X; P. METCALi- LIBRARY OF 1885- IQ56 Ik Z el t ^ c Ha rift für die S!iitoiit#Iog:ie herausgegeben Ernst Friedrich Germar, Dr. der Medio, und rlillos., ord. l'rof. der Mineralogie und Direlit. dt-s akadeiii. inineralog. Museums zu II;illp, der niiiipralog. Gesellscli.iftpn zu Jena und Dresden, der naturlbrsch. Gesellscli.crien zu Halle, Hanau, Berlin, Mitaii, Marburg, Frank- furt a. ftl., Moskau, Neiijoik, Aitenhiirg, Leipzig, Hainburg, der entouiologisclien Gesellscl). z>i Paris und Stellin, der ükonouiisclien Socieliiten zu Dresden, Leipzig, Graz, der Gesellsch. lür valerlHnd. Ciillur zu iJresIau und l'rag , des norddeutsclien Apolliekervereins, der Socielät fiir Forst- und Jagdkunde zu Dreyssigacker und des Kuust- und Handwerksvereins zu Altenburg Mitglied oder Ehrenmitglied. Zweiter Band. Mit zwei Kupfertafeln. F r i e (I r i ch - F 1 e i s c h e r. 18 40. I. Audhiet-Sermlley Iiistoire naturelle des Or- thopttrcs. Paris 1839. 8. verglichen mit H. Burmehtery Handbuch d. Entomologie. II. Bd. 2. Abth. I. Hälfte, (vulgo Orthoptera). Berlin 1838. 8. on» Verfasser des lietztereii. iu einer Zelt, die an Menge natuililstoiischer Forschungen und Bescliäftigungeu ihr/^s Gleichen uiclit hat, darf es kaum auffallend erscheinen, dafs zwei fern von einander lebende ento- mologische Schriftsteller sich desselben Gegenstandes bedien- ten, nnd jeder in seiner Weise behandelten. Aber eben diese Verschiedenheit der BehandlungSAveise dürfte ain ersten dazu einladen, die Prinzipien, ans ^velchen dieselbe hervorging, einer näheren Beleuchtung zu würdigen, und die Methodik an sich, nicht blofs in ihrer Ausführung, einer kritischen Betrachtung auszusetzen. Zuvor aber möchte es passend sein, die Mittel eiuigennafsen anzugeben, welche jeder von beiden Autoren zu seinem Zwecke verwenden konnte, besonders deshalb, um aus ihnen den Umfang und die Tiefe des Geleisteten desto vornr- theilsfreier beurlheilen zu können. Denn je gröfser das Ma- terial , sei es das physische oder das geistige , über welches ein Baumeister gebietet, desto umfangsreicher auf der einen und desto zweckdienlicher und vollendeter auf der anderen Seite das Gebäude , welches er geschaffen hat. So wenigstens lau- tet die Annahme, von w^elcher ein prüfender Beurtheiler mit Recht ausgehen würde. Sehen wir also vor der Hand blofs auf den Umfang bei- der Sdiriften, so hat die Servülesche Arbeit vor der meini- gen ein Bedeutendes voraus; denn sie beliaudelt auf 766 Sei- (II. Band. 1. Heft.) 1 2 teil grade 640 Arfen, uud die meinige auf 298 (von S. 458 bis S. 756 des bezeichuetea Bandes) dageg^en 662. Wenn- gleich lileruach in der meinigen, was kaum glaublich erscheint, an 20 Arten mehr beschrieben sind , der zahlreicJien , von an- deren Autoren schon beschriebenen und blofs namhaft gemach- ten nicht zu gedenken, so stellt sich doch das Verhälliiifs et- was anders, wenu man die einzelnen Familien prüft, und die Zahl der in jeder beschriebenen Arten vergleicht. Alsdann ergeben sich folgende Zahlen: ServiJle Burmeister 1. Blatfina 81. 123. 2. Mantodea 82. 90. 3. Phasmodea 58. 75. 4. Acridiodea 183. 181. 5. Locustina 141. 129. 6. Gryllodea 52. 43. 39. Forficiilina 25. Summa 640. 662. Mau sieht hieraus, dafs mir Serville in den Gruppen der Foriiciilina, Gryllodea uud Locustina ebensosehr an Stolf überlegen ist, wie ich ihm in den Gruppen der Blattina und Phasmodea, und dafs wir uns nur in den beiden Abtheiluiigen der Mantodea und Acridiodea so ziemlich die Wage halten. Aus der vergleichenden Beurthellung dieser beiden Familien wird also die Methodik unserer Arbeiten am besten entuoju- men und dargestellt werden können. — Wollen wir aber zunächst das Charakteristische in der Speziesbehandlung- der- selben hervorheben , so liegt dies darin , dafs Serville die von ihm aufgeführten Arten jedesmal höchst ausführlich beschreibt, allein keine Diagnose hinzufügt; ich dagegen immer eine la- teinische Diagnose gebe, welche ich durch nähere Ausführung- klärte, wenn ich die Verwechselung- mit einer anderen schon bekannten Art für nahe liegend erachtete. Auf diesem Haupt- nnterschiedc in der Behandlung beruht die Voluminösität der Serville^ sehen Arbeit ebensosehr, wie die Kürze der nieini- geu; doch mögen der viel kouipressere Druck und das gröfsere Format meiucs Werkes das ilirige zu dem anftallenden Unter- schiede von 350 Seiten mit beinetrngen Laben. Soviel von der äufseren Form; indefs darf hierbei nicht unerwähnl blei- ben, dafs Serville's Werk, gleich deji französischen über- haupt, schöner gedruckt und auch mit 10 Kupfertafeln beglei- tet ist, auf denen seltene und charakferistische Formen ans allen Familien dargestellt sind. Meine Arbeit aber entbehrt dei Kupfer ganz, da ich mir bildliche Darstellungen für meine genera Insectorum vorbehalte. Bei Beurtheilung des Inhaltes selbst bietet sich nun schon darin ein auifallender Unterschied dar, dafs Serville die Gruppe der Ohrwürmer mit zu den Orthopteren zieht, ich aber die- selbe von diesen ausschliefse, und sie als eine ihnen gleich- werthige Abtheilung hetrachte. Gehen wir auf die Gründe Uil- her ein, welche sich für diese oder jene Ansicht aussprechen lassen, so dürften es diese sein. Die Verfheidiger der Scr- ville'schen oder richtiger ältesten OlivicrscJien Ansicht stützen sich wohl am meisten auf die völlige Ueberoinslimraung in der Mundbildung sowohl, als auch auf die Achnlichkeit in der Flügelbildung-, insofern auch die Ohrwürmer darin einen he- t eronomen *) Typus verrathen. Allein heide Gründe, die anderen, welche vom inneren Bau herzunehmen wären, nnbe- rücksichtigt lassend, da sie Niemand bisher, aufser mir, h\ Anwendung gebracht hat, sind durchaus unbrauchbar. Was den ersten, die Muudbildung, betrifft, so Ist die- selbe allerdings die gleiche, allein keine eigenthümliche für beide Gruppen, sondern eine viel weiter verbreitete. Vollkom- men übereinstimmend findet sie sich nehmlich bei den Ter- miten wieder, wie dies schon LatreiUc ausgesprochen hatte (Gen. Cr. et Ins. III. 203.), und höchst verwandt zeigt sich der Bau des L i b e 1 1 e n m u n d e s , dem jedoch die Taster fühlen. Alle diese Gruppen stimmen darin wesentlich überein, dafs sie 1) grofse hornige, beifsende, gezähnte Oberkiefer haben. *) Die öfter von mir gebrauchten Ausdiiicke homonom und heteronom bezeichnen im Kurzen die üebereinstimmung und Un- Uhnlichkeit des Typus an sich. Homononie Gebilde sind also solche deren Bildungsform oder Typus derselbe ist, heteronome dagegen sind nach verschiedenen Typen gestaltete. 1* 2) mit lioniigcu, am Kaustück gcz;ilintcn (gewöhnlich 3-zäli- uigen) Unterkiefern versehen sind, deren innerer 2iiliedri- ger Taster sich wolil etwas eiweitert und kappcnlorniii" liljcr das horni»e Kaustück Icyt (dalier Helm, galea, von Fa6/•^- cins genannt wurde) und deren iinfserer Taster, wenn er vorhanden ist, immer aus 5 Gliedern besteht, von denen die 2 ersten häufig sehr klein sind. 3) eine sehr dicke, fleischige, polsterförmige Zunge haben, welche eigentlich gar keine Zunge ist, sondern die wahre Unterlippe, indem dieses Organ bei allen Gliederthieren durchaus ebenso tasterlos ist, als die Oberlippe.*) 4) an der sogenannten Unterlippe, dem 2ten Paar der acces- sorischen Mundlheile, eine eigenthnmliclie Spaltung in 4 Lappen zeigen, von welchen die 2 iiufsern gewöhnlich grö- fser sind, als die 2 inneren, mit denen sie indefs auch ver- wachsen können, wie diese unter sich, so dafs statt der Spalten nur noch Furchen und Nähte übrig bleiben. So ist es nehmlich bei den Acridioden geschehen. Hat diese Un- terlippe einen Taster, so ist derselbe Sgliedrig. Eine solche Uebereinstiramung würde gewifs schon längst znr Bildung einer Hauptgruppe aus diesen 4Abtheilungen be- nutzt worden sein, wenn nicht die Flügelbildung, der am mei- sten in die Augen fallende Charakter der Insekten, so ganz abwiche. Denn die Orthopteren und Forficnlae haben unglei- che gefaltete Flügel , die Termiten und Libellen gleiche un- gefaltete. Dies beachtend brachte mau jene zusammen, sie von diesen, die mau unter sich und mit anderen Gruppen nä- *) Diese gewifs Vielen höchst seltsam klingende Behauptung kann freilicli nur De» verstehen, welcher mit der ursprünglichen Bedeutung aller äufseren Organe der Gliederthiere, und den bei ilirer Entwi- ckelung während des Embryonenlebens eintretenden Verhältnissen bekannt ist. Da sieht man denn, dafs die Unterkiefer und Unterlippe Fiifse sind, wie die Oberkiefer; die Oberlij)pe und Zunge aber die aufge- worfenen Ränder des Körperringes, durch den der Mund sich einen Ausweg balinte. Dafs aber die Zunge kein Theil der Unterli|)pe sei, sondern blofs an ihr liafte , haben schon andre Entomologen aus ana- tomischen Gründen richtig erkannt. Vrgl. Erichson, Käfer der Mark Brandenburg, I. S. 529 9 her vorband, tieiincnd. Und doch ist das Eiiic ebenso falsch und vorkehrt, als das Andere; wie wir i!,leieli sehen werden. In Bezug auf die Üngleichiieit der Fliigel zeigt sich selion der Umstand bedeutungsvoll, dafs die Oberfliigel der Ortho- pteren gewöhnlich so lang- sind wie die unteren; was bei For- licula nie vorkommt. Da indefs die Gattungen Gryllotalpa und Xya sich hierin ganz dem Typus der Ohrwürmer nähern, so wollen wir diesen Unterschied noch gar nicht in Anschlag bringen. Enlscheidend aber ist der Umstand, dafs die Flügel der Orthopteren vom Grunde ausgefaltet werden, die der Ohrwürmer von der Mitte des Vorderrandes; in der Art der Faltung also ein durchaus heterouomcr Typus sichtbar wird. Hierzu kommt der noch viel bedeutungsvollere Tren- nnugsgrund , dafs den Flügeln der Olirwürmer gar nicht die den Orthopteren eigene Zusammensetzung aus Vorder - und Hinterfeld zukommt, sondern dafs vielmehr der ganze Flügel ein einziges Hauptfeld bildet, welches ich dem Hinterfelde der Orthopterenflügel, das auch gefaltet wird, für analog er- achte. Durch beide Verhältnisse treten also die Forficnlina und Orllioptera in einen wahren Gegensatz, der ihre Verbin- dung zu einer Gruppe verbietet. Dennoch fürchte ich mit dieser scheinbar so geringfügigen Differenz bei vielen meiner Leser keinen Eingang zu finden, und Avill daher lieber in die Heteronoraität des Typus weiter eingehen , nm dieselbe ans- führlicher zu beweisen. Dazu sind uns folgende Charaktere behülflich. 1) Bei den Orthopteren ist der Mangel der Nebenaugen höch- stens ein genereller, oft nur ein spezifischer Charakter, wel- cher fiist in allen Familien (nicht bei den Mantoden) vor- Icommt. — Den Forliculis dagegen fehlen sie immer. 2) Bei den Orthopteren liegt das foramen occipitale immer üben am Schädel in der Nähe des Scheitels, so dafs der Kopf nie vorgeschoben ist, sondern entweder ganz zurück- gezogen, oder doch senkrecht gestellt. Bei Forficula liegt aber diese Oeftnung mehr nach nuten und hinten , so dafs der Kopf wagrecht steht. 3) Die Eutvvickehnigsrichtung des Rumpfes geht bei allen Or- thopteren aul" Masseubildung aus, und erreicht, wo die Dicke gering ist, die gröfstc Lilnge, welche wir bei Insekten linden. Bei den Foilicnlis ist Geringfügigkeit des Rumpfes in allcu Dimensionen, vorzugsweise aber iu denen des Brustkastens, herrschend. Eben dieser Kcirpertbeij ist dagegen bei den Or- thopteren der am meisten entwickelte. 4) Die Orthopteren liaben fast ohne Ausnahme (die Phasmo- dea bilden sie) gegliederte Körperanhänge, welche jedoch niemals in die Stelle eines wesentlichen Organes rücken, sondern eben nur Accidenzen sind. — Bei den Foriiculis sind diese Anhänge (die Zange) nicht bloss immer unge- gliedert, sondern auch zu einem eigenthümlichen Organ ge- staltet, dessen Form schon hinlänglich beweist, dass es nicht eine blosse Accidenz des Tjpus, sondern vielmehr ein we- sentliches Element desselben abgebe. (Vrgl. v. Charpentier in dies. Zeitsclir. I. S. 382.) Solche bei näherer Betrachtung als reine Gegensätze sich ergebende Bildungsverhältnisse, sind immer der beste Beweis, dass die Gruppen, in denen sie lierrschen, nicht zusammen gcliören können , vielmehr getrennt werden müssen. Denn wie könnte wohl eine wesentliche Differenz gerade in demjenigen Organe, dessen Gesaniratfonn als Charakter der Äblheilung hervorgehoben wird, eine Verwandtschaft bedingen. So ge- wiss also die Forficnlae keine Orthoptera sind , ebenso gewiss muss man sie für eine eigene Gruppe anselien ; welche That- sache iudess die Möglichkeit nicJit ajisschliesst, dass beide zusammen mit nodi anderen ähnlichen in eine grössere Haupt- gruppe verbunden werden können. Dafür spricht schon di.e Uebereinsliramung im Bau des Mundes , der zwischen den Or- thopteren, Ohrwürmern, Termiten und Libellen obwaltet. Die beiden letzteren sclieiden sich indess von den beiden ersteren mehr ab, indem bei ihnen die Flügelbildung homonom ist, bei jenen lieteronom. Dieser Umstand bietet einen herrlichen Fin- gerzeig für die fernere Verwandlscliaft, indem uns ja noch mehrere Insekten mit homonoraen netzförmigen Flügeln sehr wohl bekannt sind. Die Gruppe der Planipennlen Lafreil- Ic's stimmt so volikomnien mit dem Typus der Libellen im Bau der Flügel, dass eine nahe Verwandtschaft zwischen beiden schon dicserhalb Jedem einleuchten muss. Untersuchen wir je- doch (lioso «rosse Affinit;U iiälicr, so ergiobt eich im Bau des Mundes der üiiJcrscliicd, dass hei allen Plaiilpennien das Kau- sliiok häntii;', UJii!,ez{ihnt und fi,c vv im p ert ist. Dazu kommt, dass hei aller Aehnlichkeit zwischen Larve und voll- kommnem Insekt, doch die Pnppe der Planipennien eine le- lhari>isclie ist, die der Lihellen und Termiten eine wachende. Auf diesen letztern Umstand ist zumal von mir früher viel Ge- wicht ii,eleiit Avorden, indess nicht mit dem Rechte, als es iJ,e- schah. Ohne Fraii,e hezeichnet nehm lieh niclit hloss die F^e- tliargie der Puppe den Charakter der Insekten mit vollkomm- ner Verwandlung:, sondern vielmehr die Heteronomitiit im Ty- pus der Larve , Puppe und des vollkommnen Insekts. Da nun diese Hetcroncmität der Metamorphosenstufen den Planipennien fehlt, vielmehr hierin "erade dieselbe homonome Bildunj»' bei ihnen, wie bei den iibriii,en Insekten mit unvollkommner Ver- wandlun«-, anivetroffen wird, so ist die Lethargie in diesem Fal- le als eine Analogie in den Erscheinungen zu betracliten, wel- che, wie ich zu wiederholten Malen schon ausgesprochen habe, nie und nirgends Verwandtscliaften anzeigt, sondern bloss ein Beweis ist für die Richtigkeit meiner Behauptung', dass die Natur in wesentlich verschiedenen Abtheilungen ein und das- selbe Mittel in Anwendung bringen kann, die untergeordneten Differenzen zu bezeichnen. Analoge Foi-men sind daher nie- mals Beweise von Verwandfscliaft, sondern vielmehr Finger- zeige von wahren Unterschieden; indem immer verwandte For- men, wegen der Gleichartigkeit des Tjpus, dieselben Gestal- tungen wiedergeben müssen, also nicht die Aehnlichkeit, son- dern nur die Gleichheit der letztem ihr Charakter sein kauu. Durch diese Bemerkungen glaube ich meine Leser wenigstens zu der Ueberzengung gebraclil zu liaben, dass zwischen den Orthopteren und Forficulinen ein ebenso grosser Unterschied sich befindet, wie zwischen den Termiten und Libellen, oder diesen und den Planipennien; dass derselbe aber durch eine ge- wisse Aehnlichkeit der Flügelbildung wieder getrübt wird, ohne durch diese eine eigentliche Verwandtschaft zu bedingen. Will man also die Termiten, Libellen und Planipennien als gleich- werthige Abtheilimgen ansehen, so rauss man auch die eben- so unter sich differenten Orthopteren und Forliculineu dafür {jfelten lassen, dio Ucbeipiusthumaiiu; aber, wcltlu' sie allo 5 mit einander haben, dazu benutzen, aus ilinen eine «2,cinein- earae Hanptabtheiluug- zu bilden. Und diess liabe icli in der erwähnten 2. Abtheilun»; des II. Bandes meiner Entomologie versucht, wie aus Seite 402 seq. ersichtlich; übrii!;ens aber mit den gcnaimten 5 Gruppeji auch diejenijAen verbunden , welche in denselben wcsentlic]ienOri»anisations- Momenten mit ilinen über- einstimmen. Alle dort angeführten 10 Zünfte liaben nehmlich, damit ich hier meine Ansichten im Kurzen näher bezeichne , fol- j^ende typische Ordnungsaflinität. 1) Gleichartigkeit im Tjpus der Mundtheilc, dessen Wesen in der freien Entwickelung derselben neben einander, oiine zu einem geraeinsamen Organe verbunden zu sein, wie diefs bei den Rhjnchoten der Fall ist, sich ausspriclit. Daher nannte ich diese Giuppe aucii Gymnognatha.*) 2) Nelzforra der Flügelbildung, wenn diese Organe bestimmt vorhanden sind. 3) Homonomität der Metamorphosenstufen. Diese 3 Punkte aber sind es , auf welche es bei der Ord- nungsbildung der Insekten allein ankommt, Avie ich diefs iu der Einleitung zum II. Bande jneiner Eutoniologie dargetliau habe; findet sich in ilinen eine wesentliclie Uebereinslimmung, 60 ist innere Affinität da , die äusseren Formen mögen so we- nig einander illinlich sein, wie sie wollen. Ueberhaupt, und ich kann diese Bemerkung bei so schick- licher Gelegenheit niclit unterdrücken, sind die formellen Aehn- lichkeiten bei Abwägung verwandschaftliciier Verhältnisse der Organismen überall Nebensache , wenn man darauf ausgeht, eine Einsicht in die Natur dieser Dinge zu gewinnen, und nicht bloss eine schematisclie Üebersicht derselben zum Behuf des Aufsuchens nnd Bestimmens für die Jünger zu sciialfen. Zu diesem letzten Zwecke mag eine alleinige Berücksiciilignng der todten Körper und ihrer Theiic hisilUy numero et fignra^e- *) Ich weiss wohl, i\ass ScJiünJicrr schon eine Käfergattiing Gym- nognathus genannt hat, glaube aber dannn diesen neuen Ordnungs- namen noch so lange in Anwendung bringen zu dürfen, bis Jemand einen bessern dafür iindet. Vielleicht scheint Fuhricius Name Syni- stata Einigen ebenso passend. o mij!;on; allein zu einer natiiiliclion Systematik scewiss nie. Wir verstehen neliinlich unter einer soldion nicht ein blosses Arten - Register, sondern den Nachweis des inneren Zusammenhanges der verscliiodenen Formen unter sicli, und die Aufdeckunji,' der Ursachen, deren Fol^e diese Formen und ihre Unlerschiede sind. Es ist daher das natürliche System für den Zooloü,en höchste Aufii,abe, denn nur in ihm erreicht er seinen Zweck, der kein anderer ist als den Gau i^ der Natur zu begreifen, indem er ihr fol!i,t. Bei'Tcifen aber kann man nur durch Anfstellnni«; der BeiirilTe, und somit ist das tiefere EindriniAcn in die Natur keineswegs eine mechanische Thütigkeit, wie das, Zerlegen der Organe in ihre Bestaudtheile, sondern eine dnrciiaus geistige, welche über der Form schwebend sie mehr als mit dem Mes- ser allein zu erforsclien suclit. Wer diese Methodik der }ia- turhistorischen Untersuchungen zurückweist, kann es nur, in- dem er die Unmöglichkeit einer solchen entweder aus der Man- gelhaftigkeit des Geistes in der Natur, oder im Menschen darzuthun sicli bemüht. Das erste aber wäre Gotteslästerung im strengsten Sinne des Wortes, das zweite bloss ein Zuge- ständniss der eigenen Unfähigkeit, woran wir auch ohne die- sen Beweis nicht gezweifelt hfitten. Verfolgen wir übrigens das Wesen des natürlichen Systems etwas weiter, so ergiebt sicli, dass in jeder, von der Natur selbst genau umschriebenen Gruppe des Thier - und Pilanzen- reichs ein bestimmter Typus, d. h. eine Idee, nach welcher die Mitglieder der Natur gebildet sind, herrschend ist. Diese Idee, die Substanz der Gruppe, existirt aber in keinem Mil- gliede rein, sondern immer in Verbindung mit wesentlichen Accidenzen, welche die Verschiedenheit derjenigen Glieder her- vorrufen, die wir als konstruirende Bestandtheile der Gruppe finden. Nehmen wir z. B. den Typus der Orthopteren, wel- cher nur durcli die Eigenheiten der Metamorphose, Mund-, Flügel-, Darm-, Genitalien- und GanglicnkeUe-Bildung bestimmt ist, denn in allen diesen Punkten zeigen die Orthopteren we- sentliche typische Uebereinstimmungen, so hat doch jedes Mit- glied noch andere Meikmahle als diese, zumal in der Form . der Beine, des Rumpfes im Ganzen, der einzelnen Organe des Mundes, der Genitalien und des Verhältnisses der Flügel zu 10 oiiiandor. Iiidess eben woil in dioseii genainiten Oi'jjauen we- sentliche Uuterscliiede noch vorkommen, also dilfercnte Eii!,enschafleu auftretiMi, i;eliöit ihre Form im Einzelnen nicht mit zum Typus der Grii|ipe, sondern nur ihr Verhältniss zu einander als Ganzes. Nur diejeni<>en Organe also, welche innerhalb einer natürlichen Gruppe keinen wesentlichen, d. h. antithetischen, Yerscliiedeiilieilen unterworfen sind , können mit in die typischen aufgenommen werden , und sie allein sind es, welche die Erkennunü,szeichen, die soü,euannten characteres artificialcü, hergehen. Von diesen Cliaracleren aher alle Eigen- schaften ausschliessen zu wollen, ist ein Missgriff, der conse- (pient verfolgt, die Anfstellung characterislischer Merkmahlc unmöglich macht, denn alle diese sind ja Eigenschaften. Ich verstehe es niclit und kann es nicht hegreifen, wie zwischen Eigenschaften und Formen in diesem Sinne ein Unterschied zu inachen sei, denn jede Form ist ja, rationell genommen, auch eine Eigenschaft dessen, an dem die Form sichtbar wird. Eben- so ist dieser oder jener situs partium eine Eigenschaft des Bg'- silzers, und nicht minder der numerus ^ und alle diejenigen Verhiiltnisse, welche e differentia in nutnero , situ et figura partium hervorgingen, sind ebenso wahre Eigenschaften, als diejenigen, welche Grösse, d. h. auch die relative, Farbe, Gan"' Lebensweise etc. an die Hand geben. Wer nehmlich möchte Ieu"'nen, dass «lit der Lebensweise die figiira parfiumsidi ün- dei*e und dass diese beiden Veihäl(nisse, wenn auch nicht, wie ich anzunehmen geneigt bin, auf die Weise einander sub- ordinirt sind, dass aus der Lebensweise die figura partium erst hervorgeht; dieselben doch gewiss einander coordinirt werden müssen, mithin das eine eben so viel Ansprüche auf Beachtung- hat, als das andere. Es liisst sich daher im Voraus gar nicht hestimmen, welche der verschiedenen Eigenschaften bei Auf- stellung einer natürlichen Gruppe die Charactere hergeben müs- sen, und eben der Umstand, dass Linne sowohl als Fabricius diefs thaten, war ihr Hauptfehler, und nöthigte sie zur Auf- stellung unnatürlicher, unhaltbarer Abtheilungen. Längst hat man diese Methode aufgegeben, in der Entomologie freilich später als in anderen Theilen der Zoologie, und wir dürfen es mit Recht als das grösste Verdienst von Latreille ansehen, II dass er zuerst diesen irrigen Wog verliess, und indem er dless tliat, einer Begreiflidikcit der natürlichen Unterseliiede die Naclikouinien en(ü,('gen führte , ohne gerade seihst dieser gro«;- seii Anfgalte gewaelisen zu sein. Indem ich hier ein scheinbar niisshilligcndes Urtheil über die ersten Sterne am enlomologi- schen Himmel ausspreche, habe ich mich besonders vor dem Vorwurfe der Ueberhebung' zu bewahren und meine Leser dar- an zu eriunern, dafs jedes Individuum Produkt seiner Zeit ist, und im Geiste dieser beurlheilt werden muss, mithin von per- sönlichen Vorwürfen nur dann die Rede sein kann , wenn Ein- seitigkeit oder Eigensinn es abhielt, die Winke und Gebote der Zeit zu verstehen, was bei jenen grofsen Männern ge- wifs nicht der Fall war. Niemand kann vorurtheilsfreier, als ich, der ich eine allmäligeEntwickelung nicht blofs in der Staa- ten- und Vülkergeschichle, sondern auch ebenso gut in allen menschlich Geschaffenem anzunehmen mich gedrungen fühle, über die Leistungen der Vorfahren und der Mitwelt denken; aber eben weil eine solche Entwickelung überall Aufgahe und zeitgemäfscs Ziel ist, verlange ich von den Zeifgenofsen, der- selben sich bewufst zu sein; — für die Naturgeschichte ergab sich aus ihr die heutige Erfahrung, dafs die Klassification in keiner Art eine willkührliche, sondern durchweg eijie nothwen- digc sei, und dafs der Naturforscher nicht in falscher Ueber- hebung die bestimmenden Kriterien der Gruppen im Voraus festsetzen dürfe , sondern dieselben erst an den Dingen in der Natur aufzusuchen habe. Diefs wenigstens ist der zoologische Charakter unserer Zeit, und wer den von ihr aufgestellten Ge- setzen anhängt, darf sich rühmen, in ihrem Sinne gehandelt und nach menschlicher Kraft das Beste gewollt zu haben. — In dieser Beziehung vollkommen über meine Leistungen und Bestrebungen beruhigt , kann ich auf die Ausstellungen der Mitwelt nur dann achten, wenn sie in den Ideengang der Zeit eingegangen sind, und damit Dieser oder Jener sehe, wie sich der letzlere ferner in- mir gestaltet, hat, verfolge ich die natür- lichen Entwickelungen noch weiter. Die Natur hat zwei Wege, auf denen sie die ideelle Ein- fachheit des Tjpus modilizirt und in eine Mannigfaltigkeit ver- wandelt. 13 Erster Wcf». Sie liifst ein j«cwisscs Organ, sei OS ein typisches, d. h. ein schon im Typus mit aufi«,vuom- mencs, oder ein nicht typisches, eine Reihe von Ent- wickolnngen d urcli lauf en, oline dadnrcli den ei- gen tl i chen Typus zu zerstören. Auf jeder dieser Ent- wickelungsstufen ist aber mit der Modilikation des bestimmen- den Organes auch eine gesammte Modifikation des Körpers, so weit der Typus sie zuläfst, verbunden. An in. 1. In der von mir aufgestellten Ordnung der Gymnogna- tlien ist dieses Organ das Flugorgan , dessen verscliiedene Formen da- her als bestimmende Charactere der Zünfte vorzugsweise angesehen werden müssen. Anm. 2. Es niclit nothig, dafs die Modifikation nur ein Organ allein trelle, vielmehr werden alle anderen um so mehr Antlieil neli- men, je bestimmter die neu entstandene Grupi)e sicli abgegrenzt Jiat. Anm 3, Zwei verschiedene Organe können gleichzeitig moditi- zirt werden, und dann gewölmlich so, dafs die Modifikationsstufen ilirer Abgränzung nach nicht zusammenfallen, sondern übergreifen. Alsdann entsehen die sogenannten D u roh ga n gsgr u jipen, deren Wesen es ist, die üntertjpen zweier verschiedenen Glieder in sich zu vereinen. — Bei den Gymnognathen ist das zweite Modiiikationsorgan der Unterkiefer, der bald ein horniges, gezahntes Kaustück Iiat, bald ein häutiges, iingezähntes-, babi mit Tastern versehen ist, bald nicht. Dadurch dafs sich hornige Unterkiefer mit heteronomen Flügeln ver- binden, entstellen die Gruppen der Orthoptera und Foriiculina; da- durch dafs siciv liomonome Flügel mit häutigen Kiefern verbinden, entstellen die Planipennia und Trichoptera; dadiircli endlich dafs sich liomonome Flügel mit hornigem Kaustück verbinden, entstellen die Corrodentia und Subulicornia. Diese stellen also zwischen den zwei ersten Fällen in der Mitte und sind mithin eine Durcligangsgriippe. Anm, 4. In zwei verscliiedenen Gruppen kann dasselbe Organ gleiche Modilication erleiden , wodurch alsdann leicht eine Aehnlich- keit (Analogie) in der äufseren Form hervorgerufen wird. Diese hältder üüciitige Beobachter leiclit für Verwandtschaft, was sie nie ist. ZweiterWcg. DicNatur pafst einen nnd don- sclhen Typus verschiedenen äufseren Verhält- nissen, welche für Hauplhcdingungcn .der Organismen gel- ten, an und ruft dadurch Gestaltungen hervor, die scheinbar ganz aufserhalb des Typus liegen. Anm 1. Kiemenathmung z. B. geJiort nicht zum Typus der In- sekten, insofern diese wesentlicli Lufttliicre sind. Dennoch haben 13 viele Insekten Kiemen , die durch das Anpafsen des Insektentypus an die Lebensweise im Wasser bedingt wurden. Anm. 2. Wiewolil es zum Typus der Insekfen gehört, geflügelt zu sein, so giebt es doch viele ungelliigelte, deren Mangel auf Rech- nung äufserer Umstände, z. B. dos Parasitismus, kommt. Anm. 3. Die dilierente Fufsbildung der Orthopteren ist Folge dieses Gesetzes, indemdie Natur es sich vorbehielt, ihnen theils un- ter, theils über der Erde, theils auf dem Boden, theils auf der Höhe der Gewächse ihre Wolinorte anzuweisen. Je versteckter aber die Auf- enthaltsorte, desto gröfser die Nothwendigkeit von Erkennungszeichen. Daher haben alle Orthopteren, die nicht unmittelbar an der Oberfläche haften, Schallorgane um die verschiedenen Geschlechter zu locken. Um nicht zu weitliiuflig,- zu werden, breche ich hier ab, überzeugt, Denjenigen, welchen eine ideelle Betrachtung- der Nalur nicht als ein nutzloser Ballast erscheint, einige beach- tensvverthc Fingerzeige gegeben und dem ganzen Publikum ge- genüber den Beweis geführt zu haben, dafs meine Systematik stets sich bemüht, in die Gedankentiefe der Natur einzudringen, 80 weit es meine schwachen Kräfte erlauben. Den Vorwurf übrigens, dafs die ideelle Betrachtung auf Irrwege führe, kann ich nur da gelten lassen, wo die Unfä- higkeit des Individuums zu einer solchen Betrachlung durch die Erfahrung bewiesen wird. Der wahre Naturforscher wird es verstehen, zwischen den beiden leicht divergirenden Slrafsen der Beobachtung und des Begreifens, die goldene mittlere zu finden, und überall erst darnach streben, die Formen in ihrer Wahrheit zu erschauen, ehe er nach den Gründen für diesel- ben sich umsieht. Aber diese letztere Betrachtung gehört mit dazu, und ist keineswegs Nebensache. Es ist daher auch nicht gleichgültig, ob man die Orthopteren mit den Forficulis ver- bindet, sie beide als Gesammlgruppe den übrigen Gvmnogna- Ihen unter dem Namen Neuroptera enlgegensezlend , und da- durch die Begreiflichkeit der schwebenden Differenzen stört; oder ob man auf ein anderes Organ mehr Gewicht legt und auch die Neuroptera wieder zerreifst, und dadurch die Mög- lichkeit verliert, zu der Einsicht zu gelangen, dafs die Natur ihre Unterschiede keineswegs immer in ein und demselben Organe ausdrückt , sondern je nach Befinden bald in diesem , bald in jenem. Weifs man ferner, dafs innerhalb jeder natürlichen Ab- iheilung der Organismen keineswegs alle Mitglieder auf der- 14 selbon Entwickelunü:sstiife stehen niüsseii , vielmehr £,ei'a(lc «la- iluich die DiüVieiizcn der UjiterahlheilHiinen bediiii^t sind, dafs der Giuudtvpiis eine Eutwickelniigsreihe möglicher Modiiilui- lionen durthliluft; so ist das Räthsel ii,clüst, wariiui mau z. B. Insekten mit einer solchen nnd einer anderen Kiefer - oder Flügelhildnn"- in derselben Abtbeilunu; neben einander haben kann, ohne sie gerade für höchst differente Glieder ansehen zu müssen. Hierzu kommt, dafs die Nalnr aufser dem durch diesen inlendirteu Entwickelungsj^ang- ihrer Gestalten beding- ten Unterschied dieselben immer den iiufsereu Verhältnissen an- znpassen genöthigt ist, und in einem solchen Falle innerhalb derselben Gruppe bei gewissen Gliedern ein Organ wieder fah- ren lassen mufs, was sie bei den andern allen schon mit in dem Typus aufgenommen hat. Es ist i. B. nölhig, alle be- ständigen Parasiten so einzurichten, dafs sie mit gröfstor Leich- tigkeit und Sicherheit am Wohnthier haften, und dieseihalb finden wir sie bei den Insekten ohne Ausnahme ungefl ügel t. Die beständigen Parasiten sind aber immer die Anfangsglieder aller Abtheilungen, zu denen sie gehören, nicht blofs zufällig, sondern deshalb, weil sie bei ihrer dem Typus nach noch un- entwickelten Organisation nicht im Stande sein würden, sich von so rohen Steifen zu crnühreu, wie die mehr entwickelten Formen. Sie wühlen also höhere, schon organisirte Säfte oder Stoffe zur Nahrung, und schliefseji sich eben deshalb an hö- here Organismen innig an. — Aus diesem Gesetz, dessen Richtigkeit nur der bezweifeln wird , welcher die Natur nicht im Ganzen und Grofsen, sondern in ihren einzelnen abgeris- senen Gliedern kennt, folgen sogleich zwei neue, welche sind: 1) Alle beständigen Parasiten des Thierreichs sind unvollkom- menere Organismen, als die thierischen Parasiten des Pflan- zenreichs, 2) Die Parasiten des Pflanzenreichs bedürfen, bei der Unbe- weglichkeit des Wohnorganismus, einer gröfsern Beweglich- keit, als die des Thierreichs, um ihre thierische Natur zu behaupten. Diese Gesetze bedingen in ihrer Anwendung auf die In- sekten die bekannten und in meiner SyslematiJc zur Genüge dargelegten Thatsachen; dafs 13 1} die Aiifannsglieder vieler Hauptabtheilunaen Parasiten eiiitl. 2) dafs die Parasiten der Thiere unter denen der Pflanzen stehen. 3) dafs die Parasiten der Tliierc liöchst selten geflügelt sind, die der Pflanzen dagegen es wohl sein können, 4) dafs die Parasiten der Thiere wieder um so unvolikomm- iier sein werden, je vollkonimner das Thier ist^ welches sio bewohnen, 5) dafs in Gruppen , welche allein auf Pflanzennahrung ange- wiesen sind, die eigentlichen typischen flügellosen Parasiten fehlen. A n m. Defshalb giebt es keine parasitische Sclimetterlinge. 6) dafs die Mitglieder einer natürlichen Thiergrnppe um so weniger sich dem Parasitismus hingeben, je höher die Stufe ist, auf der die Gruppe als Gesaninilheit steht. An in. Defshalb sind z. B. unter den Käfern so wenige wahre Parasiten. Ich könnte diese Betrachtungen noch viel weiter ausdeh-^ neu, wenn hier der eigentliche Ort dazu wäre und ich nicht fürchten niüfste, den wahren Gegenstand meiner diesmaligen Mittheilnngen zu weit aus den Augen zu verlieren. Es kam ja nur darauf an , zu zeigen, dafs die Natur überall in ihrer formellen Erscheinung Resultat einer ideellen Konstruktion ist und dafs der Naturforscher wohl in ihre Geheimnisse dringen kann, wenn er selbst sich der geistigen Lebendigkeit bewufst ist, denn; „Die Geisterwelt ist nicht verschlossen. Dein Sinn ist zu, dein Herz ist todt! Auf! bade, Schüler, unverdrossen, Die ird'sclie Brust im Morgenroth!'' Indefs mufs ich auf die Angabe des Ideenganges, wel- cher meiner Systematik und Begrenzung der Gjmnognathen zum Grunde liegt, schon darum jioch näher eingehen, damit ich den Leser überzeuge , auch hier nicht nach blofseni Gut- dünken, sondern nach reiflicher Ucberlegung gehandelt zu liaben. — So wie es auf der einen Seite ein wesentlicher Character der Insekten, als Luftgliederthiere , ist, dafs bei ihnen die Flügel zuerst auftreten , und dieselben nur da vermifst werden. 10 wo andere ümst.linle, z.B. der Parasitismus, ihr Vorliaiicleiisj'ia immöiilic'li niachcii, so sind es niif d»'r anderen Seite die All- i!;cmeinheit der Metamor|iliose , die bestimmte Zaiil der Korpcr- ringc, die Heteronomität der letzteren unter einander, nnd die bestimmte Zahl der änfsercn Ori>;an«', vvelehc diese Gruppe als einige Thierklasse bezeiehnen. Alle diese Kriterien fasst aber die Metamorphose insofern in sich, als sie es besonders ist, durch welche dieselben nach und nach zum Werthe von Klas- senraerkmahlen gelangen. Defshalb liegt auch in ihr der erste Haupigegensatz zwischen den Insekten mit voUkommner und unvollkoramner Verwandlung, ein Gegensatz, dessen Be- deutung dadurch besonders erkannt werden kann , dafs überall in der organischen Natur die Höhe der typischen Ausbildung nicht blofs mit der gröfseren Zahl der Entwickehingsstadien, sondern auch g.inz besonders mit der gröfsern Heteronomität der Stadien untereinander im innigsten Znsammenhange steht, und aus diesen resultirt. So ist es denn eine über allen Zweifel erhabene Thatsache, dafs nicht blofs die Rhvnchola und Gjm- uognatha einander näher verwandt sind , als die vier noch übri- gen Ordnungen, sondern auch dafs sie eine Stufe unter diesen stehen in der typischen Dignität, und bei der Anlage des Sy- stems ihnen vorangehen müssen. Ihre Verschiedenheit uiiter einander kann, bei gleicher Dignität der Metamorphose, also nur noch vom Typus in der Mund- nnd Fliigelbildung abhän- gig sein. Die letztere betreiFend so zeigt sich bald , dafs eben sie keinen Characler darbiete, insofern sie in jeder der beiden Ordnungen noch grofseu Schwanknngen unterliegt, und dadurch manche Analogieen zwischen ,den Gliedern beider Ordnungen hervorruft. Es bleibt also nur die Bildung des Mundes als Theilungscharacter übrig, und hier zeigt sich auch ein sehr bestimmter Ordnnngstypus in dem Verkümmern der Taster und der Verbindung der Kiefer zu einem Gesammtorgan bei den Rhynchotis, und der Anwesenheit der Taster einestheils wie der Freiheit und Unabhängigkeit der Organe von einander anderntheils bei den Gymnognatliis. Auch g»ht hieraus her- vor, wie es, bei der einmaligen Anlage der Ametabola, nur zwei Ordnungen, nicht mehr und nicht mind«jr, geben könne. Die Ordnung der Gymnognatha besieht i.ach meinem Da- 11 fiiilialtcu ans zolin ulolcliwcrdilgeii Giiippon o^hr Zünften. Zwei derselben sind l)esl;üi(li,i!,c Parasilon, die eine (MalIoi)lia,2,a), auf Tliicicn Iclieiid, ist stets uni!,cllii;;eU, die andere (Plijsopoda), auf Pllanzeu, ersclieint j;el]iiyelt. Bei beiden ist die Mundljil- dniiü,- noch nicht zu ihrer höchsten Entnickclunp;, wie sie bei den Ortliopleris !;efunden wird, Jiindnrchii,edrungen, doch ia der Anlage entsprechend. Weil aber bei den Phjsopoden we- nia,stensdie 0!)erkiel'er noch borstenforniii;- sind, und diese Thiere blofs Flüssigkeilen zu sich nehmen können, so habe ich sie, als an den Typus der Rhyncliola sich anschliefsend, zu nnterst gestellt, und die mit nagenden Kiefern versehenen Mallophaga ihnen übergeordnet. In der dritten Zunft, den Thysanuren, tiilt der Orlhojtterenfypus gleichsam Torbildlich auf, wofür so- wohl die sehr entwickelte, und zumal bei Lepisma dem Or- Iboplcrenljpus völlig gleiche, Mundbildung spricht, als auch die Anwesenheit der verschiedenen Anhänge, welche später in den Ralfen (cerci) der Orthopteren zu einem feststeheodea Typus gelangen. Auch bezeichnet der Mangel der Flügel sie als eine tiefer stehende Abtheilung. Durch die llügelloseu Blat- ten geht Lepisma fast unmerklich in die Orthopteren über, nnd eben diese stellen nun in ihren beiden Gruppen, den c//r- soriis und sal/atori/'s, zwei Unterabfheilungen dar, von denen je- dereiue dreifache Fassung verstaltct ist. Eigentlich ist der Ent- wickelnngsgang so, dafs die Blatten, blofse Gangfüfse habend, den Anfang machen, denen sieh Ranbfüfse bei den Man- loden zugesellen, und wieder bei den Phasmoden die behendeu Gangfüfse in schwerlällige, nur langsam bewegliche Schreit- füfse^ich verwandeln. Aus ihnen wird bei den sal/aforüs, durch dieEntwickelnng der hinteren zu Springbeinen, eine neue Varia- tion erhalten.*) Bei den Springbeinen wirkt alsdann die Haupt- dilFercnz auf den larsus, welcher ist *) Ein wichtiges Kriterium für die Springbeine der Ortliopteren ist der Mangel des Tro cliante rs. An den Vorderbeinen ist er ein völlig für sich bestellendes Stück ^ aber sclioii an den mittleren schliefst er sich an den Schenkel und an den hinteren Beinen ist er spurlos verschwunden. (II. Band. 1. Heft.) 2 18 1) Au allen Füfson j^leidi ; liomonom. n. (Ii'cinliodiig .... Acridiodea b. vierfj,Iiedri» Locuslina 2) Ah den vorderen anders, als an den lilnteren; also heteronom. . Gryllodca. Dies ist der. Entwickelungs Bliillienli()iiiji,s hraiuhliar, mid die UntPiniiü,!'! imtersclieidcn sich von (Ich olieieii sowolil in dorGröfsc, alsaiicliiii der ilinon zukom- iiiciidcn Faltung'; Charaktere, die den Semhloden ehenfalls ei- gen yind und die iiinii'e Verwaiidtschal't heider Gruppen hestä- ti»cn. Dadurch treten sie auch den Orthopteren wieder selir jiahe, ohwolil die äufsere Form, zumal hei den Tricliopteren, eine ganz andere ist. — Bei der letzten zehnten Gruppe, den Plani penni en, sind die Mundtheile zwar nicht zum Kauen harter Snhstaiizcn geeignet, aher doch kein so hestiramtes Sang- organ, ferner hahen sie gleichförmige, ungefaltcte Flügel, welche nur hei Boreus ganz fehlen und hei Nematoptera auf die Weise ungleich werden, dafs die hinteren melir in die Länge sich ausdehnen, und dafür an Breite verlieren. Die Unterlippe endlich ist hei diesen 2 Zünften ein einfacher, un- getlieiller Lappen, Wiclilig ist auch noch der umstand, dafs die TiicJiopteren und Planipennien immer fünf Tarsnsglieder h.i- hen, die fiüheren Zünfte, gleich den drei letzten Familien der Orlhoptera, nur drei oder vier. Wer wollte, nach so mannigfachen Berührnngspnnkteu und so gvofsen Uehereinstimmungen noch zweifeln, dafs die genann- ten Ahtheiinngen einer und derselhen Hauptgruppe angehören, und die bisherigen Trennungsversnche hlofs als Beweise einer einseitigen Betrachtungsweise angesehen werden können. Die typische Gliederung, welche immer der heste Beweis für die Natürlichkeit einer Ordnung ist, leuchtet hier uns so schön ein, dafs ein Zweifeln an der Richtigkeit der ausgesprochenen Ansicht für mehr als für Eigensinn angesehen werden müfste. Und, damit ein solcher Zweifel so viel als möglich gehohen werde, will ich noch eine schematische Uehersicht dieser Gliederung hinzufügen, welche zugleich als Supplement zu der anf Seite 402 und 403 meines Handbuchs gegebenen Tabelle gelten kann, insofern die jetzige blofs e situ, numero et figura partium entnommen ist. I. Oberkiefer borstenförmig, nicht kaufähig; Füfse ohne Krallen j enden mit einem Haftlappen . 1. Phi/sopoda, II. Oberkiefer nicht borstenförmig, allermeist hornig, kräftig und gezähnt. Füfse mit Krallen. 2* 20 A. Ohne Flügel, a. Füfse zum Klettern geschickt, kurz, kräftig mit Zangenhihliing oder breiten Haftlappen. Beständige Parasiten 2. MitlUtphnfja. h. Füfse blofs zum Gehen brauchbar, ohne Haftlappen. Am Hinterleibe verschiedene Anhänge. Keine Parasiten 3. Thijsanitra. B. Mit Flügeln, (d. h. dem Typus nach, ein- zelne Ausnahmen kommen jedoch vor.) a. Flügel heteronom , die vorderen melir oder weniger hornig, die hinteren fächerartig gefaltet. Unterkieferkaustück iiornig, mit 3 Zähnen. Unterlippe 41appig. Kiefertaster Sgliedrig, Lippentaster Sgliedrig. c(. Unterflügel vom Grunde aus gefaltet. Tarsen 3-5gliedrig, mit oder ohne ein- fachen Haftlappen 4, Orthoplera. ß, Unterliügel von der Mitte des Vorder- randes aus gefaltet. Tarsen Sgliedrig, mit oder ohne einfachen Haftlappen . . 5. Tjahidvrn. b. Flügel homonom, liäutig, bald von gleicher, bald von ungleicher Gröfse. K. Unterkieferkaustück, wo es vorhanden ist, hornig und gezähnt. Der Helm taster- förmig, 2gliedrig. 3 — 4 Fufsglieder, ««, HinterHügel, wie die vorderen, aus einem Hauptfelde gebildet. 0 Mit Tastern (4 — 5gliedrigen) an dem Unterkiefer. Füliler lang, vielgliedrig. 6. Corrotlentia, 00 Ohne Taster am Unterkiefer und Un- terlippe. Fühler kurz, fein, borstenfor- mig, 3 — 6 gUedrig 7. Suhulicornia. ßß, HinterHügel bestehen aus zwei Hauptfeldern, die vorderen aus einem. Oberkiefer und Kaustück ziemlich . weich, aber noch gezäliut. Unterkie- fertaster Sgliedrig, Unterlippentaster Sgliedrig. Fühler lang, vielgliedrig . 8. Setnhlodea, ß. Unterkieferkaustück häutig, ungezälint, lap- penförmig, am Rande gewimpert; ebenso der Helm. Stets fünf Fufsglieder. aa. Oberkiefer verkümmert. Vor- derflügel aus einem, Hinterüügel aus zwei Hauptfeldern gebildet ... 9. Triclioi>iera. 21 bb. Oberkiefer stark, kräftig \ind hornig. Beide Flügel in der Regel aus einem Hauptfelde gebildet.*) . . 10. Pluniiiennia. Wenden wir uns, nach diesen eiuleilenden BclrachlnngeH, Avcli'lic zum Verständnifs meiner Arheit nöthig- scliienen, nnd so manclie zeili^eniäfse GcnensÜlnde der Systematik überhaupt henihreu, zur Vergleichung- der beiden Werke im Einzelnen, so wird sich zeigen, wie auch liier der Plan des einen von dem des anderen abweicht. Serville hat, was die Reihenfolge der Familien betrifft, sich streng an Ltttreille gebunden, und die Orthopteren in Laufende und Springende gesondert; zu jenen gehören die vier Familien der Foriiciilariae , Blatta- riae , Manlides und Phasmidae; zu diesen die Gryllides, Lo- custariae und Acridiles. Der Zusammenhang dieser sieben F'amiiien ist nirgends erörtert, und dürfte in der hier gewähl- ten Folge auch schweilich nachzuweisen sein. Ich habedaher kei- nen Anstand genommen, die gewöhnliche Gruppirung zu ver- lassen, und eine andere vorzuschlagen, welche meinen und wie ich glaube, den wenn auch nicht jetzt docli später viel- leicht allgemeinen Prinzipien mehr zusagt. Hier sind also, nach Ausschluss der Foriiculina, denn so müssen sie genannt werden, indem nur die Endung imis die Ädjekllvform der Thier- namon giebt, die sechs noch übrigen Familien zu betrachten, und deren Reihenfolge ist bei mir diese: Blallina , Mantodea, Pbasmodea, Acridiodea, Locustina, Grjllodea. Den Gegensatz der Cursoria «nd Sallaloria habe ich beibehalten, weil er ein sehr natülicher ist, und überhaupt der gröfste , der innerhalb der ganzen Zunft angetroffen wird. Ich kann dies nach mei- ner Weise so bezeichnen, dafs hei den ersten drei Familien die vier hinteren Beine homonom gebildet sind, bei den drei letz- teren hetcronom. Bei jenen, den Cursoriis, ist dann die Stellung des Kopfes das entscheidende Moment. Zwei derselben, die Blaltina und Mantodea, haben einen zurückgezogenen Kopf, dessen Mund nach hinten, dessen Stirn uacb vorn liegt; die Pbasmodea zeigen die Kopfstellung der Sallatoria, und stehen *) Nur die den Senib lüden liÖclist ähnlichen Sialiden lia- l>en zwei Hauptfelder an den Hintei Hügeln, und bilden dadurch den üebergang von den Trichopteren zu den Planipennien. 22 ifmon (latlunli näher, Dicserliall» bilden sie lici mir die drille Fainilio. Die liciden andoion nulcrpcliciden sich auf die ^^ eise, dals hei den Blaltinen alle Beine honionoin sind, hei den Piias- nioden die «los erslen Paares heleronom ; daher nelunen jene die erste nnlerste Stelle ein, diese die liöhere zweite. Gerecht- fertigt wird die Reihenfolge noch dnrch die Analogie zwischen den ungefliigpllen Blatten nnd den Lepismen. Was die Sal- tatoria hefrilft, so ist deren Folge schon ohen aus Gründen dar- geihan, und ich brauche das dort Gesagte Iner nicht zu wie- derholen. Die Acridiodcn nnd Locuslinen sind ohne P^age iliojenigen Orlliopleren , welche den Tvpiis dieser Gruppe im via.vhno entwicUclt zeigen, und daher in gewissem Sinne die vollendetsten Formen; dennoch habe ich die Gry Moden zu- letzt, also zu oberst stellen nsiissen, weil sie dnrch die Fiifs- liildnng, in iUn- wieder ein zweiter Jieterononicr Typus sicht- bar ist, dazn auifordern , abei, wegen des Anschlusses an eio\dea} Bl. Atropos meine Bl. oranii- 24 fera; Bl. diihia Serv. kniuo ioli iiiclit , aber die Bl, j>rossa ist meine Mouadi. i»r., Bl. icflcxa inciiio Moiiach. Fraiieiscana und die Bl. podeslrls meine Moiiaeli. Dominicana. — Di(; nun fol- gende GaUuni^' Blalla enthält unter iliren 45 Arten wolil die meisten meiner zahlreielien, anf die BewalTMunj;- der Sehenkel und die Form des Prothorax gegründeten Gattungen, und oli- gleich diese Charaktere nach meinem Dafiirlialten die einzi- gen sielier leitenden sind , so hat sie Scmlle doch nur seilen zur Grupitirung der Arten benutzt. Demnach ist es mir nicht gelungen, alle neu beschriebenen Allen auf die von mir be- schriebeneu zurückzuführen, und idi bin öfters in den P'all geralhen, eine Muthmafsung statt einer sidieren Beliauptuug aussprechen zu nHiss<'n. — So lialte ich die erste Art: Bl. lis- sicollis für meine Zefobora cicatricosa, Bl. tomentosa (No. 2.) könnte meine Nvcliliora lalipennis sein, wenn gleicli die Hei- matlisorte nicht harnioniren, Bl. Druryi (No. 3.) ist meine Nyctihora sericea, Bl, Maderae (No. 4.) keifst bei mir Pan- chloia Maderae, Bl. conspersa (No. 6.) ist meine Zetobora ronspersa, Bl. ai'gyptiaca (No 16.) ist meine Helerogainia ae- gvpdaca, und bildet siclierlich eine eigenthürnlidie , fast an je- dem einzelnen Körperlheil characteristisch verschiedene Gat- tung. Dafs Scrvilie die ungellügrlten Weibchen, bei so grof- ser Aehnlichkeit in der Kopf- und Fufsbihhing mit den Männ- chen, nicht erkannt hat, ist mir unbegreiflich, da^er doch die Descripf. de l'Egyp/c citirt, wo beide Geschlechter so pracht- voll nebeneinaiider dargestellt sind, wie auch zwei andere äkn- liche Arten, von denen ich die kleinere als Het. ursina beschrie- ben habe. Hier hätte Verf. der mitunter ganz glücklichen Ver- mullmng des Herrn Brülle, welcher das Weibchen für die Larve hält, insofern folgen sollen, als derselbe wenigstens durch Aufstellung der Gallnng Poivphaga die Gattungsrechte dieser Art ausgesprochen hat. — Mehrere kleinere Arten, welche sich durch einen konisdienHinterleib auszeichnen sollen, gränzt Serville am Schlufs seiner Galtung Blalta als Sektion ab, und belegt dieselbe mit dem Namen Phyllodroniia. Nur diese Gruppe, welcher 14 Arlou angehören, entspricht meiner Gattung BlaKa. Au sie reiht sich alsdann die ganz nngrammatikaliscli benann- te, und deshalb von mir in Thyrsocera umgeänderte Gattung Pseudomops, in welcher Verf. mir eine Art (Ps. ohloiiala; die drille Art (H. tnbercuhita) ist durch die Zitate deutlich bezeichnet, aber die beiden anderen, welche ich noch beschreibe, fehlen bei Scr- rille. Corvdia, die dann foli-ende Gattung, enthält nur die eine bi'haniile Art: C. Peliveriana ; und Phoraspis ist nach Blanchanrs Mono<'rai)hie dariiostellt , und diese wieder im Supplement zu meiner Arbeit schon mit dem T<'Xle derselben verü,lichen, daher ich sie hier üheri-che. Von Panesthia führt Scrville nur die eine frühere Art au, ich liabe dai>,egen vier Arten untersdiicden. Perispliaoria Arinadillo endlich ist nicht gui zu erkennen, doch ohne Frage ein Mitglied meiner gleich- namigen Galtnng. Von den 14 bei mir behandelten Arten scheint Scrville die Männchen einiger zu kgiiiii(l<-t, die »uciucr Moiniiiig nach ganz nnliallliar sind. Was die Anzalil dieser Gatlungeu betrifft, so stellt Scrvillc deren 14 auf, ich dagegen 15. Merkwürdigerweise ist die Reihenfolge derselben WiServille die umgokelirle von der moiuigen. Icli liabe übrigens aucli in dieser Familie mehrere Ünterfamilien angeiiomnieii, und sie zum Theil mit besonderen Namen belegt, um dadurcli die Uc- bersicht der ganzen Gruppe zu erleichtern. Eine älinliclie An- ordnung findet auch bei Serville statt, und lasse ich daiier beide, die Scrville'scJw nhvi- in der umgekehrten Reihe, hier neben einander folgen: Burmeister, I. Protliorax von gewöhnlicher Länge, und niclit länger als JMeso - nnd Metathorax. 1, Jireuicollia Noh. Gatt. Eremopliila, Oxypilus, Me- tallentes nnd Chaeteessa. II. Prothorax viel länger als Me- so- nnd Metathorax. A. Angen abgerundet. a. Fühler bei beiden Geschlech- tern gleicliiönnig. 2. Man- tidiie Gatt. Tarachodes, Orthodera, Mantis, ^'ates. b. Füiiler der Männchen karnni- förniig, der Weibchen bor- stenfürmig. 3. Empus'ulac. Gatt. Kmpnsa, Blepharis, Pliyl- locrania. B. Angen kegelförmig zugespitzt. a. mit Stacheln an der Stirn, 4. Uarpagldac. Gatt. Hynienopns, Harpax. b. Ohne Stacheln an der Stirn. 5. Acaitfhopsidrte, Gatt. Acanthoi)S, Schizocephala. Beide Eintbeilungen lassen sich nach dieser üebersicht leicht mit einander vergleichen, besonders wenn man hiuzu- Servillc. I. Kopf breit, dreieckig. A. Scheitel nnbewailnet, a. Angen abgeinndet. li. Prothorax von gewöiaili- liclier Länge. Gatt. Ereiniaphila. i*?. Prothorax verlängert. Gatt. Choeradodis, Kpaphrodi- ta, Mantis, Thespis. b. Angen kegeltörmig zuge- spitzt. Gatt. Toxodera, Scliizocepliala, Acantlio[)S. B. Scheitel bewatlnet. a. Augen kegeliöi niig. Gatt. Harpax, liynienopna. b. Angen abgerundet. Gatt. Oxypilus, Theoclytes, IJle- pharis. II. Kopf klein, Scheitel in ein Hörn verlängert. Gatt. Empusa. 27 fü2:t, dafs die Gat(iin2:ou Chooradodis, Epaphrodita und Tlie- S[)is hei mir als UiitoraI)l]i<'iIuii_i>oii moiuor j^iofscn Gattun»- Mantis voikorameu; und dafs die Gatlniig Tlieoclyles Scrv, mit meiaor GaUiiiig- Vates idenliscli ist. Trotz dieser iirofseii üebereiiisliiiimuiiii; beider Auloren liahe ich demioch jede Grnp- piriiiig- i'ür felilerliaft, und zwar aus dem Grunde, weil die be- nnfz(en Gru[i[)irun<;smomenle, wie sicli mir bei fortgesetzten Unlersuo]unia,(Mi erg-eben liat, keine ansschliefsenden und kon- stante sind. Zunächst gilt diefs von deu Augen, welche bei mehreren sowohl von mir als auch von Serville zur Gattung Mantis gezog.Mieu Arten sich so allmälig aus der Eiforni in die Kegelform verändern, dafs man hiernach keine bestimmte Gattungsgrenze festsetzen kann. Beispielsweise erwähne ich nur, dafs M. fenestrata Fahi'. {Burin. Ent. 531. o.), welche von San'gttj/ in iWr Descr/'pf. de V tlgijpie {Ovlh. pl. h. f. 15) so vortrefilich aljgcbildet ist, und als das männliche Geschledit zu einer mit M. nana StoU. (Burvi. Ent. 543. 55 ) verwandten Art gehört, schon sdiwach kegelförniige Augen besitzt, und dafs M. wuntxCharp. (!>'//? w. Eni. 531. 1.) in demselben Falle sich befindet. Serville \\iil diese Bildung der Augen ebenso wenig b(«- achtef, als ich, der ich erst dnich die Abbildung in der Descr. de CEgijp/e darauf aufmerksam gemacht bin. Es ist nehmlich M. fenestrala rnilu einerlei mit M. vitrata Serv. 196. 2S^ welche Verf. fragsweise für M. monaeha Foir. liiilt, und zu ilir wobl mit Redit die Abbildung bei Sloll Taf. 1. Fig. 2. ge- zogen hat. — Als fernere Mifsgrille beider Grnppiruiigeu er- achte ich die Stellung der Gattung Oxypilus, welche mir frei- lich nur aus Serville's früherer Beschreibung bekannt war. Seit ich nun die von ihm gegebene Abbildung in dieser neuen Sclirift (Taf. 3. Fig. 5.) gesehen habe, zweifle ich nicht mehr, dafs diese Gattung zu den Harpagidis gehöre, und also aus der ersten Unterfamilie in die vierte versetzt wer- den müsse. Vielleicht ist als das andere Geschlecht zu ihr M. fenestrala SfolL pl. 12. Fig. 46. zu betrachten. Frei- lich hat diese Gallung keine keg(>lf(irmigen Augen, welche den übrigen Harp ag i den zukommen; allein dafs die Form der Augen keine natürliclien Unterscbiede bilde, haben wir so eben gesehen. Aus demselben Grunde halte ich es nunmehr 28 aucli für uiipasstMid , die Gattunj^ Acantliops so weit von Maii- tis, dor sie iu der «icsaimnton Oi\^"ajiisa(ioii am uäclistoji kommt, zu trfiiucn , zumal da sie mit ScbizocophaUi weitor nichts als eben diese kondformigon Aui>on j'omoin hat. Dasselbe gilt von Toxodera Serv. Veriil('i(;lit man iibri;;eas die Aui'enform dieser drei Gaüuni;eii mit einander, so sieht man die grellsten Üutersdiiede. Bei Toxodera stehen nehmlich die kegelförrai- gen Augen so, dafs die dem Scheitel zugewendeten Seiten mit diesem , also auch mit einander, in derselben horizontalen Ebene sich bi'lindeii. Bei Acantliops neigen sich die Augenllächeil so gegen einander, dafs der Scheilel tiefer liegt und die Ach- sen der AugMMi sicli etwa iu der Mitte des Kopfes scliueiden; bei Schlzocephala dagegen laufen die Aclisen parallel und die Kegelllächen stofsen so dicht an einander, dafs für den Sdiei- tel beinahe kein Platz mehr iibrig bleibt. Ganz ähnliche Un- terschiede zeigen iu der Augenforra die erwähnten spitzäugi- gen Mantis-Arten, nnd es stimmt in dieser Beziehung M. nana Charp. mit Acantbops , M. feuestrata Fobr. mit Toxoilera liberein. — Eine andere Einwendung mufs ich gegen Servil^ Zc's Verfahren, die Manlis- Arten mit blattförmigem Piotborax zu besoudoren Gattungen zu erheben, machen 5 denn auch in diesem Punkte findet ein ganz allmäliger Uebergang von der einfachen zu der blattföi inigen Bildung statt. Ich kann daher ueder die Gatlung Epaphrodila, welche einen zur Hälfte er- weiterten Prothorax besitzt, noch die Gattung Choeradodis, bei der der ganze Prothorax erweitert ist, als solche gelten las- sen, und behandle sie deslialb beide mit unter Manlis. (Ersterc Seife 557. 36, letztere 53G. 27.) In Bezug- auf letztere habe ich wahrscheinlich einen Irrlhum begangen, indem ich die bei- den Geschlechter einer Art für zwei verschiedene Arten hielt, nnd das Männchen als M. strumaria (S. 530) , das Weibchen dagegen als M. cancellata (S. 542) aufführte. Dasselbe ist mir mit mehreren anderen Mantis-Arten passirt, nnd dürften namentlich alle Arten der zweiten Sektion (II. B. S. 546) blo- fse Weibchen sein, zu denen Männchen gehören, die iu der ersten Sektion (I. A. ß. Photina S. 531) eine Stelle bekom- men haben. Die Entscheidung dieser Fragen und Zweifel mufs künftigen geuauern Üntersnchuugen, die ich selbst leider nicht 2» anstellen knnn, weil es mir an Malet iai Jaz» fdilf, vorliolial- leii bleiben ; ieh glaube indels selion jetzt soviel l)e]iaiijiten zu «liiifen, dafs bei allen Ma n t is- A i(en die Fliigel beider Geselileeliter mehr oder weisiger von einander dilTeiiren, mul dais daher meincGinndeintlieiliing dieser Gattung- in 1) gleich- fliigelige und 2) ii n gl e i eh f I ügel i g e Arten als unstatt- haft wieder aufgegeben werden müsse. — Soviel über die Systematik beider Autoren im Allgemeijien; gehen wir jetzt zu einer speeieliern Betrachtung der Gattungen nach der von mir gewählten Reihenfolge über: 1. Ere ni 0 ph i la, von Sovillc mit dem uiigianiniali- kaliscben Lefebvre'schen Namen Eremia|)liiia benannt, enthält hei beiden Autoren sechs Arten, zu deren Gruppiruiig Scrvillc die relative Giöfse der Flügel benutzt, während ich die Form des Yorderrückens und die Grüfsc der Fufi^klaueu dazu in Anwendung bringe. Es scheint als wenn Serville meine Er. Ehrenbergii, welche ich neuerdings von Herrn Jfalll aus Aegypten erhielt, und zu der ich Er, Tvphon Lt'/". als Larve ziehe, nicht gekannt hat; während mir Er. Cerysii I.cf. und Er. Luxor Lef. nicht in natura vorkamen. Die Gatt. Heteio- nytarsus Lcf.^ welche ohne alle Zweifel auf Larven gegrün- det ist, will Serville zulassen; wohl nur ans Höflichkeit ge- gen seinen Landsmann, denn einen anderen Grund wüfstc ich nicht. Die Abbildung in der Descr. de VEgj/pfe {Orth, pl. 2 f. 5) giebt sogar nur drei Fufsglieder an (d) , und dies kann bei Larven wohl vorkommen; alle vollkommenen Indivi- duen, welche ich sah, hatten ögliedrigc Tarsen. 2. Oxypilus Serv. 155, mir nicht in naliira bekannt; vcrgl. oben Seite 26. 3. Metall eutica TFcstiv., eine recht natürliche, von Serville nicht angenommene Gattung, deren erste von mir (S. 527) erwähnte Ait: M. splendida, bei Serville als Mant. chalybaea (S. 202. 37) vorkommt. 5. C h a t e e s s a und G. T a r a c h o d c s fehlen bei Ser- ville. 7. Orthodera prasina w/Ae (S. 529) ist Mautis rubro- coxata Serv. (S. 203. 38.) 8. Mantis. Diese grofse Gattung hat bei beiden Autoren 30 ohien uiigleiclion Umfang, und onlliält bei mir aufser Manlis Serr. iioch Tliospis, Cliooradodis und E|ia|>lirodila Serv. — Zii den Ix'scliiicljeneu Arten kann ich folgende Synonymen bei- der Autoren binznfügeu ; und zwar lasse ich die Arten iji Scf- ville's Reihe einander folgen. 1, M. exsiccata Scrv. fehlt bei mir. — 2. M. super- stitiosa Fabr.Ent. si/st.II. 19. 27 ist M. fasciala Oliv. {Buna. 534. 23.) — 4. M. aridifolia StoJl. ist M. cblorcudeta Hagenh. {Burin. 535. 24.) — 5. M. latistylns Serv. fehlt bei mir, indem ich diese Art erst nach Publikation meines Werkes in beiden Geschlechtein erhalten habe. Sie gehört übrigens nach meiner Eintheilung in die Gruppe II. A. b. (S. 358) und schliesst sich in manchen Verhältnissen an M. dimidiata mihi (539. 39.) — 6. M. siiblobata Serv. halle ich für M. bracliyptera Illig. {Burin. 541. 47.) — 7. M. praecaria ist dieselbe Art mit meiner gleichnamigen (539. 40.) — 8. M. ilavipennis ist M. supplicaria Illig. {Burni. 542. 52.) — 9. M. Inna Serv. ist M. rogatoria Illig. {Burm. 540. 41), wohin Serville ebenfalls fragsweise Pcrtj/'s M. hyaloptera zidit. — 10. M. flavoguttata Scrv. ist meine M. uaipuiictata (Handb. 540. 43.) — 11. M. simiilacrum ist nicht die gleichnamige Fabrici- sche Art, wie Serville annimmt, sondern meine M. bioeiilata, welche in der Descr. de VEgijple {Orth.pl. 1. flg. 13) so vortrefflich abgebildet ist, und die nicht mit M. uniniaculata Stall, (pl- 12. Fig. 49), wie Serville annimmt, einerlei sein kann, da SlolVs Figur ein Weibchen darstellt, und die Weib- chen von M. bioculata viel kürzere und breilere Flügel haben. Ich hal>c nicht blofs diese Stolhche Ma\i{\s ^ sondern auch die ächte M. simulacrum Fair, und die M. bioculata wi?7i« vor mir, und kann so durch Yergleichung aller drei beweisen, dafs sie drei verschiedene Arten siud. Bei M. simnlacrum Fabr. ist der Prolhorax kürzer und breiter als bei M. unimaciilata Stoll., untersclicidel sich aber vom Prolhorax der M. bioculata mihi, bei ziemlich gleicher Länge, dadurch, dafs er hinter dem Hüft- gelenke nicht plötzlich verengt ist, sondern blofs ein wenig ausgeschweift; dabei hat M. simnlacrum nur 3 — 4 Zähne an der Vorderkante der Vorderhüften, M. unimacnlala aber eben- da 5 — 6, M. bioculata (M. simnlacrum Serv.) endlich wohl «1 an 20 unuloiclio uiul unio^elmäfsiger vorllieille. Uclnigoiis j;('liöron M. siiniilacrmn und M. unimarula(a ciucr ganz antlc- ron Solvlion an, als M. liiocnlata , indem bei jenen die Ge- si'Iileclilor in den Fliigelu nur selir wenig dilFeriren, bei die- ser aber selw auffallend. Die von Scrvillc erwähnte braune Yarielilt seiner M. siniulacrum ist meine IM. bimanilata (537. 3ö) und ebenfalls abgebildet in der Descr. de VEgijiylc.Orth. pl. 1. f. 10 cf ßg. 11 O. — 12. M. palellifera Serv. erhielt ieh alsM. nebulosa lU. IL vom Hejin Grafen v. Hofjmannsegg\ es ist eine eigenlliüniliebe mit M. siniulacrum Fabr. höchst nah verwandle, aber deimoc!i von ihr vei'schiedene Art. Die äch.le M. siinulacrum ]^\tbi\ Hiidet sich blofs in Bengalen, so wie [\I. nnimacnlala SioU. im südlichen Vorderindien, und em- pliiig das Hallenser Museum dieselbe aus Madras. — 13. M. pustulata Serv. SloU Fig. 73. cf ; das sehr ähnliche Weib- chen erhielt ich durcli Herrn 31. C. Sommer von der comorisclien Insel St. Johanna; meiner Eiiilheilung nach mufs diese Art, da beide Geschlechter nur sehr unbedeutend in der Flügelform diiTeriren, in die Äbth. J. B. b. ßß. (S. 53G) kommen, und zwisclien No. 31 und 32 stellen, indem die Yorderni'iften am Yorderrande 6 — 7 Stacheln tragen, — 15. M. variegafa SloU. (Taf. 9. Fig. 41.), einerlei mit der gleichnamigen Art bei mir (534. 21); vielleicht blofs eine braune Yarietät von 13, mit welcher zusammen ich diese Art ebendaher erhielt. In demselben Yerhältnisse steht No. 16 M. bipapilla Serv. zu No. 12, und ist dann blofse giaue Yarielät von dieser, wenn die erwähnte braune Yarietät der M. biocnlata mihi (meine M, bimaculata) eine solche ist, welcher Meinung ich nicht geradezu widersprechen möchte. — 17. M. extensicollis einerlei mit M. laticollis Hagcnb. (Burm. 53G. 29.) — 18. M. cuticii- laris halte ich für meine M. dimidiala (539.39), wahrschein- lich gehört zu ihr als Männchen meine M. conspersa (534. 18.) — 19. M. conspnrcata, vielleicht das Männchen zu M. Carolina {Burm. 538. 38.) — 21. M. pellucida scheint mit meiner M. vitrea (532. 7) nahe verwandt oder gar identisch zu sein. — 22. M. pilipes, eine sehr ausgezeichnete Art, die ich erst später erhielt, und daher in meinem Handbuche über- ging. — 23. M. ornata Stoll. (Fig. 69) von mir (S. 542,, ^2 unten) blofs namliaft gomaclit. — 24. M. pia (S/oU Fiii-. 64) iinito it'li für kliinaiisclio, grofscre VuilatJit von M. reli.niosa, und fiilute sie als solche mit auf. — 25. M. rcliüiosa, bei mir Seile 535, 26. — 27. M. oratoria, bei mir Seile 540, 44. _ 28. M. vifrata 0/iv. meine M. feues(ra(a (531. 5), welebc ich für die !i,leiHinainia,e Fahrichche Art lialtc, und auf die auch 5/o//'s Abbilduni-- (Taf. 1. Fig. 2) sehr gut pafst. Das AVeibchen dieser Ait, welches ich ebenfalls besitze, hat kurze, breite Flügel und älinelt sehr der M. nana Sloll. (Taf. 22. Fig. 28.), lelztere uaterselieidet sich aber von ilir durcb ganz aii- gerundete Augen, indem dieselben bei M, fenesfrala (S. ojieu Seite 27.) etwas zugespitzt sind. Dies hat Savigni/ in der De- sciipl. de V Egijpte {Orlh.pl. i-flg. 15. ^.), wo diese Art abge- bildet ist, veclit schön ausgedrückt. M. monacba Fahr, scheint mir eine andere Art zu sein. — 29. M. cingulala Dri/rj/, bei mir Seite 542. No. 53. — 30. M. pliryganoides , mir nicht bekannt. — 31, M. annulipes , von mir niclit aufgeführt, indem ich diese Art erst später durcli Herrn I\J. C. Sommer erhielt. — 35. M. quadrimaculata ist meine M. aurantiaca, 531. 3. — 36. M. concinna Per/j/ meine M. tricolor, 543. 54. — 37. M. chaljbaea ist Metalleutica splendida TFest- wood, zool. journ. V, 442. pl. 22. flg. I, bei mir S. 527. 1. — 38. M. rubrocoxata, meine Ortliodera prasina, 530. — 39. M. nebulosa fehlt bei mir , ich erhielt sie neuerdings aus der DregcscJien Sammlung. — 40 und 4t mir nicht bekannte Arten. — Aus dieser Uebersicbt der Arten ergiebt sich, dafs mir von den bei Serville aufgefühi'fen 41 Arten nur 12 ganz unbekannt siud, dafs dagegen bei ihm über 20 der von mir definirteii 55 vermifst werden. — Noch habe ich zu erwähnen, dafs die \o\i Serville als eigene Galtung aufge- stellte Epnplirodila Musarum bei mir als Mantis musarnui (537. 36) vorkommt, und dafs icli ebenso die Galtung Choe- radodis mit Mantis verbinde. Serville führt drei Arien dieser Galtung au, von welchen Choer. cancellata meine gleichnami- ge Mantis (S. 542. 50) ist, zu der wohl als Männchen die M. Strumaria der Scbrifstellcr (S. 536. 27) gezogen werden mufs. Choer. peruviana Serv. kenne ich nicht, aber Ch. la- licollis Serv. sah ich später in Sotnmer's Sammlung; sie scheint 33 mitRcclit ciiip olgono Art zu bilden. — Elno dritte roii mir mit Mautis veibimdcuo Gattuii2, Scrviltc's ist Tlirspis; er untci- scJic'idt'.t diosclljo toü jcnor iiiclit blofs durch die Länge des Piotliorax, sondcin audi durch die blattfürniiji,eu Rail'e d' r Weibchen und die lanii,»' Janzettförmige Afterklappe der Männ- chen. Allein diese Charaktere sind nicht passend, da es auch IVIanlis- Arten giebf, die ähnliche Verhälliiisse darbieten, ua- niendich die von Serville ganz analog geschilderte M. lati- sljlus. Wie wenig begründet übrigens die Gattiuig Thcspis ist, geht auch darans iiervor, dafs Serville die \'ou den Rai- feu hergeleiteten Chaiaktere bei zwei Arten im männlichen Geschlechte nicht fand, und daher aus ihnen wieder eine ei- gene Unlergatlnng bildet, für welche er deu Namen Thespis beibehält, nährend er die mit blattförmigen Ralfen im weibli- chen Gesclilecht verseliene Art Angela nennt. Von den 6 von Serville zu beiden Untergattungen gezogenen Arten kenne ich nur 2 in nainia, nelinilich meine M. 5-maculata (533. 16), welche ich später anch im weiblichen Geschlecht erhalten habe, und meine M. purjjurascens (533. 17) , die Serville Thespis brachyptera nenrit, und zn der die von Serville blofs uani- liaft gemachte M. versicolor Sloll. (Taf.8. Fig. 28.) als Männ- chen gehört, was Serville auch als Vermuthnng ausspricht. Meine M. parva (533. 14) scheint mit Serville's Thesp. infu- mata nahe verwandt zu sein, was ich, da mir kein Exemplar derselben mehr zur Hand ist, nur als Yermnthung aussprechen kann. — 8. Vates mihi entspricht der Gattung Theocijtes Serville's. Letzterer führt 4 Arten auf, nnd bringt sie wie- der in 2 Untergattungen, nehnilich Theodytes im engeren Sinn, bei welcher die männlichen Fühler an der Innenseite gekämmt siiul , und Zoolea, wo sie gesägt sind. Ich sah blofs Männ- chen der zweiten Ablheihiug, kannte aber wolil die anderen durch 5/o^Z's Abbildung, welche ich citirte. Es ist also 1. Theo- dytes foliata die von mir auf Seit»^ 543 unten erwähnte M. subfoliala Sfoll. (Fig. 67) im weiblichen, und M. sphingicor- nis Stoll. (Fig. 74) dieselbe Art im männlichen Geschlecht, stammt aber gar nicht aus Ostindien, sondern aus Cayenne. — 2. Tb. undala Serv. , Mautis undata Fabr. , welche Se:'~ (II. Band. 1 Heft.) 3 34 vUle als eigene Alf hierher zieht, habe ich fragwoise als Sy- nonym zu Yates macropterus (Mant. lobipes Oliv.) ii,ezoi!,en; was aber wohl ein Iirthum ist, da Servüle das Vaterland der- selben abweicbend angiobt, nebmlieb das Kapland nennt. — 3. Th. cblorophaea ist M. chlorophaea Blanch. (Guer. Mag, de Zool. 1835. /A'. 135.) aus Brasilien. — 4. Zool. lobipes ist also mein V. macropterus (544. 3) und kommt nicht, wie ich durch jüngst aus Brasilion empfangene Exemplare eben- falls schon wufsle, in der alten Welt vor, sondern wie alle iichteu Vates- Arten in der neuen. Schliefslich bemerke ich noch, dafs Servillc's Theociytes subfoliata c?' nach Herrn r. CJiarpcntier die Mantis hyalina Fahr. (Ent. II. 21. 37) ist, und also dies Citat bei meiner gleichnamigen Art (532. 11) weggestrichen werden inufs. Vcrgl. diese Zeitschrift I, 2, 372—74. 9. Empusa. In dieser Gattung- sind hei ServiUe 7, bei mir 9 Arten aufgefülirt, und ist 1. E. gongylodes auch die meinige (545. 1), aber meine E. tracholopbylla fehlt bei 6er- villc, — 2. E. binotata ist meine E. fronticornis (546. 3.) — 3. E. dolosa ist mir uubekanut. — 4. E. fronticornis, zu welcher mit Unrecht die gleichnamige Art des Sloll (Taf, 21. Fig-, 79.) gezogen wird, halle ich für meine E. pectini- cornis (546. 4), bemerke aber, dafs das hier von mirallegirte Citat des Stoll (Taf. 9. Fig. 35.) als Männchen zu meiner E. fronticornis gebort, dessen Weibeben Stoll Taf. 21. Fig. 79 dargestellt hat. Scrville zieht Fig. 35 des Stoll zu E. pauperata, und betraclitet die E. pectinicornis aulor. als Männ- chen derselben, allein gewifs mit Unrecht; unmöglich können Fig. 35 und 34 bei Stoll eine und dieselbe Art darstellen, wie Scrville behauptet. — 6. E. pauperala , bei mir 547. 6. — 7. E. dcfoliata ist meine E. gracilis oder lateralis (547. 8 oder 9.) 10. Blepharis enthält bei beiden Autoren die eine Art: Bl. mendica, 11. Phyllocrania mihi fehlt bei Serville. 12. Hymen opus Serv. enthält bei beiden Autoren die- selbe einzige Art: H. coronalus. 13. Harpax. Serville führt 7 Arten dieser Gattung an, 33 bei mir fuidon sich nur 4. — Ersferer hat sie in 2 Unter- ij,al(iinp,en aufgelöst, iiclinilich Harpnx, mit stark erweitertem Prothorax und 2 Staclielu an der Stirn, wohin 4 Arten, und Crooboter, mit scIiwacIicrErweiternng' am Prothorax und ein- fachem Stirnliücker. — 1. H. oceliata ist meine gleichnamige Art (550. 2.) — 2. H. tricolor, ist meine H. lobata, die in- defs passender jenen Namen führt, da derselbe für sie zuerst schon von Linne in Vorschlag" gebracht wurde. Vergl. i\ Charpentier in dieser Zeitschr, I, 374. 3. — 3. H. spino- cula mir nicht in natura bekannt, vielleicht blofse Abart der vorigen. — 4. H. pictipennis scheint meine H. cornuta (551. 3) zu sein. Vielleicht gehört auch zu ihr als Synonym Manf. bidens Fahr, {Ent. syst. IL 22. 39.) — 5. H. (Creoboter) gemmata ist meine H. urbana — und 6. H. discifera nach Serville^s eigner Vermuthnng das Weibchen derselben. — 7. H. virescens kenne ich nicht. 14. Acanthops. Serville unterscheidet in dieser Gat- tung 2 Arten , welche beide von ihm abgebildet sind. Die erste A. crosa ist mein A. fusclfolius (552), die zweite eine eigne Art: Serville kannte blofs Weibchen; das sehr abwei- chende Männchen beschrieb v. Charpentier m dieser Zeitschr, 375. 4. Hier sind auch neue Synonyme dieser Art hinzugefügt, 15. Schizocephala. Serville führt nur meine erste Art als Seh. bicornis an und wohl mit Recht, da die zweite von mir erwähnte nicht den charakteristischen Geschlechtsunter- schied in den Fühlern zeigt. In der von mir (552. 2) gege- benen Diagnose lese mau macula reticulaia cJialyhaea, statt faciis trattsversis chalyhaeis. StolVs Figur 68 kommt ihr nahe, zeigt aber keine spitzen Augen, Auf die Fangheuschrecken läfst auch Serville un- mittelbar die Gespenstheuschrecken oder Phasmoden folgen, ein in der That durch die Analogie von Schizocephala mit Bacteria oder Bacillus vermittelter natürlicher üebergang, den Serville jedoch nicht gefühlt zu liabeu scheint, als er Eremophila ans Ende der ersteren stellte. Seine allgemeine Schilderung dieser Gruppe ist, wie gewöhnlich, eine blofs äu- fserliche und formelle, zu der nur die auch von mir erwähn- ten Beobachtungen von Lansdown-Guilding über die frühe- 3*^ QU rou Lehensstadiou liinziigcfüiit sind. In «lor Anzalil der Iliii- törleihsgliodcr, wt'Jclic iiadi Grajj und Brt/Uc 10 sein .soll, wcldit Scrvülc von beiden ab, und slollt dieselbe auf 8, hält audi liditig den bintcr dem \\ulst(oinii!j;('n sculelliim bei den iiellti.^ellen Aiteu beliiidlielien Tbeil des IMelaiioliini (vrü,l. mein ILuidhiich 554, olieii) fi'ir das was er ist, neJiinlidi für cijien TJieil des MelaMiorax, Mülirend Brt/Uc ilin für den ersten Hiiiterleibsring ansi^iebt. Daians erkliirt sich die An- ü,abe von 10 Sennienten, \villijend in der Tliat oben nur 9, unten aber 8 beim MänndieJi und 7 beim AVeibdicn siditbar sind. Uebriuens liat Scrrillc diesen Gesdileditsunlersrliitd sehr lidilig' erkannt und angegeben, läfst aber walusdieinlidi dnrdi einen Sdireibfeliler die Bandiplatfe des vveibliclien Hin- terleibes vom 6ten Ringe aus<;c]ieu, da sie dodi am limx ]iaf- tet. Das letzte (9te) Segment nejnit er Oberafterplatte {sur- anaJc), und sieht es nieht als eignen Ring an, Avoraus sidi denn seine Annahme von 8 Ringen erklärt. In der svstematisdien Davstellnng- der Phasmoden entferjit sidi Serville von seinem niidisten Vorgänger R. Graij dadnrdi wesentiidi und vor- theilhaft, dafs er nidit, wie dieser, den Maugel und die An- wesenheit der Flügel znm alleinigen Theilungsdiarakter er- hebt, indem es H. Serville selir wohl bekannt war (S. 215, d. Note), dafs die Flügel nicht immer beiden Gcschleditcru gleichzeitig fehlen oder znkommen. Bosser ist daher der von Serville gewühlte Hanpllheilungscliarakter, die Erweiterung- der Sdienkel in Blätter, obwohl ich dieselbe für kein so be- deutsames Organisationsmoment halte, dafs man sie allen an- deren vorziehen müfste. In der (?rsten Hauptgrnppe , den nicht mit blallförniigen Hinleisdieakoln Versehenen, ist dann die Er- hebung des ersten Fufsgliedes zu einem Kamm oder Lappen als Charakter für 2 Gattungen : Bacteria und Cladomorpha hcr- Torgehoben, da allen anderen diese Bildung fehle. Letztere, 20 an der Zahl, sind nach der Blaltbildung der Vorder- und Mittelbeinc, der Form der Raife, der Lunge der Fühler, der Beine und dereu BewalFiuing gesondert; alles Charaktere, die auch ich in meiner Gruppirung benutzt habe, wenn ich gleich den gleicli zeit igen, oder einseitigen oder nicht vor- haudenen Mau gel der Flügel bei den verschiedenen Ge_ 37 silil<>clitern als Moment von dor i'rofst<-n Dodciitiiim oliouau sk'llte, und so 3 Hau|j(giui>pt'ii, lilciclisain Lutcifainilicn , er- liielt, von denen die diilte wieder nielirere Typen in sicii ver- einigt. Wns nun die einzelnen Gatdingcn betriirt, so beginnt Scrvil/e, gleich mir, mit einer ungelliigeKen, jedoch anderen, neJinilicli Bacteria. Es entspriciit diese Gattung jedoch niclil der meinigen, sondern nur der ersten Selition, der Bacteria im engeren Sinn, Auch von dieser sind nur 2 Aiteji erwiihjit, B. ferula (Noh. IS'o. 3.) und B. rnhisiiiiiosa, welclie ich für B. caiamus (Noh. No. 1.) halten möchte. Die anderen zalilreichen Arten der 2lcu Sektion (Bacnncnlus) felih'u, und scheinen dem "\'erfasscr zum gröfseren Theile unbekannt geblieben zu sein. Die zweite Gattung, Cladomorplms, kennt derVeifasser nur im weihlicliii Geschlecht, so wie seine eigne Gatt. Cladoxerus nur im männlichen. Hätte er von der Tvpnsart jener die IMänndien, von der einzigen Art dieser die Weibch(;a gekannt, so würde er gewifs eingesehen haben, raiiulatiis mein B. gallicus (561. 2.) In Bezui; auf die deiniiiiclist gcscliildcile Gatt. Paoliymorplia bia ich, wie ans Seite 563 meiner Arbeit ersiclitlirli ist, der BniU eschen Aiisidit, und halte sie für eine Larve. Pyjii- rliyndins und Cerojs sind schon oben behandelt^ und die iiach- fol»ende Gattung Crcoxylus mit einer Art: C. cornii^er aus Amerika, Jiabe ich erst nach Publikation meiner Arbeit in v. 11 hilhciii's oder Sommer's Sammlung: i^esehen und bin uii- scliliissii«:, ob ich sie niclit als das andere, mänuliclie Gesclileht einer Acanihoderus- Art ansehen soll. In der folu,enden Gatt. Pbasnia führt Verf. 11 Arten auf, die nach der Bewaifiiiinti- des Kopfes und Brustkastens gruppirt sind. Mit der meinigen, JAleiclinamigen Gattung harmonirl die ServiUesche \i\ so Aveit, als letzterer die schon berührten Necroscieu davon ausscliliefst. Von den 11 Arten sind 4 neue, in denen ich keine der schon beschriebenen erkenne. Die Gatt. Xerosoma Graij lernen wir durch Abbildung einer Art genauer kennen, als es nach der früher gegebenen Besdireibuiig von Gray möglich war. Ich liatte sie deshalb als Männchen zu Prisopus gezogen. Diese Ansicht ist jedocli falsch; indefs weifs ich auch nach dieser Scr- vHleschcn Darstellung nicht mit Gewifsheit, Avohin X. cana- liculatum eigentlich gehöre; mit Ceroxylus und Ceroys scheint die Gattung nahe verwandt zu sein, so wie mit meiner Gatt. Plalycrania. — Perlamorpha (Asccpasma fFcstw. , ein Sy- nonym, das Verf, nicht gekannt hat) behauptet mit Recht den Piang einer eignen Gattung; was indefs von Euryacantha Boisd. sich nicIit so sicher beliaupten läfst. Auch ScrviUc scheint sie für eine Larve zu halten, deren ausgebildete Form er in Heteropteryx Gray (meiner Piapherodes dilatata. Handb. S. 574. 1) zu erkennen glaubt. Da ich weder die eine, noch die andere Form in natura gesehen habe , so kann ich für oder wider diese Annahme nichts Neues anführen. Dankens- Averth ist die Verbesserung des auch bei mir, in Folge der ein- stimmigen früheren Angaben, noch Statt findenden Irrthums über das Vaterland von Prisopus flabelliformis , welches nicht Am- Loina ist, sondern Suiinam; mein Pr. spiniceps dürfte also mit dieser Art identisch sein. Servillc^s 2tc Art: Pr, Marchali von Islc de France kenne ich nicht. Unter Ectatosoma führt Hl Vorf. «llc bcldoii von Graj/ aii%ost('lItcu Arten ohonfalls als licsoiultMc auf; idi kann sie (lrt";ei!,('ii imr für ilio vcisrliicdc- lUMi Gosclilecliter einer Art liallcn. Bei Piiyllium ist (l(!r von mir verkannte oder besser zu spät erkannte (SielicHaiidb., den Nach- trag zu S. 590) Gescblcclitsnnterscliied richtig ani;oi>eben ; die beiden neuen Allen, welche Verf. aufführt, kenne icli nicht, glaube indefs die eine früher in Berlin gesehen zu Iniben. — Damit ist denn diese wegen der auffallenden Geschlechlsver- schicdenheit so ßchwierige Familie beendet. Vergb'iehen wir die Resultate beider Autoren liinsidillich der nummerisehen Verhält- nisse, so ergiebt sich, dafs ServiUe etwa 18 Arten aufführt, die in meiner Darstellung fehlen, dafs ihm dagegen etwa 40 der von mir namhaft gemachten und cliarakterisirten unbekannt gebliebeji sein möchten. In Bezug auf die Reihenfolge der 25 angenommenen Galtungen aber kann ich in Aer ServillcsclicnYoX- ge keine natürliche Anordnung entdecken, vielmehr scheinen die verwandtesten Formen, wie Bacteria und Bacillus, oder Cla- domorphus und Cladoxerus durch zu weite Zwischenräume ge- trennt. V^^M-fen wir noch einen Blick auf die oben von mir erwähnten Unterfamilieu, so sind vier derselben nicht zu ver- kennen, und doch hat sie ServiUe nicht aufgestellt. Diese 4 von mir angedeuteten, wenngleich, was sie noch einleuchten- der bezeichnet hätte, nicht benannten Familien haben folgende Charaktere. 1. Bacillida e. Leib bei beiden Geschlechtern nngeflügelt, Gatt. Bacillus, Bacteria, Acantlioderus, Anisomorpha, sowie die ServiUe selten Rhapliiderus, Pygirliynchus, Dia- ])lieromera und Ceroys. 2. C 1 a d o X e r i d a e, Männchen gefHigelt, Weibchen ungeflügelt. Gatt. Cladoxerus, sowie die ServiUeschen Cladoinorpbus, Phibalosoma und Monandroptera. 3. Phasmidae. Beide Geschlechter geüügelt; Schenkel nicht blattförmig. «. Flügel der Weibchen auffallend verkürzt. Gatt. Diaphevodes, Haplopus, mit ScrviUc''s Gatt. Plierino- xyliis, Creoxylns und Xerosoma. ß. Flügel der Gesclilecliter gleicli grofs. Gatt. Cyphocrania (mit Platycrania und Acropliylla Serv.), Podacanthns, Platycrania, Piiasnia und die SeruiUc- schc Gatt. Necroscia, Ä2 4. Pliylliflae. Schenkel, Schienen and oft aucli der ganze Leib blattförmig. Gatt. Tropidoderns, Kctatosoma, Prisopns, PJiylliuin. Id» i>Iaube hehau|}tcii zu diufeii, dafs Jeder, welcher die Gruppe der Phasmiden nach iius mit wisscuschafllichem Sin- ne und Taleilt hcarheitcu wird, diese 4 so schön markirten Unferfamiiioii, üher deren Eiü,pn(hiiralichkciten und gcographi- scheu Verhältnisse noch so Manches Einleuchtende sich sagen liefse, wird anerkennen müssen. An die Phasraen schliefsen sich sehr natürlich die Acri- dien, durch die merkwürdige Gattung Proscopia ihnen ge- nähert. Ich halte deren Darstellung für den gehingensteu Theil der ganzen Setvilleschen Arbeit, und gehe gern zu, dafs sie in einigen Punkten der meinigen vorzuziehen sei; wenngleich eine vollendete und völlig durchgearbeite Entwicke- lung der Leser auch hier vergeblich suchen würde. Die all- gemeine Schilderung ist, wie gewöhnlich, kurz und ohne Ver- gleichungen, aber dadurch interessant, dafs Verfasser andere Gelehrte mit in seinen Kreis gezogen hat. So führt er hier Olhier über das Sprnngvermögen , de Geer über die Lage der Stigmen und das eigenlhümliche Organ neben dem ersten Stig- ma des Hinterleibes, so wie ihn und LatreiUe über die Methodik des Zirpens in dieser Familie, redend ein. Ausführ- licher noch, als die Millheilnng aus diesen Autoren, ist eine antiquarische Unt«^rsuchnng des Herrn u4mj/ot über die Benen- nungen der Feldheuschrecken und deren Herleitung in den be- kanntesten Semilischen Sprachen, wie im Indischen und Chi- nesischen. Hiermit sind historische Notizen über Heuschre- ckenzüge und deren Verheerungen, zumal in Frankreich, in Verbindung gesetzt. Einige Angaben endlich über die Acrido- phagen, und das Essen der Heuschreckenschenkel überhaupt, bilden den Schlufs dieser interessanten Zugabe. — Herrn ServiUe's deraniichst folgende Eintheilung geht wieder von dem alten Prinzip, dem Mangel und der Anwesenheit des Haft- lappcns zwischen den Krallen, mit gutem Grunde aus. Die Spongi(o)phori (denen der Haftlappeu zukommt) zerfallen in mehrere zum Theil recht natürliche Unterfamilien, uehmlich: I. Proscopidae. Fühler kürzer als der Kopf, Sgiiedrig. Gatt. Proscopia. 43 2. Truxalidae. Fühler länger als der pyramide Kopf, drei- kantig; Stirn sehr nach vorn geneigt. Gatt. Truxalis, Meso|)s, Opsomala, Poecilocera. 3. Conophori. Fühler mit deutlich abgesetzten meist run- den Gliedern, Stirn senkrecht, mit stumpfem Vorsprung- zwischen den Fühlern, woran Gruben zu deren Aufnahme. Gatt. Acicera, Porthetis, Xiphicera, Tropinotus, Romalea, Phymateus, Petasia. 4. Mucronati. Fühler mit undeutlich abgesetzten Gliedern, Stirn gewölbt, mit schwachem Vorsprung zwischen den Füh- lern. Vorderbrustbein mit einem Hocker. Gatt. Trybliophorus, Teratodes, Monaciiidium, Dericorys, Acrydium, Calliptamus, Ommexecha. 5. Mutici Fühler und Stirn der .Vorigen, aber das Brustbein ohne Höcker. Gatt. Chrotogonus, Eremobia, Pneumora, Oedipoda, Goni- phocerus, Phlocerus, IMastax, Chorotypus. 6. Tetri cidites. Kein Haftlappen zwischen den Krallen. Flügeldecken kleine Schüppchen, Vorderrücken nacli hinten stark verlängert. Gatt. Chloriphyllum, Amorphopus, Tetrix. Was nun die Richtiii,keit dieser 6 Familien betriffl, so läfst sich mir gegen die 2te mit vollem Grunde einwenden, dafs sie aus verschiedenen Formen zusammengesetzt sei; denn Poecilocera steht den Galtungen Phymateus oder Petasia zu nahe, als dafs die etwas geneigtere Lage der Stirn sie mit Truxalis verbinden könnte. Eher möchte Tropinotus (richtig zu schreiben Tropidonolus, aber so geschrieben schon längst an eine Nattern- Gattung vergeben) zu den Truxalidis zu stel- len sein, insofern Tr. brevicornis sowohl in der Kopf- wie auch in der Fühlerbildung so vollkommen mit dieser Gattung übereinstimmt, dafs nur der dachförmige Rücken und der Brust- beinhöcker zwischen beiden einen Unterschied maclit. Indofs ist die Verwandtschaft von Tropidonolus mit Xiphocera (Scr- ville schreibt unrichlig Xiphicera) zu innig, als dafs sich er- stere von letzterer trennen liefse, und letztere kann wieder von den Conophoren nicht gut abgesondert werden. Poecilocera aber ist in jeder Hinsicht eine Conophore, und mit Petasia nnd Phymateus so nahe verwandt, dafs ich alle drei in eine einzige Gattung zu verbinden kein Bedenken trug. Nimmt man also diese Umstellung vor, und bringt Poecilocera mit zu 4il de» CoDophorcii, so möclilcii die beiden Familioii in iliiciii £,cncljeiicn Umf"aiii!;c für ebenso viele reclit natürliche Gruppen sieh ansehen lassen. Ptücksicliiruh der einzelnen GalUingen ist die Benierkunj»,- des Verfassers zu ervvülmen, dafs für Proscopia die Geschlechts- untersdiiede bei Feslstellnna; der 15 anj2,-enomraenen Arten nicJit ü-ehörij;- berücksirlitij;! seien, und dafs daher manclie der für verschieden nehalteuen Arten ]iur die beiden Geschlechter ei- ner eii!ziu;en sein dürflen. Den Beweis ist jedoch Herr Scr- ville schuldig geblieben. In der 2ten Gatt., Truxalis, bildet Verf. dieselben beiden Abiheilungen, welche auch ich (Handb. S. 636 I. und II.) aufstellte, sondert aber die erste, nach der Grofse der Krallen, in 2 Sektionen, die kleinkralligen (Tr. nasutus) bilden die erste, die grofskralligeu (Tr. variabilis Kl.) die2le; in der 2len Hauplabtheilung- (Pyrgomorpha) ste- hen dann Tr. creiinlata und T. rosea, zu der Tr. linearis als männliches Geschlecht gehört. Die übrigen von mir erwähn- ten Arten, als Tr. brevicornis, Tr. coriacea, Tr. llavipes feh- len hier, und scheinen in Opsomala ihre Stelle genommen zu ]ial>en; doch will es mir nicht gelingen, dieselben in einer der 14 beschriebenen Arten dieser Gattung" zu erkennen. Mesops hat keine Aenderung erlitten, die Gattung enthält eine einzige, von Palisot Beamois abgebildete Art; — aber Opsomala ist dafür desto ansehnlicher bereichert worden. Die 14 Arten bilden 2 Sektionen, a) mit flachen Fühlern und kurzen Hin- teitarsen (12 Arten, darnnter 0. viridis, 0, erythrogastra Pcrti/ meiner Gatt. Copiocera entsprechend, und 10 neue, Movon 0. liliformis vielleicht einerlei mit meinem Mesops dorsalis (Handb. 11. 610.); '0 >»'t rundlichen Fühlern und langen Hin- (ertarsen (2 Arten, worunter eine aus Sardinien: 0. sicula, in dcreji Schilderung ich die Abbildung der Dcscript. deVEgy- ple Orlh. pl. 6. flg. 6. zu erkennen glaube.) Es wäre also meine Gatt. Copiocera wieder einzuziehen, da sie mit der äl- teren Scrviileschcn Opsomala übereinstimmt. Von der Gatt. Poecilocera wurde schon erwähnt, dafs sie sich in der Fami- lie der Truxaliden am unrechten Orte befinde. Ihre acht Arten sind gröfsteutheils bekannte, denn die früher als neue beschriebene P. Sonuerati ist einerlei mit Gryll. pictus Fabr., lind P. Vulcamis und P. punctivcnlris sind nach Serviilc's oi- gcaer VoimuUinni»- wolil nur ein Paar der zalilroiclicu Abarlcn der P. bufonia KL Die Conophoren, cino natürliche Gruppe, wenn man die eben erwähnte Gatlung lilnznziclit, hat Scni/le nicht geniii>eiul analysirt. Sie zerfallen nach meiner Meinuiis; in 2 Unterab- Iheilung-en, welche sich am besten als Xiphoceridcn und P 0 e c il 0 c e r i d c n bezeichnen lassen. Letztere gehören der alten AVeit an, erslerc der neuen. Zu den Xiphoceridcn, welche sich durch Tropidonotus enger an Truxalis und Opso- mala anschllefsen, gehören die Scrvillcschen Gattungen Xi- phocera, Tropidonotus und Rhomalea, zu den letzleren dagegen Poecilocera, Petasia, Phvmateus, Acocera {Scrviile braucht auch hier wieder, wie fast überall bei griechischen Komposi- tionen, den lateinischen Bindevokal, und schreibt irrig Akice- i-a) und Portlietis. Ich unterscheide beide Gruppen so: Xiplioceridae. Antennae totae planae, vel tiiqiietrae sen- sim angustiores, vel depressae subparallelae. Gatt, Xiplioce- ra, Tropidonotus, Rlioinalea. Poeciloceridae. Antennae in apice semper teretes , mo- nililormes. a. P a m p h a g i d a e. Antennarum articuli basales planae. Gatt. Acocera, Porthetis. b. Phymatidae. Antennae totae moniliformes. Gatt. Pliymateus, Petasia, Poecilocera. In meinem Haudbuchc habe ich diese 3 Sektionen als Gattungen betrachtet und zwar heifst die erste bei mir Xipho- cera doch ohne Rhomalea, welches ich damals, wegen der gleichbreiten Fühler, mehr absondern zu müssen glanbte; die zweite Pamphagus, die dritte Poecilocera. Die Servilleschen Gattungen habe ich dann als Sektionen meiner Gattungen be- trachtet, und dieselben auf diese Weise ebenso streng geschie- den, luterssant ist es in diesen 3 Gruppen den augenschein- lichen Parallelismns zu veifolgen , welcher sich besonders in der Bildung des Vorderrückens und der Flügel ausspricht, und den ich in meinem Haudbuche anzudeuten versucht habe. Folgen- de Tabelle wird ihn nocli mehr versinnlichen. 46 I. Rücken llach. a. Flügel zum Theil ver- kümmert. c. bei beiden Geschl. ß. blofs beim Weibchen. b. Flügel vollkommen. II. Rücken gekielt oder liückerig, a. Flügel vollkommen bei beiden Gesclilechtern. b. Flügeid. (/"vollkommen, d. Q verkümmert. c. Flügeid (Z* vollkommen, d. O fehlen. d. Flügel bei beiden Ge- schlechtern gleich verküm- mert. e. Flügel fehlen bei bei- den Geschl. o n B Xiphocer.idae. Rhomalea I. A. Rhomalea I. B. Xiphocera I. A. a. /Kiel niedrig, i Xiphocera I. B. jKiel dachartig. / Xiph.II.2.A.Tropidonot. Xiphocera II. I. Noch nicht beobachtet. CD > (NB. Rücken dachartig.) Pamphag. III. Pamphag. II. Teratodes ? Pamphag.I.A.u.P.serripes. Noch nicht beobachtet. P.Klenhas tP. marmoratns Pamphagidae, \ Noch nicht beobachtet. > 7^ 1^ Poecilocera I. B. a. u. II. A. (NB. Rücken höckerig.) Poecilocera I. B. u. II. B. (Phymateus Serv.^ Noch nicht beobachtet. Nocli nicht beobachtet. Poecilocera I. A. Phymatidae. Poecilocera I. B. b. 47 Was die Arten dieser Unterfaniilic betrifft, so berichtigen imd ergänzen sich anch hier beide Arbeiten gegenseitig. Von Rhomalea führt Serville 2 Arten auf, meine Rh. centurio, die er wie früher Rh. inicroptera nennt, und Rh. Marci , welche ich mit meiner gigantea für einerlei halte. Meine drifte Art, Rh. eqnes, ist nach Exemplaren besclirioben, die in Spiritus gelegen hatten, und könnte, durch diesen entstellt, mit Rh. centurio einerlei sein. Rh. miles endlich zieht Serville zn Acridium, nnd darin könnte Verf. wohl Recht haben. In Xi- phocera hat Serville 6 Arten, ich 9, indefs scheint meine X, ruricola dieser Gattung niclit beigesellbar. Siestinimt vielmehr mit meiner Truxalis coriacea sehr überein, und ich wäre deshalb nicht abgeneigt, auch diese Xiphocera zu den Truxaliden zu stellen und sie mit dieser Truxalisart zu einer besonderen Untergattung zu erhebeu, — Was nun die 6 Arten Scrville's betrifft, so ist seine X. emarginata auch die meinige, X. tri- cristata eine neue meiner Sektion II. 1. angehörige Art, X, trilineata die meinige und X. viridicata das Männchen dazu, X, octolunata ist vom Baron Fcisthammcl in Gueriti's ßlagaz, de Zool. ann. 7. 'pl. 184. als X. Caternaulti beschrieben, X, azureipennis endlich ist mir unbekannt, und geliürt aller Wahr- scheinlichkeit nach nicht hierher , wenn das angegebene Vater- land: Java, richtig ist. — Meine Xiphocera sect. II. 2. ist also Seri;///e's Gattung Tropinotus , und enthält ganz dieselben 4 Arten, meine X. Australasiae jedoch unter dem Namen Tr, cinnamomeus. Die Gattung Pamphagus, welche Thuiiberg aufstellte, hat in dem von mir gezeichneten Umfang- ein sehr natürliches Ansehen. Serville indefs hat 2 Gattungen daraus gemacht, weil bei manchen Arten die Fühler am Grunde, so lange die Glieder noch nicht kugelig werden, breiter sind. Diese Formen nennt er Akicera, und zieht dahin meine P. cucull. als erste Art unter dem Namen A. carinata, weil das Männchen Gryll. carinatus Liane sei, eine Behauptung, wel- cher durch V. Charpenlier (in dies. Zeitschr. I. 378) wider- sprochen wird. Die 2te Art: A. grisea, kenne ich nicht durch Autopsie. Porlhetis, diePamphagi mit unten nicht breitereu Füh- lern, besteht aus drei Arten, 1. P. denlaia, mein P. serri- pes; 2. P. Elephas mein P. marmoratus, dryW. Eleph. LinnCy ein Svnonym, das icli für selir riclitig lialle, und darnm gern meine Art ijiPain. Eloplias umlaufe, uiid3.Portli.terrulen(a, wel- clic walirscheinlitli die in der Descr, de VEgijptc Orlh. j)!, 7. f. 17 al)j>elji Idole Heiisclsrecke ist. — Was mm die Pliymatidcu betrifft, so wurde von Poc- cilocora schon ül)en geredet. Pelasia lialte Serville frülier mit 2 Arien ausgestaltet, nun aber die 2te (P. olivat-oa) als Sy- noiiyui zur ersleii gezogen. Ich kann dieser Meinung nicht bcilrelen, da aufsor anderen Unterschieden bei P. olivacea die Flügeldecken relativ länger sind, als bei P. crnenla. Phyma- tcus endlich enthalt blofs die 3 längst bekannten Arten mor- billosus , scalirosus nnd lejirosus. Aus der Gruppe Mneroiiati sind mir nicht alle Gattun- gen hinläuglich bekannt, um ihr Verhältnifs zu einander eben- so sicher angeben zu können. Trjbliophorus z. B. sah ich noch niclit, und Teradotes scheint nach der Graj/schcn Figur in Gi'iffilh anim. Kingdom ein Mitglied der Conophoren zu sein, das ich gehöriger Art einzuschalten rersucht habe. Monachidium stimmt mit meiner Gattung überein, nnd erfahren wir auch , dafs die früher vom Verf. aufgestellte Art M. flavi- pes mit M. lunus, Gry 1 1 us luuus Fair. , einerlei ist, also auch bei mir wieder eingezogen werden mufs; die 4te Art, M, che- lonia, ist mir unbekannt. Dagegen glaube ich in meiner ölen Art ein Mitglied der neuen Gattung Dericorys (Derocorystes zu schreiben) zu erkennen, weil in der That bei ihr nicht die hintere Hälfte des Pronotums den Kamm bildet, wie bei Mo- nachidium, sondern vielmehr die vordere. D. albidnla halte ich übrigens für einerlei mit dem Bilde in der Descript. de VEgijpte Ortli. pl. 6. fig. 20, und würde also meine Mon. viridipenne als 2te Art sich jener auschliefsen. Die beiden Gattungen Acridiuni (Scvville schreibt, wie Lafreille, Acry- dium) und Calliptamus (von mir sprachrichliger Calopteuus ge- nannt) sollen sich von den vorigen durch den nicht erhabenen Miltelkiel des Vorderrückens unterscheiden, allein die Kamm- form desselben bei Ac. cristatum nnd dessen nächsten Ver- wandten spricht laut gegen diese Diagnostik. Ich halte über- haupt Caloplenns für nichts besser von Acridium verschieden, als des Verfassers frühere Gattung Oxya, welche er hier wie- 49 «Icr oimj:ozoj;ou hat; am woniji,stoii aber dürfto «lic Form des so maiiiiii-rach iiTslalleiioii, aiuli innerhalb der GaU. Aciidium iioih sehr veränderlichen ßiiisthöikois, der bei Aeridiiim spilz, bei Caloptenns stnmpf sein soll , einen i-nten Unlerscheidungs- charakter abgeben. Dafs hier künslliehe Charaktere hervor- gesncht seien, fühlte ich sehr wohl, indem ieh die genannten Gattungen behandelte; und glaube deshalb keineswegs durch Aufslelinng einer neuen Gallnug Omniatolampis, (ein Name, den iiidefs Scliöitlierr im 4ten Bande seines Curculionen -Wer- kes, damals mir noch nicht zur Hand, schon früher vergeben liat) die Sache wesentlich gefördert zu haben. Allein bei dem geringen Material, wclclies mir zu Gebote stand, und das sich mit dem ScrvWc's nicht messen kann*), war es unmög- lich, eine genaue Einsicht in die natürlichen Verhältnisse die- ser Gatlnngen zu gewinnen. Unter Acridium führt Serville auch ungellügelte Arten auf, die bei mir fehlen, und rechnet zu ihnen Grvllus pedestris Linnc (Podisma Lafr.) Ich er- hielt denselben erst nach dem Druck meiner Arbeit von Herrn Küster in Erlangen, sowie 3 sehr ähnliche Arten ans Me- xiko von Ucrm Sofnmct; Dieselben scheinen mir mit Recht Ansprüche auf eine eigene Gatlnng zuhaben, wenigstens eben- so gültige , wie die von Scriüle angenommenen Goraphocerus, Phlocerns und Chrotogonus , welche uns später beschäftigen werden; ich nehme dalier keinen Anstand sie unter dem Na- men Pezotettix aufzustellen und an einem späteren Orte zu beschreiben. — Die 50 Arten der Gatt. Acrydiura bringt übri- gens Scrville in mehrere Rubriken, wie folgt: I. Bnistbeinstacliel dick und nach Iiinten gebogen (meine Sek- tion II. A. S. 629.) — 1. A. suecinctum, nicht meine gleichnamige, von HaTin {icon. Orth. fasc. 1. Acrid. B. f. 4.) abgebildete Art, sondern ei- ne ganz andere, wahrscheinlich mein Acr. ruficorne (630. 9); das yon Scrville aufgeführte Citat aus Herbst (Fneslj's Archiv. 8. 54-. 3.) liabe ich fragsweise zu Acr. tataricum gezogen. — 2. A. ruficorne ist mein Acr. ranaceura (630. 7.) — 3 und *) Scrville beschreibt 50 spen. Acrid. und 11 Calopteni, ich habe 21 spec. Acr., 4 Oxyae^ 3 Omniatolampis und 5 Calopteni. (II. Band. 1. Heft.) 4 30 4 mir nicht bekannt, orsloros (Aor. citiinum) viclleiclit mein Acr. aoni^inosum (630.8.) — 5. A. flavicornc meine gloidi- namige Art 629. 5. — 6 — 9 mir nicht bekannt. — II, Bnistbeinliöcker kürzer und gerade. 1. Mit bemerkbaren Stirnkielen, Brustbeinhöcker spitz. A. Beide Geschlechter mit Flügeldecken und Flügeln. a. Kopf mäfsig; Pronotum chagrinirt und gekielt. Stacheln der Hintersciiienen kräftig. f{. Kamm des Pronotum vierlappig. 10, A. crislalum, meine gleichnamige Art (627. 1.) — 11, A. Latreillii mir nicht bekannt, — 12, A. dux, meine gleich- namige Art (628. 2.) — 13. A. semirubrura, mein Ac. 01- fersil (628. 3.) ~ ß. Kamm des Pronotum einfacli, aber mäfsig erhaben. Genitaliendeckel der Männchen geht in drei Zähne aus, 14, A. moestum, mir nubekannt. Afrika. — 15. A, semi- fasciatum , ist GrjU, flavesceus Fahr, mein Acr. flav, 631. 12, — 16. A, liueola, mein Acr. tataricura 632, 13. — 3'. Kamm des Pronotums schwach, aa. Vorderrand des Pronotums ungetheilt. aa. Genitaliendeckel der Männchen einfach und spitz; Raife von normaler Form. 17. A. luteicorne pafst der Beschreibung nach sehr auf Acr, flavicorne (Nob. 629. 5.), allein der Brustbeinhöckor soll ja gerade sein. — 18. Ac. inelanocorne , scheint mein Acr, ni- gricorne (629. 6.) zn sein , das aber anch keinen geraden Brust- beiuhöcker besitzt, — 19 — 23 mir nicht bekannt, — ßß. Genitaliendeckel der Männchen mäfsig lang; am Ende a\isg«schnitten; Raife blattförmig, (Auf beiden Halbkugeln.) 24. A. flavo-fasciatum, mein Acr. longipenne (632. 15.) — 25 nnd 26 mir niclit bekannt. — 27. Ac. olivacenm ist Grjll. obscurus Fahr. Ent. suppl. 194, mein Acr. obsc, 632. 14. — 28., Ac, peregrinnm Oliv, ist mein Acr. flaviventre, (631. 11.) — yy. Genitaliendeckel der Männchen kurz, abgerundet Raife wie gewolinlich. (Amerikaner.) 29. A. (arsatum, meine gleichnamige Art 634. 18. — 30 — 33 mir nicJit in natura bekannt. — 34. A. surinamuni 31 Fahr..) mpiiie Ominalulrtinpis variegala (637. 1.) — 35. A. roxale felill bei mir. bb. Vorderrand dos Pronotiiin ausgeschnitten. Genita- liendeckel und Raife der Vorigen, 30. A. speciosum (Gr}'ll. spec. Thiinhg. IMem. de St. Pet. IX. 40. pl 14. f. 1.) niciuc Rhomalca miles 620. 4. Vrgl. noch V. Charpen/t'er in dies. Zeitsrhr. I. 2. 379. — 37. A. coloratum, mir iinbekanut. Beide ans Amerika. b. Kopf dick, etwas breiter als der Protliorax, die Stirn geneigt. Pronotum glatt, fast ohne Mittelkiel. (Oxya Serv. olini, miJii.) Hierher glaubt Scrville Acr. loiigipenne de Geer (III. pl. 42. f. 9.) ziehen zn miisseu, von den aufserdem erwähnten 4 Ar- ten (38 — 41) kenne ich biofs Äo. hyla, welche einerlei zu sein scheint mit Ox. velox mihi (635. 3.) , Gryllns velox. Fabr. B. Beide Geschlechter mit verkümmerten, unbrauclibaren Flü- geln (Podisma Ltitr. ex parte. Pezotettix mihi.) 42. A. pedestre ai/tov.y fehlt bei mir; ebenso 43. A. Giornae Eossi, CJiarp., da ich letzleres erst zn spät von Herrn Küster empfing. 2. Stirnkiele sehr schwach, Brustbeinhöcker stumpf, Prono- tum eben, Hinterleib dick, Genitaliendeckel der Männchen zugespitzt. Die 7 zu dieser Äblheilnng gerechneten, blofs in den war- mem Klimaten der alten Welt einheimischen Arten, unter de- nen sich anch Grjllus piorans CJiarp, [Jior. ent. 134.) befin- det, kenne ich sämmtlich nicht. Die nun folgeudi' Gattung Calliptamus, welche ich sprachrichtigor Calopteuns genannt habe, bringt 5er j/V/e in 2 Seklioneu, nehm lieh: 1. Genitaliendeckel der Männchen kurz, aufgebogen; die Raife borslenförmig und wie ein Ochsenhorn gekrümmt; Hinter- rand des Pronotum stark zugespitzt. 1. C. haematopus, meine gleichnamige Art 639. 4. — Die übrigen 7 (2 — 8) kenne ich nicht; sie sind Süd -Afrikaner, 1 Süd -Europäer und 1 Neu -Holländer. 2. Genitaliendeckel der Männchen gerade, die Raife sehr grofs, hornig, am Ende lülfellörmig ausgehöhlt. 4* 32 9. C. ifalicns, meine -lelchnamiiic Art (639. 