KL - m PR ARTE on ie! er OR 6 ER Nr.N SIR N & Sa Q SE “ r - pP GR ee Fi “Aa IE n 4 a - { der Ed & ZIRART (4 ET ERS & EEE KEE >> Ar => Be —m—e f 2 G er, er 7 ö — Ss TE T« << < ec « < _ LEI S Ah ” we warn A » E eb e B 7 \ uf ar r r , | vErkeld h: ysaros sten ellt Fr 122 JAle, shalhelihd : " # Bi. % r x BE € Be \ - sh A I: INHALT DES I. JAHRGANGES. (1884.) ERSTES HEFT. Seite Konworadesshleraussebersun, 2 m a Ten et en 20a HoMEyER, E. F. von, Unsere naturwissenechaftliche Nena ER nn 3 STEJINEGER, LEONHARD, Ueber einige Formen der Untergattung Anorthura... -.. 6 TALSZKY, Joser, Zum Vorkommen von Lestris Buffoni (Boie) und Lestris poma- rina (Temm.) in Mähren und Tirol N N 2 14 “ (sarö JÄnos, A Phalaropus hyperboreus L. elöjöveteleröl iaskäkrhen ZU ER aile) Csarö, JOHANN v., Das Vorkommen des Phalaropus hyperboreus L. in Siebenbürgen 22 PETENYTs hinterlassene Notizen. Bearbeitet vom Herausgeber. Die Entenarten ÜDEHHiWe = Bee. min 2,5: 96 SCHIAVUZZI, Dr. ran) Die Enened he ontialleome al ER A N) FErGus, Marı Scora, The emigrant sparrow. (Passer domestieus) ._- --- --- 48 MADARASZ, JuLius v., Zur Fauna Cachars (Taf. I) u En BEE per 5) Lovassy SAnvor, A Milvus regalis tojasairöl (Tabla I) -_. -_- Be 2 53 LOVASSY, ALEXANDER, Ueber die Eier von Milvus regalis (Taf. I Se 10) Briefliche Mittheilung, KocyAn, Anrt., Die Adler im Tätragebirge._- --- - 70 NER Zen ade Ne a ee EB EL >, ZWEITES HEFT. Mavaräsz, J. v., Einige Bemerkungen über Parus palustris L., P. fruticeti Wall. und P. kamtschatkensis Bp. (Taf. IV.) ... __. 75 CLARK, JOHN N., Remarks about the white bellied Nuth: ah (Sitta onen) 80 nr LeonH., Remarks on the type speeimen of Limicola Hartlaubii Verr. 34 STEJNEGER, LEONH., A brief review of the Lagopodes (Taf. V) -.. ..- 36 Scuıavuzzı, Dr. Bern., Sulla comparsa di specie nordiche nella regione Adriatien settentrionale ___ --- ER 2 e 22 FE 93 SCHALOW, Herman, Eine neue Mikophagz aus Gentral- Akrika, (": af. u ) 103 Bogus, Dr. Rica. AnssMarımeu (Briefliches)) 2. 2... 2. 2. -- 105 Maparäsz, J. v., Die Singvögel Ungarns (Taf. III) By L e 12 vI 4 = INHALT. Tschusı, Vıcror Ritter v., Beiträge zur Ornis des Gömörer Comit; GRUBER, FERD., Die Seevögel der Farallone-Inseln ___ _. HomEvER, E. F. v., Ueber den Jahresbericht (1882) des Comes für o gische Beobachtungs- -Stationen in Oesterreich und Ungarn... __. WDicenayischese er u Ve Re Be ee STEINEGER, LEONH., Die alba lem Santihalosischen Publieationen aus einigten Staaten (vom 1. Januar 1883 bis 1. Mai 1884) __ _.. An die Redaction eingegangene Schriften ._ __ .__ __ __ DRITTES HEFT. MEyER, A. B., Ueber neue und ungentigend Beleerztaie Vögel im königl. schen Museen zu Dresden (Taf. VII— ER) De -: HENKE, K. G., Beitrag zur Lösung der Straussenfrage (Tat. zu, = STEINEGER, LEONH., Pseudototanus guttifer (Nordm.) (Pl. X) __ ‘SAT6, JOHANN v., Ueber Lanius Homeyeri Cab. (Taf. XI) _ __ _ MicHALoVITs, Dr. Avex., Parus cyanus Pall. in Unsan _ __ a ’ Mossısovics, Prof. Dr. Aucusr v., Ueber das Vorkommen des Archibu Brünn. als Brutvogel in Oesterreich-Ungarn übe:haupt, und speciell i ungarn '((om.. Baranya.)ı.. .. 22.0 2.27 So esPare ScHıavuzzı, Dr. BERNARDO, Alca torda, 1 Nel golfo di Trieste _.._ an Jur. v., Die Raubvögel Unsarns __ __ __ ee elflenısn in eelenate -Ungarn (Fortsetzung und Schlus An die Redaction eingesangene Schriften _ __ VIERTES HEFT. er (Taf. XIV XI) Ben FISCHER G. A. Dr., Uebersicht der von Dr. 6. a Rcahen auf seiner im der Hamburger geographischen Gesellschaft unternommenen Reise Massai-Land gesammelten und beobachteten Vogelarten (Taf. XIX—X. HomEvER, E. F. v., Beschreibung eines neuen Steinschmätzers Saxicola € Toy RSp a a Literarisches. j Abbildungen von Vogel-Skeletten von Dr. A. B. Meyer (Taf. XII) __ Ilustrirter Kalender für Vogelliebhaber und Geflügelzüchter (1885). An die Redaction eingegangene Schriften Berichtigung ___ Index ER “ik in. /IN. E. NV]. vVL, vVIll. Fig. Fig. Fig.* Eier Carduelis albigularis TAFELN DES JAHRGANGES. 1. Mixornis rubricapilla 9. Siphia cachariensis 3. Dicaeum spec ? von Milvus regalis Parus kamtschatkensis Lagopus ridgwayi Musophaga Böhmü Cinnyris Henkei Geocıchla schistacea ___ # | Fie. 1. Graucalus timorlaoensis ___. Fig. 2. Leptotodus tenuis ___ Pseudototanus guttifer Lanius Homeyeri Struthio molybdophanes (Ei) Struthio australis (Ei).__ Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. g. 1. Cracticus cassicus (Ei) . 2—4. Craeticus Quoyi (Ei)... nr. . 5--6. Tropidorhynchus aruensis (Bi) __. . 7—8. Glycyphila modesta (Ei) ..- . 1. Parus fringillinus 12 . 2. Euplectes Friederichseni... . 1. Notauges Fischeri : . 2. Drepanorhynchus Reichenowi eyanogenys _. g. 1. Rhectes rubiensis . 2. Rhectes analogus ___ . 1. Rhectes rubiensis . 2. Rhectes analogus __. 8. 3. Rhectes decipiens Eclectus roratus pull.___ 1. Mimeta flavocincta (Bi) 2. Paradisea apoda (Ei) - 5. ? Rhectes sp. ? (Ei) 6. Myiagra ruficollis (Ei) 3. Eulabeornis castaneiventris (Ei) 4 Aegotheles Wallacei (Ei) hi i 1 ug Seite 7 Zeile 14 von oben lies Commander 10 « 6 « unten « vividiore IT EIER robenrenNaezam ul ae A « « Commander 48 « 4 « unten « these 49 SO « « as AI AU « « time 63 2 FIOFI GE obense lagopus i 63 «. 9 « unten « Pelzeln 64 « 11 « oben « Stetter 64 « 13 « unten « Zwei und vier 65 © 2 «oben « A:6 : 67 « 13 « unten « 1867 68 « 14 « oben « regalis 69 « NK « « spiralige TI RL « « camtschatkensis 79 « 9 « unten « Kamtschatkensis SI « 4 « oben « length SI « 11 « unten « entrance 2 «9 « oben « perfectly Sa, KO “ « set seems 3 « 6 « unten « the 172 « 12 « oben « Agelaius 173 « 10 « unten « Westen 174 « 15 « oben « «ist daher» zu streichen 174 « 12 « unten « lichten Richenwalde statt 176 « 1 « oben « Schwinge ( Vo N « « wollten 1700 a le « « Astur palumbarius II OT Enten GORRIGENDA. R fl ‚hypoleueus dichten I Schi VORWORT DES HERAUSGEBERS. Mit dem vorliegenden Hefte beginnt die schon angekündigte «Zeit- Dr; | = au ddr die une hast ». Deya ich dieselbe der Oeffent- Erden ölosie, verbreiten, besonders aber jene Zweige der en d* Wissenschaft pflegen, welche bisher auf Kosten. der Systematik ver- | e la wurden. 28 Mannisfaltigkeit der natürlichen Verhältnisse ein en ondeis Be 1 Be, zagter Aufenthaltsort der Vögel; und nicht allein die Zahl der Arten, 2% ;ondern auch die Weise ihrer Vertheilung, Verbreitung, Wanderung .s. w. bieten reichen Stoff der Untersuchung. Auch die Sammlung des National-Museums zu Budapest enthält zahlreiche werthvolle und inter- 4 essante Schätze, welche besonders durch die, im Auftrage der ungari- “ schen Regierung im Anfang der siebziger Jahre nach Ost-Asien unter- _ nommene Reise des verdienten Jonann Xanrus überaus bedeutend _ vermehrt wurden. Derselbe Forscher hat schon früher, während eines h langjährigen Aufenthaltes in Nord- und Central-Amerika die Vogel- - Fauna des Continentes eifrigst studirt und seine prächtige Sammlung dem National-Museum geschenkt. Endlich werden die in ungarischer ‚ Sprache erscheinenden und auf unsere Wissenschaft bezüglichen Ab- 1 _ handlungen i in grösseren Auszügen bekannt gemacht. Die Zeitschrift, welche jährlich in vier Heften zu fünf Bogen a scheint, wird zugleich mit wenigstens acht colorirten Tafeln aus- TUE Zeitschrift für Ornithologie. 1 gestattet, Abbildungen solcher Arten, welche bisher noch gebildet, wenn auch schon längst beschrieben wurden. Dienst zu erweisen, denn es ist meine ‚Ueberzeugung, dass di, bisherigen Fach-Organe noch weit nicht so gross ist, dass neue Zeitschrift als überflüssig erklären müsste. Auch ist es nennen will, der auch die Freundlichkeit hatte, das erste Hef neuen Zeitschrift mit einer Abhandlung zu eröffnen. i Mein Bestreben wird sein, die Zeitschrift immer im Geiste Wissenschaft zu leiten, wozu ich mir die Unterstützung m genossen ergebenst erbitte. Budapest, im Februar 1884. Dr. J. v. Man: VON E. F. von HonEver. n, für einen und denselben Gegenstand viele Namen gegeben wurden. uf diese Weise wurde es sehr schwierig, sich zurecht zu finden, als NNEE mit seinen: Binominal-System grössere Klarheit brachte. Die grossen Vortheile dieses Systems wurden auch allgemein an- chen. Zunächst schon dadurch, dass Linnee bei vielen Arten alte ıd Junge Vögel artlich trennte, auch die Diagnosen in vielen Fällen die Art nicht deutlich feststellten, so dass es schwer, ja oft unmöglich wurde zu erweisen, was Linx£eE unter manchem Namen verstanden _ hatte. Original-Exemplare von Lixner waren leider nicht mehr vorhan- _ den und so blieb für persönliche Ansichten gar viel Spielraum. Man glaubte sich nun in manchen Fällen damit helfen zu können, dass man ‚annahm, die von Linx£r gegebenen Namen wären wesentlich auf schwe- _ dische Species begründet und überall da, wo eine Art in späterer Zeit a! An ie r r 5 AT a de Zu TFT TENIER HOMEYER "VON, getrennt sei, musste der Linnee’sche Name für die scandinavisel beibehalten werden. Dies scheint auch a priori viel für sich z schliesslich oder vorzugsweise nach scandinavischen Objecten genc men hat, indem derselbe dies wesentlich auf seinen Reisen in an Sammlungen vollbrachte; aber auch ein anderer wohl entscheide Grund tritt dem entgegen, den wir am Ende dieses Artikels allge: hervorheben wollen. Schon die von GmELın besorgte 13. Aufla Linnee’schen Natur-Systems brachte eine heillose Verwirrung. E : eine Wohlthat für die Wissenschaft, wenn dies erbärmliche Buch todt- geschwiegen würde, aber dem ist nicht so. Gar manche A | sehen eine Lieblingsbeschäftigung darin, aus diesen und "ähnlich Schriften Namen an das Tageslicht zu ziehen, angeblich, um der I rität ihr Recht widerfahren zu lassen. Ob auch und in welchem M: die Eitelkeit in dieser Art von Naturforschung mitwirkt, wollen dem allgemeinen Urtheil überlassen. Zu bemerken ist, dass die ri Deutung der aus solchen Sümpfen ans Tageslicht geförderten Nan in den wenigsten Fällen zu erweisen ist und dass im Laufe der Zeit in sehr sol en — Doc I eine a a aus 5 en eine © Namen stattfinden müsste. # Die sonst so tüchtigen Engländer sind hierin am weitesten ge; Bi gen und haben inı Laufe der Zeit fast die Mehrzahl der Namen — sonders der Vögel Europa’s — in dem Masse in’ Verwirrung geb dass sie vorziehen «der Sicherheit wegen» im Texte enelisch Bi ınen zu gebrauchen. Wenigstens hat mir ein bedeutender enel Schriftsteller auf meine Bemerkung: wie es komme, dass in alle I. 7100 ee re Tu u Systems, soll aber die klare und dekleh Bezeichnung eines Be, ten Gegenstandes sein. ie a ea ee a Wenn man nun noch erwägt: Ta EN a Aa FR % u Br E, NAMENGEBUNG x Y Da in een, ner doch. sehr vielen Fällen die alten Namen eine höchst unsichere Gewähr BR Zuverläss igkeit bieten; | = 2. dass in vielen Fällen — namentlich bei Gmelin — für eine Art ; "drei und mehr Namen gegeben wurden, welche ihren Ursprung nur der krassen Unwissenheit des Autors verdanken ; 3. dass späterer Trennung einzelner Linnee’scher Arten, die Lasnin zusammengefasst hatte, weil er dieselben nicht unterschied, im Gegensatze zum «ersten bestimmt» in neuerer Zeit geändert wurden weil man behauptete, der spätere Entdecker habe nicht der von Linn i «gemeinten Art» dessen Namen gegeben, so sind. diese wiederholten Aenderungen der Namen ganz verwerflich. Sie sind weit entfernt dazu beizutragen, um Klarheit zu verbreiten, sondern bringen nur heillose - Verwirrung. Betrachten wir uns einen Fall etwas näher. Die Sterna hirundo Mmanı in St. fluviatilis und St. argentatus. Nun behaupten englische . Schriftsteller, dass diese Benennungen ungiltig seien, weil Lixser mit seiner St. hirundo die arctische Seeschwalbe bezeichnet habe und hätte end ein Recht, die ae von Rein oder Blehm 2 lem, denn wer A ISCHIE, zu en Nas Bun, die Sterna Aber eh aus einem a a dürfte N ame ll Y Eier werden. Die von Naumann, resp. Brehm gegebenen Namen x sind allgemein verbreitet, in allen ornithologischen Schriften, bis auf die allerneueste Zeit angenommen und durch solche Aenderung ent- stünde eine heillose Verwirrung, die dem Zweck der binominaleı Namengebung direct entgegen sein würde. Bi Die englische Vereinigung der naturwissenschaftlichen Schrift- steller hat ja einen löblichen Zweck, aber sie versteht denselben, wenn ie fortfährt, solche Namenänderungen einführen zu wollen. Der erste = Zweck jeder Namengebung kann doch nur sein, den Gegenstand fest und sicher zu bezeichnen, nicht der menschlichen Eitelkeit Rechnung 6 renden Aenderungen aufhören. Dazu ist es dringend erforderli die Naturforscher sich vereinigen, einmal eingeführte Namen, we: selben allgemein angenommen sind, binnen einer gewissen Zeit — 20 Jahre — nicht mehr zu ändern. Die Wissenschaft würde dab ohnehin genug belastet ist — mit einer Menge ganz werthloser zu beschweren vermeiden. ÜBER EINIGE FORMEN DER UNTERGATTUNG ö ANORTHURA. VON LEONHARD STEINEGER. Himalaya und von West-China (mipalensis) über Nord-China und Japan (fumigatus) zu den nördlichen Inseln von Japan, wo die plare schon bleicher sind, und sich dem Vogel von den Ale Inseln und Alasca (alascensis) nähern; weiter geht es zur pacifis Küste von Nord-Amerika (pacificus) und von da zu den östliche) ten (hyemalis), wo die Zaunschlüpfer ein wenig mehr rostfarben als auf den Atlantischen Inseln (borealis ); die europäischen (p Ü seien noch bleicher, bis wir durch den Vogel aus Kashmir (neglec den bleichsten von allen (pullidus) erreichen. Dies sieht ja alles : schön aus. Es sind doch mehrere «Aber» dabei. Erstens: wenn sich auch die Stufenreihe der Intensität wirk dass die Individuen der einzelnen Formen auch wirklich eine s ununterbrochene Reihe bilden, dass ein Zusammenschlagen der in WIEN! 5 y TERGATTUNG ANORTHURA 7 jiedenen Formen als Subspecies einer gemeinsamen Art gerecht- _ fertigt wäre. D> S Zweitens muss bemerkt werden, dass die Begründung der ver- schiedenen Arten dieser Untergattung nicht ausschliesslich auf der In- tensität der Grundfarbe beruht, sondern auch auf der verschiedenen Beimischung von anderen Farben, auf die grössere oder kleinere Aus- dehnung der dunklen und hellen Querzeichnungen, auf die Verschie- denheiten in Grösse und Verhältnisse der einzelnen Körpertheile, und hier ist die Reihe nicht ganz so einfach. Drittens wäre es wohl erlaubt zu fragen, was es zu bedeuten hat, _ dass die fahlsten und die dunkelsten Formen gerade nebeneinander in _ den Höhenregionen Mittel-Asiens vorkommen. fällt das ganze schöne Gebäude. Es war mir vergönnt auf den Conu- nander-Inseln, der westlichsten und nahe an Kamtschatka gelegenen _ Gruppe der Aleutischen Kette, eine neue Art (Troglodytes pallescens ) zu entdecken, deren Localität zwischen den dunkel gefärbten, vielge- _ punkteten und gebänderten fumigatus von Japan und den lebhaft rost- farbigen alascensis, welcher keine Spur von Querzeichnungen auf der 2 oberen Seite zeigt, mitten inne liegt, während die Farbe der neuen i Art beinahe noch fahler und noch weniger rostfarben ist, als die typische BT. parvulus von der gerade entgegengesetzten Seite der Erde. Und zwi- schen diesen drei so nahe wohnenden Formen, die so verschieden sind, e: dass die Jungen im ersten Kleide fast noch leichter zu unterscheiden ‘sind als die Alten, giebt es positiv keine Uebergänge, die eine Reduction zu Unterarten rechtfertigen könnte. Noch weniger ist ein erheblicher \ _ Unterschied im Klima, Temperatur oder Regenmenge zwischen den Russischen Aleuten und den zu den Vereinigten Staaten gehörigen % bekannt. | h In dieser Verbindung möge ein anderes Exempel genannt werden. Eine Reihe von Exemplaren aus Norwegen zeigt mir, dass die west- _ lichen, mein Troglodytes parculus bergensis, eine deutlichere und mehr verbreitete dunkle Querzeichnung und eine weniger lebhaftere Grund- farbe besitzen als solche von der Umgegend von Christiania und dem fr i übrigen Europa. Man weise mir aber nicht zu der atlantischen Art (bo- Ei, realis) von den Färinseln und Island hin, erstens weil diese näher zu den britischen Inseln liegt, und zweitens weil sie nur dunkler, nicht leb- E 1 VE m.“ i Viertens ist die Reihe gar nicht so ununterbrochen, und hiermit 8 LEONHARD STEJINEGER hafter gefärbt ist. Es ist nämlich das Eigenthümliche von SeErBoum’s Reihe, dass es scheint, als ob ihm «dunkler» und «lebhafter» Sy- nonyme wären. Denn anders kann man sich es schwerlich erklären, wie zwischen dem lebhafteren amerikanischen hiemalis und den bläs- seren europäischen parvulus die grosse, dıumkel gefärbte borealis als Zwischenglied (!) gestellt wird. Erwägen wir schliesslich, dass die Differenzen dieser Formen von sehr verschiedenem Grade sind, dass einige näher verwandt sind als andere, dass einige Uebergänge zu einander zeigen, weil wiederum an- dere isolirt dastehen, ohne durch Bindeglieder mit den nächstverwand- ten Formen verbunden zu sein, kurz dass die Differeneirung der bespro- chenen Formen eine sehr verschiedene ist, so wird man es uns kaum verargen, dass wir das Artenrecht einiger derselben aufrecht zu.erhalten wünschen. Dass alle diese eine natürliche Gruppe bilden und urspüng- lich demselben Stamm entsprungen sind, haben wir dadurch auszu- drücken gesucht, dass wir sie in eine gemeinsame Untergattung zusam- menfassen. Es zeigt sich aber zugleich, dass man diese sogenannten Subgenera vielleicht ebensogut Superspecies nennen könnte. Es würde vielleicht nicht uninteressant sein, eine synoptische Ta- belle der nord-arktogäischen Formen, sowie eine kurzgefasste Synonymie zu geben, weshalb ich nachstehenden Versuch wage. Synopsis. a!) Brust ohne dunkle Querflecken. b!) Brust einfärbig, ohne lichtere Flecken. dd ) Rücken ohne weisslicher Querzeichnung. | d!) Vorderrücken und Kopf matt rauchbraun, höchstens orangebräunlich überflogen, aber nicht rostfarbig. Kehle und Brust auch nicht rosttarbig. e!) Tertiärschwingen vollständig quer gebändert, auch die längste mit quergebänderter Innenfahne. f!) Grossfüssig; Schnabel 11 ”%,; Flügel 49 "m; Schwanzf. 34 ”/,; Tarsus 19 ”%, ; Hinterzehe mit Nagel 17 ®/,. Rücken deutlich gebändert. 1. borealis. f?) Kleinfüssig; Schnabel 10. ”4; Flügel 48 2: Schwanzf. 31 ”4,; Tarsus 17. ®,,; Hinterz. mit Nagel 13.5 ”%n. gg) ar ‚stark Be bndert, Die dunkle ‚Querzeichnung des Bauches nimmt auch die hintere Hälfte der Brust ein. Ganze Färbung lebhafter, gesättigter braun. 3. parvulus bergensis. 9?) Ganzer Rücken einfärbig, oder höchstens mit schwach angedeuteter dunkler Querwellung. Die dunkle Querzeichnung des Bauches reicht . nicht bis auf die Brust. Allgemeine Färbung fahler oder weniger gesättigt braun. 2. parvulus. e?) Tertiärschwingen ohne vollständige Oder F die längste mit einfarbig braungrauer, hell umrande- ter Innenfalıne. Rücken deutlich gebändert. 4. pallescens. d?) Teheräll hell rostfarbig angestrichen. Rücken ohne Spur von dunkler Querzeichnung. 5. alascensis. > ) Rücken mit deutlicher weisser und dunkler Querzeichnung. 6. hiemalis. - Br ') Brust rostfarbig überflogen, mit lichten Flecken. Dunkle Quer- zeichnung der Oberseite nur schwach angedeutet. 7. hiemalis pacifieus. Brust bräunlich mit dunklen Querflecken. Dunkle Querzeichnung ee Oberseite stark ‚entwickelt. | 3. fumigatus. 18 Troglodytes borealis FISCHER. 1817. — Troglodyts europaeus. Een Naturh. Tidskr. 1847 o 428) (nec LracH.) 1847. — Troglodytes punctatus Horn, ibid. (p. 523) (nee Bor). 1861. — Troglodytes borealis Fıscuer, J. f. Orn. 1861, p. 14, pl. 1. 1871. — Troglodytes parvulus £. borealis Dusors, Comp. Av. Eur. , p-. 14. Troglodytes. 1881. — Anorthura borealis Suarer, Cat. B. Brit. Mus. VI. p. 212. Ne ne 9 a “ Inn Urn i j SER ER, EAN 2 = RE 10 \ LEONHARD STEINEGER RER Dress£r, List. E. B. p. 12. n. 134. a, Has. — Fär-Inseln; Island. er R». 2. Troglodytes parvulus KocH. ER Syn. 1758. — Motacilla a, SE S. N. Eq. 10, p: or 1816. _m a parvubus Koch, an Zool. % 2 16 > 1816. — Troglodytes europaeus Lracn, Cat. Brit. M. u. B D- 3 1822. — Troglodytes regulus Meyer in Mer. u. Worr. Tsc Pr96 | 1 1522. — Troglodytes punctatus Boı, Isis 1822, p. 551. 1828. — Troglodytes vulgaris Fıem., Brit. Anim. (p. 73). 1831. — Anor thura commaumis Bennik, in N Orn. ul: 9, p- 570. 1831. — Troglodytes domestieus a Eia Bi; p. 454. 1831. — Troglodytes sylvestris Barum, ibid. p. 455. 1840. — Anorthura troglodytes Macsırr., Hist. Brit. Birds 1844. — Troglodytes troglodytes Scuuxs. Rev. crit. p. XLIV. 1855. — Troglodytes tenwirostris BREHM, Vogelf. (p. 238). 1855. — Troglodytes naumannı Brram, ibid. 1856. — Troglodytes verus Burmeıst. Ueber "Th. Bras. II. 1877. — Troglodytes linnei Maın, Göteb. u. Bohusl. Fauna p Dresser, List. E.'B, p. 12, no.'133. — B. ©. U,, List. Beop P- 29. Hae. : Der grössere Theil der temperirten europäischen und X ; terranischen Provinz. 3. Troglodytes parvulus bergensis* STEINEG: Syn. 1877. — Troglodytes. parvulus Soranıı N. Mag. Naturv. 1 p- 106. Pr Hag. — Westküste Norwegens. - ur r * T. parvulo similis sed rufo viridiore tinctus,; dorso posteriore, @ pectoreque posteriore distincte fasciatis. Scheint sogar dem Ondhment se alschen T. Ryomalıs zu ähneln, us Sardinien werden i ae erwähnt. Auch die algerischen in. abzuweichen. Wegen Mangel an Material kann ich nicht entscheiden. 4. Troglodytes pallescens STEINBGER. 1882. — Troglodytes fumigatus? Faczan. Bull. Soc. Zool. France, 1882, p. 386 (nec Temm.) 1883. — Anorthura pallescons Sresseser, Rınew. Pr. U. S. Nat. h Mus. 1883, p. 93. | AB. — Conunander Gruppe der Aleutischen Inseln. 5. Troglodytes alascensis BAIRD. . 1869. — Tı roglodytes un Barp. Tr. Chic. Acad. I. p. 315, pl. 30, fig. , 1872. — Anorthura Cours, Key N. Amer. Birds, 1. ed., DT. 1872. — Anorthura troglodytes var. alascensis Cours, ibid. p. 351. 1873. — Troglodytes hyemalis var. alascensis Daun, Pr. Calif. Acad. 1873. | | E 1874. — Troglodytes parrulus var. alascensis Baıv, Brew. and .Rıvew. Hist. N. Amer. Bisds, 1. p. 157. . Nomencl. N. Amer. B. p. 15, n. 66. — Cours Check List. 2. ed., Be. .— Amerikanischen Aleuten und die St. Georgs-Insel der Prybiloff- 6. Troglodytes hiemalis VIEILL. = — Sylvia troglodytes Wiusos, Am. Or. 1. (p. 139, pl. 8, 1. 6) Br: (nes Scop.). 1819. — Troglodytes hyemalis ar Nouv. Diet. d’Hist. Nat. | XXXIV., p. 514. a BR hyemalis Vırıw. Tabl. Eng. Meth. IX. Ornith. ER 2, p. #70. | Br 1893, — Troglodytes parrulus var. americanus Licur. in Naum. Be; Nat. Vög. Deutschl., IN. tab. ad p. 794. 1824. — Troglodytes europaeus Br. Journ. Phil. Acad. IV. (p. 188), (nec Leacn). r >= Vergl. Bem. über das Datum dieser Lieferung Newrox, Yan. Brit. B. 4. ed. IE P- 540. ) ar, kalna ER hyemalıs, CGouzgs et Prenxt. | 410). | 1872. —: a thura troglodytes var. I Couss,Key 1873. — Troglodytes parvulus var. hyemalis Rınew.B V. p. 180. | Bi; 1874. — Troglodytes hyemalis var. hyemalis B. Br. et Rıne: N. A/B: L,p. 149. Br Rınew. Nomencl. N. A. B. p. 15,.n. 65. — Gouvzs, Check I 1 0. \ | HaAp. Temperirter Theil von Nordamerika a Ausnahme der acifi Provinz. = 7 Troglodytes hiemalis paecificus * Baı Syn. 1858. — Troglodytes parvulus v. Kırrı. Denkwürd. Reis (nec Koch). £ 1860. — Troglodytes hyemalis Coop. et Suoxu. Pac. R. ; (p- 191). | 1860. 7 hyemalis var. pacificus BaırD, Re p. 14 | 1872. — Dresba alascensis FınscH, Abh. Naturw. „Ver 3 III. p. 30 (nee Bao) **. 1874. — Troglodytes parculus var. Boa B. Br. et Rıı NA. Bekeplons / 1880. — Anorthura troglodytes pacificus Rıvaw. Pr. U.S. 1880. p. 170. % 1882. — Anorthura pacifica Bracxısr. et PRYER, Trans. . Japan X. p. 160. ug Rıpew. Nomencl. N. A. B. p. 15, n. 65a. — Cowss, Ch I PIDIInE 7, 8 Hag. — Pacifische Provinz von Nordamerika. = ”* Ich will hier kurz bemerken, dass ich gar nicht so sicher bi as Form eine blosse Rasse darstellt. Da die nordamerikanischen Ornithologen s Frage bald wieder aufnehmen werden, so enthalte ich mich hier weitl: Mundspalte 15 ”%,, misst (1”%,, kürzer als seine Exemplare von hyema jedenfalls zu pacificus und nicht zu alascensis, welch letztere Art ui Bu 1 vorkommt. } f 8. road nes ass TEMM. ‚Syn. 1835. — Troglodytes fumigatus Tenn., Man. d’Orn. II. p. 161. 1847. — Troglodytes vulgaris Temm. et Scuuee. Faun. Japon. Av. | (p- 69.) (nec Frem.) 1855. — Troglodytes fucatus Breun, Naumannia 1855, p. 285. 1878. — Anorthura fumigatus Covss, Birds Color. Vall. p. 178. 1883. — Troglodytes parvulus var. Fumigatus Serponm, Hist. Brit. B. I. p. 506. B. — Japan. Soll auch in den angrenzenden Ländern des Festlandes vorkommen. St habe ich nur ee aus den cn Inseln zu untersuchen E r % . Was wohl Nr. 245% in Blackistons und Pryers Catalog der japanesischen ein Exemplar aus den Kurilischen Inseln, welches die genannten Br. P.S. Seitdem Obiges Omen und fortgeschickt war, erhielt : ich vn ‚Januar- Be von «The Ibis» 1884 4, in welchem Mr. H. Sersoun Hinter- zehe m. Schwanz- Mm Tarsus Federn } Nagel [7 borealis -.. __. "T. parvulus....._. | T. p. bergensis ___ 2 T. pallescens ... | = SE EN 14 JOSEF TALSKY. Die obigen Messungen sind nur Männchen entnommen und sind Durchschnittszahlen grösserer Reihen (mit Ausnahme von T. borealis). Sie sind alle gleichzeitig genommen, und deshalb wohl unter einander vereleichbar. Es ist wahrscheinlich, dass die Maasse von T. borealis verhältnissmässig zu klein sind. Smithsonian Institution. Washinston D. €. 26. Januar 1884. ZUM VORKOMMEN VON LESTRIS BUFFONI (BOIE) UND LESTRIS POMARINA (TEMM.) IN MÄHREN UND TIROL. Von JosEr TALSKY. Unter den zahlreichen Vögeln des hohen Nordens, welche wäh- rend ihrer jährlichen Wanderungen unsere Länder berühren und hier nur selten erbeutet werden, sind unstreitig die Angehörigen der Raub- mövenfamilie zu zählen. Während meiner nahezu zwanzigjährigen Thä- tigkeit als Beobachter und Sammler der Vögel wurde mir nur ein ein- ziges Mal die Gelegenheit geboten, dieoben genannten Arten im frischen Zustande zu erlangen. Es war dies im Herbste des Jahres 1882, wo dieselben in der Umgebung meines Aufenthaltortes, nämlich Neutit- schein ın Mähren zu Stande gebracht wurden, und zu welcher Zeit mir durch Zufall ein drittes, in Tirol erlegtes Exemplar in die Hände kam. Es sei mir nun gestattet, meine diesfälligen Erfahrungen in diesen freundnachbarlichen Blättern, deren Erscheinen ich, als Mitglied des Wiener Ornith. Vereines, herzlich begrüsse, zur Kenntniss des geneigten Lesers zu bringen. Am 17. September 1852 ‘wurde einem meiner Mitbürger von einem befreundeten Landsmanne aus Hochfilzgen, im östlichen Tirol, ein Wasservogel eingesendet. Als mir derselbe zur Bestimmung vor- gewiesen wurde, fand ich zu meiner Ueberraschung, dass es eine kleine Raubmöxe (Lestris Bufloni) im Jugendkleide sei. Ihr Gefieder war im Allgemeinen von dunkler, grauschwarzer Farbe, die Unterseite heller als die Oberseite; das Kleingefieder mit lichtrostgrauen Säumchen, die £ gegen den Kopf zu an Breite abnahmen und am Scheitel kaum mehr zu unterscheiden waren. Die Schäfte der ersten zwei Schwungfedern waren rein weiss, die folgenden drei etwas getrübt und die übrigen, je weiter nach innen, desto dunkler, bis schwarz. Der Schwanz sammt 5 den zwei ziemlich zugespitzten, verlängerten Mittelfedern stimmte mit der Farbe des Rückens überein. Der Schnabel war an der Wuızel blei- | srau, die Spitze schwarz. Die Fusswurzel hatte lichtbleigraue Färbung, wogegen das erste Drittel der Zehen sammt Schwimmhaut gelblichgrau, R die beiden letzten Drittel und die scharfen Krallen schwarz waren. Das R Auge war dunkelbraun. R Die Körpermaasse des Vogels stellten sich wie folgt heraus: 3 Länge von der Schnabelspitze bis zum Ende der verlängerten E ie Verne a tert 12 08 { Das Hervorragen der beiden Mittelfedern im Schwanze 2 « 1 ER BE re N EN 222,93 a $ Plaseir vom Bue-bis zur. Spitze ©, nn... 39 « er Schwanzlänge ohne den Mittelfedern __ -__ ... _. 135« 1 | Die Flügelspitzen überragten das Schwanzende um ___ 2.5« 1 een nun. 95% 9 EEE an re ee LT Ta 0.3 « 3 TEE nr de 3 i Nitrelzehe ohne-NagelE Hr. 1.211... 2: 0 3. u Ri: NaeekaurdenNlittelzehes 0 ur, 2.8 2 ie 0 Die näheren Umstände, unter denen der ungewöhnliche Wan- derer erbeutet wurde, blieben mir unbekannt; doch glaube ich anneh- men zu müssen, dass derselbe sein Lebensende auf einem Felde gefun- den haben dürfte, weil ich in dem Magen des Verunglückten eine noch unverdaute, kopflose Maus, von 5 m Körper- und 5.5 9 Schwanz- länge gefunden hatte. Der Körper des Vogels war abgemagert, ohne jede Spur von Fett. Etwa 14 Tage nach der tiroler Sendung, am 2. October 1882, überbrachte mir ein Landmann aus einer zwei Wegstunden südlich von Neutitschein gelegenen Ortschaft einen von ihm selbst auf einen Acker erlegten Vogel. Es war wieder eine kleine Raubmöve, jedoch von merklich lichterem Gefieder, als die vorige. Die Oberseite hatte von dem lichtgrauen, braun gewässerten Nacken an ein buntes Aussehen, da das schwarzbraune Kleingefieder, die Deckfedern nicht ausgenom- er 16 JOSEF TALSKY. men, mit 2—5 ”%, breiten, grauweissen Enden versehen war. Was die Grössenverhältnisse der beiden Möven anbelangt, so stimmten diesel- ben bis auf einige unbedeutende Abweichungen vollkommen überein. Die verlängerten Schwanzmittelfedern der aufmährischem Boden erbeu- teten Möve waren um 0.8 4 länger,ihre Totallänge dagegen um 2%, die Schnabelfirste um 0.2 %, die Hakenlänge um 0.1 %, und die Fusswurzel um 0.5 M kürzer, als die gleichnamigen Körpertheile ihrer tiroler Schicksalsschwester. Die Ursache der Farben- und Grössen- unterschiede der beiden verglichenen Exemplare ist wohl nur in dem ungleichen Alter der beiden Vögelzu suchen, da es ja bekannt ist, dass namentlich das Kleid der jungen Möven mannigfachen Veränderungen unterworfen ist. Mein Gewährsmann iheilte mir weiter mit, dass die Raubmöve ganz allein, auf dem Ackerboden hockend, angetroffen wurde. Sie musste auch sehr ausgehungert und ermattet gewesen sein, da ihr zusammengeschrumpfter Magen nichts anderes enthielt, als eine ent- schieden nach Fischen riechende, 'braungelbe breiige Masse. Nach star- ker Verdünnung derselben mit Wasser fielen Quarzkörnchen reichlich zu Boden des Gefässes, zwischen denen Stücke eines Regemwurmes, als die einzigen animalischen Nahrungsreste des verflogenen Nordländers zum Vorschein kamen. Ueberdies fanden sich noch in seinem Magen drei hanfkorngrosse Fragmente einer Pflanzensaamenschale und ein 4 9% langes und 3 ”, breites Stückchen eines Grashalmes vor. Das Gewicht des ganzen Vogels betrug‘20 Dekagramm. Die Wanderlust der Raubmöven mochte wohl in jenem Herbste eine ungewöhnlich rege gewesen sein, * denn, kaum dass ich meine kleine Raubmöve präparirt hatte, wurde ich von dem Eingangs erwähn- ten Vogelfreunde abermals aufgefordert, eine ähnliche, aber grössere Vogelart bei ihn zu besichtigen. Diesmal begegnete ich einer lebenden, gleichfalls jungen, mittleren Raubmöve ( Lestris pomarina Temm.) Diese wurde unweit unserer Stadt, auf einem Gebirgsfelde, in halb todtem Zustande aufgegriffen, hatte sich aber durch Verabreichung von Nah- rung (Mäuse, rohes Fleisch und Herz), bereits gekräftigt und bewegte sich in dem ihr zugewiesenen Raume des mit einem Drahtgitter umge- benen Hühnerhofes ganz frisch und munter. Ihr Kleid ‚ähnelte dem * Siehe: «Ornith. Centralblatt» Nr. 23 und 24 Berlin, 1882. a an 2 u nd Taten: De ul ae a a ZUM VORKOMMEN VON LESTRIS BUFFONI U. L. POMARINA. 107 D - Federkleide der hier an erster Stelle behandelten kleinen Raubmöve, _ war aber etwas lichter als jenes. Der Vogel hielt sieh in der Gefangen- schaft fast ein ganzes Jahr recht gut. Sein Benehmen war vom ersten Augenblicke an sehr zutraulich; er nahm die dargebotenen Futter- stücke aus der Hand, pflegte sie ungemein gierig zu verschlucken und war stets bei gutem Appetit. Er mauserte nicht; sein Gefieder ver- färbte sich, zwar sehr langsam, doch so, dass ich bei meinem letzten Besuche des Gefangenen, Anfanes Juli 1883, seine dunklere Kopfkappe und ein liehteres Gefieder auf der Unterseite schon dentlich wahrneh- men konnte.- Von einer stärkeren Verlängerung der Schwanzmittel- federn war jedoch nichts zu bemerken. Es wäre nicht ohne Interesse gewesen, die Todesursache dieses, dem Anscheine nach hinter dem Gitter sich wohl befindenden Fremdlings zu ereründen ; allein er ging Anfanes September, zu einer Zeit, wo ich von meinem Bestimmungs- orte abwesend war, zu Grunde, und deshalb war es mir nicht möglich seinen Körper zu untersuchen. Es wurde mir nachträglich nur berich- tet, dass der Vogel am ‚Morgen des letzten Tages wie gewöhnlich fress- lustig war, am Mittage jedoch leblos in seinem Behältniss gefunden wurde. Ueber die Ankunft der Raubmöven in meinen Beobachtungs- bezirk bin ich leider ausser Stande etwas Bestimmtes zu schreiben. Ich kann nur die Vermuthung aussprechen, dass dieselben einer grösseren Gesellschaft angehört haben dürften, damir von Seite mehrerer, höchst achtbarer Mitbürger, einige Tage bevor ich die kleine Raubmöve erhal- ten, über eine grosse Schaar fremdartıg kreischender Vögel berichtet wurde, die um die zehnte Abendstunde über unserem, durch Gasflam- men erleuchteten Stadtplatze, fast eine Viertelstunde wirr durcheinan- der geflogen und nachher weiter gezogen waren. Ob diese schreiende Gesellschaft eine Raubmövenschaar war, wurde nicht sichergestellt; dass es aber Wandervögel waren, steht ausser allem Zweifel. Um keine meiner Erfahrungen über Raubmöven zu übergehen, sei zum Schlusse noch einer Lestris pomarina Erwähnung gethan, welche sich ausgestopft in der Lehrmittelsammlung der deutschen Privat-Volksschule zu Freiberg, einer benachbarten Stadt von Neutit- schein, befindet. Es ist eine männliche Raubmöve, mit braunschwar- zem Kopfe und eben solchem Oberkörper und Schweife. Ihr Hals, Nacken und Unterleib sind weiss, die Brustseiten mit braunschwarzen Zeitschrift für Ornitholozie. 2 18 ESATO JANOS Schaftflecken gezeichnet, die Schwanzmittelfedern nur unbedeutend verlängert. Der Vogel wurde Anfangs März 1883 an einem kleinen Teiche bei Freiberg geschossen, woselbst er, wahrscheinlich auf der Rückkehr von seinem südlichen Winteraufenthalte im die Heimat, mit noch einem Gefährten, vielleicht dem Weibchen, Rast- und Futterstationen halten wollte. A PHALAROPUS HYPERBOREUS, L. ELÖJÖVETELERÖL ERDELYBEN. CGsatTo JAnos-tol. Az erdelyi reszekben is mar többször eszleltettek teli &s &szaki tar- tomänyokbeli különfele madarak mint ritka vendegek. Ezek között az eszaki tartomänyok laköi gyakoriabbak a delieknel, fajra nezve pedig szamosabhak a vizi madarak mint a gäzlök, vagy a földön lak6 (szarazi) madarak. Tekintettel Erdelynek dombozati viszonyaira s azon körülmenyre, miszerint ezen orszagresz häromnegyedreszben magas hatarhegysegek altal van szegelyezve, mindenesetre feltünö, mikep epen a vizi madarak azok, melyeknek több fajaiböl egyesek gyakrabban tevednek hozzank. Elsö gondolatra abban lätszik ezen jelenseg magyarazatäat lelni, miszerint folyöink, melyek közül a Maros a magyar tersegen a Tiszaval, az Olt Olahorszäg lapalyan a Dunäval egyesül s e szerint a Feketetengerrel vannak összeköttetesben, vizi ütul szolgälnak ezen szarnyasoknak S ezen üton vonülnak fel idaig; azonban gondosabb megfontolas utan eme nezet nem fenntarthatö, mivel ezen vizi üt nem vezet &eszak fel& s követ- kezöleg ezen ütat követve az eszaki vizi madarak egy egeszen termeszet- ellenes nagy kerülö ütnak megtetele mellett kerülnenek hozzank, a mellett többször tapasztaltatott, mik&p a vizi madarak is hegylänczola- tokon keresztül repülve röviditök ttjokat; e ezelböl repülte ät a mült GT rn a5 Ye MM RT NE Rn " MINE BaireY N ka ey DE Da ze Zu 7 EN / RZ er . A PHALAROPUS HYPERBOREUS L. ELÖJÖVETELE 19 evben is mintegy ezer darab Gödeny (Pelikan) a csiki hatärszeli magas hegysegeket. E A ritka, illetöleg eltevedt madaraknak megjelenese rendszerint azon idöre esik, midön a vonulasi evszak bekövetkezett s midön a nagy ütban l&evö szarnyasok közül egyesek vagy kis csapatok az azon idöben uralkodni szokott erös szelek &s viharok ältal rendes ütjokböl elt£rittet- ven, iranyt vesztve tevednek el olyan täjakra, hol mäskülönben meg- jelenni nem szoktak, vagy midön rendes tartözkodäsi helyeiken az idö befolyasa következteben eledelük megszükülven vagy egeszen elfogyvän, annak megszerzese vegett kenytelenek mas videkre költözni. Az utöbbi allitas helyessege bizonyitekät is leli azon jelensegben, miszerint nämely eszaki madarak olyan telen, midön eszakon nem talalhatnak eleg eledelt, nagyobb csapatokban jelennek meg nälunk, mint pl. a Selyemfarkü löcska, Ampelis garrula Hösarmäny Pleetrophanes nivalis, Lenike Frin- gilla linaria, stb. Ha mär a megjelölt idöben is erdekes tavoli &szak szülöttjeinek megjelenese, annäl feltünöbb es megragadöbb, midön oly idöben teved- nek hozzänk, mikor sem rendes vonulasi ütjokon nincsenek, sem pedig hazajukban elelemhiänyt nem szenvednek s igy semmi termeszetes ok nem fordul elö, hogy ütnak indulva messze fekvö orszägokba valö eite- " vedesnek magokat kitegyek. A Phalaropus hyperboreus erdelybeni megjelenese pen ezen ano- maliat tünteti fel, miert meltö, hogy megemlites tetessek felöle, mivel az ilyen termeszetellenes jelensegeknek pontos megfigyelese idövel amadar- vonulas jelensegeinek helyes megmagyarazhatasara nemi alapot szol- galtathat. | 1851-ik @v junius 7-en mint kezdö madaräsz, Konczäaröl, holakkor lakasom volt, a szomszed Drasso nevü közseg hataran levö felgätolt töra mentem vadäszni, s azon remenyben, miszerint a szerencse valamit puskam csöve elibe hozand, beällottam övig vizbe, a tö nagy tükre szelen levö nadba. Keves idö leteltevel le is szallt a tö tükrere egy kis madär, melyet egy szerencses lövessel elejtettem, azonban csak üszäsi tudomänyomnak köszönhettem, hogy a madarat egy idöre a tudomany- nak, magamat pedig az eletnek megmenthettem, mivel nem tudvan, mikep a tö közepen egy pär öl melysegü a viz, mikor zsakmanyomat _ felszedni akartam, ketszer merültem a viz ala. Ezen peldany volt az elsö Phalaropus hyperborens, melyet läattam, Y* PN L y TE U u da rc FR- . z 2 e ‚ r « L p In % r Zi nd De a at 20 Fa Zu du u > Sun LE a SE m u DM a IE a EL zu a a I SU a N 90 GSATO JÄNOS nemet azonban nem jegyeztem fel. A madär altalam kitömve, a nagy- enyedi ev.-ref. föiskola gyüjtemenyebe került, hol azonban jelenles nincs meg. Ezen peldany utan vette fel ezen madarat gr. LäzAr KALMAn az erdelyi müzeum-egylet evkönyveinek 2-ik köteteben közölt Erdely mada- rainak nevjegyzekebe. A drassöi t6 kesöbb a gät lerombolasa következteben lefolyt s en lemondtam a remenyröl, hogy madarunkat azon a videken meg &szlel- hessem. Az 1870-ik evi nyar essös volt, minek következteben Konczan eey retemen töcsak keletkeztek. Nevezett ev aug. 15-en arra fele setalvan, egy sneff-mödra repülö madarat lättam egyik töcsaba beszallani, a fegy- verem nalam leven, meg is löttem s a vizböl elhozatvan, nagy örömemre ismet a Phalaropus hyperboreust ismertem fel benne. Ezen himpeldany gyüjtemenyemben van s tollazataban hasonlö a Fritsch «Vögel Europa’s» ezimü müvenek 39-ik tablajan 3. sz. alatt lathatö abrähoz. A nagyszebeni termeszettudomanyi tärsulat evkönyvei 1878-ik evi XXXVII-dik füzetenek 46-dik lapjan közli Hrwrıcn KArory, miszerint 1868-ban N.-Szeben mellett lövetett egy himpeldany, de az idöt, midön törtent, nem emliti s nem reflectal arra, 'mikep Bıerrz ezen tarsulat egy regibb füzeteben felemliti az altalamı elejtett elsö peldanyt, hanem cesak gr. LAzär KALmÄn nevjegyzekere hivatkozik s megjegyzi meg: HERMAN Orrö-nak az erdelyi müzeum-egylet evkönyveinek 5-ik köteteben közre . adott ertesitese nyomäan, hogy a negyvenes &vekben egy mezösegi tavon lövetett meg egy peldany, mely 1848-ban a nagy-enyedi föıskola Összes gyüjtemenyeivel pusztült el Nagy-Enyednek az olah felkelök altal törtent feldulasa alkalmaval. Ennyit mond az iras madarunkröl Erdelyre vonatkozölag, miutan azonban csak az ältalam elejtett ket peldanynak van elöjöveteli ideje pontosan feljegyezve, csak ezekre kivanom alabbi megjegyzeseimet vonatkoztatni. Breum ällitäsa szerint («Thierleben» VI. kötet, 301. lap), a Phala- ropus hyperboreus nyärban a Hebridakon, Färszigeteken, Island &s Laplandon tartözkodik, a honnan telen Sköcziat es Norvegiat rendesen meglätogatja, ritkän felkeresi Dänia, Nemetorszäg, Holland, Franczia- ai a) ER N FIALAnoreS HORRERORRLS 5 ELÖSÖVRTRLN. EN, 9 But; | ( rezäg, Spanyolorszäg, söt Olaszorszäg tengerpartjait i is, mely ütjat mind tengeren teheti meg s azt vonuläsaı alkalmäval ritkän hagyja el. Mäjus 20- es 25-ike között jelenik meg Islandon, ezen hö vegevel Grönlandon, a mikor feszkelesi ideje is kezdetet veszi. Nevezett tudös &szlelesei szerint madarunk vändorläsait csak telben en, feszkelese £s fiainak nevelesi ideje pedig juniusra esven, nagyon feltünd, mikep az ältalam elejtett peldanyok nem a vändorlasi idöben, _ hanem az egyik:6pen a költesi idöszakban, jJuniusban, a mäsik pedig _ augusztus közepen, mikor a fiak meg alkalmasint anyjokat követik s a feszkelesi helyökröl meg nem tavoznak, jelentek meg Erdelyben. | Ezen idöben a felhozhato összes vändorläsi indokok befolyäst nem gyakorolhattak ezen madarakra, söt ellenkezöleg, a mely peldäany teli idöben messze eltevedt, juniusban mär feszkelesi helyen vissza kellett volna, hogy erkezzek, az azon evi fiatalok pedig augusztus közepen a wi szülöhelyekröl valö eltävozasra meg nem is gondolhattak, annäl kevesbe _ tevedhettek el oly messzire. 0. Sajnos, hogy a megemlitett ket mas peldanynak elöjöveteli ideje nines tudva, s hogy gr. MarscHarı &s Aususrt von Prrzern ältal kiadott .Ornis Vindobonensis-ben hasonlölag nincs megemlitve, miszerint a Jurovirs ältal 1859-ben a Fertö taväröl szerzett härom darab mely evszakban ejtetett el, mivel annak tudasa eseteben nemely következte- | ; teseket lehetne vonni, igy azonban tovabbi pontos eszleletek derithetnek N, nemi vilägot arra, hogy ezen eszaki madarak mi okon. vetödnek el oly messzi videkre oly «vszakban, mikor valamennyi szärnyasnak tavaszi vonuläsi ideje eltelt, öszi vonuläsi ideje meg kezdetet nem vette, elelem- hianyban pedig nem szenvednek. Ilyen rendkivülinel is rendkivülibb jelenseg, legalabb altalam, mas madaraknäl nem &szleltetett, &pen ezert erdekesnek talälom a fennteb- bieket közölhi, hogy majd több megfigyeles eseteben a magyaräazat meg- lelhetö legyen. Nagy-Enyed, decz. 16. 1883. a 99 JOHANN V. GSATO DAS VORKOMMEN DES PHALAROPUS HYPERBOREUSL. IN SIEBENBÜRGEN. VON JOHANN V. ÜSATO. In Siebenbürgen sind schon öfters verschiedene süd- und nord- ländische Vögel als seltene Gäste wahrgenommen worden. Unter diesen sind die Bewohner der nördlichen Gegenden häufiger als ‘die der süd- lichen; der Art nach sind aber die Wasservögel zahlreicher als die Sumpf- oder andere Landvögel. Mit Rücksicht auf die hügeligen Verhältnisse Siebenbürgens und des Umstandes, dass dieser Landestheil zu drei Vierttheilen von grossen Grenzgebirgen umsäumt ist, bleibt es jedenfalls auffällig, dass gerade die Wasservögel es sind, von welchen sich einzelne ihrer Arten häufiger zu uns verirren. In erster Linie scheint dieses Symptom seine Erklärung darin zu finden, dass unter unseren Flüssen, so die Maros auf ungarischem Flach- land mit der Theiss, die Olt in der Ebene Rumäniens sich mit der Donau vereinigen, und so mit dem Schwarzen Meere verbunden, den Wasservögeln als Weg dienen, auf welchem dieselben bis hieher herauf- ziehen. Uebrigens kann diese Ansicht nach reiflicher Ueberlegung nicht aufrecht erhalten werden, weil dieser Weg nicht gegen Norden führt, folglich die nördlichen Wasservögel mit Zurücklegung ganz widernatür- lichen und grossen Umweges zu uns kommen würden. Ausserdem wurde öfters beobachtet, dass Wasservögel ihren Weg verkürzend über Ge- birgsketten zogen, so z. B. haben auch im vorigen Jahre bei Eintausend Stück Pelikane das hohe Gsiker Grenzgebirge überflogen. Das Erscheinen der seltenen, beziehungsweise der verirrten Vögel fällt regelmässig auf jene Jahreszeit, in welcher der Zug der Vögel stattfindet, und dann, wenn unter jenen auf langem Wege sich befind- lichen Vögeln einzelne Stücke oder auch kleinere Schaaren, durch die in dieser Zeit herrschenden regnerischen Winde und Stürme von ihrem regelmässigen Wege abgelenkt, die Richtung verlierend, in solche Ge- DAS VORKOMMEN DES PHALAROPUS HYPERBOREUS L. 23 genden gerathen, wo sie sonst nicht zu erscheinen pflegen, — oder aber 3 wenn in Folge Witterungseinflusses ihre Nahrung abgenommen oder Be eänzlich ausgegangen, selbe genöthigt sind, in eme andere Gegend zu j wandern. Die Richtigkeit der letztgedachten Behauptung findet den Be- weis in der Erscheinung, dass einzelne der nördlichen Vögel in solchen Winter, in welchem sie im Norden nicht genügende Nahrung finden, bei uns in grösseren Schaaren erscheinen, so z.B. der «Seidenschwanz» Ampelis garrula, «Schnee-Ammer» Plectrophanes nivalis, «Leinfink» Fringilla linaria u. s. w. ’ Wenn schon das Ankommnen der nordländischen Vögel in besagter Zeit interessant ist, so ist es noch auffallender und ergreifender, wenn sich dieselben in einer Zeit zu uns verirren, wo sie sich weder auf ihrem e Zugwee befinden, noch aber in ihrer Heimat an Nahrungsmangel leiden 3 und so kein natürlicher Grund vorhanden ist, dass diese den Wee an- 2 treten und >ich der Gefahr aussetzen, sich in weit entfernte Länder zu verirren. yi Das Erscheinen des Phaloropus hyperboreus in Siebenbürgen be- leuchtet diese Anomalie, weswegen dies erwähnenswerth ist, weil die pünktliche Beachtung solch naturwidriger Symptome auf die Erläuterung x des Vogelzuges mit der Zeit irgendwie als Basis dienen kann. % ' Am 7. Juni 1851 ging ich als Anfangsjäger und Vogelfänger, von meiner Wohnung in Konezäar, nach dem an der &renze der Nachbar- # E F; £+ 3 I 3 D . F gemeinde Drassö befindlichen eingedämmten Teiche auf die Jagd: in rr der Hoffnung, dass das Glück mir etwas vor meine Büchsenmündung ER bringen wird, stellte ich mich in das am Rande des grossen Seespiegels befindliche Rohr, bis zu den Hüften ins Wasser. Nach kurzen Zeit- verlauf flog auch ein kleiner Vogel auf den Seespiegel nieder, welchen & - ich mit einem glücklichen Schuss erlegte, aber nur meiner Schwimm- =: Fr A x. e ee R a kenntniss kann ich es verdanken, dass ich den Vogel eine Zeit lang der Wissenschaft, mir aber mein Leben retten konnte, da ich nicht wusste, dass in der Seemitte das Wasser einige Klafter tief ist, denn als ich meine Beute aufnehmen wollte, tauchte ich zweimal unter Wasser. Dieses Exemplar war der erste Phalaropus hyperboreus, welchen ich 4 sah, sein Geschlecht notirte ich aber nicht. Der Vogel wurde von mir ausgestopft, der Sammlung des Nagy-Enyeder reformirten Obergymna- siums einverleibt, wo er sich aber gegenwärtig nicht befindet. In dem II. Band des vom Grafen KorLoman LAzAr ausgegebenen ee a ne Base Er We ne: a BE SE FD I: Be a a I Du En An 3 ce 3 IA JOHANN V. USATO Jahrbuches des Siebenbürger Museum-Vereines wurde in dem mit- getheilten Namensverzeichnisse der «Siebenbürger Vögel», dieser Vogel nach diesem Exemplare aufgenommen. Der Drassöoer Teich ist später in Folge Demolirung des Dammes abgeflossen und ich verzichtete auf die Hoffnung, unseren Vogel auf diesem Gebiete noch beobachten zu können. Der Mai im Jahre 1870 war regnerisch, in Folge dessen bei dem Orte Koncza auf einer meiner Wiesen Pfützen entstanden. Den 15. Aug. erwähnten Jahres ging ich in dieser Richtung spazieren, da sah ich einen Vogel nach Schnepfenart fliegend, sich in eine der Pfützen nieder- lassen, mein "Gewehr hatte ich bei mir und so schoss ich auch densel- ben, — als ich diesen aus dem Wasser holen liess, erkannte ich zu meiner grossen Freude in ihm abermals einen Phalaropus hyperboreus. Dieses Männchen-Exemplar befindet sich in meiner Sammlung, dem Gefieder nach gleicht es der, auf der 39. Tafel, Fig. 3 befindlichen Abbildung von FrırseH’s «Vögel Europa’s». In den Jahrbüchern der Heimannstädter naturwissenschaftlichen Gesellschaft vom Jahre 1878 (XXXVII S. 46) veröffentlicht Kart HEnrRıcH, dass neben Hermannstadt im Jahre 1868 ein Exemplar männ- lichen Geschlechtes geschossen wurde, aber die Zeit, wann dies geschah, wurde nicht angegeben: so reflectirt er auch nicht auf das von mir ge- schossene, in einem älteren Hefte dieser Gesellschaft von BıeLrz er- wähnten erste Exemplar, — nur auf Koroman Läzär’s Namensver- zeichnisse beruft er sich und erwähnt noch die von Orro Hrrman im Jahrbuche des Siebenbürger Museum-Vereines im. V. Bande veröffent- >) lichte Benachrichtigung, wonach in den vierziger Jahren auf einem Wiesensee noch ein Exemplar geschossen wurde, welches bei Gelegen- heit der in Nagy-Enyed anno 1848 durch die aufständischen Walachen verübten Zerstörung der Nagy-Enyeder Oberschule, mit der ganzen Sammlung zu Grunde ging. Soviel besagt die Schrift von unserem Vogel mit Bezug auf Sieben- bürgen: nachdem aber die Zeit des Vorkommens nur über die von mir erlegten zwei Exemplare pünktlich verzeichnet ist, so will ich nur auf diese meine nachstehenden Bemerkungen beziehen. Nach Brensm’s Behauptung (Thierleben, Band VI., Seite 301) hält sich der Phalaropus hyperboreus im Sommer in den Hebriden, Faröer- Inseln, Island und Lappland auf, von wo er im Winter Schottland und Z.02 DAS VORKOMMEN DES PHALAROPUS HYPERBOREUS L. RAS auf. Den W ee kann er ganz am Meere zur hicklesen, welchen er ie vl gelegentlich seines Zuges selten verlässt. 3 $ Zwischen dem 20. und 25. Mai erscheint er in Island, Ende dieses Monates in Grönland, allwo auch seine Nistzeit den Anfang nimmt. 3 Nach den Wahrnehmungen des genannten Gelehrten, wandert ki _ unser Vogel nur im Winter, seine Nistzeit und die Zeit des Aufziehens seiner Jungen fällt aber auf den Monat Juni, daher es sehr auffällig ist, - dass die von mir erleeten Exemplare nicht in der Wanderzeit, sondern der Eine gerade in der Brutperiode im Juni, der Andere aber Mitte August, wenn die Jungen wahrscheinlich noch ihre Mutter begleiten und sich von ihren Nistplätzen noch nicht entfernen, in Siebenbürgen erschienen sind. Sämmtliche in dieser Zeit möglichen ae Motive können auf diese Vögel keinen Einfluss üben, dem entgegen müsste vielmehr jenes Exemplar, welches sich im Winter weit verirrt hat, schon im Juni auf seinen Brütort zurückgelanet sein, die Jungen desselben Jahres konnten _ aber auf das Verlassen ihrer Geburtsstätte im Monate August noch gar nieht gedacht haben, umsoweniger konnten sie sich in solche Ferne _ verirren. | R\ Es ist zu bedauern, dass die Zeit des Erscheinens der erwähnten Er zwei anderen Exemplare nicht bekannt ist, und dass in der vom Grafen TE MarscHarı und August von PELZELN ausgegebenen «Ormis Vindobo- — nensis» ebenfalls keine Erwähnung geschieht, dass die durch Jukovirs im Jahre 1859 am Neusiedlersee beschafften drei Stücke in welcher E E Jahreszeit erlegt worden sind, weil dadurch irgend eine Folgerung ab- | geleitet werden könnte, so aber können nur weitere pünktliche Wahr- nehmungen es aufhellen: aus welchem Grunde diese nordländischen Vögel in solch weit entfernte Gegenden gerathen, da doch bei sänmt- lichen Beflügelten die Frühjahr-Zugszeit vorüber, der Herbstzug noch nicht begonnen hat und an Nahrung kein Mangel herrscht. Eine so ausserordentliche Erscheinung ist bei anderen Vögeln wenigstens durch mich nicht beobachtet worden, und eben deshalb finde ich es interessant, ‘das oben Erwähnte mitzutheilen, weil dann im Falle mehrerer Beob- achtungen die Erklärung möglich sein könnte. Nagy-Enyed, den 16. December 1883. 96 S. PETENYIS HINTERLASSENE NOTIZEN: ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS. Nach den hinterlassenen Notizen des Custos am National-Museum zu Budapest, SALAMON PETENYI. — Bearbeitet vom Herausgeher. Der so früh verstorbene Gustos SALAmon PrrenYyı war einer der eifrigsten Forscher und Sammler, der mit unermüdlicher Ausdauer seinem gesteckten Ziele nachstrebte. Sein Hauptbestreben war, die reichhaltige Sammlung des ihm anvertrauten Museums zu ordnen und zu vervollständigen. > Prrenyı ging bei seinen Untersuchungen nie einseitig vor. Sein Hauptbestreben war vor Allem die in seinem Vaterlande vorkonımen- den Arten kennen zu lernen und seiner Sammlung einzuverleihen ; da- bei beobachtete er eifrig die Biologie und Lebensweise derselben ; auch machte er anatomische Studien an den erlegten Exemplaren. In seinen Untersuchungen wurde er. von zahlreichen in- und ausländischen Freunden unterstützt, von denen mehrere, wie NAUMANN, LANDBECK, BrEHMm mit ihm gemeinsame Reisen unternahmen. Der früh verstorbene Forscher veröffentlichte während seines Le bens kein grösseres Werk; dafür sammelte er reichen Stoff für ein später zu veröffentlichendes Werk. So hatte er schon das ganze Material für eine Monographie der ungarländischen Vögel zusammen, als ihn der Tod überraschte. Dieses Manuscript wurde bei Gelegenheit eines Bran- des ein Raub der Flammen. Doch gingen seine Beobachtungen nicht ganz verloren. Freilich sind die Reste derselben unbedeutend im Ver- hältniss zu der Reichhaltigkeit der verlorenen Handschrift. Prrexyı ver- zeichnete seine Beobachtungen auf kleineren Zettelchen, von denen viele durch Zufall erhalten blieben. Nach denselben bearbeitete Orro HERMAN in den «Termeszetrajzi Füzetek» (Naturhistorische Hefte) die Notizen über Oriolus und Dr. Guyzer die Fledermäuse. Nach Prrenyr’s Notizen veröffentliche ich hier die auf die Familie der Anatiden bezüglichen Beobachtungen. Ich legte das Hauptgewicht auf die Beobachtungen des Erscheinens und der Verbreitung, theils weil >) Fe EEE: ER Fi n N EC R \ \ ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS ho =] N ‚diese die interessantesten sind, theils weil die anderweitigen Eigen - _ thümlichkeiten gegenwärtig genügend bekannt sind, hauptsächlich aber _ aus dem Grunde, weil man sich über letztere Eigenthümlichkeiten in - — Perenyr’s Manuscript nicht zurechtfinden kann. Nach den Aufzeichnungen Perexyr's kennt man in Ungarn im Ganzen 32 zur Familie der Anatiden gehörige Arten, also um 3 Arten _ mehr, als ich in meinem Kataloge (Systematische Aufzählung der Vögel 5 - Ungarns, 1881) aufzählte. In meinem Kataloge sind drei Arten (Gasarca - ecana, Harelda glacialis, Oidemia nigra), weiche bei Prrsnyı fehlen, hin- n » . F gegen erwähnt PrrEnyI sechs Arten (Anser gyptiacus, A. hyperboreus, | A. arvensis, A. brevirostris, Querquedula falcata, Bucephala islandica), Ri die bei mir fehlen. Ich glaube mit der Ver uihehnme von PErenyr’s Notizen nicht allein dem Andenken des verdienten Mannes, sondern auch der Wis- ri _ senschaft einen Dienst zu erweisen. u Di > kai re re and FE eh »£ FAM. ANATIDAE VIG. 7 A) Oygninae Bp. Eeyeanusımusieus Bechst. an EEE .. _ (Gygnus xanthorhinus Naum.; ungarisch: särgaorıu hattyü; gelbnasiger Schwan, Singschwan ; slavisch : Labut zlutozob. Zah 2 2 na Das erste Exemplar dieser Art in Ungarn fand ich bei dem evang. Pfarrer, Herrn Karl Schnell zu Peteri; es war ein Männchen und wurde 1834 im April an der Theiss, wahrscheinlich bei Szegedin erlegt. Das zweite fand ich in der Sammlung des Nagy-Enyeder Collegiums in Sie- benbürgen, welches zu Zegfalva im Jahre 1842 von Herrn Buda Elek geschossen wurde. Das dritte Exemplar traf ich lebend im Jahre 1835 im Februar mit Herrn Naumann und Neupest in dem Garten des Herrn Anton Kis v. Ztebe zu Szt György im Torontaler Comitat, es ist in jener Gegend angeschossen und gefangen worden. Ein viertes Stück, welches im Jahre 1826 unweit Alsö-Sebes von einem dort vorüberziehen- den Schwarm ermüdet herabgefallen ist und gefangen, dem Grafen Eu a n I # 8 ._ VERS» 985 Ss. PETENYTS HINTERLASSENE NOTIZEN : Franz Haller gebracht wurde, traf ich 1837 im seinem Alsö-Sebeser Schlossgarten-Teich, woselbst ich es noch ganz frisch und munter auch im Jahre 1846 angetroffen habe. In den grossen Rohrteichen und Mo- rästen im Torontaler Comitat, wie z. B. in der Nähe von Becskerek, brüten, wie ich erfahren habe, manche Jahre Schwäne, wahrscheinlich auch diese Art. Cygnus olor Gm. (Cygnus gibbus Bechst.; Höcker-Schwan, stummer — zahmer — Schwan; ungarisch püporru hattyu Pet., püposorrü hattyu; slavisch : Labut hrbonos Pet. Ein am 7. November 1854 unweit Csik-Tarcsa im Pester Gomitat erlegtes 11/2 jähriges Weibchen hatte einen aschblauen Schnabel, des- sen Ränder mattschwarz eingefasst erschienen, die Nasenlöchergruben, die Zügelflecke und der kleine Höcker waren aschbläulich mattschwarz. Die aschblaue Farbe des Schnabels verwandelte sich im trockenen Zu- stande in eine schwärzlich rothgelbe. Die Füsse waren im frischen Zu- stande matt aschbläulich oder bleischwarz, wurden aber im Trockenen mattschwarz mit kaum bemerklichem bläulichen Anstrich; die Krallen hornschwarzgrau. Das Gefieder war schmutzig-milchweiss, ganz wenig ins Röthliche ziehend; auf dem Kopfe sah man noch von dem Jugend- kleid einzelne licht-aschgraue Federchen. — Die Hirten von Csik-Taresa bemerkten seit drei Tagen diese Vögel, welche auf moorie-sumpfigem Grunde vereinzelt bemerkbar waren. B) Anserinae Sw. Branta .bernicla L. (Anser torquatus.) Nach B. WiEpERSPERG soll man in den Jahren 1845—6 unweit Neusatz und am Einflusse der Theiss in die Donau emen A. torguatus erlegt haben. Anser aegyptiacus Gm. (Esyptische Entengans.) J. G. Remer berichtete mir am 19. Jänner 1848 hierüber Folgen- des: «Laut Beschreibung des Herrn Srronrr, ist die im vorigen Briefe erwähnte Agyptische Gans vor ein paar Jahren im Monate August zwi- ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS 29 “schen den Filizer und Popräder Feldern, wo ihrer 13 bis 14 Stücke sassen, geschossen und dem Kesmarker Professor Steiner als «Braten- präsent» zugesandt worden. Der Kopf dieser Gans war zur Hälfte schnee- weiss; sie hatte einen kurzen, rothen Schnabel mit schwarzen Nägeln und ganz rothe Füsse. An den Spiegel kann er sich nicht mehr erinnern; übrigens fand er sie ganz so gefärbt, wie ich sie ihm aus Bremm’s Wer- ken vorlas. Nachdem die egyptische Gans auch in Norddeutschland hie und da schon gesehen, erlegt oder gefangen wurde; warum sollte sie sich nicht auch nach Ungarn verirrt haben? Freilich ist es ganz sonderbar, warum sie sich nicht lieber und öfters schon in dem wärmeren südöst- lichen Ungarn gezeigt hatte, als in der so nordischen Zips!? Anser hyperboreus Pall. (Anser niveus Briss. ; Schneegans.) Im März 1810 hat Ludw. Lagrovics auf dem Bogarzö zu Apaj, von drei Stück sehr grossen, ganz weissen Wildgänsen ein Stück, welches \ . . _ allgemein bewundert wurde, erlegt. Es wird gewiss eine hyperboreus ‚auf dem Durchzuge gewesen sein. — Auch nach Ofen wurde im März 1841 ein Stück Schneegans zu einem Wildprethändler gebracht, wie es auch Gasparetz als Augenzeuge gesehen zu haben behauptet. Anser cinereus Meyer. ' Er kommt ziemlich spät im Frühjahre an; ich beobachtete die ersten Stücke in Pest im Jahre 1814 erst Anfangs April, also eben da- mals, als Anser segetum fortging. Am 6. April 1347 war er schon ge- paart, denn ich traf ihn bei den Wässern in Ercsi schon paarweise um- herstreichend an. Er zieht ziemlich früh, nämlich schon damals weg, wenn der se- getum ankömmt, Ende September und über den October; ich traf 1853 Ende October schon keine auf den Gewässern um Eresi an. - In den grossen Gewässern im Torontäaler Comitat, an der Bega, Beobara, im Csaikisten-Bataillon; im Eeseder Moor brüten jetzt noch sehr viele dieser Wildgänse. 30 S, PETENYTS HINTERLASSENE NOTIZEN : Anser segetum Gm. (Anser arvensis Brehm; Ackergans, Feldsaatgans.) Ein am 24. Februar 1842 unweit Nagy-Körös erlegtes Weibchen: Länge 9742”; Flugbr. (4 8W/a’’) 56Y/2’’; Flüg. 25’; Schwanz 8’, die Flü- gelspitzen reichen eben an das Ende desselben. Das äusserste Schwanz- federpaar nur ?/4’ kürzer als die mittelsten; am Flugbuge eine starke Schlagwarze hervortretend ; Kopf 21/4’; Hals 83/4"; Rumpf 9’; Gewicht nur 3°4 Pfund. Anser brachyrhinchus Baill. (Anser segetum auct. ?) Diese Art wandert Jährlich in Hunderttausenden aus dem hohen Norden nach Ungarn, woselbst sie’ in allen Theilen des Landes anzu- treffen sind. So fand ich Tausende im Spätherbst des Jahres 1843 in der Umgebung von Ersekujvär und Komjath in den Wässern und Win- tersaaten. Er überwintert namentlich in grossen Schaaren, von Hamzsa- beg an bis z. B. über Eresi und dessen feldreichen Puszten, bis an die Drau und Save. | Er kam 1839 schon in der zweiten Hälfte Februar nach Apaj zum brüten an, und Anfangs März (3—10.) hatte er schon Eier daselbst, ob- wohl darauf ein langer, schneereicher Nachwinter folgte. Dieser armen Gans geht es den Winter über oft fatal! Es war z.B. der Vorwinter 1841 bis zum 2. Januar 1849 ohne allen Schnee, ohne Kälte und Eis, ja sogar beinahe-eine Frühlingswitterung, so dass manche Bäume (Pfirsiche) und viele Pflanzen (Märzveilchen) blühten: da hatten es die um Ercsi auf den schönen grünen Saaten überwintern- den Saatgänse ganz wohl. Auf einmal brach am 2. Januar 1842 eine grosse anhaltende Kälte an, es kam ein Winter mit Schnee, der alles hoch bedeckte. Diese tausende von Saatgänsen wurden da überrascht, sie konnten aus dem hohen Schnee die Saat nicht herausscharren, irrten schaarenweise herum in der grössten Noth. Dieser Nahrungsnoth un- geachtet blieben sie auf ihren gewohnten Winterplätzen da, lebten küm- merlich und wurden häufiger als sonst erlegt und vorzüglich im Februar und März jeden Wochenmarkt nach Pest gebracht. Im Winter 1851—2 war eine so grosse Menge von Wildeänsen auf den Wintersaaten Unterungarns, dass der Landmann daselbst sich Anser albifrons Gm. (Une. : Lilik.) Am 4. October 1840 am Plattensee erlegtes Männchen: Länge 1’ 11/2"; Breite 3’ 10”; Schnabel oben 1!/«’, an der Oeffnung 1" 5", Unterkinnlade 1’ 3°’, Nasenlöcher-Länge 3°’, Höhe des Schnab. 144, Länge bis zum Nagel 10", Nagelbreite 6’; Länge 5Va’’'; Hals 7''; Flügel 31 Schwungfedern, worunter die 1. und 2. die längste, die 11. die kür- zeste ist, die 5. Schwungfeder der ersten Ordnung ist mit der längsten zweiter Ordnung gleich. Die Füsse orangegelb, die Schwimmhaut viel lichter. Schwanz 4°/4’’ 14-federig, die Flügel reichen über die Schwanz- spitze 1" hinaus. Augenlider licht orangegelb, Augen gelblich-braun. Im Jahre 1846 traf ich am 20. August in Alsö-Sebes, im Garten des Gr. Franz Haller ein Stück Bastardgans von einer Hausgans und Anser albıfros. Sie erzeugten 4 Stück, aber 3 Stück davon verwilderten und flogen weg; I Stück hielt sich’ an die Hausgänse und blieb zahm. Dies hat der Graf dem National-Museum versprochen. Anser erythropus L.. (Anser brevirostris Heck., A. minutus Naum.; ungarisch : Lilik.) In Ungarn kommt er vielleicht häufiger als A. albifrous vor, denn in den Sammlungen wenigstens trifft man ihn viel häufiger. — Anfangs April 1844 wurden von der Szegediner Gegend mehrere Stücke nach Pest gebracht. C) Anatinae Sw. Sobald die Wässer vom Eise und die Felder und Wiesen vom Schnee einigermassen befreit werden, was in Ungarn schon Ende Febr. geschieht, kommen die meisten Entenarten wieder auf ihre beliebten Brut- und Geburtsplätze zurück. So erschienen sie zu Apaj im Jahre 1839 schon viele, vorzüglich die Anas leucophthalmos, ferina um 15. Februar, zugleich mit den Atebitzen und Anser segetum, immer mehr und häufiger, und’ Anfangs Mai werden schon Querquedula crecca, eircia und Anas acuta auf den Eiern in Kun-Szt-Miklös gefangen. 3 Ss. PETENYTS HINTERLASSENE NOTIZEN : Jeden Winter — die ganz lauen ausgenommen — überwintern ausser unsern gewöhnlichen Anas boschas, A. clypeata, A. acuta, (). crecca, noch recht viel andere, die von Norden herab zu uns im Spätherbst zu kommen pflegen, z. B. A. penelope, Platypus leucophthal- mos, P. leucocephalus, P. marilus, P. glaucion, P. islandieus, P. fuscus ; bleiben aber auch in mässig kalten Wintern manchmal gänzlich aus. Im Jahre 1844 im Banat, wo die Theiss in die Donau mündet, da sollen sich viele Tausende, ja beinahe Millionen aufgehalten haben, so dass sie im Auffliegen wie Wolken den Himmel verfinsterten, zu- sammen mit Podiceps- und Mergus-Arten. Stockenten allein wurden‘ massenhaft hergeliefert, so dass ich zu 300-500 Stück oft auf einmal bei unserem Wildprethändler sah. Das dauerte vom Winter bis Mitte‘ März. Ich zählte 14 Entenarten, die diesen Winter hereingeliefert wur- den, und zwar: Anas boschas, clypeata, acuta, strepera, penelope, Q. eir- cia, crecca, Platypus rufinus, Jerinus, fuligulus, leucophthalmos, glaucion, marilus und islandicus. Gewiss war auch P. fuscus und leucocephalus im Winter da, ohne aber dass sie mir zu Gesicht kamen. Und so werden dann die armen Einten-, Mergus-, Podiceps- und Colymbus-Arten oft von Jauen Wintertagen angelockt, hier behalten, dann von plötzlicher Kälte und Eisan kleine Plätze von warmen Quellen angewiesen und hingezwungen, wo man sie dann zu Tausenden zu- sammenschiesst. Tadorna cornuta Gm. (Anas tadorna L.) SCHÖNBAUER jun. beschreibt in seinem Manuseript Anas tadorna als ungar. Ente und gibt auch ihre Abbildung. Es ist nachzuforschen, wo er ihr Vorkommen angibt. Auch Baron WırpERSPERG behauptete, sie sei am Einflusse der Theiss in die Donau schon erlegt worden. * * NB. Baron WIEDERSPERG will an der unteren Donau, um Neusatz und im Gsajkisten Bataillon eine durchaus schieferaschgrauwe, beinahe wie Falco rufipes aussehende Ente mehreremal erlegt und seinem Onkel Woborzil nach Kleczen ge- schickt haben. Ob dies wahr ‚sei, ist eine grosse Frage, da dieser Baron viel ge- logen hat. _ ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS 33 Casarca rutila Pall. (Anas rutila Pall.; Anas casarca L.; Rostente, rothe Höhlenente, Zhlente persische Ente; ungarisch: teglarecze; slavisch: kacica kasärka; türkisch und walachisch: Kalifär.) Dass diese Ente von Zeit zu Zeit in Ungarn auf ihren Herbst- und Frühjahr-Streifereien mitunter vorkommt, dies leidet keinen Zweifel. So versicherte der Jäger (des Bar. Joh. Podmaniczky) Emerich Szabö, am 10. April 1830 bei Fenszaru etwa 60—70 Stück angetroffen zu ha- ben, wo sie auf den mit Schilf durchgewachsenen Teichen zertheilt und sehr scheu gewesen sein sollen. Im Fluge machten sie ein bedeutendes Sausen wie Gänse, und aufgescheucht, verschwanden sie von dort für immer. Dass sie auch in den Wässern um Kalocsa mitunter vorkommen, - leuchtet aus dem dort bekannten Entennamen: teglaszinü rucza, tegla- rucza * hervor. Auch die Wildhändler zu Pest behaupten vor Zeiten diese Enten manchmal aus verschiedenen Gegenden Ungarns erhalten zu haben, In der Walachei kommt sie während der Brütezeit, meist nur auf der türkischen Seite, also in Bulgarien vor, namentlich von Rustschuk an bei Silistria, bis zum Schwarzen Meer hin herab immer mehr. Brütet in den Löchern der hohlen Donau-Ufer. Die Türken nehmen daselbst ihre Jungen heraus, erziehen und halten dieselben als Zier- vögel in ihren Höfen ; ebenso auch in der Wallachei. In der Gefangen- schaft bleiben sie aber viel kleiner und weniger schön in ihren Pracht- farben. Vor und nach der Brutzeit streifen sie dann wieder gesellschaft- lich auf den Landseen und bei dem Donau-Ufer herum sowohl in der Walachei als auch in andern türkischen Provinzen, oft vermischt mit anderen Wildenten-Arten. Nach W. Stetter’s Behauptung erlegte sie Quido Küstel bei Mol- dowa in der Donau im Banat, und Stetter ebenfalls in der Maros bei Deva. Ein am 8. Mai 1853 auf der Puszta Nagy-Lök erlegtes altes Männ- chen war: 927 Zoll lang, 3’ 8a” breit; Schnabel oben 1?/4’, an der Wurzel 9’ breit, 10’ hoch, Nagel 7" lang und 5’ br. Farbe des Schna- bels tiefschwarz, oben und unten, nur die des Nagels etwas ins grau- liche ziehend. Füsse und Krallen ganz schwarz, letztere etwas graulich. Schwanz 6” lang; die ruhenden Flügel erreichen eben dessen End- * Ziegelfarbige Ente. ww Zeitschrift für Ornithologie. 34 S. PETENYIS HINTERLASSENE NOTIZEN : spitze. Hals 6’. Die zweite Schwinge war die längste, die erste von jener um #'' kürzer und etwas länger als die dritte. Mareca penelope L,. e (Anas Penelope; Pfei ende Perlente bei Pest, um Eresi polnische Ratscheln genannt; slavisch : bei Szarvas Hwizdärka.) Ich traf unter den verschiedenen Entenarten am 6. April 1847 auf den ergossenen Wassern längs der Ercsier Donau eine etwa anderthalbmal so grosse Ente, wie Querquedula circa L. an, die eben so gesellschaft- lich, in dicht an einander gedrängten, schnellen Schwenkungen nachein- ander machenden Schaaren flog, wie (u. circia und crecca L. Sie mach- ten sehr schnelle Wendungen über den Wässern und flogen harfenweise. Von der Ferne nahmen sie sich im Sitzen auf dem Wasserspiegel oder an grasigen Ufern ebenso aus, wie junge Gänslein und plauderten fort und fort ihre dudelnden Töne wie junge Entchen, welche ungefähr so klangen : bily—hbily—ho—hm—bily—bilyho! Diese dudelnden, wie durch die Nase ausgestossenen Töne geben sie schnell nacheinander von sich im Fluge, aber noch mehr im Sitzen zu hören. Da ich sie aus der Nähe nicht ansehen konnte, waren sie nicht zu bestimmen. Uebri- gens kamen sie mir als Penelope vor. Diese angenehmen Töne müssen sie nur im Frühjahr von sich geben, da ich sie sonst nie gehört habe. Man nennt sie nicht richtig Pfeifente, denn sie pfeifen nicht, aber sie dudeln, daher würden sie besser Dudelente genannt. Im Jahre 1848 überwinterten sie in Massen in Unterungarn. So traf ich vom 18—29. Februar um Szolnok, Szarvas, Csaba ganze Züge an, so dass Abends und Nachts bei ihren Streifereien ihre dudelnden Töne die Lüfte erfüllten. Wahrscheinlich zogen sie damals schon nach Norden zurück und versammelten sich im Zuge aus den verschiedenen (regenden. Nach Aussage des Ludw. Molitoris soll diese Ente mit fuchsrotheni Kopf, um Vilägos herum im Arader Comitat am Maros-Flusse, ganz hoch in den Waldthälern zwischen den Felsen und Gesträuch nisten, ziemlich weit vom Wasser. Doch sollen in der Umgebung nicht blos Waldbäche, sondern auch Gebirgsteiche vorhanden sein. Ob dies diese oder eine andere Entenart sein mag? Es kann auch Fuligula nyroca oder auch Querqwedula crecca sein, wo der Kopf des Männchens eben- falls roth ist. ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS 35 Diese Ente war im Jahre 1844 auf dem Rückzuge in Ungarn, na- mentlich an der Theiss (z.B. um Szegedin) in grosser Menge vorhanden, woher denn für den Pester Wildmarkt ungemein viele geliefert wurden und zwar von der zweiten März-Hälfte bis sogar zur April-Hälfte hinein und meist sehr schöne Männchen. Auch bei Ocsa und um Apaj wurden sehr viele erlegt. Im Jahre 1845 zog sie noch um die Mitte April, denn am 15. fand ich noch Exemplare beim Wildhändler. Im December 1845 wurde sie nicht häufig, hauptsächlich aus der Szegediner Gegend nach ‚Pest eingeliefert, wie ich dies am 15. und 15. December bei den Wild- händlern fand. Die Männchen waren schon im Winterkleide ebenso schön wie im Frühjahre. | Dafila acuta L.. ”(Anas acuta L.; um Pest Spitzente; ungar.: villäs kacsa, feeskefarkü käcsa, orsö- farku kaäcsa.) Ueberwintert jährlich in Ungarn und wird den ganzen Winter hindurch aus der Szegediner und Titeler Gegend nach Pest geliefert. So traf ich sie auch zwischen 18—19. Februar 1848 um Szolnok und Szarvas nicht selten an und hörte ihre Töne auch Abends und Nachts auf ihren Streifereien. Die Männchen haben einen besonderen, wie: Lizi ! tönenden leisen Lockton. Um Apaj fand ich sie im Mai und Juni brütend, in allen den mit vielen ausgetretenen Wassern überschwemmten Umgebungen so häufig, dass sie eine der gemeinsten Wildenten war. Ihr Nest fand ich vielmal zwischen solchen Wassern und Sümpfen auf trockenen Grasplätzen oder auch in Saaten, vorzüglich in Sommersaaten, in einer geringen, eigens ausgescharrten Vertiefung. Junge im Dunenkleid: Schnabel und Augenlider-Rand dunkel- bleigrau, grünlich überflogen, Augenstern schwarzbraun ; Füsse grünlich gelbbraun, auf den Gelenken, den Fersen und Zehensohle und den Schwimmhäuten schwärzlich. Am 3. October 1848 wurde zwischen Teteny und Hanzsabeg ein sehr interessant gefärbtes ® dieser Ente erlegt. Dieses sah folgender- massen aus: Schnabel schmutzig hellrothbraun, am Grunde herun» längs der Schneiden und in den Nasengruben wie mit blasser Tinte eingelassen, am Unterkiefer beinahe einförmig dunkel-lohbraun; der Nagel oben und unten licht braungrau. Der Unterkiefer war etwas 3* 36 S, PETENYUS HINTERLASSENE NOTIZEN ! länger, also um 1’’ vorstehend ; Füsse: licht gelblichbraun, nur auf den eewöhnlich dunkleren Stellen z. B. den Zehenrücken dunkler, ins ka- stanienbraun ziehend; Schwimmhäute noch lichter und gelblicher; Krallen hellrothbraun mit weissen Kanten und Spitzen. Der Vogel war auf seinem Oberkopf, Nacken und dem ganzen Mantel blassgelblich braungrau, auf den zwei eı'steren mit zarten matt dunkelbraunen Schaftstrichen, welche am Oberkopf am dunkelsten, tiefer hinab stets blasser waren, bis sie sich endlich am Oberrücken in ımattbräun-graue breite, tiefer hinab beinahe die ganzen Federn ein- nehmende Schaftflecken verlieren ; von diesen mattbraungrauen grossen Flecken war jede Feder des Oberrückens noch mit einem schmalen trübweissen und vor diesem mit einem schwärzlichen Wellenquerstreif geziert und hatte ausserdem noch einen breiten gelblich weissgrauen Federsaum, welcher auf den grössten Schulterfedern am grössten war, daher diese auch viel lichter als die kürzeren erscheinen, nachdem in ihnen die mittleren schwärzlichen Querwellen mehr verborgen waren; der Flügel war überhaupt viel lichter als der übrige Mantel, nämlich hell schmutziggelblich-weissbraun (beinahe licht-lehmbraun) mit kaum bemerkbar lichteren weisslicheren Federsäumchen und vor ihnen dunk- leren Schaftwellen; die längsten Flügeldecken erster Ordnung hätten breite, blass röthlichweisse, sehr blasse Endsäume, wodurch sich ein schmälerer, lichter Quersaum über den Flügel bildete; die Schwingen der ersten und dritten Ordnung waren gelblich-braungrau, erstere mit schmalen, letztere mit breiten weisslichen Federsäumen, so dass diese beinahe die ganze breite äussere Fahne einnahmen, und die 20. und 22. ausserdem längs des Schaftes noch einen beinahe ganz weissen Längsstrich hatte; die Schwingen der zweiten Ordnung waren blass- gelblich rostbraun, auf ihren Aussenfahnen, auf der innern dunkelbraun- grauschwärzlich eingesprenkelt, mit sehr breiten (3—5"') weissen End- kanten und vor diesen dunkelbraunen Querstreifen, wodurch der Spie- - gel des Flügels blassgelblich rostbraun, vorne weiss und schwärzlich, hinten sehr blassgelb-weiss eingefasst, sich darstellte; ganzer Mhttel- und Unterrücken wie der Bürzel lichtgraubraun mit weisslichen Spitzen- wellen; der Schwanz oben lichtgrau-braun, auf den Oberschwanzdecken mit dunkleren Schaften, auf den eigentlichen Schwanzfedern mit weiss- lichen schmalen Schlangenzeichnungen in jeder Federfahne, welche ge- gen das Ende der Feder zusammenstossen und ausgezackte Pfeilflecke ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS 37 -bilden ; die Spitzen der Schwanzfedern waren hoch rostgelb, stark überflogen und so bis zur Hälftte der Aussenfahnen gesäumt; _ Unterschwanzseite blass graugelbbraun mit lichten grauweissen Säu- men und durchschimmernden Querflecken; Unterflügetseite ebenso, auf den hintersten Decken sehr breit trübweiss und graubraun gewellt. Der ganze Unetrleib auf durchschimmerndem weisslichem Grunde sehr stark rostrothgelb überfärbt, am Oberhals, den Gesichts- und Halsseiten dunkler gestrichelt, auf der ganzen Brust der rostgelbe Anflug am stärk- sten, röthesten und jede Feder da vor ihrem lichteren Endsaum, matt gelblichweiss gewellt, was den Vogel sehr zierte, auf diesen lichten Wellen wird weiter hinab das Rostgelb stets blasser, weisslicher, we- niger auffallend. Unterschwanzdecken mit breiten, weisslichen Spitzen- säumen; Afterseiten gelbweissgrau, mit schwärzlichen Querzickzacken. . Anas boschas L. (Ungarisch : zöldfejü kacsa, tökes kacsa, öreg käcsa, nagy käcsa; slavisch : Lancnäk kacica, bei Neusohl: ze nalanky sada.) Ist in ganz Ungarn verbreitet und überall sehr häufig. Sie nistet überall, selbst in hochgebirgigen Gegenden, wo sie Wasser und dazu geeignete Plätze findet. Häufig nistet sie an der Donau, Theiss und an- deren Flüssen und in wasserreichen Gegenden Ungarns, vorzüglich in den baumreichen Donau-Auen und mit Weidenbäumen bewachsenen Plätzen. Querquedula circia L. (Anas querquedula L.; ungarisch : nagyobb csörgö käcsa; unmı Pest Kothente ; sla- visch um Neusohl: Chrapacka watsja.) Diese Ente brütet in morastreichen Gegenden. Im Jahre 1846 am 25. Mai traf, ich in den Morästen des Tapio am häufigsten unter den vorkommenden Gattungsverwandten, wo sie wahrscheinlich auch auf Kupen (Zsambek) ihr Nest anlegen werden. Sie brüten überall, wo schilfreiche Gewässer, Moräste, Teiche in Ungarn vorkommen. Ende April und Anfangs Mai im Jahre 1548 traf ich häufig an den Morästen zwischen Adony und Gärdony an, aber stets in kleinen Gesellschaften. Wahrscheinlich schlagen sich, während dem die Weibchen brüten, die freien Männchen oder umgekehrt wieder die Weibchen als sehr gesellige Vögel, in kleine Gesellschaften wie Cormorane und gehen so ihrem | 38 S. PETENYUS HINTERLASSENE NOTIZEN, Futter nach. Am 8. Juni 1853 fand ich in Apaj ihre Bier, welche schon » stark bebrütet waren. Ueberwintert auch in Ungarn, und wurde auch im Winter erlegt und an die Wildprethändler nach Pest geliefert, soz. B. 1843 —44. Auch 1844 wurden im März und April schon im schönsten Prachtkleide aus Ungarn sehr viele nach Pest eingeliefert. Sonderbar, dass in dem Spät- herbst von 1845, wo sonst viele andere Entenarten nach Pest eingelie- fert wurden, beinahe nie eine Querquedula ceircia zu sehen war! Im Februar vom 18. bis 29. 1848 traf ich sie bei Szolnok meist in Gesell- schaft mit A. boschas an. Ueberhaupt hängen sich auch diese kleinen Enten eben so.an die verwandten grössern Arten an, wie z. B. die Cer- thien an Spechten, Staare an Krähen ; Goldregenpfeifer an Kiebitze u. s.w. Querquedula crecca L.. (Anas crecca L.; ungar.: kisebb csörg6 kacsa; um Pest: Ratscherl; slavisch: Chra- packa mensja, chrapka, chrapalka.) Ziemlich häufig, von der zweiten Hälfte März an über den ganzen April wurden in Ungarn und selbst um Pest herum auf dem Zuge nach Norden viele erlegt und schon im Prachtkleide eingeliefert. Sie brüten unı Neusohl, selbst oberhalb Bries, in erasigen Stellen der Gran oder auch hoch im Gebirge vorkommenden moorigriedigen Gebüschen. Ich fand ihr Nest um Apaj im Mai und Juni auf einem Grasplatz in einer Ver- tiefung: von 6 Zoll Durchmesser, 3 Zoll tief, ringsum mit zarten Gras- blättern und jungen grünen Grashalmen und vielen Dunen ausgefüt- tert, die 9 Eier lagen am blossen Boden ohne Unterlage. Im Spätherbst, so December, wurden sie ziemlich häufig nach Pest geliefert, haupt- sächlich im Jugendkleid. Im Jahre 1543 vom 15—29. Februar traf ich sie in Schaaren mit Qu. eircia und A. boschas bei Szolnok und Szarvas an; auch sie gesellt sich gerne zu grösseren Arten. Querquedula falcata Pall. Die schönste aller in Ungarn vorkommenden Enten. Bei dem ini Jahre 1837 am Neusiedlersee erlegten und im k. k. Wiener Naturalien- Hofcabinet stehenden Männchen ist die Grösse von einer A. ferina, Schnabel und Füsse schwarz; Kopf durchgehend glänzend violettroth im prächtigen purpurvioletten Schiller, und einem von verlängerten u ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS, r 39 Federn herabhängenden Schopf; Kehle und Unterhals weiss, letzterer aber durch ein vom Nacken an breites, jedoch nach dem Kropfe zu stets schmäler werdendes dunkelrothviolettes Band, welches vorne in dem Vorderhals weiss nur als blasse Streifung erscheint, och und hiedurch wird das Weiss unter dem Gesicht zum Nacken hin eckie ; übriger Unterhals oben und unten, wie auch die Brust und der Oberrücken auf rothgrauem Grunde schön weissgrau geringelt; auf den Leibseiten und Schultern weissgewellt ; die weissgrauen Schulterfedern enden in lange, sensenförmig auswärtsgebogene, lichtaschgraue, auf ihren Aussenfahnen schwarze und fein aschgrau gesäumte Federn; Unterschwanzdecken schwarz, auf ihren Seiten weiss; Stirneinfassung weisslich. Dieses im k. k. Naturalien-Hof-CGabinet stehende Exemplar hat Josef Kopp, Chirurg in Pösing (Oedenburger Comitat) unweit Wiener-Neustadt, in Ungarn etwa 1837 am Neusiedlersee bei Apetlan erlegt. Chaulelasmus strepera L. (Anas strepera L.; wm Pest: Breinente; ungarisch: kercezekacsa, bubos rueza ; slavisch : Chripljavka.) Im Jahre 1543 und 1544 wurden auf dem Zuge im März und April an der Theiss sehr viele erleet und nach Pest gebracht; sie waren schon im Prachtkleide; auch aus Oberungarn vom Herbst zum Früh- jahr geliefert worden, sie überwintern daher in Ungarn. Im Spätherbst 1845 wurden stets einige Paare nach Pest gelie- fert, am 15-ten December kamen aus Szegedin in einer Lieferung von allerlei Enten auch mehrere Paare der strepera nach Pest an. Am 20. Sept. 1838 erlegtes junges Männchen-Exemplar. Länge: 1S!/a Zoll; Flügelbreite 32 Zoll; Schwanz 3°%,4 Zoll; Hals 5 Zoll; Kopf 9 Zoll; Schnabel oben von der Stirnspitze bis zur Spitze des Schna- bels in hohlem Bogen nur 1!a Zoll lang, also verhältnissmässig sehr kurz. Augenstern hellbraun. Der ganze Darm war 7 Fuss Ya Zoll lang, weich, ziemlich breit und flach; der engrandige, festmuskulöse Magen voll kleiner Sandkieselchen und verzehrter Pflanzenstoffe. Es war sehr fett. VB a u,” 40 Ss. PETENYTS HINTERLASSENE NOTIZEN, Spatula clypeata L. (Anas clypeata L. Fasanente; ungarisch: kanälos-, lapatos kacsa; slavisch: Li- zicjarka.) Im Jahre 1844 wurden im März und April, wo zahlreiche über Ungarn auch in nördlichen Gegenden hinziehen, sehr viele, vorzüglich in den Theissgegenden erlegt und schon im Prachtkleide nach Pest gebracht. Sie bleiben über den Winter zum Theil auch hier, wenn der- selbe gelinde ist, oder es überwintern solche, die aus Polen und andern nördlicheren Gegenden herabgezogen sind. So waren sie 1844 noch gegen Ende December nicht selten eingeliefert, indem damals die Wit- terung recht lau, oft in der Mitiagssonne bis 5—8° R. warm gewesen ist. Im December 1845 wurde sie nicht selten hauptsächlich aus der Sze- gediner Gegend an Pester Wildprethändler eingeliefert, wie ich das am 15. und 18. December traf. Einzelne Pärchen davon traf ich Ende April und Anfangs Mai 1848 um Adony an den Rohrteichen gegen Gardony an; folglich brüten sie auch in dieser Gegend. Ein am 29. Juni 1883 zu Apaj auseinem schon zum Ausschlüpfen offenen Ei gekommenes Junge hatte einen olivengrauen Augenstern; Schnabel röthlich grau; Füsse schwarz, Schwimmhäutchen oben und unten schwarzgrau, Nagel hornbraun, auf den Spitzen graulich. Von, der Stirngegend geht ein schwarzer, den ganzen Oberkopf einnehmen- der, im Genick und Hals wieder schmäler gewordener breiter Streifen. Oberleib schwarz mit olivenfarbenem Spitzchen. Fuligula rufina Pall. (Platypus rufinus;, Kolbentauchente, Kolbenente.) Das in unserem National-Museum vorhandene ? ist wirklich echte Fuligula rufina und keine A. marmorata Temm., welche letztere viel kleiner und marmorirtgewellter ist, und in Afrika vorkomnit. Die alten Stücke im National-Museum, beide 5 und 2 sollen von dem Pester Wildprethändler gekauft worden sein. B. Ocskay hingegen behauptet, er habe sie beide dem National-Museum geschenkt und sie waren in der Oedenburger Gegend, wo auch am Neusiedlersee diese Ente jährlich vorkommt, erlegt; er habe sie auch eigenhändig präparirt. BaLpamus behauptet, sie komme im Wasser-Morast, Torontal. Comit. Csaikist Bataillon nicht sellen und wahrscheinlich auch brütend vor. ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS. 4J Ein, etwa Mitte December 1544 in der Gegend von Szegedin zwi- schen Stock- und allerlei andern Entenarten von allen Sippen, die da- mals in Ungarn überwinterten, erlegtes einjähriges Weibchen war: Länge: 19!/a Zoll, Flügelbreite 34 Zoll, Schwanz 3VY2 Zoll. Die Farbe des Oberschnabels braunlich schwarz, blos am Vorderdrittel auf den Kanten und um den röthlichbraungrauen Nagel herum ins Gelbroth übergehend, der Unterschnabel braunlich schwarz, nur auf dem Vor- ‚derdrittel gelbroth, Unternagel grauroth, dunkelgrau gerändert. Augen- stern gelbbraun; die Füsse bläulichascherau oder dunkelschiefergrau mit röthlichem Anflug, Schwimmhäute rothgelb, die Sohlen mattschwarz, Krallen graubraun. Fuligula ferina L. (Anas ferina, Platypus ferinus, Aythia ferina; Tafel- oder Brandente, Moortauch - ente, Polakente, um Pest: Polakesel, Kapuzinerente; ungarisch : nagyohb ezi- ganykacsa.) Ein am 12. Juli 1838 bei Apaj auf dem Neste gefangenes altes ? 16 Zoll lang, 28Y/a Zoll breit, Halslänge 3V/2 Zoll, Schwanz 24/2 Zoll. Die am 10-ten Juli nebst der oben erwähnten Mutter vom Neste geholten, dann in Apaj am 13. Juli ausgeschlüpften Jungen im Dunen- kleide: Oberschnabel graulich olivenbraun, mit einem hellbraunröth- lichen Rande und braunrothen Knopf, Unterschnabel gelblich blass- roth. Augenstern olivengraugrün; Füsse schwarz. In etwas vorgerück- terem Alter, doch stets im Dunenkleide (nahe am Uebergang zum Ju- gendkleide), am 12-ten August, also schon 30 Tage später, war der breit gewordene Schnabel oben dunkelschieferblau, Unterkiefer hellhorngrau, vorzüglich stark violett eingelassen. Augenstern und die Pupille mehr ins olivenbraune ziehend. Ein am 1. Juni 1842 unweit Pest erlegtes altes Männchen : Länge 17 Zoll; Breite 291/a Zoll; Schwanz 2/4 Zoll, wovon die Flügel eben die Hälfte bedeckten; Hals ausgestreckt 4 Zoll. Fuligula nyroca Güld. (Anas nyroca, Platypus leucophthalmos ; wm Pest: die kleine Rode; ungarisch : kisebb ezigänykacsa.) Diese Ente bleibt hie und da auch im Sommer in Ungarn und brütet daselbst. So traf ich 1838 am 8. Juli und August einige brütende 42 S. PETENYTS HINTERLASSENE NOTIZEN : Pärchen, davon in Nagyret um Apaj sammt ihren noch nicht flüggen Jungen, so wie auch mehrere Junge in den Apajer Erek damals gefan- gen und mir zugebracht worden. So traf ich auch 1855 im August und Anfangs September bis Semlin mit Naumann auf der Kriegs-Insel in den Siümpfen recht viele schon flügge Jungen und Alte an. Auf ihrem Herbst- und Frühjahrszuge kommt sie aber von Norden herab oft in sehr zahlreichen Flügen in Unterungarn vor. So wurden z. B. 1844 von der zweiten Märzhälfte bis Ende April fort und fort sehr viele im Pracht- kleide aus den Szegediner, Ocsäer, Apajer Gegenden nach Pest gelie- fert. Auch im Spätherbst 1845 wurden sie ziemlich häufig, hauptsächlich aus der Szegediner Gegend an die Pester Wildprethändler eingeliefert, wie ich viele am 15. und 18. December gesehen habe; die Männchen sehen so schön im Winterkleide wie im Prachtkleide aus. Fulix marila L. (Platypus marilus, Bergtauchente, Bergente.) Auch diese Ente kommt jedes Jahr, besonders im Frühjahr bei ihrem Rückzuge und selten in Ungarn vor. So war sie 1841 in der zweiten Märzhälfte und im April selten am Pester Wildpretmarkt aus der Theissgegend gebracht worden. Fulix cristata U. (Platypus fuligulus; Reihertauchente; wngarisch : kontyos kacsa, kontyos reeze, kormos käcsa, jeges käcsa. slavisch: Kochlacka, um Bekes-Csaba: Bugär, um Neusohl : Bugärka, wahrscheinlich vom ungarischen «buvär» 2) Im Jahre 1837 traf ich diese Ente am 12. Januar bei grossem Schnee auf den riedgrasigen Stellen der oberen Czinkotaer Wiesen bei dem Quellausflusse des warmen Quellbächleins, wo sie wahrscheinlich blos von den Wasser-Insekten und Schnecken, aber auch von Wasser- pflanzen lenen und sich erhalten mussten. Auch diese Art kam 1844 in der zweiten Märzhälftz am Pester Wildpretmarkt ziemlich häufig vor. 1845 kam sie Mitte April und im Spätherbste wurde sie aus Szegediner Gegend in recht vielen Paaren nach Pest gebracht. EN ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARN. 43 Bucephala clangula L. (Platypus glaucion, Anas clangula; Schelltauchente, wn Pest: Eisente ; ungarisch an der Theiss : jeweskacsa, kisebb jegeskacsa.) Diese schöne Ente, welche den hohen Norden, vorzüglich Island bewohnen und dort häufig brüten soll, kommt nach Ungarn alle Win- ter zum überwintern, doch ein Jahr häufiger als das andere herab, und lebt da auf grössern Flüssen, Teichen, Seen und wo offene Stellen oder warne Quellen sind. Sie kommtzu uns etwas später (October—Novem- ber) und zieht schon im Februar und März, wo sie dann noch häufiger als im Spätherbste erlegt wird, hinauf zurück. Doch werden meist jüngere Exemplare erhalten, alte Stücke scheinen seltener unser Land zu besuchen. Bucephala islandica Gm. (Platypus islandicus ; Spatelente.) Ganz wahrscheinlich kommt auch diese schöne nordische Bewoh- nerin alle Jahr mit der claugula nach oder über Ungarn herab, aber sie wurde mit der claugula bis jetzt, his ich nämlich Naumann’s Ab- bildungen erhielt, stets von mir und von allen Andern verwechselt. Nur Mitte Februar. 1844 nahrm ich ein 2? am Pester Wildpretmarkte wahr, dessen charakteristisches Kennzeichen aber, nämlich der Spa- telschnabel weggeschossen war. Oidemia fusca 1. (Platypus fuscus; Sammettauchente.) Im Jahre 1539 wurden auf der Margarethen-Insel 2 Stück und am 13. Februar 1841 wurde auch in Soroksär unter mehreren andern gemei- nen Sorten der Wildenten ein sehr schönes altes Männchen erlegt. Es 3 hatte einen weissen, kaum etwas ins rosarotlh ziehenden Augenstern E | gehabt. Folglich kommt diese Ente wahrscheinlich alle Jahr im Winter, Herbst und Frühjahr als Zugvogel in Ungarn vor. Am 6. Januar 1842 sah ich, von Ofen nach Pest unweit der Mar- { garethen-Insel überfahrend, 2 Stück davon abwärts von der Insel, wo sie auch noch zwischen dem starken Eise tauchten. Siekommt wohl alle N 10 5,11 (Er aeg Ah S, PETENYIS HINTERLASSENE NOTIZEN. Jahr zu uns und überwintert sehr gerne auf der mit warmen Quellen umgebenen Margarethen-Insel bei Pest. 1844 wurden auch bei Szegedin einige Stücke Männchen und Weibchen erlegt und nach Pest gebracht. Bei Salkowa, unweit Neusohl, wurde eines, und auf der Ober- wiese bei Neusohl ein zweites Männchen in einer Woche erlegt. Zu Oedenburg traf ich im August 1847 in der Kayszrar’schen Sammlung ein schönes altes & aus der Umgebung des Neusiedlersee’s an. Erismatura leucocephala Scop.* (Platypus leueoce phalus.) D. Mergınae Bp. Mergus castor L. (Mergus merganser ; (tosser Säger, grosser Sägetaucher; um Pest : Mürachente; ungarisch: nagy buvar; zöldfejü buvär, nagy jegeskacsa; wm Neusohl slawisch : Dunajka.) Auf seinen Zügen und Streifereien wird dieser Sägetaucher auch in Oberungarns tiefen Thälern so lange die Flüsse nicht ganz zufrieren, und selten im Winter angetroffen, so z. B. längs der Waag in Liptau, längs der Gran in Sohl, länes der Poper in Zipsen und länes der Sajö S ! I 8 i in Gömör. Namentlich im Winter 1857 58 erschienen ganze Schaaren auf der obern Gran oberhalb Neusohl, wovon recht viele Exemplare erlegt wurden, ebenso in Liptau um Szt.-Miklös, wovon im März und Februar ebenfalls einige fielen, nach Berichten der Freunde Rokosz, GRINEUS und Reiner. Im December 1853 gegen das sehr kalte Ende desselben und An- fangs Januar 1854 sind an der Theiss z. B. um Üsoneräd herum, aufden eisfreien Stellen der Theiss («olvasokon»), nach Referent Kerresz LAszLö, die Nagyjegeskacsa d.h. M. merganser in ungewöhnlicher Anzahl er- schienen. ” Dass Petenyi Rrismatura leucocephala als ungarische Art nicht unbekannt war, ist aus dem allgemeinen Theile seiner Schriften zu ersehen (siehe p. 32). Je- doch scheinen die speciellen Daten über diese Art ebenfalls in Verlust gerathen zu sein. > a ee | ÜBER DIE ENTENARTEN UNGARNS. 45 Mergus serrator 1. (Langschnäbliger Sägetaucher, Zopf-Säger; ungarisch: hosszuorri- oder csüpos- buvar.) Die ersten zwei Exemplare, von diesem Vogel beide Weibchen, traf ich 1842 in der Vogelausstellung bei der Versammlung der Natur- forscher zu Neusohl. Sie wurden daselbst in der Gran erleet. Kin Exem- plar schenkte mir der Besitzer davon. Ich. beschrieb sie kurz in meiner Abhandlung A honi madärtan u) gyarapodasaröl in Term. tud. Tärsulat Evkönyvei 1845. Im Jahre 1845 den 11. August traf ich auch in der kleinen Aus- stellung der Vögel zu Fünfkirchen wieder ein Weibchen an, welches an der Drau vom Oberförster der Erzherz. Karl’schen Güter erlegt und präparirt wurde. (In Böhmen kommt er auf seinen Winterstreifereien häufiger als in Ungarn vor, und wurde schon oft bei Prag in der Moldau, bei Eger, um Franzensbad erleet, wo ich ihn auch in Dr. PALLıarpy’s Sammlung traf). Im Jahre 1546 traf ich wieder zwei Stück, wahrscheinlich alte Weibchen, in der kleinen zoologischen Ausstellung zu Eperjes an, welche unweit Eperjes in der Tareza erlegt wurden, und einem dorti- gen Advokaten gehörten. Er kommt also, aber meist Weibchen und junge Vögel, nicht sehr selten auch in Ungarn vor. Im Monate August des Jahres 1847 traf ich in Oedenburg in der Kavszrar’schen Sammlung ein schönes altes Männchen dieser Art aus der Neusiedlerseegegend. s Mergus albellus L. (Weisser Säger, kleiner Säger; im Jugendkleid um Pest : Wieseltucker.)- Auch dieser Säger kommt im Spätherbst stets tiefer nach Ungarn herab ; hält sich auch im strengsten Winter auf Seen, Teichen, vorzüg- lich aber auf am spätesten zufrierenden schnellen Flüssen, also auf der Donau und bei warmen Quellen auf. Häufig wird er, vorzüglich im Frühjahr auf dem Rückzuge erlegt, doch mehr Weibchen und Junge, als alte Männchen-Exemplare. Ab BERNARDO SCHIAVUZZI / Auch 1844 war er auf dem Rückzuge den ganzen März und An- fangs April zu Pest auf dem Wildmarkte häufig; 1875 kamen viele alte und junge Exemplare bis Mitte April in Copin vor, und noch amı 15. April traf ich bei Pester Wildprethändlern recht viele an. Aber im Spätherbste dieses Jahres, welcher Jauwarm und eislos war, waren erst Mitte und Ende December (15.—18.) ganz wenige Stücke aus der Sze- gediner Gegend da. Aber er erscheint in jedem Jahre doch bei weitem früher hier in Ungarn als M. merganser und regelmässig in jedem Spätherbst, oft aber recht früh, wie z. B. 1836 traf ich ihn bei Jenö im Teich schon anfangs October an, wo noch ‚ganz schön warm und die schönste Weinlese in der Gegend war. Im Februar 1847 (am 10.) wur- den in der Körös bei Gsaba mehrere M. albellus erleet; man nennt sie dort «jeges rucza». Im Jahre 1853—54 sind überall längs der Donau eine Unzahl dieser Vögel dagewesen; namentlich als Ende December der Eisstoss stehen blieb, traf ich sie am 2. Januar von Teteny bis Pest hinauf in Menge in allen eisfreien Stellen mit Anas clangulu und boschas schwimmen. DIE ENTENJAGD BEI MONFALCONE. VON Dr. BERNARDO ScHıavuzzi. Von den Ufern des Timavo-Flusses bis zur Sdobba erstreckt sich ein breites Land, ein Lagunen-Grund, wo einst sich römische CGolonien befanden, der berühmten Aquileja gehörend. Plinius selbst erwähnt dieses Landes, an jener Stelle, wo er von den Thermal-Bädern sprechend, die kleine Insel eitirt, welche vor den Ufern des Timavus stand «Contra Timavum amnem insula parva in maris est» (C. Plin. Nat. Hist. lib. U. cap. 103). Diese Insel sitzt jetzt nicht mehr im Meere, sie springt in der Mitte eines wässerigen Bodens hervor, der von den Wassersätzen des Timavus gebildet wurde und welcher Boden nördlich den Namen «Lisert» und südlich «Marina» trägt, während die Insel «Monte S. Antonio .« heisst. DIE ENTENJAGD BEI MONFALCONE 4:7 Dieses Land, welches so wenig Interesse während der guten Jahreszeit bietet, die Epoche ausgenommen, in welcher viele Leute die ‚ dortigen Thermalbäder besuchen, erhält eine sehr"grosse Wichtigkeit zur Jagdzeit, d. i. vom Monate August bis zum März. In dieser Zeit wimmelt der Lisert-Sumpf von Becassinen (Gallinago scolopacina, Bp.), grossen Sumpfschnepfen (Gallinago major, Bp.) Wasserrallen (Rallus aquaticus, L.) von Teich- und Sumpfhühnern (Gallinula) und von Kiebitzen (Vanellus cristatus, L.); die Meeresebene vor dem Monte S. Antonio beherbergt enorme Schaaren von Enten, unter welchen die Stockenten (Anas boschas, L.) überwiegen, während die Krickenten (Anas crecea. L.). Spiessenten (A. acuta), und Löffelenten (Spatula ely- peata, L.) nicht fehlen, und in der Umgebung die Waldschnepfen (Sco- lopax rusticola, L.) sich aufhalten. Die Jäger etabliren dort ihre fröhliche Zusammenkünfte und jene verwüsteten Orte widerhallen von den Lan- caster-Schüssen und bringen die Jagdtaschen voll von Wild heim. Die Jagd der Becassinen wie der übrigen Vögel ist sehr fruchtbar, sie bietet doch nichts Besonderes, während jene der Enten vollkommen charakteristisch ist.Die List dieser Vögel ist die Ursache, dass es dem Jäger nicht gelingt während des Tages ihnen nahe zu kommen, nämlich auf der Meeresfläche und darum muss er sich von ihrem Instinkt zu Nutze machen, der dieselben während der Nacht auf den festen Boden führt (auf den Lisert-Sumpf und auf die Karst-Seen), um dort ihre Nahrung zu suchen. Sobald die Sonne dem Untergange nahe, dann ziehen die Jäger von der Stadt weg, mit hohen wasserdichten Stiefeln bekleidet und gut gegen die Kälte geschützt, begeben sie sich auf die Jagdstelle, d. i. jene Stelle, wo die Ueberfahrt des Wildes folgt. Jeder Abend ist doch nicht für solche Jagd günstig. Es muss sehr kalt sein und noch besser NO (borrea) Wind herrschen, Hellmond, eine leichte Wolke jedoch muss diesem den zu leuchtenden Schein nehmen, denn sonst würde der durchfliegende Vogel dem Auge des Jägers entgehen. Auf die Jagdstelle angekommen, muss dieser bis zur Tiefe eines Schuh Wassers ins Meer sich bequemen. In seiner Nähe hält er den Hund, und dort wartet er die Enten, die vor ihm in einer Entfernung eines Gewehrschusses vorbeifliegen sollen. Sobald er das charakteristische Ge- räusch des Fliegens Fru, fru hört, setzt sich er in Stellung, schiesst und eine Stockente ist todt. Nach einiger zeit hört erein «Quat, quat» : Diess ist ein Razza (Weibchen von Stockente), auch gut, denkt er sich, und 18 MARIA SCOTA FERGUS nach kurzer Zeit bereichert ein weiteres Wild seine Jagdtasche, Es dauert nicht lange, dass den Stockenten die Krickenten, die Löffelenten, andere Enten, und manches Mal Sumpfeulen, Rohrdommeln, Säger und auch Gänse folgen, auch, jedoch selten Schwäne. — In den Nächten, in welchen der Mond durch mehrere Stunden am Horizonte hält, ver- längert sich die Jagdzeit, und wenn der Mond sehr spät auf- und sehr spät untergeht, dann bleiben die Jäger in der Marina auch bis £ Uhr Früh. Sehr fruchtbar ist diese Jagdweise, bei welcher die Jäger manches Mal auch 50—60 Enten Schiessen, ohne die anderen Vögel zu rechnen. Monfalcone, 15. Jänner 1884. THE EMIGRANT SPARROW. (Passer domesticus.) By Marıa ScoTA FERGUS. Who killed Cock Robin ? I, said the Sparrow, With my bow and arrow, I, killed Cock Robin. The Sparrow shares the same character in the United States, as did his ancestor of old England, who killed CGock Robin: although there is no proof‘ of such viciousness, it is said to be so but it may be slander. In Pennsylvania, about twenty years ago the trees were covered with worms, hanging artistically from silken threads; a very poetical form in its way, but somewhat of a nuisance, as they would fall upon the pedestrians heads, and were also, as a novel sort of carpet under their feet. | When there things were thus in the insect world, a little event took place in the bird family, which seemed to alter the state of affairs. A gentleman imported a number of Sparrows from England, and let them loose in the country; the worms, as the birds increased; dis- THE EMIGRANT SPARROW 49 appeared, and there were many blessings on the little emigrant birds, and glory to the genlleman who introduced them. After a while some said our own song-birds were not so plenty as they were, the wren, the blue bird, the song sparrow etc. ete., and that the English Sparrows were driving them away; thelittle bird houses in the gardens instead of being occupied by wrens or blue birds, were taken possession of by the emigrant Englishmen : those who favored the Sparrow would not agree to anything against him, and soon there was a sed hot Sparrow party, and a sed hot Anti Sparrow party. The Anti Sparrow party got fiercer and fiercer, and at last went to the legislature about the grain ealing, bird destroying, fruit spoiling pest; and bullies like their countrymen the Englishmen. There was a law protecting insectivorous birds, as useful to the farmer, the Anti Sparrow taxidermists found nothing but grain inside of the birds, they examined, and never saw the sign of an insect ? they got up quite a craze among some of the farmers, and made them believe, there never was such a dreadful little bird. They went to the legislature, and had the laws altered on account of this emigrant bird, the little horror was mentioned among the insec- tivorous birds, they had his name erased, and proclaimed to the public that anyone was at libertyto shoot, trap or kill the English Sparrow all they pleased. But the people in general do not care, to kill them, it appears for they are as numerous as ever, and as things stand will be more so, before the trine of the Sparrow is ended. West Chester Febr. 4. 