nr nd Rn a DEb 24 891 an Be WED Ben. 249 ‚2. Zeitsehrift a) für ENIUMOLLOGLE Herausgegeben vom Verein für schlesische Inseetenkunde zu Breslau. Neue Folge. Fünftes Heft. —— u i Breslau. 1876. Maruschke & Berendt. Jeitsehrift für ENTOMOLOGIE Herausgegeben vom Verein für schlesische Insectenkunde zu Breslau. Neue Folge. Füniftes Heft. KINANIIanT nn nnnnannn nn nn Maruschke & Berendt. e I hu N Ä AR y \ ‘ x W (j N | ! R ri { N u RS K n A " | | | | w u | y N F 2 y KH Bali ’ \ ’ N AR Wut Eh: | RR | | N N { Sun \ ” HR | | ST Pl | \ 4 | Du Y | y u Y Ta, Ya IN | \ ’ ; ' n » A Ra H Echt a Zeitschrift für Entomologie. Heft V. Herausgegeben von dem ah für schlesische Insectenkunde zu BRESLAU. Neue Folge. Januar 1876. Vereinsnachrichten. In dem verflossenen Vereinsjahre versammelten sich die ein- heimischen Mitglieder regelmässig Freitag Abends in dem seit dem 27. November 1874 bezogenen neuen Vereinslokale Blücher- platz 6/7 bei Kämmerling (früher Lux), von Neujahr 1876 ab im Cafe restaurant, Carlsstrasse 37. An den Vereinsabenden wurden folgende Vorträge gehalten: Letzner: Ueber die von Dr. Wocke in Südtirol gesammelten Käfer. Ueber das neue schlesische Vorkommen der Lina lapponica L. Demonstrationen einiger schlesischer Orthopteren. Ueber eine farbenprächtige spanische Geotrupes- Art. Ueber eine in Erlenblättern minirende Blattwespe (Emphytus amaurus F.). : Bericht über eine coleopterologische Exeursion nach Dyhernfurt. Bericht über eine coleopterologische Excursion nach dem Hochwald. ig: Ueber eine Monstruosität des Leistostrophus ne- bulosus F. Ueber mehrere von ihm in einer hohlen Eiche ge- fundene seltenere Coleoptern. Penzig: ” Engert: ” Dr. Wocke: Wiskott: ” ” Dr. Stricker: v. Bodemeyer: Vereinsnachrichten. Bericht über .eine coleopterologische Exeursion nach Zuschenhammer. | Vorläufige Bemerkungen über Geschlechtsunter- schiede bei Coleoptern. Ueber eine vonihm beobachtete Spinnenbegattung. Ueber das Vorkommen von Gortyna flavago in Sambucus niger. Ueber drei für Schlesien neue Lepidoptern. Ueber ein häufiges Vorkommen von Nepticula intimella Zeller. Ueber die für Schlesien neue Laverna vino- lentella HS. Biologische Notizen über das Vorkommen von Lycaena argiolus. Ueber die für Schlesien neue Eupithecia hy- perboreata. Bericht über eine Excursion nach Franzenshöhe am Stilfser Joch. Ueber das Vorkommen der Erebia Aethiops Esp. bei Oppeln. Ueber das Vorkommen der Colias Palaeno bei Kohlfurt. Bericht über eine Excursion nach dem Schnee- berge. Ueber mehrere seltene Lepidoptern. Demonstration von Angerona prunaria var. corillaria. Demonstration von Sphinx pinastri var. und einer Deformität von Saturnia Pernyi. Ueber eine Excursion nach dem Hahnenbusch bei Gnadenfrei. Demonstrationen einiger interessanter Aberra- tionen von Schmetterlingen. Lepidopteren aus Kissingen. Demonstration von Charaxes Jasius. Ueber die geognostische Beschaffenheit des Karstes. Ueber Doryphora decemlineata. Vereinsnachrichten. Frief: Ueber seltene Tiroler Schmetterlinge. Direktor Blauel (als Gast): Ueber nordamerikan. Schmetterlinge. Rudel: Demonstration der von ihm gezogenen Plusia pulchrina. Dr. Fiekert: Ueber Atypus piceus Sulz. H Ueber die Bronn’sche Eintheilung d. Thierreiches. ? Ueber Phyllopoden. Nitschke: Demonstration einer Sammlung brasilianischer Käfer. Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei: Herr Stadtrath Lohmeier in Gleiwitz. „ Dr. Schnabl in Warschau. „ stud. Benner in Breslau. „ stud. Förster in Breslau. „ Kaufmann Schellenberg in Mähr.-Ostrau. „ Gymnasiallehrer Dittrich in Neisse. „ Lehrer Hiller in Brieg. „ Lehrer Arlt in Breslau. „ eand. zool. Otto in Breslau. „ Gymnasiallehrer Katter in Putbus. „ Baumeister Fein in Breslau. »„ Werkmeister Ozeezorzinski in Breslau. „ Buchdruckereibesitzer Mühlwenzel in Breslau. „ Gärtner Stanke in Gräbschen. „ Büreau-Assistent Gansel in Breslau. Ausserdem ernannte der Verein in seinen Sitzungen vom 26. September 1874 und vom 28. Januar 1876 Herrn Dr. Ludwig Koch und Herın Edmund Reitter zu Ehrenmitgliedern. Auch in diesem Jahre hat der Verein den Verlust dreier Mitglieder zu beklagen: Es starben Herr von Rottenberg auf Mühlgast bei Raudten, Herr Burghardt aus Breslau und Herr ‚Kreisgerichtsrath Scheder in Schweidnitz. Es schieden aus: Herr Zimmermeister Engert und Herr ‚Registrator Kabath aus Breslau. In einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Fe- ‚bruar 1875 wurden die Statuten des Vereins einer Revision unter- worfen. a a en Vereinsnachriehten. Seit dem letzten Berichte über die Zusammensetzung des Vereinsvorstandes (Zeitschr. für Entomologie, Neue Folge Heft 2) hat derselbe bestanden: | pro 1873 aus den Herren: K. Letzner als Vorsitzenden, Dr. Beinling als Stellvertreter des Vorsitzenden, J. Naacke als Secretair, Dr. E. Neustaedt als Stellvertreter des Secretairs, Rudel als Rendant und Bibliothekar und Dr. Stricker als Stellvertreter des Rendanten. pro 1874 aus den Herren: K. Letzner als Vorsitzenden, Dr. Beinling als dessen Stellvertreter, C. Fickert als Secretair, Dr. E. Neustaedt als dessen Stell- vertreter, Rudel als Rendant und Bibliothekar und Raacke als dessen Stellvertreter. pro 1875 aus den Herren: K. Letzner als Vorsitzenden, Dr. Beinling, Stellvertreter, C. Fickert als Secretair und Biblio- thekar, F. Wocke als Stellvertreter, Rudel als Rendant, Raacke als Stellvertreter. Den gegenwärtigen Vorstand bilden die Herren: Letzner als Vorsitzenden, Dr. Wocke als Stellvertreter des Vorsitzenden und Bibliothekar, Penzig als Secretair, F. Wocke als Stellvertr. des Secretairs, Rudel als Rendant, Raacke als Stellvertr. des Rendanten. en nz Vereinsnachrichten. Verzeichniss der Mitglieder des Vereins für schlesische Inseetenkunde. a. Ehrenmitglieder. Prof. Dr. Loew, Realschuldirektor a. D. in Guben. Prof. Dr. Zeller in Gruenhof bei Stettin. von Kiesenwetter, Geh. Regierungsrath in Dresden. Dr. Koch, praktischer Arzt in Nürnberg. Reitter, Edmund, Paskau in Maehren. b. Ordentliche Mitglieder. Albrich, Glasmaler in Breslau. Ansorge, Volontair in Breslau. Arlt, Taubstummenlehrer und Inspektor in Breslau. Arnold, Kaufmann in Breslau. Barchewitz, Rittergutsbes. in Merzdorf bei Schweidnitz. Barchewitz, Rittergutsbes. in Schmelwitz bei Schweidnitz. Behnsch, Lithograph in Breslau. Beinling, Professor in Breslau. Benner, stud. in Breslau. Biefel, Oberstabsarzt in Schweidnitz. v. Bodemeyer, Wirthschafts- Direktor in Reindörfel bei Frankenstein. Czeczorzinski, Werkmeister in Breslau. . Czegley, Bezirksvorsteher in Troppau. Dihm, Kaufmann in Magdeburg. . Dittrich, Gymnasiallehrer in Neisse. . Doering, Gymnasiallehrer a. D. in Brieg. . v. Drabizius, Handelsgärtner in Breslau. Engert, Partikulier in Breslau. Fein, Baumeister in Breslau. Fickert, Dr. phil. in Breslau. . Förster, stud. in Breslau. . Friedrich, Kreisgerichtsrath in Ohlau. . Frief, Destillateur in Breslau. Gansel, Büreau-Assistent in Breslau. Gerhardt, Lehrer in Liegnitz. . Grosser, Kreisphysikus in Neumarkt. Vereinsnachrichten. . Haase, Kreisrichter in Reichenbach. . v. Hahn, Kaufmann in Breslau. Hamdorff, Oberlehrer in Guben. Hanisch, Ofenfabrikant in Breslau. . Hiller, Lehrer in Brieg. Hirt, Rittergutsbesitzer in Cammerau bei Schweidnitz. . Hoeger, Conrector in Landshut. . Hoffmann, Rathskondukteur in Breslau. Hoffmann, Geometer in Breslau. Hoffmann, Maurermeister in Breslau. . v. Homeyer, Major in Schweidnitz. . Katter, Gymnasiallehrer in Putbus. . v. Kulmiz, Rittergutsbesitzer in Schwoitsch bei Breslau. Kunze, Rittergutsbesitzer in Poln.-Weistritz bei Schweidnitz. . Lehmann, Secretär in Breslau. . Letzner, Hauptlehrer in Breslau. . Lohmeier, Stadtrath in Gleiwitz. . Lottermoser, Rechtsanwalt in Festenberg. . Martini, Wilhelm, in Sömmerda. . Matuschka Graf, Oberforstmeister in Breslau. . Moeschler, Gutsbesitzer in Kronförstehen bei Bautzen. . Mueller, Fabriks-Verwalter in Czepregh, Oedenbrrger Comitat, Ungarn. . Muehlwenzel, Druckereibesitzer in Breslau. Mundt, Ober- Postkommissarius in Stettin. . Nitschke, Partikulier in Breslau. . Nuernberger, Bürger in Troppau. . Otto, cand. in Breslau. . Penzig, stud. in Breslau. . v. Prittwitz, Volontär in Kammendorf bei Kanth. Raacke, Rendant in Breslau. . v. Roeder, Oekonom in Hoym in Anhalt. . Rudel, Oberbergamtskanzlist in Breslau, . Rupp, Lehrer in Schweidnitz. Schellenberg, Kaufmann in Mährisch - Ostrau, . Schlabitz, Kaufmann in Breslau. Schnabl, Dr. med. in Warschau. . Schwarz, Dr. in Washington, Vereinsnachrichten. 64. Standfuss, Pastor in Parchwitz. 5. Stanke, Kunstgärtner in Gräbschen bei Breslau. Staudinger, Dr. in Blasewitz bei Dresden. Stricker, Dr. in Breslau. Thamm, Kaufmann in Grüssau. Thuns, Berginspektor in Neudorf bei Nimptsch. Wiskott, Kaufmann in Breslau. Wiskott, Kaufmann in Breslau. Wocke, Dr. in Breslau. 3. Wocke, Kaufmann in Oppeln. 4.. Wocke, stud. in Breslau. 5. Freie Standesherrliche Bibliothek zu Warmbrunn. Statuten des Vereins für chlefiiche Infeckenkunde. IE u ee Sl Der Zweck des Vereins ist vorzugsweise die schlesische In- sectenfauna zu erforschen und eine eigene Zeitschrift „Die 7 schrift für Entomologie‘“ herauszugeben. $2. Der Verein besteht aus ordentlichen und Ehrenmitgliedern 8.3. Jeder Freund der Entomologie, gleichviel ob in oder ausse Schlesien wohnhaft, kann ordentliches Mitglied des Vereins werden Zu Ehrenmitgliedern ernennt der Verein vorzugsweise die ausser- halb Schlesien wohnenden Entomologen, welche sich wesentlich Verdienste um den Verein oder die Entomologie überhaupt er worben haben. h Ss 4. Die Aufnahme in den Verein findet auf Vorschlag eines Mit glieds nach Verlauf von vierzehn Tagen, ausser wenn geheim Abstimmung beantragt wird, durch öffentliche Abstimmung stat Als Eintrittsgeld hat jedes neu aufgenommene ordentliche Mitgliec drei Mark zu bezahlen. S 5. Jedes ordentliche Mitglied zahlt einen jährlichen Beitrag von drei Mark pränumerando, welcher spätestens bis Ende März an den Vorstand einzusenden ist. Wer nicht vor Jahresschluss dem Vorstande seinen Austritt anzeigt, wird noch ferner als Mit- slied betrachtet, der Beitrag aber nach Ablauf des vorstehend angegebenen Termins von den ausserhalb Breslau wohnenden dureh Postvorschuss erhoben. — Ehrenmitglieder zahlen keinen Beitrag. S 6. Wer trotz schriftlicher Aufforderung zwei Jahre mit seinem Bei- trage im Rückstande bleibt, scheidet dadurch aus dem Vereine aus. sT. Alle Einnahmen des Vereins dürfen nur zur Deckung der Druckkosten für die Vereinsschrift und zu anderen im Interesse des Vereins erforderlichen Ausgaben verwandt werden. Ss». Zur Leitung der Vereinsangelegenheiten wird aus den in Breslau wohnhaften Mitgliedern alljährlich ein Vorstand gewählt, der aus einem Präsidenten, einem Secretair, einem Rendanten und deren Stellvertretern besteht. Zur Verwaltung der Vereins- bibliothek wird ein Bibliothekar gewählt. S 8, Die Vereinssitzungen finden regelmässig wöchentlich einmal statt und kann in denselben über alle nicht der Generalversammlung vorbehaltenen Gegenstände beschlossen werden, ausserdem finden Mittheilungen und Vorträge über entomologische Gegenstände statt. Ss 10. Alljährlich in der ersten Vereinssitzung findet im Vereins- locale die ordentliche Generalversammlung des Vereins statt. In derselben wird vom Secretair über das verflossene Vereinsjahr Bericht erstattet, vom Rendanten Rechnung gelegt und vom Biblio- thekar über den Stand der Bibliothek berichtet, worauf die an- wesenden Mitglieder ohne Rücksicht auf ihre Zahl den Vorstand für das neue Jahr durch absolute Stimmenmehrheit in geheimer Wahl wählen. Sollte innerhalb des Jahres ein Mitglied aus dem Vorstande scheiden, so hat der Gesammtvorstand das Recht, sieh nach Massgabe des S 5 zu cooptiren. San Ausserordentliche Generalversammlungen müssen wenigstens vier Wochen vor ihrer Abhaltung sämmtlichen Mitgliedern des Vereins schriftlich angezeigt werden. 1 Das Archiv und sonstige durch Kauf oder Geschenke er- worbene Gegenstände, desgleichen die durch die Beiträge der Mitglieder entstandenen Fonds bilden das Eigenthum des Vereins. El Ueber Auflösung des Vereins darf nur in einer General- versammlung nach Massgabe des folgenden Paragraphen be- schlossen werden. Ein Antrag auf Auflösung aber muss mindestens vier Wochen vor der Generalversammlung sämmtlichen Mitgliedern angezeigt werden. s 14. Diese Statuten bleiben so lange in Kraft, als nicht eine Generalversammlung mit einer Majorität von zwei drittel der an- wesenden Stimmen daran etwas ändert. Tritt eine Aenderung ein, so sind die Statuten von neuem in der nächsten Vereins- schrift zu veröffentlichen. Die Geschichte der schlesischen Fauna. Gravenhorst’sche Rede zum Andenken an den Geburtstag Linne’s gehalten den 23. Juni 1875 in der Aula Leopoldina von Dr. ©. Fickert. In Süden und Westen von hohen Gebirgen eingeschlossen, gegen Osten und Norden in die benachbarten Ebenen übergehend, fast alpine Bergkuppen mit Hügel- und Flachland vereinigend, ent- hält unsere Heimathprovinz alle jene Bedingnisse, welche für die reiche Entfaltung der Fauna erforderlich sind. Die oft bis in Juni und Juli noch mit Schnee bedeckten Gipfel unseres Riesengebirges geben den alpinen Formen der Thierwelt Unterkommen, während die an dem Hauptstrome Schle- siens, der Oder, gelegenen, an Dünen erinnernden Sandhügel Insecten beherbergen, welche man sonst nur an den Meeres- 'küsten zu finden gewohnt ist. Grosse Seeen, ausgedehnte Moore, mächtige, prächtige Laub- waldungen, kahle, öde Kalkhügel, lang hingestreckte, nach Qua- dratmeilen zählende Nadelholzbestände, das Alles abwechselnd, bietet Schlesien der Thierwelt zum Aufenthaltsorte dar, und in 'reichem Maasse hat es die Thierwelt auch benutzt. So konnte es denn auch nicht fehlen, dass bald nach dem Wiedererwachen der Naturwissenschaften im 16. und 17. Jahr- hundert auch hier die Erforschung der Natur, speciell der Zoo- logie, ihre Freunde und Mitarbeiter fand. Ja zu einer Zeit, wo noch Niemand anderswo daran dachte, die Thiere eines Landes zusammen zu stellen, war es ein Schlesier, der die erste Fauna schrieb: ich meine den bekannten Hirschberger Arzt Caspar 1 ee “ Schwenckfeldt, welcher, ein Schüler Bauhins, 1603 in seinem Theriothropheum Silesiae die ihm bekannten Thiere Schlesiens in für die damaligen Kenntnisse so vortrefflicher Weise beschrieb, dass wir noch heute eine grosse Anzahl auch der niederen For- men mit Sicherheit zu erkennen im Stande sind, während werth- volle Notizen über das Vorkommen seltener höherer Thiere sein Buch für den, der sich mit Schlesiens Wirbelthier-Fauna be- schäftigt, noch heute unentbehrlich macht: eine für jene Zeit wahrhaft bewundernswerthe Leistung! Leider machten die Wirren des dreissigjährigen Krieges, unter welchen Schlesien vor allen andern Ländern zu leiden hatte, die so hoffnungsreich begonnenen naturwissenschaftlichen Bestrebungen zu nichte, und erst gegen das Ende des 17. Jahr- hunderts finden wir wieder Schlesier sich mit Zoologie befassen. Der bekannteste von ihnen, Sachs von Lewenhaimb, der erste schlesische Adjunet der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Akademie der Naturforscher, war ein seiner Zeit weitbekannter Entomologe. Als aber durch Linn& die Naturwissenschaften einen nie geahnten Aufschwung nahmen, da wandten sich auch in Schle- sien Viele der Kunde der drei Naturreiche zu, und Zoologen, Botaniker und Mineralogen wetteiferten in der Erforschung und wissenschaftlichen Ausbeutung ihres Heimathlandes. Die Namen’ der bekannten Botaniker und Mineralogen zu nennen, welche‘ unserer Heimath-Provinz entsprossen sind, ist nicht meine Auf gabe, welchem Zoologen aber sind die Namen Scholtz, Gloger, Schilling, Schummel und Kollar unbekannt! Und so ist es bis auf die heutigen Tage geblieben, noch heute blüht in Schlesien. ein reges naturwissenschaftliches Leben, noch heute beschäftigen’ sich Hunderte mit der heimischen Zoologie resp. Entomologie, und’ wenn verhältnissmässig selten und namentlich erst in neuerer Zeit die Resultate der Thätigkeit veröffentlicht worden sind, so liegt hierfür der Grund darin, dass man lieber gar nichts, als etwas Unvollständiges geben wollte. Verfolgen wir nun die Leistungen in den einzelnen Klassen des Thierreichs, so ist es ja selbstverständlich, dass im Gebiete” der Wirbelthiere zuerst ein Abschluss erreicht ist. Greift ja doch” keine Thierklasse so in das Leben des Menschen hinein und ist” RN SON EDS ihm zu seinem Unterhalte im weiteren Sinne des Wortes so noth- wendig, wie gerade die Wirbelthiere und speciell die Säuge- thiere, und es ist deshalb nicht wunderbar, dass es schon Schwenckfeldt gelang, eine annähernd abgeschlossene Säuge- thier-Fauna Schlesiens aufzustellen, wenn auch Manches darin auf- geführt ist, was, als nicht zur Fauna Schlesiens gehörig, daraus wieder ausgeschieden werden muss. Sein nächster Nachfolger, durch fast zwei Jahrhunderte von ihm getrennt, war der Generallandschafts-Syndikus Boerner, welcher in dem zweiten Bande der „Neuen ökonomischen Nach- richten der patriotischen Gesellschaft für Schlesien auf das Jahr 1781“ einen Prodromus der schlesischen Zoologie herausgab, welcher die vier oberen Thierklassen umfasst, aber, da der Ver- fasser nur erst wenige Jahre in Schlesien beobachtet hatte, von Vollständigkeit noch weit entfernt ist. Dagegen hat der Hasel- bacher Pastor Johann Adam Valentin Weigel, dessen 1806 erschienener Faunae silesiacae Prodromus wiederum die ganze Thierwelt Schlesiens umfasst, für die Wirbelthiere die Grund- lage geliefert, auf welcher seine Nachfolger fortbauen konnten. Weigel führt schon 44 Säugethiere als schlesisch auf, wie die Zahl der von ihm genannten Vögel sich auf 257, die der Rep- tilien und Amphibien auf 14 und die der Fische auf 41 beläuft. Auf die ebenfalls bedeutenden Leistungen Weigel’s in den ‚anderen Klassen des Thierreichs werde ich später zurückzu- kommen haben. Ungefähr 10 Jahre nach Weigel gab ein um die Natur- geschichte unserer Heimathprovinz hochverdienter Mann, der Pro- fessor am Leopoldinischen Gymnasium August Kaluza, von Neuem die schlesische Wirbelthierfauna heraus, in welcher er manches Weigel noch unbekannte Thier anführte und manchen Irrthum desselben berichtigte, zu gleicher Zeit aber durch eine Reihe interessanter Angaben über das Vorkommen einzelner Thiere unsere Kunde davon wesentlich bereicherte. Zu gleicher Zeit mit Kaluza’s Arbeiten entstand durch die Bemühung zweier um die Zoologie und Botanik Schlesiens ver- dienter Männer, des Professors Paul Scholtz und des Kupfer- stechers Endler, ein Werk, wie es in seiner Art einzig dasteht, 1# BA EN von dem man nur bedauern kann, dass es nicht zu Ende ge- führt ist: ‚Der Naturfreund,“ welcher in einer stattlichen Reihe von Bänden den grössten Theil unserer Wirbelthiere in meistens vortrefflichen Abbildungen zur Darstellung gebracht hat; seinem Plane gemäss sollte das Werk die ganze Fauna und Flora un- serer Heimath umfassen. Auf diese Vorarbeiten nun gestützt, konnte Dr. Constantin Lambert Gloger in seiner 1833 erschienenen Wirbelthier-Fauna Schlesiens das Verzeichniss der schlesischen Vertebraten zum Abschluss bringen, wenn auch noch heut dazu Nachträge zu machen sind und auch für die Folgezeit werden zu machen sein. Nach Gloger erschien noch im Jahre 1853 von dem jetzigen Pro- fessor der Zoologie in Proskau Herrn Dr. Hensel ein Verzeichniss der fossilen und lebenden Säugethiere Schlesiens, welches — wohl zu Unrecht — auch die Hausthiere in den Kreis der Fauna zieht. Die seither bei uns neu aufgefundenen Wirbelthiere aufzu- führen, ist nicht am Orte, ') nur einem will ich heut das Recht, zur schlesischen Fauna zu gehören, wahren: es ist dies Ursus arctos L., von welchem ein Exemplar im Jahre 1860 bei Deutsch- Weichsel, ein zweites im Jahre 1867 bei Althammer am Fusse der Lissa Hora, also beide im schlesischen Antheile der Beski- den geschossen worden sind.?) Ausserdem sind aber bei Deutsch- Weichsel noch verschiedene Bären seit 1860 gespürt worden, und es ist also Ursus arctos immer noch zu unserer Fauna, wenn auch nur als Ueberläufer, gehörig. An schlesischen Mollusken waren Weigel, der selbst Entomo- loge und auch das nur in beschränktem Maasse war, nur 14 Arten bekannt. Bald nach ihm aber fand sich in der Lausitz ein Mann, der es sich zur Aufgabe stellte, Schlesien in malakozoologischer Beziehung zu erforschen: es war der spätere Rector der Stadt- und Bürgerschule zu Loewenberg, Johann Gottfried Neumann, welcher im Jahre 1833 eine Naturgeschichte schlesisch-lausitz- scher Land- und Süsswasser-Mollusken herausgab. Theilweis noch mit ihm in Verbindung, sammelte der auch in andern Zwei- !) Ich hoffe, binnen kurzer Zeit Schlesiens Wirbelthiere neu heraus- geben zu können. 