Jeshen a.6 a ae nad HARVARD UNIVERSITY WER Insı LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology HARVARD UNIVERSITY Ru sl LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology a BAUR uk nl \ für Born URAN en Wr Mi OGH = a Herausgegeben: Verein für schlesische Insektenkunde S Neue Folge. Dreiundzwanzigstes Heft. ? NN * \ In, IANIIINDN BRESLAU. 1898. . In Commission ER Be bei - mer. Masbechke & Berendk _R Zeitschrift für FINTOMUOLOGIE Herausgegeben vom Verein für schlesische Insektenkunde zu Breslau. Neue Folge. Dreiundzwanzigstes Heft. INN nnnnnnnnnnnnnn BRESLAU. 1898. In Commission bei Maruschke & Berendt. Vereinsnachrichten. . Na VYereinsnachrichten. Jahresbericht für 1897. Der Verein hielt im verflossenen Jahre 43 Versammlungen ab, darunter die ordentliche Hauptversammlung am ı5. Januar, und die Festsitzung zur Feier des 5ojährigen Vereinsjubiläums am 27. Februar. 79 Vorträge und Demonstrationen entomologischen Inhalts belebten diese Abende. Die Zahl der Mitglieder betrug am Beginn des Jahres 4 Ehrenmitglieder, 7 korrespondirende und 75 ordentliche Mit- glieder. Es schied. aus klere: Pastor em. Standfuss aus Eissa: der Verein ernannte denselben wegen seiner langjährigen und hervorragenden Verdienste um den Verein und die Kenntniss der schlesischen Schmetterlingsfauna zu seinem Ehrenmitgliede, musste aber leider bald den Tod des bewährten Mannes be- klagen. Der Verein wird demselben stets ein treues Andenken bewahren. Es traten ein die H. H. Kaufmann Bäuerlin, Friseur Hoy, Bureau- Assistent Plato, technischer Landes-Sekretär Thilo, sämmtlich aus Breslau, und Kgl. Seminarlehrer Kothe aus Proskau. Der Verein zählte daher am Jahresschlusse 4 Ehren-, 7 korrespondirende und 79 ordentliche Mitglieder. In Schriftenaustausch traten neu ein: ı) Laboratorio di Entomologia agraria R. Scuole di Agricoltura, Portici, II Vereinsnachrichten. 2) Redaktion der Rovartani Lapok, Buda-Pest, 3) Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag, so dass die Zahl der korrespondirenden Vereine u. s. w. am Schluss des Jahres auf g9ı angewachsen war. Als Geschenke erhielt der Verein für seine Bücherei: ı) Schöyen: Suplement til. H. Siebke: Enumeratio in- sectorum norvegicorum. Fasc. I, 11. er Oversigt over de i Norges arktiske Region hidtil fundne Lepidoptera.. Von Herrn Sparre-Schneider. 2) Gumpenberg: Systema Greometrarum. Von der Rais. Leopoldinisch- Karolinischen Akademie der Wissen- schaften in Halle. 3) Abbildungen und Beschreibungen von Schmetter- lingen. Breslau 1805/6. Von Herrn Grafen Ma- tuschka. 4) Will. H. Edwards: Revised Catalogue of the diurnal Lepidoptera of America North of Mexico 1884. Von Herrn Eisenbahnsekretär Kuntze. 5) Becker: Dipterologische Studien V. Vom Herrn Verfasser. 6) Taschenberg: Einführung in die Insektenkunde. 7) Kalwer: Käferbuch. Der Verein spricht den gütigen Grebern an dieser Stelle nochmals seinen Dank aus. Von Herrn Stadtrath Kletke. Auf Vereinskosten wurden gehalten: ı) Stettiner entomologische Zeitung, 2) Entomologische Nachrichten, 3) Wiener entomologische Zeitung. Zur Feier des Vereinsjubiläums fand am 27. Februar im Schlesischen Hofe eine auch von auswärtigen Mitgliedern und (rästen zahlreich besuchte Festsitzung und nach derselben ein gemeinsames durch Humor und Laune gewürztes Abendbrot statt. Bei der Festsitzung kam die durch die Munifizenz des Herrn Fabrikbesitzer Wiskott mit schönen Tafeln geschmückte Festschrift zur Ausgabe, Vereinsnachrichten. III Als Vorstand wurden für das laufende Jahr 1897 gewählt: Herr Dr. med. M.. F. Wocke, Feldstrasse 6, als Vorsitzender, Stadtrath Kletke, Bahnhofstrasse 5, als stellvertretender Vorsitzender, „ Realgymnasialprofessor R. Dittrich, Paulstrasse 34 H, als Schriftführer, „ Gymnasial-Oberlehrer Dr. Goetschmann, Sternstrasse 50, als stellvertretender Schriftführer, „ Eisenbahnsekretär Jander, Lohestr. ı2 11, als Kassenwart, „ Landessekretär Lehm ann, Lothringerstrasse 16, als Bücherwart. Die geehrten Mitglieder werden ganz ergebenst ersucht, etwaige Wohnungs- und Aufenthaltsveränderungen baldigst dem Schriftführer anzuzeigen. Die früheren Jahrgänge dieser Zeitschrift sind für Vereins- mitglieder durch den Schriftführer (Paulstrasse 34 II), für Nicht- mitglieder durch die Buchhandlung von Maruschke & Berendt, Ring No. 8, zu folgenden Preisen zu beziehen: Alte Folge Jahrgang ı—-ı5 herabgesetzt Mk. ı5 (für Mit- glieder 9 MK.), x ı—6 für Mitglieder Mk. 4, B) ı—3 (1 Band) Mk. 1,50, eK A use rn Band) Mk. 1,50. Band VII ist nie erschienen. NeuezBolee Banden 22.2.7. 222 3Milee75o EN ER SEN 10:06, 3 oklje nBand)r ar. 3:00 BEL OR SO EEE X016) für „8 rule Band). 3.00, Mitglieder e ee el 3272,00 dien Hlältte na NermibBand) ,. 1.50 n VD 22 ern Bande 2.100 Entomolegische Miscellen 1874... . ,„ 100 Festschrift zur Feier des zojährigen Bestehens deseVereinsen. a en ee lot IV Vereinsnachrichten. Neue Folge Heft ı—6 für Mitglieder zusammen Mk. o. „ IS) „ „ „ ”„ 15. Letzner Verzeichniss der Käfer Schlesiens II. Aufl. REES Bin NMiteliedes 7 Fauna transsylvanica von Dr. G. Seidlitz in Königsberg, Heft ı—-6, sämmtliche schlesische Käferarten enthaltend, kann von den Vereinsmitgliedern beim Schriftführer zum ermässigten Preise von 8 Mk. (für Auswärtige 8,50 Mk. baar oder in deutschen Briefmarken) bezogen werden. Von der Stadtbibliothek zu Breslau, welche die Bibliothek des verstorbenen Herrn Rektor a. D. Carl Letzner geerbt hat, sind dem Vereine eine grössere Zahl von Sonderabdrücken Letzner’scher Aufsätze aus den Berichten über die Thätigkeit der entomologischen Sektion der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur und aus der Zeitschrift für Entomologie (Breslau) überwiesen worden. Der Verein hat beschlossen, diese vorzugsweise koleopterologischen Aufsätze an solche Vereins- mitglieder abzugeben, welche den Wunsch aussprechen, sie zu besitzen. Von den neueren Jahrgängen sind noch ziemlich viele, von den älteren nur theilweise noch vereinzelte Exemplare vorräthig. Die geehrten Herren Mitglieder werden ersucht, sich betreffenden Falls an den Vereinsschriftführer, Paulstrasse 34 II, zu wenden, welcher die Aufsätze je nach der Zeit der Bestellung und dem noch vorhandenen Vorrathe unfrankirt absenden wird. Vereinsnachrichten. V Kassenbericht für ı897. INarsenbrestande Ende 1806... .nn....2.055.:Mk. a7 Pf. Einnahmen: ı) an Mitgliederbeiträgen 27ı Mk. ıo Pf. 2) an Eintrittsgeldern a sang Zinsen a0 21...2520, 25344220, 4) an Erlös für verkaufte Zeitschriften Te ao Summa 1271 Mk. 79 Pf. Ausgaben: ı) an Druckkosten für die Vereinssehriit N. E. Epos... 103 MeisorBr: 2) Feuer - Versicherungs- Prämie . a rn 90,75 3) für angeschaffte Bü- cher, an Buchbinder- Kosten, Porto, Druck- Sachen Rapien ugs: we au ee, 4) an Unkosten des Ver- einsjubilläums am 27. Bebruanı nom 3 Se oa 100%, Bleibe alsaReassembestand’Enderrso7 7 0977 Mk2 82 Br Im Rückstande blieben mit Jahresbeiträgen: 5 Mitglieder mit zusammen ı8 Mk. Anm. Nach Beschluss der Haupt-Versammlung vom 15. Januar 1856 werden alle Restanten durch den Kassenwart gemahnt. al Vereinsnachrichten, Verzeichniss der Mitglieder. Ehrenmitglieder. Dr. Koch, praktischer Arzt in Nürnberg. Edmund Reitter in Paskau, Mähren. Dr. Kraatz in Berlin W., Linkstrasse 28. Dr. OÖ. Staudinger in Blasewitz bei Dresden. Korrespondirende Mitglieder. Dr. Penzig, Professor der Botanik und Direktor des botanischen (sartens in (renua. E. Weise, Lehrer, Berlin N. 58, Kastanien-Ällee 100. Dr. ©. Schmiedeknecht, Blankenburg in Thüringen. Dr. G. Seidlitz in München, Schwindstr. 27. Gerhard, Oberlehren makiesmitz FeErnesesno Aonsbruek- (1. Sparre-Schneider, Kustos am zoologischen Museum in Tromsö. DD SEN RT von >Schlechtendalsmsrallegasıs: Ordentliche Mitglieder. ı. Ansorge, Landesbau-Inspektor in Breslau, Schiesswerder- platz 11. (Col: 2. Bäuerlin, Kaufmann in Breslau, Neue Taschenstr. ır. Lep. 3. Bautze, Versicherungsbeamter, Breslau, Vorwerkstr. 23 HI, Hym. 4. Becker, Stadtbaurath a. D. in Liegnitz. Dipt. 5. Beinling, Dr. phil, Gymnasialprofessor, Breslau, Lützow- strasse 24 5 ep! 6. Benner, Pastor an der Königl. Strafanstalt in Rawitsch (Posen) Lep. No o ES i Vereinsnachrichten. VI Cutler, Kaufmann in Calgary (Canada). Lep. Dietl, Kaufmann in Breslau, Neue Gasse ı3a. Col. Dittrich, Realgymnasialprofessor in Breslau, Paulstr. 34 H- Hym. Vereinsschriftführer. . Fein, Kegel. Eisenbahn-Direktor in Saarbrücken. Col. . Findeklee, Zollpraktikant in Görlitz. Lep. . Förster, Pastor primarius in Landeshut i. Schl. Lep. . Gabriel, Generalmajor in Neisse. Col. . Gaertner, A., Partikulier in Breslau, Wörtherstr. 25 hpt. IEep: ;. Görlich, cand. rer. nat., Berlin C., Sophienstr. 2311. Col. . götschmann, Dr. phil, Gymnasial-Oberlehrer in Breslau, Sternstrasse 50. Lep. Stellvertretender Schriftführer. . Gothe, Steuerrath in Schweidnitz. . Hanke, Kogl. Eisenbahn-Sekretär a. D. in Breslau, Gell- hornstrasse 2ı. Col. . Hartmann, Dr. phil., in Breslau, Sternstr. 58T. Hem. Erle wonymarsr Cr LIE Professor Dr. phil., Custr am Kell. botanischen Museum. Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 141. >1. Hirt, Wilhelm, Rittergutsbesitzer in Cammerau bei Schweidnitz. Lep. . Hoy, Friseur in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 25a. Lep. . Jander, Kgl. Eisenbahn-Sekretär in Breslau, Lohestr. 1211 Lep. Kassenwart. >4. Junge, Polizei-Sekretär in Breslau, Sonnenstr. 9. Lep. Neur. . Katter, Dr. phil.. Giymnasialprofessor in Putbus. Col. . Kleinert, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Berliner- strasse 39H. Lep. Rtletke Paul, Stadtrath in Breslau Bahnheistr. 5, " Col. Stellvertretender Vorsitzender. 28. Kluge, Rob. Kgl. Eisenbahnzeichner in Breslau, Sadowa- strasse 2I- Lep. Solber Rektor Bieenitz. " Col: . Kossmann, Landgerichtsrath in Liegnitz. Col. . Kothe, Kgl. Seminarlehrer in Proskau. . Krause, Uhrgehäusefabrikant in Breslau, Bischofstr. 16. Lep. . Krykan, Carl, in Stettin, Viktoriaplatz 5Hl. Lep. Vereinsnachrichten. . Kuntze, Kgl. Eisenbahn-Sekretär in Breslau, Bahnhof- strasse zı II. Tep. 5. Langner, Rechnungsrath in Breslau, Paulstr. 2911. Bot. . Leder, Promenadengärtner in Brieg. . Lehmann, Landes-Sekretär a. D. in Breslau, Lothringer- strasse 16. Lep. Col. Bücherwart. . Lehmann, Udo, in Neudamm (Brandenburg). Lep. . Leimbach, Prof. Dr. phil., Realschuldirektor in Arnstadt. . Martini, Wilhelm, Kaufmann in Sömmerda. Lep. . Matuschka, Graf, Kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, an der Kreuzkirche 4. Col. . Michaelis, Postsekretär in Breslau, Heinrichstr. ıgpt: Lep. . Mochmann, Lehrer in Brieg. Lep. . Nagel, Volksschullehrer in Breslau, Heilige (Geiststr. 12. Lep. . Pietsch, Steuerinspektor nm Ohlau. 7Col: . Rademacher, Rektor in Breslau, Sternstr. 52Ppt: Lep. . Rehfeldt, Hauptmann in Berlin, Augsburgerstr. 9. Lep. "Reyz, BE, Dyn Pepzesklessplatz ep: . v. Roeder, Oekonom in Hoym in Anhalt. Dipt. . Rudel, Oberbergamts-Kanzleiinspektor a. D. in Breslau, Lessingstrasse 3III. Lep. Col. . Sajo, Karl, Professor in Buda-Pest VII, Wessckuysese 46, in Ungarn. Col. Hym. Hem. . Schippang, Kaufmann in Breslau, Wallstrasse ıa. Lep. . Schiwon, Eisenbahn-Direktor in Glogau. Lep. . Schlegel, Stadt-Leihamts-Direktor in Breslau, Maxstr. 42. @ol: 55. Schmeidler, Rechtsanwalt und Notar in Liegnitz. Lep. . Schnabel, Rechnungsrath in Breslau, Kaiser-Wilhelmstr. 35. ep. ‚Schnabl, Dr med ın Warschau. "Dipt . Scholz, Bernhard, Lehrer an der Hedwigsschule in Liegnitz. Col. 59. Schwarz, Carl, Kaufmann in Liegnitz. Col. . Sommer, Gymnallehrer a. D. in Görlitz. Lep. . Sokolowski, Lokomotivführer a. D. in Patschkau. Col. Vereinsnachrichten. EXT . Standfuss, Dr. phil., Custos des entomologischen Museums am eidgenössischen Polytechnikum in Hottingen, Zürich. Lep. . Stanke, Kunstgärtner in Gräbschen bei Breslau. Lep. . Stertz, Kaufmann in Breslau, Wallstrasse 8. Lep. . Thilo, technischer Provinzialsekretär in Breslau, Holtei- strasse 95. Lep. . Thorwarth, Kgl. Zeughaus-Büchsenmacher in Glatz.. Lep. . Tischler, Lehrer in Kraika bei Rothsürben. Col. . Titze, Kantor in Oberlangenbielau bei Reichenbach. Lep. . Wilke, Ratssekretär a. D. in Breslau, Lehmdamm 46. Col. . Wiskott, Max, Kaufmann und Fabrikbesitzer in Breslau, Kaiser-Wilhelnstr. 691. Lep. .‚Wocke, M. F. Dr. med. in Breslau, Feldstrasse 6. Lep. Vereins-Vorsitzender. . Wocke, Georg, Kaufinann in Troppau. Lep. . Wocke, Felix, Dr. jur, Rechtsanwalt und Notar in Fran- kenstein. Lep. . Wolf, Staatsanwaltschafts- Assistent in Breslau, Weiden- strasse zılH. Lep. . Wolff, Eisenbahnbetriebs-Sekretär in Breslau, Hermann- strasse 13. Lep. . Wutzdorf, Partikulier in Breslau, Friedrich-Wilhelmstr. 7 1. . Freie Standesherrliche Bibliothek in Warmbrunn. [6) [66) Vereinsnachrichten. Auszüge aus den Protokollen. Januar. Herr Kletke theilt mit, dass im Scheitniger Parke eine alte von Cerambyx heros zerfressene Eiche gefällt worden ist, deren Alter nach den Jahresringen von Herrn Professor Cohn auf 190— 200 Jahre geschätzt wurde. Herr Dittrich verliest einen Aufsatz über Ameisen- gäste aus Prometheus. . Januar. Herr Stanke legt vor 2 Exemplare von Epine- phele Janira, die Albinismus zeigen, Raupen der 3ten Grene- ration von Nemophila plantaginis und 2 frisch ausgeschlüpfte Falter von Arctia caja und villica. Herr Wutzdortf zeigt die Eupithecien seiner Sammlung. . Januar. Herr Dittrich legt zur Ansicht vor die soeben erschienene vierte Serie des Herbarium cecidiologicum. 29. Januar. Herr Kletke spricht über die Buprestiden-Gattung Anthaxia unter Vorlegung einer grösseren Anzahl von Arten. Herr Dittrich berichtet nach der Naturwissenschaft- lichen Rundschau 1897 No. ı über W. A. Nagel: Ueber eiweissverdauenden Speichel bei Insektenlarven. (Biol. Zentralblatt 1896 XVI p. 51 und 103): Die Larven von Dytiscus marginalis L. sind zwar bekanntlich räuberische und unersättliche Thiere, besitzen aber doch keinen eigentlichen Mund. Die beiden beweg- lichen hakenförmigen Saugzangen zu beiden Seiten des vorderen Kopfrandes, die verlängerten Mandibeln, be- stehen aus ausserordentlich hartem Chitin und sind von einem etwas unterhalb der Spitze mündenden Kanale Vereinsnachrichten. RL durchzogen. An der Basis der Zangen steht der Kanal durch einen feinen Verbindungsgang mit dem Kopfdarm beziehungsweise der Mundhöhle in Verbindung. Die Larven schlagen die scharfen Mandibeln in die thierische Beute ein und saugen durch sie ihre flüssige Nahrung ein. Aber nicht nur die Körpersäfte der Beutethiere nehmen sie so auf, sondern sogar die eiweisshaltigen Bestandteile (Fleisch u. s. w.), nachdem diese durch den fermentartig wirkenden Speichel verflüssigt sind. Dieser Verdauungssaft ist graubraun, von neutraler Reaktion und wird durch die Saugrinne entleert. Besonders wirk- sam ist seine Ergiessung in das Innere eines ergriffenen Insektes, dessen Weichtheile in kurzer Zeit verdaut und aufgesaugt werden können. Von Insekten und Spinnen lässt die Larve nichts übrig als die Chitinhaut, von weich- häutigen Thieren nichts als eine durchsichtige, schleimartige Masse. Bei den häufig vorkommenden Vertheidigungs- bissen einer gereizten Larve, wobei der gebissene Gegen- stand nicht festgehalten wird, ergiesst sich niemals Speichel. Der Speichel ist für viele Thiere giftig, einigie Tropfen desselben genügen, um selbst grössere Insekten und Wassermolche rasch unter krampfartigen Erschei- nungen zu tödten. Februar. Herr Stertz legt einige neu entdeckte Falter von Jerusalem vor. Februar. Herr Lehmann erinnert an einen Bericht von Speyer (abgedr. in Rossmässler: Die Thiere des Waldes), wonach derselbe ein Kokon von Saturnia pyri mit 2 Aus- gängen und ein anderes gefunden habe, in welchem die Puppe verkehrt lag; als er die Puppe öffnete, zeigte sich auch der Schmetterling darin wiederum verkehrt liegend. Speyer schliesst daraus, dass sich der Schmetterling in der Puppenhülle umgedreht habe, um ausschlüpfen zu können. Herr Lehmann hat Kokons von Sat. pyri geschickt er- halten, die der besseren Verpackung wegen angeschnitten waren. In einem dieser Kokons zeigte sich die Puppe in verkehrter Lage. XII 19. Vereinsnachrichten. Herr Stertz hält es wenigstens für möglich, dass die Puppe beim Einpacken aus Versehen in eine falsche Lage gebracht worden sei. | Februar. Herr Ansorge legt vor einen Ludius