1884. Zeitschrift- f. Ornithologie. 1 50 JULIUS V. MADARASZ ZUR FAUNA GACHARS. von Dr. JuLıus von MapvarAsZ. Das ungarische National-Museunı erwarb im Jahre 1883 folgende sieben Vogelarten, welche durch J. Inglis Esqu. in der Provinz Gachar- (Reich Birma, Hinter-Indien), gesammelt worden sind: l. Pellorneum intermedium Sharpe. (Sharpe, Catalogue’ of the Birds in the Brit. Mus. 1883. VII. p. 519. pl. XII. fie. 1.) «2. Dilkoosha, Cachar, den 28. October 1878. J. In@uis coll.» Vom selben Fundorte und Sammler, nach welchen Sharpe seine typischen Exemplare beschrieb, nur dass diese im Sommer (Mai und Juni), mein Exemplar hingegen im Herbst erlegt worden ist. Beschreibung: Oberkopf und Hinterhaupt rostroth, die Spitze der Federn am Vorderkopf schwärzlich, Rücken, Rumpf und obere Schwanz- deckfedern gelblich olivenbraun ; die Schwungfedern erster Ordnung braun, die äussere Fahne licht, weisslich braun; die Schwungfedern zweiter Ordnung und Schwanzfedern olivenbraun; die Deckfedern der Schwingen wie der Rücken, deren Ende etwas lichter gesäumt ist. Die Spitzen der Schwanzfedern gelblichweis. Die Schäfte der Schwung- und Schwanzfedern sind oben rothbraun, unten gelb. Die dunkelbraunen Federn des Hinterhalses sind lang, weiss gesäumt; die Ohrdeckfedern rostroth. Die Kehle und Gurgelrein weis», die Brustund der ganze Unterleib weisslich gelb; die Mitte der Federn der Oberbrust und die Seiten des Unterleibes länglich lanzettenförmig braun. Die innere Fahne der unteren Schwanzdecken weiss, die äussere braun, nur an der Spitze weiss. Schnabel und Füsse (im Balg) licht hornfarbig. Tot. Länge: 18 m ; Flügel: 7 Mm ; Schwanez: 7.5 a Schnabel: EI m, Tarsus: 7 0. Leu. ba A ee a ' ; 2 A ah a ER ET CoBe, "Y r ZUR FAUNA GACHARS 51 2. Mixornis rubricapilla Tick. (Taf. 1. Fig. 1.) (Motacilla rubricapilla , Tick. Journ. As. Soc. Bengal, 1833. p. 576. — Mixornis ruficeps, Hodgs. Zool. Misc. 1844. p. 83. — Mixornis chloris, Bonap. Consp. Av. I. p. 217.) «gZ. Dilkoosha, Cahar; den 4. Mai 1878. J. InGuis coll.» Oberkopf licht rostroth, der Streif vom Nasenloch über dem Aug schwefelgelb; Hinterhaupt, Oberrücken braunlich olivengrün, gegen den Steiss zu immer braunlicher, die Schwingen, deren äussere Fahne, ihre Deckfedern, sowie die Schwanzfedern sind gelblich rostbraun. Die unteren Flügeldecken schwefelgelb, Kehle, Gurgel und Mitte der. Brust ebenfalls schwefelgelb, an der Kehle und Gurgel mit feinen schwarzen Schaftstrichelchen. Halsseiten, Seite des Unterleibes und untere Schwanzdeckfedern gelblich olivengrün. Schnabel bräunlich hornfarbig, an der Spitze etwas lichter ; Füsse sind graulich hornfarbig. Tot. Länge: 12 m ; Flügel: 5.5 9 ; Schwanz: 5 9% ; Schnabel: 1.5 9m ; Tarsus: 1.3 m- Sastuaehyris niericeps’Hodge'. (Hodes. Icon. ined. in Brit. Mus. App. pl. 87.) «Z' Dilkoosha, Cachar, den 15. Mai 1879. J. Inauis coll.» Oberkopf dunkelbraun, die einzelnen Federn desselben seitlich weiss, was dem Kopf ein gestricheltes Ansehen verleiht. Rücken, Flü- gelfedern und Schwanz olivenbraun; die äusseren Säume der Schwin- gen licht rostbraun; die Backen schmutzig weiss; Ohrdeckfedern rost- roth; die Brust und der Bauch sind licht weisslichbraun, seitlich dunkler. Tot. Länge: 13 m ; Flügel: 6 m ; Schwanz: 5.5 9% ; Schnabel: 1:5 9 ; Tarsus: 1.9 Mm. 4. Siphia cachariensis. (Taf. I. Fig. 2.) «2. Dilkoosha, Cachar, den 13. Januar 1879. J. Inauis coll.» Oberleib braun, welche Farbe ganz der unseren gewöhnlichen Nachtigallen (Erythacus lusecinia L.) gleicht. Der Kopf und Hals etwas dunkler und ins graulich olivenfarbe ziehend. Der Schwanz ist einfär- AR Ort KS JULIUS V. MADARASZ big rostroth, ganz die ähnliche Farbe, wie bei der Nachtigall. Die Kehle ist weisslich rostfarbig, die Brust hingegen lebhaft rostgelb. Der Bauch braunlich olivengelb, in der Mitte, wie auch die untern Schwanzdeck- federn weisslich, die unteren Flügeldecken sind lebhaft rostgelb. Tot. Läoge: 14.5 m ; Flügel: 6.6 % ; Schwanz: 6.2 Mm ; Schna- bele 1.29, ; Varsuss len Herr Avucust von PELZELN, welcher auf meine Bitte die Güte hatte, dieses Exemplar ebenfalls zu untersuchen, bezeichnete es als Cyornas olivacea Hume ; trotzdem aber unser National-Museum diese letztere Art nicht besitzt — so dass ich keinen Vergleich anstellen konnte — stiegen in mir doch Zweifel auf, ob dieses Exemplar mit dem von Borneo und Java identisch ist, da die Beschreibung nicht im geringsten darauf passt, somit bezeichnete ich dieses mit dem Namen Stiphia cachariensis. Die Beschreibung von Siphia olivacea Hume 2 weicht unter anderm in Folgendem ab : So z. B. sagt Sharpe («Catalogue Birds in Brit. Mus.» 1879. IV. p. 458.) «tail dull brown, externally pale rufous», bei meinem Exemplar ist der Schwanz einfärbig rostroth; weiter: «under wing-coverts and axillaries white», ich hingegen sehe eine bestimmte rostgelbe Farbe. j | 5. Oreicola ferrea Hodgs ? juv. «Z. Dilkoosha, Cachar, den 5. November 1878. J. In@uis coll.» Oben rostroth ; die einzelnen Federn sind schwarz, nur die Enden derselben rostroth, zwischen der schwarzen und rothen Farbe ist eine aschgraue, wodurch das Schwarze lanzettenartig zugespitzt ist. Die ein- zelnen Federn des Halses sind seitlich orangegelblich. Die obern Schwanzdecken sind aschgrau mit rostgelben Endspitzen. Die Steuer- federn schwarz mit braunlichweissen Spitzen; die äusseren Schwanz- federn sind an der äusseren und inneren Seite breit schmutzigweiss gesäumt. Der Superciliar-Streif ist braunlichweiss. Die Gurgel und Kehle’ weiss, Brust und Unterleib, sowie die unteren Schwanzdecken sind rostbraunlich. Vom Mundwinkel bis zum Auge, unter demselben und die Ohrdeckfedern sind dunkelbraun. Die Schwingen braun, rostroth gesäumt, die Deckfedern braun, die Spitzen der grösseren rosteclı, die kleinen Deckfedern sind grau gesäumt. Tot. Länge: 14.5 M; Flügel: 6.5 % ; Schwanz: 6.5 m; Tar- sus: 2 Gm. ZUR FAUNA CACHARS 53 6. Diczum (Prionochilus) spec®P (Taf. i. Fig. 3.) «7. Dickeha, Cachar, den 19. Juli 1878. J. Ineuis coll.» Oben olivengrün, Flügel und Schwanz dunkelbraun, die Deckfedern und die äusseren Säume der Schwung- und Schwanzfedern ebenfalls olivengrün. Die Spitzen der drei äusseren Schwanzfedern an der Innen- fahne weissgetupft. Die unteren Flügeldecken weiss. Unterleib schmutzig weiss, an der Brust mit grauen Längsstreifen. Tot. Länge: 9.3 Mm ; Flügel 6.2 ; Schwanz 3.6 m ; Schnabel: 0.9 m; Tarsus: 1.3 Mm - 7. Sasia ochracea Hodgs. (Hodeson, Journ. as. Soc. Bengal, 1836. V. 778.) «2. Dilkoosha, Cachar, den 18. Mai 1878. J. Ixauis coll.» Das breite Stirnband, Hinterhaupt, Rumpf und der ganze Unter- leib rostgelb, Oberkopf, Schulterfedern, Flügeldecken und die äusseren Säume der Schwingen olivengrün. Der längliche Fleck hinter dem Auge ist gelblichweiss. Die Ohrdeckfedern rostbraun ; die Schwanzfedern sind schwarz. Tot. Länge: 9 %, ; Flügel: 5.5 % ; Schwanz: 2.6 % ; Schnabel: 1.5 9 ; Tarsus: 1.3 Mm- A MILVUS REGALIS TOJÄSAIROL. Lovassy Säxvor tanartöl Nagy-Röczen. (II. täbla.) Több mint tiz eve, hogy a magyarorszägi ragadozö madarak szak- szerü tanulmänyozäsäval foglalkozom s ezen idö alatt kivalöan azok a a er» OT En LOVASSY SÄNDOR biolögiai 6s f6szkelesi viszonyainak megfigyeleset tartottam szemeim elött.* Ragadozö madaraink között a Milvus regalis az, melynek feszke- lesi mödjat s tojasait a legbehatöbban volt alkalmam megfigyelhetni S tanulmanyozni.** Specialis tanulmanyom egyik ezeljat kepezte annak a kimutatasa, hogy leteznek-e a Milvus regalis, Milvus ater es Buteo vulgaris fajok tojasai között legalabb csak nemileg is biztos megkülönböäztet6 karak- terek. Ez iranyü tanulmanyok tevesere egyfelöl a rendelkezesemre allo bö anyag, mäsfelöl s különösen az ide vonatkoz6 es altalam többszörösen attanulmänyozott irodalmi adatok ösztönöztek, mint a melyekben felho- zottsa nevezett härom faj tojasaira vonatkoz6 különbsegek s azok jegyei sehogy sem kielegitök. Valahänyszor ujabb adatröl olvastam, nyomban neki ültem, összehasonlitottam gyüjtemenyem sajat szedesü — tehät biztos — peldänyaival; az eredmeny mindenkor ugyanaz volt, t. i. hogy az adott ismertetö jegy minel kevesebb peldanyra illett. Az emlitett harom fa) tojasai között biztos megkülönböztetö jegyek tehat eddig se- hol sem lettek kimutatva, sajnos, hogey tanulmanyonı sem vezetett jobb eredmenyre, söt ennek alapjan kinyilvanitom, hogy mee az eddig felho- zott különbsegeknek is alig van nemi erteke; barmelyik adott ismertetö jegy ala csak nagy nehezen lehet ugyanazon faj tojäsaib6öl több peldanyt beszoritani. Tulajdonkepen nem az a tärgyamı, hogy a nevezett harom faj toja- sal közötti különbsegekröl beszeljek, hanem hogy a Milvus regalis toja- sainak — kutaltäsaim alapjan — leirasat adjam, de epen ezen leiras következmenye leend fenti ällitäsomnak, t. i. annak-a kimutatäsa is, hogy e härom fa) tojasai között semmi biztos megkülönböztetö karakter sem letezik, vagy legalabb eddig ilyeneket nem ismerünk. Ertekezesemm bövebb erzekitese tekinteteböl az ältalam sajatkezüleg gyüjtötl Milvus regalis-tojäsokböl a legkülönbözöbbeket s közöttük oly * Ragadozö madaramk nagyobb reszenek feszkelösi mödjäröl par ev elött ätnezetes ismertetest nyujtottam a Termeszettudomänyi Közlönyben, es pedis «A magyarorszaugi sölyomfelek feszkelesi mödj«rol» VIII. kötet, 1876. p. 103—-116. — «A magyarorszdigi keselyük feszkeleseröl» u. ott, pag. 437—439. == Vizsgälataim elsö eredmenyeit a következö czikkekben tettem közze: «A kanya es Ölyv költesi viszonyai» («Termeszettudomänyi Közlöny» VII. k. 1875. pag. 111—114): «A kanya es ölyv tojasairol» («Termeszet» VI. evf. 1875. p. 29—34). - A MILVUS REGALIS TOJÄSAIROL 55 tulajdonsägokkal felruhäzottakat, melyek az eddigi irodalomban &pen a Milvus ater s Buteo vulgaris tojasainak tulajdonai gyanänt lettek be- mutatva, lefestve es adom (Il. täbla). 1 | A Magyarorszagban feszkelö ragadozö madarak között a. Milvus regalis tojasaival — a determinäläst meghiusitö — hasonlatossagot csak a fent nevezett Milvus aternel &s Buteo vulgarisnäl talälunk. Rendes teli madarunk, az Archibuteo lagopus, epen ily tojasokkal bir, de ez ha- zankban nem feszkel. Ritka vendegünk, a Buteo ferox (Gm.), szinten hasonlö tojasokat rak, de ez delkeleti alak leven, magyarorszägi toja- saival alig talalkozhatunk. A Buteo desertorum (Daud.) csak klimatikus valfaja a Buteo vulgarisnak, mert a kettö között biztos faji megkülön- böztetö jegy nem letezik. A Milvus aegyptius (Gm.), hasonlö okböl, esak deli alakja, legfölebb klimatikus valfaja a Milvus aternek. A Milvus regalis hazankban rendszerint csak a siksagokon feszkel, hol helyenkent igen közönseges. Alföldünk azon kisebb «kerek erdeiben», melyek S0—100—120 eves tölgyfäk aältal alkottatnak s nagy kiterjedesü legelök es szabad tersegek között oäazis-mödra terülnek el, esapatosan feszkel; azaz ily kisebb erdökben, ugyanazon idöben, 20—30 par is költ. ley peldaul a Debreczentöl delfele mintegy °/s öranyira fekvö s 1873-ban alig Y4 Dmertföldnyi kiterjedesü «Pacz»-erdöben a jelzett ev tavaszan negy-ötszöri kirandulas alatt, csak a könnyen hozzäferhetö feszkekböl, 39 darab tojasät gyüjtöttem. Az ily együtt feszkeles azonban sehogy sem viseli magan a feszektelepek helyeget, mert a feszkek az ily erdöcskekben meglehetösen egyenletesen vannak szetoszolva; az egyes feszkek között legalabb 150—200 lepes tavolsagot mertem. Legeyakoribbnak talaltanı Hajdü- es Szabolcs megyekben; Bäcs- Bodrog ejszaknyugati videkein is eleg közönseges, hol a dunaparti erdö- segekben talaltam feszkelve, e megye delkeleti videkein, Tittelnel, Per- zELN figyelte meg; Pest megye delnyugati szögleteben öpen olyan elö- forduläsa van, mint Bäcs-Bodrog &jszaknyugati reszein, Halas videkeröl Laxaros K. gyakorinak emliti, Budapest környekeröl pedig FRIVALDSZKY Jäxos sorolja fel; Torontäl- es Temes megyekben szinten közönseges, különösen az alibunäri homokterületen (Kun) ; Jasz-Nagy-Kün-Szolnok megyeben sem ritka, ellenben Bekesben mar jöval gyerebb, Csongräd megyeben pedig öpen ritka (Laxatos). Az egesz Közep-Duna menteröl Ruvorr koronaherczeg, HonmEyEr &s BBeEEHM emlitik, azon megjegyzessel, hogy itt e faj sokkal ritkäbb a Milvus aternel. A dunantüli dombvideken u 4a Sa a ne A Zi re Ze ed dr 56 LOVASSY SANDOR valö elterjedeseröl kevesehb adat van feljegyezve, nekem tgy lätszik, hogy itt e faj mar ritkabb; Larartos K. Zala, Somogy ‘es Vas me- gyekben igen ritkänak mondja. Az erdely reszeken, a hol feszkel is (gr. LAz ır), többen figyeltek meg;; igy a Mezösegen s a Biharhegysesben Herman O., a Szekäsvölgyön s a Sztrigy vize mellett Gsaro J.; STETTER, ügy tünteti fel, minta hegyvidekek laköjät. A Felvideken a legkevesbe gyakori; Gömör megyeben, a Felvidek közepen, en het ev alatt egyetlen peldanyt sem lattam; mär a szomszed Zölyomban £szleltetett (Grineus es Rokosz); Nyitra megye deli videkeiröl Nacy Jözser emliti; Abauj- Torna megyeben (Kassa körül) JEITTELES szerint nem ritka; Kocyan sze- rint Ärva megyöben a folyö menten elöfordul, söt itt feszkelt is. — Alta- laban hazank hegyvidekeit leginkabb esak a vonulas ideje alatt keresi fel., A Milvus regalis hazankban april közepetöl mäjus közepeig terjedö idöközben rakja le tojäsait, melyeken a nösteny 20—22 napig ül. Himet en nem talältam a tojasokon ülve, de nem lehetetlen, hogy felvaltja a nöstenyt.* Tojasainak szama evenkent kettö es negy között vältozik s tapasz- taläsom szerint leggyakrabban — tiz eset közül kilenezszer — harom talalhatö ; negy igen ritka, ennyit en csak egyszer talaltam. A mi a tojäsok alakjat illeti, ez rendes ovalis; a gömbded idom (6. abra) e fajnal ritkabb. A 8. abra egy igen megnyült abnormis idomü peldanyt tüntet elö, a mi valöban unicumszerü; ezt en-a debreczeni Pacz-erdöben, mint a feszekalj elsö tojasät talaltam s jelenleg a Magyar Nemzeti Muzeum birtokaban van. A tojäshej felülete arokon fajok&hoz kepest aranylag erdes, a rajta levö porusok szabälyszerint kerekdedek, de gyakran szabälytalan ido- müak, szögletesek, mi a h&j erdessegenek, mintegy darabossäganak ki- folyasa. A hej felülete fenytelen. A tojasok nagysaga, normalis peldanyoknäl, a hossztengely iranya- ban 5'4 es 6 9, között vältozik, mig a haranttengely menteben, vagyis a tojas közepreszen merve, +4—46 Gy. A hej szinezeteben megkülönböztetjük az alapszint s a rajta levö rajzolatot. Az alapszin haromfele lehet, t. i. meszfeher s vegül zöldes-feher. Leggyakrabban meszfeheret talalunk; a szennyes sargäasfeher, mely a * A Buteo. vulgarisnäal mär himet is löttem le a tojasokrol. A MILVUS REGALIS TOJÄSAIROL Di hej-felületet egyenletesen boritö halvany sargäs felhözet-rajzok kifolyäs szinten eleg gyakori. A ket alapszin között mMindenfele atmenetek is ‚vannak s szinten gyakoriak. A zöldes-feher alapszin, vagy helyesebben, feher alapszin zöldes tünettel, ritkäbban &szlelhetö s leginkähb friss, azaz meg költetlen peldanyoknäl talalhatjuk. E zöldes ärnyalat a mar költött tojasokröl a költes tartama alatt mindinkabb eltünik s särgäsba megy at; hasonlöan a gyüjtemenyek peldanyairöl es e zöldesseg par ev alatt eltüunik s a h&j feher marad. Az 1. 2. es 4. szamlı abrak meszfeher alap- szinnel birnak, a 3., 5., 7. es 8. szamlıak különfele fokuı särgäas alapszint mutatnak, a 6. szamü pedig zöldes-feheret tüntet elö. Az alapszinen talalhatö rajzolatok sokfelesege igen nagy. Ennek illustralasara szolgälhat a mellekelt täabla is, melyre az altalam gyüjtölt peldanyokböl a legkülönfelebb rajzolatuakat valogattam ki. A rajzolat a következö szineket mutatja: sötet es vilagos gesztenye- barna, rozsdavörös (helyesebben rozsdabarna), sötetebb es vilagosabb sargäsbarna s vegül halavany violaszürke. A gesztenyebarna es rozsda- szinü rajzolatok a tojashejon felületileg vannak lerakodva s mintegy a leekülsö reteget kepezik; ennek következteben ezek lemoshatök, meg- nedvesitett üjjal ledörzsölhetök s e kiserlet utan csak halaväny särgäs- barna foltot hagynak hätra. A több eves peldänyokon a foltok igen beszäradnak, ilyeneken a nevezett tulajdonsäg nem 6szlelhetö. A szür- kes-violaszinü foltok melyen fekszenek, a meszhej tömegebe vannak beägyazva s meszbevonat ältal takartatnak. Innen ered sajatlagos szinük s abbeli tulajdonsagok, hogy a hejröl — annak megsertese nelkül — sem lemoshatök sem ledörzsölhetök. E’foltok hejfoltoknak (Schalen- flecke) neveztetnek. A mi a rajzolat idomät illeti, ez folt-, pont- (petty-) &s vonalkepü lehet. Altaläban bizonyos peldänyon a rajzolat vagy foltidomü (2., 5. 6s 6. abra), vagy vonalkepü (1. es 3. abra), a szerint, a mint rajta tülnyo- möan foltok vaey pedig vonalkäk lepnek fel. A legtöbb peldany folt- idomtı rajzolatot visel, ilyeneken a vonalkak rendszerint hianyoznak ; ellenben vonalkäkböl ällö rajzolattal ellätott peldanyok ritkabbak s eze- ken viszont nagyobb foltok nincsenek ; a pontok (pettyek) mind a foltos, mind a vonalkäzott peldänyokon elöfordulnak. A violaszürke hejfoltok nem minden peldänyon läthatök, de ha jelen vannak, akkor rendszerint hosszü-szeles nagyobb foltok alakjaban jelentkeznek. A nagyobb foltok rendesen «lönk rozsdaszinüek,, gesztenyebarna közepponttal, mig a " 2 u: DS LOVASSY SANDOR vonalkäk szinsben a särgäsbarna az uralkodö. Akär a foltos, akar a vonalkäzott peldanyokon a rajzolat vagy az eg6sz felületen egyenlö elosz- last mutat (1. abra), vagy egyenetlenül van szetosztva; ez utöbbhi esetben a tojas hegyes vagy tompa vegen mutat csoportosuläst (2. es 3. abra). A 6. äbräan lathatö nagy foltok a hej közepreszen s a tojasnak esak egyik oldalan csoportosultak, mig tulsö oldala csak kisebb foltokat visel. Sajatsagos a 4. abra rajzolata. Ezen, több folt &s petty között, egy harantul futö keskeny görbe sav hüzödik; e sav a tojasnak szinten csak egyik oldalara terjed ki. Az egyenetlenül eloszlott rajzolat alegtöbb eset- ben a tojas hegyes vege körül van csoportosulva, a tompa vegen ez mar ritkabb, a tojas közepreszen pedig igen ritka. A 2. abra a leggya- koribb rajzolatot mutatja. Van gyüjtemenyemben egy peldany, melynek rajzolata a tompa vegen egy nagy rozsdavörös foltba van concentralva, mig a hej egyebb reszein csak itt-ott van egy keves petty. Az elenk szinü rajzolat soha sem lep fel oly nagy szammal, hogy az alapszint egeszen eltakarna. Vannak peldanyok, melyek rajzolata elmosödott s az ilyenek szennyes sargasbarna szint mntatnak. Ilyet en kettöt eyüj- töttem; mindkettö kepet a tablan talaljuk (7. €s 8. abra). A 8. szam, mint elsö tojas egyedül volt a feszekben, a 7. szamü pedig harmadma- gaval s ennel az a nevezetes, hogy a többi ket tojas tiszta feher alapon szepen körvonalozott rajzokat viselt. Abnormis esetben tiszta feher tojasa is clöfordül, de en ilyet nem talältam ; ha jöl emlekezem, a Magyar Nemzeti Muzeum gyüjtemenyeben van ezen abnormitasböl. n A tojashej belsö felülete intensiv zöld, mit legközönsegesebben ügy tudhatunk meg, ha a kifuvott tojast a vilägossäg fele tartjuk s egyik lyukon benezünk. Ennyit a Milvus regalis tojasairöl s most vessünk meg nehäny pillantäst a Milvus ater es Buteo vulgaris tojasaival valö hasonlatossa- gaira s az irodalomban felhozott megkülönböztetö jegyekre. * * Arurum, Die Eier von Buteo vulearis (Journal f. Ormith. 1863. XL, p..339, 435; 1864. XIL., p. 23, 435). — Die spiralige Anlage in der Zeichnung vieler Vogeleier (Journ. f. Ornith. 1864. XIl., p. 103). Bıasıus, R., Ueber die Bildung, Structur und systematische Bedeutung der Eischale der Vögel (Zeitschr. f. wiss. Zool. 1867. XVII., p. 480. Taf. 29, 30). GLOGER, Ueber die Farben der Eier der Vögel (Verhandl. der Ges. Naturf. Freunde zu Berlin, 1829. I., p. 332). Aal Ti Dr ci A MILVUS REGALIS TOJASATIROL 59 A tojäs idoma mind a härom fajnäl ovalis, a Buteo vulgaris- s a Milvus regalisnäl gyakran kiszelesedett (hasasodott); a Milvus ater tojasai allandöbban hosszükäs-ovälisak, mig a gömbded idom legjobban a Buteo vulgarisnäl lep fel, de itt is ritkan. Tehät az alak nem köpez megkülönböztetö jegyet. Azon aällitas, hogy a Milvus regalis tojasai aranylag a leghegyesebbek, nem bir ervenynyel. A tojashej felületere nezve mar eszlelhetö nen különbseg, a mi a hej szerkezetenek következmenye. Ugyanis a Buteo vulgaris tojasänak heja simäbb, finomabb szerkezetü, porusai köridomuak s nagyok; älta- laban egesz structuräja a sasok tojäsaira emlekeztet. A ket Milvusnäl a h&ej erdesebb, durvabb szerkezetü, kezi nagyitöval rajta gödröcskek s kialldö esomök különböztethetök meg; e darabossäg következteben a porusok idoma gyakran szögletes. A ket Milvus tojäsai között e tekin- tetben nines különbsee. Azonban a hejnak most vazolt elteresei sem szolgälhatnak alapül a faji meghatärozasnäl, egyfelöl azert, mert az ugyanazon feszekaljban talälhatö tojasok heja sem egyenlö szerkezetü, az elöször lerakott a legerdesebb hejjal bir, mig a legutolsö a legsi- maäabb; tovabba mäsfelöl azert, mert a kerdeses fajok tojashejanak szer- kezetere nezve egymas között hatar nem vonhato. Mindhärom faj tojasa egyenlö nagysagü, jöllehet ältalaban a Mil- vus atere megis a legkisebb; de minthogy ily kisebb tojasok a többi kettönel, különösen a Milvus regalisnal is elöfordulnak, a megkülönböz- tetesre nezve a nagysag sem nyujt semmi alapot. Hogy a hej alapszine sem szolgälhat megkülönböztetesül, mär a Milvus regalis tojasainäl leirt haromfele alapszinböl következtethetö. Különben a tojäshej alapszinere nezve a következ6 eredmenyünk van: a tiszta meszfeher a Milvus regalisnäl a leggyakoribb s e fajra jellemzö, de a Milvus aternel is eyakori söt a Buteo vulgarisnäl is elöfordil. Könıg-WARTHAUSEN, Ueber die zur Unterscheidung der Vogeleier dienenden Merk- male (Würtemb. naturwiss. Jahreshefte 1876). Laxvoıs, Die Eierschalen der Vögel in histologischer und genetischer Beziehung (Zeitschr. f. wiss. Zool. 1865. XV., p. 25). LiEBERMANN, Ueber die Färbung der Vogeleischalen (Berichte d. deutschen chem. Gesellsch. 1878. XI., p. 606). Nıruusıus, Die Structur des Vogeleies und deren Beziehung zur Systematik (Journ. f. Ornith. 1871. XIX., p. 241—260). P.ssLer, Bemerkenswerthes in Bezug auf die Färbung der Raubvögel-Kier (Journ, f. Ornith. 1855. ILl., p. 209). EEE TL ee A 60 LOVASSY SANDOR A szennyes sargäs alapszin a Buteo vulgarisnal a leggyakorib», ezt cha- rakterizälja, de ilyen a ket Milvusnäl is talalhatö. A zöldes-feher alap- szin a Milvus aterre vehetö jellemzöül, minthogy ennel gyakori, de elö- fordtil a regalisnäl is. Az irodalomban szamos helyen allittatik, hogy ily alapszin a Buteo vulgarisnäl is talalkozik, en azonban ilyen tojasat nem lattam. A rajzolat szineit illetve, jöllehet mind a violaszürke hejfoltok, mind pedig a gesztenyebarna, rozsdaszinü es sargasbarna foltok a harom faj tojasain egyarant föllelhetök, megis a nagyobb foltok a Milvus fajok- nal rozsdavörösek, a Buteonäl gesztenyebarnak. A harom faj tojasai között a Buteoe a leggazdagabb rajzolatu, ezeken csaknem mindie nagy szamü s terjedelmes foltok- &s pettyekböl allö folt-rajzolat van. A ket Milvusnal a rajzolat rendszerint szegenye- sebb, különösen az itt nem ritkan elöfordulö vonalka-rajzolatu peldä- nyoknäl; ez utöbbi a ket Milvus tojasait jellemzi, ilyen a Buteonäl a legritkabb jelensegek köze tartozik. Aurum azon allitasät, hogy a Buteo vulgaris tojasain a foltok ältalaban spiralis elhelyezest, illetve iranyt mutatnak, tovabba hogy a foltok balfele elmosödottak s ellenkezöleg, hogy a Milvus-fajoknäl a rajzolat a tojas hossztengelyevel parhuzamos iranyü: en csak egy-ket esetben lättam bebizonyitva, mig a legtöbb pel- dany rajzolata — tekintet nelkül a fa) minösegere — a tojas hosszten- gelyevel halad parhuzamosan. Megkülönböztetesi jegyül tehät ez sem vehetö. A tojashej belsö felszine mind a härom fajnal egyenlö elenk füzöld leven, a megkülönböztethetes e tekintetben is elesik. Az itt elöadottak egy adatot kepeznek annak a kimutatasahoz, hogy a Milvus regalis, Milvus ater es Buteo vulgaris tojasai között meg- különböztetesi jegyek nem ismeretesek s igy ezeket a gyüjtemenyekben biztossäggal nem determinälhatjuk. A tabla maeyarazata: Az ide vonatkozö6 täblan lefestett 8 darab Milvus regalis-tojast sajatkezüleg gyüjtöttem s ide ugy valogattam össze, hogy az alakra, az alapszinre, a rajzolat szinere, alakjära, eloszlasara s elhelyezkedesere nezve a legkülönbözöbbek legyenek feltüntetve. Az 1. es 2. szamtıak magan-gyüjtemenyemben, a 3.—8. szamlıak a Magyar Nemzeti Muzeum tojasgyüjtemenyeben talalhatök. Az |. abra egy a Milvus regalis tojäsait jellemzö vonalka-rajzolattal “A MILVUS REGALIS TOJASAIROL j 61 s meszfeher alapszinnel ellätott peldänyt mutat. Ez egyike e faj legjel- lemzöbb peldänyainak s esak az sajnos, hogy az ennyire charakteristikus peldänyok nem eyakoriak. A vonalka-rajzolat az eg6sz felületen egyen- letesen van szetoszolva. A 2. abra a Milvus regalis leggyakrabban elöfordulö tojasät mutatja. A folt idomü rajzolat a tojas hegyes vegen csoportosult. A Buteo vulgarisnäl is az ıly rajzolatuı tojas leven a legközönsegesehb, e rajzolat epen nem jellemzö. A 3. abra egy ritkabb peldanyt mutat, mely csekelyebb nagysaga s igeen finom vonalkäakböl alkotott rajzolata miatt a Milvus ater toja- "saira emlekeztet. A rajzolat a tojäs tompa vegen van csoportosulva. A 2. teljes ellentete. a A 4. abra alatti peldanyt különös rajzolatanal fogva soroztam ide. Meszfeher alapon, több folt es petty között, egy a tojasnak csak egyik oldalara terjedö keskeny haräantsävot visel. Az 5. äabran a halavany sargasbarna foltok annyira terjedelmesek s szetmosödottak, hogy alapszin gyanant lepnek fel. Ez okböl e ritka peldany a Buteo tojasaira emlekeztet. A 6. äbrat gömbded idoma s zöldes-feher alapszine teszi neveze- tesse. Elöbbi tulajdonsäga a Buteo vulgaris, az utöbbi a Milvus ater tojasait hozza emlekezetünkbe. Az äbran lathatö nagy rozsdaszinü fol- tok a tojasnak csak egyik oldalan leptek fel, a tulsö oldal apröbb s kevesebb foltot visel. Ritka peldäny. A 7. abra egyike e faj legnagyobb tojäsainak s teljesen elmosödott rajzolata legfölebb halavany felhözet alakjaban jelentkezik. A 8. abräat fökep abnormis alakja teszi feltünöve,rajzolata is sajät- sagos unicum a maga nemeben. 69 . ALEXANDER LOVASSY ÜBER DIE EIER VON MILVUS REGALIS. Von ALEXANDER Lovassy, Prof. in Nagy-Röcze. (Hiezu Tafel II.) Es sind schon mehr als zehn Jahre, dass ich mich mit dem Stu- dium der ungarländischen Raubvögel befasse, und während dieser Zeit richtete ich meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die bio lose EEE und Nistungsverhältnisse derselben. £ Von den ungarischen Raubvögeln war es Milvus regalis, dessen Nistungsweise und Eier ich eingehend zu studiren besonders Gelegen- heit hatte. Das eine Ziel meiner Special-Studien bildete der Nachweis der Frage, ob zwischen den Eiern der Arten Milvus regalis, Milvus ater und Buteo vulgaris irgendwelche charakteristische Unterschiede vorhanden seien. Zur Stellung dieser Frage veranlasste mich theilweise das mir zur Verfügung gewesene Material, besonders aber die von mir einge- hend durchgesehene Literatur, in welcher die auf die Eier der erwähnten drei Arten bezüglichen Angaben in keiner Weise befriedigend sind. Sobald ich von einer neuen Angabe las, verglich ich dieselbe allsogleich mit den von mir gesammelten und daher sicheren Exemplaren meiner Sammlung, um mich zum sovielten Male zu überzeugen, dass das Re- sultat immer dasselbe war, das heisst, dass die als charakteristisch er- wähnten Eigenthümlichkeiten nur auf sehr wenige Exemplare passen, Für die Eier der drei erwähnten Arten wurden also bisher keine sicheren Unterscheidungs-Merkmale nachgewiesen, und ich muss be- kennen, dass meine eigenen Studien zu keinem besseren Resultate führten, ausser, dass die bisher bekannten und als charakteristisch an- geführten Merkmale als solche rein gar keinen Werth besitzen. Uebrigens habe ich gar nicht die Absicht, über den Unterschied der Eier der erwähnten drei Arten zu sprechen; ich will vielmehr eine eingehende Beschreibung der Eier von Milvus regalis geben ; allerdings wird das Resultat dieser Beschreibung unsere obige Behauptung be- stätigen, dass nämlich ein charakteristischer Unterschied zwischen den ÜBER DIE EIER VON MILVUS REGALIS 63 Eiern der drei Arten nicht existirt, oder wenigstens bis heute nicht be- kannt ist. Zur Veranschaulichung meiner Beschreibung gebe ich einige Ab- bildungen der von mir gesammelten Eier von Milvus regalis, und habe von denselben gerade solche Exemplare gewählt, welche in Folge ihrer Eigenthümlichkeiten bisher immer als zu Milvus ater und Buteo vul- garis gehörig beschränken und abgebildet wurden. Von sämmtlichen in Ungarn nistenden Vögeln kann man in Bezug auf Eier mit Milvus regalis nurnoch die schon sehr oft genannten Milvus ater und Buteo vulgaris vergleichen. Archibuteo lagopes, welcher bei uns regelmässig überwintert, besitzt ganz gleiche Eier, nistet aber nicht bei uns. Buteo ferox (Gm.), der bei uns selten vorkommt, ist ein südös- tlicher Vogel. dessen ungarischen Eiern wir kaum begegnen. Buteo desertorum (Daud.), ist nur eine klimatische Abart von Buteo vulgaris, weil zwischen beiden keine charakteristischen Arteigenthümlichkeiten existiren. Der Milvus segyptius (Gm.) ist aus denselben Gründen nur eine südliche, höchstens klimatische Abart von Milvus ater. Der Milvus regalis nistet bei uns gewöhnlich nur in Ebenen, wo er stellenweise sehr gewöhnlich ist. In den kleinen «Rund-Wäldern » des ungarischen Tieflandes (Alföld), welche durch S0—120jährige Eichen gebildet, werden uns zwischen ausgedehnten Weiden, und Fel- dern Oasen gleich erscheinen, nistet er schaarenweise; in solchen kleınen Wäldern nisten zur selben Zeit wohl an 20—30 Paare. So habe ich z. B. aus dem südlich von Debreczin in einer Entfernung von °/a Stunden gelegenen, und im Jahre 1873 kaum YıTMeile grossen «Pacz»-Walde im Frühlinge des genannten Jahres während fünf Ausflügen allein aus den leicht zugänglichen Nestern 39 Stück Eier gesammelt. Ein solches Zusammennisten trägt aber nirgends den Stempel der Nistungs-Colonien an sich, weil die Nester in solch kleinem Walde ziemlich regelmässig vertheilt sind; zwischen den einzelnen Nestern mass ich 150-—200 Schritte Entfernung. Am häufigsten fand ich sie in den Comitaten Hajdu und Szabolcs; in den nordwestlichen Gegenden des Bäcs-Bodroger Comitates ist er sehr gewöhnlich, (wie in dem südöstlichen Winkel des Pester Comi- tates), wo er in den Donau-Wäldern nistet; in den südöstlichen Ge- genden des Comitates fand ich ihn bei Titel; aus der Umgebung Pest’s führt ihn Jon. v. Frıvanoszey an; in den Comitaten Torontal und Temes 6% ALEXANDER LOVASSY ist er ebenfalls gewöhnlich, besonders auf den alibunarischen Sand- gebieten (Kuhn) ; im Jasz-Szolnoker CGomitate ist er nicht selten, weniger häufig in Bekes, höchst selten aber im Gsongräder Gomitate (Lakatos). Längs der Ufer der mittleren Donau erwähnen ihn Kronprinz Runoır, von Homeyer und Breum mit der Bemerkung, dass diese Art hier weit seltener ist, als Milvus ater. Ueber das Vorkommen jenseits der Donau haben wir weniger Nachrichten, mir scheint, dass diese Art hier bedeu- tend seltener ist; Lakaros nennt sie in den Comitaten Zala, Somogy und Eisenburg sehr selten. In den siebenbürgischen Theilen, wo er auch nistet (Graf LAzär) haben ihn mehrere beobachtet ; so im Biharer Gebirge O0. Herman; ım Szekäcser Thal und am Sztrigy CsAT6 ; Hesser beschreibt ihn als Bewohner der Gebirgsgegenden. In Oberungarn ist er besonders selten ; im Gömörer CGomitate, in der Mitte Oberungarns, fand ich wäh- rend sieben Jahren kein einziges Exemplar; im benachbarten Zölyom wurde es schon gesehen (Grınzvs und Roxosz); aus den südlichen Ge- genden des Neutraer Gomitates erwähnt es Joser Nagy; im Abauj- Tor- naer CGomitate (um Kaschau herum) ist er nach JEITTELEs nicht selten ; im Ärvaer Comitate,wo er auch nistet, längs des Flusses auch Koczyän. — Ueberhaupt sucht er die Berggegenden unseres Vaterlandes nur wäh- rend der Zugzeit auf. Der Milvus regalis legt bei uns zwischen Mitte April und Mitte Mai seine Eier, auf welchen das Weibchen 20—22 Tage hindurch sitzt. Ein Männchen habe ich so nie gefunden, doch ist es nicht unmöglich, dass es das Weibchen ablöst. Die Zahl seiner Eier wechselt jährlich zwischen vier und sechs; am häufigsten — nach meiner Erfahrung unter zehn Fällen neunmal — findet man drei; vier fand ich ein einzigesmal. Die Gestalt der Eier ist in der Regel oval; die runde Form (6. Abb.) ist bei dieser Art selten. Figur 8 zeigt ein sehr lang gestrecktes Exem- plar, welches wirklich einzig dasteht; ich fand dasselbe im Pacz- Walde zu Debreezin, am Grunde des Nesles und ist es gegenwärtig im Besitze des National-Museums. Die Oberfläche der Eischale ist im Gegensatze zu der der ver- wandten Arten etwas rauh, die Poren sind rund, aber oft unregel- mässig gestaltet, eckig, was eine Folge der Rauheit der Schale ist. Die Oberfläche der Schale ist glanzlos. Die Grösse der Eier bei normalen Exemplaren variirt in der Rich- ÜBER DIE EIER VON MILVUS REGALIS 65 tung der Längsachse zwischen 54 und 6 %, in der Richtung der Breitenachse zwischen 4+4—46 m. In der Färbung der Schale unterscheiden wir die Grundfarbe und auf derselben die Zeichnung. Die Grundfarbe kann dreierlei sein, nämlich kalkweiss, schmutzig gelb-weiss und endlich grünlich-weiss. Am häufigsten ist die kalkweisse Farbe ; die schmutzig gelb-weisse Farbe, eine Folge der die Oberfläche der Schale gleichmässig überziehenden gelblich gewolkten Zeichnungen, ist ebenfalls genug häufig. Zwischen den beiden Grundfarben sind ver- schiedene Uebergänge, welche ebenfalls häufig vorkommen. Die grünlich- weisse, oder besser weisse Grundfarbe mit grünem Schein ist seltener zu beobachten und auch dann nur besonders bei frischen, das heisst noch ünbebrüteten Exemplaren. Dieser grüne Schein verschwindet wäh- rend der Bebrütung allmälig und geht ins Gelbliche über ; ähnlich ver- schwindet auch dieses Grüne an Exemplaren der Sammlungen nach einigen Jahren und geht ins Weisse über. Die Abbildungen I, 2und 4 haben kalkweisse, die Abbildungen 3, 5, 7 und 8 zeigen verschieden- gradige gelbliche, die Abbildung 6 endlich hat grünlich-weisse Grund- farbe. Die Verschiedenartigkeit der auf der Grundfarbe erscheinenden Zeichnungen ist sehr gross. Zur Dlustrirung derselben diene beiliegende Tafel, auf welcher sich die verschiedenartigsten Zeichnungen der von mir gesammelten Exemplare dargestellt finden. Die Zeichnung zeigt folgende Farben : dunkel und hell kastanien- braun, rosenroth (richtiger rostbraun), dunkler und heller gelblich- braun, und endlich blass veilchengrau. Die kastanienbraunen und rost- braunen Zeichnungen sind auf der Eischale oberflächlich abgelagert und bilden gleichsam die äusserste Schichte; in Folge dessen kann man sie abwaschen, mit feuchtem Finger abreiben ; nach diesem Versuch lassen sie nur gelblich-braune Flecken zurück. Auf den mehrjährigen Exem- plaren trocknen die Flecken sehr ein, an solchen ist die genannte Er- scheinung nicht zu beobachten. Die grau-veilchenfarbigen Flecken liegen sehr tief, sie sind in die Masse der Kalkschale eingelagert und werden durch Kalküberzug bedeckt. Daher rührt ihre eigenthümliche Farbe und die Eigenschaft, dass man sie ohne Beschädigung der Schale von derselben weder abwaschen noch abreiben kann. Diese Flecke werden Schalenflecke genannt. Zeitschrift für Ornithologie. Et a a nd 1 Na Daun An de nn 66 ALEXANDER LOVASSY In Bezug auf die Gestalt der Zeichnungen bemerken wir, dass die- selbe flecken-, punkt- und kritzelartig sein kann. Ueberhaupt auf ge- wissen Exemplaren ist die Zeichnung entweder fleckig (Fig. 2,5, 6), oder kritzelartig (Fig. 1 und 3), je nachdem auf derselben entweder die Flecken oder die Kritzel in überwiegender Zahl auftreten. Die meisten Exemplare zeigen fleckenartige Zeichnung, auf solchen fehlen die Kritzel in der Regel; mit kritzelartigen Zeichnungen versehene Exemplare sind seltener, und auf diesen fehlen wieder die Flecken; die Punkte kommen an Exemplaren mit Kritzeln und Flecken vor. Die veilchengrauen Scha- lenflecken sind nicht an jedem Exemplare sichtbar, wenn sie aber vor- handen sind. erscheinen sie in der Regel in Gestalt länglich-breiter Flecken. Die grösseren Flecken sind gewöhnlich lebhaft rostfarben, mit kastanienbraunem Mittelpunkte, während in der Farbe der Kritzel das Gelbbraune vorherrscht. Die Zeichnung auf den fleckigen und geschnör- kelten Exemplaren ist aufder ganzen Oberfläche entweder gleichmässig (Fig. 1), oder ungleichmässig vertheilt; in letzterem Falle zeigt das Ei an seinem spitzen oder stumpfen Ende eine Anhäufung (Fig. 2 und 3). Die auf Figur 6 sichtbaren grossen Flecken sind an der Mitte der Schale und nur auf einer Seite des Eies zusammengehäuft, während die andere Seite nur kleinere Flecken zeigt. Eigenthümlich ist die Zeichnung der 4. Abbildung. Auf dieser zieht durch mehrere Flecken und Punkte hin- durch ein quer verlaufender schmaler krummer Streifen ; dieser Streifen ist auch nur auf einer Seite des Eies zu finden. Die ungleichmässig ver- theilte Zeichnung ist in den meisten Fällen um das spitze Ende des Eies gehäuft, an dem stumpfen Ende seltener, in der Mitte des Bies höchst selten. Abbildung 2 zeigt die häufigste Zeichnung. In meiner Sammlung findet sich ein Exemplar, an dessen stumpfem Ende die Zeichnung in einem grossen rostrothen Flecken concentrirt ist, während an den übrigen Theilen des Eies nur hie und da einige wenige Punkte sich finden. Die lebhaft gefärbte Zeichnung tritt niemals in so grosser Zahl auf, dass sie die Grundfarbe ganz verdunkeln würde. Es gibt Exemplare, deren Zeich- nung verwaschen ist, dann zeigen sie eine schmutzig gelbbraune Farbe. Ich habe zwei derartige Exemplare gefunden; ihre Abbildung findet sich auf der Tafel (Fig. 7 und 8). Das Ei Fig. 8 war allein im Neste, wäh- rend das Fig. 7 mit noch zweien, welche sich durch schön geschwun- gene Zeichnungen auf weissem Grunde auszeichneten. In abnormen Fällen kommen auch ganz weisse Eier vor; ein solches fand ich zwar ÜBER DIE EIER VON MILVUS REGALIS 67 nicht, es ist aber, wenn ich mich gut erinnere, in der Sammlung des Na- - tional-Museums vorhanden. Die Innenseite der Eischale ist intensiv grün, was wir gewöhn- -lich so erfahren, wenn wir das ausgeblasene Ei gegen das Licht halten und durch das eine Loch durchsehen. So viel von den Eiern des Milvus regalis, und jetzt werfen wir noch einige Blicke auf «lie Aehnlichkeit der Eier von Milvus ater und Buteo vulgaris und auf die in der Literatur angeführten Unterschei- dungszeichen.* Die Gestalt des Eies ist bei allen drei Arten oval, bei Buteo vul- garis und Milvus regalis oft ausgebreitet (ausgebaucht); die Eier des Milvus ater sind beständiger länglich-oval, während die Rundgestalt besonders bei Buteo vulgaris auftritt, aber auch hier selten. Die Gestalt bildet daher kein unterscheidendes Zeichen. Die Behauptung, dass die Eier von Milvus regalis die spitzigsten sind, ist werthlos. In Bezug auf die Oberfläche des Eies ist ein Unterschied schon bemerkbar, was eine Folge der Construction des Eies ist. Die Schale der Eier von Buteo vulgaris ist nämlich glätter, feiner, die Poren sind kreisförmig und gross; überhaupt erinnert ihre Structur an die Eier der Adler. Bei den beiden Milvus ist die Schale rauh, roher, bei hand- lichen Vergrösserungen unterscheidet man Grübchen und auswärts stehende Knoten; in Folge der Rauhigkeit ist die Gestalt der Poren oft * Arıvm, Die Eier von Buteo vulgaris (Jowmal f. Ormith. 1863. XL., p. 339, 435 1864. XIL., p. 23, 435). — Die spiralige Anlage in der Zeichnung vieler Vogeleier (Journ. f. Ormith. 1864. XM., p: 103). Brasıvs, R., Ueber die Bildung, Structur und systematische Bedeutung der Eischale der Vögel (Zeitschr. f. wiss. Zool. 18 7. XVII., p. 480. Taf. 29, 30). GLOGER, Ueber die Farben der Eier der Vögel (Verhandl. der Ges. Naturf. Freunde zu Berlin, 1829. I., p. 332). König-WARTHAUSEN, Ueber die zur Unterscheidung der Vogeleier dienenden Merk- male (Würterınb. natwiss. Jahreshefte 1876). Laxvoıs, Die Rierschalen der Vögel im histologischer und genetischer Beziehung (Zeitschr. f. wiss. Zool. 1865. XV., p. 25). -LIEBERMANN, Ueber die Färbung der Vogeleischalen (Berichte d. deutschen chem. Gesellsch. 1878. XL, p. 606). Naruvsius, Die Structur des Vogeleies und deren Beziehung zur Systematik (Journ. f. Ornith. 1871. XIX., p. 241—260). Pxsster, Bemerkenswerthes in Bezug auf die Färbung der Raubvögel-Bier (Journ. f. Ornith. 1855. III., p. 209). [083 ALEXANDER LOVASSY eckig. Zwischen den Eiern der beiden Milvusarten ist diesbezüglich kein Unterschied. Doch die jetzt skizzirten Abweichungen der Schale können auch nicht als Beweise der Artenunterscheidung dienen; eines- theils weil die Schale des auf demselben Nestgrunde zu findenden Eies nicht gleichgestaltet ist (denn das zuerst abgeschiedene besitzt die rauheste Schale, während die letzte die feinste ist) — anderntheils aus dem Grunde, weil in Bezug auf die Construction der fraglichen Eier- schalen eine Grenze nicht zu ziehen ist. | Das Ei der drei Arten ist gleich gross, obgleich im Allgemeinen das Ei des Milvus ater doch das kleinste ist; aber nachdem besonders bei Milvus regalis auch kleinere Eier vorkommen, bietet in Bezug der Unterscheidung auch die Grösse keinen Unterscheidungsgrund. Dass auch die Grundfarbe kein Unterscheidungszeichen erlaubt, ist schon aus den bei Milvus ater beschriebenen dreifachen Grundfarben zu fol- gern. Uebrigens haben wir in Bezug auf die Grundfarbe der Eischale fol- gende Resultate: die reine kalkweisse Farbe ist bei Milvus regalis am häufigsten und für diese Art - charakteristisch ; aber sie ist auch bei Milvus ater häufig und kommt sogar bei Buteo vulgaris vor. Die schmutzig gelbliche Grundfarbe ist bei Buteo vulgaris am häufigsten, dieselbe charakterisirt ihn, aber dieselbe ist auch bei beiden Milvus zu finden. Die grünlich-weisse Grundfarbe kann man für Milvus ater als charakteristisch annehmen, weil sie bei demselben häufig zu finden ist (kommt aber auch bei resalis vor). In der Literatur findet man an zahl- reichen Stellen, dass diese Grundfarbe auch bei Buteo vulgaris sich findet; ich konnte aber solche Eier nie zu Gesichte bekommen. In Bezug aufdie Zeichnungen habe ich zu bemerken, dass, obwohl die veilchengrauen, als die kastanienbraunen, rostfarbigen und gelblich- braunen Flecken an den Eiern der drei Arten eleichmässig zu sehen sind, so sind doch die grösseren Flecken bei den Milvus-Arten rost- farben, bei Buteo kastanienbraun. Von den drei Arten ist Buteo am reichsten gezeichnet, auf denı- selben sind beinahe immer zahlreiche und ausgebreitete Flecken und Punkt-Zeichnungen vorhanden. Bei den beiden Milvus ist die Zeich- - nung in der Regel ärmer, besonders bei den hier nicht seltenen kritzelig gezeichneten Exemplaren; letzteres charakterisirt die Eier der beiden Milvus-Arten; dies gehört bei Buteo zu den seltensten Erschemungen. Die Behauptungen von Altum, dass auf ‚den Eiern von Buteo vulgaris _ ÜBER DIE EIER VON MILVUS REGALIS. { 69 die Flecken überhaupt eine eiförmige Lage oder Richtung zeigen, dann dass die Flecken nach links verwaschen sind und dass im Gegentheile bei den Milvus-Arten die Zeichnung mit der Längsachse des Eies parallel läuft: habe ich nur in ein-zwei Fällen bestätigt gefunden, während die Zeichnung — ohne Rücksicht auf die Art — mit der Längsachse des Eies parallel läuft. Als Unterscheidungsmerkmal ist also auch das nicht zu nehmen. Nachdem die Innenseite der Eischale bei allen drei Arten gleich lebhaft grasgrün ist, fällt auch dieses Unterscheidungsmerkmal weg. Das bisher Vorgetragene beweist, dass zwischen den Eiern von Milvus regalis, Milvus ater und Buteo vulgaris keine Unterscheidungs- zeichen bekannt sind und so können wir dieselben in den Sammlungen mit Bestimmtheit nicht determiniren. Erklärung der Tafel: Die auf der hierher bezüglichen Tafel abgebildeten acht Milvus regalis- Kier habe ich selbst gesammelt und habe zur Darstellung die- jenigen gewählt, welche in Bezug auf Gestalt, Grundfarbe und Farbe, Gestalt, Vertheilung und Lage der Zeichnung die verschiedensten sind. Die Nummern 1, 2 sind in meiner Privatsammlung, die 3—8 in der Eisammlung des National-Museums vorhanden. Fig. 1 zeigt ein mit für die Eier von Milvus regalis charakteristischer Kritzelzeichnung und kalkweisser Grundfarbe versehenes Exeınplar. .Es ist dies ein für diese Art höchst charakteristisches Exemplar und es ist nur zu bedauern, dass solche nicht häufig sind. Die Kritzelzeichnung ist auf der ganzen Oberfläche gleichmässig vertheilt. Fig. 2 zeigt die am häufigsten vorkommenden Eier von Milvus regalis. Die fleckenartige Zeichnung ist auf das spitze Ende des Eies gruppirt. Nachdem eine solche Zeichnung des Eies auch bei Buteo vul- garis die gewöhnlichste ist, ist sie nicht eben charakteristisch. Fig. 3 zeigt ein selteneres Exemplar, welches wegen seiner geringe- ren Grösse und seiner aus sehr feinen Kritzeln bestehenden Zeichnung an die Eier von Milvus ater erinnert. Die Zeichnung ist am stumpfen Ende des Eies gruppirt. Dieses Exemplar ist das vollständige Gegentheil von Figur 2. Figur 4 habe ich seiner merkwürdigen Zeichnung zufolge darge- gestellt. Auf kalkweissem Grunde, zwischen anderen Flecken und Punk- 10 BRIEFLICHE MITTHEILUNG ten, zieht ein sich nur auf eine Seite des Kies erstreckender schmaler Querstreifen. Auf Figur 5 sind die blassen gelbbraunen Flecken so ausgebreitet und verwaschen, dass sie als Grundfarbe figuriren. Aus diesem Grunde erinnert dieses Exemplar an die Eier von Buteo. Figur 6 wird durch die runde Gestalt und durch die grünlich- weisse Grundfarbe merkwürdig. Seine erstere RKigenschaft erinnert an die Eier von Buteo vulgaris, letztere Eigenschaft an die von Milvus ater. Die auf der Figur sichtbaren rostfarbenen Flecke treten nur auf der einen Seite des Eies auf, die andere Seite trägt nur kleinere und weniger zahleiche Flecke. Ist übrigens ein seltenes Exemplar. | Figur 7 zeigt eines der grössten Eier der Art; seine ganz ver- waschene Zeichnung erscheint höchstens in Gestalt blasser Wolkung. Figur S macht besonders die abnorme Gestalt auffallend; auch die Zeichnung ist eigenthümlich ; ist einzig in seiner Art. BRIEFLICHE MITTHEILUNG. Aus einem Briefe des Herrn Anton Kocyan, Förster in Oravie (Oberungarn), entnehmen wir Folgendes: Die Adler im Tätragebirge. Aquila naevia, Gm.Schreiadler. Der häufigste dieser Art in der Tätra und dem Vorgebirge der Karpathen, belebt die stillen bewaldeten Thäler wo man ausser der Sing- oder Kungdrossel, Buchfink und Rothkehlehen fast nie einen anderen Vogel hört, streicht der Schreiadler oder kreist, wobei er sein weithörbares Pfeifen im Frühjahre mehr als im Sommer wiederholt; bewohnt auch die Hochebenen Jablonka, Dunajec, Bes- kiden, wo nur grössere Bäche und Sümpfe vorkommen, hauptsächlich aber zusammenhängende Waldcomplexe. Gebirge von 1—200 Meter Höhe und Gegenden, wo schon Korn und Weizen gedeihen, meidet er. Seine Ankunft erfolgt je nach der Witterung am 1.—15. April paarweise; er lebt von Fröschen, Mäusen, an nassen Wiesen ist er oft BRIEFLICHE MITTHEILUNG Ri nach Krähenart nach Insekten jagend zu begeenen; während der Paa- rungszeit wenig, aber sonst, wo er Verdacht wittert, sehr vorsichtig, ebenso beim Horste; Schafheerden und Hirten können passiren ; einen ihm fremden Menschen lässt er nie zukommen. ‚Einen Horst bewohnt der Schreiadler mehrere Jahre, in dessen Nähe gewöhnlich ein, zwei angefangene oder verlassene Horste sich befinden. Der bewohnte wird Ende April mit frischem Fichtenreisig ansgelegt. Mitte Mai findet man zwei Eier, die selten gleich gross und gezeichnet, ebenso ein Ei nach vier Wochen ausgebrütet wird. Junge Vögel verlassen das Nest in sechs Wochen, die Gegend aber erst Ende August. Im September sieht man die Schreradler Junge mit Alten jeden Vormittag vier bis fünf Stunden hindurch sehr hoch herumkreisen (wahrscheinlich Flugübungen); gegen ‘Ende des Monats verlassen sie das Gebirge plötzlich, und Einzelne werden später nie gesehen. Das Gefieder der jungen Vögel, deren ich viele in Händen hatte, und ebenso aus den grauweissen Dunen erzogen, ist vorherrschend dunkelbraun. Bei guter Nahrung und Behandlung ist der Vogel in fünf bis sechs Wochen vollkommen befiedert; schwarzbraune, lichtbraune und sogar mit vielen rostgelblichen Streifen und Punkten gezeichnete Junge sind keine Seltenheit. Aquila clauga kommt in dieser Gegend nicht vor. | Agquila fulca Lin. Steinadler. Nicht häufig in der Tatra, obwohl die Gegend und die Massen Felswände mit ihren Bänken, Rissen und Kesseln wie geschaffen zu Adlerkorsten ist; bewohnt an der Nordtätra in der Zips ober Javorina die schöne Felsengruppe Murän und Havran, gegen 5}a Meilen Luftlinie, ‚westlich in Ärva die Osobita in Oravic, oder Rochacse. Sein Jagdgebiet ist hier sehr ausgedehnt, gleicht auch dem des Wolfes, insofern er in der Nähe seiner Brutstätte, man könnte sagen gar nicht raubt. Wehe aber dem balzeifrigen Birk- oder Auerhahn, dem schlaf- trunkenen Murmelthier, oder dem unvorsichtigen Gemskitzchen, wel- ches sich von seiner Mutter zu weit entfernt. In den Karpathen nistet der Steinadler (sowie der Uchu), da es ihm an Hasen, Rehkitzen, Hauskatzen, Gänsen u. s. w. nicht fehlt, häufiger. Der Adlerhorst in der Osobita, von dem ich im Jahre 1882 ein lebendes Junges zufällig erhielt und dabei die Mutter erlegte (sehr alter Vogel), blieb das folgende 1883er Jahr unbewohnt. Anfangs Mai sah 723 LITERATUR ich wohl durch zwei Tage nacheinander einen Adler in dieser Richtung in den Morgenstunden, als ich aber die Birkhahnbalz besuchte und keine Federreste vorfand wie andere Jahre, da schwand auch meine Hoffnung, dass ich mit diesem Adler mehr zusammen komme. Später besuchte ich die mir bekannten Adlerhorste, fand wohl meine alten Bekannten, ein Paar Tihurmfalken, Mauerläufer und graue Roth- schwänzchen (Ruticilla imornata), aber keine Steinadler. Im Hochgebirge, das ich 1883 wegen schlechten Wetters nicht so oft als andere Jahre besuchte, sah ich den Steinadler nie, hingegen die Otrcus aeruginosus, die in der Ebene bei Trstena häufig vorkommt, fand auch ein Stück in einer Höhe von 1200 Meter herumstreichen. Ich bemerke noch, dass im Hochgebirge, besonders bei Nebel in den Morgenstunden, die Lichtreflexe so täuschend sind, dass ein Was- serpiper oder der Alpenflürvogel beim Auffliegen für einen fünfmal grösseren Vogel wahrgenommen wird, und so ‘mögen sich manche Touristen oder Anfänger der Ornithologie oft täuschen, indem sie einen Thurmfalken oder Schreiadler für grosse Adler halten oder zu bestim- men glauben. ÖOravic, den 10. Februar 1884. LITERATUR. Verzeichniss der auf Ungarn bezüglichen neueren ornithologischen Werke, Abhandlungen etc. (seit 1882). * AnonyM, Ornithologische Skizzen aus Siebenbürgen. — Mittheilung des Ornith. Ver. in Wien. 1882. VI., p. 113—116. — *Hasznos madär-e a fogoly? (Ist das Rebhuhn ein nützliches Thier?) — Vadäsz-Lap. (Jagd-Zeitung.) — 1889. IIL., p. 147. — *A szarkäk eszjaräsähoz. (Zur Lebensweise der Elster.) — Ibid. — 1882. II., p-. 448. — *A hamvas varjü. (Die Krähe.) — Ibid. — 1882. II., p. 407. Bopics, Anrt., *Feher foglyok. (Weisse Rebhühner.) — Ibid. — 1882. BupA, Ävkm, *Hunyadmegye területen elöfordulö madarak jegyzeke. (Verzeichniss der auf dem Gebiete des Hunyader Comitates vorkommenden Vögel.) — A hunyad- megyei törtenelmi es regeszeti Tärs. Evkönyv. (Jahrb. der hist. und archeol. Gesellsch. des Hunyader Comitates.) — 1882. p. 105—138. Zählt nach langjährigen Beobachtungen 254 Vogelarten aut. Die mit einem * versehenen Abhandlungen erschienen in ungarischer Sprache. a a EEE N u ER ix a Io a RE } LITERATUR 0° ; 73 08470, Jom. v., A Pyrrhula major Chr. L. Brehm elöjövetele Erdelyben. Ueber das Vorkommen der Pyrrh. major Br. in Siebenbürgen.) — Termeszetrajzi Füze- tek. — 1882. V., p. 18—21. (Rev. f. Auslaund, p. 84-87.) — Beitrag zur Nalvrgeschichte der Zwerg-Öhreule, Strix scops L. (Scops zorca Sav.) — Mitth. Ornith. Ver. Wien, 1882. VI., pp. 13, 34 — Beobachtungen über die Lebensweise des Königs- und schwarzen Milans, (Milvus regalis, Br. et ater, Br. in Siebenbürgen.) — Ibid. — 1882. VI., p. 104— 105. Bemerkungen über die Sumpf- und Trauermeise. Parus palustris L. und lugu- bris Natt. — Ibid. — 1883. VIL, p. 50—51. — Lanius excubitor Linn., in Siebenbürgen brütend. — Ibid. — 1883. VII, p. 209. ÜHERNEL, Kor., "Madaraink vändorläsäröl. (Ueber die Wanderung unserer Vögel.) — Maey. orvos. &s termeszetvizsg. munkalatai. (Arbeiten der ungar. Aerzte und Naturforscher.) — 1882. p. 305—311. Fischer, Baron, Omithologische Beobachtungen vom Neusiedler-See. — Mittheil. Ornith. Ver. Wien. — 1883. VI., pp. 75, 96, 115, 141. — Im Kapuvärer Erlenwalde. Anhang zu «Ornith. Beobachtungen aın Neusiedler- See.» Ibid2 1883. VI, pr 153-155. _JARö, JoH., *Tojo kakas. (Der eierlegende Hahn.) — Termeszettud. Közlöny. (Natur- wiss. Revue.) — 1883. XV., p. 501. Körösy, “Pelikänok a szekely havasokon. (Pelikane m den Siebenb. Alpen. — Vadäsz-Lap. (Jagd-Zeitung.) 1882., IL, p. 407. Kocyan, Axr., Die Vögel der Nord-Tätra. — Mittheil Ornith. Ver. Wien. — 1883. VII., pp. 169, 186, 230. Kuvun, L. Dr., Der Vogelzuge in der Umgebung von Nagy-Szt.-Miklös (Torontaler - Comitat, Ungarn) im Jahre 1881. — Ibid. — 1882. Vl., pp. 86, 96. — *A madärvonuläs Nagy-Szt.-Miklös es Nagyfalu: környeken az 1881. es 1832. evekben. (Der Vogelzug um Nagy-Szt.-Miklös und Nagyfalu in den Jahren 1881 und 1882.) Termeszettud. Füzetek. (Naturwiss. Hefte.) 1883. VII., p- 49—61. Beobachtete insgesammt 94 Arten. LarATos, K., #A mehesz-ölyvröl. (Ueber den Wespenbussard.) Termeszettud. Közlöny (Naturwiss. Revue.) 1882. XIV., p. 24—26. — *Magyarorszäg nappali orvmadarai. (Die Tags-Raubvögel Ungaıns.) Szeged, 1882. 8° 136 Seiten. 2 Tafeln. Beschreibt 30 ung. Arten, characterisirt die Familien, Gattungen und Arten, legt auf ihre Verbreitungs- und Nistungsweise Hauptgewicht. — *A szelkiältö (Numenius arquata) esöreröl. (Ueber den Schnabel des grossen Brachvogels, Num. arquata.) — Vadäsz-Lap. (Jagd-Zeitung.) — 1883. IV. p. 381—382. Der Verfasser constatirte bei dem grossen Brachvogel zwei Ober-Schna- bel, oder besser gesagt, er beobachtete, dass sich der obere Schnabel in zwei Theile spaltet, welche der Vogel nach Belieben auf- und zuklappen kann; diesem Umstande schreibt der Verfasser den dünnen und scharfen Ton des Vogels zu. Lovassy, ALEXANDER, ”Adatok Gömörınegye madärfaunäjähoz. (Beitriige zur Vogel- Fauna des Gömörer (iomitates.) A tud. akad. mathemat. &s termeszettud. “ . u 7 » x Dr LITERATUR közlemenyek. (Mitth. d. math.-naturw. Klasse der ung. Akad. d. Wiss.) 1889. XVII, 299—328. Beobachtete, im Auftrag der Akademie, 132 Arteu, darunter besonders Nueifraga caryocatactes and Lanius major und excubitor, welche er auch ein- gehend beschreibt. MaApARASZ, JuLius v.,' *Ket uj jelenseg a magyar ornisban. (Zwei neue Erscheimun- gen in der ung. Ornis. Milvus »gyptius Gm. and Gyanistes eyaneus Pall.) Termeszettud. Közlöny. (Naturwiss. Revue.) 1883. XV., p. 283. *A közönseges füstös feeskek varietäsairöl. (Die Varietäten der gew. Rauch- Schwalbe.) — Ibid. — 1882. XIV., p. 169-164. Ueber Carduelis elegans albigularis. Journ. f. Ormith. 1882. XXX, p. 13—15. *Az esyiptomi elösködö Känya (Milvus »gyptius Gm.) a magyar madärfauna- ban. (Ueber das ‘Vorkommen von dem Schmarotzer Milan in Ungarn.) — Termeszetrajzi Füzetek 1883. *A szelkialtö csörenek ismertetesehez. (Zur Kenntniss des Schnabels des srossen Brachvogels.) — Vadäsz-Lap. (Jagd-Zeitung.) 1883. IV., p. 392. Antwort auf den gleichnamigen Artikel von LakAros. — *A szinelteresröl. (Ueber Farbenveränderungen der Vögel.) — Ibid. — 1882. DEI pe ; — *Lestris pomarima im Ofen erlegt. — Ibid. — 1882. IU., p. 84. MARSscHaLL, A. Graf und Avc. v. Perzern, Ornis vindobonensis. Die Vogelwelt Wiens und seiner Umgebung mit einem Anhang: Die Vögel des Neusiedler-See’s. — 1882. 8°. Wien. Mossısovics, Auc. v., Prof. Dr., Zur Fauna von Bellye und Därda. — Mittheil. des naturwiss. ”S Steiermark. — 1882. Verfasser forschte im Baranyer CGomitate und brinet fiber 236 Vogel- Arten Notizen. ; Zur Fauna von Bellye und Därda. — A. Huco’s Jagd-Zeitune. — 1883. XXVL, pp. 559, 626. Streiftouren im Ried-Terrain von «Bellye» und in der Umgebune von Villany (Comitat Baranya in Ungarn). — Mittheil. des naturwiss. Ver. Steiermark. — 1889. — p. 126—162. Erster Nachtrag zur «Ornis» von Bellye und Därda. — Ibid, — 1883. Excursionen im Bäcs-Bodroger- und Baranya’er Comitate im Sommer. 1883. — Ibid. — 1883. SHARPE, R. B., Exhibition of, and remark upon, a specimen of a Goldfinsh from Hungary. — Proc. Zool. Soc. 1882. p. 312. TscuHusı, Victor, Ritter v., Jahresbericht über den Vogelzue in Oesterreich und Ungarn (1881). Mittheil. Ornith. Ver. Wien. 1882. VL., p. 19. und HomEveEr, Eve. Ferp. v., Verzeichniss der bisher in Oester. tı. Ung. beobach- teten Vögel. 1883. Folio. p. 1—8. (394 Arten ; mit den latein.-deutsch.-ungar.- böhm.-poln.-croat.- und italienischen Namen der Vögel.) — Dasselbe auch in den Mittheil. Ornith. Ver. Wien. 1883. VIl., 30—33. und Mittheil. des n.-6. Jagdschutz-Vereins. 1883. p. 234. Wırrmann, Paur, Jagdbilder aus Kroatien. A. Huco’s Jagd-Zeitune. 1883. XXVI., p. 350. EEE TEE I GEBE DEE DR DE UV VE‘ an u ee | EINIGE BEMERKUNGEN ÜBER PARUS PALUSTRIS L,, P. FRUTICETI WALL. UND P. KAMTSCHATKENSIS BP. (Hiezu Tafel IV.) Von Dr. JuLıus von MaADARASZ. Die in Mittel- und Südeuropa vorkommende Sumpfmeise wird ge- genwärtig von den Ornithologen unrichtig mit dem Namen Parus palu- stris L. bezeichnet. Während manche Diagnose Linne’s so kurz ist, dass man aus derselben nicht erkennen kann, ob er eine nördliche oder süd- liche Form meinte, ist seine Diagnose und Beschreibung obiger Art so eingehend, dass man aus derselben mit voller Sicherheit schliessen kann, dass er mit dem Namen palustris nicht unsere gewöhnliche Sumpf- meise, sondern die nördliche Art bezeichnete, welcher Selys-Longchamps ! später den Namen Parus borealis gab. Linne’s Beschreibung von Parus palustris findetsich zuerst in der Fauna Svecica (1761, p. 98, no. 269) ; in sein Systema Naturae betiteltes Werk nahm er noch unsere gewöhn- liche Art auf (edit. 13, p. 1009, no. 8 ß), aber nur als südliche Abart. Schon WALLENGREN ? zeigte, dass die palustris Linne’s identisch sei mit Parus borealis Sely’s, indem er der namenlosen südlichen Form den Namen Parus fruticeti unseren gewöhnlicher Sumpfmeise gab. Dies- bezüglich halte ich es für nöthig, die Worte Wallengren’s anzuführen : «Die Synonymie von P. borealis und P. fruticeti betreffend, will ich ‚, einige Bemerkungen machen. Mir will es scheinen, dass Lınn£ mit sei- g ner Beschreibung von P. palustris in der Fauna Svecica p. 98, Nr. 269, P. borealis, de Seıys und nicht P. palustris Auet. recent. verstanden habe. Der Grund für diese meine Ansicht ist folgender: Die Diagnose 2 Bull. de l’Acad. Roy. Brux. 1843. Tom. X. Part. II. p. 28. ? Naumannia, 1854. p. 142. Zeitschrift für Ornithologie. 76 JULIUS V. MADARÄSZ. für P, palustris Lıns& ]. c. lautet folgendermassen : «Capite nigro, tem- poribus albis, dorso cinereo» und die Beschreibung: «Caput a vostro ad nucham supra oculos nigrum. Tempora infra oculos alba. Corpus supra cinereum, subtus candido-cinereum, plumae tamen omnesnigrae, apicibus solum colorem exhibentes visibilem. Kemiges nigricantes margine exteriore albıdo, Fascia nulla per alas. Rectrices et tectrices dorso concolores. Ro- strum nigrum. Pedes plumbei, Rectriz, margine exteriore alba». Will man sich nun nicht darum kümmern, dass Lixn& sagt, seine P. palustris habe weisse Schläfe, was auch von Parus fruticeti gilt, so ist noch vieles übrig in Linne@’s Beschreibung, was man streng genommen auf Parus palustris Auct. recent. nicht beziehen kann, dagegen vollkommen auf Parus borea- lıs. Um die Farbe des Rückens bei seiner Parus palustris zu bezeichnen, benutzt Linne dasselbe Wort: «cinereus», welches er bei P. ater anwen- det (p. 97, dorso cinereo), welches seine volle Anwendung auf P. borealis haben kann, nicht aber auf P. fruticeti, deren Rückenfarbe eher der der P. ceristatus gleicht, und von welcher Linn£ sagt: «Dorso fusco-cinereum». Weiter sagt er, dass bei seiner P. palustris die Flügelfedern an der äusseren Kante werss (albidae) sein sollen, wie es sich auch, besonders mit denen der zweiten Ordnung, bei Parus borealis verhält, besonders in der Wintertracht, — bei P. fruticeti aber in keiner Jahreszeit, son- dern hier sind sie hell aschgrau. Die erste Schwanzfeder sollan Linne’s Art an der äusseren Kante weiss sein, welches auch bei P. borealis eintriftt, aber nicht bei P. fruticeti, bei welcher er schmal und aschgrau ist. Hiernach muss man die Folgerung machen, dass Linne’s P. palustris, © ” de Serys P. borealis im Winterkleide ist, und wenn nun noch hin- zukommt, dass beide diese, einander so nahe stehenden Arten in Uppland gemischt mit einander vorkommen, so gewinnt diese Ansicht noch mehr an Gewissheit, so dass man Linne’s Beschreibung keineswegs zu Parus palu- siris späterer Verfasser ziehen kaun, und woraus noch folgt, dass P. pa- lustris Auct. einen Namen trägt, der ihr ursprünglich nicht angehört. Will man nun der P. borealis nicht den Namen palustris geben, welches ohne Zweifel das richtigste wäre und welches auch am meisten mit dem Prioritätsrechte übereinstimmte, so muss man doch, um Missverständnis- sen vorzubeugen, der P. palustris späterer Verfasser einen anderen Namen geben, und dies ist der Grund, warum ich für sie den Namen P. Fruticeti vorgeschlagen habe, welcher auch am meisten für sie passt, da einer der Unterschiede in der Lebensweise dadurch bezeichnet wird.» Un EINIGE BEMERKUNGEN ÜBER PARUS PALUSTRIS L. | | Hieraus ergibt sich zugleich, dass WALLENGREN mit dem Namen Fruticeti nicht die borealis de SeLys, sondern in Folge von Irrthümern unsere namenlose gewöhnliche Sumpfmeise bezeichnete. Die Synonynimik G. Gapow’s! ist daher unrichtig, nachdem derselbe den fruticeti Namen Wallengren’s unter Parus borealis de Selys einbezieht. Hätte Herr Gadow die oben angeführten Zeilen Wallengren’s gelesen, so wäre ihm dies gewiss nicht, (wie auch schon Gizse, Thesaurus, Ornithologiae, II. p. 95) widerfahren. Es findet sich auch noch eine andere Form, welche ebenfalls un- richtig, «Parus kamtschatkensis Bp.» genannt wird, und welche mit Parus borealıs Serys, oder besser gesagt, mit P. palustris L. völlig iden- tisch ist. Diese kommen in dem östlichen Theile der paläarctischen Re- gion vor und unterscheiden sich darin, dass ihr Rücken kaum bemerk- bar heller ist, als der der nordeuropäischen Exemplare. Solche Exem- plare kommen in neuester Zeit in grosser Zahl aus dem Amur-Gebiete in den Handel. Bonaparte? verstand unter dem Namen Parus kamtschatkensis nicht diese östliche Form von F. palustris L., sondern eine gute Art, welche bisher nur aus Kamtschatka bekannt ist, und eine von der palu- stris vollkommen fernstehende und verschiedene Art bildet; dies erhellt aus der kurzen Diagnose Bonaparte’s: « Major, albocanescens: cauda lon- giuscula species pulcherrima et distinctissima.» Diese Art finden wir auch schon in dem Werke Linne’s;® derselbe hielt sie aber nur für eine weisse Abart von Parus palustris: « Parus subtus totus albus» «habitat in Japonia.» Parus kamtschatkensis Bp. ist auf den ersten Blick zu erkennen, und kann mit keiner anderen Art verwechselt werden. Ich besitze bisher zwei Exemplare, welche beide aus Kamtschatka stammen; das eine Exemplar verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. M. Mexzsier, das andere erhielt ich von Herrn Leonhard StEsneser, welcher vor Kur- zem in Kamtschatka eingehende und erfolgreiche ornithologische Studien machte. Nach diesen Exemplaren entstand die auf Tafel IV dargestellte naturgetreue Abbildung. Die Beschreibung ist wie folgt: Der Oberkopf, Nacken und Hinter- ! (Catalogue of the Birds in the British Museum, 1883. Vol. VIIL p. 51. 2 Conspectus Gen. Av. 1850. I. p. 230, no. 11. ® Syst. Nat. edit. 13. p. 1009. no. 8. y. 6* 78 JULIUS V. MADARASZ. hals tief schwarz, ebenso gefärbt ist die Kehle, die Spitzen der schwar- zen Federn der Unterkehle sind weiss. Wangen, Halsseiten, Brust und ganzer Unterkörper rein schneeweiss. Der ganze Rücken weiss, die oberen Schwanzdeckfedern hellgrau. Die Schwingen grau, die Schwungfedern erster Ordnung mit schmalem weissen Rand, bei den letzten wird der weisse Rand immer breiter, sodass die mittlere graue Färbung bei den letzten Federn nur mehr in Gestalt einer Linie gegen den Schaft hin verläuft. Die Deckfedern erster Ordnung und die kleinen Schwingendecken sind grau, ebenso wie die Deckiedern zweiter Ordnung, welche zugleich mit breitem weissen Rande versehen sind. Die Schwanzfedern sind dun- kelgrau, die drei äussersten mit weissem Rande. Das eine Exemplar ist «S aus Kamtschatka»: Länge 14 %; Flügel 66 %, Schwanz 63 %, Schnabel 1:1 , Tarsus 1:5 %. (E coll. M. Menzbier..) Das zweite Exemplar «“ Kamtschatka, Petropaulski, 2. October 1883. Totale Länge: 13:1 Mm», Flügel 61 , Schwanz 63 9m, Schnabel 11 %, Tarsus 17 Mm. (E coll. Leonh. Stejneger.) Zum Schlusse gebe ich die Synonymik der drei Arten mit. Berich- tigung der oben erwähnten Irrthümer ; aus derselben erhellt, dass die von mir gegebene Zusammenstellung von der in Gadow’s Werke (Cat. B. in Brit. Mus. 1883, VII. p. 51) veröffentlichten völlig verschieden ist. l. Parus palustri Linn. 1761. — Parus palustris, Linn., Faun. Svec. 1761, p. 98, N. 269. 1829. — Parus cinereo-montanus, BaLvenst. Neue Alpina, II. p. 217. 1343. — Parus borealis, Seıys-LonecHhAanrs, Bull. de l’Acad. Roy. 1843, Tom.x;, Part.Il, p. 28 1850. — Poecila borealis, BoNaPARTE, Conspect. Av. I, p. 230. 1851. — Parus alpestris, Baıry, Bull. Soc. Hist. Nat. Savoie, 1852, p. 22. 1355. — Poecila alpestris \ 1855. — Poecila assimilis ) 1856. — Poecila salicaria alpına 1856. — Poecıla salicaria borealis Breum, Naumannia, 1856, p. 370. 1856. — Poeclla salicaria assimilis | BrEHMm, Naumannia, 1855, p. 286. 1 Syst. Nat. edit. 13. p. 1009, no. 8. = 1860 EINIGE BEMERKUNGEN ÜBER PARUS PALUSTRIS L. 79 . — Parus pal. var. borealis, ScCHRENcK, Reise im Amurland, p. 307. 1861. — Parus Baldensteinit, de Sarıs, M.S. H. Nat. Grisons 1861, p. 106. 1862. — Poikilis alpestris\ 1862. — Poikilis borealis) BY41VS List B. Eur. p. 8. 1863. — Parus kamteshatkensis, Swınu. Proc. Zool. Soc. 1863, p. 270. 1867. — Poecile palustris, Des. Ornith, Eur. I. 565. 1871. — Poecile baicalensis, Swınu. Ann. et Mag. Nat. Hist. 1871, p. 257. 1872. — Poecile brevirostris, T aczanowsky, Journ. f. Ornith. 1872, p. 444. 1873. — Parus kamtschatkensis, Dresser, B. Eur. Ill. pl 100. 1876 1883 1883 1788 1795 1829 1829 1831 1854 1856 1856 1856 1856 1867 1788 1850 1882 1883 1584 . — Parus kamtschatkensis, A. C. BReHn, gefangene Vögel, II, p. 259. . — Parus palustris subspec. borealis, Gapow. Cat. B. Brit. Mus. Vol. VII. p. 51. . — Parus palustris, subspec. borealis, eastern Race (P. kamtschat- kensis) Gapow. Cat. B. Brit. Mus. 1883, Vol. VII. p. 51. 9. Parus fruticeti Wall. . — Parus palustris 8, Linse, Syst. Nat. edit. 13. p. 1009, Nr. 8. £. . — Parus palustris, Becustei, Naturg. Deutschl. IV. p. 741. . — Poecile palustris, Kaup, Entwickl. Thierw, p. 114. . — Parus cinerus communis, BAaLvenst., Neue Alpina Il. p. 30. . — Parus salicarius, Breum, Vög. Deutschl. p. 465. . — Parus fruticeti, WALLENGREN Naumannia 1854, p. 141. . — Poectle palustris stagnatilıs | R Ist . — Doecile palustris vera Breum, Naumannia 1856, p. 368. . — Poecile palustris subpalustris | RE‘ . . Brenn, Naumannia 1856, p. 369. .— Poecile palustris sordida | . — Poecile communis, Degl. Ornith. Eur. I. p. 567. 3. Parus kamstchatkensis Bp. (Taf. IV.) . — Parus palustris x, Lins£, Syst. Nat. ed. 13, p. 1009, N. 8. 7. . — Parus ( Poecila kamtschatkensis, BONAPARTE, Consp. Gen. Av. 1. . 330, N. 11. . — Poecilia Kamtschatkensis, Tacz., Bull.de la Soc. Zool. de France, 1882, VII. p. 390. . — Dysowskı. Bull. de la Soc. de France, 1883, VII. p. 361. .„ — Poecile kamtschatkensis, de SrLys-Lonscnames, Bull. de la Soc. Zool. de France, 1884, IX. p. 56. 0) JOHN N. CLARK. REMARKS ABOUT THE WHITE BELLIED NUTHATCH (SITTA GAROLINENSIS). By Jonn N. CLARK. Peihaps among our common birds there is no more interesting species than the little white Bellied Nuthatch Sıtta carolinensis with their odd ways and quaint and peculiar notes. An inimitable gymnast, travelling with equal ease upward or downward, perching on the branch or under, it everywhere at home like a fly on the ceiling, always busy, always contented, the samein Summer’s heat or Winter’s cold, skipping along in short leaps instead of walking over the trunk and among the branches of the trees, peeping into every crack or crevice in the bark, under every sprig of moss or lichen and woe betide the caterpillar moth or chrysalis however carefully concealed therein. I was very much amused last winter with watching a pair of birds of this species in an Oak tree near my house that had numbers of acorns which they would gather and secure in some crevice, then peck at the shell till they ob- tained the meat within, this was a frequent occurence during the cold weather. The mature birds always go mated at all seasons of the year; I never saw a bird of this species alone, if one is seen be sure the mate is notfaraway, and I do not remember seeing more than a pair except it were a family of young and yet they are social birds almost invariably keeping in company with more or less Titmice and Woodpeckers. It is a pretty little bird neatly though not gaily dressed, with a mantle of soft bluish ash, a glossy black crown which extends down the nape, the throat and under parts white as are also the cheeks extending on the sides of the neck and over the eye in sharp contrast with the black of the crown, the under tail coverts and flanks are rusty brown. The tail which is very short and broad extending but little beyond the long pointed wings, consists of twelve feathers, the outer ones black at the base and tips with a broad patch of white between, the next three REMARKS ABOUT THE SITTA. CAROLINENSIS. Sl similar with the black of the base more and more extended in each, till, in the fifth the black covers allexcept a white tip, the two centre feathers are colored like the back blueish gray. The hood in the female is but little darker than the back. The lenght of the bird is about six inches. Com- mon as it is here I collected a good many years before I succeeded in seeuring a set of its eggs. In 1881 about the middle of june I observed a brood of young in my orchard, they had apparently but just left the nest but I was unable to find the site of it, I made a note of the fact however and resolved to keep my eyes open another Spring and watch for them. In 1882 they were there as anticipated, and about the first week in May I set myself to watch a male bird which long eluded me but nearer and nearer I traced him gathering food for his mate, at last he flew to the tree where the nest was located and immediately I saw the female meet him and take the food he had brought; then, as I trans- ferred my attentions to her, she began skipping around among the branches in the most indifferent manner imaginable, but perseverence conquered at last and I saw her slip into a little round knot-hole in a large green branch and the secret was out. In a short time the male came again and the same manoeuvres were repeated, it was all very plain now, except how to get the coveted eggs — however, armed with aladder andallnecessary paraphernalia I invested the fortress — imagine my disappointment at finding a brood of callow young, this was the S!h. of May and the next day making a trip into the woods I found two more Nuthatch nests in the same way and with the same result, each containing young, apparently just from the shell. One was in the trunk of a large Elm about twelve feet from the ground and the other in an Oak, the entranee to the hole in the trunk being only about eighteen inches from the ground. Making note of my discoveries I prepared to watch and wait, but success met me sooner than anticipated for, on the 7!h.- day of June passing the Elm a rap on it with a stick brought out the female Nuthatch and investigation disclosed a fine set of fresh eggs seven in number which proves that the bird does sometimes lay a second set, neither of the other birds did so however. In 1883 with large expecta- tions I watched the old nests. One in the Apple tree was deserted but the one in the Oak was early taken possession of by a pair of birds and on the 22». of April I had the satisfaction of finding the set completed with seven fresh eggs. Visiting the nest in the Elm I found a Squirrel 82 JOHN N. CLABK. had taken possession and built a nest of finely pulverized bark in it. At a subsequent visit I found a pair of Nuthaches pulling out the frag- ments of the squirrel’s nest by piecemeal — they would goin one ata time, seize a mouthful of the fragments and run out on the side of the tree and stuff it into the nearest crevice of the bark. And when Il after- wards noticed it the tree trunk in the vicinity of the nest was fringed with these fragments wedged into every crevice of the bark that would hold a tuft of it, the birds ceased their occupation as soon as they ob- served my approach and stood perfeetly quiet and motionless, they were near together with their heads towards the ground, their beaks pointed at right angles with their bodies, they presented an exceedlingly odd figure. Removing the squirrel’s nest was quite a job for the birds and not till the tenth of May wastheir set completed the only one of nine that I have found. The nest was composed of quite a large quantity of material, including fine grass and bark with fur of hares and cattle and a few fea- thers. There seems a decided uniformity in size shape and markings in 9) REMARKS ABOUT THE SITTA CAROLINENSIS. 3 the eggs of the set before me for description, a general ovidal shape — pure white ground color and very light reddish spots, profuse at the large end and thinly scattered over the remaining surface. The fresh eggs have a very delicate rosy tint before being blown. I find the dimen- sions about 0.75 by, 0.55 inch., only one of the sets eems to vary from that to, 0.73 by, 0.53 inches, in this latter the markings also differ from the others, consisting in this of minute dots, exclusively with no dashes or large marks. In only one of the eggs is the color more decidedly darker than the others. This set is a fair representative of all that I have found except, that in one a darker shade of red prevailed and in another the markings were evenly distributed over the whole surface of the eggs. The note of the Nuthatch is a single syllable which sounds to me like «Onk» occasionally repeated — as if to tell each other «all right» sometimes the repetition is quite frequent and loud if the pair get sepa- rated. Mr. Samuels pronounces their note «cha-cha» but I am not able to distinguish it thus. ; Another note I hear from them in early Spring about nesting time is a rapidly repeated «Wa-wa-wa-wa-wa» in a mournful tone, but I never hear it at any other season. My observations have led me to the conclusion that the nesting site selected was not their own excavation but was usually in green wood regardless of the height from tke ground, In two of the nests I have seen, the nest proper, though nearly a foot from the entranee was not at all below it, another was about eight inches below. The birds evidently occupy the same nesting place for a series of years if undisturbed. Saybrook Ct. Feb. 19h. 1884. St LEONHARD STEJNEGER. REMARKS ON THE TYPE SPECIMEN OF LIMICOLA HART- LAUBII VERR. By LEONHARD STEJINEGER. When. my friend, Mr. W. Brewster recently visited Washington I expressed the wish to examine the unique type of J. Werreaux’s Lim:- cola Hartlaubii, from Madagascar, now in the collection of the Boston Society of Natural History. He very kindly sent for the specimen, thus enabling me to present the following remarks as the result of my exa- mination. As the type is practically inaccessible to those authors, who are most interested in the Lemurian Avifauna, it is presumed that the remarks may possess some interest. The speeimen is mounted, but is not in a good condition. It has the No. 7570 of the Lafresnaye Collection with the following inseription on the under surface of the stand: «Limicola hartlaubii J. Verr. Mada- gascar. Type. 7, 8. 1862.» The following table shows the dimensions as compared with two specimens of Limicola platyrhyncha in the U. S. Nat. Mus. | Middl. Bxpos.| Tur.ıe : P Tail Species Locality a culmen | He m z feathers "m | m, L. Hartlaubi | Madagascar | Oct. 7. 62. 36 93 20.5 | 107 | 38 L.platyrhyncha| Lapponia Summer 2 30.5 | 205 | 19 105 37 « British India) Winter 32 | 2335| 20 101 — AI the measurements are taken with very pointed dividers, the exposed culmen from the border of the feathering of the forehead to the tip; the tarsus from the tibio-tarsal joint, on the outside, to the joint with the middle toe; the latter from the same point to the tip of the nail; the wing from the bend to the tip of the first primary without flattening the wing; the tailfeathers by thrusting the point of the divi- u REMARKS ON THE TYPE OF LIMICOLA HARTLAUBI. op) ders as far down as possible between the mesial pair, and measuring to the tip of the latter. It will be seen from the table above, that the type of L. hartlaubi on the whole is a trifle larger, than the two birds, with which I have been able to compare it, the difference, however, not being larger than between these two themselves. The only tangible difference in the di- mensions is in the length of the bill, wich is considerably longer in the Madagascar bird, the difference being 4 ”,. In the latter the bill also is a trifle slenderer, but not more so than that is merely perceptible. The Madagascar bird is in a transitional plumage, the under parts and also the head having already assumed the full winter plumage, being in every respect, identical with the winter bird from India so far as the under parts are concerned. The upper parts are still in the summer garb, the feathers being very worn, so that most of the feathers are blackish brown with very narrow rusty edges; the wing coverts seem to belong to the winter plumage. The shafts of the primaries are some- what darker in the type, (even that of the first primary in spite of Ver- reaux’s description), but the difference from the two other specimens is not greater than it is between the two latter themselves, the shafts being whitest in the bird from India. From the above is evident that the only real difference which Ihave been able to discover by a most minute examination is in the size of the bill. This difference is considerable, and apparent upon the first sight. Whether this character, however will hold good in a large series is in- possible for me to say, but I doubt it very much, leaving the decision to others, who may have access to a more ample material. There is absolutely nothing to be gained from Verreaux’s description which is not only confused, as Dr. Hartlaub (Var. Madag. p. 332) justly remarks, but plainly incorrect. Smithsonian Institution, Washington D. C., March 15t"- 1884. 86 LEONHARD STEJINEGER. A BRIEF REVIEW OF THE LAGOPODES BELONGING TO THE GROUP ATTAGEN KAUF. By LEONHARD STEJINEGER. (Plate V.) 1 When examining the. Ptarmigans from the different islands of the Aleutian Chain a short time ago I was compelled to go over an extensive series of these birds in order to decide upon their mutual relationship. This group of birds is more diffieult than perhapsany other on ac- count of the peculiarity of the almost continuous moulting, by which the different plumages usually are blended and mixed tosuch a degree, that specimens in this full plumage of a certain season — except the winter- plumage — are rather scarce even in very extensive collections. Itisalso of the greatest importance, that the specimens should be accurately labelled as to locality and date, as birds froın the different habitats will have to be compared while in absolutely corresponding plumages. Only the most serious mistakes will result — and have indeed resulted — by making conclusions from a specimen in spring-plumage of one form as compared with one in autumnal dress of another form. I present the following notes particularly for the reason that Ihave had a comparatively rich material at hand, especially of American birds. It is, however, by far less complete than could be desired, and I would be very obliged for specimens of adult males in summer-plumage from any locality. It is but expected that some over-zealous ornithologist will sneer at the author for belonging to «C. L. Brehm’s family» or for »splitting hairs». If sound and correct the views, expressed in the following revision, will survive the sneers; in the mean time I will be very glad by having them thoroughly tested. A BRIEF REVIEW OF THE LAGOPODES. 87 1. Lagopus muta! (MONTIN) CcLL. 1758. — Tetrao lagopus, Lin., Syst. Nat. 10 ed. p. 159 (paıt). 1776. — Tetrao mutus Monti, Physiogr. Sälsk. Handl I (p. 155). 1807. — Tetrao rupestris Becust, Gem. Naturg. Deutschl. III p. 1358. 1817. — Tetrao alpinus Nırıs., Orn. Sv. I (p. 311). 187%. — Lagopus alpinus var scandinavica Sunpev., Öfr. Sv. Vet. Ac. Handl. 1874, n. 3, p. 19. 1874. — Lagopus mutus var mutus Rıpew., in B. Br. Rınaw. Birds N. Amer. III p. 456 (part). 1877. — Lagopus mutus CoLLert, N. Mag. Naturw. XXIII, p. 163. The Scandinavian Ptarmigan may be distinguished from the South- European form by being slightly smaller, and by having, on the average, the white at the base of the exterior tailfeathers more developed. The differences in color are slight, but perceptible, especially in the postästival plumage which is purer gray.? This form inhabits the high mountains and northern parts of Nor- way and Sweden, and is said to occur eastwards through southern Sibe- via in high altitudes (cfr. Saunners, Yarr. Brit. Birds 4 ed. III p. 86). Its oc- curence inJapan as recorded with query by capt. Brakıston (Amend. List B. Jap. 1884 p. 43) on the authority of Mr. Sezsonm’s identification (Ibis 1884 p. 35) seems more than doubtful, as the Japanese birds probably belong to a distinet form. In northern Siberia it is replaced by another form, possibly L. rupestris (cfr. SaunDers |. c.). In the 10th edition of Systema Naturalis Linneus knows but one species of ptarmigan (Tetrao lagopus) the description being equally appli- cable to both the European species, but in Fauna Svecica 2 ed. (1761) and in the 12th edition (1766) he reeognizes a « Alpina varietas minor», thus restricetingTetrao lagopus particularly to the species afterwards known ! The grammatical gender of Lagopus is either masculine and both are cor- reet. Plinius (X. 68.) uses it as feminine, but most conclusive.is that Brisson, the founder of the modern name follows his example. «Lagopus Brıss.» is certainly feminine ! 2 ] use the opportunity for correcting a mistake of Mr. Turxer in his va- luable memoir «On Lagopus mutus, Leach, and its allers» (P. U. S. N. M. 1882. pp. 227 and 232), where Nr. 33546 is given as killed in Norway in July. It is from ÖOberhasli in Switzerland, and killed in June. 83 ; LEONHARD STEINEGER. as albus. ! It is therefore not correct when Gray (Handl. II p. 278) quotes T. lagopus L. under mutus as have so many authors both before and after. In 1769 ScoroLı (Ann. ]. Hist. Nat. p. 118) refers T. lagopus to the South-European form: «rostro maculaque inter oculum et rostrum atris» ... . and about its summer-plumage which he describes as a variety; he remarks «hoc est alterum Lagopodis Genus in Hel- vetiae montibus». Aldrov. L. 15, ©. 21. GueLis in 1788 follows him herein although fully aware of the fact that Montın in 1776 had distinetly dis- posed of «Tetrao lagopus» for the Willow Ptarmigan, naming the Skandi- navian form of the T. mutus. 1.a. Lagopus muta vulgaris (VIEILL.) STEJINEGER. 1758. — Tetrao lagopus Lin., Syst. Nat. 10. ed. p. 159 (part.) 1769. — Teetrao lagopus Scop., Ann. I. Hist. Nat. p. 118. 1816. — Lagopus mutus Leach, Cat. M. et B. Br. Mus. (p. 27). 1817. — Lagopus vulgaris Vıeiue., N. Diet. d’Hist. Nat. XVII, p. 199 (part.) | 1817. — Lagopus mutans Forster, Synopt. Cat. Br. B. p. 19. 1823. — Tetrao montanus Brenn, Lehrb. Bur. Vög. p. 448. 1835. — Tetrao rupestris Jenyns, Man. Brit. Vert. An. (171). 1837. — Lagopus cinereus Massır., Hist. Brit. Birds I p. 187. 1860. — Lagopus alpinus minor Breunm, J. f. Orn. 1860, p. 393. 1874. — Lagopus alpinus var meridionalis Sunvev., Öfr. Sv.Vet. Ac.Handl. 18723, pP. 19 1874. — Lagopus mutus var. mutus Rıncw. in B. Br. and Rınaw. Birds N. Amer. III. p. 456 (part.) The chief differences from the foregoing form, of which it is only a subspecies, are indicated under the head of the latter. b Having had no specimens from Great Britain I am unable to say with certainty, if the Ptarmigan, which resides in the Scotch mountains is absolutely identical with that inhabiting Southern Europe. Hab: The Alps of Southern Europe, the Pyrenean Mountains, and it is probably the same form which inhabits Scotland. ! This species will therefore have to stand as Lagopus lagopus (Linn.). A BRIEF ‚REVIEW OF THE LAGOPODES. sg 2. Lagopus ridgwayi STEJNEGER. (Plate V.) 1883. — Lagopus albus STEINEGER, Pr. U. S. Nat. Mus. 1883 p. 72 (nec Gmel) (efr. «The Auk» 1884 p. 82). 1884. — Lagopus ridywayt STEINEGER, Pr. Biol. Soc. Washingt. II p. 98. A well eircumscribed form, characterized by its blackish prepectus in preästival plumage, its saturated ferrugineous-brown color, the lack of whitish or grayish 'edgings to the feathers, and the blackish color of abdomen and tibia in the postastival plumage. Bill on larger than in the allied forms. At present only known as an inhabitant of the Commander Group of the Aleutian Islands, and is most likely only an isolated insular species not at all occuring on the neighbouring Kamtschatka. The en represents a male in perfect postastival plumage, Nr. S9062 U. S. Nat. Mus., collected by me at Lissenkovaja, Bering Island, August 23, 1882, one of the types of the species, and is the result of Mr. J. L. Ridgway’s skill. Tam indebted to the authorities ofthe National Mu- seum for permission of having it published in connection with the pre- sent paper. 3. Lagopus hyperborea (SUNDW.) MALMGREN. 1827. — Tetrao layopus Ross, in Parry, Att. read. Northpole (p. 193) (nec Lin). 1843. — Lagopus alpinus var. hyperborea SunDev., in GAIMARD, Voy. Scan- din, livr. 18 pl. * 1858. — Lagopus hemtleucurus GouL», P. Z. S, 1858 p. 354. 1863. — Lagopus hyperborea Maıner., Ofr. Sv. Vel. Ac. Hand. 1863 p. 1874. — Lagopus rupestris var. hyperborea Sundev, Ofr. Sv. Vet. Acad. Handl. 1874, n..3.p. 19. The Spetsbergen Ptarmigan may be regarded as a distinct species on account of its superior size, and the distinetness of the color of its _ summer-plumage, together with the large amount of white on the tail- feathers. It also seems as it only assumes one summer-plumage. Only known from Spetsbergen. 0) LEONHARD STEJNEGER. 4. Lagopus islandorum (FABER) BP. 1786. — Tetrao lagopus Mon, Isl. Naturh. p. 49 (nee Lin.) 1822. — Tetrao islandorum Faser, Prodr. Isl. Orn. (p. 6.) 1823. — Tetrao islandicus BREHM, Lehrb. Eur. Vög. p. 440. 1844, — Tetrao lagopus islandicus ScHLee., Rev. Crit. p. LXXVI. 1856. — Lagopus islandorum Bonar., Catal. Parzud. p. 13. 1862. — Lagopus rupestris ß islandorum Buas. List. Eur. B. p. 16. 1871. — Lagopus mutus a islandorum Dusus, Consp. Av. Europ. p. 21. Having: no material at hand at present, Tam unable to point out the characters and aflinities of the present form with certainty. It is there- fore kept as a species provisionally until it can be satisfactorily demon- strated, whether it is specifically or only subspeeifically distinet, and in the latter case to what species it really belongs. It is said to be distin- guished by a heavier bill, larger size and browner plumage than its next allies. A not unimportant character seems to be that the females in the winter-plumage have a very broad black transoeular stripe, Fully: as large as the males. Inhabits Iceland, as its name indicates. 5. Lagopus rupestris (GM.) LEACH. 1788. — Tetrao rupestris Gm., Syst. Nat. I. p. 751. 1817. — Lagopus rupestris Leacn, Zool. Mise II p. 290. 1818. — Tetrao lagopus Sasınz, Trans. Lin. Soc. AI (p. 530). 1831. — Tetrao ( Lagopus) mutus Rıcn. Faun. Bor. Amer. II p. 350 (part). ? 1839. — Lagopus americanus Aup. Syn. (p. 207). 1874. — Lagopus rupestris var. oceidentalis Sunpev., Ofr. Sv. Vet. Ac. Handl. 1874 n. 3 p. 19. 1874. — Lagopus mutus var. rupestris Rınew., in B. Br. and Ba Birds N. Amer III p. 462. No European Ptarmigan in preästival plumage will match the same plumage of rupestris, nor will the postästival garb ofthe latter ever assume a color like that of the autumnal dress of its European relatives. A BRIEF REVIEW OF THE LAGOPODES, 91 In rupestris the prepectus is never uniform blackish, but is, on the con- trary, always distinctly barred. ! The Rock Ptarmigan inhabits Arctie America and is presumed to be the form oceurring on the Siberian tundras as far west as Yenisey. 9a. Liagopus rupestris reinhardti (BREHM) BLASIUS. 1780. — Tetrao lagopus Faprıc., Faun. Groenl. p. 114. (nec Lin). 1823. — Tetrao reinhardi Breun, Lehrb. Eur. Vög. p. 440. 1826. — Tetrao reinhardti Brenn, Oken’s Isis 1826 p. 930. 1855. — Lagopus groenlandicus Breun, Naum. 1855 p. 287. 1862. — Lagopus rupestris x reinhardti Buas. List Bur. B. p. 16. 1871. — Lagopus mutus ß reinhardti Düsus, Consp. Av. Eur. p. 21. 1874. — Lagopus rupestris var. occidentalis Sunpev., Ofr. Sv. Acad. Handl. 1874. n. 3. p. 19 (part. This is the Eastern or Greenlandic race of the Rock Ptarmigan. So farIcan detect, this form offers the peculiarity that the females are easier distinguishable from the mainland race than the males. They are much more narrowly banded, and present a much darker and less orange co- lored appearance. ? It has been shown by Mr. Turner, that it is the Greenland Ptarmi- gan which breeds at Gumberland Gulf, a conclusion which seems to me fully correct. I have based my judgement upon the same material. 5b. Lagopus rupestris nelsoni STEINEGER. 1858. — Tetrao lagopus v. KırTı, Denkw. Reise I, p. 289. 1873. — Lagopus albus Dar, Notes Avif. Aleut. Isl. from Unal. eastw. p. #, (nec Gnue1). 1883. — Lagopus rupestris NeLson, Cruise Corwin p. S1 no 79. 1884. — Lagopus rupestris nelsoni STEINEGER, the Auk 1884 p. ı Mr. TURNER 1. c. remarks that U. S. Nat. Mus. Nr. 34120 from Lapland and No. 43686 from the Barren Grounds of Arctic America are identical in plumage. The difference pointed out above is very plainly visible, however. 2 The Greenland form has two very distinet summer-plumages. Nr. 20347 (U. S. Nat. Mus.) the sex of which Turxer (l. ec.) doubts is really a male in the finely vermiculated postästival plumage, and it is not killed in July, the label indi- cating it as obtained in the «fall» (autumn). Zeitschrift für Ornithologie. 4 99 LEONHARD STEJNEGER. A fairly recognisable race ofthe Rock Ptarmigan, characterised by its dark brown color. With the following it shares the peculiarity, that the preästival plumage is scarcely barred but only finely vermiculated with black, thus resembling the postastival plumage of allied forms. Postastival plumage not known. 5e. Lagopus rupestris atkhensis (TURNER) NELSON. 1874. — Lagopus albus Darı, Avif. Aleut. Isl. from Unal. westw., p. 5, (nec GMEL.) 1882. Lagopus mutus atkıhensis Turner, Pr. U.S. Nat. Mus. 1882. p. 230. 1883. — Lagopus rupestris occidentalis Neuson, Cruise, Corwin, p. 82. (nec Sunpev. 1874). 1883. — Lagopus rupestris atkhensis NELson, Cruise Corwin p. 56<+ B 82. Like the foregoing but much paler. Has a similarly finely vermicu- lated preästival plumage as L. r. nelsoni, closely resembling the autumn plumage of other Lagopodes. I have, however, examined the specimens myselfand have found them to be in the first plumage following the white one. Only the preastival plumage is known, Of very restricted distribution, as it only oceurs in Adel and pro- bably the other western Aleutian Islands belonging to the United States. 6. Lagopus leucura SWAINS. 1831. — Lagopus leucurus Swains, in Sw. and Richards, Faun. Bor. Amer IE vol, (Dr This species is easily distinguished from all its congeners by having all the rectrices white at all seasons. Owing to this striking character and its comparatively restrieted range of distribution it has escaped the fate of being burdened with synonyms like the other members of the genus Lagopus. Habitat. Rocky Monutains and Cascade Mountains, North America. Smithsonian Institution. Washington D. C. April 1884. B. SCHIAVUZZI: SPECIE NORDICHE NELL’ADRIA. 93 SULLA COMPARSA DI SPECIE NORDICHE NELLA REGIONE ADRIATICA SETTENTRIONALE. Memoria di B. Dr. Scuıavuzzi. A quel tratto di mare che dalla punta di Salvore cominciando, s’estende toccando Pirano e le altre cittä costiere e settentrionali del- V’Istria nonche Trieste sino Venezia dopo aver ricevuto i fiumi che il versante meridionale delle Alpi Giulie e Carniche vi fa sboccare, si diede da molti anni il nome di Golfo di Trieste. La temperatura che vi’ domina e mite, l’equilibrio delle correnti aeree quasi costante e se c’& un vento che vi domini, quest’@ la borra, vento di NE, causato dal raffreddamento dell’aria sulle Alpi Giulie in consequenza di caduta delle nevi. In quei giorni l’aria € asciutta, la temperatura s’abbassa e le gior- nate non offrono nulla d’aggradevole. — Tali condizioni sebbene non caratteristiche, devono pure avere una qualsiasi tale influenza sulla vita degli uccelli, giacche la comparsa di quelle specie che erroneamente diconsi avventizie non & per nulla da porsi fra le rarita, essendo rari gli anni in cui questo o quell’uccello del Nord non abbia colla sua ve- nuta destata la meraviglia fra i seguaei di Nembrodt. La questione dei passaggi che ora, grazie alla istituzione di stazioni ornitologiche sparse per tutto il globo votata nell’ultimo congresso internazionale di Vienna, palpita d’attualitä, mi persuase di raccogliere in questo cenno tutte quelle specie settentrionali, che talora comparvero nel nostro mare o nei paesi da esso lambiti, i quali consistono dell’ Istria, Trieste, Gori- ziano e Veneto, passandole in rivista seguendo la sistematica adottata dalla Societa viennese d’ornitologia. Archibuteo lagopus, BRÜNN. Il Salvadori! lo pone fra le specie accidentali nelle provincie setten- trionali d’Italia. Il Ninni? dice che si fa vedere neitempi piü freddi. Nel- 1 Salvadori T. Uccelli, nella Fauna d’Italia. Vallardi 1872, pag. 10. 2 A. P. Ninni. Materiali per una fauna veneta. Atti del r. ist. ven. 1878, pag. 185. 7* 94 B. SCHIAVUZZI. l’inverno del 1879 pote vederne molti nella laguna di Venezia, che da- vano la caccia alle anitre ferite dai cacciatori. Un individuo maschio di questa specie venne trovato annegato in mare nelle vicinanze di Pirano (Salvore) li 30 Decembre 1879 dopo un giorno di nebbia fitlissima. Trovasi nella mia collezione. Il. Dr. Schreiber dice che € frequente intorno Gorizia.! Specie dell’Europa ed America settentrionali e della Siberia. Bombycilla garrula, LINNE. E’raro pell’Istria e nel Monfalconese si fa vedere solamente negli inverni freddi. Nel Veneto in alcuni anni ne vengono in quantita stra- ordinaria. Il Ninni? nel Febbrajo 1873 nel mercato di Venezia ne con- tava 170 individui. I giorni nei quali ne fu portato il maggior numero furono il 4 ed il 10 del suddetto mese. Il Dr. Schreiber ?