ES Beh as a SS ner ES Hs NE HERE are 2 BR ee RE w er EL ee ee we en EEE ET TEE ae; ee EL rn ee Auer peabze re ana ea rer - < IE ee Zu - - un _ r B = > £ x > z = „e ee ee en ne en} SUs : T Du 2 ER HEN ee Fee TEN Dad ee 4 jr pr? * “ ER ER DLR ILIETEIETELEIETE EIS ITEELTETLILEETETIDEC EEE BEE Y a a Bi a a TE 8 re WIRTEHCH NuScHn: Hin RN hd De a et Kur =: n -. = - u Ex LißBrIs nd Hi Os ITS er eneen0e aa6t TRRFIFTTREETTEESTN THE ROCKEFELLER [INSTITUTE FOR MEDICAL RESEARCH NEw YoRK ZEITSCHRIFT — filr —— Pag Bee.) ifen N g "N v } N ® Besründet von Paul Sorauer. Herausgegeben von Professor Dr. ©. von Kirchner und Professor Dr. C. Freiherr von Tubeuf. XXIX. Band. Jahrgang 1919. fer Stuttgart. VERLAG von EUGEN ULMER. Inhaltsübersicht. erarnann A. Über Contarinia tritici . . . ee > Ahlberg, O. Beiträge zur Deutung der Terskedtschen pe Alten 2264 Ahr, J. Die Unkrautbekämpfung durch Kainit und Kalkstickstoff auf BE Ca RE N ER NE een we Le a, le N; Amberg, K. Der Pilatus in seinen pflanzengeographischen und wirtschaft- lichen Verhältnissen . . . a na s, 2 Me Appel, O. Die Blattrölkranihon der kön: Be en — — Die Pflanzkartoffel . . ... 115 — — .Was lehrt uns der teffelbat in an v EN an von N Amerika? ... RE EN EEE TREE 3 Appel, ©. und W ee 3. Die Gruppierung der durch Pilze hervor- gerufenen Pflanzenkrankheiten (Orig.).. . . . RE BE NE Bachmann, E. Der Thallus von Didymella Beilaan. Keißl. La Badoux, H. Durch Hagelschlag verursachter Zuwachsverlust in einem Fichtenstangenholz . . .. .. 290 Bako, G. Kurzgefaßte Darstellune der De eise, Schiene und Be kämpfung des Maiszünslers (Pyrausta nubilalis) auf Grund der Beobach- tungen und Versuche in den Jahren 1916-1917 . . ..2.....2.2.22.74 BaudyS, Ed. Gallen von verschiedenen Standorten - . . ...... 2: ..149 Beijerinck, M.W. Die Enzymtheorie der Erblichkeit 78 Benecke, W. Pflanzen und Nacktschnecken 235 Bernatsky, J. Über Ersatzmittel für Schwefellohlenshöff - 340 Bethel, E. Puceinia subnitens und ihre Aecidienwirte 209 Boas, F. Beiträge zur Kenntnis des Kartoffelabbaues (Orig.) 171 Böhm, Fr. Die züchterische as der Blattrollkrankheit der Rar- katteln. 32,22", x 54 Bordas, L. Rhyssa persuasoria und Bhhiälten Tnimifeatetar, a Forsten irt- schaft nützliche Hautflügler . ... . 2 Bredemann, G. Beobachtungen über Wensehilagen in DR potarien RE ET Or EEE ATI INA RE 1»; Brick, ©. Die Schwarzfleckenkrankheit der Tomatenfrüchte durch Phoma destructiva Plowr. (Orig.) . . . 20 — — XIX. Bericht über die Tätigkeit 3 Abteihnng für Eilanzedas ee Tre Zort-vo2 1. Jul, 1916-b1:80.- Jun! LIT 7... 020.00 eig Briosi, G. Über eine neue Krankheit des Bambus . . . . 211 Brittain, W. H. u. Saunders, L. G. Die schwarze Apfelblactzikeak Idioceruüs' Fitht. 2... 2 ae SE EN Bücher, H. Die a ud Hs MD eanpfung N Burgwedel, A. Ameisen als Raupenvertilger... . . . 2. „2.2. 22.....°.80 Burkholder, W. H. Das Ascomyceten-Stadium von Gloeosporium ve- netum r Büsgen, M. Biolueikahe Studien. Bes Bi Er cinerea . 2 Chittenden, F. H. u. Howard, N. F. Phyllotreta armoraciae Sa Schäd- dd ling des Meerrettichs in Nordamerika 13034 IV Inhaltsübersicht. Chivers, A. H. Schädlicher Einfluß von Teerdämpfen auf die Vegetation . Coaz, J. Das Auftreten des grauen Lärchenwicklers im Oberengadin Cruchet, P. u. Mayor, Eug. Contribution A P’6tude des Champignons para- sites de l’ Engadine Del Vecchio, C. Beschädigung de Mailänder Kohles an, Phytomyza flavicornis. i : 2 3 BER Dietel, P. Über einige neue er Danone Arten von ea) i Duysen, F. Holzwucherungen ; nk Enslin, E. Beiträge zur Kenntnis der Terkerdnoiden- V. — — Die Wanderheuschrecke 5 Ernst, A. Bastardierung als Ursache ir ee im Piko Escherich, K. Forstentomologische Streifzüge im Urwald von Bialowies Esmarch-Bromberg. Über den Wundverschluß bei geschnittenen Saat- kartoffeln . Esmarch, F. Zur Kenntns, ar Se, SoSe in lattrölllesnken Kourtokteit (Orig.) Faes, H. Im w a antkeen w ner gegen en hr Le ST; 1916 a ausge- führte Behandlungen es — — Phylloxera.. Rapport de la Se ee ; Falek, R. Eichenerkrankung in der Oberförsterei Eöddenitz Ru in a falen . a Fallada, O. Zur een Hui Sohgeielisure Ferdinandsen, C., Rostrup, S8. u. Kölpin Ravn, F. Une uber die Krankheiten der landwirtschaftlichen Pflanzen im Jahre 1917 . Fischer, Ed. Mykologische Beiträge 15—17 ; — — Neueres über die Rostkrankheiten der forstlich en oda hölzer der Schweiz. Florin, R. Über die Schosfleran hen der AB id een Bekimphing 2 Flury. Zapfensucht der Legföhre und der gewöhnlichen Föhre Fragoso,R.G. Pugillus mycetorum Persiae Friekhinger, H. W. Die Bisamratte in Böhmen . Friederichs, K. Studien über Nashornkäfer als Sohsdinge der Kokosnaline 2 Fritze, A. Eine neue Varietät von Dectieus verrucivorus L. . Fulmek, L. Bekämpfung der Kräuselkrankheit (Akarinose) — — Die Akarinose in Steiermark . — — Die feldmäßige Bekämpfung der Blattläuse BIRNEN — — Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium ceorni Behe.) (Orig.) . — — Kalziumsulfhydrat statt Schwefelkalkbrühe gegen die Kräuselkrank- heit des Weinstockes ; 2 Gauba, Th. Das oprannilahe 1918 . N RE Gäumann, E. Über die Formen der Peronospora parasitica ie Fries. Ein Beitrag zur Speciesfrage bei den parasitischen Pilzen . Gertz, ©. Anomalien im Bau der Blutkörperchen bei Lunularia eruciata = — —- Kallus-Hypertrophien und einige im Zusammenhang damit stehende Bus omEee physiologische Verhältnisse bei minierten Blättern Makrochemische Eiweißproben an Blättern : TR enwind, A. Die der Omorikafichte (Picea omor'ica Baal ) Kehle Tiere und parasitischen Pilze . r Vans FR . SHE UNE — — Samenbeize zum Schutze des Sc kai rpsamens gegen Versehen durch Mäuse Gjikovie-Markovina, M. Pe OSSUS COSSUS Ss Sch Alne der w Seren i Seite 198 74 1385 73 63 114 156 227 191. 67 Inhaltsübersicht. Goebel, K. Zur Kenntnis der Zwergfarne . . . FR BEER — — Zur Organographie der Characeen .. TREE ER Grosser, W. Bericht über die Tätigkeit der lkur- botanischen Ver- suchs- und Samenkontrollstation der Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien zu Breslau während der Zeit vom 1. April 1917 bis al, Marz a ne Grüning, Teratologische Funde . ; R Jobs F Güssow, H. T. Pathogene Wirkung der BR geonia Sa Ai Kartofte Györffy, J. Beiträge zur Lebensweise von Syntomaspis druparum Beh. . Haberlandt, G. Mikroskopische Untersuchungen über Zellwandverdauung Habermehl. Beiträge zur Kenntnis der paläarktischen Ichneumonidenfauna Haenel, K. Maikäferplage und Vogelschutz RE Hansen, V. Drei neue Rhynchophora-Arten aus Dänemark Bett Hasler, A. Beiträge zur Kenntnis des ÜCrepis- und Centaurea-Puceinien vom Typus der Puceinia Hieracii Hecke, L. Die Frage der Bekämpfung des a > Hedicke, H. Beiträge zur deutschen Gallenfauna. I. Ein Beitrag zur OR nis der Gallenfauna Pommerns . . . . ; — —- Die deutschen Zooceciden unserer ide — — Gallen von Cynips calyeis Burgsd. IRA IE } ER — — Sproßachsenanschwellungen an Populus Dh Re — — Zikaden als Gallenerzeuger . . . . . Heidema, J. Bekämpfung von Unkräutern nF . N 3 Heikertinger, F. Kl. Mitteilungen z. Biologie d. en ee Käfer Heinrich, M. Beiträge zur Bewertung der Grobseide . RANG Henning, E. Bemerkungen über die sogen. Scheidenkrankheit aus Anlaß Auftretens an Weizen 1915 und 1918 . Ne : — —- Einige Bemerkungen über das Pflanzenw acht im Sisllicher n Ölanı im Sommer 1917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henrich, (. Pflanzengallen (Ceeidien) der Umgebung von Hermannstadt Hering, M. Zur Biologie und systematischen Stellung von Seythris tempera- Bear Wed a } i 3 ARE RS Herold, W. Zur Kenntnis der Meere en Schiff, (S ED Heß, A. Die Kohlweißlingsplage in der Schweiz im Sommer 1917 — — Die Tannenhäher in forstwirtschaftlicher Beziehung . v. d. Heyde, G. Frostwirkung an Buxus sempervirens Handworthii Heyne. Über den diesjährigen Fraß von Fuproctis chrysorrhoea L. im Berliner Tiergarten . . . sah, Ang j Ä re Higgins, B. B. Eine Krankheit der Kätzchen von c arya Alnoer nsis Holmberg, ©. Orobanche caryophyllacea Sm. in Schweden entdeckt Huber, Beobachtungen über den Krebs 3 ut. PER are Jaap,O. Achtes Verzeichnis zu meinem Eeselnternw er k „E ungi A exsi- cati‘“, Serien XXIX bis XXXII (Nummern 701 bis 800), nebst Beschrei- bung neuer Arten und Bemerkungen ae 2 aan. RR Jablonowski, J. 38 Jahre aus dem Leben der ungar. Entomolog. Station Jablonowski, J. Beitrag zur Lebensweise und Bekämpfung des Antho- HOYMmus;, POMErUm.. a. Se: - ER ESSENER! — —— Die Frost- und Dürrewirkung auf ie Shaktlie Ben s kten — —- Eine schädliche Borkhausenia in der Türkei Jegen, G. Beiträge zur Kohlweißlingsbekämpfung . — — Die rote Spinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DD DD DD m SO a ISIS #$ SO -J -J 1 5 jr [op] = 59 VI Inhaltsübersicht. Jordan, K. H. C. Über die Gallmilbe Oxypleurites carinatus Nal., ihren Schaden und ihre Bekämpfung . Joseph. Beobachtungen über Bi Kaiserling, ©. Die mikrophotographischen Rates und die eRahahlne Kappen, H. Untersuchungen an Wurzelsäften . 5 Karny, H. Zwei neue Laubheuschrecken aus Albanien . Kavina, K. Mykologische Beiträge Kayser, Ist die Vernichtung des Anlbintonstechers. Anwesen pomo- rum) durch Vögel als nutzbringend zu betrachten ? . . Keißler, K. Über Pilze auf Orchideen im Reichenbach’ Sanen ae Keller, C. Beobachtungen über abnorm frühes Brüten des Eschenbast- käfers (Hylesinus fraxini) FERNE Kemner, N. A. Bembecia hylaeiformis un Se ou — —-.Die Birken- Sackmotte (Coleophora fuscedinella Zell.) und ihr AuR Beeren 71,919. 191.70... 0.70% a RN EL LEN — —- Über die Gattung Nerkorahna Redt. ARTE Kießling, L. Einige besondere Fälle von chlonsphytldeteiien Gersten — — Über schädliche Nebenwirkungen der Formalinbeizung He Saatgutes auf die Keimung . . - Killian, K. Morphologie, Bioleere et Baby Kane serchiehle V re ht myces Pteridis (Rebent.) Rehm : a Kirchmayr,H. Der echte Ziegenbart (Kaäse G nee, ae crispa oder ramosa), ein Waldschädling 3 Klebahn, H. Haupt- und Neben Fuchkorchen kier az zeten, 1 " — — Impfversuche mit Pfropfbastarden. , — — Peridermium pini (Willd.) Kleb. und seine Ü Ber ne von Kicker zu Kiefer 23. Über a ung und keerie een: im Ber Esch ur Be Kleine, R. Beschädigung der Hülsenfrüchte in Pommern durch Grapho- litha dorsana F. in den Jahren 1915—1917 RE 5 53 — — Die Getreideblumenfliege (Hylemyia coarctata Fall.). Diesjährige Be- obachtung in Pommern nn et Se A — —— Tetrastichus cassidarum R ee, ein Parasit bei Cassida rubiginosa . — — Thereva nobilitata Fabr., ein neuer Roggenschädling . ae 5 Kochanowski, ©. Über die durch Fuinkenflug der Lokomotiven verur ne Waldbrände Ä PR Köck, G. Ein für OtaRebht neuer E Schädling auf Ben ‚ea pungens . Korff, G. Über schwere Schädigungen von Kartoffeln durch Eu ; Kornauth,K. Bericht der k. k. landwirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzenschutzstation in Wien für das Jahr 1917 Kornauth-Wöber. Versuche zur Bekämpfung des echten Mehltaues as Reben im Jahre 1917 : — — Versuche zur Bekämpfung des roten Beer PANErS eo ads AR Mehl- taues der Reben im Jahre 1917 ; Kraus,(. Kalidüngung, Getreidelägerung und BortensigensenAe Krausse, A. Über Aradus cinnamomeus Panz., die Kiefernrindenwanze . — — Über die Eberswalder Mäuse aus dem Subgenus Mus Kryz, F. Über den Einfluß von Ultramarin auf Pflanzen (Orig.). Kupka, Th. Reliquiae Opizianae. Eine Revision Opiz’scher Pilze auf Grund des Originalmaterials , . Inhaltsübersicht. Kurze Mitteilungen. Esmarch, F. Nachträgliche Bemerkung zu dem Aufsatze „Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln“ Reh. Aus der schwedischen entomologischen Versuchsstation Zur Überwachung der Herstellung und des Vertriebes von Pflanzen- schutzmitteln . Küster, E. Ursachen und keine ar U bersnährung Bei an Pflanzen Lange, E. Agrotis collina Bdr. und ihr Vorkommen im sächsischen Erz- gebirge . - ? i Lehmann, F. W. P. Das Gekridch und de elrbemtäkeit der Bäume ; v. Lengerken, H. Lebensweise und Entwicklung des Fliederschädlings Ötiorrhynchus rotundatus Siebold . : . Liehr, ©. Über ein Pflanzen schädigendes Kuren de N. ten Marienkäfers (Adalia bipunctata) Lienig, H. Pflanzen, welche Insekten vertreiben . Lind, J. Die Knaulgrasbakteriose (Aplanobacter Rathayi) — — Versuch mit Mitteln gegen den Steinbrand des Weizens. Lind, J.u. Kölpin Ravn, F. Versuch mit Mitteln gegen die en heit der. Gerste Lind, J., Rostrup, 8. u. Kelın as F. "Übenicht a BR re heiten der landwirtschaftlichen Pflanzen im Jahre 1916 . Lindfors, Th. My kologische Notizen 3 Ar anp z Lingelsheim, A. Über das Auftreten von Flendennarenehrm an dan Unterseite bifacialer Blätter RER RE Loos, K. Der Kampf gegen Maikäfer ld Enkerkns mit besonderer Be- rücksichtigung der Vogelwelt ER Lüdi, W. Puccinia Petasiti-Pulchellae nov. spec. . RN EOS.) Lüstner, G. Carl Wagner-Bingen, ein ausgezeichneter Kenner und Be- obachter schädlicher Insekten, vornehmlich des Heu- und Sauerwurms, aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts E — — Die Bekämpfung der Rebkrankheiten während des es — — Die Schutzwirkung des Schwefels gegen das Oidium der Rebe . - — — Über das Auftreten der Wanze Nysius senecionis in den deutschen Weinbergen RT: s x we — — Über die seither in Orc und: Deutschland) anit Perdeig““ ange- stellten Peronospora-Bekämpfungsversuche und ihre Ergebnisse — — Über Ersatzmittel bei der Schädlingsbekämpfung im Weinbau . Me. Cubbin, W. u. A. Über den Blasenrost der Weißkiefer. — — Überwintert Cronartium auf der Johannisbeere ? Mach, F. und Lederle, P: Zur Untersuchung des Perozids . Mägocsy-Dietz, S. Beiträge zur Kenntnis der Flora des Balaton Bh seiner Umgebung. II. Mitt. Major, E. Bemerkungen über Pilze . — — Vermischtes über Pilze . RR Ho RE RERRNG 7° 7x Markowski, A. Botrytis cinerea als Parasit auf Aesculüs parviflora Walt. und Aesculus Hippocastanum i Meißner, OÖ. Die Nahrung der nensetebeken Mercet, R. G. Spanische Chaleididen Meyer, Rud. Gloeosporium cactorum . NE EEE Mihalusz, V. Abnorme Blattbildung am Blütenschafte von Taraxacum officinale, dem Löwenzahne VII Seite VIII Inhaltsübersicht. Miovic u. Anderlic. Über Tomatenerkrankungen Mittelbach. Beitrag zur Bekämpfung der Blutlaus . Moesz, G. Bemerkungen zu K. Schilberszkys Antrag Dezieken BE ER treideschwarzrostes u SEA RE = - My kologische Miteilunfan) In. Beitrag Molisch, H. Über die Vergilbung der Blätter . ; Molz, E. Über. die Züchtung widerstandsfähiger karten ; — Zur Biologie der Getreideblumefliege (Hylemyia coarctata Fall.) Morgenthaler, ©. Üb.d. Mikroflora des normalen u. muffigen Getreides v.Mülinen, H. Der Maikäfer NE Be RE SEE TEEN Ei 3 0 Müller, H. €. und Molz, E. Beobachtungen über das Auftreten der Erd- raupen der Saateule (Agrotis segetum Schiff.) im Jahre 1917 . — — Versuche mit Saatschutzmitteln . ie Müller, K. Die Bekämpfung der Rebenperonospora En a Tnksbalticn kalendermethode } 2 — — Rebschädlinge und ihre SSeeicliche Ben pie ; BT RN Müller-Thurgau, H. Zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms im Sommer Munerati u. Zapparoli. Anomalien der Zuckerrübe. III. Mitteilung . Nalepa, A. Eriophyiden aus Java. (Zweiter Beitrag). — — Neue Gallmilben, 33. und 34. Fortsetzuug — — Neue Gallmilben. 35. Fortsetzung . Naumann, A. Ein neuer Schädling des Kerboftollersarten Nechleba. Nonne in Böhmen . Neger, F. W. Der Apfelbaumkrebs — -— Die Bedeutung des Habitusbildes für die Dee von Planen krankheiten.. . . RER ER echten © — —- Die Blarrollaankheit der Kaniotel (Orig.) — — Die Wegsamkeit der Laubblätter für Gase — —- Experimentelle Untersuchungen über Rußtaupilze — —- Honigtau und Honigtauregen . ED TAN — — Über Bakterienkrankheiten (Bakfemasan) der Pflanzen Neumann, OÖ. Absterben durch elektrischen Strom . a Noack, Th. Eine neue Form von Mus sylvaticus aus Eberswalde ! — — Über einige in und bei Eberswalde gefundene Muriden 3 Oberstein. Coelinius niger Nees als Schmarotzer (natürlicher Feind) ER Weizenhalmfliege “ ; ; Onrust, K. Ergebnisse des tan dr Hiean mit Ramon zur Bekämpfung von Lampronia rubiella Bjerk . Osterwalder. Vom Apfelmehltau . Palm, B. Über Liegniera isoötis . Paravicini, E. Zur Biologie der Maulwurtsbrille ; Pater, B. Bericht über das Arzneipflanzenversuchsfeld der and wire lichen Akademie in Kolozsvär Re Pazsiczky, .J. Schildläuse verzehrende Re i Peterfi, M. Über abnorme Blüten von er onen a (Kunth) Aschers. Peters. ee. ne tele ni - Popoff, Methodi und Joakimoff, D. Über die a Phylloxere fester Reben. (Zweite Mitteilung.) Portele. Zur Frage der Bekämpfuug des Oi der Babel in dr w ein- baukampagne 1918 in Österreich Inhaltsübersicht. Postelt, A. Der Getreidelaufkäfer, Zabrus gibbus Preissecker, K. In Dalmatien in den Jabren 1914, 1915 va 1916 aufge, tretene Schädlinge und Krankheiten des Tabaks Programm und Jahresbericht der k. k. höheren Lehranstalt A W ein- a. Obstbau in Klosterneuburg für das Schuljahr 1917/18 . ; Rambousek, Fr. Rübenschädlinge und Rübenkrankheiten im Jahre 1917 & — — Über die praktische Anwendung des Sulfins gegen ee und Schädlinge Et Rankin, W.H. Üb.d. een V, Fremden een in ai Baumgewaee Rau, E. Winterschäden im Obstgarten . Rebmann. Absterbende Schwarznüsse i Reh, _L. Blausäure zur Bekämpfung der Ungeziefer i — — Über Einfuhr-Beschränkungen als Schutz gegen die Beehleppone pflanzenschädlicher Insekten Reinecke, G. Eine Wanze als Coceineilidenfoind Rhumbler, L. Vorschlag zu einer zweckmäßigen ae ln der Biologien von Insekten Richter, H. Über Lebensweise et Bel SE Nutzer käfers (Xyloterus lineatus Oliv.) - ı Richter, ©. Zur Anatomie japanischer Zw en : Ritzema Bos, J. Das Eichhorn (Sciurus vulgaris L.). — — Der Jgel und seine wirtschaftliche Bedeutung . — — Insektenschaden im Frühjahr 1918 Rose, D. H. Eine neue Apfelkrankheit Es Rosenfeld, W. Schlupfwespen und Borkenkäfer . Rostrup, S. Untersuchungen über die Kohlfliege, ihre asneer eise und Es kämpfung Rudau, B. Vergleich. nen äh. 4 isldre holserabärender Pins „. Ryx. G. Ein neues Beispiel einer Knospenmutation bei der Kartoffel . nr. J. Sumach und Reblaus N ARTEN 15 Saalas, U. Die Fichtenkäfer Finnlands. Studien über die Entwicklungs- stadien, Lebensweise und geographische Verbreitung der an Picea excelsa Link lebenden Coleopteren nebst einer Bestimmungstabelle. I. Allge- meiner Teil und spezieller Teil I Schander, R. Beobachtungen und Versuche ER Kartoffeln rd Kartoitel: krankheiten im Sommer 1917 — — Die Anwendung von Kohservirunestnietäih, zur eedraerhaltung von Kartoffeln in den Mieten, mit bes. Berücksichtigung des Megasans : Schander und Krause, F. Die Krankheiten und Schädlinge der Erbse . Schander, R. und Schaffnit, E. Untersuchungen über das Auswintern des Getreides . - Scheidter, F. Tierische charge): an an : v. Schele. Die Minier-Motte an japanischen Lärchen . Schellenberg. Versuche zur Bekämpfung der Peronospora Schenk, H. Verbänderungen und Gabelungen an Wurzeln . Schenk, P. J. Der Erbsenkäfer ; 2 Sche uch, H. Der Nährpflanzenkreis von oschy SR N‘, ee Gy. und pyrrhorhynchus Marsh. : 3 Schilberszky, K. Hypertrophe Badkiseilen ER: Rpeltrn ; — — Antrag in Bezug auf den Getreideschwarzrost Schmidt, Hugo. Biol. Bemerkungen z. Massalongia rubra- Galle: an Ge 156 X Inhaltsübersicht. — — Neue Käfergallen aus der Umgebung von Grünberg in Schlesien . — — Zur Biologie von Subcocceinella 24-punctata L. Schneider, H. Bildungsabweichungen im Blütenstande der de Kirn ihre Bedeutung. Schönfeld, L. Beizen des Hirsesaatgutes ENEN Schoevers, T. A. ©. Blutlaus (Schizoneura unbe Eee : — — Etwas üb. Wurzelknoten u. andere krebsartige Auswüchse bei PEN — — Fremde Körperchen in kranken Spinatwurzeln — — Versuche mit einigen Chemikalien zur Bekämpfung a Wurzel älchens (Heterodera radicicola Graef) . > Schöyen, T. H. Bericht über schädliche Inse Se, Et PHnkenlsünkherten im Land- und Gartenbau 1917 ; RN — — Über schädliche Insekten und Sehne an Waldbauron im Jahre 1916 . Schröder, P. Ein flacher Hexenbesen . : Schulz, U. Beiträge zur Biologie des Aptelblurendtechers : ; Schulze, P. Bemerkungen zur Lebensgeschichte von Pyrrhocoris ee L — — Das Verhalten artfremder und artgleicher Gallen beim untlichn0 Zusammentreffen und andere Mitteilungen über Gallen 4 Schumacher, F. Auftreten der ‚„Gewächshaus-Röhrenlaus‘‘ (Orthezia i we nis Dgl.) im Kgl. Botanischen Garten zu Berlin -Dahlem. — —- Entomologisches aus dem Botanischen Garten zu Berlin- Daklem. I. Orthezia insignis Dougl. — —- Systematische Bemerkung zu einer afrikanischen even 2 — —- Über ein Massenvorkommen von Carabus auratus L. — — Über einen Kahlfraß, verursacht durch Dasychira pudibunda i — — Vorkommen einer Tamariskenzikade in Brandenburg . Schuster, W. Der Maulwurf (Talpa europaea L.) als Waldtier. Seine Zu- kunftsaufgabe im deutschen Walde. Zugleich ein Blick auf seine jetzige Bedeutung für die Forstwirtschaft. Be Re — — Vier deutsche Waldbäume (Linde, Buche, Eye Kiefer). Systemati- sche Zusammenstellung der er a und der Feinde dieser Holz- und Blattzerstörer Schütze, K. T. Argyresthia ee VEN TTRTINR RR ET I. — —- Beitrag zur Kenntnis einiger Sesien . RL Pe RA Schwangart, F. Über Rebenschädlinge und mg Y. Die Schlupf- wespen der Traubenwickler. Zuchtergebnisse : Schwartz, F. Eigenartige Baumbeschädigungen durch ie ‚Erd ; Schwartz, M. Das Auftreten der Feldmäuse in Deutschland 1917 und 1918 — — Die Erdraupenplage . . . 2 Je LE -. _— Über die Necktichrbckennae 1919. in dennlrech £ Graf v. Schwerin. Blasenrost an Pinus austriaca — — Merkwürdige Stammbildungen der Sitkafichte . ; Seamans, H. L. Cerodonta femoralis, der Weizenscheiden- Minieher : Sedlaczek. Die Schlupfwespen der Fichtenborkenkäfer . Sherbakoff, C. D. ‚„Bocksaugen“-Fäule der Tomaten Siegmund, G. Das Auftreten des Getreidelaufkäfers in Mähren . E Simmel, R. Aus meinem forstentomologischen Tagebuch. I. Juniperus communis als Sterbequartier verschiedener Borkenkäfermännchen ? . Skutecky, G. Das Auftreten des Getreidelaufkäfers in Mähren . 239 148 223 271 216 237 237 224 s1 63 Inhaltsübersicht. XI Seite Skola, V. Über die chemische Zusammensetzung der Rübenschädlinge. I. Die Wintersaateule ... . . i an 269 — — Über die Zusammensetzung de ch Ehsckinie en, Rübe 263 Smith, C. ©. Saure Fäule an Zitronen in Kalifornien . . . .......212 Solla, K.F. Botanische Betrachtungen in Halbenrain . ... 2.2 ...... 124 Spieeckermann. Der falsche Kartoffelkrebs . . . . 252 — — Schädigung der Kulturpflanzen durch zu hohen regchalt RER Bodens 198 Sprenger, A. M. Bringt das Schneiden Gefahr für das Entstehen von Krankheiten? .. . DESNO 124 — — Die Bene von kektän mit Reese. und die Gefahr für die Bienenzucht . . .. RE a — —- Gloeosporium denken in ne Shan EEE ATS) 3 Sprenger, C. Dendrologische Mitteilungen aus Griechenland . . .... 70 Stanford, E. E. u. Wolf, F. A, Studien über Bacterium solanacearum . 204 Stark, P. Die Blütenvariationen der Einbeere . . . 251 Stellwaag, F. Auftreten und Bekämpfung tierischer Rebichadhinke n in ar Pfalz im Jahre 1917 ... BSR NE RR SDERDERNÄ CH: — = ('yanwasserstoff gegen den Denbenwieklen RR 157 — —- Das Massenauftreten des Rebstechers (Bytiscus- Blast in eh Bhein: pfalz im. Frühjahr. 1917...‘ ... :©:. NEE © — —- Rebstichler (Bytiscus betulae) in der bay ansehen: Kheinpialz Se ED Stevens, N.E. u. Hawkins,L. A. Durch Rhizopus nigricans hervorgerufene Krankheitserscheinungen an Erdbeeren . . .... .... 2 2 len. 2.2.0 .207 Stift, A. Eine seltene Wurzelkropfrübe . ... .. 254 Stitz, H. Die Beziehungen der Ameisen zum Menschen und Ne a liche Bedeutung. . . ET Stoklasa, J. ‚Zur Bebaptüng 3 Mehl. and Geksideschädlings ERS, Straßer, P. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N. O.) 202 Srreda. R. Die Insektenfemde der KRartöffel:.. N: sr... ee. 68 Stutzer, A. Mehltau und Bodenbeschaffenheit . . . ... .°2.2..2..2..2...124 Swanton, E. W. Neue britische Pflanzengallen . . . . 79 Sylven, N. Der Kieferndreher im nördlichen end: im Fo 1917 209 Szomjos, L. 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Die Monographie der Robinie mit besonderer Rücksicht auf ihren torstwirtschattliche: Bedeutung .. 22.2, 2:2 22 N en 2 RSTI Inhaltsübersicht. Van den Broek, M. u. Schenk, P. J. Krankheiten und Beschädigungen der Gartenpflanzen re Er 7; Van:.der Lek, H. A. A. Über AR REN. „schlechten Herzen‘' oder „schwarzen Kerne‘ der Erbsen . ; — — Untersuchungen über Tracheomykosen: Di v en der Gärken . Van Poeteren, N. Bekämpfung des Eichenmehltaues . Vischer, W. Über eine synkaulome Monstrosität bei RER | affieinale Vöchting, H. Untersuchungen zur experimentellen Anatomie und Patho- logie der Pflanzenkörpers. II. Die Polarität der Gewächse.. Voglino, P. Beobachtungen über die Bekämpfung von Diaspis Der durch Prospaltella Berlesei im Jahre 1916 Voß,A. Über das Eingehen von Castanea vescain ann Be Cronhä Wagner, R. Über die Acarophilie der Gattung Hicoria Raf. . Wahl, B. Zur Mäusevertilgung mit Strychningetreide. Wahlgren, E. Über Musca pumilionis Bjerkander . alleeer Wartenweiler, H. 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Aus der Abteilung für Pflanzenkrankheiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg. I. Einleitung. Wohl kaum eine Krankheit hat so viele verschiedene Erklärungen gefunden wie die Blattrollkrankheit der Kartoffel. Appel, der sie 1905 zuerst eingehend beschrieb. und nach ihm Köck, Kornauth. Him- melbaur u. a. führten sie auf eine Verstopfung der Wasserleitungs- bahnen durch Pilze, besonders Fusarium, zurück. Weitere Unter- ‚suchungen von Spieckermann!), Schander?), Krause?) u.a. er- gaben aber, daß Pilzfäden auch in gesunden Pflanzen vorkommen können und in kranken häufig fehlen. Auch weicht das Krankheits- bild in den Fällen, wo eine Verpilzung der Gefäße vorliegt, meistens von dem der typischen Blattrollkrankheit ab, so daß man sie später als ‚.Gefäßmykosen“ in die Gruppe der Fußkrankheiten eingereiht hat. Die Pilztheorie ist daher heute selbst von der Mehrzahl ihrer ur- sprünglichen Anhänger aufgegeben worden. Im Gegensatze zu den genannten Forschern suchte Quanjer!) die Ursache der Krankheit nicht im Xylem, sondern im Phloöm des Stengels. Seine anatomischen Untersuchungen führten ihn zu der Über- zeugung, daß das Phlo&m bei den rollkranken Pflanzen abnorm verän- dert ist: die Membranen der ‚Siebröhren und Geleitzellen quellen unter Gelbfärbung auf und engen das Lumen der Zellen mehr und mehr ein, bis sie mit den Plasmaresten zu einer strukturlosen Masse zusammen- fließen. Quanjer nennt diese auch in den Blattstielen zu beobachtende Erscheinung „Nekrose‘. Sie soll durch einen vom Boden aus eindringen- den, ultramikroskopischen Organismus hervorgerufen werden ’). Die ') Jahresb. d. landw. Versuchsstat. zu Münster für das Jahr 1908, S. 52 bis 84... 1909. *) Neue Studien über die Blattrollkrankheit der Karioffel. -Jahresb. d. Vereinig. f. angew. Botanik. 1909. 8. 235-245. 5) Mitt. d. Kaiser Wilhelm Instituts f. Landw. in Bromber <. 1911. S. 55—57.. Bd. 5, 1913.°8. 143—-170. ‘) Quanjer, Die Nekrose des Phloöms der Kartotfelpflanze, die Ursache der Blattrollkrankheit. Wageningen 1913. ») Quanier, Nature, mode of dissemination and control of phloöm-necrosis (leaf roll. Wageningen 1916. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 1 2 Originalabhandlungen. Folge der Nekrose ist nach Quanjer eine weitgehende Hemmung in der Abwanderung der Assimilate aus den Blättern. Besonders die Ei- weißstoffe, aber auch die Kohlenhydrate werden daher den wachsenden Teilen und den Reservestoffbehältern (Knollen) in unzureichender Menge zugeführt. So wird das Kleinbleiben des Krautes, der geringe Knollen- ertrag, das Ausdauern der Mutterknolle und die übrigen Krankheits- merkmale verständlich. Diese Theorie gibt allerdings eine plausible Erklärung. Aber sie steht und fällt mit der Voraussetzung, daß die Phloämnekrose ein spezifisches Merkmal der Blattrollkrankheit ist. Untersuchungen von Schander und Tiesenhausen!) haben nun ergeben, daß das nicht der Fall ist, die Nekrose vielmehr auch bei anderen Krankheiten, wie Kräuselkrankheit, Schwarzbeinigkeit, Phytophthora usw., ja bei völlig gesunden Pflanzen gegen Ende der Vegetationszeit vorkommt. Sie fassen die Nekrose als eine sekundäre Erscheinung auf, die immer dann eintritt. wenn die normalen Funktionen der Blätter auf irgendeine Weise gestört sind. Die von Quanjer (1916, 8. 133— 135) gegen Schander erhobenen Einwände haben sich bei nochmaliger Nach- prüfung als nicht stichhaltig erwiesen, wie an anderer Stelle nachge- wiesen werden soll. Man muß daher auch die Nekrosetheorie als un- haltbar bezeichnen. Wieder in anderer Richtung als Quanjer hat Sorauer?’) die Lösung des Problems versucht. Nach seiner Ansicht wirken bei der Entstehung des Blattrollens Witterungseinflüsse (nasse Kälte) und phy- siologische Momente zusammen. Alle Merkmale der Krankheit, ins- besondere das verminderte Wachstum, deuten darauf hin, daß eine phy- siologische Schwächung der Pflanzen vorliegt. Nach Sorauer geht diese auf eine Störung des enzymatischen Gleichgewichts in den Mutter- knollen zurück, die eine vermehrte Stärkelösung (Zuckerbildung) zur Folge haben soll. Dadurch würde natürlich der ganze Stoffwechsel beeinflußt und das Wachstum in ungewöhnliche Bahnen gelenkt. So- rauer stützte sich auf Versuche von Grüß), der bei gesunden und kran- - ken Pflanzen ein verschiedenes quantitatives Verhältnis zwischen Oxy- dasen und Peroxydasen gefunden hatte. Dieses Ergebnis ist von anderer Seite angezweifelt worden, weil das Versuchsmaterial nicht einwandfrei gewesen sei. Ob mit Recht oder Unrecht, bleibe dahingestellt. Jedenfalls genügen die Grüß’schen Versuche nicht, um die Sorauer’sche Theorie !) Schander u. v. Tiesenhausen, Mitteilungen des Kaiser-Wilhelm- Instituts f. Landw. in Bromberg VI. S. 115. 1914. ®) P. Sorauer, Die angebliche Kartoffelepidemie, genannt „die Blatt- rollkrankheit“. Internat. Phytopath. Dienst I, 33—59. 1908. ®) Enzymwirkungen am Wundrand der Kartoffelknolle, Zeitschr. f. Pflan- zenkrankh. XVII, S. 65—79. 1907. Esmarceh, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln. 3 zu beweisen. Ob die blattrollkranken Pflanzen physiologisch geschwächt sind oder nicht, läßt sich erst entscheiden, wenn der Stoffwechsel im allgemeinen und die von den normalen abweichenden Vorgänge im be- sonderen genauer erforscht sind. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg. Das Problem des Stoffwechsels umfaßt eine ganze Reihe von Einzel- pıoblenien, deren jedes nur durch gründliche und zum Teil schwierige Untersuchungen gelöst werden kann. Bisher liegen nur zwei Arbeiten vor, die sich eingehender mit den Stoffwechselvorgängen in blattrollkranken Kartoffeln befassen, eine von Spieckermann, die andere von Doby. Spieckermann!) legte sich die Frage vor: In welcher Weise geht die Abwanderung der Reserve- stoffe aus der Knolle während der Vegetation vor sich ? Und bestehen in dieser Hinsicht Unterschiede zwischen gesunden und kranken Pflan- zen? Um das festzustellen, wurde zu verschiedenen Zeitpunkten der Vegetation jeweils eine bestimmte Anzahl gesunder und kranker Pflanzen aufgenommen und sowohl die Mutterknolle als auch die ober- irdischen Teile chemisch untersucht. Die Analyse beschränkte sich aller- dings auf die Bestimmung des Trockensubstanz-, Asche- und Stick- stoffgehaltes, ergab aber doch bemerkenswerte Resultate: Mit dem Fort- schreiten der Vegetation nimmt die Trockenmasse der Mutterknolle ab. und zwar bei gesunden und kıanken ungefähr in gleichem Maße. Auch der Aschengehalt sinkt, aber bei kranken Knollen langsamer. Das Verhältnis zwischen Asche und organischer Masse ändert sich bei gesunden Pflanzen nicht wesentlich, es findet also ein gleichmäßiger Verbrauch statt. Beikranken dagegen steigt der Wert auf das Doppelte, d. h. die organischen Stoffe werden erheblich schneller verbraucht als die Salze. Infolgedessen bleiben die kranken Mutterknollen verhältnis- mäßig salzreich. Spieckermann führt hierauf das oft beobachtete Ausdauern derselben zurück. Der absolute Stickstoffgehalt der Trocken- masse geht mit der Zeit zurück, da den wachsenden oberirdischen Teilen beständig Stickstoff zugeführt wird. Der relative Stickstoffgehalt zeigt bei gesunden Knollen keine Änderung oder eine geringe Abnahme, bei kranken aber eine stetige Zunahme, sodaß er am Ende der Vegetation 1 lsmal so groß sein kann.wie bei Beginn. Daraus ergibt sich, daß die stickstofffreien Bestandteile schneller verbraucht werden als die stick- stoffhaltigen. Was die oberirdischen Teile betrifft, so nimmt der Trockensubstanzgehalt allmählich zu und erreicht seinen Höhepunkt, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, d. h. bei kranken Pflanzen früher als bei gesunden. Der Aschengehalt bewegt sich anfangs bei beiden ungefähr in denselben Grenzen. Mit der Bildung der neuen Knollen ') A. Spieckermann, Beiträge zur Kenntnis der Bakterienring- und Blattrollkrankheit der Kartoffel. Jahresber. d. Ver. f. angew. Botanik VIII, S. 1-19 u. 173— 177. 1910. 4 Originalabhandlungen. aber sinkt er bei gesunden Pflanzen erheblich, während er sich bei kranken, ihrem geringen Knollenansatz entsprechend, wenig oder gar nicht ändert. Der Stiekstoffgehalt weist ebenfalls zunächst keine Unter- schiede auf, später ister beikrankenPflanzen wesentlich höher. Spiecker- mann schließt daraus auf eine gehemmte Ableitung des Stickstoffs, die mit dem trägen Wachstum der oberirdischen Teile und der verminder- ten Knollenbildung zusammenhängt. Die Versuchsergebnisse Spieckermanns sind von Doby'!) be- stätigt und wesentlich erweitert worden. Doby untersuchte besonders eingehend die chemische Zusammensetzung von reifen Knollen gesunder und kranker Pflanzen. Die Analyse erstreckte sich auf Trockensubstanz, Asche, Stickstoff (gesamt, löslich, unlöslich), unlösliches Eiweiß. Kohlen- hydrate gesamt, reduzierende und nicht reduzierende Zucker, Dextrin, Stärke. Rohfaser und Rohfett. Die Trockenmasse war bei kranken Knollen durchweg geringer als bei gesunden und enthielt meistens mehr Asche und stets weniger unlösliches Protein und Stärke, während die übrigen Bestandteile keine regelmäßigen Unterschiede erkennen lassen. Doby beschäftigt sich, im Anschluß an Sorauer und Grüß, auch mit den enzymatischen Verhältnissen der Knollen. Vermittelst empfindlicher Methoden konnte er nachweisen, daß die (ruhenden) kranken Knollen durch eine höhere Konzentration der Oxydasen, beson- ders der Tyrosinase, ausgezeichnet sind. Die Tyrosinasewirkung war in ' manchen Fällen doppelt so groß wie bei den gesunden Vergleichsknollen. Man muß demnach annehmen, daß in den kranken Knollen eine ge- steigerte Atmungstätigkeit herrscht. In erster Linie wird davon die Stärke, daneben aber auch — nach Doby — das unlösliche Eiweiß betroffen, so daß der geringere Gehalt an diesen beiden Stoffen ver- ständlich wird. Doby stellte seine Untersuchungen an mehreren Sorten an. die zum Teil noch verschiedene Herkünfte hatten. Die erhaltenen Zahlenwerte schwanken innerhalb engerer oder weiterer Grenzen, so daß sich be- stimmte, für kranke oder gesunde Knollen charakteristische Werte nicht angeben lassen. Aber beim Vergleich gleichartiger Pflanzen traten die genannten Unterschiede stets deutlich hervor. Nur den höheren Aschengehalt kranker Knollen konnte Doby nicht mit der- selben Regelmäßigkeit feststellen wie Spieckermann und übrigens auch Köck und Kornauth?). Die Ergebnisse der besprochenen Arbeiten gestatten zwar durchaus ')Doby, Biochemische Untersuchungen über die Blattrollkränkheit der Kartoffel. Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. 1911, S. 10--17 u. 321—336. 1912, 8. 2043—211 u. 401—403. ?) Köck u. Kornauth, Studien über die Ursache der Blattrollkrank- heit. Zeitschr. f. Jandw. Versuchswesen in Österreich. 1911. $. 32—34 d. S.-A, Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln. 5 noch nicht, sich ein ungefähres Bild von den Vorgängen der Stoffwande- rung zu machen, zeigen aber doch, daß in dieser Beziehung Unterschiede zwischen gesunden und kranken Pflanzen bestehen, und berechtigen zu der Hoffnung, daß derartige biochemische Untersuchungen uns dem Ziel einer Ätiologie der Blattrollkrankheit näher bringen. Auch die folgende Arbeit greift ein Problem aus dem Komplex der mit dem Stoffwechsel zusammenhängenden Fragen heraus. Spieck- ermann und Doby behaupten auf Grund ihrer Analysen, daß bei den rollkranken Pflanzen die Abwanderung der Assimilate aus den Blättern gehemmt ist. Ebenso schließt Quanjer aus seinen anatomischen Unter- suchungen, daß die Ableitung der Eiweißstoffe und der Kohlenhydrate mehr oder minder unterbunden ist. Dadurch kam ich auf den Gedanken, gesunde und kranke Blätter in Bezug auf die Geschwindigkeit der Stärke- ableitung zu vergleichen. Prof. Schander, der seit Jahren an der Erforschung der Blattrollkrankheit arbeitet, brachte diesem Gedanken lebhaftes Interesse entgegen und veranlaßte mich, die Ausführung in die Hand zu nehmen, wobei er mir in dankenswerter Weise die Hilfs- mittel der Abteilung für Pflanzenkrankheiten zur Verfügung stellte. Die ersten Versuche machte ich bereits 1915; 1916 wurden sie fort- gesetzt und 1918 nach 1'sjähriger Unterbrechung durch militärische Verpflichtungen wieder aufgenommen. Die Versuche sind mit einfachen Mitteln und in beschränktem Umfange angestellt worden. Da sie aber übereinstimmend zu positiven Ergebnissen führten, glaube ich, mit der Veröffentlichung nicht zögern zu sollen. II. Methodisches. Versuchsmaterial stand mir im Gewächshaus und auf dem Ver- suchsfeld des Instituts in reicher Auswahl zur Verfügung. Zu jedem Versuch wurden eine oder zwei zweifellos gesunde und ebensoviel typisch blattrollkranke Stauden ausgewählt, die unter gleichen Bedingungen . aufgewachsen waren und derselben Sorte angehörten. Im Anfange be- vorzugte ich Topfpflanzen, die eine genau gleiche Menge Erde und Kunst- dünger erhalten hatten und regelmäßig mit einem bestimmten Quantum Wasser begossen wurden. Als ich aber bei Gelegenheit von Ringelungs- versuchen bemerkte, daß diese Pflanzen auf künstliche Eingriffe nicht gleich gut reagierten wie Feldpflanzen, vermutlich weil ihre Lebens- tätigkeit durch die unnatürlichen Wachstumsbedingungen beeinträchtigt wird, setzte ich die Versuche ausschließlich mit Feldpflanzen fort. Ich wählte nach Möglichkeit dicht beieinander stehende Pflanzen, bei denen gleiche Bodenverhältnisse vorausgesetzt werden konnten. Vor Beginn des Versuchs wurden an jeder Pflanze bestimmte, gut beleuchtete, entsprechend orientierte Blätter bezeichnet und von iedem ein Blättchen zur Stärkeprüfung (Vorprobe) entnommen. 6 Originalabhandlungen. Sodann wurden die Pflanzen verdunkelt. Meistens benutzte ich dazu weißgestrichene Blechzylinder, die über die ganze Pflanze oder einzelne Stengel gestülpt wurden, zuweilen aber auch schwarze Papiertüten, die lichtdicht um die betreffenden Sprosse oder Blätter gebunden wurden. Nach 24 Stunden oder auch früher, und weiterhin in bestimmten halb- bis ganztägigen Zwischenräumen deckte ich die Pflanzen auf und ent- nahm von den bezeichneten Blättern wiederum ein Blättchen zur Unter- suchung. Die abgeschnittenen Blättchen wurden der Sachs ’schen ‚Jodprobe unterworfen, also zuerst in kochendem Wasser abgetötet, dann in heißem Alkohol von Chlorophyll befreit und nach kurzem Wässern in eine verdünnte Lösung von Jodiodkalium gelegt. Wenn völlige Gelbfärbung eintrat, also Stärkefreiheit festgestellt war, wurde die zugehörige Pflanze sofort wieder aufgedeckt, da nach meinen Er- fahrungen ein längeres Verweilen der entstärkten Pflanzen im Dunkeln schädlich wirkt. Ein Eingehen der Versuchspflanzen mußte nämlich verhütet werden, um ihr weiteres Verhalten im Verlaufe der Vegetation kontrollieren zu können, insbesondere um zu sehen, ob die als gesund angesprochenen Pflanzen auch gesund blieben. III. Der normale Verlauf der Stärkeableitung. Mit der Abwanderung der Assimilate, insbesondere der Stärke, aus den Blättern der Kartoffelpflanze hat sich schon de Vries in seiner grundlegenden Arbeit über ,.Die Wachstumsgeschichte der Kartoffel- pflanze‘!) beschäftigt. Das Verschwinden der Stärke stellte er in üb- licher Weise durch Verdunkelungsversuche fest. Er sagt darüber (a.a.O. Seite 610): „Zu einer vollständigen Entleerung bedarf es im Sommer stets einer längeren Verdunkelung. Z. B. fand ich nach 12 stündiger Verdunkelung der ganzen Pflanze ein vorher stark besonntes Blatt noch stellenweise ganz voll Stärke, und erst nach 2 Tagen war das Par- enchym an den meisten Stellen völlig entleert. Einzelne Zellen ver- loren aber auch bei einer weiteren zweitägigen Verdunkelung ihren Stärkegehalt nicht“. An anderer Stelle heißt es: ‚Nach 36 Stunden untersuchte ich die verdunkelten Blätter und fand sie völlig leer‘. Den Anschauungen seiner Zeit entsprechend nimmt de Vries an, daß die Stärke als solche abwandert, legt aber doch dieser Bewegung für den Transport der stickstoffreien Assimilate nur eine geringe Be- deutung bei, weil ..der größere Teil dieser Stoffe offenbar als Zucker geleitet wird‘‘“?). Die Wege, auf welchen Stärke bezw. Traubenzucker aus dem Blatt in den Blattstiel und den Stengel gelangen, versuchte de Vries durch vergleichende mikrochemische Untersuchungen fest, zustellen. Nach ihm wird die Stärke in der als ‚„‚Stärkescheide‘“ bezeich- '!) Landw. Jahrbücher VII, S. 591—682. 1878, “; A. a. O. Seite 612. Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln. 7 neten innersten Rindenschicht fortgeleitet; ihre Menge ist in den Seiten- nerven gering, nimmt aber in den Hauptnerven, den Stielen der Blätt- chen und im Blattstiel kontinuierlich zu. Beiälteren Blättern kann aller- dings die Stärkescheide des Blattstieles auf ganze Strecken leer sein !). Gerade diese Beobachtung veranlaßte de Vries zu der Behauptung, daß die Stärke nur zum Teil als solche abgeleitet wird. Über die Ver- teilung des abwandernden Zuckers bemerkt er, daß dieser sich auf die parenchymatischen Gewebe der Rinde und des Markes beschränkt und seine Menge auf dem Wege vom Blatt zum Stengel stetig zunimmt. Außer de Vries verdanken wir Sachs wertvolle Angaben über die Ableitung der Assimilate. Sachs hat einen großen Teil seiner in dem ‚Beitrag zur Ernährungstätigkeit der Blätter‘'?) veröffentlichten Versuche mit der Kartoffelpflanze angestellt. Er verglich den Stärke- gehalt der Blätter am Abend und am nächsten Morgen vermittelst der nach ihm benannten Jodprobe und beobachtete völlige Entstärkung innerhalb einer einzigen Nacht. Wenn das Mesophyli entleert war, erwiesen sich auch die Nerven im allgemeinen als stärkefrei; in manchen Fällen enthielten sie aber noch mehr oder weniger große Mengen Stärke. Sachs erklärt letzteres so, daß das Lösungsprodukt der Stärke (Zucker) nıcht rasch genug fortgeführt werden kann und daher transitorisch wieder in Stärke verwandelt wird. Die verschiedenen Teile eines Blattes verhalten sich in Bezug auf die Geschwindigkeit der Stärkelösung nicht immer gleich ; es kommt vor, daß die Spitze noch reichlich Stärke auf- weist, während die Basis schon entleert ist. Mit Recht hebt Sachs hervor, daß die Lösung und Fortführung der Stärke nicht nur bei Nacht, sondern auch bei Tage stattfindet. dab man also bei einer abends vorgenommenen Stärkeprobe nur einen Teil der im Laufe des Tages assimilierten Menge mißt. Außerdem geht ein geringer Teıl durch Atmung verloren. Sachs prüfte die Kartoffelblätter auch auf ihren Zuckergehalt, konnte aber in den Blattspreiten nur ganz wenig, in den Stielen etwas mehr Zucker finden. Er nimmt an, daß der Zucker gleich nach seiner Bildung abgeleitet wird, so daß sich keine nennenswerte Menge in den Blättern anhäufen kann. Seitdem Sachs seine Arbeit veröffentlichte. sind die sich bei und nach der Assimilation abspielenden chemischen Vorgänge vielfach Ge genstand der Forschung gewesen. Soweit ich die Literatur kenne, ist die Kartoffel dabei nicht wieder als Versuchspflanze gewählt worden.?) 1) A. a. ©. Seite 611. ?) Arb. des Bot. Instituts in Würzburg Ill, S. 1—33. 1888. ») Nur beiläufig wird von Stahl (Der Sinn der Mykorrhizenbildung. Jahrb. f. wissensch. Botanik. Bd. 34, S. 562. 1900) erwähnt, daß Solanum tuberosum zu den reichlich Stärke speichernden Pflanzen gehört 8 Originalabhandlungen. Ich beschränke mich deshalb darauf, den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse kurz zu skizzieren !). Bei der Assimilation treten zunächst einfache Zuckerarten, wie Dextrose und Lävulose, auf. Diese wandern zum großen Teil alsbald aus. ein kleiner Teil wird veratmet und der Rest in den assimilierenden Zellen in Form von Rohrzucker und Stärke gespeichert. Die meisten Pflanzen speichern vorwiegend Stäıke (,,‚Stärke- blätter‘‘), manche ausschließlich Rohrzucker (,,‚Zuckerblätter‘‘). Die Stärke wird in den Chlorophylikörnern deponiert, spielt aber nur vorüber- gehend die Rolle eines Reservestoffs. Wenn die Assimilation nnter- brochen ist (in der Nacht), wird sie nach und nach wieder ‚mobilisiert‘. d. h. durch diastatische Fermente in Zucker (Maltose) umgewandelt und wandert in dieser Form aus. Der Zucker gelangt, ev. nach Durch- wanderung einiger Assimilationszellen und der Leitscheide, in die Sieb- röhren der Nerven, wo er durch Strömungen rasch auf weite Entfernungen fortgeleitet werden kann. Etwaige Überschüsse werden von den angren- zenden Parenchymzellen des Siebteils aufgenommen und hier ev. als „transitorische Stärke‘ gespeichert, um beim Aufhören des Nachschubs aus den Blättern wieder aufgelöst und abgegeben zu werden. Auf kurzen Strecken geht die Zuckerwanderung, stets von, transitorischer Stärkebildung begleitet, auch in Parenchymzellen vor sich. Nach unseren heutigen Anschauungen darf man also eigentlich nicht mehr von einer Ableitung der Stärke sprechen. Es sei mir aber gestattet, die übliche Ausdrucksweise der Einfachheit halber beizu- behalten, da wir es im Folgenden zur Hauptsache nur mit der Gesch windig- keit und nicht mit der Art und Weise zu tun haben, in der die Stärke aus den Blättern verschwindet. Die oben erwähnten Versuche von de Vries und Sachs ergeben bezüglich der Zeitspanne, die zu einer völligen Entstärkung der Kartoffel- blätter nötig ist, bemerkenswerte Unterschiede. Nach Sachs genügt dazu eine einzige Nacht, also S— 12 Stunden, nach de Vries aber minde- stens 36 Stunden, in einem Falle sogar mehr als vier Tage. Die nächst- liegende Erklärung wäre die, daß Sachs seine Versuche bei warmem und heiterem Wetter, de Vries die seinigen bei kaltem und trüben Wetter angestellt hat; denn Assimilation und Ableitung sind um so leb- hafter, je sonniger der Tag und je wärmer die Nacht ist. Aber aus den von Sachs angeführten Beispielen geht hervor, daß die Untersuchungen bei den verschiedensten Witterungsverhältnissen vorgenommen wurden. Der Unterschied muß also in der Beschaffenheit der Versuchspflanzen oder der Blätter seinen Grund haben. de Vries macht über diese keine näheren Angaben. Sachs betont’), daß nur fehlerfreie Blätter von ge- sunden, kräftig vegetierenden Pflanzen benutzt wurden, und merkt an, !) Vergl. Jost, Vorl. über Pflanzenphysiologie, 2. Aufl, Vorl. 9 und 13. 2) A. a. ©. Seite 8, 10. Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels n biattrollkranken Kartoffeln, 9 daß der Stärkegehalt sich bei schwach wüchsigen Pflanzen erheblich langsamer ändert (leider ohne nähere Zahlenangaben). Ohne Zweifel ist mit regerem Wachstum ein lebhafterer Stoffwechsel verbunden und somit die schnellere Ableitung der Stärke durchaus verständlich. Daneben spielt aber noch ein anderer, bisher kaum beachteter Umstand eine wichtige Rolle, das ist das Alter der Blätter. Unter sonst glei- chen Bedingungen leiten jüngere Blätter die Stärke schnel- ler ab als ältere, wie aus folgenden Beispielen hervorgent: 1. Am 8. Juli (heiter und warm) wurde abends 6 Uhr eine gesunde Staude (Alma) verdunkelt, an der 10 Blätter verschiedenen Alters be- zeichnet waren. Bei der Vorprobe färbten sich 6 Blättchen vollständig blau, die übrigen 4 waren blau mit einigen gelben Flecken, die offenbar auf teilweise Beschattung zurückzuführen waren. Die Nacht war kühl (Minimum 10,3°), der 9. Juli wıederum warm (Tagesmittel 191°). Bis 9 Uhr vormittags hatte die Stärkeableitung in allen Blättern begon- nen. war aber noch in keinem beendet: Die 5 oberen Blätter färbten sich überwiegend gelb, die 5 unteren überwiegend blau. Nachmittags 1 Uhr war die Entstärkung bei den 3 jüngsten Blättern vollendet ; die 4 nächsten enthielten noch stellenweise, die 3 ältesten fast in allen Zellen Stärke. 5 Stunden später (nachmittags 6 Uhr) waren die 5 obersten Blätter stärkefrei, 4 hatten noch an einzelnen Stellen Stärke, während das älteste Blatt erst einen kleinen Teil abgeleitet hatte. Am 10. Juli. nach einer wärmeren Nacht (Minimum 16.4°) ergab die um 10 Uhr vormittags angestellte Jodprobe, daß 7 Blätter vollständig. 3 bıs auf kleine Reste stärkefrei waren. Nachmittags 3 Uhr war die Ableitung der Stärke in allen Blättern beendet. 2. Am 9. August (Sonnenscheindauer 1,8 Std.)!, Tagesmittel 18,4°) wurde nachmittags 6 Uhr eine gesunde Staude der Sorte Fürst Wied verdunkelt, an der 6 verschiedenaltrige Blätter bezeichnet waren. Beı der ‚Jodprobe färbten sich die Blättchen sämtlich mattblau, enthielten also nur mäßig viel Stärke. In der Nacht sank die Temperatur auf 15,39; der nächste Tag war wieder warm (Tagesmittel 19,0°). Nachmittags 6 Uhr wurde bei dem jüngsten Blatt völlige Entstärkung festgestellt. das nächste Blatt war zum größten Teil, die übrigen nur stellenweise stärkefrei. Nächtliches Minimum 14,6°. Am 11. August (Tagesmittel 18,8°), vormittags 8 Uhr war die Ableitungder Stärke bei den 4oberen Blättern beendet, 2 enthielten noch etwas Stärke. Nachmittags 6 Uhr waren alle Blätter stärkefrei. 3. Am 15. August (Sonnenscheindauer 6 Std., Tagesmittel 17,8) wurde eine gesunde ‚„‚Wohltmann‘“ um 6 Uhr nachmittags verdunkelt: !) Die meteorologischen Daten sind den Monatsberichten der Wetter- dienststelle in Bromberg entnommen, für deren Überlassung ich Herrn Dr. Treibich auch an dieser Stelle danke. 10 Originalabhandlungen. Von den vorher abgeschnittenen 6 Blättchen waren 4 stärkereich, 2 stellenweise stärkearm. Nächtliches Minimum 13,5° Am 16. August (Tagesmittel 16,7°), mittags 12 Uhr, wurde bei den beiden jüngsten Blättern völlige Entstärkung festgestellt; die übrigen färbten sich bei der Jodprobe gelb mit größeren oder kleineren blauen Flecken. Nach- mittags 6 Uhr war auch das drittoberste Blatt stärkefrei; 2 Blättchen enthielten noch etwas, ein Blatt ziemlich viel Stärke. Nächtliches Minimum 11,5% Am 17. August (Tagesmittel 16,7), vormittags 9 Uhr, waren die vier oberen Blätter völlig, die beiden unteren zum größten Teil stärkefrei. Die letzte, abends 6 Uhr, vorgenommene Probe ergab bei allen 6 Blättern völlige Gelbfärbung. Diese Beispiele, die sich leicht aus den im folgenden Abschnitt mit- geteilten Versuchen ergänzen lassen, zeigen, daß die Geschwindigkeit der Stärkeableitung je nach dem Alter des Blattes‘ ver- schieden ist. Die jüngsten Blätter waren schon nach 15— 24 Stunden, die ältesten erst nach 48 Stunden völlig stärkefrei, indes die übrigen Blätter ihre Entstärkung zwischen 24 und 48 Stunden beendeten. Inı großen und ganzen ent,:pricht ihre Reihenfolge dem Alter, wie es in der Insertionshöhe am Stengel zum Ausdruck kommt. In manchen Fällen sind die Unterschiede zwischen alten und jungen Blättern noch größer. So war bei einem Versuch das jüngere Blatt nach einem, das ältere erst nach 4 Tagen stärkefrei. In anderen Fällen wıeder ist der Unter- schied so gering, daß er bei 12—24stündigen Abständen zwischen 2 aufeinander folgenden Störkeproben nicht in Erscheinung tritt. So wurde in einem Versuche mit 3 Blättern nach 24 Stunden bei keinem, nach 48 Stunden bei allen Entstärkung festgestellt. Vielleicht hätte eine in der Zwischenzeit entnommene Probeeinen Unterschied aufgedeckt. Eine bestimmte, für jüngere bezw. ältere Blätter charakteristische Zeitspanne läßt sich nicht angeben, da das Tempo der Ableitung großen individuellen Schwankungen unterliegt. Als kürzeste Frist fand ich 15 Stunden, als längste etwa 41, Tage. Dagegen ist es mir niemals gelungen, eine so kurze Entstärkungszeit zu beobachten,. wie Sachs in seinen obenerwähnten Versuchen. Worin diese Verschiedenheiten zwischen den Blättern ein und der- selben Pflanze ihren Grund haben, darüber lassen sich vorläufig nur Vermutungen aussprechen. Ein höherer Stärkegehalt scheint bei den älteren Blättern nicht vorzuliegen; denn die Intensität der durch Jod bewirkten Blaufärbung war bei jungen und alten Blättern vor Beginn des Versuchs jeweils die gleiche. Vielleicht enthalten die jüngeren Blätter mehr oder wirksamere Diastase, entsprechend dem lebhafteren Stoffwechsel, der bei noch wachsenden Organen vorauszusetzen ist. Wie dem auch sei, jedenfalls veranlaßten die beobachteten Unter- Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Rartoffeln. 11 schiede mich, bei allen Versuchen mehrere Blätter verschiedenen Alters (anfangs 3, später 6—10) zu prüfen. Neben dem Alter dürfte auch der größere oder geringere Stärke- gehalt bei Beginn der Verdunkelung von Einfluß auf das Tempo der Ableitung sein. Es würden also an heiteren und trüben Tagen verdunkelte, sowie beschattete und voll beleuchtete Blätter eine ungleich lange Zeit zur Entstärkung benötigen. Meine Versuche geben über diesen Punkt keinen Aufschluß. Etwaige, duch das Wetter (Sonnenschein, Tempe- ratur) bedingte Unterschiede konnten bei den verhältnismäßig langen Pausen zwischen den Stärkeproben wohl kaum in die Erscheinung treten, lm übrigen wählte ich, um gleichwertige Grundlagen für meine ver- gleichenden Beobachtungen zu haben, nach Möglichkeit voll beleuchtete und gleich orientierte Blätter aus. Wenn man ein kräftig assimilierendes Blatt nach der Jodprobe mikroskopisch untersucht, so überzeugt man sich leicht, daß der größte Teil der Stärke in den Palissadenzellen und im Schwammparenchym gespeichert ist. Die Nerven enthalten nur wenig Stärke, hauptsächlich in der sog. Stärkescheide, die auf der Unterseite des Gefäßbündelbogens entlang zieht; dasoberhalb und unterhalb desselben liegende Parenchym weist nur ganz vereinzelte Stärkekörner auf. Aus diesem Grunde sehen auch die Nerven bei der Jodprobe in der Regel heller aus als die zwischen ihnen liegenden Teile der Spreite. Bei der Ableitung verschwindet die Stärke zunächst aus den Zellen des Mesophylls, während in den Nerven eine geringe, aber doch merkliche Anreicherung an Stärke eintritt. Erst wenn die Entleerung des Mesophylls beendet ist, beginnt die Stärke aus den Nerven auszuwandern. In diesem Stadium der ‚JJodprobe unterworfene Blätter zeigen auf gelbem Grunde ein blau gefärbtes Netz von Nerven. Im weiteren Verlaufe der Entstärkungzieht sich die blaue Färbung der Nerven immer mehr nach dem Blattgrunde zusammen, bis sie schließlich verschwindet. Wie in den Neiven, so hat sich auch in den Stielen der Blättchen und des Blattes die Stärke vorübergehend angehäuft, um nun allmählich abzunehmen; nur in der Stärkescheide bleiben stets Spuren zurück. Der geschilderte Verlauf der Stärkeableitung erweckt den Anschein, als ob sie besonders in der Stärkescheide vor sich ginge. Wie aber oben ausgeführt wurde, kommen als Leitungswege in erster Linie die Phlo&m- stränge in Frage; die anderweitig aufgefundene Stärke ist nur transito- risch gespeichert. Die Entleerung des Mesophylis vollzieht sich in vielen Fällen in der Weise, daß zuerst die an der Spitze und am Rande gelegenen Teile ihre Stärke abgeben. In anderen Fällen beginnt sie in der Nähe des Blattgrundes. Meistens aber läßt sich irgend eine Regel nicht feststellen ; es entstehen an beliebigen Stellen stärkefreie Flecken, die sich ver- 12 Originalabhandlungen. größern und zusammenfließen, bis sie die ganze Blattfläche einnehmen. Nicht selten eilt auch die Entstärkung der Nerven teilweise dem Meso- phyll voraus. Bemerkenswert ist noch, daß abgestorbene Gewebepar- tien (Alternaria-, Phytophthora-Flecken) stets von einem schmalen, stärkefreien Rande umgeben sind, der sich bei der Jodprobe gut erkennen läßt. IV. Die Stärkeableitung in blattrollkranken Pflanzen. Die vorliegenden Untersuchungen wurden in der Absicht unter- nommen, zu entscheiden, ob in der Stärkeableitung ein Unterschied zwischen gesunden und kranken Pflanzen besteht. Zu dem Zwecke ver- dunkelte ich jeweils 1—2 gesunde und ebenso viel kranke Pflanzen gleichzeitig und verglich in bestimmten Zeitabschnitten, wieweit die Entstärkung in ihnen fortgeschritten war. Die im vorigen Abschnitt mitgeteilten Erfahrungen berücksichtigend, bezeichnete ich an jeder Pflanze 3—6. zuweilen auch 10 Blätter verschiedenen Alters für die Ausführung der Stärkeprobe. Es wurden solehe Blätter gewählt, die den größten Teil des Tages hindurch voll beleuchtet waren, und darauf geachtet, daß die gleichaltrigen Blätter der gesunden und kranken Pflanze zur Sonne dieselbe Stellung einnahmen. Die zu veıgleichenden Blätter hatten also unter gleich günstigen äußeren Bedingungen assi- miliert. Die Blattrollkrankheit in dem von Schander definierten Sinne ‚zeigt sich bekanntlich zuerst an den unteren Blättern und schreitet von da allmählich zu den oberen fort. Daher sind nur bei starker Erkrank- ung alle Blätter mehr oder weniger gerollt. Bei schwächer erkrankten Pflanzen ist ein größerer oder kleinerer Teil der Blätter nicht gerollt. In diesen Fällen prüfte ich neben den gerollten auch einige ungerollte Blätter auf Stärke. Die Versuche wurden in den Monaten Juli. August und September, zur Hauptsache 1916 und 1918, angestellt. Sie erstreckten sich auf 8 ver- schiedene Sorten: besonders oft wurden Alma, Magunm bonum und Imperator gewählt. daneben Wohltmann, Barbarossa, Frühe Rose, Fürst Wied und Alt-Heidelberg. Auch die Witterungsverhältnisse und die sonstigen Vegetationsbedingungen waren recht mannigfaltig. Um so beachtenswerter ist es, daß die Versuche übereinstimmend zu den gleichen Resultaten führten. Bevor ich zur Besprechung derselben übergehe. seien einige Beispiele aus dem Versuchsprotokoll wieder- gegeben. I. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Alma, gesund. 2. Alma stark rollkrank (alle Blätter gerollt). 3. Wohltmann, gesund. Beginn des Versuchs: 3. Juli 1918, nachm. 3 Uhr. " Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln. 13 Versuchsdauer: 3.—11. Juli. Meteorologische Daten: Am 3. 7. wechselnde Bewölkung (5,5 Std. Sonnenschein), warm. (Tagesmittel 18,5%). Am 4. 7. ebenfalls warm. vom 5.— 8. 7. etwas kühler, vom 9.— 11. 7. wieder wärmer. Minimun: in der Nacht vom 3. zum 4. 7. und den folgen- den Nächten 157.02 38.202 8,40211,4°-—7,4°- 10,32 715,27 —15,9°. Proben am, 5,6.,8:., 9.11. Juli, .nachm. 6 Uhr. ‚Jedesmal 3 Blättehen. bezeichnet a, b. c; a von einem unteren, b von einem mittleren und ce von einem oberen Blatt. Ergebnis: 1. Alma, gesund: Am 4. 7. (nach 27 Stunden) Bl. c stärkefrei, a und b noch stellenweise Stärke. Am 5. 7. (mach 51 Stun- den) alle Blätter stärkefrei. 9 Alma. krank: Am 9. 7. (nach 6 Tagen) Bl. e stärkefrei. aund b noch am 11. 7. ganz mit Stärke gefüllt. Die Pflanze multe aufgedeckt werden, da ein Teil der Blätter gelblich und welk geworden war. 3. Wohltmann, gesund: Am 4. 7. alle Blätter stärkefrei. II. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Alma, gesund. 2. Alma, rollkrank (oberste Blätter ungerollt). Beginn des Versuchs: 4. Juli 1918. nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 4.—11. Juli. Meteorologische Daten: Am 4. 7. wechselnde Bewölkung (4,1 Std. Sonnenschein), warm (Tagesmittel 19,4). Im übrigen siehe unter 1. Proben: am 5., 6., 8., 9., 11. Juli, und zwar am 8. 7. vorm. 9 Uhr. sonst nachm. 6 Uhr. Je 3 Blättehen a—c (wie oben). Ergebnis: 1. Alma, gesund: am 5. 7. (nach 24 Stunden) alle Blättchen stärkefrei. 9. Alma, krank: Bl. e (ungerollt) am 8. 7. (nach 87 Stunden) stärkefrei. bam 11. 7. (nach 7 Tagen) etwa halb entleert, a noch vollständig mit Stärke angefüllt. III. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Wohltmann, gesund. 2. Wohltmann, krank (nur untere Blätter gerollt). Beginn des Versuchs: 5. Juli 1915. nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 5.—11. Juli. 14 Originalabhandlungen.. - E m Meteorologische Daten: Am 5. 7. wechselnde Bewölkung (4,3 Stunden Sonnenschein), kühler (Tagesmittel 14,8°). Im übrigen siehe unter I. Proben: Am 6. 7. nachm. .6 Uhr, 8. 7. vorm. 9 Uhr, 9. 7. vorm. 9 Uhr und nachm. 6 Uhr, 11.7. nachm. 6 Uhr. Je 3 Blättchen a—C. Ergebnis: 1. Wohltmann, gesund: Vorprobe: Bl. mättblau. Am 6.7. (nach 24 Stunden) b und 6 stärkefrei, a noch stellenweise stärkehaltig. Am 8. 7. alle Bl. stärkefrei. Die Entleerung von a dürfte aber schon am 7. 7. beendet gewesen sein (nach 48 Stunden). 2. Wohltmann, krank: Vorprobe: Bl. schwarzblau. Am 11. 7. (nach 6 Tagen) Bl. ce (ungerollt) stärkefrei, Bl. b (schwach gerollt) zum größten Teil, Bl. a nur stellenweise stärkefrei. Pflanze mußte aufgedeckt werden, da die Blätter zu ver- gilben anfingen. IV Versuch. Versuchspflanzen: 1. Magnum bonum, gesund. 2. Magnum bonum, rollkrank. Beginn des Versuchs: 29. Juli 1916, nachm. 1 Uhr. Versuchsdauer: 29. Juli bis 6. August. Meteorologische Daten: Am 29. 7. heiter (12.1 Stunden Sonnen- schein) und warm (Tagesmittel 20,7°%). Vom 30.—31. 7. und am 2.8. warm, an den übrigen Tagen kühler. Minima in den Näch- ten vom 29. 7. bis 6. 8.: 16,3°0—16,50— 13,90 — 8,6 '— 13,5 '— Proben: Am 30., 31... Juli, 1., 2., 3, 5., 6.- August, vorm. 9 Uhr. Je 2 Blättchen (a älter, b jünger). Ergebnis: 1. Gesunde Pflanze: Beide Bl. am 1. 8. (nach 68 Stunden) stärkefrei. 2. Kranke Pflanze: Am 6. 8. (nach 3 Tagen) Bl. b (ungerollt) stärkefrei. Bl. a noch ganz mit Stärke gefüllt. V.-Versuch, Versuchspflanzen: 1. Imperator. gesund. 2. Imperator, stark rollkrank. Beginn des Versuchs: 10. August 1916, nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer 10.—17. August. Meteorologische Daten: Am 10. 8. heiter (13,6 Stunden Sonnen- schein) und warm (Tagesmittel 19,0°%). Am 11., 16., 17. Aug. Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattro!llkranken Karteffeln. 15 warm, 12.—15. August kühler. Minima in den Nächten vom 10.—17. 8.: 12,4°—12,20—5,0°—12,30—13,70—14,8°—14,1°. Proben am 12., 13., 14., 16., 17. August, vorm. 9 Uhr. Je 3 Blätt- chen a—c (Bezeichnung wie unter 1.). Ergebnis: 1. Gesunde Pflanze: Vorprobe: Bl. mattblau. Am 12. 8. Bl. b stärkefrei (nach 39 Stunden), a und ce noch mit Spuren. Am 13.8. alle Bl. stärkefrei, doch dürfte die Entstärkung bereits am 12. 8. abends beendet gewesen sein (nach 48 Stunden). Kranke Pflanze: Vorprobe: Bl. dunkelblau. Am 17. 8. (nach 61, Tagen) alle Bl. noch mit Stärke gefüllt, nur ein 2 = Teil der Adern entleert. IN VI. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Imperator, gesund. 2. Imperator, stark rollkrank. Beginn des Versuchs: 17. August 1916, nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 17.—23. August. Meteorologische Daten: Am 17. 5. wechselnde Bewölkung (3,2 Stunden Sonnenschein), warm (Tagesmittel 20.7°). Am 18. bis 19. 8. warm, dann kühler. Minima in den Nächten: 16,7 °— 17,4 15,20 —12,80—93,9°— 10,7 °. Proben: am. 19., 20.. 21., 23.8. vorm. 9 Uhr... Je 3 Blättchen a—C. | Ergebnis: 1. Gesunde Pflanze: Vorprobe: Bl. mattblau. Am 19. 8. (nach 39 Stunden) alle Bl. nur noch stellenweise Stärke enthaltend. Am 20. 8. (nach 63 Stunden) stärkefrei. 2. Kranke Pflanze: Vorprobe: Bl. dunkelblau. Am 23. 8. (nach 51, Tagen) alle Bl. noch mit Stärke gefüllt, Bl. ce an der Spitze stärkefrei. VII. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Wohltmann, gesund. 2. Wohltmann, krank. Beginn des Versuchs: 24. August 1916, nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 24.—28. August. Meteorologische Daten: Am 24. 8. wechselnde Bewölkung (5,0 Stunden Sonnenschein), kühler (Tagesmittel 13,5°). Vom 25. bis 27. S. etwas wärmer, am 28. 8. wieder kühl. Minima in den Nächten: 10,2°—14,70—14,3°—10,4°. Proben: am 26.—28. 8. täglich vorm. 9 Uhr. ‚Je 3 Blättchen a—c. 16 Originalabhandlungen. Ergebnis: 1. Gesund: Am 26. 8. noch stellenweise Stärke enthaltend. am 27. 8. alle Bl. stärkefrei. Entstärkung wahrscheinlich am 26. 8. abends (nach 48 Stunden) beendet. i 2. Krank: Am 28. 8. Bl. a (älter, aber ungerollt) zum größten Teil stärkefrei, b und ce noch ganz mit Stärke gefüllt. VIll. Versuch. Versuchspflanzen:. 1. Alma, gesund. 2. Alma, stark rollkrank. Beginn des Versuchs: 8. Juli 1918. nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 8.—14. Juli. Meteorologische Daten: Am 8. 7. heiter (15,6 Stunden Sonnen- schein), mäßig warm (Tagesmittel 16,6°%. Am 11. und 14.8 ebenso, an den ührigen Tagen wärmer. Minima in den Näch- ten: 10,3°—16,4°—15,5°—14,8°—14,4°—11,1°. Proben: .am 9. 7. vorm. 9, nachm. 1, nachm. 6 Uhr, am 10. 7. vorm. 10, nachm. 3 Uhr, 11. 7. nachm. 6 Uhr, 13. 7. vorm. 9 Uhr, 14. 7. vorm. 10 Uhr. Je 10 Blättchen verschiedenen Alters. Ergebnis: 1.x"Gesund: ‚(vel. Seite 9). :Am..9. 7.) nachm.. 1 Uhr (nach 19 Stunden): 3 Bl. vollständig stärkefrei. Nachm. 6 Uhr (nach 24 Stunden) 5 Bl., am 10. 7. vorm. 10 Uhr (nach 40 Stunden) 7 Bl., nachm. 3 Uhr (nach 45 Stunden) alle Bl. stärkefrei. Es wurde bereits oben ausgeführt, daß die Ent- stärkung bei den jüngsten Blättern begann und sukzessive bis zu den ältesten fortschritt. 2. Krank: Am 14.7. (nach 5, Tagen) 2 junge Bl. bis auf einige Stellen stärkefrei. die übrigen noch mehr oder weniger voll- ständig mit Stärke gefüllt. IX. Versuch Versuchspflanzen: 1. Frühe Rose, gesund. 2. Frühe Rose, rollkrank. 3. Alt-Heidelberg, gesund. Beginn des Versuchs: 11. Juli 1918, nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer 11.—14. Juli. Meteorologische Daten: Am 11. 7. trübe (0.3 Stunden Sonnen- schein), mäßig warm (Tagesmittel 16,8%). Im übrigen siehe unter VIII. Proben: am 12. 7. nachm. 6 Uhr, 13. 7. vorm. 9 Uhr, 14, 7. vorm, 10 Uhr. Je 6 Blättchen. Ergebnis: l und 3. Gesund: Am 12. 7. (nach 24 Stunden) alle Bl. stärkefrei. 2. Krank: Am 14. 7. das jüngste Bl. am Grunde stärkefrei, Esmarch, Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln, 17 1 Bl. zum größten Teil, die übrigen vollständig mit Stärke gefüllt. X. Versuch. Versuchspflanzen: 1. Fürst Wied, gesund. 2. Fürst Wied, roll- krank (Blätter etwa bis zur halben Höhe des Stengels gerollt). Beginn des Versuchs: 9. August 1918, nachm. 6 Uhr. Versuchsdauer: 9.—12. August. Meteorologische Daten: Am 9. 8. bedeckter Himmel (1.8 Stunden Sonnenschein), warm (Tagesmittel 18,4°). Auch in den folgen- den Tagen warm, am 12. 8. etwas kühler. Minima in den Nächten: 15,3°—14,6°—13,0°. Proben: am 10. 8. nachm 6 Uhr, 11. 8. vorm. S und nachm. 6 Uhr, 12. 8. nachm. 6 Uhr. Je 6 Blättchen, von der kranken 3 gerollte, 3 ungerollte. Ergebnis: 1. Gesund: Am 10.8. (nach 24 Stunden) 1 Bl., am 11. 8. vorm. 8 Uhr (nach 35 Stunden) 4 Bl.,nachm. 6 Uhr (nach 48 Stunden) alle Bl. stärkefrei. Reihenfolge dem Alter entsprechend. 2. Krank: Am 10. 8. zwei, am 11. 8. vorm. 3 ungerollte BI. stärkefrei. Gerollte noch am. 12. 8. fast ganz mit Stärke gefüllt. Die angeführten Beispiele lassen einen deutlichen Unterschied zwischen der Stärkeableitung bei gesunden und kranken Pflanzen erkennen. Die Blätter gesunder Pflanzen waren nach 19 bis 68 Stunden stärkefrei. Die Schwankungen beruhen zum Teil auf individuellen Eigentümlichkeiten und — vielleicht — auf Variationen deräußeren Bedingungen (Temperatur und dergl.), hängen aber vor allem, wie bereits im vorigen Abschnitt ausgeführt wurde, mit dem Alter der Blätter zusammen. Die kranken Pflanzen leiteten dagegen die Stärke überhaupt nicht oder nur unvollständig ab. Die älteren Blätter waren auch nach 6—Stägiger (in manchen Versuchen selbst nach 12tägiger) Verdunkelung noch ganz mit Stärke gefüllt. Nur die Nerven hatten vielfach ihre Stärke teilweise abgegeben. Bei den jüngeren, noch un- gerollten Blättern trat in der Regel Entstärkung ein, zuweilen in etwa derselben Zeit wie bei gleichaltrigen Blättern gesunder Pflanzen (Beisp. X), meistens aber erst nach einer Frist von 31% bis 8 Tagen. Eine Entstärkung von Jüngeren gerollten Blättern wurde nur selten (Beisp. I) beobachtet. Blätter mittleren Alters leiteten die Stärke teilweise ab, d. h. bei der Jodprobe zeigten sich auf blauem Grunde größere oder kleinere, un- regelmäßig verteilte gelbe Flecken. Es ergibt sich mithin, daß die Stärkeableitung bei rollkran- ken Pflanzen gehemmt oder vollständig unterbunden ist. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 2 18 Originalabhandlungen. Die Hemmung ist um so größer, je älter das Blatt, also je stärker die Rollung ist. Die Abhängigkeit vom Alter, die dem- nach nicht auf gesunde Pflanzen beschränkt ist, geht aus folgendem Versuch besonders deutlich hervor: Versuchspflanze: Alma, rollkrank (oberste Blätter ungerollt). Beginn des Versuchs: 22. August 1916, vorm. 9 Uhr. Versuchsdauer: 22.—31. August. Meteorologische Daten: Am 21. und 22. 8. wechselnde Bewölkung (4 bezw. 2,8 Stunden Sonnenschein), kühler (Tagesmittel 14,0° bezw. 13,0°). Am 22.—24. 8. und 28.—29. 8. kühler, an den übrigen Tagen etwas wärmer. Minima in den Näch- ten: 9,9°—10,7°—10,4°—10,2°—17,7°—14,3°—10,4°—12,9°— 9,5°—16,0°. Proben : am 23., 24., 25., 26., 28., 29., 31. August, vorm. 9 Uhr. Je 4 Blättchen, 3 gerollte a—c, ein ungerolltes d. Ergebnis: d am 29. 8. (nach 7 Tagen) stärkefrei, c am 31. 8. stärke- frei, b am 31. 8. zum Teil (am Grunde) entstärkt, a noch völlig mit Stärke gefüllt. Die mikroskopische Untersuchung der gerollten Blätter ergibt, daß die Mesophylizellen mit Stärke förmlich vollgepfropft sind; auch die Nerven und Stiele der Blättehen enthalten, sowohl in der Stärke- scheide als auch im Parenchym, zahlreiche Stärkekörner. Tritt während der Verdunkelung keine makroskopisch sichtbare Ableitung ein, so ändert sich auch das mikroskopische Bild nicht wesentlich. Nur im Parenchym der Nerven und Stiele konnte zuweilen eine Abnahme des Stärkegehalts festgestellt werden. Das stimmt überein mit der oben erwähnten Be- ebachtung, daß die Nerven sich bei der Jodprobe vielfach heller färben als die übrige Spreite. V. Schlußfolgerungen. Nach dem Gesagten haben wir es in der gehemmten Stärkeableitung zweifellos mit einem Symptom der Blattrollkrankheit zu tun. Was Quanjer auf Grund seiner anatomischen Untersuchungen folgerte, ist somit experimentell bewiesen. Welche Schlüsse lassen sich nun daraus ziehen ? Die erste Folge der mangelhaften Stärkeableitung wird eine An- häufung von Stärke in den Blättern sein, da zunächst die Assimilation weitergeht. Dementsprechend konnte ich oft beobachten, daß die Blätter von kranken Pflanzen bei gleicher Beleuchtung und gleichem Alter stärkereicher waren als gesunde; erstere färbten sich bei der Jod- probe schwarzblau, letztere mehr graublau. Nun können aber die Chloro- plasten nur eine begrenzte Menge Stärke speichern. Ist diese Grenze erreicht, so muß eine Einschränkung der Assimilation Platz greifen. Esmarch, Zur Kenntnis des Stofiwechsels in blattrollkranken Kartoffeln. 19 Es werden also weniger Jösliche Kohlenhydrate erzeugt. Ob damit auch die Eiweißbildung, die zwar nicht ausschließlich, aber doch zum Teil in den Blättern vor sich geht, gemindert wird, lasse ich einstweilen dahin- gestellt. Jedenfalls hat die gehemmte Bildung und Ableitung der Kohlen- hydrate schon zur Folge, daß den Vegetationspunkten weniger Baumate- rıal zugeführt wird. So würde das für die Blattrollkrankheit charakteri- stische Kleinbleiben des Krautes und der geringe Knollenertrag ver- ständlich. Auch der von Doby festgestellte verminderte Stärkegehalt der kranken Knollen fände so seine Erklärung. Im übrigen möchte ich vorläufig aus meinen Versuchsergebnissen keine weiteren Folgerungen bezüglich der Ätiologie der Blattrollkrankheit ziehen. Die Hemmung der Stärkeableitung ist zwar ein wichtiges, aber zweifellos nicht das einzige physiologische Kennzeichen der Krank- heit. Bevor wir nicht die Stoffwechselvorgänge und die ineinander greifenden Störungen im einzelnen kennen — dahin gehende Versuche sind von uns bereitsin Angriff genommen —, läßt sich eine befriedigende Erklärung der äußeren Krankheitsmerkmale nicht geben. Das gilt im besonderen von dem Rollen der Blätter selbst, bei dem außer den chemischen Verhältnissen auch noch physikalische Faktoren und der anatomische Bau des Blattes mitwirken. Jedenfalls ist das Rollen erst eine Folgeerscheinung der im Innern eingetretenen Stofiwechselstörungen. Das ergibt sich mit Notwendigkeit aus der von mir wiederholt beobachteten Tatsache, daß die noch ungerollten Blätter kranker Pflanzen bereits eine merkliche Hemmung ihrer Stärke- ableitung zeigen: Der Chemismus ist schon gestört, während das äußere Kennzeichen der Störung noch fehlt. Es wäre interessant festzustellen, welche Frist zwischen dem Auf- treten des inreren und des äußeren Krankheitssymptoms zu vergehen pflegt. Ich vermute, daß sie mehrere Tage umfaßt, wie aus folgender gelegentlichen Beobachtung hervorgeht. Am 16. August 1916 verdunkelte ich eine vollkommen gesund aussehende Pflanze der Sorte ‚Alma‘. Die vorher abgeschnittenen 3 Blättehen waren etwas stärkereicher als sonst bei gesunden Pflanzen. Die weiteren Proben ergaben, daß das jüngste Blatt nach 27 Stunden, das mittlere nach 5 Tagen, das älteste nach 8 Tagen stärkefrei war. Im ältesten Blatt machte sich also eine auffallende Hemmung der Stärkeableitung geltend. Beim Aufdecken am 24. August sah die Pflanze noch normal aus. Aber einige Tage später begann sie von unten her die Blätter einzurollen. Die Pflanze war somit bei Beginn des Versuchs schon innerlich krank, während sich das äußere Merkmal des Rollens erst ca. 12 Tage später einstellte. Einen indirekten Beweis dafür, daß das Rollen ein sekundäres Merkmal der Krankheit ist, sehe ich in dem negativen Ausfall mehrtach wiederholter Versuche, durch künstliches Rollen der Blätter gesunder 20 Originalabhandlungen. Pflanzen die Stärkeableitung zu vermindern. Gerollte und nicht gerollte Blätter desselben Stengels zeigten in dieser Beziehung keine Unter- schiede, auch wenn das Rollen 14 Tage vor Beginn des Versuchs ausge- führt wurde. Es wurde nur bemerkt, daß die Assimilation der ersteren etwas geringer war. Auf die Frage nach der Ursache der gehemmten Stärkeableitung will ich nicht weiter eingehen. Am nächsten liegt die Vermutung, daß in den kranken Blättern zu wenig oder nicht genügend wirksame Dia- stase vorhanden ist. Die Diastasebildung ihrerseits kann durch andere Stoffwechselvorgänge oder vielleicht direkt durch äußere Einflüsse gestört sein. Daß anatomische Abnormitäten, wie die Quanjersche Phloömnekrose, zur Erklärung der verminderten Stärkeableitung nicht herangezogen werden können, habe ich bereits in der Einleitung dar- getan. Die Schwarzfleckenkrankheit der Tomatenfrüchte durch Phoma destructiva Plowr. Von Professor Dr. C. Brick, Hamburg. Mit 1 Apbildung im Text. In einer Gemüsegärtnerei in Kirchwärder-Zollenspieker in den Vierlanden bei Hamburg, in denen ein ausgedehnter Tomatenanbau be- trieben wird, zeigten Ende September 1918 viele der unreif abgefallenen Tomaten um den Fruchtstiel einen kreisrunden, sich vergrößernden, schwarzen Fleck, der 3 cm Durchmesser und mehr erreichen kann und meist von einer wässerig erscheinenden Ringzone umgeben ist (s. Abbildung). Vermutlich infolge stärkerer Verdunstung des unter ihm gelegenen Fruchtinnern als unter der übrigen gesunden Fruchthaut sinkt später der Fleck ein, so daß ein Ringwall um ihn entsteht. Auch reißt der Fleck, vom Stielansatz beginnend, radial auf. In ihm erscheinen als kleine, erhabene, schwarze Punkte die Fruchtkörper eines Pilzes in solcher Menge, daß sie dem Fleck insgesamt eine braunschwarze Farbe geben. Unter dem Fleck zeigt das Fruchtfleisch Fäulnis, die sich kegel- förmig in die Frucht fortsetzt, indem sie in der Mittelsäule herabsteigt. Dunkelbraune bis schwarze feste Stellen kennzeichnen ihr Vorhanden- sein. Durch die Fäulnis verliert der Fruchtstiel den Zusammenhang mit der Mittelsäule, so daß die schwere Frucht abfällt. Von der Mittel- säule aus wird auch das Fruchtfleisch ergriffen und zersetzt. Die schwarzen Flecke sind vorzugsweise um den Stiel herum, sie finden sich aber auch seitlich auf der Frucht, meist vom Stiel ausgehend. Zuweilen sind auch zwei Flecke vorhanden, die dann bei ihrer Vergröße- rung zusammenstoßen. Nie habe ich sie an der Griffelseite der Frucht Brick, Die Schwarzfleckenkrankheit der Tomatenfrüchte. 21 gesehen. Das erste Zeichen der Erkrankung äußert sich in einer eigen- artigen dunkleren Verfärbung des Grüns um den Fruchtstiel der un- reifen Tomate. Die dem Fleck seine schwaıze Farbe verleihenden zahlreichen schwärzlichen Pilzfruchtkörper stellen sich unter dem Mikroskop als dunkelbraune, kugelige oder meist etwas abgeplattete, 120—180 u im größten Durchmesser haltende Pykniden mit kreisförmiger, nicht er- habener Mündung von 9—20 u Durchmesser dar. Sie entnalten sehr zahlreiche, hyaline, länglich-eiförmige bis ellipsoidische, zuweilen ein wenig gekrümmte, einzellige Sporen von 7 u Länge und 3,5 « Breite Unreife Tomatenfrüchte mit großem, kreisrundem, schwarzem Fleck um den ' Stielgrund und den Pykniden vor: Phoma destructiva Plowr. Natürl. Größe. mit zwei das Licht stark brechenden Tropfen. Die Fruchtkörper werden unter der Oberhaut angelegt, durchbrechen diese dann und entlassen in Ranken oder kleinen Hügeln ihre Sporen, die sich als weißliche bis hellrosafarbene schmierige Massen auf der Fruchtoberhaut ansammeln. Hier strecken sich die Sporen unter Verschwinden der lichtbrechenden Tropfen meist ziemlich stark. Im Fruchtfleisch unter dem Fleck findet sich ein stark verzweigtes, reich septiertes, mit zahlreichen kugeligen Inhaltsstoffen versehenes, etwa 5 u breites, farbloses Myzel, das auch im innern Fruchtfleisch dunkle Pykniden häufig bildet und so bei deren massenhaftem Auftreten auch dieses schwarz erscheinen läßt. Haupt- sächlich wird aber die Schwärzung des Fruchtfleisches, besonders der 22 Originalabhandlungen. u — en Mittelsäule, durch ein dunkelbraunes, mit vielen kugeligen Inhaltsstoffen versehenes, septiertes, 7”—9 u breites Myzel erzeugt, dessen Fäden in schwarzen, zähen Stellen der Mittelsäule parallel gelagert und wenig verzweigt sind. Von der Mittelsäule wächst das farblose Myzel in das grüne Fruchtfleisch, das getötet und gebräunt wird. Nach der Form der Pykniden und Sporen gehört der die Sch warz- fleckenkrankheit hervorrufende Pilz zur Gattung Phoma. Auf Tomaten- früchten ist von Ch. B. Plowright in einer Mitteilung ‚‚On the fungoid diseases of the tomato‘“ in The Gardeners’ Chronicle Vol. XVI, New Series, Nr. 411 vom 12. November 1881, S. 621, aus England eine ‚‚Black spot‘‘ hervorrufende Phoma destructiva beschrieben und abgebildet worden. Die Zeichnung gibt einen „black spot upon the crown of a ripe tomato“ in natürlicher Größe wieder. Der unregelmäßige, etwa halb- kreisförmige, 10:5 mm große Fleck ist also an der Griffelseite der reifen Tomatenfrucht, nicht an der Stielseite. und dem entspricht auch außer der Beschreibung der Krankheit das Bild des Durchschnitts der erkrankten Frucht, in der von der Oberfläche der dem Stiel ent- gegengesetzten Seite die Fäulnis unter Schwarzfärbung kegelförmig in die Frucht hineingeht. Das ‚‚Perithezium‘ ist mit einem kurzen Hals gezeichnet, der sonst bei den Fruchtkörpern von Phoma nicht vorhanden zu sein pflegt. Die Form der Sporen ist die gleiche, wie bei den Sporen der Phoma in den Vierländer Früchten. Die beigegebene Diagnose der Phoma destructiva lautet: ,‚,Perithecia carbonaceous minute, globose, spherical clustered spores, hyaline. oval, cylindrical, binucleate, 5—6 mk. long, by 1.5—1 mk. wide“. Hier scheinen Unge- nauigkeiten außer in dem Setzen des Kommas hinter statt vor spores auch in der Angabe der Sporenbreite vorzuliegen, denn Saccardo be- nutzt in der Syvlloge Fungorum Vol. X, S. 175, eine mir nicht zugängliche und auch in dem von G. Lindau und P. Sydow zusammengestellten Thesaurus litteraturae mycologicae et lichenologicae Vol. II nicht an- gegebene Arbeit von Plowright ‚„Fung. Dis. Tom. pag. 4, Fig. 7“ und übersetzt die dort gegebene Diagnose folgendermaßen: ‚Peritheciis carbonaceis, minutis, globosis, papillato-pertusis, aggregatis: sporulis oblongo-ovoideis, 2-guttatis, 5—6 x 1,5—2, hyalinis‘. Allescher hat in Rabenhorst’s Kıyptogamenflora von Deutschland, Pilze VI. Ab- teilung S. 303, die Angabe Saccardo’s nur in deutscher Übersetzung wiederholt. Die Sporen der Phoina destructiva sind nach Plowright also kleiner, namentlich schmäler als die des Pilzes aus den Vierlanden, und die Flecke sind nicht auf dem Fruchteil um den Stielgrund oder auf der Fruchtseite, sondern auf der Griffelseite der Tomate. Die von Plowright an den unter Glas gezogenen Tomatenfrüchten beobachtete black spot-Krankheit, die in der Umgebung von Kings Lynn häulig auftrat, zeigte sich zuerst auf den noch grünen Tomaten Brick, Die Schwarzfleckenkrankheit der Tomatenfrüchte., 23 als ein deutlich umgrenzter, nicht sehr großer, bräunlicher Fleck auf der Krone der Frucht, gewöhnlich nahe dem Überrest des Griffels. Bei der fortschreitenden Reife der Tomaten bekommt der Fleck eine weißliche Schattierung von der halbdurchscheinenden toten Kutikula der Frucht. Die Erscheinung war vielfach fälschlich als Sonnenbrand gedeutet worden. Mit der Ausreife der Frucht und ihrer Rötung nimmt der Fleck, der in Größe von 3—10 mm variiert, eine pechschwarze Farbe an. Diese Schwärze dehnt sich in das Innere der Frucht aus, bleibt dort deutlich umschrieben und härter als das Fruchtparenchym. Die Färbung wird erzeugt durch ein dichtes, schwarzes Myzel. Plowrisht betrachtet ferner einige weitere von ihm auf der Ober- fläche der schwarzen Flecke gefundene Pilze als der Phoma destructiva vorhergehende Stadien dieser Art und zwar Cladosporium lycopersici Plowr. als Konidien und Macrosporium lycopersici Plowr. als Makro- konidien, während Phoma destructiva die Stylosporenform dieser poly- morphen Art darstellen würde. Als Parasit auf Tomatenfrüchten ist ferner von Chas. H. Peck im Report of the Botanist für 1886 im 40. Annual Report of the New York State Museum of Natural History 1886 (Albany 1887), 8. 57, unter den bis dahin zus dem Staate New York noch nicht angegebenen Fflanzen als neue Art Phyliosticia Iycopersici mit folgender Diagnose beschrieben: „Spots large, suborbicular, cinereous; perithecia minute, brown or blackish, opening by a single or sometimes by two pores; spores abundant, oblong or elliptical, .00025 to .0003 inch long, .0001 to . 000012 broad. Fruit of tomato“. Wenn man zur Gattung Phyllosticta nur die ‚auf Blättern vorkommenden Sphaeropsidales mit freien, einzel stehenden, dem Substrat eingesenkten, mit deutlichem Porus oder mit Mündungs- papille versehenen Pykniden mit kleinen, einzelligen, hyalinen, länglichen Sporen stellt, wie es jetzt geschieht, so muß der von Peck beschriebene Pilz in die Gattung Phoma gestellt werden und dürfte, soweit aus der kurzen Beschreibung sich schließen läßt, von Phoma destructiva Plowr. nur sehr wenig abweichend und vermutlich mit ihr identisch sein. In den ‚Krankheiten und Beschädigungen unserer landwirtschaft- lichen Kulturpflanzen“ (2. Aufl., Stuttgart 1906), S. 408—409 gibt OÖ. Kirchner unter den Krankheiten der Tomatenfrüchte bei den dunk- len bis schwarzen Flecken von verschiedener Größe an: ‚Kleine schwarze Pünktchen bringt Phoma destructiva Plowr. hervor‘. Es folgt dann die oben gebrachte Diagnose des Pilzes. Von anderen deutschen Forschern finde ich dıe Krankheit nicht erwähnt. Kirchner führt dann noch andere Pilze auf, die dunkle Flecken auf Tomatenfrüchten hervorrufen, so Cladosporium lycopersici Plowr., Alternaria solani Sor. (richtig wohl [Ell. et Mart.] Jones et Grout), Macrosporium tomato Cooke, M.1yco persici Plowr. und Sphaeronema lycopersici Plowr. 24 Originalabhandlungen. In Zusammenstellungen von Krankheiten der Tomaten bei amerika- nischen Forschern, z. B. bei A.D. Selby 1897, R.E. Smith 1906, W.A. Orton 1907, P. H. Rolfs 1907 und 1913, H. S. Reed 1911, G. E. Stone 1911, St. S. Rogers 1913 und ©. W. Edgerton und C. C. Moreland 1913, werden nur ähnliche Erscheinungen, wie der noch nicht aufgeklärte ‚„.blossom end rot‘‘ oder ‚‚point rot“, der durch Macrosporium oder Alternaria solani hervorgerufene ‚black spot“ und die Anthraknose durch Colletotrichum phomoides (Sacc.) Chest., angegeben. Neuerdings hat im Journal of Agricultural Research Vol. IV, Nr. 1 vom 15. April 1915 Clara O. Jamieson eine sehr eingehende Arbeit „Phoma destructiva, the cause of a fruit rot of the tomato‘‘ (S. 1-20 . mit 2 farbigen und 6 schwarzen Tafeln) veröffentlicht. Die Krankheit wurde auf Früchten aus Florida, wo sie großen Schaden hervorgerufen hatte, aus Kuba, Süd-Karolina, New York und Kansas festgestellt. Auf der grünen oder reifen Tomate waren auf der Seite und dem Stiel- ende 1—3 cm im Durchmesser große, braunschwarze Flecke mit Phoma- Pykniden vorhanden. Infektionen der grünen und reifen Früchte durch Nadelstiche mit dem Phoma-Pilz hatten nach 4—6 Tagen Erfolg, während der Pilz ın unverletzte Früchte nicht eindrang; er ist also ein Wund- parasit. Auch Blätter von Tomaten-, Kartoffeln- und Eierpflanzen konnten unter bestimmten Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnissen im Gewächshause durch Bestäubung mit den in Wasser aufgeschwemmten Phoma-Sporen infiziert werden. Dieses Gelingen der Infektion auf den Blättern zeigt die Willkürlichkeit der Trennung von Phyllosticta auf Blättern und von Phoma auf andern Pflanzenteilen; zum mindesten müßten die auf Phyllomgebilden vorkommenden Arten zu Phyllostieta gezogen werden. In künstlichen Kulturen konnten als Optimum des Wachstums der Phoma destructiva 28° C festgestellt werden; gutes Wachstum trat bereits von etwa 14°C an ein. Die Größe der Pykniden schwankt zwischen 50 und 350 u, die der Sporen zwischen 2,8—8,5 vin der Länge und 1,7—3,4 u in der Breite. Nach den angestellten Untersu- chungen wird dann unter Berücksichtigung dieser Zahlen eine erwei- terte Diagnose der Phoma destructiva Plowr. gegeben. Nach der Beschreibung der Krankheitserscheinung der Tomaten- frucht durch Jamieson und namentlich nach der veränderten Diagnose der sie hervorrufenden Pilzart muß auch die Vierländer Schwarzflecken- krankheit der Tomaten der Phoma destructiva zugeschrieben werden. Phoma-Fäule an Tomatenfrüchten in Verbindung mit andern Pilzen ist von mir schon früher mehrfach in der Umgebung von Hamburg beobachtet und in den Jahresberichten der Station für Pflanzenschutz in Hamburg kurz erwähnt worden. Aus Ahrensburg, Kreis Stormarn, Ende August 1908 eingesandte Tomaten zeigten infolge des feuchten Wetters Fruchtfäule durch Pilze aus den Gattungen Phoma, Fusarium Brick, Die Schwarzfleckenkrankheit der Tomatenfrüchte. 25 Gloeosporium und Botrytis, in Allermöhe, Hamburger Landherrenschaft der Marschlande, Ende September 1908 durch Phoma, Alternaria und Botrytis*). In Warwisch in den Vierlanden hatten Ende Juli 1910 Tomatenfrüchte schwarze, taule Flecken duch eine Phoma spec.°). Faulstellen an Tomaten in einem Garten in Hamburg-Eppendorf Mitte September 1911 waren durch Phoma und Macrosporium hervorgeruten °). Tomatenfrüchte aus einem Kleingarten bei Wandsbek faulten Amang Oktober 1916 durch Phoma destructiva Plowr.?). Leider fehlt es mir an Erinnerungen, Aufzeichnungen oder Präparaten zur nachträglichen Bestimmung der früher beobachteten Vorkommen von Phoma auf Tomatenfrüchten. Große, schwarze Flecke waren aber bei sämtlichen genannten Fällen vorhanden. Auch bei Tomatenfrüchten, die ım Oktober 1918 zu Infektionszwecken in einem Hamburger Fruchtgeschäft gekauft waren, traten nach einigen Tagen eingesunkene Stellen mit Phoma- Fruchtkörpern und ihren Sporen sowie Macrosporium solani auf. Auf einer Frucht entwickelte sich auch ein Gloeosporium mit hyalinen, zy- lindrischen, vielfach etwas gekrümmten, beidendig abgerundeten, 2- zelligen Sporen von 10—12%3,5 u Größe. Auffällig ist dabei im Hinblick auf die Angabe von Plowright über die Zugehörigkeit von Macrosporium solani in den Entwicklungs- sang von Phoma destructiva das häufige gleichzeitige Vorkommen von Macrosporium und Alternaria, zu der vermutlich Macrosporium solanı gehört. Auch Jamieson fand in einigen Flecken Macrosporium-Ko- nidien. Ob ein solcher wenig wahrscheinlicher Zusammenhang besteht, müßten Reinkulturen der Phoma oder des Macrosporium beweisen. Macrosporium dürfte wohl ein auf Tomaten sehr verbreiteter Pilz sein. Die oben erwähnten schwarzen, mit dunkelbraunen Hyphen durch- setzten zähen Stellen der Mittelsäule wurden im feuchten Raum in Kultur genommen. Nach längerer Zeit entstanden auf den aus der Frucht herausgenommenen Stücken kugelige Fruchtkörper der Phoma. Alte Flecke werden häufig von einem weißlichen, zum Teil schmie- rigen Pilzüberzug überwachsen, der sich unter dem Mikroskop als hyaline Myzelien mit kurz zylindrischen, bald sich an den Enden abrun- denden, in Ketten entstehenden Konidien erweist. Diese haben 4—9 u Länge und 4—5 u Breitendurehmesser; in der Flächenansicht erscheinen sie als Quadrat oder Rechteck. Der Pilz ist ein Hyphomycet aus der Familie der Mucedinaceae und heißt Geotrichum candidum Lk. Er l) Brick, C,, XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzen- schutz für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909, S. 13. (Jahrbuch der Hamburg. Wissenschaftl. Anstalten XXVI. Hamburg 1909). 2) — —, XIII. Bericht, 1910/11, S. 14. (Jahrbuch XXV Ill. Hamburg 1911.) 2) — —, XIV. Bericht, 1911/12, S. 10. (Jahrbuch XXIX. Hamburg 1912.) 4%) — —. XIX. Bericht 1916/17, 8.9. (Jahrbuch XXXV. Hamburg 1918). 26 Originalabhandlungen. wächst sonst auf Erde und faulen organischen Stoffen. In den aufge- platzten Stellen fand sich zuweilen ein Tausendfuß, Blanjulus venustus Mein., im faulen Fruchtfleisch waren die Maden einer Fliege und andere Insekten, auch Bakterien verschiedener Art vorhanden. Betupfen unverletzter, unter einer Glasglocke gehaltener Tomaten- früchte auf der Seitenfläche mit Aufschwemmungen der Sporen von Phoma destructiva hatte im Laboratorium keinen Infektionserfolg. An den Stielgrund gebrachte Sporen bewirkten bereits nach zwei Tagen auf der Frucht etwas eingesunkene Stellen, auf denen bald auch in der Stielnähe Fruchtkörper der Phoma sich zeigten. Bei Im- pfungen von Sporen in Verletzungen der Frucht an der Seite und am Gipfel traten nach fünf Tagen um die Impfstelle blaßgrüne glasige Verfärbungen oder runde eingesunkene Stellen auf. Die Entwicklung der Phoma im Freien ist weniger von der Tempe- ratur, deren Grenzen durch Jamieson festgestellt worden sind, als von der Luftfeuchtigkeit abhängig. Jedenfalls wird die Ausbreitung der Krankheit vom Wetter beeinflußt. Sie war in dem Garten in Zollen- spieker schon früher in nassen Jahren aufgetreten, in trockenen Sommern nicht oder kaum bemerkt, aber in solcher Ausdehnung wie in dem an Regen so reichen und kühlen, der Reifung der Tomatenfrüchte sehr un- günstigen Sommer 1918 noch nicht beobachtet worden. Gegen ?/, der Früchte waren befallen, und von den dort vorhandenen etwa 2200 Pflan- zen konnten an guten Früchten nur 3 Zentner geerntet werden. Außer in Zollenspieker trat die Krankheit auch in anderen Ortschaf- ten der Vierlande auf, z. B. in West-Krauel, und dürfte noch weiter verbreitet gewesen sein. Über die Bekämpfung der Krankheit läßt sich noch nicht viel sagen. Kupferkalkbrühe, die in zweimaliger Bespritzung gegen die durch Septoria Iycopersici Speg. hervorgerufene Blattfleckenkrankheit der Tomaten angewendet worden war, die Pflanzen vollkommen gesund erhalten hatte und auch die Früchte reichlich bedeckte, war gegen die Schwarzfleckenkrankheit unwirksam gewesen. Zu empfehlen dürften zunächst als allgemeine Maßnahmen nur die sorgfältige Vernichtung sämtlicher von Phoma ergriffenen Früchte und der abgeernteten Pflanzen sowie der Wechsel des Landstückes beim Anbau von Tomaten im folgen- den Jahre sein, falls der Pilz auf vergehenden Pflanzenresten überwintert. Ob gegen die Krankheit widerstandsfähige Sorten vorhanden sind, hat sich aus den Beobachtungen in der betroffenen Gemüsegärtnerei nicht ermitteln lassen, da nur eine dem Namen nach nicht bekannte Sorte angebaut wurde. Die Pflanzen waren aus selbstgewonnenen Samen einer holländischen Sorte, die aber in den Vierlanden schon mit Pflan- zen aus Erfurter Samen gekreuzt ist, erzogen. Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 27 Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. Ein Beitrag zur Aetiologie der Krankheit und der Physiologie der Kartoffelstaude überhaupt. !) Von Prof. Dr. F. W, Neger. (Bot. Institut der Forstakademie zu Tharandt.) (Mit 7 Abbildungen im Text.) Die Literatur über die seit 1905 in zunehmendem Umfang auf- tretende sog. Blattrollkrankheit der Kartoffel ist so groß, daß es den Rahmen eines größeren Artikels beanspruchen würde, wollte ich nur die wesentlichsten Punkte hervorheben. Dies liegt nicht in meiner Ab- sicht, um so mehr als ich den Schwerpunkt meiner Ausführungen nicht auf die kritische Besprechung der verschiedenen, zur Erklärung der Krankheit aufgestellten Hypothesen, als vielmehr auf eigene experi- mentelle Untersuchungen lege. Ich begnüge mich daher, auf dasam Ende dieser Arbeit zusammengestellte Literaturverzeichnis hinzuweisen, das übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit macht und nur die wichtig- sten Untersuchungen berücksichtigt, auf das ich aber im Lauf meiner Ausführungen, bei der Diskussion meiner Versuche mehrfach Bezug nehmen muß. 1. Die Stärkeabwanderung bei gesunden und rollkranken Kartofiel- pflanzen. Die Tatsache, daß die Knollen rollkranker Kartotfelpflanzen dauernd sehr klein bleiben und oft kaum Haselnußgröße erreichen oder überschreiten, läßt schon vermuten, daß die Stärkeabwanderung aus den Blättern in die Knollen eine bedeutende Beeinträchtigung erfährt. Sorauer hat dies (1908) vermutungsweise ausgesprochen, scheint aber nicht den experimentellen Beweis dafür angetreten zu haben. Der Zufall brachte es mit sich, daß ich anläßlich von Untersuchungen über die Geschwindigkeit der Abwanderung der Bildungsstärke aus den Blättern bei verschiedenen Pflanzen auch einmal gesunde und blatt- rollkranke Kartoffelblätter zum Versuch heranzog. Dabei ergab sich die überraschende Tatsache, daß blattrollkranke Kartoffelblätter die Stärke nicht oder nur sehr unvollkommen ableiten. Damit war ein Wink gegeben, worin das Wesen der Blattrollkrankheit bestehen könnte, und dies gab mir Veranlassung, die äußeren Bedingungen der Stärke- ableitung aus den Blättern in die Knollen bei der Kartoffel besonders eingehend zu untersuchen. Aus der großen Anzahl von Versuchen, welche den oben kurz ange- deuteten Satz beweisen, führe ich zunächst im folgenden einige be- 3) Vergl. die vorläufige Mitteilung in der Deutschen landw. Presse 1918, Nr. 76. ; 28 Originalabhandlungen. sonders anschauliche und überzeugende an; es würde zu weit führen, alle von mir in mannigfacher Abänderung angestellten Versuche aus- führlich zu beschreiben, da sie im Wesen stets das gleiche Ergebnis hatten. Diese Versuche wurden in der Weise angestellt, daß die auf ihren Stärkegehalt bezw. die Stärkeabwanderung zu prüfenden Blätter am Abend eines hellen, warmen Tages abgenommen — eventuell ganze Sprosse mit mehreren Blättern — und mit der Schnittfläche in Wasser gestellt wurden. Dann wurden sofort einige Blättchen der Jodprobe un- terworfen. Normalerweise ist, wenn die Blätter am Abend vollgefüllt mit Stärke sind, die Abwanderung oder wenigstens Umwandlung der Stärke in Zucker nach ca. 12 Stunden vollendet, sodaß dann gesunde Blätter in der Regel stärkefrei sind oder nur noch eine schwache Stärke- reaktion aufweisen. Versuche, durch welche die Stärkeschoppung in den roll- kranken Blättern nachgewiesen wird. kr. = krank, g. = gesund. Sorte und Tag des Tag und Ausfall der Jodprobe Versuchsbeginns 8.IX. Nm. 5Uhr|9. IX. Nm. 6 Uhr | 10. IX. Nm. 6 Uhr Beeulunenn kr kr. = schwarz Re schwarz | 10,3 8. IX, Nm. 5 Uhr er schwarz NER NER Blätt- g g. — braun g. = gelb | eben 2. Sorte ? 9. IX. sämtl. 10. IX. Abd. 9. IX. Nm. 6 Uhr schwarz kr. (5 Blättchen) teils ganzschwarz, teils segmentweise schwarz, sonst gelb. g. — (5 Blättchen) sämtl. gelb. 3. Sorte ? z. Teil 11. IX, Abd. 12. IX. Abd. sehr stark roll- alle Blättchen je 3 Blättchen krank. metallisch schwarz| kr. = schwarz 11. IX. Nm. 3 Uhr. g. — gelb 4. Wohltmann, 11. IX. Abd. 12. IX. Abd. wie 3; wie in 3 je 5 Blättchen 11. IX, Nm. 3 Uhr kr. = schwarz g. = gelb Länger fortgesetzt wurde die Beobachtung. bei folgendem Versuch: 5. Sorte Prof. Märker aus dem Forstb. Garten Tharandt. Die Blätter wurden in einer Blechdose bei 17° C aufbewahrt; Ver- suehsdauer 10. IX.—16. IX. \ a) Jodprobe am 1. Abend metallschwarz; b) 12. IX. rollkranke Blättchen wie in a, gesunde Blättchen gelb; c) 14. IX. rollkranke Blättchen zum größten Teil schwarz, nur kleine Inseln sind entleert; Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 29 d) 16. IX. rollkranke Blättchen zeigen keine Änderung gegenüber c, Inzwischen starben die Blätter ab, so daß es keinen Zweck hatte. den Versuch fortzusetzen. Ein ähnlicher, längere Zeit (4 Tage) fortgesetzter Versuch ist in Fig. 1 zur Darstellung gebracht (s. die Erklärung der Abb. 1). Abb. 1. Vier Paare von gesunden (je rechts) und blattrollkranken (je links) Blättchen, jedesmal einem Fiederblatt entnommen. a nach lebhafter Assimilation 12 Uhr mittags. b nach 6 Stunden; die geringe Stärkeabnahme im gesunden Blättchen ist im Bild nicht erkennbar. c nach 24 Stunden (vom Beginn des Versuchs an); das kranke Blättchen noch voll von Stärke, das gesunde fast vollkommen entleert (bis auf die Basis des Mittelnervs). d nach 3 mal 24 Stunden; im kranken Blättchen keine Änderung, das gesunde vollkommen entleert. NB. Die hellen, entlang den Nerven auftretenden weißen Streifen (besonders in d) sind Lichtreflexe, nicht Anzeichen von Entstärkung. Daß die Stärkeanhäufung in blattrollkranken Blättern in engster Beziehung steht zum Grad der Rollung, geht klar aus dem in Abb. 2—4 dargestellten Fall hervor. Zu den oben beschriebenen Versuchen sei noch folgendes bemerkt: Der hohe 'Stärkegehalt blattrollkranker Blätter ist um so auffallender, als diese Blätter in der Regel viel ärmer sind an Chlorophyll als gesunde Blätter, was sich nicht nur an der bleichen (oft gelblichen) Färbung der kranken Blätter, sondern auch daran erkennen läßt, daß die Ent- grünung rollkranker bleicher Blätter (mit Alkohol) viel schneller erfolgt als diejenige gesunder dunkelgrüner Blätter. Sehr häufig beobachtet 5 &0 = = =) = 8 B=) © in & B=) = - je) Dx Abb. 2. Ein blattrollkrankes Fiederblatt der Kartoffel. Die einzelnen Blättchen zeigen die = Blattrollung in verschiedenem Grade. ar) Abb. 3, Dasin Abb. 2 dargestellte Kartoffelblatt nach 24- stündigem Liegen im Dunkelraum und darauf folgend angestellter Jod- probe. Bemerkenswert: Endblättchen, die rechte Blatthälfte, die in Abb. 2 nach unten umgeschlagen ist, zeigt sehr bedeutende Stärkeschoppung. Das zweite Seitenblättchen links (von oben) war am stärksten gerollt und ist am reichsten an Stärke usw. Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 3l man bei blattrollkranken Kartoffeln, daß das oberste Blättchen eines Fiederblattes am stärksten eingerollt ist, etwa derart, daß sich die eine Blättchenhälfte bogenförmig über die andere legt. Bei Anstellung der Jodprobe zeigt sich dann, daß die umgeschlagene Hälfte des Blättchens dicht erfüllt ist mit Stärke, die schwer oder nicht abgeleitet wird, wäh- rend aus der in natürlicher Lage verharrenden Hälfte die Stärke in nor- maler Weise im Lauf von 12—14 Stunden abfließt (Abb. 3). Daß in den blattrollkranken Blättchen eine richtige ‚„Stärke- schoppung“ zustand kommt, zeigt sich u. &. auch daran, daß die Jodfärbung hier oft viel in- tensiver ist als bei gesunden Blättern am Abend eines sonni- gen Tages. Außerdem ist bei letzteren die Jodstärkefärbung vollkommen gleichmäßig über die ganze Blattfläche verteilt, während bei blattrollkranken tiefschwarze Partien mit weni- ger intensiv gefärbten abwech- seln. Wie zu erwarten war, bestä- tigte die mikroskopische Unter- suchung den makroskopisch sichtbaren Befund. Das Gewebe blattrollkranker Blätter ist über und über mit Stärkekörnern erfüllt. Insbeson- dere ist auch das Schwamm- Abb. 4. Gesundes Kartoffelblatt nach 24- : R „, stündigem Liegen im Dunkelraum und hier- Parenchym hei rollkranken Blät auf angestellter Jodprobe. Die Stärke ist tern viel reicher an Stärke vollkommen ausgewandert und im Blatt- (bezw. sind die Chlorophylikör- stiel angehäuft. ner stärker mit Stärke beladen) als in gesunden Blättern. Ferner fiel mir auf, daß in dem Parenchym der Blattnerven sehr große Stärkekörner auftreten — offenbar transito- rische Stärke. Endlich scheint auch die untere Epidermis der roll- kranken Blätter mehr oder weniger mit stärkereichen Chlorophyll- körnern beladen zu sein. Wandert aus blattrollkranken Blättern überhaupt keine Stärke mehr aus, auch wenn Sich die Pflanze unter sehr günstigen Bedingungen befindet? Oben wurde ausgeführt, daß selbst im Lauf mehrerer Tage ausblatt- 32 Originalabhandlungen. rollkranken Blättern, wenn dieselben in der dunkel gehaltenen feuchten Kammer liegen, keine Stärke abwandert. Nun leuchtet ohne weiteres ein, daß ein Blatt, welches sich mehrere Tage im Dunkelraum befindet, schließlich absterben muß, und das dauernde Unterbleiben der Stärke- abwanderung wird dann seinen Grund in dem allmählich eintretenden Tod der lebenden Zellen haben. Es wäre aber denkbar, daß aus blatt- rollkranken Blättern — vorausgesetzt, daß die Krankheit nicht zu weit fortgeschritten ist und das Absterben des Chlorophylis sich nicht schon in der gelben Farbe der Blätter verrät — doch noch eine Abwanderung der Stärke erfolgt, dann, wenn sich die Blätter in günstigsten Lebens- bedingungen (trockene, reine Luft, reichliche Wasserversorgung, gute Belichtung usw.) befinden. Es wurden deshalb blattrollkranke, aber noch dunkelgrüne Sprosse der Sorte Wohltmann in ein Vegetationshaus gebracht, in welchem die Temperatur während des Versuchs (Mitte September) tagsüber bei Sonnenschein bis zu 30—40° C stieg. Zum Ver- such wurden Blätter ausgewählt, deren Blättchen paarweise gleich stark blattrollkrank waren. Zu Beginn des Versuchs wurde nun eine Anzahl dieser Blättchen abgenommen und der Jodprobe unterworfen. In Ab- ständen von 2—3 Tagen wurden dann die zu den bei der ersten Jod- probe verwendeten Blättehen gehörigen Gegenblättchen abgenommen und ihrerseits auf ihren Stärkegehalt untersucht. Es ergab sich dabei folgendes: a) Versuch vom 8.—15. September 1918. Sorte Wohltmann. Erste Jodprobe: metallsch warz, nach 3 Tagen: Jodprobe grau-gelb mit eingestreuten schwarzen Flecken; zum Vergleich gesunde Blättchen (nach 12stündigem Liegen im Dunkelraum) gelb, nach 5 Tagen: Jodprobe 0, d. h. die Stärke ist abgeleitet (bis auf kleine Reste, die wohl durch Assimilation neu gebildet worden waren). — Abb. 5 Daß diese Stärkeableitung aus rollkranken Blättern nur bei gün- stigsten Lebensbedingungen (hohe Temperatur) erfolgt, zeigt der fol- gende ; b) Versuch, bei welchem blattrollkranke Kartoffeltriebe an ein nach Norden gewendetes Fenster eines kühlen Zimmers (17° C) gestellt wurden. Die übrige Versuchsanstellung wie bei Versuch a). Sorte Wohltmann, Versuchsdauer 12.—18. Sept. Erste Jodprobe: metallsch warz. 14. September keine Änderung. 16. September keine Änderung. 18. September schwache Abwanderung aus den Blattspitzen. Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 33 Der Versuch wurde nicht fortgesetzt, weil die Blättchen anfingen abzusterben. Übertragen wir diese Versuchsergebnisse in die Verhältnisse, die in der freien Natur herrschen, so heißt dies: Aus rollkranken Blättern erfolgt eine Ableitung der angehäuften Stärke nur 1. bei warmem, trockenem Wetter, d.h. unter günstigsten Lebens- bedingungen ; 2. wenn die Blätter noch rein grün sind, nicht wenn sie schon ver- gilbt sind oder anfangen sich zu verfärben. Es ist demnach in der freien Natur doch vielleicht die Möglichkeit gegeben, daß rollkranke Pflanzen bei trockenem und warmem Sommer- Abb. 5. Stärkeableitung aus blattrollkranken Blättern bei optimaler Er- wärmung und Belichtung. a nach 1 Tag (stärkeerfüllt), b nach 3 Tagen (teilweise entleert), e nach 6 Tagen (vollkommen entleert). wetter einen Gesundungsprozeß durchmachen, und daß die Bedeutung der sog. ‚‚Kartoffelsanatorien“ nicht nur, wie Kießling (1917) meint, in einer die kranken Stauden auslesenden Wirkung besteht. 2. Kansaler Zusammenhang zwischen Stärkeschoppung und Blattrollung ? Wenn nach dem oben Ausgeführten kein Zweifel mehr darüber bestehen kann, daß die Stärkeschoppung und Blattrollung zwei Er- scheinungen sind, die stets zusammen auftreten, so ist damit noch keines- wegs entschieden, ob dieselben in einem kausalen Verhältnis zueinander stehen — oder ob etwa beide die Folgeerscheinung eines dritten. uns noch unbekannten Faktors sind. Sollte das erstere zutreffen, so dürfen wir immerhin wohl annehmen, daß die Stärkeschoppung das primäre, die Blattrollung dagegen das sekundäre ist, wobei allerdings noch nicht ohne weiteres klar ist, wie die Blattrollung als Folgeerscheinung der Stärkeschoppung zustand Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 3 34 Originalabhandlungen. kommt. Man könnte sich vorstellen, daß unter dem Einfluß der Stärke- anhäufung im Mesophyll die Ernährung — und infolgedessen Wachs- tumsvorgänge — der einzelnen Gewebeschichten einen anderen als normalen Verlauf nehmen, etwa derart, daß das Wachstum der Zellen des Schwammgewebes eine Förderung erfährt, was zu einer Zunahme dieses Gewebes in der Flächenrichtung — also einer Rollung des Blattes nach oben führen würde!). Vielleicht aber ist die Rollung auch nichts anderes als eine beginnende Vertrocknung ’), die dann ebenso zur Ein- rollung nach oben führen müßte, wie wenn gesunde Kartoffelblätter welken. Für die letztere Auffassung spricht folgende Beobachtung: Werden gesunde und rollkranke Blätter auf ihren Wassergehalt unter- sucht, so zeigt sich, daß derselbe bei den letzteren immer etwas kleiner ist. Freilich darf diese Wasserbestimmung nicht auf das Gewicht be- zogen werden; denn entsprechend dem höheren Stärkegehalt der roll- kranken Blätter muß das Trockengewicht dieser Blätter unter allen Um- ständen beträchtlich größer als das von gesunden Blättern und demgemäß der Wassergehalt, wie oben erwähnt, kleiner ausfallen, ohne daß dieser niedrigere Wassergehalt der kranken Blätter einen Welkezustand zu bedeuten braucht. Ich habe daher den Wassergehalt nicht auf das Ge- wicht, sondern auf die Flächeneinheit bezogen und dabei den folgenden Weg eingeschlagen: Mittels eines Stanzeisens wurden aus gesunden und rollkranken Blättern eine gleiche Anzahl von (genau gleichgroßen) Scheiben ausgestanzt (unter Vermeidung der Hauptnerven) und deren Wassergehalt ermittelt. (Wägen, Trocknen bis zur Gewichtskonstanz usw.) 1. Versuch (8. IX..-18): Wassergehalt von 10 Scheiben: gesund zn.n N ee ae BR krank > ade 2 N era 2. Versuch (25. IX. 18): gesund .: rar ee UNE krank: Ra SE EN UNRAU. or. Zweifellos sind also rollkranke Blätter wasserärmer als gesunde (auf gleiche Fläche bezogen), und dies erklärt vielleicht in zwangloser Weise die Einrollung. Man müßte sich dann wohl den Vorgang wie folgt vorstellen: Durch die Anhäufung von Bildungsstärke in den Chloro- plasten werden diese schließlich an der weiteren Zersetzung von ') Bei der vergleichenden mikroskopischen Untersuchung gesunder und rollkranker Blätter schien es mir, wie oben erwähnt, als ob das Schwamm- gewebe bei letzteren reicher sei an Stärke als bei gesunden. Indessen möchte ich dieser Beobachtung keine allzu große Bedeutung beimessen, da diese Unter- schiede doch vielleicht mehr zufällig sind. *) Dafür würde namentlich die mit der Rollung und Stärkeschoppung Hand in Hand gehende beginnende Vergilbung des Blattes sprechen. % Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 39 Kohlensäure und anschließender Bildung von Kohlehydraten ver- hindert; denn ‚‚in einem Chlorophylikorn findet nicht jedes beliebige Quantum von Stärke Platz‘ !). Die Sistierung der normalen Tätigkeit erzeugt aber anormale Ver- hältnisse, die in vielen Fällen schädigend wirken, ja zum Absterben von Organen führen ?). 3. Ursachen der Stärkeschoppung. Nach dem oben Angeführten kann als feststehend gelten, daß die Stärkeschoppung ein wesentlicher Zug der Blattrollkrankheit ist. Rich- tiger wäre es vielleicht sogar, zu sagen: Die Blattrollung ist ein äußerlich sichtbares Symptom der krankhaften Anhäufung der Assimilate in den Laubblättern?). Was kann nun die Ursache dieser Stoffwechselstörung sein ? Stellen wir uns auf den Standpunkt von Appel, Kornauth, Köck, Himmelbaur und anderer Vertreter der Ansicht, daß die Blattrollkrankheit eine Pilzkrankheit sei, hervorgerufen durch einen in den Gefäßen wuchernden Pilz (Fusarium), so ist es nıcht leicht, eine Erklärung dafür zu finden, da ja der absteigende Saftstrom sich vorwiegend im Weichbast bewegt, die Anwesenheit eines Myzels im Ge- fäßteil also kein Hindernis für die Ableitung der Stärke bilden könnte, es müßte denn sein, daß durch die Ausfüllung der Gefäße mit Fusarium- Myzel gewisse, für die Auflösung der Bildungsstärke nötige Stoffe (Salze) zurückgehalten werden. Nachdem aber nachgewiesen worden ist, daß bei typisch blattrollkranken Pflanzen das Fusarium-Myzel vollkommen fehien kann, darf die Auffassung der mykologischen Natur der Krankheit definitiv fallen gelassen werden. Etwas verständlicher wird die Stärkeschoppung in den Blättern, wenn wirdievonQuanjer(1913)beobachtetePhlo&mnekrosezugrunde legen. Es leuchtet ein, daß der absteigende Saftstrom und damit die Ableitung der Bildungsstärke eine Störung erfahren muß, wenn das Phloöm geschrumpft ist). Nun kommt aber nach Schander (1914) Phloömnekrose nicht nur an blattrollkranken, sondern auch an kräusel- kranken, ferner an Phytophthora-kranken Kartoffelpflanzen, endlich auch an gesunden Pflanzen, deren Fiederblättchen künstlich gerollt !) Sachs, Ein Beitrag zur Kenntnis der Ernährungstätigkeit der Blätter. Arbeiten des Bot. Instituts Würzburg, III. (1888), S. 31. 2) Pfeffer, Pflanzenphysiologie. Aufl. 2. Bd. 1, S. 307. Vergl. auch die Beobachtungen von Müller-Thurgau (1885) an Stärke speichernden Tabakblättern. 3, d. h. die eigentliche Krankheit besteht in der Unfähigkeit der Blätter ihre Bildungsstärke abzuleiten. +) Allerdings soll sich nach Schimper (1885) der absteigende Strom der Assimilate vorwiegend in der Leitscheide der Gefäßbündel bewegen. 36 Originalabhandlungen. wurden, vor. Schander schließt hieraus, daß die Phloemnekrose nicht, wie Quanjer meint, die Ursache, sondern eine Folgeerscheinung der Krankheit ist, die durch jede künstliche Störung der Funktionen des Assimilationsapparates erzeugt werden kann. Wenn dies der Fall ist, müssen wir nach einer anderen Ursache der Krankheit suchen, und die Erkenntnis, daß mit der Blattrollung stets Stärkeschoppung verbunden ist, wird uns, wie mir scheint, dabei auf die richtige Spur führen. Wir wissen, daß für die Ableitung der Bildungsstärke aus den Blät- tern gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen, nämlich Anwesenheit von Diastase, eine nicht zu niedrige Temperatur und Sauer- stoffzutritt. 1. Diastase (Amylase). Über die Notwendigkeit der Anwesenheit von Amylase für die Auflösung der Stärke in Pflanzenzellen sind die Ansichten geteilt. Während Wortmann (1890) den Standpunkt ver- trat, daß es auch rein protoplasmatische Stärkeauflösungen gibt, sagt Grüß (1895): ‚Soweit meine Untersuchungen reichen, kann ich den Satz aussprechen: in jeder Zelle, in welcher Stärke gelöst wird, findet dies durch Einwirkung eines diastatischen Enzyms statt“. Pfeffer (1897) läßt die Frage unentschieden, wenn er sagt: „Einzelne negative Befunde schließen nıcht aus, daß die Amylasen in jeder Pflanze formiert werden oder formiert werden können ... ‚Jedenfalls ist die Diastase in den verschiedensten Pflanzen und Pflanzenteilen jederzeit oder doch in gewissen Entwicklungsphasen nachweisbar“. Grüß (1895) hat Diastase in den chlorophyllhaltigen Zellen der Blätter (bei Latania, Dracaena, Carex, Zea) nachgewiesen, und es darf als wahrscheinlich an- genommen werden, daß bei allen jenen Auflösungen von Stärke, die mit der Abwanderung der Bildungsstärke aus den Blättern in Beziehung stehen, der Diastase eine wichtige Rolle zufällt. Nach Grüß (a. a. OÖ.) läßt sich die hydrolytische Kraft (H) der Diastase durch folgende Formel ausdrücken: d." n% we k (# — a)Y mv wobei k, n, a, # Konstanten bedeuten, m die Menge der Maltose (Spal- tungsprodukt), w die Menge des in der Lösung enthaltenen Wassers, d die Menge der Diastase ausdrückt. In Worten ausgedrückt sagt diese Formel: Die hydrolytische Kraft nimmt zu mit der Menge der vorhan- denen Diastase und des Wassers (durch welches die Konzentration der Spaltungsprodukte — Zucker — herabgesetzt wird), und nimmt ab mit der Menge der vorhandenen Spaltungsprodukte, d. h. in dem Maß, als der Gehalt der Lösung an Spaltungsprodukten steigt (Hinderung der Ableitung), sinkt die hydrolytische Kraft des Ferments. 2. Eın weiterer Faktor, durch den die Wırkung der Diastase beein- flußt wird, ist die Temperatur. Nach Tammann (1892) wird das El == Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 37 Ferment durch die bei der Hydrolyse entstandenen Spaltungsprodukte in eine unwirksame Modifikation verwandelt, die aber durch Zuführung von Energie in Form von Wärme wieder in die wirksame zurückgeführt wird. Allerdings machen, wie schon aus den Untersuchungen von Sachs (1888) ersichtlich ist, die verschiedenen Pflanzenarten hinsichtlich der die Stärkeableitung befördernden Temperatur sehr verschiedene Ansprüche. Helianthus, Datura, Atropa, Beta leiten selbst in sehr kühlen Nächten (6° C) die Stärke noch vollkommen ab, während dies bei anderen Pflanzen — Tabak, Maulbeerbaum, Catalpa — nur in warmen Nächten gelingt. Bei Pelargonium fand ich selbst nahe an 0° vollkom- mene Stärkeableitung im Lauf einer Nacht. Nach Stahl (1896) kann dauernde Verhinderung der Stärkeablei- tung für den Gesundheitszustand der betreffenden Pflanze schlimme Folgen haben ; er bezeichnet diesen Zustand direkt als ‚‚Stärkekrankheit‘“, 3. Endlich ist für die dauernde Neubildung der Diastase Sauer- stoff nötig. (Vergl. Grüß a. a. O0.) Daß die Diastase ein Oxydations- produkt der Eiweißkörper ist, wurde von Detmer nachgewiesen; wo der freie Sauerstoff fehlt, entsteht keine Diastase. Auch Lintner gelangte auf anderem Weg zu dieser Ansicht. Nach diesen mehr theoretischen Erörterungen, die für das Ver- ständnis meiner weiteren Versuche nötig waren, komme ich zu deren Schilderung. a) Abhängigkeit der Stärkeableitung von der Temperatur, Aus dem S. 32 beschriebenen Versuch geht bereits hervor, daß selbst rollkranke Blätter, wenn die Rollung nicht zu weit fortgeschritten ist, bei hoher Temperatur Stärke ableiten, wenn auch weniger energisch wie gesunde Blätter. Die Kartoffel scheint zu den höhere Wärme beanspruchenden Pflan- zen zu gehören. Wenigstens fand ich, daß verhältnismäßig unbedeutende Abkühlung eine nicht unbeträchtliche Stärkestauung in den Blättern bewirkt. Von einer gesunden Kartoffelpflanze (Sorte ?) wurden Sprosse abgenommen und folgendermaßen behandelt: Der eine (a) wurde in einen Raum gebracht, in dem die Temperatur durch Verdunstung von Wasser aus dauernd naß gehaltenen Tüchern nicht über 12° stieg (und nicht unter 10° sank). Der andere (b) befand sich unter einer Glasglocke in einem nach Süden gelegenen Zimmer, wo die Temperatur etwa 20° betrug. Zu Beginn des Versuchs (8. IX.) zeigten abgenommene Blätt- chen bei der Jodprobe intensive Schwärzung; nach 24 Stunden: a) z. T. noch sehr stärkereich, aber ungleich verteilt, b) vollkommen stärkefrei. Ähnliche Versuche wurden mehrfach mit gleichem Resultat wiederholt. 2 38 Originalabhandlungen. Nun scheinen aber die verschiedenen Kartoffelsorten in sehr un- gleicher Weise auf Abkühlung zu reagieren, und es wäre wohl denkbar, daß die verschiedene Anfälligkeit der Kartoffelsorten gegen Blattrollung 4 damit in Zusammenhang stehe. | Versuche mit verschiedenen Kartoffelsorten. Auf einem Kartoffelfeld (aus anerkanntem Saatgut) wurden voll- kommen gesunde Pflanzen ausgesucht und zwar: &) von einer stark blattrollanfälligen Rasse der Sorte Wohltmann, b) von einer allem Anschein nach durchaus blattrollfesten Sorte (Name unbekannt), welche Mitte September noch keinerlei An- zeichen von Blattrollerkrankung erkennen ließ. er, 7a b c d Abb. 6. Stärkeableitungsversuche bei verschiedenen Sorten und Temperaturen. a und c gesunde Sorte (Name ?), b und d rollkrankheitempfindliche Sorte (Wohltmann). a und b bei 10°, e und d bei 20°, Von diesen Pflanzen wurde (am 13. IX.) je ein Zweig in einen durch Eis gekühlten Raum (dauernde Temperatur von 10° C) und in einen gleichmäßig warmen Raum (20°C) gebracht, nachdem vorher durch die Jodprobe die Anwesenheit von reichlicher Bildungsstärke in den Blättern nachgewiesen worden war. Nach 12 Stunden (Abb. 6): | a) Sorte Wohltmann bei 10° schwache Ableitung der Stärke, bei 20 ° vollkommene Ableitung, b) blattrollfeste Sorte bei 10° fast gleich vollkommene Ableitung wie bei 20°, d. h. die blattrollfeste Sorte leitet bei kühler Temperatur fast ebenso gut ab wie bei 20°, während die anfällige Form (der Sorte Wohltmann), die bei 20° gut ableitet, bei 10° C deutliche Stärkeschoppung — aber Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 39 zunächst ohne Rollung — zeigt. Vergleichsweise wurde das Verhalten von Tropaeolum-Blättern geprüft. In beiden Fällen (10° und 20° C) fand vollkommene Ableitung statt, allerdings zeigte sich bei 10° Ablage- rung von transitorischer Stärke in den Nerven, also immerhin eine gewisse Verzögerung der Stärkeableitung. Die Sorte Wohltmann gilt im allgemeinen als blattrollkrankheitfest, scheint es aber doch nicht immer zu sein, denn auf dem Feld, von dem ich das Material zu obigem Versuch entnommen hatte, war die Roll- krankheit sehr verbreitet, wenn es auch nicht an ganz gesunden Stauden fehlte. Es schien also wünschenswert, zu ermitteln, ob die Sorte Wohlt- mann, auch dann, wenn die Blattrollkrankheit bei ihr spärlich auftritt, in gleicher Weise empfindlich ist gegen tiefe Temperatur wie im oben beschriebenen Fall. Es bot sich mir hierzu Gelegenheit dadurch, daß im forstbotanischen Garten — wo jetzt während der Kriegszeit brach liegende Flächen mit Kartoffeln bepflanzt werden — gerade eine Sorte Wohltmann in Kultur stand, die nur sehr spärlich Blattrollkrankheit zeigte. Zum Vergleich dienten Pflanzen einer gleichfalls fast immunen Sorte Silesia. Der Versuch wurde in gleicher Weise wie oben angestellt. Der Erfolg war, daß Wohltmann und Silesia sowohl bei 10° wie bei 20° in 12 Stunden vollkommen stärkefrei waren. Auch dieser Versuch zeigt überaus deutlich, daß die Neigung zu1 Blattrollkrankheit in engster Beziehung steht zur Unfähigkeit, bei nie- driger Temperatur die Bildungsstärke abzuleiten. Um ganz sicher zu gehen, wurde schließlich noch folgender Versuch angestellt: Ein Beet der Sorte ‚„‚Fürstenkrone‘, die im Dresdener bot. Gaıten Ende Mai aus Sämlingen angepflanzt worden war, zeigte Mitte Septen- ber ein sehr ungleiches Aussehen. Manche Pflanzen war sehr stark roll- krank, andere vollkommen gesund und zeigten nur vereinzelt rollkranke - Blättehen. Es wurden nun sowohl von rollkranken wie von gesunden Individuen möglichst gesunde Zweige entnommen, d. h. solche, deren Laub noch dunkelgrün war und keinerlei Krankheitserscheinungen er- kennen ließ!). Je ein Zweig von der gesunden und rollkranken Pflanze wurde nun am 21. September, nachmittags 6 Uhr a) in einen Thermostaten von 20° C, b)in einen Kühlraum von 10° C gebracht, nachdem vorher bei den vier Versuchszweigen die Anwesenheit von viel Assimilationsstärke nachgewiesen worden war (Reaktion metall- sch warz.) !) An den rollkranken Pflanzen waren vollkommen gesunde Triebe sehr schwer zu finden. Ich begnügte mich daher mit solchen, an welchen nur einige wenige Blättchen rollkrank waren, während die Hauptmasse noch voll- kommen flach war. Die ersteren (gerollten) wurden natürlich vor Anstellung des Versuches entfernt. 40 Originalabhandlungen. Nach 14 Stunden wurde eine größere Anzahl von Blättchen jedes Zweiges der Jodprobe unterworfen. Das Ergebnis ist aus nach- stehender Tabelle und aus Fig. 6 ersichtlich; sehr starke Reaktion = metallsch warz, mäßig starke Reaktion = grau-sch warz, schwache Reaktion == braun-grau, keine Reaktion — gelb. Gesunde Zweige von der gesunden Pflanze | kranken Pflanze bei 10° bei 20° | bei 10° bei 20° 5 Blättchen : 7 Blättchen: 8 Blättchen: 7 Blättchen: braun-gelb | grau-braun metall- braun-gelb 7 Blättchen: Echimln grau-braun, an einigen schwarze Flecken An dem Versuch fällt nun auf: 1. daß die Blätter der kranken Pflanze bei 10° gar nicht, die der gesunden Pflanze verhältnismäßig. gut abgeleitet haben; 2. was eigentlich nicht zu erwarten war, daß die Blätter der kranken Pflanze bei 20° sogar besser abgeleitet haben als die Blätter der gesunden Pflanze (bei der gleichen Temperatur). Eine Erklärung hiefür steht vorerst aus. Jedenfalls geht auch aus diesem Versuch hervor, daß hinsichtlich der Fähigkeit, bei niedrigen Temperaturen die Bildungsstärke abzu- leiten, nach Sorte oder sogar Individuum große Unterschiede bestehen; und man wird unbedenklich sagen können: die Gefahr, der Blattroll- krankheit zu erliegen, ist um so geringer, je größer die Fähigkeit ist, auch bei tiefer Temperatur (kalte Nächte bezw. überhaupt kühles, nasses Wetter) die tagsüber gebildete Assimilationsstärke nach der Achse und nach den Knollen abzuleiten). Gerade der letzte Versuch zeigt, daß der Individualauslese eine nicht geringe Bedeutung zukommt. Offenbar liegen die Kardinalpunkte der Stärkeableitung (Minimum, Optimum) bei einzelnen Individuen tiefer als bei anderen, und dies er- !) Die Heimat der Kartoffelpflanze, das südliche Chile — z. B. Chonos- Archipel unter ca. 45° s. B. — zeichnet sich, wie ich aus eigener Erfahrung durch einen mehrjährigen Aufenthalt in diesem Gebiet bestätigen kann, durch ein sehr mildes Klima, in welchem vor allem kalte Sommernächte vollkommen fehlen, aus. Von Hause aus ist die Kartoffelpflanze also in dieser Hinsicht jedenfalls ziemlich anspruchsvoll. Doch scheinen sich im Lauf der Zeit weniger anspruchsvolle Varietäten ausgebildet zu haben (und vielleicht noch auszubilden). f 4.2 Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 41 klärt dann, warum bei einer und derselben Sorte das eine Individuum trotz kühler Nächte vollkommen gesund bleibt, während das andere in mehr oder weniger großem Umfang erkrankt. Gleichzeitig ergibt sich hieraus für dieland wirtschaftliche Praxis die Forderung: Eine Ermittelung blattrollkrankheitfester Sorten bezw. Individuen — auf dem Weg der Individualauslese und der Saatenanerkennung — ist nur angebracht in Jahren mit regnerischem, kühlem Sommerwetter — besonders mit kalten Nächten —, weil nur in solchen Jahren die Möglichkeit gegeben ist, Sorten bezw. Individuen mit tiefliegendem Optimum der Stärkeableitung von anderen anspruchs- volleren Sorten oder Individuen zu unterscheiden. In trockenen, heißen Jahren werden auch anfällige Sorten die Krankheit wenig oder nicht zeigen. Es könnte dann eine Sorte leicht als blattrollkrankheitfest anerkannt werden, die in einem nassen Jahr das nicht hält, was sie (scheinbar) versprochen hat. b) Abhängiskeit der Stärkeableitung vom Luftzutritt. Wenn, was wahrscheinlich ist, die Auflösung der Bildungsstärke in den Blättern durch Diastase erfolgt, so muß sie, da zur Bildung der Diastase Sauerstoff nötig ist (vergl. S. 37), bei Luftabschluß unterbleiben. Dies ist in der Tat der Fall, wie sich aus folgendem ergibt: Wortmann (1890) wies nach, daß in den ‘Blättern von Pelargonium zonale in einer CO ,-Atmosphäre die Stärke nicht in Zucker umgewandelt wird !). Daß abgeschnittene Blätter von Klee und anderen Pflanzen in einer CO ,- oder H-Atmosphäre im Lauf von 12— 158 Stunden keine Minderung ihres Stärkegehalts erfahren, während in der gleichen Zeit in einem Luft- strom vollkommene Entstärkung erfolgt, habe ich (1915) zu zeigen Ge- legenheit gehabt. Eine sehr vollständige Verhinderung der Umwand- lung von Bildungsstärke in Zucker wurde auch auf folgende Weise er- reicht: Blätter von Kartoffeln, die kräftig assimiliert hatten, wurden mit Wasser infiltriert, indem sie, in Wasser tauchend. unter den Rezipienten der Luftpumpe gebracht und die Luft energisch ausgepumpt wurde. (Bei Zutritt der Luft in dem Rezipienten füllen sich die unter Wasser tauchenden Blätter mit Wasser.) Wird nun nach 12 Stunden die Jod- probe angestellt, so zeigt sich, daß der Stärkegehalt noch genau der gleiche ist, wie zu Beginn des Versuches. (Abb. 7). Bemerkenswert ist nun, wie sich im Vergleich dazu Blätter verhalten, die in anderer Weise behandelt wurden. Am vollkommensten ist die Stärkeumwandlung bei Blättern, welche trockener Luft ausgesetzt schnell welken. Offenbar ist der Luftzutritt am intensivsten, je größer der Wasserverlust durch Transpi- ı) Allerdings versuchte Wortmann diese Tatsache in dem von ihm vertretenen Sinn, daß die Stärke auch ohne Diastase in Zucker verwandelt werden könne, zu deuten. 42 Originalabhandlungen. ration ist. Geringe Mengen von Stärke sind in solchen Blättern nach- weisbar, die 12 Stunden in Wasser stehend der Luft ausgesetzt sind, bei welchen also das Welken bedeutend beeinträchtigt ist. Ee Abb. 7. Vier gesunde Kartoffelblätter, deren Stärkegehalt zu Beginn des Ver- suches gleich groß war (abgetrennte Blättchen rechts oben in jeder Figur). I. Keine Stärkeableitung nach Infiltration mit Wasser. Das kleine weiße Blättehen in I war nicht infiltriert und hat daher kräftig abgeleitet. II. Mangelhafte Ableitung der Stärke an einem im feuchtgesättigten Raum be- findlichen Blatt. III. Kräftige Ableitung an einem in trockener Luft befindlichen — aber nicht welkenden — Blatt. IV. Vollkommenste Ableitung der Stärke an einem stark welkenden Blatt. Endlich: Verhältnismäßig groß kann der Stärkegehalt noch bei sol- chen Blättern sein, die 12 Stunden unter einer Glasglocke standen, in welcher die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Mit anderen Worten: Die Stärkeumwandlung ist um so energischer, je größer — infolge von Welken — der Luftzutritt ist, je intensiver demgemäß die Atmung Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 43 verläuft. Auch diese Erfahrung ist von Bedeutung für die Praxis des Kartoffelbaues. Wir wissen, daß die Kartoffel die höchsten Erträge liefert auf leichten, lockeren Böden. Offenbar ist gute Durchlüftung nicht nur der oberirdischen Organe, sondern auch der Wurzel, von nicht geringer Wichtigkeit für das Gedeihen der Kartoffelpflanze. Anderer- seits tritt die Blattrollkrankheit, welche ja mit einer Stauung des ab- steigenden Saftstromes verbunden ist, am verhängsnisvollsten auf schwe- rem, nassem Boden, wo die Durchlüftung beeinträchtigt ist, auf. Zweifellos werden alle Momente, welche der Bildung von Diastase bezw. der Stärkeableitung förderlich sind, also auch gute Durchlüf- tung, der Blattrollkrankheit entgegenarbeiten. Der oben beschriebene Versuch, bei welchem die welkenden Blätter die Stärke am vollkommensten abgeleitet haben, ist auch insofern äußerst lehrreich, als er zeigt, daß bei trockenem, heißem Wetter sich die Stoff- wechselprozesse der Kartoffelstaude am glattesten abspielen, - was ja dem Praktiker längst bekannt ist. Offenbar ist ein schwaches Welken des Kartoffelkrautes am Abend für die Stärkeableitung nur vorteilhaft. Das in den Knollen angehäufte Wasserkapital reicht wohl meist aus, um den verioren gegangenen Turgor in den frühen Morgenstunden wieder herzustellen. ce) Spaltöffnungsbewegungen gesunder und blattrollkranker Kartoffelblätter. Wenn die Stärkestauung auf Mangel an Diastase oder wenigstens auf Störungen der enzymatischen Vorgänge zurückzuführen ist, so muß sich dieser Mangel auch in einer Beeinträchtigung der Öffnungs- und Schließbewegung der Stomata offenbaren. Denn Diastase ist — nach den Untersuchungen von Iljin (1914) — notwendig, wenn sich die Schließ- und Öffnungsbewegungen der Spaltöffnungen in normaler Weise abspielen sollen. Insbesondere ist der Vorgang der Schließzellenöffnung an die Auflösung der Stärke durch Diastase gebunden. Blätter, die großen Mangel an Diastase leiden oder in denen die Diastase aus ir- gend einem Grund unwirksam ist, werden daher kaum in der Lage sein, ihre Spaltöffnungen so weit zu öffnen, wie unter normalen Verhältnissen zu erwarten ist. Versuche, die in dieser Richtung unternommen wurden, bestätigten in vollem Umfang die Vermutung. Mit Hilfe der von Molisch bezw. Stahl vorgeschlagenen Infil- trationsmethode — Beträufeln der Blattunterseite mit Paraffinum lı- quidum, oder Petroleum, oder Ligroin — wurde der jeweilige Öffnungs- zustand ermittelt. . Keine Infiltration durch Benzin 0, Infiltration durch Benzin 1% Infiltration durch Petroleum 2, Infiltration durch Paraffin 3 44 Originalabhandlungen. Versuch 1. 7. Sept. mittags: a) frisch: rollkrank 1-—2, gesund 2—3; b) nach 24stündigsem Welken an der Luft rollkrank 0, gesund 0. Versuch 2. 23. Sept. mittags (warm, sonnig). a) frisch: rollkrank 2, gesund 3: b) nach 24stündigem Welken an der Luft: rollkrank 0, gesund 0-1. Die Versuche wurden noch mehrmals mit dem gleichen Ergebnis wiederholt. Jedenfalls geht aus ihnen hervor, daß rollkranke Blätter ihre Spaltöffnungen selbst bei hellem, sonnigem Wetter lange nicht so weit öffnen als gesunde. Die mikroskopische Untersuchung ergab eine Bestätigung dieses Befundes. Nach den Beobachtungen von Iljin (1914) müssen die Spalt- öffnungen bei weitester Öffnung stärkefrei sein, indem eben die Stärke in Zucker umgewandelt und dadurch der osmotische Druck der Schließ- zellen aufs höchste gesteigert wird. Dieser Zustand war an gesunden Blättern bei weitgehender Öffnung (Infiltration durch Paraffinum liquidum) nachweisbar, nie aber bei rollkranken Blättern. Hier waren die Schließzellen stets mehr oder weniger stärkereich und dement- sprechend weniger weit geöffnet, d. h. die Infiltration erfolgte nie so gut wie bei gesunden Blättern. d) Der Diastasegehalt gesunder und blattrollkranker Kartoftelblätter. Wenn wir oben ($. 43) nur indirekt aus den Bewegungen der Schließ- zellen einen Schluß gezogen haben auf die enzymatischen Vorgänge in gesunden und kranken Blättern, so ist dies immerhin ein ziemlich un- sicherer Schluß, da wir aus denUntersuchungen von Hagem (1916) wissen, daß die Umsetzungen von Stärke inZucker und umgekehrt in den Schließ- zellen sich nahezu unabhängig von ähnlichen Umsetzungen in anderen Tei- len der Blattgewebe abspielen. Wir werden also besser tun, den Diastase- gehalt der gesunden und rollkranken Blätter direkt zu ermitteln, und wir besitzen in der von Grüß angegebenen Reaktion mit alkoholischer Guajakharzlösung und Wasserstoffsuperoxyd ein vorzügliches Mittel dazu. Ich hatte am 12. IX., nachmittags 5 Uhr, typisch rollkranke und vollkommen gesunde Blätter einer und derselben Sorte in absoluten Alkohol eingelegt, um sie später auf ihren Diastasegehalt zu untersuchen. Da die Diastase in Alkohol unlöslich ist, so war eine nachträgliche Lö- 4 E*. a ‚a3 Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 45 sung in der Aufbewahrungsflüssigkeit nicht zu befürchten. Als ich dann die Reaktion anstellte, erhielt ich ein durchaus unerwartetes Re- sultat. Während man annehmen konnte, daß der Diastasegehalt der kranken Blätter viel kleiner sei als der der gesunden, erwies sich gerade das Entgegengesetzte als zutreffend. Die gesunden gaben eine meist ziemlich schwache, die kranken dagegen eine ungeheuer starke Diastase- reaktion. Immer und immer wieder stellte ich die Reaktion an und immer mit dem gleichen Erfolg. Demnach kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die rollkranken Blätter um ein Vielfaches rei- cher sind an Diastase als die gesunden. Daß gleichwohl die Stärke nicht gelöst wird, sondern beharrlich im Blattgewebe liegen bleibt, dafür scheint es nur eine Erklärung zu geben: nämlich mangelhafte Ableitung der Spaltungsprodukte. Die von Grüß aufgestellte Formel für die hydrolytische Kraft der Diastase sagt aus, daß diese Kraft abnimmt mit dem Anwachsen der Menge der hydrolytischen Spaltungsprodukte!). Die Stärkeschop- pung der rollkranken Blätter kann also nicht, wie man anzunehmen geneigt sein könnte, ihre Ursache in einem Mangel an Diastase haben (diese ist im Gegenteil im Übermaß vorhanden) als vielmehr in einer Inaktivierung derselben durch die Anhäufung von Spaltungs- produkten?). Worauf diese letztere nun aber zurückzuführen ist, darüber wissen wir bis jetzt noch nichts. Möglicherweise ist dafür ein Mangel in der Versorgung der Pflanzen mit gewissen mineralischen Nährstoffen verantwortlich zu machen. Meine in dieser Richtung an- gestellten Versuche konnten leider wegen vorgeschrittener ‚Jahreszeit nicht zum Abschluß gebracht werden; ich werde sie daher im nächsten Sommer fortsetzen und möchte mich für den Augenblick nur auf einige Andeutungen beschränken. Für die Ableitung der Bildungsstärkeaus den Blättern scheint der Kalk von großer Bedeutung zu sein. Wenigstens fand ich, daß aus den Blättern von Bohnenpflanzen, die in Knop’schen Nährlösungen — voll und unter Weglassung je eines Stoffes, z. B. K, Mg., P, Ca usw. — gezogen wurden, die Stärke am unvollständigsten ab- geleitet wurde bei jener Pflanze, die in der kalkfreien Lösung erwachsen war. Mit diesem Befund, der bisher leider noch nicht bei Kartoffeln nachgeprüft werden konnte, stimmt nun eine Reihe von älteren Be- obachtungen überein: 1) Ich möchte nicht unterlassen zu bemerken, daß diese Annahme durch folgende Beobachtung gestüzt wird: Ein kalter wässeriger Auszug von blatt- rollkranken (diastasereichen) Kartoffelblättern gibt mit Fehlingscher Lösung eine sehr starke Reaktion (Niederschlag von CusO), erweist sich dadurch also reich an reduzierendem Zucker. Dagegen gibt ein in gleicher Weise herge- stellter wässeriger Auszug aus gesunden Blättern mit Fehlingscher Lösung keine oder nur eine sehr schwache Reaktion, ist also zuckerarm. >) Vergl. auch Müller-Thurgau (1885). 46 Originalabhandlungen. a) Nach Grüß (1895) wird die hydrolytische Wirkung der Dia- stase durch Kalksalze nahezu verzehnfacht!). b) Nach Schimper (1889) erkranken Tradescantia-Pflanzen, die in kalkfreien Nährlösungen gezogen werden, unter starker An- häufung von Stärke in den Blättern. c) In der Diskussion zu Spieckermanns (1910) Vortrag über die Blattrollkrankheit bei der 8. Hauptversammlung der Vereinigung für angewandte Botanik in Münster i. W. 12.—13. Mai 1910 wies Appel auf eine Mitteilung von A. Mayer- Wageningen (aus dem Jahr 1903) hin, in der von einer in Holland unter dem Namen ‚Kringerigheid‘ bekannten Krankheit der Kartoffel die Rede ist, und wo ausgeführt wird, daß dieses — wahrschein- lich mit der Rollkrankheit identische — Übel um so stärker auftritt, je geringer der Kalkgehalt des Bodens ist. Jedenfalls geht aus der Tatsache der gleichzeitigen Anhäufung von Stärke und Diastase in den rollkranken Blättern deutlich hervor, daß es sich hier um eine schwere Störung der enzymatischen Vorgänge in der Pflanze handelt, deren Einzelheiten und Ursachen allerdings noch der Aufklärung harren. Diese Erkenntnis ist eine erfreuliche Bestätigung der von Sorauer (1913) vertretenen Ansicht, ‚daß das quantitative Verhältnis der En- zyme in knollenkranken Pflanzen ein anderes sei, als in denen der gesun- den‘, sowie auch der Angabe von Doby und Bodnär (1915), daß die Aktivität derAmylase gesunderKnollen viel größer sei als derjenigen kran- ker, d.h. mit anderen Worten, der hohe Diastasegehalt kranker Pflanzen nützt nichts, wenn das Enzym aus irgend einem Grunde seine Wirksam- keit verloren hat. Anhang. Zum Schluß sei vergleichsweise mit einigen Worten auf Blattroll- krankheiten anderer Pflanzen eingegangen. Ich beobachtete im vergangenen Sommer solche an Tomate, Apfel, Staphylea colchica, sowie in sehr ausgeprägter Weise bei einer im Ver- suchsgarten zu Schellerhau stehenden Syringa-Art (S. persica?). Stärkeanhäufung in den Blättern fand ich bei Apfel und Staphylea niemals, bei Tomate vereinzelt, dagegen in sehr ausgeprägter Weise bei der genannten Syringa-Art. Ich kann hier die von Laubert (1914) gemachten Angaben in jeder Weise bestätigen. Die rollkranken Blätter zeigten gleichzeitig gelb- grüne Flecken und bei der mikroskopischen Untersuchung erwiesen sich die von der Gelbfärbung ergriffenen Blattpartien als mit großen Stärke- .‘) Vergl. auch Effront, Sur les conditions chimiques de l’action des Diastases. C. r. Ac. Paris. CXV. 1892, un Neger, Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. 47 körnern erfüllt, die sich natürlich mit Jodlösung tief schwarz färben. Auch diese Rollkrankheit des Flieders werde ich auf ihre Ursachen noch weiter verfolgen. Zusammenfassung, 1. Blattrollkranke Kartoffelblätter leiten die Bildungsstärke für ge- wöhnlich schlecht ab; nur bei optimalen Lebensbedingungen erfolgt Ableitung der angestauten Stärke, vorausgesetzt, daß die Verfärbung der kranken Blätter noch nicht zu weit fortgeschritten ist. 2. Die Fähigkeit, die Bildungsstärke bei verhältnismäßig niedriger Temperatur (10°C) abzuleiten, ist von Sorte zu Sorte, oft sogar von Individuum zu Individuum verschieden. Im allgemeinen leiten auch gesunde Blätter rollkrankheitanfälliger Sorten (oder Individuen) die Bildungsstärke bei 10° C nur schlecht ab. (Wichtig für die Frage der Saatenanerkennung!) 