latus, der durch abwechselnd stärker und schwächer vortretende Rippen auf den Flügeldecken ausgezeichnet ist. Herr Dr. Kraatz hält denselben für Ludius sulcatus Cand. und, wo- mit Vortragender übereinstimmt, für eine Abnormität von Ludius latus. Herr Schnabel spricht über die Schwierigkeiten beim Bestimmen der Schmetterlinge und legt zur Erläuterung derselben seine Sesien-Sammlung vor, in der von den palä- arktischen Arten 26 enthalten sind. Die wichtigsten Unter- schiede der vorhandenen Arten werden besprochen. Herr Graf Matuschka spricht unter Vorlegung des Koloradokäfers und seiner Larven über die verschiedenen Fälle des Auftretens in Deutschland; derselbe zeigt ferner Attagenus bifasciatus Rossi und fallax Gene. . Februar (Festsitzung). Herr Gerhardt (Liegnitz) spricht über Opatrum riparium (Klingelhöfer) Scriba (vgl. Heft 22 dieser Zeitschrift p. 1—4). Herr Becker (Liegnitz) spricht Ueber das Studium der Dipterologie. Hochgeehrte Herren, werthe Collegen ! Wenn ich es versuche, Ihnen von dem Studium der Dipterologie ein Bild zu entwerfen, das bei der Kürze der uns Vortragenden zur Verfügung gestellten Zeit nur eine flüchtige Skizze sein kann, so weiss ich sehr wohl, dass dieser Zweig der Entomologie dem Verein Schlesischer Insektenkunde nicht fremd ist. Zwar scheint es mir, als ob das allgemeine Interesse sich auch heute noch mit Vorliebe dem Studium anderer Ordnungen hinwende, aber auch innerhalb unseres Vereins war das Studium der Dipteren nicht allezeit so vereinsamt, wie heute. Ich brauche nur Namen zu nennen wie Schneider, Scholtz, Schummel, Loew, ° Vereinsnachrichten. XIMH um Ihnen ins Gedächtniss zurückzurufen, dass auch aus unserem Verein eine Reihe tüchtiger Dipterologen hervor- gegangen ist, unter denen sich Einer befindet, dessen Ruf weit über die Grenzen Europas hinausging. Ich weiss zwar nicht, ob Loew,“) den ich meine, wirklich Mitglied unseres Vereins gewesen ist; der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur hat er jedenfalls als Mitglied an- gehört; ausserdem hat er soviel über Schlesische Dipteren geschrieben und Manches davon auch in den Spalten unserer Zeitschrift veröffentlicht, dass man ihn unbedingt als Schlesi- schen Dipterologen bezeichnen muss und ihn auch, selbst wenn er nicht Mitglied gewesen sein sollte, im weiteren Sinne als uns zugehörig betrachten kann. Diese Thatsachen und Verhältnisse sind es, die mir Anlass und den Muth gaben, das von mir gewählte Thema unter Ihnen zu berühren. Man hört häufig die Ansicht aussprechen, dass das Studium der Dipteren schwierig und wenig lohnend sei; schwierig einmal an sich, dann aber auch deswegen, weil die Litteratur sehr zerstreut, die Artbeschreibungen unvoll- ständig und unzuverlässig seien und dass dies der Grund, weshalb nur so Wenige sich diesem Studium hingeben können und mögen. Meine Herren! Dies Urtheil hatte, soweit es sich auf die Schwierigkeiten stützt, die sich dem Studium entgegenstellen, früher allerdings eine gewisse Berechtigung, ist aber heute doch nur bedingt richtig und was die Auf- fassung betrifft, dass das Studium des Interesses entbehre, so behaupte ich dagegen, dass die Dipteren, vielleicht mit Ausnahme der Hymenopteren, namentlich in biologischer Beziehung, die interessanteste Insekten-Ordnung repräsen- tiren. Um Ihnen für diese meine Ansicht den Beweis er- bringen zu können, kann ich, wie ich glaube, nichts besseres thun, als Ihnen einen kurzen Abriss von dem Stande der dipterologischen Litteratur zu geben und zweitens Ihnen ein Bild von den Dipteren zu entwerfen, wie sie sich uns im Haushalte der Natur darstellen. *) Anm, der Red. Prof. Dr. Loew war Ehrenmitglied des Vereins, 2 Vereinsnachrichten. Es kann mir natürlich nicht beikommen, Ihnen auch nur die Werke der hauptsächlichsten Schriftsteller vorzu- führen; ich will daher anders verfahren. Man kann ihre Werke eintheilen in solche systematischen Inhalts, zweitens in Schriften, die sich mit der Beschreibung der Fauna ganzer Länder befassen; drittens wären die vielen Einzel- beschreibungen und viertens die Monographien zu nennen. Was die Systematik anlangt, so ist es begreiflich, dass die ältesten Schriftsteller wie Linne, Fallen u. A., die nur eine sehr geringe Anzahl der vorhandenen Dipteren kannten, ein vollkommenes System nicht hinterlassen haben. Immerhin haben sie aber doch die Fliege an sich in dem System ihrer Naturgeschichte richtig erkannt und definirt. Die Fliege ist hiernach ein Insekt mit vollkommener Ver- wandlung aus dem Ei zur Larve, in die Puppe bis zur Imago, mit nur 2 Flügeln und 2 Schwingkölbchen unter denselben nebst einem beweglichen Rüssel. Die Verwand- lung der 12— ızringeligen fusslosen Larve erfolgt entweder in eine mumienartige Haut oder in eine Tonnenpuppe. — Die Eintheilung der Fliegen wurde in der ersten Zeit vor- genommen nach der Anzahl der Fühlerglieder und der Be- schaffenheit des Rüssels, Merkmale, welche zu einer natür- lichen Gruppirung nicht führten. Erst Meigen, der sein epochemachendes Werk S. RK. der Zweiflügler zu Anfang unseres Jahrhunderts schrieb, gelang es, unter Verwerthung der Flügeladerung in Verbindung mit anderen Merkmalen ein brauchbares, die ganze Dipterenwelt umfassendes System aufzustellen, das von allen ihm nachfolgenden Schriftstellern anerkannt wurde und Gültigkeit behielt bis in die sechziger Jahre. Im Jahre 1864 trat Schiner, der bekannte Verfasser der Fauna Austriaca, des Vademecums für jeden angehen- den Dipterologen, und mit und nach ihm Fr. Brauer, der noch lebende Custos am Wiener Museum, mit einem neuen System hervor, welches sich gründet auf die Formen der Larven und die Art und Weise ihrer Verpuppung. Hier- durch wurde ermöglicht, natürliche Verwandtschaftsgruppen - Vereinsnachrichten. EV unter den Dipteren ausfindig zu machen. Näher darauf einzugehen, verbietet mir die Zeit. Von den Werken beschreibenden Inhalts ist zu sagen, dass wir fast von jedem Lande Europas eine Fauna besitzen. Dann sind zu nennen die vielen Einzelbeschreibungen. Sie bilden eine wahre Plage für das Studium. Eine Einzel- beschreibung zu geben ist nicht so leicht; sie setzt voraus, dass der Betreffende die bekannten Gattungsvertreter alle kennt. Wenn sich nun seine Kenntniss nicht immer auf vorhandene Typen aufbaut, sondern auf Beschreibungen, und wenn diese Beschreibungen nicht immer charakteristisch oder unvollkommen sind, so ist es nicht zu verwundern, dass eine Menge unnöthiger Namen in die Welt geschickt wird und dass die Synonymie einen grossen Umfang er- reicht. Es hat sich deshalb schon seit geraumer Zeit die Erkenntniss bei den meisten Dipterologen Bahn gebrochen, dass die Wissenschaft durch Einzelbeschreibungen nicht gefördert wird. Eine Reihe namhafter Dipterologen hat daher seit geraumer Zeit damit begonnen, Monographien zu schreiben und unter Beigabe brauchbarer Bestimmungs- tabellen, sowie Beschreibungen nach Vergleichung der Originaltypen die Synonymie zu berichtigen und an die Sicherstellung der Arten heranzutreten. Wenn so das ganze (rebiet der Dipteren auch noch lange nicht erschöpfend genug behandelt ist, so ist doch schon so viel geschaffen, dass jeder Anfänger sich weit leichter, als dies noch vor ı0—ı5 Jahren möglich war, die nötige Artkenntniss an- eignen kann, dass das Studium bei einer ganzen Reihe von Gruppen gegen früher wesentlich erleichtert ist. Nun zu den Dipteren selbst, um Ihnen zu zeigen, was Denjenigen erwartet, der sich die Mühe nimmt, diesen Thieren nachzugehen. Es giebt wohl keinen Fleck auf unserer Erde, soweit er noch organisches Leben zeigt, auf dem nicht Dipteren vorkämen. Auf und am Wasser, auf lichter Bergeshöh’ wie am dunkelsten Urwaldsumpf, auf Grönlands Gletschereis wie auf heissestem Wüstensande, allenthalben findet man Dipteren, häufig in unglaublichen DES = xXVI Vereinsnachrichten. Mengen. Es ist daher nicht zu verwundern, dass sie im Haushalt der Natur eine bedeutende Rolle spielen. Die Beobachtung ihrer Lebensgewohnheiten und ihrer Thätig- keit giebt noch vielen Generationen Stoff zu den inter- essantesten Studien. Um Ihnen von der vielfachen Thätigkeit dieser nervösen (resellschaft ein Bild zu gewähren, möchte ich Ihnen einige Hauptgruppen vorführen. Io [67 . [057 Es giebt eine ganze Reihe von Dipteren, die bestimmt zu sein scheinen, allen Schmutz und Unrath, auch den, welchen sündhaft Vieh und Menschenkind erzeugt, zu vertilgen. Man kann sie als die Welt-Strassenkehrer bezeichnen. Fine Gattung hat den sehr bezeichnenden Namen »Scatophaga« erhalten. Eine zweite Gruppe, zu der die schönsten Fliegen ge- hören, macht sich nützlich dadurch, dass sie Blüthen besucht und durch Uebertragung des Blüthenstaubes zur Befruchtung von Bäumen, Sträuchern und Blumen beiträgt. Eine dritte, sehr interessante Gruppe lebt auf und in Pflanzen. Durch ihren Stich und den ausfliessenden Saft werden Grallen erzeugt, in denen die Larve lebt und zur Verpuppung gelangt. Unter ihnen sind die grössten Schädlinge. Eine vierte Gruppe treibt das Handwerk von Räubern und Wegelagerern, vertilgt seinesgleichen und viel anderes Insektenvolk. Die Blutgier eines Tigers und die (refrässigkeit eines (Greiers verblasst und verschwindet gegenüber der wahnsinnigen Mordlust dieser Bestien. Die grösste und interessanteste Gruppe bilden die Schmarotzer. Das Schmarotzerthum tritt auf in allen möglichen Formen und Nüancen von der unschuldig- sten Form des Zusammenwohnens bis zur grausamsten Ouälerei und Tödtung. Unschuldig muss ich es be- zeichnen, wenn die kleine Fliege Limosina sacra sich den Käfer Ateuchus sacer als Wohnthier erkürt, auf ihm lebt und sich von ihm fortbewegen lässt. Offen- Vereinsnachrichten. XVII bar hat dies nur den Zweck, damit das Weibchen Gelegenheit findet, ihre Eier der Schmutzkugel einzu- verleiben, in welche das Käferweibchen gleichfalls seine Eier hineinlegt. — Harmlos, wenn auch schon von Schlauheit zeugend, nenne ich das Benehmen derjenigen Fliegen, welche sich in die Nester der Hy- menopteren, der Hummeln, Bienen und Wespen, be- geben, um dort ihre Eier abzulegen. Da die aus- kriechenden Larven denen der Hymenopteren sehr ähnlich sehen, so wird dieser Betrug nicht bemerkt und die gutmüthigen Hymenopteren füttern die Fliegen- larven in gleicher Weise wie ihre eigene Brut. — Als grausam muss ich es bezeichnen, wenn Fliegen ihre Eier auf dem Kopf der Kröte ablagern und wenn die auskriechenden Larven sich in die Augenhöhlen ein- bohren, um hier von der Augensubstanz der Kröte zu leben. Es bilden sich Geschwüre, an denen das Wohn- thier langsam zu Grunde geht. — Ebenfalls grausam finden wir es, wenn Fliegen ihre Eier auf dem Leibe warmblütiger Thiere absetzen, wenn die Larven durch die Nasenlöcher in den Schlund und in das (Greehirn der Thiere, wie bei den Schafen, eindringen und das Wohnthier zum Wahnsinn treiben. — Interessant sind diejenigen Fliegen, welche Netze und Fäden spinnen, sei es als Fangapparat, sei es als Lockmittel für das andere Geschlecht. — Possirlich ist die kleine (rym- nopa subsaltans, die auf einem Sandhaufen sitzend sich sofort im Sande verkriecht, wenn die Sonne durch eine Wolke verdeckt wird und alsbald wieder hervor- kommt, wenn voller Sonnenschein eintritt. Meine Herren! Ich muss schliessen. Ich würde mich freuen, wenn meine wenigen Worte Ihnen den Eindruck sollten hinterlassen haben, dass das Studium der Dipteren die Vernachlässigung, die es leider erfahren hat, nicht ver- dient. Noch mehr aber würde ich mich freuen, wenn meine Worte bei irgend Einem unter Ihnen den Anreiz geben sollten, sich für das Studium der Dipteren zu begeistern. XVII Vereinsnachrichten. Herr Pietsch— Ohlau giebt im Anschluss an die Aus- führungen von Seidlitz im 5. Bande der »Naturgeschichte der Insekten Deutschlands« eine eingehende Betrachtung über die Gruppe der Trıbolına | in ihren Schlesischen Gattungs-Repräsentanten: Von den vielen Unterfamilien, in welche die artenreiche Familie der Tenebrioniden zerfällt, haben wir nur wenige Vertreter in | unserer heimathlichen Provinz. Eine dieser Unterfamilien bilden die Ulomini. Seidlitz zerlegt dieselbe, soweit sie in Deutschland und gleicherweise in Schlesien vertreten ist, | in 3 Gruppen, nämlich in Hypophloeina, welche Gruppe diejenigen Thiere enthält, deren Oberlippe durch eine sicht- bare Gelenkshaut mit dem Kopfschilde verbunden ist, und in Triboliina und Ulomina. Den Thieren dieser letzten Gruppen fehlt jene (Gelenkshaut. Die Ulomina unter- scheiden sich dann von den Triboliina durch das hinten zweibuchtige Halsschild, das bei den Triboliina hinten gerade abgestutzt oder etwas gerundet ist, und durch meist beilförmigres Endglied der Maxillartaster. Die schlesischen Triboliina umfassen nur 3 Gattungen: . Palorus Muls., . Tribolium Mac Leay mit den Untergattungen Tri- bolium i. sp. und Stene Steph., . Gnathocerus Thunbg. Das Hauptunterscheidungsmerkmal dieser 3 Gattungen bildet der Verlauf des allen dreien gemeinsamen, wulstig verdickten Seitenrandes des Kopfschildes, und zwar zieht sich dieser nach den Augen hin verlängerte Seitenrand- wulst bei den Thieren der Gattung Palorus nach der Mitte des oberen Augenrandes, bei den zwei übrigen Gattungen aber nach der Mitte des Auges selbst, letzteres mehr oder weniger theilend, nämlich bei Tribolium etwa bis zur Mitte, bei Gnathocerus ganz oder fast ganz theilend. Ein weiterer Unterschied der 3 Gattungen liegt in der Bildung der Fühler. Lu! 166} (8) 1 x m} K h Vereinsnachrichten. Dieselben sind bei der Gattung Gnathocerus zur Spitze nicht oder kaum verdickt, bei der Gattung Palorus und der Untergattung Stene von Tribolium zur Spitze allmählich verdickt, bei der Gattung Tribolium i. sp. besitzen dieselben eine deutlich abgesetzte dreigliederige Keule. Von der Gattung Palorus kommen 2 Arten in Schlesien unter Baumrinden und in Mehlvorräthen vor: ı. P. depressus F. (welchem nach Seidlitz der P. melinus Herbst nicht synonym ist) und 2. Ratzeburgii Wissm. (welchem nach Seidlitz P. bifoveo- latus Duft. nicht synonym ist). P. Ratzeburgii unterscheidet sich von depressus unter anderen Merkmalen leicht durch die im 3. Zwischenraume der Flügeldecken stehende einfache Punktreihe, welche bei depressus verdoppelt ist. Von der Gattung Tribolium kommen 3 Arten in Schlesien vor, von denen 2, nämlich madens Charp. und ferrugineum F. der Untergattung Tribolium i. sp., die dritte, T. confusum Seidl., der Untergattung Stene angehören. Die 3 Arten unterscheiden sich folgendermassen: ı. T. madens Charp. ist grösser, ca. 4 mm lang, das Halsschild ist fast doppelt so breit als der Kopf, seine Seiten sind nach vorn stark gerundet eingezogen, die Vorderwinkel breit verrundet, die Hinterwinkel scharf stumpfwinkelig. T. ferrugineum F. ist kleiner, ca. 3—3,; mm lang, das Halsschild nur etwa ı!