2) Ich mache hier darauf aufmerksam, dass die Zugehörigkeit Oester- reich-Schlesiens zum schlesischen Faunagebiete von allen schlesischen Faunisten jetzt anerkannt wird. BEN LU sen der Zoologie wohlbekannte Dr. Heinr. Scholtz in dem gan- zen Gebiet Mollusken und war durch die Unterstützung vieler anderer schlesischer Naturforscher denn auch schon 1843 in den Stand gesetzt, in seinen „Land- und Süsswasser-Mollusken Schle- ‚siens“ ein derartig vollständiges Verzeichniss unserer Conchiferen aufzustellen, dass er ihm nach weiterem 10jährigen eifrigen Sam- meln fast nur die in dieser Zeit als neu beschriebenen Arten nachzutragen hatte. Seit Scholtz hat sich nun Niemand spezieller mehr mit Schlesiens Mollusken befasst, obwohl auch in diesem Gebiete sich noch manches Neue wird finden lassen, und na- mentlich der ganze Kreis der Süsswasser-Bryozoen noch voll- kommen unerforscht ist. Wenden wir nun aber unsere Blicke dem Gebiete zu, nach welchern von jeher die Nichtfach-Zoologen sich am meisten hin- gezogen gefühlt haben, der Entomologie, so sehen wir, dass auch dort schon früh manche Wende des schönen grossen Ackers bebaut worden ist, wenn auch manches Stück noch heute brach liegt. Schon Schwenckfeldt zählte ungefähr 100 schlesische Insec- ten auf, welche Zahl allerdings heute, wo die schlesischen Käfer ‚allein nach Tausenden rechnen, verschwindend klein erscheint. In der folgenden vorlinne’schen Zeit waren es vor Allem die Orthopteren, welche, da sie damals in mächtigen Schwär- men Alles vor sich verwüstend, auftraten, die Aufmerksamkeit der Entomologen auf sich zogen. Als nun gegen Ende des vori- sen Jahrhunderts durch Linne und Fabricius die Zahl der bekannten Insecten eine so bedeutende wurde, dass es einer Men- schenkraft nicht mehr vergönnt war, das ganze Gebiet zu um- fassen, da wendeten sich auch in Schlesien die Einzelnen einzel- nen Theilen der Entomologie zu, und wenn auch Weigel in seinem Prodromus noch ein Verzeichniss sämmtlicher Insecten giebt, so ist dabei nicht zu übersehen, dass er seine Angaben zum grössten Theile Andern verdankt. Wenden auch wir uns also den einzelnen Fächern der En- tomologie zu, und zwar zuerst der Coleopterologie, welche, wenn auch die schlesischen Entomologen sieh nicht vorzugsweise mit ihr, sondern mit der Lepidopterologie beschäftigt haben, so doch im System den Vorrang hat und auch früher für Schlesien, als letztere zum Abschluss gekommen ist. EBEN ONE Die Namen aller Derer zu nennen, welche sich mit der Käferfauna Schlesiens beschäftigt haben, würde zu weit führen, nur der schlesischen Koryphäen in der Coleopterologie zu ge- denken sei mir erlaubt. So sind aus der zweiten Hälfte des vo- rigen Jahrhunderts der Prediger in Grünberg Jodocus Leopold Frisch, ein Sohn des berühmten Berliner Entomologen, welcher 1779 ein wenn auch unvollständiges Verzeichniss der Käfer um Grünberg herausgab, und der Oberlandschafts-Syndieus Boerner zu nennen, der, wie um Schlesiens Wirbelthierfauna, auch um die der Käfer sich verdient gemacht hat. Weigel, der die meisten seiner Angaben dem Schmiedeber- ger Lehrer Gottlieb Koehler, einem eben so fleissigen, wie tüch- tigen Coleopterologen verdankt, führte sodann in seinem Ver- zeichnisse der schlesischen Thiere schon 1398 Arten Käfer an. Als nun mit Eröffnung der hiesigen Hochschule ein Mann als Vertreter der Zoologie hierher kam, der Mann, nach dessen letz- tem Willen ich heute zum Andenken an die Geburt des grössten aller Naturforscher Carl Ritter von Linne zu reden habe, der geheime Hofrath Professor Dr. Johann Ludwig Christian Graven- horst, welcher, seiner Zeit eine europäische Autorität auf dem Gebiete der Entomologie, durch seine Humanität Alle, die mit ihm in Berührung kamen, an sich zu fesseln wusste, und als zu gleicher Zeit hier in Breslau der älteste entomologische Verein Deutschlands, wenn nicht Europa’s, sich bildete: die entomolo- gische Section der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, da wurde rüstig, wie auf den anderen Gebieten der In- sectenkunde, so in der Coleopterologie, fortgearbeitet an der wissenschaftlichen Ausbeutung unseres engeren Vaterlandes. Vor Allen waren es neben Gravenhorst, der selbst nur we- nig über Schlesiens Fauna veröffentlicht hat, zwei Männer, welche wie anderwärts, so namentlich für unsere Käferkunde Bedeuten- des geleistet haben, der Professor am Gymnasium zu St. Maria Magdalena Peter Samuel Schilling und der Privatgelehrte und Custos der schlesischen Gesellschaft Theodor Emil Schummel, neben denen noch der Seminar-Oberlehrer Felix Rendschmidt und der Berghauptmann Toussaint von Charpentier zu er- wähnen sind. Viele hunderte von ihnen in Schlesien entdeckter Käfer sind in den Arbeiten der schlesischen Gesellschaft aufge- AR all führt; ein vollständiges Verzeichniss der schlesischen Coleopteren aber ist, mit Ausschluss des der oberschlesischen durch Keleh und später Roger, seit dem Weigel’schen bis in die neueste Zeit nicht erschienen. Dieses neue Verzeichniss aufzustellen und die schlesische Käferfauna überhaupt zum Abschlusse zu bringen, ist einem Manne vorbehalten geblieben, welcher, der älteste jetzt lebende schlesische Entomologe, nun auch schon 40 Jahre sich um die Erforschung unserer Coleopteren hochverdient gemacht hat, dem Hauptlehrer Karl Letzner, welcher im Jahre 1871 in der von der zweiten entomologischen Vereinigung Schlesiens, dem Verein für schlesische Inseetenkunde herausgegebenen Zeit- schrift für Entomologie das Verzeichniss der Käfer Schlesiens veröffentlichte. Zwar sind zu demselben schon wieder Nachträge hinzugekommen, aber es ist doch im Grossen und Ganzen als ein vollständiges zu betrachten, die Zahl aber der im Augen- blicke als schlesisch bekannten Käfer beträgt 4148, Y, der in Europa bekannten. Mit der Lepidopterologie haben sich immer Alt und Jung mit gleichem Interesse befasst, da die schönen bunten, von Blüthe zu Blüthe fliegenden, bald hier, bald dort Honig saugenden Schmetterlinge jedes Naturfreundes Aufmerksamkeit auf sich zie- hen. Vor Allem liess es sich die entomologische Section in der ersten Zeit ihres Bestehens angelegen sein, auf der wiederum von Weigel geschaffenen Grundlage einer schlesischen Lepi- dopterenfauna fortzubauen, und konnte sie den Makrolepidopteren schon 1810, also nach 4 Jahren, 79 Arten nachtragen. Im Jahre 1822 wurde ein zweites Lepidoptern- Verzeichniss aufgestellt, welches 918 Species enthielt. Dieses Resultat war hauptsächlich den Bemühungen eines Mannes zu verdanken, der nach Graven- horst’s gewiss competentem Urtheile einer der eifrigsten und fleissigsten Lepidopterologen Schlesiens war, des Oberlandes- Gerichts-Kanzlisten Fehrle, der selbst zwar gar nichts ver- öffentlicht hat, desto mehr Material aber für die Veröffentlichun- gen der Section herbeischaffte. Im Jahre 1839 nun bildete sich in Brieg, bald nach Breslau übersiedelnd, ein sogenannter Tauschverein für Schmetterlinge, welcher in seinen Berichten manche für Schlesien neue Lepi- dopteren aufführte. BES yoRL Aus diesem Tauschverein im Jahre 1847 hervorgegangen, stellte es sich der Verein für schlesische Insectenkunde zur Auf- gabe, wie die übrige Insecetenfauna, so vor Allem die der Lepi- doptern so genau als möglich zu erforschen, und gab auch im Jahre 1855 wiederum ein neues Verzeichniss der schlesischen Schmetterlinge heraus, welches die früheren an Vollständigkeit bei weitem übertraf. Aber bald zeigte auch dieses Verzeichniss, vornehmlich durch die Bemühungen von Dr. Wocke, Professor Zeller und Pastor Standfuss, grosse Lücken, und der vorerwähnte Verein fasste es bald nach seinem Wiederaufleben im Jahre 1868 in’s Auge, eine neue vervollständigte Lepidopternfauna Schlesiens herauszugeben. Dies ist nun im Jahre 1872 für die Macrolepi- doptern, 1874 für die Microlepidoptern, beidemale durch den bedeutendsten der jetzt lebenden Lepidopterologen Schlesiens Herrn Dr. Wocke geschehen, und es umfasst die gesammte Fauna nunmehr 2325 Arten, 2, der im europäischen Faunengebiete bekannten. Die Kenntniss unserer schlesischen Hymenoptern ist eine noch sehr mangelhafte, wenn auch Dr. H. Scholtz im Jahre 1847 die ihm als schlesisch bekannten Blattwespen zusammenstellte, und Professor Schilling zu verschiedenenmalen Theile der Bie- nenfauna veröffentlichte. Ein grosses Material aber zur Kennt- niss unserer Hymenoptern ruht in der berühmten Gravenhorst- schen Ichneumoniden-Sammlung des zoologischen Museums. Von der Ordnung der Diptern sind von Verschiedenen ver- schiedene Familien und genera veröffentlicht worden, wie die Limnobia- und Tipula-Arten von Schummel, die Chlorops, Ta- chyposa und Microphorus, und die Helomyzidae vom Professor Loew, so wie anderes von Professor Zeller und von Stan- nius. Dr. Scholtz, dessen reiche schlesische Diptern-Samm- lung ebenfalls ein Schatz unseres Museums ist, machte in der Zeitschrift für Entomologie den Anfang zu einer Fauna unserer Heimathprovinz, an deren Vollendung ihn jedoch sein früher Tod hinderte; aber noch heut fehlt es an einer Zusammenstellung des Ganzen, obgleich das Material dazu wohl fast vollständig in den verschiedenen Sammlungen ruht. Die Zahl unserer Diptern dürfte sich nach Professor Loew’s sachverständigem Urtheil auf 5 bis 6000 belaufen. Was von den beiden vorhergehenden Ord- N nungen zu sagen war, gilt ebenso von den Neuroptern. Zwar sind durch Dr. Schneider einige Gattungen veröffentlicht worden, aber ein Ganzes fehlt ebenfalls noch. Von den Orthoptern Oberschlesiens ist von dem verstorbe- nen Oberlehrer Kelch in Ratibor ein Verzeichniss veröffentlicht worden, während über die Hemiptera Homoptera, die Cicaden Schlesiens, noch nichts herausgegeben ist. Dagegen ist schon von Schilling eine schlesische Fauna der Hemiptera, Heteroptera, der Wanzen 1829 aufgestellt worden. Nachher gab im Jahre 1846 Dr. Scholtz einen Prodromus der schlesischen Rhyngoten- Fauna, worauf im Jahre 1854 ein vollständiges Verzeichniss der schlesischen Wanzen von Herrn Assmann in der Zeitschrift für Entomologie veröffentlicht worden ist; es zählt 401 verschiedene Arten auf. Die Arachniden haben, wie auch anderwärts, in Schlesien nur wenige Liebhaber gefunden. Ausser dem Apotheker Seydel hat sich früher wohl Niemand mit ihnen beschäftigt. Von Herrn Professor Grube ist sodann, wie auch auf andern Gebieten, eine schlesische Arachniden-Sammlung angelegt worden, während Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre der jetzige Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Limburg, Herr Dr. Zimmer- mann, in der Lausitz Spinnen sammelte und im Jahre 1871 ein _Verzeichniss derselben veröffentlichte, welchem voriges Jahr aus der Feder des bedeutendsten jetzt lebenden deutschen Arachno- logen, des Dr. Ludwig Koch in Nürnberg, ein Nachtrag, eine Reihe neuer Species enthaltend, gefolgt ist. Seit dem Jahre 1872 beschäftige ich mich nun mit der Er- forschung der schlesischen Araneiden-Fauna, und beträgt die Zahl der mir als schlesisch bekannten Spinnen im Augenblicke schon über 300, während die Gesammtsumme der bei uns vor- kommenden Arten wohl nicht zu hoch auf 5—600 angeschlagen werden muss. °) Aus den Klassen der Myriopoden und Crustaceen sind zwar über verschiedene interessante Formen unterschiedliche Berichte 3) In der Zwischenzeit ist von Herrn Geheimrath Prof. Dr. Lebert zu Vevey ein „Verzeichniss schlesischer Spinnen“ erschienen, welches jedoch, ‚da viele Arten unter zwei, einzelne unter drei verschiedenen Namen aufge- führt sind, in seinen Zahlenangaben vollkommen unzuverlässig ist. SE Kal! und Notizen, namentlich von Herrn Professor Dr. Grube, ver- öffentlicht worden; es ist aber durchaus noch keine Fauna der- selben zusammengestellt. Ein Gleiches gilt von der grossen Klasse der Vermes mit Ausschluss der Entozoen, von welchen Weigel ein verhältniss- mässig vollständiges Verzeichniss, ohne Angabe jedoch, auf wel- chen Sammlungen dasselbe beruht, veröffentlicht hat. Unsere Kunde von den übrigen Ordnungen des Thierreichs aber ist eine noch durchaus unvollständige und lückenhafte, da ja die meisten derselben nur wenige Tage lebend zu erhalten und nur schwer oder gar nicht aufzubewahren sind. Das ist in grossen Zügen Dasjenige, was wir von der schle- sischen Fauna wissen. Wenn auch schon mehr bei uns geleistet ist, als in den anderen Provinzen und Ländern Deutschlands, wenn auch fast für alle noch nicht zur Genüge bekannten Klas- sen und Ordnungen die Grundlagen zu ihrer Erforschung in den Sammlungen unseres zoologischen Museums vorhanden sind, so bleibt doch, ehe wir unsere Kenntniss der einheimischen Thiere eine vollständige nennen können, noch viel zu thun übrig. Welche Wichtigkeit aber eine vollständige Special-Fauna jedes auch noch so kleinen Gebietes hat, das zu erörtern, ist überflüssig, da wohl Jedem bekannt ist, dass auf den Speeial- Faunen die jetzt allerdings noch in den Kinderschuhen befindliche Lehre von der geographischen Verbreitung der Thiere beruht. So möge denn ein Jeder, der Freude findet an dem Leben und Weben der Thiere, bemüht sein für den grossen Zweck der naturwissenschaftlichen Erforschung unserer Heimathprovinz mit- zuarbeiten. Möge ein Jeder eingedenk sein, dass auch dessen Arbeit Werth hat, Der zu dem Bau der Ewigkeiten Zwar Sandkorn nur auf Sandkorn reicht, Doch von der grossen Schuld der Zeiten Minuten, Tage, Jahre streicht! Spathiogaster ambulans Fbr. und Schummelii. Vom Professor Dr. H. Loew in Guben. Fabricius beschreibt in der Entomologia systematica Suppl. pag. 562 no. 63 eine von Allioni aus Italien erhaltene Fliege in folgender Weise: Syrphus ambulans, antennis setarüs nudus thorace nigro aeneo, abdomine rufo: ano nigro, pedibus simplicıbus migris. Habitat in Italia Dr. Allioni. Statura omnino S. segnis at duplo fere minor. Caput atrum, nitidum, immaculatum. Thorax nigro aeneus. Abdomen ru- | Jum ano nigro. Alae hyalinae. Pedes simplices nigri. | Im Systema antliatorum zählt Fabricius die Art unter Hin- ‚weisung auf die oben angeführte Beschreibung lediglich auf, und zwar in der Gattung Milesia, welche Arten umfasst, die von Meigen in die Gattungen Milesia, Merodon und andere mehr ‚gestellt worden sind. Meigen zählt die Art im dritten Bande der Syst. Beschr. als eine ihm selbst unbekannt gebliebene in der Gattung Milesia auf und theilt daselbst eine von Wiedemann angefertigte Be- schreibung des Fabricius’schen Exemplars mit. Aus dieser Beschreibung erfährt man, dass das Exemplar ein Weibchen ist und einen keulenförmigen Hinterleib hat, an welchem nicht nur das Hinterende, sondern auch der ganze erste Abschnitt und ein Fleck auf jeder der Hinterecken des dritten Abschnitts eine schwarze Färbung haben; ausserdem berichtist Wiedemann A 3 KO die von Fabricius, wie gewöhnlich, ganz oberflächlich ge- machte Angabe über die Flügelfärbung dahin, dass dieselbe aschgraulich, in der Gegend der Randmalszelle und von da gegen den Hinterrand hin aber etwas dunkler sei. — Im sechsten Bande seines Werkes pag. 350 sagt Meigen auf Grund der Durchsicht der Fabricius’schen Sammlung, dass die Art nicht in die Gattung Mbelesia, sondern in die Gattung Syrphus gehöre. Nach dieser Zeit treten in der Literatur zwei Arten, eine italienische und eine deutsche, auf, auf welche beide die von Fabricius gegebene Beschreibung seines Syrphus ambulans passt. Das Weibchen der italienischen Art wurde von Rondani 1843 als Spazigaster Appennini in der Revue entomologique be- schrieben und 1845 im Magazin de Zoologie, Ins. pl. 155 abgebildet. Es scheint kaum zu bezweifeln, dass die von Costa 1857 in seinen Contribuzione alla Fauna ditterologica italiana beschrie- bene Syrphisoma lugubris das Männchen dieser Art sei. Ich ver- mag allerdings leider nicht die Originalpublikation A. Costa’s einzusehen und muss mich deshalb lediglich an Dasjenige halten, was Rondani in dem ebenfalls 1857 erschienenen zweiten Theile seines Prodromus über Spazigaster lugubris A. Costa sagt; dass Rondani über Costa’s Art sichere Kenntniss besessen habe, lässt sich wohl voraussetzen, da er sonst schwerlich den von ihm in Aussicht genommenen Artnamen (alpinus) gegen den von Costa ertheilten aufgegeben haben würde; unter allen Merkmalen, durch welche Rondani den Spazigaster lugubris von Spazigaster Ap- pennini unterscheidet, findet sich aber keine Angabe über einen Unterschied in der Färbung der Beine, so dass man voraussetzen darf, dass dieselben bei Sp. lugubris ebenso, wie bei Sp. Ap- pennini gefärbt sein werden; haben aber Knie und Schienen- wurzel dieselbe Färbung wie bei diesem letzteren, so darf er mit Zuversicht für das Männchen desselben gehalten werden. Die deutsche Art ist zuerst von Schummel im Jahres- berichte der schlesischen vaterländischen Gesellschaft für 1829 als Syrphus coarciatus erwähnt und das Weibchen desselben dann im Jahresberichte für 1836 unter demselben Namen be- schrieben worden. Ich selbst fand im ersten Jahre meiner dipterologischen Be- schäftigung beide Geschlechter dieser interressanten Art bei Bad Landeck und beschrieb sie demnächst, da mir die Schum- mel’sche Beschreibung nicht bekannt war, in der Stettiner entomologischen Zeitung von 1841 als Syrphus dispar n. sp. — Abbildung beider Geschlechter habe ich demnächst in Germar’s Fauna insectorum Europae Heft XXIII. gegeben. — Ueber die specifische Identität meines Syrph. dispar und des Schum- mel’schen Syrph. coaretatus besteht kein Zweifel, da ich nach erfolgter Publikation des Syrphus dispar durch die Gefälligkeit des verstorbenen Rotermund in den Stand gesetzt worden bin, ein von Schummel selbst bestimmtes Weibchen seines Syrphus coarciatus mit dem Weibchen meiner Art genau zu vergleichen, Auch die Beschreibung, welche Schiner im ersten Bande seiner Fauna von beiden Geschlechtern des Spatigaster ambulans giebt, bezieht sich auf diese Art; doch ist die Angabe, dass die Knie des Weibchens zuweilen