3. Die Stärkeableitung erfolgt ferner um so besser, je kräftiger die Durchlüftung der Blätter ist. 4. Die rollkranken Blätter enthalten viel mehr Diastase als gesunde. Daß gleichwohl die Stärke nicht gelöst wird, hat vermutlich seinen Grund in der Anhäufung von Spaltungsprodukten (Zucker) der Stärke, wodurch das amylolytische Enzym inaktiviert wird. Was die Ursache dieser Anhäufung von Spaltungsprodukten ist, muß noch durch weitere Untersuchungen ermittelt werden. . Auch bei Blattrollkrankheiten anderer Pflanzen kommt es zur Anschoppung der Bildungsstärke, in besonders auffallender Weise bei der Blattrollkrankheit des Flieders. oO Literatur. Appel, Die bei der Anerkennung zu berücksichtigenden Kartoffelkrank- heiten. Mitt. Deutsche 1. Gesellsch. 1917. Doby bezw. Doby und Bodnär, Biochemische Untersuchungen über die Blattrollkrankheit der Kartoffel. Diese Zeitschrift 1912 und 1915. Grüß, Die Diastase im Pflanzenreich. Ber. d. Bot. Gesellsch. 1875. — Über die diastatischen Fermente. Wiss. Beilage z. Jahresbericht d. VII. städt. Realschule, Berlin 1895. Hagem, Zur Physiologie des Spaltöffnungsapparats. Beitr. z. allg. Botanik, herausg. von Haberlandt. Bd. I, 1916. Himmelbaur, Die Fusarium-Blattrollkrankheit der Kartoffel. Österr.-ung. Zeitschr. f. Zuckerindustr. u. Landw., XLI. 1912. Jljin, Die Regulierung der Spaltöffnungen im Zusammenhang mit der Ver- änderung des osmotischen Druckes. Beih. z. Bot. Zentralbl. I. Abt. 1914. Kießling, Neues zur Beurteilung des Kartoffelabbaues. Deutsche landw. Presse. 1917. Koecek und Kornauth, Bericht über die von der k. k. Pflanzenschutz- station im Jahre 1911 durchgeführten Versuche zum Studium der Blatt- rollkrankheit. Z. f. d. landw. Versuchswesen in Österreich, 1912. Laubert, Über die Blattrollkrankheit der Syringen usw. Gartenflora 1914. 48 Referate. Lintner, €. J., Über die chem. Natur der vegetabilischen Diastase. Arch, f. d. ges. Phys. Bd, XL. Molisch, Das Offen- und Geschlossensein der Spaltöffnungen usw. Z. f. Botanik, IV, 1912. Müller-Thurgau, Zur Kenntnis der Wirkung der Diastase und des In- vertins. Landw. Jahrbücher 1885. — Über das Verhalten von Stärke und Zucker in reifenden und trocknenden Tabakblättern. Ebenda 1885. Neger, Die Stärkeökonomie der grünen Pflanze. Naturw. Z.f.F. u. Landw. XIII 1915. — Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. Deutsche Landw. Presse 1918. Nr. 76. Pfeffer, Pflanzenphysiologie. 2. Aufl. Bd. I, 1897. Quanjer, Die Nekrose des Phloöms der Kartoffelpflanze als Ursache der Kartoffelkrankheit. Mededeelingen van de Rijks Hoogere, Land-, Tuin en Boschbouwschool, I—VI, 1913. Sachs, J., Ein Beitrag zur Kenntnis der Ernährungstätigkeit der Blätter. Arbeiten d. Bot. Instituts in Würzburg, 1888. Schander, Kann man die Phloömnekrose als Ursache oder Symptom der Blattrollkrankheit ansehen ? Mitt. Abt. Pflanzenkr. Raiser-Wilhelm Institut Bromberg, 1914. Schimper, Über die Bildung und Wanderung der Kohlenhydrate in den Laubblättern. Bot. Zeitung 1885. — ZurFrage der Assimilation der Mineralsalze durch die grüne Pflanze. Flora1890. Sorauer, Die angebliche Kartoffelepidemie genannt die „Blattrollkrankheit‘“. Internat. phytopathol. Dienst. I. Jahrg. 1908. — Die neuen Untersuchungen Quanjers über die Ursache der Blattroll- krankheit der Kartoffel und der Sorauersche Standpunkt. Diese Zeit- schrift 1913. Spieckermann, Beitrag zur Kenntnis der Blattrollkrankheiten der Kartoffel. Jahresber. Vereinigung angew. Bot. VII. 1910. Stahl, Bunte Laubblätter. Annales Jard. Bot. Buit. 189%. Tammann, Die Reaktionen der ungeformten Fermente. Z. f. physiol. Chemie. Bd. 16, 1892. Wortmann, Über den Nachweis, das Vorkommen und die Bedeutung des diastatischen Enzyms in den Pflanzen. Bot. Zeitung. Bd. 48. 18%. Referate. Kaiserling, Carl. Die mikrophotographischen Apparate und ihre Hand- habung. Mit 60 Abbildungen. (Handbuch der mikroskopischen Technik. Bd. 4.) Franckh’sche Buchhandlung, Stuttgart. Pr..#2.25. Bei der großen Bedeutung der Mikrophotographie für das Studium der niederen Organismen und der Pflanzenkrankheiten sei an dieser Stelle auf die sehr praktische und inhaltreiche Bearbeitung dieses Ge- genstandes durch einen bewährten Fachmann aufmerksam gemacht. Sie behandelt in gemeinverständlicher Darstellung das Mikroskop, die photographischen Apparate, Beleuchtungseinrichtungen, die gewöhn- liche Aufnahme sowie die Aufnahmen bei besonderen Lichtarten und von bewegten Gegenständen, und kann bestens empfohlen werden. O.K. | — 0 2 ee nei 1 db a uU a a na ad äh be ann nu. kam, Az Nogeen KR DE BE ET a ne N as) En he EN r \ rn 3 N Referate. 49 Vadas, Eugen. Die Monographie der Robinie mit besonderer Rücksicht auf ihre forstwirtschaftliche Bedeutung. Selmecbänya. 1914. 10 Kunst- drucke. 30 Textfig. 14 Tabellen. XIV u. 252 S, Der siebente Abschnitt des vorliegenden Werkes ist betitelt: Ihre Feinde und der Schutz dagegen. A. Feinde aus dem Tierreiche. Die Robinienschildlaus Lecanium corni Behe, var. robiniarum Dougl. zeugt jährlich nur eine Generation; die im Juni aus dem Ei kriechende Laus beendet ihr Leben Ende Mai des nächsten Jahres. Die Larven wandern namentlich auf die Blattunterseite der Robinie. Nach einem Monate erfolgt die erste Häutung, gegen Mitte August die zweite. Von da an zeigen sie größere Beweglichkeit, wandern auf die Äste und den Stamm oder gar auf die auf der Erde liegenden Zweige, wo sie im Winter erstarıen. Die inzwischen rötlichbraun gewordenen Larven wandern in der zweiten Hälfte März aufwärts auf die vorjährigen Triebe, wc sie sich festsaugen und haan- wachsen. Anfang April sind sie 1?/, mm lang (nach der dıitten Häutung). Ende Apıil erfolgt die vierte Häutung. Die Männchen sind schlanker als die Weibchen und viel lebhafter. Nach der Anfang Mai erfolgenden Begattung stirbt das Männchen, das Weibchen erhält die charakteri- stische Form. Ende Mai stirbt auch das Weibchen, nachdem es bis gegen 3000 Eier gelegt hat. Die Schädigung liegt in der Verzögerung der Belaubung und der Entwicklung der neuen Tiiebe, im Vertrocknen der ein- und zweijährigen Triebe und mangelhafter Bildung des Laubes, beachtenswertem Verlust des Jahreszuwachses, Beschleunigung des Ab- sterbens der beschatteten und unterdrückten Bäume. Kräftigere Robinia- Bestände leiden wenig; 1—5jährige Exemplare auf geringem Boden können zugrunde gehen. Wichtige Schädlinge der Lau. sind: der Käfer Anthribus varius Fabr. und die winzige Schlupfwespe Coccophagus scutellaris Nus. Beide legen die Eier in die Laus, der Käfer aber frißt alle Eier jener Laus auf, in der er ausgekrochen war. Petroleumem ılsion nützt bei Einzelbäumen, in Pflanzschulen und Gärten. Auch Tabak- brühen mit Seife oder das Abreiben der Äste mit einer Wurzelbürste wird für Ungarn empfohlen. Der Käfer Zxochomus quadripustulatus L. und dessen Larve verzehren Eier, Larven und Läuse emsig. Auch die Aufzucht von Coccinella-Arten wird empfohlen. Nach Franz Kiss (Erdeszei lapok 1898, 8.1170) wird das Tier von einer Form der Cordyceps clavulata befallen: die Tiere werden gelb oder weiß, weiße ‚‚Dornen‘“ ragen aus dem Schilde. Der Pilz vernichtet die Läuse vor der Eiablage. Andere Schädiger der Robinie sind: Aphis craccaevora sucht zarte Triebe und Blüten heim. Melolontha fullo L. schadet als Vollkerf durch Fraß an den Blättern weniger als ihre Vettern; die Larve aber veımag bis 3 em dicke Wurzeln durchzunagen. Melolontha vulgaris und M. hippo- castanı schädigen die Robinie genau so wie die anderen Holzarten. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 4 50 Referate. Anomala vitis F. benagt nach J. Jablonowski die Ausschläge nächst der Weingärten. Valgus hemipterus L, (Cetoniide) ist nach Karl Sajö (Erdeszeti lapok 34, 1895, S. 743) ein gefährlicher Schädling; von ver- wundeten Wurzeln gelangt er als Larve durch Zermahlen von Holzfasern in den gesunden Baum, der oft vom Winde dann geworfen wird. Gegen die Schnellkäfer und deren Larven (,,Drahtwürmer‘) kann man sich nur dadurch wehren, daß man die Pflänzchen ausgräbt und sie samt den Larven verbrennt. Es kommen zahlreiche Arten in Betracht. — Die Larve des Bruchus villosus Fabr. schädigt die Hülsen durch Ver- zehren der Samen im Gebiete oft stark. Ferner werden die Rüßler Sitones lineatus L. und Peritelus familiaris Bach als schädlich angeführt. Tomicus domesticus L. und T. lineatus sind unwesentliche Schädlinge. Schmetterlinge: Im Gebiete schadet die Raupe der Porthesia chry- sorrhoew (Goldafter) und besonders die der Agrotis vestigialis Bott. (‚„,‚Staubwurm‘ genannt) durch Fraß an den Wurzeln. Die Motte Etiella Zinckenella Fr. legt im Juni die Eier auf die Hülse, nach 6—8 Tagen bohren sich die Räupchen in die Frucht, fressen alle Samenkörner auf, durchfressen Mitte August die Wand der Hülse und verpuppen sich in der Erde. Anfang Juni schlüpft die Motte aus. 1895 vernichtete die Raupe 35% der Ernte auf den 22 000 Joch umfassenden Pflanzungen der Stadt Szeged. Ihr natürlicher Feind ist die Braconide Phanerotoma dentata Panz., da sie ihre Eier in die Raupe legt. — Säugetiere. Der Feld- hase reißt die Triebe und Knospen ab und schält. Ärger haust das wilde Kaninchen. Es tritt besonders im Komitat Preßburg und bei Gödöllö auf. Unter den kleineren Nagern ist die Rötelmaus (Hypudaeus glareolus Wagn.) wichtig, da sie bis 3m hoch am Stamme emporklettert, ‘wo sie die Rinde schält. Arvicola amphibius Desm. zernagt alle Wurzeln der Robinie, wenn sie am Wasser steht. B. Feinde aus dem Pflanzenreiche. Viscum album (Mistel) kommt zwar auf dem Baume vor, verursachte bisher nie einen nennens- werten Schaden. Nectria cinnabarina Fr. befiel in Görzenyszentimre 33% der Pflanzen; die Infektion erfolgte meist an den durch Behacken verursachten Wundstellen. Phytophthora ommivora de Bary befällt nicht zu selten in Pflanzgärten die angekeimten Sämlinge. Von Ast- wunden aus werden die Bäume oft von Polyporus sulphureus Bull. infiziert; es kommt zur Trockenfäule des Holzes. Pseudovalsa profusa Fr. verursacht selten das Absterben von jungen Zweigen. Auf Blättern treten Flecken auf, die von Septoria robiniae Desm. oder von $. curvata Sacc. herrühren. Bräunung der Blätter verursacht eine Phyllactinia- Art. C. Sonstige sehädigende Faktoren. Frühlingsfröste schaden der Robinie selten, da ihre Vegetation erst spät im Frühling beginnt, dagegen frieren die Triebe beim Eintritt des ersten starken Frostes ab, Referate. 51 ohne daß dadurch der Baum geschädigt wird. Bei Neuanpflanzung von Alleen bleibt das Wachstum der Bäume, die an die Stelle der früheren Robinien kommen, wegen Erschöpfung der Nährstoffe sehr zurück. Nicht gut gedeiht die Robinie dort, wo sie beschattet ist und wo rasen- bildende Gräser und Kräuter vorkommen. — Häufig entstehen bei Robinien ohne jede Verletzung an den Enden der Markstrahlen Ad- ventivknospen und aus diesen Ausschläge. Die reichliche Verzweigung dieser scheint jene oft mächtigen Maserkröpfe hervorzurufen, die man oft sieht. Ausführlich werden Abweichungen in der äußeren Gestalt des Baumes, dem Wuchse und der Stellung der Äste, weiter in der Form des Kelches, der Blüten, der Fruchthülsen, in der Form und Farbe der Samen auftreten, besprochen. Matouschek, Wien. Preissecker, Karl. In Dalmatien in den Jahren 1914, 1915 und 1916 aufgetretene Schädlinge und Krankheiten des Tabaks. Fachl, Mitt. d. österr. Tabakregie. Wien 1917. S. 21—25. 3 Fig. Unter den Schnecken ist Limax agrestis der ärgste Schädling, Oft konnte bei Gelbsucht kein Parasit als Schädiger erkannt werden. Asseln und Tausendfüßer brachten den Saatbeeten großen Schaden, desgleichen einmal Thysanuren (Springschwänze). Im letzteren Falle beherbergte die Saatbeeterde aber auch viele Schnellkäferlarven, Milben, Würmer usw., sodaß die Springschwänze vielleicht nicht die einzige Ursache des Welkwerdens sind. Leider ist der Tabakwürger (Orobanche Muteli) in Dalmatien richt auszurotten. Der schlimmste tierische Feind ist die Raupe von Agrotis segetum, der Wintersaateule. Der jüngste Tabakschädling des Gebiets, die Heuschrecke Stauronotus eruciatus Charp. trat 1914 zu Koljane auf, drang weit vor, 1915 war sie verschwun- den, was wohl auf den sehr nassen Winter und Frühling zurückzuführen ist; 1916 erschien sie nicht. Thrips communis Uzel und Blattläuse sah man 1914 in Menge. Unter den Krankheiten war die Weißfleckenkrankheit die häufigste. Tabakpfänzchen leiden stark durch zerstäubtes Meeres- wasser, sie sehen wie verbrannt aus (Ursache: Bora). Abnormitäten: ein 5 cm hoher Setzling stand schon am 10. Juni in voller Blüte; Ver- laubung des Blütenstandes Ende Juli; eine typische Zwergform (2 dm). Matouschek, Wien. Gertz, O0. Makrokemiska ägghviteprof a blad. (Makrochemische Eiweißproben an Blättern.) Bot. Not, 1917. 8. 1—35. Die Prüfung panachierter Blätter ergab eine Parallelität zwischen positiver Eiweißreaktion und zunehmender Grünfärbung des Blattes; die weißen Flächen wurden durch die Reaktion nicht beeinflußt. Die Reaktion hängt von der durch zunehmenden Chlorophyligehalt verur- sachten Steigerung der Eiweißmenge ab. Bei den von Nilsson-Ehle 52 Referate. entdeckten chlorophyllführenden und -losen Gerstenrassen fiel die: Re- aktion für jene +, für diese — aus. Die Arbeit deckt sich sonst zum größten Teil mit der Lakons über den Eiweißgehalt panachierter Blätter (Biochem. Zeitschr. 78, 1916). Matouschek, Wien. Mihalusz, V. A gyermekläncfü tökocsanyan rendellenesen megjelenö le- velke. (Abnorme Blattbildung am Blütenschafte von Taraxacum officinale, dem Löwenzahne.) Botanik köz- lemenyek. XVI. 1917. 8. 109—115. 5 Textfig. Hinsichtlich der am Blütenschafte der genannten Pflanze vor- kommenden eigenartigen Blättehen unterscheidet Verfasser 3 Gruppen: In die erste reiht er jene Formen, die laubblattähnlich entwickelt sind: sie sind wenigstens so groß wie die Hüllkelchblättchen des Blütenkörb- chens, gleichen ihnen auch in anatomischer Beziehung, bilden sich an Pflanzen, die frühzeitig im Frühjahre sich entfalten, aber bald beschattet werden, immer im letzten Entwicklungsstadium. In die zweite zählt er die steifen, lederartigen Blättchen, die nur an solchen Pflanzen auf- treten, die verlängerte etiolierte Grundblätter besitzen und deren Blüten- schaft in der unteren Hälfte sehr dünn und etioliert, der aus dem Grase- herausragende Teil aber auffallend kräftiger ist. Der auf die abnormen Blättehen folgende oberste Teil des Schaftes verdünnt sich wieder, wird rötlich und leicht zerbrechlich. Die Blättchen endigen in eine vertrocknende, eingerollte Spitze und besitzen da und am Rande ein prosenchymatisches Kollenchym. In die dritte Gruppe faßt Verf. die häutigen, verkümmerten Blättchen zusammen, wie sie auf ganz beschat- teten, verkümmerten, niedrigen, meist eingerollten Schäften auftreten. Die Blättchen besitzen am Grunde zwei den beiden Rändern der Blatt- spreite entsprechende trichomartige Segmente. Ihre Epidermis ist dick, doch ohne Cuticula; Mesophyll aus 4—6 Reihen parenchymatischer Zellen bestehend, von denen höchstens die zwei obersten Chlorophyll haben, Spaltöffnungen hier spärlich. — Es können die Blättchen aller Gruppen entweder am Vegetationskegel angelegt sein oder nachträglich am Schafte sich heranbilden; sie sind Assimilationsorgane, die den im Schatten aufgewachsenen Pflanzen zu gute kommen. Wie sich die Blättchen am knotenlosen Schafte befestigen und wie sie abfallen, wird auch erläutert. Bei Leontodon-Arten mit blattlosen Schäften treten ähnliche abnorme Blättchen auf. ‘Verf. hält sie für rein terato- logische Erscheinungen. Matouschek, Wien. Küster, Ernst. Ursachen und Symptome der Unterernährung bei den Pflanzen. Die Naturwissensch. V. 1917. 8. 665—669. Mangel’'an Nährsalzen oder an CO, bringen bei Pflanzen Unter- ernährung hervor. Manchmal steht der Pflanze beides aber zur Verfügung, an er 2 Iuie r Er ie FL en tage 2’ u 3 FR EN he ln a dd a ah Un 2 SE Be a ee A a Referate. 55 es fehlt ihr aber aus irgend welchen Gründen die Fähigkeit, das Not- wendige der Außenwelt zu entnehmen. Solche Gründe sind: Verstüm- melung oder parasitischer Befall des Wurzelsystems, Stoffwechsel- anomalien, allzufeuchte Atmosphäre, Schwächung durch Parasiten. Es tritt dann oft eine Reduktion der somatischen Masse auf (Nanismus bei Pflanzen auf hartgetretenem Boden, wobei z. B. Senf noch blühen kann, trotzdem er 2 cm hoch ist, Zwergbäume der ‚Japaner, Zwergobstbäume der Gärtner). Es tritt aber auch eine Reduktion der Entwicklungsdauer auf, die Pflanze eilt zum Abschluß ihrer Entwieklung und erzeugt oft sehr viele Blüten (Zwergobstbäume), wobei es bis zu einem ‚‚Zu-Tode-Blühen‘ kommt. Im Gegensatze dazu steht die Reduktion der Zahl der Organe (Blätter, Blütenblätter, Staubgefäße bei annuellen Pflanzen, z. B. Mohn). Endlich äußert sich die Wirkung der Unterernährung in einer Reduktion der Mannig- faltigkeit der Organe: bei Mais treten nur 7 Blüten auf, Farn- vorkeime erzeugen nur & Geschlechtsorgane. Es kommt also zu einer Kastration; anderseits zur Bildung kleistogamer Blüten (Impatiens). Der Kampf der Teile im Organismus bedeutet vor allem einen Kampf um die disponiblen Nährstoffmengen. Darauf beruht die physiolo- gische Unterernährung (Taubwerden von Samenknospen, jahr- zehntelanges Ruhen von Knospen). Ihre Bedeutung ist sehr groß für die Ausgestaltung jedes einzelnen Organes, also für den Habitus der Pflanze. Trotz des physiologischen Zwanges zur dauernden Neupro- duktion von Organen ist doch selbst langlebigen Pflanzen nur eine bestimmte Größe erreichbar und ein bestimmtes Durchschnittsalter vergönnt. Wenn der Weg vom Erdreich zur Krone ein zu langer ist, kommt es zu einer Lichtung der Krone, der Baum altert. Das Altern verschuldet außer anderen Faktoren auch die lediglich durch normale Entwieklungsvorgänge bedingte Unterernährung der Triebspitzen. Matouschek, Wien. Rebmann. Absterbende Schwarznüsse. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1917. S. 109—114. 3 Fig. Im Straßburger Rheinwald stehen mehrere kranke und mehrere abgestorbene Schwarznußbäume.. Die Ursache davon liegt 1. in den Bodenverhältnissen: wenn die Wurzeln aus lehmigem Boden heraus- wuchsen, gelangten sie auf Mergelschichten. Dies bekam ihnen nicht gut. Es entwickelte sich die Hauptwurzel weiter, die Zahl der Nebenwurzeln war gering. Ferner 2. in den Wasserverhältnissen: Das Grund- wasser des Nußhorstes steht höher als der Rheinspiegel, also befindet sich ein ansehnlicher Teil des Wurzelwerkes während der Vegetationszeit im Wasser. Endlich 3. der diehte Stand der Bäume: Der Baum ist eine Lichtholzart. Daher muß eine Durchforstung vorgenommen werden. 54 Referate. Verf. schlägt eine solche 2 Jahre nach Eintritt des Bestandesschlusses vor; sie ist alle 5 Jahre zu wiederholen. Matouschek, Wien. Neumann, ©. Absterben durch elektrischen Strom. Mitteil. d. Deutschen dendrolog. Gesellsch. 1917. 8. 237. | Eine kräftige Linde steht zu Naumburg a. S. in der Nähe einer Starkstromleitungssäule. Bei mehreren Gewittern strömte 1916 die Erdelektrizität durch die Baumzweige, dem an der Säule angebrachten Blitzableiter unter hörbarem Zischen entgegen. Der Baum ist allmählich ganz eingegangen. Matouschek, Wien. v. d. Heyde, G. Frostwirkung an Buxus sempervirens Handworthii. Mitteil. d. Deutsch. dendrol. Gesellsch. 1917. S. 235 —236. Anfang 1917 herrschten zu Dortmund Temperaturen bis zu — 16°C. Die Blätter des genannten Strauches waren bis 4,7 mm aufgetrieben, das im Innern des Blattes befindliche Eis konnte leicht durch Abtrennen ; der unteren Blattseite (mittels eines Messers) mit dieser zusammen ent- fernt werden. In einen Raum von + 10° C gebracht, ließ sich auch die untere Blattseite leicht von dem die Blattnervatur vorzüglich zeigenden Eisskelett abtrennen. Die ganze Wassermenge dieses Skeletts diffun- diert durch die untere Epidermis nach und nach in das Blatt, um dort die Frostwirkung hervorzubringen. Matouschek, Wien. Appel, O0. Die Blattrollkrankheit der Kartoffeln. Deutsche Landw. Presse. 45. Jg., 1918. Nr. 14. Mit Kunstbeilage. Nach Ausscheidung der anfänglich mit der Blattrollkrankheit zusammengeworfenen Gefäß- oder Welkekrankheiten und der Fuß- krankheiten werden die Merkmale der echten Blattrollkrankheit ge- schildert, die auf einer farbigen Tafel dargestellt ist. Ihre Ursachen sind noch nicht festgestellt; als Bekämpfung kommt nur Pflanzgut- wechsel in Betracht. 0.8 Böhm, Fr. Die züchterische Bekämpfung der Blattrollkrankheit der Kartoffeln. Ill. landw. Ztg., 37. Jahrg. 1917. S. 341—342. Nach den Erfahrungen des Verf. ist die erbliche, infektiöse Blatt- rollkrankheit von der nicht erblichen durch die blassere Färbung der Blätter zu unterscheiden. Als Ursache der erblichen Krankheit wird ein Fusariumpilz betrachtet. Trockenes, warmes Wetter begünstigt das Auftreten der Krankheit. Im übrigen enthält die Arbeit eine Auf- zählung der in Angriff genommenen Arbeiten, um Klarheit über die Rollkrankheiten zu schaffen. Der Schluß der Arbeit bringt ein typisches. Beispiel zur Frage der Abbauerscheinungen, indem Verf. von einer Rar- toffelsorte berichtet, welche er seit den 70er Jahren des vorigen Jahr- | z | | i i ee = ai a Sl A anlagen ZenS unit > ln Zu un 5 ne Hl Man En cu as Referate. 55 hunderts beobachtet hat. Diese Sorte ist nun so stark abgebaut, daß man Mühe hat, die nötigen Saatkartoffeln alljährlich zu erzielen. Boas, Weihenstephan. Ziekes, H. Zum derzeitigen Ersatz von Desinfektionsmitteln gegen Getreide- schädlinge. Allg. Zeitschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. 45. Jahrg., 1917. 8. 29—30. Chlorbenzol, unter dem Namen Globol im Handel, hat sich als Paradichlorbenzol in fester, besonders aber als Monochlorbenzol in flüssiger Form gegen Getreideschädlinge gut bewährt. Um ein Ent- fliehen von Getreideschädlingen in Mauerwerk und Ritzen der Balken zu verhindern, empfiehlt es sich, dieselben mit Globol zu bespritzen oder zu bestreichen. Boas, Weihenstephan. Fallada, 0. Zur Rübensamenbeizung mit Schwefelsäure. Mitt. der chem. techn. Versuchsstation des Zentralv. f. d. Rübenzuckerindustrie Österreichs u. Ungarns. Ser. IV, Nr. 79. Wien 1917. Da die vortrefflich wirkende Hiltnersche Beizung der Rüben- knäuel mit konzentrierter Schwefelsäure während des Krieges undurch- führbar ist, wurden vergleichende Versuche über die Wirkung einer Bei- zung mit weniger konzentrierter Schwefelsäure vorgenommen. Sie zeigten, daß Schwefelsäure von 60° Be. die konzentrierte nicht ersetzen kann, da sie die Keimungsgeschwindigkeit nicht so günstig beeinflußt wie die starke Säure. Dagegen lieferte ein von Mucha empfchlenes Verfahren, die Knäuel mit 53 grädiger Säure bei gleichzeitiger Erwärmung zu beizen, besonders nach vorgängiger 6 stündiger Vorquellung in Wasser, recht beachtenswerte Ergebnisse. 0%, Müller, Karl. Rebschädlinge und ihre neuzeitliche Bekämpfung. Mit 2 farbigen Tafeln, einer Karte und 65 Textabbildungen. Karls- ruhe i. B., G. Braun. 1918. 203 8. Die sehr empfehlenswerte, schön ausgestattete und auf eigenen Erfahrungen und Untersuchungen des Verfassers beruhende Schrift wird in der jetzigen Zeit um so mehr die Beachtung der Praktiker finden, als sich der Weinbau in ungeahnter Weise bezahlt macht und, wie in dem allgemeinen einführenden Teil mit Recht gesagt wird, ‚Weinbau treiben heutzutage in der Hauptsache nichts anderes heißt, als dieKrank- heiten sachgemäß zu bekämpfen“. Aber auch der Fachmann wird merken, wie viel Belehrung und Anregung in dem Buch geboten wird, welches seine Entstehung den Vorträgen verdankt, die der Verfasser seit 1910 bei Lehrgängen an der Versuchsanstalt Augustenberg gehalten hat. Behandelt sind: Die Peronosporakrankheit und die Peronosporabekämp- fung, der Rebenmehltau, verschiedene durch Witterungseinflüsse. 96 Referate. Bodenverhältnisse und Pilze hervorgerufene Rebkrankteiten, der Heu- und Sauerwurm, weitere tierische Krankheiten der Rebe, die Reblaus, die Ausbreitung und Bekämpfung der Reblaus, Weinbau mit reblaus- widerstandsfähigen Sorten, die Züchtung neuer Rebsorten, neuzeitlicher Weinbau. Auf Einzelheiten kann hier nicht eingegangen werden, aber im allgemeinen sei hervorgehoben, daß der Verfasser seinen Stoff nicht nur vollkommen beherrscht, sondern auch in klarer Weise, selbst bei verwickelten Fragen, zur Darstellung zu bringen weiß. Der größte Teil der Textabbildungen besteht aus Originalphotos und -Zeichnungen. 0. Popoff, Methodi und Joakimoff, Dimiter. Über die Züchtung phylloxera- fester Reben (Zweite Mitteilung). Zeitschrift für angewandte En- tomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 1. S. 31—33. Im Anschluß an ihren Aufsatz über Umänderung der Rebenkultur durch Züchtung baumartiger Reben geben die Verfasser eine Anregung, wie ihren Methoden auch bei der deutschen Rebenzucht Eingang zu verschaffen wäre. Die hohe, baumartige Zucht eignet sich für den deut- schen Weinbau nicht; denn bei ihm kann auf die Wärme nicht verzichtet, werden, die vom Boden auf die Rebpflanzen ausstrahlt. Um nun auch sie auszunützen, machen die Verfasser den Vorschlag, entweder den Rebenhauptstamm nach Erreichung der gewünschten Höhe parallel dem Boden abzubiegen und erst dann die Kronenentwicklung zuzulassen, oder den Hauptstamm, ebenfalls erst nach Erreichung der gewünschten Höhe, in starke, sekundäre, dem Boden parallel laufende Seitenstämme zu teilen und an jedem einzelnen sekundären Stamm die fruchttragenden Zweige sich entwickeln zu lassen. Auf diese Weise ist eine Bodenbear- beitung ebenfalls unnötig und ihr Unterbleiben ist ja für die Phyllo- xerafestigkeit der Reben nach der Forderung der Verfasser die Grund- bedingung. Ob eine derartige Rebenzucht in Deutschland möglich ist, darüber müßten sich nunmehr die deutschen Weinbausachverständigen äußern. H. W. Friekhinger, München. Lüstner, 6. Über Ersatzmittel bei der Schädlingsbekämpfung im Weinbau. Jahresb. d. Vereinigg. f. angew. Botanik. 14. Jg., 1916. S. 87—. Unter Hinweis auf die alten Nachrichten von der Wirksamkeit des Straßenstaubes gegen den Rebenmehltau wird über Versuche des Verfassers berichtet, die Bestäubungen mit Straßenstaub und Pulvern von Kaolin, Gips und Zement in ihrer Wirkung mit der des Schwetelns verglichen. Sie zeigten, daß der Schwefel nicht unter allen Verhältnissen durch neutrale Pulver ersetzt werden kann. Perozid kann als Ersatz- mittel für Kupfervitriol betrachtet werden. Uspulun schädigte die grünen Rebenteile in hohem Grade. Cupron scheint gegen Peronospora 3 FSseiaf BIRRT ES EEE UNTERE EN ROHR N KERN Kt > 5 N AT b IK e; Se ü KANTITL 3 I Referate, 97: von guter Wirkung zu sein. Bordola-Paste wirkte ebenso wie Kupfer- kalkbrühe und Perozidbrühe. OK Lüstner, 6. Die Bekämpfung der Rebkrankheiten während des Krieges. Mitt. über Weinbau u. Kellerwirtschaft. 1917. Nr. 3, Gegen Oidium muß das Schwefeln, auch mit dem sogen. Kriegs- schwefel, bei Zeiten erfolgen, wenn es wirksam sein soll, d. h. einmal vor und einmal nach der Blüte, später, sobald Spuren der Krankheit bemerkbar werden. Die Perozidbrühe, die ebenso wie die Kupferkalk- brühe zubereitet wird, ist bei mäßigem Peronospora-Befall ebenso wirk- sam wie diese. Botrytis cinerea, welche die Rohfäule der Traubenbeeren verursacht, bringt auch die Stielfäule hervor und schädigt Blätter und Triebe; sie kann zwar durch die gegen den Sauerwurm angewandte Bespritzung mit Nikotinschmierseifenbrühe unterdrückt werden, da diese aber im Kriege kaum zu beschaffen ist, muß man sich begnügen, durch rechtzeitiges Heften und Gipfeln und durch Unterdrückung des Unkrautes die Luftbewegung in den Weinbergen zu fördern. O.K. Ahr, J. Die Unkrautbekämpfung durch Kainit und Kalkstickstoff auf Ackerland. Deutsch. landw. Presse. 1916. S. 709, 717. Mit einer Gabe von 12 dz Kainit auf 1 ha wurden sehr gute Erfolge erzielt, indem namentlich der Ackerrettich sehr weitgehend vernichtet wurde. Eine Steigerung dieser Gabe auf 13—15 dz Staubkainit auf 1 ha ist noch empfehlenswert; bekanntlich hatte schon Remy mit 15 dz durchschlagende Eıfolge erzielt. Mit 10 dz Kainit erzielt man noch recht befriedigende Erfolge, dagegen wirken 6 dz nur noch mäßig. Ganz aus- gezeichnete Erfolge werden erzielt, wenn man zu 6—10 dz Kainit 1 dz Kalkstickstoff zumischt. Mit 1,2 dz Kalkstickstoff allein auf 1 ha erhält man etwas geringere Erfolge als mit 12 dz Kainit, doch ist das Ergebnis zufriedenstellend. Nennenswerte dauernde Beschädigungen traten in den Versuchen an Hafer nicht auf, dagegen ist eingesäter Klee gegen hohe Kainitgaben sehr empfindlieh. Außer Ackerrettich werden auch Ackerhahnenfuß Melden und Sauerampfer vernichtet, nur Disteln sind widerstands- fähiger. Die Kosten des Verfahrens sind hoch, da sie 65—92 M auf 1 ha betragen, trotzdem ist dasVerfahren wirtschaftlich, da eine nennenswerte Erntesteigerung neben der Unkrautvernichtung erzielt wird. Jedenfalls können die hohen Kosten von der Durchführung des Kainit- oder Kalk- stickstoffverfahrens nicht abhalten. Boas, Weihenstephan. v. Tubeuf. Gärtnerische Kultur der Mistel. Mitt. d. Deutsch. dendrol. Gesellsch. 1917. S. 188—196. 8 Taf. Die Laubholzrasse des weißfrüchtigen Viscum album eignet sich zur Zucht am besten. Sie verträgt es, wenn man die Äste der Wirtpflanze 58 Reterate. alljährlich zur Weihnachtszeit ganz zurückschneidet, ja sie kann länge: ® Zeit nicht nur leben, sondern auch die Wirtunterlage am Leben erhalten, ohne daß die letztere Blätter hat. Dies ist dadurch möglich, daß die grünen Mistelblätter die Wasserleitung der Wirtpflanze durch ihre Saugkraft unterhalten. Sobald aber die Wirtpflanze ihre Blätter schon entwickelt hat (also nach Beginn der Vegetationszeit), ist ein Beschneiden ihrer Äste oberhalb der Ansatzstelle des Mistelbusches nicht mehr an- gängig; die Mistel wird sonst geschädigt. Am häufigsten kommt diese Mistel auf Pomaceen vor. Pappeln und Weiden werden gern besiedelt; schwer gelingt die Aufzucht auf Populus candicans und balsamifera, sehr leicht aber auf P. Simoniv und Salix alba und caprea. Von den Betulaceen werden am häufigsten bewohnt die Hasel und Betula verrucosa. Auf Fagus silvatica wächst die Mistel nicht, ist hier auch nicht zu erziehen. Einheimische Quercus-Arten werden nur in England und Frankreich befallen, aus Deutschland und der Schweiz sind erst je 2 soleher Funde bekannt. Dafür gedeiht Viscum gut in Deutschland auf - den amerikanischen Roteichen Quercus palustris, coccinea, rubra. Nur aus Frankreich erhielt bisher der Verfasser ein Belegexemplar von Viscum und Castanea; auf letzterer zog er auch Loranthus. . Unter den Juglandaceen findet sich der Parsit nur sehr selten auf Juglans regia, gar nicht auf Pierocarya. Keine verbürgten Fälle liegen vor für Pla- tanus und Ulmus, wohl aber für Celtis. Auf anderen Moraceen kommt sie nicht vor. Die Spiraeaceen besitzen keine Mistelwirte. Unter den Rosoideae ist nur Rosa als Mistelträger gefunden worden. Amygdalus ist im mediterranen Gebiete oft übersät mit Büschen, desgleichen manch- mal bei uns Prunus padus; selten wird P. mahaleb, sehr selten Prunus avvum und P. domestica befallen. Für Aprikose und Pfirsich fehlen noch Belegobjekte.. Mistelhold ist Robinia, häufigere Wirte sind auch @le- ditschia, Caragana, Oytisus, Spartium scoparium. Sichere Angaben fehlen für die Rutaceae, Buzxaceae, Rhus, Ilex, Evonymus, Staphylaea. Auf Acer-Arten kommt der Strauch vor, aber die künstliche Infektion ist selten möglich. Diese gelingt leichter bei Acer dasycarpum und rubrum. Unter den anderen Laubhölzern und Sträuchern liegen nur Belege vor für Lindenarten (gute Wirte!), Fraxinus cinerea und ameri- cana, Syringa, Nerium oleander. Viele Verzeichnisse von Mistelwirt- pflanzen sind falsch, da man nicht abgewartet hat, ob sich wirklich der Mistelkeimling weiter entwickelt hat. Sehr genau erläutert nun Verf., wie die Infektion vor sich gehen soll. — Viscum eruciatum (die rot- früchtige M.) erfriert in kalten Wintern bei uns. Zur Kultur und Über- winterung im Kalthause empfiehlt sie Verf. sehr, da sie schnellwüchsiger ist und üppigere Büsche erzeugt. Als Wirtpflanzen empfiehlt er: Olea, Syringa-Arten, Fraxinus amerıcana und cinerea, Prunus padus, Pirus malus, Pirus communis, Crataegus oxyacantha, Sorbus aucuparia, Salix Sy Fe gi, er ne Reierate. 59 caprea, Populus nigra, Oytisus laburnum. Ohne Erfolg blieben die Ver- suche bei Populus candicans, Sorbus aria, Esche, Linde, Buche, Oleander und Koniferen. Man kann auch erziehen @ Mistel auf 5 und umgekehrt, rotbeerige Mistel auf weißbeeriger (und wohl auch umgekehrt). Es ist auch möglich, den die Mistel tragenden Wirtast auf eine Wirtpflanze gleicher Art zu pfropfen, ebenso wie man Loranthus tragende Eichen- zweige auf andere Eichenpflanzen gepfropft hat (Solereder zu Erlangen). Interessant wäre folgender (möglicher) Versuch: Impfung von Loran- thus auf Eiche, die weiße Mistel auf Loranthus, auf der weißen Mistel die rote zu erziehen. — Loranthus kann gezogen werden auf Quercus pubescens, cerris, macrocarpa, Daimio und andere Arten, auch auf Castanea. Matouschek, Wien. Heinrich, M. Beiträge zur Bewertung der Grobseide. Ill. landw, Zte. 37. Jahrg., 1917. 8. 127—128. Die Grobseide, Cuscuta racemosa = Ü. suaveolens, wird bei uns mit ungarischer Kleesaat eingeschleppt, sie besitzt gegenüber Cuscuta trifolii eine erheblich höhere Keimfähigkeit und größere Keimschnellig- keit. Bei uns bringt sie nur in warmen Sommern und recht spät reife Samen hervor. Da sie zudem meistens auswintert, ist eine zu große Ängst- lichkeit vor der Grobseide unbegründet. 1—2 Grobseidesamen in 100 g Rotkleesamen bedeuten noch keine Gefahr für den Kleebau. Boas, Weihenstephan. Holmberg, 0. Orobanche caryophyllacea Sm. tagen i Sverige. (0. car. in Schweden entdeckt.) Botan. Notiser. 1917. S. 193 bis 195. 1 Fig. Im botanischen Museum zu Lund liegt eine bei Haßlöf (Halland) 1866 gesammelte Orobanche-Art, die als O. maior L. bezeichnet, aber OÖ. caryophyllacea Sm. ist. Die Art ist für Schweden neu. Eine andere auf Hallands Väderö gesammelte Art wurde verschiedenartig gedeutet, ist aber sicher ©. Picridis F. Schulz. Matouschek, Wien. Jaap, Otto. Achtes Verzeichnis zu meinem Exsikkatenwerk ‚„Fungi selecti exsiccati“, Serien XXIX bis XXXll, (Nummern 701 bis 800), nebst Beschreibung neuer Arten und Bemerkungen. Verhandl. des bot. Ver.d. Prov. Brandenburg. 59. Jg., 1917, herausg. 1918. 8. 24—40. Neue Arten und Formen: Ustilago bromivora (Tul.) Fisch. v. Waldh. forma nova biolog. auf Bromus madritensis in Dalmatien; Sporen etwas kleiner als beim Typus. #usarium gymnosporangii n.. sp. pa- rasitisch auf Juniperus phoenicea L. bei Ragusa. ARamularıa pe- tasitis (Bler.) Jaap (= R. cervina Spaeg. var. pet. Bler. 1888) auf Petasites o*ficinalis in Thüringen. Mycosphaerella punktiformis (Pers. 60 - Referate. St. n. var. clematidis bildet im Herbste Flecken auf den .Blät- tern von Clematis Jackmanni V. H. in der Prignitz. — Als stark schädigend wurden bemerkt: Juncus conglomeratus und J. effusus werden durch Sclerotinia Carreyana (Berk.) Kst. mit dem Konidienpilze Placosphaeria junei Bub. (= Myrioconium tenellum [Sacc.] v. Höhn.) bei Triglitz, Brandenburg, zerstört. Salız pentandra und 8. fragilis werden ebenda stark von den beiden Parasiten Oryptomyces maximus (Fr.) Rehm und Seleroderris fuliginosa (Fr.) Kst. befallen. Cronartium ribicola (Lasch) Dietr. Jebt in der Prignitz nur auf wildem und kulti- viertem Ribes nigrum, andere Ribes-Arten sind stets ganz pilzfrei; das zu dem Pilze gehörige Peridermium strobi Kleb. fehlt im Gebiete. Gym- nosporangium gracile Pat. erzeugt große Hexenbesen auf Juniperus oxycedrus und J. macrocarpa in Dalmatien; @. oxycedri Bros. dürfte kaum davon verschieden sein, vielleicht gehört ein Aecidium auf Cra- taegus monogyna Jacqg. dazu. In der Prignitz bringt jedes Jahr O'yto- sporina rubi Died. die Brombeere Rubus plicatus W.et N. zum Absterben. Botrytis parasitica Cav. zerstörte jene Tulpen um Triglitz, die aus Hol- land bezogen waren. — Neue Nährpflanzen: Coronilla scorpiodes Koch für Peronospora trifoliorum De By., Ornithopus perpusillus L. für P. viciae (Berk.), Erica verticillata Forsk. für Hypoderma ericae v. Tub., Aspidium aculeatum Döll für Milesina Kriegeriana P. Magn., Fritillaria neglecta Parl. für Uromyces llii (Link) Fuck., Euphorbia Waulfenii Hoppe. für Aecidium euphorbiae Gm., Carex hirta für O'ylindrium luzulae (Lib.), Sparganium simplex Hds. für Ramularia frutescens K. et Bub. — Die Phacidiinee Keithia tetraspora (Phill. et Keith) Sace. auf lebenden Nadeln von Juniperus oxycedrus in Dalmatien umfaßt auch die Art Didymascella oxycedri Maire et Sace. — Die Pyrenomyceten Phyma- tosphaeria abyssinica Pass. u. Ph. yunnanensis (Pat.) Speg. sind mit Myriangium Duriaei Mt. et Berk. auf der Rinde lebender Zweige von Phillyrea latifolia und Quercus ilex Dalmatiens synonym. Dothiclypeolum pinastri v. Höhn. n. g. n. sp. auf lebenden Nadeln von Pinus halepensis Dalmatiens ist mit T’hyriopsis halepensis (Cke.) Th. et Syd. identisch. Matouschek, Wien. Major, Eug. Notes mycologiques. (Bemerkungen über Pilze.) Bullet. Societ€ neuchäteloise d. sc. natur. Bd. 41, 1913/16. Neuchätel 1917. S. 17—31. Eine Fortsetzung der Studien des Verfassers über die Pilzflora von Neuchatel. Im vorliegenden Beitrage (alle sind in obengenannter Zeitschrift erschienen) werden nur parasitische Arten berücksichtigt; viele Arten sind für das Gebiet neu, so auch Phytophthora erythro- septica Pethybr. 1913 auf der Kartoffelpflanze. Matouschek, Wien. _ ver % ee EN KEN Eur 4 - ER Be Br? a « a ET ET Referate. 61 Majer, Eug. Melanges mycologiques. (Vermischtes über Pilze.) Bullet. soc. neuchäteloise d. sc. natur. Bd. 41, 1913/16. Neu- chätel 1917. S. 40-43. Fig. "Bearbeitung von Pilzen, namentlich parasitären, die Verf. auf Pflan- zen fand, die dem botanischen Institute in Neuchätel aus Ägypten den Philippinen, Spitzbergen und S.-Rußland zugesandt wurden. Auch eigene Funde konnten aufgenommen werden. Neu sind: Uromyces caricis Rafflesianae auf Carex Rafflesiana var. continua Keck. und Uredo digitariae ciliaris auf Digitaria ciliaris Pers.. beide von den Philippinen. Matouschek, Wien. Fragoso, R. Gonz. Pugillus mycetorum Persiae. Lecti a Ferd. Martinez de la Escalera. Bolet. de la Real Soc. Espanola de histor. natur. Madrid 1916. XVI. 3. S. 167— 174. . Neu sind: Uredo salicis acmophyllae auf Blättern von Salix acmo- phylia«, Pleosphaeria Escalerae auf Stengeln von Bupleurum baldense (von P. astragalina Bub. durch 2—3 septierte Askosporen verschieden), Pyrenophora silenes auf Blättern und Stengeln von Silene albescens, Phyllosticta bromicola auf Blättern von Bromus scoparius, Coniothyrium ebeni und Hendersonia ebeni auf Dornen von Ebenum stellatum, Micro- diplodia Escalerae auf Stengeln von Thesium ramosum. Diplodia be- lichrysi Pass. wird vom Verf. zu Microdiplodia gestellt. Matouschek, Wien. Lüstner, G. Über die seither in Österreich und Deutschland mit „Perozid“ angestellten Peronospora-Bekämpfungsversuche und ihre Ergebnisse, Mitt. über Weinbau u. Kellerwirtschaft. 1917, Nr. 9—12. 1918, Nr CE ::9, Es wird auf Grund der bereits recht umfangreich gewordenen Literatur eine eingehende Darstellung der Zusammensetzung und der Eigenschaften von Perozid und Rohperozid, sowie von der Herstellung und Anwendungsweise der Perozidbrühe gegeben. Darauf wird der Verlauf und das Ergebnis der in Österreich 1910—1916 und in Deutsch- land 1912—1916 ausgeführten Versuche besprochen. Danach sind die Perozidbrühen gegen die Peronospora der Rebe zwar nicht so gut wie die Kupferkalkbrühe, aber doch für normale Jahre genügend wirksam. Ihre Bereitung geht leicht von statten, die Brühe verspritzt sich gut, - ihre Spritzflecke sind deutlich wahrnehmbar, ihre Haftbarkeit gut. Sie ruft an den grünen Rebteilen, besonders bei anhaltend trüber und feuchter Witterung, etwas stärkere Verbrennungen hervor als die Kupfer- kalkbrühe, doch fielen sie in der neueren Zeit praktisch nicht mehr ins Gewicht. Ö.K. 62 | Referate. Wartenweiler, H. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Plasmopara. Annal. myceolog. XV. Bd., 1917. S. 4995 — 497. Plasmopara nivea Schröt., P. pygmaea Schröt. und P. densa Schröt. lassen je nach der Wirtpflanze hinsichtlich ihrer Konidiengröße zum Teil recht beträchtliche Größenunterschiede erkennen, wie sehr zahl- reiche Messungen ergaben. Boas, Weihenstephan. Lind, J. Forsog med Midier mod Hvedens Stinkbrand. (Versuch mit Mitteln gegen den Steinbrand des Weizens.) 11. Be- retning fra Statens Forsogsvirksomhed i Plantekultur. Sonder- abdruck der ‚‚Tidsskrift for Planteavl“. 24. Band. Kopenhagen 1917. 478. In der am Schlusse der Arbeit gegebenen (kurz zusammengefaßten) Übersicht teilt Verfasser die Resultate der Versuche wie folgt mit: 1. Saatweizen, der ganze Brandkörner enthält, kann entpilzt werden: a) entweder dadurch, daß er in ein mit einer Entpilzungs- flüssigkeit (0,1% Formaldehyd oder 0,5% Blaustein) gefülltes Gefäß gestürzt und dann umgerührt und abgeschöpft wird. (Kühnsche Methode.) b) oder indem man kleinere Teile desselben (zu 5 kg) gut mit den Händen 5 Minuten lang in der oben- genannten Flüssigkeit bearbeitet und abschöpft. 2. Saatweizen, der keine ganzen Brandkörner enthält, kann entpilzt werden: a) entweder man richtet von ihm einen flachen Haufen her und überbraust ihn bei gleichzeitigem fleißigen Um- schaufeln mit 0,1% Formaldehydlösung oder 1% Blaustein- lösung, 15 kg für jede 100 kg Saatweizen; wenn der Saatweizen vollständig gleichmäßig angefeuchtet ist, wird er 12 Stunden lang mit Säcken zugedeckt, die mit der Entpilzungsflüssigkeit durchnäßt sind. b) oder man taucht den Weizen 5 Minuten lang ins Wasser bei 55° C. 3. Sowohl mit Blaustein als auch mit Formalin behandelter Weizen kann nach der Behandlung wieder angesteckt werden durch Berührung mit Gegenständen jeglicher Art, die mit Ansteckungs- keimen behaftet sind, auch durch frische, in demselben Herbst zerstreut im Acker sich vorfindende Brandsporen; mit Formalin behandelter Weizen wird in der Regel doch etwas leichter be- fallen, als solcher, bei dem zum Entpilzen Blaustein benutzt wurde. 4. Alle in Dänemark für gewöhnlich gezüchteten Weizensorten werden gleich leicht befallen. 5. Die 1912—1913 angestellten Ertragsversuche zeigten, daß Tys- tofte Smaahvede (kleiner Weizen aus T'ystofte), der nicht mit ganzen Brandkörnern bei der Aussaat behaftet war, mit etwa m za nat Try male hub ai u a a nein 1. u an le v Zaun zn Zn Ze u ee dt nz > “TR Referate. 653 45% Brandpflanzen, durch Behandlung mit 0,1% Formaldehyd- lösung oder 1% Blausteinlösung so gut wie brandfrei blieb ; gleich - zeitig stieg der Körnerertrag von 33 kg je ha auf 40 kg Körner für den mit Blaustein behandelten und auf 41 kg für den mit Formalin behandelten Weizen. Der Strohertrag veränderte sich kaum. H. Klitzing, Ludwigslust. Dietel, P. Über einige neue oder bemerkenswerte Arten von Puceinia. Annal. mycolog. XV. Bd., 1917, S. 492 —494. Es werden neu beschrieben Puceinia ischaemi auf den Blättern von Ischaemum muticum und P. setariae viridis auf Setaria viridis. Beide Arten stammen aus Japan. Boas, Weihenstephan. Lüdi. Werner. Puccinia Petasiti-Pulchellae nov. spec. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 48. 1917. S. 76—88. 2 Textabb. Der im Titel genannte Pilz befällt in seiner haploiden Phase Pela- sites niveus, P. albus und P. hybridus und bildet dort Pykniden und Aecidien. Auch Tussilago farfara kann befallen werden, doch entwickelt hier der Pilz im besten Falle nur einige Pykniden. Diese Form des Pilzes ist die von Sydow als Aecidium petasitis beschriebene. Die diploide Phase des Pilzes geht auf Festuca pulchella und erzeugt dort die Uredo- lager. Die Teleutolager treten zugleich mit den Uredolagern des gleichen Myzels auf oder folgen ihnen im Abstand von wenigen Tagen. Andere Festuca-Arten scheinen nicht befallen zu werden, dagegen nehmen Poa alpina und P. nemoralis den Pilz ebenfalls auf. — Puccinia peta- siti-pulchellae ist biologisch mit Puccinia poarum nicht identisch. Die Aecidiosporen von Puccinia poarum gehen nicht auf Festuca pulchella über. Verf. gibt schließlich eine ausführliche Beschreibung und eine la- teinische Diagnose des Pilzes. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Graf. v. Schwerin, Fritz. Blasenrost auf Pinus austriaca. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1917. 8. 212. Verf. sah diesen Schmarotzer bei Epoy in Belgien an der Römer- straße nur an einem Baume. In der weitesten Umgebung fehlen dort Pinus strobus, Ribes- und Berberis-Pflanzen. Matouschek, Wien. Rudau, Bruno. Vergleichende Untersuchungen über die Biologie holz- zerstörender Pilze. Beiträge zur Biologie der Pflanzen. 1917. Ss. 375—458. 6 Taf. Polyporus igniarius wurde auch auf den neuen Wirtpflanzen Ulmus campestris, Prunus cerasifera, Hippophae rhamnoides, sonst an Arten der Gattungen Betula, Salix, Populus, Pirus und Prunus bezüglich EN a a N EN \ RS Yy N 64 Referate. der Zersetzungserscheinungen studiert. Diese Bäume oder Sträucher werden so zersetzt: Zuerst wird der innere Splint weißfaul, nur bei Quercus und Juglans beginnt die Zersetzung im äußeren Splint und ‚schreitet nach dem inneren Kern zu. Das weißfaule Holz wird gegen das gesunde durch einen dunkelbraunen Wundkern getrennt, der allen untersuchten Wirtpflanzen (außer Eiche) zukommt. Der Bildung des Wundkernes geht in den meisten Fällen eine Thyllenbildung in den Gefäßen voraus. Die Libriformfasern werden intrazellular zersetzt, von innen nach außen, und es kann die Zersetzung .je nach der Lage des zersetzten Holzes verschiedene Formen annehmen. Die tertiäre Lamelle setzt den Pilzenzymen heftigen Widerstand entgegen. Die Lösung der Holzsubstanzen im Libriform erfolgt direkt oder erst nach vorherigem Übrigbleiben von Zellulose. Tracheen, Tracheiden und Holzparenchym zeigen bei ihrer Zersetzung nie Zellulose-Reaktion. Das im Holz vorkommende Myzel ist in seinen Entwicklungsphasen polymorph: zuerst dick, + braun gefärbt, später sehr fein, hyalin, stark verzweigt (ausgenommen bei Hippophaö). Der Pilz neigt oft zur Bildung von Myzelhäuten oder -lappen. Eine besondere thyllen- oder blasenartige Myzelform kommt in den Grenzlinien vor. Die Hyphen der Lappen und der Grenzlinien sind braun, nachträglich vom Pilz nicht mehr auflösbar. Sie sind wohl ein Dauerzustand des Pilzes. Die chemische Wirkung der Pilzhyphen überwiegt die mechanische. Das Myzel scheidet amylolytische, proteolytische und zytolytische Enzyme aus, da Stärke, Proteine und Zellulose im Holze aufgelöst werden. Exoten (Prunus cerasifera) werden in gleicher Weise zersetzt wie die einheimischen Wirtpflanzen. In allen möglichen Abstufungen kommen Unterschiede vor im Verhalten desselben Pilzes gegen verschiedene Varietäten und Individuen. sowie gegen verschiedenen Gesundheits- und Alterszustand der gleichen Holzart. Deutliche Unterschiede sind durch den anatomischen Bau und die chemische Zusammensetzung der Holzart bedingt. Verkorkte Zellen sind für das Myzel undurchwachs- bar und können nur als Ganzes mechanisch gesprengt werden. Daher gehört der Pilz zu den typischen Wundparasiten. Matouschek, Wien. Winge, Ö. Stikkelsbaerdraeberen giftig? (Ist der Stachelbeer- mehltau giftig?) Medd. fra foren. til Svampek. Fremme 1. 1915. S. 108—111. Verf. weist nach. daß der Stachelbeermehltau, Sphaerotheca mors wvae, für den Menschen unschädlich ist. Matouschek, Wien. Neger, F. W. Experimentelle Untersuchungen über Rußtaupilze. Flora N. F. 10. Bd., 1917. S. 67-139. Referate. 65 Die sehr häufig auftretenden Rußtauüberzüge hat man bis jetzt als einheitlich betrachtet und sie mit eigenen Namen, wie (apnodium oder Fumago bezeichnet. In Wirklichkeit ist der schwarze Überzug, den wir als Rußtau bezeichnen, ein Gemenge von mehr oder weniger zahlreichen Arten, die auf honigtaubedeckten Blättern nebeneinander wachsen und eine scheinbar einheitliche Pilzdecke bilden. Als weitverbreitete Bestandtelle von Rußtaudecken kommen in Betracht: Dematium pullulans, Oladosporium herbarum, Penicillium- Arten, Botrytis cinerea, ferner Hefen und Bakterien. Neben diesen Organismen kommen noch besonders solche Pilze vor, welche sich dem zuckerreichen Substrate eines Honigtauüberzuges angepaßt haben, nämlich Arten von Coniotheeium, Triposporium, Atrichia glomerulosa, Hormiscium pinophilum u. a. Außerdem finden sıch noch Pilze, welche gelegentlich auf dem zuckerreichen Substrate der Honigtauüberzüge auskeimen und ein meist steriles Myzel bilden, nämlich Bulgaria poly- morpha, Herpotrichia nigra, X ylaria hypoxylon u. 3. Da die Rußtaudecken meist aus mehreren verschiedenen Pilzarten zusammengesetzt sind. so muß eine einfache Beschreibung zu dem Schluße kommen, daß der betreffende Rußtaupilz äußerst vielgestaltig sei. Diesen Fehler finden wir auch tatsächlich in der mykologischen Lite- ratur sehr vielfach. Vielleicht ist auch das außerordentlich vielgestaltige Oapnodium salicinum Tul. eine Mischung mehrerer Pilzarten. Dem- gemäß ist es völlig sinnlos, Rußtauüberzüge im Herbarium aufzube- wahren und nur auf Grund mikroskopischer Untersuchung allein mit Namen zu versehen. Eine sichere Bestimmung der den Rußtauüberzug bildenden Pilze ist nur möglich an der Hand von Reinkulturen, was allerdings Mühe und Zeitaufwand erfordert. Die Arbeit Negers, die mit zahlreichen guten Textabbildungen ausgestattet ist, bedeutet einen beträchtlichen Fortschritt unserer Kenntnisse über die Fungı impeıi- fecti. Ihr Studium und die Ausdehnung der angewandten Methoden auf andere ähnlıche Pilzüberzüge ist dringend zu empfehlen: Boas, Weihenstephan. Markowski, A. Botrytis cinerea als Parasit auf Aesculus parviflora Walt. und Aesculus Hippocastanum. Beitr. z. Biologie d. Pflanzen. 1917. 13. Bd. 8. 347 ff. Im Garten der Mündener Forstakademie trat 1914 ein Zweig- sterben an Aesculus parviflora auf. Eine Wunde an einem Aste war die Infektionsstelle, von der aus Botrytis cinerea in die Rinde und in die oberflächlichen Teile des Holzes eingedrungen und nach dem Gipfel zu und nach den Seiten hin weitergewachsen war. Es kam zur Ab- tötung der Rinde an der Wundstelle rings um den Ast; über dem Rinden- ring starb der Ast ab. In den Kulturen des Pilzes fand Verf. nie echte Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 5 NN a N Ne N Er N EM EN N RESET NE LE FR TEN ARE STE Er a" Vote, NEE Nr re Fan = 66 Referate. Sklerotien; andere Forscher fanden aber solche daselbst. Diese Sklero- tien gleichen nach dem Referenten im anatomischen Baue ganz den Sklerotien von Sclerotinia Libertiana u. a., nicht den Appressorien- anhäufungen, die Verf. stets in den Botrytis-Kulturen vorfand und .„„Pseudosklerotien‘ nannte. Verf. verlangt von einem ‚‚echten‘‘ Skle- rotium, daß es immer ‚‚die Vorstufe zu einer höheren Fruchtform“ sei. Matouschek, Wien. Jablonowski, J. A teli fagy &s a nyäri szärazsäg hatäsa a kärtevö ro- varokra.. (Die Frost- und Dürrewirkung auf die schäd- lichen Insekten.) Rovartani lapok. XXIV, 1917. S. 156—162. Es ist nach Verf. unwahr, daß der Winterfrost und die Sommer- dürre auf die Vermehrung der schädlichen Insekten hemmend wirken. Dies beweisen Beobachtungen an Maiszünzler, Halmwespe, Blattflöhen usw., die in Ungarn ausgeführt wurden. Wenn nach Winterfrost oder ' Sommerdürre manche Schädlinge in geringerer Zahl anzutreffen sind, so muß man beachten, daß der erstere auch eine Wirkung auf den Boden, auf seine physikalische und chemische Zersetzung, auf die kräf- tigere Entwicklung der Pflanzen hat, die letztere aber auf viele Wirt- pflanzen, die den betreffenden Schädlingen zur Nahrung dienen sollten, schädigend einwirkt. Der Landwirt hat also vom Winterfroste und der Sommerdürre nicht viel Gutes zu erwarten, er muß nach wie vor seine Verfügungen zum Pflanzenschutze rechtzeitig treffen. Matouschek. Wien. Reh, L. Über Einfuhr-Beschränkungen als Schutz gegen die Einschleppung pflanzenschädlicher Insekten. Zeitschrift für angewandte Entomo- logie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 2. S. 189—237. Der Verfasser behandelt in der vorliegenden Abhandlung vornehm- lich ins freie Land eingeschleppte Schadinsekten. Er skizziert die ver- schiedenen Möglichkeiten des Handels und Verkehrs, durch die eine Ver- schleppung schädlicher Insekten eintreten kann, und unterscheidet dabei Verschleppung durch Nährpflanzen der betreffenden Insekten, durch Verpackung und endlich durch Zufall. Nicht jede Verschleppung ist von Dauer, da natürlich ein großer Prozentsatz der verschleppten Tiere während der Dauer der Reise zugrunde geht. Verfasser denkt hier vornehmlich an Fernverschleppungen von Land zu Land, von Erd- teil zu Erdteil. Eine Verschleppung wird zur Einschleppung, wenn die verschleppten Tiere lebend das Ziel ihrer Reise erreichen, eine Ein- schleppung wird zur Einbürgerung, wenn die Insekten im neuen Lande festen Fuß fassen. Nachdem Reh über die drei Möglichkeiten der Ver- schleppung auf Grund eingehender Literaturstudien und jahrelanger eigener Erfahrung in der Station für Pflanzenschutz in Hamburg seine Referate. 67 Ansichten erörtert hat, untersucht er die Bedingungen, welche eine Ver- schleppung begünstigen. Die Klimate spielen dabei natürlich eine große Rolle, und so zeigt sich ein Vorherrschen der Verschleppung von Erdteil zu Erdteil in der Richtung der Breitegrade, während umgekehrt die selbsttätige Ausbreitung der Tiere auf den einzelnen Kontinentalmassen in der Hauptsache in der Richtung der Längengrade stattfindet. Wäh- rend nun der Umfang der Verschleppung von Ost nach West und umge- kehrt wohl ziemlich der gleiche sein wird, herrscht für eine Einschleppung und besonders für Einbürgerung die Richtung von Ost nach West in auffallendem Maße vor. Als Beweis für seine Behauptung führt Reh an, daß von 73 schädlichen Insekten Nordamerikas 27 eingeschleppt waren, davon 30 aus Europa, während aus Amerika in Europa außer der Reblaus und dem Koloradokäfer wohl nur noch die Blutlaus einge- schleppt worden ist. Dann wendet sich der Verfasser der Erörterung der Maßnahmen zu, die eine Einschleppung verhindern können. Er unterscheidet zwischen Einfuhrverboten und Einfuhrbeschränkungen bezw. Quarantäne-Maßregeln. Schließlich gibt Reh eine sehr übersicht- liche Geschichte dieser ganzen Gesetzgebung in den verschiedenen Ländern. Auch die Einfuhr-Verbot-Gesetzgebung ist nicht imstande zu garantieren, daß die Einschleppung von Schädlingen auch wirklich unter- bleibt, denn Einfuhrverbote kommen stets zu spät, da sie immer erst dann erlassen werden, wenn ein Insekt bereits zum verheerenden Schädling geworden ist. Zum Schlusse stellt Reh die Frage, ob es für Deutschland ein dringen- des Gebot ist, zum Schutz vor Insektenverschleppung Handel und Ver- kehr durch Einfuhrverbote in größerem Umfang zu erschweren, und kommt zu dem Schlusse, daß ‚die Gefahr der Einbürgerung fremder "Schädlinge nahezu verschwindend gering ist, auf jeden Fall so gering, daß, von Ausnahmen abgesehen, die damit verbundenen, Kosten und Erschwerung von Handel und Verkehr sich kaum rechtfertigen lassen“, H. W.Frickhinger, München. Escherich, K. Forstentomologische Streifzüge im Urwald von Bialowies. Aus dem 2. Hefte des Werkes: „Bialowies in deutscher Ver- waltung,“ herausgegeben von der Militärforstverwaltung Bialo- wies. Berlin 1917. Eine gründliche Besichtigung des Urwaldes zeigte: Primäre Schäd- Jlinge (Lyda, Lophyrus, Nematus, Brachyderes, Strophosomus, Phyllobius, Bupalus u. a.) wurden selten angetroffen. Nur die Nonne verursacht größere Schädigungen. Sehr stark treten auf die sekundären Schäd- linge: die Tomiciden, Buprestiden, Cerambyceiden, dann die tertiären, 2. B. Pyrochroa, Acanthocinus, Rhagium. Es liegen also die Verhält- nisse im genannten Urwalde anders als in den Wäldern mit hoher Forst- 68 Referate. kultur. Die Mischung der Holzarten, die Frühwüchsigkeit und die strotzende Gesundheit der Bäume, die natürliche Verjüngung, die aus- giebige Selbstreinigung des Urwaldes von seinen Schädlingen durch die er- höhte Zahl der natürlichen Feinde aller Art — dies sind die Ursachen dafür, daß ungesunde Insektenvermehrungen nicht stattfinden. Matouschek, Wien. Streda, R. A burgonya rovar-ellensegei. (Die Insektenfeinde der Kartoffel.) Rovartani lapok, XXIV, 1917. S. 102—112. 3 Fig. Verf. schildert den Schaden, den verschiedene Insekten an der Kartoffelpflanze verursachen. Namentlich wird Epicauta verticalis Ill. erläutert und ihre Fraßbilder abgebildet. Matouschek, Wien. Nalepa, A. Neue Gallmilben, 33. und 34. Fortsetzung. Anzeiger der d. Kaiserl. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. 54. Jg,, 1917. S. 52—53, 151—153. Es werden als neu beschrieben: Phytoptochetus tristichus n. g. n. sp. (Subf. Eriophyinae Nal), auf Blättern von Glochidium rubrum Bl. vielkammerige Gallen erzeugend, welche die Blattspreite durchwachsen; Moehria-Gebirge auf Java, gefunden von W. Docters van Leeu- wen. (ecidodectes euzonus n. g. n. sp. (die gleiche Subfamilie), ein Einmieter [?] in den Gallen von Trema orientalis Bl.; im Oengaran- Gebirge auf Java von gleichem Finder. Eriophyes artemisiae ponticus n. sp. erzeugt weißfilzige, behaarte, knotenförmige Blattgallen auf Artemisia pontica, bei Wien. E. artemisiae horridus n. sp. erzeugt ein Cecidium auf Artemisia vulgaris; Blütenköpfehen angeschwollen, ge- schlossen bleibend, Blüten verkümmert; Triglitz in Brandenburg, Finder OÖ. Jaap. E. artemisiae tingens n. sp. verursacht Verbildung und rot- violette Färbung der Blüten von Artemisia camphorata Vill. zu Bozen, Finder K. Rechinger. Eriophyes tuberculatus Nal. 1890 wird zerlegt in: E. tub. typieus (die Rollung an den Blüten von Tanacelum vulgare ver- ursachend) und E. tub. calathinus n. sp. (Verbildung der Blütenköpfchen der gleichen Pflanze, Triglitz, Finder O. Jaap). FPhyllocoptes antho- bius spurius n. ssp.; abnorme Haarbildungen an Blatt und Stengel von Galium boreale, Adlerhorst, W.-Preußen, Finder E. W. Rübsaamen. Ph. retiolatus var. n. lathyri; Blattrandrollung bei Lathyrus pratensıs, Triglitz, O. Jaap. Eriophyes plicator Nal. erzeugt Rollung des Blatt- randes und Faltung der Blätter nebst abnormer Behaarung bei Orni thopus perpusillus, Ahrensberg in Holstein, Finder ©. Jaap. Matouschek, Wien. Karny, Heinrich. Zwei neue Laubheuschrecken aus Albanien, Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. Bd. 68, Wien 1918. S. 35-—39. Era rars Referate, 69 Auf Spartium junceum treiben sich an den gelben Blüten zwei Heuschreckenarten umher: Steropleurus dyrrhachiacus n. sp. und Poeeilimon jonicus. Das erstere Tier jagt nach anderen Insekten und lebt später auf Disteln und namentlich auf Scolymus hispanicus. Das zweite benagt gründlich die Blüten des Spartium. Matouschek, Wien. Voglino, P, Beobachtungen über die Bekämpfung von Diaspis pentagona durch Prospaltella Berlesei im Jahre 1916. R. Osservatorio di Fitopatologia di Torino, Relazione del Direttore. Turin 1917. (Nach Intern. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 672.) Die Verteilung einer großen Menge von mit Prospaltella besetzten Maulbeerzweigen erfolgte in den Provinzen Turin, Coni und Alessandria. Sie führte wiederum zu sehr guten Erfolgen, obgleich die Diaspis sich weiter ausbreitet und von der Prospaltella niemals vollständig vertilgt werden kann. Chilocorus bipustulatus unterstützte auch 1916 die Tätig- keit der Prospaltella sehr wirksam, OK, Sehumacher, F. Auftreten der „Gewächshaus-Röhrenlaus‘‘ (Orthezia in- signis Dgl.) im Kgl. Botanischen Garten zu Berlin-Dahlem. Zeit- schrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 3. 8. 374. Verfasser fand in der aus Brasilien eingeführten Acanthacee Jaa kobinia magnifica Benth. in großer Menge den bekannten kosmopol- tischen Gewächshausschädling, die Gewächshaus-Röhrenlaus Orthezi- insignis Dgl. Die Läuse sitzen nach Art der ihnen verwandten Brennes- sel-Röhrenlaus in großer Zahl am Stengel, namentlich an den Triebspitzen, während die jüngsten Stadien massenhaft die Unterseite der Blätter be- decken. Durch das Saugen wird die Pflanze stark geschwächt und das Blühen unterdrückt. Die Tiere sind wegen der weißen Wachsmasse am Körper, die bei den ?% zu einer richtigen, mit Eiern angefüllten Röhre ausgebildet ist, sehr leicht kenntlich. Ein eingehendes Studium dieses Schädlings, der die größte Beachtung verdient, ist sehr notwendig. H. W. Friekhinger, München. . Zweigelt, Fr. Blattlausgallen, unter besonderer Berücksichtigung der Anatomie und Ätiologie. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 47. 1917. S. 408 bis 5355. 32 Textabb. Die Arbeit zerfällt in folgende Abschnitte: 1. Beschreibende patho- logische und vergleichende Anatomie, worin die anatomischen Verände- rungen der normalen Blätter bei der Gallenbildung untersucht werden. 2. Physiologische Anatomie: hier erörtert Verf. zunächst kurz die Stö- rungen der normalen physiologischen Funktionen (wie Tıanspiration, KEETBSRRE BE Cl) RE Sn INRUB Da aa RR ENBE ER NT DN DR Be. N 1 ARE a Dr a ION PEN "n N \ ep SR ER ste v a ir, TE 70 Referate. Assimilation, Stoffleitung, Verhalten des Kerns) an gallentragenaen Blättern, um dann auf die Frage nach der Entstehung der Blattrollea näher einzugehen. 3. Ätiologie, d. h. Aufsuchung der Rolle des Para- siten und Feststellung des fördernden oder hemmenden Einflusses der äußeren Bedingungen. 4. Anhang: hier werden biologische und termino- logische Fragen behandelt mit Nachträgen zum Naugphänomen. —_ Nähasos ist im Original selbst nachzusehen. Lakon, Stuttgart-Hohenheim. Faes, H. Phyllox&ra. Rapport de la Station viticole. La terre Vaudoise, 1917. S. 283—284. Leider greift die Reblaus im Kanton Waadt stark um sich. 1906 sah man im Kanton Wallis zum erstenmale die Reblaus, jetzt verseucht sie bereits 12 ha. In beiden Gebieten beträgt das verseuchte Gesamt- areal derzeit 167 455 m? Die Rekonstruktion geht langsam vor sich. Matouschek, Wien. Sprenger, €. Dendrologische Mitteilungen aus Griechenland. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1917. S. 144—160. Nachdem man auf Korfa und anderwärts die durch die Reblaus verseuchten Weinberge mit Rhus coriaria L. (Sumach) umheckt und. gemischt hat, ging die Reblaus stets zugrunde. "Trotzdem ist man weit entfernt, diese Pflanze allgemein in den Rebgärten des Mitcelmeer- gebietes anzupflanzen. Probieren sollte man überall die Anpflanzung des Sumachs in solcher, Gebieten. Matouschek, Wien. Naumann, A. Ein neuer Schädling des Kartoffelkrautes. Sächs. land- wirtsch. Zeitschr. 1917. S. 571—572. Aphalura nervosa Först. (eine Psyllide) erzeugt durch Saugen ver- korkte, knötchenartig aufgetriebene Saugstellen auf der Kartoffel- pflanze. Die Blätter sind an den Rändern und Spitzen rotbraun verfärbt. Die Schädigung wurde bei Freiberg und Dresden bemerkt. Vorläufig bedeutet sie keine Gefahr, aber man muß doch das befallene Kraut verbrennen. Matouschek, Wien. Schumacher, F, Vorkommen einer Tamariskenzikade in Brandenburg. Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. 1917. S. 317—318. Oktober 1915 sah Verfasser zu Wilmersdorf bei Berlin alle Tama- risken-Sträucher mit sehr vielen grünen Zikaden besetzt; die Art war Opsius Heydenii Fieb. Sonst fehlte die Art in der Berliner Umgebung auch die nächsten Jahre. — In dem botanischen Garten zu Dahlem waren viele Tamarisken-Sträucher besetzt von Lecanium corni Behe&., welches Insekt recht schädigend wirkt. Matouschek, Wien. Referate. 7ak Brittain, W. H. und Saunders, L. G. Die schwarze Apfelblattzikade, Idiocerus Fitch. The Canadian Entomologist. Bd. 49. London 1917. S. 149—153. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 767.) Die Zirpe Idiocerus Fitchi van Duzee, im nordöstlichen Teile der Vereinigten Staaten und in Kanada verbreitet, richtet an Obstbäumen keine besonders schweren Schäden an. Es werden ihre Entwicklungs- zustände beschrieben und als Nährpflanzen Crataegus oxyacantha, Birn- und Apfelbäume genannt. Das Ausschlüpfen der Larven aus den Eiern erfolgt Ende Mai bis Anfang Juni, das Puppenstadium dauert 7—8 Wochen. Nach dem Hervorkommen der Imago erfolgt bald die Paarung und Eiablage, wobei das Weibchen Fruchtknospen und kleine Zweigchen mit je einem Ei belegt. Das Insekt erzeugt jährlich nur eine Generation und überwintert im Eistadium. O8: Lüstner, 6. Über das Auftreten der Wanze Nysius senecionis in den deutschen Weinbergen. Jahrb. f. Önologie. 1917. S. 36—39. Die genannte Landwanze, auch Heterogaster senecionis Schill. ge- nannt, trat in Walporzheim a. d. Ahr auf. In 3 Tagen waren die befal- lenen Stöcke ganz vertrocknet. Sonst hält sich das Insekt unter Steinen auf und gelangte auf den Weinstock wohl nur deshalb, weil die eigent- liche Wirtpflanze Senecio vulgaris abstarb. Grethersche Petroleum- emulsion und Quassiaschmierseife nützt nur dann, wenn wiederholt ge- spritzt wird: mit Gretherschem Malacid bestäubte Stöcke scheinen gemieden zu sein. Insektenpulver bewährte sich auch gut. Matouschek, Wien. Kleine, R. Die Getreideblumenfliege (Hylemyia coarctata Fall.). Dies- jährige Beobachtung in Pommern. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 1. S. 16—24. Nach Besprechung einiger schwedischer Arbeiten von Hedlund legt Verfasser seine Erfahrungen in Betreff der Einflüsse der Witterung auf die Entwieklung der Fliege nieder. Er gibt zu, daß Hylemyia zu ihrer Entwicklung eine bestimmte Bodenfeuchtigkeit braucht, da die Eier in zu trockenem Boden zu schnell eingehen. Die Höhe der Tempe- ratur hat für die Eiablage insofern einen erhöhten Einfluß, als die Dip- teren an warmen Tagen ja alle viel lebhafter sind, als an kühlen Tagen. ‘Ist der Boden, auf dessen obersten Schichten die Eier abgelegt werden, aber zu trocken, dann geht die Mehrzahl von ihnen zugrunde. Kälte hat keinen hindernden Einfluß auf die Entwicklung der Fliege. ‚Jedes Insekt“, so führt Kleine aus, ‚braucht, wenigstens in unseren Breiten, ein ganz bestimmtes Maß von Wärmemengen, um im Spätwinter oder Frühling seine Lebenstätigkeit zu beginnen. Handelt es sich um Schäd- 12 Referate. linge unserer Kulturpflanzen, so frägt es sich auch noch, ob die Kultur- ptlanze ein erheblich niedrigeres Minimum verlangt, als das Insekt. Ist das der Fall und die Pflanze ist schon weit voraus, bevor sich das Tier entwickelt, so ist sie ihm eben entwachsen, oder wird später 'gesät, dann muß die Larve verhungern.‘ Die Frage nach dem Einfluß der Vorfrucht auf den Fliegenbefall entscheidet Kleine dahin, daß es weniger darauf ankommt, was man für eine Vorfrucht wählt, als daß man die Bodenbearbeitung so vornimmt, daß dadurch der Befall erschwert oder ganz illusorisch gemacht wird. Auf Brache oder Kartoffel ist der Fliegenbefall immer stark, weil der Boden frühzeitig gelockert werden muß und ein solcher Boden die Fliegen zur Eiablage anlockt. Allzu nasser Boden hält die Fliegen auch ab, ebenso schwerer Boden, der, wie der nasse, kälter ist als der durchlässige. Bodenbefestigung ist von gutem Einfluß, aber die richtige Anwendung der Schäl- und Saatfurche wird immer das beste Mittel sein, um den Schaden durch Fliegenbefall zurückzuhalten. Und andererseits wird der Befallimmer am schlimmsten sein, wenn die Frucht auf einem Boden steht, der ihr eigentlich nicht zukommt. H. W. Frickhinger, München. Molz, E. Zur Biologie der Getreideblumenfliege (Hylemyia coarctata Fall.). Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 2. S. 325/26. Der Verfasser betont im Anschluß an die vorstehende Ausfüh- rung Kleines, daß die Vorfrucht auf den Blumenfliegenbefall nicht den geringsten Einfluß habe, dagegen ist es der lockere und un- krautfreie, also der frisch gepflügte oder sonstwie gelockerte „schwarze‘‘ Boden, der die Fliegen zur Eiablage reizt. Infolgedessen haben wir nach Frühkartoffeln, ebenso wie nach Erbsenvorfrucht häufig einen sehr starken Blumenfliegenbefall. Verfasser rät des- halb, in ausgesprochenen Getreideblumenfliegen-Gegenden bei Ge- treidenachfrucht auf die Schälfurche ganz zu verzichten. Damit wird den Weibchen, die oft bis in den September hinein, also zur Zeit des Stoppelumbruches, noch in regster Eiablage sich befinden, diese sehr ersch wert. H. W. Frickhinger, München. Seamans, H. L. Cerodonta femoralis, der Weizenscheiden-Minierer. Journ. of agric. Research. Bd.9, 1917. S. 17--24. (Nach Internat. agrar- techn, Rundschau. 1917: S. 765.) Die in Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten verbreitete Fliege Cerodonta (Agromyza) femoralis befällt in Montana Weizen, Hafer und Timotheegras. Am Weizen bohren die Larven einen fast geraden Gang in der Blattscheide und bringen den Halm zum Absterben, Referate. 73 so daß an Winterweizen ein Ernteausfall von 25%, verursacht wurde. Die Weibchen legen durchschnittlich 16 Eier innerhalb 24 Stunden, nach 6 Tagen schlüpfen die Larven aus. verpuppen sich nach etwa 20 Tagen und liefern nach ungefähr 25 Tagen die Fliegen. Wie es scheint, erzeugt das Insekt jährlich 3 Generationen und überwintert im Puppenzustand. Eine Schlupfwespe und eine Zehrwespe wurden als Schmarotzer der Puppen beobachtet. OR: Del Veechio, C. Beschädigung des Mailänder Kohles durch Phytomyza flavicornis. Natura. Bd. 8, 1917. S. 75—77. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. 8. 676.) Auf dem Versuchsfeld der Mailänder Landw. Hochschule in Sesto S. Giovanni wurden im September 1915 alle Pflanzen des Mailänder Kohles an den Wurzeln von den Larven der genannten Fliege befallen, so daß die äußeren Blätter vergilbten, die inneren fast völlig abstarben. GER. Äckerman, Ä. Über Contarinia tritici. Sveriges Utsädesf. Tidskrift. 27. Jg., 1917. S. 24—33. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. 8. 674.) Die Larven der Weizengallmücke verursachten 1916 an den in Svalöf gebauten Getreiden Schädigungen, die einen Körnerausfall von 5—10% zur Folge hatten, in einzelnen Fällen selbst 60% und mehr erreichten. Frühreife Sorten wurden stärker befallen als späte. OER Tedin, H. Befall der Gerste durch Contarinia tritici. Daselbst. S. 34—42. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 674.) Auch von der Gerste in Schweden wurden die frühen Sorten am meisten durch die Weizengallmücke befallen, weil deren Weibchen im Juni zahlreicher auftreten als später. OR: Onrust, K. Resultaten van het bespuiten van frambozen met carbo- lineum vor de bestrijding van Lampronia rubiella Bjerk. (Ergeb- nisse desBespritzensderHimbeeren mitKarbolineum zur Bekämpfung von ZL. r.) Maandblad der Neederland. Pomolog. Vereenig. 1917. S. 41—49. Die Zundertsche Gartenbauvereinigung verspritzte im Dezember 1800 kg Karbolineum, 8%ig. %, Liter auf die Staude, etwas mehr bei den mit Erde angehäuften Büschen. Das Ernteergebnis der 29 Mit- glieder, welche spritzten, stand mit 17000 kg gegen 26000 kg der 113 Mitguieder, welche nicht behandelten, in starkem Gegen- satze. _ Ein Unterschied zwischen den nur „am Fuß‘ bespritzten 74 Referate. Büschen gegenüber den auch cokeri:disch ganz behandelten Stauden ergab sich nicht. Eine Einwsıkung gegen die Himbeerkäfer (Byturus sp.) wurde nur in einem Falle als erfolgreich beobachtet. In St. Wiilebrord wurde als Spritzergebnis etwa ?/, einer Normalernte gegenüber '/; in unbehandelten Parzellen festgestellt. Otiorrhynchus picipes hat an einem anderen Orte den Spritzerfolg durch seinen Fraß vereitelt. Matouschek, Wien. Coaz, J. Das Auftreten des grauen Lärchenwicklers im Oberengadin. Schweizer. Zeitschr. f. Forstwesen. 68. Jahrg. 1917. Heft 3/4. Infolge des trockenen Frühsommers 1911 wurden die Nadeln der Lärche bereits Anfangs Juni braun, Ende dieses Monats hatten die Raupen ihren Fraß beendet. Die Verpuppung geschieht in der trockenen Nadel- decke; von August an erfolgt das Schlüpfen der Falter. Das 9 legt 5—15 Eier mittels der Legeröhre in die Rindenrisse oder gar zwischen die Zapfenschuppen der Lärche, im ganzen wohl 150—300 Stück. 1912 waren in einem Höhenstreifen von 1900-2200 m die Lärchen in den reinen Beständen sehr stark mitgenommen. Zum Glück traten Ichneu- moniden auf; 1913 ging deshalb der Fraß zurück. Viele Lärchenbäume gingen ganz ein, andere zeigten geringeren Zuwachs. Verf. verspricht sich nur davon einen Nutzen, daß man die reinen Lärchenwälder allmählich in Misch wälder von Fichte, Zirbelkiefer und Lärche umwandelt und die Waldvögel schützt. Matouschek, Wien. v. Sehele. Die Minier-Motte an japanischen Lärchen. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellschaft. 1917. S. 237. Zu Schelenburg befiel die Lärchenminiermotte die Larix leptolepis viel stärker als die europäische Lärche. Matouschek, Wien. Bak6, 6. A kukoriczamoly (Pyrausta nubibalis) eletmödjänak, kärtetele- nek &s irtäsanak rövid vazlata az 1916 es 1917 evi megfigyelesek es kiserleti kotatäsok alapjan. (Kurzgefaßte Darstellung der Lebensweise, Schädigung und Bekämpfung des Maiszünslers P.n. auf Grund der Beobachtungen und Versuche “ den Jahren 1916—1917.) Rovartani lapok. XXIV. 1917. S. 140 —155. Das en findet im Juni statt; später fliegende Falter sind Nachzügler. Der Flug ist niedrig, kurz, doch bis 20 km Entfernung. Eiablage zu 29—35 Stück in einem Häufchen an die Oberseite des Mais- blattes; die länglichen weißen Eier decken ‘einander dachziegelartig mit den Rändern. Die ausgekrochenen Räupchen greifen den Mais in allen Teilen auf einmal an. Die Winterruhe der Raupe im Stengel Referate, 25 und den Stoppeln dauert vom Okt. bis Mai. Dann wird die Kaupe munter, stärkt sich und verpuppt sich in der 2. Maihälfte. Durch Aus- höhlen der Stengelteile, der Kolbenstiele und Abbrechen der Pflanzen und Kolben wird die Weiterentwicklung der Pflanze gehemmt. Infolge des Fraßes tritt nicht selten Fäulnis der unentwickelten Kolben auf; Ertragverlust bis 70%. Bekämpfung: Die Stengel sind dicht an der Erde abzuschneiden, da sonst in den Stoppeln Raupen genug zurückbleiben. Bis nächsten Sommer aufbewahrtes Maisstroh muß bis Mai auf trockene, geschlossene Dachböden gebracht werden, wo die Raupen infolge Feuch- tigkeitsmangels umkommen. Das Einsäuern der Maisstengel bringt alle Raupen um. Neu beobachtete Parasiten des Zünslers aus Un- garn sind eine häufige Schlupfwespenart und eine seltene Fliege. Matouschek, Wien. Korff, 6. Über schwere Schädigungen von Kartoffeln durch Erdraupen. Prakt. Blätter f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz. 1917. S. 85 bis 88. 1 Fig. In Landshut (Bayern) traten 1917 die Erdraupen sehr stark auf. Das - Anlegen einer 5 m breiten Schutzzone durch Abernten und nachfolgende Bodenbehandlung mit Ätzkalk, Bespritzen der an das Befallfeld angren- zenden Teile des Kartoffelfeldes, sowie das Ziehen von Fanggräben waren erfolgreich. Matouschek, Wien. Zimmermann, H. Die Erdraupen der Wintersaateule (Agrotis segetum Schiff.) Mecklenb. landw. Wochenschr. 1918. Nr. 9. Die Ausbreitung der Erdraupen steigerte sich 1917 in Mecklenburg ganz außerordentlich ; besonders heftig war der Befall an Zuckerrüben, Futterrüben, Wruken, Kartoffeln und Möhren, auch an Kohl. Der Be- ginn der Fraßzeit war etwa der 20. Juli, die Hauptfraßzeit Ende Juli, Anfang August. Die meisten Raupen zogen sich im Spätherbst tiefer in den Boden zurück, ruhten im Winter und verpuppten sich Ende April bis Anfang Mai; eine Anzahl verpuppt sich bereits im Herbst. Im Au- gust trat eine Bakterienkrankheit der Raupen auf. Die warme und trockene Witterung begünstigte die Paarung der Schmetterlinge und die Entwicklung der Raupen, und da die Pflanzen wegen der anhal- tenden Trockenheit nur langsam wuchsen, so waren die Beschädigungen - außerordentlich schwer. Eingehende Vorschriften über die Bekämpfung der Erdraupen bilden den Schluß des Aufsatzes. O;:E Hansen, Viktor. Three new Rhynchophora from Denmark. (Drei neue Rhynchophora-Artenaus Dänemark.) Entomologiske Med- delelser. 11. Bind, 1917. S. 351—355. Ceuthorrhynchidius cakilisn. sp. saugt an Cakile maritima und CUrambe 76 Referate. maritima, Ceuthorrhynchus albonebulosus n. sp. an Lotus corniculatus. Die Nährpflanze von Bagous brevitarsis n. sp. ist vorläufig unbekannt. Matouschek, Wien. Jabionowski, J. Adatok a bimbölikasztö bogär &let-es vedekezesmöd- jahoz. (Beitrag zur Lebensweise und Bekämpfung des Anthonomus pomorum L.) Rovartani lapok. XXIV, 1917. S. 133—140. Der Käfer treibt sich nach dem Verlassen der vernichteten Knospe lange auf dem Apfelbaume umher, von dessen Blättern er sich ernährt.“ In der Zucht fraßen die Käfer gern dieses Laub. In den Fallen, mit denen man die Apfelmotte fängt, findet man von Ende August bis De- zember je 10—15 Käfer. Dies gilt auch von den gegen den Frostspanner angewendeten Klebgürteln. Weil der Käfer ein Blattnager ist, kann man ihm mit Uraniagrün beikommen; man spritze das erstemal nach der Blüte, dann bis Ende Juni noch 2—3mal. Hiebei gehen auch die Räupchen des genannten Spanners, Baumweißlings und Goldafters zugrunde. Matouschek, Wien. Stellwaag, F. Das Massenauftreten des Rebstechers (Bytiscus betulae L.) in der Rheinpfalz im Frühjahr 1917. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 2. S. 274—277. Das Jahr 1916 war einer Übervermehrung des Rebstichlers in ver- schiedenen Gegenden des pfälzischen Weinbaugebietes besonders günstig. Da die im Herbst erscheinenden Käfer kaum bekämpft wurden, konnten sie in unverminderter Zahl überwintern. Die Rebstichlerkalamität trat im Frühjahr 1917 innerhalb weniger Tage in weiten Gebieten der Rhein- pfalz wie mit einem Schlage ein, da nach der langen Dauer des Winters die Blüte der Mandeln, Äpfel, Kirschen, Birnen und Pflaumen zusammen- fiel und dadurch auch das Erscheinen der überwinterten Schädlinge in der er»ten Hälfte des Mai gleichzeitig erfolgte. Das Hauptverbreitungsgebiet lag in der Gegend südlich von Neu- stadt (Hambach) bis über Klin;enmünster hinaus, besonders heimgesucht wurden dıe Distrikte Diedesfeld. Maikammer. Rodt, Edesheim, Flem- lingen, Klingenmünster und Gleiszellen. Das Unterland dagegen blieb ver- schont. Inden ver:chiedenen Gemarkungen sch wankte dieMenge derKäfer ganz nach den Lagen, meist aber zeigte sich ein durchaus gleich mäßiger Befall. Möglicherweise spielen dabei Böden mit bestimmter physikali- scher Beschaffenheit oder bestimmten Temperaturverhältnissen eine Rolle: Riesling zeigte sich bevorzugt, auch der Österreicher wurde gerne angenommen, weniger der Traminer, am wenigsten der Gutedel. Die Bekämpfung beschränkte sich zunächst auf das Sammeln der Käfer. Um die Mitte des Monats war das Sammeln von großem Erfolg, weil die er Ken. Referate. TT Käfer da noch frei auf den Blättern saßen und nur wenige Wickel an- gefertigt hatten. Auf 5 Stöcke kamen nach den Zählungen Stellwaags etwa 1—2 Wickel. 14 Tage später waren die Verhältnisse für das Sammeln vielfach schlimmer, da die Käfer abgenommen, aber umso mehr Blatt- rollen zu beobachten waren. Am 1. Juni zeigten sich an jedem Stock 10—15 Wickel. Außer dem Weinstock werden auch noch andere Pflanzen. wie Weide, Pappel, Birke, ja sogar Apfel und Kirsche, übermäßig stark aber Birne heimgesucht. Die Bekämpfung des Rebstichlers durch Absammeln der Käfer und der Wickel, wofür sich nach, den Erfahrungen in Klingenmünster Schulkinder sehr gut verwenden lassen, hat sich bewährt. Es wurden im ganzen 57 000 Käfer gesammelt, obwohl die Schulkinder nur in ihrer freien Zeit dem Sammeln oblagen und das Sammeln vollkommen frei- willig geschah. Stellwaag sagt aber sehr mit Recht, daß sich ein durch- schlagender Erfolg wohl nur durch eine obligatorisch eingeführte Be- kämpfung erzielen läßt, außerdem in den heimgesuchten Orten gemeinsam von der Winzerbevölkerung unternommen werden müßte. H. W. Friekhinger, München. Chittenden, F. H. und Howard, N. F. Phyllotreta armoraciae als Schäd- ling des Meerrettichs in Nordamerika. U. S. Dep. of Agric. Bull. Nr. 536. Washington 1917. S. 1—16. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 766.) Der aus Europa eingeschleppte Erdflohkäfer bedroht die Meerrettich - kulturen in N.-Amerika, wo die Larven Gänge in die Blattstiele bohren und die Käfer an den Blättern fressen. Es wird eine Beschreibung des Käfers und eine Schilderung seiner Lebensweise gegeben. Als Be- kämpfungsmittel wird Anwendung von Bordeauxbrühe bei Beginn des Auftretens des Käfers, später Bestäuben mit Bleiarseniat genannt. O.KE Loos, Kurt. Der Kampf gegen Maikäfer und Engerling mit besonderer Berücksichtigung der Vogelwelt. Zeitschrift für angewandte Ento- mologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 1. S. 1—15. Forstmeister Kurt Loos (Liboch a. E.), der bekannte Vertreter des Vogelschutzes in Böhmen, berichtet in der vorliegenden Abhandlung über seine Erfahrungen in Betreff der Mitwirkung der Vogelwelt im Kampfe gegen den Maikäfer. In der Umgebung von Liboch machte sich die Engerlingsplage vor allem auf den Zuckerrübenfeldern geltend, während durch die Maikäfer selbst in Laubholz und Lärchenwäldern und auch an Obstbäumen Kahlfraß festgestellt werden mußte. Die Vogelwelt spielt nach den Beobachtungen Loos’ eine bedeutende Rolle, in manchen Gegenden wird sogar, wie Loos ausführt, der Maikäfer- 18 Referate. schaden lediglich durch die Vogelwelt hintangehalten., In der Um- gebung des Teiches bei Hirnsen in Böhmen z. B., der eine große Lach- mövenkolonie beherbergt, wissen die Einwohner nichts von Maikäfer- schäden, weil die gewaltige Vogelschar durch die Nachstellung, die sie den Engerlingen beıeitet, die Maikäfer nicht aufkommen läßt. In weiter von den Teichen entfernt gelegenen Orten dagegen treten die Schädlinge stark auf. Auch die krähenartigen Vögel kommen als Feinde der Maikäfer und ihrer Larven in Betracht; ihre Massennachzucht läßt sich aber aus verschiedener Gründen nicht rechtfertigen. Dagegen sollte der Landwirt den Star als einen im Kampfe gegen die Maikäfer- plage besonders erprobten Vogel durch die Darbietung von Nistgelegen- heiten auf seinem Besitztum anzusiedeln versuchen. Allerdings, meint Loos, darf man von den Staren nicht Unmögliches verlangen; ein voll- kommen verseuchtes Gebiet von den Schädlingen zu säubern, geht über ihre Kraft. . Verfasser gibt mit dem Aufsatz außer seinen Erfahrungen über die Vertilgung von Maikäfern und Engerlingen durch Vögel, die sich auf zahlreiche Magenuntersuchungen stützen können, noch einen Über- blick über den Stand der Maikäferbekämpfung mit besonderer Berück- siehtigung Böhmens überhaupt und betont auf das Nachdrücklichste, wie notwendig es ist, daß Staat und Gemeinde alles tun, um den Kampf gegen diesen argen Schädling in Land- und Forstwirtschaft, dessen schädliches Wirken häufig noch unterschätzt wird. zu heben. H. W. Friekhinger, München. Paravieini, E. Zur Biologie der Maulwurfsgrille. Schweiz. Zeitschrift f. Obst- und Weinbau. 1918, Nr. 3.3 8. Die Untersuchung des Darminhaltes verschieden alter Larven und der Vollkerfe zeigte, daß die erwachsene Grille befähigt ist, ver- holzte Wurzeln zu beschädigen. Dabei spielen die Mundwerkzeuge eine gewisse Rolle; der chitinöse, eigenartig gebaute Kaumagen dient wirklich zum Kauen und nicht nur als Siebapparat (Eberli). Im End- darm sind die Nahrungsteilchen so stark verkleinert, daß ihre Bestim- mung unmöglich war. Also ist die genannte Grille nicht nur ein Schäd- ling des Gartenbaues, sondern gewiß auch der Obstbäume. Matouschek, Wien. Beijerinck, M. W. De enzymtheorie der erfelijkheid. (Die Enzym- theorie der Erblichkeit.) Kon. Ak. van Wetensch. Amster- dam, D. 25, 1917, S. 1231, — — The enzyme theorie of heredity. Proc. Kon, Akad. van Wetensch, Amsterdam, XIX. Bd. 1917, S. 1275. Der Verfasser entwickelt eine Enzymhypothese: Die ontogenetische Entwicklung der höheren Organismen ist auf Endozyme zurückzuführen, Referate. 79 die der Reihe nach aktiv werden, und die morphologischen und phy- siologischen Eigenschaften bedingen, die nach und nach während der Entwicklung entstehen. Das ganze lebende Protoplasma besteht aus Enzymen, solche sind daher auch die Erbeinheiten, wie Gene, Faktoren. In einem Abschnitt über Gallenbildung nimmt Verf. zwei Gruppen von Stoffen an, das Protoplasma der Pflanze, das aus unveränderten Erbeinheiten besteht, und eine vom Ei der Wespe oder Larve stammende Substanz, die den Charakter eines oder mehrerer Enzymsubstrate hat, worauf die Erbeinheiten der Pflanze als Enzyme passen. Das Gallentier liefert also nur Enzymsubstrate, nicht Enzyme. Matouschek, Wien. Henrich, €. Pflanzengallen (Cecidien) der Umgebung von Hermannstadt. Verh. u. Mitteil. d. Siebenbürg. Ver. f. Naturwiss. zu Hermann- stadt. 1916. LXVI. 8. 8si—118. | Die erste Gallenarbeit über das genannte Gebiet. Die Anordnung erfolgt nach H. Roß. Es werden die Gallen bei mancher Pflanzengattung in analytischer Tabelle dargeboten. Manche der Gallen sind neu, z. B. Acer negundo, Blattfläche gekräuselt, nach unten gerollt, Nerven ver- dieckt, Erzeuger ?; eine Fruchtgalle.bei C'oronilla varia; Knotenbildung an der Spitze des Fiederblättchens bei Rhus typhinum, Erzeuger ? Ein Index erleichtert das Nachschlagen. Matouschek, Wien. Swanton, E. W. New British plant Galls. The Journal of Botany. LIV. 1916, S. 24—29. Eine größere Zahl von neuen Gallen, deren Erzeuger teils bestimmt, teils nicht bestimmt werden konnten, wird beschrieben, aber nicht ab- gebildet. Mancher Erzeuger brachte eine Galle auf neuen Nährpflanzen hervor. Die Aufzählung erfolgt mit steter Berücksichtigung der An- gaben Houards. Matouschek, Wien. Stitz, H. Die Beziehungen der Ameisen zum Menschen und ihre wirt- schaftliche Bedeutung. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 1. S. 71—128. Die Arbeit stellt eine umfassende Zusammenstellung der zahl- reichen Beziehungen der Ameisen zum Menschen dar. Zuerst wird ihr Nutzen abgehandelt mit folgenden Unterkapiteln: ‚Verwendung der Ameisen als Nahrung‘, „Verwendung der Ameisen in der Medizin und im Haushalt‘, ‚Ameisen als Bodenverbesserer‘‘, ‚Ameisen als Vertilger schädlicher Insekten“, das ein sehr umfangreiches Kapitel ausmacht, und endlich ‚Ameisen als Verbreiter von Pflanzensamen‘‘ und ‚Ameisen als Erzeuger von Gummi‘. Der zweite Teil der Abhand- lung ist der Darstellung des durch Ameisen verursachten Schadens 80 Referate. gewidmet. Diese Abteilung ist eingeteilt in die Kapitel ‚Stiche und Bisse der Ameisen“, „‚Übertragung pathogener Mikroorganismen durch Ameisen“, ‚„Lästige Hausameisen“, ‚Schädigung der Pflanzenwelt durch Ameisen‘, das als letztes Kapitel dieses Teiles zugleich das um- fangreichste darstellt. Es folgen dann noch zwei Kapitel, die den ‚‚Fein- den der Ameisen‘ und der „Bekämpfung der Ameisen‘ gewidmet sind. Den Schluß der mit Bienenfleiß zusammengetragenen Literaturangaben des Verfassess bildet ein ausführliches Literaturverzeichnis. H. W. Friekhinger, München. Burgwedel, Anna. Ameisen als Raupenvertilger. Land und Frau, 1917. Berlin. S. 160. Namentlich Wrukenanpflanzungen wurden 1916 von den Raupen, insbesonders von denen des Kohlweißlings stark geschädigt. In einem bestimmten Falle holte man aus dem nahen Walde die große Wald- ameise samt dem Neste und setzte sie auf die arg mitgenommenen Felder. Als das Raupenmahl beendet war, zogen sich die Ameisen in den Wald zurück, die Anpflanzungen erholten sich. Matouschek, Wien. Sedlaezek. Die Schlupfwespen der Fichtenborkenkäfer. Centralbl. f. d. ges. Forstwesen, 43. Jg., 1917. S. 367—370. Ein übersichtlicher Auszug über die von Ratzeburg beschriebenen Fichtenborkenkäfer-Schmarotzer (Braconidae, Pteromalinae) und eine Tabelle über die Fichtenborkenkäfer und deren Wirttiere. Matouschek, Wien. Mercet, Rie. Garcia. Galeididos de Espana. (Spanische Chaleidi- den.) DBoletin de la Real socied. Espaüola de histor. nat. Madrid 1916. XVI. S. 112—117. 2 Textfig. Ein Parasit von Parlatoria Pergandei (auf Ovtrus aurantium) 1sb die Schlupfwespe Leptomastidea aurantiaca n. g. n. sp. (Tribus En- cirlinos). FPerissopterus zebra Kurdjum erhält vom Verf. den neuen Namen P. zebratus (Tribus Afelininos). Matouschek, Wien. Bordas, L. Rhyssa persuasoria und Ephialtes manifestator, der Forst- wirtschaft nützliche Hautflügler. Comptes rend. hebd. des se. de l’Acad. d. sc. Bd. 164. Paris 1917. S. 923—925. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 764.) Die Ichneumoniden aus der Gattung Rhyssa greifen hauptsächlich die Sirex-Larven, Ephialtes diejenigen verschiedener Bockkäfer und Prachtkäfer an. Die in der Überschrift genannten Arten werden nach ihren Merkmalen und ihrer Lebensweise geschildert. DER: Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart.- Druck der Hofbuchdruckerei Ungeheuer & Ulmer in Ludwigsburg. Originalabhandlungen. Über die Nacktschneckenplage 1916 in Nordfrankreich. Von M. Schwartz-Dahlem. Die im Band XXVII (1917) 8. 65 der Zeitschrift für Pflanzen- krankheiten veröffentlichte Arbeit von Reh über die Nacktschneckenplage im Sommer 1916 kam mir erst im Februar dieses Jahres (1918), nach meiner Rückkehr vom Heeresdienst, zur Kenntnis. Zu meiner Freude fand ich darin Beobachtungen, die ich im selben Jahre in Nordfrankreich machen konnte, bestätigt und erklärt. Wenn ich jetzt an dieser Stelle über meine Beobachtungen berichte, so geschieht esnicht indem Glauben, damit viel Neues zu bieten, sondern nur auf dringliches Anraten von Herrn Professor Reh, meinen kleinen Beitrag zu der bisher noch recht geringen Kenntnis dieser wichtigen Schädlinge der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten. Mitte November 1915 begegnete mir zum ersten Male in Nordfrank- reich ein auffallend zahlreiches Vorkommen von Nacktschnecken bei Malplaquet im Departement du Nord. Es handelte sich, wie ich schon damals annahm, und jetzt nach Rehs Veröffentlichung auch nicht be- zweifle, um Agriolimax agrestis L. Die Tiere fanden sich zu Hunderten auf der Grabenböschung der Landstraße neben einem großen, mit Wintersaat bestellten Acker, von dem her sie nach dem Wege wanderten. Mir fiel auf, daß sie in großer Zahl bis über Mannshöhe an dem Denkstein emporgekrochen waren, den die Franzosen zur Erinnerung an ihre gegen Marlborough und Prinz Eugen erlittene Niederlage der Tapferkeit des Marschalls Villars errichtet haben. Im folgenden Frühjahr 1916, das ebenso wie später der Sommer naß und kühl blieb, hatten wir bei Maubeuge in den Gärten, die unsere Formation zur eigenen Gemüseversorgung bebaute, eine regelrechte „Schneckenplage. Nach Aussage der Mannschaften, die schon im vorher- gehenden Jahre in den Gärten Gemüse gezogen hatten, soll 1915 von den Schnecken nur wenig zu merken gewesen sein. Auch die ansässigen Franzosen behaupteten, seit langem nicht so stark unter Schneckenfraß gelitten zu haben, wie 1916. Mitte April fanden sich neben zahlreichen Heliciden (Helix arbusiorum L., nemoralis L., hortensis M., pomatia L.) so viele Nacktschnecken ein, daß wir die Möglichkeit, auch nur einen Teil unserer Gemüse glücklich durchzubringen, anfangs bezweifelten. Was an Salat und Kohl nicht in der ersten Nacht nach dem Auspflanzen aufgefressen wurde, fiel in den nächsten Nächten den Schnecken zum Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 6 82 Otiginalabhandlungen. Opfer. Vor allem handelte es sich dabei um Nacktschnecken wechselnder Färbung, bei denen ich auch in der Gestalt und in der Beschaffenheit des Schleimes Unterschiede zu bemerken glaubte, und die sich, wie mir unsere französischen Arbeiter bezeugten, verschieden schwer mit den Fingern zerdrücken ließen. Ich nahm daher von vornherein an, daß die Nacktschnecken gleichfalls in verschiedenen Arten vertreten sein müßten. Mein Dienst gestattete mir jedoch, mich mit der Angelegenheit gerade nur soweit zu beschäftigen, als die Rettung unserer Gemüse- versorgung in Frage kam. Aus Rehs Arbeit habe ich nun ersehen, daß wir unzweifelhaft in Maubeuge dieselben Nacktschneckenarten vor uns hatten. die er bei Hamburg beobachten konnte. Eine kleine Abweichung zeigten unsere Schnecken aber in Bezug auf ihre Vorliebe für die einzelnen Pflanzenarten. Am meisten geschädigt wurde Blattsalat, der oft fast restlos vertilgt wurde, allerdings nur solange die Pflanzen noch jung waren, Kohl war wohl ebenso beliebt, vor allem Setzlinge von Kohlrabi, Weiß-, Rot- und Blumenkohl; späterhin wurden auch die Köpfe zerfressen. Grünkohl blieb auch bei uns so gut wie verschont. Kartoffelkraut wurde gleichfalls stark benagt, sodaß die Pflanzen aussahen, als wären sie vom Koloradokäfer heimgesucht worden. Bohnen litten weniger, auch an den Erbsen blieb der Fraß gering. Die Erdbeerernte machten uns die Schnecken im Verein mit Enchytraeiden erfolgreich streitig. Im Rasen konnte ich die Schnecken weniger bemerken. Nicht befressen wurden Mohn, Efeu, Karotten, Veilchen, Petersilie und Zwiebeln. An rotem Fingerhut und an Brennesseln wurden die Tiere gleichfalls gefunden. Arion empiricorum Fer. trat zahlreich, aber nur in der roten Form auf. An verpilztem Holz und Laub, auf algenbedeckten Steinen, in der Nähe von Gräben; auf Salatbeeten nur vereinzelt, an Erdbeeren selten, dagegen häufig auf den Blättern von Iris sibrrica. Arion hortensis Fer. glaube ich nach der von Reh gegebenen Be- schreibung noch nachträglich als die bei uns in Maubeuge am zahlreich- sten vertretene Art zu erkennen. Die Tiere waren durchschnittlich 2 cm lang, tief dunkelgrau bis schwarz, die Sohle orangegelb. Ich erinnere mich noch deutlich der helleren Seitensäume, die Lyrabildung der dunk- len Seitenbinde auf dem Schilde ist mir dagegen nie aufgefallen. Die Haut war zäh lederig, mit wenig, aber zähem Schleim bedeckt. Die unge- wöhnlich feste Körperbeschaffenheit machte sich bald bemerkbar. Da unsere französischen Zivilarbeiter diese ‚‚vers noirs‘“ wegen ihrer Festigkeit nicht so leicht zerdrücken konnten, wie die gewöhnlichen Ackerschnecken, gab ich ihnen Scheren, mit denen sie die Tiere nach dem Herauskratzen aus ihren Erdverstecken sogleich zerschnitten. Vorher waren spitze Hölzchen zum Auswühlen der Schnecken benützt worden. Die Art R LS 2 SE ER 7 Schwartz, Über die Nacktschneckenplage 1916 in Nordfrankreich. 85 wurde stets nur an der Erde, nahe an den Pflanzen, in Erdvertiefungen oder kleinen Löchern gefunden, häufigam Wurzelhalse der Kohlpflanzen, deren Stengel meist von ihnen benagt waren. Nicht selten wurden sie selbst bei Sonnenschein frei am Boden angetroffen. An Salatpflanzen fand man sie vielfach nahe am durchgefressenen Blattgrunde. Unter- irdischer Fraß wurde nie beobachtet. Auch auf den Erdbeerbeeten rich- tete die Art viel Schaden an. Ich glaube, daß wir ihr in Maubeuge überhaupt den meisten Schaden zu verdanken hatten. Als Arion circumscriptus Johnst. glaube ich nach der Erinnerung hell- bis rötlichgraue, mitunter fleischfarbene Schnecken mit dunkel- grauer Binde und weißlich-grauem Fuße ansprechen zu müssen, die in Maubeuge gleichfalls häufig waren, wenn sie auch im ganzen nicht ebenso zahlreich auftraten, wie die vorige Art. Sie waren im Frühjahr in allen Größen bis zu 3em Länge anzutreffen und fraßen mit den anderen Arten an Salat, Erdbeeren und Kohl. Sie wurden auch viel an kompostiertem Laub. unter Bäumen, wo alte Blätter lagen, und am unteren Holze alter Johannisbeerbüsche gefunden. Tagsüber schienen sie sich mit Vorliebe unter dem dichten Gestrüpp einer alten verwilderten Buchs- baumeinfassung aufzuhalten, mit welcher die französischen Vorbesitzer unseres Gartens zwei lange Rabatten gegen den Weg abgegrenzt hatten. Da wir uns auf den ehemals wohl für Blumen bestimmten Längsbeeten Salat zu ziehen bemühten, mußten wir täglich große Fraßlücken nach- pflanzen, bis wir uns entschlossen, durch gänzliche Ausrottung des Buchsbaums den von Hunderten von Schnecken benutzten Tagesunter- schlupf zu beseitigen. Agriolimax agrestis L. war in unseren Gärten auch nicht selten, aber bei weitem weniger häufig, als die anderen Arten. Auch sie fraß vornehmlich an Salat, Kohl und Erdbeeren. Als Brutplatz für die Schnecken kam wohl vor allem ein Stapel alter Bretter und Kisten an einer Mauerseite in Frage. Unter zahlreichen herumliegenden alten Ziegeln und Steinen fanden sich auch Eiablage- stellen genug. Unter einer wohl seit Kriegsbeginn unbenützten steinernen Walze, die im Frieden der Pflege eines Tennisplatzes gedient hatte, fand ich dicht gedrängt eine Eiablage neben der anderen. Als Bekämpfungsmittel kam in der Hauptsache fleißiges Absuchen der Schnecken durch französische Arbeiter zur Anwendung. Die Heli- ciden, die übrigens trotz ihres zahlreichen Vorhandenseins am Schaden- fraß so gut wie gar nicht beteiligt waren, wurden ohne Rücksicht auf die Art von den Franzosen schon ohnehin eifrig gesammelt und nach Hause genommen. Selbst recht kleine Exemplare waren ihnen für die Suppe noch gut. Die Nacktschnecken sollten zuerst, wie es in Frankreich und Belgien wohl allgemein üblich ist, mit Kalkstaub vernichtet oder doch vertrieben werden. Da jedoch frischer Ätzkalk nicht beschafft werden 84 Originalabhandlungen. konnte, mußte man sich mit alten, mörtelähnlichen Resten behelfen, und der Erfolg blieb aus. Kröten und Amseln, die im Garten nicht selten waren, leisteten keine merkliche Unterstützung beim Schneckenfang. Schalen mit Tropfbier aufzustellen war nicht möglich, da gerade kein bayerischer Truppenteil in der Nähe lag. Wir blieben also auf die Menschenarbeit angewiesen und brachten unter Zuhilfenahme von Brett-, Flachwerk- und Dachpappestücken, die zwischen den Pflanzen auf den Beeten als Schneckenschlupfwinkel ausgelegt wurden, nach‘ 14tägiger, uner- müdlicher Jagd eine solche Verringerung der Plage zuwege, daß die Nachpflanzungen erhalten blieben und die Gemüsebeete keine Lücke mehr zeigten. Infolge fortgesetzten Schneckensammelns, das allerdings dann nur noch im allmorgendlichen Absuchen der ausgelegten Schnecken- fallen bestand, nahm die Plage im Monat Mai weiterhin so sehr ab, daß im Juni kaum noch etwas davon zu spüren war. Die Gärten brachten uns daher auch einen ganz zufriedenstellenden Gemüseertrag. Die Kartoffelernte blieb allerdings hinter unseren Wünschen zurück. Hier war aber die Ursache sicherlich weniger in den überstandenen Fraß- beschädigungen am Laub, als in der Beschaffenheit des Saatgutes zu suchen. Da ich nicht nur den Winter, sondern auch noch das folgende Früh- jahr in Maubeuge verblieb, konnte ich bis Ende Juni 1917 die Wieder- kehr der Schneckenplage abwarten. Ich wartete vergeblich ; die Tiere stellten sich nur vereinzelt wieder ein. Als mich im Dezember ein Kom- mando wieder nach Maubeuge zurückführte, hörte ich, daß auch während des Sommers die Plage ausgeblieben war. Der geerntete Kopfkohl zeigte in der Tat, wie ich mich selbst überzeugen konnte, weder Schnecken- noch Eulenraupenfraß in ungewöhnlichem Umfange. Der außergewöhn- lich harte, schnee- und frostreiche Winter, der nur von kurzen Tau- wetterperioden unterbrochen worden war und sich fast bis Ende April 1917 im Lande gehalten hatte, mag nicht ohne Einfluß auf die Schnecken- vermehrung gewesen sein. In diesem Frühjahr 1918 dagegen, das in Frankreich schon zeitig im Jahre mit warmem Wetter begann, soll die Schneckenplage in Mau- beuge wieder ebenso stark gewesen sein, wie 1916. So erzählte mir wenigstens einer unserer Leute, den ich im April hier sprechen konnte. Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bch&.) Von Dr, Leopold Fulmek, Pflanzenschutzstation Wien. Mitte September 1918 wurden der Pflanzenschutzstation in Wien aus Essek in Slavonien Kartoffelstauden eingesandt, deren krautige Stengel Fulmek, Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bche.). 85 dicht mit etwa pfefferkorngroßen, glänzend-braunen und halbkugeligen Pusteln einer Schildlausart der Gattung Lecanium besetzt waren. Im Begleitschreiben war noch bemerkt, daß die Pflanzen rote Winter- kartoffeln sind, welche um die erwähnte Zeit noch nicht ganz reif waren, daß der beobachtete Schädling in der Gegend bisher noch nie auf Kartoffel bemerkt wurde, und daß in der unmittelbaren Nähe des Feldes keinerlei Bäume oder Sträucher stehen. Die Lage des Kartoffel- feldes ist, wie folgt, angegeben: Aufdrei Seiten von Mais eingeschlossen ; längs der vierten Seite eine etwa 21, m hohe Mauer, dahinter ein 3 m breiter und 2 m tiefer Graben; anschließend daran eine 6 m breite, staubige Landstraße und hinter dieser stehen 6 Akazien- (richtiger: Robinien-)Bäume. Über die Vorfrucht vor der Kartoffel wurden keine Angaben gemacht. Die genauere Untersuchung der Schildlaus ergab die Artzugehörig- keit zu Lecanium corni Bcehe, zu deutsch: Akazien-, Pfirsich- oder Pflaumenschildlaus, jener Lecanium-Art, die als eine der häufigsten und schädlichsten unter verschiedenen Namen wiederholt beschrieben und auf zahlreichen Pflanzenarten beobachtet worden ist. Es scheint nämlich diese Schildlausart ein großes Anpassungsvermögen zu be- sitzen und entsprechend den verschiedenen Wirtpflanzen, worauf sie angetroffen wird, geringfügige Körperveränderungen aufzuweisen. Da diese Umstände früher nicht bekannt waren, wurden alle nur einiger- maßen von einander abweichenden Formverschiedenheiten derselben Schildlausart, entsprechend den verschiedenen Nährpflanzen, als selb- ständige, voneinander unterscheidbare und verschiedene Arten beschrie- ben. Nachstehend eine Folge von Artnamen, welche nach den neuesten Feststellungen alle mit der Art Lecanium corni für identisch angesehen werden: Lecanium amygdali, assimile, berberidis, coryli, costatus, cymbi- formis, juglandıs, laevis, mori, persicae, persicochilense, persicorum, prunastri, Rehi, ribis, robiniae, robiniarum, rosarum, rubi, rugosum, sarothamni, vini, vulgare, wistariae. Wie schon diese Namensliste andeutet, ist Lecanium corni als Schäd- ling auf Obstbäumen, Beerensträuchern und Weinreben bekannt und fast regelmäßig auf verholzte Nährpflanzen angewiesen. Diese Schild- laus geht aber auch sehr leicht auf angepflanzte Ziersträucher und -bäume über, da ihre Larven sehr beweglich sind und in günstigen Jahren alle in der Nähe einer stark befallenen Nährpflanze befindlichen Ge- wächse, sowohl verholzte, als auch solche mit krautigen Vegetations- organen, besiedeln. So finden sich die blaßgelblichen, schüppchenförmi- sen, etwa 1—2 mm großen, älteren Larven dieser Schildlausart zuweilen massenhaft auch auf den Blättern des Weinstockes und der Zwet- schenbäume, vorzugsweise blattunterseits längs der Mittelrippe und den übrigen Blattnerven festgeheftet, wo sienach Reh (Sorauer, Handbuch ET ER ET en IE RER ET u BR he j se 86 Originalabhandlungen. der Pflanzenkrankheiten, 3. Band;-Seite 695) im Herbste beim Laubfall. massenhaft (etwa 10% nach Slingerland: A plum scale in We- stern Newyork. Ithaka 1894, Bull. 83 der Cornell Universität Agrie. Exp. Stat.) zugrunde gehen. Die Schildlausart dringt auch in die Kalträume der Gewächshäuser ein und ist wahrscheinlich, trotz ihrer mutmaßlich europäischen Heimat, gegenwärtig weltweit ver- breitet; wenigstens ist ihr Vorkommen außer Europa auch in den Ver- einigten Staaten von Nordamerika (U.S.A.), Australien, Neuschottland und Neuseeland bekannt. | Die bisher bekannten Wirtpflanzen der genannten Schildlaus sind durchwegs verholzte Gewächse (Bäume und Sträucher) oder oberirdisch ausdauernde, krautartige Gewächse, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich Arum maculatum; nachstehend eine Aufzählung der Wirt- pflanzen, soweit ich sie ermitteln konnte: Acer, Alnus, Amygdalus, Arbutus, Berberis, Broussonetia, Buxus, Casuarına, (Cercis, Cissus, Clematis, Cornus, Corylus, Cotoneaster, COrataegus, Cydonia, Oytisus (= Laburnum), Diospyros, Ficus, Fraxinus, Grindelia, Kraunhia (=Wistaria), Lonicera, Menispermum, Mespilus, Morus, Neillia, Onagra, Philadelphus, Platanus, Populus, Prunus, Pyrus, Rhamnus, Ribes, Robinia, Rosa, Rosmarinus. Rubus, Salix, Sarolhamnus, Spiraea, Symphoricarpus, Syringa, Tazxodium, Tecoma, Ulmus, Vibur- num, Vinca, Vitis. Dieser Pflanzenreihe steht, wie schon angedeutet, allein Arum maculatum gegenüber, als einzige Ausnahme einer Wirtpflanze. welche über Winter keine oberirdischen Vegetationsorgane lebend erhält und somit einen Parallelfall zum Vorkommen auf der Kartoffelstaude dar- stellt. Diese Hervorhebung ist, wie sich aus dem Folgenden ergeben wird, wegen der Lebensgeschichte der Schildlaus und für die Beurteilung ihrer Schadensbedeutung im vorliegenden Falle auf der Kartoffelstaude nicht ohne Belang; denn daß Lecanium corni als eine Schildlausart, welche bereits auf so verschiedenerlei Pflanzen beobachtet worden ist, nunmehr auch auf der Kartoffelstaude bemerkt wurde, wäre an sich nicht so sehr zu verwundern, als vielmehr die Möglichkeit, wie bei der eigenartigen Lebensweise die Schildlaus ein Übergehen auf die Kar- toffelstauden, wo sie sicher nicht regelmäßig anzutreffen ist, zuwege bringt. Lecanium corni ist, wie schon erwähnt, eine der schädlichsten Arten der Gattung Lecanium und sicherlich nur schwer auszurotten. Unter den erwähnten, glänzend braunen, auf der aufliegenden Bauchseite napfartig ausgehöhlten, erwachsenen weiblichen Tieren findet man ab Ende Juni oder Mitte Juli den feinen, blaß rosa gefärbten Grieß der frisch abgelegten Eier; über 2000 Eier sollen nach Newstead (Mono- graph of the Coccidae of the British isles. II. pag. 93) von einem Weib- Dr. Fulmek, Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bche.). 87 chen durchschnittlich hervorgebracht werden; Horvath (1891) hat bis zu 3200 Eier bei einem Weibchen gefunden (auch von der schwarzglänzenden Ölbaumschildlaus [Saissetia oleae Bern.] wissen wir nach Quayle [1911], daß ein Schildlausweibehen von Durchschnitts- größe rund 2000 Eier hervorbringt). Die Eier werden zumeist agam, d.h. ohne Zutun eines Schildlausmännchens vom Weibchen produziert. Die Zeitdauer der Eiablage bei einem Weibchen soll sich auf etwa S— 10 Tage belaufen, kann aber im allgemeinen sicher über zwei Monate sich er- strecken, so daß im Verlaufe des Sommers verschiedene Entwieklungs- stadien der Schildläuse nebeneinander zu beobachten sind. Nach vollendeter Eiablage gehen die alten Schildlausweibchen alsbald ein, vertrocknen, bleiben aber 2uf verholzten Pflanzenteilen mitunter jahrelang an ihrer Saugstelle haften, so daß selbst zu einer Zeit, wo die Schädigung längst beendet ist, der tote Schädling noch immer auf den befallenen Pflanzenteilen zu sehen ist; nach dem Abheben der Schildlaus bleibt meist längere Zeit noch ein elliptischer, dem Sohlenumfang des Tieres entsprechend schaıt weiß umrissener, wie ‚verschimmelt aussehender Fleck auf der dunklen Rinde zurück. Ab Mitte Juli, nach einer Eidauer von etwa 3—4 Wochen, schlüpfen die winzigen, kaum %, mm großen, blaßgelblichen bis -rötlichen Larven, welche alsbald unter dem vertrocknenden Schildkörper des absterbenden Weibehens hervorkriechen und lebhaft zwecks Nahrungssuche herum- laufen ; ihre Lebhaftigkeit ist wesentlich durch die Tageswärme bedingt; zu grelle Sonnenhitze (über 45° C) aber tötet die Larven in kurzer Zeit. Man trifft die frei herumlaufenden Larven bis in den Herbst auf der glatten Rinde der Zweige der mit Schildläusen besetzten Pflanzenteile mit dem vorherrschenden Bestreben, nach aufwärts zu wandern, vorzugs- weise aber aut den Blättern. Nach dem Auslaufen der Larven erscheinen die leeren Eihüllen unter den abgestorbenen Schildlausweibehen (nach Mitte Juli) als weißliche, verknitterte, leichte und papierartige Masse. Zu dieser ersten Wanderzeit der jungen Laıven, welche für die Weiterverbreitung des Schildlausbefalles von größter Bedeutung ist, kommt dem Wind von gewöhnlicher Stärke für die Verschleppung der Larven in der Regel keine Bedeutung zu, ausgenommen in Fällen, wo durch die Heftigkeit eines besonders starken Sturmes mit Schildlaus- larven besetzte Blätter und Zweige von der Lausherdpflanze losgerissen und weiterhin verweht werden; duıch den Wind werden die Schildlaus- larven mitunter von ihren Nährkäumen auf darunter stehende Unter- kulturen abgeschüttelt und so der Schildlausbefall dahin übertragen. Die Verbreitung der Schildlaus von Baum zu Baum, von Pflanze zu Pflanze, erfolgt, falls eine unmittelbare Berührung der Pflanzenteile durch einen größeren Abstand verhindert ist, nur langsam und selten durch aktive Überwanderung der Larven, da die Schildläuse selbst 88 Originalabhandlungen. in dieser, während ihres ganzen Lebenslaufes am allermeisten beweglichen Jugendzeit, größere Strecken zu überwandern nicht fähig sind. Für die Verschleppung über weitere Strecken trifft sicher am häufigsten den Menschen selbst das Verschulden durch Versendung von infiziertem lebenden Baumschul- oder Vermehrungsmaterial; für die Ausbreitung von Baum zu Baum dürfte in erster Linie die Verschleppung der Larven durch Mensch, Tier (Vögel) und Gartengerät, sowie durch die bei der Schildlausvertilgung so nützlichen Schildlausfeinde, wie : Marienkäferchen (Coccinellidae), Florfliegen (Chrysopa) und Blattlauslöwen (Hemero- biidae) samt deren Larven als Überträger der auf sie aufgekrochenen Schildlauslarven in Betracht gezogen werden. Der Verwehung des schildlausbesetzten Fallaubes durch den Herbstwind ist zweifellos be- sondere Bedeutung beizumessen. Bei der schwarzen Ölbaumschildlaus wurde auch das aktive Überwandern kürzerer Strecken auf der rauhen Erdoberfläche des bearbeiteten Baumgartenbodens durch die Larven festgestellt. Fließendes Wasser und Regenschlag dürften ebenfalls bei der Schildlausverbreitung in geringerem Grade beteiligt sein. Gleich- zeitig wurde auch beobachtet, daß die jungen Larven gelegentlich ihrer Wanderungen im Maximum 3—4 Tage lang ohne Nahrungsaufnahme am Leben bleiben können. Die jungen Larven wählen vorzugsweise saftreiche Stellen mit zarter Oberhaut der Pflanzen, das sind in erster Linie die grünen Blätter, wo ihrem vorerst noch kurzen und zarten Saugrüssel der zur Nahrung nötige Pflanzensaft leicht zugänglich ist. Sie häuten sich, wieHor vath bei der Schildlaus der Robinia in Ungarn beobachtet hat, bereits im Julizum ersten Male und im August noch ein zweitesMal; hiebei werden die jungen Schildläuse allmählich etwa doppelt so groß (bis 1 mm), grünlichbraun bis -rötlich, sowie dem äußern Anschein nach etwas spek- kiger und kompakter, flach schüppchenförmig entwickelt. Dureh die’ schildflächenartige Ausbildung des Körpers werden die beiden langen Borstenhaare, welche ursprünglich am Körperhinterende das jüngste Larvenstadium kennzeichnen, etwas vom Rande aufwärts auf die Rückenfläche abgerückt; die seitlich unter dem Körperrand bei der frei beweglichen Larve vorstehenden Fühler (6gliedrig) und Beine werden später in der Rückenansicht nicht mehr bemerkt. Die er- wähnten beiden langen Schwanzborsten verschwinden endlich, und es tritt eine eigenartige, bei.der Kennzeichnung der verschiedenen Schildlausarten beachtete Struktur der Analöffnung deutlich hervor. Bei der Häutung hebt sich die alte, zu klein gewordene Larvenhaut vom Tierkörper ab, platzt am Vorderende und wird nach hinten zu abgestreift und zusammengeschoben. Über Sommer wachsen die Tiere verhältnismäßig langsam gegenüber der raschen Größenzunahme im nächsten Frühjahr. Fulmek, Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bche.). 89 kUm diese Zeit, im Sommer und Herbst, sind die von Schildläusen stark besetzten Pflanzenteile zumeist vom Rußtau mehr oder minder stark geschwärzt, einem Fadenpilz, der auf den als Honigtau bekannten, klebrigen, süßen und lackartig glänzenden Ausscheidungen der Schild- läuse (auch bei den Mottenschildläusen = Aleurodidae, und Blattläusen = Aphididae bekannt) wuchert. Der Rußtaupilz schädigt die besiedelten Pflanzen nicht direkt nach Art eines echten Schmarotzerpilzes, sondern nur indirekt durch Abhaltung des Sonnenlichtes vom Blattgrün, damit im Zusammenhang stehend durch Verminderung des Zuckergehaltes der Früchte und der Lebensfrische der Pflanzen im allgemeinen, endlich aber auch durch die Versudelung der Früchte (bei Zwetschen z. B.) mit dem mattschwarzen Rußbelag. Der Rußtau wird von Pflanze zu Pflanze in Form von mikroskopisch kleinen Sporen durch Wind und Regen verbreitet. Vom Honigtau, der von den jungen Schildläusen vorzugsweise im Juli bis August ausgeschieden wird, werden auch die Ameisen angelockt, welche durch ihren Nestbau in der Erde zuweilen an den Wurzeln die mit Schildläusen besetzten Pflanzen direkt beein- trächtigen, in der Regel aber gleichfalls nur indirekt für die befallenen Pflanzen insofern von Nachteil sind, als sie die Schildläuse durch fort- gesetzte Beunruhigung zu gesteigerter Honigtauabsonderung veranlassen und die als natürliche Feinde der Schildläuse bekannten Schmarotzer- insekten von ihrer Eiablage an die Schildläuse abhalten. Vor dem Laubfall im Herbst (September—Oktober) verläßt ein großer Teil der Schildlauslarven (meist nach der zweiten Häutung) die Blätter und besiedelt (bis Oktober) zur Überwinterung auf derselben Wirtpflanze die glatte, dünnere Rinde der Zweige, welche sie, nunmehr als herangewachsen und stärker entwickelt, mit ihrem größeren und stärkeren Saugrüssel zu bewältigen geeignet sind; sie vertauschen den hinfälligen Sommersitz auf den abfallenden Blätteın mit dem mehr gesicherten Standort ihres endgültigen Rastortes, die Astunterseiten und die besonnte Südseite der Baumstämme bevorzugend. Ich selbst habe Zwetschenbäume derart mit Lecanium corni verlaust gesehen, daß die glattrindigen, bis etwa prügeldieken Äste im Herbste nach dem Laubfall von ferne ganz rötlich angelaufen erschienen, wo bei näherer Betrachtung in dicht gedrängten Scharen die überwinternden rötlichen, etwa 1—2 mm großen Larven die Rinde überzogen hielten. Bei Ro- ‚binien sind sie sogar auf bereits abgestoßenem trockenen Astholz gefunden worden, von wo sie, wie vom abgefallenen Laub, teilweise wenigstens, im nächsten Frühjahr den Weg wieder auf ihre Nährpflanze finden. Die überwinternden Schildlauslarven im Herbst sind etwa doppelt so groß als die frisch aus dem Ei geschlüpften im Juli. Im nächsten Frühling (April) geht eine dritte und im Mai angeb- lich, nach Horvath, noch eine vierte Häutung vor sich, welche das .90 Originalabhandlungen. Tier zu dem endgültigen Zustand des erwachsenen Schildlausweibchens führt, wobei Beine und Fühler immer mehr rückgebildet werden. In diese Frühjahrszeit (ab April) fällt die zweite Hauptperiode der Ortsver- änderung oder des aktiven Wanderns der Schildläuse, das Aufwandern aut die saftreiche weiche Rinde der dünnen vorjährigen Zweige (aber nicht der grünen diesjährigen Triebe), wo sie vorzugsweise zweigunter- seits nach endgültig erfolgter Verankerung mittels ihrer langen Saug- borsten im Pflanzengewebe nach etwa fünfmonatiger Fastenzeit aus- giebig zu saugen beginnen, mächtig ans:hwellen, sowie alsbald und rasch zu legefähigen Weibchen heranreifen. Nach dieser zweiten Fest- haftung im Frühjahr, nach erfolgter Abwanderung von den Blättern im Herbst, sind die unreifen Schildläuse rindenfarbig und schwer bemerkbar, haben oft schon eine Größe, wie die kleinsten, völlig aus- gereiften Weibchen, nur sind sie noch flacher und verlängert in der Form, bisweilen querüber undeutlich braunrot gestreift, noch zarthäutiger und saftig; die Fühle: der älteren Larvenstadier sind. wie beim er- wachsenen Weibchen, siebengliedrig. Um diese Zeit produzieren die jungen Schildläuse noch lang und starr abstehende, lebhaft irisierende und zart gewellte, feinste Fäden, sowie einen auffälligen, milchweißen, harzartigen Tropfen in der Aftergegend. Über zwei Monate, bis zu ihrem Lebensende. sitzen die erwachsenen Schildläuse regungslos fest- geheftet auf der Rinde und wirken wie winzige Saugpumpen, welche unablässig der Rinde den Saft entziehen. Die zur Eiablage reifen halbkugeligen Weibchen sind lackartig glänzendbraun, mit dicker, leder- bis hornartig fester Rückenhaut versehen. Die schließliche Größe der geschlechtsreifen Schildläuse schwankt zwischen geringen Grenzen und ist von der Anzahl der nebeneinander sitzenden Schildlausindivi- duen sowie von der Verfassung der Wirtpflanze abhängig. Bouche&, nach ihm Ribaga, Slingerland und Horvath werden als die einzigen Autoren genannt, welche die zugehörigen Schildlaus- männchen genauer beobachtet haben; die äußerst zarten und hinfälligen, kaum 1 mm großen, zweiflügligen dunkelroten Schildlausmännchen erscheinen im Mai, gegenüber den zahlreichen Schildlausweibchen so selten, daß ein Übersehen völlig begreiflich erscheint. (Von vielen andern Schildlausarten sind die Männchen überhaupt noch nicht be- schrieben.) Die länglich-schmalen, flachen und weißlichen Puppen- hüllen, innerhalb deren die Männchen sich entwickeln, sind übrigens im Mai bis Juni zwischen den braunen halbkugeligen Schildlaus- weibehen nicht gerade allzu selten zu bemerken. Trotz der anscheinend ungeheuerlichen Fruchtbarkeit des in Rede stehenden Lecanium corni — ein einziges Weibchen soll ja, wie vorher bemerkt wurde, bis etwa 3000 Eier absetzen können — dürfte die tatsächliche Vermehrungsenergie verhältnismäßig be- A LE r Fulmek, Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bche.). 9f deutend geringer einzuschätzen sein (ich habe von den überwinter- ten Larven der vorjährigen Brut nur etwa 40—45 % am Leben gefunden), da nach Quayle’s Beobachtungen an der schwarzen Ölbaumschildlaus nur etwa 23 % des ursprünglichen Eigeleges zur endgültigen Festsetzung gelangt, und im Jahresverlaut nur eine Brut zur Entwicklung kommt. Die größte Sterblichkeit haben die Schildläuse in ihrem Jugendstadium, während der Sommermonate, zu verzeichnen. Für die Vermehrung der Schildläuse ist Klima und Witte- rung nicht ohne Bedeutung; heiße Sommer mit langem warmen Herbste sind trotz eines darauffolgenden etwa strengen Winters für die Schild- lausentwicklung meist sehr günstig; Webster (1915) hat beispielsweise für die Kommaschildlaus (Lepidosaphes ulmi) in den Vereinigten Staaten im Winter 1912—13 ermittelt, daß erst ein Temperaturtiefstand von — 32° F (= — 35,5 °C) die Eier der genannten Schildlausart an derWeiter- entwicklung verhindert hat. Binnenklima mit heißen Sommern und strengen Wintern begünstigt das Schildlausauftreten oft mehr als ein Seeklima mit kühlem Sommer und mildem Winter, Daß aber nebenbei auch ein Teil der erwachsenen Schildläuse ihren winzigen Feinden aus der Kleintierwelt (vorzugsweise: Coccinellidae, Anthribus, Chalei- didae, Forficula, Gallmücken und kleine Vogelarten) sowie Pilzkiank- heiten (Isaria und Cordiceps) zum Opfer fällt, darf nicht außer acht gelassen werden. | Der Schaden, den die Schildläuse bei ihrem massenhaften Auf- treten durch ihr Saugen verursachen, erstreckt sich hauptsächlich auf die Beeinträchtigung des Sattstromes in der Pflanze. Es handelt sich um eine allgemeine Schwächung der Nährpflanze. welche in geringe- rem Wachstum, Schrumpfen der Blätter, mitunter in vorzeitigem Blatt- fall, Notreife und geringem Ertrag und Dürftigkeit der Früchte, zuweilen im Absterben einzelner Triebe und Äste, seltener der ganzen Pflanze. zum Ausdruck kommt. Auf Robinien z. B. zeigt sich der Schaden -im April— Mai auf den 1—2jährigen Trieben am meisten. Windgeschützte Örtlichkeiten scheinen allen Schildlausarten gleich angenehm zu sein; sonnige Lagen, vor heftigen Winden und kalter Luft geschützt, ebenso wie sandige, heiße, arme Böden lassen mitunter reiche Schildlausvermehrung zu; dem Wind ausgesetzte Bäume oder Pflanzen sind den Schildläusen im allgemeinen weniger zusagend. Die Zeit des schnellsten Wachstums der Tiere, wobei die Schildläuse in wenigen Wochen um ein Vieltaches bis zu ihrer endgültigen Körpergröße anschwellen, fällt gewöhnlich ins Spätfrühjahr und mit der Zeit des lebhaftesten Triebes der Nährpflanze zusammen. Mit Vorliebe werden bei Holzgewächsen jüngere Bäume und dünnere Zweige von den Schildläusen besiedelt. Auf krautig grünen Pflanzenteilen tritt eine Schädigung infolge des Saftentzuges durch das Saugen der Schildläuse im Zusammenhang mit dem lebhafteren 92 Originalabhandlungen. Sätteaustausch im Gewebe dieser Pflanzenteile in vielen Fällen nicht so augenfällig in Erscheinung wie in der dünnen Rindenlage verholzter Teile. Das Auftreten mißfaıbiger, bleichgelber bis brauner Flecken im Blattgrün der Blätter oder die Erscheinung grüner Flecken als Reifehemmung auf anders gefärbten Früchten kommt zuweilen ohne besondere Benachteiligung des Allgemeinbefindens der besiedelten Pflanze zustande. Bei den untersuchten Kartoffelstauden waren besondere Schadens- erscheinungen trotz dem Vorhandensein zahlreicher Lecanien auf den Stengelteilen eigentlich nicht auffällig. Das Laub der Stauden war be- reits vielfach herbstlich verfärbt oder ganz verdorrt, die Stengel größten- teils noch grün. Ich meine, daß eine Laubbeschädigung durch die Schildläuse, welıhe möglicherweise sich infolge des Befalles eingestellt haben kann, vielleicht überhaupt übersehen werden kann und möchte viel eher die Aufmerksamkeit auf eine etwaige Beeinträchtigung des Knollenertrages hingelenkt haben, weil derartiges der Natur der Sache nach nicht ohne weiteres in Abrede gestellt werden darf. Genauere Ermittelungen wären noch ausständig. Eine beachtenswerte Schadens- bedeutung wird dem Lecanium cornı für die Kartoffelpflanze in der Regel wohl kaum beizumessen sein, da es sich hier nicht um Jahrelang immer wiederholt erneute Angriffe eines neuen Schädlings auf die Kartoffelpflanze handelt, bezw. ein allmähliches Überhandnehmen dieses Schädlings auf derselben Pflanze im Laufe der aufeinanderfolgen- den Jahre zu befürshten wäre, sonde.n gewiß nur ein absonderliches Übergehen dieser Schildlausart von einer verholzten Nährpflanze, welche ihr den regelrechten Aufenthaltsort bietet und im vorliegenden Falle wahrscheinlich in den nicht allzuweit davon entfernten Robinien- bäumen (Akazien) gegeben ist, ohne jede weitere Folgen für die künftigen Feldkulturen bedeutet. Auch ist wohl kaum zu befürchten, daß all- jährlich regelmäßig das Übergehen der Schildlaus von der verholzten Nährpflanze auf krautige Kulturen erfolgt, sondern das Zustandekommen des besprochenen Falles wird wohl nur ein zufälliges gewesen sein, wobei in erster Linie an eine Übertragung schildlausbesetzter Baumteile durch den Wind zu denken ist, da eine so weite Überwanderung mit derartigen Hindernissen (Straßenstaub, Graben, Mauer) durch die Larven allein un- möglich erscheint. Bezüglich dieser Verschleppung wäre auch noch an die Möglichkeit zu denken, daß im Herbst zum Abbrennen der Kartoffelstau- denrückstände mit Schildläusen besetzte Robinienzweige auf das befallene Kartoffelfeld gebracht worden waren und die Schildläuse auf unver- brannten bezw. umhergestreuten Zweigresten unbeeinträchtigt bereits auf dem Kartoffelacker selbst übeı wintert und bis zum Erscheinen der nächstjährigen Kartoffelstauden ausgedauerthätten. Schon der Umstand, daß das Kartoffelkraut über Winter vom Felde verschwindet und am Fulmek, Ein sonderbarer Kartoffelfeind (Lecanium corni Bche&.). 93 besten nach der Ernte zu verbrennen ist, nimmt der Schildlaus im allge- meinen hier die Gelegenheit zur Überwinterung und Weiterentwickelung. Das Übergehen der genannten Schildlaus auf die Kartoffelstaude ist nach den vorangegangenen Ausführungen erklärlich und bei der wieder- holten Beweglichkeit der erst im legereifen Zustand bewegungslosen Schildlausweibchen völlig begreiflich. Da das Kartoffelkraut aber gewöhnlich erst zu einer Zeit auf dem Felde sichtbar wird, wo die erwachsenen Schildlausweibehen nicht mehr bewegungsfähig sind (Mai) und andererseits auf den untersuchten Kar- toffelstauden neben den verschiedenen Larvenzuständen der Schildlaus auch Eigelege und bereits abgestorbene Weibchen mit den leeren, weißen Eihüllen unter sich vorgefunden wurden, so gibt dieser Umstand weiteren Anlaß zu Betrachtungen über den Vorgang der stattgehabten Über- wanderung. Entweder ist die Schildlaus verhältnismäßig spät, aber noch vor der Geschlechtsreife, von der Holzpflanze (Akazienbaum) auf das außergewöhnlich frühzeitig zur Verfügung gestandene Kartottelkraut übersiedelt und hat erst nach dieser Überwanderung (somit auch nach erfolgter Überwinterung, also als bereits vorjährige Brut) Eier und Nachkommenschaft auf der Kartoffelstaude produziert, oder aber, was keineswegs ausgeschlossen erscheint, haben die erst im Sommer aut das Kartoffelkraut aufgewanderten Schildlauslarven der diesjährigen Brut unter für sie ausnehmend günstigen Ernährungsveihältnissen auf der krautigen Kartoffelstaude noch im Laufe desselben Jahres, also ohne vorangegangene Überwinterung, ausnehmend rasch die Ge- schlechtsreife erreicht und Eier sowie Larven einer zweiten Brut noch im selben Jahre veranlaßt. Diese Meinung hat gewisse Gründe für sich, steht aber im Gegensatze zu der ausführlich beschriebenen Lebens- geschichte und unsern bisherigen Kenntnissen der in Rede stehenden Schildlausart, namentlich aber.der Ansicht entgegen, daß Lecanium cornv nur einen einzigen Entwicklungskreis (eine Generation) im Laufe des Jahres erkennen läßt. In beiden Fällen ist die Nachkommenschaft von Lecanıum corni auf der Kartoffelstaude noch im selben Jahre wohl größ- tenteils dem Untergang preisgegeben und kommt für eine Neuansteckung im nächsten Frühjahr kaum in Betracht. Die Vermutung von einer aus- nahmsweise vorschnell entwickelten, zweiten Brut bei in der Regel nur einbrütigen Insekten könnte durch Beispiele aus der Lebensgeschichte verschiedener anderer Schadinsekten gestützt werden, darf aber durch die gegebenen Tatsachen allein nicht als erwiesen gelten. Es soll hie- mit nur zu weiteren Beobachtungen darüber die Anregung ge- geben sein. Die Frage nach der Abwehr des Auftretens der besprochenen Schild- lausart auf dem Kartoffelkraut erübrigt sich nach dem Gesagten wohl in der Regel als bedeutungslos. Im Bedarfsfalle, wo tatsächlich durch 94 Originalabhandlungen. wiederholtes Übersiedeln dieser Schildlaus die benachbarten krautigen Pflanzenbestände ständig benachteiligt sein sollten, was nach den ein- leitenden Worten tür Lecanium corni (in Gärten z. B.) immerhin möglich erscheint, sind die Lauszentren, nämlich die mit Schildläusen besetzten Holzgewächse (Bäume oder Sträucher) während der Winterruhe (Fe- bruar— März) durch Bespritzen der Zweige mit 8—10 %igem (sogenanntem ‚was erlöslichen‘‘) Obstbaumkarbolineum an frosttreien Tagen unschäd- lich zu machen; auch Antifungin, mit der 3—4fachen Wassermenge verdünnt, Lyxyl (der Lysolfabrik Dr. Raupenstrauch, Wien), 8- und 10 %ig,ferner Sch wefelkalkbrühe (20 Be.) mitder dreilachen Wasser- menge und Kalziumsulfhydrat mit der 3—4fachen Wassermenge verdünnt, 6%ige Lösung von Kalischwefelleber und 10%iges Natriumthiosulfat sind als wirksame Spritzmittel während der Ve- getationsruhe gegen die Larven von Lecanium corni erkannt worden. Bei starker Verlausung ist zum mindesten zweimal nacheinander, ein- mal im Herbst nach dem Laubfall, das andere Mal im Frühjahr vor dem Laubaustrieb die Bespritzung vorzunehmen. Die Schädlingsverminderung bei der Baumsäuberung durch ent- sprechendes Zurückschneiden und Entfernen der staık verlausten Zweige, hat, nach dem Voranstehenden, erst durch Verbrennen des Ab- falles sicheren Erfolg. Auch auf das Entfernen des Laubabfalles sowie das Umstürzen der Bodenoberflächeim Bereich der Baumscheiben dürfte Bedacht zu nehmen sein. Ueber die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. Von A. Wöber!'). Über die genaueren chemischen Vorgänge bei der Herstellung der Kupferkalkbrühe, au. h über die sich bildenden Kupferverbindungen herrscht noch vielfach Unklarheit. Es wurde zwar von verschiedenen Forschern eine große Anzahl von in der Bordelaiser-Brühe auftretenden basischen Kupfersalzen beschrieben, doch erscheint deren chemische Individualität in vielen Fällen sehr zweifelhaft. Beim Lösen des Kupfervitriols CuSO,.5H,O in Wasser erfährt das Salz eine Veränderung; es treten zweierlei Erscheinungen auf und zwar die hydrolytische und die elektrolytische Dissoziation. Die erstere, hervorgerufen durch die zersetzende Wirkung des Wassers, bewirkt zum Teil eine Aufspaltung des Salzes unter Aufnahme der Be- standteile des Wassers H.OH in freie Schwefelsäure und schwach !) Mitteilung aus der landwirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzen- schutzstation in Wien. N e.) Ba Wöber, Über die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. 95 basische Kupferhydroxyde, wodurch infolge des Vorwaltens der starken Säure saure Reaktion in der Lösung auftritt. Neben der Erscheinung der Hydrolyse zeigt das Kupfersulfat in wässeriger Lösung weitgehende elektrolytische Dissoziation. In der einfachsten Form wäre diese durch die reversible Gleichung auszudrücken: EuSO, 27 .Cu 804°. In Wirklichkeit verläuft die Dissoziation viel komplizierter, und zwar findet nebenbei bei wachsender Konzentration eine immer größer wer- dende Tendenz zur Bildung von komplexen Ionen statt, die sich wohl darin äußert, daß sich die SO ‚’-Ionen oder Cu‘'-Ionen mit neutralen Molekeln CuSO , assoziieren, wobei allerlei komplexe Ionen entstehen können !!). Durch die Beobachtung des Reaktionsverlaufes bei der Zugabe von Kalkhydrat zur Kupfersulfatlösung findet man, daß die Bildung der Kupferkalkbrühe stufenweise verläuft; man kann diese in verschie- dene Phasen zerlegen, und zwar in eine saure, neutrale und alkalische Phase der Brühe. I. Phase (saure Phase der Brühe). Wie schon erwähnt, wird in der Kupfervitriollö ung durch die Hydrolyse Sch wefelsäure frei, die Lösung reagiert sauer. Die Hydrolyse verläuft in diesem Falle kompliziert und ist derzeit nicht mit Sicherheit in eine Reaktionsgleichung zu fassen; wohl aber gilt für den der allge- . meinen Saızhydrolyse analogen Vorgang folgende umkehrbare Reaktion: 2 MS... H.OB.e7 MOB 06H wobei MS ein Salz aus dem basischen elektropositiven Bestandteil M und dem sauren elektronegativen Bestandteil S bedeutet. Man hat also bei gegebener Temperatur und Verdünnung ein hydrolytisches Gleichgewicht. Nach dem Gesetze der chemischen Massenwirkung von Guldberg und Waage erhält man für die undissoziierten gelösten Substanzen, wenn man von der elektrolytischen Dissoziation absieht, folgende Beziehung: [M.OH] + [SH] — — konstant. IMS] | Gibt man zur Kupfersulfatlösung etwas Kalkhydrat hinzu, so wird die hydrolytisch abgespaltene Schwefelsäure (in der allgemeinen Re- aktionsgleichung mit SH bezeichnet) je nach der Kalkmenge gebunden nach der nicht reversiblen Gleichung: H,SO, + Ca(OH), = CaSO, + 2 H;0. Die Menge der durch die Hydrolyse frei gewordenen Schwefelsäure muß also abnehmen, dadurch wird aber das hydrolytische Gleichgewicht 1) B. d. Steele, Z. f. phys. Chemie. 40, 1902, S. 734. 96 Originalabhandlungen. gestört und es muß nach Gleichung 2, damit die Konstanz bleibt, ein ursprünglich unzersetzter Teil des Kuptervitriols durch Wasser weiter hydrolysiert werden. Bei weiterer Kalkzugabe schreitet also der Prozeß der Hydrolyse fort, solange noch unzersetztes Kupfervitriol vor- handen ist; ist dieses aufgebraucht, dann wird die noch ireie Sch wefel- säure bei weiterer Kalkhydratzugabe völlig abgestumpft, d.h. die Brühe wird neutral. Duich die Bindung der frei werdenden Schwefelsäure durch Kalkhydrat werden der Lösung die SO ‚” -Ionen durch Bildung von schwerlöslichem Kalziumsulfat allmählich zum großen Teil entzogen, die trei werdenden Kupferionen assoziieren sich mit komplexen Kupfer- ionen zu einer schwer löslichen basischen Kupferverbindung, die neben Kalziumsulfat als Bodenkörper auftritt. Zwei Punkte sind näher zu betrachten, und zwar: 1. Wieviel Kalkhydrat muß man zur Kupfer- sulfatlösung von bestimmter Konzentration hinzurügen, um die hydro- lytisch abspaltbare Schwefelsäure abzusättigen, und 2. welche Zu- sammensetzung zeigt der während dieser Reaktion ausfallende Kupfer- niederschlag. Gibt man zu einer 1% Kupfervitriol (CuSO ,.5H ,0) enthaltenden Lösung (entsprechend einer 1%igen Kupferkalkbrühe) nach und nach Kalkhydrat Ca(OH), hinzu, so findet man, daß 100 g CuSO,.5H ;O... 22.23 g Kalkhydrat Ca (OH), (= 16.82 g CaO) verbıauchen, bis die Reaktion der Brühe eben neutral ist, also weiterhin Schwefelsäure nicht mehr hydrolytisch abgespalten wird. Unterbricht man während der Kalkzugabe in gewissen Zeiträumen die Reaktion und untersucht chemisch die auftretenden Kupfernieder- schläge, so ergibt sich in ihnen ein Gehalt von CuO und SO, im Ver- hältnis 4:1, nur der Wassergehalt der Fällungen wechselt. Zur Ana- lyse wurden die Niederschläge ras:h mit kaltem, CO ‚freiem Wasser dekantiert und gewaschen bis zum Verschwinden der sauren Reaktion und des Kalziumsulfats, und hernach bei Zimmertemperatur über Sch we- felsäure im Vakuum bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Verwendet man auf 1 Mol Kupfervitriol (CuSo ,„.5H ;0) bis zu 0.5 Mol Kalkhydrat [Ca(OH),], so zeigen die Kupferfällungen im Vakuum über H,SO, getro:knet die Zusammensetzung CuSO ,.3Cu(OH). Kupfergehalt durchschnittlich gefunden: 55.98%; berechnet: 56.22% SO ‚Gehalt as un 21.3305; Br 21:29 Diese Verbindung kommt in der Natur als Mineral Langit vor und wurde von Sabatier!) auch in kristallinischem Zustande dar- gestellt. Bei Zugabe von 0.75 Mol Kalkhydrat Ca(OH), zu 1 Mol Kupfer- vitriol, also auf 1 g CuSO ,.5H ;O...0.2223 g Ca(OH), = 0.1682 g CaO 1) Compt. rend. 125, S. 101; Jahrg. 1897. Wöber, Über die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. 97 (Brühe eben dauernd neutral) ist alles Kupfervitriol aus der Lösung entfernt und hat der Kupferniederschlag im Vakuum über H,SO, getrocknet die Zusammensetzung CuSo ,.3Cu(OH),.2H ;0. | Kupfergehalt durchschnittlich gefunden: 52.41%; berechnet: 52.07% SO „Gehalt Su RR 19.32%; 3 19,6% Strukturchemisch kann man sich die stufenweise Umsetzung zwischen Kalkhydrat und Kupfervitriol in diesen Brühen folgender- maßen erklären: 1. 2CuSO, + Ca(OH), — (u— 0H Nso, + Caso, 5% Cu — OH 264 - OH ‚OH Cu Cu — 0 — u SR ER BEN: | | so, + 1 OR SO, + 2H,0 AR | | Cu — OH OH'— Cu Cu —. 0 — Cu 3. Cu — O0 — Cu Cu— O0 — Cu — OH | | | | so, SO, + Ca(OH), = SO, + Ca80, | | | Cu — O0 — Cu Cu —0O — Cu — OH oder summarisch: 4CuSO, — 3Ca(0H), — (CuO),. SO,.H,O + 3CaSO, + 2H;0. In der Kupferkalkbrühe sind die in diesen Zwischenstufen auf- tretenden Kupfersalze nicht beständig, sondern setzen sich sofort weiter um zum stabilen Salz: (CuO),.SO,.aq. Daß die Reaktion ähnlich stufenweise verläuft wie beschrieben, beweist die Kupfersodabrühe, in welcher man ein der intermediär auftretenden Kupferverbindung nach Reaktionsgleichung 1. analoges Kupfersalz vorfindet. Läßt man nämlich auf Kupfervitriollösung Soda in äquivalenten Mengen der Reaktionskomponenten einwirken, so enthält der Niederschlag CuO und CO, im Verhältnis 2:1 und entspricht der Formel: Cu—OH | co, | Cu—OH. Innerhalb der I. Phase der Brühe (Absättigung der durch die Hydrolyse frei werdenden Schwefelsäure) enthält also die Fällung neben Kalziumsulfat einen grünlich-blauen Kupferniederschlag, der Cu und SO,im Verhältnis 4:1 enthält mit wechselndem Wassergehalt. Letzterer wird schon durch Trocknen im Vakuum bei Zimmertemperatur stark vermindert. Diese basischen Kupfersalze werden durch Dekan- Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 7 98 Originalabhandlungen. tieren mit kaltem kohlensäurefreiem Wasser nicht gespalten und sind ohne Zersetzung frei von Kalzium zu erhalten. Zu einem analogen Bild führt die Fällung von Cuprichlorid mit Alkali. Läßt man z. B. verdünnte Kalilauge auf eine n/5 Kupferchlorid-Lösung ein- wirken, so besteht der Niederschlag ausschließlich aus der Verbindung CuCl,. 3Cu(OH),, bis alles Kupferchlorid aus der Lösung entfernt ist. Eine ähnlich zusammevgesetzte Kupferverbindung enthält die „Kupferpasta Bosna‘ der Bos- nischen Elektr. A.-G., Wien I., welche in Pastenform aus Kupferchlorid und Kalkhydrat dargestellt wird. ll. Phase (neutrale Phase der Brühe.) Der innerhalb der I. Phase entstehende Niederschlag CuSO ,. 3Cu(OH), mit verschiedenem Wassergehalt ist nicht weiter hydroly- tisch spaltbar, es tritt mithin, sobald sämtliches Kupfervitriol aus der Lösung entfernt ist, keine freie Schwefelsäure auf, die Hydrolyse ist beendet. Fügt man zu dieser eben neutralen Brühe weiterhin Kalk- hydrat hinzu, so nimmt die Menge des ausgefällten Kalziumsulfats zu, es tritt also weitere Umsetzung ein zwischen Kalkhydrat und dem basischen Kupfersalz. Letzteres ist, wenn auch in geringem Grade, in Wasser löslich (das Kupfer läßt sich noch mit Diamidoanthrachinon- sulfosäure!) nachweisen), und das Gelöste zum Teil elektrolytisch dissoziiert, es treten in der Lösung SO „‚-Ionen auf von Seite des gelösten Kupferniederschlages. Durch Zugabe von Kalkhydrat werden diese gefällt als CaSO,, und wird genügend hinzugefügt, so muß das feste basische Kupfersalz CuSO ,.3Cu(OH), allmählich ganz verschwinden und es tritt eine neue Kupferverbindung als Niederschlag auf. Diese Reaktion verläuft im Gegensatz zur I. Phase langsam infolge der Schwerlöslichkeit des Kupfersalzes CuSO ,.3Cu(OH),; die Ionen- reaktion selbst geht natürlich rasch vor sich, das Dissoziationsgleich- gewicht kann sich aber nur langsam wieder einstellen. Infolge dessen tritt bei Zugabe von Kalk während dieser Phase vorübergehende Al- kalität auf, diese nimmt allmählich ab und verschwindet schließlich ganz; die Reaktion der Brühe ist dann dauernd neutral gegen Lackmus und andere Indikatoren. Man muß nun die Frage beantworten, in welchem Interwall der Kalkzugabe dauernde Neutralität der Brühe besteht. Gibt man zur eben neutralen Brühe [auf 1 Mol CuSO ,.5H ;0...0.75MolCa(OH) ;] weiter successive Kalkhydrat hinzu, so verschwindet die vorübergehende Alkalität noch, wenn auf 1 Mol CuSO,.5H,0O ca. 0.8 Mol Ca(OH), "zugefügt werden fauf 1 g CuSO,.5H,0.. .. 0.2371 g Ca(OH), = 0.1794 g CaO]. Ursprünglich ist alkalische Reaktion vorhanden, diese nimmt langsam ab und geht nach ca. 48 Stunden in neutrale Reaktion !) Siehe Uhlenhuth: Chem. Ztg. 34 (1910) S. 887. Wöber, Über die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. 