® dice che aleuni si fanno vedere negli invernirigidi attorno Gorizia. Appartiene alle terre artiche. Motacilla lugubris, TEMM. N Giglioli* dice che questa specie brittanica venne presa nella primavera in diverse provincie d’Italia, fra le quali nel Veneto. Osservo perö che questa specie secondo il Giebel? & asiatica, e che nell’opera del Ninni non la trovo accennata. In Istria e nel Goriziano io non l’ho mai trovata. Phileremos alpestris, LINNE. Mai trovata nell’Istria, Trieste e Goriziano. 1| Savi parla d’un indi- viduo colto nell’Ottobre 1829 nel Friuli.® Il Ninni la pone fra le specie * I. Jahresbericht (1882) des Comites für ornith. Beobacht.-Stationen in Oest.-Ung. pag. 33. | ® Ninni. op. cit. pag. 162. ® I. Jahresbericht ecc. pag. 84. * Giglioli E. Elenco delle specie di uccelli che trovansi in Italia ecc. Roma, Botta, 1881, pag. 99. ° Giebel Dr. G. C. Thesaurus ornithologie. Leipzig, 1875. Vol. II, pag. 624. ° Biblioteca italiana. Nr. 182. Febbrajo 1831. SPECIE NORDICHE NELL’ADRIA. 95 di comparsa accidentale nel Veneto.! E’specie della Svezia, Siberia, Svizzera e Germania. Schcenicola pithyornus, PALL. Nell’Ottobre 1851 ne veniva presa una 2 presso Muggia e nel Luglio 1883 un 7 presso Trieste. Ambiductrovansi nel Museo di Trieste. E’specie rarissima e di comparsa accidentale nel Veneto.” Appartiene alla fauna di Siberia. Scheenicola rustica, PALL. Il Contarini menziona un individuo preso nel Veneto nell’Ottobre 1546.? Appartiene alle specie accidentali e rarissime nel Veneto. * Io non l’ho trovato nell’ Istria, Trieste e Goriziano finora. E’specie propria della Siberia. Scheenicola pusilla, PALL. II Ninni annovera due individui presi nel Veneto,° il quale poi pone questa specie fra le accidentali e rarissime. ® Appartiene all’Asia settentrionale. Plectrophanes lapponicus, LINNE. Talvolta capita nel Veneto ed e’piü frequente che nelle altre parti d’Italia ; anzi il Perini ne avrebbe veduti 5 o 6 aleuni dei quali in abito perfetto.” Devesi perö notare che il Perininon ha fama di buon osservatore. D’altronde il Ninni la colloca fra le specie accidentali e rarissime in quella regione. ® Nel mio raggio d’osservazione non l’ho 1 Ninni. op. eit. pag. 131. Ninni. op. cit. pag. 131. Salvadori. op. eit. pag. 141. Ninni. op. eit. pag. 131, Salvadori. op. eit. pag. 143. nn m N = Ninni, op. eit. pag. 131. Salvadori. op. cit. pag. 145. Ninni. op. eit. pag. 131. -ı T 96 B. SCHIAVUZZI. mai trovato. E’specie appartenente all’Europa ed America setten- trionali. Plectrophanes nivalis, LINNE. Due individui ne venivano uceisi in Salvore li 2 Decembre 1879, - uno dei quali trovasi nella collezione Gaccia in Trieste. Nel Museo di quella eitta si.vede un individue proveniente pure dalla stessa epoca. N Dr. Schreiber! lo dice raro nelle vicinianze di Gorizia. Il Ninni ? lo pone fra le specie invernali poco rare nel Veneto. E’specie dell’Europa ed America settentrionali. Carpodacus erythrinus, PALn.. E’stato osservato nel Veneto.° Il Ninni lo pone fra le specie acci- dentali e rarissime. * In Istria, Trieste e Gorizia non venne finora tro- vato. E’specie origiraria dell’Asia settentrionale. Lıoxia bifasciata, CHR. L. BR. Venne osservato nel Veneto,’ ove & da collocarsi fra je specie accidentali e rarissime.®° Finora non venne riscontrata nel mio raggio d’osservazione. Appartiene alla fauna dell’Europa ed Asia settentrionali. Phalaropus fulicarius, LINNE. Li 24 Settembre 1879 ne veniva ucciso un individuo maschio gio- vane in un branchetto formato da alcuni individui, in un laghetto nel CGomune di Salvore in Istria. Trovasi nella collezione CGaccia in Trieste. Parecchi anni or sono altro individuo veniva ucciso sul greto della Piave e precisamente alle Ga’strette (Treviso). Il Ninni che lo ebbe nello ! I. Jahresbericht (1882) des Comites für Ornith. Beob.-Stationen in Oesterr.- Ungarn. pag. 131. i ® Ninni. op. cit. pag. 195. ? Salvadori. op. eit. pag. 161. * Ninni. op. eit. pag. 131. - > Salvadori. op. cit. pag. 164. ° Ninni. op. cit. pag. 131. SPECIE NORDICHE NELL’ADRIA. 97 mani dice che rappresenta un giovane in abito autunnale perfetto.! E’specie dell’America ed Europa settentrionali nonch£ della Siberia. Bernicla torquata, BECHST. Nel mio territorio d’osservazione non fu mai veduta. Il Giglioli ? ne ha trovate due nella raccolta del regio istituto veneto, prese nell’in- verno del 1858 nella Laguna; due nel Museo Contarini al Correr e due ancora nella collezione fatta pel Museo civico di Venezia dal Conte Ninni, il quale assicurava che questo lo uccello capita di tanto in tanto nel Veneto durante l’inverno. Il Ninni diffatti la pone fra le acciden- tali e rare. ? E’specie propria dell’Emisfero settentrionale. Cygnus olor, GMEI. Nel Veneto & specie rara ed accidentale.? In Istria, Trieste e Go- rizia mai osservata. E’proprio delle parti orientali del Settentrione d’Europa, venne pero trovato anche nell’Australia. Cygnus musicus, BECHST. Nell’Istria e nel Monfalconese non & rara comparsa negli inverni rieidi e talvolta in branchi numerosi, come avvenne dinanzi Pirano 95 anni or sono. Nel 1878 ne compariva un branco nel canale dell’ Arsa vicino Albona e ne venivano uceisi due, ch’iö ebbi occasione di esaminare. Appartiene alle specie invernali e poco rare del Veneto. * Il Dr. Schreiber? scrive che non & raro durante il passo nelle lagune .del Goriziano. E’specie del Settentrione che perö escorre fino nell’- Egitto. ! Ninni. Sopra due rarissime specie d’uccelli possedute dal civico Museo di Venezia. Atti della Societä italiana di scienz. natur. Vol. XXVI pag. 3. ? Giglioli. op. eit. pag. 111. Ninni. op. cit. pag. 132. * Salvad. op. eit. pag. 251; Ninni. op. eit. p. 132. > Ninni. op. cit. pag. 126. ° I. Jahresbericht ecc. pag. 180. 3 98 B. SCHIAVUZZI, Harelda glacialis, LEBACH. Durante una partita di caccia li 28 Decembre 1881 ne aveva un individuo dalle foci del Dragogna in Istria. Era una femmina giovane e trovasi nella mia collezione. Nella laguna veneta e meno rara che nel rimanente d’Italia,! perö & di comparsa accidentale e scarsa.? Appar- tiene alla fauna dell’emisfero settentrionale. Oidemia nigra, LINNE. Questa specie & stata trovata nel Veneto ° e sarebbe cola raris- sima.* Nell’Istria, Trieste e Goriziano io non 1’ho mai trovata. Appar- tiene alla fauna dell’Europa boreale. Oidemia fusca, LINNE. Nel Veneto si fa vedere in quasi tutti gli anni, pero poco frequen- temente e durante l’inverno.® Nell’Istria, Trieste e Goriziano io non l’ho siniora trovata. E’specie dell’emisfero settentrionale. Somateria mollissima, LINNE. Un maschio veniva ucciso li 1 Ottobre 1882 all’imboccatura dei Tre Porti in Venezia ed una femmina li 290 Novembre dello stesso anno nella Laguna morta prossima alla citta di Venezia. Ambidue trovansi nel Museo di quella cittae sono individui giovanı. Un altro individuo fu pure veduto ai 5 Decembre 1882 nella stessa localita frammezzo a parecchi Germani di mare.” E’specie appo nei rarissima. Appartiene all’ emisfero settentrionale. Salvad. op. cit. pag. 268. Ninni. op. eit. pag. 132. Salvad. op. cit. pag. 269. Ninni. op. cit. pag. 139. Salvad. op. cit. pag. 969. Ninni. op. cit. pag. 1926. Ninni. Sopra due rarissime specie d’uccelli ece ecc. pag. 1. aan aD HA SPECIE NORDICHE NELL’ADRIA. 99 Mormon fratercula, TEMM. E’rarissimo e di comparsa accidentali si nel mio raggio d’osserva- zione che nel Veneto.! Un maschio adulto venne ucciso a Malamocco li 16 Luglio 1874 ed in altra localita dell’Adriatico ne vennero presi due in un branco di 12 li 27 Maggio 1880.? Appartiene alle terre artiche. Colymbus glacialis, LINNE. E’specie rarıssima nell’Istria, Trieste e Goriziano. S’e fatta vedere nel lago di Garda e nella Laguna di Venezia? ove & poco frequente ed invernale. * Vive nelle terre settentrionali. Colymbus arcticus, LINNEH. Questa specie & frequentissima nell’Istria, Trieste e Veneto dal 15 Agosto al 10 Marzo, perciö non imeriterebbe di venir qui menzio- nata. Perö gl’individui colti d’autunno e d’inverno sono tutti giovani e nessun adulto e se la colloco in questa serie, ciö avviene per la strana cattura di tre adulti maschi avvenuta in altre epoche. Diffatti io ho avuto accasione di prepararne due adulti maschi nel loro magnifico ve- stito, uno uceiso in Salvore li 12 Giugno 1879 ed uno vicino Monfal- cone li 26 Agosto 1882. Il primo & proprieta del Sig. A. Caccıa in Trieste ed il secondo del Sig. Angelo Grecorıs ora in Pirano. Que- st’ultimo Colimbo aveva lo stomaco perfettamente vuoto ed era magris- simo. Nella collezione italiana di Firenze trovasi una femmina in abito nuziale completo, uccisa a Zaule presso Trieste nel Maggio 1877.° Sono tutti giovani gl’individui che numerosi trovansi nell’Adriatico durante linverno, oppure non ei sono fra gli stessi molti adulti in abito in- vernale? Diffatti io dovrei evadere affermativamente questa ultima spontanea questione, giacche molti individui ch’io ebbi occasione d’aver ı Ninni. Materiali ecc. pag. 132. 2 Giglioli. op. eit. pag. 92. ® Salvad. op. cit. pag. 303. * Ninni. op. eit. pag. 126. > Giglioli. op. eit. pag. 77.. 100 f B. SCHIAVUZZI. fra le mani, mostravano eccetto le tinte, tutti i caratteri degli adulti, quali statura, robustezza e durezza dello scheletro e molti anzi mostra- vano traccie dell’abito primaverile. Nei primi giorni d’Aprile 1881 venne trovato un pajo di questi uccelli (SF e ?) accovacciato sul terreno a 3000’ d’altezza della montagna di Tarnova vicino Gorizia. Vennero presi ambidue ed il maschio dopo una settimana fu spedito vivo a S. A. i. r. il principe creditario Rodolfo.! Appartiene questa specie alle terre artiche. Sula bassana, LINNE. Neil’Isis di Oken, anno 1842 a pag. 996 trovasi sotto il titolo : «Vögel um Triestv una lista di uccelli triestini redatta dall’EegeEn- HÖFFNER, in cula pag. 298 sull’articolo Sula alba leggesi la sequente nota: «Auf d. Zug höchst selten, ein Junges von EGGENHÖFFNER erlegt und in dessen Sammlung.» La collezione E6GENHÖFFNER € ora proprieta del civico Museo di storia naturale di Trieste e per quanto vi cercassi non trovai quella Sula. Perö non sarebbe l’unica volta che in mari meri- dionali questa specie si fosse fatta vedere. 11 Giglioli eita un indi- viduo ucciso in Toscana li 5 Novembre 1877 e che ora trovasi nella collezione posta sotto la sua direzione.? E propria dell’Europa ed Asia settentrionali. Lıestris pomarina, TEMM. E’animale raro nell’A.lriatico. Io ne posseggo un individuo ma- schio giovane catturato li 10 Ottobre 1882 sol mare dietro la collina di Pirano mediante un colpo di rerno sulla schiena. Nello stomaco conte- neva un seme di sorgo, una piccola foglia di quercia, un pezzetto d’osso, resti di vegetali ed un battufolo di stoppia. In quell’autunno questi lestridi trovavansi di passaggio in numero molto grande su tutto il continente che dal mare del Nord s’estende fino all’Adriatico. Ecco una lista degli individui osservati, col nome degli osservatori, il luogo di cattura e la fonte da cui ho ricevuto la notizia : 1 1. Jahresbericht ece. pag. 191. ” Giglioli. op. eit. pag. 109. SPECIE NORDICHE NELL’ADRIA. 101 Nr. f BE, Si e di as | Loealitä Osservatore Fonte gress ı Stormo | 7 Settembre | Oedenburg, x I. Jahresbericht des Co- 1. | 3 giov. | 1882 Dan P. Stef. Faszt | mites für Ornith. Beob- | acht.-Stationen pag. 195. 94 Settembre Zoolog. Garten. XXIV. 9, 2 adlt. 1882 Offenbach a. M. J. Schmidt Tan [853 Sı25. 3. Stormo 'Settembre 1882) Brüx, Boemia Gust. Zimmermann 5 a: eic. g. 5 9 Ottobre 1882] Neutitschein Zeitschrift für die ges. Giov. Talsky | Ornithologie von Mada- räsz. l. Jahrg. pag. 16. Mittheilung des Ornith. se Bo: Spir. Brusina | Vereins in Wien. 1883. ano Na n giovane : . = een) eirca. Moravia 5» d' giov. 4 Ottobre 1882 6. d' giov. |10Ottobre 1882) Pirano, Istria| Dr. Schiavuzzi f F Kal - N Ä i te. Uno fine nenn Wildon-Stiria | Bar. Washington I ee SE 1 Assieme a questi individui venivano catturati ancha alcuni Lestris Buffoni, come in Hochfilzen nel Tirolo orientale li 17. Settembre! ed in Mauthen nella Carintia li 28 Ottobre 1 ?.? Tale passaggio osservato per tutto il mese di Settembre e di Ottobre su l’esteso spazio sopra in- dicato € interessantissimo, per il fatto che gl’individui che lo intrapren- devano erano quasi tutti giovani e pochissimi vecchi, e che la direzione ecce!tuato qualche individuo sbandato o rimastro addietro era decisa- mente per il Sud, come la tabella sopra indicata lo segna. Quali cause sieno state il movente che ha spinto questi uccelli a basse latitudini, non saprei indicare. Forse la diminuzione del cibo, dipendente questa da troppo grande propagazione della specie in quell’anno, o da motivi meteorologiei. Confonde la mente quest’ultima ipotesi dal momento che _ non puö essere stato il freddo troppo acuto, giacche il passaggio non © avvenuto nei mesi freddi, ma in autunno e quell’anno non fu dei piü rigidi. Il Ninni? lo pone raro nel Veneto, ma diee che non solo nell'in- ı Talsky Joh. Zum Vorkommen von Lestris Buffoni (Boie) und Les!ris poma- rina (Temm.) in Mähren und Tirol. Zeitschrift für die gesammte Ornithologie, von Dr. J. Madarasz. I. Jahrg. pag. 14. 2 ]. Jahresbericht ecc. pag. 195. ® Ninni, op. eit. pag. 169. 1023 B. SCHIAVUZZI. verno ma anche in altre stazioni si fa vedere. Egli ebbe diffatti una femmina colle nova grossissime e quasi mature catturata li 10 Giugno 1873 ed altrı 4 individui nel Decembre 1878. E’specie propria delle regioni boreali. Lestris parasitica, LINNE, Sebbene io mai abbia trovata questa specie nel mio territorio, tut- tavia la cito sulla testimonianza del Michahelles ! che la avrebbe veduta neile vicinanze di Trieste. Nel Veneto venne veduto rarissimamente. ? Appartiene ai mari boreali. Laarus marinus, LINNE. Li 6 Marzo 1882 ne vedeva uno dinanzi alle Saline di Sicciole vieino Pirano. Venne veduto pure nel Veneto, perö molto di raro.® Appartiene al Settentrione Europeo ed Americano. Rissa tridactyla, LINNE. Li 24 Febbrajo 1879 in conseguenza di un vento veemente di SE compariva nella rada di Pirano un branco di gabbiani appartenenti a questa specie, formato da oltre 100 individui. Io ne riceveva tre, due maschi giovani ed un adulto femmina. Nel branco prevalevano i gio- vani e pochi erano gli adulti. Questi uccelli si trattenevano sul nostro mare circa una Settimana ed indi partivano, diminuiti molto di numero, giacch@ i cacciatori col fucile ed i ragazzi coi sassi ne ave- vano ucciso molti. Garatteristico era il loro comportarsi. Quando non cacciavano, invece di riposare sul mare posavano aggruppati sulle roccie della costa montuosa settentrionale del colle di Pirano, precisa- mente come usano fare nelle regioni artiche, quando nidificano. Per nulla timidi, venivano da soli alla portata del fucile. I superstiti si trat- tenevano su quella rada sino ai 5 o 6 di Marzo, quando approfittando ı Isis von Oken, 1829, pag. 1259—1270. ® Ninni. op. cit. pag. 139. * Salvadori. op. eit. pag. 295. Ninni. op. eit. pag. 139. H. SCHALOW: EINE NEUE MUSOPHAGA. 103 del bel tempo, prosegnivano il loro viaggio pel Nord. Li 28 Marzo 1882 in una giornata di borra, susseguente ad altra di borra veemente con un cielo mezzo annuvolato, io osservava un branco di gabbiani, ch’io giudicai pure appartenenti a questa specie. Nel 1879 quasi contempo- raneamente a me veniva dato d’osservare un maschio ed una femmina nell’ isola d’Elba li 9 Marzo ed un maschio adulto a Lucignano (Val di Chiana) li 25 Febbrajo. ! Questi ultimi esemplari trovansi nella Colle- zione centrale di Firenze ed i miei, due nella mia collezione ed uno dei eiovani nel Museo di Trieste. Nel Goriziano venne ucciso una sol volta.? Il Ninni non !’ha finora registrata fia gli uccelli veneti, il Perini pero l’avrebbe veduto.° E’specie artica. Sterna hirundo, LINNE. Il Ninni la colloca fra le specie rarissime del Veneto.* Io non l’ho trovata nel mio raggio d’osservazione. Appartiene all’avifauna dell’- Europa e dell America settentrionali. Monfalcone li 7 Maggio 1384. EINE NEUE MUSOPHAGA AUS CENTRAL-AFRIKA. Von HERMAN SCHALOW. (Hierzu Tafel V1.) Die von Dr. Bönn in dem nachstehenden Berichte erwähnte Muso- phaga-Art, von der der Reisende eine Farbenskizze sowie eine kurze Beschreibung eingesendet hat, dürfte sich als neu erweisen. Ich benenne . dieselbe zu Ehren des Entdeckers Musophaga Böhmii n. sp. (Tafel V1.) 1 Giglioli. op. eit. pag. 91. 2 ]. Jahresbericht ecc. pag. 196. ® Salvadori. op. cit. pag. 299, * Ninni. op. cit. pag. 132. 104 H. SCHALOW. «Prachtvoll dunkelblau mit violettem Glanz. Bauch- und Tibial- befiederung mehr schwärzlich. Schwingen leuchtend purpurroth. Haube tief purpurroth, an der Stirn mit schwarzer, dunkelblau schillernder Basis. Schnabel, grosses Stirnschild und nackte Kopfseiten hochgelb, Stirnschild oben orangeroth. Ein Fleck unter den Nasenlöchern und der grösste Theil des Unterschnabels tief blutroth. Füsse schwarz. Iris braun, unteres Augenlid hellbläulich. Kleid bei beiden Geschlechtern gleich. Lg. tot. S 51 Mm,al.23 Mm, £ Lg. tot. 46 M,al. 21 m. Hab. Marungu.» Böhm in litt. Die neue Art steht der Musophaga Rossae GouLp nahe, unter- scheidet sich von dieser jedoch durch die tiefpurpurrothe, an der Basis des Stirnschildes schwärzlich blaue Haube, welche bei der: westafrika- nischen Art einfarbig heller roth gefärbt ist. Der Unterschnabel bei M. Rossae ist rein gelb, und dem gleichfarbigen Oberschnabel wie dem Stirnschilde fehlen die blutrothen, resp. orangefarbigen Zeichnungen. Die drei bis jetzt bekannten Musophaga-Arten lassen sich kurz, wie folgt, charakterisiren : a) Mit kurzen Scheitelfedern, unter dem Auge ein blendend weisser Streif. 1. Violettblau, Kopf grünlich angeflogen, nackter Augen- ring scharlachroth. Tropen Westafrikas. M. violacea Is. b) Mit haubenartig verlängerten Scheitelfedern. Der weisse Unter- augenstreif fehlt. 1. Haube einfarbig dunkelroth. Der gelbe Schnabel ohne blutrothe Zeichnung. Benguela, Angola. M. Rossae Govı». 2. Haube purpurroth, an der Stirnplatte schwärzlich blau. Oberschnabel gelb mit blutrother Zeichnung an der Scheide und orangerother Färbung an der Stirn, Unter- schnabel blutroth. Centralafrika. (Marungu). | M. Böhmii ScHau. . Nach sorgfältiger Vergleichung der von Böhm eingesandten Be- schreibung u. Abbildung mit verschiedenen Exemplaren der noch immer seltenen M. Rossae des Berliner Museums, welches von Schütt in West- afrika gesammelt wurden, ist M. Böhmci eine gute wohl unterschiedene Art. Auch die Form des Schnabels scheint bei der centralafrikanischen DR. RICH. BÖHM : AUS MARUNGU. 105 Species eine etwas andere zu sein, als bei der GouLv’schen. Ich behalte mir vor, eine scharfe Diagnose von M. Böhmii zu geben, wenn die Sammlungen Dr. Bönm’s von den Ufern des Targanyika in Berlin werden eingetroffen sein. AUS MARUNGU. Briefliches von Dr. RıcHn. Böhm. (ua Mpara am Lufuko, August 1883. Herrn Herman Schalow. (Soeben erhalte ich einen Brief meines Freundes Dr. Bönn, datirt aus QuaMpara am Westufer des Tanganyika, vom 7. August 1883, dem die folgenden Skizzen beigeschlossen sind. Bönm ist Ende August mit seinem Gefährten ReıcHnarp von Qua Mpara im Lande der Marungu auf- gebrochen und westlich in das unbekannte Innere des schwarzen Erd- theils gewandert. Das nächste Ziel ist der Mo&ro-See, der zoologisch erforscht werden soll. Leider hat Dr. Bönm von den nothwendigsten Utensilien, die er durch den Brand am Mto ja Ugalla verloren, und die von Europa aufs neue nachgesendet worden sind, nichts erhalten, und er ist daher gezwungen, mit der kümmerlichsten Ausrüstung jene unbe- kannten Länder zu betreten. Hinsichtlich der Numida coronata Gr. theilt mir Böhm mit, dass diese Art auch westlich vom Tanganyika-See vorkäme, sich aber constant von dem im eigentlichen Ost-Afrika vor- kommenden Perlhuhn dadurch unterscheide, dass der Helm bedeu- tend stärker entwickelt ist und stets eine lebhaft gelbe, nie hornbraune Färbung trägt. Letztere Farbe hat Bönm selbst bei ganz alten 7 von N. coronata Gr. stets gefunden. Der Reisende ist geneigt die jenseits des Tanganyika-See vorkommende Form als Numida coronata ma- rungensis n. subsp. abzusondern. Leider sind die Sammlungen aus Ma- rungu noch in Karema und werden kaum in nächster Zeit in Europa eintreffen. Der vorstehend erwähnte Brief, sowie die untenstehenden Mit- theilungen dürften auf lange Zeit hin die letzten sein, welche von 106 DR. RICH. BÖHM. Dr. Bönm zu erwarten sind. Jenseits des Tanganyika hört jede Verbin- dung mit der Küste auf. Berlin, 18. Mai 1884. HERMAN ScHALOW.) Immer noch bin ich ein wenig Reconvalesceent. Noch muss ich mich wegen der bei der Erstürmung des Wawende-Ortes Katakwa er- haltenen Schusswunden schonen und — schweren Herzens — meinem Collegen überlassen, nach den Soko, den grossen, von den Eingeborenen wie die Teufel gefürchteten Schimpansen zu suchen, die sich selbst durchaus nicht sehen lassen wollen, obgleich ihre Nester allenthalben in den Bergen zu finden sind. Aber selbst das Umbherstreifen nach leichterer ornithologischer Beute verbietet sich hier so gut wie ganz. Ueberall ragen die Höhen mit jähen Hängen auf, an denen lockeres Geröll und glattes, langes, trockenes Gras jeden Schritt unsicher macht. In der lichten Waldung dort ist’s noch dazu recht still; selten nur hallt ein Vogelruf durch das eintönige Rauschen des Seewindes in den Wipfeln, das Knistern und Rasseln der herabfallenden vertrockneten Blätter und Früchte. Und selbst das unfern entdeckte Federwild bleibt wegen der Unmöglichkeit, sich leise und unbemerkt zu nähern, wegen der Unwegsamkeit des Terrains, der tiefen Risse und Schluchten, die allenthalben die Abhänge durchfurchen, meist unerreichbar. So wird der Ansitz zur fast einzigen Jagdmethode. Da, wo die Bergwände von hüben und drüben steil herablaufend, enge, schmale Thalfurchen bilden, stürzen zur Masika die Regenwasser als Wildbäche hinab, theils direkt dem Tanganyika, theils dem Lufuko zu, der in gleichfalls eng und jäh eingeschnittenem Thal zwischen den Waldbergen hervor dem See zueilt. Sie haben den Grund der Furchen und Thalrisse noch tiefer zu Schluchten mit oft senkrechten Wänden ausgehöhlt, die. Gesteins- schichten blosgelegt, hier zerfressen, dort glatt polirt und mit einem wilden Haufwerk von Blöcken und Geschieben bedeckt. Von rechts und links kommen kleinere Wasseradern in seichteren Rinnen herab, sich erst untereinander, dann mit den Hauptabzugslinien vereinigend und jede dasselbe Bild im Kleinen wiederholend. Längs dieser Wasserrisse nun hat eine üppige Vegetation Fuss AUS MARUNGT. 107 fassen können, zieht immergrüne Linien durch das lichte, fahl wer- dende Holz und ruft mit ihren «Galeriewaldungen» en miniature in Erinnerung, dass auch dies Land, das arme, kalte und winddurchwehte Gebirge von Marungu, unter den Tropen liegt. Da strecken graziös geformte Laubbäume ihre Zweige voll harter, slänzender oder zarter, vielgefiederter Blätter bis auf das Gestein der Schlucht selbst herab und verschränken droben ihre Aeste zu schattigem Dickicht; da ragt die starre Gandelaberform des stachlichen Pandanus zwischen weissblühenden Büschen auf und umgreift mit ihrem grootesken Wurzelwerk rundgewaschene Felsblöcke, da wird jede Lücke von wirrem Gesträuch oder Gewächsen, die einen langen, schlanken, astlosen Stamm aufwärts schicken, bis sie endlich Platz zur Entfaltung eines palmkron- artig zusammengedrängten Blattbüschels finden, benutzt und ausge- füllt; da klettern mit rosa- und purpurrothen Blüthen bedeckte Schling- gewächse bis hoch in die. Wipfel herauf, hängen armdicke Lianen von Baum zu Baum, von Thalwand zu Thalwand, selbst wieder gefasst, unn- schlungen und eingeschnürt von schwächerem aber desto zäherem Geranke. Jetzt liegen diese Wasserrisse trocken da, nur hie und da stagnirt noch eine Lache im Gestein, umsummt von zahlreichen Insekten, die letzten Zufluchtsorte winziger Fischehen und buntgefärbter Krabben. Die trockene Hitze der Cascasi hat auch hier das Laubwerk gelichtet, die Schatten vermindert ; aber noch findet dort nicht nur der Soko ge- nügend versteckte Plätze zum Anlegen seiner Schlafnester, sondern auch jener Theil der Vogelwelt, der in den Vicaka, den Dickichten ost- afrikanischer Wasserläufe, heimisch ist, alle für sein Wohlbefinden nothwendigen Bedingungen: so auch jene drei Vogelformen, die, wenn auch wenig häufig und verborgen lebend, doch durch prachtvolles Ge- fieder und fremdarlige Formen als die charakteristischsten ornitholo- gischen Typen der hiesigen Berge gelten können. Als ich eines Abends mit beginnender Dämmerung in einem der kleinen Thalrisse ansass, um mich zu vergewissern, ob die Drosseln, die hier allabendlich pfeifend und schackernd zugweise vom Tanganyika heraufkamen, wirklich zu 7. libonyanus gehörten, fiel plötzlich ausser Flintenschussweite ein Turaco auf einen grossblättrigen Baum ein, um gleich darauf, da er mich trotz meines versteckten Sitzes sofort bemerkt, hastig wieder abzustreichen. Trotz der flüchtigen Erscheinung im Abend- Zeitschrift für Ornithologie. ö 108 DR. RICH. BÖHM. dunkel war mir doch die Grösse des Vogels, sowie eine anscheinend. gelbe Färbung am Schnabel aufgefallen. Corythaix porphyreolophus, den ich von der Küste bis zum Ostufer des Tanganyika angetroffen, konnte es also nicht wohl sein und mir fiel gleich eine Stelle aus Livingstone’s «Last journal» ein, wo er am 25. August 1867 notirt hat: «Eine Turaco-Species, die für mich neu ist, trägt eine gelbe Maske, welche Stirn und Obertheil des Schnabels bedeckt — die gelben Platten, welche die Maske bilden, machen sich schon von ferne bemerklich.» Einige Zeit darauf war ich in eine andere, tiefe, zum Lufuko herablaufende Schlucht aufwärts geklettert und sah, dieselbe gegen Abend verlassend, an der jenseitigen Thalwand wieder ein Pärchen derselben Art von Baum zu Baum fliegen, wobei sie bald. das den Musophagiden so eigenthümliche Schackern, bald einen lauten, rauhen und eigenthümlichen Ruf ausstiessen, bald sich vereinigend, ihr lär- mendes «Kukulü — Kukulü» durcheinander schrieen. Diesmal sah ich deutlich, trotz der bedeutenden Entfernung die leuchtend gelbe «Maske» des Kopfes. Die Stelle, an der ich das Pärchen bemerkte, war durch die Vereinigung einer Nebenader mit der Hauptschlucht wohl markirt und suchte ich sie am Nachmittage des folgenden Tages wieder auf. Hier war das Dickicht, wie stets an solchen Stellen, besonders schattig und ausgedehnt. Vier frische Sokonester mit noch grünen Blätternstanden im dichten Buschwerk und eine grosse, auffallend gezeichnete Rüssel- ratte ( Macroscelides) — die mir Tags darauf dort zur Beute fiel — ra- schelte erschreckt durch abgefallenes Laub einem alten Termitenbau, ihrer Wohnung, zu. Ich sass noch nicht allzu lange unter einem dichten Baum etwa 20 Schritte vom Bachriss entfernt, als ich plötzlich wieder das wohlbekannte Schackern vernahm und gleich darauf zwei grössere Vögel, rauschend über das düstere Gebüsch hinstreichend, drüben auf einem noch von der Sonne beleuchteten hohen Baum einfielen. Das leuchtende Purpurroth der entfalteten Schwingen machte sie mir sofort kenntlich. Die Entfernung war beträchtlich, aber ich hatte den einen Lauf meiner Flinte mit grobem Schrot geladen, und im nächsten Augen- blick hallte der Schuss donnernd die Thalwände entlang. Der auf's Korn genommene Vogel stürzte vom Aste herab; aber ich sah ihn die Flügel ausbreiten und im Gebüsch verschwinden, und, wohl bekannt mit der ausserordentlichen Lebenszähigkeit und Energie der Musopha- AUS MARUNGE. 109 . giden beeilte ich mich, schon jetzt halb verzweifelnd, meiner Beute hab- haft zu werden, durch das verschlungene Gesträush zum Wasserriss herabzukommen, über die Steine zu klettern und den entgegengesetzten Hang emporzuklimmen. Ich warf die wiedergeladene Flinte vor mir auf den fast senkrechten Abhang, bemühte mich indess vergebens, auf dem abrutschenden Erdreich aufwärts zu kommen. Als ich den Versuch an einer anderen Stelle wiederholte, raschelte es oben im Gebüsch und ‚der angeschossene Vogel kam dicht neben mir herab. Da hing er zwi- schen den Aesten, sonderbar aus seiner gelben «Maske» nach mir hin- äugend, und ich ohne Gewehr mit beiden Händen am Grase des Ab- hangs! Dann flatterte, schlüpfte und rannte er geduckten Halses in das Dickicht, ich glitt herab, fasste das Gewehr, sprang ihm nach, schoss, wie ich ihn einen Augenblick kackernd durch das Gesträuch arbeiten sah, fehlte in der Hast, und verlor ihn aus dem Gesicht. Vergebens durchspähte ich das Gebüsch und kletterte so, alle Hoffnung bereits aufgebend, bachabwärts, als ich den Vogel plötzlich wieder schackern hörte und ihn, durch den Ton geleitet, schon ziemlich weit vom Wasser- riss entfernt, sieh mühsam auf einem dünnbelaubten Baume halten sah, während ein Flügel und ein Ständer den Dienst versagten. Alle Götter zum Beistand anrufend, machte ich mich soleise wie möglich hin und ein Schuss mit Vogeldunst warf ihn, wie er mit aller Anstrengung den nächsten Gipfel zu erreichen suchte, verendend ins Gras herab. Es war eine prachtvolle Musophaga mit glänzend stahlblauem Ge- fieder, den rothen Schwingen seiner Verwandten, purpurrother, vorn an der Stirne schwarzblauer Haube, grell gelbem, dunkelroth ge- flecktem Schabel, einem breiten Stirnschild und nackten Kopfseiten von gleicher Farbe. (Freund ScHarLow wird wohl aus der beige- fügten Farbenskizze ersehen können, ob er zu M. Kossae gehört; mir selbst hat der Brand vom vorigen Jahre wie alles andere, so auch die hochverehrten Vademeca «Hgl.v, «F.& H.» und «H.», deren Studium manche müssige Stunde ausfüllte, geraubt, und das Gedächtniss lässt hier in beunruhigender Weise im Stich). Eines Nachmittags sass ich wieder am alten Platz, diesmal auf einem Stein im Bachbett selbst, als wieder ein Pärchen Turacos auf einem dürren Baum einfiel, dessen Gipfel mir nur durch ein Netz von Zweigen und Lianen sichtbar war. Die Entfernung war wieder gross, und als ich abdrückte, wiederholte sich dasselbe Spiel wie das erstemal. + { 110 DR. RICH. BÖHH. Der Vogel flatterte verwundet herab, und ich sah diesmal an der glän- zend grünen Färbung seines Gefieders, dass es nicht, wie ich geglaubt, die Musophaga sondern ein Corythaız war. Aber wieder war es nicht porphyreolephus, das zeigte schon die hohe, weissgespitzte Haube. Wieder verschwand der Vogel kackernd und schnell dahinschlüpfend im Dickicht, wieder verlor ich ihn aus dem Auge und wieder lief ich bachabwärts. Diesmal suchte ich lange vergebens umher, bis ich, von Neuen heraulkommend, die kleine Seitenfurche heranstieg, in deren Gebüsch ich ihn verloren hatte. Dort hörte ich plötzlich den Vogel klägliche, schwache Töne ausstossen, aber lange suchten meine Blicke im Gestrüpp umher, während ich mich nicht vom Platze zu rühren wagte, bis ich ihn endlich dicht vor mir an der Erde in einer kleinen Höhlung liegend entdeckte. Er war im Verenden; als ich ihn aufnahm, erkannte ich den prächtigen ©. Livingstonet. Dann war ich wieder einmal auf mühsamem Wege weit bachauf- wärts geklettert, in einem einsamen Bergthale, wo mächtige Stämme, die auf dem jähen Hang nur oberflächlich hatten Wuızel fassen können, von den Masikawässern losgespült, herabgebrochen waren und nun wild übereinander an den Bergwänden lagen, zum Theil natürliche Brücken über die Schlucht bildend. Die Sonne stand schon tief und be- leuchtete nur mehr den oberen Theil der östlichen Thalwand, als ich zu einem besonders üppigen Dickicht gelangte, das sich durch einige auffallend hohe Pandanusstämme auszeichnete. Da sah ich auf einer quergezogenen Liane vor dem düsteren Hintergrunde eines von den verschränkten Büschen gebildeten Thores einen etwa turteltauben- grossen, langschwänzigen Vogel, der seine prächtig rothe Unterseite mir zugewandt hatte — Hapaloderma narina, dem ich trotz allen Suchens bisher nie begegnet. Aber ich musste, um schiessen zu können, mich von einem hohen Felsblock in den Grund der Schlucht gleiten lassen, die losen Steine und das trockene Laub rasselten unter meinem Fuss, da schoss er fort ins Dickicht. Ich sass wohl noch eine Weile, aber es wurde spät, und ich musste aufbrechen. Am andern Tage war ich trotz des stundenweiten Weges wieder dort. Ich lauerte im Gebüsch, das freilich bei seiner Ausdehnung wenig Hoffnung auf Erfolg gab, falls sich der Vogel überhaupt dort ständig aufhalten sollte, beobachtete die Drosseln, Cossypha und Flie- eo AUS MARUNGU. 111 genfänger, die lärmend durch das Dickicht strichen, horchte auf das Rascheln eines kleinen Thieres in der Nähe und stand endlich, durch Myriaden von Fliegen und schwarzen, winzigen Bienen, die in nerven- erregendster Weise dicht vor dem Gesicht hin und hertanzen und sich hartnäckig in Augen, Ohren und Nase setzen, auf das Unbarmherzigste gepeinigt, leise auf, um nach dem Geräusch zu sehen. Kaum hatte ich mich von dem Platz, auf dem ich länger als eine Stunde ausgeharrt, entfernt, als in bequemer Schussweite von dort ein Vogel anflog, den ich zu meinem Aerger als den Erwarleten erkennen musste. Ein Zurück- gehen, so vorsichtig ich auch von Stein zu Stein zu treten versuchte, war wie vorauszusehen erfolglos: ein trockener Zweig knickte — fort war er. Am nächsten Tage sass ich wieder an meinem früheren Anstands- platz, wo ich, wenn auch nur undeutlich, zweimal einen Vogel bemerkt hatte, der wohl eine Narına sein konnte. Und richtig, plötzlich sah ich sie wieder, wie sie in ihr goldiges Grün und sanft leuchtendes Roth gekleidet, jäh heranflog und dann unbeweglich aufrecht sitzen blieb, eine Gewohnheit, die an dieser Art ganz entschieden etwas fliegen- fängerartiges hat. Diesmal war er eigentlich ganz ausser Schuss- weite, aber ich schoss doch durch die Büsche, zu meinem Aerger er- folglos. Bald darauf fiel wieder ein Musophaga-Pärchen auf dem trockenen Baum ein, und wieder kam der Vogel, auf den ich gezielt, nur ver- wundet herabgeflattert, sass, noch während der Rauch des Schusses vor mir hinzog, einen Moment unweit auf einem Aste, und flog, ehe ich den zweiten Hahn gespannt hatte, angstvoll schackernd und augen- scheinlich tödtlich getroffen, tief hinziehend bachaufwärts. Ich folgte, so schnell ich vermochte, als plötzlich die vorher gefehlte Narina aus dew Gebüsch flog und nahe vor mir sitzen blieb. Gleich darauf lag sie denn, leider eine Menge rosenrother Federn zwi- schen das Gestein verstreuend, am Boden. Die Musophaga war und blieb verschwunden ; auch später habe ich, ausser einem durch den Kopf geschossenen Exemplare diese beiden Turaco stets nur verwundet vom Bauın geholt, obgleich ich mit demselben und selbst schwächerem Schrot mehrmals mittelstarke Antilopen und einmal eine Phaco- choerus-Bache auf 65 Schritte in der Flucht zusammengeschossen habe. 112 J. V. MADARASZ. Am andern Morgen war ich beschäftigt, aus einem gräulich zer- schossenen Vogel mit einer Haut von kaum seidenpapierartiger Consi- stenz das herzustellen, was wir einen «Goulissenbalg» getauft haben, DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. Systematische Aufzählung der Arten, mit kurzen Bemerkungen über deren Vorkommen. Von JuLius v. MaDarAsz. - Im Jahre 1881 veröffentlichte ich eine «systematische Aufzählung der Vögel Ungarns» als Vorläufer eines grösseren Werkes, Die kleine Schrift, welche zugleich als Hilfsmittel zum Studium der ornithologischen Sammlung des National-Museums dienen sollte, wurde theils auf Grund eingehender literarischer Studien, theils selbständiger Beobachtungen und Erfahrungen zusammengestellt. Schon bald nach der Veröffentlichung meiner Schritt überzeugte ich mich, dass dieselbe vielfache Mängel besitze und Irrthümer enthalte; denn Arten, welche bei uns gewöhnlich sind, wurden vergessen, andere wieder, welche höchst selten oder gar nie vorkommen, wurden für häufig erklärt. Ich entschloss mich daher, die kleine Schrift einer genauen Durcharbeitung zu unterwerfen und veröffentliche hier als Resultat dieser Arbeit den ersten Theil, welcher die Singvögel Ungarns be- handelt. In die Ordnung der Singvögel Ungarns nehme ich 25 Familien auf, welche in folgender Reihenfolge behandelt werden: I. Corvidae, II. Oriolidae, II. Musecicapidae, IV. Turdidae, V. Syl- viadae, VI. Timeliidae, VII. Paridae, VII. Sittidae, IX. Certhiadae, X. Upupidae, XI. Motacillidae, XI. Anthidae, XIII. Alaudidae, XIV. Em- berizidae, XV. Fringillidae, XV]. Loxiadae, XVII. Sturnidae, XVII. La- niidae, XIX. Coraciadae, XX. Meropidae, XXI. Alcedinidae, XXI. Am- pelidae, XXIII. Hirundinidae, XXIV. Cypselidae, XXV. Gaprimulgidae. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 113 I. CORVIDAE LEACH. l. Lycus Auct. (nec Boie). Lycus monedula L. (Madaräsz : System. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. Nr. 71.) ‘Im ganzen Lande überall gemein. Im Winter zieht er in Gruppen in die Gegend der Städte und Dörfer; im Sommer zerstreuen sie sich. Als Nistplätze suchen sie mit grosser Vorliebe verlassene Burgen oder Ruinen auf, wo sie in grosser Zahl brüten. DES orIvus N. Corvus cornix L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 69.) Ist sehr gewöhnlich und kommt durch das ganzeJahr hindurch über- all vor. In der Sammlung des ungarischen National-Museums findet sich eine grosse, in Folge von Mangels an Pygment entstandene Abberations- Reihe, darunter ein sehr schönes und interessantes Exemplar, bei wel- chem Kopf und Brust gewöhnlich schwarz, Schwanz und Flügel schwarz- braun, Rücken und Bauch hingegen anstatt grau rein weiss und die Schafte der einzelnen Federn schwarz gefärbt sind. Dieses Exemplar ist daher dem von Scrarer in Proc. Zool. Soc. 1876. p. 694. Pl. LXVI. beschriebenen, in Arabien vorkoınmenden Corvus capellans sehr ähn- lich. Die Maasse unseres Exemplares sind: Flügellänge 29°5 M; Schwanz 15 Mm; Tarsus 6 m. — Wurde am 4. Jänner 1877 im Szaboleser CGomi- tate (in Kis-Värad) geschossen. Corvus frugilegus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 70.) Meistens an ebenen Stellen, auf Aeckern zu finden; häufig. Zu jeder Zeit des Jahres bemerkbar. Im Frühjahr und im Herbste in Trup- pen ziehend. 114 J. V. MADARÄSZ. Corvus corone L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 68.) Ein Exemplar dieser Art aus Ungarn findet sich in der Sammlung des ungarischen National-Museums und stammt aus dem Jahre 1822. Ueber die Art seines Vorkommens findet sich nirgends eine genaue Nachricht und es ist sehr wahrscheinlich, dass die auf diese Art bezüg- lichen Beobachtungen unter dem Namen der vorhergehenden Art (Cor- vus frugilegus L.) veröffentlicht wurden. Corvus corax L. (Syst. Aufz. Vög. Uug. 1881. p. 13. No. 67.) Kommt überall, wenn auch nicht in grosser Zahl, vor; am selten- sten in Ober-Ungarn; im Süden häufiger, besonders längs der unteren Donau und deren Nebenflüssen, wo sie manchmal auch truppenweise vorkommen. Herr JoHann v. Frıvandszky behauptet, diese Art im Jahre 1843 in der Gegend von Temesvär in grösseren Truppen beobachtet zu haben. 3. Nucifraga Briss. Nucifraga caryocatactes L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 73.) Kommt in unseren Nadelholzwäldern überall in genügender Zalıl vor. S. Prränvyı entdeckte zuerst im Jahre 1843 in Ober-Ungarn sein Nest und Eier. 4, Pica Briss. Pica caudata K. u. Bl. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 72.) Sehr gewöhnlich, kommt überall vor. Standvogel. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 11> 5. Garrulus Briss, Garrulus glandarius L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 65.) Gewöhnlicher Standvogel, welcher in grösseren, besonders in Eichen- und Nadelholzwäldern überall vorkommt. 6. Perisoreus Bp. Pertisoreus infaustus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 66.) Diese Art rechnete zuerst KornHUper ! zu den Vögeln Ungarns. In unserem Museum findet sich kein vaterländisches Exemplar. So viel ich weiss, wurde ein einziges Exemplar in Ober-Ungarn geschossen; das- selbe befindet sich gegenwärtig im k. k. Hof-Museum in Wien. 7. Fregilus Cuv. Fregilus graculus L. In Bezug auf sein Vorkommen führten die bisherigen Untersuchun- gen zu keinem Resultate; ich führe diese Art allein nach den Notizen des Dr. Emerich v. Frivanoszky? an, nach dessen Behauptung diese Art in den Karpathen hie und da beobachtet wurde. ı Die Vögel Ungarns, 1856. p. 15. 2 Charakteristische Daten zur Fauna Ungarns. Jahrb. der ungar. Academie der Wissenschaften, XI. 1866. p. 10. (in ungarischer Sprache). 116 J. V. MADARASZ, 8. Pyrrhocorax Moehr. (nec. Vieill.) Pyrrhocoras alpinus V. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 74.) In der Sammlung unseres Museums findet sich ein Exemplar, wel- ches aus den ungarischen Karpathen in den Besitz S. J. Prrenvr’s gelangte. In Siebenbürgen beobachteten diese Art Graf K. LizAr,! W. STETTER ? und J. v. CsaTo.° Genauere Angaben über Verbreitung und Vorkommen dieser Art in Ungarn sind erst von ferneren Beobachtungen zu erwarten. II. ORIOLIDAE BOIE. 1. Oriolus L. Oriolus galbula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 59.) In unseren Gärten und Laubwäldern häufig. — Zugvogel, welcher Ende April ankommt und Mitte September fortzieht. Manchmal bleiben Einzelne bis spät in den Herbst; so kamen aus Ober-Ungarn am 21. No- vember 1882 zwei alte männliche Exemplare auf den Budapester Markt, welche in Gesellschaft von Turdus pilaris und T. iliacus gefangen wurden. ! Enum av. Transsylvanicarum. — Jahrb. d. siebenb. Mus.-Vereins 1862. I. 50, No. 59. (in ung. Sprache.) 2 Beiträge zur Ornithologie Siebenbürgens. — Arbeiten der Versammlung ung- Aerzte und Naturforscher. 1845, V. p. 144. (in ungar. Sprache). ® Die Retyezät in naturhistorischer Beziehung. — Jahrb. d. siebenb. Mus.- Vereins, 1866, IV. p. 76. No. 18. (in ung. Sprache). DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 117 III. MUSCICAPIDAE VIG. l. Muscicapa Briss. Muscicapa grisola L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 54.) Dieser gewöhnliche Zugvogel erscheint Mitte April und zieht Ende September, ja Anfang October fort. Brütet sowohl in unseren Laub- als in unseren Nadelholzwäldern. Vor einigen Jahren gelangte ich in den Besitz einer sehr interessanten Aberration, welcher der Mangel an Pyg- ment eine sehr eigenthümliche Färbung verlieh: oben weiss, kaum be- merkbar ins braun-graue angehaucht, ebenso Flügel- und Schwanz- federn; unten rein weiss. Schnabel, Füsse und Iris normal gefärbt. Muscicapa atricapilla L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 55.) Kommt im ganzen Lande vor und ist sehr häufig. Erscheint Anfang Mai und zieht im September fort. Muscicapa collarıs Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 56.) Meist in ebenen Gärten und Wäldern zu finden. Sie erscheinen, wenn die Obstbäume zu blühen beginnen, wo sie dann in grosser Zahl zu beobachten sind. Im Herbste ziehen sie gleichzeitig mit der vori- gen Art. Muscicapa parva BDechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 57.) Dieser niedliche, kleine Fliegenfänger ist in einigen Gegenden des Landes ziemlich häufig, besonders in einzelnen Nadelholzwäldern der Karpathen. Solche Orte sid im Säroser Comitate : Bartfeld, Czemete und 118 J. V. MADARÄSZ, Podhrazek, wo ich in den Jahren 1881 und 1882 Beobachtungen machte und sie in grosser Zahl vorfand. Im Bärtfaer Bade nisteten auf der kaum 2—3 Joch grossen Promenade 8—10 Paare, so dass ich genügende Ge- legenheit zu einem eingehenderem Studium fand. In Bezug auf die Verfärbung der lebhaft orange-gelben Farbe des Kropfes machte ich folgende Beobachtung: Die lebhaft orange-gelben Federn werden nicht in Folge Mausers durch die blassen, grau-weissen ersetzt, sondern die Federn beginnen vor dem Mauser allmählig blasser zu werden; dies geschieht von Mitte Juni bis Anfang Juli; das Erblassen geschieht in Folge Aufsaugens der Pygmente und theilweise auch durch Abnützung der Federn; erst wenn die Federn schon ganz gebleicht sind, beginnt gegen die Mitte des Juli das Mausern, welches bis Mitte oder Ende August andauert; sobald sie das neue Herbstkleid besitzen, verlassen sie sofort die Gegend und ziehen fort. Dies gilt aber nur für die Alten. Bei den Jungen entwickelt sich das Herbstkleid erst einige Wochen später, so dass sie erst gegen Ende August bis Mitte September in die Lage kom- men, ihre Brutplätze verlassen zu können. Während des Wanderns sind sie in vielen Theilen des Landes als Zugvögel zu beobachten. 2. Pratincola Koch. Pratincola rubetra L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 113.) Ein Zugvogel, welcher schon Mitte April ankommt und Anfang September nach Süden zieht. Sehr häufig. Pratincola rubicola L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 112.) Zugvogel, wie vorhergehende Art, nur viel seltener. Er wird be- sonders in Gebirgsgegenden ange!roffen, wo er die sumpfigen Stellen aufsucht. DIE SINGVÖGEL UNGARN'S. 119 IV. TURDIDAE G. R. GR. Je Seasteola Bechst. Saztcola oenanthe L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 110:) Von diesem Genus kennen wir in Ungarn bisher diese einzige Art,! welche in ziemlich grosser Zahl sowohl in gebirgigen wie auch in ebenen Gegenden vorkommt. 22 Butieilla Chr. T.Br. Ruticilla phenicura L. (Syst. Aufz. Vög, Ung. 1881. p. 17. No. 117.) Nisten in Laubwäldern und besonders in Gärten in grosser Zahl; eine der ersten Frühjahrserscheinungen, da sie schon Anfang März aus dem Süden kommen; bleiben bis Ende October, ja selbst bis Mitte No- vember und sind oft sichtbar. In milden Wintern überwintern sie. Rutieilla tithys Scop. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 118.) In unseren Gebirgen sehr häufig, wo es gleichsam als Vertreter der vorigen Aıt auftritt, hie und da auch in Ebenen. Kommt in der ersten Hälfte des April aus dem Süden. In Ober-Ungarn und in den galizischen Karpathen existirt eine Localform dieser Art, für welche ich den Namen R. inornata empfahl, welchen auch Herr Kocyan anführt. (S. p- 72). Ich erkannte aber in dieser Localform : * KORNHUBER, Die Vögel Ungarns, 1856, p. 9. erwähnt zwar auch Saxicola stapazina, doch wurde sein Vorkommen noch nicht beobachtet. Von dort stammt auch meine Angabe: Syst. Aufz. Vög. Ung. p. 17. No. 111. BA 120 J. V. MADARÄSZ. Ruticilla Cairii Gerb. Ob dies nun Abart, Localform oder aber Synonym von Ruticilla tithys ist, will ich hier nicht untersuchen; nachdem sie aber von der Grundform abweicht, verdient sie der genaueren Bestimmung wegen einen eigenen Namen. Man kann dies nicht zufällige Verfärbung nen- nen, denn es gibt einzelne Gegenden, wo AR. tithys fehlt und durch jene ersetzt wird. Jene Form weicht nämlich darin von der typischen R. tıthys ab, dass dort Männchen und Weibchen gleichförmig gefärbt sind, das heisst, dass das Männchen des ersteren ebenso gefärbt ist, wie das Weibchen von R. tithys. Junge, alte und sehr alte Männchen behalten immer die Färbung des Weibchens und bekommen nie das bekannte schöne Hoch- zeitskleid. Möglicherweise ! existiren Uebergangsformen zwischen dieser Form und tithys, doch glaube ’ich, müssen beide Formen auseinander- gehalten werden. 3. Monticola Boie. Monticola saxatılıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. Nr. 108.) Diese Art kommt in einigen Gegenden Ungarns als Brutvogel häufig vor. In den felsigen Theilen der ungarischen und siebenbürei- schen Karpathen ist sie sehr bekannt; in grosser Zahl findet sie sich in der Umgebung Ofens, wo ihr angenehmer Gesang den Bewohnern grosses Vergnügen bereitet. Hier wurden sie auch von den Vogellieb- _ habern zu Hunderten gefangen und nicht einmal äusserst junge Vögel geschont. Der Vogelfang ist aber gegenwärtig strengstens verboten. Die Steindrossel erscheint schon gegen Ende April und brütet den Sommer über meistens dreimal. Gegen Mitte September zieht sie in wärmere Gegenden. * Vietor Ritter von Tschusi hatte die Güte mir mitzutheilen, dass er eine Uebergangsreihe besitze und dass er dieselbe für meine Zeitschrift vorbereite, wofür ich ihm schon jetzt meinen Dank ausspreche. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 121 Monticola cyanca L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. Nr. 109.) Eine in Ungarn höchst seltene Erscheinung ; wurde bisher kaum zweimal beobachtet. W. Havsmann sah sie einmal auf dem Salomon- felsen in Siebenbürgen, ferner W. Sterrer! einmal in Offenbänya, wahrscheinlich findet sie sich auch im Brassöer Comitate. Graf KoLoman Läzär ? führt sie ebenfalls an. 4. Luscinia L. (nec Brehm). Luscinia vera Sund. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. Nr. 122.) Ein in unseren Gärlen und Wäldchen sehr bekannter, häufiger Singvogel, welcher Ende April erscheint und sich bei uns bis Mitte September aufhält. Luscinia philomela Bechst. (Syst. Aufz. Vog. Ung. 1881. p. 17. No. 193.) Während die vorige Art in jedem Theile des Landes gleichmässig verbreitet ist, ist die L. philomela nur aufeinige wenige Orte beschränkt, so dass sie kaum beobachtet werden kann. Auf meinem Beobachtungs- gebiete zu Budapest fand ich sie nie brütend, dafür häufig beim Durch- zug, besonders im Herbste, gewöhnlich wenn L. vera bereits fort- gezogen ist. ! Beiträge zur Ornith. Siebenb. in Arbeiten ung. Aerzte und Naturforscher, 1845. p. 149. ?2 Enum. Av. Transsylvan. — Im Jahrbuch d. siebenb. Museum-Vereines, 1562, 151: 122 J. V, MADARÄSZ. Luscinia rubecula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 119.) Sehr häufig und das ganze Jahr hindurch sichtbar; im Sommer brütet es in unseren Gebirgen, im Herbst und im Winter zieht es theils nach Süden, theils in die Wälder und Haine der Ebenen; gleich zu Beginn des Frühjahrs oder noch gegen Ende des Winters, meist im Februar, zieht es nach seinem gewöhnlichen Aufenthaltsorte zurück. Lascinia cyanecula W. et M. {S. Aufz. V. Ung. 1881.p. 17. No. 120, 121. — Cyanecula suecica L. et C. Wolfii Br.) Findet sich in jedem Theile des Landes, aber nirgends häufig. Er- scheint Mitte April und zieht im September nach Süden. Eine ver- wandte Art, mit rostgelbem Brustfleck, ist Luscinia caerulecula Pall., deren Verbreitung mehr auf den Osten beschränkt ist; meines Wissens wurde sie bei uns noch nicht gesehen, nachdem sie aber in den west- lichen Ländern keine Seltenheit, wird sie wohl auch bei uns vorkommen. 5, Tordus I Turdus ilhiacus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 102.) Dieser nördliche Vogel kommt gewöhnlich in den Wintermonaten in unser Land, meist in Gesellschaft von T. pilaris und T. visciworus, ! Die Zahl der in dieses genus gehörenden bekannten Arten beträgt 8, von denen 6 gewöhnlich und 2 selten sind (T. naumanni und T. atrogularis). Ausser diesen werden noch drei Arten erwähnt, von deren Verkommen nichts Bestimmtes bekannt ist. Diese sind: 1. Turdus ruficollis Pall. — Dr. E. Frivaldszky (Charakt. Daten z. Fauna Ungarns, 1865. p. 1.) verwechselt diese Art offenbar mit T. naumannii Temm., von welcher sich ein ungarisches Exemplar im National-Museum befindet. 2. Turdus fuscatus Pall. \ Dr. Aug. v. Mojsisovies, Zur Fauna von Bellye und a « obscurus Gm. f Därda 1883. p. 83. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 123 in manchen Fällen bildet er kleinere selbständige Truppen. Gegen Ende (des Winters wandert er zurück. Turdus musicus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 101.) Sehr gewöhnlicher ‘Vogel, wie in Mittel-Europa überall. Kommt Anfang April und zieht im October truppenweise gegen Süden. Sucht die Laub- und Nadelholzwälder gleichmässig auf. Turdus viscivorus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 99.) Gewöhnlicher Standvogel, der nur in den Nadelholzwäldern der Gebirge lebt. In den Wintermonaten sucht er truppenweise in Gesell- schaft mit T. ptlarıs, T. ilvacus auch die Ebenen auf. Turdus pilarıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1871. p. 16. No. 100.) In den Wintermonaten ziehen sie in grossen Schaaren aus den nördlichen Gegenden in unser Land herab, von wo sie gegen Ende des Winters wieder nach Norden, ihrem gewöhnlichen Brutplatze, zurück- ziehen. Man will beobachtet haben, dass einzelne der Schaaren zu- rückbleiben und dort auch brüten; eine solche Beobachtung ist aus Ungarn nicht bekannt. Turdus naumannii Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 103—104. T. ruficollis ?) Ueber Vorkommen dieses Vogels kann ich nichts Bestimmtes sa- gen, da ich denselben auch nur nach einem einzigen Exemplare anführe, dessen genauerer Auffindungsort unbekannt ist. Die auf dasselbe bezüg- lichen Zeichen sind a Pau Jany 1821—1834 «Ungarn» «g >». E. v. Frivanoszky meint wahr- ik Aus der ungarländischen Sammlung des Zeitschrift für Ornithologie. 9 194 J. V. MADARÄSZ. scheinlich diese Art, wenn er sagt: «Turdus ruficollis Pall., ständiger Bewohner des süd-östlichen Russland, von wo er hie und da auch unser Vaterland besucht. » Turdus atrogularıs Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 105.) Dr.E.v. Frıvandszky schreibt auf Seite 11 seines öfter erwähnten: Werkes Folgendes über diesen Vogel: «Lebt in den süd-östlichen Ge- genden Russlands. Ritter Pırrruszky berichtet über diese seltene Art in seinem die Vögel Galiziens behandelndem Werke, dass er Gelegen- heit hatte, diese Art öfters auch an den ungarischen Karpathen zu beob- achten.» Andere Angaben besitzen wir nicht. Turdus torquatus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 106.) Kommt in den hohen Theilen der Karpathen, besonders an einigen: Stellen als häufig bekannte brütende Art vor. Turdus merula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 107.) In unseren Wäldern bekannter, häufiger Standvogel. Mit Beginn des Winters streifen sie in-Gärten und Haine. SL DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 12 V. SYLVIADAE VIG. IeSryaly an Se/orp!, Sylvia nisoria Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 12%.) In den Ebenen und gebüschreichen Stellen der Berge häufig. Ist besonders in Süd-Ungarn zuhause, kommt aber auch in den nördlichen Karpathen vor. Erscheint Anfang Mai und zieht gegen Ende August wieder fort. Sylvia hortensis Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 126.) Ein Zugvogel, der sich bei uns von Mai bis September, ja manch- mal bis Mitte October aufhält; ist in unseren Gärten und Wäldern sehr häufig, besonders besuchen sie die Obstbäume im Sommer in gros- ser Zahl. Sylvia cinerea Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 124.) Gewöhnlich, kommt im ganzen Lande vor; liebt besonders buschige Orte; hält sich bei uns von Mitte April bis Mitte September auf. Sylvia curruca L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 1925.) Stimmt in Bezug aut Vorkommen und Lebensweise mit voriger Art überein. t Ausser diesen fünf bekannten Arten erwähnt Kornhuber (Vögel Ungarns, 1865. p. 4) noch Sylvia Orphea Temm., deren Vorkommen noch nicht erwiesen ist, daher bis auf weitere Beobachtungen aus der Fauna zu streichen. | g* 126 J. V. MADARÄSZ. Sylvia atricapilla L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 127.) Ueberall häufig; von Mitte April bis Ende September oder Anfang October zu finden; im Sommer und zu Beginn des Herbstes truppen- weise in unseren Obstgärten, besonders den reifen Hollunder ver- wüstend. 2. Ficedula Moehr (nec Koch). Ficedula sibulatrix Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 139.) Im ganzen Lande überall gewöhnlich, in Gärten und Laubwäldern besonders häufig, wo sie gegen Ende des Sommers und im Herbste während der Regenzeit in grosser Zahl erscheinen. Kommt schon An- fang April und zieht Ende September fort. Manchmal zejgen sich ein- ‚zelne noch Anfang October. Im September des Jahres 1830 gelangte ich in den Besitz eines sehr interessanten Exemplars, dessen eingehende Beschreibung ich schon in den «Mittheilungen des ornithologischen. Vereines in Wien», 1881, V., p. 29 veröffentlichte. Dieses Exemplar weicht von der gewöhnlichen Form darin ab, dass es oben lichtgrau, mit kaum bemerkbarem grünen Anhauch, ist, ausserdem aber noch darin, dass der ober dem Auge verlaufende Streif, die Halsseiten und die Brust weiss mit unbedeutendem gelben Scheine sind. Eine grosse Abweichung besteht darin, dass die erste Schwinge, welche in der Re- gel sehr kurz zu sein pflegt, bedeutend länger ist, als die Handfedern. Länge 130 ”%,, Flugbreite 210 ”, Schwanz 48 ”%,, Beine 17:0 =, Mittelzehe (ohne Nagel) 9 ®,, hintere Zehe (ohne Nagel) 6:5 ”,,, Schna- bel 11 ”%,. Die vierte Schwungfeder ist die längste. Frcedula trochilus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 141—142. F. curvirostris Mad.) In unseren Laubwäldern überall gewöhnlich. Kommt Ende April und zieht Mitte September fort; dann besucht er truppenweise unsere DIE SINGVÖGEL UNGARN'S. 197 Gärten und Haine. F. curvirostris Mad. (Journ. f. Ornith. 1880, p. 326) ist F. trochilus im ersten Herbstkleide, dessen Schnabel etwas breit gedrückt und gegen die Spitze hin bogenförmig geschweift, nur als abnorme Abweichung zu betrachten. Ficedula Bonellü Vieill. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 140.) Darf nicht zur ungarischen Vogelfauna gerechnet werden, da er sich nur höchst selten zu uns verirrt. Bisher sahen ihn nur wenigemale JoHANN v. Csato! und W. STETTER ? in Siebenbürgen. Ficedula rufa Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 143— 144.) In unseren Wäldern wie F. trochilus gewöhnlich, besonders in den Nadelholzwäldern. Kommt schon Anfang April, daher früher wie F. trochilus, und zieht auch später — gegen Ende October — nach Süden. 3. Hypolais Cab. Hypolais ıcterina Vieill. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 138.) In unseren Wäldern nicht selten, von Anfang Mai bis beiläufig 10. September, wann er fortzieht. 4. Acrocephalus Naum. Acrocephalus aquaticus Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 133.) ! Naturhistorische Beschreibung der Strigy und ihrer Nebenthäler. — Jahrb. d. siebenb. Museum-Vereins 1873. p. 133. ? Beiträge zur Ornithologie Siebenb. — Arbeiten ungar. Aerzte und Naturfor- scher. 1855. V. p. 151. 128 J. V. MADARÄSZ. Acrocephalus phragmistis Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 132.) Acrocephalus turdordes Mey. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 137.) Acrocephalus palustris Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 136.) Acrocephalus arundinaceus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 135.) Alle diese Arten finden sich an Sümpfen, Teichen, besonders an mit Schilfrohr bewachsenen Wässern, an denen unser Land überreich ist, daher auch jene Arten nicht selten vorhanden sind. 5. Locustella Kaup. Locustella fluviatilis M. et W. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1851. p. 18. No. 130.) Kommt vorzüglich in den Sümpfen und Hainen längs der Donau vor. Findet sich auch in Siebenbürgen. Locustella luscimiordes Savı. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 134.) Diese seltene Art fand zuerst S. Prrenyı im Röhricht des Ra- kosbaches bei Budapest, von wo ein Exemplar, (dessen einzelne Hals- und Flügelfedern weiss sind) in die Sammlung des Museums gelangte. In Siebenbürgen entdeckte diese Art Jomann v. CsATö,! welcher später in den Monaten Mai, Juni und Juli des Jahres 1863 fünf Stücke erlegte.? 1! Verh. und Mittheil. d. siebenb. Ver. f. Naturwiss. zu Hermannstadt, 1863. XIV. 145. 2 Flora und Fauna des Szekäcsthales. — Arbeiten ung. Aerzte und Natur- forscher, 1869, XIII. p. 278. No. 122. ! J DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 120 Locustella naevia Bodd. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 129.) In unseren Schilfrohrdickichten als brütende Art bekannt, nicht selten. 6. Lusciniola Gray. Lusciniola melanopogon Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 18. No. 131.) Prrenvı fand diese seltene Art in den Rohrdickichten der Bega.' In unseren heimischen Sammlungen ist sie nicht vorhanden; auch besitzen wir keine genaueren Nachrichten über ihr Vorkommen. VI. TIMELIIDAE SHARPE. 1. Anorthura Renn. Anorthura troglodytes L. - (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 85.) In jedem Theile des Landes verbreitet; sucht im Laufe des Som- mers gebirgige Gegenden, besonders Nadelholzwälder als Brutstätte auf. Im Herbste ziehen sie in die Ebenen, wo sie in den Gebüschen und Hecken der Gärten herumschlüpfen; gegen Ende des Winters ziehen sie wieder in die Gebirge zurück. 2. Hydrobata Vieil. Hydrobata aquatica Bechst. In den ungarischen und siebenbürgischen Karpathen, sowie in Süd- Ungarn als häufiger Standvogel bekannt. 2 Dr. E. v. Frivaldszky. Charakteristische Daten zur Fauna Ungarns. — Jahrb. der ung. Acad. d. Wiss. 1861—69, Xl. p. 72. 130 J. V. MADARASZ. Hydrobata melanogastra Brehm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 86.) Kommt an den höheren Punkten der Karpathen als Standvogel vor und ersetzt dort die verwandte Art H. aquatica Bechst. Ich hatte Gele- genheit diese Art im nördlichen und nord-östlichen Theile des Ärvaer Comitates, besonders um Oravic herum, zu beobachten, wo die vorige Art höchst selten vorkommt. | 3. Accentor Bechst. Accentor alpinus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 114.) Bewohnt die höchsten Punkte der nördlichen und südlichen Kar- pathen, wo er sich das ganze Jahr hindurch aufhält; bei grosser Kälte sucht er auch die tiefer liegenden Stellen auf. Accentor modularis L. ‚ (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 115.) Sucht in Gebirgen besonders die buschigen Stellen auf; im Spät- herbst zieht er nach Süden, wo er die Gärten und Wälder der Ebenen aufsucht, im Frühjahre zieht er ins Gebirge zurück. Accentor montanellus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 17. No. 116.) Kommt nach W. STETTER! manchmal einzeln in Siebenbürgen vor; ebenso nach Fritsch ;? doch besitzen wir bisher kein Exemplar, welches in unserem Lande erlegt worden wäre. z Beiträge zur Ornith. Siebenb. 1845. p. 148. ? Vögel Europa’s p. 180. u Ze ; DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 131 VII. PARIDAE VIG. aBarusel:. Parus cyaneus Pal!. Bei Veröffentlichung meiner «System. Aufz. d. Vögel Ungarns» im Jahre 1881 war über das Vorkommen Jieser Art nichts bekannt. Ob- gleich Herr Otto Herman öfters behauptete, dass er diese Art in den Herbstmonden im Pester Gomitate herumstreichen sah, (Naturhistor. “Hefte 1883, p. 133); ebenso behauptete Herr Dr. ALEXANDER MIHALoVICS sie im Herbste 1881 in der Umgebung von Bartfeld öfters in Truppen gesehen zu haben; im nächsten Jahre zeigten sich wieder grössere Truppen, und bei dieser Gelegenheit gelang es Dr. MinaLovics sieben Stücke zu erlegen, von denen er ein noch frisches mir einzusenden die Freundlichkeit hatte. Ueber diese Art wird er selbst referiren. Mein # Exemplar hat folgende Maasse: Länge 13:9 m, Flugbreite 212 In, Schwanz 6 Mm, Tarsus 17 Mm. Parus coeruleus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 152.) Ist sehr gewöhnlich und kommt überall vor ; liebt besonders ebene ‘ Waldungen und ist das ganze Jahr hindurch zu beobachten. Streicht im Frühjahr und im Herbst, wo sie in Gesellschaft verwandter Arten das ganze Land durchzieht. Ueber diese Art habe ich an anderer Stelle ausführlich gesprochen.! Parus major L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 148.) Ist ebenfalls sehr gewöhnlich; überhaupt wie P. coeruleus. .ı Ueber das Streichen der in Ungarn vorkommenden Meisen (Parid:) mit he- sonderer Berücksichtigung der in der Gegend von Budapest vorkommenden Arten. — Arbeiten ungar. Aerzte und Naturforscher, 1882, p. 299 (in ungar. Sprache). 132 J. Vv. MADARASZ, Parus ater L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 147.) In unseren Gebirgswäldern als Standvogel sehr gewöhnlich. In den Herbstmonaten, wenn die Meisen zu streichen beginnen, kommen manche auch in die Ebenen. Parus lugubris Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 151.) Ist in den südlichen und süd-östlichen Gegenden Ungarns nicht selten. So kennt man sie längs der unteren Donau, in der Gegend von Mehadia, in den südlichen und östlichen Theilen Siebenbürgens als dort brütenden Vogel. Ueber das Vorkommen desselben handelte W. Srter- "TER zuerst ausführlicher. ! \ . Parus palustris L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 150. Poecile borealis Selys.) Diese nördliche Art beobachtete ich zuerst im Winter 1876° und hielt sie für eine vereinzelte Erscheinung. Ich forderte daher meine Be- kannten aus den nördlichen Karpathen auf, mir im Winter Sumpfmeisen zum Zwecke des Studiums einsenden zu wollen, was sie auch thaten. Die grosse Zahl der eingesandten Exemplare überzeugte mich nun, dass ‚die erwähnte Art im Winter eine häufige Erscheinung der Karpathen sei. * Daten zur Ornithologie Siebenbürgens. 1845, V. p. 148. ® P. palustris L.=P. borealis Selys. Linne meinte mit dem Namen palu- ‚stris nicht unsere gewöhnliche Sumpfmeise, sondern die im Norden vorkommende Art, welcher de Selys später den Namen doroalis gab. Für die nun namenlose 'Sumpfmeise empfahl Wallengren den Namen fruticeli. (Näheres darüber s. erste Abhandlung dieses Heftes: «Einige Bemerkungen über Parus palustris, p. 75.) 3 Beiträge zur Anatomie und Systematik der Meisen, von J. v. Madaräsz. Bu- ‚dapest, 1881, 8°. p. 19 (in ung. Sprache). DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. ; 133 Parus fruticeti Wall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 149. P. palustris.) Die Sumpfmeise kommt im ganzen Lande häufig vor; streicht im Herbste in Gesellschaft von P. caeruleus und P. major ; die in den Karpathen befindlichen ziehen im Winter mehr gegen Süden, wo sie durch den nördlichen P. borealis Selys oder besser gesagt, durch P. pa- lustris L. ersetzt werden. 2. Lophophanes Kaup. Lophophanes cristatus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19, No. 153. Dieser Vogel ist ein beständiger Bewohner der Nadelholzwälder, die er nie verlässt und wo er durch das ganze Jahr hindurch zu finden ist. Am 10. Mai 1852 erhielt ich ein sehr interessantes Exemplar aus der Gegend von Nagy-Röcze (Gömörer Comitat). Dieses Exemplar ist oben etwas heller gefärbt, Kopf, Haube, der durch das Auge ziehende Streifen, die hinter der Ohrengegend und am Halse befindlichen Halb- kreise sind ebenso gefärbt wie der Rücken. Die Kehle ist braun-schwarz. Der ganze Unterkörper und die Kopffedern sind braun-gelb eingesäumt, und alle jene Theile, welche bei der gewöhnlichen Art weiss sind, sind hier bräunlich-gelb. Der Schnabel und die Füsse sind braun. 4 Länge 12:7 %n, Flugbreite 21 M. Dieses Exemplar erinnert sehr an den in den asiatischen Nadelholzwäldern lebenden Lophophanes dichrons Hodgs und ist thatsächlich eine Uebergangsform zwischen dieser Art und der unserigen. 3. Orites Moehr. Orites caudatus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 154.) In den Wäldern der Ebenen und Gebirge als ein häufiger Vogel bekannt. Im Herbste streichen sie in grösseren Truppen, mengen sich auch in die Gesellschaft der anderen Meisen, scheiden sich aber bald wieder aus. 13% J. V. MADARÄSZ. Orites rosaeus Blyth. Stimmt mit voriger Art in jeder Beziehung überein, nur dass sie sich von ihr fern hält und gewöhnlich an solchen Orten lebt, wo erstere fehlt; ich wenigstens fand in ihren Truppen nie Stücke mit rein weis- sem Kopfe. Die Färbung dieser Form ist aber auch nicht beständig, denn der Kopf des einen Exemplars ist dunkler, der des andern wieder zeigt weniger Zeichnung. In meiner Sammlung findet sich eine ganze Reihe, welche Uebergänge zwischen Orites caudatus L. und Orites rosaeus Blyth bildet, so dass ich nicht im Stande bin zwischen ihnen eine genaue Grenze zu ziehen. 4. Aegithalus Boie. Aegithalus pendulinus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 155.) Ueberall vorhanden, wo Sümpfe und Rohrdickichte sind. Nicht selten. 5. Panurus Koch. Panurus biarmiecus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 156.) Kommt in unseren Rohrdickichten überall vor, nur dass sie in Folge ihrer flinken Bewegungen leicht verschwindet und daher seltener scheint als es thatsächlich der Fall ist. Im Spätherbste und in den Wintermonaten streichen sie gruppenweise durch die Rohrdickichte. Im November und December des vergangenen Jahres waren sie in über- aus grosser Zahl am Velenczeer See, von wo ich auch sehr viele Exem- plare erhielt. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 135 6. Regulus Koch. Regulus eristatus Koch. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 145.) In unseren Nadelholzwäldern sehr gewöhnlich. Im Herbste ziehen sie in grossen Gruppen in die Ebenen, wo sie dann die Gesellschaft der streichenden Meisen aufzusuchen pflegen. Regulus vgnicapillus Brehm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 19. No. 146.) Kommt ebenfalls in unseren Nadelholzwäldern vor, aber selten; im Frühjahre und Herbste gewöhnlich in den Zügen von R. cristatus. Ob er hier brütet, ist bisher noch nicht bekannt. VIII. SITTIIDAE. l. Sitta UL. Sitta caesia W. et M. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 14. No. 82.) In unseren Wäldern durch das ganze Jahr hindurch überall zu finden. Gewöhnlicher Vogel, welcher im Frühjahr und im Herbste mit den Meisen streicht. IX. CERTHIADAE VIG. l. Certhia U. Certhia familiarıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 83.) In Laub- und Nadelholzwäldern überall gewöhnlich ; verlässt im Herbste und im Winter die grösseren Waldungen und sucht die Gärten der Ebenen auf, wo er oft in die Schaaren der streichenden Meisen kommt. 136 J. V. MADARASZ. 29. Tichodroma Il. Tıchodroma muraria L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 84.) In den Karpathen vorhanden, im Winter besonders an felsigen Stellen, und Ruinen. Im Sommer ist er auch nicht selten, beson- ders häufig wurde er im Ärvaer Comitate nistend und brütend ge- funden. Bei strengem Winter sucht er auch die Ebene auf; so wurde er im Jahre 1860 auf der Festungskirche zu Ofen beobachtet. X. UPUPIDAE %P. l. UpupaL.. Upupa epops L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 14. No. 81.) Wandervogel, welcher Anfang April ankommt und Ende August fortzieht. Ueberall häufig, besonders an ebenen Stellen. XI. MOTACILLIDAE BOIE. l. Motacilla U. Motacilla alba L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1851. p. 15. No. 87.) Ist überall zu finden; liebt besonders ebene Stellen; hält sich am Wasser in der Nähe menschlicher Ansiedelungen auf. Sehr häufig. Motacilla citreola Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 90.) W. Sterter entdeckte diesen Vogel im Jahre 1834 in Siebenbürgen am Szamosfalvaer See (bei Klausenburg). Anderweitige Angaben über sein Vorkommen besitzen wir nicht. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S, 137 Motacilla flava L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. SS.) An ebenen Stellen überall als gewöhnliche Art bekannt; hält sich neben Wässern, Sümpfen oder Wegen auf. Kommt auch in Gebirgsge- genden vor, jedoch seltener. Kommt schon Mitte oder Ende März und bleibt bis Ende Oktober, wo er nach Süden zieht. Motacilla campestris Pall. (Syt. Motacilla flava flavicapilla Petönyi.) (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 15. No. 89.) Diese Art belegte ich mit dem Namen Budytes Rayi Bp.; indem M. campestris Pall und Rayı. Bp. verschiedene Formen sind; jener be- wohnt den östlichen Theil der palsearktischen Region, dieser den west- lichen, besonders England. Der Irrthum kam daher, dass Prreinvı, wel- cher diese Art bei uns entdeckte, dieselbe mit M. Rayı identisch hielt. Dieses Exemplar findet sich noch jetzt in der Sammlung des Museums, und eine genaue Untersuchung überzeugte mich davon, dass ich M. cam- pestris vor mir habe. Ich halte es für zweckmässig Prr£nyr’s auf diese Art bezüglichen Worte hier anzuführen : Motacilla flava flavicapilla Pet.; gelbköpfige gelbe Schafstelze. «Diese Art beschrieb schon J. Ray in dem ersten Viertel des vo- rigen Jahrhunderts in seiner «Synopsis methodica avium» 1713, p. 75 und auch sie lieferte Mot. flava aus dem Grunde, weil sie in England vorkommt, wo die gewöhnliche Mot. flava L. fehlt. Der berühmte englische Ornitholog J. GouLp nennt diese Art mit Absicht Mot. flava (The birds of Europe 1837, Pl. 145), weil er die gewöhnliche M. flava L. mit dem Namen Mot. neglecta belegte. BonararrtE (Geopraphical and comparativ litt of the Birds of Europa and North-Amerika, 1838, p. 18, No. 156) beschreibt diese Art unter dem Namen Budytes Reyt J. TEmmink, nennt diesen Vogel Mot. flaveola (Manua d’Ornithologie, III. p. 183). Diesen drei Ornithologen verdankt unser Vogel also die genauere Be- stimmung, Unterscheidung und Einreihung in das System der europäi- schen Vögel. 138 J» V. MADARÄSZ. Von der gewöhnlichen gelben Art unterscheidet sich dieser Vogel dadurch, dass sein ganzer oberer Kopf graugelb ist, während er bei fluva nur mehr oder weniger aschengrau ist. Die oberhalb der Augen bis zum Nacken gleichmässig verlaufenden Streifen sind rein gelb, und das sehr breite Kinn, der Kropf und der ganze a ist gelb, ‚oben hingegen ganz ölgrau gelb. Die Mot. flava flavicapılla ist nach den bisherigen Erfahrungen Englands Bewohner, von wo sie sich zur Zeit des Wanders auch nach anderen Theilen Europas, besonders nach dem Westen verirrt. Ich war so glücklich mein Exemplar im vergangenen Jahre auf den schönen Ebenen zwischen den Flüssen Turöcz und Zsarnocza (Turöczer Comitat) zu finden, wo die Schafstelzen zu Hunderten aus den Gegenden Liptaus und Trentschins, über Kremnitz, und daher nach südwest zogen. Dieses 7 Exemplar im ersten Herbstkleide be- findet sich als erste bekannte gelbköpfige Schafstelze Ungarns in der Sammlung des NationalMuseums.» ! Motacılla sulphurea Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 91.) An den Gewässern der Gebirge gewöhnlich, wo er sich das ganze Jahr hindurch aufhält; ein Theil zieht mehr nach Süden, der andere bleibt zurück. XII. ANTHIDAE. 1. Anthus Bechst. Anthus spinoletta L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 92.) In unseren Gebirgsgegenden häufig, zeigt sich im Frühjahr und ım Herbste auch auf den Ebenen. 2 Von der neueren Bereicherung der Vaterländ. Vogelfauna. — Jahrb. d. Kön. ungar. Naturwiss. Ges. 1841—1845. 1. p. 193. (in ungar. Sprache.) DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 139 Anthus obscurus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 93.) Nach W. STETTER ! erschienen sie in dem Sumpfe längs des Kalan in Siebenbürgen, woher er drei Stücke erhielt. Auch Gr. K. Läzär zählt ihn unter den Vögeln Ungarns auf. ? Anthus pratensis L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 95.) Ist häufig, und zieht besonders im Frühjahr und im Herbste grup- penweise nach feuchten Stellen; besonders häufig längs der Sümpfe und grösseren Teiche zu finden. Anthus arboreus Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 96.) Liebt Wälder, besonders häufig in den Waldungen der Gebirge. Von seinem Winteraufenthaltsort kommt er im März zurück und bleibt bis Spätherbst. Anthus cervinus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 97.) Dieser seltene Vogel wurde bisher nur an den Sümpfen des He- veser Comitates bei Tisza-Földvär beobachtet. Unser Museum erhielt von dort zwei “ Exemplare im Frühlingskleide, eines 1843, das andere 1852. ‘ Daten zur Ornithologie Siebenbürgens. — Arbeiten ungar. Aerzte u. Natur- forscher, 1845, V. p. 147. ®2 Enum. ad Transsylv. — Jahrb. des siebenb. Museums, 1862, II. p. 51, No. 113. Zeitschrift für Ornithologie. 10 140 J. V. MADARÄASZ. Anthus campestris Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 16. No. 94.) An den ebenen, sandigen Stellen Ungarns häufig als Brutvogel, daher in unserem Museum eine grosse Zahl in verschiedenem Alter und Kleide. Ueber Ankunft und Abreise haben wir keine Angaben. Anthus Richardi Veeill. (Syst. Aufz. Vög. Une. 1881. p. 16. No. 98.) W. STETTER sah diesen Vogel in Maros-Nemethi (Hunyader Co- mitat) auf Aeckern in Gesellschaft von Anthus pratensis. Graf K. LAzAr führt ihn auf der Liste der Vögel Siebenbürgens als brütende Art an. (?) XIII. ALAUDIDAE BOIE. l. Alauda UL. Alauda arvensis L. (Syst. Aufz. Vög. Uug. 1881. p. 20. No. 158.) Gewöhnlicher Brutvogel. In den Wintermonaten zieht er nach Süden, einige überwintern bei mässiger Kälte. Alauda arborea L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 159.) Nicht selten. Kommt sehr früh und zieht spät im Herbste fort. Alauda calandrella Bonelli. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 161.) Dr. Ernerich v. Frivaldszky schreibt über diese Art Folgendes (A. A.O.p. 72): «Bewohnt Süd-Russland und ist bei uns eine seltene Erscheinung.» Prof. Dr. Aue. von Mojsisovies führt sie aus dem Baranyaer Comitate an. (A. A. O.p. 85, No. 195.) j DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 141 Alauda eristata L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 160.) Kommt auf sandigen Stellen, besonders an Wegen überall vor. Gewöhnlicher Vogel. Ist das ganze Jahr über zu finden, und zieht nur bei strengem Winter nach Süden. 2. Otocoris Bp. Otocoris alpestris L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 157.) Besuchen Ungarn gegen Ende des Herbstes, oder am Anfange des Winters in Schaaren, besonders die nord-östlichen und siebenbürgischen Karpathen ; selten besuchen einzelne Schaaren auch die Ebenen. In der Umgegend Es schon oft gesehen. | 3. Melanocoripha Boie. Melanocoripha leucoptera Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 162.) ” JOHANN v. Csat6 ! erlegte am 94. Dezember 1855 ein Exemplar bei Konceza in Siebenbürgen, und wurde selbes danach in die Vogelfauna Ungarns aufgenommen. Melanocoripha calandra L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 163.) GrafR.Läzär führt diesen Vogel in seiner Liste der siebenbürgischen Vögel an (Kurze Beiträge zur Ornith. Siebenb. in Verh. Mitth. sieb. Verein f. Natw wiss. zu Hermanstadt, 1859, X. p. 246); Prof. Dr. v. Mojsisovies erwähnt ihn an einem Ort (A. A. O. p. 85) aus dem Baranyaer Comitate, an einem andern Orte («Erster Nach- trag zur Ornith. von Bellye und Därda 1884. p. 10) «erscheint laut Angabe im Frühjahre.» Daraus ist ersichtlich, dass wir über Vorkommen dieses Vogels keine sichere Nachricht besitzen. 1 Verhandl. und Mittheil. d. siebenh. Verein für Naturwiss. zu Hermanstadt. 1862. XII. p. 173. 10* \ 149 J. V. MADARÄSZ. XIV. EMBERIZIDAE NEWT. 1. Plectrophanes Meyer. Plectrophanes lapponicus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 164.) Im Jahre 1838 wurde in der Umgebung von Budapest ein ? Exem- plar gefangen, welches zwei Jahre in einem Käfig lebte. ! Plectrophanes nivalıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 165.) In den Wintermonaten kommt er aus Norden, oft in Schaaren. Sucht auch südlichere Ebenen auf, und wurde in der Umgegend von Budapest, ja sogar in der Stadt selbst gesehen. 2, abe Emberiza citrinella L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1851. p. 20. No. 166.) In unseren Waldungen überall gemein. In den Wintermonaten ziehen sie in grösseren Schaaren in die Ebenen und Aecker, Emberiza hortulana L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 20. No. 167.) Kommt vorzüglich im Sommer in Süd-Ungarn vor ; einzelne Exem- plare auch im Norden zu finden. Nirgends häufig. ı Frivaldszky et Margö, Budapest und Umgebung in zoolog. Beziehung. 1879, p- 34 (in ungar. Spr.). ® Von den bei Kornhuber (Die Vögel Ungarns) angeführten Emberiza mela- mocephala Scop. und Emberiza caesia Cretsch. wissen wir nichts genaues; die- selben sind aus der Vogelfauna Ungarns wegzulassen. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 143 Emberiza pithyornis Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 31. No. 170.) Nach Dr. E. v. Frıvauoszky eine seltene Art, welche nur selten in den Nadelholzwäldern unseres Landes zu finden ist. Weitere Angaben besitzen wir nicht. Eimberiza schoenieulus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 172.) In unseren Röhrichten sehr häufig. Standvogel. Eimberiza intermedia Michel. Komint in Süd- und \ittel-Ungarn als Brutvogel vor, und kann nicht selten genannt werden; kommt spät im Frühjahre und zieht schon gegen Ende des Sommers nach Süden. In unserem Museum findet sich ein d Exemplar aus dem Jahre 1834, und ein ? aus der Gegend von Budapest (Dabas). ! Emberiza miliaria L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 171.) Kommt überall vor, ist sehr häufig; liebt besonders einsame Bäume an Wegen und Telegraphenstangen, von denen er sein Ge- zwitscher hören lässt. " Ich wollte unsere Sammlung mit mehreren am Velenczeer See erlegten Exemplaren bereichern. Doch erfuhren dieselben ein böses Geschick. Unser Präpa- rator warf sie nämlich weg, mit der Bemerkung, dass er keine Zeit hätte «Spatzen» auszustopfen. 144 J. V. MADARÄASZ. Emberiza cıa L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 168.) Dieser Brutvogel kommt in Süd-Ungarn und in Siebenbürgen nicht selten vor. Einzelne Exemplare gehen manchmal auch in nörd- lichere Gegenden. Eimberiza cirlus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 169.) Kommit aus seinem Vaterlande Süd-Europa selten zu uns; in Sie- benbürgen beobachtete ihn Graf K. LAzAr.' In unserer Sammlung findet sich noch kein vaterländisches Exemplar. XV. FRINGILLIDAE BOIE. l. Fringilla U. Fringila coelebs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. Nr. 173.) Kommt in Ebenen und in Gebirgen, in Laub- und in Nadelholz- wäldern gleichmässig vor; überall gewöhnlich. Standvogel ; doch ziehen einige im Winter auch nach Süden. | Fringilla montifringella L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1981. p. 21. No. 174.) Seine eigentliche Heimat ist der hohe Norden, von wo er im Winter in grossen Schaaren nach Süden zieht; in allen Gegenden un- seres Vaterlandes im Januar und Februar ; zieht dann wieder zurück. Fringilla carduelis L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 175.) Durchs ganze Jahr hindurch überall gewöhnlich; im Herbste und im Winter zieht er in grösseren Truppen von Ort zu Ort. NS DIE SINGVÖGEL UNGARN'’S. 145 Fringilla albigularis mihi. (Cardulis elegans albigularis. Naturhistor. Hefte, 1881. p. 21.) (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 176.) (Taf. I1.). Aehnlich der Fringilla carduelis L., nur dass er bedeutend kleiner ist; ausserdem besitzt er ein Erkennungszeichen, nämlich dass die Gurgel weiss ist wie die Kehle, daher die rothen Federn des Kopfes nur biszu den Wangen reichen und plötzlich abbrechen, während sie bei dem gewöhnlichen Stieglitz auch auf der Kehle herum roth fortsetzen. Länge 14 %, Flügel 7°5 m, Schwanz 5 m. Bisher hatte ich Gelegenheit 5 Exemplare zu untersuchen, welche in jeder Beziehung einander ähnlich waren, sämmtlich auch in den Ebenen Mittel-Ungarns gefangen wurden. Das letzte Exemplar war eben im Begriff mit seinem Paar ein Nest zu bauen, wurde aber darin vom Vogelfänger gehindert (1882, Frühjahr, Gubacser Puszta). Nach diesem d' Exemplar wurde die Abbildung auf Tafel III verfertigt. Es ist möglich, dass diese Art eigentlich mehr im Osten vorkommt und sich nur zu uns verirrt; so wurde sie auch schon anderwärts beob- achtet; nach H. Scuarow ! in der Mark Brandenburg, nach R. B. SuArPE? öfters in England. Fringilla spinus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 177.) In unseren Gebirgsgegenden häufig; im Frühjahr und im Herbste ziehen sie in grossen Schaaren und besuchen dann auch die Ebenen. Fringilla nivalıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 181.) Vereinzelt manchmal in den Karpathen. In der Sammlung des Gymnasiums zu Eperies findet sich ein Exemplar aus dem Gömörer ı Journal für Ornithologie, 1883, p. 223. 2 Proced. Zool. Soc. London 1881, p. 312. 146 J. V. MADARASZ. CGomitate. In der Sammlung des Museums finden sich zwei J Exem- plare aus Ungarn, eines aus dem Jahre 1838; das zweite erlegte Herr A. Kocyan in seinem Garten zu Oravic (Ärvaer Comitat). In dem Magen dieses Exemplares fanden sich Moos, Schnecken und Granitstücke. Fringilla cannabina L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 192—193.) Gewöhnlicher Vogel, kommt überall vor, liebt vorzüglich hügelige Gegenden. Im Herbste und im Winter zieht er in grossen Schaaren in die Ebenen. Fringilla flavirostris L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 194.) Kommt jährlich zur Winterszeit aus seiner nördlichen Heimat, manchmal in grossen Haufen, oft in Gesellschaft von Fringilla cannabına. Fringilla lınarıa L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 195.) Kommt zur Winterszeit in grosser Zahl aus dem Norden mit ver- wandten Arten. Verlässt schon Anfang Februar den Ort. Vor einigen Jahren gelangte ich in den Besitz eines interessant gefärbten Exemplars, welches schon auf den ersten Blick von der gewöhnlichen Form ver- schieden ist. Die Grundfarbe dieses Exemplares ist oben grau-weiss und die Gestalt bedeutend grösser, so dass ich darin Aegiothus canescens erkennen wollte. (Mittheil. Ornith. Ver. Wien, 1881, V. p. 28). Fringilla citrinella L. Dr. Josef Nagy («Die Vögel der Neutraer Gespanschaft, Verh. Ver. f. Naturk. zu Pressburg, 1859, IV.) zählt auch diese Art auf, zweifelt aber selbst an ihrem Vorkommen. Dr. Alex. v. Mihalovics behauptet, diese Art öfters in der Gegend von Bartfeld, selbst nistend, gesehen zu haben. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 147 Fringilla rufescens V. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 29. No. 196.) Der vorhergehenden Art sehr nahestehend; die rostgelbe und braune Farbe tritt bei ihr in den Vordergrund; kommt öfters vor, auch in Gesellschaft von Fr. linaria. 9. Passer Barr. Passer domesticus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 182.) Sehr gewöhnlich; komnıt überall in der Nähe von Menschen vor; ist ein wirklicher Standvogel. Passer montanus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 183.) Ganz wie vorige Art; kommt aber auch in Laubwäldern vor. Zur Winterszeit versammeln sie sich zu Haufen. Passer petronius L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 180.) Kommt selten aus seiner südlichen Heimat zu uns, daher besitzen wir über sein Vorkommen keine genauere Angaben; nur Dr. Josef Nacy erwähnt im Jahre 1861 ein Exemplar aus dem Barcser Comitate, wo der Vogel haufenweise gezogen sein soll, erhalten zu haben. 3. Ligurinus Koch. Ligurinus chlorıs L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 178.) Standvogel, der überall vorkommt und sehr häufig ist. 148 J. V. MADARÄASZ. 4. Coccothraustes Briss. Coccothraustes vulgaris Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 184.) Standvogel, an waldigen Stellen häufie. Im Sommer sucht er die Obstgärten haufenweise auf. 5. Serinus Koch. Serinus hortulanus Koch. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 21. No. 179.) In unseren Waldungen überall häufig. Die Wintermonate ver- bringen sie in wärmeren Gegenden, einzelne überwintern. 6. Carpodacus Kaup. Carpodacus roseus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 186.) «Diese Art kommt aus Sibirien höchst selten am Anfang des Herb- stes auch zu uns; so gelang es vor einigen Jahren einige Exemplare aus der Gegend von Wien und von Budapest zu erlangen.»! In der Samm- lung des Museums befindet sich ein eirca 12 Jahr altes ? Exemplar, welches am 4. December 1850 auf dem Schwabenberge bei Ofen ge- fangen wurde, und über welches schon Prr&nyı ausführlich berichtete.” Carpodacus erythrinus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 187.) Kommt in den Sommermonaten manchmal in den Nadelholzwäl- dern der Karpathen vor. Unser Museum besitzt drei Exemplare aus den Karpathen; ein altes Z‘, welches Herr A. Kocyan im Juli 1876 im Ärvaer Comitate schoss, und ein altes & und 2, welche am 16. Juni 1846 in ! Dr. E. v. Frivaldszky : Charakt. Daten zur Fauna Ungarns, 1865, p. 73. 2 Jahresbericht der ung. Acad. d. Wiss. 1850, X. p. 399—414. Tab. 1. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 149 Ober-Ungarn (nach Prrenyı in der Gegend von Tiszolez im Gömörer Co- mitate) erlegt wurden, und welche dort brüteten. 7. Pyrrhula Moehr. Pyrrhulla coceinea Selys. In Ungarn kommt gewöhnlich diese grössere Gimpel-Art vor, während die kleinere (P. rubricılla Pall.) nur hie und da zu finden ist. In den Nadelholzwäldern unserer Gebirge ist sie eine häufige brü- tende Art, welche in den Wintermonaten in Haufen die Ebenen auf- sucht. Zum Zwecke der Vergleichung füge ich hier die in meinem und in dem Besitze des National-Museums befindlichen Exemplare bei: & Länge 180 =, Flügel 95 ”Y, Schwanz 73 "4 Ober-Ungarn 28. Februar 1884. d ee 9a "m « 7A MY « 98. Februar 1884. 2 « 175 m 0 8I m « 1a « 14. Februar 1884. d « 170 « 9A "yn « 72 "7 Com. Pest 1840. d « 180 "y « I6 m « 13 9, « Debember 1881. d « 178 MY “96 "m « 75 ”%,) Ober-Ungarn 1847. 2 a W167, «93 Mn « 72 ®%, Com. Pest 99. Januar 1897. 2 u le A N « 72 Mm « 15. Januar 1862. 2 « 174 "y, « 93 "ın « 73 MY « ja re I « 71 "%%) Ober-Ungarn Juli 1882. Pyrrhula rubicilla Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 18S1. p. 22. No. 185.) Ich denke, dass die auf diese Form bezüglichen Beobachtungen die vorhergehende Form betreffen; ich wenigstens hatte bisher keine Gelegenheit jene Form in Ungarn zu beobachten. Die Sammlung un- seres Museums besitzt ein altes 2 Exemplar aus Ungarn. Jonann v. Cisaro! beobachtete in Siebenbürgen beide Formen. Es ist daher nicht ausge- schlossen, dass dieselbe auch in Ungarn vorkommt, nur tritt sie gegen die überwiegende P. coccinea Selys vollkommen zurück. Uragus Sibiricus Pall. Diese Art ist bei A. @. Kornhuber «Die Vögel Ungarns» aufgezählt. Ueber ihr Vorkommen ist nichts näheres bekannt, weshalb sie auch aus der Ornis Ungarns wegzulassen ist. 1 Termeszetrajzi Füzetek 1881, V. p. 18. 150 . J. V. MADARASZ. XVI. LOXZIADAE VIG. l. Pinicola V. Pinicola enucleator L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 191.) Kommt im Winter manchmal aus seiner nördlichen Heimat zu uns in die Karpathen, woher das Museum ein J und zwei ?? Exemplare besitzt. 9. Loxia LU. Lozia curvirostra Scop. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 188.) Dieser Standvogel kommt in unseren Nadelholzwäldern häufig vor, gewöhnlich in Haufen. Losia pithyopsithaca Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 189.) Kommt in alten Nadelholzwäldern manchmal vor, besonders im ‚Herbste. Unser Museum besitzt zwei “4 und zwei 22 Exemplare, ausser diesen noch eine Zwischenform, deren: Schnabel bedeutend schwächer als der. dieser Art ist, und bedeutend stärker als der von Lox. curvirostra, und daher zu keiner zu zählen ist. Toxia bıifasciata de Selys. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 22. No. 190.) In gewissen Sommern (von Ende Juli bis Ende August) wandern sie schaarenweise in die Karpathen, in besonders grosser Zahl er- schienen sie 1826. Unser Museum besitzt einige Exemplare. 1 DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 151 XVIo. STURNIDAE VIG. l. Sturnus U. Sturnus vulgaris L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 76.) Dieser gewöhnliche Zugvogel hält sich vom März bis Mitte Oktobeı- bei uns auf. Besonders findet er sich auf ebenen Stellen. Im Herbste erscheint er in grossen Schaaren in den Obstgärten und Weinbergen, wo er grossen Schaden verursacht. Die südliche Form dieser Art, welche ganz einfärbig ist und unter dem Namen Sturnus unicolor Marm. bekannt ist, soll auch bei uns vorkommen. (Frırsch, Vög. Europas, pag. 226). (?) ! 2. Pastor Temm. Pastor roseus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 75.) Diese Art wandert in manchen Jahren in grossen Schaaren aus dem Osten und besucht dann die Länder Europas; so 1837 und in den 60er Jahren, als sie in der Umgebung Budapests in grosser Zahl nisteten ; von hier stammen zahlreiche Exemplare unseres Museums. VIII. LANIIDAE VIG. I. Banius: L, Lanius excubitor L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 60—61.) Auf ebenen und gebirgigen Stellen nicht selten zu finden; hält sich am Rande der Wälder, auf einsamen Bäumen auf; durch das ganze Jahr hindurch zu beobachten. 1 Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 13. No. 77. 152 J. V. MADARÄSZ. Der von Parras beschriebene Lanius major, welcher nur einen Flügel-Spiegel besitzt, kommt auch vor, nachdem ich aber eine ganze Reihe von Exemplaren untersuchen konnte, welche Uebergänge von excubitor zu major bildeten, überzeugte ich mich, dass der einfache und zweifache Flügel-Spiegel kein ständiges charakteristisches Unterschei- dungsmerkmal bildet, ein anderes existirt aber nicht, und so ist nichts anzuführen, was die beiden Formen unterscheiden könnte. Lanius minor L. (Syst. Aufz. Vög. Ung, 1881. p. 12. No. 62.) Häufiger Vogel; stimmt in Bezug auf Vorkommen mit voriger Art. Zugvogel, welcher Mitte Mai ankommt, und Ende August in wär- mere Gegenden fortzieht. Lanius senator L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 63.) Kommt aus seiner südlichen Heimat manchmal zu uns. Dr. E. v. Frivaroszky beobachtete ihn öfters in den ofner Gebirgen. In der Sammlung des Museums finden sich mehrere vaterländische Exemplare. Lanius collurio L. (Syst. Aufz. Vög. Une. 1881. p. 12. No. 64.) Gewöhnlicher Vogel, sowohl auf Ebenen als in Gebirgen sehr zahlreich. Zugvogel, welcher Anfang Mai ankomınt und in den ersten Tagen des Septembers fortzieht. XIX. CORACIADAE G.R. GR. Ti. Coracias I. Coracias garrula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 14. No. 79.) In den Laubwäldern der Ebenen als häufiger Brutvogel bekannt. Während des Sommers sucht er auf den Feldern seine Nahrung. Zug- vogel, welcher sich bei uns von Mai bis September aufhält. DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 153 XX. MEROPIDAE LEACH. 1. Merops UL. Merops apvaster L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 14. No. 80.) In den sandhügeligen Gegenden Ungarns überall zu finden. Be- kannt in Mittel- und Süd-Ungarn als brütender Vogel, wurde auch im nördlichen und nord-östlichen Ungarn beobachtet. Zugvogel, welcher Anfang Mai ankommt und Mitte oder Ende September fortzieht. XXI. ALCEDINIDAE BP. 1. Alcedo U. Alcedo ıspida L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 14. No. 78.) An den Bächen und Flüssen unserer Gebirge, aber nirgends häufig zu finden. Ihre Nester bauen sie längs der Ufer in Spalten. In den Wintermonaten ziehen sie an die Sümpfe und Bäche der Ebenen. XXII AMPELIDAE SW. 1. Ampelis L. Ampelis garrula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 12. No. 58.) Kommen in manchen Jahren in grossen Schaaren aus ihrer nörd- lichen Heimat in die Karpathen nach Ober-Ungarn, besuchen aber auch die ebenen Stellen. 154 J. V. MADARÄSZ. XII. HIRUNDINIDAE LEACH. l. Hirundo L. Hirundo rustica L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 50—51.) Die Rauchschwalbe kommt überall vor und nistet in den Häusern der Menschen ; ist ein Zugvogel, welcher Mitte April ankommt (einzeln schon Anfang April), und am 15. September fortzieht (Hauptzug), ein- zelne bleiben noch bis Ende September ja bis Mitte October. Ausser der gewöhnlichen Form kommt noch eine mit braun-gelbem Unterkörper vor. (Syst. Aufz. Vög. Ung. p. 11, Nr. 51 Hirundo rustica var.) Man kann eine ganze Reihe aufstellen von der gewöhnlichen weissbauchigen bis zur dunkelsten Form. Diese dunkelgefärbte Form ist daher nicht be- ständig und kann darum auch nicht als verschiedene Art betrachtet werden. Diese Form darf nicht verwechselt werden mit der nur in Afrika heimischen Schwalbe, welche Hirundo cachirica Lichts. heisst, und die entschieden eine gute, beständige Art bildet. 9. Cotile Boie. Cotile riparia L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 52.) Baut ihre Nester in die steilen, thonigen Ufer längs grosser Ge- wässer. Gewöhnlicher Vogel; kommt Anfang Mai und zieht Anfang September fort, meist in Gesellschaft von Hırundo rustica L. 3. Chelidon Boie. Chelidon urbica L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 53.) Nistet an den Wohnungen der Menschen, besonders unter Dä- chern, auch an’ Pferdeställen, wo manchmal mehr als hundert Nester DIE SINGVÖGEL UNGARN’S. 155 zu finden sind. Zugvogel, kommt später als die Rauchschwalbe, und zieht früher fort. Hält sich bei uns von Anfang Mai bis Ende August. XXIV. CYPSELIDAE CAB. 1. Cypselus Ill. Cypselus apus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 48.) Nisten in den felsigen Theilen der Gebirge und in Ruinen der Schlösser ; an solchen Stellen überall häufig. Kommt Ende April und zieht Ende August oder Anfang September nach Süden. Öypselus melba L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 49.) Bei uns sehr selten; W. SrtEerter ! fand ihn einmal in der Nähe der Festung zu Deva (Siebenbürgen). Graf K. LAzär? und G. A. Korn- HUBER ? führen ihn ebenfalls unter den Vögeln Ungarns an. XV. CAPRIMULGIDAE SW. l. Caprimulgus L. Caprimulgus europaeus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 11. No. 46.) Kommt überall vor, aber nirgends häufig. Zugvogel, welcher Mitte April erscheint, und Mitte September fortzieht. ReıcHengacHh (Neuer Gaprimulgus in Ungarn, Naturhist. Zeitung. Dresden, 1846, p. 269—274) beschreibt unter dem Namen Caprimulgus Wiederspergii eine neue ungarische Nachtschwalbe. Nachdem ich mir ! Daten zur Ornithologie Siebenbürgeus. — A. A. O. p. 151. > Enun. Av. Transsylv. 1862, II. p. 50. Nr. 43. ® Die Vögel Ungarns, 1856, p. 16. Zeitschrift f. Ornithologie. 11 156 VICTOR R. V. TSCHUSI. diese Beschreibung nicht verschaffen konnte, kann ich kein endgiltiges Urtheil abgeben; es ist aber wahrscheinlich, dass Reichenbach das Exemplar von Wiedersperg, und letzterer dasselbe aus dem Auslande erhielt. Ich habe diese Art in meiner «Syst. Aufz. Vög. Ung.