lichter gefärbt seien, offenbar nur nach Rondani’s Beschreibung oder Abbildung von Spazigaster Appennini gemacht, was sich daraus erklärt, dass Schiner die italienische Art mit der deutschen irrthümlich identifieirt hat. Die sehr vielen Exemplare der deutschen Art, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, hatten ohne alle Ausnahme ganz schwarze Beine. In der That stehen beide Arten einander hinsichtlich aller plastischen Merkmale ganz ausserordentlich nahe, so dass an eine generische Trennung derselben nie zu denken sein wird, ja dass selbst ihre specifische Unterscheidung eines beson- deren Nachweises bedarf. Hinsichtlich dieses letzteren hat schon Erichson das Wesentlichste getroffen, wenn er in seinem Jahres- berichte für 1845 sagt, dass der Hinterleib von Spazigaster Ap- pennini 2. sich nach vorn hin allmäliger verschmälere und dass die Knie desselben gelb seien. Ehe ich mich über diesen Unter- schied etwas näher ausspreche, muss ich bemerken, dass sich derselbe aus den von Rondani und von mir gegebenen Abbil- dungen dieser beiden Weibchen nur zum Theil und nur ungefähr entnehmen lässt, da der Hinterleib in Rondani's Figur von Spazigaster Appennini sehr und in meiner Figur von Syrphus dispar ebenfalls etwas verzeichnet ist. In Rondani’s Abbildung von Spazigaster Appennini 2 ist der Hinterleib an der Basis zu schmal, nach hinten hin dagegen zu breit und am Ende zu voll- ER IN AR: ständig abgerundet; in der von mir gegebenen Figur von Syrphus dispar 2 ist der zweite Hinterleibsabschnitt bei richtiger Breite ein wenig zu kurz gerathen, da er in Natur dem dritten Hinter- leibsabschnitte an Länge gleich ist, ausserdem ist von Rondani die Körperlänge etwas zu gross markirt worden, während die von mir markirte die eines besonders kleinen Exemplars ist, so dass Rondani’s Art die meinige an Grösse weniger übertrifft, als es nach diesen Angaben den Schein hat. Vergleicht man weibliche Exemplare beider Arten, so zeigen sich im Baue des Hinterleibs folgende Unterschiede: der Hinterleib von Spazigaster Appennimi ist verhältnissmässig ein wenig länger, das zweite bis vierte Segment desselben haben im Verhältniss zu ihrer Länge eine geringere Breite, die Seitenränder des dritten Segments zei- gen nach hinten hin eine geringere Divergenz, während die des vierten Segments nach hinten hin merklich schwächer eonvergiren, Diese plastischen Unterschiede im Baue des Hinterleibs beider Arten scheinen mir, trotz der grossen Uebereinstimmung derselben in allen anderen plastischen Merkmalen, ihre speeifische Ver- schiedenheit ausser Zweifel zu stellen. Wie der verschiedene Bau des Hinterleibs der einzige nen- nenswerthe plastische Unterschied beider Arten ist, so ist der einzige in die Augen fallende Färbungsunterschied beider der Unterschied in der Färbung der Beine; während dieselben bei dem Weibchen der deutschen Art stets ganz und gar schwarz sind, haben bei dem Weibchen der italienischen Art die äusserste Spitze der Schenkel und die Basis der Schienen eine gelbe Fär- bung, welche an den Vorder- und Hinterschienen bis etwa zum Ende des ersten Drittels, an den Mittelschienen aber bis fast zur Mitte hinreicht. Ausser diesem in die Augen fallenden Färbungsunterschiede bestätigt auch die Verschiedenheit der Heimath den speeifischen Unterschied beider Arten. Spazigasiter Appennini ist in der Lom- bardei und in Mittelitalien zu Hause und kommt, wenn Spazi- gaster lugubris A. Costa, wie vorauszusetzen, sein Männchen ist, selbst noch im Neapolitanischen vor, während die andere Art über die Schweiz und das ganze südliche Deutschland verbreitet nördlicher aber als in Schlesien bis jetzt noch nicht beobach- tet worden ist. BR Das Männchen des Spazigaster Appennini zu erlangen, ist mir bisher nicht gelungen, so dass ich über seine Unterscheidung vom Männchen des Syrphus dispar weiter nichts sagen kann, als dass das brauchbarste Merkmal für dieselbe voraussichtlich der Unterschied in der Färbung der Schienen sein wird, welcher sich mithin auch als das brauchbarste diagnostische Merkmal der beiden generisch gar nicht zu trennenden Arten ausweisen wird. Es fragt sich nun, ob Syrphus ambulans Fbr. auf eine dieser beiden Arten und eventuell auf welche derselben er zu deuten sein wird. Die erste dieser beiden Fragen darf nach Allem, was vorliegt, unbedenklich bejaht werden; über die Beantwor- tung der zweiten kann man verschiedener Meinung sein. Zieht man genügend in Betracht, dass Fabricius seine Beschreibung nach einem von Allioni erhaltenen italienischen Exemplare machte, dass ferner Spazigaster Appennini in der Gegend, in welcher Allioni sammelte, einheimisch ist, während Syrphus dispar weder dort, noch überhaupt jenseit der Alpen je gefunden worden ist, so wird man nicht daran zweifeln, dass Syrphus ambulans Fbr. auf Spazigaster Appennini zu deuten ist. Ron- dani erklärt sich Prodr. II. pag. 107 gegen diese Deutung; er führt als Grund seines Widerspruchs an, dass Fabricius in seiner kurzen Diagnose sage, dass der dritte Hinterleibsabschnitt an den Seiten einen schwarzen Fleck habe. Dass Fabricius ‚eine solche Angabe weder in der Diagnose, noch in der Be- ‚schreibung von Syrphus ambulans macht, welche ich oben mit diplomatischer Genauigkeit wiedergegeben habe, ist leicht ersicht- lich; die Angabe, auf welche Rondani offenbar sich hat be- ziehen wollen, befindet sich in der von Meigen mitgetheilten Wiedemann’schen Beschreibung des Fabrieius’schen Original- exemplars und lautet genauer dahin, dass der dritte Hinterleibs- abschnitt „an jeder Seite hinten,“ d. h. auf der Hinterecke einen schwarzen Fleck habe. Ich finde bei beiden Arten den dritten Abschnitt des Hinterleibs roth, am Hinterrande mit einer mehr oder weniger bemerkbaren, in das Braunere ziehenden Einfas- sung, deren Färbung sich auf den Hinterecken mehr zu concen- triren pflegt; dass sie sich bei Syrphus dispar, von dem ich sehr viele Exemplare vergleichen konnte, daselbst bis zu einer völlig schwarzen steigert, ist gewiss; dass dies bei Spazigasier Appen- Ne nini, von dem ich nur zwei Weibchen untersuchen konnte, ebenso der Fall sein werde, bezweifle ich bei der ausserordentlich nahen Verwandtschaft beider Arten nicht; wenn es auch bei den von mir untersuchten beiden Exemplaren und bei den beiden Exem- plaren, welche Herrn Rondani bei der Abfassung des zweiten Theils seines Prodromus zu Gebote standen, nicht der Fall war. Es eignet sich mithin ein Unterschied in der so veränderlichen Färbung des dritten Hinterleibsabschnitts gewiss nicht, als Grund- lage des Urtheils über die richtige Deutung des Syrphus ambu- lans zu dienen, und ich muss bei der Ansicht stehen bleiben, dass Spazigaster Appennini mit ihm zu identifieiren sei. Es handelt sich demnächst um die Frage, welcher Artname für unsere deutsche Art in Anwendung zu bringen sei. Der älteste der ihr ertheilten Namen ist Syrphus coarciatus Schum.; das Vorhandensein des früher benannten Syrphus coarctatus Panz. verbietet die Anwendung des von Schummel ertheilten Na- mens. Der der Art demnächst ertheilte Name ist Syrphus dispar ; bei der Wahl desselben habe ich übersehen, dass er bereits von Fabricius an einen südamerikanischen Syrphus vergeben wor- den ist, also ebenfalls aufgegeben werden muss. Da weiter kein Name für unsere deutsche Art vorhanden ist, sie also neu be- nannt werden muss, so benutze ich diese Gelegenheit, sie nach ihrem ersten Entdecker, dem fleissigen, talentvollen und um die Kenntniss der schlesischen Dipteren hochverdienten Schummel zu benennen. Wenn auch Meigen den Syrphus coarctatus Fabr. im sechsten Theile seines Werkes mit vollem Rechte aus der Gattung Milesia in die Gattung Syrphus gebracht hat, und wenn auch mit ebenso gutem Rechte bei ihrer Publication Syrphus coarctatus von: Schummel und der mit ihm zusammenfallende Syrphus dispar von mir in die Gattung Syrphus gestellt worden sind, so ist doch die Zerlegung der Gattung Syrphus in kleinere Gattungen seitdem so weit fortgeschritten, dass die Errichtung der Gattung Spazi- gaster eine wohlberechtigte genannt werden muss. Spazigaster steht in ziemlich naher Verwandtschaft mit den Gattungen Mela- nostoma Schin., Platychirus St. Farg. und in noch näherer, wie es mir scheint, mit der Gattung Pyrophaena Schin. Er unter- scheidet sich von allen dreien: 1) durch seine bei beiden ‚Ge- N schlechtern . bis gegen ihr Ende hin verhältnissmässig ziemlich lang behaarte Fühlerborste; 2) durch die schon bei dem Weib- chen grosse, bei dem Männchen ganz auffallend grosse Verlän- gerung des ersten Gliedes aller Füsse, ganz besonders aber desjenigen der Vorder- und Mittelfüsse; 3) durch die bei dem Männchen höchst auffallende, auch bei dem Weibehen deutlich wahrnehmbare eigenthümliche Verkrümmung der Hinterschienen; 4) durch die Gestalt des Hinterleibs, welcher gegen die Basis hin sehr schmal wird und in Folge davon bei dem Weibchen eine auffallend spatelförmige, bei dem Männchen eine schwach spatelförmige Gestalt hat. Ausserdem ist für die beiden bisher bekannt gewordenen Spazigaster-Arten der auffallende Färbungs- ‚unterschied beider Geschlechter sehr charakteristisch, indem der sanze Hinterleib des Männchens schwarz, der des Weibchens dagegen roth gefärbt und nur an Basis und Hinterende schwarz gezeichnet ist. Der von Rondani gebildete Name Spazigaster bedarf noth- wendig einer Emendation, welche ihm auch bereits von zwei Seiten zu Theil geworden ist, doch, wie es mir scheint, in unzu- lässiger Weise. In dem Nomenclator von Agassiz ist der Name von dem bedenklichen ur«lw (zerren, rupfen) hergeleitet und in Spazo- gaster abgeändert. Schiner schlägt hinsichtlich der sprach- lichen Ableitung denselben Weg ein, indem er ihn von onaw (zerren, rupfen) ableitet und denselben in der Meinung, dass das böotische Wort or«zos (Fell, Leder) von onaw abgeleitet sei, in Spatigaster verballhornt. Beide Emendatoren sind in denselben Fehler gerathen, indem sie nach einer sprachlichen Ableitung des von Rondani ertheil- ten Namens gesucht haben, ohne die Weise, in welcher Ron- dani Gattungsnamen bildet, zu berücksichtigen, und ohne zu bedenken, was er mit dem Namen Spazigaster hat sagen wollen. In erster Beziehung ist zu beachten, dass Rondanis zusammen- gesetzte Gattungsnamen in der Regel aus zwei Substantiven oder aus einem Adjectivum und einem Substantivum gebildet sind; in zweiter Beziehung ist es völlig unzweifelhaft, dass Rondani eine Gattung mit spatelförmigem Hinterleibe hat bezeichnen wol- 2 JIN ss Pa len, wie das zur Genüge aus dem von ihm einer anderen Gat- _ tung wegen ihrer spatelförmigen Taster beigelegten Namen Spazi- phora und aus anderen ähnlichen Namensbildungen hervorgeht. Es kann der Name Spazigaster daher von ihm nur: 1) von ozayn (Spatel), 2) von onadıos (spatelförmig) oder orraJıov (Spatelchen), 3) von onasic, idog (Spatel) abgeleitet sein. Im ersten Falle würde er in Spathegaster zu berichtigen sein, welche Emendation aber der Umstand nicht zulässt, dass derselbe Name bereits im Jahre 1840 von Hartig an eine Hymenopteren - Gattung ver- geben worden ist; im zweiten Falle würde er in Spathiogaster und im dritten in Spathidogaster zu berichtigen sein. Spathio- gaster wie Spathidogaster genügen der Intention, welche Ron- dani bei der Wahl des Namens Spazigaster hatte, vollkommen. Da die Form Spatkiogaster sich dem Rondani’'schen Namen näher anschliesst, zugleich aber auch von dem Hartig’schen Namen Spathegaster genügend abweicht, so entspricht sie den Grundsätzen, welche bei der Emendation fehlerhaft gebildeter Gattungsnamen, wenn dieselbe nicht in reine Willkür ausarten soll, gelten müssen, bei weitem am besten, so dass ihre Ein- führung vollkommen gerechtfertigt ist. Den gegenwärtigen Bestand der Gattung Spathiogaster und die Synonymie ihrer Arten zeigt folgende Uebersicht: Gen. Spathiogaster. spec. 1. Spath. ambulans Fabr. Z et 2. — Pedes migri, ex- iremo femorum apice anguste, tlibiarum basi late lute- scentibus. Syn. &. Syrphisoma lugubris Costa, Il Giamb. Vico. (1857.) Spazigaster lugubris Rondani, Prodr. II. 108. (1857) 2. Syrphus ambulans Fabricius, Suppl. ent. syst. 562. (1798) Milesia ambulans Fabricius, Syst. Antl. 192. (1805. Milesia ambulans Meigen, Syst. Beschr. III. 234. (1822.) Syrphus ambulans Meigen, Syst. Beschr. VI. 353. (1830.) Spazigaster Appennini Rondani, Rev. entom. 43. (1843) Spasigasier Appenmimi Rondani, Guer. Mag. z00l. Ins. Pi. 155. (1845.) Spasigaster Appennini Rondani, Prodr. I. 107. (1857) EL spec. 2. Spath. Schummelii Lw. 3 et 2. — Pedes toti nigri. Syn.d\,2. Syrphus dispar Loew, Stett. ent. Zeit. II. 6. (1841.) Syrphus dispar Loew, Germar, Faun. Ins. XXIH. Tab. 23. (1845.) Spazigaster ambulans Schiner, Zool. bot. Ges. VI. 373. (1857) Spatigaster ambulans Schiner, Faun. Aust. I. 298. (1862.) 2. Syrphus coarctatus Schummel, Jahresb. der schles. Ges. 85. (1836.) Nachträge zu seinem Verzeichnisse der Käfer Schlesiens von K. Letzner. Neit dem Jahre 1871, wo das Verzeichniss der Käfer Schlesiens erschien, sind bis Ende des Jahres 1575 so viele für diese Pro- vinz neue Arten in derselben aufgefunden worden, dass es dem Verein für schlesische Inseetenkunde wünschenswerth erscheint, dieselben für seine Mitglieder und sonstige Freunde der schle- sischen Fauna zusammengestellt zu sehen. Diesem Wunsche nach- kommend, gebe ich die für Schlesien neuen Arten nachstehend in systematischer Reihe. 1. Bembidium humerale St., pulchrum Gyl. Auf trockenen Torfllächen in der Ebene und im Vorgebirge durch ganz Schle- sien ziemlich häufig. Nimkau, Liegnitz, Kohlfurt, Lomnitz bei Schildau. 2. Haliplus Heydenn Wehncke. In der Ebene mit H. ruficollis (von dem er vielleicht nur Var. ist) zusammen, nicht selten. Bei Breslau von mir, bei Liegnitz von Gerhardt gefangen. 3. Laccophilus variegatus St. In der Ebene in stehenden Gewässern namentlich im Frühling. Von den Breslauer Ento- mologen mehrfach bei Breslau (Strachate) gefangen. 4. Hydrobius Rottenbergü Gerh. Mit H. fuscipes in Gesell- schaft und ebenso häufig. Breslau, Nimkau, Kohlfurt, Bunzlau, Liegnitz, Bögenberge, Hirschberger "Thal. D- Br obius carinalus Thoms. In der Ebene und im Ge- birge bis gegen 4500 Fuss, gemein. — (H. globulus Payk., lim- batus F., findet sich nur im mittleren Gebirge, und daselbst ziem- lich häufig.) N — 21 — 6. Philhydrus frontalis Er., nigricans Thoms. In den stehen- den Gewässern der Ebene und den darin wachsenden Moosen, ziemlich häufig. Breslau, Nimkau, Liegnitz, Kohlfurt, Hirsch- berger Thal. (Bei Ph. nigricans Zett. ist das Synonym ‚fron- talıs Er.“ zu streichen.) 7. Philhydrus marginatus Duft., ovalis Thoms. In den ste- henden Gewässern der Ebene und des Vorgebirges, häufig durch das ganze Gebiet. 8. Limnebius sericans Muls. Mit L. picinus Marsh. in ste- henden und fliessenden Gewässern häufig. Von den schlesischen Entomologen bisher als Var. von L. pieinus betrachtet; zuerst von Gerhardt unterschieden. (Siehe den folgenden Aufsatz.) 9. Helophorus tuberculatus Gyl. In den Tümpeln der Torf- stiche, wie an der Oberfläche der nur wenig feuchten Torflager, selten. Kohlfurt. 10. Helophorus dorsalis Er., Erichsonü Bach. Von Ger- hardt in einem Stücke bei Liegnitz. 11. Ochthebius rufomarginatas Er. Bei Liegnitz nicht selten (Gerhardt). 12. Microglossa marginalis Gyl., rufipennis Kraatz. Liegnitz, (Sehwarz, Gerhardt), Schweidnitz (v. Bodemeyer jun.). 13. Aleochara crassiuscula Sahlb., scutellaris Luc., tristis Er. Unter Dünger und faulenden Pflanzen, ziemlich selten. Rauden, Breslau, Liegnitz, Grafschaft Glatz. 14. Aleochara Milleri Kraatz. Unter faulenden Pflanzen, selten. Bei Breslau (von mir). 15. Aleochara rufitarsis Heer. In der Ebene und im Ge- birge bis 4000 Fuss, ziemlich selten. Breslau (im März), Zu- schenhammer bei Medzibor (im Mai), Riesengebirge (Koppen- plan, schwarze Koppe). 16. Callicerus obscurus Grav. Ein Stück unter Gerölle bei einer Frühlingsüberschwemmung der Katzbach in der Umgegend von Liesnitz (Gerhardt). 17. Homalota fragilicornis Kraatz. Hohendorf bei Liegnitz (v. Rottenberg). a nn Homalota luridipennis Mannh. Ein 2 bei Liegnitz (Ger- ardt). 19. Homalota cavifrons Sharp. Ein Stück bei Liegnitz (Gerhardt). 20. Homalota simillima Sharp. In der Ebene und im. nie- dern Gebirge vom März bis Juni, häufig. Bisher mit H. analis vermengt. u WON LE 21. Placusa humilis Er. In der Ebene, selten. Breslau, Liegnitz (mehrfach, Gerhardt). 22. Lamprinus erythroplerus Panz. In einem rothfaulen” Kirschbaume bei Liegnitz mehrfach. } 23. Bolitobius bicolor Grav. Rother Berg im Altvatergebirge (Hiller). 1. Nachtrag zu Reitter’s Uebersicht der Käferfauna” von Mähren und Schlesien. 24. Mycetoporus angularis Muls. Im Gebirge bis gegen. 4000 Fuss unter Moos, sehr selten. Reinerz (v. Ru Glatzer Schneeberg (Schwarz). 25. Mycetoporus lucidus Er. In der Ebene und im Geige in Kieferwäldern unter Moos, selten. Obermigk (Schwarz), Pan- thener Höhen bei Liegnitz (Gerhardt), Riesengebirge (v. Rot- tenberg). 26. Heterothops niger Kraatz. In hohlen Bäumen Fopulud nigra und dilatata), selten. Breslau, Schweidnitz. 27. Quedius nigriceps Kraatz. Hochstein auf einer feuchten, mit Moos bewachsenen Wiese im August in mehreren Stücken (Kupferstecher Habelmann in Berlin). | 28. Quedius infuscatus Er. Ein Stück unter Moos im Torf stiche bei Lomnitz, Kreis Hirschberg (von mir). 29. Lathrobium ripicola Kiesw. Bisher in den San mit L. geminum vermischt; zuerst von Gerhardt unterschieden. Breslau, Liegnitz, Friesensteine. 30. Lathrobium pieipes Er. In der Ebene und im Vorgh birge an Flussufern (namentlich nach Hochwasser) unter Gerölle, sehr selten. Liegnitz (Ufer der Katzbach, Gerhardt), Schweid- nitz (v. Bodemeyer). 31. Paederus caligatus Er., paludosus Dietr. Im Bette ach Weichsel bei Ustron im Fürstenthum Teschen (1 Stück, Schwarz). 32. Sienus punctipennis Thoms. Bis jetzt nur am Glatzer Schneeberge 3400 Fuss über dem Meere in einem & gefangen (Schwarz). 33. Stenus scrutator Er. Im März nach einer Frühjahraä überschwemmung ein g' (von mir) bei Marienau unweit Breslau. 34. Stenus crassiventris Thoms., nigritulus Er. In der Ebene, selten. Breslau. 35. Stenus montivagus Heer. Im Vorgebirge und Gebirge, ziemlich selten. Camenz (Pilzwald im August; ziemlich häufiegg Schwarz), Reichenstein, Hochwald. 36. Stenus flavipalpis Thoms. In der Ebene, sehr selten (1 Stück von mir.) - 37. Stenus fuscicornss Er. In der Ebene, sehr selten. (1 Stück, bei Breslau?) \ 38. Bledius pygmaeus Er. Bei Ustron (Fürstenthum Teschen) im Bett der Weichsel ein Stück im Juli (von mir). 39. Thinobius pusillimus Heer. Im April nach einer Früh- linssüberschwemmung bei Marienau unweit Breslau (1 Stück von mir gefangen). 40. Olophrum rotundicolle Sahlb. Auf dem Iserkamme bei Flinsberg an sumpfigen Stellen, nicht selten. (Habelmann in Berlin.) 41. Olophrum consimile Gyl. Auf dem Kamme des Riesen- gebirges vor mehreren Jahren in 2 Stücken (von mir). 42. Lathrimaeum prolongatum Rottb. Im höhern Gebirge (3—4000 Fuss über dem Meere) im feuchten Moose. Peterstein (im August, Schwarz), Melzergrund (im Mai, an einem Schnee- fleck, v. Rottenberg). 43. Coryphium Leizneri Schwarz. Am Altvater, sehr selten. (1 Stück von mir gefangen.) 