99 über. Dabei verfärbt sich der Niederschlag von Grünlichblau in reineres Blau. Geht man über diese Kalkmenge hinaus, so tritt in der Brühe dauernde Alkalität auf. Die Analyse des Kupferniederschlages der Brühe, in welcher auf 1 Mol CuSO,.5H,0...0.8 Mol Ca(OH), zugefügt wurden, ergibt, daß in ihm CuO und SO, im Verhältnis 5 : 1 enthalten sind. Das ge- reinigte und bei Zimmertemperatur im Vacuum über H ‚SO ‚getrocknete basische Kupfersalz enthielt durchschnittlich 55.59% Cu und 17.18% SO „. zeigt also ungefähr die Zusammensetzung CuSO ,.4Cu(OH).H ,O mit 55.98% Cu und 16.92% SO,. Die Umsetzung zwischen dem Kupfersalz und Kalkhydrat läßt sich darstellen durch die Gleichung: 5[CuSO ,.3 Cu(OH),] + Ca(OH) , = 4[CuSO ,.4Cu(OH),] +CaS0O .. Der Kupferniederschlag zersetzt sich beim raschen Dekantieren mit kaltem, kohlensäurefreiem Wasser nicht und ist völlig frei von Kalzium zu erhalten. Für dieses komplexe basische Kupfersalz läßt sich keine bestimmte Strukturformel aufstellen, da die verschiedensten Möglich - keiten gegeben sind durch die unsymmetrische Stellung der SO ‚Gruppe zu den übrigen Atomgruppen im Molekül. Während dieser II. Phase der Brühe besteht also der Niederschlag aus Kalziumsulfat und einem Gemisch wechselnder Zusammensetzung von CuSO,.3Cu(OH),.aq. + Cu SO,.4Cu(OH),.aqg., bis bei ent- sprechender Kalkhydratzugabe schließlich ersteres Kupfersalz ver- schwunden und nur mehr CuSO ,.4Cu(OH) ,.aq. als Kupferniederschlag vorhanden ist. Die Reaktion der Brühe ist nur vorübergehend alkalisch und wird schließlich, nachdem die Reaktion sich vollzogen hat, dauernd neutral. Ill. Phase (dauernd alkalische Brühe). Gibt man zur Brühe über die zur Erreichung des Niederschlages der Phase II [auf 1 g CaSO,.5H,0....0.237 g Ca(OH),] nötigen Kalkmenge weiter Kalkhydrat hinzu, so bleibt die Brühe, wenn auch der Übergang nicht ganz scharf ist, doch dauernd alkalisch ; titriert man das überschüssige Kalkhydrat mit einer Säure zurück, so findet man, daß weiterhin ein Bruchteil der zugesetzten Kalkmenge verbraucht wird; doch findet keine Zunahme an Kalziumsulfat statt, vielmehr beginnt das Ca(OH), sich an das komplexe Kupfersalz anzulagern, wobei der Niederschlag sich tief blau färbt; die angelagerte Kalkmenge ist abhängig von der überschüssigen zugesetzten Menge Ca(OH),, wird aber bald konstant. Durch weitere Kalkzugabe wird nur im Boden- körper die Ca(OH),-Menge gesteigert, ohne daß die Zusammensetzung der Kupterverbindung geändert wird. Entfernt man aus dem Niederschlag das Kalziumsulfat und überschüssige Kalkhydrat, indem ein Teil der Brühe mit Salzsäure und Phenolphtalein als Indikator genau neutrali- siert und die Fällung mit kaltem, CO ‚-freiem Wasser wiederholt dekan- 100 Originalabhandlungen. tiert und gewaschen wird, solange Schwefelsäure im Filtrat nach weisbar ist, so enthält der Kupferniederschlag noch reichliche Mengen Kal- zium, welche durch Waschen mit Wasser nicht zu entfernen sind ohne weitgehende Zersetzung der Kupferverbindung. Nach einigen Forschern !) sollen in der Kupferkalkbrühe neben basischen Kupfersulfaten auch Doppelsalze des Kupfers mit Kalziumsulfat vorhanden sein. Es ist bis jetzt nicht gelungen, Doppelsalze von komplexen Kupfersalzen mit Kalziumsulfat in wässeriger Suspension herzustellen und dürften solche auch bei Gegenwart von Wasser nicht bestehen. Eine Doppel- verbindung ?) von Kupferoxychlorid mit Kalziumchlorid ist in wasser- freiem Zustande bekannt, diese zerfällt aber beim Eintragen in Wasser in eine Emulsion von basischem Cuprichlorid und sich lösendem Kalzium- chlorid. In der Kupferkalkbrühe (III. Phase) kommen nicht Doppel- salze des Kupfers mit Gips vor, sondern Anlagerungsprodukte des Kalkhydrats an das Kupfersalz; aus dem Niederschlag kann das Kal- ziumsulfat durch Auswaschen vollständig entfernt werden. Es ist bekannt, daß Kupferhydroxyde, die durch Fällen von Kupfer- salzen mit Alkalien entstehen, allgemein Alkalien hartnäckig zurück- halten. Nach Fischer?) handelt es sich hierbei nur um eine kolloidale Suspension von Kupferhydroxyden in Alkalien, wobei letztere zurückgehalten werden. Es ist wahrscheinlich, daß sich Kalk- hydrat ähnlich verhält wie Alkalihydroxyd, daß also keine wirklichen Doppelsalze von Kalkhydrat mit Kupfersalz in der Brühe vorhanden sind, sondern auch nur kolloidale Suspensionen. Die Kupferfällung -durch Kalkhydrat der III. Phase der Brühe verhält sich auch ähnlich der Fällung durch Alkalien. Wird nämlich der von Gips und Kalkhydrat gereinigte Kupfer-Kalkniederschlag mit sehr viel CO ‚-freiem Wasser verdünnt, so spaltet sich das maskierte Ca(OH), langsam aus ihm ab; dabei tritt Zersetzung ein, die Kupferverbindung wird schmutzig-grün, braun. Durch Erhitzen wird der Vorgang wesentlich beschleunigt und es resultiert schließlich durch Auskochen mit Wasser braunsch warzes Kupferoxyd. Dieser Endzustand wird aber in der alkalischen Kupfer- kalkbrühe nicht erreicht, vielmehr bleibt im geschlossenen Gefäß unter Abschluß der CO , der Luft die chemische Zusammensetzung des Nieder- schlages unverändert, erst dann, wenn diese Brühe sehr stark mit Wasser verdünnt wird, tritt beim längeren Stehen weitere Zersetzung ein. Die Reindarstellung des Kupferniederschlages dieser III. Phase ist nicht so leicht möglich, wie bei Phase I und II, da das Kupfer-Kalziumsalz !) Vermorel und Dautony: Int. agrartechn. Rundschau. Referat: Der Wein am Oberrhein. 1917. Jahrg. 13, Nr. 3, S. 21. 2) Österr. Patent Nr. 72507 Dr. F. Kaufler und Bosnische Elelektric. A.-G. Wien I. ®) Ztschr. f. anorg. Chemie 1904, 40, 8. 39. Wöber, Über die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. 101 beim Digerieren mit Wasser eben zerlegt wird. Durch Bestimmung des überschüssigen Kalkhydrates in der Brühe (durch Titration mit HCl und Phenolphtalein in der unveränderten Brühe), des gebildeten Kal- ziumsulfates (im Filtrat von der Titration) und weiterhin durch die Bestimmung des Gesamt-Kalziums, Kupfers und SO ‚der Brühe konnte das Verhältnis ermittelt werden, in welchem Kupfer, Kalzium und SO, im Kupfer-Kalksalz enthalten sind. Verwendet man z. B. auf 1 Mol Kupfervitriol ... 1 Mol Kalkhydrat [= auf 1 g CuSO,.5H,0....0.2964 g Ca(OH), = 0.2243 g CaO], so enthält das Kupfer-Kalksalz Cu, SO, und Ca im Verhältnis 5 : 1:14 und zeigt nach dem Trocknen über Schwefelsäure ungefähr die Zu- sammensetzung 2[CuSO ,.4Cu(OH),].1 Ca(OH),. Kupfergehalt gefunden: 54.38%; berechnet 54.16% SO ‚Gehalt eE Los: % 16.32 Ca-Gehalt Er N I % 3.4%, Die Reaktion dieser Brühe ist dauernd alkalisch; nach ungefähr 48 stündigem Stehen ist die Umsetzung zwischen Kalk und Kupfersalz beendet, es findet in der Brühe keine weitere Verminderung an Kalk- hydrat statt; 100 cem® der Brühe enthalten 0.0126 g überschüssiges Ca(OH)2. Im Filtrat der frisch bereiteten Kupferbıühe ist Kupfer mit Dia- midoanthrachinonsulfosäure nach Uhlenhuth nachzuweisen. Der Kalkgehalt des Kupfer-Kalksalzes nimmt bei weiterer Kalk- hydratzugabe zur Brühe stetig zu, bis auf 1g CuSO,.5H,O ungefähr 0.5 g CaO [= 0.661 g Ca(OH),] verwendet sind; von da ab bleibt die Zusammensetzung des Salzes ziemlich konstant, d. h. diese ändert sıch nicht wesentlich bei weiterer Kalkhydratzugabe. Das Kupfer- Kalksalz zeigt dann nach dem Trocknen über Schwefelsäure ungefähr die Zusammensetzung: [CuSo ,.4Cu(OH),].3 Ca(OH) ,. Z. B. verwendet man auf 1 Mol Kupfervitriol.... 4.46 Mol Ca(OH), [d. i. auf 1 g CuSO,.5H,0...1g Ca0O = 1.3214 g Ca (OH),], so ent- hält das über H,SO, getrocknete Salz Cu SO, und Ca im Verhältnis 5:1:3 und enthielt durchschnittlich 40.84%, Cu, 12.31%, SO, und 15.35% Ca, entspricht also obiger Hydratformel [CuSO ,.4 Cu(OH) ,]. 3 Ca(OH), mit einem berechneten Gehalt von 41.18% Cu, 12.44%, So, ‚und 15.54% Ca. Die Reaktion dieser tief blau gefärbten Brühe ist zufolge des Kalküberschusses stark alkalisch [100 eem® enthalten 0.8927 g überschüssiges Ca (OH),], im Filtrat der frischen Brühe ist Kupfer Spurenweise noch nachzuweisen mit Diamidoanthrachinonsulfosäure. Die Umsetzung zwischen Kalkhydrat und Kupfersalz ist nach ungefähr 48 Stunden vollendet, es findet keine weitere Verminderung an Ca(OH ;) statt auch nach monatelangem Stehen der Brühe, vorausgesetzt, daß diese geschützt vor CO, der Luft aufbewahrt wird. 102 Originalabhandlungen. Die Zusammensetzung des Kupferniederschlages ist die gleiche, gleichgültig ob man das Kalziumhydroxyd zum Kupfersulfat fließen läßt oder aber umgekehrt verfährt. In der nach letzterer Methode dargestell- ten Brühe jedoch ist der Niederschlag feiner verteilt und daher volu- minöser. Die Korngröße des auf diese Art frisch gefällten, von Kalk und Gips befreiten Kupferniederschlages beträgt unter dem Mikroskop gemessen durchschnittlich 3—4 u; läßt man umgekehrt den Kalk zum Kupfervitriol fließen, so ist die Korngröße des Kupfersalzes durchschnitt- lich 6—9 u. Während der III. Phase der Brühe (dauernd alkalische Reaktion) besteht also der Niederschlag aus einem Gemenge von Kalkhydrat, Gips und Kupfer-Kalksalzen. Letztere entstehen durch Anlagerung von Kalziumhydroxyd an das Kupfersalz der Phase II [CuSO ,.4Cu (OH),.aq.] und sind wahrscheinlich kolloidale Suspensionen von ba- sischem Kupfersalz in Kalkhydrat. Zum Unterschied von den Kupfer- verbindungen der Phase I und II wird dieses gereinigte Kupfer-Kalksalz durch viel Wasser zersetzt. Was die physikalischen Eigenschaften der Kupferniederschläge der Brühe betrifft, so sind diese gelatinösen Verbindungen Hydrogele wechselnder Zusammensetzung. Beim Stehen unter der Mutterlauge verlieren die frisch gefällten Gele nach mehreren Tagen Wasser. Diese Dehydratation wird durch Kalküberschuß und Temperaturerhöhung beschleunigt, sie verlieren ihre ursprünglich große Wasseraufnahmefähig- keit. Kelhofer hat den bekannten Vorschlag der Zuckerung zur Kon- servierung der Kupferkalkbrühe gegeben (ca. 50-100 g Zucker pro Hekto- liter). Diese Art der Haltbarmachung fußt nicht, wie vielfach angenom- men, auf der lösenden Wirkung des Zuckers auf die Kupferverbindung (diese ist bei der geringen Quantität des Zuckers nicht nennenswert), sondern der Zucker wirkt in diesem Falle als Schutzkolloid, und zwar ist desto mehr von letzterem zur Konservierung notwendig, je mehr Kalküberschuß bei der Fällung verwendet wird (bej schwach alkali- lischen Brühen genügen schon 10 g Zucker pro 100 1 Brühe). Lösliche Doppelverbindungen zwischen Zucker und Kupfersalz bilden sich erst bei Anwesenheit von größeren Mengen Zucker, wie es z. B. beim Rumm- schen Präparat ‚Cucasa‘ der Fall ist (ca.1 kg Zucker auf 1 kg CuSO .. 5H,0). Was die Vorschrift der praktischen Herstellung der Kupferkalkbrühe betrifft, geben die vortrefflichen Arbeiten Kelhofers!) völligen Aut- schluß: man gießt die verdünnte Kupfersulfatlösung langsam in die Kalkmilch ein und verwendet mäßigen Kalküberschuß [auf 1kg CuSO... 5H;0 ... ca. !/,; kg frisch gebrannten Kalk (CaO)]. Annähernd erreicht !) Ztschr. f, Pflanzenkrankheiten 1907, Seite 1 ff. Intern. phythopath. Dienst 1908, 1. Jahrg. Stück 3. Wöber, Über die chemische Zusammensetzung der Kupferkalkbrühe. 103 der Kupferniederschlag dieselbe Feinheit, wenn die Kalkmilch rasch zur Kupfervitriollösung gegossen wird. Nach verschiedenen Angaben sollen beı Verwendung von in jedem Falle genau bestimmten und gleichen Mengen Kupfersulfat und Kalk zwei durchaus verschiedene alkalische Bordelaiserbrühen erhalten werden können, von denen die eine blau und die andere grün ist; auch je nach der Geschwindigkeit des Zugießens von Kalk sollen entweder blaue Kupferhydrate oder grüne basische Kupfersulfate entstehen können. Dieses verhält sich folgendermaßen: Schüttet man z. B. den Kalk sehr schnell in einem Gusse zur Kupfersulfatlösung, so bilden sich infolge des Kalküberschusses sehr rasch die tiefblau gefärbten Kupferkalksalze der Phase III, ohne daß man die Zwischenstufen-Phase I und II mit den srünblauen basischen Kupfersalzen bemerken kann. Läßt man den Kalk langsam zur Kupfervitriollösung fließen, so kann man natürlich die Zwischenstufen der grünlichen Kupferverbindungen deutlich wahrneh- men und diese setzen sich allmählich bei Kalküberschuß zu den blauen Salzen um; man bekommt also einen allmählichen Farbenübergang von grünblau in dunkelblau. Läßt man umgekehrt die Kupfersulfat- lösung zum Kalkhydrat fließen, so bilden sich sofort,ohne daß man die Zwischenstufen verfolgen kann, die blauen Kupfer-Kalksalze. Bei allen diesen möglichen Fällen der Bereitung von alkalischer Kupferkalkbrühe kommt man zum gleichen Endresultat, es bilden sich früher oder später, je nach der Methode des Zugießens, die tiefblau gefärbten Kupfer-Kalksalze der Phase III. Kleine Farbdifferenzen ergeben sich wohl je nach der Art der Herstellung der Brühen, und diese sind auf die verschieden feine Verteilung des Kupferniederschlages zu- rückzuführen. Die tiefblaue Farbe der Brühe ist aber nicht dauernd, sondern wird bei längerem Stehen bei Abschluß von Kohlensäure der Luft dunkler mit einem violetten Ton. Dies ist wahrscheinlich auf die beim Stehen stattfindende Dehydratation des Kupferniederschlages zurückzuführen, wobei eine Farbänderung vor sich geht. Steht die Kupferkalkbrühe offen an der Luft, so nimmt sie langsam Kohlensäure aus dieser auf und damit geht eine chemische Änderang mit dem blauen Kupferkalksalze vor sich. Dieses wird durch die Kohlen- säure allmählich zerlegt unter Bildung von Kalziumkarbonat und Rück- bildung von grobflockigem, grünblauem, basischem Kupfersalz der Phase II [CuSO,.4Cu(OH) ,]. Über die Frage, welche Brühen, ob saure oder alkalische, in der Praxis verwendet werden sollen, herrscht wohl schon völlige Klarheit, und es seien die Worte eines auf diesem Gebiete hervorragenden Fach- mannes!) wiedergegeben: ‚Wir müssen vorbeugend spritzen. Diese !) Siehe: Müller-Thurgau, Schweiz. Ztschr. f. Obst- u. Weinbau 1917. Jahrg. 26, Nr. 19, S. 29. 104 Kurze Mitteilungen. — Referate, Art der Bekämpfung ist auch die einzige bei den Trauben anwendbare. Man muß also die Brühen verwenden, die, auf die Reben gespritzt, am längsten lösliches Kupfer in. erforderlicher Menge darbieten. Es ist dies die alkalische Brühe, die vom Regen weniger rasch abgewaschen wird“. Saure Brühen sind, wie vielfach erprobt, rasch abwaschbar und haben in vielen Fällen auch noch eine Schädigung des Laubes zur Folge. Nach Ruhland!) und Kunze?) sei es übrigens nicht notwendig, das Kupfer schon in gelöster Form auf das Blatt zu bringen, da die zur Keimung sich vorbereitenden Pilzsporen selbst imstande seien,. zur Abtötung genügende Mengen von Kupfer aufzulösen. Kurze Mitteilungen. Nachträgliche Bemerkung zu dem Aufsatze „Zur Kenntnis des Stoffwechsels in blattrollkranken Kartoffeln“. Seite 1 in Heft 1/2. Erst nach Abschluß obiger Arbeit kam mir ein Aufsatz von . Prof. Dr. Neger in der ‚Deutschen Landw. Presse“ 1918 S. 469 zu Gesicht, der sich gleichfalls mit der Stärkeableitung in blattroll- kranken Kartoffeln beschäftigt und auf etwas anderem Wege zu demselben Resultate gelangt. Es ist leider bei der Korrektur ver- säumt worden, der Arbeit eine entsprechende Fußnote hinzuzufügen. Da die Versuche in diesem Sommer fortgesetzt werden, behalte ich mir vor, auf die von Neger gefundenen Resultate, die über die meinigen in mehrfacher Hinsicht hinausgehen, bei späterer Gelegen- heit zurückzukommen. Dr. F. Esmarch. Reierate. Brick, €. XIX. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pfanzenschutz für die Zeit vom 1. Juli 1916 bis 30. Juni 1917. Jahrbuch der Hamburger wissensch. Anstalten. Hamburg 1918. 16 S. Erheblichen Schaden richtete im Hamburger Staatsgebiet und in der Umgebung die grüne Strauchwanze Lygus pabulinus L. durch ihr Saugen an: sie befiel Kartoffeln, Bohnen, Erdbeeren, Dahlien und Brugmansia arborea. Die Blätter der Kirschbäume wurden durch den Schnellkäfer Limonius eylindricus Payk. und den Kirschenrüsselkäfer Magdalis cerasi L., die Blütenteile durch den Glanzkäfer Meligethes aöneus und den Weichkäfer Telephorus lividus benagt, Erdbeerblätter !) Arbeiten aus der biolog. Abteil. f. Land- u. Forstwirtschaft am k. Ge- sundheitsamt 1904. Heft 2, Bd. 4. ?2) Jahresbericht f. wissenschaftl. Botanik 1906. Bd. 42, S. 357 ff. Referate. 105 durch die Larven der Käfer Galerucella nymwhaeae L. und @. tenella L. zerfressen, in Kartoffelstengeln fraß die Raupe der Markeule Gortyna ochracew Hübn. Der Kartoffelkrebs CUhrysophlyetis endobiotica Schilb. hat sich an einigen früher verseuchten Stellen teilweise gehalten und ist in einigen Kleingärten neu aufgetreten. Der amerikanische Stachel- beermehltau S'phaerotheca mors uvae wurde aus Mecklenburg eingesandt. Die von Septoria lycopersici Speg. verursachte Blattfleckenkrankheit der Tomaten wurde versuchsweise mit Perozidbrühe bekämpft, doch erwies sich die Kupferkalkbrühe in der Wirkung als überlegen. OÖ. K. Grosser, W. Bericht über die Tätigkeit der Agrikultur-botanischen Ver- . suchs- und Samenkontrollstation der Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien zu Breslau während der Zeit vom I. April 1917 bis 3l. März 1918. 18 S. | Beizversuche mit Roggenfusariol hatten ein günstiges Ergebnis. Upsulun muß beim Tauchverfahren in einer stärkeren als der in der Gebrauchsanweisung vorgeschriebenen Lösung verwandt werden, wenn der Steinbrandbefall mit Sicherheit verhindert werden soll. Im Sommer und Herbst entwickelte sich im größten Teile von Schlesien eine Mäuseplage, bei der in den am meisten betroffenen Kreisen der Ernteausfall am Getreide auf 10—15%, am Klee auf 30—60% und darüber geschätzt wurde. Zu gewaltigen Schädigungen führte die im Sommer eintretende Massenvermehrung der Erdraupen; an den Rüben waren sie so groß, daß ihnen mindestens Y, der ganzen Rübenernte Schlesiens zum Opfer fiel, auch Kartoffeln litten stark. Die Kohlraupen (Pieris brassicae) erschienen von Anfang Juni an in ungeheuren Massen und fraßen Kohl- und Krautarten, Oberrüben, Erdrüben und Wruken ab. VER. Programm und Jahresbericht der k. k. höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg für das Schuljahr 1917/18. Wien 1918, 82...1358: Aus dem Tätigkeitsbericht des botan. Versuchslaboratoriums und des Laboratoriums für Pflanzenkrankheiten (Leiter L. Linsbauer) erfahren wir folgendes: Frühjahr und Sommer 1918 sind gekennzeichnet durch das massenhafte Auftreten der Blattläuse, die an Apfel- und Pflaumenbäumen (auch Johannisbeeren) Verwüstungen verursachten, der Baumweißlinge (Avoria crataegi) und der beiden Maikäfer-Arten, die gleichzeitig auftraten. — Fr. Zweigelt teilt seine Studien über die Ulmenblattlausgallen mit. Es handelt sich um die 4 Erzeuger Tetraneura ulmi (im Folgenden bezeichnet mit T.u.), T. zeae maydıs (= T. z.), Schizoneura ulmi (= Sch. u.) und Sch. soror (= Sch. s.), und anderseits um die drei Gartenformen der Bergulme Ulmus montana ER N ee RE, EN ENER 106 Referate. mavor Dampieri Wedrei (= U. D.), U. mont. maior atropurpurea (= U, a.) und U. mont. pendula (= U. p.). Die drei Gartenformen stehen bei- einander an gleicher Seite im Garten. Der Befall derselben durch die einzelnen Blattlausarten ist ganz verschieden. U. D, leidet am meisten (60% aller Gallen). dann folgt U. a. (30%), U. p. 10%. Tetraneura- Gallen wurden nur an beiden ersten Ulmen gefunden, und zwar bei U. D. in Menge die Galle von 7. w., die Blätter nach unten gekrümmt, bei U. a. die Galle von T. z., die Blätter nach oben gekrümmt, sodaß die Gallen nicht zu sehen sind. Tetraneura-Gallen fehlten also an U. p. — Sch. s. befällt nur U. D., Sch. u. nur U. p., während unter starkem Vorwiegen der letzteren Laus beide Arten nebeneinander, oft in gemisch- ten Kolonien, auf U. a. zu finden sind. Die Sch. u-Gallen an U. ». sind schon leer, während sich zu gleicher Zeit an U. a. in ihnen noch flügellose finden. Die Blattrollen an U. a. neigen im Stadium des Auswanderns der Läuse zum Verschimmeln und Verfaulen, an U. p. zu partiellem Vertrocknen. Wenn sich sekundäre Parasiten (Spannerraupen usw.) in den Rollen ansiedeln, dann schreitet der Zer- fallprozeß rasch weiter. Alle Blattrollen öffnen sich zur Zeit, wann die Flügelläuse von der Ulme an die Wurzeln der Johannis- und Stachel- beersträucher abzuwandern beginnen, in charakteristischer Weise, Darüber und über das sonderbare Aufreißen der T'etraneura-Kugelgallen wird Verf. später näheres berichten. Ebenso über die Möglichkeit von Übertragungen der Fundatrices. Über Schädlinge des Weinstockes und deren Bekämpfung (Berichterstatter K. Köck): Peronospora und Oidium blieben ganz aus, sehr spärlich sah man den Heuwurm und Rebenstecher. Einmal gingen Drahtwürmer von der vorher ange- pflanzten und gerodeten Luzerne aus Nahrungsmangel auf die Reben über. Typische Chlorose, stark und geschlossen, wiesen die Sorten Syl- vaner, Veltliner grün, Rup. Goethe 9 und Burgunder weiß auf. Die Stöcke der letzten Sorte wurden recht elend. Auf der ‚‚Ried Harer“ nahm der junge Traminer auf Riparia durch Chlorose ziemlichen Schaden. Gegen die bei rotweißem Veltliner aufgetretene Kräuselkrankheit nützte die Sommerbehandlung mit Antifungin (2 kg + 98 Liter Wasser), Caleiumsulfohydrat 1 : 40 und Tabakextrakt mit Lysol (2 kg, !/, Liter auf je 100 kg Wasser). Sehr leicht herzustellen sind die Spritzflüssig- keiten Kuprol und nukleinsaures Silber. Schlug man den Grausch wefel durch das Knoppsche Bodensieb, so blieben 20%, Verunreinigungen zurück; mit dem feinen Reste behandelte man mit Erfolg das Oidium. Matouschek, Wien. Pater, B. Bericht über das Arzneipflanzenversuchsfeld der landwirtschaft- lichen Akademie in Kolozsväar. Heft III. Kolozsvär. 1918. 8°. 538. 3. Taf. er Referate. 107 Von Krankheiten. welche auf den kultivierten Arzneipflanzen des großen Klausenburger Versuchsfeldes in den letzten Jahren auf- traten, sind erwähnenswert: , 1. Hyoscyamus (Bilsenkraut): Die Kulturen gingen 1915, 1916 und 1918 zugrunde infolge Befalles mit Erysibe cichoriacearum DC. Wild- wachsende Pflanzen in der Umgebung zeigten diese Krankheit nur spär- lich und stellenweise. Sommer 1916 zeigten sich braune Flecken auf den Blättern, die von Ascochyta hyoscyami Pat. (= Septoria hyoscyamı Hollos) herrührten. Die ‚„‚Braunfleckenkrankheit‘‘, wie sie Verf. nennt, zerstört auch den Stengel. | 2. Archangelica officinalis litt stark durch den Maikäfe: engerling und die Wühlmaus (Hypudaeus), die Wurzeln wurden abgenagt. Schön entwickelte Stücke kränkelten vor der Samenreife aus unbekannten Gründen. 3. Datura (Stechapfel). Das Verpflanzen verträgt die Pflanze schlecht, sie leidet dann an Insektenfraß. Sonst ist sie gegen diesen oder gegen Pilze sehr widerstandsfähig. Selbst Cuscuta suaveolens, die sonst die verschiedensten Heilpflanzen (Digitalis, Atropa, Saponaria,. Gypsophila, Carum, Chelidonium, Hyssopus usw.) befällt, tut dies nie mit dem Stechapfel. 4. Althaea officinalis (Eibisch) hat nur durch Wühlratten etwas zu leiden; die Wurzelzerstörung ist oberflächlich, ein Zeichen, daß der Schleim ein gutes Schutzmittel gegen Tierfraß ist. Matouschek, Wien. Schöyen, T. H. Beretning om skadeinsekter og plantesygdommer i land- og havebruket 1917. (Bericht über schädliche Insekten und Pflanzenkrankheiten im Land-u. Gartenbau 1917.) Kristiania 1918. 73 8. Aus dem reichhaltigen, mit guten Abbildungen ausgestatteten Jahresbericht über die 1917 in Norwegen beobachteten schädlichen Insekten und Krankheiten an landwirtschaftlich und gärtnerisch wichtigen Pflanzen seien die folgenden Angaben von 2ligemeinerer Bedeutung angeführt. Am Getreide wurde neben den Wanzen Lygus pratensis und L. pabulinus als für Norwegen neuer Schädiger die Blindwanze Miris dolabratus beobachtet. Sie trat hauptsächlich an Gerste, aber auch an Hafer und Roggen auf, brachte im Vorsommer durch ihr Saugen blasse Flecken auf den Blättern hervor und befiel später die Ähren, die teil- weise taub wurden, verblichene und verkümmerte Ährchen zeigten. Zugleich mit dieser Wanze und mit der Fritfliege befiel in Hedemarken die Milbe Pediculoides graminum die Gerste und verursachte mit der Wanze eine Weißährigkeit, wie das namentlich in Nordeuropa häufig 108 Referate. beobachtet wird. Die durch Pleospora teres verursachte Braunfleckig- keit der Gerstenblätter zeigte sich, durch feuchtes Wetter begünstigt, : in ungewöhnlichem Umfange und geradezu epidemischer Ausbreitung. Der Erbsenwickler Grapholitha nigricana verursachte einen Ernte- ausfall, der stellenweise bis zu 25% anstieg. Die erwachsenen Räupchen sind 7”mm lang und von gelbweißer Farbe; sie fressen sich durch ein Loch in der Erbsenhülse, gelangen auf den Erdboden und verpuppen sich und überwintern dort. Der Kartoffelkrebs (Synehytrium endobioticum) hat sich in der Um- gebung des Ansteckungsherdes Kristiansand trotz aller Vorsichtsmaß- regeln weiter verbreitet, sodaß diese Örtlichkeiten mit einem Kartoffel- anbau-Verbot belegt werden mußten. Es ist aber nicht zu bezweifeln, daß auch noch andere befallene Stellen vorhanden sind, und daß eine Einschleppung der Krankheit aus solchen Ländern stattgefunden hat, aus denen die Einfuhr von Kartoffeln nicht, wie aus Großbritannien, Irland und dem Deutschen Reich, verboten ist. Gegen den Apfelsauger Psylla mali hat sich Bespritzung mit Ni- kotinbrühe, wenn sie richtig und rechtzeitig ausgeführt wird, in so hohem Maße bewährt, ‚daß mit diesem Mittel in der Hand, der Apfel- sauger als vollkommen überwundener Schädling betrachtet werden kann“. Der Birn-Blasenfuß Euthrips piri fand sich an Birnen, Kirschen, Mo- rellen und geht jedenfalls auch auf Zwetschen über. Ein kleiner Ver- such zeigte, daß Bespritzungen mit Nikotinseifenbrühe alle Tiere an der Oberfläche und im Innern sich entfaltender Knospen töteten, während bei Anwendung gewöhnlichen Tabakextraktes die zwischen den jungen Blättern geborgenen Blasenfüße am Leben blieben. Infolge unerlaubten Handels aus verseuchten Bezirken hat sich der amerikanische Stachelbeermehltau Sphaerotheca mors uvae an manchen Orten, besonders in Sogn, sehr stark ausgebreitet; er zeigte sich auch auf der schwarzen Johannisbeere, überwintert aber in der Regel auf ihr nicht. Durch das neue Gesetz über Pflanzenkrankheiten und Schäd- linge ist die Meldepflicht für diese Krankheit eingeführt worden, sie wird aber von der Bevölkerung als Beeinträchtigung ihrer persönlichen Freiheit sehr unwillig aufgenommen. Die Erdbeermilbe Tarsonemus fragariae ist in einigen Fällen weiter verschleppt worden. Gegen den Rosenmehltau Sphaerotheca pannosa bewährte sich eine Sommerbehandlung durch Bespritzungen mit 0,4%iger Formalin- lösung nicht, da das Myzel des Pilzes dadurch nicht völlig getötet werden konnte. Die Ausbreitung des Exobasidium azalese konnte nur durch Abpflücken der befallenen Blätter vor der Sporenbildung des Pilzes, nicht aber durch Schwefelkalkbespritzungen verhindert werden. O. K. Referate. 109 Sehöyen, T. H. Om skadeinsekter og snyltesopp pa skogstraerne i 1916. (Über schädliche Insekten und Schmarotzerpilze an Waldbäumen im Jahre 1916.) S. A. Skogsdir, indberetn. for 1916. Kristiania 1918. 1 Taf. In den Jahren 1914—1916 war ein Massenauftreten des Eichhörn- chens zu verzeiehnen, bei dem die Tiere besonders dadurch schädlich wurden, daß sie. jedenfalls aus Nahrungsmangel, Kiefern von ganz jungem Alter bis zum Werkholz abschälten. Am verderblichsten wirkte das Rindenschälen an 20—30 Jahre alten Bäumen, wo esam obersten Stamm- ende in Ringen oder Spiralen stattfand und zum Absterben der Bäume führte. Ausführlicher besprochen werden der Markbohrer der Kiefer, Myelophilus pininerda, und die Pilze CUhrysomyxa abietis und Pha- cidium infestans, von denen der, erstgenannte ungewöhnliche Verwü- stungen an den Fichten anrichtete. Das Phacidium bringt die ‚‚Schnee- schütte‘ genannte Krankheit junger Kiefern hervor; sie zeigt sich nach der Schneeschmelze, befällt nur die unteren, im Winter von Schnee bedeckten Teile der Pflanzen und tötet deren Nadeln, sodaß niedere Pflanzen ganz absterben, größere einen grünen-Wipfel behalten. O. K. Van den Broek, M. en Schenk, P. J. Ziekten en Beschadigingen der Tuinbouwgewassen. (Krankheiten und Beschädigungen der Gartenpflanzen.) 2 Teile. 2. Aufl. Groningen, J. B. Wolter. 1918. | Daß von dem früher (Zeitschr. f. Pflanzenkr., Bd. 26, 1916, S. 205) angezeigten Werk bereits nach 3 Jahren eine neue Auflage erscheinen konnte, spricht ebenso für die Güte des Buches, wie für die Strebsamkeit der niederländischen Gärtner. Die nach dem Erscheinen der ersten Auf- lage zu Tage getretenen Wünsche und Anregungen sind nach Möglichkeit berücksichtigt worden. Die neue Auflage enthält einige früher noch nicht behandelte Gegenstände und verschiedene neue Abbildungen nach Originalaufnahmen. Durch Verwendung eines etwas kleineren Druckes ist trotzdem der Umfang des Werkes nicht erheblich vergrößert worden. 0:.K: Neger, F. W. Die Bedeutung des Habitusbildes für die Diagnostik von Pflanzenkrankheiten. Centralbl. £. Bakteriol. II. Bd. 48. 1918, S. 178—181. Verf. kommt auf Grund einiger Beispiele zu folgendem Schluß: Viele bei Pflanzenkrankheiten auftretende abnorme Zustände — Krank- heitsbilder — haben mit dem Wesen der Krankheitsursache nichts zu tun, können also nicht zur Diagnostik verwendet werden, sondern sind auf postmortale Vorgänge, bei welchen das Licht eine bedeutende Rolle spielt, zurückzuführen. Insbesondere ist es sinnlos, wenn, was häufig 110 Referate. geschieht, von einer für Rauchschäden (oder für Schütte usw.) cha- rakteristischen, intensiv roten Färbung der befallenen Pflanzenteile (besonders Koniferennadeln) die Rede ist. Diese stellt sich als post- mortaler Prozeß an jeder Koniferennadel (bezw. Blatt) ein, wenn der Tod der Zellen aus irgend einer Ursache vorausgegangen ist und wenn dabei gewisse Bedingungen (nämlich — außer intensiver Lichtwirkung — ein gewisser Wassergehalt und Sauerstoffzutritt) erfüllt sind. Die Rot- färbung unterbleibt vollkommen auch bei durch Rauchgase getöteten Zweigen, wenn letztere bei Lichtabschluß wasserfrei gemacht werden. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Kappen, H. Untersuchungen an Wurzelsäften. Landwirtsch. Versuchs- stationen. 91. Bd., 1918. 40 8. Die eigentliche Ursache für die Erscheinung, daß Pisum aufs beste in dem gleichen Boden gedeiht, in dem Lupinus zugrunde geht, ist die sehr wahrscheinliche Veränderung der Wasserstoffionenkonzentration der Säfte unter dem Einflusse zu starker Kalkdüngung und ihre Rück- wirkung auf die physiologischen Funktionen der Pflanzen; es handelt sich um verschiedenartige Beeinflussung des inneren Zustandes der beiden Pflanzen. Denn die Aufnahme von säurebindenden und oben- drein dissoziationsverringernden Stoffen muß je nach dem Aziditäts- grade der Säfte verschieden wirken, und zweifellos in dem Sinne, daß bei stärkster Azidität auch die stärksten Veränderungen eintreten. Lupinus und Fagopyrum müssen alkaliempfindlich sein ihrer hohen Saftazidität wegen, Pisum aber, Phaseolus und die Gramineen werden wegen der an sich schon geringen Wasserstoffionenzahl ihrer Säfte viel weniger oder gar nicht unter der Wirkung aufgenommener säurebindender Stoffe zu leiden haben. Matouschek, Wien. Neger, F. W. Die Wegsamkeit der Laubblätter für Gase. Flora, N. F. 11. Bd., 1918. Festschrift Stahl. S. 152—161. 3 Textfig. Verf. unterscheidet homobarische und heterobarische Blätter. Bei den ersteren stehen alle Interzellularräume eines Blattes unter- einander in Verbindung, in allen herrscht der gleiche Druck. Beim Auspumpen entweichen die Luftblasen nur aus dem angeschnittenen Rand. Bei Luftzutritt füllt sich das Blatt vom angeschnittenen Rande her sofort mit Wasser. Hieher gehören die Nadeln der Nadelhölzer, immergrüne Laubblätter (R%ododendron, Ilex, Hedera, Cornus, Sambucus, Syringa). Bei den anderen Blättern sind alle Interzellularräume hermetisch gegeneinander verschlossen; die In-. jektion mit Wasser breitet sich nicht aus, beim Auspumpen ent- weichen Luftblasen aus der ganzen Blattfläche. Bei Luftzutritt füllt sich nur eine schmale Randzone mit Wasser, außerdem erscheinen kleine, BR N R? 2 ei f Referate. fi 111 scharf begrenzte Injektionsgebiete, vorausgesetzt, daß die Spaltöff- nungen weit genug geöffnet sind. Hieher gehören O'ytisus, Fraxinus, Castanea, Ulmus, Fagus, Quercus, Acer, Tilia. Bei Beschädigungen der Vegetation durch Rauchgase beobachtete Verf. stets, daß die Flecken an sommergrünen Laubhölzern scharf umschrieken sind und oft viele eng umgrenzte Bezirke betreffen, während sie an Nadeln der Koniferen (immergrüne) mehr diffus sind und große Teile der Nadel umfassen. Giftige Gase, die durch Spaltöffnungen ein- treten, verbreiten sich hier leicht über große Teile der Assimilations- organe, während die Giftwirkung bei heterobarischen Blättern mehr oder weniger lokalisiert bleibt. Immergrüne Holzgewächse besitzen sozusagen eine ‚innere At- mosphäre‘‘, machen sich also von der äußeren unabhängig, ein Vorteil, da derartige Blätter in de, rauhen Jahreszeit sehr viel Unbilden von der Witterung zu leiden haben. Matouschek, Wien. Klebahn, H. Impfversuche mit Pfropfbastarden. Flora, N.F. 11. Bd. Festschrift Stahl, 1918. S. 418—430. 9 Textfig. Man hat mehrfach behauptet, daß bei Pfropfungen eine gegenseitige Beeinflussung von Pfropfreis und Unterlage hinsichtlich des Angriffs von Parasiten existiere, doch liegen Beweise nicht vor. Wie verhalten sich die Pfropfbastarde in dieser Hinsicht ? Verf. experimentierte mit den beiden Pilzen Septoria Iycopersici und Cladosporium fulvum bezüg- lich ihres Verhaltens gegen Solanum-Chimären. Es zeigte sich, daß die Chimäre nicht gegen Infektion geschützt ist, wenn sie als Außenschichte nur die Epidermis der unempfänglichen Pflanze hat. Ob diese einen gewissen Empfänglichkeitsgrad annimmt oder ob sie als ein Widerstand wirkt, der überwunden wird, ergeben des Verfassers Versuche nicht be- stimmt. Bei dem Versuche mit Solanum tubingense war das Septoria- Myzel in das aus Nachtschatten bestehende Mesophyll eingedrungen, ohne hier zu einer stärkeren Entwicklung zu kommen. Matouschek, Wien. Molz, E. Über die Züchtung widerstandsfähiger Rebsorten. Jahrbuch der D. Landwirtschafts-Gesellschaft. Bd. 33, 1918. S. 166—199, Der deutsche Weinbau ist durch die hohen Kosten, welche die Schädlingsbekämpfung erfordert, so unrentabel geworden. daß seine weitere Möglichkeit hauptsächlich davon abhängt, ob eine aussichts- reichere Methode, ihn vor Schädlingen zu schützen, als die jetzt übliche Bekämpfung durch chemische Mittel, aufgefunden werden kann. Verf. sieht eines der wichtigsten Heilmittel in der Züchtung immuner Reb- sorten. Er zeigt an einer Reihe von Beispielen, wie häufig unter unsern Kulturpflanzen das Vorkommen immuner Arten, Varietäten, Sorten. 112 Referate. Linien und Individuen ist, wie solche namentlich auch bei den Reben vorkommen. Im Weinbau dürfte die Veredelung der wichtigsten vor- handenen Sorten durch Auslese widerstandsfähiger und zugleich frucht- barer Linien am raschesten dem fortschreitenden Niedergang Einhalt gebieten. Die Erzielung widerstandsfähiger Sorten durch Bastardierung wird zwar voraussichtlich zu weit wertvolleren Ergebnissen führen, aber diese treten zu langsam ein. Es werden nun ausführlich die Ge- sichtspunkte besprochen, nach denen die Auslese widerstandsfähiger Pflanzen zu erfolgen hat, sowie die Umstände, welche dabei zu berück- sichtigen sind. Dringend notwendig für die erforderlichen Arbeiten wäre das Vorhandensein eines Rebenzüchtungsinstitutes, von dem auch die künstlichen Bastardierungen vorgenommen werden müßten. Nie versprechen erst in der zweiten Kindergeneration (F 2) Erfolg und nur bei Vorhandensein sehr zahlreicher Individuen. Zum Schluß werden die Ergebnisse angeführt, die bis jetzt schon durch Bastardierung von Reben erzielt worden sind. Der ganze, in der Februartagung der Obst- und Weinbau-Abteilung der D.L.G. gehaltene Vortrag ist ungemein reich an vorgebrachten Tat- sachen, Gedanken und Anregungen. OK. v. Ryx, 6. Ein neues Beispiel einer Knospenmutation bei der Kartoffel. Deutsche landw. Presse. 1918. 8.2. 1 Fig. 1914 und 1915 wurden auf der Oltarzewer Kartoffelzüchtungs- anstalt (bei Warschau) in der Sorte Early rose Individuen bemerkt, die gegen Phytophthora widerstandsfähiger waren. 1916 und 1917 nahm man eine Vervielfältigung solcher Pflanzen vor. Die Widerstands- fähigkeit blieb bis 1917 sehr gut erhalten. Verf. hält die Variante für eine Knospenmutation. Matouschek, Wien. Kießling, L. Einige besondere Fälle von chlorophylidefekten Gersten. Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre. Bd. 19, 1918. S. 160—176. Das Erbverhalten von abweichenden Chlorophylimerkmalen bei landwirtschaftlichen Kulturpflanzen wurde studiert von Nilsson-Ehle (Roggen, Gerste, Hafer), H. A. B. Vestergard (dänische Landgerste), B. Kalt (Wintergerste, Roggen). In diesen Fällen waren stets die Heterozygoten grün und von den grünen Homozygoten nicht zu unter- scheiden, bei Roggen durch Anthokyan auch rötlich ; die Heterozygoten spalteten durchschnittlich auf 3 grüne eine weiße bezw. eine gelkliche Pflanze ab. Vert. konnte Hordeum distichum L. nutans Schübl. stu- dieren: Unter den Nachkommen einer Weihenstephaner Zuchtlinie (Nf 2 I 9b), die aus einer 1908 ausgeführten Bastardierung der beiden reinen Linien der Saatzuchtanstalt Ng, x Fg, herangezogen war, fanden sich in der F, Generation 1912 in Bezug auf das Chlorophylimerkmal Referate. 113 variierende Individualnachkommenschaften, in denen gestreitte und ganz weiße Pflanzen auftraten (Albicatio). Die drei ausgewählten Mutterpflanzen der Nachkommenpflanzen stammten aus Früchten, deren Anlage an der Großmutterähre kurz vor der Blüte durch Injektion einer stark verdünnten Lösung von salpetersaurem Kali (1: 5000) in den Fruchtknoten beeinflußt worden war. Von den 3 Zuchtpflanzen waren 2 (a und b) im ersten Jahre normal grün, die dritte (c) zeigte schon 1912 eine auffallende Weißstreifung der ersten Blätter ; diese nahm bei den späteren Blättern ab und das 5. und 6. Blatt war fast ganz grün, nur ein ganz zarter, weißer Randstreifen deutete noch die Abnormität an. Die Einzelsaat der Körner dieser 3 Pflanzen ergab 1913 ganz bunte Nachkommenschaften: die Linien a und b spalteten in grüne, gestreifte und weiße Pflanzen, die Linie e spaltete nur gestreifte und weiße. Die genauere Analyse ergab keinen Mendelfall, die 3 Linien sind vielmehr in Bezug auf das Chlorophylimerkmal defekte, aber sehr variable, homo- zygotische Einheitsrassen. Die Injektion mit dem genannten Kali ist die Veranlassung zu der Abänderung der Töchter. Auch sonstige Mo- difikationsursachen sind ja schon in ihrer Wirkung auf die Ausbildung von Chlorophyllanomalien studiert worden, so von Molisch bei Brassica oleracea acephala, von Timpe bei Ulmus, von Beyerinck bei Barbarea vulgaris, vom Verf. bei Lamium maculatum, von E. Heinricher bei Tradescantia usw. Da im vorliegenden Falle in den beiden Beobachtungs- jahren eine Zunahme des Blattgrüns mit fortschreitender Vegetation eintrat, so könnte die Zunahme der Luftwärme und Verbesserung der Ernährung dafür verantwortlich gemacht werden, während die ge- steige.te Belichtung durch die gegenseitige Beschattung der Pflanzen teilweise wieder ausgeglichen wurde, teilweise aber auch wirksam wurde, was sich in der selteneren Zunahme der Weißstreifung bei manchen Pflanzen ausdrückte. Den drei Gerstenlinien wird der Charakter einer de Vriesschen ‚‚Mittelrasse‘‘ zuerkannt, doch handelt es sich um Linien, nicht um Populationen. Verf. bespricht zuletzt einen nichterblichen Fall: Bei einer Warmhaustopfkultur der reinen Gerstenzuchtlinie Ng4 wurden 1914 nach dem entwickelten zweiten Blatt die weiteren unentrollten durch eine Insektenlarve abgefressen. Die Pflanze erholte sich und die Blätter an den Nebenachsen zeigten, von unten nach oben gerechnet, totale Weißblättrigkeit, weiße Streifung in abnehmender Stärke, beim fünften Blatt normale Färbung. Die sorgfältigst beobachtete Nachkommenschaft dieser Pflanze zeigte bei keinem Individuum An- zeichen eines Chlorophylldefektes. Da künstliches Verletzen oder Ab- schneiden der Blätter diese Modifikation nicht zur Folge hatten, so muß für den ersteren Fall eine latente Anlage angenommen werden, die durch mechanische Eingriffe erst aktiviert wird, während der gleiche Insult bei anders veranlagten Pflanzen wirkungslos bleibt. Matouschek, Wien. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 8 114 \ Referate. Molisch, Hans. Über die Vergilbung der Blätter. Anzeiger der kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien. 1918. 54. Jahrg. der math.-nat. Kl. Einige physiologische Bedingungen der Vergilbung des Blattes _ und verschiedene damit verbundene Veränderungen in der Zelle wurden vom Verf. festgestellt. 1. Der Licehtabschluß hat oft einen großen Ein- fluß. Schon nach wenigen Tagen vergilben im Finstern die Blätter von Tropaeolum majus, Ewuphorbia splendens, Abutilon, Oplismenus imbecillus (gute Versuchsobjekte), zumal wenn man mit dem Lichtentzug gleich auch höhere Temperatur (20— 30°) auf die Pflanze einwirken läßt. Immergrüne Pflanzen (Nadelhölzer, Aucuba, Buxus, Laurus. Vinca z.B.) widerstehen der Vergilbung sehr lange Zeit, sogar 4 Monate und länger, wenn die Temperatur niedrig ist (5—13°). Die in unseren Breiten gegen den Herbst zu aknehmende Lichtintensität muß daher den Vergilbungsprozeß fördern. 2. Anwesenheit von freiem Sauerstoff ist für die Vergil- bung unerläßlich. Blätter von Abutilon, Tilia und Tropaeolum vergilben, wenn sie zur Hälfte in Wasser untergetaucht werden, nur so weit, als sie in die Luft ragen; die im Wasser befindliche Teile bleiben grün, weil der hier vorhandene absorbierte spärliche Sauerstoff nicht ausreicht, um die Vergilbung der genannten Blätter zu ermöglichen. 3. Das Ver- gilben ist eine Alterserscheinung. Durch sehr gute Ernährung kann das Vergilben hinausgeschoben und die Lebensdauer der Blätter verlängert werden. Andererseits kann man bei relativ jungen Blättern gewissermaßen künstlich dieses Symptom des Alters hervorrufen, z. B. wenn man Tropaeolum bei höherer Temperatur dem Lichte ganz entzieht, es wenig begießt oder hungern läßt. 4. Bei Anwendung der Kalimethode, des Verfassers — Auskristallisierung des Karotin in grünen und ver- vergilbten Blättern — zeigen sich im Gegensatze zu den grünen, kleine oder nur wenige Kristalle, wohl aber statt dieser viele gelbe Tropfen, was für die Tswettsche Ansicht spricht, das Karotin des grünen Blattes erfahre beim Vergilben eine Umwandlung in einen anderen gelben Farbstoff. 5. Bei der Vergilbung wird ein großer Teil des Eiweißes oder das ganze Eiweiß, das in Form der plasmatischen Grundlage der Chlorophylikörner vorhanden ist, umgewandelt und wandert aus. Viel- leicht werden auch die Umwandlungsstoffe des Chlorophyllf ırostoffes selbst (seine N- und Mg-Komponente) vor dem Blattfalle in ausdauernde Organe hinübergerettet. Das Kalkoxalat, das die Zystolithen und ver- schieder.e Epidermisgebilde inkrustierende CaCO, und SiO, verbleiben im vergilbenden Blatte. Matouschek, Wien. Duysen, F. Holzwucherungen. Sitzungsber, d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1918, Nr. 3. 8. 67—82. 14 Fig. Dringt ein Pilz in eine Pflanze ein, so kann man als Folgeerscheinung dieses Befalles drei, wenn auch nicht grundlegende, so doch umfassende Referate. 115 Typen, in welche man die größte Anzahl der Erscheinungen einreihen kann, unterscheiden: 1. An dem Pflanzenteil ist keine abnorme Wuche- rung festzustellen. Der Pilz zeigt ebenfalls keine besonderen Wachs- tumserscheinungen (z. B. Phytophthora infestans). 2. An der Infektions- stelle treten mit bloßem Auge erkennbare Pilzwucherungen auf; der Saftstrom der Pflanze wird vom Pilz ganz absorbiert. An der Pflanze keine Wucherungserscheinungen, wohl aber Hemmungen und Verkrüp- pelungen (Beispiele: Mutterkorn, Maisbeulenbrand). 3. An der In- fektionsstelle entstehen durch den Pilzbefall Wucherungen an der Pflanze, während eine Entwicklung des Pilzes nicht oder nur vorüber- gehend während der Fruktifikationszeit zutage tritt (z. B. Hexenbesen, Holzwucherungen an Fagus antarctica, verursacht durch den Pilz COyttario). Hier gibt es keine Zuwachszonen, vergleichbar den Jahres- ringen. Doch gibt es bekanntlich an Bäumen Anschwellungen, die nicht auf einen Pilzbefall zurückgeführt werden können. Verf. beschreibt solehe Wucherungen an einer Kiefernwurzel bei Potsdam, auf einer Birkenwurzel, an der Wurzel von C'hamaecyparis pisifera und am Stamme einer Birke. Inallen diesen Fällen mag die Ursache der Geschwulst oft eine ganz geringfügige sein; die vermehrte Holz- bildung ist normal. Man hat es mit einer Stauungserscheinung zu tun. Das erzeugte Holz ist hart, schön gezeichnet, daher zu Furnieren (Maser- kopf) verwendbar. Daß eine rein mechanische Verhinderung des normalen Saftstromverlaufes in einem Baume derartige abnorme Wucherungen hervorrufen kann, tritt deutlich an den Holzwülsten hervor, die ein von Lonicera periclymenum umschlungener Rotbuchenstamm gebildet hat. Matouschek, Wien. Kraus, €. Kalidüngung, Getreidelagerung und Sorteneigenschaften. Journal für Landwirtschaft. Bd. 66, 1918. S. 53—70. Es wird über die in Fortsetzung früherer Untersuchungen ange- stellten Versuche berichtet, welche in den Jahren 1915—1917 über den Einfluß der Kalidüngung auf die Standfestigkeit der Getreide ausge- führt worden sind. Zu diesen Versuchen wurden die verhältnismäßig standfeste, später schossende Ackermannsche Bavaria-Gerste und die leicht lagernde, raschwüchsige Hanna-Gerste verwendet. Sie bestätigten, daß gute Kaliernährung die Ausbildung mechanisch besser beschaffener Halme fördert. Ob aber die Kaliwirkungen genügen, um Lagerungen hintanzubalten oder wenigstens auf ein praktisch wenig empfindliches Maß einzuschränken, hängt nicht nur von der Kaliernährung ab, sondern auch von dem Maße der Standfestigkeit, das einer Getreideform spe- zifisch zu eigen ist. Die Bedeutung der Züchtung auf Standfestigkeit wird also durch die Feststellung des günstigen Einflusses der Kali- düngung auf die Standfestigkeit nicht eingeschränkt. In praktischer AT a ENT a Re VEN We ah SER. 116 Referate. Beziehung ist zu betonen, daß man sich auf Kalidüngung zur Vermeidung des Lagerns nicht verlassen darf, daß vielmehr die Nährstoffzufuhr nur einer der Umstände ist, die bei der Ausbildung standfester Halme beteiligt sind, und daß diese andern Umstände die Wirkungen der Nähr- stoffzufuhr zu fördern, aber auch zu schädigen oder ganz zu überwinden vermögen. Es sind daher die Wirkungen der Nährstoffzufuhr durch Kulturmaßnahmen möglichst zu unterstützen, dassind : Aussaat gesunder, vollkommener Saat widerstandsfähiger Formen auf gut vorbereitetem Boden, in angemessen beschränkter Menge und in einer der Pflanzen- entwicklung fördeılichen Verteilung, in richtiger Tiefe, in Verbindung mit Maßnahmen, die das Auflaufen und die Befestigung im Boden durch kräftige Bewurzelung unterstützen. Was das Verhältnis der Nährstoffe anbelangt, so steht die Regelung der Stickstoffzufuhr an erster Stelle, es ist aber auch das Wechselverhältnis von Kali zu Phosphorsäure und Kalk zu beachten, wozu noch eingehendere Versuche anzustellen sind. 0. K. Henning, Ernst. Anteckningar om den s. k. slidsjukan med anledning av dessen uppträdande ä vete 1915 och 1918. (Bemerkungen über die sog. Scheidenkrankheit aus Anlaß ihres Auf- tretens an Weizen 1915 u. 1918) Medd. Nr. 175 fr. Central- anst. f. försöksväsendet pä jordbruksomradet. Stockholm 1918. Nilsson-Ehle hat 1915 den Namen Scheidenkrankheit für eine an Weizen beobachtete Erscheinung vorgeschlagen, die seit 1912 in verschiedenen Teilen Schwedens beobachtet worden ist und den Weizen- ertrag auf den befallenen Äckern bis zu der Hälfte oder einem Drittel einer normalen Ernte, ja-noch weiter herabdrückte. Sie äußert sich darin, daß die Pflanzen verkrüppeln und höchstens 0,5 m hoch werden, die Ähren sich besonders an der Spitze schlecht ausbilden und die oberen Blätter, Blattscheiden und Halmteile eine gelb- oder grauviolette Farbe zeigen; sehr oft bildet nur der Hauptsproß eine Ähre. An den kranken Pflanzen’ ließen sich weder tierische noch pflanzliche Schmarotzer auffinden, sie bedeckten sich nur mit zahlreichen saprophytischen Pilzen ; auch auf bestimmte klimatische oder Bodenverhältnisse hat sich die Krankheit nicht zurückführen lassen. Vermutlich schließt die Schei- denkrankheit verschiedene Krankheitserscheinungen in sich, die man noch nicht genauer auseinanderhalten kann. Es lassen sich deshalb auch noch keine bestimmten Bekämpfungsmaßregeln angeben, sondern nur einige vorläufige Vermutungen und Gesichtspunkte aufstellen. DK: Appel, 0. Was lehrt uns der Kartoffelbau in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika? Heft 17 der Arbeiten .d. Ges. z. Förd. d. Baues u. d. wirtsch. zweckmäßigen Verwendung d. Kartoffeln. Berlin 1918. 688.20 Abb. Referate. 117 | Die Schrift ist auf Grund längerer Studien über den Kartoffelbau und die Kartoffelkrankheiten in den Vereinigten Staaten verfaßt und vorzüglich geeignet, uns ein richtiges Bild über Umfang, Ertrag und Anbauweise der Kartoffeln in diesen Ländern zu vermitteln. Ein großer Teil des Inhaltes ist den staatlichen und privaten Maßnahmen zur För- derung des Kartoffelbaues und besonders einer Besprechung der in Nordamerika auftretenden Kartoffelkrankheiten gewidmet. Für die Kartoffelanerkennung, die als staatliche Einrichtung durchgeführt werden soll, besteht die Bestimmung, daß das Vorhandensein von Spongospora-Schorf, Krebs und Älchen die Anerkennung überhaupt ausschließt; Blattrollkrankheit darf 5% nicht übersteigen, Kräusel- krankheit darf stark ausgeprägt nicht mehr als 2%, schwach ausgeprägt nicht mehr als 5% betragen, Mosaikkrankheit nicht mehr als 5%, Schwarzbeinigkeit nicht mehr als 15%, Welkekrankheit nicht mehr als 5%: | Der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata richtet solche Zer- störungen an, daß ein Kartoffelbau ohne seine Bekämpfung nicht mög- lich ist ; sie geschieht jetzt weniger mehr durch Bespritzungen mit Sch wein- furtergrün, als mit arseniger Säure, weil diese sich der Bordeauxbrühe beimischen läßt. Der Kartoffelstengelwurm, die Larve des Käfers Trichobaris trinolata, frißt Gänge in den Stengel, verpuppt sich darin und schlüpft erst als Käfer heraus; das abgestorbene Kraut wird ge- sammelt und verbrannt. Die Kartoffelmotte Phthorimaea operculella ist auf warme Länder beschränkt, hat aber z. B. in Kalifornien schon ‚sehr große Verluste verursacht; zu ihrer Bekämpfung wird Verbrennen der ihr als Nährpflanzen dienenden Unkräuter, häufiger Fruchtwechsel und Behandlung der Saatkartoffeln angeraten. Die Nematodenkrank- heit der Knollen wird durch Heterodera radieicola hervorgerufen, bietet aber ein anderes Krankheitsbild als die europäische Älchenkrankheit und scheint unter andersartigen Bedingungen zustande zu kommen. Die Spitzendürre, diein Deutschland selten beobachtet wird, tritt wahr- scheinlich infolge übermäßiger Transpiration auf. Die Trockenflecken, durch Alternaria solani verursacht, sind in den Vereinigten Staaten von größerer Bedeutung als bei uns und werden durch Bespritzungen mit Bordeauxbrühe erfolgreich bekämpft. Die Kraut- und Knollenfäule, Phytophthor@ infestans, ist im wesentlichen auf den Nordosten be- schränkt, aber doch wie bei uns eine der wichtigsten Krankheiten; ihre Bekämpfung durch Bespritzungen mit Bordeauxbrühe ist weit ver- breitet und wird hauptsächlich durch die notwendige Bekämpfung des Kartoffelkäfers, gegen den unbedingt gespritzt werden muß, begün- stigt ; sie erfolgt meistens mit Hilfe von fahrbaren Spritzen. Die Schwarz- beinigkeit ist von beschränkter Verbreitung, und um ihre weitere Aus- breitung zu verhindern, sind teilweise scharfe Bestimmungen erlassen 118 Referate. worden. Die Blattrollkrankheit ist auffallend selten; eine viel größere Rolle spielt die Welkekrankheit, die teils durch Fusarium, teils durch Vertierlilium hervorgerufen, und zu deren Bekämpfung die Vermeidung kranken Pflanzgutes empfohlen wird. Die Rhizoktoniakrankheit wird durch Cortierum (Hypochnus) solanı verursacht und äußert sich häufig als eine Fußkrankheit, bei der oft schon die jungen Triebe schwer ge- schädigt werden; sie wird durch Beizung der Pflanzkartoffeln mit Subli- mat oder Formaldehyd bekämpft, dürfte sich auch bei uns häufiger finden als man annimmt, aber eher durch Kulturmaßnahmen bekämpf- bar sein. Der gewöhnliche Kartoffelschorf wird in den Vereinigten Staaten zu den ernsten Krankheiten gezählt, weil dort die Kartoffeln ‚ vorwiegend zu Speisezwecken verbraucht werden; die Beizung der Pflanzkartoffeln scheint nur von geringem Erfolg zu sein, begünstigt wird die Krankheit durch Alkalinität des Bodens, zu ihrer Unter- drückung scheint sich Beimischung von Schwefel im Boden zu bewähren, doch bedarf die ganze Schorffrage noch einer gründlichen Bearbeitung. ° Der Spongospora-Schorf wird in den Vereinigten Staaten für viel bös- artiger gehalten als der gewöhnliche, da der Pilz vor allem die Wurzeln befällt und schädigt. Die auch bei uns häufige Schwarzherzigkeit wird durch Temperaturerhöhungen hervorgerufen. OR, Appel, 0. Die Pflanzkartoffel, Landwirtsch. Hefte, herausg. v. L. Kießling. Heft 35. Berlin 1918. 39 S. 7 Abb. Auf S. 7—18 enthält das Heft einen Abschnitt über den Gesund- heitszustand der Pflanzkartoffel, der als von einem der besten Kenner dieses Gegenstandes verfaßt, besondere Beachtung verdient. Behandelt werden 1. die äußerlich sichtbaren Krankheiten: Phytophthora-Fäule, Fusarium-Fäule, Bakterien-Fäule, Kartoffelkrebs, der gewöhnliche Schorf, Spongospora-Schorf, Grind, Silberflecken, Fraßbeschädigungen und Verletzungen durch Geräte. 2. Die beim Durchschneiden erkenn- baren Fehler und Krankheiten: die Gefäß- oder Ringkrankheiten, die Bunt- oder Eisenfleckigkeit, die Graufleckigkeit und Schwarz- herzigkeit, das Hohlsein. 3. Krankheiten, die an der Knolle nicht er- kennbar sind. Bei den einzelnen Krankheitserscheinungen wird an- gegeben, ob ihr Vorhandensein die Kartoffel als Pflanzkartoffel un- brauchbar macht oder nicht. DER Schander, R. Beobachtungen und Versuche über Kartoffeln und Kartoffel- krankheiten im Sommer 1917. Fühlings landw. Zeitung. 67. Jg. 1918. S. 204—226. Belangreich ist die Beobachtung, daß bei den Sorten Atlanta und Kaiserkrone zahlreiche Knollen mit Phytophthora infestans besetzt, Stengel und Blätter aber gesund geblieben waren. Die Phytophthora- Referate. 119 Bekämpfung sollte nach Ansicht des Verfassers in erster Linie durch den Anbau widerstandsfähiger Sorten versucht werden, da die Besprit- zungen zwar wirksam, aber wegen der starken Krautentwicklung und des geringen Reihenabstandes der Kartoffeln schwer durchführbar sind. Ablösen der Schalen an den Knollen wurde infolge nicht genügender Reife in großer Ausdehnung bemerkt. Die bis jetzt versuchten Konservierungs- mittel zur besseren Aufbewahrung der Kartoffeln haben sich, wenigstens für die Anwendung im großen, bis jetzt noch nicht bewährt. O. K. Wennink, €. S. De gefelgen der bladrolziekte bij aardappelen. (Die Folgen der Blattrollkrankkeit bei Kartoffeln.) Tijd- schr. over Plantenziekten. 44. Jahrg., 1918. Bijblad. S. 1—4. Ein Anbauversuch mit 10 in gesundem Boden geernteten Knollen der Kartoffelsorte Paul Krüger auf Boden, in dem seit 25 Jahren keine Kartoffeln gebaut waren, ergab neben 6 gesunden 4 blattrollkranke Pflanzen, die von einer offenbar kranken Mutterpflanze herstammten und pewiesen, daß Knollen von kranken Pflanzen auch in gesundem Boden eine kranke Nachkommenschaft liefern. Der Knollenertrag der kranken Pflanzen hatte ein Gewicht von je 75—100 g, weniger als die Saatknolle gewogen hatte. OK Rambousek, Fr. Rübenschädlinge und Rübenkrankheiten im Jahre 1917. Zeitschr, f. Zuckerindustrie in Böhmen. XLII. S. 527—539. Prag 1918. Den größten Schaden fügte den Rüben die Raupe der Wintersaat- eule (Agrotis segetum Schiff.) zu ; sie vernichtet überdies alle Feldkultur- pflanzen. Ihr Auftreten wird durch andauernde Trockenheit sehr be- günstigt, ihr ärgster Feind ist anhaltende Nässe. Zur Vertilgung des Schmetterlinges empfiehlt es sich, Feuer eine Stunde nach Sonnen- untergang anzuzünden. In der Flugzeit bringe man unter Beleuch- tungskörper Gefäße mit Wasser, Melasse oder. Klebstoff an, wobei allerdings meist nur die Männchen haften bleiben. Die Weibchen fängt man am besten mit trockenen Apfelschnitten, die man an einem Spagat aufreiht und befeuchtet; in der Frühe klopfe man die Eulen in einen Sack. Sehr gut bewährten sich flache, mit Melasse gefüllte, auf etwa 1 m hohen Pflöcken befestigte Blechschüsseln, die man erst in der Nacht öffne. Nicht befallene Grundstücke schützt man, wie die Erfahrungen ergeben, gegen die Raupen dadurch, daß man ringsherum eine tiefe Furche ackert und sie mit ungelöschtem Kalk beschüttet, dem man 10% Chlorkalk oder Sulfin zusetzen kann. Rosam (in Jent, Böhmen) konstruierte einen eigenen Pflug zur Vertilgung der Raupen, durch den diese mittels scharfer Rädehen auf einer eisernen Unterlage entzwei- geschnitten werden. Von chemischen Mitteln nützt nur unverdünnte 120 Referate. Jauche mit 2% Kalk (vor der Aussaat). — Auf der Versuchsstation wurden 3 Generationen der Runkelfliege Pegomyia conformis beobachtet ; die Lebensdauer der Fliege beträgt 49 Tage. Der Entwicklung wurde bald ein Ziel gesetzt durch die Schlupfwespe Opius nitidulator. In der zweiten Generation wurden von ihr 60%, in der dritten aber 93%, be- fallen. — Die Aaskäfer (Silphidae) treten seit 1878, einem Katastrophaljahr in Böhmen, immer seltener auf. — Die Drahtwürmer (Larven der Agrio- tes-Arten) wurden auf einem Gute durch 8-maliges Walzen mit schwerer Walze vernichtet. Am häufigsten ist Agriotes ustulatus Schall., dessen größter Feind Pterostichus niger Schall. ist. — Die Entfernung von Melde und Gänsefuß aus den Äckern ist die Hauptbedingung im Kampfe gegen Cassida nebulosa L. (Schildkäfer),. Aphis rumieis (schwarze Blattlaus) trat 1911 und 1917 in riesiger Menge auf, zum Glück ist ein Massenvorkommen immer nur auf ein einziges Jahr beschränkt, da im folgenden Jahre die natürlichen Feinde ihre Pflicht tun. Als solche wurden erkannt: Marienkäfer, die Larven der Syrphiden, C'hrysopa, Entomophora aphidis Hoffm. Die Blattläuse nehmen ihren Ausgang vom Unkraute und von der Saubohne. Trockenes Stäuben mit Asche, Gips, Tabakstaub oder dem Engelmannschen Sulfin und andererseits das Bespritzen mit Tabakextrakt ist eher bei Samenrüben anzuwenden, aber nur dann, wenn es nicht genug natürliche Feinde gibt. Matouschek, Wien. Van der Lek, H. A. A. Over de zoogenaamde „kwade harten“ of „zwarte pitten“ der erwten. (Über die sogenannten „schlechten Herzen“ oder „schwarzen Kerne“ der Erbsen.) Tijdschr. over Plantenziekten. Jg. 24, 1918. S. 102—115. Taf. III. Seit einigen Jahren ist in den Niederlanden, und zwar bis jetzt ausschließlich in einigen Gegenden von Zeeland und Nordholland auf Poldern, die oben genannte Erbsenkrankheit beobachtet worden, bei der im Innern der Samen auf beiden flachen Seiten der aneinander liegenden Samenlappen graubraune Stellen auftreten, die sich in schweren Fällen auch auf das Keimknöspchen erstrecken und dessen Vegetations- spitze vernichten können. Von außen ist den erkrankten Samen nicht das geringste anzusehen, sie werden aber ungeeignet für den mensch- lichen Genuß. Die Ursache der Erscheinung ist noch nicht aufgeklärt, da die ersten Anfänge der Krankheit bisher noch nicht beobachtet werden konnten. Pilze oder Bakterien konnten in den kranken Stellen weder aufgefunden, noch aus ihnen herausgezüchtet werden. Krankes Saat- gut liefert gesunde Pflanzen und Samen, gesundes Saatgut oft kranke Samen bei sonst ganz normalen Pflanzen. Der vermutete Einfluß der Bodenbeschaffenheit oder Düngung hat sich bisher nicht nach weisen lassen. | GER. Referate. 121 Westerdijk, Johanna. Neueres über Flachskrankheiten. Jahresber. d. Vereinigg. f. angew. Botanik. 16. Jg., 1918. S. 1—8. In den Niederlanden ist die schädlichste Flachskrankheit der sogen. Flachsbrand. Er befällt junge, stark wachsende Pflanzen, die sich schwärzen und bei trockenem Wetter rasch absterben, in nassen Jahren aber noch weiter wachsen können. Der weiß blühende Flachs ist im all- gemeinen vıel weniger anfällig für die Krankheit als der blau blühende. Während Marchal als Urheber der Krankheit die Chytridiacee Astero- cystis radicis de Wildem. ansah, ist kürzlich durch Tisdale nachgewiesen worden, daß sie durch Fusarvum lini verursacht wird. ' Der Flachsrost Melampsora lini erscheint bei feuchtem Wetter in der letzten Reifeperiode der Pflanzen und ist in den Niederlanden nur beim weiß blühenden Flachs bekannt. Die Krankheit entwickelt sich hauptsächlich an übermäßig gedüngten Geilstellen. Bei der durch Gloeosporium lin hervorgerufenen Anthrakose des Flachses treten am Stengel schwarzbraune, etwas eingesunkene Flecke, an den Blättern weißliche, rot umrandete Flecke auf; auch auf die Kapseln und Samen, selbst in deren Inneres, geht der Pilz über. Erkrankte Samen liefern Keimpflanzen, die kleine Krebsstellen und Blattflecken bekommen und bei feuchtem Wetter absterben;; in manchen Jahren entwickelt sich typische Anthrakose der Stengel, bisweilen nur eine Erkrankung der Kapseln. Mit Reinkulturen des Pilzes gelang die Ansteckung von Samen, Stengeln und Früchten. Der Pilz ist ein typisches Gloeosporium mit einzelligen Sporen und Lagern, welche auf der Nährpflanze und auf sterilisierten Flachsstengeln meist Borsten enthalten. Die Bekämpfung gelang durch dreistündige Behandlung der Samen mit Formoldämpfen. Bei feuchter Witterung werden die Keimpflanzen leicht von einer durch Botrytis cinerea verursachten Fäule befallen; auch ältere Pflanzen können von diesem Pilze angegriffen werden. Eine ‚Toter Stengel‘ genannte Krankheit kommt in Nord- holland allgemein vor ; dabei wird die Pflanze braun und dürr, ihre Faser ist unbrauchbar. In manchen Fäilen scheint eine Phoma-Art die Krank- heit hervorzurufen, in andern aber wahrscheinlich noch andere Pilze. Thrips lini saugt beianhaltend trockenem Wetter an Blütenständen, Blütenkrospen und jungen Früchten, bringt deren Verkümmerung und eine büscheliche Anhäufung der Bıüten hervor die man „böse Köpfe‘ nennt. Die Erfahrungen der Praxis weisen darauf hin, daß der Thrips von Erbsen und Ackerbohnen, obwohl man Jiese für andere Arten ansıeht, auf Flachs übergeht. | OR, Zimmermann, Hugo. Beschädigungen an Mohn und Mairüben im Jahre 1917 in Eisgrub. Blätter für Obst-, Wein-, Gartenbau u. Klein- tierzucht. 1917. 8. 93—95. VE Se ARTEN EBEN ER RR "FOR X 122 Referate. Der Mohn litt zu Eisgrub (S. Mähren) stark duich den Mohnwurzel- rüßler (Coeliodes fuliginosus March.); die Fraßstellen reichten bis zum Holzkörper. Ende Juli traten die Käfer auf. In vielen im Boden befind- - lichen Kokons wurden Schlupfwespenlarven aufgefunden. — Die Mai- rübe wurde von den Larven eines Mauszahnrüßlers (vermutlich Baris laticollis March.) befallen; statt der flachen Kugel zeigte sich eine ge- wöhnliche Rübengestalt. Matouschek, Wien. Falck, R. Eiehenerkrankung in der Oberförsterei Lödderitz und in Westfalen. Zeitschr. f, Forst- und Jagdwesen. 50, Jahrg. 1918. S. 123—132. Die Erkrankungen der Eiche fanden in einem Auenwalde des Über- schwemmungsgebietes statt. Infolge der Trockenheit und des (mäßigen) Wicklerfraßes kam es zu einer Schwächung der Bäume und Äste (un- genügende Saftzufuhr). Dann kam seit 1908 der Eichenmehltau, der bis in die Kronen hinein vordrang, was noch größere Schwächung er- zeugte. Hallimasch und der Rindenpilz (Dermatea cinnamomea Rehm oder eine verwandte Art) waren stets im Eichenwald vorhanden, jetzt aber konnten sie die geschwächten Eichen rascher zum Absterben bringen: Rindenerkrankung mit schwarzen Saftflußstellen, Loslösung der Rinde, Absterben der Zweige. — Bekämpfung: Sanierung der Bodenverhält- nisse (vollständige Beseitigung der Grasnarbe, Verbesserung der Wasser- und Luftversorgung des Wurzelsystems mittels sandgefüllter Bohr- löcher durch die Tonschichte), Bekämpfung der Schädlinge, besonders des Eichenmehltaues. Wo beides nicht angeht, Abtrieb der Bestände. Matouschek, Wien. Amberg, Karl. Der Pilatus in seinen pflanzengeographischen und wirt- schaftlichen Verhältnissen. Mitt. d. Naturforsch. Ges. in Luzern, VII H., Luzern. 1917, S. 47—31l. Mit Tafeln, Textfiguren, Tabellen, 1 Karte. Aus der inhaltsreichen Schrift erwähnen wir hier nur folgendes: Die Nachtfröste am 12. und 13. April 1913, bei denen in den höheren Südlagen des Pilatus die Temperatur auf — 17° C sank, erfroren Arcto- staphylos uva ursi und A. alpina, die 3 Vaccinium-Arten, Calluna, Erica carnea, Juniperus communis var. montana. 8—10 Tage nach diesen Temperaturstürzen bräunten sich die Juniperus-Bestände, als hätte Feuer ihr immergrünes Nadelwerk versengt. In Tabellen wird gezeigt, daß jeder Pflanzenart ein ‚spezifischer Nullpunkt‘ zukommt. So waren am „Esel“ nicht frostgeschädigt (1. Herbstfrost 1913am 10./11. Sep- tember): Botrychium, Gräser und Scheingräser, Minuartia, Biscutella laevigata, Bupleurum, Seseli, Athamanta, Gentiana-Arten, Thymus, Pedicularis, Galium, Campanula, Carduus. Frostgeschädigt: Cerastium, Sazxifraga, Alchemilla, Helianthemum, Scabiosa, Phytheuma, Aster, Referate. : 123 Senecio, Leontodon. Die Samen mancher Alpenpflanzen (z. B. Andro- sace helvetica) müssen mehrere Frostperioden durchleben, um überhaupt einmal keimfähig zu werden. Winderosionen wurden bemerkt nur an den Polstern von Carex firma, Androsace helvetica, Minuarlia se- doides, Saxifraga moschata, Silene acaulis. Windschliff ist oft an Polstern auch anderer Pflanzen zu bemerken. Physiologisch wirkt der Wind als Beschleuniger der Verdunstung, besonders auf die Vegetation der Schneeblößen, sehr gefährlich ein; die direkte Kälte wirkung ist we- niger maßgebend. Windhart sind entschieden Sawifraga retusa, caesia, oppositifolia, Androsace helvetica. Keine Pflanze gibt es auf dem Pilatus, die klühend an windgefegten, ständig schneefreien Stellen den Winter überdauern würde, um im Frühlinge weiterzublühen. Die Bilder zeigen Windfahnen-Fichten und solche, die vom. Blitz erschlagen wurden, die fast pinienähnliche Windform der Pinus moniana var. arborea, Ästchen dieses Nadelholzes mit tiefen Verletzungen durch Schneegebläse. Bemerkungen über einzelne Pflanzenarten: Bei den Krüppel- fichten der höheren Lagen scheinen Herbstfröste Ursache einer Samen- schädigung zu sein, bei der die Samenschale nur Samenansätzeumschließt, die Samenflügel leicht abtrennbar sind. Pinus montana Mill. erzeugt wohl aus gleicher Ursache sehr selten keimfähige Samen. Matouschek, Wien. Henning, Ernst. Nägra anteckningar am växtligheten pä södra Öland sommaren 1917. (Einige Bemerkungen über das Pflanzen- wachstumim südlichen Ölandim Sommer 1917.) Svenskt Land. 1918 S. 157—159. Es werden die Vegetationsbeschädigungen aufgeführt, die Trocken- heit, ein Sturm und Spätfröste auf Öland angerichtet haben, und die Gründe auseinandergesetzt, die die Errichtung einer besonderen Ver- suchsstation für die Insel wünschenswert machen. OK: Joseph. Beobachtungen über Blitzschläge. Allgem. Forst- und Jagd- zeitung, 94. Jahrg., 1918. S. 141—142. Beobachtungsgebiet: Hessen; Beobachtungszeit: 1917. — Am häufigsten wurde getroffen die Eiche und Fichte, die Kiefer weniger als die Fichte. Die Linde erscheint als Waldbaum zum erstenmal (innerhalb vieler Jahre) unter den getroffenen Holzarten. An unterdrückten Bäumen sind nur 2 Blitzschläge vorgekommen, nämlich an einer Eiche unterhalb einer Kiefer, und an einer Linde; in beiden Fällen sind sie von einem abgesprungenen Blitze getroffen. 41% aller Blitzschläge entfallen auf Randbäume. Stärkere Zerstörungen des Schaftes fand man besonders bei der Fichte. Matouschek, Wien. 124 . Referate. Neger, F. W. Honigtau und Honigtauregen. Naturwissensch. Wochen- schrift, N. F. 17. Bd., 1918. S. 576—578. 1 Textfig. Honigtaubildung ist mit oder ohne Zutun von Blattläusen möglich. Ja, Verfasser konnte künstlich einen Austritt von Zellsaft aus kleinen Rißwunden von Ahornblättern hervorrufen, wenn die betreffenden Sprossen zuvor einer schwachen Einwirkung eines sauren Gases (SO ,) ausgesetzt waren. Es scheint, daß die Blattläuse gleichzeitig ihren Honig- tau ausstoßen, wenn eines dieser Tiere damit begonnen hat. Verf. gibt eine andere Erklärung als Sorauer für das Auftreten des Honigtaus ohne Mitwirkung der Blattläuse. Während der heißen Tage bei großer Trockenheit Frühsommer 1918 war die Wurzeltätigkeit aufs höchste angespannt und wurde tagsüber durch Transpiration im Gleichgewicht gehalten. In den kühlen Nächten sank die letztere auf fast Null herab, während von den weiterhin tätigen Wurzeln eine derartige Steigerung des Turgors,bewirkt wurde, daß ein Teil des zuckerreichen Zellsaftes durch Risse ausgepreßt wurde. So ist auch die Honigtaubildung ohne Läuse an Gewächshauspflanzen zu erklären. Matouschek, Wien. Stutzer, A. Mehltau und Bodenbeschaffenheit. Der prakt. Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 1918. S. 68 u. ff. Die eigenen Beobachtungen zeigen, daß echter Mehltau bei Rosen und Stachelbeeren und anderseits die Blattrollkrankheit der Kartoffeln besondeıs dann sehr stark auftreten, wenn der Boden alkalische (laugen- hafte) Eigenschaften hat. Gegen den Rosenmehltau erzielte Verf. gute Erfolge durch ein Durchschichten des alkalischen Bodens mit saurer Torfstreu. ; Matouschek, Wien. Sprenger, A. M. Levert het snoeien gevaar op voor het ontstaan van ziekten? (Bringt das Schneiden Gefahr für das Ent- stehen von Krankheiten?) Tijdschr. over Plantenziekten. 44. Jahrg., 1918. Bijblad. S. 17—19. In einem Versuchsgarten zu Maastricht, wo 1910 etwa 80 Kirsch- bäume gesetzt und nach dem Schnitt mit größter Sorgfalt behandelt worden wa1er, erkrankten trotzdem alle und starben allmählich ab. Die Untersuchung zeigte, daß von den Schnittwunden aus unter dem Teerverschluß und der gesunden Überwallung sich eine Verderbnis des Holzes in den Baumkörper fortgesetzt hatte. OK: Solla, K. F. Botanische Beobachtungen in Halbenrain. Mitt. d. naturw. Verein. f. Steiermark. 54. Jahrg. Graz 1918. 8. 161—177. Halbenrain liegt in einer Ebene am mittleren Murlaufe in Steier- mark. Teratologische Beobachtungen: Aristolochia clematitis, Verwachsung von Blüten; Ranunculus acris, Verkrümmungen der Blü- ED Referate. 125 tenstiele, Unregelmäßigkeiten in der Blüte in großer Mannigfaltigkeit; Spiraea salicifolia, K,C, oder K,0,; Trifolium rubens, eigenartiger Sproß in der Achsel des obersten Stützblattes; Lotus corniculatus, über- zähliges Blattgebilde; Malwa silvestris, Korollaranhängsel, Korollen- blätter in ungleichen Abständen; Daucus carota, Proliferation, Ver- grünung, doppelte Dolden ; Cornus sanguinea mit O,; Fraxinus excelsior, Verwachsungen zwischen Teilblättehen in verschiedenster Weise; Li- gustrum vulgare, C,, oft 4—5zipfelige Blumenkrone, oder C, mit 2 Pollen- blättern, auch C(,)A, oder C(„)A ,; Erythraea centaurium, K,C, St, mit normalem Gynaeceum; Convolvulus arvensis, unvollständig getrennte Blumenkrone, Zahl der Einschnitte 1—3, der eine Rand des Einschnittes zu.einem flügelartigen Lappen ausgebildet, verkürztes Monochasium odeı regelmäßige Trugdoldenstellung, Blütenstiel mit Hochblättern; Calystegia sepium, statt der terminalen Blüte 2 Blüten, entstanden aus Knospen in der Achsel der Hochblätter, Heterostylie; Antirrhinum mavus, petaloide und staminodiale Gebilde aus dem Schlunde ragend, mannigfaltig ausgebildet; Linaria vulgaris, zwischen dem Einschnitte von 2 Sepalen ein weißes bärtiges Gebilde entspringend; Plantago maior, 3 oder 6 blattartige Deckblätter ungleicher Art, alle mit breitem Grunde dem Stamme anliegend, in der Achsel stets je eine fertile Blüte tragend; Galium mollugo, zwei Blütenstände übereinander stehend, Zwillingsknospen sind die Ursache, daß an 6-blättrigen Knoten auch 3—4 Zweige nebeneinander auftreten; Sambucus nigra, 7- oder nur 3-zählige Blätter, Stipellen an der Blättchenbasis, Endblättchen oft fehlend, 7-zählige Blätter oft Anisophyllie deı Fiederblättchen zeigend, Blättchen mit abwechselnden Insertionsstellen, 4-zählige Blätter, K,C, oder K,C, oder petaloide Kelchblattzipfel, 6—7-zählige Blumen- krone und 5 Pollenblätter, ist K,, so sind 4 Pollenblätter da ; Campanula patula,-K,C, A,G; oder C, mit 1zahnartigem Anhängsel an einem Zipfel; ©. trachelium, viele Blütenabweichungen, auch 2-lippige Blüten, am Blütenstiel 2 Deckblättchen. Matouschek, Wien. Schenk, H. Verbänderungen und Gabelungen an Wurzeln. Flora, N. F. 11. Bd. Festschrift Stahl. 1918. S. 503—525. 10 Textfig. Die durch den Einfluß symbiontisch in der Wurzel lebender Organis- men veranlaßten Gabelungen weichen von gabelig geteilten typischen Wurzelverbänderungen dadurch ab, daß die aufeinander folgenden Gabe- lungen hier nicht in ein und derselben Ebene liegen, sondern einander kreuzen. Die meisten Mykorrhizen weisen seitliche Verzweigungen auf. Dichotomie kommt bei Koniferen nur den Pilzwurzeln von Pinus silvestris, montana, cembra, strobus zu ; hier sitzen die verpilzten Gebilde als kurze, anfangs einfache, später dichotom und zuletzt korallenartig reich gegabelte Seitenwürzelchen an den längeren Faserwurzeln. Die 126 | Referate. anderen Koniferen (Picea, Abies) haben dagegen seitlich und akropetal verzweigte, racemöse Mykorrhizen. Die von Nostoc punctiforme und Bakterien befallenen apogeotropischen Cykadeenwurzeln zeigen eben- falls diehte korallenartige Verzweigung durch fortgesetzte, einander kreuzende Gabelungen. Die Wurzelknöllehen mancher Leguminosen sind gegabelt und gleichen sehr den Mykorrhizen. Bei saprophytischen Blütenpflanzen wird eine korallenförmige Gestaltung des von Pilzen bewohnten Wurzelsystems häufig angetroffen; auftretende Gabelungen sind hier selten. — An sonst normal seitlich verzweigten zylindrischen Wurzeln treten als Bildungsabweichungen selten Gabelungen und Ver- bänderungen auf: Verf. führt die 14 Fälle, die in der Literatur bereits veröffentlicht sind, einzeln an und bespricht sie. Diese Gabel- und Band- wurzeln sind meist Luft- oder Erdwurzeln; bei ersteren bringt die band- förmige Abplattung der Pflanze keine Nachteile, bei letzteren kann sie nicht als vorteilhafte Eigenschaft betrachtet werden, da die zweck- mäßigste Form für ein in die Erde vordringendes Organ sicher die fädig-zylindrische ist. Solche Bildungen kommen z.B. vor bei Phyllo- cactus phyllanthus, Hedera helix, Vicia faba, Pisum satwwum, Phaseolus multiflorus, Allium fistulosum. — Beachtenswert ist die Zusammen- stellung von schon bekannten und neuen Fällen von Verbänderungen und Gabelungen an rübenförmig metamorphosierten Wurzeln als Bil- dungsabweichungen: Daucus carota, Raphanus sativus, Brassica rapa. Die handförmigen Orchideenknollen werden vom Verf. als Wurzel- fasziationen betrachtet, aus gleichen Gründen, aus denen auch Sprosse, die im unteren Teile bandartig ausgebildet, spitzenwärts aber in mehrere Äste sich gabeln, zu den Verbänderungen gerechnet werden. Die einzel- nen Typen: der Latifolia-, Sambueina-, Conopea-, Albida- und O'u- cullata-Typus, werden eingehend besprochen und abgebildet. Zuletzt bespricht Verf. die ‘tiefgreifenden Umbildungen des Wurzelsystems bei den Podostemaceen und parasitischen Samenpflanzen. — Die Wurzel ist, wie auch die anderen Pflanzenorgane, keineswegs in ihrer normalen Form erstarrt; Formänderungen und Bildungsabweichungen gewinnen immer größere Bedeutung für das Verständnis der Morphosen, besonders wenn es gelingt, den Einfluß abgeänderter Entwicklungsbedingungen auf die Gestaltung im Experiment nachzuweisen. Matouschek, Wien. Grüning. Teratologische Funde. Sitzungsber. der Gesellsch. f. vater- länd. Kultur. Breslau 1918, vom 28. II. 1918. Es werden beschrieben: Sehr starke Vergrünung und Durchwach- sung bei Euphorbia hypericifolia L. aus Bolivia. Vergrünung und starke Vergrößerung des Fruchtknotens bei Armeria maritima, wohl ein Hy- menopterocecidium, da im Fruchtknoten eine weiße Raupe liegt. Ver- Referate. 127 diekung, spiralige Verdrehung der Stengel und Köpfehendurchwachsung mit Ekblastesis bei Armeria@ vulgarıs Wild. infolge Vorhandensein eines Tylenchus. T'yl. devastatrixe Kühn erzeugt mannigfache Verbildung der Stengel und Blütenstände von Lolium perenne L. Verbildungen und Schlitzungen der Blätter von Liguidambar styraciflua L., die Ur- sache ist der Frost im Mai 1914. Matouschek, Wien. Goebel, K. Zur Kenntnis der Zwergfarne. Flora, N.E. 11.Bd. Fest- schrift f. E. Stahl. 1918. S. 268—281. 6 Fig. Zwergwuchs (Nanismus) ist teils durch Standortsverhältnisse (geringe Wasserzufuhr) bedingt, teils erblich, vermutlich durch Mu- tation entstanden. Für die wild gefundenen Mutationen Aspidium filix mas und Asp. angulare f. parvissimum ergab sich Konstanz des Zwergwuchses auch unter günstigen Wachstumsbedingungen: Die Vererbung bei geschlechtlicher Fortpflanzung ist nicht untersucht worden. Anatomisch war ein bedeutendes Zurückbleiben der Leit- bündel, geringere Zellgröße, geringere Zellenzahl und starke Verminde- rung der Soruszahl für die Zwerge eigentümlich, Sorus-, Sporangien- und. Sporengröße trat weniger zurück. Bei den genannten Formen ist zwar die Entstehung aus der Stammform nicht unmittelbar be- obachtet worden, doch unzweifelhaft anzunehmen. Das gleiche gilt für Platycerium pygmaeum (Zwergform von P. Willinkii), Pl. Ridleyi (Zwergf. von P. coronarıum) und einige Drynaria-Arten. Bei diesen Zwergformen sind die Nischenblätter kaum von Bedeutung. Seit mehreren Jahren züchtet Verf. Salvia pratensis f. n. acaulis, gefunden 1912 am Ammersee. Die Infloreszenzen sind ganz ungestielt. Wie sie entstanden sein mochte, weiß man nicht. Matouschek, Wien. v. Uthmann. Kandelaberartiger Wuchs einer Abies Nordmanniana. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1917. S. 228. Zu Ober-Maliau (Pr.-Schlesien) steht ein 60—80 Jahre alter Baum, dessen oberste Spitze anfängt zu kränkeln. Es bildeten sich an zwei großen unteren Seitenzweigen kleine Sonderbäumchen, aufsitzend, nach oben wachsend. Das Bild ist ein ganz sonderbares. Matouschek, Wien. Graf v. Schwerin, Fritz. Merkwürdige Stammbildungen der Sitkafichte. Mitt. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1917. S. 227—228. 2 Taf. Verf. bringt zwei sehr interessante Stammbildungen aus der ame- rikanischen Zeitung ‚‚Ihe Lumberman‘: eine Harfenbildung und eine kolossale Maserbildung am untersten Stammteile. Ähnliche Maser- bildungen, doch von geringerer Größe, sieht man an den freiliegenden Wurzeln. Schade, daß dieser Fall von den Amerikanern nicht genauer studiert wurde. Matouschek, Wien. 128 Referate. Pöterfi, Marton. Az Ornithogalum Boucheanum (Kunth) Aschers. ren- dellenes virägairöl. (Über abnorme Blüten von O. B.) Botanikai Muzeumi Füzetek. II. Bd.,, 1916. Kolozsvär 1918. S. 60—85. 2 Taf. Um Kolozsvär kommen Abnormitäten vor, die seit Jahren und bei allen Blüten dieser Pflanze regelmäßig auftreten. Auf jede normal- blütige Pflanze fallen 4—5 abnormblütige. Die Abnormitäten bestehen in folgendem: Die mit der Oberfläche des Fruchtknotens verwachsenen dieken Filamente sind gewöhnlich hohl, in den Höhlungen sind Samen- anlagen (monomere Fruchtknoten). Der dem Staubbeutel entsprechende Staubblatteil ist in ein zungenförmiges Blattgebilde umgeändert. Der Fru:htknoten hat gegen ‚die Spitze zu den größten Durchmesser, seine Höhlungen sind ungleich. Unregelmäßigkeiten in der Plazentation der Samenknospen kommen vor. Sonderkar sind die freistehenden Samenanlagen, die auf der äußeren Oberfläche des Fruchtknotens hinauswachsen; sie sind in Form und Richtung gerade und epitrop, oder am Grunde der Filamente apotrop. Die Bestäubung und Befruch- tung der abnormen Blüte ist nicht ausgeschlossen. Zwischen den normal- und pistillodialblütigen Pflanzen gibt es noch eine dritte Form, in deren Blüten geringere Umbildungen der Staubblätter auftreten, die man leicht übersehen kann. Die Degeneration der Stipeln der Fi- lamente, das teilweise Ablösen der Staubbeutelhälften sind Umbildungen, die, wenn sie fortschreiten, vielleicht auch zur gänzlichen Verwandlung der Filamente und mit gänzlichem Ablösen und Sichausbreiten der Beutelhälften zur Antherophyllie führen können. Der jetzt vererbbare Zustand entspricht der Gynodioecie, weil die Art außer den %-blütigen Individuen auch durch Umbildung der Staubblätter entstandene 2 Individuen aufweist, welche Blüten nur für Fremdbestäubung geeignet sind, demzufolge auch befruchtet werden und Früchte tragen. In diesem Falle bedeuten die teratologischen Umbildungen, da sie die Blüte für Fremdbestäubung geeigneter machen, im Leben der Pflanzen einen entschiedenen Vorteil, was für die Naechkommenschaft jedenfalls günstig ist. Als Ursache dieser teratologischen Umbildungen spielt die Festigkeit des eingestampften Bodens (Viehtrift) sicher eine gewisse Rolle. Die abnormblütigen Exemplare vermehren sich nur auf vege- tatirem Wege viel rascher als die normalblütigen (8—10, statt 1—2 Nebenzwiebeln); die ersteren wachsen in Nestern mit 2—3 Blüten- ständen. — Die Tafeln zeigen Photographien der normalen und abnor- men Pflanze und morphologische Einzelheiten der Abnormitäten. | Matouschek, Wien. Schneider, Hans. Bildungsabweichungen im Blütenstande der Linde und ihre Bedeutung. Aus der Natur. 14. Jahrg., 1918. S. 329 bis 333. 4 Fig. a Referate. 129 Es wird an Tilia ulmifolia bei Bonn gezeigt, daß Bildungsabwei- chungen auch als Rückschlagsbildungen vorkommen, die in morpho- logischer Beziehung sehr wichtig sind. Es entsteht mitunter an der Stelle, wo das Vorblatt und die Blütenstandachse auseinanderweichen, eine Knospe, deren Tragblatt das Vorblatt ist. Aus der Knospe entsteht ein Blütenstand; an diesem stehen manchmal wieder 2 Vorblätter, was sich sogar noch einmal wiederholen kann. Die oberen Vorblätter unter- scheiden sich von den regelmäßig im Blütenstand der Linde vorkommen- den Vorblättchen nicht nur durch ihre bedeutende Größe, sondern auch dadurch. daß sie nicht vor der Blüte abfallen, sondern bis nach der Be- fruchtung an ihrer Achse bleiben. Daher ist Eichlers Auffassung des Blütenstandes der Linde richtig: in der Achsel des Laubblattes erhebt sich die Blütenstandachse, an ihr stehen unterhalb der dichasial angeordneten Blüten 2 Vorblätter, ein unten kleines, das stets eine Win- terknospe in der Achsel trägt, und ein größeres, eine Strecke weit herab- laufendes, das meist unfruchtbar ist, gelegentlich aber auch eine Knospe oder einen daraus sich entwickelnden Blütenstand tragen kann. Matouschek, Wien. Vischer, W. Sur une monstruosit& syncaulome du Taraxacum officinale Weber. (Über eine synkaulome Monstrosität bei T. o.) Bullet. Soc. bot. de Geneve. 1918. Vol. X. S. 21—25. 2 Fig. Viele Schäfte der genannten Pflanze (Löwenzahn) sind miteinander zu einem zylindrischen Mantel verwachsen, tragen aber gesonderte Blütenköpfe. Aus dem Hohlraume ragen einige Einzelschäfte mit je einem Köpfchen und wenige lange Blätter empor. Der Verf. rechnet diese sonderbare Monstrosität nicht zu den Fasziationen, sondern zu den Synkaulomen. Matouschek, Wien. Kießling, L. Über schädliche Nebenwirkungen der Formalinbeizung des Saatgutes auf die Keimung. Journal für Landwirtschaft. Bd. 66, 1918. 8. 7—51. Zur Entscheidung der immer noch strittigen Frage, ob und in welcher Weise die Formalinbeizung die Keimungsenergie und die Keimfähigkeit von Saatgetreide schädigt, hat Verfasser eine große Reihe sehr sorg- fältiger Untersuchungen mit Winterweizen, Sommerweizen und Hafer durchgeführt, bei denen die Wirkung des im Handel befindlichen Forma- lins, welches immer Methylalkohol und häufig geringe Mengen brenzlicher Stoffe enthält, ferner die von reinem Formaldehyd, von Methylalkohol und von einer dem Gehalt der gewöhnlichen verdünnten Formaldehyd- lösung entsprechenden Mischung von reinem Formaldehyd und Methyl- alkohol geprüft wurde. Es ergab sich, daß das gewöhnliche käufliche Formalin, auch wenn es in einer Verdünnung von 0,1% und bei einer Einwirkungsdauer Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 9 ie 130 Referate. von nur 15 Minuten angewandt wird, die Keimkraft der bei den Ver- suchen verwandten Getreide fast ausnahmslos in deutlich erkennbarem Umfange beeinflußt. In Laboratoriumsversuchen und bei Anwendung des Fließpapier-Keimbettes zeigt sich die schädliche Wirkung des Beiz- mittels meist gar nicht oder wenigstens nicht erheblich in der Gesamtzahl der in 10 Tagen entwickelten Keime, viel mehr aber in der deutlichen und erheblichen Zurücksetzung der Keimungsgeschwindigkeit. Bei der Keimung unter. schwereren Bedingungen, wie in Ziegelgruß und im Freiland, waren die Keimschädigungen meist viel deutlicher und umfang- reicher. Unter besonders ungünstigen Keimungsverhältnissen (ver- dichteter Boden, Wärmeschwankungen im Freiland) kann die Beiz- beschädigung bis zum umfangreichen und praktisch fast völligen Unter- bleiben des Aufgehens der Saaten führen, auch wenn die Beizung mit Formalin in einer bisher als unschädlich betrachteten Weise erfolgt. Auch wo die Anzahl der aufgelaufenen Pflanzen aus gebeizter Saat nicht hinter derjenigen aus ungebeizter zurückbleibt, sind starke Beizschädi- gungen durch Formalin nachweisbar, die im Wiedereingehen ausgetrie- bener Keime, in abnormen Keimungen, in geringerer Länge und Stärke der Keimpflanzen zum Ausdruck kommen und unter ungünstigen Wachstumsverhältnissen im Freilande zum Ausbleiben oder nachträg- lichen Zugrundegehen von Keimpflanzen führen müssen. Künstlich verletzte Sommerweizenfrüchte erlitten durch die Formalinbeize keine größere Beschädigung als unverletzte. Saaten, die durch feuchte Lage- rung vor der Beizung und durch Verpilzung an der Keimkraft schon gelitten hatten, wurden meist im Verhältnis nicht stärker geschädist als gesunde Früchte; häufig war vielmehr ein wohl auf Desinfektions- wirkungen zurückzuführender keimungsbegünstigender Einfluß des Formaldehyds zu beobachten. Besonders schädlich wirkt die Beizung mit Formaldehyd auf die Keimkraft des Weizens, wenn er nach dem Beizen nicht sofort gesät wird; deshalb darf die Beizung erst möglichst kurz vor dem Säen vorgenommen werden und ist für : Verkaufssaaten der Saatbaugüter überhaupt nicht zu empfehlen. Bei Hafer wurde dieser ungünstige Einfluß nicht beobachtet. Die Empfindlichkeit der einzelnen Sorten und Herkünfte und wahrscheinlich auch Jahrgänge der Getreide ist nach den bisher vorliegenden Beobachtungen ganz ver- schieden und jeweils nur durch besondere Versuche festzustellen. Außer der schädlichen Wirkung entfaltet der Formaldehyd auch eine keimungsbegünstigende, die auf einen narkotischen Keimungsreiz besonders bei den noch nicht keimreifen Samen und auf Desinfektion bei den verpilzten, lagerbeschädigten Samen zurückzuführen ist. Schäd- licher und begünstigender Einfluß können sich gleichzeitig äußern und je nach den besonderen Umständen der eine oder der andere im Keim- ergebnis überwiegen. Referate. 131 Wie verdünnte Lösungen des käuflichen Formalins wirken auch reine Lösungen von Formaldehyd schädlich oder keimungsfördernd, ersteres in geringerem Grade als gleich starke Formalinlösungen. Me- thylalkohol ist in entsprechender Verdünnung häufig von einer geringen, aber nachweisbaren günstigen Wirkung auf die Keimung. Künstliche Gemische. von reiner Formalinlösung mit, Methylalkohol in den der gebräuchlichen Formalinlösung entsprechenden Verdünnungen zeigten in der schädlichen wie keimreizenden Wirkung häufig eine kombinierte Wirkung beider Bestandteile. Da aber sehr häufig die Formalinlösung stärker auf die Keimung wirkt als das künstliche Gemisch von Formal- dehyd und Methylalkohol, so ist zu schließen, daß im Formalin noch weitere Nebenbestandteile, wenn auch nur in Spuren, vorhanden sind, die die Keimung beeinflussen. Nach diesen Versuchen schließt die Verwendung des Formalins zur Saatgutbeizung, auch wenn sie genau vorschriftsmäßig erfolgt, dann große Gefahren in sich, wenn die Empfindlichkeit der Saaten größer als gewöhnlich ist, oder wenn zwischen Beizung und Saatausführung längere Zeit verstreicht, oder endlich, wenn ungünstige Keimungsbedin- gungen auf dem Felde vorhanden sind. Deshalb wäre der völlige Ersatz des Formalins durch harmlosere Beizmittel zu wünschen und inzwischen sind solche zu begrüßen, die, wie die. Hiltnerschen, ein noch weiteres Zurückdrängen des Formalins in der Beizflüssigkeit bei gleicher fungi- zider Wirkung erlauben. DK: Lind, J. und Kolpin Ravn, F. Forsog med Midler mod Byggets Stribesyge. (Versuch mit Mitteln gegen die Streifenkrankheit der Gerste.) 125. Beretning fra Statens Forsogsvirksomhed i Plantekultur. Sonderabdruck der „Tidsskrift for Planteavl‘“. 25. Band. Kopenhagen 1918. 60 S. Die wichtigsten Versuchsresultate geben die Verf. in kurzer Zu- sammenfassung wie folgt bekannt: 1. Die Streifenkrankheit der Gerste wird am besten bekämpft durch ein sorgfältig durchgeführtes Eintauchen der Saatgerste in wässerige Auflösungen von Formaldehyd, Kupfersulfat (Blau- stein) oder Quecksilberchlorid (Sublimat). Für stark befallene Saatgerste empfiehlt sich folgende Be- handlung: mit 0,2%iger Formaldehydauflösung 6 Stunden, mit 0,5%iger Blausteinauflösung 4 Stunden, mit 0,1% iger Sublimat- auflösung 2 Stunden. Nur schwach befallene Saatgerste wird mit denselben Lösungen beziehungsweise 2—4, 2 oder 1 Stunde behandelt. Das Sublimat eignet sich auf Grund seiner großen Giftigkeit wohl kaum zur Verwendung für die allgemeine Praxis. 132 Referate. 2. Eine 5 Minuten währende Warmwasserbehandlung bei 56—57° C ohne vorausgehendes Einweichen und mit Lufttrocknung kann in gewissen Fällen ungefähr gleich gute Resultate liefern wie ein Eintauchen in die genannten Lösungen; aber in der Regel steht sie zurück hinter der letztgenannten Behandlung und wird daher gewöhnlich auch nur bei schwach befallener Saat- gerste angewendet. 3. Eine künstliche Trocknung kann die Wirkung einer voraus- gegangenen Warmwasserbehandlung abschwächen. 4. Eine künstliche Trocknung nicht entpilzter Gerste bei sehr hoher Temperatur kann ein massenhaftes Auftreten der Streifen- krankheit hervorrufen. 5. Ein Überbrausen der Saatgerste mit Auflösungen von Formal- dehyd oder Blaustein lieferte keine zufriedenstellenden oder unsichere Resultate. 6. Wenn die Entpilzung nicht in wesentlichem Umfange die Keim- fähigkeit schwächt, kann durchschnittlich ausgerechnet werden, daß die Körnerausbeute um 0,6-—-0,8% und der Strohertrag um 0,4—0,5% sich für jedes Prozent vermehrt, womit die Menge der Streifenkrankheit durch die Entpilzung herabgesetzt wırd. 7. Eine zeitige Aussaat in kalte Erde befördert die Streifenkrank- heit, weshalb die Entpilzung der Saatgerste unter solchen Ver- hältnissen besonders notwendig ist. H. Klitzing, Ludwigslust. Müller, H. C. und Molz, E. Versuche mit Saatschutzmitteln. Land- wirtschaftliche Jahrbücher, Bd. 52, 1918. S. 67—130. Taf. V u. VI, Es wird über die ausgedehnten Versuche berichtet, die im Anschluß an früher bereits veröffentlichte, von .den. Verfassern in den Jahren 1912—1917 an der Versuchsstation für Pflanzenkrankheiten in Halle a. S. ausgeführt worden sind, um für eine Reihe von Saatschutzmitteln deren fraßabschreckenden Wert, ihren Einfluß auf die Keimfähigkeit und ihre fungizide Wirkung gegen den Steinbrand des Weizens und die Streifenkrankheit der Gerste festzustellen. Folgendes sind die wichtig- sten Ergebnisse dieser Versuche. Die vogelfraßabschreckende Wirkung der geprüften Teerpräparate, Teer + Karbolineum (3 : 1), Corbin, Antimyzel, E. N. 2327 und Spezial war im allgemeinen gut und wesentlich höher als die der Farbpräparate Antiavitgrün, Antiavitblau, Floria-Saatenschutz, Aloe + Preußischblau ; die Wirkung der Mennige glich meistens derjenigen der Teerpräparate. Letztere wurden in ihrer fraßabschreckenden Wirkung von einem aus dem Handel bezogenen Steinkohlenteer übertroffen. Gegen Mäusefraß haben weder die Teerpräparate noch die Farbpräparate eine befrjedi- Referate. 133 gende Wirkung gezeigt. Die Teerpräparate haben meist die Keim- und Triebenergie des Weizens, weniger die Keim- und Triebkraft, ver- mindert, doch wurde öfters beobachtet, daß die geteerten Bestände nachträglich ein auffallend üppiges, die übrigen überholendes Wachstum zeigten. Die vorher genannten Farbpıäparate und Mennige haben die Keimverhältnisse des Weizens nicht oder kaum geschädigt. Gegen den Weizensteinbrand waren die Farbpräparate und Mennige und auch die Teerpräparate des Handels von unbefriedigender Wirkung. Dagegen war ein von den Verfassern auf Grund mehrjähriger Versuche zusammenge- stelltes Teerpräparat, bestehend aus dem Steinkohlenteer A+ pyrrolhal- tigem Teer 3:1, gegen den Steinbrand von genügender Wirkung. Gegen die Streifenkrankheit der Gerste (Helminthosporvum gramineum) hatten fast alle Teerpräparate eine gute Wirkung, doch war das vorgenannte neue Teerpräparat wie auch Steinkohlenteer A allen seither angewandten Beizmitteln — Kupfervitriol, Formaldehyd, Sublimat — überlegen. Da diese auch weder die Keimkraft noch den Feldauflauf schädigten, können sie als recht brauchbare Beizmittel zur Bekämpfung der Streifen- krankheit angesehen werden. Die Farbpräparate und Mennige waren gegen diese Krankheit von geringer oder gar keiner Wirkung. Die An- wendung der Teerpräparate bei Winterweizen ließ eine Vorbehandlung mit Formaldehyd (Y, Liter des 40%igen auf 100 Liter Wasser) ohne erhebliche weitere Schädigung der Keimverhältnisse zu, wenn die Teer- behandlung erst 2 Tage nach der Formaldehydbehandlung vorgenommen wurde. Weniger bedenklich war die Anwendung von Antiavitgrün und Antiavitblau nach der Formaldehydbeize, während diejenige von Floria-Saatenschutz fast keine, die von Aloe + Preußischblau und Mennige nach Formaldehyd keine nachteiligen Wirkungen erkennen ließen. Steinkohlenteer und auch der pyrrolhaltige Teer besaßen eine gute, Braunkohlenteer, Laubholzteer und Pflanzenteer eine geringe vogelfraßabschreckende Wirkung, von den Teerölen kam eine solche nur den Schwerölen und Rohbasen zu. Die verschiedenen Teerarten haben unter den Versuchsbedingungen die Keimverhältnisse der Winter- weizen nur innerhalb erträglicher Grenzen geschädigt. Hinsichtlich der Keimverhältnisse und des Feldauflaufes war die Schadenwirkung auf Winterweizen bei rohem, phenolfreiem, phenol- und basenfreiem Teeröl und den Rohbasen aus Teeröl erträglich ; das Leichtteeröl blieb ohne Schadenwirkung, dagegen wurden beim basenhaltigen (aber phenol- freien) Teeröl und beim Schwerteeröl stärkere Schädigungen beobachtet, und sehr stark war die Schadenwirkung beim Rohphenol aus Teeröl. Das wichtigste Ergebnis der Versuchsreihen ist, daß es den Verfassern gelang, in dem Steinkohlenteer A + pyrrolhaltigem Teer 3 :1 ein Prä- parat aufzufinden, das eine starke vogelfraßabschreckende Wirkung besitzt und gleichzeitig gegen den Steinbrand des Weizens von befrie- ERDE ERINNERT ne Dr a Be RE en 134 i ‚Referate. digender, gegen die Streifenkrankheit der Gerste vergleichsweise von bester Wirkung ist. Als brauchbarste Anwendungsform für die Praxis wurde erkannt: für Weizen Vorbehandlung mit 6 Liter Wasser auf 100 kg Saatgut, darauf 700—800 g Teerpräparat; für Gerste Vorbehandlung mit 7 Liter Wasser auf 100 kg Saatgut, darauf 700—1000 g Teerpräparat. VER: Sprenger, A. M. De bestrijding van insecten met arsenicumpraeparaten en het gevaar voor de bijenteel. (Die Bekämpfung von In- sekten mit Arsenpräparaten und die Gefahr für die Bienenzucht.) Tijdschr. over Plantenziekten. Bd..24, 1918. Bijblad S. 21—25. Unter Hinweis auf die in den Vereinigten Staaten gemachten Er- fahrungen, daß bei Bespritzungen der Obstbäume mit Arseniaten umfangreiche Vergiftungen der die Blüten besuchenden und befruch- tenden Honigbienen beobachtet worden sind, berichtet der Verfasser von ähnlichen Erscheinungen in den Niederlanden nach Bespritzungen der Stachelbeersträucher mit Uraniagrün gegen Nematus ventricosus. Er empfiehlt, versuchsweise die Arsenpräparate durch Bariumchlorid zu ersetzen, das indessen für Bienen auch nicht ganz unschädlich zu sein scheint. 0.K: Kupka, Theodor. Reliquiae Opizianae. Eine Revision Opiz’scher Pilze auf Grund des Originalmaterials. Österr. botan. Zeitschr. Jahrg. 67. Wien 1918. S. 156—165. Figuren. Die Revision einiger Originalia von Ph. M. Opiz im pflanzen- physiologischen Institute der deutschen Universität in Prag ergab: Oladosporium phragmitis J. Opiz (nicht Ph. M. Opiz) ist zu schlecht erhalten ; der OQudemansche Pilz (ein echtes Oladospcrium !) auf Phrag- mites wird besser mit dem neuen Namen Ol. Oudemansii Kupka belegt. Sphaeria decipiens Opiz (auf ‚‚ÄAgropyron“) ist Puccinia agropyrina Eriksson 1899; letzterer Pilz muß aber, da von Opiz eine Diagnose vor- “liegt, umgetauft werden in P. decipiens (Opiz) Kupka. Sphaeria eri- gerontis Opiz wird Diplodina erigerontis (Opiz) Kupka benannt (auf Stengeln von Erigeron canadensis),; ferner Sphaeria poae Opiz 1852 (auf Poa nemoralis) Stagonospora Opizii Kupka; Sphaeria leptocarpeae Opiz. Phoma leptocarpeae (Opiz) Kupka (auf Leptocarpea Loeselit). SPo- rocladus. sophorae Peyl ist Diplodina sophorae (Peyl) Speg. et Sacc. Auf Glyceria-Blättern fand Opiz reihenförmig angeordnete Fleckchen ohne Myzel und ohne Uredo- und Teleutosporenbildung und dazwischen sitzen kleine Fruchtkörper einer Sphaeriacee, der Leptosphaeria glyceriae (Opiz) Kupka; von L. tritici Pass. unterscheidet sich die Art durch größere Sporen und Schläuche, sehr großen Porus, andere Nährpflanze. . Referate. 135 Ein stetiger Begleiter der L. triticx scheint die Septoria graminum Desm. zu sein, die Verf, aber auf Glyceria nicht vorfand. Dagegen tritt hier als Begleiter der genannten Leptosphaeria die neue Art Stagonospora glyceriae Kupka auf. Das Opizsche Original trägt den Vermerk: Uredo glyceriae Opiz. Tubercularia evonymi Opiz ist identisch mit Tuber- cularia evonymi Roumeg. 1879; beide Arten sind wohl identisch mit Tubercularia vulgaris Tode. Uredo circeae b) circeae Opiz = Il von Melampsora circaeae = Pucciniastrum circaeae (Schum.) Speg. Uredo ca- lamagrostidis Opiz ist Puccinia coronata Cda. f. sp. epigaei Er. P. stellariae Duby b) arenariae trinerviae Opiz und P. st. Duby a) st. holostewe gehören zu P. arenaria (Schum.) Wtr.; P.tenuistipes Opiz zu P.epilobii telragoni - (DC.) Wtr.; Seiridium graminicolum Opiz zu Ustilago hypodytes (Schlecht.) Wtr.; Aecidium bupleuri Opiz ist = I von Pucc. bupleuri falcatı (DC.) Wtr. Matouschek, Wien. v. Keißler, K. Über Pilze auf Orchideen im Reichenbach’schen Herbar. Beihefte z. Bot. Centralbl. 36....1918. Abt. IL. 8. 307—319. Eine vorläufige Durchsicht des 25 Jahre unter Klausur gestandenen Reichenbachschen Orchideenherbars — jetzt Eigentum des natur- histor. Hofmuseums in Wien — auf Pilze ergab folgendes: Neue Arten: Uredo pleurothallidis auf Blättern von Pleurothallis dinotherii Rehb. f. Vaterland ?, Phyllosticta laeliae auf lebenden Laub- blättern von Laelia albida Ldl. (Flecken bleich, Gehäuse dicht stehend) und auf Hochblättern des Blütenstandes von L. furfuracea Ldl. (Flecken fehlen, Gehäuse zerstreut), Ph. renantherae auf lebenden Blättern von Renanthera Storiei Rchb. fil. von den Philippinen, Ph. pleurothallidis auf leb. Blättern von Pleurothallis longissima Ldl., Costarica, und var. nova brassavolae auf leb. Blättern von Brassavola sp., zu Kew kultivieit; Macrophoma Reichenbachiana am Blattgrunde von Oncidium sphace- latum Ldl., Mexiko, M. epidendri auf trockenen Stengeln von Epiden- drum cochleatum L., Peru, Hendersonia epidendri auf alten Blättırn von Epidendrum bifidum Aubl.. K raiben. Außerdem eine Reihe von Pilzarten, die vieileicht neu für die Wissenschait, aber doch nicht so gut oder vollständig erhalten sind, um auf sie eine neue Art gründen zu können. Die folgenden Pilzarten traten auf neuen, im Ve. zeichnisse von Lindau (Orchis IX. 1915, S. 173) nicht genannten Nährpflanzen auf: NEE a A LENE . Uredo cyrtopodü Syd., Cattleya Eldorado Ldl. . . . . . . Colletotrichum orchidearum All., Lasiodiplodia paraphysarıa (Nace. sub Diplodia) Keißl., Cattleya Lawrenceana Reichb. . . . Hendersonia sp., ‚Oattlleya SP.» - : 2:2 2.2.2.2... Oolletotrichum orchidearum All. NE 136 Referate. Cymbidium suave R. Br. . . . . . Leptothyrium spec., Elleanthus discolor Reichb. . . . . Ascospora spec., Laelia crispa Reichb.. . . . . . . Colletotrichum orchidearum All., Epidendrum re Ldl. . . Colletotrichum orchidearum All. Laelia sp. . - . u... Anthostomella sp., Lycaste nach Lal. 2... Aspergillus flavus Lk. (mit Skle- rotien, Scelerotium orchidearum Henn.), Pleurothallis ruscifolia R. Br. . . . Meliola spec., Pleurothallisspee.. . . . . ....... ..@raphium spec., Pleurothallis spec. - . ... ... ... Vermicularia sp., Vanda coerulea Griff. . . . . . . . Cladochaete setosa Sacc.., V. Roxburghii R. Br. .:. . . . .. Macrophoma spec. Eine sehr seltene Art scheint Uroms yces microtidis Cke. auf Mierotis pulchella, 'Tasmanien, zu sein, bisher nur auf M. porrifolia R. Br. in N. S. Wales bekannt. Ur. Phaji Rac. gehört in den Entwicklungskreis einer Hemileis-Art. Sehr häufige Arten sind: Gloeosporium laeliae Henn. auf Blättern und Hochblättern von wilden und kultivierten Arten von Cattleya und Laelia, ferner Colletotrichum orchidearum Allesch. auf verschiedenen Orchideen-Gattungen. Zum Schlusse gibt Verf. einige auf Orchideen beschriebene Pilze an, die im Lindauschen Verzeichnisse nicht aufgenommen wurden. Matouschek, Wien. Sehoevers, T. A. 6. lets over wortelknobbels en andere kankerachtige uitwassen bij planten. (Etwas über Wurzelknoten und andere krebsartige Auswüchse bei Pflanzen.) Tijdschr. over Plantenziekten. Jg. 24, 1918. 8. 123—132, 133—148. $ Nach einem im Winter 1916 zu Wageningen gehaltenen Vortrag gibt der Verfasser eine übersichtliche Darstellung der Forschungen von E. F. Smith, G. G. Hedgcock u. a. über die sogen. Krongallen, die vom Bactervum tumefaciens E. Smith und Townsend verursacht werden. 0..&K. Klebahn, H. Über Spezialisierung und spezialisierte Formen im Bereich der Pilze. Die Naturwissenschaften. V. 1917. 8. 543—550. Aus der geistreichen Schrift, die alles Tatsächliche aus dem Gebiete der Rostpilze bringt, erwähnen wir hier nur den Schlußgedanken: Ob es einmal gelingen wird, die Entstehung der verwickelten Verhält- nisse, die die spezialisierten Rostpilze aufweisen, restlos zu erklären, oder ob es nötig sein wird, mit innerenUrsachen oder Ursachen unbekannter Abhängigkeit von der Außenwelt, welche die Entwicklung in bestimmte Richtungen drängen, zu rechnen, läßt sich jetzt noch nicht übersehen. Die fluktuierenden Variationen und die Mutationen sind jaVeränderungen, die, wenn auch vielleicht von der Außenwelt beeinflußt, aus dem inneren Referate. 137 Wesen des lebenden Protoplasmas hervorzugehen scheinen — und diese spielen bei Entstehung der Formenunterschiede vielleicht eine größere Rolle als bei der Ausbildung der biologischen Verschiedenheiten. Matouschek, Wien, Hasler, A. Beiträge zur Kenntnis der Crepis- und Centaurea-Puccinien vom Typus der Puccinia Hieracii. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 48. 1918. S. 221—286. 12 Abb. 2 Kurv. im Text. Die umfangreichen Untersuchungen des Verfassers führten zu folgenden Feststellungen: Von den Crepis-Puccinien erwies sich Puc- cinia praecox Bubäk auf COrepis biennis als die infektionstüchtigste; von 24 untersuchten Pflanzenarten konnten 10 — lauter ein- oder zwei- jährige Arten — mehr oder weniger stark infiziert werden. Pucecinia major Dietel zeigte sich als streng auf Crepis paludosa spezialisiert. Von dieser verschieden ist die auf Ürepis grandiflora vorkommende Puceinia erepidıs grandiflorae nov. spec., welche auch auf Orepis tecto- rum, ©. Dioscoridis und €. bellidifolia übergeht, und ferner auf ©. nicae- ensis Fleckenbildung, aber keine Pykniden erzeugt. Puccinia crepidis . blattarioidis nov. spec. kommt auf (©. blattarioides, C. alpestris, C. virens und Ü. tectorum vor. Puccinia crepidis blattarioidis nov. f. spec. alpestris kommt auf Crepis alpestris vor und ist mit der von H. und P. Sydow beschriebenen Puceinia alpestris identisch. Puccinia crepidis blattarioidis nov. f. spec. setosae kommt auf C. setosa vor. Auf ©. succisae- folia konnte Puccini® C'rucheti nov. spec. festgestellt werden. Puccinia intybi (Juel) Sydow auf ©. praemorsa, Puccinia crepidis aurese Sydow auf ©. aurea, Puccinia crepidis Schröter nov. f. spec. foetidae auf (©. foetida sind spezialisiert. Puceinia crepidicola von Crepis tarazxacifolia ging auch auf C. setosa, Ü. tectorum und gelegentlich auch auf ©. virens über. Puccinia crepidis montanae P. Magnus vermag anscheinend keine anderen Crepis-Arten außer C. montana zu infizieren. Puccinia crepidis auf (©. tectorum geht auf andere Crepis-Arten nicht über. — Bezüglich der Centaurea-Puceinien konnte folgendes festgestellt werden: Puceinia centaureae vallesiacae nov. spec. umfaßt die biologisch sehr nahe- stehenden, vielleicht übereinstimmenden Formen auf Centaurea val- lesiaca, rhenana, maculosa und alba. P. jaceae Otth (= Typus A nach Jacky) infiziert außer ©. jaces auch (©. jacea var. angustifolia, ©. rhenana, nigra, nigrescens, transalpina, phrygie, austriaca, diffusa, alba und cyanus. Von P. centaurese DC. (= Typus B nach Jacky) wurden die Formen auf Ü. scabiosa, nigra, nervosa, transalpina und jacea var. an- gustifolia untersucht; sie zeigten folgende Spezialisation: P. centaureae f. sp. scabiosae lebt nur auf C. scabiosa, P. cent. f. spec. nov. nigrae nur auf ©. nigra, P. cent. f. spec. nervosae nur auf Ü. nervosa; P. cent. nov. f. spec. transalpinae kommt auf CO. transalpina, jacea, jacea var. 133 Referate. angustifolia, nervosa, phrygia, nigrescens, alba und austriaca vor. Die Form auf (©. angustifolia ging außer auf C. angustifolia auch auf ©. transalpina, nervosa, nigra, nigrescens und vielleicht auch auf rhenana über; sie steht also derjenigen auf ©. transalpina biologisch so nahe, daß sie mit ihr vereinigt werden muß. — Die neuen Arten und Formen sind in lateinischen Diagnosen beschrieben. Nähere morphologische und biologische Daten sind in der Originalarbeit selbst nachzusehen. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Cruchet, P. et Mayor, Eug. Contribution a l’etude des Champignons parasites de l’Engadine. Jahresber. d. Naturforsch. Gesellsch, Graubündens, N. F. 58. Bd. 1918, Chur, 8. 57—68, Die Verfasser schildern die Pilzfunde, die sie auf 27 Ausflügen ge- macht haben. Als neu werden aufgeführt: Uredo festucae Halleri auf Festuca Halleri (Col de la Bernina) und Puccinia aerae (Lag.) auf Deschampsia caespitoss (St. Moritz gegen Silvaplana). Beide Arten werden im Bull. de la Societe Vaudoise d. Sc. nat., H. 1, Nr. 193 be- schrieben werden. Matouschek, Wien. Klebahn, H. Peridermium pini (Willd.) Kleb. und seine Übertragung von Kiefer zu Kiefer. Flora, N. F. 11. Bd. Festschrift f. E. Stahl. 1918. S. 194—207. 2. Taf. u. 1 Textfig. Neuere Untersuchungen des Verfassers ergaben aufs bestimmteste die Übertragung des Peridermium pinv mittels der Aecidiosporen von Kiefer zu Kiefer; Haacks Versuche werden also bestätigt. Die Kei- mungsversuche zeigen, daß der Pilz ein echtes Aecidium ist (kein Endo- phyllum), da einfache Keimschläuche, kein Promyzel mit Sporidien, ent- stehen. Reichlich keimten die Sporen nur dann, wenn sie mit einer dünnen Wasserschicht unter das Deckglas von feuchten Kammern gebracht wurden. Durch Infektion mit Aecidiosporen entstehen sicher Spermo- gonien. In Mitteleuropa dürfte der Pilz keinen Teleutosporenwirt haben. Vielleicht geht der Erwerb des Vermögens, Aecidien aus Aecidiosporen hervorzubringen, in diesem Falle mit dem Verluste der wirtwechselnden Lebensweise und dem Fortfall der Teleutosporen Hand in Hand. Diese Frage dürfte sich indirekt durch Versuche mit Peridermium Cornui lösen lassen. Falls auch P. Cornui imstande wäre, die Kiefern unmittelbar zu infizieren, dürfte P. pini noch Wirtwechsel haben. Wenn dies nicht der Fall ist, würde das für den Wirtwechselverlust sprechen. Man müßte auch Versuche mit einem für P. pini empfäng- lichen Stamm von Kiefern machen. Auch mit P. strobi könnte man neue derartige Versuche einrichten. Die Weymouthskiefern scheinen für Blasenrost insgesamt leicht empfänglich zu sein. Aber die bisher mit Aeeidiosporen ausgeführten Versuche haben zu einem Befall dieser Referate. 139 Kiefer nicht geführt. Das würde (bis auf weiteres) dafür sprechen, daß Wirtwechsel und Wiederholung der Aecidienbildung nicht zusammen vorkommen. Matouschek, Wien. Kirchmayr, H. Der echte Ziegenbart (Krause Glucke, Sparassis erispa oder ramosa), ein Watdschädling. Kosmos 1918. S. 124—125. Fig. Verf. bringt den Pilz, wie seine Untersuchungen ergaben, in Ver- bindung mit der ‚„Rotfäule‘‘ der Kiefer. Es ist ihm gelungen, Sporen und auch Stücke des aus dem zersetzten Kernholze entnommenen Myzels in der Nährlösung Malzextrakt mit Agar zum raschen Weiterwachsen zu bringen. In einem Nachwort macht Obermeyer darauf aufmerksam, daß der Pilz, da er nur auf Kieferwurzeln und auf Kiefernstümpfen schmarotzt, ein beschränktes Verbreitungsgebiet besitzt. Auf Laub- bäumen (Eiche) hat er nur Sparassis laminosa Fr. (= Sp. brevipes Krbh.) gefunden. Um ein Schmarotzertum dürfte es sich vielleicht auch bei Boletus collinitus Fr. an der Weymouthskiefer, bei BD. viscidus L. an der Lärche handeln. Matouschek, Wien. Lüstner, & Die Schutzwirkung des Schwefels gegen das Oidium der Rebe. Mitteilungen über Weinbau und Kellerwirtschaft. 1918. Nr. ur 8, Zur Entscheidung der immer noch strittigen Frage, ob die Schutz- wirkung des Schwefelns der Reben chemischer Natur, nämlich die Ent- wicklung schwefliger Säure, oder mechanischer, nämlich die Herstellung eines den Angriff des Oidium hindernden dichten Überzuges, ist, wurden vergleichende Versuche über die Wirkung indifferenter Pulver, wie Straßenstaub, Schieferstaub, Thomasmehl, Zement, Gips, Kaolin und Kalk, in den Jahren 1916 und 1917 sowohl im Freien, wie im Gewächs- haus durchgeführt. Sie zeigten, daß zwar die indifferenten Pulver eine deutliche Schutzwirkung gegen das Oidium ausübten, aber nur solange die Überzüge einheitlich erhalten blieben; im Freien werden sie ge- lockert und abgewaschen, sodaß der Pilz sich ansiedeln kann. Beim Schwefel, der sich mechanisch ebenso verhält, kommt nun aber die Wirksamkeit der sich entwickelnden schwefligen Säure hinzu, die dern Pilz unterdrückt, solange sie noch in genügender Menge gebildet wird. Deshalb können diese indifferenten Pulver als Ersatz für den Schwefel in der Praxis nicht in Betracht kommen. DIE Kornauth-Wöber. Versuche zur Bekämpfung des echten Mehltaues der Reben im Jahre 1917. Allgem. Weinzeitung. 1918. 8. 17 ff. Eine große Zahl von Bekämpfungsmitteln wurde von der Wiener Pflanzenschutzstation versucht. Die Winterbehandlung der Reben mit Schwefelkalkbrühe (33 Volum-%), Antifungin (33 Vol.-%), Sch wefel- säure (10%). Eisensulfat (40%), Kupfersulfat (10%) und Natrium- 140 Referate, thiosulfat (10%) hat keine Schädigungen verursacht. Der dem Moste durch Rebbehandlung mit Grauschwefel anhaftende Geruch nach Teer- ölen hat sich bei der weiteren Gärung fast ganz verloren. Das Sch wefel- kalzium ist wohl recht fungizid, aber der Wein erhält einen schlechten Geschmack und Geruch. So verhält sich auch ‚‚Melior‘‘. Perozid als Bestäubungsmittel ergab keinen Erfolg. Die flüssigen Mittel hafteten alle schlecht. Matouschek, Wien. Portele. Zur. Frage der Bekämpfung des Oidiums der Reben in der Wein- baukampagne 1918 in Österreich. Tiroler landw. Blätter. 1918. 8.14. Als Ersatz für Schwefel kommt in erster Linie Natriumthiosulfat und der Grauschwefel in Betracht. Der erstere Stoff wird gleichzeitig mit der gegen die Peronospora. verwendeten Kupfervitriolbrühe ange- wendet und so eine kombinierte Bekämpfung beider Schädlinge durch- geführt. Der letzteren Brühe werden 0,5 kg Na-Thiosulfat auf 1 hl zugefügt. Für spätere Bekämpfung (zur Rebenblütenzeit) wird der Zusatz an dem genannten Sulfate auf 1 kg erhöht. Kurz vor der Weinlese “ darf Grauschwefel nicht angewendet werden, damit er nicht in den gärenden Most kommt. Matouschek, Wien. Van Poeteren, N. Bestrijding van den Eikenmeeldauw. (Bekämpfung des Eichenmehltaues.) Tijdschr. over Plantenziekten. Jg. 24, 1918. 8. 83—101. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen und Versuche faßt der Ver- fasser in folgenden Sätzen zusammen: Der durch den Eichenmehltau angerichtete Schaden ist je nach den Witterungsverhältnissen wechselnd, in vielen Fällen aber derartig, daß eine Bekämpfung erwünscht ist. Besonders in eben geschlagenen Beständen und auf den Johannistrieben wird der Mehltau schädlich. Kalifornische Brühe ist ein ausgezeich- netes Bekämpfungsmittel, weil sie den vorhandenen Schimmel tötet und insbesondere bei trockenem warmem Wetter eine neue Ansteckung der bespritzten Teile während einiger Zeit verhindert. Sogar eine ein- zige Bespritzung während der Wachstumsperiode des Eichenschlagholzes kann rentabel sein. Die Bespritzung muß ausgeführt werden, wenn sich der Mehltau kräftig auszubreiten beginnt; häufig ist dies um die Zeit der Fall, wo sich der Johannistrieb zu entwickeln anfängt. Nur eben geschlagene Bestände und das einjährige Holz kommen für die Besprit- zung in Betracht, den erstgenannten muß vor allem besondere Aufmerk- samkeit geschenkt werden. Wenn sich der Mehltau erst später im Som- mer (August) stark ausbreitet, braucht keine Bespritzung ausgeführt zu werden. OT Killian, Karl. Morphologie, Biologie und Entwicklungsgeschichte von Cryptomyces Pteridis (Rebent.) Rehm. Ztschr. f. Botan. X. 1918. S. 49—126. 31 Textabb. Referate. 141 Verfasser schildert auf Grund seiner Beobachtungen und Unter- suchungen an natürlichem Material die näheren morphologischen, biologischen und entwicklungsgeschichtlichen Verhältnisse bei Orypto- myces pteridis. Die Versuche, den Pilz auf künstlichem Substrat zu kultivieren oder ihn durch. künstliche Übertragung auf Fiederchen der Wirtpflanze zur Entwicklung zu bringen, schlugen fehl. Besonderes Interesse beanspruchen die Befunde des Verf. über die Sexualität des Pilzes. Der Sexualakt besteht in einer Fusion von zwei getrennt gegen- überliegenden, gleichartigen Fäden, wobei ein Kernübertritt stattfindet. Die Vereinigung der Kerne selbst erfolgt in viel späterem Alter. Der charakteristische Parallelverlauf der beiden getrennt nebeneinander liegenden Fäden veranlaßt den Verf., diesen Typus als den Parallel- fadentypus zu bezeichnen. Nähere Einzelheiten sowie die allgemeinen biologischen und entwicklungsgeschichtlichen Betrachtungen des Verf. sind im Original selbst nachzusehen. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Bachmann, E. Der Thallus von Didymella Lettauiana Keißl. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd.-48. 1918. S. 290—294, 6 Textabb. Der von v. Keißler beschriebene Flechtenschmarotzer Didymella Lettawiana kann ähnlich wie Pharcidium lichenum Arn. auch als Sapıo- phyt auftreten. Verf. beschreibt zur Ergänzung der Keißlerschen Untersuchungen den Bau des Thallus des Pilzes. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Köck, 6. Ein für Österreich neuer Schädling auf Picea pungens. Öster- reich. Gartenzeitg. 13. Jahrg., 1918. S. 147—148 2 Fig. Die Knospen der Picea pungens erscheinen schneckenförmig einge- rollt und verdickt. bedeckt mit schwarzen, kleinsten Pilzfruchtkörpern. Aufgetreten ist die Krankheit im Kaiserwald-Gratzen, S.-Böhmen, bereits vor 8 Jahren. Vor 15 Jahren wurden die Pungens-Stöcke aus Sachsen und Holland bezogen und waren sicher gesund. Die Krankheit geht am genannten Orte auch auf gemeine Fichte über. Die Schädigung ist bedeutend. Ursache: Cucurbitaria piceae Borthwick, beschrieben von Borthwickals auf Picea pungens zu Portshire aufgetreten in Notes Royal bot. Gard. Edinburgh IV. 1905/09, S. 259. Seither scheint die Krankheit nirgends mehr beobachtet worden zu sein. Matouschek, Wien. Neger. Der Apfelbaumkrebs. Zeitschr. f. Obst- und Gartenbau. 1918. S.5 u. fl. Der duıch Nectria galligena verursachte Apfelbaumkrebs hat in den letzten Jahrzehnten in den deutschen Mittelgebirgen, besonders im Erz- und Fichtelgebirge erschreckend zugenommen. Das kühle, nebelreiche Klima begünstigt speziell bei nicht bodenständigen Sorten 142 Referate. die Krankheit sehr. In der vorsichtigen Sortenauswahl sieht Verf. das beste und einzige Vorbeugungsmittel. Matouschek, Wien. Huber. Beobachtungen über den Krebs. Schweizer. Zeitschr. f. Obst- und Weinbau. 1918. 8. 38. In der Schweiz tritt der Krebs (Nectria galligena) auch auf Birnen, besonders der Sorte Guntershauser, oft auf. Baumschulhaltung und Schorf disponieren besonders zum Krebs, Fröste verhelfen dem Krebs zur Verbreitung. Der Sortenunterschied bezüglich der Krebsempfäng- lichkeit ist ziemlich groß, doch gibt es keine krebsfreien Sorten. Der Krebs wird begünstigt durch Bodennässe, einseitige N-Düngung, Zug- wind und Frostlage und durch jede Vernachlässigung in der Obstbaum- pflege. Vorbeugungsmittel sind Düngung mit Holzasche, Umpfropfen, gute Obstbaumpflege; direktes Bekämpfungsmittel Ausschneiden der Wunden. Matouschek, Wien. Wöltje, W. Unterscheidung einiger Penicillium-Species nach physiologischen Merkmalen. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 48.1918. S.97—130.5 Abb. Verf. untersuchte 18 verschiedene Penicillium-Arten auf ihr Ver- halten gegen bestimmte Stickstoffquellen, gegen giftige Substanzen (Kochsalz, Essigsäure, Milchsäure), das Verhalten auf Milch, die Resi- stenz gegen erhöhte Temperatur, das Angriffsvermögen auf gesunde Früchte. Die Resultate werden für jede einzelne Art übersichtlich zu- sammengestellt. Es konnte festgestellt werden, daß das Studium des physiologischen Verhaltens die sichere Unterscheidung von Arten auch in den Fällen ermöglicht, bei welchen die morphologischen Merkmale völlig versagen. Verf. gibt zum Schluß einen Schlüssel zur Bestimmung der von ihm untersuchten 18 Arten nach physiologischen Merkmalen. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Büsgen, M. Biologische Studien mit Botrytis cinerea. Flora. N. F. Bd. 11, 1918. S. 606—620. ‚Die Untersuchungen beschäftigen sich mit der . Angriffsfähigkeit von Botrytis cinerew gegenüber den Blättern verschiedener Pflanzen und mit der Einwirkung des Pilzes auf die befallenen Gewebe. Das Ausgangsmaterial bildeten von einem Blütenblatt von Pelargonium zonale stammende Reinkulturen des Pilzes, dessen Merkmale und Ent- wicklungserscheinungen geschildert werden. Zur Infektion der Blätter von 171 Pflanzenarten wurden myzeldurchwachsene Stückchen der Agarkulturen verwendet, die Infektionen in der feuchten Kammer an verletzten und unverletzten Blattstellen und an deren Ober- und Unterseiten vorgenommen. An den Wundstellen gelang die Infektion ausnahmslos und führte zur Ausbildung eines sich erweiternden Fleckes von verschiedenem Umfange, der gewöhnlich im mittleren Teil bleigrau, Referate. 143 am Rande dunkelgrün oder braun bis schwarz war. Die Schnelligkeit, mit der die Krankheitsflecke sich ausdehnen, ist nach den Umständen und nach der Versuchspflanze verschieden. Bis zur Zerstörung des ganzen Blattes fortschreitende Vergrößerung der Flecke zeigte sich z. B. bei Iris sp., Polygonatum giganteum, Tradescantia sp., Salix daph- noides, Urtica dioica, Rumex acetosa, Ranunculus repens, Phaseolus multiflorus, Pelargonium zonale, Ruta graveolens, Staphylea pinnata, Begonia sp., Fuchsia sp., Glechoma, Stachys, Lonicera nigra, Lonicera, alpigena, Symphoricarpus racemosa, Sambucus nigra, Taraxacum offi- cinale. Begrenzte oder sehr langsam fortschreitende Infektion ergab sich bei Polypodium vulgare, Dracaena sp., Hydrocharis, Leucojum, Limnocharis, Nuphar luteum, Castanea vesca, Fagus, Quercus-Arten, Corylus avellana, Ficus elastica, Mahonia aquifolium, Platanus occi- dentalis, Prunus laurocerasus, Caragana arborescens, Empetrum nigrum, Aesculus hippocasianum, Vitis vinifera, Tilia parvifolia, Hippophaes rhamnoides, Andromeda polifolia, Ledum palustre. Völlige Heilung trat in der feuchten Kammer nur bei Prunus laurocerasus oft ein. Luft- trockenheit hemmt das Wachstum des Pilzes und gibt der Pflanze Ge- legenheit, ihn unter Bildung von Wundkork abzustoßen. Die Verschie- denheiten der Krankheitserscheinungen müssen auf dem Wassergehalt, der sonstigen chemischen Beschaffenheit und der Durchlüftung der Blätter beruhen; daß bestimmte chemische Stoffe in der in den Blättern vorkommenden Konzentration das Wachstum der Botrytis hemmen könnten, ging aus den Versuchen nicht hervor. In den vom Pilze an- gegriffenen Zellen bleiben Chlorophylikörner und Zellkern vielfach er- halten, die Cuticula bleibt stets unversehrt, die Zellulose der Zellwände wird bei den verschiedenen Pflanzenarten bald völlig, bald teilweise, bald nicht gelöst. Im letzteren Falle macht sich der Pilz durch ein aus- geschiedenes Gift, welches anscheinend nicht zu den Enzymen gehört, die Bestandteile des Zellinhaltes zugänglich, indem er die Zellen tötet. An der unverletzten Blattoberseite mit geeignetem Material infiziert, erwiesen sich von den 171 Versuchsarten 84 als immun, von ihnen waren von der Unterseite her infizierbar: Blechnum spicant, Polypodium vulgare, Pirus malus, Prunus avium, Prunus laurocerasus, Amelanchier vulgaris, Sorbus aria, Sorbus domestica, Pistia stratiotes. Unter den immunen Pflanzen zeichnen sich viele durch eine mit Wachs überzogene Epidermis aus, doch ist die Immunität nicht an solche Wachsüberzüge gebunden. Ein durchgängiger Zusammenhang zwischen Fehlen der Spaltöffnungen auf der Blattoberseite und Immunität ließ sich nicht auffinden. Die Epidermen der im unverletzten Zustand angreifbaren Blätter haben durchweg dünne Außenwände und keine auffälligen Wachs- überzüge, im übrigen sind diese Blätter teils weich, teils hart, meist glatt, aber manche auch behaart. 0::K. 144 Referate. Van der Lek, H. A. A. Underzoekingen over Tracheomycosen: De Ver- ticilliose van den komkommer. (Untersuchungen über Trache- omykosen: Die Verticilliose der Gurken.) Mededeelingen van de Landbouwhoogschool, deel XV. Wageningen 1918. Mit französischer Zusammenfassung. 45 S. 6 Tat. Die vom Verfasser studierte Gurkenkrankheit gehört zu den im Deutschen Welkekrankheiten genannten Erscheinungen, die Quanjer Tracheomykosen, Pethybridge Hadromykosen genannt hat, und wird durch Vertieilium alboatrum Rke. u. Berth. verursacht. Nach einer Übersicht über die neuere, auf Verticillium und die durch V. alboatrum hervorgebrachten Krankheiten bezügliche Literatur wird die Anstellung von Reinkulturen des Pilzes aus erkrankten Gurkenpflanzen beschrieben. Von diesen Kulturen aus wurden Infektionen von Gurken und Kartoffeln vom Erdboden aus und vermittelst Einımpfungen in den Stengel ausge- führt, die sämtlich von Erfolg waren. Der Pilz lebt in den Holzgefäßen und zerstört sie; infolgedessen wird die Wasserzufuhr unterbrochen und tritt Welken ein. Alles deutet darauf hin,daß der Pilz schädliche Stoffe ausscheidet, welche die lebenden Gewebe schwächen und mit dem aufsteigenden Saft in die Blätter gelangen könnten. Doch gelang es dem Verfasser, nachzuweisen, daß an den Blät- tern die Krankheitssymptome erst bemerkbar werden, wenn das Pilz- myzel in das Blattparenchym eindringt, daß also die Blätter erst infolge ihres Absterbens welk werden und nicht umgekehrt. In dieser Hinsicht wäre die Verticilliose der Phytophthora-Krankheit der Kartoffeln ver- gleiehbar, nur daß der Parasit von den Wurzeln oder vom Stengel aus in die Blätter eindringt. Zur Bekämpfung der Krankheit kann man die baldige Vernichtung der befallenen Pflanzen nur dann durchführen, wenn diese vereinzelt zwischen den gesunden auftreten; eine gründliche Abhilfe sieht Verfasser nur in der Schaffung widerstandsfähiger Sorten, deren Heranzucht er für möglich hält und wozu er den Weg des näheren auseinandersetzt. OK: Kavina, Karl. Mykologische Beiträge. Sitzungs-Berichte d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. in Prag, math.-nat. Kl. 1917. IV. Stück. S. 1—21. Prag 1918. Als Parasit auf Pogonatum aloides (Laubmoos) wurde im Moldau- tale, südlich von Prag, T'richothecium bryophilum n. sp. gefunden. Später fand Verf. den Pilz auch auf anderen Laubmoosen und Lebermoosen im Freien und in Kulturen im Gewächshause. Die Art ist auf Grund der Bestimmungstabelle der Trichothecium-Arten mit T. sublutescens (Peck) Sacc. verwandt. Der Pilz ist sicher kein Saprophyt und läßt sich auf eine Phanerogame nicht übertragen. Matouschek, Wien. Referate, 145 Sprenger, A. M. Gloeosporium Lindemuthianum in Princesseboonen. Tijdschr. over Plantenziekten. 44, Jahrg., 1918, Bijblad. S. 20. Gegen die Krankheit, die im Jahre 1917 in den Niederlanden so häufig war, daß 40% der geernteten Bohnen tlecki, waren, wird Saatgutbeize mit 2°/,, Formalin und Spitzen der Ptlanzen mit Bordeaux- brühe empfohlen. OFTE Lienig, Herm. Pflanzen, welche Insekten vertreiben. Entomolog. Zeitschr. Frankfurt a..M. Jahrg. 32, 1918. S. 36. Blattläuse verschwinden von Apfel- und Pflaumenbäumen, wenn unter den Bäumen Kapuzinerkressen gesät werden, die dann den Stamm umranken. Ebenso vertreibt man diese Schädlinge von Spalier- bäumen, wenn man Zwiebeln oder Laucharten in die Nähe pflanzt. Matouschek, Wien. Rhumbler, Ludwig. Vorschlag zu einer zweckmäßigen Formeldarstellung der Biologien von Insekten. Zeitschrift für angewandte Entomo- logie. Bd. IV, Jahrgang 1917, Heft 3. S. 335—346. Judeich und Nitsche waren die ersten, die den Versuch unter- nahmen, Insektenbiologien in prägnante Formeln zu fassen. Als Mittel dazu konnte die graphische Darstellung dienen. So vortrefflich auch das von den beiden Forschern gewählte Schema war, es war doch nur mög- lich, sich seiner in Tabellenform zu bedienen. Das von Rhumbler in der vorliegenden Arbeit empfohlene System zeichnet sich durch noch größere Kürze aus, die Biologien werden in der mathematischen Schreib- form eines Bruches ausgedrückt und zwar nur mit Schrifttypen, die in jeder Druckerei vorhanden sind. Das — Zeichen des Judeich- und Nitsche-Schemas für das Larvenstadium und das -+ Zeichen für den Imaginalzustand werden beibehalten. Für die Monate wählt Rhumbler dagegen arabische Zahlen, also 1 = Januar, 12 = Dezember; eine Folge von Monaten soll durch Aneinanderreihung der betreffenden Monats- zahlen ausgedrückt werden, z. B. würde 45 = April und Mai bedeuten. Die ungetrennt aneinander zu schreibenden Monatszahlen für den Ei- stand eröffnen in der Grundformel als erstes Glied den Zähler des Bruches, an sie schließen sich dann, mit Minuszeichen versehen. die Monats- zahlen für das Larvenstadium; dann folgen unterhalb des Bruchstriches als Nenner an erster Stelle die Monate für das Puppenstadium und dann an zweiter Stelle, mit dem Pluszeichen des Imaginalzustandes angehängt, die Monatszahlen für das Imaginalstadium. In dieser Form, sagt Rhumb- ler, besteht also die ganze Formel aus einem Bruch, dessen Zähler eine Differenz darstellt und dessen Nenner in der mathematischen Schreib- form einer Summe auftritt und als solche ohne weiteres gelesen werden kann; dabei haben die Monatszahlen für jedes Stadium eine bestimmte Stelle, überdies ist eine Verwechselung durch die Beifügung beim Larven- Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX, 10 146 Referate. stadium eines Minus (—) und beim Imaginalstadıum eines Pluszeichens (+) ausgeschlossen. Die Grundformel für den Kiefernsch wärmer (Sphinx pinastri L.) würde nach dem Rhumblerschen Vorschlag lauten: 67—89 10-11 .12.1- 2345-67 August— September, Puppenstadium: Oktober—Mai und Imaginal- stadium: Juni—Juli. Wenn man sich die Rhumblerschen Formeln einmal klar gemacht hat, wird man in ihrer Deutung kaum jemals mehr irren. Sie bedeuten also sicherlich eine erhebliche Vereinfachung: der graphischen Darstellung von Insektenbiologien und es wäre erfreulich, wenn sie recht bald in der gesamten entomologischen, vor allem aber == Eistadium: Juni— Juli, Raupenstadium: in der angewandt-entomologischen Literatur Eingang finden würden. | Mit der Formeldarstellung der Biologien der wichtigsten Pflanzen- schädlinge aus dem Insektenreiche, wie sie gerade für den Pflanzen- pathologen von besonderem Belange ist, schließt die Arbeit ab. H. W. Frickhinger, München. Gertz, Otto. Kallushypertrofier och nägra i samband därmed stäende anatomiskt-fysiologiska förhällanden hos minerade blad. (Kallus- Hypertrophien und einige im Zusammenhang damit stehende anatomisch-physiologische Verhältnisse bei minierten Blättern.) Botan. Notiser f. är 1918. H. 3. S. 121—139. Figuren. Mit deutscher Zusammenfassung. In der Umgebung der von Insektenlarven erzeugten Blattminen tritt nach Verf. oft eine sekundäre Hypertrophie auf. Er unterscheidet folgende Fälle: 1. Intakt bleibende, isolierte Palissadenzellen zeigen die Hypertrophie (Lonicera xylosteum). 2. Von Mesophylizellen und be- sonders von den Elementen des Schwammparenchyms sprossen Kallus- hypertrophien hervor, wodurch große, schlauchförmige, die Wund- ıänder auskleidende Zellen heranwachsen (L. periclymenum, Lamium album, Pirus malus, Aegopodium podagraria). 3. Von den Zellen des Leitparenchyms entwickeln sich thyllenähnliche Blasen, die in mehreren Fällen Querteilung zeigen (alle untersuchten Pflanzenformen mit Hyper- trophie). Die beobachteten Hypertrophien sind mit den von Solereder und Sorauer untersuchten Zellenproliferationen in Frostblasen an Blättern analog und werden auf eine verhinderte Auswanderung der Assimilate zurückgeführt, ähnlich wie bei künstlicher Kultur mit iso- lierten Pflanzenzellen (Bobilioff-Preißer). In den Minen ist aber der Gegendruck angrenzender Zellen aufgehoben. In den kräftigen, vom Leitparenchym der Gefäßbündel gebildeten Proliferationen sah Verf. oft Zellteilungen, was (nach Verf.) seine Erklärung durch die von Haberlandt nachgewiesene Bedeutung der Gefäßbündel (bes. des Leptoms) für die Induktion der Zellteilung überhaupt findet. Die Referate. 147 hypertrophierten Zellen haben sehr wenig oder kein Chlorophyll; Peri- derm fehlt in den Blattminen, Neubildung von Gefäßbündeln wurde nie gesehen. Auf eine anatomische oder physiologische Ringelung als Ursache wird das Ausbleiben der Auswanderung der Stärke, die in den durch das Minieren isolierten Gewebeinseln überhaupt reich vorkommt, sowie die hier zuweilen eintretende Anthokyanbildung zurückgeführt. Zuerst wird wegen des Reichtums an Assimilaten vom Minierer das Palissadenparenchym angegangen; dieses Gewebe enthält auch viel Eiweiß, was nach Verf. besonders durch die Chloroplasten bedingt wird und in quantitativer Hinsicht gewissermaßen mit der Chlorophylifärbung in Korrelation steht. Der Minierer bei den Lonicera-Arten ist Phyto- myza lonicerae Gr., bei Pirus malus Lyonetia Clerckella L. Matouschek, Wien. Zacher, Friedrich. Die Schädlinge der Kartoffel. Der Kartoffelbau. Fach- zeitschr. z. Förderung der Kartoffelerzeugung. 2. Jg. 1918. Nr. 16/18. Verfasser behandelt vornehmlich die Tierwelt der faulenden Kar- toffel, die er auf Grund eigener Zuchtversuche anschaulich darstellt. Er .bespricht ausführlich die Nematodenfäule, das Vorkommen von Borstenwürmern aus der Familie der Enchytraeiden, dann die zahl- reiche Milbenfauna, deren gefährlichsten Vertreter die Kartoffelmilbe (Rhizoglyphus echinopus C. und F.) darstellt. An sonstigen Milben werden noch die Gamasıden, dann Histiosoma rostroserraium Megnin bespıochen, Aus’dem Insektenreiche finden von Urinsekten die Spring- schwänze (Collembola) Erwähnung, deren Rolle als Schädlinge noch nicht ganz geklärt ist. Ausführlich wird die Fliegenfauna besprochen. Erwähnung findet die Zwiebelmondfliege (Eumerus strigatus Fall.), die als Roggenschädling bekannte Blumenfliege Chortophila tricho- dactyla Rond., die Kohlfliege (H ylemyia brassicae Wsed.), die gemeine Fliege (Phaonia trımaculata Boucne), die Hundstagsfliege (Fannia cunicular.s L.), endlich noch die Essigfliege (Drosophila funebris F.), die Zacher alle in seinen Zuchten erhielt; daneben wird noch eine Reihe anderer Arten aufgeführt, die aber wohl kaum als Schädlinge be- zeichnet werden dürften. Schließlich gibt Verfasser noch Verhütungs- maßregeln, um tierische‘ Schäden an lagernden Kartoffeln hintanzu- halten. Sıe nehmen darauf Bezug, daß alle Fäulniserreger, aie hier in Frage kommen, Wärme und Feuchtigkeit lieben, und gipfeln daher in der Forderung nach kühler und trockener Lagerung der Kartoffelvorräte. H. W. Frickhinger, München. Lüstner, G. Carl Wagner-Bingen, ein ausgezeichneter Kenner und Beob- achter schädlicher Insekten, vornehmlich des Heu- und Sauerwurms, aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Mitt. über Weinbau u. Kellerwirtschaft. 1918. Nr. 5. 148 Referate. Mitteilung eines Briefwechsels zwischen C. Wagner und Carl von Heyden, woraus hervorgeht, ein wie vorzüglicher Beobachter und scharfsichtiger Entomolog der Gerichtsvollzieher-Schreiber Wag- ner in Bingen gewesen ist. OK; Schuster, Wilh. Vier deutsche Waldbäume (Linde, Buche, Eiche, Kiefer). Systematische Zusammenstellung der Baumschädlinge und der Feinde dieser Holz- und Blattzerstörer. Allgem. Forst- und Jagdzeitung. 94. Jahrg., 1918. S. 96—102. Ein genaues Verzeichnis der Schädlinge und ihrer Feinde. Ein Beispiel der Anordnung: Schädlinge: Deren Feinde: Lindenborkenkäfer (Bostrichus tiliae) Raubkäfer, Linden-Prachtkäfer (Larve von Poectlonota rutilans) Raben, Spechte (Grau- und Grünspecht), Maikäfer (Käfer und Larve von Melolontha | vulgaris) | Maulwurf, Feld- Roßkastanienmaikäfer (Käfer und Larvevon ! mäuse, Spitzmaus, Mel. hippocastani) Igel, Dachs. Junikäfer (Käfer und Larve). Matouschek, Wien. Toepffer, Ad. Pflanzengallen von Mittenwald (Oberbayern). Ein Beitrag zur Kenntnis der bayerischen Gallen und ihrer Geschichte. Mitt. d. bayerisch. botan. Gesellsch. zur Erforschung der heimischen Flora. 1918. II. 21. S. 423—433. Neu sind folgende Gallen: Adenostyles glabra D.C., Flecken auf der Blattunterseite, Erzeuger: Uromyces cacaliae (DC.) Ung.; Aego- podium podagraria L., schwache Erhebungen der Blattoberseite, Erz.: der Blattfloh Trioza aegopodir H. L.; Anemone hepatica L., schwache Emporwölbungen der Blattoberseite, Erzeuger: ?; Bellidiastrum Mi- chelüi Cass., + umfangreiche Einsenkungen der Blattoberseite, Erz.: ?; Biscutella laevigata L.. Blütengalle, Erz.: die Mücke Dasyneura sisym- brii Schrk.; Brunella vulgaris L., Sproßspitze oder Blütenstände ge- trennt. mit dichter weißer abnormer Behaarung, Erz.: eine Gallmilbe; Crepis paludosa Mch., 1—2 cm große, beulenförmige Ausstülpungen der Blattfläche, Verzerrung des Blattrandes, Erz.: ?; Gentiana ascle- piadea L., beulenförmige Ausstülpungen der Blattfläche mit Verzerrung des Blattrandes, Erz.: ?; Hieracium pilosella L., bis 1 mm große Ver- tiefungen der Blattoberseite der Blattrosetten, in denen Larven sitzen; Blätter oft rot, kapuzenförmig zusammengezogen, Erz.: Trioza pro- zima Flor. (Blattfloh); Stachys palustris L., Emporwölbungen der Blatt- oberseite, Verzerrung des Blattes, Erz.: ?. — Bei Salix-Arten werden DNA, Referate. 149 mehrere neue Gallen genau beschrieben. Eingestreut sind Angaben über Gallen in der ältesten und älteren bayerischen Literatur. Matouschek, Wien. Hedicke, H. Beiträge zur deutschen Gallenfauna. 1. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gallenfauna Pommerns. Stettiner entomol. Zeitung, 78. Jahrg., 1917. 8. 246—259. Neue Gallen: Artemisia vulgaris: Wuchsstauung, Sproßachse un- regelmäßig verkrümmt, Blätter schopfartig gehäuft, doch nicht de- formiert; Erzeuger unbekannt. Pimpinella saxifraga: bauchige An- schwellung der Blattscheiden, Verkürzung der Blütenstandachse, Ver- kümmerung des Blütenstandes, der in der Scheide stecken bleibt; in den Blattscheiden rötliche Larven von Dasyneura sp. Medicago sativa: Sproßachsenanschwellung (12 mmx3 mm) ohne Blattdeformation; Er- reger T'ylenchus dipsacı Kühn? Für die durch Contarinia medicaginis Kff. und Dasyneura ignorata (Wachtl) hervorgerufenen Cecidien wird das Substrat Medicago media Pers. zum erstenmale für Deutsch- land angeführt. Nicht auf Gahlium verum, sondern auf @. mollugo fand Verf. die Gallen, welche von Eriophyes galiobius (Can.) und Phyllo- coptes anthobius Nal. herrühren. Im ganzen sind 122 Cecidien aus dem Gebiete bekannt. Sonderbarerweise fehlen hier die sonst so häufigen Pontania-, Rhabdophage- und Euura-Gallen der Weiden, Rhodites rosae L., die Cecidomyidengalle der Linden ; sehr wenig treten sonst so häufige Gallen auf, z. B. Zygiobia carpini (F. Lw.), Myzus oxyacanthae Keh., Tetraneura ulmi Deg. Massenhaft vorhanden sind die Mückengallen von Bouch£ella artemisiae (Behe.), Mikiola fagi (Htg.), Asphondylia prunorum W. und Eriophyes stenaspis plicans Nal. Von Käfergallen sind nur genannt: auf Medicago sativa Tychius crassirostris Ksch., die Stengelgalle von Apion suleifrons Hbst. an Artemisia campestris. Matouschek, Wien. Baudys, Ed. Gallen von verschiedenen Standorten. Societ. entomol. XXXII. 9. 1918, S. 33—35. 4 Textfig. Abgebildet werden folgende Gallen: Carex saxatilis (L.), glatte, gelbbraune, einkammerige Anschwellung am Grunde der Sproßachse, Kongsvold in Norwegen; Erreger Cecidomyidarum sp. Delphinium pere- grinum L., spindelförmige Anschwellung deı Sproßachse, Albano in Italien ; Erzeuger vielleicht Thammurgus delphinii Ros. Cinnamomum cam phora, Anschwellung der Blattmittelrippe, Japan; Erzeuger Psylliden- Larve. Timonius platycarpus Mtr., ebenso, N.-Kaledonien; Erreger ein Insekt. Die Gallmücke Gisonobasis ignorata Rbs. ist auf Mentha- Arten Mittel- und Südeuropas (bisher auf 9 Arten) als Erzeuger von Gallen bekannt. Neue Standorte, neue Nährpflanzen sind notiert. Matouschek, Wien. 150 Referate. Uzel, H. Der Kampf gegen die Rübennematoden in Böhmen im Jahre 1916, Zeitschr. f. Zuckerindustrie in Böhmen. 1917. 8. 420—424. Verf. befürchtet, daß infolge Kalkmangels in die Sedimentgruben der Zuckerfabriken zu wenig Kalkmilch geleitet wird, wodurch im Schlamme kalkfreie Stellen entstehen, die Nematoden daher nicht ver- nichtet werden und mit dem als Kompost verwendeten 'Schlamme auf die Felder verschleppt werden können. Verf. schlägt folgenden Weg ein: Der Schlamm wird zuerst auf Winterzysten untersucht; sind die in den Zysten vorhandenen Eier getötet, so braucht man nicht weiter auf lebende Nematoden zu untersuchen. Ist die Verwesung wenig vor- geschritten, so ist der Schlamm noch nicht genügend desinfiziert, der Kalk muß noch weiter einwirken. Zur raschen Veıtilgung der Nematoden im Erdreich ist ein Sechstel Ätzkalk növig, während bei längerer Ein- wirkung geringere Mengen genügen. Wenn der Schlamm durch 1—2 Monate deutlich alkalisch ist, was durch ständigen Zufluß von Kalkmilch erzielt werden kann, werden die Nematoden abgetötet. Matouschek, Wien. Schoevers, T. A. C. Proeven met eenige chemicalien ter bestrijding van het Woortelaaltje (Heterodera radicicola Graef. (Versuche mit einigen Chemikalien zur Bekämpfung des Wurzel- älchens.) Mededeel. von de Rijks hoogere Land-, Tuin- en Bosch- bouwhoogschool. XII. 1917. 