3.) — 10. C margiuolliis ans Süd- Frankreich. — 11. C. corisaniis mein C, sJcnliis (639.) — Die von mir erwähnten nwdamerikani- sclien Arien scheint Scrville nicht gekannt zu haben. Zu der Abtheilunji- mit Brustbeinhöcker (Macronoti) rech- net Servillc als le(zte Gattung die von mir ndjen Tetrix ge- stellte Galt. Ommexecha. Ich schlofs mich in der Stelhmg und dem Umfange derselben den Aasichten von Brülle nui BlancJiard, auch meiner heuligen Meinung nach mit gutem Grunde an, und kann der Servillesclien enlgegengesetzteu Be- hauptung, dafs Ommexecha nicht blofs in 2 Gattungen aufge- löst werden müsse, sondern auch gar keinen, den Kopf umfas- senden, erweiterten Kehlrand des Prosleruums besitze, nicht beitreten. Allerdings zeigen die beiden von Serville angenom- menen Gattungen Ommexecha und Chrotogonus, jene meiner AbÜi. I. (S. 654), diese meiner Ablh. II. (S. 656) entsprc- cliend, in der Fülllerbildung den hier angegebenen Unterschied, allein dergleichen Differenzen wurden schon früher, bei Pam- phagus, als GaUungsmerkmahle zurückgewiesen, und was das zweite Moment, das mehr oder weniger in der Entwickelnug des Kehlrandes betrifft, so ist eben dieses mehr oder weniger schon hinreichend, es alsTlieilungscharakter zu verwerfen, wenn der übrige Bau des Körpers in seinen wesentlichsten Thellen übereinstimmend ist. In der That haben die Omni exe eben der ersten Ablh. keinen so starken Kehlrand, als die der zwei- ten; aber einen Brnsthöcker kann man die in der Mitte mehr erhabene Zurückbicgnng des Prostcrnalrandes nicht nennen, da derselbe ja von der Flüche der Brust und nicht von ihrem Vorderraiide ausgeht. Uebrigens ist eine solche Erhebung der Mille des Prosternairandes auch bei Oedipoda, die Scrville doch zu seinen muticis stellt, noch zu bemerken, namentlich bei den dicken, oberhalb rnnzoligen oder granulirten Arten (0. tubei-- culala, insubrica, coerulescens etc.), welche auch im ganzen Aeufseren den Ommexechen ähneln, und erreicht ihr ma- ximnm bei Oed. hystrix (644. 16), die übrigens nur im Lar- venzuslandc die kurzen Flügelrudimenle besitzt, und ausgewach- sen GrjH, Cisti Fabr. {Ent. si/sf. IL 55. 36 ) zu sein scheint, ans dem Serville mit einigen Verwandten seine Gattung Erc- 3S mobia j^ebrldet liat. Als cfa wahrer Brustliöcker indessen, wie er bei Acridiuni , Oxja und Callopteuus sich findet, ist diese scliwaclic Eiliebung' aber schwerlich zu betiacliten, und daher Oniniexeclia ebeusognt wie Oedipoda den mutich beizu,<>('sellen. AVas nuu die Arten dieser Gal(unj>- betrifft, so führt Servillc in seiner gleiclinainigen, meiner Ab(h. I., nur die 5 von Blan- chard besehriebenen 0. ejanoptera, 0. macroptera, 0. Au- douini, 0. virens und 0. Scrvillii an, welche meinen gleich- namii^en Arten entsprechen, in der zweiten Gattung Cliroto- gouus, meiner Abth. II., welche den Anfang in der Familie der /m//?c/ bildet , stiht blöfs Chr. Ingnbris, die iu der Dt'scr. de VEgypte OrtJi. pl. 6. f. 3. abgebildete Art. — Erc mobia, die schon erwähnte neue Gattung Servillc^s^ die zweite unter den muticis, soll sich durch die kurzen, gleicli- milfsig breiten HinterscheukeF, die runzelige Oberflacbe des Kopfes und Protlioraxes von Oedipoda, uudduich die am Grunde fernstehenden Fiililer von Chrotogonns uuti^rsclieiden; Gattungs- tharaktere, die ich nun freilich in Bezug auf dk erstercn nicht gellen Tassen kann. Vou den 5 zu ilir gezogenen Arten , die alle aus den Küsteuländern des Mittelmeeres stammen, kenne ich nur die eine, E. Cisti, als Larve, welche meine Oedipoda lijsfrix ist. Vrgl. die Abbildung iu der Dcscr. de VEgf/pfc Orth. pJ. 6. f. 16., welche ich für Er. Cisti halte. Aufser- dem gehört noch Grjllus carinatus Fabr. {EfU. syst. II. 47. 5.), den ich fragswcise zu Pamphagns gezogen hal)e , hierher. Wirklich kommt die Oedipoda hjstrix im ganzen Habitus mei- ner P. eristatns äufscrst nahe, und würde ServiUe letztere vielh'icht zu Eremobia ziehen, wogegen indefs der hohe iiml spitze Brusthöcker, der ganz so aussieht wie bei P. serripes cf, gereciite Einwendungen erhöbe. Scrville li-'M übrigens an Eremobia die sehr abweichende Piieuniora, von weldier erst später die Rede sein kann, und läfsl dann folgen Oedipoda, mit 29 Arten, wornnter mehrere, die bei mir zu Gomphocerus gehören , welche letztere Gattung ScrviUc allein auf diejenigen Arten beschränkt, deren Fühler am Ende verdickt sind , gewifs eine höchst unualürliclie und deshalb un- zulässige Beschränkung. Die aufgeführten 29 Oedipodae wer . dm in mehrere Seklloncn gebracht, welche wir dem Leser, wie früher, mittheileu. 1. Alle Queradern der Flügeldecken ziemlicli gleich fein, ihr Vorderrand weder erweitert, noch durclisiclitig. (Oedipodae genuinao.) A. Seiterikiele des Prothorax wenig angedeutet, ziemlicli gerade. J. Flügel gelb, wenigstens am Gründe. 1. 0. raiisica, Grjllns musiciis Fabr. Fnt. syst, IL, 55. 34. ineine 0. citrina 645. 20, Gryll.flavns Stoll.^ Gr. Stolli Lcach. zool. misc. I. 57. pl. 25., daher der ältere Fahricisdic Na- me vorzuziehen ist. — 2. 0. flava, Gryll. llavus Lintie Mus. Lud. Ulr. 149. 39 , meine 0. uigrofasciala 645. 19 , die gleich- falls den alleren LinnescTien Naracu führen mufs. — 2. Flügel schwarz. 3. 0. Carolina meine gleichnamige Art 643. 11. — 4. 0. uigripeunis vom Kap, mir unbekanul. — 3. Flügel roth. a. Der rotiie Raum ist von einer schwarzen Binde eingelafst. aa. Zwischen dem rothen Vorderrande und der rotlien Mit- te ein schwarzer Streif. 5. 0. discoidca scheint meine Oedipoda phoenicoptera zu sein (643. 8.) — 6. 0. germanica meine 0. fasciata, 642. 6. — 7. 0. strigata vom Kap , mir unhekaiint. — 8. 0. fenestralis, aus Nord -Amerika. — 9. 0. gratiosa, Vaterland fraglich, heide nicht von mir aufgeführt. — hb. Vorderrand der Flügel nicht rotii. 10. 0. octofasciala aus Aegjplen. — 11. 0. rosacea vom Kap. — 12. 0. ohscura meine gleichnamige Art 642. 7. — 13. 0. Maderae und 14. 0. concinna, vom Kap, kenne ich nicht. — 15. 0. insubrica meine gleichnamige Art 641. 4. — b. Ohne schwarze Binde im Flügel. 16. 0, stridnla meine gleichnamige Art 644. 15. — 17. 0. pudica, vom Kap, kenne ich nicht. — 18. 0. hispanica eben- so wenig. — 4. Flügel ganz oder zum Theil blau. 19. 0. balleata von Bombay, mir unbekannt. — 20. 0. coe- rulescens meine gleichnamige Art 642. ö. — 21. 0, coeru- laus, bei mir 641. 2. 53 5. Flügel ungefärbt, oder ecliwacli prünlicli am Grunde. 22. 0. migraloria, bei mir 644. 17. — 23. 0. bisi-nata, Charpcn/ici'^s 'j;]c\c\\n!xm\gQ Art ^ von mir ül)eri|:anleidifall.s ein Gomplioc. 647. 1. — B. Seitenkiele des Prothorax stark entwickelt, gebogen, öfters mit einspringendem Winkel. Sämnillidie Mitglieder dieser Abtlieiluni;- sind Gomplioeeri nacli meiner Meinung-, und ist 26. 0. grossa bei mir S. 651. 17. — 27. 0. biguttula ebenda 648. 7 erwähnt. II. Vorderrand der Flügeldecken im Ganzen breiter und am Grunde sogar erweitert; Queradern in demselben stärker hervorragend, gezackt, die am Ende aber fein. Auch diese Arten geliören ihrem gesammtcn Körperbau nacli niclit zu Oedipoda, sondern zu Gonipliocerus. So ist denn No. 28. 0. cothuriiata mein gleichnamiger Gomph. (647. 2.) und No. 29. 0. parallela, walirscjieiiilich mein G. raontanus (650. 15.) — Hierher gehört auch Gryll. morio Fabr. (Enf. s^st. II. 56. 38.) j der bei mir also ebenfalls zu Goinphocerus kommen würde. Ziehen wir also die 6, lelzten von mir zu Gomph. geslelUeu Arten ab, so beschreibt Scrville 23, ich 20 Spezies, von je- nen fehlen bei mir 10, mithin kommen bei mir 7 Arten vor, die Scrville nicht gekannt hat, und die ganze Menge der in beiden Werken beschriebeneu beliefe sich auf einige 30. Gomphoccrus. Hierher rechnet Scrville nur diejeni- gen Arten meiner gloiclinamigen Galtung, deren Fühler am Ende \eidickt sind, also folgende 3: 1. G. Sibiriens, bei mir 649. 9. — 2. G. rufus, ebenda 11. — 3. G. biguttatus, ebenda 10. — Phlocerus Menetriersii folgt dann noch als eigene Gattung-, Dafs eine solche Gatluugsnnterscheidung- beir- der Gruppen hier noch viel weniger zulässig sei , als oben bei Ommexccha oder Pamphagus, das glaube ich, wird jeder Beo- bachter, der sich ohne Vorurlheile diesen Untorsuchungen zu- wendet, bald einsehen müssen; ich gehe daher auf Nachwei- sungen dieser Ansiebt nicht weiter ein, überzeugt, dafs die Cliaraklorisllk beider Galtungen in meinem Ilandbuche diesen Beweis genugsam führl. Noch bemerke ich, dafs die von mir 5« als 12tc Art unter dem Nainon G. arvalls (S. 649 unten) hc- sclirlebone Heuschrecko waluscheinlich Gijll. niollis Charpent, Jior. eilt, ist, iiud dafs in der von mir "eiiebonen Bcsclireibung 2mal sfatt Gr. bjnuttatns riditii»- Gr. biguttulns gelesen weiden mnfs; denn nur dieser Art stellt die beseliriebene so nahe, Mas tax. Seriille nimmt diese Gatfung nach Perfi/ an und beschreibt aufser M. teiuiis (bei mir 653) noch M. mu- tilata aus Columbien. Von dieser ist der Kojjf auch abgebildet. Chorotvpus oder richtig gcschrielien Cboroelypus*), eine neue Gattung, welche sich durch blattförmige Erhebung des Pronotums und Verlängeruüg desselben nach hinten in eine Sjiitze auszeichnet. Die einzige Art Ch. fenestratus lebt in Bengalen. Es folgt dann die Gruppe der Tetricidites, oder wie sie eigentlich hcifscn müfste: Tetrigidae, als Patronjmikum vou Tetrix, durch den Mangel des Hafdappens oder Söhlchens zwi- sclieu den Krallen vor allen übrigen Acridioden ausge- zeichnet. — Die erste Gattung derselben Chloroplijllum, wie gewöhnlich mit lateinischem Bindevokal Chloriphyllnra geschrie- bfu, schliefst sich durch eine ganz ähnliche blattförmige Erhe- bung an Choroetjpus an, und bildet eine höchst merkwürdige, mir früher unbekannte Form, Die einzige Art: Ciil. Sagrai, lebt auf Cuba, Amorph US, eine Tetrix mit erweiterten blattförmigen Schenkeln und flachem, seillich erweitertem Vorderrücken; Charaktere, die mich nicht veranlassen konnten , aus der mir sehr wohl bekannten Art eine eigene Gattung zu bilden. Es heifst diiher A. notabilis bei mir T. cnemidota. (S. 659. No. 3.) Tetrix. Hcrville sondert diese Gattung ebenfalls in 2 Sektionen, die den beiden von mir aufgestellten zu entsprechen scheinen, bestimmt sie aber nach anderen Charakteren, wie folgt, *) Herr Scrvillc macht bei dem Namen dieser Gattung die An- merkung, dafs er ihn von XoQOiivnog, Tänzer, abgeleitet habe, und w^eil Ol wie ca kein Wurzellaut sei, dafür, älinlich wie iur «< das ?; (7), so für Ol ein o oder i gesetzt werden könne. Bekanntlich aber wird aus dem Griechischen ca und oi Lateinisch ae und opn Thunhcrgsclicn von mir aiiiioiiommeii Arien fcli- leu bei Servillc. Die Familie der Lau blieu schrecken, von Servilh Locustariae genannt, hat letzterer in einer von der meiiiij^eii sebr abweicbenden Folge behandelt, und wie es mir scheint, zwar einige besonders markirte Unterfamilien recht gut getrof- fen, im Ganzen aber eine durchaus unnatürliche Reihenfolge der Gattungen anfgeslellt. Bezeichnen wir dieselbe hier zu- nächst durch Angabe derjenigen Gruppen, denen Servillc die Gattungen unterordnet. I. Oberlippe sehr grofs, eiförmig, vorragend . . 1. ProchUus. IL Oberlippe inäfsig, am Knde abgerundet. A. Legescheide ragt weit hervor. 1. Prothorax kurz, bedeckt nicht den Hinterleib. a. Kiefertaster dreimal so lang wie die Lip- pentaster 2. MacropalpL Gatt. Anostoma, Rhapliidophora, GriUacris, Listroscelis. b. Kiefertaster verhältnifsmafsig kürzer. «. Legescheide immer kurz und stark ge- bogen 3- Cnuiptuj-iphii; Gatt. Steirodon, Pliylloptera, Leptodera, An- cylecha, Phaneroptera, Gymnocera, Sca- phura. ß. Legesclieide gewölinlich lang, am Grunde stets gerade 4. OflhoAi>h(ic. * Taster beilförmig. Gatt. Pterocliroza. Typophyllum. ** Taster etwas keulenförmig. 0 Brustbeine breiter als lang, hinten kaum ausgeraiidet. Gatt. Thliboscelus, Platyphylluin,Meroncidiiis, Acanthodis, Hetrodes, Fseudopliyllus, Aprion, Ephippiger, Barbitistes. 00 Brustbeine länger als breit , hinten aus- gerandet. •{• Kopf grofs, stumpf. Galt. Decticus, Pterolepis, Thyreonotus, Bra- dyporus. vf Kopf von mUfsiger GrÖfse, mit vorra- gendem Gipfel. 59 Gat(. Pliyllophora, Meconema, Xipliidion , Exocephala, Pseiulorliynclius, Copipho- ra, Conoceplialus, Orcheliiini, Agroecia, Locnsta, Mecopoda, Polyancistrus, Me- galodon, Saga. 2. Prothorax sehr grofs , bedeckt den Hinterleib. Gatt. Aspidonotus, Hyperomala. B. Legescheide kaum bemerkbar. Gatt. Acripeza. An dieser Reilieiifolge habe Icli Vieles auszusetzen, und hebe Einiii;es davon sogleich vor. Saj2,a ujid Grillacris, zwei einander durch die Bildung; des Vorderrückens und die Be- waffuuug der Beine so nah verwandte Gattungen , stehen an den on(gegcnaese(zten Enden der ganzen Reihe , durch viele dazwi- sdien gesdiobenc Formen weit von einander gelrennt. Ana- stoma^ durch die Fufsbilduiig von allen hier genannten Lo- kuslinen wesentlich geschieden, ist nicht so im System abge- grenzt, vielmehr ganz unpassend mit Grillacris und Listroscelis verbunden, während ihr nächster Verwandter, meine Gadiing Acheta, die J5r////6^ Schizodactjlus nennt, unter den Grjlloden steht, wohin sie schon wegen der 4gliedrigen Tarsen durch- aus nicht gehören kann. Anastoma ist nchmlich meiner Gat- tung Slenopclmatus sect. II. synonym, und von mir wie von ServiUe ans Ende der Familie in die Nähe der Grylloden ge- stellt, mit denen zumal Acheta manche Analogie hat. — Ganz verkehrt ist dann die Stellung der Gallungen Hetrodes, Ephip- pigera und Bradyporus, welche 3 znsammen eine kleine Fami- lie bilden, deren Gesammlcharakter in der Stellung der Füh- ler auf der Mille der Stirn unter den Augen sehr beslimmt ausgedrückt ist. ServiUe hat diesen Charakter nicht erkannt, und jene Gattungen , nach der abweichenden Gestalt der Brust, sogar in 2 verschiedene Gruppen gebracht, obwohl sie mit Barbitistes und Thyreonotus (meine Declici , Ablh. B.), ihren nächsten Nachbaren , nichts anderes als die Verkümmerung des Flugorgans gemein haben. Auch ist es unpassend , von Helro- des zu bchauplen, dafs die Weibchen eine lange Legescheide hätten, da sie doch bei Helrodes horridus, den ServiUe irei- lich nicht gekannt hat, kaum aus dem letzten Hinterleibsringe hervorragt und dorn Legapparat der Acridiodcu auffallend äh- 60 iiclt. — Fernere Mifsgrifle in der nnnatürlichen Gruiiplnmg- seiner grofscu Gruppe Oitlioxipliae würde Scrvillc vermieden haben, wenn er die Bildnni!; der Beine, und namontlieh die Grabe an den Vordersehienen, die ich als ein sehr konstantes Merkraalil stets in Anwendun»' bringe, berücksichtigt hätte. Dieselbe ist bei Barbilistes, Meconeraa, Acripeza und Meco- poda offen, wie ebenfalls bei Scrville's Camptoxipliae, und dies veranlafstc mich, da alle anderen Lokustinen eine ge- schlossene Schienengriibe besitzen, sie mit einander näher zu verbinden, und den übrigen entgegenzusetzen. Ich erhielt 60, indem ich von den ungeilügelteu mit raittelstäudigen An- tennen begabten Gattungen, als den unvollkommensten Locu- stinen, ausging, die nachstehenden ünterfamilien und Gattungen. 1. Bradyporidae. Kopf grofs, Fühler in der Mitte der Stirn, unter den Augen. Fufssohle, wie bei allen folgenden Familien bis zur siebenten, breit. Gatt. Callimenus (Bradyporus . sopleiitiioiialis Scrv. (416. 3) ist rii. ciuvicaudu de Gcer (mihi ß90. 8) — Pli. brevis Scrv. (418.7) scliciiit raeino Tli. graiilis (690. 7) zu sein. — PIi. falcata ist bei beiden Autoren dieselbe; ebenso Pb. lilifolia, niul lialte ich Scrville's Pb. mar^inoi-nttata (422. 13) l'üi- meine Var. a. von lilifoiia, oder Loc. giacilis CJiarp. hör. cnt. 105. — Die beiden Seite 423 besihriebenen Neu -Holländer, welche Scrvillc mit den feijAenden, weisen des sattellörmiii; vertieften Pronotums zu einer besonderen Untergattung- erliebt und Ephip- pi (o) tjtha nennt, kenne ich nidit, aber Ph. zebrata Seri\ ist gewifs Ph. fausta DJ. B. {mihi 689. 2) , so wie P. acan- tliocephala Scrv. (425. 17) vielleicht meiue Ph. phjllacantha (688. 1.) 12. Phylloptera hat bei mir einen weiteren Umfang, als bei Scrville, und enthält aufser der gleichnamigen des letzteren noch seine Ancylecha und Steirodon. Ersterc, blofs durch blattförmige Stacheln an den Beinen von Plijllo- ptera verschieden, besteht nur aus einer Art: A. lunuligera (412. 1), welche mit meiner Ph. fenestrata (692. 1) einerlei ist. Auch Scrvillc vermuthet, dafs zu ihr Loc. fenestrata Fahr, als Synonym gehören dürfte. — Was die 7 von ScrviUe be- schriebenen Phyllopterae betrifft, so bilden sie 2 Sektionen: a) mit fadenförmigen Kiefertastern, und b) mit am Ende verdick- ten, wobei die Verdickung ans den 2 letzten Gliedern besteht. Die dahin gehörige Ph. bicordafa (408. 7) kenne ich nicht. Die Mitglieder der ersten Sektion zerfallen in a) solche mit glatten Flügeldecken, deren Adern nicht hervorragen, und ß) solche mit matten Flügeldecken, deren Adern hervorragen. Ad ß) geliören Ph. cassiaelolia Scrv. (406. 9), meine Ph. ovali- folia (693. 6), Pb. punctum album und Ph. viridicata, beide mir unbekannt, und aus Süd- Amerika stammend. Ad «) ge- hören Ph. graminea Scrv. (405. 3) meine Ph. proteifolia (692. 3), Ph. marginella Scrv. (405. 2) vom Kap, mir nicht be- kannt, und Ph. laurifülia (404. 1) meine gleichnamige Art (693. 7.) An der Richtigkeit des Synonyms der von Fabrik eins zu dieser Art gezogenen Loc. oblongifolia de Gccr's zwei- felt ScrviUe mit Recht; letzte bildet eine eigene bei mir ebenso benannte (693. 5) Art. — Die 3tc Gattung ServiUe's^ vvcl- «4 che ich mit Phjlloptcra verhindo, nehmh'ch SJoiiodon, onthiilt nur (lio hcidoii mich von mir aufi!,efiihiloii Arten, als Sf. cifri- follum (401.1), meine Th. cilrilolia (694. 11, nicht 10, wie inthiimlich im Text steht), und St. thoiaciciim (402.2) meine Ph. tlioracica (693. 10.) 13. Plijllophora Thunb. Diese in jeder Boziehiin«- zu den Phaneropteridis, iSVre'iV/e's Caratoxiphis, ii,c]iörige Gat- tuns;, welche ich später, nach Publikation meiner Arbeit, in natura hei Herrn v. Charpenitcr sah , hat Scrvillc 2,anz ur- passend von ihnen getrennt und zwischen Bradyporns (meinem Callimenns) und Meconema eingeschoben (S. 501.) Dagegen irrte ich in der Annahme, dafs Phjllophora Thunb. mit Hj- peroraala Serv, identisch sei; letztere ist durch die beträchtli- chere Grtifse des Pronotums, welches nicbt dachartig aufsteigt, sondern blofs eine vertiefte mittlere Längslinie hat, wesentlich von ihr verschieden. ServiUe stellt seine Galt. Hvjteromala ans Ende der Familie (S. 544), wo er überhaupt die nicht si- cher zu stellenden Formen gleichsam als Ücbeibleibsel mit ein- ander verbindet; indefs scheint die Bildung der Brustbeine (vor- dere stachellos, die hinteren tief zweilappig ?) uud Schienen (vordere am Grunde verdickt, ansgehühlt, hinlere mit 3 Reiben feiner Stacheln , 2 oben 1 (?) unten) ihr unter den Phanero- pteriden eine Stelle anzuweisen, wenngleich die Legescheide lang ist, aber doch säbelförmig gebogen. Nahe kommt ihr wohl die mir ebenfalls in natura nicht bekannte Gatt. Aspi- douotus Brülle. Es sind also iu meinem Handbuche (S. 694) die Citate bei Phyllophora aus iV JJrviUc und ScrviUe , als zu Hyperomala gehörig, zu streichen. 14. Pterochroza hat ScrviUe in 2 Gattungen auf- gelöst, nach der Bewaffnung des Vorderbrustbeines, die bei einigen Arten, aus welchen Servillc nunmehr die Gatt. Tj- pophyllum bildet, nicht wahrgenommen wird. Mir ist dieser allerdings wohl erhebliche Unterschied entgangen, indem ich nur eine Art, die bekannte Pt. ocellata genauer untersuchen konnte. Letztere gehört den Bewaffneten an, also zu Ptero- chroza Serv. Die ächten Pterochrozen sondert übrigens Scrvillc wieder in 2 Sektionen , jenachdem der Kopf klein «nd die huntgefürbleu Flügel länger als breit sind (Pterochro- (i3 za sensu s/rtc/wri), oder en Fliigel eine der Länge ziemlich gleiche Breite (Cycloptera). Zu dieser zweiten Sektion «ehört blofs Loc. aurantiifolia SfoH. meine gleichnamige Pterochroza; anr ersten Ahtheilung aher rechnet ServiUe 5 Arten, und unter diesen auch die bekannte Loc. ocellala auf., welche sich von den übrigen 4 dadurch mehr absondert, dafs der Vorderrand der Flügel keinen Ausschnitt hat, was bei den übrigen der Fall ist. Welche von den 4 Arten meine Pt. aridifolia oder Pt. trapeziforrais, die ohne Frage dahin gehören, sein möge, wage ich nicht zu entscheidou, Tvpophjlhini erosnm Serv. (S. 440) endlich ist mit meiner Pt, erosa, Loc. erosa StoII, identisch. 15. Cjrtophjllns ist \on Serv tUe nkht eryiiihnt, we- der als Gattung, noch in den von mir dabiuge zogenen, früher beschriebenen Arten. 16. Psendophyllus. 5 5 66 18. Acantliodis. Diese GaKnns: omfafst in dem von mir aiiiJ,"eiioininenen Umfange aufser Servifle^s Pla()'pIi)IIus noch dessen Gattung Meromidius. Aus der nunmehr gelieferten Ab- liildun»- der einzigen liierlier gehörigen Art M. ohscnrus (/>/, 9. f. 2.) ist ersiehtlirh, dafs sie nicht mit Ac. glahrala mihi (wahrsdiciiilich Plat. coriac. Serv.) identiseli sei, wie ich ia meinem Haiidhuche aiinalim, sondern wenigstens eine eigene Art, vielleiclit aber selbst mit Recht eine eigene Gattung bilde, die sich in diesem Falle am sdcklichsten zwischen meinen Galtungen Platyplijllus (Älelchen können, da das Werk dieses berühm- leu Reisejulcii nur bis zur 6ten Liefernng; in meinen Händen ist. 19. Copiophora, so riclitijj; zu sclireibon statt Copi- pliora, enthält bei Scrville 2, bei mir 4 Arten; die beiden Svrvillcschen sind: C. lon<;icanda (Handb. 703. 3) nnd C. cornula (ebenda 2.) — Eine neue zwisdien dieser und der folj'end«Mi die Mille ballende Gattung bat Serville Pscudorrhyn- cbus genannt, und dabin 3 Arten gezogen. Sie bat mit Co- piopbera die Bildung der Brustbeine gemein, aber, wie Cono- cepbalus, einen oben flachen, au den Seilen kantigen Protho- rax und einen glallen, wagerecht gestellten Kopfgipfel. Die 3 erwähnten Arleu, zu denen auch Con. flavescens Serv.^ den ich uuler Conocepb. (S. 705, oben) anlfabre, gehört, kenne ich nicbt. 20. Conocepbalus. Die beiden Hauptsektionen (A. n. B.) , welcbc ich in dieser Gattung nach der Form des Kopf- gipfels aufgestellt habe, nimmt Scrville ebenfalls an. In der ersten, die Arten mit zugespitztem Kopfgipfel enthaltend, steht C. xiphias aus Ca)enne, und C. 6- punctalus von Madagaskar, beide mir unbekannle Arten; meinen hierbei- gehörigen C. lan- ceolalus bat Scrville nicht gekannt, denn der Ps. sicarius, wohin er Loc. lanceolata Fabr. frags weise zieht, ist eine an- dere von der meinigen ganz verschiedene Art. — In der zwei- ten Sektion hat Scrville 7 Arten, und darunter meinen Con, obtusus (705. 5) als C. dissimilis (518. 4); meinen Con. ir- roratus wahrscbcinlicb als C. maxillosus, was ich nicht gewifs entscbeiden kann, da meine beiden Exemplare Männchen sind, nnd Scrville ein Weibchen beschreibt. Es würde dann auch Loc. maxillosa Fabr., die ich als eigene Art namhaft mache (S. 706, oben), hieiher goböreu. Den C. mandibularis führen endlich beide Autoren unter diesem Namen auf; ich besitze davon ebenfalls blofs Weil)cheu. 21. A g r 0 e c i a , Scrville' s gleichnamige , blofs durch die eine, auch bei mir beschrirbcne, Art repräsentirte Gattung. 22. Xiphidiuin. Aus den beiden Sektionen, welche ich in dieser Galtung aufstelle, bat Scrville 2 Galtungen gemacht. Die Sektion A beifst bei ihm Orchelium (S. 522), und ist sein 0. glaucum mein X. agile (707. 2)} die beiden anderen 5* 08 ebenfalls in Nord -Amerika einlicimlsehcn Arten, kenne ich nicht, denn scliwcriicl« darf man 0. culicnlare für mein X. glaberrimnm ansehen. — Die Sektion B, der Gatt. Xijihidion ^'crivV/e's cutspreclieiid , besteht bei mir aus 4, bei ServiUe ans 2 Arten, von denen nur 1, nehnilich X. fuscum, bei bei- den Autoren zugleich vorkommt; die 2te ScrviUescTic Art: X. Iris, stammt von Islc de France und ist im Leibe 6" lang, dabei ganz grün, mit braunem Rückenstreif; sie scheint mei- nem X. fasciatum sehr nahe zu kommen. 23. Bucrates. Diese ausgezeichnete Gattung hat Ser- ville nicht, gedenkt auch nirgends der you de Geer schon abgebildeten Art» 24. Decticus. Ueber den Umfang dieser Gattung sind beide Autoren wieder sehr verschiedener Meinung. Bei mir zerfällt dieselbe in 4 Haiiptsektionen, welche sind: A. Vorderbrustbein iinbewelirt. a. Vonlerrücken oline Mittelleiste; beide Gesclilecliter mehr («) weniger {ß) volllvoiniiien gefliigelt. b. Vorderriicken mit Mittelleiste; beide Gesclilechter mit verkümmerten Flügeln. B. Vorderbnistbeiii mit zwei spitzen Höckern. ff. Beide Gesclilechter mit verkümmerten Flügeln. p. Beide Geschlechter geüügelt. Von diesen 4 Sektionen, die noch mehr durch anderwei- tige Unterschiede von mir bestimmt sind, kannte Scrville nur die 3 ersten, und bildet daraus seine Gattungen Decticus, Pte- rolepis und Thyreonotus. — Decticus enthält bei Scrville 9 Arten, welche ganz wie bei mir nach der Länge der Flü- gel in 2 Giuppen vertheilt sind. 1. D. vcrrucivorus (Serv. 481. 1) meine gleichnamige Art (710. 2) — 2. D. albifrous (Sei-v. 486. 2) bei mir 709. 1. — 3. D. mouspeliensis (Serv, 487. 3) wahrscheinlich eine kleinere Varietät der vorigen Art. — 4. D. intermedius (.Sfri-. 488. 4), von mir nicht aufgenom- men, obwohl bekannt, denn es ist Acrida Binglei, Ctirf. hrit. Eilt. II. pl. 82. — 5. D. griseus, bei mir ebenso benannt 710. 3. — 6. D. tesselatus meine gleichnamige Art 710. 5. In der 2ten Sektion hat Serville meinen D. brach)-- pterus und D. brevipennis unter denselben Namen, so wie ei- nen D. abbreviatus, der mit meinem D. bicolor vielleicht iden- 69 (Isch ist. — Ptcrolepis bei- reift lici ScrvtUe und bei nur 4 Arten; davon bei beiden Auforen Loe. Cliabiieri CJiarp. und Loc. aptera Charp. — Die 2 anderen Scrvillcschcn sind neue, mir iinbekaiinle. — TLyreonotus, mit 2 Arten bei Scrville , beide aus der alten Welt, während die von mir beschriebenen der neuen angehören. Daher mag es kommen, dafs jene einen seitlich abgerundeten, diese einen .seharflvanti- j-en Prothorax besitzen, übrii;eus aber nach Serville^s ausführ- licher Galtuiigssehilderung einander sehr ähnlich sein dürften. 25. Locusta. Scrville vereinigt mit dieser Gattunij; wieder seine frühere Gatt. Hexacentrus, weil dieselbe sich blofs durch breitere^ ovale Flügel von Locusta unterscheide. Ich hahe indefs einige andere Merkmahle aufgefunden, welche diese Trennung dennoch rechlfertigeu dürften, üebrigens ist Loc. viridissiraa dieselhe bei beiden Autoren. Die längst be- kannte Loc. cajitans beschreibt Scrville als Loc. Gaverniensis; mein Hexacentrus horridus aber ist Loc. vigentissima SeriK (530. 3.) 26. Hexacentrus. Durch den spitzen Kopfgipfel und die Bewaffnung der Beine meiner Meinung nach eben so be- stimmt als Agroecia von Locusta verschieden. 27. L i s t r 0 s c e 1 i s. Diese mit Locusta so nah verwandte Gattung hat Scrville weit davon getrennt und ganz vorn ne- ben Steirodon gestellt, mit der sie wenig, wohl aber manches mit Grvllacris gemein hat. Sie ist das verbindende Glied zwischen dieser und Locusta. Scrville beschreibt 3 Arten, die alle auch bei mir vorkommen, nehmlich: L. viridis, L. ar- mata und L. pectinata , welche letztere meiner Meinung uach eiu eigenes genus bilden mufs. 28. Saga. Eine sowohl mit Listroscelis, als auch mit Locusta änfserst nah verwandte Gattung, von der Scrville 2 Arten aufführt, nehmlich: S. azurea (540, 1) meine gleich- namige Art (717. 3), und S. Natoliae, eine neue aus Klein- Asien, welche mit der Aegjptischen S. ornata (717.2) einer- lei oder doch nahe verwandt ist. Die S. indica, welche ß»'////t' mit Recht zu dieser Gattung zieht, ist nach /iTt'r&s/ Abbildung (Fucszljj's Ärch. 8. 193. Tab. 53. f. 2.), \^c\c]xe Scrville nicht verglichen zu haben scheint, ein Weibchen und kein Mäuucbeu. •70 29. Grjllacris (S. 392), über tlorcn natiirgemilfsc Stol- Iniig; und Veiliältnifs ich niicli sdioii olioii iiiid in meinem Haiullt. (S. 717) aiisü^psproclion habe, bestellt bei Serville aus 9, l»ei mir nur aus 3 Arten. Von denselben ist nur eine bei Serville besclirieben, und zwar Gr. maculicollis unter demselben Na- men (394. 3); alle übrigen 8 sind ebenfalls aus Java, und mir unbekannt. Mehrere von ihnen möchten blofse Abän- deranj^en einer Art sein , zu welcher Annahme ich um so mthr iiinnei^je, als in der That das Colorit bei den Mitgliedern dieser Gattung- etwas schwaukend ist. Die von Rösel (Iti- sehib. IL lab. 18. fig. 7) und StoII. {pl. 12. a fig. 48) abgebildeten sind nicht erwähnt. 30. Aeheta. Diese Gattung hat Serville unter dem Ton Brülle vorgeschlagenen Namen Schizodactylus wieder zu den Gry Hoden gezogen, und dadurch aufs Neue den Beweis ge- geben, wie wenig- er die Familiencharaktere zu würdigen im Stande ist. — Auch mich hat diese Taktlosigkeit in einem Falle, wo es mir nicht vergönnt war, durch eigne Untersu- chinig mich zu überzeugen, zu einem Mifsgriff verleitet, indem ich die beiden Sektionen meiner Gattung Phalangopsis zusam- men verband, da sie doch nicht einmal in eine Familie ge- hören. Ehe ich diese Gattung noch bearbeitet hatte, sah ich Ph. longipes in v, IVintliem's Sammlung nur flüchtig, und achtete nicht bei ihr auf die Zahl der Fnfsglieder, mich auf Serville's Stellung- im System verlassend. Später fand ich imu Brülle' s Angabe, der dieser Gattung 3gliedrige Hintcr- tarsen zuschreibt, und verglich damit die mir vorliegenden Arten der zweiten Sektion , bei denen sie nicht zutraf. So wurde ich nicht auf den Gedanken gebracht, die Phalangopseu der ersten Sektion möchten Gry II öden sein, was sie in der That sind , sondern hielt lieber Serville's Ansicht für die rich- tigere, um so mehr, als mir kein Fall bekannt war, und auch heute noch nicht ist, wo ein Orthopteron an den Hinter- tesfüfscn 3 Glieder habe und an den vorderen 4. Als ich aber nach Beendigung meiner Arbeit zum zweiten Male nach Hamburg kam, untersuchte ich Phalangopsis genauer, und er- kannte alsbald Serville's y meinen und Brülle* s Irrthum, in- dem an allen Füfseu nur 3 Glieder vorhanden waren, hier- ri nach also Plialaiii>,Oj»sls Soct. I. zu den Gr^llodon j»,('lißilff. Dies koiiiik' irh in den Naclitniu.on zu S. 722 uu'incs Hand- huflies iiocl» bcMHcrkcn. — Upbri;;ons hoscliicibt Scrvillc von Afliofa nur «lie oino liiiiivst hckannle Art A. nioiistrosa als Sliizod. monstr. S. 322. Die Masse der Cliaraktoro, vvelclic ilin Im'woj;- , diese Gatinng goü^en BruUc's durchaus richtige Ansicht zu den Grjlloden zu stellen, wäre ich neugicri'»-, nä- her kennen zu lernen. 31. S tenopel m.itus. Von dieser nierkwnrdigou Gat- tuni>-, deren Analogie mit den Grjlloden Scrville recht gut gefüijjt zu haben seheint, indem er sie ans vordere Ende der Locustiiien in die Nähe jener slolh , kannte er jedoch nur 2 durch die enorme Entwickelung des Ko|)f(\s beim Männchen etwas abweichende Arten, von denen die eine mir nicht zu- gänglich war. Auch habe ich aus Mangel an litterariseheii Hiilfsmittoln hier in Halle nicht gewufst, dafs schon von Graij diese Galtung in einer neuen Englischen Zeitschrift beschrie- ben war. Dieselbe führt hier den Namen Anastostoma, wahr- scheinlich um die klaffende Stellung der Kiefern anzudeuten, die übrigens nur den Arten meiner zweiten Sektion zukommt* Die der ersten fehlen bei Scrvillc und Gray. Anast. Novae Hollandiae, {Gray in Itovdon 'Magazin of. nat. hist. ncw, ser. I. 3. fig. 16.) für den ich den Namen Stenopelmatus anaslostoma vorschlage, da es noch mehrere Neu -Holländische Steno|)elmati giebt, ist mir nicht in natura bekannt, nach Scrville^s Abbildung aber (pl. 8. fig. 2) eine dem St. Dregii änfserst ähnliche Art. A. monstrosa aber heifst bei mir St, porteiitosus in Folge einer handschriftlichen Notiz, welche ihn mir als so von Herbst bekannt und beschrieben, aber nicht genau wo, angab. Ich konnte freilich diese Beschrei- bung nirgends finden, weil nur der betreffende Band der Ber- liner Schriften fehlte, und so blieb der Irrlhum stehen. Herbst nennt nehralich diese Art: Loc. monstrosa und beschreibt sie in den neuen Schriften d er Gesell seh. na turf. Fr cun- de zu Berlin 4 Bd. S. 112. 1. Taf. 1. fig. 1 — 8. — Gryllus vorax SfoU. pl 4. c. fig. 19- 20, den ServiJle zu Anastostoraa zieht, gehört gewifs nicht hierher; schon die breitsohlige Fufsform , die in Scrville's Kopie sehr schlecht ■72 wiedergogobon, oder besser gar uicht ausgedrückt ist, spricht dagegen. Ich liabe ihn zu Listroscelis (S. 716) gezogen; vielh'idit aber bildet er eine ganz eigene Gadnng. 32. Phal angop sis. Dafs von dieser Gadang nur die zweite meiner beiden Sektionen zu den Loknstinen gehöre, wnrde solion erwälint. Dieselbe scheint mit Serville's Galt. Rhaphidophora identisch zu sein, nnd zwar die Rh. picea dieses Autors (391.) meine Phal. loricata (722. 4.); die 2 andeien höchst ansgezeichneten Arten, von denen die eine: Ph. araneiformis, als Loc. palpata von Siilzcr (abgek. Gesch. d. Ins. 83 tab. 9. fig. 2.) beschrieben wurde, sind ihm ent- gangen. — Die sechste und letzte Familie der Orthopteren, nehm- lich die Grablie n schrecken (Grjllodea) \\Ai Servil le awS" iülirlicher abgihandelt als ich, und nicht blofs viel mehr Ar- ten beschrieben , sondern aucli mehrere neue Galtungen auf- gestellt. In der allgemeinen Schilderung bedarf zuerst die Bemerkung (296) einer näheren Beleuchtung, dafs die Gr^llo- den ihre Flügel ilach auf dem Leibe tragen, die übrigen springenden Orthopteren aber dachförmig. Eigentlich ist diese Bemerkung unrichtig, insofern darin behauptet wird, dafs die Grylloden ihre Flügel anders tragen als die übrigen sprin- genden Orthopteren, was nicht der Fall ist; es mnss vielmehr jene Ansiclit Scrville's, der etwas Wahres zum Grunde liegt, dahin motivirt werden, dafs bei den Grjlloden das Hinterfeld des Flügels viel breiter ist, als bei den übrigen springenden Orthopteren , namentlich breiter als das Vorderfeld. Jenes Hinterfeld liegt aber immer wagerecht bei allen springenden Orthopteren, und das Vorderfeld liegt dachartig, da beide Felder in der Rn' e einen Kautenwinkel mit einander beschrei- ben, und erst beim Fluge in dieselbe Ebene rücken. Auch ich habe dieses merkwürdige, von der gewöhnlichen Form ganz abweichende Bildungsverhilltuifs der Grjlloden an den Vorderflügelu übersehen, und auf Seite 726 meines Handbu- ches unten Zeile 5 grade das Gegenlheil beliauptet, was der geneigte Leser verbessern wolle. Schon die dort gemachte lichtige Bemerkung, dass das Vordcrfeld der Hinterflügel sehr klein sei , hätte mich auf den richtigen Weg führen können, 73 was damals noch nicht geschehen ist. Man lose also in der erwähnten Zeile so : „Uebrigcns ist an beiden Flügeln das Vorderfeld viel hleiner als das Hinterfcld. An den Vorderllügelu bildet es den schmalen in der Ruhe senkrechten Theil, wiihrend das breitere und oft auch längere Hinterfeld flach auf dem Leibe liegt und diesen bedeckt. Mit seiner Gröfsc hat auch das männlithe Slimmorgan sehr an Umfang gewonnen. Ebenso ist das Vorderfeld der Hinterflügel ein blofser schmaler Rand- saum, aber doch immer länger als das Hinterfeld." Was die Elntheilung betrifft, so nimmt Servtlle , wie ich, 2 Hauptgruppen an, die sich als Maulw u rf s-Gryllen (Gryllolalpina) und Feld-Grjllen (Gryllina) unterscheiden lassen. Zu jenen rechnet er 4 Gadungen, dieselben welche auch bei mir zu zweien verbunden vorkommen; zu dieser aber 11, von denen jedoch Schizodactjiiis Br. (A-divia mihi) als zu den Lokustinen gehörig, ausgeschlossen werdoji miifs. Es bleiben also nocli 10 übrig, welche ich jetzt einzeln durch- gehen werde. 1« Mjrmecophila (S. 318), ohne neuen Zusatz, und mit meiner Gattung Sphaerium (S. 729) identisch. Die fünf folgenden Gattungen: Brachylrupes, Gryllus, Nemobius, Tri- gonidium und Platyblemns bilden Serville^s Unterfamilie der Gryllidae genuini, stehen bei mir in der zweiten (B) Haupt- sektion meiner Gattung Gryllus, und unterscheiden sich von einander nach Servillc^s Charakteristik auf folgende Weise: A. Vorderkopf gewölbt und abgerundet. 1. Hinterschienen mit 2 Reihen kurzer, dicker, sägeartiger Stacheln. a. Endstaclieln der vier vordem Scliienen breit. Krstes Fufsglied der Hintertarsen mit haariger Sohle. Letztes Tasterglied sehr lang , grade abgestutzt. .... Brachytrupcs b. Endstacheln der vier vordem Schienen dick, kurz. Erstes Fufsglied der Hinter- tarsen glatt. Letztes Tasterglied kürzer, schief abgestutzt Gryllus. 2. Hinterschienen mit 2 Reihen langer, faden- förmiger Stacheln. 74 a. Endglied der Kiefertaster am Finde scliief allgestutzt. Flügel felilen o,stens theilweis iiber- cinslininien werden. Folgendes ist die von ServilJe gegebene Uebersicht der Hauptgruppen seiner Gattungen. I. Leib etwas gewölbt oder ilachrund. A. Vorletztes Bauchseginent grofs, über das letzte Bauclisegment hinausragend. 1. Fühler aus 15 — 40 Gliedern bestehend, a. Vorletztes Bauclisegment stumpfdreieckig, läfst die Seiten des letzten Segmentes unbedeckt. Gatt. Pygidicrana und Foriicesila. b. Vorletztes Bauchsegment kreisrund oder viereckig, bedeckt das letzte beinahe vollständig. «. Fufssohlen stark behaart; erstes Fufsglied sehr lang, Gatt. Psalidophora. ß. Fufssohlen nackt oder leicht behaart; erstes und drittes Fufsglied gleich lang. Gatt. Pjragra, Lobophora, P>chinosoma. 2. Fühler 10 — 14gliedrig; zweites Fufsglied zweilappig. Gatt. Forficula. B. Vorletztes Bauchsegment klein und schmal, das letzte dagegen sehr verdickt. Gatt. Diplatys. II. Leib sehr bedeutend flach gedrückt; Prothorax nach vorn hais- förmig verschmächtigt. A. Vorletztes Bauchsegment schmal, nicht verlängert, Gatt. Sparatta, Mecornera. B. Vorletztes Bauchsegment lanzettförmig, über das letzte hin- aus verlängert. Gatt. Apachya. Die 1. Gattung Pjgidicrana, welche meiner ersten Se- ktion (A. 1. a.) der Gattung Forficula augehört, nnlerscheidet sich nach Servüle dadurch von Forficesila, dafs bei jener der Kopf sehr grofs und oberhalb flach, bei dieser aber nur mü- fsig grofs und oberhalb gewölbt ist; dabei liat jene Gattung einen kreisrunden, diese einen mehr viereckigen Pro- thorax. — Von den beiden unter Pjgidicrana (sprachrichti"cr Dicranopvgia zu schreiben) aufgeführten Arten ist P. v. ui- gTum (S. 19. 1) meine Forfic. v. nigrum (S. 751. 1), die zweite javanische Art: P. marmoricrura , mir nubckaunt. so 2. Forficpsila (S. 21.) Die 10 aiifgofiihiten Arten wer- den hl 2 Abthciluiigen gebracht. A. Mit Flügeln, daliin: 1. F. americana Pal, Beauv. , wohl einerlei mit meiner F. procera (753. 1), von der sich F. americana blofs durch un- gefleckte Fliigeldeken nnlerscheidet, was ServUIe für VariettU hält — 2. F. thoracica, ans Cayenne. — 3. F. gigantea (23. 2), meine gleichnamige Art (751. 4.) — 4. F. rnfes- cens Pal. Beauv,, durch ganz Afrika verbreitet, und mir spä- ter vom Kap zugekommen. — 5. F. terminalis von Islc de France. — 6. F. icferica von Pondicheri. — 7. F. casta- nea. ? — 8. F. meridionalis, F. pallipes Leon DufouVy annal, des sc. phijsiq. aus Spanien. — B. Ohne Flügel, auch die Flügeldecken sind klein, oder fehlen. 9. F. mari- tima, aus den Küstenländern des Mittelmeeres, von mir nicht aufgeführt. — 10. F. moesta, ebendaher. 3. Psalidophora entspricht meiner Sektion A. 2. /?. und ist: 1. Ps. Lherminicri wohl meine F. flavipennis (732. 9.) — 2. Ps. croceipennis meine gleichnamige Forficnla (752. 10.) — 3. Ps. brumeipennis, ans Nord-Amerika, mir nicht bekannt. 4. Pjragra unterscheidet sich von den beiden anderen Gattnngen derselben Sektion durch den glatten Leib und Hö- cker am zweiten und dritten Rückensegmentc des Hinterleibes. Die einzige Art: P. fuscala, ans Cajenne, zeichnet sich durch ihre vielgliedrigen (über 40) Fühler aus, und ist mir unbekannt, 5. Lobophora, von der vorigen Gattung durch die An- wesenheit eines langen, haarigen Lappens au der Sohle des zweiten herzförmigen Fufsgliedes unterschieden, enthält auch nur eine Art : L. rufitarsis , von Java. Ich sah sie nicht. 6. Echinosoma, von beiden vorigen Gattungen durch den dicken plumpen, am ganzen Seitenrande mit kurzen, sta- chelförmigen Haaren besefzien Leib unterschieden, ist auf die mir unbekannte Forf, afra Pal. Beauv. (Ins. etc. 35. Orth. pl. i. f. 1.) gegründet, und enthält nur diese eine Art. 7. Forficnla. ServiUe beschreibt (S. 35 seq.) in die- ser Galtung 21 Arten, welche folgeiidermafsen gruppirt sind. I. Flügeldecken und Flügel vollständig. A. Vorletztes Bauclisegment einfach und stumpf. 1. F. anricularia, bei mir Seite 753. 14. Die übrigen Arten m dieser Seklioii mir iiiiljckaiuU bis anf No. 12«: F. bigiittata, welche mit meiner F. bipuuctala (754. 16) einerlei isl, D. Vorletztes Bauclisegnient beim Münnclien in ein Hörn verlängert. 13. F. minor, bei mir S. 754. 17. — II. Flügeldecken vollständig, Flügel fehlen oder doch verkümmert. Hierher 4 Arten, unter denen No. 14. F. pedeslris mir allein bekannt, uehmlicü F, alhipennis Charp, (bei mir S. 755. No. 21) ist; wenn niiht No. 15. F. luteipennis, mit meiner F. t^racilis (No. 20.) übereinstimmt, wobei nur anzunehmen wäre, dafs Serville ein Männchen mit längerer Zange beschrieb, während mein Individuum ein weibliches war. III. Flügeldecken und Flügel verkümmert (Chelidura.) Von den 4 Arien dieser Sektion kannte ich drei, nehmiich F. aptera (meine F. dilatata, No. 22.), F. simplex und F. sinu- ata, meinen gleichnamigen Arteu entsprechend. Die 4te F. Dufonrii, ist von Serville abgebildet Taf. 1. fig. 5. 8. Diplatys enthält mir eine afrikanische Art, nehm- iich Forficnia macrocephala Pal. Bcativ. Ins. etc. 36. Orth, pl. i. f. 3. Ich habe sie nie in natura gesehen. 9. Sparalta unterscheidet sich von 10. Mecomer.i durch die Fülller, an denen bei jener das 4 — 6 Glied den übri- gen ähnelt, während es bei dieser sich durch eine kurze, ku- gelige Geslalt von ihnen unterscheidet. Dabei ist bei Sparalta das erste Tarsenglicd mit dem dritten ziemlich gleich lang, bei Mecomera das drilte viel länger als das erste. — Beide Gat- tungen enihallen nur eine südamerikanische Art, nehmiich Sp. pelvimetra und M. brunnea; meine Foriicnla plana (S. 752. No. 7.) gehört ohne Frage der Gattung Sparalta an, und könnte leicht mit Sp. pelvinielra einerlei sein; auch besitze ich eine zweite zur Gattung Sparatta gehörige, noch unbeschriebene Ait. 11. Apachya, von den beiden vorigen ähnlichen Gat- tungen schon in der oben gegebenen Tabelle hinreichend un- terschieden, ist mir nicht in natura bekannt geworden ; zu ihr gehört, als einzige Art: Forfic. depressa Pal. Beauv. Ins. etc. 36. Orth. pl. 1. /. 5. aus dem Königreich Oware in x\frika. Nach diesen Milthcilungeu kann ich also über die Zuläs- (II. Band. 1. Heft.) 6 82 sigkeit der iipuorcn Gattmiü^eii Servillc's koin g:emioeiuIe9 Üi- theil fälloii, 1111(1 mufs auf das in meiiieui Haiulljiiche S. 780 über diesen Punkt Gesagte verweisen. Soviel aber scheint mir sicher, dafs Foriicnia americana und Forficula giganlea nicht in dieselbe Gatinng gehören können, wenn man Galliingon aufstellen will, ebenso wenig wie Forf. maritima, weil beide iu der Anlage der Fühlerbildung zn sehr von Forf. giganlea abweichen. Ueberhaupt scheint deren Gestaltung von ServiUe zu wenig berücksichtigt zu sein. II. Revision kel(en hat, so wird es andererseits ebenso eiusicht- lich, wie sich die Sache bei denen verhalten wir- g,el)ra(hlen AI)llioilunü,eu gehöiijjen TJiierc weichen allerdings in ihrem Habitus ah, allein hei den iiherall sich herausstellenden Ueher- j!:än»en war es mir nicht möü,lich bestimmte Grunzen für die einzelnen Gruppen zu ermitteln. Nach dieser Auseinandersetzung- stelle ich zur leichten Uebersicht die von mir in Vorsclilag gebrachten Gruppen mit ihren Unterabtheilimgen zusammeji: 1. Flache, plani: Körper länglich viereckig, seif- lich — namentlich die Flügel — steilabfallend, oben ganz flach, hinten fast abgestutzt. Kopfschild durch das mehr oder min- der starke Hervortreten der Augen - und Vorderwinkel über den allgemeinen Rand eckig. Brustschild hinten und an den Seiten deutlich geraudet, vorn entweder gerandet, oder doch wenigstens eine Andeutung eines Randes in den Ecken. 2. A echte, gennini: Körper mehr oder mnder ge- wölbt, länglich, seitlich allmählig abfallend, hinten zugerun- det; Kopfschildrand in der Mitte mehr oder minder ausgeran- det und die Augenwinkel über den allgemeinen Rand her^or- treteud, Brustschild hinten meist gerandet, vorn gerandet oder A. Brustscliild mit deutlichen Hinterecken. a. Farbe der Flügeldecken einfarbig schwarz oder roth, oder schwarz mit rotlien Flecken, oder rotlibrauner Spitze, oder rotli mit schwarzen B'Iecken. b. Farbe der Flügeldecken graugelb mit oder oline schwarze Flecke oder Binden. * Flügeldecken grangelb, ungelleckt, stets haarlos. * * Flügeldecken graugelb mit einem den grofsten Theil der- selben einnehmenden Nebelflecke. ■J- Oberseite stets haarlos in beiden Geschlechtern. ■^-'c Die Flügeldecken der Männchen haarlos, die der Weib- chen behaart. *** Flügeldecken grangelb mit schwarzen gesonderten oder bindenartig verbundenen Flecken. "I" Oberseite haarlos •J-'J" Oberseite des Körpers behaart. B. Brnstschild mit abgerundeten Hinterecken, Flügeldecken gran- gelb, mit dunkeln, oft zusammenfliefsenden Flecken. })4 3. Nieilerp, edi li ck lo, de |)ress i : PiAiul des uiiiio- höckerloii Kojifschildes liall>kieislormiii;, diiicli das Zuiiicklre- teii der Auü,cu- und Voiderwiakcl ; Bruslsdiild quer, seillicli mit wuls(fi»imi;;ern Rande , hinten stets un2,eiaiidet; Farbe der Fliigeldetken schwarz, lolh, "•(■lhi;rau; Körper liiuiilich, flach j»,e wölbt. 4. Kugelige, globosi: Körper kurz, liocb gewölbt, fast halbkugelig, Kopfscliild ausgerandet und eckig ohne Hö- cker, Brnstschild seitlich und hinten gerandet. 1) Flache, plani. Körper läuglich viereckig, seitlich, namentlich die Fliigol- decken steilabf'allend, oben ganz flach, hinten fast abgeslnt/J ; Kopfschild durch das mehr oder minder Hervortreten der Au- gen- und Vorderwiukel über den allgemeinen Rand eckig; Brustschild hinten und an den Seiten deullicli gerandet, voiii entweder gerandet, oder docli eine Andeuhing eines Randes in den Ecken. 1) Aphodius scrutator Fahr.: schwarz, glänzend; Kopf- schild 3höckerig, ein 2lappiger Fleck an den Seilen des Brnstscbildes, die gekerbt -gefurchten Flügeldecken und der Hinterleib roth. Männchen: mittelstes Kopfliöckerchen hornarlig, Brustschild gewölbter, vorn schwach eingedrückt, seitlich mehr vorgezogen. Weibchen: Kopfhücker fast undeullicli, alle gleich grofs, Brnstschild flacher gewöll)t, vorn eben. Länge 6'". Breite Sy/". Syn A[)IiOfliiis scrutator Fhr. S. ¥A. f. 69. 5. Strm. in. g. I. 82. 2. Sclih. Syn. I. 67. 5. Bftsch. fn. Aust. 1. 90. 3. Scarahaeus id. Übst. K. III. 161. 100. t. 16. lig. 6. Pnz. In. g 31. 1. Var. /?. Der zweilappige, rotlie Seitenfieck des Bnistschil- fles fast ganz erloschen. Strm. I. c. var. h. Var. y. Das Brnstschild ganz schwarz, Strm. I. c. var. h. In Oberöstreich gemein, Oestreich, Würzburg im Kuh- uud Pferdedünger. 95 2) Apliodius snbtcrranoas IJn.: kurz, schwarz, j^Iüh- zeiid, Kopfscliild 3lioekeiig, Flügeldecken gckerht-f^efurclil. Mann dien; mitlelstos Ko|if'liöckcrclion slärkcr, vor demselben eine ninzlijj,e, erhabene Halhkroislinie, Biuslschild gewülbler, vorn ein schwacher Eindrnck, seillicli mehr eingczoii,en. Weibchen: Kopfhocker gleich grofs, ohne Halbkreisli- nie an denselben, Brustschild weniger gewölbt, vorn eben. Länge 3'". Breite IV/". Syn. Aphodius subterraneiis Fhr. S. EI. I. 72. 18 lU. K. I». T. 20. 5. Strm. fn. g. I. 115. 21. Schh. Syn. I. 70. 18. Bflsch. in. A. I. 91 4. GißJ. Ins. s. I. 17. 8. Scarab. id Un. S. N. 1. II. 548. 28. Hhst. K. I'. 123. 85. t. 11. f. 6. Pnz. fn. g. 28. 3. Var. ß. Flügeldecken kastanienbraun. ///. I. c. var. ß. Sfrm. 1. c. V. b. Schh. 1. c. V ß. Dftsch. I. c. v. /;. Gyll. I. c. var. Ueberall in Dentschland in allen Düngarten, vorzugsweise im Kuh- und Schaafraisf. 3) Aphodius erraticus Lin.: kurz, schwarz, plaltge- drückt, überall gedrängt fein punctirt; Kopfschild fast halb- kreisförmig, Ihöckerig; Flügeldecken schmulzig-graugelb, punctirt -gestreift. Männchen; Kopfhöcker stark, Brustschild gewölbter, Vorderecken mehr vorgezogen. Weibchen ; Kopfhöcker fast fehlend, Brustscliild flacher. Länge 4 — 3'/,'". Breite 2- IV/". Syn. Aphodius erraticus Fhr. S. EI. I. 72. 21. lU. K. P. I. 34. 27. Slrm. fn. g. I. 90. 7. Schh. Syn. I. 72. 22. D/V^Ä. fn. A. I. 100. 14. GifU. Ins. s. I. 16. 7. Scarab. id. Lin. S. N. l. II. 548, 29. Hhst. K. II. 139. 91. tab. 12. f. 6. Pnz. fn. g. 47. 4. Var. ß. Flügeldecken mit einem schwarzen wiscliartigen Ne- belllecke. Strm. 1. c. V. b. Schh. 1. c. v. ;■'. Var. y. Flügeldecken wie «, aber Kopf und Biustschild mit einem weifslichen , abwisclibaren Reife belegt. Var. (?. Flügeldecken sciiwarzbraun, an der Spitze »ind äu- fserstem Seitenrande graugelb. IlL 1. c. v. ß. Strm. 1. c. V. c. Schh. 1. c. V. y. GyU. 1. c. var. Ueberall durch das ganze Gebiet in allen Düngarten, vor- zugsweise au sonnigen Anhöhen im Schaaf-, Schweine- und Kuhmist. 2) Aeclite, g^eniiini. Körper indir oder iiiiiuler ^ewÖll>t , l:iri«»licli, seitlich all- inühlij«- abfallend, liinteii ziigeriiiidct; Kopfschild in der Miüe inelir oder minder ansgerandet und die Augenwinkel über de« «llgemeinen Rand hervorlretend ; Brustschild hinten meist ge- randet, vorn gerandet oder nngerandet. A. Briistscliihl mit deutlichen Hinterecken. a. Farbe der Flügeldecken einfarbig schwarz oder roth, oder schwarz mit rotlien Flecken oder rothbrauner Spitze, oder roth mit schwarzen Flecken. *) 4\ Aphodius fossor Lin,: kurz, gewölbt, schwarz, glän- zend , Kopfschild 3höckeri»-, Flügeldeckeu schwach gekerbt- gefurcht. Männchen: mittelster Kopfhöcker hornartig; Brnst- ßchild höher gewölbt, vorn eingedrückt, seitlich mehr vor- gezogen. Weibchen: die Kopfhöcker beulenarlig, Halsschild flacher gewölbt, vorn eben, seillicl» gradliniger. Länge 672'" — 4'". Breite 3'" — 2V2'". Syn. Aphodius lossor. Fhr. S. KI. I. 67. 2. ///. K. P. I. 19. 3. Slrm. in. g. I. 81. 1 t. 12. Sclih. Syn. I. 66. 2. Dftscli. In. A. I. 89. 1. Gyll. Ins. s. I. 12. 1. Scarab. id. Un. S. N. I. II. 548. 31. Hh$i. K. II. 128. 86. t. 12. 1. Pnz. in. g. 28. 4. Var. ß. Flügeldecken ganz oder zum Tlieil schwarzbraun. Var. j'. Flügeldecken braunrot!), lll. I. c. v. ß. Fbr. I. c. var. Strm. 1. c. v. b. Schh. I. c. v. ß. Dftsch. 1. c. ß- Apliodius sylvaticus Ahr. N. Act. hal. If. 2. 33. 4. Durch das ganze Gebiet auf Weiden, vorzugsweise im Kuhdünger, seltener in anderen Mislarteu das ganze Jahr hin- durch. Die brauurothc Abart in manchen Gegenden häufig, in anderen seltener. Not. 1. uihens (J. c) hält die braunrothe Abart für eine eigene Spezies aus folgenden Gründen: 1) weil sie ge- wöhnlich in waldigen Gegenden vorkommt j 2) weil er sie *) Aphodius rufescens sub. N. 44 hat in den V'arietäten eine dunkelbraune Farbe, und würden solche eigentlich in dieser Abthei- lung zu suchen sein. 07 bis (laliiu nur im Knlidiin.U'or i>ofai!(lcn, 3) well or bei «iloiclicr Orüfse mit dem fossor selten .aljüiiderl in dersel- ben, weil die Deckschildo immer schwächer und etwas breiter gestreift sind , weil das Grübchen vorn am Brnst- schilde beim Männchen fast dreieckig ist, nicht rund, und 4) weil er noch keinen Uebergang bis zum Schwarzen hat finden können. Ich glai^be, dafs mit mir Jeder die angeführten Gründe nicht für triftig genug finden wird, um deshalb diese Varietät zn einer eigenen Art zu erhe- ben, zumal da kein einziger Grund bei näherer Erwägung völlig Stich hält. 5) Aphodius conjugatus Pnz.: schwarz, glänzend, ge- wölbt; Kopfschild mit einer Halbkreislinie vor den 3 Hö- ckern; die Vorderecken des Brustschildes und die Flügelde- cken gelb, diese hinter der Mitte mit einer schwarzen, ver- kürzten, gezahnten Qneerbinde. M ä n neben: Höcker hornartig ; Brustschild gewölbter, vorn tief eingedrückt, seillicli bogig vorgezogen. Weibchen: Höcker schwächer ; Halsschild flacher ge- wölbt, vorn eben, seitlich weniger bogig. Länge 5 — 4 '/a'". Breite 2% — 2^/^", Syn. Aphodius conjugatus. Slrm. in. g. I. 68. 4. Schh. Syn. F. 67. 4. Bfisih. in. A. I. 89. 2. Scar. id. Pnz. in. g. 28. 6. Aj)hodius fasciatus. Fbr. S. Kl. I. 68, 4. In Oberöstreich im Kuiidünger (Dftsch.). Ocstreich (Strm.). p) Aphodius terrestris Fbr.: kurz, gewölbt, schwarz; Kopfschild mit einer Halbkreislinie vor den 3 Höckern; Flü- geldecken mafischwarz, seicht -pnnktirt- gestreift, Zwischen- ränme flach, fein pnnktirt. Männchen: Höcker des Kopfschildes stark, mittelster gröfser, Brnstschild bochgewölbt mit einer undeutlichen mehr oder minder langen Furche, welche vom Vorderrande anhebt. Weibchen: Kopfhöcker alle gleich, Brustschild flacher, nngefurclit. Länge 2V2 — IV4'". Breite l«/^ — 1'". ,Syn. Apliodius terrestris. Fhr. S. Kl. I. 71. 13. Strm. in. g. I. (I. Band. 2. He lt.) 7 98 118. 23. t. 13. f. c. C. D. Schh. Syn. I. 69. 13. Dftsch. in. A. I. 92. 6. (excl. Syn. Pnz.) G,jU. Ins. s. I. 13. 2. Aphod. ater. lU. K. Pr. I. 19. 4. conf. et Mag. I. 20. 4. Scaral). terrestris Pnz. fn. g. 47. 3. Aphod. ater. Fhr. I. c. 71. 15? SUm. 1. c. 122. 25?? Sihh. I. r. 70. 15? (excl. Syn. lU.) Scarab. ater Pnz. 1. c. 43. 1. Var. ß. wie a, aber die Flügeldecken dunkelbraun. An sonnigen Hiigcln im Sdiaafinist zu Ende des Früh- lings in Poniniern, Preufsen , Baiern, Oestreicli c(c. , inx Nor- den liänfiger als im Süden. Not. 1. Ueber die Sjnonjmie dieses Käfers sclnveht eine arge, wohl nie mit völliger Beslimmlheit zu crmiltelndo Dunkelheit, wenn nicht noch die Vergleichnng mit den Exemplaren der Fahr icius' sehen Sammlung einiges Licht liefert. Unser Küfer ist mit Bestimmiheit der Aphodins ater ///. (1. c), dafür sprechen die Resultate der Ver- gleichung meiner aus Preufsen bezogenen Exemplare mit denen des Berliner Museums und das genaue Uebereiu- slimmcn der 1 II i'gcr' sehen Beschreibung mit den Indivi- duen meiner Sammlung. Durch das I/Iiger'schc Maga- zin (1. c.) erfahren wir aber, dafs der Aph. ater ///. nach Fabricius eigener Bestimmung der Aph. terrestris Fbr. (1. c.) und nicht der Aph. ater Fbr. sei, ebenso dafs auch Scarab. terrestris Pnz. (1. c.) der Aph. ater III. sei. Was ist nun aber Aphod, ater Fbr. und Pnz. für ein Käfer? Fabrieiiis (I. c.) kurze, aus der Eniom. sijsiem. I, 26. 80 wörtlich entlehnte Diagnose (capile tuberculis tribus, niedio snbcornuto, elytris striis laevissimis) genügt ebenso wenig um über die Sache Licht zu verbreiten, als die in der Ent. sj/sf. der Diagnose beigefügte weitere Beschreibung des Käfers (Statura Sc. fossoris at. f|uadrupIo minor. Clypeus rotundalus subemar- ginalus tuberculis tribus minulis, medio majori. Thorax sub- pundalus, nitidus, ater. Elytra a(ra, nitida, striata at nullo modo crenala. Cor|ms nigrum pc(li!)us piceis) und als Pnz. (I.e.), der im Texte iWa Fabricius' sehe Diagnose wiederhohlt und dazu eine Abbildung liefert, die oline allen Werth ist und gar keinen Aufschhiss zu geben vermag. 09 Ich erlaiiho mir hier folj^endo Vciimilliun«? atiszusprochcii. Fahriciits hat zu verschiedenen Zeiten Männchen und Weih- riien dieser Spccics vor sich gelialit und einmal als ater das Männchen und ein andermal als leneslris das Weibchen bc- schrieben. Meine Gründe sind foli^ende : Die Beschreibung- des Aph. ater, wie sie von Fahr» an den beiden angeführten Orten gegeben , pafst Bezugs der Sta- tur, des Kopfsehildes, der Kopfjjöcker und des Brustschildes völlig auf unser Männchen, und was die Striae laevissimac an- belangt, so hat diese Fabricius in seinem Briefe an Ilh'gcr als levissimae, also als seicht (nicht glatt) bezeichnet. Seicht sind nun im Vergleich zu den Streifen vieler anderer Apho- dien die des Männchens von Aph. terrestris ebenfalls zu nen- nen, wenn man, wie oh Fabricius es gelhan, die Worte nicht auf die Goldwage legt. Der Unterschied elytra obscuriora bei terresiris, und bei ater: eljtra atra nitida, erklärt sich durch die Vcrgleichung der beiden Geschlechter unsers Käfers vollkom- men, denn hier kommen dem Weibchen allerdings raattschwar- zere Flügeldecken zu als dem Männchen. Die Diagnose, wel- che Fabricius von terrestris gegeben, s(imrat ganz entschie- den nur auf das Weibchen unserer Art, denn nur bei diesem sind die Kopfhücker gleich. Vergleicht man mit dieser Specles andere ganz schwarze Aphodien Deutschlands, so wird es einleuchten, dafs diese von Fabricius nicht gemeint sein können. Den sehr verschiede- nen sulcatus hat er selbst geschieden und kann derselbe nicht in Betnu-ht kommen. Die schwarze Varietät des bimacnlatus kann ebenfalls nicht gemeint sein, denn hier ist die Körper- geslalt weit von der des fossor entfernt, hier fehlt das mitllero hornartige Höckerchen und die Streifen sind noch einmal so tief und doppelt so stark gekerbt- punklirt als bei dein Männ- chen der vorliegenden Art. Auch die schwarze Varietät des plagiatiis, der niger///., kann nicht gemeint sein, dagegen strei- tet die Statur und das ganz ebene Kopfschild, wenn auch die Streifen besser passen möchten. Auch Aph. constans hat einige Ac.'hnliclikeif^ nbschon die rtjthenFlügeldeckenspilze und das Feh- len des hornartigeu Midelhöckers dagegen sprechen. Somit mufsalso die Sache in suspenso bleiben und mag- der Nachweis 7* 100 geniigen , dafs ohne Anskunft der Fahr icius' sehen Sammlung wohl schwerlich jeder Zweifel wird beseitigt weiden können. ^7) Aphodins snicatns Fbr.'. kurz, gewöll)t, schwarz, glänzend; Kopfscliild mit einer Halbkreisliuie vor den 3 Hö- ckern; Flügeldecken gekerbt -gefurcht, Zwischenräume ge- wölbt, seitlich feinpnnktiit, Spitze pechbraun. Männchen: Mittelster Kopfliöcker kornartig; Brustschild höher gewölbt, vorn eingedrückt. AV e i b c h e n : Kopfschild mit nndeutlicber Halbkreislinie und gleich grofsen Höckern, Brustschild flacher gewölbt, vorn eben. Länge 2V2'". Breite l'/j'". Syn. Apliodiiis stilcatus Fhr. S. El, I. 69. 7. Strm. fn. g. I. 120. 24. t. 14. iig. a. A. Schh. Syn. 1. 67. 7. ///. Mag. III. 150. 7. Dftsch. fn. A. I. 91. 5. In Ober- und Unteröstreich. Not. 1. Dieser ausgezeichnete Käfer ist dem ferrestris, wie auch Sinn. (I. c.) erwähnt, zwar ziemlich nahe verwandt, Aber doch auf den ersten Blick als vcrscb.ieden erkenn- bar, da ihn eine gröfsere Breite und stärkere Wölbung des Körpers , sowie die Tiefe der Furchen , der Glanz etc. hinlänglich auszeichnen. 8) Aphodins scybalarius Fahr.: kurz, gewölbt, glän- zend, schwarz; Kopfschild dreihöckerig, Flügeldecken ge- kerbt-gestreift, grangelb. Männchen: Kopfschild reit einer Halbkieislinie vor den 3 Höckern, Brnstschild hochgewölbt, vorn sanft eingedrückt. Weibchen: Kopfschild ohne Linie, Brustschild flacher gewölbt, vorn eben, Länge 3'". Breite IV,'". Syn. Aphod. scybalarius Fhr. S. EI. I. 70. 10. lU. K. P. I. 33. 26. Strm. fn. g, I. 92. 8. Schh. Syn. 1. 68. 10. Dftsch. fn. A. I. 107 21. GißU. Ins. s. I. 15. 6. Scarab. id. Hhst. K. II. 133. 87. t. 12. f. 2. Pnz. fn. g. 47. 1. Var. ß. Flügeldecken in der Mitte mit einem gröfsern oder kleinern, länglichen Nebelllecke. Aph. conflagratus Fhr, 1. c. 72. 20. Scar. id. Pnz. fn. g. 47. 2 Aph. scybalarius III. I. c. v. ß. Strm. 1. c. v. b. Schh. 1. c' V. ß. Dftsch. l. c. V. ß. GijU. 1. c. V. b. 101 Var. y, Flügeltlecken schwarz, nur die Spitze braun, ütrm. l. c. V. c. Dftsch. I. c. V. ;'. Durch das ganze Gehiot im Frühlinj^e, in verschit'di'neii Dungarten. 9) Apliodins foetens Fbr.: schwarz, glilnzend, gewöllit; das Kojtfscliihl dreilüickerig; die Vorderwinkcl drs Brnst- scliildcs, der Umfang der gekerbt- gefurchten Fhigeldecken und der Hinterleib roth. Länge 4 - 2%'". Breite 2 - 1 'A'". Sjn. A[)ho(lius foetens Fhr. S. E\. I. G9. 8. lU. K. P. I. 31. 24. var. ß. Strm. fn. g. I, 85. 4. var. b. SiM. Syn. I. 67. H. Dftsch. f. A. I. 101. V. ß. Gißl. Ins. s. I. 13. 3. Scar. id. Pnz. fn. g. 48. 1. Hbst. K. II. 173. 109. Var. /?. Flügeldecken rotli mit einem gemeinscliaftlichen Nebelileck hinter der Mitte. Apli, foetens GijU. I. c. V. b. Scar. vaccinarius HhsU K. II. 138 90. t, 12. f. C. Var. j'. Flügeldecken einfarbig roth. Aph. foetens Strm. I. c. V. a. lU. 1. c. v. ff. Dftsch. 1. c. v. a. Gyll. I. c. var. c. Scar. limetarius Ilhat. II. 136. 89. (ex parte.) Im Dünger, namentlich im Kuhdiinger, vom Spätfrüliling bis zum Herbste durch das ganze Gebiet, an einzeluea Orten namenllicli um Stettin sehr gemein. Not. I. Von diesem sehr gemeinen und gleichzeitig in Grofse und Farbe sehr veränderlichen Käfer wird in der Regel die Form mit schwarzen Flügeldecken, welche rings- herum roth gesäumt sind, als die Hauplform von den Schriflsfellern angegolien. Hält man aber die Regel fest, dafs die Form einer Art, welche am bäuligsten vorkonunf, als IIau|)lform zu betrachten und die seilen vorkommen- den Abweichungen von dieser Form, wie billig, als Varie- täten anzusehen seien, so müfsle ich nach meinen und nach Creutzcr^s {s. Ent. Vers. p. 43) Erfahrungen die Folge der Varietäten gerade umkehren und dem Beispiele Illigers, Sturni's und Duftschmitfs folgen. In hiesi- ger Gegend wenigstens ist var. y die allgemeinste Form, var. ß ist schon sechs bis achtmal seltener und die als Hauptform angesprochene sehr selten. 102 Not. 2. Die Varietät: elytris picois, wciclie Gi/lletiJtcd I. V. als var. (1 aufführt, ist mir iinljokannt. Not. 3. Abstraliiit mau von der Farbcnversiliiedonheit des Hinteileiltcs dieser uud der nächsifolgcndeu Art, so ste- llen sicli var. y und fiinetarius sehr ualie, ohsdiou ein f^ciihtos Aui-e stets auf den ersten Blick das Reihte tref- fen dürfte. Die Breite des Kiirj»ers ist liier stets hedeu- teiider als heim firaetarius, die Basis der Flügeldeikeii zeiii^t sieh hier stets niedergedrückt und weniger liewölht als die Sjiitze, während die Flügeldecken des limctarius iiberall gleich müfsig gewölbt erscheinen; ferner sind die Streifen der Flügeldecken hier Terhiillnifsmäfsig stärker ausgedrückt, und endlich ist das Schildclien des foelens stets länger und breiter als beim liinetarius. 10) Aphodius fimetarius Lin.: schwarz, glänzend, ge- wölbt; Kopfschild dreiliöckerig; die Vorderwinkcl des Brust- schildes und diu punktirt- gestreiften Flügeldecken rolh , der Hinterleib schwarz. Männchen: Kopfschild mit einer Ilalbkreislinic vor den Höckern; deren mittelstes hornartig; Brustschild hochge- wölbt, vorn ziemlich tief eingedrückt. Weibchen: Kopfschild mit undeutlicher Halbkreis- linie und gleich grofscn Höckern; Brustschild llachcr gewölbt, vorn eben. Länge 37,-2'". Breite ly, - 1'". Syn. Apliodiiis fimetarius. Fbr. S. Kl, I. 72. 19. TU. K. P. I. 31. 23. Sinn. fn. g. I. 87. 5. Schh. Syn. I. 71. 19. DflscJi. fn. A. 1. 101. 16. Gyll. Ins. s. 1. 14. 4. Scar. ih. foeteus nuterselieidet er sicli besonders durdi die vorn sehuia- lere Form, die weniger gefurchten, cinlarbigen und glän- zenden Flügeldecken. Da ich diesen wenig gekajinten Aphodius selbst nicht ha- be bis jetzt zu Gesicht bekommen können, so wage nichts über denselben zu entscheiden, glaube aber den Entomologen, welche die Horae enfomologicae nicht besitzen , einen Gefal- len zu thun , wenn ich eine wörtliche üebersetzung der dort gelieferten Desclireibung hier mittheile. ^2) Aphodius rubens Dej. ; länglich, schwarz, glänzend, gewölbt; Kopfschild 3höckiig; ein Punkt jederseils des queeren, gedrängt pnnktirten, seitlich fast gradlinigen, l«inteu ungerandetcn ßrustschildes und die Flügeldecken roth- braun, diese punklirt -gestreift, Zwischenräume pnuktirt. Länge 2 72'" ßreite IV4.'" Syn. A[>hodius rubens Dej. Catal. 144. — Aph. rlienonuni Zel~ lerst. Ins. läpp. 114. 6. Var. ß. Das Brustschild seitlich ohne rothe Flecke. Var. y. Ein gemeinschaftlicher schwacher Nebellieck von unbe- stimmter GrÖfse auf den Flügeldecken. Var. c^. Die Flügeldecken schwarz. In den Gebirgen Bayerns (Waltl), aus Krain (Kunze), Süddeutschland. (Germ.) Gestalt länglich; Wölbung des ganzen Körpers niäfsig; Grundfarbe schwarz. Kopfschild ilach gewölbt, überall schwarz, im Umkreise undeutlich viereckig; Vorderecken abgerundet, die Mitte wenig ansgerandet, Augenwinkel abgerundet, etwas hervortretend; ringsum fein gerandet, glänzend, überall ge- drängt mäfsig tief punklirt, auf der Mitte des Scheitels 3 Hocker, von denen der mittelste gröfser. Fühlerschnur bräun- lich, Keule pechbrauu. Brustschild queer, vorn fast so breit als hinten, niäfsig gewölbt, seillich mäfsig Ilach abfallend, gedrängt fein punktirt, glänzend überall schwarz; Vorderrand breit aber nicht tief ausgeschnitten, gelb gesäumt ; Vorderecken 103 deutlich vorgezogen etwas spitz; Seitenländer fast {gerade, fein geraiidet; in der Mitte mit einem rotliliraiincn Flecke von unbestimmter Grüfse und nieht scharfen Rändern. Piinterwinkel stumpf; Hinterrand sanft 2ljnchli^-, uugerandet. SchiMchen drei- eckig, iiljcrall deutlich pnnktirt, glänzend, an der Spitze ein wenig gelblich durchsciieinend. Fliigeldecken von Yj der Kör- perhinge, oben flachgewülbt, seillich müfsig abfallend, nach hinten etwas breiter, Seiteuriinder gerade, Spitze stumpf ge- rundet; rotlibrauu, glänzend, punkiirt - gestreift, Streifru scharf gerandet, in der Tiefe fein und gedrängt punktirt. Zwischenräume flach, fein und nnregelmäfsig punkiirt. Un- terseite schwarz, etwas haarig, punktirt. Schenkel und Schie- nen sänimilicher Fiifse scbwarz, mäfsig stark, von gewölin- licher Forin. Tarsen verhältnifsmäfsig sehr lang und blasgelb. 13) Aphodius dilatatus mihi', kurz, scbwarz, mäfsig gewölbt, hinten stark erweitert; Kopfschild schwacb 3höck- rig; Brnstschild fast (piadratisch , gedrängt punktirt, hin- ten nngerandet; Flügeldecken rothbraun, fein punktirt- ge- streift, Zwischenräume fast glatt, Naht schwarz, Länge 2'". Breite l^'^. Aus llljrieu und der Schweiz. Dem Aph. rnbens sehr nahe verwandt aber durch fol- gende Punkte wersentüch verschieden, 1) durch die Grüfse, denn der dilatatus ist beständig um das Doppelte kleiner; 2) durch die Gestalt, diese ist beim rnbens der des foetidus ähnlich , vorn und hinten fast gleich breit gewölbt und daher cjlindrisch, dilatatus dagegen ist vorn sehr bedeutend schma- ler als hinten und dabei viel weniger gewölbt; 3) durch die Form des Brusischildes , das bei rnbens mehr queor und we- niger quadratisch als bei dilatatus ist; 4) durch die Streiten welche beim dilatatus äufserst fein und flacher sind und deren ZwiscLeuränme fast ganz glatt erscheinen , während jene des rubens tiefer und diese stärker und häufiger punktirt sind; 5) endlich ist die Naht beim dilatatns im ganzen Verlaufe schwarz, beim rubens aber entweder gar nicht oder nur nahe der Basis, und dann nur ganz schmal schwarz. Vom Aph. foetidus, mit dem dilatatus gleiche Gröfse hat, 106 unterscheidet sich derselbe durch den ongeraiideleu Hinlerrand des Brus(scliildes und die bezeiclincte Körperform. 14) Aphodius foetidns Fbr.: länglich, gewölbt, schwarz, gedrängt -pnnktirl; Kopfschild fein qneerlinig; die gera- den Seiten des Junten gerandeten ßrustschildes und die ge- streift-punktirtcu Fiiigeldecken brannroth, die Zwischen- räume flach, sehr fein puuktirt; Fiifse schwarz. Länge 2V4—IV;". Breite 1 — IV4.'" Syn. Ai)IiO(liiis foetidns Fhr. S. KI. I. 82. 64. III. K. I. 30. 21. S(rm in. g. 1. 139. 38. Schh. Syn. I. 88. a. 91. Dftsch. F. A. I. 124. 39. GifU. Ins. s. I. 38. 35. ZcUcrst. Ins. lap. 116. 19. Scarab. putridus Hhst. K. II. 160. 99. t. 12, f. 15. Var. ß. Filigeldecken mit einem in der Mitte stehenden grÖfsern und einem an der Spitze befindlichen kleinern mondför- migen Nebeltlecke. Aph. foetidns lU. 1. c. \. ß. Strm. 1, c. V. b. Schh. I. c. var. ß. (excl. syn. Aph. serotini). Gjjll. 1. c. var. b. et c. (excl. syn. var. c.) ZcUcrst. I. c. V. ß. (excl. syn.). — Aphodius foetidns Pnz. fn. 9. 39. 2. Im Miste; in Oestreich, Bayern, Preufsen, Pommern, der Mark, aber überall nicht häufig; Ton mir im Pferdemistc bei Stettin gefunden. Not. 1. Die Var. ß. verhält sich ganz wie ähnliche Varle- tälen von Aph. scjbahirius, foefens etc. Die grofse Aehn- lichkeit der Zeichnung mit der des nächstfolgenden Kä- fers, ist die Veranlassung geworden, dafs mehrere En- tomologen zu der irrthümlichen Meinung gekommen, die vorliegende Varietät sei von Creutzer zu einer eignen Species erhoben. Man sehe die Unterschiede beider bei serotinus. 15) Aphodius serotinus Crz.i länglich, flach gewölbt, schwarz, gedrängt - punktirt; Kopfschild fein queerlinig, die gerundeten Seiten des hintern kaum gerandeten Brust- schildes, die Füfsc und die feingekerbten gesireiften Flü- geldecken gelbroth, diese mit einem länglichen Nebelflecke in der Mitte nud einem halbmondförmigen au der Spitze, Zwischenräume kaum gewölbt, glatt. Länge 2 — IV4'". Breite 1'". Syn. Apliodins serotinus Crcuizcr Ent. Vers. 60. 18. t. 1. f. 11. a. Slrm. fn. g. I. 155. 51. Dftsch. fn. A. 1. 10i>. 23. Sca- 107 rab. iJ. Pns, fn. g. 67. 2. — Scar. minntus Hbst. Arcli. 4. 10. 32. test. Crtz. 1. c. Auf sonnigen Hügeln im frischen Kuhmist zur Horhst- zeit Ijci Wien (Crz.). Sehr selten. Not. 1. Dieser Käfer der namentlich der Var. ß, des vo- rigen Bezugs der Zeichnung sehr ähnlich ist, unterschei- det sich durch folgende Merkmale wesendicli von dem- selben: 1) ist die Farbe beim serotinus ein licliles gelb- roth, bein« foetidus ein tiefes braunroth, 2) ist die Wöl- bung des ganzen Körpers, namentlich des Drustschildes beim serotinus eine sehr bedeutend geringere; 3) ist das Brnstschild hier an den Seilen nicht geradlinig und die Rundung des Hinterrandes kaum sichtbar; 4) sind die Filigeldecken tiefer gefurcbf, die Punkte enger aneinan- der gereiht, die Zwischenräume ohne Punkte, glatt und wicht so ganz eben, sondern ein Weuiges gewölbt. Not. 2. Obschon ich durch meine Sammlung nicht den Nachweis führen kann, so glaube ich dennoch , zumal da die Zeichnung der Flügeldecken des serotinus keine scharfe ist, sondern mehr in der Form der Nebelllecke auftritt, dafs auch von dieser Species Individuen angetroffen wer- den, die ganz einfarbige Flügeldecken zeigen, Not. 3. lieber das Sjnonj'm von Herhst läfst sich nichts Bestimmtes aus der 1. c. gegebenen Beschreibung ent- nehmen, ich habe dasselbe aber hinzugefügt, da Creutzcr, wabrscheinlich auf Originalexemplare von Herhst sich stützend, dies als völlig ausgemacht hinstellt. 16) Aphodius Zenkeri. Germ.', schwarz, mäfsig gewölbt, hinten breiter, gedrängt punktirt; der Rand des dreihöckri- gen Kopfschildes, die Seiten des hinten halbgerandeten Brustschildes, der Hinterleib, die Füfse und Flügeldecken i'oth, diese punktirt- gefurcht, hinten undeutlich schwarzge- fleckt, Zwischenräume kielfönnig und seitlich zusammen- fliefseiid punktirt. Länge 2'". Breite 1'". Syn. Germars Magazin I. 1. 118, 6. Um Halle, auf dem Harze, in Hannover. Not. 1. Diese ausgezeichnete Art ist dem Aph. niaculatus los sehr nahe verwandt , aber doch spocifiscl» verschieden : 1) ist Aph. Zenkcri bedeutend kleiner als raac. 2) ist das Rolh bei Zenk. bedeutend lieller als bei niaculafns. 3) ist Zeuk. viel vvenii^er gewölbt , vorn sogar flach, nach hin- ten aber alliniililii!: höher aufs(eiii,eud , und da dies Alles mit einer nach hinten sich gleichzeitig verbreilernden Form des Körpers in Yerbindnng steht, so entsieht da- durcli ein ganz anderer Habitus als bei roaculatus , der cylindrisch, hinten und vorn gleich breit und überall gleich stark gewölbt erscheint; 4) der Hinterrand des ßrustschildes ist bei Zeuk. von beiden Ecken her so weit gcrandet, dafs nur in der Mitle ein gleich grofser Raum uiigerandet bleibt, bei macul. ist der ganze Rand uuge- randet; 5) die Streifen der Flügeldecken sind bei Zenk. vcrhältnifsmilfsig breiter und liefer und jemehr der Spitze zu desto gefurchter, die Zwischenräume erheben sich be- deutend, zumal gegen die Spitze und haben an deji Sei- ten gegen den Rand der Streifen eine Menge dichtstehen- der znsammeufliefsender Punkte, welche nur den mittel- sten und höchsten Theil des Zwischenraums glatt lassen HJid gleichzeitig lilngst der Streifen eine erhabene Linie bilden. Beim macul. dagegen sind die Streifen weniger tief, ohne aufgeworfene Ränder und die Zwischenräume fast flach, die seillich gestellten Punkte derselben aber sparsamer und so klein, dafs sie nicht zusammeufliefsen; 6) bei Zenkeri endlich sind in der Mitte und hinter der- selben ein Paar kleine, nicht scharf begiänzte Nebelflecke, beim maculatus aber sind 2 Reihen deutlicher schwarzer und scharf begränztcr Punkte, ähnlich wie bei pictus. 17) Äphodius macula tus 6V/*»». : schwarz, kurz, gewölbt, glanzlos, gedrängt punktirt; der Rand des dreihöckrigen Kopfschildes, die Seilen des hinten nngerandeten Bruslschil- des, der Hinterleib, Füfse und Flügeldecken braiinrolh, diese punktirt- gestreift mit zwei Reihen schwarzer Flecke, Zwischenräume fast flach , punklirt. Länge 27,'". Breite ly/". Syn. Aph. maculatus Strm. in. g. I. 109. 18. Schh. Syn. I. 74. .31. 109 Dftsch. (n. A. I. 114, 31. Gyll. Ins. s. IV. 249. IH— 19 ApLod. tessulatiis Crtz. Knt. Vers. 29, 8. t. 1. f. 2. a, Var. ß. Die Flecke der Flügeldecke ganz verlosclien. Criz. i. c. V. ß. Sirm. I. c. v. b. Dfl^cli. 1. c. v. /?. Scheu in waldigen Gegenden des eüdliclieii Tlieils von Deutschland. Not 1. Den Unterschied zwischen ninculatus und Zcukeri siehe bei diesem; den zwischen mac. und tessniatus zeigt die Diagnose zur Genüge und beweist aufscr dor Farbe das hinten ungoraudetc Brustscliild vollständig die speci- fische Verschiedenheit. Not. 2. Sturm und Di/ffschmid (I. c.) citircn hier als var. c. und y. die Varietät/, des G'£?;//se)'scÄt;M. tessulatiis und gleichzeitig den Aph. equestris Pnz.} halten diesel- ben aber die Abbildung Panzers genau verglichen , so würden sie sich vollständig überführt haben, dafs sie die Creuzersche Varietät nicht hierher hätteu citiren können, sondern dafs sie, wenn die Varietät überhaupt zu tes- sulatus gehört, derselben dort eine Stelle häden anwei- sen müssen, da die Farbe der Deckschilde bei Panzer nicht roth , sondern gelb ist. 18) Aphodius biguttatus (Koy) Genn.: länglich, flach gewölbt, glänzend, schwarz; Kopfschild eben; die Vorder- winkel des hinten geraiideten Brustschildes, die Füfse und ein Fleck au der Spitze der puuktirt- gestreiften Flügel- decken roth. Länge IV4'". Breite V/". Syn. Aphod. biguttatus. Germ. Ins. spec. 111. 189. In Oostreich. Not. 1. Prof. Gcrmar hat die Güte gehabt, mir das Exem- plar, nach welchem er (1. c.) die Beschreibung des Käfers entworfen, zur Ansicht und Vergleichung milzu- tlieilen und habe ich mich von der Identität der Spc- cies vollständig überzeugt. Es steht der Aj»h. bigut- tatus der Var. ß. des Aph. 4maculatus Lin. sehr nahe, unlorscheidct sich aber auf den ersten Blick durch die rotlicu Füfse und den rothen Vorderfleck des Brnstschil- des, aufserdem aber noch durch seine stets geringere 110 Länge lind Breite, seine schwächere Wölbiins;, so wie durch den niclit scharf bekränzten , sondern gröfsern und an den Rändern erloschenen Fleck au der Spitze der Flügeldecken. 19) Aphodius 4macalatns JLz/i. : gevvüljjf, schwarz, glän- zend; Kopfschild eben, Brnsfschild ungefleckt hinten ge- randet; Fliigeldecken puuktirt - gestreift ; ein rother Fleck an der Schulter und ein gröfscrer an der Spitze. Länge IV2 — 1'" ßi-eile Vs — V.'". Syn. Apliodius 4maculat. IlL K. P. I. 35. 32. Dftscfi. fn. A. I. 124. 40. GtjU. Ins. s. I. 42. 41. Scarab. id. Li«. S. N. I. II. 558. 84. JIhst. Kf. II. 277. 166. t. 18. f. 10. Aph. 4pustulatus Fbr. S. El. I. 78. 73. Strm. fn. g. I. 156. 52. Sclih. Syn. I. 83. 58. — Scar. id. Pnz. fn. g. 43. 5. Var. ß. Flügeldecken ohne ScLuIterflecke. Apliod. id. Stmi. I. c. V. h. Schh. 1. c. V. /?. — Scar. sanguinolentiis Pnz. fn. g. 43. 4. Var. )'. Der hintere Flügeldeckenfleck dehnt sich bis zur Spitze ans. Aph. id. Strm. 1. c, v. c. Schh. 1. c. var. ;'. Var. J". Der Scluilterüeck setzt sich strich förmig bis zum Hin- terfleck fort, Aph. id. Strm. var. d. Schh. I. c. v (T. Anf Viehweiden, an Fahrwegen im Kuhmist durch das j^anze Gebiet, aber nicht häufig-, Obcröstreich, Bayern, Preu- fsen, Sachsen. 20) Aphodius arenarius ///. : kurz, gewölbt, glänzend, Kopfschild ausgeraudet mit eingedrückter Qnecrlinie, Driist- schild hinten ungerandet, Flügeldecken pcchbrann, punk- tirt- gestreift, hinten breiter, tief- gefurcht, an der Spilze schräg abgestutzt, sehr fein stachelspilzig-. Lauge ly^-l'" Breite Vs-Vs'"- Syn. Aphod. arenarius III. K. P. I. 22. 10. (excl syn.) Mag. T. 21. 22. Criz. Ent. Vers. 18. 3. Strm. fn. g. I. 176. 65. Schh. Syn. I. 88. a. 89. Dftsch. fn. A. I. 129. 48. %//. Ins. s. I. 42. 42. Scarb. pusillns Pnz. fn. g. 58. 8. Var. p. Flügeldecken braunroth. Auf Wegen im Miste und in modernder Erde Im nörd- lichem Theile (Mark, Pommern, Preufsen etc.) gemeiner als im südlichen. Not. 1. Diese Art unterscheidet sich von allen andern ihr 111 nalipsfehcndcn auf «Ion ersten Blick, diircli die Form niid Bildinig- der Flii2,elde(lven. Diese werden iiiiinlicli uaeli liinlen immer breiter und ijleielizeilig' liefer i;efurcli(; die genieinschaflliclic Spitze aber zeii^t in der Mitte durcli das Zusammenstofsen der beiden, an ihren änfserstcn Enden sehnig abgestutzte» Fliigeldeeken eiuen deutlichen drei- eckigen Aussclinitt, in dessen Mitte wiederum eiu mehr oder miuder deutliches Stachelspitzclien, das äufserste Ende der über den allgemeinen Rand liervorsj)ringendeu Naht, hervorragt. Dies Stachelspitzcheii tritt am deut- lichsten stets in die Erscheinung, wenn man jede Flügel- decke einzeln besichtigt. Not. 2. Fabrichts Synonym (S. El. I. 82. 63) habe ich ganz fortgelassen, da nicht mit Sicherheit zu bestimmen, ob dieser Küfer, der nur durch die Worte: „iiw/ict/s a/eVf eli/fris sfn'ati's, iibh's picei's,'^^ charakterisirt, wirk- lich von Fbr. gemeint gewesen ist oder nicht. IlUgcr spricht sich in seinem Magazin (I. 20. 6.) auf die X\\- ioviiiii Paj/J:i/lls sich stützend, dafür ans, dafs der Fabr. Küfer die Aegialia globosa ///. Scarb. arenarins Pnz. sei. Gijllenhal lüfst die Sache unentschieden. Not. 3. Ich halte die citirte Abbildung von Panzer mit Sturm und Gijllenlial als hierhergehürig, sie ist aber nicht natnrgetreu, indem die Erweiterung der Flügeldecken an der Spitze nicht stark genng ausgedrückt ist. 2l)Aphodius gibbus Genn.: kurz, schwarz, glanzlos stark gewölbt; Kopfscliild ansgcrandct, dreihiickrig; das überall gleich breite, hinten ungerandete Brnstschild und die pnnktirt- gestreiften Flügeldecken hochgewölbt; Zwischen- räume flach. Länge iVo — l'A'". Breite '/g'". Syn, Apli. gibijus Germ. fn. Ins. Eiir. III. 2. Var. ß. Flügeldeclcen ohnfern der Spitze mit einem kleinen ro- tlieii Flecif. in Oestreich. 22) A p li 0 d i u s a n t h rac i n u s mihi: schwarz, schwach glän- zend, kurz, gewölbt; Kopfschild niäfsig ausgerandct, mit einer Beule in der Mitte; Brustschild flach gewölbt, vorn 113 sclimalcr, Iiinfen j^erniidet; Fl i%el«lccken panklirt- gestreift, liinteii hocbs-ewiUbt, Zwisclicnräurae flach. Länge ly^'" Breite Vg'". Aus Illyrien. Gestalt kurz, gewölbt, liinton ziemlich steil aljfallend. Farbe schwarz, etwas glänzend. Kopfschild mäfsig gewölbt, im Umfange fein runzlig, auf dem Hinterhaupte punktirt, auf dem Scheitel glatt mit eiuer undeutlichen Beule; Rand braun durchscheinend, äufserst fein gerandet, iu der Mitte sehr wenig ausgerandet, obscbon die Vorderecken deutlich herror- treten, Augeustücke abgerundet. Fühler an der Basis braun- gelb, die andern und die Keule grauschwarz. Bruslschild mäfsig gewölbt, queer, hinten etwas breiter als vorn, ül)er- all punktirt, zwischen den kleinen feinen Piinklchen namentlich seitlich viele andere doppelt und dreifach so grofse Punkte. Vorderraud gelb gesäumt, schwach ausgerandet; Yorderecken deutlich hervortretend, abgestumpft; Seitenränder gerade, hin- ter der Hälfte sanft ausgebuchtet, fein gerandet; Hintereck* n deutlich; Hinterrand abgerundet, überall fein aber deutlich gerandet. Schildchen schwarz, glatt, dreieckig. Flügelderken stark gewölbt, namentlich nach hinten und dort auch etwas mehr verbreitet, vorn so breit als das Brustschilil; Seiten- rand fast gerade, Spitze völlig abgerundet; fein punktirt -ge- streift, Streifen seicbt, scbmal, scbarfrandig, Punkte ge- drängt, nur im Grunde der Streifen sichtbar, Zwischenräume völlig eben. Not. 1. Diese Art ist dem Aph. gibbus Germ.^ den ich in einem Originalexemplarc besitze, sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber, wie mir scheint durch die ange- gebenen Merkmale und namentlich durch das ganz an- ders gebaute Bruslschild, dies ist hier viel kürzer, vorn schmaler und bedeutend flacher als bei dem ächten gibbus, wo es bochgewölbt und hinten und vorn gleicb breit ist; ebenso ist der Hinterrand hier ganz deutlich und im gan- zen Verlaufe gerandet, bei gibbus dagegen erscheint es an den Hinterecken völlig ungerandet und nur gerade in der Mitte ist auf einer sehr beschränkten Stelle ein kaum bemerkbarer Rand. 113 23) Aphodius liaomorrlioidalis Lin.: kurz, schwarz, «rliliiziMid ; Aiiü,eiiwiiik«'l des dieiliöckrigcu Kopfschildcs zalm- ,1 arlii--; Biustsdiild liiiiten gcjandet; Schildchen grofs, ver- längert, Flügeldecken punklirt- tiefgestreift, an der Spitze rothhraun. Länge 2V2 - 2'". Breite IV3 - 1 V;". Syn. Aphodius liaemorrh. Fhr. S. KI. I. 75. 30. lU. K. P. I. 23. 12. Slrm. fn. g. I. 123. 26. Sclih. Syn. I. 78. 41. Dtlsch. in. A. I. 95. 9. OyU. Ins. s. I. 18. 9. Zetlcrsl. Ins. lap. 114. 7. Scarb. id. Lin, S. N. I. II. 548. 33. Pnz. fn. g. 28. 8. Var. ß. Flügeldecken auch an der Schulter mit einem rotlien Flecke. Aph. id. III. 1. c. v. ß. Slrm. 1. c. v. b. Sclih. 1. c. V. ß. — Scarb. sanguinolentus Hhst. Arch. IV. 6. 15. t. 19. f. 4. Var. y. Flügeldecken nur mit einem rothen Flecke an der Wur- zel. Apli. id in. \. c. V. y. Slrm. 1. c. var. y. c. Schh. l c. V. y. — Scarb. bimaculatus Kug. Schneid. Mag. 3. 266. 23. Var. d". Flügeldecken, Füfse und Hinterleib roth. Aph. id. Dflsch 1. c. V. ß. Im Miste, namentlich im Kuh- und Schaafdung, häufi- ger im nördlichen Gebiete. Not. 1. Diese Spocies unterscheidet sich von allen ührigcu sehr leicht durch das ungewöhnlich grofsc Schildchen. 24) A p h 0 d i u s c 0 n s t a u s ( M e g 1. ) Dftsch. : kurz, gewölht, schwarz, glänzend; Kopfschild Shöckrig; Brustschild hin- ten ungerandet; Flügeldecken gekerbt- gestreift, Zwischen- räume fein punktirt, äufserste Spitze schwarzbraun, Tar- sen hlassgelb. Länge 2V2'". Breite P/^'", Syn. Aph. constans Dftsch. fn. A. I. 94. 8. Nur im südlichen Deutschland, meine Exemplare vom Schneohorgc hei Wien. Not. 1. Aph. constans unterscheidet sich vom Vorherge- henden, aufser durch seine gröfsere Breite und Länge, noch durch den normalen Bau des Augenwinkels und die gewöhnliche Gröfse des Schildchens, ferner durch die viel llachcrn und schmälern , gekerbten Streifen der Flü- geldecken, so wie die weniger llachen überall fein puuk- tirteu Zwischenräume. Die andern ihm in der Färbuug (II. Band. 1. Heft.) ^ 114 n.ilieslclicndcn Arten weichen in der Gestalt uml nament- lich in der Gröfse wesentlich ah. Von Aph. lerrestris unterscheidet er sich durch den hinten hreitern Körper, durch die tiefern Streifen , den Glanz, und die nicht ganz ilachen, tiefer und stärker puuklirien Zwischenräume. 25) Aphodius piceus Gyll,: schwarz -pechfarben, gewölht, glilnzend; Kopfschild Shöckri»-; die Vorderecken des ge- «lrän»t punktirten, hinten a,erandeton Brustscliildes roll», die Flüjicldccken groh gekerbt -gestreift, au der Spitze fast rotlibrann. Länge 2 V4 — 2'". Breite IV4— 1'". Syn. Ai)hotlius piceus Gyll. Ins. s. I. 21 14. Zcttcrsl. Ins. lap. 115. 8. Aphodins inquinatns var. Fhr. Ent. syst. I. 28. 39. id. var. /?. Schh. Syn. I 74. 25. Var. ß. Flügeldecken brannroth. Nach ffahh Angabc hei Passau. Nol. 1. Dom Aph. conslans und haeuiorrhoidalis verwandt, aber leicht zu unterscheiden; von letzterm durch das kleine Scliildcbon und die andere Färbung; von constans durch seine längliche Gestalt , den rothen Fleck des hinten ge- landeten Bruslschildes und besonders dm eh die breit ge- streiften und grob gekerbt- punktirten Fligeldeckeu, de- ren Zwischenräume völlig flach sind. Not« 2. Von Aph. inrjuinalus, für dessen Varietät Fahticitts diesen Käfer hielt, unterscheidet er sich leicht durch die Farbe, die gewölbtere Gestalt, das gedrängt- punklirte Brnstscliild und die ganz anders geformten PunktstreilVu der Flügeldecken. 26) Aphodius pusillns Herbst.: schwarz, glänzend, mehr ^ oder weniger gewölbt; Kopfschild eben, mit einer undeutli- chen Queerlinie; Schildchen nicht verlieft, die Vorderecken des meist fein punktirten Brustscliildes und die Spitze der punktirt- gefurchten Flügeldecken rolhbraun, Zwischenräu- me erhaben. Länge 2 — 1'". Breite 1 — 72'". Syn. A]tiiodiiis pusillns Slrm. fn. g. I. 160. 54. — Scarab. id. Hhst. K. II. 155. 96. t. 12. f. 12. t. 1«. f. 6. Aphod. granarius Fhr. S. El. I. 75. 29. III. K. P. I. 22. 113 11. Mag. I. 22. 11. Strm. fn. g. I. 130. 31. var. b. ScJih, Syn. I. 77. 39. nflscJi. fn. A. I. 97. 11. Scaib. id. Pnz. fn. g. 43. 3. A[)li. grannni GijU. Ins. s. I. 19- 11. Var, /?, Flügeldecken mit einem rotlien Schulterfleck. Aph. gra- narius III. 1. c. v. J". Schh. Syn. 1. c. v. ß. Dftsch. 1. C. V. /?. Var. y. Die Flügeldecken kastanienbraun. Aph. pusillus Strm. 1. c. V. b. — Scar. id. Pnz. fn. g. 49. 11. — Aph. gra- narius Strm. 1. c. v. c. IIU 1. c. var. y. Var. J. Der rothe Fleck in der Vorderecke des Brustschildes sehr verkleinert oder ganz fehlend. Aph. granarius Strm. 1. c. V. a. III. c. V. ß. Var. f. Die Furchen der Flügeldecken sehr tief, die Zwischen- räume stark gewölbt, der Körper kurz, gewölbt; In- dividuen selir grofs, 2 Linien und darüber lang und eine gute Linie breit. Var. f. Die B'urciien der Flügeldecken minder tief, Zwischen- räume mäfsig erhaben, Körper weniger gewölbt. Indi- viduen mittler GrÖfse. Var. rj, Furchen der Flügeldecken noch weniger tief, Zwischen- räume etwas erhaben, fast flach, Körper fast flach. Durch das ganze Gebiet im Norden sehr gemein and hier in allen Dungarten das ganze Jahr hindurch. Not. 1. Die Reilie der Yarietütenj welche ich leicht noch bedeutend verliingorn hiitte können, beweist wie aufser- ordenllich veränderlich diese Specics in Form und Farbe sei und wie leicht man, wenn nicht grofse Mengen voa Individuen zur Vcrgleichung und Untersuchung vorliegen, verleitet werden kann, die HauplvariefiUen für eigne Ar- ten zu halten. Ist aber dem Untersnchenden der Blick über eine sehr bedeutende Anzahl von Individuen gestat- tet, so dr.ängt sich sehr bald die Ueborzengung auf, dafs unsere Varieliilen «. C und ?]. niclit von einander ge- trennt werden können, da die allerleisesten Ucbergiingc überall sich nachweisen lassen, und seihst die Verlhei- lung der Individuen, nach diesen oben angegebenen Gruppen, in vielen Fällen sehr schwierig sein dürfte. Note. 2. So veränderlich übrigens diese Sppcies anch sein mag, so verschieden ist* dieselbe dennoch von allen übri- gen und selbst den ihr nahe stehenden Arten. Sie nähert 8* 116 sich auf der einen Seite dem hacmonlioidalis und auf der audeiii noch mehr dem putridns, 2,rauarius und tiistis. Mit d<'ni Jiaemorilioidalis tlieilt sie in den ü,röfs(cn und gewiillitesten Formen die Gestalt und Farbe; In'ide Arien sind aber durch die, jeder einzelnen Art zukommenden diaii,noslischen Merkmale, auf den ersten Bliek zu unter- scbeiden und durfte deshalb jede weitere Auseinandersetzung vollständis; überflüssig erscheinen. Dagegen ist die Un- tersclieidung von pulridus, granarius und tristis viel schwieriger und halte ich es deshalb für nölhig, hier etwas ausführlicher zu sein. Not. 3. Pusillus unterscheidet sich von dem ihm äufserst nahe stehenden und in den mittlem Formen ganz gleich grofsen putridus durch folgende Merkmale: 1) durch die verschiedene Färbung der Normaliiidividuen; da indessen auch beim pusillus Individuen mit braunen Flügeldecken und Füfsen vorkommen , so dürfte dieser Unterschied we- nig Auskunft ergeben, zumal ich auch eine Varietät von putridus vor mir habe, welche umgekehrt die Farbe des pusillus zeigt. Dagegen ist die rothe Färbung des Kopf- schildrandes nur dem putridns eigen. 2) Durch die Form; bei putridns ist der Körper seitlich mehr znsammengezo- gen«und somit bei der ziemlich beträchllicheu Wölbung mehr cjlindrisch als bei pusillus, welcher, wenn auch iu einzelnen Fällen verhältnifsmäfsig ebenso gewölbt, doch seillich viel allmähliger abfällt und daher stets breiter er- scheint. 3) Durch das Kopfschild; dies ist bei pusillus ge- widbt, mit einer sehr schwachen Längslinie versehen und am Rande fast lialbkreisrörmig durch das geringere Her- vorlreleu der Vorderwinkel; das des putridus dagegen ist flacher gewölbt, hat auf dem Scheitel 3 sehr deutliche Höckerchen, von denen das mitlelsle doppell so grofs ist als die seillichen, ist breiter und bekommt durch das stärkere Hervortreten der Vorderecken eine mehr eckige und in der Mitte mehr ausgerandete Form. 4) Durch die Flügeldecken; die Streifen bei pusillus sind gleich an der Basis breit, zeigen seillicli zwei scharfe Ränder und iu der Tiefe nur stehen die Punkte; jemclir sich die 117 Slreifcn der Spi(zc iijilirrn, je tiefer und i'lciclizollig brei- ter werden sie, so djifs sie bei dieser aiii^clanü,! last um die Hälfte breiter sind als au der Basis. Bei pntridus dagegen sind die Streifen an der Basis so eng" nud so llaeh, dafs die Punkte die Ränder ül»erragen, spälerliiii werden sie zwar tiefer aber nicht breiler und an der Spitze sogar noch enger als an der Basis, die Punkte aber so flach und klein , dafs sie die Ränder der Strei- fen nicht überschreiten. Die Zwischenräume der Streifen sind wie bei unserer Var. rj. des pnsillus, aber doch nicht so flach als bei tristis. Not. 4. Vom granarius IJnn. unterscheidet sich pusillus schon durch seine viel bedeutendere Kleinheit; die gröfsten Exemplare des pnsillus erreichen höchstens die Gröfse der niiltlern Formen des granarius, während die normalgrofsen Individuen nur halb so grofs sind, Aufserdem scheidet beide Folgendes : pusillus ist zwar glänzend , aber der Glanz des granarius ist stets viel höher polenzirt und nuifs daher der Käfer als polirt angesprochen werden; pusillus ist stets gewölbter und diese Wölbung steht mit der Gröfse im geraden Verhältnifs; die Wölbung bei den gröfsten Formen des pusillus stellt sich immer noch bedeu- tender heraus, als bei den allergröfsten, doppelt so gro- fsen Individuen des granarius, und selbst die flachsten und gleichzeitig kleinsten Formen haben noch immer einen andern Habitus, der aus der verschiedeneu Breite beider Käferarten hervorgeht , indem diese beim granarius stets entschieden bedeutender als bei pusillus. Auch die Längen- verhältnisse der einzelnen Kopfschilde zu einander bieteu Diflcrenzen; bei pusillus sind Kopf und Brustschild stets bedeutend kürzer als die Flügeldecken, während beim granarius diese Dillerenz fast ganz schwindet. Aufser- dem ist beim pusillus das Kopfschild entweder ganz eben ohne alle Erhöhungen oder aber mit einer sehr schwa- chen Längslinie versehen. Bei granarius ist dagegen das Kopfschild stets uneben , es befindet sich ohne alle Ausnahme eine deutliche (j)ueerlinie auf dem Scheitel , mit ciucm mehr oder minder starken Höcker in der Mitte und 118 aufscrdcm noch eine Aufwulstniii:,- oder selbst lialbbogenför- inig- - erhabene Linie vor der Sclieitelliuie. Das Brust- si'liild ist bei pnsillus stets viel gedrängter punktirt und daher nie so gliinzend als bei granarius, dessen Pnnkte zwar meist etwas gröfser sind , aber stets viel vereinzel- ter stehen. Das Brasischild des pnsillns ist ferner ver- liültnifsmäfsig stets viel gewitlbter und weit weniger qneer als bei granarius. Das Schildcheu des pusillns liegt mit den Flügeldecken fast in gleicher Ebene, beim granarius aber verlieft und von einer wallartigen Anfwulslung der Fliigeldecken umgeben. Die Sculplnr der Flügeldecken und das damit im Zusammenbange stehende verschiedene Verhalten der Zwischenräume, bietet noch einen Haupt- unterschied dar, pusillns hat je nach der Gröfsc des In- dividuums mehr oder minder tiefe Furchen, beiderseits begränzt durch scharfe Ränder und in der Tiefe so klei- ne Punkte, dafs sie die Ränder nicht erreichen und keine Kerbung veranlassen. Beim granarius dagegen hnden sich schmale, einfache Streifen von sehr geringer Tiefe, welche an der Basis am breitseten sind nnd punktirt er- scheinen , gegen die Spilzc zu aber immer flacher und schmaler werden und endlich alle Punkte verlieren. Die Punkte an der Basis aber überreichen die Streifen und veranlassen somit eine Kerbung ihrer Ränder. Die In- terstitien des pusillns sind je nach der Gröfse der Indi- viduen verschieden, nie aber so flach als beim granarius. Endlich bietet die Färbung der Flügeldecken für die Nor- malformcn beider Arten noch einen Unterschied, bei pu- sillns ist die Spilze derselben auf eine nicht geringe Strecke braunrolh, dagegen beim granarius schielt der äufserste Saum nur schwarzbraun durch. Not. 5. Leichler und mit wenigen Worten ist der Unter- schied zwischen pusillus und tristis abzuthun , welche be- zugs der Körperform ganz gleich sind , obsclion tristis gewöhnlich gröfser ist. Die überall viel geringere Punk- tirung des pusillus macht diesen sehr viel glänzender als den tristis, dessen Zwischenräume auf den Flügeldecken ganz flach sind und überall feine Punkte zeigen, welche 119 dem pusilliis gaoz nbi>e]i]i. Das Mäiiiiclioii des (rlsils uu-- (ersclK'idct sicli nebenher noeli durch seine verbrcilerteii Hinlersehieuen höchst wesentlich von imsiliiis. Not. 6. Die Sj-nonymic anlangend, so glanbe icli damit ins Reine z« sein, da meine Exemplare vernliehcn mit denen der Hcrbstschcn Sammlung sich als völlig gleich herausgestellt haben. Originalexemplare von Sttirm haben mich ferner vollsländig überführt, dafs seiu granarius (I. c.) der pusillus Hrbst. sei. Was den von Sturm (I. c.) aufgefülirten pubilliis anbelangt, so hat er mir selbst raitgelheilt, dafs sein pnsillus Hrbst. nach seiner jetzigen Ueberzengung nur eine Varietät des granarius Fbr. granutn Gy//. sei und geht daher aus dieser Mit- theilung hervor, da(s Gj/llcnhals Chat des pusillus -SVrw, zu seiner Varietät b. des granum richtig sei und sein Ausspruch, dafs er aufser der geringem Grüfse und vor- echiedenen Färlmng keinen Unterschied entdecken könne, auf richtige Beobachtung sich stütze. Der Sp'cies miifs- te aber der Name pusillus beigelegt werden, da der Fabricius'sche Name granarius, als von Linne bereits für den carbonarius Fbr, vergeben, nicht in Anwendung kommen konnte. 27) Aphodius putridus (Cr/Ä.) Strm.: schwarz, ge- wölbt, glänzend, cylindrisch; der Rand des scliwachpuuk- tirten dreihöckrigen Ko|ifscliildes, die Seiten des gedrängt- punktirteu Brnstschildes , die Füfse und die puiiklirt- ge- streiften Flügeldecken braunroth, Zwischenräume llach, glatt, Länge IV3'". Breite Vg'". Syn. A|)li. putridus Sirm. fn. gr. 1. 125. 27. t. 14. f. b. B. Sclih. Syn. I. 79. 46. G,jU. Ins. s. I. 21. 23. Var. ß. Die Flügeldecken schwarzbraun, ein kleiner SchuUer- fleck und die Spitze rothbraun. Selten, an denselben Orten mit pusillus, walirsehoinlich bis jetzt meist verkannt und mit dem pusillus verwechselt. Not. 1. Dcjcan (Catal. 146) führt den putridus GijU. als eine Varietät von pusillus Strm. auf. Dagegen streitet Gj/llcnhah Beschreibung und Sturms Erklärung (s. oben). 120 28) Aphodius cocnosus Pnz.: kurz, gewölbt, gliiiizond, seliwarz; Kojjfschild sehr fein puiiklirt, eben; die Sollen des punkliiteu, liinteii gcraudelen Dnistschildes, die Fiifse und die gekerbt -gefurchten Flügeldecken rothbraiiu; Zwi- schenriiiimc convex. ' Länge l'/j'". Breite Vg'". ' Syn. Apbodins coenosus Ahrcns N. Schrift, d. nat. Gesch. z. Halle II 2. 36. 5. Scarb. id. Pnz. fn g. 58. 7. In Scblesien. Not. 1. Diesen fast allgemein verkannten nnd für eine Va- rielüt des Ajdi. pusillus geliallenen Küfer Panzers^ ver- danke ich der gütigen Mittheilnng Germars und ist das mir vorliegende Exemplar dasselbe , auf das sich Ahrcns (1. c.) beruft. Not. 2. Der Aph. coenosus steht dem Aph. pusillus und putridus sehr nahe, unterscheidet sich aber von Beiden leicht durcli folgende Merkmale. Von pusillus : 1) durch seine Gröfse, welche nur den kleinen Individuen des pusillus gleichkommt, von denen er sich dann aber durch seine bedeutendere Wölbung, geringere Breite, seine Kürze und Gedrungenheit höchst wesentlich unterscheide!; 2) durch das ganz anders gebaute Kopfschild, welches völlig eben ist, kein Benlchen oder Linie zeigt, sehr sparsam und fein punklirt , daher polirt erscheint und da- bei mehr vorgezogen und am Rande mehr gerundet ist; 3) ist die ganze Seite des gewöliiten Brustscliildes, nicht blos die Yorderspitze brannrotli; 4) liegt das Schildchen etwas vertieft; 5) sind die Flügeldecken verhältnifsnui- fsig kürzer, schmaler, gewölbt, hinten steiler abfallend und gekerbt -gefurcht, dabei die Zwischenräume besonders an der Spllze stets viel convexer, 29) Aphodius exilis vifhi: schwarz, länglich, gewölbt, glänzend; Kopfschild sehr fein punklirt, eben; die Seiten des fein punktirlen, hinten kaum gerandeten Bi-uslschildcs «nd die punklirt -gestreiften Flirgeldeckcn braungclb, Zwi- schenräume llach, fein punktirt, Naht schwarz. Länge l'/o' "• Breite Y«'". In Sachsen. 121 Gestalt länglich, Wolbmig- mäfsig; Kopfscliild flach, völ- lig ebeu, überall fein punktirt, poliit, schwarz; Rand fast hallikroisförinig, iu der Mille sehr wenig aiisgeraudct, fein gc- randet, Augenstücke nicht hervortretend, Augenwinkel kurz und abgerundet. Fühlerfaden braungelb; Keule grausrhvvarz. Brustschiid gewölbt, kaum breiter als lang, überall fein punk- tirt, polirt, schwarz, an den Seiten braungelb; Yorderrand abgestutzt; Vorderecken nicht hervortretend, stumpf; Seitenrän- der vorn etwas bogig, hinten geradlinig, fein gcrandet, Hin- terwinkel stumpf, gerandet; Hintenand fast abgerundet, kaum beiderseits etwas biiclilig, fast ungerandet, indem der Rand sehr zurücktritt. Schildchen klein, dreieckig, schwarz, pnnk- tirt. Flügeldecken von -/j der Körperlänge, gleichmäfsig gewölbt, Seifenrand gerade, Spilze abgerundet; schmutzig braungelb, Nath schwarz; punktirt- gestreift , Striche sebr fein, sehr seicht, deutlich punktirt, Zwischenräume sehr fein, nach den Seiten zu etwas stärker punktirt. Unterseite schwarz; Hinterleib behaart, punktirt, matt, Füfse schwarz, polirt, stark und gedrungen, sonst normalen Baues; Tarsen kasta- nienbraun. Not. 1. Dem Aph. pusillus, putridus und besonders coe- nosus nahe verwandt, von allen aber deutlich verschieden und leicht erkennbar. Von Aph. coenosus verscliieden: 1) durch seine etwas bedeutendere Gröfse und Breite, seine weniger gedrungene kurze, mehr längliche Ge- stalt; 2) durch die andere Farbe der Brustschildseit^n und Flügeldecken; 3) durch das hinten kaum gerandcte Brusischild; 4) durch die völlig abweichende Scnlptur der Flügeldecken und 5) durch die schwarzen Füfse. Von den andern Arten unterscheidet er sich noch leich- ter durch die in der Diagnose gegebenen Merkmale. 30) Aphodius tristis (Z cnlei') Pnz: schwarz, mäfsig gewölbt; Kopfschild mit einer erhabenen Schcilellinie; Brust- schiid ungefleckt, gedrängt- punktirt; Flügeldecken punktirt- breitgestieift, Zwischenräume fein punktirt, flach. M ä n 11 ch e n : Kopfscbild mit einer fast Sliöckeiigen Schei- telliuie, Hinterschienen blattartig -breit gedrückt, geschweift. 123 Weibchen: Scheitelliuie sehr scliwacb , Hlutcrst-hicucii normal. Länge 2V4 — IV2'". Breite IV4-I'". Syn. Apliod. tristis Strm. fn. g. I. 158. 35. JU. Mag. II. 193. 7. Schh. Syn. I. 78. 42. Gyll. Ins. s. I. 20. 12. ZettersL Ins. läpp. 117. 21. Scar. id. Pnz. fn. g. 73. 1. Var. ß. Flügeldecken schwarz, an den Schultern, an der Spitze nnd hinter der Mitte ein oder mehrere rotlie, verwisch- te Flecke. Var. y. Flügeldecken melir oder minder Iiellkastanienbraun. Var. &. Kopfschild des Männchen fast ganz eben. Durch das ganze Gebiet, aber stellenweise seltener, bei Stettin im Schweine-, Schaaf- und Kuhmiste, namentlich var. ß gemein im Früblinge. 31) Äphodius granarius Lin.: schwarz, polirt, flach gewölbt; Kopfschild mit einhöckriger Qneerlinie; Brnslschild sparsam punktirt; Schildchen vertieft; Flügeldecken feinge- kerbt - gestreift, Zwischenräume flach, Spitzensauiti schwarz- braun. Männchen: Kopfschild mit einer zweiten halbkreisför- migen Linie vor der Scheilellinie; Brustschild couvexer, an den Seiten bauchig erweitert. Weibchen: Kopfschild's Querlinie nnd Höcker un- deutlicher, Brnstschild flach, au den Seiten nicht erweitert, Länge 2V2 — 17;". Breite ly^-V^.'" Syn. Äphodius granarius III. K. P. 22. 11. var. f. Mag. II. l92. 5. GifU. Ins. s. I. 18. 10. Dftsch. fn. A. I. 95. 10. — Scar. id. Lin. S. N. II. 547. 23. Hbst. K II. 150. 94. t. 12. f. 10. Aphod. carbonarius Strm. fn. g. I. 128. 30 t. 14. f. c. C. — Schh. Syn. I. 77. 40. — A. niger Crtz. Eni Vers. I. 20. 4. Var. ß. Wie a, aber die Vorderlinie des Kopfschildes fehlend. Var. y. Wie o, aber der Körper übernähret, die Scheitellinie 3hÖckerig, das Brustschild kissenförmig gewölbt bei dem Männchen, bei dem Weibchen normal. Aph. quadritu- berculatus Fbr. S. El. I. 75. 31. ? Fbr. Suppl. p. 23. n. 94—95. ?. III. Mag. 192. 5. Schh. Syn. I, 78. 43. Var. S. Wie«, aber nur 1^" grofs. Aph. retusus IValtl. in lit. Var. f. Wie J, aber das Kopfscliild mit einer einfachen Qneer- linie und die Flügeldeckstreifen sehr schmal, flach und an der Spitze ganz schwindend. 123 Var. f. Wie a, aber kleiner, Flügeldecken grofstentheils oder ganz kastanienbraun. Ai)Ii. granarius Dftsch. 