/, mal so breit als der Kopf, seine Seiten sind nach vorn schwächer gerundet ver- engt, die Vorderwinkel deutlich stumpfwinklig, die Hinterwinkel wenig scharf stumpfwinklige. T. confusum Seidl. unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden Arten nicht nur durch die bei den Grattungsmerkmalen schon angegebene Bildung der Fühler, welche hier statt keulig nur allmählich verdickt sind, sondern auch durch die dachförmige Erhebung ID 0») xx Vereinsnachrichten. der äusseren Zwischenräume der Flügeldecken, welche hier eine feine Längsleiste tragen. Man findet alle 3 Arten an altem Brot und an alten Mehl- und Gretreidevorräten, T. madens häufig an trocken- fauligem Holz, altem Gebälk etc. Die Gattung (Grnathocerus ist nur durch eine Art ver- treten: G. cornutus F. Das Männchen der Art unterscheidet sich von allen übrigen Arten der Gruppe durch die auf- fallend vorragenden Mandibeln und 2 nach vorn gerichtete Hörner auf der Stirn, während das Weibchen den kleineren Arten der (Grattung Tribolium ähnlich, aber durch die nicht verdickten Fühler von jenen leicht zu unterscheiden ist. Die Art findet sich an denselben Orten, wie die Arten der Gattung Tribolium. Herr Götschmann-—-Breslau spricht über Die Lepidopterenfauna der Geiersbergwiesen. Wenn man von der Ortschaft Klein-Silsterwitz aus zu dem südlich von Zobten gelegenen (reiersberg emporsteigt, kreuzt man eine ausgedehnte Wiesenfläche, die bald hinter dem Dorfe beginnend in einer Breite von mehr als 1'/, km die nordöstliche Abdachung desselben bedeckt und an einigen Stellen fast bis zur halben Höhe des Bergrückens emporsteigt. Westlich von dieser Fläche finden sich rings von Wald umschlossen noch einige kleinere Wiesen, zu denen ein Waldweg bequemen Zugang bietet. Alle diese Wiesen tragen den Charakter echter Bergwiesen, sie sind von einer reichen, stellenweise sogar üppigen Flora bedeckt und gewähren daher in den Sommermonaten durch den über sie ausgebreiteten Blumenteppich einen reizvollen An- blick. Bis zu einem etwa in '; der Höhe am Berge sich hinziehenden Holzabfuhrwege ist das Terrain fiskalisch; die Wiesen sind parzellenweise verpachtet; aber da die Pacht immer nur von Jahr zu Jahr läuft, so haben die Pächter bis- her noch keinerlei Meliorationen vorgenommen, und diesem Umstande ist es wohl zu verdanken, dass die ursprüngliche EEE Vereinsnachrichten. XXI Bergflora und mit ihr die sie beherbergenden Insekten noch nicht durch die Gräser unserer Kulturwiesen verdrängt wurden. Nur einmal jährlich, bald nach Beendigung der Getreideernte, werden die Wiesen gemäht; die Insektenwelt wird daher wenig oder garnicht in ihrer Entwickelung ge- hemmt. Von Pflanzen, welche die Physiognomie dieser Wiesen bestimmen, seien erwähnt: Peucedanum Cervaria, Potentilla alba und silvestris, Genista tinctoria, Grentiana Pneumonanthe, Calluna vulgaris, Centaurea Jacea und Sca- biosa, Anthericum ramosum, Gladiolus imbricatus. Obwohl nun diese Oertlichkeit schon längst ein geschätztes Excur- sionsziel der Botaniker geworden ist, ist ihr merkwürdiger- weise seitens der Entomologen bisher nur wenig Beachtung geschenkt worden; in der lepidopterologischen Litteratur sind die Wiesen nur erwähnt als Flugort von Satyrus Dryas, ferner als Fundstelle einiger Exemplare des seltenen Zünslers Algedonia luctualis, die sich in der Sammlung des Herrn Dr. Wocke befinden und die einzigen bisher in Schlesien gefundenen Exemplare dieser Art sind. Gelegentlich eines Sommeraufenthaltes in Klein-Silsterwitz im Jahre 1895 lernte ich nun diese Wiesen kennen; durch den Falterreichthum derselben angenehm überrascht, habe ich alsdann von Mitte Juli ab drei Wochen lang fast täglich auf ihnen gesammelt. Auch im folgenden Jahre unternahm ich in (remeinschaft mit Herrn Dr. Wocke während der Monate Juni und Juli noch einige Exkursionen dorthin, um die früher fliegenden Arten kennen zu lernen. Das Ergebniss dieser ersten Unter- suchungen kann als recht befriedigend gelten. Es wurden zunächst drei bisher für Schlesien noch nicht bekannte Arten aufgefunden, nämlich: Photedes captiuncula, Chau- liodus pontificellus und Elachista tetragonella. Alle drei Arten fanden wir auf den im Walde gelegenen Wiesen, wie denn überhaupt gerade diese unsere ergiebigsten Fangplätze waren. Photedes captiuncula fliegt von Anfang bis Ende Juli. Die Falter kommen gegen Abend aus dem Grase empor und lassen sich dann leicht mit dem Netz von Blüthen und Halmen oder den Zweigen der die Wiesen umsäumen- XXI Vereinsnachrichten. den Kiefern abstreifen. Von Chauliodes pontificellus fand ich 1895 ein verspätetes Exemplar im August, im nächsten Jahre haben wir beide diese Art zahlreich um Thesium alpinum, in deren Kapseln die Raupe leben soll, angetroffen. Von Elachista tetragonella wurden zunächst nur wenige Exemplare im Juni gefunden, doch da die Futterpflanze Carex montana dort verbreitet ist, so dürfte diese Art sich auch durch Zucht leicht erlangen lassen. Neben diesen für unsere Provinz neuen Arten wurden aber auch einige andere aufgefunden, welche bisher erst von wenigen Orten Schlesiens bekannt sind. Hierzu gehört Grapholitha asse- clana, eine nur von Zeller bei Glogau gefundene Art, und Penthina boisduvaliana. Von beiden fing Herr Dr. Wocke das erste Exemplar im Juni auf den Wealdwiesen, bois- duvaliana wurde von uns dann auch noch auf verschiedenen Stellen der grossen Wiese angetroffen, aber immer nur da, wo viel Potentilla silvestris stand. Ueberall, wo viel Grentiana Pneumonanthe wächst, fanden wir auch zahlreich Nemotois violellus; um Centaureen-Blüthen fliegt in der Dämmerung Homoeosoma binaevella, an trockenen Wiesenstellen: Peri- callia citrinalis und Batalis laminella, dagegen an feuchten: Batalis palustris. Von Peucedanum Cervaria erzog Herr Dr. Wocke Depressaria parilella. Weniger zahlreich sind die Arten der dort beobachteten Macrolepidopteren. Von. diesen seien als für die Wiesen charakterisisch folgende her- vorgehoben: Lycaena cyllarus, alcon und euphemus, Zy- gaena meliloti und scabiosae, Psyche viadrina, deren Säcke fast auf dem ganzen (Grebiet zahlreich anzutreffen sind; an Calluna fliegt Nemoria viridaria, Thalera fimbrialis und Pro- thymia viridana, um Serratula tinctoria: Acosmetia caligi- nosa, um Galium: Macroglossa fuciformis, Cidaria cuculata und molluginata. Bisher haben wir im wesentlichen dort nur das gesam- melt, was uns durch das Netz zur Beute fiel, es ist aber wohl anzunehmen, dass durch ein rationelles Suchen nach Raupen und Aufzucht derselben sich noch manche inter- essante Art in jenem (rebiet wird nachweisen lassen, Vereinsnachrichten. RESET März. Herr Kletke legt vor Trichius fasciatus und ab- dominalis und erörtert die Unterschiede beider Arten; erstere Art ist bei uns häufig, die letztere soll vorkommen, sie findet sich sonst in Belgien, Ungarn u. s. w. Herr Wiskott spricht über eine von Herrn G. Leh- mann erhaltene Colias Palaeno. Der linke V.F. ist kürzer als der rechte; der Saum geht vom Innenrande aus Rosen- rot in Blassgelb über, am H. F. ist er aussen weiss und innen rosenroth. 2. März. Herr Stertz theilt mit, dass er am Dovre-Fjeld einen abgeflogenen Falter gefangen habe, den er als Plusia Dia- dema anzusehen geneigt war. Das Thier legte einige zo Eier ab, aus denen Herr Schnabel mit vieler Mühe, da die Rau- pen nicht recht Futter annehmen wollten, Falter gezogen hat. Die Raupen zeigten schon die Zugehörigkeit zu einer anderen Eulengattung; die nun ausschlüpfenden Falter ge- hören wohl zu Mamestra und dürften, soweit man nach den Exemplaren, die wahrscheinlich sämmtlich Hunger- thiere sind, schliessen darf, eine neue Art darstellen. Herr Dittrich berichtet über den Zustand der hinter- lassenen Sammlungen des verstorbenen Dr. Haase, welche jetzt hier bei dessen Schwager, Herrn Eisenbahn-Sekretär Seiffert, aufgestellt sind. Die Sammlung hat auf der See- reise von Siam her, noch mehr aber später durch lange Vernachlässigung recht gelitten, ist aber nun von der Schwester des Verstorbenen mit vieler Mühe gereinigt wor- den und soll, wenn möglich, im ganzen verkauft werden. (Anm. Ist inzwischen geschehen.) Sie umschliesst alle In- sektenordnungen und enthält dem Anscheine nach seltene Thiere. Derselbe berichtet ferner nach Bollettino della Societäa romana per gli studi zoologici V Fasc. 5 u. 6 p. 194--197 über einen von Herrn Dr. Giulio Alessandrini mit- getheilten Fall von Myiasis durch Larven der Sarcophaga carnaria, welche sich in der Nasenhöhle eines Mannes fest- gesetzt hatten. 19. März. Herr Wutzdorf legt vor einen Kasten seiner Samm- XxXIV Vereinsnachrichten. lung, enthaltend die Nycteolidae H. S. und Lithosidae bis zur Gattung Lithosia (nach dem Staudinger’schen Kataloge). März. Herr Schnabel spricht über die Bombyceiden-Gat- tung Arctia und legt die in seiner Sammlung befindlichen Arten derselben vor. ‚Herr Goetschmann. legt eine ihm zugegangene Tauschsendung mit seltenen Palaearktiern zur Ansicht vor. April. Herr Wutzdorf spricht über die Gattungen Thais und Doritis unter Vorzeigung der in seinem Besitz befind- lichen Arten dieser Gattungen. . April. Herr Dittrich zeigt an einigen vergallten Zweigen von Syringa vulgaris, wie bedeutend die Gallmilben die Entwickelung der Blätter beeinflussen. Herr Schnabel legt vor eine Elpenor, welche an den V.F. zwischen den Rippen weisse, farblose Stellen, ebenso an den H. F. weisse, keilförmige Flecke zeigt. Herr Schippang demonstrirt einige aus Maracaibo erhaltene Phasmiden. . April. Herr Dr. Wocke legt vor Astrapephora Romanowi Alph., einen neu entdeckten grossen und schönen Spanner vom Kukunor (Sibirien); ferner Nepticula Freyella Heyd. Das Thier war schon in dem Verzeichnisse der Miecrolepi- dopteren als schlesisch aufgeführt, da Raupen und leere Minen an Convolvulus sepium gefunden waren; später ent- deckte man Minen bei Schweidnitz und Ende September fand Vortragender Raupen bei Graebschen; jetzt sind die Schmetterlinge ausgekommen, so dass das Thier sicher als schlesisch erwiesen ist. Herr Stertz spricht über die Gattungen Anthocharis, Pieris und Leucophasia unter Vorlegung des diese Gattungen enthaltenden Kastens seiner Sammlung; die betreffenden Exemplare sind theilweise von ihm selbst auf seiner Orient- reise gefangen. Mai. Herr Dittrich fragt an, von welchem Thiere die zu- sammengekrausten Gipfeltriebe von Crataegus herrühren, die sich massenhaft in Scheitnig finden, Herr Goetschmann erklärt die Urheber für die Raupen des Wicklers Sciaphila 14. 28. Ir. Vereinsnachrichten., XxV nubilana. Derselbe legt ferner vor Frank: Pflanzenkrank- heiten Bd. 2. Herr Jander zeigt vor einen Kasten mit Thais Poly- xena Schiff. und den var. Cassandra Hb. und ochracea Stdgr. nebst zahlreichen Uebergängen. Die Raupen wurden bei Krapina (Kroatien) im vorigen Jahre erbeutet. Mai. Herr Stertz spricht über Agrotis ripae Das Thier ist ein echtes Strandthier, findet sich an den Küsten der Nord- und Ostsee, sowie denjenigen Englands. Während der Falter an und in den Tanghaufen am Ufer selten ge- fangen wird, dagegen den Köder nicht annimmt, ist die Raupe, welche Mordraupe ist und von Strandpflanzen lebt, bisher nicht gezogen worden, da sie sich im Winter meter- tief in den Sand vergräbt. Neuerdings ist aber die Züch- tung der Art doch einem Herrn in Cöslin gelungen und Exemplare dieser Züchtung, sowie vom Vortragenden selbst gefangene, liegen vor. Die Art variirt sehr und zwar be- sonders in 2 Richtungen. Die eine fast weisse Abart Weissenbornii findet sich westlicher als die in Ostpreussen auftretende Stammform, die sich auch an den englischen Küsten findet; mehr gelblich ist die aberr. Desillii Pier. (flavescens). Mai. Herr Dittrich verliest einen Artikel aus Prometheus N. 396/97. Carl Sajo: Unliebsamer Tauschverkehr. Herr Wiskott hat in seiner Hybridenarbeit (Festschrift) die Ansicht ausgesprochen, dass die von ihm beschriebenen Zwitter von Ocneria dispar (g’ mit weiblicher Zeichnung) nicht als eigentliche Zwitter, sondern als gynandromorphe Formen zu betrachten seien. Diese Ansicht hat eine Be- stätigung dadurch erhalten, dass Herr Dr. Prehn nach brieflicher Mitteilung ein solches g' mit einem 2 kopuliert und daraus Eier erhalten hat, aus denen teils normale, teils ebensolche Zwitter-g’ hervorgingen, die ebenfalls wieder zur Begattung gebracht werden konnten. Juni. Herr Dr. Wocke spricht über Zonosoma quercimon- taria Bastelberger, porata F. und punctaria L. Erstere hat weisse Mittelflecke (die mitunter sehr verwaschen sind) ohne DRIN Vereinsnachrichten. ID [11 [6} Umrandung und keine braunen Flecken am Aussenrande. Die Raupe ist nur braun, von denen der beiden anderen Arten verschieden. Porata hat weisse Flecken mit dunkler Umrandung, der Aussenrand besitzt braune Flecken; punc- taria hat braune Flecken am Rande, aber keine Mittelflecken. Die Raupen sind theils braun, theils grün. Alle 3 Arten leben auf Eiche und haben alle 2 Generationen. Alle 3 finden sich um Breslau, punctaria häufig. . Juni. Herr Goetschmann hat Abraxas silvata bei Lissa gefangen.) . Juli. Herr Dittrich legt vor einen Lindenzweig mit ent- färbten Blättern; auf der Unterseite fanden sich grüne Blattflöhe. Herr Dr. Wocke meint, dass die Urheber der Entfärbung wohl Fliegenmaden gewesen seien, da das Blatt- grün auf der Oberseite weggefressen sei und er früher schwärz- liche Larven auf der Oberseite solcher Blätter gefunden habe. Herr Schnabel frägt an wegen Notodonta trimacula Esp. Nach dem Wocke’schen Verzeichnisse trete die Art in 2 Greenerationen auf, während in allen übrigen Werken nur eine Greneration erwähnt ist. Herr Dr. Wocke bemerkt dazu, dass er die Schmetterlinge im Mai und August ge- fangen und ebenso auch im Zimmer gezogen habe. Herr Wolf hat Stauropus fagi an einem Götterbaum auf der Promenade gefangen, das frische Thier liegt vor. Herr Dr. Wocke theilt mit, dass Herr Sommer (Gör- litz) in Kohlfurt Anaitis Paludata Thnb. var. imbutata neu für Schlesien in ziemlicher Menge gefangen habe; in Norddeutsch- land kommt nur diese var. vor; die Art selbst ist nordisch. . Juli. Herr Dittrich verliest einen Artikel aus Prometheus N. 003 einen seltsamen Kostgänger der Ameisen (Antenno- phorus Uhlmanni) betreffend; derselbe theilt ferner mit, dass Hübner: Geschichte der europäischen Schmetterlinge voll- ständig in der Kgl. Bibliothek zu Breslau und zwar in der Abtheilung, welche die Bibliothek der schlesischen Gesell- *) Abr. silvata ist 1895 von Herrn Wolf in Muskau als neu für Schlesien gefangen worden (Abhdl. der naturf. Ges. f. Görlitz XXI p. 252 von Herrn Sommer berichtet). Vereinsnachrichten. SEICWIN! schaft für vaterländische Kultur enthält, vorhanden sei und die Bezeichnung trage Physik V Quart 163; 163 Schmet- terlinge, 163 a Pext, 163b Raupen. 20. August. Herr Lehmann hat Abraxas silvata = ulmaria F. er O*°® in Göhren auf Rügen auf den Blättern von Ulmen, Haselnuss, Erdbeeren u. s.w. gefunden. Der Schmetterling gleicht täu- schend einem auf den Blättern liegenden Vogel-Excremente. September. Herr Wutzdorf legt vor eine Farbenvarietät der hochalpinen Zygaena exsulans und zwar ein g' ohne Roth, alle Flecken sind gelb. Das Thier wurde in copula mit einem normalen Q gefangen. Herr Schippang zeigt eine kleine Sammlung von Schmetterlingen aus Labrador, welche, von einem dortigen Missionär gesammelt, zum Besten der Mission verkauft werden sollen. | Herr Pietsch berichtet über seine Sammelergebnisse in den Karpathen und bei Ohlau. Neu für Schlesien sind: Bledius (Astycops) talpa Gyll. ı Stück 6. 97 von mir am Ufer der Ostrawitza bei Althammer in Oestr.-Schl. Elater tristis L. 6. 97 2 Stück von mir unter loser Fichten- rinde bei Althammer, ı Stück von Dietl an der Lissa- Hora in Oestr.-Schl. Elater auripes Reitt. n. sp. ı 9 bei Schweidnitz nach Neitter (Wien: Brne Ze DE) Homalium Fuistingi Reitt. n. sp. im Glatzer (rebirge unter Ahornrinde nach Reitter (Wien. Ent. Ztg. XIV). Zilora Eugeniae Ganglb. in den schles. Beskiden gefunden nach Reitter (Wien. Ent. Ztg. XM). ÖOtiorrhynchus geniculatus Germ. bisher im Verzeichniss d. K. Schl. als zweifelhaft aufgeführt, 2 Stück 6. 97 von mir in den Schles. Beskiden (Lissa-Hora). Von dem Sammler Schwab in Friedland häufig an demselben Fundort ge- fangen; ebenso O. pruinosus Grerm. Seltene Thiere für Schlesien: Cryptohypnus maritimus Curt. 6. 97. ı Stück an der Lissa- Hora, Oestr.-Schl, DRELWADDL Vereinsnachrichten. Cryptohypnus gracilis Muls. 6. 97 2 Stück im Flussbett der Ostrawitza bei Althammer in Oestr.-Schles. von mir. Xylita livida Sahlb. bisher nur von mir und Klopfer in der Primkenauer Haide gefunden, ist nicht selten in den Schles. Beskiden (Lissa-Hora). Schwab. Derselbe demonstrirt folgende von ihm gefangene Thiere: ı. Ein hochinteressantes monströses Exemplar von Cam- pylus rubens Pill. bei welchem jeder der beiden Fühler symmetrisch derart verwachsen ist, dass sie, nur stum- melförmig vorragend, an die von Cerocoma Schaefferi erinnern; das Thier wurde 1396 in der Tatra gefangen. . Ein Exemplar Pachyta 4-maculata L., welches in seiner ID Hauptfärbung und in den etwas verzogenen schwarzen Flecken P. Lamed ähnlich ist, in der Tatra 1897 gefg. . Ein Exemplar derselben Art, das ebendort 1897 gefunden, gerade gegentheilig jenem gegenüber gefärbt ist, indem es bei hellgelber — der gewöhnlichen — Grundfarbe der Deckschilde auf der vorderen Hälfte derselben nur eine sehr kleine schwarze Makel zeigt. 4. Elater tristis L. aus den Beskiden. . Ein durch geringe Grösse, aber schöne Zeichnung aus- gezeichnetes @ und ein durch erhebliche Grösse auf- fallendes & von Pachyta Lamed, im Juli d. J. in der Tatra gefangen, wo das Thier häufig ist. 6. Acmaeops septentrionis Thoms., von welchem 4 Stück 7. 97 in der Tatra erbeutet wurden. 7. Melandrya flavicornis Dft,, von welchem sehr seltenen Thiere 6. 