44. Omalium Lapponicum Zett., pineti Thoms., conforme Kraatz, planipenne Maekl. Bei Albendorf in der Grafschaft ‚Glatz (1 Stück, v. Rottenbersg). | 45. Micropeplus caelatus Er. Von Pfeil bei Glogau gesam- melt, nach dessen Sammlung. 46. Scydmaenus nanus Schaum, minimus Chaud. In einer weissfaulen Eiche bei Kroitsch, Kreis Liegnitz, in Mehrzahl (Sehwarz, Gerhard!t). 47T. Anmisotoma rotundata Er. Altvatergebirge (rother Berg, Weise). 1. Nachtrag zu Reitter’s Fn. von Mähren u. Schlesien. 48. Anisotoma flavescens Schm. Bei Breslau, sehr selten (von mir gefangen). 49. Anisotoma pallens St. Bei Breslau, sehr selten. Ottwitz bei Breslau (ich)). 50. Olambus punctulum Gyl. In der Ebene, selten. Ma- rienau unweit Breslau (im März nach einer Ueberschwemmung im Gerölle), Ottwitz bei Breslau, im Mai (an beiden Orten von mir gefunden). 51. Comazus Dubius Marsh., Enshamensis Steph. In der Ebene und im Gebirge bis über 4000 Fuss über dem Meere, selten. Schweizerei am Altvater (im Juli, Schwarz), am Fusse alter Eichen bei Steinau im Fürstenthum Teschen, Paskau bei Friedeck (1. Nachtr. zu Reitt, Fn, von Mähren und Schlesien), 52. Ptenidium Gressneri Gillm. Im Mulm hohler Eichen un- fern der Berghäuser, Kreis Liegnitz (Gerhardt). 53. Pülium affıne Er. In faulender, schimmelnder Jäte, an zum Trocknen aufgehängter Wäsche, selten (Gerhardt). 54. Piihum discoideum Gillm. In weissfaulen Eichen unfern der Berghäuser, Kreis Liegnitz, ziemlich häufig (Gerhardt). 55. Plilium transversale Gillm. Am Kerndte-Teich bei Lieg- nitz (Gerhardt). 56. Elachyx abbreviatellus Heer, curtus Gillm. Unter fau- lender, schimmelnder Jäte, selten. Liegnitz (Gerhardt). 57. Ptinella testacea Heer, aptera Guer. In weissfaulen Eichen, selten. Liegnitz (Schwarz). 58. Pinella limbata Heer. In weissfaulen Eichen, Pappeln (Populus nigra und dilatata), Kirschbäumen ete., ziemlich häufig. Breslau, Liegnitz (Schwarz, Gerhardt). 59. Hister succicola Thoms. Am ausfliessenden Safte der Eichen und Birken zuweilen häufig. Rauden (Roger, Berl. ent. Zeitschr. 1871, p. 192), Breslau, Süsswinkel, Zuschenhammer bei Medzibor, Liegnitz. 60. Hister ventralis Mars. In faulenden Thier- und Pflanzen- stoffen, ziemlich selten. Breslau, Liegnitz. 61. Hister ruficornis Grimm., myrmecophilus Muls., nigellatus Mars. In Ameisennestern (Formica fuliginosa), selten. Breslau, Liegnitz (Schwarz). 62. Saprinus lautus Er. An Pilzen bei Liegnitz im Sep- tember in 2 Stücken (Penzig). 63. Saprinus rufipes Payk. An sandigen Orten der Ebene zuweilen ziemlich häufig. Breslau (nach Frühlingsüberschwem- mungen). Wohl nur Var: des S. arenarius. 64. Gnathoncus punctulatus Thoms. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Breslau, Trebnitzer Hügel, Liegnitz. Bisher für @. rotundatus gehalten. | 65. Brachypterus Linariae Cornel. In der Ebene und im Vorgebirge in den Blüthen der Linaria vulgaris, ziemlich häufig. Oesterreichisch-Schlesien (Reitter), Breslau, Trebnitzer Hügel, Liegnitz, Schweidnitz, Waldenburg. Bisher für eine Form des Br. gravidus gehalten. 66. Epuraea Silesiaca Reitt. Von Reitter in einem weib- lichen Exemplare bei Teschen aufgefunden. (Verh. des naturf. Vereins zu Brünn, 1872). 67. — nana Reitt., binotata Reitt. Im Vorgebirge und Ge- birge bis über 3000 Fuss, an Fichtenholz, nicht selten. Walden- burger und Riesengebirge (schwarze Koppe, häufig). Von mir bisher für eine kleine Form der E. immunda gehalten. 68. Epuraea suturalis Reit. Von Gerhardt bei Liegnitz, von mir bei Breslau gefangen. 69. — Fussü Reit. Von mir ein von Herrn Reitter be- stimmtes Stück bei Breslau. 70. — laeviuscula Gyl. Ein Stück von mir gefangen, wahr- scheinlich im Altvatergebirge. 71. Meligethes*) rufipes Gyl. Wie die folgenden Arten in Blüthen, in der Ebene und im Gebirge, ziemlich häufig durch das sanze Gebiet. 712. — lumbaris St. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Troppau, Kieferstädtel, Breslau, Liegnitz, Hessberge, Waldenburg. 73. — pumilus Er., Var. decoloratus Först. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Teschen und Paskau (Reitter), Liegnitz (Schwarz). 74. — coracinus St. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Ustron, Troppau, Rauden, Ratibor, Breslau, Trachenberg, Medzibor, Liegnitz, Görlitz, Bögenberge. 75. — subaeneus St. Im Gebirge, selten. Teschen, Alt- vatergebirge. 76. — anthracinus Bris. Nach Reitter (Berl. ent. Zeitschr. 1872, p. 266) in 1 Stücke in Schlesien gefangen. 17. — aeneus F., Var. coeruleus Marsh., Var. rubripennis Reitt. In der Ebene und im Gebirge bis zu 4500 Fuss über dem Meere, in den verschiedensten Blüthen durch das ganze Gebiet gemein. Oft dem Raps sehr schädlich. 18. — viridescens F., virescens Thoms., Var. (2?) azureus Heer, Var. (?) olivaceus G@yl. In der Ebene und im Gebirge bis über 4000 Fuss über dem Meere, häufig durch das ganze Gebiet. 79. — (szwalinai Reitt. Sowohl Gerhardt, als auch ich fanden unter Stücken der vorhergehenden Art 1 Exemplar (Jeder) ohne nähere Angabe des Fundortes. Weitere Beobachtungen werden Gewissheit darüber bringen, ob das Thier wirklich schlesische Art ist. 80. — Symphyti Heer. Auf Symphytum, Caltha, Bras- sieca, Tanacetum und anderen Pflanzen vom April bis in den *) Da sich bei den Arten dieser Gattung in Folge der Arbeiten des Herrn E. Reitter ausserordentlich Vieles geändert hat, so folgt hier ein Verzeichniss sämmtlicher schlesischen Arten, nach dem systematischen Ver- zeichniss, welches der gen. Autor in den Verh. des naturf. Vereins zu Brünn, Band 12, 1874, p. 61, von allen bis jetzt bekannten Species gegeben hat. October, häufig, Rauden, Breslau, Kanth, Trebnitzer Hügel, Liegnitz, Freiburg, Münsterberg. 81. Meligethes Moraviacus Reitt. Paskau bei Friedeck im Fürstenthum Teschen (Reitter), alte Oder bei Breslau (ich!). 82. — corvinus Er., ventralis Baudi. In der Ebene und im Vorgebirge, wie in den breiten Thälern des Gebirges, selten. Breslau, Liegnitz, Heinrichau, Schweidnitz, Karlsbrunn. 83. — subrugosus Gyl., Var. substrigosus Er. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich selten. Rauden, Breslau, Sulau, Nimkau, Liegnitz, Hirschberger Thal, Freiwalde im österreich. Schlesien. 84. — serripes Gyl., exaratus Först., quadridens Först. In der Ebene, sehr selten. Liegnitz. 85. — Rosenhaueri Reitt. Bei Breslau an den Oderdämmen auf Anchusa offieinalis im Juni-und Juli ziemlich häufig. 86. — nanus Er., Marrubü Bris. In der Ebene und im Vorgebirge auf Marrubium vulgare zuweilen häufig. Paskau (selten), Breslau, Neumarkt, Liegnitz. 87. — obscurus Er., 4 palmatus Er. Nach Reitter sehr selten bei Paskau (unweit Friedeck im Fürstenthum Teschen). 88. — bidens Bris. Ich fing ein Stück wahrscheinlich bei Breslau. (Von Reitter determ.) 89. — umbrosus St. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Ustron, Breslau, Trebnitzer Hügel, Liegnitz, Bolkenhain, Schweidnitz, Patschkau. 90. — maurus St., Var. calvus Reitt., meridianus Reitt., durus Reitt. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig von Ustron bis Glogau. 91. — incanus St. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Breslau, Trebnitzer Hügel. 92. — fuliginosus Er. In der Ebene, selten. Liegnitz (Gerhardt). 93. — ovatus St. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Paskau (Reitter), Rauden. 94. — brachialis Er., & dives Reitt. In der Ebene und im Gebirge, selten. Teschen, Liegnitz, Riesengebirge. 95. — pieipes St., nigrescens Steph., Xanthoceros Steph., fu- nebris Först. In der Ebene und im Vorgebirge, gemein. Treb- nitzer Hügel, Breslau, Nimkau, Liegnitz, Hessberge, Bögenberge, Zobten. 96. — moestus Er., nigerrimus Rosh. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich selten. Breslau (Juni und Juli), Trebnitzer Hügel. 97. Meligethes flavipes St., flavicornis Mill. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Paskau (Reitter), Breslau (ich!), Liesnitz (Gerhardt). 98. — memnonius Er., parvulus Bris., niger Bris. Im Vor- gebirge und in der Ebene, selten. Oesterr. Schlesien, Paskau (Reitter), Liegnitz, Pfaffenberg bei Schweidnitz. 99. — ochropus St., S quadristriatus Först. In der Ebene und im niedern Gebirge (oft in den Blüthen von Lamium al- bum), ziemlich häufig. Teschen, Paskau, Ohlau, Breslau (Mai und Juni), Schossnitz, Schweidnitz, Hornschloss, Liegnitz, Hirsch- berger Thal. 100. — brunneicornis St.‘ In der Ebene und im Gebirge, ziemlich selten. Abhänge des Altvatergebirges, Patschkau, Mün- sterberg, Grafschaft Glatz, Liegnitz. 101. — Letzneri Reitt. In einem Stücke von mir bereits vor einer Reihe von Jahren gefunden. 102. — Dieckü Reit. Von Reitter bei Teschen, von mir bei Breslau gesammelt. 103. — diffieilis Heer, Var. Kunzei Er. Im Vorgebirge, selten. Teschen, Paskau, Gräfenberg. 104. — morosus Er. Im Vorgebirge und niedern Gebirge, ziemlich selten. Freistadt a. d. Olsa, Altvatergeb., Reichenstein. 105. — viduatus St., melanarius Först. In der Ebene und im niedern Gebirge, häufig. Breslau (im Juni), Schossnitz, Lieg- nitz, Freiburg, Schweidnitz, Reichenstein, Altvatergebirge. 106. — pedicularius Gyl., tenebrosus Först. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Ustron, Rauden, Breslau (im Juni), Liegnitz, Hessberge, Grafschaft Glatz, Friedberg im - österreichischen Schlesien. 107. — assimiks St. Im Vorgebirge, selten. Fürstenthum Teschen. 108. — aestimabilis Reitt. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Ustron, Breslau, Bögenberge, Eulengebirge. 109. — Lepidiü Miller. In der Ebene und im Vorgebirge, sehr selten. Ein Stück fing Gerhardt bei Liegnitz, ein anderes ich am Geiersberge. 110. — iristis St. In der Ebene und im Vorgebirge, ziem- lich häufig. Ohlau, Breslau (im Juni), Trebnitzer Hügel, Schoss- nitz, Liegnitz, Bögenberge. y 111. — murmus Er., 2 seniculus Er., Var. planiusculus Heer. In der Ebene, im Vorgebirge und in den Thälern des Gebirges, ziemlich häufig. Paskau bei Friedeck, Altvatergebirge, Walden- burger Gebirge, Bögenberge, Fürstenstein, Breslau (alte Oder im Juni), Liegnitz. ud 112. Meligethes lugubris St., ebeninus Först. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Ustron, Breslau (alte Oder im Juli), Liegnitz, Freiwaldau im österreichischen Schlesien. 113. — gagathinus Er., eristatus Först. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich selten. Breslau, Obernigk, Totschen. 114. — egenus Er., Menthae Bris. Im Vorgebirge und nie- dern Gebirge, selten. Ustron, Silberberg, Hessberge. 115. — bidentatus Bris. Von mir in mehreren Stücken bei Breslau. 116. — erythropus Gyl., carinulatus Först., Var. carbonarius Först. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich häufig. Bres- lau, Liegnitz, Salzgrund, Bögenberge, Abhänge des Eulengebirges. 117. — exilis St., nigrita Luc. In der Ebene, zuweilen häufig. Breslau (Karlowitzer Sandhügel in den Blüthen von Alyssum montanum im Juni sehr häufig; Treschen), Liegnitz. 118. — (Odonthogethes) hebes Er., olivaceus Heer, marginalis Motsch., marginata Gredl. Im Vorgebirge und Gebirge in Blüthen . häufig. Teschen, Altvatergebirge, Waldenburger Gebirge, Wartha, Grafschaft Glatz, Hessberge, Hirschberger Thal. 119. — (Acanthogethes) solidus Kug. Ein Stück von mir gefangen. (Soll in den Blüthen der Primeln vorkommen.) 120. Cathartus advena Waltl. Ein in meiner Sammlung be- findliches Stück wurde vom verstorbenen Rektor Köhler in Schmiedeberg gefangen, ein zweites von Herrn Gerhardt im April bei Liegnitz am Graben einer sumpfigen Wiese aus Ge- rölle gesiebt. | 121. Telmatophilus pumilus Reitt. In Gesellschaft des T. Ty- phae, von dem er vielleicht nur Varietät ist; selten. Umgegend von Teschen (Reitter, Berl. ent. Zeitschrift 1875, 228), Breslau, Süsswinkel bei Station Bohrau. 122. Cryptophagus Millerü Reit. In Scheunen in den unter- sten Schichten des schimmeligen Bansenstrohes, im August, häufig. Paskau unweit Friedeek im Fürstenth. Teschen (Reit- ter), Breslau. 123. Cryptophagus Populi Payk., grandis Kraats. Teschen (Reitter), Breslau (1 Stück von mir). 124. Pharoxonotha Kürschü Reit. Von Ingenieur Rost in Troppau in einigen Exemplaren gefangen (Reitter Rev. der europ. COryptophagiden p. 45). Eigentlich in Mexiko heimisch; durch Droguen in Europa eingeführt. 125. Atomaria Barani Bris. Ein (von Reitter bestimmtes) Stück von Gerhardt wahrscheinlich bei Liegnitz. 126. Atomaria plieicollis Maekl., umbrina Er. Bei Breslau und Liegnitz nicht selten. 127. — procerula Er. Paskau bei Friedeck im Fürsten- thum Teschen (Reitter), Altvatergebirge (ich!). 128. — atrata Reit. Auf dem Hochwalde, 2600 Fuss über dem Meere, in Baumstutzen, häufig. (Von mir und Schwarz gefangen.) 129. — contaminata Er. Im Riesengebirge ein Stück (Ger- hardt). 130. — Hislopi Wollast. Ein Stück (Gerhardt). 151. Holoparamecus caularum Aub. Unter faulender, schim- melnder Jäte. Liegnitz (1 Stück, Gerhardt). 152. Myrmecoxenus vaporariorum Guer. In der Ebene und im Vorgebirge, selten. Schweidnitz, Breslau. 133. Laihridius carinatus Gyl. Von Schwarz und mir in einigen Stücken am Hochwalde. 134. — fungicola Thoms. In der Ebene und im Vorgebirge unter Baumrinden, ziemlich selten. Breslau (ich!), Liegnitz (Schwarz), Münsterberg (v. Bodemeyer). 135. — testaceus Steph., cordalicollis Aub., erenicollis Thoms. Wättrisch bei Jordansmühl (1 Stück, v. Rottenberg). 136. — assimilis Mannh. In der Ebene und im Gebirge (bis 4600 Fuss) an Mauern, Bretterwänden, in Zimmern ete. durch das ganze Gebiet häufig. Von den schlesischen Ento- mologen bisher mit L. minutus verwechselt. 137. Corticaria obscura Bris. Ein Stück bei Breslau (von mir gefangen). 138. Corticaria Mannerheimü Reitt. Ein Stück (wie die vor- stehende Art von Reitter bestimmt) von mir bei Breslau. 139. Aphodius maculatus St. Im Altvater- und Schnee- Gebirge (bis über 3500 Fuss) im Pferdemist, sehr selten. Leiter- berg (Weise), Schneeberg (v. Hahn). 140. Aphodius sabulicola Thoms. In der Ebene in Gesell- schaft des A. punctatosulcatus, namentlich im zeitigen Frühjahr, ziemlich häufig. Breslau (bei Ueberschwemmungen im März und April). 141. Geotrupes spiniger Marsh., mesoleius Thoms. In der Ebene an gleichen Orten wie G. siercorarius, häufig. Breslau, Mahlen, Leubus, Liegnitz. | 142. Agrilus deraso-fasciatus Mannh. In der Ebene auf Eichengebüsch, in jungen Eichenpflanzungen, ziemlich selten. 3 2. sion Süsswinkel bei Station Bohrau im Juni (mehrere Stücke von mir und gleichzeitig von Herın Engert). 143. Throscus carinifrons Bonv., elateroides Redt. Nach Bethe von Zebe (Stett. ent. Zeit. 1865, p. 236) in Schlesien gefangen. Bögenberge (im Mai, von mir). 144. Throscus exul Bonv. Ich fing bis jetzt nur 2 Exempl. 145. Cyphon nigriceps Thoms. An Gräben und sumpfigen Wiesen, häufig. Bisher als Var. des (. variabilis betrachtet. Zuerst von Dr. Kraatz (Berl. ent. Zeit. 1873) als schlesisch nachgewiesen. 146. Dryophilus rugicollis Muls. Im Altvatergebirge, selten. Hoher Fall (2 Stück, ich!). 147. Dorcatoma serra Panz., Muls. In dem faulen Holze alter Eichen in Gesellschaft der D. chrysomelina St, und fast noch häufiger, äls diese. 148. Gnathocerus cornutus F. In Mehl und Kleie, in Mehl- wurmhecken ete., wo er sich findet, häufig. Liegnitz (Penzig), Breslau (zuerst von Herrn Direktor Dr. Fiekert aufgefunden). 149. Uloma Perroudi Muls. In Gesellschaft der Uloma culi- naris, bei Birnbäumel, viel häufiger, als diese. 150. Xylophilus Fennicus Mannh. Nach Dr. Kraatz (Berl. ent. Zeitschr. 1863, p. 439) von Roger in Oberschlesien (bei Rauden) aufgefunden. 151. Meloe decora Brandt, pygmaea Redt. Bei Freistadt im Fürstenth. Teschen in 1 Stücke von Kotula gefunden. (Erster Nachtr. zu Reitt. Fauna von Mähren und Schlesien.) 152. Rhynchites uncinatus Thoms. In der Ebene und im Ge- birge mit R. nanus in Gesellschaft, häufig. Breslau, Trebnitzer Hügel, Salzbrunn, Bögenberge, Altvatergebirge. 153. Apion alcyoneum Germ. Auf Rüstern zuweilen häufig. Breslau, Liegnitz, Glogau. Bisher mit A. columbinum vermischt. 154. Polydrosus nodulosus Chevr. Bei Gräfenberg auf dem Hirschbadkamme (Weise). Berl. ent. Zeitschr. 1875, p. 126. 155. Hylobius pineti F. In der Ebene und im Vorgebirge an Lärchenstutzen (unter deren Rinde auch die Larve), selten. Drahomischl a. d. Weichsel im Fürstenthum Teschen (Schwab), Troppau (G. Wocke), Neuhammer bei Proskau (Forstbeamteter Stürtz, 9 Stück). 156. Phytonomus (Hypera) conlaminatus Hbst. In der Ebene und im Vorgebirge, ziemlich selten. Breslau (Friedewalde), Liegnitz. u N Su 157. Phytonomus Julinü Sahlb. Von mir zu Pfingsten am Königshainer Spitzberge bei Glatz auf Sträuchern gekäschert. Früher als Var. von Ph. Pollux betrachtet. 158. Otiorhynchus perdix Germ. Von Herrn Georg Wocke in 1 Stück bei Troppau gefangen und meiner Sammlung freund- lichst überlassen. 159. Otiorhynchus spoliatus Stier. Nach Stierlin (Berl. ent. Zeitschr. 1872, p. 322) in Schlesien heimisch. 160. Otiorhynchus Kollari Germ. Bei Elgot im Fürstenth. Teschen. 1. Nachtr. zu Reitter’s Fn. von Mähren und Schles. 161. Lixus punctiventris Boh. Nach Dr. Kraatz (Berl. ent. Zeitschr. 1872, p. 143) von Zebe in 1 Stück in Schles. gefangen. 162. Magdalinus Kraatzii Weise. Auf Obstbäumen im Früh- linge, selten. Breslau (ich!), Liegnitz (Schwarz). 163. Erirhinus Gerhardti Letzn. An Graswurzeln (Aira, Luzula) im höhern Gebirge (bis 4300 F.), ziemlich selten, viel seltener im Vorgebirge. Altvater, Glatzer Schneeberg (z. häufig, Schwarz), Riesengeb. (Koppenplan bis in den October), Friesen- steine (Gerhardt), Bögenberge (v. Bodemeyer jun.). 164. Ceuthorhynchus Hampei Bris. In 1 Stück an der alten Oder bei Breslau von mir gefangen. 165. Ceuthorhynchus albosignatus Gyl., Schönh. In der Um- gegend von Breslau von mir in 1 Stücke. 166. Ceuthorhynchus Roberti Schönh. In der Ebene an Fluss- ufern, ziemlich selten. Alte Oder bei Breslau (mehrere Stücke von mir). 167. Bagous subcarinatus Gyl. Jacobsdorfer See bei Lieg- nitz (mehrere Exemplare, Gerhardt). 168. Bagous nigritarsis Thoms. Mit B. lutulentus Schönh., und ebenso häufig. Breslau, Liegnitz. 169. Gymnetron Schwarzü Letzn. An trockenen Sandstellen auf Plantago arenaria (in deren Saamen auch Larve und Puppe) vom Juni bis Ende September häufig. Breslau (alte Oder, Karlowitz), Raake bei Station Bohrau. 170. Mecinus janthinus Germ. Ottwitz bei Breslau arm Ohla- Damme 1 Stück im Mai (Schwarz). 171. Bostrychus amitinus Eichh. Im Riesen- und Altvater- Gebirge unter der Rinde von Fichten und Knieholz, häufig. 172. Criocephalus epibata Schiödte, ferus Kraatz. In der Ebene und im Vorgebirge an Nadelhölzern, namentlich Kiefern, an manchen Orten häufiger, als ©. rustieus. 173. Clytus ruficornis Oliv. (?) An Kiefernholz, welches aus Oberschlesien gekommen, auf den Breslauer Holzplätzen in man- chen Jahren in Mehrzahl. 174. Axinopalpus gracilis Kryn. Am ÜOhladamme bei Ott- witz unweit Breslau im Juni 1 Stück von mir (im Beisein des Herrn E. Schwarz) erbeutet. 175. Pachyta erratica Dalm., 7signata Küst. Auf einer Wiese bei Althammer im Fürstenthum Teschen in mehreren auf einander folgenden Jahren (Schwab). 176. Clythra (Gynandrophthalma) flavicolis Charp. Nach mündlicher Mittheilung des verstorbenen Herrn v. Rottenberg von ihm bei Liegnitz gefunden. In seiner Sammlung steckt ein Stück mit dem Fundorte Wahlstatt. 177. Adimonia Villae Comolli, fontinalis Thoms. Bisher als Var. der A. Tanaceti betrachtet, und ebenso häufig, als diese. 