vB | N FEN & Bd ar VOLOGIE, Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin Ü., Prenzlauer Strasse 36. Ser ’ Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jalır bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3,—, nach den andern Ländern des Weltpostvereins Fres. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin C., Prenzlauer Strasse 36, zu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Ranm.20.-Pf.--Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mk. No. 3. - Berlin, den 15. Juni 1903. XL. Jahrg. Inhalt: Einige Mitteilungen über die Zeichnung und deren Varietäten beim Ei von Sterna cantiaca. — Emberiza ceitrinella. Die Möven Norwegens. — Sammelbericht. — Mitteilungen. — Fragekasten . Inserate. Einige Mitteilungen über die Zeichnung und deren Varietäten beim Ei von Sterna cantiaca, Gmi. Mit 4 Abbildungen *). Eine oologische Studie von A. A. van Pelt Lechner. „Für die sammlerische Tätigkeit empfiehlt sich im allgemeinen Beachtung des Prinzips: non multa, sed multum! — worunter ich indessen nicht gerade ein massenhaftes Aufspeichern von Gelegen und immer nur Gelegen verstanden wissen möchte. Ein um so grösseres Gewicht wird dagegen allerdings auf die Vereinigung einer Reihenfolge bezeichnender Varietäten gelegt werden müssen. Zuweilen können sogar einzelne, besonders durch Färbung ganz abnorm charakterisierte Exemplare, insofern sie einen Rückschlag involvieren, von allerhöchstem Interesse sein.“ Kutter: Betrachtungen über Systematik und Oologie vom Standpunkte der Selections- theorie. (Cab. Journ. f. Ornithol., 26. Jahrg. 1878.) Die Verschiedenheit im Charakter der Eizeichnung bei Sterna cantiaca brachte mich darauf, ‚eine grosse Anzahl Eier dieses Vogels im Hinblick auf die abwechslungsreiche Zeichnung in deren Verhältnis zu derjenigen der Eier von Vogelarten anderer Klassen, die mit den Lariformes im verschiedenen Grade verwandt sind, noch einmal einer näheren Betrachtung an der Hand der darüber geschriebenen Mit- teilungen zu unterwerfen. Die Verwandtschaft zwischen den Alciformes, Lariformes und Charadriiformes wird als eine sehr nahe angesehen!). Auch aus oologischen Gründen bezeugt bereits _ la ehem die genetische ET IESBEHER, — „bei den Eiern dieser Lariden N tercoraires, Ryncops) eine viel analogere Form *) Die Abbildungen verdanken wir der Freu "ec WR FE ler am % ER Schnepfenartigen °) alszu denjenigen der Säger, Ruderfüsslerund Taucher), das heisst eine eiförmige und beinahe ovalkonische Form und ist ausserdem ihr Färbungssystem von einer solchen Ähnlichkeit, dass eine Verwechselung beinahe unmöglich ist.“ Bei der Beschreibung der Eier von Sterna media und Sterna bergii weist von König-Warthausen?) auf die Übereinstimmung mit Eiern von Cepphus grylle, Alca torda und Uria lomvia. Die verschiedenen Zeichnungen des Eies von canliaca weisen denn auch Typen®) auf, die in den oben kurz erwähnten Verwandtschafts- beziehungen wurzeln, nämlic hTypen der Eier von Alciformes, jedoch Fie. 1. ebenso wohl solcher von Vogelarten aus der Klasse der Lariformes und der Charadriformes. In der von mir zu Rate gezogenen Litteratur finde ich nirgends, dass die Aufmerksamkeit darauf gelenkt ist, wie treffend vor allen Dingen das Ei von Sterna cantiaca in einem seiner Typen den Charakter aufweist, welcher demjenigen gewisser Arten der Charadriiformes eigen ist. Wohl wird in der „neuen“ (jetzt erscheinenden) Ausgabe von Naumann’) bei der Besprechung der Eier von /aematopus ostralegus zum Vergleich unter anderem auch auf die von Sterna cantiaca verwiesen, jedoch ist dieses Typ absolut nicht selten und ist es befremdend, dass weder Thienemann?) noch Baedeker?) Ab- bildungen dieses Typus bringen. Dasselbe wird übrigens ausser durch seine Zeichnung auch durch die Grundfarbe (vgl. unter anderem Oedicnemus oedicnemus, Recurvirostra avocetta), charakterisiert. Von den 4 Abbildungen von cantiaca-Eiern, die auf Grund ven Exemplaren aus meiner Sammlung hergestellt sind, und die ich auf IE den Inseln Schouwen und Rottum in den Jahren 1900 und 1901 zu- sammenbrachte, ergeben die Figuren 2 und 3 typische Zeichnungen für Alcidae. Hierbei weise ich noch hin auf die Eier von Uria lomvia, Alca torda und Cepphus grylie. Figur 1 trägt in ihrer Zeichnung den charakteristischen Stempel der Eier bestimmter Arten aus der Familie der Charadriiformes. Hier können im grossen und ganzen zur Vergleichung dienen die Arten: Oedicnemus, FHaematopus, Charadrius, Recurvirostra und Totanus. In Figur 4 wird die Zeichnung eines cantiaca-Eies in ihrem Ver- hältnis zu derjenigen der Eier von Laridae gezeigt. Wer das Ei von Larus gelastes kennt, wird wohl bereits beim Anschauen dieser Abbildung an dasselbe gedacht haben. Die Über- einstimmung im Charakter der Zeichnung des gelastes-Eies, welches in seiner Zeichnung sehr constant ist mit diesem Typ eines cantiaca-Eies, Fig. 3. Fig. 4. wird es sofort auffallen. Bereits Baedeker deutet darauf, indem er auf „die heller gefärbten‘‘ Eier von Sterna cantiaca verweist. So berührt auch von König-Warthausen in seiner „Revue der Sterna-Eier‘ !