97 an einem anbrüchigen Lindenscheit im Oderwald bei Ohlau, 3 Stück zusammen, gefangen wurden. Die ebenfalls seltene Art der Melandrya dubia Schall., die wiederholt im Altvater an alten Buchen ge- fangen, wird zur Vergleichung mit vorgelegt. Herr Nagel macht aufmerksam auf eine Zeitungsnotiz. nach welcher bei Schweidnitz Fanggläser zur Vertilgung der Obstbaumschädlinge an Aepfelbäumen aufgehängt wurden und in 2 Nächten rund 5000 Insekten als Fang ergaben. Vortragender bemerkt hierzu, dass zwar auf (>) [@71 al [1 Vereinsnachrichten. XXRIX diesem Wege sehr viele Schmetterlinge, aber sicher keine Obstbaumschädlinge vernichtet werden dürften. . September. Herr Schnabel legt vor eine Anzahl präpa- rirter Raupen von Schwärmern und Spinnern aus der Sammlung des Herrn von Prittwitz. Herr Dr. Wocke berichtet, dass er und Herr Götsch- mann Grapholita tetragrammana Stdgr. bei Breslau auf Hopfen gefangen haben, neu für Schlesien. Das Thier ist zuerst in Brussa von Mann, dann in Wien entdeckt, später in Potsdam aus Hopfenstengeln gezogen worden. Herr Kuntze verliesst einen Bericht aus der Norder- neyer Badezeitung über Schwärme von Coceinella 7-punctata. . Oktober. Herr Wutzdorf legt vor Thais Polyxena aus Unter-Steiermark. Die Falter sind erheblich kleiner als die normalen mährischen Stücke, ausserdem sehr dunkel und wenig beschuppt. Oktober. Herr Stertz theilt mit, dass er von einem Haus- hälter auf der Ritfl-Alp, den er mit Fangapparaten aus- gerüstet habe, Dasypolia Ferdinandi in einem Exemplar erhalten habe. Das erste Thier der Art wurde vor drei Jahren gefunden von Fr. Rühl und befindet sich jetzt in der Sammlung des Herrn Wiskott. Herr Sokolowski berichtet über seine Sammelergeb- nisse in der Umgegend von Patschkau. Dieselben waren theils infolge des schlechten Wetters, theils wegen Zeit- mangel ziemlich dürftig. Vorgelegt wurden: Opilo pallidus Oliv., Cyrtotriplax bipustulata F., Simplocaria semistriata F., Leistus ferrugineus L.. Apion minimum Hbst. (auf Hasel), Callidium aeneum Deg., Denticollis linearis @ L., Choleva Wilkini Spence, Euplectus Karstenii Reichenbg., E. ambiguus Reichenbg., Corticeus bicolor Ol., Scaphidema metallica F., Dacne notata Gmel. Oktober. Herr Dr. Wocke hat von einem Q der Cidaria corculata Hübn. var. unidentaria Haworth (var. atrifasciaria) Mitte Juli Eier erhalten. Die daraus entwickelten Raupen verpuppten sich Anfang August und lieferten die ersten Thiere Ende August; bis jetzt sind nur g’g' ausgekommen, 3 XXX ‘Vereinsnachrichten. also grade entgegengesetzt wie bei Helia calvaria. Diese Thiere, welche die 3te Greneration darstellen, müssen als dd nothwendig zu Grunde gehen und kommen demnach nicht zur Fortpflanzung. Aus den Eiern der mit schwarzer Binde versehenen @ 9 sind nur ZZ mit schwarzer Binde ausgekommen. Herr Schnabel legt vor eine sehr helle Argynnis Laodice, ferner eine Cidaria fluctuata, gefangen Ende Juli, deren H. F. sehr klein und deren V.F. nur halb so gross sind wie normal; Zeichnung ist kaum vorhanden. Herr Graf Matuschka zeigt eine von Reitter erhal- tene Sendung. . Oktober. Herr Kletke hat aus dem jetzt von der Stadt gekauften Eichenpark Eichenmulm mit Käferlarven er- halten, die Cetonia marmorata angehören. Herr Dittrich berichtet nach Wildermann: Jahr- buch der Naturwissenschaften 1896/97, wie folgt: Zur Eiablage des Maikäfers. Herr Raspart machte vor einigen Jahren die Beob- achtung, dass ein Maikäfer-@ seine Eier nach der Begat- tung in 2 Parthien, zwischen denen 8—ıo Tage lagen, absetzte. Infolgedessen versuchte J. E. V. Boas in aus- führlichen Versuchsreihen die Eiablage des Maikäfers fest- zustellen. Diese Untersuchungen ergaben folgendes: ı) Un- gefähr ı49 Tage nach dem Hervorkommen aus der Erde (nach dem Ueberwintern) legen die @ @ Eier durchschnitt- lich 25— 30. 2) Hierauf kommen die X 9 wieder aus der Erde hervor, beginnen zu fressen und leben noch längere oder kürzere Zeit. 3) Ein Theil der @ 2 entwickelt hierauf eine neue Portion Eier und legt nach ı4 Tagen dieselben in etwas geringerer Zahl ab. Wie viel @ 9 sich an dieser 2ten Eiablage betheiligen, war nicht festzustellen. 4) Nach der 2ten Ablage kommen die @ @ wahrscheinlich wieder hervor. 5) Die vorliegenden Beobachtungen lassen es möglich erscheinen, dass ein Theil der 9 @ zum 3ten Mal Vereinsnachrichten. PRORSRUT Eier ablegt, etwa 6 Wochen nach der Beendigung des Ueberwinterns. Ueber Wundheilung bei Laufkäfern. Ausgebildete Insekten haben kein Häutungsvermögen mehr und eine reducirte Oberhaut. Es frägt sich nun, ob solche Insekten erhaltene Wunden zu heilen vermögen, und wenn, ob dies durch geronnenes Blut oder durch neues Chitin geschieht. Herr C. Verhoeff fand einen lebenden Laufkäfer, Feronia oblongopunctata, der von einem Vogel durch einen Schnabelhieb verletzt war, aber keine Lücke, sondern verdickte Stellen im Chitin der Rücken- platten hatte. Infolgedessen schnitt Verhoeff bei 2 Ca- rabus-Arten nach Abtrennung der Flügeldecken vorsichtig ein dreieckiges Loch in den Rücken. Diese Wunde ver- stopfte sich sehr rasch durch Trocknen der Blutmasse, schloss sich aber im Laufe einiger Tage ganz fest durch eine neue Chitinhaut, die stets dicker wurde. Welche Zellen das Wund-Chitin erzeugen, bleibt noch zu beantworten. Herr Dittrich bemerkt zu dem ersten Thema, dass aus dem Berichte nicht hervorgehe, ob die betreffenden C Q in der Freiheit oder in der Gefangenschaft beobachtet wurden; im ersteren Falle sei es sehr möglich, dass die erneute Eiablage einer abermaligen Begattung gefolgt sei, wie ja bei Acimerus Schaefferi mehrmals begattet worden sei. Herr Kletke berichtet, dass das von Herrn Leh- mann mitgebrachte @ von Acimerus Schaefferi nicht nur wiederholt begattet worden sei, sondern auch mehrmals zu verschiedenen Zeiten Eier abgelegt habe. Herr Dietl (wie auch Herr Kletke) bemerkt, dass er mehrfach verkrüppelte Käfer beobachtet habe und legt vor Oreina alpestris mit den Varietäten bicoloria, fontinalis und speciosa und der var. polymorpha (superba) aus den Bes- kiden, sowie Oreina speciosissima var. Letzneri Weise, var. troglodytes, fuscoaenea und viridescens. Herr Graf Matuschka theilt mit, dass Zeuzera pyrina in 30—4ojährigen Stämmen von Acer dasycarpum im Süd- 35 DORT Vereinsnachrichten. ou 19. parke lebe und dieselben völlig verwüste, derselbe legt ferner vor einige von Herrn Stertz aus Norwegen erhaltene Käfer und Poecilus gressorius Dej. aus Macugnaga. Oktober. Herr Lehmann hat in seiner Wohnung unter Bil- derrahmen einige Käfer sowie deren Larven gefunden. Die- selben erwiesen sich nach der Bestimmung des Herrn Dietl als Lathridius (Eniemus) minutus und Cryptophagus acutangulus. Herr Dietl legt vor einen Athous scrutator, dessen Vorderbrust in der Weise verschoben ist, dass der seitliche untere Lappen nach aussen und oben gehoben ist. Die Wunde ist völlig verheilt, ihre Entstehungsursache zweifel- haft; derselbe zeigt ferner eine Leptura pubescens aus den Liptauer Alpen und ebendaher ein Tetropium aulicum, welches sich mehr dem Tetr. fuscum nähert wegen der Behaarung an den Schulterecken. Herr Kletke legt vor einen Hydrous piceus, dessen Flügeldecken vielfache Schrammen und Eindrücke zeigen. Herr Graf Matuschka demonstrirt Pterostichus me- tallicus aus Chamounix, eine dunkle, fast ganz schwarze Varietät, deren Flügeldeckennaht violett durchleuchtend ist, ferner einige Nebria pieicornis F. und Jockischii Sturm aus Evolena (Val d’Herens). Herr Lehmann zeigt eine Puppe von Papilio hospiton in einer offenen Düte von starkem lLöschpapier. Eine Schlupfwespe hat sich mit dem Kopfe und den Vorder- beinen durch die Puppe und das Papier durchgearbeitet, konnte aber nicht weiter und ist so gestorben. November. Herr Dittrich verliest aus Prometheus No. 418 einen Aufsatz von K. Sajö: Geselligkeit und Ungesellig- keit im Kerfenleben, November. Herr Kletke spricht über die schlesischen Bu- prestiden unter Demonstration derselben und einiger süd- licher Arten, nämlich Julodis Ehrenbergi Lap. (Griechen- land); Capnodis tenebrionis L. (Oesterreich); C. porosa Oliv. und C. carbonaria Klug (Griechenland, Italien); Cyphonota gravidus Lap. (Mittelmeerl.) und Psiloptera argentata Mannh. (Griechenland). Vereinsnachrichten. XXSUM Herr Wolf legt vor einen Wachholderzweig aus der Goldberger Gegend mit einem Neste von Polistes gallica. Herr Nagel theilt mit, dass er Fidonia roraria bei Neustadt gefangen habe, seine Ansicht indess, dass das Thier neu für Schlesien sei, weil es in dem Wocke’schen Verzeichnisse nicht erwähnt ist, irrthümlich sei, da Herr Dr. Wocke 1884 das Thier bei Ziegenhals und Jägerndorf in grösserer Zahl gefangen und darüber in der Vereins- sitzung berichtet habe. Herr Lehmann legt im Anschluss hieran 3 Exemplare von roraria vor, von denen 2 aus Ungarn, das 3te aus Mombach stammen. Herr Cutler hat auf dem Kopfe eines todten Hirsches eine Lausfliege Melophagus cervi gefunden. Herr Dittrich legt vor die neu ausgegebene Serie des Herbarium cecidiologicum, die N. N. 151—ı735 enthaltend. Herr Graf Matuschka zeigt vor ein Zd' von Lampro- rhiza noctiluca mit Leuchtflecken, ausserdem @ und Larven der Art und zum Vergleiche Jg von splendidula, ferner Poecilus gressorius aus Macugnaga und ein Exemplar aus Schlesien, das der Art anzugehören scheint. 26. November. Herr Dittrich verliest aus Prometheus 423 eine Notiz, wonach in Frankreich an 4 auf einander folgenden Tagen Eisenbahnzüge durch über die Schienen wandernde Raupen zum Stillstande gebracht wurden, sowie einen kleinen Aufsatz (ebendaher) über die Spinnen als Wetterpropheten. Herr Schnabel legt vor einen Kasten seiner Samm- lung, enthaltend die Gattungen Heliothis— Metoponia. 3. December. Herr Wutzdorf demonstrirt einen Kasten seiner Sammlung mit der Sphingiden-Gattung Zygaena von spec. trifolii bis oceitanica nebst Varietäten (N. 611-691 des Staud. Kataloges). Herr Tischler spricht über seine beim Sammeln mit Käferfanggruben in Forsten gemachten Frfahrungen und Beobachtungen und zeigt je ein Exemplar von Cicindela silvatica L. und Brachyderes incanus L., beide tragen in die Fühler eingebissene Köpfe von Rossameisen. Die übrigen XXXIV Vereinsnachrichten. Theile der Ameisenkörper waren schon abgefallen oder abgebissen worden. 10. Dezember. Herr Lehmann theilt mit, dass bei den Puppen 7. von Papilio hospiton neben den gewöhnlichen graubraun gefärbten auch ganz giftgrüne auftreten, ebenso wie bei Pap. Machaon theilweise grüne neben den gelben vor- kommen. Herr Nagel berichtet über seine letzte Alpenreise, be- spricht die infolge der vorangegangenen schlechten Witte- rung geringen Erfolge derselben und legt eine Auswahl der erbeuteten Thiere vor. Dezember. Herr Stertz bespricht unter Vorlegung von 2 Kasten seiner Sammlung die Gattungen Plusia, Eurhipia und Anarta. Erle Vereinsnachrichten Gerhardt, ]. ” 2] Kolbe, W. Wocke, M. F. Sommer, C. Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1897 . Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus dem Jahre 1897 UNE WERT: Hyperaspis concolor Suffr., nicht Varietät, sondern eigene Art . Lamprosoma concolor Strm. in biologischer Beziehung _ ; ; i Zuträge zur schlesischen Lepidoptern-Fauna Beiträge zur Lepidopteren-Fauna der preussi- schen Oberlausitz und Niederschlesiens . ’ 22. f Abhandlungen. = Neue Fundorte seltenerer schlesischer Käfer aus dem Jahre 1897. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Beiträge zu diesen Aufzeichnungen lieferten die Herren: Landesbau-Inspektor Ansorge— Breslau (A.), Generalmajor Gabriel— Neisse (Gb.), Oberlehrer Ger- hardt (G.), Rektor Kolbe (Klb.), und Landgerichtsrath Kossmann (Ks.)—Liegnitz, Oberamtmann Müller— Breslau (M.), Steuerinspektor Pietsch— Ohlau (P.), Lehrer Scholz—-Liegnitz (Sch.), Kaufmann Schwarz ibid. (Schw.). Oefters wiederkehrende Fundorte sind: Kr. Breslau: Kottwitz, Masselwitz, Ransern; Kr. Liegnitz: Altbeckern, Arnsdorf, Dohnau, Hummel, Johnsdorf, Panten, Rüstern, Schmochwitz; Kr. Lüben: Kaltwasser, Vorderhaide, Krumm- linde; Kr. Namslau: Simmelwitz; Kr. Oppeln: Karlsruhe; Kr. Nimptsch: Quanzendorf; Kr. Neumarkt: Stephansdorf, Lissa; Kr. Trebnitz: Mahlen, Pappelhof; Kr. Schönau: Bleiberge, Ketschdorf, Jannowitz. Cicindela sylvatica L. Simmelwitz, Mahlen (M.). Calosoma auropunctatum Payk. Zwischen Daubitz und Rietschen in der Oberlausitz (Öberlehrer Sommer). Carabus intricatus L. Simmelwitz (M.). Alle Stücke von Nebria Jockischi St., welche auf dem Rie- sengebirge gesammelt wurden, gehören, soweit ich solche Gesehen zu nWoriecornzsı Villa, —Hiöpfnerns Heer, Es ist fraglich, ob die echte Jockischi überhaupt in Schlesien vor- kommt, da sie von Ganglbaur als Alpenbewohner aufgeführt wird. Omophron limbatum F. und Elaphrus cupreus Dft. Pap- pelhof (M.). — 2 om Bembidium Mannerheimii Sahlb. Bei Liegnitz unter Laub fast überall n. s.; an der Katzbach dagegen ist das so ähn- lichenB.robtusum htre (ke. @)) An der Katzbach bei Liegnitz kommt Ophonus ripicola nicht vor. Hiernach ist die Bemerkung aus dem Berichte von 1897 zu berichtigen. O. brevicollis Dej. ist dagegen häufig. Ophonus signaticornis Dej. und Stelonophus mixtus Hbst. Pappelhof. Amara rufipes Dej. in ı Ex. Massel- witz, A. montivaga St. ibid.,. A. nitida St. Simmelwitz, A. bitrons GyLll. "Pappelkof und 2A prunnesr Eyll Simmelwitz (M.). Bradycellus verbasci Dft. Im Angeschwemmten des Bo- bers bei Jannowitz (Klb.) 30. 7. Poecilus punctulatus Schall. Simmelwitz, Sphodrus leu- cophthalmus L., Laemosthenus inaequalis Pz. und Dolichus halensis Schall. Pappelhof, Synuchus ni- valis Pz. Lissa-Hora, Ratibor, Simmelwitz (M.). Aoonumeraetpes Der, Neisser (Gb). Demetrius imperialis Germ. Pappelhof und Dromius quadrinotatus Pz. Simmelwitz (M., Dr. nigriventris Th. Hummel, an einem Gartenzaune (Klb.) 9. Haliplusimmaculatus (erh. Jannowitz im Angeschwemm- ten des Bobers (Klb.) 7. Hydroporus notatus st, elonoatulus St, nealeerus Schaum und oblongus Steph. (ss.) in den Tümpeln des verlorenen Wassers bei Panten (Klb.). Agabus nitidus F. Zwischen Lindenruh und der Sieges- höhe bei Liegnitz in einem Graben hfg. 6. (KIb.) Agabus subtilis Er. Panten (Klb.. Dytiscus latissimus L. Karlsruhe (M.). Mitte August fand sich Helophorus strigifrons Thoms., früher als s. s. bezeichnet, zu Hunderten im Angeschwemm- ten des Schwarzwassers und zwar unvermischt mit anderen Arten seiner Gattung. (G.) Cereyon obsoletus Gyll. Pappelhof (M.). Heterocerus hispidulus Ksw. Einzeln im Angeschwemm- ten der Katzbach (Klb. G.). = 2 u i0) Bolitochara bella Mrkl. In den Hessbergen (10) und an einem Agaricus caudicinus bei Dohnau (Kr. Liegnitz) mit Bolitobius lunulatus und Magacronus striatus in je 12, Steck. (Xp). 0; Leptusa haemorrhoidalis Heer. Bleiberge. In Rothbuchen- schwämmen (G.) 6. Im Peist unter Birkenrinde (Rlb.) 4. Aleochara ruficornis Gr. Verlorenes Wasser bei Panten. (Klb). 5. A. erythroptera Gr. Riesengeb. und A. spadicea Er. (Gb) A. fumata Gr. Kottwitz, im Detritus der Oder (Gb). A. inconspicua Aube. Jannowitz, im Ange- schwemmten des Bobers (Kb.) 7. Die von Liegnitz publizirten Fundorte für Aleochara villosa beziehen sich sämmtlich auf A. rufitarsis leer. ÖOcalea rivularis Mill. Ketschdorf, unter Wassermoos der Katzbach und seiner Zuflüsse. (G.) 6. Falagriathoracica Curt. Jannowitz, bei Hochwasser. (KIb.) 7. Tachyusa flavitarsis Sahlb. Neisse (Gb... Bei der Ober- försterei Panten an den Katzbachufern n. s. (Klb.) 3—7. Homalota velox Kr. Jannowitz, bei Hochwasser (Klb.) 7. H. granigera Ksw. Ketschdorf, aus Laub (G.). H. crassi- cornis Gyll. Riesengeb. Spindelmühl, in Pilzen (Dr. Rodt, Bas) Liroblita BrsBleiberse (G) 0% 7H.ceorwina Ih. und subtilis Seriba Riesengeb. (Gb;).: H. occeulta Er. Hessberge, an faulenden Pilzen n. s. (Klb.) 10. Thectura plana Gyll. Bleiberge, unter Tannenrinde (G.) 7. Th. immersa Er. Kaltwasser (6), Peist (Klb.) 5. Gyrophaena stricetula Er. Neisse, Briesener Wald (Gb.). Phloeopora corticalis Gr. Neisse (Gb.), Liegnitz unter Pla- tanenrinde (G.) 1. Tachinus subterraneus L. Hessberge (Klb.) 10. N. s. Tachyporus ruficeps Kr. Neisse (Gb.). Conurus immaculatus Steph. Riesengeb. und C. pedicu- larius Gr. Nimptsch (Gb.). Megacronus formosus Gr. Quanzendorf (Gb.). Mycetoporus punctus Gyll. Pappelhof (M). M. niger Fairm. Altvater (Gb.). — A —— Ouedius lucidulus Er. Hessberge, an faulenden Pilzen n. s. (Klb.) 10. ©. paradisianus Heer. mit goldgelber Be- haarung. Bleiberge, Schwarzer Berg im Waldenb. Geb., je ı. Ste. (Klb)) 7. 