178. Haltica (Crepidodera) chloris Foudr. In der Ebene und im niedern Gebirge auf Weidenarten mit H. versicolor, ziem- lich häufig. 179. Haltica (Phyllotreta) diademata Foudr. Auf Cruciferen mit H. atra und obscurella, wie es scheint, selten (ich fing nur 2 Stück). 180. Longitarsus rubiginosus Foudr. In der Ebene, ziemlich selten. Breslau (Karlowitz), Liegnitz (Gerhard!t). 181. Longitarsus cerinus Foudr. Von mir bei Breslau in 5 Stücken gefangen. 182. Plectroscelis (Chaetocnema) confusa Boh. In der Ebene und im Vorgebirge selten. Breslau (Karlowitz, Marienau), Schweidnitz. 183. Apteropeda splendida All., globosa Foudr. Im Vor- sebirge und Gebirge, selten. Altvatergebirge, Münsterberg (von Bodemeyer). 184. Cassida lucida Suffr. Im Altvatergebirge (Weise). 1. Nachtrag zu Reitter’s Käferfauna von Mähren u. Schlesien. 185. Scymnus arcuatus Rossi. Bei Liegnitz 1 St. (Schwarz). Rechnet man von den vorstehend aufgeführten 185 Species AO Meligethes-Arten ab, welche im Verzeichnisse der Käfer Schle- siens bereits aufgeführt sind, so würden, als zur schlesischen Fauna neu hinzugekommen, nur 145 Arten verbleiben, und der Status der schlesischen Käfer würde sich demnach auf 4028 + 145 — 4173 Species belaufen. Von diesen 4173 Arten sind jedoch noch in Abzug zu bringen, theils als auf irrthümlichen Angaben oder falscher Bestimmung beruhend, theils weil sie mit ne aa anderen Arten vereinigt worden, folgende 14 Species: Dyschirius rotundipennis Chaud. (helle Stücke von D. globosus), Trechus ni- ‚grinus Putz., Trechus rotundipennis Duft. (— pulchellus), Laccobius globosus Heer (— minutus), Stenus nitidus Lac., Stenus pumilio Er., Oxytelus maritimus Thoms., Geotrupes putridarius (Var. von @. stercorarius), Melolontha albida Er. (Verwechselung mit M. albida Redt. und Muls., welche Var. von M. vulgaris ist), Plinthus Me- gerlei Panz., Phytonomus intermedius Schönh., Ph. elegans Schönh., Ph. tessellatus Schönh. und Bagous tibialis Schönh. (= Hydıronomus Alismatis Marsh.). — Demnach stellen sich als Status der schle- sischen Käferarten am Ende des Jahres 1875 493 — 4 = 4159 Species heraus. Schliesslich ist noch zu bemerken, dass bei folgenden, im Verzeichniss aufgeführten Käferarten der betreffende Name in den nachstehend beigefügten umzuändern ist: Ilybius angustior Gyl. muss I. aenescens Thoms., Liosomus eribrum Schönh. muss L. impressus Schönh., Ceuthorhynchus arator Sch. muss C. alboscutellatus Gyl., Pachybrachys histrio Oliv. muss P. Haliciensis Mill., Plectroscelis subcoerulea Kutsch. muss P. meridionalis Foudr. heissen. Eine für Deutschland neue Limnebius- Art. Von J. Gerhardt in Liegnitz. Unter den zahlreichen Exemplaren meines Limnebius pieinus Marsh. (atomus Duft.) fielen mir schon längst etwas kleinere, oben braun gefärbte, nach hinten schärfer zugespitzte Stücke auf, doch unter- nahm ich erst im Mai d. J. die sorgfältige Untersuchung der- selben. Sie führte zur Entdeckung einer zweiten Art, die nach einem der Collection des Herrn v. Heyden in Frankfurt a. M. entstammenden corsischen Exemplare mit L. sericans Muls. zu- sammenfällt.e. Duftschmidt hebt in seiner Beschreibung des L. atomus Stücke mit schwarzen und solche mit braunen Decken hervor. Zweifelsohne hat er beide Arten vor sich gehabt, sie nur, wie alle ihm nachfolgenden deutschen Coleopterologen, mit einander zu einer Art verschmolzen. Zur Unterscheidung beider Species musste deshalb die Duftschmidt’sche Diagnose erwei- tert: werden, und da den Meisten auch der L. sericans unbekannt, so lasse ich dessen Diagnose, nach frischen Exemplaren an- gefertigt, nachfolgen. Vorweg bemerke ich, dass die Untersuchung der Sculptur, der Fühler und überhaupt der subtileren Theile nur unter starker Vergrösserung möglich ist. 1. Limnebius picinus Marsh. Ovatus; subtus niger, superne nigro-piceus, thorace elytrorum marginibus brunneis; nitidus fere glaber ; ubique reticulatus; abdo- mine obtuse-acuminata, duabus setis distantibus instructo. — Long. 1,1 mm. Re a g Segmenti ultimi ventralis parte posteriore tuberculo testaceo reirorsum in carınam producto ornata. Syn.: Limnebius alomus Dft. Käfer eiförmig, an den Schultern am breitesten. Grundfarbe schwarz; Decken und Halsschild an den Seiten und hinten braun durchscheinend; Beine rothbraun, Schenkel und Schienen pech- schwarz; Fühler und Taster hellgelb, letztes Tastenglied ge- Ina Mal gelbbraun oder dunkler. Kopf bei den Hinterecken der Augen am breitesten, nach vorn stark verschmälert; Seiten fast gerade; Vondananı! abge- stutzt; Oberlippe in der Mitte ausgebuchtet; Stirn vom Scheitel durch eine vertiefte Querlinie getrennt. Die Netzstrichelung des Kopfes ist äusserst zart, Punkte kaum wahrnehmbar. — Kinn vierseitig, breiter als lang, das Mittelfeld flach gewölbt und durch eine feine Nath von der Kehle getrennt. Die parallelen Seitenleisten des Kinns setzen sich auf der Kehle in divergiren- der Richtung fort. Halsschild quer, flach gewölbt, nach vorn verengt, an den Seiten gerundet, am Vorder- und Hinterrande beiderseits ge- buchtet, hinten gerade abgestutzt. Vorderwinkel stumpf-, Hinter- Winkel rechtwinklig abgerundet. Netzwerk der Oberseite zart, Behaarung äusserst fein, anliegend und sparsam, ähnlich wie bei Orthoperus brunnipes oder Ephistemus ovulum; Punktirung verloschen. Sehildehen stumpf-dreieckig und wie die Decken retikulirt. Decken gewölbt, nach hinten mässig verengt, hinten abge- stutzt, Hinterwinkel stumpf gerundet, Nathwinkel fast rechteckig, die Afterspitze freilassend; Nath nur hinten äusserst zart ge- leistet. Reticulation deutlicher als beim Halsschilde, Behaarung kaum deutlicher; Punktirung verloschen. Vorderbrust zwischen den Hüften mit einem deutlichen Kiel, der fast den Vorderrand erreicht und zur Mittelbrust sich fortsetzt. — Mittelbrust zwischen den Hüften mit einer nach aussen scharf abgesetzten Grube und davor mit einem deutlichen Kiel, der an den Kiel der Vorderbrust sich anschliesst. — Hin- terbrust einfach. Hinterleib, wie auch die Brust netzaderig, deutlich und dicht punktirt und ziemlich dicht, anliegend, gelblich behaart. After mit gelblichen kurzen Börstchen, wovon die letzten, längeren, beiderseits gerade nach hinten vortreten und durch einen deutlichen, die ganze Breite der Afterspitze einnehmenden Zwischenraum von einander getrennt sind, sich darum auch nie zu einem Haar vereinigen können. Fühler 7-gliedrig: Glied 1 unter dem Kopfrande verborgen bleibend, nur schwer erkennbar, an der Spitze ein Börstchen tragend; Glied 2 nach aussen gebogen, reichlich '/; so lang als die ganzen Fühler, nach der Spitze aussen allmälig breiter, vor der Spitze am breitesten; Glied 3 halb so lang, schwach keulen- förmig; Glied 4 ohrförmig nach aussen verlängert und patellen- artig die dreigliedrige, stark behaarte Keule einschliessend. Glied 1 der Keule das kleinste, rundlich, Glied 2 ein wenig grösser von derselben Form und Glied 3 gross, kurz, elliptisch, so lang, als die 4 vorhergehenden zusammen, jedoch noch einmal so breit. Beine von gewöhnlicher Bildung. Die ersten beiden Tar- senglieder der Vorder- und Mittelbeine selbst bei 500facher Linear- vergrösserung nicht deutlich unterscheidbar, so dass die Füsse derselben dreigliedrig erscheinen. Sämmtliche Schienen an der Spitze und dem Aussenrande mit abstehenden, allmälig gegen die Spitze zu länger werdenden Dörnchen bewaffnet. Vorder- schienen beider Geschlechter am Innenrande zwischen Mitte und Spitze mit einigen, gewöhnlich 3, langen Haaren. Sämmtliche Tarsenglieder oben am Spitzenrande mit einer, unten mit meh- reren Borsten. d auf der Mitte des Hinterrandes des letzten Abdominal- Segments mit einem glänzenden, gelbbraunen Tuberkel, der sich nach rückwärts kielartig fortsetzt. Segment 6 und 7 nicht punk- tirt, äusserst spärlich und fein behaart. 2 mit gedrungeneren Schenkeln. Segm. 7 einfach und gleich Segm. 6 äusserst fein behaart und sehr fein, zerstreut punktirt. Vorwiegend in stillstehenden Gewässern an und in faulen- den Blättern und im Wurzelwerk von Ufergewächsen, vom April bis in den Spätherbst. Häufig. 2. Limnebius sericans Muls. Ovatus; brunmeus; abdomine, capite et stutello nigro ; thoracis disco polito; elytris reticulatis, dense et sublilissime pubescentibus ; ii abdomine conico-acuminalo, duabus selis approximatis longis in- siructo. Long. 1 mm. &. Segmento ventrali septimo parvo, perspicue punctulato. 2. Segmento ventrali septimo glabro, segmentum sesctum ad- aequante. Käfer eiförmig; Bauch, Kopf und Schildehen schwarz, Hals- schild, Vorderbrust und Decken braun, Aussenränder derselben heller, Nath schwärzlich; Hinterleibssegmente am Hinterrande schmal gelbbraun gesäumt; Beine und Taster mehr oder weniger gelblich braun; Fühler hellgelb. Schmäler, kürzer und mehr nach hinten verengt, als L. pieinus. Kopf nach vorn gerundet verengt, kürzer als bei voriger Art, nicht retikulirt, auf dem Scheitel mit einigen zerstreuten, srösseren Pünktchen und einzelnen, kaum sichtbaren Härchen, und an den Seiten vor den Augen äusserst fein und dicht punk- tirt. — Oberlippe weniger ausgerandet als bei der vorigen Art, mit einzelnen Pünktchen, ohne Netzwerk. Stirn und Scheitel durch eine sehr feine Querlinie getrennt. — Kinn viereckig, breiter und glänzender als bei piceinus, sonst ähnlich. Demar- cationslinie zwischen Kinn und Kehle in der Mitte oft undeut- lich, vor einer Querwölbung der Kehle liegend. Die Seitenleisten des Kinns divergiren auf der Kehle. Halsschild quer, nach vorn verengt, auf der oft dunkleren Scheibe ohne Netzstrichelung, wie polirt, nur innerhalb des Seiten- randes äusserst fein retikulirt und dicht und äusserst fein punk- tirt; in einiger Entfernung vom Vorderrande und diesem parallel mit einer unregelmässigen Reihe grösserer Punkte; sonst sehr einzeln punktirt. Behaarung wie beim vorigen. Schildehen stumpf dreiseitig gerundet, ungestrichelt, oft vom Hinterrande des Halsschildes zum Theil verdeckt. - Decken stets retikulirt, doch schwächer als beim vorigen, dichter behaart als Kopf und Halsschild, Haare ziemlich lang, anliegend, greis; Nath der halben Länge nach zart geleistet. Bildung sonst wie beim vorigen. After conisch zugespitzt und hier mit verschieden langen Börstchen, wovon die zwei letzten die längsten und gerade nach hinten gerichtet sind und so nahe beisammen stehen, dass sie Ban 3 UN 2 gewöhnlich verbacken und dann als eine erscheinen. — Ein leicht erkennbares Kennzeichen! Vorderbrust zwischen den Hüften deutlicher gekielt als vor denselben. Mittel- und Hinterbrust wie bei pieinus, nur ist das Grübchen zwischen den Hüften der ersteren nicht seitlich scharf begrenzt. Hinterleib unten wie bei dem vorigen, nur sind die beiden letzten Bauchsegmente sehr glatt und glänzend, kaum retikulirt, und haben schmal gelb gesäumte Hinterränder. Beine wie bei picinus gebildet, gewöhnlich heller gefärbt. Schienen spärlicher bedornt. Fühler wie bei der vorigen Art, nur ist hier das letzte Glied der Keule etwas länger. g mit deutlichen Pünktchen auf dem 7. Bauchsegment, dieses viel kleiner als das 6. After, nicht vortretend. 2 ebendaselbst unpunktirt; ein wenig grösser. Segment 7 länger und etwas schmäler als 6, After vortretend. In stillstehenden Gewässern zwar häufig, doch seltener als die vorige, dagegen in fliessenden Gewässern fast nur allein vor- kommend. So bei Liegnitz, gewiss aber über ganz Deutschland verbreitet. Anmerkung: Vermuthlich hat Marsham bei Beschreibung des L. picinus den L. sericans Muls. vor sich gehabt, und muss daher für erstere Art der Name atomus Dfts. eintreten. Beiträge zur Lepidopternfauna Schlesiens. Von Dr. M. F. Wocke. I. Nachträge zum Verzeichniss der Falter Schlesiens. Zu Heft 1. (318.) Erebia Aethiops. Esp. (Medea. SV., Blandina. F.) Von dieser weit verbreiteten Art, deren Vorkommen in Schlesien längst vermuthet wurde, da sie sowohl in der Mark, wie im Posenschen angetroffen wird, fing ich mehrere Exemplare in semischtem Walde bei Dambrau unweit Oppeln am 15. August d. J. und vermuthe, dass sie auch weiter östlich nicht fehlen wird. (583.) Ino Globulariae. Hb. Ist im Verzeichniss aus Ver- sehen ausgelassen; sie wurde bisher nur von Professor Zeller bei Glogau gefunden und schon 1848 aus der Raupe erzogen, welche in den Blättern von Centaurea Jacea lebt. (vide Jahr- gang 1850 dieser Zeitschrift p. 31 und 1852 p. 83.) (860.) Epichnopterye Ardua. Mn. Fliegt auf den Gipfeln des Altvater und der hohen Haide im Juli, ebenso auf dem Glatzer Schneeberge, wo ich im Sommer 1874 die Säcke in grosser Menge antraf; die Zucht derselben misslang vollständig, obgleich die meisten bis zum Frühjahr lebten; sie nahmen jedoch kein Futter mehr an und vertrockneten sämmtlich. (2105.) Acidalia Monihata. F. Von G. Wocke bei Troppau auf Wiesen im Juli in Mehrzahl gefangen. ae Zu Heft I. (1893.) Bryotropha Glabrella. Hein. Bei Mirkau unweit Bres- lau auf dürren Plätzen mit Senectella Anfangs Juli in einigen Stücken gefangen. (1901.) Br. Affinis. Dgl. Bei Mirkau und Obernigk von Mitte Juni bis Mitte Juli einzeln gefangen. (2050.) Xystophora (Doryphora) Morosa. Mühlig. Bei Breslau Mitte Juni einzeln gefangen. (2053.) Xyst. Sepicolella. HS. Diese Art fand ich im Mai | dieses Jahres auf trockenen Wiesen bei Breslau in vielen Exem- plaren, sie flogen um Sonnenuntergang langsam umher oder sassen an Grashalmen. Die Stücke ändern etwas in der Deut- lichkeit und Richtung der beiden Gegenstriche. In der Regel stehen dieselben einander gerade gegenüber und zwischen ihnen liegt ein dunkler Punkt; bisweilen verbinden sie sich mehr oder weniger deutlich zu einer Binde, welche dann den Punkt um- schliesst, mitunter aber auch sind sie etwas schräg nach aussen gerichtet und bilden dann einen stumpfen Winkel, dessen Spitze den dunklen Punkt einschliesst. (2055.) Ayst. Rumicetella. Hofm. Die Raupe fand ich im April bei Mirkau auf dürren Sandplätzen nahe am Kieferwalde in ganz dürftigen Pflänzchen von Rumex Acetosella. An der- selben Stelle ing ich ein frisches 2 am 24. Juli. Auf einem ähnlichen Platze, aber auf Kalkgerölle, traf ich im letzten Früh- jahr bei Gogolin in Oberschlesien mehrere Raupen. (2081.) Anacampsis Azosterella. HS. Auf trockenen Wiesen bei Breslau um Genista Ende Mai und im Juni, aber auch zwei Stücke im August, daher wohl zwei Generationen. Die im Au- gust gefangenen Exemplare haben die Querbinde reiner weiss, die übrigen stark braun angeflogen. (2211.) Aplota Palpella. Hw. Wurde von Herrn CGzegley in Troppau am Stamme einer Pyramidenpappel gefunden. (2517.) Coleophora Nutantella. Mühlig. Der Sack wurde von Pastor Standfuss bei Parchwitz an Silene Otites gefunden; den Falter traf ich einzeln in der Nähe der Futterpflanze bei Gogolin am 6. Juni d. J. Die als Ciconiella (Nr. 68 des Verz.) bestimmten Exemplare halte ieh jetzt auch für Nutantella und ist daher ersterer Name im Verzeichniss zu streichen. Ich glaube überhaupt, dass Ciconiella HS. zu Nutantella gezogen werden muss; über Cicomiella Z., die wohl nicht dazu gehört, ist schwer zu entscheiden, da das Exemplar gefangen und stark beschädigt war; der Name seht daher am besten ganz ein. (2585.) Laverna Vinolentella. HS. Wurde von Herrn Czeg- ley in mehreren Exemplaren in einem Garten bei Troppau ge- fangen. Tischeria Decidua. Wk. siehe weiter unten. (3058.) Nepticula Floslactella. Hw. Im Verzeichniss aus Ver- sehen ausgelassen. Die Raupe im September und Juni an Co- rylus. Verbreitet. Il, Verschiedene Beobachtungen. Lycaena Argiolus wird von den meisten Autoren als an Rhamnus Frangula lebend angegeben; die Richtigkeit dieser Angabe scheint mir sehr zweifelhaft, und ich glaube vielmehr, dass die Raupe nur von den Früchten verschiedener Leguminosen leben wird. Ich hatte im vorigen Jahre im August eine Anzahl Samenrispen von Astragalus glyeyphyllos eingetragen, an welchen Raupen von Coleophora gallipennella lebten; ausser letz- teren frassen sich nun auch zwei Lyeänenraupen heraus, die, Anfangs gelbgrün, bald eine braunröthliche Färbung annahmen und sich verpuppten. Aus ihnen erschienen in diesem Frühjahr zwei g von Argiolus. Dasychira Abietis. Ein frisches g wurde von G. Wocke im Juli dicht bei Oppeln an einem Baumstamm gefunden. Scoparia Laetella. Z. wurde gleichfalls von G. Wocke bei Oppeln in der zweiten Hälfte des Juni an alten, stark bemoosten Baumstämmen in Mehrzahl gefunden. Cryptoblabes Bistriga. Hw. Eine Raupe fand ich im Sep- tember vorigen Jahres bei Pirscham am Ohlauufer, sie lebte wick- lerartig in einem Erlenblatt und gab im warmen Zimmer schon im Januar den Schmetterling. Butalis Potentillae. Z. fing ich am 6. Juni in einigen Exem- plaren bei Gogolin in einer lichten, sandigen Kieferschonung, wo sie um Potentilla und andere Kräuter im Sonnenschein flogen. Tischeria Decidua. n. sp. Schon im Spätsommer 1863 hatte ich bei Breslau an Eichenbüschen Minen bemerkt, die von denen der Tis. Complanella und Dodonaea abwichen, zwar mit letzterer eine grössere Aehnlichkeit zeigten, als mit ersterer, doch sowohl durch ihre schmutzig graugrünliche oder bräunliche Färbung, als auch besonders dadurch sieh unterschieden, dass die Raupe erwachsen mit ihrer in der Mine bereiteten Wohnung aus dem Blatte herausfiel. Ich hatte damals eine grosse Anzahl solcher RN URN ie flacher Gehäuse eingesammelt und sorgfältig im Kalten über- wintert, aber nicht eine Raupe gelangte zur Verwandlung, alle waren im Frühjahr vertrockne. Während der Naturforscher- Versammlung zu Wiesbaden theilte mir Herr Landriehter Eppels- heim aus Grünstadt in der Rheinpfalz mit, dass er ganz gleiche Minen in den Blättern der echten Kastanie gefunden habe, es ihm aber gleichfalls nicht gelungen sei, die Raupen zur Verpup- pung zu bringen. Im vorigen Jahre nun schickte mir genannter Freund eine Anzahl Kastanienblätter mit solchen Minen, damit ich noch einmal den Versuch mache, den Schmetterling zu er- ziehen. Obgleich ich nicht die geringste Hoffnung des Gelingens hatte, so brachte ich doch die Raupen unter in der Weise, wie ich Nepticula-Raupen zu behandeln pflege; ich that sie in ein am Boden mit feuchtem Moose belegtes Glas, das ich mit Lösch- papier verband und mit einer Glasplatte bedeckte, und über- winterte sie wieder im Kalten. Zufällig kam später mehr Was- ser in das Glas, als ich beabsichtigt hatte; da ich aber gar nicht auf einen Erfolg der Zucht rechnete, so beachtete ich dies nicht weiter, und es herrschte den ganzen Winter über in dem Glase so grosse Nässe, dass die Wände sich ganz mit dunkelgrünen Algen überzogen. Erst im März nahm ich das Glas in’s Zimmer und liess durch Entfernung der Glasplatte die Feuchtigkeit ver- dunsten. Aber gerade diese scheinbar rücksichtslose Behandlung der Raupen war die richtige gewesen und es verpuppten sich später die zwei gesunden Raupen, die übrigen waren leider gestochen gewesen und lieferten schon im April eine Anzahl Schmarotzer. Im Laufe des März und April fand ich nun auch noch beim Raupensuchen mit dem Schirm im Laube unter Eichen- gebüsch einige Raupenwohnungen, die ich mit noch grösserer Hoffnung auf glückliche Zucht, natürlich von den Kastanien- raupen getrennt, aufbewahrte. Endlich, Mitte Mai bis Anfang Juni erschienen nun im Ganzen fünf Falter, drei von Eiche und zwei von Kastanie, die zwar der Complanella sehr ähnlich sehen, aber durch mehrere Merkmale sich leicht als gute Art unter- scheiden lassen. Ich nenne sie