%) diese Übereinstimmung. Ebenso sagt Saunders!!) beilarus gelastes: „Die Eier gleichen sehr denjenigen von einigen der grossen Seeschwalben: Sterna media und Sterna bergüi etc.“, woraus man, jedoch zu Unrecht, zu dem Schlusse kommen könnte, dass die Eier von Larus gelastes in ihrer Zeichnung RI ENE eine Verschiedenheit des Charakters aufweisen, wie dieses bei dem- jenigen von Sterna cantiaca der Fall ist. ". Das Ei von Larus gelastes fällt in der Tat auch durch seine Zeichnung ausserhalb des Kreises des allgemeinen Typs der Larus Eier, ein Typ, welches unter den cantiaca-Eiern sich nur höchst selten findet. Was das Verhältnis zur Zeichnung der Eier von anderen Sterninae betrifft, so steht das Ei von Sterna cantiaca am nächsten bei dem- jenigen von Sterna media und Sterna bergü, welch letzteres durch Baedeker'?), Nehrkorn'!?), Oates!*) und andere die reizendsten unter den Sterna-Eiern genannt werden. Die erwähnten Eierkundigen geben als Charakteristikum für die Mehrheit der bergüi-Eier eine Zeichnung an, die aus hieroglyphenartigen Figuren besteht. Ich besitze in meiner Sammlung von cantiaca-Eiern mehrere Exemplare, welche diese Zeichnung aufweisen und in denen sich genau die typische Zeichnung der Eier gewisser Arten von Alciformes wiederfinden, besonders diejenigen, welche bei der Art Uria vorkommen; sie sind jedoch eine Seltenheit (siehe Figur 3). Naumann®) weist zur HM Vergleichung des cantiaca- Eies auf die Eier von Sterna caspia und Sterna nilotica. Nach meiner Auffassung erinnern die caspia-, sowohl wie die nilotica-Eier stark an die Larus-Eier. So sagt Saunders!) bei Gelochelidon anglica (= Sterna nilotica): „Der Charakter der Eier liegt zwischen demjenigen der Seeschwalben und der Möven‘“, und ver- gleicht Hall!”) die Eier von Sterna caspia mit denen von Larus pacificus. Erwähnt zu werden verdienen hier noch die Eier der Rhynchopinae, u. a. die von Rhynchops nigra und: von Rhynchops albicollis, deren Zeichnung stark an die der Alcidae-Typen unter den cantiaca-Eiern erinnern. Coues!®) Meinung, dass die Rhynchopinae wohl näher mit den Sterninae als diese letzteren mit den Zarinae verwandt sind, scheint auch vom oologischen Gesichtspunkte aus bestätigt zu werden. Droste-Hülshoff!?) sah cantiaca-Eier, die in Farbe und Zeichnung vollkommen denen von Falco finnunculus glichen. In meiner Sammlung besitze ich einige derartige Exemplare. Sie erinnern mich, wenn ich von den bei Thienemann?®) und Baedeker°*) sich findenden Abbildungen ausgehe, an die Eier von Phaetonidae. Nach Fürbringer??) dürfte Phaeton vielleicht als ein Anknüpfungspunkt für die weitere Verwandt- schaft zwischen den Laro-Limicolae und den Steganopodes ange- sehen werden. | Die Eier von Sterna cantiaca zeigen uns also in ihrer Zeichnung sei es den Charakter in all seiner Abwechselung der Eier gewisser Alciformes-Arten oder von gewissen Charadriiformes oder endlich den- 7 a STE u a S N ee en = EEE, N Bu u sa a CE 1 Be nn in SE a jenigen, welchen man beim Ei von Larus gelastes wiederfindet. Aus den Alciformes treten hierbei in den Vordergrund: Alca torda, Uria lomvia und Cepphus grylle. Aus den Charadriüformes: Haematopus ostragelus, Charadrius pluvialis, Recurvirostra avocetta und Oedienemus oedicenemus. !) Fürbringer. Systematik der Vögel. Allgemeiner Teil. Amsterdam, 1888. Siehe auch: Eimer und Fickert. Die Artbildung und Verwandt- schaft bei den Schwimmvögeln nach deren Zeichnung dargestellt, Halle, 1899. a) Comparaison des oeufs des oiseaux et de leurs squelettes. Rev. Zool. 1845. Citiert durch des Murs in seinem Traite general d’oologie- ornithologique au point de vue de la classification. Paris, 1860. 8) De la Fresnaye bringt hierunter die Arten: Numenius, Charadrius, Haematopus, Himantopus, Vanellus, Totanus, Tringa, Scolopax, Gallinago und Limosa. *) Unter diesen die Arten: Colymbus, Podiceps, Phalacrocorax, Mergus, Pelecanus und Sula. 5) The Ibis. 1860. 6) Kutter: Über die wissenschaftliche Bedeutung der Oologie. Cassel, 1889. ”) Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas, VII. Gera- Untermhaus. (Von dieser Ausgabe ist der Teil, welcher die Sterninae betrifft, noch nicht erschienen). ®) Fortpflanzungsgeschichtte der gesamten Vögel. Leipzig, 1845 — 1854. °) Die Eier der Europaeischen Vögel. Leipzig—Iserlohn, 1855. 