8: i Staphylinus stercorarius Ol. Krummlinde, in einem Fang- graben des herrsch. Forstes (G.) 8. St. ater Gr. Pappel- hof (M.). Philonthus punctus Gr. Pappelhof (M.). Ph. laminatus Creutz. und Ph. lucens Er. Jannowitz bei Hochwasser (Klb.) 7. Xantholinus fulgidus F. Pappelhof (M.) Lathrobium multipunctatum Gr. Jannowitz, im Ange- schwemmten des Bobers (Klb.) 7. Paederus brevipennis Pace und PR Imnopkilusekr Pappelhof (M.). Stenus lustrator Er. Im Angeschwemmten der Oder bei Kottwitz (Gb... St. brunnipes Steph., pubescens Steph. und picipes Steph. Riesengeb. (Gb.). Bledius crassicollis Lac. ı Stck. im Katzbachdetritus bei Liegnitz (G.) 7. Platysthetus capito Heer. Glatzer Geb. und nodifrons Sahlb. Kottwitz im Angeschwemmten der Oder (Gb.) Syntomium aeneum Müll. Hessberge, in mit Moos über- wucherten Baumstümpfen n. s., auch die schwarze, hochge- wölbte Larve (Klb.) 10. Lesteva pubescens Mnnh. und punctata Er. Jannowitz, im Rolfengrunde (Klb.) 7. Arpedium quadrum Gr. Pappelhof (M.). Biblioporus bicolor Denny. Johnsdorf (3), Dohnau (4), Katzbach b.L. (5), Neuhaus b. Waldenb. (8), in Stubben (Klb.). Cephennium laticolle Aub. Jannowitz, im Rolfengrunde unter Laub (Klb.) 7. Ptomaphagus fumatus Spence. Bleiberge (G.) 6. Blitophaga opaca |. trat besonders im Larvenzustande während des Frühjahres 1897 auf den Liegnitzer Riesel- feldern bei Hummel als Rübenschädling auf. Ende Juni war die Zeit der Larven nahezu zu Ende (Klb.) Im Septbr. —_— 5 ——— fanden sich fertige Käfer in ihren Winterquartieren unter Moos der benachbarten Kieferwaldungen (G.). Sphaerites glabratus F. Riesengeb. (M. Dr. Rodt.). Hydnobius multistriatus Gyll. und Liodes picea Ill. Bleiberge bei Jannowitz, L. Triepkei Schmdt., silesiaca Kr. und ovalis Schmdt. bei Hochwasser am Bober bei Jannowitz (Klb.) 7. Agaricophagus cephalotes Sch. Bleiberge (Südseite) 7 Klb. Anisotoma glabra Kug. In Peist an Baumschwämmen (Klb.) 5. Agathidium rotundatum Gyll. Krummlinde (G.) 9, Hess- berge unter Ahornrinde, in Stubben (Klb. u. Sch.) 10. A. marginatum St. Bremberg, Pahlowitz (5), Schwarz- wasserbruch b. L. (4), Dohnau (8), stets einzeln (KIb., Sch.). Als Kuriosum erscheint ı Stck. von Olibrus millefolii aus der Gegend von Nimptsch mit 2 sehr kräftigen Basalgruben des Halsschildes, die bei ihrer gleichmässigen Vertheilung zu beiden Seiten der Mitte ganz den Eindruck einer be- sonderen Art hervorrufen. (Gb.) Cyrtotriplax bipustulata Var. bipunctata. Breslau (A.), Kaltwasser (G.) s. Antherophagus silaceus Hbst. Nimptsch (Gb.) Atomaria turgida Er. Glatzer Gebirge und diluta Er. Riesengeb. (Gb.), A. gibbula Er. Jannowitz, unter Laub (Klb.) 7. Tritoma populi F. Glatzer Schneeberg (M.). Brachypterus glaber Neum. FEbendas. (M.). Epuraea variegata Hbst. Bleiberge (Klb.) 7. Meligethes viridescens F. mit bronzefarbenen Decken. Quanzendorf (Gb.). M. maurus St. In den Blüthen der Nepeta cataria z. s Hummel, Liegnitz, Prinkendorf b. L. (G.) 8. Attagenus vigintiguttatus F. Neisse (Gb.). Nosodendron fasciculare Ol. Pappelhof (M.). Cistela arietinus Steff. Im Hochwald b. Brieg von einer Weide an einem Wasserloche geklopft. Der erste Fundort für die schlesische Ebene. ZIELEN SEREN Simplocaria metallica St. Ein Stück dieser ss. schles. Art fing Schw. auf dem Gipfel der Sehneekoppe Anfang 9. Hister ventralis Mars. und marginatus Er. Pappelhof (M.) Dorcus parallelepipedus L. Simmelwitz (M.) Odontaeus armiger Scop. Ketschdorf, gegen Abend (G.) 6. Oryctes nasicornisL., Polyphylla fulloL. und Homa- lopinarzunieola BR: Simmelwitz, Osmoderma eremita Scop. Simmelwitz und Pappelhof, Anthaxia morio F. Simmelwitz (M.). Agrilus integerrimus Ratzb. Nimptsch, Altvater (Gb.). Elater elongatulus F. Nimptsch (Gb.) Cryptohypnus maritimus Curt. Lissa-Hora (P.) 6. Athous mutilatus Rosh. ı Stck. an einer alten Eiche bei Dohnau (Klb.) 6. Cardiophorus ruficollis L. Simmelwitz (M.). Der Vorderrand des Halsschildes ist bei Athous Zebei nicht, wie angegeben wird, ganz grade, sondern beiderseits der Mitte ein wenig ausgebuchtet. (Gb., G.). Corymbites pectinicornis L. Mahlen, Stephansdorf (M.). Corymbites serraticornis Payk. An der Wölfel, An- fang 6 (Gb.). Corymbites eruciatus L. Simmelwitz, Betarmon pici- pennis Bach. Glatzer Schneeberg (M.). Hydrocyphon deflexicollis Müll. Ketschdorf, an einem Wiesenbach, von Erlen, namentlich aber von den unteren Blättern des Cirsium oleraceum geklopft, n. s. (Gr.) 6. Fubria palustris Germ. Ketschdorf (G.). Eros Aurora Hbst. Zobtenberg (M.). Ein deformirtes Stück der Cantharis fusca, Neisse (Gb.). An der Deformation nimmt nur die linke Seite des Thieres theil, sie ist wahrnehmbar an einem Fühler, einer Mandibel und einem Vorder- und Mittelbein. Cantharis pulicaria F. Neisse, auf einem Ex. der Euphorbia cyparissias zahlreich (Gb.). Rhagonycha translucida Kryn. Bleiberge, n. s. (G.) ®. Malthodes nigellus Ksw. Bleiberge, hfg., namentlich auf Blaubeeren. Der aufstehende Zahn in der Mitte der breiten —— 7 en Ausrandung des letzten Abdominalsegments beim g kann leicht übersehen werden, wenn dieses nicht etwas aufge- bogen wird — denn gewöhnlich liegt es an — und man kommt dann auf M. lunifer. Malthodes brevicollis Payk. muss in Aufl. II d. Verz. schles. Käfer in brevicollis Ksw. umgeändert werden (s. Seidlitz), brevicollis Payk. kommt zu nigellus und atomus Th. ist eine nordische Art. Es glückte mir durch Köschern von Blaubeeren endlich nach 4ogjährigem vergeblichen Suchen ein g' des Kiesenwetter’'schen brevicollis aufzufinden. Fast möchte ich Herrn v. Kiesenwetter Recht geben, wenn er meint, dass diese unansehnliche Art auf parthenogetische Weise sich fortpflanze. Er hat in seiner langen Sammelzeit auch nur 2 oder 3 g' gefangen. Oder kommt das g’ vielleicht zur Nachtzeit oder sehr früh am Tage auf die Oberfläche der Erde, um sich zu paaren, während es am Tage im Ver- borgenen sich aufhält? Eine dahingehende Untersuchung dürfte zu empfehlen sein. (G.) Malachius rubidus Er. Glatzer Schneeberg (M.). Attalus analis Pz. Bleiberge, von Fichten geklopft (G.) 6. Ebaeus flavicornis Var. ater Ksw. Neisse (Gb.). Dasytes aerosus Ksw. Schweinsdorf bei Neustadt, Nimptsch (Gb.) 5. Bruchus sexpunctatus Pz. Schmochwitz, von einer Eiche E Stek. (Kb): Dryophilus pusillus Gyll. Pappelhof (M.), Nimptsch (Gb.). Gastrallus laevigatus Ol. ı Stck. an einer alten Eiche bei Dohnau (Klb.) 7. Ernobius abietinus Gyll, E. angusticollis Ratzb. und A. parvicollis Muls. Bleiberge (G.) 6. E. nigrinus St. Riesengeb. (Gb.). Hedobia imperialis L. Riesengeb., Altvatergeb., Nimptsch (Gb.). &ylefinus ater P7: Bleiberse, 6 (@.): Sphindus dubius Gyll. ı Stck. in den Hessbergen (Sch.) 10. Lycetus pubescens Pz. Pappelhof. Cis-mieans F. Hessberge (Sch.) 10. I RUN Ennearthron affine Gyll. Bunzlau (G.), Glatzer Geb. (Gb.), Mahlen (M.). Opatrum riparium Scriba war nach der Juli-Ueberschwem- mung des Schwarzwasserbruchs bei L. in den an der feuch- ten Nordseite des Bruchdammes lagernden Detritusmassen häufig, die entgegengesetzte trockene Dammseite zeigte nur O. sabulosum. 8. Ausnahmsweise kommt letzteres auch im Trockenen vor. So fand Klb. ı Stck. auf einem Sandwege bei Schönborn b. L. unter vielen sabulosum (4). Scaphidema metallicum F. Stephansdorf (M.). Orchesia minor Walk. Wölfelsgrund (Gb. 6, Bleiberge (Klb.) an trockenen Schlehensträuchern (7). Xylita livida Sahlb. Lissa-Hora, n. s. (Schwab, durch P. mitgetheilt). Pyrochroa pectinicornis L. Kaltwasser, an einem Baum- stumpfe 5 (Ksw.), Peist (Klb. 2). Ihre Larve kam hier unter Rinde faulender Birken n. s. vor. Sie ist der von coccinea durchaus ähnlich, lässt aber wegen ihrer geringen (Grösse sofort auf diese kleinere Art schliessen. Ich erzog aus ihnen bereits Ende April einige Käfer. (Klb.) | Cyrtanaspis phalerata Ggerm. Bleiberge b. Jannowitz von trockenen Schlehensträuchern (Klb.) 7. Mordellistena abdominalis F. und Cerocoma Schaef- feri L. Pappelhof, Oedemera flavipes FE. und Chry- santhia viridissima L. Simmelwitz (M.). Pytho abieticola J. Sahlb. Im Thale der schwarzen Wölfel ein Stük auf einer Fichtenklafter (Gb.). Zweiter schlesischer Fundort. Salpingus castaneus Pz. Simmelwitz (M.). Salpingus bimaculatus Gyll. Zahlreich von dürren Kiefer- ästen bei Ohlau (P.). Liophloeus Schmidti Boh. Neisse (Gb.). Chlorophanus viridis L. An der Katzbach bei Dohnau auf Weiden nicht gerade s. (Klb.) 6. Hypera contaminata Hbst. Ein Stück von Anthyllis auf den Pantener Höhen (G.) 8. Trachodes hispidus L. Ohlau (Sokolowsky—Breslau). ua Pissodes piniphilus Hbst. Mahlen (M.); P. scabricollis Mill. Wölfelsgrund (Gb.) 6. Erirrhinus nereis Payk. und scirrhosus Gyll. Ransern (M.). Dorytomus Dejeani Faust. Bei Lähn hfg. auf Salix cinerea (G.) 7. Acalles hypocrita Boh. Hessberge, in faulenden Baum- stümpfen (Klb.) 10. Magdalis carbonaria L. Neisse, von Birken (Gb.), Riesen- gebirge. (Klette’sche Sammlung); M. nitida Gyll. Vorder- haide, von Salix caprea, Bleiberge (G.) 6; M. barbicornis Latr. Bleiberge, von Laubholz (G.) 6. Balaninus venosus Gr. Nimptsch (Gb.). Anthonomus varians Var. perforator Hbst. Simmel- witz (M.). Tychius aureolus Var. medicaginis Bris. (mit schwarzer Fühlerkeule) Liegnitz, n. s. (G.). Gymnetron pascuorum Gyll. Pappelhof (M.). Örchestes scutellaris Var. testaceus Müll. Simmelwitz (M.). Rhitidosomus globulus Hbst. Bleiberge (G.). Ceuthorrhynchidius pulvinatus Gyll. Lebt als Imago auf Berteroa incana. Pantener Höhen, zahlreich (G.) 8. C. nigrinus Marsh. Nimptsch (Gb.) 8. Ceuthorrhynchus nanus Gyll. Altvater (Gb.); constric- tus Marsh. Bleiberge (G.); Andreae Germ. Dohnau (Klb.); &teimacularus EB. Glatzer/Schneeberz (GC); € Temnitus Germ. Altbeckern, Panten, von Berteroa (G.). Baris artemisiae Hbst. Simmelwitz (M.). Sphenophorus abbreviatus F. Pappelhof (M.). Apion cerdo Gerst. Nimptsch (Gb.) 8; A. scalptum Muls. Ouanzendorf (Gb.) Ende Mai; A. atomarium Kirby Rie- sengebirge, Neisse (Gb.) 8; A. punctigerum Thunb. Pappelhof (M.); A. Gyllenhali Kirb. Hummel (G.) 9; A- angustatum Kirb. Nimptsch (Gb.); A. affine Kirb. Neisse (Gb.). Rhynchites megacephalus Germ. Pappelhof (M.), Blei- berge (G.); R. pubescens F. Stephansdorf (M.); R. cyaneo- 4* cephalus Hbst. Simmelwitz (M.); olivaceus Gyll. Hochwald bei Brieg (Gb.). Mylabris marginalis F. Neisse (Gb.). Hylesinus fraxini Fbr. Kleine Stücke etwa von halber Länge der Stammform, mit grauem Schuppenkleide, wahr- scheinlich H. varius Fbr., fand Gb. in Neisse. Phloeophthorus rhododactylus Marsh. Glatzer Geb. (Gb.), Bleiberge (G.) 6. Scolytus Ratzeburgi Jans. Simmelwitz (M.). Pityophthorus micrographus L. Wölfelsgrund (Gb.). Xyleborus cryptophagus Ratzb. Kaltwasser (Ksw.) 6. Grammoptera ruficornis F. Pappelhof und G. variegata Germ. Riesengeb. (M.). Leptura rufipes Schaller Riesengeb.,. L. dubia Scop. und Var. melanota Fuld. Lissa-Hora, L. nigra L. und attenuata L. Simmelwitz (M.). Necydalis Panzeri Harold Simmelwitz; Malorchus um- bellatarum L. Pappelhof; Obrium brunneum F. ibid. (M.). Pogonochaerus hispidus Schrank Pappelhof, P. scutel- laris Muls. ibid. und P. ovatus Muls Simmelwitz (M.). Mesosa curculionoidesL. Kaltwasser, an Eichenreisig(KIb.) 6. Saperda octopunctata Scop. Hfg. auf alten Linden bei Dohnau (Klb., Sch.). Phytoecia nigricornis F. Mehrere Stücke an alten Linden mit der vorigen (Klb., Sch.). Labidostomis tridentata L. Peist, ı Stck. von Gesträuch geklopft (Klb.) 5. Cryptocephalus coryli L. und sexpunctatus L. Pappel- hof (M.); C. violaceus F. Bleiberge (G.); C.hypochoeridis L. in goldglänzenden Stücken, die als Var. aureus bezeichnet werden könnten, auf den Pantener Höhen (G.); C. pini L. Simmelwitz {M.); C. frontalis Marsh. Bleiberge (G.); C. flavipes F. von Gesträuch bei Kaltwasser, Dohnau und Bantena(KJb))25.20. Chrysomela brunsvicensis Gr. Altvater: Würbenthal, von Hypericum perforatum (P.) 7; C. menthastri in der gold- glänzenden Var. fulminans Suffr. auf Mentha sylvestris in Panten (G.). Phytodecta Linneana Schrank. Breslau, im Anspülicht Ba (VE). Melosoma vigintipunctata Scop. Pappelhof (M.). Ochrosis salicariae Payk. Neisse, Kottwitz (Gb.). Chalcoides nitidula L. Nimptsch (Gb.), Ketschdorf (G.) 6. Psylliodes cuprea Koch. Hummel, von stark mit Mehl- thau behaftetem Hopfengesträuch mehrfach (G.) 7, 8. Haltica quercetorum Foudr. und Var. brevicollis Foudr. Rüstern, von Eichengesträuch, die Var. (Decken ohne Seiten- furche) viel häufiger als die Stammform. H. ampelophaga Guer., die dem S. Europas angehört, ist für Schlesien zu streichen. Die dafür gehaltenen Ex. zählen zur vorherge- nannten Art. Longitarsus flavicornis Steph. Neisse (Gb.). Dibolia Försteri Bach. Im Beckergrunde bei Dohnau auf Betonica officinalis n. s. (Klb.) 8. Cassida rufovirens Suffr. Im Schwarzwasserbruch b. L. B Ste gesiebt (Kb) 3. Halysia ı6-guttata L. Simmelwitz, Pappelhof; H. ı5-gut- tata F. Pappelhof (M.). Hyperaspis campestris Hbst. Nimptsch (Gb.) 5, Ketsch- dorf, aus Laub (G.) 6; S. reppensis Hbst. Neisse (Gb.) 5- Rhizobius litura F. Hummel und Rüstern, von Hopfen- gesträuch (G.) 8, 9. Scymnus bipunctatus Kug. Nimptsch (Gb.); S. suturalis v. limbatus Steph 1 Stck. bei E. (@); S. Redten- bacheri Muls. Nimptsch (Gb.). [86) Neuheiten der schlesischen Käjferfauna aus dem Jahre 1897. Von ]. Gerhardt — Liegnitz. . Trechus rivularis Gyll. Am Rande von Wassertümpeln im »verlorenen Wasser« bei Panten unter feuchtem Laube. 6. 7. (Rektor Kolbe—Liegnitz). . Da Harpalus rufitarsis Dft. und H. honestus Dit. von Gangl- bauer mit Recht als gute Arten aufgefasst werden, so tritt honestus dem Nummerus schlesischer Käfer zu, auch seine Synonymas: ignavus, cuniculinus und nitidus. . Hydroporus glabriusculus Aubei. Im »verlorenen Was- ser« n. s. (Kolbe und Scholz) 5—7. Für Mittel-Europa neu. Die Bestimmung durch J. Sahlberg bestätigt. Das Thier ist stets grösser als neglectus und umbrosus, so gross wie tristis (also 3 mm, nicht 2,5; mm). Die © sind stets matt wie var. deplanatus von H. erythrocephalus. Agabus congener var. lJapponicus Ihoms. Eben- daselbst, doch ss. (Kolbe). . Microglossa nidicola Fairm. Wölfesgrund (General- major Gabriel—Neisse). Liogluta granigera var. Q subalpina Rey. ist an den Liegnitzer Fundorten der granigera häufiger als die Stammform. — Nicht dasselbe gilt von Atheta crassi- cornis var. fulvipennis Muls. Sie ist bei Liegnitz ss., häu- figer im Waldenburger (eb. 5- IO. Ile Oxypoda bicolor Muls. et Rey. Grafschaft Glatz (Gene- ralmajor Gabriel—Neisse) in einigen gut ausgefärbten Stücken. Bei diesen ist der Hinterleib schwarz und nur Segment 6 und ein breiter Spitzenrand von Segment 5 rothgelb. Das 3te Fühlerglied ist nur mässig kürzer als das >te. Die Seiten des Halsschildes sind schwach bewimpert. Herr Dr. Kraatz hatte die Güte, die Art, welche, da sie nach unausgefärbten Stücken beschrieben ist, zu Zweifeln Anlass gab, zu bestimmen. . Bledius talpa Gyll. Am Ufer der Ostrawitza bei Alt-Ham- mer in Oestr.-Schlesien (Steuerinspektor Pietsch—Ohlau) 6. . Thinobius delicatulus Kr. Im Angeschwemmten der Katzbach, selten (Gerh.). . Homalium Fuistingi Rttr. Glatzer Gebirge, im Moose alter Ahornbäume (s. Wien E. Z. 1895, p. 199). . Ptomaphagus sericatus Chaud. Wurde aufzuführen übersehen. Viel häufiger als P. sericus F., namentlich im Angeschwemmten und unter Laub. Ebene und Vorgebirge. Orthoperus Klukii Wankow. Im Angeschwemmten der Katzbach bei Liegnitz, in Kirschbaummulm bei Tivoli nahe L., Brechelshof (Kr. Jauer), Kaltwasser (Kr. Lüben), s. In Abgang kommt dafür ©. pilosiusculus Duv. — Die aus 2 Strichen bestehenden Deckenpunkte lassen sich unter hundertfacher Linearvergrösserung leicht erkennen. Atomaria mesomelas var. pseudatra Rttr. Seiffers- dort b.’E. 1 Stck. (Gerh.). Lathridius Bergrothi Rttr. Liegnitz: Hedwigschule, s. (Kolbe). Der Liegnitzer Fundort für alternans Manh. ist zu kassiren. . Elater tristis L. Unter loser Rinde von Fichtenstutzen. Alt-Hammer in O.-Schl. (Pietsch, 6). . Elater auripes Rttr. Ein © bei Schweidnitz s. (Wien B.SERIND): Sehr kleine und seltene Stücke von Cardiophorus cinereus mit graugelblicher Behaarung und deutlich nach hinten verengtem Halsschilde, auf C. agnathus Ksw. führend, wenn nicht Uebergänge zur Stammform nachweisbar wären, 14. IE 18. 