1. c. var. J". — A. nioestus Zieijl. in lit. Durcli das ganze Gebiet überall gemein. Not. i. Wieder eine sehr veränderliche Art. Die Varie- täten sind hauptsächlich durch reichliche oder spärliche Larvenernährun^- bedingt und bestehen die Abweicluingen, anfser was die Farbe betrifft, hauptsäcblicli in der stär- kern Ausprägung- einzeluer Charaktere der Normalfonn oder in dem stufenweisen Verschwinden einzelner derselben. So stellt sich var. y als eine Varietät dar, wo Alles den Charakter der Abweichung an sich trägt, dagegen die var. £ als eine solche, wo Alles für die gröfsle Verkümmerung- spricht. Dort hat der Körper das Maximum seiner Gröfse erreicht und so hommt es denn, dafs das Kopfschild auf der Queerlinie auch noch die Seitenhöcker undeutlich ent- wickelt zeigt, und das Brustschild fast kissenförmig beim Männchen anfgewulstet ist, hier dagegen ist der Körper zwerghaft verkrüppelt, das Kopfschild zeigt nur eine Queerlinie ohne Höcker und die Streifen der Flügeldecken sind so gering, dafs sie gegen die Spitze ganz schwin- den. Die übrigen Varietäten siudMiltelformen zwischen die- sen Extremen und weisen die allmähllgenUebergängenach. Not. 2. Var. ö ist mir als Aph. retusus von Jraltl ein- gesendet, trägt aber anfser der zwerghaften Verkrüppelung noch alle wesentlichen Kennzeichen der Art und bildet sehr schicklich ein Mittelglied zwischen den Mittelformen und der var. s, Not. 3. Var. ^ mit kastanienbraunen Flügeldecken ist mir als moeslus ZicgL zugekommen, gehört aber ganz un- verkennbar hierher, Not. 4. llligcr (Mag. 11. 192.5) hält ebenfalls den Aph. 4-tubcrculatus Fahr, nur für eine Abart des granarius. Not. 5. Dftsch. (\. c.) citirt zu seiner \. ß. den aler i^&r. (S. El. I. 71. 15.) aber gewifs mit Unrecht, s. Aph. ter- restris N. 1. 32) Aphodlus bimacnlatus Fbr.: cjlindrisch, schwarz, glänzend, wenig gewölbt; Kopfschild Shöckerig; Brustschild 124 liiuten iiiigcraiidct ; Flügoldeckeii fast »ekeiljt-nosticlft, Zwi- sdicniäiiiue fein pnuktirl, an der Stliultei' ein läiii^lidier, rotlicr Flet'k. Länge 2V4 - 274'"- ß'-c'mmt die Angabc in der Diagnose: „3 fast undeutliche Höcker- 125 dien auf «Iimh Kopfscliildc" viel Ijosscr auf die schwarze Varietät «les biniaculaliis. Um indessen wegen des Slurtii'scJicn Cilals völli«!; sicher zn g'elien, sendete ich dem Herrn Sturm die schwarze Varie- tät des himaciilatiis und plagiatus mit der Fraise ein, welche von heiden sein Aph. nii;er sei. Seine gefülliüe Antwort setze icli mit seinen eigenen Worten her; „Ilire Ansicht von Aph. niger und plagiatus ist ganz richtig; mein Aph. niger ist Va- rietät von Aph. himaenlatus, dagegen Aph. niger ///. die ganz schwarze Varietät von phigiatus ist, Not. 4. Gijllenhal zielit den Scar. niger Pnz. zu niger J//., aber mit völligem Unrecht, denn der Scar. niger Pnz, ist ganz unzweifelhaft die schwarze Varietät des hi- niaculatus, was ebensowohl aus der Beschreibung wie aus der x\bbildung- erhellt. Not. 5. Unter dem Namen Aph. aethiops erliielt ich durch Herrn Waltl ein Exemplar der Var. ß dieses Küfers, das sich in weiter gar nichts unterscheidet, als dafs ent- sprechend seiner nicht unbedeutenden Gröfse, die Punkte in den Zwischenräumen der Flügeldecken etwas stärker als gewöhnlich hervortreten. 33) Aphodius plagiatu s £?«. : cjlindriseh, metallisch- schwarz, polirt; Kopfschild fast eben; Bnistscbild hinten nn- gerandet; Flügeldecken fein punklirt- gestreift mit einem länglichen purpurrothen Wisch, Zwischenräume unpunktirt, 'Länge 2V4 - 1 Vo'". Breite 1 — V/". Syn. Aph. i)lagiatiis Fhr. S. El. I. 79. 47. Sinn. fn. g. I. 152. 49. Schh. Syn. 1. 84. 64. Bftsch. fn. A. 1. 125. 42. Gull. Ins. s. I. 31. 26. — Scar. id. hin. S. N. I. II. 559. 85. Pnz. fn. g. 43. 6. Var. ß, Flügeldecken schwarz , ungefleckt. — Apli. plagiatus. Fhr. 1. c. var. Slrm. I. c. v. b. Schh. 1 c. v. ß. Bftsch. I. c. v. ß. — Aph. niger III. K. P. I. 24. 14. Mag. I. 23. 14. Gijll. l. c. 30. 25. Zuerst. Ins. lap. 117. 22. Durch das ganze Gebiet, im nördlichem Theile aber häufiger, im Miste und von Mistjauche gelränkfer Erde. Not. 1. Dieser Käfer steht dem vorhergehenden, wenn mau von der Verschiedenheit der Flecke der Flügeldecken in der Normalform absieht, Bezugs seines Baues sehr 126 nahe und kommt es daher, dafs die farbenloscn Varielii- Icii Leider Speeies so vielfach verwecliselt werden. Der Unterschied beider aber ist leicht, wenn man besonders folgende Punkte berücksichtigt; 1) ist plagiatns stets klei- ner als bimaculafus und die gröfslen Exemplare des er- stem erreichen höciislens die Midelgröfse des letztem, 2) ist plagialus sl<^ls schmaler nnd beslündig- gewölbter, 3) ist das Schwarz dos plagiatns viel glänzender nnd da- bei etwas ins erzfarbige fallend^ bei bimaculatns aber ein reines glänzendes Schwarz; 4) ist das Kopfschild des plagiatns fast eben, kaum die Spur einer verlosche- nen Queerlinie des Scheitels und an derselben die eines Beulchens tragend, bei bimaculatus dagegen finden sich stets 3 mehr oder minder deutliche Höckerchen. 5) die Strei- fen der Flügeldecken sind bei plagiatus beständig viel feiner und flacher, mit kleinen die Ränder der Streifen nicht überschreitenden Punkten besetzt, dagegen bei bima- cnlatus sind die Streifen tiefer eingegraben, breiter nnd fast gekerbt- punktirt, endlich sind die Zwischenräume bei jenem nur bei der stärksten Vergröfserung kaum sicht- bar punktirt, bei diesem aber die viel häufigem Punkte deutlich und leicht wahrnehmbar. Not. 2. Dafs Aph. niger ///. nichts weiter sei, als eine Varietät des Scar. plagiatus Lin. ist wohl auch ohne die ausdrückliche Erklärung I/liger's (Mag. I. c.) vollstän- dig einleuchtend, da, weder in der Grüfse noch in der Körperform, noch endlich in der Sculptur irgend ein Un- terschied aufzufinden und nur das Vorhandensein oder Feh- len des rothen Flecks der Flügeldecken als alleiniges Un- terscheidungszeichen übrig bleibt. Ebenso unzweifelhaft ist's, dafs Gijllenhal (1. c.) den ächten niger ///. vor sich gehabt hat, da die Beschreibung völlig übereinstimmt, er auch bei plagialus mit den Worten: „vix species a praecedenti (sc. nigro) di versa" schliefst. Not. 3. Wenn nun gleich feststehen dürfte, dafs Aph. plagiatus Lin. und niger lll. ein und dieselbe Species sind , so ist es auch ebenso gewifs , dafs die var. ß viel häufiger als die rothgefieckte vorkommt (s. auch Gtjll.) 127 und dafs somit eigentlich die rotligefleckle Form als sel- tenere Abart aufgefiilirt werden müfsle. Da aber Linne's Name viel älter ist nnd vielleicht in anderen Gei-endeu die rolhjj;ellecktc Form häufi.<;er als bei uns vorkommen dürfte, so wäre es Unrecht die Namen zu verändern. 34) Aphodius discus Jtirine: länglich, gewölbt, schwarz; der fast halbkreisförmige Rand des fast ebenen Halsschil> des, die Seiten des hinten nngerandeten Brustscliildes, die Fiifse nnd Flügeldecken rolhbrann, diese pnnklirt- gestreift, mit zwei schwarzen Binden , Zwischenräume flach , pnnklirt. Länge 3"'. Breite iVa'"- Var. ß. Die beiden Binden zasammengeflossen zu einem schwar- zen Nebelflecke. Var. y. Die Flügeldecken schwarz. Aus der Gegend von Triest. Diese ausgezeichnete Art, welche mir unter diesem Na- men von Germar und einigen andern Freunden niitget' eilt wurde, fand ich nirgends beschrieben, weshalb ich liier eine weilläuftige Beschreibung- folgen lasse. Der Käfer hat eine länglich - c^lindriscbe Gestalt und mäfsige Wölbung. Kopfschild schwarz, mäfsig g-ewölbt, ge- drängt fein-punktirt, auf dem Scheitel die entfernte Andeutung^ von 3 Höckerchen; der Rand überall rothbraun, schmal ge- randet, fast Jialbkreisförmig durch das sehr geringe Hervor- treten der Vorderecken. Fühlerfaden rothgelb, Keule schwarz, grauhaarig. Brustschild gewölbt, seitlich allmählig abfallend, kürzer als breit, glänzend, überall dicht und fein-punktirt, schwarz. Vorderrand ausgerandtt; Vorderecken abgerundet- vorgezogen; Seitenränder gerandet, fast gradlinig, rothbrauu, doch die sehr stumpfen, gerundeten Hinterwinkel in den ge- rundeten, fast gradlinigen Hinlerrand übergebend. Scliildchen dreieckig, punktirt, schwarz. Flügeldecken doppelt so lang als Kopf und Brustschild und so breit als dieses , gewölbt, mä- fsig glänzend, Seitenränder in der Mitte etwas buchtig, Spi- tze abgerundet; rothbraun mit zwei schwarzen, gezackten Bin- den. Die innerste, kleinere Binde hebt an der Basis des 5. Zwischenraums an mit einem schrägen, viereckigen Fleck, der die Länge des vierten Theils der Flügeldecken hat, hieran its len-t sicli im 4. Zwischenräume ein (|aa(liafischer und an die iiinersle und unterste Spitze «lieses ein eltenso grofser Fleck im 3. Zwischenraum. Die äufsere , grofsere Binde hebt un- terhnllj der Schulter mit einem schwarzen, sehr langen bis über die Hälfte der Flügeldecken sich forlerstreckenden vierecki- gen Fleck im 7. Zwischenräume an , gegen diesen lehnt sich im 6. Zwischenräume ein zweiter, fiinli'ach kleinerer, und au die innerste untere Spitze dieses wiederum ein noch kleinerer im 5. Zwischenräume. Die Streifen breit, flach mit schar- fen Rändern und kleinen eingestochenen , dichtsiehenden Pun- kten im Grunde; die Zwischenräume ganz flach, häufig fein- punktirt. Unterseite schwarz, wenig glänzend, punktirt. Füfsc sämmtlich rothbraun, kräftig und von gewöhnlichem Baue. In der Var. ß sind beide Binden zusammengeflossen und bilden einen gemeinschaftlichen schwarzen Fleck auf jeder Flü- geldecke und in Var, y hat sich dieser Fleck über die ganzen Flügeldecken ausgebreitet. 35) Aphodius sericatus Ztegl.: länglich, mäfsig ge- wölbt, schwarz, glanzlos; Brustschild hinten gerandet; Flü- geldecken dunkel schwarzbraun, flach und fein puuktirt-ge- gestreift, Zwischenräume fein -punktirt. Männchen: Kopfschild dreihückerig. "Weibchen: Kopfschild ungehöckerf, Länge 37^ — 2V4'". Breite IV^'". Syn. Aphodius sericatus. Dej. Cat 145. In Oestreich nach Dahl. Not. 1. Eine gute Specics, die dem Aph. obscurus und lutarius nahe verwandt ist, sich aber aufscr durch die Gröfse, Farbe und Haarlosigkeit noch durch die Sculptur der Flügeldecken wesentlich unterscheidet. Die Streifen derselben sind sehr schmal und wenig tief, die Punkte in denselben sehr klein und gedrängt und die breiten Zwi- schenräume überall bei starker Vergröfserung mit äufserst säubern, sehr gedrängt stehenden Queerstrichelchen be- setzt, in denen die länglichen Pünktchen ohne Ordnung und nicht sehr gedrängt stehen. 36) Aphodius obscurus Fbr.: länglich, schwarz, glanz- los, flach gewölbt, Kopfschild dreihöckerig; Brustschild hin- 129 len gcrandct; FIii.;!:eIdeck(Mi scliwarzbraiin, an der Spitze kurzhaarig, seiclit puiiklirt- gestreift, Zwischenräume ge- drängt und tief piinktirt. Männclien: mit 3 stark ausgeprägten Kopfliöckern. Weibchen: mit fast ebenem Kopfschilde. Länge 3 — 2'/,'". Breite V/^ — 1 V3. Syn. Apliodiiis obscuriis Fhr. S. EI. I. 71. 14. S/rm. fn. g. I. 117. 22. Pnz. fn. g. 91. 1. Schh. Syn. C9. 14. D fisch, fn. A. I. 99. 13. Var. ß. Flügeldecken rothbraun, Basis und Spitze heller. Strm. I. c. V. /?. Selten, wie es scheint nur im südlichen Deutschland. Not. 1. Die feinen, sehr kurzen und steifen Härchen stehen nur an der Spitze und sind bis jetzt, wie es scheint, von allen Untersnchern übersehen worden, 37) Apliodius Intarius Fbr.: kurz, schwarz, glanzlos, llach gewölbt, granhaarig; Kopfschildeben; Brustschild hin- ten fast gcrandet; Flügeldecken rothbraun, an der Wurzel und Spitze heller, puuktirt- gestreift, Zwischenräume fein- punktirt. Männchen: fast glänzend , feiner punktirt, nur an der Spitze der deutlich punktirt - gestreiften Flügeldecken sehr schwach behaart. Weibchen: etwas gröfser, glanzlos, grob -punktirt, das Brustschild und die nur gesti-eiften Flügeldecken überall haarig. Länge 3'". Breite l»/,'". Syn. Aphodius Intarius Slrm. fn. g. T. 140. 39. HL Mag. I. 28. 17—18 et 324. 3B. Bfisch. fn. A. I. 113. 35. GijU. Ins. s. I. 34. 31. — Scar. id. Fhr. Eni. syst, I. 35. 112. Pnz. in. g. 47. II. Apliodius immundus Fhr. S. El. I. 77. 1. Schli. Syn. I. 82. 56. Im nördlichen Deutschland, Pommern, Preufseu , Holl- stein häufiger als im südlichen , wo ihn Dfstch. nur einmal bei Helnionsed fing. .Not. 1. Die Geschlechtsverschicdenlieit des prodromus (s. d. Art.) hat mich überführt, dafs auch hier eine ähnliche und ebenso bedeutende Geschlechtsdifferenz vorkomme, und (II. Band. 1. Heft.) 9 130 «lafs die wonip, licliaartcn, etwas •»läiizenden und fein |(iinktii»eii Individuen ftir nielits nis die Miiniielien zu er- aelileii. Not. 2. Dur«'l» Fahricim ist in die Sjnonvniie dieses Kü- fers Yerwimm»- i;ekommen , denn sein Apli. Iiitariiis S, El. I. 77. 38. ist, ohselion des Citats des liitaiins Eitt. syst. I. c. , nieht der liier hcselirielienc Käfer, llh'gcr hält den liitarius (S. El.) für eine Varietät des luridus und zwar fiir den Ai»li. interpunctalus übst, und gewifs mit Recht. 38) Aphodiiis dalmatinus Parr.: flach, schwarz, glanz- los, gedrängt- punklirt; Kopfschild fast eben; Brnstschild hinten gerandet; Fliigeldecken hellrothbraun, pnnklirt- seicht- gestreift; Zwischenrännie breit, rnnzlich-pnnktirl. Männchen: eiue deutliche Qiicerlinie mit einem un- deutlichen Hückerchen. Weibchen: keine Queerlinie, nur ein unscheinbares Beulchen anf dem Scheitel. Länge 3V;". Breite 1-/3 - 1 7.'". A|>Ii. dalmatinus Par-r. Germnr in lit. Var. ß. Flügeldecken ganz schwarz. Aus dem Littorale. Gröfse und Wölbung der eines niäfsigen Aph. depressns am nächsten kommend. Grundfarbe schwarz 5 Glanz iibenill fehlend. Kopfschiid kaum gewölbt, schwarz, überall auf das dichteste fast feinrunzlicli punktirt; Rand kaum aufgeworfen, wenig eckig und kaum ausgerandet in der Mitte, Augenwin- kel wenig hervortretend. Fühlerfaden dunkelbraun, Keule grau- schwarz, ßrustschiid sehr ilacli gewölbt, an den Seilen sanft abfallend, vorn etwas schmaler als hinten, überall ganz schwarz, puuktirt, Punkte alle gleich grofs und so dicht gestellt, dafs nirgends ein freier Raum bleibt, nur zuweilen zeigt sich in der Mitte ein ganz schmaler, linienförmiger, pnnktloser nnd po- lirler Strich. Vorderrand gelb ges.änmt, breit nnd mäfsig tief ausgerandet ; Vorderecken vorgezogen, fast etwas zugespitzt, ge- randet; Seitenränder etwas bogig, deutlich gerandet; Hinter- ecken sehr stumpf gerandet; Hinterrand abgerundet, kaum merk- lich 2buchtig, deutlich gerandet. Schildchen breit dreieckig, 131 schwarz, glanzlos, dicht punktirt. Flügeldecken -/a der Kür- pcilänge einnehmend, überall gleich breit, Dach; Seifeiiränder gradlinig, hinten zngerundet; überall hellbratinroth , glanzlos, punktirt -gestreift: Streifen schmal, sehr seicht, kaum ver- tieft, Ränder scharf, aber nicht anfgeworfen, Punkte flach, dicht; Zwischenräume breit, libcrall feinrunzlich - punktirt, Unterseife schwarz, kaum etwas glänzend, kaum behaart, punk- tirt. Füfse von gewöhnlicher Struktur, schwarzbraun; Tar- sen braiinroth. Not. 1. Diese ausgezeichnete Art ist dem Aphodius obscu- rus und porcus nahe verwandt, unterscheidet sich jedoch durch Folgendes sehr leicht. Vom Aph. obscurus: 1) durch die viel flachere, breitere Gestalt, die beim depressus stets schmaler und länglicher er- scheint; 2) durch die viel bedeutendere Gröfse; 3) durch das fast ebene, in beiden Geschlechtern nur mit Andeutungen von Höckern versehene Kopfsehild, welche letztere bei obscurus stark ausgesprochen; 4) durch die sehr gedrängt stehenden, stets gleich grofsen, ziemlich groben Punkte des ganz flachen, Seitlich sanft gerundeten , vorn etwas schmälern Brustchildes, welches bei obscurus mit viel feinern nicht so gedrängten, nicht überall gleich grofsen Punkten besetzt, dabei gewölbter, seit- lich gradlinig, vorn und hinten gleich breit istj 5) durch die Flügeldecken, welche überall hellrothbraun, völlig haarlos, gauz flach sind und feinrunzlich -punktirte Zwischenräume ha- ben; bei obscurus dagegen schwarzbraun^ an der Spitze behaart, gewölbter und in den Zwischenräumen einfach gedrängt puuk- tirt erscheinen. Von Aph. porcus: 1) durch die angeführte Körperform und doppelte Grösfe; 2) durch den Mangel deutlicher Kopf- höcker; 3) durch die ganz andere Färbung der Flügeldecken und die sehr abweicliende Scniptur der Furchen und Zwischen- räume, weshalb man die Not. 1. zu Aph. porcus vergleiche. 39) Aph od ins porcus Fhr.: schwarz, flach gewölbt, glanz- los; Kopfschild dreihöckerig; Brustschild hinten geraudtt; Flügeldecken brannroth, die Ränder der fast unpuuklirten Streifen aufgeworfen, Zwischenräume zusammenüiefsend - punktirt. 9* 132 Länge 2V2 - 1%'". Breite 1 «/j - 7«"'. Syn. A|.Ii. pomis F&r. S. Kl. I. 71. 16. ///. K. P. I. 31. 22. Sfnu. fn. g. I. 89. 6. Schh. Syn. I. 70. 16. Dftsch. fn. A. 1. HO. 25. Scar. Anaclioreta Pnz, fn. g. 35- 1- Var. ;■. Kleiner, Vorderecken des Bnistscliildes , Füfse und Flü- geldecken fast ziegelrot!», Streifen dieser piinktirt. Durch das ganze Gebiet, aljcr überall selten; in Unlcr- öslrciih, Hessen, Würzburg, Sachsen, Pommern, Prenfsen. Not. 1. Die angegebenen Merkmale unterscheiden diese Art von allen naclistehendea, namentlich ist die Scnljitiir der Flügeldecken ganz eigenlhümlich, jedoch in mancher Beziehung bei den einzelnen Individuen sehr abweichend. Bei den gröfseru Exem|daren finden sich die Streifen der Regel nach im Grunde glatt und ohne Punkte, indes- sen kommen doch immer einzelne vor, bei denen sich An- deutungen derselben, namentlich in den der Naht zuuächsl gelegenen Streifen finden. Diese Andeutungen treten mit dem Kieinerwerden der Individuen immer deutlicher und deutlicher hervor, «0 dafs in den kleinsten Formen die Streifen völlig punktirt- gestreift genannt werden müssen, Eigenlhümlich für diese Species ferner und durch alle Formen hindurch unveränderlich ist, dafs die Ränder der Strei- fen sieh über die Zwisclicnräume erheben und somit diese letztem vertieft erscheinen. Die Sculptur der Zwischenräume aber ist sehr veränderlich selbst an einem und demselben In- dividuum. Die Punkte nämlich lliefsen mehr oder minder zusammen und kommt es daher nicht selten vor, dafs auf kür- zere oder längere Räume, ja im ganzen Verlaufe einzelner Zwischenräume sämmtliche Punkte verschwinden und statt de- ren in der Mitte sich ein erhabener Riefen zeigt. Je kleiner die Individuen werden, desto seltener findet dieser Fall statt uud erscheinen dann die Zwisclienräume undeutlich punktiit, da in solchen Fällen immer jede Sculptur unscheinbarer wird. Not. 2. Die als Varietät ß aufgeführten Individuen er- scheinen, wenn mau nicht eine grofse Reihe von Exem- plaren vor sich hat, als eine eigene Species, sie sind e§ aber gewifs nicht. Die hellere Farbe der Flügeldecken bedingt auch eine hellere der Füfse und den rothen Fleck 133 im Vordcrwiukel des Briistscliirdcs , wcklicr letztoi-or hiicli bei uormalcu Individuen nicht selten verloren angedeutet ist; über die Pnnktc der Streifen aber ist bereits in Not. 1. das Nüthigc beigebraclit. 40) Apliodins villosus G////. : liinglicli, flach , sehwilrz- lichbrann, haarig; Kopfschild ebenj Flügeldecken undeut- lich gefurcht. Länge IV^—I'". Breite V,-V;". Syn. Aphod. id. Schh. Syn. I. 83. 60. — Gi/Il. Ins. s. I. 40. 38. Var. ß. Der ganze Käfer blarsröthlich-gelb. Sehr selten im Dünger, Oestreieh {^DeJ.)^ Marburg (Wehl), Sachsen (Gernu) 41) Aphodius scrofa Fbr.: länglich -eiförmig-, flach, schwarz, glanzlos, haarig; Kopfschild eben; Flügeldecken punktirt- gestreift, Zwischenräume gckörnelt. Länge IY2 — i'". Breite Ya"» Syn. Aphod. scrofa Fhr. S. El. I. 80. 51. lU. K. P. 34. 29. Slrm. fn. g. I. 162. 5Q. Schh. .Syn. I. 85. 69. Dftseh. fn. A. 1. 126. 43. GifU. Ins. s. I. 41. 39. — Scar. id. Pnz. fn. g, 47. 12. Scar. minutus Übst. K. II. 269. 103. t. 18» f. 7. Var. ß. Flügeldecken schmutzig braunroth. Dureb das ganze Gebiet in verschiedenen Mistarteu , na- mentlich im Menschenkoth. 42) Äphodius testudinarius Fbi'.t schwarz, fast flach, glanzlos, haarig; Kopfschild eben; Flügeldecken schwarz- braun, mit erhabenen Streifen und einz-elncnrostrathen Flecken. Länge l^ — iy;"- Breite V^-Vr- Syn. Aphod. testudinarius Fbr. S. El. I. 79. 50» IlL K. P. I. 35. 30. Strm. fn. g. I. 161. 55. Schh. Syn. I. 85. 68. Dftseh. fn, A. I. 127. 46. G>fll. Ins. s. I. 40. 37. Scar. id. Übst. K. II. 277. 169. L 18. f. 13. Pnz. fn. g. 28. 12. In verschiedeneu Dnngarteu, durch das ganze Gebiet htlnßg; im Frühlinge. 43) Äphodius quadriguttatus Hbsf.: länglich, flach, schwarz, glänzend, glatt; die Seiten des Brustschildes, die Füfse und zwei Flecke der punktirt -gestreiften Flügelde- cken roth. 134 Mjliincheu : mit drei sehr undoulliclien Beulcheji auf dem Kopfscliildc. Wei bellen; mit einer selir feinen vcrdeften Scheitelli- nie anf dem ebenen Kopfschilde. Liin-e 2— IV4'". Breite 1 — %'". S.yn. Apliodius qiiadrigiittatiis lU. K. P. I. 35 31. Gjll. Ins. s. T. 41. 40. — Scar. id. Hhsf. K. II. 270. 165. t. 18. f. 8. Apliod. quadrimaculatus Fhr. S. El. I. 78. 42. Sinn. (n. g. 1. 154. 50. Schh. Syn. 1. 82. 57. — Scarb. id. Piiz. In. g. 28. 10. Apliod. quadripnstulatns DftscTi. fn. A. I. 125. 41. Var. ß. Wie «, aber nur ein kleiner Fleck in den Vorderecken des Brustscliildes. Var. j'. Wie cc, aber die Flecke der Flügeldecken zusammenge- flossen, so dafs nur die Naht, ein 4eckiger Fleck in der Mitte und der Seitenrand schwarz bleiben. Aph. 4gntt. III. Mag. I. 31. var. ß. — Apli. 4macul. Strm. I. c. var. b. Schh, I. c. v. ß. Auf sonnigen Hii.2,eln im Kuh- nnd Schaafniist durch das ganze Gebiet im Mai; Niiruberg, Prenfsen, Oestreich, Pommern, Mark u. s. w. b. Farbe der Flügeldecken graugelb mit oder ohne schwarze Flecke oder Binden. * Flügeldecken graugelb, nngelleckt, stets Iiaarlos. *) 44) A p h 0 d i 11 s d i c h r 0 u s miJit: länglich , flachgewölbt, schwarz, glänzend; Kopfsehild dreihöckrig; Brnstschihl sparsam groli-punktirt, seillich nnd hinten lief gerandet, Flügeldecken hranngelb, gekerbt- gefurcht; Zwischenräume unpunktirt^ erhaben. Länge 37/". Breite l'//". Aus der Gegend von Triest, auch von Herrn i«5t'M bei Eckernförde an der Oslsee gefunden. Körper fast überall gleich breit, flach, länglich. Kopf- sehild schwarz, mäfsig gewölbt, gedrängt narbig- pnnktirt, anf dem Scheitel drei Höcker anf einer undeutlichen Qiieerli- iiie, der mittelste stärker, der Rand durch das geringe Vor- *) Aph. scybalarius gehört der Farbe nacli hierlier, ist aber sub N. 8 der vorigen Abtheilung zu linden , ebenso Aph. lividus var. ß et y. und Aph. prodromus var. x, m. s. d. A. 133 sprlögon der Vordcrwiiikel fast Jialljkreisriind, in der Mifte wenig juisgeiaudet. Fiilileri'liedcr liraungell» , Keule dniiKler. Brustscliild ganz scliwarz, gliinzend, wenig gevviilht, seillirli ganft abfallend, Rücken, Seiten nnd Hintereeken mit zahliel- elien sclir grofseu Holilpunkten und anfscrdem noeli mit änfserst feinen Piinkteheu überall besetzt. Yordenand kaum ausgc- randet fast abgestutzt; Seitenränder sanft bogenförmig, sehr stark gcrandet, durch sehr stunnife stark gerandete Hinler- winkel in den Hinlerraud übergehend. Dieser stark gerandet, beiderseits etwas bnchtig. Schildchen länglich -3'^ckig, po- lirt, selten und fein pnnktirt. Flügeldecken überall gleich breit, flach gewölbt, hinten abgerundet, Seitenränder in der Mitte sehr wenig ausgeschweift; schmutzig braunjielb, glänzend, Streifen tief und breit, gedrängt mit grofsen über die Ränder sich forterstreckeuden Punkten besetzt und daher gekerbt. Zwischenräume mäfsig gewölbt, polirt, völlig pnnktlos; Naht dunkler. Unterseite völlig schwarz, matt pnnktirt, etwas haarig. Füfse kastanienbraun, polirt, unpunktirt, gewöhu- licheu Baus; Tarsen etwas heller. Kot. 1. Dieser Käfer steht zwischen Aph. sejbalarins und hydrochaeris. Von ersterem unterscheidet er sich aber wesentlich durch seine längliche, flache nicht kurze ge- wölbte Körperform und durch die Farbe der Flügeldecken, die hier braungelb nicht graugelb ist, sonst findet in der Sculptur der Flügeldecken, der Randung des Brustschil- des und der Farbenvertheilung überhaupt grofse Ueber- einstimmnng statt. Vom Aph. hjdroch. unterscheidet er sich durch geringe Gröfsc, schwarze Farbe des Körpers, Kopfes und Brnstschildes , durch die Sculptur des Brust- schildes und die von viel starkem Kerbsireifcn einge- schlossenen unpunktirlen Zwischenräume der Flügeldecken. 45) Aphodius griseus mihi : länglich , schmal , sehr flach, schwarz; die Seiten des ebenen Kopf- und des hinteu ungeraudeten Brustschildes, der Füfse nnd stark- gekerbt - gestreiften Flügeldecken schmutzig bräunlich -gelb. Länge 3'". Breite iV/"» Pommern, gewifs aber auch durch ganz Deutschland und nur bis jetzt übersehen. 136 Körper solir flach, schmal, läni^lich, ühorall ziemlich jih.'ich I)n'i(. Kopfschild llacli, schwarz, joderscifs mit einem mit dem Rande zasainmeiiliängonden f;rofseii gelbhiaimen Fleck, auf dein Sclioilel die ü,anz verlorne Andeutung von Höckern, fein punklirt, fast halbkreisrund, in der Mitte etwas ausge- raiidel, fein gcrandot; Augenwinkel stumpf. Fiihlerglieder gelblich, Kenle schwarzbraun. Brnstschild flach gewölbt, klein, breiter als lang, seitlich flach abfallend, schwarz, die Sei- tenr.'inder breit, der Hinterrand schmal, gelbbraun gesäumt; Vorderrand sehr wenig ausgerandct; Yorderecken niederge- diiickt, kaum bemerkbar hervortretend; Seitenränder sehr sanft bogenförmig, fein gerandet; Hinterwinkel stumpf, aber deut- lich ausgesprochen ; Hinterrand bogenförmig , höchst wenig beiderseits gelinchtet, nngerandet ; Rücken häu6g und sehr fein punktirt, an den Seiten und hinten jedoch mit starken, grofsen Punkten. Schildchen breitdreieckig, polirt, pechfar- ben. Flügeldecken sehr flach, überall gleich breit, schmutzig gelb, Nalh dunkler; glänzend, stark gekerbt -gestreift; Zwi- sclienräunic flach und äiifserst fein punktirt oder völlig glatt. Unterseite schwarz, punktirt behaart. Füfse schmutzig gelb. Not. 1. Es giebt zwei Aphodienarten, denen diese Species nahe steht, Aph. sordidus und besonders prodromus. Er unterscheidet sich indefs sofort durch seine änfserst flache und dabei verhältnifsmäfsig sehr sclimale Form ; ferner durch die Farben, diese sind zwar wie bei sordidus ver- theilt, indessen fällt die der Flügeldecken ins branngelbe, prodromus dagegen hat einen Nebelfleck und fehlen dem- selben anf dem Kopfschilde die beiden durchscheinenden Flecke. Es fehlen ferner dem griseus die Kopfhöcker des sordidus und die Randung des Hinterrandes des Brust- schildes, welche beide besitzen. Die Flügeldecken des griseus haben endlich flache Streifen mit tiefen Kerbpunk- ten, wie sie den beiden andern fehlen. 40) Aphodius gilvus mihi: länglich, schmal, änfserst flach, schwarz; die Seiten des dreihöckrigen Kopfschildes, die des hinten gcrandeten Brustschildcs, die schwach punk- tirt - gestreiften Flügeldecken und die Füfse schmutzig graugelb. 137 Länge 3'". Breite IV4. Scheu; Pommern, Sacliscii, Hessen. Dem vorhergehenden jinfserst nalie verwandt Bezngs der Gröfse nnd Form, nur die Wolbniig ist nocli geringer und ist er der flachste aller mir l)ekanntcn Apliodien. Von dem Vo- rigen unterscheidet er sich aufserdem deutlich dnrch die Kojif- höcker, die Randnug des Hinterrandes dos Brnstschildes und durch die schwach pnnktirt-gestreiilen Flügeldecken , endlich durch die hellgelbe Fühlerkenle. Alles übrige sonst wie beim g iseus und dürfte deshalb eine weitläuftige Beschreibung- über- flüssig sein, 47) Aphodins hydrochaeris Fhr. : länglicli , flacl), schmutzig -grangelb, glanzlos; der Hinterkopf, ein Punkt jederseits und ein grofser verloschener fünfeckiger Mittel- Heck des Brustschildcs schwarz; Flügeldecken gekerbt- ge- furcht, Zwischenräume erhaben, punktirt. Männchen: Das mittelste der drei deutlichen Kopf- höcker an der Spitze ausgerandet; Brnstschild gewölbter. Weibchen: Die drei Kopfiiöcker undeutlicher, das Brustschild flacher. Länge 472 — 3 Vo'"- Breite 2 — 1 V/"- Syn. Aphod. hydrochaeris Fhr. S. El. II. 69. 6. lU. Mag. II. 193. 10. Ahrens N. Schrift, d. N. Gesell, z. Halle 11. 2. 26. 1. t. 1. f. 13. n. Var. ß. Der kleine Seitenüeck des Halsschildes fehlend. Bei Magdeburg {Ahrens)^ Aschersleben {Hornung), im Schweinedung. Not. 1. Dieser unzweifelhaft viel weiter durch Deutschland verbreitete Käfer ist wegen seiner grofseu Aehnlichkeit mit sordidus wahrscheinlich bisher nur übersehen worden. So grofs auch diese Aehnlichkeit sein mag, so glaube ich dennoch mit Ahrens diese Art als eine wohlbegrün- dete annehmen zu dürfen und linde die Verschiedenheit vorzüglich in folgenden Punkten: 1) hydrochaeris ist be- deutend flacher gewölbt als sordidus, dagegen stets breiter als dieser und tritt diese Verschiedenheit um so mehr in die Augen, je gröfser die Exemplare sind. 2) Die Farbe der Flügeldecken des hydrochaeris ist beständig schmutzig- 13S gelb, ins Grane spielend niul dabei stefs alles Glanzes beraubt, bei sordidus ist das Gelb immer heller luid dabei glänzend. 3) Das rotiibraune Kopfsebild des hvdrochaeris ist stets gedrängt, stark punkiiit und glanzlos, bei sordidns aber glatt und glänzend und nur zunächst des Randes oder bis zu den Höckern punktirt, stets aber sind dann die Punkte sehr fein und nicht so zusammentliefsend. 4) Das Halsschild ist bei hydrochaeris mit gröfsern und kleinem Punkten dicht besetzt, daher nicht so glänzend als bei sordidus, wo die Punkte viel vereinzelter stehen, dabei ist der schwarze Mitlellleck bei sordidns stets parallel dem Hin- terrande hinten gradlienig verlaufend, nicht aber ver- kehrt fünfeckig wie bei hydrochaeris. 5) Die Streifen der Flügeldecken sind bei hydrochaeris tiefer, daher auch die punktirten Zwischenräume erhabener, bei sordidus aber sind die Zwischenräume stets flacher und unpnnktirt. 48) Aphodius rufescens Fbr.: länglich, gewölbt, heller oder dunkler rothbraun , glänzend ; der Hinterkopf und die Mitte des hinten gerandeten, gedrängt -feiupunktirlen Brust- schildes schwarz; Flügeldecken punktirt - gestreift, Zwi- schenräume un punktirt, flach. Männchen: das mittelste der drei starken Kopfliöcker stärker und zuweilen an der Spitze ausgerandet; Brustschild gewölbter. Weibchen: Kopfhöcker gleich grofs, schwach j Bnist- ßchild flacher. Länge 3 - 2 V4 '". Breite 1 7^ - 1'". Syn. Apliod. rufescens Fhr. S. El. I. 74. 27. Sclih. Syn. I. 76. 34. G<ßL Ins. s. I. 27. 20. — Apliodii sordidi lU. K. P. I. 33. 25. var. y. Criz. Eiit. Vers. 49. 14. var. >;. Slrm. in. g. I. 94. 9- var. g. Dftsch. fn. A. I. 102. 17. var. c, Var. ß. Wie «, aber der Hinterkopf und die Mitte des Brust- schildes ebenfalls rotlibraun. Var. y. V\'ie «, aber in der Mitte der Flügeldecken ein dunkel- brauner mehr oder minder dunkler Nebelfieck. Crtz. 1. c. var. d. Strm. 1. c. var. li. Schh. 1. c. var. y. Gi/U. 1. c. var. b. — Apli. hypocyplitus Knz. in litt. Var. J. Wie «, aber schwarzbraun. Criz. 1. c. var. i et ;;. Strm. 1. c. var. t et x. Schh. 1. c. J. f. Gijll. 1. c. var. c. Durch das ganze Gebiet im Kuhdung vorzüglich. 139 Not. 1. Die Unterschiede von sordidus sieh bei diesem. Not. 2. Die Varietät y. mit einem ziemlich dunklen Flecke auf den Flügeln ist mir durch den Hrn. Prof. Germar als Aph. hypocyphthus Kunze in einem Originalexemplare zugegangen, und ergab sich bei genauer Yergleichung gar kein anderer Uiiterscliied. 49) Äphodius sordidus Fbr.: länglich, mäfsig gewölbt, '' graugell), glänzend; der Hinterkopf, die Milte des hinten gerandeten sparsam punktiiten Brustschildes und der Brust schwarz; Fliigeldeckeu gekerbt - gestreift, Zwischenräume unpunklirt , flach. Männchen: Das mittelste der drei Kopfliöcker am stärksten, kurz und an der Spitze ausgeraudel ; Brustschild gewölbter. Weibchen: meist etwas gröfser; Höckerchen alle gleich, unbedeutend, Brustschild flacher. Länge 3V2 — 2V2'". B'cile V/^-Vi;", Syn. Äphodius sordidus Fhr. S. El. I. 74. 26. lU. K. P. I. 32. 25. «. Criz. Ent. Vers. 49. 14. a. ß. Strtn. in. g. I. 93. 9. a. b. Schh. Syn, I. 75. 33. Dftsch. fn. A. I. 102. a. Scar. id. Hhst. K. II. 146. 93. t.'.12. f. 9. Pnz. fn. g. 48.2. Var, ß. Die Flijgeldecken mit einem scliwarzbraunen Punkte an der iScluilter. Aph. id. Criz. 1. c. v. y. Sfrm. 1. c. v. c. SM. 1. c. var. y. Dftsch, 1. c. v. ß. GyU. 1. c. v. b. . . Var. y. Wie ß, aber noch ein schwarzer zweiter Fleck hinter der Mitte. Aph. id. III. I. c. var. ß. Crtz. 1. c. v. J. Strm. ]. c. v. d, Sclih. 1, c. var. ß. Dftsch. 1. c. v. y, GyU. I. c. v. c. — Scar. quadripunctatus Pnz. Naturf. 24 t. 1. f. 4. Sehr gemein durch das ganze Gebiet in allen Mistarten, vorzogsw eise im Kuhdung. Not. 1. Die Unterschiede von Aph. hjdrochaeris siehe dort. Not. 2. Sehr nahe verwandt ist Aph. sordidus mit dem A. rufescens und wird doshalb letzterer von Vielen nur für eine blofse Varietät des erstem gehalten. Die Ab- -weichungen bestehen aber in Folgendem : 1) hat rufescens stets eine rothbrauue nie hellere, aber in den Varietäten bis ins Schwarzbraune übergehende Farbe ; dabei stimmt die Farbe der Unterseite stets mit der der Flügeldecken übereiu. Beim sordidus ist die Farbe stets heller, ein 140 lichtps Grangclb, dahoi ist ilic Uiifersellc des Käfers wc- iiigstoiis auf der Brust, zuweilen auch an den Rundem der Hinterlciljssegmente und an einzelnen Stellen der Füfse scliwarz. 2) und besonders ist rufescens stets schmaler und gewölbter als sordidus, so dafs der letztere in dieser Beziehung in der Mitte steht zwischen hydrochac- ris und rufescens. 3) rufescens ist stets kleiner als sor- didus und erreichen nur die gröfsten Exemplare jenes die Gröfse der mitilern Ton diesem. 4) Ist die Sculptur des Brustschildes so wie der Flügeldecken der Regel nach, so wie die Diagnose es angiebt, doch finden sich auch zuweilen Individuen des sordidus, die dadurch von rufes- cens nicht allein zu unterscheiden sein diirflen, 60) Aphodius lugens Cr/z.: länglich, flach gewölbt, schwarz 5 das undeutlich gehockcrte Kopfschild vorn , die Seilen des hinten knapp gerandeten Brustschildes und die Füfse schmutzig rolhbraun, sämmtliche Ränder der grau- gelben, punktirt- gestreiften Flügeldecken schwarzbraun. Männchen: Die Höcker des Kopfschildes deutlicher, das mittelste mit einer Längsbeule in Verbindung- stehend, Weibchen: Kopfschild fast eben. Lunge 4V2 — 4'". Breite 2-/3 — 2 V3'". Syn. Apliodius lugens Crtz. Knt. Vers. 59. 17. t. 1. f. 10. a. Stmi. fn. g. I. 141. 40. Schh. Syn. I. 73. 23. Dftsch. fn. A. I. 104 19. Var. ß. Halsscliild ganz schwarz. Crtz. I. c. v. ß. Strm. I. c. V. b. Schh. 1, c. V. ß. Im Herbste, in Pommern, Oestreich, Würzburg; im Kuh- nnd vorzugsweise im Schweinemiste. Not. 1. Dem sordidus sehr nahe verwandt, aber sich un- terscheidend durch seine stets viel bedeutendere Gröfse, durch die viel langgestrecktere noch weniger gewölbt»! Gestalt, durch die schwarzbraune Färbung der Naht, der Seitenränder und die oft nicht unbedeutende der Spilze der Flügeldecken, so wie durch die geringfügigen fast ganz fehlenden und anders gestellten Höcker des Kopf- schildes. 51) Aphodius immun du9 Ct'tz.: kurz, flach gewölbt, graugelb, glanzlos} der Hintertheii des ebenen Kopfschildcs, 141 die Mi(U* nnd jcdcrscits ein Punkt dos liintoii gcrandoloii Briistscliiidcs, die Naht und Brust schwarz j die Flügel- decken fein pnnkliit-ii,estreift, Länge 2^/2"* B«ei'e 1'". Sjn. Aphodius iinmundiis Criz. Ent. Vers. 57. 16. t. 1. f. 9. a. Strm. fn. g. I. 142. 41. Sclih. Syn. I. 79. 45. Bflsch. in. A. I. 103. 18. Var. ß. Wie «, aber nur der Rücken des Brnstscliildes und die Naht schwärzlich. Apli. id. Crtz. I. c. v. /?. Strm. I. c. V. b. Schh. I. c. V. /?. D[tsch. 1. c. v. /?. Durch das ganze Gebiet, in Oestreirli, Wiirzbiirg, Pom- mern, hier im Kuh-, Pferde-, Schaaldung gemein. Not. 1. Er ist dem lugens verwandt, aber stets nur halb so grofs nnd ausgezeichnet durch die hellere Farbe, durch das Felden des schwarzen Seitenrandes der Flügeldecken und namcnllich durcli den gänzlichen Maugel an Glanz besonders des ßruslschildes. 52) Aphodius nitidu lus jFÄr. : länglich- cjlindrisch , niä- fsig-gewölbl, pechschwarz, stark glänzend; das vierhöckri- gc Kopfschild vorn , die Seiten des hinten gerandelen Urust- schildes und die Fiifse rollibraun; die gekerbt gestreiften Flügeldecken strohgelb, die Naht braun. Länge SVj'". Breite 1"'. Syn. Aphodius nitidulus Fhr. S. EI. I. 75. 32. III. Mag. I. 322. 32. Strm. fn. g. I. 95. 10. Pnz. fn. g. 91. 2. Schh. Syn. I. 78. 44. GyU. Ins. s. I. 28. 21. Aphod. ictericus Crtz. Ent. Vers. 52. 15. t. 1. f. 8. a. Dftsch. fn. A. I. 105. 20. Scarb. merdariiis Pnz. fn. g. 48. 3. Durch das ganze Gebiet, aber etwas seltener, im Kuh- miste im Spätsommer. Not. 1. Aph. nitidulus ist dem sordidus sehr nahe ver- wandt aber stets viel kleiner, mehr glänzend und von fast cjlindrischer Form, indem die Wölbung sich weiter bis zur Spitze der Flügeldecken erstreckt als beim sordi- dus, wodurch bei diesem eine mehr ovale Form bedingt wird. Aufserdem ist das dunklere Kopfschild tiefer aus- geschnitten und 4höckrig, das schrägere ßrustschild an den Seiten dunJcelroth dicht und fein puuktirt , die stroh- 142 ^ gelbon Fliigoldeekeri feiner iind seh wacher "cstreift, die Zwischenräume lladi niid die üiilerseile meist bis zur Spitze gliinzend schwarz. 53) Aphodiiis merdarius Fbr.: schwarz, kurz, flach gewölbt; Kopfscliild eben; die Vorderecken des hinten kaum gerandeten Brnstscliildes und die gekerbt -geslreiften Flü- geldecken röthlichgelb, die Naht schwarz, Länge IV;". Breite '/,-%'". Syn. Aphodius merdarius Fbr. S. El. I. 80. 52. HI, K. P. 1 34. 28, Strm. fn. g. I. 145. 43. Schh. Syn. I. 85. 70. Dftsih. fn. A. I. 123. 38. G*/?/. Ins. s. I. 29. 23. Scarb. id. Hhst. K. II. 267. 162. t. 18. f. 5. Scarb. quisquiliiis Pnz. fn, g. 43. 4. Durch das ganze Gebiet gemein in allen Dungarten, vor- zugsweise im Kuh- nnd Pferdedung. Not. 1, Die Panzersche Benennung dieses Käfers ist ganz irrig, da der Aon Patizer cilirte Scarb. f|iiisf|uilius L,in. das Männchen von Cercyoii unipnnctatuni ist. 54) Aphodius foriorum Pnz.: schwarz, das Brustschild ungefleckt, die Flügeldecken gelb, punktirt- gefurcht, Naht und alle Ränder schwarz. Länge 2'". Syn. Aphod. id. Strm. fn. g. I. 146. 44. Sthh. Syn. I. 86. 71. — ;- Scarb. id. Pnz. fn. g. 58. 9, 8carb. gelbinus Schrill:, fn. boic. 1. 391. 353. In Schlesien und Bayern im Kuhdung. • Not, 1. Eine mir unbekannte Art. Patizer führt (I. c.) die Unterschiede von mcrdaiius mit folgenden Worten auf: ^^di/fcrt viagnihidine maiori atqne thoracis margine laterali haud maculato , elytrortnnqne margine om- ni nigro.^^ Das ScJiraiiksche Citat gehört mit Bestimmtheit hierher, da derselbe mit denselben Worten wie Panzer die Unterschie- de anführt. 55) Aphodius rufns Fbr.: länglich, schmal, flach, roth- gelb , das Hintertheil des undeutlich 3höckrigen Kopfschil- des schwarzbraun, das Brustschild hinten ungerandef; die Flügeldecken punktirt- gestreift. Länge V/^ — 1'". Breite Vo — Va'"* 143 , Syn. Apliod. rnfus Fhr. S. Kl. 82. 62. 7?^ Mag. II. 19.5. 1.1. Strni. fn. g. I. 144. 42. t. 14. f. d. D. Schh. Sjn. I. 88. 86 u. 87. Vflsch. fn. A. 127. 45. — Apli. vinaceus Slrm. Cat. 90. — feiTugineus Dlil. Bei Wien. Not. 1. loh Irane liar kein Bedenken den Apliodlus rnfus (Cr/c.) Slrm. für den üclilen Fahr icius* sehen zn erklären, da in der knrzen Diagnose des letzfeni (I. c.) wolil kaum ein Grnnd liegen dürfte, niclit dieser Meinung- zu sein. Das Wort muticns wird durcli die nndenlliclieu Höcker des Kopfseliildes gereelitfertigt und die Note femora posfi- ca incrassata siiid ohne besondere Bedeutung-, da, wie Diiflschinül richtig- bemerkt, allen Aphodien diese Be- zeichnung- zukommen dürfte. Uebrigens beweist auch schon die Stellung des rnfus Fbr. in dem Sj'St. El. zwi- schen as|>er und arenarius, dafs kein anderer Käfer ge- meint gewesen sein könne als der Sturmsche. Itligers Beschreibung des rufus pafst auch auf den Sturmsclien Käfer. Not. 2. Sturm hat mir unter dem Namen Aphod. vina- ceus Strm.y ferrugineus Dahl denselben Käfer gesendet und durch eine briefliche Mittbeilung- meine Ansicht be- stätigt. Er schreibt; „Aph. vinaceus Sfrm. Cat. ist ge- nau derselbe, den ich schon früher in der Fauna unter den Namen rufus Cr/z. beschrieben hatte und den ich da- mals von dem Herrn Entdecker nur entlehnt hatte und erst später wieder von DaJil unter dem Namen ferru- gineus erhielt, diesen Namen aber aus Gründen mit vinaceus vertauschte, da mir entgangen war, dafs ich ihn schon in der Fauna als rnfus beschrieben hatte." ** Flügeldecken graugelb mit einem den gröfsten Theil der- selben einneinnenden Nebelfiecke. *) f Oberseite stets haarlos in beiden Geschlechtern. 56) Aphodius circumcinctus mihi: länglich, flach ge- wölbt, scijwarz; Kopfscbild undeutlich, dreihöckrig; die Seiten des hinten kaum gerandeten Brustschildes, die Schen- *) Aphodius scybalarius var. ß. gehört hierher der Farbe nach, m. s. N. 8. Desgl. Aph. rufescens var. y. 144 kel und Flilgeldccken rüthlich-i^elb, diese pmiktirt-gesfreift, die Naht, der Seitenrand und ein länglicher Milteiileck 6ch würz] ich. Liinge 2V4'". Breite l'/^"'. Syn. Aphod. limbatus {Zicgl) Germ, Ins. spec. I. 112. 192. In Oestreich. Not. 1. Dieser ausgezeichnete Käfer, der als Aphodius linihatus Ziegl. in Germars Spec. (1. c.) beschrieben, konnte diesen Namen nicht behalten, da bereits drei Jahre früher (1821) Wicdema?in in Gerniars Magazin IV, 129. 36. unter demselben Namen einen andern Aphodius vom Kap der guten Hoffnung beschrieben. 57) Aphodius lividus Oliv.', länglich, gewölbt, gran- gelb, sehr glänzend; das Hinterthcil des dreihöckrigen Kopfschildes, ein Seitenpnnkt und ein Mitleilleck des Jun- ten ungerandeten Brnstschildos , die Naht und ein länglicher Nebelfleck der pnnktirt- gestreiften Flügeldecken schwarz. Länge 2 — 1 Vo'"- ß''<^>te 1 — V*'"- Syn. Aphod. lividus Crtz. P^nt. Vers. 44. 12. t. 1. f. 7. a. Gifll. Ins. s. I. 28. 22. Apli. Anachoreta Fhr. S. EI. I. 74. 28. Slrm. fn. g. I. 97. 11. Sclih. Syn. I. I. 76. 35. Dflscli. fn. A. I. 108. 22. Scarb. vespertiniis Pnz. fn. g. 67. 3. Var. ß. Der Mittelfleck des Bnistschildes sehr beschränkt, auf den Flügeldecken feiilend. Aph. id. Crtz. 1. c. v. ß. — Aph. Anachor. Strm. 1. c. var. b. Schli. J. c. var. ß. — Scarb. limicola Pnz. fn. g. 58. 6.? Var. y. Brustschild und Flügeldecken schwarz mit Ausnaiime des äufsersten Randes. Apii. id. Crtz. 1. c. var. y. — Aph. Anachor. Strm. I. c. v. c. Sclili. I. c. var. y. Im südlichen Deutschland häiiliger als im nördlichen Thei- le, aber auch hier nicht fehlend z. B. in der Mark; im Frühlinge. Not. 1. Da Fahricitts seinen Aph. Anachoreta zuerst im S. El. (I. c.) bekannt gemacht, dieses Werk aber spä- ter, als Crtz. Eilt. Vers, und noch später als Oliv. 1. Bd. erschien, so konnte der Fahr icius* sehe Name, obschon er viel gangbarer, nicht bleiben und mnfste dorn Oliv. Namen lividus daher weichen. im ' Not. 2. Dem Vorigen älmlich, aber sowohl durch seine viel gerinjiere Gröfse als auch durch seine viel schma- lere, mehr j>ewülljle Gestalt, den släikern Glanz, die deutlichen KoplJiöcker , das gänzliche Fehlen des Randes am Hinfeirande des Brustschildes hinlänglich verschieden. Not. 3. Panzers Aph. limicola pafst in soferu nicht völlig- auf unsere Var. ß, als in der Ahhildung auf der Mitte des Bruslscliildes eine Furche angegeben ist, 58) Aphodius consputus Crtz.i länglich, flach gewölbt, schwarz; ein Fleck jederseits des Kopfschildes, die Seiten des hinten gerandelen Brnstschildes uud die gekerbt -gestreif- ten Flügeldecken schmutzig- gelb , diese mit einem grofseu verloschenen granbräunlichen Nebelllecke. Männchen: Der mittelste der drei deutlichen Kopf- höcker stärker. Weibchen: Eine abgekürzte eingegrabene Linie mit oder oluie Andenfung von Höckerchen. Lunge 2'". Breite 1'". Syn. Aphodius consputus Crlz. Ent. Vers. 41. 11. t. 1. f. 6. a. Strm. fn. g. I. 98. 12. Schh. Syn. 1. 77. 36. — Aph. pro- droiiuis Dftsch. fn. A. I. 109. 24. Aph. liibernus IJltl, in litt — Var. ß. Flügeldecken fast ohne erkennbaren Nebelfieck. Aph. id. Crfz. 1. c. V. ß. Strm. I. c. v. b. Schh. 1. c. v. /?. — Aph. prodr. Dftsch. 1. c. v. ß. Im Frühliuge und Herbste in allen Dungarten durch das ganze Gebiet. Not. 1. Dem Vorigen zwar ähnlich aber dennoch sich leicht unterscheidend durch die geringere Wöll)ung und gröfsere Breite, den schwäcliern Glanz, die schwarze Farbe der Unterseite , die Flecken des Kopfschildes und die viel breitern Nebelllocke der Flügeldecken, welche überdies stets in ihrer Spitze einen unbestimmt begräuzten durch- scheinenden Punkt besitzen. Not. 2. Von der folgenden Art unterscheidet sich dieser Käfer durch den bedeutend kleinern Körper, die durch- scheinenden Flrcke des Kopfschildes, die stets haarlosen Flügelderkeu und die anders gestalteten Nebelflecke der letztern. (II. Band. 1. Heft.) 10 146 Not. 3. Unter dem Namen Aph. Iiibcrnus Wahl ist mir ein NorniJilexeniplar dieser Species, aus Sieilicn stammend diireli den Herrn Prof. Germar mitgetheilt, -J-f Flügeldecken der Männchen haarlos , der Weibclien be- haart. 59) Aphodius prodromns Brhm. : länglich, flach gewölbt, schwarz; die Seiten des hinten gerandeteu Brustschildes roth- gelb; die gekerbt -gestreiften Flügeldecken grangelb, mit einem grofsen vorn verschmälerten Nebelllecke in der Mitte. Männchen: Kopfschild mehr oder minder deutlich drei- höckrig; Bruslschild fast so lang als breit, seitlich steiler ab- fallend; Flügeldecken glatt, einfach gekerbt -gestreift. Weibchen: Kopfschild mehr oder minder deutlich drei- höckrig; Brustschild breiter als lang, sehr flach, grüfser als heim Männchen; Flügeldecken haarig, jederscils neben den Streifen pnuktirt. Länge 3V2 — IVr» ßreite l'/*— V*'"- Syn. Aphodius prodromus Crtz. Ent. Vers. 37. 10. III. Mag. I. 26. J6. Strm. fn. g. 147. 45. Gyll. Ins. s. I. 36. 33. — Scarh. id. Brnhtn Ins. Kai. I. 3. 9. Apliodius consputus Fhr, S. El. I. 77. 40. Schh. Syn. I. 81. 54. Dftsch. f. A. 119. 36. Aph. contaminatiis. ///. K. P. I. 26. 16. var. ß. — Scarb. id. Fbr. Ent. Syst. I. 35. 114. (excl. var.) Hbst. K. II. 274. var. c^. ApI). spliacelatus Gyll. Ins. s. I. 37. 34. — Scarb. id. Pnz. fn. g. 53. 5. Aph. prodromus Crtz. 1. c. var. ß. lU. 1. c. v. ß. — Apii, consputus Schh. 1. c. v. ß. Dftsch. 1. c. v. ß. Var. c(. Das Kopfsciüld spiegelnd ohne alle Erliabenlieiten oder in der Mitte des Scheitels die Andeutung einer so ge- ringfügigen Beule, dafs dieselbe gar nicht in Betracht kommen kann. Var. ß. Auf dem Scheitel eine verkürzte eingegrabene Queerlinie. Var. y. Auf dem Scheitel eine erhabene verkürzte Queerlinie mit einem mehr oder minder deutlichen Mittelhöckerciien, oder dieses ohne Queerlinie. Var, (J". Wie y, aber aufserdem noch an den Endpunkten der Queerlinie jederseits ein mehr oder minder deutliches stets aber kleineres Höckerchen als das mittelständige. Aphod. punctato-sulcatus Strm. fn. g. I. 113. 20. t. 13. f. a. A. B. Schh. Syn. I. 77. 37. ApIi. prodromus Gyll. 1. c, var. b. 147 * Var. f. Wie n — y, aber der Mittelfleck der Flügeldecken hin- ten mit einem lialbmon(Ift)rmif,^en mehr oder minder weit die Spitze einnehmenden Flecke. Var. u. Wie (, aber die Flügeldecken hinten ganz schwarz, nur an der Basis und die Seitenränder graugelb. Aph. prodronius ///. IMag. 1, c. var. y. Var. 7]. Wie C, aber kleiner , die Flügeldecken bis auf einen kleinen schwarzbraunen Fleck ohnfern der Basis und Naht ganz grauschwarz. Aph. prodr. ///. Mag. 1. c. v. d\ Gl/U. 1. c. V. c. — Aph. punctatosulc. Strm. I. c. v. b. Var. .7. Wie «, aber der Mittellleck mehr oder weniger be- schiänkt, zuletzt fast stricliföriiiig. Var. /. Wie ,'/ aber kleiner, der Mittellleck ganz blafs, wenig dunkler als die Grundfarbe. Var. X. Wie / , aber der Mitteldeck fast ganz geschwunden und der Hinterrand des Brustschildes fein rothgelb gerandet. Var. L Wie «, aber der röthlich gelbe Seitenrand mehr oder minder beschränkt, zuletzt fast ganz geschwunden und nur durch einen schwarzbraunen Fleck in der Mitle des Seitenrandes oder an der VorJerecke angedeutet. Var. /it. Wie «, aber über die Hälfte kleiner. Var. j\ Wie u, aber das Kopfsciiild und die Seiten des Hals- schildes mit einzelnen zerstreuten grofsen Punkten. Var. ^. Wie y, aber die Punkte viel häuiiger und bei den klei- nern fast ganz normalen Individuen Kopf- und Brust- schild fast grob ])unktirt. Eine iiufsorsl geineiue und durch das ganze Gebiet ver- breitete im ersteu Frühlinge besonders häufige Art, Not. 1. Die iiierhergehörige Sjnonyraie beweifst schon auf den ersten Blick zur Genüge, wie wenig die Schriftstel- ler über diese Art ebensowohl Bezugs des Namens einig-, als auch in welche Irlliüiner dieselben durch die Unkennt- nifs der generischeu Verschiedenheit gcralhen sind. Crentzer gebührt das Verdienst zuerst den eigentlichen und ältesten Namen wieder hergestellt zu haben und unterliegt es Wühl kaum noch irgend einem Zweifel , dafs Brahm der Erste gewesen der diesen Käfer unzweideutig beschrieben. Nach Feststellung «lieser Thafsache ergeben sich die Synonyme von selbst und bedarf es wohl nicht mehr des Beweises, dafs Fabricius Aph. consputus (S. El. ]. c.) und contaminatus (Ent. s. mit Aiisschlufs der angehängten Varietät) hierherge- hören. Ueber Aph. prodromus Fbr. s. u, Aph. sticiicus. 10 ''' 148 Not, 2. Amiers verliiilt es sich mit der AnscinandersotzHng der jrciierisrheii Cliaraktere dieses Käfers, iiher die ich iilri>oiids etwas verzeiclmet finde. Durch die iiiirichlige Deuliini; derselbeu ist es gekommen, dafs ein Theil der Knlomoloi^en die Männchen mit Panzer für eine eigne Art (Aph. sphacelatus) gehalten oder ein anderer noch gii)fserer sie als eine hiofse Varietät zu den Weibchen gcslelll. Die Iritliümlichkeit heider Ansichten hat mich zu wiederhohllen Malen die Beobachtung in der freien Natur auf das bestimmteste gelehrt. Meine Sammlung enthält näbmlich eine Reihe von hierher gehörigen Indi- viduen, weiche in der Begattung überrascht, entweder auf einander safsen oder als engverbunden wie ein Mai- käferpärchen an einander hingen, so dafs das Männchen auf dem Rücken liegend von dem Weibchen fortgescbleppt wurde, und zeigte die genaue Vergleichung dann stets mit gröfster Bestimmtheit, dafs die Männchen der Apb. sphacelatus Pnz, waren. Der generische Unterschied beruht aber in Folgendem. Es ist nämlich den Männchen eigenthümlich , dafs ihnen die Maarbekleidung, welche die Weibeben auf den Flügeldecken zeigen , gänzlich abgebt oder nur auf eine höchst unsclieinbare Weise zukommt. Mit diesem Fehlen der Härchen ist aber ancb jedesmal eine andere Sculptur der Flügeldecken innig ver- bunden Mild tritt jedesmal dieselbe auch bei den Weibchen an den Stelb'n auf wo die Haarbekleidiing fehlt, also an der Basis und von dort mehr oder minder weit nach hinten fort- gehend. Die Sculptur der Flügeldecken der Männchen besteht aber in Folgendem: sie sind seicht gestreift und zeigen im Grunde der Streifen eine Reihe dicht stehender Punkte, welche die schmalen Streifen mehr oder minder überschreiten und da- her die Flügeldecken gekerbt- gestreift macheu. Neben die- sen Kerbstreifen stehen in den Zwischenräumen kleine, in mehr oder minder deutliche Reihen gestellte Punkte und erschei- nen deshalb die Zwischenräume glatt und glänzend von der Basis bis zur Spitze. Bei den Weibchen ist alles ebenso, nnr die Zwisihenrätime bieten wesentliche Unterschiede. Hier fin- det man nämlich jedcrseits des Streifen eine Menge feiner 1^9 g-cdniiigt stehender Punkte die als ein selunalcr iin|>olii((;i iSlricIi iielten den Streilen vt'ilanlen , jic.i;-eii die iVlille zu im- mer breiler werden und liintcr derselben die ganzen Zwiselien- rännie einiiclinien nnü somit alle Politur und Glätte verdrän- gen. Ans jedem Pnnktehen sprofst ein kurzes steiles IJäär- i-hen lind so kommt es denn , dafs die Haare je näher der Spitze immer gedrängter erscheinen. Not. 3. Aufser den geschleehliielien Dillerenzen hegegiien wir bei dieser Art einer seJir grofsen Reihe von Varielä- len, die, mehr oder minder wirhtig, einer uäliern Erör- leinng- um so mehr bediirfen, als die Extreme gar sehr dilFeriren und einzelne derselben von verschiedenen Ento- mologen für eigne Arten gehalten werden. Die Varietäten « — ö weisen den allmähligen Uebcrgang von einem ganz ebenen Kopfschilde bis zu einem fast ohöek- rigen vollständig nacli. Da diese Dilferenzen aber mit allen übrigen Formen und Abweichungen vergesellschaflel vorkom- men und niclit unter bestimmten Verhältnissen sich stets zei- gen, so folgt daraus ganz unbedingt, dafs das Fehlen oder Vorhandensein der Kopfbiicker auf keine Weise benutzt wer- den kann, um darnach einzelne Arten abzuzweigen. Anilere DiHereiizen sind begründet in der so sehr veriui- derlichen Küipergröfsc der einzelnen Individuen. Es können indefs selbst die über ein halbmal so kleinen Individuen nicht von dem andern Haufen gesondert weiden , da sie dieselbe Gestalt und Färbung , gleiche Verhältnisse der einzelnen Orga- ne zu einander ii. s. w, haben. Auch das Colorit variirl sehr bedeutend nach zwei ver- schiedenen Richtungen hin. In der einen Reilie der Varietäten bekommt das Schwarz immermehr die Uebeihand , während es in der andern allmählig immer mehr und mehr scliwindet und endlich kaum nachweisbar bleibt. Da die männlichen In- dividuen haarlos sind, so tritt überall der schwarze Fliigel- deckenlleck dunkler auf als bei den Weibchen. Die Form des Flecks ist nach der Basis zu wenig Abweichungen unterworfen, indem ein mehr oder minder breiter Schenkel von dem allge- meinen Fleck an der Anfsenseitc ausgeht und sich bis zum Schulterhöckcr hiuerstreckl. Au dem der Spitze zugewendeten ISO Endo dos Flecks aber ist dorsclho ontwcdor scharf bekränzt lind abj^oiiindet oder weniger bojL^iänzt und allmälilicli in das (i('lliij,rau iilM'igelicnd , oder ciidlicli, was Iiünllg' der Fall ist, es lehnt sich ein halhinondloriniii,er Fleck noch an den gnifsern. Die Breite und Länge des MiUelflecks ist aber, ahgesehn Tou seiner Form, sehr verschieden niid sind Individnen mit mehr schmalem und kurzem Fleck ebenso hänfij!;, als solche, wo derselbe nach hinten fast die ganzen Flügeldecken ein- iiiininl und kaum noch ringsumher einen grangellten Saum übrig läfst. Geht diese Iclzl bezeichnelc Vaiielüt nodi etwas weiter und erstreckt sich der schwarze Sclinlterfortsalz von der Schiil- l<'rhöbe immer brciler werdend bis zum Schildchen, so wenleii die FJiigeldecken fast ganz schwarz. Umgekehrt aber stufst man auch auf Individuen, wo ein slufenweises lileinerweiden des MiUelllecks bis zu dem Grade endlich stalt hat, dafs nichls weiter von demsellien als ein schmaler, von der Seliiilter an- hebender und bis über die Mitte sich schief hinzielieniier Strich übrig bleibt, oder aber der Fleck ist in seiner normalen Aus- dehnung zwar vorhanden, aber das Schwarz desselben ist so aiisgeblichen, dafs nur ein anfserordentlich geringer Unter- schied des Faibentons zwischen Fleck und Umgränzung sich herausstellt. Wie die Farben auf den Flügeldecken variiren ebenso ist's auch auf dem Brustschilde; hier nimmt die Mitte stets ein tiefes und sehr glänzendes Schwarz ein uud wird im ganzen Verlaufe des Seitenrandes von einer rolhlich -gelben Einfassung begränzt. Diese Eiiifassniig, die namentlich bei Norinalexem- plareii von Weibchen nicht unbedeutend und überall gleich breit ist, wird bei sonst ganz normal gebildeten Individuen allmählig immer schmaler, schwindet dann in den Hinlcrwin- keln zuerst und wird zuletzt soweit verdrängt, dafs nur noch in der Mille oder am Vonlerwinkel ein schwarzbrauner be- schränkter Fleck übrig bleÜit. In seltenen Fällen und nament- lich bei solchen Individuen, deren Flügeldecken kaum noch eine Andeutung des Milteillccks zeigen, iindet sich auch eine ganz schmale gelbe Einfiissung des Hinlerrandes des Brustschildes. Was endlich die Pnnktirung betrifft, so zeigt auch diese Differenzen, die Erwähnung verdienen. In den grofsen Nor- 131 inaliiiillvidiien ist das Kopf- und ßrustscliild |ioliit und nur ini gcuaiior Briiariitiiii»- mit einer starken Lupe findet mau uieln oder minder i!,edrängl stehende, jlufserst feine PiinKtelien, lii andern j^aiiz i!,leicli <;iofsen Individuen stellen sieh sehon, na- menliieli an den Seiten des Brnstsdiildes einzelne 3 liis 4mal so «»rofse Punkte zwiselien j<;nc, wälireiul hei andern sieli noch hall» oder doppelt so kleine Punkte in hedcutender Menii,c aufserdeni linden. Endlich und namenllieh hei den kleinem Individuen mehren sieh an den anj^eführten Orten die grofsen Punkte so seiir, dafs dadiireh die normale Polilnr und GlüKe sehr heeinträchtiiit wird uud diese Theile fast groh-puuktirt erseheinen. Not. 4. Nach diesen Vorhemerkungen wende ieh mich zur Erörlerunji' der von Sturm als punctafo-snieatns (I. c.) aiifVeführlen Art, von welcher ich wie von prodromus durch die Güte des Herrn Sturm mehrere Individuen er- halten und nun wohl , auf Autopsie mich stnizend und oline Widerspruch zu furchten hehaupten kann, dafs diese Art, als nicht in der Natur hegründet, wieder eingehen müsse, da alle von Sturm anfgefiihrten Charaktere der- selhen als nnhallhar und unzureichend sich herausstellen. Der Haupluiiterschied heruht auf dem A'^orhandensein oder Fehlen der Kopfhöcker, darüher ist das Nölhige hereits heigehracht, und, wie ich hoffen darf, saltsam dargelhan, dafs wie hei den meisten Aphodien so auch hier das deut- lichere oder minder deutliche Ausgedrücktsein der Kopf- liöcker keinen wesentlichen Unterschied hegründen könne. Ferner haheu wir gesehen, dafs die Punkte zu heiden Seiten der Streifen auf den Flügeldecken sich nur als geschlechtliche Differenzen ausweisen, und üherall , wo Haare sich zeigen, vorkommen, ganz gleich oh das Indi- viduum Kopfhöcker hat oder nicht. Endlich haheu wir gezeigt, dafs der halhmondförmige Anhang an der Spitze des grofsen Flecks der Flügeldecken nichts als leichte Varietät der gewöhnlichen Form sei. 60) Aphodius puheseens Strm. : kurz , sehr flach, schwarz j die Seiten des hinten ungcrandetcn Brusischildes 132 rotligelb; die seicht - gekerbt -gostroiften, dünn beha.irlen Fliij^eldecken graiigelb, mit einem Ncbelllecke in der Mitte. Länge 27^ — 2'". Breite l'/j-l'/^. 8yn. Aphod. id. Strm. fn. g. I. 150. 47. Wiirzbnrg-, {Sf7'm.) , meine Exemplare aus Sachsen. Not. 1. Dieser Käfer, vielleiclit viel weniger selten als vielfach übersehen, hat sehr grofse Aehulichkeit mit dem Aph. prodromus, zumal noch bei meinen Exemplaren der verwischte Nebelfleck der Fliigeldecken nicht einmal fehlt wie bei denen \oi\ Sti/rjii] nichts desto weniger bildet er eine eigne und wohlbegründete Art, die sich von prodromus durch folgende Merkmale deutlich und wesentlich unter- scheidet: 1) durch die Gestalt, welche kurz, gedrun- gen, breit und ohne alle Wölbung und somit von der länglichen, seidich mehr zusammen gezogenen, mäfsig flach, gewölbten des prodromus sich auf den ersten Blick un- terscheidet; 2) ist Kopf und Brusfschild hier fast so lang als der Hinterleib, während bei dem prodronins der letz- teie beständig entschieden länger ist; 3) ist der Hinter- rand des sehr flachen Bruslschildes hier ohne alle Ran- dung und nur au den Hinterecken auf eine ganz kurze Strecke dieselbe bemerkbar, beim prodronins dagegen tritt dieser zwar etwas nach unten , ist aber im ganzen Verlaufe des Hinterrandes denllich wahrnehmbar. Not. 2. Da mir nur 4 Exemplare dieses Käfers vorliegen und alle dnun behaarte Fliigeldecken zeigen, so kann ich nicht bestimmen, ob diese Behaarung Eigenthümlich- keit der Art oder ähulicli wie bei dem Prodromus nur die des einen Geschlechts ist. *** Flügeldecken grangelb mit schwarzen gesonderten oder bindenartig verljundenen Flecken. *) f Oberseite haarlos. 61)Aphodius conspurcatns Lin.: länglich, schwarz, glänzend, jedciseils des Shöckrigen Kopfschildes ein braun- rother Fleck, die Seilen des hinten gerandeten Bruslschil- *) Aphod. conjugatus gehört der Farbe nach hierher m. s. N. 5. Desgleichen Apli. sordidus Var. ß et y. m. s. d. Art. 133 des iiiid tlio lein punktiit- ü,ostroif(cn mit 7 einzeln sloheii- deii stliwaizt'ii Punkten beselzteii Flügeldecken blafsi^ellj; das Seliildehcn Iiieit dreieekij;. Läti-e 3_2'/o"'. Bieile IV3 — 1'//". Syn. Apliod. conspiircatus Gijll. Ins. s. I. 24. 17. Scarb. id. Li«. S. N. 1. II. 549. 34. Selten, wie es scheint nur im uordlichen Deutschland, in Pommern, Preufsen; im Hcrhstc im Pferdemiste. Not. 1. Diese SjJecies, die sich von der folgenden und allen ülirigen -Arten sehr wcsenllidi unterscheidet, aher wenig- gekannt zu sein scheint, zeicJmet sich durch die sieben einzeln stehenden schwarzen, nur kleineu, läng- lich viereckigen Punkte der Flügeldecken, welche in zwei bogenförmigen Linien gestellt sind, auf den ersten Blick aus. Zu der innersten kleineu Bogenlinie gehören 3 Punkte, einer im 5ten Zwischenranme dicht an der Basis, ein zweiter im 4len und ein 3ter im dritten Zwi- schenräume. In der zweiten jlufsern und gröfseru Bo- genlinie stehen 4 Punkte; zu oberst ein meist aus zwei kleinen zusammengesetzter unmittelbar unter der Schnlter- ., höhe, dann ein zweiter viel längerer im siebenten, hier- auf ein viel kleinerer im fünften und endlich ein ebenso grofser im dritten Zwischenräume. Not. 2. Die Zahl der Punkte ist bei dieser Species aufser- ordentlich couslant; desgleichen sind mir keine Individuen vorgekommen , bei denen einzelne dieser Punkte zusam- menlaufen. Not. 3. Ueber den Namen siehe die folgende Art. 62) Aphodius melanostictus Sihppl. : länglich, schwarz, flach gewölbt; das Kopfschild dreihöckrig; die Seiten des hinten gerandeten Brustschildes und die Flügeldecken grau- gelb, diese seicht gekerbt-gestreift, mit 5 — 6 schwarzen mehr oder minder zusammenlliefsenden Flecken; Schildcheu schmal dreieclcig. Männchen; drei deutliche Kopfhöcker; Brustschild etwas convex. Weibchen: drei sehr undeutliche Beulchen auf dem Kopfschilde; Brustschild flacher. Länse 3 Y2 — 3'". Breite 1-/3 — 1 V2" • Syn. Apliodius melanostictns Schäpjwl in litt. A|)lio(liiis conspiircatus Für. S. Kl. I. 73. 22. lU. K. P. 25. 15. tc. Mag. I. 24. 15. 1». Crtz. Knt. Vers. 21. 5. Sinn. fn. g. I. 102. 14. Sihh. .Syn. I. 73. 14, (excl. syn. Lhi.) Dftsch. fn. A. I. 110. 26. ,Scarb. consi). Hbst. K. II. 140. 92. t. 12. f. 8. Pvz. fn. g. 47. 5. Var. ß. Wie a, aber den Flügeldecken fehlt der isolirte Punkt unfern der Spitze im dritten Zwisclienraume. Var. y. Wie «, aber die Flecke der ersten und zweiten Bogen- linie sind meiir oder minder vollständig zu einer ring- förmigen Figur verschmolzen. Seilen, wcnigsteus im nördlidtou Deutsch laiid ; zwar j>jcbt S/urtn (1. c.) an, «r sei sehr gemein, allein es fragt sich ob diese Angabe auf eigner genauer Forschung beruht, da Yerwechseinugcu mit dem sehr gemeinen inquinatus sehr leicht möglich und verzeihlich sind. Not. 1. Dafs dies der eigenlliehe Aph. conspurcatns Fbi'., O'tz., Strm., etc. sei, unterliegt keijiem Zweifel, aber ebenso gewifs ist auch, dafs der Aph. con^spurcalus Lfn. der snb. N. 56. beschriebene Käfer sei. Daher war es nöthig, dafs der Fabricivs'sche Käfer einen andern Na- men erhielt und da Schiip|tel schon längst diesen Fabr. Irrthum eingesehen und den vorstehenden Namen vorge- schlagen hat, so habe ich kein Bedenken gelragen die- sen zu wählen. Not. 2. Aphod. mclanosticlns unlerseheidet sich von dem con- spurcatns L.in. ganz wesentlich durch folgende Punkte; 1) ist er stets bedeutend gröfser, breiler und weniger gewölbt, auch ist das Golb der Flügeldecken dunkler, fast bräunlich gelb zu nennen. 2) ist trotz der bedeu- tendem Gröfsc das Schildchen stets schmal lanzettför- mig. 3) endlich unterscheidet er sich durch die Zeich- nung auf den Flügeldecken ganz wesentlich, denn ein- mal ist die Zahl und Stellung der 6 oder in den Varie- täten der 5 schwarzen Punkte eine andere und dann zwei- tens zeigen diese Flecke eine entschiedene Neigung un- tereinander zusammen zu fliefsen , so , dafs dadurch in Var. y. eine schwarze ringförmige Figur sich bildet, wie sie bei conspurcatus nie vorkommt. 153 Auch hier sind wie bei der voriii,cn Art die Flecke in zwei Bojj;eiilinieii geslcllt und i!,eliöien zur iunerslon und klei- nem 2 und zur äufsern 3 oder 4 gesonderle Flecke. Auch liier stellt der oberste Fleck der innersten Bonenliiiic im 5ten Zwischenräume und verhiilt sich j!,;uiz wie bei conspurcafus, der zweite aber ist stets ein I)ü|ipellleck , der mit seinem klei- nem Theile in dem 4ten , mit dem grüfsern aber in dem 3ten Zwisdieuraumc steht und zwar so, dafs der gröfsere Theil stets den kleinem oben und unten überragt. In der äufseru BoJfenlinie steht der Üufsersle und oberste Fleck, stets ein Doppelfleck mit seinem allergrüfsten Theile, der von der Schullerhühe bis über die Mitte der Flügeldecke fortragt, in dem 7ten, mit seinem viel kleinem Theile aber im Sien und Qten Zwischenräume uud dann folgen in gleicher Höhe mit der Spitze dieses Flecks neben einander im öteu und 3teu Zwischenräume zwei kleine stets dreieckige Flecke, unter welchen letztem ohnfern der Spitze endlich noch in einiger Entfernung ein 4ter kleiner schwarzer Punkt isoiirt steht, der aber auch oft fehlt. Not. 3. So wie einerseits der mclanostictus Aehnlichkeit mit dem conspurcatns hat, so ist er andererseits nicht minder nalie mit der folgenden Art, dem Aph. inquinatus, verwandt und stellen sich hier folgende Unterschiede her- aus : 1) ist der melanostielns stets bedeutend, sehr oft doppelt so grofs als der inquinatus; 2) ist das Kopfschild jenes viel schwächer ausgerandet; 3) sind die Seilen des Bruslschildes beim mclanostictus in ihrem ganzen Verlaufe j^elb, beim inquinatus dagegen ist der Vorderwinkel ent- weder nur rotlibraun, oder es fehlt auch dieser Fleck; 4) ist das Schiidchen beim inquinatus stets kürzer und breiter; 5) sind die Punkte der Flügeldeckenstreifeu beim mclanostictus stets seichter; 6) verläuft der lange Sei- tenstrich im 7ten Zwischenräume ganz gerade, beim in- quinatus dagegen ist er an den Rändern nicht scharf ab- geschnitten, sondern zackig und unregelmäfsig, dabei stets schief und zum gröfsten Theile auch durch den 6tcn Zwi- schenraum vtirlaufend ; 7) die neben einander stcheuden Punkte der iiufseru Bogenlinie im 5teu und 3ten Zwi- 156 sclienraume sind beim molanostidiis stets getrennt, beim inqninatns abor stets durcli einen im 4len Zwiscbenraurae stehenden, aber besländij^- hüber !i:ostellteu mit einander vcrbnndeu. 63) Apbodins i nq ni n al us i^6r. : kurz, schwarz, sehr glänzend, tlacb gewölbt; KopfschiUl dreihockriji"; die Vor- dererlfon des hinten gorandelen ßrusfsehildcs rolhbraun, die Flügeldecken pnnktirt-gestreift, graugelb, mit schwarzen, meist znsammenhüngenden Flecken. Männchen: drei starke Kopfliöcker auf einer erhabe- nen Scheitelliuie; Brustschild convexer. Weibchen: drei mehr oder minder entwickelte Kopl- liöcker meist ohne Queerlinie; Brnstschild flacher. Länge 3 -IV2'". Breite ly, — '/,'". Syn. Aphod. infjtiinatiis Fbr, S. Kl, I. 73 23. Hl. Mag. 1. 23. 15. a. Crtz. Knt. Vers. 24. 6. Shm. fn g. I. 105. 16. Schh. Syn. 1. 74. 25. Dftsch. fn. A. I. 111. 27. G>jU. Ins. s. F. 22. 15. Scarb. id. Hbsf. K. II. 156. 97. t 12. f. 13. Pnz. fn. g. 28. 7. Var. «. Stellung der Flecke auf den Flügeldecken in der Nor- nialforni. In der ersten Bogenlinie ein längliclier 4ecki- ger Fleck diciit an der Basis im 5ten Zwischenräume, diclit darunter im 4ten und 3ten Zwisclienranme ein ge- meinschaftlicher, quadratischer. In der äufsern Bogen- linie ein langer seiir unregelmäfsiger und vielfach zu- sammengesetzter nicht geradliniger Fleck dicht unter der Schulterhöhe im 8ten Zwischenräume anhebend, dann sofort in den 7ten übergehend , liier bis zu seiner halben Länge verlaufend und dann entweder halb oder ganz in den 6ten Zwischenraum übergehendj im Gan- zen bis zur Mitte der Flügeldecken reicliend; in der Mitte an der Aufsenseite dieses Flecks lehnen sich ent- weder 2 oder 3 kleine länglicli 4eckige Flecke an und gehen bis zum Seitenrande. Mit der Spitze des langen Flecks gleich hoch stehend im 5, 4 und 3ten Zwischen- räume endlich ein aus 3 zusammengesetzter isolirter Fleck. Var. ß. Wie «, aber das Brustschild ganz schwarz. Var. y. Wie « und ß^ die Flecke der Flügeldecken sehr be- schränkt oder fast ganz fehlend. Var. J. Wie « und /?, aber an der Spitze noch ein gröfserer oder kleinerer halbmondförmiger queerliegender Fleck. 1557 Var, f. Wie J, aber die Punkte der äufsern Bogenlinie sammt- licli znsainmengellossen. Aph. inqninatiis Crfz. 1. c. v. /•;. III. Mag. I. c. ,?. — Scarl). efjiiestiis Ftiz. fn. g. 58. 2. Var. t. Wie e, aber auch die Punkte der innern Bogenlinie znsammengellossen. Aph. inquinatus Crtz. 1. c. v. r. //^, Mag. 1. c. V. ;?. Dftsch. 1. c. v. ß. Cryll. |. c. var. b. — Aph. nubilus Sinn. fn. g, 1. 103. 15. Schh. Syn. I. 74. 26. — Scarb, nubilus Piiz. fn. g. 58. 3. — Scarb. inquinatns. Jlhst. Ardi. 6. 16. t. 19. f. 5 Var. ■>]. Wie c, aber aucli der halbmondförmige Spitzenfleck mit der äufsern Bogenlinie verbunden. Var. .7. Wie C, aber die beiden Hörner des Mondflecks mit der äufsern Bogenlinie überall verbunden, dafs in der Mitte ein kleiner runder gelber Fleck übrig bleibt. Var. /. Wie />, aber die Flecke der innern Bogenlinie sehr ver- gröfsert einen gemeinschaftlichen Fleck darstellend der bis zur Basis und in den zweiten Zwischenraum reicht. Var, X. Wie C, aber die innere und aufsere Bogenlinie durch eine Verlängerung des untern Flecks der innern im 4ten Zwischenräume zusammenhängend. Var. }.. Wie C, aber die innere Bogenlinie so verbreitet dafs der ganze obere Raum bis zur Naht scliwarz erscheint und somit ein grofser schwarzer Scutellarfleck gebildet wird. Var. ^. Wie t, aber die innere Bogenlinie hängt noch durch einen kurzen schrägen Queerfleck mit der Basis des langen Striclis der äufsern Bogenlinie zusammen und schliefst einen hreitern oder scJimalern gelben Längs- fleck ein. Aphod. inquinatus Crtzt. I. c. v. d". lU. Mag. 1. c. V. (F. Slmr. 1. c. v. b. Schfi. 1, c v. J". Dftsch. ] c. v, y. Gyll. 1. c. v. c. — Scarb. centrolineatus Pnz. fn. g. 58. 1. Var. r. Wie fi, aber das Gelb in der Mitte ganz geschwunden und die Flügeldecken |bis auf einzelne wenige Punkte ganz schwarz. In allen Dnn»artpn durch das ganze Gebiet äufserst ge- mein, namentlich im Frühlinge, Not. 1. Die schönen Abbildungen von Panzer beweisen zur Geniige, dafs sein Aph. nubilus unsere Var. C und sein centrolineatus unsere Var. ^c. ist und dürfte nach dem genauen Nailiwcise der Varietätenfolge kaum nocli ein Zweifel darüber erhoben werden können, dafs die- se beiden Sprcies als Varietäten zu' inquinatus gehören 158 Eiii Gleiches gilt von Äph. niibilus S/rm, I. c, der trotz der daselbst aiifi'estelllen Unterschiede ebeufalls zur Var, L. gehört. Not. 2. Aphod. cqiicslrls Pnz. wird von Creulzcr für Var. ;'. seines tesstiladis aber gewifs mit Unrecht gehallen, da die Abl»ildiing vielmehr anfeine Varielät des inqninatns (unsere Var. e) stimmt, und können die schvvacli durchscheinen- den rothcu Flecke dos Kopfschildes nicht daran hindern, da Andeutungen solcher Flecke bei vielen Individuen des inqninatns vorkommen. 64)Aphüdius slicticus Pnz.: schwarz, glänzend, ge- wölbt; zwei Flecke des undenilich dreihöckrigen Kopfschil- des, die Seiten des hinten gerandeten Brustscbildes und die Flügeldecken bräunlich -gelb, diese punklirt- gestreift, Strei- fen und Naht schwarzbraun, Flecke schwarz zu zwei Bin- den vereinigt. Länge 2V4— ly;". Breite 174 — %'". Syn. Apliod. sticticus Crtz. Ent. Vers. 26. 7. Slrm. fn. g. I. 106. 17. Bftscli. fn. A. I. 113. 29. Gyll. Ins. s. 1. 23. 16. — Scarb. id. Pnz. fn. g. 58. 4. Apliod. prodronuis Fhr. S. EI. I. 70. 11. ///. Mag. I. 320. 11. Sdih. Syn. I. 69. 11. Scarab. vernalis Pnz. fn. g. 67. 1. Var. ß. Die innerste Binde der Flügeldecken fast ganz ver- schwunden. Durch das ganze Gebiet, stellenweise aber häufiger; mir stets nur in Waldgegenden und besonders im Pferdemiste, aber da sehr häufig vorgekommen. Not. 1. Die eigenthümliche Stellung der unter sich oder wenigstens durch die dunkeln Flügeldeckeustreifen ver- bundenen und somit bindeuartig auftretenden Flecke der bräunlich -gelben Flügeldecken unterscheiden diese Art von allen nachstehenden auf den ersten Blick. Not. 2. Ueber den Autor der Art vergleiche man den Nachweis Creutzers (Ent. Vers. 139), wonach nicht ihm, sondern Panzern die Ehre der ersten Benenimng zu- kommt. Ueber die Richtigkeit des Fabricitis' sehen Ci- tats liegt kein Zweifel vor, und konnte der Name, ab- gesehen von der Priorität des Panzerschen überhaupt 139 nicht bleiben, da bereits lange \orher Brahm einen an- dern Küfer mit diesem Namen belegt (s. ob. Apb. pro- dromus.) 65) Aphodins pietus Stritt.: schwarz, mäfsig gewölbt, glilnzend; Kopfschild dreiliöckerig; Flügeldecken strohgelb, pniiktirt-gesireift, mit zwei schwarzbraunen, bogenförmigen gezahnten Binden, Streifen ungefärbt; Hinterschenkel bogig erweitert. Männchen: Kopfschild mit drei starken Höckern und einer Bogenlinie vor denselben; d.is Brustschild gewölbter. Weibchen: Kopfhöcker und Bogenlinie undeutlich, Brustschild flach. Länge 2V4 — 2'". Breite V/^'\ Sjn. Apliod. pietus Strm. (n. g. 1. 100. 13. Schh. Syn. I. 74. 27. Dftsch. fn. A. I. 112. 28. — Aph. inquinatus Crtz. Ent. Vers. 24. 6. var. t] t. 1. f. 1. a. Var. ß. Auf der Mitte des Seitenrandes am Halsschilde ein braun- gelber Fleck. Durch das ganze Gebiet aber selten, Oestreich, Mähren, Pommern, hier im Schaafmiste im Frülilinge gefunden. Not. 1, Diese Art, welche unzweifelhaft durch das ganze Gebiet vorkommt, aber wolil von vielen Entomologen übersehen, oder für eine Varietät des tessulatns oder in- quinatus gehalten wird, ist eine eigne durch constante Merkmale deutlich geschiedene Art und wird es daher uöthig sein, die Unterschiede ansführlichor anzugeben, um so mehr als es darauf ankommt, die Meinung eines so berühmten Entomologen wie uihrens (s. N. Schrift, d. Nat. Ges. z. Halle II. 2. 37. b.) zu widerlegen. ^hrens erklärt den pictns für eine blasse Abart des Aph. tessulatns und hält sich durch eine ziemliche Menge von üebergangen, die er gesammelt, von der Riclitigkeit seiner Meinung überführt. Dem ist aber nicht so, denn folgende Punkte nnlerscheiden den pictns ganz constant von dem tessu- latns und kann die Erfahrung, dafs beide in einem Dunghau- fen vereint von uährcns angetroifeu worden, keinen Grund zu ihrer Vereinigung abgeben. 1) ist die Gestalt des pietus eine entschiedeu andere, er ist läiiglicJi und sehr mäfsig gewölbt, 16« fast flach; der lessiilatiis dau:o2,on stark j^ewolht uml kurz. 2) zeigt das Brustsdiild des picdis kaum ül)er den Yorderrand hervorragende Vordcreckeii und die Hiiitereckeu sind so stuuipf- winklich, dafs sie fast al)i!,erundel ersclieiuen; beim (essulalus dagegen springen die Vordereeken stiirkcr hervor und die Hin- tereeken nähern sich mehr dem rechten Winkel. 3) die Far- l)e der Flügeldecken ist beim piclus slels blafs siroligclb, nie bräunlicli gell», wie bei tessniatiis. 4) die Streifen der Flügel- decken siud hier stets von gleicher Farbe mit der der Flügelde- cken, beim tessulalns aber wie auch die Naiit immer einen Stich dunkler wie diese. 5) Die Streifen der Flügeldecken sind beim pictus, namentlich au der Basis, viel liefer und ihre Punkte deutlicher, dabei die Zwischenriinme zwar noch immer flach, aber doch mit einer geringen Andeutung von Wölbung; beim tessulalus siud die Streifen ganz flach , wie eingeritzt und die Zwischenräume völlig flach. 6) Die gezackten Bogenlinien bilden stets, wenn man auch von der gröfsern Feinheit und der mir unbekannten Neigung zum gegcnseiligen Zusam- nienfliefsen ganz abstraliiren will, beim piclus vi;*l tiefer herab- reichende Bogen als bei tessulatns und erscheint deshalb der freie Raum von der äufsern Linie bis zur Spitze dort stets kleiner als hier. 7) Und endlich hauptsächlich noch zeigen die Hinterschenkel der Männchen beider Arten eine höchst anffal- lendc Verschiedenheit. Beim pictus ist der Bau dieser Schenkel ganz normal , d. h. der Trochaiiter legt sich genau an den Schenkel, hat mit ihm gleiche seitliche Wölbung, und ent- steht dadurch ein bogenförmiger Hinterrand. Beim Weibchen findet ganz derselbe Bau statt, nur dafs der Schejikel weniger breit und weniger gewölbt ist. Beim tessulatns aber findet sich ein sehr bedeutender Uuterschied zwischen Männchen und W'eib- chen. Diese letztem zeigen nämlich ganz den Bau wie pictus, die Männchen aber haben zunächst der Hüfte einen sehr star- ken bogenförmigen Ausschnitt am Hinterrand, der bis zur Mitte des Schenkels reicht und auf der Unterseite durch eine sehr scharfe Bogenlinie begränzt wird. Da dieser Ausschnitt aber nicht, wie bei dem pictus durch einen entsprechend grofsen Tro- chanler ausgefüllt wird, dieser vielmehr kleiner und selbst auch ausgeschweift ersclieint, so erhält der Schenkel dadurch 161 eine stark dreieckige Form , da von der Spitze des Aasschnit- tes der Hiuteriand bis zum Kuiej^eleiik wieder schräg abgebt. Not. 2. Aufser der Aehiilicbkeit, welcbe pictus mit dem tessulatus hat, ist anc-b die mit dem inqiiiuatus und na- mentlich mit Muserer Var. 'Q uiibihis Pnz. nicht zu be- streiten, ja nicht selten wird diese Varietät als der pic- tus versendet. Wenn der infjiiinatus Var. ij mit einem schwarzen , mehr oder minder deutlichen , gröfsern oder kleinern Halbmondfleck an der Spitze erscheint, dann ist die Unterscheidung leicht, denn die Flügeldeckspilzen des pictus zeigen nie einen solchen Fleck; fehlt dieses Kenn- zeichen aber auch, was in höchst seltenen Fällen aller- dings vorkommt, wie ich ein dergleichen Exemplar vor mir habe, so ist die Unterscheidung viel schwieriger und ein Irrlhuni ebenso gewöhnlich als leicht möglich. Für diesen Fall möchten folgende Data Auskunft ertheilen: 1) ist die gelbe Farbe der Flügeldecken solcher Exem- plare des inquinatus stets bedeutend tiefer, mehr bräun- lich gelb als bei pictus. 2) die innere ßogenlinie der Flügeldecken bei inquinatus wird, wie wir gesehen ha- ben, zusammengesetzt durch zwei Flecke, von denen der tiefer stehende ein Doppelfleck ist und eine quadratische Figur hat, die innere Binde des pictus dagegen wird aus 3 oder 4 einzelnen Flecken, die bindenartig verbun- den, gebildet, davon steht der oberste an der Basis des ö. Zwischenraumes!, der zweite im 4. Zwischenräume nud ist mit dem ersten an der äufsersten Spitze verbunden, der dritte wieder im 5. Zwischenräume und tritt mit dem zweiten in mehr oder minder grofse Verbindung, ja oft in eine so bedeutende, dafs beide einen Doppelfleck aus- machen ; der vierte legt sich im 3. Zwischenräume an die Spitze des zweiten Flecks und reicht als ein Doppel- fleck noch in den 2. Zwischenraum hinüber. Hierdurch wird eine sehr gezahnte Binde gebildet, die, da sie einen Fleck mehr hat, stets bedeutend tiefer hinunter reicht als die des inquinatus, welcbe immer kürzer, weniger ge- zahnt erscheint. Aehnlich verhält es sich mit der zwei- ten Binde, die bei pictus ebenfalls tiefer hinunter reicht, (II. Band. 1. Heft.) 11 162 stets stark geznhnt and uie so strichförinig erscheint wie boi der Varietät dos inquinalas. C6) Aphodius tcssulatus Pnz,: schwarz, kurz, stark gewölbt; Kopfschild Shöckeri«-; Flügeldecken liiäunlich-Jidb, die Wurzel, die Streifen und die Naht dunkler, sehr fein puuktirt- gestreift, mit zwei schwarzen, bogenförmigen, ge- gezahntei) Binden; Hinterschenkel der Männchen dreieckig. Miin neben: Kopfschild stark Shöckerig; Brnstschiid gewölbter, Hinterschenkel dreieckig. Weibchen: Kopfschild schwach Shöckerig; Brnstschiid flach gewölbt, Hinterscbonkel normal. Länge 2V4 - 1 V;". Breite V/, - V;", Syn. Apli. tessulatus Crtz. Ent. Vers. 29. 8. var. y — 7}. Strm. fn. I. 111. 19. Schh. Syn. I. 75. 32. v. ß. Dfisch. fn. A. I. 113. 30. Gtjll. Ins. s. I. 25. 18. Scar. id. Pn>ß fn. s. I. 20. 24. Var. f^ Normalzeichnung auf den Flügeldecken. Die innere kleinere Binde hebt an der Basis durch einen Doppel- ileck im 4. und 5. Zwischenräume an, setzt sich im 4. durch einen einfachen fort und endigt im 3. und 2. durch einen grofsen Fleck. Die äufsere grÖfsere Binde hebt mit einem grofsen , breiten , unter der Schulter ste- henden, durch den 7 — 10. Zwischenraum sich erstrecken- den und bis über die Mitte der Flügeldecken reichenden Fleck an, von dessen Spitze aus sich queer über die Flügeldecken bis zum 2. Zwischenraum eine meist gleich breite, wellig -gezahnte Binde hinzieht. Die Spitze ist stets frei von Zeichnungen. Var. /9. Wie «, aber die innere Binde an der Basis mit der äa- fsern verbunden. Var. y. Wie ce, aber in dem freien von der innern Binde um- schlossenen Raum, die Andeutung noch einer dritten Binde. Aph. tess. Crtz. 1. c. var. J. t. 1. f. 3. a. Schh. 1. c. v. ß. Strm. 1. c. v. b. Dftsch. I. c. var. a. Var. (F. Wie ß, aber die innere Binde so verbreitert, dafs sie mit Ausnahme eines gelben Flecks dicht gegen das Schild- chen den ganzen innern Raum ausfüllt. Aph. tessul. Crtz, 1. c. var. £ et f t. I. f. 4. a. Strm. 1. c. v. c. Schh. Syn. I. var. «. Dftsch. 1. c. v. y. — Scar. contamina- tus Pnz. fn. g. 47. 7. Var. e. Die äufsere und innere Binde zu einem grofsen gemein- schaftlichen schwarzen Flecke verbunden, der einzelne kleine, gelbe enthält. I(f3 Var. ;. Wie f , aber aufserdem noch der Raum aufserlialb der innersten Binde scliwarz. Apli. tess. Crlz. l. c. var. ri. Var. //. Die queerlanfende Wellenlinie der äiifseren Binde feldend. Diircli das ganze Gebiet in Oestroicli, Wiirzburg, Hes- sen, Sailiseu, Mark Brandenburg, Pommern, vorzugsweise in waldigen Gegenden im Knh-, Scliweiue- und Hirschmist im ersten Frühlinge und im Spätherbst. Not. 1. Die Unterschiede zwischen Aph. tessulatus und pictus siehe dort, •J* "f Oberseite des Körpers behaart. 67) Aphodins Sns Fbr.: länglich, flach, behaart, riith- lichbraun; Kopfschild mit undeutlicher Scheitellinie; Brnst- schild hinten ungerandet; Flügeldecken grangelb, puuktlos- breitgestreift, Zwischenränme zweireihig behaart, eben, ei- nige schwarz gewürfelt. Länge 2 - V/^'\ Breite 1 — %'". Syn. Aphod. sus Fbr. S. EI. I. 78. 44. lU. K. Pr. I. 27. 17. Strm. fn. g. I. 151. 48. ScJih. Syn. I. 83. 61. Dftsch. fn. A. I. 126. 44. Gyll. Ins. s. I. 39. 36. Scar. id. Hbst. K. II. 271. 165. t. 18. f. g. Pns. fn. 28, 11. Im Sommer im Kuhmist durch das ganze Gebiet; bei Stettin gemein. B. Brustschild mit abgerundeten Hinterecken, Flügeldecken grau- gelb, mit dunkeln oft zusammenlliefsenden Flecken. 68) Aphodius contaminatus Fbr.: länglich, flach schwarz- erzfarbig glänzond ; der Rand des Kopfschildes und die Vorderecken des gewimperlen glatten Brustschildes röth- lichgclb; Flügeldecken haarig mit zerstreut - stehenden schwarz -braunen Flecken. Männchen: kleiner, in der Mitte des Kopfschildes eine mehr oder minder deutliche Längsbeule und joderseits beim Augenwinkel die Andeutung eines Beulchen. Weibchen: Kopfschild ganz eben; Brustschild flacher, aber breiter. Länge Sy^ - 27/". Breite 1 % - i%"', Syn. Aphod. contaminatus Flr. S Kl. I. 77. 39. Crtz. Ent. V. 34. 9. t. I. f. 5. a. IlL K. P. I. 26. 16. «. Mag. I. 26. lei a. Strm. fn. g. I. 148. 46. Schh. Syn. I. 82. 55. (excl. syn. 11* 164 Mrsh.) Dflsch. fn. A. I. 122. 37. Pnz. fn. g. 110. 2. Gi/K. Ins. s. I. 35. 32. Scar. id. Hhst. K. II. 273. 167. t. 18. f. 11. Var. ß, Flügeldecken stark behaart , fast giauschwarz , Flecke undeutlich. Var. }'. Auf dem Kopfschilde ein sehr bedeutender längslan- fender Höcker. Durch das ganze Gebiet, Baiern, Hessen, Sachsen, Pommern, Oeslreich, Torzngsweise in Wäldern nnd von mir nur im Herbst im Pferde- und Kuhmist aber büiilig gefunden. Not. 1. Alle die Unterschiede von den beiden folgenden Arten s. die Tabelle. Not. 2. Aufserdem besitzt diese Art noch eine nicht zu verkennende Aehnlichkeit mit dem Apb. prodromns; folgende Merkmale unterscheiden sie jedoch: 1) das Schwarz des Kopfes und Brustschildes hat hier einen grünlichen Me- tallschimnier, beim prodromns ist es ganz rein. 2) das Kopfschild des contaminatus hat einen rothgelben Fleck je- derseits, prodromns nie. 3) das Brustschild ist beim contami- natus gewimpert, beim prodronius nicht, 4) dasselbe ist nur au den Vorderecken bei contaminatus gefleckt, bei prodromns im ganzen Verlaufe des Randes rothgelb. 5) dasselbe hat bei contaminatus völlig abgerundete Hinterecken, bei prodromns treten sie deutlich in die Erscheinung. 6) die Flügeldecken haben bei contaminatus mehrere kleine Flecke, bei prodromus einen gemeinschaftlichen mehr oder minder grofsen. 69) Aphodius obliteratus (de Heyden)Pwz.: länglich, flach, schwarz, erzfarbeugläuzeud , der Rand des Kopfschil- des und die Seiten des ungewimperten, punktirten Brust« Schildes röthlichgelb ; Flügeldecken graugelb, nur an der Spitze äufserst fein -haarig mit zerstreut siebenden, verlo- schen - schwarzbraunen Flecken. Länge 2V2— 2'". Breite iy^". Sjn. Aphodius obliteratus Pnz. fn. g. 110. 3. — Apb. insubidus Germ. Ins. spec. I. 110. 187. Bis jetzt nur im südlichen und mittlem Deutschland ge- funden, wahrscheinlich aber auch im nördlichen Theile. 70) Aphodius ciliaris Msrh.: länglich, flach, schwarz, erzfarbigglunzend ; der äufserste Rand des Kopfschildes und 163 lue Seitenniiider <1es kurz gewim|jer(cii, groh piinktirten, Iiiii- ien kaum j^erandetcn Brustsi'liiides röthlicli diirchsclifinend; die Fliij-eldecken bräunlich -gelb, nur an di'r Spllze üufserst feiu-baari»-, mil zersireut stehenden sihwarzen Flecken. Länge 2V2'". Breite l'/^'". Sjn. Scar. ciliaris Mrsh. Kiit. brit, I. 14. 17. Aiiliod. aflinis Pnz. In. g. 110. 1. In Süddeutschhind. Not. 1. Diese drei zuletzt aufgeführten Arten sind sieh au- fscrordentlith nalie verwandt und ist es mir von den bei- den erstgcdacblen anfänglich so vorgekommen, als seien sie nur auf ähnliche Weise wie prodromus Brahm und sphacclatus Pnz, von einander verschieden. Nach ge- nauer Yergleichnng einer Menge von Individuen jedoch und durch die Erfahrung, dafs ich den contaminatns, der hier häutig vorkommt, nie in Gesellschaft des obliteratus vorgefunden, bin ich doch späterhin zu der Üeberzeugung gelangt, djifs alle drei verschiedene Species sein möch- ten und dürfte wegen der sehr grofsen Verwandschaft imtcrcinandereiue tabellarische Uebersichtzweckmäfsig sein: Aph. contaminatus obliteratus ciliaris Am gröfssten, brei- testen und flachsten. Fignr länglich ; Brust- sciiiUl breiter als der Hinteikörper, dieser seitlich überall gleich breit, hinten nicht verbreitert. Kopfscbild ringsum • Btark gerandet, wenig ausgerandet, vom Au- gen- bis Vorderwinkel breit röthliclier gelb kaum punktirt, oder halb so grofs, weni- ger breit und etwas mehr gewölbt, länglich ; Brustschild seitlich nicht über den Hinterkörner liervor- ragend, dieser von der Basis nach der Spitze zu allmählig sich ver- breitend. Kopfschild stark ge- randet, tiefer ausge- randet, ringsum breit gelbroth, stets punk- tirt. wie obliteratus. Brustschild seitlich noch sciimaler, die Ba- sis des Hinterkörpers noch mehr zusammen- gezogen, sonst wie obliteratus. Kopfschild kaum ge- randet, kaum ausge- randet, äufserster Rand sehr wenig rothbraun durchscheinend, über- all punktirt. 166 Aph. contaminatus obliteratus ciliaiis pnnktirt, tiefpunktirt, runzlicli ; Brustscliild selir glän- zend, sehr fein pnnk- tirt; Seitenrand stark ge- randet, vor der Mitte sanft buchtig. Seitenrand lang ge- wimpert, an den Vor- derecken ein breiter röthlichgelber nach liinten sich schmal fortsetzender Fleck ; Hinterrand deutlich. Flügeldecken graugelb; überall mit reihenweis gestellten grauen , ziemlich langen Haa- ren besetzt; Flecke klein, mit ver- loschenen Rändern, der Zahl nach meist wenige ; Streifen stark punk- tirt; Punkte grofs, dieRänder überragend, daJier Kerbpnnkte; Zwischenräume über- all fein punktirt. Füfse blafsgelb. weniger glänzend, punktirt. mäfsig gerandet, sonst wie contaminatus. Seitenrand ungewim- pert, Färbung wie bei contaminatus , aber noch breiter. desgleichen, desgleiclien. nur an der Spitze mit ganz kurzen grauen Härchen besetzt. Flecke klein, blasser, stets verloschen , der Zahl nach meist melir. Streifen deutlich, ein- fach punktirt; Zwi- schenräume an der Ba- sis ganz glatt, nach hinten fein punktirt. desgleichen. wenig glänzend , ge- drängt und grob punk- tirt. mäfsig gerandet, völ- lig bogenförmig. Seitenrand kurz ge- wimpert, nur am äu- fsersten Rande in sei- ner ganzen Ausdeh- nung rothbraun durcii- scheinend. fast fehlend, bräunlich gelb. wie bei obliteratus. Flecke gröfser, viel- üach zusammenilie- fsend, der Zahl nach weniger; Streifen flach; Punkte tiefer, breiter, Kerb- punkte; Zwischenräu- me wie bei obliteratus. 1 Füfse rothbraun. 3) !Ri^iederg'eclrückte, depreisisl. Rand des iingehöckerten Kopfschildes halbkreisförmig durch das Zurücktreten der Augen- und Yorderwinkel; Brust- schild queer, seitlich mit wulstigem Rande, hinten stets unge- 1«7 randet; Farbe der Flügeldoiken seliwarzrotli , gelljs^raii; Kiir- per länglich, llaoh gewölbt. 71) Ajihodins rufipes Lin.: länglich, pechbraun, iiiä- fsig gewölbt, glänzend, unten heller; Kopfschild und die Milte des Brustschildes polirt; Flügeldecken undeutlich- ge- keriit- gestreift; Fiifse roliibraun. Länge 6 — 5'". Breite 2V2 — 2'". Syn. Apod. rufipes Fhr. S. Kl. I. 76. 35. Slrm. In. g. I. 133. 33. III. Mag. III. 150. 323. 36. Schh. Syn. I. 79. 49. liftsvh. in. A. I. 115 32. Gißl. Ins. s. I. 31. 27. — Scar. id. hin. S. Nat. I. II. 559. 86. Pnz. in. g, 47. 10. Aphod. oblüngus lU. K. P. I. 19. 2. Crtz. Knt. Vers. 17. 1. — Scar. id. Hhst K. II. 261. 159. t. 18. f. 2. (riilipes.) Auf Hiitungen und in Laubwäldern, im Kiihdung durch das ganze Gebiet, im Süden Deulschlands aber seiteuer als im nördlichen Theile. Not. 1. Crtz. (I. c.) beweist, dafs ScopoIPs Scar. oblou- gus nichts anderes als Linne's rufipes sein könne, und dafs die Meinung derer falsch sei, welche den Käfer für eine Meiolontha halten. 72) Aphodins lurldus Fbr.'. schwarz, flach, niäfsig glän- zend; Kopf- und Brustschild dicht punklirt; Flügeldecken punktirt- gestreift, Zwischenräume dicht pnuklirt, an der Spitze fein granhaarig, graugelb, einzelne Flecke, die Strei- fen und Naht schwarz. Länge 47, - 37;". Breite V/^ — IV/". Syn. Ai)hod. hiridus Fhr. S. El. I. 76. 37. lU. Mag. I. 323. 37. Slrm. in. g. 135. 35. Gißl. Ins. s. I. 33. 30. — Scar. id. Hhst. K. II. 264. 160. t. 18. f. 3. Pnz. in. g. 47 6. Aphod. nigripes Schh. Syn. I. 80. 50. var. y. Dftsch. in. A. I. 116. 33. var. cc. Aphod. rufipes lU. K. P. I. 28. 18. var. y. Var. «. Normalzeichnung der Flügeldecken: auf jeder Flügel- decke stehen 6 schwarze länglich viereckige Flecke in schräger Richtung. Der erste, dicht unter der Schulter ist ein Doppelfieck und steht in dem 7. und 8. Zwischen- räume, dann folgt in jedem der folgenden Zwischenräu- me bis zum zweiten ein ähnlicher aber kleinerer Fleck, jedoch so gestellt, dafs immer alternirend einer höher und einer tiefer steht. 168 Var. ß. Wie «, aber die Flügeldecken olme alle schwarzen Fle- cke nur die Streifen und Naht scliwarz. Var. y. Wie a, aber die Flecke der Zahl nach weniger und kurz. Scar. interpunctatus Uhst. Arch. 8. 26. t. 19. f. 11. — Aph. lutarins Fhr. S. Kl. I. 77. 38 ?. Var. S. Die einzelnen Flecke verlängern sich und die untersten soweit, dafs sie die liöliergestellten erreiclien, Var, t. Die höhergestellten Flecke verlängern sicli bis zur Ba- sis der Flügeldecken und die tiefergestellten soweit, dafs ßie die andern erreiclien und einzelne grofse geniein- ßchaftliche Flecke bilden. Var. f. Sämmtliche Flecke fliefsen zusammen und bilden einen gemeinschaftlichen schwarzen Fleck an der Basis, der durch die tieferstehenden aber mit versciimol/.enen Fle- cken einen nacii hinten gezahnten Rand bekommt. Aph. luridus GylL I. c. v. /9. — Aph. nigripes Schh. l var. ß. Dftsch, 1, c. V. ß. Aph. rulipes III. 1. c. v ß. — Scar. variegatns Hhst. K. 11.266. 161. 1. 18. f. 4. Pns. fn. g. 47. 8. Var, ij. Der gemeinschaftlich pchwarze Fleck steigt soweit nacii unten herab, dafs nur die Spitze und der äufsere Rand gelbgrau bleiben. Var. &, Die Flügeldecken ganz schwarz, aber die Seitenränder in der Mitte schmal gelbgrau. Var. '. Die Flügeldecken ganz schwarz. Aph. nigripes Fhr. S. El. I. 76. 36. Strm. fn. g. I. 134. 34. Schh. Syn. I. 80. 50. var, «. Dftsch. 1. c. var. y. Gi/ll. Ins. s. I. 32. 28. — Scar. id, Pnz. fn. g. 47. 9. Aphod, rutipes lU. 1. c. var. «. — Scar, id. Jihst. K. II. 283. 174. t. 19. f. 3. (arator.) Var, X. Eine Flügeldecke ganz schwarz, die andere einfarbig grau gelb. Durch das ganze Gebiet vom Frühliiige liis zum Spät- herbste in allen Diingarlen äiifserst geraein, vorzugsweise je- doch im Scbaaf- nud Kuhmist. Die Var. ß üufserst selteu. I^ot. 1. Es giebt jetzt wohl kaum noch Eutomologeu, aufser Dejean (Cat. 145.), die der Meinung sein könnten, dafs Aphodius luridus und nigripes zwei verschiedene Arten ■wären. Wer je einmal in der Natur selbst diese Thiere beobachtet, wird nur der Meinung sein können, dafs der nigripes nichts weiter als eine Varietät des Inridus sei. Hierzn berechtigt nicht allein , dafs beide Thiere stets ver- eini Torkoramen, nicht allein die Reibe der oben angc- 169 fiilirtcu Varietätcu, ndlit allein die von mir tinendlich oft u:eniai'lite Beobachtung-, dafs beide Thieie iu ropiila von mir belrolt'en worden, sondern endlich ancli die direcle Erfahrnng-, dafs ich von 32 Individuen der Normalforni des hiridus 4 ächle luridi, 1 variegatus übst, nnd 7 ni- grijies selbst ans den Eiern erzogen. Not. 2. Durch meine Varietät ß ist jetzt die Reihe der Varietäten nach beiden Seiten hin völlig geschlossen und verdient diese somit besondere Beiüiksichtignng-, Not. 3, Der Fabricius'scJw Aph. lutarius (S. El.) ist nicht, obschon dos Cilats derEnt. S. , der dort beschrie- bene lutarius , sondern wahrscheinlich unsere Var. ß (cf, ///. Mag. I. 324. 38.) Not. 4. Den Unterschied «wischen Aph. lurldus und dc- pressus siehe dort. 73) Aphodins depressus Fbr.: schwarz, flach, glänzend- Kopf- und Brustschild sehr fein punktirt; Flügeldecken roth- braun, gekerbt-feingestreift, Zwischenräume sehr fein punktirl. Länge 4 — 3V2'". Breite 2'". Syn. Apliod. depressus Fhr. S. El. I. 80. S5. Hl. K. Pr. I. 28. 19. Mag. I. 29. 19. Strm. in. g. I. 136. 36. Schh. Syn. I. 86. 74. -GijU. Ins. s. 1. 33, 29. — Scar. id. Pnz. in. g. 39, 1. Aphud. nigripes Dftsch, in. A. I. IIG. 33 var. f, Var. ß. Die Flügeldecken mit einem scliwärzlichen Nebelflecke. Apli. depressus ///. 1. c. v. ß. Sirm, 1. c. v. b. — Aph. nigripes Dflsch. 1. c. var. J. Var. y» Die Flügeldecken schwarzbraun. Var. d". Die Flügeldecken schwarz. Durch das ganze Gebiet, stellenweis sehr gemein, stets nur Tou mir iu Wäldern im Kuhmist gefunden. Not. 1. Es ist viel darüber gestritten, ob diese Species eine wahre, oder nur eine Varietät des luridns sei. Ich hoffe nachweisen zu können, dafs beides ganz geschiedene Arten sind , und ist die irrthümliche Ansicht dadurch ent- standen, dafs man die schwarzen Varietäten beider Arten, wie sie nicht selten vorkommen, nicht zu unterscheiden wufste. Diese beiden Formen, die sich aufserordentlich nahestehen, lassen sich aber ebenso leicht unterscheiden, als die Normalformcn , wenn man folgende Punkte festhält: 170 1) beide Arten kommen nie vereint vor an densellieii Orten, soweit wenigstens meine Erfahrungen reichen. Der Aph. luridiis findet sich nur in offenen Gegenden auf son- nigen Hügeln, Brachfeldern, Hiitnngen; der depressns stets nur in Wäldern, namentlich Laubwäldern, und waren die an diesen Orten vorkommenden schwarzen Individuen auch stets nur dem depressus zugehörig. 2) der depres- sns ist stets viel glänzender, fast polirt, und hat dies sei- nen Grund in der stets viel feinern Pnnktirung der gan- zen Oberseite. 3) Kopf- und Brustschild zusammenge- nommen sind in Yerhältnifs zum andern Körper beim de- pressus stets länger als beim luridus. 4) der Rand des Kopfschildes ist feiner und die Augenwinkel nicht so ge- nau rechtwinklich beim depressus als beim luridus. 5) der Rand des Seitenrandes erstreckt sich beim depressus stets weiter auf den Hinterrand des Brnstschildes als beim luridus. 6) das Brustschild ist beim depressus stets seit- lich mehr zusammen gediückt und nie so llach abfallend als beim luridus. 7) die Flügeldecken des depressus sind stets völlig haarlos, beim luridus finden sich durch alle Varietäten die grauen Härchen an der Spitze. 8) die Streifen der Flügeldecken sind beim depressns bestän- dig viel feiner, fast linienförmig und viel flacher, dabei überragen die Punkte deutlich beiderseits den Rand der- selben; beim luridus dagegen sind die Streifen doppelt so tief und bedeutend breiter und stehen die Punkte nur auf dem Grunde, nie überschreiten sie die Ränder, wel- che daher stets scharf und geradlinig erscheinen. 74) Aphodius Pecari Fbr,: schwarz, glänzend, flach; das Brustschild hinten tief zweibuchtig; die Füfse und die punk- lirt - gestreiften , mit einem gemeinschaftlichen schwarzem Nebelflecke versehenen Flügeldecken roth. Länge 3 - 2V2'". Breite ly^'". Syn. Aphod. Pecari Fhr. S. El. I. 80. 54. lll. K. P. I. 29. 20 Strm. in. g. I. 137. 37. Schh. Syn. I. 86. 73. Bftscli. fn. A, I. 113. 34. — Scar. id. Pnz. fn. g. 31. 3. Scar, satellitius Hhsi. K. II. 281. 172. t. 19. f. I. Var. ß. Die Flügeldecken ohne schwarzen Nebelüeck. Aph. id. Dftsch. l. c. v. ß. Aph. planus DM. in lit. 171 Selten, indessen wie es sclieint, dnrcli das ganze Ge- biet, in Oi'slreicli , Hannover, Mark, Pommern, Siidpreiifsen. Im Kiili- nnd Pierdemist narh Sturm, von mir nur im Sthaaf- mist auf sonnigen Hügeln zu Ende Mai gefunden. Not. 1. Die Geschlechtsverscliiedenheit dieser Art ist ganz eigoutliiimlirh ausgedriiikt durrh die BesclialTenheit des riiomboidalcn Stücks des Brustbeins zwiscben Mittel- und Hinterfüfsen. Dieses Brustbeinslück ist n.ämlich bei dem einem Geschlecbte mit einem dichten, graubraunen Filze besetzt, bei dem andern jedesmal spiegelglatt und unbe- haart. Da es mir aber bis jetzt noch nicht hat glücken wollen, diesen hierbei Stettin selten vorkommenden Mist- käfer in copula zu finden, so mufs ich es fernerer Un- tersuchung anheimstellen ob dem männlichen oder weibli- chen Geschlechte diese Eigenthümlichkeit zukomme. 75) Aphodius bipunctatus JFÄr.: schwarz, länglich, flach, polirt; die Seiten des Brustschildes, die Schienen und die äufserst fein puuktirt - gestreiften Flügeldecken ziegelroth, diese mit einem runden schwarzen Fleck hinter der Mitte und eben solcher Spitze. Länge 6 — 4V2'". Breite 2V2 — 2'". Syn. Apliod. bipunctatus Flr. S. El. I. 76. 34. ///. K, P. I. 18. 1, Sinn. fn. g. I. 132. 32. Schh. Syn. 1. 79. 48. — Scarab. id. Hhst. K. II. 294. 189. t. 16. f. 10. Pns. fn. g. 28. 9. In Hinterpommern und Preufseu im Kuh- und Pferde- mist selten.. 4) Kiig^elig^e, g^loboisl. Körper kurz, hochgewülbt, fast halbkugelig, Kopfschild ansgcrandet und eckig, ohne Höcker; Brustschild seitlich und hinten gerandet. 76) Aphodius elevatus (Fbr.l) Strm.: schwarz, glän- zend, kurz, hochgewölbt; Kopfschild breit ausgerandet, längst des Randes eine erhabene Queerleiste; Flügeldecken grob- gekerbt-gefurcht, Länge IV^". Breite 1'". 172 gyn. Aph. elevatas Strm. fn. g. I. 61. 170. Schh. Syn. I. 84. 63. — Scar. id. Pnz. fn. g. I. 87. 1. Var. ß. Queerleiste des Kopfscliildes undeutlich. Var. y, ? Queerleiste des Kopfscliildes fehlend. Aph. elevatus Fbr. S. El. I. 79. n. 46. lU. Mag. II. 197. 21. Dftsch. fn. A. I. 129. 49. — Psammodius elevatus Gyll. Ins. s. I. 6. 