10) Bericht über die XVII. Versammlung der Deutschen Ornithologen- Gesellschaft. Cassel, 1869. 11) Catalogue of the Birds in the British Museum. Vol, XXV. London, 189. Zitat. 13) Katalog der Eiersammlung, nebst Beschreibungen der Ausser- europäischen Eier. Braunschweig, 1899. 14) Catalogue of the collection of Birds’ Eggs in the British Museum. Vol. I. London, 190]. i 15) Naturgeschichte der Vögel Deutschlands. Leipzig, 1820—60. Pit arp: 17) The Ibis, 1902, 18) Birds of the North-West. Washington, 1874. 19%) Die Vogelwelt der Nordseeinsel Borkum. Münster, 1869. a = | en 20) 21) 22) t. a. p. Höchst naturgetreue Abbildungen auf photo- graphischem Wege von 18 sehr verschiedenen Eiern von Sterna cantiaca aus meiner Sammlung hat J. H. van der Laag in Wageningen (Holland) für mich hergestellt. Emberiza citrinella L. Nach Naumann steht das Nest des Goldammers „in niedrigem Gesträuch, meist ganz unten zwischen den Stämmen und altem Wuste oder höher zwischen den dichten Ästen, doch nicht leicht über 70 cm hoch vom Boden, sehr häufig aber auf diesem selbst, und dann manchmal sogar einige Schritte vom Gebüsch im langen Grase, zumal an den begrasten Uferabhängen der Gräben und mit Pflanzengestrüpp bedeckten Dämmen, oft auch zwischen Schilf und Rohrstorzeln, in einem Kratz- beerenbusche und anderem niedrigen Buschwerk.“ Dazu erwähnt J. Prazak in der neuen Auflage des Naumann’schen Werkes: „Bisweilen kommen auch sehr ungewöhnliche Nistplätze vor. So nistete ein Paar in Bautzen unter der Drehscheibe des Bahnhofs (Ornithologische Jahres- berichte p. 37“.) In der Tat sind auch hier in Anhalt, in nächster Nähe des Naumann'’schen Beobachtungsgebietes, Abweichungen von der oben erwähnten Art zu nisten nicht eben selten. In einem ziemlich dichten Gebüsch fand ich das Nest am 4. August 1896 im Gabelaste eines Ligusterstrauches über einen Meter hoch. Das sehr späte Gelege enthielt nur 3 Eier von einer ungemein langgestreckten Form, wie ich sie sonst nicht wieder beobachtet habe. (Masse 23x 15,5; 23X 15; 23,5 x 12 mm.)*) Ein anderes Nest vom 15. Juni desselben Jahres stand über 1!/, m hoch in einer Rüster am Saalufer, die nur von niedrigerem Gesträuch und von hohem Grase umgeben war, fast ganz frei. Am 16. Juni 1898 entdeckte ich ein Nest des Vogels in dem ziemlich geräumigen Loch einer verfallenen Mauer, welche ein kleines Eichenwäldchen umgiebt, etwa in 50 cm Höhe; am 17. Mai 1899 ein anderes in fast 3 Meter Höhe in einer Tannendickung eines Parkes; hier war durch die herab- gefallenen dürren Nadeln im Verein mit Flechten etc. ein ziemlich aus- gedehntes Polster in der erwähnten Höhe gebildet worden, auf welchem das Nest stand. Noch um etwa einen halben Meter höher als dieses endlich befand sich eins vom Mai 1901 in bemerkenswerter Lage. Die Hochebene jällt in dem vielfach bröckligen oberen Buntsandstein oft ganz steil nach *) Ein merkwürdiges Gegenstück dazu bilden 3 fast kugelrunde Eier vom 21. Mai dieses Jahres (18,2X16,8; 18,3X17; 18%X 16,8). Say a dem Saaletal zu ab und diese Wände sind teilweise durch Aufmauerungen befestigt. Oberhalb einer solchen Mauer stand das Nest in einer aus- gewaschenen Erdhöhlung, von oben her gedeckt, wie das an dritter Stelle erwähnte. Neben den beschriebenen habe ich natürlich eine grössere Anzahl von Nestern des Vogels an Standorten gefunden, welche ganz der Naumann’schen Beschreibung entsprachen, teils unmittelbar auf, teils wenig über der Erde; darunter in der von ihm angegebenen Maximal- höhe von 70 cm. Indessen schien mir doch die in wenigen Jahren beobachtete Zahl von Abweichungen der Veröffentlichung wert. Wenn ein so sorgfältiger Beobachter wie Naumann, dessen Berichten ein enormes Material zugrunde lag und dessen Schilderungen bis ins kleinste eingehend sind, garnichts von derartigen abweichenden Niststätten erwähnt, so ist die Möglichkeit, dass wir es hier mit einer allmählich sich vollziehenden Änderung in der Lebensweise des Vogels zu tun haben, nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Wie anpassungs- fähig die Emberizinen sind, dafür legen E. calandra L. und hortulana L., die sich mit ihrem Zuge nach Westen als wahre „Kulturvögel‘‘ erwiesen haben, ein glänzendes Zeugnis ab. Es wäre immerhin interessant, zu erfahren, ob in neuerer Zeit den meinen ähnliche Beobachtungen in grösserer Zahl gemacht worden sind. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, auf die Form und Farbe der Eier unseres Vogels noch mit einigen Worten einzugehen. Naumann unterscheidet 2 Typen; bei dem einen ist der Grund trüb- weiss, die Adern schwarzbraun — das ist wohl der am häufigsten vor- kommende; bei dem anderen der Grund rötlichweiss, die Adern aber rotbraun; „von diesen letzteren‘ — fährt er fort — „sind dann wieder manche ausser den erwähnten charakteristischen Zeichen mit einem bleichen Rostbraun marmoriert, aber weniger am spitzen als am entgegen- gesetzten Ende bezeichnet“. i So trennt sich der zweite Typus in 2 Unterabteilungen a und b, und in der Tat sind die Eier des Typus IIb nach den von mir auf- gefundenen Gelegen vielleicht noch schärfer unterschieden, als die anderen. Bei den Exemplaren des Typus Ila ist allerdings die charak- teristische Ammerzeichnung bei zweien meiner Gelege nur schwach ange- deutet — bei 2 Stück des einen Geleges fehlt sie ganz*) —, und dadurch muten die Eier fremdartig an. Bei den 3 Gelegen des Typus IIb aber hat man den Eindruck, als habe man es mit einem generellen Unterschiede zu tun. Das volle Gelege besteht bei diesen aus nur je 4 Stück; die Eier selbst sind sämtlich nicht unbedeutend kleiner und *) cf. Die von Thienemann in der Oologie von 1898 No. 11 erwähnten. BEN AONE gedrungener als die der anderen Gelege; die Durchschnittsmasse der einzelnen Gelege betragen in Millimetern: 20x 16,4; 20,4x 16,2; 19,8x 16,4, bei anderen Gelegen durchschnittlich 21,4x 16,7; 22,8xX 16,9; 21,1x 16; 22,2x 16,6; 21,&x 16,6. Die von Naumann erwähnte braune Marmorierung ist nicht bleich, sondern recht warm, befindet sich aber in der Tat zum weitaus grössten Teile an der stumpfen Hälfte; die charakteristischen Ammerzeichnungen bestehen in nicht allzulangen breiten sattrotbraunen Adern, die fast nirgends scharf begrenzt, sondern von helleren braunen Rändern umsäumt sind. Es sind sehr schön gefärbte Eier und sie sehen einander so ähnlich, dass man glauben sollte, sie rührten alle von demselben Vogel her; bei 2 Gelegen ist dies nicht ausgeschlossen, da ich sie in 2 aufeinanderfolgenden Jahren ziemlich an derselben Stelle fand. Der Fundort des dritten liegt indessen etwa 10 Kilometer von jenem entfernt. Bernburg, den 7. März 1903. H. Oberbeck. Die Möven Norwegens. Von ©. J. Lie. Pettersen. Autorisierte Übersetzung von A. Lorenzen in Kiel nach „Naturen.* (Fortsetzung. Wer das Leben dieser niedlichen Vögel des Näheren kennen lernen will, der möge an einem hübsch sonnigen Tage in der ersten Hälfte des Juni einen Ausflug nach den kleinen Felseilanden in den Schären draussen am freien Meere unternehmen! Ist er aber nicht mit dem launenhaften Spiele von Wind und Wellen vertraut, oder kennt er nicht die unter dem Meere in unseren unsicheren Schären verborgenen Felsen und Untiefen, so nehme er ja einen Fischer ins Boot! Dann kann er getrost abiahren, denn einen besseren Führer wird er niemals finden. Nicht an der Hand einer Karte, aber auf die sichere Erfahrung gestützt, der die Beobachtungen während eines ganzen Menschenlebens zu Grunde liegen, führt er ihn überall, ohne auch nur einen Augenblick stutzig oder unschlüssig zu werden, und er wird auch die besten Auf- schlüsse über die Nistplätze, über das Leben und Treiben der Möven geben können. Schon als Knabe sammelte er ihre Eier auf dem Eiland, und fing er ihre flaumigen Jungen am Ufer zwischen den grossen Fels- blöcken. Von Kindesbeinen an hat er ihrem Geschrei gelauscht, hat ihr Flug ihm als Wahrzeichen gedient. Wenn die grossen Heringszüge erwartet werden, starrt er voll Sehnsucht und Spannung über das Meer nach den Möven, ob sie nicht bald die erwünschte Anzeige bringen, und er lauscht erwartungsvoll ihrem scharfen Gekrächze, das — obgleich in musikalischer Beziehung RN Selee "nicht besonders wohlklingend — ihm oft grössere Freude gewährt als die Meistersänger des Waldes, deren musikalische Leistungen zu beurteilen, ihm die Vorbedingungen fehlen, wenn ihre Töne auch ein- mal an sein Ohr klingen würden. Die Möven aber sind Fischer, wie er. Beide schöpfen aus derselben Quelle — dem Meere mit seinen fast unbegrenzten Reichtümern. Alle Tage begegnen sie sich da draussen, wo sie beide ihrem Erwerbe nachgehen, und wenn die Möven sich in dichten Scharen ansammeln, tauchen, plätschern und schreien, so ist ihm das ein Zeichen, dass die Reichtümer des Meeres auch ihm bald zugänglich sein werden, und er setzt seine Geräte in Bereitschaft, um am Fange teilnehmen zu können. Aber auch wenn er seinen kleinen braungeteerten, dünnbordigen Kahn mit den verwitterten Segeln bei zunehmendem Winde lenkt und sein erfahrenes Auge auf die Wetteranzeichen achtet, unterlässt er selten, die Möven zu befragen. Er lauscht dem Ausdruck und der Stärke ihres Geschreis, mit dessen unzähligen Abstufungen er voll vertraut ist. Er beobachtet aufmerksam ihren kreisenden Flug, das Tempo, die Richtung, die Höhe. Er folgt mit Bedacht ihren Anweisungen und verdankt ihnen