8. 46—48. In Westland trat das Wurzelälchen an Tomaten sehr heftig auf. Es wurden 9 Chemikalien geprüft. Die günstigste Wirkung erzielte Kalk und schwefelsaures Ammoniak; die anderen Mittel waren teils schädlich, teils unwirksam. Matouschek, Wien. Nalepa, A. Neue Gallmilben. 35. Fortsetzung. Anzeiger der kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-nat. Kl. 1918. 8. 3—5. Es werden als neu beschrieben: Eriophyes longisetus villificus (Thomas als Phytoptus villificus nom. nudum 1885) n. sp. erzeugt ein Cecidium auf Hieracium murorum L. zu Oberstdorf i. Allgäu; filzig- zottige Randwülste und rundliche Filzpolster auf der Blattspreite, legit OÖ. Jaap. Phyllocoptes triserratus n. sp., Einmieter im Erineum quercinum Pers. auf Quercus pubescens Willd. Ph. latifrons n. sp. erzeugt ein Cecidium auf Colutea arborescens zu Baden bei Wien; beulige Auf- treibung der Spreite der Fiederblättchen, wodurch diese löffelförmig werden; Blattrand manchmal schwach gerollt oder eingebogen, auf der Spreite helle, gelbe Flecken. Matouschek, Wien. Nalepa, A. Erinphyiden aus Java. (Zweiter Beitrag.) Verhandl. d. Zool.- bot. Ges. Wien. 1918. LXVIII. S. 40—92. Das Material lieferten Gallen, gesammelt von W. Docters van Leeuwen im Oengaren-Gebirge, Mitteljava. Es werden vom Verf. Reierate, 151%" als neu beschrieben: Eriophyes mikaniae, erzeugt kugelförmige Gallen auf Blättern von Mikania volubilis Wlld.; E. macronychius auf Viburnum coriaceum Bl., eine Beschreibung der Galle liegt nicht vor, der Erzeuger steht der europ. E. viburnı sehr nahe; E. gastrotrichus, kleine cepha- loneonartige Gallen auf der Blattoberseite von /pomoea batatas; E. leptothrix, kleine gelbe Pusteln in Nervenwinkeli. der Blätter von Dolichodendron Rheedii Seem.; E. hemigraphidis, 2 mm lange, beutel- förmige Gallen auf Blattoberseiten von Hemigraphis confinis Cgn.; E. macropanacis, Galle auf dem Biatte von Macropanax dispermum O0. K. und M. oreophilum Mig.; E. schouteniae, weiße Haarrasen auf dem Blatte von Schoutenia ovata Kth.: E. javanicus, blaßrote Filzrasen auf verschiedenen Teilen von Triumfetla rhomboidea Jack., starke Verkümmerung; E. evodiae, Galle auf Blattoberseite von Evodia accedens Bl.; E. semireticulatus, blendendweiße Erineum-Rasen auf der Blattunterseite von Acronychia trifoliata Zoll.; E. allophylleus, 1-5mm große, gelbliche Erhebungen, mit weißem Erineum überzogen, auf der Blattoberseite von Allophyllus cobbe Bl.; E. cryptomerus, kleine gelbe Erhebungen auf Blättern von Acalypha caturus Bl., die auf der Unterseite mit weißem Haarfilz ausgekleidet sind; E. ambiguus, mit folgender Art in den punktartigen roten Gallen auf Blättern von Flueg- gea virosa Bth. als Erzeuger (?); E. pinnipes, die Erhebungen wie oben, mit‘ Tegonotus Doctersi als Einmieterin. (Ein Fall, wo die Bewohner eines Gallengebildes eine so große Ähnlichkeit ihrer Struktur aufweisen, daß der Gedanke an einen engeren phylogenetischen Zusammenhang nicht von der Hand zu weisen ist. Konvergenzeıscheinung liegt sicher nicht vor); E. glochidir, pustelartige Gallen auf der Blattunterseite von Glochidium obscurum Bl.; E. spirifer, ebenda, Blätter vom Erineum stark befallen, Blätter verkümmert und dicht gedrängt; E. phyllo- perthus, verschieden große Gallen, oft bilden die Blätter klumpenartige Massen an den gemeinsamen Blattstielen; E. gyrograptus, in die Blatt- spreite eingesenkte, unregelmäßige Erineum-Rasen auf der Blatt- unterseite von Litsea polyantha Juss.; E. vermiculus, vielkammerige, kegelförmige, an der Innenseite behaarte Gallen auf der Blattunteı- seite von Ficus parietalis Bl.; E. hapalotrichus, polsterartige Erhebungen auf der Blattunterseite von Fucus ribes Reinw.; E. raucus, knötchenartige Gallen, die Blattspreite von Ficus ampelos Burm. durchwachsend; E. orthonychius, auf Laportea peltata Gaud., Galle nicht beschrieben; E. leptomerinz, weißes Erineum in unregelmäßigen blasigen Ausstül- pungen der Spreite auf beiden Blattseiten; Phytoptochetus tristichus n. g. n. sp. (Körper zylindrisch, Abdomen gleichartig geringelt, dorsal von mehr als einer Längsfurche durchzogen), vielkammerige Gallen, die Blattspreite durchwachsend, auf Glochidium rubrum Bll; Cecido- dectes euzonus n. 8. n. sp. (Abdomen gleichmäßig geringelt, Ringe 152 Referate. breit, glatt; Bauchborsten des 1. und 2. Paares fehlen), in Gallen von Trema orientalis Bl. gefunden; Phyllocoptes angustus, blasenartige Ausstülpungen der Blattspreite, deren Innenseite kurz behaart ist, auf Olerodendron serratum Spreng.; Ph. onychodactylus, weiße Haarrasen auf der Blattunterseite von Baleria cristata, Ph. nebaloides, Einmieter in den Gallen von Trema orientalis. Galle noch nicht beschrieben; Ph. merostictus, oft in den Gallen von Er. leptomerin® auf Laportea stimulans Mig.; Epitrimerus dictyaspis, vereinzelt in den Erineum- Rasen von Er. leptothrix; E. declivis, Einmieter in der Gate von Er. hemigraphidis; Tegonotus lepidonotus, Einmieter in der Galle von Er. cryptomerus auf Acalypha caturus Bl.,; T. Doctersi, Einmieter in der Galle von Er. pinnipes; Oxypleurites Doctersi, in der Galle von Er. kiriothrix; O. brevipilis, auch selten in der gleichen Galle. Es wird eine Übersicht der Gattungen der Subfam. Eriophyinae, Tabelleu zur Be- stimmung der im I. und II. Teile dieser Arbeit beschriebenen Eriophyes- Arten der Euphorbiaceen und Leguminosen, Tabelle der im I. und II. Teile der Arbeit beschriebenen Phyllocoptes-Arten gegeben. Es folgt ein Verzeichnis der untersuchten Milbengallen und ihrer Erzeuger und ein Verzeichnis der beschriebenen Gallmilbenarten. Matouschek, Wien. Wagner, Rud. Über die Acarophilie der Gattung Hicoria Raf. Anzeig. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, math.-nat. Kl. 1918. Nr. 1. 8. 13—16. | Hicoria pecan Britt. hat bis 30 Domatien, gefranste Taschen, auf einem größeren Blättchen; H. minima Britt. (= Carya amara Nutt.) hat große gelbe Domatien beiderseits des Mittelnervens; 4. myristicae- Tormis Britt. zeigt lichte Haarbüschel in den Nervenwinkeln. HZ. aquatica Britt. weist unauffällige Domatien an den Nervenwinkeln auf, bei H. ovata Britt. bilden letztere bis in das oberste Viertel viele unansehnliche Domatien. AH. laciniosa Sarg. (= Carya sulcata Nutt.) trägt in den Winkeln der Hauptnerven taschenförmige, sehr unauffällige Domatien, desgleichen H. alba Britt. H. glabra Britt. zeigt nur an wilden Exem- plaren behaarte, wenig auffallende Taschen, A. villosa Ashe hat weiß behaarte Domatien, die sich scharf von der braunroten Biattrippe abheben. Die Gestalt der Nervenwinkel und die Domatienbildung dürften für die Artunterscheidung recht wichtig sein. Matouschek, Wien. Fulmek, L. Die Akarinose in Steiermark. Allgem. Weinzeitung, Wien. 35. Jahrg. 1918. S. 335—337. 2 Fig. Im steirischen Schilchergebiete von Deutschlandsberg bis Stainz tritt immer weiter um sich greifend eine Krankheit der Weinstöcke auf, die als ‚‚zerrissene Stöcke‘ vom Weinbauer bezeichnet wird. Die Referate, 153 „Wildbacher Rebe‘ leidet am meisten ; gern befallen werden diein Wald- und Wiesennähe stehenden Stöcke. Man hat es mit einer besonderen Form der Akarinose (Milbensucht) zu tun, für die der Name ‚Kräu- selkrankheit“ nicht paßt. Die Übertragung der beobachteten Gall- milben (gleichzeitig kommen am Stocke vor Epitrimerus vitis Nal. und Phyllocoptes vitis Nal.) auf gesunde Stöcke wurde bisher nicht ausgeführt. Man verwende Ca-Sulfohydrat zur Bekämpfung. — Im Gebiete kommen noch vor: Durchlöcherungen von Seite der Wiesen- wanze, von Drepanothrips Reuteri Uz., von Bromius obscurus (Käfer, Rebenblattschreiber), eigenartige Zerreißungen in der Blattfläche ohne Ausfall oder Verlust der Blattfläche, ferner an amerikanischen Schnittreben eine Durchlöcherung der Blattfläche am Blattgrunde nahe dem Stiele in den Nervenwinkeln.. Matouschek, Wien. Jordan, K. H. €. Über die Gallmilbe Oxypleurites carinatus Nal., ihren Schaden und ihre Bekämpfung. Mit 17 Text-Abbildungen. Zeit- schrift für angewandte Entomologie. "Bd. IV. Jahrgang 1917, Heft 2. 8. 238-266. Mehrere Jahre hintereinander zeigten die Roßkastanien von Neu- stadt a. H. ein krankhaftes Aussehen, das zumeist schon anfangs Juli zu starkem Blattfall führte. Als die Bäume um die Mitte des Juli 1914 schon fast kahl waren, sandte die Stadtgärtnerei an dıe dortige zoologische Station einige Zweige der befallenen Bäame ein. Die Blätter erwiesen sich in diehten Scharen von der Gallmilbe Oxypleurites carinatus Nal. besetzt, und der Verfasser benützte die günstige Gelegenheit, um die Lebensweise des Schädlings eingehender zu studieren. Die vorliegende Abhandlung ist, als das Produkt seiner Studien, eine sehr sorg- fältige monographische Darstellung dieser Gallmilbe. Die Eier von Oxypleurites werden meist in Nervenblattwinkeln abgelegt, so daß es nicht ganz leicht ist, sie aufzufinden. Nach etwa 8—10 Tagen erscheint die Larve. Die beiden Larvenstadien bringen ihr Leben meist ruhig auf den Blättern zu, wo sie an den Blattrippen und ihren Nervenwinkeln saugen. Für die Geschlechtstiere gibt Jordan die Beschreibung Nalepas. Interessante Beobachtungen konnte er über das Ruhesta- dium, in dem die Tiere überwintern, machen. Bevor die Milben von den Blättern wegwandern, nehmen sie zumeist ein viel dunkleres Aussehen an, um erst dann einzuschrumpfen. Jordan folgert aus seinen Erfah- rungen, daß mindestens alljährlich 4 Generationen auftreten, dabei rechnet er auf eine Generation etwa 7 Wochen (4 Wochen davon auf das Geschlechtstier). Die Milben leben den ganzen Sommer über vornehm- lich auf den Blättern; als Befallbaum kommt neben der gemeinen Roßkastanie (Aesculus hippocastanum L.) noch Aesc. rubicunda Lois. in Betracht. Die unteren Partien der Bäume sind dabei immer mehr 154 Referate. befallen als die Wipfel. An der Weiterverbreitung scheint die Wind- richtung meist beteiligt zu sein. Die Versuche, Oxypleurites auf anderen Bäumen, vornehmlich auf Obstbäumen, anzusiedeln, schlugen fehl, Oxypleurites carinatus scheint ein typischer Parasit der Roßkastanie zu sein. Die Milben überwintern in großen Vereinen an verholzten Zwei- gen unter kleinen Rindenschuppen, im Gegensatz zu anderen Gallmilben, die an den Knospen der Wirtpflanzen überwintern. (Bei der klebrigen Beschaffenheit der Knospen der Roßkastanie verbietet sich dies für Oxypleurites carinatus von selbst.) Noch ehe Blattfall eintritt, offenbar veranlaßt durch mangelnden Säftestrom oder durch die chemische Veränderung der Säfte, verlassen die Milben die Blätter. Etwa im Mai verlassen sie ihre Winterquartiere, nachdem dort die Rückverwandlung zum Geschlechtstier noch erfolgt ist. Die Wanderung geht einzeln vor sich. Die Beschädigung an Blättern zeigt zumeist ein Braunweıden der ganzen Blattunterseite, daraufhin beginnt sich der ganze Blattrand nach unten einzuschlagen und langsam abzusterben, so daß also ein all- mähliches Vertrocknen vom Rande her die Folge des Saugens der Milbe ist. Jenach dem Befall durch die Milbe kann der Baum schweren Scha- den nehmen. - Bei den Maßnahmen der Bekämpfung schildert Jordan zuerst, wie die Verhältnisse mit ihren natürlichen Feinden liegen, von denen er eine Gamaside für den erfolgreichsten hält. Auch Pilzerkrankungen sind bei den Milben schon beobachtet worden. Mykosen hausen nach den Erfahrungen des Verfassers besonders im Ruhequartier oft geradezu verheerend unter den Gallmilben. Über die systematische Stellung der betreffenden Pilze kann Verfasser noch keinen Bescheid geben. Auch die chemische Bekämpfung wurde den Gallmilben gegenüber versucht; eine solche Bekämpfung kann natürlich nur dann erfolgen, wenn die Tiere sich auf den Blättern aufhalten. Gute Ergebnisse wurden mit Nikotin erzielt. Eine aus 39 Nummern bestehende Literaturliste schließt die inhaltreiche Arbeit ab. H. W. Frickhinger, München. Jablonowski, Jözsef. Harmincznyolez ev a m. kir. Rovartani Allomäs eleteböül. (38 Jahre aus dem Leben der ungar. En- tomolog. Station.) Rovartani lapok. XXI, 1918. Buda- pest. 8. 3-35. 1850 gründete man zur Bekämpfung der 1374 aufgetretenen Reblaus die Landes-Phylloxera-Versuchsanstalt, die sich natürlich auch mit den anderen Schädlingen des Weinstockes zu beschäftigen hatte. 1890 — nachdem die Phylloxera-Bekämpfung erledigt war — taufte man die Anstalt um in „‚Kgl. ung. Entomol. Station“. Vert. schildert nun ausführlich die Arbeiten derselben während der Jahre Beferate. 155 1890-1918. Eine Tabelle gibt eine Übersicht des Auftretens der 26 wichtigsten Schädlinge in Ungarn. Diese sind: Tortrix Pilleriana, Conchy- lis ambiguella, Eudemis botrana, Eumolpus vitis, Aporia crataegi, Gasiro- pacha neustria, Lymantria dispar, Porthesia chrysorrhoea, Cheimatobia brumata, Carpocapsa pomonella, Anthonomus pomorum, A. cinctus, Schizoneura lanuginosa, Mayetiola destructor, O'hlorops taeniopus, Oscinis frit, Chortophila sepia, Lema melanopus, Zabrus gibbus, Pyrausta nubilalis, die Larven von Agriotes- und Agrotis-Arten, Cleonus puncti- ventris, Athalia spinarum, Entomoscelis adonidis, Hypogymna morio. Matouschek, Wien. Schoevers, T. A. ©. De Bloedluis (Schizoneura lanigera Hausm.). (Die Blutlaus.) Tijdschr. over Plantenziekten. 44. Jahrg., 1918. Bijblad. S. 7—16. Schi'derung des Vorkommens, Schadens und der Bekämpfung der Blutlaus, ohne neue Gesichtspunkte. BER Mittelbach. Beitrag zur Bekämpfung der Blutlaus. Der Obstzüchter. 1918. 8. 19—22. Der Charlamovsky- Apfel erwies sich nach Verf. immun gegen die Biutlaus. Auf eine stark befallene Hochstamm-Goldparmäne aufgesetzte Reiser der genannten Sorte blieben blutlausfrei, der Stamm war ebenso ' befallen wie früher. Verf. rät an, auf den eingangs genannten Apfel Reiser anderer Sorten aufzusetzen, die bei eventuellem Blutlausbefall dann wieder entfernt werden könnten. Ob dieser Weg der richtige ist, wäre noch zu kontrollieren. Matouschek, Wien. Kleine, L. Thereva nobilitata Fabr., ein neuer Roggenschädling. Zeit- schrift für angewandte Entomologie, Bd. IV. Jahrgang 1917. Heft 3. 8. 373. Der Pflanzenschutzstation in Stettin wurde eine Fliege als Rosgen- schädling eingesandt, die als T’hereva nobilitata Fabr. bestimmt wurde. Die Fliege wurde besonders auf anmoorigen oder übersandeten Niede- rungsmoorböden in stärkerem Grade beobachtet. In keinem Fall waren die leichteren Roggenböden oder Mineralböden befallen. Die großen, drahtwurmähnlichen Larven hatten die Bewurzelung stark befressen und die ganze Pflanze in ihren unteren Partien zerstört. ‚Die Blätter waren durch die starken Mundhaken angerissen und der Inhalt voll- ständig ausgesogen, so daß nur die hellbraunen Gefäßstränge übrig geblieben waren“. Die Larven zerwühlten das Erdreich beständig, hemmten also auch dadurch das Pflanzenwachstum. Die Verpuppung fand in der Erde in ungefähr 5—6 cm Tiefe statt. | H. W. Frickhinger, München. 156 Referate. Györffy, Jenö. Adatok a Syntomaspis druparum Boh. &eletmödjähoz. (Beiträge zur Lebensweise von S. d.) Rovartani lapok. Budapest. XXV, 1918. 8. 37—4l. Diese Chalcidide entwickelt sich in Apfelkernen und verursacht dadurch Schaden, daß in Baumschulen eingesetzte Kerne nicht keimen (z. B. in Budapest). Die Lebensweise des Schädlings wird geschildert. Matouschek, Wien. Oberstein. Coelinius niger Nees als Schmarotzer (natürlicher Feind) der Weizenhalmfliege. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 48, 1918. S. 286—290. 1 Textabb, Aus Puppen der Weizenhalmfliege (Chlorops. taeniopus Meig.) erzog Verf. außer Chlorops-Imagines auch einen Schmarotzer, der als Ooelinius niger Nees bestimmt werden konnte. Nach Bespiechung einiger Angaben aus der Literatur über C'hlorops-Schmarotzer weist Verf. auf die Bedeutung derselben für die bilologische Bekämpfung hin. Lakon, Hohenheim-Stuttgart. Schmidt, Hugo. Biologische Bemerkungen zur Massalongia rubra-Galle an Betula. Societ. entomol. 33. Jahrg., 1918. S. 35, Bei Grünberg (Pr.-Schlesien) fand Verf. an Betula pubescens die sonst seltene, obengenannte Galle in Menge bis zu 6 am Blattmittel- nerven an allen Stellen des Blattes, zumeist am Blattgrunde, am selten- sten an der Spitze; an den Seitennerven gibt es nur kleinere. Im Herbste 1915 waren noch viele Gallen uneröffnet ; die rotgelbe Larve überwintert in der Galle. 1916 war die Galle auf B. verrucosa in Menge zu sehen. Matouschek, Wien. Enslin, E. Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea. V. 3 Textfig. Entomolog. Mitteil., Berlin-Dahlem, VII. 1918. 8. 77—80. Abnorme Blattwespengallen. Stellenweise können alle Blatt- wespenlarven von Parasiten befallen sein, was Verkrüppelung oft aller Gallen zur Folge hat. Z. B. treten auf Salix repens Gallen von Pon- tania viminalis L. auf, die bei der Zucht nur den Parasiten Eurytoma aciculata Rtzbg. (Chalsidier) ergaben. Die Gallen waren genau so ver- bildet, mützen- oder kegelförmig, mehrzipfelig, wie die an der Blatt- unterseite angehefteten, von Pontania viminalis L., P. pedunculi Htg., P. Kriechbaumeri Kuw. erzeugten Gallen. Verschiedene Gallenformen von Euura arta Jur. Diese Art erzeugt an Salix repens zwei sehr ver- schieden aussehende Gallen: spindelförmige und anderseits verholzte, gefurchte, ohne Übergänge. Die Frage nach den Jugendzuständen der P. collectanea Först. bleibt nach wie vor noch unklar. Die Larve von Megalodontes Klugi Leach (spissicornis Kl.), in Gespinsten an Laser- pitium latifolium lebend, wird zum erstenmale beschrieben. In. jedem 4 Referate, 15% Gespinst sind 2—4 Larven; im Laufe der Fraßzeit ändert sich das Aussehen des Gespinstes, sodaß nur noch Blattreste zu sehen sind, die auf der Oberfläche mit diehtem, unregelmäßigem, kotdurchsetztem Gespinste überzogen sind. Ist ein Blatt abgefressen, weben die Larven auf einem anderen ein neues Gespinst. Matouschek, Wien. Stellwaag, F. Cyanwasserstoff gegen den Traubenwickler. Mit 2 Text- abbildungen. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV, Jahrgang 1917. Heft 2. S. 278—2886. Die großen Erfolge, welche mit der Cyanwasserstoffdurchgasung im Kampfe gegen verschiedene Haus- und Speicherinsekten (Mehlmotten, Läuse, Wanzen) erzielt werden konnten, veranlaßten denVerfasser, in den Versuchsfeldern der Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Neustadt a. H. Blausäuregas auch gegen die Traubenwickler zu erproben, Versuche, die in früheren Jahren wohl da und dortin Europa gegen land- wirtschaftliche Schädlinge schon ausgeführt worden waren, ohne aller- dings irgendwelche handgreiflichen Ergebnisse zu zeitigen. Die Räuche- rung wurde in der Weise vorgenommen, daß eine besonders präparierte Zeltdecke über die zu behandelnden Stöcke gezogen wurde, bis ein all- seitiger Abschluß erreicht war. Die Menge der zu verwendenden Chemi- kalien (verdünnte Schwefelsäure und Cyannatrium) richtet sich nach der Größe des zu durchgasenden Zeltraumes. Nach einer etwa ein- stündigen Einwirkung des Gases wird das Zelt wieder geöffnet, damit das Gas entweichen kann. In wenigen Minuten hat sich die Blausäure verflüchtigt. Die Räucherung gegen Sauerwurmpuppen fand Ende April statt; dabei ergab sich, daß die Rebstöcke dadurch nicht litten und daß 1 Volum- Prozent Gas die Puppen restlos abtötet. Um die behandelten Stöcke dem Überflug nicht auszusetzen, wurden sie mit Drahthäuschen über- deekt; die Gescheine unter dem Drahthäuschen zeigten keinen Heu- wurmbefall. Die unbedeekten behandelten Stöcke, die dem Überflug ausgesetzt waren, zeigten Heuwurmbefall, jedoch waren bedeutend we- niger Räupchen vorhanden als an den unbehandelten Stöcken. Die Räucherung gegen die Heuwürmer wurde Mitte Juni begonnen. Da aus den Erfahrungen der Amerikaner hervorgeht, daß man bei starker Sonnenbestrahlung nicht mit Blausäure arbeiten darf, ohne die Pflanzen zu schädigen, wurden die Versuche in den Morgen- und Abendstunden ausgeführt. Bei diesen Versuchen zeigte sich, daß es zwar möglich ist, mit 0,5—0,25 Volum-Prozent die Heuwürmer abzutöten, daß aber eine geringe Beschädigung der Reben kaum vermieden werden kann. Aus diesem Grunde rät Stellwaag nicht dazu, die Räucherung gegen die Heuwürmer weiter in Erwägung zu ziehen. Die Winterbekämpfung ist ohne Zweifel aussichtsıeicher, doch stehen auch ihrer allgemeinen 158 Roaferate. Einbürgerung noch erhebliche Schwierigkeiten hinderlich im Wege. Eine bestimmte Beurteilung des Wertes bezw. des Unwertes der Blau- säureräucherung gegen Sauerwürmer wird erst nach wiederholten zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten, namentlich aber in der großen Praxis angestellten Versuchen möglich sein. Unterdessen hat Stellwaag durch die Verwendung von flüssiger Blausäure sehr günstige Erfolge erzielt, so daß eine weitere Erprobung von Blausäuregas sich erübrigen wird. H. W. Frickhinger, München. Faes,. H. Traitements effectues dans le vignoble Vaudois en I9I6 contre le ver de la vigne (Cochylis,,. (Im waadtländischen Wein- berg gegen die Conchylis i. J. 1916 ausgeführte Be- handlungen.) Lausanne 1917. 23 8. 4 Fig. Verseifte Pyrethrumaufschwemmung (10%ig) erwies sich gegen den Traubenwickler 1916 gegenüber anderen Mitteln als bedeutend überlegen. Das Mittel wirkt sehr rasch auf die verschieden alten Ent- wicklungsstadien des Schädlings ein, sodaß ein Spielraum von 10 bis 15 Tagen zulässig ist, was bei dem nur durch Absorption wirkenden Nikotin nicht der Fall ist. Mottenfang mit Klebfächern und Lampen hatte nur einen ERTIEEn, Erfolg bezüglich des Leseergebnisses. Matouschek, Wien. Jablonowski, Jözsef. Kärtekony Borkhausenia-lepkefaj Törökorszagban. (Eine schädliche Borkhausenia in der Türkei.) Ro- vartani lapok. 1918. Budapest. XXV. S8. 57. Aus der Türkei erhielt Verf. die Motte Borkhausenia ochricolor Ersch. als einen grimmigen Schädling auf Getreidefeldern. Das Insekt wurde seinerzeit zuerst aus der Umgebung von Tiflis beschrieben. Matouschek, Wien. Pazsiezky, Jenö. Päjzstetüvel täaplalkozö hernyök. (Schildläuse verzehrende Raupen.) Rovartani lapok. XXV, Budapest 1918, S. 57—58. Raupen von T'halpochares communimacula und Th. scitula verzehren nach Beobachtungen des Verf. gern schädliche Schildläuse. Matouschek, Wien. Heß, Albert. Die Kohlweißlingsplage in der Schweiz im Sommer 1917. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. IV. Jahrg. 1917, Heft 2, S. 332—341. Im Sommer 1917 herrschte im ganzen Gebiet der Schweiz wie in Mitteleuropa überhaupt, eine sehr fühlbare Kohlweißlingsplage. Um den 1. August herum war die Flugzeit der Falter in der Berner Umgebung überall auf dem Höhepunkt. In die erste Hälfte des August fiel auch die Referate, 159 große Schädigung in den Kohlfeldern durch die Raupen. Das einzige Mittel, den Schaden zu mildern, besteht darin, daß man die Kohlpflan- zungen alltäglich absucht, um die Vernichtung der leicht zu findenden Eiablagen vorzunehmen oder die schon geschlüpften Räupchen abzu- lesen. ‚Nur muß damit‘‘, betont Heß, ..trühzeitig, d.h. beim Auftreten der ersten Schmetterlinge begonnen werden“. Die früheren Sorten Kohl werden, da sie vor Eintritt der Hauptfraßzeit zur Kopfbildung gelangt sind, weniger geschädigt, als die späteren Sorten. Der Schädling trat im Hochland wie im Tiefland zu gleicher Zeit auf, infolgedessen richtete er besonders bei den in der Entwicklung noch weiter zurück befind- lichen Kohlpflanzen in den höheren Lagen starken Schaden an. Verfasser knüpft an die Schilderung seiner Erfahrungen über die Kohlweißlings- plage eine Reihe sehr beherzigenswerter Forderungen. so nach Auf- stellung staatlicher Entomologen, welche für rechtzeitige Volksauf- klärung zu sorgen hätten, und nach Festsetzung eines Bekämpfungs- zwanges für sämtliche Pflanzer. H. W. Frickhinger, München. Schwartz, M. Die Erdraupenplage. Mitt. d. D. Landwirtschafts-Ge- sellschaft. 1918. S. 214—216. Das Jahr 1917 brachte in Deutschland ein Massenauftreten von Erdraupen (Agrotis segetum Schiff.) in ganz ungewöhnlichem Umfange und große Schädigungen, besonders an Zuckerrüben, Runkelrüben, Kohlrüben, Möhren und Kartoffeln. Es werden die Einflüsse der Witte- rung auf die Entwicklung des Schädlings auseinandergesetzt und dıe Bekämpfungsweise der Erdraupen angegeben: im Frühjahr passende Bodenbearbeitung und möglichst frühzeitige Bestellung der Rüben und Möhren; im Vorsommer während der Flugzeit Mitte Mai bis Anfang Juli Wegfangen der Falter durch Aufstellung großer Bottiche mit ver- dünnter Melasse und Bierhefe; im Sommer Absperrung der befallenen Flächen durch Gräben und Eintreiben von Geflügel, Auslegen von Gift- ködern nur unter großer Vorsicht; im Herbst starke Kainit- und Kalk- düngung der befallenen Äcker, Vermeidung des Anbaues von Rüben auf ihnen. 0,3% Zimmermann, Hans. Lebensweise und Bekämpfung der Erdraupe (Agro- tis segetum Schiff... Fühlings landwirtsch. Zeitung. 67. Jahrg,., 1918. S. 130—148. Es werden die Ergebnisse der bisherigen Erhebungen in Mecklen- burg in Bezug auf die Lebensweise der Erdraupe zusammengefaßt und die Maßnahmen besprochen, welche eine Bekämpfung der Erdraupen in der Praxis ermöglichen. Verschiedene Generationen der Wintersaat- eule wurden nicht festgestellt, wohl aber fanden sich, jedenfalls infolge von ungleichem Ausschlüpfen aus den Eiern, gleichzeitig verschiedene 160 Referate, Entwicklungszustände nebeneinander. In einigen Fällen wurde ein frühzeitiges Absterben der Raupen im August infolge einer durch Bak- terien hervorgerufenen ansteckenden Krankheit beobachtet; sie konnte aber der Massenentwicklung der Raupen keinen Einhalt tun. Anhaltend warme und trockene Witterung des Frühlings und Vorsommers be- günstigt die Ausbreitung der Erdraupe. Namentlich bei Rüben und Wruken bevorzugte sie den schweren Lehmboden und mied meist feuchte und schattige Stellen. Eingehend wird die Zunahme des Schädlings in Mecklenburg, die Art der Pflanzenbeschädigung, der Zusammenhang zwischen Witterung und .Erdraupenschaden, der Einfluß der Boden- verhältnisse, der Bestellzeit und der Düngung auf die Erdraupenaus- breitung, und endlich die Bekämpfungsweise des Schädlinges besprochen, die bei der Lebensweise der Wintersaateule großen Schwierigkeiten be- gegnet. | 0. Heikertinger, F. Kleine Mitteilungen zur Biologie der pflanzenfressenden Käfer. Koleopterologische Rundschau. Bd. 7, 1918. S. 11—18. Die Blattminen des Kruziferenschädlings Phyllotreta nemorum L. in den Blättern von Lepidium, Sinapis, Brassica und Raphanus sind nicht lange, schmale, einfache, schlangenförmige Gänge, sondern rund- lich-unregelmäßige, flache Blasen oder Flecke. Anthonomus rubi Hbst. nährt sich nicht nur von verschiedenen Rosaceen, sondern auch von den Blüten von Tragopogon pratensis und Buphthalmum salicifolium. Ceu- thorrhynchus puncticollis Boh. frißt an den Blättern von Erysimum canescens. ©. pulvinatus Gyll. befällt in erster Linie Sisymbrium sophia, ferner Erysimum cuspidatum, Rapistrum perenne, Berteroa incana und Camelina sativa, nicht aber Matricaria chamomilla. Auch ©. pyrrhor- rhynchus Marsh. ist ausschließlich an Kreuzklütler gebunden. O.K. Zacher, Friedrich. Ein neuer Schädling der Kartoffelpflanze. _ Deutsche landw. Presse. 44. Jahrg., 1917. 8. 481—483. 1 Fig. Bei Teltow trat seit Juni 1917 der Blattkäfer Galeruca tanaceti L., der sonst Korbblütler bevorzugt, auf Kartoifelstauden in Menge auf. Er nagt breite, tiefgehende Wunden in die Stengelteile. Da die Gefäße durchbissen weıden, verdorren die Blätter. Infolge der Trockenheit waren die Käfer, die sonst die Wiesen bevölkern, gezwungen, auszuwan- dern; der herrschende Wind brachte sie auf das eine Kartoffelfeld. Bekämpfung: Absammeln deı Käfer in einen Eimer, dessen Inhalt dann mit heißem Wasser übergossen wird. In der Umgebung der ver- seuchten Stelle waren namentlich angefressen der Sauerampfer und Lycopus europaeus. 1870 zerstörte der Käfer bei Magdeburg ein 5 Morgen großes Zuckerrübenfeld; in der Zechliner Oberförsterei befraßen die Larven 1903 Kıefernsaetpflanzen. Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg. Originalabhandlungen. Ueber den Einfluss von Ultramarin auf Pflanzen. Von Ferdinand Kryz-Wien. Der Verfasser veröffentlichte im Jahre 1913 eine Abhandlung über die Wirkung von Graphit auf Pflanzen!) und beschrieb darin, daß ein höherer Graphitgehalt des Bodens auf die Keimung und das Wachstum verzögernd und hemmend einwirkt, sowie, daß die Transpiration von in Graphiterde gewachsenen Sonnenblumen eine Erhöhung erfuhr gegenüber normal gezogenen Sonnenblumen. Da Graphit, als Kohlen- stoff, eine chemisch indifferente Substanz ist, so erschien es von Interesse, festzustellen, ob eine andere indifferente Substanz dieselben Einflüsse auf Pflanzen zeigen würde, wie dieser Körper. Eine solche chemisch ziemlich indifferente, luft-, licht- und alkalibeständige, in Wasser un- lösliche, nur durch Säuren und saure Salze langsam zersetzte Substanz ist Ultramarin, über dessen Wirkung auf Pflanzen keineBeobachtungen veröffentlicht wurden. Über die chemische Zusammensetzung dieser Substanz liegen zahlreiche Anschauungen vor, die in der Mehızahl darin übereinstimmen, daß im Ultramarin Aluminium- und Natrium- silikate vorhanden sind, neben chemisch gebundenen Sulfiden und Polysulfiden des Natriums. Über die pflanzenschädliche Wirkung einzelner Komponenten des Ultramarin; liegen einige Angaben vor. Über die Wirkung von Zement, der chemisch aus Aluminiumsilikat neben Kalkverbindungen besteht, teilte Peirce ?) mit, daß sein Staub nur mechanisch, durch die Bedeckung der Blätter, den Gasaustausch hemmt und dadurch das Pflanzenwachstum verzögert,daßer aber keineätzenden, giftigen Einflüsse auf die Pflanzen ausübt. Anderson’) fand ebenfalls, daß der Staub von Zementmühlen nicht giftig auf die Vegetation einwirkt. Über die Wir- kung von Sulfiden auf Pflanzen stellte Haselhoff?) zahlreiche Ver- suche an und kommt zum Schluß, daß die schädliche Wirkung der Sul- fide um so größer ist, je ungünstiger die Bodenverhältnisse sind. Die wasserlöslichen Sulfide zersetzen sich im Boden rasch und entwickeln ı) Vergl. Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten 1913, 2. Heft. ®) Peirce, The possible effect of cement dust on plants. (Sciene 1909, 652 — 654). ») Plant world 1914, 17. 4) Siehe darüber in Haselhoff, Wasser und Abwässer. Leipzig 1909. Seite 100 ff. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX Kl 162 Originalabhandlungen. giftigen Schwefelwasserstoff oder oxydieren sich weiter zu Sulfaten und freier Schwefelsäure und wirken dadurch schädlich. Da aber Ultra- marin nur chemisch gebundene Schwefelverbindungen enthält und in Wasser unlöslich ist, so kann sein Eintluß auf Pflanzen wohl nur auf eine kombinierte Wirkung aller seiner Bestandteile zurückgeführt werden. Das zu den Versuchen verwendete Ultrama.in war von tiefblauer Farbe, ohne einen rötlichen oder grünlichen Stich und erwies sich durch sein Verhalten gegen gesättigte Alaunlösung als ein kieselsäurearmes Produkt. Es war sohin ein nach dem Sodaverfahren, vorwiegend aus einer Schmelze von Kaolin, Soda, Schwefel, Kohle und Harz hergestelltes Fabrikat, in welchem keine Streckmittel, wie Gips. Kreide, Magnesia, nachgewiesen werden konnten. Der Verfasser stellte zunächst Versuche an über die Keimung ‚von Pflanzensamen in Ultramarinerde. In einen größeren Topf, der mit Erde, und in einen solchen, der mit einer innigen Mischung von Erde und gleichen Teilen Ultramarinpulver beschickt war, wurde die gleiche Samenmenge von englischem Raigras (Lolvum perenne) am 26. April eingesät. Am 2. Mai war der Normaltopf bereits von einem dichten Grasrasen bedeckt, während im. Ultramarinerdetopf nur an einzelnen Stellen grüne Grasspitzen gerade sichtbar wurden. Am 9. Mai, 14 Tage nach der Einsaat, war im Normaltopf ein üppiger, 6 cm hoher Rasen vorhanden, hingegen im Ultramarinerdetopf nur ein erst 3 cm hoher, schütter gewachsener Rasen, der eine etwas lichtere Färbung aufwies als der Normalrasen. Diese Verzögerung und Hemmung der Keimung durch Ultramarin bestätigte sich auch bei anderen Keimversuchen, deren Resultate in der folgenden Tabelle I wiedergegeben. sind. Tabelle I. Versuchspflanzen Datum Topf mit | en ee | Buntes Baunaler Erde | Ultramarinerde | Ultramarinerde | Ultramarinerde St 11.IV.| 5 Samen 5 Samen 5 Samen 5 Samen ET 2. V.|5 Keimlinge5 Keimlinge4 Keimlinge4 Keimlinge a ) laı. v.| 5 Pflanzen | 4 Pflanzen | 4 Pflanzen | 3 Pflanzen h { 18.IV.| 5 Samen 5 Samen 5 Samen 5 Samen ‚Impatiens balsamina Io; \.|5 Keimlinge'3 Keimlinge3 Keimlinge 2 Keimlinge (Balsamine) 8.V1.|4 Pflanzen | 3 Pflanzen | 3 Pflanzen | 2 Pflanzen 9.V.| 5 Samen 5 Samen 5 Samen 5 Samen Helianthus annwus 21. V.ı5 Keimlinge|3 Keimlines' 3 Keimlinge'2 Keimlinge (Sonnenblume) 29. V.|5 Keimlinge5 Keimlinge5 Keimlinge5 Keimlinge Zu den Keimversuchen sei noch bemerkt, daß einige von den in den 50- und 75%igen Ultramarinerdetöpfen gekeimten Sojakeim- Kryz, Über den Einfluß von Ultramarin auf Pflanzen. 163 lingen Kotyledonblätter hatten, die nur schwach am Blattgrunde ergrünt waren und deren Blattspitzen gelbe Färbung aufwiesen. Die in normaler Erde gewachsenen Sojabohnen zeigten in der ersten Sep- temberwoche, nach Abschluß ihrer Entwicklung, ein gut ausgebildetes Wurzelsystem, reiche Beblätterung und im Mittel 7 Hülsen, welche meist 2—3 ausgebildete Samenkörner enthielten, von denen eines durch- schnittlich ein Gewicht von 0.31 g hatte. Die in der 25- und 50%igen Ultramarinerde gewachsenen Soja- bohnen zeigten auch eine gute Beblätterung und mäßige Verzweigung und ließen noch kein auffälliges Zurückbleiben in ihrer Entwicklung erkennen. Hingegen hatten die in der 75%igen Ultramarinerde gewach- senen Sojabohnen, von denen sich nur zwei Exemplare voll entwickelt hatten, nur einen wenig belaubten, unverzweigten Stengel, der im Mittel 5 Hülsen besaß. Diese enthielten nur einen bis zwei Samen, die durch- schnittlich nur ein Gewicht von 0.26 g aulwiesen. Die aus den Keimversuchen mit den Balsaminensamen hervor- gegangenen Pflanzen wurden, jede für sich, in eigene, mit Ultramarin- erdemischungen, wie sie die für die Keimversuche angewandten waren, beschickte Töpfe übersetzt, und es ergab sich au :h hier, daß die Normal- erdepflanzen viel besser wuchsen und gediehen, wie die in den Ultra- marinerdemischungen befindlichen Exemplare. Während zwei von den Normalbalsaminen bereits am 25. Juli je eine Blüte geöffnet hatten, kamen die Ultramarinbalsaminen erst 10 Tage später, am 3. August, zu Blüte. Am 16. September, nachdem alle Balsaminen ihre Entwicklung abgeschlossen hatten, ergab sich folgender Befund: Die Normalbalsa- minen waren gut bewurzelt, hatten eine durchschnittliche Höhe von 50 cm erreicht und 4—5 Seitenzweige gebildet; die Zahl der aufgeblühten Blütenknospen schwankte zwischen 15 und 40. Die in den 25%igen Ultramarinerdemischungen gewachsenen Balsaminen hatten im Mittel eine Höhe von 40 cm erreicht, aber es waren nur 10—13 ihrer Blüten- knospen zum Aufblühen gekommen. Die in den 50- und T5%igen ‚Ultıamarinerdemischungen gewachsenen Balsaminen, waren im Wachs- tum und in ihrer Blütenentwicklung sehr zurückgeblieben. Sie waren durchschnittlich nur 25em hoch geworden, und die 75%igen Ultramarin- pflanzen hatten im Mittel nur vier Blütenknospen geöffnet. Da die Balsaminen sehr saftreich waren, wurde die Dichte der Saftflüssigkeit der Normalpflanzen und die der 75%igen Ultramarinerdepflanzen pyknometrisch festgestellt. Es ergab sich, daß das bei 20° C bestimmte spezifische Gewicht der Saftflüssigkeit der Noımalpflanzen identisch war mit demjenigen der Ultramarinpflanzen, es wurde nämlich in beiden Fällen übereinstimmend mit 1.0150 ermittelt. Wie aus der Tabelle I ersehen werden kann, keimten Sonnenblumen in allen Ultramarinerdemischungen gut und entwickelten sich auch E. 164 Originalabhandlungen. nicht viel schlechter als Normalpflanzen. Erwähnt sei, daß ein Helian- thus-Exemplar, das in 75%;iger Ultramarinerde gewachsen war, außer seinen normal gestalteten Blättern noch ein zweilappiges Blatt besaß. Um festzustellen, in welchem Ausmaß Ultramarin dasrasche Wachs- tum von Helianthus verzögert und ob die Transpiration dieser Pflanze, wenn sie in Ultramarinerde wächst, gestört wird oder nicht, wurde je ein Sonnenblumensame in 10 mit Gartenerde und in 10 mit 50 %iger Ultramarinerdemischung gefüllte Töpfe eingelegt und diese Töpfe sodann unter den gleichen Bedingungen gehalten, täglich mit der gleichen Wassermenge begossen und am selben, gut besonnten Orte im Freien aufgestellt. Am 28. Juni begann der Versuch, und es zeigte sich, daß in den Nor- malerdetöpfen bereits am 2. Juli, in den Ultramarinerdetöpfen aber erst am 5. und 6. Juli sämtliche Keimlinge über die Erdfläche hervor- getreten waren. Es wurde nun täglich eine Höhenmessung aller Ver- suchspflanzen vorgenommen, und die folgende Tabelle II enthält die Resultate einiger dieser Messungen, welche ergaben, was auch aus den Mittelwerten entnommen werden kann, daß das Wachstum der Ultra- marinerdepflanzen nicht so schnell vor sich geht, wie das der Normal- pflanzen. Tabelle II. Vom Tage des Sichtbar- Vom Tage des Sichtbar- werdens der Keimlinge an werdens der Keimlinge an gerechnet, wurde gemessen gerechnet, wurde gemessen am am 3. Tag 7. Tag 25. Tag|43. Tag 5} Tag |7. Tag 25. Tag 43. Tag 30 95 | 245 | 555 | 10 45 205 | 430 TR 15 | 65 | 310 | 670 |Höhe inmm | 18 | 50 | 290 | 585 Höhe inmm| 25 | 85 |:300.| 610 |der zehn in| 33 | 60 | 215 | 545 der zehn in| 48 s0 275 | 550 50%, iger | 20 75 275 | 580 normaler 33 100 | 350 | 715 | Ultramarin- | 20 73 255 | 570 Rrde 30 | 70 | 295 | 575 erde 10 | 50.) 225 | 540 gewachsenen | 99 60 | 280 | 650 | gewachsenen | 25 65 | 260 | 565 Helianthus- | 96 65 | 310 590 | Helianthus- | 10 | 40 | 240 | 570 Exemplare 34 115 | 340 | 625 | Exemplare 10 35 245 | 575 ı0 | 50 | 325 | 650 10 | 45 | 265 | 580 Tee ———öieeeeeeeeee een Mittelwerte | 24 | 78 | 303 | 619 | Mittelwerte | ı6 | 53 | 247 | 554 Nachdem die 10 in normaler Erde und die zehn in Ultramarinerde gewachsenen Sonnenblumen sich gut beblättert und entwickelt hatten, wurden mit ihnen vergleichende Transpirationsversuche angestellt. Die Versuche wurden an fünt aufeinander folgenden, sehr heißen und fast immer unbewölkten Augusttagen in denselben Zeitabschnitten Kryz, Über den Einfluß von Ultramarin auf Pflanzen. 165 vorgenommen und die Töpfe und deren Füllungen während der Ver- suchsdauer mit Staniolfolie umhüllt, um die Verdunstung der Topf- füllung möglichst hintanzuhalten. Nach Beendigung der Versuche. als die oberirdischen Teile der Pflanzen entfernt waren. wurde übrigens die Verdunstung der einzelnen, mit Staniolfolie umhüllten Topffüllungen an einem heißen Tage bestimmt und die dafür ermittelten Beträge bei Berechnung der Transpirationsgrößen der einzelnen Versuchspflanzen ‘in Abzug gebracht. Nach dem letzten Transpirationstage wurde jede Pflanze knapp über dem Boden abgeschnitten und sofort das Gewicht ihrer sämtlichen Blätter auf einer analytischen Wage genau bestimmt. Die ermittelten Transpirationsverluste wurden auf je 100 Teile der fri- schen Blattgewichte umgerechnet und die erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle III wiedergegeben. Tabelle III. Fergewicht im Auf 100 Gewichtsteile Blätter wurden transpiriert Grammen sämtlicher Gramme Wasser frischer Blätter einer Pflanze sofort|yon 10 Uhr |von 10 Uhr von 10 Uhr| von 10 Uhr| von 10 Uhr schneiden gewogen BÜh Hack. uk neeknlaunenäehei, SUR Endehn: NUR an | 4,64 646 646 646 646 754 7,22 484 484 761 761 692 lan 5,12 488 683 683 683 585 RE 4,74 527 527 738 738 632 ER 6,44 621 931 931 |. 854 698 en 5,25 571 571 857 a N ER 4,68 534 534 Te cal 4,44 675 1 6% 65 | 78 6 5,50 BIT 727 636 | 545 3,61 554; 881 552 | 692 | 554 Mittelwerte: 5,16 583 661 742 712 625 2,90 517 862 689 862 689 3,21 934 934 934 623 623 4,20 1A 04714 714 714 714 en 4,19 4 | 716 954 835 835 en 2,83 883 206 706 | 5830 530 Sachen 4,00 750 500 625 250 625 SR 3,91 511 767 511 511 511 3,35 298 597 597 47 | 447 3,14 318 636 796 636 636 2,45 612 612 816 816 816 Mittelwerte: | 342 | 68 704 734 | ‚622 643 Wie aus der Tabelle III hervorgeht, war die Transpiration der einzelnen Pflanzen an allen Versuchstagen nur wenig voneinander verschieden und auch die Mittelwerte der in normaler Erde gewachsenen 166 Originalabhandlungen. Pflanzen weichen nur wenig ab von den entsprechenden Mittelwerten der Ultramarinerdepflanzen. Es kann daher gefolgert werden. daß Pflanzen. die in Ultramarinerde wachsen, in ihrer normalen Transpi- rationstätigkeit nicht gestört werden. Es wurden noch Versuche gemacht, wie sich Pflanzen gegen Be- spritzungen mit wässrigen Ultramarinsuspensionen verhalten. Werden die Blätter normaler Sonnenblumen nur mäßig mit einer solchen Uitra- marinbrühe bespritzt, so schadet es ihnen nicht, wird hingegen die Blatt- spreite ganz oder größtenteils von der Ultramarinbrühe überzogen, so beginnt das betreffende Blatt, meist schon am selben Tage, zu ver- welken und stirbt schließlich ab. Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß Pflanzensamen in Ultramarinerdemischungen schwerer keimen, daß das Wachstum der Pflanzen durch Ultramarin verzögert wird, daß aber keine Störung der Transpirationstätigkeit eintritt und kein giftiger, tödlicher Einfluß dur-h diese Substanz auf die Pflanzen ausgeübt wird. Intensive Besprit- zung von Blättern mit Ultramarin-Wassersuspensionen bringt ein Verwelken und Absterben der Blätter hervor. Beobachtungen über Weinschädlinge in Obermesopotamien. Von Dr. G. Bredemann. (Mit 2 Abbildungen.) Der Weinbau spielt in Obermesopotamien eine wesentliche Rolle im Wirtschaftsleben der dortigen Bevölkerung. Haupt-Weinbaugebiete sind die Bezirke Aleppo, Aintab, Urfa, Mardin, Diarbekir und Mosul mit nach der amtlichen türkischen Statistik für 1913 rund 100 000 ha Rebenfeldern, also annähernd so viel, wie in ganz Deutschland (1916 — 97 057 ha). In den letzten Jahren während des Krieges ging hier der Weinbau durch den Krieg und seine Folgen zwar erheblich zurück, ist aber immer noch recht bedeutend !). \ Zum Glück für den Weinbauer sind Krankheiten und Schädlinge selten und kaum von Bedeutung. Andernfalls hätte durch die notge- drungen vernachlässigte Pflege unermeßlicher Schaden entstehen müssen. Alle die vielen zeitraubenden und kostspieligen Vorbeugungsmaßnahmen, die der Winzer daheim in sorgfältigster Weise durch Schwefeln, Kupfern usw. jahraus jahrein gegen die verschiedenen zahlreichen Schädlinge treffen muß, sind in Mesopotamien und Nordsyrien überflüssig. Zwar soll Peronospora und auch die Reblaus vorkommen. Gesehen habe ich I) Vergl. G. Bredemann, Über den Weinbau und die Aufbereitung der Trauben zu Wein und Traubenkonserven in Nordsyrien und Obermeso- potamien. Arch. f. Wirtschaftsforschung im Orient, 1919. Heft 1. Bredemann, Beobachtungen über Weinschädlinge. 167 während meiner in den Jahren 1917 und 1918 in fast allen Weinbau- gebieten Nordsyriens und Obermesopotamiens ausgeführten zahlreichen langen Reisen keine von beiden. Das was mir in Urfa, der alten Haupt- stadt Obermesopotamiens, als Peronospora gezeigt wurde, war keine Peronospora, überhaupt keine parasitäre Erkrankung, sondern die so- genannte ‚„Seng‘-Erscheinung (s. u.). Einem Auftreten durch pilzliche Parasiten erzeugter Epidemien steht ja auch die hier vorhandene außer- ordentlich geringe Luftfeuchtigkeit hindernd im Wege. Die Regenzeit ist spätestens Mitte April zu Ende, und von Mitte Mai an wird während der ganzen Vegetationsperiode und über diese hinaus bis Anfang Oktober die gleichmäßig strahlende Sonne nur selten einmal für einige Stunden von Wolken verdeckt. Urfa mit ca. 3000 Sonnenstunden im Jahre (1914 = 2976) übertrifft Lugano, das mit 2700 jährlichen Sonnen- stunden als eine der sonnigsten Städte Europas bekannt ist, um ein Beträchtliches. Die genannte, als „Seng‘ bezeichnete Erscheinung tritt nur in unbedeutendem Umfange auf. Sie äußert sich darin, daß die Blätter von etwa Mitte Mai an, also wenn die jungen Beeren ungefähr die Größe einer kleinen Erbse erreicht haben, zunächst mißfarbene Stellen be- kommen und allmählich ganz absterben. Auch die Beeren schrumpfen während der nächsten Wochen ein, werden hart und vertrocknen, ohne reif zu werden. Doch stirbt der Stock nicht ab, sondern schlägt im nächsten Jahre ohne irgendwelche Benachteiligung wieder frisch aus. Auch tritt die Erscheinung nur immer lokal an vereinzelten Stöcken auf, häufig auch nur an der einen Seite des Stockes oder an einigen Schößlingen, während die anderen Partien ganz gesund bleiben. Tieri- sche oder pilzliche Parasiten irgend welcher Art ließen sich von mir in keinem Stadium der Erkrankung feststellen. Die Weinbauern führen sie auf Windwirkung zurück, eine Annahme, die in der Tat viel Wahr- scheinlichkeit für sich hat. Infolge der in den letzten Jahren vernachlässigten Pflege der Rebenfelder hat sich in ihnen bei Urfa und anderen Orten die Seide, Cuscuta lupuliformis Krocker (Cuscuta monogyna Vahl, Lupinenseide) ziemlich breit gemacht und richtet nicht unerheblichen Schaden an. Der Schädiger wird von den Weinbauern türkisch Ketschi sakali = Ziegenbart, oder, wohl daraus verdreht, Ketschel = Grind, Schorf, genannt. Die Abbildung 1 zeigt einen solchen mit Cuscuta fast ganz übersponnenen Weinstock Anfang Juli. Häufig findet man die Stöcke aber so vollständig überkleidet, daß vom Weinstock nichts mehr zu - sehen ist. Später, nach Reifung der Samen, gegen Anfang August, stirbt der Schädling ab und vertiocknet, worauf deı im Wachstum zurück- gebliebene, vergilbte und teilweise getötete Weinstock wieder zutage tritt. Ein Ausrotten im vorgeschrittenen Entwicklungsstadium isc 168 Originalabhandlungen. ausgeschlossen, da der Schädiger im erwachsenen Zustand wurzellos ist. Nachdem der windende Keimling die Nährpflanze erreicht und sich auf ihr durch Saugwarzen festgebeftet hat, stirbt er unterhalb derselben ab und ernährt sich auf der Nährpflanze durch seine, in ihr Inneres ge.andten Saugwurzeln wie ein echter Saprophyt. Nicht nur in die Achsen, sondern auch in die Blätter und Beeren sendet er seine Saug- Abb. 1. Seide (Ouscuta lupuliformis Krocker) auf Reben. Urfa (Mesopotamien). Anfang Juli 1918. wurzeln hinein und wächst eng mit ihnen zusammen. Selbst beim sorg- fältigsten Abreißen des Schädigers bleiben immer Reste der Seide auf dem Weinstocke zurück und entwickeln sich schen nach kurzer Zeit wieder lebhaft. Am durchgreifendsten würde ein völliges, tiefes Zu- rückschneiden der ganzen befallenen Stöcke bis auf das Tragholz und Verbrennen des Abgeschnittenen sein, und zwar natürlich vor dem Aus- reifen der Samen, das hier Mitte Juli beginnt, also am besten zu Beginn der Blüte, etwa Mitte Juni. Außerdem wird es sich empfehlen, zur Vor- sicht, falls zu spät beschnitten und einige reife Samen ausgefallen sein könnten, im nächsten Frühjahr im März um die befallen gewesenen Stöcke den Boden besonders sorgfältig umzugraben und von allem Pflanzen- wuchs, Unkraut und dergleichen gut zu reinigen und das nochmals anfangs Mai zu wiederholen, um alle Keimlinge und die ihnen zur Stütze understen Nahrung dienenden Unkräuter zu entfernen. Die hiesigen Wein- bauern überlassen den entwickelten Schädiger auf den Rebstöcken sich selbst, doch suchen sie ein Wiederauftreten im nächsten Jahre bisweilen Bredemann, Becbachtungen über Weinschädlinge. 169 dadurch zu verhindern, daß sie um den befallen gewesenen Stock im Frühjahr Hirse aussäen. Sie glauben, daß durch die Hirse die Cuscuta erstickt würde. Das ist natürlich nicht der Fall; wenn das Verfahren eine Wirkung hat, so ist die wohl vielmehr auf die der Hirseaussaat vorausgehende gründliche Bearbeitung des Bodens um den Weinstock zu schieben, woduıch die jangen Keimlinge zerstört werden. Auch Weiden und Ahorn waren bei Urfa von derselben Cuscuta- Art oft gänzlich übersponnen, in unserem Garten trat sie auf Althaea rosea auf. Ihr völliges Ausrotten ist bei einem so ausgedehnten Auftreten naturgemäß nicht ganz leicht. Nach v. Babo und Mach!) ist die Lupinenseide im südlichen Frank- reich und im Kaukasus als Weinschädling bekannt. Im Kaukasus wendet man nach Roloff folgende Maßregel gegen sie an: An Stellen, wo der Parasit im Vorjahre stark auftrat, bestreut man die Erde bald nach dem ersten Umgraben dicht mit zerkleinertem Reisstroh. Auf der hellen Strohschicht sind die Keimlinge sehr leicht zu erkennen und werden sofort vertilgt. Unbemerkt gebliebene Keimlinge umklammern die Strohteilchen und sterben an Nahrungsmangel bald ab. Die Be- kämpfung muß zwei Jahre hintereinander durchgeführt werden, weil die Samen zum Teil erst im zweiten Jahre keimen. Abb. 2. Raupen von Deilephila livornica Esp. auf Reben, etwa 1:2 der nat. Gr. Urfa (Mesopotamien), Juni 1918. Bei Urfa und Umgebung wurde ferner im letzten Jahre ziemlich viel Schaden an den Reben angerichtet durch die Raupen der Deilephila lwornica Esp. (Sphingidae), die von Mitte Mai bis Mitte Juni in großen - ı) Handbuch des Weinbaus und der Kellerwirtschaft. 3. Auflage, Berlin. 1910. _S. 1132, 170 Originalabhandlungen. Mengen auftraten, während sie für gewöhnlich nur vereinzelt zu finden sind. Außer den Blättern fressen die Raupen auch die unreifen Trauben !). Sie schädigen aber besonders dadurch, daß durch die Entblätterung der Rebe die jungen, noch unreifen Trauben zu sehr der brennenden Sonne ausgesetzt werden. Die Raupen sind in der Abbildung 2 um un- gefähr die Hälfte verkleinert wiedergegeben. Die ausgewachsenen Raupen sind 7—8 cm lang. Es gibt grün- und schwarzgrundfarbene Raupen, aber auch alle Übergänge zwischen ihnen, bei denen nicht zu entscheiden ist, ob Grün oder Schwarz die Grundfarbe ist. Auch die Zeichnung der Raupen ist sehr veränderlich und oft von einer Form in die andere über- gehend. Die grünen Raupen sind auf der Rückenseite meist hell-wein- blattgrün, dicht gelbgrün gepunktet, auf der Bauchseite hell-gelbgrün. Auf dem Rücken verläuft eine mehr oder weniger deutlich abgehobene hellgrüne, beiderseits weinrot gerandete Rückenlinie, an jeder Rücken- seite eine hell-gelbgrüne Nebenrückenlinie, die sich zu je 10 breiten, dreieckigen oder auch fast runden Flecken mit oder ohne weinroten Punkt verbreitert; diese Flecke sind meist dunkler oder schwarz um- säumt. An der Grenzlinie zwischen Rücken- und Bauchseite verläuft wiederum eine hell-gelbgrüne Seitenlinie, auf der sich meist 10 weinrote verwaschene Flecken befinden. Der Kopf ist weinrot, auch das mit kurzen, schwarzen Borsten besetzte Horn. Die schwarzen Raupen sind ganz ähnlich gezeichnet, oft fehlt an der Rückenlinie und den seitlichen Flecken die Rosafärbung; diese sind dann rein gelb. Bisweilen fehlen bei den schwarzen Raupen Rückenlinie und seitliche Flecken auch ganz, dafür zieht sich an jeder Seite eine scharfe, gelbe Nebenrückenlinie und eine ebensolche Seitenlinie über den Füßen entlang. Der Kopf der schwarzen Raupen ist meist schwarz, selten weinrot, ihr Hoın braun, die Bauchseite entweder auch schwarz, oder bis hell-gelbgrün. Eine Herbstgeneration der Raupen wurde trotz fleißigen Suchens in den Rebenfeldern der Umgebung Urfas nicht gefunden. Aber es ist wohl anzunehmen, daß sie doch irgendwo aufgetreten ist. In der Gefangenschaft, in der die Raupen übrigens auch Woltfs- milch (Euphorbia) ganz gern fraßen, verpuppten sich die ersten Exemplare am 11. Juni und alle anderen in rascher Reihenfolge in den nächstfolgen- den Tagen. Die Verpuppung erfolgte teils in der Erde in einer ausge- sponnenen Höhle, teils auch auf der Erde zwischen trockenen Blättern in einem grobmaschigen Gewebe. Einige Puppen lagen auch völlig frei auf dem Boden zwischen altem Laub. Die ersten Schmetterlinge schlüpf- ten am 28. Juni aus, alle anderen bis zum 10. Juli. Zwischen den aus !) Damit dürfte die bei Spuler: Die Schmetterlinge Europas, Stuttgart 1908, Bd. I, S. 82 erwähnte Angabe von F. Rudolph in Malfi, daß die Beob- achtung, Deilephila livornica lebe an Reben, unrichtig sei, endgültig richtig gestellt sein. 2 VE De, a Na er A a A PR le 5 2 RER NEN N z Be EN HS, R P Boas, Beiträge zur Kenntnis des Kartoffelabbaues. 1.01 schwarzen und grünen Raupen entstandenen Schmetterlingen bestand kein Unterschied. Als Bekämpfung kommt hier nur ein sorgfältiges Ablesen der Raupen in Frage, oder einfacher, da das Absammeln wegen des von den Raupen beim Anfassen abgesonderten dicken, braunen Saftes kein angenehmes Geschäft ist, ein Zerdrücken der Raupen un- mittelbar am Weinstock, wozu sich die kleinen Metallzangen gut eignen, wie sie hier zum Anfassen der glühenden Holzkohlen in den Mangals (offenen Kohlenbecken) in jedem Haushalt benutzt werden, oder auch einfach zwei flache Hölzer. Bisweilen schädigen auch in großen Schwärmen auftretende Wes- pen die Beeren erheblich. Angeblich soll die Plage besonders dann groß sein, wenn mehrere Jahre hintereinander kein Schnee im Winter gefallen ist. In diesem Jahre wurde bei Urfa in einigen Weingärten die Ernte von Wespenschwärmen zerstört. Die Tiere traten in solchen Massen auf, daß esz. B. mehrere Tage lang nicht möglich war, sich einem gefüllten Wasseıkruge zu nähern, an dem sich stets ein großer Schwarm von Wespen sammelte, um ihren Durst nach dem Naschen der vielen Süßigkeit zu stillen. Abwehrmaßregeln kamen kaum in Frage. Zum Wegfangen der Wespen in mit gärendem Honigwasser halb gefüllten Flaschen wäre eine Unzahl dieser Fallen erforderlich gewesen, die nicht aufzutreiben waren. Und die Zerstörung der in der Erde befindlichen Nester, etwa durch Eingießen von Schwefelkohlenstoff und Verstopfen der Zugänge scheiterte an der Unmöglichkeit der Beschaffung der nötigen Chemikalien. Urfa (Mesopotamien), September 1918. Beiträge zur Kenntnis des Kartoffelabbaues, Von Dr. Friedrich Boas. (Vorläufige Mitteilung aus dem botanischen Laboratorium der Akademie Weihenstephan.) Bei meinen Arbeiten (1) über die Physiologie einiger Pilze wurde der überaus große Einfluß der Wasserstoffionenkonzentration auf den Verlauf der Stoffwechselvorgänge genauer verfolgt und gefunden, daß unter Umständen schon geringe Unterschiede in der Wasser- stoffionenkonzentration tiefgreifende Wirkungen hervorrufen können. Die Frage, ob bei Pflanzenkrankheiten, wie z. B. der vieluntersuchten Roll- und Kräuselkrankheit der Kartoffelpflanze, nicht Unterschiede in der Größe der Wasserstoffionenkonzentration zwischen gesunden und kranken Pflanzen festgestellt werden könnten, lag mir daher be- sonders nahe, da ja gerade die Wasserstoffionen physiologisch äußerst 172 Originalabhandlungen. wirksam sind. Es wurde besonders die Wasserstoffionenkonzentration des Stengelsaftes stark kräuselkranker Kartoffeln gemessen. Im fol- genden werden die gesunden Pflanzen häufig auch als gelbgrün, die kranken als giftgrün im Anschluß an Kießlings (2) Namengebung bezeichnet. Eigentlich rollkranke Pflanzen wurden nur gelegentlich untersucht. Neben der Feststellung der Größe der Wasserstoffionenkonzen- tration wurde gleichzeitig versucht, in den Eiweißstoffwechsel der kranken Pflanzen Einblick zu erhalten. Schließlich sollen auch noch einige Angaben über den Gehalt an Katalase der gesunden und kranken Pflanzen erfolgen. Da ein Teil der erhaltenen Resultate als beachtenswert erscheint, so erfolgt hier die vorläufige Mitteilung dieser Ergebnisse. I; Für die Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration wurden die Stengel oder Blätter der Pflanzen nach sorgfältiger Reinigung mit genau abgemessenen Mengen siedenden Wassers übergossen und die Erlenmeyerkölbehen dann sofort noch ca. 1 Stunde im strömen- den Dampf erhitzt. Alle Teile, Stengel wie Blätter, waren gut zer- kleinert. Nach der von J. P. L. Sörensen und L. Michaelis (3) > Ai. VENRTEIE ausgearbeiteten Methode wurde dann bei 18° C mittels der ruhenden ’ Wasserstoffelektrode die Wasserstoffionenkonzentration ermittelt. Die Werte der ermittelten Säuregrade erscheinen hier als der Logarith- mus des Wasserstoffionenkonzentrationsexponenten als pH in der Schreibweise von Sörensen. Zum Vergleich und zum Verständnis für die folgenden Zahlen diene folgendes: Die Wasserstoffionenkon-. n 100 1 ‚Salzsäure — pH. 2,02, von — —- Salzsäure — zentration von- 1000 1 e pH 3,01, von 15 molarem sauren phosphorsauren Kalium —= pH. 4.49 und der absolute Neutralpunkt liegt bei pH 7.07. Auf diese, für die gesamte Physiologie sehr wichtige, von botanischer Seite aber noch nicht genügend gewürdigte Arbeitsmethode sei hier ausdrücklich hingewiesen. Die folgenden Zahlen sind nun nicht als absolute aufzufassen, sie sind nur brauchbare Vergleichszahlen. Für absolute Zahlen hätte ein sehr sorgfältig hergestelltes destilliertes Wasser verwendet werden ınüssen; bei meinen Messungen wurde aber nur gewöhnliches, destil- liertes, ausgekochtes Wasser benützt. Dies zur Kritik der folgen- den Säurewerte. Es wurde nun fast ausnahmslos gefunden, daß die gesunden Pflanzen einen merkbar saureren Zellsaft Boas, Beiträge zur Kenntnis des Kartoffelabbaues. 173 besitzen als die kranken. Die Resultate waren stets gleich- sinnig, gleich ob 3, 5, 7 oder gar 25 g Blatt- oder Stengelmasse, mit 50-150 ccm Wasser ausgezogen wurden. Dies deutet darauf hin, daß die Wasserstoffionenkonzentration in Gewebeauszügen in weitem Maße von der Verdünnung unabhängig ist und erleichtert die Bestimmung außerordentlich. Es wurde auch versucht, die in den Gewebesäften vorhandene (potentielle) Säure durch Titrieren (mit !/,, Kalilauge gegen Phenol- phthalein) festzustellen. Indessen wurden diese Bestimmungen deswegen bald aufgegeben, weil aus dem Wert der titrierten Säure bei dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse gar kein Schluß auf den physiologisch wirk- samen Teil der vorhandenen Säuren gezogen werden kann, und dieser wirksame Teil sind die Wasserstoffionen. Beim Titrieren bleibt also der wichtigste Teil der Säurewirkung unerkannt. Es wurden nun folgende Werte erhalten: pH (aktuelle Säure) Titrationswert „Sorte (Wasserstoffionenkonzentration) (potentielle Säure) (für 10 ccm Auszug) Klara 5.64 (gesund) . == 5,82 (giftgrün) } Stengel — Ecknacher 5.22: (Sesund) x. win — 576. (krank Ne NER _ N DOIELSSURI NER en ns 0.45 ccm DIIDARLANK I ee En 0.335 ccm Klara DO Bender). | — m83-Kranki. 7: Blatt —_ Ecknacher 5.72°8esund. u aeg | = DIE Kranken — Unbekannt OT FesuHd a Dr een 0.46 cem D9:8Ac kranke m 28 ee 0,32 ccm F 5.66 gesund RER, 030 ccm 6.03 stark ein ts 0.34 ccm Wickinger 5.88 gesund! \ ee von er = 5.72 krank! f gewöhnlichen Regel! = Im allgemeinen (eine Ausnahme Wickinger) ist also der Säuregrad der gesunden Pflanzen höher als derjenige der kranken! Die hier mitgeteilten Zahlen stellen nur eine Auslese aus den vielen, besonders mit der Sorte Klara und Ecknacher durchgeführten Messungen dar. Theoretische Erörterungen sollen an dieser Stelle vorerst unterlassen werden. LI. Der Säurestoffwechsel der kranken Pflanzen ist nach obigen Dar- legungen deutlich gestört. Wir werden im folgenden auch sehen, daß der Eiweißstoffwechsel des Stengels der giftgrünen Pflan- zen sehr weitgehend verändert ist. Zur Feststellung dieser Tat- 174 Originalabhandlungen. sache trifft es sich gut, daß die Aminosäuren quantitativ nach der Formolmethode von Sörensen und qualitativ nach der Ninhydrin- methode von Abderhalden (4) leicht erkannt werden können. Bei der quantitativen Bestimmung der Aminosäuren nach Sörensen hat Freund und Kollege Dr. H. Langkammerer-Weihenstephan die Analysen durchgeführt, wofür ihm auch an dieser Stelle bestens gedankt sei. Betreffs der Ausführung der Ninhydrinprobe sei auch auf die jüngst erschienene Arbeit von O. Löw (5) hingewiesen. Es hat sich herausgestellt, daß die Ninhydrinprobe auch in schwach saurer Lösung sehr gut durch- zuführen ist, doch wurden die meisten Gewebesäfte nach dem Filtrieren genau gegen Azolitmin neutralisiert. Die Gewebesäfte wurden in ähn- licher Weise wie bei der Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration gewonnen. Es wurden bestimmt mg Aminostickstoff in 100 g Frischgewicht im Stengel: Sorte gesund krank STE Be RT 0.00 mg 27.4 mg (1.9) mg ? Beknacher ....00 0. 0% 0.00 mg 16.3 mg > [ 0.00 mg | Bestatter | 421 mg | 42.1 mg Es ist also der Eiweißstoffwechsel der giftgrünen Stengel qualitativ und quantitativ verändert gegenüber dem der gesunden, indem sich im kranken Stengel die Zwischenprodukte des Eiweißstoffwechsels in beträchtlicher Menge anhäufen, also offenbar nicht oder nur ungenügend verarbeitet werden können. Die vorliegenden Zahlen sind die des Stickstoffes; auf Aminosäuren umgerechnet ergeben sich recht beträchtliche Mengen, schätzungs- weise in der Trockensubstanz 1—4% Aminosäuren. Der kranke Kartoffelstengel ist demnach mit Aminosäuren völlig überschwemmt, während der gesunde frei ist oder nur Spuren von Aminosäuren enthält. Um dieser Behauptung nun noch eine allge- meinere Bedeutung zu geben, sollen hier auch noch die zahlreichen qualitativen Proben angeführt werden. Es wurden bei der Ninhydrin- probe folgende Ergebnisse erzielt: Ausfall der Ninhydrinprobe Sure gesund krank Parnassia, Stengel Spitze % rc Hank farblos hellblau Bodens N farblos starkblau Ev 21, Stengel SPILZEH farblos hellblau Boden N area farblos hellblau E A Boas, Beiträge zur Kenntnis des Kartoffelabbaues. 175 Ausfall der Ninhydrinprobe Sorte gesund, krank Waräger, Stengel SPILZE in a farblos tiefblau Boden. aM farblos tiefblau Vesta, Stengel Spitzer. una farblos tiefblau Boden... Bes farblos tiefblau Bismarck, Stengel. . . farblos hellblau Klara, Stengel’... us, farblos tiefblau Ecknacher, Stengel . . farblos hellblau Klara, Blattstiel . . . farblos Spur! Es ist also bei allen untersuchten Sorten die giftgrüne Pflanze im Stengel aminosäurenhaltig, während die gesunde Kontrollpflanze frei von Aminosäuren ist. Die zu diesen Zwecken benützten Pflanzen wurden stets in der Zeit von 10 Uhr bis 2 Uhr bei vollem Sonnenschein aus der Saatzuchtanstalt Weihenstephan geholt und sofort untersucht. Für Überlassung des Materials bin ich Herrn Prof. Kießling zu Dank verpflichtet, ebenso dem Beamten der Saatzuchtanstalt, Herrn Wenk, der auf alle meine Wünsche bereitwilligst einging. In giftgrünen Stengeln finden sich also reichlich Aminosäuren, im Blattstiel scheinen nur Spuren vorhanden zu sein. Im Blatt wurde hingegen sowohl quantitativ wie qualitativ kein einwandfreies Ergebnis erzielt; doch sind die hierher gehörigen Versuche noch zu lückenhaft. III. Über den Katalasegehalt gesunder und giftgrüner Stengel sollen nur die folgenden Angaben gemacht werden. Es wurden init 2 g zerquetschten Stengeln bei Gegenwart von Toluol erhalten: Sorte Klara ccm Sauerstoff nach gesund 15 Min. 30 Min. 45 Min. 5 Stunden Stengelbasis 1.0 ccm 1.5 ccm 2.5 ccm 5.0 ccm Stengelmitte 1 20:50, SUEEN ABS Stengelspitze N EN 3.0, ON 852% Sorte Klara 15 Min. 30 Min. 45 Min. 5 Stunden krank Stengelbasis 30’ccm 5.5 cem 7.0 cem 10.5 ccm Stengelmitte ZN 5, D.D.N), Se 1.0998 Stengelspitze 0.2.5 KON, WON; 307% Ein wiederholter Versuch mit Sorte Klara ergab folgendes Bild: Entwickelter Sanerstoff nach: gesund (Stengelbasis) krank (Spitze) 80: Mituten 2082 14.0 ccm 5.0 ccm 20 Minuten; a2. 20: 77.07‘, 8.0, 30-.- Minuten AN 18.4, ., 9:0; 176 Originalabhandlungen. Mit der Sorte Wohltmann (Stengelspitze) wurden schließlich noch folgende Zahlen erhalten: Entwickelte ccm Sauerstoff nach gesund krank 30:-Ninuten re, 3.0 cem 5.0 ccm 50>Mmnutenn este. 4.0 cem 6.5 ccm Es sind also auch hinsichtlich des Katalasegehaltes deutliche. Unter- schiede bei den geprüften Sorten zwischen gesunden und kranken Stengeln vorhanden, insofern als die kranken Stengel mehr Katalase enthalten als die gesunden. Doch haben andere Versuche nicht immer gleich- lautende Resultate ergeben. Da über den Stärkegehalt rollkranker Pflanzen erst jüngst die Arbeiten von Esmarch (6) und F. W. Neger (7)erschienen sind, so soll auf diesen Teilprozeß des Stoffwechsels nicht weiter eingegangen werden. Die Arbeit wird fortgesetzt. Weihenstephan, 4. August 1919. Literaturverzeichnis. 1. F. Boas: Biochem, Zeitschr. 78, S, 308 ff., 1916; 81. S. 80ff., 1917; 86, S. 110 ff., 1918. 2. L. Kießling: Deutsche landw. Presse Nr. 53 und 54, 1917. 3. L. Michaelis: Die Wasserstoffionenkonzentration. Berlin, 1914. Jul, Springer. Wichtige Monographie. 4. E. Abderhalden: Schutzfermente des tierischen Organismus. Berlin, 1912, Jul. Springer. 5. 0. Löw: Flora X, S. 262 ff., 1918. 6. Esmarch, F.: Diese Zeitschr. XXIX, S. 1 ff., 1919, 7. Neger, F. W.: Diese Zeitschr. XXIX, S. 27 ff., 1919. Hier auch weitere Literatur über die Rollkrankheit. Die Gruppierung der durch Pilze hervorgerufenen Pflanzenkrankheiten. Von Otto Appel und Johanna Westerdijk. Die Tatsache, daß bis in die jüngste Zeit die Phytopathologie teils von praktischen Land- und Forstwirten, teils von theoretischen Botanikern bearbeitet worden ist, hat es mit sich gebracht, daß wir noch kein System der Krankheiten besitzen, das sich auf die Natur der Krankheitserscheinungen gründet. Die mehr angewandte praktische Richtung der Phytopathologie hat sich damit begnügt, die Krankheiten nach den Nährpflanzen zu ordnen, die mehr theoretische hat dagegen sich ganz auf das Pilzsystem gestützt. Beide Arten haben ihre zweifel- losen Vorteile. Die erstere aber ist die Betrachtungsweise des Praktikers, die andere die des Mykologen. Von dem Phytopathologen kann man Appel u. Westerdijk, Durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. 177 aber eigentlich erwarten, daß er die Krankheitserscheinungen und ihre Zusammenhänge seinen Auffassungen zugrunde legt. Das Bedürfnis nach einer solchen Betrachtungsweise liegt zweifel- los vor, denn je mehr man in das Wesen der Krankheiten eindringt, um so mehr empfindet man es als einen Mangel, daß unsere bisherigen Einteilungen die Krankheitserscheinungen zu wenig berücksichtigen. Coulter!) hat versucht, eine Einteilung nach den Beziehungen zwischen Parasit und Wirtpflanze aufzustellen. Er kommt dabei zu drei Gruppen: 1. Krankheiten, bei denen der Parasit die Zellen abtötet. 2. Solche, bei denen der Parasit von den Zellen der Wirtpflanze lebt, ohne sie abzutöten. 3. Solche, bei denen der Parasit in den inhaltslosen Zellen lebt und ihre Funktionen stört. Auf derselben Grundlage baut Stevens?) weiter und kommt dabei zu folgender Einteilung: 1. Der Parasit lebt im Saft oder in Höhlungen oder in Teilen, die kein lebendes Protoplasma besitzen. Diese Gruppe deckt sich mit der Coulterschen Gruppe 3 und umfaßt die Gefäßkrankheiten und Holz- fäulen. 2. Der Parasit lebt während des größten Teiles seines Lebens von den Zellen der Wirtpflanze, die aber am Leben bleiben. Diese Gruppe deckt sich zum Teil mit der Coulterschen Gruppe 2. Beide fassen nach den Gruppendefinitionen das Verhältnis zwischen Wirtpflanze und Parasit als symbiotisch auf, doch geht aus ihren wei- teren Ausführungen hervor, daß doch Parasitismus vorhanden ist, da die infizierten Zellen früher als die gesunden zugrunde gehen. Es ist aber ein Unterschied zwischen der Coulterschen und der Stevenschen Einteilung: Während Coulter zu seiner Gruppe 1 die Erysipheen stellt, deren Zusammenleben mit der Wirtpflanze er also nicht als Symbiose betrachtet, bringt sie Stevensin die Gruppe 2, in der er folgendes zu- sammenfaßt: a) Den endozellularen Parasitismus, wie ihn Synchytrium zeigt, wobei der Parasit innerhalb einer Zelle lebt. b) Den endozellular-haustorialen Parasitismus, wie ihn die Pero- nosporeen zeigen, bei denen nur die Haustorien in die Zellen eindringen, das Myzel außerhalb der Zelle, aber innerhalb der Gewebe wächst. c) Die Epidermitis der Erysipheen, bei denen die Haustorien in den Zellen, der Pilz aber auf der Epidermis lebt. ı) Coulter, John A. Fundamentals of Plant Breeding. N. Y. Chicago, 1914, S. 232. ®, Stevens, F. L. Problems of plantpathology. Botanical Gazette 63, 1917, S. 279. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 12 178 Originalabhandlungen. d) Die interzellulare Mykosis, wie die der Exoasceen und der Rost- pilze, bei denen der Parasit zwischen den Zellen der Wirtpflanze lebt. Hierher rechnet er auch solche Pilze, bei denen Haustorien vorkommen, die gegen das Myzel stark zurücktreten. e) Die Mykosklerosis, zu der er Mutterkorn, Phyllachora und Rhy- tisma zählt, bei der das Gewebe der Wirtpflanze durch Pilzmassen er- setzt ist. f) Tumorbildung, für die er als Beispiel Pseudomonas tumefaciens anführt, bei der Geschwülste entstehen. 3. Der Parasit lebt in den Wirtzellen oder Geweben, die direkt ge- tötet oder teilweise zerstört werden. Diese Gruppe deckt sich ungefähr mit der Coulterschen Gruppe 1, doch rechnet Coulter entgegen Stevens auch die Erysipheen und anscheinend auch die Peronosporeen (Epidermitis und endozellular-haustorialen Parasitismus Stevens) hierher. Stevens teilt diese Gruppe weiter ein in: a) Rindennekrosis, zu denen er Sphaeropsis, Bacillus amylovorus und Endothia als Beispiele anführt. b) Parenchymnekrosis, zu denen er Bacillus carotovorus, Rhizopus, Penicillium, Pythiacystis, Rhizoctonia, Pythium, Phytophthora, Sele- rotinia, Botrytis, Colletotrichum, Gloeosporium rechnet. c) Maculaınekrosis (Fleckennekrosis), die er weiter teilt in Flecken- nekrosis mit ausfallendem Gewebe, wie sie O’ylindrosporium und Mars- sonia hervorrufen, und Fleckennekrosis ohne Ausfall von Gewebe, zu denen er die große Anzahl der Blattflecken rechnet. Für die Zwecke, die der für die Praxis arbeitende Pathologe im Auge haben muß, scheint uns dieses System Coulter-Stevens zu wenig auf die unmittelbar wahrnehmbaren Krankheitserscheinungen einzu- gehen. Die Feststellung der Zugehörigkeit, zu der Haupt- sowie zu den Untergruppen, ist nur nach eingehendem anatomischen Studium möglich, und in vielen Fällen iss sie auch dann nicht durchfühı bar, weil unsere Kenntnisse von den wechselseitigen Beziehungen zwischen Parasit und Nährpflanze nicht genügen. So dürfte es in vielen Fällen nicht möglich sein zu entscheiden, ob ein Parasit, der Haustorien besitzt, hauptsächlich durch diese oder durch das Myzel sich ernährt. Aber auch die einzelnen Gruppen scheinen uns nicht immer glücklich gefaßt zu sein. So ist der Begriff der Symbiosis zu weit ausgedehnt, denn, obwohl z. B. bei Exoascus für den Anfang noch ein symbiotisches Verhältnis schein- bar vorhanden ist, so ergibt sich doch aus dem stets eintretenden zu frühen Absterben der kranken Teile, daß es sich um Parasitismus handelt. Aber selbst wenn man diese Gruppe annehmen wollte, so gehören doch sicher nicht Rostpilze (bei denen das Absterben der Zelle sofort eintritt), Erysipheen und Peronosporeen hinein. Die beiden letzteren hat auch Coulter nicht aufgenommen. Appel u. Westerdijk, Durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. 179 Die Nichteinheitlichkeit der Grundlagen zeigt sich auch deutlich in der Untereinteilung der Hauptgruppen. Die Untergruppen von Stevens’ Gruppe 3 sind vorwiegend auf den Organen der Nährpflanze aufgebaut, die der Gruppe 2 aber werden nach der Physiologie der Pilze unterschieden. Nach unserer Auffassung muß die Aufstellung eines Systems be- stimmten Zwecken dienen. Als deren ersten sehen wir an, daß man schon aus der Anordnung den natürlichen Zusammenhang der Krankheiten untereinander erkennt. Dazu muß es so aufgebaut sein, daß es auch dem Nicht-Spezialisten die Möglichkeit gibt, einen Einblick in die Natur der Krankheiten zu gewinnen, und ihn bei jeder vorkommenden Krank- heit erkennen läßt, ob sie mit einer ihm bereits bekannten verwandt ist oder nicht. Auf dieser Grundlage ist es dann möglich, eine logisch be- gründete Bekämpfung aufzubauen. Diesen Zweck haben wir dadurch zu erreichen gesucht, daß wir für die einzelnen Gruppen das Krankheitsbild als Grundlage gewählt haben. Das ist um so natürlicher, als das äußere Bild aus der Biologie des Parasiten und seiner Einwirkung auf die Nährpflanze hervorgeht. Daraus folgt aber andererseits, daß die auf diese Weise entstehenden Gruppen sich nicht immer mit bestimmten Pilzgruppen decken. Der Ein- wand, der wohl am meisten gegen die Einteilung der Krankheiten nach dem Pilzsystem erhoben werden muß, ist der, daß Krankheiten, die einander sehr ähnlich sind, durch die verschiedene Stellung ihrer Erreger im Pilzsystem getrennt werden. Am meisten ist dabei die Gruppe der Fungi imperfecti ein Stein des Anstoßes. Dies fällt weg, wenn man die Krankheitserscheinungen als Grundlage wählt. Außerdem hat das Sy- stem den Vorteil, daß man auch Krankheiten unterbringen kann, von denen man wohl erkennt, daß sie pilzlichen Ursprungs sind, bei denen aber das Nichtvorhandensein von Fruchtkörpern die Bestimmung des Pilzes ausschließt. Es ist aber nicht zu verkennen, daß eine solche Einteilung erhebliche Schwierigkeiten macht. Zunächst ist dagegen einzuwenden, daß von dem- selben Erreger verschiedene Krankheitsbilder hervorgerufen werden, .die unter verschiedenen Gruppen aufgeführt werden müssen. So erzeugt Monilia cinerea bei den Kirschen eine Zweigdürre und eine Fäule der Blüten und Früchte. Man kann sich aber über diese Schwierigkeiten weghelfen, wenn man solche Krankheiten unter den hauptsächlichsten Erscheinungen beschreibt und an den Stellen, an denen sie nach ihren anderen Erscheinungen gesucht werden können, einen Verweis anbringt. Außerdem gibt es natürlich Übergänge, da die Gruppen, die auf äußeren Erscheinungen beruhen, nicht scharf gegeneinander abgegrenzt sind. So kann esz. B. als fraglich gelten, ob Blattflecke immer zu den „Flecken“ gerechnet werden müssen. Viele Fäulen und Pilzauflagerungen fangen 180 Originalabhandlungen. als Flecke an, und wenn man nur das Anfangsstadium der betreffenden Krankheit vor sich hat, ohne den weiteren Verlauf zu kennen, würde man die Krankheit in einer falschen Abteilungsuchen. Doch auch hier kann man durch Verweise die Schwierigkeiten überwinden. Auch die Grenze zwischen Neubildungen und Flecken ist nicht immer scharf zu ziehen, wie es das Beispiel der Rostkrankheiten zeigt, die machmal gallenartige Anschwellungen aufweisen. Hier wird man ebenfalls im Interesse der einheitlichen Betrachtung Erscheinungen, die rein schematisch nicht ganz übereinstimmen, zusammenfassen. Die Hauptsache ist wohl, daß man die Begriffe, die zur Einteilung verwendet worden sind, möglichst scharf umgrenzt und die dabei gebrauchten Bezeichnungen nicht für verschiedene Dinge anwendet. Daß eine Einteilung der Pflanzenkrankheiten auf diesen Grund- lagen dem besseren Verständnis der Krankheiten dient, haben uns die in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen, besonders auch beim Unterricht in der Pflanzenpathologie, bewiesen. Als Haupt- und Untergruppen betrachten wir: 1. Fäulen: 2..Flecke: a) Samenfäulen, a) Trockenflecke, b) Keimpflanzenfäulen, b) Brenner, ce) Wurzelfäulen, c) Rindenbrand (einschl. Krebs). d) Knollen-, Zwiebel- und Rhizom- |d) Wurzel- und Knollenflecke. fäulen, 3. Pilzauflagerungen: e) Stengelgrundfäulen, a) Mehltau, f) Allgemeine Sproßfäulen, b) Schwärzen, g) Knospen- und Blütenfäulen, c) Rußtau, h) Fruchtfäulen, d) Massenüberzüge. i) Holzfäulen, 4. Neubildungen:' k) Rindenfäulen, a) Hexenbesen, l) Dürren. ıb) Gallen, _ c) Blüten- und Fruchtumbildungen. 5. Gefäßkrankheiten. 1. Fäulen. Unter Fäulen verstehen wir diejenigen Krankheiten, bei denen der Angriff des Pilzes von der Eingangsstelle aus sich allmählich über das umliegende Gewebe verbreitet und es zerstört. Durch das Wachstum des Parasiten ist dabei keine Begrenzung bedingt, so daß der Fäulnis- prozeß, entsprechend den äußeren Verhältnissen, fortschreitet. Be- sonders leicht fallen der Fäulnis die parenchymatischen Gewebe anheim, aber auch andere Gewebeförmen, die in den Bereich des Parasiten kom- men, werden zerstört. Diesen Fäulen sind alle Pflanzen und ihre Teile ausgesetzt, besonders alle Speicherorgane, da sie aus leicht zerstörbarem 1. ); ur A3 ER on > N Fe | ER TER \ Appelu. Westerdijk, Durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. 181 Gewebe bestehen und reichlich Nahrung für den Parasiten enthalten. Die Art der Fäulnis kann naß und trocken sein, je nach dem Erreger und den äußeren Umständen. Wenn auch keine Begrenzung der Fäule durch die Wachstumsver- hältnisse des Pilzes bedingt ist, so ist doch eine große Anzahl von Fäulen auf bestimmte Organe der Pflanzen beschränkt, und da dies mit einer gewissen Regelmäßigkeit der Fall ist, kann man darauf die weitere Einteilung der Fäulen begründen. Diese Einteilung hat noch den be- sonderen Vorteil, daß sie leicht erkennbare Anhaltspunkte ergibt und den natürlichen Gruppen der Krankheiten entspricht. Auf Grund dieser Gesichtspunkte unterscheiden wir: a) Samenfäulen, das sind die Erkrankungen, bei denen die Samen im Quellungsstadium durch den Parasiten zerstört werden; hauptsächlich fallen ihnen die Samen zum Opfer, ehe der Keimling zur Entwickelung gelangt. Als Beispiel hierfür geben wir die Bakterienfäule der Erbsen- samen. b) Keimpflanzenfäulen. Bei diesen erkrankt der bereits in Entwick- lung begriffene Keimling. Der Angriff kann an jeder Stelle erfolgen und hat meist den Tod der Keimpflanze zur Folge. Geht der Fäulnis- prozeß von den Keimlappen aus, so ergeben sich oft Bilder, die alle Über- gänge zwischen Samenfäulnis und Keimlingsfäulnis zeigen, z. B. bei Pythium de Baryanum, welches den Wurzelbrand der eben auskeimenden Rübenpflanzen verursacht. Wir fassen also unter diesen Krankheiten zusammen, was in der Praxis als das Vergehen der Keimpflanzen bezeichnet wird, wie es z. B. durch den sogen. Vermehrungspilz hervorgerufen wird. Auch die sog. Bodenmüdigkeit beruht vielfach auf Samen- und Keimlings- fäulen. Weiter gehört hierher Wurzelbrand, insofern er zum Absterben der Keimlinge führt. Ebenso auch das sogen. Umfallen oder die Faden- krankheit der Keimlinge, bei denen infolge der Zerstörung der unteren Stengelteile die ganzen Pflanzen vernichtet werden. c) Wurzelfäule. Bei größeren Pflanzen kommen Fäulen vor, die ausschlisßlich auf die Wurzeln beschränkt sind. Es kann sich dabei um einzelne Wurzeln des ganzen Systems handeln, wie z. B. bei Dema- tophora, oder um die Zerstörung der verdickten Wurzel, wie bei der Rübenschwanzfäule, der Karottenfäule u. a. d) Knollen-, Zwiebel- und Rhizomfäulen. Wie alle fleischigen Organe sind die Knollen, Zwiebeln und Rhizome der Fäulnis besonders ausge- setzt. Die Eingangspilorten bilden meist Verletzungen, doch hat auch eine Reihe von Organismen die Fähigkeit, sich ohne solche Eingang zu verschaffen. Der Verlauf der Krankheiten ist je nach den Erregern verschieden, und je nachdem die Zellwände oder der Zellinhalt ange- griffen werden, entstehen verschiedene Krankheitsbilder. Bei manchen 182 Originalabhandlungen. dieser Fäulen geht die Krankheit von dem Speicherorgan auf den Sproß über und es können dann Stengelgrundfäulen, wie z. B. bei Schwarz- beinigkeit der Kartoffel, oder allgemeine Sproßfäulen, entstehen (Sclero- tinia bulborum der Hyazinthen). Auch kommt es vor, daß Gefäßkrank- heiten der Speicherorgane in allgemeine Fäulnis übergehen, z. B. beim gelben Rotz der Hyazinthen, bei dem die Bakterien in die Blüten oder in die Blattspitzen eindringen, in den Gefäßen abwärts wandern und zum Schluß eine allgemeine Zwiebelfäule hervorrufen. e) Stengelgrundfäule. Hierher rechnen wir alle die Erscheinungen, die als Fußkrankheiten bezeichnet werden. Sie nehmen ihren Anfang an dem unterirsdischen Teil des Stengels, indem die sie erzeugenden Parasiten entweder durch die Wurzel oder durch Stengelwunden ein- dringen. Sie verbreiten sich nach oben meist nicht weit über die Erd- oberfläche. Je nach der Schnelligkeit dieses Verlaufes, der nach dem Erreger und den äußeren Einflüssen schneller oder langsamer ist, kommt es zu einem baldigen Absterben der Pflanze(Sch warzbeinigkeit), oder nur zu einer Beeinträchtigung des Wachstums, die den Habitus der Pflanze verändern kann (Rhizoctonia solani). Die Stengelgrundfäulen können als Weichfäule verlaufen, wie z. B. bei der Schwarzbeinigkeit der Kartoffel; häufiger aber sind es Trockenfäulen, bei denen das Gewebe vermorscht und mehr oder weniger zundrig wird (Rhizoctonia bei der Kartoffel, Fuß- krankheiten des Getreides.) Wenn die Erreger der Stengelgrundfäule durch die Wurzel ihren Einzug halten, so erinnern die Anfangsstadien an Wurzel- fäulen. Häufig trifft man die Erreger auch oberhalb der eigentlich er- krankten Teile in den Gefäßen, doch unterscheiden sie sich von den eigent- lichen Gefäßkrankheiten immer durch das Vorhandensein größerer ab- gestorbener und in Fäulnis begriffener Teile des Stengelgrundes. f) Allgemeine Sproßfäulen. Im Gegensatz zu den Stengelgrundfäulen sind unter unsern Sproßfäulen alle die Krankheiten zu verstehen, bei denen entweder der wachsende Sproß in seiner Gesamtheit oder größere Teile desselben angegriffen werden. Es können dabei die Pilzangriffe sich mehr auf die Stengelteile beschränken oder wenigstens von ihnen ihren Ausgang nehmen und auf die Blattorgane übergreifen (SelerotiniaLibertiana auf Bohnen), oder aber die Krankheit kann sich vorwiegend auf die Blätter erstrecken und nur gelegentlich auf die Stengel übergreifen (Phytophthora infestans). Ebenso können natürlich auch Spreßfäulen auf die Blüten übergreifen (Botrytis parasitica). Krankheiten, die auf einzelne Teile des Sprosses beschränkt sind, betrachten wir als besondere Gruppen. g) Knospen- und Blütenfäulen. Die Umgrenzung dieser Gruppe geht aus dem Namen hervor: sie enthält nur die Fäulen, die auf Blüten und Knospen beschränkt sind und nicht diejenigen, die von den Sprossen auf die Blüten übergreifen. Als Beispiel wollen wir die Nelkenknospen- fäule (Sporotrichum poae) anführen. Appel u. Westerdijk, Durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. 183 h) Fruchtfäulen sind entweder Fäulen der wachsenden Früchte oder solche der bereits ausgereiften. Besonders die letzteren führen fast immer zur vollständigen Zerstörung. Für einige ist es charakteristisch, daß sie die Kelchröhre als Eingangspforte benutzen und eine von innen nach außen schreitende Fäule hervorrufen (Fusarium putrefaciens an Äpfeln). Andere wieder benutzen kleine Wunden oder durch andere Pilze, z. B. Fusicladium, hervorgerufene Flecke als Angriffspunkte. An den im Wachs- tum begriffenen Früchten beginnen die Fäulen häufig wie Fleckenkrank- heiten, doch gehen dann die Erreger im Fruchtfleisch weiter, um schließ- lich eine typische Fäulnis zu erzeugen (Bacterium prunt). i) Holzfäulen. Meistens wird das Kernholz befallen, das von dem Myzelium durchwuchert wird. Es geht in eine nasse oder trockene, meistens sehr langsam vorschreitende Fäulnis über. Einige wenige Holz- pilze zerstören den Splint, einzelne auch die Rinde. Welkeerscheinungen im Laub sind öfter die Folge. Viele Holzfäulen lassen sich direkt bestim- men, für andere braucht man noch nach unserer heutigen Kenntnis die Fruchtkörper, die nach kurzer oder längerer Zeit an den Aststellen hervorbrechen. Es gibt Holzfäulepilze, die außer Stamm- und Astholzauch das Wurzelholz angreifen (siehe unter Wurzelfäule). Da das Hauptwachs- tum der Hyphen in den Leitungsbahnen erfolgt, ist die Ausbreitung der Krankheit in der Längsrichtung eine viel raschere als in der Querrichtung. k) Rindenfäulen. Hierzu rechnen wir die Krankheiten, bei denen eine Trockenheit der Rinde entsteht, die infolgedessen einsinkt. Soweit die Rinden parenchymreich sind, bildet sich eine nasse Fäule aus, wie bei der Phytophthora-Fäule von Syringa. Bei dünneren, bastreichen Rinden entsteht eine Eintrocknung, wie wir sie bei phomakranken Phlox- stengeln wahrnehmen. In einigen Fällen beginnen diese Krankheiten mit eingesunkenen Flecken,die dann den Eindruck von Brennern machen. l) Als Dürre bezeichnen wir das Absterben der Zweige und Äste» das durch Pilze, die in den Organen wachsen, hervorgerufen wird. Die Dürren sind also typische Trockenfäulen. Häufig sind es die äußersten Spitzen der Zweige, die absterben, ohne daß die Krankheit auf die diekeren Äste oder den Stamm übergreift (Spitzendürre). In anderen Fällen werden einzelne Astkomplexe ergriffen, die dann allmählich von oben nach unten absterben. Wieder in anderen Fällen greift die Krankheit auf den Stamm über oder nimmt ihren Aus- gang von Stammwunden; an den Stämmen sieht man dann meist herablaufende dunkle Streifen; die Äste sterben entsprechend der fort- schreitenden Erkrankung des Stammes ab. Die Pilze dringen durch Wunden ein, durchwachsen die kleineren Zweige und Äste vollständig, in großen Stämmen und Ästen nur die Rinde und das angrenzende Holz. Sie entwickeln dann schließlich zahlreiche Fruchtkörper, die in großer Zahl gleichzeitig erscheinen (Valsasterben der Erlen und Obstbäume). : 184 Originalabhandlungen. 3. Flecke. Unter Fleckenkrankheiten verstehen wir solche Krankheiten, bei denen ein beschränkter Teil der Umgebung der Infektionsstelle erkrankt, sodaß ein Fleck entsteht. Fleckenkrankheiten entwickeln sich vorwie- gend auf oberirdischen Sproßorganen, kommen aber auch auf unter- irdischen Organen vor (Schorf). Der Erreger kann dabei ganz im Gewebe wachsen und nur seine Fruchtkörper nach außen entwickeln, oder er verbreitet sich nur teilweise im Gewebe. Gelegentlich kommt es vor, daß die Pilze außer Gewebezerstörungen auch Hypertrophien her- vorrufen (Rost). Die zerstörten Gewebeteile verfärben sich stets. Bei manchen Fleckenkrankheiten ist die Verfärbung des Randes neben der allgemeinen Verfärbung charakteristisch. Ihre Form und Aus- dehnung ist entweder durch das Wachstum des Pilzes oder durch die Eigenart des betallenen Gewebes bedingt. a) Trockenflecke. Wächst der Erreger nur in den äußersten Schichten oder sind die einzelnen Pflanzenteile dünn, so entstehen Trockenflecke, wie es die meisten Blattflecke sind. Je nach der Art des Blattgewebes der befallenen Pflanze und nach der Eigenart des Pilzes sind die Fleeke mehr oder weniger rund (Alternaria solant) oder nehmen besondere Gestalt an (Gloeosporvum nerviseguum). Die abgestorbenen Blatteile sind entweder mehr oder weniger ledrig oder brüchig. Bei manchen fallen sie auch ganz heraus, so daß sogenannte Schußlöcher entstehen (Olasterosporvum carpophilum). “ b) Brenner. Unter Brennern sind die in das Gewebe eindringen- den Flecke zu verstehen, wie sie auf Stengeln und anderen fleischigen Gewebeteilen vorkommen. Der .Pilz dringt in die tieferen Gewebe- schichten ein und bringt sie zum Absterben. Dabei verfärben sich die Flecke, und die Oberhaut sinkt ein (@loeosporium Lindemut/ianum). c) Rindenbrand (einschl. Krebs). Auf Holzgewächsen treten Flecke in Form von Rindenbrand auf. Von der Infektionsstelle aus vergrößern sich die Flecke ziemlich gleichmäßig nach allen Sei- ten, indem der Pilz in dem Rindengewebe weiterwächst. Die Rinde sinkt ein und erscheint dunkel (Phoma abietis). Solche Flecke kom- men unter Umständen so zahlreich vor, daß ein allgemeines Ab- sterben eintritt. Kommen sie aber einzeln vor, so heilen sie meist durch Überwallung aus. Tritt an den Rändern dieses Rindenbrandes Überwallungsgewebe auf, das von den Krankheitserregern periodisch abgetötet wird, so entstehen die echten Krebse, z. B. der durch Nectria galligena erzeugte Obstbaum- und Buchenkrebs. d) Wurzel- und Knollenflecke. Weniger als auf Stengeln und Blättern kommen auf Wurzeln und Knollen Flecke vor. Am häufig- sten sind sie als sogenannte Schorfe zu finden. Im übrigen ist über Wurzel- und Knollenflecke noch verhältnismäßig wenig bekannt. R Appel u. Westerdijk, Durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. 185 3. Pilzauflagerungen. Als Pilzauflagerungen betrachten wir alle Erscheinungen, bei denen das Krankheitsbild wesentlich durch das stets vorhandene Wachstum des Pilzes auf der Oberfläche der befallenen Pflanzenteile bestimmt wird. Im wesentlichen sind es mehr oder weniger zusammenhängende Über- züge über ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Sphaerotheca mors uvae), oder, mehr beschränkte, fleckenartige Myzelwucherungen (Erysiphe graminis). Es kommen hier vier Gruppen von Krankheiten in Betracht: Mehltau, Schwärzen, Rußtau und Massenüberzüge. : a) Bei den Mehltaukrankheiten breitet sich der Pilz auf der Ober- fläche der oberirdischen Pflanzenteile aus und läßt sie weiß bis grau er- scheinen. Von den oberflächlich ausgebreiteten Hyphen senken sich Haustorien in die Epidermis: dadurch kommt in vielen Fällen eine Ver- färbung zustande. Bei einzelnen Arten sind die Überzüge auf einzelne Flecken beschränkt, die wie kleine Polster aussehen, bei andern ist ein grauweißer Überzug vorhanden, der zu einer allmählichen Aussaugung und Austrocknung der betreffenden Organe führt. Werden wachsende Organe vom Mehltau befallen, so tritt häufig ein Verkrüppeln und Ver- kümmern ein. b) Schwärzen. Bei den Schwärzen sind es dunkel gefärbte Pilze, die der Hauptsache nach auf der Oberfläche der befallenen Pflanzen- teile wachsen und diese mit einem schwarzen Anflug überziehen. Auch die Schwärzen erscheinen am Anfang äußerlich als Flecke, die aber meist so zahlreich sind, daß ihre Grenzen sich sehr rasch verwischen und ein allgemeiner Überzug entsteht. Die Pilze selbst wachsen in das Gewebe hinein, und zwar entweder in die Epidermiszellen (Haustorien) oder indem das Myzel auch die tieferen Schichten durchwächst und aussaugt (Heterosporium gracile). Dadurch unterscheiden sie sich von dem Rußtau. c) Rußtau. Als Rußtau sind nur die Pilzüberzüge zu betrachten, die den Blättern oberflächlich aufsitzen, ohne in sie einzudringen. Zu ihrer Entwicklung ist das Vorhandensein eines Nährbodens, wie z. B. die Ausscheidungen der Läuse, notwendig. Die Pilzauflagerungen sind entweder Überzüge, die sich nicht abwischen lassen, oder dicke Krusten, die sich abblättern. Die Erreger gehören verschiedenen Pilz- gruppen an, meistens sind sie gekennzeichnet durch ein kurzgliedriges dunkel gefärbtes Myzel. Der Schaden, der durch den Rußtau hervor- gerufen wird, ist nicht auf den Parasitismus der Pilze zurückzuführen, sondern auf die Beeinflussung der Assimilations- und Atmungstätigkeit der Blätter. d) Massenüberzüge. Als solche fassen wir die Pilzlagerungen auf, bei denen entweder der Pilz sich über die Pflanze ausbreitet und diese mechanisch unterdrückt oder zum Absterben bringt (Telephora laciniata), oder bei denen der Pilz dicke, filzige oder krustige Auflage- 186 Originalabhandlungen — Kurze Mitteilungen. rungen entwickelt, die durch ihre Masse besonders hervortreten (Herpo- trichia nigra). 4. Neubildungen . je) . Wir rechnen hierher: a) Die Hexenbesen, bei denen ein verändertes oder gesteigertes Sproßwachstum vorliegt (Aecidium elatinum). 'b) Die ausgesprochenen Gallen, bei denen alle oder einzelne Gewebe- teile hypertrophiert sind und dadurch also das Organ eine andere Ge- stalt annimmt (Plasmodiophora, C'hrysophlyctis, Bacterium tumefaciens, Tilletia tritici, Gymnosporangium). c) Die Blüten- und Fruchtumbildungen, bei denen anstelle des Or: gans der Pilz tritt, entweder als Sklerotium (Mutterkorn) oder als Sporen (Stein-und Flugbrand). Nicht als hierher gehörig betrachten wie diejenigen Pilzkrankheiten, bei denen Flecken mit Hypertrophien auftreten, die keine wesentlichen Veränderungen der Organe hervorrufen. In manchen Fällen ist es schwer zu entscheiden, ob man es mit einer Neubildung oder mit einem Fleck zu tun hat, da es zwischen großen und kleinen Hypertrophien allerlei Übergänge gibt (Rostflecke, Urocystis cepae). 5. Gefäßkrankheiten. Die Gefäßkrankheiten sind dadurch gekennzeichnet, daß die Ge- fäße angegriffen oder zerstört sind. Dieses erkennt man beim Durch- schneiden der Stengel an einer Verfärbung oder Erweichung der Gefäß- bündel. Die Erreger können sowohl Pilze als Bakterien sein. Sie ge- langen durch Verletzungen in das Innere der Pflanzen und wachsen in den Xylemteilen; dabei verändern sich die Gefäßwände, die häufig durch Thyllenbildung oder durch Ausscheidung gummiähnlicher Stoffe reagieren. Manche Gefäßparasiten beschränken sich ganz auf die Holz- teile und erzeugen bei geeigneten Witterungsverhältnissen Welke- erscheinungen des Laubes, indem sie die Gefäße verstopfen oder für ihre Funktionen ungeeignet machen (Vertieillium albo-atrum). Andere treten auch in das umliegende Gewebe ein (Bacterium sepedonicum). Je nach der Art des Erregers ist eine Verfärbung oder eine Erweichung des Gewebes zu beobachten; es können in der Weise schließlich typische Fäulen entstehen (Gelbrotz der Hyazinthen). Berlin-Dahlem. Amsterdam. Kurze Mitteilungen. Aus der schwedischen entomologischen Versuchsstation.!) Die schwedische ‚„Centralanstalt für landwirtschaftliches Ver- !) Meddelanden frän Centralanstalten för försöksväsendet pä jordbruk- somrädet. Entomologiska avdelningen Nr. 28 (1917, 27 S.,. 30 Fig.); Nr. 29 (1918, 16 S,, 1 Taf., 12 Fig); Nr. 30 (1918, 11 S., 6 Fig.); Nr. 31 (1919, 12 S., 9 Fig.); Nr. 32 Kae 18.8... 15 Bio); Kurze Mitteilungen. 187 suchswesen“ hat eine unter der Leitung von Professor A. Tull- gren stehende „Entomologische Abteilung“, die in den we- nigen Jahren ihres Bestehens schon Vorzügliches geleistet hat. Sie gibt u. a. „Mitteilungen“ heraus, von denen bis jetzt 32 vorliegen; die meisten sind bereits einzeln bier besprochen. Sie sind selbstver- ständlıch in schwedischer Sprache geschrieben, meist mit deutschem Auszuge, den man nur gerne etwas länger wünschte, da doch die sch we- dische Sprache den werigsten so geläafig ist, daß sie die Arbeiten leicht be- nutzen könnten. In Nr. 29behandelt A. Tullgrendie Apfeltriebmotte oder Markschabe, blastodacna putripennella Zell., auf deren Bedeutung zuerst v. Schilling hingewiesen hat. Die Motte ist erst in den letzten Jahren in Schweden schädlich aufgetreten (oder erst gefunden worden ? Reh) und zwar nicht nur in Baumschulen, sondern auch an älteren Bäumen. Im Herbst bohrt sich das Räupchen in das Knospenlager Junger Triebe, tötet die Knospe ab und erzeugt krebsähnliche Wunden; im Frühling bohrt es sich in einen Trieb ein, tötet ihn ab und erzeugt Monilia-ähnliche Erscheinungen. Daß es zuerst an Blättern fräße, bezweifelt der Verf. und rät daher von Arsenspritzung ab. Er glaubt mit Karbolineum in Fraßjahren die überwinternden Raupen abtöten zu können. — Die Lauchmotte, Acrolepia assectella Zell., ist Sommer 1917 zum ersten Male in Schweden aufgetreten (Nr. 20). Tullgren bezweifelt, daß sie 2 Generationen im Jahre habe, wie überhaupt ihre Biologie noch sehr ungenügend erforscht ist. Die befallenen Lauch- pflanzen enthielten auch zahlreiche Fliegenlarven, vielleicht von Droso- phila phalerata Meig. — Die Blattwespe Euura (Oryphocampus) laeta Zadd. verursacht in Weidentrieben Gallen, indem die Larven unter den Knospen bohren (Nr. 31). Nach, Tullgren ist die Gallenbildung tech- nisch schädlich, da durch sie kleine schwache Wunden entstehen, die die Ruten für die feinere Korbmacherei unbrauchbar machen. Da die Larven in den Markröhren der abgeschnittenen Rutenstummeln überwintern, empfiehlt T., die Ruten nicht zu kurz zu beschneiden, so daß noch entsprechende Stummel übrig blieben, die dann im Winter abzuschneiden und zu verbrennen wären. — N. A. Kemner gibt (Nr. 27) eine ausführliche Schilderung der Sackmotte Coleophora fuscedinella Zell., die 1915—1917 ein beachtenswerter Schädling der schwedischen Birkenwälder war und Kahlfraß bis zu 90% verursachte. Die Eier werden an Knospenschuppen oder kleine Blätter der Zweigspitzen ab- gelegt. Nach 14 Tagen kriecht die Raupe aus, die erst nach der ersten Häutung sich einen Sack anlegt. Ende Juni verpuppt sie sich an Zweigen oder Stamm in der üblichen Weise. Der Schaden besteht-in dem Blatt- verluste, der oft zum Absterben der Bäume führt. 20 verschiedene Schlupfwespen wurden als Parasiten erbrütet. — Derselbe behandelt in Nr. 32 die Glasflügler Bembecia hylaeiformis Lasp. und Sesia tipuli- ee. 188 Kurze Mitteilungen — Referate. formis Cl. als Feinde der Him- bezw. Johannisbeeren. Das Weibchen des ersteren läßt die Eier einfach zu Boden fallen; die ausgekrochenen Räupchen bohren sich in die Erde, bis zu 1 dm tief, und erst hier in die Himbeerruten. Zuerst verläuft der Fraßgang oberflächlich, oft um den unterirdischen Stamm herum, indemeralle darüber befindlichen Schöß- linge schwächt oder gar abtötet. Der Verpuppungsgang wird im Herbst in einer alten vorjährigen Rute angelegt. Entwicklung einjährig. — Außer einer Schlupfwespe fand Verf. eine Cordyceps-Art als Feind der Puppen. Die Eier des Johannisbeer-Glasflüglers werden einzeln auf die Zweige abgelegt. Die Raupe greift zuerst die dünnen Zweige der Spitzen an, geht später hinunter und überwintert im Hauptstamme;; die Gänge haben stets schwarze Wände. Generation ebenfalls einjährig. — Alle Arbeiten enthalten sehr genaue und ausführliche Beschreibungen der Entwicklungsstadien und zahlreiche vorzügliche Abbildungen, die ihren Wert bedeutend erhöhen, die beiden von A. Kemnerauch noch ausfühliche Literaturverzeichnisse. Reh. Relerate. Westerdijk, J. Phytopathologisch Laboratorium „Willie Commelin Scholten“, Jaarverslag 1916. Jahresbericht 1916.) Amsterdam 1917. 118. Narzissenkrankheiten. Im südlichen Teile der Blumenzwiebel- gegend trat auf verschiedenen Narzissensorten eine durch Älchen (Ty- lenchus devastatrix) verursachte Krankheit auf, bei der sich die Sprosse krümmen und drehen und gelbe Flecke zeigen, die Zwiebelschuppen braun verfärbt sind und bei starkem Befall die Pflanzen nicht blühen. Die Krankheit scheint aus England eingeschleppt zu sein und sich von der Ringkrankheit der Hyazinthen zu unterscheiden. Die schon früher beobachtete, durch Fusarium bulbigenum hervorgerufene Zwiebelkrank- heit unterscheidet sich von der vorigen durch das Fehlen der Flecke auf den Blättern. Durch Infektion der Zwiebelscheiben mit Ramularia ließ sich die Wurzelkrankheit hervorbringen, bei der die Wurzeln sich bräunen und sich schlecht entwickeln. Eine ‚Smeul‘“ (Schwelen) ge- nannte Krankheit hat ihren Sitz am Blattgrunde und wird durch eine von Botrytis cinerea verschiedene Botrytis-Art (mit derben Verzwei- gungen und größeren Konidien) verursacht, die Sklerotien und spärliche Konidien bildet; sie unterscheidet sich auch im Krankheitsbilde von der durch die gewöhnliche B. cinerea hervorgerufenen. Die Klee-Anthrakose kommt in Holland überall vor, wo Klee gebaut wird, und zwar hauptsächlich auf Rotklee amerikanischer Her- kunft. Sie wird durch @loeosporium caulivorum Kirchn. hervoı gerufen; 7 En 2 VE AEEAERR a er el ta RER NDR , ER R N RE a ES SEN NEE i EEE R Ber, 2 \ Referate. 189 dieser Pilz hängt anscheinend mit Pseudopeziza trifolii nicht zusammen. Intektionsversuche an Samen, Keimpflanzen und Blättern mit dem Gloeosporium gelangen nicht, vielleicht weil nur die Stengel angesteckt werden können. Ein Kirschensteı ben zu Uden wird zu einem Teil von Armillaria mellea verursacht, in andern Fällen konnte aber aus den abgestorbenen Zweigen regelmäßig eine C'ytispora-Art, die von Ü. leucostoma verschieden ist, isoliert werden. Mit ihr wurden nach verschiedenen Methoden Ansteckungen an Zweigen hervorgerufen, die im zweiten Jahre danach zu offenen Stellen mit Gummifluß führten. Der weitere Verlauf der Kıankheit, der nur langsam ist, wird noch weiter verfolgt. Eine Krankheit der Kartoffelknolle an ihren Augen wird durch Gloeosporium solanicola O’Cara verursacht. 0:K, Lind, J., Rostrup. S. og Kölpin Ravn, F. Oversigt over Landbrugs- planternes Sygdomme i 1916. (Übersicht über die Krank- heiten der landwirtschaftlichen Pflanzen im Jahre 1916.) Kopenhagen 1917. S.-A. Tidsskrift for Planteavl. 24. Bd. S. 229 — 254. Aus dem eingehenden Bericht sei folgendes hervorgehoben: Von Gelbrost (Puceinia glumarum) blieben Tystofte Kleinweizen und Wilhelmina-Weizen. praktisch gesprochen, frei. Die Streifenkrank- heit (Pleospora graminea) befiel manche Gerstensorten, wie Prinzen- gerste und Korsby, sehr wenig, andere so stark, daß oft 10—20% kranke Pflanzen gefunden wurden. Untersuchungen über die Ursache der Gelb- spitzigkeit von Gerste und Hafer sind noch nicht abgeschlossen. Zum ersten Mal für Dänemark wurde eine Beschädigung durch Larven der Gartenhaarmücke (Bibio hortulanus) festgestellt, und zwar an junger Saat von sechszeiliger Gerste, deren Wurzeln von Ende April bis in den Mai so stark befressen wurden, daß an den am stärksten befallenen Stellen zwei Drittel der Pflanzen zugrunde gingen. Die Mosaikkrankheit an Zucker- und Futterrüben fand sich unter anderem an ca. 20% der Pflanzen eines Runkelrübenfeldes; der An- steckungsstoff dieser Krankheit wird durch Insekten verbreitet, die ıhn mit dem Winde auf eine Entfernung von 300 m verschleppten. Die durch Rübenblattläuse (Aphis papaveris) verursachte Schädigung wurde an einigen Orten durch das Überhandnehmen des die Läuse töten- den Pilzes Empusa Fresenii zu Ende des Juli zum Stillstand gebracht. Neu für Dänemark und die Nachbarländer ist eine durch O'ylindro- sporvum brassicae hervorgerufene Blattfleckenkrankheit auf Kohlrüben und Turnips. Kräuselkranke Kohlrüben können als Samenrüben nicht verwendet werden, weil sie so gut wie keinen Samen geben. Die durch Te TE Te FE AT A re 190 Referate. Trioza viridula verursachte, besonders in Jütland sehr verbreitete Kräu- selkrankheit der Möhren wurde durch Bespritzungen mit Tabakextrakt erfolgreich bekämpft. An junger Luzerne richtete der Rüsselkäfer Phytonomus variabilis erheblichen Schaden an; manchenorts wurde eine große Menge der Tiere durch Befall mit Entomophthora phytonomi getötet. Ohrwürmer (Forficula auricularia) fraßen an Timotheegras heraus- hängende und noch zwischen den Spelzen eingeschlossene Staubblätter ab. OR Ferdinandsen, €., Rostrup, S. og Kölpin Ravn, F. Oversigt over Land- brugsplanternes Sygdomme i 1917. (Übersichtüber dieKrank- heiten der landwirtschaftlichen Pflanzen i. J. 1917.) Tidsskr. for Planteavl. Bd. 25, 1918. S. 314—340. Von allgemeinerem Belang sind folgende Mitteilungen. Der Getreide- mehltau Erysiphe graminis ergriff auch den Hafer; unter den sechs- zeiligen Gersten scheint Tystofte Kreuzgerste: sehr widerstandsfähig dagegen zu sein. Die Fußkrankheit an Weizen, Gerste und Hafer wurde in fast allen Fällen durch Fusarium-Arten, besonders F. culmorum, hervorgerufen. Gegen die Streifenkrankheit der Gerste (Pleospora graminea) wurde Formalinbehandlung mit völlig zufriedenstellendem Erfolg angewendet. Die Mosaikkrankheit der Futterrüben hatte vielfach einen bösartigen Charakter, Samenrüben waren bis zu 50% erkrankt. COylindrosporium brassicae trat auf Kohlrüben an denselben Orten wie im Vorjahre mit großer Heftigkeit auf. Die Verwüstungen der Kohl- weißlingraupen (Pieris brassicae und P. rapae) wurden neben dem reg- nerischen Wetter auch durch Befall der Raupen mit Entomophthora sphaerosperma zum Stillstand gebracht. Ähnlich verhielt es sich mit den Kohlblattläusen Aphis brassicae, die von der Schlupfwespe (Aphi- dius) und Entomophthora aphidis befallen wurden. Mehrjährige Er- fahrungen haben gezeigt, daß die Kartoffeln jedes Jahr mit Bordeaux- brühe gespritzt werden müssen, und daß es nicht vorteilhaft ist, das Bespritzen in trockenen Jahren zu unterlassen. Die durch Verticillium alboatrum hervorgerufene Fußkrankheit der Kartoffeln wurde zum ersten- mal in Dänemark festgestellt. Ebenfalls neu für Dänemark ist das Auftreten von Urophlyctis alfalfae auf Luzerne an einer einige Quadrat- meter großen Ackerstelle. Auch der im Berichtsjahr beobachtete Mais- brand Ustilago maydis war bisher aus Dänemark noch nicht bekannt. In ungewöhnlich heftiger Weise wurde Winter-Weißkohl von Myco- sphaerella brassicicola befallen; ein 2 ha großes Feld zeigte nicht eine davon freie Pflanze, und wegen der auch auf den Kopfblättern vorhan- denen violettbraunen Flecke sah der Weißkohl fast wie Rotkohl aus. Eine Wurzelkrankheit der Zichorie, bei der sich im Innern der Wurzel Referate. | 191 eine röhrenförmige, rotbraune Höhlung bildete, war von Stäbchenbak- terien begleitet, die vermutlich die Ursache der Erkrankung waren. OR. Ernst, Alfred. Bastardierung als Ursache der Apogamie im Pflanzen- reich. Eine Hypothese zur experimentellen Vererbungs- und Abstammungslehre. Mit 172 Abb. im Text u. 2 Taf. 665 8, Jena, Gustav Fischer. 1918. Den Ausgangspunkt für das umfangreiche Werk bilden die Unter- suchungen des Verfassers über die Parthenogenese von Chara cerinita. Es gelang ihm der Nachweis, daß außer der von den allermeisten Stand- orten allein bekannten parthenogenetischen Form dieser Pflanze auch männliche Exemplare und solche weibliche existieren, deren Oogonien befruchtungsbedürftig sind und, wenn eine Befruchtung unterbleibt, zugrunde gehen. Er konnte ferner zeigen, daß die parthenogenetischen Pflanzen einschließlich ihrer Eizellen diploid, die männlichen und nor- mal weiblichen dagegen haploid sind. Nach der Bezeichnungsweise des Verfassers wäre die Keimbildung der verbreiteten Form von C'hara crinitaalsovogameApogamiezu benennen. Ineiner sehr eingehenden Untersuchung, wird sodann der Nachweis versucht, daß diese Apogamie von COhara crinita die Folge einer Bastardierung sei, doch kann diese Auffassung höchstens als wahrscheinlich, jedenfalls nicht als unzweifel- haft angesehen werden. Im Verfolg dieser Untersuchungen stellt nun der Verfasser die Arbeitshypothese auf, daß apogame Pflanzen überhaupt hybriden Ur- sprunges seien und apogame Entwicklung als Teilerscheinung der durch Artkreuzung bewirkten vielfachen Störungen in der Geschlechtssphäre von Bastarden auftrete. Der übrige Hauptinhalt des Buches ist einer ausführlichen Begründung dieser Arbeitshypothese gewidmet. Es wird unter dem Gesichtspunkt der Bastard-Apogamie eine Übersicht über die apogamischen Erscheinungen bei Thallophyten, Moosen, Pteri- dophyten und Angiospermen gegeben, ein Vergleich zwischen den Fort- pflanzungsverhältnissen und den Chromosomenzahlen apogamer und hybrider Angiospermen gezogen, die Pseudogamie als induzierte apogame Entwicklung betrachtet, die Möglichkeit der Entstehung der Partheno- karpie infolge von Bastardierung erörtert. Weiter wird versucht, die Annahme zu stützen, daß auch die Entstehung von Nucellarembryonen ‘ auf Bastardierung zurückzuführen sei, und schließlich die Bastardhypo- these auf Pfianzen mit ausschließlich vegetativer Vermehrung ausge- dehnt. In den letzten Kapiteln werden die Fälle besprochen, in denen teilweise oder völlige Sterilität nicht ausschließlich als Folge von Ba- stardierung anzusehen ist, und zuletzt in einer Übersicht die Fortpilan- zungserscheinungen bei Bastarden auf Grund der neuen Hypothese 192 Referate, beleuchtet, sowie die Beziehungen zwischen Bastardierung und Apogamie einerseits, des Artbegriffes und der Artbildung andererseits besprochen. Das ungemein inhalt- und gedankenreiche Buch wird nicht ver- fehlen, auf dem Gebiete der Vererbungs- und Abstammungslehre mannig- fache Anregung zu weiteren Untersuchungen und namentlich auch zu eingehender Prütung der vom Verfasser aufgestellten Hypothese zu geben. Auch für den Pflanzenpathologen sind die auf das Gebiet der unvoll- kommenen oder unterdrückten Fruchtbaıkeit bezüglichen Fragen von größtem Belang. OR: Lingeisheim, Alex. Über das Auftreten von Palissadenparenchym an der Unterseite bifacialer Blätter. Berichte d. Deutsch. bot. Gesellsch 1918, 36. Je. S. 485-491. E. Küster teilt in seiner Patholog. Ptlanzenanatcmie Fälle mit, in denen die Lage von Palissaden- und Schwammparenchym im Blatt- mesophyll vertauscht ist. F. Lilienfeld wies diese Anomalie für die Blätter von Corylus avellana f. laciniata nach. Verfasser konnte dies bei gleicher Pflanze bestätigen, es trat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Milbengalle auf: knorpelige, unregelmäßige Verdickung der Blattränder und viele kleine Pusteln auf der Unterseite, die regelmäßig angeordnet erscheinen. Alnus glutinosa f. laciniata Willd. und f. imperialis Dest. zeigt auch Heterotopie, einen unregelmäßig gewellten, nach unten knor- pelig verdickten Rand und verbogene Leistchen, ferner Intumeszenzen. Betula verrucosa f. dalecarlica L. zeigte ähnliches, aber keine abnormen Gewebe auf der Lamina selbst. B. verrucosa f. lobulata und Carpinus betulus f. incisa waren normal, ebenso Quercus pedunculata f. heterophylia - Ld., dann die Gartenformen mit geschlitzten Spreiten aus den Gattungen Juglans, Ulmus, Prunus, Crataegus, Tila, Fraxinus, Rubus usw. Doch findet man die Heterotopie mit den Begleiterscheinungen bei @. »ed. f. pectinata P. et K. und Fagus silvatica f. asplenifolia Lodd. Über die Ursachen der Umbildung weiß man nichts. Man gewinnt den Eindruck, als ob die starke Reduktion an assimilierenden Geweben, die ihre Ursache in der Entwicklung nur schmaler Blattsäume bei großen Ausschnitten findet, hier zwangsweise durch Übergreifen des Blattrandes und durch Bildung flächenvergrößernder Intumeszenzen ausgeglichen werden sollte. Matouschek, Wien. Zacher, F. Die Schädiinge der Kartoffel. Der Kartoffelbau. 2. Jg., 1918. 2 Nr: 16/47. 32J8, 1919. 2 N 3/4 In dem erst erschienenen Abschnitt wird die Tierwelt der faulenden Kartoffeln behandelt, nämlich die Älchen, Enchytraeiden, Milben und Fliegen. Besonders eingehend ist die Schilderung der Älchen und der Referate. 193 beiden Milben Hnszog ann > echinopus C. und F und Histiostoma rostro- serratum Megn. Der zweite Aufsatz schildert die tierischen Sc hädlinge an den unter- irdischen Teilen der Kartoffelpflanze und bringt zuerst einige Betrach- tungen über die allgemeinen Lebensbedingungen der Boden-Tierwelt, sodann eine Besprechung der schädlichen Älchen Tylenchus devastatrix, Heterodera Schachtii und H. radiecicola. 0. Schander u. Krause, Fritz. Die Krankheiten und Schädlinge der Erbse. Flugbl. Nr. 29 u. 30 der Abt. f. Pflanzenkr. des Kaiser Wilhelms- Instituts f. Landw. in Bromberg. Juli 1918. Es werden die Anbauverhältnisse der Erbsen, ihre Pilzkrankheiten und ihre tierischen Schädlinge mit Angabe der Bekämpfungsmaßregeln in klarer und allgemein verständlicher Darstellung besprochen. O. K. Gauba, Th. Das Hopfenmißjahr 1918. Der Bierbrauer. Prag-Wien, 19183: NS Bi XLUVIE 8161-162. Infolge der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht trat Mitte Mai 1918 in allen Hopfengebieten Österreich-Ungarns und Deutschlands die Hopfenblattlaus auf; es kam im Juni-- Juli zur Bildung von Ruß und Mehltau, so daß tausende Hektar Hopfenpflanzungen zu Anfang August, als man in die Ernte eintrat, vollständig vernichtet wurden. Wegen Arbeitsmangel konnte nicht rationell gespritzt werden. Die zu Ende Juli und Anfang August eingetretene bessere Witterung mit reichlichen Niederschlägen kam zu spät. Nur wenige Gärten, teils durch späten Schnitt oder Erdflohplage spät gewachsen, teils rechtzeitig bespritzt, bildeten Inseln in der Wüste. In der Saazer Gegend wurden auf 1 ha 4,5 Ztr. geerntet, im ganzen auf den 7000 ha messenden Hopfen- gärten etwa 32 000 Ztr. gegen 100 000—150 000 Ztr. in den Vorjahren. Matouschek, Wien. Geschwind, A. Die der Omorikafichte (Picea omorica Panc.) schädlichen Tiere und parasitischen Pilze. Naturw. Zeitschr. f. Forst- und -Landwirtschaft. 16. Jg., 1918. S. 387—395. Nach einer kurzen Besprechung der Standortsbedingungen der Omorikafichte in ihrer Heimat wird ein Überblick über die ihr schäd- lichen Wirbeltiere (Eichhörnchen, Kreuzschnäbel, Spechte) gegeben und danach auf die schädlichen Insekten eingegangen. Es sind die Käfer Anobium abietis, Ips amitinus, Pityogenes chalcographus, Pityophtho- rus micrographus, Hylurgops palliatus, Xyloterus lineatus und Ceram- byx luridus, der Hautflügler Nematus abietinus, der Kleinschmetterling Grapholitha strobilella und die Fichtenquirl-Schildlaus Coccus racemosus. Von parasitischen Pilzen sind beobachtet Herpotrichia nigra, Lopho- Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX, 13 194 Referate. dermium macrosporum und Trametes pini. Die auf der Omorikafichte bisher beobachteten Insekten gehören auch zu den Schädlingen der gemeinen Fichte. Die mangelhafte Verjüngung der Omorika dürfte auf die verderbliche Tätigkeit der Grapholitha strobilella und der Herpotrichia nigra zurückzuführen sein, und diese mögen wohl das Verschwinden des Baumes aus Mitteleuropa wesentlich beschleunigt haben. SER Wilhelm, K. Einige botanische Beobachtungen. Mitteil. d. Deutsch. dendrol. Gesellsch. 1918. S. 203—206. 1. Doppelgipfel bei Nadelhölzern: Eine 3 m hohe Abies pinsapo bildet alljährlich über dem obersten Astquirl 2 dicht nebeneinander stehende Gipfeltriebe, von denen dem Baume stets nur einer belassen wird. 2. Häufiges Auftreten des Kiefern-Triebwicklers Tortrix Buoliana: 1918 breitet sich im Arboretum der Wiener Hochschule. für Boden- kultur der Schädling sehr stark aus. Am meisten leiden Pinus nigra, P. ponderosa und mäßig P. pumila Mayr. Die benachbarte P. leuco- dermis blieb unversehrt. 3. Beispiele, daß trockener, heißer, windiger Standort nicht immer vor Pilzentwicklung schützt: An solchem Orte, ebenda, steht ein Acer campestre, der jährlich im Frühlinge die von Septogloeum Hartigianum erzeugte Zweigdürre zeigt. Die Trockenheit (Wasserarmut) und der mit dieser zusammenhängende Luftreichtum des Zweiginnern begün- stigen hier die Pilzentwicklung. An einem ähnlichen Standorte stehen nebeneinander : Acer campestre Bedöt, postelense und *Schwerinit; ersterer - leidet nicht; bei den beiden anderen Arten bilden die abgestorbenen Äste geradezu hexenbesenartige Gebilde. Matouschek, Wien. Gertz, Otto. Anomalier i groddknopparnas byggnad hos Lunularia eru- ciatalL. (Anomalien im Bau der Brutkörperchen bei L. cr.). Botaniska Notiser f. är 1918. Heft 5. Lund 1918. S. 231—234. Figuren im Texte. Einige bisher nicht beobachtete Anomalien werden beschrieben: Ausbildung von 3 oder 4 Vegetationspunkten. Die Symmetrie des Brutkörperchens ist oft dadurch gestört, daß die Vegetationspunkte auf der einen Seite desselben näher aneinander treten als auf der andern. Typisch asymmetrisch sind Brutkörper mit 3 Vegetationspunkten, wenn alle diese seitlich gestellt sind, einer an der einen Seite der Längs- achse, zwei auf der anderen. Selten ist der Fall, daß am Brutkörper die beiden Hälften in zwei senkrecht zueinander gestellten Ebenen orientiert waren. BeiKultur auf Wasser im Dunkeln verhielten sich die lateralen Flächen der vertikal gestellten Hälfte des betreffenden Brut- körpers — die Rechts- und Linksseite — in physiologischer Hinsicht übereinstimmend, was sich besonders deutlich in der Bildung der Rhj- Referate. 195 zoiden herausstellte, indem diese Gebilde in ganz derselben Zahl von den fraglichen Lateralflächen herauswuchsen. Matouschek, Wien. Goebel, K. Zur Organographie der Characeen. Flora. 1918. N. F. X. S. 344—387. 21 Textfig. Die Ausbildung der Vegetationsorgane ist stark beeinflußbar: Wurzeln lassen sich in Vorkeime umbilden, Berindung und Knoten- bildung lassen sich unterdrücken, wenn die Pflanzen ungünstig ernährt werden. Chara foetida läßt sich leicht ganz steril ziehen. Antheridien können an Stelle der Eiknospen auftreten und mannigfache Vergrünungen erfahren. Statt der Stielzelle der Antheridien kann ein Blättchen auf- treten, auf dem die Antheridienanlage selbst schließlich auch ganz fehlen kann. Aus Antheridienanlagen können 1—2 Blättchen hervorgehen, Eiknospen können durchwachsen und neue Eiknospen oder Sprosse aus- bilden. An Stelle der Hüllschläuche bilden sich dann Seitenblättchen oder neue Eıknospen. Daß bei Vergrünungen nicht immer dasselbe auf- tritt, ist zurückzuführen einerseits auf die nicht immer gleichen Be- dingungen, unter denen die Vergrünung stattfand, anderseits darau:, daß der Unterschied zwischen Langtrieben (Sprossen) und Blättern (Kurztrieben) weniger scharf ist als die formale Biologie ihn annahm. Matouschek, Wien. Schander, R. und Schaffnit, E. Untersuchungen über das Auswintern des Getreides. Arbeiten aus der Abteilung für Pflanzenkrank- heiten des Kaiser Wilhelms-Institutes für Landwirtschaft in Brom- berg. S.-A. aus Landw. Jahrb. Bd. 52. 66 S., 4 Taf. Von den umfangreichen Untersuchungen über die Erscheinungen des Auswinterns, die von dem Bromberger Institut schon seit längerer Zeit in Angriff genommen worden sind, wird hier ein erster Teil ver- ‘öffentlicht, der sich auf die allgemeinen Erscheinungen des Gefrierens und Erfrierens der Pflanzen und auf diechemisch-physiologischen Prozesse und die physikalische Zustandsänderung des Zellinhaltes unter dem Einfluß niederer Temperaturen beziehen. Der Inhalt des zuletzt erwähn- ten Abschnittes deckt sich im wesentlichen mit einer früher bereits von Schaffnit gemachten Mitteilung (vergl. das Referat in dieser Zeit- schrift, Bd. 22, 1912, S. 367). Zur direkten Beobachtung der Eisbildung im Pflanzenkörper diente ein am Mikroskop angebrachter Kälte-Objekttisch, der genau beschrieben und abgebildet wird. Unter natürlichen Verhältnissen erfolgt beim Gefrieren die Eisbildung in den Geweben außerhalb der Zellen, und der Kältetod verläuft unter 1. extrazellularer Eisbildung, 2. Entwässerung der Zelle, 3. Koagulation des Protoplasmas, 4. Tod der Zelle. Am Getreideblatt zeigen sich die äußerlich hervortretenden Frostbeschädigungen beim Winter- und Sommergetreide in verschiede- 196 Referate. ner Weise. Beim Wintergetreide beginnt sie an der Blattspitze und setzt sich gegen die Blattbasis fort; beim Sommergetreide aber sind die noch in der Entwicklung begriffenen Blätter an ihrem Grunde unmittelbar über der Blattscheide am empfindlichsten und zeigen deswegen hier den Sitz der Beschädigung. Erfrorene Blatteile haben zunächst ein dunkel- grünes, glasiges Aussehen, färben sich dann olivengrün und schließlich braun; am Sommergetreide tritt bei schwacher Beschädigung an der ergriffenen Stelle gewöhnlich zuerst ein roter Fleck infolge von Antho- cyanbildung auf. Versuche zur Feststellung des Einflusses der Luftbewe- gung auf die Unterkühlung der Pflanzensäfte bestätigten das schon früher erhaltene Ergebnis, daß infolge der Luftbewegung und der Niederschlags- feuchtigkeit im Freien die Unterkühlung praktisch erheblichen Ein- schränkungen unterliegt oder ganz unterbleibt. Beobachtungen, welche im Jahre 1911 bei einer im Herbst eingetretenen bedeutenden Temperatur- erniedrigung angestellt werden konnten, führten zu dem Ergebnis. daß an den Blättern von 6 verschiedenen Holzpflanzen sich infolge der Kältewirkung eine merkliche Abwanderung von Kali und Phosphor- säure in den Stamm feststellen ließ, während die gesamte Eiweißmenge - in den Blättern blieb. 0: Mägoesy-Dietz, S, Adatok a Balaton es környeke flöräjanak megis mer&s£hez. Il. közl. (Beiträge zur Kenntnis der Florades Balaton und seiner Umgebung. II. Mitt.) Botanikai közlem. Budapest 1918. XVII. S. 17—35. 5 Textfig. Deutsche Zusammenfassung. : Die ökologischen Verhältnisse der Vegetation in der Umgebung des Balatonsees stehen unter dem Einflusse der trocknenden Winde. Besonders am Veszpremer Ufer sieht man die Deforma- tionen der Baumkronen und die schiefe Stellung der Stämme gut. Sc ist z. B. Populus canadensis unter 72—783° geneigt. Der Querschnitt der Bäume ist ellipsentörmig, ja später eckig infolge der unten am Stamme auftretenden rippenartigen Teile. Sie bilden Stützpfeiler, beginnend I—2 m am Stamme, stehen bis zu 1,5 m hervor und erreichen eine Dicke von 5—60 em. Manchmal bildet an der Angriffsstelle des Windes sich nur ein, sonst mehrere Pfeiler. Ist letzteres der Fall, so sind die Pfeiler schärfer entwickelt. Matouschek, Wien. kichter, Osw. Zur Anatomie japanischer Zwergbäumchen. Sitz.-Ber. der Akad. d. Wiss. in Wien, I. Abt. 127. Bd. 1918, 6./7. Heft. S. 427 ff. 2 Tafeln. Eine als Zwergbäumchen gezogene Cryptomeria japonica aus Japan unterschied sich dadurch von normalem Vergleichsexemplar, daß in den Markstrahlen der Rinde vereinzelte Steinzellen oder Steinzellgruppen auftreten, ja daß sich sogar alle Zellen der Rindenmarkstrahlen Referate. 197 in Sklerenehymzellen verwandeln können. Bei einem japanischen Zwergahorn sah Verf. eine auffallende Häufung von Stein- zellengruppen in den Rindenmarkstrahlen und eine dem Lederkork von Cytisus sehr ähnlich aussehende Korkschichte mit Lentizellen, die jedenfalls fast funktionslos sein dürften. Beide Beobachtungen stehen mit der von Molisch vertretenen Anschauung, daß der Zwerg- wuchs der japanischen Zwergbäumchen auf mangelhafte Ernährung ‘ zurückzutühren sei, in gutem Einklange. Matouschek, Wien. Wieler. Rauchschäden bei Kokereien. Jahresber. d. Vereinigung für angew. Botanik. 16. Jahrg. 1918. Heft 2, S. 64—176. Verf. tritt der verbreiteten Ansicht entgegen, daß in der Nähe von Kokereien entweder gar keine Vegetationsschäden auftreten, oder daß es sich bei auftretenden Schädigungen nur um solche durch schweflige Säure handelt. Vielmehr können durch Kokereien auch zahlreiche andere Stoffe. vor allem Ammoniak, Schwefelwasserstotf, Koblenwasser- stoffe und zahlreiche teerige Stoffe in die Luft gelangen. Während die Schwefelsäurebestimmung bei Feldfrüchten aus der Nähe von Kokereien keinen Anhalt für die Annahme einer Schädigung durch schweflige Säure bietet, weisen die äußerlich und mikroskopisch erkennbaren Ver- änderungen an den Pflanzen — Vorherischen brauner und schwarzer Farbtöne bei den Blättern, Auftreten von Lackglanz — auf Einwirkung teeriger Produkte hin. Die Frage, welcher oder welche chemischen Körper im einzelnen die Wirkung hervorrufen, ist noch ungeklärt. Die Empfindlichkeit der einzelnen Pflanzenarten jst verschieden; die Holzgewächse sind am empfindlichsten, von den Feldfrüchten sind die Halmfrüchte widerstandsfähiger als Leguminosen und Hackfrüchte. Schließlich werden Angaben über die Größe des Schädigungsbereichs der Kokereien gemacht. Seeliger. Wehmer, 6. Versuche über Blausäurewirkung auf Pflanzen. Biochem. Zeitschr. 92. Bd., 1918. 8. 364-375, Die mit Kresse-Pflanzen und -Samen angestellten Versuche haben praktisches Interesse für die Beurteilung der Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. Grüne Pflanzen wurden in 10 Tagen schon durch 0,20 mg CNH auf 1 Liter Luft (1,9 mg CNH auf 8,4 1) abgetötet; die verquol- lenen, in Wasser liegenden Samen verlangen aber auf 1 Liter Wasser gegen 71,3 mg zur- Erzielung derselben Wirkung in ungefähr gleicher Zeit, obgleich schon die Dosis von 2,375 mg auf 1 Liter Wasser ihre Kei- mung und Entwicklung stark beeinträchtigte. Auch unter Wasser liegend sterben grüne Blätter schon in sehr verdünnten Lösungen bald ab. Weshalb die in der Entwicklung vorgeschrittenen Pflänzchen nun um ein Vielfaches empfindlicher sind, bleibt zunächst unerklärt (Samen 198 Referate. sind allgemein resistenter); vielleicht besteht eine Beziehung zu einer Störung ganz bestimmter Funktionen (Assimilation). Dagegen spricht wohl aber die Schnelligkeit des Eintritts der Schädigung (bereits nach 1 Tag), auch müßte man für die von vornherein in blausäurehaltiger Luft aus Samen heranwachsenden grünen Pflänzchen dann eine rasche Gewöhnung an diese Störung voraussetzen. Aber es leiden schließlich auch die Samen unter ONH-Wirkung. Überall sieht man eine sich mit der Giftdosis allmählich verstärkende Hemmung der Lebensäußerungen, ihr eıliegt die bereits herangewachsene Pflanze besonders schnell. Wieso die minimale Menge von 2—4 mg CNH auf 8 Liter Luft dies bewirkt, ist unerklärt. Die intensive Wirkung deı Blausäure auf Kresse läßt die meisten anderen Gifte weit hinter sich. Anscheinend beruht auch die Unempfindlichkeit mancher ana&ıoben Mikroorganismen gegen Leucht- gas auf der gegen Blausäure. Matouschek, Wien. Spieckermann. Schädigung der Kulturpflanzen durch zu hohen Säure- gehalt des Bodens. Landwirtsch. Zeitg. f. Westfalen u. Lippe. 1918. S. 255 — 256. Ungeeignete Bodenverhältnisse waren in den Kriegsjahren Ursache vieler Erkrankungen an Roggen, Hafer und Kartoffeln. Dort, wo diese Pflanzen erkrankten, zeigte der Boden nämlich einen höheren Säure- gehalt als in normalen Zeiten; der Kalkgehalt sank bis auf wenige Hundertel-Prozent herab. Schuld daran waren zweifellos die Trocken- heit und die völlig veränderten Düngungsverhöltnisse in der Kriegs- zeit. Die alkalischen Dünger — 'Thomasmehl und Chilesalpeter — sind verschwunden und an ihre Stelle sind saure Dünger — Superphosphat und sch wefelsaures Ammoniak getreten, die den Kalkgehalt des Bodens vermindern. Wo solche Krankheiten zeuf Sand und sandigem Lehmboden beobachtet werden, muß eine Düngung mit Kalk vorgenommen werden. Matouschek, Wien. Chivers, A. H. The injurious Effects of Tarvia Fumes on the Vegetation. (Schädlicher Einfluß von Teerdämpfen auf die Vege- tation.) Phytopathology, 1917, Vol. 7, Nr. 1. In einem Garten, der einige Stunden hindurch infolge ungünstigen Windes starken Teerdämpfen ausgesetzt war, beobachtete man auf den Blättern einen öligen Überzug und danach Welken und Abfallen der Blätter. Viele Pflanzen gingen infolgedessen ‘ganz ein, eine Kartoffel- pflanzung, die den größten Teil des Gartens einnahm, wurde stark be- schädigt, und die perennierenden Sträucher zeigten noch im darauf folgenden Jahr deutliche Spuren der Erkrankung. Entsprechende Labo- ratoriumsversuche mit Teerdämpfen zeigten dieselbe Wirkung; die Referate. 199 Spaltöffnungen spielen offenbar keine oder nur eine geringe Rolle beidem Eindringen der schädlichen Substanzen. Gertrud Tobler-Wolff. W. H. Rankin. The Penetration of foreign Substances introduced into Trees. (Über das Eindringen von fremden Substanzen in das Baumgewebe.) Phythopathology, Vol. 7, Nr. 1, Febr. ‚1917. Versuche dieser Art wurden sonst in der Regel mit Farblösungen gemacht. Im vorliegenden Falle wurden als zweckmäßiger Lithiumsalze gewählt und deren Vorhandensein später mit Hilfe der Spektralanalyse festgestellt. Die Versuche (an Kastanienbäumen) ergaben, daß das Lithiumnitrat überall dorthin vordrang, wo eine aktive Leitung von Nahrungsmitteln stattfindet, d. h. an allen Stellen der Rinde und des Splintholzes, sowohl über wie unterhalb der Einführungsstelle. In Bäumen, deren Durchmesser weniger als ca. 7 cm betrug, durchdrang das Salz auch vollständig das Kernholz. Gertrud Tobler-Woltff. Voß, Andreas. Über das Eingehen von Castanea vesca in Mannrolshain bei Cronberg. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1918. S. 332—333. Der schöne Bestand von Edelkastanien geht allmählich zugrunde. Das Holz wird schwärzlich, ein Abkröpfen der Zweige nützt wenig. Fr. Graf von Schwerin glaubt, daß die außerordentliche Dürre der letzten Frühjahre, von 1911 angefangen, Schuld sei. Verf. meint, die Bäume seien zu tief gepflanzt, sodaß sie Adventivwurzeln aus dem in der Erde befindlichen Stammteile, also oberhalb des ursprünglich echten Wurzelhalses getrieben haben, die meist nicht in die Tiefe gehen. Matouschek, Wien. Esmarch-Bromberg. Über den Wundverschluß bei geschnittenen Saat- kartoffeln. Fühlings landw. Zeitg. 1918. 8. 253. Nach Untersuchungen des Verfassers bilden geschnittene Kncllen nur bei feuchter Aufbewahrung wirklichen Wundkork aus, der aber erst nach längerer Zeit so stark und lückenlos sich entwickelt, daß man von ihm einen Schutz gegen das Eindringen von Pilzen und Bakterien erwarten kann. Das gewöhnlich übliche Liegenlassen geschnittener Knollen einige Tage hindurch bewirkt nur ein Eintrocknen der ober- tlächlıchen Zellenschichten, das mit einem teilweisen Vertrocknen der Zellwände parallel geht. Für die Praxis genügt auch diese obertlächliche Entwicklung der Schnittfläche ganz. Matouschek, Wien. 200 Referate. Lehmann, F. W. Paul. Das Gekriech und die Stelzbeinigkeit der Bäume. Petermanns geogr. Mitteilungen. 1918, 64. Jg. 8. 222—223. 2 Fig. Nach dem Verfasser gehört die Erscheinung der Stelzbeinigkeit nicht in das Gebiet des Gekriechs (Solifluktion); sondern ganz in das Pflanzenleben. Verfasser erwähnt Beispiele, wo Fichten rejhenweise geordnet über altem, moderndem Stamme stehen und oft von der Baum- leiche keine Spur mehr zu sehen ist. Die Erosion kann zu stelzenbein- artiger Freilegung der Wurzeln führen; viel häufiger geschieht dies auf lockerem Sandboden durch Getrampel von Mensch und Vieh. Auf solchem Boden sieht man Kiefern, denen nicht sowohl die 50 —7C em freigelegte Pfahlwurzel, sondern stark entwickelte Seitenwurzeln Halt und Nahrung gewähren. Auch Birken auf eigentümlichen. durch Erosion und durch Getrampel gebildeten Wurzelstöcken sind nicht selten. Erlen auf entwässertem Mooırboden stehen auf hohen Wurzelstöcken; hier bewirkt Bodensackung die Erscheinung. Matouschek, Wien. Schröder, P. Ein flacher Hexenbesen. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1918. S. 290. 1 Taf. An einer 35jährigen Fichte wuchs zu Hohen-Luckow (Mecklenburg) ein Hexenbesen von 1,45 m Durchmesser und flacher Form. Matouschek, Wien. Wehsarg-Hohen-Neuendorf, Otto. Die Verbreitung und Bekämpfung der Ackerunkräuter in Deutschland. Band I: Biologische Studien und ‚allgemeine Bekämpfung. Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft. Heft 294. Berlin 1918. 515 8.8. Nachdem die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft bereits in 13 Heften ihrer Arbeiten Abhandlungen verschiedener Verfasser über einzelne Unkräuter hat erscheinen lassen, behandelt jetzt Wehsarg in ihrem Auftrage nach 10jährigen Vorarbeiten die deutschen Ackerun- kräuter und ihre Bekämpfung in einem groß angelegten Werk, dessen erster Band vorliegt Unter eingehender Verwertung der früheren Lite- ratur, Bearbeitung der auf Veranlassung der D.L.G. hinausgegebenen Fragebogen und reichhaltiger eigener Beobachtungen des Verfassers ist eine so große Fülle wertvollsten Materials gesichtet und zu übersicht- licher Darstellung gelan,t, daß hier nur kurz auf die Hauptabschnitte des Buches hingewiesen werden kann. Sie behandeln 1. biologische Ver- hältnısse, 2. die darauf begründete Bekämpfung der Ackerunkräuter im allgemeinen. Im ersten Abschnitt über Keimung wird Keimfähigkeit, Keimreife und Einfluß äußerer Bedingungen tür die Keimung besprochen. und der Einfluß dieser Bedingungen für folgende Arten durch eigene Versuche festgestellt: Thlaspi arvense, Hyoscyamus niger, Onopordon acanthium, Erysimum cheiranthoides, Polygonum nodosum, Rumex crispus, Papaver argemone, Papaver rhoeas, Lampsana communis, Anthe- = N it Referate. 201 mis arvensis, Ohrysanthemum wnodorum, Plantago major, Veronica hederifolia, Lithospermum arvense, Panicum wiride, Senecio vernalis, Taraxacum offieinale, Agrostemma githago. Die nächsten Abschnitte behandeln die Wirkung der äußeren Einflüsse auf Keimreife und Keim- fähigkeit, auf Lebenskraft und Lebensdauer der Samen; die Perio- dizität der Keimreife bezw. der Keimung im Vergleich mit den periodi- schen Wachstumsvorgängen der Pflanze; den Unkrautsamen in der Wirtschaft; die Keimung der Unkrautsamen auf dem Felde; die lange Lebensdauer der im Böden ruhenden Unkrautsamen; die Unkraut- samen im Ackerboden und ihre Vernichtung. Es folgen die Abschnitte Wachstum der Pflanze, Verbreitung und Erhaltung der Unkrautsamen, Herkunft der Ackerunkräuter Deutschlands, die ökologischen Faktoren für das Vorkommen gewisser Unkräuter, Schaden der Unkräuter. Der zweite Hauptabschnitt über die Bekämpfung im allgemeinen gliedert sich in die beiden Teile: Kampf des einzelnen Landwirts und Kampf der Allgemeinheit gegen das Unkrauö. Im ersten Teil kommt zur Dar- stellung: Hofhygiene, Feldhygiene, Saatgutreinigung, Vernichtung des Unkrauts durch ehemische Mittel, die Fruchtfolge und der Einfluß des Anbaus der einzelnen Kulturpflanzen auf die Unkrautflora. Der zweite Teil behandelt die Verbreitung der Kenntnisse über die Unkräuter, die Förderung aller Einrichtungen, welche die Verbreitung des Unkrauts unterbinden, die genossenschaftlichen Arbeiten, den Schutz durch poli- zeiliche Maßnahmen, Aufsicht und Durchführung der allgemeinen Be- kämpfungsmaßregeln. Zwei sorgfältig bearbeitete Sachverzeichnisse bil- den den Schluß des Werkes, welches in der Literatur nicht seinesgleichen hat. ER: Heidema, J. Bestrijding van Onkruiden. (Bekämpfung von Un- kräutern.) 2. Aufl. Groningen, J. B. Wolters. 1918. 31 S. 8. Zum Gebrauch der Schüler an Landwirtschaftsschulen und Lehr- gängen verfaßte, von gründlicher Sachkenntnis zeugende Zusammen- stellung des Wissenswürdigsten über die Arten der Ackerunkräuter, die Bekämpfüng der Samenunkräuter und der ausdauernden Unkräuter, die Mittel zu ihrer Unterdrückung und die Bekämpfung der Unkräuter auf Gras- und Kleestücken. OK aus dem Jahre 1918. 8. 72—95. 15. Weitere Versuche zur Frage der Vererbung der Emp- fänglichkeit von Pflanzen für parasitische Pilze. Die Ver- suche ergaben, daß diejenigen Nachkommen von Sorbus quercifolia, deren Blätter Aria- oder Aria incisa-Typus besitzen, für G@ymnosporangium juniperinum teils unempfänglich, teils schwach empfänglich waren, teils aber es bis zur Aecidienbildung brachten; auf allen Pflanzen, die 202 Referate. sich der 8. aucuparia mehr nähern, entstanden Aecidien. Auf Grund einer Zusammenstellung der Versuchsergebnisse mit G@ymnosporangium_ tre- melloides und @. juniperinum wird die Frage näher besprochen, ob die Faktoren, welche die Empfänglichkeit oder Unempfänglichkeit bewirken: selbständig mendeln. oder ob eine Beziehung zwischen Blattform und Empfänglichkeit besteht; doch wird sich diese Frage erst durch Aus- führung viel zahlreicherer Versuche entscheiden lassen. 17. Über einige von Dr. Th. Wurth in der montanen Re- sion von Ost-Java gesammelte parasitische Pilze. Neue Arten sind: Uromyeces Wurthii auf Alchimilla villosa Jungh., U. euphorbiae javanicae auf Euphorbia javanıca Jungh., Puceinia Wurthi auf Ber- beris Wallichiana DC., P. zanthoxyli auf Xanthoxylon ovalıfolium Wisht. OK Straßer, Pius. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N. Ö.) 1917. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien 1918. LXVIII. S. 97—123. Entylomella serotina v. Höhn. n. sp. ist der Konidienpilz zu Enty- loma serotinum Schröt. und kommt auf der Unterseite lebender Blätter von Symphytum.officinale vor. Myzosporium scutellatum (Otth) v. Höhn. auf jungen Salix-Trieben ist eine Nebenfrucht zu Ocellaria aurea Tull. Xenosporella pleurococca v. Höhn. n. g. n. sp. tritt auf krebsigen Stellen von Populus tremula auf; die neue Gattung ist mit Xenosporium Penz. et Sacc. verwandt. Stictochorella heraclei v. Höhn. n. g. n. sp. (Stro- maceae) ist ein Parasit in Oligostroma-Loculis mit 3x0.5 u pleurogenen Konidien, mit Phloeospora heraclei (Lib.) v. H. als Nebenfrucht zu dem meist unreif gefundenen Schlauchpilze Oligostroma heraclei (Fr.) v. H. gehörig. 1916traten epidemisch im Gebiete sehr stark auf: Phytophthora infestans zerstörte mit der 3 Wochen später aufgetretenen Cercospora concors Casp. (= Üerc. heterosperma Bres.!), die grau-braunrote Flecken bildet, die Kartoffelstauden. Am meisten litten Früh- und Speise- kartoffeln, weniger Futterkartoffeln, Saatknollen aus Russ.-Polen gar nicht. Puceinia verrucosa (Schultz) befiel mit Ramularia calcea Desm. _Glechoma hederaceum, Ramularia coleosporii Sacc. auf Polstern von Coleosporium senecionis die Blattunterseite von Senecio nemorensis, Ram. lamiicola Mass. das Lamium purpureum in Gesellschaft von Oidium erysiphoides und Septoria lamii, Isariopsella Vossiana (Th.)v. H. lebende Blätter von Cirsium oleraceum in Gesellschaft von Puccinia cirsiüt Lsch. und O'ystopus tragopogonis Pers., Isariopsis episphaerica (Desm.) v. H. die Organe von Cerastium triviale. Isarvopsella ist eine Isariopsis mit in Ketten stehenden Konidien, also eine /. aus einer Ramu- laria entstanden, wie Isariopsis selbst aus Ovularia entstanden ist. Beide Gattungen gehören zu den Hyalostilbeen. Matouschek, Wien. Referate. 203 Westerdijk, J, en Van Luyk, A. Bijdrage tot de Mycologische Flora van Nederland. Il. (Beiträge zur Pilzflora der Nieder- lande.) Nederlandsch Kruidkundig Archief. 1917. S. 206—217. Sphaeropsis Ellisii Sacc., bisher nur aus Nordamerika bekannt, wurde auf Borke von Pinus silvestris bei Hilversum, @loeosporium marginans Bubäk et Sydow auf Blättern von Quercus coccinea bei Aals- meer, Pestalozzia Guepini Desm. var. vaccinii Shear auf Blättern und Zweigen von Vaccinium vitis idaea bei Baarn gefunden. 0 Lindfors, Thore. Mykologische Notizen. Svensk bot. Tidskrift. 1918, xX1l.2. S. 221227. Das durch Infektion mittels Sporen von Caeoma interstitiale Schl. auf den Blättern von Rubus sazxatilis hervorgebrachte Myzel erzeugte die Puccinia Peckiana Howe genannte Teleutoform. Das von Kunkel untersuchte Caeoma muß eine andere Pilzart sein, da es nach Art der En- dophyllum-Arten mit Promyzelien auskeimte. — Anhangsweise wird er- wähnt, daß die Teleutosporen der @ymnoconia Peckiana schon im Herbste auskeimen. Protomyces sonchi n. sp. erzeupt aut Sonchus oleraceus bei Stockholm Schwielen am unteren Stammteile. Die Schläuche sind 50 u, blasenartig, wodurch sich diese Art von P. pachydermus unter- scheidet. Die neue Art infizierte nie Taraxacum officinale. Protomyces 'Kemneri n. sp. erzeugt bei Stockholm haselnußgroße Schwielen am Sproß von Orobus tuberosus L.; die Art steht nahe bei Pr. inundatus Dang., welche Art nicht zu Taphridium zu ziehen ist. An einem Gersten- korn ebenda fand Verf. die neue Art Helminthosporium acrothecioides. Matouschek, Wien. Morgenthaler, Otto. Über die Mikroflora des normalen und muffigen Getreides. Landw. Jahrbuch der Schweiz. 32. Jg., 1918. 8. 