2. Sehr selten im Kulimisfe bei Marburg, Nürnberg (Strm.), in Ober- und Unter - Oeslreich (Dftsch.), Harz (Sujfrian). Not. 1. Bei der genauen Vergleichung der Beschreibung, velehe^^//. (I. c) von seinem Psammodius elevatns giebt, unter dessen Synonymen aiicb Aph. elevatus Fbr. mit aufgefiilut wird, waren mir die Worte: „cl^peus magnns, angulatus, laevis," sehr auffallend, da ein so genauer Beobaclitcr als Gjjll. uiiuiögliih die deudielie Queerleiste des Kopfsehildes übersehen konnte, welche bei allen Exem- plaren , welche in meiner Sammlung befindlich ujid aus verschiedenen Gegenden Deutschlands sowie aus Ungarn herstammen, mit Ausschluss der var. /?, ganz deutlich wahrgenommeu wird, welche Sturm (I.e.) Ucäher bezeich- net, auch an allen Individuen der Germar^schen Samm- lung sich findet, von i'a6r«c««s aber weder in seinem S. El. noch in der Eiit. Syst. noch von Dtiftschniid (I. c.) mit einem Worte erwähnt wird. Meine desfalsige Aufra- ge bei Sturm, ob er vielleicht schwedische Exemplare die- ses Käfers besitze und wie es mit der fraglichen Queerleiste dieser dorther bezogenen Thiere sich verhalte, ist auf folgende Weise beantwortet worden: „Aph. elevatus /v&r. habe ich einmal in der hiesigen Gegend gefunden, dann auch aus Ungarn und Italien erhalten uud alle sind mit der erhöh- ten Queerlinie vorn am Kopfschilde versehen. Nur ein Exemplar besitze ich aus Schweden und diesem fehlt die erwähnte Queerlinie. Daraus könnte der Schlufs gezogen werden, dafs es zweierlei Arten wären, wenn nicht Pa^' X:m^/ ausdrücklich in seiner Beschreibung des elevatus dieser Queerlinie gedächte. Wahrscheinlich kommen auch bei uns Individuen ohne diese Queerlinie vor." Die drei Exem- plare , welche der Herr Regierungsrath Schmidt hier von Bohemann aas Sehwedon bezogen, haben alle drei ganz denlHch dio Qiicerleisto, Interessant ist, dafs durch die Stürmische Midheilun«- diiect bestätigt wird, dafs es ein iinserm Aph. elevatus sehr nahe verwandtes Thier ohne Quoerfeisten des Kopfschildes wirk- lieh giebt, und stellt sieh soweit die Frage heraus; 1) ob, da Fabricius (I. r.) ebenfalls keiner Qiieerleiste des Kopfsehildes gedenkt, das GißlcnhalVsche Thier wirklich der ächte /<*a- brtcius'sche Käfer sei, und 2) ob der Fabricius' sehe Käfer ein von nnserin Käfer speeifiseh verschiedener sei, oder ob das Fehlen der Queerieistc nur als eine Varietät oder vicileiehl gar nur als Gesehlechlsmerkmal zu betrachten sein dürfte. Die erste der aufgestellten Fragen läfst sich ohne genaue Vergleichung des G^UenhaWschen Käfers mit den Individuen der Fabricius' sehen und Du ftschmitV sehen Sammlung ohne Weiteres zwar nicht mit Bestinimih<'it erledigen, so lange in- dessen das Gegenlheil nicht nachgewiesen, dürfte gegen die Annahme nichts zu erinnern sein. Andererseits ist es bekannt, wie häufig Ungenauigkeiten der Art bei Fabricius und Duft- schmid vorkommen und könnte es leicht sein , dafs beide die Queerleistc übersehen oder als unwesentlich unerwähnt gelas- sen, da andere Charaktere genug vorlagen, welche die Be- gründung dieser Species rechtfertigten. Aber angenommen, dafs der Aph. elevatus Fbr, und Dftsch. wirklich keine Queerleiste besäfse, so friige es sich dennoch, wenn weiter keine andern Verschiedenheiten vorlägen, ob diese allein genügen könnte, um darum eine eigene Art zu begründen, da wir nur zu oft Gelegenheit gehabt haben, gerade Differenzen der Art als geschlechtliche Merkmale bei andern Aphodien anzusprechen, während anderseits meine Var. ß, den Nachweis liefert, dafs die Queerleiste unscheinbar werden kann, ohne dafs damit irgend eine andere Verschiedenheit ver- bunden zu sein braucht. Ein Uebergang von var. /?. aber zu einer Var. y, ohne alle Queerleiste würde dann nichts auffal- lendes sein« Verzeichnis^ iler Arten. Apbodius Nro. aetliiops JFlll . - - - 32 afiinis Pnz. ----- 70 Anachoreta Fbr. - - - 37 Anachoreta Pnz. (Scar.) - 39 arenavius ///. - - - 20 an thracinus wi/ii - - 22 ater rbr. ------ ater ///. ------ autumnalis Naez - - - biguttatus (Koy) Germ b im acu latus Fbr. - - biinaculatus Kug. (Scar.) - bi punctatus Fbr, - - carbonarius Slrm. - - - centrolineatus Pnz. (Scar.) ciliaris Mrsh. (Scar.) - circumcinctus mihi - coenosus Pnz. (Scar.) - conflagratus Fbr. - - - conjugatus Pnz, - - 5 consi)urcati]sZ>"i. (Scar.) 61 conspurcatus Fbr. - - - 61 consputus Crtz. - - - 58 consputus Fbr. - - - - 59 constans (Megl.) Dflsch. 24 contaminatus Fbr. - 58 containinatiis Pnz. (Scar.) 66 contaminatiis ///. var. - - 59 d a Im a ti nu s Pan-, - - 38 decoratii s /«/•. - - - 34 depressus Fbr. - - - 73 d i c h r o u s mihi - - - 44 dilatatus mihi - _ - 13 elevatiis (Fbr.) Slrm. - 76 eqiiestris Pnz. (Scar.) - - 63 erraticus Lin. (Scar.) - 3 exilis mihi - - - - 29 fasciatiis Fbr. - - _ - 5 ferriigineus Dhl. - _ - 55 A p h o d i u s icro. fimetarius Lin. (Scar.) 10 limetarius Hbst, (Scar.) - 9 foetens Fbr. - - - - 9 foetidus Fbr, - - - 14 foriorum Pnz. (Scarb.) 54 fossor Lin. (Scarb.) - 4 granarius Lin. (Scarb. 31 granariiis Fbr. - - - - 26 granuin Gyll. - _ - - 26 gelbinus Schrk. (Scarb.) - 54 gibbus Germ.- - - - 21 gilvus mihi - - - - 46 griseus mihi - - _ - 45 haemorrhoidalis Lin. (Scarb.) - _ _ _ _ 23 hibernus Will. - - - - 58 hy drochaeris i^6r. - 47 hypocyphtus Unze. - - - 48 ictericus Crtz. - - - _ 52 i ni m u n d u s Crtz. - - - 51 immundus Fbr. (S. EI.) ,- 37 i nquinatus i^6r. - - 63 inquinatns var. Fbr, - - 25 inqiiinatus var. Crtz, - - 65 insubidus Germ. - _ _ gg interpiinctatiis Hbst. (Scarb.) 72 limbatus (Ziegl.) Germ. - 56 limicola Pnz. (Scarb.) - 57 1 i V i d u s O/. - - - - 57 lugens Crtz. - - - _ 50 luridus Fbr. - _ - - 72 lutarius Fbr. {Eni. S.) Scarb. ------ 37 lutarius Fbr. (S. El.) - - 72 maculatus Slrm. - - 17 melanostictu s5c/Y>p/. - 62 merdarius Fbr. - - - 53 merdarius Pnz. (Scar.) - 52 minutus Hbst. (Scar.) - 15 173 A p h o <1 i II 3 minutus lihst. (Scarb.) moestiis Z'tegl. - - - ■ niger Crtz. - - - - niger Stnn. - - - - ■ niger ///. - - - - - nigripes Fbr. - - - ■ nigripes var. Dftsch. - n i ti d u lus Für. - - nubilus Piiz. (Scarb.) - obliteratus (Heyd.) /*« oblongns ///. - - - - o b s c u rus Fbr - - o r o phil US Cfiarp. Pecari Fhr. - - - p i c e u s Gyl/, - - - p i c t u s Strm. - - - plagiatus Lin. (Scarb.) porcus Fbr. - - - . prodromus Brhm. ~ ■ prodroimis Dftsch. - - • prodromus Fbr. - - - pubescens Slrm. - ■ punctato-sulcatus Strm. p US i 11 US Übst. (Scan) - pusillus Pnz. (Scar.) - • pusilUis Strm. - - _ . putrid US {Crtz.) Strm. pntridus Hbst. (Scarb ) quadriguttatus Hbst. (Scar.) ----_. 4macu latus Lin (Scarb. 4punctatus Pnz. (Scarb - 4pustulatus Fbr. - - . 4pustulatus Dftsch. - ■ 4tHberculatus Fbr. - - . quisqnilius Pnz, (Scar) retusus fTltl. - _ _ . Nro. 41 31 31 32 33 72 73 52 63 : 69 71 . 43 ) 19 • 49 • 19 • 43 ■ 31 . 53 ■ 31 A p h 0 d i u s jfro. rhenonum Zett. - - - - 12 r u b e n s DeJ. - - - - 1 2 rufescens l'br. - - - 48 rufipes Fbr. - - - - 71 rulipes Jll. _ - _ « _ 72 ruf US Fbr. ----- 55 sanguinolentus Pnz. (Scar.) 19 sanguinolentus Hbst. (Scar.) 23 scrofa Fbr. - - - - 41 scrutator Fbr. - - - 1 scybalarius Fbr. - - 8 sericatus Ziegl. - - - 35 sero ti n US Cr/^. - - - 15 sord idus i''6r. _ _ - 49 spliacelatus Pnz, (Scar.) - 59 sticticus Pnz. (Scar) - 64 subterraneus Lin. (Scar.) ------ 2 - - 7 sulcat US Fbr. s u s Fbr. ----- 67 sjivaticus Ahr. - - - _ 4 terrrestris Fbr. - - - 6 terrestris III. - - _ _ 32 tessu latus Pk. (Scar.) - 66 tessulatus var. Crtz. - - 17 testudinarius Fbr, - 42 tristis {Zenk.) Pnz. (Scarb.) ------ 30 vaccinarius Hbst (Scar.) - 9 varians Djtsch. - - - - 32 variegatus //6s/. (Scarb.) 72 vernalis Pnz. (Scarb.) vespertinus Pnz. (Scarb.) villosus Gyll. - - vinaceus Strm. - - - Zenker! Germ, - - III. U e b e r die Familie der Gallwespen. MJie giöfstontheils sehr zierlichen Auswüchse auf den Bhit- tern, an den Trieben, aus den Knospen etc. der Pflanzen, sind schon lange ein Gegenstand der Aufmerksamkeit sowohl der Botaniker als der Entomologen gewesen. Schon Ton Mal~ pighi besitzen wir eine treffliche Arbeit hierüber, die jedoch dadurch aufser Acht gekommen ist, dafs sie weder von JLiniie' noch von Fabricius benutzt wurde , wie dies mit den, gleich- falls reichhaltigen Arbeiten Reaumurs^ RoeseVs^ Frisch'a und andern der Fall war. Gewifs ist es auffallend , eine lu- sektenfamilie, die nicht allein den Entomologen interessirt, sondern eben so viele merkwürdige Erscheinungen dem Bota- niker darbietet, bis jetzt fast unter allen lusektengruppen am meisten vernachlässigt zu finden, denn streng genommen steht die Kenntuifs dieser Thiere gegenwärtig noch da , wo sie Fabricius hinführte, der im Ganzen 23 Arten der Gattuni^ Cynips beschreibt, von denen jedoch ein grofser Theil nur nach den Gallen oder nach , aus den Gallen gezogenen Schma« rotzer Insekten beschrieben ist. So exist'rt z. B. ein Cj^nips Fagi nirgends, und die Insekten, welche die Gallen auf den Blättern der Rothbuche verursachen, sind zwei Arten der Gattung Cecidorayia, welche ich im 4ten Hefte des Iten Ban- des meiner Jahresberichte beschrieben habe. Eben so wenig giebt es Gallwespen auf der Weide, und die beschriebenen Gallen der, als Cynips Yiminalis, Capreae, Amcrinae, Sali- cis strobili aufgeführten Insekten gehören theils Gallmücken, theils Blattläusen an. 177 Ueborliaiipt sind mir foli!,er Insekten. Hierher geliören die zapfenförmigen Gallen der Fichte, und die Anschwellungen der Lerchen -Nadeln, ferner die benlelförmigen Gallen auf den Ulmen- Blättern, die ge- wundenen Blattstielgalleu der Pappeln und Esche; eine Menge kleiner meist auf der Unterseite des Blatl's geöffneter Gallen auf der Linde, Traubenkirsche, Pappel und die Bedegnar jlhulichen Auswüchse der Weiden. Endlich habe ich als die Ursache der Knotenkranklieit an Pinus sylvestris eine Milbe aufgefunden und S. 737 des forstl. Convers. Lexicons beschrieben. Unter den von Fabricius beschriebenen 23 Gallwespen - Arten sind mir nur Cjnips Rosae, fojii , terminalis und apfe- ra, von den Linneischen Species aufserdeni noch Cjuips corlicis, im Ganzen also 5 Arten bekannt, die übrigen existi- ren tbeils gar nicht, iheils kommen sie nicht bei uns vor, wie C. lojae, Uicis, psenes, Sjcomori, pedunculi etc. In der nachfolgenden Uebersicht der Gallwespen sind 95 Arten nach dem Insekte, 27 Arien Iheils nach Galleu und deren als ein Cvnips erkannten Larve, Iheils nach fremder Beschreibung aufgeführt. Nach der Anzahl der in der lelzlen Zeit von mir gefangenen und gezogenen Inseklen dieser Gruppe zu urlheilen, wird sich dereinst die Zahl der bekannten Arten gewifs verdoppeln. (II. Band. 1 Heft.) 12 178 Ehe ich mich zur Anfzählnng der Arten und Gatfnnnen wende, mag es mir gestattet sein, Einiges über die Lebens- weise dieser Inseliten voranzuschicken. Die Gruppe der Insekten, welche bisher mit dem ge- meinschaftlichen Namen der Gallwespen, Cjuipsera Latr., be- zeichnet wurde, bestehend aus den Gattungen Cjnips liinne, Figites Latr., und Iballa Latr., enthält nur iheilweise solche Insekten, welche Gallwuchs verursachen; die Arten der Gattung Synergus m. , vielleicht auch Ceroptcres ra. erzengen nicht selbst Gallwuchs, sondern das Weibchen legt seine Eier in fremde Galleu ab, die daraus entstehenden Maden leben parasitisch in der fremden Galle, nicht allein von dieser, son- dern auch von deren eigentlichen Bewohnern sich ernährend; sie bilden dadurch einen sehr leichten Uebergang von den Pflanzenfressenden zu den von thierischen Stoffen sich er- nährenden Hymeuopteren, Die Arten aller übrigen im nachfolgenden Systeme hin- ter Synergus stehenden Gattungen sind, wahrscheinlich ohne Ausnahme echte Parasiten, so weit die bisherigen sehr be- schränkten Beobachtungen reichen, in Blattläusen und Zwei- fliiglerlarven parasitisch lebend. Die Gallwespen bilden daher im natürlichen Systeme ei- nen recht hübschen Uebergang von den Pflanzenfressenden zu den parasitischen Hymenopteren, wogegen sie ihrer Körperbil- dung nach eine ganz andere Stellung einnehmen, und meinem Erachtcns nirgend Anders hingestellt werden dürfen, als hinter die Codrinen, und zwar zunächst der Gattnng Belyta, vielleicht durch Apophyllus apterus m. den Uebergang zu den Ameisen andeutend. Wenden wir uns nun zu den Galleuerzeugenden Gall- wespen , so treten unter ihnen zwei natürliche Gruppen her- vor, die sich darin nnterscheideu , dafs der ersten, die Gat- tung Cynips und Nenroterns, vielleicht auch Apophyllus um- fassend, das männliche Geschlecht gänzlich zu fehlen scheint, während in den übrigen Gattungen die Männchen eben so häu- fig, mitunter z. B. bei Teras und Trigonaspis häufiger, als die Weibchen sind. Die agamen Gattungen bctrefl"eud, findet vielleicht Selbstbefruchtung statt, denn nicht allein mir, auch 179 aiuleron Beobachtern ist noch kein Männchen, selbst der f>e- ^\öhulicllsteu Arten, wie z. B. Cvnips folii zu Gesicht gekom- men, wie ich aus mehreren dieserlialb au mich ergangeneu Nachfragen entnehme. Unter den beschriebenen 12 Arten der Galtung Cjnips , deren Wespe ich grüfstentheils und in Men- ge aus ihren eigcntliümlichen Gallen gezogen habe, ist mir noch nie ein Männchen zu Gesicht gekommen. Sollten solche im Verfolg noch bekannt werden, so ist deren Erscheinen doch jedenfalls zu selten, als dafs von der Begattung jede Fort- pflanzung abhängig sein kann, und es dürfte dann vielleicht ein ähnliches Verhäituifs, wie bei den Blattläusen, die Fortwirkung- einer Begattung auf mehrere Generationen, anzunehmen sein. Bereits in Wiegmanns Archiv für Naturkunde 1837 S. 151. tab. IV. habe ich einige Beobachtungen, betreffend die gestielten Eier der Schlupfwespen, bekannt gemacht. Solche gestielten Eier kommen nun bei Cynips ganz allgemein vor, und zwar ist der Stiel, welcher sich dem Eie anschliefst, 2 — lOmal so lang als das Ei selbst, überall gleich dick, ungemein fein, und verdickt sich nur am entgegengesetzten Ende um weniges keulenförmig. Beobachtung: Von einem lebenden Weibchen der Rosen- Gallwespe (Rhodites Rosae) wurden die Eier dem ab- gelösten Hinterleibe entnommen. Auf einer Glasplatte, mit Wasser angefeuchtet, zeigte sich in den Eiern ein lebhaftes nnunterbrochenes Strömen der körnigen Eiflüssigkeit aus dem Eisacke durch den Stiel in das entgegengesetzte keulenförmige Ende desselben, wodurch das letztere in dem Verhältnifse sich erweiterte, als der ursprüngliche Halter der Eiflüssigkeit an Inhalt und Umfang verlor, bis beinahe zur Ausgleichung bei- der Stielenden an Volumen, Inhalt uud Ansehn, worauf das Ueberströmen aufliörte. War der Eistiel abgerissen, so er- gofs sich die Eiflüssigkeit durch den Ueberrest des Stiels in's Wasser. Folgerungen: Das ganze Ei ist einem langen ge- schlossenen Quersacke zu vergleichen , in welchem nur das eine Ende Inhalt führend ist und dessen mittlerer sehr vereng- ter uud verlängerter Theil den Eistiel darstellt; der Druck des Wassers auf das erfüllte Ende bewirkte den Uebcrgang 12* 1:80 des Inlialts in das anorfüllte. Jetzt liifst sich erklären , wie das Insekt mit dein feinen Legestacliel das dicke Ei, dessen Duvclimesser den der innern Hohlunj^ des Legeslackels über- steigt, in die Pnanzeusubstauz versenkt, wenn man aiiiiimiiit, dafs iiiclit das erfüllle sondern das leere Ende des Qneersacks in den Eileiter aufgenommen nnd durch diesen in die Pllanze versenkt werde; dafs, wenn dies geschehen, die Eillnssigkeit ans dem noch im Leibe des Weibchens befindlichen eifiiilten Eiende herausgedrückt werde, und allmiihlig- in das entge- gengeselzte Ende überströme, auf welche Weise ein dickes Ei durch die feinste Oeffnnng- in die Pflanze gebracht, und deren Organismus möglichst wenig verlelzt wird. Was nun den, durch das Einbringen der Eier in die Pflanze erzeugten Gallwuchs anbelangt, so ist dies eine nicht al- lein dem Entomologen , sondern in weit höherem Grade dem Bo- taniker wichtige Erscheinung, die wir hier nur theilweise be- rühren können, lieber allem Zweifel sieht es, dafs jede der Gallen erzeugenden Wespenarten auch ihre eigne Gallform er- zeugt. Der Umstand, dafs man häufig- aus Gallen, anstalt deren eigentlichem Bewohner, Inquilinen der Gattung Sjnergus zieht, konnte allein bisher die Feststellung dieser Thatsache verhindern. In der Verschiedenheit der Pflanzen ist die Ver- schiedenheit des Gallwnchses nicht, sondern in der der Wespe begründet, denn auf ein und derselben Pflanze, ja! auf ein und demselben Blatte kommen verschiedene Gallauswüchse vor; dahingegen erzeugt sich auf den nordamerikanischen Eichen unserer Gärten dieselbe Gallform wie auf der einheimischen, wenn der Stich von demselben Insekte herrührt. Ist es hiernach nnd nach anderen direckteu Beobachtun- gen erwiesen, dafs die Verschiedenheit der Gallformen vom Insekte , nicht von der Pflanze abhängig sei , so fragt es sich weiter, wodurch die Verschiedenheit dts Gallwuchses erzeugt werde? Betrachten wir die grofse Menge verschiedener Gal- len auf den Blättern der Eiche, so finden wir fast bei allen einen uml denselben Anheftungspunkt: die Blattrippen an der Unterseile des Blattes; eben so ist es mit den Kuospengallen, welche durch einen, von oben lierab durch die Knospendecken bis in die Markröhre hineiudringendeu Stich erzenst werden. 181 In beiden Fällen kann ich keine VerschiedonLeit in der Form oder Lane der Verwnndiini^ entdecken, und da nnn auch der Legstaclicl aller Arten von i;leiclier und solclier Beschairenheit ist, dafs überhaupt nur ein einfacher Stich mit ihm geführt werden kann, so wird man wohl zu der Annahme iieiiothigt sein, die Verschiedenheit des Gallwuchses werde durch einen der Wunde eiiii^eflöfsteii , joder Wespen -Art einenthünilichen und verschiedejien Saft erzeugt, der auf das Zellgewehe der Pflanzen reizend und zur Wucherung disponirend einwirkt. Wenn sich hiernach der Gallwuchs überhaupt erklären läfst, so bleibt es doch immer höchst wunderbar, wie die Verschiedenheit des er- regeiiden Saftes verschiedener Gallwespen so höchst abweichende Gallformen von völlig constanter Bildung- hervorzurufen vermag. Nach ihrem StofTgchallc zerfallen die Gallanswüchse d.-r Gallwespen iji zwei verschiedene Gruppen: Saftg-allen und Mehlgallen. Die ersteren lassen sich am besten mit der Apfel- frucht vergleichen; sie bestehen aus einem giofszelligen von Säften strotzenden Parenchj'ra, iu welchem sich Spiralgefäfs- büiidel einzeln so vertheilt und verästelt zeigen, wie in der Apfelfrncht , die wie dort an der Basis der Galle zusammen- laufen, einen mehr oder weniger geschlossenen Holzring-, Rinden und Markkörper bildend, mit welchem sie der Pflanze aufsitzen. Grofs ist die Menge der Lebenssaflgefafse welche hier im Parenchjm verlaufen , besonders in den Gallen der Cjnips folii. In diesen Gallen findet sich keine Spnr von Mehl; die Larve lebt, in einer ihre eigene Gröfse nicht bedeutend ühersleigendon Höhle, allein vom Pflanzensafte. Solche Gal- len verursacht Cynips tinctoria, folii, longiventris; Teras termiiialis; Trigonaspis crustalis ; Ajlax Rhoeadis , Sabandi und viele Andere. Weit merkwürdiger als die Saftgallcn sind die Mehl- gallen. Sie bestehen aus einer meist grünen Epidermis , die niciit selten mit langen Haaren dicht besetzt ist; unter der Epidermis liegt unmiltelhar der Holzkörper, d. h. eine sehr harte holzige Schicht, die aber nicht durch Holzfasern, sondern durch sehr dickwandige Zellen ihre Härte erhält, analog den holzigen Saamenhänten des Steinobstes , der Nüsse etc. Das Auftre- ten der Spiralgefäfsbündel ist höchst nutergeordnet. Unter 182 dem Holzkörper lici!;t ein grofszelliges, rcgelmäfsig; concen- trisch gcscliichtetos Zellgewebe, mit Slärkemehlköriieni diclit erfüllt, und in der Mitte dieser raehifüiirenden Zellenscliielit ist die Larvenhölile, welche mit ziinelimeudem W.iclislhum der Larve durch diese erweitert wird, indem sie das weiche Zell- gewebe mit seinem Mehlgehalte immer weiter bis zur gänz- lichen Consumlion verringert. Während der Larven- und Puppen- Ruhe liegt das Insekt dann nur vom festen Holzkör- per umgeben, indem in den meisten Füllen auch die grüne Epidermis nach der Reife der Galle verschwindet. Die meisten Mehlgallen sind Knospen- oder Holzgallen, doch kommen auch einige Mehlgallen z. R. die der Gattung Neuroterus auf BliUtern, und zwar an derselben Stelle zum Vorschein, wo durch andere Gallwespenarten Blaltgallen ent- stehen, während auf der andern Seite, wiewohl seltner, Saft- galleu auch aus Knospen hervorbrechen z. B. die von Trigo- naspis crustalis, so dafs man keineswegs die Ursache dieser wesentlichen anatomischen Verschiedenheit im erzeugenden nianzenlheile suchen darf. Beachtenswerlh ist die grofse Aehn- lichkeit vieler niehlfiilirenden Knospengallen mit Früchlen oder Saamen. So ist die in der zapfenförmigen Hülle liegeude Mehlgalle vou Cynips fecundalrix einer kleinen Eichel täu- schend ähnlich, man konnte sagen gleich gebildet, obgleich die Galle auf so jungen Eichen wäcbst, die ohne den Stich der Wespe keine Blütenknospen entwickelt haben Avürden, da- her man aucb nicht sagen kann, die Galle sei durch den Stich in eine Blütenknospe erzeugt und eine Entvvickelung der be- reits in der Grundlage vorhandenen Frucht; auch haben viele Knospengallen niclil die Form und Bildung der Eichel, sondern die der Früchte von Cornus mascula, sanguinea etc. Nach ihrem Standorte unterscheiden wir: Blattgal- len: aus den ßlnltnerven entspringend; Knosp engall eu: aus der Spitze der Triebe hervorbrechend und die Knospen- schuppen auseinanderdrängend; nur bei C. fecundatrix neh- men auch die Kuospenschuppen an der Gallbildung Tbeil; auch die Gallen in den Rindenritzen alter Bäume sind Knospengal- len, da sie zur Basis stets ein schlafendes Auge baben. Stengel- oder Holzarallen; 183 gols bostclieiid, welche die eigentliche Galle umfafst, wie bei Andriciis noduli , inflator, Cyiiips corticis etc. Fruchtgalle können wir die dos Ayiax Rhoeadis nennen. Cjiiips psenes Lin. ist mir weder der Galle noch dem Insekte naeli bekannt. Wir unterscheiden ferner e i n k a m m e r i g e nnd m e h r - kammerige, freie nnd eingeschlossene Gallen. Be- sonders die letzteren verdienen Beachtung von Seilen der Pflan- zen-Anatomen. Sie liegen nehmlich, scheinbar frei in einer ebenfalls durch den Stich des Insekts erzeugten Hülle, die in den meisten Fällen die Galle an Gröfse übersteigt, wie z. B. bei der Knopper von Cynips calicis und bei Andricus curvator, in wenigen Fällen die Galle hülscnartig nraschliefst, wie bei Cynips (?) ostria. Eine nähere Beschreibung der Gallen, so weit es die Tendenz vorliegender Abhandlung gestattet, habe ich der Auf- zählung der mir bekannten Arten beigefügt. Was nun endlich den Larvenzustand dieser Insoktengruppc anbelangt, so ist der ungefärbte, bisweilen gelbliche, weiche, waizige, glatte, unhehaarle Körper madenförmig und fufslos. Der ruiidliche, haarige doch ebenfalls ungefärbte Kopf, ist in einen häutigen Hals (Vergl* Th. Hart ig die Familien der Bladvvespen und Holzwespen S. 4) zurückziehhar, wie dies auch bei den Schlupfwespen der Fall ist, mit deren Larven sie überhaupt sehr übereinstimmen. Augen fehlen wie dort gänzlich, wohingegen die Fühlerkreise vorhanden, und sogar sehr grofs sind. Von oben ist die Mundöffnung durch eine verwachsene Lippe und eingelenkten grofsen Anhang , von un- ten durch einen weiten häutigen Kehlsack geschlossen, an dessen äufserer Seite vier kleine Wärzchen die Stelle der Maxillar - und Labial - Taster andeuten , während von einer Sojiderung der Maxillen und des Labiums aus der häutigen Masse des Kehlsacks ebenso wenig als von Spinnorganen eine Spur vorhanden ist. An den Seiten der Mundöffnung stehen zwei derbe, hornige, braune Mandibeln, die bei den meisten in Saftgallen lebenden, und bei den parasitischen Gallwespen ungezähnt zugespitzt, bei den in Mehlgallen lebenden hinge- gen breit und dreizähnig sind, bei Cothonaspis Anthomyianim B. zweizähuig sein sollen. Die Mandibeln sind beiderseits 184 durch zwei derbe Kaiiknoclicu (Vcrgl. meine Abhnndl. über die gcstielteii Eier der Schlupfwespen in Wieginanus Archiv für Natnrii:eschichte S. 157) untersfiilzt, wo]iin<>egeii den uuloreu Mundlheiien das den Schhipfwcspen ei^cnlluimliclie Kiiocheu- gciiist fdilt. Dies Leben der Larve, welclic die ihr bestimmte Er- uährungehühlc nie verlilfst, bogimit in den meisten Fällen bald nach dem Ablegen der Eier des Multcrinsekls, dann niimlicb, wenn die Galle eine ernührungsfiibige Gröfse erreicht liat. Dies ist z. B der Fall bei Cjnips folii , Rbodites , Rosae, Centifoliae, Egianteriac, überhaupt übeiall, wo das Insekt in der Galle überwintert. In sehr vielen Fällen findet aber eine lange Eirulie statt. Trig-onaspis crustalis schwärmt im Mai, die Gallen erscheinen erst im April des folgenden Jahres, sehr viele Gallwespen schwärmen zeitig im Frühjahre, wäh- rejid die Gallen erst im Spälheibste zum Vorschein kommen. Hat die Larve ihre Ausbildung erreicht, so geht sie bei den meisten Arten in eine Larvenruhe ein, über deren Eigen- lliümliclikeit ich S. 49 und S. 102 meiner Naturgeschichte der Aderflügler Bd. 1. gesprochen habe. Ich besitze Gallen von Cjnips fecundatrix bereits seif drei Jahren und habe daraus erst eine AVespe gezogen. Die Larven geöffneter Gallen sind vollkommen munter nud wohlbeleibt, obgleich es gewifs ist, dafs sie si'it drei Jahren keine Nahrung zu sich genomraeu haben. Dieser Umstand erschwert die Zucht der Gallwespen ungemein, indem die Galleu während der ganzen Zeit in einem abgemessenen Feuclitigkeitszustande gehalten werden müssen, wenn die Larve nicht eingehen soll. Wie überall bei den Hjmenopteren währt auch hier der Puppeustand nur kurze Zeit. Das Eingeben in denselben kün- digt sich durch das Erscheinen der Augenflecke am Halse, zwischen Kopf und Prothorax an; er selbst dauert 8 — 10 Tage. Die Nymphe ist florartig eingehüllt, zeigt alle Theile des vollkommnen Insekts und Hegt ohne Larve in der Gallen- hohle, aus welcher sich die Wespe, nach Ablegung der Nymphenhaut, selbst bervorfrifsl. Eine Begattung habe ich unter den zweigoschlechtigen Gattungen nur bei Syneigus be- obachtet. Rliodilcs Rosae, obgleich Mäuucheu, wenn auch 183 sehr sollen vorkommen, legte in diesem Frühjahre niiior mei- nen Auivon iinbogattct die Eier ab, und brnuchlc dazu einen Wesentlicher Charakter der Gallwespen- Gruppe. lusocta hjmenoptera ditrocha, abdomine discreto; anten- nis rcctis, 13 — 16articulatis, scapo brevi; alis carjio vel nervo sligmatico nullo, areis radialibus trigonis, aeutis , arels cubi(alibiis vcl tribus, media minula, trigona, velduabus, pri- ma spmper ablonga, angiisla, nervo basali inserla. Mandibulae tridentafae. Palpi maxillares 4 — öarliculali, articulis ultimis sacpc da- vatis et appendiculo brevi instructis. Palpi labiales 2 — 3articulati. Labium truncatnm, fere qnadratum. üebersicht der Gattungen, A. Segmentum abdominis primum reliquis longiiis (Cynii>itles ni.) I. Area ratlialis angiista, areola basalis. a. Antennae articulis inaeqiialibiis , ultimis 7 — 8 brevioribns, clavani elongatam constituentibus. er. Scutellum hemisphaericum. 1) Tlioracis dorso villoso. Palpi maxillares 5articulati. Palpi labiales 3articulati Cynips. 2) Tlioracis dorso niido, plerisque coriaceo. Palpi maxillares Sarticulati. Palpi labiales 2articiilati Andricus. 3) Tlioracis dorso nudo, plerisque laevigato. Palpi maxillares 4articulati. Pa'pi labiales Zarticulati Ncurolcrus. ß. Scutellum depressum, planum. 4) Palpi maxillares 4articulati. Palpi labiales 2articulati Tcras. y. Scutellum subnullum (apterus.) 5) Palpi maxillares 5articulati. Palpi labiales 3articulati, articulis ultimis appen- diculis conicis cöronatis Aiwphijllus, b. Antennae setaceae 15 — 16 articulatae. 186 6) Palpi maxillares 4articulati. Palpi labiales Zarticulati Rhoditcs. c. Antennae liliformes, 14articulati 7) Palpi maxillares Sarticulati. Palpi labiales 3articulati, articulis ultimis appen- diculis parvis lateralibus Diastrophus. d. Antennae liliformes, 15 — 16articulatae. cc. Thoracis dorso coriaceo. 8) Palpi maxillares Sarticulati. Palpi labiales Sarticulati^ Sjuttheyastcr. ß, Thoracis dorso laevissimo. 9) Palpi maxillares 5articulati. Palpi labiales 2articulati, articulis ultimis appen- diculis coronatis ; . . . . Trii/ontisjns, II. Area radialis, brevis, lata; areola intermedia, a. Facie lateribusque thoracis aciculatis. a. Abdomen oollo laevigato, a. Antennae clavatae, $ 13articulatae d^ I4articulatae. 10) Palpi maxillares Sarticuluti. Palpi labiales Sarticulati, articulis ultimis appen- diculis lateralibus cylindricis Ccroplrcs. b. Antennae liliformes, $ 13 — 14art. cf 15 — 16articulatae; ilagellum articulis longitiidine aequalibus. 11) Palpi maxillares Sarticulati. Palpi labiales Sarticulati, articulis ultimis appen- diculis parvis, acutis , coronatis AyUtx. ß. Abdomen collo tumido, striolato. 12) Palpi maxillares Sarticulati. Palpi labiales 2articulati, articulis ultimis appen- diculis validis coronatis Sjncrijus. h. Facies laterarjue thoracis laevigata. «. Abdomen sessile. 13) Palpi maxillares Sarticulati Palpi labiales Sarticulati Xyslus. ß, Abdomen collo tumido, villoso, annulato. 14) Palj)i maxillares Sarticulati Palpi labiales Zarticulati Cothonnspis. y. Abdomen petiolatum, petiolo elongato, nudo. 15) Palpi maxillares Sarticulati Palpi labiales Sarticulati Mcijapclmus. B. Segmentum secundum abdominis reliquis longius.*) {Fii/ititlcs lu.) * Palpi maxillares Sarticulati — labiales Sarticulati, in oinnibus reliquis. 187 I. Abdomen basi nudo. a, Caput thoraxque carinulis elevatis. 16) ; i Fiyites. h. Caput thoraxque laevigati. 17) Psilogaster. II. Abdomen basi pilis erectis vestitum. a. Abdomen ovatum. «. Thorax dorso opaco, coriaceo. 18) Scytoiles. ß. Thorax dorso nitido. 19) SnrolJirus. b. Abdomen compressum, cnUriforme. 20) Amphithechis, C. Segmentis abdomhiis longitndine aequalibus ; abdo- iiien valde compressum, cultriforme. (^Fijitides. ni.) 21) Ihalia. A u f & 11 Ulun^ der dieser Familie angehörenden Arien in e i n e r S a m m l u n g. {Außer Cyiiips calicis olinc Ansnalimc im nördlichen Deutschland einheimisch.) Ersle Gruppe. Aechte Gallwespen , Galleiierzeuü,er. Pseiiides. Genus I. Cynips m. Sectio I. Abdomine apice sericeo viüoso. 1) C. calicis ab Burgedorff.: ferrui!,iueo - rufa, uhiquc «i,riseo-sericea; aulenuis, nietaflioracis dcciivitale, libiis le- luorumque posteriorura striü,a iiigro-fiiscis. Long. Iin.2 — 272» Die Galle, iu einer Ansclnvellung- des Kelchs der Ei- clienfruclit bestehend — die bekannleu im Handel vorkoninien- deu Knoppern von Quercus aegilops — hat bereits MalpigJii: Opera omnia tab. 16. ^^. 57. dargestellt. Hieher gehört ferner die aufsereuropäische C. tiuctorla, die Erzeugerin der runden levantischen Galläpfel. Sectio II. Abdomine apice nudo. a. Abdomine elongato, ano subacuto , segmento primo fera usque ad apicem prolongato. 2) C. folii Lin.: fusco-nigra; orbitis oculoruni , sqaamulis, 1S8 enperficie scatclli, fcmoribus sulilns, js^eiiitalihnsqne riiGs ; dorso racsodioracis rufo - striato. Long, i}/^ — 2 liii. Die weiche Galle, bis zur Gröfse und von der Form ei- ner Büchsenkngel , wachst sehr häufig auf der Unterseite der Eichenljlätter. Roesel, Ins. 3. tab. 52. 53. — Rcaum. Ins. 3. tab. 39. fig-. 14—17. 3) C. longi ventris ra.: a Cjii. folii vix distingncnda, nisi antennis arliciilis 2 ultinils coimalis , colorc nifo capitis , tho- racis podumqne magis extenso. Long. 1 — V/r^ lin. Die harten, auf der Unterseite etwas abgeplalteton , sonst kugeligen einkamnierigenGaMou haben eine schöne rolhe Failte, welche durch mehr oder weniger conccntrischc, blafsgelbe, meist etwas warzig erhabene Kreisbogen unterbrochen wird. Die gröfs- ten Gallen bis 4 Linien im Dnrcbmesser. Häufig, doch einzeln. 4) C. agama m.: nigra; ore, orbitis oculorum, collare, tho- racis dorso, scntello, pedibusquc rufis, coxis femornraque basi phis minus nigris; thoracis dorso minus villoso quam in antecedenlibus; alae nervis rufis. Long, ly, lin. Die Galle von der Gröfse, Form und Farbe einer Erbse, etwas länger als breit und hoch, an der Basis eingedrückt; dadurch fast nierenförmig, einkammerig, auf den Blättern jun- ger Eichen mitunter in sehr grofser Zahl. Reaum. 3. T. 35. fig. 3? oder 4? b. Abdoniine breviore, apice compresso, carinatoque, seg- mento primo \ longitudine abdominis. 5) C. disticha m.: rufa; antennis obscure-fuscis ; strigis dor- salibus mesothoracis, basi coxarnm femorumqne, metalhoracis deelivitate, dorsoque abdominis plus minus nigris. Long. iV4-i'A lin. Die Galle von der Gröfse, Form nnd Farbe einer Erbse, nach oben kegelförmig etwas verengt, in der Mitte der Ober- fläche eingedrückt, mit kleinem Nabel. Die innere Höhlung ist durch eine horizontale Scheidewand in zwei Kammern ge- theilt, von denen jedodi nur eine bewohnt wird. Rcaum. 111. T. 35. hg. 4. 6) C. divisa m.: autennarum articnlis 2 ultimis connatis, 4 — 7 elongatis, rufa , antennis , metathoracis deelivitate, basi 189 dorsoqne abdominis, basi summa coxarum fusco - nigris, LoD'--. l'/j lin. Die oinkaranierlg'e Galle ku^elij^, etwas niedergedrückt, von der Gröl'se einer Reliposle, glatt und fast gläiizejid , wie Aepfel mit kirschrotlieii Backen, lleiscliig aber Iiart, auf der Unterseite derEiclioiiblättor — nicht häufig — um Brauuschweig-, 7) C. furionum m.: anteuuarum artlculis 2 nllimis conuatis, arliciilo qnarfo solo elongato; rnfa, antenuis fuscis; meta- llioracis declivitate dorsoqne abdominis, coxis trocbantcribus- qne basi rnfo-nigris. Long, ly^ lin. In jimgeu, dadurch verkrüppeludeu Eichentrieben, ohne besondere Anschwellung oder Gallbildung zwischen den, die Termiiialknospe umgebenden Seitenknospeu. 31alpighi 0. 0. tab. 12. fig. 40. c. Abdomine ovato, nonniillis subgloboso, segmento prinio 4 — X longitudine abdominis. 8) C. fecuudatrix ra. : abdom. segm. prlmo longitudine Y3 abdominis; rufa, antennis apice, macula fronlali, lateribus mesollioracis, metathoracis declivitate, abdominis segmenti primi mcdio, coxisquc summa basi iiigris, tibiis posticis fus- cis. Long. 2 lin. Var. corpore fere toto fusco-uigro ; gcjiiculis, maculls 2 basalilius abdominis, anoque ruiis. In kleinen, vollkommen der Eichelfrucht gleich gebilde- ten Galleu, welche in der Mitte eines zapfenförmigen Kelches liegen. ßlalpighi 0. 0. tab. 13. fig. 42. — Rcatim. Ins. III. lab. 43. fig. 5-8. Dies ist daher ohne Zweifel die Galle, aus welcher Linnc C. Qnercus gemmae zog, das gezogene Insekt war aber kei- nen Falls der Urheber der Galle, sondern wahrscheinlich ein Svnergus, wie aus der am Schlüsse dieser Abhandlung mit- getheilten Linne^schcn Diagnose hervorgeht. 9) C. ferruginca m. : abdom. segm. primo longitudine Yj abdominis, ubique ferrugineo-rufa. Long. lin. -/s — IV-»* In holzigen , spindelförmigen, braunen, mit branner Wol- le bedeckten Gallen, nebeu der Knospe der Eiche. Häufig im Thiergarleu Berlins. 190 Malpighi 0. 0. tal). 14. fig. 45. 10) C. coll.iris ra. : abdoin. segin. primo long! lud Ine y, ab- domiuis; nigra, nitida, niandibulis, collaro, scutclloque lacte ruiis; dorso niesothoracis rufo-striato; pedibus nilis, coxa- runi femoiiiinqiie basi nigra. Long. liu. V-/.,. Die kU'inc braune, liolzige, eiförmige Galle ist zur Hälf- te und darüber in die Knospen der Eicbe versenkt, so dafs mir die Spitze der Galle aus den Knospenscbnppen bervorsielit. Dicbt unter der Spitze befindet sich ein leichter gürtelförmiger Eindruck, der gemeinhin auch durch abweichende hellere oder dunklere Färbung noch schärfer bezeichnet wird. Um Berlin und Braunschweig nicht häufig-, 11) C. cor ti eis Lin.'. segmeuto primo longitudine y^ abdo- minis; nigra; os, genae, anteunarum basis, squamnlae, ge- niculae, feraora antica usque ad medium, tibiae anteriores ru- fescnnt. Alarnm nervis validis nigris. Long. lin. 2. Die becherförmige holzige Galle ist mit der Spitze des Bechers iu die junge Rinde liberwallter Verletzungen meist al- ler Eichen eingesenkt. Linnc hat die Galle unverkennbar beschrieben , kannte aber das Insekt nicht. 12) C. corticalis m.: segmento primo longitudine y^ abdo- minis; antennis gracilibus; rufa, anteunis apice, prothorace, melathoracis declivitate nigris; tiblis posticis subfuscis; ala- rum nervo postico pallide infiiscato. Long. lin. 2^/^. Aus harten , kegelförmigen, gehäuften, braunen Gallen au der Rinde junger Eichen von Hrn. Dr. Blühlenpforth gezogen. Ob hierher Malpiglil 0. o. tab. 17. fig. 60. ? Ich habe die Wespe einmal Anfang Mai in Eicheube- slündeu der Umgegend Braunschweigs gefangen. Genus II. Andricus m. 1) A. quad rilineatus m. : rufus; antennis, abdominlsqne dorso basi apiceque nigro-fuscis ; mesothoracis dorso strigis quatuor, metathoracisque declivitate nigris. Long*, lin. 1*/^ $, Antennis fere filiformibus löarticnlatis. Am lOten April im hiesigen Forstgarteu gefangen. 191 2) A. triliucatus m.; nii>:er; anteniiis basi, nljdomiiic podi- Ijiisqne riilis; tlioiacis dorso rufo, liueis triljiis iiigris; abdo- iiiiiK^ apioo, coxarum posticarmn basi nlgris. Thorax tiaiis- vcrsim ruü:iilosus. Loiii»-. liii. 1 $. Aus dem Holze der Zapfeiigalleu (C. fectmdatrix) gezogen. 3) A. noduli in.: (fem.) iiiger ; anteimis basi, abdoraiiie pedi- busijue rnfis; abdomiiiis apice, coxis posticis basi nigris; tibiis posticis fiiscis, tarsis pallidis. Mas. niger; aiiteiiuis fusco-(es(aceis, apice vix obscn- rioribns; pedibus ut iii 2 colorafis. Long. liii. Y^. Die Made lebt iin Holze jiiuger Eicheulriebc, die dadurch verkrüppeln und äufserlicb mit kleinen Beulen , aus welchen sich später die Wespe herausfrifst , Terunstaltet sind. Aus Trieben von 1 Zoll Länge habe ich schon gegen 30 Wespen gezogen, von denen jede ihre gesonderte Beule bewohnte. Sehr liäulig um Berlin, Auch in, an der Basis angeschwollenen Blattstielen. Ob hierher Reauin. III. Tab. 43. f. 1 — 3 ? — Mal^ pighi Tab. IX. fig. 28. 4) A. iuflalor ra.: niger; antenuis pedibusqne pallidis, co- xis posticis basi nigris; abdomiue lateribus rufo. Capite thoraceque coriaceis, scutello rotundalo, exarato, abdomiue valde compresso, segmento primo longitudine vix dimidii abdominis; vagiiiae elongatae. Long. Iin. 1. Die Galle besteht in einer keulenförmigen Anschwellung der Spitze der Eichentriebe; an Stelle der Terminalkuospe zeigt sich eine tief in den Trieb hineingehende offene Höhle, ge- wisserniafsen ein Vorhof, auf dessen Grunde die eiförmige braune Galle in die Holzmasse eingesenkt ist. Malyighi 0. 0. tab. 12. fig. 40 i nnd n. 5) A. curvator m.: niger; antennis fuscis , basi pallidiori- bus; pedibus testaceis , coxis, femoribiis posticis latere in- teriore plus minus nigris. Long. Iin. 1 cf. 2. Die kleine braune Galle liegt lose in einer durch An- schwellung der Eichen -Blatträuder gebildeten, vielmal gröfsc- ren Höhle. Reaum. III. tab. 39. fig. 5 — 8. 6) A. testacei pes ra.: niger; mandibalis rufis; antennis 192 basi, sqnamulls, pedibiisque pallide-flavis; basi coxarum posticaium ni^ra. Long-. lin. 1. 5. In Eichcübestäudeii gefangen. Berlin. 7) A. albipes m.: niger; antonnis fuscis, basi pallidis; pc- dibus albidis, coxis basique fcmorum nigris. Long. llu. In Eicbenbcsläudeu gefangen. Berlin. 8) A. pallicoruis m.: nigor; antennis, ore, sqnaraulis pc- dibusque lestaceis; coxis nigris, femoribns posterioribus li- biisque poslicis basi fuscis. Long, lin, Y^. $. Scntcllura acnmiaatura. In Eichenbesländen gefangen. Berlin. 9) A. mouiliatus ra.: niger; squaraulis pedibnsqiie ferrngi- neo-rufis, coxis posticis basi nigris, tibiis poslicis subfus- cis. Long. lin. Y^. cf antennis moniliformibus. In Eicheubesläudeu gefangen. Berlin. Genus IIL Neurot er us in. 1) N. Malpighii m.: Cynips bsxccArnm Lin. Fbr.1 C. longi- peunis Fbr. Oliv.? Niger; mandibnlis, orbilis oculoruin facialibus, geuitalibusqiie rulis; anleunis basi pedibnsqne tes- laceis; coxis, femoribus basi, tibiisque posticis apice phis nii- nns nigris. Abdomen valde coinpressnm, dorso cariuato; alae nervis nnbeculatis $. Long. lin. 1*/^. Die Galle liiiseuförinig, auf der Oberseite mit einzelnen langen Haaren bewachsen, röthlich, 2 — 2'/, Lin. im Durchmes- ser; sehr häufig, mitunter 20 — 30 auf einem Blatte. Malpighi 0. 0. lab. VII. iig. 15. — Reaum, Ins, in. lab. 42. fig. 8-10. 2) N. inquilinus m.: niger; ore, antennis basi, squaraulis pedibusque flavis; basi summa coxarum nigra. Alis arcolac radialis basi, nervoque obliquo colore fusco linclis. $ Long-, lin. l'/j. Scutello lateribus luberculalo. Ein einziges Weibchen habe ich einst aus einer Galle der Cynips folii gezogen. 3) N. Rcaumurii m.: niger; mandibnlis, anlennarum arti- culo 3 et 4 basi rufis; pedibus rufo- testaccis, coxis, ferne- 193 riim !»asi, tibianim posticarum apice plus mijius fuscis vcl uii^ris; alae hjaliiiac. $. Long. lin. i. Die tiiigemeiii zicrlidicii, kleinen, rollien Gallen, davon niiliinler 30 — 40 auf einem Eiehenblatte sitzen, haben genau die Form kleiner mit Seide übeisponnener HemdeiiknöpicLen. Rcaum. Ins. 111. lab. 4) N. defectus m.: nigerj pedibns fuscis: trochanteribus, geniculis basi, apice libiarum larsisque dilutioiibus , subtes- taeeis. Alae arcola deficiente; nervus stigraaticus brevissi- mus. $. Long. iiu. 1. In Eichenbeständen gefangen. 5) N. poiitus m.: nigcr; orc, antennarum basi pedibusque fusco-testaccis; coxis femorum basi nigris; Ihoracis dorso uilidissimo, puucliira omiiino nnlla. Long. lin. V*« Mitte Augnst in Eichenbeständeu gefangen. Genus IV. Teras in. 1) T. termiualis, C. lerrainalis Fbr. C. ramuli Lin.'ih. feniigineo - testaceus , abdomine plus minus fuscescentCi Long. lin. ly^ O ö^. Aus den bis ly, Zoll im Durchmesser haltenden viel- kammerigen Schvvammgallen au den Eichenzweigen. (Nicht immer gipfelständig.) Reaiim. Ins. 3. tab. 41. fig. 1—5. — Pnz. Fii. Germ. 85. lab. 13. — MaJp. 0. o. tab. X. Genus V. Apophyllus m. 1) A. apterus, C. aptera Fbr.: fcrrugineus; antennarum llagello abdomiuisque ciugulo ferrugiuco - nigris. $. Longit, lin. 2%. Von Herrn Heijer um Lüneburg mehrfach auf Schnee herumkriechend gefangen. Das Exemplar meiner Sammlung verdanke ich der Güte des Herrn Sajcesen zu Clausthal. Voa deu mitunter ungeflügelten Männchen der vorigen Gattung uu- terscheidet sich dies Weibchen durch den ameisenformigen Thorax, und das kleine, kaum erkeunbare Schildciien. (II. Band. I.Heft) 13 194 Genus VI. Rhodites m."^) 1) Rli. Rosae, C. Rosae Ltn. Fbr.: niger; pcdibns rafis, coxis, troehanterihus femorumque basi nigris. 5 venire basi rufo, larsis fiiscis; alis cellulis radialibiis colorc fusco om- niiio tiuclis. Loiig. liu. 2. cT abdomiue lolo uigro, alis ubi- que h)^aliuis. Im sogcnaimleii Bedoguar der wilden Rose. Reaum. 3. t. 46. fig. 5 — 8. t. 47. f. 1. 4. 2) Rli. Centifoliac ni,: niger; pedibus rufis, coxis, tro- chanleribus femorumque basi nigris. $ venire basi rufo tar- sis fuscis ; alis cellulis radialihus tauluramodo basi colore fusco tinctis. Long. lin. 2. ;er; pediljus, abdominisqne parte TÜlosa rnfis; coxis, trocbanteribus, femoribusfjiie summa basi nigris; alis fuscescontibiis; iboracis dorso caiialiculis convergonlibus tribus. d^ Long. lin. I-/3. 2) S. canaliculatHs ra.: iiiger; geniciilis, tibiis larsisque nigris; thoracis dorso canalicnlis profuudis convcrgenlibus tribus; alis hjalinis, areolae nervo inferiore obliterato. $ c^ Long", lin. 1-/3» 3) S. levigatus m.: niger; antenuarura flagcllo, ore, squa- raulis pcdibusqne fnsco - testaceis , coxis femoribusque basi fuscis; abdominis parto villoso subrufo; thoracis dorso le- vissimo. cf Long. liu. ^/^. Genus XX. Amphlthectus m. 1) Ä. Dahlbohmii ra.: niger; anfennarura llagello abdo- mineque nigro - fuscis ; ore, geniculis, tibiis tarsisqne rufis; abdominis laleribns rufonnunlatis. 2 Long. lin. 2. Von Dr. Dahlhohm aus Lund und Prof. Leunis aus Hildosheira erbalten. Genus XXI. Ihalia Laiv. 1) Ib. cultel la tor Lafr.: niger; antennis pedibusque nigro- fnscis; mandibulis, squamulis, pedibus auterioribus plus minus, abdoraineqne rnfis. cT Long. Lin. 5. Einmal in der Mark Brandenburg gefangen. Dies sind die Arten meiner Sammlung, deren Charak- teristik eine Aufzählung aller derjenigen von Linne, Fabrik cius und Kirhy beschriebenen und benannton Arten folgen mag, die mir noch nicht zu Gesicht gekommen sind. 1) Cynips Hieracii Lin.: Hieracli murorum Un, Faun. Suec. 1519. 2) Cynips Glechomae L.in.'. fusca, thorace villoso. Lin. Faun. Suec. 1520. — Fahr. Syst. Picz. p. 20/i 143. — Reaum. Ins. 3. tab. 42. fig. 1 — 5. — - Malp. Op. omii. tab. 9. fig. 24. 3) Cyiiips Quercus baccarum Lin.: nigra; basi an- tcunarum pedibusquo flavescentibus. Lin. Faun. Suec. 1522. — Fabr. Syst. Piez. p. 144. 3. — Reaum, Ins. 3. 192, lab. 42. üg. 8. Durcbsicbtige Galleu von der Gröfse und Gestalt der Erbsen auf der Unterseite der Eidienblältcr. 4) C. Quercus inferus Lin.: atra; auteunis pedibusfjne paliidis. Liti. Syst. Nat. 918. b. — Fabr. Syst. Piez. p. 144. 5. Einkaniraerige, l{n!j,liche, glanzlose rothe Gallen auf der Unterseite der EidicnhliUter. Nlb. Die Wespe gebort walirscheinlich der Gatdmg Syucr- giis an, die Galle düiile die des Cynips longiveulris oder rufipes sein. 5) C. Qncrcus petioli Lin.: nigra, pedibus albidis, ft'Uloribus fuscis. Lin. F. S. 1523. - Fabr. S. P. 145. b. — Roe- sei Ins. app. t. 35. tig. 3. Au den Stielen junger Elchentriebe , in aufgcschwolleueu beiderseits convexeu Gallen. Ntb. Die Wespe diiifte anch ein Syuergus, und nicht Ur- heberin der Galle sei«. 6) C. Qnercus pedunculi Lin.: grisea; alls cruce linear!. Lin. F. S. n. 1524. — Fabr. S. P. p. 145. n. 7 — Rcaum. Ins. 3. tab. 40 fig 1 — 6. — Malpiglu Tab. 16. fig. 56. In kloinen länglich -runden Gallen an den Stielen der mrumlichen Eichenblüthe. 7) C. Quercus gemmae Lin.: Magnifudo pediculi; gn'sea s. testacea, oculi fusci; antennae subfuscae, longiludine corporis. Alae hyalinae, cruce lineari. Lin. F. S. n. 1525. — Picaum. ins. 3. t. 43. Die Galle ist unstreitig die der C, focnndatrix, die Wespe hiugegeu wahrscheinlich eiu Syuergus. 20S 8) C. Quercus ramuli Lin.x pallida; abdomine ocuUsque iiigris; anlemiae moiiiliformcs, longitudiiie aljdoralnis. Minima, Lin. Fu. S. n. 1527. — Fbr. S. P. p. 145 n. 8. In vveifseu wolligen Gallen au den Aesten der Eithe. Ntb. Wahrscheiulich in Folge eines Versehens hcifst es bei Fbr. S. P. p. 145. n. 8: C. pallida, abdomine alis- cjnc nigris. Ich vermutbc, dafs diese Art mit C. ter- minalis Fabr. zusammenfiillt. 9) C. Quercus tojae Fabr.: grisea, abdomiue ferrngineo nitido. Fabr. S. P. p. 145. n. 9. — Coqueb. Illnstr. 1. 7. tab. 1. fig. 9. — Bosc. Journ. d'Hist. nat. 2. tab. 32 fig-. 1—3. In eiukaramerigen runden Seh wamragallen auf der Spitze der Eichenzweige. 10) C. Quercus Ilicis Fabr.: atra, nitida; thorace pe- dibuscjue pallide flavis. Fabr. S. P. p. 145. n. 10. — Mus. Dom. Bosc. In kleinen, zusammenhängenden, niedergedrückten, ein- kammerigen Gallen auf Quercus ilex. 11) C. Quercus radicis Fabr. : grisea ; abdomine ferru- gineo nitido; raacula dorsali atra. Fabr. S. P. p. 146. u. 11. -— Bosc. Journ. de Phjs. 1794. fig. In harten, holzigen, viel kämm er igen Gallen an den Wurzeln von Q. robiir. Ntb. Hierher wahrscheinlich: Fleaum. Ins. 3. tab. 44. fig. 6. 12) C. longipennis Fabr.: atra, abdomiue compresso; alis elongatis albis, puncfis duobus nigris. Fabr. S. P. p. 148. n. 21. — Coqveb. Illustr. 1. 7. tab. 1. fig-. 10. — Reatim. Ins. 3. tab. 42. fig. 8, 9, 10. In kleineu, niedergedrückten einkammerigen Gallen. Frankreich. 13) C. rufipes Fbr.: nigra, nitida; ano pedibusfiue rufis. Gröfse und Gestalt C. Rosae. Oestreich. 14) C. Quercus radius Kirbtj.'i 15) C. Urticae Ktrbj/.l 206 16) C. pilicornis Kirbj/.l 17) C. psenes Fahr.'i 18) C. Sycomori FbrA Eine Cjnips Fagi g'iebt es nicht; die kegelförmigen Gallen auf den Buchen- Bläüern sind das Produkt zweier Ar- ten der Gattung Cecidoinj-ia, welche beide ich in diesem Früh- jahre gezogen und im 4ten Hefte des ersten Bandes meiner Jahresberichte beschrieben habe. Ebenso sind die von Linne und Fahricius unter dem Namen Cjnips Vimiualis, Amerinae, Capracae, Salicis stro- bili beschriebenen Insekten sehr wahrscheinlich keine Gall- wespen, sondern parasitische Hyraeuopteren, die beiden letztem aus der Familie der Pteromalinen, wohin auch C, Serratulac Fahr, zu zählen sein wird. Ob überhaupt auf der Weide andere als parasitische Gall- wespen ans der Gattung Xystus n. (Blattlausfresser) vorkom- men, bezweifele ich sehr. Die Abbildung, welche Malpighi Tab. 14 fig. 43 giebt, hat zwar viel Aehnlicbkeit mit einer Gallwespen -Galle, besonders mit der der C. fecundatrix, kann aber auch von einer Cecidomjia herrühren. Es folgen nun diejenigen Gallwespen, von welchen ich bis jetzt das vollkommne Insekt noch nicht gezogen, sondern nur die Larve und die Galle untersucht, durch Untersuchung der Larve aber die Gewifsheit erlangt habe, dafs sie der Gruppe der Gallwespen angehören. Melsrere Jabre hindurch habe ich aus diesen Gallen nur Pteromalinen und Arten der Gattung Sjnergus gezogen. Um späterbiu deren Wohnort mit wenigen Worten bezeichnen zu können, erlaube ich mir die Urheber desselben im Voraus durch einen Namen zu bezeichnen. 19) C. 0 Stria m.: Auf der Unterseile der Eichenblälter zei- gen die stärkeren Blaltrippen seitlich einen langen Ein- schnitt, aus welchem eine schotenartige Hülse hervorwachst, in welcher die eigentliche nierenförniige Galle, genau wie die Erbse in der Schote angewachsen ist. Mit Yergröfse- rung der Galle öffnet sich die Schote in zwei gleiche Hälf- ten wie die Schaale einer Auster. Die Galle selbst ist gelb- lich, roth getüpfelt, glatt, niereuförmig von der Gröfse eines Schrootkorus No. 3. 207 Im Berliner Thiergarten. 20) C. interruptrix m.: Die kugelförmigen, grünen, glat- ten Gallen, von der Grüfse der Rohposten, sind durch die Blatliläche hindurch gewachsen; die Masse der Galle ist weich, flojschlg, saftig, der Galle von Trig. crustalis ähnlich. Violleicht gehört hierher Reaum. 3. Tah. 35 fig 10. 11. Die Galle entsteht sehr zeitig im Frühjahr, die Wespe schwärmt in demselben Jahre bereits im Juni. Bis jetzt habe ich nur Synorgus vulgaris und Pteromaliuen in grofser Menge daraus gezogen. 21) C. globuli m. : Grüne Kugeln von der Gröfse der Schrooto No. 0, welche gemeinbin aus den Terminal- doch auch aus doli Lateral -Knospen der Eiche hervorbrechen. Die eiu- kammerige Galle besieht aus einer harten holzigen Wandung, welche mit eiiier dünnen , grünen , saftigen Rinde bedeckt ist. Entfernt man diese letztere, so erhält die Galle ge- nau das Ansehn der Samenkerne von Cornus sangninea, d. h. die Oberfläche ist mit erhabenen Leisten netzförmig überzogen. Ob Reaum, Ilf. Tab. 43 fig. 1 — 3 hierher zu ziehen? Häufig in der Umgegend Brauuschweigs , seltener im Thiergarten Berlin's. 22) C. glandulae m.: Die im Spätherbst aus den Seiten- kuospen der Eiche hervorkommende Galle hat die Form der Eichelfrucht mit Einschinfs des Napfes ; die grüne Farbe ist durch lange weifse seidenglänzende Haare verdeckt. Die weiche, ausgewachsene 4 — 4Y2 Linien lange Galle ist zweikammerig, die obere Kammer in dem der Eichel ent- sprechenden Theile ist ebenfalls mit Seidenbaaren bekleidet und enthält die Larve; die untere Kammer in dem dem Kelche entsprechenden Theile ist leer. Yon Anfang September ab nicht selten im Thiergarten Berlin's. 23) C. lignicola m.: Harte, holzige, eiukamraerige, mit brau- ner, rissiger Rinde bedeckte kugelrunde Gallen, von der Grö- fse starker Rehposten, sitzen mitunter trauheuförmig zu 4 — 5 Stück an den Seiten der Eichentriebe. Sie beherbergeu 208 eine der gröfsten Gallwespen -Arten, denn die Fluglöcher derselben messen 1 Linie im Durchmesser. Umgegend Berlins. 24) C. renum m : Im Spiitherbsle findet man die Oberfläche der Eichenbliittor mit einer sehr grofsen Menge kleiner un- regelmiifsig geformter Gallen bedeckt, von denen off 50 — 60 auf eins r Blattfläche sitzen. Die gröfsten und vollkommen- sten haben die Gröfse eines Hanfkorns, sind auf der Ober- seite niedergedrückt und laufen dort bisweilen in zwei bis drei stumpfe Spitzen aus. Die Gestalt der vollkommnen Galle ist gröfstentheils niereuförmig. Die Gallen erreichen erst nach dem Abfallen der BliUter ihre volikommne Reife. Bis jetzt habe ich aus dieser Galle nur Sjnergus libialis und Klugii gezogen, aufserdem zwei ExempKire einer An- thomjia — blafsgelb; überall mit langen schwarzen Bor- stenhaaien; das letzte Füblerglied schwarz. Länge l/^g Linien. (Auth. gallarum m.) Ich finde die Fliege bei Meigen nicht beschrieben; sollte sie die Gallenmutter sein? 25) C. autumnalis ra. : Die Gallen brechen erst Anfang October aus den Knospen hervor, die Schuppen auseinan- der drängend , bleiben aber mindestens bis zur Plälfte von dieser umschlossen. Die Galle ist länglich, eicheiförmig, l^/, — 2V2 Linien lang, schön grün, von einer fleischigen Rinde bedeckt, unter welcher, wie bei der Galle C. globuli eine holzige Schicht liegt, die hier aber mit Längsfurchen versehen ist. Mitte Oktober fällt die Galle aus der Knospe und überwintert im Laube. Häufig um Berlin und Braunschweig. 26) C. axillaris m,: Der Stich des Mutterinsekts wird in den Winkel zwischen Blattaeh seiknospe und Stengel ange- bracht; sowohl der Hanpttrieb als der der Seitenknospe schwellen dadurch an, lassen aber zwischen sieh eine grö- fse Höhle, in welcher eine kleine braune Galle, wie bei Andricus curvator liegt. Selten — mit C. inflatrix um Braunschweig. 27) C. lateralis ra.: Die in einer Höhlung des aufgeschwol- lenen Blattraudes liegende nierenförnii^e Galle hat genau die Form und ßildun» der Galle von Andricus curvator. 209 das Blatt gehört aber keider Eiche, sondern sehr wnhrschein. lieb einer Vinca an. Vergleicht man die grofse Zahl der von MalpfgJu^ Roesel, Reaumur und Andern abgebildeten Gallen mit den im Vorhergehenden beschriebenen, so ergiebt sich, dafs dem Entomologen hier uoch ein reiches Feld der Forschung offea Steht; meine Arbeit würde reichlich belohnt sein, wenn es mir gelungen sein sollte dazu anzuregen und dieselbe zu er- leichtern. Eine speciellere Bearbeitung der Gallwespen hoffe ich in der Fortsetzung meines Werkes: die Adcrf lügler Deutschlands, an welcher ich bisher durch die Verände- rung meines Wohnortes und Wirkungskreises behindert wurde, zu liefern, und erlaube mir die Bitte au alle Freunde der Hjmenoptcrologie um Beiträge zur möglichsten Vervollständi- gung derselben. Besonders dankbar würde ich für, wo mög- lich von Gallen und deren Insekten begleitete Mitlbeilungeu über Cynips psenes und Sjcomori Fah\ sein, die mir noch gänzlicli unbekannt sind. Brauuschweig im Mai 1839. Dr. Th. Hartig, Forstrath und Professor. (II. Band. 1. Heft.) 14 IV. U c b 0 r die Gattung S t a p h y 1 i 11 u von J. Ii. €. Crraventaorst. -i^icsc Gattung, wie sie von mir 1802 in meinotn ersten entomologischen Versuche, Coleoptera Microptera Brunsviccn- sia, und 1806 in meiuer Moiiograpliia Coleopterorum Microp- tcrorum aufgestellt wurde, ist späterhin von mehreren Eiilonio- logen nach und nach in mehrere Gattungen getrennt worden, deren Giiluzen aber zum Theil wieder von dem Einen erwei- tert, von dem Andern verengert wurden, so dafs in manchen Fällen die gleichnamigen Gattungen der verschiedenen Schrift- steller ganz von einander verschieden sind j besonders gilt die- ses von dem Gattungsnamen Emus und Staphyliuus. Dadurch, und weil mir manche der neuerlichst aufgestellten hierherge- liörigen Gattungen zur Zeit noch unbekannt sind , bin ich nicht selten in Verlegenheit , wohin ich manche der Arten oder Ar- iengruppen, die ich vor mir habe, stellen soll. Vorläufig habe ich eine systematische Uebersicht derjenigen Arten ent- worfen, die ich selbst besitze oder vergleichen konnte, indem ich erst die Gruppen nach ihrem ganzen natürlichen (nicht zu beschreibenden, sondern nach dem durch das Auge wahrge- nommenen Gesammteindruck aufzufassenden) Habitus zusam- menstellte, und dann für diese einzelnen Gruppen, nach der besondern BeschaiTenhcit eines oder einiger Theile , die unter- scheidenden Merkmale aufsuchte, wobei aber nur solche Theile berücksichtigt wurden, welche leicht ins Auge fallen und im- mer deutlich und genau, auch ohne Zerlegung, ganz gesehen und erkannt werden können. So wurden die natürlicheu Grup- 211 pcn denn auch künstlidi von einander goscliieden, — Wenn daljei n>anclie dieser Gruppen, Iicsonders solche, welche reich au Arfeii sind, in andere allinählii!; ühcr^-chen , so ist dieses dem alliijCmein durchgreifenden Gesetze der Natur eutsprechend welche überhaupt keine scharfen Gränzeii kennt und alle We- sen , die ans ihren schalfenden Ililnden in den nianni;i,falli"- sten Geslahen und Verhältnissen hervorkommen, auf kiirzerm oder Iänii,erm Wege, durch allinählige Uehergüuge mit ein- ander verbindet und in gegenseitige Beziehung bringt. — U-h weifs wohl , dafs manche Gruppe in der jetzt lebejulen Schö- pfung noch isolirt dasteht; aber kennen wir denn etwa schon Alles? Lassen uns nicht die Tausendc neuer Euldeckungen, die seit längerer Zeit jährlich aus Licht traten, und durch welche schon so manches genähert und verbunden wurde, was früher weit getrennt schien, auf mehreres dergleichen für die Folgezeit schliefsen? Kanu und wird nicht der allmächtige Wille und die allmächtige Kraft noch Neues hervorrufen, in dem Maasse wie so vieles Alte unterging? Sollen wir nicht das Buch der Vergangenlieit aufschlagen, um darin zn lesen, wie unter den Geschöpfen der Vorwelt, die seit Jahrtausenden ausgestorben sind, so manche waren, die, wenn sie noch jetzt athmeten und ihres Lebens sich freu«(en, vermittelnd zwischen manche entfernte Grnppen treten und sie wieder mit einander in Berührung bringen würden"? Was da war, kann wieder werden, wenu auch auf andere Weise. — Nur der schwache Mensch versucht zu treunen, um die gelrennten Gruppen jede für sich zu betrachten, da er das grofse Ganze nicht mit ei- nem Blicke zn übersehen und als ein Ganzes auf einmal fest- zuhalten vermag. — Daher kommt es denn, dafs die ver- schiedenen Naturforscher gewisse vermeintliche Gränzen bald erweitern bald zjisammenziehen, je nachdem der Eine hier, der Andere dort, den wahren, und doch nur eingebildeten, Gränz- steiu, das sogenannte wesentliche Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Gruppen, entdeckt zu haben glaubt. Daher werden auch alle unsere Gattungen, Familien, Ordnungen ii. s. w. in dem Augenblicke künstlich, wo wir dieselben durch aus^^e- sprochene Kennzeichen festhalten wollen j und doch können wir ohne letzteres, zur gegenseitigen Mittheilung, nicht fertig wer- 14* 212 «Icn. So ist CS auch eine Folge der für ans notliwendigen Künstelei, dafs ich die Gattung Astrapaeus , obgleich sie, nach dem natürlichen Habitus, zu den Staphylinen gehört, jetzt von diesen ausschliefsc , weil das letzte Glied ihrer Kinuladenlas- Ua- breiter ist, und dafs ich die Gattung Pinophilus, obgleich sie im Habitus mehr zu den Lathrobien pafst, jetzt zu den Sta- phjliuen bringe, weil sie mit diesen durch die Kinnladenlas- Icr nnd Schienbeine übereinstimmt. Ein Anderer würde dies anders machen; eiu Dritter würde Veliejus wegen der Fühler, ein Vierter, Fünfter u. s. w. noch andere Gattungen absondern 5 nnd sie Alle würden nach ihrer Ansicht Recht haben, denn CS giebt keine Gränzen für die Trennungen und keine für die Verbindungen. Hier nnn meine Uebersicht , die nach 235 Arten , welche ich vor mir habe, entworfen ist. Die in Dejeans Catalog aufgenommenen Gattungen: Veliejus, Mycetrnpes*, Callicte- nus*, Sauromorphus*, Platytoma*, Emus, Microsaurus, Sta- phylinus, Cafius, Physetops, Eulissus, Xantholinus, Saurio- dcs, Plochionocerus, Platyprosopus , welche ich hierher zilhle (von denen ich aber die mit einem * bezeichneten noch nicht l(cnne) enthalten in Dejean^s Sammlung 277 Arten. Staphylinns, Tarsen fünfglicdrig. Schienbeine dornig. Füh- ler moist schuurfürmig (monilifovmes), oft gegen das Ende zu mehr oder weniger verdickt, selten zusammengedrückt; nur in Einer Familie kammförmig. Kinnla den taste rglie- der gleich dick, oder nur wenig in der Dicke verschieden. Die Staphylinen zerfallen in eilf Familien, nach folgen- der Eiiitheilung: I. Siigeförmige Fühler 9. Familie. II, Schmirförmig- fadenförmige oder gegen das Ende zu dickere Fiililer. A. Halsscliild platt 6. Familie, B. llalsscIiiM mehr oder weniger gewölbt. 1- — viel breiter als lang 11. Familie. 2. — kreisförmig oder quadratisch, zuweilen etwas herzförmig. a. wenig oder gar nicht, selten ziemlich dicht - pimktirt. 21S n. Fühler gegen das Ende verdickt ... 4. Familii;. /)'. — gleich dünn 8. Fauiiliu. b. Halsschild sehr diclit- nnd sehr fein-, selten nur ziemlich dicht -[»mktirt. o. Körper mit sammethaarigen oder wollhaa- rigen Flecken oder Binden 2, Faniilit;. fi. Körper ohne Haarbekleidung, oder nur mit einer Binde anliegender Haare. f Kopf sehr grofs, wie aufgedunsen ; Hals- schild quadratisch -herzförmig ... 3. Familie •J- "i* Kopf zwar grofs, aber nicht aufgednnsen ; Halsschild quadratisch oder fast qua- dratisch 1. Familie, 3. Halsschild verlängert; a. herzförmig 5. Familie. b. kegeitörmig 10. Familie. c. ziemlich gleich breit 7. Familie. 1. Familio. Körper sehr fein- und sehr diclit- oder doch wcnij^- slens diclit- punklirt; ohne starken Glanz, Kopf- und Hals- schild jedoch meist etwas gliiiizender; nackt, ohne Haarbe- kleiduni:,-, doch ist der Hinterleib zuweilen mit seideglänzendcn oder goldglänzenden Haaren bekleidet, welche Längsstreifen, Binden oder Flecke bilden, seltener sind auch die Deckflügel mit solchen Haarflecken. Kopf grofs, oder nur etwas klei- ner als das Halsschild. Halsschild quadratisch, zu- weilen elwas länger ala breit. Deckflüg-el quadratiscJi oder fast quadratisch. Vordertarscn in beiden Geschlechtern sehr breit. Diese Familie, welche einen Thcil der Gattung- Staphy- linus Manncrh. bildet, zerfällt iu 12 Linien: I. Kopf kreisrund. 1. Augen von halber Kopfslange, Halsschild quadratisch , 3. Linie. 2. Augen grofs. Halsschild vorn breiter . . 6. Linie. 3. Augen ein Drittel Kopfslänge. Halsschild fast quadratisch. Vorderschienbeine schlank . 7. Linie. 4. Vorderschienbeine dick ....... «: Linie, IL Kopf herzförmig oder fast herzförmig. 1. Alle Beine sciilank .I. Linie. 2. Vorderbeine breit, zusammengedrückt ... 11. Linie in. K 0 p f quadratisch , .,...,. 9 Linie. 214 IV. Kopf t4rtin.l. 1. Haisschild mit spitzvortref enden Vorderwinkeln 12. Linie. 2. Ilalsscliild mit stumpfen Vorderwinkeln. , . 4. Linie. V. Kopf fpiadratiseli- kreisrund, mit blauen Augen. 1. Kinnbacken gegen die Wurzel breit, mit einem Zahn am Innenrande 1. Linie. 2. Kinnbacken sciilank siciielförmig, olme Zahn . 2. Linie. VI. Kopf fast quadratisch, etwas länger als breit. • 10. Linie. 1. Linie. Kopf quadratisch oder quadratisch - kreisrund. Kinn- hnckcn an der Wurzel breit, mit einem Zaiiii am Innen- rande. Augen ein Viertel oder ein Drittel Kopfslänjz^e, Fab- le r nach dem Ende zu etwas dünner. Ilalsschild quadra- tisch oder fast quadratisch. Goerius LcacJi, Stephens zum Theil; Ocypus Kir- fey, Stephens, Erichson zum Theil; Emus Dejcan z. Th. Europäische Arten*): olens, similis, cjaneus, ma- croceplialus ; aufserdera noch 5 Arten , deren eine von Dahl als hrevipennis, eine von Chevrolat als itallcus Gene niitii;e- llieill wurde. 2. Linie. K opf quadratisch- kreisrund. Kinnhacken schlank, sichelförmig^. Augen ein Drittel Kopfslänge. Fühler gegen das Ende etwas dünner. Hals Schild etwas länger als breit, iiach hinten etwas schmäler. Goerius Lcach, Stephens zum Tbeil ; 0 c ) p u s Erich- son zum Tlicil; Emus Dejcan zum Theil; Anodus von JVorth'iann. E u r 0 p ä i ö e h e Art : morio. 3. Lin i e. Kopf kreisrund. Augen lialbe Kopfslängc. Ilals- bch ild quadratisch. Staphylinus Stephens zum Theil; Goerius Leavh, Stephens zum Tiiril; Ocypus liirbj/ , Erichsvn zum Tiieil. Emus Dejcan isum Theil ; T a s g i u s Stephens, blofs für ater. *) l)iejeni;.',on Arien , bei denen niclits weiter angemerkt ist, sind unter dem angegebenen Namen in den beiden zu Anfang dieses Auf- satzes erwähnten Schriften besclirieben. 213 Enrop.äischo Arten: bninnipes, podatov, foscaliis chalcocoplialiis, aeiieoco|)Iialiis; imH aufserdem noch drei Ar- ten, deron eine von Chcvrolat als rnfi|(alpus Dejcan nii(i>e- theilt wurde. — Enropäischc and Nordain erikani- sche Art: ater. — S üdamcrikaniscli c Arten: zwei, von Chcvrolat als viridieollis Dcjean nnd liacinorrhoidalis Olhier mit^elheilt. — Afrikanische Art : longns Cheirolat. 4. Linie. Kopf eirnnd , ohne engern Hals. H a 1 s s c h i 1 d mit stampfen Vorderwinkeln. Physetops 31annerheim ? Enropilische Art: von Chevrolat als nitidicollis iü/a«- ncrh. mitgethcilt. — Ostindische Art: eine. 5. Linie. Kopf herzförmig- oder qnadratisch- herzförmig. Augen von verschiedener Gröfse. Halsschild qnadratisch oder et- was länger. Beine sämmtiich schlank. Staphyliuus Stephens, Erichson znni Theil; Goe- rins Lcach zum Thcil; Emus Dejean zum Theil. Europäische Arten: erythropus, stercorarius, latehri- cola, Intarins; und noch drei Arten, von Dahl als caryntliia- cns, alpinus und fnscipcs milgotheilt. — Nordamerika- nische Arten: femoralus, cinnaniopterns, maculosns; nnd noch acht Arten, deren eins^ von Heer als tibialis, eine von Ger- mar als iusignis Dejean mitgelheilt wurde. — Südame- rikanische Art: voji Chevrolat als cinerous Dejean mit- getheilt. — Südamerikanische und Südafrikanische Art: toraentosns. — Afrikanische Arten: drei. 6. Linie. Kopf kreisrund. Augen grofs. Hals seh ild etwa-^ länger als breit, vorn breiter. Südamerikanische Arten : zwei , von Klug als scg - mentarins und luridipes niitgetheilt. 7. Linie. Kopf kreisrund. Augen ein Drittel Kopfslänge. Fnli 1er gleich dünn oder gegen das Ende etwas dicker. Hals- Schild quadratisch oder etwas weniges länger, H i n » e v I e i b mit metallischgelben Flecken oder Binden. 216 Staphjlinus Leach, Stephens y Erichson zum ThcW; Emus Dejeati zum Thcil, Europäische Arten : castanopterus, erythropterus, fossor. 8. Linie, Kopf kreisrund j etwas g^edunsen. Augen ein Drittel Kopfslängo. Halsschild quadratisch - herzförmig-, etwas länger als hreit. Yorderschienbeiuc sehr dick. Ostindische Art; eine. 9. Linie. Kopf quadratisch. Augen halbe Kopfslänge. Europäische Art : eine, — Südamerikanische Art: eine von Germar als flavicaudis mitgetheilt. 10. Linie. Kopf viereckig, etwas länger als breit, Halsscbild desgleichen. Staphjlinus Dejean zum Theil ; G a b r i u s Leach^ Sfcphcjis zum Theil; Philonthus Ei'ichson zum Theil. Europäische Art ; cinerasceus. 11. Linie. Kopf herzförmig, Augen grofs. Vorderbeine sehr breit, zusammengedrückt. F i n 0 p h i 1 u s Gravenhorst. Nordamerikanische Art: latipes. — Ostiudi- sehe Art; eine. 12. Linie. Kopf kreisrund. Halsschild mit spitzvorstehenden Vorderwinkelii. S ü d a m e r i k a u i s c h e Art : von Heer als azureus Heer mitgetheilt. 2. Familie. Körper d i c h t - p u u k t i r t , mehr oder weniger mit einem sam nieta r tigen oder wolligen Ueberznge, wel- cher Flecken oder Binden darstellt. Kopf grofs oder etwas kleiner als das Halsschiid, kreisrund, selten herzförmig. Hals- schild herzförmig oder k r e i sr und - quad r a t i seh. Deckflügel quadratisch oder etwas länger. Yordertar- sen in beiden Geschlechtern breit. 217 Diese Familie, welche die Gattung Eraos Mannerheim bildet, zerfilllt iu folgende 4 Linien: I. Kopf kreisrund. 1. Augen grofs. Halsschild mit spitzen Vorder- winkeln. a. Füll 1er gegen das Ende dicker 1. Linie, b. Fühler gleichdünn 2. Linie. 2. Augen halbe Kopfslänge. Halsschild mit stum- pfen Vorderwinkeln 3. Linie, IL Kopf herzförmig oder fast quadratisch 4. Linie. 1. Linie. Kopf kreisrnnd. Augen grofs. Fühler gegen das Ende dicker. Halsschild herzförmig, mit sehr spifz vor- ragenden Vorderwinkeln. M i 1 1 e 1 s c h i c n b e i n e am Ende breit. Erans Dejean zum Theil, Südamerikanische Art: vcrsicolor. 2. Linie. Kopf kreisrund. An gen grofs. Fühler gleich dünn, Halsschild quadratisch -herzförmig, mit etwas spitzen Yor- derwinkcln. Staphylinas Stephens^ Erichson zum Theil; Emus Dejean zum Theil. Europäische Arten: nebnlosus, murinus. — Nord- amerikanische Art: cingulatiis. — Ostiudische Art: eine. 3. Linie. Kopf kreisrnnd. Augen halbe Kopfslänge. Hals- schild kreisrund oder quadratisch -kreisrund. S t a p h j 1 i n u s Stephens , Erichson zum Theil j Emus Dejean zum Theil. Europäische Arten: pubesceus, chrysocephalus. — Südamerikanische Art: chrysis. 4. Linie. Kopf herzförmig oder fast quadratisch. Augen halbe Kopfslünge. Fühler gegen das Ende etwas dicker. Hals- schild quadratisch -herzförmig, oder quadratisch mit gerun- detem Hinterrande, fast breiter als lang. Emus Leach, Stephens', Emus Dejean zum Tlieil ; Greophilus Kirbj/ zum Theil 5 Staphyliuus Erichson zum Theil. 218 Europäische Art: hirlns, 3. Familie. K ö I- p c r sehr f e i u - und sehr d i c Ii t - p u ii k 1 i r t , oline Ghuiz. Kopf sehr grofs , herzförmig, etwas aufge- dunsen. Augen klein. Fühler gegen das Ende dicker und zusammeugcdriickt. Halsschild h erzfö rm ig- qua- dratisch. Deckflügcl fast quadralisch. Yordertar- sen breit. Ostindische Art: eine. 4. Familie. Kopf grofs oder etwas kleiner als das Halsschild, sehr gltlnzend, glatt, au der Basis und an den Seiten punklirt. Fühler gegen das Ende viel dicker. Halsschild glatt, sehr glänzend; Vorderrand gerade, Sciten- ränder und Hinterrand gerundet. Dcckfln gel fast quadralisch, sehr fein- und sehr dicht -punklirt, meist mit ei- ner Haarhinde. Hinterleih dicht- punkfirt, haarig -gelleckt. Vorder tarsen breit. Diese Familie, oder die Gattung Creophilus Stephens und Mannerheim y zerfällt in 2 Linien: I. Mit schlanken Beinen 1. Linie. II. Mit kurzen, breiten, znsanimengedriickten Beinen. 2. Linie. 1. Linie. Kopf entweder kreisrnnd- herzförmig oder viereckig und etwas breiter als lang. Augen halbe Kopfslänge. Fi'i liier gegen das Ende dicker. Beine scliiaiik. Creophilus Stephens^ ßJannerhcini; Creophilus liirbtj zum Theil ; Emus Dcjcan zum Tliei 1 ; S t a p h y 1 i n u s Erichson zum Thell. Europäische Art: maxillosus. — Nord amerika- nische (uud europäische?) Art: villosns. — Südameri- kanische Art: von Chevrolat als sinuatus milgetheilt. — Australische Art: oculalus. 2. liinie. Kopf kreisrund. Augen klein. Fühler sehr kurz uud sehr dick. Beine sehr kurz, breit zusammengedrückt. Südamerikanische Art : eine. 219 6. Familie. K Ol- per etwas glänzend. Kopf j^rofs, kreisrund oder fasl quadratisch (mit langen dünnen Kinnbacken nnd Tastern). Halsscliild verlängert - h erzfü rmi g, pimklirl; die Punkte aber nicht diclit gestellt, zuweilen reihenweise geordnet. Deckflügel fast quadratisch, puuktirf , zuweilen mit einer Haarbinde. Vordertarsen dünn. Diese Familie zerfällt in drei Linien: I. Allgen grofs. H alsscli i Id ninzlicli, grob-punktirt . I.Linie. II. Augen halbe Kopl'slänge. Ilalsschild grob-piinktiit .2, Linie. III. Angen lialbe Koi)rslänge. Halsschild mit wenigen uiul feinen reihenweis gestellten Punkten .... 3. Linie. 1. Liuie. Kopf grob-puuktirt. Augen grofs. Halsschild nuizlieli , mit vielen groben Punkten. Deckflügcl grofs, quadratiscii. Südamerikanische Art: von Westertnann als hac- 2. L i n i e. Kopf mit wenigen Punkten, aber mit einer tiefen Längs- fnrche zwischen den Augen. Angen halbe Kopfslänge. Hals Schild grob - punktirt, ohne Runzeln. Dcckflügel grofs, quadratisch. Südamerikanische Art: eine. 3. Linie. Kopf mit wenigen Punkten, aber mit einer tiefen Längs- furehe zwisehcn den Augen. Augen halbe Kopfslänge. Halsschild fein- und wenig - punktirt, in der Mitte 10 Punkte in zwei Reihen. Deckflügel etwas grolser als das Halsschild. Südamerikanische Art: eine. 6. Familie. Körper glatt, gläuzend. Kopf grofs, mit einigen unordentlich in Strichen gestellten Punkten. Halsschild sehr platt, fast ((uad rati seh , an den Seiten vielpunk- tirt, in der Mille mit einigen reihenweise gestellten Punkten. Deckflügel quadratisch, sehr fein- und sehr dicht- punktirt. 220 Vordertarsen (au dem einzigen Weibchen welches ich vor mir habe) etwas stärker als die Hintertarsen. Ost indische Art: eine. 7. Familie. Körper glänzend; Dccldlügel zuweilen ohne Glanz. Kopf grofs oder etwas kleiner als das Halsschild, wenig pnnktirt, selten viclpunktirt. Halsschild verlängert, niemals herzförmig, sondern entweder mit geraden oder mit gerundeten Seitenräudern; viel- oder wenig- punktirt, die Punkte meist reihenweise gestellt. Deckflügel punk- tirt, meist länger als breit. Verde rtarsen breit oder dünn, meist (aber niclit immer) araMännchen stärker als am Weibche«. Diese Familie zerfällt in 7 Linien : I. Deckflügel ohne Glanz, selir fein- und sehr dicht- punktirt. 1. Kopf grofs, dicht- punktirt, ohne gröfsern Punkt am innern Augenrande 1, Linie. 2. Kopf wie 1. Linie, aber mit einem gröfsern Punkte am innern Augenrande 2. Linie. n. Deckflügel glänzend. 1. Kopf quadratisch oder kreisrund. a. mit vielen Punkten 6. Linie. b. mit wenigen Punkten 7. Linie. c. mit tiefen Gruben 3, Linie. 2. Kopf eirund, punktirt 5, Linie. 3. Kopf verlängert, an der Basis breiter, punktirt, vorn mit 2 — i Längsfurchen 4, Linie. 1. Linie. Kopf grofs, dicht -punktirt, ohne gröfsern Punkt am inuern Augenrande. Deckflügel ohne Glanz, sehr fein- uud sehr dicht punktirt. Europäische Art: eine. , 2. Linie. Kopf grofs, fast quadratisch ; mit einem gröfsern Punkt am innern Augeurande und zwei dergleichen zwischen jenen, Deckflügel ohne Glanz, mit sehr feineu und sehr dicht stehenden Punkten. Cafius Lcach^ Stephens, Dejcan. Cafins Mati- nerheim zum Theil ; Philonthus Erichson zum Theil. Europäische Art: xautholoma. 221 3. Linie. Kopf sehr grofs, kreisrund -quadratisch, mit ciiiij^en ü,röfscrn Punkten und aiifscrdem mit 4 grofsen, runden, im Vier- eck siehenden Gruben auf der Stirn. Deckflngel glänzend, dicht-puulirt. Europäische Art'? wurde von Rtidd als Calius xan- tholonia? eingesandt; vielleicht Cafius Leachii Dejcan'i 4. Linie. Kopf verlängert, an der Basis breiter, wenig -puuktirtj vorn mit 2 parallelen Längsfurchen und aufserdem mit einer vom innern Augenrandc schräg ausgehenden Längsfurche, Deckflügel glänzend, dicht- punklirt, G y r 0 h y p n u s Stciihcns. G y r o h y p n u s Ktrbj/, Man- fierh. z. Th. ; Xan tholin us DaJiI, Dejean^ Erichson z. Th. Europäische Arten: fulgidus, pyropterus, elonj^atus, tricolor, punctulatus, lentus, glaber, und noch eine Art von Waltl i\\s Xanih. pallidipcnnis geschickt. — Nordameri- kanische Arten: vier. 5. Linie. Kopf eirund, puiiktiit, mit einem gröfsorn Punkte am inucrn Allgenrande. Deckflügcl glänzend, dicJit-punktirt. Othius Lcach, Stephens, Erichson zum Thcil; Gy- rohypnus Ktibj/ , Mannerheim zum Theil; Sauriodes Dejean zum Thoilj Xantholinus Vahl zum Theil; Sta- p h y 1 i n u s Dejean zum Theil 5 P h i 1 0 n t h u s Erichson z. Th. Europäische Arten: fulmiuaus, mclanocephalus, de- nigrator, verualis ; aufserdem noch vier Arten, deren eine von Rudd als Othius laeviusculus Kirhtj mitgetheilt wurde. — Afrikanische Art: eine. 6. Linie. Kopf quadratisch oder kreisrund, vicl-puuklirt, ohne gröfsern Punkt am iunern Augenrandc. Deckflügel glän- zend, dicht -punktirt. GyrohypuHS Mannerheim zum Theil; Staphyli- nns Dejean zum Theil; Philonthus Erichson zum Theil. Europäische Art: procerulus. — Nord amerika- nische Art: eine. 222 7. Linie. Kopf quadratisch oder (luadiatisch-kieisrnud, oder H- was lilngcr als breit, wonij^^-punictirt, mit einem i>,röfsorn Punkte am innern Auäcniande. D eckf iiiii,el i;länzeii(l, diclil- punktiit. G a b r i u s JLeach^ Stephens zum Tlieil ; C a f i u s Dlan- TtcrÄee'/Ä zum Tlieil; Gjrohypnus Mannerheim zum Theil; Sanriodes Dejean zum Theil; Othius Leach, S/ephens^ Erichson zum Theil; Staphjlinus Dejean zum Theil; Pliilonthus Erichson zum Theil. Europäische Arten: alternans, nanus, splendidulus und noch eine Art. 8. Familie. Körper glänzend, selten mit glanzlosen Dcckflügelii. Kopf von verschiedener Gröfse und Gestalt, wenig- punklirt. F ü l» 1 e r s c h n u r f 0 r m i g - f a d e n f ö r m i g". H a 1 s s c h i I d kreisförmig, zuweilen fast quadratisch oder etwas länger als breit (nie aber so verlängert wie in der vorher- gehenden Familie), wc uig-punk tirt, meist mit reihenweise geslellteu Mittelpunkten, sehen viol-punkürt (nie aber so dicht- punktirt wie in den drei ersten Familien) oder nur mit sehr wenigen (2 bis 4) Punkten. Deckfliigcl dicht- punktirt; zuweilen aber mit wenigem, und dann reihenweise gestellten Punkten. Vordertarsen dünn oder etwas breit, sehr sel- ten so breit wie in den vier ersten Familieii. Diese Familie zerfällt, nach den Punkten des Halsschil- des in 6 Linien: 1. Linie. Halssebild viel- pnnktirt. Staphylinus Mannerheim, Dejean zum Theil; P h i 1 0 n t h u s Leach , Stephens , Erichson zum Theil. Diese Linie iheilt sich wieder in 5 Nebenlinien: 1. Nebenlinie. Halsschild etwas länger als breit, mit meh- reren S e i t e n p u n k t e n und Mittelpunkten, deren letztere zwei 7 — 8 p u n k t i r t e R e i h e n bilden. Kopf kreisrund -quadratisch, etwas länger als breit, punktirt, ohne 223 (lafs dir Punkte j^cdriingt steluMi. Aiiiien fast lialbc Kopfs- länj-c. Deckllügel läiiiicr als breit. Asiatische Art: eine. 2. Nebenlinie. Halsschiid etwas länger als breit, mit ij,cra- «1 e n S e i t e n r ü n d e r H , v i e I - p u n k t i r t, Kopf kreisrund - quadratisch, zerstreut- punktirt. Augen ein Drittel Kopfs- lünge. D e c k f 1 ü gel fast ([nadratisch. Europäische und asiatische Art: eine. 3. Nebenlinie. Halsschild kreisrund, an den Seiten vicl- punktirt, auf der Mi tte mit zwei viel-p uuktirten Lau gs reihen. Kopf kreisrund oder etwas länger oder etwas breiter, zersheut-punktirt. Augen von ein Drittel bis zu einer halben Kopfslänge. Deckflügel etwas breiter als das Halsschild. Europäische Arten: punctus und noch eine Art. 4. Nebenlinie. Halsschild etwas länger als breit, vorn et- was breiter, v i e 1 - p u n k t i r t , die Punkte undeutlich reihenweise gestellt. Kopf fast kreisrund, etwas län- ger als breit, zerstreut - punktirt. Augen eine halbe bis zwei Drittel Kopfslänge. Deckflii gel merklich breiter als das Halsscliild. Südamerikanische Arten: zwei, deren eine von Chcvrolat als Silbermauiii Chevrolat^ die andere von Klug und Chcvrolat als analis Dejccm^ von CJievroIat aber zugleich als haemorrhoidalis Olivier und als rufieaudis n. sp. mitge- theilt wurde. 5. Nebenlinie. Halsschild kreisrund - qnadratiscli, viel* punktirt. Kopf kreisrund,, zerstreut -punktirt. Augen ein Drittel Kopfslänge. Deckflügel fast quadratisch. Nordaraerikanische Art: von Chcvrolat als badius üejean mitgetheilt. 2. Linie. Halsschild mit zwei sechspuuktirten Miltelreihen. 224 S t a p h y 1 i n u s Blannerhetm, Dcjean zum Thcil 5 P h i - lonthas Leach, Stephens^ EricJison zum Thcil. Diese Linie zerfällt wieder in 2 Nebenlinien: 1. Nebenlinie. Halsschild verlängert, entweder mit zugerandeteni oder mit geradem Seitenrande. Europäische Artcu: tcnuis nnd noch eine Art (ful- vipes Pnz.) 2. Nebenlinie. Hals Schild kreisrund oder fast kreisrund. Europäische Arteu: fulvipes, micans, virgo, und noch 5 Arten. — Nordaraerikanische Arten: brunueus (und scricans), und noch eine Art. 3. Linie. Halsschild mit zwei füufpunktirten Mlttelreihen. Staphylinus Mannerheim, Dejean zum Theil ; P h i - lonthus LeacJi, StepJiens, Erichson zum Theil. Europäische Arten: corruscus, imranndus, bipustula- tus, sangiiiiioleutus , opacus, contaminatus, ebeniniis, debilis, und noch 18 Arteu, von denen eiueiJwrfd als inqiiinatus ÄeV- htfy eine Chevrier als rnfimauus Dejean, eine Gj/llen7ial als nigritulus mitgetheilt hat. — Europäische und nord- amerikanische Art: discoideus. — Nordamerikani- sche Arten: formosus, und noch 3 Arten. — Südameri- kanische Art: von Klug als riifipennis Fbr. mitgetheilt (von meinem St. rufipennis verscbioden.) 4. L i n i e. Hals Schild mit zwei vierpimktirten Mittel reihen. S t a p h y 1 i n u s MannerJieim, DeJean zum Theil 3 P h i - louthus Leach, Stephens, Erichson zum Thcil; Qaedius Stephens zum Theil; Bisuius Leach, Stephens (blofs ce- phalotes.) Europäische Arten: varians, atratus (und mctalllcus), flmetarins, albipes, sordidiis, cephalotes, politus, aeneus, coe- nosus, bimaculatus, decorus, marginatus, und noch 13 Arten, davon eine Rudd als chalcopterus Marsham, eine andere G^llenhal und Chevrolat als St. Icpidus (von meinem St. 223 lepidus versclüedcn), eine drilte DaJil nls Sf, latipcnnis init- i'etlieilt hat. — Europäische und nordant erikan isch«; Art: cyanipeuuis. — Nor damerika iiische Arten: hlaii- dus, fuscus, und nocli 4 Arten, davon eine Heer als St. rii- ficollis gescliiekt hat. — Süda merikanisehe Art: eine, von Klug als anceps Dejcan erhalten. — Afrikanische Art: eine, 5. Linie. Halsschild wenig- punktirt, oline Mittclroihcn. S t a p h y 1 i n u s Mannerheim, Dejean zum Theil ; P Ji i - 1 0 n t h u s Leach , Stephens , Erichson zn ni Thei I ; Emus Dejean zum Thcil (die 2. Nebenlinie); Eulissus Manner- heim, Dejean (die 3. Nebenlinie). Diese Linie zerfilllt in 4 Nebenlinien : 1. Neb enlinie. Plalsschild kreisrund oder fast quadratisch. Kopf kreisrund, zuweilen etwas läuger als breit, zuweilen fast qua- dratisch. Europilische Arten: splendons, laminatus, und nocli 2 Arten, davon eine von Chevrolat als viresccns geschickt wurde, — Neuholländische Art: ruficollis. 2. Nebenlinie. Halsschild etwas länger als breit, vorn etwas brei- ter, mit etwas gerundeten Seitenrändern. Kopf fast kreis- ruud. Augen halbe Kopfslänge. Südamerikanische Art : von Chevrolal als ame- Ihjstinus Dejean erhalten. 3. Nebenlinie. Halsschild etwas länger als breit, vorn etwas breiler, mit geraden Seitenrändern. Kopf herzförmig. Augen klein. Südamerikanische Art: von Gertnar als Eulissus chalybaeus Mannerheim mitgelheilt. 4. Nebenlinie. Hals Schild etwas länger als breit, vorn etwas brei- ter, mit geraden Seitenräuderu. Kopf grofs, fiuadratisch. Augen klein. Südamerikanische Art: von Westermann als St, (II. Band. 1. Heft.) 15 haomorrhoidalis F. geschickt (von meinem St. hacraorrhoidniis verschieden), 6. Linie. Halsschild mit zwei dmpnnklirlon Mittolrcihon. Staphyliiuis Mannerheim zum Theil; Microsan- rns Dejean; Qucdius Leach, Stephens, Erichson giöfs- tontheiis; Raphirns Leach, Stephens zum Tlicil; Enins Boisduval zum Theil, Diese Linie theilt sich in 2 Nehenlinien: 1. Nebenlinie, Deckflügel mit zerstientcn oder in Längsreihen ge- stellten Punkten. Europäische Arten: imprcssus, und noch 4 Arten, davon eine von Heer als punctatellns n. sp, , eine andere von demselben als subfuscus Gyllenhal, eine dritte von Dahl als nitens geschickt wurde, — Nordamerikanische Arten: capucinus und nocl» eine Art, 2. Nebenlinie. Deck flu gel dicht -punktirt. Europäische Arten: nitidus, scitus, atricillns, molo- chinus, tristis, lateralis, rufipes, nianrorufus, pygmaens, scin- tillans, boops, und noch 12 Arten, von denen eine Gijllenhal als variabilis, eine andere Heer als monticola Dahl schickte. 9. Familie. Ko pf mattglänzend, fast kreisrund. Fühler säge- förmig. Halsschild maltglänzend , kreisrund, doeh etwas breiter als lang, mit fast horizontal abstehenden Sciteuräiidcrii ; einzeln -punktirt. Deckflügel ohne Glanz, fast quadraliseh, sehr fein - und dicht - punktirt. Hinterleib ebne Glanz. Vorder larsen breit. Veliejus Lcach, Stephens, Dejean, Mannerheim, Q u e d i u s Erichson zum Tlioil. Europäische Art: dilatatus. 10. Familie. Körper glänzend. Kopf grofs, dicht -punktirt, mit sehr engem Halse. Halsschild verlängert kegelför- mig, nach vorn sehr versclimälert, mit vielen sehr feinen 227 alior nicht gcdriinp;! stehenden Punkten. Deckf I üf!;cl etwas liiii-^er als breit, dicht -pniikti it. Vordertarscn dünn. Plochionoccrus Dejettn, Südamerikanische Art: fulgcns. 11. Familie. Körper länglich-eirund, etwas glilnzcnd. Kopf viel - punkli rt. Fühle r zusammengedrückt. H a 1 s s c h i I d breiter als lang, mit zerslrenten Punkten. Deckfiü- gel breiter als lang, sehr fein- und sehr dicht- punktirf, mit zerstreuten Knötchen. Beine zusammengedrückt, mit breiten Vordertarsen. Südamerikanische Art: von Chevrolat als St. pi- losus Olivier mitgetheilt. Wenn ich nun die mir bekannten Gattungen, in welche die verschiedeneu Schriftsteller meine Staphyliiien getrennt ha- ben, mit meinen jetzigen Familien, Linien und Nebenlinien dieser Käfer vergleiche, so stellt sich folgende Uebersicht heraus: Staphylinus Mannerheim begreift die ganze erste Familie (mit Ausnahme der 11. Linie) und die ganze achte Familie (mit Ausnahme der 5. Linie). — Staph. Stephens ist beschränkter, begreift nur die 3., 5. nnd 7. Linie der er- sten Familie, und die 2. Linie der zweiten Familie. — S taph. Erichson enthält die 5. und 7. Linie der ersten Familie, und die 2. und 4. Linie der zweiten Familie. — Staph. DeJean ist hauptsächlich auf die achte Familie gegründet (mit Ausnah- me der 6. Linie und der 2. nnd 3. Nebenlinie der 5. Linie), und auf die 5., 6. und 7. Linie der siebenten Familie (mit Ausnahme derjenigen Arten, die zu Sauriodes gebracht werden), wozu denn noch aus der ersten Familie die 10. Linie kommt. Emus, eine von Leach gegründete Gattung, welche von diesem, so wie von Stephens und Mannerheim, nur auf meine zweite Familie, von Leach, Stephens eigentlich nur auf die 4. Linie dieser Familie, bezogen wurde , dehnte DeJean viel weiter aus, indem er die ganze erste Familie (mit Aus- nahme der 10. und 11. Linie), die ganze zweite und vierte Familie, und aus der achten Familie die 2. Nebenlinie der 15* 22S 5. Linie unter ihr vereinigte. Boisduval zog- aach die 6. Li- nie der achten Familie dazu. Goerins Leachj von Stephens eben so angenommen, begreift die 1., 2., 3. und einen Theil der 5. Linie der er- sten Familie. Oeypus Kirhij begreift die 1. und 3. Linie der ersten Familie, wurde von Stephens blofs auf einen kleineu Theil (St. sirailis) der ersten Linie beschränkt, von Erichson aber auf die drei ersten Liuien der ersten Familie ausgedehnt. Tasgius Leachj Stephens ist nur ein kleiner Theil (St, a(er) der 3. Linie der ersten Familie. Anodus V. Nordtnann ist die 2. Linie der ersten Familie. Physetops 3Iannerheim ist vielleicht die 4. Linie der ersten Familie. Pinophilus Gravenhorst ist die 11. Linie der ersten Familie. Creophilus Kirhij begreift die 4. Linie der zweiten Familie und die vierte Familie, wurde aber von Stephens und Mannerhetm blofs auf die letzte beschränkt. Xantholinus Dahl ist die 4. Linie und ein Theil der 5. Linie der siebenten Familie, werde aber von Dejean nnd Erichson blofs auf die 4. Linie beschränkt. Cafius Leach nnd Stephens ist die 2. und 3. Linie der siebenten Familie (wenigstens habe ich die Art, welche die 3. Linie bildet, von Ritdd als Cafius erhallen), denen Männer- heim noch den gröfsern Theil der 6. Linie jener Familie zugesellte. Gabrius Leach, Stephefts bezieht sich auf den grö- fsern Theil der 7. Linie der siebenten Familie, und auf die 10. Linie der ersten Familie. Gyrohypuus Kirhj/ ist die 4. Linie und ein Theil der 5. Linie der siebenten Familie, wurde von Stephens auf die 4. Linie beschränkt, von Wlannerheim aber auf die 4-, 5., 6. und 7. Linie jener Familie ausgedehnt. Othius Leach ^ Stephens^ Erichson begreift einige Arten der 5. und 7. Linie der siebenten Familie, und mit ihr identisch ist Säur indes Dejean. Philonthus Leach ist auf die 5 ersten Linien der 229 achten Familie (mit Ansualimc einiger Arten der 4. und 5, Linie) goi^rüiidet. Erichson verbindet mit dieser Gatlunj^ aiifseidem noch die 2., 3., 6. und einen Tlieil der 5. und 7. Linie der siebenten Familie, und die 10. Linie der ersten Familie. Q n e d i u s Leach und Slephens ist die 6. Linie der ach- ten Familie (mit Ansnalime einiger Arten, die zu Raphirns gebracht sind); aucli werden noch einige Arten der 4. Linie mit dieser Gattung vereinigt. Erichson verbindet mit ihr auch die 9. Familie. Microsaurus DeJean ist die 6. Linie der achten Fa- milie ganz rein, also der Hauptsache nach mit Quedius Lcach übereinstimmend. Bisniius Leach ist nur ein kleiner Tlieil der 4. Linie der acliten Familie (St. cephalotes). Raphirus Leach, Stephens besteht aus einigen Arten der 6. Linie der achten Familie. Eulissns Mannerheim ist die 3. Nebenlinie der 5. Linie in der achten Familie. V c 11 e j u s Leach , Dcjean , Stephens , Mannerheim ist die 9. Familie. Plochionocerus Bejcan ist die 10. Familie. Wollte ich die eben durchgegangenen Gattungen auf meine Familien anwenden, und diese jenen unterordnen, so würde ich dabei folgenderweise verfahren: 1) Staphylinus ist als Gattungsname am verschie- densten gebraucht worden: IMannerheim begreift darunter den bei weitem gröfsern Theil der ersten und achten Familie; Stephens und Erichson einen grofsen Theil der ersten und zweiten Familie; Dejean den bei weitem gröfsern Theil der flehten und einen Theil der siebenten Familie. — Linnc hat, indem er die Merkmale für seine Galtung Staphj'linus auf- stellte, hauptsächlich die Arten der ersten Linie der ersten Familie vor Augen gehabt, welches aus der cauda exserens duas vcsiculas oblongas hervorgeht, welche er unter die Gat- tungskennzeichen aufgenommen hat, denn jene Bläschen be- merkt man hauptsächlich an den gröfsern scliwarzen Arten 230 jener ersten Linie. Mit Recht, nnd ans Achtung für nnseni ersten Meister lassen wir also den Gattungsnamen Slaphjliuns jenen Arten; und ich würde aus meiner ersten Familie die Linien 1., 2., 3-, 5., 7., unter der Gattung Staphylinus zu- sammenfassen, wodurch also die Gattungen Goeiius, Ocjpus, Anodiis, Tasgius, welche zusammen dieselbe Gruppe bezeich- nen , eingehen würden. 2) Physetops Mannerheim (oder Platyprosopua Mannerh.l)', die vierte Linie der ersten Familie, ist im ganzen Habitus, besonders durch den Mangel eines abge- sonderten engem Halses, von den übrigen Linien dieser Fa- milie verschieden, nnd könnte als eigene Gallujig bestehen. — Physetops und Platyprosopus sollen sich dadurch von einander unterscheiden, dafs die antennae bei jenem pone raan- dibulas et labrum infer oculos, bei dem andern aber ante ocu- los in prccessu capitis, pone labrum, ad mandibularum basin interiorcm insertae sind. Da nun aber an Eulissus die Stel- lung der Fühler iipit der an Platyprosopus gleich sein soll, ich aber zwischen der Stellung dieser Organe an Eulissus (wenigstens au dem von Ger7nar mir unter dem Namen Eu- lissus chalybacus mitgetheilten Individuum) und an den übri- gen Staphyliuen keinen Unterschied entdecke, sondern bei al- len die Fühler zwischen dem labrum nnd der raandibula, etwas vor den Augen, niemals aber zwischen diesen, stehen, so wcifs ich nicht, zu welcher der beiden MatmerJwim'achen Galtungen die Arten der vierten Linie der ersten Familie ge- hören; wahrscheinlicli jedoch zu Physetops. 3) Pinophilus GravenJi. die eilfte Linie der er- sten Familie, durch den ganzen Habitus von den übrigen Linien dieser Familie verschieden und sich den Lathrobien an- schliefsend, mit denen ich ihn auch in meiner Monographie vereinigt hatte, weicht aber von letztern durch die Taster ab; ist durch die breiten, zusammengedrückten Vorderbeine aus- gezeichnet. 4) Emus Leachnnd Stephens bezieht sich nur auf die 4. Linie der zweiten Familie. Wlannerheim hat den Galtnngs- uanien auf die ganze zweite Familie ausgedehnt, und Dejcan hat aufserdem noch fast die ganze erste Familie, die vierte 231 Familie, nnd die 2. Ncbeulinie der 5. Linie der achten Fa- milie unter Emus vereinigt. Ich möchte die Gattnuij so au- uciimen wie Mannetheim sie versteht, also die ganze zweite Familie dahin bringen, 5) Creophilus Kirb^ begreift die vierte Familie und die 4. Linie der zweiton Familie. Stephens und Mannerheim beschränken diese Gattnngsbenennung blofs auf die 1. Linie der vierten Familie, und so möchte auch ich die Grun- zen dieser Gattung ziehen. ()) Cafius Leach und Stephens ist die 2. und 3. Li- nie der siebenten Familie, denen Diannerheim noch einen Tlieil der 7. Linie hinzngesellte, was mir jedoch nicht zweck- niäfsig erscheint. Ich lasse also die Gattung Cafius nur für die 1. und 2. Linie der siebenten Familie bestehen, 7) Xantholiuns Dahl ist die 4. Linie und ein Theii der 5. Linie der siebenten Familie. Dejcan und Erichson beschränken Xantholinus nur auf die 4, Linie. Ich möchte aber die 4., 5., 6. und 7. Linie der siebenten Fami- lie unter diese Gattung zusammenstellen, wodurch Gyrohf[i- nus, Sauriodes, Othius, Gabrins eingehen würden. 8) Philonthus Leach und Stephens bezieht sich auf die 1., 2. und 3. Linie und auf die meisten Arten der 4. Li- nie, wie auch auf die 1. Nebenlinie der 5. Linie der achten Familie. Erichson hat noch einen Thcil der 2., 5., 6. und 7. Linie der siebenten Familie, wie auch die 10. Linie der ersten Familie dazugezogen. Ich möchte mit dem Gattungs- namen Philonthus die fünf ersten Linien der achten Familie bezeichnen, wodurch also die Gattungen Eulissus und Bismius eingehen würden. Die 2., 3. und 4. Nebenlinie der 5. Linie sind indefs noch zweifelhaft, 9) Microsaurus TJejean ist die 6. Linie der ach- ten Familie ganz rein, wie ich die Gattung beibehalte, so dafs die Gattungen Quedius und Raphirus (die auch noch ei- nige Arten der 4. Linie einschliefscn) eingehen. 10) Vellejus Leach y Stephens j Dejcan ^ Manner- heim, wird für die 9. Familie beibehalten. 11) Plochiouoccrus Dejcan hi die 10. Familie. 232 Noch nicht untergebracht , oder zweifelhaft, sind also: 1) die 6. Linie der ersten Familie durch vorhält- iiifsmäfsig kleinem Kopf und engeres Halsschild , hesondors durch die lungere und vorn breilere Gestalt des letzlern, von den ül»rigeu Linien dieser Familie verschieden. Vergl, die fünfte Familie. 2) die 8. Linie der ersteu Familie, die sich von Sl. crylhroplorus und castanoplerus aus der 7. Linie, denen sie im Habitus, besonders auch wegen Zeichnung und Behaa- rung zunächst steht , durch die sehr dicken Vorderschiejibeiiie, kürzere Taster, gröbere Punklirung und, von der Seite be- trachtet, durch dickern Kopf und bedeutendere Höhe des Vor- dertheils des Halsschildes, sehr unterscheidet. 3) die 9. Linie der ersten Familie enthält zwei Arten, die doch im Habitus und durch verhältnifsniäfsige Grü- fse der Dcckflügel von einander abweichen, denn letztere sind an der europäischen Art kleiner als das Halsschild, an der südamerikanischen aber giöfser; und nach dem Habitus möch- te ich die letztere Art neben St. lutarius in der 5. Linie stellen. 4) die 10. Linie der ersten Familie, St. cincra- scens, wird von andern Entomologen mit der achten Familie (Philonthus), oder mit der 7. Linie der siebenten Familie (Gabrius Leacli) verbunden , vielleicht nur wegen der gerin- gen Gröfse, denn dieser Käfer ist freilich ein wahrer Zwerg in der ersten Familie, mit welcher er jedoch durch Form und Punktirung des Halsschildes und Kopfes^ wie auch durch brei- te Vordertarsen, übereinstimmt. 5) die 12. Linie der ersten Familie ist sehr aus- gezeichnet und von den übrigen Linien dieser Familie verschie- den durch den genau eirunden Kopf und durch die spitzem Vor- derwinkel des Halsschildes , auch durch die änfserst feine und kaum mit einer stark vergröfsemden Lupe zn erkennende Punk- tirung des letztem. 6) die dritte Familie, vorzüglich ausgezeichnet durch den, im Vorliältnifs zu dem übrigen Körper , besonders zu dem Halsschilde, sehr grofsen und starkgewölbten, wie aufgetrie- benen, Kopf. 7) die 2. Linie der vierten Familie ausgezeichnet 233 durch dio solir kurzen Fühler, kloiueu Augen, kurze, hroito, zusammennedrückle Beine. 8) die fünfte Familie, deren drei Arten ich nur nach der verscliiedenen Puiiktirnng- in drei Linien getrennt habe, zeichnet sich, im TotalhahiUis , durch das verhältnifs- mäfsig engere , etwas verlilngerte und vorn breilere Haisscliild, auch durch längere und dünnere Taster und Kinnbackeu aus. Durd» Form und Yerhältnifs dos Halsschildes sclilicfst sie sich an die 6. Linie der ersteu Familie an, deren Arten aber ganz dicht- und feiu-punktirt sind, und einen kleinem Kopf und kürzere Taster und Kinnbacken haben. 9) die sechste Familie, sehr ausgezeichnet durch platten Körper, besonders durch das sehr platte und, im Yer- hältnifs zu dem grofsen Kopf und Deckflügeln, kleine Halsschild, 10) die 1, Linie der siebenten Familie unter- scheidet sich von der 2. Linie durch dicht- und fein-punktir- ten Kopf und Halsschild. Die Deckllügel sind in Gestalt, Punktirung^ und Mangel des Glanzes mit denen der 2. Linie übereinstimmend. 11) die 3. Linie der siebenten Familie ist durch die grofsen, runden Gruben und durch den Mangel von feinern Punkten des Kopfes und Halsschildes, durch das vorn breitere Halsschild, durch glänzende und gröber punktirle Deckflügel, von der 1. und 2. Linie sehr abweichend. Rudd schickte ein Exemplar unter dem Namen Cafius xantboloma var? aber voH meinem St. xantholoma ist jene Art himmelweit verschie- den, so dafs ich sie nicht mit Cafius, sondern eher, als beson- dere Fauiilie, mit Xanlholinus vereinigen möchte. Die Gat- tung Cafius wird rein nur in der 2. Linie dargestellt, denn die 1. Linie weicht durcli die feine und dichte Punktirung des Kopfes und Halsschildes ab nnd steht in der Mitte zwischen jener 2. Linie nnd der 10. Linie der ersteu Familie. 12) die 5. Linie der sieb enteu Fami li e könute in zwei Nebenlinien getrennt werden, deren erste gröfsere schwarz nnd rothbraun gezeichnete Arten, mit etwas längerm Halsschilde, enthalten würde (St. fnlminans und melanocepha- lus, welche von Leach und Erichson zu Othius, von Dejean zu Sauriodes gestellt werden) ; die zweite kleinere schwarze 234 Arien, mit etwas kürzerra und ftist ovaleni Halssehilde (Sl. vornalis, donigrator, laevliisculus, wolclie Erichson zu Plii- loiitluis, Dejean zu Staphylinus zielil). Nun ist es zwar riclitig, dafs diese letzten Arten, wegen der Farbe und wegen des mehr gerundeten Halsschildes, sich meiner achten Familie, namentlich der 4. Liüie derselben, nälicru, allein ijir Hals- schild ist doch immer länger, wenn auch nur wenig länger, als au einigen Arten der achten Familie, z. B, als an St. hmeta- rius. Dafs man sie aber als eine Uebergangsgruppe zwischen der siebenten und achten Familie betrachten mufs, leidet kei- nen Zweifel. 13) die 6. Linie der siebenten Familie, St» procerulus, wird ebenfalls von Erichson zu Philonthus , von Dejean zu Staphyliuus gezogen; allein diese Art kann ich nicht von Xantholinus trennen, denn sie hat ganz das verlängerte, vorn etwas breitere Halsschild der meisten eigentlichen Xantholinen, 14) die 7. Linie der siebenten Familie könnte, wie die 5. Linie, in zwei Nebenlinien zerfallen: 1) Etwas giöfser, schwarz und rothbraun; St. alternans, welcher von Leachy Stephens und Erichson zu Othius, von Mannerheim zu Gyrohypnus, von Dejean zu Sanriodcs gezogen wird. 2) Etwas kleiner, schwarz; St. nanus und spleudidulus, welche von Leach und Stephens zu Gabriu'=i, von Mannerheim zu Cafius, von Erichson zu Philonthus, von Dejean zu Stapitj- linus gebracht werden. Es verhält sich also mit dieser Linie ebenso wie mit der 5. St. nanus nähert sich, in der etwas kürzeren Form des Halsschildes allerdings den Philonthen; bei St. spleudidulus aber ist das Halsschild ganz wie bei St. alternans gebildet. Ich hätte übrigens nichts dawider, wenn man die ersten Nebeulinieu beider Linien vereinigte, und eben- so die zweiten Nebenlinien beider Linien, wo dann diese Zwei- ten den Uebergangspunkt zwischen Xantholinus und Philonthus bilden würden. 15) die 2. Nebenlinie der 5. Linie der achten F'amilie. Die einzige Art, die ich vor mir habe, erhielt ich von Chevrolat als St. amethjstinus Dejean\ sie wird also wobl Emus amethjstinus Dejean seiu. Indefs kann ich sie nicht zu meiner ersten Familie stellen, da sie der feinen. 23S dichten Punktirnng des Halsscliildes und Kopfes ganz erman- gelt, und Jones auch in der Gestalt ganz ahweiclit. 16) die 3. Nebenlinie der 5. Linie der achten Familie. Auch von dieser Nebenlinie habe icli nur eine Art vor mir, welche Germar als Euiissiis chaivbaeus Manner- heim einschickte. Da ich alier zwischen der Stellung der Fübler dieser Art und der übrigen Staphjlinen keinen solchen Unterschied wahrnehmen kann, wie der von Mannerlieini angegebene ist, so mufs ich (falls dieses Individtiniu wirklich der bezeichnete Eulissiis ist) die Gattung selbst eingehen lassen. 17) die 4. Nebenlinie der 5. Linie der achten Familie weicht durch plattern Kopf und Halsschild von den übrigen Arten dieser Familie ab, und kommt eben dadurch der sechsten Familie ualie. Nach einer andern Seite liin gränzt sie dadurdi auch an St. formosus und ruflpennis der 3. Linie der achten Familie, welche ebenfalls durch etwas plattern Kopf und Halsschild von den übrigen Arten der 3, Linie abweichen, aber doch nicht so platt sind wie die Art dieser 4. Nebenlinie. 18) die eilfte Familie weicht von allen übrigen Fa- milien im ganzen Habitus, wie in einzelnen Theilen, ab. Mir unbekannte Gattungen, von denen ich aber vermulhe, dafs sie zu meinen Staphylinen gehören, sind die I)eje an'' sehen Mjcetrupes, Callictenns, Sauromorphus, Pla- tytonia , Macrosteuus , Lyeidius, Opliiomorplius , ferner Acjlo- phorus V, A^ordmann, Euryporus Erichson. Ob Heterolhops liirhij und Leptacinus Erichson zu meinen Staphylinen ge- stellt werden können, ist mir zweifelhaft, da das letzte Taster- glied pfrieraförmig sein soll. Zu der ersten Gattung wird mein St. binolalus gezogen, zu der andern mein St. linearis; da ich aber nicht im Besitz dieser beiden Arten bin, sondern dieselben ans der Knoch'schen Sammlung beschrieben habe, mit welcher sie dem Berliner Museum einverleibt wurden, so kann ich kein eigenes Urtheil über sie aussprcclien. *) *) Ich würde jedem Entomologen aufs dankbarste verpflichtet sein, welcher mir aus den obenerwähnten, mir noch unbekannten Gattungen eine oder ein paar Arten', nur auf einige Tage, zur An- sicht anvertrauen wollte. 