oft die Erhaltung seines Lebens. Denn die Sinne der Tiere übertreffen in vielen Fällen die des Menschen an Schärfe in einem Masse, das wir kaum voll zu schätzen und zu würdigen vermögen. Ihre sensiblen Nerven reagieren oft auf Stoffe und Kräfte, welche auf das Nervensystem des Menschen so gut wie gar keinen Einfluss üben. Hierdurch werden sie oft in den Stand gesetzt, Veränderungen in der Atmosphäre wahrzunehmen, welche einem Witterungswechsel vorangehen, und die hierdurch bewirkten Empfindungen machen sich Luft in gewissen Bewegungen und Lauten, nach denen sich auch der Mensch richten kann, und deren Zuverlässigkeit in der Regel die der besten Instrumente übertrifft, welche die Meteoro- logie in ihren Dienst genommen hat. So sind die Möven zum Barometer der Fischer und Seeleute geworden, wie die Schwalben und die Hühner für den Landmann. Machen wir einmal einen Besuch auf den kleinen Eilanden da draussen in den Schären, wo die Möven nisten. Schon wenn das Boot noch mehrere hundert Meter von den nächsten Inselchen entfernt ist, sehen wir viele Vögel auffliegen und über ihnen in der Luft kreisen. Wir hören ihr scharfes Kriii-äh! ver- mischt mit dem schnarrenden Geschrei der Seeschwalben und den flötenden Warnruf des Austernfischers. Je näher wir kommen, desto mehr Vögel fliegen auf, so dass wir uns schliesslich in einem wirbelnden Schneegestöber befinden und der Lärm zu einem ohrenzerreissenden Spektakel angewachsen ist. N I Mit kühnen Schwenkungen, wie wenn sie auf Heringe und kleine Fische losstürzen, fahren sie gerade auf uns los. so dass wir den Luft- druck von ihren langen, kräftigen Flügeln in unserem Gesichte fühlen, und wir uns unwillkürlich niederbücken und die Hand vor die Augen halten. Bald stehen sie senkrecht über unseren Häuptern in der Luft still auf zitternden Flügeln und mit gesträubtem Gefieder, gerade wie die echten Raubvögel, bevor sie auf ihre Beute niederschlagen; dann machen sie einen schnellen Stoss gegen uns herab, schwenken kurz vor dem Aufstoss nach aussen und nach oben ab unter schneidendem Krii! kriil welche nun in schnellen Tempos folgen, oft mit schnarrendem Nachhall, der nicht wenig an die Nebelkrähe erinnert. Während wir aber noch das Boot ans Land ziehen, bleiben noch einzelne Vögel treu brütend auf ihren Nestern und erheben sich nicht, bevor wir ihnen auf einige Schritte nahe gekommen sind. Nur einige Meter vom Ufer entfernt finden wir das erste Nest, von dem das Weibchen der Sturmmöve (Larus canus) mit durch- dringendem Geschrei emporfliegt. Diese recht hübsche Mövenart ist bei uns einer der allgemeinsten Vertreter der Gattung und nistet bis- weilen sogar bis ziemlich weit ins Innere der Fjorde, am häufigsten jedoch draussen auf den eigentlichen Schären. Die Sommerfarbe des älteren Vogels ist ein reines Weiss. Nur die Rückenseite und der grössere Teil der Oberseiten der Flügel sind hübsch einfarbig grau, Schnabel und Beine grüngelb. Das Nest ist äusserst einfach und besteht eigentlich nur aus einer kleinen Vertiefung im Grase mit ein wenig trockenem Seegrase und dürren Strohhalmen nebst einigen Federn von der eigenen Brust des Vogels; denn um den Nestbau der Möven ist es nur kümmerlich bestellt; ja oft legen sie ihre Eier auf den nackten Felsen oder zwischen Sand und Steine, ohne irgend welche Andeutung eines eigentlichen Nestes. (Fortsetzung folgt.) Sammelbericht. — Am ]. April. Athene noctua hatte in der Höhle eines Birn baums 1 Ei; leider liess sie es infolge der Störung im Stiche. Im Naumann, auch in der neueren Ausgabe, ist eine Angabe der Brutzeit nicht zu finden, doch ist das oben erwähnte Datum jedenfalls abnorm früh. (Herausgeber d. Z. sah ein stark bebrütetes Gelege, welches am 4. April genommen wurde.) — Ein Gelege von Asio ofus, 5 Stück, das am 3. April genommen wurde, zeigte sich als sehr stark bebrütet, so dass es in 2 bis 3 Tagen ausgekommen wäre; trotz Salmiakein- SE spritzungen gelang es nur, 2 faul gebrütete Eier zu präparieren. Das Nachgelege von 4 Stück war am 3. Mai vollzählig. — Buteo buteo war am 27. April so stark bebrütet, dass es durch mehrtägige Salmiak- einspritzungen nicht gelang, den Embryo zu erweichen,; dagegen wirkte Ätznatronlösung recht schnell. Bei hochbebrüteten Kräheneiern wurden mit Salmiakgeist Erfolge erzielt. Aus Anhalt. AO: — Am |. April. Etwa 50 Schritt von einem Gutshause entfernt befindet sich auf einem freien Rasenplatze ein Eibenbusch von ver- hältnismässig beträchtlicher Höhe und Umfang. Diesen hat ein Paar Wintergoldhähnchen (Regulus cristatus) sich zum Wohnsitze aus- ersehen. In einem überhängenden Seitenzweig finden sich etwas über Manneshöhe die ersten Anfänge zum Neste. Derselbe Platz