551—571. Gesundes Getreide zeigt bei Plattenaussaat eine üppige Bakterien- vegetation, die vorwiegend aus Bactervum herbicola besteht. Pilze fehlen. Muffiges Getreide erkennt man an dem Auftreten von Pilzkolonien sowie an dem geringen Anteil, den diese Bacterium-Art an der Bakte- rienvegetation hat. Es treten besonders Kokken auf. Die Gesamtzahl der Bakterien ist eher kleiner als beim gesunden Getreide. Unter den Pilzen sind grüne Penicillvium-Arten vorherrschend. Es steht noch nicht fest, welcher Organismus den charakteristischen muffigen Geruch hervor- ruft; vom Penicillvum rührt er sicher nicht. Die Schimmelpilze sind Wundparasiten, die auch bei hochgradiger Muffigkeit und weit vor- geschrittener Verschimmelung den unverletzten Körnern nichts anhaben können. Um den in jedem muffigen Getreide vorhandenen Prozentsatz vollständig gesunder Körner für die menschliche Ernährung zu retten, wasche man solches Getreide. Die stark verpilzten Körner schwimmen 204 Reterate. obenauf und können leicht abgeschöpft werden; durch Wechseln des Waschwassers wird die Mehrzahl der Pilzsporen entfernt. Das Platten- verfahren bringt ein klares Bild über den Gesundheitszustand und be- sonders über den Schimmelbefall eines Getreides. Matouschek, Wien. Lind, J. Hundegräsbakteriosen (Aplanobacter Rathayi). Die Knaul- grasbakteriose.) Tidsskr. for Planteavl. Bd. 24, 1917. S. 255 — 263. Nach Besprechung der früheren Literatur wird über das Auftreten der Knaulgrasbakteriose in Dänemark und über die vom Verfasser während 5 Jahren ausgeführten Infektionsversuche mit dem die Krank- heit hervorrufenden Spaltpilz Aplanobacter Rathayı berichtet. Die Krank- heit wird auf dem Felde durch infizierten Samen hervorgerufen und ver- breitet sich nicht durch den Wind. Ältere Pflanzen können vermittelst einer Bakterienaufschwemmuug oder durch Berührung mit kranken Nachbarpflanzen bei regnerischer Witterung angesteckt werden. Die einmal ergriffenen Pflanzen behalten die Krankheit Jahr um Jahr in sich, entwickeln sie aber alijährlich in verschiedenem Grade. Die Be- kämpfung erfolgt durch Verwendung von Saatgut bakterienfreier Felder. OÖ. K. Stanford, E. E. and Wolf, F. A. Studies on Bacterium solanacearum. Phytopathology 1917, Bd. 7, Nr. 3. Das Bakterium trat neuerdings vielfach an Tabak- und Tomaten- pflanzungen auf und verursachte großen Schaden. Als neu beobachtete Wirtfamilie wird die der Balsaminaceen angegeben. Damit sind jetzt 9 Familien bekannt, in denen das Bakterium auftritt. Gertrud Tobler-Wolif. Rose, D. H. Blister Spot of Apples and its Relation to a Disease of Apple Bark. (Eineneue Apfel-Krankheit.) Phytopathology 1917, BETENTKB: Verf. beschreibt eine bisher unbekannte Krankheit der Apfelfrucht, die auf einen Organismus zurückgeführt wird, der Gelatine langsam ver- flüssigt und zu den grün-fluorescierenden Bakterien gehört. Da die Krankheit in Form von blasigen Flecken auftritt, so wird für den Er- regeı der Name Pseudomonas papulans vorgeschlagen. Aus einem Rindenkrebs des Apfelbaums wurden zwei Organismen isoliert, die sich voneinander und von der oben genannten Pseudomonas so wenig unter- schieden, daß es sich wahrscheinlich nur um Varietäten der gleichen Art handelt. Gertrud Tobler-Wolff. Referate. 205 Müller, K. Die Bekämpfung der Rebenperonospora nach der.Inkubations- kalendermethode. Jahresbericht der Vereinigung für angew. Bo- tanık. 16. Jahrg. 1918. S. 21—28. | Verf. berichtet über Erfahrungen, die seit 5 Jahren in Baden mit der Inkubationskalendermethode gemacht wurden. Diese Bekämpfungs- methode fußt auf den neueren, Untersuchungen Istvänffis und seiner Mitarbeiter über die Beziehungen zwischen dem Ausbruch der Krank- heit und den Witterungsverhältnissen. I. wies nach, daß der Pilz Pero- nospora viticola zu seiner Entwicklung mindestens zwei stärkeıe Nieder- schläge braucht. Bei dem ersten dringt er in die grünen Rebteile ein und bleibt dort eine bestimmte Zeit — in Ungarn im Mai 15—18, Ende Juli 5—6 Tage — verborgen, um nach Ablauf dieser Zeit, der Inku- bationszeit, bei geeigneten Witterungsverhältnissen hervorzubrechen und die weißen Konidienrasen zu bilden. Herrscht nach Ablauf der In- kubationszeit trockene oder kalte Witterung, so bleibt der Pilz in der Pflanze, treten aber starke Niederschläge auf, so kommt die Krankheit mit der Bildung von Konidienrasen zum Ausbruch. Rechnet man also zu dem Datum des Befalls die jeweilige Dauer der Inkubationszeit, so erhält man den Zeitpunkt, an dem frühestens der Ausbruch der Krank- heit zu erwarten ist. Diesem kann durch rechtzeitiges Spritzen vorge- beugt werden. Der günstige Zeitpunkt für die Peronosporaspritzung für Baden wird seit 1917 von der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Augustenberg berechnet und den Winzern bekanntgegeben. Verf. zeigt an Beispielen aus den Jahren 1917 und 1918 die mit der Methode in Baden bisher erzielten Erfolge. Ihre sorgfältige Anwendung führt zur Vermeidung unnötjger Spritzungen. Sie hat ferner die Winzer dazu. gebracht, die wertvolle erste Spritzung frühzeitig durchzuführen. Seeliger. Gäumann, Ernst. Über die Formen der Peronospora parasitica (Pers.) Fries. Ein Beitrag zur Speziesfrage bei den parasitischen Pilzen. Beihefte zum Botan, Centralbl., XXXV, 1. Abteil. 1918. S. 395 — 533. Verf. nahm sich vor, die Frage zu lösen, ob die Spezies Peronospora parasitica (Pers.) in morphologischer und biologischer Beziehung ein- heitlich sei oder ob sie sich, gleich manchen Uredineen-Arten, aufspalten lasse. Von den 119 Wirten, durchwegs Kruziferen, hat er 33 erlangen können. Zwei Arbeitsmethoden standen zur Verfügung: die biologische der Infektionsversuche und die morphologische des Messens und Ver- gleichens. Die Keimfähigkeit der Konidien hängt sehr von ihrem Alter ab und auch von atmosphärischen Einflüssen, und anderseits hat auf den Erfolg der Infektion auch das Alter der zu infizierenden Pflanzen einen großen Einfluß. Bei der zweiten Arbeitsmethode legte Verf. Ge- 206 Referate, wicht auf die Konidienmessung, auf den Konidienträger und die Oosporen. In Kurven sind die Längen und Breiten der Konidien dargestellt, die Träger oft abgebildet. In einzelnen Abschnitten werden die Formen auf den 36 Kruziferen-Gattungen sehr genau beschrieben, wobei der Infektionsergebnisse Erwähnung getan wird. Die 15 Konidienträger- formen sind in einer Tabelie verzeichnet: Man gelangt von Formen mit extrem zangenförmigen Gabeln zu mittleren mit geraden Gabeln und dann am andern Ende (bei T’hlaspi) zu solchen mit Sigmaform; innerhalb der fluktuierenden Mannigfaltigkeit der Trägerformen gibt es sieben prägnante Typen, die von einander schari geschieden sind und die sich ohne weiteres sicher vom geübten Auge erkennen lassen. Die Oosporen sind einheitlich gebaut; sehr stark variieren die Konidien. Folgende Winke bei der Aufstellung eines Systems sind zu beherzigen. Besitzen zwei Peronospora-Formen wesentlich gleiche Oogone und Oospo- ren, so gehören sie in dieselbe Gruppe; stimmen sie überein in den we- sentlichen Zügen der Konidienträger, so gehören sie zur gleichen Unter- abteilung, und stimmen sie überein inihren Konidien, so gehören sie zur selben Art. Sind die Konidien aber in Form und Größe verschieden, oder zeigen sich bei den anderen Organen individuelle Differenzen, so müssen zwei besondere Arten aufgestellt werden. Es werden vom Verf. folgende Arten unterschieden, die auch eine eingehende Diagnose er- halten: Peronospora Niessliana Berlese 1904 auf Allaria officinahs, P. alli- arıae Wasabı n. sp. auf Alliaria Wasabi Prtl., P. alyssi calycini n. Sp., P. alyssi incani n. sp., P. arabidis alpinae n. sp. auf Arabis alpina L. und A. albida Stev., P. arabidis glabrae n. sp., P. arabidis hirsutae n. sp. auf A. hersuta Scop. und A. arenosa Scop.. P. arabidis oxyphyllae n. Sp., P. arabidis turritae n. sp., P. barbaraeae n. sp. auf Barbaraea vulgaris R. Br., P. berteroae n. sp: auf Berteroa incana, P. biscutellae n. sp. auf biscutella laevigata, P. brassicae n. sp. auf Brassica ssp., P. Gäumanniana Jaap in litt. auf Berteroa mutabilis DC., P. buniadis n. sp. auf Bunias orientalis, P. calepinae n. sp. auf Calepina irregularis 'Thell., P. camelinae n. sp. auf Oamelina microcarpa Adrz. und CO. sativa Cr., P. parasitica (Pers.) Fries auf Capsella bursa pastoris und C. pauciflora Kch., P. cardamines laciniatae n. sp. auf Cardamine laciniata Wood und (©. bulbifera Crtz., P. dentariae Rabh. auf Cardamine amara,, CO. hirsuta, ©. pinnata R. Br. und ©. pratensis L., P. dentariae macrophyllae, P. cheiranthr n. sp. auf Oheiranthus cheiri, P. chorisporae n. sp. auf Chorispora tenella DC., P. conringiae n. sp. auf Conringia orientalis Dum., P. diplotaxidis n. sp. auf Diplotaxıs tenuifolia DC., P. drabae n. sp. auf Draba caroliniana Walt. und D. nemorosa L., P. erophilae n. sp. auf Erophila verna E. Mey., P. erucastri n. sp. auf Erucastrum Pollichii Sch. et Sp., P. erysimi n. sp. aut Erysimum crepidifolium Rehb., cheiranthoides, hieracifolium, re- Referate. 207 pandum, P. hesperidis n. sp. auf Hesperis matronalis, P. isatidis n. sp. auf Isatis tinctoria, P. lepidii sativin.sp., P. lepidii virginici, P. lunariae n. sp. auf Lunaria annua und L. rediviva, P. matthiolae n. sp. auf Mat- thiola incana, P. nesleae (Schneid.) Gäum. auf Neslia paniculata, P. roripae islandicae n. sp. auf Roripa islandica Schinz et Thell. und R. silvestris Bess., P. nasturtii montani n. sp., P. nasturliv aquatici n.sp., P.coronopi.n. sp. auf Coronopus didymus Sm., P.sisymbrii intermediüin.sp. auf Sophia intermedia Rydb., P. sisymbrii Loeselii n. sp., P. sisymbrii officinalis n. sp. auf Sisymbrium irio L., 8. officinale und S. pannonicum Jacq.. P. sisymbrii orientalis n. sp., P. sophriae pinnatae n. sp., P. sisym- brii sophiae n. sp., auf Sisymbrium canescens Nutt., P. arabidopsidis n.sp. auf Arabidopsis Thaliana Heynh., P.teesdaleae n. sp. auf T’eesdalea nudicaulis R. Br., P. thlaspeos alpestris n. sp., P. thlaspeos arvensisn.sp., P. thlaspeos la Br DB P. turritidis n. sp. auf Turritis glabra. Matouschek, Wien. Sherbakoff, €. D. Buckeye Rot of Tomato Fruit. („Bocksaugen“- Fäule der Tomaten.) Phytopathology, 1917, Bd. 7, Nr. 2 Der Name ‚„Bocksaugen“-Fäule entstammt der Praxis und cha- rakterisiert das durch seine Ringzonen in der Tat an ein Tierauge er- innernde Krankheitsbild. Die Krankheit, die sowohl auf dem Felde wie beim Versand großen Schaden verursacht, tritt nur an solchen Früchten auf, die den Boden berühren, so daß es zweckmäßig erscheint, die Pflanzen hochzubinden. Krankheitserreger ist: Phytophthora terrestris sp. nov. Mycelio primo continuo deinde septato; conidiis fere terminalibus aliıquando intercalarıbus, plerumque ovoideis apice papillatis sed. valde varıabilbus, 42,5% 30,5 (36—46x24—35) u, per zoosporos fere germi- natis; z00osporis asymmeltris, lateraliter 2-eiliatis, 9,5 (9—11) u diam., quum quieti, globosi statw; chlamydosporis vulgaribus, plerumque ‚globosis, 34 (50—40) u diam.; oogoniis globosis, 22 (19—24) u diam.; radieibus per amplum sub-globosum antheridium aperte penetrantibus; oosporis globosis 20 (18—21) u diam.; coloniis in agaro Zeae maydis farina, in petri patera, suo genere cristati. Hab. parasitice in fructibus Lycopersici esculenti efficiens ‚„‚buckeye rot“, in truncis Citri efficiens ‚foot rot‘, in caulibus Lupini sp. efficiens „stem rot“, et aperte in humilibus solis Floridensibus, America borealis. Gertrud Tobler-Wolff. Stevens, N. E. and Hawkins, L. A. Some Changes produced in Straw- berry Fruits by Rhizopus nigricans. (Durch R. n. hervorge- rufene Krankheitser Ve an Erdbeer en Phy- topathologie, 1917, Bd. 7, Nr. Die histologische er zeigte, daß die Zellwände nicht 208 Referate. von den Pilzhyphen .durchbohrt werden. Auch die chemischen Verände rungen innerhalb der Zelle sind nicht sehr groß; der Gehalt an Pentosan in gleichaltrigen kranken und gesunden Beeren ist annähernd derselbe, ebenso verhält es sich mit dem Säuregehalt. Der Umfang der Zucker- reduktion ist schwer festzustellen, da es zu den charakterischen Er- scheinungen dieser Erkrankung gehört, daß die Früchte sehr schnell ver- faulen und ihren Saft verlieren. Diese letztere Tatsache dürfte darauf zurückzuführen sein, daß durch ein vom Pilz entwickeltes Toxin (Gor- tener u. Blakeslee stellten 1914 fest, daß Rh. n. eine’auf Kaninchen stark giftig wirkende Substanz enthält) das Plasma der Wirtzelle entweder gleich getötet oder doch in seiner Eigenschaft als semipermeable Membran gestört wird. Gertrud Tobler-Wolff. Fischer, Ed. Neueres über die Rostkrankheiten der forstlich wichtigen Nadelhölzer der Schweiz. S.-A. Schweiz. Zeitschr. f. Forstwesen. 1918. Verf. gibt einen Bericht über die Fortschritte unserer Kenntnisse von den auf Kiefern, Tannen, Fichten und Lärchen vorkommenden Rost- pilzen seit dem Jahr 1900, an deren Erweiterung neben Klebahn. von Tubeuf, Fraser u.a. er selbst wesentlich beteiligt ist. Besprochen wird die Vielheit der Teleutosporenwirte des Rindenblasenrostes der ge- meinen Kiefer, das Fehlen eines Wirtswechsels bei Peridermium pint, der Übergang des Cronartium ribicola von Pinus cembra auf P. strobus, der Zusammenhang von einander ganz gleichen Weißtannen-Aecidien mit den Teleutoformen verschiedener Rostpilzgattungen, die Entwick- lungsweise von Melampsora abieti-capraearum, die Zugehörigkeit von Fichtennadel-Aecidien zu T'hecopsora sparsa auf Arctostaphylos alpina, des Aecidium strobilinum zu T'hecopsora padi und des Aecidium conorum piceae zu Ohrysomyxa pirolae, endlich die Feststellung verschiedener Salix-Arten als Wirtpflanzen für den Uredo- und Teleuto-Zustand des ('aeoma der Lärchen. OK: Me Cubbin, W. and A. Contributions to our Knowledge of the white Pine Blister-rust. (Über den Blasen-Rost der Weißkiefer.) Phytopathology, 1917, vol. 7, Nr. 2. Über 1000 Infektionen wurden untersucht und daran folgendes beobachtet: Die Infektion tritt in der Regel in den Blattscheiden der Kurztriebe auf. Die Entwicklung gestaltet sich meist folgendermaßen: 1. Jahr: Infektion; 2. Jahr: latente Periode (daher wird die Krank- heit in diesem Stadium oft noch nicht erkannt); 3. und 4. Jahr: An- schwellungen der Rinde; 5. und ev. 6. Jahr: Aecidienbildung. Gertrud Tobler-Woltff. Referate. 209 Sylven, Nils. 1917 ärs knäckesjuka i Norra Västergötland. (Der Kie- ferndreher im nördlichen Västergötland im Jahre 1917.) Meddel. fr. Statens Skogsförsökanstalt. Heft 15, 1918. Stockholm. 8. 192—204. Nach der schweren Epidemie, die Melampsora pinitorgua im Ge- biete 1916 hervorrief, erholte sich die Kiefer 1917 sehr gut. Ein feuchter Mai oder eine relativ gleichmäßige Verteilung der Niederschläge während dieses Monats, d. h. während der Zeit des Keimens der Pilzsporen und der ersten Entwicklung des Pilzes, ist eine der Hauptbedingungen für die epidemische Ausbreitung der Krankheit. Bei andauernd reich- lichen oder gleichmäßig verteilten Niederschlägen während der ersten Hälfte des Juni nimmt der Pilzangriff einen noch schwereren epidemi- schen Charakter an. Dank der schwachen Entwicklung des Pilzes während Jahren mit trockenem Mai und Juni wird der Kieferndreher selten oder nie in Schweden der vollständige Kiefernzerstörer, der er während für Kieferndreherepidemien günstigen Jahren so ernstlich zu werden droht. Matouschek, Wien. Me Cubbin, W. A. Does Cronartium Ribicola winter on the Currant ? (Überwintert Cr. r. auf der Johannisbeere?) Phyto- pathology, Vol. 7, Nr. 1. Febr. 1917. Es handelte sich bei den vorliegenden Versuchen um die Frage, ob die Ribespflanzen jedes Jahr von neuem von Pinus strobus aus infiziert werden, oder ob das Cronartium auf den Ribes überwintert Verf. neigt zu der letzteren Ansicht, doch kann die Frage erst dann entschieden werden, wenn man mit Sicherheit weiß, bis zu welcher Entfernung die Sporen durch den Wind übertragen werden können. : Gertrud Tobler-Wolft. Bethel, E. Pucecinia subnitens and its aecial Hosts. (P. s. und ihre Aecidien-Wirte.) Phytopathology, 1917, vol. 7, Nr. 2. Nach Beobachtungen und Kontrollversuchen kommen die Aecidio- sporen von Pucc. subnitens mit Sicherheit auf folgenden Wirten vor: 1. Polygonaceae: Polygonum aviculare L., P. erectum L., P. ramo- stssimum Michx. 2. Chenopodiaceae: Salsola pestifer A. Nels., Chenopodium album L., C. glaucum L., ©. lanceolatum Mühl., ©. pagonum Reich., Mono- lepis Nuttaliana (R. u. 8.) Greene, Kochia scoparia (L.) Roth. . Amaranthaceae: Amaranthus retroflexus L., A. blitoides S. Wats. . Nyctaginaceae: Abronia fragrans Nutt. . Cruciferae: Capsella bursa pastoris Medik., Lepidium densi- florum Schrad., L. medium Greene, Erysimum asperum DC., Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 14 om ww N ei . 210 Referate. Sophia pinnata (Walt.) Britt, Roripa palustris (L.) Bess., Thlaspi arvense L., Sisymbrium altıssimum L. 6. Capparidaceae: Cleome serrulata Pursh. Die Zahl dieser Wirte wird wahrscheinlich noch vermehrt werden können. Gertrud Tobler-Wolff. Hecke, Ludwig. Die Frage der Bekämpfung des Getreiderostes. Nach- richten d. Deutsch. Landwirtschafts-Gesellschaft f. Österreich. N. F. 2. Jg. Wien 1918. S. 140—142. Für die Hauptgetreidegegenden Österreichs ergibt sich nach den jahrelangen Beobachtungen des Verf. folgende absteigende Reihen- folge der Schädlichkeit der Rostarten: Auf Weizen: Gelbrost, Braunrost, Schwarzrost; auf Roggen: ebenso; auf Hafer: Schwarzrost, Kronenrost; auf Gerste: Zwergrost (Puccinia simplex), Schwarzrost, Gelbrost. Der Gelbrost ist die wirtschaftlich schädlichste Rostart, besonders in Rost- jahren. Die Braunrostarten (P. dispersa, P. triticina) befallen zum Glück die Pflanzen erst dann, wenn sie schon stäıker entwickelt sind. Der Schwarzrost (P. graminis) befällt am häufigsten den Hafer und ruft nur in Gebirgsgegenden erheblichen Schaden hervor; auf Weizen ‚erzeugt er, wie auch der Kronenrost (P. coronifera), nur örtlich und in manchen Jahren solchen Schaden. Auf Gerste und Roggen hat der Schwarzrost kaum eine allgemeine Bedeutung. Der Zwergrost der Gerste ist zwar allgemein verbreitet, aber seine Schädlichkeit ist auch nur jener der Braunroste gleich zu achten. In südlichen Gegenden ist P. maydıs allgemein und schädlich. Aus der Entwicklungsgeschichte der Rostpilze läßt sich eine direkte Art der Bekämpfung nicht ableiten. Man muß Sorten ausfindig machen und züchten, die für die betreffenden Gebiete am wenigsten durch Rost zu leiden haben, und studieren, ob und wieweit solche widerstandsfähige Sorten in anderen Klimaten ihre Widerstandsfähigkeit beibehalten. Für Österreich ist in dieseı Hinsicht noch wenig sicheres bekannt. Zu- letzt wird ein Bestimmungsschlüssel (nur für stärkeren Befall anwendbar) für die Rostarten auf Weizen, Gerste, Roggen und Hafergegeben. Matouschek, Wien. Weir, J. R. Sparassis radicata, an undescribed Fungus on the Roots of Conifers. (Sp. r., ein neuer Pilz aufKoniferenwurzeln.) Phytopathology, 1917, Bd. 7, Nr. 3. Die Gattung Sparassis ist von Fries seineızeit den Clavariaceen eingereiht worden; neuerdings ist von mehreren Autoren vorgeschlagen worden, sie „u den Telephoraceen zu stellen. Die hier neu aufgestellte Art unterscheidet sich von den bisheı bekannten im wesentlichen durch die sehr zarten Lobi und durch das sehr große perennierende Sklerotium, Referate. 211 von dem aus alljährlich neue Sporophoren gebildet werden. Der Parasit scheint ausschließlich Koniferenwurzeln anzugreifen. Er verursacht eine gelbe bis braune Holzföule. Gertrud Tobler-Wolft. Higgins, B. B. A Disease of Pecan Cateins. (Eine Krankheit der Kätzchen von Carya illinoönsis.) Phytopathology, 1917, VORRZENT:HE; Die kranken Kätzchen waren leicht verkrümmt, blasser als normale, die Antheren leer oder mit verkümmertem Pollen. Da oft mehı als !/; des Pollens zeıstört wird, kann die Kıankheit leicht großen Schaden anrichten. Namen und Diagnose des betreffenden Pilzes werden wie folgt angegeben: Miecrostoma juglandis (Bereng.) Sacc. var. robustum n. var. Stro- matibus fructificantibus subepidermicis, ovatis vel brevoconicis, 60— 100 ad 99 —8du; basidiis caespitosis, clavatis, 13—30 ad 5 u; sex- v. octosporis; sporidiis hyalinis, cylindricis, 9-14 ad5 u. Gertrud Tobler-Wolff. Briosi, 6. Sopra una nuova mallattia dei bambu. (Über eine neue Krankheit des Bambus.) AttiR. Acc. Lincei. XXV. Roma 1916. S. 528—532. Sceirrhia bambusae n. sp. (mit der Konidienform Meianconium bambusaen.sp.) greift den Stengel des Bambusan. Es entstehen Flecken und braune Überzüge, die schließlich die Internodien ganz bedecken. Die erkrankten Teile werden später weißlich und bedecken sich mit kleinen, schwarzen Warzen. Matouschek, Wien. Florin, R. Om äppleträdens skorvsjuka och dess bekämpande. (Über die Schorfkrankheit der Apfelbäume und ihre Be- kämpfung.) Sveriges Pomolog. fören. Ärsskr. 1918. $. 69 bis 16. 9 Textfig. Für Schweden gilt, daß Fusicladium dendriticum selten an den Jahres- sprossen der Bäume und an den am Baum sitzen gebliebenen Früchten überwintert. Nur zweimal, an der Sorte ‚Gelber Richard‘ und an einem Akerö-Baum, waren keimfähige Konidien zu sehen. Daher ist eine Win- terbespritzung von keinem Werte, von großem aber die Sommerbesprit- zung. Befallene Jahressprossen und herabgefallene Blätter vernichte man unbedingt. Die Figuren zeigen Perithecien und Asci der Venturia inaequalis und Hyphen und Konidien der Fusicladium-Form. Matouschek, Wien. Burkholder, W. H. The perfectum Stage of Gloeosporium venetum. (Das Ascomyceten-Stadium von Gl. ven.) Phytopatho- logy, 3917, vol.: WONE 2: Im Frühsommer 1914 beobachtete Verf. an anthrakosekranken 212 Referate. Himbeeren einen eigentümlichen Ascomyceten, der nur an erkrankten Stellen zu sehen war und sich aus dem Stroma des pathogenen Gloeo-. sporvum venetum erhob. Weitere Beobachtung und eingehende Versuche ergaben, daß beide Pilze entwicklungsgeschichtlich zusammenhingen. Verf. gibt folgende Diagnose des Ascomyceten: Plectodiscella veneta sp. nov. Stromatibus solitariis vel gregariis, pulvinatis, epidermide fusca discoidea, mox dehiscente, intus contextu hyalino, pseudoparenchymatico vel indıstincto, plerumgque pluriloculigeris, loculis monascis, irregulariter sparsis; ascis globosis, S-sporis, 24—30 u; sporidiis ovordeo-ellipsoideis, saepe flexis, hyalinis, 3-septatis, constrictis, cellula basilari obtusa, 18—21x6,5x8 u. Hab. In ramis caulibusque vivis Rubi occidentalis, R. idaei var. aculeatissimi et R. neglecti. Newyork, America borealis. Status conidio- phorus est Gloeosporium venetum Speg. Getrud Tobler-Wolft. Meyer, Rud. Gloeosporium cactorum. Monatsschrift f. Kakteenkunde. 28. Bd., 1918. S. 61—62. Der genannte Schädling wurde 1898 zuerst von Berta Stoneman (Bot. Gaz. XXVI, 82) als ein arger Schädling in den Gewächshäusern der Cornell University Ithaca beschrieben. Er bedrohte besonders die Mamillarien sehr. Verf. hat den Pilz an Echinopsis tubiflora Zuce. und E. obrepanda K. Sch. beobachtet. Die Krankheit beginnt unmerklich am unteren Teile der Pflanze und verbreitet sich von da nach oben. Es treten gelb-bräunliche, dann gelbliche, harte, borkige Flecken auf und allmählich wird die ganze Pflanze mumifiziert. Pykniden vorhanden. Gegenmittel fand der Verf. nicht. E. obrepanda war auf (ereus macrogonus gepfropft, die Unterlage blieb gesund, sodaß der Pilz nicht von der Erde aus auf die Kaktee gelangt sein konnte. Matouschek,Wien. Smith, C1. 0. Sour Rot of Lemon in California. (Saure Fäule an Zitronen in Kalifornien.) Phytopathology, 1917, Vol. 7, NEE Die Krankheit, welche Zitronen, gelegentlich auch Apielsinen während der Lagerung befällt, trat in großem Umfang zum erstenmal, im’ Jahre 1915 auf, als infolge besonders reichlicher Ernte die Früchte längere Zeit aufbewahrt werden mußten. Die Früchte behalten ziemlich lange ihre ursprüngliche Form, werden aber strohfarben, riechen eigen- tümlich sauer, und schließlich verwandelt sich das ganze Gewebe in eine schleimig-wässerige Masse. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Der Erreger wird Oospora citri aurantii genannt. Gertrud Tobler- Wolff. Pnmertehtı Referate, 213 Güssow, H. T. The pathogenic Action of Rhizoctonia on Potato, (Patho- gene Wirkung der Rh. auf die Kartoffelpflanze.) Phytopathology 1917, Bd. 7, Nr. 3. Das Krankheitsbild ist etwa folgendes: Das Pilzmyzel, das von den zahlreich im Boden befindlichen Pseudosklerotien ausgeht, ergreift zunächst die Spitzen der jungen Wurzeln, zerstört diese und geht dann auf die älteren Wurzeln über. Hier bilden sich in der Regel große Myzel- massen, von denen aus dann wieder inzwischen neugebildete junge Wurzeln befallen und zerstört werden. Schließlich leidet natürlich die Knollenbildung unter dem durch das Fehlen der Wurzeln verursachten Nahrungsmangel. Bei der Ernte bleiben Wurzelreste mit Sklerotien im Boden. Daraus ergibt sich die große Ansteckungsgefahr und die Hart- näckigkeit dieser Krankheit. Zur Bekämpfung wird jede Kräftigung der Pflanzen empfohlen, die eine reichliche Neubildung von Wurzeln verspricht. Gertrud Tobler-Woltft. Uzel, H, Rotfäule der Zuckerrübe. Zeitschr. f. Zuckerindustrie in Böhmen. 43. Jg. Prag 1918. S. 138—139. Die durch Rhizoctonia violacea Tul. erzeugte Krankheit tritt be- sonders in feuchten Lagen ein. Die behafteten Wurzeln sind sofort heraus- zuziehen und zu entfernen, die betreffenden Stellen umzugraben und mit Ätzkalk zu durchsetzen. Die Wurzeln werden am besten durch Kom- postieren mit Ätzkalk unschädlich gemacht. Alle nach der Ernte auf dem Felde verbliebenen Reste der Zucker- und Futterrübe sind zu sam- meln und zu vernichten. Jene Felder, wo die Rotfäule vorzukommen pflegt, sollte man gründlich entwässern und mit einem Graben umgeben, dessen Wände zuweilen mit Ätzkalk zu bestreuen sind. Auf einem heim- gesuchten Felde soll man einige Jahre lang weder Zucker- noch Futter- rübe, noch Möhre, Luzerne, Rotklee, Serradella, Kartoffel, Spargel und Fenchel anbauen, weil diese Pflanzen ebenfalls der Rotfäule zu- gänglich sind. Verf. konnte die Übertragung der Fäule von der Rübe auf Möhre und Luzerne, auch die von Rotklee auf Zuckerrübe nach weisen. Eine rotfaule Rübe darf in Mieten nicht aufbewahrt werden, weil sie fault und ansteckend wirkt. Eine solche Rübe darf auch nicht auf Zucker verarbeitet werden, weil beim Waschen in den Maschinen das Pilzmyzel in den Schlamm der Absatzgruben gelangt, der als Kompost verwendet wird und so auf das Feld gelangt, um hier neue Infektionen hervorzu- bringen. Das Pilzmyzel kann im Schlamme der Absatzgruben der Zuckerfabriken überwintern. Rotfaule Rüben sollten auch nicht ans Vieh verfüttert werden, weil durch den Dünger die Abfälle leicht wieder aufs Feld gebracht werden. Matouschek, Wien. Haberlandt, G. Mikroskopische Untersuchungen über Zellwandverdauung. Beiträge z. allgem. Botanik, I. 1918. S. 531—535. 1 Tafel. 214 Referate. Für Landschnecken erscheinen unverdaulich die Wände der Kollen- chymzellen, des Leptoms, die Gefäße; Pilzzellwände bleiben erhalten, werden aber zarter, substanzärmer. Schmetterlingsraupen (Pieris brassicae, Agrotis polygona, Cucullia verbasci) sind nicht imstande, Zellwände zu verdauen, z. B. Wände des Palissaden- und Schwamm- parenchyms, Stärkekörner. Nur Weizenstärkekörner werden oft etwas korrodiert. Minierraupen verhalten sich verschieden. Die stärkere . Ausnützung der Nahrung beschränkt sich bei Lyonetia Olerkella auf eine vollkommenere mechanische Aufschließung der Palissadenzellen, bei Ce- miostoma laburnella kommt es zu teilweiser Verdauung der Palissaden- zellwände. Die im Holze lebenden Raupen von Zeuzera pyrina bewirken an den Libriformzellwänden nur eine schwache Korrosion, eine stärkere an den stark verholzten Wänden der Markstrahlen. — Es verhalten sich also die Pflanzenschädlinge bezüglich der Verdauung der Zellwände verschiedener Pflanzenzellenarten verschieden. Matouschek, Wien. Scheidter, Franz. Tierische Schädlinge an Gehölzen. Mitteil. d. Deutsch. dendrol. Gesellsch. 1918. S. 299—316. 14 Tafeln. Beachtenswert sind die sehr schönen instruktiven, nach Photo- graphien hergestellten Tafeln, welche darstellen: das vollendete Fraß- bild des großen Ulmensplintkäfers Scolytus Geoffroyi Gtze., die Gang- bilder des kleinen Ulmensplintkäfers Sc. multistriatus Msh., die Fraß- bilder des zweizähnigen Kiefernborkenkäfers Pityogenes bidentatus Hbst. und des Thujabastkäfers Phloeosinus thujae Perr. in Wacholder, des großen und kleinen Waldgärtners Myelophilus piniperda L. und M. minor Htg., die von beiden zugeschnittenen Kiefern, ein Aspenstämm- chen mit Larvengängen des Pappelbockes Saperda carcharias L. mit dem Schädiger und den Nagespänen, Fraßgänge und Details vom Blausieb Zeuzera pyrina L.. Bilder aus dem Leben des Birkenspinners Hrio- gaster lanestris L., der Buchenblattbaumlaus Lachnus fagi L., der Miesmuschelschildlaus Chionaspis salicis Sisn. an Aspen, der Kie- fernblattwespe Lophyrusrufus Klg., der Kiefernkotsackblattwespe Lyda campestris F., dann die Gallen der Gallenerzeuger auf der Ulme Tetraneura ulmi Geoffr., Tetr. pallida Hallid., Schizoneura ulm L., Sch. lanuginosa Htg., einen von Psylla alni besetzten Erlenzweig, dann die der Gallenerzeuger auf der Eiche Andricus fecundator Htg. und A. Sieboldii Htg. — Aus dem begleitenden Texte sei erwähnt: Prtyogenes bidentatus fand Verfasser außer auf der gewöhnlichen Kiefer auch auf der Weymouths-, Banks- und Schwarzkiefer. In Altholzbeständen der Kiefer brütet er gemeinsam mit dem Myelophilus piniperda und M. minor in der Weise, daß ersterer die unteren borkigen Stammpartien, minor die glattrindigen, bidentatus die Äste befällt. Phloeosinus thujae a E ; Referate. 215 befällt bei München den Wacholder alljährlich sehr stark, in Augsburg befiel er auf dem Friedhofe viele Thujen; sonst lebt er in südlichen Ge- genden auf T’huja sehr gern. Der Schaden der Zeuzera pyrina ist an stär- keren Stämmen ein technischer, an Heisterpflanzen in Pflanzgärten aber ein erheblicher. Psylla-Arten sind in forstlicher Hinsicht bedeutungs- los, in Parks wirken sie unschön und müssen abgeschüttelt werden. Den Schaumzikaden setzen Fasanen stark zu, in Weidenhegern schä- digen sie aber. Sehr eingehend gibt Verfasser die Bekämpfungsmaßregeln der eingangs erwähnten Schädiger an. Matouschek, Wien. Trägäardh, Ivar. Untersuchungen über einige schädliche Forstinsekten in Schweden. Vorläufige Mitteilungen. Mit 8 Textabbildungen. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. V. Jahrg. 1918. S. 98— 104. Die vorliegende Abhandlung enthält Mitteilungen über den Kiefern- markkäfer (Myelophilus), über den Fichtenborkenkäfer (Ips typogra- phus) und über den Kiefernspanner (Bupalus piniarius L.). Betreffs des Kiefernmarkkäfers weist der Verf. zuerst auf die Bedeutung der Dimensionen der Stämme und der Dicke der Rinde hin. Seine Ver- suche ergaben, daß, wenn der Durchmesser geringer ist als 3,3 cm, gar keine Fluglöcher vorhanden sind. ‚Mit größerem Durchmasser wächst die Zahl der Fluglöcher per Mutterzang schnell, sodaß bei einem Durchmesser von 7 cm 15 derselben peı Muttergang vorkommen‘. Die Abwesenheit der Fluglöcher bei geringeren Dimensionen ist nicht damit zu erklären. daß keine Muttergänge angelegt werden, sondern damit, daß sich keine Jungkäfer aus dieser Brut entwickeln. Vom Zeit- punkt der Durchforstung hängt es ab, ob die gefällten Bäume Brutbäume für den Kiefernmarkkäfer: werden: die Bäume, die vom 15. Mai bis Ende Juni gefällt werden, werden im folgenden Jahre nicht vom Kieternmark- käfer mit Brut belegt. Stämme, die später gefällt werden, werden zu 50—60% befallen. Die Käfer suchen von ihren Brutstätten aus behufs des Ernährungsfraßes immer nur die am nächsten stehenden Kiefern auf, können aber gegebenenfalls, d. h. wenn keine Kiefern in der Nähe sind, auch über weite Strecken fliegen. Zum Zwecke des Ernährungs- fraßes von den Käfern angeflogene Kiefern erleiden, auch wenn etwa 30% der Krone beschädigt werden, in bezug auf das Dickenwachstum durchaus keine Einbuße. Das Auftreten des Fichtenborkenkäfers wird durch große Schnee- und Windbrüche verursacht, mittelalte und ältere Bäume werden vornehmlich dabei angegriffen. Kiefernspannerschäden kamen in den letzten drei Jahrzehnten nur im östlichen Schweden mit seiner nur sehr geringen Niederschlags- menge vor. Wahrscheinlich ist der Einfluß der Niederschlagsmenge 216 Referate. auf das Vorkommen von Dupalus darauf zurückzuführen, daß durch geringe Feuchtigkeit die Pilzerkrankungen hintangehalten werden und daß dadurch eine stärkere Vermehrung möglich ist. H. W. Frickhinger, München. Zacher, F. Vorratsschädlinge und ihre Bekämpfung. Flugbl. Nr. 63 der Kais. Biolog. Anst. f. Land- u. Forstwirtschaft. Juni 1918. Behandelt in sehr gründlicher, durch gute Abbildungen unterstützter Darstellung die Getreidekäfer Calandra granaria, C. oryzae, Stilwvanus surinamensis, den Reismehlkäfer Tribolium navale, die Kornmctte Tinea granella, die Getreidemotte Sitotroga cerealella, den Mehlkäfer Tenebrio molitor, die Dörrobstschabe Plodia interpunctella, die Mehlmilbe Tyroglyphus siro und die Schädlinge an Teig- und Backwaren. OÖ. K. Meyer, Paul. Dritter Beitrag über massenhaftes Insektenvorkommen. Wiener entomologische Zeitung. 37. Jahrg. 1918. S. 149—153. Verf. gibt eine Zusammenstellung von überliefeıten Massenvor- kommen einzelner Insekten. Den breitesten Raum nimmt die nach einer älteren Schrift erfolgte Aufzählung der Libellenzüge ein (Zibellula vulgata, depressa und quadıimaculata). Dann sind Vanessa carduv, Pontia crataegi, Pieris brassicae und die Larven von Scima militaris Now. berücksichtigt. Schließlich erörtert Verf noch die Zusammenhänge, die zwischen massenhaftem Insektenauftreten oder Insektenwanderungen und den meteorologischen Verhältnissen der einzelnen Jahre bestehen. Beson- ders die etwa elfjährigen Sonnenfleckenperioden bez. die Sonnen- fleckenmaxima scheinen nach den Angaben des Verf. häufig zeitlich mit Massenvorkommen zusammengefallen zu sein. „Vermutlich werden sich manche Insektenarten, sagt Meyer, unter Ausnützung der durch die Sonnenfieckenperioden bedingten Temperaturschwankungen 'zur Zeit deı Minima weiter nach Norden verschieben, gelegentlich der Fleckenmaxima aber wiedeı südlich verziehen“. e H. W. Friekhinger, München. Sehwangart, F. Über Rebenschädlinge und -nützlinge. V. Die Schlupf- wespen der Traubenwickler. Zuchtergebnisse. Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. 2. Ab- teilung, 48. Bd. 1918. S. 243—258. Veıf. hat aus den Traubenwicklern Schluptwespen folgender Fami- lien gezogen: Ichneumoninen, Cryptinen, Pimplinen, Ophioninen. Tryphoninen, Braconiden und Chalcididen. Vondiesen Schlupfwespen hatte die große Mehrzahl eine früh fliegende erste Generation, die nicht auf die Stadien der Traubenwickler paßt, die ihr als Wirte zu dienen hätten. Diese früh schlüptenden Wespen sind im südlichen Weinbau Referate. 217 reich, im nördlichen arm an Individuen. Verf. verfolgt den Plan, geeignete Anpflanzungen für Zwischenwirte im nördlichen Weinbau zu schaffen und gibt dazu einige Ratschläge. So hält Sch wangart Exochus tibialis und E. notatus, die der Zwischenwirte wahrscheinlich nicht be- dürfen und im Süden stark wirken, des Importversuches für wert. H. W. Friekhinger. München. Zweigelt, Fritz. Biologische Studien an Blattläusen und ihren Wirts- pflanzen. Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien. LXVIII. 1918. S. 124—142. 4 Textfig. I. Wie saugen die Blattläuse und wie verhalten sich die Pflanzen- zellen dem Parasiten gegenüber ? Die intrazellulare Saugmethode Büsgens, welche besagt, daß das Borstenbündel des Tieres Zelle für Zelle besucht und nur jede einzeln erschöpft, muß zurücktreten vor der in- terzellularen (des Verf.), die in folgendem besteht: Das vom Spei- chel stets begleitete Borstenbündel läuft interzellular und alle im Stich- bereich liegenden Zellen sind, ohne angestochen zu sein, in der Richtung vom Stichkanal plasmolysiert. Unter Vermittelung des Speichels, der hydrolytische Eigenschaften besitzt, strömt die Nahrung dem saugen- den Tiere zu. Die Blattläuse stechen beim äußeren Hautgelenke der Spaltöffnungen ein, um durch die Schließzelle oder interzellular zwischen Schließ- und Nebenzelle tiefere Lagen zu gewinnen. Sie nehmen alle Zellen von der Ep.dermis bis ins Mark in Anspruch, auch alle Gefäße und deren Geleitzellen; die Aussaugung geht in zentripetaler Riehtung vor sich. Durchbohrte Zellen gehen oft zugrunde, nicht aber die, die von den von interzellular laufenden Stichkanälen ausgehenden Saug- und Giftwirkungen getroffen werden. Bei Evonymus und Sambucus bilden sich eigenartige, dem Stichkanal anliegende Kappen, deren Zellen meist des Zellkernes entbehren. Die Kappen sind das Ergebnis des aktiven Hinwanderns des Zellkernes und einer größeren Plasmaportion und der Degeneration von Kern und Plasma durch eine vom Stichkanal ausgehende Giftwirkung unbekannter Art. Ist dieser Reiz schwach (bei Siphonophora absinthii auf Artemisia absinthium), so kommt es bloß zum Wandern des Kernes und schwacher Hypertrophie. Anders reagieren die Zellen der Rosenblattstiele auf den Stich von Siph. rosae: um den Stichkanal treten in den nächstliegenden Zellen starke Wand- verdickungen durch Celluloseanlagerung auf Kosten der Stärke auf. Ähnliches zeigen die Epidermiszellen an den Gallen einer Aphide auf Lonicera xylosteum. Diese Abwehrmaßnahmen der Pflanze sind oft ertolglos. Es werden die Gerbstoftbehälter und -Schläuche bei. Ribes und Sambucus, Oxalat führende Zellen, die Öldrüsen (Artemisia) nicht nur ausgesogen, sondern sogar aufgesucht. Abwehrwert kommt ihnen 218 Referate. ® nicht zu, Heikertingers Theorie der Geschmacksspezialisten muß an die Stelle der älteren Auffassungen treten. II. Anatomie und Ätiologie der Blattlausgallen, der Anteil der Pflanze an der Bildung von Rollgallen. Die Gallrollen sind Verbiegungen und Verkrümmungen von Blättern, bald nach oben (involutiv), bald nach unten (revolutiv), die zugl-ich vom normalen Blattbau abweichen. Bei der Galle von Aphis pomi auf Prirus malus jst der normale Blattbau fast ganz erhalten, sonst kommt es zur Bildung von Parenchymelementen, die an Kallus erinnern. Am weitesten aus dem normalen Blattbau abge- lenkt scheint die von einer unbekannten Aphide erzeugte Prunus-Galle, und zwar in den zwei Typen einer einfachen Klappung der beiden Spreitenhälften nach oben um den Mittelnerv, und einer mehrmaligen Einrollung einer Blatthälfte vom Rande her nach oben. Im ersteren Falle kann man das aktive Gewebe, dessen Präpotenz die Krümmung eingeleitet hatte, nur am Mittelnerv selbst suchen. Im zweiten Falle ist das ganze aktive Gewebe auf viele Nerven verteilt. Die Fraxinus- Galle (Prociphilus nidificus) ist eine Doppelrolle; beim Durchschnitt sieht man unter der vergrößerten Epidermis der Oberseite ein abnorm vergrößertes Gewebe, das genetisch, aber nicht mehr funktionell dem Palissadengewebe entspricht. Überall fehlen mechanische Zellen; erst nach vollkommener Einrollung können sie manchmal entstehen. Diese Gesetzmäßigkeiten führen zur Theorie der Entwicklungsmechanik der Blattrollgallen. Auf Gallenreize reagiert am raschesten die Hypo- dermis mit Wachstum. Im Primärstadium, das sich unmittelbar an normale Blätter anschließt, sind beide Aktivitätszonen nebeneinander - vorhanden, daher latent in jedem normalen Blatt. Das quantitative Überwiegen der dorsalen Aktivitätszone hat zur Folge, daß solche Gallen revolutiv sind, deshalb hält diese der Verf. phyletisch für die älteren. Durch Vernichtung der einen oder anderen Aktivität geht aus dem Primär- das Sekundärstadium hervor. Bleibt die neutrale Aktivität erhalten (Prunus, Lonicera), dann entstehen Prismengallen, bleibt die dorsale erhalten, Zylindergallen. Erstere sind stets invo- lutiv, letztere stets revolutiv. Treten neue, im Normalbau des Blattes nicht mehr begründete Aktivitätszonen auf, dann sind solche als provi- sorisches Tertiärstadium aufzufassen (Galle von Eriophyes tetranichus auf Tilia silvestris, Gynaicothrips auf Piper retrofractum). Durch diesen Umbildungsprozeß gehen die Prismengallen des Sekundärstadiıms in Zylindergallen über, die aber involutiv sind und mit den revolutiven Zylindergallen des Sekundärstadiums nichts zu tun haben. III. Welchen Anteil haben die Blattläuse an der Bildung von Blatt- rollgallen ? Das Spezifische der Reizreaktion ist unabhängig von der Zahl der Parasiten, die Quantität vermag zur Gallbildung niemals die Qualität zu ersetzen. Die T'etraneura ulmi-Galle und die Vergrünungen an Arabis- Referate. 219 Arten entstehen je durch eine Blattlaus. Es steht fest, daß in jedem Blatte bestimmte entwicklungstähige Gewebe vorhanden sind, deren Mobilisierung zwar eine Reaktion auf den tierischen Reiz darstellt, die jedoch ganz gesetzmäßig vor sich geht und die Bildung der Gall- rollen vollkommen beherrscht. _Zur Befähigung von Gallkildungen ist die Jugend des Pflanzengewebes unerläßliche Bedingung, aber ander- seits sind Jugendzustände, wie die Knospenlage, für die Beschaffenheit und namentlich Rollungsrichtung einer Galle ganz ohne Bedeutung. Keine entscheidende Bedeutung haben für die Aphidiocecidien Er- nährungsstörungen bezw. Ernährungsdifferenzen verschiedener Blatt- schichten zugunsten bestimmter Blattseiten bei der Gründlichkeit der Aussaugung aller Gewebe. Als Wundreiz kommen weniger die Ein- stiche als vielmehr das Tieferstechen und Hin- und Herfahren der Borsten im Gewebe in Betracht, ein Reiz, der um so stärker wird, je größer die Stiche und je zahlreicher sie sind. Aber das Apfelblatt verhält sich Aphis pomi und A. oxyacanthae gegenüber geradezu umgekehrt, d. h. das stärker befallene Blatt ist schwächer vergallt. Also hat der Wund- reiz keine tiefere Bedeutung. Man muß weniger an Giftdiffusion als vielmehr an Reizleitung glauben, umsomehr, als sich im Bau der Gallen nirgends eine Reaktion auf ein Konzentrationsgefäll eines solchen Giftes hatte nachweisen lassen. Infolge der Reize werden selbst entfernte Blattpariien in den Bann der Vergallung gebracht. Leider weiß man über diese Reize fast nichts. Die Pflanze beherrscht nach eigenen Ent- wicklungsfähigkeiten mit eigenen Stoff- und Kraftmitteln den Ver- gallungsprozeß. Matouschek, Wien. Uzel. Blattläuse als Rübenfeinde. Böhm. Zuckerindustrie. 1918. Bd. 42...8. 36. Die schwarze Blattlaus überwintert, wie Verf. zuerst zeigt, nicht nur als Winterei, sondern auch als Larve. Matouschek, Wien. Rzehak, Josef. Sumach und Reblaus. Allgem. Weinzeitung. Wien 1918 :»..161. Von Reblaus befallene Weinberge, die mit Stengeln des Sumach (Rhus) gedüngt worden waren, erhalten sich auffällig. Der gerbstoft- haltige Saft verscheucht die Läuse. Matouschek, Wien. Wilke. Gelungene Vertilgung der Buchen-Wollschildlaus. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1918. 8. 287—288. Die von Coccus fagi befallenen Stellen wurden im Frühjahr mit 20%, Obstbaumkarbolineum mit bestem Erfolge behandelt. Matouschek, Wien. Jegen, .G. Die rote Spinne. Schweiz. Zeitschr. f. Obst- u. Weinbau. 1918. S. 177—182. ae N EBTe 220 Referate. Die schweizerische Versuchsanstalt in Wädenswil unternahm im Frühjahr 1918 Versuche zur Bekämpfung der roten Spinne. Gut bewährt haben sich 3—4%ige Schmierseifenlösung, 1%ige Schmier- seifenlösung mit 3% Nikotin (wohl Tabakextrakt gemeint) und 1%ige Schmierseifenlösung mit 2% Quassiabrühe zur Vernichtung der Winter- eier. In anderen Ländern Europas bewährte sich bekanntlich Schwefel- kalkbrühe nicht schlecht. : Matouschek, Wien. Krausse, Anton. Über: Aradus cinnamomeus Panz., die Kiefernrinden- wanze. Mit 5 Textabbildungen. Zeitschrift für angewandte En- tomologie. V. Bd., vahrg. 1918. S. 134—136. Ein starkes Auftreten der Kiefernrindenwanze an Kiefern bei Eberswalde im Sommer 1917 gab Verf. Veranlassung, die Lebensweise von Aradus cinnamomeus zu Studieren. Er gibt einige seiner Beobach- tungen, als Ergänzung der früheren Untersuchungen Ecksteins über diesen Schädling wieder. Die Nadeln der befallenen Kiefern waren um die Mitte des Juli staık verfärbt, die Mehrzahl der Bäume eıholte sich aber wieder. Die Eier werden vereinzelt abgelegt. Als natürliche Feinde der Wanzen erwähnt Krauße Raphidia-Larven; Vögel konnten nicht beobachtet werden. H. W. Friekhinger, München. Schulze, P. Bemerkungen zur Lebensgeschichte von Pyrrhocoris apterus L. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1918. S. 159 bis 160. Verf. erörtert auch die Frage nach deı Nahrung der Feuerwanze. Sie soll als ursprüngliche Nahrungspflanze Malvaceen bevorzugen, deren Samen sie auch verbreiten soll. Das Voıkommen an Tilia, Ro- bınva, Aesculus usw. ist sicher eine sekundäre Erscheinung. H. W. Frickhinger, München. Schumacher, F. Systematische Bemerkung zu einer afrikanischen Baum- wollwanze. Deutsche Entomologische Zeitschrift, Jahrg. 1918. S. 144. Schumacher ergänzt die Angaben Zachers über einen afrikani- schen Baumwollschädling, eine Miride (Capside), die Zacher Mega- loceraea spec. benannte. Verfasser führt aus, daß das Tier von Reuter unter dem Namen Dolichomiris linearis beschrieben worden ist. Seine Verbreitung reicht von Südfrankreich über die Kanaren und Madeira nach Westafrika bis Togo. Schumacher gibt eine Liste der bisher über die Wanze erschienenen Literatur. | H. W. Frickhinger, München. Busse. Die Eiben-Gallmücke (Cecidomyia taxi),. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1918. S. 287, Im Revier Reichensachsen stehen Hunderte urwüchsiger Eiben, Referate. 231 in der Altersklasse von 80—100 Jahren. Jüngere Stämme fehlen, denn das Reh frißt nicht nur gern die Nadeln der Eibe, sondern verzehrt sicher -auch die jungen Eibenpflänzchen. Vielleicht verhindert die Eibengall- mücke die Fruchtbildung und auf diese Art die Fortpflanzung der Eibe Die Gallmücke befällt jedes Jahr die Eiben, nicht alle, sondern nur be- stimmte. Matouschek, Wien. Schulze, Paul. Das Verhalten artfremder und artgleicher Gallen beim räumlichen Zusammentreffen und andere Mitteilungen über Gallen. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin. 1918. S. 371-379. 7 Fig. 1. Scheinbare Mischgallen zwischen Neuroterus lenticularis Oliv. und numismalis Fourc. An rumänischem Materiale von Eichen konnte Verf. feststellen, daß beide Wespen ungefähr gleichzeitig ihre Eier dicht neben- einander abgelegt haben, der Numismalis-Einfluß war stärker, sodaß er die Ausbildung der Lenticularis-Galle in seinem Wirkungskreise ver- hinderte und einen halbkreisförmigen Ausschnitt hervorrief. Von hier aus ragt erstere Galle über die flache Numismalis-Galle hervor; es wird Epicecidie vorgetäuscht. Es können Modifikationen eintreten, ja es kann sich über eine wohlentwickelte Numismalis-Galle auf einem Blatte von Quercus pubescens eine vollständige Linsengalle so herüberschieben, daß die andere etwa zu ?/, bedeckt ist. Beim Zusammentreffen zweier artgleichen Lenticularis-Gallen tritt keine schädigende Fernwirkung der einen Galle auf die andere ein; Störungen erfolgen erst beim direkten Zusammentreffen, was allerdings auch ausbleiben kann. Es kommt zur Aufkremplung der freien Ränder nach oben. Ein Verwachsen der art- gleichen Gallen tritt nie ein. Bei der Numismalis-Galle entstehen beim Zusammentreffen geradlinige Stauungsränder. 2, Mischgallen zwischen Eriophyes tetratrichus Nal. und Er. tiliae liosoma Nal. Die auf der Blattunterseite ihren Filzrasen erzeugenden Liosoma-Milben haben die knorpeligen, nach oben umgeschlagenen Blattrandrollungen des Er. tetratrichus befallen, sodaß der Haarfilz auf sie überging. Je mehr sich das Erineum der Randrollung nähert, um so mehr verlieren die Haare die charakteristische Keulenform mit der roten Gerbsäurekuppe, auf der Galle selbst sind diese typischen Haare nur spärlich vertreten, es gibt hier abgeplattet bandförmige. Allgemein kann man sagen: Erineum-bildende Arten können auf einer andern Galle als Substrat sowohl die für sie typische Haarform als auch abweichende, mehr den gewöhnlichen Blatthaaren gleichende und Mittelformen zwi- schen beiden erzeugen, wobei auf einer bestimmten Galle derHaarbestand ganz gleichartig oder gemischt sein kann. 3. Eine Wicklerraupe als Inquiline in den Gallen von Oynıps Kollari Htg. Aus rumänischen Gallen von O'ynips Kolları schlüpft der 222 Referate. Kleinschmetterling Pamene Lobarczewskni Now. Zelleri n. subsp. aus; die Larve der C’ynıps geht zugrunde. Pamene pharaomana Koll. erzeugt bohnenförmige Anschwellungen an Tamarix articulata, P. splendidulana Guen holzige Auswüchse an jungen Wedeln, sodaß Pamene-Arten auch als selbständige Gallenbildner auftreten können. 4. Berichtigungen und Ergänzungen zu früheren Arbeiten: Die oft zusammengewachsenen Gallen von Pontania salicis L. auf Salix repens entstehen nach Enslin durch Befall mit dem parasitischen Chaleidier Eurytoma aciculata Ratzb. Das Gallengebilde entsteht also durch die Einwirkung zweier verschiedenen Tiere (Blatt- und Schlupfwespe). Eine Mischgalle liegt aber nicht vor, denn unter einer solchen versteht Verf. nur die anatomische Verbindung der Cecidien zweier verschiedene Gallbildungen erzeugenden Arten oder Unterarten; er nenntsie Micto- cecidium. Die Verwachsungen zweier oder mehrerer Gallen der gleichen Art nennt Verf. Syncecidien, die durch Einmietler abgeänderten Metacecidien. Bei schwachem Allgemeinbefall der Blätter werden Blütenteile, die sonst nie oder selten betroffen werden, mitunter stark bevorzugt: in Finkenkrug fand man 1918 an den Blättern nur vereinzelt die Hörnchen von Eriophyes tiliae Nal. und die Erineen von Er. tiliae liosoma Nal., auf den Brakteen waren aber bis 5 Ceratoneen vorhanden und die Filzrasen brachten Verkrüppelungen hervor. Stets war die Behaarung die für E. liosoma typisch. Überdies gab es an den Brakteen reichlich Dasyneura tiiamvolvens Rübs. E. tetratrichus Nal. erzeugt manchmal keine Randrollung, sondeın pustel- oder strichförmige Höcker auf der Mitte der Blattfläche. Matouschek, Wien. Müller-Thurgau, H. Zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms im Sommer. Schweiz. Zeitschr. f. Obst- und Weinbau. 1918. 8. 165—170. Von der Verwendung von Arsenmitteln wird abgeraten. Verf. empfiehlt eine mindestens 1.32°,, enthaltende Nikotinlösung mit 1% Schmierseifenzusatz, auch in Verbindung mit Kupferkalkbrühe. 10 Tage nach dem ersten stärkeren Fluge spritze man gegen den Heuwurm. Sollte sich wegen unbeständiger Witterang die Flugzeit ausdehnen, so spritze man 8—10 Tage später zum zweiten Male. Gegen den Sauer- wurm spritze man 8 Tage nach dem Hauptfluge der Motten, also in der zweiten Hälfte Juli. Später spritze man nicht, da sonst Bestandteile der Tabakbrühe in denWein gelangen können. Matouschek, Wien. Kleine, R. Beschädigung der Hülsenfrüchte in Pommern durch Grapho- litha dorsana F. in den Jahren 1915—1917. Zeitschrift für wissen- ‚schaftliche Insektenbiologie. Bd. XIV. 1918. 8. 80-85 und 123— 129. u si 4% RAN Referate, | 223 Das Jahr 1915 war für die Entwicklung der Grapholitha dorsana sehr günstig, trotzdem zeigte sich der Schädling 1916 nur in sehr mäßigen Grenzen. Den Grund dafür sieht Kleine in dem unbeständigen Winter 1915/16, der den Insekten mehr geschadet hat als es ein strenger Winter getan hätte. Verf. erläutert durch eingehende Angaben über die mete- orologischen Verhältnisse in den Beobachtungsjahren, wie sehr der Insektenbefall nach seiner Stärke von der Wetterlage abhängig ist. Kleine weist darauf hin, daß es Gegenden gibt, die ganz besonders für den Befall durch den Erbsenwickler prädestiniert sind. Die beste Bekämpfung des Schädlings besteht in vorbeugenden Maßnahmen. Durch Pflugarbeit glaubt Kleine nicht, daß eine Bekämpfung erıeicht werden kann, nur die Pflügung im Frühjahr wäre aussichtsreicher, weil dadurch die Puppen in tiefere Erdschichten kämen und dadurch vernich- tet werden könnten. Vert. glaubt nicht, daß bestimmte Sorten der Erbsen dem Erbsenwickler eher unterliegen, andere Sorten aber widerstands- fähiger gegen den Schädling sind. H. W. Friekhinger, München. Schütze, K. T. Argyresthia illuminatella Z. Deutsche entomolog. Zeit- schrift Iris in Dresden. 1918. XXXI. S. 100-110. Die Raupe lebt — entgegen der herrschenden Ansicht — nicht in den Zweigspitzen der Picea excelsa, sondern der Abves alba. Im Herbste erkennt man die bewohnten Ästchen schon an der schwach gelblich- grünen Farbe der Nadeln, die ım Frühjahı gelb werden. Das Ei wird an die Endknospe gelegt, die ausgefressen wird, dann höhlt das Räup- chen das Ästchen bis auf eine Länge von 7 cm aus. Alle Ästchen, die Ende April nicht abgestorben sind, enthalten Schluptwespen oder tote Raupen, ebenso alle Ästchen, die an der Bruchstelle zugesponnen sind. Nur aus nicht zugesponnenen erhält man Falter. Die eıwachsene Raupe reinigt das übrig gebliebene Zweigstück von allem Kote, fertigt am Grunde der Fraßröhre eine glatte Puppenwohnung und schließt diese oben mit weißem Gespinstdeckel ab. Von allen anderen Argyresthia-Puppen zeichnet sich die unseres Schädlings durch einen scharfen Längswulst auf dem Kopfe aus; der Kopf trägt 4 kurze, hornige Stacheln an der Stirn, welche in einer Querreihe stehen. Sobald die Puppe erhärtet ist, dreht sie sich um ihre Längsachse. Die Kopfstacheln durchbohren den Verschluß, das Schlupfloch ist erzeugt. A. glabratella Z. lebt nur in Knospen und Zweigspitzen von Picea excelsa und hat ein kreisrundes Schlupfloch. A. certella Z. findet sich nur in den Endknospen von Picea excelsa und hat ein zusammengedrücktes Schlupfloch. A. laevigatella H. S. (und A. atmoriella?) leben in den Zweigsyitzen von Larix larıx. Diese Arten sind im Frühlinge einzutragen. A. praeocella lebt nur in den Beeren von Juniperus communis und ist im September zu suchen. Matouschek, Wien. 294 Referate. Schwartz, M. Die Erdraupenplage. Sächs. landw. Zeitschr. 1918. S. 181 —184. Ein gesehichtlicher Überblick über das Auftreten der Erdraupen in Deutschland. Warme und trockene Witterung im Mai— Juni fördert, zeitig warmes Frühjahr und spätere wiederholte Fröste hemmen den Schädling. In der ersten Zeit leben die Raupen oberirdisch, ohne sich am Tage in Erdverstecke zu verkriechen. Herangewachsen aber fressen sie meist nachts oberirdisch, später gehen sie nur unterirdische Pflanzen- teile an. Mag auch eine zweite Raupengeneration auftreten (sie bedarf noch der Feststellung), so kommö diese kaum praktisch in Betracht, da sie stetsein Ausnahmefall ist. Bekämpfung: Gründliche Bodenbearbei- tung im Frühjahr auf den im Vorjahre befallenen Schlägen, soweit sie mit Sommerung bestellt werden sollen. Kohlrüben, Rüben, Möhren bestelle man sehr früh, Saaten walze man. Im Vorsommer, zur Zeit des Falterfluges, fange man die Schmetterlinge durch Aufstellen von Botti- chen mit verdünnter Melasse und Bierhefe weg. Für den Sommer kommen in Betracht: Grabenziehen, Geflügeleintrieb, Legen von Giftköder, Bespritzung mit Gift. Im Herbste sind befallene Äcker tief umzupflügen, stark mit Kainit oder Kalk zu düngen. Auf befallenem Schlage pflanze man nie Rüben an. Beste Nachfrucht ist möglichst spät zu säendes Wintergetreide. Matouschek, Wien. Müller, H. C. und Molz, E.. Beobachtungen über das Auftreten der Erd- raupen der Saateule (Agrotis segetum Schiff.) im Jahre 1917. Zeit- schrift für angewandte Entomologie. Bd. V. Jahrgang 1918. S. 43—46. Nach den Mitteilungen, die an die Versuchsstation für Pflanzen- schutz in Halle a. S. im Sommer 1917 einliefen, wurden Erdraupen- Fraßschäden an folgenden Feldfrüchten beobachtet: Getreide, Karotten, Kartoffeln, Kohlarten, Kohlrüben, Möhren, Raps, Rübsen, Runkelrüben, Spinat, Tabak, Zuckerrüben und Zwiebeln. Am meisten geschädigt wurden Möhren, Kartoffeln und Kohlrüben, von denen in zahlreichen Fällen große Pläne gänzlich kahlgerressen wurden. Auch bei den Rüben (Zucker- und Runkelrüben) waren die Beschädigungen oft sehr groß. Im allgemeinen wurden Frühkartoffeln mehr geschädigt als Spätkartof- feln, ebenso die schwachwüchsigen mehr als die starkwüchsigen, die Eßkartoffeln mehr als die Fabrikkartoffeln, die weißen Sorten mehr als die roten. Trockene Witterung, besonders im Mai und Juni, ist den Erdraupen sehr günstig, Regenperioden bringen sie, ind.m dadurch die Pilzkrankheit Tarichvum megaspermum unter ihnen verbreitet wird, massenweisce zum Absterben. Da die Erdraupen im Sommer 1917 schon sehr frühzeitig auftraten, vermutet Verfasser zwej Generationen. Frische Stallmistdüngung befördert die Befallstärke. Boden und Lage Referate. 225 zeigt sich besonders auf die Befallstärke von großem Einfluß. Von Ein- fluß auf die Befallgröße ist die Fruchtfolge. Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Beachtung des Fruchtwechsels unter pflanzenhygienischen Gesichtspunkten betonen die Verfasser auıs eindringlichste. Als natür- liche Feinde der Erdraupe traten aus der Vogelwelt Krähen, Kiebitze - und Staren hervor. ‚In Gegenden mit starkem Krähenflug ist kein nennenswerter Schaden durch die graue Made entstanden“. Jedoch stiften die Krähen aui der Insektenjagd nicht selten an der Feldfrucht wieder ziemlich Schaden; so erwähnen die Verf. ein Zwiebelfeld, auf dem die Krähen beim Suchen der Raupen zahlreiche Zwiebelpflanzen aus- gezogen hatten. Als ‚weiteren ausgezeichneten Erdraupenvertilger tühren Müller und Molz den zu den Laufkäfern gehörenden Großkopf (Broscus cephalctes L.) an. Verf. geben eine Reihe beachtenswerter Winke für die Bekampfung der Schädlinge, die vor allem in Kulturmaßnahmen auf dem Gebiete der Pflanzenhygiene liegen. H. W. Friekhingeı, München. Herold, Werner. Zur Kenntnis von Agrotis segetum Schiff. (Saateule). Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. V, Jahrg. 1917. S. 47—60. Angeregt durch das außergewöhnlich starke Auftreten der Raupen von Agrotis segetum im Sommer 1917 begann der Verf. die Biologie des Schädlings systematisch zu studieren. Er berichtet hier von seinen ersten Ergebnissen, die das Eistadium .und die jugendliche Larvenzeit des Schädlings umfaßt. Frisch gelegte Eier sind rein weiß, erst nach einigen Tagen färbt sich das Ei durch den sich entwickelnden Embryo zuerst gelb, dann bräunlich, um kurz vor dem Entlassen der jungen Räupchen pechbraun-schwärzlich zu werden. Verf. schätzt nach seinen Erfahrungen, daß ein Weibchen mindestens 1000—1500 Eier zu legen imstande ist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ‚‚die Eiablage in drei oder mehr durch Zwischenräume von mehreren Tagen oder Wochen getrennten Folgen von je bis zu 500 Stück erfolgt“. Herold glaubt nicht, daß die Eier am Boden abgelegt werden, er hält nach seinen Ver- suchen dafür, daß sie an Pflanzen (Plantago, Convolvulus und Malva) und zwar immer nur einige wenige an ein und derselben Pflanze, ab- gelegt werden. Die Flugzeit — und damit auch die Eiablagezeit — er- streckt sich über den ganzen Sommer. Über den Zeitraum zwischen der Eiablage und dem Schlüpfen der jungen Räupchen gibt Verf. für die Monate Oktober und November 15—17 Tage an. Den jungen Raupen fehlen die ersten beiden Afterfußpaare. Erst nach 12 Tagen ist das zweite, nach 1 Monat auch das erste Afterfußpaar voll entwickelt. Die Färbung der frisch geschlüpften Raupe ist blaßgrau mit leicht violettem Schim- mer. Nach der ersten Häutung sind die Raupen grünlich-grau, am Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 15 996 Referate, 17. Tage ist die Grundfarbe schmutziggelb, am 45. Tage endlich dunkel graugrün. Sehr autfallend ist bei dem frisch ausgekrochenen Räupchen die Beborstung, die Herold an Hand guter Zeichnungen beschreibt. Das Jugendstadiam der Raupen erreicht seinen Abschluß mit deı Über- siedelung in den Erdboden. Herold wird in einem zweiten Teil seine Untersuchungen über die weitere Entwicklung der Saateule mitteilen. H. W. Friekhinger, München. Lange, E. Agrotis collina Bdr. und ihr Vorkommen im sächsischen Erzgebirge. Deutsche entomolog. Zeitschr. Iris in Dresden. XXX], 1918. 8. 122—129. | | Eine Monographie. Die Raupe der Eule frißt Blätter und Knospen von Rubus idaeus und Sambucus nigra. Matouschek, Wien. Habermehl. Beiträge zur Kenntnis der palaearktischen Ichneumoniden- fauna. Zeitschrift für wissenschaftliche Insektenbiologie. Bd.XIV, 1918. 8. 6—11l, 48—55 und 118-119. Verf. setzt die Liste der Ichneumoniden aus dem letzten Jahrgange der Zeitschrift fort. Es werden die Familien Ichneumonidae und Pim- plinae behandelt. H. W. Friekhinger, München. Die Heuschreckenplage und ihre Bekämpfung. Auf Grund der in Ana- tolien und Syrien während der Jahre 1916 und 1917 gesammel- ten Erfahrungen dargestellt und im Auftrage des Kaiserlich Osmanischen Landwirtschaftsministeriums unter Mitwirkung von Dr. V. Bauer, Dr. G. Bredemann, Dr. E. Fickendey, Dr. W,. La Baume und J. Loag herausgegeben von Dr. H. Bücher, kais. Regierungsrat. Mit ıl Karten, 33 Textabbildungen und 42 Abbildungen auf 20 Tafeln, Monographien zur angewandten Entomologie. Beihefte zur Zeitschrift für angewandte Entomo- logie. Nr. 3. (Beiheft 1 zu Bd. V.) Berlin 1918. Paul Parey. D7E 8. geb: 4 10.. Die Heuschreckenplage in Anatolien, Syıien und Palästina ist uralt. Wenn es nun auch zu jeder Zeit in irgend einem Teile des Landes Heu- schreckenschäden gibt, so ist das Auftreten der Heuschrecken in großem Umfange doch an bestimmte Perioden gebunden, die wegen ihres außer- ordentlichen Eingriffes in die Wirtschaft großer Teile des Landes der Be- völkerung als Heuschreckenjabre, d.h. als Hungerjahre in der Erinnerung bleiben. Auch in die Kriegszeit fiel ein solches Hungerjahr. Im Jahre 1915 waren zwei Arten von Wanderheuschrecken in Türkisch-Klein- asien in ungeheuren Mengen aufgetreten, diemarokkanischeWander- heuschrecke (Stauronotus maroccanus) und dieägyptische Wander- heuschrecke (Schistocerca peregrin«). Durch diese Heuschreckenplage war die Ernte weiter fruchtbarer Gebiete vernichtet worden. Die Be- Referate, 23 kämpfung der Heuschrecken wurde einem Stab deutscher Gelehrter unter der Leitung des Herausgebers übertiagen. Vor allem handelte es sich darum, die ausgetretenen Bahnen der bisherigen Bekämpfungs- arten, die, ohne System unternommen, sich auch nicht durchschlagend bewährten, zu verlassen und eine neue Organisation zu schaffen. Diese bezweckte vor allen Dingen, alle nur irgendwie ergiebigen Methoden, die der Vernichtungsarbeit der Heuschrecken Einhalt gebieten konnten, im Intere se der Sicherstellung der Ernährung des Landes zur Anwendung zu bringen, die Bevölkerung allmählich zu intensiver Arbeit heranzuziehen und endlich auf Grund der gewonnenen Erfahrungen die Bekämpfungs- methoden zu verbessern. Dies gelang vor allem durch den Bücherschen Zinkapparat, eine einfache Abfangmethode, die den Wandertrieb der Schädlinge mit Nutzen verwertet. Von chemischen Mitteln erzielten die Forscher mit Urania-Grün die besten Erfolge. Zugleich mit den Maß- nahmen der besten Bekämpfung wurden von den Zoologen der Expedition, zuerst von Dr. V. Bauer und dann von Dr. W. La Baume die biolo- gischen Verhältnisse der Heuschrecken genau studieit. Letzterer berich- tet in dem Sammelwerk ausführlich über die Erfahrungen bei seinen Untersuchungen über Morphologie und Entwicklung, über Physiologie, über Lebensgewohnheiten und die natürlichen Feinde der Schädlinge. Die Büchersche Heuschreckenmonographie ist eine grundlegende Darstellung der gesamten Heuschreckenirage und zeugt von dem unermüdlichen Tatendrang, mit dem die deutsche Wissenschaft während des Weltkrieges in der Heimat und im Gebiet unserer damaligen Bundes- genossen Sich unvergängliche Lorbeeren erwerben hat. Das Buch sollte in der Bibliothek keines Pilanzenpathelogen und angewandten Entomo- logen fehlen, auch wenn es einem Schädling gewidmet ist, dem in unserem Vaterlande keine allzugroße wirtschaftliche Bedeutung mehr zukommt. H. W. Frieckhinger, München. Enslin, EE Die Wanderheuschrecke. Internationale Entomologische Zeitschrift. 12. Jahrg. 1918. S. 30—31, 42—44 und 58—62. Enslin gibt eine historische Plauderei über die geschichtlich über- lieferten Massenauftreten der Wanderheuschrecke in Deutschland. Die ersten sicheren Nachrichten darüber besitzen wir aus dem Jahre 873. So können wir an Hand der Enslınschen Ausführungen die Heu- schreckenplagen durch Jahrhunderte verfolgen, deren das 18. die meisten brachte. In der Zeit von 1712—1763 sind nicht weniger als 20 Jahre bekannt, in denen die Heuschrecken vernichtend auftraten. Der Verf. erörtert dann die Frage nach der Eßbarkeit der Heuschrecken und nach den Ursachen des Massenvorkommens der Schädlinge überhaupt. Es kommen in Deutschland zwei Heuschrecken als Erreger von Heuschrek- kenplagen in Betracht, Pachytylus migratorius L. und P. danicus L. 228 Referate. (cinerascens F.), die beide häufig verwechselt und vermengt worden sind. Die riesigen Heuschreckenplagen der vorigen Jahrhunderte wurden wohl von P. migratorius L., deren europäische Heimat in Südrußland und Ungarn liegt, verursacht, während die andere Art kaum als Wanderheu- schrecke zu bezeichnen ist; denn die durch sie angerichteten Schädi- sungen entstammen nur Massenvermehrungen von ortsansässigen Tieren. Ausgedehnte Züge unternimmt diese Art nicht. In den letzten 150 Jahren sind Züge von P. migratorius in Deutschland nicht mehr beobachtet worden. . Dieses führt Enslin darauf zurück, daß die Schädlinge schon in ihren Heimatländern energischer bekämpft werden. Es besteht deshalb, beton‘ der Verf., heute nur mehr eine sehr geringe Wahrscheinlich - keit, daß wir in Deusschland noch einmal unter einem Zug deı eigent- lichen Wanderheuschrecke werden zu leiden haben. Dagegen werden örtliche Massenauftreten von Pachytylus danicus wohl noch hier und da einmal zu beobachten sein. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Literatur über die Warder- heuschreckenplage als geschichtliches Ereignis schließt die anschauliche Arbeit Enslins ab. H. W. Frickhinger, München. Meißner, Otto. Die Nahrung der Laubheuschrecken. Internationale Entomologische Zeitschrift, 12. Jahrg. 1918. S. 120 und 128. Verf. beobachtete eine Locusta viridissima L. in Gefangenschaft und berichtet, daß sie sowohl pflanzliche (Galium, Vogelmiere, Sedum usw.) als tierische Nahrung zu sich nimmt. H. W. Friekhinger, München. Fritze, A. Eine neue Varietät von Decticus verrucivorus L. Mit 1 Fig. Entomologische Rundschau. 35. Jahrg. 1918. 8. 11—12. Es wird eine neue Varietät des Warzenbeißers, gesammelt in der Provinz Hanncver und bei Freiburg i. Br., beschrieben. Sie zeichnet sich beim © durch’ eine charakteristische Zeichnung der Legeröhre aus. H. W. Friekhinger, München. Saalas, U. Die Fichtenkäfer Finnlands. Studien über die Entwicklungs- stadien, Lebensweise und geographische Verbreitung der an Picea excelsa Link. lebenden Coleopteren nebst einer Bestimmungstabelle. I. Allgemeiner Teil und Spezieller Teil I. Mit 3 Fig. im Text, 9 Taf. u. 1 Karte. Ann. Acad. Soc. Fennicae. Ser. A. T. VII. 1917. XX. 547 8. Dieser stattliche Band ist nur der Anfang eines so groß angelegten Werkes, wie es in dieser Hinsicht noch nicht vorhanden ist. Allein für den Mut der Inangriffnahme verdient der Verf. Dank und Bewunde- rung, die beide noch wachsen, wenn man das Werk eingehend studiert. Nur 3 Jahre hat der Verf. ihm im besonderen gewidmet; aber lange Jahre . Referate, 229 . der Vorbereitung müssen ihm vorangegangen sein, die offenbar dadurch be- sonders fruchtbringend waren, daß der Verf. der Sohn des ausgezeichneten finnischen Koleopterologen Joh. Sahlberg ist. Vielleicht faßt der Verf. den Begriff ‚„Fichteninsekten“ etwas weit, indem er auch nur ausnahms- weise an Fichten vorkommende Insekten mit einschließt, wenn sie nur Bauminsekten sind. Aber es muß zugegeben werden, daß es bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse sch wer fallen dürfte, bei jedem einzelnen dieser Insekten zu entscheiden, ob sein Vorkommen an Fichte ein nur zufälliges ist oder doch in irgend einer Beziehung zu diesem Baume oder zu einem der auf ihm lebenden Organismen steht. 341 Arten werden behandelt aus 43 Familien; 289 davon sind mit Sicherheit in Finnland an Fichten festgestellt, also 9,9% der überhaupt bis jetzt in Finnland gefundenen Käferarten. Dieser große Prozentsatz erklärt sich daraus, daß Finnland das waldreichste Land Europas, und die Fichte der vorherrschende Waldbaum dieses Landes ist. Die Larven waren bekannt von 209 dieser Fichteninsekten, die Puppen von 155; neu beschrieben werden von ersteren 54, von letzteren 40 Arten. Es bleibt also immer noch eine stattliche Zahl von Arten übrig, deren Entwieklungsstadien noch nicht genügen” bekannt sind. Der ‚Allgemeine Teil“ umfaßt 203 Seiten Text und 74 Seiten biologischer und faunistischer Tabellen. Aus ihm können nur einige, den Phytopathologen angehende Tatsachen wiedergegeben werden. Unerwarteterweise finden sich die Entwicklungsstadien derselben Artenin den etwa 10 Breitegrade auseinanderliegenden südlichsten und nördlichsten Teilen des Landes meist in denselben Monaten; hier fehlt leider ein genaueres Eingehen auf die klimatischen Verhältnisse. Die Larven vieler Arten erweisen sich insofern sehr widerstandsfähig als sie z. B. bei andauernder Trockenheit nicht absterben, sondern Mo- nate, selbst Jahre lang am Leben bleiben, ohne zu fressen und zu wachsen, aber stark abmagern. Treten wieder günstige Verhältnisse ein, so fangen sie wieder an zu fressen und entwickeln sich normal weiter. Damit mag zusammenhängen, daß viele Larven sich das ganze Jahr hindurch viel gleichmäßiger finden als die Käfer. Die Puppenzeit ist im allge- meinen sehr kurz und fällt in den Hochsommer, ist aber bei Arten einer Familie oft sehr verschieden. Die frei an Blumen oder der Baum- oberfläche sich findenden Käfer leben meist nur kurze Zeit, die ver- steckt sich findenden aber bis zu 1 Jahr, selbst zu mehreren Jahren. In den Juli fällt das Lebens-Maximum aller Stadien; von da an nehmen sie nach beiden Seiten ab. Die Überwinterung erfolgt nie als Ei, bei 92 Arten als Käfer, bei 34 als Larve, bei 2 als Puppe; eigen- artig ist, daß von 14 Familien noch keine Imago im Winter gefunden wurde. Die meisten der überwinternden Käfer waren schon im ver- gangenen Sommer in Bewegung; nur einige (bes. Elateriden) schlüpfen 330 Referate. zwar im Herbst aus, bleiben aber bis Frühling in der Puppenwiege. Die Generationsdauer beträgt meist 1 Jahr; mehriache Generation ist in Finnland nie beobachtet, mehrjährige dagegen bei einigen Käfern (bes. Anobien).. — Die Nahrung wird entnommen direkt von der Fichte (128 Arten und 2 Pilzzüchter). von an der Fichte vorkom- menden Pilzen (38 Arten), von anderen Tieren (Raubkäfer), Saft, Exkrementen, Larvenhäuten, Schimmelpilzen usw. (171 Arten); 1 Art ist Parasit. Alle diese Gruppen werden ausführlich behandelt, wobei die Fichtenfresser unterschieden werden in Nadeln-, Zapfen- oder Samen-, Borken-, Kambium-, Kambium- und Holz-, Borke- und Holz-, Holz- und Saftfresser. Die Fraßbilder werden ziemlich kurz behandelt, um so ausführlicher und eingehender aber das, was Verf. Biozönose nennt, die Abhängigkeit vom Standort und Gesundheits- zustand des Baumes, Brandbeschädigung, stehendem oder liegendem Holze, Größe des Baumes, seinen Teilen, von anderen Organismen. Hieraus nur einige Angaben: Die Anzahl der an 1 Baum zugleich befind- lichen Arten ist immer gering, höchstens 20—25, aber dann nur zu ver- schiedenen Jahreszeiten. Unter der Rinde leben 252 Arten (74,1%), im Holze 81 (23,8%). Die Zahl ersterer ist am größten bei frischen Bäu- men und nimmt mit deren Gesundheitszustande ab. Umgekehrt ist die Zahl der im Holz lebenden Arten am größten in ganz morschem Holze, dann in frischem, am kleinsten in unbedeutend morschem. Unter der Rinde leben an frischen Bäumen viel mehr Arten an stehendem Holze als an liegendem oder an Stümpfen. — Tonangebend für die verschie- denen Zustände der Bäume sind 47 Arten, davon 18 Ipiden, 13 Ceram- byciden, 4 Cureulioniden, je 3 Anobiiden, Melandryiden und Pythiden, 2 Buprestiden, 1 Lymexylonide.— Die wirtschaftliche Bedeutung sehr vieler Arten ist Null oder ganz untergeordnet, daher das sich hiermit beschäftigende Kapitel ziemlich kurz ist. Immer primär ist nur Den- droctonus micans; Ips typographus ist die schädlichste Art, die fast immer zuerst sich an kräftigen gesunden Bäumen einfindet, am unteren Teil, während Pityogenes chalcographus den Wipfel befällt; ihnen folgen Tetropium castaneum und Hylobius abietis. — Typische Fichten- insekten sind 41 (12%), nur an Nadelhölzern 137 (40,2%); an Fichte und anderen Nadelhölzern kommen 213 Arten (62,5%) vor, an Fichte und Laubbäumen 175 (51%). Am meisten Arten hat die Fichte gemein- sam mit der Kiefer (186 Arten), dann mit der Weißtanne (46), Strand- kiefer (39), Lärche (24); von Laubbäumen mit Birke (94), Eiche (63), Rotbuche (43), Zitterpappel (33), Erle (31). An Rasen, Blumen, dem Erdboden usw. finden sich 61 (7,9%) der Fichteninsekten, in Ameisen- nestern 12 Arten. Sehr ausführlich wird dann die Verbreitung der Fichte überhaupt und in Finnland im besonderen behandelt, dann die der Fichtenkäfer, die in Finnland von S (322 Arten = 94,4%). Referate. 231 nach N (126 Arten = 37%) abnehmen; über ganz Finnland verbreitet sind 118 Arten (34,6%). Es folgen dann die erwähnten, im einzelnen höchst interessanten Tabellen, und dann beginnt der ‚Spezielle Teil‘, in dem hier folgende Familien behandelt werden: Carabiden (10 Arten), Staphyliniden (46), Pselaphiden (3), Seydmaeniden (3), Liodiden (7), Corylophiden (2) Trichopterygiden (1), Scaphidiiden (1), Histeriden (6), Canthariden (13), Cleriden (2), Ostomiden (3), Nitiduliden (21), Cucu- jiden (7). Von jeder Art werden Lebensweise, Funddaten der verschie- denen Stadien, Larve und Puppe, soweit bekannt, geographische Ver- breitung (besonders in Finnland) geschildert. Die wichtigsten Familien stehen also noch aus. Hoffentlich wird die Fortsetzung des ausgezeich- neten, sehr verdienstvollen Werkes nicht durch den Krieg verhindert. Reh. Sehmidt, Hugo. Neue Käfergallen aus der Umgebung von Grünberg in Schlesien. Societ. entomol. XXXIlI. 1918. S. 29. Berteroa incana DC. mit erbsengroßen Kugelgallen am Wurzel- halse, die Gallen bisweilen miteinander verschmelzend; der Erzeuger Gymnetron asellus Grav. macht die Entwicklung in der Galle durch. Nach Bayer erzeugt dieser Käfer eine Stengelgalle an Verbascum phlomoides in Böhmen. Sisymbrium pannonicum Jacq., spindelförmige Verdickung der Hauptwurzel mit länglicher Larvenhöhle, jede Wurzel nur mit einer Galle besetzt; Erzeuger Baris lepidii Germ. Plantago lanceolata L., schwache Stengelverdickung, erzeugt von Gymnetron labile. Chenopodium hybridum L., starke Wurzelverdickung an dürftigen Stücken oft mit Wurzeltorsion; der Erzeuger C'hromoderus fasciatus Mil. erzeugt an Chen. album auch Gallen; ein Teil der Er- zeuger überwintert in der Galle. Atriplex oblongifolium W. K., alles wie vorher, aber Galle dünnwandig und leicht abreißend. Alle diese Rüßlergallen fand Verf. nur auf lockeren Böden. Matouschek, Wien. von Mülinen,. H. Der Maikäfer. Schweiz, Zeitschr. f. Forstwesen. 1917, 68. Jg. 8. 346—349. In der Schweiz gibt es fast nur. den gem. Maikäfer, Melolontha vulgaris; man kann hier unterscheiden: die Berner Jahre 1906, 1909, 1912, 1915, 1918 usw., die Urner Jahre 1907, 1910, 1913, 1916, 1919 usw., die Basler Jahre 1908, 1911, 1914, 1917, 1920 usw. Das Berner Flugjahr ist das am stärksten verbreitete und erstreckt sich über die ganze West- schweiz. Bern, über das Tal der Reuß und deren Zuflüsse von Luzern abwärts, über das untere Limmat- und Aaretal, das Rheingebiet, Steck- born-Frauenfeld bis Wallbach, das Lint-, Seez- und Zürichsee-Gebiet oberhalb Thalwil— Küsnacht, das St. Galler- und Graubündener Rhein- tal und das Tessingebiet von Faido abwärts. Die Maikäfer fliegen 232 Referate. bei Föhnwetter recht weit, daher muß man sie gleich bei Anfang des Fluges sammeln, da sonst die gefangenen Weibchen ihre Eier bereits abgelegt haben. Das bürgerliche Forstamt Bern sammelte 1903 10 Mil- lionen Käfer, aber ohne Erfolg, denn man hatte nicht lange genug ge- sammelt. Man muß aber auch überall und nach gleiehen Grund- sätzen sammeln. Alle anderen vorgeschlagenen Mittel nützen nicht viel, sie sind nur örtlich verwendbar. Matouschek, Wien. Zweigelt, Fritz. Der gegenwärtige Stand der Maikäferforschung. Mit 1 Textabbildung. Flugschriften der Deutschen Gesellschaft für angewandte, Entomologie. Nr. 8. Berlin 1918. 40 Seiten. Verf. erörtert zuerst die Bedingungen für die Entwicklung des Maikäfers zu einem fühlbaren Kulturschädling, besprieht dann den Einfluß des Klimas auf den Beginn der Flugzeit und die Zusammenhänge zwischen den Flugjahıen, der Generationsdauer und dem Klima. Auch der Wanderlust der Maikäfer und der Unabhängigkeit des Maikäfervor- .kommens von der Pflanzendecke ist ein Kapitel der Schrift gewidmet. Das Heftchen stellt eine brauchbare Zusammenstellung unserer gegenwärtigen Kenntnisse von der Maikäferfrage dar, die sowohl auf ‘eigenen Forschungen wie auf Veröffentlichungen anderer Autoren fußt. Im Schlußkapitel werden in einer Zusammenfassung die tatsächlichen Ergebnisse den bisher noch ungelösten Fragen gegenübergestellt. H. W. Friekhinger, München. Haenel, K. Maikäferplage und Vogelschutz. Zeitschrift für angewandte Entomologie. Bd. V, 1918. 8. 34—42. Verf. berichtet von einer Fahrt in den Bienwald, auf der er den Ein- tluß der Vogelwelt auf die dort herr chende große Maikäferplage studierte. Haenel bestätigte 68 Vogelarten als Stand- und Brutvögel des-Bien- waldes (die Liste kann natürlich seiner beschränkten Aufenthaltes wegen keine vollständige sein). Von diesen 68 Arten beteiligen sich, "soweit durch Beobachtung und Magenuntersuchungen festgestellt weıden konnte, folgende 17 an der Vertilgung der Maikäfer: Kohlmeise, Blau- meise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Kleiber, Wiedehopf, Star Amsel, Neuntöter, Buchfink, Feldsperling, Waldohreule, Wald- kauz, Steinkauz, Bussard, Turmfalke. Sehr eifrig obliegen nach den Beobachtungen Haenels der Maikäferjagd Kohl- und Blaumeise, Star, Buchfink und Feldsperling. Wahrscheinlich dürften auch die Eulen zu gewichtigen Maikäferfeinden gerechnet werden. Aber tıotz der reichen Avifauna des Bienwaldes sind die Vögel auch dort, ähnlieh den Erfahrungen von Loos in Böhmen, ohne merklichen Einfluß auf die Maikäferplage. Die Masse von auftretenden Käfern läßt das von vorne- herein begreiflich erscheinen. Zudem ist der Maikäfer an schönen Tagen sehr fluglustig und weiß sich dadurch den Nachstellungen zu entziehen. Referate. 233 Im Zusammenhang mit seinen Ausführungen über das Wirken der Vogelwelt bei der Eindämmung der Maikaferplage macht Haenel noch auf zwei Maikäferfeinde aufmerksam, die häufig verfolgt werden, dies aber durchaus nicht verdienen: auf den Maulwurf und die Fledermaus. Beide sind durch die eifrigen Nachstellungen, die sie den Maikäfern angedeihen lassen, unbedingt nützlich. H. W. Frickhinger, München. Trägardh. Jvar. Tallbocken (Monochammus sutor L.). En viktig teknisk skadegärare bland länghorningarna. (Der Schusterbock). Med- del. fr. Stat. Skogstörsökanstalt. Heft 15, 1918. Stockholm. S..221—232. Fig. im Text. Die Bockkäfer. deren Larven lebende Bäume befallen, teilt Verf. nach ihren Gängen und Puppenwiegen in 3 Gruppen ein. Zur ersten ge- hören die, deren Larvengänge und Wiegen oberflächlich unter deı Rinde liegen. Diese Lebensweise ist die ursprünglichste. Beispiele: Rhagium in- quisitor und Acanthocinus aedilıs L. Zur zweiten Gruppe gehören jene, deren Larvengänge oberflächlich unter der Rinde verlaufen, deren Lar- ven aber vor der Verpuppung ins Holz eindringen, wo die Gänge recht- winkelig umbiegen (Tetropium castaneum) oder in einem Bogen verlaufen (Callidium vrolaceum). Die hieher gehörenden Arten sind schädlich. Der fertige Käfer bahnt sich später einen Weg durch das Eingangsloch der Larve hinaus, das Flugloch ist nach Entfernung der Rinde sichtbar. Die dritte Gruppe besitzt Larven, die früh tief ins Holz gehen. Vor der Verpuppung führen sie die Gänge ganz nahe der Oberfläche, sodaß nur eine ganz dünne Wand übrig bleibt, welche der Käfer vor dem Ausschlüp- fen durchnagt. ‚Jeder Gang hat daher zwei Öffnungen. Hieher gehören die technisch gefährlichsten Holzböcke, z. B. Schusterbock, im Schwedi- schen Kiefernbock genannt (Monochammus sutor). Er ist auf der Kiefer und Fichte in ganz Schweden häufig. Die Biologie des Schädlings wird er- sänzt: Die Larve macht zuerst flache, 2cm breite Gänge unter der Rinde, die auf der Innenseite der Rinde scharfrandig sind. Die Länge eines sanzen Larvenganges ist 14—15 cm, .die von der Larve abgebissenen Späne sind sehr groß. Die Generation ist entschieden einjährig. Der Käfer erscheint Ende Juni bis Anfang Juli. Wenn man dem Schuster- bock der Sonne ausgesetzte und im Schatten liegende Stämme bietet, so werden nur die ersteren befallen. Offenbar ist der Käfer ein sonnen- liebendes Tier, ganz wie die in Nordamerika vorkommenden Arten der Gattung. Diese Gewohnheit der Monochammus-Arten benützen die Amerikaner in der Weise, daß sie die Stämme mit Reisig bedecken. In vielen Teilen Schwedens ist der Schusterbock ein schwerer tech- nischer Schädling, der nur in der Weise bekämpft werden känn., daß die Stämme entrindet werden. Matouschek, Wien. 234 Referate. Liehr, 0. Über ein Pflanzen schädigendes Auftreten des zweigepunkten Marienkäfers (Adalia bipunctata), Prakt. Blätter f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz. 1918. S. 94. An einigen Orten in Bayern drangen im Sommer 1918 die Larven des genannten Käters in reife Kirschen oft recht tief ein. Matouschek, Wien. Taschenberg, 0. Auffällige Häufigkeit von Coccinella septempunctata L. im Sommer 1918. Entomologische Mitteilungen, Bd. VII, 1918. S. 214/15. Vert. berichtet aus dem Südharz, aus dem Voigtlande, aus der Umgebung von Halle und aus Mecklenburg (Alt-Gaarz an der Ostsee) von einem Massenauftreten des Siebenpunkts COoceinella septempunctata. Es dürfte wohl auf ein vermehrtes Blaitlausvorkommen zurückzu- führen sein. H. W. Friekhinger, München, Kleine, R. Tetrastichus cassidarum Ratzeb. ein Parasit bei Cassida rubiginosa Müll. - Entomol. Blätter. Frankfurt a.M. 1918. XIV. S. 248—249. Da Cassida-Arten verschiedene Pflanzen befallen, dürfte die Kennt- nis eines neuen Parasiten von Cassida rubiginosa erwünscht sein; es ist die Larve von Tetrastichus cassidarum (Schlupfwespe). Die besetzten Larven des Käfers verändern die Farbe etwas, sie beherbergen 4—5 Stück des Parasiten. Das zuerst ausschlüpfende Tier durchbohrt den Rücken des Wirts und frißt ein kleines Loch aus. Die nachfolgenden Wespen benützen alle das gleiche Loch zum Ausschlupf. Nach wenigen Tagen sterben die Wespen. — Bisher war bei der genannten Käferart nur der Eiparasit Tetracampa flavipes Fst. bekannt. Matouschek, Wien. Schenk, P. J. De Erwtenkefer. (Der Erbsenkäfer.) Tijdschr. over Plantenziekten. 44. Jahrg., 1918. S. 15—24. An der Hand der vorhandenen Literatur wird eine gemeinverständ- liche Schilderung des Aussehens und der Lebensweise der Erbsenkäfer Bruchus pisi, B. rufimanus und B. atomarius gegeben. Als Grund für die vielfach von einander abweichenden Angaben über die Lebensweise vermutet Verf. Verwechselungen der dreı genannten Arten und fordert zu erneuten Beobachtungen auf. Zum Schluß wird die Bekämpfung der Erbsenkäfer besprochen. O-R: Kayser. Ist die Vernichtung des Apfelblütenstechers (Anthonomus pomo- rum) durch Vögel als nutzbringend zu betrachten? Ornithologische Monatsschrift. 43. Jahrg. 1918. S. 12—14. Die Frage, die Verfasser stellt, ist von verschiedenen Seiten ver- schieden beantwortet woıden. Kayser führt das Zeugnis eines lang- Referate. 235 jährigen Obstzüchters, des Kreisobergärtners Parusel des Kreises Tarnowitz an, das die große Schädlichkeit des Anthonomus pomorum betont. Infolgedessen ist die Tätigkeit der den Apfelblütenstecher ver- folgenden Vögel— es handelt sich dabei nach Eckstein vornehmlich um Meisen und wohl auch um den kleinen Buntspecht — als nutz- bringend zu bezeichnen. H. W. Friekhinger, München. Scheuch, H. Der Nährpflanzenkreis von Ceuthorrhynchus pulvinatus Gyll. und pyrrhorhynchus Marsh. Koleopterol. Rundschau. Wien 1918. VI. 8. 17—18. Die erste Käferart lebt nur auf Kruziferen, am häufigsten auf Sisymbrium sophia, doch auch auf Erysimum cuspidatum, Camelina sativa, Rapistrum »perenne, Berteroa incana. Matricaria chamomilla ist sicher keine Nährpflanze. — Die zweite Käferart ist auch ausschließ- lich an Kreuzblütler gebunden. Matouschek, Wien. Lengerken, Hanns von, Lebensweise und Entwicklung des Fliederschäd- lings Otiorrhynchus rotundatus Siebold. (Mit Il Zeichnungen und 12 Blattselbstdrucken.) Zeitschrift für angewandte Entomologie. V. Bd., Jahrg. 1918. S. 57—83. Otiorrhynchus rotundatus lebt als Vollkerf an den Blättern des türkischen Flieders, deren Ränder er befrißt. Er ist ein durchaus licht- scheues, nächtliches Tier. Im Oktober verläßt der Käfer den Flieder, um in und an der Erde unter faulem Laub oder in Erdritzen zu über- wintern. Die Eier werden in der Erde wahrscheinlich an Fliederwurzeln, abgelegt. Im April kommen die überwinterten Käfer wieder aus ihren Schlupfwinkeln hervor und befressen die Blattknospen. Die Larven fressen an den Saugwurzeln des Flieders und verpuppen sich um die Wende des Juli/August in der Erde. Die Käfer schlüpfen nach kurzer Puppenruhe schon um die Mitte des August aus. Nachdem sie sich einige Tage bewegungslos in der Erde gehalten haben, beginnen sie mit dem Fraß. Am Tage verstecken sich die Käfer immer zu mehreren vereint unter abgefallenen Blättern oder an geschützten Plätzen. Zuerst wird die ganze Peripherie des Blattes in den charakteristischen Buchten befressen dann erst kommen zusammenhängende große verästelte Fraßbuchten nach dem Innern der Blatifläche zustande. Deı Fraß ver- läuft am Flieder von unten nach oben. Auch die sehr stark zerfressenen Fliederblätter bewahren stets ihre Lebensfähigkeit, auch läßt sich keine sichtbare Einwirkung des Larvenfraßes an den Wurzeln auf die Ent- wicklung des Flieders feststellen. Ein Schaden entsteht also durch die Tätigkeit des Rüßlers nicht. H. W. Frickhinger, München. Benecke, Wilhelm. Pflanzen und Nacktschnecken. Flora, N.F. 11. Bd., Festschrift Stahl, 1918, S. 450-477. 236 Referate. An Stelle der von Stahl getroffenen Einteilung der Nacktschnecken in Omnivore und Pilzspezialisten setzt Verf. die Dreiteilung in Pleo- phage, Herbivore und Mykophage. Als pleophag bezeichnet er jene Nacktschnecken, die eine große Zahl der verschiedensten Pilze, grünen Blätter, Wurzeln oder Früchte von Blütenpflanzen gern fressen, und wenn man ihnen die genannten Pflanzenteile gleichzeitig bietet, keinen derselben vor einem andern wesentlich bevorzugen. Arion empiricorum ist pleophag, weil er gleichzeitig dargebotenen Täubling, Hallimasch. Spinat, Kartoffelscheiben annähernd gleich gern frißt. Herbivor sind solche, die außer Kräutern und anderen Teilen höherer Pflanzen auch einzelne Pilze fressen, z. B. die oben genannten, jene aber diesen doch vorziehen, z. B. Agriolimax agrestis. Mykophag ist z. B. Limax tenellus, der viel lieber Pilze frißt als die gleichzeitig dargebotenen höheren Pflanzen. Diese Dreiteilung könnte sich vielleicht bei noch weiteren Studien ändern; denn es ist bisher noch nicht gelungen, übeı die Ernäh- rungsansprüche des als Flechtenfresser geltenden Limax arborum sich klar zu werden; er meidet l:bende, grüne Blätter streng. Versuche mit chemisch reinen Substanzen zeigen: Arion empiricorum und der Pilz- spezialist A. subfuscus tressen Zucker- und Eiweißlösungen etwa gleich gern, Agriolimax agrestis bevorzugt Zucker, Limax tenellus läßt sich durch höhere Zuckerkonzentrationen eher abschrecken. Indifferente Dinge, wie mit reinem Wasser getränkte Agarwürfel, werden von den Nacktschnecken gemieden, sie bedürfen, wie Stahl zeigte, sog. Reiz- stoffe, damit ihnen die Nahrung schmackhaft wird. Als Reizstoffe wirken auf Arion-Arten Pepton, Glykogen, Zucker usw., auf A. agrestis besonders Zucker, auf L. tenellus Glykogen. Mannit ist für unsere Nackt- schnecken kein Reizstoff. Das Glykogen scheint, nebst anderen Stoffen, die Pilze den Schnecken schmackhaft zu machen. Die Vertreter der drei oben genannten ernährungsbiologischen Gruppen verzehren die Blätter nicht unterschiedlos; Oenothera ist gegen alle Nacktschnecken stark geschützt. Es bleibt noch zu untersuchen, ob die von Stahl gefundenen Schutzeinrichtungen gegen die Vertreter der drei Gruppen gleich wirksam sind. Agr. agrestis verzehrt nur wenige Pilze gern: milde Täublinge, Hallimasch ; die Pleophagen und Mykophagen fressen eine weitaus größere Zahl von Pilzarten, ein wahlloser Pilzfraß findet nicht statt. Nicht oder sehr ungern werden gefressen: Pfifferling, Chamaeleontrichterling, Amanita mappa, teils aus mechanischen, teils aus chemischen Gründen. Russulı wird von den Mykophagen gern, Arten von Collybia oder Tricholoma ungern gefressen; die Pleo- phagen verhalten sich entgegengesetzt. In anderen Fällen treten Unter- schiede zwischen den Schneckengattungen unabhängig von ihrer all- gemeinen ernährungsbiologischen Anpassung zutage: Amanita phalloides wird von Arion empiricorum und A. subfuscus gern gefressen, von Limax- Referate. 237 Arten gemieden. Peziza-Arten frißt A. empiricorum ungern, Limax tenellus gern. Die Analogien zwischen dem Geschmack der Schnecken und dem des Menschen ergeben: Uns scharf erscheinende Russula- Arten werden auch von den Schnecken gemieden; die brennend scharfe Lactaria wird nicht verschmäht. Speisepilze (z. B. Ziegenlippe, Stock- schwämmchen) werden ungern angenommen, ebenso A. mappa, der Fliegenpilz aber gern. Vielleicht werden die Sporen durch die fressenden Schnecken verbreitet. Matouschek, Wien. Sehwartz, M. Das Auftreten der Feldmäuse in Deutschland 1917 und 1918. Mitt. d. D. Landwirtsch.-Ges. 1918. S. 418—420. Das Auftreten, die Verbreitung und die Schädigungen der Feld- mäuse an den verschiedenen Kulturen werden geschildert und als beste Bekämpfungsweise unter den jetzigen Verhältnissen die Anwendung des Löfflerschen Mäusetyphusbazillus empfohlen. Anstatt der in Friedens- zeiten gebräuchlichen Brotwürfel oder Getreidekörner verwendet man als Köder jetzt Kartoffelbrei. Vor Bakterienmitteln des Handels wird gewarnt. OK: Gesehwind. Samenbeize zum Schutze des Schwarzkiefersamens gegen Verzehren durch Mäuse. Österr. Forst- und Jagdzeitung. 36. Jg- 1918. 8. 40. Auf Karstböden Österreichs bediente sich Verf. seit vielen Jahren mit bestem Erfolge der Bleimennige. Hier sind es besonders Lerchen, die dem Samen stark nachstellen. Gleich nach der Aussaat nehmen die Mäuse und Vögel den gefärbten Samen auf, aber bald hört der Fre ß auf; die Vögel werfen den aufgepiekten Samen dann weit weg. Nach der Beizung muß der Same getrocknet werden. Matouschek, Wien. Schwartz, F. Eigenartige Baumbeschädigungen durch die Erdmaus. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Gesellsch. 1918. S. 285—286. Der Sturm vom 12./13. September 1914 brach im Walkmühltal bei Wiesbaden in einer Birken-Neuanlage 3 cm dicke Äste ab. Sie waren an Stellen abgebrochen, die schon vorher schwere Beschädigungen an Holz und Rinde in 2—4 m Höhe aufwiesen: das Holz war manchmal ganz freigelegt, die Wundränder teils überwallt, teils frisch. Der Schäd- ling war Arvicola agrestis, die sich am süßen Safte der Birke labte. Matouschek, Wien. Friekhinger, H. W. Die Bisamratte in Böhmen. Naturwiss. Wochen- schrift. N. F. Bd. 17, 1918. $. 65—72, 73-81. 26 Abb, Eine sehr gründliche Darstellung der Einführung und Ausbreitung der Bisamratte in Böhmen, ihrer Körpereigenschaften, ihrer Lebensweise 238 Referate. und ihrer Gewohnheiten. Auch der wirtschaftliche Nutzen des Tieres wird geschildert, doch steht er in keinem Verhältnis zu dem ungeheuren Schaden, den es der Fischerei und Teich wirtschaft, der Land- und Forst- wirtschaft zuzufügen vermag. Zum Schluß wird die Bekämpfung der Bisamratte durch Jagd, Fangen in Fallen, Vergiften und Ausräuchern behandelt und die biologische Bekämpfung durch Schmarotzerbakterien berührt. BSR: Ritzema Bos, J. De Eekhoren (Sciurus vulgaris L.).. (Das Eichhorn.) Tijdschr. over Plantenziekten. 44. Jahrg., 1918. S. 29—75. 2 Taf. Verf. gibt eine sehr anziehende und gründliche Schilderung vom Bau, der Lebensweise und der Verbreitung des Eichhornes, wobei namentlich dessen Ernährung und der dabei angerichtete Schaden ausführlich be- handelt wird. Das Eichhorn ist Allesfresser ; es ernährt sich von allen möglichen Pflanzenteilen, nur mit Ausnahme von Wurzeln und Blättern, außerdem auch von tierischer Nahrung. Seine Hauptnahrung besteht aus allerlei Baumsamen; daneben nimmt es als Zuspeise Baumknospen, Eichenkätzchen, Bast von Zweigen, Ästen und Stämmen, verschiedene Gallen von Fichten, Eichen und Pappeln, auch Pilze; außerdem ernährt es sich von Eiern und Jungen von Vögeln, wie auch von Insekten, auch hat man bisweilen beobachtet, daß es abgeworfene Hirschgeweihe und am Boden liegende Knochen benagte. Das Eichhorn ist in seiner Er- nährung sehr launisch, auch zerbeißt es allerlei Gegenstände, die es nicht verzehrt, und zerstört deshalb viel mehr, als es für seinen Unterhalt nötig hätte. Baumsamen frißt es regelmäßig, wenn es sie bekommen kann, daneben auch immer Eier und junge Vögel, die es aus dem Nest holt; anderes Futter verwendet es nur gelegentlich. Der von ihm an- gerichtete Schaden ist viel größer als sein Nutzen, obwohl in manchen Gegenden sein Fleisch genossen und sein Pelz verwendet wird. Man wird das hübsche Tier nicht ausrotten wollen, muß es aber unter Umständen durch Fangen und Abschießen am Überhandnehmen verhindern. Ö.K. Ritzema Bos, J. De egel en zijne oeconomische beteekenis. (Der Igel und seine wirtschaftliche Bedeutung.) Tijdschrift over Plantenziekten. 24. Jg., 1918. 8. 161—198. Eine gründliche und sehr ansprechende Schilderung des Baues, der Lebensweise und der wirtschaftlichen Bedeutung des Igels. In letz- terer Beziehung wird auf Grund der Literatur und der eigenen Erfah- rungen des Verfassers festgestellt, daß der Igel sowohl nützlich wie schäd- lich ist; aber da seine Hauptnahrung aus einer ungeheuren Menge von Feld- und Waldmäusen und aus schädlichen Insekten besteht, und er nur gelegentlich etwas anderes verzehrt, darf man ihn mit vollem Recht als ein sehr nützliches Tier bezeichnen. 0.:.K,; Referate. 239 'Sehuster, Wilhelm. Der Maulwurf (Talpa europaea L.) als Waldtier. Seine Zukunftsaufgabe im deutschen Walde. Zugleich ein Blick auf seine jetzige Bedeutung für die Forstwirtschaft. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung. 94. Jahrg. 1918. S. 142—144, Verf. berichtet vor allem von deı Wintertätiakeit des Maulwurfs, die sich größtenteils im Boden vollzieht. Er weist nach, daß der Maul- wurf durch die energische Verfolgung, die er vor allen Dingen den Engerlingen zuteil werden läßt, zu den Nützlingen zu zählen ist. Schuster führt neben seinen eigenen Erfahrungen eine Reihe neuerer Beobach- tungen anderer Autoren an, die ebenfalls die Nützlichkeit des Maul- wurfs dartun. H. W. Friekhinger, München. Stoklasa, Julius. Zur Bekämpfung der Mehl- und Getreideschädlinge. Mitteil. d. Deutsch. landw. Gesellsch. 1918. 8. 62—64. Die tödliche Wirkung der Blausäure beruht bei Tieren auf einer Hemmung der Sauerstoffaufnahme, bei Pilzen in plasmolytischen Vorgängen, die durch etwa 2,5 Vol.-% Blausäuredampf innerhalb 5—10 Stunden bei Penicillium glaucum, Aspergillus glaucus, Mwucor mucedo, Rhizopus nigricans, Bacillus subtilis, B. mesentericus vulgatus hervorgerufen werden. Korn-, Mehl-, Erbsenkäfer, Kornmotte, Mehl- motte, Schwaben, Russen, Milben und Mauerasseln, deren Larven und Eier werden bei Laboratoriumsversuchen schon durch 1 Vol.-% Blau- säuredampf innerhalb 7 Minuten bis 5 Stunden abgetötet. Die Keim- rähigkeit der Samen leidet durch die Räucherung nicht, ja es wird die Keimungsenergie durch die Einwirkung von 1—3,5Vol.-% Blausäure vergrößert, da die schädlichen Bakterien und Schimmelpilze getötet werden. Aus dem geräucherten Mehl und Getreide entweicht der Cyan- wasserstoff; er soll nach Verf. alle tierischen Parasiten und deren Ent- wiceklungsstadien in Mühlen ete. vollständig vernichten. Matouschek, Wien. Reh, L. Blausäure zur Bekämpfung der Ungeziefer. Naturwissenschaft- liche Wochenschrift. N. F. Bd. 17, 1918. S. 638—642. Aus dem zuerst gegebenen geschichtlichen Überblick über die An- wendung des Blausäuregases gegen verschiedene Ungeziefer sei erwähnt, daß die ersten Versuche damit bis ins Jahr 1881 zurückreichen und die Technik des Verfahrens etwa seit der Wende des Jahrhunderts beson- ders in Amerika aufs höchste entwickelt wurde. Verf. veröffentlichte seine ersten Versuche bereits i. J. 1900. Es wird dann die Methode der Vergasung geschlossener Bäume, ihre Gefäh:lichkeit fü: den Men- schen und ihre Vorzüge besprochen. Die Anwendung im Freien, die in Amerika großen Umfang angenommen hat, dürfte bei uns höchstens in Weinbergen in Betracht kommen. 0. K. 240 Referate. Fulmek, Leop. Kalziumsulfhydrat ‘statt Schwefelkalkbrühe gegen die Kräuselkrankeit des Weinstockes. Allgem. Weinzeitg. Wien 1918. S. 281—283.: 2 Textfig. — — Bekämpfung der Kräuselkrankheit (Akarinose. Ebenda. 1918. S. 387 — 388. Kalziumsulfhydratbrühe eignet sich in derselben Konzentration, wie sonst 'Schwefelkalkbrühe verwandt wurde, zur Frühjahrsbekämpfung sehr gut. Man achte (Ende März bis anfangs April) vor allem auf gute und reichliche Benetzung. Über Verwendung zur Laubbespritzung an beblätterten Rebentrieben sind weitere Beobachtungen anzustellen, da über die Ausheilung selbst noch keine Resultate vorliegen. Schädi- gungen des Laubes bei Bespritzung mit 40- und 20-facher Verdünnung mit Wasser treten nicht ein. Matouschek, Wien. Schander. Die Anwendung von Konservierungsmitteln zur Gesunderhaltung von Kartoffeln in den Mieten, mit besonderer Berücksichtigung des Megasans. Der Kartoffelbau. 2. Jg., 1918. Nr. 1. Nach Besprechung der bisher vorliegenden Erfahrungen über die - Verhinderung der Fäule der Kartoffelknollen in den Mieten durch An- wendung von Konservierungsmitteln werden Versuche angeführt, die zum gleichen Zweck mit Schwefel, Kalk und Megasan angestellt wurden. Megasan ist ein Doppelsalz Natriumboroformiat, welches entweder rein oder vermischt mit Kieselguhr angewendet werden soll. Aus den Versuchen geht hervor, daß wir ein Mittel, welches sich zur Kon- servierung der Kartoffeln im großen eignet, zurzeit noch nicht besitzen. Zum Schluß werden die wichtigsten Maßnahmen bei der Einwinterung von Kartoffeln angeführt. O.K. Bernatsky, J. Über Ersatzmittel für Schwefelkohlenstoff. Allgemeine Weinzeitg. Wien 1918. S. 25—26. : Ersatzmittel sind das Tetrachlorkarbon, die mit ihm verwandten Verbindungen und das Paradichlorbenzol. Wegen ihrer geringeren Ver- tlüchtigung müßte jedoch die Anwendung dieser Stoffe im August, frühestens im Juni erfolgen. ' Die verwendete Menge müßte größer sein, bis 35 g auf 1 m?, ebenso die Zahl der Löcher. Einige Wochen nach Durchführung des Versuche könnte man die Wirkung auf die Rebläuse feststellen und die ganze Anlage darnach behandeln. Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. Druck der Hofbuchdruckerei Ungeheuer & Ulmer in Ludwigsburg. Kurze Mitteilung. Zur Überwachung der Herstellung und des Vertriebes von Pflanzen - sehutzmitteln. Die Schweizer schufen ein nachahmungswertes Beispiel: Die gewerbsmäßige Herstellung von Bekämpfungsmitteln gegen Pflanzen- krankheiten ist, ab 1918 nur mit Bewilligung der Zentralverwaltung der schweizerischen landw. Versuchs- und Untersuchungsanstalten in Bern-Liebefeld gestattet. Ausgenommen sind die schon vor 1. August 1914 im Handel gewesenen Schutzmittel von bekannter Zusammen- setzung (Schweiz. Zeitschr. für Obst- und Gartenbau. 1918, S. 104). Matouschek, Wien. Relerate. Kornauth, K. Bericht der k. k. landwirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzenschutzstation in Wien für das Jahr 1917. Zeitschrift f. d. landw. Versuchswesen in Österreich. 21. Jg., 1918. 8. 377—393. Beachtenswert sind folgende Angaben: Mairüben hatten außer durch die große Trockenheit auch durch Erdflöhe schwer zu leiden. teilweise auch durch eine Rüsselkäferlarve (Baris?), die bis zu 20 Stück an den Rübenwurzeln gefunden wurde, sie nach allen Richtungen durch - fraß und sich zuletzt innerhalb der Wurzeln in einer ausgefressenen Puppenwiege verpuppte. — Mitunter gingen !/; der Mohnpflanzen durch die Larven des Mohnwurzelrüßlers (Stenocarus fuliginosus Msh.) zugrunde, welche die Wurzeln benagten oder die Blütenstengel am Aus- treiben behinderten. Stark trat die Phytophthora-Krankheit im Früh - sommer an Kartoffeln in Vorarlberg auf, dann die an Tomaten durch Phytobacter Iyopersicum hervorgerufene Tomatenfäule, die durch Fu- sarıum putrefaciens verursachte Kernhausfäule bei Äpfeln. Neu für Österreich ist das Auftreten von Cucurbitaria piceae an Picea pungens. Die Fraßstellen der in großer Zahl beobachteten Erdravpen, Drahtwür- mer und anderer tierischer Schädlinge boten eine gesteigerte Infektions- möglichkeit für die Schwarzbeinigkeit bei den Kartoffeln. Versuche mit Gurken: Die Keimungsenergie wurde um 1—5 Tage verkleinert, die Keimfähigkeit selbst in keinem Falle beeinflußt durch Beizung der Gurkensamen mit 3% Perozid-Lösung (12 Stunden), 0,5% Melior (12 Min.), 2% Kupferkalkbrühe (3 St.), 2% Bosnapasta (3 St.) oder Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 16 il, 2342 Referate. mit 50% Bosnapasta (Samen mit der teigigen Paste verrührt, rasch ge- trocknet). Sehr gut bewährte sich als vorbeugendes Mittel gegen Pe- ronospora cubensis und Oladosporium cucumerinum das Spritzen der Guirkenpflanzen alle 8—-10 Tage mit 1%iger Aufschwemmung von Bosnapasta im Gewächshaus und im Freilande (hier von der Keimung an alle 2—3 Wochen bespritzt). Versuche mit Zwiebelsamen: Bei Beizung mit 2% Kupfer- kalkbrühe wurde keine merkbare Herabsetzung der Keimfähigkeit und Keimungsenergie gegenüber ungebeizten Samen beobachtet; 3% Perozidlösung verminderte die Keimungsenergie unmerklich. wogegen bei 0,5% Melior eine Verzögerung von 5—7 Tagen bemerkbar wurde. Bei einem im Keimapparate durchgeführten Beizversuche mit den Samen waren nach Behandlung mit 3% Perozid nach 4 Tagen 71,3%. nach 5 Tagen 80,8%. nach 10 Tagen 88,6% ausgekeimt, nach Behandlung mit 0,8% Melior nach 4 Tagen 50,4%. nach 5 Tagen 56,5%, nach 10 Tagen 75,6%. — Versuche mit Bohn en zeigten ähnliche Erscheinungen bei An- wendung der genannten Beizmitteln. — Das Saatbeiz- und Saatschutz- mittel „.Hoppin‘ der Firma V. Kraus in Saaz ergab starke Schädigung der Keimkraft (Weizen 14%, Gerste 20%). — Die Vertilgung der Laı ven von Lecanium corni auf Robinia pseudacacia zu Eisgrub. S.-Mähren, gelang sehr vollständig durch Lyxyl (Firma Schülke u. Mayrs Nachfolger Raupenstrauch in Wien, 10—8%ig) durch Natriumthiosulfat (10 %ig), Schwefelkalkbrühe (mit Wasser im Verh. 1 : 3 verdünnt), Kalziumsulfat- hydrat (ebenso verdünnt), Antifungin (ebenso) oder durch 6 %ige Sch we- felleber-Lösung. Andere Mittel übten keine vollständig vernichtende Wirkung aus. — Durch eine Bespritzung mit S%iger Dendrinemulsion zur Bekämpfung der Knospenwickler zur Zeit der Vegetationsruhe vor dem Austrieb wurden Teilerfolge erzielt und der Befall gegenüber nicht behandelten Kontrollbäumen um 50% vermindert. Aaskäferlarven auf Zuckerrüben wurden durch 0,1- und 0,15%ige Sch weinfurtergrün- aufschwemmung mit Zusatz von 1% Kalk erfolgreich bekämpft, wobei die höhere Konzentration sich erfolgreicher erwies. ohne daß Schädi- gungen bemeikbar wurden. Bis 5% als höchste Konzentration des Tabakextraktes vertrugen Kern- und Steinobstbäume, nur die Marille vertrug höchstens 2%. Xylotin wird bei diesen Bäumen nicht empfohlen. — In Süddalmatien und Montenegro wurden 1917 830.000 Ölbäume dreımal mit der versüßten Giftlösung: Natriumarseniat, Melasse und Wasser (Dachieid-Mischung) bespritzt zum Schutze gegen die Ölfliege Dacus oleae Rossi, und zwar mit bestem Erfolge. Matouschek. Wien. Vöchting, Hermann f. Untersuchungen zur experimeniellen Anatomie und Pathologie des Pflanzenkörpers. Il. Die Polarität der Gewächse. RB RT RR RE ET A DN IRa . PER Nor Referate, 243 Mit 12 Tafeln und I13 Textabbildungen. Tübingen 1918. VI und 333 Seiten. 8°. Dem im Jahre 1908 erschienenen ersten Teil dieser Untersuchungen tolst nun der von Vöchting vor seinem Tode noch vollendete, auf Veranlassung seiner Witwe nach seinem Tode herausgegebene zweite. die Polarität der Gewächse behandelnde Teil. Es sind sehr eingehende unendlich mühevolle Untersuchungen. durch welche der Verfasser neue Beweise für die im Jahre 1874 von ihm entdeckte Polarität der Ptlanzen. d. h. für die Tatsache. daß den ganzen Pflanzen. wie ihren einzelnen Gliedern ein innerer polarer Gegensatz im Bau eigen ist. der den Ort und die Entwicklung der Glieder bestimmt. zusammenbringt. Den Mittelpunkt der vorliegenden umfangreichen Arbeit bildet die Darstellung des Verhaltens der äußeren Gestaltung und deshistologischen Baues der verkehrten Pflanze. von der in früheren Arbeiten nur die ersten Wachstumserscheinungen verfolgt worden waren. Als Vorarbeiten war erstens die genaue Kenntnis des anatomischen Baues der normalen Pflanze auch in Bezug auf die Maße der Holzzellen und Gefäße notwendig. und zweitens mußten die in verkehrter Richtung gezogenen Pflanzenteile oder ganzen Pflanzen behandelt werden. deren Wurzeln aber den normalen Ort einnehmen. Der normale Bau des Holzkörpers, namentlich die Länge deı Holzzellen, wurde an Salıx fragilis, S. elegantissima und 8. alba vitellina pendula in zahlreichen Jahresringen und in verschiedenen Gegenden derselben sehr genau untersucht. Aus den sehr zahlreichen Messungen deren Methode genau besprochen ist. ergaben sich die arithmetischen Mittelwerte der geringsten, der mittleren und der größten Längen, und diese werden in Kurven dargestellt. Der Bau des Seitensproß- grundes an seiner Mutterachse sowie der Bau der Seitenwurzeln wurden an Salız fragilis einer genauen Untersuchung unterzogen. Um das Wachstum von Pflanzen und Pflanzenorganen in abnor- men Lagen kennen zu lernen. wurden Weidenarten. Araucaria excels«. Opuntia robusta und Cereus perwwianus \ahrelang in verkehrter Stellung kultiviert. Die Weiden zeigten infolge der Einwirkung der Schwer- kraft eine überwiegende Entwicklung der basalen Triebe; Araucaria erhielt sich jahrelang am Leben. verkümmerte aber am Scheitel und an den Seitenachsen: Opuntia und Cereus starben vom Scheitel her langsam ab. An Salix fragilis. S. alba witellina pendula, 8. elegantissima, Arau- caria excelsa. Solanum flavum und Nicotiana colossea ergab sich, daß in verkehrten Achsen das Wachstum der Holzzellen infolge des Einflusses der Schwerkraft um etwa 10%, in wagerechten um etwa 6%, geringer war, als in aufrechten Achsen. Hauptgegenstand der Untersuchungen ist die verkehrte Pflanze. 244 Referate. Dazu dienten vorzugsweise Weidenarten. außerdem Ampelopsis quin- quefolia, Hedera helix und Solanum dulcamara. Mit der Spitze in den Boden gesteckte und in geeigneter Weise weiter kultivierte Weidenzweige zeigen ein schwächeres Wachstum als normal wachsende und bilden ihre stärksten Triebe an der Erdober- fläche: die an dem im Erdboden steckenden Gipfelteil entstehenden Triebe müssen im Versuch entfernt werden. Bei Salix alba vitellina pendula stirbt das aufwärts gewendete Ende eines verkehrt gepflanzten Zweiges im ersten Jahr allmählich von der Spitze her ab. am Grunde der untersten Seitenzweige bilden sich Gewebesockel, der stärkste unterste Sockel nebst der Achse verdickt sich nach aufwärts zu. Im zweiten Jahre bleibt in der Regel unter Absterben der Achse und der Seitenzweige von oben her nur der unterste Seitenzweig erhalten, verdickt sich vor- wiegend auf der nach unten und außen gewandten Seite, und auch die Achse verdickt sich exzentrisch. Die spätere Entwicklung geht in der- selben Richtung weiter. Am stärksten Seitensproß bildet sich früh- zeitig in der Nähe des Grundes ein nach unten stehender Achselsproß, der sich besonders kräftig entwickelt, während der darüber stehende Teil seines Muttersprosse- zurückbleibt und meistens abstirbt. Die exzentrisch wachsenden Teile von Mutter- und Seitensproß werden in den folgenden Jahren zu mächtigen Anschwellungen, das Wachs- tum und die Verzweigung der oberen Teile werden normal. Die Wurzeln verdicken sich an ihrem basalen Ende stark. die Sproßspitze zwischen ihnen geht zugrunde. — Im wesentlichen ebenso verhielten sich Salız pentandra und S. viminalıs. Bei Salix fragilis gingen von den 24 verkehrt eingepflanzten Zweigen alle bis auf 2 zugrunde. Die eingehenden Exemplare zeigten vor ihrem Tode sehr eigentümliche Verzweigungen Geschwülste und Absterbe- erscheinungen der Gewebe. Die 2 überlebenden Zweige verhielten sich ' wie die von S. alba vitellina pendula. 8. elegantissima vertrug die Um- kehrung leichter und zeigte eine ähnliche Entwicklung. Die histologische Untersuchung wurde besonders für Salz fragilis sehr eingehend durchgeführt. In der Anschwellung der Achse sind die Jahresringe in steigendem Maße exzentrisch gebaut; der Seiten- zweig erster Ordnung bat einen stark exzentrischen Holzkörper mit üiberwiegendem Dickenwachstum auf der nach unten gewandten, mor- photisch oberen Seite; der Seitenzweig zweiter Ordnung ist in seinem unteren Teil ebenfalls, aber nicht symmetrisch, exzentrisch, und auch die Wurzel ist, trotz ihrer zylindrischen Gestalt, exzentrisch gebaut. Von: der Gewebebrücke, die den großen Wulst der Achse mit dem Achsel- sproß verbindet, wird der von Störungen durch das Zusammentreiien sleichnamiger Pole hervorgerufene gebogene Faserverlauf sehr ausführ- lich beschrieben. Referate. 245 Im Stammteil zwischen Wurzel- und Seitensproß ist die Zahl der ‚Markstrahlen beinahe um das doppelte größer als in der normalen Achse, es kommen zuweilen zweireihige Strahlen vor, und die Gestalt ihrer Zellen ist radial kürzer, tangential aber breiter. Die Holzfasern in den verkehrt gewachsenen Ringen sind auffallend kürzer als in den normalen, dabei oft von abweichender Gestalt; Länge und Weite der Gefäße ist bedeutend geringer. In der großen Geschwulst gegenüber dem Achselsproß sind ungewöhnlich viele Markstrahlen enthalten, 2—5- reihion häufig. einzelne Sörahlzellen abnorm groß: die Gestalt der Holz- ‚zellen ist häufig anormal, ihre Länge bedeutend geringer als die der normalen Fasern. Die horizontale Bıiücke zwischen Geschwulst und ‚Achselsproß mit ikrem wagerecht verlaufenden Fasergewebe kommt nicht durch Biegang d r Kambiumzellen cder deren jüngsten Abkömm- lingen zustande, sondern daduıch, daß das Meristem durch Q@nerteilung ın Parenchym zerfällt in diesem die Umlagerung stattfindet und nun das neu orientierte Gewebe der Brücke erzeugt wird. In der Brücke sind Bedingungen vorhanden. die als Wachstumsstörungen wirken und die normale Gest.ltung der Zellenformen hindern. Im großen Achselsproß wird der normale Bau angestrebt und im unteren Teile jast schon erreicht; im Seitenzweig zweiter Ordnung haben die Holz- zellen normale Länge. die Bedingungen, welche die Störungen in der Anordnung der Gewebe, in der Gestalt und dem feineren Bau der Jahıes- ringe verursachen, werden mit der Entfernung von der Mutterachse allmählıch schwächer und hören endlich ganz auf. Die Wurzel ist be- deutend gefäßä:mer als die normale, die Gefäße sind enger und bilden oft eigentümliche Gruppen, die Länge der Holzzellen ist in der Wurzel des verkehrten Stecklinges um fast 25% geringer als in der der aufrechten Pflanze. Folglich erstrecken sich die inneren Störungen, welche Achse und Zweige an der verkehrten Pflanze erfahren. auch auı ihre Wurzeln. Ähnlich liegen die Verhaltnisse für Salix eleyantissima, 8. acuti- jolia und 8. alba »itellina pendula, aut die hier nicht weiter eingegangen werden soll. Ampelopsis quinquefolia. mit der schon Kny experimentiert hatte, und die neben zarten auch dicke fleischige Wurzeln kesitzt, wächst als aufrechter oder verkehrter Steckling weiter. Die verkehrien entwickelten am (oberen) basalen Ende keine Triebe, wohl aber an den von Erde um- gebenen Scheitelteilen, und erst nachihrer Entfernung bilden sich Triebe über der Erde: das basale Ende scarb meist ab. Wie bei den Weiden. sch willt die Ansatzstelle der Seitensprosse, wenn auch schwächer, an, ältere Seitensprosse erster Ordnung sind exzentrisch gebaut. und aus ihrer Unterseite geht ein Seitensproß zweiter Ordnung hervor. Wenn den unterirdischen Sprossen der verkehrten Pflanze nicht gestattet wire weiterzuwachsen, so gestalten sich die unterirdischen Teile zu 246 Referate. rhizomartigen Körpern die an der gewöhnlichen Pflanze nicht vorkommen. Die histologische Untersuchung bezieht sich auf Stamm, Wurzel und Basis des aufrechten Stecklings bei der gewöhnlichen Pflanze und auf die Organe der verkehrten Pflanze. An deren Stamm ist in der Anschwellung am Ansatz des Seitensprosses im Hclz. wie bei den Weiden, eine Gewebebrücke. indessen von etwas anderem Bau, vorhanden, der Achsenteil darüber stark exzentrisch. Die Gefäße der verkehrten Achse sind um 17% kürzer und um 46,9% enger als in der aufrechten, aber zahlreicher: die Länge der Holzzellen ist um 8%, geringer. Der Seitensproß erster Ordnung ist stark exzentrisch. der zweiter Ordnung weniger, der dritter Ordnung ist radiär gebaut. Der rhizomartige flei- schige Sproß beritzt größeres Mark, einen schwachen Holzteil, gut ent- wickelten Bast und sehr umfangreiche Rinde mit riesigen Safttzellen. Im Holzteil fällt abnorm starke Parenchymentwicklung auf, die Gefäß- sind weniger zanlreich und kleiner als im normalen HrIz, nämlich um 32% kürzer und um 51,4%, enger: die Länge der Helzzellen ist um 13%, geringer als die normale. Das, reich entwickelte Parenchym des Rhizoms ist mit Reservestotfen, besonders mit Stärke, angefüllt, stellt also ein Speicherorgan von hoher Ausbildung dar. In der fleischigen Wurzel iss die Rinde stark, Weichbast und Holz weniger als normal entwickelt. Im Holz sind die Markstrahlen zahlreicher und breiter, die Gefäße we- nigeı, aber nicht ganz so weit wie normal, die Holzzellen wohl entwickelt. Von Hedera helix ist die verkehrte Pflanze auffallend frisch und kräftig. Auch hier bildet sich am basalen Teil ein Haupt-Seitensproß, an dessen Grund eine Gewebewulst und eine horizontale Brücke; eine ebensolche entsteht am Scheitelende im Boden am Ansatz der stärksten Seitenwurzel. Die Hauptachse unte: dem Seitensproß und dessen Basis sind exzertrisch gebaut. Hedera überwindet die Störungen leichter als die Weiden und Ampelopsti:. denen sie sonst im Verhalten gleicht. In den folgenden Bemerkungen über Polarität (8. 279— 284) führt Verf. aus. wie auch die Erscheinungen an der verkehrten Pflanze beweisen, daß die Polarität eine Grundeigenschaft der Zelle ist. In allen Zellen sind die Sproßpole nach oben, die Wurzelpole nach unten gerichtet. Der Achselsproß weicht in seiner Polarität von der Achse wenig oder nıcht ab: bei der Seitenwurzel sind die Sproßpole stammwärts gewandt. Ein Versuch lehrte, daß die Zellen der Brücke verkehrter Pflanzen vollständig, auch ihrer morphotischen Natur nach, umpolar isiert waren. Der Abschnitt: Die Heilungsvorgänge (8. 285— 296) behandelt für den großen Seitensproß und die stärkste und höchst gestellte Wuızel die histologischen Vorgänge, welche stattfinden, wenn in der verkehrten Pflanze die inneren Schwierigkeiten überwunden und die Wachstums»- vorgänge allmählich wieder normal werden. Stehen Hauptsproß und Referate. 247 Hauptwurzel auf derselben Seite, so vollziehen sich die zur He.stellung normaler Polarve:hältnısse e.forde.lichen Vorgänge in einer Ebene. welche die Längsachse des Mutterzweiges in sich aufnimmt, und es bedarf nur geringer Ablenkung der Pole, um normal polarisierte Reihen wiederherzustellen. Stehen Hauptsproß und Hauptwurzel auf entgegen- gesetzten Seiten und hat sich die wagerechte Brücke unter dem Haupt- sproß sowie der breite Grund der Wurzel bis zur Berührung entwickelt, so können sich hier leicht Zellen mit ihren ungleichnamigen Polen ver- einigen und damit die natürliche Verbindung zwischen Zweig und Wurzel einleiten. Man sieht im Innern gewissermaßen um die Hauptachse herumgewickelt dieke Faserzüge mit Knäuelbildungen, weiter außen folgen geordnete gleichsinnige Faserzüge. Die Zellenzüge mit den abnormen Polrichtungen lagern sich so weit um, bis der natürliche Anschluß der Pole erreicht ist. Die Ebene, in der sich die polaren Verbindungen vollziehen, bildet einen Winkel mit der Längsachse des Mutterzweiges und die Umlagerungen sind verwickelt; wahrschemlich müssen dabei größere Widerstände überwunden werden. Endlich bei anderen gegen- seitigen Stellungen von Hauptsproß und Hauptwurzel steht die starke Wurzel immer unter der wagerechten Brücke, und die Zellreihen brauchen um höchstens 90° abgelenkt zu werden, um die normale Polarität zu erlangen. Einer besonderen Betrachtung werden noch (S. 297—314) die knollenförmigen Bildungen am basalen Teile der Achse unter- zogen, von denen die kurzen, rundlichen Formen die Erscheinungen am reinsten aufweisen. Ihre Fasern verlaufen im mittleren Gebiet fast wag- recht, dann ‘in schrägen hin und her gebogenen Zügen nach oben und unten. zwischen sich ungleich große Knäuel lassend. Unter diesen kann man einfache und zusammengesetzte, geschlossene und offene unterscheiden. Die Mitte eines Knäuels wird gewöhnlich von einer Gruppe von Parenehym eingenommen, um welches sich Gefäße, Holz- zellen und Tracheiden lagern. In den innersten Schichten der Ansch wel- lung ist der Faserverlauf noch regelmäßig, weite nach außen fortschrei- tend wird er wellenförmig,. die Biegungen werden allmählich stärker. krümmen sich dann in scharfen Bögen, und zwischen ihnen treten Knäule auf, die aber wieder verschwinden können. Die Holzzellen sind im nor- malen Holz durcebschrittlich um ein Drittel länger als in den Knollen. im übrigen nimmt ihre Länge in den Jahresringen zu. Die Wulst wird un- zweifelhaft durch die Unterdrückung des Wurzelwachstumes hervor- gerufen: denn umgibt man das basale Ende rechtzeitig mit Erde, so entstehen hier Wurzeln. und es tritt kein Wulst auf. Der unregelmäßige Bau wird. wenigstens teilweise, durch ungenügenden Raum verursacht ; die hemmende Wirkung liegt darin, daß die Holzzellen am Wachstum nach der abnorm nach oben gewendeten basalen Seite gehindert sind. 348 Referate. weshalb sie sich biegen. Elliptische Knäule bilden sich. sobald Züge von kambialen Zellen so weit gekrümmt sind. daß die entgegengesetzt gerichteten Zellen sich vollständig berühren. und wenn einmal Knäule aufgetreten sind. entstehen an ihrer Oberfläche immer neue Störungen. Je abweichender der Faserverlauf ist. um so leichter können demnach Knäule entstehen. Das Vöchtingsche Werk enthält noch zwei Exkurse, deren erster und umfangreichster (S. 226— 242) den Markflecken gewidmet ist, jenen Vergrößerungen des Markstrahlengewebes. die von Hartig. Roßmäßler. Nördlinger und G. Kraus als lokale Hypertrophien der Markstrahlen aufgefaßt wurden. während Kienitz zeigte. daß sie bei einigen Laubhölzern durch Insektenlarven hervorgerufen werden. Bei Salı.x wird ein Teil von ihnen durch Insektenlarven. ein anderer Teil aber durch Wachstumsvorgänge veranlaßt. In der verkehrten Pfianze von Sahx elegantıssima traten sie in ungewöhnıch entwickelter Form und großer Anzahl auf. am verbreitetsten an Orten. die am meisten ab- norm gebaut sind. Ihr Aussehen und ihr Aufbau in einfacheren und ver- wickelteren Fällen wird ausführlich beschrieben und ihre Bildung in einigen Fällen genau verfolgt. An der Bildung des Markfleckes sind neben den Markstrahlen auch Holzzellen beteiligt: ein Teil der jungen Elemente wird aus Raummangel gedrückt. zusammengepreßt und bildet als innere Grenze eine anfangs weiße. später gelbe Linie. Ihre Formen sind sehr mannigfaltig. ihrer Entstehung nach zerfallen sie in die beiden Klassen der durch Insektenfraß und der durch innere Ursachen hervorgerufenen. Davon werden nur die letzteren behandelt. Sie entstehen dadurch, dab einzelne Zellen oder Zellplatten oder Zellgruppen aus inne:en Ur- sachen ein abnormes Wachstum eingehen. und geben sich meistens da- durch zu erkennen, daß bei ihrer Entstehung das Kambium erhalten blieb und daß eine äußere gelbe Grenzlinie fehlt. Alle einfachen und meistens auch die verwickelten Formen dieser Markflecken entstehen innerhalb des Kambiums: den Anstoß dazu gibt eine Störung des osmotischen (Gleichgewichtes. und alsdann machen sich in den Zellen schlummernde Fähigkeiten geltend. die zu abweichenden Wachstumsbahnen führen. Die Markflecken. in denen sich überall das Streben nach Parenchym- bildung geltend macht, sind pathologischer Natur. Der zweite Anhang (8. 315—321) behandelt Aussehen, Struktur und Entstehung der Kopfweiden und gibt eine genaue Beschreibung einer solchen Bildung von Salıx viminalis. Durch dauerndes Abschneiden der Zweige an ihrer Basis, Neubildung von Seitentrieben, Überwallungen und verschieden weit gehende Verwachsungen kommen die bekannten unförmlichen Ansch wellungen zustande. deren innere Gewebe absterben und vermorschen. Eine besondere Hervorhebung verdienen die zahlreichen ungemein Referate. 249 - sorgfältigen Abbildungen. die auf den 12 lithographierten Tafeln ent- halten sind. sowie die ganze Ausstattung des in der Lauppschen Buch- handlung erschienen Werkes. um dessen Drucklegung sich Vöchtings Schülerin und Assistentin. Fräulein Neumeyer, große Verdienste er- worben hat. 0: Schilberszky, K. . Hipertröfos paraszemölesök almagyümölcsökön. (H y- pertrophe Lentizellen auf Apfelfrüchten.) PBotanikai közlemenyek. Budapest 1913. XVII, 1/3. 8. 93. Die histologische Untersuchung stellt als Ursache dieser abnormen Erscheinung übermäßige Bodenfeuchtigkeit. damit die herabg>minderte Transpirationsfähigkeit fest. Von Bedeutung ist außer der gesteigerten Entwicklung der Lentizellen die hypertrophische Ausbildung des da- runter befindlichen hyperhydrischen Gewebes. Matouschek, Wien. Rau. E. Winterschäden im Obstgarten. Gartenzeitg. Wien 1919. 14. Jg. Ss. 27—30. Im großen Frostjahre 1579/80 wurde direkt und indirekt durch den Fıost ?/, des ganzen Obstbaumbestandes verwüstet. Die Ernährung des Baumes spielt bei der Widerstandsfähigkeit eine bedeutende Rolle. Bäume auf schwerem Boden leiden stark. wenn dem Winter ein nasser Sommer vorausging. ebenso solche. die reich tragen und nach der Trag- barkeit erschöpft sind. Blütenknospen von Sauerkirsche erfroren bei — 20°, die Nebenknospen der Blüten trieben aber aus. Die Narbe ist der empfindlichste Teil der Blüte. daher leiden im allgemeinen jungtern- früchtige Obstsorten am wenigsten. was dıe Blüte betrifft. Das Frucht- holz ist sehr empfindlich. da es einen schwachen Holzkörper, eine große Markröhre und eine dicke, saftstrotzende Rinde besitzt. Die Wirkung des Schnees auf blühende Bäume wird überschätzt, gefährlich ist das langsame Abschmelzen des Schnees in der offenen Blüte; durch den dadurch erzeugten Wärmeverlust der Blüte kann der sogen. Überkältungs- punkt erreicht werden. Frostbeschädigungen an der Rinde zeigen sich oft dort, wo die Schneedecke ihren Anfang hat und wo sie unmittelbar dem Boden aufliegt. Über dem Boden erwärmt sich die Luft tagsüber stärker und kühlt sich auch nachts wieder stärker ab, als dies etwa in einer Höhe von Im über dem Boden der Fall ist. Wegen der größeren Wärme- entwicklung zeigt der untere Teil des Stammes eine regere Lebens- tätigkeit, wodurch Rinde und. Holz frostempfindlich werden. Schuld an den Frostwunden ist der größere Temperaturwechsel und die Schnee- feuchtigkeit. In vielen Gegenden zieht man vor Wintereintritt die Erde am Baume hoch und kalkt dıe Äste, damit die Sonne nicht so stark ein- wirken kann. wodurch die zu frühe Saftbewegung und die Frostgefahr Pi, 5 RR ENTE NER Ki 250 Referate. vermindert wird. Durch Kalkung. oft zu wiederholen, wird ein späteres Austreiben erzielt. daher wirken Spätfröste weniger ein. Matouschek Wien. Flury. Zapfensucht der Legföhre und der gewöhnlichen Föhre. Schweizer. Zeitschr. f. Forstwesen. 1916, 67. Jg. S. 148—151. 1 Taf., 1 Fig. Es werden einige Fälle von Zapfensucht beschrieben und abge: bildet. Matouschek. Wien. Badoux, H. Durch Hagelschlag verursachter Zuwachsverlust in einem Fichtenstangenholz. Schweiz. Zeitschr. f. Forstwesen. 68, Jg., 1917. Ss. 329—333. 1 Taf. Am 30. Juli 1913 verwüstete ein fürchterlicher, von Hagel be- gleiteter Sturm die Gegend von Ste. Croix (Waadtländer Jura). Die Fichten wurden auf der Wetterseite arg mitgenommen, 1915— 1916 wurde ein großer Teil dieser Bäume gipfeldürr: das Holz lag entblößt. zutage. Kinige Bäume bildeten durch Aufrichten eines Seitenastes einen neuen Gipfel, der Massenzuwachs war, soweit die Bäume nicht ein- gingen, um 25%, geringer als im Jahre vor der Verheerung. Und doch wurde die ungewöhnliche Störung der Assimilationstätigkeit über- wunden. Matouschek, Wien. Kochanowski, €. Über die durch Funkenflug der Lokomotiven verur- sachten Waldbrände. Österr. Forst- und Jagdzeitung. Wien 1918. Box de. 8.-05b, : F. K. Bemerkungen hierzu. Ebenda. 3. 269-—270. Beobachtungsjahr: Das durch lang anhaltende Dürre ausgezeich - nete Jahr 1917; Beobachtungsgebiet: die öst.-ungar. Monarchie und Kriegsgebiete. Auf Grund der gewonnenen Erfahrungen hebt Verf. folgende wichtigen Ergebnisse heraus: 1. Der an den Bahnkörper an- liegende Bodenstreifen ist in 2 Gebiete zu teilen. Das normal gefährdete . Gebiet beträgt 50 m Breite, von der Bahnstrecke gemessen, wo man Hackfrüchte, Klee und ähnliches anbauen soll, doch nie Getreide ; Schilf ist hier in trockenen ‚Jahren sehr gefährlich. In dem unter außer- ordentlichen Verhältnissen gefährdeten Gebiet von der Breite von wei- teren 50 m sind die Waldbestände im guten Schluß zu halten. 2. Ältere, geschlossene La ıbholzbestände sind der Brandgefahr weniger ausgesetzt als die jüngeren; Nadelholzbestände (besonders Pinus silvestris) unter- liegen mehr der Getahr. namentlich wenn sie jung sind und keinen ge- nügenden Schutz besitzen. Einen guten Schutz gewährt ein reichliches Bodenschutzholz. Die gefährlichste Streu ist die von der harzreichen Kiefer stammende. 3. Zur Zeit großer Dürre müssen gefährdete Wald- teile ständig überwacht werden. 4. Die Bauleitung einer jeden neu zu errichtenden Bahnstrecke und die Bahnverwaltungen bestehender Bahnen Referate. 251 sollten mit den Anrainern über das Thema Funkentlug und den hier- durch verursachten Schaden in Konferenzen beraten. — In der 2. Schrift wundert sich mit Recht der anonyme Verfasser, daß es bei dem riesigen Fortschritt der Technik noch nicht gelungen ist, zuverlässige Funken- fänger zu konstruieren. Matouschek, Wien. Munerati e Zapparoli. Anomalie della Beta vulgaris L. Terzo contri- but. (Anomalien der Zückerrübe. III. Mitteilung.) Atti R. Acc. Lincei, Roma. XXV. 1916. S. 816—818. Eine Fortsetzung der Studien deı Verf. über die Anomalien, die bei der Zuckerrübe auftreten: Auf 251 300 Stück der Sorte ‚‚Schreiber‘* entfielen 3 Fälle von Synkotylie, 2 von Hemisynkotylie, 5 von Trikoty- lie, 1 Fall von Hemitetrakotylie. Solche Anomalien, wie auch die der Blätter und die Zweiköpfigkeit der Wurzeln sind nach Verf. eine Er- scheinung der Vererbung und werden durch äußere Umstände begünstigt. Matouschek. Wien. Stark, P. Die Blütenvariationen der Einbeere. Zeitschrift f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre. XIX. 1918. S. 241 bis 303. Fig. im Texte. Verf. fand folgende Variationen in der Blüte der Einbeere (Paris quadrifolia): Gabelung, Ein- und Ausschaltung einzelner Blütenglieder, die meist an einen bestimmten Radius gebunden ist. und Metamorphose (Umwandlung von Kelchblättern in Laubblätter, Petalen in Sepalen, Staubgefäßen in Petalen oder Karpelle und endlich von Karpellen in Staubgefäße); auch Topoplasien (Verlagerun, einer Organanlage in einen Nachbarquirl). Sodann kann der ganze Blütenbau geändert werden: die Quirle lösen sich in Spiralen auf. der Kronblattkreis fällt aus, ein Antherenkreis wird eingefügt, alle Kelchblätter werden laubartig. die Blüte wird trimer. pentamer, hexamer, heptamer, ja der radiäre Bauplan wird ganz verlassen. Bei den Ein- und Ausschal- tungen besteht zwischen den einzelnen Blütenquirlen und auch zwischen der Blüten- und Laubregion eine feste Korrelation. Der Übergang vom Vierer- zum Fünfertypus usw. vollzieht sich in bestimmten Etappen. Für die Laubblätter und auch für die Blütenkreise ließ sich der Nach weis erbringen, daß zwischen den Ernährungsbedingungen und den Quirl- zahlen ein Zusammenhang besteht. Höherzählige Diagramme findet man auf guten Böden. Zumeist wirkt günstige oder ungünstige Er- nährung zunächst auf die Zahl der Bündel in den 3 Gefäßbündelringen und erst sekundär wird dadurch die Quirlzahl beeinflußt. Mitunter erfolgt aber die Vermehrung der Organe unabhängig von der Gefäß- bündelzahl, sodaß erst durch verspätete Gabelungen inneıhalb des Bündelnetzes der nötige Anschluß erreicht wird. Folgende Merkmale 252 Refarate. asiatischer Paris-Arten treten bei unserer Ptlanze als Variationen zutage: laubblattartige Kelchausbildung. Schwund der :Krone, Verwachsung der Griffel zu einer Säule, Unterdrückung des Blütenstiels. Neuartige Eigenschaften sind: Verdoppelung der Antherenzahl durch radiale oder tangentiale Spaltung und die völlige Preisgabe des radiären Blütenbaues intolge von Organverlagerungen. Matouschek. Wien. Spieckermann. Der falsche Kartoffelkrebs. Illustr. landw. Zeitg. 1918. S. 153. | | | Mit diesem Namen bezeichnet Verf. Erscheinungen auf Kartoffel- knollen. die äußerlich den Krebswucherungen des echten Krebses ungemein ähnlich sind. Es wird leider nicht mitgeteilt, wodurch der „.talsche‘‘ Krebs hervorgerufen wird. Nur durch die mikroskopische Untersuchung ist der falsche Krebs vom echten zu unterscheiden. Matouschek. Wien. Sehoevers, T. A. C. Vreemde lichaampjes in zieke Spinaziewortels. (Fremde Körperchen in kranken Spinatwurzeln.) Me- dedeel. Landbouwhoogsch. en verb. Institut. XV. Afl. II. 1918. S. 75—84. Verf. beobachtete regelmäßig in kranken Spinatwurzeln 15X5 u große Körperchen; sie könnten Protozoen sein und mit der Krankheit in einem gewissen. uns aber noch nicht bekannten Zusammenhange stehen. Allerdings fielen bisher Infektionsversuche mit ihnen ergebnislos aus. Matouschek, Wien. Moesz. &. Mykologiai közlemenyek. Ill. Közlemeny. (Mykologische Mitteilungen. Ill. Beitrag.) Botanikai közlemenyek. Bu- dapest 1918. XVII. 8. 60-78. 11 Textfig. Mit deutscher Zusammenfassung, In der Hohen Tatra fand man auf Pinus pumilio, Juniperus und Picea excelsa zwei einander habituell sehr ähnliche Pilze, die schwarze Überzüge bilden: Herpotrichia nigra Hart. und Neopeckia Coulteri !Peck.) Sacc. Verf. ergänzt die Diagnose der letzteren Art nach dem ungarischen Material, «das amerikanische Original konnte mit verglichen werden. Rehm meint in lit.. die erstere Art müsse Herpotrichia nivalis (Strauß 1848 als C'haetomium nivale) Rehm genannt werden ; O’haetomium lebt aber auf alleriei faulenden pflanzlichen Teilen, während die zwei eingangs erwähnten Pilzarten nur auf Blättern der Koniferen leben. Verf. hat zu Herpotrichia als steriles Myzel das Ozonium plica Kalchbrenner gezogen. doch kann sich das letztere auch auf Neopeckia beziehen. Herpo- Irichia hat zweireihige. farblose, vierzellige, spindelförmige Sporen, ‚Neopeckia einreihige, dunkelbraune, zweizellige und elliptische. Eine Verwechslung ist also ausgeschlossen. Verf. gibt Fundorte beider Arten Referate. 253 aus verschiedenen Herbarien an. — Auf den Perichaetialblättern des Laubmooses Polytrichum commune fand Bäumler bei Preßburg den Pilz Pseudolizonia Baldınii Pirotta. Verf. zieht diese Art trotz der 16 Sporen zu Lizonia emperigonia (Auersw.) de Not. mit 3 Sporen auf gleichem Substrate. v. Höhnel reiht diese Gattung in die Familie der Capnodiaceae, in.der sie isoliert steht. Der Pilz wird also genannt: Lizonia emperıgonia (Auersw.) de Not. f. Baldinvi (Pir.) Moesz. — Pachybasidiella microstromoidea Moesz (früher 1969 als Gloeosporium) ist ein Saprophyt, der graue, elliptische Flecken auf der reifen. trockenen Kapsel von Catalpa bignonioides erzeugt. Ihm sonst ganz ähnlich ist P. polyspora Bub. et Syd. 1915. ein Parasit auf lebenden Blättern von Acer dasycarpum, eckige und dunkelbraune Flecken erzeugend. — Lepto- sphaeria Crepini (Westd.) de Not. kommt in den Sporophyllen von Lycopodium annotinum, sie schwarz färbend. an vielen Orten in Ungarn vor; hier gibt sie Kalchbrenner (1865) auch aut L. clavatum an. auf welcher Pflanze sie bisher nur 1915 bei Paris gefunden wurde. — Auf alten Fruchtkörpern des Eichenpilzes Clithris quereina wurde Pyreno- chaeta clithridis Moesz. n. sp., auf Stengeln von Salsola kalı Phoma salsolae Moesz. n. sp. gefunden. — Die anderen erwähnten neuen Arten sind Saprophyten. — Aus den „Beiträgen zur Pilzflora von Fiume und Kroatien“ erwähnen wir nur: ein wohl neues Adecidium auf der Unter- seite lebender Blätter von Rhamnus fallax, Puccinia scorzonerae (Schum.) Jackv auf dem neuen Wirte Scorzonera villose Scop.. Melampsora helioscopiae (Pers.) Wint. aut dem neuen Wirte KEuphorbia saxatils Jacg. Matouschek, Wien. Peters. Erkrankungen der Tabakkeimlinge und -Setzlinge. Deutsche landw. Presse. 1918. S. 243. In Deutschland treten am stärksten auf: Pythrum de Baryanum, an älteren Setzlingen eine Sclerotinia und Monilopsis Aderholdi. Mit letzterer Art scheint der von amerikanischen Forschern als Rhizoctonia bezeichnete Pilz identisch zu sein. Der Tabakpflanzer muß sein Pflanzgut auf das sorgfältigste untersuchen, sonst erhält er keine gesunden Setz- linge. Matouschek, Wien. Miovic und Anderlic. Über Tomatenerkrankungen. Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen i. Österreich. Wien 1918, 21. Jahrg., Heft 7/9. S. 407—415. Im Hochsommer wurden die Tomaten um und in Spalato (Dalmatien) von Phytophthora infestans und auch Gloeosporium phomoides betallen. Der letztere Pilz befiel nur die Sorte „‚Ficarazzi‘ und bewirkte verkrüp- pelte, marktunfähige Früchte. Gegen diese Krankheiten wurde erlolg- 254 Referate. reich gekämpft durch ein 4maliges Bespritzen mit 1%iger Kupferbrühe und zwar das erstemal schon im Mistbeete. Matouschek, Wien. Palm, Bj. Sur une Plasmodiophoracee nouvelle, Ligniera Isoötis. Svensk Bot. Tidskr. 1918. XII. S. 228—232. Fig. Auf den lebenden Blättern von /soötis lacustris fand Vleugel eine neue Plasmidiophoracee, die Verf. Ligniera isoötis als neue Art benennt und beschreibt. Matouschek, Wien. Neger, F. W. Über Bakterienkrankheiten (Bakteriosen) der Pflanzen. Aus der Natur. Jg. 13, 1916/17. 8. 108—117. 4 Fig. Im allgemeinen unterscheidet der Verf. bei parasitären Angriffen die Bildung von Hypertrophien und Tötung ohne vorherige Wachstums- steigerung. Er beschränkt den Begriff ‚Holoparasiten‘ auf diejenigen Schmarotzer, die bis ins leitende Gewebe der Wirtpflanze vordringen und nennt die, welche durch enzymatische Ausscheidungen sich die Be- dingungen zu saprophytischer Lebensweise schaffen, ‚„‚Hemiparasiten‘, also z. B. auch die vielen blattbewohnenden Pilze, die aut gesunden Blättern Flecken hervorrufen, ihre Schlauchform aber erst auf den ab- gestorbenen Blättern bilden. Diese Unterschiede werden auch für krank- heiterregende Bakterien angenommen und danach aufgestellt: Bak- teriosen durch hemiparasitische Arten. wie Naß- und Trockenfäule der Kartoffeln und Rübenschwanzfäule; Bakteriosen mit krebsartigen Wucherungen durch Holoparasiten, wie Bacterium oleae, B. pini, die Bak- teriosen an Zirbelkiefer, Oleander, Populus canadensis, Bakterienbrand der Kirschbäume, Bakterienknoten bei Pavetta, Ardisia, Psychotria, den Wurzeln der Leguminosen, Elaeagnaceen und Erlen, endlich B. tume- faciens. den Erreger der Krongallen. Matouschek. Wien. Stift, A. Eine seltene Wurzelkropfrübe. Wiener landw. Zeitg. 1919. 69. Jg. S. 48-59. 1 Fig. In den 23 Jahren der Beobachtung kamen dem Verfasser Kröpfe der Zuckerrübenwurzel vom Gewichte 2—1530 g vor, also warzen- bis kopfgroße Gebilde. Zu Mautern a. Donau (N.-Österreich) wurde eine Wurzelkropfrübe gefunden, die nur 82 g wog; die Rübenwurzel hatte die Dicke eines Bleistiftes, war 4 cm lang und wurde an der Stelle, wo der etwa apfelgroße Wurzelkropf ganz lose an der Wurzel hing, plötzlich fadenförmig. Verf. glaubt, daß das Bacterium tumefaciens Smith als einer der Erreger des Wurzelkropfes anzusprechen ist. Matouschek. Wien. Schellenberg. Versuche zur Bekämpfung der Peronospora. Schweizer. Zeitschr. f. Obst- u. Gartenbau. 1918. S. 81. Referate. 255 Beachtenswert ist 1% Kupfervitriol + 1%, Eisenvitriol + 1% Kalkhydrat. Bei gleichzeitiger Bekämpfung tierischer Schädlinge hat sich der Polysulfidzusatz bewährt. Statt der Bordolapaste nehme man lieber die Martinibrühe. Matouschek. Wien. Schönfeld, Leo. Beizen des Hirsesaatgutes. Wiener landw. Zeitg. 1918,68. Jg. S. 257. Eine Art Heißluftbeize wird in Mähren und im Osten der Monarchie gewöhnlich gehandhabt. Eine Handvoll langen Schaubstrohs zündet man an einem Ende an, hält es über eine Plane und läßt von einer zweiten Person aus einem Topfe in dünnem Strahl die Hirse gleichmäßig dareh die Flamme gießen. Das zugesetzte Stroh halte man schütter und wende es, damit die Körner der Hirse nicht hängen bleiben und anbrennen. Wird dies genau eingehalten. so leidet die Keimfähigkeit nicht. an- haftende Brandkeime werden vernichtet. Bei Anwendung von Kupfer- vitriolösungen (0.5%ig) ist zu befürchten. daß die berm Drusch ent- spelzten Hirsekörner. deren es oft ziemlich viele sind, zu viel davon auf- nehmen und Schaden leiden. Matouschek. Wien. Schilberszky. K. Javaslat a fekete gabonarozsda tärgyaban. (Antrag in Bezug auf den Getreideschwarzrost.) Mit deutscher Zusammenfassung. Botanikai közlemenyek. 1918. XVII S. 43 —48. 'Moesz, G. Megjegyzes Schilberszky K. — nak a fekete gabonarozsda tär- gyaban tett javaslatähoz. (Bemerkungen zu K. Schilbersz- kys Antrag bezüglich des Getreideschwarzrostes.) Ebenda. S. 49—51. Mit deutscher Zusammenfassung. Ein Berberitzengesetz brachte zuerst Dänemark (1904), dann tolgte Norwegen (1916) und Schweden (1917). Verf. hält es für nicht ausge- schlossen, daß deı Schwarzrost (Puceinia graminis Pers.) entweder durch ein überwinterndes Myzel oder infolge bestimmter klimatischer Beeinflussungen mancher Gegenden durch fortdauernde Uredobildungen zustande kommen kann. zumal in Ländern. wo die Winterszeit regel- mäßig mild abläuft (Indien. Australien). wo also die Gramineen das ganze ‚Jahr hindurch gedeihen und deshalb Uredosporen ohne Berberissträu- cher erzeugt werden. In nördlichen Gegenden mit den frostigen Wintern ist für die Entwicklung und Verbreitung des Schwarzrostes die Existenz von Berberis notwendig. Nach den bisherigen Erfahrungen kann der Schwarzrost in den nordeuropäischen Ländern weder in Uredoform noch als Dauermyzel in der Graspflanze überwintern. Die Entwicklungs- verhältnisse des Pilzes sind in Ungarn anders zu beurteilen. In kalten Wintern ist eine winterliche Uredobildang unmöglich. Durch regel- mäßiges Ausrotter der Berberitzensträucher können die harten Winter 256 Referate. zu der Vernichtung des Schwarzroster wesentlich beitragen. Bevor ein Gesetzentwurf bezüglich der Ausrottung des Berberitzenstrauches hier eingebracht wird, sind doch noch folgende Fragen zu studieren 1. Überwintern in Ungarn die Uredosporen des Getreideschwarz- rostes und unter welchen Umständen ? 