236 SchllefsUch erlaube ich mir noch, Etwas über die än- fsern Geschlechtsverschi edeulieiten dieser Käfer niitzuthcileii, welche sich theils durch die vortretenden Ge- schlechtstheile, theils durch die Gestalt des letzten Hin- terleibs riuges, des Kopfes und der Vordertarsen zu erkennen geben. Da, nach meinen Unlersnchungen , die Form des letzten Hinterleibsrinircs in dieser Hinsicht die sichersten 'und stets leicht wahrzunehmenden Unterscheidungsmerkmale darbietet, so nenne ich vorl.infig alle diejenigen Individuen, au denen jener Ring am Bauche eingeschnitten oder ausge- randet ist, Männchen, diejenigen aber, an denen er ganz- randig ist , W e i b c h e n. 1) Sehr oft tritt aus dem letzten Ringe jederseits ein ziemlich dünner, haariger Stiel hervor, welcher bald drei- oder viergiiedrig, bald aber nur an verschiedenen Stellen et- was eingeschnürt und dadurch undeutlich geringelt zu sein scheint. Zwischen diesen beiden Stellen ist in den meisten Fällen ein etwas kürzeres, plattgedrücktes, unbehaartes, hel- Icrgefärbtes , an der Basis breiteres, nach der Spitze zu all- mühlig schmäler werdendes, Organ befindlich, welches aus zwei gleichen Klappen, einer obern und einer untern, be- steht, die sich genau decken. Dieses Organ sowohl als auch die Seitenstiole sind bei Männchen und Weibchen ganz gleich, jedoch mit einigen Ausnahmen, denn an St. maurorufus ist das Mittclorgan pfriemförraig ; an einem Weibchen des St, corrnscus scheint es ans zwei der Länge nach verbundenen Stielen zu bestehen; an einer Art der 3. Linie der ersten Familie (Staph. haemorrhoidalis Olivier nach Chevrolat) ist die obere Klappe pfriemformig, die untere gabolfürmig; an einem Weib- chen aus der 3. Linie der achten Familie treten aus dem letz- ten Ringe drei dünne, schwarze, au der Spitze haarige Stiele hervor; Staph. aenens und ein paar verwandte Arten haben vier, wie es scheint dreigliedrige. Stiele, von denen die beiden mittelsten unter der untern Klappe liegen; au einer novd- amorikanischen Art ans der 6. Linie der achten Familie hat ein Weibchen vier dreigliedrige Stiele, und zwischen densel- ben die gewöhnlichen Klappen; an einem andern Weihciien dcrsclbeu Art, mit zwei gegliederten Stielen, sind die Klap- 237 peil län<2:er als jene Stiele, und zwar hat die oljeie Klappe obcrwäits oiuc Liiugsriune und ist selbst zweij'iiedri^ , mit sclimalom Endgliedc, die untere Klappe ist länger, zusammen- gedrückt, lanzettförmig-. — Zwischen den Klappen und im Grunde derselben ist die Geschlechts off n ung befindlicli. An AVoibcben habe ich nie innerhalb dieser Klappen, weun sie oiFen standen, was aber selten der Fall, irgend ein ande- res Organ gesehen, und noch weniger tritt ein solclies aus ihnen hervor. An Männchen aber sehe ich nicht selten zwi- schen ihnen eineu glatten , dünnen Stiel liegen , der zuweilen selbst ziemlich lang hervorragt, dann jedoch niemals gerade- ausgestreckt , sondern so, dafs er au der Ausfrittsstelle eiuge- kuickt war und rechts oder links au den Seiteu der Klappen zurückgebogen diclit anlag. Dieser vortretende Stiel ist dünn, glatt, drehrund, an der Spitze etwas aufgetrieben; seilen bil- det die Spitze eineu kugeligen Anbang (an einer uordaineri- kanischen Art der 5. Linie der ersten Familie) oder zwei An- hänge (an der europäischen Art der 9. Linie der ersten Fa- milie). Au einigen Individuen schien dieser Stiel an der Un- terseile eine Längsrinne zu haben, in welcher ein noch dün- nerer Stiel lag, welche Bildung ich anfangs für eine Fol-e des Eiutrocknens hielt (denn ich habe alle diese Beobachtnu- gen nur an todten und ganz trocknen Individuen gemacht), allein an einem Männchen des St. decoriis und an einem an- dern des St. sanguinolenlus sind beide Stiele deutlich zu sehen. Dafs diese beiden Stiele die Ruthc sind, leidet wohl keinen Zweifel. An den Weibchen von ein paar Arten der ersten Familie (St. olens und einer verwandten Art) treten aus dem letzten Ringe, aufser den gewöhnlichen Stielen und der Klap- pe, jederseits noch eine weifsliche, ovalcylindrischc, etwas platt- gedrückte , au dem freien Ende offene Blase hervor. — Da aber diese eigentlichen äufsern Geschlechtstheile meist mehr oder weniger in den letzten Hiuferleibsriug zurückgezogen sind, die Klappe selbst am häufigsten geschlossen ist, und noch seltener die Ruthe hervortritt, so lassen sich jene Theile in den wenigsten Fällen hinlänglich wahrnehmen, um danach das Geschlecht des zu untersuchenden Individuums zu bestimmen. 2) der letzte Hinterleibsring ist am Bauche euf- 23$ weder ganzraiulig oder mein oder weniger lief eingeschiiiUen. Selten llieilt dieser Einschnitt die ganze Bancliscite des Rin- ges der Liiugo nach in zwei gleiche Tlieile; oft aber erstreckt sich der Einschnitt bis zur Mitte des Ringes. In diesen Fäl- len, wo der Einschnitt tief geht, ist znweilen auch der vor- letzte Ring am Bauche ansgerandet (z. B. an St. tristis und an St. virescens Cheirolal). Meist aber ist er noch kürzer und bildet dann einen triangulären Ausschnitt, welcher sehr häufig in eine ziemlich flache Ausrandung übergeht, die oft so gering ist und so allmählig verschwindet, dafs ich bei ei- nigen Individuen ungewifs bleibe ob ich sie für Mannchen oder für Weibchen ballen soll. So ist z. B. unter allen mei- nen sehr zahlreichen Individuen des St. aeneocephalus und des St. chalcocephalus kein einziges welches ich bestimmt für ein Männchen halten könnte , sondern der letzte Ring ist ent- weder vollkommen ganzrandig (Weibchen), oder nur so seicht in der Mitte des Randes vertieft, dafs dieses kaum bemerkt wird. An St. laminatus und einer andern nahe verwandten Art zeichnen sich die Männchen, aufser dem Einschnitte des letzten Ringes, noch dadurch ans, dafs die Bauchseite des vierten Ringes ganz über die Bauchseite des fünften Ringes hin verlängert ist. 3) Bei denjenigen Arten, deren Individuen durch ver- schiedene Gröfse des Kopfes sich unterscheiden, sind gewöhnlich die grofsköpfigen die Männchen; doch kommen auch Ausnahmen von dieser Regel vor. Unter St. morio giebt CS auch grofi>köpfige Weibchen und kleinköpfigc Männchen; von den vier Individuen des St. olens, die ich vor mir habe, sind die beiden Weibchen mit einem verhältnifsmäfsig gröfserm Kopf versehen als die Männchen; unter St. similis sind die vier Individuen mit gröfserm Kopfe Weibchen, die übrigen mit kleinerni Kopfe sind theils Männchen theils Weibchen; dasselbe gilt auch von St. stercorarius; bei St. erjthropterus kommen Männchen und Weibchen unter grofsköpfigen und kleinköpligen vor. — Einige Arten zeichnen sich durch ver- hältnifsmäfsig längere und dünnere Kinnbacken und Taster aus. In der ersten Familie habe ich aus St. morio eine besondere Linie gebildet, weil an allen Individuen, so- 239 wohl an Mäiinchon als an Weibchen, die Kinnbacken diiicli jene Gestalt sich auszeichnen. Bei andern Arten aber ist die Anwendung- jener Verscliiedonheit, nni Sondcruiigcn darnach vorzunehmon, bedenklich, weil entweder dieses Verbilltiiifs an den Individuen einer und derselben Art veränderlich ist, oder weil ich nur einzelne Individuen anderer solcher Arten besitze. Bei St. virescens Chevrolat (in der 5. Linie der ach- ten Familie), dessen Individuen in der Grofse des Kopfes ab- ändern, werden, wie der Kopf nach und nach kleiner sich zeigt, auch Kinnbacken und Taster allraiiblig kürzer, ohne zugleich dünner zu werden, so dafs sie zuletzt, an den Indi- viduen mit den kleinsten Köpfen, ganz das gewöhnliche Yer- hältnifs haben; ebenso ist es bei St. aeuens und sordidus, und auch bei einer dem St. punctus verwandten Art. Von St, spleudens, St. Silbermanni Chevrolat^ formosus und cepbalo- tes habe ich nur Männchen, alle mit grofsom Kopf und lan- gen dicken Kinnbacken und Tastern; ebenso ist es bei der einzigen Art, welche die 2. Nebenlinie der 1. Linie in der achten Familie bildet, von der ich aber nur Weibehen besitze, 4) die Vordertarseu sind bei allen Staphjlinrn merk- lich kürzer als die Mittel- und Hintertarsen. In den vier ersten und in der neunten Farn ilie sindsie dabei, sowohl an Männchen als an Weibchen, sehr breit, und zwar an bei- den Geschlechtern gleichbreit. In der fünften Familie sind sie an beiden Geschlechtern dünn, nicht breiter als die übrigen Tarsen. Aus der sechsten Familie habe ich nur ein Weibchen (gar kein Männclien) mit dünnen Vorderlarsen. In der siebenten Familie sind die Weibchen die übenvie- gende Zahl; von den bei weitem meisten Arten, selbst von denen die an Individuen anfserordenllich reich sind, z, B. St. punctulatus und elongatus, habe ich nnr Weibchen. An den meisten derselben sind die Vordertarseu dünn; doch kom- men auch mehrere Weibeben mit breitern Vorderlarsen vor, z. B. St. melanocepbalus, fulminans, altcrnans. In denjenigen Arten, von denen ich beide Geschlechter besitze, haben die Weibchen stets dünne Vordertarsen , die Männchen entweder eben solche oder etwas stärkere. Hierbei ist indefs zu mer- ken, dafs in dieser Familie die Vordertarsen niemals verhält- 240 nifsm;lfsig- so breit wie in den vier ois(en Familien , sondern oft nur etwas breiter als die Hiutertarsen sind, zuweilen so weuii^, dafs es kaum wabrziniehmen ist. In der achten Familie sind die Vordfrtarseu der Männchen in der Regel etwas slär- ker als die der Weibchen, oft iudefs kanra merklich stärker; nud in mehreren Arten sind sie bei beiden Geschlechtern ganz gleich. Uebrigens sind sie auch selbst an den Weibchen meist ein weniges stärker als die Hintertarsen. Sehr selten sind sie (und zwar nur an einigen Männchen) verhältnifsniäfsig so breit wie in den ersten Familien; andrerseits kommen auch einige Müiincliea vor, wo sie gar nicht stärker als die übrigen Tarsen sind (St. blandus, formosus, cephalotes , caenosus). Niemais aber sind die Vordertarsen der Weibchen breiler als die der Männchen derselben Art. Aus der zehnten Fami- lie habe ich nur ein Individuum vor mir, von dem ich nicht entscheiden kann, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist; die Vordertarsen sind dünn. Ans der eilften Familie habe ich nur ein Weibchen, au dem die Vordertarsen etwas weni- ges breiter als die Hintertarsen sind. Wenn ich nach der vorher angegebenen Verschiedenheit der Gestalt des letzten Hinterleib sringes den Geschlechts- unterscbied bestimme, so ergiebt es sich, dafs unter diesen Käfera im Ganzen weit mehr Weibchen als Männchen vor- kommen. Besonders reich ist die siebente Familie au Weib- chen, und unter den Arten derselben sind mehrere, zu deu häufiger vorkommenden geiiörende , von denen ich nur Weib- chen gesehen habe, z. B. St. fulminans, alternans, fulgidus, tricolor, pyroptcrus, und selbst elongatus und puuctulatus, als deu gemeinsten derselben. Auch der sehr häufig sich findende St, fimetarius aus der achten Familie, von dem ich ein paar hundert Exemplare vor mir habe, ist nur weiblichen Geschlechts, Wo sind da die Männchen? Oder ist das von der verschiedenen Ge- stalt des letzten Leibesringes hergenommene Geschlechtsmerkmal nicht durciigängig anwendbar? Und doch kann ich an andern nahe verwandten Arten derselben Familien jene Unterschiede deutlich wahrnehmen ! I. Bemerkungen über Elateriden, vom Heraasgeber. /Vis ich im yorigen Bande die Elaterideu mit häutigen An- hängen der Tarsenglieder bearbeitete, bemerkte ich bereits (S. 205), dass der yon diesen Anhängen hergenommene Grup- pencharakter kaum ein natürlicher zu sein scheine, und nur Torläufig als ein Erkennungsmittel angewendet werde. Schon bei der Betrachtung derjenigen Gruppe, welche Eschscholtz un- ter der Benennung Agrypnus begreift, fand ich eine Bestä- tigung dieser Ansicht, und es wird sich bei fortschreitender TTntersuchung wahrscheinlich ergeben, dass auch noch in an- dern Gatt\ingen Arten mit und ohne diese Anhänge sich fin- den. Indessen beschränke ich mich' vorläufig noch darauf, einzelne Gruppen und Gattungen schärfer zu bezeichnen, und die systematische Anordnung von EscTischoltz beizubehalten, bis bei dem Schluss der Arbeit die Summe der Beobachtungen die Aufstellung einer andern systematischen Uebersicht erlaubt. Als Nachtrag zu der vorigen Abhandlung gebe ich zu- nächst noch Nachrichten über einige Gattungen, welche in die Reihe der Elateriden mit häutigen Ansätzen an den Tarsen gehören, und welche von andern Schriftstellern entlehnt sind, worauf ich die auf eigne Beobachtungen gegründeten fol- gen lasse. Laporte (Silberra. Rev. entom. Tom. IV. pag. 11) sagt von seiner Gattung Penia, sie sei im Bau der Gattung Dima sehr ähnlich, aber durch zwei gelappte Tarsenglieder nähere sie sich der Gattung Dicrepidius, von der sie sich jedoch durch längere Fühler unterscheide. Die Fühler werden be- schrieben als lang, mit dickem Wurzelgliede , die folgenden allmählich bis zur Spitze länger werdend, das letzte Glied (2. Band 2. Heft.) 16 2^2 ziemlich eiförmig. Diese Beschreihung ist aber sehr iinzu- relcheud, denn auch bei üicrepidius sind die Fühler von bedeutender Länge, und die Glieder werden vom dritten Gliede weg langer, auch erfährt man die Gestalt der einzelnen Glie- der nicht. Bezeichnender ist die Angabe, dass das dritte und vierte Tarsenglied mit Anhängseln versehen sind, während bei üi- crepidius so wie bei den übrigen von mir angeführten Gattun- gen das zweite und dritte Glied gelappt sind.*) Die kurzen An- gaben über den Bau des Kopfes, der Augen, des Halsschildes und der Deckschilde passen ganz auf Dima. Als Beispiel wird angeführt Penia Eschscholtzii Hope 5Lin. lang, 27o Lin. breit, stark behaart, braun, Deckschilde mit punktirten Strei- fen, Unterrand der Deckschilde und Beine gelb. In Ost- indien, lieber die Gestalt der Schenkeldecken wird nichts gesagt. Wahrscheinlich ist Penia in meiner synoptischen Dar- stellung (S. 206) zwischen Hemicrepidius und Dicrepidius zu stellen, und als unterscheidendes Merkmal zu setzen, „das dritte und vierte Tarsenglied gelappt." lieber die Gattung Heteroderes Lalv. (Ann. de la soc. entora. de France. III. p. 155) finden sich folgende Angaben: Stirn über die Lefze ragend ; Schenkeldecken nach innen jäh erweitert; Tarsen mit ungezähnelten Krallen, das vierte Glied mit einem häutigen Anhang. Der Körper eiförmig, Hals-; Schild fast eben, beinahe so lang wie der Hinterleib, und wenigstens eben so breit als lang. Die Fühler nicht säge- förmig, das zweite Glied sehr kurz, das dritte und vierte et- was länger als die folgenden, das zwölfte Glied nicht sicht- bar. Als Beispiel, ohne weitere Beschreibung wird Heterod. fuscus nov. spec, vom Senegal genannt. In meiner synopti- schen Darstellung würde Heteroderes auf Monocrepidius fol- gen, bei dem jedoch das zweite und dritte Fühlerglied klein s^nd,^.uud,das zwö^f|e. Glied sichtbar wird. ihoW' '' ' '■ ■<■■■:- • ■ ■ :■: -nd f!*^ ^'^'^ ^^^"* ^^^ Druckfehler im ersten Bande S. 206 Z. 8 V. \i. bei Atiactodes , ,,(las dritte und vierte Tarsenglied" in „das zweite und dritte Tarsenglied" zu verbessern, wie auch die äii^~ führliche Bescfir^ibung »S. 220 schon denselben zeigt. '' '■ 243 Eine besondere Abtheilung unter den Elateriden mit häutigen Fortsätzen au den Tarsen bilden diejenigen, bei denen, wie bei den Agrypnen, die Mittelplatte der Vorder- brust TOn den Seitenlappen beiderseits durch eine Furche getrennt wird, in welche sich in der Ruhe die Fühler ein- legen. Dahin gehören Dilobitarsus Latr., wo das dritte und vierte Tarsenglied gelappt sind und Melantho Lap., wo das zweite, dritte und vierte Glied die Lappen führen, lieber Dilobitarsus giebt Latreille (Ann, d, la soc. ent. de Fr, Tora, III, pag, 142) folgende Auskunft: Fühler sägeförmig. das zweite Glied klein; Krallen ungezähnelt; Seitenplatten der Vorderbrust am Hinterrande mit Gruben zum Einlegen der Schenkel; drittes und viertes Tarsenglied, besonders das letzte, auf der Unterseite mit einem häutigen Fortsatze ver- sehen; Schenkeldecken sehr erweitert, fast halbkreisförmig; Körper lang und schmal, fast walzig^ Halsschild viel länger als breit; Schildchen erhaben, gerundet; Tarsen kurz, erstes Glied so lang wie die drei folgenden zusammen. Als Bei- spiel wird aufgeführt Dil ob, tuberculatus aus Brasilien: schwarz, mit grauen Haaren gescheckt, stark punktirt, mit zwei Erhabenheiten auf dem Kopfschilde; Halsschild vorn stark ausgerandet und niedergedrückt, mitten auf dem Rücken hin- ter der gebogenen Niederdrückung zwei genäherte haarige Höcker, seine Hinterecken kurz; Deckschilde mit eingestoche- nen Punktreihen, Beine dunkelbraun. Ohngefähr sechs Li- nien lang und dem Elater bidens Fahr, verwandt, lieber Melantho sagt Laporte (Silberm. Rev, ent. IV, pag. 10): unterscheidet sich von der nahe verwandten Gattung A^rypnus durch seine breiten , kurzen Tarsen , deren erstes Glied kegel- förmig, die drei folgenden herzförmig und unten mit lappigen Fortsätzen versehen sind, die Kinnbacken ragen, zumal bej den Männchen, stark hervor, sind gekrümrat und gezähnelt. Der Körper ist langgestreckt, das Halsschild viel länger als breit, das Schildchen beinahe viereckig, die Deckschilde sind lang, an der Spitze gerundet, die Beine kurz, stark, die Schenkel etwas aufgetrieben. Als Beispiele werden zwei Ar- ten aus Madagaskar beschrieben, welche die ansehnliche Grösse von 10 Lin. besitzen. 16* 2^4 Kirhij hat in der Fauna borcali-araericana (pag. 145) eine Gattung Pedetes aufgestellt, bei welcher das dritte und vierte Tarsenglied als mit Lappen versehen beschrieben werden , und nennt als charakteristische Art den Elater ob- scurns L//i«. (ruficaudis Gyll.). Aber bei dieser von Eschscholtz zu Athous gerechneten Art, ist das zweite und dritte Glied der Tarsen herzförmig und keinesweges mit einem deutlichen hautigen unpaaren Fortsatze versehen. Dasselbe scheint auch bei seiner Gattung Asaphes der Fall zu sein, und überhaupt zeigt sich aus Kirhy's Arbeit, dass er mit den neuern Bear- beitungen der Elateriden nicht vertraut war. Von der Gattung Ethesopus Eschsch. ist noch Nichts weiter bekannt geworden, als die kurze Schilderung in Thon's Archiv (II. B. S. 32). Nach ihr hat Ethesopus kamniförmig gezähnelte Klauen , und das vierte Tarsenglied führt den Fort- satz. Einzige aus Brasilien stammende Art ist E. castaneus: rufo - castaneus , antenuis subserratis ; thorace convexiusculo, subtilissime punctulato, nitido, angulis posticis brevissimis, elytris profunde punctato-striatis, interstitiis laevibus, pedibus pallidis. long. öVa lii- Aus eigner Beobachtung ist mir die Gattung Physo- rhinus ßscAscÄ. bekannt geworden, die in meiner synoptischen Darstellung hinter Pomachilius zu stehen kommt , von welchem sie Eschscholtz durch das verlängerte erste Tarsenglied unter- scheidet. Diese Gattung scheint viel Ausgezeichnetes zub e- sitzen, weshalb ich die ausführliche Beschreibung nach der mir vorliegenden Art gebe. , Kopf langer als breit, vorn gerundet, eine halbe El- lipsebildend, wenig herabgebogen, hochgewölbt, mit ziemlich grossen, etwas vorstehenden Augen, die Stirn weit über die Lefze vorragend. Fühlergruben rund, durch eine breite, senk^ recht unter der überragenden Stirn stehende Platte getrennte Lefze klein, gerundet. Fühler fast voii halber Körperlänge, das erste Glied walzig, kürzer als der Kopf, das zweite und dritte sehr klein, die folgenden breit gedrückt, fast der ganzen Länge nach gleiclibreit, das eilfte am Ende stumpf zugespitzt. 2/i9 Halsschild hinten so breit wie lang, vorn halb so • breit, und nicht breiter als der Kopf, die Seiten gleicliniiis- sig von hinten nach vorn verengt, niedergebogen, die Hinter- ■yvinkel in gerade Dornen verlängert; der Hinterrand tief ge- buchtet, niedergebogen, über dem Schildchen wenig vortre- tend. Mittelplatte der Vorderbrust vorn wenig vorspringend, vorn durch einen Einschnitt von den Seitenplatten getrennt, hin- ten in einen ziemlich kurzen, wenig gebogenen Stachel endigend. Schildchen klein, an der Spitze gerundet. Mittelbrust sehr kurz, Ränder der Stachelgrube wenig erhaben. Hinter brüst viereckig, breiter als lang, am Ende stumpf gerundet. Hinterleib schwach gewölbt, nach der Spitze hin all- niählig verengt. Deckschilde massig gewölbt, an der Wurzel so breit wie der Hinterrand des Halsschildes, von der Mitte nach der Spitze allmählig verengt. Beine kurz, ziemlich dünn, Schenkel etwas platt, in der Mitte wenig verdickt. Schienen schwach zusammenge- drückt, an der Spitze mit zwei deutlichen Stacheln, Tarsen etwas zusammengedrückt, das erste Glied länger als alle fol- genden zusammen, das dritte unten mit langem häutigen Fort- satz, das vierte Glied gleichsam nur einen Wurzelknoten des Klauengliedes bildend, Krallen fein, ungezähnelt. Schenkel- decken sehr gross , ein nach der Spitze verengtes Trapez bil- dend, den Rand des zweiten Hintcrleibringes erreichend. l.P. xanthocephalus: piceo-niger, punctatus, helvo-pi- losus, pedibus ferrugineis, capite flavo, elytris testaceis: plaga scutellari vittaque lata suturali fuscis. (Tab. I. fig. 4.; Habitat in Brasilia; long. corp. 5 lin. Der fast blasenförmig gewölbte Kopf strohgelb, Augen und Saum braun, unten braungelb, überall dicht punktirt, mit feinen, gelblichen Härchen nicht sehr dicht besetzt, Taster braungelb, Fühler dunkler, braun. Halsschild einen abge- stutzten Kegel bildend, braun, dicht punktirt, mit feinen gell)- lichen Härchen bedeckt, beiderseits am Hinterwinkel ein schie- fer in die Dornspitze endigender Kiel. Schildchen klein, ge- 246 rundet, braun. Deckschilde massig gewölbt, dreimal so lang wie das Halsschild, die Spitze gerundet, fein punktirt -ge- streift, die Zwischenräume punktirt, behaart, die Farbe braungelb , eine breite , ohnweit des Schildchens zusammen- geschnürte, die Spitze der Naht nicht ganz erreichende Naht- Binde, so wie der untergeschlagene Rand kastanienbraun, die Unterseite kastanienbraun, punktirt, goldgelb behaart, die Beine rothbraun. Eine andere aus Brasilien gekommene Art gehört vielleicht zu Dilobitarsus Latr. , denn wenn auch schon nur das yierte Tarsenglied einen unpaarigen Fortsatz hat, so verdickt sich doch das Polster des dritten Gliedes bereits merklich. Die Fühler haben die Länge des Halsschildes, sind gesägt, das zweite Glied ist sehr klein, ein zwölftes Glied wird nicht sichtbar. Der Kopf ist yorn niedergebogen, die Stirn etwas aus- gehöhlt, von der Lefze nur durch eine eingedrückte Linie getrennt, die Fülilcrgruben stehen weit von einander getrennt. Das Hals- schild ist etwas länger als breit, die Seiten laufen fast pa- rallel, zeigen jedoch zwischen Mitte und Spitze eine sanfte Ausbuchtung und biegen sich dann an der Spitze nach yorn; der Vorderrand ist für die Aufnahme des Kopfes tief ausge- randet, der Hinterrand ist fast gerade abgestutzt und die Hinterecken bilden rechte Winkel. Die Oberfläche erscheint ziemlich stark gewölbt, das Hinterfeld niedergedrückt. Die Mittelplatte der Vorderbrust springt yorn stark yor, und wird durch deutliche Fiililerrinnen yon den Seitenplatten, an deren Wurzel eine deutliche Schenkelgrube liegt, getrennt. Das Schildchen ist länglich, oben an der Spitze gerundet. Die Deckschilde haben an der Wurzel die Breite des Halsschildes, sind aber dreimal so lang wie dieses, sie yerengen sich yon der Mitte allmählich nach der Spitze. Die Beine sind kurz, sclilank, zusammengedrückt, der Enddorn der Schienen ist kaum sichtbar, die Tarsen haben ein längeres Wurzelglied, und sind unten gepolstert, das yierte Glied ist unten mit einem lappenförraigen Anhange versehen, die Schenkeldecken nehmen nach der Mitte allmählich an Breite zu. Dilobitarsus? petiginosus: piceo-niger, opacus, 247 piinctatiis, helvo-irroratus, anteiinis pedibusque ferrugincis. (Tal). I. % 3.) 572 Liii. lang lYj Lin. hreit, oLeu hraiiuschwaiz, malt, durch nicdcrliegeude gelblichgraue Haare, -vvelclie sich stel- Icinveise zu uiiregelmässigen Wischen und Flecken ansam- meln, gescheckt. Kopf, Halsschild und Deckschilde dicht und ziemlich grob punktirt, Halsschild hinten mit einem eirunden Ein- druck., der nach Torn in eine Längsrinne auslauft. Unter- seite braun -schwarz, punktirt, mit anliegenden grauen Här- chen dünn besetzt. Fühler und Beine braunroth. Von Dupont erhielt ich als Agrypnus cinctipes ßej. einen Käfer aus Madagaskar, welcher dem, mir nur aus der Abbildung bekannten Conodcrus cuspidatus Klug. (Ins. \. Madagaskar p. 66 tab. 3 fig. 3) nahe verwandt ist, und der Gattung nach kaum Terschieden sein dürfte. Er ver- einigt in vieler Beziehung die Kennzeichen der Gattungen Monocrepidius (Conoderus) und Agrypnus, von ersterer den Bau der Fühler und Tarsen, von letzterer die Fiihlerriuiien besitzend, doch schliesst er im Körperbau näher au Mono- crepidius als an Agrypnus an, wiewohl er auch manche Eigen- thümlichkeitcn zeigt, und als einer besondern Gattung Tylo- tarsus m. angehörig betrachtet werden kann. TylotarsHS. Kopf massig gross, rund, Stirn ausgehöhlt, vorn nieder- gebogen, wenig über die Lefze erhaben, mit flacher Fühler- grube. Fühler eben so lang wie das Halsschild , erstes Glied dick, platt, länglich, fast viereckig, ;das zweite und dritte kleiner, walzig, die folgenden zusammengedrückt, gesägt, das zwölfte Glied klein, eine pfriemenförmige Spitze des eilften bildend. Halsschild beträchtlich länger als breit, vorn aus- gerandet, an den Vorderecken platt gedrückt, die Vorder- ecken als stumpfe Lappen vorragend, die Seitenränder fast parallel, der Hinterrand schwach zweil)uchtig, die Hinter- winkel kurze, stumpfe, etwas nach aussen gerichtete Dornen bildend. 248 Vorderbriist mit vorspringender Mittelplatte, die bis 2ur Mitte von den Seitenplatten durch eine Furche zum Ein- legen der Fühler getrennt wird. Die Seitenplatten an der Wur- zel mit einer Schenkeigruhe. Stachel ziemlich lang, an der Spitze gebogen. Schildchen länglich, an der Spitze gerundet. Mittelbrust klein, mit wenig erhabenen Rändern der Stachelgrube. Hinterbrust viereckig, an der Spitze et^vas geschweift. Deckschilde an der Wurzel so breit >vie das Hals- schild, und wenig über zweimal so lang wie dieses, von der Mitte nach der Spitze allmählich verengt, an der Spitze ausgerandet, wodurch an jedem Deckschilde ein kleiner Zahn sich bildet. Hinterleib gewölbt, langgestreckt, nach der Spitze allmählich verengt. Beine ziemlich kurz, Schenkel in der Mitte nur wenig verdickt, Schienen fast stielrund , mit kaum bemerkbarem End- dorn, Tarsen so lang wie die Schienen, das erste Glied et- was verlängert, das zweite und dritte dreieckig, das vierte herzförmig mit lappenförmigem Fortsatze auf der Unterseite, alle diese Glieder unten stark gepolstert, das Klauenglied an der Spitze wenig verdickt, mit scharfen Krallen. Schen- keldecken nach der Mitte hin allmählich erweitert. T. cinctipes: punctatus, niger, helvo-tomeutosus, antennis pedibusque piceis, thorace canaliculato , elytris punctato- striatis, apice singulatim acuminatis. 9 Lin. lang, 2V4Lin. breit. Kopf schwarzbraun, mit niederliegenden kurzen gelben Härchen nicht sehr dicht be- setzt. Halsschild etwas länger als breit, braunschwarz die Vorderecken heller, ziemlich dicht, jedoch in der Mitte fei- ner punctirt, mit schmaler, vorn und hinten abgekürzter Längs- rinne und mit niederliegenden kurzen gelben Härchen besetzt die sich nach den Vorderwinkeln hin stärker anhäufen. Deck- schilde braunschwarz, mit gelben niederliegenden Härchen ziem- lich dicht bedeckt, unter denen man Puuktstreifen entdeckt. Unterseite braunschwarz, punktirt, mit gelblichen Härchen diinu bekleidet. Beine braunroth, Schenkel schwärzlichbraun. 2119 In der synoptischen Darstellung der Elateriden mit häu- tiger Fortsetzung an den Tarsen (1. Band S. 206) würde die zweite Abtheilung, bei denen die Starheigrube nur der Mit- telbrust angehört, und die Unterabtheilung mit einfachen Kral- len , eine Gruppe erhalten, bei welcher die Vorderbrust keine besondern Rinnen zu den Einschlagen der Fühler besitzt, und in welche die Gattungen Tetralobus, Hemicrepidius , Penia, Dicrepidius, Dipropus, Hypodesis, Heteropus, Atractodes, Po- machilius, Physorhinus, Monocrepidius, Heteroderes und Dinia gehören, und eine zweite Gruppe, mit Fühlerrinnen auf der Vorderbrust «. , drei Tarsenglieder gelappt, Melantho Lap. ß., das dritte und Tierte Tarsenglied gelappt, Dilobitarsus JMtr. y., das vierte Tarsenglied gelappt, Tylotarsus m. Aus der Abtheilnng mit ungelappten Tarsen und karani- förniig gezahnten Krallen, wohin die Gattungen Aptopus Eschsch. Cratonychus Dcy. (Melanotus Eschsch., Verimecxis Airb. fit eph.) und Perothops Eschsch. gehören, ist mir aus eigner Ansicht nur die Gattung Cratonychus bekannt, die ich hier um so mehr übergehe, als sie schon hinlänglich als festgestellt zu betrachten ist, und ich auch über die zu ihr gehörigen Arten keine Be- merkungen yon besonderer Wichtigkeit mitzutheilen habe. Dicronyclmiis Eschsch (Tab. I. iig-. 5.) Ausser dem Charakter, dass die Krallen zweispaltig sind, ist yon dieser Gattung Nichts weiter bekannt, und Dejean führt in seinem Catalog nur eine am Senegal einheimische Art auf. Es ist daher ungewiss, ob die mir Torliegenden brasilianischen Arten, welche diesen Charakter haben, mit der \om Senegal auch in den übrigen Merkmalen übereinstimmen, oder ob nicht mehrere Gattungen Torhanden sind, welchen der- selbe gemeinschaftlich zukommt.*) *) Brülle (exped. scient, deMoreeTom. in. pag. 138) beschreibt zwar zwei Elateren aus Morea, und bildet sie tab. 35 %. 7 und 8 ab, die er zu Dicronychus zieht, aber diese sind wahre Cardio- phori und die Krallen sind keinesweges an der Spitze gespalten, 290 Kopf massig gross, gerundet, Stirn gewölbt, \orn ge- randet, über die senkrecht darunter stehende Lefze hin>veg ragend. Fühlergrube durclilaufend. Fühler fast Aon halber Körperlänge, schwach gesägt, das erste Glied breit und dick, das zweite klein, kolbig, die folgenden langgezogen, am In- nenwinkel etwas breiter. Halsschild länger als breit, Torn ausgerandet, die Sei- ten fast parallel, nur nach den Vorderecken zu etwas gerundet, Hinterrand fast gerade, Hinterecken nur kurze, gerade Dor- nen bildend. V 0 r d e r b r u s t mit vorspringender Mittelplatte, die Ton den ßeitenplatten durch eine feine Naht getrennt wird und bis zur Einsetzung der Vorderbeine sich nicht yerschmälert. Brust- stachel sehr kurz, an der Spitze niedergebogen. Schild che n flach, eirund. Mittelbrust sehr kurz, Stachelgrube mit aufgewor- fenen Rändern. ^ Hinterbrust viereckig, an der Spitze stumpf gerundet. Deckschilde an der Wurzel so breit wie das Hals- schild und doppelt so lang wie dieses, von den Schultern nach der Spitze allmählich verengt. Hinterleib flach gewölbt, langgestreckt, nach der Spitze allmählich verengt. Beine massig lang, Schenkel in der Mitte verdickt. Schienen wenig zusammengedrückt, mit kaum sichtbarem End- dorn, Tarsen ziemlich lang, geborstet, das erste Gfied ver- längert, die folgenden drei an Länge abnehmend, das vierte Glied an der Spitze ausgerandet, das Klauenglied nach der Spitze hin verdickt, Krallen ziemlich kurz, jede einzelne an der Spitze zweispaltig. Schenkeldecken gross, trapezoidisch. sondern nur an der Wurzel jäh und stark Leiilenartig verdickt. Die nahe Verwandtschaft von Dicronycluis mit Cardiophorus ist zwar über- haupt nicht zu verkennen, und in der folgenden Abhandlung bringt Erichson , die mir vorliegenden und ähnliche Arten als besondere Abtheiliing unter Cardiophorus , wenn man aber die Eintheilnng von Eschscholtz zu Grunde legen will, so bilden sie eine abgesonderte Grupi)e für sich. 231 1. D. apicalis: niger, pedibus fla\is, elylris pilosis, testa- ceis, apice nigris, macula basali flaya. Hahitat in Brasi- lia. Bcscle. 4 Lin. lang. Kopf sclnvaiz ; glänzend, fein behaart, Fühler braun. Halsschild selnvarz, glänzend, sehr fein punk- tirt, fein behaart. Schildchen braun, in der Mitte Tertieft, Deckschilde mit aufrecht stehenden kurzen gelben Härchen besetzt, deutlich punktirt gestreift, ziegelroth, die Spitze sclnvärzlich, neben dem Schildchen an der Wurzel ein klei- ner gelber Querfleck. Brust braun, Hinterleib rothbraun, Beine gelb. 2. D. effusus Erichs, aus Brasilien, dessen Beschreibung die folgende Abhandhing unter Nro. 75 giebt. Als eine besondere Gruppe kann man diejenigen Elateri- dcn zusammenfassen, >velc]ie durch gepolsterte Tarsen, ein- fache Krallen, und deutliche Fiihlerrinnen, welche die Mittel- platte der Vorderbrust yon den Seitenplatten trennen , sich aus- zeichnen, und die Gattung Agrypnus Eschsch. bilden. La- Ircillc trennte davon die Gattung Adelocera, weil sie auch Rinnen zum Einlegen der Tarsen besitzt, Lapor/e nach den Fülilern die Gattung Lacon , aber in der Ton diesen Ver- fassern gegebenen Zusammenstellung erhält man keine na- türlichen Gattungen und die Glänzen müssen anders gezogen werden. Nach den Fühlern unterscheiden sie sich am leich- testen, diese sind a. ziemlich yon der Länge des Halsschildes, stark gesägt, zwölfgliedrig, das zweite Glied sehr klein. Agrypnus. ß. beträchtlich kürzer als das Halsschild , kurz gesägt , die einzelnen Glieder breiter als lang , das zweite sehr klein, das zwölfte nicht sichtbar. Adelocera. y. ziemlich von der Länge des Halsschildes, gesägt, das zweite und dritte Glied klein, das zwölfte nicht sicht- bar. Lacon. d. kürzer als das Halsschild , eilfgliederig , das zweite Glied kurz, das dritte sehr lang, die folgenden kurz, mit einem langen Aste versehen. E up h em u s. 232 Die letzte Gattung, welche Laporte (Silber. Rev. ent. IV. pag. 7) aufstellt, und zu welcher Elater quadrimaculatiis Fabr. Oliv. Herbst, Ä/i/g- (Zirma«« Verzeichn. tab. 15. f. 3) (fasciatus Drury) TOm Senegal gehört, ist mir aus eigner Ansicht unbekannt, und schliesst an Hemirhipus an, .besitzt aber Fiihlerrinnen. Kopf milssig gross, etwas herabgebogen, Stirn Torn eingedrückt, Fühlergrube durchlaufend. Fühler sägeformig, kurz, zwölfgliederig , das zweite Glied sehr klein. Halsschild yiel länger als breit, Torn ausgerandet, mit -vorstehenden Vorderecken, fast gleichlaufenden, nur an der Spitze yerschmälerten Seiten und starken, etwas nach aus- sen gerichteten Hinterdornen. Der Hinterrand fast gerade, kaum über dem Schildchen TOrspringend. Das Mittelfeld des Halsschildes der Länge nach gewölbt, die Wölbung über dem Schildchen meistens in einer Beule endigend, Seitenränder etwas flach abgesetzt, nach hinten schmal gerandet. Vor der brüst mit stark Torspringender Mittelplatte, welche durch eine Furche der ganzen Länge nach Ton den Seitenplatten getrennt wird, in welche sich die Fühler in der Ruhe einlegen. Bruststachel lang, an der Spitze wenig ge- bogen. An der Wurzel der Seitenplatten eine besonders ab- gesetzte Quergrube zum Einlegen der Vorderschenkel, Schildchen klein, länglich viereckig, mit abgerunde- ter Spitze. Mittelbrnst sehr kurz, schwach gewölbt, mit wenig aufgeworfenen Rändern der Stachelgrube. Hinterbrust länglich viereckig, am Ende gerade abgestutzt. Deck Schilde an der Wurzel so breit wie das Hals- schild, mehr als doppelt so lang wie dieses, von der Mitte nach der Spitze allmählich verengt, massig gewölbt. Hinterleib massig gewölbt, langgestreckt, nach der Spitze hin allmählich verengt. Beine massig lang, schlank, Schenkel platt, elliptisch, Schienen zusammengedrückt, gleichbreit, mit kaum sichtbarem 253 kurzen Enddorn, Tarsen an den Selten zusammengedrückt, unten gepolstert, das erste Glied etwas verlängert, die drei folgenden allmählich an Länge abnehmend, in der Seitenan- sicht dreieckig, das Klauenglied laug, allmählich verdickt, mit starken scharfen Krallen. Schenkeldecken der ganzen Ausdehnung nach an die Hinterbrust anschliessend, von den Seiten nach der Mitte allmählich und schwach erweitert, für die Schenkeleinfügung ausgerandet. Ausser den nachstehend verzeichneten Arten möchten noch Elat. luridus Fabr. (javanus Dcj. Lat.) und tomentosus Fab. hierher gehören. 1. A. fuscipcs: niger, nitidus, thorace dense punctato, ante scutellum tuberculato, elytris punctato -striatis, interstitiis punctulatis, antennis pedibusque fiiscis. Fabr. Syst. Eleuth. 2. 224. 17. Elater fuscipes. 0//i'. Eut. II. 31. pag. 20 tab. 3 fig. 21. Herbst Col. IX. 342. 17. tab. 158. fig. 11. Arch. 110. 3. tab. 27. fig. 4. Habitat in India orien- tali. long. 12 — 14 lin. Herbst giebt zwar im System das Vorgebirge der gu- ten Hoffnung als Vaterland an , während er früher im Archiv Ostindien nannte, aber seine Beschreibung und Abbildung pas- sen nur auf den ostindischen Käfer. 2. A. notodonta: piceo- niger, griseo-subpubescens, parura nitidus, thorace confertim et confluenter punctato, subcari- uato, ante scutellum tuberculato, elytris punctato- striatis, interstitiis punctulatis, antennis pedibusque fuscis. Lalr. in Calliaud. Voyage. Dem Vorigen sehr ähnlich, aber etwas kleiner, matter, das Halsschild verworren punktirt, mit einem feinen, stellen- weise unterbrochenen Längskiele in der Mitte. Dcjean führt in seinem Cataloge noch mehrere, den beiden hier aufgeführ- ten verwandte Arten auf. 3. A. ruber: ferrugineus, nitidus, griseo - subpilosus , tho- racis vitta, elytrorum sutura margineque externo nigris, an- tice abbreviatis. Long. 12 — 16 lin. (Taf. I. fig. 2.) Pcrty DeL anim. art. pag. 20. tab. 5 fig. 1. Elater ruber. Lap. Silb. Rev. ent. IV. pag. 14. Adelocera brasiliensis. Habitat in Brasilia. BescJce. 2311 Schmäler als die vorigen, und die Seitenränder des Halsschildes mehr herabgeh ogen. Kopf rothbraun, piinktirl, mit aufgerichteten kurzen dicken gelblich -grauen Härchen be- setzt, Stirn ausgehöhlt, mit aufgeworfenem Vorderrande. Füh- ler so lang wie das Halsschild, braun, das Wurzelglied röther. Halsscliild länger wie breit, Seiten fast parallel, nur wenig von der Mitte nach vorn bogig verengt, niedergebogen, die Hinterecken als kurze Dornen wenig nach aussen gewendet, am Hinterrande ein Quereindruck, der in der Mitte von einet über dem Schildchen befindlichen kleinen Heule unterbrochen wird. Die Oberfläche gewölbt, an den Seiten dicht, in der Mitte zerstreut punktirt, aus den Punkten entspringen kurze, dicke, gelblich-graue Härchen. Die Farbe braunroth, mit einer nicht scharf begränzten schwärzlichen Mittelbinde. Schild- chen rothbraun, gelblich behaart. Deckschilde von der Wur- zel bis zur Spitze allmählich verengt, zwei und ein halbmal so lang wie das Halsschild, an der Wurzel mit einem Eindruck neben der Schulter und einem zAveiten bei dem Schildchen, welche durch eine kleine Längskante getrennt* werden, deut- lich punktstreifig, die Zwischenräume mit einer Punktreihe; braunroth, mit einzelnen gelblichen Härchen besetzt, der Seiten- rand von der Mitte weg, die Naht zwei Drittheile der Länge schwarz. Unterseite braunroth, punktirt, mit kurzen dicken gelblichen Härchen dünn besetzt. Beine braunroth. Ich weiss nicht, wie Laporle diese Art unter Adelocera setzen konnte. 4. A. moerens: piceo-niger, opacus, supragriseo-tomento- sus, thoracis plaga media denudata, elytris striatis, plaga media quadrata maculisque sparsis atro-holosericeis. Long. 11 Lin. Habitat in Africa (?) Kadett. Noch etwas schmäler als die vorigen Arten. Kopf braun- schwarz, etwas weitläuftig punktirt, mit gelblichen niederlie- genden Härchen, Stirn ausgehöhlt, am Yorderrande gerade ab- gestutzt. Fühler fast so lang wie das Halsschild, schwarz. Halsschild länger als breit, Seiten fast parallel. Hinterecken als scharfe ab^r nur wenig lange Dornen etwas nach aussen gewendet; am Hinterrande eingedrückt mit einer Beule über dem Schildchen ; schwarzbraun , in der Mitte verloschen punk- 233 tirt, glänzend, die Seiten mit gelblichgrauem Filz Ledeckt. Schildclieu eihahen, grau filzig. Deckschilde Von der Mitte bis zur Spitze allmilhlicli verengt, zwei und ein halbmal so lang wie das Halsschild , an der Wurzel mit einem Eindruck neben der Schulter und einem zweiten neben dem Schildchen, flach gewölbt, deutlich gestreift, graufilzig, die Gegend um das Schildchen, eine breite, die Naht nicht erreichende Queer- binde in der Mitte und mehrere unregelniässige Striche im Spitzfelde schwarz. Unterseite braunschwarz, an den Seiten mit niederliegenden graflen Härchen dicht bedeckt. Beine braunschwarz. 5. A. adspersus: tomentosus, niger, opacus, thorace ely- trisque punctis lineolisque transversis albis adspersis, ab- domine lateribus albo-punctato. Herbst Col. X. p. 12. n. 24 tab. 159. fig. 6. Habitat ad Promontorium bonae spei. 8 Lin. lang. Halsschild hinten flach niedergebogen, ohne Beule über dem Scliildchen, schwarz, filzig, mit grössern und kleinern unregelmässigen weissen Flecken. Deckschilde schwarz, filzig, mit zerstreuten kleinen weissen Flecken und gewellten kurzen Queerlinien, welche sich theilweise zu Kreisen vereinigen. Unterseite schwarz, filzig, an den vier ersten Leibringen ein weisser Eckpunkt. Die stark gesägten Fühler und Beine schwarz. 6. A. atomarius: tomentosus, niger, opacus, atomis albis sparsis irroratus, thoracis dorso depresso. Fahr. Syst. El. ■*1. 229. 49. Elater atomarius — Herbst Col. X. p. 14. '■^■11. 26. tab. 159. fig. 8. — GijUcnh. Ins. suec. 1. 378. 4. »U_ panz... Fauna Germ. fasc. 76. fig. 1. — Oliv. Ent. 2. 9^31. 22. 24. tab. 2. f. 11. Elater carbonarius. — Ross. -f^ Fauna Etr. 1. 177. 440. — Habitat in Europae truncis ^"emortuis. ,|jiii)c'-igt in ganz Europa einheimisch, aber nirgends häufig. .fl-lf,:.-!. Adelocera Lalr. Kopf massig gross, etwas herabgebogen, Stirn ein- gedrückt, kaum über die Lefze vorragend, Wangengruben kaum zusammenstossend. Fühler kurz gesägt, kürzer als das Halsschild, das erste Glied gross, viereckig, das zweite 236 sehr klein, kornförmig, die folgenden breiter als lang, dreieckig, das zwölfte Glied Tersteckt. Hals s Chi Id so lang oder etwas langer als breit, vorn ausgerandet, die Seiten wenig gerundet, hinten etwas buchtig, der Hinterrand zweibuchtig, mit vortretendem Mittellappen, und mehr oder weniger deutlichen Dornen. Das Mittelfeld des Halsschildes an den Seiten und hinten niedergebogen. Yorderbrust mit stark vortretender Mittelplatte, wel- che durch eine Furche der ganzen Länge nach von den Sei- tenplatten getrennt wird , in welche sich in der Ruhe die Füh- ler einlegen. Bruststachel massig lang, an der Spitze wenig gebogen. An der Wurzel der Seitenplatten eine besonders abgesetzte Queergrube, in welcher sich in der Ruhe die Schen- kel mit den eingeschlagenen Schienen einlegen, bei mehreren auch noch eine schiefe eingedrückte Queerlinie zum Einlegen der Vordertarsen. Schildchen klein, eirund. Mittelbrust sehr kurz, die Ränder der Stachelgrube wenig aufgeworfen. Hinterbrust viereckig, massig gewölbt. Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hinter- rand des Halsschildes und mehr als doppelt so lang wie das Halsschild , von der Mitte nach der Spitze allmählich verengt. Hinterleib massig gewölbt, im Umriss eine halbe Ellipse bildend. Beine kurz, schlank, Schenkel platt, elliptisch. Schie- nen schmal, an den Seiten zusammengedrückt, mit kaum sicht- barem Enddorn, Tarsen an den Seiten zusammengedrückt, unten gepolstert, die vier ersten Glieder allmählich an Länge abnehmend, in der Seitenansicht dreieckig, Klauenglied mas- sig lang, fast walzig, mit scharfen Krallen. Schenkeldecken der ganzen Ausdehnung nach an die Hinterbrust anschliessend, nach der Mitte hin buchtig erweitert, für die Schenkeleinfü- gung kaum merklich ausgerandet. Latreille vereinigte unter dieser Gattung alle Arten, dieser Abtheilung, welche Rinnen auf der Brust für die Ein- fügung der Tarsen besitzen, aber dieser Charakter ist selbst bei ein und derselben Art mehr oder weniger deutlich, und 257 deii Fühlern und dem ganzen Habitus nach, gehören Arten hierher, welclien diese Rinnen fehlen, so wie sie auch bei andern \orhanden sind, welche Fühler und Bau zu La- con bringen. 1. A. lepidoptera: fusco-brunnea, opaca, squamis luteo- aureis crebris adspersa, llioratc longitudinaliter impresso, canaliculato. Gj/lienh. Ins. suec. I. p. 379. 5. Elater lepidopterus. — Panz. Faun. Germ. 76. 4. — Herbst. Col. X. p. 18. n. 29. tab. 159. fig. 11. Elat. Chryso- pras u s. In ganz Europa, aber überall selten. Von der Tarsen- rinne sind nur schwache Andeutungen vorhanden. 2. A. conspersa: squamosa, nigro -picea, pallido-irrorata, thorace inaequali, postice angustiori, angulis posticis com- pressis , eleyatis , carinatis , el} tris fascia postica undulata pallida. GijUcnh. Ins. suec. 1. 377. 3. Elater consper- sus. — Sahlb. Ins. feun. 1. p. 130. 2. — Zetterst. Ins. Läpp. 1. 144. 2. Scheint nur im nördlichen Europa einheimisch zu sein- Das Halsschild hat in der Mitte eine, besonders nach hinten merkliche Längsvertiefung und vor der Mitte neben dersel- ben beiderseits eine eingedrückte runde Grube. Neben jeder Hinterecke steht nach innen ein tiefer Längseindruck, wodurch der Hinterwinkel als eine gerade kantige Erhabenheit her- ausgehoben wird. 3. A. fascia ta: squamosa, nigro -picea, pallido-irrorata, thorace canaliculato, angulis posticis divaricatis, acute tri- gonis, elytris fascia postica undulata pallida. Lintt. Syst. Nat. 2. 655. 27. Fauna suec. 737. Elater fasciatus. — Fahr. Syst. Eleut. 2. 229. 43. — Oliv. Ent. 2. 31. 31. 39. tab. 5. fig. 46. et tab. 1. fig. 5. — Herbst. Col. X. 13. 25. tab. 159. fig. 7. — Paylc. Faun. suec. 3. 15. 18. — Panz. Faun. Germ. 76. 2. — Gyll. Ins. suec. 1. 376. 2. — Sahlb.lns. fenn. 1. 130. 1. — Zetterst. Im. Läpp, 1. 144.1. — JDegeer Ins, 4. 148. 6. Elater inaequalis. Der vorigen Art ungemein ähnlich, aber grösser, das Halsschild breiter, gewölbter, an den Seiten stärker gerandet, die Hinterecken als dreieckige Dornen nach aussen gewendet. (•>. Band 2. Heft.) 17 258 Bei beiden Arten fehlt die Tarsenrinne ganz. Ist vorzüglich im nördlichen Europa, nach DeJean aber auch im südlichen Frankreich einheimisch. 4. A. varia: squamosa, fusco-brnnnea, pallido - irrorata, thorace oblongo-quadrato, canaliculato , inaequali, angulis posticis tnmcatis, lateribus albo-squamoso, elytris fascia ante apicem pallido -squamosa. Fabr. Syst. Eleut. 2. 229. 44. Elater yariiis. — Oliv. Ent. 2. 31. 32. 40. tab. 3. fig. 26. et tab. 7. fig. 68. — Herbst. Col. X. 36. 43. tab. 161. fig. 5. — Panz. Faun. Germ. 76. 3. — Herbst. Arch. 113. 26. tab. 27. fig. 11. Elater querceus. Nur halb so gross als die Vorigen und die Tarsen- rinne deutlich. Das Halsschild länger als breit, die Seiten bis vor die Spitze gerade, der Rücken gerinnt, das Vor- derfeld mit zwei runden Eindrücken, ein seichter Queer- eindruck hinter den Vorderecken, ein anderer in der Mitte am Seitenrande. Die Hinterwinkel kurz vorgestreckt, gera- de, au der Spitze abgestutzt. 5. A. pennata: opaca, nigra, capite thoracisque lateribus croceo-sq\iamosis, elytris dense punctatis , punctis subseria- tis. Fabr. Syst. Eleut. 2. 239. 87. Elater pennatus. _ Herbst. Col. X. 52. 59. tab. l62. fig. 9. — IFeb. Ob- serv. entora. 1. 77. 3. Elat. discoideus. — Oliv. Ent. 2. 31. 45. tab. 4. fig, 42. Elat. crueutus. In Carolina. Die zahlreichen Punkte der Deckschilde bilden etwas verworrene , unter manchen Gesiohtspuncten ziem- lich deutliche Längsreihen, jedoch kann man sie nicht cre- nato- striata nennen, wie es Fabricins thut. Die Tarsen- rinnen sind bei verschiedenen Exemplaren mehr oder minder deutlich. Das gerinnte, mit einer Längsfurche versehene Halsschild hat bis vor die Spitze gerade laufende Seiten und führt unter der Mitte zwei eingedrückte runde Gruben. 6. A, m arm 0 rata: opaca, piceo-nigra, squamis luteo-aureis maculatim-variegata, thorace postice proftmde canaliculato, elytris dense punctatis, punctis subseriatis, antennis pedi- busque piceis. Fabr. Syst. Eleut. 2. 227. 36. Elater marmoratns. — Herbst. Col. X. 124. 151. 2S» In Nordauierica. 6 bis 6V2 Lin. lang, und der A. le- pidoptera verwandt. Das grob punktirte Halsschild hat eine besonders nach hinten breiter und tiefer werdende Längs- furche, niedergebogenen Vorderrand und flache, dreiseitige, wenig nach aussen gewendete Hinterecken, Die schwarzbraune Farbe wird durch gelbe schuppenförmige Härchen, welche theils einzeln, theils unregelmässig zusammengehäuft Yorkom- men, stellenweise verdeckt; auf der Unterseite liegen diesel- ben einzeln, gleichmässig vertheilt. Die Tarsenrinnen sind tief und ausgezeichnet. Die Deckschilde sind an der Naht bis unterhalb der Mitte etwas eingedrückt, überall dicht punk- tirt, die Punkte in unregelmässige Reihen geordnet, mit wol- kigen gelben, durch schuppenförmige, zusammengehäufte Här- chen verursachten Zeichnungen, Beine und Fühler rothbraun. 7. A. senilis: fnsco-brunnea, opaca, pilis depressis luteo- aureis crebris adspersa, thorace oblongo, obsolete longitu- dinaliter impresso, lateribus su])parallelis, angulis posticis pla- nis, siibdivaricatis, elylris dense punctatis , punctis subseriatis. Von Zimmennann und Ilcntz aus Virginien eingesen- det. In Grösse und Gestalt der Adel, varia ähnlich. Kopf klein, hinten gewölbt, vorn niedergebogen, Stirn ausgehöhlt, vorn abgestutzt, mit aufgeworfenem Vorderrande. Halsschild fast anderthalbmal so lang als breit, die Seiten in der Mitte gerade, nur an der Spitze nach innen gewendet, vor der Hinterecke etwas ausgebuchtet, die Hinterwinkel als flache Dreiecke etwas nach aussen gewendet, die Oberfläche dicht und regelmässig punctirt, gewölbt, nach dem Hinterrande zu allmählich verflächt, in der Mitte mit seichter abgekürzter Längsfurche, neben ihr im Hinterfelde beiderseits ein läng- liches Grübchen. Die Unterseite in der Mitte tief und grob, an den Seiten feiner punktirt, mit mehr oder weniger deut- lichen Tarsenrinnen, Deckschilde so breit wie das Halsschild und anderthalbmal so lang wie dieses, von der Mitte bis zur Spitze allmählich verengt, der Rücken etwas flachgedrückt, dicht punktirt, die Punkte unregelmässige Reihen bildend. Farbe matt schwärzlichbraun, durch graue und gelbe nieder- liegende, einzeln aber ziemlich gleichmässig vertheilte Här- chen wenig verdeckt. Fühler und Beine braunroth. 17* 260 I^acon Lap. Kopf milssig gross, etwas herabgebogen, Stirn vorn mehr oder weniger eingedrückt, Wangcngrnbe unter der Stirn nur als schwacher schmaler Eindruck fortlaufend. Fühler kurz gesagt, nicht so lang oder nicht länger als das Bais- se hild, das zweite und dritte Glied klein, kernförmig, das zwölfte mehr oder weniger versteckt. Halsschild kaum so lang oder kürzer als breit, vorn tief ausgerandet, mit Torstehenden Vorderecken, die Sei- ten gerundet, hinten gebuchtet, der Hinterrand schwach zwei- buchtig, mit etwas vortretendem Mittellappen und mehr oder weniger deutlichen Dornen. Das Mittelfeld des Halsschildes in die Queere gewölbt, das Hinterfeld flach. Vorderbrust mit stark vorspringender Mittelplatte, welche durch eine Furche der ganzen Länge nach von den Seitenplatten getrennt wird, in welche sich in der R\ihe die Fühler einlegen. Bruststachel massig lang, an der Spitze we- nig gebogen. An der Wurzel der Seitenplatten eine beson- ders abgesetzte Queergrubc zum Einlegen der Vorderschenkel. Bei einigen auch noch eine schiefe eingedrückte Queerlinie zum Einlegen der Yordertarsen. Schildchen klein, eirund. Mittelbrust sehr kurz, flach, die Ränder der Stachel- grube nicht aufgeworfen. Hinterbrust viereckig, massig gewölbt. Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hinter- rand des Halsschildes, und über doppelt so lang wie dieses, in der Mitte etwas breiter und dann nach der Spitze zu all- mählich verengt, massig gewölbt. Hinterleib massig ge^völbt, im Unuiss eine halbe El- lipse bildend. Beine massig lang, schlank, Schenkel platt, elliptisch^ Schienen dünn, dreikantig, mit kaum sichtbarem Enddorn, Tarsen an den Seiten zusammengedrückt, unten gepolstert, das erste Glied etwas verlängert, die drei folgenden allmäh- lich an Länge abnehmend, in der Seitenansicht dreieckig, Klauenglied ziemlich lang, an der Spitze verdickt, mit star- ken scharfen Kralleu. Schenkeldecken der ganzen Ausdehnung 261 nach an die Hinterbrust anschliessend, bei der Mitte buchtig erweitert, für die Schenkeleinfiigung ansgerandet. Laporic , der die Gattung (Silberm. Rev. entom. IV. pag. 11.) aufstellte, rechnet mehrere Arten dazu, welche die Fühlerbildung zu Adelocera bringt, aber auch einige, welche liier unter Agrypnus eingereiht sind. * jnit fleutliclien Tarseiuiiineu, 1. L. caliginosus: punctatus, piceo-niger, cerviuo-toraen- tosus, anteniiis pedibusque rufis, thorace antrorsum rotun- dato, posticc rectangulo, elytris punctato-striatis, inter- stitiis planis, punctatis. Boisduv, Faune de I'Oceanie. Fjlater caliginosus. In Van Diemens Land. 6 Lin. lang, 2 Lin. breit. Kopf eben mit llacher, gerundeter Stirn, mit niederliegenden gelblichen Härchen bedeckt. Fühler kürzer als das Hals- schild, braunroth, das zweite und dritte Glied klein, kugelig, die übrigen dreieckig, das \ierte und fünfte Glied etwas brei- ter als die folgenden. Das Halsschild fast breiter wie lang, zur Aufnahme des Kopfes tief ausgeraudet, die Sei- ten von der Mitte nach vorn gerundet, nach hinten ge- rade, Hinterrand schwach geschweift. Hinterecken recht>vin- kelig, Oberfläche dicht und ziemlich grob punktirt, mit nie- derliegcndcn gelblich -grauen Härchen nicht sehr dicht be- deckt. Vorderbrust ziemlich grob und dicht punktirt, mit gelblichen Härchen dünn bedeckt, Fühlerrinnen breit und tief, aber wenig über die Mitte reichend, Schenkelgruben und Tar- senriunen tief und scharf begränzt. Deckschilde Yon der Breite des Halsschildes und zweimal so lang wie dieses, die Seiten bis unter die Mitte gerade, dann allmählich nach der Spitze gerundet, massig gewölbt, gestreift, die Streifen flicht und tief punktirt, die Zwischenräume eben, verworren punktirt, mit niederliegenden gelben Härchen bedeckt. Die Unterseite dicht punktirt mit einzelnen gelben Härchen gleicliniässig be- deckt. Beine braunroth. 2. L. ovalis: punctatus, piceo-niger, griseo-pilosiis, an- lennis pedibiisque rufis, thorace brevi, antrorsum rotun- dato, postice- rectangulo, elytris punctato-striatis, iuterstitiis subcostatis. Germ. Ins. spec. pag. 49,79. Elater ovalis. 262 In Persien. Wenig über 2 Lin. lang. Halsscliild brei- ter als lang, \on der Mitte nach yorn an den Seiten stark verengt und gerundet, inach den Vorderecken hin an den Seiten niedergebogen, der Saum etwas rothbraun durch- scheinend, Schenkel und Tarsenrinnen tief, scharf begränzt. Deckschilde mit tiefen und breiten Punktstreifen, Zwischen- räume schmal, erhaben, mit etwas aufgerichteten Härchen besetzt. 3. L. muticus: punctatus, piceo-niger, griseo-pilosus, an- tennis pedibusqiie rufis, thorace oblongo, antrorsum rotun- dato, postice rectangulo, elytris punctato-striatis, intersti- tiis planis, punctatis. Herbst. Col. X. pag. 93. 108. tab. 166. fig. 10. Elater muticus. Nach ^erJs< in Ostindien, unsere Exemplare sollen aus Arabien stammen. 3 Lin. lang. Das Halsschild ist etwas länger als breit, die Seiten laufen von den rechfwinckeligeii Hinterecken bis über die Mitte gerade und runden sicli dann erst nach den Vorderecken hin. Die Oberfläche ist dicht punktirt, mit gelbgrauen Härchen dünn bekleidet, vorn mas- sig gewölbt, nach hinten allmählich verflächt, die Hinterecken scheinen bisweilen röthlich durch. Die Deckschilde sind an- derthalbmal so lang wie das Halsschild, flach gcAvölbt, schmal aber tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume breiter als die Streifen, eben, punktirt, gelblich -grau behaart. Schenkel und Tarsenrinnen der Vorderbrust sind tief, die letzteren scharf begränzt. 4. L. terrenus: niger, ferruginco-tomentosus, antennis pe- dibusque rufis, Ihorace suboblongo, lateribus rotundato, crenato, elytris punctato-striatis. Von Diipont aus Madagaskar erhalten, SVo Lin. lang^ schwarz, mit rothgelben Schüppchen und Härchen oben ziemlich dicht bekleidet. Fühler roth, wie bei L.calignosus gebaut. Hals- schild fast etwas länger als breit, vorn tief ausgerandet, die Sei- ten gekerbt, in der Mitte gerundet, nach vorn stark verengt, vor den etwas nach aussen gerichteten Hinterecken gebuchtet, der Rücken gewölbt, das Hinterfeld niedergedrückt, die Oberfläche punktirt, mit rothgelben Härchen ziemlich dicht bedeckt. Schen- kelgrnben und Tarsenrinnen deutlich. Deckschilde ziemlich doppelt so lang als das Halsschild, in der Mitte etwas brei- 263 ler, pimklirt-gestreift, mit ebenen, rothgell) filzigen Zwischen- räumen. Unterseite punktirt, etwas dünner behaart. Fühler und Beine braunroth. Elater parviceps Schönh. Syn. Ins. App. pag. 1.33. scheint dieser Art verwandt zu sein. 5. L. crenatus: piceo-niger, antennis pedibusque nifis, tho- race trans\erso, lateribus crenato, rotundato, angulis po- Stiels divaricatis, punctis duobus dorsalibus margineque la- terali albo-sqnamosis, elytris punctalo-striatis, albido-ne- bulosis, lateribus crenulatis. Klug. Ins. Madag. pag. 66. Elater (Agrypnus) crenatus. In Madagaskar. 4 Lin. lang. Schenkelgruben und Tarsenrinnen scharf begränzt. Nicht nur der Seitenrand des Halsschildes, sondern auch die Seitenkante der Deck- schilde sind gekerbt. ** Ohne Tarsenrinnen. 6. L. turbidus: piceo-niger, tomento griseo maculatini va- riegalus, ihorace lateribus bisinuato, dorso bituberculato, elytris carinatis, basi tuberculatis. Dupont in lit. Agryp- nus turbidus. In Madagaskar, fast 7 Lin. lang, 2V2 Lin. breit. Kopf klein, rund, eben, mit gelblich -grauem Filz bedeckt. Hals- schild etwas breiter als lang, yorn die Queere eingedrückt, tief ausgerandet, die Vorderwinkel bis zur Fühlerwurzel yor- gestreckt, der Seitenrand von den Vorderwinkeln weg buch- tig erweitert, von dem dadurch gebildeten Vorsprung am Sei- tenrande weg nach hinten tief und lang ausgebuchtet, so dass die Hinterwinkel nach aussen gewendete, starke Dornen bil- den; Hinterland zweibuchtig, über dem Schildchen etwas vor- springend; der Rücken des Halsschildcs wenig gewölbt, mit flacher Mittelrinne und zwei grossen, runden Beulen in der Mitte, grob und zerstreut punklirt, die Seiten mit grauem Filze bedeckt. Schildchen eirund, graufilzig. Deckschilde an der Wurzel so breit wie das Halsschild, in der Mitte brei- ter, flach gewölbt, punktirt-gestreift, jedes mit drei verlo- schenen, abgekürzten Längskielen, von welchen derjenige, welcher der Naht am nächsten steht, vor der Wurzel in einer Beule endigt. Die Farbe braunschwarz, mit grossen grauen 2. 6. — lioss. Faun. Etr. 1. 178. 441. — Sahlb.lw^. fenn. 1. 131. 4. — Zetterst, Ins. Läpp. 144. 3. In ganz Europa. Ich besitze auch ein ganz hierher gehöriges Exemplar vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 8. L. vestitus: niger, griseo-tonientosus, anteunis palpisque rufi^, thorace planiusculo, subquadrato, lateribus rotundato, elytris punctato-striatis. Klug. Ins. Madag. pag. 64. Ela- ter (Agrypnus) yestitus. Habitat in Maclagascar. Der vorigen Art am ähnlichsten, aber das Halsschild verhciltnissmässig etwas länger, und die Deckschilde punkt- slreifig. Die Fühler sind fast etwas länger als das Halsschild. 9. L, mustelinus: piceus, fusco-tomentosus, griseo-irrora- tus, antennis pedibusque rufis, thorace suboblongo, lateri- bus obtuse rotundato, profunde punctato, elytris punctato- striatis. Habitat in Siani. Kaden, Sechs Lin. lang, dem L. irroratus verwandt, aber grös- ser, das Halsschild an den Seiten mehr gerundet, die Deck- schilde nach hinten stärker verschmälert. Kopf klein, rund, vorn niedergebogen, eingedrückt, mit erhabenen Seitenrän- dern, punktirt. Fühler braunroth, das zwölfte Glied sichtbar. Halsschild etwas länger als ])reit, am Yordcrrande tief und winkelig ausgerandet, iu der Mitle gewölbt, die Seiten nie- dergebogen, stumpf gerundet, die Hinterwinkel wieder etwas vortretend, am zweimal gebuchteten Hinterrande niedergedrückt, ziemlich tief aber nicht sehr dicht punktirt, schwärzlichbraun, mit kleinen, niederliegenden, etwas verworrenen gelblich- 269 braunen Kardien, denen sich stellenweise Flecke \on g:ranen Härchen einmischen, von denen hesondcrs zwei runde Flecice neben der Mitte sich auszeichnen, nicht sehr dicht bedeckt. Schildchen gclblichbraun behaart. Deckschiide an der Wur- zel so breit wie der Hinterrand des Halsschildes, bald hinler der Schulter nach der Spitze zu allmählich verengt, punktirt- gestreift, schwilrzlichbraun, gel])lichbraini behaart, mit unre- gelmässigen grauen, besonders am Seilenrande gehäuften Haarfleckchen. Unterseile schwärzlichbraun, punktirt, gelb- lichbraun behaart. Beine braunroth. 10. L. irroratus: niger, griseo cinereoque subquamosus, an- tennis pedibusque rufis, thorace subquadralo, laleribus pa- rallelis antice rotundatis, eljtris punctato-slriatis. Klvg. Ins. Madag. pag. 65. Elatcr (Agrypnus) irroratus. Habitat in Madagascar. Schmäler als die vorigen, das Halsschild fast noch län- ger als breit, nur an den Yorderwiukeln geiundcL Auf den Deckschilden weisse runde Fleckchen ohne Ordnung zerstreut. 11. L. crenicoUis: fusco-niger, opacus, anlennis pedibus- que rufis, thorace oblonge, punctato, laleribus rotundato, crenato, postice angustato, eljtris punctato-slriatis (Taf I. fig. 1.). ßJenetr. Catal. rais. des obj. de Zool. recueillis au Cancas. 1832^ p. 156. Agrypnus crenicoUis. — Falderin. nouv. Mem. de la soc. imp. des natural, de Mos- con. IV. 166. 5 Lin. lang, Das Halsschild merklich länger als breit, an den nach hinten stark und allmählich verengten Seileu fein gekerbt. In Siidrussland, Eine besondere, wiewohl kleine Gruppe, bilden diejeni- gen Elateriden, welche gepolsterte Sohlen, ungezähnelte Kral- len, vorragende Stirn, schmale, nach der Mitte hin allmäh- lich erweiterte Schenkeldecken und kurze wedeiförmige Füh- ler mit kornförmigem zweiten Gliede besitzen, welche nicht in besondere Rinnen der Vorderbrust sich einlegen, jedoch in eine mehr oder minder deutliche seichte Längsvertiefung auf den Seitenplatten der Vorderbrust in der Ruhe eingeschlagen werden können. Sie entsprechen zum Theil der Gattung 26« Hemirhipus wie sie Lalreille ia den Annal. de la soc. entom, de France Tom. III. pag. 140 aufgestellt hat, unter welcher er früher (Cnv. Regu. auim. IV. p. 454.) auch Tetralobus und Lissomus begriff (Regn. anini. V. pag. 552). Die tou ihm früher (Regn. anim. IV. p, 454) aufgestellte Gattung Cte- nicera, unter welcher er eine in unsere Gruppe gehörige Art (Elater hicruciatus) und seine jetzige Gattung Corymhetes zu- sammengestellt hatte, erklärt er später (Regn. anim. V. pag. 552) für einerlei mit Pericallns Serv. (Semiotns Eschsch.), was nur auf einem Irrthume beruhen kann, hebt aber die Gat- tung Gtenicera nachher ganz auf, da sie in seiner Abhand- lung über die Elateriden in den Annal. de la soc. entom. gar nicht erwähnt wird. Dejean (Catal. p. 101) vertheilt die Arten dieser Gruppe theils unter Hemirhipus, theils unter Alans, Ton welchem letz- tern jedoch sie sich durch die kurzem, wedeiförmig gezahn- ten Fühler, unterscheiden. KschschoUz scheint keine hierher gehörigen Arten ge- kannt zu haben, sie passen in keine der Ton ihm aufgestell- ten Gattiiugeu. Man kann die Gruppe in drei Gattungen theilen: a. Halsschild vorn stark aiisgerandet, die Seitenränder ver- flacht, zwölftes Fülllerglied einen kui-zen Fortsatz des eill'tea bildend. Ipliis Liip. • h, Halsschild vorn wenig ansgerandet, die Seitenränder lierab- gebogen. ■J- zwölftes Glied versteckt. Ctenicera Liatr. "f- t zwölftes Glied linienforniig. Hemirbipus. Ipliis Lap. Kopf klein, gerundet, etwas herabgebogen, Stirn vorn etwas eingedrückt, unter einem rechten Winkel von der Lefze abgesetzt. Wangengruben rund, getrennt. Fühler kürzer als das Halsschild, das erste Glied dick, walzig, das zweite Glied sehr klein, kornförmig, das dritte klein, nach innen mit einem dornförmigen Fortsatze, die sieben fol- genden ziemlich gleich lang, jedes mit einem ziemlich langen blattförmigen Fortsatze nach innen, das eilfte Glied bildet ein Dreieck, mit einer kleinen Ausrandung an der Spitze, in wel- 267 cliei' das sehr kleine, schmale, stumpfe z^völfle Glied sich eiiiselzl. Halsschild etwas länger als hreit, vorn ausgerandet, mit \orstehendcn Vorderecken, die Seiten vorn gerundet, hin- ten fast parallel, der Rand horizontal, flach abgesetzt, das Mittelfeld flach gewölbt, das Hinterfeld queer eingedrückt, der Hinterrand in der Mitte wenig \orgezogen, Hinterecken breite, nach hinten gewendete Dornen bildend. Vorderbrust mit stark \orspringpnder Mittelplatte, die \on den Seitenplatten durch eine Naht getrennt ist und nach den Wurzeln der Vorderbeine hin sich allmählig yerschmälert. Schenkelgruben flach, wenig ausgezeichnet. Eine seichte LängsTertiefung auf jeder Seitenplatte für die Fühlerriihe. Brusstachel oben flach, wenig gebogen. Schild eben kldn, vierseitig. Mittelbrust kurz, die Ränder der Stachelgrube auf- geworfen. Hinterbrust breiter als lang, an der Spitze etwas geschweift. Deckschilde an der Wurzel so breit wie das Hals- schild, flachgewöD)t, bei dem Schildchen eingedrückt, yon der Mitte nach der stumpf gerundeten Spitze hin etwas verengt. Hinterleib flach gewölbt, halb elliptisch, dasEndglicd abgestutzt. Beine kurz, stark, zusammengedrückt, die Schenkel elliptisch, Schienen ohne bemerklichen Enddorn, Tarsen zu- sammengedrückt, das erste Glied etwas länger als die fol- genden drei, unten dünn gepolstert, ohne Borsten, Klauen- glied ziemlich lang, an der Spitze geborstet, mit langen star- ken Krallen. Schenkeldecken schmal, der ganzen Breite nach an die Hinterbrnst anschliessend, nach der Mitte hin allmäh- lich und buchtig erweitert. Diese Gattung hat bei dem ersten Anblick einige Aehnlichkeit mit Chalcolepidius und Athous. Von erste- rem unterscheidet sie sich durch ein viereckiges Schild- chen, in der Mitte etwas stärker gewölbtes und mit einem ge- rinnten Laugskiel versehenes Halsschild, so wie durch die wedeiförmigen Fühler und getrennte Stachelgrube; von letz- 268 lerem durch kürzere, wedeiförmige Fühler, stärker aiisge- randeten Vorderrand nnd breiter abgesetzten Seitenrand des Halsschildes so wie durch dessen Mittelkicl. Ich kenne nur die zwei nachfolgenden Arten aus dieser Gattung. Z.a/jor/c beschreibt noch zwei Arten: a. I.Goudo/ii^ der I. triocellata sehr ähnlich aber bei gleicher Breite nur 10 Lin. lang, der Filz mehr weiss als gelb, und die Deck- schilde mit einem sammetartigen Flecke, der ein sehr lang- gezogenes Dreieck bildet; aus Madagaskar; b. I. glauca: rothbraun, mit gelbgrauem Ueberzuge, Fühler und zwei Kopfbinden schwarz, am Halsschilde der Seitenrand und zwei Längsbinden in der Mitte schwarz, Deckschilde mit einigen schwarzen Flecken an der Wurzel und einem runden schwar- zen Flecke in der Mitte am Aussenrande. Unterseite des Körpers braun, mit aschgrauem Uebwzuge. 5 Lin. lang, iVoLin. breit. Aus Mexico. Von letzterer bin ich ungewiss, ob sie auch wirklich in diese Gattung gehört. 1. L triocellata: tomentosa, nigra, flayesceuti-irrorata, tho- race niacula atra, \elutina, flayescenti cincia et carina fla- yescente diyisa, elytris macula oblonga infra medium atra, yelutina, flayescenti cincta. Lap. in Silberm. Rey. entom. IV. pag. 8. Iphis triocellata. Dupont in lit. Agryp- nus costicollis. Habitat in Madagascar. 19 — 20 Lin. lang, 6 Lin. breit. Kopf grauschwarz, sammetartig, mit ockergelben niederliegenden Härchen be- deckt. Halsschild ein Viertheil länger als breit, grauschwarz, matt, in der Mitte ein grosser, kohlschwarzer, sammetartiger Fleck, der mit einem Kreise dichter ockergelber Haare rings- um eingefasst und durch eine gleichfarbige Haiirlinie des Längs- kieles in zwei gleiche Theile getheilt wird. Der übrige Theil der Oberfläche ist mit ockergelben Härchen bedeckt, es bleibt aber ein unbedeckter Kreis, welcher den gelben Haarkreis des Mittelfleckcs umgiebt. Deckschilde matt, grauschwarz, mit zerstreuten kleinen unregelmässigen Flecken, die durch ockergelbe Härchen gebildet werden. Hinter der Mitte liegt auf jedem Deckschilde ein fast keilförmiger grosser kohl- schwarzer Sammetfleck, mit ockergelbem Saume. Unterseite und Beine mit niederliegenden ockergelben Härchen bedeckt. 269 2. I. madagascarieiisis: nigra, flayescenti-toinentosa, tho- race macula atra, velutina, flavescenti ciucta et cariiia fla- Yescente dhisa, elytris basi carinatis. Gory Ann. de la soc. entoni. I. pag. 385. tab. 12. B. fig. 2. Elater ma- dagascariensis. — Dcjean Catal. pag. 101. Alaus hc- ros. Habitat in Madagascar. 14 Lin. lang, 5 Lin. breit. Halsschild eben so lang als breit, wie bei voriger Art gezeichnet. Deckschilde durch zusammenfliessende Flecken von ockergelben Härchen so be- deckt, dass die schwarze Grundfarbe nur in unregelmässigen Flecken sichtbar wird, und gegen die Spitze zu einige Längs- wische bildet. Cteiiicera Lalr. Kopf massig gross, gerundet, vorn etwas niedergebo- gen, mit senkrecht über der Lefze abgesetzter Stirn. Wan- gengvuben rund, getrennt. Fühler weit kürzer als das Hals- schild, das erste Glied dick, fast keulenförmig, das zweite sehr klein, kornförmig, das dritte klein, nach innen mit einem dornförmigen Fortsatze, das vierte bis zum zehnten gleich- lang unter einander, mit ziemlich langem blattförmigen Fortsatze nach innen, das eilfte ])reiter als die vorigen, mit einer klei- nen Spalte an der Spitze, welche das zwölfte Glied andeutet. Hals Schild länger als breit, vorn schwach ausgeran- det, mit wenig vorstehenden Yordeiecken, die Seiten bis kurz vor die Spitze parallel, dann nach innen gerundet, fast der ganzen Länge nach gleichmässig gewölbt, mit niedergeboge- nen Seitenrändern, das Hinterfehl wenig und jäh niederge- drückt, die Hinterecken bilden gerade Dornen, der mittlere Vorsprung stark ausgerandet. Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, die von den Seitenplatten durch eine Naht getrennt wird, und sich nach den Wurzeln der Vorderbeine in einen langen, wenig gebogenen Bruststachel verlängert. Schenkelgruben flach, wenig ausgezeichnet. Eine seichte Längsvertiefung aiif jeder Seitenplatte für die Fühlerruhe. Schildchen klein, viereckig. 270 Mittelbrust kurz, Stachelgrube schmal, scharf ge- randet. Deckschilde au der Wnrzel so breit wie das Hals- schild, \ou der Mitte nach der Spitze etwas verschmälert, die Spitze stumpf gerundet, stark gewölbt. Hinterbrust etwas breiter als lang, an der Spitze et- was geschweift. Hinterleib halb elliptisch, flach gewölbt. Beine kurz und ziemlich stark, etwas zusammenge- drückt, Schenkel elliptisch. Schienen ohne bemerkbaren End- dorn, Tarsen zusammengedrückt, das erste Glied etwas yer- lilngert, Klauenglied ebenfalls Terlängert, Krallen kurz und stark. Schenkeldecken schmal, der ganzen Breite nach an die Hinterbrust anschliessend, nach der Mitte zu allmählich und wenig erweitert. Lapoi'fe bringt die hierher gehörigen Arten zu Iphis, Lafreille und Kli/g zu Ctenicera. Von Iphis unterscheiden sie sich aber durch die schmälere, fast walzenförmige Gestalt, niedergebogene Seiten des Halsschildes und die kleine Spalte an der FUhlerspitze. Da die übrigen Lyon alreillc hierher gebrachten Arten yon ihm später zu Corymbetes gezählt wor- den sind, so kann für diese der Name Ctenicera bleiben. Eine kleine Art dieser Gattung fand Hopc im Anime- harz. (Ctenicerus eximius Transact. of the entom. Soc, Vol. II. p. I. pag. 53. tab. 7. fig. 4). Sollte vielleicht Elater me- lanocephalus Fabr. auch hierher gehören ? 1. C. nobilis: supra cinnabarinus, opacus, subtus niger, thorace vitta, coleopteris sutura cruce infra medium apice- quenigris. Illig. in Wiedem. Arch. I. 2. pag. 116. n. 12. Elater nobilis. — Klvg. Ins. Madagasc. pag. 63. Elat. (Ctenicera) nobilis. — Latr. Cuv. Regn. anim. tab. XVIII. fig. 3. Elater bicruciatus. Habitat in Ma- dagasc ar. 10 Lin. lang. Halsschild mit einem durchlaufenden Längskiele, Deckschilde fein punktirt- gestreift. 2. C. insignis: supra cinnabarinus, opacus, subtus niger thorace vitta, elytris macula rotundata media, fascia po- 271 stica apiceque nigris. Klvg. Ins. Ma(laö;asc. 63. tab. 3. f. 1. Habitat in Madagascar. Der vorigen Art sehr nahe Yerwaudt. Heiiiirliipiis Lalr. Kopf massig gross, gerundet, vorn niedergel)Ogen, Stirn eingedrückt, abgestutzt, unter einem rechten Winkel von der Lefze abgesetzt. Wangengruben rund, durch eine breite Platte getrennt. Fühler kürzer als das Halsschild, z^völfgliederig, das erste Glied kolbenförmig, dick, das zweite sehr klein, -kornförmig, das dritte klein, mit einem dornför- migen Fortsatze nach innen, die folgenden gleich lang, mit einem langen linieuförmigen Fortsätze nach innen, das zwölfte lang, linienförmig. Kinnbacken an der Spitze nicht gespalten. Halsschild langer als breit, vorn fast gerade abge- stutzt, die Seiten etwas niedergebogen, theils von der Mitte weg, theils nur an der Spitze bogig nach innen gebogen, fast der ganzen Länge nach gleichmässig gewölbt, das Hinterfeld eingedrückt, die Hinterecken bilden gerade Dornen, der mitt- lere Vorsprang des Hinterrandes ausgerandet. Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, die von den Seitenplatten durch eine Naht getrennt wird, nach der Einsetzung der Vorderbeine allmählich, dort aber jilh in einen langen wenig gebogenen Stachel sich verengt. Schenkel- gruben flach, wenig ausgezeichnet. Neben der Naht, welche die Mittelplatte absondert, auf den Seitenplatten eine längliche seichte Grube für die Fühlerruhe. Schild chen eirund, fast herzförmig. Mittelbrust kurz, Stachelgrube mit aufgeworfenen Rändern. Deck Schilde an der Wurzel so breit wie das Hals- schild, nach der Spitze allmählich verengt, massig gewölbt. Hinter brüst breiter als lang, an der Spitze schwach gestreift. Hinterleib halb elliptisch, flach gewölbt. Beine ziemlich lang und schlank, die Schenkel ellip- tisch, etwas flach gedrückt, Schienen etwas zusammengedrückt, 272 (las erste Glied etwas Terlängert, eben so das mit ziemlich langen scharfen Krallen \ersehene Klauenglied. Schenkel- decken schmal, überall fast gleich breit, nur in der Mitte et- was aiisgehuchtet. Dcjcan yereinigt die Arten der vorigen Gattung auch mit Hcmirhipus. 1. H. lineatus: niger, supra velutinus , capite, thoracis mar- gine antico et laterali, vittaque media, elytris costis dua- l)us flayescentibus. Fahr, Syst. Eleut. 2. 223. 13. Ela- ter lineatus. — Oliv. Ent. 2. 31. 20. 20. tab. 3. fig. 21. — Herbst. Col. IX. 341. 16. tab. 158. fig. 10. Habitat in Brasilia. Das Halsschild ist beträchtlich länger als breit, nur an der Spitze gerundet, mit einem Längskiele versehen. 2. H. fascicularis: niger, griseo-pilosus, elytris testaceis, sutiira fasciisque linearihus undatis fiiscis. Fabr. Syst. Eleut. 2. 222. 3. Elat. fascicularis. — Oliv. Ent. 2. 31. 8. 1. tab. 5. f. oO. — Herbst. Col. X. 104. 123. Habitat in America meridionali. (Mus. Schwaegrichen.) 10 Lin. lang. Kopf mit langen niederliegenden grauen Härchen besetzt. Halsschild nicht sehr viel länger als breit, von der Mitte nach vorn verengt, punktirt, schwarz, an den Seiten mehr rothbrauu durchscheinend, mit langen niederlie- genden grauen etwas verworrenen Härchen besetzt. Deck- schilde ziegelroth, grau behaart, punktirt- gestreift, die ab- wechselnden Zwischenräume erhaben, die Naht, einige läng- liche Fleckchen in dem Wurzelfelde, eine aus Längstreifen bestehende gewellte Queerbinde unter der Mitte, eine andere vor der Spitze grauschwarz. 3. H. trilineatus: testacens, nitidus, antennis nigris, basi testaceis, thorace vittis tribus punctisque duobus posticis ni- gris, elytris flavescentibus, sutura margineque laterali po- stice fuscis. Lap. in Silberm. Rev. entom. IV. pag, 12. Habitat in Brasilia. 10 Lin. lang. Kopf rothgelb, mit schwarzer, bisweilen un- terbrochener Mittellinie, Fühler rothgelb, mit schwarzem Wedel. Halsschild von der Mitte nach vorn verengt, punktirt, glänzend, rothgelb, mit drei hinten abgekürzten schwarzen Längsbinden 273 nnd zwei schwarzen Punkten im Hinlerfelde. Deckscliilde >ou der Wurzel nach der Spitze alhnalilich Yerengt, fein piinktirt gestreift, die Zwischenräume punktirt, schwefelgelb, der Sei- tenrand und die Naht zwei Drittheil der Länge braun. Unter- seite rothgelb, ein Mittelfleck auf Vorder- und Ilinterbrust, so wie beiderseits am Hinterleibe eine Längsbinde schwarz. Eschscholtz bringt unter die Elalcridcn, deren Tarsen weder behaart noch mit Endborsten der einzelnen Glieder ver- sehen sind, sondern nur auf der Unterseite ein mehr oder minder dichtes Polster führen, ausser hier aufgeführten Gat- tungen noch Chalcolepidius, Alans und Pyrophorus, denen J^atreilte die Gattung Campsosternus, Laporfe die Gattung Calais beifügt. Chalcolepidius und Campsosternus unterschei- den sich leicht durch die mit der Mittelbrust unmittelbar ver- wachsene Stachelgrube, durch welche sie an Eucamptus und Se- miotus anschliessen ; Alans und Calais haben einfach sägeförraige Fühler, keine Fühlerrinncn, so wie eine vorn niedergebogene nicht eigentlich vorspringende Stirn. Pyrophorus bildet dagegen eine Uebergangsgruppe, welche in ihrem jetzigen Umfange Arten mit gepolsterten und andere mit geborsteten Tarsen ent- hält, auch in der Gesalt der Fühler und des Halsschildes noch mehrfache Unterschiede darbietet. Diese Gruppe scheint über- haupt sehr zahlreich an Arten zu sein. IlUger führt in sei- ner Monographie 16 Arten auf, Dcjeau in seinem Cataloge 30, unter denen nur 4 als bei lUiger beschrieben aufgezählt werden, und von 12 Arten, welche Eschscholtz (Thon's Ar- chiv 2r Band pag. 32) als neu angiebt, kennt Dejean nur drei. Fast jede Sendung aus dem mittleren Amerika ver- mehrt die Zahl der unbeschriebenen Arten. Die Gattung Chalcolepidius Eschsch. hat viel Eigen- thümliches. Die meist ansehnliche Grösse, das flache mit breiten horizontalen Seitenrändern versehene Halsschild, des- sen mittlerer Vorsprung am Hinterrande fast gabelförmig ge- spalten ist, das deltaförmige Schildchen und die flach gewölb- ten, am Ende fast abgestutzten Deckschilde zeichnen sie schon bei dem ersten Anblicke aus. Der kleine runde Kopf ist fast senkrecht hinabgebogen , die Stirn an der Spitze eingedrtickt (2. Band 2. Heft.) 18 274 wnd jiih nach der Lefze herahgebogen , ohne üher dieselbe merklich hervorzuragen. Die Fühler sind kürzer als das Halsschild, stark gesägt, das zweite Glied klein, kornförmig, das zw<)llle Glied bildet einen kleinen stumpfen Fortsatz an der Spitze des eilften Gliedes. Die sichelförmigen Kinnbacken haben keine gespaltene Spitze. Die Mittelplatte der Vorder- brust ist vorn durch tiefe Ausschnitte, die nach hinten in kurze Rinnen endigen, >Yelche von den in der Ruhe liegenden Füli- lern die ersten Glieder verbergen, von den Seitenplatteu ge- trennt. Die Hinterbrust endigt nach vorn unmittelbar in ein stark vorspringendes gabelförmiges Brustbein. Die Schenkel- decken verschmalern sich von der Mitte weg ziemlich stark und allmählich nach den Seiten, bis an die Hinlenvinkel der Hinterbrust. Das erste Tarsenglied ist etwas länger als die folgenden, unter jeder Kralle findet sich eine starke Borste, so dass die Klauen fast vierkrallig erscheinen. Die bis jetzt bekannt gewordenen Arten sind alle im mittleren America, besonders auf den Antillen und in Bra- silien einheimisch. Es gehören dahin Elater sulcatus, porca- tus, striatus (virens huj. var.) Fahr., Eschscholtzii, Desma- resti, Lafargi, Silbermanni Chevrol. (Col. mexic.) zona- tus, smaragdulus, limbatus (porcatus Herbst) Esdisch. (Thon. Arch. II. pag. 32), obscurus, aeqninoctialis, mexicanus Lap* (Silberm. Rev. IV. pag. 13.) Die Gattung Campsoslcrnus halr. (Annal. de la soc. ^ntorn. Tom. III. pag. 141) besitzt eine mehr gewölbte Ober- fläche, ivnd einen kahnförmigen Umriss, das Schildchen bildet ein Trapez mit abgerundeten Ecken und die weniger stark gesägten Fühler haben die Länge des Ilalsschildes, auch fehlt ihr die Furche der Vorderbrust, in welche sich bei Chalcole- pidius die Wurzelglieder der Fühler einlegen. Stirn, Zahl und Gestalt der Fühlergliedcr, Bau des Brustbeines und Ge- stalt der Tarsen und Scheukeldecken hat sie mit Chalcolepi- dius gemein. DeJean reiht die am meisten bekannte Art, Elater fulgens Fabr. Oliv. Herbst (auratus Dnirij), die in China einheimisch ist, unter Ludius, von dem sie sich aber 4virch Brustbein und gepolsterte Tarsen sogleich unterscheidet. 27» Elater splendidus Herbst., Ludius corinthius und Latreillei Dej. aus Java und Ostindien gehören wahrscheinlich auch hieher. Alans Eschsch. besitzt einen langgestreckten, flach ge- wölbten, fast parallelipipedischen Körper, ziemlich lange säge- förmige Fühler, kaum merklich ausgerandeten stumpfen Mittel- yorsprung am Hinterrande des Halsschildes und eirundes Schild- chen. Der kleine Kopf ist etwas niedergebogen, die Stirn vorn eingedrückt und biegt sich fast allmählich nach der durch eine Naht yon ihr getrennten Lefze herab. Die sichelförmi- gen Kinnbacken haben keine gespaltene Spitze. Die Fühler, welche fast bis zur Wurzel des Halsschildes reichen, sind ein- fach sägeförmig, mit kornförmigem zweiten Gliede, und ab- gesetzter Spitze des eilften Gliedes. Das Halsschild ist be- trächtlich länger als breit, Torn gebuchtet, der Rücken flach gewölbt, die fast parallelen, nur vorn bogenförmig yerschmä- lerten Seiten sind etwas Yerflächt, der Hinterrand, welcher das sanft niedergebogene Hinterfeld begränzt, ist zwar auf je- der Seite tief ausgebuchtet, doch der dadurch gebildete mitt- lere Vorsprung nicht stark Tortretend und wenig ausgerandet. Die Mittelplatte der Vorderbrust ist Yorn zwar durch einen tiefen Ausschnitt, dann aber nur durch eine einfache Naht Yon den Seitenplatten getrennt. Die langen flachen Deck- schilde haben die Breite des Halsschildes, ihre Seitenränder laufen bis unter die Mitte parallel und Terschmälern sich dann wenig nach der stumpf gerundeten Spitze. Die Schenkel- decken erweitern sich allmählich nach der Mitte hin. Die zusammengedrückten Tarsen führen ein etwas rerlängertes Wurzelglied und unter jeder Kralle eine feine Borste. Es sind mir aus dieser Gattung nur die beiden in Nordamerika einheimischen Arten Alans oculatus Linti, Oliv. Herbst, und A. myops Fabr. (luscus Oliv. Herbst) bekannt. Wahrschein- lich gehören auch Elater luscus Fabr. und lusciolus Grat/ in Griff. Anim. kingd. tab. .31. fig. 5 hierher.*) *) Guerin besclireibt und bildet unter dem Namen Elater (Alans) abdominalis (Magaz. de Zool. 1838 tab. 228. %. 3) einen aus Chili oder Peru stammenden Käfer ab , der aber wohl richtiger zu A|)hanobin3 oder Am])edus gehört, wenn er nicht unter 18* 270 Calais Lap. (Sill). Rer. entom. IV. p. 9) stimmt zwai?t in den meisten Merkmalen mit Alans überein, aber die Füh- ler sind kürzer als das Halsschild, letzteres wölbt sich stark nach Torn inid sein Hiuterfeld ist jäher und tiefer eingedrückt, auch besitzen die Deckschilde einen stärker gewölbten Rücken. Es gehören hieher Elater Parreyssii Stev. (Bullet, de la Soc. imp. des natur. de Moscov. 1829 pag. 285. Act. Mosq. Tom; YIII. El. Goryi Gtier. Mag. d. Zoo/.), speciosus, lacteus, tri- color Fahr., senegalensis et sinuosicollis Lap. Man kann sämmtliche Elateriden, deren Tarsen an den Seiten zusammengedrückt sind , und die weder Borsten noch Anhängsel, sondern nur ein mehr oder minder deutliches Pol- ster auf der Sohle führen und welche keine Leuchtflecke am Halsschilde besitzen, in nachstehende tabellarische Uebersicht bringen : I. Hinterbrust nach vorn in ein gabelförmiges Brustbein verlän- gert und mit der Mittelpiatte der Mittelbrust verwachsen. ' A. Halsschilil flach mit horizontal ausgebreiteten Seiten, Schild- chen deltaförmig. C h a l c o 1 e p i d i u s Eschsch. B. Halsschild gewölbt, Schildcheu fast hei'zförmig. Campso- s t e rn u s Itatr. II. Stachelgnibe nur der Mittelbrust angehörig. A, Mittelplatte der Vorderbrust durch eine Furclie von den Seitenplatten getrennt. a. Fühler gesägt. «. das zweite Fühlerglied sehr klein. •j- die Fühler deutlich zwölfglieilerig , ziemlich von der Länge des lialsschildes, Agrypnus Eschsch. •J-f die Fühler eilfgliederig, beträchtlich kürzer als das Halsschild. A d e 1 o c e r a Latr. ß. das zweite und dritte Glied der Fühler kleiner als die übrigen, das zwölfte nicht sichtbar. Lacon Lap. •' ,f,i hi Fülller kammförmig gezahnt, eilfgliederig, kurz, das dritte Glied verlängert. Euphemus Lap. eine neue Gattung zu bringen sein möchte. Von Alaus unterschei- det er sicli sogleich durch das kleine dritte Fühlerglied, weniger lange Halsschild und von der Mitte weg nach hinten verschmälerte Deck- schilde. 277 B. ]\Iittelj)latte der Vordeibnist nur durch eine Naht von den .Seitenplatten getrennt. a. Füliler wedelformig oder kanimförmig gezahnt, das zweite Glied klein. «. Halsschild vorn stark ausgerandet, die Seitenränder ver- flacht, zwölftes Fiihlerglied einen kurzen Fortsatz des eilften bildend. Iphis Lap. ß. Halsschild vorn wenig ausgerandet, an den Seiten her- abgehogen, das zwölfte Fülilerglied versteckt. Cte- nicera Latr. ■y. Halsschild vorn etwas ausgerandet, an den Seiten her- abgebogen, zwölftes Fühlerglied so lang wie das eilfte, linienförmig. H e m i r h i p u s Lntr. h, Fülder gesägt, zwölfgliederig, zweites Glied klein. «. Fühler ziemlich so lang als das Halsschild , Körper lang- gestreckt, flach gewölbt. Alans Eschsch. ß. Fühler kürzer als das vorn gewölbte Halsschild, Kör- per gewölbt. Calais Lap. Selbst in der Färbung bieten diese Gattungen einige auffallende Merkmale dar. Bei Chalcolepidius wird die Grund- farbe durch Schuppen bedeckt, welche vorzugsweise die tie- fem Stellen einnehmen; Campsosternus ist kahl und metallisch glänzend; Agrypmis hat eine dünne, stellenweise ganz feh- lende feine Haarbekleidung; bei Adelocera, Lacon und Euphe- mus wird die Grundfarbe durch kurze, anliegende, schuppen- förniige Härchen bedeckt; Iphis und Ctenicera sind durch einen dichten saniraetartigen Ueberzug matt, Heniirhipus aber ändert mit mehr oder minder dichter Haarbedeckung ab; Alaus hat matte Farben, mit sammetartigen schwarzen Flek- ken und weissen Augenkreisen; Calais hat dichten weissen oder gelben Haartiberzug mit schwarzen Flecken ohne Augen- kreise. Die hier beigefügte Kupfertafel (Taf. I.) giebt Fig. 1. Lacon crenicollis. n. von oben h. von unten gesehen, in doppelter Grösse; c. den Fühler; tl. den Hinterfuss. Fig. 2. a. und h. Agrypnus ruber von oben und von unten gesehen, nach einem grossen Exemplare. Fig. 3. Dilobit ar sus ? petiginosus a und c von oben und 2-78 unten gesehen; vergrössert ; b. natürliche. Länge ; d. der Fühler; e. ein Hinterfuss, Fig. 4. Physorhinus xanthocephalus n.von oben c.von un- ten gesehen, vergrössert; 6. natürliche Lange; d. der Fühler; e. ein Hinterfuss. Fig. 5. Dicronychus apicalis «. von oben, c. von unten ge- sehen, vergrössert; h. natürliche Länge; d. der Fühler; e. ein Hinterfuss; f. das KlauengUed mit den Krallen. II. Ueber Elateriden ohne Bruststac'iei. (Cardiophorus) von W. F. £:richson. J:^rüher nalim mau allgemein den stachelförmigen Forlsalz des Prosterniim, mit welchem dasselbe in eine entsprechende tiefe Grube der hintern Brust eingreift, als das Organ an, mit welchem die Elateren ihre cigenthümlichen Sprünge aus- führen, und auch noch Kiibtj und Spencc stellen es in ilirer Introduction to Entomology. IL im 23sten Briefe so dar, als ob es das Herausschnellen dieses Stachels aus seiner Grube wäre, welches den ganzen Körper in die Hohe triebe. Slrauss- DihJchchn hat indess in seinen reichhaltigen Consideratious generales sur ranatomie comparee des auimaux articulesp. 192. zuerst die Sache aus dem richtigen Gesichtspunkte betrach- tet, und nach ihm haben Bur meisler (Handbuch der Ento- mologie I. p. 489) und Lacordaire (Introduction ä TEntomo- logie II. pag. 294) den Vorgang beim Springen der Elateren auf eine ähnliche Weise geschildert. Der Letztere hat beson- ders hervorgehoben, dass nicht sowohl der Stoss, den die heftige Zusammenziehung der Beugemuskeln der Vorderbrust dem Körper gebe, als vielmehr der Gegcnstoss (contrecoup)^ den der Körper von der Fläche erhält, gegen welche er an- schlägt, die Ursache des Aufschnellens sei. Zweierlei Um- stände scheinen mir indess noch nicht gehörig gewürdigt zu sein, welche die Springfähigkeit der Elateren vorzugsweise mit bedingen. Das Erste nämlich ist die Federkraft der Theile, mit welchen der Körper gegen seine Unterlage auf- schlägt. Stranss- Dihlheim nimmt den hintern Theil des Halsschildes und die Basis der Flügeldecken als solche au, indess wird das Halsschild bei der kräftigen Zusammenzic- 280 hung seiner Beugemuskeln \oriibergebogen, es weicht aus, und den Contrecoup bekommt der \ordere Theil der Flügel- decken allein. Die Elasticität, die diese Theile sonst schon haben, wird noch dadurch vermehrt, dass sie da, wo sie beim Emporschnellen gegen die unterliegende Fläche anschlagen, etwas aufgetrieben zu sein pflegen: auch sieht man an dieser Stelle vorzugsweise bei behaarten Elateren , welche nicht ganz frisch mehr sind, den Haarüberzug verloren gegangen. Nach Strauss- Diirlht'ims Berechnung würde der Körper der Elateren rückwärts geworfen; man weiss aber, dass die Thiere auf einer horizontalen Ebene sich ziemlich senkrecht in die Höhe schnellen, da die Stelle der Flügeldecken, welche der Contrecoup trifft, mehr gegen die Mitte des Körpers liegt; auch glaube ich bemerkt zu haben, dass die Richtung des Gegenstosses mehr nach vorn ist, welches sich dadurch erklären würde, dass beim Ausweichen des Halsschildes der Stoss auf die Auftreibung der Flügeldecken in der Richtung von vorn nach hinten erfolgt. Die Kraft selbst ist eine le- bende willkührliche; eine ganz genau bestimmte Norm wird sich nicht für sie feststellen lassen. Das Zweite, welches die Sprungfähigkeit der Elateren bedingt, ist freie Gelenkverbindung zwischen Pro- und Me- sothorax, welche dem ersteren die Supination in dem Grade gestattet, dass er einen Winkel mit der Längenaxe des Kör- pers zu bilden im Stande ist. Daher können weder die Eu- cncinideii noch die Cebrionen, (welche offenbar näher mit den Elateren als den Cyphonen verwandt sind) springen, weil bei ihnen, auf ähnliche Weise wie bei den meisten übrigen Kä- fern, der Hinterrand des Halsschildes über das Gelenk mit der hinteren Brust weggreiit, und durch sein Anlegen an die Basis der Flügeldecken die Extension des Prothorax über die Richtung der Längenaxe des Körpers hinaus unmöglich macht. Dagegen finden wir bei allen eigentlichen Elateren, welche springen, das Halsschild von dem hinterliegenden Körper ab- gesetzt. Dass bei dieser freien Gelenkverbindung eine be- sondere Vorrichtung nöthig sei, um bei der ungeheuren Mus- kelkraft, welche auf dieses Gelenk wirkt, Luxationen zu ver- htiten , ist leicht einzusehen , und dass nur eine solche mit dem 281 in seiner Grube sich bewegenden Biuststachel gegeben sei, ist jetzt die allgemeine Annahme. Wie wenig es auf den Bruststachel beim Emporschnel- len ankommt, geht daraus am Besten hervor, dass eine An- zahl von Elateren diesen Bruslstachel nicht hat, ohne dass dadurch ihre Sprungfähigkeit gemindert würde. Mich wun- dert, dass diess so lange übersehen worden ist, da mehrere Arten, Avelche durch diesen Umstand sich auszeichnen, zu den bekanntesten gehören. Sie sind von Eschschollz nach ande- ren Rücksichten in eine besondere Gattung, niimlich Car- diophorus gebracht worden. Die Bildung der Brust ist bei ihnen in der Anlage dieselbe, als bei den übrigen Elateren; nur ist der Fortsatz, in welchen das Prosternum hinter den Vorderhüften ausläuft, gleich hinter diesen gerade abgeschnitten, bildet aber doch noch einen Vorsprung, welcher von einer, der Stachelgrube der übrigen Elateren entsprechenden Vertiefung der Mittelbrust aufgenommen wird. Ist der Vorsprung des rrosternum länger, wie u. a. beim C. thoracicus, so ist die Grube in der Mittelbrust auf eine ähnliche Weise wie bei den übrigen Ellateren einfach; ist aber, wie z. B. beim C. trogio- dytes, jener Vorsprung kürzer, so tritt, um denselben aufzuneh- men, vor den Mittelbeinen ein gabiiger Vorsprung vor, so dass in allen Fällen auch hier, wo die in die Miltelbrust tief eingreifende Spitze der Vorderbrust fehlt, die Gelenkverbindung zwischen beiden gesichert wird. Ich vereinige alle hierin übereinstimmende Elateren in eine Gattung, so vielfache Verschiedenheiten in der Bildung der Füsse und namentlich der Klauen auch vorkommen, und so sehr sich in ihrem Habitus manche Arten von den übrigen zu entfernen scheinen. Selbst in der Verbindung des Pro- sternum mit der Mittelbrust, ein so bedeutender Unterschied auch, wenn man die beiden oben genannten Arten neben ein- anderhält, darin gelegen zu sein scheint, findet sich zwischen den beiden extremen Formen ein ganz allmähliger Uebergang, wenn man auf eine grössere Reihe von Arten Rücksicht nimmt, wie auch andere mehr habituelle Abweichungen sich nur all- mählig ausbilden. Und was die Verschiedenheit in der Bildung der Füsse und der Klauen betrifft^ kann diese Gattung als 28^ Beleg zu der von zwei so gediegenen Entomologen, als La- h'ciUe und dem Herausgeber dieser Zeitschrift geäusserten Meinung dienen, dass sie für eine natürliche Eintheilung der Elateren Ton so durchgreifender Wichtigkeit nicht sei, welche Eschscholtz für diesen Zweck von ihr in Anspruch genom- men hat. Die Charaktere, in welchen die unten aufzuführenden, bis auf den C. pallipes im Berliner Museum enthaltenen Ar- ten übereinkommen, sind etwa folgende: Cardiopliorns. Kopf mit über dem Munde mehr oder weniger stark vortretendem scharfen Vorderrande der Stirn. Mandibelnan der Spitze gespalten. Zunge häutig, vorn abgerundet, in der Mitte ausge- buchtet, in der Mitte der Ausbuchtung eine kleine vorsprin- gende behaarte Spitze. Taster mit beilförmigem Endgliede. Fühler eilfgliedrig, einfach, oder selten stumpf gesägt, das zweite Glied kleiner als die folgenden, das dritte von der Länge des vierten. Hals Schild mit kurzen, gewöhnlich abgestutzten Hin- terecken, an den Seiten gewöhnlich ungerandet, seltener zum Theil oder der ganzen Länge nach fein gerandet, am Hinter- rande gewöhnlich auf jeder Seite mit einem kurzen feinen eingegrabenen Längsstrich. Prosternum vorn zur Deckung des Mundes vortretend, gerundet, die hintere Spitze hinter den Vorde.rhüfteu abgestutzt, zusammengedrückt. Mittelbrust mit herzförmigem Schildchen, unten zur Aufnahme des Fortsatzes des Prosternum mit flacher Grübe, deren Seiten sich oft gabelförmig mehr oder weniger nach vorn fortsetzen. Die Schenkeldecken in der Mitte plötzlich ver- schmälert. Die Beine gewöhnlich schwach, die Füsse mit an Länge allmählig abnehmenden vier ersten Gliedern, die drei ersten immer ohne Läppchen, das vierte bei den meisten ebenfalls einfach, bei andern entweder herzförmig, oder sehr kurz, in 283 beiden Fiilleii unten gelappt; die Klauen einfach, gezahnt, in der Spitze gespalten, gezahnt und lin der Spitze gespalten zugleich (dreizähnig), oder kammförmig gesägt. I. Viertes FiissgUed eiiifacLi. 1. Kiaiieii einfacli. 1, C. J,hoiacicus: niger, thorace convexo, dense subtiliter $z,^ punctato, rufo. Elater thoracicus: Fah. S.yst. El. II. 23o. 77. — Schönh. Syn. III. 297. 154. Im mittleren und südlichen Europa. ,2. C. discicoUis: subtiliter cinereo-pubescens, niger, tho- "^ race convexo, dense subtilissime punctato, rufo, macula magna oblonga discoidali antica nigra. Elater discollis: Herhst Käf. X. 92. 106. t. 166. f. 8. In Ungarn, dem südlichen Russland , Sibirien, Bukhara. 3. C. r_uficollis: niger, thorace leviter convexo, dense sub- gso. tiliter punctato, rufo, antice nigro. Elater ruficollis Linn. Faun. Suec. p. 724. — Fab. Syst. El. II. 237. 78. — Schönh. Syn. III. 297. 156. Bei Berlin in den Kieferwaldungen häufig. 4. C. collaris: subtiliter cinereo-pubescens, niger, tboracc convexo, dense subtilissime punctato, postice rufo. In der Grösse und Gestalt den beiden vorigen Arten gleich, von beiden durch die grössere Ausdehnung des Schwarz auf dem Halsschilde, nämlich vom ersteren durch die an den Seiten, vom anderen durch die nach hinten unterschieden, vom letzteren ausserdem durch seine etwas gewölbtere Gestalt, feiner punctirtes Halsschild und die Behaarung abweichend, worin er mit dem G. discicollis sehr übereinstimmt. Er ist 3 Lin. lang, schwarz, mit ziemlich dichter, feiner, anliegender grauer Behaarung. Die Stirn ist leicht gewölbt, dicht und fein punk- tirt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, beim Weibchen fast noch etwas breiter, an den Seiten sanft gerundet , nach vorn kaum mehr als nach hinten verengt, so lang als breit, polsterartig gewölbt, äus- serst fein dicht punktirt, hinten nicht bis zur Mitte hinauf, oft nnr auf dem hintern Drittel, beim Männchen selbst nur an dem Hinterwinkel lebhaft roth; der Vorderrand zuweilen 28^ rothbraun. Die Flügeldecken sind höchstens doppelt so lang als das Halsschild, punktirt-gestreift. Die Streifen nach hin- ten nicht stärker Tertieft. Die Zwischenräume sehr flach ge- wölbt, lein und ziemlich dicht punktirt. Die Beine sind schwarz, die Gelenke alle rothbraun. Aus Calabrien und Sicilien. ö. G. sacratus: cinereo-pubescens, niger, thorace leviter convexo, dense subtiliter punctato, rufo, macula cruciformi nigra. Kleiner und zugleich etwas schlanker als die vorigen, 2'/, Lin. lang, schwarz, mit feiner, anliegender, ziemlich dichter, aschgrauer Behaarung. Die Fühler sind schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, Torn, hinter dem scharfen Vorderrande, ein wenig eingedrückt. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten schwach gerundet, nach vorn ein wenig mehr als nach hinten verengt, so lang als breit, sanft gewölbt, dicht und fein punktirt, auf der Oberseite roth , mit einer schwarzen Liingsbinde, die sich vor der Mitte beträchtlich erweitert, und gewöhnlich mit einem schwarzen Fleck zusammenfliesst, der an dieser Stelle jederseits auf dem Seitenrande gelegen ist, und sich mit dem Schwarz der Unterseite verbindet. Da- durch wird das Roth auf vier Felder beschränkt, von denen nur die hinteren , etwas grösseren eine kleine Strecke auf die Unterseite herüberreichen. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, stark punktirt -gestreift, die Streifen hinten kaum etwas stärker vertieft, die Zwischenräume sehr flach gewölbt, dicht und fein punktirt. Die Beine sind schwarz, die Gelenke braunroth. Aus Mesopotamien. 6. C. ulcerosus: tenuiter pubescens, niger, nitidus, tho- race sanguineo limbato aut maculato, elytrorum latitudinem subaequante, antennis capite thoraceque longioribus, articu- lis duobus baseos, tibiis tarsisque rufis. Gene de quibusd. Ins. Sardin. I. 15. 15. tab. 1. f. 6. Aus Sardinien und Sicilien. 7. C. argiolus: tenuissime pubescens, niger, nitidus tho- race-sanguineo, nigro- punctato, maculato aut fasciato, ely- 283 tris latiore, autennis capitis thoracisque longitiuliiiem sub- ■■' aequantihus , articulis duobus baseos, ano pedibusque, le- - moiibus sacpe exceptis rufis. Gene de qiiibusd. Ins. Sardin. I. 14. 14. tab. 1. f. 5. Aus Sardinien. Diese beiden letzten Arten stehen einander sehr nahe, und sind in allen ihren zahlreiclien Abänderungen mitunter schwer zu unterscheiden. 8. 0, anticus: subtilissime cinereo-pubescens, niger, thorace convexo, rufo, margine antico nigro, pedibus testaceis. Etwas kleiner als C. thoracicus, 3 bis S'/a Lin. lang, schwarz , mit sehr feiner kurzer anliegender grauer Behaarung. Die Fühler sind ganz schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, gewölbt, vor dem scharfen Vorderrande etwas ein- gedrückt. Das Halsschild ist \on der Breite der Flügeldecken, oder beim Weibchen selbst noch etwas breiter, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten ver- engt, so laug als breit, gewölbt, dicht und sehr fein punk- tirt, lebhaft roth, auf der Oberseite eine gleichbreite Binde, die den Vorderrand einnimmt, auf der Unterseite das Ster- num schwarz. Die Flügeldecken sind IV4 nial so lang als das Halsschild, ziemlich flach punktirt-gestreift, die Streifen vor der Mitte etwas seichter, die Zwischenräume flach, fein punktirt. Die Beine sind einfarbig röthlich-gelb. Von Korfu. 