war einige Jahre vorher schon einmal von einem Pärchen R. ignicapillus gewählt und 7 Junge waren dort gross geworden, obgleich der Platz keineswegs besonders verborgen ist. — 2. April. Der Mäusebussard fliegt vom Horst. — 3. April. In einem anderen Bussardhorst, der sich nur 8 m hoch auf einer stark beästeten Buche befindet, liegt 1 Ei und eine geschlagene Maus. Der Bussard fliegt beim Anklopfen an den Stamm vom Horst. — 6. April. Der eben erwähnte Horst ist leer. Nirgends sind Spuren von einer gewaltsamen Störung des Eies zu entdecken. Ist es möglich, dass die Vögel, die aus vorjähriger Erfahrung wissen konnten, dass ich das Gelege nehmen würde, das erste Ei in einen anderen Horst getragen haben? Ein ziemlich nahgelegener, von nun an besetzter Horst, der leider für mich nicht zum Erklettern geeignet ist, scheint dafür zu sprechen. — 7. April. Eine Krähe (Corvus cornix), die schon am 5. so fest auf dem Neste sass, dass sie erst nach längerem Klopfen den Horst verliess, hat noch keine Eier. — In den za. 1600 Morgen Wald, die meinem Suchen zu Gebote standen, finden sich nach und nach 8 besetzte Bussardhorste. Ein Gabelweih erscheint auch und macht (noch ungepaart) einen verlassenen Rabenhorst zum Mittel- punkt seines Gebietes. — 14. April. Ein Gelege von Corvus corone genommen. Die 4 sehr grossen Eier sind völlig frisch. — 15. April. Der Blauspecht (Sitta caesia) sitzt im Nest, das in einer Eiche l!/g m über der Erde mit Rindenblättchen, vielem Laub und faulem Holze hergerichtet ist. Eier sind noch nicht im Nest. — 16. April. Das Nest des Goldhähnchens ist nunmehr aus dunkelgrünem Moos und Flechten hergestellt. Der Rand ist stark eingezogen und innen ist es mit vielen kleinen Federn ausgepolstert. Abends sitzt das Weibchen im Nest, obgleich dieses oft vom Regen stark durchnässt wird. Das Nest steht nicht fest auf, doch befinden sich an den Seiten RA stützende Äste. — 18. April. Eine Stockente sitzt auf 7 Eiern. — 19. April. Ein Kiebitz hat 4 stark bebrütete Eier. — 20. April. Schwarzdrossel sitzt auf 4 stark bebrüteten Eiern. Aus einer etwa 2 Fuss tiefen, 5 bis 6 cm weiten Höhlung zieht der Käscher das rosen- rot durchscheinende zart marmorierte Ei des Eisvogels hervor. Eigen- tümlich ist der von ihm gewählte Standort des Nestes. Da die verschiedenen benachbarten Karpfenteiche nirgends ein stark ansteigendes Ufer bieten, ist der kleine Fischräuber dazu veranlasst worden, seine Niststätte in einer Sandkuhle anzulegen, die vom nächsten Gewässer durch ein Stück Buchenwald und eine nicht allzubelebte Landstrasse getrennt ist. Hier der Strasse zugekehrt befindet sich das Nistloch, dem ein unzweideutiger Fischgeruch entströmt. — 24. April. Gold- hähnchen hat das erste Ei und legt nun täglich weiter. Ein Gelege von Corvus corone, 5 leicht bebrütete Eier genommen. — 25. April. Ankunft der Schwalben. 27. April. Der Blauspecht hat in dem vorerwähnten Nest noch keine Eier, obgleich er sich eifrig an demselben zu schaffen macht. — 28. April. Ankunft der Mönchsgrasmücke und des Fitislaubvogels. Aus dem nördlichen Holstein. 5 /H.WwEE — Am 3. Mai. Erhalte ein frisches Trappen (2 Eier), ebenso ein Knäckentengelege (5 Eier. Wiedehopf, Pirol und Kukuk liessen sich im Hochwalde vernehmen. — 10. Mai. Circus rufus sitzt in einem alten Binsenbüschel auf 5 bereits seit 6 bis 8 Tagen bebrüteten Eiern. Der Vogel umkreist uns mit vielem Geschrei. Anas boscas hat 6, Fuligula ferina 9 frische Eier in je einem blühenden Seggen- büschel, Fulica atra 10 leicht bebrütete Eier im Neste, in einem anderen kleine Jungen, die dem Neste entlaufen. Larus ridibundus, soeben eingetroffen, weil von einem nahen grossen See zu sehr verfolgt, hat einzelne Nester, die ziemlich frei im Wasser stehen, mit frischen Eiern belegt. Ganz in der Nähe halten sich eine grosse Anzahl Trauersee- schwalben, einige Paare Flussseeschwalben auf. Kraniche, 7 Stück, umkreisen uns mit lauten Rufen. — 17. Mai. Gallinulu pusilla mit 7 und 8 Eiern gefunden. Ein Nest stand in einem grossen, etwas freistehenden Seggenbüschel, eins in einem ausserordentlich kleinen braunen Büschelchen von der Grösse einer mittleren Hand und diesem auch in Färbung so ausserordentlich angepasst, dass ich behaupten möchte, es gibt in unserer heimischen Vogelwelt keine bessere An- passung als in diesem Falle. Auf frei schwimmenden Grasbüscheln haben eine grössere Anzahl Lachmöven ihre Nester mit 1 bis 3 frischen Eiern, neben diesen Flussseeschwalben 3 Nester mit 1 bis 2 frischen Eiern belegt. Acrocephalus phragmitis hat 1 Ei, Schoenicola schoeniclus A 3 5 bebrütete Eier im Neste; ohne jegliche Unterlage wurden 3 Eier von Fuligula ferina gefunden. Die Trauerseeschwalben