2. Welche niedere Temperatur- grade vernichten die Lebensfähigkeit der Uredosporen sicher ? 3. Man prüfe, obauf Pflanzen, die aus infizierten Getreidekörnern hervorgegangen sind, der Schwarzrost wirklich infolgedessen erscheint. 4. Der prozenti- sche Schaden ist in den einzelnen Gegenden aufzunehmen bei Berück - sichtigung des zahlenmäßigen Vorkommens der Berberitzensträucher 5. In einer Getreidegegend des Landes entferne man probeweise die Sträucher und prüfe den Erfolg dieses Verfahrens. 6. Auf welchen Gründen beruht die Tatsache, daß in gewissen Jahren der Sch warzrost im ganzen Lande und darüber hinaus größte. Schädigungen anrichtet, in anderen ‚Jahren die Schäden aber unbedeutend sind ? G. Moesz macht auf folgende Punkte aufmerksam: Im großen ungarischen Tieflande ist die Berberitze spärlich. der Schwarz rost oft zu sehen. Die Sträucher (auch Mahonien) tragen in den Städ- ten nie Aecidien. Die Aecidien der Berberitzensträucher an den Berg- lehnen bei Budapest z. B. gehören zu P. arrhenatheri, sind daher fürs Getreide ungefährlich. Der Schwarzrost wird (nach Klebahn) viel leichter durch die Uredosporen, die der Wind weit fortträgt, verbreitet Anzuraten sei die Entfernung der Berberitze in der nächsten Umgebung der Getreidefelder. Man müßte aber auch Agropyrum repens (Quecke) entfernen, da der Schwarzrost auch von dieser Pflanze aus aui das Ge- treide gelangen kann. Jedenfalls muß man die Widerstandsfähigkeit des Getreides dem Schwarzroste gegenüber steigern. .Matouschek. Wien. Klebahn, H. Haupt- und Nebenfruchtformen der Askomyzeten. Erster Teil: Eigene Untersuchungen. 395 S. mit 275 Textabbildungen. Leipzig, Gebr. Bornträger. 1918. In einem stattlichen Bande legt uns der Verf.eine Fülle von Unter- suchungen über die Entwicklungsgeschichte der Askomyzeten als Frucht von Arbeiten vor, die sıch zum Teil! über mehr als zehn Jahre hinziehen und die Fortsetzung seiner früheren, rühmlichst bekannten Unter- suchungen über einige Fungi imperfecti und die zugehörigen Askomy- zetenformen bilden, die in den Jahrbüchern iür wissenschaftliche Bo- tanik und in der Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten veröffentlicht worden sind. Der vorliegende erste Teil des Werkes ist Ernst Stahl zu seinem 70. Geburtstag gewidmet, der zweite Teil soll eine Übersicht über die Literatur der Entwicklungsgeschichte der Askomyzeten enb- halten. Referate. 257 In der Einleitung werden die Ark itsziel und Geschichtliches besprochen, die Verfahren des Ver’assers bei Gewinnung der Schlauch- früchte, In’ektionsversuchen Reinkulturen und mikroskopischen Unter- suchungen geschildert, und eine Übersicht übeı die gewonnenen Fr- gebnisse gegeben. Von den darauf folgenden Einzeluntersuchungen. die mit bewundernswerter Sorgfalt ınd Umsicht angestellt sind. und die für die Pflanzenpathologie um so größere Bedeutung haben, als sıe sic!, zumeist auf parasitäre Arten beziehen. können hier nur die Hauptergeh- nisse hervorgehcben werden. M ycosphaeı ella hippo:astanı Klbn. (M. maculifoı mis Schroeter var. hipposastani Jaap) bringt eine Blattkrankheit auf Aesculus hippo- castanum hervor, chne die Wirtpflanzen von M. maculiforinıs zu infi- zieren‘ sie erzeugt außer den saprophytischen Schlauchfrüchten para- sitisch lebende Septorien, die als S. aeseuli Westend... 8. aesculicola Sacc.. ‚S. aesculina Thüm. und S. hipnocastanı Berk. u. Br. beschrieben, unter- einander aber gleich sind und als 8. aeseulicola (Frie:) Fuck: 1 bezeichnet werden müssen. Auch Mikrokonidien von bakterienhafter Kleinheit in Phyllosticta-artigeen Gehäusen gehören in den Entwicklungskreis des Pilzes. Mycosphaerella ribis (Fuckel) Klbn. von Blättern von Ribes nıgrum besitzt als Konidienfo,m Septoria ribis (Libert) Desm., von der sich die übrigen auf den Ribes-Arten vorkommenden Septorien nıcht mit Sicher- heit unterscheiden lassen. | Myco..phaerclla millegrana (Cooke) Schroeter brin?t in ihrer Ko- nidienform Cercospora microsora Sacc. schwarzbraune Flecke auf le- benden Lirdenb ättern hervor. Mycosphaerella punctiformis (Pers.\ Schroeier f. filiae Klbn. tand sich regelmäßig zusammen mit der vor'gen Art auf Lindenblättern. ist aber kein echter Schmarotzer, sondern die auf die Bl&ö*ter im Frühjahr oder Sommer „usgeschleudeiten und keimenden Askospoien führen zu einer Weiterentwicklung des Pilzes erst, wenn die Blätter alt geworden und geschwächt sind. Als Nebenfruchtformen tr2ten Koridienbüschel von der Struktur einer Ramularia und Pykniden auf, die der Gattung Phyllosticta oder Phoma entsprechen Mycosphaerella punctiformis (Pers.) Schıoeter f. queıcus Klbn. auf Eichenblättern ist ebenfalls kein Parasit und brachte in der Rein- kultur eine zu Ramularia gehörende Nebenfruchtfoım hervor. Ebenso verhielt sich in biologischer und entwickiungsgeschichtlicher Beziehung die f. coryli Klbn. ven Haselnußhlättern. Mycosphaerella hieracii (Sacc. u. Briard) Jaap schmarotzt auf Blättern und Stengeln von Hieracium-Arten : Inıektionen gelangen bei H. vuigatum, sabaudum, boreale und umbellatum, nicht abei bei H. »ilo- sella, ausicula, vraealtum, aurantiacum, pratense und murorum. Der Pilz Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 17 258 Referate. entwickelt Sklerotien. die zu Konidien aussprossen können. Schlauch- früchte, Konidienträger, ie als Ramularia hi:racii (Bäumler\ Jaap be chri ben »ind, und wahrscheinlich Mikropvkriden. Verschiedene andere auf Hieracien beobachtete Ramularıen dürften sich nach Gruppen der Nährpflanzen sondern. da Klebahns Versuche darauf hinweisen. daß die Pilze spezialisiert sind. Der Konidienpilz Ramularia Tulasnei Sacc . der die bekannte Blatt- tleckenkrankheit der Erdbeerblätter hervorruft. entwickelt nach der Über. winterung auf den Blättern sklerotienartige Körperchen. die wieder Ramularia-Konidien hervorsp ossen lassen (wohl Graphium phyllo- genum Tui.). Gleichzeitig treten Perithezien von Mycosphaerella fra- gariae (Tul.) Lindau auf, deren Zugehörigkeit in denselben Ent wieklungs- kreis zwar sehr wahrscheinlich aber nicht mit Sicherheit nachgewiesen ist. Nach der Beschaffenheit der Konidienform sondert Klebahn aus der Masse der Mycosphaerella-Arten drei Gruppen ab: Septorisphae- rella mit den Arten 8. hippocastani. populi, ribis, sentina, ulmi, aegopodii, exitialis, Jaczewskii, lathyri,. nigerristigma; Ramularisphaerella mit R. hieracii, fragariae, punctiformis. ‘maculiformis. tussilaginis; Cerco- sphaerella mit Ü'. millegiana, cerasella. \ Sphaerulina Rehmiana ‚Jaap, auf Rosenblättern schmarotzend, bringt als Konidienform die Septoria rosae Desm. hervor und erzeugte im den Reinkulturen auch Mikropykniden. Laestadia (Carlia) Niesslii (Kunze) Klbn. auf Blättern von Populus tremula erzeugte in der Reinkultur eigentümliche Keimzellen von ver- ' schiedener Größe und Mikrokonidien vom Aussehen von Stäbchen- bakterien. Das biologische Verhalten des Pilzes ist noch nicht sicher festgestellt. Stigmatea robertianı Fr. besitzt ein ausschließlich auf der Außen- seite der Epidermis unterhalb der Cuticula verlaufendes Myzel. dem auch die halbkugeligen Perithezien aufsitzen; Konidien wurden nicht be- okachtet. Der Pilz entwickelt sıch nur auf lebenden Blättern. S. andro- medae Rehm wächst auf de: Oberfläche der Blattunterseite von Andro- meda poliforia außerhalb der Epidermis and muß aus der Gattung Stigmatea ebenso wie die hier noch folsenden Arten ausgeschieden werden. S. confertissima Fuckel besitzt ein in den Zellmembranen der Blätter von Geranium silvaticum wachsendes Myzel, und 8. comari Schroeter ist einer Mycosphaerella sehr ähnlich Pleospora sareinulae Gib. u. Griff. erzeugte in Reinkultur die Ko- nidienform Macrosporium sareinula und kleine Sklerstien. Gnomonia quercıma Klbn., deren Schlauchfrüchte eine außerordent- liche Ähnlichkeit mit @. platani Kibn. aufweisen, bringt in ihrer Ko- mdienform Gloeosporium quercinum Westend. eine Blattfleckenkıonkheit der Eichen hervor, und besitzt auch pyknidenartige Fruchtkörper. u er 6 Er er ai ng PET TSHAWTT TDG di 4% a a a an dp Aa ae a m TE 3 DENT > A RP Referate. 259 Ebenfalls der @ platani sehr ähnlieh ist @. tüliae Klbn. auf Linden- blättern. Ihre Konidienform ist Gloeosporium tiliae Oud.,. von dem @l. tiliaecolum All. (Gl. tiliae var. maculicolum All.) nicht unterschieden werden kann. Gnomonia rosae Fuckel bringt braune Blattflecken an Rosen hervor, die bei den Ansteckungsversuchen erst 115 Monate nach der Infektion erschienen. Obwohl der Pilz parasitisch lebt. bringt er anfangs kein Absterben der befallenen Gewebe zustande, sondern dieses erfolgt erst nach längerer Zeit. Der Pilz hat keine Konidialform,. und die Vermu- tungen über die Zugehörigkeit von Discosia elypeata de Not.., Actinonema rosae (Lib.) Fr. und Septoria rosae Desm. zu ıhm haben sich nicht bestätigt. Actinonema rosae kann sich durch üiberwinternde oder nach der Über- winterung sich bildende Konidien von Jahr zu Jahr erhalten. Gnomonia gnomon (Tode‘ Schroeter auf Haselblättern ist kein Para- sit; die im Frühjahr auf die Blätter gelangten Askosporen «der ihre Myzelien verharren in einem Ruhezustand, um sich erst auf den abster- benden Blättern weiter zu entwickeln. Diese Art bildet keine Kenidien. insbesondere gehört Gloeosporium coryli (Desm. u. Rob.) Sacc. n’cht in ihren Eintwicklungskreis. Gnomonia almiella Karsten infiziert lebende Blätter von Alnus incana, bringt die Perithezien auf abgestorbenen Blättern hervor und erzeugt keine Konidien. Gnomonia selacea Ces. und de Not. f. alnı Vleugel, die ebenfalls auf Blättern von Almus incana vorkommt, ist ein Saprophyt; er ent- wiekelte in der Reinkultur Konidien, die aber in der Natur bisher noch nicht beobachtet worden sind und mit denen von @loeosporium suecteum Bub. u. Vl. nicht übereinstimmten. Auch die neue Art Gnomonia Vleugelii Klbn. fand sieh auf denselben Blättern, scheint aber auch keine oder nur sehr geringe parasitische Eigenschaften zu besitzen; in künstlicher Kultur erzeugte Schlauch- früchte kamen zur Reife, Konidien wurden nicht gebildet. Gnomonia campylostyla Awd. aut Blättern von Betula verrucosa verhielt sich nicht als Parasit; sie brachte weder in Reinkulturen noch bei Infektionsversuchen Konidien hervor, und die vermutete Zugehörig- keit von Marssonina betulae (Lib.) Magnus, welche braune Blattflecken hervorruft, besteht nicht. Eine solche Zugehörigkeit gilt auch für Gnomonia inte: media Rehm nicht, die saprophytisch auf Blättern von Betula verrucosa wuchs. Gnomia carpinea Kibn. lebt nicht parasitisch auf Blättern von Carpinus betulus und erzeugt in Reinkultur Konidien; doch ist die Zugehörigkeit von Gloeosporium Roberge® Desm. nicht erwiesen. Die gleichzeitig vorkommende neue Art Gnomonia Stahlii verhält sich bio- logisch gleich. Leptothyrium betuli Oud. und das jedenfalls damit iden- 260 Referate, tische L. carpinicolum Sacc. u. Syd.hängen mit keinem dieser Pilze ent- wicklungsgeschichtlich zusammen. Gnomonia fragariae Klbn. auf abgestorbenen Blattstielen von Erd- beeren scheint keine parasitischen Eigenschaften zu haben und lieferte in Reinkulturen keine andere Fruchtform als Perithezien ; Beziehungen zu der zugleich vorkommenden Marssonina fragariae Sace. sind nicht vorhanden. Bei Gnomonia melanostyla {DC.) Awd. verharren die Askosporen aut Lindenblättern wieder in einem ruhenden Zustande, und die Schlauch - früchte entwickeln sich erst auf den abgefallenen Blättern ; Konidien werden nicht gebildet. Hypospila pustula (Pers.) Karsten verhält sich biologisch ebenso und entwickelte gleichfalls keine Konidien. Der Pilz, der sich von Gnomonia suspecta (Fuck.) Sacce. nicht unterscheidet, zeigt eine sehr eigenartige Struktur, die bisher nicht richtig beschrieben worden ist. Er wächst, wie die folgende Art, auf Eichenblättern. H. bifrons (DC.) Fr. zeigt eine viel auffälligere Stromabiläung. Linospora capreae (DC.) Fuck., auf Blättern von Salix capren schmarotzend. besitzt Perithezien mit sehr auffallendem Sporenent- leerungsapparat; Konidien bringt sie nicht hervor. Mamiania fimbriata (Pers.) es. u. de Not. infizierte Blätter von Carpinu= betulus und entwickelte auf ihnen bereits im Sommer Peri- thezienanlagen, denen keine Konidienform voranging. Als Entomopeziza Soraueri hat Klebahn schon früher den von Soıauer Stigmatea mespıli genannten Pilz bezeichnet, der die Blatt- bräune von Birnwildlingen he:vorruft. Durch Infektionsversuche an Birnbäumchen wurde der Nachweis geliefert, daß die Askosporenform mit der Konidienform Entomosporium maculatum Lev. in Zusammen- hang steht, die zu den Melanconieen zu stellen ist. Aut überwinterten Blättern tritt eine bisher noch nicht bekannte Konidienform des Pilzes auf, die ein unregelmäßig rundliches Gehäuse besitzt. Die Schlauch- trüchte sind nicht Perithezien, sondern Apothezien, die in dem totenBlatt- gewebe entstehen. Auch von Askosporen ausgehende Reinkulturen. die sich ebenso wie die mit Konidien angesetzten sehr langsam ent- wickelten, bewiesen d«n Zusammenhang mit Eniomosporium. Weiter aus- gedehnte Infektionsversuche mit Entomosporium maculatum und nahe- stehenden Formen führten zu der vorläufigen Aufstellung folgendeı Arten und Formen: 1. E. maculatum bildet eine Sonde, form auf Purus communis und O'ydonia vulgaris, die anscheinend auch auf Pürus malus schwach übergeht; eine vermutliche zweite Sonderform ist var. domesti- cum Sacc. auf Mespilus germanica; eine dritte, deren Verhältnis zu den beiden andern noch nicht geklärt ist, auf Amelanchier vulgaris. Mor- ERS 261 phologisch davon veischieden sind 2. E. Thuemeniı (Cooke) Sace. auf Orataegus-Arten, und 3. eine Art auf Cotoneaster integerrima. Pseudoprziza populi «lbae Klbn. lebt parasitisch auf Blättern von Populus alba, geht aber auf keine der bekannteren andern Populus- Arten übe:. Der Pilz hat eine außerordentliche Ähnlichkeit mit P. sibis Klbn. und P. salieis Klbn. Bei Infektion von Blättern durch Askosperen entstanden au“ weißlichen, später braunen Flecken an der Blattoberseite die Konidienlager von Marssonina populi (Lib.) Sacc., von der M. Castagnei (Desm. und M.) Sacc. und M. piriformis (Rieß) Sacc. nicht verschieden sind. Unter den übrigen, auf Populus-Arten bekannten Formen von Marssonina dürften mehrere verschiedene Arten enthalten sein. Pseudopeziza scheis (Tul.) Potebnia ist die Sehlauchtruchtto:m des Konidienpilzes Gloeosporium salicis Westend.. das parasitisch auf Blät- tern von Salix fragilis lekt. sich aber auf 8. fragilis X. pentandra nicht übertragen ließ. In der Reinkultur traten außer den Gloeosporium- Konidien noch Mikrokonidien auf. -Fortgesetzte Unteisuchungen über die Ribes-Gloeosporien lieferten die Ergebnisse, daß das auf R.nigrum lebende Glososporium mit einer Pseudopeziza in Zusammenhang steht, ein solcher aber bei dem @Gloeo- sporium von R. grossularia nicht nachweisbar war. Die Neuinfektion von Ribes im Frühjahr kann außer durch Askosporen auch durch Koni- dien stattfinden, die in Pykniden entstehen. Die Gloeosporien auf Ribes rubrum, R. nigrum und R. grossulari« sind drei, wenigstens bio- logisch deutlich voneinander unterschiedene Formen, doch ıst die biologische Trennung keine zanz strenge; morphologisch unterscheiden sich diese drei Pilze nur wenig voneinander; keiner von ihnen geht aut R. alpinum über, das hier vorkommende Gloeosporium ist als selbständige Art @. variabile Laub. auizufassen. Die Ribes-Gloeosporien sind Pilze, die sich, wie es für die Uredineen zutrifft, wesentlich biologisch unter- scheiden und die am besten auch in der Weise wie die spezialisierten Formen der Uredineen bezeichnet werden. Die Zugehörigkeit von Fusidium candidum Willk. zu Nectria gall- gena Bres. (N. ditissima Tul.), dem Erzeuger. des Apfeibaumkrebses, wurde durch Reinkulturen aus Askosporen und Konidien nachgewiesen. Zahlreiche wichtige Einzelheiten, die sich auf Kulturmethoden, Strukturverhältnisse, biologische Eigentümlichkeiten und Systematik der untersuchten Pilze beziehen, sind eines kurzen Auszuges nicht fähig. 0.K: Osterwalder. Vom Apfelmehltau. Schweiz. Zeitschr. f. Obst- und Wein- bau. 1918. 8. 161. Schwefel und Schwefelkalkbrühe nützen nichts. Das beste Mittel ist nach Verf. frühzeitiges, sorgfältiges Abschneiden und Vernichten 262 Referate. der befallenen Triebe, wobei Erschütterungen wegen Sporenaussaat zu vermeiden sind. Sehr empfänglich ‚gegen den Pilz sind die Sortem Parkers Pepping. Orleans- und Landsberger-Reinette, Goldreinette vom Blenheim, Boikenapfel. Man schließe leicht empfindliche Sorten bei der Sortenauswahl aus. Matouschek, Wien. Kornauth, K. und Wöber, A. Versuche zur Bekämpfung des roten - und des echten Mehltaues der Reben im Jahre 1917. Zeitschr. . d. landw. Versuchswesen in Österreich. Wien 1918, 21. Jg. a 295-— 312. I. Versuche gegen den roten Brenner (Pseudopeziza trachei- phila M.-Th.). Nur das Antifungin verätzte etwas die Blattränder. Die u peuwe und regelmäßige Wiederholung mit Kupferkalk- brühe, :1.5%ig. ergab sicheren Erfolg. Die Wirkung der Bosnapasta, 1,5% ig, war etwas geringer als die der 1.5%igen Kupferkalkbrühe. Die Frühjahrsbespritzung mit Perozid 2%ig hatte im Vergleiche zur unbehandelten Kontrolle Wirkung gezeigt, doch war dieselbe schwächer als bei Anwendung der 1.5%igen Kupferkalkbrühe. Vorzeitige Be- spritzung mit 2 Volum iger Schwefelkalkbrühe zeigte nur einen sehr schwachen. die Behendiang mit 2 Vol.-%iger Schwefelkalkbrühe keinen Erfolg; aber auch hier ist zu beachten. daß nur Versuche aus einem Jahre vorliegen. Kombinierte Kupfersch wefelbrühen zeigten keine bessere Wir- kung als die entsprechenden Kupferbrühen für sich allein, ohne Zusatz von S-Verbindungen. Die Winterbehandlung (Bestreichen der Stöcke nach dem Schnitt) mit 10% iger CuSO,-Lösung erwies sich als nur wenig wirksam im Vergleiche zur Kontrolle. II. Versuche gegen das Oidium der Rebe. Sodalösung und auch Antifungin brachten Loaubverätzung. Die Haftbarkeit der pulveri- sen Präparate an den Trauben war befriedigend, hängt aber stark ab von der Feinheit der Materialien. Grauschwefel ‚Kreide‘ gab den Trau- ben und dem Moste einen geringen Geruch und Geschmack nach Teer- ölen, welche durch die Gärung verschwanden; Melior und Schwefel- kalzium wirkten in dieser Beziehung noch schlechter. Perozid be- friedigte überhaupt nicht. Den flüssigen Brühen kann keine vorbeugende, sondern nur eine heilende Wirkung beigemessen werden. Kalium- peımanganat-Kalkbrühe erzielte eine befriedigende hejlende Wirkung. Natriumthiosulfat zeigte keine deutliche heilende Wirkung; eine vor- beugende Behandlung mit diesem Präparate versagte auch ın Ver- bindung mit Kupferkalkbrühe (gemeinsame Bekämpfung von Perono- spora und Oidium) gänzlich. Gegen den Pilz waren wirkungslos: Schwe- felkalkbrühe, Antifungin, Sodalösung. Matouschek, Wien. - , Referate. 263 Wöber, A. Versuche zur Bekämpfung des roten Brenners der Reben im Jahre 1918. Allgem. Weinzeitg. 36. Jg., 1919. S. 9—10. Auch 1918 wurden von der Wiener Pflanzenschutzstation verglei- ehende Versuche mit verschiedenen Spritzmitteln zur Bekämpfung des roten Brenners des Weinstocks (Pseudopeziza tracheiphila M.-Th.) in Nieder-Österreich durchgeführt. Eine Schädigung des Laubes durch die Spritzmittel Kupferkalkbrühe. Kupferpasta, Bosna. Cuprol und Zinkpasten bei verschiedener Prozentigkeit war nicht zu bemerken. Die Wirkung der Zinkpasten war stets unzureichend. „Bosna‘ verhielt sich wie Kupferkalkbrühe; befriedigend fielen die Versuche mit dem kolloidalen ‚„‚Cuprol“ aus, doch läßt der einjährige Versuch noch keinen weitgehenden Schluß zu. Einen sicheren günstigen Erfolg zeigte eine zeitige Frühjahrsbespritzung. die ohne Rücksicht auf das Auftreten der Peronospora frühzeitig ausgeführt werden muß, und zwar bald nach der Laubentfaltung. also Mitte Mai. Winterbehandlung mit 40%iger Eisenvitriollösung allein ohne Frühjahrsbespritzung genügt nicht. Das- selbe gilt auch von der mechanischen Entfernung des alten wie des be- fallenen Laubes ohne vorzeitige Bespritzung. Winterbehandlung mit soleher Eisenvitriollösung vereint mit einer vorzeitigen Bespritzung scheint eine tiefgreifende Wirkung gegen den Brenner auszuüben. Das gleiche gilt auch von der Laubentfernung und -Säuberung des Wein- gartens. Als vorbereitende Arbeit vor der Frühjahrsbespritzung ist also die Winterbehandlung mit Eisenvitriollösung wie die sorgfältige mechanische Entfernung des alten Laubes und Schnittholzes aus den Weingärten sehr zu empfehlen. Die Winterbehandlung mit 10%iger Sch wefelsäure scheint nicht so günstig zu wirken wie die genannte Eisen- vitriollösung. Matouschek, Wien. Skola, Vlad. Über die Zusammensetzung der durch Rhizoctonia zer- setzten Rübe. Zeitschr. f. Zuckerindustrie i. Böhmen. 1918, 42. Je. S. 135—13S,. Das braune Gewebe dererkrankten Rüben enthält keine Saccharose. bloß Invertzucker. Matouschek., Wien. Ritzema Bos, J. Insektenschade in het voorjahr 1918. (Insekten- schaden im Frühjahr 1918.) Mededeel. Landbouwhoogsch. en verb. Instituten. XV. Afl. II. 1918. 8. 68—74. #rüh eintretende Wärme und große Trockenheit leisteten den starken Insektenschäden im Frühjahr und Sommer 1918 Vorschvb. Erwähnens- wert; sind: Nematus ventricosus auf Stachelbeeren, N. abietinus aut Fichten, Schäden durch Hoplocampa testudinea die oft mit Angriffen des Apfelwicklers verwechselt werden, C’ephus-Larven in Himbeerschossen. Goldafter und Ringelspinner als erschreckende Schädlinge, Olethreutes urticana und ©. Pilleriana an Erdbeeren. Coleophora laricella befiel 264 Refarate. junge Lärchenstöcke, Depressaria heracleana den Pastinak. Kohl ward staık beschädigt durch Anthomyia brassicae und A. cilicrura. Diese Art ist nach Verf. mit A. platura und A. funesta identisch und befällt auch Bohnen. Unter den vielen Blattläusen zu Sommeranfang stachen besonders hervor Pulvinaria betulae und Lecanıum corni. — Das Beo- bachtungsgebiet war namentlich die Umgebung von Wageningen. Matouschek, Wien. Simmel, R. Aus meinem forstentomologischen Tagebuch. 1. Juniperus communis als Sterbequartier verschiedener Borkenkäfermännchen ? Entomolog. Blätter. 14. Jg., 1918. 8. 288—291. Der Wacholder wurde zu Hermsburg (Krain) von abgebrunsteten 5 folgender Borkenkäfer beflogen: Cryphalus abietis, Prityophthor us micrographus. Pityogenes chalcographus and P. bistridentatus. Sie mach - ten hier einen unbedeutenden Fraß. um dann bald abzusterben. Diese Männchen stammen wahrscheinlich vom Frühlingsbrütungsfraß und dürften als Jungkäfer überwintert haben. Ihr Leben als Imagines hätte dann 10—13 Monate gedauert. Verf. vermutet, daß der Obrwurm den Borkenkäfern in den Gängen nachstelle. — Anschließend an diese Bemerkung hält Veıf. folgende Insekten für tüchtige Verzehrer der Eier des gem. Frostspanners Cheimatobia bıumata: Raubspinnen. Lauf- käfer, die Larve der Kamelhalsfliege Rhaphidıa ophiopsis und die Forficula awricularia. Mit der allmählichen Abnahme der Flugzeit verminderte sich auch die Zahl dieser Feinde. Matouschek, Wien. Stellwaag, F. Auftreten und Bekämpfung tierischer Rebschädlinge in der Pfalz im Jahre 1917. Zeitschrift für ‚angewandte Entomologie. V..Bd. Jahrg. 1918. S. 129-130. Neben dem Rebstichler steht die Kräuselmilbe (Phyllocoptes. vitıs Nal.) nach dem Grad ihrer Schädlichkeit an zweiter Stelle. Besondeıs im „‚Königsbacher Idig“ trat ie sehr lästig auf. Bekämpft wurde dieser Schädling namentlich im Winter durch Bestreichen des alten Holze: an den Ansatzstellen der einjährigen Triebe den Überwinterungsschlupf- winkeln der Tiere. mit Schwefelkalkbrühe. Der Erfolg war ausgezeichnet. In der gleichen Stäike, wie im vergangenen Jahre, trat auch heuer der Heu- und Sauerwurm auf. Springwurm und Schildläuse sind ebenso- wenig wie der Dickmaulrüßler und Spinnmilben im heurigen Sommer besonders schädlich aufgecreten. H. W. Frickhinger, München. Ahlberg, Olaf. Beiträge zur Deutung der Zetterstedtschen Thrips-Arten. Entomologisk Tidskrift. 1918, XXXIX. Upsala 1918. S. 140—142. Thrips picipes Zett. 1840 muß Th. primulae Haliday 1836 heißen und ist in England. Frankreich. Sachsen, Böhmen, Finnland und Sch we- Referate. 265 den gefunden worden. In Finnland lebt die Art nach Reuter oft im Frühling in Blüten von Primula, Anemone und Ajuga, in Schweden nach Trybom in denen von Melampyrum, Geum, Geranium, Salix, Listera, Gymnadenia. Nach Uzel kommen in Böhmen die %% in den ersten Frühlingsblumen schon im März vor; beide Geschlechter sind hier bis August gesehen worden. Matouschek, Wien. Fulmek, Leop. Die feldmäßige Bekämpfung der Blattläuse. Wiener landw. Zeitg. 1918, 68. Jg. S.: 539—541. Figuren. Die Rotation im Frucht wechsel ist so einzurichten, daß nicht mehrere Jahre hindurch für dieselbe Blattlausart anfällige Pflanzen auf den verseuchten Feldern zum Anbau kommen. Vorsicht wegen zu rascher Auf- einanderfolge ist jedenfalls bei Schmetterlingsblütlern geboten. Weizen und Hater aber vertragen sich in dieser Hinsicht sowohl neben als auch nach einander. da die Weizenblattlaus in der Regel nicht auf Hafer über- geht. Bei wirtwechselnden Blattläusen ist das Lausvorkommen auf der zweiten Wirtpflanze zu berücksichtigen: auf den in Betracht kommen- den Holzgewächsen kann die Blattlausvermehrung durch Bespritzen der laublosen Zweige im Herbst oder Frühjahr mit 10 %igem Obstbau:inkarbo- lineum oder mit ebenso starker Petroleamemulsion unterdrückt werden. Auch sollte man die unmittelbare Nachbarschaft der am Wirtwechsel beteiligten Pflanzenarten nach Tunlichkeit überhaupt vermeiden. Matouschek, Wien. Schumacher, F. Entomologisches aus dem Botanischen Garten zu Ber- lin-Dahlem. 1. Orthezia insignis Douglas. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin. 1918. S. 379—384. Diese Art. für welche Vert. den Namen ‚„‚Gewächshaus-Röhrenlaus’ vorschlägt. wurde in England (Royal Gardens in RKew) entdeckt, wo sie auf einer chinesischen Strobtilanthes-Art lebte. Die weitere Verbreitung des Schädlings ist sehr eingehend behandelt. Für Treibhauskulturen ist er eine ernstliche Gefahr. denn die Larven und 2% sitzen an der Triebspitzen und unterdrücken sie durch Seugen. die Blütenbildung wird gehemmt. die Blätter sind oft ganz bedeckt, die Generationen- Zahl eine unbegrenzte (Männchen fehlen im Treibhause) und die Zahl der befallenen Pflanzengattungen beläuft sich auf 40. Letztere gehören besonders den Acanthaceen. Verbenaceen, Gesneraceen, Labiaten, Solanaceen und Compositen an. Im botanischen Garten zu Dahlem hat Vert. die Art namentlich auf folgenden Pflanzen jährlich beobachtet: Colguhounia coceinea. Columnea Schiedeana, Drejerella nemorosa, Hypo- estes aristata. Jacobinia magnifica,. Lantana camara, L. lilacina, L. nivea, Solanum tricolor. Es werden auch anderswo Solanum tuberosum und S. Iycopersicwm nicht verschont. Die Bekämpfung der Laus gestaltet 266 Referate, sich schwierig. da die befallenen Pflanzenarten meist zart und empfind- lich sind. Man muß vor dem Ausstellen oder Verpflanzen, bei der Steck- lingsvermehrung die Pflanzen genau untersuchen. Man vernichte sofort, befallene Pflanzen, sonst behandle man sie energisch mit einem Wasser - strahle oder setze sie ins Freie, da die Tiere unser Freilandklima nicht vertragen. Das Eintauchen der Pflanzen in Petroleumemulsion erwies sich als das letzte Vertilgungsmittel. Die Verschleppbarkeit des Schäd- lings ist sehr leicht. Parasiten bemerkte Verf. nie. Sehr wichtig ist das reiche Literaturverzeichnis über den Schädling. Matouschek, Wien. Hedicke. Zikaden als Gallenerzeuger. Deutsche Entomologische Zeit- schrift. Jahrg. 1918. S. 167—168, Die Larven der Schaumzikade ( Philaenus spumervus L.) verursachen an den Sproßspitzen starke Verbeulungen und Krümmungen der Blatt- organe: es wird eine Reihe von Pflanzen angeführt, an denen derartige Verbeulunsen beobachtet worden sind. H. W. Friekhinger, München. Reinecke, Georg. Eine Wanze als Coccinellidenfeind. Entomologische Blätter. 1918, 14, Jg. H. 10/11. 8. 348—349. Die Larven und Imagines der Wanze Kurydema oleracea stechen oft (in Thüringen) die Coceinelliden Adalia 2-punctata L. und Coccinella. 10-puncta (Puppe und Imagines) an, um sie auszusaugen. Die Wanze ist daher ein Schädling der so nützlichen Coceinelliden. Matouschek, Wien. Rostrup, Sofie. Undersögelser over Kaalfluen, dens Levevis og Bekäm- pelse.e. (Untersuchungen über die Kohltfliege, ihre Lebensweise und Bekämpfung.) Tidsskr. for Planteavl. Bd. 25. 1918. 8. 256—313. In sehr sorgfältiger Darstellung wird eine eingehende Beschreibung der Kohlfliege Chortophrla brassicae, ihrer Lebens- und Entwicklungs- weise und ihres Auftretens in Dänemark während der Jahre 1907— 1917 gegeben. Darauf folgt ein Abschnitt über die Wirtpflanzen der Fliege. über den Einfluß verschiedener Verhältnisse auf die Stärke ihres An- griffes und über die Bekämpfungsweise. Zahlreiche Versuche wurden ausgeführt über den Einfluß der Saatzeit, der Auslichtung, der Düngung. des Behackens und namentlich über verschiedene Bekämpfungsarten. Wenn die Fliegen im Frühjahr erscheinen, gibtesimmer, auch wenn Rüben noch nicht herausgekommen sind, Kohl und Radieschen für die erste Larvengeneration, und die Nachkommenschatt der Herbstgene- ration findet zur Nahrung immer Rüben neben Kohlstrünken, die man Bi Referate. 267 sehr oft den Winter über stehen läßt. Deshalb müssen Kohlbeete und Kohlfelder alsbald nach der Ernte gründlich von allen Kohlresten ge- säubert und diese Reste unschädlich gemacht werden. Der Fliegenangriff ist am ärgsten auf lockerem und leichtem Boden; vorzugsweise suchen die Fliegen neubearbeiteten Boden zur Eierablage auf. Besonders stark ist der Angriff oft in der Nähe von Gärten und Kohlfeldern. Ein trockener Herbst scheint den Frühjahrsbefall im nächsten Jahre zu verhindern oder doch abzuschwächen, und Trockenheit und Kälte im Mai— Juni scheint dieselbe Wirkung auf den Frühsommerbefall zu haben. Von Vorbeugungsmaßregeln sind zeitige Aussaat, Auslichtung und kräftige Düngung sehr vorteilhaft: viele Erfahrungen deuten darauf hin, daß Stalldüngung im Frühjahr die Fliegen anlockt. Bewässerung und Be- hacken machen den Kohl widerstandsfähiger. Auf Rübenfeldern kann kaum etwas anderes als solche Vorbeugungsmaßregeln vorgenommen werden, dagegen spielen beim Kohlbau direkte Bekämpfungsmittel eine große Rolle. Vor allem ist der Gebrauch von Teerkartonscheiben nach amerikanischem Muster zu empfehlen, die unmittelbar nach dem Einpflanzen angelegt werden. Tabakstaub und Tabakextrakt sind in ihrer Wirkung nicht sicher. Reines Naphtalin wirkt ganz gut und kann angewendet werden, wenn man keine Teerkartonsche:ben anschaffen will. Petrolemulsion war in kleineren Versuchen ganz brauchbar. Kar- bolsäureemulsion hatte bei den dänischen Versuchen keinen besonderen Erfolg, ist aber in Amerika und in Norwegen mit gutem Ergebris ange- wendet worden. Wenn der Boden am Grunde der Pflanzen mit Eiern belegt worden ist, kann die oberste Erdschicht mit den Eiern entfernt und unschädlich gemacht und eine frische Schicht Boden aufgelegt werden. OK Wahlgren, Einar. Über Musca pumilionis Bjerkander. Entomologisk Tidskrift.. 1918, ärg. 39, bh. 2. Upsala.1918, .S. 134—139. Musca pumilionis Bjerk. 1778 ist identisch mit Chlorops taeniopus Meig. 1830; Oscinis pumilionis Fall. 1820 —= ©. pumilionis Zett. 1348, identisch mit Siphonella pumilio (Lampa 1888) Zett. Erstere Art befällt in Schweden das Getreide und heißt Kornflugan: niemals ist eine S7- phonella-Art als Getrejdeverwüster ertappt worden. In der praktisch- entomologischen Literatur werden als Getreideschädlinge die beiden Ar- ten C'hlorops taeniopus Meig. und Siphonella pumilion?s Bjerk. angegeben, von denen die letztere nur in Schweden und Frankreich verwüstend auftreten soll. Es gäbe dann eine Art Getreidefliege in Schweden, eine andere Art in Mitteleuropa. Dem ist nach oFigem nicht so. Matouschek, Wien. 268 Referate. Tullgren, A. Apelmärgmalen (Blastodacna putripennella Zell.) (Die Apfeltriebmotte.) Medd. Nr. 164 fr. Centralanst. f. försöks- väs. pa jordbruksomr. Entom. Avdeln. Nr. 29. Stockholm 1918. 16 8. 1.Taf. 12 Textfig. Bezüglich des biologischen Verhaltens ist die genannte Apfeltrieb- motte von B. Hellerella artverschieden. Die Beobachtungen in Süd- Schweden ergaben in Bezug auf erstere Art: Junge Obstbäume werden am häufigsten befallen; die jungen Raupen fressen nicht die Blätter. Für Arsenbespritzungen ist der Verf. nicht, dagegen rät er, Bespritzungen mit 8S—10%igen Karbolineum im Frühjahre vorzunehmen. Matouschek, Wien. Tullgren, A. Lökmalen (Acrolepia assectella Zell.) et i vart land ej förnt iakttaget skadedjur pa lök. (Die Lauchmotte A. a, ein in unserem Land früher nicht beobachteter Schäd- ling am Lauch.) Medd. Nr. 167 fr. Oentralanst. f. försöksväs. pa jordbruksomr. Entomol. Avd. Nr. 30. Stockholin 1918. 6 Textfig. Sommer 1917 trat die Lauchmotte zum erstenmal in Schweden als Schädling an Porree aut. Es ist noch nicht sicher, ob sie 2 Generatio- nen durchmacht. Man verbrenne oder vernichte die befallenen Teile, bespritze mit Tabaklauge (1 : 1000) und bestreue mit Ruß. In den zerfressenen Pflanzen waren viele Fliegenlarven. die vielleicht zu Droso- phila phalerata gehören. Matouschek, Wien. Kemner, N. A. Björksäckmalen (Coleophora fuscedinella Zell.) och dess uppträdande 1915-1917. (Die Birken-Sackmotte ©. f. und ihr Auftreten 1-915—17.) Meddel. Nr. 161 fr. Centralanst, f, försöksväs. pa jordbruksomr., Entom. Avdeln. Nr. 28. Stock- holm ‘1917... 27,8. In Schweden war 1915—1917 die genannte Sackmotte ein starker Birkenschädling; der Kahlfraß betrug bis 90%. Der Hauptschaden bis zur völligen Entlaubung) fällt in den Mai— Juni. Unter den 20 erzogenen Parasiten des Schädlings fand Ruschka die neue Art Apan- teles mesoxanthus. Gegenmittel werden nicht angeführt. Der Schädling und seine Lebensweise sind ausführlich beschrieben. Matouschek, Wien. Hering, Martin. Zur Biologie und systematischen Stellung von Scythris temperatella Led. Deutsche entomolog. Zeitschr. Iris in Dresden. 1919, XXXIl. S. 122—129. 5 Fig. Ei und Raupe des oben genannten kleinasiatischen Getreideschäd- Jings konnten genau beschrieben werden. Die Raupe lebt minierend in Referate. 269 den Blättern der Gerste und des Weizens und wohl auch anderer Gräser: sie beginnt in der Blattspitze mit der Mine gegen die Blattscheide. Da . das Blatt ganz ausgeweidet wird. erhält es ein strohgelbes Aussehen: der Kot sammelt sich am unteren Ende der Mine an. In der ganzen Fa- milie der Scythrididen ist diese Art die einzige, deren Raupen als Blatt- minierer leben. Die Verpuppung geschieht auf oder in der Erde in einem weißen, festen, mit Erd- oder Sandteilchen besetzten Gespinst. Die Puppe konnte nicht beschrieben werden. Die lmagines weisen auffallenden Sexualdimorphismus auf, das 4 ist viel größer, was die Flügel-. nicht die Körperlänge betrifft. In frischem Zustande sind die Flügel beider Tiere ockergelb mit rötlichem Tone. Die Morpholosie führte den Vert. zu der Ansicht, daß der Schädling in die Nähe der Gattung Seythris zu stellen ist. und schlägt für ihn den neuen Gattungsnamen Syringo- pais vor. Matouschek. Wien. Zöllner, H. Plötzliches und häufiges Auftreten von Lygris pyropata Hb. in Ostpreußen 1915/16 nebst Beschreibung vom Ei, der Raupe und Puppe. Deutsche entomolog. Zeitschrift Iris zu Dresden. XXX. 1916.: S. 195— 202. 2 Taf. Die erste genaue Beschreibung der Entwicklungsstadien der Geo- metride Lygris pyropata. Das Material stammte vom Fritzener Forst nördlich von Königsberg i: Samlande. Hier waren seit 1965 nur selten Falter zu sehen, aber Frühjahr 1914 weideten die Raupen gründlichst die Zweige von Ribes nigıum (schwarzer Johannisbeerstrauch) ab. 1915 erschien der Falter in Menge. Matouschek, Wien. Skola, Vlad. Über die chemische Zusammensetzung der Rübenschädlinge. I. Die Wintersaateule. Zeitschr. f. Zuckerindustrie i. Böhmen. 1918, 42. Jg. .S. 63—70. Angenommen, daß auf 1 ha 60 900 Stück Rüben entfallen, unter jeder Rübe 10 Raupen zur Verpuppung gelangen — welche Zahl oft um ein Vielfaches überschritten wurde — und aus allen Puppen Schmetter- linge ausschlüpfen, so entstehen 600 060 Schmetterlinge, und diese repräsentieren 350 kg Trockensubstanz, 305 kg organische Substanz, 38 kg Stickstoff, 8 kg Phosphoroxyd. Kali wurde nicht berücksichtigt. Matouschek, Wien. Nechleba. Nonne in Böhmen. Österr. Forst- und Jagdzeitung. Wien 1918, 36. Je. S. 207—208. Im 18. Jahrhundert waren Nonnenkalamitäten in den Pürglitzer Wäldern auf der Fichte unbekannt: nur die Kiefer litt mehr oder weniger. Im Gebiete trat die Nonne seit 1839 wiederholt stärker auf, ohne beson- 270 Referate. deren Schaden anzurichten, um wieder zu verschwinden. Auch die große Fıaßperiode in den 80- und 90-er Jahren in Mitteleuropa brachte keine ärgeren Schäden. Doch war die Nonne seither ein jährlicher Gast im Gebiete, der erst 1917 sich unangenehm fühlbar machte, da Tachinen und Schlupfwespen fehlten. Der Fraß fand 1918 sonderbarerweise von oben nach unten und von außen nach innen am Baume statt. Der Kahlfraß im Innern des am stärksten heimgesuchten Bestandes erreichte 1918 seinen Höhepunkt in dem ersten Drittel des Monates Juli. Das Revier (besonders das St. Elisabether Rev.) ähnelt bezüglich des Nonnen- fraßes in seiner Entstehung und explosionsartigen Stärke und Umfang dem berüchtigten Fraße in den Jahren 1888/91 im Ebersberger Forst bei München. Matouschek, Wien. Heyne, Über den diesjährigen Fraß von Euproctis chrysorrhoea L. im Berliner Tiergarten. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahr- gang 1918. >. 150—151. Die Eichen des Berliner Tiergartens zeigten sich vom Goldafter am meisten befallen, ihre Wipfel waren größtenteils kahl gefressen. Auch beide Lindenarten, Trlia platuphyllos und ulmifolia, litten staık, Kahlfraß zeigte sich weiter an Fagus silvatica, Acer »latanordes und Ulmus campestris; geringeren Befall zeigten Crataegus oxyacantha, Sorbus cucuparia, Lonicera, Prunus padus, Pirus aria und Acer campestre. Die Reste der Eigelege fanden sich im Gegensatz zu früheren Beobach- tungen außer im Innern der Nester auch an deren Außenseite. Verf. gibt eine Aufzählung einiger natürlichen Feinde der Schädlinge. H. W. Frickhinger, München. Schumacher, F, Über einen Kahlfraß verursacht durch Dasychira pudi- bunda L.L Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1918. S. 158-159. Große Teile des Buchenreviers des Chorinerı Foıstes sind in diesem Jahre durch die Raupen von Dasychira pudibunda vollständig entlaubt worden, wie auch in anderen Forsten Brandenburg. die Schädlinge in diesem Jahre stark auitraten. Auch die Obstbäume angrenzender Gärten waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Raupen litten glücklicherweise sehr an Flacherie. H. W. Frieckhinger, München. Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in Österreich. Wien 1918, 21. Jg. 8. 406. Die Larve dieses neuen Schädlings (Weidenbohrers) ging von in der Nähe stehenden, leidenden Quittenbäumen auf Rebstöcke über. Reierate. 271 An einem Stocke fand Verf. (bei Spalato) 15 Larven oberhalb und unter- halb der Veredlungsstelle. Matouschek, Wien. Sehütze, K. T. Beitrag zur Kenntnis einiger Sesien. Deutsche entomol. Zeitsehr. Iris m Dresden. 1919. XXXH. S. 116—122., Sesia cephiformis OÖ. kommt als Raupe nach Verf. nur auf der Weiß- tanne vor, nieht ın der Fichte und im Wacholder. Durch Aecidium ela- finum entstandene Knollen oder Verdiekungen am Stamme beherbergen in dem hier auffallend verdickten Bast und Rinde die Raupen; ins Holz gehen sie nie. Die genannte Tannensesie geht oft in die Krone der höchsten Tannen. Sesia formicaeformis Esp. lebt als Raupe am Grunde junger Triebe glattblättriger Weiden. aber auch in Phytoptengallen von Salix fragilis und S. caprea. Von S. cephiformis O. wird als neu die f. fumosa beschrieben. Matouschek, Wien. Jegen, &. Beiträge zur Kohlweißlingsbekämpfung. Landwirt. Jahrbuch d. Schweiz. 32. Jg., 1918. S. 525—550. Die Bekämpfungsmaßregeln gegen den Kohlweißling faßt Verf. auf Grund seiner Studien wie folgt zusammen: 1. Direkte Bekämpfung: a) Zerdrücken der Eier und Vernichten durch Parasiten. namentlich bei der II. Generation; b) Faltertang (von Bedeutung bei der I. Generation), 2. Vorbeugungsmaßnahmen: a) Sammeln der überwinterten Puppen unter Schonung der von Parasiten besetzten Individuen; b) Bespritzen der Kohlsetzlinge mit einer schwachen Nikotinlösung (auch Tabak- absud) beim Beginn des Falterfluges. Um ein gleichzeitiges Vernichten der Parasiten zu verhindern, ist es nötig, daß die Kennzeichen der in- fizierten. Parasiten liefernden Puppen allgemein bekannt werden, sodaß überall darauf Rücksicht genemmen werden kann. Infizierte Raupen sitzen gewöhnlich an leicht zugänglichen Stellen, während die gesunden Raupen geschütztere Plätze aufsuchen. infizierte Puppen sind an der braun-schwarzen Verfärbung sicher zu erkennen, sie sind starr geworden, während die normalen in ihrem hinteren Teil eine deutliche Bewegung erkennen lassen. Die im Vorfrühling gesammelten Puppen sollen nicht wahllos vernichtet werden, denn. da erfahrungsgemäß das Auftreten des Schmetterlings oft einen mehr lokalen Charakter trägt. würde man imstande sein, von den Zuchtstellen der Parasiten aus jene Gegenden, die für einen Falterflug disponiert sind, mit Parasiten zu versehen. Matouschek, Wien. Schmidt, Hugo. Zur Biologie von Subcoceinella 24punctata L. Mit li Abbildungen. Zeitschrift für wissenschaftliche Insektenbio- logie. Bd. 45, Jahrg. 1918. S. 39—41. 272 Referate. Verf. fand den 24-Punkt als Schädling auf dem Blasenkelch-Lein- kraut (Silene inflata). Die Larven weiden in charakterıstischer Weise die chlorcphyllhaltige Palissadenzellschicht des Blattes aus. Der Fraß erfolgt fleckenweise von der Oberseite des Blattes aus und zwar so weit. daß gerade noch die Epidermis der Blattunterseite stehen bleibt, die sich als schnell eintrocknendes. durchsichtiges Häutchen von gelblicher Färbung schart von der grünen Blattfläche abhebt. Die Larven fand Verf. auch an C'henopodium album, weiterhin an Cucubalus bacerfer und an Atriplex nitens H. W. Friekhinger, München. Schumacher, F. Über ein Massenvorkommen von Carabus auratus L. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1917. S. 339—340. Der Käfer gehörte früher zu den Seltenheiten der märkischen Fauna, heute kommt eı sehr häufig vor. Er ist wahrscheinlich von Westen oder Nordwesten eingewandert. Da Carabus aur ‘tus ein sehr nützliches Insekt ist, ist seine Verbreitung mit Freuden zu begrüßen. | H. W. Frickhingeı, München. Postelt, A. Der Getreidelaufkäfer, Zabbrus gibbus. Wiener landwirt. Zeitg.. :1918..68.7Jes. Ne. 19.9297. Siegmund, 6. Das Auftreten des Getreidelaufkäfers in Mähren. Ebenda. S. 334. Skutecky. 6. Das Auftreten des Getreidelaufkäfers in Mähren. KEbenda. S. 387. Im Herkst 1917 trat der Schädling in Mähren massenhaft auf. Der einzige Weg, um ihn zu vertreiben, ist nach langjährigen Erfahrungen ein gründlicher Wechsel in der Fruchtfolge. In der Hanna tritt der Käfer stärker auf, da allgemein hier Roggen nach Gerste angebaut wird. In den höher gelegenen Gemeinden, wo der schwächere Boden eine der- artig angreifende Fruchtfolge nicht verträgt und der Roggen nach Kar- toffel oder Klee bestellt wird, sieht man nirgends eine Schädigung de: Winterung. Der Schaden, den der ausgeschlüpfte Käfer durch Anfressen der noch in der Milch befindlichen Körner verursacht, läßt sich leider „icht vermeiden. Die Angabe, die Lebensdauer der Larve des Zabrus gibbus dauere 3 Jahre, ist sicher falsch (nach Skutecky). Eduard Reich (Kloster-Hradisch) empfiehlt gegen den Schädling (die Larven) Bespritzen der Pflanzen mit Chlorkalk oder Schweinfurtergrün, Grosser (Berlin) ein solches mit einer Arsenikbrühe. Versuche mit Gasdämpfen sind noch nicht ausgeführ: worden. Matouschek, Wien. Hedicke. Sproßachsenanschwellungen an Populus pyramidalis Roz. Deut- sche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1917. 9. 172. Referate. 2753 Der, Erzeuger dieser Sproßachsenanschwellungen ist wohl @ypo- sonoma acertand Dup., die an anderen Pappelarten ganz ähnliche De- formationen verursacht. H. W. Friekhinger, München. Riehter, Hermann. Über Lebensweise und Bekämpfung des Nutzholz- borkenkäfers (Xyloterus lineatus Oliv.) Forstwissenschaftliches Zentralblatt. 40. Jahrg. 1918. S. 241—244. Fo.stmeister Richter konnte, nachdem in dem ihm unterstellten Amtsbezirk Glashütten nach einer Windbruchkalamität der Nutzholz- borkenkäfeı aufgetreten war, einige belangreiche Beobachtungen über die Lebensweise von X yloterus machen, über die er in der vorlieenden Arbeit berichtet. Der Wirbelsturm verlief auf einer 5km langen Haupt- bruchgasse und daneben zu beiden Seiten der Hauptbruchgasse noch in einzelnen Löchern. Es zeigte sich nun, daß die Stöcke auf der Haupt bruchgasse kaum Bohrlöcher des Nutzholzborkenkäfers aufwiesen. während die Stöcke aul den seitlichen Löchern stärker angebohrt waren. Diese Tatsache führt Richter darauf zurück, daß auf den Löchern mehr Feuchtigkeit herrscht als auf der Hauptbruchgasse, auf der die Senne die Stöcke in kurzer Zeit austrocknete. Verfasser rät dahe.'. be- sonders in Waldorten mit natürlicher Verjüngung sowie auf kleinen Bruchstellen im Vollbestande Vorbeugungsmaßregeln zu ergreifen. Wo natürliche Verjüngung nicht vorhanden ist, empfiehlt Richter die Nutzung des durch Sprengung zerkleinerten Stockholzes und ıecht baldige Entternung desselben aus dem Walde, wo dagegen sich schon Jungholz angesiedelt hat, soll wenigstens eine möglichst voll-tändige Entrindung der sämtlichen frischen Stöcke vorgenommen werden. Richter empfiehlt sehr zeitig zu entrinden; denn die Flugzeit beginnt bei einem kurzen Winter und bald eintretenden Frühjahr schon anfangs März, so daß das Auskommen der neuen Käfer schon anfangs Juni erwartet werden kann. Die Entrindung könnte also in den Monaten Dezember —Februar geschehen. Um ein Weiterumsichgreifen des Schädlings auf alle Fälle zu verhüten, rät der Verfasser auch zum mög- lichst schnellen Aktransport des entiindeten Stammholzes. Auch könnte dasselbe alsbald nach der spätestens im Mai auszuführenden Abfuhr geschnitten werden, da längeres Lagern in Sägewerken die dem Walde nahe liegen, dieses neuerdings gefährden kann; denn nur durch das Aufschneiden des Holzes wird eine so schnelle Austrocknung herbei- geführt, daß eine Entwicklung der Laıve zur Imago zur Unmöglichkeit wird. Die Fällung von Fangbäumen und Auslegung von Fallkloben können als ausreichende Vorkehrungsmaßnahmen für Massenvertilgung des Käfeıs nach den Angaben Richters nicht in Betracht kommen. H. W. Friekhinger, München. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXIX. 18 974 Referate. Keller, 6. Beobachtungen über abnorm frühes Brüten des Eschenbast- käfers (Hylesinus fraxini).. Schweiz. Zeitschr. f. Forstwesen. 1916, 67. Jo. 8. 144 1a, Bei diesem Schädlinge ist die einfache Generation Regel. Da aber der Winter 1915/16 in Zürich recht milde war, wurde die Sch wärmzeit und Brutperiode um volle 2 Monate nach vorn verschoben; Mitte Fe- bruar 1916 ging der Käfer ans Brutgeschäft. Matcuschek, Wien. Kemner, N. A. Über die Gattung Nothorrhina Redt. Entomologisk Tid- skrift. Jg. 39. 1918. Upsala 1919. 8.322 —328. 7 Fig. Die einzige Art Nothorrhina muricata Dalm. ist selten, doch in den meisten Teilen Europas verbreitet und lebt in der groben Rinde älterer Kiefernstämme. Die Eier werden in Rindenritze gelegt, von wo die Larven ins Rindeninnere ihre Gänge bohren. Gelangt die Larve beim Bohren zu nahe ins Kambium, so geht sie infolge Harzflusses zugrunde. 2 Jahre dauert die Entwicklung der Larve, das Puppenlager wird im Juni direkt im Larvengange angelegt. Die Fluglöcher, von Imagines ausge- führt, münden meist auf den dieksten Rindenpartien. Laıve und Puppe werden genau beschrieben. Matouschek, Wien. Schulz, Ulrich K. T. Beiträge zur Biologie des Apfelblütenstechers (Anthonomus pomorum). Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin. 1918. 8. 363—371. Folgende Beobachtungen des Verf. sind neu: f und 9 kohren die Knospen der Apfel- und Birnbäume an, um das Knospengewebe (die .„‚Späne‘‘) aufzufressen ung den Bildungssaft zu saugen; der normal milchige Kot ist trocken, wenn in den Knospen der Saft fehlt. Mit dem Rüssel können die Tiere sicher saugen, da Verf. ein Weibchen beim Aussaugen ihrer eigenen Eier bemerken konnte; auch hält das Tier beim Bohren in die Knospe oft inne, ohne sich zu rühren. Bei der Eiablage bohrt das 9 ein Loch von Rüssellänge, das erweitert wird. macht kehrt und legt das Ei ab; ein Nachschieben mit dem Rüssel findet nicht statt, denn der Legeapparat ist lang genug, um das Ei tief in die Knospe bringen zu können, und es würde beim Nachschieben eingebeult werden. Das Bohrloch endet gewöhnlich in einem Staubbeutel oder das Ei rutscht abwärts in der Knospe. Nach 2—3wöchigem Fraße sind die ersten Eier erst reif, denn das Köıperfett ist über den Winter verbraucht worden. Die Begattung findet segleich statt, wenn sich die Geschlechter begeg- nen; hiebei saugt das 9 ruhig an den Knospen weiter. Die Eiruhe dauert 8—10 Tage, je nach der Witterung. Die junge Larve frißt zuerst die eiweißreichen Pollenmutterzellen, dann werden alle Blumenblätter an der Basis (am ‚‚Nagel“) benagt; dadurch wird die normale Öffnung der Knospe verhindert, es kommt zur Bildung der ‚roten Mütze‘‘. Die Reterate. 275 Larve schlängelt sich dann, auf dem Rücken kriechend. nach oben und weidet die Staubgefäße und Griffel ab. Nach 3 Wochen ist sie ausge- wachsen und verpuppt sich nur dort, wo sie gefressen hat. Puppenruhe etwa S Tage. Der Jungkäfer nagt sich heraus und schabt grüne Blatt- substanz ab. Dieser Fraß dauert höchstens bis Anfang Juli. Dann ver- fällt der Käfer in einen Sommerschlaf, den er in Rissen der Rinde von Obstbäumen verbringt, die ihm auch als Winterquartier dienen. Der Sommerschlaf setzt sich normalerweise in den Winterschlaf fort. Man kann das @ vom 7 unter der Luppe gut unterscheiden: & Rüssel 1,2 mm lang; 1.5 mm: sein plumper, größter Durchmesser gleicher Durchmesser ; unterhalb der Augen ; 2 2 auf der ganzen Oberfläche mit Haaren nur im obersten Teile kurz und besetzt, die ihm eine graue Färbung wenig behaart, Farbe sch warz; geben; stark hervortretende Skulpturierung. Skulptur nur bei stärkerer Ver- größerung sichtbar. Mitunter kommt es zur Bildung einer Frucht unterhalb der Mütze, wenn vor dem Abweiden der Griffel die Befruchtung erfolgen konnte oder wenn Jungfernfrüchtigkeit vorlag. An Pirus baccata ist Frucht- bildung unter den Mützen sogar die Regel. Matouschek, Wien. Stellwaag, F. Rebstichler (Bytiscus betulae) in der bayerischen Rhein- pfalz. Zeitschrift für angewandte Entomologie. V. Bd. Jahr- gang.19t8. 8. 729. Auch im heurigen Sommer trat der Rebstichler in der Pfalz wieder stark auf. Die Grenzen des befallenen Gebietes verliefen wie im Jahre vorher, doch konstatierte der Verf. in der Stärke der Kalamität eine merkliche Verschiebung. ‚In der Gegend südlich von Landau war, von einzelnen Örtlichkeiten abgesehen, ein Abflauen zu bemerken, während das Gebiet zwischen Landau und Neustadt a. H. besonders heimgesucht wurde“. Es wurde eine umfassende Bekämpfung durch Absammeln der Käfer und der Blattwickler durch Schulkinder unter- nommen, eine Methode, die sich wiederum gut bewähıt hat. H. W. Frieckhinger, München. Szomjos, Ladisl. Die Saatkrähe und der Drahtwurm. Aquila, Zeitschr. f. Ornithologie. 1917. S. 293, Eine späte Maissaat litt stark durch Drahtwürmer. Saatkrähen zogen nur die befallenen Pflänzchen heraus und fraßen die Larven auf. Freiliegende Maiskörner wurden nicht verzehrt. Matouschek, Wien. 276 Referate. Friederichs, K. Studien über Nashornkäfer als Schädlinge der Kokos- palme. Bericht an das Reichs-Kolonialamt über eine 1913/14 im Auftrage ausgeführte Studienreise. Habilitationsschrift. Monogr. z. angewandten Entom., Beih. z, Zeitschr. angew. Ent; Nr. 4. Berlin 1919. 8° IV, 116 S., 20 Tafn., 1 Karte, 2 Textfiguren; Im Jahre 1909 wurde der indische Nashornkäfer, Oryctes rhinoceros L., mit Hevea-Stecklingen aus Ceylon auf Upolu, Samoa, eingeschleppt. Hier fand er so günstige Bedingungen. daß er sich ungeheuer rasch ver: mehrte, Tausende von Palmın tötete und die ganze Kokoskultur be- drohte. Wurden doch 1912 nicht weniger als 7 750 000 Stück gesammelt, ohne merkliche Verminderung zu erreichen. Etwa 1912 flog der Käfer auch nach Savali über, ohne aber hie. die günstigen Bedingungen zu finden. Im Herbst 1912 kam der Verf. als Regierungszoologenach Samoa und nahm sich sofort so zielbewußt und sachgemäß des Studiums dieses Schädlings an, daß er schon im Laufe des nächsten Jahres eine besten Erfolg versprechende Bekämpfung einleiten konnte. Dennoch aber schien es angebracht, die Nashornkäfer-Frage auch in den Heimat- ländern dieses Schädlings, wo er übrigens nicht so gefährlich ist, zu untersuchen insbesondere auch seine Parasiten betr. Überführung nach Samoa zu studieren. Oktober 1913 trat Fr. seine Reise an, die ihn nach den Philippinen, Cochinchina, Kambodja, Siam, Straits Settle- ments, den Verbündeten Malayenstaaten, Indien, Ceylon, Ostafrika und Madagaskar führte. Aber merkwürdiges Mißgeschick! Das eıste Mal wurde von deutscher Seite das Studium eines Ptlanzenschädlings wirklich großzügig in die Hand genommen — und es ist charakteristisch, daß dies in den Kolonien geschah, wo noch richt St. Bureaukratius seine Hemmungen unbeschränk* entfalten konnte — und dieses erste Mal konnte nicht völlig durchgeführt werden, weil kurz nach der Ankunft des Verfassers auf Madagaskar der Krieg ausbrach und Dr. Fr. interniert wurde. Dennoch ist der Eıfolg seiner Reise vorzüglich gewesen : die Nashornkäter-Frage ist dadurch so gut wie gelöst; den Erfolg davon haben allerdings jetzt nur unsere Feinde. Die Überhandnahme und Ge- fährlichkeit des Käfers auf Samoa beruht einerseits auf der Neu Ein- schleppung in günstige Verhältnisse — schon 1913 begann eine Abnahme der ‚Virulenz‘“ des Käfers —, ardererseits auf den Kulturbedingungen der Kokospalme in Samoa. Hier kommt Verfasser zu ganz unerwar- teten, allem seither Anerkannten eigentlich entgegengesetzten Ergeh- nissen: „Große, reine Bestände .... leiden wenig; gemischte Bestände .. werden stark heimgesucht‘‘. Als Erklärung hierfür: ‚Die Zahl der Schädlinge und die Stärke des Schadens ist abhängig von der für die Larven verfügbaren Nahrungsmenge im Verhältnis zu der Zahl der Ko- kospalmen. auf die sich die Angriffe der Käfer verteilen“. Die Käfer fressen in der Krone besonders die Blettknospen aus, dıe Larven ent- Referate. 271 wickeln sich in verrotteten Pflanzenstotfen. Das wichtigste Gegenmittel demnach, außer Absammeln der Käfer, wo man ihrer habhaft werden kann, ist Verhinderung des Anhäufens solcher Stoffe, besonders Be- seitigung allerabgestorbenen Palmen usw , bevor ihre Stämme vermodern. — In Samoa gedeiht die Kokospalme am üppigsten, dennoch leidet sie hier am meisten unter den Angriffen der Käfer: auf Ceylon gedeiht sie am wenigsten gut; dennoch leidet »ıe hier am wenigsten. Die Ursachen hierrür sind einmal Auftreten einer Knospenfäule in Verfolg des Käfer- angriffes auf Samoa, ihr Fehlen auf Ceylen: dann ..konstitutionelle Eigenschaften“ der Palmen, was allerdings nicht viel mehr als ein Wort ist. — Die von Fr. eingeleitete Bekämpfung geschieht mit dem bekannten Insektenpilze Metarrhizium anisopliae Metschn (Sor.). In Fanghaufen werden die Käfer zur Eiablage gelockt, dann werden erstere infiziert, das Ergebnis ist bis 100%, toter Larven. Die Geschichte des Pilzes und seine Wirksamkeit auch’auf andere Insekten wird ausführlich erörtert. Auch die übrigen natürlichen Feinde der Nashornkäfer werden ‚behandelt; doch hält Fr. nicht viel von der biologischen Bekämpfung, ‚die hier mit dem Pilze nur gelingt. weil er auf Samoa ungewöhnlich ‚günstige Entwicklungsbedingungen findet, so daß Fr. in seinen Zucht- anstalten für den Pilz alle 14 Tage eine Wagenladung infizierten Mate- rıals zur Verseuchung gewinnen konnte. Außer der genannten Nashorn- käfer-Art, die in der orientalischen Region und weiter östlich verbreitet ist. werden noch behandelt Or. monoceros Ol. und boas F. aus Ostafrika. Or. radama Cog. und boas F.auf Madagaskar. — Das sind nur einige der ‚wichtigsten Ergebnisse aus der großen Arbeit, die für jeden Phyto- pathologen,. und auch für die Züchter von Kokospalmen überhaupt, ungemein viel Wertvolles und Beachtenswertes enthält. Reh. Hedicke. Die deutschen Zoocecidien unserer Linden. Deutsche Ento- mologische Zeitschrift. Jahrg. 1918. S. 162. Aus den Untersuchungen Hedickes geht hervor, daß alle einheimi- schen Lindengallenerzeuger auch auf die bei uns nicht heimischen Tiliaceen übergehen. Verf. gibt einige Belege aus seinen Eıfahrungen. H. W. Friekhinger, München. Hedieke. Gallen von Cynips calycis Burgsd. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1917. 8. 175—176. Die Wespe erzeugt an den weiblichen Blüten von Quercus robur die in der Gerberei ın großen Mengen verwandten .„‚Knoppern“. Die aus diesen Gallen schlüpfenden Tiere wandern an die Zerreiche und er- zeugen dort an den Staubblüten Gallen, aus der die sexuelle Generation, Andricus cerri Beij.. hervorgeht. Verf. fügt über die Verbreitung der Tiere Angaben bei. H. W. Frickhinger, München. 278 Referate. Rosenfeld, W. Schlupfwespen und Borkenkäfer. Entomologische Mit- teilungen, herausgegeben vom Deutschen Entomolog. Museum in Berlin-Dahlem. VIII. 1919. 8. 293—37. 9 Fig. Auf die großen Schneebrüche und Windwürfe des Jahres 1916 in den schlesischen Beskiden folgte eine Borkenkäferinvasion, und Verf. konnte das Treiben der Schlupfwespen im Freien und auch im Zwinger beobachten. Es handelt sich namentlich um die Pteromalinen Rhopa- licus suspensus Ratzeb. (sehr häufig) und Rh. eccoptogastri Ratzeb. (einzeln), ferner um die Braconide (osmophorus Klugvi Ratzeb. (einzeln). Mit der Entwicklungsgeschichte und Biologie der erstgenannten. Art beschäftigt sich der Verf. eingehend. Ende April schlüpft aus der über- winterten Puppe die Wespe; die Begattung erfolgt gleich nach dem Aus- schlüpfen. Die Eiablage schließt sich sogleich an; die Weibehen besuchen gern die wipfellosen. mit Borkenkäferbrut (/ps typographus und amitinus) reichlich belegten. stehenden Stümpfe. Die Eiablage dauert 8-10 Mi- nuten, das Ei wird dicht in die Nähe der Borkenkäferlarve oder Puppe gelegt; die Larve ist ein Ektoparasit. Ihre Zangen dienen zum Beißen der Saugwunde. Eine Häutung wurde nie bemerkt. Nach 2—3 Wochen beginnt die Verpuppung: von der Eiablage bis zum Ausschlüpfen der Imago vergehen 38—45 Tage. Es gibt also mehrere Generationen im Jahre. Bei jeder Borkenkäferinvasion tritt eine starke Vermehrung der Schlupfwespen ein. Trockenes Wetter ist sehr günstig für ihre Ent- wicklung und bewirkt auch durch rascheres Eintrocknen der Bruch- massen eine Einschränkung der Käferbrutstätten. Die Wespen müssen dadurch geschont werden, daß die wipfellosen Stümpfe in verbrochenen Fichtenstangenhölzern an geschützten sonnigen Lagen unbedingt erst ganz zum Schluß aufgearbeitet werden dürfen. Tatsächlich sah Verf. 1918 noch viel mehr Schlupfwespen als 1917. Matouschek, Wien. Heß, Albert. Der Tannenhäher in forstwirtschaftlicher Beziehung. Schwei- zerische Zeitschr. f. Forstwesen. 1916, 67. Jg. 8. 30—34. Der Vogel läßt den Arvenzapfen gar nicht ausreifen, er wird mit dem Zapfenertrag, selbst in guten Samenjahren, vor der vollständigen Reife fertig. Das Eichhörnchen hilft ihm am Zerstörungswerke. Für viele Gebiete, z. B. Wallis. heißt es: Soll die Arve weiterbestehen, so muß die Möglichkeit der Selbstansamung vorhanden sein; daher muß der Vogel abgeschossen werden. Als Verbreiter der Arve sind die Spechte wichtiger als die Tannenhäher. Matouschek, Wien. Noack, Th. Über einige in und bei Eberswalde gefundenen Muriden. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 50. Jahrg. 1918. S. 307—310. Verf. beschreibt dreierleiı ihm von Dr. Krauße-Eberswalde zu- gesandte Muriden, Mus sylwaticus intermedius Bellamy (im Herbst E 22 ki %“ Referate. 279 in Häusern), Mus sylvatieus Wintont B.-Hamilton (im Walde) und Mus spicilegus Petenyi nov. subspec. germanicus Noack. Mus spici- legus ist aus Ungarn aus Gehölzen und Gärten beschrieben, subsp. germanicus fing Krauße in Eberswalde in Häusern. H. W. Friekhinger, München. Noack. Th. Eine neue Form von Mus sylvaticus aus Eberswalde. Zeit- schrift für Forst- und Jagdwesen. 50. Jahrg. 1918. S. 466-468. Verf. beschreibt eine neue Mus-Art, die Prof. Woitf-Eberswalde sammelte. Diese Mus sylvatıcus discolor vereinigt in auffallender Weise die Eigentümlichkeiten der Ratte und der Maus. .‚Sie hat den robusten Körperbau der Ratte, die Größe der Maus, eine der Mus musculus ähn- liche Körperfäibung und den dunklen Sohlentleck der Mus sylvaticus“. Über das weitere Vorkommen von Mus sylvaticus discolor steht heute noch nichts Genaues fest. H. W. Friekhinger, München. Krausse. Anton. : Über die Eberswalder Mäuse aus dem Subgenus Mus. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 50. Jahrg, 1918. S. 314— 324. Verf. gibt zuerst eine Liste der in Europa bisher beschriebenen . Subgenera, Spezies und Subspezies des Genus Mus. Er fügt eine aus- führliche Darstellung der Arten an, die er in Eberswalde bisher erbeutete. Interessant ist aus dieser Aufstellung. daß die Hausmaus in Eberswalde vollkommen fehlt. Die Feindschaft, welche zwischen Hausmaus und Waldmaus besteht, läßt den Schluß ziehen, daß letztere die Hausmaus verfolgt und völlig verdrängt hat. H. W. Frickhinger, München. Wahl, Bruno. Zur Mäusevertilgung mit Strychningetreide.. Nachrichten d. Deutsch. Landwirtschafts-Gesellschaft f. Österreich. Wien 1918. N. F. 2. Je. S. 307 309. Versuche im Freilande und im Laboratorium der Wiener Pftlanzen- schutzstation ergaben : Die Feldmäuse nehmen mit Strychnin. hydrochlo- ric. venale versehenen Hafer, bei einem Gehalte an Brucin. hydrochloric. zwischen 0.25 — 3.56%, genau so an wie den mit Strychnin. nitricum ver- gifteten. Der Saccharinzusatz (/jo. "/ıso- "1000 %) gab keinen Unterschied. weil diese Dosen den bitteren Geschmack des Strychnins nicht zu ver- decken vermochten. Von den Zusätzen wirkt Anisöl noch am ehesten als Lockmittel. Je mehr sonstiges Getreide, grüne Pflanzen, Raps usw. den Tieren zur Verfügung stehen, desto geringer ist die Vergiftungsmöglich - keit, denn bei Tieren mit vollem Magen wirkt das Gift weniger stark oder gar nicht: hungrige gehen eher ein. Es muß auch vom Tier eine gewisse Menge Giftköder auf einmal aufgenommen werden. soll das 280 Referate. Gift wirken. Das Strychningetreide ist kein absolut sicheres Mäuse- bekämptungsmittel, namentlich im Frühjahre. Aus frisch geöffneten Löchern wurde dieses Getreide hinausgeworfen, auch dann, wenn die Löcher nach dem Belage sofort zugetreten wurden. Man sollte zur Her- stellung des Giftgetreides 34% Stıychnin verwenden; es ist stets nur bei trockenem Wetter und tief in die Löcher zu legen, da sonst der Regen das Gift auswäscht. Matouschek, Wien. Mach. F. und Lederle. P. Zur Untersuchung des Perocids. Chemiker- Zeitung. .1919, -43..Jg. 8. 117-118. Das Perocid besteht aus den Sulfaten der sogen. ‚„Ceriterden', den Oxyden der Elemente Cer, Didym und Lanthan. Es ist bisher unbe- kannt. ob alle 3 oder nur eines der genannten Elemente die Wirksamkeit des Perocids als Pflanzenschutzmittel bedingen. Als wertbestimmenden Bestandteil des Perocids muß man die Summe der Ceriterden ansehen. Die Fällung der Oeriterden erfolgte durch Oxalsäure. In reinem Perocid fanden Verf. 235,0 mg Ceriterden, in Perocid mit 2,5% .Gips 229.9, in solchem mit 10% oder 20% 210 bezw. 185 mg. Matouschek. Wien. Rambousek. Über die praktische Anwendung des Sulfins gegen Schimmel- pitze und Schädlinge. Zeitschr. für Zuckerindustrie in Böhmen. Prag 1918. S. 649. Sulfin, ein neues, von der Firma Engelmann in Prag-Karolinental hergestelltes Bekämptungsmittel, enthält Natriambisulfit und Gips. ‚Es ist ein Pulver. Die erzielten Ergebnisse sind sehr gut. Das Mittel verdient größere Beachtung. Matouschek, Wien. /schokke. Über die Verwendung von Kochsalz, Viehsalz und Meerwasser zur Bekämpfung der Rebenkrankheiten. Der Weinbau der Rhein- pfalz. 1917, 8. 74—75. Weder als Düngung noch als Bespritzung ist Kochsalz für den Wein- stock schädlich. Matouschek, Wien. A. 120,242, Aaskäfer Abbau 54. Abies 126, vgl. — alba: 223. Nordmanniana pinsapo 194. NR fragrans 20%, Abutilon 114: Acalypha caturus Tanne. 137, Ko 15 19% Acanthaceen 263. Acanthoceinus 67. -— aedılis: 233. Acarophihie 152. Acer 58, 86, 111. - campestre 194, 270 — dasycarpum 58, — negundo 79. — platanoides 270. rubrum 58. Ae kerbohne 121. Ackerhahnenfuß 57. Ackerrettich 57. Ackerunkräuter 200, 201. Acrolepia assectella 187 268. Acronyehia trıfoliata 151. Actinonema rosae 259. Adalia bipunetata 234, 266. Adenostyles glabra 148. Aecidium 253. eonorum piceae 208. elatimum 186, 271. “— euphorbiae 60. - petasttis 63. strobilinum 208. Aegopodium podagrarıa 146, 148. Aesculus 220. hippocastanıum 655, 1433.193..287: parviflora 65. rubicunda 153, Agrioimax agrestis 81, 83, 236. Agriotes 120, 159. ustulatus 120, Asromyza femoralis 72. Agropyrum 134. - repens 26. Akrostemma githago 201. Agrotis 155. + collina 226, “+ polygona 214. Agrotis segetum 51, 7 II 224.522 — vestigialis 50. Ahorn. 124, 1.69, Acer. Ajuga 269. Akarinose 152, 153, Albicatio 113. ÄAlehen 192, 193. Alchimilla 122. —_ .vıllosa 202. Alkalinıtät 118, Alliarıa offieinalis — Wasabı 206. Allıum fistulosum 126. Allophylus cobbe 151. Alnus 86, vgl. Erle. — glutinosa 192. = incana 259. Aloe 132, 133. Altern 53. Alternaria solanı 23, 24, oe oe Alterserscheinung 114. Althaea offieinslis 107. — rosea 169. Aluminiumsilikat 161. Alvssum calyeinum 206. — incanum 206. Amanita mappa 236, 237. —- phalloides 236. Amaranthus blitoides209. — retroflexus 209. Ameisen 79, 80. Amelanchier vulgaris 743,260: Aminosäuren: 174, 175. Ammoniak 197. Ampelopsis quinque tolıa, 24457 245. Amsel 84, 232. Amyedalus 58, Sb. Amvylase 36. Andrieus cerrı 2 — feeundator 214. — Sieboldi 214. Androsace helvetica 123. Andromeda poi!foha 143, 258. 240. 124. 206. Anemone 263. hepatica 148. Anisöl 279. Anobien 230. Anobiiden 230. Anobium abıetis 193. Anomala vitis 50. Anthemis arvensis 200. Anthomyia brassicae 264, vgl. Chortophila br. — . eilierura 264. —- funesta 264, — platura 264. Anthonomus einetus 155. — .pomorum 76, 155, 234, 285, 2008: — rubi 160: Anthostomella 136. Anthrakose 24, 121. 15S, Ela Anthribus 91. Antiavitblau 132, 133. Antiavitgrün 132, 133. Antifungin 94, 106, 139, 242, 262. Antimyzel 132. Antirrhinum maius 129. Apanteles mesoxanthus 268. Apfel 46, 71, 76, 77, 105, Te DR LE BADER a a Sa 249.7 26330 2,74. Apfelbaumkrebs 141, 261. Apfelblattzikade 71. Apfelblütenstecher 234, 235, .274,. vgl. : An- thonomus pomorum. Apfelmehltau 261. Apfelmotte 76. Apfelsauger 108. Apfelsine 212. Apfeltriebmotte 157, 268. Aphalura nervosa 70. Aphiden 217, 218. Aphidius 190. Aphis brassicae 190. — craccaevora 49. — oxyacanthae 219. — papaveris 189. — pomi 218, 219. — rumieis 120. Apion suleifrons 149. Aplanobacter Rathayı 204. Apogamie 191. Aporia erataegi 105. 155, vgl. Pontia. er: Aprikose 58. - Arabidopsis Thaliana 207. Arabis 218. — albida 206. 282 Arabis alpina 206. —- arenosa 206. hirsuta. 206. Aradus ceinnamomeus 220. Araucarıa excelsa 243. Arbutus Sb. Archangelica offieinalis 107. Arctostaphylos alpina 122. 208. uva ursı 122. Ardisia 254. Argyresthia atmoriella 223, — certella 223. — glabratella 223. — ıilluminatella 223. — laevigatella 223. r praeocella 223. ee ineisa 201. Arion ceireumseriptus 82. —- empiricorum 82, 236, 937 —_ hortensis 82. — subfuseus 236. Aristolochia elematitis 124, Armeria marıtıma 126. - vulgaris 127. Armillaria mellea 189. Arseniate 134. Arsenige Säure 117. Arsenpräparate 134, 222. Arsensnritzung 187, 268, 272. Artemisia absinthium 217. —- campestris 149. — camphorata 68. -——- pontica 68. — vulgaris 68, 149, Arum maculatum 86. Arve s. Zirbelkiefer. Arvicola agrestis 237. — amphibius 50. Asche 120. Ascochyta hyosevamı 107. Ascomycetes 256. Ascospora 136. Aspe 214, vgl. Populus tremula. Aspergillus flavus 136. — glaucus 239. Asphondylia prunorum 149. Aspidium aculeatum 60. — angulare 127. — filix mas 127. Asseln 51. Aster 122 Asteroevstis radıeis 121. Athalia spinarum 155. ' Berteroa incana 160, Sachregister. Athamanta 122. Atrichia glomerulosa 69. Atriplex nitens 272. —— oblongifolium 231. Atropa 37, 107. Ätzkalk 75, 83, 150, Aucuba- 114. 213. Auswintern 195. Azıdität 110. B. Bacillus amylovorus 178. —- carotovorus 178. —- mesentericus vulgatus | 239. subtilis 239. Bacterium herbhieola — oleae 254. - pini 254. — pruni 183. — sepedonicum 186. - solanacearum 204, — tumefaciens 136, 203. 186, 254. 76. 160, 239. Bagous brevitarsis 3akterien 65, 126, 186, 191, 203, Bakterienbrand 254, Bakterienfäule 118, 181. Bakterienknoten 254. Bakteriosen 254. Baleria cristata 152. Balsaminaceen 204. Balsamine 162. 163. Bambus 211. Bankskiefer 214. Barbaraea vulgaris 113, 206. Barıs 241. laticollis 122 — lepidii 231. Bariumehlorid 134. Bastardierung 191. Baumweißling 76, 105. Baumwollwanze 220, Begonia 143. Beizung 118, Bellidiastrum 255. Micheini 148, Bembecia hylaeiformis 187. Berheris 63, S6, 255, 256. — Wallichiana 202. Berberitzengesetz 259. Bergulme 105. 206. 2317239: — mutabilis 206. Beta 37. |.— vulgaris 251. | Betula 63, 156, vgl. Birke, —- pubescens 156. — verrucosa 58, 156, 192, 259. Blasenrost + Bibio hortulanus Bienenzucht 134. Bierhefe 224. 189. ı Bilsenkraut 107. Biozönose 230. Birke 772115187200: 230,223. 2268 Birkensackmotte 268. Birkenspinner 214. Birnblasenfuß 108. Birne 71;: 76, 77, 142; Dal: laevigata 148, Black spot 22, 24. Blanjulus venustus Blasenfüße 107. 63, 108, 274. Bisamratte Biscutella 122, 206. 26. 208. | Blastodaena Hellerella ' Bohne 45, 268, —- putripennella 187, 268. Blattbildung, abnorme 52. Blattflecken 178, 254. Blattflöhe 66. Blattläuse 51, 105, AH DU AE — schwarze: 120. Blattlausgallen 69, Blattlauslöwe 88. Blattminen 145, 147, 160. Biattro!llkrankheit 1—20, DIAS HEFTE 1 ya Blattwespen 156. Blattwespengallen 156. Blaumeise 232. Blausäure 157, 124, 265, 219. 218. 158,197, 198, 239, Blausieb 214. laustein =. vitriol. Blechnum spicant Bleiarseniat 77. Bleimennige 237. Bletia 135. Blitzschläge 123. Blossom end rot 24. Blumenfliege 147. Blumenkohl 82. Blütenfäulen 180. Blütenumbildungen Kupfer- 143, 182. 180, 136. Blutlaus 67, 155. Bockkäfer 80, 233. Bocksaugenfäule 207. Bodenmüdigkeit 181. 82, 104, 145, 182, 242, 264. Boletus collinitus 139. | — viseidus 139. Bordeauxbrühe 26, 61, 77, 94-104, 97, 105, 117, 140. 145, ee 222, 2251249954262, 200: Bordola-Paste Se 259, Borkenkäfer 80, 278. Borkhausenia ochricolor 158. Böse Köpfe 121. Bosna-Paste 241, 242, 262. 263. Bostrichus tiliae 148. Botrychium 122. Botrytis 25, 178, 188. — ceınereä 57, 65, 121. 149.143, 188. — parasıtica 60, 182. Boucheella artemisiae 149. Brachyderes 67. Braconidae 80, 216. Brassavola 135. Brassica 160, 206. — oleracea 113. — rapa 126. Braunfleckenkrankheit 167 Braunfleckigkeit 108. Braunkohlenteer 133. Braunrost 210. Brenner 180, 183, 184. Brennessel 82. Bromius obscurus 153. Bromus madritensis 59. — seoparius 61. Broscus cephalotes 229. Broussonetia 86. Bruchus atomarius 234. —+pisi. 234. —- rufimanus 234. — villosus 50. Brugmansia arborea 104. Brunella vulgaris 148. “ Buche 59. 148, 270, vgl. Fagus. Buchenblattbaumlaus 214 Buchenkrebs 184, Buchenwollschildlaus 219. Bücherscher Apparat 227. Buchfink 232. Bulgaria polymorpha 65. Bunias orientalis 206. Buntfleckigkeit 118. Buntspecht 23° Bupalus 67. — piniarius 215, 216. Buphthalmum salieifo- lhum 160. Bupleurum 122. — baldense 61. ‚ Buprestiden 67, Bussard 232. Buxaceen 58. ‚Buxus 114. 230. \ — illinoensis 152. Sachregister, Buxus sempervirens 54, 83, 36. Bytiscus betulae 76, 275. Byturus 74, s | C. Caeoma 203, 208. | — interstitiale 203. Cakile maritima 75. Calandra granaria 216. — oryzae 215. Calepina irregularis 206. Callidium violaceum 233. | Calluna 122. | Calystegia sepium 125. | Camelina mierocarpa 206, = gsabıvar 60 2009.239: Campanula 122. — patula 125. | — trachelium 125. Cantharıden 231. Capnodium 69. —- salicinum 65. Capsella bursa pastoris 206, 209. — pauciflora 206. Carabiden 231. Carabus auratus 272, Caragana 58. — arborescens 143. Cardamine amara 206. —. bulbifera 206. — _ihirsuta 206. — Jacimiata 206. —- pinnata 206. — pratensis 206. Carduus 122. Carex 36. firma 123. hirta 60. Raftflesiana 61. — saxatıilıs 149, dark Nießli 258. Carpinus betulus 192, 259, 260. Carum 107. Carya amara 152. — sulcata 152. Cassida nebulosa 120. — rubiginosa 234. Castanea 58. 59. — vesca, 443, 199; Casuarina 86. Catalpa 37. — bignonioides 253. Cattleya 135, 136. — Eldorado 135. — Lawrenceana 1:5. Cecidodectes euzonus 6S, 151. 220, Anlale Cecidomyia taxi Cecidomyide 149, Celtis 58. 283 laburnella 214, ('emiostoma Centaurea 137. alba 137. 138. — austriaca 137, — eyanus 137. — diffusa 137. — jacea 137. maeulosa 137. — nervosa 137, — nigra 137, 138. — nigrescens 137, 138. — phrygia 137, 138. rhenana 137, 138. tränsalpina. 138. vallesiaca 137. Cephus 263. (‘erambyeiden 67, (‘erambyx luteus Cerastium 122. _ — triviale 202, Cerceis 86. Cercosphaerella 258. — cerasella 258. — millegrana 298. Cercospora concors 202. — heterospora 202. —- mierosora 257. Cereus Mmacrogonus — peruvianus 243. Ceriterden 280. Cerodonta femoraliıs 7 Ceutorrhynehidius caki lis 75. Ceutorrhvnchus bulosus 76. —- pulvinatus 160, —- puncticollis 160. — pyrrhorrbynchus 160, 138. 138. 230. 193. 212. 2. I- albone- 235. 235% Chaetomium nivale 252. Chaleididen S0, 91, 218. Chamaeeyparis pisifera 1.15% Chara cerinita 191. — foetida 19. Characeen 195. Cheimatobia brumata 155, 264, vgl. Frost- spanner. Cheiranthus cheirı 206. Chelidonium 107. Chenopodium album 209, 2712. — glaucum 209. hybridum 231. lanceolatum 209. pagonum 209. Cislesalsaer 1.38: Chilocorus bipustulatus 69. Chionaspis salieis 214. Chlorbenzol 55. Chlorkalk 119, | 272 284 Chlorophvlldefekt 112, 2 113. Chlorops taeniopus 199, 156, 267. Chlorose 106. Chorispora tenella 206. Chortophila brassicae 266. — .sepia 159. — trichodaetyla 147. Chromoderus fasciatus 231. Chrysanthemum inodo- rum 201. Chrvsomyxa abietis 109. — pirolae 208. Chrysopa 88, 120. Chrysophlyetis endobio- tiea 105, 186. (innamomum camphora 149. Cirsium oleraceum 202. Cissus 86. Citrus 207. — aurantium 80. Cladochaete setosa 136. Cladosporium euceumeri- num 242. — fulvum 111. — herbarum 65. — lycopersici 23. — Oudemansıi 134. phragmitis 134. (lasterosporium carpo- philum 184. Ulematis 86. Jackmanni 60. Uleome serrulata 210. Cleonus punctiiventris 155. Gleriden 231. (lerodendron serratum 192. Clithris quereina 253. Coceinella 49, — decempunctata 266, - septempunctata 234. (Coccinellidae 88, 91, 266. Coccophagus scutellaris 49. Goccus fagı 219. — racemosus 193. C'oelinius niger 156. Coeliodes fuliginosus 122, Coleophora fuscedinella 187, 268. —- larieella 263. C'oleosporium senecionis 202. Gollembola 147. Colletotrichum 178. — orchidearum 135, 136. — phomoides 24. Collybia 236. Sachregister. Colguhounia cocceinea 265. ColumneaSchiedeana 265. Colutea arborescens 150. Compositae 265. Conchylis ambiguella 155, 158. Coniothecium 62. HN Coniothyrium ebeni 61. | Conrineia orientalis 206. Contarinta medicaginis 149, —- tritie1. 18, Convolvulus 225. —- arvensis 125. Corbin 132. | Cordyceps 91, 188. — elavulata 49. Cornus 85, 110. — sanguinea 125. Coronilla scorpioides 60. — varia 79. Coronopus didymus 207. Corticıum solanı 118. Corylophiden 231. | Corylus 86. — avellana 143, vergl. Hasel. Cosmophorus Klugiü 278. (ossus cossus 270, Cotoneaster 86. — integerrima 261. Crambe marıtima 75. Crataegus 86, -192, 261. — monogyna 60. — oxyacantha 192, Hama» 270, Crepis 137. — alpestris 137. aurea 137. bellidifolia 137. biennis 137. blattarioides 137. — Dioscoridis' 137. ioetida 137. erandiflora 137, montana 137. nicaeensis 137. paludosa 137, 148. praemorsa 137. setosa 137. succeisifolia 137. taraxıcıfola 137. | teetorum 137. virens 137. Cronartium ribicola 60, 208, 209. Cryphalus 'abietis 264. Cryphocampus laetus 187. Cryptinen 216. Uryptomeria japonica 196. Cryptomyces maximusb0, Cryptomyces pteridis 140, 141. Cucasa 102. Cucubalus baceifer 272. Cucujiden 231. Cucullia verbasci 214. Cueurbitaria piceae 141, 241. Cuprol 263. Cupron 56. Cureulioniden 230. Cuscuta lupuliformis 167 bis 169. — monogyna 167. — racemosa 99. — suaveolens 59, 107. — trifoli 59. Cyanwasserstoff 197, 239, vgl. Blausäure. Cycadeen 126. CUydonia 86. — vulgaris 260. Cylindrium luzulae 60. Cylindrosporium 178. — brassiecae 189. 1%. Cvmbidium suave 136. Uynips calieis 277. — Kollari 221. Uystopus tragopogonis 202. Cytispora 189. — leucostoma 189. Cytisus 58, 86,- 111. — laburnum 59. Cytosporina rubi 60. Cyttaria 115. D. Dachicid 242. Dachs 148. Dacus oleae 242. Dahlia 104. Dasychira pudibunda 270: Dasyneura 149. — ıgnorata 149. — sisymbrii 148. — tiliamvolvens 222. Datura 37, 107. Daueus carota 125. 126. Decticus verrucivorus "228. Deilephilus livornica 169 bis-A17E: Delphinium peregrinum 149. Dematium pullulans 69. Dematophora 181. - Dendrin 242. Dendroctonus micans 230. Depressaria heracleana 264. einnamomea 122. Deschampsia caespitosa 138. Diaspis pentagona 69. Diastase 20, .36, 37. 43, 44—46. Diekmaulrüßler 264. Didymascella oxycedri60. Didymella Lettauiana 141. Dermatea Digitalis 107. Digitaria eiliarıs 107. Diospyros 86. Diplodia helichrysi 61. — paraphysaria 135: Diplodina erigerontis 134. —— sophorae 134. Diplotaxis tenuifolia Discosia elypeata Disteln 57, 69. Dolichodendron Rheedii t5H: Dolichomiris linearis 220. Domatien 152. | Doppelgipfel 194. Dörrohstschabe 216. Dothiclypeolum pinatri 60. 206. Di I BA ’ ER Draba carolınıana —- nemorosa 206. Draeaena 36, 143. Drahtwürmer 50, A ee Drejerella nemorosa 265. Drepanothrips Reuteri 106, 158. Drosophila funebris 147. — phalerata . 187, 268. Drynaria 127. Dürre 66, 199, 250. Dürren 180, 183. kr: Ebenum stellatum 61. Echinopsis obrepanda 212. — tubiflora 212. Edelkastanie 199, vel. Castanea. Efeu 82, en Hedera. Eibe 220, 221. Eibengallmücke 220. Eibisch 107. Eiche 59, 64, 122, 123, 139.7 1485 210221 230, 238, 207,258, vgl. Quercus. -Eiehenmehltau 122, 140. Eichhörnchen 109, 193, 238, 278. KEierpflanze 24. Einbeere 251. | Enchytraeiden 82, | — maeculatum 260. Sachregister. Einfuhrbeschränkungen 66. Einschleppung 66, 67. Eisenfleckigkeit 118. Eisenvitriol 139, 255, 263. KBiweißstoffwechsel 174. Elaeagnaceen 254. Elateriden 229. Elektrischer Strom 54. Elleanthus discolor 136. Empetrum nigrum 143, Empfänglichkeit 201,202. Empusa Fresenii 189. 147, 192. Endothia 178. Engerling 77, 239. Entomopeziza Soraueri 260. Entomophthora aphidis 120,.190. — phytonomi 190. — sphaerosperma 190. Entomoscelis adenidis 1.99, :5) Entomosporium 260. — Thuemenii 261. Entyloma serotinum 202. Entylomella serotina 202. Enzyme 2, 4, 46, 78, 79. Ephialtes manifestator 80. Epicauta verticalis 68. Epidendrum bifidum 135. — cochleatum 135. —- macrostachyum 136. Epidermitis 178. Epitrimetrus declivis 152. — dietyaspis 152, — vıtis 153. Erbse. 72, 82, 120, 121; 1315=193.=223: Erbsenkäfer 234, 239. Erbsenwickler 108, 223. Erdbeere 82, 83, 104, 207.2208:2752605.2.2063: Erdbeermilbe 108. Erdflöhe 241. Erdmaus 237. Erdraupen 75, 105, 159, 1 a Krdrübe 105. Krfrieren 195. Erica carnea 122. —- verticillatz 60. Erigeron canadensis 134. Erineum quereinum 150. Eriogaster lanestris 214. Eriophyes ‚152, — allophyleus 151. ambiguus 151. — artemisiae horridus 68. 285 Eriophyves artemisiae pontieus 68. | — artemisiae tingens 68. eryptomerus 151. evodiae 151. galiobius 149. gastrotrichus 151. glochidii 151. gyrograptus 151. hapalstrichus 151. - hemigraphidis al. javaniceus 151. leptomerinx 151, 1! - leptothrix. 151, 1: lriothrix 152. longisetus villificus 150. maeronychus 151. macropanacis 191. mikanıiae 131. orthonychus 151. phylloperthus 151. Pinnipes 151, 152. plicator 68. raucus 151. schouteniae 151. ne ba spirifer 151. stenaspis plicans 149. tetraniehus 218. tetratrichus 221, 222. tılıae 221, 222. tıliae liosoma 222. tubereulatus 68. vermieulatus 151. vıburni 151. Eriophinae 152. Bee 183, 200, 214, 230, 254, vgl. Alnus. Erophila verna 206. Erosion 200. Erueastrum Pollichii 206. Erysimum asperum 209. — canescens 160. — cheiranthoides 200, 206. erepidifollum 206, euspidatum 160, 235. kieracnfohum 206. repandum 206. Erysiphe cichoriacearum 107. — graminis 185, 1%. Erysipheen 177, 178. Erythraea centaurium 125: Esche 59, vgl. Fraxinus. Eschenbastkäfer 274. Essigfliege 147. Etiella Zinckeniella 50. Eudemis botrana 155. Eulen 232. Eumerus strigatus 147. 286 Eumolpus vitis 154. Euphorbia 170. — hyperieifolia 126. — javanica 202. — saxatilis 253. - splendens 114. — Wulfeni 60. Euphorbiaceen 152. Euproctis chrvsorrhoea 270, vgl. Goldafter. Eurydema oleracea 266. Eurytoma aciculata 156. Euthrips piri 108, 222. Euura 149. — 'arta 156. — laeta 187. Evodia accedens 151. Evonymus 58, 217. Exoasceen 178. Exoascus 178. Exobasidium azaleae 108. Exochomus quadripustu- latus 49. Exochus notatus 217. tibialis 217. F. Fadenkrankheit 181. Fagopyrum 110. Fagus 143. — antaretiea 115. silvatica 58, 111, 192, 270. Fallen 76, S4. KFallkloben 273. Fangbäume 273. Fanggräben 75. Fanglampen 158. Fannia eunicularıs 147. Farnvorkeime 53. Fasan 215. Fäulen 121, Feldhase 50. Feildmaus 148, 237, 180, 186. 288, 20.9: Feldsnerling 232. Fenchel 213. Festuca 63. „= zHalleri 138: — pulchella 63. Feuerwanze 220. Fichte 74, 109, 123, 194, 200, 208, 229 bis 231, 233, 238, 250, 263, 269, DT DNB: Fiehtenborkenkäfer 80, 2b. Fiehtenkäfer 228—231. Fichtenquirlschildlaus 193. Ficus 86. — ampelos 151. — elastica 143. — parietalis 151. Sachregister. Fieus ribes 151. Fingerhut, roter 2. Flachs 121. Flachsbrand 121. Flachsrost 121. Flecke 180, 184. Fleekenkrankheiten 184. Fleckennekrosis 178. ' Fledermaus 233. ı Flieder 235. Fraxinus Fliege, gemeine 147. Fliegenpilz 237. Florfliegen 88. Floria-Saatenschutz 132, 133. Flueggea virosa 151. Flugbrand 1536. Föhre siehe Kiefer. Forfieula 91. — auricularıa 190, 264. Formaldehyd (Forma- lın,. Eormol). 62,63, 108, 118, 121, 129, 130, 131, 132,133, 145, 190. So 741121:92% 218. —- americana 58. | — einerea 58. — exeelsior 125. Fritfliege 107. Fritillaria neglecta 60. Frost 54.66; 122, 123, 197,7142, 249: Frostblasen 146. Frostspanner, 76, 264. Fruchtfäulen 20—26, 180, 183. Fruchtumbildungen 180, 186. | Fuchsia 143. Fumago 65. Fungi imperfecti 256. Funkenflug 250. Pusarium 1, 24, 35, 54, 108,09 bulbigenum 188. eulmorum 190. gymnosporangii 29. Iinwalok putrefaciens 183, : Fusariumfäule 118. Fusicladium 183. — dendriticum 211, Fusidium candidum Fußkrankheiten 1, 182, Futterrübe 75, 189, 6. - Gabelung 125, 126. Galeruca tanaceti 160. Galerucella nymphaeae 109. Galerucella tenella 105. Galium 122, 228. — boreale 68. — moellugo 125, 149, — verum 149. Gallen 68, 69, 79, 148, 149, 150,151, 152,156, 180, 186, 187, 214, 217. 218, 219,221, 223,235 266, 277. Gallmilben 68, 150, 151, 15257193: Gallmücken 9. Gallrollen 218. Gamasiden 147, 154. Gänsefuß 120, vgl.Cheno- podium. Gartenhaarmücke 189. Gartenpflanzen 109. Gastropacha neustria 155. Gefäßkrankheiten 118, LS0FESA FTSE: Gefäßmykosen 1. (Gefrieren 19. Gekriech 200. Gelbrost 189, 210. Gelbspitzigkeit 189. Gelbsucht 51. Gentiana 122. — asclepiadea 148. Geotrichum eandidum 25, Geranium 265. — silvatieum 258. Gerste 73, 107, 108, 112, 273.769 =131,132,01335 134, 189, 190, 203, 210, DAEIOIEAL2: Geschwülste 115. Gesetze 108. Gesneraceen 265. Getrampel 200. Getreide 105, 107, 158, 195, 203, 224, 250, 268, 279. Getreideblumenfliege 71, 12: Getreidefliege 267. Getreidekäfer 216. Getreidelagerung 115. Getreidelaufkäfer 272. Getreidemehltau 190. Getreidemotte 216. Getreiderost 210. Getreideschädlinge 55, 239. ' Getreideschwarzrost 255, e 256. Geum 263. Gewächshaus-Röhren- laus 69, 269. Gifte 111, 224. Giftköder 159, 224, 279. Gips 56, 139. Gisonobasis ignorata 149. Glechoma 143. — hederaceum 202, Gleditschia 58. lobol 55. Glochidium obscurum DR — rubrum 68, 151 Gloeosporium 25 93 261. - eactorum 212. eaulivorum 188. ceryli 259. — laelise 136. Lindemuthianum 145, 184. — lini 121. — marginans 203. nerviseguum 184. - phomoides 253. quereinum 258. Robergei 259. salicis 261. solanicola 189. suecieum 259. tiliae 259. tiliaecolum 259. - variabile 261. — venetum 211, 212. Alyearia 134, 135. Gnomonia alniella 259. — campylostyla 259. carpinea 259. fragariae 260. — gnomon 259. — intermedia 259. - melanostyla 260. platani 258, 259. quercina 258. rosae 259. — setacea 259. Stahlii 259. | suspecta 260. | — tiliae 259. | — Vleugelii 259. Goldafter 50, 76, 263, | 270. | Gortyna ochracea 105. Graphit 161. Graphium 136. — phyllogenum 258. Grapholitha dorsana 222, 223, — nigricana 108. — strobilella 193, Gräser 82, 110, 12 Graufleckigkeit 118. Grauschwefel 140, 262. Grind 118, 168. | Grindelia 86. Grobseide 59. Großkopf 225. Grünkohl 82, 194. 2, 269. ' Hemigraphis confinis ‚ Herpotrichia nigra 65, ı Heterogaster senecionis Sachregister. Gummi 79. summifluß 189. Gurke 144, 241, Gymnadenia 265. Gymnetron asellus 231. — labile 231. Gymnosporangium 186. — gracile 60. 242, — juniperinum 201. 202. ı — oxycedri 60. — tremelloides 202. (ynaicothrips 218. Gyposonoma aceriana SE Gyvpsophila 107. HM, Habitusbild 109. ‚ Hadromykosen 144. Hafer 57, 72, 107, 112, 129, 330,:139.190,138; 210, 265. Hagelschlag 250. ' Hallimasch 122, 236. Halmwespe 66. Harfenbildung 127. Hasel 58, 257, 259. Haubenmeise 232. | Hausmaus 279. ' Hedera 110. =—helh= 7196, DA EDAG: Hefe 65. Heißluftbeize 255. Helianthemum 122. Helianthus 37. — ‚annuus 162, 163. ‚Helix arbustorum 981. | — hortensis 831. — nemoralis 31. — pomatia 81. Helminthosporium acro- theeioides 203. — gramineum 133. Hemerobiidae 88. 151 Hemileia 136. Hemiparasiten 254. ‚, Hemmung 115. Hendersonia 135. | —- ebeni 61. — epidendri 135. 186, 193, 194, — nivalis 252. Hesperis matronalis 207. 252. , Heterobarische Blätter 110. Heterodera radieicola 11725:.250,: 293: — Schachti: 193. al ‚, Himbeere 287 Heterosporium gracile 185. Heterotopie 192. Heuschrecken 226, 227, 228. Heuwurm 56, 106, 147, 197,22 8208 Hevea 276. Hexenbesen 115, 180, 156. 194, 200. Hiecoria 152. — alba 152. — aquatica 152. — glabra 152. — lacıniosa 152. —- minima 152. — mpyristicaeformis 152. —- pecan 152. — vıllosa 152. Hieracium aurantiacuım 257. auricula 257. boreale 257. murorum 150, 257. pilosella 148, 257 praealtum 257. pratense 257. sabaudum 257. umbellatum 257. — vulgatum 257. Ba 188, 21 263. Himbeerkäfer 74. Hippopha® rhamnoides 63, 64, 143. Hirse: 169, 259. Hirsebrand 255. Histeriden 231. Histiosoma rostroserra- tum. 147, 193. Hohlsein 118. Holoparasiten 254. ‚ Holzasche 142. , Holzfäulen 180, 183, 211. Holzwucherungen 114, 115. HomobarischeBlätterl10. Honigbiene 134. ' Honigtau 89, 124. Honigtauregen 124. Honigwasser 171. Hopfen 193. Hopfenblattlaus 193. Hopiocampa testudinea 263. Hoppin 242. Hordeum distichum 112. Hormiscium pinophilum PERL OR: Hülsenfrüchte 222. Hundstagsfliege 147. Hyazinthe 182. Hylemyia brassicae 147. — coarctata 71, 72. 288 Hylesinus fraxini 274. Hylobius abietis 230. Hylurgops palliatus 193. | Hyoscyamus 107. — .niger 200. Hypochnus solani 118. Hypoderma ericae 60. Hypertrophien 184, 186. Hypo&stes arıstata 269. Hypogymna morio 155. Hypospila bifrons 260. — pustula 260. Hypudaeus glareolus 50, 107. Hyssopus 107. 18 lehneumoninen 216, 226. Idiocerus Fitchi 71. Igel: 148, 238. llex 58, 110. Immunität 143. ‚Impatiens 53. — .balsamina 162. Inkubationskalender 205. Insekten 189. Insektenbiologie 145. Insektenpulver 71. Intumeszenz 192. Ipiden 230. Ipomoea batatas 151. Ips amitinus 193, 278. -— typographus 215, 230, 278. Irıs 143. —. sıjbiriea 82. Isariopsella 202. —_- Vossiana 202. Isariopsis 202. — episphaerica 202. Isoötes lacustris 254. J. Jacobinia magnifica 69, 265. Jauche 120. Johannisbeere 83, 105, 106, 188, 209. — schwarze 108, 269. Johannisbeerglasflügler Juglans 64, 192. — regia 58. ‚Juncus conglomeratus 60. — effusus 60. Junikäfer 148. ‚Juniperus communis 122, 223, 252, 264. — macrocarpa 60. — oxycedrus 60. -— phoenicea 59. K. Käfergallen 149, 231. Kainit 57,. 159, 224. Sachregister. Nalı 115, 116. ' KRalifornische Brühe siehe Schwefelkalkbrühe. Kalischwefelleber 94. Kaliumpermanganat 262. Kalk 45, 46, 83, 110, 116, | 119, 120,.139, 150,.159, 198, 224, 240, 250. 255. Kalkstickstoff 57. Kallus-Hypertrophien 146. Kalziumsulfhydrat 94, 106, 153, 240, 242. Kamelhalsfliege 264. Kandelaberwuchs 127. Kaninchen 50. Kaolın 56, 139. Kapuzinerkresse 149. Karbolineum 73,- 132, 187, 268. Karbolsäureemulsion 267. Karotte 82, 224. Karottenfäule 181. Kartoffel 1—20, 24, 27 bis 48, 54, 60, 68, 70, 12, 75, 82, 8494, 104, 1055.108,7:7112, 2,016, 117, 118, 119, 144, 147, 159,160, 5.171106, 182, 189, 190, 192, 193, 198, 199, 202, 213, 224, 236,,240, 241,254, 265, 272. Kartoffelabbau 171—176. | Kartoffelälchen 117. Kartoffelkäfer 117. Rartoffelkrebs 105, 108, { 147.118; — falscher 252. Kartoffelmilbe 147. Kartoffelmotte 117. Kartoffelsanatorien 33. Rartoffelschorf 118. Kartoffelstengelwurm Karotin 114. Kastanie 199, stanea. Kastration 53. Katalase 172, 175, 176; Keimpflanzenfäulen 180, 181. Keithia tetraspora 60. Kernhausfäule 241. Kernobstbäume 242. Kiebitz 225. Kiefer 109, 115, 123, 138, 139, 148, 160, 200, 208, 209, 214,2195,2204230; 2,33, 2b), 269,2 327.4: Kiefernblattwespe 214. Kiefernbock 233. Kiefernborkenkäfer, zweizähniger 214. vel. Ca- Kieferndreher 209. Kiefernkotsackblatt- wespe 214. Kiefernmarkkäfer 215. Kiefernrindenwanze 220, Kiefernsechwärmer 146, Kiefernspinner 215. Kieferntriebwickler 194, Kirsche 76, 77, 104, 108, 1 a Re Br Be Kirschenrüsselkäfer 104. Kirschensterben 189. Klebfächer 156. Klebgürtel 76. Klee.37, 37; 59, 108, 183, SER Kleiber 232. Kleistogamie 53. Knaulgras 204, Knaulgrasbakteriose 204. Knollenfäulen 117. 180. 181. Knoppern 277. Knospenfäulen 180, 182. Knospenmutation 112. Knospenwickler 242. Kochia scoparia 209. Kochsalz 280. } Kohl.3,..709,,81,.82:388; 84,103, 199,190, 224 264.92606..267% Kohlblattlaus 190. Kohlenwasserstoffe 197. Kohlfliege 147, 266, 267, Kohlmeise 232. Kohlrabi 8?. Kohlraupen 109. Kohlrübe 159, 189, 19, 224. Kohlweißling 80, 158, 1392190, 275 Kokereien 197. Kokospalme 276, Koloradokäfer 67. Kommaschildlaus 91. Koniferen 59, 110, 111 IAAE 201. Kopfweiden 248, Korbblütler 160. Kornkäfer 229. Kornmotte 216, Krähe..78, 225. Krankheitsbild 179. Kraunhia 86. Kräuselkrankheit 2, 35, 106. Va Lee 189, 190, 240. Kräuselmilbe 264. Kraut 105, vergl. Kohl. Krautfäule 117. Krebs 141, 142, 180. 184. Kıesse 197, 198. Kreuzblütler 160, 235. Kreuzschnakel 193. 239. Kringerigheid 46. Kronenrost 210. Krongallen 136, 254. Kröte 84. Kupferpasta 263. Kupferschwefelbrühe 262. Kupfervitriol 56, 62, 63, 131,132, 133, 139, 255, 262. Kupfer (vitriol)kalkbrühe s. Bordeauxbrühe. Kuprol 106. L. Labiaten 265. Lachmöwe 78. l,aachnus fagi 214. Lackglanz 197. Lactaria 237. Laelia 136. — albida 135. — crispa 136. — furfuracea 135. Laestadia Niesslii 258. Lagern 115. Lamium album 146: — maeulatum 113. — purpureum 202. Lampronia rubiella 73. Lampsana eommunis 200. 214. 265. Landschnecken Lantana camara — lilaeina 265. -— nivea 265. Laportea peltata 151. — stimulans 152. Lärehe 74, 77, 139, 230, — japanische 74. Lärchenminiermotte 74. Lärchenwickler, grauer 72 208, 264. l.arix 223. — leptolepis 74. Laserpitium latifolium 156. Lasodiplodia paraphy- sarıa 135. Latania 36. Lathyrus pratensis 68. 2 Laubhölzer 77, 230, 24 25 Laubholzteer 133. Laubmcose 144. Lauch 145, 187, Lauchmotte 187, Laufkäfer 264. Laurus 114. Läuse. 157, 185. Jwebermoose 144. Lecanium amyedali 85. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. Sachregister. Lecanium assimile 85. — berberidis 85. — + cornı 49,70, 84—-94, 242, 264. — coryli 85. — costatum 85. — eymbiforme 85. — juglandis 85. — laeve 85. —- mori 85. — persicae 85. —- persicochilense 85. — persicorum 85. —- prunastri 85. — Rehi 85. — rıbis 85. — robinae 85. — robiniarum 85. — rosarum 85. — rubi 85. — rugosum 8. — sarothamnı 85. —- vini 85. — vulgare 35. — wistariae 85. Ledum palustre 143. Leguminosen 126, 1975. 254: Lema melanopus 155. Lentizellen,. hypertrophe 249. 152, Leontodon 52, 123. Lepidium 160. — densiflorum 209. — medium 209. Lepidosaphes ulmi 91. Leptinotarsa decemline- ata 117. Leptocarpea Loeselii 134. l.eptomastidea auran- tiaca 80. Leptosphaeria Crepini 253. — glyceriae 134. — tritiei 134, 135. Leptothyrium 136. — betuli 259. —- carpinicolum 260. Lerche:.237. Leuchtgas 197, 198. Leucojum 143. Libellen 216. Libellula depressa 216. — quadrimaculata 216. — vulgata 216. Liehtabschluß 114. Lichtwirkung 110. Lieniera iso@tis- 254. Ligustrum vulgare 129. Limax agrestis 51, vgl. Agriolimax agr. — tenellus 236, 237. Limnocharis 143. Limonius eylindrieus 104. XXIX. (88) && Ne) Linaria vulgarıs 125. Linde 54,.58, 59, 123, 128, 129, 148,149, 257, 299,:..200,40 270,2 1200: vel. Tilia. Lindenborkenkäfer 148. Lindenprachtkäfer 148. Linospora capraeae 260. Liodiden 231. Liquidambar styraciflua 127. Listera 265. Lithiumnitrat 199. Lithospermum arvense 201. Litsea polyantha 151. Lizonia emperigonia 253. Loeusta viridissima 228. Lohum perenne 127, 162. Lonicera 36, . 270. — alpigena 143. — nigra 143. — perielymenum 115, 146. — xylosteum 146, 217. Lophodermium macro- sporum 193. Lophyrus 67. — rufus 214. Loranthus 58, 59. Lotus corniceulatus 76. 145) Löwenzahn 52, 129. Lunaria annua 207. — rediviva 207. Lunularia ceruciata 194. Lupinenseide 167—169. Lupinus 110, 20%. Luzerne 106, 190, 213. Lycaste macrophylla 136. Lycopodium ,. annotinum 253, — clavatum 253. Lycopus europaeus 160. Lyda 67. — campestris 214. Lygris pyropata 269. Lygus pabulinus 104, 107. — pratensis 107. l.,ymantria dispar 159. Lymexinoliden 230. Lyonetia Clerkella 147. 214. Lysol 106. Lyxyl 94, 242. M. Macropanax dispermun 151. — oreophilum 151. Macrophoma 136. — epidendri 135. — Reichenbachiana 135. 19 290 Macrosporium Iycopersici 23, 28. sarcinula 258. solani 24. - tomato 23. Macularnekrosis 178. Magdalis cerasi 104. Mahonia aquifohum 143, 256. | 105. 233. 241. Maikäfer 77, 78, 105, 148, 231, 232, Mairübe '121,.122, IMaıSsı Das a Anne Maisbrand 115, Maiszünsler 66, Malaeid 71. Ma}va. 225. — sılvestris 125. Malvaceen 220. Mamianıa fimbriata 260. Mamillarıa 212. Mandel 76. Marienkäferchen 88, 120, Dun Marille 242. Markbohrer 109. Markeule 105. Markflecke 248. Markschabe 187. Marssonia 178. Marssonina betulae 259. — Castagnei 261. fragariae 260. piriformis 261. — populi 261. Martinibrühe 255. Maser 127. Maserkröpfe 51. Massalongia rubra 156. Massenüberzüge 180, 185, Matricaria chamomilla 160, 235. Matthiola incana 207, Mauerasseln 239. Maulbeerbaum 37, 69. Maulwurf 148, 233, 239. Maulwurfsgrille 78. Mäuse 105, 132, 237, 279. Mäusetyphusbazillen 237. Mauszahnrüßler 122. Mayetiola destructor 155. Medicago media 149. — sativa 149, vgl. Lu- zerne. Meerwasser 51, Meerrettich 77. Megaloceraea 220. Megasan 240. Mehlkäfer 215, 239. Mehlmilbe 215. Mehlmotte 157, Mehlschädlinge Mehltau 124, 190. 74. 280. 239. 239. 180, 185, 193. Sachregister. | Meisen 235. Melampsora abieti-ca- praearum 208. — circaeae 139. — lini 121. — helioscopiae 253. — pinitorqua 209. Melampyrum 265. Melanconium bambusae 211 Melandry:den 230. Melasse 224, 242. Melde 57,120. Meligethes a@neus 104. Meliola 136. Melior 140, 241, 242, 262. Melolontha fullo 49. — hippocastani 49, 148. — vulgaris 49, 148, 231. Menispermum 86. Mennige 132, 133. Mentha 149, Mespilus 86. — germanica 260. Metacecidien 222. Metarrhizium anisopliae DIT. Methvlalkohol 129, 131. Microdiplodia Kscalerae 61. — helichrysi 61. Microstoma juglandis 2 Microtis porrifolia 136. — pulchella 136. Mictocecjdium 222. Miesmuschelschildlaus 214. Mikania volubilis 151. Mikiola fagi 149. Mikrophotographie 48. Mikroskop 48. Milben 51, 147, 192, 239. Milbengallen 150, 151, 152. Milbensucht 153. Milesina Kriegeriana 60. Minierraupen 214. Minuartia 122. — sedoides 123. Miris dolabratus 107. Mischgallen 221, 222. Vustell. 50. +52. H8W299: — rotfrüchtige 58, 59. Mohn. 153..82: 12 171 22, 241. Mohnwurzelrüßler 122, 241. Möhre 75, 159, 190, 213, 224, vgl. Karotte. Monilia cinerea 179, Moniliopsis Aderholdi 253. Monochamnus sutor 233. Monochlorbenzol 55. Monolepis Nrttalliana 209, Morelle 108. | Moraceen 58. | Morus S6. Mosaikkrankheit 117. 1897190: , Mückengallen 149. ' Mueor mucedo 239. Muriden 278. Mus 279. — musculus 279. — spicilegus 279. — sylvaticus 278, 279. Musca pumilionis 267, Mutterkorn 115, 178, 186. Mycosphaerella 258. — brassicaecola 190 fragariae 258. hieracii 257. hippocastani 257. maculiformis 257. — millegrana 257. - punetiformis 59, 257. ribis 257. Myelophilus 215. —- minor 214. — piniperda 109, Mykosis 178. Mykosklerosis 178. Myriangium Duriaei 60, Myrioeonium tenellum60. Myxosporium scutella- tum 202. Myzus oxyacanthae 149. 214. N. Nacktschnecken 81-—84, 23522360,.023% Nadelhölzer 110, 114, 208, 230220: Nanismus 53, 127. Naphtalin 267. Narzisse 188. Nashornkäfer Naßfäule 254. Natriumarseniat 242. Natriumhoroformiat 240. Natriumthiosulfat 94, 139,7 24277262 Nectria cinnabarina 50. — ditissima 261. — galligena 141. 142, 184,261, RL SEALETE, Neillia 86. Nekrose 1, 2. Nelkenknospenfäule 182. Nematodenfäule 147. Nematodenkrankheit 117. Nematus 67. —_. abietinus- 193,263. — ventricosus 134, 263. Neopeckia Coulteri 252. Nerium oleander 58. Neslia paniculata 207. Neubildungen 180, 186. Neuntöter 232. Neuroterus lenticularis 227: — numismalis 221. Nicotiana colossea 243. Nikotin 154, 158, 220, 271. Nikotinbrühe 108. Nikotinschmierseifen- bruhe 57, 108, 222. Nitiduliden 231. Nonne 67, 269. Nostoe punetiforme 126. Nothorrhina muricata 2TA. Nucellarembryonen 191. Nukleinsaures Silber 106. Nuphar luteum 143. Nutzholzborkenkäfer 273. Nysius senecionis 71. ®. Oberrübe 105. Obstbäume 71, 70,78 85,134, 154571835249, 268, 270. Obstbaumkarbolineum 942109260. Obstbaumkrebs 184. Ocellarıa aurea 202. Oenothera 236. Ohrwürmer 190, 264 Oidium 57. 106, 139, 140, 262. —- erysiphoides 202. Ölbaum 242. Ölbaumschildlaus 87. S8.- 91. Olea 58. Oleander 59. 254. Olethreutes Pilleriana 263. — urticana 263. Oligostroma 202. — heraclei 202. Omorikafichte 193. 194. ÖOnagra 86. Oneidium sphacelatum 135. Onogordon acanthıum 200. Oospora ceitri aurantıi 212. Ophioninen 216. Opius nitidulator 120. Oplismenus imbeeillus 114. Opsius Heydenii Opuntia robusta 243. Orchideen 135. Orchideenknollen Sachregister. Ornithogalum Bouche- anum 128. Ornithopus perpusillus 60, 63. Orobanche caryophylla- cea 99. —- maior 59. — Muteli 59. — pieridis 59. Orobus tuberosus 203. Orthezia insignis 69, 265. Oryctes boas 277. —- monoceros 277. — radama 277. rhinoceros 276, Oseinis frit 155. —- pumilionis 267. Ostomiden 231. Ötiorrhynchus picipes 74. — rotundatus 235. Ovularia 202. Oxydasen 2, 4. Oxypleurites brevipilis 132: 154. — cearinatus 153, — Doctersi 152. Ozonium plica 252. v Pachybasidiella miero- stromoides 253. — polyspora 253. Pachytylus cinerascens 228. — danicus 227, 228. — migratorius 227, 228. Palissadenparenchym 192. Pamene Lobarezewskii 222. -— pharaomana splendidulana 222. Panaschierung 51. Panieum viride 201. Papaver argemone 200. — rhoeas 200. Pappel 58, 77, 238, 273, vgl. Populus. Pappvelbock 214. Paradichlorbenzo! 59, „240. Parenchymnekrosis 178. Paris quadrifolia 251. Parlatoria Pergandei 0. Parthenogenese 191. Parthenokarpie 191. Pastinak 264. Pavetta 254. Pedicularis 122 Pedieuloides graminum 107. Pegomyia conformis 120. Pelargonium 37. — zonale. 41, 142. 291 178, 203. Penicillium 65, 142, — glaucum 239. Peridermium Cornui 138. — pini 138, 208. — strobi 60, 138. Perissopterus zebra — zebratus S0. Peritelus familiaris Peronospora alliariae Wasabi 206. alyssı calyeini 206. alyssi incani 206. arabidis alpinae arabidis glabrae 206. arabidis hirsutae 206. arabidis oxyphyllae 206. arabıdis turritae 206 arabidopsidis 207. barbaraeae 206. berteroae 206. biseutellae 206. brassicae 206. buniadıs 206. calepinae 206. camelinae 206. cardamin=s laciniatae 206. sv. 20, 206. cheiranthi 206. chorisporae 206. conringiae 206. eoronopi 207. eubensis 242. diplotaxidis 206. drabae 206. vropkilae 206. - erucastri 206. — erysimi 206. Gäumanniana hesperidis 207. isatidis 207. lepidii sativi 207. lepidii virginici 207. !unarıae 207. matthiolae 207. nasturtii aquaticı 207. — nasturtii montanı 207. 205, — nesleae 207. — Niessliana 206. — parasitica 205, 206. roripae islandicae 207. sisvmbrii intermediüi 207. sisymbrii Loeselii 20%. sisymbrii offieinalis 207. orientalis 207. 207. 207. sisymbrii - sisymbrii sophiae — sophiae pinnatae teesdaleae 207 thlaspeos alpestris 207. 292 Peronospora thlaspeos arvensis 207. — thlaspeos perfoliati 207. — tritoliorum 60, — turritidis 207. — viclae 60. viticola 55, 56, 61, 106, 140, 166, 254.262, 2635 Peronosporeen 178. Peroxydasen Perozid 56, 5 BEER BEE 280. Petasites albus 63. — hybridus 63. — niveus 63. —- officinalis 59. Petersilie 82. Petroleumemulsion 47, 7100226952 2.006:..2.0i4 Peziza 237. Pfifferling 236. Pfirsich 58. Pflanzenteer 133. Pflaume 76, 105, 145. Pfropfbastarde 111. Phacidium infestans 109. Phanerotoma dentata 50. Phaonia trımaculata 147. Phareidium licehenum 141. Phaseolus 110. — multiflorus 126, Philadelphus 36. Philaenus spumarius 266. Phillyrea latıfoha 60. Phlo@ömnekrose 2, 20, 35, 36. Phloeosinus thujae 214. Phloeospora heraclei 202. Phlox 183. Phoma 22, 205, 2, 7, 242, 143. 24, — abietis 184. destruetiva 20—26. leptocarpeae 134. salsolae 253. Phosphorsäure 116. Phragmites 134. Phthorimaea operculella 1 Phyllachora 178. Phyllaetinia 50. Phyllobius 57. Phyllocactus phyllanthus 126. Phyllocoptes 152. angustus 152. anthohbius 149. anthobius spurius 68. latifrons 150. ımerostictus 192. nebaloides 152. Sachregister. Phyllocoptes onvchodac- tylus 152. — retiolatus 68. — triserratus 150. — vıtis 153, 264. Phyllostieta 23, 24, bromieola 61. laeliae 135. lycopersici 23. pleurothallidis 135. renantherae 135. Phyllotreta armoracınae FOR 257. — nemorum 160. Phylloxera s. Reblaus. Phylloxerafeste Reben 56. Phymatosphaeria abyssi- nica 60. | — yunnanensis 60. Phyteuma 122. Phytobaeter lycopers:- cum 24]. Phytomyza flavicornis73. — lonicerae 147. Phytonomus variabilis 190. Phytophthora 178. — erythroseptica 60. — msestans2r 735.112 1419,.117..1185 1447182. 202, 241, 253. — omnivora 50. — terrestris 207. Phytophthora-Fäule 1158, 183. ı Phytoptengallen 271. Phytoptochetus tristichus 68, 151. Phytoptus villifieus 150. Picea 126, vgl. Fickte. — excelsa 223, 223—231, 252. — omorica 193. — pungens 141, 241. Pieris brassicae 105, 190, 214, 216. — rapae 190. Pilzauflagerungen 180, 185.- Pimpinella saxıfraga 149. Pimplinen 216, 226. Pinus austriaca 63. — ceembra 125, 208. — halepensis 60. — leucodermis 194. — montana 123, 125. — nigra 194. — ponderosa 194, — pumila 194. — pumilio 252. = sılvestris- 125,203; 250. strobus 63, 125, 208, 209. Piper refractum ?18, Pirus 63, 86. — baccata 275. — communis 58, vgl. Birne 260. — malus 58, 143, 146, 147,.. 218,... 260, "vol. Apfel. a Pistia stratiotes 143, Pisum 110. — sativum 126, vgl. Erbse. Pityogenes bidentatus 214: —- bistridentatus 264. | — chaleographus 193, 230, 264. Pityophthorus microgra- phus 193, 264. Placosphaeria junci 60, Plantago 225. — lanceolata 231. — maior 125, 201. Plasmodiophora 186. Plasmopara densa 62. — nivea 62, — pygmaea 62. Platanus 58, .86. — oceidentalis 143. Platycerium coronarium / 127, — pygmaeum 127. — Ridleyi 127. — Willinkii 127. Plectodiscella veneta 212. Pleosphaeria astragalina 61. — Escalerae 61. Pleospora graminea 159, 190. — sarcinulae 258. — teres: 108. Pleurothallis 136. — dinotherii 135. — longissima 139. — rusctfolia 136. Plodia interpunctella 216. Poa alpina 63. —- nemoralis 63, 134. Podostemonaceen 126, Poeecilimon jonicus 69. ‘ Pogonatum aloides 144. Point rot 24. Polarıtät 242, 246. | Polygonatum giganteum 142. Polygonum aviculare 209. — erectum 209. — nodosum 200. | — ramosissimum 209. ' Polypodium vulgare 143. Polyporus igniarius 63. ' — sulfureus 50. Polysulfid 255. Polytrichum commune 252. Pomaceen 58. Pontania 149. — collectanea 156. Kriechbaumeri 156 — pedunculi 156. 22 salieis 222. — - vıminalis 156. Pontia erataegi 216. vgl. Aporia cr. Populus 63, 86, 261, war Pappel. = alba 261. — bhalsamitera 58. — 'canadensis :196, 254. -— eandicans 58, 59. nigra 59. — pyramidalis 272. — Simonii 58. — tremula 202, Porree 268 Porthesia chrysorrkoea 258. 50, 155. Prachtkäfer 80. Preußischblau 132, 133. Primula 264. Prismengallen 218. Prociphilus nidifieus 218. Prospaltella Berlesei 69. Protomyces inundatus 203. — Kemner: 203. — pachydermus 203. — sonchi 203. Prunus 63, 86, 192, avıum 58, 143, Kirsche. — cerasifera 63, 64. —-,domestica 38;.. vgl. Pflaume, Zwetsche. — laurocerasus 143, — maähaleb 58. — padus 58, 270. Pselaphiden 231. Pseudogamie 191. Pseudolizonia Baldinii 252. Pseudomonas papulans 204. — tumefaciens 178. Pseudopeziza populi albae 261 — ribis 261. — ‚saliecis 261. —- tracheiphila 252, 263. — trifoliı 189. Pseudosklerotien 66. Pseudovalsa profusa 50. Psyehotria 254. Psvlla 215. — alnı 2. — mali 108. 218. vgl. Sachregister. Psyllide 149. Pterocarya 58. Pteromalinae S0. "Pterostichus niger 120. Puceinia aerae 138. —- agropyrina 134. — alpestris 137. — arenariae 135. — arrhenatheri 256. — bupleuri falcati 135. — centaureae 137. — sentaureae vallesiacae 137. — cısi: 202. — coronata 135. — coronifera 210. — erepidicola 137. — crepidis 137. — crepidis aureae 137. — repidis blattarioiais 137. — crepidis grandiflorae 137. — crepidis montanae 137. —...Örucheti 137. — deecipiens 134. — dispersa 210. — epilobii tetragoni 135. — glumarım 189. — graminis 210, — hieracii 137. — intybi 137. — ıschaemi 63. — jaceae ‚137. — maior 137. — maydis 210. — Peekiaua 203. — petasiti-pulchellae 63. — poarum 63. — praecox. 137. — scorzonerae 253. —- setariae vıridis 63. — simplex 210. — stellariae 135. — subnitens 209. — tenuistipes 139. — tritieina 210. — verrucosa 202. — Wurthii 202. ! — 'xanthoxyli 202. Pueciniastrum circaeae 159: betulae 264. nubilalis 74, 155. elithridis Phn% Pyrenophora silenes 61. Pyrethrumaufschwen- | mung 158. | | 258. Pulvinaria Pvrausta Pvrenochaeta Pyrochroa 67. Pyrrhocoris apterus 220. Pythiaeystis. 178. 293 Pythiden 230. Pythium 178. — De Baryanum 131, 33: Quassiabrühe 220. Quassiaschmierseife 71. Quecke 256. Quescksilberehlorid 131. Quereus 58, 64, 111, 143, vergl. Eiche. — cerris 59. — coccinea 58, — Daimio 59. lex. 60: — macrocarpa 99. — palustris 58. — pedunculata 192. — pubescens 59, 150, 22: "2083. mm — robur 277 Ouitle 270. R. abe 148. Radieschen 266. Raigras, englisches Ramularıa 188, 202, 162. 257, 258. — calcea 202. — cervina 59. — coleosporii 202. — frutescens 60. — hieracii 258. — lamiicola 202. — petasitis 59. — Tulasnei 258. Ramularisphaerella — fragariae 258. — hieracii 258. —- maculiformis 258. = Bun Bo 398. — tussilaginis 258. Ranunculus acris — repens 143. Raphanus 160. — sativus 126. Raphidia 220. Rapistrum perenne 160, 258. 124. 235. Raps 224, 279. Raubkäfer 148. Raubspinnen 264. Rauchschäöden 110, 111, 197. Raupen S0. ‘Rebe 71, 76, 85, 106, 111, 112,139, 140) 152154, 157, 158, .166—171, 205, 216.219, 239, 240, 262,7.2683%.220: Rebenblattschreiber Rebenmehltau 55, 153. 139, 262. 294 Reblaus 56, 67, 70, 154, LEHRT AN: Rebschädlinge 55, 264. Rebstecher 76. 106, 264, an»: Reh 221. Reismehlkäfer 216. Renanthera Storiei 135. Rhabdophaga 149. Rhagium 67. — inquisitor 233. Rhamnus 86. — tallax2 2523: Rhaphidia ophiopsis 264. Rhizoctonia 178, 213, 253, 269% — solani 182. — violacea 213. thizoglyphus echinopus ATI: Rhizoktoniakrankheit 118. Rhizomfäulen 181. Rhizopus 178. —- nigricans 180, 207, 208, D) Rhodites rosae 149. Rhododendron 110. Rhopalicus eccoptogastrı 278. — suspensus 278. Rhus 58, 219. —- coriarıa 70. — typhinum 79. Rhynehophora 75. Rhyssa persuasoria 80. Rhytisma 178. Ribes 60, 63. 86, 209, 217; 261. — alpinum 261. — grossularia 261. — nierum 60, 257, 261, 269. — rubrum 261. Rindenblasenrost 208, Rindenbrand 180, 184. tindenfäulen 180, 183, Rindennekrosis 178. Ringelspinner 263. Ringkrankheiten 118. Robinia 4951, 58, 85, 86, 88, 89, 91, 92, 93, 220. — pseudacacia 242. tobinienschildlaus 49. Roggen 107, 112, 155. 198:02100272 Roggenfusariol 105. Rohfäule 57. 213. sohphenol 133 Rellgaller 218. : Rollkrankheit 171, 172, 176. Poripa islandica 207. | Sachregister. Roripa palustris 210. — silvestris 207. Rosa 58, 86, 124, 217. 258, 259! Rosaceen 160. Rosenmehltau 108, 124. Rosmarinus 86. Rosoideae 58. Roßkastanie 153, vgl. Aesceulus. Roßkastanien-Maikäfer 148. Rost 184. Rostflecke 186. Rostkrankheiten 180,208. Rostpilze 136, 178, 208. Rotbuche 115, 230, vgl. Fagus. Rote Spinne 219, 220, Rötelmaus 50. Roter Brenner 262, 263. Rotfäule 139. Rotklee 188, 213. Rotkohl 82. Rotz, gelber 182, 186. Rübe 55, 105, 119, 120, 159; 160, 181, 224, 263, 266, 267, 269. Rübenblattlaus 189. Rübennematoden 150. Rübenschwanzfäule 181, 254. subsen 224. Rubus 86, 192. — idaeus 212, 220. — neglectus 212. - oceidentalis 212. — plicatus 60. —- saxatılis. 203. Rumex acetosa 143. — erispus 200. Runkelfliege 120. Runkelrübe 159, 189, 224. Ruß 268. Russen 239. Rußtau 89, 180, 185, 193. Rußtaupilze 64, 65. Russula 236, 237. Ruta graveolens 143. Rutäceen 58. S. Saateule 224, 226. Saatkrähe 275. Saatschutzmittel 132, 133. | Saecharın 279. Saftfluß 122. Saissetia oleae 87. Sala SI E823E852: Balız 63,86, 148, 208, 248, 265. —- acmophylla 61. — acutifola 245. 202, Salix alba 58. — alba vitellina pendula 243, 244, 245. —- caprea‘ 58, 59, 260, 271. — daplınoides 143. —- elegantissima 243, 244, 245, 248. — fragilis 60, 242, 244, 261, 271. — pentendra 60, 244. — repens 156, 222. — vıminalis 244, 248, Salpetersaures Kalı 112. Salsola kalı 112. Salvia pratensis 127. Sambucus 110, 217. — nigra 125, 143, 226. Samenbeize 237. Samenfäulen. 180, 181. Saperda carcharias 214. Saponaria 107. Sarothamnus 86. Saubohne 120, vgl. Vieia faba. Sauerampfer 57, 160. Sauerkirsche 249. Sauerstoff 110, 114. Sauerwurm 56, 57, 147. IH, 198,.22257264. Saure Fäule 212. Saxifraga 122. — caesıa 123. — moschata 122. —- oppositifola 123. — Sretusa 123. Scabiosa 122. Scaphidiiden 231. Schaumzikade 215, 265, Scheidenkrankheit 116%. Scheingräser 122. Schieferstaub 139. Schildläuse 158, Schilf 250. 264. Schistocerca peregrina 226. Schizoneura lanuginosa 155, 214, vgl. Blutlaus. — =r8oror. E05, 106: — lmı105,., 100, 7208 Schlechte Herzen 120. Schlunfwespen 80, 270, 278. Schmetterlingsblütler 265. Schmetterlingsraupen 214; Schmierseife 220, 222 Schnee 109. Schneebruch 215, 278, Schneegebläse 123. Schneeschütte 109. Schneiden 124. Schnellkäfer 50. 31. Schorf 142, 168, 1S4, 211. Schoutenia ovata 151. Schußlöcher 184. Schusterbock 233. Schütte 110. Schwaben 239. Schwammparenchym 192. Schwarzbeinigkeit 2, 117, 182, 241. Schwarze Kerne 120. Schwärzen 180, 185. Schwarzfleckenkrank- heit 20—26. » Schwarzherzigkeit 119. Schwarzkiefer 214, 237. vgl. Pinus austriaca, P. nigra. Schwarznuß 53. Schwarzrost 210, 255, 256. Schwefel 56, 106, 118. 1292740 3A0 hl Schwefelkalkbrühe 94, 108, 139, 140, 220, 240, 212, 2961, 262.264, Schwefelkalzium 262. Schwefelkohlenstoff 171. 240. Schwefelleber 242. Schwefelsäure 55, 139, 263. Schwefel.aures Ammo- nıak . 150:..198. Schwefelwasserstoff 162, 187 Schweflige Säure 124, IE Schweinfurtergrün 117, 242, 272. Schwelen 188. Sciara militaris 216. Scirrhia bambusae 211. Sciurus vulgaris 238. Seleroderris fuliginosa 60. Selerotinia 178, 253. —- bulborum 182. — Üarreyana 60. — Libertiana 66, 182. Scelerotium orchidearum 136. Scolymus hispanieus 69. Scolytus Geoffroyi 214. — multistriatus 214. Scorzonera villosa 253. Scythris temperatella 268. Sedum 228. Seide 167—169, vgl. Cus- cuta. Seife 49. Seiridium graminicolum 135: Senecio 123. Sachregister. Senecio nemorensis — vernalis 201. — vulgaris 71. Senf 53. Seng 167. Septogloeum Hartigi- anum 194. Septoria aesculi aesculicola 257. aesculina 257. curvata 50. graminum 139. hippocastani 257. — hyosceyami 107. — lamii 202. 257. — lycopersici 26, 105, EI — ribis 257. — robiniae 50. = Tosae 2584.299. Septorisphaerella 258. aegopodii 258. exitialis 258. hippocastani 258. Jaczewski 258. lathyri 258. nigerristigma 258. populi 258. ribis 258. — sentina 258. Serradella 213. Seseli 122. Sesia 271. — cephiformis 271. — formicaeformis 271. — tipuliformis 187. Setaria vıirıdiıs 63. Siebenpunkt 234. Silberflecken 118. Silene acaulis 123. — albescens 61. — ıntlata 272. Silvanus surinamensis 216. Sinapis 160. Siphonella pumilio 267. — pumilionis 267. Siphonophora absinthii 217. — rosae .217, Sirex 80. Sisymbrium altissımum 210. canescens 207. — 1irıo 207. officinale 207. pannon.cum 207. sophia 160, 235. Sitkafichte 127. Sitones lineatus 50. Sitotroga cerealella 216. Sklerotium 186. Soda 262. Soja hispida 162. 202. 295 Sojabohne 162, 163. Solanaceen 263. Solanum dulcamara 244. — flavum 243. — lycopersicum 265, vgl. Tomate. — trieolor 255. ' — tuberosum s. RKartof- fel. — tubingense 111. Solanum-Chimären 111 Solitluktion 200. Sonchus oleraceus 203. Sonnenblume 161, 162, base, 165,,°2100% Sophia intermedia 207. — pinnata 210. Sorbus arıa 59, 143, 270. — aucuparia 58, 202, 270. — domestica 143. — quercifolia 201. Sparassis 210. brevipes 139. erispa 139. laminosa 139. radicata 210. ramosa 139. Sparganium simplex 60. Spargel 213. Spart'um junceum 69. — scoparium 58, vgl. Sa- rothamnus. Spechte 148, 193, 278. Spez’alisierung 136. Sphaeria decipiens 134. —- erigerontis 134. — leptocarpeae 134. — poac 134. Sphaeronema lycopersici 23. Sphaeropsis 178. — Ellisii 203. Sphaerotheca mors uvae 64, 105, 108, 185. — pannosa 108. Sphaerulina Rehmanni- ana 258. Sphinx pinsstri 146. Spinat 224, 236, 252. Spinnmilbe 264, vgl. Rote Spinne. Spiraea 86. — salicifolia 125. Spiraeaceen 58. Spitzendürre 117, 183. Spitzmaus 149. Spongospora-Schorf 117, 118. sophorae 134. Sporotrichum poae 182. Springschwänze 51, 174. Springwurm 264, Sporocladus 296 Sproßfäulen. 180, 182. Stachelbeere 106, 124, 1:34.0263. Stachelbeermehltau, amerikanischer 64, 105. 108. Stachys 143. — palustris 148. Stagonospora glyceriae 1135: — Opizii 134. Stalldüngung 267. Staphylaea 58. — ceolchica 46. —- pinnata 143. Staphyliniden 231. Star.ıı18, DOH2B3D: Stärkeableitung 5—20, 104, Stärkeabwanderung 27 Disr33. Stärkeblätter 8. Stärkekrankheit 37. Stärkeschoppung 28—47. Staubwurm 50. Stauronotus erueiatus 51. — maroccanus 226. Stechapfel 107. Steinbrand 62, 132, 133, 186. Steinkauz 232. Steinkohlenteer 132, 133. Steinobstbäume 242. Stelzbeinigkeit 200. Stengelgrundfäulen 180, 182. Stenocarus fuliginosus' 241. Sterilität 191. Steropleurus dyrrhachi- cus 69. Stickstoff 116, 142. Stietochorella heraclei 202. Stielfäule 57. Stigmatea andromedae 258. — comari 258. — eonfertissima 258. — robertiana 258. Stockschwämmcehen 237. Strandkiefer 230. Straßenstaub 56, 139. Strauchwanze 104. Streifenkrankheit 131, 132, 133, 134, 189, 190. Strobilanthes 265. Strophosomus 67. Strychnin 279, 280. Strycehningetreide Sturm 123. Subeoceinella 24-puncta- ta 271. Sachregister. Surblimat 118, 131. 133. Sulfate 162. Sulfide 161. Sulfin 119, 120, Sumach 70, 219. Sumpfmeise 232. Superphosphat 198. Symbiose 177,178. Symphytum offieinale 202. Symphoricarpus 86. — racemosa 143. Syncecidien 222. Synchytrium 177. — endobioticum 108, vgl. Chrysophlyectis. Synkaulom 129. Syntomaspis druparum 280. 156. Syringa 46, 58, 86, 110, 183. — persica 46. Syringopais 269. Syrphiden 120. T, Tabak 37, 51. 204, 224, 253. Tabakbrühe 49, 268, 271. Tabakextrakt 106, 108, 120, 190, 220, 242, 267. Tabakstaub 120, 267. Tabakwürger 51. Tachinen 270. Talpa europaea 239, vgl. Maulwurf. Tamariske 70. Tamarıiskenzikade 70. Tamarix artieulata 222. Tanacetum vulgare 68. Tanne 208, 230, 271, vgl. Abies. Tannenhäher 278, Tannenmeise 232. Taphridium 203. Taraxacum officeinale 52, 129, 143, :201, °203 Tarichium megaspermum 224. Tarsonemus fragariael08. Täubling 236. Tausendfüßer 26, »1. Taxodıum 86. Tecoma 86. Teer 124, 197, 198. Teerkartonscheiben 267. Teeröle 133. Teerpräparate 132, 133, 134. Teesdalea nudieaulis 207. Tegonotus Doctersi 151, 152; Tegonotus lepidonotns 152; Telephora laciniata 185. Telephorus lividus 104. Tenebrio molitor 21€. Tenthredinoidea 156. Tetrachlorkarbon 240. Tetracampa flavipes 234. Tetraneura pallida 214. — ulmt. 105, 106, 149, 214, 218, — zeae maydis 105, 106, Tetrastichus cassidarum 234. Tetroprum castaneum 230, 233. Thaipochares communi- macula 158. — seitula 158. Thamnurgus delphinii 149. Thecopsora padi 208, — sparsa 208. Thereva nobilitata 155. Thesium ramosum 61. Thlaspi arvense 200, 206. 207, 210. Thomasmehl 139, 198. Thrips 264. — communis 51. — lini 121. — pieipes 264. — primulae 264. Thuja 215. Thujabastkäfer 214. Thymus 122. Thyriopsis halepensis 60. Thysanuren 51. — parvifolia 143. — platyphylos 270. — silvestris 218. — ulmifola 129, Tiliaceen 277. Tilletia tritiei 186. Timothkeegras 72, 19%. Timonius platycarpus 149 370. Tinea granella 216. Tomate 20—26, 46. 105, 150, 204, 207, 241, 253. Tomatenfäule 241. Tomiciden 67. Tomicus domestieus 50. — .Eneatus 50. "Torf. 124; Tortrix Buoliana 194. —- Pilleriana 155. Toter Stengel 121. Tracheomykosen 144. Tradescantia 113, 143. Tragopogon N 5 150. Trametes pini 194. Traubenwickler 157, 158, 216. Trema orientalis 68, 152. Tribolium navale 216. Trichobaris trinotata 117. Tricholoma 236. Trichopterygiden 231. Trichotheeium 144. — bryophilum 144. sublutescens 144. Trifohum rubens 125. Trioza aegopodii 148. — proxima 148. — viridula 190. Triposporium 65. Triumfetta vhomboidea 151. 182, 183, 254. 180, 184. 194, 198. ‚Tropaeolum marus 114. Tryphoninen 216. Tubereularia evonymi Trockenfäule Trockentlecke 117, 123, Trockenheit Kan: — vulgaris 135. Tulpe 60. Turmfalke 232. Turnips 189. Turritis glabra 207. Tussilago farfara 63. Tychius crassirostris 149, Tylenchus 127. — devastatrix 127, 138, 193. — dipsaci 149. Tyroglyphus siro 214. 'Tvrosinase 4. U. Ulme 214. Ulmenblattlausgallen105. | Ulmensplintkäfer 214. Ulmus 58, 86. 111, 113, 19297] — campestris 63, 270. — montana 105. Ultramarin 161-166. Umfallen 181. Unkräuter 57, 168, 200, n 201, Unterernährung 52. Uraniagrün 76, 134, 227, Uredo calamagrostidis 739; circaeae 135. eyrtopodii 135. digitariae 61. festucae Halleri 138. glyceriae 135. pleurothallidis 135. Sachregister. ' Uredo salicis acmophyllae | Verlaubung 51. 61 Uromyces cacaliae 148. caricis Rafflesianae61. —- euphorbiae 202. — lilıı 60. mierotidis 136. — phajıi 136. Wurthii 202. Urtica dioica 143. Uspulun 56. 105. Ustilago bromivora 59. — hypodytes 135. — maydis 190. Uroeystis cepae 186. Urophlyetis alfalfae 190. \% . Vaceinium 122, vitis ıidaea 203. Valgus hemipterus Valsasterben 183. Vanda coerulea 136. — Roxburghii 136. Vanessa carduiı 213. a0. | Veilchen 82. | Venturia inaeqnalis 211. Verbänderung 125, 126. Verbasecum phlomoides 231. Verbenaceen 265. Veredelung 112. Vergehen 131. Vergilbung 114. | Vergrünung 195, 218. Verkehrte Pflanze 243 bis 248. | Verkrüppelung 115, 156, 185. Vermehrungspilz 181. Vermicularıa 136. Veronica hederjfolia 201. Verticilliose 144. Vertieilium 118, 144. alboatrum 144, 186, 190. ı Viburnum 86. — corlaceum 151. Vicia faba 126. | Viehsalz 280. Vinca 86, 114. Viseum album 50, 57, — eruciatum 58. Vitis 86. 58. — vinifera 143, vgl. Rebe. KIVGBEN ZA EIER 220, 232, 233, 234, 235, 237, 238. Vogelmiere 228, | Wintersaateule | Wolfsmilch 170. W. Wacholder 214, 215, Do. iv mw EN Kor) mE Waldgärtner 214. Waldkauz 232. Waldmäuse 238, 279. Waldohreule 232. Wanderheuschrecke 226, 227 — ägyptische 226. — marokkanische 226. Wanzen 157, 266. Warmwasser 132. Warzenbeißer 228. Wasserstoffionenkonzen- tration 1109 17140 178% 173: Weichfäule 182. Weide 58, 77, 149, 169, SL 29 DAS DAAN DITHE vgl. Salıx. Weidenbohrer 270. Weinstock s. Rebe. Weißährigkeit 107. Weißblättrigkeit 113. Weißfleckenkrankheit 51. Weißkiefer 208. Weißkohl 82. Weißstreifung 113. Weizen 62, 72, 73, 116, 129, 130, 132, 133, 190, DL DAAD 60209: Weizenblattlaus 2695. Weizengallmücke 73. Weizenhalmfliege 156. Weizenscheidenminierer “ 2% Welkekrankheiten 117, 118, 144: Welken 51, 183, 186... Wespe 171. Weymouthskiefer 1383, 139721 Widerstandsfähige Sor- ber 112:11.02 10% 142, 144, 155, 189, 190, 22202 Wiedehopf 232. Wiesenwanze 153. Wind 123, 167, 196, 204. Windbruch 215. Windbruch 215. 278. Winderosionen 123. Windfahnen 123. Windsehlift 123. 75, 269. ol, 1:9, 1 DRFuteR: | Wruke 75, 80, 105, 160. Wucherungen 115. Wühlmaus 107. Würmer 51. Wurzelälchen 150. | "Wurzelbrand 181. 298 Wurzelfäulen 180, 181, 182. Wurzelflecke 180, 184. Wurzelknoten 136. Wurzelkropf 254. X. Xanthoxylon ovalifolhum 202. Xenosporella pleurococca 202. Xenosporium 202. Xylaria hypoxylon 65. Xyloterus lineatus 193, Sachregister. 7. Zabırus gibbus 155, 272. Zapfensucht 250. \ Zement 56, 139, 161. \ Zerreiche 277. Zerrissene Stöcke 152. | Zeuzera pyrina 214, 215.. Zichorie 1%. Ziegenbart 139, Ziegenlippe 237. Zikaden 266. Zinkpasten 263. Zirbelkiefer 74, 254. 278, vgl. Pinus cembra. Zitrone 212. 168. , Zitterpappel 230. 273. | ‘ Zuckerblätter 8. Nvlotin 242, Zoocecidien 277. Zu Tode blühen 53. Zylindergallen Zuckerrübe 75, 77, 159, 160, 189, 213, 224, 242, 251, 254. Zuckerung 102. Zweigdürre 179, 194. Zwergahorn 197. Zwergbäume 53, 196. Zwergfarne 127. Zwergform 51. Zwergobstbäume 53. Zwergrost 210. Zwergwuchs 127, 197. Zwetsche 85, 89. 108. Zwiebel 82, . 149. - 224, 225, ‚242, Zwiebelfäulen 180, 181. Zwiebelmondfliege 147. Zwischenwirte 217. Zygiobia carpini 149. 218. ZEITSCHRIFT P fanzenkrankheit sifen. Besründet von Paul Sorauer. Herausgegeben von Professor Dr. ©. von Kirchner und Professor Dr. C. Freiherr von Tubeuf. XXX. Band. Jahrgang 1920. Stuttgart. VERLAG von EUGEN ULMER. Inhaltsübersicht. Askerma nn, A. Beobachtungen über Haimfusariose am Sommerweizen 1917 — — Über die Bedeutung der Art des Auftauens für die Erhaltung gefrorener Pflanzen . Adank, U. Zur Frkulıhs von Eröstächädan an Re - N Allge6n,C. Über das Myzel von Hypholoma fascieulare Huds . Amerikanischer Stachelbeermehltau y Appel, OÖ. Die Zukunft des Pe in Döptschland‘. Appel u. Pape, Prüfung von Beizmitteln zur Bekämpfung des Woizen. steinbrandes i : Appel, O. u. rider, 6. Verruchere ie an er biete des Kartoffelbaues i. J. 1918. Arrhenius, OÖ. u. Södersberg, E. Der alle Divek der ae pflanzen d’Angremont,A. REN zur Aakealane: einer gegen FEbyophdalr nieotianae widerstandsfähigen Tabakrasse Badoux, H. Die durch die kleine Fichtenblattwespe ee) Blechadi. gungen der schweizerischen Waldungen in letzter Zeit — — Über die durch die kleine Fichtenblattwespe (Nemstus abietinv ind in den Waldungen der Schweiz verursachten Schäden . } Baer, W. Der Fichtenrindenwickler und Fichtenknospenmotten . Bail. Beobachtungen und Mitteilungen von meinem mnersutenkhalte in Oiiva während der Jahre 1915 und 1916 Barrus, M. F. Physiclogische Krankheiten der Kartoffeln“ & : — — Verschiedene Empfänglichkeit der Bohnenusorten für Stämme von Colletotrichum Lindemuthianum Bartos, V. An alle Zuckerfabriken, die Pebenkernen N eigenen Kaebrach nachbauen - : Baudys, E. Baer zur BER von Boch det er eine : — — Die Sporen des Getreidebrandes sind nicht giftig — — Neue Zooeecidien für Böhmen, III. Teil. Bayer. E. Gallenerzeugende Cecidomyiden an den neluroneschen Ried: gräsern . Behrenps, J. Bericht ber di Tätigkeit der Bielnsmähen Bang *ür Land- und Forstwirtschaft in den Jahren 1916, 1917 und 1918 . Belosersky, N. Ne rvadii, ein für Italien neuer Schädling der Kamille ? ; Bertog. Raupenrtraß in eokanbure ß Bertrand, P.G. Ein neues N Bier. Ein gefürchteter Feind des Apfelbaumes — — Verdient Holz- oder Stein: ohlenteer zum Beksschen re Banns wunden den Vorzug ? 5 $ Bioletti, F.T. u. Bonnet, L. Ua ME „tttle aus Kranaaet ER Beben Ra hlornienvin, ne ae are 2 Ne Na Seite 167 257 101 104 IV Inhaltsübersicht. Seite Blanehard u. Perret. Studien über die Blattrollkrarkheit der Kartoffeln 108 Blüten- und Zweigdürre des Quitt«nstrauches 2... Ten nenn. 288 Börner, K. Anzucht der Reblausfliegen und ihrer But . . .: 2.2... 229 — — Stammesgeschichte der Hautflügier ....... „2 2. 2.02 2.2...239 Brandi. W. Die Eisenfleckigkeit deı Kartofieln. . . . 105 Brenner, M, Beobachtungen über das Entstehen der ne Fichte KaADieH 255 Br.6othes,..Jd.; Deucasps 'pını in Argentinien... ya A TB Broili. Versuche mit Kartoffelstämmen .... 228 Brosch. Versuche mit Perozid, Rohperozid und Boshk Pasık im she 112 Burkhardt, F. Zur Verbreitung und Lebensweise von Otiorrhynchus rotun- datus Siebeld....7.... Der Dikchalden W.H. Der oe Zuktend von en venetum 164 — -— Die Hervorbringung einer Anthrakose-widerstandsfähigen weißen Markbohne . . . EEE ER RZ EL ZROR Caron,von. Dh ologiee he Sdeitenden K Mendeli ENUSTHLE ENTER AND Casoria, M. Euzopherä osseatella auf Kartoffeln in Ägypten... ......189 Chupp, Ch. Untersuchungen über den Kropf der Kreuzblütler. . .... . 151 Clinton, G. P. u. Me. Cormick. F. A. Ansteckungsversuche von Pinus strobus mit Cronartium ribicola . . . . N Clinton, G, P.u. Harvey, L. F. Gemeinsame Keen J. I RU) WR RER EHRT BERN Kan Dr RN ER ei Correns, Ü. Die Absterbeordnung der beiden Geschlechter einer getrennt- geschlechtigen Doldenpflanze (Trinia glauea). . . .. . RR — —- Vererbungsversuche mit buntbiättrigen Sippen. I. el Bir te ris albevariabilis und chlorina . . . REN RR RE, — — Vererbungsversuche mit büntbiäterigen SEEN "Er Vier neue Typen bunter Periklinalchimären . . DR TE RN SER RAENER EEE Cruchet, P., E. Fischer u. E. May OT. Üben die auf der botanischen Ex- ‚kursion vom 9.—13. August 1916 im Unterengadin gesammelten Pilze 158 Cr LEBER, S. Contribution A l’etude des Uredinees . . . . 2... 2. ...,.158 — — Etudes mycologiques ... : RT Dahlstedt, F. Eine seltene Bildungsnbweichung Br Fisentäris europaea 111 Damm, H. Der Obstbaumkrebs . .... 283 Dantin, Cereceda J. Über das Auftreten von Geleruca Tntdeia, in en im: Jahre» 91 788 .\.:- 191 Daumezon, G. Über eine Berterielen be en Piorea 188 De Meijere, J. L. F. Welche Nahrung mag die Saatkrähe ?m liebsten ? 198 Dewitz, J. Entseuchung von Versandreben durch Blausäuregase . . . 35 Doane, R. W. Schädliche Milber auf kultivierten krautigen Pflanzen ud Bäumen in Utah, Ver. Staaten . . .. Ba BT LCY, Dodge, B. OÖ. Studien über die Gattung neu 1. Teil . 34.206, Domin, K. Eine interessante Abnormität von Anthemis austriaca . . . 111 — —- Eintluß der Kälte auf die Entwicklung der Blüten bei Primula elakicr 101 Driesch, H. Studien über Anpassung und Rhythmus . . . ER ER Duggar, B. M. Der Texas-Wurzelpilz und sein Kosihiänstadien RN ....39 .Duysen, F. Einiges über das Vorkommen von Botrytis cinerea auf Raps 283 — — Einwirkung des strengen Winters und der sommerlichen Dürre auf Schädlinge der Pflanzen . . EFT HENE Wer] — —- Über die Frage der Saatgutbehandlung gegen Kracher ibn SE N ER Eberts, Die Lärche . . ? RE 1 1L Ehrenberg, P. Zur Aussaat von gegen "Steinbrand een Weizen Br IE: Inhaltsübersicht, Enslin, F'. Beiträge zur Kenntnis der Tentredinoidea. Vi... — — Die Tentbredinoidea Mitteleuropas Eriksson, J. Über den Ursprung des primären Aycbr abe di Kraukaule Phytophthcra intestans (Mont. de By., auf dem Rartoffelfelde . — — Zur Entwickelungsgeschichte des Spinatschimmels SER ; Ernst, A. Aus Eee ee und Cytologie angiospermer phyten und Parasiten . 2 Essays de sulfatage des pommes de terre en 1918. Hulefeld, Die Buchenwollschildlaus Euler, K. Ein bemerkenswerter Fall von Shellenfarbeinderung der Kartoffel Fwert, R. Bekämpfungsversuche m't Perocidbrühe . — — Brauchbzre Ersatzmittel für altbewährte Mittel zur Abwehr von n Pflan. zenkrankheiten im Obst- und Gartenbau . : : — — Einwirkung der Entblütung auf das Wachstum der Eileen A — — Verstopft der Zementstaub die Poren der Pflanzen? . ? Faes. Einige Bemerkungen äber die Behand'ung des Bebenrichliouer . Feld-König. Erfahrungen mit der Saatbeize Uspulun . Nele Fenton, F. A. Beobachtungen über die Schildläuse Lecanium corni und Physokermes piceae in Wisconsin . . . RB Ferriere, Ch. Tetrastichus asparagi Crawf., ein Parasit des. Epnsselkäfers Fischer, Ed. Eine Mehltaukrankheit des Kirschlorbeers . —- — Früchte mit abnormen Carpellzahlen . ........2.... x — —- Über einige im botanischen Garten in Bern kultivierte Schlansen. fichten . Fischer, W. Die Broniflenkenksankki de Böhnen . — — Über die Kalkempfindlichkeit des Leines Flury, Ph. Über Wurzelverwachsungen . Franee, R. H. Die technischen Leistungen de Phlahzen 3 Fraser, W. P. Über die Überwinterung von Venturia inasana in RER Freysoldt, L. RKalimangelerscheinungen an Kartaffeln . Friederichs, R. Der Rapsglanzkäfer als Schädling . — — Können schäzliche Insekten durch paras. Pilze Dt erden a — — Plocaederus obesus Gah., ein gefährlicher Feind des Kapokbaumes . — — Zur Organisation des koloniälen Pflanzenschutzes . su Frimmel, F. Bemerkungen über einen vergleichenden Sortendebsuversuch mit Erdbeeren. : } Frödin, J. Über das Verhältnis. isehEn vo Bei hion a Erdflioßen in dh alpinen Regionen des schwedischen Lappland . Fulmek, L. Die Arserfrage im Pflanzenschutz — —- Die Milbenschwindsucht des Hafers . — —- Die neue Schwefelkalkbrühe — — Ungeziefer in Champignonkulturen — — Wühlmäuse . - 2 Fußkrankheit des raid 9 103 286 232 161 296 200 280 Garbowski,L. Der Getreidemehltau AR Rhrat. Be Podaier 30 Gareke, Müller u. a. Sullen wır Sn Baumwunden mit Hoiz- oder Stein- kohlenteer bestreichen ? 3 aA? \ Garman. Ph. Tarsonemus pallidus aui PPetsiednien ud ae en Bier Gäumann, E. Über die Spezia:isation der Peronospora calotheca . — — Über einige kürzlich in Frankreich gefundene Peronospora-Arten . — — Zur Kenntnis der Chenopodiaceen bewohnenden Peronospora -Arten 117 180 269 159 155 VI Inhaltsübersicht. Seite Gerretsen, F.(. Die Bakterien der Coli-Aörogenes-Gruppe als Erreger von Pflanzenkrenkhe‘ten. (Mit 1 Abb. im Text.) (Orig.) . . .... 223-227 Gertz, ©, DielZodteeiien ven Schönen... ya in ee De 1 — — Ein fin Skandinavien neues Zocceridium . . . I a Pe — — Proliferation des weiblichen Kätzchens bei Al: ihkiänen PR ORE203 Gescehwind, A. Die Blumeneschenkultur im Karste . . . 22 22....9 — — Die Nützlichkeit der Alpendohle . . . . ee Gilman, J. ©. Gelbsucht des Kohls und die Be der Temperatur zu ihrem Vorkommen .. 33 Graebner. Die Wirkungen BER Winter 1916/17 Auf, die Gehölze im "Oarich der Kgl. Gärtnerlehranstalt Dahlem . . . RR Grassi, B. u. Topi, M. Gibt es mehrere Reblaus- Basen, BE NE SE Groß, J. Ein Beitrag zur Gloeosporium-Fäule der Äpfel .. ... 288 Groß, M. Zur Wiederaufrichtung der durch die Schildlaus Eschadieten Pflaumenbestände . . . . ÄRGERT EN Re EEE TEEN Gründe des Absterbens junger Obstbauide TRRN., are RO Guinier, Ph. Armillaria mellea an Nußbäumen in FE Fahkvaichn. N 2 Ber. Frostschaden in. der»Obsternte Na my KH. ee DT Haack, Zur Kienzopf-Krankheit . ... FEN EN RTL Hahmann, Ü. Studien über eine Beornbestkränkkeit BEER 166 Halt, B. Einige Erfahrungen im Kampfe geger tierische Schädlinge“ unserer Kultur pflanzen BEPRRL Bin ER RN RE 9 Haıms. H. Über en Ee Nasturkin ee Be RE TIER Hartmann, ‚J. 1. Die tierischen Schädlinge des Kernobstes, 2. Die tierischen Schädlinge des Stein- und Schalenobstes, 3. Die tierischen Schädlinge des Weinstockes, der Beerensträucher und der Erdbeere, 4. Die Krank- heiten und tierischen Schädlinge der Gemüsepflanzen . . . 90 Haskell,R. J. Spritzmethode unter Anwendung konsontsiertet Kormaldehhr a lösung zur Bekämpfung des Haferbrandes . . . De RR FIHE Hedgeock, G. G. u. Bethel, E. Der Blasenrost auf der Pine ER IE Hedicke. Gellbildungen an Rosa und Rubus . . „ ...... 0... 2.0... 1278 — — Isosoma hordei Harr. als Getreideschädling . . . . BR: 1 Heikertinger, F. Die Schutzmittel der Marienkäfer (Öesinälidae). nn DE — — Nomenklaturprinzipien und wissenschaftliche Praxis... . 73 Heinricher, E. Zur Kenntnis der Verhältnisse zwischen Mistel und Birn- bäumen. (Mit’einer Abbildung im Text) (Orig.).. ......,%. 1.227722 412 Heinsen, E. Die neue Tomatenkrankheit „Der Tomatenkrebs“ . . . . . . 280 — — Eine neue gefährliche Tomatenkrankheit . . . . 2. 2 2...2..2..2....16 — — Krankheiten der Tomaten. . . . NEN 0) Heller, F. Untersuchungen über Zeilulokbahban dureh Pie NEE 177 Henning, E. Beitrag zur Kenntnis der sog. Gelbspitzkrankheit bei Ge treidearten . . . EINEN EDRRNER FREE EN — — Bemerkungen uber den Selkrden "Net st einer Beilage: Bestimmungen von Azidität und Zuckergehalt im Wasserauszug von Weizensorten mit ungleicher Widerstandsfähigkeit gegen Gelbrost . . . . 274 — — Über Beizen gegen Steinbrand, Stengelbrand und Hasbrand? LE a Geschichte und orientierende Versuche . . . . . 272 — — Über Disposition und Immunität in Hinsicht Au Pflanzenkrankheiten 281 Heß, E. Das Verhalten der Buche im Oberhasli (Berner Oberland) . . . . 103 Hilbert, -Eberesehe mit, /Wülsten . 1... use De I Re en 262 Hilden, 'K.: Zwei‘ Pisum-Monstrositäten = N True ne _ Inhaltsübersicht. VII Seite Hiltner, L. Der Schwarzrost des Getreides und die Berberitze . . . . .. 275 — — Schädigung der Kulturpflanzen durch Kalkmangel im Boden . . . . 253 — — Über die Bekämpfung der Ackerunkräuter . . . RL Höfker, H. Über den Einfluß der Winterwitterung auf dis Gehölze mit be- sonderer Berücksichtigung des strengen Frostes im Winter 1916/17 . . 257 Höhnel, F. v. Fragmente zur Mykologie. XXIL—XXTII. Be Nr. 1058—1153 . . 2... . 119 Hollrung, M. Die Blutlaus — en Eenek). alaelie, My ZOXY hr Blot, Byrsoerypta Haliday oder Sehizoneura Harte # Orig.) ...... 02.200 = — .Dierkrankhaften? Zustände: des Saatgutes .. >. . 2... 2 .......982 Höstermann. Blattfleekenkrankheit der Gurke . .. . 2 2.2 > ....170 Insektenschaden auf neuaufgerissenem Graslande . . . 2... 2.222.293 Jaap, ©. Beiträge zur Kenntnis der Zoocecidien Oberbayerns . . . .. . . 291 — —- Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Zoocecidien nebst Bemerkungen zu einigen in meiner Sammlung ausgegebenen Arten 236 Jagger, J.C.u. Stewart, V.B. Einige Vertieijlliumkrankheiten.. . . . . 170 Jakobsen, ©. Untersuchungen über die bis jetzt bekannten dänischen Psyl- liden. 2 =. ER Se a Se Fe 2 er RS Janson, Kalkstaub ER Obstblüte ER ee AT Jenkins, A. E. Der braune Rosenkrebs, EN erah Derosne umbrina 288 Jordi, E. Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. .... NEN ES K. M. Schutz der Kohlsaaten ver der Ansteckung mit der w urzelkropf- krankheit... .. VER dan 2a lt, se Kartoffelkrankheiten, 2 Sr der Foldbesichhigung ind Stammbaurnzucht berueksiehtiptswerder: MUSF on. 8 1 u ee BD Kartoffelräude, die. . . A Kellner-Walkenstein. Die a der Obstblüte.. RENNER N, Kemner, N, A. Notizen über schwedische Borkenkäfer . . . ....:295 Killian, K. Erkrankungen von Kiefernsämlingen in den gräf!. Thiele-Winck- lerschen Forsten ... NE EA RE ER N — — Über die Blattkieäkenkrankheit. der Wonate, Harsötgeruteh durch Septoria lycopersici. (Mit 7 Abbildungen.) een . NE ner. Klebahn, H. Der Kienzepfpilz . .. . 277 Kleine, R. Das lmaginalfraßbild von Een aur ichökeR RR var. asclepialis Villa... .-.-....% a . — — Welche Aaskäfer-Imagines SEE, die Rübenblätter ? RE 0 Kniep, H. Untersuchungen über den Antherenbrand (Ustilago violacea Pers.). Ein Beitrag zum Sexualitätsproblem . . . . 2. ...... 0.155 Snischeweky 0.0820 Die Erdtlöhe 2.20.53 40.02. ERDE Kober, F. Oidiumbekämpfung im Jahr 1919. . . . . rar BE RHE Köck, G. Eine noch nicht beobachtete Bakteriose an Ten se RE — — Versuche zur Bekämpfung des Apfelmehltaus . .. ....... 161 Kohlfliege, die. (Chortophila brassicae Behe.) . . . . > Kolkwitz. R. Pflanzenphysiologie. 3. Phytophthera ee ER AL. 2 \i Kölpin Ravn, F. Übersicht über die Krankheiten der Gartenpflanzeu 1916/17 283 König, H. Bekämpfung der Drahtwürmer . . . RE Konservierung von Kartoffeln, die zur Fhbehin Bahn berlcpikale sind 285 Kornauth, K. Bericht über die Tätigkeit der landwirtschaftlich-bakteriolo- - gischen und Pflanzenschutzstation in Wien im Jahre 1918. .......8 Krahe, J. A. Lehrbuch der rationellen Korbweidenkultur . . 2. 2 .2..2..2..284 Kraukheiten der Kartöffelknollen \. as 2 2 en 128 x VHlI Inhaltsübersicht. Seite Krankheiten und tierische Schädlinge der Gemüsepflanzen und ihre Be- kämpfung ... EN a REN. ZI Krause, F. Die Kräusellesneiten a Kartofiel EEE es 107 Krausse, A. Beobachtungen an Dasychira pudibunda L. RN, ds Eberswalder Fraße: 1917... . . DL En RE ORT — — Ennomos quereinaria Hin. als Waldv EBEN. VER 244 — — Entomclogische Mitteilungen. 2. Tinea cloacella Hw. ar Pilzschädung 40 — —- Entomelogische Mitteilungen. 6. . REINE HF TE — — Über Dasychira pudibunda L. bei Eher swe a 1918 N N N A — — Zur Vertilgung der Raupen des Kiefernprozessionsspinners . . ... .. 247 Krüger. Wie ieh vom amerikanischen Stachelbeermehltau befreit wurde . . 162 Kuhl, H. Kolloidaler Schwefel zur Bekämpfung der Erys'phaceen (echten Mehltauarten) . . . ; 278 Kulisch. Kampf gegen Schädlinge es EN dor Oben ud DER anehter und etwaige gesetzliche Maßnahmen hierfür. ... 5 Kunkel.1.0. Weitere Studien über die orange gefärbten Restpilze auf Rubus in En Ver. Staaten von Nordamerika . : DE EI Kuntzen, H. Skizze zur Verbreitung siniger tlugunfahider Blattkäfer 2, Kurze Mitteilungen. Bekämpfung der Koblfliege . ne 227 Das Institut für angewandte Botanik in Hanne i 227 Gegen die Geheimmittel im Pflanzenschutz . . ....... „2 u......2...227 Neuheiten auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes . 227 Pref. von Tubeuf scheidet aus der Redaktion aus . I RT RAR Bıtzema«Bos; Prof Dr.23.. 105 Jahreralte. er, DE ET AERO: Küster, E. Beiträge zur Rena der panaschierten Tadbarhalee ORANGE 96 — — Über weißrandige Blätter und andere Formen der Bunkbletterikeit 95 Lagerberg, T. Schneebrüche und Gipfelfäule bei der Fichte. . . . 