des eigenthümlichen Betragens der Raupe wegen Decidua: Alis ant. saturate vitellinis fusco suffusis, ciiorum circa apicem linea dividente fusca. Exp. al. 8—9 mm. Von Complanella und Dodonaea durch dunklere Farbe und die Theilungslinie der Franzen leicht zu unterscheiden. Die Gestalt ist etwas robuster, als bei beiden Verwandten, die Vorderflügel sind weniger gestreckt, dunkler dottergelb und überall dicht bräunlich bestäubt, am Innenrande am schwächsten, am Vorder- rand gegen die Wurzel am dichtesten, dabei zeigen sie von der Seite betrachtet einen schwachen violettbräunlichen Schimmer. Die Franzen sind wenig heller als die Fläche, am Hinterwinkel SUSE US sraulich, um die Flügelspitze mit einer feinen braunen Theilungs- linie. Die Hinterflügel dunkelgrau mit etwas lichteren Franzen. Die Unterseite der Vorderflügel ist dunkel bräunlichgrau, an den Rändern gelblich, die Franzen dottergelb mit braungrau gemischt. Der Kopf und die Wurzel der Fühler dottergelb, die Geissel gegen die Spitze mehr bräunlich. Thorax wie die Vorderflügel, Hinterleib dunkel gelbgrau, beim 3 mit ockerbräunlichem After. Beine gelblich, stark graubräunlich angelaufen, die Behaarung | der Hinterschienen dunkel gelbgrau. Die Raupe lebt von Mitte August bis Ende September in den Blättern der Eiche und ess- baren Kastanie in oberseitiger Mine von ähnlicher Gestalt wie die der Complanella.. Die Mine erscheint bräunlichgrau mit un- "bestimmt begrenzten, unregelmässigen, liehteren concentrischen Kreisen. Den gewöhnlichen Sitz der Raupe bildet eine runde dunkler braune, bisweilen schwärzliche Stelle, um welche jene Kreise gelagert sind, ganz ähnlich wie bei Dodonaea, selten be- findet sich diese Stelle genau in der Mitte der Mine, gewöhnlich an der der Mittelrippe des Blattes zugekehrten Seite derselben und wird mit zunehmendem Alter der Raupe immer deutlicher. Die Raupe benutzt diese Stelle als Ruheplatz, von dem sie sich zum Fressen an die Peripherie der Mine begiebt und nach welchem sie, nachdem sie sich ihrer Exeremente durch einen feinen Schlitz der Oberhaut entledigt hat, wieder zurückkehrt. Je älter die Raupe wird, desto mehr verdickt sie die Wände dieses Flecks und klebt endlich, wenn sie keiner Nahrung mehr bedarf, den unteren Theil desselben am Rande an die Oberseite fest, diese platzt ringsum und so fällt die Raupe mit ihrer Wohnung heraus. Diese stellt nun eine kreisrunde flache Scheibe dar, deren Ober- seite, die frühere Oberhaut des Blattes, mehr oder weniger dunkel rindenbraun ist, mit einem kleinen rundlichen dunkleren Fleck am Rande, die Unterseite ist glatt, ockergelblich oder bräunlich, am Rande heller, beide Seiten zeigen eine schwache, unten etwas stärker als oben vortretende Wölbung, deren Mitte abgeflacht ist, der Saum der Scheibe ist dünn und etwas nach oben umgekrempt. In dieser Behausung überwintert die Raupe, von dem später ab- fallenden Laube bedeckt, und verpuppt sich im April oder Mai. Beim Ausschlüpfen durchbricht die Puppe die Wohnung an einer beliebigen Stelle des Randes und schiebt sich bis an’s Ende der Flügelscheiden vor. Gefunden habe ich die Raupe bis jetzt bei Breslau in der Strachate und im Oswitzer Walde, bei Dyhernfurth, Parchwitz, Dambrau bei Oppeln, ausserdem noch bei Wiesbaden. Tischeria Heinemanni. Wk. lebt nicht ausschliesslich auf Rubus-Arten, sondern geht auch die Blätter von Agrimonia Eupatorium an. Ich fand im Herbst 1874 in einem schattigen Eichwalde bei Maltsch a. O. zahlreiche Minen in genannter Pflanze, RN welche den Rubusminen vollständig glichen, nur dass die Färbung bei den meisten etwas gelblicher war. Die daraus erhaltenen Falter zeigen keine Abweichung von der gewöhnlichen Heinemanni. Nepticula Desperatella. Frey. Diese Art, die bisher nur in den Blättern des wilden Apfelbaumes gefunden wurde, lebt auch in den Blättern des wilden Birnbaumes und der Eberesche. Ende August und Anfang September 74 sammelte ich im Walde bei Riemberg zahlreiche Minen an einigen kleinen krüppelhaften Birn- sträuchern. Diese Minen gleichen wohl in der Gestalt denen der Apfelblätter, haben aber nicht die röthlich oder gelbbräunliche Farbe derselben, sondern sind dunkelbraun, fast schwärzlich, so dass man den Kothstreif in ihrer Mitte kaum zu erkennen vermag. Einige an gleichem Ort in Sorbus-Blättern gefundene Minen hatten eine heller braune Färbung. Aus allen erhielt ich gleiche Falter, und zwar in reichlicherer Zahl, als ich es sonst bei dieser schwer zu erziehenden Art gewohnt bin. N. Oceultella. Hein. Auch diese Art ist nicht auf Tormen- tilla allein angewiesen, sondern lebt auch in den Blättern von Potentilla anserina, aus welchen Glitz in Hannover Exem- plare erzog, die er für neu hielt und als Potentillae in der Stet- tiner Zeitung, 1872 p. 24, beschrieb, jetzt aber als gleich mit Occultella erkannt hat. In dem „Harte“ genannten ausgedehnten Eichengehölz bei Freiburg traf ich vorigen Herbst zahlreiche Minen in Tormentilla (ich sammelte über 600), die zum grössten Theil Occeultella-Raupen enthielten, weniger häufig waren die durch ihre gelbrothe Farbe auffallenden Raupen von Aeneo- fasciella.. Ausser diesen beiden bemerkte ich aber auch noch Minen, die einen schmaleren Gang darstellten und grünlichere Raupen bargen. Die gesonderte Zucht der letzteren lieferte mir im März vier Exemplare, die in nichts von Arcuatella abweichen, und wieder einen Beweis liefern, dass Neptieula- Arten sich oft aus unbekannten Ursachen nicht auf ihre gewöhnlichen Futter- pflanzen beschränken, sondern verwandte Pflanzen besiedeln, so dass man bei Aufstellung neuer Arten die Verschiedenheit des Futters und die oft durch dieses bedingte andere Gestalt und Färbung der Mine nur mit Vorsicht als Unterscheidungsmerkmal benutzen darf. N. Intimella. Z. Ende October vorigen Jahres fand G. Wocke bei Breslau Minen in den abgefallenen Blättern eines Baumes von Salix fragilis; da dieselben von den Minen der N. Salieis be- deutend verschieden waren, so suchten wir nun täglich unter demselben Baume mit gutem Erfolge nach Raupen, bis Mitte November der gefallene Schnee weiteres Sammeln verhinderte. Unter anderen Bäumen derselben Weidenart fanden wir zwar PR As auch einige Raupen, doch bei weitem nicht in der Anzahl wie unter jenem ersten. Die Blätter wurden in Gläser gebracht, deren Boden mit feuchtem Moos belegt war, und in kalter Kammer bewahrt. Sehr bald verliess die Mehrzahl der Raupen ihre Woh- nung, um ihr Cocon zu spinnen, was meist in dem Moose, seltener zwischen zwei Blättern stattfand, aber noch bis Ende November kamen Raupen aus den Minen, und es ist anzunehmen, dass im Freien, wo die herrschende Kälte die Raupen in ihrer Thätigkeit zurückhalten musste, einzelne bis in den Dezember in den Blät- tern gelebt haben mögen. Mitte Januar nahm ich die Puppen in's warme Zimmer und erhielt von Ende Februar bis in den April zahlreiche Falter der bisher äusserst selten vorgekommenen Intimella. Nur an wenigen Blättern war noch eine Spur des daran gelegten Eies zu finden, an diesen lag es auf der Unterseite des Blattes, an der Mittelrippe desselben. Die Raupe minirt zuerst in der Mittelrippe, dann, wahrscheinlich erst nach der letzten Häutung, verlässt sie dieselbe und minirt nun einen ziemlich breiten Gang in die Blattfläche hinein, in welchem sie ihre Exere- mente an beiden Seiten deponirt, so dass in der Mitte eine der Breite der Raupe entsprechende Rinne frei bleibt, am Ende dieses Ganges frisst die Raupe noch eine mehr oder weniger grosse rundliche Stelle aus, von welcher sie sich zur Ruhe stets wieder in den Gang zurückzieht, in welchem sie wenig sichtbar ist, so ‚dass man leicht eine Mine für leer halten kann, in welcher die Raupe nur gerade nicht mit Fressen beschäftigt ist. Aus letzt- genanntem Fleck geschieht endlich der Durchbruch. In dieser Lebensweise gleicht die Raupe sehr ihren Verwandten, welche in Pappelblättern miniren (Turbidella, Hannoverella und Argyro- peza) und auch erst nach dem Abfallen des Blattes ihre Reife erreichen. Erwachsen ist die Raupe 4 mm. lang, an den ersten Gliedern etwa ?, mm. breit, nach hinten allmälig verschmälert, schwach zusammengedrückt, durchscheinend, glänzend blass- ‘srünlich, mit durchschimmerndem dunkelgrünen Darm, der Kopf ‚blassbräunlich. Das Cocon ist verhältnissmässig gross, länglich eiförmig, oft seitlich mit etwas eingebogenem Rande, beiderseits ziemlich stark gewölbt, mit breitem flachen Rande, seine Farbe ist lichtbraun, mit hellerem, fast gelblichem Saum. Alweita Huebneri. Wallgr. Wurde auch bei Oppeln im Früh- jahr in einigen überwinterten Stücken gefangen. Verzeichniss der schlesischen Spinnen. Von Dr. €. Fickert. Wenn ich es nach kaum dreijährigem Sammeln unternehme, ein Verzeichniss der schlesischen Spinnen herauszugeben, so bin ich mir wohl bewusst, dass ich in jeder Beziehung nur etwas Un- fertiges liefern kann. Sehen wir ja in einem Lande, dessen Spinnen-Fauna nun schon fast 120 Jahre erforscht wird, in Schweden, noch jedes Jahr für die Fauna neue Arten entdecken; hat ja nicht in England, das von Martin Listers Zeiten an Arach- nologen besessen hat, und welches fleissiger, als wohl irgend ein anderes Land durchforscht ist, die Zahl der bekannten Ara- neiden-Arten sich in den letzten 10 Jahren um die Hälfte ver- grössert! Aber im Begriff, aus meiner Heimathprovinz vielleicht auf Nimmerwiedersehen zu scheiden, will ich doch das, was ich für die Fauna Schlesiens gearbeitet habe, nicht der Vergessenheit anheim fallen lassen. Kann ich ja doch auch hoffen, in vor- liegendem Verzeichnisse meinem etwaigen Nachfolger einen festen Baugrund geliefert zu haben, auf welchem er sein Gebäude ruhig aufführen kann, hat ja doch schon heut die schlesische Araneiden- Fauna, wenigstens in den gut durchforschten Familien, die Mehr- zahl der anderen bekannten Faunen übertroffen, und sind nicht eine ganze Reihe interessanter Formen, welche ihre Hauptver- breitung im Süden haben, bei uns beobachtet worden. Eine Beschreibung der Landschaftsverhältnisse Schlesiens zu liefern, davon kann ich wohl um so mehr absehen, als eine solche meisterhaft in dem Verzeichnisse der Käfer Schlesiens enthalten ist: nur das will ich hier erwähnen, dass der zoogeographische we A Begriff „Schlesien“ die ganze preussische Provinz Schlesien und die österreich-schlesischen Herzogthümer Teschen, Troppau und Jägerndorf umfasst; das Gebiet ist dadurch nach Süden hin durch Sudeten und Beskiden genau abgegrenzt, während die nördliche Grenze eine bei weitem weniger scharfe ist, im Allgemeinen aber kann man das Gebiet wohl als das des Ober- und Mittellaufes der Oder bezeichnen. In Schlesien haben sich nun bis jetzt nur sehr wenige mit der Erforschung der Spinnenfauna befasst. Schwenckfeldt, unser ältester Faunist, führt zwar schon einige Spinnen an, die sich auch noch deuten lassen, Weigelt giebt in seinem „Faunae silesiacae Prodromus“ 15 Araneiden als schlesisch an, aber das ist so unbedeutend im Verhältniss zur Reichhaltigkeit unserer Fauna, dass es jedweden Werthes ermangelt. Der erste, welcher sich ausschliesslich mit den Spinnen Schlesiens beschäftigt hat, war der Apotheker Seidel, welcher in den 40er und 50er Jahren hier namentlich um Breslau herum Araneiden sammelte und im Jahre 1848 in der „Uebersicht über die Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur“ ein Verzeichniss der schle- sischen Epeiriden und Therididen veröffentlichte. Herr Professor Grube legte sodann eine schlesische Spinnensammlung an, deren Benutzung er mir bei vorliegendem Verzeichnisse bereit- willigst gestattete. Sodann sammelte Herr Dr. Zimmermann vornehmlich in der Umgegend von Niesky Araneiden und gab im Jahre 1870 ein werthvolles Verzeichniss der Spinnen der Umgegend von Niesky heraus, welchem im vorigen Jahre ein Nachtrag aus der Feder des Herrn Dr. L. Koch n Nürnberg eine Reihe neuer, und die später aufgefundenen Arten ‚enthaltend, folgte. Ein Verzeichniss der in den übrigen Theilen ‚Schlesiens von ihm gesammelten Spinnen hat Herr Dr. Zimmer- mann mir privatim zu Gebote gestellt, und bin ich ihm dafür zum grössten Danke verpflichtet. Im Juni dieses Jahres erschien von Herın Geheimrath Professor Dr. Lebert ein Verzeichniss schlesischer Spinnen, welches dadurch, dass der Verfasser an ver- hältnissmässig vielen Localitäten gesammelt hat, und die Bestim- mungen der einzelnen Arten von Dr. Koch und Professor Menge — also wohl zweifellos richtig — gemacht sind, einen schätzens- Ze | | werthen Beitrag zu unserer Fauna bildet. Ich selbst habe über schlesische Spinnen folgendes veröffentlicht: 1. Verzeichniss| der schlesischen Radspinnen in den „Entomologischen | Miscellen.“ 2. Die schlesischen Arten des ÄAraneiden-/ genus Clubiona Latr. in dem „Bericht über die Thätig-| keit der entomologischen Section im Jahre 1874.“ ] 3. Myriopoden und Araneiden vom Kamme des Riesen-| sebirges. In. Diss. Was die von mir hauptsächlich durch- | forschten Gebiete Schlesiens anbetrifft, so ist es ausser der! näheren und weiteren Umgegend von Breslau vornehmlich das! Riesengebirge gewesen, dem ich meine Aufmerksamkeit zuwandte. Ausserdem aber habe ich zu zwei verschiedenen Malen die Bes- kiden besucht und dort, wie man aus meinem Verzeichnisse er- sehen wird, eine Reihe interessanter Formen gefunden. Gesammelt habe ich hauptsächlich nur mit dem Schirme, weniger mit dem Käscher und unter Steinen, am wenigsten im Moos ete. Dieser scheinbare Mangel meiner Sammelmethode wird aber dadurch wohl zur Genüge ausgeglichen, dass Herr Dr. Zimmermann gerade sehr viel und gründlich in der Lau- sitz diejenigen Spinnengenera (Drassus, Prosthesima, Gna- phosa) erforscht hat, welche im Moos und unter Laub, so wie überhaupt nahe dem Boden sich aufhalten. | Vergleichen wir nun kurz die Spinnenfauna Schlesiens mit denen anderer Länder, soweit sie genauer bekannt sind, | so finden wir, dass nur zwei europäische Faunen einen grösseren Artenreichthum zeigen. Es ist das erstens, und das kann nicht) befremden, die Araneidenfauna Italiens, welche 443 Arten gegen unsere 356 zeigt, die zweite überwiegende Fauna ist die Englands, welche unter Zurechnung des neuesten Cambridge-) schen Nachtrages mit 469 Arten ausgeht. Der grössere Reich-/ thum der letzteren Fauna ist aber bloss ein scheinbarer, denn lassen wir die bei uns in Schlesien am wenigsten genau, im Grossbritannien dagegen schon sehr gründlich durchforschte) Unterordnung der Retitelariae mit den beiden so artenreichen! seneribus Linyphia und Erigone weg, so erhalten wir für Schlesien in den übrigen Unterordnungen 248, für England nur 231 Arten. Alle übrigen Faunen sind an Artenzahl geringer, als die Schlesiens; ihm am nächsten steht Schweden mit noch’ A, nicht ganz 350 Arten, sodann folgt Preussen mit etwa 320 Arten. Südrussland zählt nach Thorell 303 Arten, Galizien nach Dr. Koch 200 Arten, während für Westfalen durch Karsch 154 Species bekannt gegeben sind. Alle übrigen Faunen, it Ausnahme der Tirols, das jetzt wohl über 300 Arten zählen wird, sind noch viel zu wenig erforscht, als dass man sie in den Vergleich ziehen könnte. Fragen wir nun aber nach den Gründen, welche den grossen Faunenreichthum Schlesiens-bedingen, das noch im Verhältniss zu den meisten anderen im vorigen besprochenen Faunengebieten fast verschwindend klein erscheint (es hat nur 840 Quadratmeilen gegen 5697 Englands und 8024 Schwedens), so sind diese vor- nehmlich in zweierlei zu suchen. Erstens sind die Bodenver- hältnisse Schlesiens für die Entwickelung der Fauna ausnehmend günstige, wir haben hier hohe Berge, die, wie ich an anderem Orte gezeigt, sogar alpine Formen beherbergen, wir haben aber auch Gegenden, welche den Meeresküsten mit ihren Sanddünen entsprechen und die gleichen Thierformen wie diese zeigen. Zwei- tens aber, und das ist wohl der gewichtigere Grund, liegt Schle- sien gerade auf der Halbscheid zwischen Ost- und West-Europa, ja sogar die südeuropäische Fauna reicht bis in unsere Heimath- provinz hinein. Dass bei dieser so überaus günstigen geogra- phischen Lage ein grosser Theil der westeuropäischen mit der osteuropäischen Fauna zusammentrifft, liest auf der Hand, ich will daher nur einige wenige Beispiele dafür hervorheben. So erreicht in Schlesien Epeira ixobola Thorell, diese inter- essante Verwandte der gemeinen E. selopetaria Cl., ihre west- lichste Grenze, während die schöne E. gibbosa Walck. östlicher wohl nieht mehr vorkommen dürfte. Cyrthophora oculata Walck. erreicht in Schlesien ihre nördlichste Grenze. Ebenso scheinen für Zilla montana C. Koch unsere Sudeten die Nord- grenze des Vorkommens zu bilden. Auffallend ist, dass bei uns Uloborus Walckenaerii Latr. noch nicht gefunden ist, sein Vorkommen kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen. Von den Retitelariae Thor. haben wir an südlicheren Formen vor Allem vier zu bemerken, die bei uns vorkommen, es sind dies: Dipoenamelanogaster(C.Koch, SteatodagrossaC.Koch, Pholeus opilionoides Walck. und Engo germanica 4 NERUN Fu a C. Koch. Unter den Tubitelariae sind Cybaeus angustia- rum L. Kochund Coelotes solitariusL. Koch osteuropäische Thiere, während Harpactes lepidus C. Koch eine offenbar südlichere Spinne ist. Die nördliche Verbreitungsgrenze der Atypus-Arten geht ebenfalls durch Schlesien, wo sie gegen das osteuropäische Vorkommen schon bedeutend nach Norden verrückt ist. Die nördlichsten Punkte in Europa, an welchen Atypus piceus Sulzer oder affinis Eiehw. (beide Arten scheinen durcheinander vorzukommen) bis jetzt constatirt sind, sind Kremenetz in Volhynien, Rzeszow in Galizien, Hundsfeld bei Breslau in Schlesien, Dillenburg in Nassau, Utrecht in Holland und Carlisle in England; die Verbreitungslinie geht also, wie das ja auch bei anderen Thieren eonstatirt ist, von Südost nach Nordwest. Von südli- cheren Laterigradae ist hauptsächlich Diaea globosa FE. zu bemerken, während Aulonia albimana Walck. ein Bei- spiel aus der Reihe der Citigradae ist. Leptorchestes formicaeformis Luc., Philaeus varicus Simon und die übrigen Philaeus- Arten sind aus der Reihe der Springspinnen südlichere Bürger. In der Form weiche ich von der im Allgemeinen üblichen insofern ab, als ich die rein systematischen Fragen in den Be- merkungen am Ende behandle, es lagen dafür hauptsächlich Opportunitäts- Gründe vor. Die Bemerkungen über das Vor- kommen habe ich auf das äusserste gekürzt, ich hätte leicht noch einmal so viel darüber anführen können; stets die Namen Derer aufzuführen, welche die einzelnen Arten gefunden, erschien mir unthunlich, die von mir gefundenen sind daran kenntlich, dass sich Angaben über die Häufigkeit des Vorkommens bei ihnen finden. Zum Schluss habe ich noch meinem hochverehrten Freunde Herrn Dr. L. Koch in Nürnberg meinen ergebensten Dank für die grosse Freundlichkeit auszusprechen, mit welcher er mir bei Bestimmung und Revision mir zweifelhafter Arten mit Rath und That beigestanden hat. I. Orbitelariae Thor. a. Epeira Walck. 1. E. angulata Ch. Kohlfurt, Niesky, Obernigk, Wölfels- grund. Im Ganzen selten. 2. E. Zimmermanni Thor. Niesky. 2. 3. E. Nordmanni Thor. Riesengebirge, Landeck, Schnee- berg. Selten. 4. E. diademata Cl. Ueberall gemein. 5. E. stellata C. Koch. Mit der vorigen Art zusammen vor- kommend. (S. Anm. 1.) 6. E. alsine Walck. Ueberall in der Ebene einzeln. 