haben die Stätte verlassen, wo die Lachmöven brüten. Umgegend von Berlin. H. Hocke. Mitteilungen. — Nachrichten über das Unwetter vom, 19. April.d. Js. Das Unwetter, das in ganz Deutschland Tag und Nacht hintereinander und in unverminderter Heftigkeit wütete, hat auch hier in unseren Waldungen grossen Schaden angerichtet. Der Sturm entwurzelte und brach alte und junge Bäume mit Leichtigkeit, unter anderen unmittelbar vor uns eine wohl 150jährige Kiefer, die er mitten durchbrach und deren Wipfel weit ab vom Stumpfe trieb. Das Brechen des Baumes geschah unter donnerähnlichem Getöse. Als dem abgebrochenen Stammende 2 Hohltauben entflohen, ergab die nähere Untersuchung, dass es eine Schwarzspechtröhre und in dieser ein Nest mit 2 frischen Hohltaubeneiern enthielt, von welchen 1 Ei ganz, 1 zer- brochen war. Unter einem Horst, soeben vom Sturme herausgeschleudert, fanden wir auf dem Boden des Waldes 4 frische Eier eines Hühner- habichts. Es ist staunenerregend, 2 der aus grosser Höhe geworfenen Eier unverletzt, 2 davon nur sehr wenig verletzt am Boden aufzufinden. Berlin Nord. H. Ganske. — In der Saatkrähenkolonie in den Kieferwaldungen am See bei Klein Machnow, Teltower Kreis, südwestlich von Berlin, sind durch den Sturm vom 19. April ungefähr 400 Eier und Jungen aus den Nestern geworfen worden. B. Habenicht. — In den grossen Saat- krähenkolonien beiHönow und Mehrow, Nieder-Barnimer Kreis, östlich von Berlin, hat der Sturm vom 19. April unzählige Eier und Jungen aus den Nestern geworfen. Die Saatkrähen bauen nochmals und haben heute (1. Mai) die Nester mit je einem Ei belegt.“ Hrleken:: — Eine Stockente, die sich in einer liegenden, nicht zugeklappten Reuse gefangen hatte, legte darin 1 Ei ab, das der Besitzer der Reuse zu sich nahm, während er die Ente einstweilen in den Fischkasten seines Kahns versteckte, wo sie ebenfalls 1 Ei ablegte. Eine sehr seltsame Beobachtung! Beide Eier, die innerhalb 24 Stunden gelegt wurden, habe ich erhalten. H. Hocke. — Als ein überaus brauchbares Material zur Unterlage für die Objekte der Eiersammlung benutze ich reinen, nicht mit humosen N LE Bestandteilen durchsetzten Sand, der vorher durch ein Haarsieb getrieben und erforderlichenfalls gewaschen wurde. Es vereinigt dieses Material zwei Vorzüge in sich, die das seither meist gebräuchliche, weisse oder dunkle Watte, vermissen liess. Bei der Lagerung der Eier auf Watte ist es nicht zu ermöglichen, dass dieselben so fest liegen, dass sie auch eine stärkere Erschütterung des Kastens bezw. Schrankes, in welchem sie aufbewahrt werden, nicht aus ihrer Lage zu bringen vermag. Diese Kalamität fällt bei der Lagerung auf Sand vollständig fort. Für jedes Ei wird eine kleine Mulde gebildet, deren Tiefe sich nach Belieben gestalten lässt, und in der dasEi ruhig und fest liegt. Das empfohlene Verfahren gewährt ausserdem den Vorzug, dass der Anblick einer solchen Eiersammlung ein weitaus entsprechenderer ist, was gleichzeitig von ästhetischer und praktischer Bedeutung ist. Der gleichmässig ge- färbte Sand mit seiner ebenen und ruhigen Oberfläche bildet eine so diskrete Folie für das Ei, dass sich dieses ungleich vorteilhafter präsentiert, als auf der unruhigen und leicht schmutzenden Watte. Ausserdem hat man es ganz in der Hand, durch Wahl einer geeigneten Farbe des Sandes diese Wirkung noch zu erhöhen. So eignet sich für Eier mit weissem Grundton, wie die Eier der Meisen und verwandter Familien, am besten ein grauer Ton des unterliegenden Sandes, worauf sich die hellen Eier ganz ausserordentlich wirkungsvoll abheben, auch sich leichter betrachten und vergleichen lassen, ohne dass es erforderlich wäre, sie zu diesem Zweck herauszunehmen. Da aber eine gleichartige Färbung der Exemplare nur bei ganz vereinzelten Gattungen, wie den eben er- wähnten Meisenarten, vorkommt, im übrigen aber die Eier zusammen- gehöriger Arten oft die denkbar verschiedenste Färbung aufweisen, so ist es in einer systematisch geordneten Sammlung nicht durchführbar zu jedem Gelege die passende Färbung des Sandes zu wählen. Ich habe nun die Beobachtung gemacht, dass ein zwischen rostgelb und grau variierender Ton des Sandes derjenige ist, auf dem sich fast alle Eier gleichmässig gut ausnehmen und kann die Wahl eines sogefärbten Sandes deshalb am meisten empfehlen. Noch möchte ich darauf hin- weisen, dass frisch präparierte Eier erst vollkommen ab- und aus- getrocknet sein müssen, ehe sie der Sammlung einverleibt werden, weil sich sonst, in der Regel an dem Bohrloch, wo die Feuchtigkeit austritt, sofern dies nach unten zu liegen kommt, der Sand zu festen Klümpchen zusammenballt und sich nur schwer und oft nur mit Beschädigung der