255 Laibach, F. Untersuchungen über einige Septoria-Arten und ihre Fähigkeit zur Bildung höherer Fruchtformen I und II. «Mit 12 Abbildungen i im Text) 201 (Orig.). i Lakon, G. Die Insektenfeinde aus der Familie der Entcmophthoreen . . 176 Lämmermayr, L. Floristisches aus Steiermark . . . . . ...94 Lang, W. Welche Maßnahmen sind geeignet, die Anw ee der en denen guten Pflanzenschutzmittel zu allgemeiner und rechtzeitiger Durehführung zu bringen? . . . TE N DD Laubert, R. Auffällige EN an VRoDkatanen NE EEE ER ED ERER === Botanisches; uber den Rosenrost 1.2. „ua nn re LA — —- Honigtaubildung nicht tierischen Ursprungs . . . . 4 253 — —- Phänologische und pflanzenpathologische Notizen aus BR Jahre 1919 283 — — Ungewöhnliche Flecke an Äpfeln und Birnen . . . 08 — — Zur Frage der Übestragbarkeit der en [aliehen Mehltau) mittels der Samen der Wirtspflanzen . . . Be 11 Lecaillon. Beobachtungen über Meigenia Horalie. einen Shaetzel von Colaspidema atra . . . BAER REES GE LEE MEN. Lee, H. A. Die „Citrus blast“ genannte aaa in Kalifornien . . . . . 150 Lendner. A. Neue Untersuchungen über Selerotinia Matthiolaen. sp... . . 165 Lengerken, H. von. Neues über die Lebensweise von Otiorrhynehns rotun- datüus.-Stebold:. a2 Nm ann Re IE Lindfors, Th. Eine neue Gurkenkrankheit, verursacht durch Venturia Ucumelina 08P. ar a N N nal Inhaltsübersicht. IX Seite Losch, H. Notiz zur Ätiologie der Durchwachsungen bei Birnerfrüchten. (Mit 2 Abbildungen may Text.) (Onig.;-22: N HZ Lüdi, W. Über die Zusammengehörigkeit des Rn Polast Eye u Lüstner, G. Die Bekämpfung des Oidiums mittels unterschwefligsaurem Natron (Natriumtbiosulfat, Saloidin) . . . BELA) — — Die wichtigsten Feinde und Krankheiten Her Obstbäume: Beeren: sträucher und des Strauch- und Schalenobstes . . . . 2.2 2.2..2..2..389 Maarschalk, H. Bekämpfung der Beerenafterraupen . . . . 240 Mach, Bericht des Ausschusses für die Untersuchung von Pilähzonschukr? mitteln und anderen landwirtschaftlichen Gebrauchsgegenständen . . . 114 Mahner, Warnung vor Kupfervitriol-Ersatzmitteln . . . . . 112 Marsh, H. D. Plutella maculipennis Curt., ein schädlicher Kleinschmettan: ling auf angebauten Kreuzblütlern in den Ver. Staaten . .......40 Martin. Schorfige Kartoffeln. . . . VRR IEN an 27 Su RL ETUR Massey, L. M. Die Hartnlokranicheit von "Cladiolue EL Lt — — Die Kronenkrebs Krankheit der Rose . . 2.2... ..... 0.171 2 »PlierBosenkrankbeiten, 222, 2 ee RR EI Mayor,E. Bemerkungen über Pilze. . .. SAT Merk-Buchberg, M. Die Spinnen in ihrer forstlichen Bedschungl, REITEN, Miehe, 1. Tachenbuch der Botanik: Erster. Teil... 0... 222... 281 Mitscherlieh, E. A. Über künstliche Wunderährenbildung . . . 253 Mix,A..J. Sonnenbrand der Obstbäume, eine Form von Winterbesohädidung 112 Molz, E. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren und ihre Be- kämpfung. (Mit 7 Abbildungen II Bext (Or E 121 Moore, W. u. Graham, 8. Über die Verwendung des Nikokträufata‘ zur Insektenbekämpfung . . . RE Moreillon. Beschädigungen an Eichen eh Dane taldole, Dul. A Er RO Morgenthaler, ©. Über die Mikroflora des normalen und muffigen Ge Bremlestze ya: E 148 Moznette,G.F. Varel pallidus auf lpeny Silke und ish Pflanzen in den Ver. Staaten . . „.. BU ES SEN DER AT ee Le LE Müller, G. W. Über Calandra ELANSTIEN EN arena Müller, H. Zum Lärchen-Rätsel . . . EN REES RER GN M Eirer. H. C. Bericht über die Tätigkeit a Agrikultur-chemischen Kontrollstation und der Versuchsstation für Pflanzenkrankheiten der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen für die Jahre 1916 Ba AIR ne le ne ee le de van AR Müller, H.C.u. Molz, E. Versuche über die Wirkung verschiedener Kultur- maßnahmen und anderer Einflüsse auf den Ertrag und den Gesundheits- zustand der Kartoffeln. . .. . EN PR RENT 36 Müller, Kar’. Arsenbrühen als Ersatz für Nikotinhrühen De BE — — Bericht der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Baden an der SE Versuchsanstalt Augustenberg für die Jahre 1915—1918 . . . . 2...7% — — Die Zukunft des badischen. Weinbaues i 285 — — Zehn Jahre staatlicher Pflanzenschutzdienst in Baden - SED Müller-Thurgau, H. Erhöhte Haftfestigkeit der Bordeauxbrühe . . . . 112 — — Zum Schutz der Obstbäume gegen Winterfrost . 100 Müller-Thurgau, H. u. Osterwalder, Ad. Versuche zur Bekämpfung Se ES ODÄIEra IN SE LEEREN NEN N SE RT Muncie, J. H. 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Whetzel, H. H. Endophyllum-ähnliche Roste von Porto Rico . NEN EHER IRRE EVA een ING REN IE SU ERDE ELSE Meran Oarust,'K: Bekämpfung derKohlfliege, N; to 2.7 N RT — — Drahtwürmer und Bohnen . Rn . 251 Osner, G. A. Der Blätterbrand des TR RE NEHEEERETRLEENE Al ER OL OÖsterwalder, A. Ein Rotbrenner-Bekämpfungsversuch . I DA — — Vom Aufspringen des Obstes ..... . 101 Otto, R. ‚Jahresbericht der chemisı.hen Versaelstalion Re Staatl. ehr anstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau für die Jahre 1916/1917 Oudemans, ©. A. J. A. Enumeratio systemetica fungorum. Vol.]l.. Overholts, L. OÖ. Polyporus amorphus als Holzzerstörer . be jet 1] 4 D&D © Opitz u. Leipziger. Neue Steinbrandbekämpfungsversuche SHE — —- Neue Versuche zur Bekämpfung des Steinbrandes . 273 Palm, Bj. Schwedische Arten von Taphrina . .. 160 Pap0, Voprinusauf:. Hupensamen, LE ner ne Eee ee — — Die Gloeosporium-Fäule der Äpfel... . . SEE BT Paravicini, E. Favolus europaeus Fr. Ein Schädling des Nußbaumes 2 OR Paul, H. 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Homoesoma nebulella als Sonnenblumenschädling in Raanier n — — Weitere Beobachtungen an Nacktschnecken (Orig.) . Reichert, A.u. Schneider, J. Schädlinge der Rosen und ihre Bekämpfung Riedel, Auftreten des Kiefernspanners in Niederschlesien . Ritchie, W. Bau, Leben und forstliche Bedeutung von Myelsskulser minor ! Ritzema Bos, J. Beitrag zur Kenntnis der Wirkung der Bordeauxbrühe auf die Kartoffelpflanze . — — Bericht über die Tnshuchungen: usw. das oe Phy topathologie in Wageningen i. J. 1915 . BL — — Bekämpfung der Bohnenblattlaus . — — Nachschrift zu vorstehendem Artikel ; Roberts, J. W. Bacterium pruni, Schädling des Phrsch. ud Pflaumen. baumes in den Ver. Staaten . & Rosen, F. Anleitung zur Beobachtung der Pllanzenwelt : Roth, J. Die Trauerfichte bei Leutschau . Rudcw. Bewohner von Eichengallen . 3 F Rytz, W. Über Syncehytrium, eine Gruppe Snlacheian Sallener ende Pilze: Atze Savastano,L. Die Bihandiung; SE BEhSIcheiohlkaues. Od jöheo oconium Schaffnit, E. 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Arbeiten aus der Abteilung für Pfanzenkrankheiten des Landwirtschafts-Instituts in Bromberg. Eine der häufigsten Erkrankungen der Tomatenptlanze äußert sich durch die Bildung eintrocknender Blattflecken. Sind dieser wenig, so ist der Schaden gering. In schweren Fällen aber verursachen sie ein Eingehen zahlreicher Blätter. Die Folge dieses Verlustes ist natürlich ein bedeutendes Sinken der Fruchternte. Das Auftreten einer solchen Epidemie in der Tomatenpflanzung.der Lehranstalt für Obst- und Garten- bau zu Proskau veranlaßte mich, die Frage nach der Entstehung der- selben näher zu prüfen. Die Literatur über Septoria Iycoper siei ist in Zeitschriften veröffent- licht, die mir in Deutschland während der Kriegszeit leider unzugänglich waren. Auf eine genaue Würdigung derselben muß daher verzichtet werden; dech geht aus den Arbeiten und denjenigen Referaten, die ich erhalten konnte, hervor, daß wir bisher ein zusammenhängendes Bild übeı die Infektionsbiologie dieses Pilzes nicht besitzen; das aber mag die vorliegende Untersuchung rechtfeitigen. Die Septoria-Krankheit tritt, wie das für viele Epidemien unserer Kulturpflanzen bezeichnend ist. mit explosionsartiger Geschwindigkeit auf. In allen diesen Fällen ist die Frage, woher der Pilz plötzlich in solchen Massen kommt, bekanntlich schwer zu beantworten und hat zu einer Anzahl der widersprechendsten Ansichten geführt. Um sie näher zu klären, müssen wir auf die ersten Anfänge der Erscheinung zurückgreifen und zunächst einmal entscheiden, wie und wo der Pilz den Winter über- dauert. Die Verhältnisse liegen hier insofern einfach, als die Wirtpflanze einjährig ist, ein Überwintern im lebenden Organismus folglich ausge- schlossen erscheint. Es kommen vielmehr lediglich zwei Möglichkeiten in Frage: 1. das Überwintern in vorjährigen vertrockneten Blattüber- resten, 2.im Erdboden. Fassen wir zunächst die erste ins Auge und durch- suchen wir die überwinterten Reste nach der Septoria, so werden wir den Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 1 3 Originalabhandlungen. Pilz in großer Menge in Gestalt von Pykniden vorfinden. Es ist nun zu entscheiden, ob und wie weit die Pyknosporen noch keimfähig und in- fektionstüchtig sind. Gelingt mit diesen im Frühjahr die Infektion, so wäre die Hauptfrage nach der Infektionsquelle gelöst. Doch auch die andere Möglichkeit, der Pilz könne in vegetativem Zustand im Erdboden den Winter überdauern, um im Frühjahı direkt in die Sämlinge einzuwachsen. ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Eine Entscheidung zwischen diesen Alternativen ist aber für die praktische Fıage der Be- kampfung wichtig. Es gilt daher. die Versuche so einzuriehten. daß Abb. 1. Vier gleichalterige Keimpflanzen von Solanum lycopersicum. Die vordere große ist nicht infiziert und zeigt die beiden Kotyledonen und kräftiges Laub. Die beiden seitlichen und die hintere sind mit Septoria lycopersieci infiziert; die Blätter sind verkrüppelt, z. T. vertrocknet und mit schwarzen Pilzflecken ver- sehen. Solche zeigen sich auch am Stengel, der viel kürzer und schwächer aus- gebildet ist, wie bei der normalen Pflanze; die Kotyledonen sind bereits abgefallen. zunächst die Infektion der Tomatenpflanze möglichst unter den Bedin- gungen zustande kommt, wie sie im Gartenbau realisiert sind. Bekannt- lich werden die Keimlinge im zeitigen Frühjahı in dichten Massen in Mistbeetkästen gepflanzt und angetrieben, wo sie erhöhte Wärme und Feuchtigkeit genießen. Dementsprechend wurden junge Sämimnge zu viert in Töpfe gepflanzt und bereits Anfang März im geheizten Zim- mer angetrieben. Sobald die Kotyledonen entfaltet waren, wurden 11 Töpfe unter einen Glaskasten gesetzt, der in einem wassergefüllten Unter- Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. 3 satz stand und mittels einer Schiebetür nachts gelüftet wurde. Als In- fektionsmaterial diente altes vorjähriges Laub, das mit Septoria-Flecken besetzt war und den ganzen Winter über draußen unter natürlichen Bedingungen auf dem Erdboden gelegen hatte. Kleinere Mengen davon wurden in Röhrchen aufgeweicht und zerrieben und hierauf Y%, Tag stehen gelessen. Dieser Extrakt wurde sodann zentrifugiert. Das Zentri- iugat, das bei mıkroskopischer Untersuchung zahlreiche Septoria- ‚Sporen aufwies, wurde mit geringen Wassermengen aufgenommen und am 14. März mittels des Zerstäubers auf die Sämlinge übertragen. Eine zweite Art der Infektion war die, daß aufgeweichte vorjährige Septoria-Blätter direkt auf die junge Spreite gelegt wurden, etwa der Möglichkeit entsprechend, daß sie beim Durchbruch des Erdreichs an den Kotyledonen: haften geblieben wären. Einzelne Sämlinge blieben natürlich ‘als Kontrellen unbehandelt. Der Erfolg der Infektion ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach 6 Tagen, am 20. März,wurden einzelne Kotyledonen fleckig. An sich braucht das keineswegs auf eine Pilzinvasion hinzudeuten, denn auch bei der Nekıose dieser kurzlebigen ‘Organe treten derartige Flecken auf. Doch dafür, daß wir es mit einer Erkrankung zu tun haben, spricht der Umstand, daß jene in kurzer Zeit abgestoßen werden (Abb. 1, rechts und links), während sie sonst normaler- weise 2—3 Wochen am Keimstengel haften (Abb. 1, Mitte). Die kurze Lebensdauer ist nun die Ursache, daß die typischen runden Septoria-Flecke. in deren Mitte sich schwarze Fruchtkörper bilden. auf den Keimblättern überhaupt nicht entstehen. Daß wir ‚es aber einzig und allein mit einer Mykose zu tun haben, lehrt der mikro- skopische Befund, auf den wiı an anderer Stelle noch zu sprechen kom- men. Dann besonders die Tatsache, daß gerade die absterbenden Ko- tyledonen zum Ausgangspunkt neuer Faulstellen werden. Denn einmal breitet sich die Bräunung von deı Blattnarbe auf den Stengel aus. Aber auch die Spreite der Keimblätter bildet eine Ansteckungsquelle be- sonders dann, wenn dieses beim Abfallen am Stengel hängen bleibt. Zunächst bräunen sich die Kontaktstellen und in kurzer Zeit erscheinen dann an diesen die typischen punktförmigen schwarzen Fruchtkörper. Diese finden sich bald auch an den Blättern vor die gerade mit Vorliebe vom Pilze befallen werden. Sie scheinen allerdings der Septoria etwas andere Ernährungsbedingungen zu bieten, denn einmal erscheint die Verfärbung viel später als an den Keimblättern, erst nach etwa 14 Tagen; die rötlich-braunen Flecke treten nicht diffus, sondern an scharf um- grenzten Stellen der Unteıseite auf. Sie vergrößern sich zusehends, aber nur auf wenige Millimeter; ob rasch oder langsam, darüber ent- scheiden in erster Linie die Außenbedingungen. Sorgt man z. B. tür Luft- zutritt im Infektionskasten, dadurch, daß man zeitweilig die Ventilations- klappe öffnet, so trocknet das Fleckchen bald ein, und es bilden sich als- 4 Originalabhandlungen. bald aut der vertrockneten Stelle schwarze Pünktchen, welche die Pyk- niden-Fruchtkörper der Septoria darstellen. Noch schneller treten diese dann aui, wenn man die fleckige Veısuchspflanze aus der feuchten Luft in die trocknere Gewächshausatmosphäre bringt. Die Tomaten erholen sich dann unter den günstigeren Lichtverhältnissen und der größeren Trockenheit in kurzer Zeit. Für den Pilz dagegen ist die trockene Luft sehr nachteilig, wie daraus hervorgeht, daß in dieser neue Flecke auf den Blättern nicht entstehen, auch wenn die Versuchspflanzen täglich begossen werden. Unter sonst gleichen Verhältnissen erscheinen sie aber stets dann, wenn die Tomatenpflanzen in der feuchten Atmosphäre belassen werden. Was nun den Ursprung solcher Flecke betrifft, so kann es sich einmal um verspätete Infektionen handeln, die auf die erste Bespritzung zurück- zuführen sind. Doch ebenso häufig dürften wir es mit spontanen In- fektionen zu tun haben, die gerade von den neugebildeten Pyknosporen ausgehen. Daß diese tatsächiich für diese Ausdehnung der Erkrankung verantwortlich zu machen sind. geht unzweideutig daraus hervor. daß nach einiger Zeit (4 Wochen)auch an den unbehandelten Kontrollpflanzen Pilzfleeken sichtbar weıden, typischer Weise aber immeı erst dann, wenn die schwarzen Pilzpykniden entstanden sind. Aus diesen Ver- suchen ist ohne weiteres ersichtlich, daß wir es durch den Zutritt trockener Luft in der Hand haben, die Sepioria-kranke Pflanze zu heilen, wogegen feuchte Luft die schwersten Symptome hervorruft. Über die tieferen Ursachen des Gesundens erfahren wir damit nichts. Denn die Trocken- heit der Luft kann auch umgekehrt auf die Wirtpflanze wirken, indem sie ihr beispielsweise durch Veıbesserung deı Lebensverhältnisse eine gesteigerte Widerstandsfähigkeit verleiht. Schon äußerlich fällt der gedrungene Wuchs der Gewächshauspflanze gegenüber dem aufgeschosse- nen Bau der in feuchten Kammern erwachsenen auf. Um nun die Frage zu entscheiden, ob tatsächlich die Wachstums- verhältnisse der Wirtpflanze auch schon bei der Infektion die eıste Rolle spielen, wurde folgender Versuch angesetzt: Einmal wurden Sämlinge im feuchten Glaskasten an ein Nordfenster gestellt, aber unter ungünstigen Lichtverhältnissen, das andere Mal unter sonst gleichen Bedingungen in das reichliche Licht des Gewächshauses; die Versuchspflanzen am Nordfenster nahmen ganz den Charakter von Schattenpflanzen an: sie schossen üppig ins Kraut und zeigten breite Blätter, wogegen die im Gewächshauslicht erwachsenen normalen Bau aufwiesen. In der starken Feuchtigkeit und der Lichtfülle, die den Ge- wächshauspflanzen geboten wurde, zeigten sich die Flecke gleich nach 4 Tagen und hatten sich nach weiteren 3 Tagen, besondeıs an den ältesten Blättern so stark vermehrt, daß diese bereits zu rollen und zu vergil- ben anfingen. 9 Tage nach der Beimpfung wurden, wie Abb. 2 zeigt, die untersten Blätter bereits abgeworfen. Auffallend ist auch hier die Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. 5) Abnahme der Pilzflecke nach den jüngeren "Teilen der Pflanze; nach der Spitze zu verschwinden sie gänzlich. Ganz anders verhalten sich die- jenigen Tomaten, die in feuchter Atmosphäre, aber ungünstigerem Lichte erwachsen waren. Erst nach 9 Tagen ist überhaupt etwas vom Pilze zu sehen. Die kleinen braunen Flecke vermehren sich zwar auch am nächstfolgenden Tage noch, doch bleiben sie weit kleiner und sind in viel geringerer Zahl vorhanden, wic im Gewächshaus. Aus dem Ver- Abb. 2. Drei junge Tomatenpflanzen am 30. IV. 18 mit Septoria Iycopersieci infiziert, inach 17 tägiger Inkubationszeit. Die unteren Blätter sind so stark befallen, daß sie vergilben, vertrocknen und bereits abfallen, die oberen zeigen vorläufig Flecken und Einrollung, die jüngsten, zuletzt gebildeten sind gesund. suche geht folgendes hervor: Extreme Feuchtigkeit bedingt an sich nicht schon einen starken Befall, sondern daneben spielen auch die Lebens- bedingungen, welche dem Pilze durcn die Beschaffenheit der Nähr- pflanze geboten werden, eine wichtige Rolle. Doch ist das nicht so auf- zufassen, als ob etwa günstigere Konstellationen, wie in unserem Falle die Verbindung von extremer Feuchtigkeit und intensivem Licht, die 6 Originalabhandlungen. Nährpflanze so beeinflussen, daß sie gegen den Pilz widerstandsfähiger: würde. Allem Anscheine nach haben wir es vielmehr mit komplizierten Korrelationen zu tun. Diese Versuche, welche uns mit den Infektionsverhältnissen der Sep- toria Lycopersici im allgemeinen bekannt machen, lassen keine Zweifel darüber, daß tatsächlich die Pyknosporen, die im vorjährigen Laub: überwinterten, im Frühjahr die Ansteckung zustande bringen. Im folgenden ist nun zu entscheiden: Wie gelangt der Pilz in das Innere: der Wirtpflanze hinein ? Die Lösung der Frage zu geben ist natürlich nur der Infektionsversuch befähigt, der wiederum die natürlichen. Be- dingungen in der gärtnerischen Praxis möglichst genau zu kopieren hat. Nehmen wir einmai an, es sei die Septoria in einem Jahre sehr stark auf- getreten. Wie wir sahen, ist die Folge eines starken Befalls, daß die un- teren pilzbefallenen Blätter der Tomatenpflanze abgestoßen werden ; sie gelangen aut die Erde und vertrocknen. Dieses verrottete Laub nun behält lange Zeit auch unter den ungünstigsten Witterungsver- hältnissen seine Infektionsfähigkeit bei. Es ist daher durchaus natürlich, daß beim Austieiben der Sämlinge im Frühjahr durch Regen oder Be- gießen auch die Pyknosporen ausgeschleudert werden und so auf die Tomatenblätter gelangen. Diesen Bedingungen entsprechend wurden Töpfe, in die Tomatensamen eingelegt worden waren, am 27. März mit vorjährigem Laub belegt, in den Infektionskasten gebracht und mittels des Zerstäubers öfters bespritzt. Unter dem Einfluß der Feuchtigkeit trieben die Samen bald an. Das Bestäuben wurde auch dann noch fort- gesetzt, und es Jieß auch der Erfolg nicht lange auf sich warten. Denn kaum hatten sich die Kotyledonen entfaltet, da wurden sie schon fleckig und fielen nach kurzer Lebenstrist ab: ebenso zeigten die Primärblätter die bekannten Symptome. Verglichen mit früheren Infektionsversuchen. zeichneten sich diese dadurch aus, daß hier Stengel und Blattstiele: gleich stark von dem Pilz mitgenommen wurden. Der Befall war meistens so stark, daß die kleinen Pflanzen keine weiteren Blätter meh, ansetzten, vielmehr binnen 6 Tagen umfielen und vertrockneten. Diese Erscheinung läßt sich darauf zurückführen, daß hier die Infektion von unten nach oben erfolgte, somit die unteren Teile am ersten angegriffen wurden.. Diese auffallende Stengelerkrankung kann dadurch zustande gekommen sein, daß der Pilz aus dem vorjährigen Laub heraus saprophytisch im. Boden sich weiter entwickelt und von da duıch die Wurzel in die übrigen Teile einwandert. In diesem Falle würden schon die geringsten Überreste vorjährigen Laubes genügen, um durch das verseuchte Erdreich eine ganze Anzahl von Sämlingen anzustecken. Eine solche Möglichkeit würde natürlich -die Gefährlichkeit der Septoria ganz erheblich erhöhen. Die Entscheidung der Frage ist durch den Versuch sehr einfach herbeizu- führen, indem wir nämlich den Pykniden die Möglichkeit nehmen, ihre Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. 7 Sporen in die Lutt zu schleudern. Das geschieht am %weckmäßigsten durch Untergraben des vorjährigen Laubes. Die weiteren Versuche wurden demnach so angesetzt, daß Septoria-Blätter teils oberflächlich mit Kom- posterde gemischt, teils in verschiedener Tiefe in Töpfe vergraben wurden. Diese wurden dann, wie üblich, mit Tomaten besät und feuchtgehalten. Der Erfolg war der, daß in den Töpfen mit untergrabenem Laub die Sämlinge alle gesund blieben, vereinzelte Pilzflecken aber da auftraten, wo das Laub die Oberfläche des Erdbodens erreichte. Demnach ist eine Ansteckung der Tomate durch Septorıa Iycopersici durch die Vermittlung des Bodens ausgeschlossen. Erwähnt mag noch sein, daß der Versuch auch mit Reinkulturen des Pilzes ausgeführt wurde und dieselben Re- sultate zeitigte. Infektionsversuche mit Reinkulturen der Septoria Iycopersici. Es wurde bereits wiederholt darauf hingewiesen, daß bei der künst- lichen Infektion die natürlichen Bedingungen möglichst genau kopiert werden müssen. Gegen die bisherigen Versuche ließe sich nun noch deı Einwand erheben. daß mit unreinem Ausgangsmaterial gearbeitet wurde, zumal das tote Tomatenlaub ja noch mehr Pilze beheı bergt, und diese schließlich die Ergebnisse vorgetäuscht haben konnten. Wie leicht derartige Trugschlüsse zustande kommen, wurde von mir bereits an anderer Stelle beschrieben (Zeitschr. f. Botan., 1918, S. 67). Kurz. die Forderung ist durchaus berechtigt, mit ganz einheitlichem Ausgangs- material, also Reinkulturen, zu arbeiten. Versuche, den Pilz aus dem vermoderten vorjährigen Laub herauszuzüchten, erschienen aussichtslos, zumal dieses von Bakterien und andern Saprophyten überwuchert ist. Zweckmäßiger ist dagegen die Isolierung aus dem grünen Blatt. Ein Tröpfchen sterilen Wassers wurde auf ein Septoria-Fleckchen, das bereits reife Pykniden gebildet hatte, gebracht und dann wiederum auf eine Platte mit Kartoffelsaft— Traubenzucker — Pepton— Agar übertragen. Trotz aller Vorsichtsmaßregeln entwickelten sich daselbst zahlreiche Kolonien irgendwelcher saprophytischen Bakterien. Dazwischen aber auch kleine, schwach wüchsige graue Rasen. Diese wurden in ein frisches Kulturröhrehen abgeimpft und nach weiterem dıeiwöchigen Wachstum als Ausgangsmaterial für neue Infektionsversuche benutzt. Diese er- folgten wiederum so, daß die Aufschwemmung einer Reinkultur mit dem Zerstäubeı auf die Sämlinge versprüht wurde, und führten zum Ergeb- nis, daß nach der „vorschriftsmäßigen‘“ Inkubationszeit von 7 Tagen auch die ersten Symptome sichtbar wurden. Es erschienen die bekannten roten Fleckchen auf der Blattunterseite, die sich in der üblichen Art und Weise weiterentwickelten. Die genaue Identität der beiden Ver- suche mit Blattaufschwemmungen einerseits und Reinkulturen andrer- seits ist ein Beweis daiür, daß die beschriebenen Pilzräschen tatsächlich fe) Originalabhandlungen. die Septoria Iycopersiei darstellen. -Auch die Art der Infektion, die haupt- sächlich von den Blättern und Stengeln ausging, war dieselbe. Ein Wachstum des Pilzes auf dem Erdboden, der mit der Aufschwemmung begossen worden war. fand ebensowenig statt wie bei den früheren Versuchen, und die eingesäten Tomatenpflanzen entwickelten sich dınch- aus normal. Überblicken wir nochmals die bisher beschriebenen Versuche, so geben sie auf die Frage nach dem Zustandekommen der Frühjahrs- infektion im Anzuchtkasten eine befriedigende Antweıt. Nun tritt unser Pilz auch im Sommer an Freilandpflanzen überaus zahlreich auf, und es ist demnach noch einiges über die Art und Weise zuzufügen, wie die Ansteckung während‘ der warmen Jahreszeit zustande kommt. Die vielen Versuche zur Beantwortung dieser Frage wurden ausschließ- lich mit Reinkulturen vorgenommen, da die Indentität des Ausgangs- materials als erwiesen betrachtet werden kann. Um auch da wieder die natürlichen Verhältnisse möglichst genau zu kopieren, wurden Frei- landpflanzen bei regnerischem Wetter mit einer Septoria-Aufschwem- mung besprüht, und zwar erfolgte das kurz nach einem Niederschlag, der ja auch normalerweise das Ausschleudern der Pyknosporen auslöst. So am 17. Juni 1918. In diesem Falle kam der nächste Regen erst zwei Tage nach dem Besprühen, dann aber trat trockene und waı me Witterung ein. Wochenlang zeigte sich keine Spur des Pilzes, der Versuch war bereits aufgegeben, als sich endlich am 10. Juli nacn einem Gewitterregen auf den Blattunterseiten der ältesten Blätter die Flecke bemerkbar machten. Es steht somit die Länge der Inkubationszeit deutlich im Zusammenhang mit den Witterungsverhältnissen. Ein weiterer Beweis für diese Auftassung wird durch folgenden Versuch geliefert: Am 22. ‚Juni, bei regnerischem Wetter, wurde vorjähriges Laub unter erwachsene Tomatenpflanzen gelegt. Der Erfolg dieseı Maßnahme war am gleichen Datum zu sehen, wie bei dem ersterwähnten Versuch, trotzdem die Infek- tion viel später vorgenommen worden war. Daraus gent deutlich hervor, einmal, daß die Pilzsporen gegen Trockenheit außeıordentlich widerstands- fähig sind. und daß dadurch die Inkubationszeit verlängert wird. Ander- seits zeigt der nächste Versuch, daß die ersten Symptome der Erkrankung bedeutend rascher sichtbar werden, wenn länger dauernde feuchte Witte- rung die Entwickelung der Septoria begünstigt. So betrug zu Anfang des Monats ‚Juli, der sich durch einen Wechsel kurzer Niederschläge nit trockenem Wetter auszeichnete, die Inkubationszeit nur 7 Tage. Was den weiteren Verlauf der Erkrankung an Fiejlandpflanzen betrifft, so ist nichts zu bemeı ken, was von dem an Gewächshauspflanzen Beschriebenen abwiche. Die Pilzflecke vergrößern sich langsam, etwas rascher bei feuchter Witterung, sie trocknen allmählich ein und erzeugen Pykniden, die automatisch für eine weitere Verbreitung der Erkrankung Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. ) sorgen. Wiederum greifen die Flecke von den unteren Blättern allmählich auf die jüngeren über. Die höheren Teile hingegen, die Stengel und Blatt- stiele, bieten bei zunehmendem Alter dem Pilze keine günstigen Nähr- bedingungen mehr und werden mehr von ihm verschont. Was nun die T« matenfrüchte betrifft, so scheint eine Ansteckung unter normalen Bedingungen nicht vorzukommen und kann auch im Versuche nicht erreicht werden. Es wurden unreife, reife und überreife Früchte einmal mit einer Pilzaufschwemmung besprüht und auch angestochen. Der Erfolg war an Freilandpflanzen durchaus negativ. Wurden aber der- artige reife Früchte in die feuchte Kammer gebracht, so erweichten und faulten bald diejenigen, welche angestochen worden waren, haupt- sächlich durch Schimmelpilzentwicklung. Auf dem getöteten Material wuchs nun auch die Septoria zu kleinen Polstern aus, während auf unver- letzten Tomaten eine Schädigung auch in der feuchten Kammer nicht zustande kam. Die Ernährungsphysiologie des Pilzes. Vergegenwärtigen wir uns nochmals das Verhalten der Septoria sowohl an Pflanzen verschiedenen Alters wie an verschiedenen Organen der Tomate, so sehen wir, daß nicht alle gleich stark befallen werden. Es fragt sich nun, welche Ursachen dieser Erscheinung zugrunde liegen. Es kommen in Betracht mechanische, chemische und biologische Fak- toren. Über das Mitwirken der chemischen Faktoren erhalten wir Auf- schluß, wenn wir den Pilz auf künstlichen Nährböden von möglichst wechselnder Beschaffenheit kultivieren. Zur Verwendung gelangten daher flüssige, halbfeste und feste Unterlagen. Da gerade letztere am meisten den natürlichen Bedingungen entsprechen, bilden sie den Aus- gangspunkt. Es entwickelt nun auf sterilisierten Stengeln von Tomaten, Lupinen und auf Kartoffelkeilen unser Pilz überall schwarze Krusten von Sklerotien. Dasselbe gilt für flüssige Nährböden ; bemeı kenswerte Unter- schiede treten da nicht auf. Bloß auf Lupinen zeigt sich ein Anflug von grauem Myzel ; mehr ist auch da nicht zu beobachten. Einen besseren Einblick in die Ernährungsverhältnisse der Septoria bieten uns hingegen die halbfesten Nährböden. Um den Bedürfnissen des Schmarotzers weitgehend Rechnung zu tragen. wurde zunächst ein Agarnährboden aus Dekokt von Tomaten- früchten (500 g auf 200 com Wasser) hergestellt. Das Wachstum fällt ganz ähnlich aus wie auf den Tomatenstengeln. Es bilden sich dieselben Fruchtkörper. aber auch üppige vegetative Myzelflocken. Das Gegen- stück zu dieser nährstoffreichen Unterlage bildet ein aus 'Tomaten- stengeln hergestellter Nährboden. Dem geringen Extraktgehalt dieser Organe entsprechend entsteht ein ganz niediiger Pilzrasen, der nach Bildung einiger wenigen kümmerlichen Fruchtkörper eintrocknet. 10 Originalabhandlungen. Der Hauptsache nach wurde ein Agar verwendet, als dessen Grundlage ein Dekokt von Tamatenblättern diente (142g Blattsubstanz auf 500 cem Wasser). | Dieser Tomatenblattagar wurde nun durch Zusatz der verschieden- sten Nährstoffe variiert. Die Reaktion war am zweckmäßigsten schwach sauer oder neutral, da alkalische Reaktion die Entwicklung hemmt. Es zeigt sich nun, daß bereits nach 14 Tagen auf diesem Tomatenblatt- agar die Anlage von Fruchtkörpern erfolgt. Es sind das braune, steck-. nadelkopfgroße Körper, denen reichlich eine schleimige, gelbe Sporen- masse entquillt. Ein Zusatz von 1 % Dextrose hingegen verzögert deren Erscheinen, von 5%, Dextrose hemmt sie völlig. Bei einer Gabe von 1% Kaliumn_trat bei gleichzeitiger Zuckerung hirgegen macht sich die Dextrose durch Hemmung deı Fruktifikation, das Nitrat durch För- derung der vegetativen Myzelbildung bemerkbar. Nicht jede N-Quelle zeigt dieses Vermögen in gleichem Maße. Bei Pepton z. B. fällt die Myzelentwicklung weit geringer aus. Andere Nährböden, wie z. B. der Krügersche Kartoffelagar, bei denen von tomatenhaltigen Zusätzen abgesehen wurde, zeigen nun, dal der Pilz in seiner normalen Entwicklung durchaus nicht an die Stoffe seiner Nährpflanze gebunden ist. Auf dieser Unterlage, aus Kartoffelsaft mit 2°%/, Trockensubstanz, 1% Pepton, 2% Traubenzucker bestehend, fällt die Entwicklung sogar üppiger aus, als auf Tomatenagar mit sonst den gleichen Zusätzen. Kıäftiges Wachstum zeitigen auch Süßkirsch - agar und Malzagar, deren Zuckergehalt, genau wie oben, die Fıucht- körperbildung hemmt. Noch weiter von der gewohnten Nährstoffgrund- lage wichen solehe Nährböden ab, bei denen keine Dekokte, sondern nur chemisch reine Substanzen zur Verwendung kommen. Sie bestanden aus einem organischen Salz, mit den unentbehrlichen mineralischen Komponenten K,HPO, (0,2%) MeSO, 10,2%). Im übrigen zeigten sie nichts neues. Dient als C-Quelle 2% Nutrose, so bilden sich noch einige Fruchtkörper, die jedoch ein Zusatz von 2% Zucker und 0.5% Pepton völlig unterdrückt. — Es stellt sich somit als Ergebnis unseres Ver- suches folgendes heraus: Septoria Iycopersici erweist sich zwar unter natürlichen Verhält- nissen als obligater Parasit. In künstlichen Kulturen unterscheidet er sich von einem Saprophyten durch relativ geringere Ausdehnung seiner Kolonien, die einen Durchmesser von wenigen Millimetern nicht übersteigen. In seinem Nährstoifbedürfnis aber zeigt er sich wenig wählerisch, indem er nicht an Jie Substanzen seiner Wirtpflanze ge- bunden ist. Immerhin wirken diese fördernd auf eine normale Aus- gestaltung, indem sie die Ausbildung von Fruchtkörpeın beschleunigen. Entgegengesetzt wirkt Zuckeızusatz, welcher das vegetative Wachstum besünstie‘. während komplizierte Eiweißverbindungen dem Filzmyzel Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. 1l weniger zusagen. Hingegen ist von den übrigen Nährstoffen mit denen der Pilz bei seiner parasitären Lebensweise in Berührning kemmt Ca- Pektat, der Bestandteil der Mittellamellen, ein guter Nährstoff. Auf 2%, Ca-Pektat-Agar entwickelt sich ein kräftiges Myvzel mit wohlausge- bildeten Fruchtkörpern, während bei Stärkezusatz von gleichem Prozent- gehalt die Entwicklung nur kümmerlich ausfällt. Hierdurch wird das Bild vervollständigt, welches wir uns von der Lebenstätigkeit des Schmarot- zers entworfen haben. In das Innere der Würtpflanze eingedrungen, entwickelt er sich üppig zunächst auf Kosten der aufgelösten Mittellamelle, dann der zuckerhaltigen Zellbestandteile. Sind diese einmal aufgebravent, so kommt es zur Anlage von Fruchtkörpern. Auf der anderen Seite sehen wir, daß uns der Kulturversuch nicht befähigt, eine entscheidende Ant- wort auf unsere Frage zu geben, worauf der verschieden starke Befall der einzelnen Organe zurückzuführen ist. Nun ist auch ein beträcht- licher Unterschied zwischen einem Agarnäkıboden und der lebenden Wirtpflanze, die einen Nährboden von ständig wechselnder Zusammen- setzung darstellt; die mechanischen und vor allem die biologischen Fak- toren spielen hier eine ebenso wichtige Rolle. Um diese zu erkennen, muß parallel mit den biologischen und er- nährungsphysiologischen Untersuchungen eine mikroskopische Kon- trolle des Pilzes auf der Tomatenpflanze einhergehen: diese hat zu ent- scheiden, einmal, wie der Parasit in das lebende Gewebe eindringt, ferner wie sich dieses gegen den Eindringling verhält, um schließlich die mikroskopisch sichtbaren Krankheitssymptome hervorzubringen. Diese Untersuchungen müssen von den jüngsten Stadien an beginnen, die äußerlich nocht nicht erkennbar sind. Um geeignetes Material zn beschaffen, dürfen die Pilzsporen nicht regellos über die Wirtpflanze verteilt werden, sondern wurden in Tröpfchen auf einzelne Stellen der Blätter gebracht, die mit Tasche bezeichnet worden waren. Die Blattstückchen wurden dann zur Untersuchung in bestimmten Zeit- räumen in ‚Juelscher Flüssigkeit fixiert und durch die steigende Alkohol- reihe über Zedernholzöl in Paraffin eingebettet. um mit dem Mikrotom in Serien zerlegt zu werden. Diese wurden dann mit Heidenheims Haematoxylin gefärbt. So ist es möglich, die Entwicklung des Pilzes in allen Einzelheiten zu verfolgen. Es zeigte sich, daß der Keimschlauch auf der Blattoberfläche hinkriecht, ohne zunächst irgendwelche Ein- wirkungen auf die Epidermiszellen erkennen zu lassen. Es durchzieht die Hyphe manchmal weite Strecken, ohne in die Unterlage einzudringen. Doch wird unter den geringen Ernährungsverhältnissen, welche die Blattoberfläche den Schmarotzern kietet, der Keimschlauch immer dünner und inhaltsärmer. Meistens beobachtet man jedoch kleine, seitliche Auswüchse, die immer kurz und gedrungen bleiben. Diese 12 Originalabhandlungen, dürften die Anlage von Haustorien darstellen. In diesem Zustand sind sie nur selten zu finden, meist hat man es mit vorgerückten Stadien zu tun. Das deutet daraut hin, daß der Pilz rasch in die Unterlage ein- dringt. Welches ist nun die Eingangspforte? Klebahn (1918), der zahl- reiche Infektionsversuche an Tomaten, Nachtschatten und deren Chi- mären vornahm, findet, daß der Pilz stets in die Spaltöffnung eindringt. Die klaren und übersichtlichen Bilder dieses Verfassers machen das sehr wahrscheinlich. Trotzdem ich Hunderte von Schnitten durch- musterte, gelang es mir nie, etwas derartiges zu sehen. Dagegen scheint miı diejenige Phase, wie sie Abb. 3 darstellt. der Möglichkeit Raum zu geben, daß der Pilz direkt die Hautschicht durchbricht. Wir sehen hier, wie die auf der Kutikula vegetierende Hyphe dieHautschicht durchbricht und die feinen Haustorien in das Plasma ein- dringen. Derartige Bil- Abb. 3. Querschnitt durch die Tomatenepidermis, der sind relativ selten, den Einbruch des ee I zeigend. ein Ausdruck dafür, m daß es dem Pilz nur an wenig Stellen gelingt, die schützende Hautschicht zu durch- bohren. Ein Einbruch braucht ja auch zum Gelingen einer Infektion keineswegs oft stattzufinden. Denn hat sich der Pilz einmal an einer Stelle festgesetzt, so ist von da aus die sekundäre Ausbreitung um so „ergiebiger. Jugendliche Hyphen sind überaus häufig !) unter der Epider- mis anzutreffen und von hier strahlen sie zunächst durch das Interzellu- darensystem in die übrigen Blattgewebe. Dieser Weg ist für den Pilz der bequemste, indem er hier offenbar auf geringeren Widerstand stößt, wie bei Durchbruch durch die lebende Zelle. Es finden sich nun der- artige interzellulare Hyphen sowohl unter der Epidermis der Blattober- wie Unterseite. Letzteren Fall stellt die Abb. 4 dar. Hier beobachten wir weiterhin, daß die Durch wucherung der Wirtpflanze nicht immer ganz harmloser Natur ist; denn die mittleren Schwammparenchym- zellen zeigen deutlich Absterbeerscheinungen. Dasselbe erkennen wir in der Abb. 5, welche die Blattoberseite im Querschnitt darstellt. Auch hier läßt der Pilz es nicht dabei bewenden, in den subepidermalen Inter- zellularen zu vegetieren; vielmehr wächst er an den Längswänden deı ') Auch das spricht mehr zu Gunsten der Klebahnschen Annahme, Killian. Über die Blattfleckenkranhheit der Tomate. 13: Palissadenzellen entlang in die tieferen Gewebe ein. Zu einer Beschädi- gung der Palissaden selber kommt es in den meisten Fällen nicht: manchmal jedoch se- hen wir die Hyphen auch in diese ein- dringen (oben links). worauf letztere unter Kontraktion des Zell- inhalts zugrunde gehen. Ist einmal der Pilzfaden am unteren Ende des Palissaden- parenchy msangelangt, so hat er leichtes Spiel ; während er dort in Anpassung an die Raum-Veıhältnisse dünn und ausgezogen war, verbreitert er sich nun bedeutend. Ganz besonders ist das da : der Fall, wo er sich auf Kosten absterben- der Zellen ernährt. Mit dieser Kräftigung scheint andererseits auch sein Angriffsver- mögen zuzunehmen. Allenthalben werden Haustorien ganz vom Charakter der Epider- mishaustorien ausge- bildet, diese dringen in das Zellinnere ein: damit aber ist eine er- hebliche Schädigung der Zelle verbunden. Wir sehen das Plas- ma koagulieren und degenerieren, beson- ders an dem Zell- rande, von wo der Pilz sich einbohtt. Abb. 4. Querschnitt durch eine junge Infektionsstelle- des Tomatenblattes, die subepidermale Ausbreitung der Hyphen zeigend. Ca. 500:1. FRE N — 0) 5 a Abb. 5. ME Kan Be Querschnitt durch. eine junge Infek- tionsstelle des mit Septorıa befallenen Tomatenblattes, die Ausbreitung des Pilzes in den ver- schiedenen Blatt- N we . £ ‚4 geweben zeigend. E2 Ca. 500:1. \ N 14 Originalabhandlungen. | Die Nekrose äußeıt sich durch starke Speicheruug des Hämatoxylins. Auch der Kern wird in Mitleidenschaft gezogen, indem er verschrumpft und sich zu einem unkenntlichen Klumpen zusammenballt (Abb. 5 links unten). Ein Blick auf diese Abbildung zeigt, wie noch mehr Schwammparench ymzellen demselben Schicksal entgegen- gehen. » Die Epidermis dagegen ist bereits gänzlich abgestorben und geschrumpft. Kurz, man sieht, daß die Gewebe der Blatt unterseite viel stärker geschä- digt sind als auf der Oberseite; seinen äußerlich sichtbaren Aus- druck findet das darin, daß sich die Septoria-Flecke stets zuerst auf deı Blattunterseite bemerk- bar machen. Daß natürlich auch die Gewebe der oberen Hälfte sekundär in Mitleidenschaft ge- zogen werden, indem die Nekrose auf sie übergreift, versteht sich von selber. Diese Erscheinung beobachten wir auch makrosko- pisch, indem wir die braunen Flecke von der Blattunterseite " sterben gebracht, so geht der Pilz ılazu über, allen verfügbaren Raum auszufüllen. Jetzt führt er ein rein saprophytisches Da- | Me le SL sein in dem abgestorbenen Ge- Me Sg \ f/F\ webe. Als Ausdruck dieser reich- E \r 0 x } lichen Ernährung zeichnen sich 0 Goes kt EB die Hyphen aus durch ihren Plas- Au ER mareichtum und die Größe ihrer Abb. 6. Querschnitt durch eineälterelnfek- Kerne. Schließlich ist aller verfüg- tionsstell s it Se ia Garen einde Tomatenblattesmit S ER bareRaumausgenutzt,undeskann lycopersici, das wagerechte Vordringen der Pilzhyphen aus dentoten in die noch leben- der Pilz en dadurch sein Areal den Gewebsteile zeigend. Ca. 300.:1. vergrößern, daßerin wagerechter | Ange 2 Fe A Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomas 15 Richtung sich ausbreitend von neuem lebendes Gewebe angreift. Wieder geht der Weg üher das Parenchymgewebe der Blattunterseite, in dessen Interzellularen wir zunächst vereinzelt Vorposten dahinschlängeln sehen. Ein Queischnitt durch ein derartiges Blatt (Abb. 6), welcher gerade diese Kampfzone trifft, führt uns alle Stadien der Pilzinvasion vor Augen. Zunächst sehen wir die Hyphen in den Interzellularen wachsen und dadurch die Zellen konturieren. Dann bilden sich kleine, lappige Fortsätze. die schließlich als Haustorien ins Zellinnere getrieben werden (Abb. 7). wodurch der Zellinhalt zugrunde geht. Besonders Flächen- schnitte sind geeignet. das zu zeigen, da wit hier die Pilzhyphen meist auf eine längere Strecke an der Arbeit sehen. Äußerlich sichtbar wird dieses wagerechte Fortschreiten des Areals durch die Vergrößerung des braunen Fleckes. Dieser Ausbreitung sind. wie wtr sahen, ganz be- stimmte Grenzen gezogen; das Myzel dehnt sich nicht über das ganze Gewebe aus, sondern | ist auf kleine Fleck- chen beschränkt. Die Frage liegt nahe, wo- rauf wir diesen plötz- lichen Stillstand im Wachstum zurückzu- tührenhaben. Der Ur- sachen kommen meh- rere ın Betracht: Ein- Abb. 7. Eine Septoria-Hyphen hat ein Haustorium mal dürften es äußere gebildet, das in eine Blattzelle eindringt. Ca. 1000: 1. Einflüsse‘ sein, zeit- weilige Lufttrocken- heit zum Beispiel, die in kurzer Zeit ein Eintrocknen des verpilzten Areals mit sich bringt. Zum zweiten kann die Erscheinung auf eine gewisse. äußerlich nicht induzierte Periodizität des Pilzes zurückgeführt werden. Diese Perjodizität ist uns schon vom Verhalten des Pilzes auf künst- lichen Nährböden bekannt. Unter den üppigen Verhältnissen der Rein- kultur äußerten sie sich besonders deutlich, bereits dem bloßen Auge erkennbar. durch einen Stillstand im Wachstum. Dieses ermöglicht der Wirtpflanze eine Steigerung der Resistenz. Es ist diese größere Immunität vielleicht auch eine Folgeerscheinung der Erkrankung. Denn pilzbefallene Gewebe unterliegen später immer weniger dem schädigenden Einfluß des Parasiten. So zeigt ein Querschnitt durch einen derartigen Pilzfleck gesundes Gewebe hart an abgestorbenes grenzend, ohne die auf Seite 14 beschriebenen Übergänge. Dem Erlahmen der Wachstumsenergie sahen wir die Bildung von Fruchtkörpern auf dem Fuße folgen, die dann eintritt, wenn der Nährboden sich zu erschöpfen beginnt. Alles das läßt sich Punkt 16 Originalabhandlungen. für Punkt auf die natürlichen Verhältnisse in der lebenden Pflanze übertragen, indem auch hier gleich nach dem Eintrocknen des verpilz- ten Gewebes. die Pykniden in Form schwaızer Pünktchen erscheinen. Was nun weiterhin die Ausbreitung der Septoria auf ihrer Wirt- pflanze betrifft, so ist noch der eigentümlichen Tatsache zu gedenken, daß ältere Stengel von der Infektion mehr verschont bleiben. Früheren Erfahrungen zufolge liegt es nahe, die Erscheinung auf den Wider- stand zurückzuführen. den der Pilz bei seinem Vordringen in manchen Geweben findet. Es sti in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß die größere Resistenz der Palissädenzellen affenbar mit dem dichten Ge- . füge zusammenhängt. Dementsprechend finden wir ihn nur selten im Ge- webe von ähnlicher Konsistenz, wie z. B. in den Gefäßbündeln der Blattnerven. In einem Falle, der zur Beobachtung gelangte, sahen wir die Hyphen in langgestreckten Zügen die Wände des Gefäßes entlang kriechen. Nur wo die Raumverhältnisse es gestatten, bilden sich dichte Pilznester. Die reiche Ernährung, die dem Pilz im Gefäßbündel geboten wird. offenbart sich an dem kräftigen Aussehen des Myzels. Ähnliche Bedingungen tindet die Septoria, wenn sie sich in dem Gewebe des Sten- gels ausbreiten will. Machen wir einen Schnitt durch einen derartigen pilzkranken Stengelteil, so finden wir merkwürdigerweise nur selten etwas von dem Parasiten. Meistens erkennen wir ikn nur noch an den Spuren seiner zerstörenden Tätigkeit, der Degeneration der Zellwände, der Koagulierung und Schrumpfung des Plasmas und der Keine. Einzig und allein bei jugendlichen Infektionen finden wir noch den Erreger selber und auch da nur in nächster Nähe der Eingangspforte. Die Schäden, die er hier der Wirtpflanze zufügt, sind wohl eher auf dessen Ausscheidungsprodukte, wie auf mechanische Wirkung zurückzuführen. Offenbar ist es der kompakte Charakter der Stengelgewebe, der unserem Parasiten nicht zusagt und seinem Vorwärtsdringen hemmend ent- gegensteht, so daß eine sekundäre Verbreitung unmöglich wird. Am Ende unserer Untersuchungen angelangt, wollen wir nochmals die Hauptpunkte zusammenfassen: 1. Die Frühjahrsinfektion der Tomate durch die Septoria Iyco- persici erfolgt ausschließlich durch Ausspiitzen der Pyknosporen, welche den vorigjährigen Blattüberresten entstammen. 2. Sie äußert sich im feuchten Raum bereits nach 5 Tagen durch Bräunung und Abfallen der Kotyledonen. 3. Nach weiteren 8 Tagen erscheinen dann Flecke zunächst auf der Unterseite der Blätter, nach deren Eintrocknen die Fruchtkörper entstehen. 4. Ebenso wie die Blätter erkranken auch die jungen Stengel. weniger die alten Stengel, nicht die Früchte. Killian. Über die Blattfleckenkrankheit der Tomate. 17 5. Es steht die Inkubationszeit in direktem Zusammenhang mit den Wittei angsverhältnissen, wird aber auch wesentlich beeinflußt durch den spezifischen Zustand des Wirtes. 6. Kulturversuche auf künstlichen Nährböden von wechselndeı Zusammensetzung lassen erkennen, daß Septoria Iycopersici für einen Parasiten wenig wählerisch ist in ihren. Ernährungsansprüchen, wenn sie auch als solcher nur geringe Dimensionen erreicht. Immerhin zeigt sich deutlich, daß das vegetative Wachstum, welches durch gute Nähr- stoffe, wie Zucker, getördeıt wird, im Gegensatz steht zur Fruchtkörper- bildung, die erst nach deren Eıschöpfung eintritt. 7. Auf der Wirtpflanze wählt der Pilz seinen Weg von der Epi- dermis zunächst duıch die Interzellularen, zerstört zuerst die Gewebe der Blattunterseite, worauf ihm die dichteren Schichten der Oberseite erliegen. Schließlich eılahmt sein Angriffsvermögen. Daß auch die Qualität der Gewebe dabei ein Rolle spielt, zeigt die geringe Ausbreitung des Pilzes im Tomatenstengel. Für die praktische Bekämpfung der Septoria Iycopersici ergeben sich aus der Untersuchung folgende Regeln: Tritt deı Schädling stark auf, so muß im Herbst das erkrankte Laub verbrannt und der befallene Schlag tief umgegraben werden. Ferneıhin muß die Verwenduug solcher Komposterde vermieden werden, die mit den Überresten der erkrankten Pflanzen in Berührung kam. Vor allem empfiehlt sich Fruchtwechsel. da andere Kulturpflanzen für den Pilz unempfänglich sind. Bromberg, im November 1918. Verzeiehnis der wichtigsten Literatur. Cobe 1902, Tomato blights. Agrieultural Gazette of New South Wales. Sidney. XIIl. 8. 410—414. Ecarte 1900, Tomatoes. Bull. 108 der Versuchsstation in Alabama. S. 16-33. Hollos, Über die Septoria-Krankheit der Paradiespflanze. Magyar bot. Lap. XIIE .S.:274. Klebahn 1918, Impfversuche mit Pfropfbastarden. Flora (Stahl-Festband) S. 418. Köck 1905, Septoria Iycopersici auf der Paradiespflanze. Zeitschrift für das landwirtschaftliche Versuchswesen in Oesterreich. Seiby 1899, Investigations on plant diseases. A summary of the work of_the Ohio agrieultural experimental Station from 1891 to 1899 in the eontrol of diseases of plants. Bull. 111 der Versuchsstation Ohio. S. 99—142. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX 9 RL RENPÄTNE Pe 18 Originalabhandlungen. Die Blutlaus — Eriosoma (Leach) Samouelle, Myzoxylus Blot, Byrsocrypta Haliday oder Schizoneura Hartig? Von M. Hollrung. Die allbekannte Blutlaus der Apfelbäume hat länger als ein halbes Jahrhundert den Namen Schizoneura lanigera Hausmann getragen. Wissenschaftlich beschrieben wurde sie zum ersten Male 1802 als Aphis lanıgera. Um das Jahr 1817 beschäftigten sich der bekannte englische Entomologe Leach und um das Jahr 1824 der Franzose Blot mit der Laus und gaben ihr, offenbar ohne Kenntnis von der Arbeit Hausmanns, eigene Benennungen, ersteier Eriosoma mali, letzterer Myzoxylus mali. In dem von 1837 bis 1539 erschienenen Bande der Jahresberichte über die Fortschritte in der Forstwissenschaft und forstlichen Naturkunde S. 645 errichtete Th. Hartig die Gattung Schizonewa mit den Merk- malen „Flügel mit 4 von der Unterrandader und dem Flügelmal aus- laufenden Queradern, die 3. Querader einfach gabelförmig geteilt. Hinterleib ohne Honigröhren“. Der Name Byrsocrypta ist 1839 von Haliday (Annals of Natural History. 1. Reihe, Bd. 2, 1838 (1839) auf- gestellt worden. Die Kennzeichnung der Blattlaus auf Grund des Flügel- geäders durch Hartig ist eine so scharfe und zweckdienliche, daß sie die Zustimmung aller Blattlausforscher bis zum Schluß des 19. Jahr- hunderts gefunden hat. Kaltenbach, Koch, Passerini, Buckton, Tullgren, Goot haben den Gattungsnamen Schtizoneura unbeanstandet beibehalten. In diese klaren Verhältnisse Verwirrung hineinzutragen, ist den neuen Nomenklaturregeln vorbehalten geblieben, obwohl deren Aufgabe es ja sein soll, Unklarheiten nach Möglichkeit unmöglich zu machen. Lediglich den neuen Nomenklaturregeln haben wir die Ausgrabung und (Geltendmachung der mit mehr oder weniger Recht in Vergessenheit geratenen Namen KEriosoma, Myzoxylus, Byrsocrypla zu verdanken. Wer sich die Durchdringung und Beherrschung der Systematik einer (ruppe von Lebewesen zur Aufgabe gemacht hat, wird nichts darin finden, wenn er eines Tages einen alt eingebürgerten Gattungsnamen durch einen anderen ersetzen muß. Vorgänge dieser Art fallen eben in das Gebiet seiner Berufstätigkeit. Anders liegen die Dinge beim Pflan- zenpathologen. Angesichts der großen Anzahl von Lebewesen parasj- tärer Natur, mit denen er es zu tun hat, und angesichts ihrer Verteilung auf die verschiedenartigsten Klassen und Ordnungen der Tier- und Pflanzenwelt kann er ganz unmöglich auch die Nomenklaturfragen in Jedem einzelnen Falle beherrschen. Deshalb legt er auch besonderen Wert darauf, daß alteingebürgerte Namen dem betreffenden Parasiten dauernd erhalten bleiben. Es wirkt arbeitshinderlich, wenn er eines Tages den Bezeichnungen Eriosoma mali, Myzoxylus malı oder auch Hollrung. Die Blutlaus. 19 Eriosoma lanigera an Stelle von Schizoneura lanigera begegnet. Zum mindesten müssen auftauchende Zweifel behoben werden, und das er- fordert sowohl Zeit wie Mühewaltung. Ich möchte deshalb den Vorschlag machen, daß für den Pflanzen- pathologen wissenschaftliche Benennungen, welche eine bestimmte Reihe von Jahren, sagen wir 30, unangefochten bestanden haben und im allgemeinen Gebrauch gewesen sind, auch dann weiter bestehen bleiben, wenn sich später einmal ein Name finden sollte, welcher nach den Nomenklaturregeln das Vorrecht besitzt. Eine derartige Stellungnahme des Pflanzenpathologen schließt natürlich nicht aus, daß die Entomologen vom Fach auch weiterhin Namensvertauschungen in sklavischer Befolgung der Nomenklatur- regeln vornehmen. Gleichwohl wird das Festhalten an den alten Bezeich- nungen durch die in ihrer Bedeutung mehr und mehr heran wachsende Pflanzenpathologie nicht ohne Nachwirkung bleiben. Vor allen Dingen wird aber unter den Pflanzenpathologen kein Zweifel darüber aufkom- men können, was sie unter Schizoneura lanigera, unter Phylloxera vastatrix usw. zu verstehen haben, und in 100 Jahren wird für sie die Blutlaus immer noch Schizoneura lanıgera sein. Aber auch an sich ist die Verdrängung des Namens Schizoneura Hartig nicht berechtigt. Die Quelle, wo Leach seinen Namen Erio- ‚soma der Öffentlichkeit übergeben hat; habe ich trotz foıtgesetzter Be- mühungen bis jetzt nicht einsehen können. Wilson (Canadian Ento- mologist, Bd. 44, 1912, S. 239) gibt an, daß der Name zum ersten Male in einer 1817 von OÖ. Mosley an die Gartenbaugesellschaft in London ‚gerichteten Mitfeilung über Aphis lanigera gedruckt worden ist. Leach begleitete diese Mitteilung mit einer Anmerkung, und in dieser dürfte neben dem Namen Eriosoma auch eine Kennzeichnung enthalten sein. Letztere hat Samouelle, wie es scheint, in sein The Entomologists useful Compendium wörtlich übernommen. Sie lautet: Abdomen without tubercles or horns: antennae short and filiforme: bodytomentose. ‚The Eriosomata form what are called improperly Galls on the stalks of trees near their joints and knobs, which are in fact excrescences caused by the efforts of nature to repair the damage done to the old trees by the perforation of those insects, whose bodies are covered with down“. Leach’s M.S.S. Die Kennzeichnung Hinter- leib ohne Rückenröhren, Fühler kurz. fadenförmig, Körper wollflockig ist eine so allgemeine, daß sie nicht nur für Schizoneura lanıgera, sondern auch für Phyllaphis fagi Koch, Pemphigus Hartig, Tetraneura Hartig, Chermes (Adelges) abietis L. und strobilobius Kalt. sowie Phylloxera salıcis u. a. Geltung hat. Schon Haliday (1839) hat bemerkt, daß Eriosoma Leach ‚‚wasr made up of very different forms“. Westwood (Introduction to the modern classification of insects, 1840, Bd. 2, 8. 442) 20 Originalabhandlungen, hat Eriosoma nur als Gruppenbezeichnung aufgefaßt. Er schreibt: „Die von Leach vorgeschlagene Gruppe entspricht Latreilles dritter Abteilung von Aphis und umfaßt Aphis gallarum ulmi, Aphis tremulae, Aphis zylosthei und Aphis gallarum abietis, wie sie Geer abbildet‘. Walker (List cf specimens of Homopterous Insects, Teil 4, 1852) führt u. a. Eriosoma als Synonym zu Phylloxera an. Die von Leach als Eriosomata zusammengefaßten Läuse sind, soweit sie nicht in den Gattunger Chermes Hartig und Phylloxera Boyer untergebracht werden müssen, von Hartig auf die von ihm mit Benützung des Flügel- geäders neu geschaffenen, sehr gut gekennzeichneten Gattungen Schizo- neura, Pemphigus und Tetraneura übernommen woıden. Hartig kommt das unbestrittene Verdienst zu, dem System deı Blattläuse ein festes, heute noch brauchbares Rückgrat gegeben zu haben. Dessen eingedenk sollten auch die Entomologen vom Fach den Gattungs- namen Schizoneura unangetastet bestehen lassen. Der Name M yzoxylus rührt von Blot her und soll zum ersten Male 1824 an einer schwer zueänglichen Stelle Anwendung für die Blutlaus gefunden haben. Diese Veröffentlichung hat Amyot und Serville vorgelegen, welche (Histoire naturelle des Insectes Hemipteres, 1843, S. 609) Myzo- zylus wie folgt kennzeichnen: Corps recouvert dun duvet long et epais. — Antennes couıtes, de cing articles, l&gerement renflees: le second le plus long; le troisieme le plus court. — Abdomen sans cornes de chaque cöte de l’anus. — Tarses & crochets accoles, peu distinets. — Als zugehörige Arten werden bezeichnet mal sowie "eine auf Pappel und eine auf Ulme lebende Laus. Die , > Fühlerglieder‘ sind offenbar nicht- weiter als ein Beobachtungsfehler, was daraus zu entnehmen ist, daß das 2. Fühlerglied als das längste bezeichnet wird. Nach dieser Richtigstellung umfaßt Myzoxylus Blot sowohl Pemphigus Hartig wie Schizoneura Hartig, Phyllaphis Koch, Asıphum Koch und Tetraneura Hartig. Wie von Eriosoma so gilt auch von Myzoxylus, daß der Namen in sich sehr verschiedenartige Läuse vereinigt und deshalb hinfällig ge- worden ist, nachdem Hartig und Koch festumschiiebene Gattungen für die einzelnen Bestandteile errichtet haben. Auch die Verwendung von Myzoxylus als Gruppenbezeichnung in dem Sinne, wie es Horväth und ihm folgend Guercio getan hat, ist nicht gerechtfertigt. da Phyll- aphis fagi unbedingt Anspruch darauf hat, in diese Gruppe aufgenommen zu werden, durch ihre Aufnahme der Gruppe aber die Einheitlichkeit genommen werden würde. Soweit es sich um die Blutlaus allein handelt, wird für die bis zum äußersten gehenden Verfechter deı neuen Nomen- klaturıegeln der Gattungsname Mwyzoxylus schon deshalb hinfällig, weil er dem älteren Eriosoma weichen müßte. Peferste, 21 Byrsocr ypta ist nichts weiter als ein von Haliday (1839) bedingungs- weise gegebenes nomen nudum. „If Eriosoma Fagi be assumed as the type of this genus (nämlich Eriosoma), it will be nessecary to separate those species which inhabit closed follicles on the leaves and shoots of plants. In this case I would propose the generic name Byrsocrypta for these last“. Namhafte Blattlausforscher haben deshalb den Namen Byrsoerypta vollkommen fallen lassen. Was Schouteden bewogen haben mag, ihn wieder &ufzunehmen, ist schwer eıfindlich. Ob Byrso- erypta oder Schizoneura die ältere Bezeichnung ist, habe ich nicht fest- stellen können. Angesichts der ganzen Sachlage kann diese Fıage auch unentschieden bleiben. Aus dem Vorausgeschickten wird ersichtlich, welche Verwirrung durch die starre, übertriebene und unzweckmäßige Befolgung der neue- sten Nomenklaturregeln angerichtet werden kann. Für den Pflanzen- pathologen ergibt sich, daß kein Anlaß vorliegt, den Gattungsnamen Schizoneura Hartig autzugeben, für ihn möge die Blutlaus der Apfel- bäume nach - wie vor Schizoneura lanigera Hausm. bleiben. Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzucht der Universität Halle. Referate. Rosen, F. Anleitung zur Beobachtung der Pflanzenwelt. 2. Aufl. Leip- 238, Quelle-& Meyer. 1917. 162.8: Obwohl das Buch das Gebiet der Pflanzenpathologie nicht behandelt und nur im Zusammenhang mit anderen Fragen auf die Entwicklungs- geschichte der wichtigsten krankheiterregenden Pilze eingeht, möge doch auch an dieser Stelle auf das sehr anregend geschriebene Wei kchen empfehlend hingewiesen werden, dessen Ziel es ist, als Rahmen für alle eigene Beobachtung die Umrisse des Pflanzenreiches als einer großen erdgeschichtlich gewordenen Einheit zu zeichnen, die Zusammenhänge und die Fortentwicklung im Pflanzenreich zu betonen. 0:8 ‘Otto, R. Jahresbericht der chemischen Versuchsstation der Staatl. Lehr- Anstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau für die Jahre 1916/1917. S.-A. aus: Jahresber. der Staatl. Lehranstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau für die Jahre 1916/1917. S. 76—104. Der Bericht enthält Mitteilungen über fortgesetzte Untersuchungen der früher beobachteten Rauchschäden, wonach die durch die teeröl- haltigen Dämpfe verursachten Schäden weiter andauern und auch in ‚Zukunft sich werden geltend machen. Untersuchungen über die Ein- 22 N Referate. wirkung von Teerdämpfen auf den Kulturboden ergaben, daß der Boden durch die den Schornsteinen entweichenden teerölhaltigen Rauchgase nicht geschädigt und nicht minderwertig wurde. OK: Müller, H. C. : Bericht über die Tätigkeit der Agrikultur-chemischen Kon- troilstation und der Versuchsstation für Pflanzenkrankheiten der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen für die Jahre 1916 und 1917. Halle a. S. 1918. 60 8. Der Bericht enthält auf Seite 25—29 und 55—6( die in Gemein- schaft mit Abteilungsvorsteher Dr. E. Molz veıfaßten Angaben. die sich auf die Tätigkeit der Versuchsstation für Pflanzenschutz beziehen ; hieraus sei folgendes heı vorgehoben: Eine weite Verbreitung in der Pro- vinz Sachsen besaß die Dürrfleckenkrankheit der Kartoffel (Alternaria solani). - Eine durch Fusarium eulmorum W. G. Sm. verwsachte Fuß- krankheit des Spargels wurde be) Halle beobachtet. Der Stengelbrenner des Rotklees (Gloeosporium caulivorum Kirchn.) richtete in weiter Ausdehnung Schaden an, deı oft 50—60% betrug. Großen Schaden verursachten die Erdraupen von Agrotıs segetum Schiff.. vor allem an Möhren und Kohlrüben, auch an Zucker- und Runkelrüben : ferner schädigten sie Kartoffeln, Kohlarten, Zwiebeln, Raps und Rübsen, Spinat, Tabak und Getreide. Im Kreis Salzwedel wurden Kartofteln durch die Wiesenwanze (Lygus pratensis L.) beschädigt. Am Hafer trat die Hafermilbe (Tarsonemus spirifex March.). an Weizenähren die Gallmücke Clinodiplosis mosellana Geh. auf. DER: Wieler. Rauchschäden bei Kokereien. Jahresb. d. Vereinig. f. ange- wandte Botanik. 16. Jahrg., 1918. S. 64—76. Bisher hat man im allgemeinen nur solche Vegetationsbeschädi- gungen in der Nähe von Kokereien in Betracht gezogen, die durch sch wet- lige Säure hervorgerufen werden, und hat sie durch die Vermehrung des Sch wefelsäuregehaltes der Blätter nachzuweisen gesucht. Aber man muß auch mit Teerschäden, vielleicht auch mit Schädigungen durch Am- moniak und Sch wefelwasserstoff rechnen. Im Gegensatz zu den Säure- schäden, bei denen die beschädigten Teile der Blätter gelb. rotbraun oder rot, in einzelnen Fällen auch weiß gefärbt sind, herrschen bei den Kokerei- schäden braune und schwarze Farbentöne vor, und es tritt der eigen- tümliche Lackglanz auf, der für Teerschädigungen bezeichnend ist. Am empfindlichsten für Kokereischädigungen scheinen die Leguminosen, besonders Klee und Bohnen. zu sein; unter den Feldfrüchten sind die Getreide am widerstandsfähigsten, Kartoffeln und Rüben sind viel emp- findlicher. Besonders empfindlich sind die Holzgewächse, namentlich Rose, Roßkastanie und wahrscheinlich auch Esche. Referate. 23 Es werden schließlich die näheren Bedingungen besprochen, von denen in den einzelnen Fällen der Grad der Kokereibeschädigungen ab- hängt. OR: Ewert. Brauchbare Ersatzmittel für altbewährte Mittel zur Abwehr von Pflanzenkrankheiten im Obst- und Gartenbau. Illustr, Schlesische Monatsschr. f. Obst-, Gemüse- und Gartenbau. 1918. S. 96—97. Bordola in Pastenform (Dupre in Köln-Kalk) und Bosna, ferner Cupron (K. Albert in Biebrich a. Rh.). die Perozidbrühe als Ersatz für Kupferkalkbrühe, endlich - Natriumthiosulfat und fein pulverisiertes KS (an Stelle von Ventilato-Schwefel) haben sich bisher sehr gut be- währt. Die mechanische Abwehr ist bei tierischen Schädlingen oft die billigere Art der Bekämpfung. Venetan, ein von den Farbwerken Bayer-Leverkusen in den Handel gebrachtes Präparat. bewährt sich in 4%iger Lösung sehr gut gegen Bohnenblattläuse. Matouschek, Wien. Muncie, J. H. Bacterium phaseoli, ein Schädling der Bohnen in Michi- gan, V. St. Science. N. F. Bd. 46. Lancaster, Pa. 1917. S. 88 bis 89. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 836). Die Krankheit wurde seit 1914 in verschiedenen Gegenden von Michivan beobachtet. Sie äußert sich im Auftreten kleiner, wässeriger Flecke an den Stengelknoten der Bohnenpflanzen ; die Flecke vergrößern sich, nehmen schließlich eine bernsteingelbe Farbe an, und der Stengel zerbricht an den erkrankten Stellen unter dem Gewicht der darüber . stehenden Teile. Impfungen gesunder Stengel mit einer Reinkultur von Bacterium phaseoli E. Smith brachten die kennzeichnenden Krank- heitserscheinungen hervor. Das natürliche Eindringen der Bakterien in die Pflanze konnte noch nicht beobachtet werden. OR Rytz, W. Über Synchytrium, eine Gruppe einfachster, gallenerzeugender Pilze. Mitteil. d. naturforsch. Gesellsch. in Bern aus dem Jahre 1916. Bern 1917. S. XXVII-XXX der Sitz -Berichte. Verfasser unterscheidet fünf verschiedene Stufen in der Beein- flussung der Nähıpflanze durch diese Pilzgattung. 1. Die Wirtzelle vergrößert sich unter dem Einflusse des Pilzes nicht oder kaum; Nachbarzellen normal ız. B. Synchytrium myosotidis). 2. Sie vergrößert sich, die Nachbarzellen bleiben mehr oder weniger normal (8. sp. auf Phyteuma betonicifolium). 3. Sie vergrößert sich. ebenso die Nachbarzellen (meist nur die Epidermiszellen). z. B. 8. saxifragae auf Sawifraga aızoides. 4. Sie vergrößert sich, ebenso die Nachbarzellen, die sich aber dabei noch teilen (z. B. 8. aureum aut 24 Referate. Lysimachia nummularia). 5. Eine Komplikation des vorigen Falles, sodaß die Teilungen der benachbarten Zellen wahre Wucherungen bilden und oft die Wirtzelle überwallen (8. infestans auf Hutchinsia alpina). Wirtswahl und Spezialisation: Als Nährpflanzen kommen in Betracht Moose, Farne, Phanerogamen (nur Landpflanzen). Einzelne S.-Arten scheinen sich auf einen Wirt zu beschränken (8. suceisae auf Suceisa pratensis), andere befallen mehrere nahe verwandte Arten (8. laetum auf Gagea-Arten). Andere halten sich an verschiedene Arten, ohne dabei omnivor zu sein. Den größten Kreis von: Nährpflanzen hat bis jetzt S. aureum (s. 1.). nämlich über 150 Pflanzenarten (102 Gatt. und 31 Famil.). Experimente dürften später diese Sammelart spalten. Die natürlichen Keimungsbedingungen sind schwer nachzuahmen. aber die Beobachtungen am natürlichen Standorte bieten einen Ersatz. Vorläufig kann man sagen: es gibt Haupt- und Nebennährpflanzen ; letztere werden nur gelegentlich unter günstigen Bedingungen infizieıt, kommen daher für die Weiterverbreitung des Pilzes erst in zweiter Linie in Betracht. 8. tarawaci ist z. B. beschränkt auf die Gattung Taraxacum und scheint sogar unter ihren Arten noch eine Auswahl zu treffen. Für die Infektionsversuche muß einmal Grund-, für eine Art Regen-, für eine andere Überschwemmungswasser, für eine dritte Tau ver wendet werden. Andere Arten lieben schwach rieselndes Wasser ganz bestimmter Beschaffenheit. Anderseits spielt das Alter und die Art der Organe der Nährpflanze eine große Rolle. Dies alles macht bei den Infektions- versuchen große Schwierigkeiten. Matouschek. Wien. Wartenweiler, A. Zur Biologie der Gattung Plasmopara. Verhandl. Schweizer. Naturf. Gesellsch. 99. Jahresvers. 1917 i. Zürich. II. S. 223—224. Aarau 1918. Es wurden je 1000 Konidien von Plasmopara nivea von 10 ver- schiedenen Wirten gemessen; Kurven veranschaulichen die verschie- denen Fermen. Die Extreme der Mittelwerte waren 25,051 u: 16,168 für. die Form auf Peucedanum palustre und 17,905 u : 15,296 « für die auf Pimpinella magna. Auch die Konidienträger ergaben deutliche Unterschiede. Für diejenige Form, welche Laserpitium latifolium be- wohnt, war im Rhizom ein perennierendes Myzel nachzuweisen. Bei Plasmopara pygmaea und Pl. densa sind die Unterschiede der Konidien auf verschiedenen Wirten viel geringer. Matouschek, Wien. Schweizer, Jean. Die Spezialisation von Bremia Lactucae Regel. Ver- handl. der Schweiz. Naturforsch. Gesellsch., 99. Jahresvers. in Zürich. 1918. S. 224. Infektionsversuche, zu Bern ausgeführt, ergaben eine weitgehende Spezialisation für diesen Pilz. Zumeist gelang eine Infektion. nur wieder 2 £ Referate. 25 auf Pflanzen derselben Spezies wie die, von der das Konidien-Material stammte, oder auf Spezies derselben Gattung, z. B. ging der Pilz von Ürepis vesicaria auf Cr. aurea; von Ur. capillaris auf Or. blattarioides: von Centaurea jacea auf ©. cyanıs; von Ü. nervosa auf C. jacea. C. macro- cephala und C. montana; von Sonchus oleraceus auf S. asper; von Lactuca sativa auf L. sativa var. capitata, L. scariola, L. virosa und L. perennis: von (irsium oleraceum auf C. acaule, ©. arvense, Ü. canum: von Nenecio erucifolius auf 8. alpinus, S. aquaticus, S. rupester, S. alpinus X 8. jacobaea; von Hieracium amplexicaule auf H. aurantiacum, H. um- bellatum, H. laevigatum; von H. aurantiacum auf H. villosum und MH. murorum. — Einmal ging der Pilz von Pieris hieracioides auf Leontodon hispidus über und umgekehrt. Die Differenzen zwischen den Konidien auf verschiedenen Wirten ergaben Längenmittelwerte zwischen 17,58 u und 20,36 u, Breitenmittelwerte zwischen 13,86 « und 17.96 u. Letztere differieren also auffälligerweise stärker als erstere. Matouschek, Wien. Eriksson, Jakob. Über den Ursprung des primären Ausbruches der Krautfäule, Phytophthora infestans (Mont.) de By., auf dem Kartoffel- felde. Vortrag, gehalten beim Niederlegen des Präsidiums in der Kgl. Schwed. Akademie der Wissenschaften a. 12. April 1916... Arkiv.. för. Botanik; Band. IE&UN!:: 20.72: 8..6.: Taf. 5 Textfig. Die früheren Arbeiten über die Phytophthora-Krankheit, besonders die aus unserem Jahrhundert, werden sehr ausführlich besprochen. Dabei kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß die Frage der Über- winterung des Phytophthora-Pilzes und des plötzlichen und gleichzeitigen Auftretens der Krankheit zu der Zeit, wo das Kraut voll entwickelt ist, noch keineswegs geklärt ist. Die neueren Forscher haben so wenig wie de Bary überwinternde Oosporen finden können, wenngleich es einigen nach vielen Mühen gelungen ist. in Reinkulturen auf bestimmten Nähr- böden Oosporen zu züchten; keimfähig waren diese Gebilde alle nicht. Die andere Erklärungsmöslichkeit. daß das Myzel in den Knellen über- wintert und von da auf die austreibenden Sprosse übergeht, ist wohl mehrfach durch Versuche wahrscheinlich gemacht worden; Eriksson bezweifelt aber stark, daß die an den so erkrankten Trieben gebildeten Konidien genügen. um die immer wieder beobachtete, sehr spät, aber plötzlich und allgemein auftretende Ansteckung zu bewirken. Noch weniger kommen die von Hecke an ausgelegten kranken Knollen beobachteten Konidien hiefür in Frage. ..Es bleibt also nur die von W. G. Smith (1884) und A. S. Wilson (1891) aufgeworfene aber von fast allen nachfolgenden Forschern für absurd gehaltene und meisten- teils ganz außer acht gelassene Hypothese von einem im Inneren der 26 Referate. Kartoffelpflanze von unten bis oben überall vorhandenen. latenten Plasmastadium des Pilzes zur Begründung und zur Prüfung übrig.‘ Es folgt nun eine Deutung der Befunde an Mikrotomschnitten im Sinne der bekannten Mykoplasma-Theorie. Es werden die Auflösungserschei- nungen in den Zellen am Rand der zuerst beobachteten (primären) Blattflecke beschrieben: Trüberwerden des Plasmas, Auflösung der Chlorophylikörner, Auftreten von Nukleolen. Daraus wird geschlossen, daß im Protoplasma ursprünglich zwei verschiedene Elemente vorhanden sein müssen, das Plasma der Nährzelle und das Plasma des mit jenem in latentem Zustand (symbiotisch) zusammenlebenden Schmarotzers. In der Mitte des Flecks näher gelegenen Zellen häuft sich das trübe Plasma an gewissen Stellen der Zellwand unter gleichzeitiger teilweiser Auflösung der Nukleolen. „Jetzt ist die Stunde gekommen. in welcher der plasmatische Pilzkörper aus seinem freiwilligen Gefängnis im Zell- innern heraustreten soll. um in den Interzellularräumen sein Leben als Myzelium anzufangen“. Anschließend an die Plasmaanhäufungen der Wirtzelle findet man dann in den Zellzwischenräumen die ‚jungen‘ Pilzfäden mit einem bis mehreren scharf begrenzten Nukleolen. Daß der Faden zu der Plasmaansammlung in Beziehung zu setzen ist, schließt Verfasser einmal daraus. daß derartige Pilzfäden sich nur an solche Stellen der Wand anschließen. wo Plasma angehäuft ist, zum andern daraus.. daß man oft an der Berührungsstelle an der Innenfläche der Wand ein leeres Bläschen wahrnimmt: ein Beweis dafür, daß der Faden durch „Ausguß“ aus der Zelle zustande gekommen ist, ist damit nicht erbracht. Die Oosporenfrage wird ebenso glatt gelöst, ebenfalls in starker Abweichung von der herrschenden Auffassung. In einem Teil der Jungen Pilzfäden vergrößern sich einige Nukleolen, während andere fast ver- schwinden. Die großen Nukleolen können sich an der Spitze des Faden oder auch anderswo befinden. Sie werden durch Queı wände vom übrigen Faden getrennt und bald ganz losgelöst und die Oogonanlage ist fertig. Die Oogonien werden von ..‚feminınen‘ Fäden gebildet ; die ‚.masculinen Fäden verraten eine Neigung. Querwände zu bilden und Äste zu ent- wickeln. Die Zweigspitzen können, wenn sie Oogonanlagen treffen, als Antheridien fungieren. Die Oogonien stellen kugelige Gebilde dar. die Antheriden keulenförmig verdickte Hyphenenden, die die Oogonien eben berühren. Über den Befruchtungsvorgang selbst wird nichts ver- raten. Die Oosporen, mit einem Durchmesser von 20—38 u und einer derben Wandung, werden also zuerst vom Pilz gebildet und keimen auch sofort, nachdem sie an die Spaltöffnungen ‚gelangt‘ sind. Es werden ein kis mehrere Keimschläuche getrieben, die zu den Spaltöffnungen herauswachsen und zu den bekannten Konidienträgern werden. All das geht nach des Verfassers Berechnung fabelhaft schnell. von der be-- ginnenden Chlorophyllauflösung in der Wirtzelle bis zum Entlassen Referate. - 27 der Zoosporen sind nur 24 Stunden nötig. Da ist es nur ein Glück für den Kartoffelbau, daß das meiste Mykoplasma infolge ungünstiger äußerer Verhältnisse inaktiv bleibt. Bei den Abbildungen wirkt störend, daß die reifen Oosporen nur einen Durchmesser von 14—22 u haben und die gekeimten noch weit mehr zusammengeschrumpft sind. Die Frage der Oosporenbildung der Phytophthora im Kartoffelblatt harrt demnach einer erneuten Prüfung. Lang, Hohenheim. Westerdijk, Johanna. Das Spritzen der Kartoffeln in den Niederlanden. Jahresber. d. Vereinig. f! angew. Botanik. 16. Jg., 1918. S. 132— 138. | In den Niederlanden ist das Spritzen der Kartoffeln mit Kupfer- salzen gegen Phytophthora infestans viel mehr verbreitet als in Deutsch- land, und nach den vorliegenden Erfahrungen bei intensivem Kartoffel- bau unbedingt notwendig. Denn besonders in den Provinzen mit feuch- tem Seeklima leiden die Kartoffeln sehr stark unter der Kıankheit. und auch weniger anfällige Sorten werden allmählich anfälliger. Vielfache Versuche zeigten, daß der Einfluß einer zweimaligen Bespritzung sehr günstig ist, und bei voraussichtlich starkem Befall muß mindestens dreimal gespritzt werden. Einmalige Bespritzung wiıkt oft geradezu ungünstig, wohl weil infolge des längeren Grünbieibens des Kıautes sich das Wachstum der Knollen verzögert und diese länger ansteckungs- fähig bleiben. Gespritzt wird mit Bordeaux- oder Burgunder-Brühe. in beiden Fällen bei 1,5%iger Verdünnung, gewöhnlich zwischen dem 20. und 30. Juni zum ersten Mal, und im allgemeinen 750-1000 Liter auf 1 ha. Der erzielte Mehrertrag überwiegt bei weitem die Kosten des Bespritzens. OR Stakmann, E. C. and Piemeisel, F, J. Biologie Forms of Puceinia graminis on Cereals and Grasses. (Biologische Formen von P.gr. auf Getreidearten und Gräsern). Journal agriec. Research. X. 1918. S. 429-495. Von 35 Grasarten im unteren Mississippital und auf den Northerr Gıeat Plains sammelten Verfasser den genannten Pilz. Infektionsver- suche erbrachten folgende biologische Formen: Puceinia graminis tritici, P. g. tritici compacti, P. g. secalis, P. y. avenae, P. g. phlei pra- tensis, P. g. agrostis. Die Verbreitung dieser Formen im Gebiete wird angegeben. Verff. teilen die Foımen in 2 Gruppen: die eine enthält die drei oben zuerst angeführten, die zweite die anderen. Die Nährpflanzen der ersten Gruppe sind: Weizen, Kolbenweizen, Roggen und Agro- pyron repens. P. g. tritici infiziert vermutlich Weizen und Kolben weizen die beiden anderen Pflanzen schwach; P. g. secalis entwickelt sich 28 Referate, normaler Weise auf Roggen und A. repens befällt die anderen zwei Gräser nur selten. Gut entwickeln sich alle Vertreter dieser Gruppe aut Gerste, Hystrix patula, Bromus tectorum und auf einer größeren Zahl von Arten der Gattung Agropyron, Elymus und Hordeum. Die Nährpflanzen der Formen der zweiten Gruppe sind Hafersorten, Phleuwm pratense und Agrostis sp. P. g. avenae entwickelt sich regelrecht auf Hafer, infiziert Phleum yratense schwach, entwickelt sich auf Agrostis alba am schönsten. P. g. »hlei pratensis ent wickelt sich am besten auf Phleum pratense, infiziert schwach den Hafer; Agr. alba konnte bisher nicht in- fiziert werden. P. g. agrostis ent wickelt sich normal auf verschiedenen Agrostis-Arten, infiziert schwach Hafer und hat bisher Phleuwm pratense nicht inriziert. Alle drei Formen infizieren Gerste und Roggen schwach, entwickeln sich aber zut auf Holcus lanatus, Dactylıs glemerata, Alo- pecurus geniculatus, A. pratensis und Koeleria eristata. — Gerste, Roggen und Bromus tectorum sind von allen 6 biologischen Formen, Hafersorten von allen außer P. g. tritici compacti infiziert worden. — Auch vom mor- phologischen Standpunkte aus kann man die 6 Formen unterscheiden. Matouschek, Wien. Lüdi, W. Über die Zusammengehörigkeit des Aecidium Petasitis Sydow. Mitteil. der naturforsch. Gesellsch. in Bern aus d. Jahre 1916. Bern .1917. S. XXXV, d. Sitzungsberichts. Man glaubte, daß das genannte Aecidium in den Entwicklungskreis einer heterözischen Uromyces- oder Puceinia-Art gehöre. Verf. fand Sommer 1915 am Fuße des Brünlihornes bei Mürren in Gesellschaft von äcidientragendem Petasites niveus stets Festuca pulchella, und da auf einem mitgenommenen und mit äcidientragenden Petasites-Blättern umwickelten Stocke dieser Grasaıt Teleutosporen auftraten, so erschien es sehr wahrscheinlich, daß sie der gesuchte Teleutosporenwirt sei. Im Herbste zeigte sich nun am Standorte das genannte Gras teleuto- sporenbefallen. Das überwinterte Meterial diente Frühjahr 1916 zu Infektionsversuchen auf Petasites-Arten und auf Tussilago. Gut ent- sickelte Äcidien und Pykniden erschienen auf Petasites niveus und P. hybridus; auf P. albus und Tussilago erschienen aber bisher nur Pykniden. Daher gehört Aecidium petasitis zu einer auf Festuca pul- chella lebenden heterözischen Puccinia-Art und zwar handelt es sich dabei um eine Form vom Typus der P. goarum (nach Klebahn P. petasiti-pulchellae). Ob der Pilz auf andere Festuca-Arten übergehen kann, soll noch geprüft werden. Matouschek, Wien. Kunkel, L. 0. Further Studies of the orange Rusts of Rubus in the Uni- ted States. (Weitere Studien über die orangegefärbten Referate. 29 Rostpilze auf Rubusin den Ver. Staaten von Nord- Amerika). Bullet. of the Torrey botan. Club. 43. Vol. 1916. .S. 300—310. Verfasser unterscheidet zwei Formen: die eine ist das Caeoma- Stadium von Gymmnoconia interstitialis (Schlecht.) Lgh., die andere ein sich kurz entwickelnder Rostpilz mit einer Entwicklung wie die von Arthur beschriebenen Endophyllum-Arten (North Amer. Flora VII. 1912, S. 161— 268). Die Keimung der Caecma-Sporen .erfolgt im ersteren Falle teleutoid, im zweiten Falle äcidial. Die an zweiter Stelle genannte Form ist im Gebiete viel verbreiteter und ihr ist die Ver- nichtung der kultivierten Brom- und Himbeersträucher zuzuschreiben. Matouschek, Wien. Guinier, Ph. Armillaria mellea an Nußbäumen In Frankreich. Bull. Soc. de Pathologie vegetale de France. Bd. 4. Paris 1917. S. 27—29. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau, 1917. S. 1046). Eine in den Dep. Charente und Dordogne auftretende gefährliche Krankheit der Nußbäume, bei der die Bäume unter Gelbfärbung der Blätter und Vertrocknen der Zweige verkümmern und endlich absterben, wurde auf den Befall mit Armillaria mellea Vahl. zurückgeführt. Es wird, um die Widerstandsfähigkeit der Nußbäume zu erhöhen, bessere Pflege und Zufuhr geeigneter Düngemittel empfohlen ; schwer erkrankte Bäume sind umzuhauen und sorgfältig auszugıaben. DAR: Orverholts, L. ©. Polyporus amorphus als Holzzerstörer. Mycolosia. Bd., 9... Läneäster,. "Pa. 1917. 8.:261—270. 2 Tafeln. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 1047). Polyporus amorphus Fr. ist für das südliche Kanada, Neu-England und die Grenzstaaten Kanadas festgestellt, aber wahrscheinlich weiter verbreitet. Er verursacht eine charakteristische Zersetzung des Splint- holzes von Pinus rigida, findet sich aber auch auf P. strobus, P. pungens und Tsuga canadensis. Das zersetzte Holz wird zimmtbraun ; zuerst wird das Frühjahrsholz angegriffen, wobei sich längliche Vertiefungen bilden, die zu der volkstümlichen Bezeichnung „‚stringy rot“ (Faden- fäule) für die Zeısetzungserscheinungen Veranlassung gegeben haben. Zuerst werden die Markstrahlzellen und die Hoftüpfel von dem Pilz- myzel aufgelöst. VAR: Savastano, L. Die Behandlung des Pfirsichmehltaues, Oidium leuco- conium. Boll, R. Stazione sperim. di Agrumicoltura e Frutti- 30 Referate. coltura, Acireale. Nr. 31, 1917. S.1—2. (Nach Internat. agrar- techn. Rundschau. 1917. S. 1045). In Westsizilien verlieren die Pfirsichbäume zuweilen im Winter ihre Blätter nicht und die Zweigspitzen bleiben krautig; deshalb kann der Mehltaupilz auf ihnen überwintern. Die beste Bekämpfung besteht im Sch wefeln, doch ist es nur wirksam, wenn es schon vor dem Auftreten des Mehltaues erfolgt, und muß mehrmals wiederholt werden. O. K. arbowski, L. Der Getreidemehltau Sclerospora macrospora im Gouv. Podolien. Bull. trimestriel de la Soc. Mycologique de France. Bd. 33. Paris 1917. S. 33. (Nach Internat. agrartech. Rund- schau. 491728.7835). Der Pilz trat im Frühjahr 1915 bei Felsztyn in Westpodolien auf; in den Blättern der befallenen Getreidepflanzen wurden nur Oosporen, ‚aber weder Myzel noch Konidienträger gefunden. OK: Stahel, Gerold. De Zuid-Amerikaansche Hevea-Bladziekte veroorzaakt door Melanopsammopsis Ulei nov. gen. (Dothidella Ulei P. Hennings). (Die durch M. U. verursachte südamerikanische He- vea-Blattkrankheit). Departement van den Landbouw in Suriname. Bulletin Nr. 34. Paramaribo. Juni 1917. 111 S. 29 Taf. Die ausführliche und gründliche Monographie behandelt eine ge- fährliche Blattkrankheit der in Brasilien und Guyana einheimischen, auch in Surinam in den Urwäldern wild wachsenden und in den Pflan= zungen an der Küste angebauten Hevea gquyanensıs. Die Krankheit ist zuerst im Jahre 1904 von P. Hennings beschrieben worden, der als ihre Ursache die beiden Pilze Dothidella Ulei und Aposphaeria Ulei ansah. Auf Grund genauer entwicklungsgeschichtlicher Untersuchungen nennt Stahel den Pilz der Krankheit Melanopsammopsis Ulei. Der Pilz verbreitet sich durch Konidien, die durch den Wind von einem Baum zum andern getragen werden. Sie keimen im Wasser. bereits nach 11% bis 2 Stunden, aber ihre Keimschläuche entwickeln sich im Wasser oder auf Nährböden nicht weiter; nur wenn sie auf jungen, kaum halb ausgewachsenen Hevea-Blättern, Blattstielen, jungen Internodien, Blütenständen oder Früchten zur Keimung gelangen, können ihre Keimschläuche weiterwachsen. An solchen Stellen bilden sie zuerst einen kurzen primären Keimschlauch, der mit einem Appressorium abschließt. Hat die Konidie sich 10—14 Stunden in feuchter Umgebung befunden, wie es in der Rege! in taureichen Nächten der Fall ist, so wird durch das Appressorium die Kutikula aufgelöst, der Keimschlauch Referate. a wächst zwischen Kutikula und Epidermiszellen weiter und treibt Seiten- äste. die zwischen den Epidermiszellen hinabwachsen und sich weiter verzweigen. Etwa 5 Tage nach stattgehabter Infektion werden die Krank- heitssymptome äußerlich wahrnehmbar, und 1— 2 Tage später erscheinen die Konidienträger der ersten Fruchtform des Pilzes, des Scolecotrichum- Zustandes. An nicht mehı als 3 Tage alten Blätteın wächst das ergriffene (Gewebe nicht mehr und stirbt, nachdem reichliche Konidien erzeugt worden sind, samt dem Parasiten ab. Bei Infektionen an his 7 Tage alten Blättern bilden sich scheibenförmige, durchschnittlich 5 mm große Hypertrophien, an denen das ganze erkrankte Gewebe am Leben bleibt oder nur der mittlere Teil herausfällt. und unterseits die Scolecotrichum- Fruktifikation erscheint. Durch das weitere Wachstum der gesunden Spreitenteile entstehen Spannungen, die bei starker Erkrankung zu Ver- krümmungen der Blätter führen. An Blattstielen. Internodien, Blüten und Früchten findet sich der Pilz seltener. Wenn das Blatt ausgewachsen ist, so brechen meist nur an der Ober- seite der hypertrophierten Stellen Pykniden hervor, und solche treten regelmäßig auch an Blattstielen. Internodien und Früchten auf. Ihre Sporen bilden in Wasser und auf Nährböden nur sehr kurze Keim- schläuche, die selbst in sehr junge Blätter nicht eindringen können und deshalb für die Verbreitung der Krankheit bedeutungslos sind. Neben den Pykniden findet man ungefähr 2 Monate nachdem die Blätter aus- gewachsen sind auch Perithezien des Pilzes. Pykniden und Perithezien haben so ziemlich dieselbe Form und Größe und können äußerlich nicht mit Sicherheit voneinander unterschieden werden; auch entstehen sie auf dieselbe Weise. Die Askosporen keimen in Wasser und auf Nähr- böden nach ungefähr 2 Stunden, und auf jungen Blättern bilden sie ebenso wie die Konidien Appressorien, die erst nach mehr als16stündigen Verweilen in konstanter Feuchtigkeit einen dünnen, subkutikularen Keimschlauch gebildet haben; nach 26 Stunden ist er etwas weiter gewachsen, aber noch nicht zwischen den Epidermiszellen in das Blatt eingedrungen. Während die Scolecotrichum-Sporen nach 15—20stün- digem Trockenliegen absterben, also am Abend nach einem trockenen Tage, wenn die Taubildung beginnt. gerade noch keimfähig sind, werden die Askosporen bereits durch 4—#stündiges Austrocknen getötet, können also einen regenlosen Tag nicht überleben. Da der Taubelag 10—12 Stunden andauert und die Keimschläuche der Askospoıen wenigstens 16 Stunden zum Eindringen brauchen, können sie während der Taube- deekung die Kutikula nicht durchbohren, und da ferneı niemals ins Blatt- innere eindringende Keimschläuche beobachtet wurden, auch die Asko- sporen nur in verhältnismäßig sehr kleinen Mengen gebildet werden, kommen sie für die Verbreitung der Krankheit nicht oder kaum in Betracht. 32 Referate. Wird das austreibende Blatt sehr stark durch Scolecotrichum- Konidien infiziert, so fällt es nach 1—2 Wochen wiedeı ab. Werden die Reservestoffbehälter durch erneute Blattbildung weiter entleert, so wird die Kautschukproduktion bereits stark herabgesetzt, und wenn sich das wiederholt, so beginnt die Krone von den Zweigspitzen her abzu- sterben. Werden die noch am Leben gebliebenen Teile der Krone und die sich meistens bildenden Wasserschosse stets wieder durch die Krank- heit entblättert, so stirbt die ganze Krone ab. Auf allen drei Fruchtformen von Melanopsammopsis Ulei findet man überall sehr häufig eine parasitische Botrytis, die vor allem die jungen plasmareichen Organe, wie junge Konidien und junge Frucht- körper, befällt und verdirbt. Konidien und Konidienträger werden durch besondere Greiforgane umfaßt. und in den Fruchtkörpern und Pseudoparenchymen. wächst das Myzel der Botrytvs teils inter-. teils intrazellular. Eine Diagnose von Melanopsammopsis Ulei (Sphaeriaceae) mit ihren beiden Nebenfruchtformen wird in holländischer Sprache gegeben. Die Bekämpfung der Hevea-Blattkrankheit, welche in Südamerika die weitaus gefährlichste aller bisher bekannten Hevea-Krankheiten ist, muß sich auf die Tatsache gründen, daß die Ansteckung nur von den jungen, mit Scoleeotrichum-Fruktifikationen bedeckten Blättern ausgeht, und wiederum nur junge Blätter (und in geringerem Maße auch andere jugendliche Organe) infiziert werden können; wenn man also dafür sorgen kann, daß die Bäume 3—4 Wochen lang keine jungen Blätter besitzen, so muß die Kıankheit verschwinden. Deshalb rät der Verfesser dazu, weil Hevea das ganze Jahı über Blätter treibt, die Bäume einmal völlig zu entblättern; sie treiben danach, wenn man die Knospen un- versehrt gelassen hat, nach 2 Wochen, wenn man die ganzen Zweige abgeschnitten hat, nach 4 Wochen neue Blätter. Zu erwägen wäre auch, ob man nicht die Zeit, während deren der Tau liegt, durch Räucherungen abkürzen und dadurch die primären Keimschläuche der Konidien zum Vertrocknen bringen könnte. GR Wolff, Frederie A. und Cromwell, Richard 0. Xylaria sp., Erreger einer Wurzelfäule des Apfelbaumes in Nord-Karolina V. St. Journ. of agric. Research. Bd. 9, 1917. 8. 269—276. 3 Taf. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 836). | Die Untersuchungen beziehen sich auf eine in Nord-Karolina aufgetretene, noch wenig bekannte Form einer Wurzelfäule des Apfel- baumes, die das Absterben der Bäume herbeiführt. Dabei sind die kran- ken Wurzeln mit schwarzen Krusten besetzt, von denen feine schwarze Rhizomorphen ausstrahlen und die zu einer X ylaria-Art gehören; doch Referate. 39 ließ sich nicht feststellen, ob es X. hypoxylon ist, deren Perithezien man allerdings auf erkrankten Apfelbaumwurzeln gefunden hat. Imp- fungen mit Reinkulturen der Xylaria sp. ergaben, daß der Pilz stark krankheiterregend wirkt. Es handelt sich jedenfalls um dieselbe Krank- heitserscheinung, die auch in Virginia beobachtet worden ist. (Vere]. diese Zeitschr. Bd. 28, 1918, S. 233.) OA Mutto,. Elisa und Pollacei, Gino. Neuere Untersuchungen über die morphologischen Veränderungen durch den Nährboden bei Conio- thyrium tirolense und Phyllosticta pirina.. Rendic. sed. R. Accad. di Lincei. Classe di scı. fis.. mat. e nat. Bd. 26, I. Rom 1917. S. 498--502. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. I. 834). In der Kultur auf verschiedenen Nährböden wurden Größenver- hältnisse und Färbung der Stylosporen von (oniothyrium tirolense Bub. verändert. Phyllosticta pirina Sacc. brachte unter solchen Verhältnissen mehrzellige Stylosporen, wie sie der Gattung Ascochyta zukommen, hervor, die indessen in den nächsten Generationen bei Veränderung der Ernährung wieder verschwanden. Bisweilen traten auch Gebilde von der Struktur von Macrosporium-Konidien auf. DER: Gilman, J. ©. Cabbage Yellows and the Relation nf Temperature to its Occurrence. (Gelbsucht des Kohls und die Beziehung der Temperatur zu ihrem Vorkommen). Annals Mis- souri Botanic. Garden, III. 1916. S. 25—84. 21 Fig. 2 Tat. Fusarıum conglutinans Wollenweb. erzeugt die Kohlgelbsucht. Der Pilz ist ein fakultativer Parasit, der in der Erde lebt ; er hat eine hohe Optimumtemperatur und eine starke Widerstandsfähigkeit gegen das Austrocknen, sowohl in Reinkulturen als auch im Eıdboden. Zahlreiche Impfveisuche beweisen die leicht zu erregende Krankheit der Kohlpflanze, aber die Virulenz der Kulturen des Pilzes und die Empfänglichkeit des Wirtes sind oft recht verschieden. Mechanische oder chemische Ver- letzungen am Stengel der Kohlpflanze rufen wohl ein Verdorren, doch nie ein’ Vergilben oder einen Abfall der Blätter hervor. wie dies so oft bei kranken Samenpflanzen zu sehen ist. Sollen letztere Symptome auftreten, dann ist eine Temperatur von 17—22° Ü oder höher nötig. Niedrigere Temperaturen verhindern das Auftreten der Krankheit im Treibhause. Beobachtungen auf dem Felde, durch 3 Sommer (1912 bis 1914) ausgeführt, bestätigen den Zusammenhang zwischen dem Auf- treten der Krankheit und hoher Temperatur. Matouschek, Wien. Peyronel, Beniamino. Spondylocladium atrovirens Harz, ein für Italien neuer Schmarotzer der Kartoffelknollen.. Rendic. sed. Accad. di Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 3 34 Referate. Lincei. Classe di sei. fis,, mat e nat. Bd. 26, I. Rom 1917. S. 509—512. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 835). Die von dem Pilz hervorgerufene Krankheit der Kartoffelknollen wurde auf dem Markt in Rom und in den Waldenser Tälern Piemonts festgestellt. Verfasser beobachtete, daß das Myzel in die Korkzellen der Kartoffelknolle eindrang, sich aber in den tiefer liegenden stärkehal- tigen Schichten nicht vorfand. en Petri, L. Studien über die Tintenkrankheit des Kastanienbaumes. Annali del R. Istituto superiore forestale nazionale. Bd. 2. Florenz 1917. S. 219-399. 4 Taf. (Nach Internat. agrartechn. Rund- schau. 1917. S. 906). Die eingehende Arbeit enthält die Darstellung der Untersuchungen über die Tintenkrankheit der Kastanienbäume in Italien, die der Ver- fasser seit 1907 ausgeführt hat. Die Infektion erfolgt bei der Krankheit am Kambium des grundständigen Teiles der dicken Wurzeln und des Wurzelhalses durch das Myzel eines in und zwischen den Kambium- zellen wachsenden Pilzes, welches kugelfö: mige oder fadenartige Saug- organe bildet, aber bis jetzt auf keine Weise zur Hervorbringung von Vermehrungsorganen veranlaßt werden konnte. Das Myzel dringt in gesunde Wurzeln an oberflächlichen Wundstellen ein, und wenn das ganze Kambium am Wurzelhalse befallen ist, tritt der Tod des Baumes ein. Vom Wurzelhals aus verbreitet sich das Myzel auch nach abwärts in die stärkeren Wurzeln, und es erscheinen auf der Wurzelrinde ‚‚Tinten- flecken‘‘, die als sekundäre bezeichnet werden im Gegensatz zu den pri- mären, die von einer direkten Infektion herrühren und von außen gegen Splint und Kernholz vordringen. Das sicherste Erkennungsmittel für die Krankheit bilden neben der Schwarzfäule der Wurzeln die braunen. längs verlaufenden Zonen im Kambium des Stammes, die in geringer Höhe über dem Boden nach oben spitz auslaufen. Zu den infolge der Infektion auftretenden Veränderungen kommen in den meisten Fällen sehr schnell nachträgliche Erscheinungen in Form einer Trockenfäule des Kernholzes und sekundärer Pilzwucherungen im Splint nach Absterben des Kambiums. Die Trockenfäule des Kern- holzes rührt von verschiedenen Polyporeen her und nimmt einen zentri- fugalen Verlauf. Die saprophytischen Pilze, die auch die Rinde angreifen, stellen sich sofort nach deı primären Erkrankung des Kambiums eir und erschweren die Feststellung der ursprünglichen Krankheitsursache ungemein. Auch die Zweige und Blätter erkrankter Bäume werden nachträglich von Sch wächeparasiten befallen, unter denen Coryneum perniciosum Br. u. Farn. der lebenskräftigste ist und auch junge Ka- stanienbäume an der Bodenoberfläche angreifen und in wenigen Tagen NE ENTE STE ER Referate. 35 töten kann. wenn deren Wurzelhals vorher von deı Tintenkrankheit ergriffen ist. Auch die europäischen Formen von Endothia radicalis und andere Pilze wirken ähnlich, bringen aber, wie das Coryneum, keine selbständige, sondern eine Folgekrankheit heıvor. Empfänglich für die Infektion werden die Kastanienbäume durch Undurchlässigkeit des Bodens, Überfluß an Ton, Lage in warmen und feuchten, vor Nordwinden geschützten Gebieten; dagegen nicht durch Befall des Stammes durch Polyporus sulphureus, der vielmehr seine besten Entwicklungsbedingungen in dem wasserarmen Kernholz solcher Bäume findet, die oft unter Trockenheit leiden. Als Bekämpfungsmaß- regel wird vorläufig empfohlen, die erkrankten Flächen zu isolieren und die kranken Bäume zu vernichten. OR Duggar, B. M. The Texas Root Rot Fungus and its conidial Stage. (Der Texas-Wurzelpilz und sein Konidienstadium). Annals Missouri Botanie. Gard. III. 1916. S. 11—24. 5 Fig. Die genannte Pilzkrankheit der Baumwollpflanze wurde stets aut Ozonrum omnivorum Shear zurückgeführt. Der Pilz lebt auf vielen Wirten. Verf, fand das Konidiumstadium, reiht den Pilz in die Gattung Phymaiotrichum ein und benennt ihn Ph. omnivorum (Shear) Duggar nov. comb. Matouschek, Wien. Kalt, B. Einige Erfahrungen im Kampfe gegen tierische Schädlinge unserer Kulturpflanzen. Kühn-Archiv Bd. 7. 1918. S. 198—216. 3. Pie. Schädlinge sind bei Pflanzenzüchtung und beim Versuchswesen naturgemäß noch wichtiger als in der praktischen Landwirtschaft. Gegen Säugetiere schützt Einfriedigung der Versuchsstücke: gegen > Vögel waren chemische oder Färbungsmittel ohne Wirkung, von sehr guter dagegen rechtzeitige Bestellung; im übrigen wird Abwehr und Schutz durch Netze empfohlen. Unter Insekten leiden Wintersaaten viel mehr als Sommersaaten. Sehr eingehend wird der Getreidelauf- käfer behandelt. Die Larve frißt ausschließlich an Wintergetreide, besonders an Weizen, auf besseren, bindigen Böden mehr als auf an- deren. Aus dem reifen Getreidefelde oder Stoppelacker wandert sie in benachbarte junge Herbstsaat. Gräben usw. vermochten das nicht zu verhindern, wohl aber Bespritzen eines 3 m breiten Streifens der Wintersaat mit 1%,igem Uraniagrün + 500 g Petroleum-Seifenbrühe auf 100 Liter, gespritzt im Herbste, 3-4 Wochen nach dem Aufgange und zeitigim Frühjahre. Die Entwickelung des Käfers ist einjährig. — Nicht minder gefährlich ist die Getreideblumenfliege, Hylemyia coarctata Fall., aber fast ausschließlich für das Sommergetreide. Die Larve frißt das Herz aus, in schmieriger, verjauchter Fraßstelle, wie 36 Referate. es scheint, jede Made nur an einem Halme. Wo die Fliege den Sommer verbringt, ist unbekannt. Im Spätherbst schwärmt eine Generation, die von Mitte September bis Ende November ihre Eier an die junge Wintersaa ablegt. Als Gegenmittel hat sich bewährt, in etwa 130 m Entfernung 1 m breite Fangstreifen von Rauhweizen oder Strubes Kreuzung 210 anzulegen, vom 20. August bis 20. September alle 10 Tage einen Streifen. — Erdraupen machten sich besonders an Raps und Rübsen, weniger an Kartoffeln, bemerkbar. Verf. vermutet, daß sie zum Teil von weither zugewandert seien. Tiefer Teergraben hielt sie dann auch ab. — Von größter Wichtigkeit, falls sie sich bestätigen, sind die Angaben über den Rapsglanzkäfer, Meligethes aöneus F., der darnach normal nicht nur nicht schädlich, sondern sogar, durch Bestäubung der Blüten, nützlich sein soll. Die Larve ernährt sich in der Hauptsache von Pollen, der übrigens unbeschädigt durch ihren Darmkanal geht. Nur bei verzögerter Blüte, wenn das Ei in die Blütenknospen gelegt wird oder die Blüte im Verhältnis zur Entwicklung der darin einge- schlossenen Larve zu spät blüht, verzehrt diese die inneren Organe der Blüte. Reh. Moore, William und Graham, Samuel. Über die Verwendung des Niko- tinsulfats zur Insektenbekämpfung. Journ. of agric. Research. Bd. 10, 1917. S. 47—50. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. 8. 842), Nikotinsulfat ist giftig, weil es im Gegensatz zum Nikotin nicht flüchtig ist, und die in hartem Wasser und in der Seife vorkommenden Alkalien Nikotin daraus frei machen: Es sollen deshalb die käuflichen, Nikotinsulfat enthaltenden Nikotinextrakte in Treibhäusern nicht ver- wendet werden, wenigstens nicht bei Pflanzen, die zum menschlichen Genuß bestimmt sind. OR CS Baudys, Ed. Zoocecidie nove pro Gechy. Ill. (Neue Zoocecidien für Böhmen, Ill. Teil). Acta Societ. Entomol. Bohemiae. Pragae 1918. XV. S. 42—52. Textfie. 3ei Neckera complanata (Laubmoos) fand sich eine wohl von einem Insekt stammende Galle; bei Moosen kommen sonst nur Nematoden- Gallen vor. Aphiden erzeugen deutliche Verkrümmungen und Miß- bildungen an den Blattscheiden von Setaria italica Pal. Isosoma sp. erzeugt auf Phleum pratense eine Galle, sodaß die oberen Teile in der Blattscheide versteckt sind, Tarsonemus sp. bildet ähnliche Gallen bei Agrostis vulgaris. Kine ähnliche Galle erzeugt Lasioptera cerealis Ld. bei Aira flexuosa L. Cecidomyiden erzeugen auf Carex praecox Schreb. drei verschiedene Gallen; neue Gallen auf Carex echinata Murr., und ©. acuta Fr. werden beschrieben. Bei Cardamine pratensis bilden Referate. 37 Dasyneura cardamines (Wimm.) und Tylenchus devastatrix neue Gallen. Viele neue Gallen sind von den Kompositen beschrieben. Anschließend sei folgendes vermerkt. Emil Bayer (Brünn) verarbeitete in seinem Werke ‚‚Les Zoocedies de la Boh&me‘ die Gallensammlungen des ce- chischen Nationalmuseums in Prag mit den Privatsammlungen von J. Uzel, Ant. Vimr, Fr. Maloch und Aug. Bayer. Emil Bayer hat zur Zeit die größte Sammlung von Zoocecidien in der cechoslo vaki- schen Republik; er wird sie dem Mährischen Museum schenken. Die größte Sammlung von Gallen überhaupt hat in der genannten Republik der Verfasser: weit über 11, Tausend diverser Formen. Er hat die Zahl der Zoocecidien mit vorliegendem Beitrage für Böhmen auf 1774 erhöht. Matouschek, Wien. Doane, R. W. Schädliche Milben auf kultivierten krautigen Pflanzen und Bäumen in Utah, Ver. Staaten. Science, N. F. Bd. 46. Lan- caster, Pa. 1917. $. 192. (Nach Internat. agrartechn. Rund- schau. 1917. 8. 980). Im Sommer 1915 und 1916 tıaten im Staate Utah einige Milbenarten besonders massenhaft und verheeiend auf. Tetranychus bimaculaius Harvey (nach Ewing identisch mit T. telarius L.) befiel nicht nur Obst- bäume. Beerensträucher, Erbsen, Bohnen, Tomaten und andere Gemüse- pflanzen und Zier ptlanzen, sondeın richtete namentlich am Mais großen Schaden an und heeinträchtigte die Entwicklung des Weizens. Junger Weizen wurde außerdem auch von Bryobia pratensis Garm. und B. (Tetranobia) longipe: Banks häufig angegriffen, die sich auch auf Hafer, Gerste und zahlreichen wildwachsenden Gräsern fanden. MER, Grassi, B. und Topi, M. Gibt es mehrere Reblaus-Rassen? Rendic. sed. della R. Accad. dei Lincei. Classe di scı. fis.,, mat. e nat. Bd. 26. 1. Rom 1917. S. 265—273. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 837). Die Verfasser suchten in ähnlicher Weise, wie es Börner getan hatte, dieselben Rebsorten unter ähnlichen Verhältnissen mit Gallenrebläusen verschiedener Herkuntt. nämlich einmal solehen, die sich auf Blättern von „Clinton ““-Reben in Arizzano bei Intıa am Lago Maggiore entwickelt hatten, und solchen aus der Rebschule von Ventimiglia, zu infizieren. Ihre Untersuchungen führten sie zu dem Schlusse, daß es in drei sich folgenden Jahren nicht möglich war, mit den Clinton-Gallen Blätter oder Wurzeln verschiedener Amerikaner-Reben anzustecken, die im allge- meinen für die Bildung von Gallen und Nodositäten empfänglich sind. Obwohl man aus diesem Sachverhalt in Übereinstimmung mit den von Börner entwickelten Anschauungen den ‚weiteren Schluß ziehen könnte, daß es in Arizzano eine. Reblausrasse gibt, die der Lothringer 38 Referate. sehr ähnlich ist, ziehen es die Verfasser ver, eine andere Hypothese aufzustellen, die sie durch eine Reihe von Tatsachen zu stützen suchen, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Sie meinen, daß die geflügelten Rebläuse zu: Fortsetzung ihres Entwicklungskreises bis zum Winterei vielleicht ihre Eier auf den Blättern oder der Rinde derselben oder einer nahe verwandten Rebe ablegen müssen, auf deren Wurzeln sie sich entwiekelt haben. Man könnte auch zu der Anschauung kommen, daß zum Gelingen der Galleninfektion nicht nur die Geneigt- heit der Rebe zur Gallenbildung nötig ist, sondern auch eine voraus- gegangene Infektion an den Wurzeln des zu infizierenden Rebstockes, oder auch die Verwendung von Gallen derselben Rebe oder bestimmter Reben zur Infektion. Die Beobachtung, daß Galleninfektion in einem Lande oder in einer Gegend stets nach der Wurzelinfektion auftritt, läßt sich vielleicht dadurch erklären, daß ein Übergang über die Wurzeln der Amerikaner-Reben notwendig ist. OR: Dewitz, J. Entseuchung von Versandreben durch Blausäuregase. Bericht über die Arbeiten der Station für Schädlingsforschung in Metz. 1917. Nr. 2. 8. 190—191. Verfasseı hat eine Reihe von Laboratoriumsversuchen über die Abtötung von Rebläusen mit Blausäuregas gemacht, und kommt zum Schluß. daß 1% Gas (0,6 g Cyankalium auf 20 Liter Luftraum) die Läuse im Verlaufe einer Stunde sicher abtötet. Mit Eiern will der Ver- fasser späterhin noch weitere Versuche anstellen. H. W. Friekhinger, München. Schuhmacher. Über die Schildlaus Pulvinaria mesembrianthemi Vallot. Deutsche Entomologische Zeitschrift. 1918. S. 421—422. Verfasser fand in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens zu Dahlem die oben bezeichnete Schildlaus, die offenbar aus Südafrika eingeschleppt worden ist. Sie hielt sich in dem Kalthause, das die Sukkulenten beherbergt, ausgezeichnet. H. W. Friekhinger, München. Fenton, F. A. Beobachtungen über die Schildläuse Lecanium corni und Physokermes piceae in Wisconsin. The Canadian Entomologist. Bd. 49. London 1917. S. 309— 320. 2 Taf. (Nach Internat. agrar- techn. Rundschau. 1917. S. 978). Von den beiden genannten Sehildläusen wird Geschichte ‚Vorkommen in Amerika, Entwicklungsweise Systematik und eine Aufzählung der natürlichen Feinde und Schmarotzer gegeben. ONE Enslin, E. Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. Heft I—7. Beihefte der Deutsch. Entomolog. Zeitschr. 1912—1917, S. 1—759, 154 Figuren. Referate, 39 Eine Monographie der Blattwespen, von der das letzte (7.) Heft am 1. Juli 1918 erschienen ist. Auch die anderen, außerhalb Mittel- europas gefundenen Arten Europas wurden mit berücksichtigt. Außer der Morphologie und Biologie eıfahren wir Genaues über die Verbreitung und den Schaden der einzelnen Arten. Dazu ist das Werk natürlich auch ein Bestimmungsbuch; ein Verzeichnis der Nährpflanzen ist ebenfalls beigegeben. Es gibt keine bessere Monographie der Blatt- wespen Europas als die vorliegende. Matouschek, Wien. Baer, W. Der Fichtenrindenwickler und Fichtenknospenmotten. (Tha- _ randter zoologische Beiträge). Tharandter forstl. Jahr- buch. 68. Bd. 1917. S. 38—47. Grapholitha duplicana Zett. führt im Tharandter Walde (Sachsen) eine andere Lebensweise als sonst Sie lebt nicht an den durch Aeeidium elatinum erzeugten Astansch wellungen. der Tanne, sondern ist ein regel- mäßiger Besucher der verbarzenden Wundränder der Sommerschädi- sungen des Rovwildes an Stämmen und Stangen der Fichte in Gesell- schaft von Diorycetria splendidella. Zwischen den Räupchen von @. pactolana Zett. und duplicana Zett. fand Verf. keinen Unterschied: letztere Art ist selten, fliegt aber nicht später als die erstere. — @. coni- ferana Ratzb. fand Verf.an verharzenden pilzkranken Teilen der Kiefern. besonders an den durch das Peridermium verursachten Astansch wellungen und den ‚‚Kienzöpfen“ bei der gew. Kiefer und der Weymouthskiefer. G. cosmophorana Tr. wurde vom Verf. mit Kvetria resinella, also als eine Art von Einmieterin, aus deren Gallen erzogen. Tortrix Grunertiana ist morphologisch mit Gr. pactolana identisch ; die erstere ist als eine biologische Varietät der letzteren aufzufassen, da sich jene an die Lärche gewöhnt hat. -T. @. wählt nicht wie @. p. junge, sondern 30jährige Stämme, und zwar nur die Überwallungen der Wundrände: an abge- storbenen Ästen. — An eingesandtem Materiale der Argyresthia illu- minatella Z. sah Verf. folgendes: Das Räupchen frißt vom Spätsommer an die Endknospen der Tannenzweige und von da fortschreitend nach unten einen 3—4 cm langen Kanal im Trieb. Die Puppe oder deren Reste findet man in der Nähe des Flugloches am Fraßkanalende. Schon im Winter verrät sich die Beschädigung im Innern durch bleiches, wißfarbiges Aussehen der Nadeln an den Triebsyitzen. Treten Rauh- fröste ein, so brechen die ausgehöhlten Zweigenden leicht durch und finden sich dann in auffälligeı Weise am Waldboden. Das Räupchen bleibt im Nadelstumpf. Bei den befallenen Fichtenknospen findet man den Fraß bald auf diese beschränkt, bald auch noch basalwärts von ihnen den Trieb auf einer Strecke von 10—20 mm ausgehöhlt. Das erste Vor- kommen zflegt bei Zuchtversuchen Argyrosthia certella, das letztere A. glabratella zu liefern. Matouschek, Wien. 40 Referate. Topi, Mario. Bekämpfungsversuche des einbindigen und des bekreuzten Traubenwicklers (Polychrosis botrana und Gonchylis ambiguella) in Piemont. Rendic. sed. della R. Accad. dei Lincei. Classe di sci. fis., mat. e nat. Bd. 26,1 Rom 1917... 8. 258-261. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 842). Die Versuche, die in der Provinz Alessandria vorgenommen wurden. ergaben, daß in einem Jahre, in dem, wie im Versuchsjahre 1916, die Insekten nur in geringem Maße auftreten, durch Vernichten der Puppen im Winter, zwei Frühjahrsbespritzungen mit DBleiarseniat un. zwei Sommerbehandlungen mit Tabakauszug eine Verminderung de: Larven- zahl Ende August von 71—85% nebst einer entsprechenden Verminde- rung beschädigter oder zerfressener Beeren bewirkt wurde. Die Behand- lung mit Bleiarseniat in Pulverform hatte eine geringere Wirkung. OR LE Marsh, H. D. Plutella maculipennis Curt., ein schädlicher Kleinschmetter- ling auf angebauten Kreuzblütlern in den Vereinigten Staaten. Journ. of agric. Research. Bd. 10, 1917. S. 1—9. (Nach Internat. ag- rartechn. Rundschau. 1917. S. 844). Die auf der ganzen Welt vorkommende Motte ist auch in den Ver. Staaten auf verschiedenen Kruziferen sehr verbreitet. In Rocky Ford (Colorado) macht sie im Jahre 7 Generationen durch und braucht zur Entwicklung vom Ei bis zur Imago 16—47 Tage. Das Insekt wird be- sonders durch die Schlupfwespe Angitia plutellae Vier. in Schranken gehalten. Zur Bekämpfung eignen sich Arsenikbespritzungen. ©. KR. Krauße, Anton. Entomologische Mitteilungen 2. Tinea cloacella Hw. als Pilzschädling. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen. 48. Jahrg. 1916. S. 73—78. 12 Fig. Anatomische und entwicklungsgeschichtliche Daten über den ge- nannten Kleinschmetterling, der aus zerfressenen Herrnpilzen gezüchtet wurde. Zur Entwicklung der Motte genügt die geringe, in den getrock- neten Pilzen vorhandene Feuchtigkeit. Die Raupen, die meist in mit Gespinstfäden ausgekleideten Röhren des Pilzes leben, verpuppen sich innerhalb der Pilze und spinnen einen weißen Puppenkokon. An den vielen Fäden bleiben die Exkremente hängen. Im Zuchtglase bildeten sich immer weitere Generationen. Mit den Pilzen, in denen sich der Schmet- terling einmal eingenistet hat, dürfte nichts mehr zu beginnen sein. Ihr Schaden kann beträchtlich werden. Petry hat den Schmetterling auch aus einem Champignon gezogen. Es ist also unwahr, daß das Tier nur in faulem Holze oder in Baumstämmen lebe. Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg. Originalabhandlungen. Zur Kenntnis der Verhältnisse zwischen Mistel und Birnbäumen. Von E. Heinricher. Mit einer Abbildung im Text. Zwei Punkte sind es, die ich in dıeser Mitteilung zu besprechen gedenke. Der erste mag zur Aufklärung der Gegensätz- lichkeit in den Angaben über die Häufigkeit des Vor- kommens von Misteln auf Birnbäumen dienen. Darüber findet sich eingehender in memer 1916 erschienenen Abhandlung!) berichtet. Kurz gefaßt ist zu sagen: Für bestimmte Örtlichkeiten liegen Angaben vor, die das Vorkommen von Misteln auf Birnbäumen als häufig bezeichnen. So soll sie nach Gaspard?) in der Cöte- d’Or Birnbäume nahezu ebenso häufig besiedeln wie Apfelbäume. Diese Angabe wird bezüglich der Richtigkeit nunmehr dadurch ge- stützt erscheinen, daß Ed. Klein?) in einer 1915 erschienenen Ab- handlung auf ähnliche Verhältnisse in Luxemburg hinweist. Er be- zeichnet das Vorkommen von Misteln auf Birnbäumen als sehr häufig. Es wird ferner auch eine in „jüngster Zeit“ durch das französische Ministerium für Landwirtschaft veranlaßte, durch die Ackerbau- und Forstverwaltung besorgte aıntliche Untersuchung über die Misteln tragenden Holzgewächse erwähnt und gesagt, daß 34° der Vor- kommen auf Apfelbaum, 31°/o auf Birnbaum, 24—25% auf Pappel, 10—11°/o auf andere seltenere Mistelträger entfallen. Es heißt dann weiter: „Sie (die Mistel) ist bei uns, wie in Belgien und dem größten '!) „Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum. Immune, unecht immune und nicht immune Birnrassen; Immunwerden für das Mistelgift früher sehr em- pfindlicher Bäume nach dem Überstehen der ersten Infektion“. (Denkschr. d. Kaiserl. Akad. d. W. in Wien, Mathemat. Naturw. Klasse, 93. Bd. 1916, 4. 34 S. 4 Tafeln). °) Zitiert bei Ch. Guerin. Den Ort, wo Gaspard seine Liste über Mistelvorkommen in der Cöte-d’Or veröffentlicht hat, kenne ich nicht. Lau- rent zitiert eine Abhandlung Gaspard’s: Memoire sur le Gui, Journal de Ma- gendie, t. VII., 1827, die mir nicht zugänglich war. Ob in ihr die Liste sich findet, ist fraglich. ®») „Die Mistel (Viseum album) und ihre Verbreitung im Großherzogtum Luxemburg“. (Aus Festschr. zur Feier d. 25jährigen Bestehens des Vereins „Luxemburger Naturfreunde“, Verlag P. Warre-Mertens, Luxemburg 1915). Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 4 42 Originalabhandlungen. Teile von Frankreich, sowie des westlichen Norddeutschlands unge- mein häufig auf Pappel, Apfel- und Birnbaum, selten aber auf an- dern Essenzen“. Andererseits ist ebenso feststehend, daß in weiten Gebieten die Mistel auf Birnbäumen außerordentlich selten nachzuweisen ist. Ch. Gu&erin!) berichtet, daß eine 1882 für die Arrondissements d’Avranches et de Mortain veranlaßte Enquete über das Mistelvor- kommen nur eine Angabe über Mistel auf Birnbaum wachsend er- gab. In meiner angezogenen Abhandlung wird auf die Seltenheit des Vorkommens in Nieder-Österreich und in Tirol hingewiesen. Das seltene Vorkommen erscheint erklärlich, seit durch Versuche nachgewiesen ist, daß im allgemeinen auch die künstliche Aufzucht von Misteln auf Birnbänmen nur selten gelingt. Schon Gu&rin’) sagt S. 215: „Mes nombreux essais d’inoculation du gui sur le poirier m’ont toujours donne des resultats negatifs.“ Dann brachten die Untersuchungen von Emil Laurent‘), vor allem die Abschnitte IX „Essais de culture du Gui“ und X „Phenomenes toxiques provoques par les plantules de Gui chez le Poirier“ seiner Abhandlung, eine Begründung dieser Mißerfolge. Laurent stellte fest, daß ausge- legte Mistelsamen und die aus ihnen hervorgehenden Keime Gift- wirkungen an den Birnbäumen hervorrufen, die zum Absterben der belegten Teile, damit aber auch der Mistelkeime führen, und nannte diese Birnrassen immun gegen Mistelbefall. Meine Versuche, die zunächst einer andern Frage, der nach den Mistelrassen, galten,‘) bestätigten die Erfahrungen Gu&rin’s in Rücksicht auf die Schwierigkeit, Misteln auf Birnbäumen zu ziehen, gleichzeitig aber auch diejenigen Laurent’s über die Giftwirkungen, und veranlaßten mich, über letztere weitere Versuche und Studien vorzunehmen.’) In erster Hinsicht weise ich summarisch darauf hin, daß aus 717 Mistelsamen, die auf 22 als Infektionsobjekte benützte Birnbäume ausgelegt wurden, nur 3 Mistelpflanzen erwuchsen, wobei zu beachten ist, daß die Zahl der Keimlinge, die den 717 Samen entsprangen, wegen der häufigen Mehr- (2- auch 3-) Embryonigkeit, beträchtlich höher anzusetzen ist. Zur Beleuchtung der Verhältnisse ı) „Notes sur quelques particularites de l’histoire naturelle du Gui (Viseum album). (Bulletin de la Societ& Linneenne de Normandie, 4. ser. 6. Vol. 1892 S.-183 bis 229). a a OR 3) „De l’influence du sol sur la dispersion du gui et de la cuscute en Belgique“. (Bulletin de l’agriculture, Tome XVI, 1900, Bruxelles; S. 457—510). *) Experimentelle Beiträge zur Frage nach den Rassen und der Rassen- bildung der Mistel. (Centralbl. f. Bakteriologie, Parasitenkunde etc. II. Abt,, 31. Bd., 1911). 5) Darüber unterrichtet meine eingangs erwähnte Arbeit. Heinricher. Verhältnisse zwischen Mistel und Birnbäumen. 43 kann die Angabe dienen, daß z. B. 3 mit je 30 Mistelsamen belegte Apfelbäumchen 95 Mistelpflanzen ergaben. Meine Studien über die Giftwirkung der Mistelsamen auf die Birnbäume führten dahin, unter den letzteren zunächst gegen Mistel- betfall immune und nicht immune zu unterscheiden. Die immunen aber fand ich zweckmäßig, in echt immune und unecht immune (Rassen, eventuell Individuen) zu gliedern. Als echt immun (natür- lich immun) bezeichnete ich jene Bäume, an denen die Miıstelkeime absterben, ohne daß an den Bäumen merkbare Krankheitsprozesse auftreten. Unecht immun, oder durch falsche Immunität ausgezeich- net, nannte ich jene Baumrassen oder -Individuen, die infolge starker Giftwirkung der Mistelkeime einen Krankheitsprozeß durch= ınachen, der allerdings auch das Nichtaufkommen der Misteln zur Folge hat, da Abwurfsprozesse, Abstoßung von Borkenschuppen oder auch ganzer Sprosse, dabei eine Rolle spielen. Der unverkennbare, oft langwierige Krankheitsprozeß läßt aber die Bezeichnung immun, die Laurent hier angewendet hat, wohl nicht als zweckmäßig er- scheinen. Nicht immun sind dann jene Birnbäume (Rassen?, Indi- viduen), welche das Sichentwickeln der Keimlinge zu Mistelpflanzen gestatten, ohne daß, wenigstens zunächst, Giftwirkungen an den Bäumen hervortreten. Von den 2 Birnbäumen unter den 22 verwendeten, auf denen mir die Aufzucht von Misteln gelang, entfiel bei dem einen in- folge bestehender Hindernisse die Erhaltzng und damit die weitere Beobachtung des Baumes. Der zweite nicht immune Baum ist aber Gegenstand unserer folgenden Betrachtungen. Ob des sehr jugend- lichen Alters wurde er (Februar 1908) mit nur 10 Mistelsamen be- legt, aus denen dann die beiden Mistelpflanzen erwuchsen. Sie ge- diehen anfangs kräftig, doch später traten um ihre Basalteile Re- aktionen der Wirtpflanze ein, die zum Absterben der Misteln führten; die eine erlag diesen Abwehrmaßnahmen des Birnbaumes schon im Frühjahr 1913, die andere im Mai 1914.') Nun habe ich aber gezeigt, daß unecht immune Birnbäume, die auf eine erste Infektion mit sehr starken Krankheitsprozessen rea- gierten, auf eine zweite oder eventuell dritte Infektion keine oder kaum merkliche Spuren einer Reaktion aufwiesen und sich wie echt immune Bäume verhielten ; die Mistelkeime starben auf ihnen einfach ab. Das Überstehen der ersten Infektion schien zu ihrer Immuni- sierung geführt zu haben. Es war von Interesse, zu erforschen, wie sich weiterhin der Birnbaum einer Neu-Infektion gegenüber verhalten würde, der 1908 ı) Näheres und Abbildungen zum Gegenstande in meiner Abhandlung „Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum“. 44 Originalabhandlungen. mit den 10 Misteisamen besiedelt, zwei Pflanzen aufkommen ließ, sie aber 1913 und 1914 unter Reaktionen wieder ausmerzte, die ähn- lich jenen waren, die unecht immune Bäume schon gegenüber den Mistelsamen oder -Keimlingen betätigen. Es war die Frage, ist er nunmehr gegen weiteren Mistelbefall immunisiert, oder ist er auch jetzt noch geeignet, Mistelpflanzen aufkommen zu lassen ? Am 11. November 1914 wurden zwei kräftige Hauptzweige mit je 10 frisch gewonnenen Apfel-Mistelsamen belegt, von denen im April 1915 19 gekeimt nachgewiesen und im September 1915 noch die Keime von 16 Samen lebend befunden wurden. Reaktionen unter den Keimen traten nicht hervor, so wie es auch bei der ersten In- fektion der Fall war. In Bezug auf die Frage, ob immun oder nicht immun, war das ohne entscheidende Bedeutung, wohl aber sprach aller Erfahrung nach das lange Lebendbleiben so zahlreicher Keime für die letztere Alternative. Auch im Frühjahr 1916 lebten noch auf jedem Ast die Keime von 8 Samen und zwar auf Ast I die Hypokotyle von 11, auf Ast Il von 10 Embryonen; (die Samen waren überwiegend 2-embryonig). Das sprach sehr für Nicht-Immunität und ließ infolgedessen erwarten, daß, da bei der ersten Infektion von 10 Samen 2 Mistelpflanzen erzielt wurden, nun von den 20 Samen eine mindestens entsprechend gesteigerte Zahl von Mistel- pflanzen zu erwarten sei. Das hat sich in der Folge auch bestätigt. ') 1917 waren 15 Mistelpflänzchen vorhanden, doch erfolgte weiterhin der Abfall der schwächeren. 1918 (29. III.) befanden sich auf Ast I 8 beblätterte, zumeist kräftige Pflanzen, auf Ast II 5, drei davon kräftiger, 2 schwächer. Im September 1919: auf Ast I. 6 Pflanzen, davon 5 kräftig, verzweigt und beblättert, eine aber nur durch die lebende Haftscheibe mit Knospen vertreten; auf Ast II 3 lebende, verzweigte, kräftige Pflanzen, eine beblätterte kräftig gewesene, aber verdorrte Pflanze, und wieder eine lebende Haftscheibe mit Knospen- austrieb. Unter den lebenden Pflanzen zeichnet sich eine besonders kräftige durch Verzweigung in 6zähligen Wirteln aus. Doch war an Ast II, wie bemerkt, auch eine beblättert gewesene kräftige Pflanze schon tot und einer zweiten droht in Kürze dasselbe Schick- sal. Wie bei der ersten Infektion dieses Baumes, setzen auch bei der zweiten erst um die schon zu kleinen Büschen gewordenen Pflanzen jene Reaktionen ein, die zu ihrer Ausmeizung führen. Das Auslegen der Mistelsamen erfolgte in einer Längsreihe, an den 2 nahezu vertikalen, starken Sprossen (ein ausgesprochener Haupt- !) Soweit konnte ich über diesen Versuch schon in der Abhandlung, „Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum“ berichten (vgl. a. a. ©. S. 18) und in einem Nachtrag (vgl. a. a. OÖ. S. 31) mit Sicherheit das Erstehen einer größeren Zahl von Mistelpflanzen behaupten. Heinricher. Verhältnisse zwischen Mistel und Birnbäumen. 45 stamm fehlt). Am Ast Il war nun die Basis einer noch lebenden Pflanze von krebsigen Reaktionen umgeben, die sich nach unten auf 11, Spannen Länge fortsetzten, und in welcher Reaktionszone auch die beblätterte, offenbar schon im Frühjahr abgestorbene Pflanze steht. Das eine erwies der Versuch aber klar, daß dieser Birnbaum (es ist eine gute Kulturrasse und wurde von Pomologen als „Gellert’s Butterbirne“ bezeichnet) durch die erste Infektion unddurch das Ausmerzen der ausihr hervorgegangenen beiden Mistelpflanzen nicht immun geworden ist. Eher könnte man von einer vergrößerten Empfänglichkeit für die Infektion sprechen, denn gegenüber den 2 Pflanzen, die beim ersten Versuche aus 10 Samen erwuchsen, hat sich die Zahl beim zweiten, mit 20 Samen durchgeführten, beträcht- lich über das entsprechende prozentische Maß (4) erhöht. Der Versuch scheint mir aber zunächt in folgender Hinsicht von Bedeutung. Es ist kein Zweifel, daß ich, wenn ich Zweige dieses Birnbaums auf Wildlinge oder andere geeignete Unterlagen pfropfe, mit Leichtigkeit eine ganze Reihe von Birnbäumen erziehen kann, auf denen die Mistel zu fußen, sich zu entwickeln vermag. Kann man sich so nicht auch erklären, daß gegendweise die Mistel auf Birnbäumen häufig ist? Kann es nicht dazu so gekommen sein, daßörtlich eine bestimmte Birnrasse besonders geschätzt wird und klimatisch zusagende Be- dingungen findet, daher auch reichlich gebaut wird, und die Zahl solcher Bäume durch Neupfropfungen ständig wächst? Die Möglichkeit ist kaum abzuweisen und nur die Frage, ‘ob es sich um Rasseneigentümlichkeit handelt oder vielleicht nur unı individuelle, die aber infolge der schätzenswerten Eigenschaften der Frucht Massenverbreitung erfuhr. Man wird den Einwurf machen, daß speziell mein Versuchs- birnbaum nicht geeignet wäre, Urvater einer solchen Deszendenz zu werden, da er ja die Misteln nach einigen Jahren der Existenz, nach kaum erreichter Blühreife, wieder ausmerzt. Ich glaube aber, dab dem nicht so sein muß. Ich habe an zahlreichen Mistel- trägern beobachtet, daß am Hauptstamm entwickelte Mistelpflanzen besonders häufig der Ausmerzung unter- liegen. So ıst es bei allen Misteln auf Robinien gegangen, so bei Zitter- und vor allem auch Schwarzpappeln. Mir ist die Aufzucht einer Schwarzpappel-Mistel trotz wiederholter Versuche über die ersten ‚Jugendstadien hinaus nicht gelungen, obwohl ich auch mit Schwarz- pappel-Mistelsamen infizierte und im allgemeinen das Vorkommen von Misteln auf Popolus nigra doch sehr häufig ist. Aber wo sitzen 46 Originalabhandlungen. in der Regel die Büsche? In den Kronen der Bäume. Der so be- sonders lichtliebenden und lichtbedürftigen Mistel sagt eben die Krone besonders zu, dort findet sie die besten Bedingungen für ıhr Ge- deihen und dort gefährdet sie auch die Existenz des Tragbaumes und damit ihre eigene wenig. In der freien Natur sehen wir nur verhältnismäßig selten Misteln an dem Hauptstamm des Wirtes sitzen. In meinen Kulturen aber war die Hauptachse als Anzucht- ort besonders begünstigt, weil ich zumeist mit jüngeren Bäumen ar- beitete. An der Hauptachse aber werden die Misteln, vor allem bei reichlicher Infektion, besonders gefahrbringend für den Wirt und führen bei jüngeren Bäumen früher oder später zur Vernichtung. Das geschieht in der Regel erst nach einer entsprechenden Erstarkung der Mistelpflanzen, auf die meist eine Periode besonders üppiger Entfaltung folgt. Ein Paar Beispiele mögen aus meinen Kulturen gegeben sein: Ein Apfelbäumchen, das im Februar 1908 mit 10 Mistelbeeren am Hauptstamm belegt worden war, und an dem sich vier überaus kräftige Mistelbüsche entwickelt hatten, erlag 1917 dem Parasiten. Eine Tilia parvifolia war etwas widerstandsfähiger. Sie war im November 1907 mit 30 Mistelbeeren belegt und trug wohl ein Dutzend Misteln, die zum Teil zu mächtigen Büschen heranwuchsen; 1918 ging der Baum, sicher unter der Einwirkung des Parasiten, ein. Die Linde mochte da im 13. Lebensjahre stehen, das Apfel- bäumchen deren 11 gezählt haben. Wir sehen also, daß die Mistel tatsächlich die Existenz von Bäumen zu ver- nichten vermag. Aber im Freilande wird der Fall selten vor- kommen, denn gefährlich wird sie nur jüngeren Bäumen und be- sonders bei stärkerer Infektion der Hauptachse; das kommt aber ohne Zutun des Menschen kaum vor. Die Misteldrossel fußt nur selten auf jüngeren Bäumen und selten nur wird ihr das Abstreifen der Mistelsamen gerade am Hauptstamm bequem sein. Bei starker Infektion der Hauptachse eines Baumes wird offen- bar durch die große Zahl der von den Rindenwurzeln der Mistel gebildeten Senker das Wasserleitungssystem zerstört und führt dann fü: den Baum wie für den Schmarotzer bedingungslos zum Tode). Einzelne Mistelpflanzen vermag der Wirtbaum ceit auszumerzen, auch wenn sie am Hauptstamm fußen; es geschieht dies dadurch, daß ihnen eben der Wasserbezug, teils durch Korkbildungen in der Rinde, ı) Deshalb ist auch die Existenz eines Wirtbaumes, dessen eigenes Laub entfernt wurde und der solches nur in den auf ihm gezogenen Mistel- pflanzen besitzt, trotzdem, daß diese nur Wasser und Nährsalze von ihm verlangen, gewiß nur eine eng begrenzte. Man vergleiche das von Molisch (‚Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei“, Jena, 1916, 8. 92) abge- bildete Apfelbäumchen mit einer „Laubkrone* aus Mistelpflanzen und den 7 Heinricher. Verhältnisse zwischen Mistel und Birnbäumen, 47 teils durch Verstopfung der Gefäße, und das Absterben des die Senker umgebenden Holzes gesperrt wırd. Auch die Ausmerzung mehrerer Pflanzen gelingt, wenn sie einseitig an dem Stamme sitzen. Die Gegen- seite kann dann für die Wasserleitung arbeitstüchtig erhalten bleiben und der Baum weiter leben. Die Befähigung zu solcher Ausmerzung der Mistel ist bei den verschiedenen Baumaıten in recht wechselndem Maße vorhanden. Gefährlich für einen jüngeren Baum ist es, wenn die Besiedelung an allen Flanken des Stammes und bei größerer Näherung der einzelnen Mistelpflanzen vorliegt. hingegen gefährden Misteln, die an Seitenzweigen und in der Baumkrone sich ansiedeln, das Leben eines Baumes kaum. Wer einigermaßen mit der Lebensweise der Mistel vertraut ist, dem wird es nicht entgangen sein, daß sie an Seitenzweigen oft den oberhalb ihıes Anheftungspunktes liegenden Teil des Tragastes zum Verkümmern und Absterben bringst, und selbst gewissermaßen seinen Gipfelteil vertritt. Ich bin daıum der Überzeugung, daß auf meinem Veisuchs- birnbaum, falls Einzelinfektionen auf Seitenzweigen höherer Ord- nung durchgeiührt würden, damit auch langlebigere Mistelbüsche erzielbar wären. Denn das eine ist ja fraglos, daß auch recht alte Mistel- büsche auf Birnbäumen vorkommen können. Unsere Institutssammlung hat einen solchen Busch, der zu den ältesten Mistelpflanzen zählt, die mir untergekommen sind. Schon S. 43 habe ich meine Beobachtungen und das Versuchsergeb- nis erwähnt, daß Birnbäume, die auf eine erste Infektion mit Mistel- samen und Mistelkeimen mit einer sehr starken Reaktion geantwortet und einen merkbaren Krankheitsprozeß unter Abstoßuug von Gewebe- partien oder Absterben ganzer Sprosse durchgemacht hatten, erbolt und neuerlich mit Mistelsamen belegt, ohne jede Reaktion blieben oder kaum merkbare Spuren solcher wahrnehmen ließen. Sie schienen durch die erste Infektion gegen eine zweite, in einem Versuchsfalle auch gegen eine dritte Infektion mit der Mistel immun geworden zu sein. Die Mistelkeime starben auf ihnen einfach ab. Das hat sich mehrfach bestätigt; nur in einem Falle war es bei einer zweiten Infektion fraglich, ob in den vorhandenen Reaktionen nicht noch ein Nachklingen der ersten Infektion verlag. Aus einer größeren Versuchsreihe über immune und nicht immune Birnrassen habe ich vier herausgefunden, die sich gegenüber der eısten Infektıon als sehr empfindlich erwiesen hatten. Diese 4 Birnbäume ähnlichen Versuch, den ich vorher mit einem mit Misteln besiedelten Linden- bäumchen durchgeführt und beschrieben habe. („Bei der Kultur von Misteln beobachtete Korrelationserscheinungen und das Wachstum der Mistel be- gleitenden Krümmungsbewegungen“; in Sitzungsber. der Kaiserl. Ak. d. W. in Wien; mathem.-naturw. Kl., Bd. COXXII, Abt. I. 1913 mit den Abbildungen auf Taf. I und III) 45 Originalabhandlungen. (die erste Infektion erfolgte im Herbste 1911) habe ich nun im Frühjahr 1916 neuerlich mit Mistelkeimen belegt, um zu prüfen, ob sie sich einer zweiten (resp. 3.) Infektion gegenüber als immun erweisen. Ich habe über diese Versuche schon im Nachtrage der Abhandlung ‚Der Kampf zwischen Mistel und Birnbau.n‘ Seite 31 und folgend kerichtet, habe aber rücksichtlich eines der Bäume eine Korrektur und beziehungsweise die Feststellung einer neuen, sehr interessanten Tatsache nachzutragen. Im Nachtrage komme ich zu dem Schlusse, daß sämtliche vier Veısuchs- objekte gewesene Birnbäume sich bei der 2. Infektion als immun erwiesen, diese Immunität gegen das Mistelgift also infolge der eısten Intektion erlangt haben. Das bestätigte sich auch weiterhin bei gewiß 2, wehrscheirlich 3 der Bäume; eigentümliche Veıhältnisse kamen beim 4. zum Vorschein. Die Immunität bleibt bestehen für den Speckbirn- baum (hier war es eine 3. Infektion, bei der zweiten kamer noch Reak- tionen vor) und die .‚Gute Luise von Orleans“; die ‚Gute Graue“ . starb nachträglich ab, doch hat sie an den bei der zweiten Infektion be- legten Zweigen keine Reaktionen gezeigt. Sie war aber der durch die erste Reaktion am weitestgehend geschädigte Baum, der ganz verküm- mert und verkrüppelt blieb und dessen Eingehen ich der Nach wirkung und Schädigung durch die erste Reaktion zuschreibe. Der vierte Baum war als ‚Diels Butterbirne‘‘ bezeichnet. Die erste Infektion schädigte ihn sehr staık. Ich lasse nun den Bericht, wie ich ihn im erwähnten Nachtrag faßte, folgen. „lm Frühling 1916 sah der Baum sehr erbolt aus und hatte viele gesunde Triebe. Belegt wurden zwei Äste mit je 6 Mistelsamen, die zumeist am Grunde von Trieben oder von austreibenden Knospen angebracht wurden. Be! der ersten Untersuchung wurden alle 12 Samen nachgewiesen, an einem Aste keine Reaktion, am anderen eine abge- storbene Knospe und, sie umgebend, etwas Reaktion vorgefunden. Die zweite Revision ergab nur mehr 8 vorhandene Samen, Hypokotyle einzelner Keime schon abgestorben. Die vorher erwähnte örtliche Re- aktion trat deutlicher hervor. Am 24. August nur 3 Samen vorgefunden, von deren 6 Keimlingen noch 4lebten. Reaktionen, außer der erwähnten, die abgestorbene Knospe umgebenden, keine. Auch dieser Baum erwies sich als immun‘. Ich sagte weiter abschließend: ‚‚Die Tatsache, daß bei allen diesen Versuchen nur junge, einjährige Triebe belegt worden waren, die Reaktionen sich aber auf das Eingehen zweier Knospen und geringe Spuren unter einzelnen Haftscheiben beschränkten, scheinen dafür zu sprechen, daß diese Bäume durch die erste Erkrankung als Folge des Mistelgiftes nunmehr Resistenz gegen solches erlangt haben. Welken des Laubes und Absterben der Sprosse, die Laurent bei gleichartig durchgeführten Versuchen (gemeint ist Frühjahrsinfektion! Nachträg- Heinricher. Verhältnisse zwischen Mistel und Birnbäumen. 49 licher Vermerk !) als Reaktion erhielt, trat in keinem Falle ein, obschon alle diese Birnsorten sich gegenüber der ersten Infektion als hochgradig empfindlich erwiesen hatten“. Zu meiner Überraschung stellte sich aber heraus, daß Diels Butterbirn- baum durch die erste Infektion noch nicht immun geworden war, doch trat die Reaktion auf die 2. Infektion sanz außerordentlich verspätet ein, was woh! im Zusammenhang mit der ersten Infektion stehen dürfte. Leider habe ich den Baum 1917, wo veı- mutlich die Reaktion schon eingetreten ist. nicht beobachtet. Eıst 1918 entdeckte ich, daß an einem der beiden Äste, ganz entsprechend der Längslinie, der folgend 1916 die Auslage der 6 Mistelsamen stattgefunden hatte, eine überaus deutliche, krebsige Reaktion vorlag, wie sie in charakteristischer Weise so oft von mir als Reaktion auf Mistelinfektion nach- gewiesen wurde. Sie verlief in einer Ausdeh- nung von ungefähr 50 cm Lönge und nahm in der Breite !/,, stellenweise !/, und auch ?/; des Astumfanges ein. 1919 war die Reaktion eher noch deutlicher geworden, da schon der Ak- wurf borkiger Schuppen einsetzte. Der im übrigen lebende Ast wurde abgesägt und am 30. April photographiert. Das Bild gibt das Objekt (speziell die Reaktionszone) ungefähr ‘/, natürlicher Größe?). Am später, bei- läufig in der Mitte, quer durchsägtem Aste ist erkennbar, daß gut !/; des Holzkörpers abgestorben ist ; dieser Teil zeichnet sich durch Schwarzfärbung aus und stimmt völlig überein mit den Verhältnissen, die von mir schon PDiels Butterbirnbaum beschrieben und bildlich erläutert wurden. maje Erebsiger BiemlEbion In zweierlei Hinsicht scheint mir a ne ee der Fall besonders bemerkenswert : ER, 1. dadurch, daß. er mir ganz besonders klar zu erweisen scheint, daß es sich tatsächlich um eine Giftwirkung der I) Ich hatte in allen früheren Versuchen die Infektion im Herbst oder Winter vorgenommen. 2) Die Aufnahine und die spätere Vergrößerung von '/s auf ich Herrn Prof. Ad. Wagner. ls verdanke 50 Originalabhandlungen. Misteln auf die Birnbäume handelt. Eine ganze Reihe Er- scheinungen, die durch Mistelsamen bewirkt werden und beobachtet warden, kann man auf osmotische Störungen zurückführen, die durch den -Mistelschleim bewirkt werden '). Vor allem das Nichtkeimen der Samen anderer Pflanzen auf Mistelschleim?) und die gewebetötende Wirkung, die auf Blätter ausgelegte Mistelsamen haben können °). In unserem Falle versagt diese Annahme aber zweifellos, denn eine ent. sprechende Reaktion müßte wohl bald nach dem Auslegen der Samen, bemerkbar werden und könnte nie den weiten Umkreis erreichen, den die Reaktion beim Birnbaum erreicht hat. Die Reaktion trat aber auch erst auf, nachdem wahrscheinlich alle Semen, gewiß ein Teil, schon abgestorben, ja abgeworfen waren. Der weite Umkreis der Reaktion kann nur durch Giftwirkung erklärt werden (an den Blättern ist das Absterben der Gewebe streng örtlich begrenzt, unter dem ausgelegten Mistelsamen oder Mistelschleim) und desglei- chen die lange Verzögerung der Reaktion®). 2. Diese Verzöge- rung bildet das zweite besonders bemerkenswerte Moment. Ihre Ursache scheint mir in einem gewissen Grad von Immunität zu liegen, den der Baum durch die erste Infektion erlangt hat, und meine Anschauungen. die ich in meiner Abhandlung ‚Der Kampt der Mistel mit dem Birnbaum‘“ vertreten habe, zu stützen. Man gewinnt den Ein- druck, daß durch die erste Infektion im Baum ein Antitoxin entstanden war, das zunächst die Wirkung des Mistelgiftes hemmte und so eine Reaktion verzögerte. Zwischen Antitoxin und Toxin entbrannte ge- wissermaßen ein Kampf um das Übergewicht, der endlich zugunsten des Toxins ausfiel und dessen verzögerter, aber gründlicher Sieg dann in der, gegenüber der bescheidenen Infektion, außergewöhnlich starken Reaktion seinen Ausdruck findet. Zusammenfassung. In gewissen Gegenden ist das Vorkommen der Misteln auf Birn- bäumen sehr verbreitet, in andeıen äußerst selten. Es wird der Versuch gemacht, diesen Gegensatz und im besonderen die örtliche Häufigkeit von Birnmisteln zu erklären. Des weiteren wird betont, daß reichlichere ') Vgl. E.Heinricher, „Der Kampf der Mistel mit dem Birnbaum“, 8. 28. ®) E. Heinricher, „Warum die Samen anderer Pflanzen auf Mistel- schleim nicht oder nur schlecht keimen.“ (Sitzungsber. d. Kaiserl. Ak. d. W. in Wien, math.-naturw. Kl., Abt. I, 126 Bd). ®) E. Heinricher, Über tötende Wirkung des Mistelschleims auf das Zellgewebe von Blättern und Sprossen.“ (ebendort). *) Und zwar handelt es sich um einen spezifisch für Birnbäume wirk- samen Giftstoff, ähnlich wie das Gift der Pferdebreinse spezifisch für Equiden ist. (Vgl. Dr. F. Flury „Tierische Gifte“ in „Die Naturwissensehaften“. Jahrg. VII. 1919, S. 614). Wöber. Die fungizide Wirkung der verschiedenen Metalle. 51 "Entwicklung von Misteln an dem Hauptstamm für den Baum, zumal dern: jugendlichen, besonders gefährlich ist. Einige Fälle, wo die jugend- lichen Tragbäume der Misteln durch diese getötet wurden, werden an- geführt. In der freien Natur jedoch ist weder die Besiedlung jüngerer Bäume durch Misteln noch die Infektion an der Hauptachse häufig. Der lichtbedürftigen Mistel entspricht der Standort in der Baumkrone, und hieı gefährdet sie sowohl die Existenz des Trägers wie ihre eigene weniger. Es wird ein Fall beschrieben, wo die Reaktion eines Birnbaumes auf eine erste Infektion mit Mistelsamen sebı stark war, auf eine zweite zunächst auszubleiben schien, sehr verspätet aber doch und zwar heftig hervortrat. Der Fall ist von Interesse, weil er kaum eine andere Er- klärung zuläßt, als die, daß die Reaktionen der Birnbäume gegenüber den Mistelsamen und dem Mistelschleim tatsächlich einer Giftwirkung zuzuschreiben sind, und somit auch die Annahme des Verfassers von der Erweckung von Antitoxinen im Birnbaum durch das Misteltoxin gestützt erscheint. Innsbruck, Botanisches Institut, im Oktober 1919. Die fungizide Wirkung der verschiedenen Metalle gegen Plasmopara viticola Berl. et de Toni und ihre Stellung im periodischen System der Elemente. Von Dr. A. Wöber. Mitteilung derlandwirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzenschutz-Station in Wien. Schon seit Jahren wird der Bekämpfung des falschen Mehltaues des Weinstockes von Seite wissenschaftlicher Institute und der Praxis die größte Aufmerksamkeit zugewendet. Die Vorschläge der Fachmänner gingen dahin, die altbewährten Kupferbrühen in ihrer Wirkung zu ve-- bessern, andererseits zur Ersparnis des teuren Kupfers einen Teil dieses in den Brühen durch andere wirksame Metalle zu ersetzen. In erster Linie wurde aber das Augenmerk darauf gerichtet, der infolge der Kriegs- wirren herrschenden Knarppheit an Kupfervitriol dadurch abzuhelfen, daß kupferireie Bekämpfungsmittel für diese Krankheit gefunden werden. Unter den Metallen finden sich hauptsächlich in der Reihe der Sch wer metalle solche, denen eine fungizide Wirkung zukommt. Während diese zu bakteriziden Zwecken unmittelbar als Salze, also in Verbindung mit irgendwelchen Säuren zur Anwendung kommen können, sind sie in dieser Form im Pflanzenschutz nicht zu gebrauchen, da das durch hydrolytische Spaltung frei werdende Säureradikal die Pflanzen mitunter 2 Originalabhandlungen. arg schädigt; es muß vielmehr das wasserlösliche Metallsalz in eine für die Pflanze unschädliche Form übergeführt werden, wozu sich haupt- sächlich die Hydroxyde, Karbonate: oder schwerlösiiche basische Salze der Metalle eignen. Dadurch kommt bei den als Fungizide verwend- baren Metallsalzen vorwiegend nur die spezifische Wirkung des Metall- ıadikals zur Geltung. Auf welche Weise die auf den Pflanzenteilen haftenden Metallverbindungen in lösliche, ionisierbare Form, die zum Eintritt der fangiziden Wirkung nötig ist, übergeführt werden, ob durch Atmosphärilien oder durch Ausscheidungsstoffe der grünen Blattpflanzen oder durch Stoffwandlungsprodukte der Pilzsporen usw., ist noch nicht genügend geklärt. | Innerhalb der Gruppe der fungiziden Schwermetalle sind die der Kupfergruppe, nämlich Kupfer, Silber und Quecksilber, die wirksamsten und giftigsten. Kupfersalze werden noch aus außerordentlich verdünnten Lösungen von lebenden Zellen im Protoplasma chemisch gebunden und gespeichert, was zum Tode der betreffenden Zellen fühıt. Millardet war einer der ersten, welcher auf die große Empfindlichkeit der Koni- dien der Plasmopara viticola gegen Kupferlösungen aufmerksam machte. Nach diesem sollte die Konzentrationsgrenze einer Kupfersultatlösung, in welcher die Zoosporen des genannten Pilzes sich noch entwickeln, 3 : 10.000 000 sein. Wütherich ), welcher vergleichende Versuche mit Metallsalzlösungen, hergestellt nach Äquivalenten, gegen Peronospora viticola d. By. ausführte, fand für Kupfervitriol keine Schwärmsporen- bildung bei einer Konzentration von 0.0001 Äquivalenten. Die aus Kupfervitriollösungen dargestellten gebräuchlichsten Brühen sind die sogenannte Bordeauxbrühe (Ausfällung des Kupfer mit Kalziumhydro- xyd) und die Burgunderbrühe (Ausfällung des Kupfeis mit Soda). Die zahlreichen Versuche, die fungizide Kraft der Kupferbrühen zu steigern, sind von belangloser Natur. Der Verschlag Martinis, das Kupfer in der Kupferkalkbrühe durch Aluminium zu ersetzen und auf ‚diese Weise Kupfer zu sparen (Formula Martini nach Originalvorschrift lautet für 100 Liter Brühe: 400 g CuSO ,.5H ;O, 400 g Kalialaun, 500 g CaO; sie soll in der Wirkung einer 1%igen Kupferkalkbrühe gleich- kommen), hat sich nach unseren Versuchen ?) nicht bewährt; es zeigte sich nur eine dem Kupfergehalt entsprechende Wirkung. Dem Alu- mniniom kommt als Leichtmetall keine oder nur unbedeutende fungizide Eigenschaft zu. Das Silber, das nächste Glied der Kupfeigiuppe, wurde zuerst von Vermorel und Dantony zur Bekämpfung der Plasmopara viticola angewendet, und sie fanden die Wirkung dieses Metalls stärker als die 1) Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten, 1892, S. 16 ff. >) K. Kornauth und A, Wöber, Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in Österreich 1916, 8. 