« p. 11, Nr. #7, unter dem Namen Caprimulgus longicaudus Drap. auf Grund von Gieges (Thesaurus Ornith. I, p. 572) Synonimik angeführt. BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER COMITATES. Von Vıcror Ritter von Tscuusı zu SCHMITTHOFFEN. Unter dem Titel «Adatok Gömörmegye madärfaunäjähoz» (Bei- träge zur Vogel-Fauna des Gömörer Comitates) hat Auzx. Lovassy, Prof. in Nagy-Röcze. in den «Mittheilungen der mathematisch-naturwissen- schaftlichen Glasse der ungar. Akademie der Wissenschaften, 1882, XVIM. p. 299—328» die Resultate seiner im Auftrage genannter Aka- demie unternommenen Forschungen im Gömörer Comitate veröffentlicht. Eine zu Anfang der 70-er Jahre geführte Gorrespondenz mit den beiden leider zu früh gestorbenen herzogl. Goburg’schen Beamten: Heınr. Bruser, Waldmeister in Meleghegy, und. Jac. ScHaBLık, Eisen- werk-Verwalter in Vereskö, setzt mich in den Stand, die Liste der in oben genannter Arbeit angeführten Arten nicht unwesentlich zu ergän- zen. Beide Beamte waren sorgfältige Beobachter und besassen eigene Sammlungen, in welchen man auch die Belegstücke für nachfolgende Angaben finden wird. Was aus den nicht unbedeutenden Sammlungen geworden, wo sich dieselben jetzt befinden, ist mir unbekannt. Ich hoffe durch nachfolgende Liste nicht nur den beiden verdienst- vollen Männern einen Denkstein zu setzen, sondern auch durch Ver- öffentlichung derselben zur Kenntniss der Vogelwelt dieses Gebietes beizutragen. Selbstverständlich beziehen sich alle Angaben, wo die Fundorte nicht speciell verzeichnet sind, auf die Umgebung der Wohn- orte genannter Beobachter. BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER COMITATES. 157 Rapaces. Die mit einem vorgesetzten * bezeichnete Arten finden sich in A. Lovassy’s Arbeit nicht verzeichnet. * Milvus regalis, auct. Kommt oft brütend vor (Bruser). * Milvus ater, Gm. ScHasuix erhielt ein einziges Exemplar im Frühjahr 1873 bei Vereskö. Cerchneis tinnunculus, L. Ueberall häufiger Brutvogel. *Oerchneis cenchris, Naum. Nistet nach Brusek alljährlich in einigen Paaren im Tamasier Walde, auf einer Fläche von circa 600 Joch und scheint sich daselbst zu vermehren. * Erythropus vespertinus, L. Erscheint selten anı Durchzuge; Brusek bekam ein Stück den 6. Mai 1871 aus Tlamasi. Falco subbuteo, Linn. Häufiger Brutvogel (Bruszr). * Falco peregrinus, Tunst. Ein Exemplar wurde den 1. September 1872 bei Rimaszecs erlegt. (BRUSER.) * Falco laniarius, Pall. Einige Paare nisten bei Muräny (Brusek). — ScHABLIK bekam ein Exemplar. Alstur palumbarıus, Lann. \ u Y2ca, ia Akeipiter misus, Linn. | Ueberall häufiger Brutvogel (Bruser). Pandion haliaötus, Linn. Selten am Durchzuge. Brusek bekam ein Stück im Juni 1870 von Szilvas. * Aquila pennata, Gm. ScuapLık bekam ein Exemplar im Frühjahr 1883 bei Vereskö. Agurla naevia, Wolf. Brütet oft in den Gebirgswaldungen (Bruszr). * Aquila imperialis, Bechst. ScuagLık besitzt sie in seiner Sammlung. Aquila fulva, Linn. Brutvogel, vereinzelt horstend (Bruser). Derselbe schreibt weiter: «Ich bin nicht im Stande, einen Unterschied in, der Gestalt, noch in der Lebensweise (zwischen A. fulva und chrysaötus) herauszufinden. Ich fand beide gepaart und das eine Junge entwickelte sich in der Gefangenschaft zu einer A.fulva. Ein anderes Mal erhielt ich einen Steinadler, dessen an der Wurzelhälfte weisser Stoss von den Flügeln ganz bedeckt war. Nur die zwei Mittelfedern, obwohl noch in Blutkielen steckend, waren etwas länger und trugen die aschgraue und schwarze Zeichnung des Goldadlers.» — 11* 158 VICTOR R. V. TSCHUSI. Brusek hatte offenbar einen Steinadler vor sich, der sein Alterskleid anlegte, in welchem derselbe bei uns gewöhnlich als «Goldadler» bezeichnet wird, ohne jedoch ein solcher zu sein. Der echte Goldadler — meiner Ansicht nach — eine von unserem Steinadler sich wohl unterscheidende Race des östlichen Europa’s und in Asien heimatend, dürfte wohl kaum zu unseren Brutvögeln zu rechnen sein. Wie es bei so nahe stehenden Formen erklärlich, werden sich auch hier Mittelstufen finden, die richtig zu deuten oft schwer fallen dürfte und solche Individuen mögen an den Berüh- rungsgrenzen beider, schon im Osten unsere: Monarchie, wenigstens zur Zugzeit nicht allzu selten vorkommen. Auf der Wanderung in Galizien erlegte Exemplare der prächti- gen Goldadler-Suite des Grafen Wladim. Dzieduszycki in Lemberg, die wir auf der heurigen Ausstellung des Wiener ornith. Vereines zu bewundern Gelegenheit hatten, liefern für diese Ansicht den besten Beweis. *Haliaetus albicilla, Linn. Ist selten und wurde nach Bruser im Februar 1863 bei Rimaszecs erlegt. *Oircaötus gallicus, @m. Kommt nach Brusek einzeln am Zuge vor, in dessen Sammlung ein im Mai 1868 in Muräny erlestes Stück steht; auch in Scuaguix’s Collection ist diese Art vorhanden. *Pernis apivorus, Ouv. Beide Sammlungen besitzen diese Species, welche meist einzeln, nach Brusek, vorkommt. Ein Paar wurde bei Zävadka beobachtet. | Archibuteo lagopus, Br. Während der kalten Jahreszeit nicht selten (BRUSER). Buteo vulgarıs, Bechst. Ueberall häufig (Bruser). Oircus aeruginosus, L. Ein Stück steht in ScHagu’s Sammlung und eins in Bruser’s (Rimaszecs 10. September 1872). *Oircus cyaneus, L. \ *Otreus pallidus, Sykes. } Surnia nisorva. Wolf. Wurde nach ScuagLıx im März 1872 in Sum- jatzka Dolina, einem Thale des Königsberges, geschossen. In den 40-er Jahren wurde gleichfalls ein Stück bei Telgart am Fusse des Königsberges erlegt und dem herzogl. Waldmeister in Sumjatz gebracht. Erscheint oft am Zuge (Bruszk). BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER CGOMITATES. 159 Athene noctua, Retz. Ueberall häufig (Bruser). Nyctale Tengmalmi, Gm. Brütet häufig in den Gebirgswaldungen (BRUSER). Syrnium wralense, Pall. Kommt selten vor, brütet aber daselbst. SCHABLIK bekam aus den Muräanyer Gebirgen im Verlaufe von 20 Jahren 6 Stück und einmal brachte man ihm einen alten Vogel mit zwei Jungen. Das Exemplar in der SCHABLIK- schen Sammlung wurde im October 1867 in Vizesret geschossen. Syrnium aluco, Linn. Ueberall gemein (Bruser). Strix flammea, Linn. Kommt zwar überall vor, ist aber nicht zahlreich (BRUSER). Bubo mazimus, Sıbb. Findet sich im Gebirge oft horstend (Brusek). Otus vulgaris, Flemm. Häufig (Bruser). ER Brachyotus palustris, Forster. Selten (BRusEr). Fissirostres. Caprimulgus europaeus, Linn. Gemeiner Brutvogel (Brusek). Uypselus apus, Linn. Brütet in den Eichenwaldungen (Brusek). Hirundo rustica, Linn. ! Hirundo urbica, Linn. * Hirundo riparia, Linn. Oft bei Rimaszecs (Brusek). N Gemeiner Brutvogel (BRUSER). Insessores. Ouculus canorus, Linn. Häufig (Bruser). Aleedo ispida, Linn. Kommt oft bei Sumjätz vor (Bruser). Coracias garrula, Linn. Orrolus galbula, Linn. h Häufiger Brutvogel (Brusek). Coraces. * Pastor roseus, Linn. Selten. Ende April 1871 soll sich im Parke zu Pohorella eine grosse Schaar — man sprach von 5—600 ı Zwei schmutzigweisse Rausschwalben (7 und 2) erhielt der ehemalige herzogl. Coburg’sche Waldmeister v. Wagner in Sumjatz von Vernar. 160 VICTOR R. V. TSCHUSI. Stücke — eingefunden haben, die jedoch bald wieder abzog. ScHapBLık bekam damals von dort drei Stücke und Bruser den 15. Juni desselben Jahres aus gleichem Orte ein Stück. *Sturnus vulgaris, Linn. Lycos monedula, Linn. | Gemeine Brutvögel (Bruszx). Corvus cornix, Linn. | er OVorvus corone, Linn. Ein Stück steht in ScuagLır’s Sammlung. Corvus corax, Linn. Horstet hier selten, wird jedoch oft beobachtet (BRUSER). Corvus Frugilegus, Linn. Gemein (Bruser). ä Pica caudata, Boie. Gewöhnlicher Brutvogel (Bruszk). Garrulus glandarvus, Linn. Häufiger Nistvogel. Nucifrega,caryocatactes, Linn. In den Gebirgswaldungen nicht selten. ®... traf einmal bei Vereskö im zeitlichen Frühjahr junge Vögel an, doch gelang es ihm niemals, ein Nest aufzufinden. Scansores. Gecinus viridis, Linn. Gecinus canus, Gm. | Dryocopus martvus, Linn. Picus major, Linn. | * Picus leuconotus, Bechst. Kommt vereinzelt in den Eichenwaldungen vor. Brusek bekam ihn im October 1868 von Balog. Picus medius, Linn. Picus minor, Linn. Picordes tridactylus, Linn. Kommt selten, aber doch nistend in den Gebirgswaldungen vor. In Brusek’s Sammlung befindet sich Häufige Brutvögel (Brusek). h Gemein (BRUSsEr). ein Exemplar aus Sumjätz (Mai 1872) und ScHasLik bekam von dieser Art ein Ei. Junz torquilla, Linn. \ __. Sitta . Meyer. } Bun Tichodroma muraria, Linn. Nach Angabe des ehemaligen herzogl. Coburg’schen Waldmeisters Joh. v. Wagner in Sumjatz erlegte Petenyi Mitte der 30-er Jahre vier Stück in Vernar; zwei weitere Exemplare wurden mehrere Jahre später auf BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER COMITATES. 161 dem Kirchthurme genannten Ortes erlegt und Wagner zuge- sandt. — Brusek und ScHaBLık machen von diesem Vogel keine Erwähnung. Certhia familiaris, Linn. Gemein (Bruser). Upupa epops, Linn. Häufiger Brutvogel (Bruser). Captores. Lanius excubitor, Linn. Je ein Exemplar in Bruser’s und ScHapLık’s Sammlung. Lanius minor, Linn. Brütet öfters und erscheint häufig am Zuge (BRUSER). *Lanius rufus, Briss. Zeigt sich selten. Sc#aguır’s und Bruser’s Samm- lung besitzt je ein Stück, letzteres aus Pädar, Mai 1868. Lanxus collurio, Linn. Gemein (Bruser). Muscicapa grisola, Linn. Häufig (Bruser). Muscicapa parva, Linn. Brütet nach Bruser und ScHapuik nicht selten. Museicapa luctuosa, Linn. Kommt nur am Zuge vor (Brusek). Muscicapa albecollis, Temm. Brütet hier häufig (Bruser). Bombyeilla garrula, Linn. Erscheint öfters am Zuge. * Accentor alpinus, Bechst. Nach Brusek wurden im Februar 1862 zwei Exemplare bei Muräny erlegt. ekanior modularis, Linn. Brutvogel (Brusex). Troglodytes parvulus, Linn. Gemein (Bruser). Cinclus aquaticus, Linn. Kommt in einzelnen Paaren als Brutvogel vor (BRUSER). Poecile palustris, Linn. Parus ater, Linn. Parus eristatus, Linn. Parus major, Linn. Paruscoeruleus, Linn. Acredula caudata Linn. (Gemein (BruseEk). Cantores. Regulus eristatus, Koch. Am Zuge gemein (Brusrk). Phyllopneuste sibilatrix, Bechst. Phylopneuste trochilus, Linn. Häufig brütend (Brusek). Phylopneuste rufa, Lath. | 1623 VICTOR R. V. TSCHUSI. * Hypolaus salicaria, Bp. Nistet hier nur manchmal (Brusek). *Aerocephalus palustris, Bechst. Kommt selten brütend und am Zuge vor (BRUSER). *Acrocephalus arundinacea, Naum. \ Brütet oft in der Umgebung " Acrocephalus twrdoides, Meyer. } (Bruser). *Locustella fluviatilis, M. u. W. Ein Exemplar wurde im September 1867 in Vizesret erlest "Oalamoherpe aquatica, Lath. *Calamoherpe phragmitis, Bechst. f Sylvia curruca, Linn. Sylvia cinerea, Lath. "Sylvia nisoria, Bechst. Nicht seltener Brutvogel (Bruszk). Sylvia atricapilla, Linn. Sylvia hortensis, auct. Merula vulgaris, Leach. Häufig (Bruser). Merula torquata, Boie. Häufig im Gebirge (Bruser). Turdus pilarıs, Linn. Häufig am Zuge (Brusek). Turdus viscivorus, Linn. Turdus musicus, Linn. * Turdus iliacus, Linn. Am Zuge (Bruser). * Monticola saxatilis, Linn. In ScuagLix’s Sammlung steht ein Stück aus der Muränyer Gegend; auf dem dortigen Schlosse hat die Steindrossel schon öfters genistet. Brusek besitzt sie aus Hunszö, wo sie gleichfalls brütet. Rutieilla tithys, Linn. Ruticilla phoenicara, Linn. Luscinia minor, Ohr. L. Br. Oft am Zuge (Brustr). * Luscinia philomela, Bechst. Brutvogel (Bruser). * 'yanccula leucocyanea, Ohr. L. Br. Selten am Zuge; befindet sich in beiden Sammlungen. Das Exemplar Brusexr’s ist den 14, April 1869 in Tamasi erlest. Dandalus rubecula, Bore. Gemeiner Brutvoget (Bruser). * Sasxccola oenanthe, Linn. | * Pratincola rubetra, Linn. Häufig (Bruskx). * Pratincola rubicola, Linn. | Motacılla alba, Linn. Motacilla sulphurea, Bechst. | Kommt öft vor (BRUSEr). Gemein (Brusek). h Gemein (BRUSsER). } Gemein (BRuser). h Häufig (Bruser). \ Brutvögel (Bruszk). BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER CGOMITATES. 163 *Budytes flavus, Linn. Häufig am Zuge, selten brütend. Anthus aquaticus, Bechst. Kommt vor (Bruszx). * Anthus pratensis, Linn. Gemein am Zuge (Bruser). * Anthus cervinus, Pall. Brusex erlegte ein Stück in Melegheey im Mai 1869. Anthus arboreus, Bechst. Häufiger Brutvogel (Bruser). * Agrodroma campestris, Bechst. In hiesiger Gegend häufig (Bruser). Galerida cristata, Linn. * Lullula arborea, Linn. Häufig brütend (Brusek). Alauda arvensis, Linn. | * Miliaria europaca, Swains., In der ganzen Gegend häufig brütend Emberiza citrinella, Linn. j (Bruser). *Schonicola scheniclus, Linn. Häufig am Zuge (Brusex). Passer montanus, Linn. | Passer domesticus, Linn. ‘ Gemeine Brutvögel (Bruser). Fringella coelebs, Linn. | Fringilla montifringilla, Linn. Am Zuge oft häufig (Brusex). Coccothraustes vulgaris, Pall. | Ligurinus chloris, Linn. | Gewöhnliche Brutvögel (Brusek). Serinus hortulanus, Koch. Ohrysomitris spinus, Linn. Brütet im Gebirge und erscheint am Zuge häufig in der Ebene (Bruser). Carduelis elegans, Steph. *Oannabina sanguinea, Landb. } *Linaria almorum, Ohr. L. Br. Erscheint manchesmal am Zuge Häufige Brutvögel (Bruser). (BRUSsER). Pyrrhula europaea, Vieill. , Brütet vereinzelt im Gebirge; am Zuge Lozxia curvirostra, Linn. inte; Columbae. Columba palumbus, Linn. | Columba oenas, Linn. Brutvögel. Turtur auritus, Ray. | 16% VICTOR R. V. TSCHUSI. Rasones. Tetrao urogallus, Linn. | Tetrao tetrix, Linn. Brutvögel, nicht selten. Tetrao bonasia, Linn. | Starna cinerea, Linn. ; 3 Häufig. Coturnix dactylisonans, Meyer. ge Grallae. *Oedienemus crepitans, Linn. Ein Stück steht in ScHaagnır’s Sammlung. * Eudromias morinellus, Linn. Ueber das Vorkommen und Brüten die- ses seltenen Regenpfeifers schrieb mir ‘Brusek Folgendes: «Der Mornell kommt in manchen Jahren auf dem Königs- berge vor und wurden dort schon mehrere — alle Anfangs Sommers — erlegt. Mich hat dies auf die Idee gebracht, dass er dort nisten müsse. Als ich dort — ich glaube im Jahre 1866 — mit Forsttaxations-Arbeiten beschäftigt war, machte ich einen Abstecher auf die Höhe. Unweit einer dort weidenden Schafheerde hörte ich das Pfeifen eines Regenpfeifers und sah auch denselben die Schafheerde -um- fliegen, deren Hirte eben im Begriffe war, einen Mornell zu rupfen, welchen er nach seiner Angabe auf dem Neste gefangen, während die Eier bereits ihren Weg in seinen Magen gefunden hatten. Dies Terrain, welches hier der Mornell in einer Höhe von 3500-5600’ bewohnt, ist nicht sehr felsig, aber öde und mit dürftigem Graswuchse bedeckt.» In Bruser’s Sammlung steht ein im Juni 1869 erlegtes Stück. Lange Zeit galt die «weisse Wiese» im Riesengebirge als der südlichste Brüteort des Mornells, bis Pfarrer Blas. Hanf ihn auf den Weitthaler Alpen (Ober-Steiermark) und Bielz im Zibinsgebirge (Siebenbürgen) als Brutvogel nach- wiesen. Durch Bruser’s Mittheilung ist nun auch das Brüten des Mornells für Ungarn nachgewiesen. * Aegvalitis minor, M. u. W. Steht in beiden Sammlungen, ist aber sel- ten. Das Bruser’sche Exemplar wurde im Mai 1869 in Rimaszecs erlegt. Vanellus crıstatus, M. u. W. Häufig (Brusex). BEITRÄGE ZUR ORNIS DES GÖMÖRER CGOMITATES. 165 Grallatores. Ciconia alba, Bechst. Brutvogel, am Zuge gemein (Bruser). *Orconia nigra, Linn. Selten; wurde 1863 in zwei Exemplaren bei Rimaszecs geschossen (BRUSsER). Ibis faleinellus, Vieill. Ein einziges Stück bekam Brusex am 6. Sep- tember 1872 von Rimaszecs. * Ardea cinerea, Linn. Brütet selten im Gebiete, ist aber häufigam Zuge (BRuSER). Ardea purpurea, Linn. Selten; ein Exemplar wurde im Sommer 1863 bei Balogh erlegt (Brusek). Ardetta minuta, Linn, Erscheint oft am Zuge (Bruser). * Ardea ralloides, Scop. Selten; Sommer 1835, Sajöer Thal (Bruser). *Nycticorax griseus, Strickl. Selten; drei Stück 1863 bei Rimaszees - erlegt (BRuser). * Botaurus stellaris, Linn. Einzeln am Zuge; den 14. April 1869 be Tomasi erlegt (Brusek). *Rallus aquaticus, Linn. Selten brütend, oft am Zuge (BRuser). Orex pratensis, Bechst. Häufiger Brutvogel (Bruser). Gallinula minuta, Pall. Selten; Brusek bekam den 23. April 1870 ein Stück von Rimaszecs. Gallinula porzana, Linn. Gemein (Bruser). Gallinula chloropus, Linn. Nicht häufig (Bruser). Fulica atra, Linn. Manchmal brütend, häufig am Zuge (Bruser). Scolopaces. *Numenius arguatus, Cuv. Selten am Zuge. In Bruser’s Sammlung steht ein Stück aus Rimaszees, 3. Juli 1870. Scolopax rusticola, Linn. Einzelne Paare nisten (BRuSER). *Gallinago scolopacina, Bp. Selten brütend, am Zuge gemein (Bruser). Gallinago major. Bp. Erscheint nur manchmal am Zuge (BrusEk). *Gallinago gallinula, Linn. Oefters am Zuge (BBusek). *Totanus calıdrıs, Linn. Oefters nistend (BRuSEk). *Totanus glottis, Bechst. Oft am Zuge (Brusek). *Totanus ochropus. Linn. Selten brütend, oft am Zuge (Brusek). *Totanus glareola, Linn. Manchmal brütend, oft am Zuge (Bsusek). 166 VICTOR R. V. TSCHUSI. Actitis hypoleucus, Linn. Brutvogel (Bruser). * Machetes pugnax, Linn. Selten am Zuge; Exemplare in beiden Samm- lungen. *Tringa alpına, Linn. Selten am Zuge ; steht in beiden Sammlungen. Anseres. Anser segetum, Meyer. Oft am Zuge (Bruszk). *Spatula clypeata, Linn. Wurde 1863 bei Rimaszecs erlegt (Brvser); Anas boschas, Linn. Oefters brütend, gemein am Zuge (Bruszk). * Anas acuta, Linn. Sparsam (BRuszk). Anas querguedula, Linn. Sparsam nistend, häufig am Zuge (Brusex). Anus crecca, Linn. * Anas penelope, Linn. * Fuligula nyroca, @uldenst. Ein Stück aus Jölsva, März 1867 (Brusek); auch in ScHABLIK’s Sammlung. Olangula glaucion, Linn. Rimaszecs, März 1869 (Bruser). Mergus merganser, Linn. Selten am Zuge; in beiden Sammlungen. h Oft am Zuge (Bruskk). Colymbidae. * Podiceps eristatus, Linn. In ScHaguır’s Sammlung. * Podiceps rubricollis, Gm. Oft am Zuge (Bruser). * Podiceps nigricollis, Sundew. Selten ; ein Stück — Rimaszees, 15. August 1872 — in Bruser’s Sammlung. * Podiceps minor, Gm. Im Winter 1866 bei Muräny erlegt (Bruser). Colymbus arcticus, Linn. Selten; Panyt, 28. Octaber 1869 (Bruszk). *Colymbus glacialis, Linn. Nach Scuaguıx in dessen Sammlung; viel- leicht das von Brusek erwähnte, im Winter 1866 oder 1867 bei Muräny erlegte Stück. Carbo cormoranus, M.u. W. Wurde nach Brusek einmal bei Rimaszees erlegt. Laaridae. * Lestris pomarina. Temm. Ein den 3. Januar 1872 bei Bäst erlegtes 5 Stück steht in Bruser’s Sammlung. * Xema ridibundum, Linn. Selten am Zuge (Bruser). F. GRUBER: DIE SEEVÖGEL DER FARALLONE-INSELN. 167 * XNema minutum, Pall. Wurde im April 1866 oder 1867 auf der Gran erlegt (BRUSEr). Villa Tännenhof bei Hallein, im Juni 1884. DIE SEEVÖGEL DER FARALLONE-INSELN. Von F. GRUBER. Jedenfalls bieten Frühjahr und Sommer die günstigste Gelegenheit namentlich von den beiden Gruppen die grössere der Farallone in allen ihren Einzelheiten genau kennen zu lernen, denn im stürmischen Wetter des Winters, eigentlich der Regenzeit, wo die Meereswellen mit heftig- ster Gewalt die Klippen umbrausen, ist es nicht rathsam, diese Inseln, die gegen 17 Seemeilen vom Hafen San Francisco in südwestlicher Richtung liegen, zu besuchen, indem diese von ihren vormaligen Urbe- wohnern, den riesigen Ohren-Robben, dem Seelöwen der Matrosen, und den kleineren Seehunden fast gänzlich verlassen sind; nur vereinzelte Robben und Seevögel verweilen an ihrem Standorte. Der Beobachter mag also die Jahreszeit selbst wählen, die ihm ein wirkliches Bild des «stillen Oceans» gewährt, wo derselbe, kaum von einem Luftzuge gefurcht, seine Spiegelglätte weit hin erstreckt und von der Anhöhe der Hauptinsel am nordöstlichen Horizont ein dem Auge so wohlthuendes Bild entwirft: dasin malerischer Schönheit sich dahin- ziehende Küstengebirge Galiforniens. Aber selbst da, wo man Ruhe wähnt, ist dennoch Leben. Zuwei- len, ihren Cours durch fontainenähnliches Ausspritzen des Wassers bezeichnend, kreuzen die grauen Walthiere rings um die Inseln, obgleich deren Vorkommen seit 25 Jahren seltener geworden. Vom Ende März zum April beleben sich die Inseln durch ankom- mende Schwärme verschiedener Seevögel. Selbst die von Süden zurück- kehrenden Land-Zugvögel suchen zeitweise einen Ruheplatz und ziehen nach kurzem Aufenthalt ihrer nördlichen Sommerheimat zu. Nicht weniger tragen die am westlichen Theil der Insel in grossen CGolonien lebenden Seelöwen während ihres Aufenthaltes vom April bis 168 F. GRUBER. October oder November dazu bei, durch ihr gewandtes Tauches, ihre Kampflust, um ihren gewählten Lagerplatz harlnäckig zu vertheidigen, wobei mitunter blutige Verwundungen vorfallen, ihr unheimliches Grunzen, Schnurren, Keuchen und Brummen die Inselgruppe zu beleben, und selbst während der Nacht wird das absonderliche Gebell ver- nommen. Ganz besonderes Interesse erregen vor allem die unzähligen Schaaren der Lummen, Murres genannt, Lomvia (Troile) Californica, Bryant. Diese bilden die Hauptmasse der Seevögel und sind über den grössten Theil der weissgrauen Zerklüftungen und bis zu einer Höhe von 340 Fuss auf der CGentralinsel verbreitet. Er Unmittelbar nach den Lummen folgen die Möven, Scharben, Larventaucher und Grilllummen oder Seetauben. Während die Möven (Larus occidentalis, Aud.) die westliche Möve, ferner Larus californicus, Lawr., auch Larus Heermannı, Cass., seltener einige andere, theils an Niederungen und an Abhängen brüten, wählen die Scharben meistens hochragende Riffe zu Nistplätzen. In langen Reihen zusammengedrängt erscheinen sie gleichsam als Zierde und Beherrscher ihrer Felsenwohnungen. Fast beständig während der Tageszeit zeigt sich das schwarmähnliche Durcheinanderfliegen und Umherschwirren der verschiedenen Gattungen der Seevögel, die sich der Insel ab- und zuwenden. Nach drei Jahren, bei meinem zweiten Besuche vom 6. bis zum 30. Juni 1562 und auch nach späteren wiederholten Besuchen schien die Menge der Seevögel sich nicht beträchtlich verringert zu haben, trotzdem dass eine organisirte Farallone-Eier-Gesellschaft (die aber jetzt nur mehr dem Namen nach besteht) seit vielen Jahren vom Mai bis zum Juni oder Anfangs Juli von 20 bis zu 25,000 Dutzend Lummeneier dort einsammelte und anfänglich zu 50 Cents das Dutzend und später zu 30 und 25 Cents auf dem Markte zu San Francisco verkaufte. Wenn die dazu bestimmten Eiersammler zehn zu fünfzehn Schritte von einander entfernt, ihre Arbeit beginnend, vorwärts drangen (wobei innerhalb acht Tagen abwechselnd ein anderer Platz zum Eiersammeln gewählt wurde), so entstand ein betäubender Lärm unter den mit unnachahmlichen schwirrenden und bodendreschenden Flügelschlägen der Seevögel, die wie ein fliehendes, gänzlich in Verwirrung gerathenes Kriegsheer einen nicht zu beschreibenden Eindruck ausübten. Die im DIE SEEVÖGEL DER FARALLONE-INSELN. 169 Tumult durcheinander Gedrängten vereinigen sich in dichte Massen, bis nach und nach jeder Zeit gewinnt, Füsse und Flügel im Wogen- drang dieser Vögelarmee als Ruder zu benützen, um nach gewaltsamem Vordringen sein Heil in der Flucht nach dem Meere zu suchen. Gegen Abend kehrten alle gefiederten Insulaner zurück, worauf ein millionenstimmiger Chor ertönte in immer wiederholten «Grrrh! Grrrh! Grrrh'», unter welchem die pfeifenden Stimmen der Grilllum- men und das grelle Geschrei der Möven sich erhob. — Ein Schuss dazwischen, und alle Vögel, plötzlich aufgeschreckt, erhoben sich wie dichte Wolken, worauf nach kurzer Zeit eine wahre Todtenruhe ein- trat, bis abermals die kreischenden Möven ihr Geschrei begannen, auch die Lummen und Scharben kehrten in geraumer Zeit zu ihren gewohn- ten Brutplätzen zurück, um ihre absonderliche Schnarrton-Unterhaltung bis zum späten Abend fortzusetzen. Folgen wir den Eiersammlern, nach- dem die Vögel verscheucht, so bietet sich ein höchst komischer Anblick so vieler nach allen Richtungen hin zerstreuter Lummeneier, da solche blos auf den nackten Felsen liegen, aber auch in Klüftungen und Höh- len sich aufsuchen lassen. Von hunderten, ja von tausenden solcher Eier sind kaum zwei aufzufinden, die in Farbe, Zeichnung, manchmal auch in Form einander ähnlich sind. So sind noch jetzt Lummeneier von 27 ”, bis 95 ”, Länge in Gruger’s Privatsammlung in Woopwarv’s Museum in San Francisco ausgestellt, auch ebenfalls sehr kleine von den grauen, schwärzlich getupften Eiern der Möven. | Die Lumme legt bekanntlich blos ein Ei, wenn beraubt später ein zweites und nach Schluss der Eiersaison brüten alle Vögel in ungestör- ter Ruhe. Die Möve legt drei bis vier Eier und baut ein einfaches Nest von trockenem Grase, welches sich auf einem niedrig gelegenen Theil der In- sel in hinreichenden Quantitäten vorfindet. Lunde, Larventaucher, auch Seepapageien genannt (Mormon cıirr- hata, Pall. Lunda eirrhata), Grilllummen (Uria columba, Pall.) und der hornschnäblige Lund ( Oeratorhina monocerata, Pall.) brüten in tiefen Löchern und bauen Nester von trockenen Gräsern. Jeder der erst- und letztgenannten Vögel legt nur ein Ei zur Brütezeit. Ihre Eier sind von weisser Farbe und das des Hornschnabellund nur um etwas kleiner. 170 F. GRUBER. Das Nest des letztgenannten Vogels lässt sich schwer aufsuchen, denn er gehört zu den scheuen und seltensten der Insel. Nur spät am Abend kommt er aus seinen fünf bis sechs Fuss tiefen Höhlen hervor, worin er sein Ei verbirgt, um im nahen Ocean sein Futter zu suchen, worauf er bei Anbruch der Dunkelheit zurückkehrt. Der Lumme ist sein unversöhnlicher Feind. } Am wohlgebautesten und zierlichsten sind die Nester der Schar- ben, und so künstlich mit buntfarbigen Seemoosen ausgeschmückt, dass die drei bis vier lichtgrünen, theils oft mit kalkartigem Ueberzug umgebenen Eier einen allerliebsten Contrast bilden. In seinen Nestern findet der Guriositätensammler weit passendere Exemplare als am fel- sigen Ufer, indem der Scharbe sich besonders dann bemerkbar macht, wenn er mit einer Beute solcher Seegewächse im Schnabel meilenweit sein Material herbei holt. Niedliche Eier sind die der Grilluminen, von weisser Grundfarbe, am dickeren Ende mit ringförmigen dunkelbraunen Punktirungen ein- gefasst. Gewöhnlich drei, seltener vier Eier liegen in einem Neste an schwer ersteigbarem Geklüft in Höhlungen. Es ist ein ununterbrochenes wechselndes Bild, jede Gruppe Vögel in ihren Bewegungen, Brutgeschäft und Suchen nach Futter zu beob- achten. Im Allgemeinen finden wir unsere ornithologischen Insulaner friedlich mit einander leben, jedoch fallen hin und wieder erbitterte Kämpfe vor, wenn eine Möve, Lumme oder Scharbe sich von seinem Nachbar verdrängt oder angegriffen sieht. Die Lumme stösst mit ihrem spitzigen Schnabel nur zu unverhofft der Möve eine Wunde in die Brust, denn die Lumme kennt nur zu gut die ewigen Raubgelüste der Möve, die diese nach ihrem Ei trägt; denn wo immer die Möve ein unbedecktes Ei erspäht, stürzt sie sich augenblicklich auf dasselbe herab, hastig mit dem Schnabel erfasst und aufwärts fliegend lässt sie es fallen, um mit wahrer Gier den Inhalt des zerbrochenen Bies zu verschlingen. _ Selbst die Möven befehden sich häufig, greifen einander wuthent- brannt an und beissen so tapfer drauf los, dass sie sich eine geraume Weile hin und her zerren, bis beide endlich ermattet ihre Zwistigkeiten einstellen. Bei dergleichen Gelegenheiten versammelt sich regelmässig ein Kreis ihrer Nachbarn, die durch übermässiges Schreien und Flügel- DIE SEEVÖGEL DER FARALLONE-INSELN. 171 schlagen der Kämpfenden angelockt, selben aber weder hilfreich noch abwehrend beistehen. Den Kürzeren jedoch zieht die Möve, wenn sie sich mit dem lang- hälsigen Scharben in Gefechte einlässt. Der Scharbe zieht seinen Hals zurück auf seinen Oberkörper und versetzt somit plötzlich seinem Geg- ner einen unverhofften und wohlgezielten Stoss, so dass die retirirende Möve keine weiteren Gelüste zur Fortsetzung des Kampfes zeigt. Larventaucher wissen aber am besten ihre scharfkantigen Schnä- bel zur Vertheidigung zu benützen. Am ruhigsten verhalten sich die kleinen Cassins, Krabbentaucher ( Ptycorhamphus aleutieus, Brandt.), wovon aber nur wenige hier brü- ten. Sie legen ein weisses Ei, etwas grösser als ein gewöhnliches Taubenei. Diese niedlichen Seevögel leben auch im Winter vereinzelt auf den Farallonen. Kormorane oder Scharben, darunter vier Arten, kommen zeitig im Frühjahr in nicht geringer Anzahl, ziehen aber, mit Ausnahme weniger, nach ihrer Brutzeit weiter. Diese vier Arten sind: Phalacrocorax dilophus, Sw. f « penicillatus, Heerm. a « violaceus, Gmel. _ a resplendens, Aud. (eineVarietät derVorhergehenden). Schaarenweise sitzen diese Scharben auf den höchsten Felsen- spitzen, ihre dunkelgrün schillernden Farben werfen im Sonnenlicht einen herrlichen Abglanz. Sie gehören zu den gewandtesten Tauchern und Fischfängern unter den Ruderfüsslern ; sie sind äusserst scheu und listig, aber auch boshaft und streitsüchtig. Ihre Fressgierde wird nur dann gestillt, wenn ihr ausgedehnter Schlund keine Fische mehr aufzu- nehmen vermag. Jeder Beobachter findet, dass diese Seevögel hier ihre eigenen Colonien bilden, mit Ausnahme weniger, die ihre Nester versteckt in Höhlungen anlegen. Zeitweise, und zwar vor oder nach ihrer Brutzeit, wählen weisse und braune Pelikane ( Pelecanus erythrorhynchus, mel. und P. fuscus, Linn.) die Inseln, um von da aus in den Fluthen des Meeres reichen Fischfang zu halten. Ihre Brutplätze sind die ausgedehnten schilfbe- wachsenen Ufer des Sacramento-Flusses, des Pulare und anderer ame- rikanischen Inlandseen. ) Zeitschrift f. Ornithologie. 12 179 - E. F. V. HOMEYER. Herr Nerva N. Wings, als erster Leuchthauswärter auf der Insel viele Jahre mit seinem Bruder dort stationirt, präparirte auf meinen Wunsch fast sämmtliche dort vorkommenden Gattungen Land- und Seevögel, wovon einzelne genannt werden mögen: Asio americanus Sharpe. Falco peregrinus, Gmel. Pandion carolinensis, Gmel. Halvaetus leucocephalus, Linn. Corvus carnivorus, Bartr. Aphelocoma calıfornica, Cab. Scolecophagus cyanocephalus, Wagl. Agelous gubernator, Coues. Sturnella magna, Linn. Selbst kleine Zugvögel, wie Drosseln, Meisen, verschiedene Sänger, Colibris u. dgl., auch Reiher, Pelikane, Taucher, Rallen, wilde Gänse, Enten und Seeschwalben wurden mir zu verschiedenen Zeiten durch meinen gütigen Freund Wines zugesandt. Nach mehreren Besuchen gelang es mir, reiche Naturaliensamm- lungen von den Farallone-Inseln zurückzubringen, aber der höchste Werth liegt darin, genaue Beobachtungen vorzunehmen, um diese Vogelwelt in Wirklichkeit kennen zu lernen. San Francisco, Cal., den 19. Mai 1884. ÜBER DEN JAHRESBERICHT (1882) DES COMITE’S FÜR ORNITHOLOGISCHE BEOBACHTUNGS-STATIONEN IN ÖSTERREICH UND UNGARN. Von E. F. von HomkEyer. Wie in so vielen Dingen, welche der Wissenschaft dienen und in das Leben eingreifen, verdankt auch hier die Förderung und das überra- schend günstige Gedeihen dieses Zweiges der Ornithologie sehr wesent- lich der Initiative Sr. k. k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen ÜBER DEN JAHRESB. DES COM. F. ORNITH. BEOBACHT. STATIONEN IN ÖST.-UNG. 173 Rudolf. Nicht allein die Zahl der Beobachter, auch die vielen sehr werth- vollen Mittheilungen geben dem Jahresbericht einen bedeutenden Werth. Ueberraschend ist die grosse Zahl der Beobachter in Böhmen (243) in der Gesammtzahl von 378 und man müsste glauben, dass auch hier mit- telbar die frühere Residenz Sr.k. k. Hoheit (Prag) nicht ohne Einfluss geblieben sei. Wenn nun dem gegenüber manche Provinzen auffallend zurückstehen, so ist dies sehr erklärlich durch die verhältnissmässige Neuheit der ganzen Angelegenheit. Es unterliegt ja keinem Zweifel, dass bei ferneren Arbeiten manche noch vorhandene Lücken ausgefüllt, sich vorhandene Kräfte einfügen und neue ausbilden werden. Immerhin ist der erste Bericht ein überra- schend guter und die Wissenschaft kann den Mitarbeitern und den Lei- tern Dank wissen. Möge es uns nun vergönnt sein, Einzelnes besonders zu be- sprechen. 1. Vultur monachus L. Ist als Brutvogel im südöstlichen Ungarn nicht selten, jedoch da nicht erwähnt, wohl aus Mangel eines Bericht- erstatters aus dortiger Gegend. 5. Milvus regalis. In einzelnen Localitäten Ungarns sehr zahlreich, an der Donau selten. 6. Milvus ater. Im ganzen Laufe der Donau von Wien bis zur serbi- schen Grenze sehr zahlreich. Lebt vorzugsweise von todten Fischen. 9. Erythropus vespertinus. Bei Gelegenheit der Reise Sr. k. k. Ho- heit Kronprinz Rudolf wurde im südlichen Ungarn nur ein Weibchen - — wohl auf dem Zuge — erbeutet, wahrscheinlich aus einer grösseren Gesellschaft. Die Wanderungen dieses Vogels sind noch sehr der Aufklärung bedürftig. Jedenfalls geht er im Osten weit nördlicher, als im Süden, so zieht er schon in Ostpreussen regelmässig im Frühjahr und Herbst durch und ist dort auch wahrscheinlich Brutvogel. Wohin aber die oft grossen Züge gehen, die man z. B. bei Genf beobachtet hat und woher sie kommen, ist noch nicht sicher bekannt, ebenso bei den Wanderern in den Südwestprovinzen Oesterreichs. 10. Hypotriorchis aesalon. Aus Dalmatien wird derselbe als Brut- vogel des Gebirges (Kolombatovic) aufgeführt. Dies ist um so wahrschein- licher, als für Griechenland dasselbe beobachtet ist. Interessant ist die Mittheilung des Herrn Baron Washington über das häufige Vorkommen 12* 17% E. F. V. HOMEYER. im Winter 1880, während dieser Falke in früheren Jahren gar nicht beobachtet wurde. 14. Falco laniarius. Dieser Falke geht wohl regelmässig als Brut- vogel bis in die Nähe von Wien und scheint in Ungarn nicht sehr selten. 15. Nis ıetus Bonellii. Scheint regelmässig in Siebenbürgen vorzu- kommen. (Leider wurde von dem erlegten Stück nichts aufbewahrt, um die Identität zu erweisen. Zwei junge Vögel wurden auch in Böh- men erlegt und befinden sich in der schönen Sammlung der Fürsten von Schwarzenberg. 19. Aquila pennata. Von Sr. k.k. Hoheit Kronprinzen Rudolf bei Wien erlegt. Auf der ungarischen Reise (1878) zweimal erbeutet. (Nistet.) 20. Aqurla naevia. Im südlichen Ungarn durchaus nicht selten brü- tend. Anmerkung. Es ist daher wahrscheinlich, dass auch Aquila clanga (Pallas) in Ungarn nicht nur auf dem Zuge, sondern auch als Brutvogel vorkommt. 21. Aquila imperialıs. Brutvogel in vielen Wäldern Südungarns. 23. Haliaetus albieilla. Nistet oft in den Wäldern der mittleren Donau und ist sehr zahlreich im Winter. 24. Circaetus gallicus. Auf der Donaureise (1878) fand Se. k. k. Hoheit Kronprinz Rudolf zwei Horste. 30. Oircus pallidus. Im Herbste 1883 ausserordentlich zahlreich in der Nähe von Wien vom Kronprinzen Rudolf beobachtet. 51. Cuculus canorus. Niemals habe ich so viele Kukuke gesehen, wie auf der ungarischen Reise in einem dichten Fichtenwalde des Banat und dennoch konnten dieselben den Prozessionsspinner nicht be- wältigen. 54. Coracias garrula. Wir trafen diesen prächtigen Vogel zahlreich auf dem Zuge bei der Rückfahrt von dem Keskender Walde. 61. Corvus corax. Auf derselben Fahrt erlegte Se. k. k. Hoheit Kronprinz Rudolf in einem kleinen Park neben einem Gutshofe ein Stück vom Neste. In den letzten Zeiten in Norddeutschland sehr selten. 62. Oorvus corone. Nur einmal sah ich auf der Samzen Reise ein Stück, und zwar vom Neste fliegend. 63. Corvus cornixz. Die ungarischen Nebelkrähen, welche ich im ÜBER DEN JAHRESB. DES COM. F. ORNITH, BEOBACHT. STATIONEN IN ÖST,-UNG. 17: ot Händen hatte, waren durchwegs etwas heller gefärbt, als die nord- deutschen. 88. Muscicapa parva. Nur einmal sah ich den kleinen Fliegenfän- ger in einem Walde der Ebene des südlichen Ungarns. Weiter wurde derselbe auf der Reise nicht bemerkt. 102. Aegithalus pendulinus. Von Brehm einmal beim Neste aufge- funden und erlegt. 116. Acrocephalus turdoides. Sehr zahlreich in den Sümpfen des südlichen Ungarns, aber unglaublich häufig beim Beginn unserer Rück- fahrt, als das Hochwasser ihn von seinen Brutplätzen vertrieben hatte und er in die kleinen Rohrwälder hinter den Dämmen flüchtete. 118. Locustella fluviatilis. In früherer Zeit sehr gewöhnlich in der Umgebung von Wien, soll dort aber auch jetzt nicht selten sein. 129. Sylvia nisoria. Wie überall, so auch in Ungarn, wählerisch in seinen Brutplätzen. 135. Turdus pularıs. Ist in Schlesien als Brutvogel nicht selten, baut gerne ein freistehendes grosses Nest, verhält sich aber, seiner son- stigen Gewohnheit zuwider, zur Brutzeit sehr stille, bis die Jungen das Nest verlassen haben. Die zigeunerartige Lebensweise (C. L. Brenn) die- ses Vogels hat die Meinung verbreitet, dass derselbe in stetiger Vor- rückung nach Süden begriffen sei; das ist aber nicht der Fall. Er kommt und geht, ohne dass es in den meisten Fällen dem aufmerksamsten Beob- achter möglich ist, die Gründe zu erforschen. 140. Monticola saxatilis. In den Vorbergen der Fruska-Gora Brut- 149. Luscinia minor. In den Vorbergen der Frusca-Gora sehr häufig, einzeln in den Wäldern an der Donau. Der Sprosser wurde auf unse- rer Reise (1878) nicht bemerkt. 152. Pratincola rubicola. Auf der Rückfahrt von einer Raubvogel- jagd im südlichen Ungarn einzelne gesehen. 158. Budyt:s melanocephalus. Die in grosser Zahl auf dem Zuge beobachtete schwarzköpfige Schafstelze ist wohl sicher der nordische B. borealis, die fast überall in Deutschland regelmässig auf dem Zuge vorkommt, auch wenn der mehr südliche B. melamocephalus bisher noch nicht soweit nördlich gefunden wurde. 166. Galerida eristata. Diese Art ändert vielfach local ab und es wäre wohl erwünscht, wenn die Beobachter die Färbung und Schna- 6) ..4! 176 LITERARISCHES. belform, sowie die Länge der (verkümmerten) Schwänze angeben muss- ten. Ausser Spanien habe ich übrigens — trotz der verschiedenen Varie- täten, in Europa keine zweite Art aufzufinden vermocht. 171. Phileremos alpestris. An der unteren Donau (Walachei und Dobrudscha) kommt sie in jedem Winter zahlreich vor und wird auch wohl öfter in Siebenbürgen, vielleicht auch in Ungarn zu finden sein. 175 und 176. Eimberiza cirlus und cia. Beide Arten sind im Litto- rale des Adriatischen Meeres häufig, jedoch weiter nördlich als Brutvö- gel immer nur sicher einzeln gesehen wurden. Vielleicht verhält es sich ähnlich, wie mit dem Gartenammer, der so oft unbemerkt bleibt, wenn man nicht auf den Gesang achtet und ihn kennt. 181. Plectrophanes calcaratus. Bei aller Hochachtung vor dem Beobachter musste ich doch an der Identität des beobachteten Vogels mit dieser Art zweifeln, schon wegen der Localität. 183. Passer montanus. In Ungarn sah ich ihn fast ausschliesslich in dem Raubvogelhorste des Waldes, selbst in den bewohnten Horsten von Aster palumbarnis. (Fortsetzung folgt.) LITER ARISCHES. I. JAHRESBERICHT (1882) des Comites für ornithologische Beobachtungs- Stationen in Oesterreich und Ungarn. Redigirt (unter Mitwirkung von Ad. Bachofen v. Echt, Dr. R. Blasius, Dr. Gustav v. Hayek, Aur. Kre- menic, Dr. Wilh. Niedermayer, Aug. v. Pelzeln, Dr. Wladisl. Schier und Dr. Joh. Jac. von Tschudi) von Victor Ritter v. TSCHUSI zu SCHMID- HOFFEN. Herausgegeben im Auftrage Seiner kaiserlichen wnd königlichen Hoheit der durehlauchtigsten Kronprinzen Erz- herzog Rudolf vom «Ornithologischen Verein» in Wien. 1883. gr. 8°. I AUls Vorliegendes Werk bringt die Resultate des ersten Jahres der Beobach- tungs-Stationen Oesterreichs und Ungarns, welche auf Anregung Seiner kais. königl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Kronprinzen Rudolf errichtet wur- den. Die in Wahrheit überraschenden Resultate, welche schon dieser erste LITERARISCHES. 177 Jahresbericht enthält, legen Zeugniss ab für den grossen Fleiss und für die unerschütterliche Ausdauer der Mitarbeiter. Der erste allgemeine Theil (p. 1—16) beschäftigt sich mit der Gharakte- ristik der Beobachtungs-Stationen; der zweite, systematische Theil bringt die auf die einzelnen Arten bezüglichen Beobachtungen. Bei jeder Art sind die in jedwedem Theile des Landes gemachten Beobachtungen vereinigt, wodurch man einen raschen Ueberblick erlangt. Die Zahl der beobachteten Vogel-Arten beträgt 347, woraus ersichtlich ist, dass das Werk dem vergleichenden Studium ein überaus grosses Material darbietet. M. A. B. MEYER. Ueber neue und ungenügend bekannte Vögel, Nester und Eier aus dem ostindischen Archipel im kön. zoologischen Museum zu Dres- den. Dem I. internationalen Ornithologen-Gongresse in Wien (7—14. April 1884) gewidmet. (Separatabdruck aus «Sitzungsberichte und Ab- handlungen der Gesellschaft Isis», 1884. Abh. 1.) Enthält folgende neue Arten : Urospizias sp. n.?, Spilornis asturinus, Geof- froyus timorlaoönsis, Eclectus Riedelii, Caprimulgus Faberi, Monarcha geelvin- kianus, Monarcha fusceseens, Monarcha buruensis, Poecilodryas minor, Geri- gone fulvescens, Graucalus lettiensis, Lalage Riedelü, Artamus Muschenbroeki, Rectes rubiensis, Pachycephala kebirensis, Pachycephala Riedeliü, Pachycephala Sharpei, Dicaeum Salvadorii, Myzomela n. sp. ? Philemon kisserensis, Philemon timorlaoönsis, Calornis eircumscripta, Ptilopus flavovirescens. Neue Varietäten: Urospizias approximans (V. H.) var. Halmaherae, Tri- choglossus Meyeri Wald. var. bonthainensis, Merops ornatus Lath. var. sum- baönsis, Monarcha inornatus (Garn.) var. kisserensis, Lalage timoriensis (S. Müll.) var. celebensis, Carpophaga pinon (Q. G.) var. rubiensis. Der Herr Verfasser bringt natürlich nicht allein eine trockene Beschrei- bung der aufgezählten Arten und Varietäten, sondern gibt zugleich genaue und ausführliche Daten über Vorkommen, Verbreitung, Nistung u. s. w. von zu- sammen 153 Vogelarten und vermehrt hiermit unsere ornithologischen Kennt- nisse in ausserordentlichem Maasse. Das Buch ist für jeden, der sich für die naturhistorischen Verhältnisse des ostindischen Archipels interessirt, geradezu unentbehrlich. M. * ANT. REICHENOW, Die Vögel der zoologischen Gärten. Leitfaden zum Stu- dium der Ornithologie, mit besonderer Berücksichtigung der in der Ge- fangenschaft gehaltenen Vögel. Ein Handbuch für Vogelwirthe. Il. Theil. Leipzig, Rittler, 1884. XIX und 456 S. gr. 8°. 178 LITERARISCHES. Das Erscheinen des ersten Theiles dieses Werkes habe ich bereits vor zwei Jahren mit Freuden begrüsst. Der zweite Theil, der erst vor wenigen Tagen die Presse verlassen, schliesst das Werk ab. Derselbe behandelt die Pa- pageien, Klettervögel, Sitzfüssler, Schwirrvögel, Schreivögel und Singvögel. Die Vorzüge des Werkes, nämlich aie ausserordentlich scharfe Charakteristik der Familien, Unterfamilien und Gattungen, sind hier in noch höherem Grade als in dem ersten Theile vorhanden, da in dem zweiten Bande die Baumvögel mit den unendlichen Reihen von Gattungen in den Ordnungen der Strisores, Clamatores und Oscines abzuhandeln waren. Mit vielem Geschick und schar” fem Blick für das Charakteristische der einzelnen Art hat es der Verfasser ver- standen, die von den Monographen oft in übertriebenster Weise zersplitterten Gattungen zu einen und für den systematischen Aufbau seiner Arbeit nutzbar zu machen. Wenngleich das von Reichenow gewählte System sich älteren anschliesst, so ist es doch hinsichtlich der Umgrenzung und Aneinanderreihung der Fami- lien und Gattungen durchaus neu und auf die eingehendsten Studien und Untersuchungen in zoologischen Gärten und Museen basirt. Die Descendenz- Theorie ist hier zum erstenmale für das System der Vögel verwendet worden. Und somit dürfte das Buch, besonders in systematischer Beziehung, trotz sei- nes populären Titels, das Recht wissenschaftlicher Kritik für sich in Anspruch nehmen. Auch der vorliegende zweite Theil enthält viele interessante Einzeln- heiten, so z. B. die Stellung der Gattung Todus in die Nähe von Prionites, die Vereinigung der Gattungen Jynx und Indicator zur Familie Indica’oridae, die Stellung der Madagascar-Formen Leptosomus, Gerbiastes und Atelornis zu den echten Tagnatten u. s. w. Von den circa 12000 bekannten Vogelarten werden ungefähr 2000 beschrieben und 100 Familien mit 68 Unterfamilien und 651 Gattungen werden charakterisirt. Die sämnitlichen europäischen, bezgl. west- lich paläaretischen Arten finden sich in dem Buche, so dass auch der Freund einheimischer Arten leicht die gewünschte Auskunft findet. Bei sehr arten- reichen Gattungen hat der Verfasser Schlüssel zum leichteren- Bestimmen der einzelnen Species gegeben. Das Reichenow’sche Werk ist nicht nur in Deutschland, sondern in der gesammten wissenschaftlichen Literatur das einzige, welches eine den Ansprü- chen wissenschaftlicher Gründlichkeit genügende und dem heutigen Stand- punkte der Ornithologie entsprechende Uebersicht der gesammten Vogelwelt bietet. Berlin. Herman Schalow. L. STEJNEGER : ORNITH. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREJNIGTEN STAATEN. 17% DIE WICHTIGSTEN ORNITHOLOGISCHEN PUBLIGATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN VOM 1. JANUAR 1883 BIS 1. MAI 1884. Von LEONHARD STEINEGER. ALLEN, J. A. — Note on Exeptions to the Law of Increase in Size North- ward among North American Birds. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883. pp. SO—89. «Geographical variation in size birds has been hitherto discussed chiefly in reference to those of North America, but that the law of decrease in size southward also holds for the birds of Europe and Asia is indicated beyond question, but not at present perhaps equally demonstrable.» ALLEN, J. A. and BREWSTER, William. — List of Birds Observed in the Vieinity of Colorado Springs, Colorado, during March, April and May, 1882. Bull Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 151 — Enthält viele wichtige systematische Erörterungen neben den faunisti- schen. Die technischen Notizen sind von Mr. Brewster. Er erneuert wieder Helmintophila celata obscura Ridgw., und charakterisirt als neu (p. 159): - Geothlypis trichas occidentalıs. BARROW,. W. B.:— Birds of the Lower Be Bull. Nutt. Orn. Club. 1883, pp. 82—94, 198—143; 198—212. Fortgesetzt in The Auk. 1884. pp. 90—30; 109-113. Die Beobachtungen, faunistische und biologische, stammen meistens aus der Umgebung von Concepcion del Uruguay. Als neu wurde beschrieben: Spermophila palustris 1883 p. 92 «Seems to resemble Sporophila bypoxantha (Cab) more than any other member of the genus». BELDING, L. — Catalogue of a Collection of Birds made near the Southern Extremity of the Peninsula of Lower California. — Edited by R. Ridgway. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 532—550 (Publ. March 21, 1883). Behandelt 100 Arten nebst 27 aus San Jose del Cabo und 5 aus Mira- flores. Mit vielen wichtigen Noten ven Ridgway, welcher eine Liste der Literatur, sowie einen Catalog derjenigen Arten (34), welche von Xantus in derselben Gegend gesammelt wurden, ohne von Belding gefunden zu sein, veröffentlicht. BELDING, L. — Second Catalogue of a Collection of Birds made near the Southern Extremity of Lower California. (Edited by R. Ridgway). Pr.ThS: Nat. Mus. 1883, pp. 344—352 (Dec. 27. 1883). Erster Catalog op. cit. V. pp. 532—549."Sehr wichtig. BICKNELL, P. — A Study of the Singing of our Birds. The Auk 1884, pp. 60—71; 126—140. 180 L. SIEJNEGER. Interessante Bemerkungen über den Gesang der Vögel von New- York. BREWSTER, W. — On a Collection of Birds lately made by Mr. F. Stephens on Arizona. (Goncluded from vol. VII. p. 212). Bull. Nutt. Orn. C1. 1883. pp. 2136. Mit zahlreichen kritischen Notizen. Als neu wurde beschrieben: Qalli- pepla squamata castanogastris, p. 34.: «J' similis C. squamata, sed colore in toto magis plumbeo: capitis lateribus et vertice obseurioribus; macula ferrugineo-castanea in abdomine. 2 dissimilis, pallidior ac sine macula castanea.» BREWSTER, W. — Holböll’s Red-Poll (Aegiothus linaria holboelli) in New England. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 95—99. Ist Acanthis linaria rostrata (Coues). Cfr. Stejneger, «Notes on the Genus Acanthis» The Auk 1884. BREWSTER, Willlam. — On an apparently new Gull ode Eastern America. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 214—219. With figure. Larus kumlieni. «Similis L. glaucescenti, sed minor; magis candidus; pennis candidioribus; colore atro (offenbar ein lapsus calamı; die Farbe in der Beschreibung ist richtig angegeben als «slate gray») in remigibus angustiore ac magis distincto a partibus candidioribus». Type No. 762925, U. S. Nat. Mus. «Length 24°00; wing 16'95; tail 6°'65» inches. «Habitat. Cumberland Souned... migrating south in winter...» «Were it not for obvious (?) considerations I should suspect that the bird might be a hybrid between glaucescens and leucojterus». Mr. Brewster deutet an, dass diese neue Art vielleicht dieselbe ist als Bruch’s chalcopterus (1855), (Lichten- stein’s Name ist nur ein Museum-Name); ich bemerke nur, dass es ke'nem Zweifel unterliegt, dass Bruch’s chalcopterus 1855 (J. f. ©. 1855, p. 282, n. 21) dasselbe ist wie sein glaucescens 1853 (op. eit. 1853. p. 101, n. 13). Auf p. 218, in der Note wird gesagt, dass die Jungen von glaucescens (Bruch 1855 =glaucopterus Bruch 1853) lichter sind als die von argen- tatus; dies ist nicht correct; sie sind ım Gegentheil viel dunkler. COOKE, W. W. and WIDMANN, O. — The Ridgway Ornithological Club, of Chicago, Nlinois, U. S. A. — Bulletin Nr. 1. Bird Migration in the Mis- sissippi Valley, p. 37. (Publ. Dec. 1883.) Giebt gleichzeitige Observationen aus zwei Stationen ım Mississippi-Thale, St. Louis, Mo. und Jefferson, Wis. Mit meteorologischen Notizen und Be- schreibung der Localitäten. Ein freudiger Beweis des erwachenden Interesses für die Vogelzugfrage, welche jetzt ein Comite der «A. O. U.» ın Händen genommen hat. CORY, Chas. B. — Descriptions of New Species of Find from au Domingo. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 94-95. Neu beschrieben: Contopus frazarı; Sayornis dominicensis; Myiarchus ruficaudatus: Strix dominicensis. CORY, C. B. — The Beautiful and Curious Birds of the World. ORNITHOLOG. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN. 181 Dieses in sieben Lieferungen publieirte Luxuswerk, dessen Einband allein 95 Dollar kostet, wurde 1883 beendet. Es-repräsentirt auf 20 Tafeln in Atlas-Folio (21>27 inch.) zehn Arten Paradiesvögel, die ausgestorbenen und aussterbenden Didus ineptus, Camptolaimus labradorius, Pseudogry- phus californieus, Alca impennis und Apteryx australis, sowie fünf andere Arten. Nur zweihundert Exemplare wurden gedruckt. CORY, C. B. — Descriptions of Several New Birds from Santo Domingo. The Auk 1884, pp. 1—5. Als neu werden beschrieben Ligea palustris und Hirundo sclateri. Eine eolorirte Abbildung von Ligea palustris und Detailconturen der neuen Ge- nera sind beigegeben. Ligea (oder wie es in Ibis Aprilheft 1884 corrigirt wird : Ligia) ist schon anderwärtig vergeben. CORY, C. B. — The Birds of Haiti and San Domingo. Published for the Author by Estes and Lauriat, Boston, U. S. A. Part. I. 1884. Der Verfasser, welcher werthvolle Sammlungen aus den westindischen Inseln zusammengebracht hat, beabsichtigt nach und nach die einzelnen Inseln monographisch darzustellen. Diese dankbare Aufgabe fing er mit seinen «The Birds of the Bahama Islands» an und das jetzige Werk wird genau in derselben Form bearbeitet und herausgegeben. Santo Domingo ist von allen Antillischen Inseln die am meisten or- nıthologisch unbekannte. Es ist daher das vorliegende Werk von grossem Interesse, und wird es noch lange andauern, bis die Vögel dieser herr- lichen Insel erschöpfend behandelt werden können. Das vorliegende erste Heft, in quarto und schön auf gutem Papier ge- druckt, behandelt die Subfamilien Turdinae bis Pitylinae und ist von sechs handcolorirten Tafeln begleitet, welche leider nicht nummerirt sind. Fol- sende Arten sind abgebildet: Mimoeichla ardesiaca (ardosiacea Vieill.); Nest mit Eier von derselben; Ligea palustris (dieselbe Abbildung, wie in «The Auk» Nr. 1); Hirundo sclateri; Myiadestes montanus; Spindalus multicolor. Was die Abbildungen anbelangt, so muss leider bemerkt wer- den, dass es umso besser ist, je weniger man von ihnen spricht. Die Farben sind jedoch ziemlich getreu und die Zeichnung bedeutend überlegen. COUES, E. — Ornithophilologicalities. The Auk 1884, pp. 49—58 und pp. 140—1453. Eine Antwort auf Merriam’s Kritik seiner «Check-list» in denselben Num- mern. Wichtig, weil sie die zahlreichen Berichtigungen und Zusätze zum «Check-list» zusammenstellt. COUES, E. — Key to North American Birds, Containing a Goneise Account of Every Species of Living and Fossil Bird at present known on tlıe Continent North of the Boundary Line between Mexico and the United States, inelu- ding Greenland. Second Edition, Revised to Date, and Entirely Rewritten : with which are incorporated General Ornithology: and Outline of the 1893 : L. STEJNEGER. Structure and Classification of Birds; and Field Ornitholoey: a Manual of Gollecting, Preparing and Preserving Birds. Dies ist der lange Titel der eben publicirten zweiten Ausgabe von Coues’ wohlbekannter «Keyy, mit welcher seine ausgezeichnete «Field Ornitho- logy» vereinigt worden ist, während die früheren Einleitungscapiteln zu einer «General Ornithology» ausgearbeitet sind. Die Beschreibungen der einzelnen Arten sind detaillirter als die der ersten Ausgabe, und eine synoptische Uebersicht der Arten jeder Gattung beigegeben. Der Text ist reichlich mit Holzschnitten versehen, die aber von sehr ver- schiedenem Werthe sind. Unter den besten wird der europäische Leser viele alte Bekannte aus Brehm’s Thierleben wiederkennen. Während so den angehenden amerikanischen Ornithologen, Amateuren und den Sammlern ein Handbuch gegeben ist, dessen Gleichen in Europa noch ein Desideratum bleibt, lässt sich wohl die Frage stellen, ob es nicht praktischer gewesen, wenn die drei Theile auch separat erschienen wären. Das Buch ist nicht mehr ein «Field Ornithology» geblieben. Ein kleiner, compacter, handlicher Band, welcher im Handkoffer gepackt, mit auf die Excursionen genommen werden kann, ist noch immer von Nöthen, eine Lücke, die aber bald gefüllt sein dürfte, wenn ich nicht fälschlich unter- richtet bin. ° | COUES, Elliot and PRENTISS, W. — Avifauna Columbiana: being a List of Birds ascertained to inhabit the District of Columbia ete. Bullet. U. S. Nat. Mus. No. 26. Washington 1883. — 133 pp. and 4 maps. Es ist dies eine zweite Auflage derselben Liste, welche im 1862 ım «Annual Report of the Smithsonian Institution for 1861» pp. 399—4921 publieirt wurde, mit Hinzufügung der meisten seit der Zeit in der Um- gebung von Washington gefundenen Arten, einschliesslich den von Jony («Field and Forest» 1877, pp. 191—193) bekannt gemachten. Neu und interessant für hiesige Ornithologen sind die Schilderungen der verschie- denen Sammelplätze der Umgebung sowie die beigegebenen Karten. Als eigenthümliche Ausstattung einer Localfauna erscheinen eine Anzahl zum grossen Theil nicht gelungener Holzschnitte. Das Heft wurde nicht vor April 1884 publicirt, obwohl auf dem Titelblatt 1883 zu finden ist. GEFFRIES, J. Amory. — Notes on an Hermaphrodite Bird. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 17—21. Mitt Abbild. «The bird (Pipilo chlorurus) was shot by Mr. Brewster, at Colorado Springs, on May 16, 1882. In plumage it resembled females of the species, but on dissection to determine the sex, both an ovary and a testicle were found; the one on the left the othor on the right side... The ovary was entirely normal in position and .appearance .... The testicle... was in its usual position on the right side, and was perfectly distinet from either the kidney or suprarenal body. Through the outer tunie a few convulutions could‘be seen... the testiele did not present the slightest resemblance to a modified right ovary; the true nature of the gland was undoubted.» ORNITHOLOG. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN. 183 JEFFRIES, J. A. — The Epidermal System of Birds. Pr. Bost. Soc. Nat. Hist. XXI. pp. 203—940, pll. IV—VI. (Dec. 1883). Bekämpft die Lehre der Homologie von Schildern,-Federn und Haaren. Der Bau der reifen Feder ist nicht berücksichtigt, weil wohl bekannt, da- gegen die übrigen epidermalen Anhängsel. JONES, Genevieve E. and SHULZE, Eliza J. Misses. — Nlustrations of the Nests and Eggs of the Birds of Ohio. With Text. Circleville, Ohio. Von diesem grossen Prachtwerk, herausgegeben von zwei Damen, von denen die eine (Miss Jones) leider starb, gleich nachdem die erste Lie- ferung der Oeffentlichkeit übergeben worden war, erschienen Lieferung 14 und 15 Anfangs des Jahres 1883, wodurch die Tafeln bis auf Nr. XL\V. fortschritten. JOUY, Pierre Louis. — Ornithological Notes on Collections made in Japan from June to December, 1882. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 273—318. (Dec. 13—97, 1883). Wichtiger Beitrag zur Kenntniss der Avifauna Japans. Verfasser sam- melte auf der Mittel-Insel und drang weit ins Innere ver. Schöne Samm- lungen aus Fuji-yama, dem höchsten Gebirge Japans und aus der Provinz . Shinshiu wurden an das National-Museum in Washington gesendet. LAWRENCE, G. N. — Characters of a New Species of Pigeon of the Genus Engyptila, from the Island of Grenada, West Indies The Auk, 1884, pp. 180—181. Engyptila wellsii «bears no resemblance in coloration to any other member of the genus». 2 Oberseite matt oliven-grün, Oberkopf und Nacken dunkelbraun, Stirn weisslich; Kinn weiss, Vorderhals und obere Theil der Brust röthlich hirschfarben, übrige Unterseite rahm-weiss; Schnabel schwarz, Füsse lebhafi carmin. Länge 10'25, Flügel 6, und Schwanz 4 inch. MERRIAM, A. €. — The Coues Lexicon of North American Birds. The Auk 1884, pp. 36—49. Eine Kritik des philologischen Theiles der zweiten Ausgabe von Goues’ Check-list. MERRIAM, €. Hart. — Breeding of the Harleguin Duck (Histrionicus minutus) Bull. Nutt. Orn. Club. 1883, p. 220. s Wiederholt eine in New Foundland gehörte Aussage, nach welcher dieser Vogel in hohlen Baumstämmen brüten soll (2). Als Verbreitung der Art wird die eircumpolare arctische Zone und einige Theile der «boreale Province of the North Temperate Realnus» angegeben. Uns scheint er ein ent- schieden borealer Vogel zu sein, welcher im. Norden Europas und West- Sıbiriens fehlt. NELSON, E. W. — Birds of Bering Sea and the Arctic Ocean. Cruise of the Revenue-Steamer Corwin in Alaska nd the N. W. Arctie Ocean in 1881. Notes and Memoranda: Medical and Anthropological; Botanieal; Ornitho- logical. — Washington : Government Printing Office. 1883, pp. 55—11S8. 1S4 L. STEJNEGER. Die vier Tafeln des ornithologischen Theiles sind von R. Ridgway ge- zeichnet und repräsentiren: Ciceronia pusilla; Motacilla ocularıs; Lanius eristatus juv.; Eurynorhynchus pygmaeus. Eine sehr nützliche Arbeit, welche die verschiedenen Daten der ge- sammten Gegenden zusammenstellt. Der Verfasser sammelte selbst mehrere Jahre in Alaska. Ein wenig mehr Kritik wäre wünschenswerth gewesen, speciell in der Behandlung der altweltlichen Formen. NELSON, E. W. — Brief Diagnoses of two New Races of North American Birds. The Auk, 1884, pp. 165—166. Die neuen Rassen sind benannt : Picoides tridactylus alascensis und Astur atricapillus henschawi. Letztere wird von Ridgway als identisch mit seinem A. atricap. striolatus betrachtet. NUTTING, C. C. — On a Collection of Birds from Nicaragua. Edited by R. Rıdgway. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 372—410 (Publ. Dee. 99. 1883 — April 11, 1884). re Wichtig. Interessante Beobachtungen der Lebensweise. Ridgway hat viele technische Bemerkungen und Beschreibungen. Als neu sind beschrieben: Geothlypis bairdi Nutting; Oryzoborus nuttingii Ridgw. ; Contopus depres- sirostris Ridgw.; Grallaria intermedia Rıdgw. aus Costa Rica; Porzana leucogastra Ridgw. Für den «Oryzoborus funereus Sel.?» schlägt Ridgway len Namen O. salvini falls distinct. RIDGWAY, R. — Notes on three Guatemalan Birds. The Ihis 1883, pp. 43— 43. RIDGWAY, R. — On some Remarkable Points of Relationship between the American Kingfishers. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, pp. 59—60. «The American Kingfishers, so far as knovn, comprise six species, all belonging to the genus Ceryle. These six species fall into there very distinet groups, each distinguished by a particular style of coloration, and com- posed of two species, one of which is an almost exact miniature of the other.» RIDGWAY R. — Geographical Variation in Size among Certain Analidae and Gruidae. Bull. Nutt. Orn. Cl. 1883, p. 62. RIDGWAY, R. — Catalogue of a Collection of Birds made in the Interior of Costa Rica by Mr. C. C. Nutting. P. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 493—502. (Publ. Febr. 28, 1883.) Behandelt 32 Species von dem Vulcar Irazü und 33 Arten aus der Um- gehung von San Jose. RIDGWAY, R. — Great International Fisheries Exhibition. London, 1883. — United States of America. — C. Catalogue of the Aquatic and Fish-eating Birds exhibited by the United States National Museum. — Washington: Government Printing Office. 1883, p. 46. Phalacrocorax dilophus albocillatus Ridgw., p. 27. RIDGWAY, R. — Description of a new Warbler from the Island of Santa ORNITHOLOG. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN. 185 Lucia, West Indies. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 595—526. (Publ. March 21, 1883.) Dendroeca adelaidae delicata, «Differing from-D. adelaidae, from Porto Rico, in very much more intense yellow superciliares and lower parts, the former much broader (occupying the whole of the forehead, except a central line), more decided plumbeous of the upper parts, more distinet black mark on sides and fore part of the crown, larger size, and other partieulars.» RIDGWAY, R. — Description of a Supposed New Plover from Chili. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 526—527. (Publ. March 21, 1883.) Asialites albidipectes. RIDGWAY, R. — On the Genus Tantalus Linn. and its allies. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 550—551. (Publ. March 21. 1883.) Schlägt vor das Genus Tantalus Linn. (Typus T. loculator) zu theilen und von den altweltlichen Formen, mit 7. ibis als Typus, unter dem Namen Pseudotantalus abzutrennen. RIDGWAY, R. — Description of a New Petrel from Alaska. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 656—658. (Pubi. June 26. 1883.) Oestreluta fisheri «probably the handsomest of the genus, belongs to the delicately-formed, slenderbilled group which includes Oe. cooki (Gray), Oe. gavıa (Forst.), Oe. desolata (Gm.), and Oe. defillipiana (Gigl. et Salvad.} It is apparently most nearly allied to the last named.» RIDGWAY, R. — Descriptions of some Birds supposed to be undescribed, from the Commander Islands and Petropaulovski, collected by Dr. Leonhard Stejneger, U. S. Signal Service. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. I90— 96. (June 23. 1883.) Beschreibt als neu: Haliaetus hypoleucus, Acrocephalus dybowski (=A. ochotensis Midd.?), Anorthura pallescens, Hirundo saturata (= H. tytleri Jerd., R. B. Sharpe in litt.), Anthus stejnegeri, «f new» (=A. gustavi). RIDGWAY, R. — Notes upon some Rare Species of Neotropical Birds. The Ibis 1883, pp. 399—401. RIDGWAY, R. — On the probable Identity of Motacilla ocularis Swinhoe and M. amurensis Seebohm, with remarks on an allied supposed Species, M. blakistoni Seebohm. Pr. U. S. Nat. Hist. 1883, pp. 144—147. (Oct. 5. 1883.) Neu hinzugekommenes Material hat Herrn Ridgway überzeugt, dass die zwei erstgenannten Arten wirklich verschieden sind, dass aber M. blakiston. mit M. amurensis zusammenfällt. RIDGWAY, R. — Descriptions of some New Birds from Lower California, col- lected by Mr. L. Belding. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 154—156. (Oct. 5. 1883.) Als neu werden beschrieben Lophophanes inornatus cineraceus; Psaltrii parus grindae; Junco bairdi. RIDGWAY, R. — Anthus cervinus (Pallas) in Lower California. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 156—157. (Oct. 5. 1883.) 186 L. STEJNEGER. Ein Exemplar dieser palaearchischen Art wurde von Belding in San Jose del Cabo, am 26. Januar 1883 erlegt. RIDGWAY, R. — Note on Merula confinis (Baird). Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 158—159. (Oct. 5. 1883.) Zwei Exemplare aus Lower California, gesammelt von Belding, beweisen die Stabilität der genannten Art, deren Type-Exemplar bisher das einzig bekannte war. RIDGWAY, R. — On a new Carpodectes from South-western Costa Rica. The Ibis 1884, pp. 27—28. pl. 11. Carpodectes antioniae mit einer schönen Abbildung v. J. Ridgway, dem Bruder des Ornithologen. RIDGWAY, R. — On some Costa Rican Birds. with Descriptions of several Supposed New Species. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 410—415. (Publ. Aprıl 11. 1884.) Die neuen Arten sind: Lanio melanopygius, Empidonax viridescens, Pit- tasoma michleri zeledoni. RIDGWAY, R. — Notes on some Japanese Birds related to North American Species. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883, pp. 368—371. (Publ. Jan. 1884.) RIDGWAY, R. — Deseription of Some New North American Birds. Pr. Biol. Soc. Washingt. Il. pp. 89—95. (Read Febr. 23; Extras printed Apr. 10, 1884.) 1. Parus atricapillus turneri; 2. Psaltrıparus minimus californicus; 3. Colaptes mexicanus saturatior; 4. Myiarchus mexicanus magister ; 5. Myiarchus lawrencei olivascens; 6. Pedioecetes phasianellus campestris; 7. Lophortix californicus brunnescens; 8. Phalacrocorax dilophus albo- ciliatus. RIDGWAY, R. — Description of a New American Kingfisher. Pr. Biol. Soc. Soc. Washingt. II. pp. 95—96 (As above). Ceryle superciliosa stictoptera. «Similar to C. superciliosa, but outer webs of secondaries conspicously spotted with white (in three transverse rows) and with the white on the rectrices much more extended.» «Hab. Yu- katan; also, presumably, other parts of Southern Mexico and Guatemala.» RIDGWAY, R. — Note on Psaltriparus grindae, Belding. Pr. Biel. Soc. Wa- shingt. II. p. 96. (As abore.) RIDGWAY, R. — Note on the Generic Name Calodromas. Pr. Biol. Soc. Wa- shingt. II. p. 97. (As above.) Schlägt den Namen Calopezus vor, anstatt Calodromas Sel. et Salv., welcher schon in 1832 an eine Coleopteran-Gattung vergeben wurde. RIDGWAY, R. — A Review of the American Crossbills (Loxia) of theL. eur- virostra Type. Pr. Biol. Soc. Washingt. II. pp. 101—107. (Read March 8, Extras printed April 28, 1884). Beschreibt als neu: Loxia curvirostra bendirei, «differing from L. eurvi- rostra americana in decidedly larger sizev. Hab. «Chiefly the western mouı:- tain region of the United States, from Colorado to Oregon and California». „ >» 4 ORNITHOLOG. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN. 187 Für die japanesische Unterart schlägt er den Namen L. curvirostra Japo- nica vor. RIDGWAY, R. — Note on the Anas hyperboreus Pall., and Anser albatus Cass. Pr. Biol. Soe. Washingt. II. pp. 107—108. (As above.) Zeigt, dass diese Namen derselben Form angehören. Der Name der öst- lichen, grösseren Form wird daher künftighin «Chen (or Anser) hyper- boreus nivalis (Forst.) sein. RIDGWAY, R. — Remarks on tlıe Type Specimens of Museicapa fulvifrons Giraud, and Mitraphorus pallescens, Coues. Pr. Biol. Soc. Washingt. Il. pp. 108—110. (As above.) Unterscheidet 1. Empidonax fulvifrons (Gir.), östlich von den Rocky Mountains; 2. E. f. pallescens (Coues) von der Westseite derselben (re- birgskette, und 3. E. f. rubieundus (Cab.) aus Mexico. RIDGWAY, R. Note Regarding the Earliest Name for Carpodacus haemorrhous (Wagler). Pr. Biol. Soc. Washingt. II. pp- 110—111. (As above.) Der älteste Name ist Carpodacus mexicanus (Müll.) RIDGWAY, R. — Siehe auch unter Belding und Nutting. SHUFELDT, R. W. — Observations upon the Osteologie of Podasoeys monta- nus. Journ. Anat. and Physiol. XVII. pp. S6—102, pl. V. Eine osteographische Monographie, wesentlich beschreibend, gelegentlich vergleichend. STEARNS, W. A. — Notes on the Natural History ‘of Labrador. Pr. U. S. Nat. Mus. 1883. pp. 111—123. (August 1. 1883.) Gibt an, dass Somateria v. nigra ist «abundant in large flocks in spring», keine Exemplare scheinen aufbewahrt zu sein (t!). STEJNEGER, L. — Remarks on the Systematie Arrangement of the American Turdidae. Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp. 449—483. With 35 euts. (Publ. Feb. 13, 1883). Begründet die neuen Genera: Ridgwaya, Typus Turdus pinicola (eine aus gezeichnete Gattung, charakterisirt durch den überaus kurzen Tarsus, die sehr verlängerten und spitzigen Flügel, den merkwürdig kurzen Gonys, die eigenthümliche Färbung und steht den Sialien viel näher als den Dros- seln); Eutomodestes, Typus M. leucotis Tsch. (zu den Ptilogonatiden ge- hörig); Cossyphopsis, Typus Turdus reevei Lawr. (speciell charakteristisch ist der ausgeschnittene Schwanz). Es ist später nachgewiesen worden (Ibis 1882), dass Turdampelis Less. für die Cichlopsis Cab. fälschlich ver- wendet wurde. STEJNEGER, L. — Contributions to the History of the Commander Islands. No. 1. — Notes on the Natural History, including Descriptions of new Cetaceans. Pr. U. S, Nat. Mus. 1883: pp. 58—89. (June 20—23. 1883.) Ornithologische Bemerkungen auf p. 60 und pp. 65---74. Phalaerocorax perspicillatus Pall. wird als ausgestorben betrachtet, und Thalassonetus pelagicus (Pall.) als nur zufälligerweise vorkommend auf der Bering Insel. Zeitschrift f. Ornithologie. 13 188 L. STEJNEGER. Ist ein vorläufiger Bericht über die Beobachtungen und Sammlungen des Verfassers während der ersten fünf Monate seines Aufenthaltes auf den Commander-Inseln. STEJNEGER, L. — Dendrocopos purus, a New Species of Wood pecker from Kamtschatka. The Auk, 1884, pp. 35—36. Dybowsky’s Pieus major kamtschaticus (Bull. Soc. Zool. Fr. 1883, p. 368) hat die Priorität von ein paar Wochen. Nachdem wir aber schon einen Picus kamtschatkensis haben, wird kamtschaticus wohl zu unterdrücken sein. STEJNEGER, L. — Diagnoses of New Species of Birds from Kamtschatka and the Conunander Islands. Pr. Biol. Soc. Washingt. 1. pp. 97-99. (Read February 93, 1884, Extras printed April 10, 1884.) Die neuen Arten sind: Pica camtschatica ; Corvus grebnitskn (Corvus beringianus (Dyb.) hat die Priorität von ein paar Monaten); Alauda bla- kistoni; Dendrocopos immaculatus; Lagopus ridgwayi. D. immaeulatus «is Picus kamtschatkensis of Taczanowski (1882), but not of Bonaparte (1854), whose type specimen came from Okotsk, and not from Kamtschatka. Bo- naparte’s bird is, in every respect, a typical D. pipra and the name P. Kamtsch. consequently an unconditional synonym of the Siberian form.» STEJINEGER, L. — On Changes in Ornithological Nomenclature. — A Reply to Critics. The Auk, 1884, pp. 114—1920. Antwort auf zwei Kritiken (die eine in «The Bull. Nutt. Ornith. Club» 1883, p. —, die andere in «The Ibis» 1883, p. —) seinen Aufsatz: «On RER . (Pr. U. S. Nat. Mus. 1882, pp.). Vertheidigt spe- ciell den neuen Genus-Namen Plecrophenax. STEJNEGER, L. — On the Genus Acanthis. The Auk, 1884, pp. 145—156. Eine kritische Uebersicht der Gattung basirt auf die Untersuchung von mehrern hundert Exemplaren. STEJNEGER, L. — Analecta Ornithologica. The Auk, 1884, pp. 166—173. Der gemeinsame Titel einer Reihe kleineren Aufsätze von vermischtem Inhalt: I. The Oceurence of Turdus aliciae in the Palaearcetic Region. ll. On the earliest available name of the American Tillark : Anthus pen- silvnnicus (Lath.) statt A. ludovicianus (Gniel.). III. A brief Review of the Synonymy of the Genus Compsothlypis (=Parula). Enthält eine kleine Note von Ridgway, in welcher er CGompsothlypsis gutturalis und super-. ciliosa als eine neue Gattung Oreothlypsis mit ersterer als Typus abtrennt. IV. On the earliest available Name of the Cardinal Grosbeak : Gardinalıs ruber (Scop.) statt C. virginianus Bp. V. More «®rnithophilologicalities», einige Zusätze und Berichtigungen zu Coues’s «Check-listv (Siehe unter Coues). Diese bilden die «erste Series». * Es muss hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass vom 1. Januar 1884 der «Bulletin of the Nuttall Ornithologiecal Club» in «The Auk» über- gangen ist, dem Organ des neugebildeten «American Ornithologists Union». Jetzt, wie vorher, steht Prof. J. A. Allen der Redaction vor. ORNITHOLOG. PUBLICATIONEN AUS DEN VEREINIGTEN STAATEN. 189 Das wichtigste literarische Ereigniss in der nordamerikanischen Ornitho- logie wird in diesem Jahre das Erscheinen der zwei letzten Bände von dem berühmten Werk von Baird, Brewer und Ridgway «A History of the Birds of Nordamerica» sein; ein Werk, von welchem die drei ersten, die Landvögel enthaltenden Bände schon vor zehn Jahren publieirt wurden. Es wird alle Ornithologen, europäischen nicht weniger als amerikanischen erfreuen zu hö- ren, dass die Wasservögel Ende Juli d. Jahres dem Publicum zugänglich sein werden. Der erste Band (Waldvögel und einige Gattungen der Lamellirostren) ist schon seit einigen Tagen fertig. Das langersehnte Werk ist eine wahre Augenweide wegen der schönen Ausstattung und den überaus zahlreichen, für das Buch speciell hergestellten Holzschnitten, während die Namen der Ver- fasser allein schon etwas Vorzügliches erwarten lassen. Der Titel dieses Bandes lautet: Memoirs of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Vol. XII. — The Water Birds of North America. By S. F. Baird, T. M. Brewer and R. Ridgway. — Issued in continuation of the Publication of the Geological Survey of California, J. D. "Whitney, State Geologist. Vol. I. — Boston, Little, Brown and Gompany. 1884. 4-to. pp. XII+537. «Habent sua fata libelli» gilt auch von diesem Werke. «The Water Birds of North America» ist erstens 2. und 3. Band von Coopers «Birds of Califor- nia», dann 4. und 5. Band von «A History of North American Birds», dann 12. und 13. Band von den «Memoirs of the Gomparative Zoology» und endlich 1. und 2. Band für sich selbst. Der technische Theil ist von Ridgway und das fast zehnjährige Manu- seript womöglich bis auf den heutigen Tag vom Verfasser selbst bearbeitet. Brewer selbst beendigte den biologischen Theil nur eine kurze Zeit vor sei- nem Tode; es war ihm also nicht vergönnt seine Arbeit selbst bis auf die Gegenwart zu ergänzen und zu berichtigen, was manche Lücken und möglichen Fehler erklären und entschuldigen wird. Die äussere Ausstattung ist das Vorzüglichste, was America in dieser Richtung hervorgebracht hat. Als ein empfehlenswerther Zug mag erwähnt sein, dass die colorirten Köpfe im Text der einzelnen Species angebracht sind und nicht auf besondere Tafeln. Wir gratuliren der ornithologischen Welt zu diesem Ereignisse! Es be- weist recht überzeugend, dass «die Baird’sche Periode» der nordamerikanischen Ornithologie noch nicht zu Ende ist! Fr 190 EINGEGANGENE SCHRIFTEN. An die Redaction eingegangene Schriften. THE AUK a quarterly. Journ. of Ornithology. 1884. Vol. I. No. 2. (April). Dr. R. BLASIUS, Erster internationaler Ornithologen-Congress in Wien vom 7—14. April 1884. (Sonderabdr. aus der «Monatschrift des Deutschen Verein zum Schutze der Vogelwelt»). Prof. Dr. WILH. BLASIUS, Ueber eine kleine Sammlung von Vögel aus Java. (Separatabdr. aus dem 3. Jahresbericht des Verein für Naturwissensch. zu Braunschweig.) — Ueber die letzten Vorkommnisse des Alca impennis. (Sep.-Abdr. aus d. Ver. f. Naturw. zu Braunschweig. III. Jahresb. f. 1881/82 und 1889/83. — Ueber wahrscheinlich schon von den eingebornen Sammlern und Jägern ausgeführte Fälschungen von Vogelhälgen aus Eeuador. (Ver. f. Naturw. zu Braunschweig. Ill. Jahreshb. für 1881/82 und 1884/83.) — Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Gelebes. 1883. (Separatabdr. aus Cab. Journ. f. Ornith. 1883. April-Heft.) -— Vögel von Borneo, im Südosten der Insel gesammelt von Herrn F. J. Grabowsky. (Aus den Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. 1883.) — Ona collection of Birds from the ıisle of Geram made by Dr. Platen in Novemb. and Decemb. 1881. (From the Proc. Zool. Soc. London. Nov. 28, 1882.) Be — und AD. NEHRKORN, Dr. Platen’s ornithologische Sammlungen aus Amboina. 1882. (Aus den Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1882.) SPIRIDION BRUSSINA, Anomalien der Ornis Croatica. Aus der Sammlung des zoologischen National-Museums in Agram. (Sep.-Abdr. aus Nr. 4 der Mittheil. des Ornith. Ver. in Wien. 1883.) MODESTO BOGDANOW, Conspectus Avium imperii Rossiei. Faseieul I. St.- Petersbourg. 1884. 4°. W. EAGLE CLARKE, Field-Notes from Slavonia and Hungary with an Anno- tated List of the Birds observed in Slavonia. (The Ibis. No. VI. April. 1884.) — On the Oceurence of Oestrelata haesıtata m Hungary. (The Ibis. 1884. p-202983 W. W. GOOKE and OTTO WIDMANN, Bird migration in the Mississippi Val- ley, The Ridgway Ornithological Club of Chicago, Bulletin No. 1. 1883. Decemb. x Dr. ©. FINSH, Ueber Vögel der Südsee, Wien 1884. 8°. N. S. GOSS, A Catalogue of the Birds of Kansas. Published under the direction of the executive council. Topeka, Kansas 1883. 8°. K. G. HENKE, Hahnenfederige Hennen. Zur Erläuterung der von mir der . Orn. Ausstellung zu Wien im April 1884 ausgestellten Objecte. Diesden 1884. 8°. 14 ‚EINGEGANGENE SCHRIFTEN. 191 VI. JAHRESBERICHT (1882) des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands.. (Separatabdr. aus CGabanis Journal f. Ornithologie. Jahre. 1884. ou, VICTOR RITTER ‚v. TSCHUSI zu SCHMIDHOFFEN, I. Jahresbericht (1882) des CGomites für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn. Wien 1883. 8. MICHEL MENZBIER, Revue Comparative de la Faune Ornithologique- des gouvernements de Moscou et de Toula. 1883. Grfl. DZIEDUSZYCKY'sches Museum in Lemberg. Vögel. 1880. 8°. A. B. MEYER, Ueber die Färbung der Nestjungen von Eclectus (Wagl.) (Aus der Zeitschr. f. wıss. Zoologie. XXXVI. Heft I. 1882.) — Ueber den Xanthochroismus der Papageien. Szunesbe könig]. Bat Akad. Wiss. zu Berlin. 1882. XXIV. — Ueber neue und ungenügend bekannte ‚Vögel, Nester und Eier aus dem Ostindischen Archipel im königl. zool. Mus. zu Dresden. Dem I. inter- nationalen Ornithologen-Gongresse in Wien (7-14. April 1884). (Separ.- Abdr. aus «Sitzungsberichte und Abhandlungen des Gesellschaft Isis. 1884. Abh. 1.) Prof. Dr. AUG. v. MOJSISOVICS. Erster Nachtrag zur «Ornis» von Bellye und Därda. Graz 1884. (Separatabdr. aus den «Mittheilungen des naturwiss. Verein f. Steiermark». 1883.) — Exeursionen im Bäcs-Bodroger und Baranyaer Gomitat im Sommer 1883. Graz, 1884. (Separatabdr. aus den «Mttheil. der naturwiss. Verein für Steiermark» 1883.) AUGUST MÜLLER, Die Ornis der Insel Salanga, sowie Beiträge zur Ornitho- logie der Halbinsel Malakka. Naumburg a/S. 1882. ROBERT RIDGWAY, Descriptions of some new North-American Birds. Description of a New-American Kingsfisher. Notes on Psaltriparus grindae, Belding. (From the proced. of the Biolog. Soc. of Washington, vol. II. 1882—84..) — A review of the American Crossbills (Loxia) of the L. curvirostra type. Note on the Anas hyperboreus, Pall., and Anser albatus, Cass. Remarks on the type specimens of Museicapa fulvifrons, Giraud, and Mitrephorus pallescens, Coues. (From the Proc. of the Biolog. Soc. of Wa:hington, vol. II. 1883—84.) LEONHARD STEJNEGER, Dendrocopus purus, A new species of woodpecker from Kamtschatka. The Auk. 1884. p. 35. — Diagnoses of new species of Birds from Kamtschatka and the comman- der Islands. (From the Proc. of the Biolog. Soc. of Washington, vol. I. 1882— 84.) — On changes in ornithological nomenclature a reply to erities. (From «the Auk». Vol. I, No. 2. Apr. 1884.) — Notes on the Genus Acanthis. (From «the Auk» 1884.) — Analecta ornithologica. (From «the Auk» 1884.) 192 EINGEGANGENE SCHRIFTEN. L. STEJNEGER, Er lanius exeubitor L. og. Lanius major Pall. distinkte eller ei? (Sep. Archiv for Mathem. og Naturvidenskab. B. V. 3 Heft. Kristiania.) — Andet Bidrag til Vestlandets ornithologiske Fauna. — Zweiter Beitrag zur Ornithologie Madagascars. (Sep. Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Christiania. 1880.) — ÖOutlines > 00 19 os a Nm Dt . Eclectus Riedelüi Meyer juv. von Timorlaut. . Eos reticulata ( Müll.) juv. von Timorlaut. . Neopsittacus euteles (T.) von Timorlaut. . Sauropatis australasiae (V.) var. minor Meyer n. var. von Timorlaut. . Caprimulgus macrurus Horsf. von Timorlaut. . Leptotodus tenuis Meyer n. g. et n. sp. von Neu-Guinea. . Microlestes arfakianus Meyer n. g. et n. sp. von Neu-Guinea. . Gerygone bimaculata Meyer n. sp. von Neu-Guinea. . Graucalus timorlaoönsis Meyer n. sp. von Timorlaut. . Corvus latirostris Meyer n. sp. von Timorlaut. . Pachycephala aflinis Meyer n. sp. von Neu-Guinea. 19. « Schlegelit Ros. von Neu-Guinea. « sp.? von Neu-Guinea. « Sp. 2 (« « « jobrensis Meyer von Omka. . Hypochrysia sagitta ( Rchb.) von Nord-Peru. . Oxypogon Stübelii Meyer n. sp. von Nord-Golombien. . Acestura Bombylius ( Rehb.) von Peru. . Lophornis sp.? von Quito. . Panychlora Poortmani ( Bourc.) von Peru. . Chlorostilbon Stübelvi Meyer n. sp. von Bolivien. . Cinnyris Henkei Meyer n. sp. aus dem Ostindischen Archipel. . Myzomela n. sp.? von Ceram. 4. Zosterops incerta Meyer n. sp. ? . Pitta Vigorsii Gld. von Timorlaut und Dammar. . Turdinus sepiarius (Horsf.) von Java. . Geocichla schistacea Meyer n. sp. von Timorlaut. . Hypsipetes squamiceps (v. Kittl.) von Boninsima. . Hypsipetes sp. ? von Ost-Indien. . Pycnonotus analis (Horsf.) var. alba von Borneo. . Ptilopus lettiensis (Schl.) von Timorlaut. . Macropygia timorlaoensis Meyer n. sp. von Timorlaut. . Macropygia sp.? von Aru. . Spilopelia tigrina (T.) von Timorlaut. 13a” 196 A. B. MEYER: 35. Oedicnemus grallarius ( Lath.) von Timorlaut. 36. Ardea Novae Hollandiae Lath. von Timorlaut. 37. Sterna melanauchen T. von Timorlaut. Dresden, 10. Juni 1884. Sp. 1. Eclectus Riedelii Meyer. Ein zweites rothes Exemplar von Timorlaut mit über und über grünen Federn (s. Isis 1884, 16). Auch SHarpr bildet ein ähnliches ab (Gouro : B. N. G. pt. 16 1884). Die häufige Wiederkehr so grün gefleck- ter rother Exemplare von Timorlaut ist auffallend. Eine ganz befriedi- gende Erklärung solcher Kleider wird erst dann vorliegen, wenn Zucht- versuche gelingen, oder wenn eine grössere Anzahl Exemplare von Nestvögeln vorliegen. Sp. 2. Eos reticulata (Müll.). Junge Exemplare von Timorlaut haben das Schwarz der Oberseite (der Flügeldeckfedern, der Schwingen und des Schwanzes) fahlbraun, ebenso die Ohrdecken nur mit schwacher Andeutung des Blau. Sp. 3. Neopsittacus euteles (T.). Timorlaut (Rıepver). Neuer Fundort für diese Art. | Sp. 4. Sauropatis australasiae (V.) var. minor Meyer n. var. Timorlaut (Rırper). Die Exemplare von Timorlaut, welche Inselgruppe ein neuer Fundort für die Art ist, sind kleiner als mir vorliegende Exemplare von Sumba; sie haben ferner einen dunkleren Kopf und die Ohrfedern glän- zend schwarz statt blaugrün. Australasiae kommt ausserdem auf Lom- bok, Timor und Wetter vor. Long. tot. 170 ”,, al. 72 -76, caud. 50—52, rostri culm. 37—38, tarsi 11 4, gegen ca. 195, 83—87, 56—61, 40—49 und 19—13 bei Sumba-Exemplaren. ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 197 Sp. 5. Capıimulgus macrurus Horst. Timorlaut (Rıeper). Neu für diese Inselgruppe. Gen. nov. Leptotodus Meyer. (dert; zart, Todus nom. propr.) Leptotodus nov. gen. ex fam. Muscicapidarum, rostro mediocri multo depresso, lato, apice emarginato et paullum uncinato, tomiis pa- rum eurvalis, setis mollibus armato ; alis longis rotundatis, remige prima mediocri, secunda longiora, secundariis equali, tertia, quarta, quinta et sexta longissimis subzequalibus; cauda mediocri subrotundata, rectricibus extimis utrinque brevioribus; pedibus parvis gracillimis. Sp. 6. Leptotodus tenuis Meyer n. sp. (Tafel IX, Fig. 2.) Supra brunnescenti olivaceus, capite paullum obscuriore; fronte, loris, annulo periophthalmico genisque plus minusve rufescentibus; subtus, subalaribus, tibiis, subcaudalibusalboflavis; cauda alisque fuscis, ‚remigum rectricumque pogonüs exteinis olivascenti marginatis; alis duabus fasciis alboflavis ornatis; rectricibus duabus mediis brunnes- ‘centibus; maxilla pallide brunnescenti, apicem versus obscuriore, man- dibula clara; pedibus pallide brunneis. Long. tot. 95 ”%,, al. 52, caud. #1, tarsi 14 ”%,; rostr. long. 10, alt 3, lat. Acdı my... Hab. Amberbaki, Nova-Guinea (LAGLAIZE). | Der Schnabel hat etwas Todus-artiges, ist dem von Orchilus auricularis (V.) von Brasilien sehr ähnlich in Grösse und Gestalt, nur ist die Firste etwas scharfkantiger als bei Orchilus. Zehen und Krallen sehr zierlich; die zarte Färbung erinnert einigermaassen an unsere Laubsänger. Auf dem Schwanze schwache Schattenbinden. Be Gen. nov. Microlestes Meyer. (nızp6; klein, Anseis Räuber.) Microlestes nov. gen. ex fam. Muscicapidarum. Rostro mediocri, multo depresso, latissimo, tomiis rectis, culmine elevalo, setis paucis ‚armato; narium fossibus elongatis; alis longis acutis, remige prima RER 198 ! A. B. MEYER: brevissima, secunda multo breviore quam tertia; tertia paullo breviore quam quarta, quarta, quinta, sexta et septima longissimis fere subsqua- libus; cauda mediocri, rectrieibus extimis utrinque paullo brevioribus ; pedibus mediocribus. Sp. 7. Microlestes arfakianus Meyer n. sp. Mas. — Supra obscure olivaceus, cauda brunnescenti; alis fuseis, primarium pogoniis externis pallide brunnescentibus, secundarium .olivaceo limbatis ; subtus albescens, pectore vix brunnescenti, corporis lateribus olivascenti tinctis; subcaudalibus pallide flavo-brunnescenti- bus; subalaribus pallide olivaceo-flavescentibus; alis subtus griseo- fuseis, pogoniis internis albescenti marginatis; tibiis olivaceis; rostro brunneo, pedibus griseo-albescentibus. Long: tot, ca 100 %,, al. 53, caud. 40, rostri 1%—13, tarsi 17—18 %,. Hab. Warmendi, mont. Arfak, Nova-Guinea (LA6LA1zE). Ein männliches Exemplar (mit defecter äusserster Schnabelspitze). Von ziemlich unscheinbarem Ansehen, Hauptfärbung matt olivengrün, Unterseite ziemlich weiss, nur der Schwanz zeigt etwas lebhafteres Braun, mit sehr schwach angedeuteter dunkleren subapicalen Querbinde, auf den mittleren Federn ausserdem Schattenbinden. Der Schnabelform wegen liess sich diese Art in keine der bekann- ten Gattungen stellen. Diese Schnabelform gleicht sehr derjenigen von Crateroscelis von Neu-Guinea und Umgebung (Starpe Cat. VII, 590), ist aber etwas länger und flacher. Sp. 8. Gerygone bimaculata Meyer n. sp. Fem. — Supra pallide griseo-brunnea, frontem versus rufescens; subtus alba, pectore rufescenti, corporis lateribus brunnescenti tinctis; alis fuscis, remigibus anguste albescenti marginatis, subalaribus et subcaudalibus albis; cauda fusca cum faseia lata subapicali nigra notata, rectrieibus, duabus mediis exceptis, macula subapicali alba, valde con- spicua in pogonio interno notatis, reetricum ultima in pogonio externo ” quoque; rostro pedibusque nigris. Long. tot. 84 ®,, al. 48—51, caud. 34—35, rostri 7°5, tarsi 15 ”%n. Hab. Montibus Arfak. Nova-Guinea (LAGLAIZE). Zwei Weibchen. Steht ruficollis Salv. (Orn. pap. Il, 105) nahe zZ } ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. -199 allein es ist unmöglich sie zu identifieiren trotz des gleichen Fundortes. Die Unterschiede sind diese: Die äusserste Schwanzfeder hat auch auf der Aussenfahne einen deutlichen langen weissen-Fleck, weshalb ich die Art bimaculata nenne; ausserdem fehlt die umschriebene Zeichnung des Kopfes, wie sie SALVADORI |. c. und Suarpe (Cat. IV, 220) schildern, ganz; endlich ist die Kehle und der Vorderhals weiss, nicht röthlich, es erscheint nur eine bräunlich überlaufene Brust auf der sonst ganz weissen Unterseite. Sp. 9. Graucalus timorlao&nsis Meyer n. sp. TaromReRie, 1F2j/sin er. i \ Graucalus G. hypoleuco Gld. simillimus, sed pectore albo distin- guendus. Supra cinereus, fronte alba, loris et regione suboculari nigres- centibus; subtus albus; remigibus fusco-cinereis albo limbatis; rectri- eibus duabus mediis fusco-cinereis, reliquis nigrescentibus, plus minusve albo limbatis; rostro pedibusque nigris, N Long. tot. 935 %,, al. 140-145, caud. 108—113, rostri culm. 25 94, tarsı 11 19 9. Hab. Timorlaut (Rırper). Steht hypoleucus (Sauvaporı: Orn. pap. II, 136), welcher in be- nachbarter Gegend vorkommt, nahe. Die 2 vorliegenden Exemplare sind wahrscheinlich Weibchen. Die Oberseite ist zart grau, ein wenig ins Bläuliche ziehend, dem Bürzel zu etwas heller. Bei hypolencus ist die Unterseite blassgrau, bei ttimorlaoensıs rein weiss. Die Secundär- schwingen haben aussen breite weisse Ränder, welche bei zusammen- gelegten Flügeln fast einen Längsstreif bilden. Die mittleren Schwanz- federn dunkelgrau, etwas kürzer; die äusserste an der Aussenfahne grau, der weisse Rand scharf abgesetzt, Spitze weissgrau; die nächst- folgende hat nur eine hellere ca. 8 ”/, lange Spitze. Schwingen auf der Unterseite innen Ireit weiss, scharf abgesetzt, gerandet. Sp. 10. Corvus latirostris Meyer n. Sp. Corvus €. orru similis, sed rostro ad basim latiori. Supra nigro-coerulescens; subtus, alis, tectricibus alarum, pri- mariis caudaque plus minusve virescenti tinctis; plumarunı parte . 200 A. B. MEYER: basali albı; plumis gutturis elongatis, lanceolatis; rostro pedibusque nigris. Long. tot. 440 ”,, al. 300, caud. 180, rostri culm. 60, tarsi 57 "4. Hab. Timorlant (RıEper). . Diese Form steht orru ( Müll.) ausserordentlich nahe, unterscheidet sich jedoch durch den an der Basis auffallend breiten Schnabel, welcher ca. 4 ”/, breiter als hoch ist, nämlich 26 ®,, breit und 22 hoch, ein ' Verhältniss, welches bei keiner anderen verwandten Art vorkommt. Ausserdem unterscheidet sie sich von orru durch blaueren Mantel und grünlicheren Schiller aufden übrigen Theilen. Von ©. enca ( Horsf.) von Celebes durch längeren Schnabel, Flügel, Schwanz, durch glänzende Unterseite, welche matt ist bei enca, und bläuliche und grünliche Fär- bungen der Oberseite, welche bei enca, gleichmässig violet ist. Bei enca ist der Schnabel auch breiter als hoch an der Basis, jedoch nicht mehr als 2 m/,. Mit Ü. validissimus Schl., welche Art Scuater (P. Z. S. 1883, 51 u. 195) von Timorlaut aufführt, hat das mir vorliegende Exemplar Nichts zu thun, da validissimus einen viel längeren Schnabel hat und graue Färbungen aufweist. Von C. coronoides V. H. von Australien, dern laterostris auch nahe zu stehen scheint, unterscheidet er sich in Färbung und Grösse. Sp. 11. Pachycephala affinis Meyer n. sp. Ich beschrieb (Sitzungsb. d. Wiener Akad. 69, 392. 187%) s.n. P. affinıs ein Weibchen vom Arfak-Gebirge auf Neu-Guinea, von welchem ich später (l. c. 70, 128. 1874) vermuthete, dass es identisch sei mit dem Weibchen von soror Scl., dessen Männchen Dr. SCLATER kurz vorher (P. Z. S. 1873, 692) beschrieben hatte, welche Abhandlung, als ich affinis beschrieb, noch nicht gedruckt vorlag. Sarvaporı hat später (Orn. päp. II 224. 1381) gemeint, dass diese affınıs fem. von mir das Weibchen von ScuueerLu Ros. sei. Dieses ist jedoch nicht der Fall. Wie mich eine grössere Serie beider Arten überzeugt, ist mein affınıs- Weibchen in der That gleich soror fem. und fällt der von mir gegebene Name daher für dieses Exemplar fort. Dagegen beabsichtige ich ihn wieder aufzunehmen für 2 Weibchen einer Pachycephala vom Arfak-Gebirge, welche bei genauen Studium zu keiner bekannten Art zü stellen sind. Eines erbeutete ich selbst im ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 201 Juli 1883 und hatte es bis dahin für ein Schlegelüi-Weibchen gehalten, das andere stammt aus den Sammlungen LAcrAıze’s von Hattam. Supra brunnescenti olivacea, capite obscure griseo, paullum brun- nescenti tincto, fronte clariore; mento, gula et pectore summo sordide albis, torque pectorali pallide brunnescenti griseo ; gastıeo, abdomine, corporis ateribus et subcaudalibus sulphureis, axillaribus et subalaribus clarioribus; alis et cauda fusco-brunneis, remigum et rectricum pogoniis externis olivaceo limbatis; alis subtus fusco-griseis, remigum pogoniis interne albescenti marginatis; rostro pedibusque nigris. Long. tot. 130 ”,, al. 75, caud. 55, tarsi 19, rostri 13 ®%,. Hab. Montibus Arfak. Nova-Guinea (MEyEr, LAGLAIZE). Diese Beschreibung ist diejenige des von LagLaıze gesammelten Exemplares, das meinige weicht ein wenig hiervon ab, und ich kann nicht ganz ausschliessen, dass es nicht einer anderen Art angehört; doch sind die Unterschiede zu gering, um eine Trennung an der Hand dieses Exemplares zuzulassen. Sie bestehen in Folgendem: Mein Exemplar hat die Oberseite ein klein wenig heller gefärbt, die weissliche Färbung der Kehle ist nicht scharf gegen die Brust abgesetzt, so dass hier eine Binde entstünde, sondern sie geht allmählich in das Graubräunliche der Brust über, welches überhaupt weiter auf den Bauch herabsteigt; ferner ha- ben die Innenränder der Schwingen einen schwach gelblichen Anflug; auch in der Grösse findet eine kleine Differenz statt. Long. tot. 140 ”%,,, al. 77, caud. 58°5, tarsi 195, rostri 12°5 "m. P. affinis fem. unterscheidet sich von P. Schlegelii fem. in fol- gender Weise : Bei letzterer reicht das schmutzige Weiss der Kehle nicht so weit herab, die dunkleren Ränder der Federn bieten ein etwas gewell- tes Ansehen, die graue Färbung der Brust ist dunkler und weniger bräunlich, reicht nicht so weit herab und geht in ein grünliches Oliven- gelb über, während dieses Gelb bei affınis ein reines Schwefelgelb ist; ferner ist die Oberseite bei Schlegelüi mehr olivenfarbig, der Kopf mehr ins Bläuliche ziehend, die Ohrdecken von der Kopffärbung wenig ver- schieden, während sie sich bei afinis durch Braun deutlich absetzen. Ausserdem differiren die Dimensionen: bei Schlegelüi sind die Flügel, der Schwanz und die Tarsen länger, der Schnabel kürzer und zwar: al. 79—82 ”/,, caud. 60—62, tarsi 22—22°5, rostri 11 "mn. P. aflinis fem. unterscheidet sich von soror Sel. fem. in folgender Weise: Letztere hat einen breiteren Schnabel; ferner beginnt die 902 ; A. B. MEYER: olivengelbe Färbung gleich unter dem Weiss der Kehle; endlich ist die Grösse von soror viel bedeutender: al. 87 ”,, caud. 685, tarsi 21, rostri 14 9. Das unbekannte Männchen von aflinis hat wahrscheinlich eine weisse Kehle und Oberbrust vor einem schwarzen Brustband. Sp. 12. Pachycephala Schlegelii Ros. Zwei junge weibliche Exemplare (Laeraıze, Arfak) haben mehr oder weniger Rostbraun am Kopf, Nacken, Bürzel und an den Flügeln. Wohl Reste des Jugendkleides. Suarpe (Cat. VIII, 197) erwähnt dasselbe von P. soror Scl. Sp. 13. Pachycephala sp.? Ein junges Männchen von Hattam, Arfak-Gebirge, Neu-Guinea (LacLA1ze) ist mit keiner bekannten Art zu identifieciren, aber unaus- gefärbt. Oberseite einfarbig olivengrün, Kopf etwas dunkler mit einigen rostrothen Federspitzen am Hinterkopfe, ebenso rostfarbig sind die Flügeldecken und die kleinen Tertiärschwingen. Stirn hell olivenfar- big. Unterseite von der Kehle ab unrein weiss, ein wenig ins Gelbliche spielend, mit grauen Wellenlinien. Brust unbestimmt bräunlichgrau. Uebrige Unterseite weisslich mit einigen gelben Federn. Unterschwanz- deckfedern schön gelb. Axillaren und Unterflügeldecken rein weiss. Flügel und Schwanz wie bei Schlegelü. Long. al. 82 ”,, caud. 66°5, tarsi 22, rostri 11 y,. Sp. 14. Pachycephala sp.? Ein weibliches Exemplar von Hattam, Arfak.-Gebirge, Neu-Guinea (Lacraıze), welches P. soror Scl. nahe steht, aber nicht genau mit ihm übereinstimmt. Es differirt von soror in den Dimensionen: soror al. 86—89 ”Y,, caud. 67—6 ,‚tarsi 21, rostri 13 ”%,. ob. Ex. « 37 « « TI EINER SER In der Färbung: Rücken olivengrün ohne den bräunlichen Anflug von soror, Kopf bräunlich olivenfarben. während soror rein bräunlich ÜBER NEUE UND ‚UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 203 ist. Unterseite heller gelb als bei soror. Brust unreiner, Kehle nicht rein weiss, sondern gelb überflogen. In letzterem Charakter liegt vielleicht das Unterscheidende; es giebt nur 4 Arten mit gelber Kehle: 3 aus der Südsee und eine von Timorlaut. Sp. 15. Pachycephala jobiensis Meyer. Omka auf Weigeu (LA6LAızE). Diese Art war bisher nur von Jobi registrirt. Das eine wohl männ- liche Exemplar, welches mir von Weig&u zukam, differirt etwas in Färb- ung und Grösse, allein es genügt nicht zur Entscheidung darüber, ob diese Differenzen einer constanten Abweichung entsprechen. Das Omka Exemplar hat folgende Längendimensionen: al. 82—83, caud. 60 4. Ein Jobi-Männchen: al. 81—82, caud. 64”, 3 Jobi-Weibchen al. 77—78, caud. 64 ”/„. In der Färbung ist der Omka-Exemplar etwas brauner am Kopf und es fehlt das hellere Nackenband, auch scheiı.t der ganze Rücken ein wenig brauner, besonders auch die oberen Schwanzdecken, ferner das Weiss der Kehle etwas mehr gelblich weiss, während es bei Jobi-Exemplaren eher ins Bläuliche zieht. Erst weitere Exemplare von Weigeu werden gestatten über den Werth dieser Differenzen zu urtheilen. Sp. 16. Hypochrysia sagitta (Rchb.). Reicnengsach beschrieb (Aufz. d. Col. 1853, p. 23) eine Coligena sagitta von Nord-Peru und bildete sie t. 689 Fg.. 4525 und t. 690 Fg.4527 und 28 ab. Eruıor (Syn. Troch. p. 65) nimmt sie als Synonym von Helio- doxa Leadbeateri; CaBanıs und Heınz (Mus. Hein. III, 22, 1860) hatten sie als Heliodoxa sagitta anerkannt. In die Gattung Oaligena ist der Vogel m. A. n. nicht zu stellen, weil die Stirnbefiederung zu weit auf den Schnabel herabgezogen ist, allein in die Gattung Heliodoxa ebenso- wenig aus demselben Grunde. Die 3 mir vorliegenden Exemplare stehen zwichen Docimastes und Diphlogaena, was die Befiederung der Schnabel- basis angeht, gleichen in dieser Beziehung am meisten Docimastes, ha- ben jedoch nicht dessen langen Schnabel und können daher nicht gut zu dieser Gattung gezogen werden. Die Befiederung bis zum Auge be- trägt ungefähr die Länge des unbefiederten Schnabels, was bei keiner zweiten Kolibri-Art wiederzufinden ist. Es müsste deshalb eigentlich eine 904 A. B. MEYER: neue Gattung für diese Art gebildet werden, und da ErLıor ReicHEnBAch’s Gattung Flypochrysia wohl mit Recht nicht anerkennt, sondern die Arten zu Diphlogena und Helianthea stellt, so will ich jenen Namen für die jedenfalls gute Gattung und Aıt aufnehmen. Artlich ist sagıtta, ab- gesehen von dem Gattungscharakter, genügend von H. Leadbeateri unterschieden, um sie nicht mit derselben verwechseln zu können, u. A. durch das hellere Blau des Scheitels und durch die Zimmetfarbe auf der Unterseite. ‚SP. 17. Oxypogon Stübelii Meyer n. Sp. Ein weibliches Exemplar von der Mina de Azufre am Vulkan To- lima im nördlichen Colombien, 4000 ”Y hoch, in schlechtem Zustande, allein trotzdem ist mit Bestimmtheit zu sagen, dass es sich um-eine un- bekannte Art handelt. Aus der Gattung Oxypopon kennt man Lindent ( Parz.) von Venezuela und @uerini ( Boiss.) von Colombien, beide aber haben eine ganz andere Schwanz-Zeichnung und Färbung wie Stübelui. Oberseite, soweit ersichtlich, bronzebraun, Nacken, Halsseiten, ganze Unterseite und untere Schwanzdeckfedern bräunlich isabellfarben. Flügel besonders nach der Spitze zu mit lebhaft purpurfarbenem Anfluge. Die mittleren beiden Schwanzfedern, sowie die oberen Schwanzdecken bronzegrün, die letzteren etwas dunkler; die nächsten 3 Schwanzfedern mehr oder weniger kupferroth mit je einem breiten isabellfarbenen Schaftstrich, welcher nicht die Spitze erreicht, welche letztere aber wiederum mit einem ganz kleinen hellen Ende gezeichnet ist. Die äusserste Schwanzfeder ist isabellfarben bis auf einen Theil längs der Innenfahne, welcher kupferroth ist, aber die Spitze nicht ganz erreicht. In dieser Zeichnung des Schwanzes liegt das Charakteristische der neuen Art. Zweifellos wird das Männchen auch wesentlich von den Männchen der 2 bekannten Arten abweichen. Schnabel schwarz, sehr dünn und kaum grösser als bei Rhampho- micron microrhynchum (Boiss.), welcher bekanntlich den kleinsten Schnabel aller Kolibri’s besitzt. Er ist 7 ®,, lang. Flügel 55, die mittleren Schwanzfedern 42, die vorletzte, längste "48 ”Y, lang. Zu Ehren des Entdeckers des Herrn Dr. ALpuons STÜBEL in Dres- den benannt, welcher der Erste war, der in dieser Gegend gesammelt hat. ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 205 Sp. 18. Acestura Bombylius (Rchb.). ReıcHEnBAcH bildete eine Art ab (Troch. No. 5009 und 10), ohne sie zu beschreiben, welche Heliodori ( Bourc.) nahe steht, aber sehr auf- fällig von ihr unterschieden ist. Ernior (Syn. p. 120) erwähnt diese ReıcnenpacH’sche Art garnicht und kein anderer Autor, soweit ich sehe. Die 2 Original-Exemplare sind 2 jugendliche Männchen, dennoch unter- scheiden sie sich durch die geringere Grösse und bilden somit die kleinste Kolibri- Art. Von Heliodori unterscheidet die Art sich dadurch, dass bei jener nur eine äussere Schwanzfeder spiessförmig gebildet ist, während Bombylius 2 solche aufweist, wie A. Mulsanti ( Bourc.). Ferner ist das Roth der Kehle, welches bei einem Exemplare zu einem kleinen Theile vorhanden ist, ein ganz anderes als bei Heliodori und Mulsantı ; es ist ein glänzendes Rubinroth, welche charakteristische Eigenschaft REıcHEn- BACH jedoch auf seiner Abbildung nicht wiedergiebt. Das eine Exemplar gleicht mehr einem weiblichen Heliodori, hat jedoch grün auf Flanken und Unterseite, während der Schwanz schon den Charakter eines aus- gebildeten Männchens zeigt. Trotz der Unvollständigkeit des Materials halte ich diese Reıcnzensacn’sche Art für eine gute, da Schwanzbildung, Grösse und Färbung der Kehle abweichen. Länge der Flügel 24 ”/,, des Schnabels 11, der drittletzten Schwanzfeder 20 ”%,. Vaterland: Peru. Sp. 19. Lophornis sp.? Ein in Quito von Herın Dr. Srüerr gekauftes Weibchen kommt mit keinem Weibchen der bekannten Arten überein; es hat besonders einen längeren Schnabel als alle anderen und zwar 15 ”%. Ferner Flügel 40, Schwanz 26, Total 70 ”,, lang. Stirn bräunlich ; Oberseite bronzegrün ; Bürzel bräunlichweiss wie bei stictolophus S. E., obere Schwanzdeckfedern bronzebraun, Schwanz bronzegrün, die mittleren Federn mit weissen Spitzen. Kinn und Kehle fahlbräunlich mit etwas Weiss untermischt. Brust und Bauch schwärz- lich, Flanken bronzegrün. Abdomen und untere Schwanzdeckfedern fahlbräunlich, etwas ins Röthliche ziehend. Unterseite des Schwanzes wie die Oberseite, nur vor der Spitze etwas stahlblau. Schwingen ins Violette schillernd. "U Ee : i | 906 A. B. MEYER: Sp. 20. Panychlora Poortmani (Bourc.) ErLior (Syn. Troch. 248) zieht zu P. Aliciae (B. M.) Chlores- tes mellisuga Rcehb. (Troch. Enum. p. 4 t. 754 Fg. 4731. 1855). Dieser Vogel gehört jedoch nicht zu P. Aliciae, sondern zu P. Poortmani. Ferner zieht Errior (l. c.) Chlorestes euchloris Rchb. (l. ce. p. kt. 694 Fg. 4544) und Smaragditis euchloris (id. Aufz. d. Col. 7,23. 1853) ebenfalls zu P. Aliciae, der Vogel gehört aber ebenso zu P. Poortmani und ist von Nord-Peru. Endlich zieht Eruıor (l. c.) Chlorestes maculicollis Rehb. (Aufz. p. 93. und Tr. En. p. 4. t. 694 Fg. 4545—6.) und Smaragdites maculicollis Reich. (Aufz. p. 7.) ebenfalls zu P. Aliciae, die 2 noch unausgefärbten Männchen aber gehören ebenso zu P. Poortmant. Da Ertior wohl nur nach den mangelhaften Reichenbach’schen Abbildungen urtheilen konnte, so ist sein Irrthum verständlich. Sp. 21. Chlorostilbon Stübeli Meyer n. sp. Supra »zneo-viridis, capite cupreo; subtus aureo-viridis, pectore cxrulescenti, alis purpurescenti-brunneis, cauda nigra, violaceo-purpu- rascenti tincta; rostro nigro. Long. tot. SO ”/,, al. 48, caud. 26, rostr. 17 "4. Hab. Reg. «Yungas», Bolivia (STÜBEr). Am 15. December 1876 von Herrn Dr. A. StügeL am Abstiege von dem Dorfe Dorfe Yumata (2200 ”/), nach dem Rio Tanampaya (1200 ”/) erlegt. Neben dem beschriebenen typischen Exemplare erhielt das Dr. Mus. von Hın Dr. StügeLr von ebendaher noch ein zweites, welches etwas jünger zu sein scheint; es unterscheidet sich durch weniger Bronzeglanz. Zu Ehren des Entdeckers genannt. Ausserdem besitzt das Dr. Mus. ohne Herkunftsangabe ein Exem- plar, welches dem beschriebenen sehr ähnelt, nur ist die Schwanz- färbung etwas matter und tiefer schwarz und einige graue Spitzen deuten auf ein noch jüngeres Alter. Die genannten Vögel gehören in die Gruppe von Chlorostilbon, welche Eızior (Syn. Troch. p. 243), als mit schwarzen Schnäbeln be- gabt, für sich stellt. Er führt die 3 Arten angustipennis, atala und pra- ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 907 sinus auf, allein schon der Schwanzform wegen, abgesehen von der Farbe, kann die neue Art zu keiner der 3 gestellt werden: zu angusti- pennis nicht, da dessen Schwanz gegabelt und viellänger ist, zu atala nieht, da dessen Schwanz ausgeschweift und blauschwarz ist, zu prasi- nus nicht, da dessen Schwanz kurz, gerade und blauschwarz ist. Die Form des Schwanzes von Stübelit ist ein wenig ausgeschweift, die ein- zelnen Federn ziemlich breit. In Anbetracht des hohen und isolirten Fundortes stehe ich nicht au, Stübelit abzutrennen, zumal atala, dem er in gewissen Charakteren am nächsten stünde, nur auf Trinidad vor- kommt. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass einige Exemplare von Chl. angustipennis (F'raz.) im Dresd. Mus. keine rein schwarzen Schnäbel haben, sondern an der Basis des Unterschnabels hell gefärbt sind. ErLior (l. e. p. 246) sagt, dass der schwarze Schnabel das einzig sichere Unter- scheidungsmerkmal sei, zusammen mit dem gegabelten Schwanze, allein nach Obigem wäre dieser Charakter nicht sicher leitend. Sp. 22. Cinnyris Henkei Meyer n. sp. (Tafel VII.) Cinnyris C. sperato (L.) similis, sed dorso et tectricibus alarum nigris distinguendus. Mas. — Pileo nuchaque metallice cupreo viridibus; genis, capitis lateribus, dorso summo et tectrieibus alarum majoribus et medianis nigerrimis; subtus usque ad pectus lilacina; peetore medio et gasir®o miniatis; abdomine, tibiis et subcaudalibus flavo-ochraceis; alarum tectricibus minimis, dorso imo, uropygio et supracaudalibus metallice viridibus; primarium pogoniis externis paullo brunnescenti marginatis; rectrieibus violaceo-nigris, pogoniis externis eodem colore metallice nitentibus; rostro pedibusque obscure brunneis. Fem. — Supra griseo-brunnescens, olivaceo tincta , subtus flava; subalaribus et axillaribus clarioribus; reetricibus fusco-nigrescentibus, tribus extimis apicibus albis ornatis. Long. tot. 95—100 ”,, al. 50, caud. 30—31, tarsi 14—15, rostri 17 "m. Hab. ? Ein Pärchen aus den alten Beständen des Dr. Mus. s. z. von Frank in Amsterdam gekauft, ohne Herkunftsangabe. Jedenfalls stammt es 90 A. B. MEYER! aus dem Östindischen Archipel und zwar, wie ich vermuthe, aus der Gegend, welche. Nord-Celebes, Nord-Borneo bis zu den Philippinen begrenzt. Jakamui Die Art, welche ich nach Hrn. K. G. Henke, dem bekannten Sammler in Nord- und Süd-Russland, * benenne, in Anerkennung der vortrefflichen Dienste, welche er dem Dresdner Museum seit Jahren leistet, wie ich ihm auch für seine Mithülfe bei dieser Abhandlung ver. pflichtet bin, steht Ü. sperata (L.) von den Philippinen nahe, unter- scheidet sich aber sofort durch den Mangel des Roth auf der Oberseite, ferner durch den stärkeren und längeren Schnabel und besonders noch dadurch, dass das Weibchen den Schwanz mit weissen Endflecken geziert hat, welche bei sperata und Hasselti (T.) fehlen, aber bekannt- lich bei einer grösseren Anzahl von Arten vorhanden sind. Mit €. Has- seltı hat Henkei den schwarzen Rücken gemein, während er sonst verschiedentlich abweicht, da bei Hasselti die Unterseite düster blut- roth, nicht zinnoberroth ist, und der metallische Rücken und Bürzel violett statt grün, auch Abdomen und Unterschwanzdeckfedern rauch- schwarz, statt dunkelocker gefärbt. Das Männchen befindet sich noch etwas in der Mauser. Sp. 23. Myzomela n. sp.? Ich habe vor Kurzem (Isis 1854, 40) unter obiger Ueberschrift 9 Exemplare von Ceram beschrieben, aber übersehen, dass SaLvAnorı schon im 3. Bde seiner Orn. pap. im Appendix p. 566 das auch von mir (l. e.) besprochene, von W. Brasıus zuerst bekannt gemachte Myzomela- Weibchen von Ambon s. n. Stigmatops Blasiı beschrieben hatte. Hr. BLasıus war so gütig mir sein Exemplar zur Identifieirung einzusen- * Herr H. Seebohm veröffentlichte vor nicht langer Zeit in der «Ibis» 1882, 204—932 und 371—386 «Notes on the Birds of Astrachan and Archangel», lediglich _Uebersetzungen von Herrn Henke’s Mss. welche ihm zur Publication in der «Ibis» auf seinen Wunsch anvertraut worden waren. Es liegt daher in der Wahl des Titels, welchen Hr. Seebohm beliebte, eine Unbilligkeit gegen Hrn. Henke, wenn auch in der Einleitung die Herkunft des Mss. mitgetheilt wird. Hrn. Henke’s Name hätte gerechterweise auch im Titel figuriren müssen. Eine hierauf bezügliche Notiz, welche ich unter dem 21. October 1882 den Editors of «The Ibis» zusandte, wurde von denselben refüsirt. Fa ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 209 den, und ich glaube nunmehr sagen zu können, dass die Ambon- und Geram-Vögel nicht identisch sind. Die Unterschiede sind folgende: Schwanz und Flügel auf Ceram 3 -4 , kürzer, die Oberseite weniger lebhaft oliv, die Unterseite grauer, weniger mit Olivgelb gefärbt, die oberen Schwanzdeckfedern eigenthümlich fahl, statt olivgrünlich ange- flogen, endlich der Schnabel an der Basis nicht so kräftig. Was die generische Stellung anlangt, so bin ich mehr geneigt, diese Vögel zu Myzomela als zu Stigmatops zu ziehen, besonders auch unter der Voraussetzung, dass die Männchen Roth haben, wie die meisten Myzomelen im Gegensatz zu Stigmatops, was ja schon die beschriebenen rothen Anflüge anzuzeigen scheinen. Ich bemerke jedoch, dass meine Geram-Vögel ohne Geschlechtsangabe sind, und dass ich nur nach Ana- logie schloss, es seien Weibchen. Was mich aber mehr noch veranlasst sie zu Myzomela zu stellen, ist die Form des Oberschnabels, welche eben mehr mit typischen Myzomelen, als mit Stigmatops stimnit ; ferner der Mangel der charakteristischen Schuppenzeichnung der Ohrbefiede- rung. Dagegen ist das geschuppte Aussehen der Brust stark an Stigma- tops erinnernd, und die endgiltige Entscheidung vielleicht erst nach dem Eintreffen notorischer Männchen zu fällen. Sp. 24. Zosterops incerta Meyer n. sp. Capite cinereo, annulo oculari et loris albis, dorso, uropygio et supracaudalibus olivaceo-flavis; subtus flava ; subalaribus et axillaribus albis, sulfureo variegatis; cauda et alis fusco-brunneis olivaceo margina- tis; rostro brunnescenti. Long. tot. 100 ”%,, al. 85, 5, caud. #2, rostri 10, tarsi 17 ”%,. Hab. ? Ein Exemplar ohne Vaterlandsangabe, möglicherweise aus von SCHIERBRAND’s Sammlungen, steht Z. javanica ( Horsf.) und fallax Sharpe (Cat. IX, 197) nicht fern, ist aber kleiner, das Grau des Kopfes mehr aschfarbig als bei fallax, ähnlicher dem von javanıca. Einige Federn der Krone zeigen eine versteckte braune Färbung. Von javanıca noch durch die gelbe Kehle unterschieden, welche dort weisslich ist mit nur sehr schwachem Anfluge von Gelb; bei fallax fehlt das Gelb ganz. Von beiden besonders noch durch den Mangel von Weiss an der Stirn unter- schieden. Zeitschrift f. Ornithologie. 14 910 A. B. MEYER: Sp. 25. Pitta Vigorsii Gld. Diese Art ist bis jetzt nur von Banda bekannt, SaLvaporı (Orn. pap. II, 393) meint, sie sei wahrscheinlich auf Banda beschränkt und SCHLEGEL hatte schon früher (Mus. P. B. Pitta Rev. 1874 p. 15) eine ähnliche Ansicht geäussert. Nunmehr sandte Hr. Rırper die Art von Trmorlat, nachdem ich sie früher von demselben schon von Dammar erhalten hatte. Die Angabe, welche ich Isis 1884, 43 machte, dass Pitta brachyura (Gm.)(==irena T.) auf Dammar vorkomme, beruhte auf einem Irrthum. P. Vigorsiti hat also einen ähnlich zerstreuten östlichen Verbrei- tungsbezirk, wie irena einen westlichen. Erstere Banda, Dammar, Timor- laut, letztere Timor, Boano, CGeram, Ternate, Sula (SaLvanorı |. c. 11.331): Mir liegt jedoch kein Exemplar von Banda zum direeten Ver- gleiche mit Dammar und Timorlaut vor, und ich kann daher über klei- nere Differenzen, welche in der Beschreibung nicht angegeben sein sollten, nicht urtheilen. Sarvanorı sagt z. B. nur; «fasciis pilei laterali- bus pallide cervinis», während sowohl ScHLesEL als auch GouL» das Blaugrünliche an der Binde in ihrem hinteren Verlaufe abbilden. Die Dammar- und Timorlaut-Exemplare zeigen es auch. Sp. 26. Turdinus sepiarius (Horsf.) var. minor Meyern. var. Das Dr. Mus. besitzt 6 Exemplare von javanischen Turdinus, meist Geschenke des Hrn. v. SCHIERBRAND; 3 derselben sind langschwänzig und langflügelig, 3 kurzschwänzig und kurzflügelig; ferner haben die kurzschwänzigen einen graueren Kopf, auch fehlt ihnen die röthliche Färbung an der Stirn ; endlich haben sie eine mehr rothbraune Oberseite. Es scheinen also mit Grössedifferenzen Färbungsdifferenzen Hand in Hand zu gehen. var. minor sepiarius Long. al. 61 64%, 70772 "m. « caud. 40—43 « 50—51 « « tarsi %6 « 30 « ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 11 Sp. 27. Geocichla schistacea Meyer n. sp. (Tafel VII.) Supra schistacea, capite longitudinaliter nigro maculato, fronte, loris, gula pectoreque nigris, superciliaribus auricularibusque albis; subtus alba, gastraeo nigro maculato ; corporis lateribus griseis; tectrici- bus alarum nigris, duabus fasciis albis ornatis; remigibus rectrieibus- que nigricantibus, plus minusve griseo limbatis, rectrieibus duabus exlimis maculis apicalibus albis ornatis; rostro nigro, pedibus flaves- centibus. Long. tot. 170 ”,,, al. 933—100, caud. 68—73, rostr. culm. 20—22, tarsi 23—27 m. Hab. Timorlaut (Rıroer). | Diese Art kommt neben G. Machikı Forb. (Proc. Z. S. 1883, 588 t. 52) auf Timorlaut vor, als dessen Männchen etwa sie zu betrachten schon wegen der Grössenverhältnisse nicht möglich ist. @. Machiki misst : Long. tot. 200—210 ”,, al. 111—117, caud. SO-—85, rostr. culm. 99, tarsi 31—32 ”/,. Am meisten erinnert sie an @. Wardi (Jerd.) von Indien. Die weisse Zeichnung an den 2 äussersten Schwanzfedern ist verschieden ausgebildet, bei einigen Exemplaren fehlt dieselbe fast ganz an der zweiten ; Schwanz- und Flügelfedern haben lebhaft ausge- prägte Schattenbinden. Die kleinen Flügeldecken tragen breite blau- graue Ränder von der Farbe der Oberseite. Dasschwarze Brustschild ist von einer weissen Zone eingefasst, die schwarzen Flecken beginnen erst unterhalb dieser und erstrecken sich ca. 3 % weit herab. Sp. 28. Hypsipetes squamiceps (v. Kittl.). F.H. v. Kırruırz beschrieb (M&m. pres. a l’Acad. imp. d. sc. St. Petersb. p. div, sav. 1,1831 p. 241) einen Vogel von Boninsima, irn Süden von Japan, s. n. Oriolus squamiceps und bildete denselben auf Taf. XV] ab, Im 1. Heft der Kupfertaf. z. Naturgesch. der Vögel 1832 p. 8 Taf. 12 Fig. 1 stellte er ihn jedoch als Galgulus amaurotis zu Turdus amaurotis T. von Japan. Dies veranlasste wohl auch Snarpe (Cat. II, 42, 1581) den Bonin-Insel-Vogel zu der Japan-Art zu stellen. Das Dresdner Museum besitzt ein Original-Exemplar von v. KırrLırz und eine Ver- gleichung mit amaurotis von Japan zeigt, dass beide Vögel nicht zusam- 14* 212 “A. B. MEYER: menfallen. Die Unterschiede sind diese: Der Bonin-Vogel ist grösser, amaurotıs misst nur 250, 123, 118, 20—91 und 23 gegen 290, 138, 130, 35 und 25 (s. unten). Kopf und Rücken sind dunkler bei squamiceps, die Unterseite ist gegen amaurotis gehalten braun und ausserdem mit einer breiten schwärzlichen Brustbinde versehen, welche in der Mitte nicht ganz zusammenfliesst. Gemein haben sie den kastanienbraunen Ohrfleck, das Kastanienbraun bedeckt aber bei squamiceps auch die Brust. Da v. Kırrııtz’ Abbildungen und Beschreibung unzureichend sind, so gebe ich in Folgendem die Beschreibung von squamiceps : Capite et nucha obscure cinereis, plumarum apicibus schistaceis ; dorso cinereo-brunnescenti; alis caudaque obscure brunneis; mento et gula cinereis; auricularibus, collo antico pectoreque summo castaneis, plumarum apieibus plus minusve clarioribus; torque pectorali fusco ; gastreo et abdomine brunnescentibus, plus minusve albescenti variega- tis; corporis lateribus, subalaribus et subceaudalibus brunnescentibus, his albo marginatis ; remigibus subtus griseo-brunneis, pogonis internis pallide brunnescenti marginatis: cauda subtus fusco-grisescenti ; rostro obscure brunneo, pedibus elarioribus. Long. tot. 290 ®,, al. 138, caud. 130, rostri 25, tarsi 25 ,. Hab. Boninsima (v. KırrLııTz). Sp. 29. Hypsipetes sp.? Ein Exemplar unter den alten Beständen des Dr. Mus. s.n. H. ganeesa Sykes «Ostindien» s. Z. von VerREAUx in Paris gekauft, jedoch schwer zu identificiren. Der Grösse nach ginge es zur Noth. SHARPE’S Maasse zwar (Cat. VI, 39) sind etwas geringer, aber Leeee’s (B. of Ceylon p. 469 und 470) stimmen ziemlich damit überein. Auch concolor Blyth könnte nach Snuarpe (l. c.) in der Grösse stimmen: concolor ganeesa H. sp. Dr. M. Long. tot. 88 — 96 8:9 —10°5 11°5 al 4-55—4'95 AA— 51 50 « caud.. 39 —44 3:6— 43 45 « rostri 105—11 — 1:05 « tarsi 07 0:7— 0:8 IB Die hier maassgebenden Grössenverhältnisse der Schwingen und ee a un ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 313 des Schwanzes, da bei den anderen Maassen stets die Methode in Frage kommt, stimmen überein mit ca. 5 und ca. 45 engl. Zellen. Was nun die Färbung Klkingi? so sagt SHarPpE sub H. psarordes Vig. (l. ec. p. 37), dass zwischen dieser Art und concolor Biyth nicht leicht eine Grenze zu ziehen sei; ferner sagt er sub ganeesa (]. e. p. 40), dass Varietäten von grau bis braun vorkommen, er ist geneigt dieses dem Verbleichen der Bälge zuzuschreiben (?). Hieraus geht schon her- vor, dass die betreffenden drei indischen Arten sehr varliren, und wenn sich das mir vorliegende Exemplar daher nicht einer der typischen Be- schreibungen einfügt, so kann ich mich trotz der bedeutenden Abwei- chungen doch nicht entschliessen, es als Art abzutrennen, zumal genaue Herkunftsangabe fehlt. Stirn blaugrau, Kopf dunkelgrau, welche Farbe sich als dunklere Kappe von dem helleren Halse absetzt. Rücken ‚aschgrau nach dem Hinterrücken olivenbräunlich. Dreieckiger Fleck vor dem Auge, Fleck an der Basis des Unterschnabels und Kinn schwärzlich. Unterseite bläu- lichgrau, nach hinten mehr ins Aschgraue übergehend, Abdomen und untere Schwanzdeckfedern weisslich. Schwanz und Flügelfedern braun mit graugerandeten Aussenfahnen. Long. tot. c. 270 D "im al. 128, caud. 118, rostri 25, tarsi 27 9. Sp. 30. Pycnonotus analis (Horsf.) var. alba. Ein Exemplar von Banjermassin auf Borneo (Gesch. d. Hrn. Ge- neral von SCHIERBRAND), ist weiss bis auf die Mitte des Scheitels, die gelblichen unteren Schwanzdecken und einige bräunliche Federn auf dem Rücken, gehört jedoch zweifellos zu dieser Art. Sp. 31. Ptilopus lettiensis (Schl.) Timorlaut (Rıeper). Noch nicht von hier registrirt. Ein junges Exemplar mit viel Grün auf Rücken und Bürzel, dieses Grün ist heller als bei dem ausgefärbten Vogel und ausgedehnter, auch ins Bronzene ziehend; ferner die grossen und theilweise die mittleren,auch einzelne kleinere Flügeldeckfedern fast in Form einer breiten grünen Binde von lebhaft dunkelgrüner Farbe ins Bronzene ziehend, mit schmalen gelblichen Endsäumen; auch die Secundärschwingen aussen dunkel- grün mit bronzenem Anfluge und schmalen hellen Rändern. Dieses ist 914 A. B. MEYER: als Rest des Jugendkleides anzusehen und interessant, weil es ein Licht wirft auf die Verwandtschaft mit den grünen P&ilopus-Arten. Schon SCHLEGEL (Ned. T. Dierk. IV, 21. 1873) erwähnte ähnliche Jugendkleider. Ich vermuthete das Vorkommen dieser Art noch weiter östlich als Luang (Verh. Zool. bot. Ges. 1881, 771) Flügellänge Schwanzlänge Letti 165 1924—1925 Lohn Luang 150—168 « 119—122 « Timorlaut 155 « 110 « Sp. 32. Macropygia timorlaoensis Meyer n. sp. 1 Capite brunnescenti rufo et nigro, collo postico albescenti et nigro, paullum viridi et violaceo nitente transfasciolatis; dorso, uropygio, supracaudalibus brunnescenti fulvis, punctulis albescentibus absoletis adspersis; gula alba; collo antico et pectore plus minusve albo, nigro et rufescenti transfasciatis, plumarum basi cinereo, abdomine pallidiori vel rufescentiori; subcaudalibus pallide cinnamomeis fusco transfas- ciatis vel vermiculatis; subalaribus cinnamomeis fusco-nigro notalis; axillaribus unicoloribus cinnamomeis, remigibus fuseis exterius anguste albescenti et brunnescenti limbatis; alarum tectricibus einnamomeo transfasciatis; remigum pogoniis internis subtus cinnamomeo margina- tis; cauda superne brunnescenti fulva, inferne pallidiore et magis grises- cente; rectricibus extimis pogonio interno in medio cinnamomeo et ma- cula subapicali nigra notatis; rostro brunneo. Long. tot. 370—380 ”4,, al. 195—200, caud. 190—200, rostri 18—20, rostr. culm. 94—96, tarsi 20—91 %,. Hab. Timorlaut (Rırper). Die Exemplare von Macropygia aus Timorlaut, welche ich (Isis 1884, 52) zu keiensis Salv. stellte, waren, wieich mich an der Hand der grösseren, jüngst erhaltenen Serie überzeugte, ungenügend zur Bestim- mung der Art. Es ist nicht gut möglich die Timorlaut-Vögel zu keiensis zu stellen, da siein der Hauptdimension der Flügel abweichen: keiensis al. 180, timorlaoensis 195—200 ”Y,, auch der Schwanz länger ist, und ferner die Färbungen bei den mir nun vorliegenden ausgefärbteren Exemplaren nicht übereinstimmen. Die unteren grossen Schwanzdeck- federn sind nicht einfarbig, und vorzüglich ist es die Zeichnung der ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 915 äussern Schwanziedern, welche bei timorlaoensis von allen anderen Arten abweicht. Alle anderen Arten haben die 3—4 äusseren Schwanz- federn mehr oder weniger bunt, timorlaoensis aber nur die äusserste oder die zweite mitschwacher Andeutung eines schwarzen Fleckens auf der Innenfahne, ferner ist die Unterseite nicht weisslich und der Kopf nicht einfarbig. Die Macropygia-Arten weichen insular sehr ab, wie man aus SALVADORI: Orn. pap. III, 132 fg. ersehen kann, so dass es nicht auf- fällig erscheint, wenn die Timorlaut-Exemplare differiren. Es liegen mir nunmehr neun Exemplare vor und alle machen einen gleichmässig ab- weichenden Eindruck gegenüber allen anderen Macropygia-Arten. Sie sind nämlich auf der ganzen Ober- und auf der Unterseite mit Quer- binden versehen, während dieses sonst nur theilweise der Fall ist. Auch ist timorlaoensıs im Ganzen dunkler und wenig bunt gefärbt. Sp. 33. Macropygia sp.» Ein Exemplar von Aru (Dobbo), welches das Dr. Mus. kürzlich von Herrn Rızper erhielt. Es lässt sich doreya Bp., welche von Aru registrirt _ ist (Sanvanort:]. c. 141), nicht subsummiren, denn es ist grösser : Long. al. 180 4, (155—165 beidoreya nach zwölf von mir gesammelten Exem- plaren aus Neu-Guinea, Jobi und Mysore), caud. 215 (180—190 bei doreya); ferner ist die Oberseite dunkler, die Ränder der Flügeldecken weniger roth und schmäler, der Kopf schwarz schmal gebändert, nicht einfarbig. Die Unterseite ist gleichmässiger zimmetroth (mit phasianellaT. und amboinensis L. zu vergleichen). Ich muss es unentschieden lassen, ob hier eine noch unbenannte Art vorliegt. Am meisten nähert sich dem Exemplar, ausser in der Grösse, ein Exemplar von Rubi auf Neu-Guinea, welches ich im Jahre 1873 er- beutete, ein Fundort, welchen Sarvanorı (l. ce. 141) nicht mit aufzählt. Sp. 34. Spilopelia tigrina (T.). Timorlaut (Rıeper), neu für diese Inselgruppe. Sp. 34. Oedicnemus grallarius (Lath.). Timorlaut (Rıeper), neuer Fundort für diese Art. 916 A. B. MEYER: Sp. 36. Ardea Novae Hollandiae Lath. Timorlaut (Rıeper), neuer Fundort für diese Art. Sp. 37. Sterna melonauchen T. Timorlaut (Rıever), neu für diese Inselgruppe. NACHTRAG. Tropidorhynchus aruensis Meyer n. sp. Tropidorhynchus Tr. timoriensi Müll. simillimus, sed tubere fron- tali majori et in toto paullo obscurior. Long. tot. 335—360 =, al. 150—153, caud. 195—135, tarsi 35—38, rostri 4—93°9 Mn. Hab. — Ins. Aru. Schon Sarvavorı (Orn. pap. II, 360) führt an, dass der Stirnhöcker bei Aru-Exemplaren grösser sei, als bei denen von T’roprdorhynchus Novae-Gwineae Müll. von Neuguinea, zu welcher Art er auch die Aru- Exemplare stellt. Eine genaue Vergleichung ergiebt jedoch, dass sie Tr. timoriensis Müll. weit näher stehen und von Novae-Guineae unter- schieden werden müssen. Mit timorzensıs stimmen sie auch überein in der nach vorn sich erstreckenden Kopfbefiederung, welche bei Nove- Guine® constant weiter zurücktritt; ferner in der annähernd helleren Farbe, während Novae-Guineae constant dunkler ist. Auch sind Maass- differenzen vorhanden: Tr. aruensis timoriensis Novae-Guineae jobiensis (& Ex.) (3 Ex.) (10 Ex.) (3 Ex.) Aru (Riedel) Timor (Riedel) Neuw-Guinea (Meyer) Jobi (Meyer) Länge der Flügel 150—153 ”%n, 150—155 ”%n, 140—160. ”%n, 150—158 "n. Länge des Schwanzes 125-135 « 135-140 « 199—-138 « 120-125 « Schnabel vomhinteren Ende des Höckers bis zur Spitze Ak—535 « 439 —A65 « MA « 38 —41 « Schnabel vom.hinteren Rande der seitlichen Protuberanz bis zur Spitze 41—57 « 49553 « 4-59 « 4A7—51l « Höchste Schnabelhöhe | über dem Höcker 15-2 « 18—90 « 16-90 « 13—15 « Länge der Tarsen 35—38 «u 38 « 36-39 u 365—375 « ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. 917 Hieraus ergiebt sich, dass bei den Aru-Exemplaren der Schnabel bedeutend länger und höher ist, als bei allen anderen, wogegen der Schwanz kürzer ist als bei Timor-Exemplaren. An der helleren Körper- färbung, dem grösseren Schnabel und der stärker befiederten Stirn unterscheiden sich die Aru-Exemplare leicht von denen von Neu-Guinea. Ihre Abtrennung ist daher in demselben Sinne gerechtfertigt, wie die- jenige anderer insularer Formen. Je geringer die durch insulare Iso- lirung hervorgerufenen Differenzen sind, um so interessanter sind sie — Ihre Constanz natürlich vorausgesetzt, denn in diesem Falle zeigen sie uns die Artdifferenzirung noch in einem jungen Stadium ihrer Entwick- lung. Wenn H. Gapow (Cat. Birds Brit. Mus. IX, 275, 1884) Philemon jobiensis z. B. nur als Subspecies von P. Novae-Guineae gelten lassen will, so könnte man eine solche Auffassung ja sehr wohl vertheidigen, wenn sie nur consequent durchgeführt wird ; dieses ist jedoch bei GAnow ganz und gar nicht der Fall. SaLvanorr hat (l. c.) die Neu-Guinea-Art in die Gattung Tropidorhynchus gestellt gegenüber den Arten der Gattung Philemon, er hat jedoch die Jobi-Form letzterer Gattung zugezählt (l. e. 356); ich halte dafür, dass dieses nicht gut angeht, da es Exem- plare von Jobi giebt, welche sich kaum in der Höhe der Schnabelprotu- beranz von Neuguinea-Exemplaren unterscheiden, indem sie in dieser Beziehung ziemlich stark variiren. Vielleicht ist die Trennung der 2 ge- nannten Gattungen von einander überhaupt nicht gut durchführbar, hat diese Trennung jedoch ihre Berechtigung, dann würde der Jobi- Vogel meiner Ansicht nach eher zu Tropidorhynchus als zu Philemon zu stellen sein. Stigmatops Salvadorii Meyer n. Sp. Stigmatops St. squamat® Salv. simillima, sed minor, genis squa- matis et auricularibus griseo-argenteis. Long. tot. 115—125 ”%,, al. 61—68, caud. 45 tarsi 17—21 %.: 3 Hab. — Ins. Tin;orlaut (RıEDer). Sarvanorı sprach (Ibis 1884, 355) die Vermuthung aus, dass die Timorlaut Exemplare von Stigmatops squamata Salv. (Orn. pap. 11, 326) von Koor, welche Insel zu den Kei-Inseln gehört und auch Kanaloor genannt wird, verschieden sein könnten. In Folge dessen stellte ich einen 53, rostri 15—18, Br 5 1 918 A. B. MEYER : ÜBER NEUE UND UNGENÜGEND BEKANNTE VÖGEL. genauen Vergleich an, und fand in der That, dass Unterschiede, wenn auch geringe, vorliegen, auf Grund derer ich bei dem differenten insu- laren Fundort, die Timorlaut-Form als St. Salvadorii abtrenne. Die Unterschiede sind diese: Die schwarz-weisse Beschuppung des Gesichtes ist weiter ausge- dehnt als bei sguamata (unterseits ist sie in beiden Fällen gelb), und die Ohrfedern sind hell-glänzend silbergrau. Die Befiederung der Basis der Mandibula ist abweichend von der Maxilla, sie bildet einen düster grauen Längsstreif unter den Wangen, während diese Partien bei squa- mata gleichgefärbt sind. Endlich differiren sie in der Grösse. Squamata hat nach Salvadori 140— 75 —60—20—91 gegen 195 —68—53—18— 21 bei St. Salvadorii als höchste Maasse. 2 Exemplare unter einer grösseren Serie (11) zeichnen sich durch grauere Färbung oben und durch weissere Färbung unten aus. Ferner sind sie von etwas anderen Dimensionen : 69.5—35—17:5—20 ”/,. Da mir aber alle Exemplare als von «Timorlaut» stammend zukamen, und ich nicht ausmachen kann, ob diese zwei Exemplare, wie ich ver- muthe, von einer anderen Localität stammen, wie die übrigen — die Timorlaut-Inselgruppe zerfällt bekanntlich in eine Reihe von Inseln, — so kann ich über den Werth dieser Differenzen kein Urtheil fällen. Stigmatops kebirensis Meyer n. Sp. Griseo-olivacea, uropygio vividiori; subtus flavescens, pectore summo squamato, seu pectoris plumis griseo-olivaceis,, late flavo- albescenti limbatis; subalaribus albescentibus; regione oculari genis- que nigro et albo squamatis; auricularibus griseo-argenteis ; alis reetri- cibusque fusco-griseis, olivaceo marginatis; rostro nigro; pedibus plumbeis. Long. tot. 136—137 ”%,, al. 73745, caud. 61:5—62, rostri 17 — 18, tarsi 195 —21 9. Hab. — Ins. Babbar:: Kebir (Rırper). Babbar liegt im Westen von Timorlaut. Kebirensis unterscheidet sich von Exemplaren letzterer Inselgruppe durch die geringere Aus- dehnung der schuppenartigen Färbung der Unterseite; diese ist nur auf dem oberen Theile der Brust vorhanden, auch laufen die dunklen Flecken dieser Brustfedern spitzer zu. Die ganze Unterseite ist mehr d i en K. G. HENKE: BEITRAG ZUR LÖSUNG DER STRAUSSENFRAGE. 919 gelblich weiss, die Oberseite wesentlich grauer, die Stirnbefiederung fast schiefergrau und der Streif an der Basis der Mandibula aschgrau. Hieraus ergeben sich von selbst auch die Unterschiede von Stigmatops squamata von Koor. Ein Unterscheidungsmerkmal der betreffenden Formen ist viel- leicht in Folgendem zu suchen: Squamata von Koor: Ober- und Unterschnabelbefiederung gleich- farbig oliven. Salvadorii von Timorlaut: Unterschnabelbefiederung düster grau, Oberschnabelbefiederung mehr olivengrau. Salvadorii var.? Ober- und Unterschnabelbefiederung gleichfar- big grau. Kebirensis von Babbar: Oberschnabelbefiederung schiefergrau, Unterschnabelbefiederung aschgrau. Dresden, den 17. Juli 1884. BEITRAG ZUR LÖSUNG DER STRAUSSENFRAGE. Von K. G. Henke. (Hiezu Tafel XI.) Seit der Entdeckung des Somalistrausses ist eine noch offene or- nithologische Frage erneuert und besonders angeregt worden, nämlich die Frage, ob der nord- und südafrikanische Strauss verschiedenen Arten angehöre. Dass man darüber noch nicht im Klaren ist, hat seinen Grund: wohl’ hauptsächlich in der Schwierigkeit der Beschaffung solch’ grossen und kostspieligen Vergleichmaterials besonders zu anatomi- schen, speciell zur Skelett-Untersuchung, indem die äusserliche Ver- schiedenheit der afrikanischen Strausse auf den ersten Blick nicht so STOSS erscheint. Einen nicht unwesentlichen Factor, in Ermangelung anderen Materiales, bilden in solchen Fällen öfters die Eeier ; zum Bei- spiel kann man an den Somalistrausseiern sofort die Selbstständigkeit der Art erkennen. Der Freundlichkeit des Herrn Menges verdanke ich 3930 K. G. HENKE: jetzt den Besitz einer reichen Auswahl von Strausseneiern aus dem nordöstlichen Theile Afrikas, welche ich mit südafrikanischen Exem- plaren vergleichen konnte. In der Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt S. 38 1. J. habe ich bereits mitgetheilt, dass die Strausseneier in drei charakteristisch verschiedene Gruppen zu theilen sind, welche leicht von einander zu unterscheiden und gar nicht verwechselt werden können. Obwohl Eier, welche zu der einen oder anderen Gruppe gehö- ren, untereinander nicht unwesentlich verschieden sind, so sind solche Abweichungen immer nur derart, dass man die Zusammengehörigkeit oder die Angehörigkeit leicht herausfindet. Studirt man die drei Gruppen genauer, so drängt sich sofort der Gedanke auf: diese drei Eiersorten müssen 3 von einander verschiedenen Straussenarten angehören, nicht etwa nur Varietäten. Die interessante Notiz von Dr. Reichenow in den Mittheil. des Ornith. Vereins zu Wien Nr. 7, Seite 1111. J. behandelt dasselbe Thema, nämlich ob zwei oder drei Arten vorkommen, lässt aber die Besorgniss durchblicken, dass sein St. molybdophanes identisch sein könnte mit australis, welcher Besorgniss ich mich nicht anschliessen kann. Ueber den grossen Somali-trauss und seine Eier existrirt für mich kein Zweifel mehr. Die grossen Eier sind macroporös zu nennen, sehr dickschalig (Schalenstärke 2—2!/2 ®,), erreichen eine Länge von mehr als 17 und eine Breite von 14 %, ; auf je acht dieser Bier kamen drei, welche eine Länge von 16 %, und darüber erreichen, während von derselben Zahl im Durchschnitt nur 1 unter 15 % vorkommt. Die Poren oder Schaleneindrücke sind von verschiedener Grösse, erscheinen gleichsam in ihrer Vertiefung wie braun bemost, was bei manchen Eiern ein ziemlich fleckiges Ansehen erzeugt. Stets sind aber diese Fleckchen viel dünner gesäet als bei den folgenden Eiern. Ein junger Reisender Namens Schulze, ich glaube von der De Reiche in Aalfeld, kam vor einigen Tagen aus dem Zululande zurück, um hier seiner Militärpflicht zu genügen; durch diesen Herrn, welcher mit den dortigen Verhältnissen sehr bekannt ist und absolut nicht den mindesten Eindruck eines Renommisten macht, erfuhr ich, dass der Zulustrauss nicht sehr gross, sehr dickbeinig, von grauer Hautfarbe und ganz besonders wild sein soll. Er erzählte mir drei Fälle, in denen Men- schen durch seine Wildheit getödtet worden wären, darunter auch ein Freund von ihm, 39 Jahre alt, welcher in seiner Gegenwart durch Fuss- BEITRAG ZUR LÖSUNG DER SITRAUSSENFRAGE. 99: tritte am Rückgrat die tödtlichen Verletzungen erhalten hatte. Das ein- zige Schutzmittel soll darin bestehen, sich zeitig vor einem ergrimmten Strausse platt auf die Erde zu legen. Dagegen schildert Herr Menges den Somalistrauss für nicht so gefährlich. Mein Gewährsmann überliess mir ein kleines Straussenei, welches er angeblich in der Wildniss selbst aus einem Neste von neun Stück entnommen hat, 60 engl. Meilen südlich von der Delagoa Bai. Abgesehen von der mangelhaften Präparation stimmt dieses Exemplar vollständig mit Eiern aus Südafrika überein, welche sich in meinem Besitze, sowie in grosser Anzahl bei Herrn W. Schlüter in Halle befinden. Ferner spricht für die Verschiedenheit des südafrikanischen Strausses folgende Stelle in Arthur Douglass: Anleitung zur Strausse n- zucht (Ostrich farming of South Africa pag. 95) «If they have been well nourished as young birds, and are well forward, the cock with a deep scarlet in front of his legs and round the eyes, and the back sinews of the leg pink» u. s. w. Herr Menges hat an 97 Exemplaren des Somalistrausses die von Douglass geschilderten rothen Stellen nicht wahrgenommen. Die kleinen Eier, welche ich nach Obigem nur mit Struthio austra- is in Zusammenhang bringen kann, sind sehr wesentlich von denen des Sormnalistrausses verschieden, denn sie sind gleichmässig und viel diehter mit kleineren Poren oder Fleckch:.ı bedeckt, diese differiren mithin nicht nur in der Grösse und Zahl, sondern auch in der Anord- nung. Die Mehrzahl solcher Eier erreicht nicht die Länge von 15 m und unter 39 Exemplaren misst nur eines 15°6 L., 129 Br. Nun haben wir noch eine dritte Kategorie von Strausseneiern, welche ganz glattschalig erscheinen; mit einer Loupe gewahrt man jedoch, dass sie unregelmässig gruppirte Poren haben, welche den Ein- druck machen, als ob sie auf der glatten Schalenfläche mit einer feinen Nadel tief eingestochen wären. Auch haben sie eine mehr rundliche Gestalt und stehen in der Grösse zwischen ‘beiden Vorhergehenden. Wohin nun mit diesen Eiern? Alle Strausseneier trugen bis jetzt den Namen camelus. Man wusste sich die Glattschaligkeit solcher Eier im Vergleich zu anderen nicht zu erklären. Man sucht oft das Richtige in der Ferne, während es manchmal sehr nahe liegt. Meine Vermuthung geht dahin, dass diese glatten mieroporösen Eier nur dem rothbeinigen Struthio camelus angehören. Ich kenne einige solche Eier aus der Ge- er) K. G. HENKE: BEITRAG ZUR LÖSUNG DER STRAUSSENFRAGE. fangenschaft, darunter eines, welches in Paris gelegt worden ist, ferner erhielt ich acht Stück aus Aden, welche mulhmasslich aus dem Sudan stammen, möglicherweise auch aus dem CGaplande gekommen sein kön- nen, da die betreffende Persönlichkeit Handelsbeziehungen mit diesem Lande unterhalten soll. Erst im nächsten Monat werde ich ein sicheres Exemplar aus dem Sudan stammend erhalten. Inwieweit meine Ansicht richtig ist, wird die Zukunft lehren. Authentische Mittheilungen hierüber, welche entweder für oder gegen meine Ansicht sprechen, sind mir sehr erwünscht. Da eine Anzahl Eier vom Somalistrauss und auch glattschalige zerbrochen angekommen sind, so stehe ich nicht allein mit guten Eiern, sondern auch mit Schalenstücken gern zu Diensten. Dass Dr. ScLATEr den grauhäutigen Strauss aus Südafrika von camelus nicht zu trennen vermocht hat, be- ruht wohl nur auf dem Mangel genügender Vergleichsmaterials. St. ca- melus soll das beste Federmaterial liefern und zu diesem Zwecke öfter zur Zucht in Südafrika eingeführt werden. In wieweit sich bereits Ver- mischungen mit den graubeinigen vollzogen haben können, vermag ich nicht zu beurtheilen. Eine Vermischung von St. camelus mit dem Somali- Strauss in der Wildniss ist nicht anzunehmen, da wohl das abessinische Hochland zwischen beiden die Grenzscheide bilden dürfte, dagegen hat sich unser hiesiger St.molybdophanes bereits mit einem camelus-Weibchen begattet. Auf die Folgen oder besonders auf die etwaigen Eier bin ich sehr gespannt. Die wissenschaftliche Erkenntniss des Somalistrausses erfolgte erst im Jahre 1883, während schon im Jahre 1882 16 Stück in Hamburg gelandet wurden, wovon bald wieder zehn Stück nach Afrika retour gewandert, nämlich nach Algier verkauft worden sind; ob die übrigen sechs alle nach Amerika verschollen sind, weiss ich nicht. Hof- fentlich lässt aber die endgiltige Lösung der Straussenfrage nicht mehr lange auf sich warten. Dresden, den 25. Juli 1884. K. Zoologisches Museum. LEONHARD STEINEGER : PSEUDOTOTANUS GUTTIFER (NORDNM.). 223 PSEUDOT OTANUS GUTTIFER (NORDM.). By LEONHARD STEINEGER. (Plate X.) Genus Pseudototanus ! Hume. 1875. — Pseudototanus haughtoni Hımr, Stray Feath. VI. (p. 488.) (type Totanus haughtoni ArmsıRr. —T. guttifer Noron.). Bill rather stout, long, longer than tarsus, culmen slightly re- curved; groove on the upper mandible only reaches the middle of the bill; lower mandible with a well pronounced gonydeal angle. Malar apex reaches foreward beyond the loral apex ; mentral apex reaches beyond the middle of the nostrils. Feet not very long, moderately strong; tarsus longer than middle toe with elaw, scutellate in front and behind ; naked part of tibie about the length of the two basal articles of the middle toe, scutellate at the upper end, reticulate nearer to the tibi-tarsal joint; outer and middle toes united by a large basal web, middle and inner ones by a smaller membrane as large, however, as the web usual in Totanine birds bet- ween the outer and middle toes; border of the toes distinctly serrated. Wings pointed, normally Totanine; first primary longest. Tail of normal length, square. This Limicoline genus belongs to a group of the Totanine waders characterized by the semipalmated toes, and takes a position somewhat intermediate between the genera Terekia and Symphemia. The basal webs are fully as well developed as in any of these recognized genera. Though distinct from both these genera it seems perhaps somewhat nearer related to Symphemia than to Terekia, notwithstanding the fact, that up to the present data the type species has been enumerated as a synonym of the type of the latter genus. The three genera may be easily recognized by the following. ı From Weödos = false and totanus. Before knowing of Hume’s genus and the identity of Armstrong’s haughtoni with guitifer, I had in my M.S. made the latter the type of a new genus named Pseudoglottis. This for the benefit of those authors who might feel compelled to amend the hybrid word Pseudototanus. [S>) [\S) IS LEONHARD STEJNEGER : Synopsis. a‘) Bill extremely long, longer than tarsus plus the two basal ar- ticles of the middle toe; naked portion of tibie reticulate in front; feathering on tlıe mental angle not reaching as far forward as the feathering ol the forehead or the hind border of the nostrils; groove on the upper mandible long, almost to the tip. Terekia. a”) Bill never longer than tarsus plus the first basal article of the middle toe; naked portion of tibiee scutellate in front above; feathering on the mental angle reaches far in front of the feathering of the fore- head, and beyond the middle of the nostrils; groove On upper mandible does not reach beyond the middle of the bill. b!) Gulmen recurved, longer than tarsus. Pseudototanus. b?) Gulmen straight, shorter than tarsus. \ Symphemia. Pseudototanus guttifera (Nordm.) 1835. — Totanus guttifer Norpmann, in Erman’s Verzeichn. Thiere, Pflanz. Reise um die Erde p. 17. 1854. — Xenus guitifer Licatenstein, Nomenel. Av. Mus. Berol. p. 91. 1856. — Terekia guttifera Bonararte, Comt. Rend. XLII. p. 597. 1876. — Totanus haughtoni ARMsTRoNg, Stray Feath. IV. (p. 344). — Harrıng, Ibis 1883, p. 133, pl. IV (winter plumage). 1878. — Pseudototanus haughtoni Hume, Stray Feath. VI. (p. 488). — Id. Game-B. India Ill. (p. 403) pl. — (1880). A new specific name was prepared for tlıis bird, besides the new generic term, as I had not been able to find any description which would fit. Nor could I in any list detect any recognized species which it could possibly be. Swinhoe’s lists of Chinese birds, Blakiston’s of those from Japan, and Taczanowski’s papers on the avifauna of Eastern Siberia did not contain any name with which it could be identified. Even Gray’s «Hand-List» and Schlegel’s «Catalogue of Scolopaces», Mus. P.B., failed. Thinking it rather improbable, however, that so conspicuous a form ä PSEUDOTOTANUS GUTTIFER (NORDN.). 295 should have escaped detection, as it by no means could be regarded as a form of restrieted local occurence, I, as a last refuge went through all the synonyms of Totanine birds given in the «Hand list». In going through the synonymy of Terekia cinerea I was struck by the suggestive name guttifera Norm. A specimen of Terekia cinerea was just laying on the table before me, but a glance at its dark uropygium, the gray neck slightly streaked with dusky, its whole coloration and small size as compared with the white rump and lower back, rounded black spots on the breast, the blackish coloration of the upper parts and the much superior size of my bird, which is nearly as large as Totanus nebularius (Gunn.) (= glottis Bec#srt.), made the ıdea of a confusion of these two species appear so absurd, that I proceeded further on through the list. As I did not succeed in finding what I looked for, I once more returned to Terekia cinerea and its synonym guttifera. The latter name seemed to me so inappro- priate to the Terek Sandpiper, that I sent to the library for Erman’s «Naturhistorischer Atlas», although I did it more in order to con- vincemyself, than with the hope of finding the original description of my bird. Nevertheless, v. Nordmann’s description proved to belong to it! It was my good luck to revive this very distincet and interesting form (so distinet that it constitutes the type of a well defined genus) after having been forgotten, almost completely for 49 years! As already indicated, its resemblence to Terekia is so slight, that no further comparison is needed. In general style it somewhat resembles Totanus nebularius (T. glottis Bechst.) and if speeimens have been col- leeted since Erman’s time, they have, in all probability, been confounded with the latter species. A closer comparison will soon show how different they are. 1. In T. nebularius only ther outer toe is united with the middle one by amembrane; in Ps. guttifer both the outer and the inner toes are united with the middle one by large webs. 9. In T. nebularius the taysus is longer than the exposed culmen while in guttifer the tarsus is shorter than the culmen. 3. In T. nebularius the naked part of tibia is equal in length to the middle toe without elaw; in Ps. guttifer it is much shorter, scarcely ex- ceeding the two basal joints of the middle toe. Zeitschrift f. Ornithologie. 15 LO ES (>p LEONHARD STEJNEGER : It will thus be seen that T. nebularius stands much higher on its legs than Ps. guttifer. 4. In T. nebularius the bill is much more slender; the gonys without any distinet angle; malar apex of the feathering on the lower mandible does not proceed in front of the loral apex of the feathering in the maxilla. Ps. guttifer has a much stouter bill, broader and higher at the base; at the beginning of the symphysis the gonys forms a distinet angle; malar apex proceeds in front of the loral apex. 5. In T. nebularius the under wing-coverts are grey, or white barred or edged with dusky, while in Ps. guttifer all the under wing- coverts are pure white. 6. In T. nebularvus the tailfeathers are white except thetwo middle ones which are grey, and all more or less iransversely banded or mottled with dusky, except the lateral ones which are nearly uniform white. In Ps. guttifera all the tailfeathers are light grey with a narrow submarginal border of a somewhat darker grey, but without any trans- verse spots or bars. | 7. In T. nebularius fore neck and throat are finely streaked with small lanceolate blackish stripes, the breast being white unspotted. In Ps. guttifer the fore neck and throat are similarly, but less densely streaked, while the breast is dotted with large rounded black spots. Besides these, there are many other differences. T. nebularvus is considerably larger, the white of the lower part of the back reaches much higher up on the back, the coloration of the dark parts of the upper surface is different ete., but the differences pointed out above will be sufficient to convince the most sceptical, thatthe two species are distinct, and will enable anybody to separate them with the greatest ease. A comparison of v. Nordmann’s original description with that of my bird, given below, will prove the correctness of my identification.! ı As this deseription ınay be difficult to consult for many ornithologists a reproduction is herewith given: 124. Totanus guttifer. Nov. Spec. Supra fusco-griseus, sparsim albido-maculatus; collo pectoreque albis, nigro guttatis, cauda alba, obsolete griseo-signata. Ausmessung: Länge 19%, Länge des Schnabels vom Mundwinkel beinahe 2”, Höhe des Schnabels an der Wurzel 3’”, Länge der Flügel 6” 3°, Länge des Schwan- zes 2'' 3’, Höhe der Ferse 1’ 9’, Länge der Mittelzehe 1’’, Länge der Hinterzehe beinahe 3’. PSEUDOTOTANUS GUTTIFER (NORDM.). 227 After this identifieation had been made, my atlention was called to the description and plate of Totanus haughtoni Arusır. in the Ibis for April 1883 (p. 133—135, pl. IV). It cannot be doubted that the bird described and figured there, is Nordmann’s T. guttifer in winter-plumage. The structural characters given agree closely with my specimen. We have thus been able to bring the history of this very interesting form a good deal forward. The synonymy has been cleared, the summer and winter-plumages described and figured, the habitat during summer and winter discovered. There now rests to discover the youngs and the eggs, and to fix the extent of its geographical distribution. Deser: — (d‘) ad. U. S. Nat. Mus. No. 92808. L. Stejneger No. 2088. — (Bering Island, May 224, 1883.) Upper parts of the body, except the rump, blackish brown more and less edged with whitish, as the white edges are differently worn away; thus the crown is almost uniform brownish black with a few white streaks; the neck is more uniformly and finely streaked longitudi- nally, white on the back, the light edges become broader backwards; in many feathers on the latter part, the inner border of the whitish edges is wared or indented, the outline of the feather being scalloped by abration correspondingly. Among the dark feathers, and mostly con- cealed by these, are left a number of uniforrn sandy gray feathers, the remainders of the winter plumage. The other parts of the body are white; the rump and the middle of abdomen unspotted; sides of the Am nächsten mit Tot. glottis verwandt, doch ist unser Vogel kleiner, der Schnabel stärker, zur Spitze nach oben gebogen, die Schwimmhaut zwischen den Zehen und die Füsse’bedeutend kürzer. Oberkörper grau, mit sparsamen weisslichen Flecken. Auf dem Kopf und Nacken strichförmige auf der weissen Kehle, dem Vor- derhals und der Brust grosse schwarze, tropfenartige Flecke; Schnabel schwarz. Unterkörper beinahe einfarbig weiss, die spitzen, über den Schwanz hinausreichen- den Schwingen schwärzlich ; mittlere Schwanzfedern mit grösseren schwärzlichen Abzeichen. Das vorliegende Exemplar dieser sehr ausgezeichneten Art wurde ....in der Umgegend von Ochozk im Monat Juli von Erman erlegt. In der Sammlung der Aka- demie der Wissenschaften zu St. Petersburg befinden sich zwei Individuen, welche wahrscheinlich aus derselben Gegend sind. (von Nordmann, in Erman’s Verzeichn. ete. p. 17.) (The type specimen, collected by Erman is probably in the Berlin Museum.) 15* head and neck, forehead and supereiliaris heavily streaked with blackish, most densely on the lores; chin with a few faint roundish spots, throat and fore neck strongly marked with terminal, somewhat lanceolate, streaks; on the jugulum and the breast the spots become subterminal broadening so as to form rather large rounded drops with a’somewhat flattened basal border ; on the anterior half of the flanks the spots are still broader, almost assuming the character of eross-bars. Primaries blackish brown, from the seventh lighter brownish ash-colored, as are also the secondaries, and with white edges, which gradually increase in breadth on the interior web of the secondaries the neerer they are tothe body; the white edges on the tertials have indented borders and the feathers are scalloped; primary coverts only with a very narrow white terminal edge; the other upper wingcoverts with rather broad white edges; shafts of the primaries brown, medially lighter, that of the first one wholly white; all under wing-coverts uniform pure white. Tail light- ashy grey, whitish at the base, and indistinetly mottled with darker grey along the edges which are whitish, the mottlings hardly visible on the middle pair; shafts of rectrices white, even those of the middle pair ; upper tail coverts white, submarginally marked with dusky ; under tail- coverts white with tivo or three small and irregularly placed dark spots 228 LEONHARD STEJNEGER : PSEUDOTOTANUS GUTTIFER (NORDM.). or streaks. Total length (287 ®,,); wing 173 4, ; tail-feathers 67 ”Y, ; exposed culmen 53 ”Y,, ; tarsus #3 4, ; middle toe with claw 35 ”%. 1 A plate representing my specimen has been prepared and is here appended, showing the summer-plumage of the species, as compared with pl. IV ofthe «Ibis» for 1883, which illustrated the winter-plumage. The geographical distribution of this rare wader is still only im- perfectly known. Erman collected the type specimen at Okotsk, and I myself procured a specimen at Bering Island and shot another near Petropaulski in Kamtschatka, so that in all probability it breeds on both sides of the Okotsk sea. A few specimens were colleeted by Dr. Arm- strong in December 1875 near the mouth of the Rangoon river (the types of Ps. haughtoni), and two other were procured by the same gentleman in January 1877 near Amherst in British Burma, while another specimen was obtained by Mr. Hume in the Calcutta market in De- ! This measurement disagrees greatly with that given by v. Nordmann, 1, inch, the latter being probably only a misprint. ä JOHANN V. CSATÖ: ÜBER LANIUS HOMEYERI CABANIS. 399 cember 1877. This finishes the list of specimens known to me. It will, then seem that this species passes the winter at ine borders of the Bengal Sea. It is, however, altogether likely that it has a much wider distribu- tion, and that its rarity is mostly due to its having been confounded with Totanus nebularius (Gunn.) Finally I submit the following details about my meeting the bird in Kamtschatka: A single specimen was shot on Bering Island on the 22»4 of May 1883, during my absence in Kamtschatka. It was prepared by my faithful Nicanor, one of the natives whom we usually styled «the professor». At the same time, only two days later, I myself shot another specimen in the delta of the Avatscha River, Kamtschatka, but unfortunately it was so damaged as to be completely unfit for preparation. It is most likely, however, that the bird may hereafter be observed more frequently, the attention having once been called to it. Smithsonian Institution. Washington D. C., July 24", 1884. ÜBER LANIUS HOMEYERI CABANIS. Von JoHANN von ÜsATo. (Hiezu Tafel XI.) Am 13. April d. J. unternahm ich einen kleinen ornithologischen Ausflug in die nahe liegenden Waldungen der Stadt Nagy-Enyed. Der Himmel war unbewölkt und die Sonne, von den ersten Blü- then unserer schönen Frühlingsflora begrüsst, verbreitete eine angenehme milde Wärme über die Gegend. Um sechs Uhr Früh einen freien, nur von wenigen Bäumen besetz- ten Platz erreichend, erblickte ich auf der Spitze einer riesigen Eiche einen weissen Vogel. Indem er aber, obwohl ich auf Schussweite mich ihm näherte, sich nicht rührte, glaubte ich anfangs, der vermeinte Vogel sei eigentlich ein von der Sonne sehr beleuchtetes verdorrtes Blatt und #4 Fe Ds BA ; 930 JOHANN V. CSATO: frug noch meinen Begleiter mit lauter Stimme, ob das Ding dort denn wirklich ein Vogel sei. Endlich konnte ich seinen Schwanz ganz deutlich erkennen und schoss ich ihn auch von seinem luftigen Platze herunter. Als ich den Vogel aufhob, fiel mir seine ungewöhnlich lichte Be- fiederung gleich auf und war ich der Meinung, einen Lanius Homeyeri erbeutet zu haben. Er muss eben eine weite Reise beendigt haben und sehr ermüdet gewesen sein, denn sonst würde er das laute Sprechen unter dem Baum nicht ausser Acht gelassen haben und wäre ebenso abgeflogen, wie zwei andere grosse Würger, denen ich mich nicht mehr auf Schussweite nähern konnte. | Diese Umstände führe ich aus dem Grunde an, damit meine obige Meinung dadurch. bekräftiget werde, denn hätte mein Vogel in besagter Gegend schon seit längerer Zeit seine Wohnung genommen, er wäre ebenso, wie seine beiden anderen Verwandten, fortgeflogen. Lanius Homeyeri wurde, wie bekannt, von dem verdienstvollen und gelehrten Ornithologen Dr. CGabanis im «Journal für Ornithologie» 1873, XXI. pag. 75 als neue Art beschrieben, die Beschreibung aber ist nur kurz gefasst, nämlich: er unterscheidet sich von L. excubitor durch viel grössere Ausdehnung der zwei weissen Spiegel am Flügel, hat mehr Weiss am Schwanz, Vorderstirn und Supercilialstreifen weiss und einen mehr oder weniger rein weissen oder weisslichen Bürzel. Dr. A. E. Brehm schreibt in seinem Thierleben, Band V, pag. 482 eben nur so viel über ihn. Im «Catalogue ofthe Birdsin the British Museum» Vol. VII. 1883, pag. 244, wird L. Homeyeri als selbstständige Art aufgenommen. Seebohm, «Ibis» 1882, p. 421, ist der Meinung, das L. Homeyert ein Bastard des L. leucopterus und exubitor sei. Bogdanow nimmt in seinem Werke «Die Würger der russischen Fauna und ihre Verwandten», St. Petersburg 1881, p. 142, L. Homeyeri gleichfalls als selbständige Art auf. Leider ist dieses Werk in russischer Sprache gedruckt, daher mir dasselbe unzugänglich blieb. Endlich beschreibt Herr Dr. Gustav Radde in seinem schönen Werke: «Ornis Caucasica» 1884 obigen Würger ausführlicher, gibt aber seine Meinung dahin ab, dass derselbe nur eine Varietät des L. excubitor ÜBER LANIUS HOMEYERI CABANIS. 931 sei und beruft sich in dieser Hinsicht auch auf die Meinung des Herrn E. v. Homeyer. Indem ich mich versichern wollte, ob mein Würger wirklich zu L. Homeyeri gehört, schickte ich denselben meinem Freunde Dr. Mada- rasz mit dem Ersuchen, er möge ihn an Herrn Dr. Cabanis absenden und seine massgebende Meinung erbitten. Eben jetzt erhielt ich einen Brief vom Freunde Madaräsz, welchem das Schreiben des Herrn Reichenow (Berlin am 20. Juli 1884) beigelegt ist, worin wörtlich steht: «der Würger, welchen ich hiemit retournire, stimmt genau mit dem Original von Homeyerti bis auf die unbedeutende Abweichung, dass das Schwarz der zweiten Schwanzfeder links etwas zu weit ausgedehnt ist und dass der betreffenden Feder rechts mit dem Original stimmt», gibt aber zugleich die Meinung ab, dass L. Homeyeri nichts weiter als ein recht alter 1. excubitor sei. Somit kann über das Vorkoınmen des L. Homeyeri in Siebenbür- gen kein Zweifel mehr obwalten und indem dieser Vogel bis jetzt noch von Niemandem als in Ungarn vorkommend angegeben wurde, ist sein Bild beigegeben und füge ich, des besseren Erkennens wegen, zu obiger Beschreibung des Herrn Dr. Cabanis noch Folgendes bei. Die aschgraue Farbe des oberen Körpertheils ist lichter als beim L. excubitor, die äusseren zwei Steuerfedern sind ganz weiss, nur am Schafte gegen die Mitte desselben schwarz, die zwei folgenden sind an der Aussenfahne weiss, an der Innenfahne oberhalb der Mitte mit schwarzem, am Rande hin nach unten verlängertem Bande, die dritten haben eine beinahe 3 %, lange, durch die Mitte ziehende schwarze Zeichnung; die vierten sind schwarz, die Spitzen weiss und sind in der äusseren Fahne 3, an der inneren 4 %, lang; die fünften beiläufig mit einen % langen Fleck, an der Spitze der mittleren Feder ebenfalls mit weissem Fleck. Wenn man also die Steuerfedern ausbreitet, so ist ein auffallend schmälerer schwarzer Keilfleck am Schwanze zu sehen, als am Schwanze eines L. excubitors. Die Frage: ob L. Homeyeri eine sogenannte gute Art, oder nur eine klimatische Varietät oder aber ein sehr alter L. excubitor ist, wie Herr Reichenow meint, entscheiden zu wollen, maasse ich mir nicht an, aber meine Meinung darüber will ich hier doch auseinandersetzen. Die Einwirkung des Klimas und der veränderten Ernährungsver- hältnisse auf Thiere und Pflanzen kann nach dem jetzigen, auf sorgläl- 939 JOHANN V. CSATO: tigen Beobachtungen gegründeten Stande der Wissenschaften gegen- wärtig Niemand mehr leugnen und man kann dieses besonders bei den Pflanzen bereits auf einem kleinen Gebiete genügend nachweisen; und der so scharf beobachtende C. L. Brehm hat schon in der Vorrede zu seinem «Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischen Vögel, 1823» folgendermaassen sich geäussert:: «Es gibt viele einander so ähnliche Pflanzen und Thiere, dass man sich bei ihrer Bestimmung oft in einer nicht geringen Verlegenheit befindet. Die Natur hat ein und dieselbe Grundgestalt auf das mannigfaltigste verändert und dadurch sind so nahe aneinander grenzende Geschöpfe entstanden, dass sie nur durch den Einfluss des verschiedenen Himmelsstriches zu verschiedenen Thieren geworden zu sein scheinen und deswegen Nebenarten genannt werden können», — zieht aber freilich weiter unten, nach den Begriffen der damaligen Zeit, aus diesem Satze den Schluss heraus, man müsse alle jene abgeänderten Vögel, obgleich sie sich mit einander paaren, als verschiedene Arten betrachten. Aber mit dem Fortschreiten der Naturwissenschaften und gründ- licher Durchforschung immer grösserer Gebiete, erkannte man immer mehr und mehr Formen und Uebergänge und musste endlich die An- sicht über die Unveränderlichkeit der Arten aufgeben, besonders bei den Pflanzen, welche an den Boden gebunden sind und der Einwirkung des Klimas und des sie ernährenden Bodens sich nicht entziehen kön- nen, — ganz natürlich also sind bei ihnen die meisten Abänderungen zu finden. Anders ist es mit den Vögeln, sie können sich den umgestaltenden klimatischen Einflüssen entziehen, lassen den Winter hinter sich und fliegen dem Sommer entgegen, brauchen also nicht zu Zwergen sich zu verändern, wie unsere Alpenpflanzen, oder aber bei günstigen Verhält- nissen zu Riesen heranzuwachsen. Klimatischen Einwirkungen können aber auch sie nicht widerstehen, man muss aber freilich viel grössere Gebiete als bei deu Pflanzen in Betracht ziehen. Herr Radde hat in seinem schon angeführten vortrefflichen Werke ziemlich viele Vögel beschrieben, welche ein von ihren centraleuro- päischen Artverwandten abweichendes Kleid besitzen, soll man diese als Arten betrachten? Ich stimme dem gelehrten Herrn Verfasser voll- kommen bei und sage auch nein, denn diejenigen Vögel, zwischen wel- chen Uebergänge nachweisbar sind, können artlich nicht getrennt wer- ÜBER LANIUS HOMEYERI CABANIS. 933 den, man kann ja die Grenzen, wo die eine Art aufhört und die andere ihren Anfang nimmt, nicht bestimmen und die Wissenschaft hat auch keinen Nachtheil davon, ob ein Vogel als Art oder Varietät behandelt wird, nur dass er der Beobachtung nicht entzogen werde, denn eben diese Varietäten werden bei den jetzt so in Schwung gekommenen Stu- dien über den Vogelzug werthvolle Belege liefern können. Die klimatischen Varietäten, d. i. jene Vögel, welche von den un- serigen etwas abweichendes Gefieder besitzen und bei uns gar nicht oder nur selten und einzeln erscheinen, müssen ihren Zug regelmässig gegen andere ‘Länder richten als die unsrigen und treffen mit ihren typisch gefärbten Verwandten nur dort zusammen, wo sie in beiden Kleidern anzutreffen sind. Es gibt also mehrere solche Vogelarten, von welchen nur ein Theil bei ihrem Zuge uns aufsucht oder hier auch Auf- enthalt nimmt, ein anderer Theil meidet uns gänzlich, lebt und reist in ganz anderen Ländertheilen als die ersteren und aus diesem Grunde erhielt auch ihr Gefieder eine abweichende Färbung. In Folge obiger Ansicht bin ich also der Meinung, dass im Interesse des Studiums des Vogelzuges eben die Varietäten mit grösster Aufmerk- samkeit zu beobachten und zu beschreiben sind, denn diese geben am ehesten sichere Auskunft über jene Länder und Strassen, welche von ihrer Art besucht werden. Freilich sind bis jetzt die Vogelvarietäten noch nicht genügend beob- achtet und beschrieben worden und müssen noch grosse Ländergebiete ornithologisch erforscht werden, ehe ganz sichere Schlüsse gezogen wer- den können, eben aus diesem Grunde ist mit der Ausgabe der «Ornis Caucasica» der Ornithologie ein grosser Dienst geleistet, denn die in diesem Werke niedergelegten Beobachtungen und Beschreibungen, — nach den zwei ersten Bänden urtheilend, — werden unsere Kenntnisse auch den Vogelzug betreffend, sehr erweitern. Zu L. Homeyeri zurückkehrend, bin ich auch der Meinung, dass er eine klimatische Varietät des L. excubitor sei, welche aber in Gentral- Europa und speciell in Siebenbürgen nur als eine seltene Erscheinung betrachtet werden kann, denn auch ich habe bis 40 Stück L. excubitor aus Siebenbürgen in den Händen gehabt, aber diese besassen alle das typische Gefieder. Für einen alten und nur aus diesem Grunde so licht gefärbten L. excubitor kann ich ihn aus dem Grunde nicht halten, weil die grauen 93% A. MIHALOVITS: Würger in Siebenbürgen nicht selten sind, werden auch gar nicht ver- folgt, können sich folglich recht lange Zeit ihres Lebens erfreuen; trotz- dem ist seit mehr als 30 Jahren der hier beschriebene Vogel der erste, welchen ich in diesem Kleide erhielt, auch den 2. major Pall. erhielt ich bis jetzt nur in einem Exemplare. Nagy-Enyed, im August 1884. PARUS CYANUS PALL. IN UNGARN. Von Dr. ALEXANDER MIHALOVITS. So weit meine Kenntnisse reichen, wurde die Lazurmeise in Un- garn bis jetzt als regelmässige Erscheinung noch nicht beobachtet; ! aus diesem Grunde möchte ich mit vorliegender Mittheilung zur besseren Kenntniss der Fauna unseres Landes beitragen. Die Beobachtungen machte ich in der Umgebung von Bartfeld, also am südlichen Abhange der Karpathen, in einer Höhe von 270 Meter über der Meeresfläche. Bisher hatte ich in fünf Fällen Gelegenheit Lazurmeisen beobachten zu können. Anfang März 1876 sah ich an einem ziemlich heiteren Vormit- tage zum ersten Mal drei Stück /’arus cyanus in Gesellschaft von P. pa- lustris und P. coruleus im Weidengebüsch am Tapoly-Flusse; nachdem ich keine Waffe mit mir hatte, musste ich mich mit der Beobachtung des munteren, geselligen und zutraulichen Wesens dieser nordischen Gäste begnügen. Am 25. October 1882 machte ich an einem recht war- men und heiteren Vormittag einen Ausflug in die Weiden- und Erlen- gebüche längs des Tapoly-Fiusses. Ich hatte kaum die der Stadt Bartfeld nahe gelegene Brücke passirt, als ich Stimmen von Meisen hörte, die mir durch Stärke und flötende Töne auffielen; ich wollte dieselben ! Einzig und allein Otto Herman beobachtete diese Art, welche laut Angabe im Herbste im Pester Comitat, in der Gegend von Solt vorkam (S.: Die Ab- handlung des Dr. Madaräsz in den «Termeszetra'zi Füzetek» 1883, VII. p. 133). Die Bemerkungen über P. cyaneus, welche ich in meiner Mittheilung über «Die Singvögel Ungarns» veröffentlichte, (Zeitschr. f. ges. Ornith. Heft 2, p. 131) ver- danke ich der Gefälligkeit des Herrn Dr. Mihalovits. Der Herausgeber. BR PARUS CYANUS PALL. IN UNGARN. 335 vr Parus crıstatus zuschreiben. Ich wurde aber baldigst eines Besseren be- lehrt, denn schon nach einigen Secunden flogen sechs Stück Lazurmeisen in Gesellschaft dreier Schwanz-, einer Sumpf- und einer Blaumeise auf. Es gelang mir von den Lazurmeisen drei Stück zu erlegen, welche ich sogleich meiner Sammlung einverleibte. Von nun an besuchte ich täg- lich diese Stelle, sah zwar jedesmal andere Meisen, Lazurmeisen aber nicht. Solche erblickte ich erst am Nachmittag des 19. October wieder, ebenfalls an der Tapoly, wo ich fünf Lazurmeisen, in Gesellschaft einer Blau-, einer Sumpf- und vier Schwanzmeisen antraf. Diesmal konnte ich nur ein Exemplar erbeuten und auch dieses war so verschossen, dass es vollkommen unbrauchbar war. Am 1. November traf ich wieder eine P. cyanus in Gesellschaft mit fünf P. caudatus und einer P. coeruleus. P. cyanus wurde erbeutet und befindet sich ebenfalls in meiner Samm- lung. Am 7. November fand ich wieder sechs Lazurmeisen in Gesell- schaft anderer; ich muss hier bemerken, dass die Kohlmeisen in jeder Truppe gesehen wurde. Von den sechs Lazurmeisen erlegte ich zwei Stück. Die erlegten Stücke sind sämmtlich sehr schön ausgefiederte Exem- plare; fünf Männchen und zwei Weibchen. Der Rücken des ersten (am 25. October 1882 erlegten) Männchens ist sehr dunkel intensiv blau, beinahe so gefärbt, wie die Flügeln. Länge 14-7 %, Flügel 69 %,, Schwanz 66 %,, Tarsus 1'7 %,. Der Rücken des zweiten (zu gleicher Zeit erlegten) Männchens ist normal gefärbt. Sehr interessant ist an diesem Exemplar, dass sich an den Seiten der Brust um den Flügelbug herum ein gelblicher Anhauch zeigt, wodurch er an Parus flavipectus Sew. erinnert; interessant ist noch, dass der Oberkopf rein schneeweiss ist, während bei allen anderen Exemplaren ein bläulicher Anhauch zu bemerken ist. Länge 14-8 9, Flügel 69 Im Schwanz 6°6 %, Tarsus 17 m- Das dritte (am 1. Nov. 1882 erlegte) Männchen ist normal gefärbt. Länge 15 %, Flügel 6°8 %,. Schwanz 67 %, Tarsus 1'7 m Das vierte und fünfte (am 7. November geschossene) Männchen sind normal gefärbt. Länge 145 %, Flügel 66 %, Schwanz 67 9, Tarsus 1:7 m. Länge 13:9 %, Flügelbreite 212 m, Schwanz 6 Im, Tarsus 1:7 m. (Dieses Exemplar sendete ich an Dr. Madaräsz in frischem Zu- stande.) Die beiden weiblichen (am 25. und 29. October 1882 erlegten) 936 A. MIHALOVITS: PARUS CYANUS PALL. IN UNGARN. Exemplare sind normal gefärbt. Länge 145 4, Flügel 66 m, Schwanz 65 Mm, Tarsus 17 m. Von den Eigenthümlichkeiten dieser Vögel sind hervorzuheben: ihre grosse Geschicklichkeit im Klettern, ihre auffallende Farbenschön- heit, endlich ihre Munterkeit und Zutraulichkeit; auch scheinen sich die Mitglieder einer Truppe sehr anhänglich zu sein, da es vorkam, dass ein von mir erlegtes Exemplar von zwei anderen längere Zeit umflattert wurde, so dass es mir gelingen konnte, eines von den beiden zu erlegen. An einer Stelle halten sie sich nur kurze Zeit auf; si@ streichen wie die anderen Meisen, in einer gewissen Richtung. Beim Streichen macht, meinen Beobachtungen zufolge, immer die Lazurmeise den An- fang, dann folgen die Schwanz-, Blau- und Sumpfmeise, und zum Schlusse erst die Kohlmeise. Den Menschen gegenüber zeigen sie sich gar nicht furchtsam. Ihr Lieblings-Aufenthaltsort ist in der Nähe von Wasser in Wei- den- und Erlengebüschen, wenigstens fand ich die erwähnten Exemplare immer unter den gleichen Verhältnissen. Die Lazurmeise beginnt am Anfange des Herbstes wie die ae Meisen zu streichen; sie besucht dann Süd-Russland, Polen, ja auch Galizien und kommt bei dieser Gelegenheit auch in die Karpathen. Nach meinen bisherigen Beobachtungen kommt die Lazurmeise meistens bei schönem, warmen Wetter, wenn von Frösten noch keine Spur ist, zu uns. Der Umstand, dass diese Art so oft und in so grosser Zahl bei uns erschien, kann kein zufälliger sein; es kann dies keinem Verirren zu- geschrieben werden, sondern kann meiner Ansicht nach nur so erklärt werden, dass die Grenze ihres Verbreitungsgebietes thatsächlich in un- sere Gegend fällt. Die Lazurmeise muss daher als einzur Fauna Ungarns gehöriger Wintervogel betrachtet werden. Bartfeld, im März 1883. MOISISOVICS: ARCHIBUTEO LAGOPUS BRÜNN ALS BRUTVOGEL IN ÖSTERREICH-UNGARN. 937 ÜBER DAS VORKOMMEN DES ARCHIBUTEO LAGOPUS BRÜNN ALS BRUTVOGEL IN ÖSTERREICH-UNGARN ÜBER- HAUPT, UND SPECIELL IN SÜDUNGARN (COM. BARANYA). Von Med. Dr. Prof. August von Mossisovics. Die Thatsache, dass der rauhfüssige Bussard seine mehr oder we- niger hochnordische Brutstätte gelegentlich mit einer südlicheren ver- tausche, ıst zwar durchaus nicht neu, doch sind, wie sich für unser österreichisch-ungarisches Faunen-Gebiet leicht zeigen lässt, die verbürg- ten Angaben hierüber, ohne das ominöse «dieitur» ziemlich spärlich und wie es scheint, wenig bekannt. Ich halte es daher für nicht überflüssig, ehe ich meine eigenen bescheidenen Mittheilungen, resp. Notizen über Archibuteo lagopus und die Art seines Vorkommens am Drauecke zur Kenntniss bringe, einleitend die mir überhaupt bekannt gewordenen Angaben über Horsten und Sommerleben dieses Vogels (in Oesterreich- Ungarn) zusammenzustellen und vorauszusenden, was zwei der hervor- ragendsten deutschen Ornithologen über die in Rede stehende Angele- genheit, mit Rücksichtnahme auf das nördliche Gentral-Europa geäussert haben. E. F. von Homeyer bemerkt (1877)!: «Bewohner des hohen Nor- dens, erscheint derselbe in Norddeutschland zuerst gegen den 25. Sept. und verlässt uns Ende März und Anfang April. Später sieht man ihn selten, doch habe ich auch als grosse Seltenheit einzelne im Sommer ge- sehen, wo dieselben sich auf freiem Felde umhertrieben. Es waren offenbar junge: Vögel, welche nicht brüteten. Als Brutvogel ist er kaum mit voller Sicherheit für Deutschland beobachtet» ete. A.E. Brehm spricht sich in der 2. Auflage seines Thierlebens (2. Abtheil. Band I. 1882, pag. 725—726) über den uns hier interessi- renden Punkt folgendermaassen aus: «Obwohl der Rauchfuss in verschiedenen Theilen Deutschlands, ! Deutschlands Säugethiere und Vögel etc. pag. 49. Fa a an 938 AUGUST V. MOJSISOVICS : insbesondere aber auf Rügen, in Westpreussen, der Lausitz, in Thürin- gen und am Taunus gehorstet haben soll, liegt unser Vaterland doch jenseits der Grenze seines eigentlichen Brutgebietes. Als dieses hat man die Tundra anzusehen. Erwiesenermassen horstet unser Vogel im Norden Grossbritanniens, namentlich in Schottland, wahrscheinlich auch nur auf solchen Stellen, welche der Tundra ähneln, dass er von dieser seiner beliebtesten Wohnstätte in südlicher gelegene Waldungen streift und in ihnen seinen Horst errichtet, ist erklärlich. In Europa sind es vor Allem Skandinavien und Nordrussland, wo man ihm während des Sommers begegnet; in Sibirien haben wir ihn erst am nördlichen Rande des Waldgürtels, weit häufiger aber in der eigentlichen Tundra beobachtet, und in Nordamerika, wo er ebenfalls vorkommt, werden zweifellos dieselben Verhältnisse maassgebend sein. Selbst da, wo er weiter im Süden horstet, wie beispielsweise in Skandinavien, pflegt er sich zu seinem Wohnsitze solche Stellen auszusuchen, welche der Tundra gleichen oder, streng genommen, Tundra sind, ob sie auch rings von Waldungen umgeben sein sollten, wie beispielsweise die nackten, kahlen Fjelds der Gebirge.» Aehnliche Verhältnisse scheinen allerdings auch in Nordamerika vorzuherrschen, denn es äussert sich über Archibuteo lagopus var. Sancti Johannis (Gm.) Ridgw., Errıor Couzs in seinen «Birds of the Northwest» (Washington 1874) pag. 362 wörtlich folgendermassen : «The Rough-legged is a rather northerly species, rarely, if ever, breeding within the limits of the United States, and becoming rarer toward its southern terminus etc.» FRIEDRICH,! O. von RıssentHar? u. A. constatiren das zeitweilige, respective «sehr vereinzelte» Horsten des Vogels in Deutschland, er- wähnen aber auch keine, unser engeres Faunengebiet betreffende Beob- achtung; B. Autum® beobachtete sein Eintreffen nie vor October und seinen Abzug im März oder April; «er soll übrigens auch schon im nördlichen Dänemark, ja mitten in Deutschland am Taunus gebrütet haben etc.» Bei A. Frıtsca * finde ich die Notiz, dass der Rauchfuss in Vollständige Naturgeschichte der deutschen Zimmer-, Haus- und Jagdvögel etc. III. Aufl. 1876. pag. 457. ®2 «Das Waidwerk», Berlin 1880, pag. 610. «Jagd-Lexicon» 1882, pag. 51. ® «Forstzoologie» II. Band (Vögel), 2. Aufl. 1880, pag. 409. * «Naturgeschichte der Vögel Europas» (1853—1870) pag. 21. er R ARCHIBUTEO LAGOPUS BRÜNN ALS BRUTVOGEL IN ÖSTERREICH-UNGARN. 9339 gebirgigen Gegenden Böhmens schon im August erscheinen und im Riesengebirge nistend angetroffen worden sein soll, eine Angabe, die - derselbe Autor später 1876! mit Nennung seines Gewährsmannes be- stimmter formulirte. (Uebrigens notirte bereits 1852 A. Palliardi,? dass der Rauchfuss im Riesengebirge, aber selten, nisten soll.) ® Graf Wladimir Dzrepuszyckı, der in seinem geradezu mustergiltigen Cataloge * über seine berühmte Sammlung auch biologische und zoogeo- graphische Noten bringt, theilt mit, dass der rauchfüssige Bussard Brut- vogel in Litthauen sein soll, Galizien aber bei Anbruch des Frühlings verlasse. Die ältesten (freilich nicht genügend erhärteten) Angaben über das Horsten von A. lagopus innerhalb der Grenzen der österreichisch-unga- rischen Monarchie finde ich in Christian Ludwig Landbeck’s «Beiträgen zur zoologischen Geographie» (Okens «Isis» Jahrgang 1842), in welchen er die höheren Wirbelthiere Siebenbürgens aufführt und speciell p. 182 von unserem Vogel sagt: «Erscheint hauptsächlich im Herbst, soll aber auch brüten, was nicht unwahrscheinlich ist». Im Jahrgange 1843 der- selben Zeitschrift veröffentlichte Landbeck seine schöne Abhandlung über «die Vögel Sirmiens», in der er pag. 21 betont «(der Rauchfuss) hält sich gewöhnlich vom October bis März sowohl in der Thal- als Hochebene auf. Einzelne Paare sollen in. Sirmien brüten». Ganz sichere Daten gab zuerst A. Schwab (1854 und später 1868°), indem er berichtete: « Buteo lagopus horstet alle Jahre in den umliegenden (d. h. bei Mistek gelegenen) Wäldern, von wo ich schon öfters ganz 1 «Ornithologische Notizen aus Böhmen» Journal für Ornithologie, XXIV. Jahrg. pag. 77. 2 «Systemat. Uebers. der Vögel Böhmens» etc. Leitmeritz, 1852, pag. 9. ® Ganz zuverlässige Daten für das Brutgeschäft des Rauchfusses in Böhmen, ınit Angabe näherer «beruhigender» Details, existiren nicht und bemerkt Herr Vietor Ritter von Tschusi, dessen grosser Freundlichkeit ich mehrere wichtige Literatur- Hinweise verdanke, dass seiner Meinung nach Archibuteo lagopus wohl kaum in Böhmen horsten dürfte und fügt hinzu: «Ich sah ihn im Juni 1868, obschon ich eine Woche im Gebirge war, nicht und traf ihn auch in einer dortigen Sammlung nicht an». * «Gräfl. Dzieduszycki’sches Museum in Lemberg», Lemberg 1880, pag. 19. 5 «Fauna der Vögel eines Theiles von Mähren und Schlesien ete.». Verhandl. des zoolog.-botan. Vereines in Wien. IV. Jahrg. 1854, pag- 488. 6 «Vogel-Fauna von Mistek und dessen weiterer Umgebung». Verhandlungen des Naturf.-Vereins in Brünn. VII. 1868 (1869), pag. 11. 340 AUGUST V. MOJSISOVICS: junge, wollige Exemplare und auch im vorigen Jahre ein schon ganz bebrütetes, grünlich-weisses, hellbraun geflecktes und verwaschenes Ei erhielt, welches am 16. Mai aus einem Horste, welcher sich auf einer Fichte im hiesigen Landwalde befand und blos aus trockenen Reisern und Zweigen bestand, herausgenommen wurde. Er ist ein Standtogel». Ebenso gibt Albin Heinrich! an, dass der Rauchfuss in Mähren und Schlesien beständig vorkomme. Leider fehlen hier die sehr erwünschten Beobachtungen über Beschaffenheit der Brutlocalitäten, Horstbau, Gelege ete., immerhin aber ist die Bestätigung der Thatsache von Wichtigkeit. 1877? wurde von H. Neweklowsky der rauchfüssige Bussard als Brutvogel in Niederösterreich nachgewiesen ; er sagt in seiner interes- santen Abhandlung «Ueber die Vogelfauna von Lilienfeld»: «Der Rauchfuss-Bussard ist im Mittelgebirge brütend anzutreffen, jedoch nur spärlich, diese und die nächstfolgende Art (nämlich Buteo cinereus) sind die beiden grössten Raubvögel dieser Gegend. im Sommer sind diese beiden Arten eine fast überall anzutreffende Erscheinung im Luftbereich.»*? Ich selbst endlich habe bereits im I. Theile meiner «Fauna von Bellye und Därda» («Ornis», pag. 7%) erwähnt, dass der rauchfüssige Bus- sard einigemale in Bellye gehorstet haben solle; wie aber die der be- züglichen Notiz angeschlossenen Fragezeichen bekunden, hegte ich erhebliche Zweifel, die erst zu schwinden begannen, als ich Anfangs Juli d.J. durch den Besuch des mir befreundeten Herrn J. Pfeningberger, . Waldbereiters der Erzh. Albrecht’schen Herrschaft Bellye erfreut wurde, der gesprächsweise äusserte, es müssten wohl jetzt bereits bald flügge Junge des fraglichen Brutvogels im Keskender Walde, dem Eldorado der seltenen Raubvögel, anzutreffen sein und wolle er unverzüglich einen Auftrag zu entsprechenden Nachforschungen ergehen lassen. Waren die letzteren nun auch nur von theilweisem Erfolge gekrönt, so glaube ich die bisher sicher gestellten Thatsachen umsoweniger zurückhalten zu sollen, als mir voraussichtlich in den nächsten Frühjahren eine Bereisung der mittleren Donau zur Brutzeit dieses Thieres kaum ermöglicht sein * «Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel». Brünn, 1856, pag. 63. «Ist beständig in unserer Gegend». °” Mittheilungen des ornithologischen Vereines in Wien. I. Jahrg. 1877. p. 60. ° Diese Beobachtung ist auch erwähnt in der «ÖOrnis vindobonensis», von A. F. Grafen Marschall und A. von Pelzeln. pag. 5. ARCHIBUTEO LAGOPUS BRÜNN ALS BRUTVOGEL IN ÖSTERREICH-UNGARN. 941 dürfte. Ich berichte in der Reihenfolge, in welcher mir die respectiven Nachrichten zukamen. Brief ddto 20. Juli 1884, gez. Weinelt (Erzherz. _ Albrecht’scher Forstadjunct in Bellye). «Ich habe bis jetzt noch keinen jungen Rauchfuss bekommen können, glaube aber, dass es mir umso sicherer gelingen wird, ein Ex. zu erbeuten, als ich jeden Tag ein altes Paar herumfliegen sehe und glaube, dass die Jungen noch nicht ganz flügge sind, weil ich die Alten immer wohl beladen nach einer bestimmten Waldstelle hinstreichen sehe» etc. Brief ddto 22. Juli 18854: «Freue mich, schon heute mittheilen zu können, dass ich einen Rauchfuss geschossen habe, leider ein altes Exemplar. Er ist nur geflügelt und lebt ganz flott; hoffe bestimmt bald den Horst zu finden, sende dann die Jungen lebend.» Amtliche Verpflichtungen verhinderten meinen Berichterstatter indess seine Nachforschungen nach dem etwas versteckten Horste mit gleicher Energie fortzusetzen und theilte er mir unterm 22, August a. c. nur noch mit, dass er selten und ? vereinzelt, vielmehr meistens das Pärchen beutebeladen nach der ihm wohlbekannten Parcelie des Kes- kender Waldes ziehen sah. In diesem letzten Schreiben zeigte mir Herr Weinelt noch an, dass er nebst dem, auch vom Erzherzoglichen Revier- förster, Herrn Jira, agnoscirten alten Rauchfusse einen Zwergadler er- legt habe, der bereits das Bellye’er Riedmuseum ziere ; von einer Ver- wechslung dieser beiden Brutformen könne daher keine Rede sein. Herr Waldbereiter J. Pfeningberger bemerkt noch in einem 2 Tage später eingelaufenem Schreiben: «Bezüglich des Vorkommens von Archibuteo lagopus als Brutvogel bin ich für meine Person vollkommen überzeugt, ich habe ihn aber nur im Keskender Walde ! gesehen. Ich werde Ihnen. so Gott will, im nächsten Jahre den (weiteren) Beweis erbringen.» Schliesslich möchte ich hier einer Beobachtung gedenken, die Herr Weinelt eirca Mitte August? des Vorjahres verzeichnen konnte 1 Einem herrlichen Landwalde, zwischen Laskafalu und Albertfalu (unweit von Därda) gelegen, mit Weissbuchen, einigen Rothbuchen, prächtigen Eichen (Stiel-, Zerr- und amerik. Eichen), Linden, Vogelkirschen, Ahorn, Pappeln etc. und reich- stem Unterwuchse bestanden. Es brüten hier unter Anderem : Pandion haliaötus, Cir- caötus gallicus, Aquila naevia, Aquila pennata, Milvus regalis, M. ater, Ciconia nigra etc. etc. (siehe «Zur Fauna von Bellye und Därda» I. Theil und «Erster Nachtrag zur Ornis von Bellye und Därda» etc.) ® Also zu einer Zeit, wo die Jungen von Buteo vulgaris bereits im Bestande » herumfliegen ; — wie überhaupt um diese Zeit alle anderen Horste schon leer sind. Zeitschrift f. Ornithologie. 16 949 _MOJSISOVICS : ARCHIBUTEO LAGOPUS BRÜNN ALS BRUTVOGEL IN ÖSTERREICH-UNGARN und die sich höchst wahrscheinlich auch auf den Rauchfuss-Bussard beziehen lässt. In derselben Waldparcelle, in der Herr Weinelt auch heuer den Horst vermuthete, da über ihr mit Vorliebe die zwei Rauch- füsse zu kreisen pflegten, traf er ganz unerwartet in der Nähe des an das Feld grenzenden gestrüppartigen Jungmaisses aufeiner Buche, nicht sehr hochstehend, einen sehr lockeren und flach angelegten Horst; bald nachdem W. den anscheinend vollständig ausgefiederten jungen In- sassen wahrgenommen, resp. empfindlich beunruhigt hatte, erschienen, den Horst umkreisend, die Alten und erhoben ein jämmerliches, ganz eigenartiges Geschrei, wie W. solches noch nie vernommen hatte, «ein richtiges Angstgeschrei». Der Umstand, dass sich nur ein Junges blicken liess, führte Herrn W. zunächst in der Diagnose irre, «heute »,so berich- tet er weiter, «nachdem ich de ı Rauchfuss näher kennen lernte, drängt sich mir immer mehr die Ueberzeugung auf, dass es ein solcher war». Die Alten, deren Aussehen ganz übereinstimmte mit den heuer beob- achteten, wurden noch einige Tage später in der Nähe des Horstes ge- hört, aber dann nicht mehr gesehen. Mir scheint diese Beobachtung trefflich zu stimmen mit der von A. E. Brehm (l. ce. pag. 727) gegebenen Schilderung des Gebahrens des Rauchfusses, wenn dieser seinen Horst bedroht glaubt; auch die (in der nordischen Heimat übrigens durch die Umstände bedingte) Lieder- lichkeit im Nestbaue, sowie die übereinstimmende Brütezeit wäre beach- tenswerth u. a. m., allerdings zeigt «unsere» Brutstätte im Keskender- Walde eher einen tropischen als «Tundra»-Charakter. In Zusammenfassung des eben Mitgetheilten ergibt sich als erwze- sen: 1. Der Rauchfuss-Bussard kömmt nicht nur in Nordböhmen, Mähren, Schlesien und Niederösterreich, sondern auch in Südungarn (wenngleich hier nicht häufig) im Sommer vor; höchst wahrscheinlich sind auch die Landbeck’schen Angaben (richtiger Vermuthungen) ganz zutreffende; 2. in den genannten cisleithanischen Provinzen wurden p. p. bereits Horste, Eier und Junge constatirt; in Ungarn (Bellye) wur- den bisher nur gepaarte Paare beobachtet, Belegstücke erlegt, Horste selbst aber noch nicht mit aller Sicherheit erkannt; 3. der Rauchfuss horstet bei uns sowohl im Mittelgebirge, wie in der Ebene, hier im Landwalde und (q. a. d.) in einem Theile der heissen Niederung zwi- « schen Donau und Drau im «Keskender Walde». Vielleicht im nächsten Jahre Weiteres! ee B. DR. SCHIAVUZZI: ALCA TORDA L. NEL GOLFO DI TRIESTE. 943 ALCA TORDA, L. NEL GOLFO DI TRIESTE. Li 7 Giugno di questo anno veniva uceisa dinanzi li. r. Castello di Miramare sul mare aperto, da quel Signor amministratore Cavaliere v. Orel un’Alca torda, L.dotata dei seguenti segni caratteristiei: Lunghezza Millimetri 405, ala 183, coda 63, becco 31, tarso 28. Testa nera con quä e la alcune macchie bianchiccie. La schiena completamente nera. Sembra perciö che siasi trattato di individuo giovane. Questo esemplare non & il solo, che in questi giorni compariva dinanzi alla nostra costa, giacche contemporaneamente due altri individui venivano uceisi nel vallon di Muggia vicino a Servola, ambidue maschi come quello deseritto da me, uno giovane e l’altro vecchio. Ambidue trovansi nel Museo di Trieste. Un quarto individuo vagava di qua e di la dinanzi la costa fra Monfal- cone e Trieste ed ad onta ch’io gli avessi dato la caceia, non mi riesciva di impossessarmene. Ai primi di Luglio era sparito. Questa era la prima volta che questa specie veniva osservata nel mare adriatico, mentre nel mediterraneo cio avveniva parecchie volte, perö a preferenza nell’inverno ed una sola volta in primavera (16 Maggio 1830, Genova). Il raro uccello qui descritto veniva da me preparato ed indi passava in dono alla Collezione dell’Altezza Sua i.r. il principe ereditario arciduca Rodalfo. Monfalcone li 31 Agosto 1884. B. Dr. Schıavuzzi. DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. Von JuLivs von MADARASZ. Die Zusammenstellung der Vögel Ungarns, welche ich im zweiten Hefte vorliegender Zeitschrift (p. 112) begonnen habe, setze ich jetzl mit der Aufzählung der Raubvögel fort. Die Zahl der ungarischen Raub- vögel ist eine so ziemlich grosse, die Zahl der bis jetzt beobachteten Arten beträgt schon 48; unter denselben findet sich auch ein Klanus 16% 944 J. V. MADARÄASZ: melanopterus Daud., dessen Vorkommen aufnicht besonders vertrauungs- würdigen Nachrichten beruht und daher sehr zweifelhaft ist. Unsere Raubvögel gehören in folgende Familien und Gattungen : I. Vulturidae: 1. Vultur, 2. Gyps, 3. Neophron ; Il. Falconi- dae: 1. Circus, 2. Astur, 3. Accipiter, 4. Buteo, 5. Archibuteo, 6. G@y- paetus, 7. Aqua, 8. Nisaetus, 9. Haliaetus, 10. Circaetus, 11. Melvus, 12. Pernis, 13. Falco, 1%. Oerchneis, 15. Pandion ; III. Strigidae: 1. Strix, 2. Asio, 3. Bubo, 4. Scops, 6. Surnia, 6. Syrnium, 7. Nyctea, 8. Carine, 9. Glaucidium, 10. Nyctale. I. VULTURIDAE VIE. 1. Vultur Moehr. Vultur monachus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 1.) In den südlichen und süd-östlichen Theilen des Landes, längs der unteren Donau, besonders in den Hochgebirgen Siebenbürgens nicht selten; hier horsten sie auch und finden sich zu jeder Zeit des Jahres. In den nördlichen Karpathen erscheint er manchmal als Gast; häufiger ist er auf der viehreichen ungarischen Ebene, wo er sich wegen des Fleisches der in grosser Zahl gefallenen Thiere aufhält. In Jazygien und auf der Hortobagyer Puszta wurde er mehrmals erlegt. In den Gebirgs- wäldern des Arader und Krassöer Comitates wurde er wiederholt be- obachtet; auch Nest und Eier wurden gefunden. Im Hunyader Comitate Siebenbürgens ist er nach Adam Buda! häufiger als Gyps fulvus Gm. und stürzt sich manchmal schaarenweise auf das erspähte Aas. Die Exemplare unseres Museums stammen aus dem Pester, Weis- senburger, Tyrnauer, Bacser und Biharer CGomitate. 1 Verzeichniss der auf dem Gebiete des Hunyader Comitates vorkommenden Vögeln, 1881. DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. 945 2. Gyps Sav. Gyps fulvus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 2.) Weit häufiger als der graue Geier, in grosser Zahl besonders in Siebenbürgen, im südlichen und süd-östlichen Ungarn, wo sie in den Spalten hoher und steiler Felsen horsten. Dr. Emerich v. Frivaldszky sah im Juli 1856 im Vurva-Babi-Thale auf einem einzigen Rinds-Aas 50—60 Stücke beisammen. Von den schon erwähnten ständigen Auf- enthaltsorten besucht er noch andere Gebirge und Ebenen des Landes. 3. Neophron Sav. Neophron percnopterus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 3.) Diese Art führt schon Josef Schönbauer! in seinem Verzeichniss der Vögel Ungarns an. Sie findet sich ziemlich häufig in den gebirgigen und felsigen Gegenden der unteren Donau, in der Gegend von Mehadia, wo sie in den hohen Felsen nisten. Nach Beobachtungen aus Mehadia er- scheinen sie dort Mitte Mai und ziehen schon in der ersten Hälfte des August nach Süden. Mehrere Beobachtungen beweisen, dass diese Art in den gebirgigen Theilen Siebenbürgens öfters vorkommt, ja Graf K. Läzär gelangte sogar in den Besitz von Jungen in Dunenkleide aus der Gegend von Haäiszeg;; ähnliches behauptet auch Adam Buda, daher es zweifellos ist, dass diese Art manchmal in den südlichen Theilen Sieben- bürgens brütet. — Unser Museum besitzt noch kein vaterländisches Exemplar. ! Conspeet. Ornith. Hung. enum. Av. 1795, p. 9. “ Bi tr a” Ko 946 J. V. MADARÄASZ: ‘ OD. FALCONIDAE VIG. l. Circus Lac. Circus cyaneus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 31.) | Häufige Art, welche besonders die ebenen sumpfigen Stellen liebt; kommt aber auch in Gebirgen vor. Ständiger Brutvogel. Circus pygargus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 32.) Stimmt in Bezug auf Vorkommen mit voriger Art überein. Die meisten Exemplare unseres Museums stammen aus der Gegend von Pest, einige auch aus den nördlichen Karpathen. Olrcus macrurus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 33.) Diese südliche Art findet sich in der ungarischen Tiefebene ziem- lich häufig, zieht hie und da auch nach nördlicheren Gegenden und wurde in der Umgegend von Budapest öfters beobachtet und erlegt, Salamon Petenyi fand diese Art in den 40-ger Jahren in Siebenbürgen, wo sie ziemlich häufig ist. Ob sie bei uns brütet, ist mir nicht bekannt. Unser Museum besitzt folgende Exemplare : zwei Junge aus der Gegend von Budapest (Gzinkota 1832), zwei alte Männchen und ein Junges eben- falls aus Ungarn aus den Jahren 1821, 1844 und 1863, doch ist ihr Fund- ort nicht genauer bekannt. Circus aeruginosus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 30.) Gewöhnlicher Zugvogel, welcher schon zu Beginn des Frühlinges überall erscheint und im Spätherbste nach wärmeren Gegenden zieht. Kommt an feuchten Stellen, längs der Bächer im Schilfe vor. DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. 947 9. Astur Lac. Astur palumbarrus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 98.) Standvogel; in unseren Gebirgsgegenden, besonders in den Nadel- holzwäldern überall als gewöhnliche Art bekannt ; die Ebenen besuchen und verwüsten sie besonders im Winter in grösserer Zahl. . 3. Accipiter Briss. Aceipiter nısus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 29.) Standvogel, der im ganzen Lande überall sehr häufig ist; nistet in Wäldern und grösseren Gärten. 4. Buteo Cuv. Buteo vulgaris Bechst. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 5.) Sehr gewöhnlicher Raubvogel; kommt überall vor; nistet in den Wäldern nicht sehr hoher Gebirge. Buteo ferox Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 6.) Nach Anton Jukovits! wurde ein Exemplar dieser Art im Sommer 1857 am Neusiedler-See erlegt; J. Finger? beschreibt ein Exemplar, welches im Früjahr 1856 am Hansäger-Moraste bei Apäthfalva geschos- 1 Verzeichniss der am Neusiedlersee vorkommenden Vögel. Verhandl. Ver. für Naturkunde zu Pressburg. 1864, VIII, p. 49. 2 Sitzungsbericht zool.-bot. Verhandl. Wien 1857. VII. p. 157. YA8 J. V. MADARÄSZ: sen wurde; nach Joh. v. Frivaldszky ! wurde dieser Vogel 1868 in den Ofner Gebirgen beobachtet. 5. Archibuteo Brehm. Archibuteo lagopus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 7.) Die Heimat dieses Vogels ist der hohe Norden, von wo er zur Winterszeit nach Süden zieht, und dann unser Vaterland überall aufsucht. 6. Gypaetus Storr. Gypaetus barbatus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 7. No. 4.) Ueber Vorkommen dieser seltenen Art handelte am ausführlich- sten Joh. v. Csatö.? Sie ist bei uns im Banate besonders auf dem Meru- lier Schneegebirge und in Siebenbürgen anzutreffen und zwar in der Umgebung von Jorgovänyköve, wo J.v. Csatö aneiner einzigen Stelle sogar fünf Exemplare vorfand; ferner am Retyezät, wo sie nach W. Stetter ? in hohen, unerreichbaren Felsspalten horstet und brütet; sie kommt je- doch auch in tiefer gelegenen Nadelholzwäldern vor. Graf K. Läzär*theilt folgende interessante Notizen über das Vorkommen dieser Art vor: «Indem ich hier über Raubvögel schreibe, kann ich nicht umhin, noch eine kleine Notiz über Gypaetus barbatus beizufügen. Im März 1861 er- hielt ich ein altes Männchen dieses seltenen Vogels, das merkwürdiger Weise im Hügellande des Vajdaer Gemeindegebietes bei Broos, also mehrere Meilen vom Gebirge entfernt, erlegt wurde, obwohl alle Orni- thologen behaupten, dass der Bartgeier das Gebirge nie verlasse.» * Margo und Frivaldszky. Budapest und seine Umgebung. 1875, p. 30. ? Ausser den bekannten interessanten Beobachtungen in «Mittheil. ornith. Ver. in Wien», vergl. noch «Termeszetrajzi Füzetek» 1877, p. 40 und «Jahrbuch des siebenbürg. Museum-Vereins», 1866, p. 76. ® Adatok Erdely ornithologiäjähoz. Magyar orvosok &z termeszetvizsg. Munk. 1845. V. p. 149. ® Kurze Beiträge zur Ornith. Siebenbürgens. Verh. und Mittheil. des sıebenb. Vereins für Naturwiss. zu Hermanstadt. 1864. XII, p. 60. ui es DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. 349 In unserem Museum findet sich kein vaterländisches Exemplar dieses seltenen und interessanten Raubvogels. In den Sammlungen der Herren v. Csatö, Buda und Anderer ist der Vogel in grosser Zahl vertreten. 7. Aquila Barr. Aqua chrysaetus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1851. p. S. No. 8.) Haust und brütet in den ungarischen Karpathen, und in den süd- östlichen Gebirgen Siebenbürgens; kommt auch in tiefer gelegenen Wäl- dern und auf Ebenen vor; so wurde er im Pester Comitate (Gödöllö, Räkos-Csaba, Gsik-Tarcsa, Pöszerer: Puszta) öfters beobachtet und erlegt. Kommt durch das ganze Jahr hindurch vor. Agquila heliaca Sav. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. S. No. 9.) Findet sich in den grösseren Waldungen des Landes. In den Ufer- waldungen der Donau und Theiss ist er als Brutvogel bekannt; kommt auch in den westlichen Theilen des Landes vor. Aqurla orientalis Cab. Diese seltene östliche Adler-Art entging bisher der Aufmerksam- keit der Ornithologen. Ich führe sie auch nur nach einem einzigen Exemplar an, welches entschieden in den 40-ger Jahren in Ungarn erlegt wurde; leider wissen wir von dem Fundorte und dem Geschlechte des Exemplares nichts. Meiner Ansicht nach ist dasselbe ein altes Männchen. Diese seltene Art findet sich in unserem Museum seit jener Zeit und stand bisher immer als «Aquila imperialis Bechst.» unter den Königs adlern. Wir besitzen in unserer Sammlung noch ein Exemplar, welches wahrscheinlich aus Indien oder aus Süd-Russland stammt. Mit letzterem stimmt unser Exemplar sowohl in Bezug auf Färbung als auf Grössen- verhältnisse überein. Aquila orientalis Cab. istin Bezug auf Färbung Aquila naevia sehr 350 J. Vs MADARÄASZ: ähnlich, aber bedeutend grösser, beinahe so gross, wie der Kong her | ‚sein Schnabel ist etwas schwächer, als der des Königsadlers. Ich veröffentliche hier die Maasse unseres vaterländischen Exem- plars, und zum Zwecke der Vergleichung auch die des zweiten, welches, aus einer östlichen Gegend stammt. Ungarisches Östliches . Exemplar Exemplar Flügel .-._. .--- 2: »..@K Seel Dan 59,2 Im Schwanz... ze 1 ER RE a 29: 8) 3900 Schnabel, von der Stirne im Bogen bis zur Spitze 6,7 » TR) Unterkiefer vom Mundwinkel bis zur Spitze 6,5 » 6,8 » arsuseuag® 4a, EEE SE 9,8» Mittlere Zehe eine Kralle) 22 SEAN 34 6 » 5,3» | Meiner Ansicht nach kann diese Art bei uns gar nicht so selten | sein, wurde aber immer entweder mit dem Königs- oder aber mit dem Steinadler verwechselt. Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich be- haupte, dass man diese Art in den felsigen Theilen Siebenbürgens brü- tend finden könnte. Aguila naevia Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 11.) Dieser Zugvogel findet sich in grosser Zahl in den gebirgigen Ge- genden Ungarns und Siebenbürgens, besonders in den Karpathen und in den Hochgebirgen Siebenbürgens, wo er auch brütet. Aquvla clanga Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 10.) Die artliche Selbstständigkeit dieser Form ist sehr fraglich. Es gibt Exemplare, welchezwischen dieser und der vorhergehenden Form Ueber- gänge bilden. — Vorkommen wie bei voriger Art. — In unserem Museum zahlreicher vertreten, als Aquila naevia. DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. 351 8. Nisaetus Vieill. Nisaetus pennatus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 12.) Kommt in grösster Zahl in den ebenen Waldungen zwischen Donau und Theiss, sowie auf den Inseln der genannten Flüsse vor. In Sieben- bürgen ist er auch als Brutvoget bekannt; in den Karpathen wurde er öfters beobachtet; in Süd-Ungarn findet er sich als Brutvogel. Nisaetus Bonellii Temm. Diese Art war in unserem Lande bisher nicht bekannt, obgleich ihr Vorkommen höchst wahrscheinlich war. Neuestens erfahren wir aber aus dem Bericht von Hausmann und v. Ozijnk (I. Jahresbericht 1882 des Comites für Ornith.-Beobachtungsstationen in Oesterreich und Un- garn), dass diese Art in Siebenbürgen in der Umgebung von Kronstadt gesehen wurde und zwar nach Hausmann sogar in Gefangenschaft gehalten und nistend gefunden wurde. Ozjnk fand diese Art zweimal, das erstemal beobachtete er ein altes Männchen, welches er auch er- legte; das zweite Exemplar sah er im Honigberger Walde an den Sümpfen der Alt auf einer uralten Eiche. 9. Haliaetus Sav. Haliaetus albierllus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 15.) Kommt im ganzen Lande vor, haust längs grösserer Teiche und Flüsse. Zur Laichzeit macht er unter den Fischen grosse Verwüstungen. Standvogel; hält sich das ganze Jahr über bei uns auf. 959 J. V. MADARÄSZ: 10. Circaetus Vieill. Circaetus gallicus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 13.) Dieser Brutvogel kommt im ganzen Lande vor, aber nirgends häufig ; er ist öfters längs der Donau und Theiss und auf den Inseln beider Flüsse zu beobachten. In der Umgegend von Budapest fand man ihn öftersnistend. Das National-Museum besitzt ein Exemplar, welches am 9. August 1825 auf der Pötharaszter Puszta in der Nähe von Naegy- Körös (Pester Gomitat) geschossen wurde. Merkwürdig ist, dass sich in der Tibia dieses Vogels ein Pfeil eingewachsen vorfand, welchen wahr- scheinlich Wilde in einem fremden Welttheile nach ihm sandten. 11. Milvus Cuv. Milvus ictinus Sav. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 26.) Brutvogel. Kommt im ganzen Lande vor, besonders in Mittel- Ungarn, an ebenen, hügeligen Stellen, auch in niederen Gebirgen. In den Wintermonaten zieht er in wärmere Gegenden; in milderen Wintern überwintert er auch bei uns. (J. v. Ösatö: 1. Jahresbericht 1882 des Comites für ornith. Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Un- garıı, p. 21). Milvus ater Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 95.) Stimmt in Bezug auf Vorkommen mit dem Vorigen überein, nur dass er seltener ist. Ebenfalls als Brutvogel bekannt. Sucht oft die Gesellschaft von M. ictinus auf. Zieht im Winter nach wärmeren Ge- genden. DIE RAUBVÖGEL UNGARN'’S. 953 Milvus aegyptius Gm. Am 10. August 1882 wurde in den Ofner Gebirgen ein junges Exemplar geschossen, welches sich gegenwärtig im National-Museum befindet. Länge 53 %n, Flügel 43 , Schwanz 26,5 %, Tarsus 6 %.1 Diese Art wurde bisher an keinem anderen Orte Ungarns beobachtet, doch ist es wahrscheinlich, dass sie öfters vorkommt. Elanus Sav. Hlamus melanopterus Daud. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. Nr. 27.) Diese südliche Art, welche besonders die nördlichen Theile Afrikas bewohnt besucht manchmal auch die nördlichen Länder Europas. Graf K. Läzär behauptet ein Exemplar dieser Art im Jahre 1814 bei Benezencz in Siebenbürgen geschossen zu haben ; doch wurde sie seitdem nicht wieder gesehen. In der Sammlung des Grafen K. Läzär fand sich allerdings ein Exemplar, aber nicht aus Ungarn. Ich hatte nämlich Gelegenheit die Sammlung des Grafen, welche nach dessen Tode theilweise in den Besitz unseres Museums gelangte, durch- zuprüfen und fand auch Elanus melanopterus einen eigenhändigen Zettel von Chr. L. Brehm, auf welchen Afrika als Fundort angegeben war. 19, Pernis Cuv. Pernis apivorus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 24.) Findet sich in den Gebirgswäldern, sowie in den Waldungen längs der Flüsse des ungarischen Tieflandes ; kommt auch im Hochgebirge vor. Brutvogel, zieht im Herbste nach südlicheren Gegenden und kommt im Mai zurück. ! Ausführlicheres in «Termeszetrajzi Füzetek» 1883, VIII, p. 131, Taf. I. J. V. MADARÄSZ : 189) ot Rn IS Haleorı Falco peregrinus Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 16.) - In unseren Gebirgen, wo er als Brutvogel bekannt ist, nicht selten; zieht in den Wintermonaten in die Thäler und Ebenen der Nahrung wegen. Falco Feldeggüti Schl. Diese südliche Art kommt bei uns als Brutvogel vor und zwar nach den bisherigen Angaben besonders in den Uferwaldungen längs der Donau und auf den Inseln des genannten Stromes. Im Jahre 1844 gelangte Salamon Petenyi auf den Adonyer Inseln (Weissenburger Co- mitat) in den Besitz eines alten Paares, dessen Nest er ebenfalls ent- deckte, und in demselben zwei Junge im Dunenkleide, welche er unse- rem Museum einsandte. Am 14. April l. J. schickte man uns aus Eresi ebenfalls ein männliches Exemplar. Ueber Ankunft und Abreise dieses Vogels ist nichts Näheres bekannt. Falco saker Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 17—18.) Kommt vorzüglich in den nord- und süd-östlichen Theilen Ungarns vor, findet sich aber auch in anderen Gegenden. Wurde auch in der Umgebung von Budapest öfters beobachtet, ja in den Ofner Gebirgen selbst nistend gefunden. Zieht im Spätherbste fort und kommt zeitlich im Frühjahre an. Falco subbuteo L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 19.) Kommt im ganzen Lande, beinahe überall vor und brütet an den meisten Orten. Nach Anton Jukovits ist er am Neusiedler-See sehr ge- mein. Zugvogel, welcher Ende April ankommt und Mitte September fortzieht. Pen: ar DIE RAUBVÖGEL UNGARN’. [S) ot St Falco regulus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 20.) Hält sich bei uns von Mitte October bis März, ja noch länger auf. In ziemlich grosser Zahl an gebirgisen und ebenen Stellen. Zieht im Sommer über die Brutzeit fort, kann daher nur als Wintervogel in un- sere Ornis gerechnet werden. 14. Cerchneis Boie. ÖOerchneis tinnunculordes Temm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 22.) Hält sich besonders in den südlichen und süd-östlichen Theilen Ungarns auf, kommt aber auch in Mittel-Ungarn, ja selbst im Norden vor. Im Jahre 1857 soll er am Museums-Gebäude in Budapest genistet haben. Ich fand sie 1873 und in den drei folgenden Jahren in der Um- gegend Budapest’s brütend ; später aber nicht mehr. Von ihrem Zuge ‚wissen wir nicht Näheres. Oerchneis tinnuncula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1851. p. 8. No. 21.) Einer unserer gewöhnlichsten Raubvögel, welcher im ganzen Lande vorkommt. Nistet in Wäldern, Gärten, hohen Bäumen, verlassenen Rui- nen und Felsspalten. Zieht über den Winter nach wärmeren Gegenden. In milderen Wintern bleiben Einzelne zurück. Cerchneis vespertina L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 8. No. 23.) Brutvogel, welcher in jedem Theile des Landes vorkommt und ziemlich häufig ist. Sucht mit grosser Vorliebe die ebenen, sandigen Stellen auf, doch findet er sich auch anderwärts. Am 7. September |. J. machte ich einen Ausflug nach dem 5 Meilen entfernten Täpio-Säg und Täpio-Szecsö. Den ganzen Tag über war es trüb mit Regen. Morgens 956 " -J. V. MADARÄSZ : sah ich während der Hinausfahrt einzelne Rothfussfalken über den Aeckern und kleineren Wäldern, welche sich gegen Abends (zwischen fünf und sechs Uhr) versammelten und grosse Schaaren bildeten; die eine der- selben liess sich auf den Aeckern nieder, die andere bedeckte die Tele- graphendrähte längs der Bahn; sie sassen sehr knapp neben einander und ihre Zahl betrug, gering geschätzt, 500. Ich konnte mich ihnen sehr nähern, denn erst beim ersten Schuss, mit welchem ich vier Stück erleste, flogen sie gleich einer Wolke auf, flatterten so einige Minuten und liessen sich wieder, in einer Entfernung von 300 Schritten, auf dem Telegraphendrähten nieder. Auch das zweite und jedes Mal flogen sie erst nach dem Schusse auf, so dass ich mit reicher Beute nach Hause gelangte. IF Eine Woche später (am 14. Sept.) besuchte ich wieder die er- wähnte Gegend. Es war ein schöner, warmer, heiterer Tag. Morgens sah ich hie und da ein Exemplar auf den Aeckern; nach Sonnenunter- gang versammelten sie sich wieder. Eine Schaar flog hoch in den Lüften und glich den im Herbste zum Zwecke des Abzuges sich versammeln- den Schwalben; die andere Schaar bedeckte wieder die Telegraphen- drähte in dichten Reihen. Die geschossenen und untersuchten Exem- plare waren durchwegs gut genährt und der Kropf eines jeden war mit den auf den Aeckern sich findenden Grillen und Heuschrecken gefüllt. Meine fernere Beobachtung wird den Modusihres Abzuges genauer aufhellen. Joh. v. Gsatö! berichtet aus der Umgebung von Nagy-Enyed Folgendes: «Erscheint Ende April und Anfang Mai regelmässig jedes Jahr in grösserer Gesellschaft. Im Herbste findet man sie viel seltener und einzeln» ; und Wilhelm Hausmann? aus der Gegend von Kronstadt Folgendes: «Kommt in unberechenbaren Zeiträumen im Mai und Juni. In den verschiedensten Ausfärbungen von mir erlegt, stehen Exemplare in allen Sammlungen hiesiger Gegend. Nur einmal fand ich im Juni ein Nest mit 4 Eiern auf einer nicht sehr hohen Wintereiche in der Nähe der sogenannten Bienengärten. Wenn keine Maikäfer sind, sieht ! I. Jahresbericht (1882) des Comite für ornith. Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn, p. 24. 2 Ebenda. u U WE cs een DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S,. 957 man auch keinen Rothfussfalken. Ihr Wegzug im Herbste ist noch we- nig beobachtet.» ISsramndıon Sav. Pandion haliaetus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. S. No. 14.) In den Waldungen längs grösserer Flüsse und Teiche ziemlich häufig ; auch in Gebirsgegenden längs grösserer Flüsse. Zugvogel, wel- cher Mitte April ankommt und bis Mitte September hier bleibt. III. STRIGIDAE LEACH. Sturz Strix flammea L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 45.) Ist bei uns als Standvogel bekannt; zur Brutzeit sucht sie Ruinen, Felsspalten oder hohe Kirchthürme auf, wo sie ihr Nest anlegt. 29. Asio Briss. Asio accipitrinus Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 43.) Im Herbste und im Winter ziemlich häufig in allen Theilen des Landes; im Frühjahr ziehen sie wieder nach Norden. Im Sommer findet man hie und da ein Exemplar, woraus man folgern kann, dass Einzelne auch bei uns brüten. Asio otus L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 42.) Kommt in allen Theilen des Landes vor und ist in Wäldern häu- fig; daselbst brütet sie, auch sehr oft in den verlassenen Nestern ande- rer Vögel. Zeitschrift f. Ornithologie.- iu 958 J. V. MADARÄSZ: 3. Bubo Cuv. Bubo mazxımus Sibb. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 9. No. 34.) Kommt in hohen Gebirgen vor, wo er an felsigen Stellen oder in alten Ruinen nistet. Nicht selten. 4. Scops Sav. Scops zorca Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 35.) In unseren Mittelgebirgen nicht selten, wo sie mit grosser Vorliebe Gebüsche aufsucht. In der Umgegend Budapests wurde sie öfters beob- achtet, daher stammen auch zwei alte Männchen und ein junges Weib- chen unserer Sammlung; auch aus dem Neogräder Gomitate besitzen wir ein altes und ein junges Männchen. 5. Surnia Dum. Surnia ulula L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 37.) In den Wintermonaten manchen Jahres in den nördlichen Kar- pathen zu finden. Nach Salamon Petenyi soll sie am Hajnahöra bei Neusohl mehrmals beobachtet worden sein ; von dort stammt auch das Exemplar unserer Sammlung. Herr Anton Kocyan erlegste am 7. Nov. 1880 bei Oravic (Ärvaer Comitat) ein männliches und ein weibliches Exemplar ; letzteres machte er unserem Museum zum Geschenk. DIE RAUBVÖGEL UNGARN’S. 959 6. Syrnium Sav. Syrnium aluco L. (Syst. Aufz. Vög. Une. 1881. p. 10. No. 40.) Ist bei uns sehr verbreitet und beinahe in jedem Laubwalde zu fin- den, wo er in hohlen Bäumen nistet. Standvogel. In der Sammlung unseres Museums finden sich drei Waldkäuze, "welche ganz dunkel gefärbt sind und auch sonst miteinander vollstän- dig übereinstimmen. Ihre ausführlichere Beschreibung veröffentlichte ich in den «Termeszetrajzi Füzetek».! Von ähnlich gefärbten Exemplaren, welche ebenfalls aus Ungarn stammen sollen, spricht J. Finger.? Syrnium uralense Pall. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 41.) ‚Bewohner des nördlichen Europas, besonders des Uralgebirges. Im Winter besucht er alljährlich die hohen Gebirge unseres Landes, ja bei Schneestürmen und anhaltender Kälte kommt er sogar in die Ebe- nen herab. Dann und wann bleiben Einige auch den Sommer über bei uns und brüten daselbst. So fand Em. v. Frivaldszky in der Waldung des Alliongebirges eine ganze Familie, bei welcher das Weibchen eben beschäftigt war, die Jungen ausfliegen zu lassen. 7. Nyctea Steph. Nyctea nivea Thumb. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 36.) Ein Bewohner des nördlichsten Europas und Asiens. Bei uns kommt er als höchst seltener Gast vor, und wurde bis jetzt nur in Sohler Comitate am Prasiva Schneeberge, ferner in den Wäldern von Neusohl beobachtet. 1 Ueber abnorm gefärbte Vögel in der Sammlung des ung. Nat. Mus. p. 227, 1884. VII. 2 Sitzungsber. zool.-bot. Verh. Wien, 1854, IV. p. 103. 960 J. V. MADARÄASZ, Unser National-Museum besitzt ein vaterländisches S Exemplar, welches am 27. März 1860 in den Karpathen erlegt wurde. 8. Carine Sav. Carine noctua Scop. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 38.) Ist über ganz Ungarn verbreitet und daselbst als Brutvogel be- kannt. Ein sehr nützlicher Vogel, welcher besonders auf den’ Feldern unter den Mäusen grosse Verwüstungen anrichtet ; leider ist dieser Vogel auch grossen Verfolgungen ausgesetzt, da der Volksglaube von ihm zu erzählen weiss, dass sein Erscheinen immer einen Todesfall im Gefolge hat. Darum sucht man den «Todtenvogel» so viel wie möglich aus- zurotten. 9. Glaucidium Boie. Glaucidium passerinum L. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 39.) In unseren Gebirgen, besonders häufig in den Karpathen, wo er wahrscheinlich auch brütet. Unsere Sammlung besitzt zahlreiche heimi- sche Exemplare, darunter auch aus den Nestern ausgeflogene Jungen. Ob er Stand- oder Zugvogel ist, wissen wir bis jetzt nicht. 10. Nyctale Brehm. Nyctale Tengmalmı Gm. (Syst. Aufz. Vög. Ung. 1881. p. 10. No. 44.) Kommt besonders in den gebirgigen Gegenden Nord- und Ost- Ungarns vor. In den nördlichen Karpathen ist er weit häufiger als der Steinkauz, welchen er hier zu ersetzen scheint. Brut- und Standvogel (). F a a HOMEYER : ÜBER DEN JAHRESB. DES COM. FÜR ORNITH. BEOB.-STAT. IN ÖSTERR.-UNG. 261 ÜBER DEN JAHRESBERICHT (1882) DES COMITES FÜR ORNITHOLOGISCHE BEOBACHTUNGS-STATIONEN f IN ÖSTERREICH UND UNGARN. Von E. F. v. Honever. (Forts. und Schluss s. Heft II. p. 172— 176.) 201. Columba palumbus. Die Beobachtung eines allgemeinen Rück- zuges am 9. und 21. März in Steiermark — von Herrn Baron von Wa- shington — und der am 10. und 22. d. M. erfolgende Schneefall ist hochwichtig. 205. Tetrao urogallus. Vortreffliche eingehende Mittheilungen, die nachgelesen zu werden verdienen. — Die Maasse der beiden siebenbür- gischen Hähne weichen bedeutend von einander ab, aber nach den Stü- cken, welche ich vergleichen konnte, sind dieselben allgemein kleiner, auch an der Untenseite stärker weiss gefleckt als die deutschen. Freilich scheinen auch hier in manchen Localitäten grössere oder kleinere For- men zu leben. 210. Starna cinerea. Bei Spalato noch Brutvogel, aber alljährlich kommen in Herbste Zughühner vom Norden. Es wäre wohl von Inter- esse, die Wanderhühner mit den Nistvögeln an Grösse und Färbung zu vergleichen. 211. Coturnix dactylisonans. Die Ansicht eines so vorzüglichen Beobachters, des Herrn Pfarrer Hanf, dass die Wachteln zweimal brü- ten, kann ich nicht theilen, obgleich auch ich öfter sehr spät brülende Wachteln gefunden habe, zuletzt noch am 22. September 1880, wo mein Hund eine auf zehn Eiern brütende Wachtel stand. Ich möchte für rich- tiger halten, dass bei später Ankunft und vielleicht mehrmaliger Störung die erste (bis dahin) gelungene Brut vorlag. Die grosse Zahl der Eier deu- tet weder auf eine zweite Brut, noch auf die eines jungen Vogels, wenn auch immerhin für gestörtes Brüten das Gelege ein sehr grosses war. In Norddeutschland sind zu Anfang September die jungen Wachteln — in überwiegender Mehrzahl — noch nicht ausgewachsen. Immerhin wird es rathsam sein, diese Angelegenheit nicht aus den Augen zu verlieren, 962 ! E. F: VON HOMEYER : wenn auch bisher wohl nicht beobachtet ist, dass jemals ein frei lebender: Vogel im ersten Lebenssommer gebrütet hat. Uebrigens habe ich einstmals am 10. November (vor circa 30 Jah- ren) noch einen kleinen Zug Wachteln getroffen. Obgleich schon ziem- liche Nachtfröste seit einigen Tagen herrschten, waren die Wachteln so vorzüglich genährt, dass sie im hohen Grase vor dem Hunde so fest lagen, dass mein Bruder durch Niederbiegen des Grases drei Stück fing, die sich jahrelang in der Gefangenschaft sehr wohl erhielten. 220. Eudromias morinellus. Obgleich in seinen ganzen Wesen ein Regenpfeifer, sucht er doch die Meeresküste sehr selten auf, wenigstens an der Ostsee wird er fast nie gesehen. Er liebt sandiges Pflugland, wo man die Alten Ende August, die Jungen Ende September findet. 322. Aegialites hiaticula. Während der Halsbandregenpfeifer bei Spalato erst am 15. April auf dem Zuge beobachtet wurde, sieht man ihn an der Nord- und Öslsee bereits anfangs dieses Monates, ja öfters schon im März. 924. Vanellus cristatus. Es ist eine sehr interessante Wahrnehmung des Bar. Washinston, dass die Kiebitz-Züge, welche von demselben bisher beobachtet wurden, im Frühjahr und Herbst die Richtung nach Südwest nahmen. Wenn nicht der am 22. März beobachtete grosse Kiebitz-Zug ein Rückzug war, worauf der Schneesturm hindeutet, so vermag ich keine Erklärung zu finden. 225. Hoplopterus spinosus. Zwei Stück bei Spalato erlegt. Bisher sind die Fälle des Vorkommens für ganz Europa! unsicher und sehr vereinzelt. 997. Haematopus ostralegus. Die Beobachtung eines regelmässigen Zuges bei Spalato ist für die wissenschaftliche Zugbeobachtung von grossem Werthe. Offenbar ist Spalato für viele Vögel eine Raststation und daher eine genaue Beobachtung möglich, während auf weiten Strecken manche Arten nicht bemerkt werden, die doch zahlreich vor- überziehen, sei es während der Nacht, oder bei Tage in solcher Höhe, dass das menschliche Auge sie nicht bemerkt. Immer aber gehört zu einer guten Beobachtung auch ein guter Beobachter. 238. Grus cinereus. Bei Spalato (Kolombatovic) und in Steiermark (Br. Washington) sind regelmässige Durchzüge beobachtet, während in 1 Mit Ausnahme von Malta. m. | ÜBER DEN JAHRESE. DES COM. FÜR ORNITH. BEOB.-STAT. IN ÖSTERR.-UNG. 963 e4 den weiter nördlich dieser Punkte gelegenen Ländern nur einzelne be- merkt wurden, und doch müssen die nord- und nordöstlich heimischen Kraniche auch über die Kronländer Oesterreich, Böhmen und Mähren hinwegziehen. Zwar ziehen die Kraniche auch nicht selten und in grossen Flügen bei Nacht, aber es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass die Beobachter dieser Länder in der Zukunft auch günstigere Berichte er- statten werden, zumal der Kranich einer derjenigen Vögel ist, der gut zu erkennen und daher vorzugsweise ein Object der Beobachtung ist. 230. Owonta alba. Ueberall bemerkt, da derselbe jedoch in heuti- ger Zeit von den Freunden der Jagd gar arg verfolgt wird (wohl mit Aus- nahme Ungarns), so kann er nur ausnahmsweise Rastplätze aufsuchen. Wo dies bemerkt wurde, hat ihn ein ungünstiger Wind dazu gebracht. 231. Civonia nigra. Im Keskender Walde in Ungarn fanden wir 92 besetzte Horste dieses Vogels, obgleich — soviel uns bekannt gewor- den — fischreiche Gewässer nicht in der Nähe sind, wenigstens ist die Donau meilenweit entfernt. 233. Falcinellus igneus. Im Jahre 1878 sahen wir im südlichen Ungarn am 1. Mai viele starke Züge dieses schönen Vogels bei stillem, reenichtem Wetter von Süd zu Nord ziehen. 943. Orex pratensis. Die mit einem Flügel aufgefundene Wiesen- ralle hat den Verlust des zweiten Flügels unzweifelhaft beim Anfliegen an einen Telegraphendraht erlitten. Aehnliche Fälle sind bei Gallinula, Orex und Rallus, die stets niedrig fliegen und daher oft den Draht tref- fen, mehrfach beobachtet. Noch vor zwei Jahren erhielt ich eine Gallinula porzana für meine Sammlung, welche auf die erwähnte Weise einen Flügel verloren. 948. Fulica atra. Eine hübsche Beobachtung vom Schneeberge. Der Beobachter hat gewiss Recht, wenn er das aufgefundene Wasser- huhn, als vom Zuge ermattet, betrachtet. Dergleichen Fälle bei Schwimm- vögeln kommen zwar nicht eben häufig vor, sind jedoch schon mehr- fältig beobachtet. 249. Porphyrio hyacinthinus. Der eifrige Beobachter in Spalato (Hr. Kolombatovic) berichtet über das einzelne Vorkommen des auch im südlichen Europa sehr seltenen Vogels. 255. Scolopax rusticola. Wohl von allen Freunden des edlen Waid- werkes vorzugsweise beachtet. Es finden sich auch viele interessante Daten, aber die Beobachtungen könnten die gegenwärtige, vorher- id 96% E. F. VON HOMEYER gehende und folgende Windrichtung noch mehr berücksichtigen. Wenn z. B. in Localitäten, wo die Schnepfen gewöhnlich nur einzeln gefunden werden, sich bessere Beute findet, so ist in der Mehrzahl der Fälle an- zunehmen, dass ein für den Zug ungünstiger Umschlag der Witterung stattgefunden, wodurch die Schnepfen veranlasst wurden sich nieder- zuthun, da, wo sie sich eben befanden, während sie in der Mehrzahl der Jahre diese Localitäten überflogen. An manchen südlichen Localitäten sind sie wesentlich nur im Herbste und bis zum Januar bemerkt, wohl weil sie bei gelinder Witterung sich wieder nördlich zogen. Der Herr Förster Kocyan in Oravitz (OÖber-Ungarn) hat gesehen, dass Schnepfen bei Westwind nach Osten zogen. Es ist ein sehr seltener Fall, dass dies bei Tage — gewöhnlich in den ersten Morgenstunden — ge- schieht, so dass die Zugrichtung gewöhnlich durch Schlussfolgerungen festgestellt werden muss. Ich selbst habe nur einmal in meinem ganzen Leben einen solchen Zug beobachten können. Es war ein schöner Morgen, Mitte April, bei schwachem warmen Westwinde. Die Schnepfen zogen sehr niedrig in sehr lockerem Verbande und gegen acht Uhr fielen sie da ein, wo sie sich eben befanden, in einzelnen Büschen. 258. Gallinago gallinula. Herr Reiser hat bei Wiener-Neustadt ein Gelege von 4 Stück auf einer sumpfigen Stelle des Leithagebirges gefunden. Wenn diese Beobachtung auch neu ist, so halte ich die Thatsache für sehr möglich. Vor uns hat man in hiesiger Gegend auch die kleine Sumpfschnepfe nicht brütend gefunden, während ich dieselbe in einzel- nen Paaren jahrelang in einem sumpfigen Torfmoor beobachtete. Als dies trocken gelegt wurde, erschienen sie nicht wieder, aber verschie- dene Stücke meiner Sammlung geben auch davon Kunde. Uebrigens wäre dies eine ähnliche Erscheinung, wie das Brüten des Mornell auf dem Riesengebirge, den Karpathen und den südösterreichischen Ge- birgen. 293. Anas sponsa. Sehr oft dringt sich die Frage auf, ob ein Flüchtling oder ein Wanderer. Wenn man erwägt, dass diese schöne Ente heute vielfach in der Gefangenschaft gehalten wird, möchte man das Erstere glauben, wenn man aber hört (Br. Washington), dass ganze Flüge vereinigt waren, dass alle Erlegten keine Spur der Gefangenschaft zeigten, so scheint es wahrscheinlich, dass nicht alle im wilden Zustande gefundenen Brutenten Flüchtlinge sein können. Es wäre wohl wünschens- ÜBER DEN JAHRESB. DES COM. FÜR ORNITH. BEOB.-STAT. IN ÖSTERR.-UNG. 965 werth, wenn in einer bestimmten Zeitschrift solche Entflohenen er- wähnt und es erleichtert würde, beim Auffinden der Art richtige Schlüsse zu ziehen. 300. Clangula glaucion. Die Beobachtungen aus Böhmen und Steiermark über das häufige Vorkommen sind für den Zug dieser Art von grossem Interesse. Sie beweisen, dass der Zug regelmässig über Land geht. Freilich geschieht dies in der Regel bei Nacht, und wenn auch das eigenthümliche Geklingel desselben deutlich die Art erkennen lässt, so findet sich doch zur Nachtzeit ein kundiger Beobachter weit seltener als am Tage. 301. Harelda glacialis. Mehr wie die grössere Zahl der Tauchenten ist die Eisente fast ausschliesslich Bewohnerin des Meeres. Selbst in den kältesten Wintern bleibt sie in beträchtlicher Zahl in den Buchten der See, z. B. bei Rügen. Es ist daher sehr erklärlich, dass sie im Innern Deutschlands zur Zugzeit weit seltener gefunden wird, als manche an- dere Arten. 304. Otdemia perspieillata. Sollte diese Art jemals im Innern ‚Deutschlands erlegt sein, so wäre der Nachweis von grossem Interesse, denn es ist nicht einmal bekannt, dass sie jemals an der deutschen Ostsee vorgekommen wäre. 305. Erismatura leucocephala. In den schweizer Sammlungen be- finden sich verschiedene Exemplare, die meist auf dem Bodensee erlest wurden, wohin sie wohl aus östlicher Richtung kamen. 306—7—8. Alle Mergus-Arten leben im Winter gern auf rasch fliessenden, daher eisfreien Flüssen, auch dann, wenn diese Wasserläufe nur klein sind. Von hohem wissenschaftlichen Interesse wäre, wenn Herr Deschauer die näheren Daten über das Brüten von Mergus albellus in Niederösterreich mittheilen wollte. Bisher ist ein solcher Fall wohl nicht bekannt geworden. Selbst im äussersten Norden Deutschlands ist mir nur ein sicher constatirter Fall bekannt geworden, indem ein Paar — in hiesiger Gegend — von einem Kenner (dem jüngst verstorbenen Oberförster Seeling in Borntechen) auf cinem kleinen, rings von hohen Buchen umgebenen Waldsee anfangs Mai beobachtet, das Nest mil acht Eiern in einem hohlen Baume aufgefunden und beide Alten erlegt wurden. 311. Podiceps rubricollis. Ende April 1878 sahen Brehm und ich 966 ; E. F. VON HOMEYER: ein Paar an einem kleinen Gewässer unfern der Donau, mit verschiede- nen, wohl auf dem Zuge befindlichen Wasservögeln. 316. Colymbus glacialis. An der deutschen Ostsee ist der Eis- taucher sehr selten. Ein alter Vogel noch niemals erlest. Es scheint uns daher sehr wahrscheinlich, dass die im Binnenlande angeführten Eis- taucher in der Mehrzahl ungewöhnlich rothhalsige Taucher sind. Die Seetaucher weichen auch in der Grösse ausserordentlich von einander ab, was theilweise wohl daher kommen mag, dass manche ausserordent- lich an grossen Eingeweidewürmern leiden. 321. Carbo? graculus? Der am mittelländischen Meere nistende Scharbe ist nicht CO. graculus, sondern ©. Desmaresti, mit gelben Schwimmhäuten und bräunlicher Obenseite. Der Krähenscherbe gehört dem hohen Norden an und da er an der deutschen Ostseeküste auch im Winter nicht vorkommt, wohl nur einzeln in den westlichen Theilen des mittelländischen Meeres zur Winterzeit gefunden. 327. Lestris pomarina? Es ist hochinteressant, dass im Herbste 1882 sich auch in Böhmen ein ganzer Schwarm von Raubmöven gezeigt hat, wo zur selben Zeit in Pommern — meilenweit im Lande — viele Raubmöven gesehen wurden, die im lockerem Verbande niedrig über die Felder streifend, Regenwürmer im Fluge aufnahmen. Dies war aber. Lestris parasiticus. Ueberhaupt gehört L. pomarına an der preussischen und pommerschen Ostseeküste zu den Seltenheiten. Es wäre daher wohl angezeigt, die noch vorhandenen Stücke auf Cons:atirung der Art genau zu untersuchen. — Mit Lestris catarractes erscheint es mir noch bedenk- licher. 330. Larus leucophthalmus. Wahrscheinlich L. gelastes Licht. = L. Lambruschini Bp. = L. tenwirostris Temm. Eine Möve, die in man- chen Gegenden des mittelländischen Meeres nicht selten ist und zahl- reich an Rohrsümpfen der europäischen und asiatischen Türkei nistet, wohl auch regelmässig im adriatischen Meere vorkommt. 335. Larus canus. Herr A. Kocyan, ein vortrefflicher Beobachter, sah am 23. September 3 Stück über Oravitz von Ost gegen Süd (West ?), die sich zwei Tage später vier Stunden tiefer bei Podbjel zeigten. Indessen scheint die Identität der an verschiedenen Tagen an verschiedenen Orten beobachteten Vögel doch zweifelhaft, zumal ein gleichzeitiges oder fast gleichzeitiges Erscheinen eines in einer gewissen Gegend seltenen Vogels gewöhnlich einen allgemeineren Zug andeutet. (S. Rosenstaar.) ÜBER DEN JAHRESB. DES COM. FÜR ORNITH. BEOB.-STAT. IN ÖSTERR.-UNG. 267 Schlussbemerkung. Von den in dem Berichte aufgeführten Vögeln sind 6 in dem Ver- zeichniss für die österreichische Monarchie nicht erwähnt. Neu sind Cisticola schoentcola, Anthus rupestris (wenn sicher), Anas sponsa, wenn nicht Flüchtling aus der Gefangenschaft. Budytes melanocephalus ist wohl sicher B. borealis und Oidemia perspieillata und Larus leucophthalmus müssen wohl als irrthümlich aufgeführt betrachtet werden, bis das Vor- kommen derselben sicher erwiesen ist. 268 AN DIE REDACTION EINGEGANGENE SCHRIFTEN. THE AUK a quarterly Journ. of Ornithologie 1884. Vol. I. No. 3. (July). Prof. Dr. WILH. BLASIUS, zur Geschichte der Ueberreste von Alca impennis Linn. (Separat-Abdr. aus Cabanı’s Jour. f. Ornithologie 1884). S. BRUSINA, Sastanak ornitologa i izlozba ptica u Becu. (Der Ornithologen- Congress und die Vogel-Ausstellung in Wien). Zagreb 1884. 8°. Dr. ENRICO HILLYER GIGLIOLI. Elenco della specie di uccelli che trovansi . in Italia stazionarie o di passaggio, colle indicasioni delle epoche della nidificazione e della migrasione. (Ann. di Agricoltura 1881. Num. 36. 1881). — Notes on the Avifauna of Italy. (The Ibis. No. XVII. April 1881). ERSTER JAHRESBERICHT des braunschweiger Thierschutz-Vereins f. das Jahr. 1882. | THE NATURALIST a journal of Natural history for the north of England. (No. 109. August, 1884. Edited by W. M. Denison Roebuck W.M. Eagle Clarke.) Sitzungs-Protokolle des Ersten internationalen Ornithologen-CGongresses welcher unter dem Protectorate Sr. kaiserl. und königl. Hoheit des durchlauch- tigesten Aronprinzen Erzherzog Rudolf vom 7 bis 11 April 1884 in Wien abgehalten wurde. Wien 1884. 4°. BERNARDO Dr. SCHIAVUZZI, Materiali per un’avifauna del territorio di Trieste fino a Monfaleone e dell’Istria (Estratto dal Bolletino della Societa adriatica di scienze naturali in Triest, Vol. VII. fasc. 1. 1883. NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL, SPECIELL ÜBER DIE DURCH HERRN €. RIBBE VON DEN ARU-INSELN JÜNGST ERHALTENEN. Von A. B. Meyer. (Mit Tafel XTV— XVII.) Im Folgenden werden nachbenannte 82 Arten besprochen: 1. Henicopernis longicauda (Garn.) von Aru. . Baza magnirostris Fr. von Sumatra und Borneo. . Falco melanogenys Gld. von Aru. . Microglossus aterrimus (Gm.) von Aru. . Oyelopsittacus aruensis (Schl.) von Aru. . Cyclopsittacus melanogenys (Ros.) von Aru. . Geoffroyus aruensıs (Gr.) von Aru. . Eclectus polychlorus (Scop.) von Aru. . Eclectus roratus (P. L. S. Müll.) pull. gezüchtet. . Chalcopsittacus scintillatus (T.) von Aru. . Trichoglossus nigrigularıs Gr. von Aru. . Coriphilus placens (T.) von Aru. . Eudynamis cyanocephala (Lath.) von Aru. . Aleyone pusilla (T.) von Aru. . Ceyz- solitaria T. von Aru. 16. Tanysiptera hydrocharıs Gr. von Aru. 17. Sauropatis chloris (Bd.) von Aru. : Sauropatis sancta (V. H.) von Aru und Neu-Guinea. 19. Syma torotoro Less. von Aru. 20. Sauromarptis Gaudichaudii (Q. G.) var. von Aru, und Ver- wandte. 21. Podargus papuensis Q. G. von Aru. ww SS SD On SID OT Pr er Er Fw18t oo a e Fe ja [0,0] OT ERT Zeitschrift f. Ornithologie. A. B. MEYER: . Podargus ocellatus Q. G. von Aru. 3. Aegotheles Wallacei Gr. von Aru. . Macropteryx mystacea (Less.) von Aru. . Oollocalia fuciphaga (Thunb.) von Aru. . Hirundo sp. von Aru. . Hylochelidon nigricans (V.) von Aru. . Monarcha guttulatus (Garn.) von Aru. . Monarcha nitidus (Gld.) von Aru. . Monarcha aruensis Salv. von Aru. . Arses aruensis Sh. von Aru. . Myiagra ruficollis (V.) von Aru. . Gerygone chrysogaster Gr. von Aru. . Pseudogerygone palpebrosa (Wall.) von Aru. . Todopsis Bonapartei Gr. von Aru. . Todopsis coronata 'Gld. von Aru. . Edoliisoma melas (S. Müll.) von Aru. . Oracticus cassicus (Bd.) von Aru. . Oracticus Quoyı (Less.) von Aru. . Rhectes analogus Meyer n. sp. von Aru. . Rhectes ferrugineus (S. Müll.) von Aru. 49. 43. AL. 49. A6. AT. AS. 49. 0. 51. 52. 53. 54. 59. 96. 91. 98. ? Rhectes sp. ? (Ei) von Aru. Oollurieincla rufigaster Gld. von Aru. Hermotimia chlorocephala (Salv.) von Aru. Öyrtostomus frenatus (S. Müll.) von Aru. Dicaeum vgnecolle Gr. von Aru. Melanocharis chloroptera Salv. von Aru. Myzomela nigrita Gr. von Aru. Myzomela obscura Gld. von Aru. Glycyphila modesta Gr. von Aru. Glycychaera fallax Salv. von Aru. Melulestes megarchynchus (Gr.) von Aru. Melilestes Novae Guineae (Less.) von Aru. Ptilotis analoga Rchb. von Aru. Xanthotis filigera (Gld.) von Aru. Xanthotis rubvensis Meyer n. sp. von Neu- ne Philemon jobiensis Meyer von Jobi. Tropidorhynchus aruensis Meyer von Aru. NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 59. Zosterops Novae Guineae Salv. von Aru. 60. Pitta Novae Guineae M. Schl. von Aru. 61. Pitta Mackloti Tem. von. Aru. 62. Brachypteryx monacha (Gr.) von Aru. 63. Munia sp. von Aru. 64. Calornis metallica von Aru. 65. Mimeta flavocıncta King von Aru. 66. Macrocorax fuscicapillus (Gr.) von Aru. 67. Manucodia atra (Less.) von Aru. 68. Paradisea apoda L. von Aru. 69. Oreinnurus regius (L.) von Aru. 70. Aeluroedus melanotis (Gr.) von Aru. 71. Carpophaga Pinon Q. G. von Aru. 72. Megapodius Duperreyi L. G. von Aru. 73. Rallina tricolor (Gr.) von Aru. 74. Eulabeornıs castaneiventris Gld. von Aru. 75. G@ymnocrex plumbeiventris (Gr.) von Aru. 76. Tringoides hypoleucos (L.) von Aru. 771. Numenius minutus Gld. von Aru. 78. Butorides javanica (Horsf.) von Aru. 79. Tadorna Radjah (Garn.) von Aru. 80. Microcarbo melanoleucus (V.) von Aru. 81. Casuarius unoappendiculatus Blyth? von Neu-Guinea. 89. Casuarius sp? von Aru. Sp. 1. Henicopernis longicauda (Garn.) Wanumbai, Aru (Ribbe). 971 «Inländischer Name: Delung. Iris gelb, Schnabel schwarz und weiss, Füsse weiss, im Magen einen Vogel». Sp.2. Baza magnirostris Gray. Ein Exemplar von Sumatra im Dresdner Museum (C. 6633) von 18% v. Faber. Es stimmt mit Sharpe’s Tafel X. Fig. 1 (Cat. vol. 1.) ziemlich gut überein, wie auch mit seiner Beschreibung p. 356. Auf Sumatra sollte aber nach Sharpe (Cat. 1, 357) B. sumatrensis vorkommen, wäh- 979 A. B. MEYER: rend Schlegel (Mus. P. B. Acc. p. 135) magnirostris und sumatrensis von den Philippinen, Sumatra und Borneo zusammenzieht s. n. magnirostris, und Salvadori (Ann. Mus. eiv. V, 11) magnirostris und sumatrensis von Sumatra, Borneo und Malakka s. n. B. Jerdoni (Blyth) zusammenzieht. Ein Exemplar von Banjermassin auf Borneo im Dresdner Museum von v. Schierbrand (Nr. 5826) gleicht in der Färbung Sharpe’s sumatren- sis (l. c. pl. XL. Fig. 1 und p. 357) mehr als magnirostris, ist aber blässer und mehr röthlich auf «ler Bindenzeichnung, und ein Centralkehlstreif ist vorhanden, was nach Sharpe bei sumatrensis nicht sein sollte (l. c. p- 392). Gehören die zwei Vögel von Borneo und Sumatra zu magnirostris? Oder sind es zwei verschiedene Arten, und zwar: Bonneos mesp: * Sumatra = magnirostris, wozu als dritte eventuell noch sumatrensis von Sumatra käme. Diese Fragen können nur an der Hand eines grösseren Materials beantwortet werden. Siehe auch Gurney: «Ibis» 1880, 470, wo dieser Autor auf an- derem Wege dahin gelangt zu vermuthen, dass Borneo eine Art für sich beherberge. Sharpe (Cat. I, 357) führt als Abbildüng von BD. erythrothorax von Gelebes, Schlegel: Ind. Valkvogels pl. 28, Fig. 4 und 5 auf. Fig. 4 ist aber von Sula und Fig. 5 von Borneo. Sharpe erwähnt in seinem Cata- log überhaupt keine Baza von Borneo. Das Dresdner Museum besitzt B. rufa von Celebes statt von Hal- mahera oder Batjan (Nr. 2197). Ist das Vaterland Celebes richtig? Sp. 3. Falco melanogenys Gld. Ein Exemplar von Aru (Ribbe). Es ist noch unentschieden, ob Falco melanogenys von F. peregri- nus Gm. abzuscheiden ist (s. Salvadori: Orn. pap. I, 32). Von Aru ist der Vogel überhaupt noch nicht registrirt. Da das Exemplar zudem in der Färbung abweicht, so gebe ich eine kurze Beschreibung: Ganze Oberseite schwarz mit schieferfarbenem Anfluge, die Rän- der der Flügeldeckfedern kaum merklich heller. Wangen und Zügelstreif die des F. melanogenys Gld. (Siehe auch Schlegel: Valkvogels Tafel I, Fig. 2, Exemplar von Java). Unterseite die eines recht dunklen, jugend- NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 973 lichen peregrinus. Flügel 330 ”Y,, Schwanz 175, Tarsen 55, Mittelzehe ohne Nagel 52, Schnabel in gerader Linie gemessen 28 ,,. 1 | | | | Sp. 4. Microglossus aterrimus. (Gm.). | Ein Ei von Aru (Ribbe), welches wahrscheinlich zu dieser Art ge- ; hört. Weiss, ziemlich oval, an einem Ende ein wenig spitzer, 49 ”%,, lang, 32 ”/, breit. Ramsay (Proc. L. Soc. N. S. Wales VIII, 1883, 37) | beschrieb schon ein Ei der Art, dessen Breite derselbe auf 1°4 Zoll an- gibt, das mir vorliegende ist 1'3 Zoll breit. Sp. 5. Cyclopsittacus aruensis (Schl.). Wanumbai, Aru (Ribbe). | «Inländischer Name: Djoa. Iris schwarz, Schnabel grauschwarz, | Füsse grünlich, im Magen Früchte». Sp. 6. Cyclopsittacus melanogenys (Ros.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Doa. Iris schwarzbraun, Schnabel schwarz ; Füsse grünlich, im Magen Früchte». Sp. 7. Geoffroyus aruensis (Gr.). Siltuti, Dobbo und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Glir-glir und Gelir-lir und Glir. Iris hellgelb und schwarz mit gelblich-weissem Ring, Füsse srünlich-grau, Schnabel roth, im Magen Früchte». Sp. 8. Eclectus polychlorus (Scop.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Iris roth, Schnabel roth und schwarz, Füsse schwarz, im Magen Früchte». 974 A. B. MEYER: Sp. 9. Eclectus roratus (P. L. S. Müll.) pull. E. grandis auct. Tafel XV1. Zwei gezüchtete Weibchen im Dunenkleid. Das weiter entwickelte Exemplar wurde sechs Wochen alt, das andere fünf Wochen; die beiden Eier waren 30, resp. 31 Tage bebrütet worden. Das Nähere dieses Züch- tungsversuches wurde von Herrn P. Hieronymus in Karlsruhe in der «Gefiederten Welt» 1884, p. #13 u. f. mitgetheilt. Die anatomische Un- tersuchung, welche ich anstellte, ergab, dass beide Exemplare Weib- chen waren; bei Vögeln, welche in der Gefangenschaft zu häufige nisten, kommt es oft vor, dass sich nur Weibchen entwickeln. Die Mutter hatte in diesem Falle innerhalb zwei Jahren mindestens zwölf Eier gelegt. Das Dresdner Museum besitzt ein von Herrn Dr. Frenzel in Freiberg (Sachsen) gezüchtetes junges grünes Männchen (Siehe A. B. Meyer: 7. f. wiss. Zoologie, 37. Bd. 1882, 152). Herr E. Gley in Karlsruhe machte mir über die Farbe der Iris bei diesen jungen Vögeln folgende Mittheilung: «Bei oberflächlicher Betrachtung einfarbig schwarz. Bei einfallendem Lichte umbrabraun mit gelben feinen Linien durchzogen. Diese äusserst zarten neapelgelben Linien geben der Iris ein marmorir- tes, besser feinaderiges Aussehen.» Das Federkleid der Jungen des Nä- heren zu beschreiben, bin ich im Hinblick auf die Abbildung Tafel XVI überhoben. Sp. 10. Chalcopsittacus scintillatus (T.). Kapala sungi und Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Darang gaigre. Iris dunkelrotlı und gelb, Füsse und Schnabel schwarz, im Magen Früchte». Sp. 11. Trichoglossus nigrigularis Gr. Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Darang. Iris roth, Füsse grüngrau, Schnabel roth, im Magen Früchte». | NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 275 Sp. 12. Coriphilus placens (T.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Doa-doa. Iris orange, Wachshaut und Füsse roth, im Magen Früchte». Sp. 13. Budynamis cyanocephala (Liath.). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Mantel kala. Iris schwarz mit rothem Ring, Füsse und Schnabel bleigrau, im Magen Früchte». Ich führte bereits «Isis» 1884, 17, ein Exemplar von Aru auf, wel- ches dem Dresdner Museum durch Herrn Riedel zugekommen war, und jetzt erhielt ich ein zweites, durch Herrn Ribbe selbst gesammeltes, ebenfalls ein Weibchen. Das Vorkommen von cyanocephala auf Aru dürfte hiedurch sichergestellt sein, was wohl dasjenige von rufiventer ( Less.) ausschliesst. Das Dresdner Museum besitzt letztere Art noch von "Tarawai (Insel im Norden Neu-Guinea’s) und von Yule Island (Insel im Südosten Neu-Guinea’s). Die geographische Verbreitung dieser BEudyna- mis-Arten ist noch dunkel (S. auch Salvadori: Orn. pap. |, 370). Es liegen mir zwei Bier vor, welche möglicherweise zu dieser Art gehören könnten;.sie sind ungleichhälftig, am dieken Ende ziem- lich stumpf, hellolivenfarben, auf der starken Hälfte mit dunkler oliven- farbenen verwaschenen Flecken und wenigen schwarzen Punkten und Schnörkeln. 30-5—-31 ”%,, lang, 23 ”%, breit. Sp. 14. Alcyone pusilla (T.). Siltuti,-Aru (Ribbe). «Inländischer Name : Darr bull bull. Iris schwarz, Füsse schwärz- lich-roth, im Magen Insecten». Sp. 15. Ceyx solitaria T. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Iris schwarz, Füsse orangegelb, im Magen Inseeten». 976 Er A. B. MEYER: Sp. 16. Tanysiptera hydrocharis Gr. Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: War kotto kotto. Iris schwarz, Füsse graugrün, im Magen Insecten». Sp. 17. Sauropatis chloris (Bd.). Dobbo, Aru (Ribbe). «Schnabel schwarz uud weiss, Iris und Füsse schwarz, im Magen Krebse und Fische». Ein Ei, welches wahrscheinlich zu dieser Art gehört. Weiss, ziem- lich oval, etwas grobkörnig. 32 ”%, lang, 25 ®%, breit. | Sp. 18. Sauropatis sancta (V. H.). Dobbo, Aru (Ribbe). Sekar, Neu-Guinea (Kühn). «Inländischer Name auf Aru : Djiki djiki. Iris und Füsse schwarz, im Magen Krebse». Das Exemplar von Sekar auf Südwest-Neu-Guinea ist anscheinend nicht adult und hat stark mit Gelblich gerandete Flügeldecken; beson- ders auffällig ist es aber wegen einer blauen Querbinde ungefähr in der Mitte des Schwanzes. Nur eın Exemplar der Dresdner Sammlung unter einer grossen Serie zeigt ähnliche Andeutungen; der genaue Fundort des Letzteren ist jedoch unbekannt. Beide haben rostfarbene Zügel- flecken. Sp. 19. Syma torotoro Liess. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Tan fan lara. Iris schwarz, Schnabel und Füsse orangegelb, im Magen Insecten». . Ein Ei, welches wahrscheinlich zu dieser Art gehört. Weiss, sehr rundlich. 24-5 ”%, lang, 22 ”4, breit. Sp. 20. Sauromarptis Gaudichaudi (Q. G.) var. und Verwandte. Ein männliches Exemplar von Kapala sungi auf Aru, von Herrn Ribbe, mit braunem Schwanze zeichnet sich durch folgende Charaktere U 2 Zn 3 y NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 977 aus, welche sonst bei keinem der vielen mir vorliegenden Exemplaren der Art vorkommen und auch in der Literatur, soweit ich sehe, bis jetzt nicht erwähnt sind: 1. Hinter den Augen ein grünlich blauer Streif, welcher sich auf dem Hinterkopfe fast zu einer Binde vereinigt. 9. Oberrücken stark weisslich. 3. Sehr kleiner Schnabel (48°5 ”/,) und Flügel (127—128 4), ohne dass das Exemplar sonst den Charakter der Jugend sehr aus- geprägt trüge. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auf Aru zwei nahe verwandte Arten vorkommen, ebenso wie es mit Sauropatis chloris ( Bodd.) und sordida ( G@ld.) der Fall ist, denn ich kann mich Salvadori’s Ausspruch (Orn. pap. 1,475) nicht ohne Weiteres anschliessen, nämlich dass die als sordida bezeichneten Exemplare von Aru nur Junge von chlorıs seien, und mit der grösseren sordida von Australien und den Inseln der Torres- strasse nichts zu thun hätten. Unter den sehr vielen Exemplaren von chloris, welche mir vorliegen aus dem Archipel, sind keine so gefärbt, wie zwei von den Aru-Inseln von Kapala sungi und Dobbo von Herrn Ribbe empfangene, dieselben fallen aus der ganzen Reihe heraus und stimmen genau mit den bekannten Abbildungen von sordid« bei Gould und Sharpe. Salvadori spricht (Orn. pap. II, 526) den Verdacht aus, dass Sau- romarptis cyanophrys Salv. von Neu-Guinea nicht von dieser Insel stamme, sondern von Aru und nur ein Stadium von Sauromarptis tyro ( Gr.) repräsentire. Dieses ist nicht der Fall, denn das Dresdner Museum besitzt ein von Goldie am Mount Egon in Süd-Neu-Guinea gesammeltes Exemplar, weiches alle von S. tyro unterscheidende Charaktere aul- weist, welche Salvadori hervorgehoben hat. Eine Reihe von Eiern, welche, der Bezeichnung des Sammlers nach, zu S. Gaudichaudii gehören sollen, was mir aber zweifelhaft er- scheint, liegen vor, in der Form sehr verschieden. Manche haben die birnförmige Gestalt von Sumpfvögeleiern, andere sind mehr oval, fast gleichhälftig. Die Structur der Schale ist nicht so lebhaft glänzend wie sonst bei Eisvögeln, sie ist ziemlich fein und trägt vereinzelte, sehr dünn gesäete Poren. 35—40 ”/, lang, 23—30 "7, breit. 378 A. B. MEYER: Sp. 21. Podargus papuensis O. G. Wanumbai und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name : Gonabo oder Gongabu. Iris hellrothbraun mit weissem Ring, Füsse schmutzig blaugrau, bleifarben,im Magen Insecten». Sp. 22. Podargus ocellatus Q. G. Kapala sungi und Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Durr durr oder Djur djur. Irisrothbraun und schwarz mit rothem Ring, Füsse gelblich grau und rothgrau, im Magen Insecten». h- Sp. 23. Aegotheles Wallacei Gr. Tafel XVIL, Fig. 4 (Ei). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Tartar faffu. Iris gelbbraun, Füsse dunkel fleischfarben, im Magen Insecten». Das Exemplar hat eine leise Andeutung eines Nackenhalsbandes, stimmt aber sonst durchaus mit Wallacei (cf. Salvadori : Orn. pap. 1,527). Bier blass graugelblich ins Röthliche ziehend (hell creme-farben), sehr blasse, röthlien graue Fleckenzeichnung, die Flecken zum Theil sparsam vertheilt, so dass das ganze Ei ein mattes Aussehen erhält; ziemlich oval. 28—-30 ”Y, lang, 22 breit. | Sp. 24. Macropteryx mystacea (Lıess.). Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Sava neng neng. Iris, Füsse und Schnabel schwarz, im Magen Insecten». Sp. 25. Collocalia fuciphaga ('Thunb.) Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Quar lapi lapi. Iris und Schnabel schwarz, Füsse fleischfarben, im Magen grüner Schleim». Ein Exemplar mit etwas heller Kehle. Von Salvadori (I, 545) noch nicht von Aru registrirt. BE | | | ; ‚Je zwei Eier im Neste. Nicht sehr gestreckt, 18—19 ”,, lang, 13 NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 979 Sp. 26. Hirundo sp. Nester und Bier einer Schwalbe von Aru (Ribbe). Es ist jedoch vorläufig nicht auszumachen, ob sie Hirundo gutturalis Scop. oder II jaranica Sparrm. oder Hylochelidon nigricans (V.) angehören, da alle drei Arten auf Aru vorkommen. Die Nester haben grosse Aehnlichkeil mit Nestern von Hrrundo tahitica Em. Sie sind aus Erdmasse in weni- ger als Halbkreisform gebaut, mit einen ovalen Napf von Pflanzenrispen ausgefüttert und sind scheinbar nicht an einer geraden Wand befestigt gewesen, sondern an Bäumen. Grösste Breite 14 %, Querturchmesser 6°5 %,, Höhe 6 m. Innerer Napf 68 "4, lang, 48 ”%, breit, Tiefe 30 m,,. 135%, breit, ungleichhältftig, weiss. Die Zeichnung besteht aus grossen hellen und dunkelbraunen Fleckchen und Punkten und ist mithin dunkler als bei unseren H. rustica-Eiern. Bei einigen bilden die Flecken mehr einen Kranz am stumpfen Ende. Sp. 27. Hylochelidon nigricans (V.). Dobbo, Aru (Ribbe). «Iris schwarz, Schnabel schwarz, Füsse dunkelgrau bis schwarz, im Magen Insecten». Sp. 28. Monarcha guttulatus (Garn.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Gai ma lepa lepa. Iris schwarz und blaugrau, Füsse blaugrau, Schnabel schwarz, im Magen Insecten». Nester mit Eiern. Die Eier stimmen mit den bekannten von M.nt- tidus ( @ld.) überein, allein die Nester weichen ab. Es liegen auch eine Reihe von Nestern mit Eiern von der letztgenannten Art von Aru vor. Das Nest von ’yuttulatus ist lockerer gebaut als dasjenige von nilidus, es besteht aus schwarzen Pflanzenfasern, Bast, Rindenstückchen und Blättern, mit Insectengespinnst zusammengehalten, aber nicht so dlieht wie bei nitidus. Die Ausfütterung ist gröber als bei nitidus. Durchmesser 75 m, Napf 5°5 Mm, Tiefe 35—4 m. Ein Nest enthält zwei Eier, wel- che aber nitidus-Eiern so ähnlich sind, dass ich unsicher bin, ob sie in das Nest gehören, zumal Rhipidura-Arten ganz gleiche Eier legen. 30 , lang, 16 ”, breit; nitidus-Eier messen 91:5 und 16 A. Ein 380 A. Be MEYER: zweites Nest ohne Eier enthält viel mehr Bastfasern äusserlich, ist dich- ter und gleicht daher dem von nitidus etwas mehr, es ist aber durch die angehängten weissen Rindenstückchen als guttulatus-Nest genugsam charakterisirt. Sp. 29. Monarcha nitidus (Gld.). Siltuti, Aru (Ribbe). «Iris schwarz, Füsse dunkelgrau, Schnabel blaugrau, im Magen Insecten». Nester und Eier, welche ich, als bekannt, nicht beschreibe. Siehe jedoch die Bemerkungen oben sub M. guttulatus ( Garn.). - Sp. 30. Monarcha aruensis Salv. Wanumbai und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Ma gumuku muku. Iris schwarz und braun, Füsse dunkelgrau, im Magen Schnecken». Sp. 31. Arses aruensis Sh. Siltuti und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Gamia lepa lepa. Iris schwarz und schwarz- blau, Füsse und Schnabel graublau, im Magen Insecten». Nest mit zwei Eiern. Nach Art einer Hängematte zwischen zwei dünne, hängende Ranken eingehängt, an welche es an beiden Seiten ziemlich fest angeheftet ist, und wie es scheint, nicht nur durch Insecten- gespinnst, sondern auch durch einen Klebestoff. Dünnwandig, durch- sichtig, aus groben Pflanzenstengeln, aussen mit wenigen Flechten behangen und innen mit feinen schwarzen Pflanzenfasern ausgefüttert. Die Eier haben blassröthlich weissen Grund mit grauröthlichen Schalen- flecken und lebhaft braunen, ziemlich grossen Ueberzugflecken, welche sich bei einem Exemplar zu einem deutlichen Kranz anhäufen, dazwi- schen feine braune Punkte. 20 ”Y,, lang, 14—145 ®%,, breit. NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 981 Sp. 32. Myiagra ruficollis (V.). Tafel XVII, Fig. 6 (Ei). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Mamec gutu gutul. Iris schwarz, Schnabel blaugrau, Füsse dunkelgrau, im Magen Insecten». Nester und Eier. Lange Beutelnester nach Art derjenigen von Cinnyris befestigt, jedoch mit grossem Fiugloche, wie bei den Beutel- Fliegenfängern, aber ohne Flugröhre. Nr. 1. Ein herabhängender Zweig mit Blättern ist schon weit oben mit schwarzen Bast- und Wurzelfasern, Blätterskeletten, Flechten, Sten- geln mit Samen. u. dgl. m. sehr grob behangen. Dieses Hängegerüst ist so lang, wie das Nest selbst. Letzteres besteht aus helleren Bast- und Pflanzen-Fasern, ist mit weissem Insectengespinnst bekleidet und hat ‚ein Anhängsel von schwarzen Rindentheilen und Bastfasern. Ge- sammtlänge 47 %,, die Nesthöhle nicht tief, eirca 4 Mm, Flugöffnung 40—45 =. Innen ausgekleidet mit Federn. Zwei Bier. Nr. 2. Dem vorigen sehr ähnlich, aber nicht unbedeutend kleiner, mit fünf Eiern. Diese sind auf gelblich-weissem Grunde über und über fein roth gesprenkelt, zuweilen am stumpfen Ende schwärzlich geadert. 17:5—18 ®,,, lang, 115 "4. breit. Nr. 3. Aussen reichlich mit dunkelbraunen dürren Blättern be- kleidet, es erscheint daher sehr massig. Gesammtlänge circa 20 Im» 9 % breit. Flugöffnung 45 %, Tiefe 45 %. Mit Federn ausgefüttert. Zwei Eier. Auf gelblich oder röthlich weissem Grunde weniger dicht roth gesprenkelt; wie gewöhnlich sind diese Sprenkel am stumpfen Ende mehr zusammengehäuft. Nr. #. Dieses Nest hat ein etwas feineres Aussehen, es ist aus hellen verwitterten Reis- oder ähnlichen Blättern gebaut und mit dür- ren Bambusblättern behangen, und hat ein ziemlich langes Anhängsel ; ferner ist es an der Rückseite mit eigenthümlichem gelbgrünen Raupen- gespinnst dicht bekleidet, so dass es dort ein ziemlich grüngelbes An- sehen hat. Ein Ei von schmutzig röthlichem Ansehen und einem kleinen, etwas dunkleren Kranz am stumpfen Ende, in welchem sich einige schwarze Punkte befinden. 20 ”Y,, lang, 12°5 "4, breit. Es befindet sich ferner in dem Nest ein Kukuksei und zwar von Lamprococey& sP«, es hat die Färbung eines Nachtigalleneies. 20 "m lang, 13°5 ”%, breit. 989 A. B. MEYER: Noch eine Reihe von Nestern und Eiern derselben Art liegen mir vor, zum Theil auch mit Kukukseiern darin, welche zwei verschiedenen Arten angehören. Sie sind den beschriebenen mehr oder weniger gleich. Manche haben auch einen Ansatz zu einer Flugröhre, wodurch sie sich mehr den Beutel-Fliegenfängern nähern. Eines hat eine Gesammtlänge von 58 m. Sp. 33. Gerygone chrysogaster Gr. Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Djim djim. Iris schwarz, Füsse schwarzgrau, im Magen Insecten «. Sp. 34. Pseudogerygone palpebrosa (Wall.). Siltuti und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Man win nun und sim sim. Iris roth, Füsse grau, Schnabel schwarz, im Magen Insecten». Sp. 35. Todopsis Bonapartei Gr. Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Derr derr nun. Iris schwarz, im Magen In- secten». Sp. 36. Todopsis coronata Gld. Zwei Exemplare von Kapala sungi und Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Dei dei nun. Iris schwarz und dunkelbraun, Füsse grau, Schnabel schwarz». Die beiden Exemplare differiren von einem Exemplar von T'odopsis Wallacee Gm. von Ramo (Laglaize) dadurch, dass die blauen Kopf- flecken etwas dunkler und lebhafter blau sind, sowie durch etwas län- geren Schnabel und Flügel, dennoch schliesse ich mich Salvadori’s Be- denken (Orn. pap. II, 119) hinsichtlich der Artverschiedenheit an. Sp. 37. Edoliisoma melas (S. Müll.). | Ein Männchen im Uebergangskleid und ein Weibchen von Wa- numbai, Aru (Ribbe). u A a 5 7 NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 983 «Inländischer Name: Darr darr man». Das braune Weibchen differirt in der Nuance des Braun von den mir vorliegenden Neu-Guinea- und Jobi-Exemplaren, es ist fahler und zieht auf dem Rücken und Scheitel ins Olivenfarbene. Da mir jedoch nur ein Exemplar vorliegt, so weiss ich nicht, ob diese Differenz eine constante ist, in welchem Falle eine Abtrennung der Aru-Form vielleicht angezeigt wäre. Salvadori (Orn. pap. Il, 145) sagt von den Aru-Exem- plaren, dass sie lebhafter gefärbt seien. Sp. 38. Cracticus cassicus (Bd.). Tafel XVII, Fig. 1 (Ei). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Goatanei. Iris schwarz mit schmalem rothen Ring, Schnabel und Füsse grau, im Magen Früchte und Insecten». Fünf Oracticus-Nester mit meist zwei Eiern darin, welche von de- nen von ÜOracticus Quoyi (Less. ) s. unten, in der Färbung, Zeichnung und Form abweichen. Die Nester gehören unverkennbar zu Oracticus und es liegt daher nahe anzunehmen, dass Nester und Eier von obiger Art sind. Eier 36—37 ”/,, lang, 25 ”, breit. Gestreckt, ungleichhälftig, elsterartig. Grundfarbe hell grüngelblich weiss mit grauen Schalenflecken und bräunlichem Ueberzug, so wie vereinzelten schwarzen Punkten und Schnörkeln. Grundfarbe bei einigen bis zu hell Bläulichgrün übergehend. Die Nester meist unvollständig. Ein vollständiges unterscheidet sich nicht von dem von Oracticus Quoyr. Sp. 38. Cracticus Quoyi (Liess.). Tafel XVII. Fig. 2-—4 (Eier). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Kahn. Iris schwarz, Schnabel an der Spitze blau, Füsse schwarz». i Ein Ei mit dem Vogel zusammen. 33 ”/, lang, 25 ”%, breit. Fast oval. Auf lebhaft bläulichgrünem hellen Grunde die schmutzig bräun- liche Zeichnung der bekannten Oracticus tibicen-Eier. Am stumpfen Ende braun mit einigen schwarzen Pünktchen. Nest (Nr. 1) mit zwei Eiern. Letztere 34—345 ”%, lang, 25 "4, 984 A. B. MEYER: breit. Ungleichhälftig, an den Polen ziemlich spitz zulaufend. Graugrün- lichweiss mit sehr matter grauolivenfarbiger Zeichnung. Nest vom Cha- rakter der bekannten Oracticus-Arten mit sehr flachem Napf. Napfweite 11—11°5 9, Tiefe 45 m. Nest (Nr. 2) mit drei Eiern. Letztere 34x25 ”,. Grundfarbe und olivenfarbene Zeichnung etwas lebhafter als bei denen in Nr. 1. Nest unvollständig. Nest (Nr. 3) mit zwei Eiern, welche denen in Nr. 2 gleichen. Nest unvollständig. Nest (Nr. 4) mit zwei Eiern. Letztere 33—33x26 ”/,. Sehr birn- förmig. Grundfarbe etwas lebhafter als bei denen in Nr. 2. Schalenflecke röthlichgrau, einzelne ziemlich grosse olivenbraune Flecke, besonders am stumpfen Ende; ausserdem über und über mit sehr feinen Punkten und Strichelehen gezeichnet. Das Ei ist, abgesehen von der Grösse, mit dem unserer Kernbeisser zu vergleichen: Sp. 40. Rhectes analogus Meyer n. sp. Tafel XIV, Fie. 2 und XV, Hie. 9. Sharpe trennte zuerst Rhectes aruensis von Rh. dichrous bp. ab und beschrieb auch das Jugendkleid (Cat. IN, 286). Salvador (Orn. pap. Il, 194) schloss sich dem an, beschrieb aber das Junge als Weibchen und liess es unentschieden, ob ersteres wie letzteres gefärbt sei. Er sagt (p. 195), es scheine bei dieser Art das Weibchen etwas vom Männ- chen zu differiren. Ich bin der Ansicht, dass dasjenige, was Sharpe und Salvadori als Jugendkleid und Weibchen beschrieben haben, eine Art für sich ist, denn ich erhielt von Herrn Ribbe sieben Exemplare von Aru (Kapala sungi und Wanumbai), von denen fünf Geschlechtsbezeichnungen tra- gen, und zwar vier Männchen und ein Weibchen, und alle diese Exem- plare stimmen genau untereinander und mit der Beschreibung des Ju- gendkleides von Sharpe und des Weibchens von Salvadori. Herr Ribbe bemerkte zudem bei einigen Exemplaren : Iris carminroth, bei anderen: Iris dunkel; es liegen also gewiss ausgefärbte Exemplare vor, zudem ist die Differenz mit aruensis eine sehr markante und es fehlen die Ueber- gänge. Rhectes analogus steht zu aruensis in demselben Verhältniss wie NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 985 Rh. eirrhocephalus (Less.) zu Rh. dichrous Bp. auf Neu-Guinea. (Siehe meine Bemerkungen in der «Isis» 1584, 32). Die Maasse von Rh. analogus sind die folgenden: Long. al. nl Zn DE « caud. 100-110 « « rostri 23— 27 u « tarsi 30— 33 « Inländischer Name: Ke ke (Ribbe). Zum Vergleiche sind auf Tafel XIV. Fig. 1 und XV. Fig. 1 und 3 die nahe verwandten Arten: Feh. decipiens Salv. mas. und rubiensis Meyer mas. von Neu-Guinea (siehe «Isis» 1. c.) abgebildet. Sp. 41. Rhectes ferrugineus ($S. Müll). Schon Salvadori (Orn. pap. II, 204) sagt, dass die Aru-Exemplare ein wenig kleiner seien. Ein von Herrn Ribbe in Kapala sungi erlegtes Männchen misst :: al. 125, caud. 110”, und ist kleiner als alle mir vor- liegenden Exemplare von Neu-Guinea. Aber ausserdem unterscheidet sich das Aru-Exemplar durch eine lebhaftere und weniger gelblichrothe Färbung der Unterseite. Sollten alle Aru-Exemplare bei geringerer Grösse diese Färbungsdifferenz aufweisen, so müsste die Aru-Form von Ferrugineus abgetrennt werden, wie die Jobi-Form auf Grund einer sol- chen Färbungsdifferenz von Salvadori als Rh. holerythrus abgetrennt worden ist. Iris, nach Herın Ribbe, gelb. Sp. 49. MRıhectes sp.? Taf. XVII, Fie. 5 (Ei). Ein zerbrochenes Ei von Aru (Ribbe), welches mit einer Beschrei- bung eines Rhectes ferrugineus-Eies von Ramsay (Proc. L.S.N.S. Wales VII, 1883, 26) übereinzustimmen scheint. Ramsay giebt jedoch keine Maasse an, und ich kann auch aus diesem Grunde nicht behaupten, dass wirklich ein Rhectes-Ei vorliegt. Circa 34 m/, lang, c. 23 ”, breit, was für Rhectes freilich sehr gross ist. Besonders am stumpfen Ende einige bläulichgrau verwaschene, sehr matte Schalenflecke und sehr vereinzelt einige schwarze Flecken und Punkte. Grundfarbe blass bläulichrotli ( Zeitschrift £. Ornithologie. 19 986 A. B. MEYER: (blass röthlich chocoladefarben), wie bei Nothura minor Spix von Süd- Amerika. Sp. 43. Colluricincla rufigaster Gld. Siltuti und Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Evilfolfo, Iris schwarz und rothbraun, Schna- bel bräunlich und bleigrau, Füsse grau und blaugrau, im Magen Insecten und Früchte». Salvadori (Orn. pap. VII, 211) führt ©. megarhynchus (Q. G.) von Aru auf und sagt |. c. p. 212, dass sich die Aru-Exemplare, welche Gray specifisch abgetrennt habe (als aruensts), nicht wesentlich von denen des nördlichen Neu-Guinea unterscheiden. Die drei mir vorliegenden Exemplare von Aru gehören aber nicht zu megarhynchus, sondern zu rufigaster, wie der Vergleich mit Exemplaren von Süd-Neu-Guinea (Goldie coll.) und Australien einerseits, und mit einer grösseren Serie von mir in Nord-Neu-Guinea gesammelten andererseits lehrt. Aru ist daher als neuer Fondort für rufigaster anzusehen, da diese Art bis dahin nur von Australien und Südost-Neu-Guinea bekannt war. Sollten die Salvadori vorgelegenen Exemplare von Aru (fünf an der Zahl (l. c. p. 212) auch zu rufigaster zu stellen sein? Ich bemerke, dass die drei mir vor- liegenden Exemplare von rufigaster untereinander ein wenig in Bezug auf Grösse und Färbung differiren. Sp. 44. Hermotimia chlorocephala (Salv.). Zwei Weibchen von Kapala sungi, Aru (Ribbe). Salvadori (Orn. pap. Il, 253) hat die Maasse des Weibchens dieser Local-Art nicht angegeben, ebensowenig Gadow (Cat. Br. Mus. IX, 72). Ich führe dieselben an, da sie durch ihre Kleinheit auffallen. Flügel 50—52 7 Schwanz I8 « Schwanz 1 Inländischer Name: Sim sim (Ribbe). NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 987 Sp. 45. Cyrtostomus frenatus (Sal. Müll.). Kapala sungi und Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name : Djim djim oder sim sim. Iris schwarz, Füsse schwarzgrau, im Magen Insecten». Sp. 46. Dicaeum ignicolle Gr. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Sim sim. Iris schwarz, Füsse röthlich grau, im Magen Insecten». Nest und Ei. Das Nest ist an einen schrägen Stengel angehängt. Ein äusserst zierliches Beutelnestchen von bräunlich isabellfarbener | Pflanzenwolle, sehr fest und dicht verfilzt mit wenigem Gespinnst und | bekleidet mit einigen braunen Blüthenresten. Der Eingang liegt in der | oberen Hälfte. Inwendig einige Sarmenwolle von glänzend weisser Farbe | zur Auskleidung. Länge 10 %, Breite c. 4 %,, Eingang c. 3 9%, breit, 4 % hoch. Das Ei rein weiss, ziemlich gleichhälftig. 13°5 ”%, lang, 11%, breit. Sp. 47. Melanocharis chloroptera Salv. Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Kaw kaw. Iris braun, Füsse und Schnabel schwarz, im Magen Insecten». Sp. 48. Myzomela nigrita Gr. Siltuti, Wanumbai und Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländisehe Namen: Man fava kui kui und Man fafokwe und Aufer- fara. Iris schwarz, Füsse blaugrau, schwarz und gelblich, im Magen Insecten». Sp. 49. Myzomela obscura Gld. Wanumbai und Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Man gu guivai und Man fa fo kve. Iris schwarz, Füsse schwarz und grau, im Magen Insecten». 19% . SS; 388 A. B. MEYER: Zwei Exemplare; eines stimmt genau mit australischen, das andere ist kleiner (Long: al. 59 ”%,, caud. 45, rostr. 18, tars. 15 ”%,) und hat ziemlich viel Roth am Kopfe. Sp. 50. Glycyphila modesta Gr. Taf. XVII, Fig. 78 (Eier). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Sim, sim. Iris schwarz mit rothbraunem Ring, Schnabel braun, Füsse fleischfarben, im Magen Insecten». Ein etwas helles und kleines Exemplar. Long. al. 62, caud. 42, rostri 19 7. Nester und Eier. Die Nester tragen mehr den Charakter der Necta- rinien- als denjenigen der Fliegenfänger-Nester, es sind tiefe Beutel- nester. Sie sind ziemlich lose und massig gebaut aus feinem, dürren Grase, zarten Blättern und Reis- und Bambus-Blättern, hie und da weisses und rothes Insecten-Gespinnst. Ausfütterung aus dünnen wei- chen Blättern. Alle Nester haben die Eigenthümlichkeit, dass ein grosser Theil des Materials bart- oder schürzenartig zum Flugloche heraushängt. Circa 9—10 % breit, 20 %, und darüber lang. Weite des Einganges circa 4 M, Nesttiefe 6—7 Mm. Die Eier weiss, sehr sparsam ganz fein schwärzlich punktirt, am stumpfen Ende etwas dichter. 20 =, lang, 13—13'5 ”,,, breit. Ein Nest enthält ein kleineres Ei: 16 ”/, lang, 13m, breit, es ist lebhafter punktirt und zeigt auch einige kleinere Schalen- flecke. Die stumpfe Form des Eies lässt vermuthen, dass es ein abnormes ist und nicht einer anderen Art angehört, zumalauch das Nest ganz mit den anderen übereinstimmt. Sp. 51. Glycychaera fallax Salv. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Man binung. Iris weiss, Füsse blaugrau, im Magen Insecten». Sp. 52. Melilestes megarhynchus (Gr.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Bala. Iris rothgelb, Füsse und Schnabel schwatz, im Magen Insecten». NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 289 Ein Exemplar, welches bedeutend heller ist als die mir von Neu- Guinea vorliegenden Exemplare, auch ist der Schnabel etwas mehr ge- krümmt. Ich kann nach diesem einen Exemplar nicht beurtheilen, ob hier eine constante Differenz vorliegt. (Siehe auch Salvadori : Orn. pap. 1,313-und 314). Sp. 53. Melilestes Novae Guineae (Liess.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Sim sim. Iris schwarz, Füsse schwarz, im Magen Insecten». Nest und Ei. Es erscheint mir nicht über allen Zweifel erhaben, dass diese zu der Art gehören, allein die Angabe des Sammlers ist ganz positiv. Das Nest sitzt auf schräg aufsteigendem Pflanzenstengel, nach Art der Ahipidura-Nester, inwendig aus schneeweisser, glänzender Pflanzenwolle, aussen sehr feiner brauner Faserstoff, mit Insectenge- spinnst befestigt und sehr geglättet. Durchmesser c. 4 , inwendig c. 3 m, Höhe c.4 %,. Das Ei blass blaugrünlich mit sehr schönen wein- rothen und rothbräunlichen feinen Punkten und Flecken bedeckt, welche sich am oberen Ende zu einem Kranze verdichten. 18:5 ”%, lang, 12%, breit. Sp. 54. Ptilotis analoga Rchb. Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Iris und Schnabel schwarz, Füsse grau». Sp. 55. Xanthotis filigera. (Gld.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Durr nassa. Iris schwarz, Schnabel schwaız, Füsse blaugrau, im Magen Insecten». Sp. 56. Xanthotis rubiensis Meyer n. Sp. Salvadori sprach (Orn. pap. II, 348) die Muthmassung aus, dass die von mir an einigen Orten Neu-Guinea’s gesammelten Nanthotis-Exem- plare nicht zu X. chrysotis ( Less. ), sondern eher zu X. filigera ( Gld.) zu ziehen sein dürften und zwar jene Exemplare, welche ich im südlichen (r ur. 290 A. B. MEYER: Theile der Geelvinkbai erhalten hatte, da sehr viele der dort von mir erbeuteten Arten theilweise sich der Fauna von Süd-Neu-Guinea an- reihen, theilweise specifische Unterschiede aufweisen. Nunmehr von Aru erhaltene Exemplare von X. filigera (Gld.) gestatteten mir eine directe Vergleichung und überzeugten mich, dass die bei Rubi erbeuteten weder zu chrysotis, welche mir von Dore und Passim auf Neu-Guinea vorliegen, noch zu filigera zu stellen seien, son- dern zwischen beide fallen und daher abgetrennt werden müssen. Von X. filigera unterscheiden sich die Rubi-Exemplare dadurch, dass die grauen Flecke des Nackens nicht so ausgesprochen zahlreich vorhanden sind und anscheinend weiter nach hinten liegen, und durch mehr ins Röthliche ziehende Unterseite, endlich durch etwas grünlich scheinende Kehle, besonders an den Seiten derselben. Von chrysotis unterscheiden sie sich durch weniger lebhafte Färbung der Unterseite und durch das Vorhandensein der grauen Flecke am Hinterhals, sowie durch etwas weniger lebhaft grüne Kehle. Ich nenne die Art nach ihrem Fundorte: X. rubiensıs. Sp- 57. Philemon jobiensis (Meyer). In einer Abhandlung in der «Isis» 1884, pag. 31 beschrieb ich das Ei von Fhectes jobiensis Meyer ; es ist hier jedoch ein Irrthum unter- gelaufen, dasselbe gehört zu Philemon jobiensis Meyer 1. ce. pag. 42. Sp. 58. Tropidorhynchus aruensis Meyer. Tat. XVIIL, Fig. 5—6 (Eier). Kapala sungi und Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name : Guaku. Iris schwarz mit breitem rothen Rand und braun, Schnabel schwarz, Füsse gelbgrau, im Magen Insecten und Früchte». Nest (Nr. 1) mit zwei Eiern ; letztere 32—33 ”Y,, lang, 93 =, breit, ungleichhälftig, ziemlich spitz zulaufend. Grundfarbe hell lachsfarben mit gerauröthlichen Schalenflecken und braunröthlichen Flecken und kleinen Punkten bedeckt. Das Nest hängt in einer Astgabel und besteht aus groben Ranken, zwischen welchen dürre Blätter, einige Flechten und Holzspäne mit Insectengespinnst verbunden sind. Das Nest ist leicht und durchsichtige. Nestnapf 10 %, breit, 10:5 % lang und 7—8 % tief. i ; NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 291 Nest (Nr. 2) mit zwei Eiern ; letztere 30 ”Y,, lang, 22 m}, breit. Fär- bung etwas dunkler und mehr ins Gelbliche ziehend, wenige braunrothe Flecken, welche zusammen mit den Schalenflecken einen unvollständi- gen Kranz am stumpfen Ende bilden. Das Nest ist viel dichter mit Bast- fasern umkleidet, und mit Zweigen, an denen sich noch kleine Blätter befinden. Obwohl etwas abweichend, trägt es doch den ganzen Charak- ter eines T'ropidorhynchus-Nestes und ist wohl nur aus dem Gabelzweig herausgenommen. | Nest (Nr. 3) mit einem zerbrochenen Ei. Dieses ist sehr hell, 30 ”%,, lang, 22 =), breit. Das Nest hängt in einem Gabelzweig und gleicht Nr. 1. Endlich noch zwei Eier ohne Nest ähnlich denen in Nr. 2 und eines ähnlich denen in Nr. 1. Sp. 59. Zosterops Novae Guineae Salv. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Manbinung. Iris schwarz, Füsse grau, in: Ma- gen Samen». Differirt in der Grösse kaum von einem Exemplar vom Arfak- Gebirge auf Neu-Guinea (cf. Salvadori: Orn. pap. Il, 368). Sp. 60. Pitta Novae Guineae M. Schl. Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Garr guarr. Iris schwarz, Füsse fleischfarben, im Magen Insecten». Sp. 61. Pitta Mackloti Tem. Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Garr guarr. Iris und Füsse schwarz, im Ma- gen Insecten». Sp. 62. Brachypteryx monacha (Gray). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Man gum gu mugu. Im Magen Insecten». 399 A. B. MEYER: Sp. 63. Munia sp. Von Aru ist meines Wissens noch keine Munia-Art registrirt. Nest mit drei Eiern. Das Nest aus Gräsern, Schilf und Reisblättern ganz nach Art der Munia-Nester, es hat aussen ein ziemlich graues An- sehen durch die Samenrispen der Schilfpflanzen. Höhe eirca 30 Mm, Eingang 6 Mm, Tiefe 7 m, der grosse Eingang mehr in der oberen Hälfte des Ovales. Eier weiss, 16 "4, lang, 11 ”%,, breit. Sp. 64. Calornis metallica (T.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Bie. Iris carminroth, Schnabel und Füsse schwarz, im Magen Früchte». Sp. 65. Mimeta Navocincta King. Ar Taf. XVII, Fig. 1 (Ei). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Guako taboläu. Iris schwarz mit braunem Ring, Schnabel schwarzbraun, Füsse schwarz, im Magen Früchte.» Nest mit zwei Eiern; letztere 33 ”Y, lang, 24 ”%, breit. Grund- farbe hell röthlichweiss mit verwaschenen, dunkelbraunen Fleckehen und Punkten zwischen grauen Schalenflecken, am stumpfen Ende einige heller braune Striche oder Flecken, welche wie ausgewischt er- scheinen. Das Nest gleicht dem von Tropidorhynchus aruensis Meyer sehr, ist aber dichter in den Wandungen und nicht eingehängt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das vorliegende Nest mit den zwei Biern zu Mimeta flavocıncta gehört, allein ich bin dessen nicht vollständig sicher. Sp. 66. Macrocorax fuscicapillus (Gr.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Gol. Iris hellblau, Schnabel und Füsse schwarz, im Magen Insecten». NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 293 Sp. 67. Manucodia atra (Less.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Jobera. Iris dunkelbraun, Füsse und Schnabel schwarz, im Magen Früchte». Sp. 65. Paradisea apoda L.. Taf. XVII, Fie. 2 (Bi). Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Gobaku. Iris gelb, Füsse dunkelgrau, Schna- bel blaugrau, im Magen Früchte». Ein zerbrochenes Ei, welches wahrscheinlich zu dieser Art gehört. Soweit sich noch feststellen lässt, ist die Grösse desselben circa 35 Im Länge und 25 Mm Breite. Die Grundfarbe ist ungefähr diejenige der Tropidorhynchus-Eier, lachsfarben; darüber hin vom stumpfen Ende ausgehend lange, mehr oder weniger breite Streifen, welche wie mit einem Pinsel gezogen erscheinen, diese variiren in der Färbung zwischen rothbraun, graubraun und hellbraun, manche scheinen wie abschattirt. Wenige schwarze Schnörkel und Fleckchen sind besonders am stumpfen Ende vorhanden. Die Schale ist sehr dünn. Die Form scheint mehr oval. Die beschriebene Zeichnung bildet einen höchst eigenthümlichen Cha- rakter. (Vgl. Ramsay’s Beschreibung eines Paradisea raggrana-Eies in den Proc. L. S. N. S. Wales 1883, VIII, 26, welche in vielen Punkten übereinstimmt.) Sp. 69. Cicinnurus regius (L.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Gobi gobi. Iris schwarz, Füsse blau, im Ma- gen Früchte»., Sp. 70. Aeluroedus melanotis (Gr.). Siltuti, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Galagala. Iris bläulichgrau, Schnabel und Füsse schmutzig weiss, im Magen Schnecken». nn 994 A. B. MEYER: Sp. 71. Carpophaga Pinon Q. G. Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Qua qua und Pirübo. Iris roth, Schnabel grau, Füsse carminroth, im Magen Früchte». Eier von der gewöhnlichen Form der Tauben-Eier (nur eines ist an einem Ende zugespitzt), ziemlich gleichhälftig. Schale lebhaft glän- zend und die Structur ziemlich grob. 44—46 ”,, lang, 31:5—32°5 "),, breit. (Das spitze Ei ist 50°5 ”,,, lang, 34 ”%,, breit. Sollte es einer andern Art angehören ?) Es liegen mir noch Taubeneier von Aru .. zu drei bis vier verschiedenen Arten gehören, aber vorläufig nicht zu bestimmen sind: 1. mehr bläulich weisse, 32— 325 ”%, lange, 23—23'5 =/,, breite; 9. mehr gelblich weisse, welche vielleicht zwei verschiedenen Arten an- gehören, 32—34 =, lang, 22—23 "4, breit; 3. mehr gelblich weisse, 31 4, lang, 21 9, breit. Sp. 72. Megapodius Duperreyi L. G. Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Danu. Iris schwarz mit rothem Ring, Füsse roth, Schnabel braun, im Magen Früchte». Sp. 73. Rallina tricolor (Gr.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Sarr sarr. Iris mit rothem Ring, Schnabel grün, Füsse schwarz». h Ein zerbrochenes Ei, welches wohl dieser Art angehört. Trüb weiss mit schönen bräunlich rothen Fleckehen und Punkten gleichmäs- sig überzogen. Circa 37 ”%, lang, c. 27”, breit, soweit die Grösse über- haupt zu eruiren ist. Sp. 74. EBulabeornis castaneiventris Gld. Taf. XVII, Fig. 3 (Ei). Aru (Ribbe). Einige Eier, welche wahrscheinlich zu dieser Art gehören. Nicht ganz gleichhälftig. Grundfarbe trüb weiss, Schalenfleckchen röthlich NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTINDISCHEN ARCHIPEL. 295 grau, mehr oder weniger dunkel, ziemlich sparsam gesä’t. Ebenso ist die übrige Zeichnung, bestehend aus hellen und dunklen Fleckchen spar- sam über das ganze Ei vertheilt. 39-5— 41:5 ”/, lang, 35—35°5 ”y, breit. Sp. 75. Gymnocrex plumbeiventris (Gr.). Kapala sungi, Aru (Ribbe). «Iris und Füsse cacminroth, Schnabel schwarz und gelb, im Magen Früchte». Sp. 76. Tringoides hypoleucos (L..). Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Walwal. Iris und Schnabel schwarz, Füsse hellgrau, im Magen kleine Krebse». Sp. 77. Numenius minutus Gld. Dobbo, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Walwal. Iris und Schnabel schwarz, Füsse hellgrau». Sp. 78. Butorides javanica (Horsf.). Wanumpbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name : Ta mo comokan. Iris gelb, Schnabel schwarz und weiss, Füsse grünlich-gelb, im Magen kleine Krebse». Zwei Eier: 40 —41 ®,, lang, 31—31°5 ”, breit. Sie stehen grossen Exemplaren von unserer europäischen Ardea comata L. in Grösse und Färbung ausserordentlich nahe. Sp. 79. Tadorna Radjah (Garn.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Birgual. Iris gelblich weiss, Schnabel und Füsse milchweiss, im Magen Schnecken». Sp. 80. Microcarbo melanoleucus (V.). Wanumbai, Aru (Ribbe). «Inländischer Name: Golofato. Iris und Füsse schwarz, Schnabel gelb, im Magen Fische». LEG... GE «. _©. 0... LE: EEE... HERee Du — D Be 996 A. B. MEYER: NOTIZEN ÜBER VÖGEL, NESTER UND EIER AUS DEM OSTIND. ARCHIPEL. | Sp. 81. Casuarius unoappendiculatus Blyth? Ein Ei von Sekaar, Südwest-Neu-Guinea (Kühn). Vielleicht dieser Art angehörig. 142 ”Y,, lang, 102 ”,, breit. Auf grünlich weissem Grunde lebhaft bläulich grüne Erhabenheiten. (Siehe auch Salvadori: Orn. pap. IN, 494). Sp. 82. Casuarius sp.? Eine Serie von Eiern von Aru (Ribbe). Sie variiren in der Grösse : 130—144 4, lang, 85—95 ”4, breit. Ebenso in der Farbe: Die Grund- farbe trüb weiss, mehr oder weniger ins Grüne ziehend. Der Ueberzug matt graugrün bis lebhafter und dunkler grün, der Ueberzug ist bei einem Exemplar so dicht, dass die Grundfarbe ganz zurücktritt. Da auf Aru nach Salvadori (Orn. pap. II, 476 nnd 484) Casua- rvus bicarunculatus Scl. und ©. Beccarii Scl. vorkommen sollen, so kann ich nicht entscheiden, welcher dieser zwei Arten die Eier angehören. Dresden, den 6. October 1884. Kgl. Zoologisches Museum. / G. A. FISCHER : ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMM. UND BEOB. VÖGEL. 9297 7 5 3 . 7 F ÜBERSICHT DER VON Dr. G. A. FISCHER AUF SEINER IM AUFTRAGE DER HAMBURGER GEOGRAPHISCHEN GESELLSCHAFT UNTERNOMMENEN REISE IN DAS MASSAI- LAND GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VOGELARTEN. (Hiezu Taf. XIX. und XX.) Bearbeitet von Dr. G. A. FiscHer. Das Gebiet, in welchem nachstehende Arten gesammelt wurden, liegt zwischen /a—542° südlicher Breite und 36—39° östlicher Länge. Die Küstenlandschaft bei Pangani war schon früher sowohl von "Dr. Kirk als auch von mir selbst theilweise ornithologisch ausgebeutet worden, auch wurden die zu dem Schneeberge Kilima-Ndjaro führenden Gebiete von Pare, Klein-Aruscha und das Tschaga-Land auf der von der Deckenchen Reise berührt, die zwar manches ornithologisch Neue gebracht, aber ein doch nur sehr unvollständiges Bild von der Vogel- fauna dieses Gebietes gegeben hatte. Das Land östlich und nördlich vom Schneeberge Kilima-Ndjaro ‚war überhaupt bis jetzt noch nicht betreten und waren gerade hier wegen der klimatischen und Bodenverhältnisse interessante ornitholo- eische Funde zu erwarten. | Das ganze durchforschte Gebiet gehört durchaus zu Ostafrika, die | Wasserscheide zum Nilgebiet wurde noch nicht überschritten, wenn auch die Grenze derselben wenige Meilen westlich von meiner Route gelegen war. Die vom Kilima-Ndjaro und dem Maeru-Berge kommenden Gewässer wenden sich fast ausschliesslich nach Osten dem Pangani- Flusse zu; die von den westlichen Abhängen kommenden Bäche sind nur unbedeutend und von geringer Anzahl und verlieren sich bald im Sande. Das Sammeln war zum Theil mit besondern Schwierigkeiten ver- knüpft, da der Volksstamm der Massai den Gebrauch der Feuerwalle 998 G. A. FISCHER : meist nicht gestattete und eine freie Bewegung und gründliche Aus- beutung des Terrains unmöglich machte. Im eigentlichen Massai-Gebiete waren esnur zwei Districte, die eine genauere Durchforschung zuliessen und zwar Gross-Aruscha am Maeru-Berge, wo zahlreiche Bäche und häufige Niederschläge eine üppige Vegetation ermöglichen und daher ein reicheres animalisches Leben gestatten als wie es sonst in dem im allgemeinen trockenen und wenig bewaldeten Steppenlande des Massai- Gebietes der Fall ist. Ferner als zweiter Punkt die Landschaft Ngsuruman (u. 2° südliche Breite, 36° östliche Länge) am östlichen Abhange des bis 1500 "/ hohen Gebirgszuges, der von N. nach S. einen grossen Theil des Massai-Landes durchzieht, gelegen. Diese Landschaft, circa 680 ”/ über dem Meeresspiegel, wird von mehreren Felsbächen durchzogen und leicht einer Oase in der öden Salzsteppe, welch letztere sich bis zu dem weiter südlich gelegenen Vulcan erstreckt. In Nguruman wie in Gross-Aruscha befinden sich ackerbau- treibende CGolonien von Kuafi, welche vorzugsweise Mais und Negerkorn bauen. Längs der Gräben, die die Eingebornen zur Bewässerung ihrer Felder gezogen haben, wuchert eine Grasart, deren Same einer Menge kleiner finkenartiger Vögel zur Nahrung dient und finden sich daher in diesen Distrieten eine grosse Menge von Vogelarten, die man sonst im Massai-Lande vermisst. In Ngurumäan unter Anderen: Euplectes Frie- derichseni, Sorella Emini, Hyphantica cardinalıs, Sporothlastes; in Aruscha: Polospiza striolata, zahlreiche Orithagra-Arten und alle die auch an der Küste vorkommenden Körner fressenden Vögel. In Nguru- man besonders wuchs an den feuchteren Stellen zahlreich eine roth- blüthige Leonotis Art, welche von Nectarinia melanogastra mit Vorliebe aufgesucht wurde. Das von der Küste bis Nguruman durchzogene Gebiet charakteri- sirt sich, abgesehen von dem unmittelbaren Küstengebiete, mit seinem mannigfaltigeren Pflanzenwuchse, hauptsächlich durch die Acacienwal- dungen, welche anfangs mehr oder weniger dicht sind, später aber, be- sonders zwischen dem Kilimandjaro, Maeru-Berge und Nguruman spär- licher oder. nur stellenweise vorhanden sind, zum Theil auch in dem Savannenlande ganz fehlen. Mit dem District Mossiro auf 1Y/a° südlicher Breite in einer Höhe von 1400 ”Y über dem Meeresspiegel ändert sich die Vegetation auffal- lend: die Acacien treten vollkommen zurück und an deren Stelle bildet ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 299 ein von den Eingebornen Elelescho genannter Strauchbaum (eine Vernoniea) das Charaktergewächs. Derselbe tritt gruppen weise in kleinen Wäldchen auf, besonders an den Abhängen der Höhenzüge und Hügel, zuweilen bildet er auch lichte Haine, die mit baumlosen saftigen Triften abwechseln. In diesem Gebiete findet sich auch stellenweise Hochwald, der mit seinen Juniperus-Bäumen an die Vegetation Abessiniens erinnert. Mit Beginn dieses Gebietes wurde zuerst Myrmecocichla aethiops bemerkt. Die unmittelbare Umgebung des Naiwascha-Sees, der cica l!/amal so gross wie der Züricher See ist und eirca 1800 ”/ über dem Meeres- spiegel liegt, besteht aus üppigen Triften, in denen nur vereinzelt Bäume sichtbar rind (Acanthaceen und Gapparideen). An den Ufern finden sich stellenweise Papyrus und am Ostufer Gruppen von Acacien. Die Tem- peratur erreicht in der kühlen Jahreszeit am Tage kaum 23° €. ; Nachts sinkt sie bis zu 9° C.; die Niederschläge sind bedeutend bei südwest- lichen Winden. Hier Passer rufocinctus, Saxicola Schalowr, Nectarinia Reichenowi, welch letztere die grüngelben Blüthen der Acacien an dem Ostufer des Sees besonders gerne aufsuchte. Eine besondere Erwähnung verdient noch der Natron-See, resp. Morast, welcher von 2a bis fast 2° südliche Breite, längs des östlichen Fusses des schon erwähnten Gebirgszuges sich hinzieht und dessen Salz- gehalt (kohlensaures Natron) von warmen Quellen herrührt, die aus dem 'Fusse des Gebirges zahlreich hervortreten. In diesen Salzsumpf ergiesst sich auch am nördlichen Ende das in den Waldungen östlich vom Vie- toria Nyanza entspringende Flüsschen wasso njiro (grauer Fluss), wel- ches sich längs des Gebirgszuges hinschlängelt, jedoch süsses Wasser führt. In dem Salzsee fanden sich zahlreiche Fische (Chromis niloticus Hasselqu.),! die aber (in Folge des Salzwassers?) anscheinend keine grössere Länge als 10 %, erreichten. Die auch am Naiwascha-See gefun- dene Sterna nigra, zahlreiche Reiher, Flamingos und Pelikane fanden hier eine willkommene Beute. Hier auch der niedliche Charadrius ve- nustus. Uebrigens werden durch das eben erwähnte Flüsschen auch grössere Fische (Barbus Arten) und auch ein Wels (Glarias mossam- bieus, Ptrs) zugeführt, die aber das weniger salzhältige Wasser an der Mündung des Flüsschens bevorzugen. Die genannten Fischarten finden ı Die Namen der angeführten Fische verdanke ich der gütigen Mittheilung des Herrn Dr. J. G. Fischer am naturhistorischen Museum zu Hamburg. > u > 7 300 G. A. FISCHER sich auch in allen Quellflüsschen des Pangani und veranlassen Haliaetos vocifer sich in der Uferwaldung, welche stellenweise die Bäche säumt, anzusiedeln. Es konnten von der Küste bis zum Naiwascha-See 345 Arten be- obachtet werden. Von den eingesammelten 269 Arten erwiesen sich 36 als neue. FAM. RHACNEMIDIDAE. 1. Lusciola africana, F'schr. u. Rchn. sp. nv. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Von Brithacus luscinia Lath. durch etwas bedeutendere Grösse, durch dunkler braune Oberseite, dunkelbraune dem Rücken gleichge- färbte Flügel (nicht rostbräunliche) und dunkleren nur schwach ins Rostbräunliche ziehenden Schwanz unterschieden. Nr. 716: 2. Klein-Aruscha am 16. März. Iris braun, Oberschnabel und Spitzenhälfte des Unterschnabels hornbraun, Basishälfte des Unter- schnabels hornfahl. Füsse bräunlich. Hoden gross. Länge 160 "ms Flü- I 87, Schwanz 75, Lauf 26, Firste 19. Duscinia Golzi, Cab., der sie in der Färbung gleicht, ist grösser: L. 175; El! 98,)Schw.'80, Lt. 27, Er. 14: Als ich am 10. März in Klein-Aruscha am Schneeberge Kilina- Ndjaro eingetroffen war, wurde ich am folgenden Morgen durch den herrlichen Gesang dieser Nachtigal überrascht. Es hatten sich minde- stens vier Paare an einem kleinen Bache, der mit Akaziengebüschen und Strauchwerk dicht bewachsen war, angesiedelt, dicht bei unserem | Lagerplatze. Während des 12tägigen Aufenthaltes in Aruscha wurde der Gesang täglich des Morgens und Abends gehört, ebenso nach Gewit- terregen, dagegen Nachts niemals. Der Gesang war dem unserer Nach- tigal sehr ähnlich, liess jedoch manche für den Schlag jener sehr cha- rakteristische Töne vermissen. 9 Turdus guttatus, Vig. Nr. 1005: 2. Pangani am 21. August. Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braunschwarz, Unterschnabel blaugrau, Füsse fahlweisslich. L. 185, Fl. 109, Schw. 73, Lf. 28, Fr. 94 m). Diese südafrikanische Drossel, die ich früher bei Kipini erlegt hatte (Cab. J. f. Orn. 1879, p. 356), ist nicht häufig an der Ostküste, ver- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 301 lässt den Wald nicht und lässt ihren zwar sehr melodischen aber nur kurzen Gesang nur selten hören. Im Innern wurde sie nicht beobachtet. Die Individuen von Südafrika sind grösser. 3. Turdus olivacinus, Bp. Hartl. u. Finsch Vög. Ostafr. p. 280. Anmerkung. Mr. 829: ?. juv. Naiwascha am 29. Mai. Iris braun, Schnabel gelbbräunlich. Füsse hellorangebräunlich. L. 210, Fl. 112, Schw. 114, Lf. 30, Fr. 23. — Nr. 823: juv. Naiwascha am 26. Mai. Iris gelbbraun, Schnabel braun, Ränder und Spitze gelbbraun. Augenlidrand blass- »elb. Füsse graugelb. L. 200. — Nr. 821: pull. 25. Mai. L. 148. Das in Hartl und Finsch beschriebene Jugenkleid von T. olivacınus passt genau auf die drei oben angeführten Exemplare, nur dass der Bürzel dieselbe Färbung wie der Rücken trägt. — Alle drei Individuen _ zeigen grossen weissen Afterfleck und breit olivenbraun gerandete untere Schwanzdecken. 4. Turdus tropicalis, Ptrs. Nr. 655: S. Maürui 18. Jänner. Iris braun; nackte Haut um's Ause gelblich. Schnabel orange, Augenlidrand blässer, Füsseschmutzig gelb. L. 190, Fl. 119, Schw. 90, Lf. 31, Fr. 25. Die Brust trägt mehr isabellgraue Färbung, während die Weichen hellroströthlich sind. (Cab. J. f. Orn. 1882, p. 320). — Es wurde ein Pärchen dieser Drossel in bebautem zum Theil lichtbewaldetem Terrain angetroffen; das liess von der Spitze eines Baumes einen kurzen unbedeutenden Gesang hören. 5. Neocossyphus rufus, sp. n. Fschr. et Rchn. J.ı1. Orn. 1884, Januarheft. Neocossyphus n. g. Fschr. et Rehw. Diese neue Gattung gehört zur Unterfamilie der Turdins und schliesst sich nahe an die Gattung Turdus L. an, unterscheidet sich von letzterer aber in folgenden Punkten: Der Schnabel ist flacher und an der Basis viel breiter. Der Flügel ist runder, 3—5. oder 4—6. Schwinge am längsten, 2. gleich 7. oder 8., 1. länger als die Handdecken, aber viel } & X Zeitschrift f. Ornithologie. u 309 G@. A. FISCHER: kürzer als die Hälfte der zweiten. Die Vordertafeln des Laufes sind ver- wachsen, aber nur theilweise zu einer glatten Stiefelschiene; nament- lich am unteren Ende bleiben die Ränder der einzelnen Tafeln noch deutlich. Typus: Pseudocossyphus rufus, F'schr. et Reh. Kopf dunkelbraun, in’s olivenfarbene ziehend, übriges Gefieder rothbraun, Nacken, Oberrücken und Schultern düsterer. — Nr. 991: 4, Pangani 15. August, Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse, Nägel horn- fahlbräunlich. L. 230, Fl. 135, 'Sehw. 100, LL. Sr Rz Ma — Nr. 1002: ?. Pangani 23. August. Iris braun, Schnabel braunschwarz, Füsse, Nägel braun. L. 215, Pl. 121, Schw. 97, Lf. 29, Fr. 16 My — In der Färbung der Geschlechter kein Unterschied. 6. Monticola saxatilis, (Lı.) Im Januar bei Maurui, im März bei Klein-Aruscha erlest. 7. Monticola rufocinerea, (Rüpp.). Nr. 849: &. Naiwascha 9. Juni. Iris braun, Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. L. 150, Fl. 90, Schw. 65, Lf.23, Fr. 19. — Nr. 84%: 2. L. 140, Fl. 85. — Das ? zeigt die Oberseite um ein geringes heller, Kinn und Kehle ist mehr grauweisslich, die Brust graugelblich mit z. Th.schwacher fahlweisslicher Bänderung; der Bürzel wie der Rücken gefärbt, nur die untere Bürzelpartie hat schwache roströthliche Beimischung; ein schwach angedeuteter weisslicher Supereiliarstreif. 8. Myrmecocichla &thiops, (Licht.). Nr. 805: 2. Naiwascha 11. Mai. Iris braun, Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. L. 180, Fl. 113, Schw. 70, L. 33, Fr. 24. Mageninhalt: kleine Käfer. Bei dem vorliegenden älteren Vogel sind nur an Stirn, Zügel und Kehle die Federn mit fahlgelblichem Spitzensaume versehen, sonst ist die Unterseite einfarbig rauchbraun. Die Rückenfedern zeigen an ein- zelnen Stellen eine Andeutung von helleren Spitzensäumen. Diese Art wurde zuerst im Distriet Mossiro bemerkt (anfangs Mai), 1400 Meter über dem Meeresspiegel. In diesem Gebiete trat auch ein 4 | 5 i E I 3 ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 3083 auffälliger Wechsel in der Vegetation ein, die Akazien traten gänzlich in den Hintergrund und es wurde eine Vernoniea-Art, Strauchbaum, das Charaktergewächs. Am Naiwascha-See war diese Drossel nicht selten, sie hielt sich paarweise oder zu 4—6 Stück meist aufdem Boden auf, besonders auch in der Nähe alter Massai-Lager, wo der in dicker Schicht liegende Rin- dermist reichlich Nahrung bot. Fing auch von niedrigen Sträuchern aus Insekten aus der Luft. Die Nester befanden sich in den lehmigen steilen Uferwänden der in den Naiwascha-See mündenden Bäche. 9. Thamnolaea albiscapulata, (Rüpp.). Nr. 675: Z pull. Maurui 3. Febr. Iris braun, Schnabel bräunlich, Spitze heller. — Nr. 677: 2 pull. Maürui 3. Febr. Wurden von einem Eingebornen gebracht. Das Nest befand sich zwischen Felsen in der Nähe des Pangani-Flusses. Färbung wie bei alten Thieren, nur dass das S nichts von einer weissen Brustbinde zeigt. Dem ? fehlt der weisse “ Schulterstreif. 10. Cossypha natalensis, Smith. Nr. 992 : . Pangani 16. August. — Nr. 997 : ?. 16. August. Iris braun, Schnabel schwarz; Füsse, Nägel braun. — Die Art wurde auch bei Klein-Aruscha beobachtet. 11. Cossypha Heuglini, Hartl. Nr. 616: Pangsani 9. Dezember. — Nr. 665: ?. Maurui 22. Januar. Ovar. gross. 12. Cossypha intercedens, (Cab.). ab. d. £. Om. 1878, p. 219. Nr. 946 : C. Gross-Aruscha 16. Juli. Iris braun. Schnabel schwarz ; Füsse, Nägel braun. L. 175. — Nr. 947 : 2 juv. 16. Juli. L. 175. Letzte- res Exemplar zeigt die Flügeldecken zum Theil mit rostgelblichem Spitzenfleck und Bürzel und obere Schwanzdecken mil verwaschenen dunkleren Spitzensäumen. Bei einem anderen jüngeren 7 eben dorther tragen auch die Federn des Kopfes und Rückens rostgelblichen Spitzen- 20% 302 G. A. FISCHER fleck, die Federn der Kehle sind schwärzlich gesäumt, die Unterseite ist bedeutend hlasser, der Superciliarstreif ist rostgelblich, schwärzlich ge- bändert. Bei noch jüngeren Thieren ist die Unterseite, besonders der Bauch blassrostgelblichweiss mit verwaschenen dunkleren Querbändern, die graublaue Färbung an den Schwingen und Deckfedern fehlt. — Die schwarze Färbung der mittleren Schwanzfedern, die Gabanis zuerst als charakteristisch hervorgehoben hat, zeigen alle (auch die jüngeren) in Aruscha gesammelten Vögel. 13. Cossypha quadrivirgata, (F'schr. u. Rchn.) Ornith. Gentralbl. 1879, p. 170. Nr. 995: f. Pangani 18. August. Iris braun; Schnabel schwarz; Füsse, Nägel hellbraun. L. 160, Fl. 80, Schw. 78, Lf. 35, Fr. 17. 14. Cichladusa guttata, Hgl. Nr. 670: #. Maürui 25. Januar. Iris bräunlich gelb; Schnabel , schwarz, Füsse dunkelbraun; Hoden gross. L. 150 ”%,,. — Nr. 894: 2. Ngurumän 927. Juni. L. 145 ®,. Im Küstengebiet von Bagamojo bis Lamu gemein ; auch im Innern, abgesehen von der eigentlichen Steppe, überall anzutreffen; nimmt mit den bescheidensten Plätzen vorlieb, während die Cossypha-Arten mehr Laubwerk beanspruchen und sich in der Nähe von Wasser aufhalten. ©. guttata ist der ausgezeichneste Sänger Ostafrikas, der auch die Fähigkeit besitzt, Stimmen anderer Vögel inseinem Gesang anzubringen. Vereinigen sich auch zu zwei Pärchen, welche dicht bei einander sitzend, im Gesange wetteifern, wobei die ? ? mit einer einfachen Weise in den Gesang der 7 einfallen. Letzteres wurde auch bei Cossypha Heuglini beobachtet. — In dem Landstriche Nguruman war Ü. guttata besonders häufig; am Naiwascha-See wurde sie ebenfalls beobachtet. - Das kunstvolle Nest steht im Buschwalde in 1—1!/a Meter Höhe und ist auf einem wagerecht verlaufenden doppeltfingerdicken Aste auf- geklebt, der von der Basis des napfförmigen aus Lehm zusammengefüg- ten Nestes umfasst wird. In den Lehm werden einige trockene breitere Grashalme eingebettet. Das Innere ist mit feinen Grashalmen (Blüthen- stengeln) und Bastfäserchen ausgekleidet. Der äussere Umfang beträgt 2% %, der innere Durchmesser 6 %. Die Eier sind einfarbig hellblau. - ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 305 15. Cichladusa arquata, Ptrs. Nr. 617: $. Pangani 10. Dezember 1882. Iris hellgelb, Schnabel - schwarz, Füsse bleifarben, Nägel braun. L. 190, Fl. 87. Scheint bei Pan- gani die Grenze ihres nördlichen Verbreitungsgebietes zu erreichen, denn bei Mombasa habe ich sie nie bemerkt ; auch im Massai-Lande wurde sie nicht gefunden. Bei Pangani in der Nähe der Stadt in den Hecken und (Gebüschen nicht selten; treibt sich auch in den jüngeren Cocosnussbäumen umher, von denen aus sie besonders des Abends ihren wohltönenden Gesang erschallen lässt. 16. Saxicola oenanthe, (L.) Nr. 731: 2. Ronga-Flüsschen 35. März. Iris braun. Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. L. 140 ”,.. 17. Saxicola isabellina, Rüpp. Nr. 807 : juv. Naiwascha 20. Mai. Iris braun, Oberschnabel horn- braun, Unterschnabel hornfahlgelblich, Füsse grauschwarz. L. 152 ”%,. 15. Saxicola Schalowi, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 84, Januarheft. Kopfplatte fahlbraun, mit schwarzbraunen Federstrichen, Augen- brauenstreif weisslich ; Kopfseiten, Kehle und Kropf, Nacken, Rücken, Flügel, Unterflügeldecken und Weichen schwarz, Bürzel und Ober- schwanzdecken blass rostfarben ; Unterkörper weiss ; mittelste Schwanz- federn schwarz mit rostfarbener Basis, die anderen grösstentheils rost- farben, am Spitzendrittel schwarz. — Diese Art steht der S. lugubrıs Rüpp. am nächsten, von welcher sie sich durch den weissen Unterkör- per unterscheidet. ° Nr. 848: 8. Naiwascha 9. Juni. Iris braun. Schnabel, Füsse, Nägel Schwarz. 1.150, Fl. 85, Schw. 60, Lf. 22, Fr. 15 "m. — Nr. 834: d'. 12150, Fl. 91, Schw. 63, Lf. 23, Fr. 16 ".. Diese Art wurde nur in der Umgebung’ des Naiwascha-See's ange- troffen. 306 @. A. FISCHER: 19. Campicola Livingstoni, Trstr. Nr. 728: 2. Klein-Aruscha 20. März. Iris braun ; Schnabel, Füsse, - Nägel schwarz. L. 150, Fl. 91, Schw. 65, Lf. 28, Fr. 15. — Nr. 709: 2. Klein-Aruscha 12. März. Iris braun; Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. L. 145, Fl. 89, Schw. 62, Lf. 26, Fr. 15. — Nr. 688: Mkaramo 28. Febr. Von der Küste bis zum Naiwascha-See angetroffen ; besonders häufig in dem eigentlichen Massai-Gebiet zwischen Schneeberg, Vulcan Dönjo- Ngai und Naiwascha-See. Hält sich mit Vorliebe hei den verlassenen Massai-Lagern auf. 30. Patrincola rubicola, (L..). Nr. 866: ?. Naiwascha 13. Juni. Iris braun. Schnabel dunkel- braun, Basis des Unterschnabels gelblich; Füsse, Nägel schwarz. L. 195 ®%,,. — Nr. 803: ?. Naiwascha 10..Mai. L. 115 ®»/,. — Vierte Schwinge etwas länger wie die dritte. — Auf Viehtriften; von niederen Sträuchen aus Insekten aus der Luft fangend. Unser Strauchschmätzer scheint, da er im Mai und Juni in jenem Hochlande angetroffen wurde, demnach Brutvogel für dies Gebiet zu sein. HrueLın (Orn. Nordostafr. p. 338) gibt an, dass er die Art nie länger wie bis spätestens April in Afrika gesehen habe. 91. Tarsiger orientalis, /Esehr. u. Rehnsprza Gab. J. £ Orn. 1884, Januarheft. Im allgemeinen mit T. stellata Vreill. vollständig übereinstimmend, nur dass das Gelb der Schwanzfedern, welches bei jener Art in’s Bräun- liche zieht, strohgelbe Farbe hat. Ferner sind die Oberschwanzdecken rein gelb, während vier Exemplare der T' stellata von Südafrika im Berl. Mus. olivengrüne dem Rücken gleichgefärbte Oberschwanzdecken haben. Nr. 1004: $. Pangani 91. August. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse gelblichgrau ; Nägel braun. L. 150 ”%,. | | | ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 307 FAM. MOTACILLIDAE, 9, Motacilla vidua, Sund. Nr. 648: Cd‘. Matrui 17. Januar. Iris braun; Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. Mund- und Rachenschleimhaul schwarz. 1.190. — Paar- weise auf Felsen und Sandbänken im Pangani-Flusse, besonders bei Maurui, selten auf Aeckern in der Umgebung des Flüsses. Kam bei Sonnenaufgang auf die Hütten der Eingebornen, von denen aus sie Insekten fing. 93. Budytes flavus, (L.). - Im November und Dezember bei Pangani, im März am Ronga- Flüsschen beobachtet. 