1. E. marmorea Cl. Ueberall bis in die montane Region häufig. Die Var. pyramidata Cl. meist nur in Wäldern. 8. E. quadrata Cl. Bis an die Grenze des Baumwuchses häufig. 9. E. umbratica Cl. In Ebene u. Vorgebirge überall gemein. 10. E. sclopetaria Cl. Breslau am Wasser häufig. Reinerz, Riesengebirge nach L. 11. E. ıxobola Thor. Bei Breslau, wie es scheint, nicht selten. 12. E. cornuta Cl. Ueberall häufig. 13. E. patagiata Cl. Gemein bis in die subalpine Region. 14. E. sollers Walck. Ein ächtes Sandthier. Obernigk, Bohrau, Lausitz. (S. Anm. 2.) 15. E. dromadaria Walck. In Ebene und Vorgebirge überall nicht selten. 16. E. Ulrichi Hahn. Carlowitz, sehr selten. 17. E. gibbosa Walck. In den Oderwaldungen nicht selten. de IR 18. E. omoeda Thor. In Gebirgswaldungen stellenweise häufig. 19. E. Sturmü Hahn. Ueberall bis in’s Vorgebirge häufig. 20. E. cucurbitina Cl. Ueberall häufig. 21. E. Westringw Thor. Einzeln in Nadelwaldungen. 22. E. alpica L. Koch. In Gebirgswaldungen nicht selten. 23. E. silesiaca nov. spec. In einem Exemplare bei Breslau gefangen. (S. Anm. 3.) 24. E. adianta Walck. Lausitz, Kranst. Ziemlich selten. 25. E. ceropegia Walck. Von mir noch nicht beobachtet. S. giebt Hessberge und Wilhelmshöhe, L. Breslau (?) und Stohns- dorf an. 26. E. acalypha Walck. Bis in das Vorgebirge häufig. 27. E. diodia Walck. Stellenweise, namentlich im Vorge- birge, häufig. Breslau, Obernigk, Liegnitz. b. Cyrthophora Simon. 1. C. oculata Walck. Breslau, Ohlau, Obernigk, Warmbrunn. Ziemlich selten. 2. C. conica Degeer. Bis in die montane Region häufig. e. Zilla C. Koch. 1. Z. atrica C. Koch. Ueberall häufig. 2. Z. x notata Cl. Breslau. Wie es scheint, bei uns den Städten eigenthümlich. 3. Z. montana C. Koch. In der montanen und subalpinen Region nicht selten. 4. Z. Sturmit Thor. Bisher nur von mir bei Kranst beob- achtet. d. Cereidia Thorell. 1. C. prominens Westr. Breslau, Lausitz, Annakapelle. Wo sie vorkommt, häufig. e. Singa C. Koch. 1. S. hamata Cl. Gemein. Die Form nitidula ©. Koch mit unter den übrigen. Rn ER 2. 5. albovittata Westr. Nur stellenweise. Breslau (Oswitz ein 3), Kohlfurt, Annakapelle, Niesky. 3. S. pygmaea Sund. Warmbrunn, Lausitz, Kranst, Ober- nigk. Ziemlich selten. \ 4. S8. Heriü Hahn. Lausitz, Kranst. Selten. f., Meta C. Koch. 1. M. segmentata Cl. Ueberall gemein. 2. M. Mengei Bl. Stellenweise häufig, bis auf das Riesen- sebirge hinaufgehend. 3. M. Merianae Scop. Im Gebirge, namentlich an düsteren Lokalitäten nicht selten. 4. M. Menardi Latr. Stohnsdorf, Warmbrunn, Schön-Ellguth. s. Tetragnatha Latr. 1. T. extensa L. Ueberall häufig. 2. T. Solandri Scop. Ueberall, doch etwas seltener wie die vorhergehende. 3. T. obtusa C. Koch. Beskiden, Riesengebirge, Lausitz. Wie es scheint, ein Gebirgsthier. 4. T. pinicola L. Koch. Breslau. Ziemlich selten. h. Hyptiotes Walck. 1. H. paradoxus Walck. Stellenweise nicht selten. Riesen- gebirge, Gottesberg, Obernigk, Lausitz. II. Retitelariae Thor. A. Theridioidae Thor. 5° a. Pachygnatha Sund. 1. P. Clerkü Sund. Ueberall. 9. P. Listeri Sund. Ueberall. 3. P. Degeerü Sund. Ueberall. b. Episinus Walck. E. truncalus Walck. Niesky. ec. Tapinopa Westr. T. longidens Reuss. Niesky. d. Linyphia Latr. L. montana Cl. Ueberall häufig. L. clathrata Sund. Ueberall häufig. L. triangularis Cl. Ueberall häufig. L. phrygiana C. Koch. Riesengebirge, Beskiden. Häufig. L. hortensis Sund. Breslau. Ziemlich selten. L. frutetorum ©. Koch. Beskiden. Selten. L. pusilla Sund. Ueberall häufig. L. peltata Reuss. Im Vorgebirge und Gebirge. Nicht L. marginata Reuss. Riesengebirge, Salzbrunn, Beskiden. Nicht "selten. 10. 11. 12. 13. 14. L. emphana Walck. Fürstenstein, Riesengebirge, Niesky. L. minuta Bl. Breslau, Lausitz. L. nebulosa Sund. Ueberall häufig. L. muscicola Menge. Niesky. L. tenebricola Reuss. Breslau, Fürstenstein, Krzyezano- witz, Niesky. Nicht selten. a 16. di: 18. 118); 20. 21. 22. 23. L. obscura Bl. Neustadt, Niesky. L. insignis Bl. Kranst, Ohlau, Breslau. Häufig. L. concolor Reuss. Ohlau, Liebau. Ziemlich selten. L. bicolor Bl. Breslau, Liebau. L. concinna Thor. Niesky. L. dorsalis Reuss. Breslau, Kanth, Neustadt. L. crucifera Menge. Niesky. L. zebrina Menge. Niesky. L. mughi Fickert. Riesengebirge, Schneeberg. Auf den unbewaldeten Kämmen häufig. 24. 23. 26. 27. L. angulipalpis Westr. Breslau. L. brevipalpis Menge. Liebau, Riesengebirge. L. setipalpis Menge. Liebau. L. mansueta Thor. Niesky. ER 28. L. sudelica Fickert. Riesengebirge, Landeck. Nicht selten. 29. L. pusiola Fickert. Riesengebirge. Sehr selten. 30. L. nitida Thor. Niesky. 31. L. socialis Sund. Riesengebirge, Zobten, Liebau, Bes- kiden, Lausitz. In den Gebirgswaldungen stellenweise häufig. 832. L. thoracica Reuss. Lausitz, Riesengebirge. 33. L. bucculenta Cl. Ueberall, namentlich auf Gebüsch gemein. 34. L. frenata Reuss. Breslau, Niesky. Ziemlich selten. 35. L. alticeps Sund. Riesengebirge. Selten. e. Erigone Sav. et Audouin. 1. E. longipalpis Sund. Ziemlich überall, doch seltener als die folgende. 2. E. dentipalpis Reuss. Ueberall häufig. 3. E. atra Bl. Einzeln wohl überall bis auf den Kamm des Riesengebirges. . acuminata Bl. Nach Lebert ziemlich verbreitet. 4. E 5. E. cucullata C. Koch. Niesky. 6. E. latifrons Cambr. Sprottau. 7. E. antica Reuss. Verbreitet, doch nicht häufig. 8. E. ceristata Bl. Ziemlich selten. 9. E. unicornis Cambr. Obermigk. Sehr selten. 10. E. altifrons Cambr. Breslau, Kanth (Lebert). 11. E. cornuta Bl. Riesengebirge. Sehr selten. 12. E. bituberculata Reuss. In Nadelwäldern stellenweise sehr häufig. 13. E. nigra Bl. Niesky, Breslau. 14. E. bifrons Bl. Kohlfurt, Neustadt. 15. E. bicolor Bl. Breslau. 16. E. humilis Bl. Ohlau. Selten. 17. E. pusilla Reuss. Nach Lebert verbreitet. 18. E. Reussü Thor. Schmiedeberg. 19. E. similis L. Koch. Breslau. 20. E. rufipes L. Verbreitet und nicht selten. 21. E. munda Bl. Breslau. 22. E. graminicola Sund. Stellenweise sehr häufig. 23. E. rubens Bl. Niesky. 24. 25. 26. 27 OT E. isabellina ©. Koch. Verbreitet und häufig. E. rufa Reuss. Verbreitet. E. liwida Bl. Breslau, Trebnitz. Selten. E. truncorum L. Koch. Riesenkamm. An Schneerändern nicht selten. 28. je De os SUERSVERSUERSUERSUEISPELSUE SS) PowmHmo co Eu: E. adipata L. Koch. Wie die vorhergehende. . quadripunctata nov. spec. Ohlau. (S. Anm. 4.) E . E. viaria Bl. Breslau. E . Juscipalpis C. Koch. Verbreitet. . E. Sundevallü Westr. Breslau. E. brevis Reuss. Reinerz, Schmiedeberg. E. biscissa L. Koch. Verbreitet. E. pallens L. Koch. Schmiedeberg. E. subfusca Cambr. Breslau. f. Nestieus Thorell. N. cellulanus Cl. Breslau, Liegnitz. Selten. g. Ero C. Koch. E. thoracica Reuss. Beskiden. Nicht häufig. E. tuberculata Degeer. Lausitz, Breslau. Ziemlich selten. E. atomaria C. Koch. Obernigk, Lausitz. h. Phyllonethis Thor. 1. Ph. lineata Cl. Ueberall gemein. Die Varietät ovata Cl. ist die seltenste. 1; il. i. Dipoena Thor. D. melanogaster C. Koch. Lausitz. k. Theridium Walck. Th. tepidariorum C. Koch. Breslau, Niesky. An Warm- häusern nicht selten. 2. Th. formosum Cl. Ueberall gemein, hauptsächlich in Baumspalten. 3. Th. riparium Bl. Breslau, Niesky. Ziemlich selten. 4. Th. pietum Walck. Ziemlich überall häufig. 5. Th. denticulatum Walck. ‘Verbeitet, aber nicht häufig. 6. Th. simile C. Koch. Breslau. 7. Th. tinetum Walck. \Verbreitet, aber ziemlich selten. N 8. Th. varıans Hahn. Ueberall häufig. 9. Th. pallens Bl. Breslau. 10. Th. petraeum L. Koch. Beskiden. Sehr selten. 11. Th. pinastri L. Koch. Beskiden, Reinerz, Breslau. Selten. 12. Th. sisyphium Cl. Ueberall ziemlich häufig. 13. Th. bimaculatum L. Hin und wieder, aber nicht häufig. 14. Th. pulchellum Walck. Verbreitet, aber selten. 1. Steatoda Sund. 1. St. grossa C. Koch. In Breslau auf der linken Oderufer- seite häufig. 2. St. castanea Cl. Ueberall bis in die höchsten Gebirgs- bauden gemein. 3. St. bipunctata L. Mehr dem Süden und Osten unserer Provinz angehörig. Teschen, Lausitz, Reinerz. 4. St. tristis Hahn. Niesky. 5. St. gutiata Reuss. Breslau, Obernigk, Lausitz. 6. St. caricis nov. spec. Breslau (Sauerbrunnen). (S. Anm. 5.) m. Lithyphantes Thor. 1. L. corollatus L. Lausitz, Hundsfeld, Deutsch - Weichsel. Wo er vorkommt, häufig. n. Euryopis Menge. 1. E. flavomaculata C. Koch. Obernigk, Lausitz. Selten. 2. E. Zimmermanni L. Koch. Niesky. o. Asagena Sund. 1. A. phalerata Panz. Lausitz, Breslau, Stohnsdorf. Ziem- lich selten. B. Scytodoidae Thor. a. Pholeus Walck. 1. Ph. opilionoides Walck. Breslau, Teschen, Striegau, Lau- sitz. Im Ganzen selten. C. Enyoidae Thor. a. Enyo Sav. et Audouin. 1. E. germanica C. Koch. Ein Exemplar (2) im Juni unter Moos bei Obernigk gefangen. 1il. Tubitelariae Thor. A. Agalenoidae Thor. a. Dietyna Sund. 1. D. arundinacea L. Ueberall häufig, namentlich an ver- trockneten Pflanzenstengeln ihr Gewebe anlegend. 2. D. uncinala Thor. Mit der vorigen zusammen vorkom- mend, fast ebenso häufig. 3. D. pusilla Thor. Gross-Strelitz, Lausitz. 4. D. variabilis C. Koch. Breslau, Ohlau. Oft in grosser Anzahl auf einem kleinen Flecke auftretend. b. Titanoeca Thor. 1. T. quadriguttata. Hohe Eule, Troppau. Wie es scheint, nur im Gebirge. e. Amaurobius C. Koch. 1. A. fenestralis Strom. Riesengebirge, Zobten, Lausitz. Stellenweise häufig, im August erwachsen. 2. A. ferox Walck. In Städten in Kellern, unter grossen Steinplatten u. s. w. wohl überall häufig. 3. 4A. jugorum L. Koch. Ein Exemplar aus dem schlesischen Gebirge, ohne dass ich genau wüsste, woher. 4. A. claustrarius Hahn. Ueberall im Gebirge und Vorge- birge gemein; doch habe ich noch nie ein Männchen gefunden d. Cybaeus L. Koch. 1. ©. tetricus C. Koch. Von Lebert in der Nähe der Jo- sephinenhütte gefunden. | 2. C. angustiarum L. Koch. Riesengebirge (Seifenlehne). Selten. Beskiden. In faulen Buchenstämmen gemein. ON e. Coelotes Bl. 1. C. atropos Walck. Unter Steinen und Rinde im ganzen Gebirgsgebiet gemein. 2. C. solitarius L. Koch. Auf dem Riesenkamme seltener als der vorhergehende, in den Beskiden häufiger. 3. C. inermis L. Koch. Flinsberg. f. Tegenaria Latr. 1. T. domestica. Ueberall, namentlich in unbewohnten Lo- kalitäten, Ställen u. s. w. häufig, doch geht sie ebenso wenig wie die folgende bis auf den Kamm. 2. T. Derhamü Scop. Ueberall, namentlich auch in bewohn- ten Lokalitäten gemein. 3. T. silvestris L. Koch. Riesengebirge, Reinerz. Unter Steinen stellenweise häufig. 4. T. agrestis Walck. Lausitz. 5. T. atrica C. Koch. Breslau (Lebert). 6. T. cinerea Panzer. Riesengebirge. Selten. (Dr. Wocke). 8. Cryphoeca Thor. 1. Or. silvicola ©. Koch. Niesky. h. Hahnia C. Koch. H. montana Bl. Lausitz. H. elegans Bl. Lausitz. H. subfusca Cambr. Lausitz, Breslau. H. pusilla C. Koch. Verbreitet und nicht selten. i. Agalena Walck. 1. A. labyrinthica Cl. Ueberall, namentlich in Hecken gemein. 2. A. similis Keys. Ebenso häufig wie die vorhergehende. k. Histopona Thor. 1. H. torpida C. Koch. Niesky, Riesengebirge, Beskiden. l. Agroeca Westr. 1. A. brunnea Bl. Niesky, Breslau, Sibyllenort. Unter Moos und Laub im Ganzen selten. 2. A. proxima Cambr. Niesky. 3. 4A. Haglundüi Thor. Breslau (Penzig). N Nee m. Argyroneta Latr. 1. A. aquatica Cl. Ueberall in stehenden Gewässern der | Ebene und vielleicht des Vorgebirges häufig. B. Drassoidae Thor. a. Zora Ü. Koch. 1. Z. maculata Bl. Ueberall unter Laub und Moos häufig. 2. Z. fusca Westr. Niesky, Charlottenbrunn (V oelkel). b. Lioeranum L. Koch. 1. L. domesticum Reuss. Breslau. Nach meinen Beobach- tungen selten. 2. L. lusaticum L. Koch. Niesky. ce. Anyphaena Sund. 1. A. accentuata Walck. Ueberall häufig auf Gesträuch, doch sind ausgewachsene Exemplare unverhältnissmässig selten. d. Clubiona Latr. 1. Cl. pallidula Ol. Ueberall gemein, namentlich fängt man die vagabondirenden Männchen häufig an Zäunen. 2. Cl. holosericea Deg. Breslau. Auf Sumpfpflanzen nicht häufig. 3. Cl. germanica Thor. Ueberall unsere gemeinste Art. Oft finden sich noch im October reife Männchen in Menge. 4. Cl. lutescens Westr. Stellenweise häufig, z. B. im Massel- witzer Walde bei Breslau. 5. Ol. terrestris Wesir. Ziemlich überall, an der eigenthüm- lich blaurothen Färbung des Abdomens leicht zu erkennen. Ä 6. Cl. erratica C. Koch. Ueberall im Nadelholze häufig. 7. Ci. brevipes Bl. Breslau. Nicht häufig. | 8. Cl. compta ©. Koch. Riesengebirge, Kohlfurt, Obernigk, | Neustadt OS., Lausitz. Stellenweise nicht selten. | 9. Cl. trivialis ©. Koch. Im Nadelholze überall häufig; das | Weibchen sitzt oft in einem zierlich gesponnenen Cocon. 10. Cl. grisea L. Koch. Lausitz, Breslau. Selten. 11. Cl. montana L. Koch. Riesengebirge. Sehr selten. 12. Cl. Seideli Fickert. Ohlau. Bisher nur in einem Männ- | chen gefunden. | N 13. Cl. coerulescens. Breslau, Ohlau. Nicht selten. 14. Cl. reclusa Cambr. Elbgsrund, Lausitz. 15. Cl. frutetorum L. Koch. Lausitz, Breslau. 16. Cl. alpica L. Koch. Riesenkamm. Selten. e. Chiracanthium C. Koch. 1. Ch. nutrix Walck. Breslau, Niesky. 2. Ch. carnifex F. Niesky. 3. Ch. oncognathum Thor. Niesky. f. Phrurolithus C. Koch. 1. Ph. festivus ©. Koch. Ueberall unter Moos und Laub nicht selten. e. Micaria Westr. 1. M. pulicaria Sund. Breslau, Lausitz. Von mir nur höchst vereinzelt gefangen. 2. M. fulgens Walck. Breslau, Riesengebirge, Lausitz. Wie ‚es scheint, nicht selten. ö. M. silesiaca L. Koch. Lausitz. 4. M. splendidissima L. Koch. Lausitz. h. Drassus Walck. 1. Dr. lapidicola Walck. Obernigk, Troppau. Wohl nicht ‚selten. / 2. Dr. scutulatus L. Koch. Breslau, Lausitz. In Wohnungen ‚nicht selten, baut er ein einem flachen Zelte ähnliches Gewebe. 8. Dr. cognatus Westr. Breslau, Niesky. Selten. 4. Dr.troglodytes C. Koch. Ueberall nicht selten. Bei Breslau ‚habe ich ein Männchen einer ganz schwarzen Varietät gefangen. 5. Dr. infuscatus Westr. Schlesien. Ein Exemplar in meiner "Sammlung ohne Fundort. | 6. Dr. quadripunctatus L. Lausitz. 7. Dr. braccatus L. Koch. Lausitz. 8. Dr. umbratilis L. Koch. Lausitz, Riesengebirge, Breslau (Lebert). 9. Dr. pubescens Thor. Lausitz. i. Prosthesima L. Koch. EN P. subterranea C. Koch. Breslau, Lausitz. Nicht selten. 2. P. serotina L. Koch. Liegnitz (Schwarz). SER > 59 EOS SSERTET NN Ss . nigrita Fabr. Breslau, Lausitz. Selten. . clivicola L. Koch. Lausitz. . lutetiana L. Koch. Lausitz. . petrensis L. Koch. Lausitz, Kohlfurt, Annakapelle. atra Latr. Lausitz. k. Gnaphosa Latr. . bicolor Hahn. Obernigk. Selten. . muscorum L. Koch. Lausitz. . nocturna L. Landeck (Grube). C. Dysderoidae Thor. a. Segestria Latr. . senoculata L. Ueberall unter Rinde und unter Steinen b. Dysdera Latr. rubieunda ©. Koch. Gröditzberg, Lausitz. . erythrina Hahn. Riesengebirge. c. Harpactes Temp. 1. H. Hombergü Scop. Riesengebirge (Zimmermann). 2. H. lepidus C. Koch. Warmbrunn, Grafschaft Glatz. Ziem- lich selten. 1. A. affinis Fichw. Ein schönes Männchen wurde von Herrn Geometer Hoffmann Anfang October dieses Jahres in Liebichau Herr Engert hat Aiypus in Mirkau bei Hundsfeld beobachtet, da ich aber noch keine Exemplare daher gesehen, kann ich nicht bestimmen, welcher Art sie angehören. bei Freiburg gefangen. (S. Anm. 6.) IV. Territelariae Thor. a. Atypus Latr. (S. Anm. 7.) V. Laterigradae Thor. a. Mierommata Lair. 1. M. virescens Cl. Ueberall häufig, auf der Erde und im Gebüsch herumlaufend. Männchen sind ziemlich selten. 2. M. ornata Walck. Unerwachsene nicht selten. 2 erwach- sene Weibchen sind von mir bis jetzt gefunden. (S. Anm. 8.) b. Artanes Thor. 1. A. fuscomarginatus Degeer. Lausitz, Obernigk. 2. A. poecilus Thor. Breslau, Kranst, Lausitz. Nicht selten. 3. A. margaritatus Cl. Lausitz. 4. A. pallidus Walck. Ueberall, namentlich in Kieferwäl- dern häufig. 5. A. beskida nov. spec. Von mir in einem Exemplare ($) an der schwarzen Weichsel gefangen. (S. Anm. 9.) ec. Philodromus Walck. Ph. aureolus Cl. Ueberall gemein. Ph. elegans Bl. Lausitz, Beskiden. Ziemlich selten. Ph. auronitens Auss. Fürstenstein. Ph. Clarkü Bl. Ohlau. Nicht selten. Ph. dispar Walck. Breslau, Lausitz, Gross-Strelitz. Wo Fer vorkommt, häufig. d. Thanatus C. Koch. 1. Th. oblongus Walck. Breslau, Lausitz, Kohlfurt, Anna- kapelle. Bei Breslau, wo ich ihn allein gefangen, nicht selten. 28 ll. an Cl. Carlowitz, Sibyllenort, Lausitz, Warm- brunn, Stohnsdorf. en De e. Monaeses Thor. 1. M. cuneolus C. Koch. Breslau, Liegnitz, Lausitz, Ober- nigk. Im Allgemeinen nicht selten. f. Thomisus Walck. 1. Th. onusius Walck. Kıranst, Lausitz, Obernigk. Selten. sg. Misumena Thor. 1. M. vatia Cl. Ueberall häufig, doch nirgends wirklich gemein. BER. Ve 2. M. truncata Pall. Obernigk, Kranst, Kanth, Breslau. Ver- breitet, aber fast immer einzeln. h. Diaea Thor. 1. D. dorsata F. Ziemlich überall auf Laub- und Nadel- holz häufig. 2. D. tricuspidata F. Breslau, Sibyllenort, Kranst, Bernstadt, Stellenweise nicht selten, in Kranst fand ich einmal Ende Sep- tember die reifen Männchen in Menge. Die Var. capparına C. Koch kommt ebenfalls ziemlich häufig vor. 3. D. globosa F. Breslau, Kranst, Ohlau. Nicht selten, doch habe ich bisher nur Weibchen gefangen. i. Xystieus C. Koch. . bifasciatus C. Koch. Ueberall nicht selten. . ulmi Hahn. Lausitz, Arnsdorf, Kanth. Selten. . acerbus Thor. Warmbrunn. . sabulosus Hahn. Ziemlich überall nicht selten. pini Hahn. Nicht selten. . horticola C. Koch. Nicht selten. . brevipes Hahn. Verbreitet und nicht selten. . X. scabrieulus Westr. (2) Breslau, Lausitz. Dr. Zimmer- mann, wie ich haben junge Thiere eines Xysticus, welche der eigenthümlichen keulenartigen Anhänge am Abdomen wegen wohl nichts anderes als X. scabriculus Westr. sein können. 9. X. praticola 0. Koch. Breslau (Strachate), Lausitz. Qt pm Hm SESEsUcEsU En 10. X. lanio €. Koch. Breslau, Obernigk. 11. X. erraticus Bl. Lausitz. 12. X. striatipes L. Koch. Bernstadt. 13. X. cristatus Cl. Ueberall gemein. 14. X. paniscus L. Koch. Lausitz. 15. X. trux Bl. Riesenkamm, Kranst. Nicht häufig. 16. X. impavidus Thor. Breslau. Selten. (S. Anm. 10.) 17. X. Kochü Thor. Breslau. Selten. k. Coriarachne Thor. 1. C. depressa C. Koch. Lausitz. N Vi. Citigradae Thor. A. Lycosoidae Thor. a. Aulonia C. Koch. 1. 4A. albimana Walck. Breslau. In einem Exemplare ge- fangen. b. Lyecosa Walck. 1. L. lugubris Bl. Ueberall in Wäldern herumlaufend. 2. L. nigriceps Thor. Breslau, Lausitz. Ziemlich selten. 3. L. monticola Cl. Ueberall gemein, doch leicht mit ver- wandten Species zu verwechseln. ESS HSHSHHHSBHmS,HSH8 . herbigrada Bl. Lausitz. . saltuaria L. Koch. Auf dem Riesenkamme gemein. . amnicola L. Koch. Breslau. . agricola Thor. Lausitz. . palustris L. Lausitz. . prativaga L. Koch. Breslau. . annulata Thor. Breslau, Liebau, Reimerz, Riesengebirge. . sordidata Thor. Riesengebirge. . amentata Cl. Ueberall häufig. . riparia L. Koch. Riesengebirge. . pullata Cl. Ueberall nicht selten. . paludicola Cl. Ueberall. . sudetica L. Koch. Riesenkamm. Nicht selten. . agrestis Westr. Lausitz. bifasciata C. Koch. Lausitz. e. Tarentula Sund. 1. T. meridiana Hahn. Ueberall in Wäldern, namentlich an lichteren, der Sonne ausgesetzten Stellen. 2. T. pulverulenta Cl. Verbreitet und nicht selten. 3. T. cuneata Cl. Riesengebirge, Lausitz. 4. T. trabalis Cl. Riesengebirge. T. aculeata Cl. Verbreitet und häufig. T. andrenivora Walck. Lausitz, la Obernigk, 5. 5. Breslau. Nicht selten. 5 Fe 7. T. fabrilis Cl. Lausitz, Warmbrunn, Stohnsdorf, Ober- nigk. Nicht selten. 