19. nenne ich nach ihrem ersten Beobachter Herrn (Greneral- major (rabriel zu Neisse var. Gabrieli. Ein Stück dieser Form steckte auch unter meinen Vorräthen aus Kaltwasser. (Gerh.) Adrastus axillaris var. nigrinus Schilsky ist in den Vorbergen z. B. bei Lähn und Ketschdorf viel öfterer an- zutreffen als die Stammform. Malthodes crassicornis Mäkl. 2 Stück bei der Ober- försterei Panten, 5. 6. Dabei ein g’ (Gerh.). . Alphitophagus quadripustulatus Steph. Kunitzer See: in der Nähe einer Pappel von altem Holz ı9. 5. 97 (Kaufmann C. Schwarz—Liegnitz). . Ziloria sericea Sturm, Eugeniae Ganglb. In den schle- sischen Beskiden, nach Reitter (s. Wien. E. Z. XI). Otiorrhynchus geniculatus Germ. Lissa-Hora (Pietsch, Schwab). Otiorrhynchus pruinosus (Grerm. Lissa-Hora, von Reitter bestimmt (Schwab). Beide Otiorrhynchus-Arten wurden als fraglich in der Nummerfolge schlesischer Käfer fortgelassen und kommen nun wieder in Zutritt. Hypera tessellata Hbst., maculata Rdtb., Seidlitz, Kirsch. Vor- und Hochgebirge, Grafschaft Glatz (Wölfelsgrund, Schneeberg, Altvater, 7 (Gabriel, Schwarz). Die im Verz. der. Käf. Sehles. II. Aufl. p! 321 zu dieser ‚Art ‘gesetzten Fundorte gehören sämmtlich zu contaminata, mit welcher tessellata leicht zu verwechseln ist, da ihre Decken dieselbe Makulatur zeigen. (Greringere Grösse, andere Halsschild- und Schuppenbildung unterscheiden sie jedoch sicher. Bei den von mir untersuchten Stücken waren die Decken nicht verwachsen, dasselbe bestätigt Graf Matuschka— Breslau. Orchestus salicis L. kommt auch mit einfarbig grauer Deckenbehaarung vor. Ich fand ein solches Stück im Juni 1897 bei Ketschdorf Kr. Schönau und bezeichne es als var. concolor. (Gerh.) Eine ganz schwarze Var. von Apion violaceum wurde vom Landesbau-Inspektor Ansorge — Breslau bei 20. 166) VD Karlowitz und von mir bei Liegnitz gefunden. Ich führe sie als v. obscurum ein. Ebenso verhält es sich mit Apion Spencei Kirby, deren schwarze, s. s. Var. ich als nigrum bezeichne. Sie wurde von mir im Waldenburger Gebirge (Schlossberg bei Neuhaus) von Fichten geklopft und hat Herrn Dr. Eppels- heim und durch diesen Desbrocher vorgelegen. Dorytomus Schönherri Faust. Lähn, unter Ahornlaub (Gerh.), Oberförsterei Panten von Pappeln (Kolbe). Diese Spanien, Italien, dem Kaukasus und Oesterreich angehörende Art ist für Deutschland neu. 7. . Apion annulipes Wenck. köscherte Herr Lehrer Scholz hier auf den Höhen der Berghäuser bei Liegnitz (Elbrandts- höhe) in einem Stück (9). 6. . Pithyophthorus macrographus Eichh. Brieg (nach Eichhoff) s. Nachtrag zur Beschreibung der Chrysomeliden von Weise, p. 200. Cryptocephalus decemmaculatus var. scenicus Weise und var. f. Ws. Ketschdorf, von Salix aurita (Gerh.). Cryptocephalus pusillus var. viduus Ws. Blei- berge bei Ketschdorf, ı Stck. (Gerh.). . Pachybrachys tessellatus Ol. Im Riesengebirge (Ga- briel-Klette'sche Sammlung). Neisse (Dr. Marx). . Orina plagiata Suffr. Lissa-Hora, nach Weise. s. Nach- trag seiner Beschreibung der Chrysomeliden, p. 112. Psylliodes napi var. asturiensis Ws. In ı Stck. im Angeschwemmten des Bobers bei Jannowitz (Kolbe, 7). ZisyMotreta ochripes var erweiata Ws. Lieo- nitz (Gerh.). Scymnus suturalis var. nigricans m. Von der Längsbinde bleibt nur ein trüber Schein, so dass die Decken einfarbig erscheinen. Liegnitz (Gerh.). Scymnusfrontalis var. immaculatus Site Decken ganz schwarz. Nimptsch (Gabriel). =, Me Abgänge. ı. Thinobius brunneipennis Kr. Tritt als Var. zu longipennis Heer. 2. Orthoperus pilosiusculus Duv. An seine Stelle tritt ©. Klukii Wankow. 3. Malthodes lunifer Chzwal (war nigellus Ksw.). 4. Callidium angustum Kriechb. Schon 1894 publizirt. . Haltica ampelophaga Guer. Gehört zu H. quercetorum Foudr. Es treten demnach ı9 zu und beträgt sonach die Zahl selbstständiger Arten bis Ende 1897 4366. u m — Hvperaspis coneolor Sufir., nicht Varietät, sondern eigene Art. Von J. Gerhardt — Liegnitz. Suffrian hat die Beschreibung seiner Coccinella concolor (s. Stett. E. Z. Jahrg. 1849, pag. 93 und 94) nur nach > ihm aus Triest und der Mark vorgelegenen weiblichen Exemplaren entworfen. Durch Vergleichung mit C. reppensis Hbst. und lateralis Pz. (unserer jetzigen H. campestris Hbst.) schloss er mit Wahrscheinlichkeit und Recht auf den gelben Kopf der d. Ebenso richtig war seine Ansicht von der näheren Ver- wandtschaft mit campestris, welcher concolor in der allgemeinen Körperform, wie in der starken Wölbung der Oberseite am ähnlichsten ist. Unrichtig ist dagegen, wenn er sagt: »Sie gleicht an Grösse den kleinen Stücken von lateralis«, und wenn er am Schlusse sie mit kleinen Stücken der Coceinella aurita vergleicht. Der Irrthum lag im Mangel an Material. Denn im Allgemeinen giebt es von concolor mehr grosse als kleine Stücke, die denen von campestris nicht nachstehen. — Mit Recht ver- muthet er, dass das damals noch als selten angesehene Thier eine weitere Verbreitung habe, da seine Stücke weit von ein- ander gelegenen (Gegenden angehörten. Seine generelle Be- schreibung beschränkt sich auf die von allen späteren Autoren aufgenommenen Kennzeichen, die er in die mit gesperrten Lettern gedruckten Worte fasst: »Coccinella concolor: halbkugelig, glänzend, schwarz, die Seiten des Hals- schildes roth.« In der darauf folgenden spezielleren Be- schreibung hält er concolor für stärker gewölbt als campestris, oe was ich nach meinen an 23 schlesischen Stücken von concolor und ı7 von campestris vorgenommenen genauen Vergleichun- gen nicht finden kann. Richtiger ist die Angabe über gröbere Punktirung der Decken, denn unter meinen Stücken des con- color befindet sich nur eins mit schwächeren Deckenpunkten, denen von campestris ähnlich. Nur wenn er vom Halsschilde der concolor behauptet, dass seine Punktirung der der Decken von campestris gleiche, müsste ich ergänzend bemerken, dass diese Halsschildpunkte nur mit denen des apicalen Deckentheils der campestris zu vergleichen sind. Er hätte denn die einfarbige Var. von reppensis vor sich gehabt, dann stimmte der Ver- gleich. Dass bei geschlossenen Decken vom Hinterleibe noch gewöhnlich etwas sichtbar bleibt, ist beiden Arten eigenthüm- lich, das liegt an der Abrundung der Nathwinkel, nur tritt bei concolor meist ein grösseres Stück vor. Weiter klaffende Decken, von denen Suffrian spricht, zeigen sich bei normalem Deckenschluss nie. Die Farbenangaben beschränken sich bei Suffrian natürlich nur auf die beiden untersuchten weiblichen Stücke. Hätte er seine Untersuchungen auch bei g' ausführen können und die verklebten Unterseiten einer genaueren In- spektion unterzogen, so würde er noch andere Unterschiede entdeckt und die Artberechtigung von concolor noch mehr ausser Frage gestellt haben. Es sei mir nun gestattet, auf Grund längerer Untersuchung meines eigenen Materials noch einmal beide Arten zu vergleichen. Aehnlichkeiten. Umriss sehr kurz oval, dem Kreise sich nähernd; Oberseite stark gewölbt, Metasternum gewölbt; Grundfarbe schwarz, Hals- schildseiten breit rothgelb; Beine, Halsschild und Kopf nach Art und Greschlecht verschieden gefärbt; Ober- und Unterseite punktirt. Die Punkte des Halsschildes und Kopfes feiner als die ihrer Decken, dazwischen mit äusserst zartem Chagrin, der den Decken fehlt. Die Punkte des Hinterleibes nach den Seiten und nach hinten zu dichter gestellt. Die Punkte des Metasternums nach den Seiten hin dichter. Oberseite kahl, Unterseite kurz und fein behaart. Umigerns eihire die: DB —_ Keoneolor 2. — campestnis: Vorderrand des Mesosternums bei ı fast grade, bei 2 deut- lich ausgebuchtet. Kehlnäthe bei ı tief, bei 2 seicht, Hinterleib bei ı nicht ganz von den Flügeldecken bedeckt, meist das Pygidium in seiner ganzen Breite sichtbar lassend, sehr selten es ganz bedeckend. Bei 2 bleibt meist nur ein kleiner Theil des Pygidiums unbedeckt, sehr selten ein grösserer Theil desselben. Die gefärbten Theile des Körpers sind bei ı im Allge- meinen heller als bei 2. Dorsum der Decken stets ungefleckt bei ı, bei 2 mit einem rothen, runden, kleinen Flecke im letzten Deckendrittel. Punktirung des Halsschildes bei ı an den Seiten nicht dichter, bei 2 etwas dichter; bei ı zwar fein, aber etwas deut- licher als bei 2, etwa so stark als die Spitzenpunkte der Decken von 2. Metasternum und der zwischen die Hinterhüften vorge- schobene Theil des ersten Ventralsegments bei ı meist fein und sparsam, bei 2 stärker und dichter punktirt. Die Punktirung der letzten beiden Bauchsegmente ist zwar dichter, aber kaum feiner als beim drittletzten, so bei ı; bei 2 stehen die Punkte der beiden Endsegmente viel dichter und sind viel feiner als auf dem drittletzten. Ebenso verhält es sich mit der Punktirung des Pygidiums, auch diese ist bei 2 viel feiner und dichter als bei ı. Das Dorsum der ersten Ventralsegmente zeigt bei 2 fast nur Stummel von Haaren, bei ı meist deutlich ausgebildete, wenn auch kurze Haare. Bei ı g' sind der breite Vordersaum des Halsschildes, der ganze Kopf excl. Kehle und Hals, die Seitenstücke des Meso- sternums und gewöhnlich auch die Schulterecke hell gelbroth; bei 2 g erscheinen Kinn und Mandibeln und die Seiten des Mesosternums dunkelbraun und der Schulterwinkel ist schwarz, sonst ist die Färbung wie bei ı, nur dunkler und der Vorder- saum des Halsschildes ist nur halb so breit wie bei ı. Bei den © beider Arten fällt der helle Vorderrandsaum des Halsschildes fort, der Kopf ist schwarz und nur die Fühler bleiben gelbroth. Bei ı g' sind sämmtliche Beine hell gelbroth, nur die Hinterschenkel sind in der Mitte schwärzlich und ihre Trochan- teren dunkelroth. Die Mittelschienen zeigen hart an der Basis nur selten eine Andeutung von Schwarz und ihre Schenkel- Aussenkanten einen schwärzlichen Strich, auch sind ihre Tro- chanteren manchmal etwas dunkler als die Beine. Bei 2 g sind Tarsen und Tibien aller Beine rothgelb, auch die Vorder- schenkel; aber schon die Trochanteren der Vorderbeine er- scheinen dunkler und die der Mittel- und Hinterbeine sind schwarz, ihre Tibien längs der Aussenkante schwarz und von den Schenkeln nur die Mittelschenkel gegen die Spitze hin rothgelb, sonst ebenfalls schwarz. An den Beinen*) der @ von ı und 2 waltet die schwarze Farbe vor, nur die Vorderschenkel sind rothbraun, die Innen- seite der Mittel- und Hintertibien und ihre Tarsen dunkel roth- gelb, Tibien und Tarsen der Vorderbeine heller rothgelb. Bei ı sind die Klauenglieder der Tarsen mit diesen gleichfarbig, bei 2 angedunkelt. Unsere Liegnitzer Vorräthe von ı stammen der Mehrzahl nach aus dem Angeschwemmten des Jakobsdorfer Sees, also von einer feuchten Lokalität, die von 2 aus trockenen Partieen der Ebene und des Vorgebirges. Die generellen Diagnosen würden sich nach dem Obigen wie folgt gestalten. Hyperaspis concolor Suffrian. Brevissime ovalis, supra valde convexa, nigra, nitida. Pro- thorace in limbo laterali late-rufotestaceo, aequaliter parum dense punctato; mesosterno in margine anteriori fere lineario; meta- sterno et dorso primi segmenti ventralis sparsim fere tenuiter punctato; segmento ventrali ultimo et penultimo, pygidioque dense et evidenter sed tenuiter punctatis. Long. 2—3 mm. *) Anm. Ihre Trochanteren sind zur Aufnahme der Tibienspitze sämmtlich ausgehöhlt, nicht nur die der Vorderbeine. Mas. Capite, prothorace in margine anteriori limbo lato; mesosterno utraque parte, macula parva in margine humeri, pedibus vulgo dilute rufo-testaceis. Fem. Capite nigro, antennis, tarsis, tibiis interioris ple- rumque rufitestaceis, omnibus femoribus et trochanteribus fuscis. In loeis uliginosis. Hyperaspis campestris Herbst. Brevissime ovalis, supra valde convexa, nigra, nitida. Pro- thorace in limbo laterali late-rufotestacea, in dorso satis dense punctulato, in limbo laterali densius punctulato; mesosterno mar- gine anteriori sinuato; metasterno et dorso segmenti ventralis primi satis dense et evidenter punctato; segmento ventrali ultimo, penultimo pygidioque dendissime et tenuissime punctulatis. Long. 2—3 mm. Mas. Capite prothoraceque margine anteriori limbo an- gusto, pedibusque dilute rufotestaceis, mento, mandibulis, tro- chanteribus, femoribus tibiisque intermediis et posterioribus plus minusve fuscis vel nigris. Fem. Capite nigro, antennis, tarsis, tibiis interioris plerum- que rufitestaceis, omnibus femoribus et trochanteribus fuscis. In locis aridis. Lamprosoma conecolor Strm. in biologischer Beziehung. Von W. Kolbe in Liegnitz. (Grenus Lamprosoma, in Mittel- und Südamerika gut ver- treten, stellt für die europäische Fauna nur ı Art, welche Sturm als Byrrhus concolor beschrieb und Stephens später Phala- crus maritimus nannte. Wie die beiden älteren Entomologen zunächst den Chrysomeliden-Charakter des Käfers und somit seine richtige Stellung im System noch nicht erkannten, so blieb auch manches über seine Lebensweise, besonders aber die Kenntniss seiner Metamorphose bisher in Dunkel gehüllt. J. Weise äussert sich hierüber in der »Natur- geschichte der Insekten Deutschlands« folgendermassen: »Sie (die Lamprosomiden) leben auf (Gesträuch, unsere deutsche Art auch auf niederen Pflanzen (nach Redtenbacher auf Astrantia major) und im Grase trockener Wiesen.« »Ueber ihre ersten Stände ist nur das Wenige bekannt, was Westwood von den Larvensäcken einer brasilianischen Art berichtet, die denen der Chlamyden ähnlich sein sollen. Diese Mittheilungen sind jedoch so lange mit Vorsicht aufzunehmen, bis die Entwicklung einer Lamprosoma aus dem Larvensacke mit Sicherheit nachgewiesen worden ist.« Im vorigen Jahre war es mir möglich, über die Lebens- weise und Entwicklung unserer einheimischen Art eine Reihe von Beobachtungen anzustellen, deren Ergebniss ich hier mit- theilen will. 23, == Auf den Ort ihres Vorkommens passt obige Bemer- kung »im Grase trockener Wiesen« nicht, wohl aber die Ger- hardt'sche Angabe im Verzeichniss der Käfer Schlesiens »im Vorgebirge und in den Gebirgsthälern an humusreichen, schat- tigen Orten.< Unter diesen Verhältnissen fand ich den Käfer im Juni v. J. in unserem nächsten Vorgebirgslande bei Dohnau, Kr. Liegnitz; er trat hier in dem Beckergrunde bei den Berghäusern, kurz vor dessen Ausmündung in das Thal der wüthenden Neisse, zahlreich auf, und zwar an dem schat- tigen Grebüschrande, welcher den auf die Höhe und nach Gr.