94. Anthus sordidus, Rüpp. Nr. S09: f. Naiwascha 20. Mai. Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkelbraun; Schneidenränder und Unter- schnabel hornfahlgelblich. Hoden gross. L. 160, Fl. 100, Schw. 73, Lf. 26, Fr. 17 ®,. — Nur im Gebiete des Naiwascha-See’s beobachtet. 95. Anthus Gouldi, Fras. Heuel. I. c. p. 328. Nr. 815: #. Murentät (Naiwascha-See-Gebiet) 23. Mai. Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun, Unterschnabel hornfahl, Füsse hornfahlbräunlich. Hoden gross. L. 180, Fl. 105, Schw. 30, L£. 96, Er. 17. -- Nr. 816: 2. 23.Mai. L. 175, Fl. 94, Schw. 25, 14226,.Fr. 16. l 26. Anthus Baalteni, Temm. Nr. 960: 7. Gross-Aruscha 19. Juli. Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun ; Unterschnabel horngelblich. Füsse hornfahl. L. 150 %%,. — Nr. 816: 2. Naiwascha 9. Juni. L. 155 ,. Von der Küste bis zum Naiwascha-See gemein. Eier anfangs Mai am Naiwascha-See gefunden. 308 G. A. FISCHER ! 27. Macronyx croceus, (Vieill.). Nr. 964: $ juv. Ebene unweit des Meru-Berges 22. Juli. Iris hell- braun. Oberschnabel braunschwarz, Ränder und Unterschnabel blau- grau. Füsse, Nägel hornfahl. — Nr. 651: Maurui 18. Januar. — Gemein von der Küste bis zum Kiliınar-Ndjaro und Maeru-Berg. Das aus Gras- halmen locker zusammengefügte Nest steht am Boden zwischen Gras. Die Eier (am 24. Juli gefunden) sind 9993 lang, 17 ”,, breit und auf kreideweissem Grunde mit blassgrau-gelblichbraunen länglichen Fleck- chen dicht besetzt, einzelne Fleckchen sind mehr röthlichbraun und grösser. 38. Macronyx tenellus, Cab. Nr. 983: d' juv. Pare 4. August. Iris braun; Oberschnabel horn- braun, Ränder und Unterschnabel blass bläulich. Füsse graubraun, Nägel braun. L. 135, Fl. 81, Schw. 60, Lf. 26, Fr. 16. — Nur im Gebiete des Pangani-Flusses beobachtet, weiter im Innern nicht mehr. FAM. SYLVIADAE. 29. Erythropygia leucoptera, (Rüpp.). Hegl. Orn. Nordostafr. p. 279. Nr. 626: #. Pangani 95. Dezember. Iris braun ; Oberschnabel und Spitzentheil des Unterschnabels braunschwarz, letzterer sonst blass strohgelb. Füsse bräunlichgrau. Hoden gross. L. 130, Fl. 68, Schw. 67, Lf. 21,: Fr. 16. — Nr. 667: d. Maürui 94, Januar. Iris braun. ÖOber- schnabel und Spitzendrittel des Unterschnabels hornbraun, Unterschna- bel sonst hornfahl, Haut im Mundwinkel gelb. Füsse fahlbräunlich. Hoden gross. L. 119, Fl. 63, Schw. 62, Lf. 21, Fr. 16. — Nr. 737: Klein-Aruscha 26. März. L. 135, Fl. 66, Schw. 63, Lf. 20, Fr. 15. — Nr. 777: 2. Nguruman 20. April. Iris braun ; Oberschnabel und Spitzen- hälfte des Unterschnabels dunkelbraun, Basishälfte des Unterschnabels hornfahl. Füsse hornbräunlich. Ovarium*eross. L. 155, F1.72, Schw. 73, Lf. 25, Fr. 19. — Nr. 800: ?. 28. April. L. 160, sonst wie Nr. 777. — Nr. 899: 2. Dönjo-Ngai 2. Juli, wie Nr. 777. — Alle drei ?2 sind grösser wie die SS‘, stimmen übrigens, abgesehen davon dass die braunschwarze Färbung an den Enden der Schwanzfedern sich weiter | ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 309 DE 0 2 hinauf erstreckt, mit den ?< vollkommen überein. — Nr. 777 wurde am Neste erlegt, das in einem Grasbüschel dicht über dem Erdboden sich befand; von napfförmiger Gestalt, von 6 Mm innerem Durch- messer und 6 M Tiefe; es war aus Bastfasern, Grashalmen und trockenen Blättchen zusammengefügt und enthielt zwei frisch gelegte Eier. Dieselben sind 21—23 lang, 15 ”,, breit und auf weisslichem oder blass bläulichweissem Grunde mit zahlreichen mehr oder weniger feinen und dunklen Pünktchen besetzt, die besonders um das stumpfe Ende dicht stehen und zum Theil zusammenfliessen. Nr. S00 ebenfalls am Neste erlegt; dasselbe enthielt neben einem Ei dieser Art ein frisches Kukuksei (v. Nr. 231, Guculus Heuglini). — Die Art wurde von der Küste bis zum Kilima-Ndjaro häufig angetroffen, die Lebensweise ist weniger versteckt wie bei den Cossypha-Arten ; die “JS lassen von der Spitze kleinerer Bäume einen kurzen einfachen Gesang hören. 30. Phylloscopus trochilus, (L..). Nr. 701 : 4. Pare 3. März. Iris braun ; Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel heller, Füsse graubraun, Sohlen gelb. L. 110, Fl. 62, Schw. 54. 31. Phylloscopus rufus, (Bechst.). Nr. 643: $. Maurui 14. Januar. ÖOberschnabel hornbräunlich, Ränder und Unterschnabel hornfahlgelblich. Füsse grünlichgrau. Sohle gelblich, Nägel bräunlich. L. 115, Fl. 69, Schw. 50. 32. Hypolais longuida, Hempr. u. Ehr. Nr. 691: 4. Pare 28. Febr. Iris braun ; Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel hornfahl, Füsse bleifarben ; Hoden gross. L. 150, Fl. 76, Schw.) 66, Lf..21, Fr. 16. 33. Hypolais pallida, H. u. Ehr. Nr. 700: 2. Pare 3. März. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel hornfahl, Füsse hornbläulich, Rachenschleimhaut gelb. L. 130, Fl. 66, Schw. 59, Lf. 18, Fr. 15. 310 6. A. FISCHER: 34. Acrocephalus arundinaceus, (Gm.). Nr. 1035: 2. Kam 70 Seemeilen östlich von Socotra am 23. Sep- tember an Bord des Dampfers. — Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Ränder und Unterschnabel hornfahl; Füsse, Nägel hornfahlbräunlich. 35. Calamonastes Fischeri, Rchn. sp. n. Gab. J. f. Orm. 1884, Jauuarheft. Grau; Flügel und Schwanz braun; Kinn und Mitte des Unterkör- pers weiss und schwarzgrau quergebändert; Schwanzfedern mit weissem Spitzensaum. Bei ©. undosa Rchw. ist die Oberseite braun und die ganze Unterseite gebändert. Von (alamonastes simplex ( Cab.), (Tham- nobia simplex Cab. J. f. Orn. 1878, p. 221), mit der die Art vielleicht zusammenfällt, durch den breiten weissen Spitzensaum der Schwanz- federn unterschieden. Nr. 698: d. Pare 3. März. Iris karminroth, Schnabel schwarz, Füsse grauröthlich. Hoden gross. L. 135, Fl. 59, Schw. 58, Lf. 22, Fr. 17. — Nr. 889: #. Nguruman 925. Juni. Iris bräunlichgelb, Schnabel braunschwarz, Füsse graubraun, Hoden gross. L. 195, Fl. 58, Schw. 56, IE, 20. 36. Bradypterus brachypterus, (Vieill.). Wurde bei Klein-Aruscha beobachtet; lebt in dichtem Schilfgrase und hat einen kurzen schnarrenden Gesang. 37. Tricholais occipitalis, Fschr. u. Rehn. sp m J. f. Oru. 1884, Januarheft. Vorderkopf und Kopfseiten gelbgrün ; Hinterkopf, Rücken, Bürzel, Flügel und Schwanz zart bräunlichgrau; Zügel graubraun; Kehle und - Oberbrust hellgelb ; Kinn und übriger Unterkörper gelblichweiss; Unter- schwanz- und Unterflügeldecken rein weiss; Schwanzfedern mit schma- lem weissem Spitzensaum; Schwingen mit Ausnahme der beiden vor- dersten mit schmalem weissem Aussensaum. — Von Tr. pulchra Boc. durch grauen dem Rücken gleichgefärbten anstatt grüngelben Hinter- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN -UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 311 .) kopf, grünen anstatt schwarzen Zügel, sowie weisse anstatt grünliche Aussensäume an den Schwingen unterschieden. Nr. 620: 2. Pangani 25. Dezember. Iris goldgelb, Schnabel schwarz, Füsse röthlichgrau, Augenlidrand lederbraun. Hoden gross. 11.95, El. 52; Schw. 43, Lf. 17, Fr. 11. — Nr. 649: 2. Matirui 14. Jänner. Iris hellgelb, Augenlidrand hellledergelb, Schnabel schwarz, Läufe grau- braun, Zehen blass fleischfarben. L. 95, Fl. 50, Schw. 41, Lf. 16, Fr. 11. — g und ? gleichgefärbt. — Sucht Blätter und Blüthen nach Insekten ab. 35. Sylviella leucopsis, F'schr. u. Rchn. Orn. Centralbl. 1879. p. 114. Nr. 746: 7. Ronga-Flüsschen 27. März. Iris gelbbraun, Ober- schnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun, Unterschnabel hornfahl wie die Füsse. 39. Phyllolais pulchella, (Rüpp.). Nr. 875: 2. Ngarekiti 19. Juni. Iris bräunlichgelb; Schnabel, Füsse hornfahl. L. 110 . 40. Buprinodes Golzi, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Ober- und Hinterkopf wie die Kopfseiten grau; Hinterkopf mit einzelnen olivengrünen Federspitzen: auf dem Zügel ein kleiner weiss- grauer Fleck; Rücken, Bürzel und Oberschwanzdecken olivengrün : Kehle weiss; Brustbinde hellgelb, übriger Unterkörper in der Mitte ' weiss, Seiten blass isabellfarben ; Unterschwanzdecken hellgelb; die äusserste Schwanzfeder jederseits hellgelb, die folgenden olivengrün mit gelber Spitze, die mittelsten ganz olivengrün; Schwingen dunkel- . ” ni . braun mit olivengrünen Aussensäumen. — Diese Art ist der E. flavo- .eineta Sh. am nächsten, doch hat letztere weissen Zügel und weissen Augenring, olivenbräunlichen Rücken und olivengraubräunlichen Kopf. Freilich ist das einzige von flavocinceta bekannte Exemplar ein junges Individuum, dessen Färbung (namentlich die des Kopfes) nicht für den alten ausgefärbten Vogel massgebend sein kann. Der weisse Zügel und 312 . G. A. FISCHER: Augenring dürften indessen schon allein hinreichend von der vorstehen- den neuen Art unterscheiden. Nr. 956: ?. Gross-Aruscha 18. Juli. Iris dunkelgelb, Schnabel schwarz, Füsse hellfleischfarben, Nägel braun. L. 115, Fl. 52, Schw. 47, TRmISRre lee: 41. Camaroptera olivacea, (Vieill.), nec. Sund. Conf. Sharpe, Cab. J. f, Orn. 1889, p. 346. Nr. 888. Nguruman 94. Juni. Iris bräunlichgelb, Schnabel schwarz, Füsse graubraun. 43, Burnesia melanocephala, Fschr. u. Rchn. sp. n. Cab. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Oberkopf und Kopfseiten schwarz; Nacken, Rücken und Flügel dunkel bräunlichgrau, Flügelrand schwärzlich ; ganze Unterseite weiss mit blass isabellfarbenem Anflug; Schwanzfedern grau mit weisser Spitze (ohne schwarze Querbinde vor der Spitze). Nr. 10104: &. Pangani 22. August. Iris roth, Schnabel schwarz, Füsse braun, Nägel schwarz. L. 115, Fl. 49, Schw. 60, Lf. 17, Fr. 13. 43. Drymoeca tenella, Cab. Nr. 895: ?. Nguruman 27. Juni. Iris gelbbraun, Schnabel schwarz, Füsse hornfahl, Nägel braun. L. 115. Nicht selten, doch trifft man sie nicht im Graslande, sondern im lichten Strauchwerk und Gestrüpp. Das Nest mit drei Eiern fand ich in Ngurumäan am 27. Juni. Das früher irrthümlich als von hematocephala beschriebene Nest (). f. Orn. 1878, p. 267) ist ein länglicher oben offener Beutel, aus einer gewissen Gras- art, die in 1—1!/a ”Y, feine Fäden zertheilt wird, fest gewebt und oft an Blätter angenäht und durch Schlingen, die um Aestchen oder Stan- gel gelegt sind, festgehalten. Sehr gern werden zur Anlegung des Nestes Sträucher und Gräser gewählt, welche Haare oder klettenartige Samen besitzen, wodurch das Nest sehr festgehalten wird; die Eier — 16 lang, 11—192 ”,, dick — sind auf hellblauem, blassblauem, graugrünem oder blassröthlichem Grunde mit runden rothbraunen, grauvioletten und ä schwarzen Flecken, häufig auch mit feinen Haarlinien am stumpfen Ende gezeichnet. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 313 44. Cisticola isodactyla, Ptrs. Nr. 842: 2. Naiwascha 8. Juni. Iris gelbbraun, Oberschnabel braun, Unterschnabel hornfahl, Füsse blassfleischfarben. L. 115. — Nr. 789: 2. Neurumän 22. April. Iris gelbbraun, Oberschnabel braun, Ränder und Unterschnabel hornfahl, Füsse horngelblich ; Ovarium gross. L. 120. 45. Cisticola erythroptera, Jard. Nr. 664: . Maurui 22. Jänner. Iris gelbbraun, Augenlidrand hell- lederbraun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Unter- schnabel sonst hornweisslich, Füsse hellbräunlichgelb. L. 135, Fl. 53, Schw. 57, Lf. 20, Fr. 15. Wurde nicht häufig bemerkt; liebt eine ver- stecktere Lebensweise im Buschwalde. 45. Cisticola nana, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. £. Orn. 1884, Aprilheft. Ganzer Ober- und Hinterkopf bis in den Nacken rostrothbraun, besonders auf Stirn und Vorderkopf. Halsseiten graugelblich. Rücken und Schultern graugelblichvraun undeutlich dunkler gefleckt; Bürzel und obere Schwanzdecken einfarbig graubräunlich. Schwingen braun, mit fahl gelblichgrauen Säumen der Aussenfahnen und weisslichem Saum an der Innenfahne, deraber nicht bis zur Spitze geht; die grossen Flügeldecken braun, graugelblich gesäumt, besonders an der Aussen- fahne, die kleinen grau gesäumt. Untere Flügeldecken weiss, nach dem Handrande zu isabell angehaucht. Zügel gelblichweiss, Ohrgegend grau- gelblichweiss, Kinn und Kehle weiss, gelblich angehaucht. Brust isabell- gelblich, Bauchmitte, After und Unterschwanzdecken weiss, Bauchseiten | isabellgrau, Schenkel dunkler rostisabell, Schwanzfedern fahlbraun mit oberseits nur schwacher Andeutung einer dunkleren Binde vor dem grauweissen Spitzensaume, der bei den äusseren Federn breiter wird; Unterseite des Schwanzes grauweiss, mit dunkler Binde vor dem Ende. n Die geringe Grösse und der kurze Schwanz unterscheiden diese Art ganz besonders von den nächstverwandten. 314 G@. A. FISCHER !: Nr. 906: 2. Ngaruka 7. Juli. Iris bräunlichgelb, Oberschnabet hornbrann, Unterschnabel hornfahl, "Füsse hornfahlröthlich. L. 95, Fl. 47 Schw. 34, Lf. 18, Fr. 10 »9,. » +7. PCisticola erythrogenys, Rüpp. Heugl. 1. c. p. 248. "Nr. 856: F. Naiwascha 11. Juni. Iris graubraun, Oberschnabel braun; Ränder und Unterschnabel horngelblich, Füsse hlassfleischfar- ben. L. 135, Fl. 62, Sehw. 59, Lf. 21, Fr. 14 »,,. — Nr. 912, 2ZGross- Aruscha 12. Juli. Iris gelbbraun, Oberschnabel hornbraun, Unterschna- bel blassgelblich, Füsse hornfahl. Nägel braun. L. 125, Fl. 62, Schw. 58, Lf. 21, Fr. 14. — Da die vorliegenden beiden Exemplare nicht ganz mit erythrogenys Rüpp. übereinstimmen, so füge ich noch eine Beschreibung bei: Federn des Oberkopfes rostgelblichbraun mit dunkelbraunen Schaft- strichen; der Rücken hat weniger rostfarbenen Ton, die Schaftstriche sind hier breiter ; der Nacken einfarbig rostgelblichbraun. Bürzel grau- gelblich, Zügel weisslich, dicht vor dem Auge sind die Federn fein schwarz gespitzt. Kopfseiten und Ohrgegend blassgelblich oder grau- gelblich. Kinn, Kehle und die Bauchmitte weisslich, Brust, Bauchseiten und Unterschwanzdecken isabellbräunlich verwaschen; beim 7 die Brust mehr isabellgelblich. Schwingen braun; die beiden ersten Hand- schwingen mit schmalem weisslichen Saum an der Aussenfahne, die folgenden mit immer breiteren rostgelbbräunlichen Säumen der Aussen- fahne, die aber besonders an den Handschwingen gegen die Spitze hin in schmale mehr weissliche übergehen; die In nenfahnen der Schwin- gen mit rostisabellgelblichen Säumen; von gleicher Farbe sind die Unterflügeldecken. Oberflügeldecken braun, breit bräunlichgelb gesäumt. Mittelste 2Schwanzfedern braun; rostgelblich angehaucht mit rostgelb- lichen Rändern ; vor der Spitze die Andeutung einer dunklen Binde. Die folgenden fahlbraun mit dunkler Binde vor dem rostbräunlichgelben. Ende. Obere Schwanzdecken rostbräunlichgelb. 48. Cisticola haematocephala, Cab. x Nr. 993: SF. Pangani 16. August. Iris bräunlichgelb, Schnabel schwarz, Füsse hornfahlröthlich. — Nr. 834: 9. Naiwascha-See 3. Juni. Iris bräunlichgelb, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel hornweiss- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 315 lich, Füsse blassfleichfarben. L. 130. — Die gemeinste Cisticoline im ganzen bereisten Gebiete. Die in Cab. J. f. Orn. 1878, p. 267 für Ö. haematocephala beschriebenen Eier und Nester gehören nicht dieser Art an, sondern Drymoeca tenella, Cab. Oisticola harmatocephala baut ein weniger kunstreiches Nest zwischen Grashalmen in Beutellorm; die Eier sind röthlichweiss bis braunröthlich, bald mit helleren bald mit dunkleren Flecken versehen. 49. Cisticola sp.? Federn der Oberseite rauchbraun mit helleren fahlgelblichgrauen Säumen, ebenso Schwingen und Deckfedern. Bürzel und obere Sch wanz- decken einfarbig graugelblichbraun. Zügel blassgelblichweiss. Ohrgegend graugelblich. Kinn, Kehle, Bauchmitte, After weisslich. Brust, - untere Schwanzdecken und Bauchseiten rostisabell ; letztere und besonders die Schenkel dunkler. Mittelste zwei Schwanzfedern fahlbraun mit einer schwachen Andeutung einer dunklen Binde vor dem Ende; die beiden folgenden mit schwacher dunkler Binde vor dem fahlgrauen Ende, die übrigen mit deutlicher breiter dunkler Binde vor der grauweissen Spitze. Nr. 963: d. Kikuletua-Bach 22. Juli. Iris bräunlichgelb, Ober- schnabel hornbraun, Unterschnabel hornfahl, Füsse blassfleischfarben. 2125. 81.63, schw. 58, Li. 23, Fr. 13. 50. Cisticola robusta, Rüpp. Nr. 760: . Komboko (Tschaga-Land) 1. April. Iris gelbbraun ; Oberschnabel und Ränder des Unterschnabels hornbraun, Unterschna- bel hornfahl, Füsse hellgrau, Hoden gross. L. 140, Fl. 71, Schw. 51, Fr. 14 m. 5l. Melocichla mentalis, F'ras. Sharpe, Catalogue, vol. VII, p. 245. Nr. 627: 4. Pangani 97. Dezember. Iris strohgelb, Oberschnabel schwarz, Schneidenränder und Unterschnabel bleifarben, Füsse ebenso. L. 175, Fl. 78, Schw. 89. — Nr. 619: d. Pangani 22. Dezember. Hoden gross. L. 175, Fl. 79, Schw. 92. — Nr. 622: ?. Pangani 25. Dezember. L. 170, F1.75, Schw. 89. — Nr. 647 : #. Maurui 17. Jänner, wie Nr. 619. Ein lebhafter Vogel, der von der Spitze niedriger Bäume oder Sträucher 316 @. A. FISCHER : aus seinen kurzen aber nicht unschönen Gesang hören lässt, der an den von Pycnonotus nigricans erinnert; hält sich übrigens nahe dem Erd- boden auf, auf dem er auch seine Nahrung sucht. Bei Pangani in dem offenen Buschwalde im Norden der Stadt einegewöhnliche Erscheinung. FAM. TIMELIIDAE. 52. Argya rubiginosa, (Rüpp.). Nr. 662. Maürui 21. Jänner. Iris gelb. Schnabel, Füsse hornfahl- bräunlich. — In der Mauser. — In kleinen Trupps von 4-10 Stück. Auch bei Pangani nicht selten. Dichtes Kleinholz oder Buschwerk mit kleineren freien Plätzen sind seine Aufenthaltsorte. Mit gehobenem Schwanz sieht man sie oft über den Erdboden laufen. — Auch bei Aruscha und Nguruman beobachtet. 53. Crateropus Kirki, Sharpe. Layard, Birds of S. Afr., ed. Sharpe, Part. 3, p. 213. Nr. 645: 2. Maurui 14. Jäner. Iris karminroth, Schnabel schwarz, Lauf bleifarben, Füsse braun. Im Magen Käfer und Samen. In der Mauser. L. 220, Fl. 98, Schw. 99, Lf. 30, Fr. 19. — Nr. 843: 2. Nar- wascha 9. Juni. Iris blassgelb, Schnabel ‚braunschwarz, Füsse braun, Rachenschleimhaut gelblich. L. 235, Fl. 100, Schw. 94, Lf. 31, Fr. 20. Nr. 827: d. juv. Naiwascha 28. Mai. Iris graubraun, Schnabel schwarz, Beine bleifarben. L. 180, Fl. 94, Schw. 60. — Nr. 645 von dem Küsten- gebiet, hat einen rothbraunen Ton in der Gesammtfärbung des übrigens abgetragenen Gefieders. — Das eben flügge Junge zeigt die Oberseite einfarbig braun, Stirn und Superciliarstreif und Ohrgegend mehr grau, Zügel schwarz, Kinn und Oberkehle weisslich mit verwaschenen dunk- leren Tupfenflecken, Brust und Unterseite graubräunlich. Orateropus hypostictus Cab. et Rchw. (J. £. Orn. 1877, pp. 25, 103), den übrigens Shelley Ib. 1884, p. 47 unrichtigerweise mit melanops in eine Gruppe stellt, ist Kirkı Sharpe. Die von Hildebrandt auf Mombassa gesammelte und von Cabanis als Or. Kirkı aufgeführte Art (J.f. 0.1878, p. 226) ist squamulatus Shell. Shelley machte seinen squamulatus nach dem von mir auf Mombassa erlegten Exemplare, welches in der Uebersicht (J. f. O. 1878, p. 260) als Crateropus Kirki aufgeführt ist. UBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 317 54. Turdirostris leptorhynchus, Fschr. u. Rchn. Orn. Centralbl. 1879, p. 155. Nr. 1033: S. Zanzibar, September. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Basistheil des Unterschnabels hornfahl, Spitzentheil bräun- lich. Füsse graubräunlich. — Auf Zanzibar gemein in den mit Gras und Cyperus durchwachsenen kleinen Teichen. Gesang schilfsängerartig. FAM. ALAUDIDAE. 55. Megalophonus ruficeps, (Rüpp.). Heugl. Orn. Nordostaft. p. 698. Nr. 806: . Murentät (unweit des Naiwascha-See’s)20. Mai. Ober- schnabel und Spitzentheil des Unterschnabels braunschwarz, Basis des Unterschnabels gelblich, Füsse braun, Hoden gross. L. 155, Fl. 93, Schw. 69, If. 90, Er. 13. — Nr. 831::d. Murentät I. Juni. L. 160, Fl. 90, Schw. 58. — Nr. 808: juv. Murentät 20. Mai. Iris braun, Ober- schnabel horngelblich, Unterschnabel hornfahl. L. 130, Fl. 88, Schw. 58, Lf. 20, Fr. 10. — Der junge Vogel zeigt folgendes Kleid: Die Federn der Oberseite, Backen und Ohrgegend sind dunkelbraun mit fahlgelblich- weissem Spitzenfleck und rostgelblichen Seitensäumen; im Nacken tritt die fahlgelbliche Färbung besonders stark hervor und bildet hier gleich- sam ein Band. Schwingen dunkelbraun, die erste Handschwinge mit fahlgelblichweisser Aussenfahne, die folgenden mit rostfarbenem Saume der Aussenfahne, die Spitzen mehr fahlgelblich ; Deckfedern und zweite Schwingen breiter rostfarben gesäumt und mit weisslichem Spitzen- flecke ; obere Schwanzdecken roströthlich mit braunem Tropfenflecke nahe der Spitze. Schwanzfedern wie bei den alten Vögeln, nur dass die zwei mittleren, einen breiten roströthlichen Saum zeigen. Zügel fahl- gelblich, Kehle weisslich. Brust rostgelblich ; besonders an den Seiten derselben tragen die Federn braunen Tropfenfleck und weisslichen Spitzenfleck; Bauchmitte und untere Schwanzdecken weisslich; die Federn der Bauchseiten rostgelblich mit bräunlichem Mitteltheil. Zeitschrift f. Ornithologie. 318 G. A. FISCHER: 56. Megalophonus poecilosterna, (F'schr. u. Rchn.).! Orn. Centralbl. 1879, p. 159. Nr. 696: ?. Ebene am Pare-Gebirge 2. März. Iris gelbbraun, Augenlidrand hell lederbraun; Füsse hornfahlgelblich, Nägel braun. Oberschnabel und Spitzentheil des Unterschnabels schwarz, Unterschna- bel sonst hornfahlbvläulich. L. 150, Fl. 83, Schw. 69. — Nr. 975: 2. Ebene am Pare-Gebirge 1. August. L. 140, Fl. 80, Schw. 60. — Bei letzterem 2 ist der Oberkopf ausgesprochen grau und zeigt eine Andeu- _ tung einer dunkleren Längsstrichelung. — In den lichten Akazienhainen .zwischen dem Pangani-Fluss und dem Pare-Gebirge nicht selten; auch am Ronga-Flüsschen beobachtet. 57. Spilocorydon hypermetrus, Fschr,. u. Rchn. Orn. Centralbl. 1879, p. 155. Nr. 686: d. Ebene zwischen Pangani-Fluss und Pare-Gebirge 98. Febr. Iris hellbraun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel, Füsse hornfahl, Hoden gross. L. 185, Fl. 108, Schw. 83, Lf. 30, Fr. 22. — Zwei andere d' 7 von Sigirari 2. April (765) und vom Naiwascha-See 21. Mai (814). — Im ganzen Gebiete angetroffen ; die Fd*' lassen von der Spitze niedriger Bäume aus einen kurzen Gesang hören. 58. Coraphites leucoparaea, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. ’ Zügel, vordere Wange, Schläfenband, Kinn, Kehle und Mitte des Unterkörpers schwarz ; hintere Wangen und Ohrgegend, sowie die übrige Unterseite weiss. Oberseite fahlbraun mit dunklem Mittelfleck auf den einzelnen Federn, Stirn und Nacken rostfarben. Schwanzfedern und Schwingen dunkelbraun mit lichteren Aussensäumen (4). Das ? ist oberseits heller als das , die Nackenbinde fahlgelbli h, die schwarze Zeichnung an Zügel, Auge und Ohr fehlt, Unterseite graugelblichweiss, ohne Schwarz, in der Mittellinie des Bauches verläuft ein undeutlicher ’ Die im J. f. Orn. 84, p. 55 als Megalophonus massaicus neu beschriebene Lerche gehört zu dieser Art. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 319 geraubrauner Streif, untere Schwanzdecken rauchbraun. Nr. 881: 4 Salzsteppe bei Ngurumän 22. Juni. Iris braun, Schnabel, Füsse horn- Fanle. 105, El. 78, Schw. 43, Lf. 17, Fr. 11 w,. —Nr. 882: 2 eben- dorther. L. 105. Fl. 72, Schw. 43, Lf. 17, Fr. 10. — Nr. 710: Jd. Steppen- land bei Klein-Aruscha 13. März. Bei Aruscha war die Art sehr häufig, paarweise oder in kleinen Flügen. — Nr. S8$1 und 882 wurden am Neste erlegt; dasselbe stand am Erdboden zwischen kurzem spärlichem Gras und war aus Hälmchen oberflächlich zusammengefügt; es enthielt zwei Eier; dieselben sind 16—17 lang, 13 ”Y, dick und auf blassgrau- gelblichweissem Grunde mit besonders am stumpfen Ende zahlreichen violettgrauen, gelbbraunen und braunen Pünktchen besetzt. FAM. EMBERIZIDAE. 59. Polymitra flavigastra, (Rüpp.). Nr. 699: &. Bondei 4. Jänner. Iris braun, Oberschnabel braun- schwarz, Unterschnabel hornfahlgelblich, Spitze bräu.nlich, Füsse horn- fahl. — Am Naiwascha-See erlegteich diese Ammer im Mai, in Ngaruka im Juli. FAM. FRINGILLIDAE. 60. Passer rufocinctus, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Nr. 854: d. Naiwascha 11. Juni. Iris blassgelb, Schnabel schwarz, Füsse braun. L. 145, Fl. 78, Schw. 56. — Nr. 855: ?. Naiwascha 11. Juni. Iris blassgelb, Schnabelschwarz, Füsse, Nägel braun. L. 145, R1716, Schw. 54. — Nr. 811: 4 juv. Naiwascha 20. Mai. Iris hellbraun, Ober- schnabel dunkelbraun, Spitze und Unterschnabel gelb, Füsse hellblei- farben. L. 130, Fl. 70, Schw. 43. Das alte d zeigt Ober-Hinterkopf, Nacken und Öhrgegend grau; die Federn des Oberkopfes zeigen einen undeutlichen zum Theil ver- deckten dunkleren Schaftfleck. Ein schwärzlicher Zügelfleck wird ober- seits von einem grauweisslichen Streif begrenzt, der von den Nasen- löchern zu den Augenbrauen zieht und mit einem zimmtrothen Streif zusammenstösst, der nach hinten um die Ohrgegend laufend sich ver- breitert. Kinn, Ober- und Unterkehle schwarz, Unterkiefergegend weiss; 21* N y 320 ‘ @. A. FISCHER: die Federn des Mantels mit zimmtröthlicher Aussenfahne und braun- schwarzer Innenfahne, der Schulterfittig graubräunlich mit zimmtröth- lichem Spitzentheil. Unterrücken und Bürzel zimmtroth. Schwingen braun, die Handschwingen mitschmalem fahlweissen Aussensaume, die Armschwingen sind an beiden Fahnen fahlweiss gesäumt, ebenso die Deckfedern; die kleinsten Flügeldecken sind zimmtroth, so dass an der Schulter ein zimmtrother theilweise verdeckter Fleck entsteht. Obere Schwanzdecken braun mit verwaschenen rostfarbenen schmalen Säumen, Schwanz rauchbraun mit schmalen fahlweissen Säumen. Untere Flügel- decken und untere Schwanzdecken weiss, ebenso der Bauch. Brust grauweiss, Bauchseiten rostbräunlichgelb. Dem 2 fehlt der zimmtrothe Streif in der Ohrgegend, er ist durch einen fahlgelblichen Supereiliar- streif angedeutet, der sich verwaschen noch um die Ohrgegend zieht. Unterkiefergegend fahlweiss. Kinn und Kehle grau. Das junge J gleicht dem ?, ist aber mehr rostbräunlich als zimmtroth, Kopf und Nacken mehr graubraun, an den mittleren Flügeldecken treten die weisslichen Spitzensäume stärker hervor, so dass eine Binde entsteht. | Die Art zeigt in Stimme und Benehmen grosse Aehnlichkeit mit unserem Haussperling. Das Nest fand ich am 30. Mai in 3a ”/ Höhe in einem Elelescho-Baume; es war von kugelförmiger Gestalt bei einem Umfang von 30 4 und war aus Grasblüthenstengeln zusammengefügt ; das Innere war mit Federn ausgepolstert. Es enthielt vier schon stark bebrütete Eier, die 19—29 lang, 14—15 ”, dick sind und auf weiss- lichem Grunde zahlreiche violettgraue bis ölbraune Fleckchen besitzen, die gegen das stumpfe Ende hin zahlreicher sind und zum Theil zu- sammenfliessen. 61. Passer diffusus, Sm. Nr. 1007 : &. Pangani 22..August. Iris braun, Schnabel schwarz. Füsse hellbraun, Nägel dunkelbraun. L. 145. 62. Xanthodira pyregita, Hgl. Nr. 689: S. Pangani-Fluss (unweit Pare) 1. März. Iris graubraun, Schnabel hornbräunlich, Füsse bleifarben, Hoden gross. L. 145. Treibt sich meist einzeln umher und wurde in den Küstengebieten sowohl wie am Naiwascha-See gefunden. . & ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETTN VÖGEL. 391 63. Citrinella melanops, Hogl. Heugl. Orn. Nordostafr. p. 645. Nr. 864: d. Naiwascha 12. Juni. Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun, Oberschnabel an der Spitze heller, Unterschnabel hornfahl, Füsse braun. L. 120, Fl. 69, Schw. 53, Lf. 13, Fr. 12. — Nr. 950: 2. Gross-Aruscha 18. Juli. Iris braun, Oberschnabel und äusserste Spitze des Unterschnabels braun, Unterschnabel sonst bläulichweiss, Füsse hellbraun. L. 115, Fl. 63, Schw. 52, Lf. 13, Fr. 10. Das ? zeigt Oberkopf, Kopfseiten und Ohrgegend graubräunlich, zum Theil mit kleinen dunkleren Längsflecken. Die Federn der Oberseite sind braun mit olivengrünlichen Säumen; die Kehle weisslich, bräun- lich längsgefleckt, sonstige Unterseite olivengrüngelb, mit braunen Längsstrichen, die besonders an den Seiten hervortreten. Bauchmitte, After, untere Schwanzdecken reiner gelb, ungefleckt ; die längsten unte- ren Schwanzdecken mit feinem braunen Schaftstriche. Obere Schwanz- decken olivengrün mit dunkelbraunem Schaftstriche. Schwingen, Deck- federn und Schwanz dunkelbraun, mit olivengrünlichen Säumen. 64. Poliospiza striolata, (Rüpp.). Pyrrhula striolata; Rüppell, Wirblth. p. 99, Taf. 37. Nr. 936: d. Gross-Aruscha 14. Juli. Iris braun, Oberschnabel hornbräunlich, Unterschnabel horngelblich. Füsse, Nägel hornbraun. Hoden eross, L. 140, Fl. 68, Schw. 57, Lf. 20, Fr. 13. — Nr. 924: +. Gross-Aruscha 14. Juli. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschna- bel hornfahl, Füsse bräunlich. L. 135, F1.70. Schw. 61, L£f. 19, Fr. 12. — d und ? kaum unterschieden. 65. Crithagra sulfurata, (L.). Nr. 817: d. Murentät 23. Mai. Iris braun, Öberschnabel oliven- braun, Unterschnabel horngelblich, Beine olivenbraun, Hoden gross. L. 150, Fl. 79, Schw. 62. — Eine gewöhnliche Erscheinung in der Um- gebung des Naiwascha-See’s. 339 G. A. FISCHER: 66. Crithagra flavivertex, Blanf. Nr. 922: . Gross-Aruscha 14. Juli. Iris braun, Oberschnabel und Spitzendrittel des Unterschnabels braun, Unterschnabel sonst bläulich- weiss. Füsse braunschwarz. Hoden gross. L. 120, Fl. 80, Schw. 50, Lf. 14, Fr. 10 %,. i f 67. Crithagra atrogularis, Smith. Nr. 8224: ?. Murentät (Naiwascha-See) 26. Mai. Iris braun, Schnabel hornbraun, Basis des Unterschnabels etwas heller, Füsse hell- braun. L. 100, Fl. 67, Schw. 41. — Nr. 850: ? 10. Juni, ebenso. 68. Crithagra chrysopyga, Sws. Nr. 770: pull. Wasso neibör 13. April. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel hornfahl, Füsse graublau. L. 90. Brust und Bauchseiten tragen starke braune Längsstriche. Das Nest befand sich in 21/» ®/ Höhe in einem Akazienstrauche. 69. Sorella Eimini, Hartl. Hartl. J. f. Orn. 1880, p. 210. Nr. 789a d. Nguruman 22. April. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse graubraun, Hoden gross. — Nr. 884: d. Nguruman 23. Juni. Füsse grauröthlich. — Nr. 885: 4. 23. Juni. L. 115, Fl. 63, Schw. 43, Lf. 14, Fr. 10 %,. — Nr. 883: ?. 23. Juni. Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Unterschnabel hornfahl. L. 110. Fl. 60, Schw. 41. — Nr. 790: ? jun. Nguruman 22. April. Iris braun, Schnabel schwärzlich, an der Basis hornfahl, Füsse bräunlich. L. 115.— Die längsten unteren Schwanzdecken der alten FdJ' sind grauweiss mit hellerer Spitze, die übrigen rothbraun, weiss gesäumt. Nr. 383, ein 2? in abgetragenem Kleide zeigt den Oberkopf graubräunlich mit dunkleren Schaftstrichen, übrige Oberseite graubraun, auf Mantel und Schultern init schwach braunröthlichem Anfluge, der Mantel ist dunkelbraun ge- fleckt, Bürzel braunröthlich, mittlere Flügeldecken z. Th. mit weissem Spitzensaum. Unterseite graugelblichweiss, an den Seiten bräunlich, auf ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 392 der Mitte der Kehle läuft ein rothbräunlicher Streif,; Zügel und Partie ums Auge rothbräunlich angehaucht. Untere Schwanzdecken weiss. Diese Art wurde nur in dem Gebiete von Ngurumän beobachtet, wo sie in kleinen Gesellschaften besonders in der Nähe der Durrha- Felder sich aufhielt, oft zusammen mit Sporothlastes fasciatus. In der Landschaft Njemsi am Mbaringo-See, wo ähnliche Verhältnisse obwal- ten wie in Nguruman, dürfte sie auch wohl zufinden sein. FAM. SPERMESTIDAE. 70. Spermestes cucullatus, Sws. Pangani, Klein- und Gross-Aruscha. 71. Spermestes rufodorsalis, Ptrs. Pangani. 72. Uroloncha cantans, (Gm.). Nr. 870: 2. Mossiro 15. Juni. Iris röthlichbraun, Oberschnabel dunkelgraublau, schmaler Rand an der Basis heller, Unterschnabel hellblaugrau, Füsse blassweinröthlich, Nägel braun. 73. Sporothlastes fasciatus, (Gm.). Heugl. Orn. Nordostafr. p. 596. Nr. 793: &. Ngurumän 22. April. Iris braun, Schnabel bleifarben, Füsse hornfahl, Hoden gross. L. 130 "4. — Nr. 794: S. 22. April. — Nr. 795: 2 jun. 22. April. Iris braun, Schnabel hornschwärzlich, Beine hornfahl. — Nicht selten in den Durrha-Feldern und im Hochgrase. 74. Hypargos niveiguttata, Ptrs. Nr. 998: d. Pangani 20. August. Iris braun, Schnabel blaugrau, Spitze, First und Ränder des Oberschnabels schwarz, ebenso änsserste Spitze des Unterschnabels. Füsse bleifarben, Nägel bräunlich. — Selten in unserm Gebiete; ich bemerkte die Art einmal am Pare-Gebirge und späterhin in Gross-Aruscha. SG (8) Hr G. A. FISCHER: 75. Lagonosticta minima, (Vicill.). Nr. 891: J. Nguruman 26. Juni. Kam in Aruscha und Nguruman zusammen mit Hypochera ultramarına, Vidua splendens und principalis und Pitylia phoenicotis zu den Lagerplätzen derKarawanen, wo Getreide gestampft wurde. 76. Pitylia citerior, Strckl. Nr. 907: &. Bergland von Mondul (1400 ”/ über d. M.) 7. Juli. Iris roth, Oberschnabel hornbraun, Ränder und Unterschnabel korall- roth, Tarsus hornfahl, Füsse hornbraun. L. 120. — Nr. 908: 2, wie beim d, aber Spitze des Unterschnabels braun. L. 105. — Nr. 980: 2 jun. Pare 3. August. Iris braun, Schnabel braun, Unterschnabel an der Unterseite hellblaugrau, Füsse graubraun. L. 110. 77. Uraeginthus ianthinogaster, F'sschr. u. Rchn. ‘ Orm. Centralbl. 1879, p. 1920. Nr. 732: 2. Akazienhain am Rouga-Flüsschen 21. März. Iris lack- roth; Schnabel, Augenlidrand korallroth, Füsse grauschwarz, Hoden gross. L. 120, Fl. 57, Schw. 70, Lf. 16, Er. 10. — Nr. 735: 2721 aMErz Iris orangeroth, Schnabel an der Spitze korallroth, am Grunde karmin- roth, Augenlidrand gelblichroth, Beine graubraun. Ovarıum gross. L. 120,E157, Schw. 62. 21% 161) 78. Uraeginthus phoenicotis, (Sws.) Pangani, Aruscha, Nguruman. 79. Habropyga erythronota, Vieill. Nr. 903: ?. Ngaruka 6. Juli. Iris karminroth, Basishälfte des Schnabels graublau, Spitzenhälfte schwarz, Füsse braunschwarz, Nägel schwarz. L. 120, Fl. 51, Schw. 52, Lf. 14, Fr. 10. — Das vorliegende ? passt gut zu einem d von erytlronota (Vreill.) im Berl. Mus. (aus dem Kaffernland) ; das Schwarz am Kinn ist weniger ausgedehnt, die unteren Schwanzdecken sind von der Farbe der Unterseite, nicht braunschwarz wie beim 4; die Unterseite ist nur scharlachroth angehaucht. Die von F ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 395 Reıcnenow beschriebene charmosyna (J. £.O.1881,p.333) hat bedeutend hellere Gesammtfärbung, weissliche untere Schwanzdecken und das Schwarz am Kinn ist noch weniger. entwickelt. s0. Habropyga astrild, (L..). (var. minor Cab.) Pangani, Maurui, Aruscha. si. Hypochera nitens, (Gml.). (var. ultramarina.) Pare, Aruscha, Neurumän. 82. Vidua splendens, E'schr. u. Rchn. Orn. Cntrlbl. 1879, p. 180. | Nr. 887: d jun. Nguruman 24. Juni. Iris braun, Oberschnabel hornbräunlich, Unterschnabel hornfahl, Füsse braun. — In Flügen von 10—30 Stück häufig mit Pitylia minima die alten Lagerplätze der Ka- rawanen aufsuchend, wo Getreide (Durrha) gestampft worden war. 53. Vidua principalis, L. Pangani, Maürui, Aruscha, Nguruman. Dieser kleine zierliche Vogel ist ausserordentlich streitsüchtig und eifersüchtig; ich sah ihn bei Klein- Aruscha, wo sich an einem Futterplatze verschiedene Hyphantornis- Arten und Coryphegnatus gesammelt hatten, wiederholt mitten unter diese Vögel stossen und sie vertreiben. 84.. Vidua (Steganura) Verreauxi, Cass. In Nguruman und Klein-Aruscha beobachtet. 85. Vidua (Linura) Fischeri, Rchn. Orn. Cntrlbl. 1882, p. 91. Ich erlegte ein Exemplar dieser Art am 13. April in dem Berglande ‘von Matiön. 3936 G. A. FISCHER : 86. Penthetria laticauda, Gray. Nr. 755: #. Komboko (am Kilima Ndjaro) 31. März. Iris braun, Schnabel, Füsse, Nägel schwarz. Hoden gross. L. 265 ”/,. — Nr. 865 : C'. Süsua (unweit des Naiwascha-See’s) 13. Juni. L. 265 ®/,. — Nr. 917: & jun. Gross-Aruscha 13. Juli. Iris braun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braun, Unterschnabel sonst hornfahl. Füsse braun- schwarz. L. 210. In einer südöstlich vom Naiwascha-See gelegenen mit Gras und mannshohen Sträuchern bewachsenen Ebene war diese Art zu vielen Paaren mit Brüten beschäftigt. Ich fand das Nest in 1Y/2 ”/ Höhe in einem Strauche; es war nach Art der Euplectes-Arten gewebt und enthielt drei Eier. Dieselben sind weisslich und mit röthlichbraunen und violettgrauen besonders am stumpfen Ende dicht gedrängt stehenden Fleckchen besetzt; Länge 16—17, Dicke 12 4. 87. Penthetria (Urobrachya) zanzibarica, Shelley. Pr. 7.28. 1ssi.p. 586. Nr. 681: d. Maürui 7. Februar. Iris braun, Schnabel blassbläulich- weiss, Füsse schwarz. L. 165, Fl. 91, Schw. 70. 88. Penthetria (Urobrachya) eques, Hartl. Nr. 656: d. Maürui 20. Jänner. Iris braun, Schnabel hornbläulich, Füsse schwarz, Hoden gross. L. 160, Fl. 74, Schw. 76, Lf. 21, Fr. 15, . — Nr. 674: &. Maürui 29. Jänner. L. 160. — Erschienen allabendlich mit P. zanzibarıca in einem mit Cyperus durchwachsenen kleinen Sumpfe in mehreren Schwärmen von 30—60 Stück, um dort zu übernachten. Die meisten Vögel waren bis Mitte Februar noch nicht vollkommen aus- gefärbt. 89. Orynx capensis, (Tı.). Nr. 862: S. Süsua 12. Juni. Iris braun, Schnabel bläulichweiss, auf dem ÖOberschnabel einige braune Flecke, Beine röthliehbraun. L. 145. — Nr. 935: * im Winterkleid. Gross-Aruscha 16. Juli. Ober- schnabel bräunlich, Unterschnabel hellblaugrau; Füsse hellbraun. L. 155 ”,. — Nr. 693: d' im Uebergangskleide. Pangani 25. Dezember. Iris braun; Oberschnabel, Spitze des Unterschnabels und Ränder schwarz, Unterschnabel sonst hornfahl. Füsse braun. L. 125 ”,. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 397 90. Buplectes Friederichseni, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884. Januarheft. U ED. DE Ye) Oberkopf, Kopfseiten, Kehle, Brust, Bauch, Flügel und Schwanz schwarz; Hinterkopf, Nacken, Rücken und Kopf mennieroth ; Ober- schwanzdecken schwarz mit fahlbraunen Säumen. Schwingen, grosse Deckfedern und Schwanzfedern ebenfalls mit schmalen fahlbraunen Säumen; Unterschwanzdecken und Schnabel hellbraun. Nr. 886: d. Nguruman 24. Juni. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hornbraun. L. 150, Fl. SO, Schw. 50, Lf. 23, Fr. 17. 91. Buplectes Aammiceps, Sws. Pangani, Maürui, Aruscha, Nguruman. 99. Euplectes nigriventris, Cass. Pangani, Maürui. 93. EBuplectes diadematus, Fschr. u. Rchn. Bei Pangani in einem Durrha-Felde angetroffen. 94. Hyphantica aethiopica, (Sund.). Nr. 877: d. Ngare kiti 19. Juni. Iris braun, Schnabel dunkelblut- roth, an der Spitze heller, Füsse hellorange, Nägel hornfahl, Augenlid- rand orangeroth. L. 120 ”/,. — Nr. 878: 2.19. Juni. Iris braun, Schna- bel blass strohgelb, Augenlidrand gelblich, Füsse hornfahl. L. 110 ”. In grossen Scharen hier wie auch später anfangs August am Pangani- Flusse unweit Pare angetroffen ; in letzterem Gebiete waren es hunderte von jungen T hieren, welche sich zusammengeschart hatten. 95. Hyphantica erythrops, (Hartl.). Nr. 695: &. Pangani 26. Dezember. Iris braun, Oberschnabel, Spitze des Unterschnabels hornbraun, Unterschnabel sonst hornfahl, Füsse braun. Hoden gross. L. 110, Fl. 64, Schw. 34, Lf. 16, Fr. 15. - Nicht häufig. 3938 G. A. FISCHER: 96. Hyphantica cardinalis, Hartl. Hartl. J. £. Orn. 1880, p. 325. Nr. 778: 4. Nguruman 20. April. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hellröthlichbraun, Hoden gross. L. 105, Fl. 60, Schw. 33, Lf. 15, Fr. 12. — Nr. 788: d'. Nguruman 29. April. — Diese von Dr. Emm Bey bei Ladö entdeckte Art fand ich nur in dem Gebiete von Nguruman, das ich in der Einleitung charakterisirt habe. Ihre Lebensweise und ihr Benehmen war ganz wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. In dem auf durchfeuchtetem Boden aufgeschossenen Grase kletterte sie in grosser Anzahl (150— 9200 St.) den ganzen Tag umher; hier waren auch die - Nester angelegt, welche ganz denen von Euplectes nigriventris glichen; das Gelege besteht aus drei Eiern. S7. Coryphegnatus unicolor, (E'schr. u. Behr): Orn. Centralbl. 1878, p. S8. Shelley: Pr. Z. S. 1881, p. 589. Nr. 698a: d. Bondei 3. Jänner. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse braunschwarz. Im Kropfe Grassamen. L. 160 ”%,. — Nr. 671: d. Maürui 95. Jänner. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz, Sohle grau, Hoden gross. — Nr. 727: d'. Klein-Aruscha 20. März. — Nr. 927: ?. Gross- Aruscha 15. Juli. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel horngelblich, Füsse dunkelbraun. L. 150 %,,. — Die rostbraune Färbung, die besonders auf Kopf, Nacken und Brust bei den alten fd der süd- afrikanischen albifrons sehr ausgesprochen ist, fehlt den alten dd‘ von uricolor vollkommen; jüngere Thiere haben einen bräunlichen Ton. Die Ausdehnung der weissen Stirnflecke variirt sehr. —— Bei Mkaramo Ende Februar brütend. FAM. PLOCEIDAE. 98. Philagrus melanorhynchus, Hgl. Hegel. Orn. Nordostafr. p, 538. Nr. 776: d. Nguruman 20. April. Iris roth, Schnabel schwarz, Füsse hornfahl, Hoden gross. L. 165 ,. — Nr. 779: ?. 20. April. Ovarium gross. L. 155. — Ein sehr gemeiner Vogel in dem Gebiet von Nguruman; in kleinen Gesellschaften bis zu 20 Stück, die den ganzen j 5 ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 399 Tag in Bewegung sind und ähnlich den Hyphantornis-Arten schreien, nur lauter und krächzender; vielfach auf dem Erdboden im Grase sich herumtreibend. Die Nester befanden sich in kleinen Colonien an den Zweigen von Akazienbäumen hängend;; sie sind aus Grasblüthenstengeln den echten Webervogelnestern ähnlich kunstvoll zusammengefügt, we- niger gewoben, doch ist die Oeffnung nach unten gerichtet; sie sind dadurch sehr charakteristisch, dass sie wie auch die Nester von Nigrita zwei Eingangsöffnungen haben, über welche die Halme dachartig vorstehen. Die eine Oeffnung wird kurz vor dem Eierlegen zugestopft und nach dem Ausfliegen der Jungen wieder geöffnet. Sie scheinen oft Nester zum Zeitvertreib oder als Schlafnester anzulegen, denn obwohl ich eine grosse Anzahl von Nestern, bei denen die Vögel ein- und aus- flogen, untersuchte, fand ich doch nirgends Eier. 99. Nigrita Arnaudi, Puch. Ba I (& ns Brilon 38€ Nr. 767: d. Wasso neibör 13. April. Iris roth, Schnabel schwarz, Beine fleischfarben, Hoden gross. L. 125, Fl. 67, Schw. 40. — Nr. 768: ?. 13. April. L. 120. Ovarium gross. — In dem Berglande von Matiöm in einem Wasso neibör (klares Wasser) genannten Gebiete trat diese Art zuerst auf; ich fand hier eine Colonie von 10 Paaren nistend. Hier war sie jedoch noch nicht häufig, auf dem Wege bis Ngurumän zeigte sie sich hier und da zu 2-—-6 Paaren, in dem letzteren Gebiete bildete sie dagegen den gemeinsten Vogel; wie Philagrus trieb sie sich meist im Grase auf dem Erdboden umher, auch besuchte sie in grosser Anzahl die Plätze, wo Getreide gestampft worden war. Die Nester werden zu Colonien von 10-15 Stück oder einzeln und dann mit Vorliebe an der Spitze junger wie eine Ruthe emporgeschossener Akazien angebracht. Sie sind in der Form den Nestern von Philagrus sehr ähnlich, besitzen wie diese zwei Eingangsöffnungen, von denen die eine ebenfalls kurz vor dem Legen geschlossen und später wieder geöffnet wird, sind aber etwas kleiner und fester, aus den Blüthenstengeln von Gräsern zusam- mengefügt, welche nicht wie bei Philagrus noch Aehren tragen und lang vorstehen, sondern gleichmässig abgebissen werden und nur über den Eingängen dachartig vorspringen. Die Eier sind 18—20 lang, 13—14”, breit und auf mattweissem Grunde mit gelblichen und violettbräunlichen 330 ö G. A. FISCHER: Flecken besetzt, die um das stumpfe Ende, wo auch noch dunkle kreuz und quer verlaufende kurze Stäbchen und Schnörkel gebildet werden, einen Kranz bilden und dunkler sind. 100. Nigrita Cabanisi, F'schr. u. Rchn.sp.n. J. f. Orn. 1884. Januarheft. Kopfplatte und obere Kopfseiten, sowie der Schwanz schwarz; Oberkörper und Flügel rehbraun; ganze Unterseite weiss mit blass- fleischfarbenem Anfluge; Weichen braun, schwarz gefleckt; die äusser- sten Schwanzfedern mit schmalem, weissem Aussen- und Spitzensaum. Von den anderen Nigrita-Arten unterscheidet sich ‚diese neue durch eine etwas verschmälerte zweite Schwinge. Nr. 690: ?. Ebene zwischen Pangani-Fluss und Pare-Gebirge 1. März. Iris karminroth, Schnabel hornfahl, an der Basis in’s grünliche ziehend, Füsse fleischfarben. L. 130, Fl. 69, Schw. 48, Lf. 17, Fr. 13 =. — Nr. 973: ?, in demselben Gebiete.EIris roth, Schnabel hornweisslich, Füsse hornfahl. L. 120, Fl. 70, Schw. 48, Lf. 17, Fr. 13 m. — d'd' und ? ? sind gleichgefärbt. Diese Art scheint in dem bereisten Gebiete selten zu sein; ich fand sie nur in dem dürren Gebiete zwischen Pangani-Fluss und Pare-Gebirge, wo Gruppen von Akaziengebüschen und Euphorbien mit freien Grasplätzen abwechseln und vereinzelte grössere Schirm- akazien hervorragen; an letzteren fand ich einigemale kleine Nest- colonien von 4—6 Stück, doch waren fast niemals die Eigenthümer derselben zu bemerken, und auch bei längerem Warten bei denselben stellten sich nur selten ein oder zwei Individuen ein. Die Nester sind ebenso wie die von N. Arnaudi construirt und besitzen auch zwei Ein- gänge, die nur durch einen schmalem Raum getrennt sind. 101. Hyphantornis nigriceps, Lay. Nr. 1017: d. Pangani 24. August. Iris orange, Schnabel schwarz, Füsse, Nägel hornfahlbräunlich. L. 150. — Zahlreiche Nester in Cocos- nussbäumen. 102. Hyphantornis aureoflavus, (Smith.). Nr. 1034: 3. Zanzibar, September. — Nirgendwo an der Küste so häufig wie auf Zanzibar ; scheint im Innern zu fehlen. Fe p ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 331 103. Hyphantornis Bojeri, Hrtl. u. Fnsch. Nr. 685: Sf. Maürui 24. Jänner. — Pangani, Aruscha, Bergland von Matiöm. 104. Hyphantornis vitellinus, Licht. Nr. 799: &. Nguruman 24. April. Iris orange, Schnabel schwarz, Füsse bräunlichfleischfarben, Hoden gross. L. 120 ”. 105. Hyphantornis dimidiatus, Salv. Nr. 721: d. Klein-Aruscha 17. März. Iris hellorange, Schnabel schwarz, Beine röthlichbraun, Hoden gross. L. 130, Fl. 73, Schw. 46. — Nr. 793: 18. März. d' wie voriges. — Einzelne SF dieser Art kamen mit vielen Hyph. Bojeri, Coryphegnatus unicolor u. A. zu einem Futter platz. Die beiden Exemplare stimmen vollkommen mit der von HARTLAUB gegebenen Beschreibung (Abh. d. Naturw. Ver. Bremen. B. VII, Heft 2); dagegen passt die von Hruerın vol. Il, p. CXXX sub. Hyph. dimidiata gegebene Beschreibung durchaus nicht. 106. Hyphantornis Cabanisi, Ptrs. Wurde einmal im Dezember bei Pangani erlegt. 107. Hyphanturgus ocularius, (Smith.). Bei Pangani die Cocosnussbäume nach kleinen nackten Raupen absuchend; fernere Fundorte: Maürui, Klein- und Gross-Aruscha, Naiwascha-See. . 108. Hyphanturgus Reichenowi, (F'schr.) sp. n. J. £. Orn. 1884, Januarhelft. 4: Stirn, Scheitel, ein Band hinten um die Ohrgegend und ganze Unterseite gelb. Oberkopf und Kehle intensiver, mehr goldgelb; ein Band über Zügel, Auge und Ohrgegend, Hinterkopf, Nacken, Rücken | und Schulterfedern schwarz ; Bürzel grünlichgelb, Schwanz olivengrün, = Schwingen und Flügeldecken schwarz mit gelben Säumen. Das ? unter- > scheidet sich durch einen schwarzen Oberkopf und Kopfseiten. 332 G. A. FISCHER : Nr. 932: S. Gross-Aruscha 15. Juli. Iris hellgelb, Schnabel schwarz, Füsse hellröthlichbraun. L. 155, Fl. 80, Schw. 55, Ef. 20, Erriez = Nr. 840: 2 jun. Naiwascha 8. Juni. Stirn und Vorderkopf sind noch mit schwarzen Federn gemischt. L. 155, Fl. 82, Schw. 60, Lf. 21, Fr. 18 — Nr. 763: ?. Sigirari 2. April. Iris hellgelb, Schnabel schwarz, Beine, Nägel braun, Ovarium gross. L. 130, Fl. 72, Schw. 60, Lf. 21, Fr. 17. — Diese Art ist nahe verwandt mit Sycobrotus Emini Hartl., unterscheidet sich von dieser aber leicht durch den gelben anstatt weissen Unterkör- per, dem grüngelben anstatt grauen Bürzel und durch die reinschwarze Rückenfärbune. 109. Hyphanturgus nigricollis, Vieill. Diese Art wurde in dem unten erwähnten Kopfschmucke der Jünglinge in Gross-Aruscha vorgefunden. 110. Calyphantria melanotis, Lafresn. Hel. 1. c. p. 539. Nr. 845: . Naiwascha 9. Juni. Iris dunkelroth, Schnabel korall- roth ; Füsse braun. L. 140, Fl. 83, Schw. 53, Lf. 18, Er. 17. 111. Calyphantria erythrogenys, F'schr. u. Rchn.sp.n. Sycobius melanotis Lafr. Hartl. Naturw. V. Bremen B. VII. H. 2, p. 101. Sehr ähnlich der ©. melanotis ( Lafr.), aber dadurch unterschieden, dass das Kinn mit Ausnahme eines schmalen Saumes am Unterkiefer nicht schwarz, sondern wie die Kehle roth gefärbt ist. Nr. 661: d. Maürui 21. Jänner. Iris röthlichbraun, Schnabel hell- orange, an der Spitze gelblich. Füsse hellbraun. Hoden gross. L. 140, Fl. 83, Schw. 52, Lf. 19, Fr. 18. — Nr. 978: ?. Pare 3. Aueiszalnz bräunlichroth, Schnabel blassorange, Füsse fahlbräunlich. L. 140, Fl. 80, Schw. DOREEN RTe | Das ? ist oberseits bräunlichgrau, die äussersten Spitzen der Fe- dern etwas dunkler; ein kleiner Zügelfleck weisslich, darüber eine dunklere Partie, Schwingen braunschwarz, die Handschwingen, die zwei ersten ausgenommen, mit mennigrothem Aussenrand, ebenso z. Th. die Armschwingen ; letztere ebenso wie die grossen Flügeldecken mit weissem Saum an der Aussenfahne; letztere theilweise ebenfalls röthlich geran- | ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 333 ed» det. Schwanzfedern braun mit mennigrothem Rand an der Aussenfahne und weisslichem Saume der Innenfahne. Ganze Unterseite und nntere Schwanzdecken weiss, auf der Brust isabell angehaucht. — Diese Art wurde von Emın Bey neben Ü©. melanotis Lfrsn. bei Ladö gesammelt. 112. Sycobrotus Kersteni, Hrtl. u. Fnnsch. Nr. 1020: &. Nr. 1021: f. Zanzibar, September. Ostküste. — Bondei, Maurui. 113. Textor Dinemelli, Horst. Nr. 974: 2. Ebene bei Pare 31. Juli. Iris braun, Schnabel, nackte Haut um’s Auge, Füsse schwarz. Ich traf diesen Weber zu sechs Stück unter einer Anzahl Notauges superbus auf dem Erdboden. Ihr Benehmen erinnerte an das der Staare. 114. Textor intermedius, Cab. Nr. 70%: &. Nr. 703: d'. Nr. 704: d. Ebene bei Pare 4. März. Iris braun, Schnabel roth, Ränder und Spitze bräunlich, Füsse gelblich- braungrau, Hoden gross. Im Magen nackte Raupen. L. 250 "4. — Nr. 873: 2. Utimi 18. Juni. Iris braun, Schnabel orange, Basis und die Spitze des Oberschnabels bräunlich; Füsse braun. L. 210 ”%,. — Nist- colonien dieses Webers traf ich anfanes März in der mit einzelnen Gruppen von Akazien bestandenen Ebene zwischen dem Pare-Gebirge und dem Pangani-Flusse; die Ansiedlungen waren 6—12 Paare stark ; unter lautem krächzenden Geschrei, das an das der Staare erinnerte, arbeiteten und spielten die Paare bei den Nestern; die T kämpften auch mit einander. Die Nester sind in der Spitze oder auch in den Seiten von Akazienbäumen angebracht und bestehen in einem wirren Haufen von dornigen Aestchen und trockenen Reisern, so dass die ver- schiedenen Nester oft wie zu einem grossen Klumpen zusammenfliessen. Zu jedem Neste fühıt ein seitlicher Eingang. Das Innere der Nester be- steht aus locker zusammengefügten Blüthenstengeln von Gräsern. Erwähnenswerth ist noch, dass alle erlegten 4 in der Nähe des Afters einen 10 %, langen, 3 ”%,, dieken hornartigen Auswuchs hatten. e Zeitschrift f. Örnithologie., 33% G. A. FISCHER : FAM. ORIOLIDAE. 115. Oriolus galbula, 1. Nr. 680: f. Maurui 5. Februar. — Nr. 693: ?. Pare 2. März. — Unser Pirol lässt auch in Afrika zuweilen seine Stimme ertönen, aber nicht so volltönend wie zur Fortpflanzungszeit. 116. Oriolus notatus, Ptrs. Nr. 984: d. Pare 4. August. — Nr. 1000: #. Pangani 20. August. Iris karminroth, Schnabel bräunlichroth, Füsse bleifarben. L. 295 ”),,. — Nr. 99%: ?. Masinde 16. August. Iris roth, Schnabel röthlichbraun, Füsse bleifarben. 117. Oriolus Rolleti, Salvad. Nr. 971: d. Klein-Aruscha 97. Juli. Iris roth, Schnabel hellbraun- roth, Füsse bleifarben. — Pangani. FAM. STURNIDAE. 118. Buphaga erythrorhyncha, (Stanl.). Nr. 635: 9 jun. Matrui 13. Jänner. Iris grau, Augenlidhaut inten- sivgelb. Schnabel roth, ebenso Mund- und Rachenschleimhaut. Füsse dunkelbraun. L. 165. — Im ganzen Gebiete beobachtet. — Bei Maurui konnte ich täglich das Treiben dieser Vögel beobachten und bin zu dem Schlusse gekommen, dass sie eine Plage für das Vieh sind; sie schaden jedenfalls mindestens ebensoviel, wie sie Nutzen stiften; wenn sie auch das Vieh von Oestruslarven befreien, sie lassen Wunden und offene Stellen nie zum Heilen kommen. Die mit Geschwüren und Druckstellen versehenen Esel wurden mit Vorliebe aufgesucht, die Borken von den- selben herabgerissen und mit den Schnäbeln in denselben umhergewühlt, so dass das Blut reichlich floss, welches sie gierig aufzufangen schienen. Die Esel wälzten sich auf der Erde, um die Quälgeister los zu werden, aber unermüdlich waren diese in der Erneuerung der Angriffe. Soviel ist jedenfalls sicher, dass diese Vögel zur Verbreitung infektiöser Krank- heiten in der gefährlichsten Weise beitragen können. — Obwohl viel- leicht nur ein Jägergeschichtehen, mag doch die Angabe eines alten Ä E - 3 2 ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL, 335 Elephantenjägers nicht unerwähnt bleiben, der das Nest dieses Vogels an der Basis der mit dickem Moos bewachsenen Hörner eines alten männlichen Büffels gefunden haben will. 119. Notauges Fischeri, Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarhetft. (Taf. XX. Fig. 1.) Weibchen: Kopf, Kehle und Kropf silbergrau, der letztere dunk- ler, Zügel schwarz, Unterkörper weiss; Rücken, Flügel und Schwanz im Allgemeinen fahlbraun mit Seidenglanz, die Schwanzfedern und letzten Armschwingen oberseits stahlgrün schimmernd. Nr. 985: ?. Ebene bei Pare 5. August. Iris blassgelb, Schnabel, Füsse schwarz, Haut im Mundwinkel gelblich, Mund- und Rachen- schleimhaut gelb. Im Magen Termiten wie bei Gosmops. regius. L. 170, Fl. 100, Schw. 65, Lf. 29, Fr. 17. Diesen Staar sah ich nur einmal; ein Flug von etwa sechs Stück kam in die Nähe des Flusses und wollte an- scheinend zur Tränke ; die Thiere zeigten sich ausserordentlich scheu und konnte ich leider nur das eine ? erbeuten; andere Individuen schienen eine roth gezeichnete Unterseite zu haben. 120. Notauges superbus, (Rüpp.). Nr. 720: #. Klein- Aruscha 16. März. Iris hellgelb, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. L. 195. — Nr. 711: juv. 14. März. Iris graugelb, Schnabel, Füsse schwarz. L. 185. In Flügen bis zu 100 Stück bei Aru- scha im Grasland und auf Viehtriften. Auch bei Ngurumän beobachtet. 121. Pholidauges Verreauxi, Boc. Nr. 634: ?. Maürui 11. Jänner. Iris gelb, Schnabel braunschwaız, Füsse braun. L. 145. — Nr. 989: 2. Pangani 8. August. — Pare. 123. Lamprocolius melanogaster, (SwS.). Nr. 610: £. Pangani 1. Dezember. Iris orange ; Schnabel, Füsse schwarz. — War täglich zu 2—4 Paaren in dem Mangrovewald anzu- treffen. Dr 336 G. A. FISCHER: 123. Lamprocolius sycobius, Ptrs. Nr. 819: #. Naiwascha 23. Mai. Iris gelb; Schnabel, Füsse schwarz. — Am 26. Mai wurde mir dieser Staar mit drei Eiern gebracht; er war auf dem Neste, das sich in einem hohlen Baume befand, ergriffen | worden. Die Eier sind 30—33 lang, 20—21 ”,,, breit, von hellgrünlich- blauer Farbe mit zahlreichen äusserst feinen Pünktchen. 124. Lamprotornis purpuropterus, Rüpp. Nr. 7992: 2. Nguruman 22. April. Iris gelb; Schnabel, Füsse schwarz. 1 125. Cosmopsarus regius, Fschr. u. Rchn. Orn. Centralbl. 1879, p. 120. Nr. 977: d'. Ebene bei Pare 2. August. Iris bläulichweiss, Schna- bel, Füsse schwarz. L. 330”... Diesem prachtvollen Staar begegnete ich zweimal in lichtem Akazienhain zu 6—8 Stück. Sehr scheu und vor- sichtig. Der Magen war mit Termiten angefüllt und zwar mit den gros- sen braunen, die kräftige Zangen besitzen; eine solche hatte sich im Gaumen festgebhissen. FAM. CORVIDAE. 126. Archicorax albicollis, (Lath.). Nr. 910: $. Gross-Aruscha 10. Juli. Iris braun, Schnabel schwarz, Spitze weiss, Füsse schwarz. L. 485. Bei Pangani nicht beobachtet, aber sobald man die Mündungsebene des Pangani verlassend das Bergland von Ussambaä betritt, zeigt er sich und war bis zum Naiwascha-See ein fast täglicher Gast an unsern Lagerplätzen. Kaum war das Lager auf- geschlagen, se hörte man seine heisere Stimme und ein oder zwei Pär- chen spähten aus, ob ein Rind geschlachtet würde. Da die Massai nur von Fleisch leben, so fällt täglich viel für sie ab und so sehen wir diesen. Raben denn auch besonders zahlreich in der Nähe der Massai-Lager. Er verschmäht auch das Aas nicht und macht sich mit den Geiern an die menschlichen Leichen. In der Landschaft von Ngurumän, wo Acker- bau getrieben und kein Vieh geschlachtet wird, bemerkte ich ihn nicht. \ | | | | | ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 33 =] 197. Corvus scapulatus, Daud. Pangani. Im Innern nicht bemerkt. FAM. MELIPHAGIDAE. 125. Zosterops senegalensis, Bp. Nr. 949: 2. Gross-Aruscha 17. Juli. Iris rothbraun, Oberschnabel und Spitzenhälfte des Unterschnabels schwarz, Basis des Unterschnabels blaugrau, Füsse bleifarben. L. 105, Fl. 57, Schw. 38. 129. Zosterops eurycricotus, F'schr..u. Rehn. sp. n. J. f. On. 1884, Januarheft. Gelbgrün mit auffallend breitem, aus 3 4 Federreihen gebildetem, seidenweissem Augenkreis ; Zügelfleck schwarz, Schwingen grauschwarz mit gelbgrünen Säumen, Schwanz schwarz. Nr, 941: ?. Gross-Aruscha 17. Juli. Iris rothbraun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. L. 120, Fl. 58, Schw. 47, Lf. 18, Fr. 11 ”. 130. Nectarinia melanogastra, F'sschr. u. Rch. sp. n. J. f. Oın. 1884, Januarheft. Am nächsten verwandt mit N. pulchella Jard., aber Unterbrust, Bauch und Unterschwanzdecken mattschwarz, anstatt metallisch grün; die schmalen mittelsten Schwanzfedern nicht so lang als bei jener Art. Nr. 782: d. Nguruman 21. April. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. L. 145, Fl. 52, Schw. 47 (78), Fr. 18. — Nr. 783: d‘, juv. 21. April. Oberseite und Kopfseiten olivengrünlichgrau, Kinn und Kehle grauschwarz; ein Streif vom Unterschnabel beginnend, die schwarze Kehle begrenzend und die Unterseite hellgelb, Bauchseiten mehr graugelb. Schwingen graubraun, die Handschwingen an der Aussenfahne gelblichweiss gerandet. Armschwingen und Deckfedern mit olivengrünlichen Säumen. Schwanzledern braunschwarz, die äus- serste jederseits mit theilweise weisser Aussenfahne und Spitze. — Bei Ngurumän/nicht selten ; suchte vorzugsweise eine rothblüthige lLeonotis- Art auf, die an den Gräben, welche die Eingebornen zur Bewässerung ihrer Felder gezogen hatten, zahlreich wucherte. Das Nest ist von der Ze 338 G. A. FISCHER : bekannten Nektarinienform; die Eier sind auf zart hellgrauem Grunde um das stumpfe Ende mit violettgrauen Flecken besetzt, auf und zwi- schen denen violettschwarze S-förmige Schnörkel, Pünktehen und Linien sich befinden, gegen die Spitze hin stehen einige violettgraue Pünktchen. Länge 16—-17, Dicke 11—-12 4. 131. Drepanorhynchus Reichenowi, F'schr. sp. n. J. f. Orn, 1884, Januarheft. | (Taf. XX. Fig. 2.) | Drepanorhynchus n. g. Fschr. et Rehw. Die beiden mittelsten Schwanzfedern bei den alten dd’ stark ver- längert und schmal, der übrige Theil des Schwanzes gerade. | Schnabel länger als der Lauf und sehr stark gebogen. Typus Drepanorhynchus Reichenowi F'schr. Kopf und ganze Unterseite schwarz, Nacken und Oberrücken dunkelbraun, Unterrücken und Bürzel sowie die kleinen Flügeldecken kupferroth und grünlich glänzend. Schwingen, | grosse Deckfedern und Schwanzfedern dunkelbraun mit gelben Säumen, | welche an den Schwingen und den beiden mittelsten Schwanzfedern | breiter sind. | Nr. 861: d. Naiwascha-See 12. Juni. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz. L. 225, Fl. 80, mittelste Schwanzfedern 140, die übrigen 60, Lf. 25, Fr. 30 ®%,. — Nr. 853: d' juv. Naiwascha 11. Juni. L. 140, Fl. 74, Schw. 60, Lf. 22, Fr. 30. — Kopf, Oberseite und obere Flügeldecken braun, olivengrünlich verwaschen. Kinn, Kehle und Oberbrust rauch- schwarz, Federn der Unterseite und untere Schwanzdecken rauchbraun mit olivengrüngelblichen Spitzensäumen. Schwingen und Schwanzfedern wie bei den alten 7, nur weniger intensiv gelb gerandet. — Ich habe diese prachtvolle Art nur am Ostufer des Naiwascha-See’s angetroffen, wo sie die grüngelben Blüthen von Akazienbäumen besuchte. Die meisten der erlegten Exemplare befanden sich in der Mauser. Die Schnabelbasis ist 7 ”Y,, breit; von der Basis der First zieht sich ein keilförmiger 5 ”%, langer nackter Fleck zur Stirn hin, der bei allen erlegten Exemplaren dick mit Blumenstaub bedeckt war. 132. Cinnyris gutturalis, (L..) Nr. 915: S. Gross-Aruscha 12. Juli. — Nr. 1092: 9 juv. Zanzibar, September. | ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 339 133. Cinnyris microrhynchus, Shelley. Nr. 1003: &. Pangani 21. August. 134. Cinnyris Kirki, Shelley. Nr. 943: 9. Gross-Aruscha 16. Juli. 135. Cinnyris Fischeri, Rchn. J. f. Orn. 1880,. p. 149. Nr. 1002: f. Pangani 21. August. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz. L. 125, Fl. 58, Schw. 45, Fr. 99 4. 136. Cinnyris Fialkensteini, F'schr. et Rchw. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Sehr ähnlich der Cinnyris affinis ‚Rüpp., aber die Oberseite, namentlich auf Oberkopf, Mittelrücken und Bürzel mehr blau glänzend, bei jener mit Ausnahme der Oberschwanzdecken mehr grün glänzend. Kropf prachtvoll tief violett, bei jener mehr violettblau glänzend, Kehle sammetschwarz, bei jener nur das Kinn, Brust und Bauch orange, bei jener blassgelb, Achselbüschel mennigroth, bei jener orange. Steiss und Unterschwanzdecken blassgelb. Nr. 852: d. Naiwascha 10. Juni. Iris braun; Schnabel, Füsse schwärz. L. 100, Fl. 55, Schw. 40, Lf. 15, Fr. 18. 137. Anthothreptes orientalis, (Hartl.). Hartl. J. f. Orn. 1830, p. 213. Nr. 646: ?. Maürui 16. Jänner. Ovarium gross. L. 115. — Nr. 748: &. Litema-Gebirge bei Klein-Aruscha 28. März. L. 130. — Dem mit ? bezeichneten Exemplare fehlt der violette Fleck an Kinn und Kehle; die Unterseite ist graugelblichweiss, After schwefelgelb ; die Schwingen tragen schmale olivengrünliche Aussenränder; im Uebrigen ist die Färbung wie beim 4. 138. Anthodiaeta zambesiana, (Shelley.). Nr. 929: $. Gross-Aruscha 15. Juli. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. 340 G. A. FISCHER : FAM. PARIDAE. 139. Parus fringillinus, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. £. Orn. 1884, Januarheft. (Taf. XIX. Fig. 1.) Stirn, Kopfseiten, Nacken, Kehle und Kropf fahlrostfarben ; übrige Unterseite fahlgraubraun mit rostfarbenem Anflug; Kopfplatte graus schwarz gefleckt; Oberkörper grau in’s Bräunliche ziehend ; Schwingen und Deckfedern schwarz mit breiten weissen Säumen; Schwanzfedern schwarz mit schmalem weissem Spitzensaum, die äussersten auch mit weissem Aussensaum. : .: Nr. 916: #. Gross-Aruscha 10. Juli. Iris braun, First und Spitze des Unterschnabels hornbraun, sonst der Schnabel bleifarben, wie die Füsse. L. 130, Fl. 75, Schw. 55, Lf. 19, Fr. 11. — Ne. 913: 2. 10. Juli. Iris braun, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel bleifarben, ebenso die Füsse. L. 115, Fl. 73, Schw. 53, Fr. 11. — Das ? ist heller rostfar- ben als das , sonst gleichgefärbt. 140. Parus albiventris, Shelley. Sh. Jb. 1881, p: 116. Nr. 818: 9. Naiwascha 23. Mai. Iris gelb; Schnabel, Füsse schwarz. L. 225, Fl. 84, Schw. 65, Lf. 20, Fr. 10. 141. Parisoma Boehmi, Rchn. Reichen. J. f. Orn. 1882. p. 209. Nr. 979: &. Pare 3. August. Iris blassgelb, Oberschnabel dunkel- braun, Unterschnabel blassgelb, Füsse bleifarben. L. 135, Fl. 62, Schw. 58, Lf. 20, Fr. 10.— Nr. 982: 2. 3. August. Ebenso. -— Nr. 771: JS juv. Matiöm 13. April. Iris gelblich, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun, Unterschnabel hornfahlgelblich, Füsse hell- graublau, Rachenschleimhaut gelb. Die dunkle Querbinde auf der Brust ist nur angedeutet, die Brust mit verwaschenen grauen Querbändern, die Bauchseiten weniger intensiv isabell, sonst den alten Vögeln gleich. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 341 FAM. BRACHYPODIDAE. 142. Pyenonotus Layardi, Gurn. Wurde von Pangani bis zum Tschagaland am Kilima Ndjaro beobachtet, in welch letzterem Gebiet am 30. März ein Nest mit stark bebrüteten Eiern gefunden wurde. In der Landschaft Ngurumän wurde er ebenfalls angetroffen. -143. Andropadus flavescens, Hartl. Nr. 996: 9. Pangani 19. August. — Ferner beobachtet bei Maurui, Pare, Aruscha, Komboko. Am 27. März in Aruscha das Nest mit zwei frischen Eiern gefunden. 144. Chlorocichla flaviventris, (Smith.). Nr. 1008: ?. Pangani 23. August. Iris braunroth, Schnabel, Füsse braun. — Im Küstengebiet nicht selten ; lebt weniger am Erdboden wie die übrigen Criniger-Arten. 145. Phyllostrephus strepitans, (F'schr. u. Rchw. ) Ornith. Entribl. 1879, p. 139. Nr. 786: d. Nguruman 22. April. Iris rothbraun, Schnabel horn- braun, Ränder und Basis des Unterschnabels hornbräunlich, Beine blei- farben. L. 180, Fl. S1, Schw. 84, Lf. 22, Fr. 17. 146. Phyllostrephus parvus, F'sschr. u. Rchw. sp. n. J. f. Orn. 1884, Aprilheft. Diese Art kommt dem Phill. strepitans am nächsten, ist aber klei- ner; Oberseite und Schwanz ist dunkler braun, nicht rostbraun, Unter- rücken und Bürzel mehr gelblichbraun, Kehle weisslich; die unteren Schwanzdecken mehr grauweiss, nicht rostgelblich und die Unterseite mehr schmutzig weiss, an den Seiten graubräunlich. — Nr. 841: 4. Murentät (Naiwascha-See) 7. Juni. Iris braun, Oberschnabel braun, Unterschnabel hornfahlbräunlich, Füsse grauschwarz. L. 165, Fl. 7», Schw. 78, Lf. 27, Fr. 17. a 0: 349 G. A. FISCHER : 147. Phyllostrephus Fischeri, (Rchn.). Orn. Cntrlbl. 1879, p. 139. Nr. 669: f. Maurui 94. Jänner. Iris bräunlich gelb, Oberschnabel bräunlich, Spitze heller, Unterschnabel hornfahl, Beine weisslich, Ova- rium gross. L. 165, Fl. 78, Schw. 75, Lf. 21, Fr. 17. — Das vorliegende ? unterscheidet sich von dem typischen Fischeri (4) durch isabell- weissliche Kehle, blassrostgelblichen Zügelfleck, einen mehr bräun- lichen Ton in der Färbung der Unterseite und dunklere Unterschwanz- decken. 148. Phyllostrephus capensis, (Swns.), . Nr. 985: d. hlasinde 8. August. Iris braun, Schnabel dunkelbraun, Ränder des Oberschnahels und Basis des Unterschnabels hornfahl, Füsse blass blaugrau. L. 200, Fl. 99, Schw. 88, Lf. 23, Fr. 20. — Stimmt bis auf die etwas helleren Unterschwanzdecken und einen mehr gelb- lichen Ton an den Bauchseiten mit den Exemplaren von capensis des Berl. Mus. überein. FAM. DICRURIDAE. 149. Dicrurus divaricatus, (Licht.). Nr. 990: #. Pangani 14. August. Iris roth; Schnabel, Füsse schwarz. — Nr. 880: 4 pull. Nguruman 21. Juni. FAM. LANIIDAE. 3 150. Lanius collurio, L. Nr. 655a : Maurui 9. Jänner. 151. Lanius minor, Gm. Nr. 772: &. Kiwangaine 16. April. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. — Zu mehreren Individuen in einem kleinen Thale angetroffen, in dem nur wenige kleine Bäumchen und Sträucher aus dem Grase hervorragten. ' ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. .343 152. Lanius speculigerus. Tacz. Nr. 673: Maürui 28. Jänner. Iris braun, Oberschnabel und Spitzen- drittel des Unterschnabels hornbraun, Ränder hornweisslich, Füsse braunschwaız. L. 170, Fl. S9, Schw. 79. 153. Lanius phoenicuroides, Severz. Nr. 632: $. Maürui 10. Jänner. Iris braun, Oberschnabel, Spitze des Unterschnabels hornbräunlich, letzterer sonst hornweisslich, Füsse grünlich grau. L. 155, Fl. 88, Schw. 77. Das Exemplar hat einen mehr braunröthlichen Ton im Gefieder der Oberseite als die im Berl. M. vor- handenen Exemplare von L. phoenic. Ausserdem wurden noch zwei jüngere Lanius erbeutet (ein ? jun. von Klein-Aruscha 29. März und ein d jun. von Pangani 1. Dezem- ber), von denen es einstweilen unentschieden bleiben muss, was für einer Art sie angehören. Das 2 (Nr. 749) zeigt die Oberseite roströthlichbraun, einzelne Federn des Mantels und der Schultern zeigen eine dunklere Querbän- derung, Bürzel mehr graubraun; obere Schwanzdecken roströthlich mit dunkelbrauner Querbänderung und hellerem Spitzensaume ; Flügel- decken und Schwingen roströthlich gesäumt, Kehle weisslich, sonstige Unterseite graugelblichweiss mit dunklerer Querbänderung; After und untere Schwanzdecken weiss. Schwanzfedern braun, zum Theil rost- röthlich überlaufen, die mittleren mit schmalem weisslichen Spitzen- saume, die folgenden mit immer breiler werdenden weissen Säumen | besonders an der Aussenfahne und Spitze, vor dem weissen Saume | zieht eine dunklere Linie. Der Oberkopf und besonders die Stirn zeigt hellgraublaue Stellen, Zügel und ein Superciliarstreif isabellgelblich; | dicht vor dem Auge ein kleiner dunklerer Fleck. Ohrgegend rostroth- | braun. L. 170, Fl. 93, Schw. 77. Das noch jüngere F zeigt den ganzen Rücken mit dunkleren Querlinien, weniger deutlich auf dem Oberkopf. Stirn isabellgelblich, 3 bräunlich gefleckt. Schwingen und Deckfederu theilweise mit dunklen Linien vor den schmalen helleren Säumen; Deckfedern zum Theil vor der Spitze mit einem helleren Fleck. (Gonf. Lanius affinis Fschr. et Rehw. J. £. Orn. 1884, Aprilheft). ERDE RE 344 G. A. FISCHER : 154. Lanius humeralis, Stnl. Nr. 954: S. Gross-Aruscha 18. Juli. Iris braun, Schnabel schwarz, ebenso die Füsse. — Nr. 911: 2. Gross-Aruscha 10. Juli. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz. — Nr. 809%: ? juv. Naiwascha 3. Mai. Iris braun, Oberschnabel und Spitzendrittel des Unterschnabels braun, Ränder des Oberschnabels und Unterschnabel hornfahlbläulich. Füsse bleifarben. 155. Lanius caudatus, Cab. Nr. 968: ?. Klein-Aruscha 94. Juli. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz. — Weiter im Innern des Massailandes nicht bemerkt. Sowohl bei L. humeralis wie caudatus zeigen die ? 2 (nicht die FF!) einen braunrothen Fleck in der Schenkelgegend. 156. Urolestes melanoleucos, (Jard.). Nr. 753: d. Ebene am Nikuletua Bach 29. März. Iris graubraun, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. L. 340..— Nr. 754: d' juv. 99. März. Iris bräunlich, Schnabel, Füsse schwarz. L. 300 %,. — Nr. 962: ? juv. Gross-Aruscha 22. Juli. — Nur in einzelnen Exemplaren angetroffen, die auf der Spitze niedriger Bäume ;sitzend nach Insekten spähten. Krächzende Stimme, ähnlich der von Lanius caudatus. 157. Telephonus trivirgatus, Sm. Nr. 863: 2. Süsua (unweit des Naiwascha-See’s) 19. Juni. Iris blassgelb, Schnabel schwarz, Füsse hellblaugrau, Mund und Rachen- schleimhaut schwarz. L. 165, Fl. 74, Schw. 79. — Kehle weiss, untere Schwanzdecken blass isabell, Unterseite bräunlich grau. 158. Telephonus minutus, Hartl. Finsch u. Hartl. Ostafr. p. 340. Hartl. Naturw. Ver. Brem. B. VII. H. 2. Shelley. Proc. Z. S. 1881, p. 579. Nr. 618: 9 ad. Pangani 22. Dezember. Iris hellweinroth, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. L. 155, Fl. 69, Schw. 67. — Nr. 621: 2 ad. Pangani 25. Dezember. Iris weinröthlich, Schnabel schwarz, Füsse blei- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 345 farben. L. 155, Fl. 70, Schw. 70. — Das & ohne weissen Superciliar- streif, das alte ? besitzt einen solchen, ebenso die jungen #d. Das ? zeigt die ganze Unterseite mit Ausnahme der weissen Kehle isabell- bräunlich, während beim 4 die Bauchmitte mehr weiss ist: # und X zeigen an einzelnen Federn des Mantels eine dunkle Fleckung, während der Rücken ungefleckt und von sehr heller Färbung ist. Pangani in einem Gebiete im Norden der Stadt, wo Durrha- und Maisfelder mit Partieen dichten Buschholzes, das zum Theil durch Feuer versengt war, abwechselte, nicht selten. Hier sah man die Art einzeln träge in einem meist dürren Strauche sitzen und nach Insekten spähen. 159. Dryoscopus cubla, (Shaw.). Nr. 955: d. Gross-Aruscha 18. Juli. Iris roth, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. L. 160, Fl. 83, Schw. 69. — Nr. 953: F juv. 18. Juli (mit weissem Zügelstrich über dem schwarzen Zügelfleck). Iris dunkel- roth, Oberschnabel schwaız, Unterschnabel bleifarben, wie die Füsse. Nr. 676: &. Mauürui 30. Jänner. Iris roth, Schnabel schwarz, Füsse blei- farben, Hoden gross. — Ein häufiger Vogel auf Zanzibar, an der Öst- küste und im Innern. Die nur mit Akazien bewaldeten Gebiete meidet er wie auch. Dr. affinis. 160. Dryoscopus afinis, (Gray.). Nr. 1029: 2. Zanzibar, September (mit weissem Zügelstrich über dem schwarzen Zügelfleck). Iris dunkelroth, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Die häufigste Dryoscopus-Art auf Zanzibar. Nach sorgfältiger Vergleichung der im Berl. Mus. vorhandenen, der von mir in Ostafrika gesammelten und der von Dr. Bönn 'eingesand- ten Arten von Dryoscopus cubla, affinis, Salimae und orientalis (leucop- sis) komme ich zu dem Schlusse, dass nur zwei von diesen Arten als spezifisch verschieden haltbar sind: Dryoscopus eubla ( Shaw. ) und Dr. afınıs (Grey). Für die Entscheidung der Frage waren drei Umstände von beson- «derer Wichtigkeit: Alle Dr. cubla mit rein schwarzem Zügel, alle Dr. affınıs, alle Dr. Salimae 346 G@. A. FISCHER : haben sich als #J herausgestellt. Auch Suerıry gibt an (Proc. Z. S. London 1881, p. 580), dass unter der Kirk’schen Collection sieben Exemplare von affinis und Salimz sich befanden, die alle #4 waren. Die Verhältnisse gestalten sich nun folgendermassen : 1. Dryoscopus cubla : a) ohne weissen Zügelstrich: #4. Hierher gehört auch Dr. Salimae ( Hartl und Fnsch.) (weisser Schulterstreif und schmale weisse Säume an Deckfedern und Schwingen); b) mit weissem Zügelstrich über dem schwarzen Zügelfleck : 22 und Sa juw. 9. Dryoscopus affınıs : a) ohne weissen Zügelstrich : Fd. b) mit weissem Zügelstreif über dem schwarzen Zügelfleck : .??unddd juv. Hierher gehört Dr. orientalis (Gray) und leucopsis Cab. | Was Dr. orientalis und leucopsis betrifft, so ist zu bemerken, dass die Abbilduug in H. u.F. tab. V keinen schwarzen Zügelfleck zeigt. Alle Exemplare von leucopsis Cab. als auch von den ?? und dd’ juv. von Dr. cubla im Berl. Mus. und in meiner Sammlung besitzen einen solchen, auch zwei Nestjunge von cubla (Malindi) zeigen ihn. Auch das von der Decken’sche Exemplar im Berl. Mus. (Type von lewcopsis Cab.), worauf sich Hartl und Fnsch., p. 351 beziehen, zeigt einen solchen; der Balg ist defekt und die Federn am Zügel sind zum Theil verloren gegangen, bei genauer Betrachtung aber bemerkt man noch einige schwarze Fe- derchen. Bei einigen von Dr. Bönm aus dem Innern eingesandten Bälgen von Dr. cubla (2? 2 oder FF juv.) ist der schwarze Zügelfleck nur sehr klein, während er bei andern stark hervortritt. Was den helleren Unter- schnabel betrifft, den Dr. orientalis besitzen soll, so findet sich solcher bei jüngeren Thieren sowohl von cubla als auch von affinis (v. oben Nr. 953 und J. f. Orn. 1878, p. 258). Unter den Exemplaren, welche zur Vergleichung gedient haben, hebe ich noch besonders folgende hervor: ad ia. Ein SF von Aruscha (Nr. 955) mit eisengrauem Anfluge auf der Unterseite und dem Bürzel und sehr starker weisser Zeichnung an Deckfedern und Schwingen. Ein 4 (Nr. 676) von Maürui mit viel schmä- ler weiss gesäumten Deckfedern und Schwingen, an letzteren ist das Weiss zum Theil abgenützt; Unterseite weiss, Bürzelfedern weiss mit ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 247 eisengrauen Spitzen. Der Hoden war gross, also ein altes d' in der Fort- pflanzungszeit. Ebenso ein altes # in abgetragenem Gefieder aus Ost- afrika (v. d. Decken): Die Schwingen tragen nur noch äusserst schmale weisse Säume, stärker dagegen die Deckfedern. (Der weisse Schulter- streifist bei allen Exemplaren in derselben Weise vorhanden.) Ebenso ein d' von HiıLpegranpr aus Ukamba. Fünf FF aus Südafrika zeigen Unterseite und Bürzel mehr oder weniger eisengrau angehaucht, das Weiss an Schwingen und Deckfedern hat verschiedene Ausdehnung. ad 1b. Zwei ? ? von HıLvesranpr aus Ostafrika und 2? von Zanzibar. Es bestehen hier dieselben Verhältnisse wie bei den Fd : die weisse Zeichnung an Deckfedern und Schwingen ist verschieden stark ausgeprägt; Bürzel und Unterseite uft weiss, oft mehr oder weniger grau. Ein d' juv. von HıLDEBRANDT zeigt rostgelbe Unterseite und rost- gelben Schulterstreif, schmale weisse Säume an Deckfedern und Schwin- gen, Bürzel eisengrau. Junges d' von Aruscha (Nr. 953) hat breite weisse Säume an Schwingen und Deckfedern, Unterseite, Bürzel und Schulter- streif sind eisengrau. Ein juv. von Mombassa ebenso, aber die Säume an Schwingen und Deckfedern sind nur schmal; ein anderes von eben- dorther zeigt rostgelbliche Unterseite und rostgelblichen Schulterstreil und eben solche Säume an Flügeldecken und Schwingen. Vier junge cubla (ohne Geschlechtsangabe) aus Südafrika besitzen ınehr oder weni- ger ausgedehnte weisse Zeichnung, die Unterseite ist grauweiss oder gelblich, Bürzel dunkel zum Theil mit graugelblichem Anfluge. ad 2a. Zahlreiche FF von Zanzibar und der Ostküste. Einige zei- gen sehr schmale weisse Säume an den grossen Schwingen. Der Schulter- fittig ist reinschwarz. ad 2b. Zwei alte 2 2 von Zanzibar. Bürzel und Unterseite weiss, keine Spur von weissen Säumen an den Schwingen. Ein wahrscheinlich altes ? von Zanzibar (Type von lewcopsis Cab.): die Handschwingen zeigen einen äusserst schmalen weisslichen Saum. Ein # juv. von Zan- zibar (1. April) hat rostgelbliche Unterseite und ebensolchen Bürzel. Die grossen Schwingen sind zum Theil sehr schmal weisslich gesäumt'; auch einzelne Flügeldecken zeigen eine Spur von weisslichem Spitzensaume. Der Unterschnabel ist bleifarben. Ein anderes $ juv. von Zanzibar zeigt die Unterseite rostgelblich, ebenso den Bürzel. "Alle mit Dr. Salimae bezeichneten Vögel im Berl. Museum und alle von mir gesammelten und für Salim» gehaltenen besitzen viel mehr 348 G. A. FISCHER : Weiss besonders an den Deckfedern, als die Abbildung in Hartl. und Frsch. angibt, und können ungezwungen zu Dr. cubla FF gerechnet werden. Die weisse Zeichnung an Schwingen und Deckfedern kann bei alten SF bis auf schmale Säume verschwinden. — Nur ein von mir gesammelter Vogel (Wito 19. November, 1877) bleibt übrige, von dem schwer zu sagen ist, ob man ihn zu cubla oder affınis stellen soll. Ohne weissen Zügelstrich, also d‘, zeigt eı- weisse Unterseite und Bürzel, einen weissen Schulterstreif wie cubla, aber nicht die Spurvon weisser Zeich- nung an Schwingen und Flügeldecken; auch machen die Flügeldecken nicht den Eindruck, als ob das Weiss duıch Abreiben verloren gegangen sei. SHELGEY gibt an (Proc. Z.S. 1881, p.580) Uebergänge von Dr. affünis zu Salimae gefunden zu haben; es könnte dann das fragliche Exemplar als C zu affinis betrachtet werden. Es wird nicht angegeben, ob sich die Uebergänge auch in Bezug auf den weissen Schulterstreif vorfinden. Es liegt mir ein Exemplar von affinis vor, welches auf derrechten Seite eraugelblichweisse Aussenfahnen des Schulterfittig zeigt. 161. Dryoscopus sublacteus, Cass. Nr. 675: d. Maürui 31. Jänner. Hoden gross. — Fernere Fund- orte: Pangani, Mkaramo, Komboko, Gross-Aruscha. 162. Dryoscopus sticturus, (Hrtl. u. F'nsch.). Finsch. u. Hartl. V. Ostafr. p. 342. — tab. V. Nr. S19«: d. Murentät (unweit des Naiwascha) 24. Mai. Iris roth, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. — Nr. 847: 2? juv. Naiwascha 9. Juni. Iris braun, Schnabel schwarz. Beine hellblaugrau. L. 155, Fl. 90, Schw. 55. Oberseite und obere Flügeldecken dunkelbraun, jede Feder mit rostbräunlichgelbem Spitzensaume, die mittleren Flügeldeeken rost- gelblichweiss, ebenso theilweise einige der grossen Schwingen zweiter Ordnung; fünfte, sechste und siebente Schwinge zweiter Ordnung weni- ger breit weiss gesäumt wie beim alten Vogel; Kehle graugelblichweiss. Brust und zunı Theil die Bauchseiten mit verwaschenen dunklen Quer- bändern. Bauchniitte reiner weiss; Schenkel und untere Schwanzdecken isabellgelblich, die Flecke an der äussersten Schwanzfeder gelblichweiss. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 346 163. Dryoscopus aethiopicus, (Gml.). Nr. 951: S. Gross-Aruscha 18. Juli. Iris dunkelroth, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. L. 210, Fl. 98, Schw. 94. — Die Unterseite zeigt einen schwach rostrosafarbenen Anflug; auf der linken Seite tra- gen nur einige Schulterdecken einen kleinen weissen Fleck. Rechts sind ‚die mittleren Flügeldecken rein weiss, einige der grossen Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung theilweise weiss; links sind auch die mittleren Flügeldecken nicht alle rein weiss. 164. Rhynchastatus funebris, (Hrtl.). Nr. 695: d. Pare 9. März. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz, Hoden gross. L. 185, Fl. 57, Schw. 88. Ein anderes d von Klein-Aruscha zeigt dieselben Grössen. Ein ? vom Ronga-Flüsschen (26. März, Nr. 739) "hat eine Länge ven 187, Fl. 92, Schw. 89. — Nr. 901: # juv. Ngaruka >. Juli. L. 155, Fl. 52, Schw. 50. — In der Küstenregion selten, ist er ım Innern eine sehr häufige Erscheinung; seine Stimme gehört zu den sonderbarsten und charakteristischsten der afrikanischen Vögel und besteht aus einem Gemisch von einzelnen Flötentönen und schnurren- den R- und Schnalzlauten. Er bevorzugt dietrockenen Gebiete und liebt hier besonders die aus Akaziengebüsch und Euphorbien dichtver- wachsenen Gruppen und das längs der kleinen Regenbetten sich fin- dende dichtere Buschwerk. Im Gebiete des Naiwascha-Sce’s wurde diese Art nicht bemerkt. *r+ Einmal glaube ich bei Pangani in dichtem Buschwalde Dryoscopus thamnophilus Cab. geschen zu haben. Es ist auffallend, dass ich diesen Würger nicht erhielt, trotzdem ich den grössten Theil des Gebietes, in den v. d. Decken sammelte, persönlich kennen lernte. Auch von anderer Seite ist er nicht mehr aufgefunden worden. (Dasselbe ist mit Turdus Deckeni der Fall.) 165. Chlorophoneus sulfureipectus, (Liess.). Nr. 694: 2. Pangani 25. Dezember. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. — Man trifft den Vogel täglich an demselben Orte ebenso wie Dryoscopus sublacteus und Chloroph. quadricolor. Er lässt 3 Zeitschrift. f, Ornithologie. 350 G. A. FISCHER ! neben krächzenden Lauten zwei verschiedene Flötenstimmen hören, die aus zwei langgezogenen Tönen bestehen, aber weniger laut als die von Dryoscopus sind. — Ausser in Pangani fand ich die Art bei Mka- ramo und in Klein- und Gross-Aruscha. 166. Chlorophoneus quadricolor, (Cass.). Zwischen Maürui und Mkaramo am Pangani-Flusse hörte ich einigemale seine Stimme. Er hielt sich hier in dichtem Gestrüpp ver- borgen, welches sich gruppenweise mit Kronleuchtereuphorbien, dor- nigen kaklusähnlichen Euphorbien und dornigen Sträuchern um einzelne Akazien sammelt. \ 167. Meristes olivaceus, (Vieill.). Nr. 1019: 4. Pangani 25. Aug. Iris gelb, Schnabel braun, Füsse bleifarben. 168. EBurocephalus Rüppelli, Bp. Nr. 683: d. Mkaramo 27. Februar. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse grauschwarz, Hoden gross. L. 195. — Nr. 729: ?. Klein-Aruscha 90. März. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse dunkelhlaugrau. L. 205. Nr. 781: d juv. Nguruman 21. April. Iris braun; Spitzenhälfte des Schnabels bräunlich, Basishälfte fahlgelb, Füsse blaugrau. L. 200. — Das junge 4 zeigt Stirn und Oberkopf graubraun; Zügel um's Auge und Fleck am Unterschnabel dunkelrauchbraun. Supercilien mit einigen weissen Federn gemischt. Ohrgegend und Halsseiten und ein Band im Nacken weiss, doch kommen am eısteren schon einzelne dunkle Federn zum Vorschein; die Federn der Oberseite mit isabellbräunlichen schma- len Spitzensäumen. Schwingen und Deckfedern zum Theil fahlgelblich, zum Theil mehr rostbräunlich gesäumt; auf der graugelblichbraunen Brust undeutlich dunklere Querbänderung. Dieser Würger’ war beson- ders häufig in den Akazienwaldungen bei Mkaramo am Pangani-Flusse. Kr befand sich Ende Februar schon in der Fortpflanzungszeit, wie ein Nest mit drei Jungen bewies, welches aus Hälmchen und Spinngewebe zusanımengefügt, einem dünnen Aste aufgesetzt war, wie die Nester von Prionops. Die Vögel waren um diese Zeit sehr erregt, flogen mit krächzendem Geschrei hin und her, ınit den Flügeln schlagend, wenn sie sich für einen Augenblick auf der Spitze eines Strauches niederliessen. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 351 | 169. Prionops graculinus, Cab. Nr. 612: S. Pangani 1. Dec. Iris goldgelb; nackte Augenlidhaut und Füsse korallroth. Schnabel an der Spitze gelb, nach der Basis zu orange und korallroth. Hoden gross. Strich zu mehreren Individuen durch den Mangrove-Wald. Mageninhalt: Käfer, Orthopteren. | R 170. Prionops talacoma, Smith. Wurde bei Mkaramo erlegt, wo er in den Akazienwaldungen meist einzeln im Innern der Bäume Insecten fangend angetroffen wurde. Schnabelknacken hörbar wie bei graculinus. 171. Prionops poliolophus, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. | | ?: Am nächsten verwandt mit Pr. plumatus Shaw., aber durch bläulichegyraue Haubenfedern und Hinterkopf, scharf markirten schwar- zen Ohrfleck und Fehlen des nackten Hautlappens um das Auge unter- schieden. Bei plumatus sind die Haubenfedern rein weiss, der Hinter- kopf ist hellgrau. Nr. 804: ?. Naiwascha 11. Mai. Iris goldgelb, mit orangenem Aussenrande. Schnabel schwarz, Füsse orange. Augenlidrand schwarz, ausgezackt, aber nicht verbreitert. L. 220, Fl. 135, Schw. 110, Lf. 25, Fr. 21. Wurde auf dem Neste sitzend erlegt; dasselbe befand sich in 91/, ®/ Höhe in einem Elelescho-Baume (Vernoniea), welche Baumart ein kleines Wäldchen bildete. Das flach napflörmige Nest von 5 % in- nerem Durchmesser war einem stark daumendicken Aste, den es seitlich umfasste, aufgeklebt. Es war aus trockenen Grashalmen hergestellt, die mit Spinngewebe verfilzt waren und enthielt ein Ei, 21 ”%,, lang, 17 breit, von hellgrünlichblauer Färbung, in der Eibreite kranzartig mit zahl- reichen mattgraubraunen und intensiv rothbraunen Flecken besetzt. 172. Nilaus brubru, (Lath.). Nr. 87%: 8. Mossiro 16. Juni. Iris braun. Oberschnabel und Spitzendrittel des Unterschnabels schwarz, letzterer sonsl bleifarben wie die Füsse. L. 145, Fl. 85, Schw. 56. 23* 359 G. A. FISCHER ; 173. Nicator gularis, Hartl. u. F'nsch. Nr. 611: SF ad. Pangani 2. Dec. Iris braun; Schnabel braun, am Mundwinkel hornfahl; Füsse bleifarben. L. 235, Fl. 113, Schw. 110, Lf. 31, Fr. 24. — Nr. 1001: 2. Pangani 21. Aug. Iris braun, Oberschna- bel graubraun, Unterschnabel graublau; Augenlidrand und Haut im Mundwinkel gelblich, Füsse bleifarben. L. 205, Fl. 97, Schw. 100, Lf. 27, Fr. 20. — Einige Pärchen im Mangrove-Wald bei Pangani an- getroffen; auch bei Masinde erlegt. Laute wohlklingende Flötenstimme. FAM. MUSCICAPIDAE. 174. Chloropeta massaica, Fschr. u. Rchn. sp.n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Der Chlor. natalensis sehr ähnlich, aber von derselben durch eine dunkelbraune Kopfplatte unterschieden. Nr. 759: 2. Komboko am Kilima Ndjaro 31. März. Iris braun. Schnabel, Füsse schwarz. L. 140, Fl. 63, Schw.:60, Lf. 20, Er. 13 =. Hat einen lauten Schlag wie die Flötenwürger: die Töne erinnerten an die von Nicator gularıs. Hält sich auch wie jene an einer bestimmten Stelle auf, in dichtem Buschwerk versteckt. 175. Platystira pririt, (Vieill.). Nr. 938: d. Gross-Aruscha 16. Juli. Iris hellgelb ; Schnabel, Füsse schwarz. — Nr. 631: juv. Bondei 6. Januar. — Nr. 1014. 2. Pangani 93. Aug. 176. Platystira peltata, Sund. Nr. 641: 2. Maürui 13. Jan. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse erauschwarz; Augenlidhaut korallroth. 177. Platystira senegalensis, Jr Im December bei Pangani erlegt. 178. Bias musicus, Vieill, Nr. 633a: ?. Maürui 9. Jan. Iris intensiv gelb, Schnabel schwarz; Füsse an der Vorderseite erünlich gelb, hinten und Sohle grau. T.. 120, ap: ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 35: . Fl. 85, Schw. 48 ®,. — Nr. 636: #. Maurui 10. Jan. Hoden STOSS. L. 140, Fl. 35,°Schw. 51 ”%,. — Nr. 640: 2. Ovarium gross. L. 135 Mn Nr. 1013: &. Pangani 23. Aug. Im Uferwalde längs des Pangani-Flusses nicht selten; paarweise. Von Maurüi ab im Innern nicht mehr bemerkt. Er verlässt zuweilen auch das Dickicht, um das Sonnenlicht zu genies- sen; meist bleibt er im Innern dichtbelaubter Uferbäume, ähnlich wie Terpsiphone Insecten haschend. Den Namen musicus trägt er mit Un- recht; nur ein unbedeutendes Gezwitscher, dem von Terpsiphone ähn- lich, lässt er hören. Das Nest fand ich am 24. Januar im Uferwalde in 3 ”/ Höhe aus Wurzelfasern und feinen Reisern kunstlos zusammen- gelegt. Es enthielt drei schon stark bebrütete Eier, 19 ®/, lang, 15 breit, auf grauweissliichem Grunde mit feinen grau- und braunröthlichen Punkten bestreut, die in der Eibreite dichter stehen und zum Theile grösser sind. 179. Phrynoramphus capensis, (Sm.). Nr. 585: d'. Usaramo, Januar 1882; von meinem Jäger dort erlegt. 180. Terpsiphone F'erreti, (Gu£r.). Nr. 673: d. Maürui 28. Januar. Iris dunkelbraun ; Augenlidhaut himmelblau, ebenso Schnabel und Haut im Schnabelwinkel; Ränder und Spitze des Schnabels schwärzlich. Füsse blaugrau. Hoden sehr gross. L. 365 ”/,. Das vorliegende Exemplar trägt das braunrothe Kleid, nur die Schwingen (ausser den letzten Armschwingen) und deren Deck- federn entsprechen bereits dem weissen Kleide. Der Vogel befand sich wie die verlängerten mittleren Schwanzfedern und der Zustand der Ge- schlechtsorgane beweisen, in der Fortpflanzungszeit; es war ein für das Jahr vollständig ausgefärbter Vogel im Hochzeitskleide. Es scheint mir zweifellos, dass das weisse Kleid ein Alterskleid ist und dass mehrere Jahre darüber hingehen, ehe das weisse Kleid vollständig sich gebildet hat. Ist dieses letztere einmal erworben, so wird es nicht mehr abgelegt, doch keimen die langen mittleren Schwanzfedern nur während der Fort- pflanzungszeit. Vollkommen in der Mauser begriffene Exemplare in weis- sem Kleide zeigten keine Spur einer alten rothen Befiederung. — Neu- ruman. Gross-Aruscha. 354 ; G. A. FISCHER: 181. Trochocercus bivittatus, Fsschr. u. Rchn. Orn. Centralbl. 1879, p. 120. Nr. 1010: 2. Pangani 22. Aug. Iris braun; Firste und Spitze des Oberschnabels schwarz, sonst der Schnabel blaugrau : Füsse bleifarben. L. 145, Fl. 64, Schw. 64 %,. 182. Alseonax murina, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f.. ©. 1884, Januarheft. Oberseite graubraun, Stirnrand und Zügel rostbräunlich verwa- schen; ein kleiner schwarzer Fleck vor dem Auge; Kehle weiss, in der Mitte gelbbräunlich, an den Seiten graubräunlich verwaschen; Unter- körper fahl graubraun, längs der Mitte gelbbräunlich weiss; Schwingen und Schwanz schwarz, die lelzten Armschwingen mit braunen Aussen- säumen., Die Art schliesst sich am nächsten an A. adusta Boie an. Nr. 995: 2. Gross-Aruscha 14. Juli. Iris braun; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels braunschwarz, Basis des Unterschnabels hornfahl; Füsse schwarz. L. 110, Fl. 69, Schw. 48, Lf. 12 Rr 3a Nr. 930: ?.. 15. Juli. L. 120, PL'65, Schw. 54, 17 15, esse 183. Butalis grisola, (L..). Anfangs November zuerst bei Pangani bemerkt. 184. Bradyornis pallida, (v. Müll.). Im December und Januar bei Pangani und Maurui erlegt. Mka- ramo, Klein-Aruscha. 185. Bradyornis grisea, Rchn. Reln. J. f. ©. 1882, p. 211. Nr. 90%: 8. Döujo Ngai 4. Juli. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse dunkelbleifarben. L. 145, Fl. 84, Schw. 60, Fr. 13. — Nr. 952: d. Gross-Aruscha 18. Juli. L. 140, Fl. 86, Schw. 69, Fr. 13. — Die Federn des Oberkopfes tragen dunkle Schaftstriche; vor dem Auge ein dunkler Fleck ; ein undeutlicher isabellgelblichweisser Superciliarstreif. Nr. 892: ? juv. Ngurumän 94. Juni. Iris braun, Schnabel braunschwarz; Unter- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 355 schnabel heller; Füsse dunkelbleifarben. L. 145, Fl. 83, Schw. 66, Fr. 12. Gleicht den Jungen von Br. pallida (v. Miti.), nur dass die Grundfarbe mehr grau als braun ist. 186. Bradyornis murina, Hartl. Fnsch. u. Hrtl. V. Ostafr. p. 866. Nr. 828: ?. Naiwascha 28. Mai. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz. L. 157, Fl. 90, Schw. 67, Fr. 13. — Nr. 892: & juv. L. 160, Fl. 98, Schw. 80. Iris braun, Schnabel braun, Füsse bleifarben. Es bleibt zweifelhaft, ob dieser letztere zu murina Hartl. gehört; er passt gut zu der Abbildung in Smith Tab. 113 mariquensis juv., die Grundfarbe der Oberseite ist bedeutend dunkler als bei dem ? von murina (Nr. S2S). Nr. 830: pull. Naiwascha 19. Mai. Färbung wie bei Nr. 822. 187. Dioptrornis Fischeri, Rchn. sp. n. J. f. ©. 1884, Januarbeft. Dioptrornis n. g. Fschr. et Rehw. Diese neue Gattung schliesst sich am nächsten an Bradyornis Sund. an und stimmt wit dieser hinsichtlich der Schnabelform überein. hat aber rundere Flügel; das Auge wird von einem Ring kleiner Feder- chen umgeben und die Oberkopffedern bilden eine kurze Haube. Schnabel wie bei den echten Fliegenfängern ( Muscicapa) geformt, ander Spitze etwas seitlich zusammengedrückt, nicht so flach wie bei der Myiagrinae, Borsten mässig lang und stark, aber die Farbe des Schnabels bleigrau wie bei Terpsiphone und Verwandten. Im Flügel 4.—6. Schwinge am längsten, 2. gleich 10., 1. wesentlich länger als die Handdecken, halb so lang als die zweite. Schwanz schwach gerundet, wenig kürzer als der Flügel. Lauf länger als die Mittelzehe. Auge von einem Ring kleiner Federchen umgeben. Oberkopl- federn eine schwache Haube bildend. Typus: D. Fischert, Rechw. Grau, Kehle blasser, Unterkörper, Zügel und Augenring weiss. dd uud ? ? gleichgefärbt. Nr. 931: S. Gross-Aruscha 15. Juli. Iris braun. Schnabel an der 1 ac an - er ar nn 27 In , 79 Spitze schwarz, sonst blaugrau; Füsse schwarz. L. 16», Fl.87, Schw. 72, 356 G. A. FISCHER: L. 22, Fr. 13%. — Nr. 912: 2. Gross-Aruscha 10. Juli. Iris braun, Schnabel hellblaugrau, Spitze schwarz, Füsse grauschwarz. Länge 160, Fl. 88, Schw. 75, Lf. 22, Fr. 13 m. — Nr. 826: 2 juv. Naiwascha 27. Mai. Iris braun; Schnabel hornbläulich, nach der Spitze schwärz- lich, Füsse blauschwarz. L. 165. Fl. 88, Schw. 74. — Nr. 820: juv. Naiwascha 24. Mai. Die jungen Vögel sind auf der Oberseite mehr bräunlichgrau als blaugrau, jede Feder mit rostgelblichweissem Quer- fleck vor der dunkleren Spitze. Flügeldecken und letzte Schwingen mit gelblichweissem Spitzenfleck, ebenso die Schwanzfedern. Federn des Zügels und ums Auge fahlweiss, schwärzlich gespitzt; Brust fahlgelblich weiss, Bauchmitte und After mehr weiss, besonders auf Kehle, Brust und Bauchseiten tragen die Federn dunkelbraune Seitensäume, wo- durch eine unregelmässige spitzwinkelige Zeichnung entsteht; untere Schwanzdecken weiss. 188. Melanopepla tropicalis, Cab. Cab. J. f. Orn. 1884, p. 241. Nr. 633: #. Maürui 8. Januar. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. Hoden gross. L. 165. — Nr. 649: 9 juv. Maürui 17. Jan. Iris braun. Schnabel, Füsse schwarz. Länge 145, Fl. 38, Schw. 60. Ganze Oberseite tiefbraun, jede Feder mit rostgelbem dreieckigem Fleck, ebenso die Flügeldecken; obere Schwanzdecken mit rostgelblichen Säau- men. Schwingen 'schwarzbraun, die letzten Armschwingen mit rostgel- bem Spitzenfleck, Kehle und Brust. dunkelbraun mit grösseren rost- | gelben Querflecken; die Federn des Bauches und der unteren Schwanz- decken sind heller braun bis graubraun mit breiten graugelblichweissen Spitzensäumen, so dass die Unterseite von der Brust an braun und graugelblichweiss gebändert erscheint. Schwanzfedern braunschwarz, die äusseren mit kleinem rostgelblichem Spitzenfleck. -— Andere Fund- orte: Pare, Klein-Aruscha. FAM. CAMPEPHAGIDAE. 189. Campephaga nigra, (Vieill.). Nr. 658: d. Maürui 20. Januar. Iris braun. Schnabel, Füsse schwarz. Hoden gross. Lappenartige Haut am Mundwinkel 7 ”%, lang, 3V2 ”), breit, fettgelb. Mund und Rachenschleimhaut gelb. Im Magen nackte Raupen. L. 190, Fl. 101, Schw. 83, Fr. 13. — Nr. 638: JS juv, ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL, 357 Maürui 11. Jan. Iris braun; Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel an der Basis hornfahl. Füsse braunschwarz. Wie das ? gefärbt. 19%. Campephaga xanthornoides, Less. Nr. 957: d. Gross-Aruscha IS. Juli. Iris braun ; Schnabel, Füsse schwarz. L. 205, Fl. 100, Schw. 96, Fr. 13. Haut im Mundwinkel gelb. Nr. 849a: ?. Naiwascha 10. Juni. Iris braun. Schnabel dunkelbraun, Füsse schwarz, Rachenschleimhaut gelb. L. 205, Fl. 100, Schw. 100. FAM. HIRUNDINIDAE. 192 Eirunde-rustiea, Tı Umflog im Januar und Februar die Hütten der Eingebornen bei Maürui. Anfangs März sah ich diese Schwalbe in grosser Anzahl (zu mehreren Hundert) in den Akazienheinen am Pangani-Flusse sich sam- meln, wo sie zuweilen auf dürren Bäumen dicht gedrängt sass. Ein erlegtes Exemplar trug einen grossen braunschwarzen Fleck auf den beiden längsten unteren Schwanzdecken. 192. Hirundo &thiopica, Blanf. Nr. 750: $. Steppe zwischen Kilima-Ndjaro und Maeru-Berg. 99. März. Iris braun ; Schnabel, Füsse schwarz. — Die einzige Schwalbe, welche von der Küste bis zum Naiwascha-See überall sich zeigte, wenn auch nur in einzelnen Exemplaren. Sie war anfangs Februar in Maurui mit Nestbau beschäftigt; ein Pärchen baute in der Höhlung eines aus dem Wasser hervorragenden Baumstammes. 193. Hirundo puella, Temm. Nr. 613: J. Pangani 1. December. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. Hoden gross. Baute ihre Nester in den offenen Hallen der arabischen Steinhäuser. — Nr. 798: 4. juv. Nguruman 24. April. Hier traf ich eine Kolonie von circa 30 Paaren an einer steilen Felswand, an deren Fuss ein Bach floss. Die Nester waren napfförmig aus Lehm gebildet. Es befanden sich theilweise Junge, theilweise frische Eier in den Nestern. Bei Maurui sah ich diese Schwalbe im Januar Lehmklümp- chen von den Flussufern holen. Die Eier sind reinweiss, 21 ”, lang, 14 breit. ne ne BE Te 358 G. A. FISCHER : 194. Hirundo Monteiri, Hartl. Nr. 761: #. Komboko am Kilima-Ndjaro. 1. April. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. Mund und Rachenschleimhaut blassgelb. — Ich beobachtete diese Schwalbe ferner in einigen wenigen Exemplaren im December bei Pangani und im März bei Klein-Aruscha. Sie hat be- stimmte Bäume, auf denen sie ausruht. 195. Atticora holomelzna, (Sund.). Layard, B. S. Afr. p. 356. Nr. 644: d. Matrui 14. Jan. Iris dunkelbraun ; Schnabel schwarz; Füsse grauschwarz. Hoden gross. L. 155, Fl. 109, Schw. 91 ”%,. — Flog einzeln oder zu mehreren um die Hütten der Eingeborenen und über dem Wasser des Flusses. 196. Cotyle rufisula, Eschr. u. Rehn eprse J. f. ©. 1884. Januarheft. Schwarzbraun, Kehle blass rostfarben, Schwanzfedern, mit Aus- nahme der mittelsten und äussersten, wit runcem weissem Fleck auf def Mitte der Innenfahne. Von ©. fuligula Licht. unterscheidet sich diese Art durch geringere Grösse und schwarzbraunen Unterkörper ; nur die Kehle ist rostfarben. Nr. 860: 4. Naiwascha-See 12. Juni. Iris braun; Schnabel schwarz, Beine röthlichgrau. L. 110, Fl. 113, Schw. 50, Lf. 10, Fr. 8. — In einer Felsschlucht am südöstlichen Ufer des Naiwascha-Sees ange- troffen, wo sie in nicht grosser Anzahl bald über dem Erdboden hinflog, bald an den steilen Felsen sich emporschwang, wo auch ihre Nester sich befanden. 