9. C. sanguinicollis: cinereo-pubescens, niger, antenna- rum basi thoraceque parum convexo rufis, palpis pedibus- que testaceis. Vier Lin. lang, schwarz, mit kurzer, feiner, anliegender grauer Behaarung. Die Fühler sind braun, das erste Glied ganz, die andern an der Spitze roth. Die Taster sind rötlilich-gelb. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, wenig gewölbt, der Länge nach schwach vertieft, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn etwas verengt, so lang als breit, schwach gewölbt, fein und äusserst dicht punktirt, hinten mit der Spur einer seichten Längsrinne, blutroth auf der Oberseite, vorn in der Mitte etwas bräunlich, auf der Unterseite mit schwär- 286 zer LUngslinie, welche jedoch nicht das ganze Sternuin ein- nimmt. Die Flüg;el(lecken sind etwas mehr als doppelt so liing- als das Halsschild, nach hinten ziemlich allmählig yer- schmalert, punktirt-gestreift, die Streifen liberall TOn gleicher Tiefe, die Zwischenräume aber ziemlich dicht und fein punk- tirt. Der Hinterleib ist an den Seiten rothbrawn. Die Beine sind röthlich gelb. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung, 10. C. 6-punctatus: subtilissime cinereo-pubescens, niger, elytris guttis tribus albidis, apice cinereo-tomentosis, tho- race convexo. lllig, Magaz. VI. 9. 15. Es ändert diese Art etwas ab; Illiger führt sechs Va- rietäten auf, von denen indess die sechste zum C. testaceus gehört, die fünfte dagegen ist Abänderung der gegenwärtigen Art, mit blassgelben Flügeldecken, auf denen sich jedoch noch die weisslichen Flecke bemerken lassen. Eine der gewöhn- licheren Abarten, wo das Halsschild vorn und hinten roth, auch die Flügeldecken an der Naht vorn und hinten rostroth, und die Beine fast ganz hellroth sind, ist: ' Elater 6-punctatus Latr. Hist. Nat. des Crust. et des Ins. IX. 31. 49. Elater signatus Oliv. Ent. II. 31. 48. 08. tab. 7. f. 71. Aus Portugal. 11. C. 6-guttatus: subtiliter cinereo-pubescens, elytris ma- cula basali fasciisque duabus abbreviatis albis, thorace con- vexo, nigro riifove. Elater 6-guttatus Thunh. Diss. III. p. 184. tab. 9. f. 12. — Fah. Syst. El. II. 245 126. (?) Schwarz, wenig glänzend, mit sehr feiner, kurzer, an- liegender seidenartiger Behaarung, S'/o Li«- lang. Die Füh- ler sind schwarz, das zweite (xlicd und die Spitze des er- sten heller oder dunkler braun. Die Stirn ist schwach ge- wölbt, etwas uneben, fein und sehr diclit puuktirt. Das Hals- schild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach hinten fast eben so sehr als nach vorn verengt, so lang als breit, polsterartig gewölbt, fein und äus- serst dicht punktirl, bei den einen Individuen schwarz, bei 287 den andern loth. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, puuktirt- gestreift, die Zwischenriinme ilach, äusserst fein punktirt: auf jeder Flügeldecke findet sich ein kleiner Fleck unmittelbar an der Wurzel und zwei Binden, die eine dicht über, die andere etwas weiter unter der Mitte, \on gelblich- weisser Farbe; die vordere Binde geht vom Aus- senrande in queerer Richtung bis zur Mitte der Flügeldecken, und biegt sich dann im Winkel abwärts: die hintere gewöhn- lich etwas breitere Binde ist gleich schräg aufwärts gerichtet; beide erreichen jedoch die Naht nicht, um sich mit der der an- dern Seite zu verbinden. Die Beine sind schwarz, die Ge- lenke und die ganzen Füsse rotlibraun. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Bis auf die beliebte magnitudo pulicis passt Thunhergs Beschreibung seines Elater G-guttatus ziemlich auf diesen Käfer, seine Abbildung ist aber gar zu schlecht. Cardioph. Klugii Dcj. ist die Abänderung mit rothem Halsschilde. 12. C. histrio: niger, thorace poslice rufo, elytris fasciis duabus abbreviatis albidis. Dem vorigen sehr ähnlich, aber kürzer, glänzender, mit weniger gewölbtem und deutlicher punktirtem Halsschilde. Er ist bei fast gleicher Breite mit dem vorigen nur 2-/3 Lin. lang, schwarz glänzend, mif sehr feiner greiser Behaarung. Die Fühler sind schwarz, das erste Glied braun. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, etwas gewölbt, vorn niedergedrückt. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn kaum mehr als nach hinten verengt, fast so lang als breit, massig gewölbt, dicht und fein punktirt, roth, auf der Oberseite mit einem grossen schwarzen Fleck, der den ganzen Vorderrand einnimmt, und sich von hier aus über das Mittelfeld des Halsschildes bis nahe zur Basis ausbreitet; auf der Unterseite vorn und auf dem Sternnm schwarz. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, punklirt-gestreift, die Streifen hinten ein wenig stärker vertieft, die Zwischenräume ziemlich flach, fein punktirt. Die Zeichnungen sind ganz ähnlich, wie beim vorigen, nur dass die vordere Binde näher der Wurzel, die hintere näher der Spitze gelegen ist, und dass der kleine 288 Flet-k au der Wurzel gauz fehlt. Die Beine siud gelblich - roth mit schwarzeu Schenkeln. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 13. C. no latus: niger, thorace tumido, postice, elytris an- tice rufis, Ins macula albida, fasciaque ante apicem albo pubescente. Elater no latus Fab. Syst. El. II. 247. 132, — Oliv. Ent. IL 31. 48. 67. tab. 4. f. 37. — Herbst Käf. X. 115. 137. tab. 169. f. 3. Elater festiyus Thunb. Diss. III. p. 184. Thunberg giebt das Halsschild als ungefleckt an, Fa- bricius spricht von 2 Flecken an der Spitze, bei dem Exemplare der Sammlung sind diese zusammengeflossen und über die ganze vordere Hillfte des Halsschildes ausgedehnt. Von Coromandel. 14. C. 4-guttatus: breviusculus, niger, elytris guttulis duabus albidis, anteriore basali. Kaum über 2 Lin. lang, von kurzer gedrungener Gestalt, glänzend schwarz, mit feiner und dünner greiser Behaarung. Die Fühler sind braun, die Stirn ist dicht und fein punktirt, gleichraässig gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken , an den Seiten besonders gegen die Spitze hin etwas abgerundet, fast so lang als breit, gewölbt, dicht und ziemlich fein punktirt. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, nach hin- ten an den Seiten gerundet, stark punktirt-gestreift, die Strei- ten .gegen die Spitze hin noch etwas starker vertieft, die Zwi- schenräume ziemlich flach , massig dicht und fein punktirt ; jede Flügeldecke ist mit 2 kleinen weisslichen Flecken be- zeichnet, von denen der eine unmittelbar an der Wurzel, der andere nahe der Spitze gelegen ist. Die Beine sind hellroth- braun, die Schenkel schwärzlich. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 15. C. Colon: breviusculus , cinereo-pubescens, niger, tho- race fortiter convexo, elytris guttulis duabus albidis, ante- riore humerali, posteriore obsoleta. Dem vorigen durch das breitere gewölbtere Halsschild, die feinere Punktirung iind die dichte Behaarung unähnlich. 289 2'/, Lin. lang, schwarz, ziemlich glänzend, durch eine ziem- lich dichte, feine, anliegende Behaarung grau. Die Fühler sind braun. Die Stirn ist nicht sehr dicht aber sehr fein punktirt, sanft gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist etwas breiter als die Flügeldecken , an den Seiten, beson- ders vor der Mitte ziemlich stark gerundet, fast so lang als breit, polsterartig gewölbt, fein und ziemlich dicht -punktirt. Die Flügeldecken sind 1 Y^ mal so lang als das Halsschild, am Ende zugespitzt, milssig gewölbt, stark punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin nicht tiefer, die Zwischen- räume ziemlich flach, nicht sehr dicht massig fein punktirt; auf jeder Flügeldecke finden sich zwei kleine, gelblichweisse Flecke; der vordere unmittelbar an der Wurzel neben der Schulter ist rundlich, hell und sehr bemerkbar, der hintere, etwa V* f^cr Flügeldeckenlange von der Spitze entfernt, ist sehr klein, länglich, düster und verloschen, so dass er nur bei aufmerksamer Betrachtung nicht übersehen wird. DieBeine sind braun, die Gelenke und die ganzen Fasse gelblichroth. Vom Vorgel)irge der guten Hoffnung. In der Nähe der Capstadt einheimisch. 16. C. convexus: cinereo-pubescens, niger, thorace con- vexo, elytris brunneis, maculis duabus rainutis albidis. Elater convexus ä'»j/. Journ. of the Acad. of Nat. Scienc. of Philadelph. III. 169. 7. Drei Lin. lang, matt schwarz, mit dichter anliegender grauer Behaarung, Fühler und Taster sind schwarz, die Mandibeln an der Spitze rothbraun. Die Stirn ist sehr dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, vorn, dicht hinter dem scharfen Vorderrande etwas eingedrückt. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerun- det, nach hinten eben so sehr als nach vorn verengt, ziem- lich stark gewölbt, sehr fein und ziemlich dicht punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, etwas mehr als gewöhnlich gewölbt, stark punktirt -gestreift, die Streifen nach hinten stark vertieft, die Zwischenräume gcAVölbt, ziemlich dicht und deutlich punktirt; sie sind röthlichbraun, jede mit zwei kleinen gelblichen Fleck- chen, die in gleichem Al)stande von der Naht und dem Aussen- (2. Band 2. Heft.) 19 ^)0 ramle, der erste ein wenig vor der Mitte, der hintere gleich weit von der Mitte lind der Spitze entfernt, beide wenig hemcrlvbar sind. Die Beine sind hraun, die Gelenke nnd Füsse röthlich. Ans Nordamerica. Vom Grafen Dejcan unter der obi- gen Beslimnmng mitgelheilt. Sat/s angeführte Beschreibung passt auch recht gut, nur dass Ton ihm die blassen Fleck- chen auf den Flügeldecken übersehen sind. Es kommen nach seiner Angabe auch Individuen mit scliwarzer Grundfarbe der Flügeldecken \or. 17. C. biguttatus: cinereo-pubescens, uiger, clytris ma- ' cula magna rotmulata paiüo infra medium aurantiaca. Elater biguttatus Fah. Syst. El. II. 244. 118. — Oliv. Ent. IL 31. 47. 66. tab. 6. f. 59. — Herhst Kilf. X. 115. 136. tab. 169. f. 2. — Schönh. Syn. III. 312. 227. Aus Südfrankreich. Eine Abänderung aus Catalonien hat das Halsschild hin- ten und an den Seiten ro[h. 18. C. bipunctatus: cinereo pubescens, niger, elytris te- staceis, maculis duabus nigris. Elater bipunctatus: Fab. Syst. El. II. 245. 120. — Illfg\ Mag. VI. 11. 16.— Schönh.Sya. III. 312. 229. Aus Portugal und Andalusien. 19. C. repandus: snbtiliter griseo-pubescens, fnscus, Iho- race basi apiceque rufo , elytris fasciis duabus latis undatis abbre\iatis pedibusqne testaceis. Fast 3V2 Lin. lang, dnnkel])raun, mit kurzer greiser Behaarung. Füliler und Taster sind rothbraun. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, leicht gewölbt, in der Mitte et- was eingedrückt. Das Halsschild ist \on der Breite der Flü- geldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach hinten und nach Torn gleichmässig yerengt, so lang als breit, massig gewölbt, dicht und fein pnnklirt, auf dem Rücken hraun, am Vorder- und Hinterrande noth, auf der Unterseite ganz roth, nur in der Mitte mit einem bräunlichen Fleck. Die Flügel- decken sind wenig mehr als doppelt so lang als das Hals- schild, gleichmässig punktirt -gestreift, auf den schwach ge- wölbten Zwischenräumen fein und nicht sehr dicht punktirt. 291 mit einer etwas unregelmassigen kreuzförmigen Zeiclimmg, ■welche durch zwei sehr l)rcite etwas zackige gelbe Binden ge- bildet wird, die Tom Aussenrande anfangen, die Naht aber nicht erreichen, von denen die erste über den grössern Theil der vorderen Hälfte der Flügeldecken einen Ast bis zur Wurzel derselben entsendet, durch welchen ein Schulterfleck von dem übrigen zusammenhängenden Braun abgeschnitten wird; die zweite, hinter der Mitte gelegen, sich mit einem schräg ab- steigenden Aste der Naht zwar mehr näliert, sich aber we- niger gegen die Spitze hin ausbreitet, wodurch diese in grös- serer Ausdehnung braun bleibt, die äusserste Spitze ist aber heller braun. Brust und Hinterleib sind schwärzlich, die bei- den letzten Segmente an der Spitze braunroth. Die Beine sind rötlilichgelb. Ein einzelnes Exemplar, yom A'orgebirge der guten Hoffnung. 20. C. quadriplagiatus: elongatus , subtiliter cinereo- pubescens, niger, elytris maculis duabus miiguis testaceis. Von länglicher schmaler Form, 2'/oLin. lang, schwarz, mit geringem Glänze und mit feiner anliegender grauer Be- haarung. Die Fühler sind rötlilichgelb. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, wenig gewölbt, mit stark vortretendem schar- fem Vorderrande. Das Halsschild ist reichlich von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, vor der Mitte am breitesten, nach hinten sanft verengt, etwas länger als breit, gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, an den Vor- derecken mit röthlichgelben Fleckchen. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, nach hinten ziemlich allmählig verschmälert, punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin etwas vertieft, die Zwischenräume sehr schwach gewölbt, ziemlich diclit punktirt: jede mit zwei ziemlich gros- sen länglichen dunkelgelben Flecken, der erste au der Wur- zel, der andere auf der Mitte der hinteren Hälfte. Die Beine sind rötlilichgelb; die Schenkel schwärzlich. Vom Senegal. — Unter dem obigen Namen in Dejeah's Catalog aufgeführt. 21. 0. crux: testaceus, capite thoraceque supra fuscescen- tibus, elytris cruce fiisca. 19* 292 Kin wenig breiter als der vorige, 2-/3 Lin. lang, mit kurzer feiner greiser Behaarung. Die Fühler sind rothlich- gelb. Der Kopf ist oben braun, die Stirn dicht und fein punktirt, flach, mit vorragendem scharfem Vorderrande, un- ter der Stirn braunroth. Das Halsschild ist \on der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sch^vach gerundet, \or der Mitte am breitesten, reichlich so lang als breit, gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, ausserdem mit etwas stärkeren, aber auch noch feinen Punkten weitläuftig übersäet, braun, die Ecken und auf der Unterseite das ganze Prosternum lieh* rothbraun. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, gleichmassig punktirt -gestreift, auf den ziemlich flachen Zwischenräumen sehr fein und etwas weitläuftig punk- tirt; gelb, die Naht, die Spitze und eine er\yas schräge Binde auf der Mitte braun ; die letzte ist zuweilen unterbrochen, ge- wöhnlich ist das auf diese Weise gebildete Kreuz aber sehr regelmässig, die braune Färbung der Naht und der mittleren Binde selbst von gleicher Breite, nur dass die erstere, ehe sie sich an der Spitze ausbreitet, etwas eingezogen ist. Brust und Hinterleib sind röthlichgelb , die Beine hellgelb. In Nubien von Ehrenberg gesammelt. 22. C. Eleonorae: tenuissime pubescens, ater, thoracis angulis anticis, elytrorum vitta lata pedibusque testaccis. Gene de quibusd. Ins. Sardin. I. 17. 16. tab. 1. f. 7. Aus Sardinien und von Pisa. 23. j^. rufipes: subdepressus, niger, supra subtilissime ni- gro-pubescens, pedibus rufis tarsis nigris, thorace parum convexo, dense subtiliter aequaliter punctato. Elater rufipes Fab. Syst. El. 11.242.105. — "Schönh. Syn. III. 307. 198. Reichlich 3 Lin. lang, verhältnissmässig ziemlich breit und flach, tief schwarz mit massigem Glänze und äusserst fei- ner und kurzer auf der Oberseite schwarzer, auf der Unter- seite schiefergrauer Behaarung. Die Fühler und Taster sind ganz schwarz, die Mandibeln an der Spitze braunroth. Die Stirn ist fein und sehr dicht punktirt, massig gewölbt, dicht hinter dem scharfen und ziemlich stark vortretenden Vorder- rande etwas eingedrückt. Das Halsschild ist hinten von der 293 Breite der Flügeldecken, nacli vorn allmilhlig etwas vcrsclimil- lert, an den Seiten sehr schwach gerundet, reichlich so lang als Lreit, sehr flach gewölbt, fein und selir dicht glcichniils- sig punktirt. Die Flügeldecken sind etwa 1*/- so lang als das Halsschild, efwas flach gedrückt, punktirt- gestreift, die Punktstreifen nach der Spitze zu nicht tiefer, die Zwis(hen- rilume ziemlich flach, dicht und fein punktirt. Die Beine sind roth, die Hüften und Füsse schwarz. Aus Deutschland. 24. C. vestigialis: cinereo-pubescens, plumbeo-niger, anteiinis nigris, pedibus rufis, thorace convexo, subtilissime inaecjualiter punctato. Elatcr rufipes Illig. Mag. VI. 8. 12. Länglicher als der vorige, nicht so rein schwarz, son- dern mehr bleigrau, mit dichter anliegender kurzer asch- grauer, seidenartig schimmernder Behaarung, 27, — 3 Lin. lang. Fühler und Taster sind schwarz. Die Stirn ist sehr dicht \v\v\ fein punktirt, sanft gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten fast nicht weniger als nach vorn verengt, reichlich so lang als breit, sanft gewölbt, weitläufig und fein, und dazwischen äusserst fein und dicht punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als breit, punktirt-gestreift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin kaum etwas tiefer, die Zwischenräume ziemlich flach, äusserst fein punktirt. Die Beine sind hell roth, die Füsse öfter an der Spitze, selten ganz schwärzlich. Aus Oestreich, Portugal und von Orenburg. 25. C. erythropus: subtiliter cinereo-pubescens, niger, an- tennaruni basi pedibusque rufis, thorace convexo, dense subtilissime punctato, basi obsolete canaliculato. Nicht viel breiter aber merklich länglicher als G. rufi- pes, schwarz, mit einigem Bleiglanz, und mit feiner an- liegender grauer Behaarung. Die Fühler sind schwarz, die beiden ersten Glieder ganz, die nächstfolgenden an der Wurzel roth. Die Taster sind schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, sanft gewölbt, mit aufgeworfenem schar- fem Vorderrande. Das Halsschild ist von der Breite der Flu- 294 geldeckeu, au den Seiten sanft gerundet, (beim Mänucheu scliwäclier gerundet und dadurch etwas scliniäler) nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, reiclilich so lang als breit, polsterartig gcAVolbt, äusserst fein dicht pnnktirt, hinten mit einer seichten Längsrinne. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als breit, fast allmählig nach der Spitze zu yerschmälert, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze zu nicht stärker vertieft, die Zwischenräume we- nig gewölbt, sehr fein punktirt. Auf der Unterseite sind der Vorderrand, das Prosternum und der Hinterrand der Hinter- hüften und der einzelnen Hinterleibsringc ])raunroth. Die Beine sind mit Einschluss der vorderen Hüften roth. Zuweilen sind die Flügeldecken braun, zuweilen ist der ganze Körper braunroth. Dann sind auch die Fühler ganz roth. Aus Nordamerica, 26. C. rhodopus: cinereo-pubesrf^ns, niger, antennis pe- dibusque rufis, thorace subdepresso, confertim subtiliter punctato. Nahe an 4Lin. lang, schwarz, wenig glänzend, mit fei- ner, anliegender, ziemlich dichter grauer Behaarung. Fühler und Taster sind roth. Die Stirn ist sehr dicht und fein punktirt, ziemlich flach, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist reich- lich von der Breite der Flügeldecken, nach vorn nicht ver- engt, an den Seiten ziemlich gerade und erst an den Vorder- ecken abgerundet, vollkommen so lang als breit, sehr flach gewölbt, fein und äusserst dicht punktirt. Die Flügeldecken sind iVs null so lang als das Halsschild, auf dem Rücken etAvas flach gedrückt, stark punktirt- gestreift, die Streifen überall gleich tief, die Zwischenräume ziemlich flach dicht und fein punktirt. Das letzte Hinterleibssegment ist in der Mitte seicht eingedrückt, an der äussersten Spitze rolhbraun. Die Beine sind mit Einschluss der vordersten Hüften blass- roth, die hintersten Schenkel unten bräunlich. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 27. C. ventralis: cinereo-pubescens, niger, abdomine rufo, pedibus testaceis, thorace parum convexo, subtilissime punctato. ^3 Drei Liii. lang, sclnvarz, ziemlich glänzend, mit feiner, anliegender, ziemlich dichter seidenartiger ascligraucr Behaa- rung, üie Fiililer sind schwarz, das erste Glied diinlvelrotli, die nächstfolgenden an der Spitze rolhbraun. üie Stirn äus- serst lein punktirt, sehr flach gewölbt, mit au ^ii,ehogenera Vor- derrande. Das Halsschild ist fast \oi^ der Breite der Flügel- decken, an den Seiten nur schwach gerundet, nach vorn et- was mehr als nach hinten verengt, reichlich so lang als breit, sanft gewölbt, äusserst fein und ziemlich dicht punktirt, nach hinten in der Mitte der Länge nach seiclit eingedrückt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, punk- tirt-gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin nicht tiefer, die Zwischenräume ziemlich flach, sehr fein punktirt. Der Hinterleib ist hell braunroth, das erste Segment schwarz. Die Beine sind hell röthlichgelb. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung und zwar aus der nächsten Umgegend der Capstadt. 28. C. tibialis: teuuiter subtiliterque cincreo-pubescens, niger, nitidus, tibiis rufo-testaceis, thorace convexo , 'dense subtiliter aequaliter punctato. Etwas kleiner und gewölbter als C. rufipes, nicht ganz 3 Lin. lang, glänzend scliwarz , mit feiner anliegender grauer Behaarung etwas dünn bekleidet. Fühler und Taster sind schwarz. Die Stirn ist sehr dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, so lang als breit, ziemlich gewölbt, dicht und fein gleichmässig punktirt. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so laug als das Hals- schild, etwas flach gedrückt, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin eher etwas schwächer als tiefer, die Zwischenräume flach, fein punktirt. Die Beine sind schwarz, die Schienen röthlichgelb, die äiisserste Wurzel der Schen- kel und die Spitze der einzelnen Fussglieder von derselben Farbe. Zuweilen sind auch die ganzen Füsse röthlichgelb, gegen die Spitze hin schwärzlich. Von Corfu. 29. C. turgidus: tenuiter subtiliterqne cincreo-pubescens, 296 niger, nitidus, pedibus piceis, thorace liirgido, coleopteris latiore, dense siibtiliter aequaliter punctato. Dem C. nifipes an Grösse gleich, 3 — 372 Lin. lang, glänzend schwarz, mit feiner, anliegender, ziemlich dünner aschgrauer Behaarung. Die Fühler sind schwarz, die zwei oder drei ersten Glieder peqjischwärzlich, die Taster schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, durch einige kleine seichte und unbestimmte Eindrücke etwas uneben, Torn scharf gerandet. Das Halsschild ist in der Mitte breiter als die Flügeldecken, an den Seiten stark gerundet, nach Torn etwas mehr als nach hinten verengt, nicht ganz so lang als in der Mitte breit, polsterartig gewölbt, an den Seiten sehr dicht, auf der Mitte etwas weitläuftiger punktirt, die Punkte aber alle gleich fein. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, punktirt-gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin ein wenig tiefer , die Zwischenriiume flach, ziemlich dicht und fein punktirt. Die Beine sind bald schwärzlich- braun, die Gelenke alle braunroth, bald hellbraunroth, mit schwärzlichen Schenkeln, bald ganz roth. Aus Mesopotamien. 30. C. nigerrimus: nigerrimus, nitidus, supra subtilissime nigro-pubescens, thorace longiore, leviter convexo, dense subtiliter inaequaliter punctato. Von 373 bis fast 4 Lin. lang, tief schwarz, glänzend, auf der Oberseite mit sehr kurzer, feiner, anliegender schwar- zer, auf der Unterseite mit eben so feiner, seidenartig schim- mernder schiefergrauer Behaarung. Die Fühler sind ziem- lich lang und stark, wie die Taster schwarz. Die Mandi- beln sind an der Spitze braun. Die Stirn ist stark punktirt, leicht gewölbt, vorn, vor dem stark aufgeworfenen scharfen Vorderrande etwas ausgetieft. Das Halsschild ist nicht ganz von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach hinten kaum , nach vorn merklicher verschmä- lert, etwas länger als breit, leicht gewölbt, weitläuftig und fein, dazwischen dichter und feiner punktirt. Die Flügel- decken sind doppelt so lang als das Halsschild, gegen die Spitze hin ziemlich allmählig verschmälert, etwas flach ge- drückt, punktirt-gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin 297 nicht stärker, die Zwischenräume ziemlich flach, massig dicht und fein punktirt. Die Beine sind schwarz, nur die Füsse an den Gelenken und die Klauen rölhlich-gelb. Aus Deutschland. 31. C. atramentarius: tenuiter cinereo-pubescens, niger- rimus, thorace leyiter convexo, dense suhtiliter aequaliter punctato. Dem \origen ähnlich, aber kleiner, nur 3 Lin. lang, das Halsschild nach Torn, die Flügeldecken nach hinten weniger verschmälert, Ton derselben glänzend -tiefschwarzen Grund- farbe, die Behaarung ist aber auch auf der Oberseite grau, aber so fein und dünn, dass die Schwärze des Körpers da- durch kaum im Geringsten gemindert erscheint. Die Fühler und Taster sind schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punk- tirt, schwach gewölbt, in der Mitte etwas eingedrückt, vorn mit aufgebogenem, stark vortretendem, scharfem Rande. Das Halsschild ist Ton der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten sanft ger;mdet, nach hinten sehr Avenig, nach Torn etwas mehr yerengt, sanft gewölbt, dicht und glcichmässig fein punk- tirt. Die Flügeldecken sind reiclilich doppelt so lang als das Halsschild, bis über das zweite Drittel der Länge hinaus Yon gleicher Breite, dann gegen die Spitze hin zugerundet, et- was flach gedrückt, die Streifen nach hinten nicht stärker, die Zwischenräume flach, ziemlich dicht fein punktirt. Die Beine sind schwarz, die Klauen röthlichgelb. Aus Deutschland. 32. C. gagates: subtilissime tenuiter cinereo-pubescens, ni- gerrimus, nitidus, thorace tumido, dense subtiliter aequa- liter punctato. Ganz yon der Gestalt des C. melampus, 273 — S'/j Lin. lang, tief schwarz, glänzend, mit feinerund kurzer anliegender ziemlich dünner Behaarung. Fühler und Taster sind schwarz. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, vorn seicht eingedrückt, mit scharf aufgeworfenem Rande, Das Halsschild ist in der Mitte heim Männchen yon der Breite der Flügeldecken, beim Weibchen etwas breiter, an den Seiten stärker gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten yer- engt, etwa so lang als breit, ziemlich stark polsterartig ge- 298 wölbt, dicht und sehr fein gleichmässig pimktirt. Die Flügel- decken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, Yon der Wurzel an nach hinten ziemlich allraählig yerschnui- lert, etwas ilach gedrückt, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin nicht starker, die Zwischenräume flach, fein, ziemlich dicht punktirt. Die Beine sind schwarz, die Gelenke alle hell braunroth, die Klauen röthlichgelb. Aus Nordaraerica. 3/7^f^ 33. C. ^beninus: subtilissime tenuiter cinereo-pubesceus, niger, nitidus, thorace tumido, coleopteris latiore, confer- tim inaequaliter subtilitcr punctato. Elater ebeninus Genn. Spec. Ins. 58. 94. Dein vorigen wie dem folgenden sehr ähnlich, 3 Lin. lang, glänzend-schwarz, mit kurzer feiner anliegender ziem- lich dünner grauer Behaarung. Füliler und Taster siud schwarz. Die Stirn ist fein punktirt, wenig gewölbt, an der Spitze etwas niedergebogen mul yorn scharf gerandet. Das Halsschild ist beim Männchen kaum, beim Weibchen merklich breiter als die Flügeldecken, an den Seiten stärker geniudet, Tor der Mitte am breitesten, nach hinten etwas weniger als nach vorn verengt, ziemlich so lang als breit, polsterartig gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, dazwischen weitläultig mit etwas weniger feinen Punkten übersäet. Die Flügeldecken sind etwa nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, auf den beiden ersten Dritteln nach hinten nur sehr wenig ver- engt, dann gegen die Spitze hin allmählig abgerundet, schwach gewölbt, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin kaum tiefer, die Zwischenräume ziemlich flach, dicht und fein punktirt. Die Beine sind schwarz, die Gelenke alle braun- roth, die Klauen röthlich-gelb. Von Bukhara, aus dem südlichen Russlande und vom Ural; auch aus Deutschland in Gerniar's Sammlung. 34. C. melampus: densius subtililer cinereo -pubescens, ni- ger, nitidus, thorace tumidulo, confertim inaequaliter pun- ctato. Elater melampus IlUg. Mag. VI. 8. 14. Ein wenig gestreckter als die beiden vorigen, von allen verwandten Arten dadurch ausgezeichnet, dass der vordere 299 scharfe Rand der Stirn sich auch seitlich am iunern Angen- rande fortsetzt. Von 2-/3 his fast 4 Lin. lang, schwarz, mehr oder weniger ins Bleigraue ziehend, mit ziemlich feiner und dichter anliegender grauer Behaarung. Fülilcr und Taster sind schwarz. Die Stirn ist diclit und fein piinktirt, schwach gewölbt, Torn niedergedrückt, hier und an den Seiten scharf gerandet. Das Halsschild ist vor der Mitte beim Männchen kaum, beim Weibchen merklich breiter als die Flügeldecken, an den Seiten stärker gerundet, nach hinten etwas weniger als nach vorn verengt, ziemlich so lang als breit, polsterför- mig gewölbt, sehr dicht fein punktirt, dazwischen weitläuftig mit etwas weniger feinen Punkten übersäet, hinten mit einer schwachen Längsfurche. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, von der Wurzel ab bis zur Spitze hin ziemlicli allmählig verschmälert, punktirt- gestreift, die Pnnktstreifen nach hinten nicht tiefer, die Zwischenräume flach, fein und ziemlich dicht punktirt, fein in die Queere ge- runzelt. Die Beine sind schwarz, zuweilen auch die Füsse und selbst die Schienen bräunlichgelb. Aus Portugal. Auch aus Andalusien vom Dr. JFctltl unter dem Namen Elater malvarum. — Vermuthlich ist diess auch Elater advena Fab. Syst. El. IL 243. 112. 35. C. musculus: breviusculus, densius subtiliter cinereo- pubescens, plnmbeo-niger, nitidulus, thorace leviter con- vexo, confertim subtiliter inaequaliter punctato. Kleiner, kürzer, und namentlich nach hinten weniger verengt als die vorigen, 273 Lin. lang, schwarz, ziemlich deutlich ins Bleigraue ziehend, glänzend, mit feiner anliegen- der grauer Behaarung dicht bekleidet. Fühler und Taster sind schwarz, die Mandibeln rothbraun, die Stirn dicht und fein punktirt, leicht gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten sanft gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hin- ten verengt, so lang als breit, sanft gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, dazwischen mit weitläuftig gestellten etwas weniger feinen Punkten. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, gleich breit, und 300 erst auf dem letzten Drittel gegen die Spitze hin allmählig ab- gerundet, flach gewölbt, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin etwas tiefer, die Zwischenräume ziemlich flach, fein punktirt. Die Beine sind schwarz, an allen Gelenken braunroth. Vom Harz und aus 0 estreich und Tirol. 36. C. asellus: dense cinereo-pubescens , niger, geniculis piceis, tarsis testaceis, thorace leviter convexo, dense sub- tilissime punctato. Auf den ersten Anblick dem C. cinereus ziemlich gleich, aber leicht durch die einfachen Klauen' unterschieden, 3V2 Lin. lang, grauschwarz, schwach glänzend, mit anliegender, sei- denartig schimmernder grauer oder zuweilen bräunlich greiser Behaarung sehr dicht bekleidet. Die Fühler sind schwarz, gegen die Spitze hin allmählig verdünnt. Die Taster sind scliwarz, die Mandibeln rothbraun. Die Stirn ist äusserst fein punktirt, iSehr schwach gewölbt, der Vorderrand aufge- bogen und scharf. Das Halsschild ist hinter der Mitte \on der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn kaum mehr als nach hinten Terengt, ein wenig länger als breit, sanft polsterartig gewölbt, dicht und äusserst fein punktirt, die Puuktirung unter der dichten Behaarung kaum zu bemerken. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin ein wenig stärker yertieft, die Zwischenräume ziemlich flach, fein und ziemlich dicht pun- ctirt. Die Beine sind schwarz, die Kniee rothbraun, die Füsse röthlicbgelb. Aus dem nördlichen Deutschland, (von Braunschweig und Berlin.) 37. G. laeyicollis: cinereo-pubescens, niger, minus niti- dus, pedibus rufis, femoribus medio nigricantibus, thorace leviter convexo, dense subtiliter aequaliter punctato. Etwas kleiner und namentlich kürzer als der tvorige, kaum über 3 Lin. lang, schwarz, mit schwachem Bleiglanz, und mit anliegender ziemlich dichter grauer Behaarung. Die Fühler sind ziemlich lang, stumpf gesägt, ganz schwarz. Die Taster und Mandibeln sind rothbraun. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, sehr flach gewölbt, mit aufgebogenem schar- 301 fem Vorderrantle. Das Halsschild ist hinten fast \oii der Breite der Flügeldecken, nach vorn allniählig etwas verengt, an den Seiten nur schwach gerundet, reichlich so lang als breit, leicht gewölbt, dicht und fein gleichniässig punktirt, hinten mit der Spur einer Längsrinne. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als breit, schon vor dem letzten Drittel ihrer Länge gegen die Spitze hin allmählig verschmälert, punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin nicht stärker vertieft, die Zwischenräume flach, ziem- lich dicht und fein punktirt. Die beiden letzten Hinterleibs- segmente sind hinten dunkel braunroth gerandet. Die Beine sind roth, die Schenkel in der Mitte in grosser Ausdehnung schwärzlich. Aus Nordamerica. Vom Grafen Dejean unter dem obi- gen Namen mitgetheilt. 38. C. fuscatus; subtiliter griseo-pubescens, nigro-fiiscus, thorace modice convexo, dense subtiliter inaequaliter pun- ctato, elytris brunneis, intra humeros lutescentibus , tro- chanteribus geniculis tarsisque testaceis. Aus Madagaskar. Diese so wie die beiden andern, weiter unten aufzufüh- renden neuen Arten aus Madagaskar werden vom Hrn. Geh. Rath Klug in seinem zweiten Bericht über die Fauna dieser Insel genauer beschrieben werden. 39. C. fastidiosus: subdepressus, densius griseo-pubescens, nigro-piceus, antennis pedibusque fuscis, thorace minus convexo, inaequaliter punctato. Fast 5 Lin. lang, bräunlich -schwarz, mit ziemlich dich- ter anliegender greiser Behaarung. Die Fühler sind gelblich- braun. Die Stirn ist dicht und stark punktirt, ziemlicli flach, mit scharfem vortretendem Vorderrande. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerun- det, nach vorn nur sehr wenig verengt, sehr flach gewölbt, etwas weitläuftig mit ziemlich grossen aber nicht tiefen runden Punk- ten übersäet, die Zwischenräume sind äusserst dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken sind etwa doppelt so lang als das Halsschild, bis über dreiviertel ihrer Länge gleich breit, dann gegen die Spitze hin abgerundet, etwas flach gedrückt, 003 pnnktirt-gestreift, die Streifen sind gegen die Spitze hin nicLt tiefer, die Zwisclienräiime sind sehr flach gewölbt, fein pun- ctirt. Die Beine sind braun, Schenlvel und Scliienen in der Mitte oft schwärzlich. Oft sind auch die Flügeldecken dun- kelbraun. Vom Senegal und \on Isle de Prince. — Er ist un- ter dem obigen Namen von DeJean in seinem Catalog auf- geführt. 40. C. Hottentottus: subcylindricus , cinereo-pubescens, ui- ger, pedibus piceis, thorace gibbulo, obsolete canaliculato. Fast Ton der cylindrischen Gestalt einer Melasis, aber grösser, 4 bis 5 Lin. lang, schwarz, mit schwachem Glänze und anliegender dichter gelblichgrauer Behaarung. Die Füh- ler sind bräunlich -schwarz, die Taster hellbraun. Die Stirn ist herabgeneigt, mit dichterer gelblicher Behaarung dicht be- deckt, in der Mitte mit zwei ziemlich weiten Eindrücken^ vorn fein und ziemlich scharf gerandet. Das Halsschild ist fast etAvas dicker als die Flügeldecken, an den Seilen schwach gerundet, nach vorn kaum etwas verengt, ein wenig kürzer als breit, stark gewölbt, dicht und tief punktirt, mit schwacher Längsrinne. Die Flügeldecken sind etwa 2V3 mal so lang als das Halsschild, von der Wurzel an bis zum dritten Vier- tel ihrer Länge sehr wenig und allmählig, dann stärker ver- engt und zugespitzt, punktirt-gestreift, die Streifen nach hin- ten nicht starker vertieft, die Zwischenräume ziemlich dicht und massig fein punktirt, die Beine sind braun, die Schen- kel und Schienen mehr oder weniger schAVärzlich, die Füsse röthlichgelb. Zuweilen ist der ganze Käfer mehr oder we- niger rothbraun. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 41. G. gibbulus: subtiliter albido-pubescens, tihiis tarsis- que testaceis, thorace tumido, coleopteris oblongo-ovatis, fornicatis. Eine durch ihre Körperforni von den übrigen auf den ersten Anblick sehr abweichende Art, 273 Ein. lang, grau- schwarz, ohne allen Glanz, mit sehr kurzer anliegender Aveis- ser Behaarung wie mit einem Hauch bedeckt. Taster und Fühler sind sehwarz, die drei ersten Glieder bei beiden an 303 der Spitze braun. Die Stirn ist dicht und fein gerunzelt, ziemlich flach, an der Spitze niedergebogen, vorn fein und scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügel- decken, an den Seiten gerundet, nach hinten eben so sehr als nach vorn verengt, etwas kürzer als breit, sehr stark, besonders Yon hinten nach vorn gewölbt, dicht und fein runz- lich punktirt. Die Flügeldecken sind etwa doppelt so lang als das Halsschild, zusammen länglich eiförmig, vorn gerade abgeschnitten, hinten zugespitzt, sehr stark gCAVölbt, punktirt gestreift, die Streifen hinten nicht stärker vertieft, überhaupt zwischen den flachen, dicht runzlig punktirten Zwischenräumen wenig bemerkbar. Die Unterseite ist dicht und ziemlich fein runzelig punktirt. Die beiden letzten Hinterleibssegmente an der Spitze rothbraun. Die Beine sind röthlichgeU), die Schenkel schwarz. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 42. C. cognatus: elougatus, albido-pubescens, piceus, an- tennis pedibus elytrisque fuscis, liis apice attenuatis, inter- stitiis posterius carinatis. Ueber 4 Lin. lang, aber schmal, fast cylindrisch, dun- kelbraun, ohne Glanz, mit feiner, anliegeuder, ziemlich dich- ter weisslicher Behaarung. Die Fühler sind liraun, die ein- zelnen Glieder an der Spitze heller, die Mandibeln rothbraun, die Taster kurz, gelblich. Der Kopf ist dicht und stark punktirt, die Stirn in der Mitte seicht vertieft, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist reichlich von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sehr leicht gerundet, nacJi vorn etwas mehr als nach hinten verengt, um den dritten TJieil länger als in der Mitte breit, gewölbt, ziemlich stark aber nicht sehr dicht, in den Zwischenräumen äusserst fein punk- tirt, hinten mit sehr seichter Längsrinne. Die Flügeldecken sind hell rothbraun, doppelt so lang als das Halsschild, von der Wurzel an gegen die Spitze hin, auf den beiden ersten Dritteln der Länge nur wenig, auf dem letzten stärker ver- engt, an der äussersten Spitze gerade abgeschnitten, punktirt- gestreift, die Punktstreifen hinten zu Furchen ausgedehnt, die Zwischenräume fein-punktirt, ziemlich flach, hinten in scharfe 304 Kiele auslaufend. Die Unterseite ist weitliluftig, stärker, da- 2>vischen dicht und fein punktirt. Die Beine sind braun. Vom Senegal. Im Dej'ean'schen Cataloge unter diesem Namen aufgeführt. 43. C. exaratus: subtiliter cinereo-puhescens, niger, thoracis margine antico, pedibus coleopteristtue fuscis, his conyexis, punctato-sulcatis. Ziemlich schmal, 273 Lin. lang, glänzend schwarz, mit ziem- lich dünner anliegender feiner grauer Behaarung. Die Fühler sind schwarz, die einzelnen Glieder an der Spitze brann. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, schwach gewölbt, vorn etwas eingedrückt, der Vorderrand etwas aufgeworfen und scharf. Das Hals- schild ist fast Yon der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten sanft gerundet, nach hinten fast eben so sehr als nach vorn verengt, so lang als in der Mitte breit, ziemlich stark polsterartig gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, dazwisclien mit weitläuftig gestellten etwas weniger feinen Punkten, am Vorderrande braun. Die Flügeldecken sind doppelt so laug als das Halsschild, an den Seiten etwas gerundet, nach hin- ten allmiihlig verengt und zugespitzt, ziemlich gewölbt, stark punktirt-gefurcht, die Zwischenräume schmal und besonders gegen die Spitze hin gewölbt, nicht sehr dicht punktirt: sie sind röthlichbraun, auf dem Rücken schwärzlich. Die Unter- seite ist dicht und fein, dazwischen weitläuftig und stärker punktirt, die beiden letzten Hinterleibssegmente sind hinten rothbraun gerandet. Die Beine sind röthlich- gelb, die Schen- kel und Schienen in der Mitte bräunlich. Aus Südfrankreich und der Schweiz. Von Dcjcan benannt. 44. G. flavus: elongatiis, subtiliter pubescens, flavus, tho- race elongato, basin versus angustato. Von der langen schmalen Gestalt des G. cognatns, reich- lich 3 Lin. lang, ziemlich hellgelb, mit feiner kurzer gelb- licher Behaarung. Die Stirn ist weitläuftig fein und undeut- lich punktirt, flach, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, merklich länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, nach hinten mehr als nach vorn verengt, geyyölbt, weitläuftig und fein. dazwischen äusserst fein und dicht punktiit. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, auf den beiden ersten Dritteln der Länge gleich breit, dann allniählig nach hinten verengt, punktirt-gestreift, die Streifen hinten stärker ver- tieft, die Zwischenräume etwas gewölbt, fein punktirt. Die Beine sind heller, der Kopf und die Spitze der Flügeldecken etwas dxinkler als der übrige Körper. Aus dem wüsten Arabien. Er ist von DeJean mit dem obigen Namen belegt worden, der ihn von K/ug unter der Benennung Eucnemis thoracicus erhalten hatte. Es scheint als ob dem letztgenannten feinen Beobachter der Mangel der Brustbeinspitze nicht entgangen ist, weil er diesen Käfer nicht mit Elatcr vereinigen wollte, zu einer Zeit, wo von einer weiteren Eintheilung der Elateren noch keine Rede war. 45. G. iunceus: elongatus, flavescenti-pubescens, niger, ely- tris summa basi luteis, abdomine testaceo, pedibus flavis. Aus Madagaskar. — Bei einer Abänderung sind die Flügeldecken hellbraun, und die Brust von der hellbraun- rothen Farbe des Hinterleibes. 46. C. pallipes: elong^, pedibusque rufis, thorace convexo, confertim subtilissime punctato. Elater Equiseti Herbst. Arch. V. 144. 9. Elater filiformis Rossi. Faun. Etr. I. 177. 438. Ed. HeUw. I. 203. 438. Elater pilosus Herbst. Käf. X. 68. 75. lab. 164, f. 1. 313 Schmäler und cylindrischer alslC. cinereiis, 3 — 4V2 Lin. lang, schwarz, mit feiner, anliegender, fast silbergrauer Be- haarung dicht bekleidet. Die Fühler sind schwärzlich, die er- sten Glieder an der Spitze rothlich. Die Taster sind roth- gelb. Die Stirn ist sehr wenig gewölbt, äusserst dicht und fein punktirt, vorn scharf gerandet, das Halsschild ist beim Weibchen so breit als die Flügeldecken, beim Männchen schmä- ler, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn nicht mehr als nach hinten verengt, polsterartig gewölbt, äusserst fein und dicht punktirt, hinter der Mitte mehr oder weniger deutlich mit der Spxir einer Längsrinne. Die Flügeldecken sind 2 y^ mal so lang als das Halsschild, hinten ällniählig zugespitzt, punktirt -gestreift, die Streifen hinten kaum ein wenig stärker vertieft, die Zwischenräume ziemlich flach, dicht und fein punktirt. Auf der Bauchseite sind der Hinterrand des vor- letzten und die Spitze des letzten Hinterleibsringes roth. Die Beine sind gelblichroth, die Schenkel mehr oder weniger schwärzlich. In Deutschland, Italien und Portugal. Zuweilen sind die ganzen Beine bis auf die Gelenke schwärzlich, seltener werden es auch die Tasler. Diess ist der von Herbst im Archiv kenntlich genug be- schriebene El. Equiseti, den er später selbst mit dem von ihm ebendaselbst beschriebenen El. cinereus verwechselt hat. Ich habe kein Bedenken dabei, diese ursprüngliclien Benennungen wieder aufzunehmen. 58. C, rubripes: griseo-pubcscens, niger, anteunarumbasi pe- dibusque rufis, thorace leviter convexo, omnium subtilissinie punctato. Elater rubripes 6<7r7/jarSpec.Ins. 59. 96. (Männchen.) Elater pollux Germar Spec. Ins. 59. 95. (Weibchen.) Kleiner als die vorigen, und 2-/j Lin. lang, sonst fast von der Körperform des C. cinereus, schwarz, mit feiner an- liegender, seidenartig schimmernder, greiser Behaarung mas- sig dicht überzogen. Die Fühler sind schwarz, die drei er- sten Glieder rothbraun. Die Taster sind pechbraun. Die Stirn ist schwach gewölbt, dicht und fein punktirt, vorn sehr scharf gerandet. Das Halsschild ist beim Männchen sehr 313 wenig schmäler, beim Weibchen in der Mitte fast ein wenig breiter als die Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach yorn kaum mehr als nach hinten verengt, sanft gewölbt, ziemlich dicht aber äusserst fein, nur unter starker Vergrös- scrung bemerkbar punktirt. Die Flügeldecken sind kaum mehr als doppelt so lang als das Halsschild, etwas flach, stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume eben, dicht und fein punktirt. Die Beine sind roth, die Schenkel, namentlich die hintersten, et^vas verdickt, in der Mitte mehr oder weni- ger schwärzlich. Aus Oestreich. Hr. Prof. Germar theilte mir gefalligst die von ihm beschriebenen Individuen -zur Ansicht mit. 59. C. crassicollis: subdepressus, griseo-pubescens, niger, antennis, palpis, geniculis tarsisque ferrugineis, thoracela- tiore, leviter convexo, confertissime subtiliter punctato. Etwas kleiner und im Verhältniss kürzer und flacher als C. cinereus, 3-/3 Lin. laug, schwarz, mit anliegender sei- denartiger grauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Fühler und Taster sind rostroth. Die Stirn ist schwach ge- wölbt, etwas uneben, fein und sehr dicht punktirt, vorn scharf gcrandet. Das Halsschild ist fast etwas breiler als die Flü- geldecken, au den Seiten gerundet, vorn ein wenig mehr als hinten verengt, kaum breiter als laug, flach gewölbt, ziem- lich fein äusserst dicht punktirt, mit verloschener Längsrinne. Die Flügeldecken sind nur doppelt so lang als das Halsschild, etwas flach, punktirt-gestreift; die Streifen hinten etwas stär- ker als vorn vertieft, die Zwischenräume sehr flach gewölbt, dicht und fein punktirt. Die beiden letzten Hinterleibsringe sind auf der Bauchseite an der Spitze röthlich gerandet. Die Beine sind röthlich gelb, die Schenkel und Schienen mehr oder weniger schwärzlich. Aus der Krim. Aendert ab mit brännlichgelben Flügeldecken. 60. C.Jestaceus: griseo-pubescens, niger, elytris testaceis, sS/. thorace leviter convexo, dense subtiliter punctato. Elatertestaceus Fabr. Syst. El. II. 238. 86. Var. Elytris fusco-testaceis, sutura et lateribus ob- scurioribus. 314 Elater fugax Fahr. Syst. El. II. 237. 80. Fast von der Form des C. ciiiereus , aber etwas kleiner, 3 72 — 4 L'»- lau»:, schwarz, mit seidenartiger greiser Be- haarung bekleidet. Die Füliler sind schwarz, die ersten Glie- der au der Spitze rothbraun, beim Weibchen sind sie kürzer, zuweilen ganz gelblichroth. Die Taster sind bald schwarz mit röthlichen Gelenken, bald ganz rothgelb. Die Stirn ist kaum etwas gewölbt, etwas uneben, fein und sehr dicht punktirt, Yorn scharf gerandet. Das Halsschild ist beim Weibchen Ton der Breite der Flügeldecken, beim Männchen etwas schmä- ler, an den Seiten sanft gerundet, nach Torn kaum etwas mehr als nach hinten verengt, sanft polsterartig gewölbt, dicht und fein punktirt, mit schwacher Spur einer Längsriniie, dich- ter als der übrige Körper behaart; beim Weibchen öfter hinten mehr oder weniger gelb. Die Flügeldecken sind fast 272 "i'il so lang als das Halsschild, punktirt -gestreift, die Streifen nach hinten etwas tiefer, die Zwischenrclume schwach gewölbt, dicht und ziemlich fein punktirt; heller oder dunkler bräunlichgelb, die heller gelben einfarbig, die dunklen fast gelblichbraunen am Aussenrande imd an der Naht schwärzlich.' Die Beine sind röthlichgelb , beim Männchen die Schenkel und Schienen, beim Weibchen nur die Schenkel mehr oder weniger schwärzlich; beim Männchen sind zuweilen die Beine bis auf die Gelenke ganz schwarz, beim Weibchen ganz gelb. Aus Oestreich. 61. G. geminatus: subdepressus, griseo-pubescens, anten- nis pedibusque testaceis, elytris fuscis, striis punctatis per paria approximatis. 372 Li"' li"ig' ziemlich flach, schwarz, mit feiner, kurzer, anliegender, greiser Behaarung. Die Fühler und Taster sind rothgelb, der Mund braunroth. Die Stirn ist flach und eben, ziemlich fein und sehr dicht punktirt, vorn sehr scharf geran- det. Das Halsschild ist fast Yon der Breite der Flügeldecken, an den Seiten kaum gerundet, etwas hinter der Mitte am breitesten, nach hinten kaum, nach vorn deutlicher Terschmä- lert, reichlich so lang als breit, schwach gewölbt, ziemlich fein sehr dicht punktirt, auf der Mitte mit kurzer Spur einer Längsriuue. Die Flügeldecken sind nur doppelt so lang als 315 das Halsschild, ziemlich flach, braun, pnnktirt-gestreift , die mittleren sechs Streifen paarweise etwas genähert, die Zwi- schenräume dicht und fein punktirt, die breiteren etwas ge- wölbt, die anderen llach. Auf der Unterseite sind die beiden letzten Hintcrleibssegmente am Hinterrande bräunlich. Die Beine sind röthlichgelb. Aus der Krim. 62. C. lentus: subtiliter albido-pubescens, rufo -testaceus, pedibus flavis, thorace leyiter conyexo, confertira subtiliter punctato. Ein einzelnes, yielleicht nicht Tollständig ausgefärbtes Exemplar Yon hell braunrother Farbe mit röthlichgelben Füh- lern und Tastern und heller gelben Beinen. Er ist von der langgestreckten Form des C- equiseti, aber etwas flacher, fast 4V2 Lin. lang, mit kurzer feiner anliegender weisser Pube- scens ziemlich dünn bekleidet. Die Stirn ist dicht und ziem- lich fein punktirt, kaum etwas gewölbt, Torn scharf geran- det, mit zwei seichten Eindrücken dicht hinter dem Rande. Das Halsschild ist reichlich \ou der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, vor der Mitte am breitesten, nach hinten ein wenig mehr als nach vorn verengt, so lang als breit, flach gewölbt, sehr dicht ziemlich fein gleichmässig punktirt. Die Flügeldecken sind 2 V2 mal so lang als das Halsschild, hinter der Mitte etwas bauchig, dann nach der Spitze hin allmählig verschmälert, punktirt-gestreift, die Punkt- streifen nach hinten nicht stärker, die Zwischenräume ziem- lich flach, fein punktirt. Vom Vorgebirge der guten Hofl'nung. 63. C. stolatus: niger, elytrorum vitta lata integra pedi- busque flavis, thorace convexo , subtilissime punctulato, piceo. Ziemlich kurz, 3 Lin. lang, schwarz, mit feiner anlie- gender greiser Behaarung ziemlich dünn bekleidet. Die Füh- ler sind röthlichgelb. Der Kopf ist rostroth, hinten bräun- lich, die Stirn gleichmassig sanft gewölbt, sehr fein punktirt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist fast etwas breiter als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach hinten fast etwas mehr als nach vorn verengt, polsterartig gewölbt, weitläuftig sehr fein punktirt, dunkelbraun, an den Vorder- 316 ecken rostrotli. DieFlügeldecken sind gell) mit hreitem gemein- schaftlichen dunkelbraunen Längsstreif a\if der Naht und schmalem dunkelbraunen Aussenrande, 1^3 so lang als das Halsschild, ziemlich flach, stark punktirt- gestreift, die Strei- fen gegen die Spitze etwas schwächer, die Zwischenräume eben, fein und weitläuflig pnnktirt. Die Tordere und hintere Spitze des Prosternum rostroth. Die Beine hellgelb. Aus Ostindien. 64. C. Conductus: subtiliter griseo-pubescens, niger, ely- tris maculis quatuor obsolctioribus testaceis, pedibus flavis. Ebenso gross als der vorige, das Halsschild aber we- niger dick und aufgetrieben, schwarz oder dunkelbraun, mit feiner und kurzer anliegender greiser Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Fühler sind röthlichgelb. Die Stirn ist ziemlich flach, fein punktirt, der Vorderrand stark ror- tretend und scharf. Unter dem Stirnrande ist der Kopf braun- roth. Das Halsschild ist yon der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach Torn etwas mehr als nach hinten verengt, flach gewölbt, weitläuftig und sehr fein punktirt, an den äussersten Vorderecken röthlichgelb. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das' Halsschild, ziem- lich flach, punktirt -gestreift, die Streifen hinten nicht schwä- cher, die Zwischenräume eben, fein punktirt; sie sind bräun- lich-schwarz, jede mit zwei unbestimmten gelben Flecken, der vordere kleiner und düster, der hintere heller und län- ger, fast von der Mitte bis zur Spitze herabreicheud. Die Beine sind gelb. Aus Slam. 65. C. lacertosus: griseo-pubescens, niger, antennis pe- dibus elytrorumque macula basali obsoletiore testaceis.' Grösse und Gestalt des vorigen, schwarz oder duukel- liraan, ziemlich dicht und fein greis behaart. Die Fühler, Taster und Beine sind röthlichgelb. Die Stirn ist gewölbt, fein punktirt, vorn sehr scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken , an den Seiten schwach ge- rundet, nach vorn nicht mehr als nach hinten verengt, leicht gewölbt, fein punktirt; an den äussersten Vorderecken rost- roth. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Hals- 317 Schild, ziemlich flach, punktiit- gestreift, die Pimktstreifeu gegen die Spitze hin schwacher, die Zwischenräume flach, sparsam und fein punktirt. An der Wurzel jeder Flügel- decke steht ein dunkelgelber unbestimmter Fleck, der sich seitlich bis zur Schulterbeule erstreckt. Aus der Herbat' sehen Sammlung, vermuthlich aus Ost- indien. 66. C. exstinctus: dense cinereo-pubescens, fuscus' antennis pedibusque testaceis, el.Ytris \itta obsoleta dilutiore. Von der Grösse des vorigen, heller oder dunkler braun, zuweilen selbst schwärzlich , zuweilen auch hell rothbraun, mit feiner anliegender grauer Behaarung dicht bekleidet, Fühler, Taster und Beine sind röthlichgelb. Die Stirn ist wenig ge- wölbt, weitläuftig und fein punktirt, der Yorderrand stark vortretend, scharf. Das Halsschild vor ider Mitte so breit als die Flügeldecken, an den Seiten ziemlich stark gerundet, «ach hinten etwas mehr als nach Torn verengt, polsterartig ge- wölbt, fein und weitläuftig punktirt. Die Flügeldecken etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, punktirt-ge- streift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin nicht schwächer, die Zwischenräume ziemlich flach fein punktirt, sie sind ge- wöhnlich lichter braun, am Aussenrande und an der Naht dunkler, an der Wurzel in der Mitte gelblich. Ans Mesopotamien. 67. C. d i m i d i a t u s : niger, elytris postice abdomineque testa- ceis, pedibus flavis, thorace antrorsum angustato, planiusculo. Ueber 4 Lin. lang, glänzend schwarz, mit greiser, we- nig anliegender Behaarung. Fühler und Taster sind rothgelb. Die Stirn ist ziemlich flach, fein und nicht sehr dicht punktirt, vorn mit Tortretendem scharfem Rande. Das Halsschild ist ein wenig länger als breit, hinten fast von der Breite der Flügeldecken, nach vorn gleichmässig etwas verengt, die Seiten gerade, hinten mit aufgeworfenem Rande, flach gewölbt, fein und undeutlich punktirt, mit sehr verloschener Längs- rinne, an den Seiten fast der ganzen Länge nach gerandet. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, ziemlich flach, punktirt - gestreif t , die Streifen nach hinten tiefer, die Zwischenräume leicht gewölbt, fein 318 und weitläuftig punktirt. Die Fliigeldeckeii sind hiuten rötli- lich^ell), Torn his eUvas über die Mitte hinah schwarz. Der Hinterleib ist gelblichroth, das erste Segment schwarz. Die Beine sind gelb. Bei einem zweiten Exemplar ist das Halsschild roth, auf dem Schwarzen der Flügeldecken findet sich nahe der Wur- zel ein dunkler unbestimmter röthlichgelber Fleck, und der Hinterleib ist mit Einschluss des ersten Ringes rothgelb. Von San Joäo del Rey in Brasilien. 68. C. terminalis: fuscus, abdomine rufo-testaceo, pedi- bus flavis, elytrornm humeris apiceque obsoletius testaceis. Etwas mehr als 3 Lin. lang, glänzend dunkelbraun, ziemlich dicht greis behaart. Die Fühler und Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist ziemlich dicht punktirt, wenig ge- wölbt, der Vorderrand stark yorspringend, scharf. Das Hals- schild fast yon der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten ver- engt, reichlich so lang als breit, sehr flach gewölbt, fein und weitläuftig, dazwischen dichter imsserst fein punktirt, seitlich fast der ganzen Länge nach gerandet. Die Flügel- decken sind etwas mehr als doppelt so breit als das Hals- schild, stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume schmal, etwas gewölbt, weitläuftig punktirt. Die Schulterbeule und die Spitze unbestimmt und dunkel röthlichgelb. Der Hinter- leib ist lebhaft rothgelb. Die Beine sind hellgelb. Aus Brasilien. 69. C. feraoratus: brcTiusculus, griseo-pubescens, niger, antennariim articulo primo pedibusque rufis piceisve, femo- ribus subincrassatis. Von kurzer, gedrungener Gestalt, 373 Lin. lang, kurz und ziemlich dicht greis behaart, schwarz; das erste Glied der Fühler und die Beine hellroth, bei andern Individuen bräunlich. Die Stirn ist sanft gewölbt, äusserst dicht fein punktirt, vor dem scharfen Vorderrande etwas eingedrückt. Das Halsschild ist reichlich von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn etwas verengt, so lang als breit, leicht gewölbt, fein und weitläuftig, und da- zwischen äusserst fein und dicht punktirt, an den Seiten von 319 den Hinterecken bis zur Mitte hin fein gerandet. Die Flügel- decken sind nicht völlig doppelt so lang als das Halsschild, stark punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin et- was tiefer, die Zwischenräume etwas gewölbt, weitläuftig punktirt. Die Schenkel, namentlich die hintersten, sind etw£S verdickt. An den Klauen ist der Zahn in der Mitte scharf und spitz, während er bei allen übrigen Arten dieser Abtheilung nur im rechten Winkel vortritt. Aus Brasilien. 70. G. rufulus: brevior, subdepressus, griseo-pnbescens, rufus, antennis pedibusque testaceis, thorace planiusculo, subtiliter parce punctato. Von der kürzeren flachen Gestalt des C. troglodytes, mit dem er auch in dem gerandeten Halsschilde und der Ge- stalt der Brust übereinstimmt, aber etwas kleiner und im Ver- hältniss auch etwas schmäler, etwas über 2 Y2 Lin. lang, hell braunroth, ziemlich glänzend, mit kurzer und feiner anliegen- der gelblichgreiser Behaarung, Fühler, Taster und Beine sind hell röthlichgelb. Die Stirn ist einzeln punktirt, schwach gewölbt, mit stark vortretendem scharfem Vorderrande. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten schwach gerundet, nach vorn etwas verschmälert, so lang als breit, sehr flach gewölbt, weitläuftig und fein, an dem niedergedrückten Hinterrande etwas stärker punktirt, an den Seiten bis fast zur Spitze hin fein gerandet. Die Flügel- decken sind doppelt so lang als das Halsschild, hinter der Mitte nach der Spitze hin allmählig zugerundet, ziemlich flach, punktirt- gestreift, die Punktstreifen an der Spitze etwas schwächer, die Zwischenräume flach, weitläuftig äusserst fein punktirt. Aus Brasilien. 71. C. posthumus: breviusculus , subdepressus, densius gri- seo-pubescens, fuscus, antennis pedibus elytrorumque summa basi testaceis, thorace brunneo, planiusculo, parce subtiliter punctato. Dem C. infimus sehr ähnlich, ziemlich kurz, breit und flach, 2 Lin. lang, mit anliegender gelblichgreiser Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Fühler, Taster und Beine sind röth- 320 lich^elb. Der Kopf ist rothbraim, die Stirn ist schmal, leicht ge- wölbt; weitläuftig\orn fein, hinten stärker punktirt, Torn röthlich- gelb, mit anfgeworfencm scharfem Rande. Das Halsschild ist Ton der Breite der Flügeldecken , an den Seiten schwach gerundet, nach yorn ein wenig verengt, nicht ganz so lang als breit, sehr flach gewölbt, weitliiuftig und fein punktirt, an den Seiten bis nahe zur Spitze hin fein gerandet, rothbraun, glänzend. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, von der Mitte ab bis zur Spitze allmählig zugerundet, etwas flach, punktirt -gestreift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin etwas schwächer, die Zwischenräume flach, äusserst fein punktirt, der Vorderrand ist bräunlichgelb. Die Brust ist wie bei C. troglodytes. Aus Golumbien. 72. C. spernendus: brevior, subdepressus, densius griseo- pubescens, fuscus, antennis pedibusque testaceis, thorace leviter convexo, parce subtiliter punctato. Dem vorigen ähnlich, aber schmäler, und namentlich durch das an den Seiten nur bis zur Mitte hin gerandete Halsschild unter- schieden. Er ist 2 Lin. lang, braun, wenig glänzend, mit anlie- gender gelblichgreiser seidenartig glänzender Behaarung dicht bekleidet. Fühler, Taster und Beine sind röthlichgelb , die letzten heller. Die Stirn ist weitläuftig fein punktirt, flacJi gewölbt, vorn hell braunroth, mit vortretendem scharfem Rande. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten leicht gerundet, nach vorn etwas verengt, so lang als breit, leicht gewölbt, weitläuftig fein punktirt, an den Seiten von den Hintcrwinkeln bis zur Mitte hin fein ge- landet. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, nach der Spitze ziemlich allmählig verschmälert, punktirt -gestreift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin ein wenig schwächer, die Zwischenräume flach, äusserst dicht und fein punktirt. Der Hinterleib ist rothbraun gerandet. Die Brust ist wie beim C. troglodytes. Aus Golumbien. 73. G. areolatus: tenuiter griseo-pubescens , niger, nitidus, pedibus elytrisque flavis, his fascia nigra. 321 Elatcr aveolaiiis Satj Jomn. of the Acad. of Nat. Scienc. of Pliiladelph. III. 167. 1. Einer dei" kleineren Elateren, nicht ganz 2 Lin. lan^ dabei ziemlich schmal, glänzend schwarz, mit nicht sehr fei- ner, aber ziemlich dünner gel])lich- greiser Behaarung. Die ziemlich dicken Fühler und der Mund sind röthlichgelb , die Taster hellgelb. Die Stirn ist fein puuktirt, sehr flach ge- wöl!)t, mit aufgeworfenem scharfem Vorderrande. Das Hals- schild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, au den Sei- ten sehr schwach gerundet, nach vorn kaum ein wenig ver- engt, etwas länger als breit, sanft gewölbt, einzeln fein puuktirt; die Hinterecken sind im Vergleich mit andern Arten lang und scharf. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, nach der Spitze hin ziemlich all- mählig verschmälert, stark punktirt- gestreift, die Punktstrei- fen überall gleich stark, die Zwisclienräume sind ziemlich flach, sehr fein und einzeln punktirt; sie sind gelb, gerade auf der Mitte mit einer gemeinschaftlichen schwarzen Binde, welche sich au der Naivt und an den Seiten erweitert, und an denselben nach hinten eine Strecke fortläuft. Der Hin- terleib ist an der Spitze rothbraun. Die Beine sind hellgelb. Aus Pensylvanien. Say beschreibt den Käfer als von rothgelber Grundfarbe, mit schwarzem Kopfe und Schildchen, er hat vermutlilich doch nichts anderes als ein weniger aus- gefärbtes Exemplar dieser Art vor sich gehabt. 71. C. exiguus: subtiliter cinereo-pubescens, niger nitidus, elytris puncto humerali, antennis basi, pedibusque testa- ceis, femoribus medio fuscis. Wenig über 1 Lin. lang, schmal, keilförmig nach hin- ten verschmälert, glänzend schwarz, dünn und fein greis be- haart. Die Fühler sind lang und dick, das erste Glied schwarz, die beiden folgenden röthlichgelb, die übrigen braun. Die Stirn ist leicht gewölbt, fein und einzeln punktirt, mit auf- geworfenem scharfem Vorderrande. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten schwach ge- rundet, nach vorn fast eben so wenig als nach hinten verengt, ziemlich so lang als breit, gewölbt, fein und einzeln punktirt. Die Flügeldecken sind etvvas mehr als doppelt so lang als (2. Band 2. Heft.) 21 322 das Halsscliild, von der Wurzel bis zur Spitze allinählig ver- schmälert, puuktirt- gestreift, die Punktstreifen ganz nahe der Spitze erloschen, die Zwischenräume ziemlich flach, weitläuf- tig und fein reihemveise punktirt, auf der Schulter befindet sich ein kleiner lebhaft röthlichgelber Fleck. Die Beine sind hellgelb, die Schenkel ausser an beiden Enden hraun. Aus Columbien, 3. Klanen an der Spitze gespalten. (Vielleicht Dicronychus Eschsch. ) 75. C. effusus: griseo-pubescens, fuscus, antennis pedibus- que testaceis, elytrorum macula basali apiceque lato et ab- domine rufo testaceis. Reichlich 5 Lin. lang, schwarzbraun, dicht gelblichgreis behaart. Fühler, Taster und Beine sind hell röthlichgelb. Die Stirn ist sehr wenig gewölbt, dicht punktirt, hinter dem vortretenden scharfen Yorderrande ein wenig eingedrückt. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sclnvach gerundet, nach vorn ein wenig verengt, kaum etwas länger als breit, sehr flach gewölbt, sparsam und fein, dazwischen sehr fein und dicht punktirt, an den Seiten von den Hiuterecken ab bis über die Mitte hinaus gerandet. Die Flügeldecken sind fast 2^/2 mal so lang als das Halsschild, nach hinten ziemlich allmählig verschmälert, ziemlich stark punktirt-gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin fast zu Furchen ausgetieft, die Zwischenräume hinten schmal und ge- wölbt, vorn breiter nnd ziemlich flach, fein und einzeln punktirt; ein dunkler unbestimmter Fleck an der Wurzel und die ganze Spitze in etwas weiterer Ausdehnung als über den dritten Theil der Flügeldecken sind rothgelb. Der Hin- terleib ist hell braunroth, glänzend. Aus Brasilien. 76. C. oblitus: griseo-pubescens, fuscus, elytrorum maculis duabus, antennis pedibusque testaceis. Nicht ganz 5 Lin. lang, schwarzbraun, mit bräunlich- greiser dichter Behaarung. Die langen , über die Mitte des Körpers hinabreichenden Fühler, die Taster und Beine sind hell röthlichgelb. Die Stirn ist kaum etwas gewölbt, dicht 323 pimktirt, der Vorderrand scliarf, stark vortretend. Das Halsschild ist deutlich länger als hreit, etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten kaum gerundet, nach vorn etwas Yevschmälert, sehr flach gewolht, fein und ziemlich dicht punktirt, an den Seiten Ton den Hinterecken bis zur Mitte hin gerandet. Die Flügeldecken sind fast 2'/, inal so lang als das Halsschild, von der Mitte ab nach hinten allmälilig verschmälert, punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin ein wenig stärker vertieft, die Zwischenräume flach ge- Wül])t, fein und nicht dicht punktirt; auf jeder Flügeldecke stehen zwei etwas verwascliene dunkelgelbe Flecke, ein rund- licher an der Wurzel und ein längliclier unfern der Spitze. — Der Hinterleib fehlt dem einzelnen Exemplare. Aus Brasilien. 77. C. dioptricus: griseo -pubescens, fuscus, capite thora- cisque lateribus castancis, elytris macula magna posteriore lutea, pedibus flavis. Etwas kleiner als die vorigen, und 4 Lin, lang, mit kurzer, anliegender, seidenartig schimmernder bräunlich-grei- ser Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Fühler sind bräunlich-gelb, die Taster gelb. Der Kopf ist hellbraunroth, die iStirn dicht punktirt, der Vorderrand vorgestreckt, scharf. Das Halsschild ist nicht ganz von der Breite der Flügel- decken, an den Seiten schwach gerundet, von der Mitte ab nach vorn etvvas verengt, fast etwas länger als breit, schwach gewölbt, fein und weitläuftig, dazwischen noch feiner dicht punktirt, seitlich fast der ganzen Länge nach gerandet, braun, oben an den Seiten in grosser Ausdehnung, unten an den Vorderecken und am Vorderrande hell braunroth. Das Schild- cheu ist braun. Die Flügeldecken sind nur sehr wenig mehr als doppelt so lang als das Halsschild, nach hinten allmäh- lig verschmälert, stark punktirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin fast zu Furchen vertieft, die Zwischenräume hinten schmal und gewölbt, vorn breiter und flach, fein und nicht dicht punktirt; dunkelbraun, hinter der Mitte mit einem grossen länglichen gelben Fleck, der sich bis zum Aussenrande ausdehnt, die Naht aber nicht erreicht. Brust 21* 32^ und Hinterleib sind sclmiirzlichbraun, der letztere au der Spitze rötlilichgelb. Die Beine sind blassgelb. Aus Columbien.; 78. C. ligatus: griseo-piibescens, testaceo-rnfus, elytroruni linibo laterali nigro, pedibiis flaTis, Etwas über 4 Lin. lang, hell bräiinliclirotli, mit gelb- lich-greiser Behaarung. Die Fühler und die Taster sind rothgelb. Die Stirn ist gewölbt, dicht punktirt, mit vortre- tendem scharfem Vorderrande. Das Halsschild ist reichlich so lang als breit, nach vorn etwas verengt, beim Weibchen fast von der Breite der Flügeldecken und an den Seiten sanft gerundet; beim Männclien schmäler und an den Seiten fast gerade, sehr sanft gewölbt, dicht und fein punktirt, seit- lich von den Hinterecken bis über die Mitte hinaus gerandet. Die Flügeldecken sind etwa 2Y3 so laug als das Halsschild, von der Mitte ab gegen die Spitze hin allmählig zugerundet, etwas flach, stark punktirt- gestreift, die Streifen ül)erall von gleicher Stärke, die Zwischenräume" flach, fein und undeutlich punktirt. Der Aussenrand der Flügeldecken ist von der Schul- ter bis zur Spitze schwarz. Die Beine sind hellgelb. Aus Brasilien. ' 79. C. relictus: griseo-pubescens, subdepressus, fuscus, pe- dibus flavis, thorace planiusculo, subquadrato. Von breiterer, flacherer Gestalt, zwischen 3 und 4 Lin. lang, mit gelblich -greiser ziemlich anliegender Behaarung. Die Fühler und Taster sind röthlichgelb. Der Kopf ist schwarz- braun, die Stirn weitläuftig punktirt, sehr wenig gewölbt, nach vorn aber vortretend und scharf gerandet. Das Halsschild ist hinten von der Breite der Flügeldecken, nach vorn wenig verengt, an den Seiten schwach gerundet, etwa so lang als breit, ziemlich flach, fein und weitläuftig, dazwischen nocli viel feiner und ziemlicli diclit punktirt, an den Seiten fast der ganzen Länge nach gerandet, bräunlichschwarz, die Hinter- ecken und der Vorderrand röthlichbraun. Das Schildchen ist braun. Die Flügeldecken sind röthlichbraun, kaum mehr als doppelt so lang als das Halsschild, nach der Spitze hin zu- geruudet, ziemlich flach, punktirt-gestreift, die Streifen hinten nicht tiefer, die Zwischenräume ziemlich flach, sehr einzeln und 323 fein puuktii't. Die Unterseile ist hraim. Die Beine sind gell). Von San Joao del Rey in Brasilien. 80. C. exoletns: elongatus, postice attennatus, griseo-pu- bescens, dilute fusciis, thoracis margine antico elytrisque testaceis, pedihus flavis. Schmäler, länglicher und gewölbter als die vorigen, S'/j Lin. lang, lichtbraun, mit dichter, greiser Behaarung. Fühler und Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist einzeln punktirt, sehr flach gewölbt, mit -vortretendem scharfem Vor- derrande. Das Halsschild ist von der Breite der Flügel- decken, au den Seiten sanft gerundet, nach hinten fast eben so sehr als nach vorn verengt, fast etwas länger als breit, polsterartig gewölbt, weitläuftig 'und fein, dazwischen noch viel feiner und dicht punktirt, seitlich bis über die Mitte hin- auf geraudet, am Vorderrande hell braunroth. Die Flügel- decken sind bräunlichgelb, etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, von der Wurzel ab nach der Spitze hin allmählig verengt, stark punktirt -gestreift, die Streifen hin- ten zu Furchen ausgetieft. Die Zwischenräume selir fein punktirt, vorn wenig gewölbt, hinten schmal und kielförmig scharf. Die Enden des Prosternum und die Spitze des Hin- terleibes sind hell ])raunroth. Die Beine sind hellgelb. Aus Columbien. 81. C. attennatus: elongatns, postice attenuatus, griseo- pubescens, niger, antennarum basi, palpis pedibusque testaceis. Von der Gestalt des 'vorigen, 2V4 — 3'/* Lin. lang, schwarz, mit ziemlich dichter, greiser Behaarnng. Die Füh- ler sind schwarz, die beiden ersten Glieder ganz, das dritte an der Wurzel röthlichgelb. Die Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist sehr dicht und fein punktirt, sauft gewölbt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist von der Breite der Flü- geldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, fast ein wenig länger als breit, sanft gewölbt, äusserst dicht und fein punktirt, weitläuftig mit etwas stärkereu Punkten übersäet, seitlich bis über die Mitte hinauf fein und scharf gerandet. Die Flügeldecken 326 sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsscliild, nach hinten allmählig zugespitzt, punktirt- gestreift, die Streifen hinten stärker yertieft, die Zwischenräume hinten schmal, ge- wölbt, vorn ziemlich flach; äusserst fein und nicht dicht punktirt. Die Beine sind hell röthlichgelb. Aus Columhien, 4. Klauen dreizähnig. 82. C. longicoUis: cinereo-pubescens, fuscus, thorace elon- gato, subcylindrico, parce punctato, elytris attenuatis, raa- cula basal! testacea, femoribus pallide flavis. Von 4 y^ — 5 Liu. lang, heller oder dunkler braun, das Halsschild oft schwärzlich, mit kurzer, leicht anliegender grauer Behaarung. Die Fühler sind ziemlich lang, nach der Spitze hin allmählig yerdünnt, braun. Die Stirn ist stark punktirt, ziemlich flach; vorn hinter dem stark yortretenden scharfen Vorderrande etwas eingedrückt. Das Halsschild ist wenig schmäler als die Flügeldecken, merklich länger als breit, an den Seiten gerade, nach vorn kaum ein wenig ver- engt, leicht gewölbt, ziemlich stark und tief, aber nicht dicht punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, von der Wurzel an allmählig verschmälert und zugespitzt, leicht gefurcht, die Furchen mit doppelten Punkt- reihen, die Zwischenräume schmal, hinten abwechselnd kiel- förmig erhaben. Der Hinterleil) und oft auch die Brust hel- ler braunroth. Die Schenkel sind blassgelb, die Spitze der- selben, die Schienen und Füsse dunkler, zuweilen bräunlich. An der Wurzel der Flügeldecken findet sich in der Regel ein wenig ausgedehnter gelbliclter Fleck. Von Bahia. 83. C. plagiatus: cinereo-pubescens, niger, thorace elon- gato, plagis duabus, elytris attenuatis, plaga singula pcdi- bnsque testaceis. Von der Gestalt des vorigen, aber kleiner, .3 Vo Lin. lang, schwarz, mit feiner, greiser Behaarung. Die Fühler sind braun. Die Stirn ist ziemlich diclit punktirt, fast flach, vorn stark vortretend, scharf gerandet und etwas ausgebucli- tet. Das Halsschild ist ein wenig schisäler als die Flügel- decken, merklich länger als breit, an den Seiten gerade, nur 327 an de» Vorrlerecken etwas abgernndet, nach vorn allmälili^, aher nur wenig verschmälert, leicht gewölbt, weitlauflig und ziemlich stark und dazwischen gestreut und fein punktirt, auf jeder Seite mit. einer röthlichen Strieme neben dem Seiten- rande. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Hals- schild, von der Wurzel an nach hinten allmählig verschmälert und zugespitzt, ziemlich tief gefurcht, die Fnrchen mit dop- pelten Punktreihen, die Zwischenrimme besonders hinten schmal und gewölbt; sie sind braun, jede mit einer durchlaufenden gelben Längsbinde. Die beiden letzten Hinterleibssegmentc sind an der Spitze braunroth. Die Beine sind gelb. Aus Parä. 84. C. bisignatas: subcylindrious, griseo-pubescens, niger, elytrorum macula basali elongata pedibusfiue tcstaceis. Nach hinten weniger zugespitzt und gewölbter als die vorigen, Vj^ Lin. lang, schwarz, mit ziemlich dünner grei- ser Behaarung. Die Fühler sind schwarz, die Taster bräun- lich. Die Stirn ist abschüssig, wenig gewölbt, unrcgelmäs- sig punktirt, der Vorderrand wenig vortretend, fast gerade abgeschnitten. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, nach vorn allmählig ein wenig verschmälert, an den Seiten gerade und nur gegen die Vorderecken liin sanft gerundet, ein wenig länger als breit, gewölbt, weitläuf- tig ziemlich tief punktirt. Die Flügeldecken sind 2 V3 mal länger als das Halsschild, erst vom letzten Drittel ab gegen die Spitze hin verschmälert, gewölbt, stark gestreift, in den Streifen mit doppelter Punktreihe. Die Zwischenräume schmal, gewölbt, hinten kielförmig scharf. An der Wurzel befindet sich ein länglicher Fleck, oder eine von der Wurzel anfan- gende, abgekürzte und schon vor der Mitte erlöschende Längs- binde von dunkelgelber Farbe. Die Beine sind gelb. Von Parä. 85. C. cayennensis: subcylindricus, griseo-pubescens, ni- gro-brunneus, pedibus flavis, elytris obsolete sulcatis. Von der fast cylindrischen Gestalt des vorigen, schwarz- Itraun, glänzend, mit kurzer ziemlich dünner greiser Behaarung- Die Fühler sind braun , an der Wurzel rötlilichbraun. Die Stirn ist rothbrauu, sehr dicht punktirt, iu der Mitte schwach 328 vertieft, der Vordenaiid stark vortretend, scharf gerandet. Das Halsscliild ist reichlich so breit als die Flügeldecken, nach vorn allraählig etwas verengt, an den Seiten sehr schwach gernndet, ein wenig länger als hinten breit, ziemlich stark gewölbt, massig dicht und stark punklirt. Die Flügeldecken sind 2Vs mal so lang als das Halsschild, vom letzten Drittel ab nach der Spitze hin allmählig verschmälert, nicht sehr stark gewölbt, sehr seicht gestreift, in jedem Streif zwei iinregelmässige Puyktreihen; an der Spitze springen die Zwi- schenräume abwecliselnd kielförmig vor. Die Unterseite ist stellenweise rothlH'aun. Die Beine sind gelb. Aus Cayenne. Vom Grafen Dejcan als Athous cayen- nensis seines Cataloges niitgetheilt. 86. C. axillaris: subtiliter ciuereo-pubescens, niger, an- tennis elytrorumque macula oblonga basali rufo-testaceis, pedibus fla\is. Fast .3 Lin. lang, fast cylindrisch, von allen übrigen Arten dieser AI) tlieilung durch einfach puiiktirt-gestreifte Flü- geldecken abweichend. Bräunlichschwarz, glänzend, mit fei- ner bräunlichgreiser Behaarung dünn bekleidet. Fühler und Taster sind röthlichgelb. Das Maul mit der vorderen Spitze des Prostermim braunroth. Die Stirn ist schwach gewölbt, sehr fein pimktirt, der Vorderrand stark vorspringend, scharf. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, nach vorn ein wenig verengt, an den Seiten kaum etwas ge- rundet, ein wenig länger als breit, flach gewölbt, ziemlich dicht sehr fein punkLirt. Die Flügeldecken sind wenig mehr als doppelt so lang als das Halsschild, nach hinten ziemlich allmälilig verschmälert, punklirt -gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin kaum stärker vertieft, die Zwischenräume selir fein punktirt, einzelne ganz am Ende kielförmig schari; auf der Schulter steht ein länglicher gelblichrothcr, nicht scharf bcgränztcr Fleck. Das letzte Hinterleibssegment ist au der Spitze J)rauiiroth. Die Beine sind hell rötlilichgelb. 5. Klauen KaiiiDifönnig gesägt, (Aptoims Eschsch.) Die von /iscÄsc/ioZ/is aufgeführten Arten von Aptopus kenne ich nicht; er bemerkt aber ihre Aehuiichkeit im Habitus mit Cardiophorus. 329 87. C. pruinosus: dcnseciuereo-senceus, pkeus, antcnnis pedibiisquc nifesceiitil)us , tliorace levitcr couvexo, deusius subtilissime puuctato. Grösse und Gestalt des C. cinereus, 472—5 Liii. laug^ bald rotlibraiin, bald mehr duiikelj)raun, mit kurzer, anliegender, seidenartig gliüizender, fast silbergrauer Behaarung dicht über- zogen. Die Fühler sind braun, die einzelnen Glieder an den Spi- tzen blassroth. Die Taster sind ganz blassroth. Die Stirn ist mas- sig gewölbt, dichtuud fein punktirt. Das Halsschild ist fast solang als in der Mitte breit, sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, massig gewölbt, ziemlich dicht und sehr fein punktirt. Die Flügeldecken sind 2Vo mal so lang als das Halsschild, punktirt -gestreift, die Streifen nach der Spitze hin kaum tiefer, die Zwischenräume eben, äusserst fein punk- tirt; die Spitze ist scharf zugerundet und die Naht tritt als ein kaum bemerkbares Zähnchen \or. Die Beine sind roth- braiin, die Schenkel und Schienen ])ei dunkeln Exemplaren bis auf die Gelenkstellen schwärzlich, die Füsse blassroth, Alis Mexico. 88. C. concolor: cinereo-pubescens, niger, antennis pedi- busque concoloribus, thorace leyiter convexo, dense di- stinctius punctato. Kleiner als der vorige und von mehr cylindrischer Ge- stalt, 4 Lin. lang, glänzend schwarz, aber mit anliegender, seidenartig schimmernder, aschgrauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Fühler und Taster sind von der Farbe des Kör- pers. Die Stirn ist fast flach, am Rande nicht aufgeworfen, ziemlich fein al)er tief und sehr dicht punktirt. Das Hals- schild ist fast von der Breite der Flügeldecken, an den Sei- ten schwach gerundet, nach vorn kaum mehr als nach hin- ten verengt, kaum so lang als breit, massig gewölbt, ziem- lich dicht und fein, aber tief und deutlich punktirt. Die Flü- geldecken sind 2 V3 mal so lang als das Halsschild, punktirt- gestreift, die Streifen nach der Spitze hin etwas stärker ver- tieft; sanft gewölbt, fein punktirt, die Spitze scharf zugerun- det. Die Beine sind etwas dick, schwarz, die Füsse pechbrauu. Aus Mexico. 330 89. C. lateralis: Cinereo-pubesceiis, niger, thorace lateri- biis late sangiiineo, elytris macula pana basali testacea. Von der Körperform des C. prumosus, aber kleiner, 4 Lin. lang, schwarz, mit anliegender graner Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Fühler nnd Taster sind von der Farbe des Körpers. Die Stirn ist sehr dicht punktirt, kaum etwas gewölbt, der Vorderrand sehr scharf aufgeworfen. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach Torn sanft verengt, so lang als breit, sanft gewölbt , deutlich und nicht sehr fein punktirt, an den Seiten oben in grösserer Ausdehnung als unten blut- roth. Die Flügeldecken ander Wurzel mit einem kleinen dunkel- gelben Fleck, sind 272 Dial so lang als das Halsschild, punk- tirt-gestreift, die Streifen nach der Spitze zu immer tiefer, die Zwischenräume gewölbt. Die Spitze scharf zugerundet. Die Heine sind schwarz, die Klauen blassroth. Aus Mexico. 90. C. basalis: cinereo-pubescens, niger, elytris macula basali testacea. Grösse und Gestalt des vorigen, von dem er, das ein- farbige Halsschild abgerechnet, noch in mehreren Stücken abweicht. Schwarz, glänzend, mit anliegender, seidenartig schimmernder aschgrauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Stirn ist äusserst dicht punktirt, kaum etwas gewölbt, aber etwas uneben, vorn fein gerandet, der Rand aber we- nig aiifgeworfen. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn ein wenig verengt, massig gewölbt, sehr dicht und ziemlich fein, aber tief und deutlich punktirt, auf der hinteren Abdachung mit der Spur einer flachen Längsfurche. Die Flügeldecken an der Wurzel mit einem dunkelgelben Fleck, sind 2 Vo mal so lang als das Halsschild, punktirt-gestreift, die Streifen nach der Spitze hin stärker vertieft, die Zwischenräume gewölbt, fein punktirt, die Spitze scharf zugerundet. Die Beine sind schwarz, die Trochantereu und Füsse rölhlich. Aus Mexico. 331 91. C. a^restis: cinereo-pubescens, rufo-piceus, pedibus fla\is, tliorace coufertissime subtilissiineque et parce subtili- ter puiictato. Fast von der Grösse und Gestalt des Synaptus filiformis 473 Li» l'iiig, glänzend, braunroth. Kopf, Halsscliild und Brust dunkler, Flügeldecken heller, überall mit anliegender, seidenartig glänzender, grauer Behaarung ziemlich dicht be- kleidet. Fühler und Taster sind gelblichroth. Die Stirn ist einzeln tief punktirt, dazwischen äusserst fein punktirt, kaum gewöll)t, vorn etwas niedergebogen. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, so lang als breit, massig gewölbt, ganz dicht und fein punktirt und aus- serdem mit deutlicheren aber noch immer feinen Punkten weitläuftig übersäet. Die Flügeldecken sind 2 V3 mal so lang als das Halsschild, nach hinten allmählig verengt, stark punktirt- gestreift; die Streifen gegen die Spitze hin fast zu Fur- chen vertieft. Die Zwischenräume schmal, gewölbt, einzeln und fein punktirt. Die Beine sind gelb. Aus Brasilien. 92. C. spadiceus: cinereo-pubescens, rufo-brunneus, au- tennis pedibusque concoloi'ibus, thorace minus convexo, parce subtilissime punctato. Ziemlich von der cylindrischen Gestalt des C. concolor, doch durch die runktirung des Halsschildes unterschieden; hell braunroth, glänzend, mit kurzer, anliegender, weisslich grauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Fühler und Taster sind rostroth. Die Stirn ist dicht und tief ziemlich fein punktirt, etwas uneben, wenig gewölbt, mit scharf vor- tretendem Vorderrande. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sehr wenig gerundet, nach vorn kaum verengt, so lang als breit, schwacli gewölbt, äus- serst fein und weitläuftig, an den Seiten dichter punktirt. Die Flügeldecken sind 2 ^/^^ mal so lang als das Halsschild, punktirt -gestreift, die Streifen nach der Spitze hin etwas stärker vertieft. Die Zwischenräume sehr flach gewölbt, fein 332 und undeutlich puuktirt; die Spitze scharf zugerundet. Die Beine sind etwas heller als der Körper. Von Jalappa in Mexico. 93. C. decumanus: griseo-pubescens, niger, anteunis pedi- busque testaceis, thorace leviter convexo, densc subtilius punctato. Grösser als die vorigen, über 5V2 I-in. lang, schwarz, glänzend; auf dem Kopfe und Halsschild dünn, auf den Flü- geldecken und der Unterseite dicht mit greiser seidenartiger Behaarung bekleidet. Fühler, Taster und Beine sind dunkel- gelb. Die Stirn ist schwach gewölbt, etwas uneben, dicht und ziemlich fein, dazwischen einzeln und gröber punktirt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach Torn etwas mehr als nach hinten verengt, so lang als breit, leicht gewölbt, nach hinten mit der sehr schwachen Spur einer Längsrinne. Die Flügel- decken sind fast dreimal so lang als das Halsschild, nach hin- ten zugerundet, punktirt-gestreift, die Streifen hinten nicht stärker vertieft, die Zwischenräume flach gewölbt, deutlich und dicht punktirt. Die Unterseite ist äusserst dicht und fein punktirt. Aus Mexico. 94. C. linearis: griseo-pubescens, niger; antennis pedibns- que testaceis, elytris fuscis, thorace convexo, oniuium sub- tilissime punctulato. Dem vorigen ähnlich, aber schmäler, von schmaler, gleich breiter Gestalt, fast 5 Lin. lang, schwarz, mit dunkelbraunen Flügeldecken, mit greiser seidenartiger Behaarung auf dem Kopfe und Halsschilde dünn, auf den Flügeldecken und der Unterseite dicht bekleidet. Die Fühler sind ziemlich lang, rostgelb, die Taster sind hell, dieMandibeln dunkel röthlich- gelb. Die Stirn ist sanft gewölbt, dicht und fein punktirt, zwischen deu Augen mit einem kleinen, tiefen, stricliartigcn Grübchen. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügel- decken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn nicht mehr als nach hinten verengt, reichlich so lang als breit, ziemlich stark gewölbt, äusserst fein und nur unter sehr starker Ver- grösserung bemerkbar punktirt. Die Flügeldecken sind fast 333 (Ireinial so lang als das Halsscliild , gleich hrelt, hinten zu- gcrundet, flach gewölbt, punktirt- gestreift, die Streifen hin- ten kaum stärker als vorn vertieft, die ZAvisehenriiiime flach, fein und undeutlich punktirt. Die Unterseite ist äusserst feiü punktirt. Die Beine sind düster röthlichgelb. Aus Mexico. 95. G. campylinus: griseo-puhesceus, nitidus niger, ely- tris hrunneis, antennis pedihusque testaceis, thorace angu- stiore, deuse suhtilius punctato. Von der Grösse und auch fast von der Gestalt des Cani- pylus linearis, 5 Lin. lang, glänzend schwarz, auf dem Kopfe und Halsschilde sehr dünn , auf den Flügeldecken und der Uuter- scite dichter mit greiser seidenartiger Behaarung bekleidet. Die Fülller sind langgestreckt, gelblichroth, die drei ersten Glieder an der Wurzelbraun. Die Taster sind rothgelb. Die Stirn ist schwach gewöll)t, gleichmässig und ziemlich dicht punktirt, vorn plat- ter und etwas niedergebogen. Das Halsschild ist fast um die Hälfte schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn ein wenig verengt,; schwach gewölbt, dicht ziemlich fein punktirt, die Hinterecken rötlilich durch- scheinend. Die Flügeldecken sind fast dreimal so lang als das Halsschild, .ziemlich weit, hinten zugerundet, punktirt ge- streift, die Zwischenräume flach, deutlich punktirt; schwarz- braun mit lichterer Schulterbeule. Die Unterseite ist sehr dicht und fein punktirt. Die Beine sind gelb.f II. Vorletztes Fussglied lappig. 1. Klauen einfach. 96. G. dorsalis: subtiliter cinereo-pubescens, fuscus, pe- dibus flavis, thorace basin versus angustato. Etwas über 4 Lin. lang, ziemlich gestreckt, heller oder dunkler braun, auf der Oberseite des Kopfes und Halsschildes zuweilen schwärzlich, wenig glänzend, mit kurzer, feiner, an- liegender Behaarung. Taster und Fühler sind röthlichgelb. Die Stirn ist sehr dicht und fein punktirt, ziemlich flach, seicht der Länge nach eingedrückt, vorn scharf gerandet. Das Halsscliild an seiner breitesten Stelle vor der Mitte ein wenig breiter als die Flügeldecken, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten merklich stärker verengt, flach gewölbt, sehr dicht und fein pniiktiit, mit einer seichten Liuigs- rinnc. Die Flügeldecken etwa 2 V3 mal so lang als das Hals- schild, von der Mitte ab gegen die Spitze hin allmählig zu- gerundet, punktirt -gestreift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin nicht stärker; die Zwischenrcäume ziemlicli .flach, fein punktirt. Die Flügeldecken sind hell rothbraun, auf dem Rücken, aber nicht immer bis zur Spitze hinab, dunkel- braun. Die Beine sind hellgelb. Das vorletzte Fussglied ist herzförmig. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. 97. C. tabidus: subtiliter cinereo-pubescens, fuscus, ore, autennis, thoracis lateribus anot|ue testaceis, elytris pedi- busque flavis. Von Madagaskar. 98. C. Titellinus: subtiliter cinereo-pubescens, niger, ore antennis, thoracis angulis anterioribus, ano, pedibus elytris- que testaceis, bis circa scutellum et humeris nigricantibus. Von Madagaskar. Klug's Bericht über eine auf Mada- gaskar yeranstaltete Sammlung von Insecten aus der Ordnung Coleoptera. 67. 73. 2. Klauen iti dei' Mitte mit einem Zahn. 99. C. brunn eicoUis: subtiliter cinereo-pubescens, brun- neus, elytris pedibusque testaceis, thorace tumidulo medio fusco. Etwa Sy, Lin. lang, rothbraun, mit kurzer, feiner, an- liegender, seidenartiger, grauer Behaarung dicht bekleidet. Fühler und Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist dicht und fein punktirt, wenig gewölbt, in der Mitte der Länge nach sehr seicht vertieft, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist reichlich von der Breite der Flügeldecken, vor der Mitte am breitesten, an den Seiten nur schwach gerundet, nach hinten ein wenig mehr als nach vorn verengt, fast so lang als breit, polsterartig gewölbt, dicht sehr fein punktirt, in der Mitte dunkler. Die Flügeldecken sind bräunlichgelb, doppelt so lang als das Halsschild, vom letzten Drittel ab ge- gen die Spitze hin zugerundet, punktirt -gestreift, die Punkt- streifen gegen die Spitze hin etwas schwächer, die Zwischen- 333 riuime ziemlich flach, fein punktirt. Die Beine sind hell röthlicha;elb. Das vorletzte Fussglied ist herzförmig. Von Isle de France. Von Latrcille unter dem obigen Namen mitgetheilt. 100. C. dispilus: rufus , thorace maculis duabus, scutello capiteque nigris. Klug Bericht u. s. w. 68. 74. Von Madagaskar. 101. C. placidus: breyior, convexiuscuhis, snbtiliter griseo- pubcscens, niger, pedibus elytronimque maculis duabus flavis, his apice abdomineqne rufo-testaceis. Von 2V2— bis .3 Lin. lang, dabei ziemlich breit und ge>yölbt, glänzend, schwarz, mit sehr feiner greiser Behaarung. Die Fühler sind schwarz , das erste Glied und die Taster röth- lichgelb. Der Mund ist rothbraun. Die Stirn ist massig dicht und nicht ganz fein punktirt, schwach gewöl])t, mit aufgewor- fenem scharfem Vorderrande. Das Halsschild ist fast von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach vorn ein wenig mehr als nach hinten verengt, ziemlich ge- wölbt, massig dicht und fein, nach vorn hin etwas stärker punktirt, an den Seiten der ganzen Länge nach gerandet, an den Vorderecken in geringer Ausdehnung rötlilichgelb. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, hinter der Mitte etwas bauchig erweitert und nach der Spitze hin zugerundet, ziemlich gewölbt, punktirt-gestreift, die Punktstreifen nach hinten stärker vertieft, die Zwischen- räume ziemlich flach, weitläuftig und fein punktirt; sie haben jede an der Wurzel innerhalb der Schulter einen gelben Fleck^ der sich mehr oder weniger weit gegen die Mitte hinzieht; ein zweiter gelber Fleck befindet sich hinter der Mitte, der aber weniger bestimmt ist, weil von seinem vorderen Ende an ne- ben ihm die schwarze Grundfarbe in eine gelblichrothe über- geht, welche die ganze Spitze einnimmt. Der Hinterleib ist glänzend rothbraun, an der Wurzel schwärzlich. Die Beine sind gelb. Das Läppchen am vorletzten Fussgliede ist kurz. Das Prosternum ist hinten gerandet, an der vorderen Spitze rothbrajin. Aus Brasilien. Bei dieser und den folgenden vier Arten bildet das Ster- num Yor den Mittelheinen einen mehr oder weniger stark nadi vorn vortretenden gah eiförmigen Vorsprung zur Auf- nalime des Vorsprungs des Prosternum. Auch ist bei ihnen das Halsschild an den Seiten deutlicher gerandet, doch nur bei dieser und den beiden folgenden der Rand vollständig bis zu den Vorderecken reichend. 102. C. troglodytes: brevior, subdepressus, subtlliter gri- seo-pubescens, fuscus, antennis, pedibus, thoracis angulis anterioribus elytroruraque macula obsoleta apicali testaceis, thorace planiusculo, subtiliter inaecpialiter punctato. Monocrepidius troglodytes Germ. Zeitschr. 1. 232.1 9. Das Halsschild ist von der Basis an allmählig nach vorn etwas verengt, an den Seiten sehr schwach gerundet, ziem- lich flach, äusserst dicht und fein puuktirt, dazwischen mit grösseren aber ebenfalls noch sehr feinen Punkten übersäet. Der gelbe Fleck an der Spitze der Flügeldecken ist länglich, mehr oder weniger verloschen, zuweilen bei recht dunklen Exemplaren auch wohl ganz verschwunden, bei heller gefärb- ten erscheint das Ende einer braunen Längsbinde, welche sich durch die ganzen Flügeldecken zieht. Das Läppchen am vierten Fussgliede ist ziemlich lang. Aus Columbien. 103. C. hepaticus: oblongus, subdepressus, subtiliter gri- seo-pubescens, brunneus, antennis pedibusque rubris, tho- race planiusculo, inaequaliter punctato. Dem Vorigen ungemein nahe verwandt, aber bei glei- cher Breite etwas gestreckter, namentlich ist das Halsschild länger, an den Seiten gar nicht gerundet, stärker punktirt. Der Käfer ist etwas über 3 Lin. lang, ziemlich flach, röth- lichbraun, auf dem Kopfe und Halsschilde etwas dunkler, ziemlich dicht mit kurzer, anliegender, gelblich- greiser Be- haarnng bekleidet. Fühler und Taster sind hellroth. Die Stirn ist nicht sehr fein und etwas weitläuftig punktirt, kaum etwas gewölbt , mit stark vortretendem scharfem Vorderrande. Das Halsschild ist hinten beinahe von der Breite der Flügel- decken, nach vorn unmerklich verengt, an den Seiten ganz gerade und erst au den Vorderecken abgerundet, etwas länger 337 breit, sehr flach gewölht, hinten mit zwei weiten flachen Gruben, äusserst fein und dicht punktirt, ausserdem mit stär- keren tiefen Punkten besäet, welche auf dem Rücken feiner als an den Seiten sind, wie bei den beiden -vorigen Arten an den Seiten der ganzen Länge nach gerandet, an den Vorderecken hellbraunroth. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, gegen die Spitze hin allmählig zugerundet, ziemlich flach, punktirt- gestreift, die Punktstrei- fen überall gleich stark. Die Zwischenräume ziemlich flach, fein und weitläuftig punktirt. Die Beine sind gelblichroth. Das Läppchen am vierten Fussgliede ist ziemlich lang. Aus Brasilien. 104. C. praecox: breviusculus, subdepressus, ferrugineus, nitidulus, subtiliter griseo-pubescens, thorace planiusculo, subtiliter punctato. Von der Körperform der vorigen, aber kleiner, 2V2Lin. lang, einfarbig rostroth, ziemlich glänzend, mit längerer an- liegender gelblichgreiser Behaarung. Die Stirn ist ziwnlich fein und weitläuftig punktirt, schmal, kaum etwas gewölbt, mit aufgeworfenem, fast wulstigen, vortretenden Vorderrande. Der Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach hinten fast eben so we- nig als nach vorn verengt, reichlich so laug als breit, sehr flach gewölbt, fein und weitläuftig punktirt, in den Zwi- schenräumen selbst unter schärferer Vergrösserung gesehen platt, an den Seiten gerandet, doch verliert sich der Rand in der Nähe der Vorderecken. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, nach hinten gegen die Spitze hin ziemlich allmählig abgerundet, flachgedrückt, punktirt- gestreift, die Punktstreifen ü])erall gleich stark, die Zwi- schenräume ziemlich flach, fein und weitläuftig punktirt. Aus Parä. 105. C. infimus: breviusculus , subdepressus, griseo-pube- scens, fuscus, thorace basi apicecpie, elytris basi, antennis pedibusque testaceis, thorace planiusculo, subtilissime in- aequaliter punctato. Bei gleicher Breite noch etwas kürzer als die vorigen, im Verhältniss selbst noch etwas kürzer als C. troglodytes, (2. Band 2. Heft.) 22 338 wenig über 2 Lin. lang, braun mit ziemlich dichter anlie- gender gelblichgreiser Behaarung. Fühler nnd Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist efvvas aufgetrieben und gewölbt, ebenso als das Halsschild punktirt, Torn mit aufgeworfenem scharfem Rande. Das Halsschild ist hinten von der Breite der Flügeldecken, nach vorn verengt, an den Seiten schwach, und an den Vorderecken stärker gerundet, nicht ganz so lang als am Hinterrande breit, flach gewölbt, äusserst dicht und fein punktirt, dazwischen mit stärkeren, aber ebenfalls noch feinen weitläuftigen Punkten, an den Seiten gerandet, dieser Rand hinten aufgeworfen, -vorn nicht ganz bis zur Spitze hinaufreichend; hellbraunroth, in der Mitte der gan- zen Breite nach dunkelbraun. Die Flügeldecken sind nicht ganz doppelt so lang als das Halsschild, bis etwas über die Mitte hinab gleich breit, dann gegen die Spitze allmählig zugerundet, "etwas flach, ziemlich stark punktirt -gestreift, die Streifen überall gleich stark, die Zwischenräume ziem- lich .flach, dicht und fein punktirt: ganz \orn an der Wur- zel sind sie bräunlicligelb. Die Unterseite ist rothbrann, die Brust gewöhnlich dunkler, die Beine hellröthlichgelb. Aus Columbien. 106. C. inconspicuus: oblongus, griseo-pubescens, fuscus, pedibus fla\is, thorace leviter convexo, subtilissime inae- qualiter punctato. Schmaler und cylindrischer als die Torigen, etwas über 2 Lin. lang, licht braun, mit anliegender, ziemlich dichter, gelblichgreiser, fast seidenartiger Behaarung. Fühler und Taster sind röthlichgelb, der Mund ist rothbraun. Die Stirn ist eben so punktirt als das Halsschild, wenig gewölbt, mit aufgeworfenem vorspringenden Yorderrande, bei den einen Individuen (wahrscheinlich Männchen) schmäler als bei den andern. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn kaum etwas mehr als nach hinten verengt, reichlich so laug als breit, massig gewölbt, äusserst dicht und fein, dazwischen weitläuftig et- was stärker, aber ebenfalls noch fein punktirt, au den Sei- ten und an den Hinterecken gerandet, am Vorderrande etwas heller braun. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das 33» Halsschild, punktirt- gestreift, die Punktstreifen überall gleich stark, die Zwischenräume ziemlich flach, jede mit einer ziemlich regelmässigen Längsreihe feiner Punkte. Die Beine sind hellgelb. Aus Columbien. 107. C. 4-vulneratus: subtilissime cinereo-piibescens, ni- ger, nitidus, elytris maculis duabus flayis. Einer der kleinsten Elateren, und wenig über 1 Lin. lang, länglich und schmal, glänzend schwarz, mit äus- serst feiner, kurzer, anliegender, weisslicher Behaarung dünn bekleidet. Die Fühler sind schwarz, die beiden ersten Glieder gelb. Die Stirn ist ziemlich breit und flach, fein punktirt, vorn scharf gerandet. Das Halsschild ist Ton der Breite der Flügeldecken, an den Seiten sehr schwach gerun- det, nach vorn in eben so geringem Grade als nach hinten verengt, länger als breit, gewölbt, kaum bemerkbar punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, punktirt -gestreift, die Punktstreifen gegen die Spitze hin schwächer, die Zwischenräume ziemlich flach, sehr fein punktirt: jede hat zwei ziemlich grosse, etwas schräg ge- stellte gelbe Flecke, einen dicht hinter der Wurzel, den an- dern dicht hinter der Mitte. Die Beine sind gelb, die Schen- kel in der. Mitte bräunlich. Von Carthagena in Columbien. Vom Grafen Dejean unter dem obigen Namen mitgetheilt. 3, Klauen an der Spitze gespalten. 