- Jännowitz führenden Weg rechter Hand begrenzt. Als weitere Fundorte unseres engeren Faunengebietes werden noch Bre- chelshof, Kr. Jauer, und die Hessberge genannt. Der Käfer ist entschieden an schattige, bergige Orte gebun- den. Wie er bei Dohnau sich nie über die benachbarten lichten, sonnigen Stellen verbreitet, obwohl dort seine Lieb- lingspflanze sehr stark wuchert, so steigt er auch nicht in das völlige Flachland herab. Als seine Nährpflanzen werden Aegopodium, Chaero- phyllum aromaticum und Astrantia aufgeführt. Bei Dohnau lebt er ausschliesslich auf Aegopodium Podagraria (Giersch, Geissfuss), in dessen Blätter er rundliche Löcher frisst; mit den Blättern dieser weitverbreiteten Umbellifere ernährte ich ihn auch in der Gefangenschaft. Dass er ferner dem genannter Pflanze habituell nahestehenden Chaerophyllum zuneigt, ist mir wohl einleuchtend; dass er sich aber auch — wie Redten- bacher wohl zuerst angegeben hat — auf der Astrantia, deren Blätter recht hart und lederig sind, ansiedelt, vermag ich da- gegen nicht als richtig anzuerkennen. Kein Exemplar unseres Käfers fand sich auf der in nur ganz geringer Entfernung von bezeichneter Beobachtungsstelle ziemlich häufig wachsenden Astrantia vor, und weder Käfer noch Larve rührten im Glase die ihnen wiederholt vorgelegten Blätter dieses Grewächses an. Das Hauptvorkommen des Käfers fälltin die Monate Juni und Juli; in diesem Jahre trat er schon im Mai ziemlich zahlreich auf; vereinzelte Exemplare beobachtete ich bis in die Mitte des Septembers. Im Glase starben mir die letzten beiden 5 Käfer erst Ende Oktober. Vielleicht wäre es mir bei fortgesetz- ter, sorgsamer Pflege schliesslich gelungen, dieselben zur Ueber- winterung zu bringen. Im Freien dürfte aber die Hibernirung der alten Generation kaum vorkommen. Die Käfer sitzen den ganzen Sommer über auf den verschiedenen Theilen ihrer Pflanze, oft in copula, und lassen sich leicht in den Schirm klopfen oder mit einem Netz abstreifen. Sie legen alsdann auf kurze Zeit Fühler und Beine fest an den Körper und sehen so allerdings einer kleinen Byrrhide oder einem Phalacrus recht ähnlich. Wenn die Käfer auch unter Laub und Moos erbeutet worden sind, so kann dies nur im zeitigen Frühlinge geschehen sein, wo die Thierchen noch am Orte ihrer Entwicklung verweilten, oder im Sommer und Herbst, wenn sie bei der eintretenden Störung zu Boden gefallen und von dort mit dem Laub und Moos ins Sieb gelangt waren. Eine sommerliche Ruhe- pause an oder in der Erde, wie sie in dem Leben mancher Chrysomeliden eintritt”), kennt Lamprosoma concolor nicht. Nachdem ich mich am ı2. Juni mit einer grösseren An- zahl von Sammelstücken versorgt hatte, holte ich mir am 23. dess. Mon. 25 lebende Exemplare, um ihre Lebens- und Ent- wickelungsgeschichte in der Gefangenschaft zu studiren. Als Käfig benützte ich ein gewöhnliches Trinkglas, das ich mit einem Canevas-Deckel versah, der sich bequem abheben und aufsetzen liess. Da mir bereits in der Zeit vom 30. Juni bis 2. Juli 17 Stück eingingen, so merkte ich, dass es den Käfern offenbar an Feuchtigkeit mangelte. Ich belegte deshalb den Boden des Glases mit einer doppelten Fliesspapier-Scheibe, die ich bei der täglichen Futtererneuerung stets mittels eines Pinsels mit Wasser tränkte. Der Erfolg war ein in die Augen fallen- der. Die 8 übriggebliebenen Thiere hielten sich vortrefflich; oft sassen sie mit vorgestreckten Fühlern saugend an der feuchten Papierscheibe. Sie endeten ihr Dasein erst in der Zeit vom 30. August bis 28. Oktober, und zwar ganz einzeln, so dass noch 4 Stück bis in die zweite Oktoberhälfte gelangten. Im *) Ich beabsichtige, in dem nächsten Jahreshefte auf diesen Gegenstand zurückzukommen. — je 5 m September frassen sie nur noch sehr wenig, im Oktober gar nicht mehr. Da augenfällige äussere Unterscheidungsmerkmale für die beiden Geschlechter fehlen, so konnte ich bei dem Einbringen der Käfer die Paare nicht genau abzählen; doch stellte sich bei der Auseinanderhaltung der kleineren und grösseren Stücke, jedenfalls der Jg und @ 9, heraus, dass die Geschlechter an- nähernd gleichmässig vertreten waren. Die Thiere gingen bald in copula über. Die Vereinigung geschieht schnell und dauert stundenlang. Bei eintretender Störung fallen die copulirten Pärchen zu Boden, trennen sich aber dort gewöhnlich. Da ich während der Zeit des Eierlegens fort und fort verschiedene verbundene Pärchen im Glase hatte, so schliesse ich daraus, dass die Befruchtung entweder nachjeder Eiablage oder mindestens nach der Legung weniger Eier aufs Neue erfolgt. Letztere fand in der Zeit vom 30. Juni bis 24: August, also innerhalb zweier Monate, statt. Sie lieferte im Ganzen 154 Eier, jedoch nicht gleichmässig auf die einzelnen Tage der Periode vertheilt, sondern im Juli viel reichlicher als im August, etwa im Verhältniss von 3 : ı. Auf ı @ kam im Juli etwa auf ı Tag ı Ei, im August dagegen erst auf 3 Tage ı Ei. Nach einer Ueberschlags-Berechnung gelange ich zu dem Re- sultat, dass ein Weibchen unter normalen Verhält- nissem etwas über 30 Eier lesen dürfte. Das Ei ist langeliptisch, weiss und glatt. Es wird vom Weibchen mit einer schwarzbraunen, gerunzelten Kothhülle überzogen. Dieser Ueberzug weist sofort auf den künf- tigen Larvensack hin. Wird das Weibchen bei der Eiab- lage gestört, so bleibt das Ei ganz oder theilweise unbekleidet. Aus solchen Eiern entwickeln sich ebenfalls die Larven; aber sie gehen selbstverständlich in ihrer hilflosen Lage zu Grunde. Im Glase wurden die Eier an die verschiedensten Orte, an den Deckel (mit Vorliebe), die Wand, den Boden des Glases oder an das Futterkraut gelegt. Im Freien erfolgt die Ei- ablage viel gesetzmässiger. Ich zählte dort während eines ı',stündigen Absuches 73 Eier, welche sämmtlich an der Blattunterseite der Nährpflanze befestigt waren, und * 5 er ee zwar 60 an der Hauptrippe, ı2 an der Blattfläche oder einer Nebenrippe und ı am Blattstiele.e Die Eigenart des Ortes: im Schatten — ein Stück über der feuchten Erde — im Schutze der Blätter — entspricht durchaus dem vorhandenen Bedürfniss; denn liegen die Eier zu trocken, so wird die Kothhülle derartig hart, dass sie von den ausgeschlüpften Larven nicht durch- brochen werden kann und diese somit in ihrem engen Gefäng- nisse umkommen müssen; liegen aber die Eier zu feucht, so schimmelt die Hülle allzuleicht an und wirkt so vernichtend auf ihren Inhalt. Beides habe ich bei meinen Versuchen hin- reichend erfahren. Das Umkleiden des Eies ist für das Mutterthier ein müh- sames (Greschäft, zu dem es mindestens ı Stunde gebraucht. Zunächst wird das nackte Ei gelegt und mittels eines haar- förmigen Stiels von Eilänge an der Unterlage befestigt. Dass hierzu gerade die Hauptrippe des Blattes gewählt wird, hat wohl darin seinen Grund, dass hier das Weibchen für seine weiteren Verrichtungen den sichersten Halt gewinnt. Ist das Ei gelegt und befestigt, so folgt ein Kothklümpchen, das sich mit dem gestielten Fiende berührt, und von hier aus überzieht nun das Thier, immer neue Koththeilchen von sich gebend und diesen Stoff beständig drückend, knetend, formend und das Ei dabei rollend, allmählich die ganze Oberfläche. Und dieses Kunststück vollbringt es an einer senk- oder wagerechten Wand, den Kopf nach unten gerichtet, das Ei zwischen Bauch und Unterlage klemmend, allein mit den beiden Hinterfüssen! Bei der rollenden Bewegung des Eies ist der Anheftungsfaden mehr oder weniger spiralförmig gewunden und stark verkürzt worden, so dass ersteres fast der Unterlage ansitzt; im Uebrigen aber steht es rechtwinklig ab, das Kopfende nach aussen gekehrt. Die Entwicklung des Embryo aus dem Ei erfor- dert, wie ich an unbekleidet gebliebenen Eiern ersah, min- destens 3 Wochen; da nun noch einige Tage vergehen, ehe die ausgeschlüpfte Larve das Kopfende der Kothhülle, die nun den Anfang des Larvensackes bildet, öffnet, so dauert es immerhin ziemlich 4 Wochen, ehe die Larve für unser Auge in Aktivität tritt. Von den im Freien gesammelten Eiern erhielt ich schon vom 8. Juli ab umherlaufende Larven, von den im Glase erzielten dagegen erst vom 30. Juli ab, also genau 4 Wochen nach dem Eierlegen. Sobald die jungen Larven ihren dunklen Käfig geöffnet haben, strecken sie den Kopf und die Brust hervor und spa- zieren auf ihren verhältnissmässig langen Beinen, den Hinter- leib mit der Hülse schräg nach oben gerichtet, sicher umher, ziehen sich aber bei Berührung sofort tief zurück. Wie sie sich im Glase am liebsten auf dem Boden desselben aufhielten, so leben sie auch im Freien an der Erde. Mitte August und September fand ich dort trotz fleissigen Suchens, Klopfens und Käscherns auf den Pflanzen nicht eine Larve, und die Blätter zeigten nur die von den Käfern herrührenden grossen, rund- lichen Löcher. Und wie die Larven nicht auf den unsicheren, schwankenden Aufenthalt der Pflanzenblätter angewiesen sind, so sind sie auch nicht ausschliesslich an die Kost von Aego- podium gebunden; denn im Glase nahmen sie auch noch die Blätter von Chaerophyllum, Heracleum, Pastinaca, Pimpinella und Daucus an, und zwar — wie es schien — ohne Auswahl; sie. sind also in Bezug auf Blattkost recht polyphag und mögen in der Natur das frische, welke oder vertrocknete Laubwerk ansprechen, das ihren Aufenthaltsort bedeckt. Sie siedelten sich auch in der Grefangenschaft nur auf den zu unterst liegenden Blättern an, von denselben grössere oder kleinere unregelmässige Pläne ausfressend. Uebrigens zeigten sie auch eine gewisse Vorliebe für die Blattstiele der Aegopodium- Blätter, benagten dieselben und frassen an den Stellen, von denen ich die steife Oberhaut entfernt hatte, rundliche Löcher hinein. Späterhin gingen sie sogar in die älteren, von Natur aus hohlen Stiele und minirten darinnen eine kurze Strecke. So können wir uns ein ungefähres Bild davon entwerfen, wie sich die Larven unseres Käfers in der freien Natur nähren. Mit zunehmendem Wachsthume vergrössern sie natürlich auch ihr sackförmiges Haus. Der Baustoff dazu ist wieder ihr Koth, den sie mit Körper und Beinen bis zur Oeffnung be- tördern und dort in Form eines neuen, zunächst rothbraunen Ringes anfügen; so wächst der Sack in die Länge; in die u a Breite wird er durch Körperdruck erweitert. Sie können sich übrigens in demselben auch umwenden; sie thun dies bei der Verpuppung und — wie ich wahrgenommen zu haben glaube — auch bei der Häutung. Bei diesen Vorgängen heften sie den Sack mit dem Mundstücke an einen Pflanzentheil und verstopfen die Oeffnung. Was aus der bei der Häutung ab- fallenden Haut wird, habe ich nicht ergründen können; viel- leicht benutzen sie dieselbe auch mit zum weiteren Ausbau des Hauses. Die bei der Verpuppung abgestossene Haut dient mit zur Verstopfung der Oeffnung. Bis Ende August waren die Larven, welche ich ähnlich wie die Käfer beherbergte, ganz gut gediehen; da mir aber von jetzt ab hin und wieder ein Exemplar abstarb, so brachte ich sie Mitte September in ein Glas, das ich zur Hälfte mit feuchter; fest angedrückter Gartenerde gefüllt hatte. Und nun kam das Verhängniss; denn als ich es nur wenige Tage versah und die unteren Blätter faulig und die Erde dumpfig werden liess, da brach die Pilzkrankheit, dieser schlimme Feind derartiger Züch- tungsversuche, unter meinen Pfleglingen aus und vernichtete mir in kurzer Zeit den weitaus grössten Theil des Bestandes. Dem übrig gebliebenen kränkelnden Reste stand ich rathlos gegenüber. Ehe ich sie aber schliesslich noch alle verlor, fer- tigte ich von ihnen folgende Beschreibung an: Vorderkörper ceylindrisch, Hinterleib buckelig-gewölbt, ein- gebogen, weichhäutig, fein retikulirt, weiss, Kopf, Pronotum, Seiten des Meso- und Metanotums und Beine hornig, glatt und glänzend, bräunlichgelb, die rothbraunen Mandibeln an der Spitze pechbraun. Kopf gerundet und mit gewölbtem Scheitel, un- punktirt, mit einzelnen langen Haaren, wovon besonders 4 auf dem Scheitel lang sind und beim Laufen mit den vorgestreckten Fühlern sicherlich als Tastorgane dienen. Letztere ziemlich lang und kräftig, 3gliedrig, Glied ı und 2 langceylindrisch, letzteres etwas schwächer und kürzer als ersteres, an der bogig abschliessenden Spitze nach innen mit kurzem, kegelförmigem Endgliede und nach aussen mit einem noch kürzeren, abge- stumpften Anhangsgliede, das an der Aussenecke eine lange und an der Innenecke eine kürzere gebogene Borste trägt. Mandibeln stumpf 2spitzig, hinter der Fühlerwurzel jederseits 5 dunkle Ocellen, die von oben nach unten im Bogen zu 2, 2 und ı geordnet sind. Beine recht lang, mit etwas keulig ver- diekten Schenkeln und einfacher Klaue. Durch den gewölbten, glänzenden Kopf und die.längeren Fühler von den Cryptocephalus-Larven sofort zu unterscheiden. Im nächsen Frühjahre hoffte ich, durch Sieben einige Lamprosoma-Larven zu erbeuten, jedoch vergeblich. Dieser Misserfolg hinderte mich, die beiden Schlussakte in dem Kreis- laufe unserer Art, die Verpuppung und das Auskriechen, be- sonders den Zeitpunkt betreffend, zu verfolgen. Doch nehme ich analog der Entwicklung der Cryptocephalen Folgendes an: Im Frühjahre fressen die Larven noch einmal einige Wochen mit besonderer Energie; dann verpuppen sie sich, und nach 2—3 Wochen erscheinen bereits vom Mai ab die ersten Käfer. Nicht gerade ausgeschlossen ist dabei, dass die am frühesten geborenen Larven bereits im Herbst in den Nymphenzustand übergehen und vor der Einwinterung die frischen Käfer liefern. Zuträge zur schlesischen Lepidoptern-Fauna. Seit dem Erscheinen des zweiten Theils des Verzeichnisses der schlesischen Falter 1874 sind zwar eine Anzahl neu in unserer Provinz aufgefundener Arten in einzelnen Aufsätzen, mehr noch in den Auszügen aus den Protokollen der Vereins- sitzungen bekannt gegreben worden; es erscheint aber doch, da öfter Irrungen stattfanden, angemessen, den Artenzuwachs noch einmal im Zusammenhang zu verzeichnen. Denn eine Revision und Umarbeitung des Verzeichnisses dürfte erst dann statthaft sein, wenn nach dem Erscheinen einer neuen Ausgabe des grossen Staudinger’schen Catalogs, die erfreulicherweise jetzt in nicht zu langer Zeit bestimmt zu erwarten ist, auch die darin nothwendig stattfindenden Aenderungen in System und Nomen- clatur berücksichtigt werden können. Somit gebe ich hier nur eine Liste der Namen der seit 1874 hinzugekommenen Arten und Abarten ohne weitere Angaben. | ILycaena meleager Esp. ab. © | Sciapteron tabaniforme Rott. Stevenii Tr. v. rhingiaeforme Hb. Neptis aceris Lepechin. Ino globulariae Hb. Argynnis paphia L. ab. 2 va- | Zygaenatrifolii Esp. ab. conflu- lesina Esp. ens Stgr. Erebia aethiops Esp. „ trifoliiEsp.ab.orobi Fb. Satyrus circe F. in lonicerae Esp. ab. ci- Syrichthus sao Bergstr. trina Spr. Trochilium crabroniforme Le- s) filipendulae I. ab. cy- win. | tisi Hb. Zygaena ephialtes L. ab. aeacus Esp. Earias vernana Hb. Psyche viciella Schiff. (Grund- form.) Epichnopteryx ardua Mn. Fumea nudella ©. $ crassiorella Brd. (affi- nis Reutti). Laelia coenosa Hb. Aglia tau L. ab. lugens Stdf. ÖOdontosia Sieversi Men. Drynobia melagona Bkh. Agrotis agathina Dup. ® florida Schmidt. = depuncta L. N margaritacea Vill. 5 birivia Hb. 5 recussa Hb. 5 toren v erutar ip. Dianthoecia proxima Hph. Hadena platinea Tr. a literosa Kw.”) Caradrina pulmonaris Esp. Mesogona acetosellae F. Cirroedia ambusta F. Telesilla amethystina Hb. Plusia deaurata Esp. „ modesta Hb. nbraetrear ib: „ pulchrina Hw. Photedes captiuncula Tr. Toxocampa craccae F. Simplicia rectalis Ev. *) Rhizogramma detersa Esp. ist zu streichen. Acidalia moniliata F. H herbariata F. R degeneraria Hb. Zonosoma quercimontaria Bas- telberger. Abraxas sylvata Sc. Cabera pusaria ab, rotundaria Hw. Fugonia quercinaria ab. infus- cata Stgr. =, erosarila ab. unicolo- raria Esp. Selenia bilunaria ab. juliaria Hw. Hybernia bajaria Schiff. Biston lapponarius B. „ hirtarius X pomonarius (BilzuinStdt.). Synopsia sociaria Hb. Fidonia roraria F. Anaitis paludata Thnbg. v. im- butata Hb. Lobophora appensata Ev. Cidaria truncata ab. latefasci- ata Stgr. u aptata Hb. = flavicinctata Hb. Ai anseraria Hs. (soldaria Turati). 4 literata Don. Eupithecia coronata Hpb. E hyperboreata Stgr. % impurata Hob. a inturbata Hb. (sub- ciliata (rn.) Caradrina exigua Hb. einmal bei Ohlau gefangen, halte ich für zufällig eingeschleppt und nicht für einheimisch. Eupithecia actaeata Wealder- dorf. ji extraversaria Hs. Orobena sophialis F. Acentropus niveus Ol. Calamotropha paludella Hb. Crambus salinellus Tutt. Dioryctria splendidella Hs. Nephopteryx hostilis Stph.”) = argyrella F. ab. striatella Stgr. Acrobasis sodalella Z. Euzophera pinguis Hw. = fuliginosella Hein. Ephestia kuehniella Z. Teras schallerianum v. latifasci- anum Hw. „> profeanum Bis: „ eontaminanum ab. cilia- num Hb. 55 contaminanum ab. dimi- dianum Froel. Lophoderus asinanus Hob. Onecta pilleriana Schiff. Doloploca punctulana Schiff. Olindia hybridana Hb. Retinia sylvestrana Curt. > amethystana Peyerim- hoff (retiferana Wk.). Grapholitha scutana Constant. e aemulana Schl. \ pusillana Peyerimh. = internana (rn. r tetragrammana Stgr. =) — Phthoroblastis aurantiana Stgr. Dichrorampha agilana Tgstr. Tinea columbariella Wk. Adela mazzolella Hb. Acrolepia unicolor Wk. Zelleria insigripennella Stt. Argyresthia submontana Frey. z laevigatella Hs. Cerostoma coriacella Hs. Depressaria Beckmanni Hein. (relechia rhombelliformis Stgr. ar nigricans Hein. Mi oppletella Hs. ” ignorantella Hs. (nec Hein., Nolck). 