197. Cypselus parvus, Licht. Wurde bei Pangani, wo sie in den Kokosnussbäumen nistet und bei Matrui beobachtet. 198. Cypselus affinis, Gray. Heugl. ©. N. O. Afr. p. 146. Nr. S68: d. Süsua 13. Juni. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse hellröthlichbraun. — Nr. 775: 2. Kiwangaine 17. April, Iris braun; ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 359 er Schnabel, Füsse schwarz. Beidemale in felsigem Terrain angetroffen ; am 17. April traf ich eine kleine Brutkolenie von circa 20 Paaren in vu einer kleinen engen Felsschlucht; die an der Felswand angehefteten Nester enthielten Junge. Die Nester waren unter etwas vorspringenden Felsstücken angebracht, ans Federn und einigen Grasblütenstengeln zusammengekleistert (mit Speichel), hatten seitliche Oeffnung und wa- rend zu mehreren dicht bei einander angebracht. Gegen Abend sam- melten sich die Schwalben in der Schlucht, die sie schreiend nach Art “ unserer Oyps. apus L. durchflogen. FAM. CAPRIMULGIDAE. 199. Caprimulgus Fossei, J. Verr. Ist die gemeinste Nachtschwalbe unseres Gebietes: Pangani, Aruscha, Ngurumaän. 200. Cosmetornis vexillarius (Gould.). Wurde am 19. Juni in einem lichten Akazienhaine unweit Nguru- man erlegt, aber wegen zu starker Schussverletzung nicht aufbewahrt. Die achte Schwungfeder war verlängert. FAM. CORACIADAE. 201. Coracias caudata, L. Nr. 1023: S. Zanzibar, September. Iris braun, Schnabel schwarz ; Füsse grünlichbraun. — Maurui. 2302. EBurystomus afer, (Lath.). Nr. 1024: &. Zanzibar, September. Iris braun; Schnabel dunkel- gelb. Füsse grünlichbraun. — Pangani. FAM. UPUPIDAE. | 203. Upupa decorata, Hartl. | V. Ostafr. p. 201. Anmerk. Nr. 754: 2 ? Klein-Aruscha 20. März. Iris braun, Schnabel dunkel- brauu.— Auch bei Maurui im Januar und bei Nguruman im Juni erlegt. 360 G. A. FISCHER : 204. Irrisor cyanomelas, (Vieill.). Nr. 1015: 4. Pangani 24. Aug. Iris braun, Schnabel, Füsse chwarz. Im Magen Gentipeden. — Ein bei Maürui aın 21. Jan. erlegtes. Exemplar zeigte auf den beiden äussersten Schwanzfedern einen weissen Fleck ; die +—10. Handschwinge besass auch auf der Aussenfahne einen. weissen Fleck, drei Deckfedern jederseits waren weiss. Gross-Aruscha.. 205. Irrisor erythrorhynchus, (Lath.). Ein Exemplar bei Pangani erlegt im August. Wurde seltener be-- merkt wie Uyanomelas. | 906. Irrisor Cabanisi, de Fil. Nesarale 2. Mossiro 15. Juni. Iris braun; Schnabel an der Basis. gelb, nach der Spitze ins Gelbbraune übergehend. Füsse schwarz. — Selten und immer nur ein Exeniplar bemerkt. FAM. MEROPIDAE. 907. Merops superciliosus, L. Nr. 1026: ?. Zanzibar, September. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. Hatte ein reifes weisses Ei in der Legeröhre. — Superciliar- und Stirnstreif gelblichweiss, mit gelben und grünen Federn gemischt. Oberkopf braun. | 208. Merops albicollis, Vieill. Bei Pangani und Gross-Aruscha erlegt. 209. Melittophagus cyanostictus, Cab. Pangani, Sigirarı, Nguruman. 910. Melittophagus albifrons, (Cab.). Nr. 867: 2. Süsua 13. Juni. Iris dunkel karminroth, Schnabel schwarz, Füsse grauschwarz; einzeln oder paarweise auf niedrigen Sträuchern. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 361 FAM. ALCEDINIDAE. 211. Ispidina picta, (Bodd.). Nr. 795: 2. Nguruman 23. April. Iris braun; Schnabel, Füsse ko- rallroth. 919. Corythornis cristata, (L.). Nr. 1006: ? juv. (eyanostigma Füpp.) Iris braun, Schnabel, Füsse korallroth. 213. Halcyon semiczrulea, (Forsk.). Nr. 650: JS. Maurui 17. Jan. Iris braun; Schnabel, Füsse korall- roth. — Gross-Aruscha, Nguruman. 914. Halcyon chelicutensis, (Stnl.). Nr. 1031: 2. Zanzibar, September. Pangani, Aruscha, Naiwascha. 915. Halcyon irrorata, Rchb. Klein-Aruscha, Panganıi. 916. Haleyon orientalis, Ptrs. Pangani: Mangrove-Wald. 917. Ceryle rudis, (Linn.). Maurui: Pangani-Fluss. Nicht häufig im Gebiet des Flusses, da das Wasser zu starke Strömung hat. FAM. BUCEROTIDAE. 218. Tmetoceros abyssinicus, (Gml.). In dem Berglande von Ussambaä nicht selten. Wurde auf den Acker- feldern bei Maurui paarweise angetroffen. 319. Buceros cristatus, Rüpp. Nr. 961a: Schädel. Gross-Aruscha 19. Juli. — Mkaramo, Masinde. 362 @. A. FISCHER : 220. Rhynchaceros erythrorhynchus. Nr. 797: #. Ngurumäan 23. April. Iris braun ; Oberschnabel und Rand an dem Spitzendrittel des Unterschnabels ziegelroth ; First des Oberschnabels wie der Unterschnabel schwarz. Basis des Schnabels horngelblich; nackte Haut unterhalb der Basis des Unterschnabels fleischfarben. Hoden gross. — Das Nest fand ich am 28. April in der Höhlung einer alten Akazie ; der spaltartige Eingang war mit Lehm fest, verstopft, nur eine kleine rundliche Oeffnung, so gross, dass grössere Heuschrecken durchgebracht werden konnten, war vorhanden. Nach Abschlagen des Lehms fand ich das.sehr abgemagerte Weibchen aut drei Jungen sitzen, von denen das eine schon stark befiedert war. Die Schnäbel derselben waren bräunlichgelb, die Befiederung wie die der alten Vögel, nur auf der Schulter hatten die Federn bräunlichgelbe Spitzen. Auf dem Boden des Nestes lagen einige Bastfasern und Schwungfedern. 221. Rhynchaceros Deckeni, Cab. Nr. 787: &. Nguruman 22. April. Iris braun. Schnabel lackroth, Spitzendrittel weisslich ; die Firste an der Spitze des Oberschnabels und die Leisten des Unterschnabels bis zur Spitze ebenfalls lackroth. Schnei- denränder schwarz. Basis des Oberschnabels vor dem Auge weisslich, nackte Haut an der Basis des Unterschnabels bläulichweiss, die Haut darunter fleischfarben. Füsse schwarz. Bei Mkaramo am Pangani-Flusse in den mit freien Rasenplätzen versehenen Akazienhainen sehr häufig. FAM. COLIIDAE. 922. Colius leucocephalus, F'schr. u. Rchw. Orn. Cntelbl. 1879, p. 114. Nr. 730: d'. Akazienhain am Rongaflüsschen 25. März. Iris braun, Schnabel hellhornbläulich, Spitze des Oberschnabels braunschwaız; Füsse hellrosenroth. Nackte Haut ums Auge schwarz. Hoden gross. — L. 335, Fl. 91, Schw. 297 ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 363 223. Colius senegalensis, Gm. Nr. 972: 2. Pangani-Fluss bei Pare 30. Juli. Iris braun ; Spitzen- drittel des Oberschnabels und der Unterschnabel dunkelbraunschwarz, sonst der Oberschnabel lackroth. Basis des Unterschnabels, sowie nackte Haut ums Auge und die Füsse weinroth. — In Flügen von 6—20 Stück. 224. Colius leucotis, Rüpp. Bei Pangani, Aruscha und Ngurumän angetroffen. Nest und Bier fand ich am 6. März bei Pare. FAM. MUSOPHAGIDAE. 2935. Gallirex chlorochlamys, Schelley. Shelley Proc. Z. S. 1881. May 3. p. 590. Nr. 639: ?. Maürui 13. Jan. Iris braun; Augenlidhaut korallroth ; Schnabel schwarz. Füsse braunschwarz, Ovarium gross. L. 355, Fl. 176, Schw. 190, Lf. 40, Fr. 26 ”%,. Nicht selten, zu +—10 Stück in den Ufer- waldungen des Pangani. 996. Corythaix Fischeri, Rchw. Orn. Centrlbl. 1. Juni 78, p. 88. Nr. 628: 2. Bondei 3. Jan. Iris braun; Schnabel bräunlichroth, nackte Haut ums Auge korallroth; Füsse braunschwarz. Nr. 1011: g. Pangani 23. August. — Komboko, Matiöm, Gross-Aruscha. — Die gemeinste Corythaix-Art in Ostafrika. 937. Corythaix Hartlaubi, Fschr. u. Rchw. sp. n. J. f. ©. 1884, Januarheft. Haube und ein Fleck unter dem Auge, welcher sich nach hinten in eine schmale Linie fortsetzt, glänzend dunkelblau; grosser Zügelfleck und ein Streif längs der Kopfseite, von der Mitte derselben unterhalb des Auges an längs des oberen Randes der Ohröffnung bis zum Hinter- kopf seidenweiss; Kehle, Hals, Oberrücken, Brust und kleine Flügel- decken grün; Unterrücken, Bürzel, Schwanz, grosse und mittlere Flü- 364 G. A. FISCHER : geldecken, sowie die letzten Armschwingen glänzend dunkelblau mit " violettem Schimmer; die übrigen Schwingen purpurroth mit schwarz- braunem Aussen- und Spitzensaum, die hinteren Armschwingen mit blauer Basis. Bauch und Steiss schwarzgrün, die Unter-Schwanzdecken mit dunkelblauen Spitzen. — Diese Art schliesst sich hinsichtlich der Farbenvertheilung am nächsten an Gallirex porphyreolophus Vig. an. Nr. 939: #. Gross-Aruscha 15. Juli. Iris braun; warziger Augen- lidrand und nackte warzige Haut oberhalb und hinter dem Auge korall- roth, Schnabel rothbraun, Füsse braunschwarz. L. 350, Fl. 160, Schw. 190, LE. 36, Pr. aa NE ser ea L. 380, Fl. 170, Schw. 200,-Lf. 37, Fr. 22 =,.—— Nr. 35972. 18. Juli- Haiteemengeh nicht beschaltes Ei im Eileiter. L. 360, Fl. 152, Schw. 200, Lf. 37, Fr. 22 ®,. — Im Kropfe eichelgrosse, harte, aromatisch riechende Früchte. 228. Schizorhis leucogaster, Rüpp. Nr. 685: ?. Mkaramo 25. Febr. Iris braun, Schnabel lauchgrün, Füsse grauschwarz. — Paarweise in Hochbäumen ; scheuer, unruhiger Vogel; seine Stimme erinnert bald an das Blöcken der Schafe, bald an das Gequak der Frösche, seltener an das Bellen eines jungen Hundes. Die Schizorhis-Arten lieben eine durchaus andere Terrainbeschaffenheit wie Gallirex und Corythaix ; erstere finden sich nur in den trockenen, lichten Akazienhainen, niemals traf ich sie in zusammenhängendem Walde; Gallirex sah ich immer nur im Uferwalde, während Corythaıx Fischeri auch abseits von den Flüssen in kleineren Hochwaldpartien sich findet. | FAM. INDICATORIDAE. 999. Jynx pectoralis, Vig. Nr. 825: Geschlecht nicht mehr erkennbar. Naiwascha 28. Maı. Iris röthlichbraun ; Schnabel graubraun, nach der Spitze hin schwärzlich ; Füsse graubraun. L. 180, Fl. 92, Schw. 77, Lf. 19, Fr. 15 ®4,. — Stimm mit dem südafrikanischen pectoralis im Berl. Mus. überein, nur dass die unteren Schwanzdecken dunkler sind. = " u ‘ ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND EROBACHTETEN VÖGEL. 365 230. Indicator maior, Steph. Nr. 747: 2. Litema 28. März. Iris graubraun, Schnabel braun- schwarz; Füsse bleifarben; nackte Haut um’s Auge dunkelgraubraun. L. 170, Fl. 103, Schw. 62, Fr. 13 . 231. Indicator Sparmanni, Steph. Nr. 666: ?. Maürui 23. Jänner. — Nr. 833: 2. Naiwascha-See 9. Juni. Dieser Honigangeber war die häufigste Art vom Küstengebiete bis zum Naiwascha-See. Das schnarrende, rasch hintereinander ausgestos- sene tetete u. s. w. hörrten wir sehr häufig auf unserem Marsche durch die Akazienwaldungen. In Aruscha folgte ich eme Viertelstunde lang dem Rufe des Vogels, der zu einem Baume hinführte, den die Bienen verlassen hatten, aus dem aber etwas Honig ausgeflossen war. In der Umgebung von Aruscha waren sehr zahlreiche Bienenrohre in den Bäu- men angebracht, doch habe ich niemals erfahren, dass er zu diesen hin- geleitethabe. Melırmalstrafich ihnan umgestürzten und geborstenen Bäu- men, in denen sich Bienennester befanden ;er sass hier mitten unter den schwärmenden Bienen. Mohamedaner wie Eingeborene versichern auf das Bestimmteste, dass die Honigangeber nicht selten zu grösseren Thieren, Löwen, Leoparden und auch zu Schlanzen hinführten, und die Ndorobo, die Elephantenjäger im Massai-Gebiete gaben an, dass sie dem Rufe des Vogels aus dem Grunde folgten, weil sie häufig zu Ele- fanten hingeleitet wurden. Er soll sich sogar auf dem Rücken der Thiere, unaufhörlich schreiend, niederlassen. Darauf ist wohl auch die Angabe zu beziehen, dass der Vogel zuweilen zu Kadavern hinführe ; wahrscheinlich war ein Raubthier, das an jenem beschäftigt gewesen, die Veranlassung für das Benehmen des Vogels. Kadaver voller Insekten- larven habe ich in Afrika niemals bemerkt; am Tage bleibt ein gefal- lenes Thier den scharfen Augen der Geier nicht verborgen und was diese übrig lassen, wird Nachts von den Hyänen fortgeschleppt. FAM. CUCULIDAE. 932. Cuculus canorus, L. Nr. 751: &. Klein-Aruscha 29. März. Iris dunkelgelb, wie die Haut im Mundwinkel, Augenlidrand hellgelb. Oberschnabel und Spitze des I Zeitschrift f. Ornithologie. 24 366 G. A. FISCHER: Unterschnabels dunkelbraun: Unterschnabel sonst grünlichgelb. Füsse strohgelb. Mund- und Rachenschleimhaut orange. Hoden gross. — Nr. 752: 7. 29 März. — J und ? wurden zusammen angetroffen. Den Ruf unseres Kukuks habe ich nie in Afrika gehört. 933. Cuculus Heuglini, Cab. (ab. Mus. Hein. IV. p. 42. Nr. 654: d. Maürui 18. Jänner. — Nr. 874: 4. Utimi 18. Juni. — Nr. 695: d. Maurui 20. Jänner. — Iris braun; Augenlidrand gelb. Ober- schnabel und Spitze des Unterschnabels dunkelbraun, letzterer sonst grünlichgelb. Haut im Mundwinkel orange. Beine strohgelb. Hoden gross. L. 270—290, Fl. 172—180, Schw. 140—153, Fr. 21 23 =. — Nr. 706: 2 juv. Pare 5. März. — Nr. 896: d' juv. Ngurumän 97. Juni. — Nr. 966: $ juv. Ronga-Flüsschen 23. Juli. Die Jungen sehen denen un- seres Kukuks sehr ähnlich, sind aber oberseits dunkler, die unteren Flü- geldecken sind isabell und wenig oder gar nicht gebändert. Kehle und Brust sind dunkler und die weissen Binden weniger hervortretend. — Es ist bemerkenswerth, dass auch die afrikanischen Kukuke, welche nicht selbst brüten, sich von behaarten Raupen ernähren, wie der Magen- inhalt aller der erlegten Thiere erwies. — Cuculus Heuglini ist einer der unruhigsten und lebhaftesten Vögel, die ich kennen gelernt habe, wenigstens während der Fortpflanzungszeit, die für unser Gebiet im Januar zu beginnen und sich bis in den Juni zu erstrecken scheint. Meist von der Spitze eines höheren Baumes aus lässt er sein lautes Flöten ver- nehmen, das aus drei Tönen besteht. Der erste wird am stärksten be- tont und ist der höchste; übrigens sind sie kurz und. werden rasch hintereinander ausgestossen. Auch Nachts habe ich seine Stimme zu- weilen gehört. In der Umgebung von Maürui und in dem Berglande von Usambä war erhäufig, die trockenen Akazienwaldungen meidet er jedoch, doch trafich ihn im ganzen Gebiete an allen Stellen, wo das Wasser kleiner Bäche einen manniegfaltigeren Baumwuchs ermöglichte, bei Pare, in Klein- und Gross-Aruscha, Nguruman, Matiöm, Mossiro und am Nai- wascha-See. Das Ei dieses Kukuks fand ich am 28. April an dem Flüss- chen «wasso njiro» (Distriet Mossiro) in einem Neste von Erythropygra leucoptera (Rüpp.) (v. Nr. 29). Dasselbe ist 22 ”,, lang, 16Y/a ”%, dick, von blass-grünlicher Färbung und mit äusserst feinen, wenig hervortre- ; ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 367 tenden grau-violetten Pünktchen bestreut, die um das stumpfe Ende dichter stehen. 234. Cuculus nigricans, Sws. Heugl. Orn. N. ©. Afr. I. p. 785. Nr. 652: 9. Maürui 18. Jänner. Iris braun, Schnabel schwarz; Füsse hellbraun. Hoden gross. Im Magen behaarte Raupen. L. 280, Fl. 179, Schw. 147, Fr. 19 ®4,. — Nr. 762: ? Komboko 1. April. Iris grau-braun, Schnabel schwarz, Füsse hellgrau. Ovarium gross. L. 290, Fl. 179, Schw. 153, Fr. 20 ®4,. — Das ?. hat die Unterkehle und Ober- brust schwarz und iniensiv rostrothbraun gebändert. Auf der übrigen Unterseite sind die helleren Binden von heller, rostrothbräunlicher bis isabell-weisslicher Farbe, besonders hell auf den unteren Schwanz- decken. Die weissen Flecke auf den Sehwanzfedern sind stärker hervor- tretend. Nächst (uculus Heuglinı der häufigste Kukuk des bereisten ‚Gebietes, der von Maurui bis zum Naiwascha-See beobachtet wurde. Minder lebhaft wie jener ist auch seine Stimme weniger laut und auf- fallend; sie besteht aus zwei pfeifenden Tönen, die den Rythmus u = haben und ziemlich melancholisch lauten. 235. Coccystes glandarius, (L..). Nr. S10: #. Murentät (nördlich vom Naiwascha) 20. Mai. Iris braun ; Schnabel, Füsse schwarz. Haut im Mundwinkel und ums Auge graubräunlich. Im Magen behaarte Raupen. 236. Coccystes pica, (Ehrb.). Nr. 657: 2. Maürui 20. Jänner. Iris braun ; Schnabel braunschwarz, Unterschnabel an der Basis hornfahl; Füsse bleifarben. — Ferner ge- funden bei Pare und Komboko. 337. Chrysococcyx cupreus, (Bodd.). Nr. 651 «a: Maurui IS. Jänner. — Pare, Aruscha, Matiöm, Nai- wascha. 238. Chrysococcyx Claasi, (Steph.). Erlegt bei Matirui, Aruscha und Naiwascha, 368 G. A. FISCHER : 239. Zanclostomus australis, (Sharpe). Proc. Z. S. 1873, p. 609. Nr. 987: d. Masinde 8. August. Iris karminroth; Schnabel gelb, First an der Basis schwarz, Füsse schwarz. — Nr. 1030: &. Zanzibar, September. Iris bräunlichroth, Schnabel gelb, Firste braun; Füsse braun- schwarz. L. 230, Fl. 39, Schw. 198 ®/,. — Gross-Aruscha. 240. Centropus superciliosus, Hmpr. u. Eihrb. Zanzibar, Maürui, Pangani, Pare, Klein- und Gross-Aruscha, Matiöm, Ngurumän, Naiwascha. Er ist überall, auch im Innern da anzu- treffen, wo üppigere Vegetation herrscht, als die trockenen, oft nur mit. wenig Gras und verkrüppelten Akazien bewachsenen. Strecken bieten, die sich abseits vom Pangani-Flusse und zwischen den isolirt auftau- chenden Bergen im Innern hinziehen. Die kräftige, wohlklingende Stimme dieses Kukuks wird ausser Morgens und Abends auch regelmässig des Nachts zwischen 12 und 1 Uhr vernommen ; sobald einer mit dem Rufe begonnen, antwortet ein anderer, dann die nächstbenachbarten u. s. w., so dass man bei der Stille der Nacht bis in weite Ferne die antwor- tenden Stimmen der Vögel vernimmt. Das Nest und die bekannten Eier fand ich am 14. März in Klein-Aruscha. FAM. TROGONIDAE. 241. Hapaloderma narina, (Vieill.) Nr. 1016: ?. Pangani 23. August. Iris röthlichbraun; Spitzenhälfte des Schnabels blassgrünlichblau. Basishälfte grünlichgelb. Nackte Haut ums Auge blaugrünlich. Füsse graubraun. FAM. PICIDAE. 943. Picus (Mesopicus) namaquus, Licht. Fnsch. et Hrtl. Vög. Ostafr. p. 507. Fisch. et Rehn. J. f. Orn. 1879, p. 373: Picus schoensis. Nr. 717: &. Klein-Aruscha 16. März. Iris karminroth, Schnabel rauchschwarz, Füsse schmutzig grünlichgrau. — Das vorliegende Exem- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 369 plar, wie auch zwei andere früher gesammelte aus Usegta (unweit Pan- ganı) und zwei von Muniuni stimmen mit namaquus im Berliner Museum und mit der Beschreibung in Fnsch. und Hrtl. überein ; sie besitzen nicht die rauchschwarze Färbung der Brust mit den weisslichen Flecken an den Federspitzen, wie sie schoensis ‘'Rüpp. zeigt. Was den schwarzen Längsstrich auf der Ohrgegend anbetrifft, dessen grössere oder geringere Ausdehnung nach Rüppel das Hauptunterscheidungs-Merkmal zwischen schoensis undnamaquus bilden soll, so zeigen die vorliegenden Stücke, dass derselbe (wie auch Fnsch. und Hrtl. angeben) in seiner Ausdehnung sehr variabel ist. Der von Hildebrandt in Kitui gesammelte Specht, den Ca- banis (). f. O. 1878, p. 239) als schoensis Rüpp. aufgeführt hat, ist eben- falls namaquus. Wenn Sharpe (Linn. Soc. Journ. 1884, p. 430), indem er eine neue ostafrikanische Art (decipiens) aufstellt, dafür ein Exemplar von Zanzi- bar (Insel Zanzibar oder Zanzibar-Gehiet?) anführt, bei welchem der Ohrstrich mit dem Backenstreif sich vereinigt, so zeigt diese Angabe eben, wie sehr dieses Zeichen variabel ist. Zwei Exemplare von Usegua und Tabora (FF) besitzen nur einen sehr kurzen schwarzen OÖhrstrich, andere aus demselben Gebiete einen längeren, während bei einem ? von Muniuni der Ohrstrich sich mit dem Backenstreif vereinigt. 943. Picus (Mesopicus) rhodeogaster, F'schr. u. Rchn. sp.n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Mit P. spodiocephalus Bp. im Allgemeinen übereinstimmend, aber bei beiden Geschlechtern zieht sich ein mit der Färbung des Oberkopfes übereinstimmendes rothes Band längs der Mitte von Brust und Bauch hin, während jene Art nur auf der Bauchmitte ein auch helleres rothes Band hat; Rücken intensiver goldgelb, theilweise mit Roth ge- mischt; das Grau des Kopfes und Unterkörpers ist etwas dunkler; Bauchseiten und Unterschwanzdecken sind nicht dunkel gebändert. Nr. 835: d. Naiwascha 4. Juni. Iris röthlichbraun; Schnabel schwärzlich, Basis des Unterschnabels graublau ; Füsse graugrünlich. — Nr. 928: d. Gross-Aruscha 15. Juli. Füsse bleifarben. L. 180, Fl. 105, Schw. 67, F'r. 24 w/,. — Nr. 715: ?. Klein-Aruscha 15. März. 44, Picus (Campothera) Abingoni, Sm. Nr. 961. $ Gross-Aruscha 19. Juli. Iris roth; Schnabel braun; Basis des Unterschnabels an der Unterseite grau; Füsse graugrün. 370 G. A. FISCHER: 245. Picus (Dendropicus) Hemprichi, Ehrb. Nr. 890: ?. Nguruman 26. Juni. Iris karminroth; Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels grauschwarz ; Unterschnabel blassgrau- blau. Füsse grünlichgrau. FAM. CAPITONIDAE. 246. Pogonorhynchus irroratus, Cab. Cab. J. f. Orn. 1878, p. 239. Nr. 609a: Pangani, September. Iris röthlichbraun, Schnabel, Füsse schwarz. 2 947. Pogonorhynchus melanopterus, (Ptrs.). Nr. 615: d. Pangani 8. December. — Nr. 933: #. Gross-Aruscha 15. Juli. Iris braun. Schnabel blasshornblaugrau ; Füsse dunkelblei- farben. 948. Pogonorhynchus albicauda, Shelley. Sh. Jb. 1881, p. 117. Cab. J. f. ©. 1878. p. 239. Pogonorhynchus leucocephalus (de Fil.) Ich schoss am 29. März ein Exemplar mit weissem Schwanz, das sonst P. leucocephalus glich, aus einer Sycomore am Kikuletua-Bache, unweit des Kilima-Njaro. Wegen zu starker Schussverletzungkonnte der Balg nicht gebraucht werden. 949. Pogonorhynchus frontatus, Cab. Cab. J. f. ©. 1880. p. 351. Nr. 769: . Matiöm, 14, April. — Nr. 824: d. Naiwascha 297. Mai. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. Hoden gross. L. 145, Fl. 82, Schw. 45 ”%,. — Die Art wurde auch bei Nguruman erlegt. Un- terseite fahlgelblich. Bauch und untere Schwanzdecken mit zahlreichen schwarzen Tropfenflecken. 2350. Tricholema lacrymosa, Cab. Cab. J. £. ©. 1878, p. 240. Nr. 1018: 2. Pangani 25. August. Iris braun; Schnabel und Füsse schwarz. L. 140, Fl. 71, Schw. 39. 1 = —] UBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 251. Tricholema stigmatothorax, Cab. Cab. If. ©. 1878, m. 240. Nr. 694: 2. Pangani 2. März. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse bleifarben. L. 195, Fl. 67, Schw. 37, Fr. 17 ®/,.— Nr. 735a: 2. Ronga- Flüsschen 26. März. L. 130, Fl. 67, Schw. 39 ®%,.— Nr. 736: '. 26. März. L. 120, Fl. 67, Schw. 35, Fr. 17%. — Die gemeinste Art von Pangani bis Nguruman und Mossiro ; in Akazienwaldungen. Die Bartvögel zimmern kreisrunde Löcher in hohle morsche Baum- stämme oder Aeste, in deren Innerem sie ihre Nester anlegen, die mit Federn ausgepolstert werden. 252. Megalaema leucotis, Sund. Nr. 986: . Masinde 6. August. — Nr. 758: ?.Komboko 31. März- Iris braun ; Schnabel, Füsse schwarz. 953. Barbatula affinis, Fschr. et Rchn. Orn. Cntrlbl. 1879, p. 114. Nr. 944: 2 Gross-Aruscha 16. Juli. Iris braun; Schnabel, Füsse schwarz. L. 95, Fl. 55, Schw. 28 4. 954. Barbatula simplex, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Oberseits olivengrün; Bürzel eitronengelb; Unterseite grünlich- grau ; Schwingen und Schwanzfedern schwarz mit grüngelben Aussensäu- men, erstere mitfahlweissem Innensaume ; Unterflügeldecken weiss. Nr. 1009: 4. Pangani 28. August. Iris braun; Schnabel braun- schwarz, an der Basis hornfahl. Füsse schwarz. L. 105, Fl. 52, Schw. 30, ur. 10:9: 955. Trachyphonus Beehmi, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Sehr ähnlich dem Tr. squamiceps Heugl., aber die ganze Kopf- platte einfarbig glänzend schwarz, während bei jenem nur ein Fleck in der Mitte des Scheitels rein schwarz ist, die übrigen Federn des Oberkopfes aber orangegelb gefärbt sind mit schwarzer Spitze. va 379 . & A. FISCHER : Nr. 599: JS. Pare 3. März. — Nr. 981: d. Pare 3. August. — Nr. 740: 9 Aruscha 26. März. Iris braun; Schnabel hornfahl; Füsse bleifarben. L. 170—175, Fl. 75—78, Schw. 77—82 ”,. Sowohl diese Vögel, wie auch ein solcher von Barawa (Somaliland) und Exemplare aus Uniamwesi von Dr. Boehm zeigen alle die Kopfplatte einfarbig glänzend schwarz. Gemein von Mkaramo bis Mossiro in Akazienhainen ; paarweise; das S hat eigenthümliche gluckende Stimmlaute. 956. Trachyphonus cafer, (Vieill.). Nr. 508: Nguru-Berge. Von meinem Jäger im Juli dort erlegt. FAM. PSITTACIDAE. 957. Poeocephalus massaicus, F'schr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Sehr ähnlich dem Gulielmi Jard., aber grösser ; das Roth auf Stirn, Flügelrand und Hosen nicht gelblich, sondern scharlach und weniger ausgedehnt, indem nur am Flügelrande sich kleinere rothe Stellen zeigen, und am Flügelbug nur ein Paar rother Federchen vorhan- den sind. | Nr. 949: 8. Gross-Aruscha 16. Juli. Iris orange; nackte Haut ums Auge und Wachshaut graugelb. Oberschnabel hornweisslich, Spitze und Unterschnabel bräunlich, Füsse grauweiss. Hoden gross. Fl. 210, Schw. 100, Fr. 32 ”/,. — Nr. 920: 4. 13. Juli. Hoden gross. Fl. 207, Schw. 90, Fr. 33”. In Flügen von 4—10 Stück in der Nähe der Maisfelder und am Fusse des Maeru-Berges. 958. Poeocephalus fuscicapillus, (Verr.). Bei Pangani und Maürui erlest im Dezember und Januar. 9359. Poeocephalus Meyeri, (Rüpp.). Zu zwei bis sechs in den Akazienwaldungen bei Mkaramo, Pare und am Ronga-Flüsschen. | 960. Poeocephalus rufiventris, (Rüpp.). Wurde an denselben Localitäten wie vorige Art angetroffen. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEE UND BEOBACHTETEN VÖGEL. Se 994, Pterocles gutturalis, Smith. Nr. 682: 2. Mabungo (unweit Matırui) anı Pangani-Flusse 18. Fe- bruar. Iris braun, Schnabel bläulichgrau, Spitze schwärzlich. Beine bräunliehgrau. — L. 250, Fl. 207, Schw. SO »Y,. Ein Pärchen dieses grossen Flughuhns wurde zuerst in einer kleinen Steppe, die mit zwei Fuss hohem trocknen Grase bestanden war, am linken Pangani-Ufer angetrolfen. Später zeigten sie sich in grossen Flügen von 50 Stück und mehr in der baumlosen Savanne, welche sich unweit des Ronga-Flüss- chens zum Maeru-Berge hin ausdehnt; das trockene Gras war sehr kurz. stellenweise der Boden nackt und vielfach mit Antilopenmist bedeckt ; Aufgescheucht schwangen sie sich oft hoch in die Lüfte, kreisten nach Art der Tauben einigemale und liessen sich dann wieder zuweilen plötz- lich niederschiessend auf dem Boden nieder. An den rauhen, fast knur- renden Tönen, die es im Fluge hören lässt, erkennt man dieses Flug- huhn schon von weitem. Anfangs Juli traf ich die Art dann einzeln oder paarweise in dem äusserst dürren, fast baumlosen Gebiete am Vulcan Dönjo Neai; die Vögel lagen hier dem Brutgeschäfte ob. Die Eier, meist zwei, lagen auf dem nackten Boden; sie sind 34—36 ”4,, lang, 24— 26 ”%,, breit, bald rundlich, bald länglich, kreideweiss oder blassgelblich weiss, mit zahlreicheu violettgrauen und gelbbraunen kleinen Flecken be- sprengt. 295. Pterocles exustus, Temm. Heugl. Orn. N. ©. Afr. IL. p. 855. Nr. 715: S. Klein-Aruscha 14. März. Iris braun, Schnabel blass- graublau, Spitzenhälfte des Oberschnabels dunkler, Füsse hellblaugrau, nackte Haut ums Auge blassgrünlich. — Nr. 713: 2. 14. März. Iris braun, nackte Haut um’s Auge hellgrau; Schnabel hellgrau, Füsse blau- grau. — Nr. 970: Z. Klein-Aruscha 26 Juli. — Paarweise oder in kleinen Flügen bis zu 19 Shück hielt sich das Wüstenhuhn mit Vorliebe in einem am linken Ufer des Ronga-Flüsschens sich zum Pangani hinziehenden, zum Theil baumlosen, zum Theil mit Akaziengestrüpp bewachsenen (ras- lande auf. Während der Mittagssonne lagen sie unter den Akazien ver- borgen, Morgens und Abends sah man sie vom und zum Trinkplatze ziehen, der unweit an der Furthstelle, wo die Karawanen über den Pan- gani zu setzen pflegen, sich befand ; sie fielen besonders gern an solchen 350 @. A. FISCHER : Stellen ein, wo Antilopen gelagert hatten und scharrten hier gleich Hühnern in dem trockenen Miste. Aufgescheucht nahmen sie die Rich- tung zum Flusse hin, kehrten jedoch bald wieder zurück. Zuweilen schwangen sie sich so hoch in die Lüfte, dass sie kaum noch sichtbar waren. FAM. MELEAGRIDAE. 296. Numida coronata, Gray. Nr. 784: d. Nguruman 21. April. Iris braun; Schnabel grünlich, an der Basis des Oberschnabels bräunlich; Wachshaut und die Läpp- chen korallroth; Oberkopf, ein Fleck hinter dem Auge und der Helm eraubraunröthlich, sonst die nackte Haut um’s Auge und am Halse schön blau; am Vorderhalse die Haut lappenartig vorspringend und schwärzlich, von gleicher Farbe ein Streif über dem Hinterhals, der nach dem Hinterkopfe hin breiter wird. Füsse broncebraun. Hoden gross. — Nr. 785: juv. Iris braun, Schnabel braun, Füsse röthlich- braun. — Dieses Perlhuhn kommt an der Küste nicht vor, zahlreich dagegen fand ich es in den Gebieten von Ngaruka und Nguruman ; auch am Naiwascha-See wurde es erlegt; an den erstgenannten Lokalitäten sah man es des Morgens und Nachmittags in dem lichten Akazienwalde zu 10—40 Stück laufen und Futter suchen; hierbei zeigten sie sich ausserordentlich scheu, so dass auf Schussweite nicht heranzukommen war; wenn man sich dagegen Morgens vor Sonnenaufgang in dem Ter- rain, wo sie zu laufen pflegten, wohlversteckt niederliess, so verliess man selten ohne Beute den Platz. Mittags ruhten sie unter Gestrüpp oder schattigen Bäumen, Abends dagegen bäumten die verschiedenen Völker an bestimmten Orten auf, und waren, wenn man letztere kannte, in der bequemsten Weise zu erlegen. In Ngaruka wurden an einem sol- chen Schlafplatze in einer halben Stunde 14 Stück erlegt. Ihr Fleisch gehört zu den angenehmsten und wohlschmeckendsten von allem afri- kanischen Wild. Die im April bei Nguruman gefundenen Eier sind 50 m), lang, 40 ”%,, breit, und von dunkel isabellgelber Färbung. 997. Numida mitrata, Pall. Wurde bei Maurui häufig erlegt und von den Eingebornen lebend gebracht. Besuchte Morgens und Abends in Ketten von 4—12 Stück die, 4 ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 381 brachliegenden mit Unkraut bewachsenen "Ackerfelder, die Mais- und Durrhafelder, Mittags zogen sie sich in den Buschwald zurück. Ein am 14. Jänner erlestes ? hatte ein reifes Bi in der Legeröhre, Dasselbe ist von isabellgelber Farbe und misst 50 ”,, in der Länge und 40 ®/, in der Breite. Auch bei Mkarämo erlegt. 995. Numida Pucherani, Hartl. Wurde mir lebend in Pangani gebracht ; bei Maürui nicht bemerkt; es liebt mehr eigentlichen Wald, weshalb es auf der kleinen, im Norden bei Zanzibar gelegenen, stark bewaldeten Insel Tombatu häufig ist. In einer Akazienwaldung am Pare-Gelirge bemerkte ich anfangs August eine Kette Schopfperlhühner von circa 20 Stück, die wohl dieser Art angehörten. 299. Acryllium vulturinum, (Hardw.) Nr. 741:d. Akazienhain zwischen Ronga-Flüsschen und Litema- Gebirge 26. März. Iris karminroth, Schnabel bleifarben, Kopf und Hals blaugrau, Beine dunkelbraun: der Kropf war angefüllt mit einer röthlich- gelben Beerenfrucht. — Ich hatte nicht erwartet das Geierperlhuhn noch so weit südlich anzutreften, da HıLnzsrannptr in Ukamba dasselbe nicht gefunden hat, wogegen es am Tana-Flusse von mir nachgewiesen wurde. Es scheint gewisse Akazienwaldungen in der Nähe von Flüssen zu bevorzugen, indem es auf dem rechten Pangani-Ufer von Mkaramo bis zum Ronga-Flüsschen vorkommt; bei ersterem Orte fand ich die blauen Halsfedern dieses Vogels in dem Neste einer Pogonorhynchus- Art. Es scheint übrigens sehr selten in diesem Gebiete zu sein; ich selbst sah nur das einemaheine Anzahl von acht Stück; die Mohame- daner meiner Karawane, die alljährlich diese Gebiete durchziehen, hat- ten den Vogel nie gesehen. Dr. Bönm hat das Geierperlhuhn bei Tabora und auf dem Wege von der Küste dorthin nicht bemerkt. FAM. TETRAONIDAE. 300. Coturnix’ Delegorguei, Hartl. Hartl. Naturw. Ver. Brem. VII. B. II. 2. p. 118. Nr. 630: 2. Bondei 5. Jänner. Iris gelbbraun, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbräunlich, Unterschnabel hornfahl, u)” Zeitschrift f. Ornithologie 382 23 G. A. FISCHER: Füsse hornfahlgelblich. L. 170, Fl. 98, Lf. 22, Fr. 19 Mn. — Das Exem- plar stimmt mit der von HartLaug gegebenen Beschreibung, nur dass die Federn an den Bauchseiten und auf dem Unterbauch dunklere bindenartige Flecken tragen. 301. Turnix lepurana, (Smith.). Bei Pangani und Maürui wurde der Ruf des Laufhühnchens nicht. selten vernommen. 302. Francolinus Granti, Hartl. Nr. 72%: ?. Klein-Aruscha 18. März. Iris braun, Schnabel braun- schwarz, Füsse schmutzig korallroth. L. 270, Fl. 141. — Nr. 976: 2 A Pare 1. August. L. 265, Fl. 175. Von der Küste bis zum Kilima-Ndjaro das gemeinste Fraukolin, bei den Suaheli allgemein unter dem Namen Kerengende bekannt, so benannt wegen seines scharfen wie kekereke klingenden Rufes; es liebt den Buschwald mehr als das reine Grasland, Auch in den Gebieten von Ngaruka und Nguruman wurde es erbeutet, hier war es jedoch weniger häufig. 303. Francolinus Schuetti, Cab. Cab. J. f. ©. 1880, p. 351. Nr. 926 : F. Gross-Aruscha 14. Juli. Iris braun, Augenlidrand hell lederbraun, Schnabel, Wachshaut, Füsse korallroth, Hoden gross. L. 340, Fl. 195, Lf. 46, Fr. 17. — Nr. 919: 2%. 13. Jolelresbrange Schnabel, Füsse korallroth. L. 295, Fl. 168, Lf. 41, Fr. 15. — d' und ? gleichgefärbt. — Dieses von ScHhurtT in Lunda entdeckte Frankolin war in dem fruchtbaren wasserreichen Distrikte am südöstlichen Abhange des Maeru-Berges gemein. Es wurde mir täglich von den Eingebornen gebracht, die es in Fallen oder Schlingen in ihren Durrha- und Mais- feldern gefangeu hatten. 304. Francolinus Hildebrandti, Cab. Cab. J. f. ©. 1878, p. 243. Nr. 857: 2. Naiwascha 11. Juni. Iris braun, Oberschnabel horn- braun, Basis des Schnabels gelblich, Spitze und Unterschnabel schmutzig ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 383 korallroth, Füsse orange, an der Dorsalseite zum Theil schwarze Schil- der. %. 320, El. 150, Lf. 42, Fr. 37. — Nr. 909: 2. - Gross-Aruscha 10. Juli. Iris braun, Oberschnabel braun. Basis desselben, Unterschnabel und zum Theil die Wachshaut korallroth wie die Füsse. L. 330, Fl. 187, Lf. 49, Fr. 27. — Das von Hirvesranpr aus Ukamba mitgebrachte Exemplar zeigt einen stärker röthlichen Ton, als die beiden vorliegen- den. Das jüngere £ Nr. 857 hat Zügel und Superceiliarstreif mehr weiss- lich, dunkelbraun gefleckt. Backen, Ohrgegend, Unterkehle und Ober- brust bräunlichgrau, mit breiten dunklen Längsflecken. — Im Distrikte Mossiro am Flüsschen «wasso njiro» wurde es ebenfalls erlegt, es liebt bewaldetes Terrain. In Gross-Aruscha keine Seltenheit, es wurde häufig von den Eingebornen zusammen mit Francolinus Schuetti gebracht. 305. Francolinus Altumi, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. Charakterisirt durch weisse mit schwarzen herzförmigen Flecken dicht bedeckte Brust und Kropfgegend ; Kehlfedern schuppenförmig mit schwarzem Mitteltheil und weissem Saum; Nackenfedern schwarz mit weissen Säumen. Oberseite auf graubraunem oder rostbräunlichem Grunde fein schwarz gewellt, theilweise die Federn der Kopfseite weiss mit schwarzem Schaftstrich; Bauch und Steiss fahlrostgelblich, die Schenkel und Unterschwanzdecken mit rostbräunlichen dunkel gewell- ten Querbinden oder Flecken. Nr. 679: f. Mauürui 3. Februar. Iris braun, Oberschnabel horn- braun, Schneidenränder und Unterschnabel orange, nach dem Mund- winkel zu gelblich, Füsse orangeroth. L. 300, Fl. 185, Schw. 100, Lf. 43, Fr. 28. — Nr. 858: 4. Naiwascha 11. Juni. L. 315, Fl. 195, Schw. 110, Lf. 50, Fr. 30. — In Gross-Aruscha am Maeru-Berge wurde mir diese charakteristisch gezeichnete Art auch einigemale lebend gebracht. Von Dr. Böum wurde dieselbe am Ugalla-Fluss im Innern Östafrikas ge- sammelt. 306. Pternistes infuscatus, Cab. v. d. D. Reisen Ill. p. 44., tab. XIV. Nr. 714: d. Klein-Aruscha 15. März. Iris braun, Schnabel braun- schwarz, die Schneidenränder an der Basis, zum Theil die Nasenhaut, 35” 384 G. A. FISCHER: nackte Haut um’s Auge, Kinn und Kehlhaut mennigroth, nackte Haut am Vorderhalse intensiv gelb, Füsse braunschwarz. L. 380, Fl. 212, Lf. 57, Fr. 32. — Hält sich meist paarweise in freiem Terrain auf, be- sonders wo üppiger Graswuchs und Gruppen von Sträuchern und Stau- den gedeihen. Die Stimme ist schwer von der von nudicollis Gml. zu unterscheiden, welch letztere Art ebenfalls in unserm Gebiete sich fin- det. Die Eier sind 45—47 lang, 36—38 ”/,, breit und von isabelleelblich- weisser Farbe. FAM. ARDEIDAE. 307. Ardea melanocephala, Vig. Pangani, Maürui, Natron-See. >08. Ardea bubulcus, Savign. | Klein-Aruscha. FAM. SCOPIDAE. 309. Scopus umbretta, Gml. Nr. 918: ?. Gross-Aruscha 13. Juli. Iris braun, Schnabel, Füsse schwarz, Ovarium gross. — Ferner bemerkt am Salzsumpfe und am Naiwascha-See. FAM. CICONIDAE. 310. Leptoptilos crumenifer, Cuv. = Der Marabu ist eine der gewöhnlichen Erscheinungen im eigent- lichen Massai-Gebiete. Er ist hier was seine Nahrung anbetrifft, vorzugs- weise auf die Eingebornen angewiesen. Daher sieht man ihn immer in der Nähe der Massailager ; sobald ein Rind geschlachtet wird, stellt er sich ein, um den Abfall in Empfang zu nehmen; obwohl ein scheuer und vorsichtiger Vogel ist er mit den Eingebornen so vertraut, dass er sich auf den Hütten derselben niederlässt. Sobald die Massai einen alten Lagerplatz verlassen, stellt er sich im Lager ein, um dasselbe nach Ess- barem zu durchstöbern und die grossen Käfer aus dem Rindermiste herauszusuchen; denn auch mit solcher Nahrung nimmt er in Erman- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 385 gelung anderer vorlieb. In dem Distrikt Sigirari, wo wir zuerst mit Massai in Berührung kamen, bemerkte ich ihn zuerst, bei Mossiro, wo meine Träger ein Flusspferd erlegt hatten, stellten sich eine Anzahl von zehn Individuen am Aase ein. Unweit des Naiwascha-See’s sah ich am 9. Mai um die Mittagszeit eine Anzahl von über 200 Stück in den höch- sten Lüften kreisen. Eine Brutcolonie des Marabu traf ich sodann Mitte Juli zwischen Maeru-Berg und Kilima-Ndjaro am Kikuletua-Bache; die Nester waren in den höchsten Bäumen des Uferwaldes angelegt und mochten etwa 30 betragen. Grund für die Ansiedelung in dieser Gegend waren einige Lager von Ndorobo, die sich der Jagd, besonders der Ele- fantenjagd wegen hier aufhalten und den Vögeln immer Gelegenheit geben, sich an Abfällen und Aas zu sättigen. Er folgt den Massai sogar auf ihren Kriegszügen und gelangt so in Gebiete, wo er für gewöhnlich nie angetroffen wird. So wurden wir bei der Rückkehr zwischen Pare- Gebirge und Pangani-Fluss durch einige Marabu auf ein Massai-Kriegs- lager aufmerksam gemacht, das sich auf dem rechten Flussufer befand. Den Massai gilt der Marabu, den sie «Ngirangüs» nennen, gleichsam als geheiligt, er wird niemals getödtet und ist immer gern gesehen; denn da sie ihre Todten nicht beerdigen, sondern einfach unter einen Baum legen, so ist es der Marabu, welcher die Todtengräberdienste besorgt; bei Tage wenigstens ist er der Hauptvertilger menschlicher Leichen ; dreister und gewitzigter wie die Geier wagt er sich zuerst an die Leiche heran und beginnt regelmässig damit ihr die Augen auszuhacken. Uebri- gens weiss er auch die Geier mit seinem gefährlichen Schnabel in Respekt zu halten. 311. Anastomus lamelligerus, Temm. Einmal im i'ebruar bei Maürui bemerkt, wo ein Schwarm von ca. 100 Stück über den Fluss 208. 312. Tantalus ibis, L. In dem Salzsumpfe nördlich vom Vulkan angetroffen. 386 G. A. FISCHER; FAM. IBIDAE. 313. Ibis zthiopica, (Lath.). Wurde in der sumpfigen salzhaltiges Wasser führenden Niederung bei ngare njuki nördlich vom Maeru-Berge und an dem Salzsumpfe beim Vulkan gesehen. 314. Ibis Hagedasch, (Lıath.) Bei Gross-Aruscha und am Naiwascha-See erlegt. FAM. GRUIDAE. 315. Grus regulorum, Licht. Bei Matrui, im Gebiete von Sigirari undam Naiwascha-See wurde der Pfauenkranich bemerkt, aber immer nur paarweise. Das bei Maürui und in Sigirari erlegte Exemplar erwies sich als Grus regulorum Licht. Hals hellgraublau, nackte Haut an den Kopfseiten weisslich-fleischfarben, die obere Ecke lebhaft roth, wie auch der Kehllappen, der an der brei- testen Stelle 5 %, mass. Iris weiss mit einem Stich in’s Bläuliche. Die Vögel suchten Nahrung auf feuchten Wiesen. FAM. RALLIDAE. 316. Fulica cristata, Gml, Heugl. Orn. N. ©. Afr. II. p. 1922. Nr. 838: 2. Naiwascha-See (Ostseite) 4. Juni. Iris dunkelroth, Schnabel hellgraublau, Stirnplatte weiss, an der Basis schwach bläulich, die beiden Höcker an der Basis derselben rothbraun, Füsse graphit- farben. L. 395, Fl. 198, Lf. 60, Fr. 47, Mittelzehe mit Nagel 100 . 317. Ortygometra nigra, (Gml.). Ngurumän, Naiwascha-See. In ersterem Gebiete hatte sich das schwarze Wasserhuhn in den zwei Schritt breiten, mit hohem Gras ein gefassten und theilweise durchwachsenen Gräben angesiedelt, welche die Eingebornen zur Bewässerung ihrer Aecker gezogen hatten. u ee ee er ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 387 315. Parra africana, (Gml.). Naiwascha-See. FAM. SCOLOPACIDAE. 319. Actitis hypoleucos, (L.). Nr. 999: 2. Pangani 20. August. 320. Tringa subarquata, (Güld). Nr. 1052: &. Zanzibar, September. 321. Rhynchaea capensis, (L..). Nr. 744: 2. Ronga-Flüsschen 27. März. Iris braun, Schnabel an der Basishälfte olivenbraun, nach der Spitze zu in’s Röthlichbraune, Füsse hellsrünlichgrau, Ovarium gross. FAM. OTIDIDAE. >25 Otis-Kori, "Bureh. Nr. 773: pull. Kiwangaine 16. April. Iris braun, Schnabel hell- blaugrau, Haut im Mundwinkel grünlich, Füsse hornfahl. — Nr. 774: pull. 16. April. Die einige Tage alten Jungen tragen folgendes Kleid: ganze Oberseite, Kopf, Kinn, Kehle und Vorderhals, Arm und Hand r ostisabellgelb, Scheitel braunschwarz isabellgelblich gescheckt, schma- ler Stirnrand, der durch eine Brücke mit dem Schwarz des Scheitels in Verbindung steht, schmaler Zügelstrich, ein Superciliarstreif, der eben- falls mit der dunklen Kopfzeichnung durch eine Brücke verbunden ist und sich längs des Hinterhalses herabzieht, braunschwarz; ebenso ein Streif, der vom Unterkiefer nach hinten verläuft, und eine unregelmässig ovale Figuren bildende Zeichnung an der Kehle, die sich in einem Streif am Vorderhalse herabzieht, einige breite Streifen an Arm und Hand und eine unregelmässige netzartige Zeichnung auf dem Rücken eben- falls braunschwarz. Unterseite fahlisabellweiss. — Ich bemerkte diese stattliche Trappe in der Ebene bei Klein-Aruscha am linken Ufer des Ronga-Flüsschens, sie hielt sich hier mit Vorliebe an dem Saume eines sehr lichten Akazienhaines auf; zwei Pärchen waren in diesem etwäı 388 G. A. FISCHER : 1'/2 deutsche Meile umfassenden Terrain vorhanden, die meist an den- selben Stellen angetroffen wurden; doch gingen sie fast immer einzeln auf Nahrung aus. Für den Schrotschuss liessen sie nicht nahe genug herankommen und suchten sich zunächst gewöhnlich durch Laufen der Gefahr zu entziehen. Fernerhin sah ich ein Pärchen in der dürren Steppe zwischen Kilima-Ndjaro und Maeru und in der beckenartigen Einsen- kung von Kiwangaine (Distrikt Mossiro). | 323. Otis canicollis, Rchn. Rehn. J. f. ©. 1881, p. 334. Nr. 904: ?. Ngaruka 7. Juli. Iris hellgelb, Spitze des Oberschna- bels und Spitze des Unterschnabels hornbraun, sonst der Schnabel horn- weisslich, gegen die Basis in’s Fleischfarbene, Füsse kreideweiss. L. 505, Fl. 300, Schw. 140, Lf. 97, Fr. 40. Das noch nicht vollkommen ausgefärbte ? zeigt den spitzwinkeligen schwarzen Kehlstreif, während die ?2 von Rhaad solchen entbehren. Die Axillarfedern sind dunkel- braunschwarz mit weissem Spitzensaum, Stirn und Scheitel dunkel- braun, mit fahlgelben wellenförmigen Linien, der dunkle Suboeular- streif ist noch nicht ausgeprägt, die Ohrgegend noch fahlgelb, bräunlich gesprenkelt. — In der Diagnose (J. f. O. 1881, p. 334) muss es übrigens anstatt. «hypochondrium plumis nonnullis nigris» heissen: «axillaribus nigris». — Es war diese Trappe, welche ich am 12. November 1878 bei Kibaradja (Wapokomoland) erlegte. 324. Otis maculipennis, Cab. v. d. D. Reisen III. tab. XV. H. u. F. p. 616. Fisch. u. Rehn. J. f. ©. 1879, p. 338. Diese von mir früher bei Gelidja im Galalande und bei Kipini er- beutete Trappe wurde auf der Strecke von Maürui bis Aruscha mehr- fach gesehen, besonders in dem trocknen Gebiete längs des Pare- Gebirges. Hier fand ich auch am 7. März ein Ei der Art, welches glän- zend und von rundlicher Form ist und auf isabellbräunlichem Grunde unregelmässige grauviolette schwächer hervortretende und ölbraune stärker markirte Flecke trägt, die am stumpfen Ende zahlreicher sind. Die Länge beträgt 49, die Breite 43 ,. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 389 FAM. CHARADRIIDAE. 325. Oedicnemus capensis, Licht. Cab. J. £. Om. 1878, p. 245. Shalow, J. £. Orn. 1883, p. 339. Oedicnemus affınis Rüpp. Nr. 791: 2. Nguruman 22. April. Iris gelb, Schnabel schwarz, an der Basis und die nackte Haut um’s Auge grüngelb, Füsse ebenso, Ovarıum gross. L. 375, Fl. 223, Schw. 110, Lf. 95, Fr. 36 ®%,. — Ich konnte Exemplare von Angola (Schurrr), vom Somaliland aus der Ge- send von Berdera, vom Ugalla-Fluss (Dr. Bönnm), von Teita (HıLpzgrAnor) untersuchen; sie erwiesen sich alle als capensis Licht. Das Weiss des Querflecks auf denzwei ersten Schwingen ist circumseript, der Schnabel weniger schlank wie bei affinis und die grüngelbe Färbung geht nicht über die Nasenlöcher hinaus, die Länge des Laufs schwankt zwischen 95 und 97 (bei Exemplaren von Cap und Kaffernland zwischen 94 und 100), während ein affinis vom Chartum (Brenm) nur 85 ”, Lauflänge ergibt. Dagegen gibt die Strichelung auf dem Bauch kein sicheres Merk- mal zur Unterscheidung ab, sowohl ein Vogel vom Gap als wie auch Nr. 791 und die von Bönm eingesandten haben Bauchmitte und After rein weiss. Auch sind die Füsse der von Bönm und mir erbeuteten Indi- viduen einfarbig grüngelb. 326. Oedicnemus vermiculatus, Cab. Bei Pangani zwischen den mit vegetationslosen Plätzen abwech- selnden Mangrovebüschen und Avicennien unweit der Flussmündung mehrfach erlegt. 3937. Cursorius chalcopterus, Temm. Nr. 719: £. Klein-Aruscha 17. März. Iris braun; warziger Augen- lidrand, Ränder am Basistheil des Oberschnabels und Basishältte des Unterschnabels korallroth, sonst der Schnabel braunschwarz. L. 220, Fl. 182, Schw. 88, Lf. 73, Fr. 24. — Ich bekam diese Art nur einmal in einem dürren kurzgrasigen, nur mit einigen Akazienbüschen bewachse- nen Terrain zu sehen. 390 G. A. FISCHER : 2. 328. Cursorius cinctus, Heugl. Heugl. Orn. N. O. Afı. II, p. 972. Nr. 687: d. Pare 28. Febr. Iris braun ; Spitzenhälfte des Schnabels schwarz, Basistheil grüngelb, wie die Füsse. L. 210, Fl. 155, Schw. 78, Lf. 62, Fr. 19. — Nr. 905: ?. Ngaruka 7. Juli. Iris braun; Spitzenhälfte des Schnabels schwarz, Basishälfte gelbgrün, ebenso Augenlidrand, Füsse weisslich. L. 220, Fl. 164, Schw. 79, Lf. 63, Fr. 19. — Nr. 796: 2. Nguruman 23. April. Ovarium gross. — Bei dem d von Pare ist die isabellfahle Zeichnung an Kopf und Oberseite rostgelbröthlich; auch sind die oberen Schwanzdecken, die Kehle und die Unterseite mit rost- gelbröthlichen Federn gemischt; die rostrothen Bänder an Kehle und Brust sind dunkler; doch scheint diese Färbung zum Theil von dem rothen Lehmboden herzurühren, auf dem der Vogel lebte. — Gemein von Pare bis Ngurumän an öden dürren, mit wenig Gras bewachsenen Oertlichkeiten, die zerstreut einige Büsche tragen oder mit Akazien licht bewaldet sind. Er fliegt fast nie und sucht sein Heil immer im Rennen. 329. Cursorius gracilis, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Own. 1884, Januarheft. Aehnlich dem Ü. bieinctus Temm., mit zwei schwarzen Brustbin- den, aber wesentlich kleiner, Oberseite viel heller, Rückenfedern an der Basis erdbraun mit sandfarbenem Saume und scharf abgesetzter schwar- zer Binde vor letzterem. Oberkehle rein weiss, nur auf der isabellfarben angeflogenen Unterkehle sehr feine schwarze Schaftstriche. Steiss und Unterschwanzdecken reinweiss. Nr. 723: &. Klein-Aruscha 18. März. Iris braun, Schnabel dunkel- braun, Basis des Unterschnabels heller, Beine hornweisslich. Hoden eross. L. 180, Fl. 131, Schw. 60, Lf. 47, Fr. 13. — Nr. 900: 2. Dönjo- Ngai-(Vulcan-)Gebiet 4. Juli. Iris braun, Schnabel braunschwarz, Füsse knochenweiss. L. 175, Fl. 130, Schw. 57, Lf. 44, Fr. 13. — Nr. 708: ?. Pare 7. März. — Nr. 743: d juv. Akazienhain am Ronga-Flüsschen 27. März. — Sd' und ? 2 sind gleich gefärbt. Bei dem F jun. treten die sehwarzen Binden auf der Brust weniger scharf hervor und die Fe- dern der Oberseite tragen eine mehr vermiculirte dunkle Zeichnung. — Diese kleine Art ist in unserem Gebiete nicht minder häufig wie (urs. ne ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 391 cinctus und bewohnt dieselben Localitäten; am Vulcan war ihr Wohn- gebiet baumlos, nur in weiten Abständen befanden sich kleine Gruppen I—1'/a Fuss hoher dürrer, dorniger Sträucher; am Pare-Gebirge liebte sie besonders die kahlen mit Gruppen von Speckpflanzen bestandenen Plätze, hinter die sich eilenden Laufes verbare. 330. Chettusia coronata, (Gml.). Nr. 969: $. Klein-Aruscha 25. Juli. Iris gelb, Schnabel am Spitzen- drittel braunschwarz, sonst wie die Füsse hellkorallroth. Hoden gross. Nr. 705: 2. Pare 5. März. — Eine gewöhnliche Erscheinung in dem wenig bewaldeten Graslande zwischen Pare-Pangani und Ronga-Flüss- chen als auch in dem baumlosen Steppengebiet beim Vulcan: die trockensten, ödesten Gebiete scheinen ihm die liebsten; er sucht vor- 12 zugsweise in dem Antilopenmiste seine Nahrung. In Trupps von 4 ‘Stück rennt er lebhaft umher und beobachtet dabei aufmerksam alles, was in der Nähe oder Ferne vorgeht. Nichts entgeht ihm und dieser Kiebitz ist daher für den Jäger der widerwärtigste Vogel; er lässt selten auf Schussweite herankommen, läuft eine kurze Strecke weit, fliegt ‚dann unter furchtbaren Geschrei auf, um sich bald wieder niederzu- lassen und noch eine Strecke weit zu laufen. Durch sein Geschrei wer- den sowohl andere Vögel, wie auch die Antilopen und überhaupt alles Wild aufmerksam oder flüchtig und bei Klein-Aruscha war es deshalb nicht möglich, in dern Terrain, wo diese Vögel häufig waren, sich an die wachsamen Gazellen heranzuschleichen. 331. Hoplopterus speciosus, (Licht.). Nr. 692: 2. Pare 2. März. Iris bräunlichroth ; Schnabel schwarz, ebenso Füsse. — Nr. 766: ?. Ngare nyuki 6. April. Iris carminroth. Ovarium gross. L. 240, Fl. 208, Schw. 88, Lf. 63, Fr. 28. — Nr. 837: ?. Naiwascha-See 8. Juni. — Meist paarweise oder zu 4—6 an Wasser- lachen neben dem Pangani, an einigen salzwasserhaltigen Pfützen unweil der Furt nach Aruscha, am Ronga-llüsschen und an dem Salzsumpfe südlich von Nguruman. 3923 G@. A, FISCHER : 332. Limnetes crassirostris, (de Fil.). Ein ? am 1. Juli am Salzsumpfe heim Neste erlegt, das zwischen Binsen am Boden stand und vier Eier enthielt. Die Länge derselben be- trägt 42—44, die Breite 29—30 ”,; sie sind auf mattgraugrünem Grunde mit grösseren und kleineren dunkelbraunen rundlichen und länglichen Flecken besetzt, die zum Theil in einander fliessen und glei- chen sehr den Eiern von Hoplopterus spınosus. 333. Strepsilas interpres, (1..). Nr. 1098. Zanzibar, September; Ostküste. 334. Charadrius asiaticus, Pall. He. 1.2e. Ip 101er Rrep 020 Nr. 725: @. Klein-Aruscha 19. März. Iris braun: Schaebel schwarz, Läufe hellgrünlichgrau, Zehen schwärzlich. L. 195, Fl. 145, Schw. 58, Lf. 40, Fr. 321. — Nr. 726: 2. 19. März. Iris braun echrpel schwarz, Läufe hellgraugelblich, Füsse etwas dunkler. L. 170, Fl. 137, Schw. 56, Lf. 35, Fr. 21. — Die beiden Exemplare, die sich im Ueber- gangskleide befinden, stimmen mit Ch. asiaticus Pall. im Berliner Mus. (vom Aral-See) überein. Ein Exemplar von damarensiıs Strickl. war zur Vergleichung nicht vorhanden, doch besitzen unsere Vögel keine weisse Aussenfahne der 6—10. Handschwinge, was Heuglin als charakteristisch für damarensis angibt, und was die weissen Axillarfedern anbetrifft, die nach Henglin ebenfalls damarensıs charakterisiren sollen, so zeigen solche die Vögel vom Aral-See ebenfalls. Was die Maasse anbetrifit, so ergibt das F von astaticus, Pall. im Berl. Museum: Länge eirca 200, Fl. 148, Schw. 58, Lf. 40, Fr. 21, also dieselben Maasse, wie das d’ von Aruscha, während nach Henglin damarensıs kürzere Flügel und Tarsen haben soll. 335. Charadrius venustus, Fschr. u. Rchn. sp. n. J. f. Orn. 1884, Januarheft. d : Oberseits bräunlichgrau; Stirn weiss, hinten von einer schwar- zen und einer rostfarbenen Binde gesäumt, welche letztere längs der Schläfen verläuft und sich mit einer gleichgefärbten Kropfbinde jeder- seits vereinigt; Zügelstrich schwarz ; Kehle, Kopfseiten und übrige Unter- ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 393 seite weiss; Handschwingen und vordere Armschwingen schwarz mi weissen Schäften, weisser Basis der Innenfahne und schmalen weissen Spitzensäumen. Mittlere Schwanzfedern dunkelbraun, die folgenden an der Aussenfahne mehr oder weniger weiss, die äussersten rein weiss. — Das ? unterscheidet sich durch Fehlen der schwarzen Stirnbinde, blass rostfarbenen Zügelstrich und blassere Kropfbinde. Nr. 897: 3. Salzsumpf unweit des Vulcans 1. Juli. Iris braun ; Schnabel schwarz, Füsse grünlichgrau. L. 130, Fl. 85, Schw. 38, Lf. 35, Er 15. Nr. 8982 2.1. Juli. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse grünlichgrau. Ovarium gross. L. 135, Fl. SS, Schw. 38, Lf. 25, Fr. 15. FAM. PHOENICOPTERIDAE. 386. Pheenicopterus minor, Geoffr. Belebte in mıehreren grossen Schaaren den nördlich vom Vulcan Dönjo Ngai sich hinziehenden Salzsumpf. Die in der Mistagssonne dicht gedrängt bei einander auf dem Wasser ruhenden Vögel bildeten von Ferne gesehen prachtvoll rothweisse Flecke auf der spiegelglatten blauen Fläche des Sees. FAM. ANATIDAE. 337. Plectopterus gambensis, (L..). Ich traf diese Sporengans am 7. März am Mittellaufe des Pangani auf einem stark wasserhaltigen und kleine Wasserlachen bildenden Wiesenlande, später in einem ähnlichen Terrain am Ronga-Flüsschen und endlich am Naiwascha-See; sie versorgte hier nicht selten unsere Küche mit ihren Eiern und ihrem schmackhaften Fleische. Die Eier sind 71 ®,, lang, 53 breit, von weisser Farbe mit einem Stich ins Gelbliche. 338. Chenalopex zgyptiacus, (L..). Die ägyptische Gans wurde an denselben Localitäten bemerkt, wie die vorige, aber in grösserer Anzahl, auch fand sie sich an einigen Salzpfützen unweit der über den Pangani nach Aruscha führenden Furt, auf dem salzhaltigen Wiesengrunde bei ngare nyuki und an dem Salzsumpfe unweit des Vulcans. Die Ufer und Triften am Naiwascha- See belebte sie in Schaaren von 50—100 Stück. 394 : G. A. FISCHER : 339. Anas flavirostris, Smith (nec Vieill.). (Anas xanthorhyncha, Forst.) Smith. Illustr. S. Afr. tab. 96. Nr. 501: 2. Soloita (unweit des Naiwascha) 8. Mai. Iris braun ; Schnabel strohgelb, Unterschnabel blasser; die Basis des Oberschna- bels geht, ins Orangefarbene; Zahn, Basis des Unterschnabels und Haut zwischen den Unterkieferästen schwarz. Füsse orange. Drei grosse Eier aım Ovarium. L. 550, Fl. 252, Lf. 35, Fr. 47. — Einige wenige Exemplare dieser Ente traf ich an kleinen Teichen an obengenannten Orten auf der Höhe des Hochlandes (circa 2000 ”Y); zahlreich belebte sie den Naiwascha-See. i 340. Anas erythrorhyncha, Gml. Nr. 609: Galaland, unweit Mambrui. Wurde von meinem Jäger im October 1882 dort erlegt. LG FAM. PELECANIDAE. 341. Pelecanus rufescens, Gml. Wurde in grosser Anzahl an dem Natronsee im Innern des Massai- Landes angetroffen. 349. Graculus africanus, (Gml.). Naiwascha-See. FAM. LARIDAE. >43. Larus phaeocephalus, Swains. Nr. 386: F. Naiwascha-See 7. Juni. Iris hellgelb; Schnabel, war- ziger Augenlidrand, Füsse dunkel karminroth, Nägel schwarz; Mund und Rachenschleimhaut blutroth. Hoden gross. Länge 410, Fl. 310, Schw. 130, Fr. 42 ”/,. Flog einzeln meist nahe an den Ufern des Sees. 344, Sterna nigra, 1. Hgl. 1. c. II, p. 1447. Nr. 859: d, im Uebergangskleide. Naiwascha-See 11. Juni. Iris braun; Schnabel dunkel röthlichbraun, Füsse korallroth, Nägel schwarz. ÜBERSICHT DER IN DEM MASSAILANDE GESAMMELTEN UND BEOBACHTETEN VÖGEL. 395 L. 205, Fl. 207, Schw. SO, Fr. 24 4. — Bis zu 20 Stück vereint flor sie über den See und liess sich zuweilen an bestimmten sandigen Ufer- stellen, besonders der Ostseite des Sees, nieder. Die Vögel liessen nur schwer auf Schussweite herankommen. Später auch zu 2--6 an dem Salzsumpfe zwischen Nguruman und Vulcan angetroffen. FAM. STRUTHIONIDAE. 345. P Struthio australis, Gurney. Der in Ostafrika beobachtete Strauss ist der blauhalsige. Da aber möglicherweise der von Reichenow aufgestellte molybdophanes aus dem Somalilande von dem südafrikanischen verschieden ist, — die Beschaf- fenheit der Eier scheint für diese Ansicht zu sprechen — so muss es zu- nächst unentschieden bleiben, welcher Form der ostafrikanische Strauss angehört. Ein aus dem Massailande mitgebrachtes Ei stimmt in Grösse und Struktur vollkommen mit einem von Peters in Mossambique ge- sammelten überein; sie zeigen zahlreiche kleine Poren ; das obere misst 149 ®,, in der Länge, 135 in der Dicke, gegenüber 149 und 122 ”y,, des letzteren. Die Eier vom rothhalsigen, nordafrikanischen Strausse sind glatter, glänzender und besitzen nur sehr wenig Poren; auch sind sie grösser, während aus dem Somalilande stammende Eier grosse Poren zu besitzen scheinen, die auch weniger zahlreich sind, wie bei südafri- kanischen Eiern. Doch können erst weitere Beobachtungen und Unter- suchungen über die Frage endgültig entscheiden. Der Strausstrat zuerst auf in der dürren, streckenweise baumlosen Ebene, die vom Pare-Gebirge sanft zum Pangani-Flusse abfällt, circa 20 deutsche Meilen von der Küste. Er wurde dann ferner bemerkt in dem zwischen Ronga-Flüsschen, Pangani und Litema-Gebirge sich hinziehen- denlichten Akazienhaine, in dem Savannen-Lande, das sich zwischen Li- tema-Gebirge und Maeru-Berg erstreckt, auf dem saftigen Weideland im Distrikte Sigirari (1200 ”/ über dem Meeresspiegel) am Fusse des Kilima- Ndjaro, in der Ebene zwischen Longido-Berg und dem Berglande von Matiöm und in dem vegetationslosen Salzsteppe südlich von Ngurumaän. Es zeigten sich nie mehr wie 8 Stück beisammen. Die Federn des Strausses bilden bei den Massai einen Hauptschmuck für die Krieger : eine Anzahl schwarzer Federn wird zwischen zwei Lederstücke, die 396 G. A. FISCHER : ÜBERSICHT DER In a MAS xRrr Endlich mag noch ein nes ee Beschneidung a wird. Er besteht in einer en oha kleinerer Vögel, welche an einer durch den Schnabel aufgereiht, kranzartig um den Kopf gelegt und so lan den, bis die Wunde vollkommen vernarbt ist. Die den Kuafi von Gross-Aruscha mit Holzpfeilen erlegt würfe getödtet; es fanden sich hier folgende Arten ın vor: Pycnonotus nigricans, Polyospiza striolata , Dioptrornis Fischeri, Bradyornis grisea, Huhu Reichenowi, Hyphantornis Bojert. KH 4 zusprechen. E. F. VON HOMEYER :! BESCHREIBUNG EINES NEUEN STEINSCHMÄTZERS. 397 BESCHREIBUNG EINES NEUEN STEINSCHMÄTZERS SAXICOLA CYPRIACA, NOV. SP. Von E. F. von Honmkrver. Vor einigen Jahren erhielt ich von der Insel Gypern vier Stück Steinschmätzer unter der Bezeichnung: Saxicola morio Ehrb., die ich schon beim ersten Anblick nicht mit dieser Art zu vereinigen vermochte. Ich bin seit der Zeit bemüht gewesen, dieselben mit einer grossen Zahl von S. morio aus den verschiedensten Gegenden zu vergleichen, ohne dass es mir möglich war, eine annähernde Form aufzufinden. Auch heute noch liegen mir 23 Stück Sax. morio aus Kleinasien, der Dobrudscha, Südrussland, Turkestan, Altai, Ili-Gebiet und aus der Gegend des Baikal vor und alle weichen von der cyprischen Form so wesentlich ab, dass ich dieselbe als eigene Art betrachten muss. In dem Hauptcharakter der Färbung stimmt dieselbe mit S. morıo überein, doch hat der Rücken ein tieferes glänzendes Schwarz, die Un- terseite, namentlich auf der Brust lebhaft rostroth und das Weiss des Schwanzes geht nicht so weit, als bei 8. morio. Die Grössenverhältnisse sind bei S. cypriaca wesentlich geringer, als bei S. morio. Die Männchen der letzteren messen : | Ulna 91-94 w,, Cauda 56-58, Tarsus 15—17 4, ; bei 8. cy- priaca U. 80—82, C. 48—52 9. Auch der Flügelbau ist ein anderer. Bei 8. cypriaca ist die erste Schwinge sehr stark, die zweite gewöhnlich und die dritte zwischen der fünften und sechsten, während bei S. morio die zweite Schwinge unge- fähr von der Länge der fünften ist. Sehr auffällig ist das verschiedene Grössenverhältniss, was sich auch durch die Kürze der Mittelzehe be- merklich macht. Es ist mir bisher nicht gelungen diese Art anderweitig aufzufinden. Stolp, 7. December 1884. Zeitschrift f. Ornithologie. 96 = 398 "LITERARISCHES. LITERARISCHES. Abbildungen von Vogelskeletten. Herausgegeben mit der Generaldirection der kön. Sammlungen für Kunst schaft in Dresden von De Ab: Mayen, a d: Tafeln. ee 4°, Dresden 1879-1884.) (Hiezu Taf. XII.) den Namen des berühmten Ve en und a A rn ist, bereichert von Jahr zu Jahr durch m he melehes nicht allein in den bedeutenden a schriften, sondern selbst in solchen Fachblättern, welche logie ferne stehen, berechtigte Beachtung gefunden hat; z wir nur das Mai-Heft der «Nature» erwähnen, wo sich eine und überaus anerkennende Besprechung von Seite des be lischen Ornithologen R. B. Smarez findet. Das Werk müsser rer Ansicht nach schon aus dem Grunde einem grösseren Kr machen, weil bei unseren bisherigen systematischen Unt dass die von a in den nör ähchen halen Neu- Se Notornis-Ueberreste einer anderen Art angehören als die a lichen 'Theilen heimischen Exemplare, welche er nach Hoc benannte. LITERARISCHES. 399 _ und anderer bedeutender Forscher verdanken, haben bei allen ihren ausgezeichneten Vorzügen doch ohne Ausnahme den Mangel, dass sie bei Weitem nicht jene riesigen Schätze ausbeuten, welche ihnen die Osteologie darbietet. Diese Umstände reiften in Dr. Meyer den Ent- schluss zur Abfassung des vorliegenden Werkes, zu welchem er auf sei- nen längeren Reisen auf den Molukken und auf Neu-Guinea noch reiches Material sammelte. Nur so konnte er es zu Wege bringen, dass er in sei- nem Werke ausschliesslich nur solche Skelette abbildet und beschreibt. welche bisher nicht bekannt waren. In den bisher erschienenen sieben Lieferungen, deren jede zehn Tafeln enthält, sind zahlreiche Papagei-Arten und die Repräsentanten vieler seltener Gattungen beschrieben und photolithographirt. Von den Papageien sind besonders folgende hervorzuheben: Da- syptilus Peequeti, Stringops habroptilus, Loriculus exilis, Nasiterna py- ymaea, Nestor meridionalis, Eos cyanogenys, Trichoglossus Meyeri ; von den Eisvögeln: Clura sanghirensis, Sauromarptis Gaudichauditr ; von den Hühner-Arten: Tetrao urogallus, T. medius, Gallus bankıva und verschiedene Hühner-Rassen, wie: Cr&vecoeur-Hahn und Henne, Kampf- hahn von Manilla, Englischer Kampfhahn, Malaya-Hahn, Paduaner Huhn, Japanisches Zwerghuhn ; von den Tauben: Otidophaps nobilıs, Carpophaga pinon, Oedirhinus insolatus, Goura Victoria, G. coronata und besonders interessant ist die Reihe der verschiedenen Tauben- Rassen, welche ein überreiches vergleichendes Material darbietet. Von besonderem Interesse ist der schon erwähnte Notornis Hochstettert, dessen Skelett nicht einmal in der sonst so reichen Sammlung des Bri- tish Museum zu finden ist. Dr. Meyer benützt nicht die gewöhnliche Art der lithographischen Wiedergabe, sondern er lässt die Skelette erst nach der Natur photo- graphiren und sie dann durch Lichtdruck vervielfältigen. Diese Art der Darstellung ist nicht allein die zweckmässigste, sondern auch die ge- naueste und schönste; nur so ist es möglich, dass die Foramina, die einzelnen Biegungen, Eindrücke, Erhebungen u. s. w. auf das natür- lichste wiedergegeben sind; dies zeigt die diesen Hefte beiliegende Tafel XII auf-das Schönste. Die Tafeln stammen aus der Kunstanstalt Wırnerm Horrmarn in Dresden und verdienen in jeder Beziehung unsere volle Anerkennung, unser ungetheiltes Lob. Die beigegebenen Beschreibungen zeichnen sich durch besondere 965% 400 LITERARISCHES. Genauigkeit und Gründlichkeit aus und erleichtern das Verständniss des Gegenstandes auf das Beste; jeder Beschreibung sind genaue Maasse beigegeben. Nachdem Dr. Mever’s Werk die bedeutendste und inter Erscheinung: auf dem Gebiete der Osteologie ist, nachdem er dasselbe so lange fortzusetzen wünscht, bis das von ihm angehäufte Material nicht vollständig bearbeitet ist, nachdem endlich die Ausführung dessel- ben ohne Uebertreibung beispiellos genannt werden darf, wäre es wün- schenswerth, dass jeder Ornithologe und jedes Museu.n ihm die weit- gehendste Unterstützung zu Theil werden liesse; wir meinen, dass die erwähnten Factoren, im Falle unser ausgezeichneter Verfasser sein Ma- terial einmal vollständig verarbeitet haben sollte, ihm durch Zusendung der bishin noch nicht beschriebenen Skelette die Möglichkeit zu bieten, auf dem Felde, auf welchem er schon so Aueszau nen geleistet hat, noch weiterhin zu arbeiten. v. MaDaräsz. Illustrirter Kalender für Vogelliebhaber und Geflügelzüchter 1885. Herausgegeben von FRIEDRICH ARNoLD in München. Dieser geschickt zusammengestellte Kalender ist Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Marie Therese von Bayern gewidmet. Der Kalen- der enthält zahlreiche unterhaltende und belehrende Artikel aus der Vogelwelt, welche der Vogelliebhaber gewiss mit Genuss lesen wird, Das dem Umfange wach nicht bedeutende Büchlein (XXXII und 80 S.) enthält Folgenles: Die Biographie von Ilewaz FrıevrıcH, welcher als Geflügelzüchter weit über die Grenze seines Vaterlandes bekannt ist und auch als fachkundiger Preisrichter wirkte (mit Portrait). Ferner unter dem Titel «Der gelbe Hausfreund» eine lesenswerthe Geschichte des Kanarienvogels; dann Mittheilungen über die Nachtigall, über die drei kleinsten Europäer in der Vogelwelt (Troglodytes parvulus, Regulus eristatus, R. ignicapillus), über den Pirol, über Fachliteratur sowie über die neuesten Erfindungen und Erfahrungen, über die Brieftauben u. s. w. mit Abbildungen; ausserdem unterhaltende Lesestücke unter den Titel: «Wahrhafte Anekdoten von sprechenden Vögeln». M. u nn a AN DIE REDACTION EINGEGANGENE SCHRIFTEN. 401 AN DIE REDACTION EINGEGANGENE SCHRIFTEN. FRIEDRICH ARNOLD, Illustrirter Kalender für Vogelliebliaber und Geflügel- züchter. 1885. Prof. Dr. WILH. BLASIUS, Ueber die ne: esten Ergebnisse von Herrn F. J. Grabowskys Ornithologischen Forschungen in Südost-Borneo. (Separat- Abdr. aus Cabanis’ Journ. f. Ornith. Jahrg. 1884. April-Heft.) — Ueber Vogel-Brustbeine. (Sep.-Abdr. aus Cabanis’ Journ. f. Ornith. 1884, April-Heft. ) — Ueber einen vermuthlich neuen Trompeter-Vogel von Bolivia (Psophia camtatrix Boeck in litt.) Sep.-Abdr. aus Cab. Journ. f. Ornith. 1884, April-Heft. — Neue Thatsachen in Betreff der Ueberreste von Alca impennis Linn. Aus dem «Tageblattv der Naturforscher-Versammluıg zu Magdebure. (18—23. Sept. 1884. public. am 23. Sept. 1884.) EUGEN BUCHNER, Die Vögel des St. Petersburger Gouvernements. Materia- lien, Literatur und Kritik. (Sep.-Abdr. aus den Arbeiten des St. Peters- burger Naturforscher-Gesellsch. Bd. XIV. p. 358—624. 1884) in russ. Sprache. OLIVIER DAVIE, The Naturalist's Manual, containing descriptions of the Nests and Egsgs of North American Birds (Turdidae-Tanagridae). Also, instruc- on for colleeting and preserving Birds, Nests, Eggs and Insects, 1882. Columbus, Ohio. x Eneyelopaedie der Wissenschaften. I. Abth. 38. Lieferung. p. 466. Geschichte der Vogelkunde, von Dr. ANT. REICHENOW. THE NATURALIST: A monthly journal of Natural History for the North of England. 1884, Nr. 110, 111 and 112. Dr. A. B. MEYER. Abbildungen von Vogel-Skeletten. Lief. I-VIl. 1879— 1884. HERMAN SCHALOW, Die Reisen Dr. Richard Böhm’s im centralen Ostafrika. (Sep.-Abdr. aus der Zeitschr. für Ornitlı. und practische Geflügelzucht. II. (VIM.) Jahrg. Nr. 4—9.) h A Trenesenmegyei Termeszeitudomänyi egylet Evkönyve. (Jahrb. des naturhist. Vereins im Tieenesen.) 1880— 1883. VICTOR RITTER v. TSCHUSI und EUG. F. v. HOMEYER, Verzeichniss der bisher in Oesterreich und Ungarn beobachteten Vögel. Folio p. 8. BERICHTIGUNG. In dem Prospecte, welchen ich vor Erscheinen dieser Zeitschrift aussendete, verpflichtete ich mich, meine geehrten Mitarbeiter von Be- giun des zweiten Jahrganges an zu honoriren. Nachdem die auf dem ersten internat. Ornithologen- Congress anwesenden Ornithologen ölters erklärten, dass sie für ihre literarischen Leistungen kein Honorar bean- spruchen und ein Solches auch nie beanspruchen werden, nachdem mir Ä ausserdem von mehreren Mitarbeitern auf privatem Wege gleiche Er- klärungen zukamen, so erkläre ich hiemit, dass ich mein auf dem erwähnten Prospecte gemachtes Versprechen zurücknehme, erkläre aber zugleich, dass ich bereit bin, meinen geehrten Mitarbeitern jeden anderweitigen berechtigten Wunsch zu berücksichtigen. » Der Herausgeber. A Accentor alpinus 130, 161. modularis 130, 161. montanellus 130. Acecipiter nisus 157, 247. Acestura Heliodori 205. Mulsanti 205. Bombylius 195, 205. Acredula caudata 161. Acrocephalus arundinaceus 128, 162, 310. aquaticus 197. palustris 128, 162. phragmitis 128. Anas clangula 43, 46. . sponsa 264, 267. IN DERSE elypeata 32, 40. crecca 38, 47, 166. erythrorhyncha 394. ferina 31, 41. flavirostris 394. leucophthalmos 31. marmorata 40. nyroca 41. penelope 32, 34, 166. querquedula 37, 166. rutila 33. strepera 32, 39. tadorna 32. turdoides 128, 162, 175. Acryllium vulturinum 381. Andropadus flavescens 341. Anorthura alascensis 11. Anastomus lamelligerus 385. Actitis hypoleucos 166, 387. Aegialitis hiaticula 262. Geoffroyi 194. minor 164. Aegiothus canescens 146. Aegithalus pendulinus 134, 175. Aegotheles Wallacei 270, 278. Aeluroedus melanotis 271, 293. Agelaius gubernator 172. Agrodroma campestris 163. Alauda arborea 140. arvensis 140, 163. calandrella 140. eristata 141. Alca torda 243. Alcedo ispida 153, 159. Aleyone pusilla 269, 275. Alseonax adusta. 354. murina 354. Ampelis garrula 23, 153. Anas acuta 31, 32, 35, 47, 166. boschas 32, 37, 46, #7, 166. casarca 33. ’ Anser aegyptiacus 27, 28. Anthodiaeta zambesiana 339. borealis 9. communis 10. fumigatus 13. hyemalis 12. pacifica 12. pallescens 11. troglodytes 10, 129. troglodytes var. alascensis 11. troglodytes var. hyemalis 12. troglodytes pacificus 12. albifrons 31. arvensis 27. brachyrhinchus 30, brevirostris 27, 31. cinereus 29. erythropus 31. hyperboreus 27, 29. minutus 31. segetum 30, 31, 166. torquatus 28. Asio accipitrinus americanus 179. Asio otus’ 257. Astur palumbarius 157, 247. Asturinula monogrammica 374, Athene noctua 159. Atticora holomelaena 358, Aythia ferima 41. B Barbatula affinis 371. ‚simplex 371. Baza erythrothorax 272, ‚Jerdoni 272. magnirostris 269, 271, 272. rufa 272. suberistata 193, sumatrensis 271, 272. Bernicla torquata 97. Bias musicus 359, 353. Bombyeilla garrula 94, 161. Botaurus stellaris 165. Brachyotus palustris 159. Brachypteryx monacha 271, 291. Bradyornis grisea 354, 396. murina 355. pallida 354, 355. Bradypterus brachypterus 310. Branta berniela 28, Bubo lacteus 373. maximus 159, 258. Bucephala clangula 43. islandica 27, 43. Buceros cristatus 361. Budytes borealis 175, 267. flavus 163, 307. melanocephalus 175, 267. Rayi 137. ’ Buphaga erythrorhyncha 334. Burnesia melanocephala 312. Butalis grisola 354. Buteo augur 374. desertorum 55, 63, 374. ferox 55, 63, 247. lagopus 239. vulgaris 54, 55, 63, 67, 69, 158, 247. Butorides javanica 271, 295. C Cacatua sanguinea 194. CGalamoherpe aquatica 162. INDEX. Calamoherpe phragmitis 162. Calamonastes Fischeri 310. simplex 310. undosa 310. Calornis eireumseripta 194. crassa 194. metallica 271, 292. Galyphantria erythrogenys 332. melanotis 332, 3383. Camaroptera olivacea 312. Campephaga nigra 356. xanthornoides 357. Campicola Livingstoni 306. CGannabina sanguinea 163. Caprimulgus europaeus 159. Fossei 359. longicaudus 156. macrurus 194, 195, Wiederspergii 155. Carbo cormoranus 166. Desmaresti 266. graculus 266. Carduelis elegans 163. elegans albigularis 145. Carine noctua 260. Carpodacus erythrinus 96, 148. roseus IAS. Carpophaga coneinna 194. Pinon 271, 294. rosacea 19%. Casarca cana 27. rutila 33. Casuareus Beccarii 296. bicarunceulatus 296. sp? 271, 296. unoappendiculatus 271, 296. Centropus superciliosus 368. Ceratorhina monocerata 169. Cerchneis cenchris 157. tinnuncula 157, 255. tinnunculoides 255. vespertina 255. Certhia familiaris 135, 161. Ceryle rudis 361. Ceyx solitaria 269, 275. Chalcopeleia afra 378. afra var. chalcospilos 378. Chaleophaps chrysochlora 194. Chalcopsittacus scintillatus 269, DIA. Charadrius asiaticus 392, damarensis 392. 155, 197. 403 Charadrius fulvus 194. venustus 392. Ckaulelasmus strepera 39. "Chelidon urbica 154. Chenalopex aegyptiacus 393. Chettusia coronata 391. Chlorestes maculicollis 206. mellisuga 206. Ghloroeichla Chloropeta massaica 352. natalensis 352. hlorophoneus quadricolor349 350. sulfureipectus 349. Chlorostilbon angustipennis206 207. atala 206, 207. prasinus 206, 207. Stübelii 195, 206, 207. Chrysococeyx Claasil 367. cupreus 367. Chrysomitris spinus 163. Cichladusa arquata 305. guttata 304. Cieinnurus regius 271, Ciconia alba 165, 262. nigra 165, 241, 963. Cinclus aquatieus 161. Cinnyris Falkensteini 339. Fischeri 339. gutturalis 338. Hasselti 208. Henkei 195, 207, 208. Kirki 339. microrhynchus 339. sperata 208. Circaetus gallicus 241, 252. Circus aeruginosus 72, 158, 246. eyaneus 158, 246. macrurus 246, pallidus 158, 174. pygargus 246, Cisticola erythrogenis 314. erythroptera 313. haematocephala 314, 315. isodactyla 313. nana 313. robusta 315. schoenicola 267. sp ? 315. Citrinella melanops 321. Clangula glaucion 166, 265. flaviventris 340. 293. 158. 174, INDEX. 04 Coceothraustes vulgaris 148, CGrateropus Kirki 316. 163. 5 melanops 316, Coceystes glaudarius 367. squamulatus 316. pica 367. Crex pratensis 165, 263. Coeligena sagitta 203. Crithagra atrogularıs 329, Colius leucocephalus 362. chrysopyga 322. leucotis 363. flavivertex 322, senegalensis 363. sulfurata 321. Collocalia fueiphaga 270, 278. Cuculus canorus 159, 174. 365. Riedelii 194, Collurieinclamegarhynchus286 Heuglini 366, 367. roratus 269 rufigaster 270, 286. nigricans 367. Columba guineensis 376. Cuncuma leucogaster 193. oenas 163. Gursorius bieinetus 390. palumbus 163, 261. chalcopterus 389. Emberiza caesia Colymbus arcticus 99, 166. einctus 3%. cia 144, 176. glacialis 99, 166, 266. gracilis 390, Coracias caudata 359. Cyanecula leucocyanea 162. sarrula 152, 159, 174. suecica 122, Coraphites leucoparaea 318. Wolfii 122. Coriphilus placens 269, 275. Cyclopsittacus aruensis 269, Corvus capellans 113. 273. miliaria 143. carnivorus 179. melanogenys 269, 273. pithyornis 14 corax 114, 160, 174. Cygnus gibbus 28. schoeniculus cornix 113, 160, 174. musieus 27, 97. nos zenallala. corone 114, 160, 174, ; olor 98, 97. coronoides 200. xanthorhinus 27. enca 200. Gypselus affınis 358. frugilegus 113, 114, 160. apus 155, 159, 359. latirostris 19%, 195, 199. melba 155. orru 200. parvus 358. scapulatus 337. Gyrtostomus frenatus 270, 287. . validissimus 200. Eudynamis cyano Coryphegnatus unicolor 328. D 975. Corythaix Tischeri 263, 364. rufiventer 275. Hartlaubi 363. Dafıla acuta 35. Livinsstonei 110. Dandalus rubecula 162. 994, nu . porphyreolophus 108. 110. Demiegretta sacra 194, Eupleetes diadematus CGorythornis cristata 361. Dendrocygna guttata 194. flammiceps 327. Cosmetornis vexillarius 359. Dicaeum fulsidum 194. Friederichseni 99, Cosmopsarus regius 336. ignicolle 270, 287. nigriventris 327. Cossypha Heuglini 303, 304. (Prionochilus) sp. 53. Euprinodes flavocın intercedens 303. Dicruropsis braceteatus 194, Golzi 311. natalensis 303. Dierurus divaricatus 342, Eurocephalus Rüppeli quadrivirgata 304. Dioptrornis Fischeri 355, 396. Burystomus afer 359. Cotile fuligula 358. Drepanorhynchus Reichenowi pacificus 194 riparia 154, 338. rufigula 358. Drymoeca tenella 312, 315. F Coturnix dactylisonans 164, 261 Dryocopus martius 160. # Delegorguei 381. Dryoscopus aethiopicus 349. Faleinellus igneus 263. Cracticus cassicus 270, 282. affınis 345, 346, 348. Falco Feldeggii 254. % Quoyi 270, 283. cubla 345, 346, 348. laniarius 157, 174. tibicen 983. . leucopsis 345, 346, 347. melanogenys 269, 272 Grateropus hypostictus 316... orientalis 345, 346. ; peregrinus 157, 172, 34. Falco regulus 255. saker 954. subbuteo 157, 254. rufa 197. sibilatrix 126. trochilus 126, 127. Granti 382. Hildebrandti 382. Schuetti 382. cannabina 146. carduelis 144, 145. citrinella 146. coelebs 144, 163, flavirostris 146. linaria 23, 146. nivalis 145. rufescens 147. spinus 145. Fulica atra 165, 263. eristata 386. Fuligula ferina 41. rufina 40. Fulix eristata 49. marila 42. G major 47, 165. minuta 165. porzana 165. Gecinus canus 160. viridis 160. Wardi 211. timorlaoensis 194, Ficedula Bonellii 197. — — eurvirostris 126, 197. Fiscus humeralis 396. “ Frankolinus Altumi 383. Fregilus graculus 115. Fringilla albigularis 145. montifringilla 144, 163. nyroca 34, 41, 166. Galerida eristata 163, 175. Galgulus amaurotis 211. Gallinago gallinula 165, 264. scolopacina 47, 165. Gallinula chloropus 165. Gallirex chlorochlamys 363. porphyreolophus 364. Garrulus glandarius 115, 160. Geoeichla Machiki 194, 211. schistacea 194, 211. Geoffroyus aruensis 269, 273. INDEX. Geopelia Maugaei 194. Gerigone bimaculata 195, 198, 199. chrysogaster 270, 282. dorsalis 194, ruficollis 198, Glaueidium passerinum 260. perlatum 373. Glycychaera fallax 270, 288. Glycyphila modesta 270, 288. Graculus africanus 394. Graucalus hypoleucus 199. melanops 194. timorlaoensis 194, 195, 199. unimodus 19. Grus cinereus 262. regulorum 386. Gymnocrex plumbeiventris 271, 295. Gypaetus barbatus 248, Gyps fulvus 244, 245. H Habropyga astrild 325. charmosyna 325. erythronota 324. Haematopus ostralegus 262. Halcyon chelicutensis 361. irrorata 361. orientalis 361. semicaerulea 361. Haliaetus albieillus 158, 174, ale leucocephalus 172. vocifer 300, 374. Haliastur girrenera 193. Hapaloderma narina 110, 368. Harelda glacialis 27, 98, 265. Heliodoxa Leadbeateri 203, 204. sagitta 203. Helotarsus leuconotus 374. Henicopernis longicauda 269, 971. Hermotimia chlorocephala 270, 286. Herodias torra 194. Hirundo aethiopica 357. cachirica 154. gutturalis 279. javanica 194, 279. Monteiri 358. puella 357. 405 Hirundo riparia 159. rustica 154, 159, 279, 357. sp. 270, 279. tahitica 279. urbica 159. Hoplopterus speciosus 391. spinosus 262, 392. Hydrobata aquatica 129, 130, melanogastra 130. Hylochelidon nigricans 270,279. - Hypargos niveiguttata 393. Hyphantica aethiopica 327. cardinalis 298, 328. erythropus 327. Hyphantornis aureoflavus 330. Bojeri 331, 396. Gabanisi 331. dimidiatus 331. nigriceps 330. vitellinus 331. Hyphanturgus nigricollis 332, 396. ocularius 331. Reichenowi 331, 396. Hypochera nitens 325. ultramarina 324. Hypochrysia sagitta 195, 203. Hypolais ieterina 127. longuida 309. pallida 309. salicaria 162. Hypotriorchis aesalon 173. Hypsipetes concolor 212, 213. ganeesa 212, 213. psaroides 213. sp. 195, 212. squamiceps 195, 211. I Ibis aethiopica 386. faleinellus 165. Hagedasch 386. Indicator maior 365. Sparmanni 365. Irrisor Cabanisi 360. cyanomelas 360, erythrorhynchus 360. Ispidina picta ‚361. Iynx pectoralis 364. 406 J ‚Junx torquilla 160. L Lagonostieta minima 324. Lagopus albus 89, 91, 9. alpinus var. hyperborea 89. alpinus var. meridionalis 88. - alpinus minor SS. alpinus var. scandinavica 87. americanus 90. cinereus 88. sroeulandicus 91. hemileucurus ‚89. hyperboreus 89. islandorum 90. leucura 92. leucurus 92. muta 87. muta vulgaris 88. mutans 88. mutus 87, 88. mutus atkensis 92. mutus « islandorum 90. mutus var. mutus 87, 88. mutus ß reinhardti 91. mutus var. rupestris 90. rupestris 90, 91. rupestris atkensis 92. rupestris var. hyperborea 89, rupestris ß islandorum 90. rupestris nelsoni 91. rupestris var. occidentalis 90, 91, 92. rupestris reinhardti 91. ridgwayi 89. vulgaris 88. Lalage moesta 194. Lamprocolius melanogaster 335 sycobius 336. Lamprotornius purpuropterus 336. Lanius affınis 343. caudatus 344. collurio 152, 161, 349, excubitor 151, 152, 161, 230, 231, 283. Homeyeri 229, 230, 231, 233. humeralis 344. leucopterus 230. - Limnetes crassirostris 392. INDEX. Lanius major 152, 234, minor 152, 161, 342, phoenicuroides 343. rufus 161. senator 152. speculigerus 3483. Larus californieus 163. canus 266. gelastes 266. Heermanni 168. Lambruschini 266. leucophthalmus 266, 267. marinus 102. oceidentalis 168. phaeocephalus 39. tenuirostris 266. Leptoptilos crumenifer 384. Leptotodus tenuis 195, 197. Lestris Buffoni 14. catarractes 266. * Megapodius! parasitica 102, 266. tenimber . pomarina 14, 16, 17, 100, Melanocharis 166, 266. IS. Melanocoriph. leucoptera 141. Melanopepl Melilestes m« 288. Ligurinus chloris 147, 163. Limicola Hartlaubii 84, 85. platyrhyncha 84. Linaria alnorum 163. Lobivanellus miles 194. Locustella fluviatilis 128, 162, 175» luscinioides 128, naevia 129, Lomvia californica 168. castor 44, Lophophanes cristatus 133, merganser Ak, diehrous 133, ‘ serrator 45. Lophornis sp. 19. stictolophus 205. Loxja bifasciata 96, 150. curvirostra 150, 163. pithyopsittaca 150. Merula torquata 16: Lullula arborea 163. vulgaris 162. R Lunda cirrhata 169. Microcarbo melanoleu. Lusecinia africana 300. 295. caerulecula 122. Microeca hemixant| cyanecula 192. Microglossus Golzi 300. Microlestes arfe minor 162, 175. Mimeta decipien philomela 121, 162. Miliaria europaea rubecula 122, Milvus aegyptius 5} vera 121. ater 61, 62, 68, Lusciniola melanopogon 129. 173, 241, 252. Lycus monedula 113, 160, Forskali 375. Milvus ictinus 259. regalis 53, 62, 63, 67, 69 157, 173, 241. _ Mimeta flavoeincta 271, 29, Mixornis chloris 51. rubricapilla 51. ruficeps 51. Monarcha aruensis 270, 280, castus 194, suttulatus 270, 279, 280. mundus 194. nitidus 194,. 270, 279, 280. Monticola cyanea 121. rufocinerea 302. saxatilis 120, 16%, 175, 302. Mormon eirrhata 169. fratercula 99. Motacilla alba 136, 162, campestris 137. eitreola 136. tlava 137. flava flavicapilla 137, 138. flaveola 137. lugubris 94. neglecta 137. rubricapilla 51. sulphurea 138, 162. troglodytes 9. vidua 307. . Munia molucca 194. sp. 271, 292. Muscicapa albicollis 161. atricapilla 117. eollaris 117. grisola 117, 161. luctuosa 161. parva 117, 161, 175. Musophaga Böhmii 103, 104, 105. Rossae 104, 109, violacea 104. Myiagra fulviventris 104. ruficollis 270, 281. Myristieivora bicolor 194. Myrmecoeichla aethiops 299, 302. Myzomela Annabellae 194. nigrita 270, 287. n. sp.? 195, 208. obsceura 270, 287. INDEX. 5 Nectarinia melanogastra 298, 337. pulchella 337. Reichenowi 299, Neocossyphus rufus 301. Neophron perenopterus 245, 376 pileatus 376. Neopsittacus euteles 194, 195, 196. *Nettopus pulchellus 194. Nicator gularis 352. Nigrita Arnaudi 329, Cabanisi 330. Nilaus brubru 351. Ninox Forbesi 194. Nisaetus Bonellii 174, pennatus 251. Nisus badius 375. Notauges Fischeri 335. superbus 335. Nothura minor 286. Nucifraga caryocatactes 160. Numenius arquatus 165. minutus 271, 295. variegutus 194, Numida coronata 105, 380. coronata marungensis 105. mitrata 380. Pucherani 381. Nyctale Tengmalmi 159, 260. Nyctea nivea 259. Nycticorax caledonicus 194. griseus 165. Yol. 114, 0) Oedienemus affinis 389. eapensis 389. erepitans 164. grallarius 194, 196, 215. vermiculatus 389. Oena capensis 378. Oidemia fusca 98. nigra 27, 98. perspicillata 265, 267. Onychoprion anaesthetus 194. Orchilus aurieularis 197. Oreicola ferrea 52. Oriolus galbula 116, 159, 334. 40T Oriolus notatus 334. Rolleti 334. _squamiceps 211. Orites caudatus 133, 134. rosaeus 134. Orthorhamphus 194. Ortygometra nigra 386. Orynx capensis 326. Otis canicollis 388. . Kori 387. maculipennis 3SS. Otocoris alpestris 141. Otus vulgaris 159. Oxypogon Üiuerini 204. Lindeni 204. Stübelii 195, 204. magnirostris E Pachycephala affınis 195, 200, 201, 202. arctitorquis 194. fusco-flava 194. jobiensis 195, 203. Riedelii 194. Schlegelii 195, 201, 202. soror 200, 201, 202, 203. sp. 195, 202. Pandion carolinensis 172. haliaetus 157, 241, 257. leucocephalus 193. Panurus biarmicus 134. Panychlora Aliciae 206. Poortmanı 195, 206. Paradisea apoda 271, 293. raggiana 293. Parisoma Boehmi 340. Parra africana 387. Parus albiventris 340, alpestris 78. ater 76, 132, 161. Baldensteinii 79. borealis 75, 76, 77, 78, 132, 133. caudatus 235. einereo-montanus 78. cinereus communis 79. coeruleus 131, 133, 161, 234, 235. eristatus 76, 161, 235. cyaneus 131, 134. cyanus 234, 235. fi INDEX. 408 Parus flavipectus 235. * Picus abingoni 369. fringillinus 340. Hemprichi 370. fruticeti 75, 76, 79, 132, 133. leuconotus 160. kamtschatkensis 75, 77, 79. major 160. lusubris 132. medius 160. major 131, 133, 161. minor 160, palustris 75, 76, 77, 78, 132, namaquus 368, 369. 133, 234. rhodeogaster 369. palustris subsp. borealis 79. schoensis 368, 369. palustris var. borealis 79, Picoides tridactylus 160. salicarius 79. Pinicola enucleator 150. Passer diffusus 320. . Pitta brachyura 210. domesticus 48, 147, 163. irena 210. s montanus 147, 163, 176. Mackloti 271, 291. petronius 147. Novae Guimeae 271, 291. rufocinetus 299, 319. Vigorsii 194, 195, 210. Pastor roseus 151, 159. Pitylia citerior 324. Pelecanus erythrorhynchus171. minima 395, fuscus 171. Platypus islandicus 32, rufescens 3%. ferınus 32, 41, Pellorneum intermedium 50. fuligulus 32, 49, Penthetria eques 326. fusceus 32. laticauda 326. glaucion 32, 43. zanzibarica 326. islandicus 43, Perisoreus infaustus 115. leucocephalus 32. Peristera tympanistria 378. leucophthalmos 32, 41. Pernis apivorus 158, 253. - marilus 39, 49. ): Phalacrocorax dilophus 171. rufinus 392, 40, 1, 282%. penicillatus 171. Platystira peltata 352. Pseudototanus resplendens 171. pririt 359, 295, 226. violaceus 171. senegalensis 352. suttifera Phalaropus fulicarius 96. Plectrophanes calcaratus 176. haughtoni hyperboreus 18, 92, 23, 24 lapponicus 95, 149, Pternistes Philagrus melanorhynchus 328. nivalis 23, 96, 149. Pterocles deco Philemon jobiensis 217, 270, Plectopterus gambensis 393. exustus 379. 990. Podargus ocellatus 270, 278. Novae Guineae 217. papuensis 269, 278. timorlaoensis 194. Podiceps ceristatus 166. Phileremos alpestris 94, 176. minor 166. Phoenicopterus minor 393. nigricollis 166. Pholidauges Verreauxi 335. rubricollis 166. 265. Phrynoramphus capensis 353. Poecila alpestris 78. Pycnonotus Phyllolais pulcheila 311. assimilis 78. 195, 213. Phyllopneuste rufa 161. kamtschatkensis 79. Layardi 341. - sibilatrix 161. salicaria alpina 78. nigricans 3 trochilus 161. salicaria ass'milis 78. Pyrrhocorax alpi Phylloscopus rufus 369. salicaria borealis 78. Pyrrhula cocei € trochilus 309. Poecile baicalensis ;9. europaea 163. Phyllostrephus capensis 349, brevirostris 79. rubicilla 149, Fischeri 342, borealis 78. striolata 321. parvus 341. communis 79. strepitans 341. kamtschatkensis 79. i 4 Pica caudata 114, 160. - palustris 79, 161. Q Querquedula circia 34, 37. erecea 31, 32, 34, 38. falcata 27, 38. 31, 38, R Rallina tricolor 271, 294. Rallus aquaticus 47, 165. Regulus cristatus 135, 161. ignicapillus 135. Rhamphomicron chum 204. Rhhectes analogus 270, 284, 285. aruensis 284. eirrhocephalus 285. decipiens 285. _ dichrous 284. ferrugineus 270, 285. holerythrus 285. rubiensis 285, Rhipidura fusco-rufa 194. hamadryas 194. opisterythra 194. Rihynchaceros Deckeni 362. erythrorhynchus 362. Rıhynchaea capensis 387. Rihynchastatus funebris 349. Rissa tridactyla 102. Rutieilla Cairii 120. inornata 72, 119. phoenicura 119, 162. tithys 119, 120, 162. microrhyn- 8 Sagittarius serpentarius 375. Sasia ochracea 53. Sauromarplis cyanophrys Gaudichaudii 269, 276, ‚tyro 277. Sauropatis australasiae minor 194, 195, 196. chloris 194, 269, 276, sancta 194, 269, 276. sordida 277. Saxicola cypriaca 397. isabellina 305. lugubris 305. morio 397. oenanthe 119, 162, 305. Schalowi 299, 305. 917. 277. INDEX. Saxicola stapazina 119. Schizorhis leucogaster 364. Schoenicola pithyornus 95. pusilla 95. rustica 95. schoeniclus 163. Scolecophagus cyanocephalus 172. Scolopax rusticola 47, 165, 262. Scops zorca 258. Scopus umbretta 384. Serinus hortulanus 148, Siphia cachariensis 51. olivacea 9. Sitta caesia 135, 160. carolinensis 80. Smaragditis euchloris 206. 163. 'Somateria mollissima 98. Sorella Emini 298, 322. Spatula clypeata 40, 47, 166. Spermestes cucullatus 323. rufodorsalis 323. Spilocorydon hypermetrus 318. Spilopelia tigrina 194, 195, 215. Spizattus oceipitalis 374. Sporothlastes fasciatus 323, Stachyris nigriceps 51. Starna cinerea 164, 261. Sterna arctica 5. argentatus 5. fluviatilis 5. hirundo 5, 103. melanauchen 194, 196, 216. nigra 394. Stigmatops Blasii 208. kebirensis 218, 219. Salvadorii 217, 218, 219. squamata 194, 217, 218, 219. Strepsilas interpres 392. Strix flammea 159, 257, 373. sorocula 194. Struthio australis 220, 221, 395. camelus 221, 222. molybdophanes 220, 222,395. Sturnella magna 172. Sturnus unicolor 151. vulgaris 151, 160. Sula bassana 100. Surnia nisoria 158. ulula 258. : Sycobius melanotis 332. Sycobrotus Emini 332. Kersteni 333. 409 Sylvia atricapilla 126, 162, einerea 125, 162, curruca 125, 162. hortensis 125, 162. hyemalis 11. nisoria 195, 162, 175. orphea 125. trochlodytes 10. troglodytes 11. Sylviella leucopsis 311. Syma torotoro 269, 276. Syrnium aluco 159, 259. uralense 159, 259, Woodfordi 373. T Tadorna cornuta 32. radjah 194, 271, 295. Tantalus ibis 385. Tanygnathus subaffinis 194. Tanysiptera hydrocharis 269, 976. - Tarsiger orientalis 306. stellata 306. Telephonus minutus 344. trivirgatus 344. Terekia cinerea 295. guttifera 294. Terpsiphone Ferreti 355. Tetrao alpinus 87. bonasia 164. islandicus 90. islandorum 90. lagopus 87, 88, 89, 90, 91. lagopus islandicus %. montanus 88. mutus 87. reinhardi 91. reinhardti 91. rupestris 87, 88, 90. tetrix 164. urogallus 164, 261. Textor Dinemelli 333. intermedius 333. Thamnobia simplex 310. Thamnolaea albiscapulata 303. Tichodroma muraria 136, 160. Tinnuncnlus alaudarius 374. moluccensis 193. Timetoceros abyssinieus 361. Todopsis Bonapartei 270, 282. coronata 270, 282, 410 | | \ . INDER. Todopsis Wallacei 282. be Dir Totanus calidris 165. $ parvulus var. fumigatus 13. glareola 165. parvulus var. hyemalis 19. glottis 165, 295, 297. parvulus var. pacificus 19, suttifer 223, 924, 295, 226, punctatus 9, 10. 397. regulus #0. haughtoni 223, 994, 226. sylvestris 10. incanus 194. | tenuirostris 10. nebularius 225, 926, 229. ‘ troglodytes 10. ochropus 165. verus 10. Trachyphonus Boehmi 371. vulgaris 10, 13. cafer 372. Tropidorhynchus aruensis 216; squamiceps 371. 270, 290. Treron Delalandei 376. Novae-Guineae 216. Trichoglossus nigrigularis 969, _ timoriensis 216, TA, i Turdinus sepiarius 195, 210, - Tricholaema laerymosa 370. sepiarius var, minor 210, stigmatothorax 371. "Turdirostris leptorhynchus 317. Tricholais oceipitalis 310. Turdus amaurotis 211. pulchra 310. atrogularis 194. Tringa alpina 166. Deckeni 349. subarquata 387. fuscatus 192, Tringoides hypoleucos 271,295. guttatus 300. Trochocercus bivittatus 354. iliacus 116, 192, 193, 162. Troglodytes alascensis 9, 11, mervla 194. 12, ar musicus 193, 162. borealis 7, 8, 9, 13, 14, - naumanmiı 193. domesticus 10. obsceurus 122, europaeus 9, 10, 11. olivacınus 301. fucatus 13. pilaris 116, 192, 123, 162, fumigatus 9, 11, 13. 175. hiemalis 9, 11. ruficollis 122, 123, 194, hiemalis pacifieus 9, 12. torquatus 194. hyemalis 10, 11, 12, 13. tropicalis 301. hyemalis var. alascensis 11. viscivorus 192, 123, 162. hyemalis var. hyemalis 12. Tumix lepurana 382. hyemalis var. paciieus 12,13. Turtur albiventris 377. linnei 10. auritus 163. naumannı 10. capicola 377. pallescens 7, 9, 11, 13. decipiens 377. parvulus 6, 7, 9, 10, 12, 13, lugens 378. 161. perspicillata 377. parvulus var alascensis 11. semitorquatus 376, parvulus var. americanus 11. senegalensis 377, parvulus bergensis 7, 9, 10, 13. u he aus 7 5 DE, F { \ Yen = m —a— : i fu j 5 ' 2 | \ \ s eitschr. f. ges. Ornith. Taf. -d.Nat. I, Schubert. Hofkunstanst. J. Pataki Budapest 1. Mixornis rubricapilla Tick. 2.Siphia cachariensis. 3.Dicaeum Spec.? EERTTEITEIF SER Et rer ge Terrier l ) l Zeitschr: £ ges. Ornith. 1884 Taf. M. Nach d. Nat. I Schubert Hofkunstanstalt J. Pataki Budapest Carduelis albıgularıs Mad. y | 1 | N \ Zeitschr. f ges. Ornith.1884 . | Taf.IV. Nach d. Nat. 1 Schubert Hofkunstanstalt J. Pataki Budapest Parus Kamtschatkensis Bp. ‘4sadepng mer °P MersueısungjoH -asdauloIs Tfemßpra sndoßeT As w ‚eitschr f ges! Ornith.1884 Taf. VI Musophaga Böhmii Schalow n.sp. Hofkunstanstalt J. Pataki Budapest ‚eitschr f ges. Ornıth.1884 . Cinnyris Henkei Meyer nov. spec.d & 9. Hofkunstanstalt J. Pataki Budapest Taf. VII tschr f ges. Ornith. 1884 . Geocichla schistacea Meyer nov spec. Hofkunstanstalt J. Pataki Budapesı % 5 h KEN a Aa Ben .- r f ges. Ormih.1884 Taf. IX. 1. Graucalus timorlaoensis Meyer nov. spec. 2. Leptotodus tenuis Meyer nov. gen.el n.spec . Hofkunstanstalt J. Pataki Budapest F- 1SedepTE PUnIN AM UrET Path aoBoubyg Cupaoy) aopınd smuwjojopnos rer ad sw en ia Lu HET WLuıg sad y ıyasyez . k u es x Be. N v Mr - Ä - Taf..xT. Zeitschr. "f. ges. Ornith. 1884. ab. 1 J ‚anius Homeveri I ısedepng punım y yyrT “HUNG SITELISNE 19 MouaypToy soueydopgAjou onpn.ag Tafel XIII. Eos eyanogenys Bp. . L ges: Ormith. 1884. Zeitschr. f. ges. Ornith. 1884. Taf. XIV. l Grund V. lith l.Rhectes rubiensis Meyer 2.R.analogus Meyer.n.sp. 1 Zeitschr. f ges. Ornith. 1884. Taf. XV. Madaräsz del Grund l.Rhectes rubiensis Meyer 2.R.analogus Meyer. 3.R.decipiens Salvad. Zeitschr f ges. Ornith. 1884. Taf. XVI. Madarasz del ur Grund V. lith Eclectus roratus (PL.S. Mull)pull. Zeitschr £f. ges. Ornith. 1884. ie Taf. XVII. Madaräsz del Grund V. lith. 1. Mimeta flavocincta King. 2. Paradisea apoda L. 3. Eulabeornis castaneiventris Gld. 4. Aegotheles Wallacei Gr. 9. Rhectes sp. ® 6.Myiagra ruficollis (V.). Zeitschr. £. ges. Ornith. 1884. | Taf. XVIIL. Madaräsz del Grund V lith 1.Cracticus cassicus (Bd) 2-4. Cracticus Quoyi (Less) 9-6. Tropidorhynchus aruensis Meyer. 7-8. Glycyphila modesta Gr. Zeitschr. f.,ges. Ornith. 1884. TarXıX, Madaräsz del Grund V. ]ith 1. Parus fringillinus Fisch.& Reichw. 2.Euplectes Friederichseni Fisch.& Reichw. n— 72 er IT 7 Zeitschr. f. ges. Ornith. 1884. EEE DOG Madarasz del. Gru 1. Notauges Fischeri Reichw. ®. 7 - u 2.Drepanorhynchus Reichenowi Fisch. « | 11.093 Al. 5.107 ZEITSCHRIFT FÜR DIE _ GESAMMTE ORNITHOLOGIE. HERAUSGEGEBEN D: JULIUS von MADARASZ. I. JAHRGANG. 1884. HEFT I. (MIT ZWEI COLORIRTEN TAFELN.) R. FRIEDLÄNDER & SOHN Berlin, N.W., Carlstr. 11. 1884. pomarina (Temm) in Mähren und Tirol __ __. __ ._ Osato Janos, A Phalaropus hyperboreus L. elöjövetelöröl Erd Osato. Johann, Das Vorkommen des Phalaropus hyperboreus Siebenbürgen..." 2.7200, LT ee ee e Petenyi’s hinterlassene Notizen. Bearbeitet vom Herausgebe Entenarten. Ungarns 4 ___ W225 220,2 SEE Br re Schiavuzzi, Dr. Bernardo, Die Entenjagd bei Monfalcone Be. Fergus, Maria Scota, The emigrant sparrow. (Passer domesticus Madarasz, Dr. Julius v., Zur Fauna Cachars (Taf. L)_. Lovassy Sandor, A Milvus regalis tojäsairöl (Täbl. 1.) -_. Lovassy, Alexander, Ueber die Eier von Milvus regalis (Taf. II. Briefliche Mittheilung, Kocyan Ant., Die Adler im "Tätragebirg: Literatur... 22 22 12. 2 SR RB 71.073 ss dal. SH ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMMTE ORNITHOLOGIE. HERAUSGEGEBEN DE JULIUS von MADARASZ. I. JAHRGANG. 1884. HEFT I. (MIT VIER COLORIRTEN TAFELN UND EINEM HOLZSCHNITT.) BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREIN. 1884. INHALT DES ZWEITEN HEFTES. Madardsz. J. v.. Einige Bemerkungen tiber Parus palustris L. P. fruti- ceti Wall. und P. Kamtschatkensis Bp. (Taf. IV.) __ __ __ ee. Clark, John N., Remarks about the white bellied Nuthatsh , (Sitte carolinensis) =... mA Te en Be, \_.. Stejneger, Leonh., Remarks on the type speeimen of Limicola Hart- laubii Verr. ___- __. z Be io... 22: Stejneger, Leonh., A brief review of the aa (Tat Ve Schiavuzzi, Dr. Bern., Sulla comparsa di specie nordiche Nalla regione Adriatica settentrionale _ _. ___. . .. .. .. _ BEN... Schalow. Herman, Eine neue Mann aus Central-Afrika (Tat. VL) Böhm, Dr. Rieh.. Aus Marungu (Briefliches) Be 0 _.. Madardsz, J. v., Die Singvögel Ungarns (Taf. IM.) __ __ -_ ._ Tschusi, Vietor Ritter von, Beiträge zur Ornis des Gömörer Comitates Gruber F., Die Seevögel der Farallone-Inseln __ __ -.__ _. ._ __ Homeyer E. F. von, Ueber den Jahresbericht (1882) des Comites für ornithologische Beohachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn Be Literarisches 2... 2 2 as Stejneger, Leonh., Die wichtigsten ornithologischen Publicationen aus den Vereinigten Staaten (vom 1. Januar 1883 bis 1. Mai 184) __ _._ An die Redaction eingegangene Schriften __ ... .. „u. 2022 ; Seite _ 75 0) 5 86 93 103 105 112 156 167 172 176 179 190 ee > Re /0g3 ut. 40 ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMMTE ORNITHOLOGIE. HERAUSGEGEBEN D: JULIUS von MADARASZ. I. JAHRGANG. 1884. HEFT II. (MIT SECHS COLORIRTEN TAFELN.) BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREIN. 1584. INHALT DES DRITTEN | Meyer, A. B., Ueber neue und ungenügend bekannte Vög zoologischen Museum zu Dresden (Taf. VII—IX) Y See Leonhard, Pseudototanus Guttifer „(Nordm,) Csato, Johann v., Ueber Lanius Homeyeri Cab. (Taf. } a Dr. Alex., Parus cyanus Pall. in Ungarn speciell in en (Go: ee er Schiavuzzi, B. Dr., Alca torda, L. Nel Solo. di Tieste Madarasz, Julius v., Die Raubvögel Ungam’s __ __ __. Homeyer, E. F. v., Ueber den Jahresbericht (1889) des. ornith. Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn und Schluss)... 22 > "east sen Re An die Redaction eingegangene Schriften _. Bey AZ | ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESAMMTE ORNITHOLOGIE. HERAUSGEGEBEN VoN DE JULIUS von MADARASZ, ORD MITGLIED DES ORNITHOLOG. VEREINS IN WIEN, DER ALLGEMEINEN -DEUTSGHEN ORNITHOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ZU BERLIN, CORRESPONDING MEMBER OF THE AMERICAN ORNITHOLOGISTS’ UNION, ETC. . JAHRGANG. 1884. HEFT IV. (mır SIEBEN COLORIRTEN TAFELN UND EINER LICHTDRUCK-PHOTOGRAPHIE), —— BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREIN. 1884. allen von Vogel Skeleiken von Dr. A. B. Meyer nt. INHALT DES VIERTEN Hl Meyer A. B., Notizen über Vögel, Nester und Eier aus pel, speciell über die durch Herrn (. Ribbe von dar tenen (Tat XIV. RNIT) Beer Zee = FISCHER G. A. I Heben) der von Dr. 6. iR Naar aut HoMEYER, E. F. v., Beschreibung eines neuen Steinschm NOW. SD: = 1 ner a Literarisches. > An die Redaction en Schriften EN NEL: Berichtigung -.7- "9 Ber Index RL 2 u m. wur wi ki ||) Wo 1.3.2044 093 261 857 > 5 > m > 28 2>. r 7 X Fi Er ; Je EN EN NN a N rs EIN i % ER - n fir \ Du Eee y N ja dee ET eh Hi\ |.) DE Ge Kr ZARENSFHER | ef i ei S \ LESE a ee en BEN a NET ZEN Fai UN IH