Schale an der betreffenden Stelle entfernen lässt. Berlin W. Dr. v. Boxberger. — Die Krause’schen Röhrchen sind als äusserst praktische Neuheit für den Oologen zu bezeichnen. Bei Benutzung eines Röhrchens dieser Art, das mit einer feinen Spitze, unten mit einem flaschenähnlichen LE: AS Ansatze versehen ist, so dass das verbindende Gummistück fast in demselben verbleibt, dabei dem Röhrchen eine sehr sichere Hantierung gewährt, kann selbst das dünnschaligste Ei beim Ausblasen nicht mehr zerbrechen. Die Röhrchen, bestehend aus einem Sortiment von 10 Stück und einem Gummiansatz, sind doppelt gekühlt und an beiden Seiten nochmals verschmolzen. H. H. — Geschäftliches. Neu erschienen ist soeben das Preisver- zeichnis No. 226, 1903/04, über Instrumente, Materialien, Gerätschaften und Chemikalien zum Fang und zur Präparation naturwissenschaftlicher Objekte von Wilhelm Schlüter in Halle an der Saale. — Neu erschienen ist von A. Böttcher, Berlin C. 2, Brüder Strasse 15, Katalog D 7, eine Liste, die auf 28 Seiten za. 130 Abbildungen von Utensilien für Naturaliensammler enthält und gratis wie franko abgegeben wird; ebenso vom Dermoplastisch-Museologischen Institut „Dobrudscha‘“, Bucarest (Rumänien), die Lagerliste über Vögel usw., aufgenommen am 10. Mai 1903, mit den Angaben der Preise über alte, mittlere und junge Vögel und im Dunenkleid, Eier und Nester. AH. H: Zur freundlichen Beachtung! Unterzeichneter gestattet sich, an alle Herren Oologen die ergebene Bitte zu richten, ihn durch Einsendung von Beiträgen gütigst unter- stützen zu wollen. Alle Zusendungen, seien es grössere oder kleinere Artikel, werden mit bestem Dank entgegengenommen. Der Herausgeber. Fragekasten. Herren Otto Bamberg in Weimar, Alex Bau in Schloss Ruggburg, P. Ernesto Schmitz in Funchal (Madeira) und Wilh. Schuster in Giessen bestätige unter vielem Dank die Einsendungen ihrer Arbeiten für die „Oologie“, Herrn Julius v. Madaracz in Budapest mit bestem Dank die Übersendung seines Buches „Die Vögel Ungarns“. H. H. DEBA ep TS FT | Aus einem Nachlass ist eine ® Eiersammiung von über 1500 Stück zu ver- kaufen. Näheres durch die Besitzerin Frau Dr. Schumann, Reichenbach in Schlesien. i ZEETFSCTE n z sam ne Herrn Otto Heidelmann, Apolda, ersuche ich, nachdem er meine wiederholten Mahnungen unbe- antwortet gelassen, dieihm am 7. Juli1902 zur Ansicht gesandten drei Eier von Faleo subbuteo baldigst zu retournieren. Wilkelm Schlüter, Naturalien- und Lehrmittel- Handlung. Nesiteier und Eier von Cuculus eanorus sowievon allen parasitischen Cuculiden kauft und tauscht stets J. Ramberg, Kgl. Materialienverwalter, Gotenburg, Schweden. Naturbistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasser Str. 48. Dermoplastisch- Museologisches Institut „Dobrudscha“, Bucarest, Str. Leonida 7—9. nl nl n! i al A nl @ uber Totale Teer sr ertereisreie Il | I ı 9083 01002 BSENZSESSURSEN ANZEIGEN. ESEISIIEINESIES „Die Tierweli“ Zeitung für Ornithologie, Geflügel- und Kaninchenzucht. Organ einer grossen Zahl schweizerischer Geflügelzucht- vereineu. der@enossenschaftschweizer. Kaninchenzüchter. Erscheint jeden Mittwoch. Inserate finden weiteste Verbreitung a 10 Pfg..pro Zeile. Abonnement nimmt jede Post- anstalt a M. 1,20 pro Vierteljahr, 'so- wie jede Buchhandlung a M. 1.— pro Vierteljahr jederzeit entgegen. Probenummern gratis” und franko durch. die Verlagshandlung H. R. Sauerländer & Co., Aarau. Der „Oesterreichische Reiehsbund für Vogelkunde und Vogelschutz in Wien“ gibt allmonatlich seine „Mitteilungen“ als starkes Heft mit besonderem Um- schlage bei vornehmer Ausstattung u. gediegenem Inhalte heraus. Jahres- bezug nur K. 5.— Inserate sind bei dem grossen Leserkreise der „Mit- teilungen“, welche in allen besseren Restaurants und Kaffeehäusern Wiens aufliegen, sehr wirksam. Man ver- lange Probenummern. Wien, Ill/’s, Hörnesgasse 2. Yer Ornithologische Beobachter. Wochenschrift für Vogelliebhaber und Vogelschutz. Herausgegeben von Carl Daut, Bern (Schweiz). Redaktion C. Daut Bern und Prof. 6. v. Burg Olten. Abonnementspreis Mk. 6.— jährlich bei direkter Zusendung unter Kreuz- band oder mit üblichem Zuschlag auf den Postämtern. Inserate: Die 3ge- spaltene Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg., Wiederholungen 20—30°/, Rabatt., „LINNAEA“, Naturhistorisches Institut. Dr.Aug. Müller, Berlin, Invaliden Str. 105. uche mit Sammlern in Tauschver- bindung zu treten. Waschek, Schmardt, Kreuzburg 0.-S. Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Linden Str. 66. Spezialität: Zerlegbare Vogelkäfige.. Redaktion und Verlag von H. Hocke, Berlin C., Prenzlauer Strasse 36. Druck von O*+te Koohs, Berlin SW. 12, Koch Strasse 73. ’ EIN. ı