5 boreella Del. ochrisignella E cytisella Tr. Bryotropha glabrella Hein. . affinis Del. Teleia saltuum Z. Xystophora morosa Muehl. & sepicolella Hs. a rumicetella FHlofm. ji suffusella Dgl. Lamprotes unicolorella Hs. Anacampsis sangiella Stt. D azosterella Hs. Tachyptilia timidella Wk. Aplota palpella Hw. Oecophora panzerella Stph. N pseudospretella Stt. Blastobasis roscidella Z. Glyphipteryx schoenicolella Stt. r albimaculella Hn. *) Für Pampelia hostilis ist im alten Verzeichniss adelphella FR. zu setzen. Gracilaria elongella L. glandella Mn. Coleophora siccifolia Stt. betulella Hein. nemorum Hein. ab. ju- conyzae Z. clypeiferella Hofm. leucapennella Hb. nutantella Muehl. artemisiae Muehl. aulindes pontificellus Hb. Laverna vinolentella Hs. Scirtopoda herrichiella Hs. Cosmopteryx druryella Z. N scribaiella Z. Elachista tetragonella Hs. = diederichsiela He- ring. pomerana Frey. Taoesilen: geniculella Rago- not. torminella Frey. b2] Lithocolletis faginella Z. ab tri- guttella Stt. x caledoniella Stt. Tischeria decidua Wk. Cemiostoma sinuella (susinella Hs.). Reutti, Bucculatrix sircomella Stt. (ul- mella Stt. nec Z., vetustella Stt.). Neptieula nitidella Hein. stettinensis Hein. 3» pyricola Wk. aurella Stt. gratiosella ab. igno- biliella Stt. ulmariae Wk. albicomella Wk. floslactella Hw. obliquella Hein (di- versa Glitz.). Alucita dodecadactyla Hb. M. F. Wocke. Juni 1898. Beiträge zur Lepidopteren-Fauna der preussischen Oberlausitz und Niederschlesiens. Von €. Sommer in Görlitz. Nachdem ich in den Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz (B. XXX 77805. 8, 37 78 u Se oe B. XXII 1898 S. 1— 25) und in der deutschen entomologischen Zeitschrift (»Iris« B. X S. 253—262) Beiträge zur Schmetter- lingsfauna der preussischen Oberlausitz veröffentlicht hatte, glaubte ich nicht, schon jetzt einen neuen, wenn auch nur kurzen faunistischen Beitrag über dieselbe und Niederschlesien herausgeben zu können. Es ist dies auch nur dadurch möglich geworden, dass mir Herr Telegraphen-Obermeister Ostwaldt in Liegnitz Angaben über eine Reihe von höchst interessanten Vorkommnissen aus dem Haidegebiete von Kohlfurt bis Sie- gersdorf und aus den an die Lausitz angrenzenden Theilen Niederschlesiens freundlichst zur Veröffentlichung überliess. Mit diesen Angaben verbinde ich einige diesjährige, bis Mitte Juni reichende Beobachtungen, da ich meinen Wohnsitz aus der Lausitz verlegt habe und es wohl eine Reihe von Jahren dauern wird, bis sich hinreichendes Material zur einer neuen faunistischen Veröffentlichung über das Gebiet angesammelt haben wird. Abkürzungen: pr. ©. L. — preussische Oberlausitz. E22, O0, —7Hlımdort: OÖ. — Herr Ostwaldt in Liegnitz. v. TI. = Herr v. Treskow in Görlitz. Colias palaeno L. Der Haupt-F. O. dieser Spezialität der Lausitzer Haidemoore ist Waldau. (15. 6. 98 in beträchtlicher Anzahl. ©.) Melitaea didyma O. soll in der pr. Ö.L. nach Möschler vor über 4o Jahren in ihrem südlichsten Theile, am Urberge bei Gerlachsheim, n. sltn. gefunden sein. Keiner der jetzt sam- melnden Entomologen der Lausitz hat didyma in der dortigen Gegend, noch sonst im Gebiete gefunden. In der sächsischen O. L. fehlt die Art nach Schütze; auch Wocke führt keinen F.O. in Niederschlesien an. Es dürfte daher der von O. fest- gestellte F. OÖ. Oberleschen am Bober nicht ohne Interesse sein. Hier fliegt die Art an der Chaussee nach Bunzlau; ein Vor- kommen derselben in den nordöstlichen Theilen der pr. O. L. ist daher wahrscheinlich. Carterocephalus silvius Knoch. fliegt nach ©. ausser bei Siegersdorf auch unmittelbar am Bahnhof Kohlfurt, nördlich von demselben, an ziemlich eng begrenzter Stelle auf einem feuchten Waldwege in Anzahl. Macroglossa bombyliformis ©. ist auch im Haidegebiete zwischen Kohlfurt und Siegersdorf von ©. beobachtet worden. Die bisher in der pr. OÖ. L. noch nicht beobachtete Sarrothripa undulana ab. ramosana Hob. erhielt ich aus Siegersdorf. ( Schmidt.) Laelia coenosa Hb. Der Fang dieser norddeutschen Art bei Kohlfurt gehört mit dem von Anaitis paludata v. imbutata Hb. und Calamotropha paludella Hb. zu den interessantesten und wichtigsten im Grebiete und bestätigt die von mir l. c. aus- gesprochene, nahe Verwandtschaft der Moore Kohlfurts mit denen der norddeutschen Seenplatten in faunistischer Hinsicht. OÖ. fand coenosa zweimal als Falter im Juli an einem Zaune nördlich vom Bahnhofe Kohlfurt unweit von Teichen und moo- rigen Wiesen, auf denen die Nahrungspflanzen der Raupe zahl- reich wachsen. Es gelang ihm bisher nicht, diese selbst zu entdecken. Coenosa ist nicht nur für die pr. ©. L., sondern überhaupt für Schlesien neu. Die Raupe von Laria L. nigrum Mueller fand ich bei Jän- kendorf (Niesky), die von Bombyx crataegi L. bei Gersdorf (Görlitz-Dresdener Bahn). Arsilonche albovenosa Goeze kam vor langen Jahren bei Breslau vor, ist aber dort schon seit etwa 30 Jahren ver- schwunden. Ich entdeckte dann 1896 die Raupe bei Lohsa (Hoyerswerda). ©. fand das Thier noch in neuester Zeit in Niederschlesien bei Modlau auf den feuchten Wiesen längs des Bahnkörpers. % Demas coryli L. ist in der pr. O. L. s. sitn.; ich fand die Art dieses Jahr zum ersten Male und zwar bei Ullersdorf (Niesky), Herr Baer bei Muskau im April. Acronycta abscondita Tr. kommt nicht eben sltn. bei Kohl- furt vor; 16. 6. 98 fanden dort O. und ich die Raupe noch klein an Calluna vulgaris. Agrotis orbona Hufn. war bisher nur von Lauban, also aus dem Vorgebirge bekannt, sie kommt aber auch zwischen Siegersdorf und Kohlfurt vor, wo O. die Raupe im ersten Frühjahre unter Beifuss und anderen Pflanzen entdeckte. A @notis eandelarum.Ster istrfierdierpr. ONE we und wurde von OÖ. in dem bezeichneten Gebiete im ersten Frühjahre unter Alsine media als Raupe gefunden und erzogen. Agrotis lucipeta F. fand O. zweimal (z.B. 2ı. 7.) auf dem Iserkamme als Falter. Dichonia convergens F. Auch diese für die pr. O.L. neue Art hat OÖ. in dem bezeichneten (rebiete entdeckt; mir lagen 2 von ihm an Baumstämmen gefangene Exemplare zur Ansicht vor. Hadena rubrirena Tr. wurde von O. auch auf dem Iser- kamme als Falter erbeutet. Hydroecia micacea Esp. war bisher nur als im Vorgebirge verbreitet bekannt; sie kommt aber auch nach O. in dem Haide- gebiete zwischen Siegersdorf und Kohlfurt vor. Caradrina respersa Hb. Von dieser auch in Schlesien sel- tenen Art war bisher nur ein lausitzisches Exemplar (aus Horka) bekannt; O. fing ein sehr schönes Stück, das mir vorlag, in dem bezeichneten (rebiete. Asteroscopus nubeculosus Esp. wurde als neu für die pr. ©.L. im mehrfach erwähnten Haidegebiete als Raupe von OÖ. entdeckt. eu ee Plusia micerogramma Hb. ist endgiltig aus der Fauna Schlesiens zu streichen. Mit Recht weist Schütze, Rachlau (Iris X, 218) darauf hin, dass Möschler diese Art gar nicht in sein Werk »Die Schmetterlinge der Oberlausitz« aufnehmen durfte, da er ja selbst 1. c. I, 98 nur sagt, dass microgramma bei Niesky vorkommen soll, und als Gewährsmann Hirte an- führt, dessen völlige Unzuverlässigkeit ihm selbst ganz genau bekannt war (vergl. 1. c. I, 76 u. I, 80 u. a. ©. mehr). Ausser- dem erklärt Möschler, dass weder Christoph noch er selbst die Art bei Niesky gefunden hätten, und dass in der Sammlung der Erziehungsanstalt in Niesky Pl. devergens Hb. als micro- gramma steckt. Auf Möschlers Angaben hin ist nun die Art sowohl in den Staudinger’schen Catalog als in das Wocke’sche Verzeichniss der Falter Schlesiens aufgenommen worden, aus denen sie nun wohl bei einer neuen Auflage endgiltig ver- schwinden wird. Anarta cordigera Ihnbg. trat in diesem Jahre erst recht spät und ausserdem sehr sparsam in Kohlfurt auf; die ersten Exemplare fing ich am 16. 5. Anaitis paludata Thnbg. v. imbutata Hb. flog auch in diesem Jahre (27. 6.) ziemlich häufig an der einzigen mir be- kannten Stelle in Kohlfurt. Zu meinem Bedauern sah ich, dass dieser F. O. unrettbar verloren ist, da der Besitzer des Areal, wie ich auch mündlich bestätigt hörte, melioriren lässt. Es ist möglich, dass sich das Thier auf den benachbarten Moorwiesen, auf denen ich es bisher nicht fand, ansiedelt; jedenfalls halte ich es für angemessen, den F. ©. für alle Interessenten zur Be- nutzung anzugeben. (seht man vom Dorfe Kohlfurt nach der Glasfabrik, so liegt rechts der Hammerteich, links erstrecken sich bis zur Berliner Bahn Moorwiesen, die der F. OÖ. der Art sind. Auf 3 Jahre ist dieselbe sicher noch vorhanden. Flugzeit 2 Grunde A 7. Von Microlepidopteren sind nur wenige für die pr. O. L. neue Arten meinen früheren Beiträgen hinzuzufügen. Es sind dies Cochylis udana Gn. = alismana Ragonot, welche in Siegersdorf aus Alisma plantago L. gezogen wurde, Co- chylis manniana F. R., welche bei Posottendorf (Görlitz) und Kohlfurt (v. T.) erbeutet wurde, und Laverna fulves- cens Hw., die ebenfalls von v. T. in Görlitz in einem nach Prof. Stange auffallend dunklen Exemplare gefangen wurde. Sonst war von besseren Arten Tortrix politana Hw., Re- tinia duplana Hb. und Penthina lediana L. in Kohlfurt nicht selten; die bisher wenig beobachtete Phoxopteryx diminutana Hw. fing ich im Neissethale, Phox. upupana Tr. bei Nikrisch und bei Gersdorf. Dichrorampha saturnana Gn. schwärmte in Oppelsdorf (an den Ausläufern des Isergebirges) in den Abend- stunden in ausserordentlicher Menge; auch bei Kohlfurt war sie auffallend häufig (v. T.). Die recht seltene Tinea semiful- vella Hw., die bisher nur aus dem Haidegebiete bekannt war, fing v. T. in Görlitz ı, 6. 98; auch Phylloporia bistrigella Hw. wurde hier beobachtet. Incurvaria capitella Cl, bisher nur von Lauban bekannt, war im Neissethale fast so häufig als Lam- pronia rubiella Bjerk., mit der sie an gleichen Stellen und zu gleicher Zeit fliegt. Adela fibulella F. die wir bisher ganz vereinzelt im Gebiete gefunden hatten, war überall, namentlich an Veronica chamaedrys L., ausserordentlich häufig; nicht selten, sass nach Sonnenuntergang an jeder Blüthe ein Stück. Litho- colletis sorbi Frey., die bisher nur aus dem Haidegebiete be- kannt war, wurde auch in Görlitz erzogen. Die diesjährige Zucht von Arten des Genus Nepticula Z., der sich Herr von Treskow mit besonderer Sorgfalt widmet, war eine recht erfolg- reiche, doch dürfte vorläufig eine Veröffentlichung über diese schwierige Gattung noch nicht gerathen sein. > ©. Opitz’sche Buchdruckerei, Namslau. Pastor em. Standfuss Fr. Albert, Robert, Gustav Standfuss wurde am ı. Oktober ı815 zu Breslau geboren, besuchte hier von September 18253 bis September 1833 das Königl. Friedrichsgymnasium, das er mit dem Abiturientenzeugniss N. ı verliess, um an der Uni- versität seiner Vaterstadt sich dem Studium der Theologie zu widmen. Nachdem er die beiden theologischen Examina be- standen, erhielt er im Juli 1840 das Zeugniss der Wählbarkeit und wurde im December 1841 als Vicar an die evangelische Kirche nach Schreiberhau berufen und im December 1842 als Pastor daselbst eingeführt. Hier waltete er seines, wegen der grossen Ausdehnung seiner Gremeinde oft schwierigen Amtes bis Ende September 1860, um im Oktober nach Parchwitz über- zusiedeln, wohin er als Pastor primarius berufen worden war In diesem Amte verblieb er bis Februar des Jahres 1886, um nach mehr als 44jähriger amtlicher Thätigkeit in den wohlver- dienten Ruhestand zu treten. Zu seinem ferneren Wohnsitz wählte er Deutsch-Lissa unweit Breslau, wo er durch vielfache, harte Schicksalsschläge, wie den Verlust seiner treuen Lebens- gefährtin und dreier glücklich verheiratheter Töchter schwer - betroffen und durch von Jahr zu Jahr zunehmender körper- licher Leiden gepeinigt, am 6 Oktober 1897 das ersehnte Ende seiner Leiden fand. Schon bald nach Beendigung seiner Universitätsstudien wandte sich Standfuss der Lepidopterologie zu und trat in engen persönlichen Verkehr mit den zu jener Zeit in Breslau derselben wissenschaftlichen Beschäftigung huldigenden, nur wenige Jahre jüngeren Sammler, von Prittwitz, August Neustädt und mir. 6 Später schloss er sich auch dem von Döring in Brieg ge- stifteten lepidopterologischen Tauschverein an und lieferte werth- volle Beiträge für dessen Veröffentlichungen. Während seines fast ı8jährigen Aufenthaltes in Schreiberhau benutzte er jede Gelegenheit, um die Lepidopteren-Fauna des Riesen- und Iser- gebirges kennen zu lernen. Im Jahre 1848 trat er dem Verein für schlesische Insektenkunde bei, dem er bis zu seinem Lebens- ende angehörte, zuletzt als Ehrenmitglied. Mit Zeller, damals Oberlehrer in Glogau, bekannt geworden, wurde er auf Vor- schlag desselben Mitglied des Stettiner Vereins und veröffent- lichte nun seine Beobachtungen und Entdeckungen sowohl in der Stettiner wie in der Breslauer entomologischen Zeitschrift. Auch mit auswärtigen Forschern in Verkehr getreten, lieferte er Freyer und Herrich-Schäffer Beiträge zu deren Bilderwerken. — Im Sommer war das Schreiberhauer Pastor- haus eine vielbesuchte Station der Lepidopterologen, und die freudig dargebotene Gastfreundschaft des Wirthes und seiner liebenswürdigen Gattin fanden durch wiederholte Besuche der Fachgenossen die lebhafteste Anerkennung. Nach der Ueber- siedelung nach Parchwitz richtete sich das Bestreben von Stand- fuss naturgemäss auch auf die Erforschung der Lepidopteren- Fauna dieser von der Natur weı\iger bevorzugten Gegend, doch zeigte sich hier schon eine Ab.1ahme der Thätigkeit, hervor- gerufen durch körperliche Leiden, und gern überliess Standfuss der ebenso emsigen wie glücklichen Thätigkeit seines ältesten Sohnes Max (gegenwärtig Docent und Custos am Polytechni- kum in Zürich) die Vervollständigung seiner Sammlung. Zuletzt hörte bei zunehmender Augenschwäche jede entomologische Selbstthätigkeit auf, aber selbst bis zu seinen letzten Tagen in Lissa bewahrte er sich sein altes Interesse für die Wissenschaft und hatte seine innigste Freude über die glücklichen Ergebnisse der Forschungen seines Sohnes. Wocke. ne — Am 11. September d. J. verlor unser Verein durch einen schnellen Tod ein liebes, thätiges Mitglied im besten Mannes- alter, den Königlichen L.otterie-Finnehmer Herrn Karl Schwarz zu Liegnitz. — Geboren am 4. Februar 1847 zu Liegnitz, vor- gebildet ebendaselbst für den einjährigen Militairdienst durch den Unterricht in der Königl. Ritterakademie, wählte er darauf den kaufmännischen Beruf, den er in Magdeburg erlernte. Sein Militairjahr diente er beim Königs-Grenadier-Regiment zu Liegnitz ab; mit ihm nahm er auch Theil an der Belagerung von Paris. Nach Beendigung des Krieges trat er in das Ge- - schäft seines Vaters als Procurist und nach dessen ‚Tode wurde er an Stelle desselben zum Königl. Lotterie-Einnehmer bestellt, welche Vertrauensstellung er bis an sein Lebensende inne hatte. — Wie er ein selten glückliches Familienleben führte, so stand er auch durch seine massvolle Denk- und Handlungsweise, seine Liebenswürdigkeit im Umgange, seinen rechtlichen Sinn und seine ausgesprochene Wahrheitsliebe in voller Harmonie mit seinen Mitbürgern, die ihn ins Stadtverordneten-Collegium beriefen, und mit seinen entomologischen Fachgenossen. War er auch auf dem Grebiete der Entomologie nicht schriftstellerisch thätig, so doch für diese Wissenschaft in hohem Maasse dis- ponirt, theils durch ausgesprochene Neigung, die sich noch, als er nicht mehr die Lupe halten konnte, lebhaft in seiner Unter- haltung zu erkennen gab, theils durch scharfen Blick und theils durch botanische Vorstudien, die er unter Anleitung des Schrei- bers dieser Zeilen zu machen Grelegenheit fand. Da die nächste Umgebung nicht viel Neues für seine von seinem Bruder mit 5000 Arten übernommene Sammlung bot, wendete er sich 6* — 42, während seiner Ferien südlicheren (Grebieten zu: der Tatra, Mehadia, Dalmatien, Montenegro, Corfu und dem Banat, überall mit Fleiss, Verständniss und Glück sammelnd. Mit Edmund Reitter, dem Dresdener Knauth u. A. stand er in lebhaftem Verkehr. Ersterer nannte nach ihm als Entdecker eine Laena, eine Foucartia und einen Drilus. Was er für Schlesien Neues fand, ist in den Heften unseres Vereinsorgans enthalten. Seine hinterlassene, wohlgepflegte und schöne Sammlung, die im Ganzen verkauft werden soll, enthält deshalb eine grosse Zahl südlicher Formen, u. a. 232 Ötiorrhynchus-, 158 Pselaphiden- und 96 Seymaeniden-Arten, im Ganzen nach Zählung vom ı7. Februar d. J. 8650 selbstständige Arten. Möchte sie in gute Hände kommen! Sein Andenken aber wird bei Allen, die ihn kannten, hoch in Ehren gehalten werden. J. Gerhardt. Mereinsnachrichten Se re “Pag. ı Gerhardt, |. Kolbe, W. Wocke, M. E . Sommer, C. ©. Jona Neue dere seltenerer schlesischer = aus dem Jahre 1897. ES WER Neuheiten der schlesischen Käferfauna aus. dem Jahre 1897. ns ger Hiyperaspis concolor Suffr., eur Varietät, sondern eigene Art Br NEL Lamprosoma concolor Strm. in biologischer Beziehung 72 Se EEE ae Zuträge zur schlesischen Lepidoptern-Fauna R Beiträge zur Lepidopteren-Fauna der preussi- schen Oberlausitz und Niederschlesiens . HR ER) EL 12, Das Vereinslokal befindet sich im »gelben Löwen« Oderstrasse 23. gr Da 2 Eee » ) I 2 n v A I“ b' = ——— ung nen en hend ung De re