8. T. inguilina Cl. Lausitz, Obernigk. Seltener wie die vorhergehende. - ; : d. Trochosa C. Koch. 1. T. ruricola Degeer. Beskiden. 2. T. terricola Thor. Ueberall, namentlich unter der Moos- decke des Bodens in Wäldern häufig. 3. T. einerea F. An Flüssen mit sandigen Ufern häufig. 4. T. pieta Hahn. Lausitz, Breslau (Zimmermann). e. Pirata Sund. 1. P. piraticus Cl. Ueberall an und auf dem Wasser häufig. 2. P. piscatorius Cl. Mit dem vorigen zusammen und ebenso häufig vorkommend. 3. P. uliginosus Thor. Lausitz. 4.. P. palustris C. Koch. Breslau. Nicht selten. 5. P. leopardus Sund. Lausitz. f. Dolomedes Latr. 1. D. fimbriatus Cl. Ueberall auf Torfboden bis in die mon- tane Region (Seefelder bei Reinerz) nicht selten. s. Oeyale Sav. et Audouin. 1. O. mirabilis Cl. Ueberall häufig, namentlich auf Gesträuch. B. Oxyopoidae Thor. a. Oxyopes Latr. 1. O. ramosus Panz. Obernigk, Lausitz. Niebt selten. VII. Saltigradae Thor. a. Leptorchestes Thor. 1. L. formicaeformis Luc. Breslau (Engert, Long). Nicht selten. Ein Weibchen, welches ich längere Zeit (ca. 4 Ww ochen) in Gefangenschaft hielt und mit Blattläusen ernährte, legte seine zwei Eier in ein Gespinnst, das es im Sande gemacht hatte, und bewachte sie daselbst. b. Epiblemum Hentz. 1. E. scenicum Cl. Ueberall häufig. 2. E. cingulatum Panz. Lausitz. c. Heliophanus C. Koch. 1. H. cupreus Walck. Ueberall auf jedwedem Gebüsch höchst gemein. 2. H. flavipes Hahn. Lausitz. 3. H. dubius C. Koch. Lausitz. 4. H. truncorum ©. Koch. Beskiden, Kranst. Nicht eben selten. 5. H. patagiatus Thor. Lausitz. (S. Anm. 11.) 6. H. muscorum Walck. Obernigk. d. Ballus C. Koch. 1. B. depressus Walck. Ueberall in Laubwäldern häufig. 2. B. heterophthalmus Reuss. Oswitz, Oderwald. Ziemlich selten. (S. Anm. 12.) e. Marpessa C. Koch. 1. M. muscosa Cl. Lausitz, Gogolin. Selten. £. Dendryphantes C. Koch. 1. D. hastatus Cl. Lausitz. D. medius €. Koch. Ueberall in Nadelwäldern häufig. ID 8. Euophrys C. Koch. 1. E. frontalis Walek. WUeberall nicht selten nach Lebert: ich habe die Art noch nicht gefunden. Zimmermann giebt sie aus der Lausitz als nicht selten an. 2. E. reticulata Bl. Breslau, Trebnitz, Beskiden. h. Philaeus Thor. 1. P. varicus Simon. Breslau (Oswitz) Zimmermann, Engert. Sehr selten. 2. P. bilineatus Walck. Lausitz. 3. P. chrysops Poda. Lausitz. 4. P. haemorrhoicus C. Koch. Warmbrunn. (S. Anm. 13.) 5*# Ba en i. Attus Walck. 1. A. falcatus Cl. Ueberall auf Gesträuch und auf dem Boden gemein in den verschiedensten Varietäten. 2. A. erucigerus Walck. Lausitz. 3. 4A. pubescens C. Koch. Ueberall häufig auf Gesträuch, mehr im freien Lande, als in Wäldern. 4. A. floricola ©. Koch. Verbreitet, aber immer einzeln, bis hoch am Kamm hinauf (Melzergrube). 5. A. striatus C. Koch. Lausitz. 6. A. erraticus Bl. Beskiden. Selten. 7. A. pratincola C. Koch. Nicht selten an Mauern. 8. 4A. arcuatus Cl. Häufig im flachen Lande. 9. A. montigenus Thor. Riesengebirge (Spindelmühl). 10. A. distinguendus E. Simon. Lausitz. 11. A. nigrociliatus E. Simon. Lausitz. 12. A. caricis Wesir. Lausitz. 13. A. petrensis C. Koch. Lausitz. k. Ietidops nov. gen. (S. Anm. 14.) 1. A. fasciatus Hahn. Lausitz. i. Yilenus E. Simen. 1. Y. saltator Simon. Im Heidekraut der Karlowitzer Sand- dünen bei Breslau häufig. Im August erwachsen. 2. Y. festivus C. Koch. Mühlgast (v. Rottenberg). DD} 3. Y. V-insignitus Cl. Warmbrunn, Riesengebirge. Selten. Es vertheilen sich also die schlesischen Spinnen folgender- massen in die einzelnen Unterordnungen: S|o Subordo. 23 Nr. alas: 1. Orbitelariae 38 4 2. Rretitelariae ‚16 | 108 3. | Tubitelariae 2 85 4. | Territelariae Il 1| 5.| Laterigradae 10 39 6. | Citigradae | 8-39) 7. | Saltigradae 111] 37) 79 | 356. Bemerkungen. 1. Epeira stellata ©. Koch. Die Epeira diademata Cl. enthält zwei durch die Bildung der männlichen Taster scharf geschiedene Arten. Bei der einen Art (der häufigeren, für welche ich deshalb den Namen diademata beibehalte) zeigt die Aus- führungsstelle des Tasterdrüsenkanals keinerlei Fortsatz, sondern endet, nachdem sie sich blos knopfartig etwas erweitert hat. Die Ausführungsstelle ist in dem sogenannten Eindringer Menge’s (Embolus) enthalten (S. Menge’s Preussische Spinnen Pl. 1. T. 1. f. D. &).. Der Ueberträger Menge’s (S. dieselbe Figur o) ist, wie derselbe auch abbildet, zweispitzig. Bei der zweiten Art zeigt sich an der Ausführungsstelle eine rechtwinklig an dieselbe angesetzte viereckige Platte, deren äussere Ecke in einen kurzen, schmalen, pfriemenartigen Fortsatz verlängert ist; der Ueberträger aber zeigt nicht die etwa in der Mitte desselben gelegene zweite Spitze und endet überhaupt viel kulpiger, als bei der echten E. diademata Cl. Da die C. Koch’sche E. stellata der letzteren Art angehört, wie ich mich an einem mir von Dr. L. Koch in Nürnberg gütigst überlassenen Pärchen überzeugt habe, so nehme ich für die zweite Art den alten Namen Koch’s wieder auf, wenn auch die Art nicht blos, wie die alte stellata blos im Hochgebirge, sondern sogar in der Ebene vorkommt. Andere als die oben angegebenen Merkmale kann ich für's Erste nicht anführen, bemerke aber, dass die von mir in den Entomolo- gischen Miscellen gegebene Mikrophotographie den Taster der echten E. diademata Cl]. darstellt. RE 2. Epeira sollers Walck. Simon (Les Arachnides de France I. p. 9) und nach ihm Thorell (Verzeichniss südrussischer Spinnen p. 15) haben für die unter dem Namen E. sollers Walck. allbekannte Spinne den Namen E. Redii Scop. eingeführt. Scopoli diagnostieirt in der Entomologia carniolica pag. 394 seine Aranea Redii folgendermassen: Rufa, abdomine ovato; fascis sex fuseis: primis duabus remotio- ribus punctoque albo in medio signatis. — Habitat ın silvis. — Auceps. Palpi aequales. Abdomen lines (1'),) longum; basi lineam latum; subtus punctis duobus albis posticis. Die Diagnose passt nun durchaus nicht auf E. sollers Walek. Denn abgesehen davon, dass das Abdomen derselben nicht eiförmig, sondern viel- mehr verkehrt dreieckig ist, zeigen die ersten beiden Querbinden desselben in der Mitte keine weisse Punkte oder Flecken, son- dern es sind aus den beiden Mittelbinden grössere braune Flecken durch einen sie umgebenden weissen Ring abgelöst. Ausserdem aber kommt E. sollers Walck. nie in Wäldern vor. Ich glaube also, dass man besser thut, Walckenaer’s Namen für die be- kannte Species beizubehalten. 3. Epeira silesiaca nov. spec. 2 Thorace flavo-tesiaceo, unicolore; pedibus palpisque testaceis, pedum internodüs adumbralis; abdomine ovato, flavo, vittis quatuor longiludinalibus, duabus late- ralibus, duabus medianis albis, macula supraanali coccinea, sublus viridi maculis quatuor flavis; epigymes scapo brevissimo non lon- giore quam latiore nigro circumeinclo, glabro. Thoracis long. 3,9 mm. abdominis 6 mm. g ignotus. Der Cephalothorax ist so lang, als Patella cum Tibia MW. heilgelbbraun, die vorderen Mittelaugen sind doppelt so weit von einander, als die um ihren Durchmesser von einander abstehen- den hinteren Mittelaugen entfernt. Die Mandibeln sind hellgelbbraun, fast bis an das Ende eylindrisch, die Kralle ist pechbraun, sie sind so diek wie die Vorderschenkel. Die Maxillen sind hellgelb, schwarz gerandet mit einem dunkleren Fleck an der Basis. Die Lippe ist in der Hinterhälfte pechbraun, die dreieckige Vorderhälfte ist weisslichgelb. a Das herzförmige Sternum hat nur schwache Coxaleindrücke, ist hellgelbbraun mit dunkleren, auf die Ansatzstellen der Beine gerichteten Strichen, mit langen Borsten besetzt. Die Palpen und Beine sind gelbbraun. Das letzte Glied der Palpen ist nach der Spitze zu verdunkelt, während die Spitzen der Beinglieder dunkle, bisweilen schwarze Ringe tragen. Das eiförmige Abdomen ist gelb mit zwei Paar grossen schwarzen Punkten in der Hinterhälfte. Die Seiten sind rein weiss eingefasst, ausserdem aber erstreckt sich eine weisse Dop- pelbinde vom Vorderrande des Abdomens bis nach hinten, welche einen lanzenförmigen Fleck einschliesst. Ueber den Spinnwarzen ist ein rother Fleck. Die Seiten des Abdomens sind grün ge- strichelt. Auf der Unterseite ist ein grosser grüner Fleck, in welchem, wie bei E. alpica, vier gelbe Flecken liegen. Die Epigyne ist stark hervorgewölbt, gelbbraun, nur am Oberrande mit einigen Borsten. Der Nagel derselben ist nicht länger als breit, ohne jede Spur von Querrunzelung. Er er- weitert sich nach vorn etwas, geht gerundet zu und ist gelbbraun, schwarz gerandet. Diese neue, der E. alpica äusserst nahe stehende Art fing ich im September dieses Jahres hier bei Breslau. Sie unter- scheidet sich durch die Form der Epigyne ganz entschieden von den übrigen Arten der eucurbitina- Gruppe. 4. Erigone quadripunctata nov. spec. Thorace testacea .nigro-circumeincto, palpis pedibusque testaceis, pedum internodüs nigris, abdomine salurate olivaceo impressionibus quatuor ordinariüs albidis. Cephalothoracis long. 2 mm. abdominis 2,5 mm. Der eiförmige Vorderleib ist hellgelbbraun, schwarz einge- fasst, der Kopftheil schwärzlich überwischt, nach vorn zu noch mehr verdunkelt. Die vordere Augenreihe ist durch Tieferstehen der Seitenaugen leicht nach hinten gekrümmt, die hintere gerade. Alle Augen sind länglich rund gleich gross. Die Mandibeln sind eylindrisch, pechbraun mit schwaızer, ziemlich langer Kralle, Maxillen-Lippe und Sternum sind braun, erstere beide vorn hell gerandet, letzteres schwarz eingefasst. Die gelbbraunen Beine, deren Gliederspitzen schwarz gerin- gelt sind, sind kräftig. Das Femoralglied der Palpen ist dreimal IE TORE so lang als das Patellar- und Tibialglied zusammen, in seiner ganzen Länge gleich breit. Das Patellarglied ist kaum länger als breit. Das Tibialglied ist verkehrt kegelförmig und umfasst das letzte Glied allseitig. Die Tasterdecke, welche hellgelbbraun und mit langen Bor- sten ziemlich reichlich bekleidet ist, zeigt im letzten Viertel der Innenseite einen kurzen, der Dede nischobenieh dunkelbraunen Vorsprung, dem ähnlich, den viele Epeira-Arten am Grunde der Taster-Decke zeigen. Das nicht sehr ‘complieirte Ueber- tragungs-Organ zeigt die Ausführung des Tasterkanals in einem dreieckigen, in den Seiten gebogenen Chitinstück. Ueber den- selben liegt noch ein anderes, welches in einen spitzen, in der Axe gedrehten Fortsatz lau, 7 Das eiförmige Abdomen ist olivengraugrün mit vier hellen Punkten. Diese zur Gruppe der livida Bl. gehörige neue Art fand ich in einem Männchen im Oderwalde bei Ohlau. r 5. Steatoda caricis nov. spec. 2 Fusco-testacea, abdomine carnoso lines mediana longitudinali maculaque supra-anali nigris. Thoraci long. 3 mm. abdominis 3 mm. Der für eine Steatoda sehr lang gestreckte Cephalothorax ist gelbbraun, mit deutlichen Strahlenfurchen und mit schwarzen Börstchen ziemlich reichlich bekleidet; in einiger Entfernung vom Seitenrande zeigen sich Spuren einer schwarzen Seitenbinde. Die Augenstellung ist die gewöhnliche. Die kegelförmigen Mandibeln divergiren stark. Sie sind gelbbraun, namentlich auf der Aussenseite mit schwarzen Bor- sten reichlich besetzt, die Endkralle ist pechbraun. Maxillen, Lippe und Sternum sind gelbbraun, die Maxillen haben an der Spitze einen hellen Fleck, das Sternum ist schwarz gerandet. Die ziemlich langen Palpen, so wie die Beine sind gelbbraun. Das eiförmige Abdomen ist fleischfarben, mit kleinen grauen Fleckengruppen übersät. Die Muskeleindrücke sind kastanien- braun. Auf der Mitte zeigt das Abdomen eine schwarze Längs- linie, welche sich am Hinterrande in einen grösseren schwarzen Fleck verbreitert. Ueber den gelblichweissen Spinnwarzen ist ein zweiter kleinerer schwarzer Fleck. Die Unterseite ist ein- farbig fleischfarben. — 1 -—- Die Epigyne zeigt einen nach vorn etwas verbreiterten gel- ben Nagel, neben welchem die schwarzen, auf der Aussenseite nierenförmig ausgeschnittenen Genitalöffnungen liegen. Diese auffallende, bis auf den langgestreckten Cephalothorax alle Eigenthümlichkeiten des genus Steatoda zeigende Art fand ich im Rohr des Sauerbrunnens bei Breslau im März er- wachsen. 6. Harpactes lepidus C. Koch. Im August fing ich an der nach Mittelwalde gelegenen Lehne des grossen Schneeberges 2 Männchen einer Harpactes-Art, welche ich nach genauer Untersuchung, als zu dem von Thorell in seinen Diagnoses Aranearum Europaearum aliquot novarum diagnostieir- ten und in den Deseriptions of several European and Nord-Afriecan spiders beschriebenen H. Seidelii gehörig erkannte. Herr Dr. L. Koch in Nürnberg, welchem ich das eine Exemplar übersandte, erklärte es als von H. lepidus C. Koch nicht verschieden, und hatte die grosse Freundlichkeit, mir ein Pärchen dieser letzteren, wohl hauptsächlich süddeutschen Art zu überlassen. Auch ich habe keinen Unterschied zwischen bei- den Species finden können und glaube deshalb, dass H. Seidelii Thor. als Synonym zu H. lepidus ©. Koch zu ziehen ist. 7. Atypus affinis Eichw. Ausserer meint in seinem zweiten Beitrag zur Kenntniss der Territelariae, die von Thorell aufgestellte Ansicht, dass A. anachoreta L. Koch (in litt.) Synonym von A. affinis Eichw. sei, könne deshalb nicht ange- nommen werden, weil Eichwald in seiner Zoologia spe- eialis nicht der tiefen Runzelung des Cephalothorax Erwähnung thue. Mein Exemplar nun stimmt sowohl mit Eichwald’s Ori- ginalbeschreibung überein, als es auch alle die von Ausserer im ersten Beitrage gegebenen Kennzeichen des A. anachoreta zeigt. Dass Eichwald der Runzelung des Cephalothorax keine Erwähnung gethan hat, ist wohl mehr auf Rechnung der unvoll- kommenen Hilfsmittel bei der Untersuchung zu setzen, oder er hat es für unwesentlich gehalten. Die Identität beider Arten kann aber keinem Zweifel unterworfen sein und muss deshalb der ältere Eichwald’sche Name eintreten. 8. Micrommata ornata Walck. Menge beschreibt in seinen preussischen Spinnen Heft VII. p. 5395 das Weibchen von M. ornata Walck. als von M. virescens Cl]. fast nicht ver- schieden. Die beiden reifen Weibchen nun, die ich gefangen habe, zeigen genau dieselbe rothe Zeichnung, welche die schon längst bekannten Jungen haben. Ausserdem zeigen sich aber noch specifische Unterschiede, welche für die Artbeständigkeit der M. ornata Walck. sprechen. Während bei M. virescens Cl. der Kopftheil ziemlich scharf vom Brusttheil geschieden und oben, so wie seitlich ziemlich stark gewölbt ist, ist dies bei M. ornata nicht der Fall, ebenso wenig wie die Strahlenfurchen bei dieser letzteren Art stark hervortreten. Die Behaarung des Abdomens ist bei M. ornata viel länger, dichter und weicher, als bei M. virescens. Der mittlere Ausschnitt der Epigyne ist bei M. ornata länger, als bei M. virescens, das ganze Thier aber ist bedeutend graciler gebaut. 9 Artanes beskida nov. spec. 2 grisea, angulis abdo- mimis postieis macula alba notatis. Der Cephalothorax ist hellgelb, mit schwarzen Punkten so übersät, dass er auf den ersten Blick grau erscheint. Die Area der Mittelaugen ist nicht länger als breit, die Seiten- augen sind von einander ebenso weit, als von den Mittelaugen entfernt, die hintere Augenreihe ist fast gerade. Die konisch zugehenden Mandibeln sind braun mit zwei schwarzen Querbinden. Die Maxillen sind braun mit heller Spitze, die Lippe dunkel pechbraun, ebenfalls vorn hell geran- det. Das Sternum ist hellgelb, braun gerandet und punktirt. Die Beine und Palpen sind hellgelb, schwarz gerandet und gelleckt. Die Tibien des Vorderpaares haben unten 5 Stacheln. Das Abdomen ist grau mit einigen schwarzen Flecken und Strichen. In den beiden Hinterwinkeln ist ein grosser weisser Fleck. Die Epigyne besteht aus zwei lang ovalen Oeffnungen. Diese neue Art, welche sich von A. margaritatus Cl. durch die 5 Stacheln an der Unterseite der Tibien, von A. poecilus Thor. durch die Area der Mittelaugen, welche nicht länger als breit ist, unterscheidet, wurde von mir im Juli 1874 im Thal der schwarzen Weichsel von einer Tanne geklopft. 10. X. impavidus Thor. Thorell giebt in seinen De- seriptions ofseveral European and Nord - African spi- ders an, dass nach Cambridge’s Vergleichung X. impavi- dus dem X. luetator L. Koch identisch sei. Mein Exemplar von X. impavidus Thor. ist nun von Dr. L. Koch selbst als solehes bestimmt, und glaube ich deshalb, dass X. impavidus eine von X. luetator verschiedene Art ist. 11. Heliophanus patagiatus Thor. Der von Dr. L. Koch in den „Beschreibungen einiger von Herrn Dr. Zimmer- mann bei Niesky in der Ober-Lausitz und im Riesengebirge entdeckter neuer Spinnenarten“ als Heliophanus metallicus E. Simon aufgeführte Heliophanus ist mit der von ©. Koch- schen beschriebenen Art nicht identisch, sondern H. patagia- tus Thor, wie Thorell selbst an einem ihm von Dr. Zim- mermann übersandten Exemplar erkannt hat. 12. Ballus heterophthalmus Reuss. Thorell irrt, wenn er in den Remark’s B. heterophthalmus Reuss für das & des B. depressus Walck. hält. Das des B. de- pressus zeigt die Zeichnung des Weibchens, wenn auch etwas verschwommener, und ist wenigstens um '/, grösser, als der mit ‚einer gewissen Genauigkeit nur 3 mm. messende B. heteroph- thalmus Reuss. / 13. Philaeus haemorrhoicus C. Koch. Ich glaube ‚diese Art so lange als von Philaeus chrysops Poda ver- schieden aufführen zu müssen, als nicht ganz entschiedene Be- weise für die Art-Einheit gegeben werden. Das Gleiche glaube ich bei Ph. bilineatus Walck. machen zu müssen. 14. Ietidops nov. gen. Der von Thorell diesem genus gegebene Name Aelurops ist schon von Wagler für ein Säuge- thier-genus vergeben. Ich schlage dafür den neuen Ietidops von ixzis Habicht und Zow Gesicht vor. ; Zum Schlusse will ich noch einige Worte über die von mir befolgte Methode der Tasterpräparirung sagen, da sich dieselbe vor der von Geheim-Rath Lebert (Ueber den Werth und die Bereitung des Chitinskeletes der Arachniden für mikroskopische Studien) durch bedeutend grössere Einfachheit auszeichnet. Ich löse von dem zu untersuchenden Spinnenmännchen (auch bei Unieis) den einen Taster vorsichtig mit der Präparirnadel ab und lege ihn in eine etwa 25 Y, Natron- oder Kalilauge. im derselben lasse ich ihn 3 bis 24 Stunden, je nach der Grösse, liegen und koche ihn einmal darin auf, wässere ihn dann ge- hörig aus und bringe ihn allmälig in Alkohol absolutissimus.' Aus diesem kommt er direkt in ebenfalls in Alkohol gelösten _Canada-Balsam, ohne dass ich ihn vorher presste. Nachdem ich ihn nun auf den Präparatenträger gebracht und mit einem Deck- glas gedeckt habe, erwärme ich das ganze Präparat mehreremal‘ auf etwa 60°. Bei der darauf stattfindenden Zusammenziehung des Balsams wird der Taster genügend gepresst, um im Ganzen bei schwächerer, im Detail aber: bei selbst 500facher Vergrösse-" rung untersucht zu werden, während alle seine Theile in der natürlichen Lage verblieben sind. Bei frisch gehäuteten Thieren’ empfiehlt es sich, den Taster mit Haematoxylin oder noch besser mit Goldsalz (Goldehloridnatrium im Verhältniss von 1:500) zu färben. Ich sehe mich um so mehr veranlasst, diese meine Mes thode zu veröffentlichen, als für die Folgezeit eine Beschreibung von Spinnenmännchen ohne Rücksicht auf den Ausfüh- rungskanal der Tasterdrüse, welcher bei jeder Spe- cies anders gebildet ist, undenkbar ist. E Druck von F. W, Lachmann’s Wwe. in Militsch. ann 3 BD PO Pre Se nr na en .r "ne ee N} > 8, re Par EEE PR EZ N fe en —— a 2 = Eee m e ee ee a ne Be Enter gen ER ch esse ee Pr Fr en nee a 2 en