108. G. sordidus: subdepressus, dense griseo-pubescens, pedibus flavis, elytris fusco-testaceis, thorace planiusculo parce punctato, prosterno apice dentato. Von über 4 bis fast 5 Lin. lang, verhältnissmässig ziemlich breit und flach, braun, mit ziemlich anliegender grei- ser Behaarung. Fühler und Taster sind röthlichgelb. Die Stirn ist ebenso punktirt als das Halsschild, kaum etwas ge- wölbt mit weit vorragendem scharfen Vorderrande. Das Hals- schild ist hinten so breit als die Flügeldecken, nach vorn ein wenig verschmälert, an den Seiten sehr schwach gerun- det, ein wenig länger als breit, sehr flach gewölbt, weit- läuftig und ziemlich fein punktirt, in den Zwischenräumen 22* 340 äusserst fein mit mir unter starker Vergrösserung hemerlibaren Piiiiliten ül)ersaet, an den Seiten der ganzen Länge nach ge- randct. Die Flügeldecken sind gell)lich hellbraun, doppelt so lang als das Halsschild, nach der Spitze hin ziemlich all- milhlig Yerschmälert , flach, punktirt- gestreift, die Streifen gegen die Spitze hin etwas stärker vertieft, die Zwischen- räume flach gewölbt, weitläuftig und äusserst fein punktirt. Die Beine sind gelb. Das Prosternum hat in der Spitze ein nach unten gerichtetes zusammendrücktes Zähnchen, wodurch sich diese Art besonders auszeichnet, welche in dem an den Seiten Yollständig gerandeten Halsschilde, und der Bildung der Brust mit C. troglodytes eine grosse Uebereinstimmung zeigt. Zuweilen ist der ganze Körper braunroth. Von Bahia. 109. C. debilis: oblongus; subtiliter griseo - piibescens fuscus, pedibus thoracis margine antico elytrorumque raa- culis duabus testaceis. Von der länglichen schmalen Gestalt des C. attenuatus, aber klein und wenig über 2 Lin. lang, dunkelbraun, zu- weilen fast schwarz, glänzend, mit feiner anliegender greiser Behaarung. Die Fühler sind beim Männchen ziemlich lang, schwarz, das erste Glied röthlichgelb. Der Mund ist röth- lichgelb, das letzte Tasterglied braun. Die Stirn ist fein punktirt, leicht gewölbt, Torn fein gerandet. Das Halsschild ist Ton der Breite der Flügeldecken, an den Seiten leicht gerundet, nach vorn ein wenig mehr als nach hinten ver- engt, so lang als breit, gewölbt, dicht und fein punktirt, ol)en am Vorderrande, unten vorn und hinten röthlichgelb. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsscliild, nach der Spitze hin ziemlich allmählig ver- schmälert, leicht gefurcht, die Furchen mit etwas unregel- mässigen Doppelreihen feiner Punkte, die Zwischenräume fein und einzeln punktirt, gegen die Spitze abwechselnd zu scharfen Kielen erhöht: jede Flügeldecke hat zwei grosse, unbestimmt begränzte gelbe Flecke, den einen an der Wur- zel, den andern zwischen der Mitte und Spitze, die sich zu- weilen zu einer ungleichen Längsbinde vereinigen. Das vor- 3/il dere Ende der Brust und die Spitze des Hinterleibes sind gelbliclirotli. Die Beine sind rötlilicligelb. Bei einer Abänderung ist der ganze Körper rölhlich- gclb, die Flügeldecken heller, mit einer buclitigen schwar- zen Queil)iii(ie auf der Mitte, die Beine hellgelb. Aus Cülunibien. 111. Beschreibung der Arten von Rhysodes , von Eduard Newman, Esq.; aus dem Älagazine of na- tural history^ new series, Decemb. 1838. S. 663 — 667 übersetzt, mit Bemerkungen, vom Herausgeber. Coleoptera Pentamera. Genus Rhysodes, Dalman, Lafreille in litt. Cliui- dium Kirhtj. JlLopf vorgestreckt, kaum schmäler als das Halsschild. Füh- ler schnurförmig, nahe bei dem Munde eingesetzt, eilf- gliederig, kaum so lang als das Halsscliild. Lefze halb- kreisförmig, mit der Stirn schwach Torgestreckt zwischen zwei Borsten. Kinnbacken länger als breit, an der Spitze dreizähnig. Kinnladen an der Wurzel breit, der Lappen ver- längert, schmal und am Ende spitzig. Die Kim ilad entaster viergliederig, erstes und drittes Glied kurz, das zweite ziem- lich doppelt so lang als das erste und in der Mitte verdickt das vierte doppelt so lang wie das zweite, spitzwärts all- mählig verdünnt, die Spitze scharf und über den Mund her- ausragend. Die Unterlippe klein, dreiseitig und durch das breite Kinn verdeckt. Die Lippentaster dreigliederig, die Glieder ziemlich gleich gross, das erste dünn, das zweite an der Spitze verdickt, das dritte in der Mitte verdickt, am Ende spitzig. Die Tarsen fünfgliederig mit einfachen Krallen. Die Arten dieser Gattung leben in abgestorbenem Holze und Baumrinde in Europa, Afrika, Java, Nord- und Süd- amerika. Schriftsteller: Dalman, Analecta entomologica p. 93. — Gj/IIetihal, Insecta suecica, Vol. IV. pag. 332. — Kirbj/, zoological Journal, Vol. V. pag. 6 unter dem Namen Cli- 343 nidium. Kirhj hat ühersclien, dass diese Gattiins^ schon von LatrcilJc Rliysodes benannt sei *). — Wcsiivood, zoo- logical Journal, Vol. V. pa^. 218. Suppleraenttafel XL VI. fi^, 1. Die Besfhrcihiino; der Miindtheile dieses Schriftstel- lers ist hier »örtlich heihehalten, seine Zergliederung habe ich durch seine Gcfalli^lveit in Händen ajehabt. (Lafreiäe in Cuv. re^in. anim. Tom. IV. pag. 487. giebt für Rliysodes, welchen er unter seine Abtheilung Pen- tamera xylotroga bringt und neben Cupes stellt, folgende Kennzeichen an: Kopf yom Halsschilde ganz getrennt, Ta- sterkurz, in beiden Geschlechtern gleich, Fühler schnurför- mig, der ganzen Länge nach gleich dick, Tarsen einfach, ohne gelapptes Endglied, Kinnbacken an der Spitze drei- zllhnig; Kinn hornig, sehr gross, schildförmig, am Ende mit drei Zahnen oder Spitzen. Die Gattung nähert sich in mancher Beziehung den Cucujiden, und selbst einigen kurz- rüsseligen Brenthen, in der Lebensweise kommt sie mit den Xylophagen überein. Gr.) 1. Rhys. strobus: niger, nitidus; caput subtrigomim, an- gulis posticis quadratum, vertice profunde excavatum; oculi distincti, laterales, subtrigoni, verticem versus subacuti; prothorax profunde trisulcatus; elytra septem- striata, striis regulariter punc:atis. Corpor. longit. 0, 325. imc. lat. 0, 085. unc. Farbe glänzend schwarz; Kopf fast dreieckig, die Hin- terecken stärker vortretend und deutlich begränzt; auf dem Scheitel eine tiefe Grube, von welcher eine tiefe Grube nach vorn ansläuft, welche, indem sie sich theilt, einen erhabe- nen glatten Raum zwischen den Fühlern einzuschliessen, sich wieder in einem niedergedrückten Räume am Kopfschilde ver- einigt; nach hinten geht wieder eine schmale Furche von der Centralgrube aus, die den Hinterkopf in zwei Theile theilt, der aus zwei hochgewölbten, glatten, nierförmigen Erhaben- heiten besteht. Augen entfernt von einander, deutlich, an den *) Man kann doch Clinidium von Rliysodes trennen , da der gänzliche Mangel der Augen, der abweicliende Koptbau und der Mangel der Flügel für Clinidium bezeichnend zu sein scheinen. Gr. Seiten stehend, etwas dreiseilig, nach dem Hinterkopfe hin spitziger, wo sie ganz das Ansehen von besonders abgeschlos- senen Augen annehmen; unter starker Vergrösserung bemerkt man deutlich ihre Ziisammensetzung aus sechsseitigen Facet- ten. Vorderhals vorn verschmälert, etwas an den Seiten ge- wölbt, hinten viereckig, der Seitenrand aufgeworfen, die Rückenfläche mit drei tiefen Längsfurchen, von denen keine den Vorderrand erreicht, die mittlere ist kaum von dem Hin- terrande getrennt, denn die Trennungslinie ist sehr schmal und undeutlich, die Scitenfurchen werden hinten breiter und erreichen den äussersten Rand ; der Vorderhals übrigens unregelmässig aber tief punktirt. Jedes Deckschild führt sie- ben tiefe Streifen, fünf auf dem Rücken, zwei an den Seiten, diese Streifen sind regelmässig punktirt und ihre Zwischen- räume glatt. Die Vorderschienen führen einen scharfen, vor- wärts gekrümmten Zahn vor der Spitze und zwei scharfe rückwärts gekrümmte Zähne an der Spitze. Aus Java. Das einzige Exemplar, das ich sah, befin- det sich in der Sammlung des entomologischen Vereins. 2. Rhys. aratus: piceus, nitidus; caput subtrigonum, angu- lis posticis rotundatum, vertice profunde excavatuni; oculi parvi, ovales, laterales, pone antennas siti; prothorax pro- funde trisulcatns; elytra septcmstriata, striis regulariter punctatis. Corp. long. 0, 3 unc. lat. 0, 08. unc. Rhys. exaralus JFestivood zool. Journal. V. tb. 46. hg. 1. pag. 216. descriptio gencrica, vix specifica. Farbe glänzend pecliscliwarz. Kopf fast dreieckig, die Hinterwinkel gerundet, Scheitel durch einen tiefen Eindrnck getheilt, der mit einer schmalen hintern Furche beginnt, sich zwischen zwei breiten gewöl])ten platten Erhabenheiten in eine Grube erweitert, dann nach vorn sich theilt, und bis zur Wurzel jedes Fühlers geht, wodurch ein verlängerter platter Raum umschlossen wird, und endlich sich in dem nie- dergedrückten Räume am Kopfschilde wieder vereinigt. Au- gen klein, eiförmig, an den Seiten bei der Wurzel der Füh- ler befindlich, aus den gewöhnlichen Facetten zusammenge- setzt. Vorderhals am Vorder - und Hinterrande abgestutzt und von ziemlich gleicher Breite, die Hijiterwinkel viereckig, 343 der Scltenrand gewölbt', mit einem deutlichen Seitenaufwurfe versehen, auf der üherflilche drei tiefe Liuigsfiirclien, von denen keine den Yorderrand erreicht, alle aber den Hinter- rand erreichen; sie haben alle gleiche Länge und werden nach hinten breiter. Jedes Deckschild besitzt sieben deut- liche Punktstreifen, fünf auf dem Rücken, zwei an der Seite. Yorderschienen an der innern Ecke nach der Spitze zu er- weitert, sowohl nach ol)en als nach unten, innwendig mit einem gekrümmten stumpfen Dorn, unter dem ein dünnerer Dorn steht, und der Zwischenraum zwischen diesen Dornen erscheint sowohl oben als unten ausgcrandet und gefranzt. In den vereinigten Staaten Nordamerika's, und wenn Westwood's Angabe sich als richtig beweiset, auch auf dem Contincnte von Europa, doch bin ich geneigt, den letzten Wohnort in Zweifel zu ziehen. (Es kommt in Europa allerdings eine Art vor, welche wahrscheinlich einerlei mit der vorhergehenden ist, und auf Westwood's Abbildung sehr gut passl. Ich gebe von ihr nach, einem in der Gegend von Schaudau an der böhmischen Gränze gefangenen Exemplare eine ausführliche Beschreibung, bevorworte jedoch, dass dieselbe Art, im Königl. Museum zu Berlin als Rliys. exaratus Illig. als Nordamerikanisches In- sekt sich befindet, wie mich das Exemplar, das ich durch die Gefälligkeit der Herrn Geheimen Obermedicinalrath King zum Yergleich erhielt, belehrte. In Newinamis Beschrei- bung wird der gerundeten Yorderecken des Halsschildes nicht gedacht, auch erwähnt er nicht, dass die Furchen desselben so weit hinauf nach dem Yorderrande gehen, dass man sie als durchlaufend annehmen kann, indem nur bei herabgebo- genem Kopfe noch ein ganz schmaler Wulst des Yorderran- des bemerklich wird, und es wäre sonach möglich, dass Newmann doch eine andere, als die nachfolgend beschrie- bene, vor sicli gehabt habe. Rhysodes: piceus, nitidus, capite trigono, angulis posti- cis rotundato , vertice profunde excavato, oculis ovatis, lateralibus, thorace antice rotundato, postice truncato, sulcis tribus percurrentibus, elytris striis septera punctatis. 346 2V2 Li". lang. Kopf fast dreieckig, die Hinterecken gerundet, Scheitel mit einer tiefen Gnihe, die nach hinten durch eine kurze Furche mit einer tiefen Hinterhanptsgriibe verbunden wird, nach Torn sich in zwei Arme theilt, welclie bei der Fühlerwurzel Yorbeilaufen und sich yorn nach dem Kopfschilde zu wieder znsammenneigen. Die eirunden Au- gen liegen in einer Vertiefung an den Seiten yor den Füli- lern, welche sie nicht fiberragen. Vorderhals etwas länger als breit, die Seiten sehr wenig gerundet, fast gerade, mit fein aufgeworfenem Rande. Die Vorderwinkel gerundet, die Hinterwinkel viereckig, die Oberfläche mit drei tiefen, pa- rallelen, ganz durchlaufenden, nach hinten breiter werden- den Furchen. Jedes Deckschild mit sieben tiefen Punktstrei- fen, zwei am Rande , fünf auf dem Rücken, an der Spitze etwas eingedrückt, mit einem schiefen Längskiele. Vorderschienen an der Spitze etwas erweitert, mit einem Innern gekrümmten kurzen Dorn vor der Spitze und zwei rückwärts gebogenen Dornen an der Spitze. Vorderschenkel mit einem kleinen stumpfen, kaum merklichen Zahne vor der Spitze versehen. Gr.) 3. Rhys. exaratus: (ferrugineus, nitidus, capite trigono', an- gulis posticis rotundato, vertice profunde bifoveolato, tho- race lateribus rotundato, trisulcato, snlcis lateralibus an- tice abbreviatis, elytris striis Septem punctatis. Gr.) Corp. long. 0, 3 unc. lat. 0, 08. unc. Rhys. exaratus Bahn. Anal, entom. pag. 93. Gjjl- lenJi. Ins. suec. IV. pag. 332. Rhys. europaeus Germ. Faun. ins. Eur. fasc. VI. fig. 1 . ( C u c u i u s s u 1 c a tu s Fabr. Syst. El. 2. 93. 5. teste lUig Mag. 3. 174.) Pechschwarz, bisweilen, wahrscheinlich bei frisch ent- wickelten Exemplaren rothbraun. Kopf ziemlich dreieckig, die Hinterwinkel gerundet, auf dem Scheitel zwei tiefe Gruben, von jeder derselben läuft vorwärts eine Furche nach dem Kopfschilde und nach hinten eine nach dem äussersten Kopfrande; das Schci- telfeld des Kopfes wird dadurch in drei glatte Erhabenheiten getheilt, von denen die an der Seite liegenden nierförmig sind; unmittelbar an das Kopfschild stösst eine andere schmale und abgekürzte Längsfiirche. Augen entfernt von einander, an der Seite stehend, ziemlich eirund und etwas vorragend. Vorder- 347 hals vorn verschmiilert, an den Seiten gewölbt, nach dem Hin- terrande hinwieder verschmälert, und die Hintcrwinkel schwach vortretend, die Seitenränder mit aufgeworfenem Rande, die Oberseite mit drei tiefen Längsfurchen; die mittlere, welche fast den Vorder- und Hinterrand erreicht, an beiden Enden brei- ter werdend, die an den Seiten am Hinterrande breit, aber nach vorn abgekürzt; diese Furchen tief punktirt, ihre erha- benen Zwischenräume glatt. Deckscliilde jedes mit sieben regelmässigen Punktstreifen, fünf auf dem Rücken, zwei an den Seiten (die Spitze etwas niedergebogen, mit einem schie- fen Längskiele). Vorderschienen mit einem vorwärts ge- krümmten Zahn etwas vor der Spitze und zwei andern rück- wärts gekrümmten Zähnen an der Spitze. (Vorderschenkel stark verdickt, ungezahnt.) Lebt auf dem europäischen Continente. 4. Rhys. liratus; picco-niger, squamosus; Caput elongatura, vertice bisulcatum, angulis posticis rotundatum; oculi di- stincti, distantes, fere rotundati; prothorax profunde tri- sulcatus; elytra trisulcata, sulcis punctatis. Corp. long. 0, 3 unc. lat. 0, 06 unc. Pechschwarz, aber in den vertieften Theilen mit einer grauen schuppenartigen Behaarung l)edeckt, welchen Charakter nur in minderem Maasse alle Arten dieser Gattung besitzen. (Bei den europäischen und nordamerikanischen Arten findet sich nur an der Wurzel der Halsscliildfurchen ein Schuppen- polster Gr.) Kopf etwas mehr verlängert, eiförmig und schmäler als bei den bisher beschriebenen Arten; die Scheitelgegend besteht aus drei erhabenen glatten Längswulsten, die durch zwei tiefe Furchen gebildet werden, der Mittelwulst endigt nach hinten noch vor der Verbindung des Kopfes mit dem Vorderhalse, indem sich die Furchen vereinigen; die Seiten- wulste gehen bis zu dem Einsetzungspunkte der Fühler. Aus- serhalb des Seitenwulstes steht ein kleines aber deutliches und nierförmiges Auge, das etwas über den Seitenrand her- vorragt und zwischen Fühlerwurzel und Hinterrand des Kopfes sich befindet. Vorderhals langgestreckt, eiförmig, vorn und hinten ziemlich gleich breit, mit vier glatten Längswulsten, und zwei kleinern an jeder Seite des Mittelwulstes, die durch 348 drei tiefe, gleich weit von einander entfernte Furchen gebil- det werden; die Mittelfurche wird nach yorn breiter, die an den Seiten breiten sich nach hinten aus, aber alle erreichen weder den Vorder- noch den Hinterrand. Dcckschilde bei dem Schildchen tief eingedrückt, jedes mit vier deutlichen Längserhöhungen, bei der Naht ein deutlicher aber schwach eingedrückter Strich, auf welchen eine deutliche Längserhö- hung folgt, die nach yorn in dem eingedrückten Felde am Schildchen, nach hinten yor der Spitze endigt; auf diese Liingserhöhung folgt eine tiefpunktirte Furche, welche die Spitze des Deckschildes nicht erreicht; dann kommt eine Längserhöhung, welche yon der Wurzel bis fast zur Spitze geht; neben dieser die zweite, undeutlich punktirtc Furche, welche yon der Wurzel bis zum Spitzwinkel geht, wo sie sich mit der ersten Furche yereinigt; neben ihr liegt eine weni- ger erhabene Liingserhöhung, dann eine breite aber seichte schwach punktirte Furche und dann eine Längserhöhung am Seitenrande. Die Vorderscliienen führen einen scharfen Zahn etwas yor der Spitze, der yorwärts gekrümmt ist, und zwei lange krallenförmige rückwärts gebogene Zähne an der Spitze. In Südamerika. Fünf Exemplare wurden yon Darwin bei Rio gefangen. 5. Rhys. costatus. Gucrin Icouographie du regne animal. Insecta. Tab. XXVL fig. 12. In Brasilien, der yorigen Art yerwandt, aber doch nicht einerlei damit, denn Rhys. liratus ist ein schmäleres Insekt. (Nach der, freilich nicht ganz befriedigenden Abbildung, ist der Käfer 3 Lin. lang, der Kopf eiförmig, mit gerunde- ten Hintereckeu und den gewöhnlichen, nach der Abbildung nicht genauer zu bestimmenden Furchen, das Halsschild hat gerundete Ecken und ist an den Seiten gerundet und gerau- det, mit yier Längsfurchen, die Deckschilde besitzen tiefe Furchen mit kielförmig erhabenen Zwischenräumen. Wenn wirklich die yier Furchen des Halsschildes in der Natur und nicht blos in der Zeichnung yorhandcn sind, so würden sie ein gutes Unterscheidungsmerkmal der Art abgeben. Gr.) 6. Rhys. sculptilis: piceo-rufus; caput subtrigouum, an- 349 ^iilis posticis rotundatura, vertice profniule ßulcatum; oculi fere iinisi; protliorax medio longitudinaliter sulcatus; an- fCulis posticis profunde foveolatus; elytra sexsulcata, sul- cis obsolete puiictatis. Corp. long. 0, 295 unc. lat. 0, 05 imc, Peclibraun. Kopf ziemlich dreieckig, mit gerundeten Hiaterecken, die Sclieitelgegend durch eine tiefe Furche ge- theilt, welche den äusscrsten Hinterrand erreicht und sich nach vorn tlieilt, bei der Fühlerwurzel Yorbei geht und nach dem Kopfschilde zu ausläuft, wodurch sie einen erhabenen, facet- tenartigen, glatten Zwischenraum cinschliesst; Scheitel des Kopfes aus zwei Iclnglichcn glatten Erhabenheiten bestehend, wclclie durch die erwähnte Furclie getrennt werden; die Sei- ten des Kopfes als zwei runde glatte Erhabenheiten vorge- zogen, in welcher die Augen sich befinden, welche nur unter sehr starker Vergrösserung zu erkennen sind, und wahrschein- lich kaum dem Thicre als Sehorgane dienen, Vorderhals ein längliches Viereck bildend, mit schwach gewölbten Sei- ten und aufgeworfenem Seitenrande, einer tiefen, durchlau- fenden, hinten etwas breiteren Längsfurchc in der Mitte und einer tiefen, punktirten, vorn verschnullerten und nur ein Drittlicil der Länge des Halsschildes erreichenden Grube in jedem Hinterwinkel. Deckschilde bei dem Schildchen tief eingedrückt, auf jedem Dcckschilde sechs Furclien, vier auf dem Rücken, zwei an der Seite, die ersteren deutlich aber nicht tief punktirt, die letzteren runzlich, a];cr kaum punktirt. Die Gegend des Schildchens an der Naht niclit ausgeliölt, der erste und dritte Zwischenraum reicht nicht bis zu der Deck- schildspitze, der zweite und dritte Zwischenraum noch kür- zer, der fünfte läuft in einer Rundung um die Enden der übrigen vier nach der Naht zu, aber erreicht die Wurzel des Deckschildes nicht. Vorderschienen mit einem vorwärts ge- krümmten Zahne vor der Spitze und zwei rückwärts gekrümm- ten Zähnen an der Spitze. Diese Zähne sind länger und spitziger als bei allen früher beschriebeneu Arten. In den vereinigten Staaten von Nordamerika. Ein Exem- plar in dem britischen Museum stammt von Wheeling, zwei in der Sammlung des entomologischen Vereins wurden von Fostcr am Pleasantberge in Ohio gefangen. SSO 7. Rhys. Guildingii. Clinidium Gnildingii. Kirhtj in zolog. Joiirn. Vol. V. pag 6. Icoii. tab. 2. fig. 1. Corp. long. 0, 3 unc. lat. 0, 05 iinc. Die Farbe pechsclnYarz bis hell rotlibraun. Kopf län- ger als breit, aber nicht dreieckig; Scheitel dnrch eine breite und tiefe Längsfurche getheilt, die sich nach \orn spaltet, bei der Fiihlerwiirzel Torbeigeht und bei dem Kopfschilde endigt, wodurch ein glatter, länglicher, facettenförmiger Z>Yischenraum entsteht; hinter jedem Fühler geht ein Arm dieser Furche nach dem Seitenrande des Kopfes. Hinterwin- kel des Kopfes schwach gerundet; das Scheitelfeld aus zwei länglichen glatten Erhabenheiten zusammengesetzt, die Seiten des Kopfes sehr wenig \orragend, jede mit einem glatten, länglichen Räume, ohne Spur eines Auges. Yorderhals län- ger als breit, der Vorderrand schmäler als der Hinterrand, Torn und hinten abgestutzt, die Seiten deutlich gewölbt, und mit aufgeworfenem Rande yersehen; eine tiefe in der Mitte wenig breiter werdende Längsfurche geht über den ganzen Rücken, in jedem Hinterwinkel steht eine Ton der Wurzel ausgehende Grube, welche in ihrem Verlauf nach Torn zu einer Furche wird und ziemlich in halber Länge des Vorder- halses in einer scharfen Spitze endigt. Deckschilde bei dem Schildchen niedergedrückt, jedes mit fünf Fnrchen, drei auf dem Rücken, zwei an den Seiten, alle undeutlich punktirt; das Feld an der Naht nach der Naht hin abschüssig; die erste Längserliabenheit endigt in beträchtlicher Entfernung Tor der Spitze, die zweite und dritte sind länger und ver- einigen sich in eine Spitze, die vierte läuft in einem Bogen um die übrigen drei herum nach der Naht hin und schliesst eine breite tiefe Nahtgrube ein. Vorderschienen wie bei Rhys. sculptilis, nur ist der Zahn vor der Spitze nicht vorwärts ge- krümmt. Auf der Insel St. Vincent von Giiilding in abgestorbe- nem Holze gefangen. 8. Rhys. monilis. Ips monilis Oliv. Ent. Tom. IL Nro. 18. pag. 4. Ico,n. Nro. 18. tab. 1. lig. 6. a. b. (En- cycL meth. Ins. Tom. VII. pag. 404. No. 3.) 331 (Olivier glebt folgende Beschreibung: Ips monilis; nigra, nitida, thorace elytrisque striatis, antennis nionilifor- raihus. Olmgefälir 3 Lin. lang und kaum eine halbe Lin. breit. Fühler schnurforraig, von der Länge des Halsscliildes. Der ganze Körper schwarz, glänzend. Das Halsschild geran- dct, mit vier vertieften Läiigslinien, die beiden mittleren ge- krümmt und einander genähert. Die, Deckschilde haben jedes sechs Streifen, die paarweise stehen. Beine schwarzbraun. Aiu Senegal. — Ist es nicht ein Colydium? Gr.) 9. Rhys. conjungens: piceus, nitidus, capite oblongius- culo, bisulcato, postice subtruncato, thorace oblongo-qua- drato, canaliculato, basi utrinque profunde impresso, elytris quadricostatis , costa niarginali medio duplicata. 2Y2 Lin. lang, pechfiirben, glänzend. iKopf länger als breit, hinten abgestutzt, mit schwach gerundeten Hinter- ecken und schmalen, aber langgezogenen, nierförmigen, et- was vorstehenden Augen, welche zwischen Fühlerwurzel und Hinterrand stehen. Scheitel mit einer tiefen Furche welche am Hinterkopfe anfängt und sich bald in zwei Arme theilt, die an der Fühlerwurzel vorbei nach dem Kopfschilde hin auslaufen und ein glattes, erhabenes, fast spateiförmiges Feld eiuschliessen. Halsschild viel länger als breit, am Vor- derrande und Hinterrande fast gerade abgestutzt, die Seiten- ränder parallel, stark gesäumt, der Rücken mit einer tiefen durchlaufenden Längsfurche und einer länglich dreiseitigen tiefen Grube neben jedem Hinterwinkel, welche den Hiuter- rand nicht erreicht. Deckschilde bei dem Schildchen tief und jäh eingedrückt, jedes mit vier erhabenen Längsrippen, die erste und dritte von der Naht weg wenig vor der Spitze, die zweite viel früher abgekürzt, die vierte unterhalb der Schul- ter bis hinter die Mitte durch eine eingedrückte Längsfurche getheilt, an der Spitze in einer Rundung nach der Naht zu laufend. Die Naht erhaben. Die Furchen zwischen den Rip- pen mit groben aber seichten Punkten versehen. Vorder- schienen mit zwei Dornen vor und zwei Dornen an der Spitze, etwas auswärts gekrümmt. Vorderschenkel stark verdickt, ungezahnt. Scheint dem Rhys. sculptilis sehr nahe zu stehen, aber die Torstehenden Augen und die getheilte Randrippe der Deck- schilde unterscheiden ihn. In den vereinigten Staaten Nordamerika's, Das be- schriebene Exemplar befindet sich in der Sammlung von ^. yJhrens. 10. Rhys. figuratus: niger, opacus, depressiusculus, ca- pite trigono, rüde punctato, bisulcato, thorace basi angu- stato, trisulcato, rüde punctato, elytris Septem sulcatis, fpmoribus anticis dentatis. 2 Liu. lang, oben flacher als die übrigen Arten, schwarz, matt, Beine rothbraun, glänzend. Kopf länglich dreieckig, flachgewölbt, mit gerundeten Hinterecken, auf dem Scheitel eine vom Hinterrande aus kommende Furche, welche sich bald gabelförmig spaltet, am Kopfschilde sich wieder verei- nigt und ein elliptisches Feld einschliesst; die erhabenen Theile grob und etwas weitläuftig punktirt. An der Fiihler- wurzel an den Seiten eine Grube, in deren Hinterwinkel die kleinen fast dreieckigen Augen stehen. Halsschild etwas län- ger als breit, vorn und hinten abgestutzt, hinten etwas schmä- ler als vorn, die Seiten flach gerundet, die Hinterwinkel viereckig, der Seitenrand aufgeworfen, der Rücken mit drei durchlaufenden Furchen, die mittlere in der Mitte, die an den Seiten an der Wurzel am breitesten, die dadurch gebil- deten Erhabenheiten an der Wurzel geschlängelt, alle erha- benen Stellen mit groben zerstreuten Punkten besetzt. Deck- schilde auf dem Rücken etwas flach gedrückt, mit sieben tief punktirten Streifen, an der Spitze ein schiefer Längs- kiel. Vorderschenkel stark verdickt, mit einem spitzigen Zahne in der Mitte, Vorderschienen mit einem Zahne dicht vor der Spitze und zwei Zähnen an der Spitze. Am Vorgebirge der guten Hoflnung von Drcge gefunden. Gr.) IV. Kritische Rerision der Lamellicornia melitophila, TOn H. Burmeistcr und H. ISchauin. Erstes Stück * T r i c li i a fl a e. (Hierzu Tat. 11.) Die Gruppe der Honig saugenden Blatthornkäfer war in neuerer Zeit schon inelirmals Gegenstand spezieller und zum Tlieil umfangsreiclier Arbeiten. Daher dürfte es Man- chem auffallend erscheinen, sie hier nochmals einer ausführ- lichen Behandlung unterworfen zu finden, indem er die an- fangs auch von uns gehegte Meinung nicht unterdrücken konn- te: es möchte wohl jede andere Gruppe der Lamellicornia eher einer solchen Revision bedürftig sein, als gerade diese, welche wir wählten. Allein eine nähere Beschäftigung mit den Lamellicornen im Ganzen hat uns gezeigt, dass die Me- litophila eine der schwierigsten, wenn nicht gradezu die allerschwerste Abtheilung hinsichtlich des in ihr herrschen- den DifFerenzirungsprinzipes sein dürfte, und dass die Arbei- ten, welche dieses Prinzip aufzudecken unternommen hatteri, nur die allgemeinsten Unterschiede und Gegensätze darstellen oder hervorheben, und manche von diesen nicht in die na- türlichen Beziehungen zu einander bringen. Diese Aufgabe ist es besonders gewesen, welche wir uns bei der vorliegen- den Revision gesteckt haben, und zu deren Lösung uns eine so vielfache wie genaue Charakteristik und Untersuchung der Arten als Grundlage diente, welcher besonders H. Schawiiy nachdem er seit Jahren das literarische Material für eine solche Arbeit gesammelt hatte, sich hingab. Aus den Er- (2. Band 2. Heft.) 23 334 fahrungen, welche dabei gemacht wurden und die, sobald sie über den rein litterarischen Theil hinausgehen, auf beiderseitigen Untersuchungen beruhen, \ersuchte es dann H. Biirmeisler die Resultate zu ziehen, die vorhandenen Unterschiede in ihr gehöriges Verhältniss zu einander zubrin- gen, Gruppen nach ihnen festzusetzen und dieselben, als Un- tergattungen, Gattungen, Sektionen und höhere Gruppen, aneinander zu reihen. Das Material für die Arbeit bot uns besonders die in diesem Theile grade sehr reichhaltige Ger- 7«cf»-'sche Sammlung dar, zu welcher die Sammlung der hie- sigen UniTersität noch eine oder die andere interessante Art hinzufügen konnte. Dann aber durften wir uns der freund- lichen Unterstützung des Herrn Commercieuraths ScJiönherr in Scara, AesErn.Vrot Kunze in Leipzig, des Hrn. I. Sturm in Nürnberg und des Hrn. Director Kaden in Dresden er- freuen, welche alle die hier dankbar anerkannte Gefälligkeit gegen uns ausübten, seltene Stücke ihrer Sammlungen zur genauen Prüfung auf einige Zeit uns zu überlassen. Zu be- dauern haben wir indess, dass die in Englischen Sammlun- gen besonders vorhandenen seltenern Arten Ostindiens und Neu-Hollands nur sehr spärlich in den Bereich unserer Un- tersuchungen gelangten, und also manclies Dunkle und Zwei- deutige ihrer Bildung von uns nicht aufgeklart werden konnte. Dagegen waren die literarischen Hülfsraittel ziemlich voll- ständig in unseren Händen, und daraus ergab sich die Mög- lichkeit, viele, ja wohl die meisten Arten als doppelt beschrie- bene oder doch wenigstens benannte zu erkennen, und die hiernach sehr gesteigerte Zahl der Arten auf etwas gerin- gere Grenzen zurückzuführen. Dies gilt besonders von der Monographie des Cetoines, welche die Herren Gonj et Per- cheron ausarbeiteten, und zu Paris 183-1:. 8. erscheinen Hes- sen. Da dieselbe zugleich das Vollständigste ist, was wir über die Melitophila an systematischen Arbeiten besitzen, so schien es zweckmässig, sie unserer Kritik vorzugsweise zum Grunde zu legen. Besonders verfolgte in Bezug auf die Ar- ten //. Schaum den Grundsatz, bei allen, welche schon in der genannten Monographie vorkommen, ausser dem Na- men nur noch die Synonyraie, in welcher seit Schönherr 35S sehr wenig getlian ist, anzuführen, und auf die in der Mo- nographie gegebenen Ahbildungen und Beschreibungen, so un- vollkommen sie zum Theil auch sein mögen, zu verweisen; da er nicht hoffen konnte, letztere anders als durch eine eben- so voluminöse Arbeit zu ersetzen, welche indess der Raum dicsser Blätter unmöglich macht. Ausführlich beschrieben wurden daher nur solche Arten, welche in der genannten Monographie fehlen, selbst wenn die Beschreibungen, wegen Mangel an Autopsie der Art, aus anderen Schriften entlehnt werden mussten. Wir glauben auf diese Weise den Leser in den Stand gesetzt zu haben, mit jener Monographie und die- ser Revision die dermaligen systematischen Kentnisse von den Melitophilis ziemlich vollständig übersehen zu können. Was die anderweitigen literarischen Hülfsmittel und Vorarbeiten betrifft, so ist es wohl allgemein bekannt, dass Fabt'iclus die ihm zugänglichen Arten in seine beiden Gattungen Trichius und Cetonia brachte, dazu aber manches fremde, ferner stehende Glied zog und ihnen als Art einverleibte. Hr. Hopc hat in seinem Coleopteiist Manual (Lond. 1837 8. Vol. I), nachdem ihm Schönherr in der Synonymia Inse- ctorum und llliger im Magazin der Insectenk, bei Gelegen- heit seiner Berichtigungen und Zusätze zu Fahricii systema Eleutheratorum , mit gutem Beispiele hierin vorangegangen waren, eine Uebersicht dieser falschen Insassen gegeben, in- dem er die neueren Gattungen namhaft macht, welchen die Arten beider Fabrizischen Genera augehören, so dass es über- flüssig scheint, hier ferner davon zu reden. Es sei überhaupt vergönnt, für diese altere Periode der Entomologie auf Schön- herr s Synonymia Insectorum, wo sich die Litteratur dersel- ben vollständig und mit vieler Kritik zusammengestellt findet, zu verweisen, und erst von der Latreiilc' sehen Reformation der Wissenschaft, welche wir eine wahre Wiedergeburt im Geiste nennen möchten, unsere historische Darstellung anzu- heben. Jener grosse, mit dem ächten Sinne eines wahren Naturforschers ausgerüstete Gelehrte war es, der die hier zu betrachtende Gruppe aufstellte, benannte, und zugleich richtig nach dem Bau ihrer Kiefer begrenzte. Wir stimmen mit ihm in 23* der Annalmie von folgenden ausscliliessenden Gruppenchara- kteren für die Melittophila überein. Die Oberlippe steht wagerecht, ist unter dem cly- peus versteckt und grössteutheils häutig. Die Oberkiefer haben einen hornigen ungefurch- ten Zahn am Grunde, sind aber übrigens an der gan- zen Innenseite häutig, während die äussere mehr oder ' weniger verhornt ist. Die Unterkiefer haben an der verschieden geform- ten und consistenten galea wohl immer ein in der Regel sehr langes pinselförmiges Haarkleid. Die Zunge ist mit dem Kinn innig und ihrer ganzen Ausdehnung nach verwachsen. Von diesen vier Charakteren ist übrigens kein einziger für sich allein entscheidend, sondern blos der Verein aller vier. Genau dieselbe Bildung und Stellung der Oberlippe findet sich nämlich bei den Cambiophagis oder Dynastiden, und dieser Umstand dürfte im Verein mit der lang gepinsel- ten Bildung des Unterkieferhelms ebendieser ein guter Finger- zeig sein für die nahe Verwandtschaft beider Gruppen, wel- che Latreille übersah. Die Bildung der Oberkiefer wieder- holt sich bei den Glaphyriden und manchen Hopliaden ; die der Unterkiefer ist wenigstens theilweis der bei den Glaphyriden herrschenden sehr analog und nur die hervorragende, vom clypeus nicht bedeckte Oberlippe scheint die mit gleichgros- sen Fussklauen begabten Mitglieder dieser Familie von den Melitophilis bestimmt zu sondern, wenn nicht die frei über das Ende des Kinn's hervorragende zweilappige häutige Zunge einen noch besseren Unterschied darbietet. Letztere scheint mir den Hauptcharakter der Glaphyriden zu bilden, und sie sowohl von den Melitophilen , als auch von den Phyllopha- gen, welche mit den Melitophilen im Bau der Unterlippe ganz übereinstimmen, am besten zu unterscheiden. Diese drei Grup- pen sind es übrigens, welche den Melitophilen nahe stehen, und eines charakteristischen Unterscheidungsmerkmahles be- durften; denn sowohl die Lucaniden, als auch die Copro- phagen stehen ihnen viel ferner. Beide unterscheidet so- gleich die abweichende Bildung des Unterlippengerüstes von 337 allen vier sclion geiiauiilen Abtlieilungeu der Lamclli- cornien, und die jeder Abtheilimg von ihnen cigeuthüni- liche Form desselben scheint auch hier den Hauptgnippen- charakter auszumachen. Die auf solche Weise uatargemäss begrenzten Melito- philen brachte Latrcille in drei Gruppen. 1. Goliathidae: Mit breitem, kurzem, die Unterkiefer ver- deckendem Kinn und sichtbaren Schulterblattern. 2. Cetoniadae: Mit eben solchen Schulterblättern, aber schmalem Kinn. 3. Trichiadae: Mit versteckten Schulterblättern. Diese Eintlieilung war für eine so allgemeine Darstel- lung, wie sie Latreillc in Cuvier's regne animal, auf das wir uns beziehen, beabsichtigte, im Ganzen genügend; kann aber bei näherer Prüfung nicht bestehen, weil der angege- bene Charakter der Goliathiden nur auf einige Formen der- jenigen Section passt, denen man die riesigen Gestalten, nach welchen sie benannt ist, beigesellen muss. Sie bedarf viel- mehr einer ganz andern vielseitigeren Bestimmung, und es ist lobenswerth, dass die Bearbeiter der Monographie des Ce- toines, welche sich sonst ziemlich streng an Latreille bin- den, nur zwei Hauptabtheilungen, die der Cetonien und Trichien annehmeiH iT|^ sie naturgemäss nach der Bildung der mittleren Schulterblätter wie hinteren Hüften, welche bei den Trichiaden unter den Flügeldecken verborgen bleiben, während sie bei den Cetoniaden neben denselben hervor- taten, begrenzen. — Eine weitere Eintheilung seiner drei Familien in zahlreiche Gattungen, wie sie zum Theil schon in der Encyclopedie methodiq. T. X. B. von Lcpelletier und Serville aufgestellt waren, verfolgte La^/*lanum; clypeus siibsinuatus latus, vix marginatus; prosterniun ante et post coxas tuberculatuni 5. Platygenia, h. Mentum elongatiim, latitudine lon- gius; lobis ligiilaribus conniventibus. 6. Trichius. ct. Corpus omnino lepidoto-pilo- sum; clypeo in medio elevato, non sinuato; mesosternum ele- vatum a. Mtjodermum, ß. Corpus velglabrum vel ex parte pilosum. ««. Tibiis anticis in utroque sexu tridentatis , dente su- periori maris saepius obsolete. •f Tibiis mediis marum non incurvis, in utroque sexu conformibus. 0 Clypeo omnino integre la- to, rotundato; pronoto pe- ctoreque hirsuto .... h. Eriopeltasies. '' 00 Clypeo lato sinuato sub-bi- lobo, pronoto glabro, pe- ctore parcius piloso . , c. Stringophorus» "i-f Tibiis mediis marum in- curvis ; clypeo elongato an- gusto bilobo d, Agenius. /S/5., Tibiis anticis marum distin- cte;bidentatis, gracilioribus ; feminarum acute tridentatis, latioribus brevioiibusque. 0 Tibiis mediis marum valde incurvis , clypeo fisso . , e. Clastocnemis.* 00 Elytris corpori aequalibus convexis ; clypeo lato emar- ginato ; totum corpus , [ely- tris interdum exceptis, hir- sutissimum ; tibiis mediis marum paulo curvatis . . f. Stegopterus.* 000 Elytris corpore breviori- bus, planis ; clypei in apice subsinuati marginibus con- vertentibus; corpus squa- mosnm, supra signatnris le- pidotis ; tibiae mediae se- xiniirt omnino conformes . g. Triffonopcltnstes.* yy. Tibüs anticisinutroqiiesexu bidcntatis; elytris corpore hrevioiibus, obtiisis, planis. 0 Tibüs mediis sexiinm conformibus ; corpus longe pilosum; clypeo angiisto, marginibiis convertentibus, apice siniiato h. Trkhius, 00 Tibüs mediis mariim valde incnrvis, corpus supra gla- brum, macuUs piloso- squamosis albis. Clypeo lato , in apice simiato . . i. Gnorimiis. Das Verhältuiss dieser Gruppe näher würdigend, so scheinen mir die letzten 9 Abtheilnngen, bei der grossen und fast vollständigen Uebereinstimmung ihres Mundes, nur als Untergattungen zulässig zu sein, und keinesweges den Rang der Unterschiede zn beluiupten, welcher die fünf an- deren Gattungen von einander trennt. Die beiden letzten die- ser Untergattungen, Gnorimus und Trichius, sind einander nicht bloss durch die angegebene Form der Vorderschienen näher verwandt, sondern auch vermöge der auffallend kur- zen, stark abgestutzten Flügeldecken. Dadurch scheinen sie an Valgus sich einigermassen anznschliessen. Hinsichtlich des clypeus, eines bei Trichiaden selir mannigfach geformten Körpertheiles, verhalten sie sich aber different, insofern der- selbe bei Gnorimus breiter, kürzer und vorn mehr aufgebo- gen, bei Trichius aber vorn schmäler, länger imd tiefer ge- spalten oder ausgeschnitten ist. Auch die Geschlechtsdifferenz der Mittelschienen erscheint bei Gnorimus in weit höherem Grade als bei Trichius, woselbst sie eigentlich ganz fehlen dürfte. In älinlichen Beziehungen stehen 2 andere Untergattungen, Agenius und Stringophorus (wie sie sprach- richtig heissen muss), zu einander, doch mit dem wichtigen Unterschiede, dass manche Charaktere sich umkehren. Zu- nächst haben beide nicht bloss mit einander, sondern auch mit Myodermum, längere Flügeldecken und eine ziemlich be- sc? trllclitliclie Erhebung des Mesosternnms zwischen den Mittel- hüften gemein, welche Erhebung indess bei Stringophorus stärker ist, als bei Agenius, noch starker aber bei Myoder- muni auftritt. Dadurch schliesst sich diese Untergattung am nächsten an Stringophorus an. Von ihrer Geschlechtsdiffe- renz weiss ich leider nichts zu sagen, weil ich nur ein wahr- scheinlich weibliches Individuum mit graden Mittelschienen Tor mir habe; aber bei Stringophorus und Agenius verhält sie sich ganz wie bei Trichius und Gnorimus. Hier haben also die Agenii die stärkere Krümmung der Mittelscliienen beim Männchen, und bei den Stringophoris ist kaum eine sehr leichte Biegung noch sichtbar. Aber letztere sind es, welche den breiten, vorn mehr aufgebogenen weniger stark ausge- schnittenen clypeus besitzen und die Agenii zeichnen sich durch ihr langes, schmales, oft tief gespaltenes zweilappiges Kopfschild aus. Beide Untergattungen hal)en ü])rigens ein schwaches Haarkleid und gehören der südlichen Halbkugel an; während Tricliius und Gnorimus wenigstens unten viel stärker behaiirt sind und nur auf der nördlichen Halbkugel vorkommen. In diese^ interessanten Wechselbeziehungen ge- hen zAvei von den noch übrigen Untergattungen Stegopterns und Trigonopeltastes ebenfalls ein, insofern die erstere noch eine freilich schwache Geschlechtsdifferenz an den Mit- telschienen hat, die der zweiten ganz fehlt. Beide bilden in manchen Beziehungen die Zwischenglieder zwischen Gno- rimus , Stringophorus , Agenius und Trichius. Mit den bei- den ersten harmonirt Stegoplerus durch das breite, nach vorn nicht verschmälerte, hier stärker aufgebogene Kopfschild, an Trichius und Agenius dagegen schliesst sich Trigonopel- tastes durch die schmale Form seines clypeus an. Das län- gere, auffallend weiche, zottige Haarkleid des Rumpfes von Stegopterus, welches sogar auch die Oberfläche des Protho- rax überzieht, erinnert wieder mehr an Trichius, aber die langen Flügeldecken deutlich an Agenius; dagegen passt Trigonopeltastes, wegen der kurzen Flügeldecken, mehr zu Trichius und wegen der mangelnden Haarbildung mehr zu Agenius. Auch schliessen sich beide Untergattungen an Strin- gophorus und Trichius durch die sehr unvollkommene Ge- 368 sclilechtsdifferenz ihrer Mittelscliienen an, weichen aber wie- der nicht l)loss von ihnen, sondern auch von allen anderen Untergattungen darin al) , dass eine Geschlechtsdifferenz an den Vorderschienen auftritt, welche die beiden Typen dieses Organs der andern Untergattungen bei ihnen verbindet. Die Männchen der Stegopteri und Trigonopeltastae folgen den Gnorimis und Trichiis, haben also nur 2 Zähne an den Vor- derschienen, die Weibchen richten sich dagegen nach der bei Myodermum, Stringophorus und Agenius vorkommenden drei- zahnigen Bildung. Dieser Umstand zeigt mit Evidenz, dass Stegopterus und Trigonopeltastes die Mittelglieder zwischen den Anderen abgeben. Eigenthümlich ist übrigens Stego- pterus noch durch die stärkere; Wölbung seiner Rückenfläche, die am meisten an Euchirus erinnert, bei welcher Gattung ja auch die Geschlcchtsdifferenz in den Vorderschienen liegt. Die sehr langen bis ans Ende des Hinterleibes reichenden Flügeldecken beider scheinen diese Analogie der Formen noch zu erhöhen. — Myodermum endlich stimmt in der äusseren Gestalt wohl am meisten mit Stringophorus überein, und wur- de daher von den Verfassern der Mon. des Cetoines dahin ge- zogen. Wenn nun auch der Bau des Mundes grade keine Einsprüche gegen diese Verbindung tlmt, und die Erhebung des Mcsosternums zwischen den Mittelhüften sie sogar be- günstigt, so scheint mir doch der etwas höher gewölbte Rumpf, die plumpere Fussbildung, die allgemeiner angedrückte Be- haarung des Körpers und endlich sehr bestimmt die ganz eigen- thümliche Form des clypeus dagegen zu sprechen, und dem Trieb, alutaceus Schönh. die Rechte einer eigenen Untergat- tung zu vindiciren. Wäge ich Alles genau ab, so scheint Myodermum mir noch am meisten mit Platygenia ü])ereinzu- stimmen , wenn gleich letztere einen weit flacheren Habitus und einen ganz eigenthümlichen , durchaus ungerandeten clypeus hat. Allein eben dieser eigenthümliche clypeus, der ja auch bei Myodermum nicht fehlt, weist auf eine nahe Bezieliung beider Gruppen zu einander hin. Durch letztere hängt die sonst ganz isolirt dastehende Platygenienbilduug noch am mei- sten mit den übrigen Trichiaden zusammen. Uebrigens hat Pla- tygenia ganz die Mundbilduug eines ächten Trichius, nur das 3üf) kurze breite Kinn rechtfertigt von dieser Seite ihre Ah- soiulemng. Nach diesen Bemerkungen scheint die Reihenfolge der Gruppen \on Trichius rückwärts bis zu Platygenia eine sehr natürliche zu sein und keiner weiteren Charakteristik zu be- dürfen. Viel schwieriger aber, als diese Folge, ist der Ue- b ergang zu ermitteln, der zwischen Platygenia und den 4 noch fehlenden Gattungen Statt findet. Was zunächst ihren Zusam- menhang unter einander betrifft, so ist die nahe Verwandt- schaft zwischen Inca und Osmodermum wohl nicht zu yerken- nen. Sie beweist nicht bloss der plumpe Bau lieider Gattun- gen im Ganzen, sondern auch Tor allen die relativ noch viel plumpere gedrungenere Bildung der Füsse (tarsi), welche gegen die langstreckige Form der ächten Trichien sehr ab- sticht. Ganz besonders sind es die auffallend grossen kräf- tigen Fussklauen, welche für diese Verwandtschaft sprechen. Dazu kommt, dass alle übrigen Trichiaden mir einen Zahn an der Aussenkante der Mittel- wie Hinterschienen be- sitzen, Osmodermum und Inca aber zwei, welche zumal bei den Weibchen recht deutlich hervortreten. Auch die in der Form des Kopfschildes ausgedrückte Geschlechtsdifferenz bei der Gattungen, welche sich bei einiger Sorgfalt sehr gut auf- einander zurückführen lässt, spricht für die nahe Verwandt- schaft. Bei Osmodermum erkenne ich die Hörner der Incae in den beiden kleinen Höckern über der Fühlergelenkgrulie wie- der, und wenngleich das leicht gewölbte ungerandete Kopfschild der weiblichen Osmodermen wenig mit dem hohlen, scharf gerandeten der Incae übereinstimmt, so ist doch nicht zu ver- kennen, dass bei beiden die Weibchen ungleich geringere Auszeichnungen am Kopfe tragen als die Männchen. Und wie sich die Zierrathe letzterer zu einander verhalten, so thun es auch die blossen Kopfformen ersterer. Beide Gattungen haben übrigens dreizahnige Vorderschienen bei beiden Ge- schlechtern, und eine vollkommene verhornte kräftige, aber zahn- lose galea an den Unterkiefern , welche, wie bei den übrigen Trichiaden, im Zustande der Ruhe gegen das Ende des Kaustücks gebogen und gleichsam in dasselbe eingelegt wird. Schon die Bildung dieses Organcs bei Euchirus und Valgus (2. Band 2. Heft.) 24 370 giebl üher die Stellung heider Gaumigen zu den vorigen Aus- kunft. Die ebenfalls hornige stark gezälinte Bildung dessel- ben bei Eucliirus zeigt eine Verwandtschaft dieser Gattung mit Inca und Osmodermuni an; dagegen ist die weiche leder- artige kurze stumpfe galea tou Yalgus der Bildung von Tri- chius und Platygenia analog. Hiernach scheint Valgus das veil)indendc Zwisclicnglied zwischen diesen und den drei an- deren Gattungen abgeben zu müssen, und dafür halte ich diese Gattung in der That. Es kann Avohl keiner Verschie- denheit der Ansicht unterliegen, wenn id» Valgus am meisten mit Osmodermuni vergleiche, und als eine Gattung ansehe, bei welcher der weibliche Osmodermen-T)7)us mit einigen Modificationeu in der Fussbildung zum Gattungs- Typus beider Geschlechter erhoben sei. Dafür spricht zuerst das glatte, dem von Osmodermuni ercmita im weil)lichen Geschlecht ganz iihnliche Kopfschild; ferner der sehr kleine, mit einer ein- gegrabenen Mittelfiirche und Seitenhöckern begabte Prothorax, dessen hinterer Rand sich etwas ül)er das scutellum ausdehnt; ferner das vertiefte scutellum selbst; und endlich die dicke plumpe Bildung des übrigen Brustkastens mit dem Hinterlcibe. Eigenthümliche Gattungscharaktere sind dann die liinfzahnigen Vorderschienen, die langen Füsse und besonders das sehr verlängerte erste Glied der hinteren; das eigenthümliche schiippenformige Haarkleid nicht zu vergessen. Auch finde ich an den Hinterschienen, wenigstens der Weibchen, deutlich 2 Zähne. Wenn nun Valgus die Gattung Platygenia mit Osmoder- muni verbindet, was wegen der kurzen Flügeldecken der bei- den ersteren und der flachen Oberfläche ihres Rumpfes gar kein gezwmgenes Verhältniss ist, so bleibt für Euchirus keine andere Stelle übrig, als am Ende der Reihe hinter Inca, und dahin passt die Gattung auch bei weitem am besten. Das mir vorliegende einzige männliche Exemplar hat leider alle Füsse (tarsi) verloren, aber nach der mündlichen Aeusserung der Hrn. Geh. Ob. Med.-Raths Klug stimmen dieselben am meisten mit denen von Osmodermuni und Inca überein. Die Abbildung des Weibchens bei Olivier (I. 182. pl. 27. b— Ed. Sturmii. I. 114. tab. 27. fig. 1.) weist allerdings auf eine sol- 371 che Aeliiiliclikeit hin, auch sind Jiier die Fussklaucn als ein- lach angegeben. Uehrigens weiclieu die sechszähnigen Schien- beine Toni Familientypns der Tiichiaden eben so sehr ab, wie die Bildung der männlichen Vorderbeine, welche nur eine schwache Analogie mit der Bildung von Inca besitzen. Dafür halte ich iiehmlich den einen stumpfen Zahn, der neben dem Kniegelenk hervorragt, und bei Inca in beiden Geschlechtern vor dem Kniegelenk am Ende der Schenkel ebenfalls er- kannt wird. Werfen wir nun noch einen Blick auf die geographische Verbreitung der vierzehn Gruppen mit ihren etwa 40 Arten, so ergiebt sich uns Africa als" das eigentliche Heimathland derTrichiaden. Sieben derselben, 'iiehmlich Plalygenia, Myo- dermum, Eriopeltastes, Stringophorus, Agenius, Clastochemis und Stegopterus, leben ausschliesslich in diesem Weltlheile, und gehören dabei sämmtlich derächten typischen Trichiadcnbildung an. Keine von ihnen überschreitet die Tropenzone nach Nor- den zu, und alle gehören entweder der Tropeuzone selbst, oder dem südlichen subtropischen Klima an. Ausserdem beherbergt Africa nur noch einen Valgus. Mit ihm be- läuft sich die Gesammtzahl aller Trichiaden Afrika's auf mehr als ein Dritlheil von der aller bekannten Arten. Von den noch übrigen sieben Gruppen ist eine, Euchirus, dem tropischen Süd- Asien eigenthümlich, die andere, Inca, auf das tropische und subtropische Amerika beschränkt. Sie scheint auschliesslich den Ostabhang der Kordilleren zu bewohnen und nicht bis in jene hochgelegenen Gegenden hinaufzureichen, von deren altem ehemaligen Fürstenstamme sie ihren Namen bekommen hat. Wenigstens kennen wir kein Peruanisches oder Chilesisches Glied der Inca -Familie, wohl aber ein Me- xicanisches, welches sie in das Aztteken Geschlecht hinüber- zieht. Die noch fehlenden Gruppen haben dann ein ausgedehn- teres Vaterland, aber nur eine von ihnen, Valgus, kommt wie auf der südlichen, so auch auf der nördlichen Halbkugel vor, und die drei anderen: Osmodermum, Gnorimus und Tri- chius sind auf die letztere beschränkt, doch beiden Hemi- sphären gleichmässig überwiesen. Gnorimus scheint auf dem östlichen Quadranten zahlreicher zu sein, Osmodermum auf 24* 372 dem westlichen, nnd bloss die Tricliien halten sich die Wage, hier wie dort zahlreiche Variationen der 2 — 3 Arten producirend, welche jede Yiertelskugel bewohnen. Es folge nun die ausführliche Beschreibung der Gattun- gen, mit Angabe der uns bekannt gewordenen Arten. 1) Eiicliirns.-) Eucheirus Kirhij. Propomacrus Neivm. Kopf klein, Stirngegend yertieft, mit ringsum aufge- worfenem Rande, welcher vor den Axigen eine sehr dicke Leiste bildet, unter der die Fühler eingelenkt sind. Vor- derrand scharf, dreimal ausgebuchtet, mit 4 stumpfen Zäh- nen ; unter dem Rande senkrecht herabsteigend und an diesem Theil mit 4 anderen Zähnchen, \on welchen besonders die mittleren recht deutlich sind. Grade abwärts yon diesen Zäh- nen und ziemlich senkrecht tritt der hornige, ausgebuchtete, an jeder Hälfte mit einem langen Haarschopf besetzte Theil der Oberlippe (fig. 4.) hervor. Neben derselben, doch unter ihr und dem Kopfschilde versteckt, liegen die Ober- kiefer (!.)> '^^ denen man einen äusseren, zwar kürzeren, aber etwas breiteren, hornigen, oberhalb zweimal gefurch- ten und einen innern schmälern, aber nach oben verlänger- ten, abgerundeten und unbehaarten häutigen Theil unter- scheidet, welcher den hinter ihm gelegenen stumpfen hornigen Mahlzahn bis auf einen Theil der Kaufläche verdeckt. Un- ter den Oberkiefern liegen die kräftigen ganz hornigen Ma- xillen (2. untere Ansicht von der Unterlippe her, 17. obere Ansicht von den Mandibeln aus), deren Bau im Allgemeinen völlig mit dem der Melitophila übereinstimmt, aber von dem der Dynastidae wesentlich verschieden ist, wie eine Vergleichung dieses Bildes mit dem der übrigen Unterkiefer vorliegender Tafel und den Kiefern von Chalcosomä in meinen generib. Insect. fasc. 7. darthut. Bloss in der aufrechten Stellung der galea findet sich eine Analogie, die indess in sofern wenig bedeutet, als auch vielen Getoniadis (z. B. Goliath. Hypseloge- Es ist bekannt, dass das Griechische h sich beim Uebergang ins Lateinische in ein i veiwandelt. Daher auch Cremastochilus. iiia, Philisthlna u. a. ni.) dieselLe Stellung eigen ist. Man bemerkt die »agerechte , mit ihrem inneren Ende an der Kehle gelenkende Angel (cardo. a;, yon welcher der kurze drei- seitige, ganz frei nach aussen liegende Stiel (stipes. h) in senkrechter Stellung getragen wird. An ihr gelenkt nach ohen gegen die Mandibeln hin die Tasterschuppe (scjuama.c.) welche den Taster trägt, nach unten aher das Kaustiick (maudo*) d.), welches sich an den Aussenraud der Lippe an- legt, am Innenrande nach oheu umbiegt, hier einen stumpfen Zahn Lüdet und behaart ist. Zwischen dieses Stück iind die Schuppe ist der Helm (galea. e.) so eingeschoben, dass sein Grund mit beiden gelenkt. Er stellt einen kurzen dicken Haken dar, welcher innen 4 stumpfe Zähne trilgt, und besonders oberhalb dicht yon langen rothbraunen Haaren bedeckt ist. Die Unter- lippe (3.) hat eine sehr längliche Form, ist aussen flach, wird nach oben breiter, was nie beiDynastideu vorkommt, und ist hier an jeder Ecke tief ausgeschnitten, in welchen Ausschnitten dieTa- ster sitzen. Dazwischen springt die schmale, zweilappige mit dem Kinn innig \erwachsene, am Rande lang gewimperte Zunge heryor und eigentlich an ihr, genau da wo sie das mentum berührt, gcleuken die dreigliedrigen Taster. An ihnen, wie auch an den Kiefertastern, hat das letzte Glied auf der nach oben gewendeten Fläche (fig. 17.) eine dem Aussenrande ge- näherte Längsgrube, welche aber hornig ist, und desshalb nicht zum Tasten dienen kann ; yielmehr findet sich am Ende jedes Endgliedes, doch etwas auf die imtere Fläche geschoben, ein anderes rundes häutiges Grübchen, welches im Leben bla- sig hervorragt und die eigentliche Taststelle ist. Was jene Grube, die allen Melitopliilis und wohl allen Lamellicornibus zukommt, bedeute, weiss ich nicht. Nächst den Mundtheilen liefert dann die Geschlechts- differenz besonders sichere Gattungscharaktere. *) Ich habe dieses Wort, welches ich mir selbst bildete, nach der Generalregel der dritten Declination bisher als Femininum ge- braucht und Gen. mandinis liektirt-, neulich aber fand ich bei aberma- ligem Nachforschen, dass es als Masculinum in personaler Bedeutung und der Flektion mandönis beim Lucilius vorkommt, -weshalb ich es fortan ebenso üektiren und geschlechtlich benutzen werde. S7^ Beim Miinuchen, welches wir allein in natura iinter- suclicn konnten, zeichnen sich die Vorderheine niclit bloss durch ilire Länge, sondern auch durcli ihre Bildung aus. Die auffallend grossen Hüften ragen schief nach Torn und unten hervor und umfassen mit einem breiten fiaclien Vor- spnuige ihrer Innenecke den kleinen Trochanter. An diesen ist der lange Schenkel Ton unten her mit einer schiefen End- fläche so angefügt, dass das äiisserste Ende des Schenkels über den Trochanter fortragt, und neben dem Vorsprunge der Hüfte liegt. Der Schenkel ist etwas kürzer als das Schienbein, in der Mitte geschwungen und hier mit einem starken spitzen Zahn bcAYaffnet; ein anderer Zahn steht auf der Innern Ecke des Kniegelenkes. Die langen dünnen Schien- beine sind bogenförmig nach innen gekrümmt und enden mit einer feinen Spitze an der Innern Ecke. Die 4 hinteren Schenkel sind in der Anlage ganz denen \on Inca uod Osmo- dermum analog, nur etwas breiter; die Schienen aberweichen durch eine relativ kürzere drehrunde Form, die eigenthüm- liche Biegung mit dem verdickten Ende nach aussen und die vielen Stacheln, welche zumal ihr Gründende bedecken, vom Typus der genannten Trichiaden mehr ab. Jedes Schienbein hat an der Innenecke zwei bewegliche Endsporen, von denen der untere grösser und gekrümmt ist. Die Tarsen fehlen an dem mir vorliegenden Exemplare völlig, sie sind indess, nach den Abbildungen zu schliessen, denen von Osmodermum durch ihre plumpere Bildung ähnlicher als denen bei Inca; die Krallen ]ial)en einen starken Zahn in der Mitte nach unten. Hier- durch weichen sie vom Typus der Melitophila ab, haben je- doch an den Männchen von Platygeuia hierin einen Genos- sen (siehe diese Gattung). Beim Weibchen, das uns bloss aus Oliiier's Be- schreibung und Abbildung bekannt ist, entfernen sich die Vorderbeine durch ein grösseres Ebenmass mit den hinteren sehr von der männlichen Bildung. Sie scheinen übrigens in der Anlage ganz mit der Bildung bei Inca und Osmoder- mum libereinzustimmcn, tragen aber am Aussenrande des Schien- beins 6 Zähne. Die ungleich schlanker dargestellten Tarsen würden sich ganz wie bei Inca verhalten, wenn Olivier's 373 Angabe einfacher Fusskiallen richtig ist. Die vier hinlereu Belue weichen von der uiännliclien Form nur in diesem Punkte ah. Der Brustkasten hat endlich genau die Verhält- nisse von Osmodermum, seihst die Umrisse des Pronolums sind dieselben, wenngleich die Mitte, wie hei Inca, hoher gewölbt, und der hintere Rand bei Euchirus relativ breiter ist. Das Scutellum ist kleiner und äJinelt am meisten dem von Gnorimus. Die Flügeldecken sind in der Mitte ebenfalls mehr gewölbt und haben einen stärker vorspringenden Rand, daher sie auch die Schultergegend etwas mehr als bei Osmo- dermum bedecken. Die Anzahl der Hinterleibsringe ist auch dieselbe, nämlich sechs, so viel wie alle Trichiaden besitzen. In ihrem Verhältniss zu einander herrscht auch Ueberein- stimmung, insofern bei Euchirus, Inca und Osmodermum die drei ersten nicht auffallend kleiner sind, als die folgenden, was bei Gnorimus, Stringophorus und den ächten Trichiis der Fall ist. Die Anzahl der Fühlerglieder ist in der ganzen Gruppe zehn, und ihre Bildung variirt nur in der Länge der 5 mittleren, welche bei Euchirus sehr kurz sind, bei Inca und Osmodermum etwas länger, aber dick und mehr kugelig, bei den übrigen Gattungen noch länglicher und ge- streckter. Es nehmen übrigens die 5 hinter dem zweiten wenig an Grösse ab, aber an Breite zu, so dass das letzte vor dem Fächer immer das kürzeste und breiteste ist. Die Gattung scheint zuerst von Kirhj als solclie er- kannt zu sein, nachdem sie bei IJnne und Fahricius unter Scarabaeus, bei Latreilh unter der von ihm ebenso be- nannten Gattung, welche aber der Fabricischen Geotru- pes analog ist, aufgeführt worden war. Kirbij gedenkt des Käfers in seiner mit Spcncc verfassten Introduction to Entomo- logy (Vol. III. 332. 333.) zu wiederholten Malen, jedoch unter dem alten Namen Scarabaeus; erst später muss er wohl die Gattungsmerkmale dieses Käfers aufgefunden und ihm den Namen Eucheirus beigelegt haben, wenigstens sagt Hope in seinem Goleopt. Man. (Vol. I. pag. 24. 1837) dass die Gat- tung unter diesem Namen in der Introduct. to Entomology vorkomme, was ich nicht finde, da mir nur die erste Ausgabe zu Gebote steht. Ich vermuthe daher , dass Ä^■;•6j/ die Namens- 3TÖ audenmg hei der zweiten Ausgabe getroffen habe. Hope bemerkt hier zugieicli, dass der Name Eucheinis noch iiiDe- jean's Catalog. (pag. 140. 2d. edit.) für eine andere Lamel- licornien-Gattung vorkomme, welche, als aus späterer Zeit (1833), einer Aendenmg bedürfe; worüber indess erst die genaue Angabe der Stelle, an welcher Kirhij unsere Gattung so benannte, entscheiden kann. Ebenderselbe Gelehrte hat in der bezeichneten Schrift auch über die Identität der Gat- tung Propomacrus Keivman^s mit Kirhij's Eucheirus sich er- klärt, und auf die längst von Pallas gegebene Beschreibung des Prop. Arl)aces als Scarab. bimucronatus hingewiesen. Dieselben Notizen giebt Herr Geheimer Ober-Medicinal- rath Klvg in einer kurzen Darlegung seiner Ansichten über die Stellung des Scarab. longimanus im System (Bericht über die zur Bekanntmacluing geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuss. Akad. der Wissensch. 1839. 8. Seite 67.). Mit entscheidenden Gründen zeigt er hier, dass die Verbin- dung des Scarab. lougim. mit den Dynastiden durchaus un- möglich sei, und erklärt sich schliesslich für die Bildung einer eigenen kleineu Gruppe aus ihm, die eine Stellung hinter Cyclocephala und \or Melolontha zu fordern scheine, wobei wohl eine Reihenfolge der Gattungen nach Latieillc's Methode ins Auge gefasst worden ist. Warum ich diese La- treillische Reihenfolge für unzulässig halte , werde ich an einem andern Orte ausiülirlicher darlegen, hier kann ich bloss auf die einleitungsweise gemachten Bemerkungen über die Verwandtschaft der Dynastiden und Melitophilen yerwei- sen. Auch würde, falls Enchirus zwischen Melolontha und Cyclocephala als Gruppe eingeschoben werden sollte, seine Verwandtschaft mit den Melitophilis nicht in das gehörige Licht treten und Enchirus immer in eine Nähe kommen müs- sen, in welche er wegen der angegebenen Bildung der Ober- kiefer, der lang behaarten Unterkiefer, der auffallenden Ge- schlechtsdifferenz in den Vorderbeinen, des ganz abweichen- den Kopfschildes etc. nicht gut gehören kann. Nur die Form der männlichen Fussklauen nähert ihn den Melolonthen, während die Stellung der Oberlippe zwar der bei den Melolonthen herr- schenden ahnlich ist, allein auch bei anderen Melitophilen, 377 z. B. der Philistiiia ibiiiopliylla (Goliath, rhinoph. alior.), vorkommt. — Die Arten hetreffend, so sind die zwei schon erwähnten die einzigen, welche man his jetzt kennen gelernt hat. Da ich dieselben nicht in allen Körpertheilen mit einander vergleichen kann, so ist es mir unmöglich, die genauen unterscheidenden Diagnosen zu gehen. Beide Lewohneu das südliche tropische Asien. — 1. E. longimanus. cT Scarab. longimanus Linn. S. N. I. 2. 549. 39. — Fahr. S. EI. I. 2i. 9. — Voet. Col. T. I. pag. 64. tab. 11. lig. 97 (deutsche Uebers.). — Hcrhst. Col. II. 245. 151. tab. 17. üg. 1. (Kopie nach Voct.) — Oliv. Entern. I. 3. 48. 55. fol. 4. lig. 27.) — Ed. Sturm. 1. 37. 55. tab. 26. lig. 1. (Die Schenkel der Vor- derbeine sind unrichtig, iingleichen die Fühler und der ganze Kopf.) — Ed. ///(■(/. I. 137. 55. — Schöuh. .Syn. Ins. I. 1. 25. 9. — Kirly. Introd. to Entom. IJI. 332. 333. Eucliirus longimanus Kirh. sec. Hope. the Coleopt. Man. I. 24. 39. $ Oliv. Entomol. I. 3. Nro. 229. pl. 27. lig. 27. b. — Ed. Slunn. I. 114. 229. tab. 27. fig. 1. — Ed. Illiyeri. I. 302. 229. — 2. E. bimncronatus. Scarab. bimucron. Pallas icon. Ins. 13. tab. A. fig. 13. — Schönh. Syn. Ins. I. 1. 29. 20. Propomacrus Arbaces, Newm. the entomol. Magazin. Nro. IV. (1837) c. icon. — Uope. I. 1. und Klug. 1. 1. „Fast doppelt so gross wie Sc. (Osmodermum) Eremita, „flach, von der Gestalt des Sc. longimanus. Kopfflächenach „vorn verlängert, gerandet, der Rand geradlinigt, mit ein „paar seitlichen Fortsätzen über die sehr grossen kugeligen „gelblichen Augen. Beide Lippen mit Pinseln langer roth- „ brauner Haare, erstes Fühlerglied haarig. Vorderbrust- „kasten gewölbt, durch eingedrückte Punkte narbig, an jeder „Seite in einen zurückgebogenen Dorn verlängert, vor dem „Dorn gezähnelt, neben ihm ausgeschnitten, ganzrandig, mit „sehr spitzen Hinterecken. Unterhalb rothbraun behaart, am „dichtesten gegen den Rand hin, woselbst die den Rand über- tragenden Zotten eine Franze bilden. Die Hinterbrust zwi- „ sehen den Beinen ebenfalls zottig. Flügeldecken glatt, leicht „gewölbt, gerandet, unversehrt, die Oberfläche leicht leder- 3-78 „artig runzelig, bedecken die Spitze des Hinterleibes nicht. „Die Beine gross, stark, die vorderen grösser und in der „Mitte der Schenkel mit einem starken Zahn bewehrt. Schien- „beine gebogen, dreikantig, an der Innenseite mit rothbrau- „nen Zottenhaaren in doppelter Reihe besetzt; an der äussern „Kante gezahnt, mit drei grösseren entfernten Zähnen am „Ende ; die obere Ecke bloss mit einem längeren Zaline. Die „übrigen Beine leicht behaart; die hinteren, zumal die Schen- „kel, sehr kräftig. — Farbe pechbraun, die der Flügeldecken „und Beine schalgelb mit Piirpurschimmer." {Pallas a. a. 0.) Von Amboina. {Burmeistcr.) 2) Inca. Lcpell. et Serv. Enc. meth. tom V. B. p. 380. — Gor. et Fcrch. Mon. p. 72. Diese Gattung zeichnet sich durch ihre auffallende Geschlechtsdifferenz am Kopfschilde unter den Trichiaden aus, und harmonirt darin einigermassen mit Goliath. Die- selbe besteht beim Männchen in 2 dicken hornartigen Fortsätzen, welche tou den Seiten des Kopfschildes yon der Fühlergrube ausgehen, und eigentlich eine sehr excessive Ent- wickehing des kleinen Höckers sind, welcher über der Fühler- grube Yon Osmodermum sich erhebt. Die Innenseite dieser Hörner ist gemeiniglich behaart. Das weibliche Kopfschild ist statt dessen Tertieft,' an den Seiten herabgebogen, mit aufgeschlagenem und nicht selten spitzzackigem Vorderrande, wodurch es dem von Euchirus ciuigermaassen ähnelt. Mit dieser Entwickeluiig des Kopfschildes steht die beträchtliche Grösse und spitze Verlängerung der Augenleiste (canthus) in Verbindung. Die Miindtheile sind auch markirt genug. Oberlippe (8) und Oberkiefer (5) sieht man nicht, jene ist ganz lederartig und leicht ausgerandet; diese sind sehr breit mit spitzer, schmaler, horniger Aussenseite und breiter, häu- tiger, stark gewimperter innerer; auch der Mahlzahn am Grunde ist sehr gross. Die Unterkiefer (6. und 18.) zeich- nen sich durch eine sehr langgezogene Form aus, welche letztere besonders an der langen cylindrischen, hornigen, am Ende pinselförmigen galea (e.) ^sichtbar ist. Die übrigen 379 Theile, welche wie hei Eiichirus bezeichnet sind, l)ieteu nichts Besonderes dar. Dagegen ist die kurze, breite, vorn und liiu- teu ausgcl)uchtetc Unterlippe (7.) ganz eigenthümlidi gestal- tet, und nur der von Platygcnia ähnlich, ■welche indess nicht die beiden von vorn und Junten in die Fläche hineinragen- den Vertiefungen besitzt, welclie den Incis eigen sind, Uebri- gens muss jeder unbefangene Beobaclitcr finden, dass diese Unterlippe mit der von Euchirus doch eigentlich dieselbe Grundform hat, und beide bloss duixh die relative Ausdeh- nung von einander abweichen, insofern bei Euchirus die Län- gen-Dimension, bei Inca die Breiten-Dimension die überwie- gende ist. In den Aftern stimmen beide Gattungen fast ganz überein, bloss das Endglied ist bei Eucliirus dicker. Andere Gattungsnierkmahlc liegen dann in dem quer elliptischen, beim Weibchen kleineren, hochgewölbten, buchtig gerandetem Pro- thorax; dem senkrechten Zapfen am Vorderende des Proster- iium; den breiten hochgewölbten Flügeldecken; den kräftigen Beinen und langen Füssen. Die Beine bieten übrigens kei- nen Geschlechtsunterschied dar, doch sind die vorderen der Männchen etwas länger und schlanker. Beide Geschlechter haben am Ende der Vorderschenkel einen Zahn nach innen; am. Grunde des Schienbeins, diesem Zahne gegenüber einen Ausschnitt, und an der Aussenkante drei grosse spitze Zähne. Die vier hinteren Schienen tragen in der Mitte ihrer oberen Kante 2 Zähne, von welchen aber der vordere, zumal beim Männchen, sehr klein ist oder mitunter ganz fehlt. Die Fusskral- len sind sehr gross , aber einfach. Das Mesosternum bildet zwi- schen den Hiiftgruben der Mittclbeine nach vorn einen klei- nen, wenig bemerkbaren Höcker. *1. I. Weberi. Anieric. merid. Mexico. Lcpclf. et Scrv. Enc. meth. X. B. 381. 2. Cetonia Inca Weher. Observ. Entom. I. GG. 1. — Fair. Sjst, El. II. 136. 5. — Schönh. Syn. Ins. III. 112. 5. Inca Fabricii. Periif Delect. anim. avt. 51. tab. 11. iig. 3. Inca Ynca Gor. et Perch. Mon. 103. 1. tab. 13. üg. 1. *2. 1. pulvern lent US. Brasilia. Cetonia pulvenilenta Oliv. Ent. I. 6. 57. 70. tab. 10. lig. 95. Enc. meth. V. 426. 88. tab, 161. lig. 14. (O) 380 Tricliius pulverulentus ScJiönh. Syn. Ins. III, 100, 6. (O) Goliath, barbicornis Lntr. Cav. regn. aniin. IV. tab. 13. üg. 1. Inca barbicornis Gor. et Pcrch. Mon. 105. 2. tab. 13, üg. 2. 3. I. bifrons. Amer. merid. Gor. et Perch. Mon. 105. 2. tab. 13. fig. 2. — Cetonia bifrons Fnlr. Syst. El. II, 135, 3, Ent. Syst. I. II, 124. 3, — Oliv. Ent. I. 6. p. 82. 104. tab. 12. üg. 117, — Schönh. Syn. Ins. III. 112. 3. 4. I. irroratus. Brasilia. Clievrol. Silbcrm. Rev. Ent. T. n. 10, — Chevr. in Gor. et Pcrch. Mon. 106, 3, tab. 14. fig. 1. *5 I. Bonplaiidi. Brasilia. Tricliius Bonplandi Schönh. Syn. Ins, III. 103. 9, GijUcnh. in app. p, 196. 276, ($). Goliath, tricuspis Drapicz. Annal. gener. d, scienc, i)hys. de BrU' xell. III, 272, 55. tab. 44. fig. 4. (Q) Goliath, fasciatus Kirhy. Trans, of the Linn. Soc. XII. 407. 44. Goliath, inscriptus Kirhij I. c, 407, 45, Inca Tapujo. Pertij Delect. anim. artic, 51, tab, 11. fig. 2. Inca serricoUis Gor. et Perch. Mon, 108, 5, tab, 14, fig, 3. Kit'hiß's G. iuscriptiis 1. c. ist nur eine unbedeutende Varietät, bei der der weissliclie Fleck, der die Binde auf den Deckscliilden nach vorn begrenzt, deutlicher die Gestalt eines umgekehrten N angenommen hat. Die Gestalt der Hör- ner > die bei G. inscriptus an der Spitze gerundet sein sollen, ist ebenfalls yariabel. — I. Tapujo Perfj/ 1. c. gehört nach dem Originalexemplar, das ich in der Münchener Uniyersi- tätssammlung sah, auch liierher. *6. I. Besckii. Zur Unterscheidung dieser Art \on der vorigen gebe ich die Diagnose beider. I. Bonplan di: aeneo-niger, griseo-subsquamosus, elytris piceis, griseo-maculatis, fascia obliqua media denudata nigra ; albo - terminata. cT clypei cornubus divaricatis. 5 clypeo tricuspidato. I. Besckii: c^ clypei cornubus divaricatis, aeneo-niger, griseo - subsquamosus , elytris umbriuis , maciilis duabus oblique positis albo - squamosis. 381 $ clypeo tricuspidato, aeneo nigra, griseo-subsqiiamosa, elytris ciiinamonieis, helvo-irroiatis, margiiie liueisque (luahiis irregulaiibus interniptis lougitudiiialiLus ni- gris. — Long. 13 — i4. lin. Vaterland Brasilien. Gcrmar's und UniYersitäts-Sammlnng. Es scheint diese Yon Bcscle entdeckte, \oni Grafen De- Jean benannte Art, so sehr sie sich auch der yorigen nähert, doch bestimmt Ton dersell)en verschieden zu sein. Sie ist im Ganzen genommen etwas schmäler und Terhältnissmässig länger gestreckt, und die Hinterecken des Halsschildes stum- pfer und mehr abgerundet. Besonders zeichnet sie sich aber durch die bei einer Reihe \on Exemplaren constant* Terschie- dene Färbung der Geschlechter aus. Das Männchen unter- scheidet sich Tom Männchen der yorigen Art durch dichter gefilzte Hörner, einfarbig umbrabraune Deckschilde, auf de- nen nur sehr sparsam einzelne graue Schüppchen liegen; ein grösserer, fx förmiger, aus weissen Schüppchen bestehender Fleck, der jedoch bisweilen fehlt, steht in der Mitte neben der Naht, ein zweiter, unregelmässiger, weiter nach hinten nahe am Aussenrande, und es haben dieselben beinahe die Lage wie diejenigen, die bei der vorigen Art die schwarze Binde nach vorn begrenzen. — Das Weibchen ist etwas grösser, die Deckschilde sind fast kastanienbraun, durch kleine Schüppchen gelb puiiktirt, der Rand in beträchtlicher Breite an der Seite und hinten, schmal nach vorn schwarz, eine erhabene in der Mitte unterbrochene Linie, die von der Schulter weg nach dem Hinterwinkel läuft, und eine andere nicht erhabene, beiderseits abgekürzte, in der Mitte unter- brochene Längslinie zwischen der vorigen und der Naht schwarz. 7. L rufipennis. Brasilia. Gor. et Perch. Mon. 109. 6. tab. 14. fig. 4. O Es unterscheidet sich diese Art, die ich genauer zu un- tersuchen nicht Gelegenheit hatte, von allen übrigen dieser Gattung nach der Abbildung von Goty und PercJieron durch die an der Aussenseite nur zweizahnigen vordem und unge- zahnten mittleren Schienen. 3) O^moflermiiin. Osjnoderma Lcpcll. et Scrv. Enc. metli, X. B. 702. — Gor. et PcrcJi. Mon. p. 20. — Mrtc Lemj Illiistr. p. 16. Steht der Gattung Inca am uächstcn, und harmonivt mit ihr in der Geschlechtsdiffcrenz des Kopfes und Prolhorax. Das Männchen hat einen etwas grösseren Kopf, dessen Mitte ver- tieft erscheint, weil sowolil über dem Fiihlergelenk sich ein Höcker erhebt, als anch der Vorderrand stark aufgeljogen ist. Beim Weihchen finden sich an Leiden Stellen nur sehr schwache Ränder und die Mittelfläche ist mehr gewölbt. Der Prothorax ist länger und schmäler als bei Inca, doch eben- falls gewölbt , und beim Männchen viel grösser als beim Weib- chen; hiev dichter punktirt, dort mehr geglättet. Beide Ge- schlechter haben eine mittlere Längsfurche, welche Torn in ein Paar Höckerchen endet, die beim Männchen ebenfalls deut- licher sind; daneben sieht man bei demselben Geschlecht noch einen Buckel an jeder Seite, der beim Weibchen dichtneben dem Aussenrande als Grübchen angedeutet ist. Die Flügel- decken sind flach und in der Gegend des Schildchens vertieft; dieses hat eine lang dreieckige, spitze Form. Die Beine zei- gen keinen Geschlechtsunterschied, sind aber wegen ihrer kur- zen dicken Füsse merkwürdig. Die Vorderschienen haben drei spitze, durch Buchten getrennte Zähne; die vier hinte- ren zwei schwache schlanke Zähne in der Mitte, von denen der obere an den hintersten Schienen bisweilen sehr undeut- lich ist. Die Mundtheile haben viele wichtige Gattungseigen- heiten. Oberlippe (12.) und Oberkiefer (9.) sind unter dem dicken, abgerundeten, in der Mitte etwas stärkeren Rande des Kopfschildes versteckt, und verhalten sich ziemlich wie bei Inca, doch ist die Ausbiegung in der Lippe tiefer, und der häutige Theil der Kiefer noch breiter. Die Un- terkiefer (10. u. 19.) sind im Verhältniss breiterund kräf- tiger, haben aber sonst genau dieselbe Lage der Theile. Nur der viel kürzere, breitere, an seiner obern Ecke in einen leicht gebogenen Hacken ausgehende Helm (e.) steckt tiefer im Kaustück, und kann nicht so frei bewegt werden. Letz- teres (d.) hat ebenfalls einen grossen dicken Hacken an sei- nem oberen Ende, welcher aber zwischen dem Haarkleide SS3 mehr versteckt bleibt. Ganz eigeiitliiimlich verhält sich die Unterlippe (11.) und steht insofern zwischen der von Eiichirus und Inca in der Mitte , als beide Hauptdimenslonen nicht so sehr von einander al)wcichen, die der Länge aber die grös- sere ist. Auch der Zungentheil, welcher sich durch auffal- lende Breite auszeichnet, ist minder deutlich abgesetzt. An den Tastern ist das Endglied relativ länger als bei Eachirns lind Inca. Das Prosternum hat keinen Zapfen, und das Me- sosternum ist gerade da rinnenartig vertieft, wo es bei Inca einen Höcker bildet. Der Hinterleib ist bei den Weibchen spitzer und mehr nach hinten gestreckt, daher scheinbar schlanker. Beim Männchen ist das gewölbte Riickensegment des letzten Gliedes senkrecht gestellt, alle Bauchsegmente aber sind kürzer. — Diese Geschlechtsbestimmungen beruhen auf anatomischer Untersuchung, welche Schönherr's Ansicht, die Lcpellciicr und SeniUc bestreiten, als richtig dartliut. Auch die Analogie mit Inca beweist sie hinreichend. *1. 0. eremita. Europa. Scarabaeiis eremita lÄnn. Sjst. nat. I. II. p. 556. 74. Scarabaens coriaceus Bcgecr. Ins. IV. 30. 28. — Voet. Col. ed. Panz. I. 15. 21. tab. 3. fig. 21. Tiichiiis eremita Fahr. Syst. EI. II. 130. 1. Ent. Syst. I, II. 118. 1. — Pmß. Faun. Snec. IL 198. 1. — GyU. Ins. Snec. I. 55. 4. (c/"). — Punz. Faun. Germ. XLI. 12. — hnir. Gen. Crust. et Ins. II. 123. 1. Ilist. natur. d. Crnst. et.Ins. X. p. 229. tab. 85. üg. 6. — Duftschchnidt. Fann. Austr. I. 173. 1. — Sihönh. Syn. Ins. III. 99. 2. — Sahlb. Ins. Fenn. I. 19. 2. Cetonia eremita Oliv. Ent. I. 6. p. 58. 71. tab. 3. fig. 17. ed. /%. II. p. 176. 71. Enc. meth. V. 427. 89. tab. 161. üg. 15. — KnocJi. N. Beitr. p. 107. (^). — Ross. Faun. Etr. I. 26. 59. Melolontha eremita Herlsl. Col. III. 176. 127, tab. 27. iig. 9. Osmoderma eremita Gor. et Perch. Mon. 75. 1. tab. 18. üg. 1. Tricliius eremiticus Gijllenli. Ins. Suec. I, 56. 5. ($). Cetonia eremitica Knock, N. Beitr. I, p. 107. (O) *2. 0. eremicola. Amer. bor. Cetonia eremicola Knoch N. Beitr. I. 105. 1. tab. 2. Rg. 1. Tricliius eremicola Schönh. syn. Ins. III. 100. 3. — Saij. Journ, of natur. scienc. of Philad. III. P. IL p. 240. Osmoderma eremicola Gor. et Perch. Mon, 77. 3. tab. 8. üg. 3. 384 ♦3. 0. scabriira. Amer. bor. Trichius scaber Pnlis. Bcnuo. Ins. Afr. et Amer. IV. 58. tab. 4. lig. 2. — Schöiih. Syn. Ins. III. 100. 5. Osmoderma scaber Gor. et Perih. ]Mon. 7G. 2 tab. 8. fig. 2. Gymnodns foveatns Kirhy Faun. bor. amer. p. 140. n. 191. 6. (cf) Gymnodus rugosus Kirhj 1, c. p. 140. n. 190. 5. (O) Scriha Journ. p. 67. — Lepell. et Serv. Enc. metli. X. B. p. 704. Gor. et Perch. Mon. p. 22. — Mac. Leaij lllustr. p. 22. — Acantliurus Kirhy Zool. Journ. III. p. 155. Diese Gattung hat in der Kopfl)il(lnng die meiste Aelmlichkeit mit Osmodermum und unterscheidet sich darin You den Weibchen der letzteren fast gar nicht. Auch die kurzen, dicken, nach dem Geschlecht nicht differirenden Fiih- lerkolbeu haben beide mit einander gemein. Völlig yerschie- den ist aber schon die Mundbildung durch eine relativ kleine schmälere und mehr in die Länge gezogene Oberlippe (16.); die kurzen breiten , an der äussern hornigen Hälfte stark zu- gespitzten Oberkiefer (13.); das völlig zahnlose Kaustück der Unterkiefer (14. 20. d.) und den abgestumpften, lederartigeu, sehr lang gepinselten Helm (14. 20, e.). Auch die Unter- lippe (15.) weicht sehr ab und schliesst sich ziemlich an die von Euchirus, wenngleich der Zungentheil bei Valgus breiter und nicht so bestimmt vom Kinn, das ganz dieselbe Form hat, abgeschnürt ist. Sehr charakteristisch ist endlich für Valgus das dicke eiförmige relativ grosse Endglied aller Ta- ster (14. 15. 20.) und die auffallende Kleinheit der 2 oder 3 vorhergehenden Glieder. Hierzu kommt der fast kreisrunde, am Rande gekerbte, in der Mitte mit einer starken Längs- furche versehene Vorderrücken; das kleine schmale und doch stumpfe Rückenschildclien; die ganz flachen, am Rande scharf kantigen, sehr stark abgestutzten Flügeldecken, das eigen- thümliche Schuppen -Haarkleid, womit der ganze Körper be- deckt ist, und die ganz abweichende Bildung der Beine. Die Vorderschienen, der merkwürdigste Theil an ihnen, haben iiehmlich fünf Zähne, von welchen meistens der oberste, mitt- lere und unterste grösser sind als die zwei anderen, welcher Fall bei V. fasciculatus am auffallendsten ist. Die Yier hin- teren Schienen haben nur einen stumpfen Zahn in der Mitte und enden mit 2 ziemlich langen Sporen; an den -vorderen ist nur ein Sporn Torhanden. In den eigentlichen Füssen findet man auch bei Valgns, gleich wie bei Stringophorus und Trichius, mehrere Typen, so dass deren Bau mehr Art- charakter zu sein scheint. Kurze plumpe Tarsen, deren erstes Glied an den \ier hintern eine sehr auffallende Lange hat, finden sich beiV. hemipterus; ziemlich dasselbe Verhält- niss, bei ungleich zarterer Bildung des ganzen Fusses, zeigt V. canalif ulatus , während bei V. fasciculatus zwar dieselbe Zartheit bemerkt wird, aber nicht der auffallende Unterschied im Verhältniss des ersten und zweiten Fussgliedes, insofern hier die Glieder Tom ersten bis vierten allmälig an Grösse abnehmen. Die Geschlechtsdifferenz ist übrigens bei Valgus allge- mein bloss relativ; nur V. hemipterus zeichnet sich im weib- lichen Geschlecht durch den langen kanalartigen, am Rande gezahnten Stachel aus, welcher eine Fortsetzung des letzten Rückensegmentes ist. Dagegen haben die Männchen Ton V. canaliculatus eine dicht filzig behaarte Bauchfläche, die bei V. hemipterus bloss in der Nähe des Afters bemerkt wird. *1 V. hemipterus. Europa. Gor. et Perch. Mon. 77. 1. tab 8. fig. 4. I. Scarabaeus hemipterus Linn. Syst. Nat. I. IL p. 555. 63. K7ioch Beitr. II. p. 95. tab. 7. lig. 11. 12. — Voet. et Panz, I. p. 59. tab. 10. fig. 88. cT, p. 60. tab. 10. fig. 89. et p. 61. tab. 10. lig. 90. O Trichius hemipterus Fahr. Syst. EI. II. p. 132. 9. Ent, Syst. I. IL p. 121. 9. — Lnir. Gen. Crust. et Ins. IL 125. 4. Hist! nat. et Crust. et Ins. X. 231. — Herhst CoL IIL 187. 2. tab. 27. f. 13. 14. — Duftschm. Faun. Austr. I. p, 177. 5. — Ross. Faun. Etr. I. p. 23. 55. — Schönh. Syn. Ins. III. 107. 23. Cetonia hemiptera Oliv. Entom. I. 6, p. 65. 80. tab. 9. fig. 83. cf et tab. 11. fig. 103. a. b. O ed. Illig. p. 185. 80. Enc. raeth. V. 430. 99. tab. 161. fig. 23. 2. V. Smith ii: „thorace postice utrinqne macula nigra ab- dominisque fascia alba." Mac Leay. Long. 4. liu. Mac Leay Illustr. p. 16. 6. Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Stnith, (2. Band 2. Heft.) 25 „Von V. liemiplenis kaum \erschie(lcu nnd bloss in der Vcrthciliing der Schuppen ab^veiclicnd. Bei hemiplerus ist der Hinterleib diclit weiss beschuppt, bei Sinithii hat er mehr ein weisses Band, Er hat auch einen weissen Fleck auf dem scliwarzen Scitenrand des Halsschildes." — l^Jac Lcai/ 1. c. »3. Y. canaliculatus. Am. bor. d": canali thoracis medio profiindo, alte marginato. Trichius canaliculatus Fahr. Syst. El. II. 132. 10. Ent. Syst. I. II. p. ill. 10. — Schönh. Syn. Ins. III. 108. 27. — Cetonia canaliculata Oliv. Ent. I. 6. p. 69. 84. tah. 10. fig. 89. a, b. ed. Jlluj. II. p. 189. 84. — Encycl. metli. V. 431. 103. tab. IGl. lig. 27. — Knoch N. Beitr. I. 112. 3. Tricliiiis variegatiis PuUs, Beiiuv. Ins. IV. p. 59. tat). 4. üg. 3. — SvUnh. Syn. Ins. III. 108. 24. Valgus canaliculatus Gor. et Percli. 3Ion. 79. 2. tab. 8. üg. 5. O; canali thoracis medio magis ol)litterato, antice tantum marginato. Trichius seticollis Pnlis Bcmiv. In.s Afr. et Amer. IV. 59. tab. 14. üg. 4. — Scliiinh, Syn. Ins. III. 108. 25. Valgns seticollis Gor. et Perch. Mon. 81. 4. tab. 9. üg. 2. Var. totus squamulis griseis tectus. Trichius squamigev Paus. Beauv. Ins. IV. 59. tab. 4. üg. 5. 6. — Schönh. Syn. Ins. III. 108. 28. Valgus squaraiger Gor. et Perch. Mon. 82. 6. tab. 9. üg. 4. V. canaliculatus und seticollis sandte Herr Zimmer- mann als die beiden Geschlechter einer Art, die Geschlechts- differenz ist auch ganz der \on Osm. eremita analog. — V. squamiger ist eine Abänderung mit hellerer, rothbrauner Grundfarbe und überwiegendem weissen Schttppenkleide. Herr Harris hat wegen dieser Abweichungen die Art dispar ge- genannt, so \iel mir bekannt, aber nicht beschrieben. *4. V. fasciculatus: supra fusco-piceo-, subtus cinereo- squamosus; thorace fasciculis octo, eljtris quatuor, pygidio duobus rigidis. — Long. 3 lin. Trichius fasciculatua Schönh. Syn. Ins. III. 108. 26. Gylh in app. 44. 65. 387 Valcrlau.l: Yoi'g'ehii'go der gntiMi HoiTiinii». Drcge. Universiläls - Saminlun;;^. Kaum haib so gross als V. liciniplcvus und von allen Artcu dieser Galtung durcli liüsclicl aufrecht stehender Schup- pen auffallend yersdiiedcn. Der Kopf ist von pechhrauner FarJje, mit aufgerichteten, hräunlich-grauen Schuppen hedeckt. Die Fühler sind an dfr Wjirzel gclhlichroth. Das mit einer tiefen Mittelfurche Acrselicne Halsschild ist von hraunen und grauen anliegenden Schuppen bedeckt und ausserdem noch mit acht, in zwei Querreihen stehenden Büscheln langer auf- rechter brauner Schuppen versehen. Das dreieckige Schildchen ist gclblichgrau beschuppt. Die Deckschildc sind weit breiter als das Halsschild , aber kaum um die Hillfte langer; sie sind neben der Naht der Länge nach eingedrückt und undeutlich punktirt- gestreift und mit braunen und grauen anliegenden Schuppen überkleidet. Jedes hat vier solche Büschel langer, aufrecht stehender steifer Schuppen; einer siciit gerade auf der Schulter, der zweite auf dem \ordern, der dritte auf dem hintern Mittelfelde, beide sind kleiner, der Tierte un- deutlichere ist gegen die innere Spitze hin gestellt. Ausser- dem befindet sich in der Mitte der Basis ein graulich -weis- ser, aus kurzen aufrechten Schuppen bestehender Fleck, und auf dem Innern Mittelfelde ein abgekürzter Strich yon brau- nen Schuppen. Die Afterdecke ist punktiit, grau beschuppt, sie hat ebenfalls zv.ei Büschel langer aufrecht stehender ])lass- brauner Schuppen. Der Körper ist unten pechfarben mit dichten graulich -weissen, anliegenden Schuppen \ersehen. Die roth- braunen Beine sind weisslich beschuppt, die Yorderschienen haben an der Aussenscite fünf Ziihnc, Ton denen der erste, dritte und fünfte grösser sind , der zweite kaum sichtbar sind. GijUcnhall scheint den zweiten und vierten Zahn an der Aussenseite der Yorderschienen, von denen der letztere sehr wahrnehmbar ist, übersehen zu haben, da er in seiner sonst sehr genauen, hier zum grossen Theil wiedergegebenen Be- schreibung nur drei erwähnt. Es ist diess dieselbe Art, die in Drege's Calalog Ca- penser Insecten als Yalgus fasciculatus Dej, verzeichnet steht, 25* 388 *5. V. pavyulus: fiisco-niger, supra squamulis griseis uiuli- qne tcctus; thorace ohlongo, antrorsiim pariim angnstato cruciatim impresso, pedihus fernigineis. Long, ly^ lin. Vaterland; Siam. In der Sammlung des Hrn. Director Kadett in Dresden. Kaum halb so gross -wie V. canaliciilatus \on bräunlicli- -schwarzer Farbe. Der Kopf ist klein, liinglich eirnnd, senk- recht, graugelb bescliuppt, der Rand des Kopfscliildes nicht beschuppt und bei dem einzigen Exemplare, das ich vor mir habe, röthlichbraun. Das ebenfalls graugelb beschuppte Halsschild ist länger als breit, nach Torn nur sehr wenig ver- engt, der Hinterrand bildet ein stumpfwinkliches Dreieck, dessen Spitze nicht wie bei V. canaliculatiis abgestumpft ist. Es hat eine hinter dem Vorderrande beginnende und \or der Basis aufhörende Längenfurche, Ton deren Mitte jederseits eine etwas nach yorn gerichtete Querfurche zum Seitenrande geht. Die Furchen sind schwächer wie bei canaliculatus. Die Deckschilde sind neben der Naht der Länge nach ein- gedrückt, punktirt- gestreift, graugelb beschuppt. Die After- decke ist sehr dicht beschuppt, ebenso auf der Unterseite die Seiten der Vorder- und Mittelbrust, die nicht beschuppten Stellen sind bräunlich -schwarz, nur die Mitte des Hinter- leibes, wenigstens bei meinem Exemplare, röthlichbraun. Die Füsse sind röthlichbraun, sparsam beschuppt, die Vorderschie- nen haben an der Aussenseite fünf Zähne, der erste, dritte und fünfte sind grösser, der zweite ist sehr klein. 6. V. pygmaeus. N. Gor. et Perch. Mon. 82. 5 tab. 9. lig. 3. 7. V. Lapeyrousei. Nov. Guinea. Trichins Lapeyrousei Boisd. Faun, de TOcean, p. 216. Valgus Lapeyrouse Gor. et Perch, Mon. 80. 3. tab. 9. fig. 1. Es scheint diese Art Ton den übrigen der Gattung in mehreren Hinsichten abzuweichen. Weder in der Beschrei- bung noch in der Abbildung wird einer Furche des Halsschil- des gedacht. Die Vorderschienen sollen nach der Beschrei- bung nur drei Zähne an der Aussenseite haben, in der ziera- Hch ungenauen Abbildung sind gar keine angegeben. SS» S) Platyg^eiiift. Mac Leny, hör. entom. I. 152, — Lepell. et Serv. Enc. ni^tli. X. B. 378. — Latr. Ctiv, regn. aiiim. IV. 571. — Gor. et Pcrch. Mon. p, 28. — Mac Lcay, Illustr. p. 13. Die merkwürdige Trichienforra , ■welche den Inhalt vor- liegender Gattung bildet, ist in \ielen Beziehnngeu höchst eigenthünilich von den übrigen Gruppengenossen unterschie- den. Schon der breite, flache und dabei relativ sehr dünne Körper ist eine Abweichung allgemeiner Art vom Typus der Familie, zumal wenn wir Platygenia mit Osmodermum, Inca und Euchirus vergleichen, mit welchen sie, als der nächst ihnen grösste Insasse, doch am meisten in Parallele zu stel- len wäre. Aber mehr noch, als durch diese Abweichung im Habitus, entfernt sich Platygenia durch die Bildung ein- zelner Körpertheile. Dahin gehört schon der ganz ebene, leicht gewölbte, vorn breite, nirgends deutlich umrandete clypeus, welcher am ersten noch für ein in die Breite aus- gedehntes Kopfschild von Osmodermum zu deuten wäre. In- dess würde alsdann die jedenfalls schwache Ausbuchtung des Vorderrandes bei Platjgenia doch etwas bemerkbarer sein, als bei Osmotlermum. Hierzu kommt ein sehr scharfer, noch über die Mitte der Augenhalbkugel hinausreichender Augen- kiel, der hinten, ähnlich wie bei Inca, einen Höcker bildet, und stark gewimpert ist. Wenig harmoniren übrigens mit dem breiten Kopf die kleinen Fühler, deren Keule besonders zierlich ist und am Grunde stark zusammengeschnürt. Der Mundbildung nach hält Platygenia die Mitte zwischen Inca und Trichius in so fern die Unterkiefer mehr diesen, die Unterlippe mehr jenen gleichen; dabei aber, wegen des brei- ten Kopfes überhaupt, relativ breiter sind. Die Oberlippe ist ziemlich tief ausgebuchtet, sonst der von Inca am ähn- lichsten. Die Oberkiefer haben einen ziemlich langen, aber stumpfen, äusseren hornigen Theil und einen kürzeren abge- rundeten inneren häutigen. Die Unterkiefer sind kürzer als gewöhnlich, besonders ist es der lederartige Helm, welcher nur so eben zwischen Kaustück und Tasterschuppe hervorragt und an seinem breiten stampfen Ende mit einem sehr starken Haarbusch besetzt ist. Neben ihm springt nach innen zu die 31)0 ohcrc Ecke desKansUickes unter einem l)eliialie icclitcn Win- kel stärker hervor als Lei Tricliius, aher ulciit so zahnarlii? »ie hei Osmodermum. An der Tasterscluippe ist übrigens ein Fortsalz merkwürdig;, -welcher die Geienkgruhe des Ta- sters yerdeckt, und diese von der oheren Seite, wo sie der Regel nach liegt, heinahe auf die untere des Kielers schiebt. Die Unterlippe endlich weiclit \on der hei Inca ahgchildeten Form hloss dadurch ah, dass der Ligulartheil stärker her- vorragt nnd sich mehr über die Geienkgruhe der Taster legt, indess die Fortsrtzung des mittleren Ausschnittes auf die Uu- terlläclie des Kinns, welche bei Inca bemerkt Avird, bei Pla- tygenia fehlt. Datlarcii bckünunt das Kinn eine flache, ebene, leiclit Acrliefte Mittelpiatte, welche wohl zu dem gewählten Gattiuigsnamen Veranlassung gegeben hat. Im Prothorax hat dann die Gattung wieder durch die aligemcine Herzform des- selben und die stark \orspringenden hinteren Ecken ein ziem- lich bestimmtes Merknuihl, welclies durch die beiden stumpfen Hocker vor und hinter den Hüften der Vorderbeine noch er- höht wird. Der übrige Rumpf gleicht am meisten dem yon Gnorimus, doch machen wieder die 7 — 8 Furchen jedes Deckschildes, von welchen indess nur die 5 inneren deutlich und bestimmt von einander unterschieden sind, eine sehr charakteristische Gruppeneigenheit von Platygenia aus. Der Hinterleib besteht, wie immer in dieser Familie, aus 6 Rin- gen, von denen der vorletzte der breiteste ist, ein gleich- falls den meisten Triciiicn eigenthiimliclier Cliarakter. Die ziemlich plumpen Eeine harmouiren hierin einigermassen mit Osmodermum, wenngleich iiir Hal)itus im Besonderen mehr wie bei Trichius ist, namentlich auch die Fussglieder ])is zum fünften allmälig kleiner werden und die Krallen lange nicht so gross sind wie bei Osmodermum. Eine bestimmte Geschlechtsuifferenz, die im übrigen Körperbau bloss daran erkannt wird, dass der Vorderriicken beim Prlännclien relativ viel grösser ist, und der übrige Rumpf etwas schlanker, be- merkt man mit grosser üeutliciikeit an den vier hinteren Bei- nen. Versteckter ist sie an den vorderen , und verräth sich bloss durch grössere Schlankheit und den Zahn an der in- 391 nercn Kralle beiuiMilnnchen*), während beide Gesclilecli- ter aussen an den Schienen drei beim MiUinchen der Rege' gemäss etwas stumpfere Zähne haben, den Endzahn natür- lich mitgerechnet.**) Die Mittelbeine der Männchen liaben dickere Schenkel und ziemlich stark gekriimmle Schienen, deren Inncnscilc bald liinlcr der Mitte ausgeschnitten ist, so dass die untere Ecke des AusscliniUes zahnartig \orspringt. An dieser Stelle fehlt auch das didile rolhgelbe lange Haar- kleid, welcl'.cs sie und die Hiuterschienen am breiten luncn- rande überzieht, aber nicht ganz bis an das Kniegelenk hin- aufreicht. Dasselbe felilt den Weibchen ganz, und ist beim Männchen an den Hinterschienen nocJi \iel stärker. Dafür baben die Weibchen an der oberen Kante der \ier hinteren Schienen einen ziemlich starken Zahn, von dem man beim Männchen nur noch Spuren erkennt. Auch die Füsse der Männ- chen sind stärker behaart, als die derWeibciien, und im Verhält- niss länger. Uebrigens fehlt ein ans kurzen angedrückten Här- chen bestehendes filziges Kleid auch der äussern Schienen- o])erIläche niclit, ist aber ebenfalls deutlicher bei den Männ- chen als bei den Wcil)chen. Auch der äussere Saum der Flügeldecken, die Afterklappe und die Seiten des Hinterlei- bes sind in analogen Verhältnissen davon liedcckt, doch be- hält es bier eine \iel schwächere Beschaffenheit. Die Unter- seite ist beim Weibchen in der Mitte überall glatt, aber beim Männchen in einer elliptischen Längsgrube soAvohl auf der Brust, als auch am Bauch behaart. Dafür hat das Weibchen an der \iel breiteren unteren Endfläche des letzten Rücken- segmentes eine tiefe scharf umgränzte, aber glatte Queer- grube; allein der Ausschnitt \or ihr am Hinterrande des fünf- *) Dieser schon von Afzelius in seiner vortrefTliclien Beschrei- bung erwähnte Zahn an der iiinern männlichen Fiisskralle ist von grosser AVichtigkeit , insofern dadurch die Fussbildung der männ- lichen Euchirus-Arten einen theilweisen Genossen in dieser Familie erhält. **) Mac Leatj sclireibt seiner Platygenia nur zwei Zähno •/u , mit welchem Rechte, können uir niclit angeben; unsere Exem- plare haben bestimmt drei. 393 ten Bauchsegmentes ist beiden Geschlechtern gleichmassig eigen.*) Hinsichtlich der Arten scheint uns nur eine bis jetzt bekannt geworden zu sein, deren verschiedene Geschlechter aber, weil es Niemandem \or uns yergönnt war, beide neben einander zu sehen, besondere Namen erhielten. Wir behal- ten demnach die für das Männchen eingeführte Benennung nicht bloss, weil es so der Brauch mit sich bringt, sondern auch, weil sie die ältere ist, hier bei und nennen die Art: PI. barbata. Guinea, cf Trich. barbatus. Schönh. Syn. Ins. I. 3. app. pag. 38. O Plat. zairica Mac Leay hör. ent. I. 152. — Guer. icon. da regn. aniin. Ins. pl. 26. lig. 6. — Grny in Griif. anim. Kingd. XIV. pl. 35. lig. 5. — Gor. et Perch. Mon. 40. 1. pl. 14. lig. 5.**) Das Männchen theilte uns Herr Commercienrath Schön- herr zur Ansicht mit, das Weibchen Hr. /. Sturm. 6) Tricliiiis Fabr. Lalr. Wir nehmen hier die Gattung in dem Umfange Ton Fahricitis und Lalreille , doch mit Ausschluss von Osmo- dermum, Valgus und allen denjenigen Arten, die nicht zur Trichiaden- Gruppe gehören, aber yon Fabricius mit zu Tri- chius gezählt wurden. In diesem Umfange lässt sich die Gat- tung am sichersten nur durch die Mnndbildung charakterisiren, welche sich folgendermassen yerhält. Die Oberlippe ist grösstentheils häutig, nur nach vorn etwas consistenter, mehr lederartig, hier in der Mitte ziemlich tief ausgebuchtet, daneben an der unteren Fläche be- *) Die genauen Abbildungen aller dieser interessanten Orga- nisationsverhältnisse werde ich im 7ten Hefte meiner genera Inse- ctorum mittheilen, daher auch die Darstellung des Mundes hier nicht vonnöthen schien. Br. **) Die hier gegebene Abbildung, welche schon Mnc Lcmj als wenig auf seine zairica passend bezeichnet hat, weicht durch einen viel schmäleren Kopf und Prothorax von »inserm Weibe ab ; wir glauben darin nur Fehler des Zeichners zu linden und ziehen sie deshalb als Synonym hierher. 393 haart und im Ganzen je nach der Breite des clypens bald breiter, bald schmäler. Nur bei Eriopeltastes bemerkte ich an der sehr kleineu Oberlippe keinen deutlichen Ausschnitt, wiewohl der untere Rand des clypeus auch hier in der Mitte etwas herabgebogen ist. Die Oberkiefer haben ganz die der Familie zukom- mende Bildung und weichen bloss darin ab, dass der äussere hornige oder nach oben lederartige Theil hier viel breiter wird (fig. 22., \on Stringophorus zebra) ; der innere häutige Theil dagegen kürzer und niedriger ist. Am meisten weichen Trichius und Gnorimus durch eine schmale zugespitzte äussere Kieferhalfte ab, und nähern sich darin sehr der Gattung Valgus oder Inca. Bei Myodermum ist das Ende des äusse- ren Theiles schief ausgeschweift, und daher die äusserste Spitze sehr fein. Die Unterkiefer sind durchweg ganz wie bei Valgus gebildet, also mit einem stumpfen langbehaarten Helm und einem unbewehrtem aber haarigem Kaustück yersehen. Da- bei aber differiren sie je nach der Breite des Kopfes in ih- ren relativen Dimensionen. Ziemlich kurz, breit und kräf- tig, mit langer galea finde ich sie bei Gnorimus, Stegopte- rus und Stringophorus; sehr schlank, zart, mit kleinerer ga- lea sind sie bei Trichius, Agenius und Trigonopeltastes; in- dess sind doch die Unterschiede so unbedeutend, dass man nirgends eine scharfe Grenze zwischen den Formen festsetzen kann. Die schlankste Form und relativ kleinste Galea habe ich bei Eriopeltastes wahrgenommen, der überhaupt, trotz des breiten Kopfschildes, sich durch auffallend zart und fein gebildete Mundtheile auszeichnet. Ganz ähnliche aber allmälige Modifikationen erleidet die Unterlippe. Ihr Haupt-Gattnngsmerkmahl liegt in dem Verhältniss des Ligulartheiles zum mentum, deren Grenze ge- wöhnlich sehr deutlich ist. Immer nimmt ersterer wenigstens Yj oft wohl ^/s der ganzen Unterlippe ein, und zeigt in der Mitte einen tief eindringenden Ausschnitt, der jedoch beide Hälften nicht, wie bei Inca oder Euchirus, auseinandertreibt, sondern entweder in grader Richtung neben einander fort- gehen lasst, oder dieselben grade umgekehrt etwas nach in- 394 neu an einander zieht. Letztere Form, wie es scheint die gewöhnlichere, habe ich unter Fig. 23 von Agcnius limhatus abgehildet. Hier sielit man auch die Grenzen des Ligular- und Mentaltheiles an jeder Seite sehr bestimmt. Uebrigens zieht sich der Ausschnitt im Ligulartheile an der inneren Seite viel tiefer hinab, ist hier von einem scharfen Rande umge- hen und neben diesem nach aussen an l)eiden Seiten hehaart, ähnlich wie die Oberlippe an ihrer inneren Fläclie. Oft sieht man nach aussen neben den Haaren die Spur der Naht, in welcher ligula und mentuui an einander gewachsen sind, recht bestimmt. Die Taster sind bei Trichius zwar immer fadenförmig, aber doch mitunter gegen das Ende etwas verdickt, wenn- gleich nicht in dem Grade, wie bei Valgus die der Unterlippe. Auch ist das Ende des letzten Gliedes nie zugespitzt, immer etwas abgestutzt, wegen der daselbst befindlichen einge- trockneten Taststelle. Diese Abstutzung ist am bestimmte- sten sichtbar bei Trichius (2.5. a. b. Tr. vittatus), oder Gnori- mus (21. a. b. Gn. nobilis) ; weniger bei Agenius (23. a. b. A. limbatiis) oder Stegopterus (24. a. b. St. fasciatus). Hier- mit harmonirt übrigens, wie sich bei Vergleichung der ge- gebenen Abbildungen bald zeigt, die Schlankheit oder Plump- heit des ganzen Tasters, welche letztere den breit abgestutz- ten zukommt, den zugespitzten dagegen die erstere. In Be- zug auf die Relationen der einzelnen Glieder zu einander, so ist an allen Tastern das erste Glied immer das kleinste, und das letzte immer das grösste. An den Lippeutastern ist das zweite Glied gewölmlich ein Geringes grösser als das er- ste ; allein an den Kiefertastern wechseln die beiden mittle- ren mit einander in der Grösse. Den Vorzug vor dem. an- dern behauptet das zweite bei Agenius, Trichius, Stringo- phorus und Eriopeltastes ; dagegen übertrifft das dritte letz- teres bei Stegopterus und Clastocnemis. Manchmal fallt in- dess die Entscheidung schwer, wie bei Gnorimus nobilis (21. a.) wo beide fast genau gleich gross sind, oder bei Stegopte- rus septus, wo ziemlich derselbe Fall bei übrigens schlanke- rer Form eintritt. Dass alle i Taster auf der Oberfläche des letzten Gliedes eine kleine Vertiefung zeigen, wurde schon 395 früher (S. 373) envalint, und ist in den ALhildungen deiit- iicli aii»c^-ol)Oii. Wenn ül)iigens ßlac Lcujj meint, dass bei dcw nordanierikanisclicn Tricltien aliein 4 Kiefertasler deut- licli sfciil])ar wären, so ist dies eine Bemerkung, deren (irund ich nicht linden kann, denn immer halie ich das ei'ste Glied klar gesehen, wenn ich genau danach suchte; auch eine grössere Länge desselben bei diesen Trichien ist mir nicht aufgefallen. Was nun die anderen Kürpertheile bei den Mitgliedern dieser Gattung betrifft, so bieten sich an ihnen so mancher- lei Unterschiede dar, dass es nicht möglich zu sein scheint, eine allgemeine Schilderi-.ng zu geben. Wir haben es daher vorgezogen, die Gattung in so yiele Gruppen zu zerfallen, als wie \ielc bestimmt bemerkbare Unterschiede vorhanden sind; und da schon ein Theil dieser Gruppen besondere Be- nennungen erJuilten liatte, so schien es passend, auch den übrigen gleichen Ranges eigene Namen -zu ertheilen, ohne dadurch Gatlungsrechte für alle in Anspruch nehmen zu wol- len. So viel aber steht wohl fest, dass wenn einer oder der anderen von diesen Gruppen die Rechte einer Gattung zuerkannt werden sollte , dann auch alle übrigen darauf An- sprüche hatten, mithin ebensogut, wie jene, einen besonde- ren Namen führen konnten. Solche zu bilden, schien um so eher zweckmässig, als es leicht Jemandem einfallen möchte, unsere Gruppen zu Gattungen zu erheben, und sich durch Er- findung des Namens die Resultate der mühsamen Untersuchun- gen als sein Verdienst anzueignen. Manche früheren Grup- pennamen, wie z. B. Kirbys Bezeichnung Trichii tetraoph- thalmi für Stegopterus, oder Trichii Archimedae für Trigo- nopcltaslcs, konnten wir nicht beibehalten, eines Theils weil sie, wie z. B. bei Stegopterus, etwas Falsches behaupten; denn der Augenkiel, auf den sich Kirbjjs Name beziehen soll, ist hier durchaus nicht grösser als bei den übrigen Tri- chien; theils weil sie nichts sagen, wie die Benennung Ar- chimedes für eine Käfergattung, deren Mitglieder die Figur eines Dreiecks auf dem Vorderrücken tragen. Wir wollen indess, um des hochverdienten Erfinders willen, die nächste Art dieser Gruppe, welche entdeckt wird, zu der specifischen 396 Benennung Tr. Archimedes ihrem glücklichen Finder empfoh- len haben. — Bei der demnächst folgenden Angabe der Gruppencha- raktere sind übrigens nur solche berührt, welche Unterschie- de darbieten; den Zusammenhang aller giebt die Tabelle an, welche wir o])en mittheilten. Es soll indess auf die Berüh- rungspunkte jeder einzelnen mit allen anderen auch im Ver- lauf unserer Schilderung noch hingewiesen Averden. A. Myodermuin. Myoderma Dej. Cat. Der Körperbau dieser Gruppe ist plump und die Ober- fläche überall grubig punktirt, aus welchen Gruben kleine Steife etwas schuppenförmige angelegte gelbe Borsten her- \orragen. Der breite Kopf zeigt auf dem Scheitel an jeder Seite vor der Fülilergelenkung ein flaches Grübchen und an den Seiten des mitten etwas erhabenen Kopfschildes einen scharfen Rand , der in der Mitte des vorderen, durchaus nicht ausgeschweiften Endes, erhöht ist und als ein kleiner Lappen aufrecht steht. Die Vorderbeine, deren Hüften und Schenkel länger behaart sind, haben an den Schienen drei spitze Zahne, von welchen die zwei unteren grösser und einander mehr ge- nähert sind. An den Hinterschienen bemerkt man deutlicher auf der oberen Kante einen doppelten Zahn; an den ganz geraden mittleren fehlt er beinahe. Die Füsse sind ziemlich kurz und kräftig, sonst ohne Auszeichnung, die Krallen (beide vordere Tarsen fehlen dem vorliegenden Exemplar) einfach. Die Flügeldecken haben fünf erhabene Rippen und sind da- zwischen nadelrissig gestreift. Am Mesostcrnum ist eine ziem- lich breite abgestutzte Hervorragung zwischen den Mittelhüften höchst charakteristisch für diese Gruppe. Der Hinterleib ist dick, gewölbt und ragt ein Beträchtliches über die leicht ab- gerundeten Deckschilde hervor. Hiernachhalte ich das Exem- plar für ein Weibchen. Ob das Männchen im Bau der Vor- der- und Mittelschienen abweiche, weiss ich nicht anzugeben. — *1 M. alutaceum. Sierra Leona, Senegal. Tiichius alutaceus Schönh. Syn. Ins. III. 106. 20. Afzel. in app. 41. 62. Stripsipher sordidus Gor. et Perch. Mon 99. 3. lab. 12. fig. 2. 397 B. Eriopeltastes. * Diese, wie es scheint, l)ishev noch unbekannte und wohl selir seltene Trichienforni schliesst sich am meisten an die langbeinigen Stringophori , und hält zwischen ihnen und Myo- dermura die Mitte. Von letzterer Gruppe hat sie die ganze Kopfl)ildung, aber der aufgeworfene Rand des durchaus vorn nicht ausgeschweiften clypeus erhebt sich allmählig und die Mitte des Vorderrandes ist nicht höher als die Seitentheile. Dabei bedeckt den ganzen Kopf, gleich wie den Vordernicken und alle Theile der Brust mit sammt den Schenkeln und Schie- nen, ein aus langen gelben etwas angelegten Haaren bestehen- des Kleid. Höchst eigenthünilich sind die Fühler, insofern deren 3 letzte Glieder einen sehr langen, grossen Fächer bilden, dessen Längsdurchmesser dem des Vorderriickens gleichkommt. Auch die Mundtheile weichen durch auffallende Kleinheit und Zartheit der Oberkiefer, des Helms der Unterkiefer und des Ligulartheiles der Unterlippe vom Bau der übrigen Trichieu ab, haben aber sonst genau deren Bildungen. Sehr lang und zierlich sind dagegen die Taster. Der Prothorax zeichnet sich durch grosse Breite bei massiger Länge aus, ist nach hinten gar nicht zusammengezogen, sondern gerade hier am breitesten. Die Flügeldecken sind matt gefärbt, haben sechs undeutliche Reihen yon Punkten, in denen kleine gelbe Härchen sitzen, und zwischen den Reihen noch einzelne solcher Punkte. Die Beine zeichnen sich durch ganz auffallende Grazilität aus und übertreffen darin die der männlichen Agenii, wenn- gleich der Rumpf relativ bei Eriopeltastes breiter ist. An den Vorderschienen sieht man zwei sehr starke, gekrümrate ent- fernte Zähne, und über dem oberen noch die Spur eines dritten unter der Form einer winkeligen Ausbiegung ihres Ran- des ; die mittleren sind fast gerade und stachelig an der Aus- senfläche, ebenso die hinteren, an denen, wegen der aus Gru- ben hervorragenden zerstreuten Stacheln keine Zähne mehr erkannt werden. Hierdurch entfernt sich diese Gruppe am auffallendsten von der sonst ihr sehr ähnlichen ersten Abthei- lung der Stringophori. Die dünnen Tarsen sind über zwei- mal so lang wie die Schienen, sehr schlank, nackt, am Ende der Glieder stachelig. Die zierlichen Krallen haben eine 39S sehr leiclite Bieguno:, iiiitl die Aflcrklauc zwischen ihnen ist nn- gCAVöhnlich klein, zumal sind es die heiden Borsten, Avelcho \on ihr ausgelien. Die Brusl ist zwischen den mittleren Hül- ten \ertieft, und ohne allen Yorsprung. Wegen des kurzen, nicht gewölbten, stark eingezogenen Hinterleibes lialte ick das einzige Individuum, welches ich aus der Dn'ge'sdicn Sammlung zur Ansicht erhielt, iür ein Männchen und \er- muihe, dass Leiui Weibchen der obere ZaJiu an den Yordcr- schicnen deutlicher sein werde , die Fussbildung aber kürzer und gedrungener, so wie der Fiihlcrfächer kleiner. 1. E. leucroprymnus Burm.: uiger, flavo-hirlus; antennis, palpis, tibiis anticis cum tarsis, tarsis mediis el elytris luteo-fuhis; operculo anali grisco-albo. Long. corp. 374'"- Vom Port natal an der Süd-Ostkiiste Afrika's. C. Stringophoriis.*' *) Stripsipher Gor. et Perch. 3Ioii. p. 25. Die auszeichnenden Charaktere dieser Gruppe liegen in dem breiten, vertieften, vorn abgerundeten, aber in der Mitte mehr oder weniger tief ausgeschnittenem clypeus, des- sen Gesammtform, bis auf den Ausschnitt, ziemlich mit der von Eriopeltastes übereinstimmt. Der glatte, gleich dem übrigen Körper, mit Ausnahme der rauhen Brust, nicht behaarte Yor- derrücken gleicht ganz dem von Gnorimus, ist hinten zusam- mengezogen und an den Ecken abgerundet. Das Schildcheii ist sehr breit. Die Flügeldecken haben vier flache Rippen und sind dazwischen mit je zwei Reihen eingedrückter Punkte bedeckt; hinten enden sie abgerundet. Der ganze Körperbau hat übrigens auch mit Gnorimus die meiste Aehnlichkeit, zu- mal auch die ganz mit feinen Stacheln besetzten Beine. An *)Dei' für diese Gruppe von den Verfassern der Monographie f>eljildetc Name ist ganz veriingliickt, und bedurfte daher einer Aenderung-. Nach deren Angabe aus oroiy':-. Gen. — '/yo;, und ifio«) gebildet, kann er nur Stringophorus lauten, oder falls man die lateinische Bildung vorzöge : Strigifer. Miic Lecnj vereinigt übri- gens diese Gruppe mit der folgenden iinter dem von Kirhj für Tr. limbatns in Anwendung gebrachten Nameu Campulipiis; eine Verbindung, die sich nicht gut rechtfertigen lässt. 309 den Vordcrscliicneii finden sich hei beiden Gcschiedilein drei Zähne, aber bei den Männchen sind sie slunipfcr; die beim Männclien leiclit «e])Ogencn «liuleren und liinleren haben bei beiden Geschleditern einen sehr schwachen Zalin anf der oberen Kante. Am letzten Bauchsegmente der Weibchen be- merke ich in der Mitte des Randes eine bald mehr bald minder deulliclie Ausbicgiing. Die \ier bekannten Arten bewohnen die Südspitzc Afri- ka's und zeigen unter sich noch folgende Variationen: A. Der Raum zwischen den Hüften der Mittelbeine ist schmal mn\ springt nicht höckerartig her\or, auf ihm sitzt ein Busch längerer zurückgekrümmter Haare. Ucberhaupt ist die Behaarung der Brust, wie der ganzen Unterseite, yiel stärker und länger; auch die hohle Mittelflächc des Scheitels ist behaart. Hier- zu kommt eine aufCallcnde Geschlechtsdifferenz in den Fühlern, insofern der Fächer des Männchens fast dop- pelt so lang ist wie der des Weibchens; ferner eine stärkere Geschlechlsdifferenz in den Yorderschienen, daran sichtbar, dass der obere 'Zahn beim Männ- chen sehr stumpf ist und die beiden anderen weit mehr als bei den folgenden Arten von einander ent- fernt sind ; endlich eine ganz überraschende Länge und Grazilität der Tarsen, besonders der hinteren, welche die Yon Eriopeltastes fast noch überbietet. Durch alle diese Eigenschaften schliesst sich diese erste Unterab- theilung sehr bestimmt an die eben genannte Gruppe an, und verbindet sie mit den nachfolgenden Arten. Hierher gehört: 1. Str. longipes. Pr. b. sp, Scavabaeiis longipes; Sicedcrus , acta. Holm, 1787. 192. 10. Trichius Swederi, Schöith. Syn. Ins. I. 3. 10. 77. Agenins fiavipennis Gor. et Percli. Mon. 96. 3. pt. 11. fig. 6. In der Universitäts - Sammlung ; aus Herrn Drege's VoiTäthen erstanden. — Wahrscheinlich ist noch ein Mitglied dieser Sektion: 2. St. rufipennis. Pr. b. sp. Ageniiis ruüp. Gor. et Perch. Mon. 96. 2. pl. 11, fig. 7. 400 Zu Agenius gehört diese Art wohl nicht, da beim Männ- chen, wofür wir das in der Monogr. a. a. 0. abgebildete Stück wegen der langen Tarsen halten müssen, die Mittel- beine gar nicht gebogen sind. Auch die Kopfform ist für einen Agenius \iel zu stumpf und zu breit angegeben. Da die Grösse des Fühlerfilchers nicht so beträchtlich zu sein scheint, wie bei der vorigen Art, so könnte jedoch diese auch zur ersten Sektion der folgenden Abtheilung gehören. B. Der Raum zwischen den Mittelhüften ist breiter und springt nach vorn etwas mehr in einen stumpfen Höcker hervor; er ist nicht behaart und überhaupt das ganze Haarkleid der Brust viel schwächer. Die Vorderschie- nen weichen dadurch ab, dass die beiden unteren Zahne, besonders bei den Weibchen, dichter aneinander gerückt sind und der dritte obere auch beim Männchen bestimmter erkanntwird; die Krümmung der Mittelschienen beim Männ- chen ist etwas sichtbarer als in der ersten Abtheilung, a. Die Fühler und Füsse zeigen eine beträchtliche Ge- schlechtsdifferenz, insofern der Fächer beim Männ- chen wohl doppelt so lang ist wie beim Weibchen und die hinteren Tarsen des ersteren auch viel länger sind als die weiblichen. Dagegen sind die zwei unteren Zähne der Vorderschienen beim Weibchen einander mehr genähert als beim Männchen. 3. Str. Horsfieldii: ater, nitidus, thoracis lateribus albo- marginatis, scutello punctis duobus albis; elytris pallido- nigroque variegatis, punctis quatuor albis ; pedibus piceis, — Long. 6 lin. Campulipiis Horsfieldii Mac Leay Illustr. 14. 2. c. fig. Vaterland : Vorgebirge der guten Hoffnung. Ein Männ- chen in Germar'Sj zwei Weibchen in der Universitäts Samm- lung. Schwarz, glänzend, punktirt; das Kopfschild viereckig, ausgerandet, die Fühler ziegelfarben, mit brauner Kolbe. Das Halsschild ist beim Männchen tiberall dicht punktirt , beim Weibchen sind die Punkte in der Mitte weniger dicht als am Rande; der Seitenrand ist gelblichweiss , das Schildchen ist schwarz, mit 2 gelblichweissen Punkten. Die Deckschilde 401 sind an den Seiten verworren pnnklirt, in der Mitte ordnen sich die Punkte in Längsreihcn, sie sind l)cim Männchen gelb mit schwarzem Anssenrande, Spitze und MillclUeck; beim Weibchen breitet sich die schwarze Farbe mehr aus, und die gelbe bildet nur einen nach der Wurzel zu sich erwei- ternden, nicht scharf begriinzten Längsstreif. Die After- decke liat beim Manne auf jeder Seite einen grossen weissen Wurzelfleck, der sich beim Weibchen in zwei kleinere Pun- kte auflöst. Der Unterleib hat fünf gcil)lichwcisse Seitenflecken und die Vorderbrust einen grossen an jeder Seite. Die Fiisse sind pechfarben, die Yordersten beim Männchen heller. — Im ßrcge'schen Preisyerzeichniss ist diese Art als Stripsifer guttatus Dej. (No. 447) aufgeführt. b. Der Fühlcrfächer ist bei beiden Geschlechtern gleich gross, auch sind die hintereren Tarsen der Männchen relativ nicht länger als die der Weibchen. Diebeiden unteren Zähne der Vorderschienen stehen bei beiden Geschlechtern einander näher , und der mehr entfernte obere lässt sich auch beim Männchen recht bestimmt erkennen. Letzteres ist übrigens wohl immer um Yj X kleiner als das Weibchen; ein Verhältniss, das bei den andern Arten nicht vorzukommen scheint. *4. St. Zebra, Prom. b. sp. Stripsipher Zebra Gor. et PercJi. Mon. 98. 2. tb. 12. f. 1. Var. Stripsipher niger Gor. et PcrcJi. Mon. 99. 4. tb. 12. f. 3. Die angeführte Abänderung unterscheidet sich nur da- durch, dass Halsschild und Decken einfarbig schwarz sind. — H. Mac Leaij bildet, um nach seiner Weise eine Einthei- lung der Gattung Campulipus in fünf Sektionen zu Wege zu bringen, aus Zebra und niger sogar die verschiednen Sektionen Zebraei und nigri. — D. Agenius. Lepclel. et Serv. Enc. meth. X. B. p. 702. — Gor. et Perch. Mo- nogr. p. 23. — Campulipus Kirhy zool. Joiirn. III. pag. 154. Diese kleine Trichiengruppe hat eine manigfache und vielseitige Berührung zu den übrigen ; allein grade die Vielseitigkeit derselben macht es unmöglich, sie mit irgend einer anderen ganz zu verbinden. Ihre Kopfbildung scliliesst sich durch den schmalen, langen, nach vorn verengten cly- (2. Band 2. Heft.) 26 /i02 peus, dessen Seiten hcrabgebogen sind, während das iUisser- stcEnde ausgehuclitet ist, ganz an die derGrnppen Trigonopel- tastes und Trichius; allein eine nicht unbeträchtliche Ge- schlechtsdifferenz im Fiihlerfächer harmonirt am meisten mit den ersten Abtheilungen der Slringophori. Der beim Männ- chen ziemlich kreisrunde, beim Weibchen quer elliptische, an den Seiten leicht winkelige, stärker punktirte, nackte Protho- rax ist Gruppeneigenheit; desgleichen sind es die ziemlich langen, flachen, nach hinten etwas zugespitzten, den Rumpf fast ToUkommen verhüllenden Flügeldecken, auf denen zwar zerstreute Punkte stehen, aber weder Furchen noch Rippen bemerkt werden. Sie sind, gleich wie der grösste Theil des Körpers, nackt, nur die Brust hat ein weiches, abstehendes, zerstreutes Haarkleid. An den Vorderschienen haben beide Geschlechter drei spitze Zähne in gleichem Abstände yon ein- ander, nur der obere ist beim Männchen etwas kleiner. Da- bei sind sie, gleich den übrigen, borstig behaart, und die hintern \ier haben oberhalb einen Zahn nebst steifen Stacheln. Während diese Bildungen mit Stringophorus ziemlich harmo- niren, so weicht die ganz auffallend starke Krümmung der Mittelschienen beim Männchen sehr vom Typus dieser Gruppe ab, und schliesst sich an den Ton Clastocnemis und Gnori- mus; allein die beträchtlichere Länge der Tarsen, besonders die auffallende Länge der hinteren beim Männchen, ist ein Charakter, der in dieser Weise nur noch den Eriopeltastis und den ersten Sektionen Ton Stringophorus zukommt. Da- bei aber harmonirt Agenius durch die geringere Grösse der Männchen wieder mit den Stringophoris der letzten Abthei- lung, so wie mit Clastocnemis und Stegopterus, zwischen welche Gruppen wir die yorliegende deshalb einschoben. — Nur eine Art ist bekannt, nehmlich: *A. limbatus. Pr. b. sp. Lepell et Serv. Enc. meth. T. X. B. pag. 702, — Gor. et Perch. Mon. 95. 1. tb. 11. f. 4. — Melolontha limbata Oliv. Ent, I. 5. p. 59. 82. tb. 9. f. 100. Enc. meth. VII. 33. 108. Trichius limbatus Schönli. Syn. Ins. III, 106. 19. 403 E. Clastocnemis. Ä^ob. Tiichiiis Schönh. Stripsiplier Gor. et Pctch. Wir >Yaren anfangs geneigt, diese Gruppe mit der vo- rigen zu verhinden, und haben sie daher auch oben bei An- gabe der Beziehungen, in »eichen die Gruppen zu einander stehen, nicht mit berücksichtigt; allein eine spätere genaue Untersuchung hat uns gezeigt, dass auch sie Gruppenrechte in Anspruch nehme. Schon der tief ausgeschnittene, an bei- den Lappen zugespitzte und zuriickgebogene clypeus entfernt Clastocnemis, bei sonst ziemlich breiter Kopfform, bestimmt Yon Agenius. Dazu kommt, dass die Geschlechtsdifferenz im Fühlerfächer \iel geringer ist, und dabei in der Form des- selben sich die Gruppe an Platygenia anschliesst. Fernere Un- terschiede bieten der an den Seiten mehr abgerundete, \öllig elliptische, beim Weibchen aber ebenfalls stärker punktirte Vorderrücken dar; und die viel breiteren, kürzeren, fast kreisförmigen, tief reihig punktirten Flügeldecken, welche in- dess auch haarlos sind. Noch mehr Gewicht legen wir auf die kürzeren dickeren Beine, deren Vorderschieneu beim Männchen bloss zwei Zähne haben, während die mittleren eben die- ses nicht bloss noch stärker gekrümmt sind, sondern auch ia der Krümmung einen Ausschnitt besitzen, und vor diesem eine Reihe starker langer Borsten an ihrer scharfen Kante. Trotz dem weichen die hinteren Tarsen beider Geschlechter kaum in der Länge von einander ab, sind überhaupt nur kurz, und erinnern an die von Myoderraum und Platygenia. Unterhalb ist der Leib, gleich wie die Beine, in den tiefen Punkten, die alle Theile bedecken, mit kurzen gelben Borsten besetzt; welche bei dem, im Ganzen etwas kleineren, Männchen sowohl die Kehle, als auch besonders die Brust zwischen den Tier hinteren Hüften dicht überziehen, während beim Weibchen wenigstens die letztere nackt ist. Die einzige bekannte Art findet sich im Tropengebiet des westlichen Afrika's und ist: *C1. maculatus.* Sierra Leona. Trichius sexguttatus Schönh. Syn. Ins. III. 106. 21. Afzel. in app. p. 42. 63. (O) 26* 404 Strii)sii)her sexmaculatus Gor. et Perch. Mon. 97. 1. tab. 11. iig. 7. ($) Tricliiiis quadiimaciilatus Schöiih. Syn. Ins. III. 107. 22. ^fsc?. in api). p. 45. 64. (cf) Ti'icliius qiiadrimaculatns und sexgnttatiis u4fzel. 1. c, die Herr Commcrcieiirat]i Schö/iherr ebenfalls die Güte ge- habt hat, uns znr Ansicht mitzuthcilen, können nach einer genauen Prüfung nur für Männchen nnd Weibchen einer Art gelten. Dafür spricht die völlige Uebercinstimmung der Ge- stalt nnd der Verhällnisse aller einzelnen Theile; dafür die bei ersterem stark gekrümmten und in der Mitte tief ausge- schnittenen, hei letzterem graden Mittelschienen; dafür endlich die Differenz in der Stärke der Punktirung, die auf dem Hals- schilde des Weibchens analog wie bei Ag. limbatus u. a. et- was stärker ausgedrückt ist. Die geringere Grösse des Männchens und die yerschie- dene Färbung können nicht füglich Anstoss geben, um so weniger, da sich letztere leicht auf die des Weibchens zu- rückführen lässt. Bei dem im Allgemeinen helleren Männ- chen hat auf den Flügeldecken die rothe Farbe, welche bei dem Weibchen nur in drei unter einander gestellten Flecken auf jedem der schwarzen Deckschilde auftritt, die Oberhand gewonnen, so jedoch, dass die zwei schwarzen Flecke, die auf jedem noch yorhanden sind, dem schwarzen Räume zwi- schen den rothen Flecken des Weibchens entsprechen. — Beide Geschlechter dieser Art sollen in einem der näch- sten Hefte yon Burm. gener. lusect. abgebildet werden. F. Stegopterus. JVob.*) Unter den Trichiengruppen ist diese eine der eigenthüm- lichsten, wenn sie sich gleich durch das breite, leicht ausge- höhlte, Torn ziemlich tief ausgeschnittene Kopfschild innig an Stringophorus anschliesst. Eine leichte Geschlechtsdifferenz in dem beim Männchen grösseren Fühlerfächer scheint diese Verwandtschaft zu unterstützen, gegen welche übrigens der *) Diese Untei'gattiing entspricht der Section Trichii Tetra- ophthalmi bei Kirhy. Zool. Joiirn. III. u. Mac Leny; einen grösse- ren Angenkiel, als bei den anderen Trichien , konnten wir nicht entdecken. 409 mehr gestreckte, höher gewölLte Kürperhau, der laug und weich behaarte Vorderrücken und die ebenso behaarte Unter- seite, yor allem aber die langen Flügeldecken, sehr bestimmt sprechen. An den Beinen ist eine sehr ausgezeichnete Ge- schleclitsdifferenz nicht zu yerkcnnen. Beim Männchen sind sie in allen Theilen, zumal ihre Fiissc, \icl schlanker und zierlicher, so wie auch stärker behaart an der Innenseile ; dann haben die schmalen Vorderschienen nur zwei Zähne, während die breiten, fast liandförmigen der Weibchen mit drei sehr breiten, starken Zähnen bewehrt sind. An den Mittel- beinen sind die Schienen der Männchen sichtlich gekrümmt, und ausserhalb, wie die geraden der Weibchen, mit einem Zahn bewehrt; die hinteren weichen nicht ab, als bloss in der relativen Dicke, welche beim Weibchen beträchtlicher ist, während die Füsse der Männchen sehr yiel länger sind. Auch die stärkere Punktirung der Weibchen auf Vorderrücken und Flügeldecken erinnert an ähnliche Verhältnisse bei Osmoder- mum, Agenius und Clastocnemis; so wie eine leichte Erhe- bung des Mesosternums zwischen den Hüften an die Stringo- phori der zweiten Abtlieilung. Von den zwei früher bekannten Arten Südafrika's weicht die dritte, welche hier zuerst bcscliricbcn wird, durch lange, einzelne, greise Haare auf den Flügeldecken am meisten und eigenthümlicher ab. *1. St. Yittatus. Pr. b. sp. Cetonia vittata Fair. Syst. EI. II. 150. 76. h. Ent. Syst. I. II. 143. 63. Tricliiiis vittatus Schönli. Syn. Ins. III. 104. 11. Gor. et PercJi. Mon. 83. 1. tab. 19. iig. 5. Melolontha Zebra Oliv. Ent. I. 6. 34. 73. tab. 7. fig". 75. ed. Jl- lii;. p. 77. 73. Enc. metli. VII. 50. 94. Trichiiis Zebia Giier. Icon. d. regn. anim. tab. 26. fig. 3. — Gratj. Anim. Kingd. XIV. tab. 35. üg. 3, Scarabaeus tomentosiis Dcyccr. Ins. VII. G44. 46. tab, 48. fig. 8. Melolontha surinamensis Herbst. CoL III. 71. 18. tab. 23. tig. 7. Enc. meth. tab. 154. üg. 16. Voet. Col. ed. Panz. I. 43. 60. tab. 7. Iig. 60. *2. St. suturalis. Pr. b. sp. Trichiiis suturalis Gor. et Perch. Mod. 84. 2. tab. 5. fig. 6. 406 *3. St. septus*; aeneo-iiigev, nitidus, punctatns, flavo- pilosus; clylris seriatim pimctatis, fnsco-testaceis, sulura margineque omni nigris. Long. 5 lin. Im südlichen Africa. Gcrmar's Sammhing. Dem St, \iltalusTenvandt, aber noch nicht halb so gross. Kopf dicht punktirt, schwarz, mit langen, gelblichgrauen Haaren einzeln besetzt; Stirn eingedrückt, Kopfschiid vorn ausgerandet, mit gerundeten Ecken, Halsschild etwas brei- ter als lang, Seiten schwach gerundet, \orn wenig verengt, hier breit ausgerandet, mit vorstehenden Yorderecken, Hin- terrand schwach zweibuchtig, fast gerundet, Hinlerecken nie- dergebogen, fast rechtwinkelig. Die Oberüäche des Halsschil- des ist dicht punktirt, schwarzlich erzfarben , mit langen gelb- licligrauen Kardien nicht sehr dicht besetzt. Schildchen me- tallisch schwarz, punktirt, Deckschilde etwas gewölbt, mit nicht ganz regelmässigen Reihen eingestochner Punkte, auch finden sich zerstreute Punkte auf den Zwischenräumen, und einzelnen langen gelblichgrauen Härchen; braungelb, der Seiten- rand in beträchtlicher Breite, der Hinlerrand, die Naht und der äusserste Saum an der Wurzel sclnvarz. After jäh herabge- bogen, schwarz, gelblichgrau ziemlich dicht behaart. Un- terseite schwarz, glänzend, ziemlich dicht und lang behaart. Beine schwarz. G, Trigonopelt.istes. Nob.*) Von dieser Gruppe habe ich nur eine Art, den Tr. delta auf. in natura gesellen, doch beide Geschlechter. Sie hat genau die Kopfbildung der ächten Trichii, namentlich das nach vorn verschmälerte, an den Seiten zurückgebogene, am Ende ausgebuchtete Kopfschild, und keine Geschlerhtsdiffe- renz in den Fühlern. DerProlhorax nähert sich in der Form sehr dem von Stegopterus , ist aber etw as schmäler und viel flacher; die mehr hervorragenden hinteren Ecken entfernen ihn von der ächten Trichien- Bildung. Dagegen ist der übrige Rumpf, mit sammt den Flügeldecken, ganz wie bei Trichius. Mit dieser Galtung harmonirt auch die ganze Bildung der *) Diese Untergattung entspricht den Trichiis Archimediis bei Mttc Leaij und den Archimediis (T. delta) xind Euclidiis (T. trian- guliim) bei Kirby Zool. Joiirn. IH. 407 Beine sehr, und der einzige Unterschied liegt elien darin, dass die Weibchen von Trigonopeltastes noch einen dritten schar- fen Zahn in der Mitte an den Vorderschienen besitzen, der allen ächten Trichien fehlt. Dadurch dass die beiden anderen unteren Zähne dieser Schienen viel dichter an ein- ander gerückt sind, nähert die GeschlechtsdifTerenz die- se Gattuni^ den Stringophoris der Abtheilung B. a., wo jedoch beide Geschlechter drei Zähne an den Vorderschienen ha- ben. — Eigenthümlich ist endlich Trigonopeltastes durch das ganz zarte, feine, kurze, angedrückte Haarkleid, -welches alle Körpertheile, aber kaum die maltgefärbten mit einigen Punktreihen versehenen Flügeldecken überzieht. Die Hinter- schienen haben ihren zackigen Zahn auf der oberen Kante; am Hinterleibe ist das vorletzte Bauchsegment sehr gross, wie bei Trichius, und am Mesosternum kein Höcker erkenn- bar, weil die Hüften auffallend nahe neben einander stehen. Die hellen Zeichnungen bestehen übrigens nicht aus Schup- pen, wie oben in der Synopsis gesagt ist, sondern sind eine Färbung, die der Oberfläche selbst inwohnt, und die ebenso beschaffen ist, wie der weisse After bei Eriopellastes oder die weissen Flecke bei Trichius. Hierher 3 amerikanische Arten: *1. T. delta. Am. bor. Trichius delta. Fahr. Syst. El. II. 133. 12. Ent. Syst. 1. II. pag-. 122.- 14. — Herbst. Col. III. 186. 1. tab. 27. fig. 12. — Schönh. Syn. Ins. III. 106. 15. — Gor. et Perch. Mon. 91. 9. tab. 10. lig. 7. Cetonia delta Oliv. Ent. I. 6. 64. 79. tab. 11. fig. 107. ed. IIU. Syn. Ins. III. 103. 10. Gyll. in app. p. 40. Scarabaeus fasciatus Dcgcr Ins. IV. tb. 10. f. 19. (non descr.) sind wie ich glaube nicht von zonatus Terschieden. Die Zeich- nungen sind im Wesentlichen dieselben, wenn sie aucli in der Ausdehnung sehr abweichen. Die schwarzen Binden sind nämlich weniger ausgedehnt und der Länge nach Abänderun- gen unterworfen. Der schwarze Schulterfleck ist wie bei Tr. zo- natus dreieckig. Er hat auch den kurzgeschornen Filz und eine ähnliche Halsschildzeichnung. Die männlichen Exempla- re haben eine ganz schwefelgelbe Binde auf dem vorletzten Segment und auf dem Yorhergehenden Querstriche (Tr. abdo- minalis Dej.). Bei manchen Exemplaren sollen diese weissen Zeichnungen ganz fehlen ; immer gehen sie den Weibchen ab. — In Oestreich, Frankreich und im übrigen südlichen Europa. 413 Obgleich dieser Kilfer im Norden von Europa nicht Yor- kommt, so stellt ihn doch Degecrs Ab])ildimg deutlich dar; seine Beschreibung gehört aber zu Tr. fasciatus Linn. *3 T. succinctus. Dahuria. Scarabaeus succinctus Pnllas Icon. 18. 19. tab. 8. fig. 19. Melolontlia snccincta Hcrhst. Col. III. 181. 129. tab. 27. iig. 11. Enc. method. tab. 156. lijj. 18. Tricliiiis daliiuiciis Gehl. Act. mosq. VI. 129. 4. — Gor. etPerch. I\Ion. 87. 5. tab. 10. fig. 3. *4. T. piger. Am. bor. Fair. Syst. El. II. 132. 8. Ent. Syst. I. II. 122. 13. — ScJiönh. Syn. Ins. III, 105. 14. — Gor. et Perch. Mon. 89. 7. tab. 10. flg. 5. Cetonia pigra Oliv. Ent. I. 6. p. 64. 78. tab. 7. fig. 54. ed. II- lig. II. 183. 78. Enc. meth. V. 429. 97. tab, 161. Iig. 27. Melolontlia pigra Herbst. Col. III, pag. 191. 4, Var. b. Trichius aflinis Gor. et Pcrch. Mon. 93. 11. tab. 11. flg. 1. Trichius assimilis Kirhj Faun. bor. amer. 137. 187. 2. Var. c. Trichius Drummond Gor. et Pcrch. Mon. 88. 6. tab. 10. fig. 4. Trichius rotundicollis K'trhj 1. c. 138. 188/3. (bjj die Oberhand gewonnen. Die Deck- schilde sind hier braun und am Aussenrand sind von der Grund- farbe nur drei grosse, metallisch schwärzliche Flecken übrig ge- blieben. Bei Tr. piger ist die Farbe dieser noch mehr zusam- mengeschrumpften Flecken braun 'geworden, die Behaarung ist dichter und erscheint wie geschoren. Trichius bistriga Newvi. ist sicher auch nur eine, wie es scheint, seltnere Ab- änderung dieser Art, die ich nicht selbst gesehen habe. Die Grundfarbe der Deckschilde ist bei dieser nämlich schwarz. Was die braunen Zeichnungen derselben betrifft, so sind diese wie bei den Exemplaren, die zwischen affinis und Drum- mond in der Mitte stehen ; die gelben Querbinden sind schmal, nehmen aber neben der Naht überhand und vereinigen sich mit denen der andern Seite, so dass sie hier eine Längsbin- de bilden. 5. T. bid ens. Am. bor. Trichius bibens Fair. Syst. El. II. 132. 8. Ent. Syst. I. II. p. 128. 8. (err. typograph.) — ScMnh. Syn. Ins. III. 105. 31. — Gor. et Perch. Mon. 95. 12. tab. 11. lig. 2. Cetonia bidens Oliv. Ent. I. 6. p. 62. 75. tab. 10. fig. 87, ed. IlUg. IL 182. 75. Enc. meth. V. 428. 84. tab. 161. lig. 18. Melolontha bibens Herhst. Col. III. 182. 130. 413 I. Gnorimus *). Lepcll. et Sem, Enc. ineth. X. B. p. 702. — Gor. et Perch. Mon. pag. 26. Mannichfaclie Verhältnisse zeichnen diese letzte Trichien- £,riippe aus und stellen sie in eine Bezieluing sowohl zu Os- modeinium, als auch zu Platygenia. Von ersterer hat sie eine gewisse Aehnlichkeit in der Koplhildung, insofern der breite, massig vertiefte, doch in der Mitte wieder erhöhte clypeus einen heim Männchen \iel stärker erhabenen Vorder- rand zeigt, dessen Mitte ziemlich tief ausgeschnitten ist; dabei ist seine Fläche, gleich der des ganzen Rückens, völlig nackt. An den Fühlern felilt die Geschleclitsdifferenz ganz, auch im Prothorax, der völlig die Umrisse vonStringopliorus besitzt. Aber die Flügeldecken sind in der Mitte viel brei- ter, flacher und hinten stumpfer. Erinnern nun auch diese Verhältnisse sehr an Tricliius, so ist doch der hervorragen- de, hier zweihöckerige Theil des Hinterleibes kürzer und stumpfer, und die Vergrösserung des vorletzten Bauchsegmen- tes nicht so bedeutend, wie bei Tricliius oder Trigonopel- tastes, welche beiden Gruppen darin harmoniren. Vom Bau der Beine im Ganzen bemerke ich, dass sie zwar plumper sind als die der Trichii, aber doch ähnlich, zumal auch in der bei beiden Geschlechtern gleichen, zweizahnigen Bildung der Vorderschienen; indess sinddie Krallen derFüssekürzeruud der Stiel des onychiura ist länger. Hiezu kommt, als Haupt- iinterschied , die starke Krümmung der Mittelschienen beim Männchen, welche sich ganz wie bei Agenius verhält, also in der Krümmung selbst keinen tiefen Ausschnitt zeigt, wie bei Platygenia und Clastocnemis. Merkwürdig ist übrigens noch die dichtere Behaarung der männlichen Fusssohlen, und die stärkere zweihöckerige Erhebung des letzten weiblichen Rük- kensegmentes. Dieselbe fehlt zwar den Männchen nicht ganz, bleibt indess kleiner; dafür aber tritt daran ein leichtes Haar- kleid auf, welches den Weibchen fehlt. Ueberhaupt sind die Gnorimi mit den Stringophoris die nacktesten Trichien. Alle *) Diese Untergattung- nennen Kirby und Mac Leay Trichii aleurosticti. — 416 4 Arten haLen in der Regel weisse, aber nicht, wie es in der Uebersiclitstabelle gesagt ist, aus angedrückten Haaren gebildete, sondern denen der Tricliien ähnlich Flecke auf den Deckschilden, welche jedoch manchen Individuen auch ganz fehlen. ♦1. G. octopunctatus. Europa. Gor. et Perclu Mon, 101. 2. tb. 12. f. 5. — Helfer Annal. de la soc. Entom. d. Franc. II. 495. Trichius octopunctatus Fahr. Syst EI. II. 131. 3. Ent. Syst. I. II. 119. 3. — Payl:. Faun. Sue. II. 199. 2. — Gyll. Ins. Suec. I. 54. 3. — Panz. Faun. German. XLI. 14. — Schönh. Syn. Ins. III. 102. 8. Melolontha octopunctata Herhst. Col. III. 169. 125. tb. 27. f. 7. Scarabaeus variabilis Linn. Faun. Suec. n. 402. Scarabaeus variabilis fem. Linn. Syst. Nat. I. II. 55S. 79. Cetonia variabilis Oliv. Ent. I. 6. 60. 73. tb. 4. f. 27. ed, Illig II. p. 179. 73. Enc. metli. V. 428. 91. tb. 161. f. 16. et tb. 156. f. 14. Trichius variabilis Duft. Faun. Austr. I. p. 175. 3. — Trans- act. of tlie entom. Soc. of London. I. 1807. pag. 81. tb. 1. Aleurostictus variabilis Curtis brit. Entom. tb. 286. Voet. Col. ed. Panz. I. 27. 42. tb, 5. f. 42. et 26. 40. tb. 5. f. 41. * 2 G. decempunctatus: niger, thoiacis yitta laterali ero- sa maculisque quatuor impressis, all)idis, elytris punctis quinqiie albis, pygidio basi fascia alba. — Long. 8 lin. Var. b. elytris flavo-lateritiis. Melier Ann. de la soc. Entom. d. Franc. II. 495. tb. 17. B. f. 12. In der Madonischen Gebirgskette des nördlichen Thei- les yon Sicilien. Gcrmar's Sammlung. Der vorigen Art verwandt, aber kleiner, 7 — 8 Linien lang, verschieden gefürb^ und die Deckschilde nicht genarbt. Kopf fein und dicht punktirt mit breiter aber seichter, oft unterbrochner Längsfurche in der Mitte, an den Seiten schmal gerandet, eine ziemlich breite, innen zackig ausgeschnittne Längsbinde des Seitenrandes, zwei Querflecke dicht über dem Schildchen, ein Fleck beiderseits vor der Mitte neben dem Seitenrande, ein anderer oft verdoppelter Fleck beiderseits neben der Längsfurche in der Mitte, in der Punktiruug aus- gespart und eingedrückt, gclblirhweiss, wie mit gelblichweissem Lack überzogen, aber nicht, me. Helfer angiebt, mit Schup- pen ausgefüllt. Schildchen dicht punktirt. Deckschilde matt. an einzeln nnd verloschen punktirt, mit drei wenig erhabnen, schwa- chen Längskielen, Ton denen der Ton der Schulter ausgehen- de bald ganz yerlischt. Auf jedem Deckschilde finden sich fünf gelblichweisse Punkte, die zAvei schiefe, in der Mitte der Naht zusamnienstossende Querlinien bilden. Afterdecke schwarz, mit breiter gelblichweisser, nach hinten ausgezackter Wurzel- binde. Unterseite schwarz, die Brust gelb behaart, die Ringe des Hinterleibs mit gelblichwcissem Seitenfleck. Beine schwarz, die mittleren Schienen des Männchens an der Wur- zel stark gekrümmt. Die Grundfarbe der Deckschilde ändert nach Helfer schwarz und blass rothgelb ab, icli habe nur die letztere Ab- änderung vor mir. Unter meinen Exemplaren befindet sich ein Weibchen, wo die ersten Leibringe unten rothgelb sind. Der Käfer wird leicht ölig; alsdann yerschwinden die gelben Zeichnungen und die Deckschilde erhalten etwas Glanz. Er lebt in faulen Eichenstämmen, wo Helfer auch die Lan'e beobachtete. 3. G. Bartelsii: „ater, nitidus, supra albo - maculatus, elytris testaceis, margine maculaque scutellari quadrata nigris, pygidio basi late albo-fasciato, segmentorum mar- ginihus albo-notatis" Fald. Long. 7V2 lin- FaUlerm. Col. Pers.- Armeniac. 289. 270. tb. 9. f. 2. Vaterland: Armenien. „Ungefähr Ton der Grösse und Gestalt des G. nobilis. Der Kopf ist sehr lang, dicht verworren punktirt, schwarz, der Scheitel unregelmässig eingedrückt, an den Seiten vor den Augen tief ausgebuchtet, der clypeus vorn breit und tief ausgerandet, oben mit 2 Kielen, vorn rothbraun, die Spitze der Palpen gelbroth. Das Halsschild ist an der Ba- sis stumpf gerundet, am Rande schwach verdickt, mit vortre- tenden, sehr herabgebogenen Ecken, an den Seiten in der Mitte erweitert, gerundet, gerandet, der Rand gekerbt, vorn schief verengt. An der Spitze ist es seicht aber breit aus- gerandet, der Rand selbst sehr glatt, und die Vorderecken stumpf, auf dem Mittelfeld ist es eben, an der Seite vorn und hinten niedergebogen, schwarz, glänzend, grob, tief und dicht punktirt, in der Mitte hat es eine Längsfurche und ist (2. Band 2. Heft.) 27 418 mit zwölf leicht eingedrückten weissen Flecken versehen. Das Schildchen ist schwarz, grob und ziemlich zerstreut punktirt, hinten gerundet. Die Deckschilde sind lang, in der Mitte erweitert, hinten wenig \erengt; an der Spitze einzeln stiimpf gerundet, mit aufgel)Ognem Rande, oben eben, mit undeut- lichen Längskielen, zerstreut und fein punktirt, gelb, schwarz gesiUimt und mit einem viereckigen scliwarzen Flecke neben dem Schildchen versehen, ausserdem mit neun ungleichen, schwach eingedrückten, weissen Flecken auf jedem; die Naht ist nur wenig erhaben. Der Körper ist unten scliwarz, glän- zend, undeutlich ledernarbig, die Brust ist sparsam roth be- haart; der Hinterleib sehr kurz und sparsam behaart, jeder- seits mit vier runden weissen Flecken an den Seiten der Rin- ge, die Afterdecke sehr hervorragend, an der Spitze tief gekielt, sehr schwach ledernarbig, kurz imd sparsam behaart, an der Basis mit einer breiten weissen Binde und kleinen, weissen, schwach eingedrückten Flecken jederseits auf der Mitte des Discus. Die Füsse sind undeutlich punktirt, leicht behaart, roth, die Vorderschienen mit zwei scharfen Zäh- nen." Fald, 4. G. subcostatus: „viridi-cupreo-micans, supra albo- maculatus, clypeo excavato, elytris lividis, subaeneis, ob- solete-costatis, crebre rugoso-punctatis; corpore subtus subvilloso" Fald. Long. 7 — 8 lin. Fnhlcrm. Col. Pers.- Aimeniac. 288. 2G9. tab. 9. üg. 1. Trichiiis subcostatus Mcnclr. Catal. rais. 188. 822. Vaterland: Armenien. „Von Grösse und Gestalt des G. nobilis, nur sind die Deckschilde hinten geAvöhnlich mehr erweitert. Der Kopf ist metallisch kupfergrün , sehr dicht und verworren punktirt, auf dem Scheitel mit einem Kiele, der clypeus abgestutzt, ziem- lich tief ausgerandet , vor der Spitze ausgehöhlt. Die Fühler sind pechfarben; das Halsschild ist rund, nach vorn verengt, an der Basis stumpf gerundet, mit schwacher doppelter Aus- buchtung, die Ecken vorragend, niedergebogen; an der Spitze breit ausgerandet, die Vorderecken vorragend, stumpf, auf- gerichtet; die Oberfläche ist massig gewölbt, grob und dicht punktirt, kupfergrün glänzend, auf dem Mittelfeld mit /il9 einer Längsfurche , auf beiden Seiten mit einem sclimaleu Eindruck yerselien und iiat zwölf kleine weissliclie seicht ein- gedrückte Flecken. Das Schildclien ist fast dreieckig, me- tallisch grün, mit dicken zerstreuten ruukten. Die Deck- schilde sind lang, blass , mit grünem Metallschinimer, an den Seiten etwas gerundet, an der Spitze jedes einzelne yöllig ge- rundet , und hier wenig klaffend. Auf der Überfläche sind sie sehr e])en und jedes hat vier undeutliche Leisten, yon denen die erste und zweite von der Naht weg etwas erliabner sind, sie sind überall dicht runzlich punktirt, ausserdem jedes mit sechs weissen, seicht eingedrückten Flecken versehen. Die Schwielen an der Schulter und an der Spitze sind sehr hervortretend, et- was glätter. Unten ist der Körper ziemlich glänzend, fast le- dernarbig, die Brust ziegelfarben, behaart, der Hinterleib dünn behaart und stark vorstehend, mit fünf kleinen weissen Flecken an den Seiten der einzelnen Ringe. Die Afterdecke ist an der Spitze mit zwei undeutlichen Höckern versehen, feiner leder- narbig, und hat acht ungleiche Flecken. Die Füsse sind ku- pferfarben, glänzend, grob punktirt, etwas behaart." Fahl. *5. G. nobilis. Europa. Gor. et Pcrch. Mon. 100. 1. tab. 12. fig. 4. Scarabaeus nobilis Liini. Faun. Suec. n. 401. Sj'st, Nat. I. II. 558. 81. — Uonov. nat. bist. of. brit. Ins. V. 37. tab. 154. fig. 1 —3. Trichius nobilis Fahr. Syst. El. II. 130. 2. Ent. Syst. I. II. 119. 2. — Paiß. Faun. Suec. II. 199. 3. — Pnnz. Faun. Germ. XLI. 13. — G>/U. Ins. Suec. I. 54. 2. — Latr. Gen, Crust. et Ins. II. 123. 2. Hist. nat. des Crust. et Ins. X. 230. — Diiftschm. Faun. Austr. I. 174. 2. ~ Schönh. Syn. Ins. III. 100. 7. — Rritzeb. Forsti7is. I. 85. tab. 3. iig. 17. Cetonia nobilis Oliü. Ent. I. 6. p. 59. 72. tab. 3. Iig. 10. a. b. c. ed. lUig. II. 178. 72. Enc. nieth. V. 427. 90. tab. 156. fig. 3. Melolontha nobilis Jlcrhst. Col. III. 165. 124. tab. 27, fig. 6. Scarabaeus viridulus Deijccr. Ins. IV. 297. 26, Scarabaeus variabilis (f L'inn. Syst. Nat. I. II. 558. 79. Voet. Col: ed. Panz. I. 19. 28. tab. 4, fig. 28. 6. G. maculosus; Am. bor. Cetonia maculosa. Knoch. N. Beitr. I. 109. 2. tab. 2, fig. 2. ' Tiichius maculosus. Schönh. Syn. Ins. III. 106. 18. Trichius Bigsbii. Kirhj Zool. Journ. III. 155. tab. S. fig. 7. Faun. bor. amer. 136. 186. 1. Gnorimus dissimilis Gor. et Perch. Mon. 102, 3. tab. 12. flg. 6. 27* 120 Schönherr Synon. lus. (III. p. 108. 59.) führt noch eine Anzahl Arten der Gattung Trichius auf, die aber sämmtlich nicht zur Familie der Melitophila gehören und Ton den neuern Entomologen auch aus derselben entfernt sind. Es sind diess alle, die Ton No, 29. T. lineatus an aufgezählt, und zum Theil im Appendix beschrieben sind. Auch alle von Wiedeinann in verschiedenen Zeitschriften publicirten Arten von Trichius gehören nicht zu dieser Familie, sondern zu der der Antho- bii Lalr, Hier sind daher nur diejenigen noch einzeln er- wähnt, die Ton Schönherr an yorgedaclitem Orte unter den echten Trichiaden aufgeführt, oder die \on neuern Schrift- stellern dafür gedeutet und beschrieben sind: 1. Cetonia clathrata Oliv. Journ. dhist. natur. III. 92. tb. 6. f. 2. Trichius clathratus Schönh. Syn. III. IOC. 4. Aus Cayenne. Ich habe das citirte Werk von Olivier nie zu Gesicht bekommen können, kann daher über diese Art nichts bemerken. 2. Trichius hirtus Fuhr. Syst. El. II. 134. 19, der von H. Hope (Col. Man. p. 58.) für einen Trichiaden gehal- ten wird, gehört wie bereits Ilitger Mag. IV. 70. 19. und Schönh. Syn. Ins. III. 1-16. 7. angeben, zur Familie der Anthobii Latr. 3. Trichius pallidipennis Schönh. Syn. Ins. III. 105. 12. Gijll. in app. 40. 61. gehört, da er ungleiche gespaltne Klauen besitzt, nicht zur Familie der Trichien und ist wohl eine Anisoplia oder ein Dichelus. 4. Trichius parvulus Genn. sp. ins. 131. 291. ist eben- falls kein Trichius, sondern eine Anisoplia und zwar Me- lolontha lineata Fahr, var., der mit Unrecht Nordafrica als Vaterland zugeschrieben wird. 5. Trichius quadrilineatus Hope Zool, Mise. p. 24. ans Nepal ist in das Verzeichniss der bekannten Arten nicht mit aufgenommen, da die davon gegebne Diagnose weder zur Erkennung der Art, noch der Gattung hinrei- chen dürfte« V. lieber die Fortpflanzungsweise der Libellulinen. Von C. Th. von iSiebold in Danzig. Jdjs ist nicht zu läiignen, dass durch die geistreichen Be- mühungen neuerer Naturforscher das Heer der Insekten jetzt ziemlich vollkommen geordnet übersehen werden kann, wo- durch das Studium der Entomologie ausserordentlich erleich- tert und zweckmässiger gefördert wird. In gewisser Hinsicht wurde aber dieser Gewinn für die Wissenschaft nicht ohne grosse Opfer errungen; wie vieler Entomologen Mühe und Zeit sind nicht seit Linnc an die Vervollkommnung des Sy- stems der Insekten gesetzt worden! Auch wurde von man- chen der Zweck ganz über das Mittel vergessen, und so kam es denn, dass unser Jahrhundert bis jetzt gegen das letzt verflossene, in Bezug auf die Naturgeschichte der In- sekten, unverhaltnissmässig wenig Fortschritte gemacht hat. Erst in ganz neuerer Zeit hat man wieder angefangen, die- sen wichtigsten Theil der Entomologie neu zu bebauen. Wel- che Früchte sich bei dem jetzigen Standpunkte der Wissen- schaft auf diesem Felde gewinnen lassen, beweisen die aus- gezeichneten Arbeiten Ralzeburg's und Har/ig's. Bei dem Mangel zweckmässiger Systeme genossen die früheren Entomologen dennoch einen Vortheil; sie konnten nämlich ohne vorgefasste Meinung und ganz unbefangen die Natur beobachten, während man jetzt sich sehr verwahren miiss, um ganz vorurtheilsfrei in die Natur hinauszublicken. Wie mancher hat nicht schon des von ihm geschaffenen Sy- stems zu Gefallen gewissen Insekten Organe angedichtet, wel- 422 che sie nicht besassen, und eine Lehensweise zngemuthet, welche sie nie kannten! - Ein solches ^chicksal, in ihrem Treiben verkannt zu werden, haben nun auch die Libelluli- nen in neuerer Zeit erdulden müssen. Die alteren Entomo- logen, welche als treue Beobachter der Natur die Geschlechts- öffnung des Libellen- Weibchens mit keinem anderen Organe des Männchens sich yerbinden sahen als nur allein mit dem hinter der Brust desselben gelegenen Organe, hielten diesen Akt für den der Begattung, wie dies deutlich aus Swam- merdains*), Reaumi/r's**) und Roesers***) Angaben er- hellt. Durch die Untersuchung des innern Baues der männ- lichen Libellen zeigten neuere Naturforscher f j , dass die Hoden am Ende des Hinterleibes nach aussen mündeten. Dies wollte mit den Angaben der älteren Naturforscher nicht stim- men; statt dass man sich nun an die Erfahrung halten sollte, rief man die Analogie zu Hülfe, welche uns frei- lich die Naturforschung erleichtern hilft, der man aber kein Yollkommen entscheidendes Gewicht einräumen darf; kurz, der Analogie nach sollte die Begattung der Libellulinen nicht anders vor sich gehen, als wie bei den übrigen Insekten. Hätte man doch nur folgende Worte Reai/f/wr's ff) beherzigt, welche er in seiner Abhandlung über die Libellen ausspricht: „les meilleurs observaleurs ne sont pas toiijours asses en garde contre TenTie de deviner des faits, ni asses attentifs ä faire distinguer ceux qu'ils ue rapportent qu'apres les *) Bibel der Natur. 1752. pag. 96. , **) Memoires pour servir a Tliistoire des insectes. Tom. VI. Mem. XI. pag. 421. Ed. 4o. ***) Insekten -Belustigungen. Th. II. Der Wasser-Insekten zweite Klasse, pag. 6. t) Sucl:ow: Geschlechtsorgane der Insekten. S. Hcusuujcrs Zeitschrift für die organische Physik. Bd. II. Hft. 3. 1828. pag. 234. Taf. XII. Fig. 25. LibelUilae 4-maculatae. — Burmeisfer: Handbuch der Entomologie. Bd. I. 1832. pag. 235. u. 217. Taf. 6. III. Fig. 9. a. und Taf. 15. Fig. 2. — llaihhc: de libellularum partibus geni- talibus. 1832. pag. 11. tab. I. lig. 2. e. pag. 18. tab. II. lig. 5. d. pag. 22, tab.lll. lig. 7. b. tt) a. a. O. pag. 433. 42a avoir Tiis, de ceux qu'ils ont imagines en grande partie." Btirnicistcr erzählt uns über die Begattung der Libellen fol- gendes *): „Achtet man indessen genau auf die Lebensweise der Libellen, so wird man bald bemerken, dass Männchen auf sitzende Weibchen losfliegen, und sic^i mit diesen schnell, z. E. wie die Fliegen, begatten." A'iemals wird Burmeisler eine solche Begattung der Libellen l)co])achtet haben, und er hat also eine blosse Meinung, Avelclic sich als Tollkom- men unriclilig ausweist, für eine wirkliche Thatsache hinge- stellt. Da es ferner zu deutlich in die Augen fiel, wie di& Libellen- Weibchen,' nachdem sie Yon den Männchen erhascht worden waren, ihr Afterende nach yorn umbogen, um ihre Geschlechtsöffnung mit dem hinter der Brust des Männchens befindlichen, eigenthümlichen Organe in Verbindung zu brin- gen, so AYurde diesem Organe die Bedeutung eines Heizor^ gans gegeben und jene Verbindung für einen Akt der blossen Liebkosung gehalten **). In einer brieflichen Mittheilung habe ich meinem Freun- de, Professor ^f'üVgmaww bereits angezeigt***;: dass in dem sogenannten Reizorgane der Libellen -Männchen sich die Spcrmalozoen dieser Thiere vorfinden, und die älteren Natur- forscher die Begattungsweise der Libellulinen ganz richtig er- kannt haben. Das sogenannte Reizorgan ist demnach als Tcsicula seminalis und penis zu betrachten; erstere fehlt also den Libellulinen nicht, wie Burmeister glaubtet), son- dern ist sammt der Ruthe nur tou der Mündung der Samen - weit abgesondert angebracht |t). Ein *) Handbuch dei- Eutomologie. T. pag. 235. **) Burmeister: a. a. O. pag. 235. -r- Rnihlce: a. a.O. pag. 29. ***) Wieijmaiin''s Archiv für Naturgeschichte. Jahrg. IV. 1838. Bd. I. pag. 375. -\-) a. a. O. pag. 357. ti") Es stehen die Libellulinen höchst wahrscheinlich nicht als die einzigen Thiere da , bei denen die Begattungswerkzenge von der Mündung der Hoden entfernt liegen. Wem kommen liier nicht die eigenthümlich organisirten , angeschwollenen Palpen der Spinnen -Männchen in's Gedächtniss , über deren eigentliche Func- tion man sich bis jetzt noch keinen bestimmten Begriff hat machen 424 innerer Zusammenhang dieser vesicula serainalis mit den Ho- den findet nicht Statt, was RatJde's hierüber angestellte ge- naue Untersuchungen richtig naclnveisen; es niuss also ange- nommen Averden, so unerhört die Sache auch erscheint, dass die Milnnchen durch Uu)l)eugung ihres Schwanzendes gegen die an der Basis ihres Bauches Yerhorgene Sanienbhise diese mit Samen erfüllen, bevor sie sich nach einem hegattungslu- stigen Weibchen umsehen; dass dies wirklich geschieht, habe ich im verflossenen Spätsommer an Aeschna grandis mehr- mals beobachtet. Da je nach den ycrschiedenen Gattungen und Arten der Libelluliuen der Bau der Geschlechtsorgane, die Art der Be- gattung und des Eierlegens interessant modificirt ist, so dürf- können? Liest man Duffc's Beschreibung, welche er (Annales des Sciences nat. T. VI. 1836, pag. 187. ii. 188.) von der Begattungs- •ueise der Spinnen gegeben liat , so wird man schon im voraus überzeugt, dass die beiden sonderbar gestalteten Palpen der Spin- nen-Männchen die vesicula seminalis und Ruthe an sich tragen, welche die Männchen, ehe sie zur Begattung schreiten, durch An- drücken gegen die am Grunde des Bauchs gelegene 3Iündung der Hoden mit Samendiissigkeit lullen. Ob diese Vermuthung richtig ist, das sollen mich die Beobachtungen lehren, welche ich bei der nächsten günstigen Jahreszeit darüber anstellen werde. Wie befan- gen die neueren Naturl'orsclier in dieser Saclie gewesen sind, be- weisen die von ihnen über die männlichen Geschlechtsorgane der Spinnen angestellten Untersuchungen; von den meisten ist es ver- mieden worden , bestimmt auszusprechen , dass die Hoden bei den Spinnen -Männclien da ausmünden, wo bei den Weibclien die vulva angebracht ist, da man die wichtige Rolle, welclie die angeschwol- lenen Palpen der Männchen bei der Begattung spielen, recht gnt kannte. So beschreiben Brandt und Ralzebiirj (medizinische Zoolo- gie Bd. II. pag. 89.) die inneren männlichen Geschlechtsorgane der Kreuzspinnen auf folgende Weise: „Die Hoden Hessen uns sich als längliche , einfache Schläuche bemerken , deren Ausmündung aber wohl noch einer vollständigen Untersuchung bedarf; zwar scheinen sie an derselben Stelle , wie die Eierstöcke zu münden , indessen könnten sie doch sich auch in die Palpen senken, Avas wegen des räthselliaften Baues der letzteren und der merkwürdigen Rolle , die sie bei der Begattung spielen, nicht ganz unwahrscheinlich ist." Treviranus half sich damit, dass er die Palpen der Männchen für blosse Reizorgane erklärte. 423 te es vielleicht nicht ganz überflüssig sein, das Wichtigste aus meinen vielfachen darüber angestellten Untersuchungen und Beobachtungen hier hervorzulieben. Ich bemerke nur nocli, dass meine Beobachtungen um Danzig in den Wäldern und Sümpfen bei Heubude und OUomin besonders an folgen- den 21 Libellen - Arten vorgenommen wurden: 1) Aeschna grandis L., maculatissima La/r. , ocellata Müll., affinis J an der Und., mixta Latr. und pilosa Charp., 2) Diasta- torama forcipala *) Charp. 3) Libellula depressa L., qua- drimaculata L., aenea Charp., metallica Jan der Li nd.^ bimaculata Charp., rubicunda ])Jüll. (pectoralis C/mr/?.), vul- gata L. , cancellataiWf///. , 4) Calopteryx virgo L., 5) Agrion forcipula Charp., chloridion Charp., hastulatum Charp,, in- terruptum Charp., und furcatuui Charp. lieber die männlichen Geschlechts-Organe der Li- belluli neu. Bei allen von mir untersuchten Libellen -Arten fand ich einen allgemein übereinstimmenden Bau der Hoden und ihrer Ausführungsgiinge, man kann die obenerwähnte, ^on Si/cloiv gege])ene Abbildung aus Libellula 4-maculata als Grundty- pus dieses Organs betrachten. Zwei einfache cylinderformige Schläuche bilden die Hoden, welche in zwei verengerte Röh- ren; die Samenleiter, übergehen; diese laufen nach dem SchAvanzende gerade herab und münden nach einer kurzen Biegung gemeinschaftlich nach aussen. Diese Mündung ist immer von zwei einfachen Klappen bedeckt. Der Same be- steht aus einer milchblauen Feuchtigkeit, welche mit dem Mi- kroskope betrachtet von einer mit einer unendlichen Menge von Spermatozoen angefüllten klaren Flüssigkeit gebildet wird. *) Die Danziger Umgegend besitzt von dieser Gattung drei Arten , nämlich Diast. forcipata, serpentina nnd üavipes Charp. Die beiden von Chnrpcniier nen aufgestellten Libellen- Gattungen Dia- statomma und Calopteryx linde ich auf den ersten Blick sehr natur- gemüss ; vergeblich habe ich mich dagegen mit der durcli Burmeister aufgestellten und von Libellula abgetrennten Gattung Epophthalmia vertraut zu machen gesucht. S. Burmeister s Handb. d. Entomol. B. IL pag. 844. 426 Die Sperraatozoen der Libellidiiien haben im allgemei- nen die den Insekten- Sperniatozoen eigenthtiraliclie und höchst langgestreckte Gestalt, genauer hetrachtet zerfallen die Li- bellulinen in Rücksiclit anf die Beschaffenheit ihrer Sperma- tozoen in zwei Grnppen. 1) Die eine dieser Gruppen, zu welcher die Gattungen Agrion, Aeschna und Diastatonima ge- hören, besitzt sehr feine, haarförmige und äusserst lebhafte Sperniatozoen, welche die bekannten gedrillten Oesen bilden, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Was ich in Mülier's Archive für Anatomie und Pliysiologie von den Sper- matozoen der Libellulinen gesagt habe *) , bezieht sich auf diese Gruppe. 2) Die Sperniatozoen der anderen Gruppe, welche aus den zur Gattung Libellula gehörigen Arten besteht, ha- ben eine mehr gedrungene, fast stab förmige Gestalt und ver- harren sowohl bei den Männchen als Weibchen in steter Starrheit; ob diese Sperniatozoen unter gewissen Bedingun- gen, Avelche mir entgangen sind, sich nicht dennoch bewegen sollten, weiss ich nicht zu sagen. Beide Arten von Sperniatozoen entwickeln sich in den Hoden als bündelförniige , von sehr zarthautiger Hülle um- gebene Haufen. Die Sperniatozoen -Bündel der Aeschna ocel- lata sind so gross, dass man sie mit unbewaffneten Augen als schrieeweisse Punkte erkennen kann. Die Bündel der er- sten Gruppe haben eine runde oder ovale Gestalt und sind etwas platt gedrückt. Die Sperniatozoen sind wie die Haare jener Haarballen, welche zuweilen in dem Verdauungskanale der Wiederkäuer gefunden werden, ineinandergefilzt; be- feuchtet man sie mit Wasser, so lösen sich diese Bündel auf, und es bilden sich auf der einen Fläche eine zahllose Menge von Oesen, wodurch ein solcher Sperniatozoen -Haufe, seit- lich betrachtet, das artige Ansehen eines flachen Blumenkor- bes zeigt. Sind die Sperniatozoen noch nicht ausgebildet, so er- kennt man in den blasenförmigen Hüllen, in welchen erstere entstellen, einen grossblasigen Inhalt; beginnt die Entwick- lung der Spermatozoen, so vermehrt sich der blasige Inhalt *) Jahrg. 1836 pag. 35. 427 der Hüllen, wird dabei a1)ei* iminei* kleiiihlasiger und dann feinkörnig; dieser feinkörnige Inlialt bekommt zuletzt ein strei- figes Ansehen , welches von den ersten Spuren der langge- streckten Spermatozoen berührt. Es ist allen Libellulinen eigen, dass ihre Brunstzeit erst mehrere Wochen darauf, nachdem sie den Puppenzustand ver- lassen haben, beginnt. Untersucht man di« Libellulinen bald nach ihrem Erscheinen, so wird man immer die Hoden leer, und die Eierstöcke noch sehr wenig entwickelt finden. Die vesicnla seminalis und der penis mit ihren nächsten Umgebungen sind nach den Gattungen und Arten der Libel- len sehr verschieden organisirt. Burmchler theilt bekanntlich die an der Basis des Hinterleibes befindlichen eigenthümlichen Organe der Libellen -Männchen in drei Abschnitte*), von denen der erste und zweite Abschnitt blosse Hülfsorgane sind, wel- che durch ihre Hacken und Zangen die innige Verbindung der weiblichen und männliclien Geschlechtsorgane vermitteln, während der dritte Abschnitt**) als vesicula seminalis (Fig. 6. a.) und penis (Fig. (i, b. c. c.) betrachtet werden muss. Bei Aeschna, Diastatomma und Libcllula steckt die ve- sicula seminalis in einem grossen bauchigen Hörn- Höcker verborgen***), welcher nach vorn hin eine Grube besitzt; vor dieser Grube entspringt unmittelbar aus dem bauchigen Höcker ein dreigliedriger penis f), tlei' nadi unten und rückwärts umgebogen mit seinem freien Ende im Ruhezustande die Gru- be des Hornhöckers ausfüllt. Die drei Glieder des penis be- stehen wie der bauchige Höcker aus Hornmasse. An dem freien Ende des penis befinden sich weiche und je nach der Libellen-Species verschieden gestaltete Lappen und Anhänge, welche erektil sind und sich beim Drucke leicht weiter her- yorstülpen lassen. Ich halte diese weichen erektilen Theile *) Burmeistcrs Entomologie Bd. I. pag. 235. Taf. 6. III. Fig. 8.7.6. **) Ebendas. Fig. 6. a. und b. c. c. ***) Rathlce a. a. O. tab. I. lig. 7. (4*) Libelliilae aeneae, tab. II. flg. 3. c. Libell. fiaveolae, üg. 7. u. 8. c. Aesdinae grandis. t) Rame a. a. O. tab. I. fig. 6. (4.) Lib. aeneae, tab. IL fig. 3. a. a. b. Lib. üaveolae, fig. 7. u. 8. a. b. «2S für die glans penis. Bei Aeschna mixta erscheint diese glans penis zweilappig, bei Aeschna pilosa, grandis*) und Dia- stat, forcipata dagegen mehrlappig, bei Libell. bimaculata, aenea **) und cancellata ist sie mit zwei sehr langen Fäden ver- sehen, und Libellula rubicunda besitzt au der Tiellappigen glans penis zwei hornige Haken. Auf der convexeu Seite des zweiten Gliedes des penis erblickt mau eine mit einer dün- nen Haut überzogene Stelle, in der eine kleine Längsspalte zu erkennen ist. Drückt man den bauchigen Höcker etwas zusammen, so dringt, wenn die vesicula seminalis gefüllt ist, aus der Basis der glans penis so wie auch aus der eben er- wähnten Spalte die Samenfeuclitigkeit hervor. Um sich von der Gegenwart der vesicula seminalis zu überzeugen, muss man die hornigen Wände des Höckers vorsichtig entfernen; ist dies gelungen, so kommt die dünnhäutige, von Muskelbündeln umgebene Samenblase zum Vorschein, in welcher man, wenn man die Thiere in der Begattung gefangen hat, stets frische Spermatozoen vorfindet. Die Muskclbündel mögen theils zur Bewegung des penis, theils zur Entleerung der Samenblase dienen. Die Spermatozoen sind in der Samenblase entweder in Bündeln oder in einem regellosen Gewirre vorhanden; auch in den drei Gliedern des penis trifft man nicht selten Sper- matozoen an. Bei einzeln gefangenen Männchen ist man nicht immer sicher, Spermatozoen in der vesicula seminalis und dem penis anzutreffen, und ausser der Brunstzeit kann man darauf rechnen, diese Organe stets leer zu finden. Die in der Samenblase und Ruthe vorgefundene Samenfeuchtig- keit mit dem Mikroskope betrachtet, hat sich immer mit der in den Hoden und Samenleitern enthaltenen Samenflüssigkeit derselben Individuen vollkommen identisch gezeigt. Dass die Spermatozoen nicht in der Samenkapsel entstehen, ist gewiss, da man ausser der Brunstzeit die allmählige Entwickelung der Spermatozoen-Bündel nur in den Hoden verfolgen kann, und da man die Samenblase entweder leer oder nur mit ausge- bildeten Spermatozoen angefüllt findet. *) Rathlce: a. a. O. tab. II. fig. 9. b. **) Ebendas. tab. I. fig. 9. b. ^29 Um die Samenblase mit Samen zu füllen, setzt sich das Männchen von Aeschna grandis an einen Baumstamm, auch hiingt es sich ins Gras, hebt alsdann die Hinterbeine und die Brust et>vas in die Höhe und schlägt das Schwanzende seines Hinterleibes gegen den Bauch um, wobei die hintere Ge- schlechtsöffnung (die Mündung der Samenlciler) mit der an dem Grunde des Bauches verborgenen vesicula seminalis und Ruthe in enge Berührung gebracht werden. Dieses wieder- holt das Thier immer unter leisen zitternden Bewegungen seines ganzen Körpers mehrmals, ehe es wieder davonfliegt. Durchwandert man während der Brunstzeit der Aesclina -Ar- ten die Sümpfe und Gebüsche solcher Gegenden, welche sich dieselben zu ihrem Aufenthalte gewählt, so scheucht man sehr oft ganz nahe vor sich die ruhig sitzenden Männchen auf, welche in dem eben beschriebenen Geschäft vertieft waren und noch mit nach vorne umgebogenen Hinterleibe empor- flattern. Wie nun die eigentliche Füllung der vesicula seminalis mit Samenmasse vor sich gehe, war mir bis jetzt nicht mög- lich zu beobachten, da diese scheuen Libellen sich nicht den Blicken des Menschen so nahe aussetzen, ich kann also über diesen Umstand nur meine Meinung äussern. Die Samen- masse scheint auf zweierlei Wegen in die vesicula seminalis gelangen zu können, welcher von beiden der richtige sein mag, muss die Zukunft entscheiden. 1) Entweder ergiesst sich der Same, nach aufgerichtetem peuis, in die Grube des bauchigen Höckers, und während der Hinterleib wieder ge- rade gestreckt wird, senkt sich der penis in die Grube zu- rück, um mittelst der glans penis die Samenfeuchtigkeit auf- zusaugen und der vesicula seminalis zuzuführen, was eben so oft wiederholt wird, als sich Same in die Grube ergiesst. 2) Oder es wird die Mündung der Samenleiter, statt auf die Grube des bauchigen Höckers, gegen die Spalte des zweiten Ruthen- Gliedes gedrückt und der Same durch diese in die vesicula seminalis hineingeleitet. Bei mehreren Arten von Li- bellula befindet sich dicht vor der Spalte des zweiten Ruthen - Gliedes ein kleiner Höcker, der sehr leicht der Mündung der Samenleiter zum Anstützpunkte dienen kann; man wird die- 430 seil kleinen Höcker des peuis hei Lihellula depressa, Lima- culata, rul)iciinda und aenea sehr deutlich erkennen. Ob während der Begattung der Same aus der glans penis oder aus der Spalte des zweiten lUuhengliedes zu dem Weibchen tihergetriehcn Avlrd, auch das kann icli nicht beantworten, zu- mal da ich über den Innern Bau des penis noch nicht ganz im klaren bin, woran die Zartheit der unter den hornigen Bedeckungen des penis \erborgenen Weichtheile und die fie- len Muskelbündel im penis Schuld sind. Galopteryx und Agrion zeigen in mancher Hinsicht Ton der eben gegebenen Beschreibung abweichende Struktur\er- hältnisse ihres männlichen Begattungs-Apparates. Die "\esi- cula seminalis steckt in einem mehr plattgedrückten hohlen Hornhücker -verborgen, letzterer ragt grijsstentheils ganz frei her\or *), und ist an seinem oberen freien Ende, wie ein Keil, abgeplattet und scharf abgeschnitten, hier befindet sich zugleich auf der yorderen Fläche eine halbmondförmige Stelle, welche nicht von horniger Masse, sondern \on einer weissen dünnen Haut überzogen ist. In der Mitte dieses dünnhäutigen Ueberzugs giebt sich eine Längsspalte zu er- kennen**), welche zur Samenblase führt, und aus welcher, wenn letztere gefüllt ist, bei leisem Drucke auf den Horn- höcker Samenfeuchtigkeit hervorquillt. Penis und Samenblase sind hier von einander abgesondert; es steht zAvar dererste- re durch ein horniges Gerüste mit der Basis des Horniiöckers in Verbindung, ohne dass sich jedoch derselbe von da aus mit Saraenflüssigkeit füllen kann. Die Gestalt des penis ist schlank und in die Länge gezogen, während er bei den früher erwähnten Libellulinen gedrungen und kurz ist. An dem frei- en Ende desselben erkennt man ebenfalls eine sehr erektile Eichel, welche bei Agrion chloridion einfach zweilappig ist, bei Agr. liastulatum, interruptum und Calopteryx Virgo ***) ausserdem noch mit zwei sehr langen Fäden besetzt ist. Durch Druck auf den penis konnte ich nur an der Eichel Samen- *) RatJike a. a. O. tab. IIT. fig. 5. p. Calopt. Virginis. **) Ebend. tab. III. fig. 1. oberhalb p. Calopt. Virginis. ***) Rame a. a. O. fig. 1. und 5. m. 431 feuchtigkcit liervovprcssen, an anderen Stellen des peuis wa- ren keine Oeffnungen wahrzunehmen. Der ganze penis ist sehr beweglich und man findet ihn daher bald mit seiner glans auf der Spalte des Hornhockers aulliegend, bald hinter dem Hornhücker verborgen steckend. Bei diesem Verhalten der männlichen Geschlechtsorgane \on Calopteryx und Agrion \ermuthe ich, dass die Männ- chen dieser Libellulinen, um die Samenblase zu füllen, ihr Hinterleibsende nach dem Bauche umbeugen und die Mün- dung der yasa deferentia auf die am Hornhöcker befindliche Spalte aufdrücken, wobei der penis sich hinter den Horn- höcker zurückzieht; hierauf legt sich der penis mit seiner glans auf die Spalte, empfängt von der yesicula seminalis den Samen, um ihn während der Begattung an das Weib- chen abzugeben. lieber die Begattung der Libellulinen. Die brünstigen Männchen wissen die Weibchen in der Luft sehr geschickt zu erhaschen, indem sie dieselben zu- erst mit den Füssen packen, dann mit ihrem oft zangenför- raig gebildeten Hinterleibs -Ende im Nacken ergreifen und mit sich fortführen. Die Organe, deren sich die Libellen -Männchen zum Festhalten ihrer Weibchen bedienen, sind je nach der Li- bellen-Art eigenlhtimlich gebaut, so dass man schon allein hiernach die Arten sehr sicher und leicht unterscheiden kann *); diesen yerschieden gestalteten Organen der Männchen ent- spricht bei der Gattung Agrion eine ebenso verschiedenartige Skulptur im Nacken der Weibchen, woran auch die Weib- chen dieser Arten leicht herausgefunden werden können. Hat man also erst ein Agrion -Pärchen im Besitze, so lassen sich die zu dieser Art gehörigen übrigen Individuen nach der Skulptur des Körperendes der Männchen und der des Nackens der Weibchen sehr bald zusammenstellen, mögen auch schon die schönen Farben und Zeichnungen, welche überdies häu- figen Abänderungen unterworfen sind, gänzlich unkenntlich geworden sein. Ich bemerke hier beiläufig, dass sich durch *) Vergleiche Cliarpeniier : horae entomologicae. Tab. I. 433 die bestimmt verschieflene Skulptur der äusseren Geschlechts- theile und ihrer Hülfsorgane die Arten der Libellulinen so bestimmt herausstellen, wie fast bei keiner anderen Insekten- Familie. Auch bin ich überzeugt, dass bei den Libellulinen eine Bastarderzeugung unmöglich ist, da die yerschiedene Gestalt der äusseren mannlichen Geschlechtstheile und ihrer Hülfsorgane, welche ein, dieser Organisation entsprechend gebildetes Weibchen bedingen, die Vermischung zweier Ter- schiedener Arten yerliindern. Nachdem das Weibchen Tom Männchen ergriffen wor- den ist und daTon getragen wird, schlägt ersteres bei man- chen Arten (Libell. 4-maculata) sogleich sein Leibeseude zur Begattung nach dem Bauche des Männchens um*), andere Weibclien - Arten pflegen dies nicht eher zu thun, als bis sich das Männchen gesetzt hat, so sah ich es wenigstens bei Libell. rubicunda und Agrion forcipula. Die Aeschua- Pärehen hingegen beobachtete ich immer nur in engster Be- gattung umherschwärmen. Die Agrion -Arten fliegen als Pär- chen mit gerade gestrecktem Leibe des Weibchens lange um- her und wiederholen den coitus, so oft sie sich setzen; soll- te die Wiederholung des coitus hier nicht deshalb nöthig sein, weil der isolirte und schlanke penis der Agrion-Männchen nicht ununterbrochen und auch nicht auf einmal die Samen- masse der Tesicula seminalis in sich aufnehmen kann, daher er sich Ton Zeit zu Zeit durch Aufdrücken seiner glans auf die Spalte des Hornhöckers mit neuer Samenmasse versehen muss , was aber nur dann geschehen kann , wenn das Weib- chen seinen Leib wieder gerade streckt. Ueber die weiblichen Geschlechtsorgane der Li- bellulinen, Die Beschaffenheit der Eierstöcke der Libellen kann ich als bekannt voraussetzen, und habe ich hier besonders Ton dem receptaculum seminis zu sprechen, welches bisher übersehen oder falsch gedeutet wurde. Dem aufmerksamen Anatomen Raihhe ist dieses Organ sammt der bursa copula- *) Im zweiten Theile des Handbuchs der Entomologie (pag. 808.) hat Burmeister die Begattung der Libellen , obwohl im Wider- spruche mit seiner früheren Angabe , richtig aufgefasst. 4e33 trix nicht entgangen, obgleich derselbe die wahre Bedeutung jener Organe nicht errieth. Von den vier Arten der Scheiden -Anhange *) welche bei den Insekten vorkommen, besitzen die Libellnlinen die bursa copulatrix und das rcceptaculum seminis ohne Ausnahme; bei den Weibchen von Aesclina und Agiion finden sich noch zwei Organe, welche vielleicht als die Anhänge der dritten Art angesehen werden können, späterhin werde ich diesel- ben näher besprechen. Die bursa copulatrix besteht bei den Libellulinen aus einer blindsacklörmigen Ausstülpung der Scheide*), die Scheide selbst bildet an ihrem unteren Ende einen weiten Sack, mit dem die Begattungstasche durch eine weite Oeffnung in Verbindung steht; an dieser Verbindungs- stelle mündet das receptaculum seminis in die Scheide ein. Das receptaculum seminis wird bei den Libellulinen von einer paarigen oder einfachen Samenblase ohne Anfangsdrüse dargestellt. Paarig ist dieses Organ bei Aeschna, Diasta- torama und Libellula, einfach dagegen bei Calopteryx und Agrion. Die gepaarten Samenblasen stellen zwei dickwan- dige, fast farblose kleine Blinddärmchen vor, welche keine hornige Axiskleidung besitzen; bei Aeschna grandis ***) und mixta werden diese beiden Samenkapseln von zwei engen Röhren gebildet, Avelche an ihrem blinden Ende birnförmig erweitert sind. Aeschna pilosa, affinis und Libellula bimacu- lata besitzen zwei fast gleichmässig enge, blinddarmförmige Samenbläschen, welche nach abwärts gebogen sind, in Libel- lula aeneaf), cancellata und Diastatomma forcipata sind die blinddarraförmigen Samenkapseln gewunden und nach aufwärts *) S. meine ALhandlung über die Spermatozoen in den be- frucliteteu Insekten- Weibchen. Müllcr^s Archiv, 1837. pag. 393. **) Rallikc: a. a. 0. tab. I. iig. ll. 12. 13. b. Libell. aeneae, tab. II. iig. 12. 13. b. Aeschnae grandis, tab. III. Iig. 9. 10. b, Ca- lopt. Yirginis , fig. 11. b. Agrionis. ***) Rnthhe: ebendas. tab. 11. iig. 12. 13. 14. c. c. Die birn- formige Erweiterung der blinden Enden beider Samenkapseln fal- len hier nicht auf. t) Raihhei a, a. O, tab. I. fig. 10. bis 13. c. c. (2. Band 2. Heft.) 28 434 gebogen, in Libellula rubicunda und depressa stehen diese beiden Organe als zwei kurze Blinddärmcheu Ton beiden Sei- ten der Scheide gerade ab. Libellula 4-macnlata bietet eine Abweichung dar, indem ihre beiden Samenkapseln nur zwei kleine Blindsiickchen lorstellen. Das receptaculum seminis der Calopteryx Virgo macht einen Uebergang zu den einfachen Samenbehältern der Agrion- Arten, denn wir finden dort dieses Organ aus zwei kurzen gekrümmten Blinddiumchen bestehen, welche mit einem länge- ren gemeinschaftlichen Kanäle sich in die Scheide öffnen.*) Bei Agrion chloridion, interruptum und furcatum zeigt sich der Samenbehälter als ein einfaches Blinddärmchen. In Agrion forcipula findet man den Samenbehälter als einen einfachen, kleinen Blindsack unterhalb der bursa copulatrix angebracht.**) Vor der Begattung trifft man die Samenkapseln der Libellen- Weibchen stets leer an, nach der Begattung strotzen sie dagegen von Sameumasse und fallen dann leicht auf. Dieses Anschwellen der Samenkapseln ist MatJilc, welcher sie als Organa auxiliaria betrachtete, nicht entgangen.***) Die Spermatozoen trifft man in den Samenkapseln nie bün- deiförmig an, sondern letztere sind nach beendigter Begattung immer mit einem dichten Spermatozoen- Gewirrc ausgefüllt, in welchem die Spermatozoen der ersten Gruppe kaum Spiel- raum haben, ihre zitternden Bewegungen zu äussern, welche aber augenblicklich eintreten, sobald durch Herausdrücken eines Theils der Samenmasse in den Behältern Raum ge- schafft wird. In der bursa copulatrix wird nicht selten Samenraasse Yorgcfunden, welche noch mehrere Spermatozoen- Bündel ent- *) Ebendas. tab. III. üg. 9. 10. c. c. Der gemeinschaftliche Kanal ist hier übersehen. **) Ebenilas. tab. III. hg. 11. c. Diese Abbildung könnte auf Agrion forcipula passen. ***) A. a. O. pag. 3, Rathlc spricht sich hier über die bei- den Samenkapseln und die Begattungstasche der Libell. aenea auf folgende Weise aus : „ Sine dubio et tubuli et vesicula , quae modo deacripta sunt, functioni sexuali inserviunt, quem ad finem vero, nescio. Fortasse spissior ille , quem parant, humor in ex- terius ovorum velamentum generandura impenditur. 433 hält. Bei Agrlon forcipula fiel mir eine ölartige wachsgelbe Masse auf, welclie sich in der Begattimgstasche und zuwei- len sogar in der Samenkapsel wahrnehmen liess; ganz die- selbe Masse entdeckte ich auch in dem penis und der Samen- Llase der Milnnchen, so wie in den Hoden selbst. Hier war die Masse nicht wie bei den Weibchen zusammengeflossen, sondern sie bildete viele einzelne zwischen den Spermatozoen- Bündeln umherliegende Oelkügelcheu; sicher findet diese öl- artige Masse, deren Zweck mir bis jetzt noch unbekannt ist, in den Hoden ihren Ursprung. Von dem Eierlegen der Libellulinen. Bei dem Geschäfte des Eierlegens weichen die verschie- denen Libellen auf mancherlei Weise von einander ab. Schon aus der Struktur der äusseren weiblichen Geschlechtstheile gehen zwei Hauptverschiedenheiten in dieser Verrichtung hervor. 1) Die Weibchen aus der Gattung Aeschna, Calopteryx und Agrion besitzen einen sehr complicirten Lege -Apparat, welcher in seinem Baue bei den verschiedenen hierher gehö- rigen Libellulinen nur wenige geringe Abweichungen zeigt"; bei allen besteht er aus zwei breiten Seitenklappen , zwischen welchen vier säbelförmige mit Sägezähnen versehene Horn- fortsätze verborgen liegen. Mit diesem Lege -Apparate, wel- cher mit dem der Blattwespen viele Aehnlichkeit hat, stehen zwei im hinteren Leibesende gelegene, langgestreckte und blinddarmartige Schläuche durch zwei sehr enge Kanälchen in Verbindung. Beide Schläuche sind farbelos und enthalten eine klare Feuchtigkeit; welcher Funktion sie eigentlich vor- stehen, weiss ich nicht zu sagen, vielleicht gehören sie der dritten Art der Scheidenanhänge an. Ofl'enbar deutet dieser ganze Lege -Apparat darauf hin, dass die Weibchen der hier- her gehörigen Libellen ihre Eier mit Sorgfalt ablegen und vielleicht gar dieselben, nach Art der Tenthredines, in das Parenchym von Wasserpflanzen einsenken. In dieser Vermu- thung wurde ich noch mehr bestärkt, als ich bei den Aeschna- Weibchen sehr häufig beobachtete, dass sie sich nach der Begattungszeit dicht über einer W^asserfläche an Binsen und andere Wasserpflanzen ansetzten, den Hinterleib bis über ein 28* 436 Drittel seiner Länge unter das Wasser steckten nnd an der Pflanze, an welcher sie hingen, langsam auf und nieder be- wegten. Es konnte diese Handlung, welche ich Ton den Mannchen nie Yornehmen sah, gewiss nichts anderes als der Akt des Eier-Legens sein. 2) Die Weibchen TOn Diastatomma und Libelliila dage- gen besitzen keinen solchen Lege- Apparat, und sie lassen ilire Eier nachlässig in das Wasser fallen. Der liintere Rand der achten Bauchschiene überragt hier die einfache an der Basis der neunten Bauchschiene angebrachte vuha. Die Ge- stalt des Hinterrandes jener Bauchschienen ist nach den yer- schiedenen Libellen-Arten verschieden und oft sehr auffallend, 50 dass hiernach manche Arten, welche einander ähnlich se- hen, sehr leicht unterschieden werden können. Bei Libel- Inla depressa, 4-maculata, flaveola und Diastatomma serpen- tina, flavipes ist der Hinterrand der achten Bauchschiene mehr oder weniger ausgeschnitten, wodurch derselbe zwei- lappig erscheint, durch einen stärkeren Ausschnitt ragen bei Libellula rubicunda, aenea und Diast. forcipata die beiden Lappen jenes Hinterrands länger hervor, bei Libell, bimacu- Jata sind diese beiden Lappen in zwei sehr lange neben ein- ander liegende Fortsätze ausgezogen. Die achte Bauchschiene der Libellula vulgata und cancellata ist in ihrer Mitte der Länge nach kielförmig erhaben und ihr Hinterrand steht als eine weit geöffnete Rinne vom Leibe ab. Sehr sonderbar ist diese Rinne bei Libell. metallica gebildet, indem sie äusserst lang und zugespitzt ist und wie ein Stachel am Leibe senk- recht herunterragt. Der Hinterraud der achten Bauchschiene bei Libell. flavomaculata vaji d. Lind, bildet zwei abste- hende Lappen, welche an ihrem Grunde untereinander yer- schraolzen sind. Bei dem Eierlegen schlüpfen die einzelnen Eier sehr schnell aufeinander hervor; besitzt das Libellen- Weibchen unter der Vulva eine Rinne, so sammeln sich in der letzteren die Eier an und fallen als grössere Haufen ab, wenn sie die Rinne nicht mehr fassen kann. Während des Dranges zum Eierlegen schwärmt das Weibchen von Libellula rubicunda über dem Wasser umher. 437 und lilsst daBei die Eier in das Wasser herabfallen. Mehr Mühe Tenvendcn die Libell. depressa und 4-maculata auf dieses Geschäft: sie schweben niimlich, auf einer und dersel- ben Stelle verweilend, dicht über dem Wasser, und wippen mit ihrem Hinterleibe auf und nieder, so dass sie bei dem jedesmaligen Herabwippen mit der Spitze ihres Hinterleibes die Oberfläche des Wassers berühren und auf diese Weise die aus der Scheide hervorgetretenen Eier am Wasser ab- streifen. Höchst ergötzlich und sonderbar ist das Eierlegen derLibellula cancellata zu beobachten, an welchem Geschäfte das Männchen den thätigsten Antheil nimmt. Dieses Männ- chen lässt nach der Begattung das erhaschte Weibchen nicht mehr los, sondern fliegt mit ihm, dasselbe am Nacken fest- haltend, nach stehenden Gewässern, wo es sich nach einer zum Ablegen der Eier geeigneten Stelle umsieht; hat es eine soldie nach vielem Umherschwärmen gefunden, so wippt es, dicht über dem Wasser auf einem und demselben Punkte sclnvebend, mit seinem Hinterleibe auf und nieder, wobei das ganze Weibchen den Bewegungen des Männchens genau fol- gen muss. Dieses Manöver wissen die Männchen so geschickt auszuführen, dass bei dem Herabwippen die Schwanzspitze der Weibchen jedesmal in das Wasser getaucht wird, wodurch die aus ihnen hervorquellenden Eier augenblicklich in das für sie bestimmte Element gelangen. Untersuchte ich solche Stellen des Wassers, über welchen diese Libellen- Männchen ihre Weibchen gleichsam ausgeschüttelt hatten, so fand ich zwischen dem im Wasser schwimmenden Kraute die gelben Eier dieser Libellen in Menge liegen. Schliesslich will ich noch bemerken, dass die Begat- tungszeit der Libellulinen, je nach den verschiedenen Arten in sehr verschiedene Zeiträume fällt. Da die ausgeschlüpften LibQ^len immer mehrere Wochen hinbringen, ehe der Begat- tungstrieb sich in ihnen regt, so richtet sich die Brunstzeit nach der Zeit des ersten Erscheinens der Libellen. Die Li- bellula rubicunda fliegt am frühesten im Jahre, sie lässt sich hier um Danzig in der Mitte desMai's zuerst sehen, ihr fol- gen Libellula 4-maculata, aenea und Agrion interruptum bald nach ; hierauf erscheint Aeschna pilosa als die erste aus die- 438 ser Gattung. Die Begattung der Libellula rubicunda und 4-maculata beobachtete ich im Anfang des Juni. Erst in der Mitte des Sommers erscheinen die übrigen Aeschna- Ar- ten und die Scharen Ton Libellula Tulgata, cancellata und flayeola. Während des Monats Septembers begatten sich die eben erwähnten Libellula -Arten, und als die letzten in die- sem Monate und im Jahre überhaupt, einiger Spätlinge im Anfange des Octobers nicht zu gedenken, fliegen die Aesch- na's und Agrion forcipula in der Begattung umher. VI. M i s c e 1 1 e 11 *). Nachträge zu den Bemerkungen über Elateriden, Tom Herausgeber. J-^ilobitarsus bideiis. Der mir eben jetzt erst zugehende Elater bidens Fahr. Perti/, welcher unter die Gattung Di- lobitarsus Latr. (S. oben S. 243) gehört, unterscheidet sich Tou dem S. 246 beschriebenen Dilobitarsus? petiginosus doch generisch, denn abgeselien von der yerschiedeuen Gestalt und weit beträchtlicheren Länge des Halsschildes, laufen die Fiihlerrinnen weit weniger schief gegen einander, die Schen- keldecken nehmen nach der Mitte hin jäh au Breite zu und jedes Deckschild hat an der Wurzel neben dem Schildchen einen starken Vorsprung. Das eilfte Fühlerglied ist sehr kurz und schmal. Ich yereinige jetzt yorläufig D. petigino- sus mit Adelocera, da das gelappte yierte Tarsenglied ihn fast allein davon unterscheidet. Physorhinus Stiirmii; punctatus, niger, griseo-pilosus, capite flavo, pedibus ferrugineis, elytris testaceis, sutura fusca. Habitat in Mexico. Sturm. Long. corp. 5. lin. *) Der Mangel an Raum erlaubt mir diesmal nicht, eine Ue- Ijersiclit der Literatur zu geben, und ich bin genöthigt, dieselbe für den folgenden Band zurückzulegen. Ich kann aber auch deren MittheiUing um so eher unterlassen , da so eben Erichxons Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während des Jahres 1838 in Wiegmanns Archiv für die Naturge- schichte erschienen , aber auch als für sich bestehende Schfift (Ber- lin, in der Nicolai'schen Buchhandlung 1840) zu erlialten ist, der alle Ansprüche weit vollständiger befriedigt, als ich sie zu befrie- digen vermag und einen überraschenden Reichthum kritischer Be- merkungen enthält. 440 Dem P, xaiithoceplialus (S. 245.) \envandt. Der ge- wölbte Kopf stroligell), Augen und Saum hraun, unten schwarz- braun, überall dicht punktirt, fein behaart. Taster braun- i'oth. Fühler braun. Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten etwas nach vorn verengt, mit geraden Hinterdor- nen, schwarz, dicht punktirt, gelblichgrau behaart. Schild- chen gerundet, braun. Deckschilde fast viermal so lang wie das Halsschild, von der Mitte nach der Spitze allmählig ver- engt, massig gewölbt, dicht punktirt, punktirt -gestreift, be- haart, röthlichgelb, die Naht braun. Brust und Hinterleib braun, dicht punktirt, mit niederliegenden feinen gelblich- grauen Härchen besetzt. Beine rothbraun. Von P. xanthocephalus unterscheidet er sich ausser der Fälbung durch ein weit weniger nach vorn verengtes Hals- schild und vcrhältnissmässig längere Deckschilde. Elater erjthrocephalns Fahr, möchte auch in die (?at- tung Physorhinus geliörcn. Die gelbe oder weisse Farbe des hochgewölbten Oberkopfes scheint für die ganze Gattung cha- rakteristisch zu sein, und erinnert an die Leuchtflecke der Pyrophoren, welchen letzteren aber Punktirung und Be- haarung fehlt. Lacon muticus S, 262. Unsere Exemplare stammen aus Slam, nicht aus Arabien. Lacon crcnatus S. 263. In einer neuern Sendung schickte ihn Ditpont. als L. turbidus und den L. turbidus S. 263 als L, marmoreus. Es hat daher entweder bei seiner ersten oder bei seiner letzten Sendung eine Verwechselung der Etiquetten statt gefunden. In der ersten Sendung war L, crenatus ohne Namen beigefügt. Ich bemerke dieses nur, um etAva entstehende Zweifel aufzuklären, da diejenigen Na- men, unter denen sie hier beschrieben sind, liir die Folge nun gellen müssen. Nachtrag zu der Monographie der Gattung Rhysodes, vom Heraus geben In einer so eben erhaltenen Sendung südeuropäischer Insekten iindet sich eine neue in Sicilien gefundene Art der Gattung Rhjsodes, dem oben (S.,351) aus der Sammlung \onu4hrens In Hettstedt Ton mir*) beschriebenen nordameri- kanischen R. conjungens nalie verwandt : Rhys, trisulcatus: piceiis, nitidus, capite bisulcato, sub- quadrato, thorace o])long:o - quadrato, canaliculato, basi utrinque profunde impresso, elytris dorso sulcis tribus punctatis, raargine seriatim punctatis. Hal)itat in Sicilia. Spinola. 2*/, Lin. lang, pechfarben, glänzend. Kopf ziemlich so lang wie breit, hinten abgestutzt, mit schwach gerunde- ten Hinterecken und schmalen, aber langezogenen, nierför- migen Augen, welche zwischen Fühlerwurzel und Hinterrand stehen. Scheitel mit einer tiefen Furche, welche am Hinter- kopfe anfangt, sich aber bald in zwei Arme theilt, die au der Fühlerwurzel vorbei nach dem Kopfschilde hin auslaufen und ein glattes, lanzettförmiges, am vordem Ende mit zwei Grübchen versehenes Mittelfeld einschliessen. Halsschild viel länger als breit, am Vorderraiide und Hinterraude fast gera- de abgestutzt, die Seiten schwach gerundet, deutlich gesäumt, der Rücken mit einer tiefen durchlaufenden Längsfurche und einer länglich dreiseitigen tiefen Grube neben jedem Hintcr- winkel, welche den Hinterrand nicht ganz erreicht. Deck- schilde an der Wurzel ausgerandet, mit fast zahnförmig vor- springenden Schulterecken, bei dem Schildchen tief und jäh eingedrückt, jedes mit drei tiefen, grob und weitläuftig punk- tirten Längsfurchen, durch welche zwei scharfe Kiele be- gränzt werden, welche vor der Spitze sich vereinigen. Auf dem erhabenen Felde des Seitenrandes eine Reihe eingestoche- ner Punkte, welche an der Spitze zu einer Furche zusam- fliessen, deren äussere Kante den Hinterrand der Deckschil- de wulstförmig umgiebt. Am umgeschlagenen Seitenrande noch zwei Reihen feiner eingestochener Punkte. Die Naht erhaben. Vorderschienen mit zwei Dornen vor und zwei Dor- nen an der Spitze, etwas auswärts gekrümmt. Vorderschen- kel stark verdickt. *) Durch ein Versehen des Setzers sind dort die Paren- thesenzeichen , welche anzeigen , dass die Beschreibung von mir eingeschaltet ist, weggeblieben. 443 Unterscheidet sicli von Rliys. conjungens durch die ge- rundeten Seiten des Halsschildes , und die verschiedene Sculp- tnr der Deckschilde. lieber Carabus raporariorum et ferrugineus Llnn, Carahns vaporariorum luinni. Eine Art, über die man durchaus nicht im Reinen ist. Dass Fabricius ihn mit Unrecht für den jetzigen Stenolophus vaporariorum gehalten, darin stimmen alle neuern Entomofogen überein und die Lin^ nesoWt Beschreibung widerlegt diese Ansicht entschieden. Aber Niemand, meines Wissens, hat dieselbe durch eine bes- sere zu ersetzen gewusst. Und doch ist hier Linnes Be- schreibung gerade so bezeichnend, dass wenn man einmal auf die in Schweden nicht eben seltene Cymindis basalis Gijll. punctata DeJ. verfallen ist, es gar nicht erst der Bestäti- gung durch Linne's Sammlung bedarf, um dieselbe mit Ge- wissheit für besagten Käfer Linnc's zu halten. Zum Beweis mögen Linnc's Worte dienen. Faun. suec. n. 769: thorace fusco", pedibus antennis elytrisque antice ferrugineis. Est in- ter minimos hujus generis, vix pediculo duplo major, totus ater. Elytra ad basiu ante medietatem grisea ut et sutura longitudinalis grisea *). Carabus ferrugineus Linn. Auch dieser Käfer wurde von Fabricius mit Unrecht für den jetzigen Harpalus ferrugineus, der nach Gijllenlial gar nicht in Schweden vor- kommt, gedeutet. Gj/llenhal selbst zieht ihn fraglich zu Harpalus (Amara) fulvus. Erichson nahm ihn in seinem trefflichen Werke „die Käfer der Mark Brandenburg'' mit Gewissheit dafür an und führte für diesen sogar den Linnc6c]ien Namen wieder ein. Und doch ist diese Deutung keineswegs die richtige. Auf Amara fulva möchten weder der thorax glaberrimus noch die antennae pallidiores der Linncscheü Beschreibung recht passen. Es ist vielmehr un- ter der fraglichen Art kein anderer zu verstehen als der Leistus spinilabris Fabr. J)ej. Ich hatte ihn schon früher *) Linnes pedicnli sind gewöhnlich etwas gross. So sagt er von Cautharis (Malaclüus) fasciatus „Magnitudo pedicuU." 4/i3 für diesen Käfer gehalten und erliielt auch auf meine An- frage Ton Spence den Bescheid, dass der Käfer der Linnc- schen Sammlung wirklich der genannte Leistns sei. Dcjcans L. ferrugineus dürfte daher wohl einen andern Namen erhal- ten müssen. — Der Herausgeber, Libellenzüge. Am 31. Mai 1839 wurden in der Gegend Ton Halle grosse Znge, der Libellula depressa bemerkt, die aus Süd- west nach Nordost gingen. Es sind keine Nachrichten ein- gegangen, wo diese Zxi^^ begonnen haben und wie weit sie sich erstreckten. Viele Libellen blieben aber bereits hier zu- rück, denn es schwärmten an den folgenden Tagen sehr yie- le einzeln herum, ohne eine bestimmte Richtung zuTcrfolgen. Bei dem, zwei Stunden Ton Halle entfernten Dorfe Oppin wurde durch einen Gewitterregen ein Schwärm Teranlasst, niederzufallen, stieg aber bald nach dem Regem wieder auf und zog weiter. Es war dies aber wahrscheinlich ein ande- rer Zng, als derjenige, der über Halle ging , wie überhaupt viele einzelne Züge stattgefunden zu haben scheinen. D. Herausg. Ufiberwinterung der befruchteten Weibchen von Culex rufus. Gegen Ende des Herbstes yorigen Jahres fanden sich in dem Keller unter der Wohnung meines Freundes, Herrn Dr. Baum, welche sehr nahe an einem der hiesigen Festungsgräben ge- legen ist, eine zahllose Menge Mücken ein, welche alle an der Mittelwand des Kellers, den Kellerlucken gegenüber still sassen. Sie gehörten alle ein und derselben Art an, welche ziemlich genau mit dem von Meigen beschriebenen Culex ru- fus übereinstimmte. Man konnte den ganzen Winter über, bis gegen Ausgang April, diese Mücken in gleicher Anzahl an der genannten Kellerwaud sitzend finden, ohne dass sie in einen Winterschlaf verfallen waren, denn so oft man eine derseU)en berührte oder verscheuchte, flog dieselbe augen- blicklich weg, um sich an einer andern Seite der Kellerwand anzusetzen. Mau kann also von diesen Mücken sagen, dass 444 sie nur einer Winterruhe und nicht eines Winterschlafes ge- nossen. Sehr auffallend war es, dass sich unter diesen "vielen Tausenden von Müclten kein einziges Männchen befand und dass fast alle diejenigen Individuen, welche Dr. Baum und ich zu yerschiedenen Zeiten im Laufe des Herhstes, Winters und Frühjahres untersuchten, befruchtete Weibchen waren. Es enthielten nämlich die drei Kapseln ihres Samenbehälters, welcher ganz wie bei Culex pipiens beschaffen ist*), munte- re Sperniatozoen- Gewirre, die beiden Eierstöcke waren bei ihnen immer höchst unentwickelt. Am 6ten Mai dieses Jah- res, als ich den Keller zum letztenmale besuchte, waren die Mücken beinahe sämmtlich verschwunden, nur einzelne Indi- liduen sassen noch liie und da an der Kellerwand und auch diese beherbergten noch ganz lebhafte Spermatozoen in ihren Samenbehältern. Hiernach kann man annehmen, dass die Mücken bei eingetretener milder Witterung iliren Winterauf- enthalt verlassen haben, auch spürte Dr. Baum wirklich um diese Zeit einen häufigen Besuch dieser Dipteren in seinen Zimmern. Mit Recht dürfen wir wohl aus dieser Beobach- tung schliessen, dass Culex rufus zu denjenigen Insekten ge- hört, deren Weibchen ihre Männchen nach geschehener Be- gattung auf längere Zeit überleben, um bei dem beginnenden Frühlinge die stehenden Gewässer mit neuer Brut zu versor- gen. Dass diese überwinternden Mücken im Stande sein wer- den, im Frühjahre entwickelungsfähige Eier zu legen, das lässt sich aus den mit le])haften Spermatozoen gefüllten Saa- inenbehältern derselben entnelimen. Aehnliche Fälle von Ueber- wintern befruchteter weiblicher Insekten, : welche nachher, ohne neues Hinzutreten eines männlichen Individuums, ent- wickelungsfähige Eier legen, sind aus' der Ordnung der Hy- menopteren längst bekannt gewesen, und auch bei diesen sind die Samenbehälter mit Spermatozoen gefüllt **). Dauzig den 14ten Mai 1839. Dr. C. Th. v. Sicbold. *) S. meine Beobachtungen über die Spermatozoen der wir- bellosen Thiere in Müller s Archiv für die Anatomie 1837. S. 415. **) S. meine Beobachtung über lange Lebensdauer der Sper- matozoen beiVespa in IFicgmaiins Arch. für Naturgesch, 1839. S.107. 443 Die vorstehende Interessante Beobachtung, tlass Mücken- weibchen, und nur diese, zahlreich überwintern, ohne eigent- lich lethargisch zu -werden, kann ich aus eigner Erfahrung besUUigen und die Bemerkung hinzufügen, dass solclie Weib- chen auch Nahrung -während dieser Zeit zu sich nehmen. Letztere bestand aus yerschiedenen flüssigen Stoffen, nament- lich sogen sie begierig -warme Kulimilch ein, die sich ihnen oft in dem Räume -*vo sie sich befanden darbot. Sie sassen dabei auf der überflclche der Milch und tranken ruhig -wohl eine Minute lang. Ja selbst Zucker beleckten sie, ganz wie die Fliegen, ihn wahrscheinlich mit ihrem eignen Speichel an- feuchtend. Obwohl sie während des ganzen Winters Gele- genheit hatten, Menscheublut zu finden, so haben sie doch niemals einen solchen Versuch gemacht, weder bei Tage, noch Abends , noch bei Nacht, //. Burviehlcr. Tachygonus Lecontei SchonJi. Dies Thicrchen lebt auf der Eiche, wo es sich auf der Unterseite der Blät- ter aufhält. Blickt mau daher unter das Laub junger Eichen, wie es deren hier sehr yiele und Ton sehr yielen Arten giebt, so fällt einem das Insekt leicht in das Auge. Es lässt sich ohne alle Mühe greifen, sieht aber schon yon weitem die Gefahr , hebt die langen Beine auf und fällt zu Boden, oder in die untergehaltene Hand. Es würde daher besser Ta- chyopus als Tachygonus genannt werden. Ich nahm den Kä- fer auf die Hand, legte ihn auf den Tisch, rüttelte, drückte und kitzelte ihn — alles umsonst, er wollte nicht springen noch hüpfen, nicht einmal laufen, sondern streckte bei jeder Berührung die Stelzenbeine, die ihm niir zum Anhalten die- nen, seitwärts aus und kroch dann nach einigen Minuten langsam weiter, wie ich ihn überhaupt nie springen sah. Beide Geschlechter sind einander äusserlich gleich, oder doch ohne auffallende Unterschiede. Als ich heute Nachmittag vor einem blühenden Capri- folium Terweilte und dem Spiele der in Menge umherschwär- nienden, summenden und zwitschernden Colibris zusah, be- merkte ich yon ungefähr zur Seite mehrere Tachygoncn ein ähnliches Spiel um einen Eichenstrauch treiben. Ich sah. 446 dass sie nicht nur ziemlich schnell, sondern auch geschickt und in bestimmter Richtung flogen. Ihr Gegenstand war ein wagerecht stehendes Blatt, auf dessen Unterseite sie sich festsetzten. Dies würde ihnen im Fluge unmöglich sein, wenn ihnen nicht die Natur die laugen Hinterheine gegeben hätte. Wenn sie dem Blatte nahe genug sind, so überschlagen sie sich, und erfassen es mit den Hinterbeinen. In dem Augen- blicke, wo dieses geschieht, lassen sie die Peckschilde nie- der imd der Körper hängt dann einen Augenblick mit dem Kopfe nach unten, bis sie auch mit den Vorderbeinen das Blatt fassen. C. Zimmermann, Columbia in Südcarolina den 21. April 1839. Preisaufgabe. Da in der Isis (Jahrgang 1838 S. 626—752.) die in Reaumm's Insektenwerke vorkommenden Schmetterlinge gröss- tentheils bestimmt sind, so setzt die Isis einen Preis auf alle übrigen Kerfe in Reanmer's Werk. Sie zahlt für die Bestimmung eines jeden noch nicht richtig bestimmten Kerfes eine Krone oder ly. Thaler, für die Bestätigung eines schon bestimmten die Hälfte und ebenso für den Beweis, dass eins nicht bestimmbar ist. Es gelten Larve, Puppen und Fliege. Für bestimmt wird nur betrachtet, was in Linne (ed. XII.), Fabricitts und Lalreille stellt. Wegen der Art der Bearbeitung hat man sich zu hal- ten an Isis 1835 S. 479,*) oder an Zeilcr's Abhandlung, doch muss noch ein Register von Reammir's Namen dazu. Uebrigens bestimmt jeder eine Ordnung oder Zunft, welche ihm beliebt. Damit nicht leicht jemand umsonst arbeite, so werden zwei ganze und drei halbe Preise ertheilt, wenn die Arbei- ten es werth sind. *) Hier nachfolgend ebenfalls mitgetheilt , so weit es erfor- derlich ist. 447 Bestimmungen der Preisatifgabe von 1835, welche auch bei tler jetzi- gen Preisaufgabe zur Anwendung kommen. Es muss jede Figur und Seite, wo möglich nach der Quartausgahe angegeben werden. Wird etwas der Art ver- gessen, so wird Nichts für die Bestimmung der Gattung gezahlt. Wird eine Gattung vergessen oder unrichtig bestimmt, so werden dem Verfasser dafür 2 Fl. abgezogen; über die Unrichtigkeit entscheidet er selbst. Es muss dabei Degeer, Rösel und Kleeniann yerglichen und mit Angabe der Gründe angeführt werden, wo möglich auch Geoffroy. Es versteht sich, dass nicht blos der Kerf, sondern auch Raupe, Puppe und Hülle gemeint sind. Die Arbeit darf nicht aus einem registerartigen Texte bestehen , sondern muss wie eine beurtheilende Untersuchung mit Anziehung der betreffenden Stellen und mit Abwägung der Gründe für und wider zusammenhängend fortlaufen. Den Schluss macht ein Register nach der Reihe des Werkes mit Anführung der Figuren und eins nach dem Alphabet. Wird in der Isis abgedruckt, wenn sie genügend ist, übrigens kann der Verfasser damit machen, was er will. Das Honorar wird bezahlt ein halbes Jahr nach dem Abdruck, damit Beurtheilungen möglich werden. Gehen mehrere Arbeiten ein, so erhält die nächst beste ebenfalls Honorar, aber nur die Hälfte und es wird hier auch nur die Hälfte abgezogen. Berghauptmann von Charpentier in Brieg bietet seine Sammlung von Schmetterlingen und Käfern Liebhabern zum Ankaufe an. In seinem so eben erschienenen Pracht- werke über die Libellulinen*) zeigt er an, dass seine Samm- lung von Schmetterlingen gegen 1.360 europäische Arten in 6400 Exemplaren und 440 ausländische Arten in 700 Exem- plaren, in 2300 Glaskästchen aufbewahrt enthalte. Die An- zahl der europäischen Käfer beträgt gegen 12,000 Stück in *) Libelliilinae europaeae descriptae ac depictae. Lipsiae. Leopold Voss. 1840. 4to maj. cum tabulis XLVIII. coloratis. 448 ungefähr 2500 Arten, die Anzahl der exotischen Käfer ge- gen 1500 Stück, sie befinden sich in zwei Mahagony- Schränken. Verkauf der Insektensammlung des GrafenZ>e- jean in Paris. Diese Sammlnng besteht: 1) Ans der Sammhuig der Coleopteren, geordnet und bestimmt nach der letzten Ausgabe seines Cataloges, und enthält ausser den dort aufgeführten 22,399 Arten, noch 2,244 später dazu gekommene Arten, im Ganzen also 24,642 Arten, ohne diejenigen Abänderungen zu rechnen, welche Ton Tielen Entomologen als besondere Arten betraclitet werden. Die Zahl der Individuen belauft sich auf ohngefähr 118000. Sie befinden sich in 920 Pappkästchen, welche sechs grosse und sechs kleinere Schränke füllen, und sind alle sehr gut erhalten. 2) Aus einer sehr schönen Sammlung Lepidopteren, der die später sehr vermehrte Sammlung Latreille's zu Grun- de liegt. 3) Aus einer Sammlung Insekten der anderen Ordnun- gen, die von Latreille gekauft wurde und unverändert ge- blieben ist. 4) Aus einer grossen Anzahl Schachteln, welche eine grosse Anzahl Doubletten von Coleopteren aus verschiedenen Ländern^ besonders aus Columbien enthalten. Der Preis dieser Sammlung ist 60000 Franken zahlbar in Paris. Sollte sich Niemand finden, der diese Sammlung im Ganzen kaufte, so ist ümi Dejean entschlossen dieselbe nach Familien zu verkaufen imd zwar zu folgenden Preisen: Kästchen. Arten. Exemplare, Preis. Carabici 134 3,014 17,914 7,000 Franken Hydrocanthari Brachelytra . . Sternoxi . . . Malacodermata Terediles . . . 19 420 2,854 800 36 909 5,470 1,500 59 1,434 5,995 3,000 31 1,081 4,456 2,000 10 290 1,662 600 449 Kästchen. Arten. Exemplare. Preis. Clayiconiia . . . 34 830 5,951 1,500 Frauken Palpicornica . . 11 185 1,653 300 — Lamellicoiiiia . . , 125 2,687 11,490 6,000 — Melasomata . . -11 1,002 4,115 2,000 — Taxicoriiia . . 10 339 1,665 600 — Tenehrioiiites . 10 290 1,030 500 — Helopü .... . 12 412 1,449 800 — Trachclides . . 10 337 1,849 700 Vcsicaiites . . . . 17 410 2,180 1,000 — Stcnclytra . . . 4 111 780 200 _ Curciilioiiidcs . . 121 4,040 17,313 8,000 — Xylophagi . . . , . 16 537 3,367 1,000 — Longicornia . . . 98 1,972 7,132 5,000 — Clirysomelina . , , 106 3,860 16,863 6,800 — Triraera 15 425 2,692 600 » — Diinera 1 46 250 100 — Summe . . 920 24,643 118,516 50,000 — Schmetterlinge 6,000 — Die übrigen Ordnungen 4,000 — 60,000 — Sollten jedoch auch hei dieser Vertheilung sich keine Liebhaher finden, so ist Graf Dejcan gesonnen, sowohl aus der Käfer -Sammlung, als aus den Douhletten fünfzig Loose zu bilden, Ton denen jedes wenigstens 2400 Arten enthält, und 1000 Franken kostet, und welche gezogen wevden sol- len, sobald sie untergebracht sind. Man wendet sich an Graf Dejean unter folgender Adresse : „a Mr. le Comte Dejean a Paris, Rue de rUniver- site, Nro. 17." Der entomologische Verein in Stettin hat, um die durch ganz Deutschland zerstreut wohnenden Mitglieder enger mit sich und unter einander zu Terbindeu, eine ento- mo logische Zeitung begründet, welche in monatlichen (2, Band 2. Heft.J 29 /ISO Liefemngeii , jede von einem Druckbogen erscheint, und mit dem Januar dieses Jahres begann. Sie theilt die Vereinsan- gelegenheiten, wissenschaftliche Bemerkungen und Intelligenz- nachrichten mit, und kann von jeder soliden Buchhandlung bezogen werden. Die Redaktion Iiat Herr Dr. Schmidt in Stettin übernommen, den Verlag die Becker- und Altendorf- sche Buchhandlung in Stettin. Der Preis des Jahrganges be- trägt einen Thaler. Drnckfekler. Seite 9 Zeile 13 von unten lies Mit glie der von der Natur statt : Mitglieder der Natur, oben — den statt dem. — — Teratodes statt Ter ad otes, unten — X statt XI. oben — ■ Payk. statt Panz. — fehlt vor Rhys. conjungens das Paren- thesenzeichen ( — 359 — 10 — unten lies und über die statt und dar- über d i e. — 368 — 14 — — — allgemeinere, angedrückte statt : allgemeiner ange- drückte. — 14 — 14 — 48 — 16 — 77 — 1 — 162 — 3 — 351 — 10 Inhalt flei^ eristen Heftes. I. Audinet -Serville's histoire naturelle des Orthopteres, vergliclieii mit Burmeister's Handbuch der Entomologie, 2r Band 2e Abth. le Hälfte; vom Professor Burmeister in Halle. S. I. II. Revision der deutschen Aphodien- Arten; vom Dr. Med. Schmidt in Stettin. § g3^ III. üeber die Familie der Gallwespen; vom Forstrath und Professor Hartig in Braunschweig. S^ jyg IV. üeber die Gattung Staphylinus; vom Geheimen Hofrathe und Professor Gravenhorst in Breslau. S 210 Inhalt des z^^eiten Hefteis. I. Bemerkungen über Elateriden , vom Herausgeber. S, 241. (Nachträge dazu S. 439.) IT. Ueber Elateriden ohne Bruststachel. (Cardiophorus) Vom Dr. Erkhson in Berlin. S. 279. III. Beschreibung der Arten von Rhysodes , von Ed. Neu mann, übersetzt mit Bemerkungen v. Herausgeber. S. 342. (Nachtrag dazu S. 440.) IV. Kritische Revision der Lamellicornia melitophila, vom Prof. Bur- meistcr und H. Schaum. S. 353. V. Ueber die Fortpfianzungsweise der Libellulinen vom Dr. C. Th. v. Siehold. S 421. VI. Miscellen. Nachträge zu den Bemerkungen über Elateriden S. 439. — Nachtrag zu der Monographie von Rliysodes. S. 440. — Ueber Carabus vaporarioriun et ferrugineus Lim. S. 442. — Libel- leiizüge, S. 443. — üeberwinterung der befnicliteten Weib- chen von Culex rufus, S. 443. — Tacliygonus Lecontei S. 445. — Entomologische Preisaiifgabe. S. 446. — Verkauf der In- sektensammlung des Berghauptmanns von CliarpcnÜcr S. 447. — Verkauf der Insektensamnilung des Grafen Dcjean S. 448. — Zeitung für die Entomologie S. 449. OeT;7i.u^- Ziiuchi.r^ d.£n r. 11- 1. 2nj-:i. Fij. Z. a ■ I-i^ J. F.^. ^ V ■ Xeiifc/ir. Ali. EntrB. Tafjr. h ^fe>] ü m -.x#-'-s. %^\t 4^' *} ->« ^■iaMäi<^.pi'JähMtä ^m u ^Ä^ ^^ ^^^^ _^^^ ^ir7& Jry^^l^^ 1 ;.^--' .. rl ^^^^^^^^ife 'jp^ x^