435. Wöber. Die fungizide Wirkung der verschiedenen Metalle. 53 des Kupfers. Die angewendete Brühe bestand aus 20 g Silbernitrat und 300 g Seife auf 100 Liter Wasser. Spätere Versuche mit deıs.lben Brühe ergaben kein so günstiges Resultat. Paul!) verwandte zurBekämp- fung des Pilzes eine Lösung von Silberchlorid in Natriumthiosulfat. Er hatte ausgezeichnete Erfolge gegen die oben angeführte Pilzkrankheit ‚des Weinstockes, doch verursachte die Lösung schwere Verätzungen der Blätter. In neuerer Zeit sind in Ungarn und auch von unserer Station günstige Resultate mit kolloidalen Silberlösungen erzielt worden. Eine Möglichkeit, das Silbe: rentabel zur Plasmopara-Bekämpfung verwenden zu können, ist derzeit ausgeschlossen. Quecksilberchlorid ist nach den Arbeiten Wütherichs?), Caze- neuves und Kaserers?°) unstreitig eim gewaltiges Fungizid gegen Peronospora,doch ist es wegen seiner Giftigkeit alsEısatzmittel für Kupfer- vitriol unbrauchbar. Vignon und Perraud*) haben nachgewiesen, daß Wein von mit Sublimat bespritzten Rebstöcken Spuren Queck- silber enthalten kann. Chlorphenolquecksilber erwies sich bei Ver- suchen im Freiland als unwirksam?) gegenüber Peronospora; es scheint in dem Präparate das Quecksilber ın einer zur Bekämpfung dieses Pilzes ungeeigneten Form gebunden zu sein. Chrom und Mangan zeigen in ihren niederen Sauerstoffverbindungen nach den Arbeiten Kaserers und Sbrozzis keine funzizide Wirkung gegen Peronospora, wohl aber die chromsauren und überchromsauren, sowie die übermangansauren Salze. Letztere gehören zu den sogenannten Oxydationsgiüten, ihreWirkung ist nicht dem Metall,sondern dem starken Oxydationsvermögen zuzuschreiben. Die fungizide Kraft ist jedoch nur vorübergehend), solange eben aktiver Sauerstoff vorhanden ist. Die Verbindungen der Chromsäure und Überchromsäure verätzen sehr stark die Blätter und sind daher in der Praxis nicht zu gebrauchen. Manganbrühen zeigten auch nach den Versuchen der Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh.?) keine Wirkung. Mit Titan), einem dem Chrom und Eisen verwandten Metall, wurde von derselben Anstalt der Pilz zu bekämpfen versucht. Eine gewisse Wirksamkeit war zu erkennen, die aber bei weitem nicht an die der Kupfer- kalkbrühe heranreichte. _ 1) Revue de viticult. 1910, T. 34, S. 71. °) Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, 1892, 8. 16 ff. ®) E. Bourcart, Les maladies des plantes, 1910, S. 417. *) Comptes rendus hebdomadaires des sdances de l’Academie des siences. Paris, 1899, S. 330. °) Bericht der Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisen- heim a. Rh. 1916/1917. S. 142 ff. °) Siehe K. Kornauth und A. Wöber, Zeitschr. f. d. landw. Versuchs- wesen in Österreich, 1916, S. 425. ”) Bericht der Lehranstalt 1916/1917. 1919, S. 142. ®) Ebenda, S. 142. RER un Se BB, aa 54 Originalabhandlungen. Von den drei Metallen der Eisengruppe: Eisen, Nickel und Kobalt, zeigt das erstere nach den Versuchen von Reich und Sorauer keine oder für die Praxis nur unzureichende Wirksamkeit gegen die Blattfall- krankheit des Weinstockes. Gvodzdenowitsch versuchte nach dem Vorschlag von Aderhold!) die fungizide Kraft der Kupferkalkbrühe durch Zugabe von Eisensulfat zu erhöhen, erzielte aber damit gar keinen Erfolg. Mit einer 1%igen Nickelsulfatkalkbrühe fand Perraud?) gute Resultate. Nach Versuchen von Gvodzdenowitsch°) hielt eine 0.5%ige Nickelsulfatkalkbrühe in der Wirkung gegen Plasmopara den Vergleich mit der ebenso starken Kupferkalkbrühe aus. Nach diesem Autor wäre Nickelsulfat an und für sich ein geeignetes Ersatzmittel für Kupfersulfat zur Plasmopara-Bekämpfung, doch stehen seiner Ver- wendung in der Praxis der hohe Preis und seine schwierige Beschaffung entgegen. x Auch Kobaltsalze sollen nach Richards ähnlich wirken wie Nickel- oder Kupfersalze. Der Preis des Kobalts schließt seine Anwendung ziem- lich aus. Die Metalle der Zinkgruppe, Zink und Cadmium, wurden von Per- raud und Gvodzdenowitsch*) erprcbt. Nach diesen ist der Schutz von Zinksulfatbrühen gegen die Ausbreitung der Peronospora zu sch wach, also ungenügend und mit der günstigen Kupferwirkung nicht zu ver- gleichen. Auch nach Versuchen unserer Station?) zeigten Zinksalzbı ühen eine ungenügende fungizide Wirkung. Mit einer 1%igen Cadmiumsulfat- brühe hatte Perraud ebenso guten Erfolg wie mit einer 1%igen Kupfer- brühe. Nach Passerini®) sind die Cadmiumsalze nicht imstande, die Kupfersalze zu ersetzen, da ihre fungizide Wirkung gegen Pilze zu schwach ist. Gvodzdenowitsch’”) fand bei genauen Versuchen, daß sich eine 0.5—1%ige Cadmiumsulfat-Kalkbrühe gegen Plasmopara zwar vorzüglich bewährte, gleichzeitig aber eine vorzeitige Blattver- sjlbung und Laubfall hervorrief. Diese Erscheinung schreibt Gvodz- denowitsch der giftigen Wirkung des Cadmiums auf die höhere Pflanze zu. Nach Bokorny°) ist von den beiden Metallen der Zinkgruppe das Cadmium gegen Bakterien ebenfalls giftiger als das Zink. !) Zentralb). f. Bakt.- und ae 1899, S. 217, 254, > 2) Revue de vitieulture, N. 318, 8. 3) Zeitschr. f. die landw. es l; Dönkerr 1901, S. 756. al): >) Allgemeine Weinzeitung, 1916, Nr. 45 und 46. 6%) Bourcart, Malad. d. plant., S. 241. Near a2ı0: °) Centralbl. f. Bakteriol., Bd. 39, S. 121. Wöber. Die fungizide Wirkung der verschiedenen Metalle. 295 Die Halbmetalle Arsen und Antimon'!) besitzen in ihren verschie- denen Verbinduugen keine oder nur eine belanglose pilztötende Eigen- schaft. Sbrozzi?°) erprobte Zinnchlorür-Brühen und fand, daß diese der Wirkung der Kupferpräparate weit nachstehen und somit unfähig sind, - letztere zu ersetzen. Bleisalze sind nach Untersuchungen Bokornys?) für niedere Organismen bei weitem nicht so giftig, wie Kupfer-, Silber- und Queck- silbersalze. Passerini hatte mit Brühen von Bleikarbonat gegen Pero- nospora keine günstigen Resultate. Kaserer?') schreibt dem Blei- hydıoxyd eine Wirkung gegen den Pilz zu. Mit der Zeit aber verwandelt sich das Bleihydroxyd durch die Kohlensäure der Luft in Karbonat, wodurch die fungizide Kraft der Brühe rasch abnimmt. Außerdem haftet die Bleibrühe schlecht auf den Blättern. Eine Beschädigung letzterer | durch Blei war nicht zu bemerken. Von Verbindungen der Erdalkalien wurde vor Jahıen, namentlich in Italien °), das Kalziumhydrexyd wegen der ätzenden Eigenschaft der Hydroxylgruppe zur Bekämpfung pflanzlicher Parasiten vorge- schlagen. Es ist aber, wie sich durch spätere Versuche ergab, völlig un- möglich, diese mit Kalk allein zu bekämpfen. Desgleichen versagten sänzlich auch Vorschläge, Natriumverbindungen wie Natriumchlorid oder Karbonat, und Magnesiumsalze anzuwenden. In den letzten Jahren sind die Ceriterden als fungizid wirksam er- kannt worden, welehe unter dem Namen ‚Perozid‘“ im Handel sind. Dieses Präparat, aus den Rückständen der Thoriumherstellung gewonnen, besteht aus einem Gemenge von schwefelsauren Ceriterden mit rund 23% Ceroxyd, 14% Neodymoxyd und 12% Lanthanoxyd nebst geringen Mengen von Thoroxyd (0.4%), Kalzium- (0.5%) und Eisenoxyd (1%). Ob den einzelnen Metallen der Ceriterden die gleichen fungiziden Eigen- schaften zukommen, wurde nicht näher untersucht. Wohl dürfte dies zutreffen bei den Metallen Cer °) und Neodym, nicht aber ohne weiteres bei Lanthan. In chemischer “Beziehung steht dieses dem Kalzium sehr nahe: das Oxyd ist eine starke Base, die Kohlensäure aus der Luft anzieht, in geglühtem Zustand sich mit Wasser löscht usw. Allerdings weist das Metall in physiologischer Hinsicht nach Bokorny’) ı) Kaserer, Zeitschr. f, d. landw. Versuchsw. in Österr., 1903, S. 205. ®) Bourcart, Malad. d. plant., S. 241. 3) Chem. Ztg., 1894, Nr. 89, S. 18. *) Bourcart, Malad. d. piant., S. 286. 5) M. Cerletti, Rivista di viticoltura, 1885. 30. Aug, M. Cuboni, Rivista di viticoltura, 188%, 30. Aug. -®) Siehe Kornauth und Wöber, Zeitschr. f. d. landw. Versuchsw. in Österr. 1916, $. 428 und 432. ‘) Chem. Ztg. 1914, S. 153 £f. 56 Originalabhandlungen. keinerlei Ähnlichkeit mit dem Kalzium auf. Thorium!) ist nach dem- selben Autor für niedere Organismen, auch Phanerogamen, nicht giftig. Die mit dem Perozid bisher gemachten Erfahrungen lauten wider- sprechend, doch kommen ihm unbedingt fungizide Eigenschaften zu, und in schwachen Peronospora-Jahren, also bei geringerem Befalle, und überhaupt in Trockengebieten, wo die Krankheit erfahrungsgemäß schwächer auftritt,ist der Unterschied in der Wirksamkeit zwischen einer 1%igen Kupferkalkbrühe und einer 2—3%igen Perozidbıühe (3 kg Pero- zid und 900 g CaO auf 100 Liter Wasser) sehr gering und eine befriedi- gende Wirkung erkennbar. So z. B. betrug das Ernteergebnis bei unseren Versuchen an einer Versuchsstelle im Jahre 1915 bei schwachem Auf- treten der Blattfallkrankheit und viermaliger Bespritzung der Reben (Sorte: Veltliner grün): bei Perozidkalkbrühe (3%ig): Durchschnittsgewicht von 100 Stöcken 100 kg Trauken; bei Kupferkalkbrühe (1%ig): Durchschnittsgewicht von 100 Stöcken 108 kg Trauben; bei unbehandelten Stöcken: Durchsehnittsgewicht von 100 Stöcken ‘0 kg Trauben. Bei sehr starkem Befall und namentlich bei frühzeitigem Auf- treten der Blattfallkrankheit, wie es im Jahre 1916 in Niederösterreich - und Mähren z. B. der Fall war, reicht die fungizide Kraft des Perozids für die in Niederösterreich sgepflanzte, gegen Peronospora sehr empfind- liche Hauptsorte ‚‚Veltliner grün‘ und für die ebenfalls sehr pilzempfind- liche Sorte ‚‚Gutedel‘ nicht aus. So betrug z. B. das Ernteergebnis im Jahre 1916 bei viermaliger Bespritzung der Sorte ‚Gutedel“: bei Perozidkalkbrühe (3%ig): Durchschnittsgewicht von 10C Stöcken 10 kg Trauben, bei Kupferkalkbrühe (1%ig): Durchschnittsgewicht von 109 Stöcken 66 kg Trauben; bei unbehandelten Stöcken: 9 kg Trauben. Die Wirkung einer 2%igen Perozidbrühe dürfte wesentlich erhöht. werden durch einen Zusatz von 0.5% Kupftervitricl, so daß sich diese gemischte B:ühe einer 1%igen Kupferkalkbrühe als ziemlich gleich- wertig erwies, wodurch 59% Kupfervitriol erspart bleiben. Bei Ver- wendung einer solchen Brühe betrug das Durchsehnittsgewicht von 100 Stöcken 60 kg Trauben. Aus den vorhergehenden Mitteilungen sieht man, daß die fungizid wirkenden Metalle praktisch über das ganze periodische System deı Elemente verteilt sind; es taucht dabei die Frage auf,ob eine gewisse Gesetzmäßigkeit zu erkennen ist, ob möglicher weise auch die fungizide !) Centralbl. f. Bakteriologie 1912, II. Abt., 35. Bd.. S. 165. ufısche Gewichte. EN m Spe Wöber. Die fungizide Wirkung der verschiedenen Metalle. 57 Eigenschaft der Metalle, soweit diese nach dem heutigen Stande der Wissenschaft zu verfolgen ist, ähnlich wie die meisten wohl} definierten Eigenschaften der freien Elemente in einer gewissen Abhängigkeit vom Atomgewicht oder einer anderen Eigenschaft stehen. Für eine Syste- matik der Pflanzenschutzmittel, von der wir heute noch sehr weit ent- fernt sind, wäre dies von großer Bedeutung, um wenigstens bei der Beurteilung eines Pflanzenschutzpräparates einige Anhaltspunkte zu haben und nicht planlos in dem Chaos herumirren und durch jahrelange Versuche die Brauchbarkeit eines angebotenen Pflanzenschutzmittels erproben zu müssen. In vorliegender Arbeit soll ein Versuch gewagt werden, der absolut nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Eine große Schwierigkeit in der systematischen Ordnung der Pflanzen- schutzmittel liegt eben darin, daß die Pilze untereinander eine recht be- trächtliche Verschiedenheit in ihrem Verhalten gegen Metalleifte, ja 28 24 0 20 40 60 80 100 460 180 200 220 2740 10 440 Atomgewichle. Erklärung im Text. selbst gegen ein und dasselbe Metall aufweisen, und man darf deswegen nicht ohne weiteres verallgemeinern. Reichhaltigere Erfahrungen liegen vor bei der Bekämpfung der Peronospora viticola d. By. mit verschiedenen metallhaltigen Präparaten, und vielleicht zeigt es sich im Pflanzenschutzdienst durch spätere Veı- suche, daß eine gewisse allgemeine systematische Ordnung der ver- schiedenen Pflanzenschutzmittel von einem einheitlichen Gesichtspunkte aus möglich ist. | Den periodischen Charakter in Bezug auf die Wirksamkeit sieht man am deutlichsten, wenn man bestimmte Eigenschaften der Metalle Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 5 Th U 58 Originalabhandlungen. graphisch darstellt. Die fungizide Kraft selbst zahlenmäßig verwerten zu können, ist bis jetzt gänzlich unmöglich. Man kann aber außer dem Atomgewicht eine zweite, sehr zugängliche Eigenschaft der Metalle heranziehen, wodurch diese charakterisiert sind, nämlich das spezifische Gewicht. Trägt man die betreffenden Werte der Elemente als Ordinaten, die Atomgewichte als Ab zissen auf, so bekommt man die Kurve vor- stehender Art mit 5 Perioden (mit römischen Ziffern bezeichnet), die unter einander im allgemeinen gleiches Aussehen haben. Innerhalb der Perioden sind Ähnlichkeiten vorhanden in Bezug auf Elemente mit ähnlichen Plätzen. Die stärksten fungiziden Metalle Kupfer, Silber und Quecksilber liegen in dem Diagramm auf einer geraden Linie und ent- fernen sich mit steigendem Atomgehalt stetig vom Maximum der je- weiligen Periode. In der ersten Periode mit Aluminium im Maximum ist noch kein Metall mit ausgesprochenem fungiziden Charakter anzutreffen. In der zweiten Periode bilden die Metalle der Eisengruppe mit Nickel und Kobalt den Übergang zum Kupfer. Es ist hier eine Steigerung der fungiziden Kraft von noch unwirksamem Chrom und Mangan bis zum Kupfer zu bemerken; von letzterem Metall nach abwärts in der Kuıve nimmt die Wirksamkeit rasch wieder ab und schließt mit dem Halb- metall Aısen. Ähnliches bieten die übrigen Gruppen, und eine Perio- dizität tritt auch dort zu Tage. In der dritten Periode bildet Molybdän (nach Untersuchungen von Bokorny!) wenig schädlich gegen Mikro- organismen) mit den drei leichten Platinmetallen Ruthenium, Rhodium und Palladium im Maximum den Übergang zum Silber: die fungizide Kraft nimmt von hier aus über Cadmium gegen Zinn wieder ab. In der sechsten Gruppe steigert sich die fungizide Kraft von den nicht wir- kenden Metallen der aufsteigenden Kurve (wolframsaure Salze sind nach den Untersuchungen Bokornys?) unschädlich gegen Pflanzen uud Mikroorganismen) über die schweren Platinmetalle und Gold zum Quecksilber und nimmt dann rasch wieder ab über Blei zum Wjsmut. Die fungiziden Metalle befinden sich also in der Nähe der Maxima der Kurven und anschließend im absteigenden Ast; die fungizide Kraft erreicht in der Gruppe II, III und V den Höhepunkt bei Kupfer, Silber und Quecksilber und sinkt rasch von diesen Metallen aus nach beiden Richtungen der Kurve. Was die seltenen Erden betrifft, so liegen diese in der nicht voll- ständigen Periode IV,das Lanthan auf dem aufsteigenden Ast, Cer und Neodym ungefähr im Maximum. Aus der Stellung des Lanthans würde eine geringere fungizide Wirkung dieses Metalles gegenüber Cer zu fol- gern Sein. ı) Centralbl. f. Bakteriologie II. Abt. 1912, 35. Bd., S. 168 ff. ®) Ebenda, S. 165. Schaffnit, Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses. 59 Die beiden Metalle Thorium und Uran befinden sich auf dem aufsteigenden Ast einer ebenfalls unvollständigen Gruppe. Nach ihrer Stellung dürften beide Metalle unwirksam sein. (Nach den Unter: suchungen Bokornyst) sind Thoriumsalze ungiftig gegen Mikroorganis- men: gegen Uransalze ist Hefe ıelativ unempfindlich.) Wenn auch durch eine systematische Ordnung der verschiedenen Pflanzenschutzmittel vorderhand kein praktischer Nutzen erzielt werden kann, denn es geht z. B. aus den bisherigen Erfahrungen über Perono- spora-Bekämpfung hervor, daß voraussichtlich auch fernerhin die Kupfer- präparate die geeignetsten Mittel bleiben werden, so würde, wie schon erwähnt, ein gewisser Wert doch darin liegen, Anhaltspunkte zu haben bei der, Beurteilung von Pflanzenschutzmitteln, von denen immer wieder neue mit den verschiedensten Zusammensetzungen auf den Markt seworfen werden. Ein Ausbau für sämtliche Pflanzenschutzpräparate wäre wünschenswert, denn die Pflanzenschntzmittel-Chemie ist ein völlig neues, erst wenig bearbeitetes Wissensgebiet; von einem Handbuch, wie wir solche für die Arzneimittellehre der Medizin kennen, sind wir im Pflanzenschutz noch weit entfernt. Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses im Jahr 191819. Von E, Schaffnit. III. Mitteilung aus der Hauptstelle für Pflanzenschutz an der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn-Poppelsdorf. Seit dem Jahr 1915 werden in den durch Kartoffelkrebs ver- seuchten Gebieten der Rheinprovinz Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses ausgeführt, deren Ergebnisse jetzt nach 5 Jahren zu Schlüssen in Bezug auf die zur Bekämpfung der Krankheit in Betracht kommenden Maßnahmen berechtigen. Die Ergebnisse der ersten Versuche sind bereits mitgeteilt worden, über die in den Jahren 1918 und 1919 ausgeführten Versuche soll im Nachfolgenden berichtet werden. A. Bodendesinfektionsversuche. Die mit den gleichen Mitteln und nach verschiedenen biologischen (resichtspunkten angestelltenBodendesinfektionsversuche führ- ten bisher zu keinem praktischen Ergebnis. Weder durch starke Düngemittelgaben von Kainit, Kalkstickstoff usw., noch durch Des- infektionsstoffe konnte die Vernichtung der Sporangien von Ohryso- phlyetis endobiotica oder auch nur eine Beschränkung der Stärke des !) Centralbl. f. Bakteriologie II. Abt. 1912, 35. Bd., S. 168 ff. . 60 Originalabhandlungen. Auftretens des Pilzes erzielt werden. Ein letzter Desinfektionsversuch mit den gleichen Chemikalien wie früher!) wurde nun nach folgen- der Anordnung ausgeführt. Im Jahr 1918 wurde das Feld, auf dem in den Vorjahren die Entseuchungsversuche ohne Erfolg ausgeführt worden waren, ohne vorherige Behandlung des Bodens mit Kartoffeln bepflanzt. Die Kartoffelpflanzen wurden jedoch, sobald der Knollen- ansatz begann (20. Mai) entfernt; unmittelbar danach erfolgte die Behandlung des Bodens mit den bereits in den Vorjahren verwendeten Chemikalien. Dann blieb die Fläche ein Jahr liegen und wurde erst im April. 1919 wieder mit Kartoffeln bepflanzt. Bei dieser Versuchs- anstellung ließ sich eine Wirkung der fungiziden Stoffe auf den Pilzkeim deshalb eher erwarten, weil vielleicht zu dem Zeitpunkt, zu dem die Desinfektion ausgeführt wurde, nur die Schwärmsporen des Pilzes vorhanden waren, die zweifellos erheblich empfindlicher sind gegen die Desinfektionsstoffe als die diekwandigen Dauer- sporangien. Das Ergebnis war jedoch negativ. Auch nach dieser Versuchsanstellung konnte durch keines der angewendeten Mittel eine Entseuchung des Bodens erzielt werden’). Auf den mit Uspulun behandelten Flächen war eine etwas geringere Knollen- infektion zu verzeichnen. | B. Versuche über die Widerstandsfähigkeit verschie- dener Kartoffelsorten gegen Ohrysophlyctis endobiotica. Die Zahl der seit 1915 bis jetzt geprüften Sorten beträgt 203. Unter diesen ist es nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl, die in den 5 Jahre hindurch wiederholten Versuchen, abgesehen von ein- zelnen Stauden, die aus abgebauten Saatknollen hervorgegangen sind, frei von Infektion geblieben sind. Die Versuchsergebnisse aus dem Jahr 1918 und 1919 sind in den folgenden Übersichten niedergelegt. Von den angebauten Sorten sind folgende während 5 jähriger Prüfung nicht befallen worden’): a) frühe: Sechswochen verb. lange, Poppehurt; b) mittelfrühe: Koralle, Lech c}) mittelspäte: Danusia, Jubel, Ada d) späte: Agraria, Erika; und folgende Sorten während des Anbaus in 4 (vom Jahre 1916 ab) aufeinanderfolgenden Jahren: | a) frühe: Trog 37,02, Wohlgeschmack, Blaue Nieren, Juli: 1) Vergl. diese Zeitschrift Bd. 26, 1916. $. 183, Bd. 27, 1917, S. 339 und Bd. 28, 1918, S. 111, ®) Von der Wiedergabe der gesamten Versuchsresultate kann daher Ab- stand genommen werden. 5) Die schwache Infektion von Kümmerern, blattrollkranken Stauden usw, ist hier nicht berücksichtigt. Schaffnit. Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses. 61 b) mittelfrühe: Topas; c) mittelspäte: Amerikanische Riesen, Isolde, Prof. Märcker, Weifje Riesen, Matador II, Kalıf, Sokol; d) späte: Roland, Soliman. Das Ergebnis der 4 bezw. 5 Jahre hindurch wiederholten Prü- fung mit den genannten Sorten auf stark und gleichmäßig verseuchten Böden berechtigt zu dem Schluß, daß die genannten Sorten immun gegen den Krankheitserreger sind. Es wurde aller- dings die Beobachtung gemacht, daß manche Sorten in einem Jahr oder mehrere Jahre lang immun blieben, in anderen Jahren dagegen schwach befallen wurden. Zufälligkeiten, wie der Einfluß von Witterungsverhältnissen oder ungleichmäßige Verseuchung des Bodens, kamen nicht in Frage, dagegen konnte stets festgestellt werden, daß die schwach befallenen Kartoffelstauden aus „abgebautem“ Saatgut hervorgegangen waren und durch die bekannten äußeren Krankheits- symptome, Blattrollkrankheit, Bukettkrankheit, Kümmerwuchs usw. auffielen. Diese gelegentliche Wahrnehmung sprach also dafür, daß die Immunität der ermittelten Sorten keine absolute, sondern eine relative ist, daß also die unter normalen VerhältnissenimmunenSortenihreWiderstandsfähigkeit einbüßen, sobald die Pflanze nicht mehr die normale Entwicklungsform zeigt undin ihren physiologischen Funktionen geschwächt ist infolge von pathologischen Zu- ständen, die durch die Knollen übertragen werden und in nichtpara- sitären Staudenkrankheiten, Verkümmerung usw. zum Ausdruck kommen. Die Gegenüberstellung folgender Versuchsergebnisse be- Infektion der Knollen durch Chrysophlyetis endobiotica in % Sorte von gesunden, aus ein- | von „praedisponierten* wandfreiem Saatgut aus „abgebautem“ Saat- gezogenen Pflanzen gut gezogenen Pflanzen Hlage-Nieren 2720.22... 0 1,5 Görsdorfer Nieren . . . 0 0,52 Sechswochen verb. lange . 0 3,57 Wohlgeschmack . . .. 0 0,75 Korallen sr 0 1,44 Prof.sMaerckeru. m. son. 0 0 0,85 Weiße Riesen . . ... 0 0,50 BNratador..: 1. re 0 1,27 SBETIAR. 2 3-4. IE 0 4,85 stätigt dies. Normal entwickelte Pflanzen der gleichen Kartoffel- sorten, die aus einwandfreiem Saatgut gezogen waren, lieferten krebs- freie Knollen, während die Knollen von Pflanzen, die aus abgebautem Originalabhandlungen. r ) ) = ie ) = ß uwopepyog ‘paysmaag | "qı9A mordezusuugf, & 0 0 nz ® ) = S Jıopswof oy99ey | 2° pjodueyy F 0 M) a “ (0) — u “ “ .. 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Weitere Beobachtungen an Nacktschnecken. 67 Saatgut hervorgegangen waren, wenn auch nur zu einem geringen Prozentsatz, durch Ohrysophlyctis endobiotica infiziert wurden. Wir haben also in diesen Sorten und inihrem Verhalten segen denErreger des Kartoffelkrebses ein klassisches Beispiel von Immunität und Schwächedisposition (Prae- disposition Sorauers) der Pflanze je nach ihrer Konsti- tution gegenüber einem ausgesprochenen Parasiten und Erreger einer Infektionskrankheit, die Pflanze und Krank- heitserreger in hervorragendem Maß geeignet erscheinen lassen für die Immunitätstorschung im Pflanzenreich und die Wechselbeziehungen zwischen dem Parasiten und der Wirtpflanze. C. Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung der Weiterverbreitung der Krankheit. Unter den zu ergreifenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses werden jetzt, neben den bereits bekannten, folgende in Betracht kommen: In erster Linie wird man den Anbau der als immun er- mittelten Sorten auf krebsverseuchten Böden in Be- tracht zuziehenhaben. Es wird Aufgabe der beteiligten Regie- - rungen') sein, reichsgesetzliche Bestimmungen zu erwirken, denen zufolge nur der Anbau von Originalsaatgut oder I. Nachbau krebswiderstandsfähiger Sorten in den krebsverseuchten Gebieten statthaft ist. Zur Förderung ihres Anbaus und ihrer Verbreitung muß auch die Gewährung von Staatsbeihilfen zur Be- schaffung krebsfester Saat zu billigem Preis ins Auge gefaßt werden. In der Rheinprovinz ist dieser Anregung durch das preußische Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und durch die Provinz bereits Folge gegeben worden. Zur Ermittlung neuer Kartoffelkrebsherde und Feststellung der ‘Größe der befallenen Flächen muß die durch Polizeiverordnung vom 18. Februar 1918 gebotene Meldepflicht seitens der Gemeindever- waltungen mit aller Energie durchgeführt werden. Die neu gemeldeten Herde sind durch Feldkontrolle von staatlicher Seite nachzu- prüfen. Weitere Beobachtungen an Nacktschnecken, Von L. Ren, Hamburg. Nach der üblichen Anschauung hätte auf das so überaus nackt- schneckenreiche Jahr 1916?) ein an dieser Plage mindestens ebenfalls !) Nach Mitteilung der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft in Berlin-Dahlem ist der Kartoffelkrebs inzwischen auch in Mecklen- burg, Schleswig-Holstein, Westfalen, Brandenburg und Schlesien aufgetreten. ®) Siehe diese Zeitschrift Bd. 27, 1917, S. 65—80. 68 Originalabhandlungen. reiches Jahr 1917 folgen müssen. Das Gegenteil war glücklicherweise der Fall, wenigstens für die Umgegend von Hamburg und, nach den dankenswerten Ausführungen M. Schwartzs!), auch für die Gegend von Maubeuge in Nordfrankreich. Der Winter 1916/17 war sehr streng und schneereich; im April und Mai folgten auf warme Frühlingstage schroffe Kälterückfälle bis zu — 4—5° 0. Zugleich war das Frühjahr hier ungewöhnlich trocken; von Mitte April bis Anfang Juni fiel so gut wie gar kein Regen. Diese Witterung war solch ausgesprochenen Feuchtigkeitstieren, wie es die Nacktschnecken sind, durchaus ungünstig. Erst nach Mitte Juni konnte ich einige Tiere auffinden; doch blieben sie auch weiter- hin ohne Bedeutung. Das letztere berichtet auch Schwartz von Maubeuge. Das Frühjahr 1918 war den Schnecken günstiger: warm und feucht. Aber ihre Zahl war durch das vorausgegangene ungünstige Jahr zu sehr verringert, so daß ich anfangs Hoffnung schöpfte, von ihnen verschont zu bleiben. Aber von Mitte Juni an vermehrten sie sich rasch und wurden schließlich nahezu ebenso schädlich wie 1916, Das Gleiche berichtet merkwürdiger Weise wieder Schwartz von Maubeuge. Das Frühjahr 1919 war wiederum anfangs sehr trocken, und wiederum fehlten anfangs die Schnecken so gut wie ganz. Erst um Johanni machten sie sich bemerkbar. Da der Sommer meist naß und und kühl blieb, vermehrten sich die Schnecken merkbar, mehr als 1917, wenn auch lange nicht so sehr wie 1918 oder gar 1916. Wir sehen an diesem einen Beispiel wieder den Ausschlag geben- den Einfluß der Witterung und zwar nicht nur, wie ungünstige Witterung die von einem günstigen Jahre her vorhandenen Massen vermindern kann, sondern auch die viel merkwürdigere, oft geradezu unfaßbare Tatsache, wie günstige Witterung aus scheinbar kaum vorhandenen Rückständen ungünstiger Jahre rasch wieder große Mengen hervorzaubern kann. „ Die Hauptmaße stellte, wie auch 1916, Agriolımaz agrestis ; Arion hortensis und circumseriptus, die ich nicht auseinander gehalten habe, waren in sehr viel geringeren Mengen vorhanden, am meisten noch unter einem Reisighaufen. Ar. empiricorum verirrt sich immer nur in einzelnen Exemplaren in meinen Garten, die bei ihrer Größe sofort auffallen und leicht beseitigt werden können. Die Überwinterung geschieht zweifellos vielfach als Er- wachsene; wenigstens fand ich bereits im Februar bei beginnendem Tauwetter unter mehrere cm dickem Schnee erwachsene Agriol. agrestis fressend, und in der Erde, tief in die Wurzelstöcke von !) Desgl. Bd. 29, 1919, S. 81—84. d Reh. Weitere Beobachtungen an Nacktschnecken. 69 Helianthus doronicoides eingefressen erwachsene Ar. hortensis. Um so auffallender ist es, daß sich die Schnecken im Frühjahre nie bemerkbar machten. Erst Mitte Juni etwa bemerkte ich sie und zwar, namentlich bei den kleineren Arten, fast nur ganz junge und Junge Tiere; nur von der großen Wegschnecke zeigten sich jetzt schon erwachsene Tiere. Nur 1918 und 1919 waren um diese Zeit auch neben den jungen schon erwachsene Schnecken, namentlich von Agriol. agr. vorhanden, während ich 1918 die erste Gartenwegschnecke erst am 15. Juli fand. Um dieselbe Zeit begann bei 4Agriol. agr. bereits die Paarung, die in der 2. Hälfte des Monates immer zahl- reicher erfolgte. Bei Ar. hort. habe ich Paarung merkwürdiger Weise nie beobachtet. Ob sie nur nachts oder nur in der Erde erfolgt? Eiablagen habe ich, trotz eifrigen Suchens, von diesen Schnecken nicht gefunden, nur von Gehäuseschnecken und der großen Weg- schnecke. Von diesen Begattungen mögen die Jungen herrühren, die ich gegen Mitte Juli 1918 und 19 vorfand, und die bei Ar. hort. erst 2—3 mm lang waren, Von den Mengen, in denen diese Schnecken 1918 auftraten, geben folgende, einem etwa 80 qm großen, mit Gemüse bestellten Stück Land entstammenden Sammelergebnisse ein Bild: 19. VII. abds.: 120 Stück 20. „ morgs.:237 „ (davon etwa 10—12 Ar. hor- tensıs, noch ganz klein) DDP abds.RL3T IPA IHOrFOSE 48 5 re EEE 88...» „überl00.” _ 25. „ 85 Stück DS 28. „ morgs.:103 „ abds. 38 Stück DIN 23T Stück I. VITA SER WONG Na ERS a RS RE ES ES oe BEIN DAT EN: Zu bemerken ist, daß es während all’ dieser Tage regnerisches Wetter war, an den Unterbrechungstagen meist so stark regnete, daß Sammeln unmöglich. Die bevorzugte Fraßpflanze war, wie auch 1916, Buschbohne (Phaseolus). Die Schnecken fraßen die Keime ab, sowie sie aus der 10 Originalabhandlungen. Erde hervorkamen, ja häufig schon die Keimblätter in der Erde (bes. Ar. hort.). Kamen die Bohnen über das erste Stadium hinaus, so wurden sicher die ersten Laubblätter und das Herz aufgezehrt, so daß schließlich nur die grünen kahlen Stengel gen Himmel starrten, in die dann aber noch Löcher gefressen wurden. In den anderen Jahren, in denen die Zahl der Schnecken nicht so groß war, so daß die meisten Bohnenpflanzen sich entwickeln konnten, hatten es die Schnecken sehr auf die Bohnenblüten, bezw. deren Stiele abgesehen, so daß beim Schütteln der Pflanzen immer eine Anzahl noch ge- schlossener oder bereits offener Blüten herabfiel. Die Hülsen wurden weniger befressen, am meisten noch, wenn sie auf der Erde auflagen. Kartoffelkraut wurde bedeutend weniger angegangen, als 1916; da- gegen wurden 1919 mehrfach Saatkartoffeln ausgefressen. In einer solchen fand ich am 25. VI. 4 große, dicke, fette Agriol. agr., die die ganze Höhlung der leeren Schale ausfüllten. Häufiger noch als an Kartoffeln waren die Schnecken zwischen Garten- und Kapuziner- kresse, an ersterer sichtbar fressend, an letzter so wenig, daß ich annehme, sie suchten diese Pflanze nur ihres dichten Laubwerkes wegen als Schutz auf. Auch Grünkohl und Mangold waren 1918 recht häufig befressen, an ersterem namentlich oft das Herz ausge- fressen, Salat, genau wie in 1916, weniger als man nach dem Ruf dieser Pflanze als besonders beliebte Speise für Schnecken erwarten sollte. Auf diesen Ruf hin hatte ich Bohnen zwischen Salat und auch zwi- schen Mangold gelegt, mit dem Ergebnisse, daß diese Bohnen stär- ker befallen wurden, als die allein für sich stehenden. Offenbar dienten ihnen die Bohnen als Futter, Salat und Mangold, mit ihren starken, tief herabhängenden Blättern als Zufluchtsort. Auch von Mohn sammelte ich 1918, im Gegensatze zu 1916, viele Schnecken ab, an dem sie bis 1% m hoch kletterten. Selbst an Stachelbeer- sträuchern kletterten sie ( Agriol. agr.) in die Höhe, um sich an Blättern und Früchten gut zu tun. Verschont blieben in den 3 Jahren u. a.: Sauerampfer, Nacht- schatten, Nachtkerze. Unterirdischen Fraß konnte ich, mit Ausnahme der beiden erwähnten Fälle (Kartoffeln und Sonnlinge) nicht fest- stellen. Als ich 1918 erkennen mußte, daß ich mit Absammeln nichts erreichte (s. ob.), versuchte ich es mit Spritzen. Zunächst wurden 2 Beete Bohnen mit Zabulon in doppelter Stärke (25 g auf 10 L Wasser) bespritzt. Die von der Flüssigkeit getroffenen Schnecken zeigten keine Reaktion; sie frassen an den bespritzten Blättern ruhig weiter und zeigten auch in den nächsten Tagen keine Abnahme, wobei allerdings darauf hingewiesen werden muß, daß es täglich regnete. Das einzige Ergebnis waren geringe Blattverbrennungen, die a Losch. Notiz zur Ätiologie der Durchwachsungen bei Birnenfrüchten. 71 stärker, auffallend, an den Wundrändern waren. Eine Spritzung mit Uraniagrün wurde sofort wieder von Regen abgewaschen. Ein Einsender wies im „Praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau‘ (1918 S. 166/7) auf die, ja schon früher von Leuchs, Stahl u. a. festgestellte Empfindlichkeit der Nacktschnecken gegen Gerbsäure hin und empfahl Spritzen mit einer Abkochung von Eichenzweigen. Daraufhin versuchte ich es mit einer Tanninlösung, '/,°/.. Die von der Flüssigkeit getroffenen Schnecken zogen sich sofort lebhaft zusammen, unter starker Schleimausscheidung, krochen dann aber weg, bezw. ließen sich fallen. Wiederholte Spritzung hatte das gleiche Ergebnis, aber keine Schnecke ging ein, eine Verminderung des Fraßes blieb aus. Tabakstaub, auf die jungen Bohnenpflanzen gestreut, hielt die Schnecken so lange ab, wie er selbst vorhanden war. Bald aber wurde er vom Regen abgespült und ausgelaugt und nun kamen die Schnecken wieder. Einen ausgewachsenen Ar. empiricorum beträufelte ich mit 2%igem Venetan, dem Blattlausmittel der Farbenfabriken vorm. Bayer & Co. Etwa !/, Stunde lang lag er wie tot; dann kroch er ganz normal weiter. Diese Versuche zeigen, daß die Nacktschnecken doch wider- standsfähiger sind, als man gemeinhin annimmt, wenigstens in den Jahren, in denen große Nässe die Wirkung der meisten Bekämpfungs- mittel stark abschwächt oder ganz illusorisch macht und auch den Feuchtigkeitsgehalt ihres Körpers stark in die Höhe treibt. Leider sind das aber gerade die Jahre, in denen die Schnecken massenhaft auftreten, so daß man ihnen vermutlich nur durch einen großen Auf- wand von Menschen und Zeit, wie er Schwartz in dem von ihm geschilderten Falle zur Verfügung stand, mit Erfolg zu Leibe gehen kann. Notiz zur Ätiologie der Durchwachsungen bei Birnenfrüchten, Von Hermann Losch, (Mit 2 Abbildungen im Text.) Anfang November 1919 wurden mir von einem Bekannten Zweige von einem etwa 8—10 Jahre alten Birnenspalier, das aber seit einigen Jahren in die Höhe gelassen worden war, eingeschickt. Diese Zweige zeigten mehr oder weniger starke Durchwachsungen der Früchte, wie sie in der Literatur häufig beschrieben worden sind’). Abb. 1 zeigt ein Stadium, in welchem die durchwachsenen Früchte noch als ı) Penzig, O. Pflanzen-Teratologie Bd. 1, S. 446—449; 1890. 72 Ori ginalabhandlungen. solche deutlich zu erkennen sind, während bei dem in Abb. 2 dar- estellten Zweige die Durchwachsung so stark fortgeschritten ist, oO oO Abb. 1. Abb..2. Durchwachsungen bei Birnenfrüchten. 3/, natürl. Größe. daß die Ansätze von Früchten mehr oder weniger das Aus- sehen von Rindenwucherungen der Zweige zeigen. In Abb. 1 ist eine Frucht der Länge nach aufgeschnitten. Samen waren in keiner der durch- wachsenen Birnen gebildet worden. Das Fruchtfleisch dagegen war gut entwickelt; auch fanden sich reichlich die typischen Steinzellen vor. In Abb. 1 zeigt der durchschnit- tene Zweig, ebenso wie der Zweig ganz rechts, ein Stück weit oberhalb der durchwach- senen Birne eine kleinere Rindenanschwellung, welche ebenfalls aus Fruchtfleisch be- steht und Steinzellen enthält. Während diese letzteren An- schwellungen den von Car- riere')als „fruits sans fleurs“ bezeichneten Bildungen ent- sprechen und als lokale Hy- pertrophien einzelner Zweig- regionen aufzufassen sind, an denen das Rindenparenchym der Achse stark vermehrt und fleischig wird, sind die üb- rigen Fruchtbildungen aus Blüten hervorgegangen. Nach Sorauer?) haben wir die Ur- sache für solche Durchwach- sungen in einer Überernährung der Blüten, in einem Über- schuß an plastischen Bau- stoffen zu suchen. Nicht immer braucht aber nach Sorauer „ein übermäßiger Vorrat ') Penzig, O. Pflanzen-Teratologie Bd. 1, S. 448. ®, Sorauer, P.Handb. d. Pflanzenkrankh. 3. Aufl. 1909. Bd. 1. S. 372—376 Referate. 73 an Nährstoffen im Boden die Veranlassung zu geben, sondern es kann auch durch verschiedene Ursachen nur eine Gleichgewichtsstörung in der Bildungsrichtung des Individiums, eine Veränderung der Ver- wendung des plastischen organischen Materials eintreten“. Nähere Angaben über diese „verschiedenen Ursachen“ macht Sorauer nicht. In unserem Falle könnte man eine solche Gleichgewichtsstörung in dem Indiehöhelassen des Spaliers erblicken, Dann aber dürf- ten sich solche Durchwachsungen als Folgeerscheinungen schon früher gezeigt haben, was nicht der Fall ist. Eine andere Erklärung liegt aber vielleicht näher. Die primäre Ursache ist wohl in dem Erfrieren der normalen Blüte zu suchen. Der Baum hatte Anfang April ge- blüht und die Blüte war erfroren. Im Mai traten neue Blüten auf. Diese späten Blüten zeigten sich vereinzelt bis in den August hinein. Naturgemäß stehen nun diese Nachblüten unter ganz anderen Er- nährungsbedingungen als die erste erfrorene Blüte. Während zur Zeit der ersten Blüte der Baum noch keine Blätter besitzt und noch nicht assimiliert, ist er zur Zeit dieser Spätblüten schon in die Periode starken vegetativen Wachstums getreten. Diese zeitliche Verschiebung der Blütenbildung in die Periode stärkeren vegetativen Wachstums hat offenbar günstige Bedingungen für eine Durchwach- sung geschaffen. Es ist, wie Sorauer sagt, eine Gleichgewichts- störung in der Bildungsrichtung des Individuums eingetreten. In der nochmaligen kleineren Rindenanschwellung der Fruchtzweige ober- halb der durchwachsenen Früchte haben wir offenbar ein Abklingen dieser Störung zu sehen. Referate. Heikertinger, Franz. Nomenklaturprinzipien und wissenschaftliche Praxis. Zeitschr. f. angew. Entomologie. Bd. V, Heft 2. S. 301—313. Verfasser geht von dem sehr richtigen Standpunkt aus, daß über Nomenklaturfiagen mehr noch als der Berufssystematiker der Praktiker zu urteilen in der Lage sein wird. Aus diesem Gesichtspunkt heraus erschienen ihm manche Verhältnisse der Nomenklatur unhaltbaı, und er macht einmal über das Prioritätsprinzip der Tiernamen und dann über das Prioritätsprinzip im Autorzitat einige an den angewandten Zoologen gerichtete und daher auch für den Pflanzenpathologen sehr beachtenswerte Angaben. Gerade in den letzten Jahrzehnten sind die Umbenennungen von Tieren aller Klassen immer mehr ia Gebrauch gekommen; welche Wirrnis dadurch in vielen Fällen angerichtet worden ist, kann nur der richtig ermessen, der selbst seine Erfahrungen auf diesem Gebiet hat sammeln müssen. Demgegenüber tritt Heiker- Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 6 74 Referate. tinger dafür ein, daß es gilt, für jedes bekannt gewordene Lebewesen einen einzigen Namen für alle Länder und alle Zeiten festzulegen. Es gilt, zu verhindern, daß verschiedene Namen für das gleiche Wesen oder gleiche Namen für verschiedene Wesen gebraucht werden. Dieser einzig geltende Namen, den Heikertinger fordert, muß so beschaffen sein, beziehungsweise einen solchen Zusatz erhalten, daß der im Wandel der Zeiten sich ändernde Inhalt und Umfang des jeweils gemeinten Art- begriffes mit voller wissenschaftlicher Schärfe festgehalten wird. Daß dieses Nomenklaturproblem zur Stunde noch nicht als gelöst betrachtet werden kann, erweist die Tatsache, daß es mit den heute geltenden Regeln nicht gelingt, einen Namen endgültig für alle Zukunft festzu- legen, daß jeder heute in Gebrauch stehende Name jederzeit unter Be- rufung auf das Prioritätsprinzip geändert werden kann, und erweist die weitere Tatsache, daß haute vielfach verschiedene Namen für ein und dasselbe Wesen gebraucht weıden. Die Lösung des Nomenklatur- problems ist nach Heikertingers Vorschlag durch Auf- stellung des Kontinuitätsprinzipes und des Utilitätsprin- zipes unter gleichzeitiger Verwerfung des Prioritätsprin- zipes anzubahnen. Nach dem Kontinuitätsprinzip ist der gültige Name einer Gattung oder Art derjenige, den der Bearbeiter in wissen- schaftlichem Gebrauch vortindet, gleichgültig, ob dieser Name der erstgegebene sei oder nicht. Sind für eine Gattung oder Art zwei oder mehrere Namen in wissenschaftlichem Gebrauch, so hat der Bearbeiter jenen Namen als allein gültig festzulegen, dessen allgemeine Einführung die wenigsten Umwälzungen in der bestehenden wissenschaftlichen Lite- ratur zur Folge hat. Die einmal vorgenommene Festlegung darf später- hin nicht mehr geändert werden. Das Utilitätsprinzip besagt: Wird die Nennung eines Autornamens für zweckmäßig erachtet, dann ist dem Namen des Lebewesens der Name desjenigen Schriftstellers anzufügen, nach dessen Werk Bestimmung und Benennung des betreffenden Lebe- wesens tatsächlich erfolgt sind. Die bisher üblichen Nennungen des Erstbeschreiberna mens verwirft Heikertingerals überflüssig und falsch. Er verspricht sich von der Annahme seiner Vorschläge die Schaffung von Klarheit. Es wäre zu wünschen, daß seine Hoffnungen sich be- wahrheiten. H. W. Friekhinger, München. France, R. H. Die technischen Leistungen der Pflanzen. 296 S. Mit zahlr. Textabb. Leipzig, Veit & Co. 1919. Daß die Pflanzen technische Leistungen mannigfacher Aıt voll- ziehen, jst bekannt; wie umfassend aber diese Leistungen sind. auf wie zahlreichen Gebieten sie liegen und wie verbreitet durch das ganze Reich höherer und niederer Pflanzenoı ganisationen sie sind. das kommt in dem vorliegenden Werke des bekarnten Verfassers zum ersten Mal Referate. 75 zur Darstellung. In anregender, sehı origineller Schilderung werden die Ingenieurleistungen, die chemischen Leistungen der Pflanze, die stati- schen und mechanischer Leistungen der Pflanzenzelle unter beständiger Vergleichung mit den Aufgaben und Leistungen menschlicher Technik besprochen. Bei der allgemeinen Bedeutung der hier behandelten Fragen wird auch der Pflanzenpathologe viel Anlaß zum Nachdenken, zur Auf- stellung neuer Gesichtspunkte und auch zur Kritik aus dem Buche schöpfen können. DEE Kulisch. Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten der Obstbäume und Beerenobststräucher und etwaige gesetzliche Maßnahmen hierfür. Deutsche Obstbauzeitung. 65. 1919. S. 210—216. Ein in der Hauptversammlung der Deutschen Obstbau-Gesellschaft in Erfurt am 8. Juli 1919 gehaltener Vortrag. Die neue Zeit erfordert eine erhöhte Betätigung zur wirksamen Bekämpfung der Krankheiten und ‘Schädlinge, die unsere Obsternten vermindern. Durchgreifende Änderungen auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes erscheinen dem Verf. indes infolge der Nachwirkungen des Krieges für die nächste Zukunft wenig aussichtsreich. Kurz zusammengefaßt erklärt Verf. im Hinblick auf die außerordentliche Bedeutung, die der sachgemäßen und all- gemeinen Bekämpfung der Krankheiten und Schädlinge der Obstbau- pilanzen für die Sicherung unserer Obsternten zukommt, folgende Aufgaben für zuızeit besonders dringlich: „I. Unter Würdigung der vielfachen und schweren Bedenken, welche gegen einen staatlichen Zwang zur Anwendung bestimmter Be- kämpfungsverfahren sprechen. soll geprüft werden, welche derselben gegebenenfalls in erster Linie für die allgemeine Einführung in Betracht kommen. Ein Zwang kann jedenfalls nur insoweit befürwortet werden, als eine bestimmte Bekämpfungsaıt als wirtschaftlich lohnend und allge- mein durchführbar anerkannt und deren Erfolg von der ganz allgemeinen Anwendung wesentlich abhängig ist. — Es ist weiter zu prüfen, wie in solcher Zwang zweckmäßig durch die Gesetzgebung des Reiches oder der Gliedstaaten zu regeln wäre. — Unter allen Umständen ist darauf hinzuwirken, deß vor allgemeiner Anordnung eines Bekämp- fungsverfahrens die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Durch- führung, aber auch die betriebswirtschaftlichen Folgen eingehend ge- prüft und weiter die Beschaffung der erforderlichen Apparate und Ge- räte den Kleinbesitzern durch genossenschaftliche Maßnahmen erleich- tert wird. II. Unbeschadet der Stellungnahme zu Punkt I sind zur Fördeı ung der sachgemäßen Bekämpfung der Krankheiten und Schädlinge folgende Maßnahmer zu erwägen: a) Ausschlaggebende Berücksichtigung de: natürlichen Widerstandsfähigkeit bei der Sortenwahl. Gewinnung neuer TON. Referate. widerstandsfähiger Sorten durch Auswahl und andere Züchtungsmaß- nahmen. b) Großzügige Förderung der Kenntnisse von den Krankheiten und Schädlingen sowie von deren Bekämpfung. Als vordringlich er- scheint die baldige Durchführung der schen in Aussicht genommenen Lehıgänge, durch welche fortlauiend die neuesten Ergebnisse der. For- schune und praktischen Erfahrung den Lehrern und führenden Praktikern des Obstbaues zugänglich gemacht werden. c) Bessere Versorgung des Obstbaues wit Chemikalien unter möglichster Vermeidung der durch Sonderzubereitungen und unnützen Zwischenhandel vielfach herbeige- führten Verteueiung. Prüfung der Ersatz- und Streckungsniüttel für Kupfervitriol auf deren Verwendbarkeit im Obstbau. Beseitigung der aus den gesetzlichen Bestimmungen über den Verkehr mit Giften sich ergebenden Hemmungen für die Einbürgerung der Starkgifte, besonders der arsenhaltigen Schutzmittel im Obstbau, insbesonders durch genossenschaftlichen Bezug. d) Maßnahmen zur Versorgung des Obstbaues mit brauchbaren und doch nicht zu teuren Apparaten, insbesondere für den Kleinbetrieb. Verbilligung der Apparate durch Massenherstellung weniger Formen unter nachdrücklicher Betonun. der Einfachheit und Dauerhaftigkeit. III. Schaffung eines Ausschusses für Schädlingsbekämpfung‘'. Verfasser schlägt vor, daß die Hauptversammlung der D. O.-G. den Vorstand beauftragt, dieses Gekiet seiner Tätigkeit mit besonderen Nachdruck zu fördern. Laubert. Spiecker, W. Gesetzliche Maßnahmen im Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten der Obstbäume und Beerensträucher. Deutsche Obst- bauzeitung. 65. 1919. S. 216—219. Nach eingehender Erörterung des oben angeführten Themas schlägt Ve:fasser vor, bei der Reichsregierung folgenden Antrag zu stellen: | Die Hauptversammlung des Deutschen Pomologen-Vereins (der Deutschen Obstbau-Gesellschaft) beantragt: „li. In die Verfassung der deutschen Republik eine Bestimmung aufzunehmen, wonach dem Reich die Gesetzgebung über den Schutz der zur menschlichen Ernährung oder zur Fütterung dienenden Pflanzen zusteht, soweit ein Bedürfnis für den Erlaß gleichmäßiger Vorschriften vorhanden ist. II. Folgendes Gesetz zu erlassen: $ 1. Die Landeszentralbehörden werden ermächtigt, Vorschriften zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten der zur mensch- lichen Ernährung oder Fütterung dienenden Pflanzen zu erlassen, soweit die Bekämpfung der Krankheiten nicht bereits rechtlich geregeit ist. Referate. 77 $ 2. Wer den auf Grund des $ 1 erlassenen Verordnungen zu wider- handelt, wird mit Gefängnis bis zu 3 Monaten oder mit Haft und mit Geldstrafe bis zu 2000 .% oder mit einer dieser Strafen bestraft‘. Laubert. Friederichs, K, Zur Organisation des kolonialen Pflanzenschutzes. Tropenpflanzer, Jahrg. 21. 1918. S. 311—322. Diese Ausführungen gelten ebenso sehr für den einheimischen Pflan- zenschutz. Ausführlich wird, als Muster, die Organisation in den Straits Settlements geschildert. Die Hauptsache ist, daß außer den wissen- schaftlichen, hauptsächlich im Laboratorium tätigen Beamten, tech- nische vorhanden sind, die den Außendienst versehen, die selbst in die Pflanzungen gehen und sie untersuchen, die die Pflanzer auf vorhandene Krankheiten und ihre Bekämpfung aufmerksam machen. Letztere muß zwangsweise durchgeführt werden können, wie überhaupt die Beamten polizeiliche Machtbefugnisse haben müssen. — Dann müßte nach Ansicht des Ref. aber auch gründlichste wissenschaftliche und praktische Durchbildung der Beamten Voraussetzung sein. Reh. Welten, Heinz. Pflanzenkrankheiten. Bücher der Naturwissenschatft. 25. Band. Leipzig, Phil. Reclam jun. (1919). 199 S., 5 Tafeln, 76 Textabb. Das Buch vermehrt ohne sichtlichen Grund die schon genügend große Zahl populärer Darstellungen von Pflanzenkrankheiten um eine neue. Der Verfasser glaubt zwar, eine Lücke auszufüllen und einem „tiefgefünten Bedürfnis“ zu entsprecken, wenn er die Absicht hat. zwischen den beiden Gruppen der „praktischen“ und „akademischen“ Bücher über den Gegenstand zu vermitteln, aber dazu hätte eiheblich mehr Gründlichkeit und Sachkenntnis gehört, als ihm zur Verfügurg stehen. Und so kommt es, daß dıe Bearbeitung leider voll von Ungenauig- keiten, Mißverständnissen und Unrichtigkeiten ist, manches Unwesent- liche bringt und viel Wichtiges nicht enthält. 0ER Neger, F. W. Die Krankheiten unserer Waldbäume und wichtigsten Gartengehölze. Ein kurzgefaßtes Lehrbuch für Forstleute und Studierende der Forstwissenschaft. Mit 234 in den Text ge- druckten Abbildungen. Stuttgart, Ferdinand Enke. 1919. 286 S. 8°. Preis Mk, 27.60. Ein besonders für die Bedürfnisse des Forstmannes berech- netes Lehrbuch der Krankheiten der Waldbäume wird um so will- kommener sein, wenn es so klar und übersichtlich geschrieben, zu- gleich so reichhaltig und dem neusten Standpunkt unseres Wissens Rechnung tragend ist, wie das hier vorliegende. Nach einer kurzen 78 Referate. Einleitung behandelt der erste Teil die nicht parasitären Krankheiten der Waldbäume auf S. 7—80 nach den üblichen Gesichtspunkten, wobei auch Altern und Tod nicht fehlt. Der größere zweite Teil bringt die durch parasitisch lebende Pflanzen verursachten Baum- krankheiten auf S. 81—260. Hier ist ein umfangreiches Kapitel den allgemeinen Erörterungen über parasitäre Krankheiten gewidmet, worin u. a. das Wesen des Parasitismus, Disposition der Wirtpflanzen und des Parasiten, Immunität, Infektion, Reaktion der Wirtpflanze besprochen und der Bekämpfung und Heilung parasitärer Krankheiten einschließlich der Herstellung von Fungiziden eine eingehende Dar- stellung zuteil wird. Die parasitären Krankheiten folgen in syste- matischer Reihenfolge der pathogenen Bakterien und Pilze, die Flechten als Baumschädlinge sind kurz, die pathogenen Blüten- pflanzen ausführlich behandelt. Den Schluß bildet ein Schlüssel zum ‚Bestimmen der Krankheiten nach Wirtpflanzen und Hauptinerk- malen, der in einzelnen Abteilungen vielleicht noch etwas übersicht- licher ausgearbeitet werden könnte, sonst aber sehr praktisch ist. Die Obstbäume sind in dem Buche nicht behandelt, auch z. B. die Rosen nicht. Die gut ausgewählten, sehr lehrreichen Abbildungen sind zum größten Teile Originale, Druck und Ausstattung des Buches für die jetzigen Zeitverhältnisse ganz vorzüglich. ER Sitzungsbericht der Sektion IV (Pflanzenschutz und Versuchswesen) des Vereines „Gartenbaugesellschaft Wien“ vom 29. April 1919. Garten- zeitung, Wien 1919. 14. Jg. S. 98—100. H. Molisch eröffnet über das’ Pflanzenschutzmittel ‚„Uspulun‘ die Debatte. Nach G. Köck (Wien) tötet das Mittel oberflächlich am Saatgut sitzende Pilze ab, tiefer sitzende Myzelien nicht. Eine Förderung der Samenkeimkraft ist durch Uspulun aber nicht festzu- stellen. Die Vorteile des Uspulun sind: Eine Verbeizung des Saatgutes ist nicht möglich, gute Wirkung auf Schneeschimmel des Getreides. Nach teile: Uspulun ist giftig; es ist auch relativ hoch im Preise. Nach Mo- lisch gewährleistet die chemische Zusammensetzung des Uspulun keine Ernährung des Keimlings und bietet auch keine Grundlage für die Annahme, daß Uspulun wachstumsfördernd wirke. Köck empfiehlt ‘ Versuche mit dem 40%igen Uspulun anzustellen. — Wahl (Wien) empfiehlt die Fortsetzung der 1914 begonnenen Bekämpfungsversuche gegen die Kohlfliege und regt auch die Anstellung von solchen gegen die Kohlweißlinge an. Linsbauer und Calta erinnern an die angebliche Wirkung von zwischen die Kchlpflanzen gesteckten Zweigen des schwar- zen Holders oder eingebauten Hanfes gegen das Befliegen der Felder durch diese Schmetterlinge. Molisch meint, die geschilderte Wirkung stehe möglicherweise mit dem Blattsäuregehalt des schwarzen Holders Referate. 9 in Beziehung. Er macht noch auf folgendes aufmerksam: Steckhölzer von einem blühbaren Gehölz ergeben Pflanzen, die viel früher Blüten entwickeln also solehe Pflanzen, die aus Steckhölzern von noch nicht. blühbaren Exemplaren herangezogen wurden. Aus dem Spitzentrieb eines Seitenastes von Araucaria excelsa ergibt sich wieder eine Pflanze, die den Charakter des wagerechten Astes beibehält. Der Keimling von Dikotylen ist oft trikotyl, und es zeigt sich, daß die letzteren Exemplare sehr oft Pflanzen ergeben, die gefüllte Blüten aufweisen. Calta fügt bei, daß für die Erziehung eines wünschenswerten Prozentsatzes von gefüllt- blühenden Exemplaren das Alter des Samens oft maßgebend ist. Bei. ihm ergaben 1 Jahre alte Samen von Levkoje 90% einfach blühende, derselbe Samen zweijährig 50 % und nach 3jähriger Lagerung der gleiche Samen nur 10% ungefüllt blühende Pflanzen. Matouschek, Wien. Müller, Karl. Bericht der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Baden an der landw. Versuchsanstalt Augustenberg für die Jahre 1915— 1918. Stuttgart 1919. 63 S. Der Rebenmehltau (Uneinula necator) eıschien 1915 schon ‚vor Mitte Mai und breitete sich 1916 so verheerend aus, wie man es in Baden seither noch nie beobachtet hatte; Schlauchfrüchte des Pilzes wurden bei Durlach in freien Weinbergen mehrfach aufgefunden. Der Reb- stecheı (Rhynchites betuleti) vermehrte sich 1915—1916 zusehends in der Markgrafschaft und richtete 1917 und 1918 großen Schaden an. Der amerikanische Stachelbeermehltau (S’phaerotheca mors uvae) hat sich immer weiter und bis auf die Schwarzwaldhöhen verbreitet. Bei Ersingen litten die Kartoffeln 1917 unter starkem Befall von Feldwanzen, an vielen Stellen 1915 unter Erdraupen. Im selben Jahr richteten die Erdraupen ganz ungeheuren Schaden an Rüben an. Im Kreis Mos- bach hat Gloeosporium caulivorum ganze Kleeschläge (wohl italienischer Herkunft) vernichtet. Zum ersten Male für Baden wurde die durch Corynespora melonis verursachte Gurkenkrankheit in Gewächshäusern bei Handschuchsheim festgestellt. An Rhabarberpflanzen, aus deren Stengeln Saft heraustrat, ließen sich Älchen ermitteln; ob sie die Ursache der Krankheit sind, konnte nicht festgestellt werden. Bei Fıeiburg wurden Reben von Teerdämpfen einer Fabrik so stark beschä- digt, daß sie sich nur noch kümmerlich entwickelten, die Beeren auf- platzten und das Rebholz nicht ausreifte; der Wein aus dem Stück hatte leichten Teergeschmack. Peıozidbrühen von 2% unterdrückten, in ıichtiger Weise hergestellt und richtig veıspritzt, die Peronospora selbst bei sehr starkem Auf- treten in praktisch genügender Weise. Bordolabrühen enthalten zu wenig Kupfer und entmischen sich zu rasch. Kupferkalkbrühe von 1% 80 Referate. eı wies sich als genügend wirksam. Martinibrühe, abgeändert in der Foı m, daß statt Alaun das billigere Aluminiumsulfat verwendet wird, wirkte nur dem Kupfergehalt entsprechend. Der ursprünglich gelieferte Kriegs- schwetel wirkte wegen zu geringer Feinheit nicht genügend. Gemahlener Schwefelkalk ließ sich leicht verstäuben, entwickelt a ber so staı k Sch wefel- wasserstoff, daß er die Arbeiter zu sehr belästigt. Erfolgreich gegen Mehltau ist Schwefelkalkbrühe (3 : 100). Um den Einfluß von Sauerwurm-Spritzmitteln auf die Beschaffen- heit von Most und Wein festzustellen, wurden verschiedene Unter- suchungen angestellt. Trauben, die bei der Reife einen unangenehmen Beigeschmack nach der nikotinhaltigen Spritzbrühe besaßen, gaben einen vollkommen reintönig schmeckenden Wein, da alle unangenehm schmeckenden Stoffe bei der Gärung in den Trub gehen. Auch Bespritz- ungen der Trauben mit Bleiarseniat ergaben ein fast vollkommenes Verschwinden des Giftes bis zur Traubenlese. Seit mehreren Jahren werden die Zeitpunkte für die Bekämpfungs- arbeiten gegen die Weinstockschädlinge, besonders gegen die Perono- spora bekannt gegeben. Diese Vorausbestimmung auf Grund der Witte- rungsverhältnisse hat sich sehr bewährt und zeigt, wie sehr die Zeit- punkte zur Vornahme der Arbeit in den einzelnen Jahren schwanken. BR: Schaffnit und Lüstner. Bericht über das Auftreten von Feinden und Krankheiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz in den Jahren 1916 und 1917. Bonn 1919. 97 8. . Aus dem umfangreichen Berichte möge folgendes hervorgehoben werden. In einigen Bezirken des Beziıks Kreuznach trat der Weizen- Steinbrand so stark auf, daß die Felder bis zu 80%, Betall aufwiesen. Der gedeckte Hafer-Flugbrand (Ustilago levis Magn.) fand sich in meh- reren Bezirken, meist aber in geringem Umfang. Mit Uspulun wurden gute Erfolge gegen Weizensteinbrand und auch gegen den Schneeschim- mel erzielt. Blasenfüße (Limothrips cerealium) waren stark verbreitet und brachten in einigen Gemeinden eine so starke Weißährigkeit hervor, daß eine lebhafte Beunruhigung der Bevölkerung dadurch erregt wurde. Im Bezirk Lindlar wurde der Rotklee durch den Stengelbrenner (@loeosporium caulivorum) staık geschädigt. An Kartoffeln wurde die bisher seltene Mosaikkrankheit mehrfach beobachtet. Der Kartoffelkrebs (Chrysophlyctis endobiotica) hat sich weiter ausgebreitet, die Versuche zu seiner Bekämpfung durch Bodendes- infektion mit verschiedenen Mitteln haben noch zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt, da die Dauersporen des Pilzes durch die Desinfektions- mittel nicht vernichtet wurden. Die Anbauversuche mit zahlreichen Referate, s1 verschiedenen Kartotfelsorten haben deren sehr verschiedene Anfällig- keit für den Krebs eı wiesen. Der amerikanische Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors wvae) hat sich weıter verbreitet und man will beobachtet haben, daß er durch überwinterte Kohlpflanzen verschleppt wurde. Zur Bekämpfung der Traubenwickler wurden verschiedene Spritz- brühen mit Erfolg verwendet. Nikotinseifenbrühe (auf 100 Liter Wasser 11% kg Schmierseiie und 1% kg 9-10% iger Tabak- extrakt) erzielte gegenüber einem wunbehandelten Kontrollstück einen Mehrertrag von ?/;, und unterdrückte auch Botrytis und Rohfäule. Kupferkalknikotinseifenbrühe (auf 100 Liter 1%iger Kupferkalkbrühe 11, k& Tabakextrakt und 1%, kg Schmierseife) tötete 85 —95% der Würmer und war außerdem gegen Peronospora, Botrytis und roten Brenner wirksam. Peıozidseifenn'kotinbrühe (auf 100 Liter einer 3%igen Perozidbrühe 11, kg Tabakextrakt und 11, kg Schmierseife) blieb in der Ertragserhöhung ainter der Kupfernikotinbrüke zurück. Laykotin und Nikotintlocken bewährten sich nicht: die pulverförmigen Mittel erreichten die Wirkung der Brühen nicht. Gegen die Larven des Dickmaulrüßleıs (Otiorrhynchus sulcatus) wurde mit Erfolg Kainit (200 @g in der Vegetationsrune in Vertiefungen an die Stöcke gestreut) verwendet; eine ähnliche Behandlung mit Kalkstickstoff hatte die Ab- tötung ven etwa 50% der Larven zur Folge. Die Nachiichten über den Ersatz des Kupfervitriols durch Perozid bei Bekämpfung der Perono- spora lauten nicht übereinstimmend: bald sollen sich Perozidbı ühen ebensogut wie Kupfeıvitriolbrühken bewährt haben, bald wird der Ersatz als nicht vollwertig bezeichnet. Dasselbe gilt von den Erfahrungen mit der Bordola-Paste. Dagegen hat man ausgezeichnete Erfolge mit der Martini-Brühe (1;- oder 1%ige Kupferkalkbrühe mit Zusatz von "s bezw. 1 kg Alaun) gehabt. — Der echte Mehltau (Uncinula necator) richtete 1916 im Rheingau eine Veıheerung an, wie wohl noch n.:e zuvoi ; Bestäubung mit Schwefel bewährte sich wie immer, auch ein neuer, von der Firma F. Bayer u. Cie. in Leverkusen hergestellter Schwefel. — Die durch Rosellinia necatrix hervorgerufene Wurzelfäule der Rebe. die im Kreise Neuwied sehr stark auftrat, wurde durch Behandlung des Bodens mit Schwefelkohlenstoff an der Ausbreitung gehindert. 0: K: Uzel, H. Bericht über Krankheiten und Feinde der Zuckerrübe in Böhmen und die mit derselben abwechselnd kultivierten Pflanzen. Zeitschrift f. Zuckerindustrie i. Böhmen. 1918. 42. Jg. S. 228—233. In Böhmen trat deswegen die Runkelfliege auf der Zuckerrübe in Menge auf, weil ihr Hauptfeind, die Schlupfwespe Opius nitidulator, immer seltener wird. — 4% Rohperozid ließ man 6% Stunden auf 82 Referate. Samen der Zuckerrübe einwirken; nach der Trocknune kam der Samen in einen Boden, in dem schon 2 Jahre lang mit Wurzelbrand behaftete Rüben wuchsen. Die erschienenen neuen Rüben zeigten die Krankheit in bedeutend geringerem Maße. — Versuche mit Vögeln zeigten, daß die beiden Hauptfeinde der Rübenblattlaus, Coccinella septempunctata und Chrysopa vulgaris, nicht von ihnen verfolgt werden. Laufkäfer, Staphyliniden samt ihren Larven und Tausendfüßler sind nützliche Tiere auf den Zuckerrübenfeldern, da sie viele Schädlinge der Rübe Matouschek. Wien. vertilgen. Programm und Jahresbericht der höheren Staatslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg über das Schuljahr 1918/19, veröffentlicht von der Direktion. Wien 1919. Verlag der Anstalt. 8%. 107 S. Vom Leiter des Laboratoriums für Pflanzenkrankheiten obiger Anstalt, L. Linsbauer, erfahren wir folgendes: Starkes Auftreten von Schildläusen auf Pflaumenbäumen und die Kräuselkrankheit an Birnblättern durch Taphrina bullata, ferner eine Bakteriose an Blumenkohl 1918 und 1919, sodaß die Rosen oft nur wallnußgroß wurden (N.Öst.). ——- In Knittelfeld, Steierm., trat die Maulwurfs- grille epidemisch auf. Obstbäume litten stark durch Insekten ; ‚so wurde Otiorrhynchus ligustic auf Marianenpflaumen sehr schädlich, auf Marillen- und Pflaumenbäumen gab es sehr viele (oleophora- Säcke. Dies ist um so auffallender, als kalte und ungünstige Witte- rung bis in den Juni herrschte. Von den deutsch-österr. Zentralen ‘für Land- und Forstwirtschaft aus wird unter Leitung Fr. Zweigelts eine groß angelegte Untersuchung über die Biologie und Verbreitung des Maikäfers bereits in Angriff genommen. 1919 ist der Schädling in ausgedehnten Gebieten, für welche er erwartet wurde, nicht er- schienen; für große Gebiete der Alpen und des Böhmerwaldes fällt der Käfer als Kulturschädling überhaupt weg. — Fr. Zweigelt berichtet über die Ulmenblattlausgallen: Die Übertragung der Tetraneura ılmi von Ulmus montana maior Dampieri Wedrei auf atropurpurea ist tehlge- schlagen, während die für atropurpurea typischen Tetraneura-Gallen gleichzeitigin ziemlicher Zahl sich entwickelten. Bei dermöglichen Über- tragung von 7. ulmi auf pendula entstehen Gallen, die gestaltlich von Dampieri Wedrei erheblich abweichen und die volle Reife nicht er- reichen. Es ist stets mißlungen, Schizoneura-Fundatrices, die viel be- weglicher als die der Tetr. sind, zu übertragen. Erfolgt ein mecha- nischer Eingriff an ganz jungen Gallen, so kann sich die Galie durch Weiterentwicklung der stehen gebliebenen Hälfte bis auf ein kleines Loch schließen; ist die Galle schon ziemlich groß, so bleiben die Löcher erhalten. Trotzdem reißen die betreffenden Gallen zur Zeit der Entwicklung geflügelter Läuse an der Fußpartie auf, auch wenn Referate. 33 den Tieren viel bequemere Austrittspforten zur Verfügung stehen. Der Eingriff verspricht nur dann einen Erfolg, wenn schon Fundatrices vorhanden sind. Infolge der Wetterunbilden büßte Tetraneura höch-. stens 20% der Stärke vom Vorjahr ein, Schizoneura höchstens 10%. Matouschek, Wien. Kornauth, K. Bericht über die Tätigkeit der landwirtschaftlich-bakterio- logischen und Pflanzenschutzstation in Wien im Jahre 1918. Zeit- schrift f. d. landwirtschaftl. Versuchswesen in Deutschösterreich. 1919. Wien. 22. Jahrg. Sonderheft, S. 28—44. Eine sehr große Zahl von Pflanzenschutzmitteln wurde auf ihre Zusammensetzung und Wirkung untersucht. — Eine Gärtnerei litt stark durch Flugstaub von einer Eisenhütte. — Von den Kulturen des Löff- lerschen Mäusetyphus- und Danyzschen Rattenbazillus kamen meist flüssige Kulturen zur Ausgabe. Die Nachfrage war sehr stark. da 1918 ein Feldmäusejahr war, Es war aber auch ein „Brandjahr‘ ; namentlich traten auf: Weizensteinbrand, Braunrost, Getreidemehltau. — Fu- sarıum putrefaciens als Erreger der Kernhausfäule fand man überali. — Die Schädigungen durch den Getreidelaufkäfer waren sehr groß, in Mäh- ren allein bezogen sie sich auf 18 000 ha; oft mußten die Felder einge- ackert werden. Roggen litt am meisten. Wurde auf den Befallstellen Gerste nachgebaut, so wurde auch diese zumeist vernichtet, während Beschädigungen von nachgebautem Hafer nur vereinzelt, von Mais überhaupt nicht gemeldet wurden. — Der Maikäfer fraß auch Neben- tıiebe am Weinstocke an manchen Orten. — ‚Zerrissene Weinstöcke“ mit zerfetztem Laub und buschig verzweigter Entwicklung in Süd- steiermark sind.nur auf Rechnung der Akarinose zu setzen. ‚Infolge der günstigen Frühjahrsfeuchtigkeit haben die verkräuselten Stöcke _ meist wieder anscheinend normales Aussehen erreicht. — Lecanium corni Bche. war ein Kartoffelschädling in Slavonien (siehe Fulmeks Arbeit in dieser Zeitschrift, 1919). — Bei den Bekämpfungsversuchen gegen den Roten Brenner der Weinrebe waren Zinkpasten unzurei- chend; ‚„Bosna‘‘ zeigte sich in der Wirkung der verwendeten Kupfer- kalkbrühe gleich. Befriedigend war die frühzeitige Bespritzung mit Cuprol. — Kalziumkarbid gegen den echten Mehltau versagte ganz, es ist überhaupt wegen der Feuergefährlichkeit ganz auszuschalten. — Die von der Kärtoffelzuchtstation Dolkowsky in Novavies (Galizien) auf den Markt gebrachten Kartoffelsorten Eunice, Agat und Dukat sind gegen Krankheiten nicht widerstandsfähig. — Beizversuche mit Perozid (Rein- und Rohperozid), an Getreide verschiedener Art vor- genommen, ergaben keine günstigen Resultate; das gleiche gilt für Fluor- natrium (0,1%. 10 Min.). — Gegen den Frostspanner waren recht befriedigend Bespritzungen mit Schweinfurtergrünbrühe (100 g Schwein- Ss4 Referate, furtergrün und 200 g zerfallener Ätzkalk aut 100 Liter Wasser), sowie mit Uraniablau (0,4 und 0,5%). Matouschek, Wien. Volkart, A., Grisch, A. und Bandi, W. Vierzigster und einundvierzig- ster Jahresbericht der Schweiz. Samenuntersuchungs- und Versuchs- anstalt in Oerlikon-Zürich. Sep.-Abdr. aus dem Landw. Jahrb. d. Schweiz 1919. 40 S. Aus dem Bericht sei folgendes erwähnt: Zum Bespritzen der Kar- totfeln wurde ‚‚Bordalaun‘“, eine Mischung von Kupfervitriol und Kali- alaun, in großer Menge heıgestellt und an die landwutschaftlichen Ge- nossenschaftsverbände abgegeben. Ebenso wurde Strychninhafer verteilt. Am Roggen wurde in einem Falle Dilophospora graminis, an Winter- setreide die Dörrtleckenkrankheit beobachtet. Als Ursache von Welke- krankheiten der Kartoffelptlanze wurde ein Rhizoctonia-Pilz festgestellt. Ziemlich häufig trat die Eisentleckigkeit der Kartoffelknollen auf. Wurzelbrand der Keimlinge des Ölmohnes wurde durch Dendryphium penicillatem verursacht. OR; Neger, F. W. und Büttner, 6. Der Forstbotanische Garten (Forstgarten) zu Tharandt. Tharandter forstliches Jahrbuch. 1919. 70. Bd. S. 33—71. Abbildungen. Frostrisse und Frostleisten bemerkt man am häufigsten bei Ulmen des Zeisiggrundes, deı eine ausgesprochene Frostlage hat. — Die reiche Quercus-Sammlung zeigt alljährlich sehr schön die verschiedene Empfäng- lichkeit der einzelnen Eichenarten für den Eichenmehltau. — Abies sibirica gedeiht, obwohl in Sibirien heimisch, zu Tharandt schlecht, weil sie früh ausschlägt und dann vom Spätfroste geschädigt wird. Abies Veitchi (aus Ostasien) ist auffallend widerstandsfähig gegen Rauch- gase, daher für Stadtgärten geeignet. — Sonderbarer Weise überstand ein altes ” Exemplar von Juniperus oxycedrus die härtesten Winter ohne Schaden. — Schöne Drehkiefern (Wuchsform der gem. Kiefer); die Eigenschaft ist erblich. Die Pflanzen stammen teils von Samen aus dem drehkieferreichen Revier Königstein. teils sind sie auf gemeine Kiefer mit aus der sächsischen Schweiz stammenden Zweigen veredelt. — (Chamaecyparis pisifera erscheint in der KRetinospora-Form: die Blätter behalten auch im hohen Alter die Nadelform dauernd bei, wäh- rend die Baumart meist schuppige Blätter trägt. Verf. erzeugte solche Formen künstlich durch Zurückschneiden der Schuppenzweige. Alle Retinospora sind als Jugendstadien unfruchtbaı und weniger langlebig als die normalen Formen mit den Schuppenblättern. — Senkerfichten mit Tochterstämmen und Schlangenfichten sind in schönen Stücken im Garten, Erstere findet man namentlich am Ochsenkopf des Fichtel- sebirges. Das forstbotanische Museum im „Schweizerhaus‘ enthält Referate. 08 5 eine reiche Sammlung von Abnormitäten und eine Zusammenstellung von Misteln auf verschiedenen Wirtpflanzen. Matouschek, Wien. Bail. Beobachtungen und Mitteilungen von meinem Sommeraufenthalte in Oliva während der Jahre 1915 und 1916, 39. Bericht des west- preuß. zool,-bot. Ver. in Danzig. 1918. S. 83—90. 2 Textfig. Verbänderungen: Stett der Dcppeltraube mit wechselständigen Blättern trug eine Verbänderung bei Hesperis matronalis aut jeder Seite mehrere, ganz dicht gestellte, mehr lanzettliche Blätter. — Eine fort- gesetzte Spaltung am Endteile von Ästen der Kletter- und Zwergrosen beweist, daß die bandförmigen Äste sich durch Verwachsung benach- barter Zweige im Knospenzustande bilden. — Bei Aquilegia vulgaris kamen eine an Wolfsmilch erinnernde Vergrünung und viele Miß- bildungen in den Blüten vor. — Ein ‚Blütenstand‘ von Eryngium giganteum bestand nur aus gedornten Hüllblättern. — Chrysanthemum giganteum zeigte mehrreihige Zungenblüten odeı 2—3spaltige. — Auf einer lang emporgeschossenen Kartoffelstaude saßen am. Haupt- stengel und dessen Verzweigungen kleine Knollen, die an der Spitze und aus vielen, seitlich gestellten Augen kleine Blattbüschel trugen. — In den Blütenständen von Antirrhinum maius und Digitalis glori- niaeflora monstrosa öffnen sich die Pelorien zuerst. sodaß die Blüten- entfaltung nicht der Reihe nach vorsich geht. Matouschek, Wien. Aardappelziekten, waarmede rekening moet worden gehouden bij het Veldkeuring en de Stambommteelt. (Kartoffelkrankheiten, die bei der Feldbesichtigung und Stammbaumzucht berücksichtigt werden müssen). Mededeelingen van den phytopathologischen Dienst te Wageningen. Nr. 6. Zweiter durchgesehener Abdruck. Mai 1919. 6 Taf. Es wird das wissenswürdigste über folgende Krankheiten in klarer und übersichtlicher Weise angegeben: Blattrollkrankheit, Rhizoctonia- Krankheit, Vertieillium-Krankheit, Beschädigung durch Wanzen, Mo- saikkrankheit, Schwarzbeinigkeit, Warzenkrankheit (Knollenkrebs), me- chanische Beschädigungen, Kartoffelkrankheit, Bodenkrankheiten. Auf einer Tabelle ist ein sehr zweckmäßiger Schlüssel zur Bestimmung der besprochenen Krankheiten enthalten, und die Tafeln zeigen sekr gute Originalabbildungen davon. OK Ziekten van aardappelknollen. (Krankheiten der Kartoffel- knollen). Mededeelingen van den Phytopathologischen Dienst te Wageningen. Nr. 9. März 1919. 12 S., 1 Tabelle, 3 Tafeln. Es werden die Merkmale von folgenden Kartoffelknollenkrankheiten geschildert: Rhizoctonia-Krankheit, Lentizellenwucherungen. Warzen- NIE Referate. krankheit, Fusarium-Fäule, gewöhnlicheı Schorf, Durchwachsen und Kindelbildung, Bakterienkrankheit, Rotfäule, Blattgıünbıldung in den Knollen, Kartofrelkrankheit, Ringelkrankheit, Silberschorf, Verticillium- Krankheit, Quetschungen, Älchenkrankheit, Blutkartoffeln, Hohlheit, Fraßverletzungen, Puderschorf, Korkschüppchen. Ursache und Be- kämpfung deı Krankheit ist jedesmal angegeben. Auf der Tabelle ist ein sehr sorgfältig gearbeiteter Schlüssel zur Bestimmung der Knollen- krankheiten enthalten. Ö.K. Barrus, M. F. Physiological Diseases of Potatoes. (Physiologische Krankheiten der Kartoffeln). Report to N. Y. State Potato Growers Assoc. for 1917. Besprechung der Blattrollkrankheit, Kräuselkrankheit, Mosaik- krankheit der Kartoffeln und einer Streifigkeit (Streak) genannten Krankheit, die ansteckend ist und bakterieller Natur zu sein scheint. OK. Müller, H. C. und Molz, E. Versuche über die Wirkung verschiedener Kulturmaßnahmen und anderer Einflüsse auf den Ertrag und den Ge- sundheitszustand der Kartoffeln. Landwirtsch. Jahrbücher. Bd. 52. S. 313—385. 1 Taf. Von den Ergebnissen der seit 1912 durchgeführten Versuche seien .die folgenden hervorgehoben: Die Höhe des Ertrages einer Kartoffel- sorte und ihre Anfälligkeit für Blattrollkrankheit war in hohem Maße ‚abhängig von den Vegetationsverhältnissen des Ortes ihres letzten An- ‚baues. Das Entstehen der Blattrollkrankheit wurde durch Elterknollen, ‚die vor voller Reife geerntet worden waren, nicht beeinflußt. Die Inten- sität der Blattrollkrankheit stand bei den verschiedenen Herkünften der Sorte Böhms Eıfolg in entgegengesetzter Wechselbeziehung zur Krauthöhe und zum Knollenertrag. Bezüglich der Intensität der Blatt- rollkrankheit konnte kein einheitlich ausgesprochener Unterschied bei engem und weitem Standraum beobachtet werden. Warmwasser- ‚behandlung vor dem Auslegen der Saatknollen schädigte bei 30—45° C und %sstündiger Dauer recht erheblich. Die Schädigung der Keimfähig- keit der Saatknollen durch mehrstündige Warmwasserbehandlung hatte die weitere Folge, daß bei den hieraus gezogenen Pflanzen die Intensität der Blattrollkrankheit sich erhöhte und die Erträge sich er- niedrigten. Die Behandlung der Kartoffelstauden mit Kupferbrühen blieb bei Nichtauftreten der Phytophthora ohne wesentlichen Einfluß auf den Ertrag. Eine Beeinflussung der Intensität der Blattrollkrankheit mittels Salzlösungen im Sinne Hiltners konnte nicht festgestellt werden. Eine 4tägige Berührung ganzer Kartoffeln mit Chilesalpeter vernichtete die Keimfähigkeit fast aller Knollen; nur die Sorte Johanna war sehr 7 (0 0) Referate. unempfindlich. Die Keimfähigkeit halbierter Knollen wurde schon durch eintägige Berührung mit Chilesalpeter vernichtet. Schwefelpulver war zur Konservierung der lagernden Kartoiteln bei Laboratoriumsversuchen nicht geeignet, sondern förderte die Kartoffelfäule eher etwas. OHR, Rambousek, Fr. Bericht aus der phytopathologischen Abteilung der Versuchsstation für Zuckerindustrie über die heurigen Rübenschäd- linge und deren Bekämpfung. Zeitschrift f. Zuckerindustrie in Böhmen. Prag 1918, 42.Jg. 8. 310—514, 445—449. Blattläuse richten die Zuckerrübe selten zugrunde, beeinträchtigen aber ihr Wachstum. Tritt plötzlich Schimmel auf, so werden die Rüben sehr bald von den Läusen befreit. Marienkäfer hat man in großen Massen gezüchtet und mit Erfolg ausgesetzt. Die Raupen der Saateule über- dauern leicht Fröste und fressen im Frühjahr an allen möglichen, Kultur- ptlanzen. Das Absammeln ist das beste Mittel gegen sie; man verwendet in Böhmen mit Erfolg auch fahrbare Hühnersteige. Wichtig sind die mit Chlorkalk oder Bisulfid bestreuten Furchen. Vor der Aussaat muß festgestellt werden, ob in der Erde die Raupe vorkommt. Man werfe Erde aus 10—30 cm Tiefe auf ein Filtertuch, die schüttere Erde geht durch das Sieb. die Raupen bleiben zurück. Bei feuchtem Wetter nur kriechen die Raupen auch auf das Blattwerk. Sie gehen Samenrüben weniger an, da diese zäher sind. Der Ernteausfall betrug mehrmals sogar I0%! Matouschek, Wien. Uzel, H, und Kambousek, Fr. Bericht der phytopathologischen Abteilung des Vereines der Zuckerindustrie in Böhmen für das Jahr 1918. Zeitschr. f. Zuckerindustrie in Böhmen. Prag. 43.Jg. S. 648-651. Die Saateule überwinterte wohl gut, verschwand aber infolge un- sünstiger Witterung sehr bald aus Böhmen. Auf jungen Zuckerrüben wurde der Wurzelbrand chronisch. Alle sonst auf der Zuckerrübe er- scheinenden tierischen Schädlinge traten auch auf alten Rüben auf. Matouschek, Wien. Uzel, H. Über die Beurteilung des Rübensamens vom phytopathologischen Standpunkte aus. Zeitschrift f. Zuckerindustrie in Böhmen. 1917/18. S. 364—370 und XXV. Bericht d. Versuchsstation für Zuckerindustrie in Prag f. d. Jahr 1917. Prag 1918. S. 137—143. Dumpfigen und mit Schimmel bedeckten Samen muß man lüften und daıf ihn vor der Aussaat nieht anfeuchten. Blättchen am Samen, die verschiedene Krankheiten aufweisen, sind vor dem Säen zu ent- fernen. Der Samen kann auf seinen Hüllen Mengen von krankheit- erregenden Mikroorganismen beherbergen; ein solcher Samen muß etwas abgerieben werden, worauf man die abseriebenen Teile durch 38 Referate. das Sieb entfernt; eine Beizung ist hernach nicht -nötig. Wenn der Samen 5—6% schwerkranke und 20—25% leichtkranke Pflänzchen gibt, so kann mar ihn nur für einen Boden mit günstigen Vegetations- bedingungen veı wenden. Das ganze Saatgut zu beizen, also auch das phytopathologisch tadellose, ist nicht zu empfehlen, weil es im Boden genug krankheiterregende Keime gibt, deren schädlichem Einfluß auch ein sterilisierter Samen stets ausgesetzt ist. Es ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß an den Rübenknäueln nütz- liche Mikroorganismen haften, welche mit demselben in den Boden ge- langen. Mikroskopische Pilze und deren Sporen lassen sich auch abtöten durch das Eintauchen des Saatgutes in 60° C heißes Wasser 10 Minuten lang. Diese Prozedur muß nach 24 Stunden wiederholt werden. Dieses Verfahren ist nur in einer Zuckerfabrik möglich. Matouschek, Wien. Zimmermann, Hans. Schädlinge der Ölfrüchte. Illustrierte Landwirt- schaftliche Zeitung. 39. Jg. 1919. S. 153—154, 166—167. — Die Krankheiten der Ölfrüchte. Daselbst, S. 210—211. Bei der großen Beachtung, die der Anbau der Ölfrüchte jetzt bei uns findet, ist diese Zusammenstellung, in der der Verfasser die Ergeb- nisse mehrjähriger eigener Beobachtungen verwertet, von besonderer Bedeutung. Im ersten Aufsatz werden tierische und pflanzliche Schäd- linge geschilde:t. Unter den ersteren ist in Mecklenburg der Raps- Glanzkäfer (Meligethes aöneus) der wichtigste. Er erscheint nach der Übeı winterung Ende April oder Anfang Mai; aus den abgelegten Eiern kommen nach S—10 Tagen die Larven, die sich nach einem Monat in der Erde verpuppen, und nach 12—16 Tagen ist der Käfer entwickelt. Ebenso wie die Larve befrißt er die Blütenteile von Kreuzblütlern und verdirbt sie. Die verschiedenen, vom Verfasser näher besprochenen Maßregeln zur Vertilgung des Käfers oder zur Heranzucht widerstands- fähiger Rapssorten haben noch zu keinem befriedigenden Erfolge geführt. Weiter werden die Rüsselkäfer aus der Gattung Ceutorrhynchus und der Mauszahnrüßler Baris chlorizans besprochen. — Die 5—6 mm lange, schmutzigweiße, braunköpfige, 6beinige Larve des Rapserdfloh- käfers Psylliodes chrysocephalus befällt im Herbst die Rapswurzeln und beginnt in ihnen zu bohren, während der entwickelte Käfer im Herbst an den jungen Pflanzen frißt. Drahtwürmer und Engerlinge machen den Schluß unter den Käferlarven. Von Schmetterlingslarven sind besonders schädlich die Raupen der Wintersaateule Agrotis segetum, bisweilen auch die des Rapsweißlings Pieris napi, weniger (in Mecklenburg) die des Rübsaatzünslers Ever- gestis extimalis und des Flachsknotenwicklers Conchylis epilinana. Auch die Afterraupen der Rübenblattwespe Athalia spinarum, die ander- Er, Referate sg wärts namentlich in ihrer zweiten Generation schon großen Schaden anrichtete, ist in Mecklenburg noch nicht in größerem Umfang bemerkt worden. Die Verkrüppelung der Schoten durch die Kohlgallmücke Dasyneura brassicae kam mehrfach zur Beobachtung. Die Ackerschnecke Agriolimax agrestis richtet namentlich im Herbst in manchen Jahren recht erhebliche Schäden an Winterölfrüchten an. Von den schädlichen Pilzen wurde der sog. Rapsverderber Spo- ridesmium exitiosum in mehreren Jahren nur als sekundär auf notreifen Schoten auftretend beobachtet, O'ystopus candidus und die durch Selero- tinia Libertiana verursachte Sklerotienkrankheit nur vereinzelt aufge- funden. In einem näher untersuchten Falle wurde das Auftreten einer ‚von Botrytis cinerea hervorgerufenen Fäule der Pflanzen durch dichten Stand und üppige Entwicklung begünstigt. In dem zweiten Aufastz werden verschiedene Wirkungen der Kälte auf den Raps des näheren geschildert, darunter auch die durch Anthocyan bewirkte Rotfärbung der Blätter im Winter. 103 2: Lüstner, 6. Die wichtigsten Feinde und Krankheiten der Obstbäume, Beerensträucher und des Strauch- und Schalenobstes. Ein Weg- weiser fürihre Erkennung und Bekämpfung. Bearbeitet im Auftrage des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Mit 153 Abb. Stuttgart, E. Ulmer 1919. Kl. 8°. VII. 177 8. u 4.— Daß ein solch kleiner Leitfaden seither fehlte, weiß wohl jeder mit den einschlägigen Verhältnissen Vertraute. Ein besserer Bearbeiter wie der Verf., der seit Jahrzehnten an der besten Lehranstalt für Obst- bau und im günstigsten Klima Deutschlands Erfahrungen sammeln konnte, wäre wohl kaum zu finden gewesen. Der Verf. gibt zuerst all- semeine Maßnahmen für die Gesunderhaltung der Obstbäume, behandelt dann ihre pilzlichen usw. Krankheiten, nach Obstarten geordnet, und ebenso die tierischen Feinde. Den Schluß bildet ein Kapitel über den Vogelschutz. Daß die Weinrebe fehlt, wird wohl gerade bei einem (seisenheimer Verfasser erstaunen, ist aber sicher berechtigt, da sie eine Behandlung für sich verdient und auch oft genug gefunden hat. Die Auswahl der Krankheiten und Feinde dürfte vielleicht nicht jeden befriedigen. Da deren Wichtigkeit. aber lokal verschieden ist, kann man es hierbei nicht jedem recht machen, wenn man nicht ein ausführ- liches Handbuch schreiben will. Die Anordnung der Krankheiten bezw. Feinde bei jeder Obstart ist willkürlich, nicht nach Pflanzenorganen geordnet. Zuerst wird immer das Krankheitsbild beschrieben, dann der Erreger und zuletzt die Bekämpfung. Der Textzeichnetsich durch Knapp- heit und Klarheit aus. Außer den bekannten Abbildungen des Ulmer- schen Verlags sind viele neue, gezeichnete und photographische, meist Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 7 90 Referate, ganz vorzügliche hinzugekommen. Im ganzen also ein Buch, über das wir uns aufrichtig freuen. können, und dem wir weiteste Verbreitung wünschen. Es kann sehr viel Gutes stiften. Reh. Hartmann, J. I. Die tierischen Schädlinge des Kernobstes, 2. Die tieri- schen Schädlinge des Stein- und Schalenobstes, 3. Die tierischen Schädlinge des Weinstockes, der Beerensträucher und der Erdbeere, 4. Die Krankheiten und tierischen Schädlinge der Gemüsepflanzen. Lehrmeister-Bücherei, Band Nr. 150—153, Nr. 195—196, Nr. 241—242, Nr. 348—349. Verl. Hachmeister & Thal, Leipzig. Die vorliegenden 4 Bändchen sind für den Praktiker geschrieben. Es sind darin die gefährlicheren und häufigeren tierischen Schädlinge der betreffenden Kulturpflanzen berücksichtigt. Die Anordnung nach den geschädigten Teilen der Pflanze ist derart, daß dadurch eine Bestim- mung der Schädlinge ermöglicht werden soll. Bei jedem Tier wird zu- nächst das Schädlingsbild kurz besprochen, dann ganz kurz der Bau and die Lebensweise des Schädlings und schließlich die Bekämpfung. Die Darstellung ist recht knapp. Jedes Bändchen enthält eine Anzahl schwarzer Abbildungen und eine ıecht brauchbare Farbentafel. Durch Pilze hervorgerufene Krankheiten sind außer den tierischen Schädlingen nur in dem Band über Krankheiten und Schäden der Gemüsepflanzen behandelt, allerdings recht kurz. Die Schädlinge sind hier nach ihrer Verwandtschaft zusammen gestellt. Die verhältnismäßig billigen Bänd- chen (jede Nummer 40 9)sind wohl geeignet, dem Praktiker von Nutzen zu sein. Laubert. Heinsen, E. Krankheiten der Tomaten. Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 34. 1919. S. 362. Mit 1 Abb. Die Blattrollkrankheit der Tomaten, die in diesem Jahre besonders stark auftrat. ist noch nicht genügend aufgeklärt. Verfasser vermutet Ernährungsstörungen, Hemmnisse in der Wasserversorgung der Pflanze als Ursache. Besonders neigen alle frühen Sorten zum Einrollen der Blätter. Angeraten wird Fortsetzung von Bespritzungsversuchen mit übermangansaurem Kali. In Gorgast wurde starker Befall durch Septoria Iycopersici Speg., ferner Schädigung durch Cladosporium fulvum Cooke eımittelt. Laubert. Gründe des Absterbens junger Obstbäume. Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau. 28. 1919. S. 395 —399. Das Eingehen junger Obstbäume ist sehr oft Folge mannigfacher Kulturfehler. Es werden häufig Obstbäume in Lagen und Böden ver- pflanzt, die für die betreffende Sorte ungeeignet sind. Sehr oft wird zu tief gepflanzt. Wird eine Baumgrube 60 cm tief gemackt, so soll Referate. 91 der Wurzelhals anfangs etwa 9cm über den Erdboden kommen, da sich der eingefüllte Boden nachträglich noch nm etwa 15% setzt. Die zu ver- abfolgenden Dungstoffe sollen nichb unten in die Pflanzgrube, sondern oben über die Wurzeln gebracht werden. Es soll nicht frischer, strohiger Dünger, der die Mäuse anlockt, verwendet werden, sondern neben Asche, 'Thomasmehl, Knochenmehl, Kalkdünger, älterer, speckiger, halbverrotteter Mist. Die Pflanzgıube soll breit und tief genug gemacht werden. Richtiges Beschneiden, Ausschneiden von Krebswunden, Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen, genügendes Bewässern neu gepflanzter Bäume darf nicht versäumt werden. Laubert. Frimmel, Franz. Bemerkungen über einen vergleichenden Sortenanbau- versuch mit Erdbeeren. Blätter f. Obst-, Wein- und Gartenbau. Brünn 1919. XVII. S. 35—39. Zu Eisgrub (Mähren) waren von 90 rotfrüchtigen Ananaserdbeer- sorten nur gewisse Sorten winterhart, z. B. Admiral Brown, Avantgarde, Centenariam, sie sind zugleich auch widerstandsfähigerı gegen Myco- sphaerella fragariae. Im Vergleich zu anderen Sorten als den Ananas- erdbeeren läßt sich aber nicht sagen, daß zwischen Winterhärte und Widerstandsfähigkeit gegen die Erdbeerkrankheit eine allgemein gültige Beziehung bestehe, z. B. hält die Sorte „Eduard Lefort‘‘ den Winter schlecht aus, wird aber vom Pilze nicht befallen. Die Sorte ‚Kaiser Marokko‘ verhält sich entgegengesetzt. Matouschek, Wien. Reichert, A. und Schneider, J. Schädlinge der Rosen und ihre Bekämp- fung. Mit 1 Farbentafel und 21 Abb. Lehrmeister-Bibliothek Nr. 220—221. Verl. Hachmeister & Thal, Leipzig. In dem vorliegenden, für den Rosenzüchter geschriebenen Bändchen sind die tierischen Rosenfeinde, geordnet nach den beschädigten Pflan- zenteilen (Wurzeln, Stamm und Zweige, Blätter, Knospen und Blüten, Früchte) sowie die gegen sie anzawendenden Bekämpfungsmaßnahmen und die Feinde der Schädlinge besprochen. Der zweite "Teil handelt von den pflanzlichen Schädlingen: dem Rosenrost, Rosenmehltau, Rosen-Asteroma, Krebs der Rosen, Brandfleckenkrankheit, Fäulnis der Rosenknospen und der Bekämpfung derselben. Außer Textabbil- dungen enthält das Heftchen eine gute farbige Tafel von tierischen Rosenschädlingen. Laubert. Whetzel, H. H. The Diseases of Roses. (Die Rosenkrankheiten,) American Rose Annual for 1916. Enthält eine kurze Übersicht der wichtigsten Rosenkrankheiten, ihrer Erreger und ihrer Bekämpfung zum Gebrauch der Rosen- züchter. . CHR, 92 Referate. Massey, Louis M. The Diseases of Roses. (Die Rosenkrankhei- ten). Transact. Massachusetts Hortic. Soc. 1918. Part 1. S. 81 bis"102....2. Tat: In der Arbeit werden die vier wichtigsten Rosenkrankheiten behandelt. 1. Die Schwarzfleckigkeit, verursacht durch Acti- nonema vosae Fr. mit der saprophytisch auf abgefallenem Laube lebenden Schlauchfruchtform Diplocarpon rosae Wolf. Die Verhütung erfolgt durch Verbrennen der abgefallenen kranken Blätter, die Be- kämpfung am besten durch Bestäuben mit einer Mischung von 90% fein gepulvertem Schwefel und 10°/ pulverförmigem Bleiarseniat, auch durch Bespritzungen mit Bordeauxbrühe oder Schwefelkalk- brühe (1 auf 50 Wasser), die aber beide eine Mißfärbung der Blätter herbeiführen. 2. Der Mehltau, Sphaerotheca pannosa Lev. var. rosae Wor. Beste Bekämpfung durch Bestäuben mit der genannten Schwe- fel-Bleiarseniat-Mischung. 3. Der Kronenkrebs, hervorgerufen durch den vom Verf. früher beschriebenen Pilz Cylindrocladium sco- parium, über dessen Bekämpfung die Versuche noch im Gange sind. 4, Die Krongallen, verursacht durch Bacterium tumefaciens Sm. u. Town. Heilung bereits befallener Pflanzen ist nicht möglich; inti- zierter Boden ist durch gesunden zu ersetzen oder durch Dampf zu sterilisieren; alle Gallen zeigenden Rosenteile müssen verbrannt werden. | 0: Gesehwind, A. Die Blumeneschenkultur im Karste. Centralbl: f. d. gesamte Forstwesen. Wien. 43. Jg. 1917. S. 91—107. Anzucht durch Saat ist für Fraxinus ornus im Karstgebiete un- möglich, da selbst in weniger sommerdürren Jahren die Sämlinge spä- testens im zweiten Jahre regelmäßig eingehen. Verwendet man 2jährige unverschulte Blumeneschen aus Saatschulen, so wachsen sie leicht an, bleiben aber jahrelang sitzen, nehmen eine struppige Tracht an, bedecken ihre Sproßachsen dicht mit Klebästen und beginnen schon als Zwerge zu fruktifizieren, ihren innerlich leidenden Zustand damit auch äußerlich kennzeichnend. Oder es sterben die jungen, bis 20 cm hohen Stämmchen nach Anwurzelung vom Gipfel aus langsam ab. — Wurden Stecklinge von 2—3jährigen Zweigen oder solchen Ausschlägen zur Fortpflanzung der Esche verwendet, so waren das erste Jahr die Ausschläge am Steck- ling spärlich und kurz (höchstens 5 cm), die Blätter winzig. Im Laufe des Sommers sahen die Stecklinge vertrocknet aus, aber es war die Kallus- und Adventivwurzelbildung an den Schnitträndern deutlich zu sehen. 1911 litten die Stecklinge stark durch die zehnwöchige Sommerdürre; im Herbste 1912 war '/, der etwa 500 zum Versuche verwendeten Stecklinge noch am Leben und gedieh gut. Die Über- Referate. 93 wallung der unteren Schnittflächen dauerte drei Vegetationsperioden. Es läßt sich die besprochene Holzart durch Stecklinge sicher vermehren. Matouschek, Wien. Sperlieh, Adolf. Die Fähigkeit der Linienerhaltung (phyletische Potenz), ein auf die Nachkommenschaft von Saisonpflanzen mit festem Rhyth- mus ungleichmäßig übergehender Faktor. Auf Grund von Unter- suchungen über die Keimungsenergie, Rhythmikund Variabilität in reinen Linien von Alectorolophus hirsutus All. Anzeiger d. Akad. d. Wiss., Wien, math.-nat. Klasse, Jahrg.. 1919, S. 165— 167. — — Über den Einfluß des Quellungszeitpunktes von Treibmitteln und des Lichts auf die Samenkeimung von Alectorolophus hirsutus All.; Charakterisierung der Samenruhe. Ebenda. S. 200-201. Jedem Einzelwesen kommt ein von seiner Aszendenz abhängiges und in seiner Deszendenz erkennbares Maß ‚‚phyletischer Potenz‘‘ zu, worunter Verf. die Fähigkeit’ versteht, vollwertige, die Weiterexistenz der Art verbürgende Nachkommen zu erzeugen. Anomalien der Be- blätterung und der Blüten, Zwergwuchs, Albinismus, Alteration des festen Keimungsrhythmus werden als Folgen geschwächter phyletischer Potenz und von der Ernährung unabhängig erkannt; mit Rücksicht auf die durch einige Generationen mögliche Erhaltung des Zwergwuchses können echte Mutanten mit solchen Formen verwechselt werden. Die Schwächung der phyletischen Potenz ist durch Mangel in der enzy- matischen Ausrüstung gegeben, denn das Licht, wenigstens was die Keimkraft anlangt, vermag bei innerlich geschwächten Nachkommen fördernd und hebend einzugreifen. Matouschek, Wien. Zellner, Julius. Zur Chemie der heterotrophen Phanerogamen. Ill. Mit- - teilung. Anzeiger d. Akad. Wiss. Wien 1919. S. 149—150. Es wird gezeigt, daß das Verhältnis des löslichen zum unlöslichen Stickstoff in jenen Organen der chlorophyllarmen Parasiten und Sapro- phyten, die der Aufnahme und Speicherung der Nährstoffe dienen, ein höheres ist wie bei autotrophen Pflanzen. — Die Heterotrophen sind trotz ihres hohen Wassergehaltes reicher an löslichen kristalloiden Stoffen wie ihre Substrate, wodurch ihre Wasserversorgung möglich wird. Zum Schluß faßt Verf. auf Grund fremder und eigener Unter- suchungen jene biochemischen Erscheinungen übersichtlich zusammen, die sich nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnisse als charakteri- stisch und gemeinsam für die heterotrophen Phanerogamen erkennen lassen. | Matouschek, Wien. . 94 Referate. Ernst, A. Aus Entwicklungsgeschichte und Cytologie angiospermer Sa- prophyten und Parasiten. Verh. d. Schweizer. naturf. Gesellsch., 99. Jahresvers. in Zürich. 1918. S. 231—232., Bei den meisten der untersuchten Pflanzen (Durmannia. Balano- phora, Cotylanthera, Rafflesia) bleiben die Embıyonen klein und un- entwickelt auf einem Stadium, das dem Proembryo anderer Pflanzen entspricht. Schon frühzeitig stimmen die Embryozellen nach Form, Größe und Inhaltsbeschaffenheit weitgehend mit den Endospermzellen überein, sodaß in späteren Stadien eine Untersuchung von Embryo und Endosperm nur nach Verfolgung der ganzen Entwicklungsgeschichte möglich ist. Bei allen diesen Formen geht die Basis des Embryos. eine oder eine kurze Reihe von Suspensorzellen, vielfach durch Auflösung oder Verdrängung durch das Endospe: m verloren, die Embryonen schei- nen rings vom Endosperm umschlossen. Für Helosis und Balanophora hat dieser Umstand Anlaß zu der Auffassung gegeben, daß der Embryo. nachträglich aus Endospermzellen entstehe; doch ist auch hier, wie Verf. zeigt, der Embryo eibürtig. Matouschek, Wien. Lämmermayr, L. Floristisches aus Steiermark. Österr. bot. Zeitschrift. 1918. LXVII. S. 383—388. Wir erwähnen hier nur die bisher in Steieimark nachgewiesenen Wirtpflai:zen der Viscum-Arten. 1. V. album L.: Populus nigra, betula verrucosa, Acer campestre und A. pseudoplatanus, Malus domestica, Pirus communis, Prunus spinosa, Urataegus sp.. Sorbus aria und 8. aucuparia, Tila grandifolia und T. parvifolia; die var. chrysococcum auf Pirus communis, die var. platyspermum R. K. auf Obstbäumen. 2. V. laxum Boiss. et Reut.: Abies alba. 3. V. austriacum Wsb. (schmal- blättrig): Pinus silvestris, Picea excelsa. Die Fundorte sind genau an- geführt. Matouschek, Wien. Siegert, Robert. Die Bekämpfung der Wiesenunkräuter. Bromberg, Schaper. 8°. VIII. 84 S. 1918. 50 Fig. - Die Schrift ist den Bedürfnissen des praktischen Landwirts ange- paßt. Im allgemeinen Teile werden besprochen: die Schädigung, die Einteilung der Unkräuter nach verschiedenen Gesichtspunkten und die allgemeinen Bekämpfungsmaßnahmen. Im besonderen Teile be- spricht Verf. die einzelnen Wiesenunkräuter. Im Schlußabschnitt werden die genossenschaftlichen und polizeilichen Maßnahmen zur Wie- senunkrautbekämpfung erläutert. Matouschek, Wien. Gorrens, C. Die Absterbeordnung der beiden Geschlechter einer getrennt- geschlechtigen Doldenpflanze (Trinia glauca). Biolog. Centralblatt. 1919. 39. Bd. S. 105—122. 3 Textfig. Das Geschlechterverhältnis der zweijährigen. obengenannten Pflan- zenart ist kurz vor Beginn der Blütezeit fast genau 1:1. Vorher ist Referate. 95 die Sterblichkeit der und @ gleich groß. Mit Beginn der Blütezeit gehen nach und nach fast alle Männchen duich Abfaulen am Wurzel- kopf ein, während nur einzelne Weibchen ergriffen werden. Auf ein 9, das zugrunde geht, kommen etwa 19 absterbende Männchen; das gefundene Verhältnis 1:19 bleibt während der ganzen Blütezeit sehr annähernd das gleiche. Das Eingehen hängt nur insoweit mit der Erfüllung der Funktion der Männchen zusammen, als die damit ver- bundenen stofflichen Veränderungen eine große Empfänglichkeit gegen die Infektion bedingen, wie sie zur Fruchtreifezeit auch beim 9 auf einmal, zum mindesten wesentlich gesteigert sich zeigt. Die Männchen zeigen oft ein Abfaulen, am Wurzelstock beginnend und die rübenför mige Wurzel ergreifend. Die Folge war ein Vertrocknen des blühenden Haupt- triebes und der Seitentriebe. Eine Infektionskrankheit liegt hier vor, der Erreger ist bisher unbekannt. Sie ist keine geschlechtsbegrenzte Krankheit, da auch Weibchen, wenngleich viel seltener, befallen werden. Matouschek, Wien. Küster, E. Über weißrandige Blätter und andere Formen der Bunt- blättrigkeit. Biolog. Zentralbl. 39. Bd. 1919, S. 212—251. 27 Fig. Nach der Verteilung der grünen und blassen Anteile deı Blattspreite unterscheidet Verfasser folgende Gruppen: Marginate Panaschierung (weiße oder gelbe Ränder an normal grünen Blättern), sektoriale Pana- schierung (sektorenweise ist die weiße und grüne Farbe über Blätter und Sprosse verteilt), marmorierte und pulverulente Panaschierung (die Blattspreite erscheint als ein unregelmäßig zusammengesetztes Mosaik grüner und weißer Areale). Innerhalb der Gruppe der albo- marginaten Gewächse gibt es große Mannigfaltigkeit: Verteilung grüner und blasser Areale über die Blattspreite und andererseits im Blatt- querschnitte sichtbare Defekte. Hier unterscheidet der Verfasser fol- sende Typen, die er eingeheud erläutert und abbildet: 1. Typus des Pelargonium zonale: die Pflanzencrgane stecken gleichsam in einer weißen Haut (Brassica oleracea, Nicotiana gigantea, Acer negundo usw.) 2. Typus der Sazifraga sarmentosa: Grünsprenkelung des blassen Randes. 3. Typus der Spiraea bumalda: starke Verbreitung der an den Blättern auftretenden Sektorenteilung, bei der tiefgrüne Anteile neben matt- grünen zu liegen kommen, ferner Mischung panaschierter und gleich- mäßig grüner Blätter, an fast jedem Sprosse auffindbar. 4. Typus der Sambucus nigra: weißer Blattrand, tiefgrünes Binnenfeld, eine zwischen beiden vermittelnde, mattgrüne Stufe von wechselnder Breite, z. B. auch bei /lex, Agave. — ‚Reinweiße‘“ Sprosse, die gern auf altem Holze entstehen, gibt es eigentlich nicht, da feinste Grünsprenkel stets auf- treten. . Infolge Mangels der Photosynthese sind sie nicht lange lebens- tähig, infolge der enzymatischen Qualifikation wenig widerstandsfähig. ET En EN TE = BR du EURE STERNE Ay f 96 Referate. — Unter ‚‚Inversion der Panaschierung‘‘ versteht Verf. die Eigenart mancher Pflanzenart, weißrandige Blätter mit grünem Binnenfelde und grünrandige mit weißem Feld zu erzeugen, was oft an einem Indi- viduum vorkommen kann (Acer negundo, Ligustrum ovalifolvum. Hostia japonica). Albomarginate Buntblättrigkeit tritt auch ohne die von Baur beschriebene Vermittelung sektorialer Panaschierung spontan auf. Die Baursche Ansicht von einer Spezifizität der blassen und grünen Zellen nimmt Verf. nicht an, er meint vielmehr : Von grünen Zellen können sich blasse abspalten und von den letzteren wiedeı grüne hervor- gehen. Die kritischen Zellenteilungen, bei denen die beiden Qualitäten hervorkommen, werden auch in späten Phasen der Entwicklung der Pflanze sich vollziehen. Je später die kritische Zellenteilung (Vert. nennt sie ‚inäquale Teilung‘), um so kleiner wird das aus gleichartigen Zellen aufgebaute Aıeal ausfallen, das sich irgendwie von seiner Nach- barschaft unterscheidet. Bei der sektorialen Panaschierung eines Sprosses hat die genannte Teilung am Vegı tationspunkt stattgefunden, bei der marmörierten und pulverulenten Panaschierung in jugendlichem Blatte. Die zur Panaschierung führenden inaequalen Teilungen kann man unmittelbar nicht sehen; über die Bedingungen, die zu solchen Teilungen und damit zur Panaschierung führen, weiß man noch nichts. Für die künftige entwicklungsmechanische Erforschung des ganzen Pro- blems gibt Verf. folgende Fingerzeige: Die Neigung zur inäqualen Teilung und zur Entwicklung der von solchen sich herleitenden Buntblättrigkeit ist bei verschiedenen Familien und Gattungen verschieden. Bei der Kartoffelpflanze und beim Klee findet man selten panaschierte Exem- . plare, Rumex zeigt große Buntheit, ebenso Acer campestre. An Linde und Eiche sah Veıf. nie spontan auftretende Buntheit. In verschiedenen Entwicklungsphasen eines Sprosses bezw. eines Vegetationspunktes ist die Neigung zur inäqualen Zellenteilung nicht immer die gleiche. Auffällig ist der Wechsel der Panaschierung an den Zweigspitzen des Acer pseudoplatanus var. Leopoldii. Bevorzugte Stellen für Wirkungen inäqualer Teilungen sind Blattrand, Partien nächst der Mittelrippen (Ulmus campestris), Nebenblätter (Pelargonium). Durch Zurückschneiden panaschierter Holzgewächse gelingt es oft, die Panaschierung besonders reich werden zu lassen, oder Exemplare, die träge geworden waren, wieder zurBildung panaschierter Blätter und Sprosse’‘anzuregen. Über die Faktoren, die in Knospen des ‚alten‘ Holzes wirksam sind und auf das Auftreten von Panaschierungen großen Einfluß haben, lassen sich vorläufig keine näheren Angaben machen. Matouschek, Wien. Küster, E. Beiträge zur Kenntnis der panaschierten Laubgehölze. Mit- teilungen der Deutschen dendrologischen Gesellschaft. 1919. S. 85—88. Mit 8 Abb. Referate. 97 An Acer campestre und A. pseudoplatanus, Fayus silvatica, Carpinus, Ulmus treten panaschierte Zweige spontan besonders häufig auf. Am seltensten scheint in der Natar spontan marginate Panaschierung vorzu- kommen. Verfasser berichtet über den Eıfolg eines kräftigen Zurück- schneidens an einem Acer campestre, dessen ehemals starke Neigung zur Produktion bunter Organe allmählich fast verloren gegangen war. Es entstanden darauf einige Äste mit rein weißen Blättern, die zum Teil in regelloser Weise tiefgrüne Randflecken. matt- und tiefgrüne Teile, Streifen und Zipfel aufwiesen. Damit war eine starke Asymmetrie des Blattes verbunden. Häufig zeigte sich eine marmorierte Pana- schierung. An mehıeren Zweigen trat auch maıginate Panaschierung auf. Der Modus derselben ist hier derselbe wie bei Pelargonium. — Diejenige Modifikation der Randpanaschierung, bei der grüner Rand und matt- grünes Binnenfeld vorhanden ist, ist die seltenere. bekannt von /lex aquifolium, Evonymus europaea u.a., bei denen jedoch auch weißer Rand und grünes Binnenfeld vorkommt. Der weißrandige Acer negundo entwickelt hier und da Zweige mit grünrandigen parfaschierten Blättern. Auch an einem weißrandigen Ligustrum ovalifolium wurde ein Sproß mit grünrandigen Blättern mit hellem Binnenfeld beobachtet, sodaß in diesem Fall von einer Umkehr oder Inversion der Panaschierung gesprochen weıden kann. Laubert. Correns, C. Vererbungsversuche mit buntblättrigen Sippen. I. Capsella Bursa pastoris albovariabilis und chlorina. Sitz.-Ber. d. preuß. Akad. d. Wiss. i. Berlin. 1919. S. 585—610. Figuren. Die erste (weißbunte) Pflanze zeigte an allen grünen Teilen ein Mosaik, wobei Weiß und Grün annähernd gleich stark vertreten sein können oder nicht. Es gibt aber auch Blätter mit weißem Rande (wie bei einer Periklinalchimäre). Bei den Schötchen verhält es sich ähnlich. Die zweite Pflanze wurde bei Leipzig gefunden. ihr Rohchlorophyll betrug nur 44% der normalen Pflanzen desselben Standortes. Die . chlorina-Sippe zerfällt wahrscheinlich wieder in eine chlorophyllärmere (euchlorina) mit 45 und eine reichere (subchlorina) mit 65%, des Roh- chlorophyligehaltes der typica-Sippe, wie die Vererbungserscheinungen zeigen. Die albovarvabilis-Sippe vererbt ihre Weißbuntheit nach Mendel, ist aber veränderlich. Durch Auswahl mehr weißer oder mehr grüner Pflanzen oder entsprechender Äste einer Pflanze als Samenträger läßt sich eine Verschiebung der durchschnittlichen Färbung der Nachkommen- schaft erzielen, die auf der einen Seite bis zu konstantem Grün geht, auf der anderen Seite (vielleicht nur aus technischen Gründen) nur bis zu einer staık weißen Durchschnittsfärbung, die durch gleich gerich- tete Auswahl auf derselben Höhe gehalten werden kann. Solange noch keine Konstanz (homogenes Grün) erreicht ist, kann die Selektion 98 Referate. hin und her betrieben werden. Die Weißbuntheit ist also eine Krankheit, die ab- und zunehmen, ja auch ganz verschwinden kann. und die durch die schwankende Veränderung (Erkrankung) einer Anlage, eines Genes, bedingt wird, das bei der typica-Sippe in normalem Zu- stand vorhanden ist. Eigenartig ist u. a., daß die albovariabilis-Embry- onen auf dem Reifestadium, auf dem die typica-Embryonen schön grün sind, nur homogen gelblich bis = grün, nie bunt gefunden wurden, und ihr weißbuntes. Mosaik erst in der zweiten Ergrünungsperiode, bei der Keimung. ausgebildet wird. Matouschek, Wien. Flury, Ph. Über Wurzelverwachsungen. Schweizer. Zeitschrift #. Forstwesen. 70. Bd. 1919. S. 37—41. 4 Fig. Die eigentlichen Saugwurzeln verwachsen vermöge ihrer Kurz- lebigkeit und ihres geschmeidigen Baues nicht leicht. Während der kurzen Dauer des primären Dickenwachstums schreitet in der jungen Wurzel die neue Zell- und Gefäßbildung von dem Umfange des Zentral- zylinders gegen dessen Mittelpunkt hin fort, also von außen nach innen, weshalb ein Verwachsen solcher Wurzeln auch sehr erschwert wird. Hat dagegen die Bildung eines geschlossenen Kambium-Ringes statt- gefunden und beginnt dann bei den Triebwurzeln das sekundäre Dicken- wachstum, das von innen nach außen stattfindet, so stünde aus anato- mischen Gründen einem Verwachsen solcher Wurzeln nichts mehr im Wege, und trotzdem wachsen sie nicht zusammen. Erst wenn die Wur- zeln stärker geworden sind und nicht mehr der Nahrungsaufnahme dienen, sondern nur Klammerorgane sind, kann ein Verwachsen sol- cher Wurzeln nichts mehr schaden; im Gegenteil wird die Wider- standskraft des Wurzelwerkes durch teilweises Verwachsen und Ver- klammern eher noch erhöht. Es scheint fast, als ob zwischen jüngeren Wurzeln gewisse abstoßende Kräfte tätig seien, doch ist diese Frage noch nie studiert worden. — Im forstlichen Versuchsgarten zu Adlisberg bei Zürich befestigte Verfasser 1912 kreuzweise übereinandergelegte Wurzeln von verschiedenen Nadel- und Laubhölzern mittels Klammern ausgebranntem Ton. Gleichzeitig wurde das Entsprechende bezüglich der Zweige (besonders Weymouthskiefer) ausgeführt. Im ersteren Falle kam es bis jetzt zu keiner Verwachsung, im letzteren trat sie ein. Matouschek, Wien. Stehlik, W. Bekämpfung des Wurzelbrandes bei der Zuckerrübe durch ihre Züchtung. Österr.-ung. Zeitschrift f. Zuckerindustrie und Landwirtsch. 46. Jg. Wien 1918. S. 1—10. Zu Semeitz (Böhmen) ausgeführte Untersuchungen ergaben: Kalk- mangel im Boden wie auch: ein verschieden stark gelockerter Zustand Referate, 99 des Bodens kann den Wurzelbrand nur dann hervorrufen, wenn die Pflanze zu der Krankheit neigt. Eine Temperatur von 25° hat stärkere Erkrankung durch den Brand zur Folge. Begoß man den Boden mit 1%iger Karbolsäurelösung und wurden die Rübsamenknäuel in eine solche Lösung getaucht, so wurde die Erkrankung der Pflanzen herab- gesetzt. Für den Züchter hat die erbliche Neigung der Pflanzen zum Wurzelbrand die größte Bedeutung, und die Neigung hängt offenbar mit der Bildung zu zarter, der Krankheit leicht unterliegender Pflanzen zusammen. Diese erbliche Neigung ist für die Rübenzüchtung wichtig, sie kann mit Erfolg zur Aufzucht immuner Sorten verwendet werden. Matouschek, Wien. Arrhenius, 0. und Södersberg, E. Der osmotische Druck der Hochge- birgspflanzen. Svensk botan. Tidskrift XI. 1917. S. 373—380. Untersuchungsort: Abisko in Schwedisch-Lappland. Die Hoch- gebirgspflanzen haben einen relativ hohen osmotischen Druck, der einer höheren Konzentration des Zellsaftes entspricht und der Pflanze einen höheren Schutz gegen das Erfrieren bringt. Der höchste osmotische Druck in den Blättern, 20,9 Atmosph., zeigte sich bei Sawifraga atzordes. Nach Maximow bleibt in einer solchen Zelle das Plasma noch bei — 22°C am Leben. Den niedrigsten Druck, 15,4 Atmosph., hatte Stlene acaulis, entsprechend einer Minimumtemperatur von — 15° C. Und im Sommer sinkt die Temperatur des Gebietes selten bis auf diesen Rälte- grad herab, weshalb die Pflanzen gegen Erfrieren daselbst geschützt sind. In den Blüten betrug der höchste osmotische Druck (bei Viola biflora und anderen Pflanzenarten) 11,2 Atmosph., was einer Widerstandsfähig- keit von — 11° entspricht. Den niedrigsten Druck, 4,5 Atm., fand man bei Andromeda tetragona und Dryas octopetala, was einer Minimum- temperatur von — 7° entspricht. Daher erfroren die Blüten dieser Pflanzen oft bei Nachtfrösten, während die Blüten anderer Pflanzen dem Froste widerstanden. Genau studiert wurde Silene acaulıs, die es versteht, sich innerhalb gewisser Grenzen durch Konzentrationsände- rungen gegen das Erfrieren zu schützen. Matouschek, Wien. Graebner. Die Wirkungen des Winters 1916/17 auf die Gehölze im Garten der königl. Gärtnerlehranstalt Dahlem. Bericht der kel. Gärtnerlehranstalt Dahlem f. 1916/17. Berlin 1918. S. 93—97: und Gartenflora 1919. 68. Jg. S. 177—181. Im Februar sank die Temperatur bis — 24° C; eine heftige Frost - peıiode war auch im November. Die austrocknende Winterwindwirkung wurde verhängnisvoll. Die Kreuzungen der Gartenrosen mit heimischen, also winterharten Gartenrosen hielten sich gut. Ganz heruntergefroren waren Rubus biflorus, R. odoratus, Buddleia variabilis, Clerodendron 100 Referate. trichotomum und Viti:; sehr stark litten Arten von Erica, Daboecia, Sarothammus scoparius, Calluna. Magnolia-Arten und Spartium junceum hielten sich auffälliger Weise gut. Von Quercus lusitanica und Q. dentata war das 1- und 2 jährige Holz angefroren. Forsythia viridissima versagte im Gegensatze zu den anderen Arten des Genus ganz. Bei Hedera zeigte sich eine zweifache Art des Absterbens der Blätter und Zweige: Erfrierung (glasiges Aussehen der Blätter) und Vertrocknen (normale Blattfarbe). Hedera colchica erfror ganz, ebenso Jlex aquifolium. Son- derbarer Weise kamen stark herab Abies Nordmanniana und A. alba. Vielfach zeigten die mitgenommenen Pflanzen die Bräunung und Rötung erst unter der Einwirkung der Frühlingssonne. Durch Wind litten auch stark Tsuga canadensis, Pinus densiflora und Thunbergii, Cephalotaxus drupacea. Matouschek, Wien. Müller-Thurgau, H. Zum Schutz der Obstbäume gegen Winterfrost. Schweizer. Zeitschr. f. Obst- und Weinbau. 1918. 27. Jg. S. 17 bis 20. Die Untersuchungen des Verfassers ergaben : Die den Sonnenstrahlen ausgesetzten Bäume besitzen gegen Ende des Winters auf der Südseite eine wasserreichere Rinde als auf der Nordseite, während ein solcher Unterschied am Winteranfang sich nicht ergibt. An sonnigen Winter- tagen findet auf der S.-Seite von Baumstämmen infolge stärkerer Er- wärmung eine Weiterentwicklung der lebenden Rinde und der äußeren Holzschichten statt; auf der N.-Seite ist dies viel weniger der Fall. Die S.-Rinde eines ungeschützten Baumes ist in der zweiten Hälfte des Winters eher dem Eıfrieren ausgesetzt, einmal ist sie in ihrer Ent- wicklung weiter vom winterlichen Ruhezustand entfernt, die Zellen sind auch durch die direkt vorausgehende Erwärmung durch die Sonnen- strahlen zu lebhafter Tätigkeit angeregt. Dies führt zu einer anderen Art des Schutzes: Die Schutzdecke muß während des ganzen Winters oder doch während der zweiten Hälfte gegen Sonnenbestrahlung schüt- zen, damit ein vorzeitiges Erwachen aus der winterlichen Ruhe ver- hindert wird. Matouschek, Wien. Kellner-Walkenstein. Die Widerstandsfähigkeit der Obstblüte. Der Obstzüchter. 1919. S. 34. Jahrelang beobachtete Verfasser mehr als 100 Apfelsorten. Das Studium ergab: Die sog. Widerstandsfähigkeit der Blüten einzelner Sorten existiert nicht. Alle Blütenbestandteile aller Sorten sind gegen ungünstige Witterungsverhältnisse gleich empfindlich. Die vermeint- liche Widerstandsfähigkeit wird dadurch vorgetäuscht, daß einzelne Sorten durch ihren Aufbau und durch natürliche Schutzeinrichtungen ihre Blütenanlagen besser vor den ungünstigen Witterungseinflüssen schützen können als andere Sorten. Matouschek, Wien TEA PERLE N R EFT ENGE y Referate, N 101 Adank, Ulr. Zur Verhütung von Frostschaden an Reben. Schweizer. Zeitschr. f. Obst- und Weinbau, 28. Jg. 1919. S. 165—166. März 1919 begann man im Sanktgallischen Rheintale mit dem Schnei- den ;es folgten kalte Apriltage. An den geschnittenen Reben entfärbte sich die bis dahin gelblich-braune Rinde sofort bläulich bis schwarz, viele Augen schrumpften ein und sind tot. Später geschnittene oder unge- schnittene Reben bleiben gesund. Man muß in der Methode des Reben- schneidens eine Änderung eintreten lassen: Man kürze die Leitschosse auf das Notwendigste oder gar nicht zurück; erst wenn die Frostgefahr vorüber ist, hole man dies nach, Dem Saftdrucke ist dadurch eine natür- liche Leitung geboten. Wenn man die Leitschosse erst dann zurück- schneidet, sobald geöffnete Triebe an den Reben stehen, so ist die Gefahr des Ausweinens ganz vorüber, man hat dann eine ungeschwächte Pflanze vor sich. Matouschek, Wien. Domin, K. Vliv zimy na vyvoj kvetü u prvosenky bledozlute.e (Ein- fluß der Kälte auf die Entwicklung der Blüten bei Primula elatior). — Casopis Musea kräl. cesk. Prag. XCl. 1918. S. 375. Im Prager botanischen Garten entwickelte die Pflanze schon im Februar einige normale Blüten ; es kamen arge Fröste, die Blüten froren ab. Nach Eintritt wärmerer Witterung bildeten sich aus den Knospen kleinere Blüten mit einer um die Hälfte kürzeren Korolle. Später er- schienen bei warmer Witterung wieder normale Blüten. Man sah dann am Schaftende zweierlei Blüten. Bei Potentilla tormentilla und P. are- naria entstehen, wenn sie im Spätherbst oder Winter blühen, umgekehrt Blüten mit großer Korolle. Der Frost wirkt also auf Blüten verschieden- artig. ; Matouschek, Wien. Laubert. Ungewöhnliche Flecke an Äpfeln und Birnen. Deutsche Obst- bauzeitung. 65. 1919. S. 255—256. Mit 1 Abb. Es werden die hier bereits 1912 (22. Bd., S. 454—457) beschrie- benen, später auch von Müller-Thurgau (1918) näher studierten Sonnenbrandflecken des Keınobstes besprochen, die sich vereinzelt auch 1919 gezeigt haben. Nachträglich sei bemerkt, dal Referent in Dahlem 1919 die gleichen Schäden an Quitten beobachten Konnte. Laubert. Osterwalder, A. Vom Aufspringen des Obstes. Schweizerische Zeit- schrift für Obst- und Weinbau. 28. 1919. S. 399—403. Mit 1 Abb. Unter Beifügung einer Abbildung bespricht Veıfasser die Eıschei- nungen und Entstehungsursachen eines Aufspringens des Obstes, das sich 102 Referate. . 1919 in der Schweiz, besonders am Boskoop-Apfel,. gezeigt hat. Er macht dafür zwei Umstände verantwortlich: ‚1. das Regenwetter im Juli, das eine reichliche Wasseraufnahme durch die Zellen des Frucht- fleisches eı möglichte und dadurch, verbunden mit der Zellvermehrung, ein außerordentliches Wachstum der Früchte; 2. die der nassen Juli- witterung vorangehende lange Trockenperiode im Mai und Juni, die eine Schädigung der Fruchthaut hervorrief und damit ihre Wachstums- fähigkeit verringerte, sodaß die Haut dem im Juli stärker anwachsenden Druck von innen nicht mehr gewachsen war und bersten mußte‘“. Die Rißwunden verheilten vollständig. — Referent möchte hinzufügen, daß er in Berlin-Dahlem im selben Sommer genau die gleichen Erschei- nungen — oft vollständig ringförmige, gut veıheilte große Risse — an einem Teil der Früchte eines Buschbaumes Schöner von Boskoop beobachtet hat. Beschrieben sind die Erscheinungen schon öfter. Laubert. Henning, Ernst. Bidrag till kännedomen om den s. k. gulspetssjukan hös sädesslagen. (Beitrag zur Kenntnis der sog. Gelb- spitzkrankheit bei Getreidearten). Medd. Nr. 179, Centralanst. för försöksv. pa jordbruksomr. Bot. avd. Nr. 15. Stockholm 1918. 30 S. 16 Abb. ı Taf. In Schweden scheint die oben genannte Krankheit häufig zu sein, die auch aus Dänemark bekannt ist, und an Hafer und Gerste beobachtet wird. Sie gibt sich daran zu erkennen, daß die 3—4 obersten Blätter von der Spitze her auf ein Drittel oder ‘die Hälfte blaßgelb werden und sich zusammenrollen, die Haferrispen sind ver- kümmert, häufig mit zahlreichen weißen kleinen und unfruchtbaren Ährchen. Eine genaue Untersuchung der kranken Pflanzen, des Ackerbodens und der sonstigen Vegetationsverhältnisse ergab, daß die Erkrankung weder auf Parasiten zurückzuführen, noch durch Nahrungsmangel, Spätfrost oder Dürre verursacht war. Abgesehen von einigen minder wichtigen mitwirkenden Ursachen muß sie sicher- lıch einer ungünstigen Beschaffenheit der physikalischen Bodenver- hältnisse zugeschrieben werden, da Lehmzufuhr der Krankheit vor- beuste. VER Killian. Erkrankungen von Kiefernsämlingen in den gräfl. Thiele-Winck- ler’schen Forsten. Bericht d. Lehranstalt f, Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1916/17. Berlin 1919. S. 117—119. 2 Fig. Infolge großer Feuchtigkeit in den Saatbeeten kümmerten die Sämlinge von Pinus silvestris; die Nadeln verfärbten sich. In den Stämmchen traten pathologische Harzkanäle auf. In den Figuren wird Referate. 103 der Querschnitt eines gesunden Stengels mit dem eines kranken ver- glichen. Matouschek, Wien. Schellenberg, H. Gelbsüchtige Reben. Schweizer. Zeitschr. f. Obst. und Weinbau. 48. Jg. 1919. S. 233—234. In der Ostschweiz ergab die jahrelange Beobachtung als Ursachen der Weinstock-Gelbsucht das Grundwasser und die Bearbeitung des Bodens oder das Festtreten desselben in nassem Zustande. Daher ergeben sich folgende Vorbeugungsmaßregeln: Leichte Bodenlockerung, Betreten und Bearbeiten der Weinberge nur bei trockenem Wetter, | die gute, durchlässige Erde darf nicht zu sehr mit solcher von geringerer Durchlässigkeit aus dem Untergrunde vermischt oder geradezu über- deckt und so vom Luftzutritte abgeschlossen werden; Ableitung des Grundwassers; der Stallmist darf nicht zu tief untergebracht werden. Die gelben Blätter und die etwa auch nachfolgenden gelblichen Geiz- triebe müssen abgebrochen werden. Matouschek, Wien. Frödin, J. Über das Verhältnis zwischen Vegetation und Erdfließen in den alpinen Regionen des schwedischen Lappland. Lund Univers. Arsskrift, N. F. XIV. 1918. S. 1—32. 4 Taf. 9 Textfig. Das ‚„Erdfließen“ in alpinen Resionen Lapplands ist auf folgende zwei Ursachen zurückzuführen: Durchtränkung des Bodens durch Schneeschmelzwässer und Unmöglichkeit des Tieferdringens dieses Wassers, da die unteren Bodenschichten ständig gefroren sind. Die oberen Schichten der Erde sind dann mit Wasser übersättigt, werden breiig und kommen an Abhängen ins Gleiten. Diese Schlammströme vernichten die Vegetation entweder ganz, sodaß Neubesiedelung erfolgt, oder sie zerreißen bloß die Vegetationsdecke, wodurch einzelne Felder entstehen. Diese ‚‚netzartigen‘ Bilder wurden auch photographisch festgehalten. Matouschek, Wien. Heß, E. Das Verhalten der Buche im Oberhasli (Berner Oberland). Schweizerische Zeitschr. f. Forstwesen. 1918. 69. Jahrg. S. 73 bis 79. 4 Fig. und 1 Taf. Das Genttal ist ein typisches Lawinental, wo Lawinenzug neben Lawinenzug liegt, die hier sonderbarerweise mit Rotbuchen bewachsen sind, nicht mit Alpenerlen oder Legföhren. Die hier vorkommende Buche ist niedrig, strauchartig, die sog. „Studbuche‘. Jeden Winter streichen die Lawinen über diese Bestände, ohne ihnen zu schaden. Man findet in den undurchdringbaren Beständen dieseı verkümmerten Buehen kriechende Stämme von 2—3 dm Durchmesser, von denen sich knorrige Äste aufrichten. Die Äste sind sehr zäh und sperrig, das Holz ist auch zäher und als Brennholz sehr geschätzt. An von der Lawine 104 Referate. nicht bestrichenen Stellen gedeihen die schönsten hochstämmigen Buchen. Die Figuren zeigen Bestände beider Buchenformen. Matouschek, Wien. Sehröter, €. Eine seltene Lawinenwirkung. Schweizerische Zeitschr. f. Forstwesen. 1918. 69. Jg. S. 228. 1 Fig. Eine Staublawine ging April 1917 am Südabhange der Churfirsten ob dem Walenstatterberg herab und fegte eine bis 50 m breiteLücke in dem Waldstreifen heraus. Am Rande dieses durchbohrte ein Buchenstamm- stück von 12cm Durchmesser eine an der betreffenden Stelle etwa 45 cm dieke Rottanne. Der Einschlag ist glatt, die Tanne ist nach oben und unten von der Einschlagstelle 1—1,5 «m weit gerissen, der Riß finger- breit. Der bergwärts vorstehende Teil des Buchenstückes ist berindet, der andere nicht. Das Stück mußte im Momente des Einschlagens stumpf gewesen sein. Matouschek. Wien. Bioletti, Frederie T. und Bonnet, Leon. Über die „little leaf“ ge- nannte Krankheit der Reben in Kalifornien. Journ. of agric. Rese- arch. Bd. 8, 1917. S. 381—397. 4 Taf. (Nach Internat. agrar- techn. Rundschau. 1917. S. 1042). Die bezeichnete Rebkrankheit wird seit 190) für Kalifornien er- wähnt und ist auf sandigem Boden auf einem großen Gebiete verbreitet. Die befallenen Reben haben kleine gelbliche Blätter, Zweige mit kurzen Internodien und in schweren Fällen abgestorbene Gewebestellen auf den Blättern und gummiartige Ausscheidungen in den leitenden Geweben der Zweige und des Stammes. Stark erkıankte Reben liefern einen geringen Ertrag und gehen in einigen Jahren ein, schwächer erkrankte tragen nicht voll. Die Krankheit ist nicht ansteckender Natur und wahrscheinlich auf örtliche Boden-, Wasser- und Temperatur verhältnisse zurückzuführen. Alle Rebsorten sind der Krankheit ausgesetzt, doch sind Unterschiede in der Widerstandsfähigkeit vorhanden. Auch verschiedene Baumarten weıden von der Krankheit betallen, wenn sie in der Nähe der Weinstöcke wachsen ; so besonders Aprikosen und Populus monilifera var. angulata, weniger ausgesprochen Pfirsich, Feige, Mandel, Nußbaum und Melia azedarach var. umbraculiformis. Durch einen Versuch wurde festgestellt, daß Gipsdüngung des Bo- dens eine heilsame Wirkung auf die eıkrankten Pflanzen ausübt. O3 Sehönwald. Die Lösung des Lärchen-Rätsels. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, 1918. 50, Jg. S. 257—261. Eberts. Die Lärche. Ebenda. S. 416—418. Müller, H. Zum Lärchen-Rätsel. Ebenda. S. 418—421. Referate. 105 Schoenwald ist auf Grund der Beobachtungen in Pommern der Ansicht, die Lärche müsse die Möglichkeit haben, mit ihren Wurzeln mindestens doppelt so tief in den Boden dringen zu können wie die Wur- zeln aller anderen Waldbäume. Bei 30jährigen Lärchen fand er die feinen Wurzeln bis über 3 m tief gehend. Stößt die Wurzel auf eine bindende Schichte von Ton, Kies, Ortstein usw., so vermag sie dieses Hindernis nicht zu durchbrechen, sie kann ihm auch nicht ausweichen, da sie nicht die Eigenschaft hat, horizontal streichend Nahrung zu suchen. Gleich- gültig ist dann für die Lärche die Lage und ob sie rein oder gemischt steht. Müller kennt Lärchen auch bei weniger Gründigkeit als 2—3 m. Leider werden für die Lärche, die in ihrer Biologie mehr zu den Laub- bäumen neigt — sie gehört zu den am stärksten transpirierenden Wald- bäumen — immer nur die Kulturregeln der Nadelhölzer angewandt. Kein Wunder, daß der Baum vielen Schädlingen zum Opfer falle. Eberts schlägt vor, zunächst für längere Zeit auf jeden Lärchenanbau zu ver- zichten, um eben die Feinde zu vermindern. Matouschek, Wien. Freysoldt, L. Kalimangelerscheinungen an Kartoffeln. Die Ernährung d. Pflanze. 1918. S. A. 8 8. Die Symptome starken Kalimangels treten 4—6 Wochen nach Aufgang der Kartoffeln und zwar zuerst an den älteren Blättern auf. Sie zeigen sich in Form schwarzer Flecken auf beiden Seiten der Blattspreite und greifen auch auf die Adern über. Die erkrankten Blätter sterben frühzeitig ab, die ganze Pflanze bleibt im Wachstum zurück ‘und wird vor der Zeit dürr. Die Flecken werden von braunen Zellablage- rungen hervorgerufen, die in allen Schichten anzutreffen sind und sich gegen Lösungs- und Färbemittel indifferent verhalten. Die Jodprobe ergibt bei Vorenthaltung von Kali einen erheblichen Rückgang in der Stärkeassimilation. Der Kaligehalt kalihungriger Blätter steht hinter dem normal ernährter bedeutend zurück, während der Kaligehalt der Knollen nicht in bestimmter Richtung von Kalimangel beeinflußt wird. Kalimangel zeitigt einen bedeutenden Minderertrag an Knollen und an Stärke. Matouschek, Wien. Brandi, W. Die Eisenfleckigkeit der Kartoffeln. Schweizer. landwirtsch, Zeitschr. 1919. S. 173—174. Eisenfleckige Kartoffeln, in den letzten Wintern in der Schweiz oft beobachtet, sollen angeblich normale Pflanzen geben, wenn sie als Saatkartoffeln verwendet werden. Verf. meint, man solle eisenfleckige Kartoffeln nicht als Saatkartoffeln verwenden, da die erwähnte Angabe doch nicht sicher steht; Schuld an der Entstehung der Krankheit dürfte der Boden und die Düngung, wie z. B. einseitige Stickstoffdüngung, sein. Namentlich scheinen saure und kalkarme Böden, besonders solche Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 8 106 Referate. mit sauren Eisenverbindungen, wie Torf- und Moorland, die Krankheit direkt hervorzubringen. Matouschek, Wien. Ewert. Einwirkung der Entblütung auf das Wachstum der Pflanzen. Be- richt der Lehranstalt f. Obst- und Gartenbau zu Proskau für 1916/17. Berlin 1919. S. 116—117. 2 Fig. Ein 45 Jahre alter entblüteter Goldparmänenbaum blühte das nächste Jahr wieder, ein jüngerer Baum benutzte die ersparten Bau- stoffe zur Kräftigung seiner vegetativen Organe. Eine Kirschbaum- sorte, 5 Jahre alt, wurde 4 Jahre hintereinander entblütet. Von den 2 Bäumechen überholte der schwächere den stärkeren in Bezug auf das Wachstum; auch an den Wurzeln zeigte sich der entsprechende Unter- schied. Bei Buschbohnen brachte die Entblütung stets starkes Wurzel- wachstum mit sich. Matouschek, Wien. Wöber, A. Versuche über künstliche Rauchschäden mit schwefeliger Säure in dem Jahre 1914. Zeitschr. f. d. landwirtsch. Versuchs- wesen in Deutschösterreich. Wien 1919. 22. Jahrg. S. 169—179. 2. Tat. Die Versuche wurden unter einer Glasglocke mit 4,3 cbm Inhalt, auf Schienen fahrbar und aufziehbar, angestellt. Als Konzentration der H,SO, wählte Verfasser die Verdünnung mit Luft im Verhältnis von 1 Vol. SO, : 500 000 Vol. Luft, um festzustellen, ob die bisher als ungefährer Grenzwert für chronische Beschädigungen bei Nadel- hölzern angesehene Konzentration des SO, auch bei Cerealien und an- deren Kulturgewächsen Schädigung hervorruft, zumal viele dieser zur Blütezeit beräuchert wurden. Die Einwirkungsdauer war ziemlich kurz. Auf Blättern der Birnveredelungen zeigten sich 4 Tage nach der 3. Beräucherung typische Rauchverletzungen, die braunen Flecken auf den Blättern wurden zuletzt schwarz, die Blätter fielen ab. Blätter der Rebenveredelungen waren widerstandsfähiger als die der amerikani- schen Rebenwildlinge (Taylor Narboni). Feldbohnen zeigten verkümmerte Früchte, die Zuckerwicke blieb zurück, Kohlrübe zeigte keine Spur von Knollenbildung. In letzterem Falle liegt ein unsichtbarer Rauch- schaden vor, bei dem infolge Schädigung des Assimilationsprozesses die Produktion von Kohlehydraten herabgesetzt wird. Unkraut zeigte bei Konzentration von 1 : 10 000, nach %sstündiger Einwirkung, welkes Aussehen schon nach 20 Minuten; nach 12 Tagen war es abgestorben. Der Nachweis von SO, in den Pflanzen gelang. Ein durch schweflige Säure verursachter Rauchschaden ist zu unterscheiden von einer Blatt- verätzung durch Kupfervitriol (Bespritzung durch Kupferkalkbrühe). Im ersteren Falle tritt Verfärbung und Fleckenbildung zwischen den Nerven auf, an den Blattrippen bleibt das Blatt unbeschädigt, im Referate. 107 2. Falle tritt dunkelbraune Verfärbung der Blattstiele und -Nerven auf, das Blatt bricht an der Stelle, wo der Blattstiel ins Blatt übergeht, sehr leicht ab. Matouschek, Wien. Janson. Kalkstaub und Obstblüte.e Gartenwelt. 23. 1919. S. 300. An Orten mit starker Staubentwicklung werden die Blüten, be- sonders in niederschlagsarmen Jahren, oft zum großen Teil unfruchtbar. Sorten mit ausgeprägter Jungfernfrüchtigkeit leiden weniger. Durch den auf die Nerben gelangenden Staub wird die Narbenflüssigkeit auf- gesaugt und der Befruchtungsvorgang verhindert. Durch durchdiingende Bewässerung während der Blüte soll diesem Übelstand entgegengewirkt werden können. Sehr umfangreiche Staubschäden entstehen alljährlich im Umkreis der Zementfabrik in Gösernwitz bei Jena, besonders in dei Windrichtung. Besonders verderblich auf die Blüten wirken Rußnieder- schläge wegen ihres Schwefelsäuregehaltes. Laubert. Ewert, R. Verstopft der Zementstaub die Poren der Pflanzen? Zement, 1919. S. 55—57. Versuchspflanzen : Rüben-Arten, Kohlrübe, Kartoffel, also Kultur- gewächse, die auch auf der Blattoberfläche Spaltöffnungen haben. Eine Verstopfung der Öffnungen findet nicht statt, daher wird die At- mung und Assimilation nicht unterbunden. Der Staubbelag auf den Blättern wirkt auf das Produktionsvermögen derselben eher günstig als schädlich. Matouschek, Wien. Krause, F. Die Kräuselkrankheiten der Kartoffel. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 178—179, 187—188. Mit 4 Abb. Verfasser weist darauf hin, daß als Kräuselkrankheiten verschiedene Krankheiten der Kartoffel bezeichnet werden, besonders die echte Kräu- selkrankheit, die Blattrollkrankheit, die Bukettkrankheit, die Barba- rossakrankheit. Betreffs der Blattrollkrankheit wird die Ansicht ver- treten, daß es sich dabei um einen Sortenfehler handelt, der dur:h un- günstige und mangelhafte Ernährungsverhältnisse stark gefördert wird. Es ist zwischen einer nicht übertragbaren, akuten und einer durch die Knollen übertragbaren, erblichen, chronischen za unterscheiden. Zur Bukettkrankheit neigen besonders Imperator, Leo, Gertrud, Up to date, weiße Königin u. a., zur Barbarossakıankheit Barbarossa u. a. Als Bekämpfungsmaßnahme kommt gegen die Kräuselkrankheiten in erster Linie sorgfältige Beachtung des Saatgutes in Frage. Ferner Kontrolle der Pflanzen und Entfernen aller kranken Stauden. Bei gleichmäßigen Auftreten der Krankheit dürfen die geernteten Knollen nicht für Saat- zwecke verwendet werden. Sorgfältige Aufbewahrung des Saatgutes, 108 Referate. hierzu nur gut verlesene große Knollen. Möglichst günstige Kultur- verhältnisse. Unter Umständer Saatgutwechsel. Gut durchgeführte Staudenauslese. Laubert. Blanchard und Perret. Studien über die Blattrollkrankheit der Kar- toffeln. Comptes rend. d. se. del’Acad. d’Agric. de France. Bd. 3. Paris 1917. S. 894—895. (Nach Intern. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 1041). Die Krankheit wird als eine Folge der Entartung gewisser Kartoffel- sorten infolge von wiederholter ungeschlechtlicher Vermehrung, zu häufigem Anbau auf derselben Bodenart und Kultur in kalireichen, aber stickstoffarmen Böden angesehen. Nicht alle Sorten sind für die Krank- heit gleichmäßig empfänglich, und nicht alle Pflanzen deı gleichen Sorte werden gleichmäßig befallen. Durch Erneuerung des Saatgutes und durch Stickstofflüngung nimmt die Krankheit ab. OS Jordi, Ernst. Die Blattrollkrankheit der Kartoffel. S.-A. aus dem Jahresbericht der landw. Schule Rütti 1916/18. 16 8. Zur Lösung der Frage, ob man die Blattrollkrankheit künstlich hervorrufen kann, und welche Ursachen das Blattrollen hervorrufen, wurden mehrere Versuchsreihen im Berner botanischen Garten angestellt. Bei der ersten wurden verschiedene Bodenarten verwendet, die Boden- durchlüftung möglichst günstig oder möglichst ungünstig gestaltet und von verschiedenen Kartoffelsorten ganze oder zerschnittene Knollen ausgelegt. Das Ergebnis der Versuchsreihen berechtigt zu keinen be stimmten Folgerungen. In einer zweiten Versuchsreihe wurde der Ein- fluß ungleicher Bodenfeuchtigkeit untersucht, aber auch diese Versuche ergaben kein sicheres Resultat. BE Schoevers, T. A. €. Het krullen van Tomatenbladeren. (Das Kräu- seln der Tomatenblätter). Tijdschrift over Plantenziekten. 25. Je., 1919. "Beiblatt, 8.1112. In Übereinstimmung mit der Anschauung von W. W. Tracy (Tomato culture, New-York, 1917) fand der Verfasser bei seinen Ver- suchen als Ursache der Kräuselung vonTematenblättern dasAusschneiden der Achselschosse und die Verkürzung der Zweige, wie sie zur Erzielung besserer und zahlreicheier Früchte bei der Kultur der Tomaten üblich sind. Er ist der Ansicht, daß durch die Fortnahme so zahlreicher im Wachstum begriffenen Teile die Auswanderung der Stärke aus den Blättern unterbleibt, weil für sie keine Verwendung vorhanden ist, und daß hierdurch, ähnlich wie bei der Blattrollkrankheit der Kartoffeln, die Kräuselung der Blattfläche hervorgerufen wird. BER. Wi ne: Referate. 109 Reddick, Donald and Steward, Vern B,. Varieties of Beans susceptible to Mosaic. (Für die Mosaikkrankheit anfällige Boh- nenvarietäten). Phytopathology, Bd. 8, 1918, S. 529—534, Die in New-York häufige, in den Vereinigten Staaten allgemein verbreitete Mosaikkrankheit der Bohnen stimmt ganz mit der des Tabaks überein, wird aber durch den Samen übertragen. Die kranken Pflanzen setzen wenig oder gar keinen Samen an, Im Laufe der Untersuchungen über die Krankheit stellten die Verfasser durch In- tektionen fest, daß u. a. 31 der bekannteren Bohnensorten anfällig, 5 widerstandsfähig waren. Die weiße Markbohne ist entweder immun oder in hohem Grade widerstandsfähig; die Erbsen-Bohnen gehören zu den am meisten anfälligen, nur eine sehr ertragreiche, „Robust“ genannte Sorte erwies sich als immun. OR: Fischer, Ed. Über einige im botanischen Garten in Bern kultivierte Schlangenfichten. Schweizerische Zeitschr. f, Forstwesen. 1919. 70. Jg. S. 10—13. 2 Fig. Vor Jahren erhielt aus einer Handelsgärtnerei der Berner botan. Garten ein Stück von Picea excelsa virgata C'ranstownit Carr.,; 1905 kam es zur Zapfenbildung. Die erhaltenen Sämlinge boten eine Musterkarte der verschiedensten Formen von ganz normaler Picea bis zu solchen, denen man schon frühzeitig den ausgesprochenen Schlangenfichtentypus ansah. Die Charaktere der Schlangenfichte vererben sich auf einen Teil ihrer Nachkommen; diese zeigen sogar den eigenartigen Wuchs in stärker ausgeprägtem Maße als die Mutterpflanze. Verpflanzungen abeı bringen, wie an zwei Stücken zu sehen ist, eine Störung des charakteristischen Wuchses hervor, die darin besteht, daß plötzlich eine reichliche Zweig- bildung an den Enden der Triebe ausgelöst wird. Diese Zweige scheinen bei ihrem Weiterwuchse wieder die für die Schlangenfichte charakteri- stische verlängerte Form annehmen zu wollen, also die Verzweigung zu unterlassen. Matouschek, Wien. Roth, Julius. Die Trauerfichte bei Leutschau. Österr. Forst- u. Jagd- zeitung. 1919, Wien: 37. Jg. S. 219. 1 Fig. Die im ‚‚Kohlwald‘ bei Leutschau (Ungarn) stehende Picea excelsa var. pendula wird abgebildet und beschrieben. Entdeckt wurde der Baum 1872 von K. Gruber. Tib. Blattny maß unten den Umfang von 93 cm, der Hauptstamm hat einen fast schlangenartig gewundenen Wuchs, sodaß der Baum, von jeder Himmelsrichtung betrachtet, ein anderes Aussehen hat. Er ist 20,5 m hoch und hat jetzt 2 Spitzen. 1386 trug er das erste Mal Zapfen, die aber taube Samen hatten. Aus späteren keimfähigen Samen erhielt man normale Pflanzen, die keine Zeichen der Vererbung trugen. Stecklingsversuche ergaben wohl die 110 Referate. Eigenschaften des Mutterstammes, aber alle so erhaltenen Stämmchen bis auf eines in Hotkoz gingen ein. Die das Natur wunder unterdrücken - den Nachbarbäume wurden letzthin entfernt. Man plant eine Über- führung der Fichte aus dem Schatten in die Sonne, was Referent nicht gutheißen kann. Matouschek, Wien. Weisse, A. Zwei monströse Maispflanzen. Verhandl. d. bot. Vereines. d. Provinz Brandenburg. 1918. 60. Jg. S. 141—145. 1. Eine Rückschlagbildung an Mais, die folgende neuartige Merk- male trägt: Eine terminale Infloreszenz, nur im oberen Teile 7 Blüten tragend, im unteren Teile ein © Kolben, der am Grunde noch einen ebenso umgeformten Seitenzweig trägt. Kein rispiger Blütenstand, da die Früchte in 10 Längsreihen angeordnet sind und o Ähren in direktem Anschluß folgen zwischen diesen noch einmal 3 einzelne Früchte in ungefährer Längsreihe stehen, dann gibt es nur 5 Ähren an der im übrigen unverzweigten Spindel. Der im ganzen 12 cm lange Seitenzweig läßt im unteren 7,5 cm langen Teile 4 unregelmäßige Längs- reihen erkennen, auf denen zu unterst meist Früchte bezw. verkümmerte 9 Blüten stehen. Die gemeinsame Umhüllung der beiden Kolben eıfolgt durch den scheidenartigen Grund der obersten 3 Laubblätter, nicht durch besondere scheidenförmige Hüllblätter. 2. Eine durch Ustilago mays zeae (DC.) Magn. erzeugte Verbildung: An Stelle des Kolbens tritt ein 5,5 cm langes, wurmföı mig verkrümmtes Gebilde auf, das vom Pilz ganz durchwuchert ist. Der Kolben ist mit der Hauptachse der Länge nach mehrfach verwachsen, daher die eigen- artigen Krümmungen. Die 5 Infloreszenz war unverändert. Matouschek, Wien. Weiße, A. Drei Bildungsabweichungen an Leguminosen. Verhandl. d. botan. Verein. d. Provinz Brandenburg. 1918. 60. Jg. S. 193. In allen Fällen handelt es sich um Verdoppelung von Organen (Dedoublement), die auf Spaltung der Bildungsprimordien zurück- zuführen ist: Verdoppelung der untersten Blattfieder von Robinia pseudacacia; Spaltung einer Hülse von Phaseolus vulgaris ; Doppelfrucht von Pisum sativum. Während bei der Bohne die Teilfrüchte im Dia- gramm eine mediane Anordnung zeigten, waren sie bei der Erbse trans- versal gestellt. Matouschek, Wien. Fischer, Ed. Früchte mit abnormen Garpellzahlen. Mitteilgen. Natur- forsch. Ges. i. Bern aus dem Jahre 1919. S. XV d. Sıitz.-Ber. Sinapis alba und Aegopodium podagraria wurde mit 3-zähligen Früchten, Juglans regia mit 1 und 3 Karpellen und eine solche Frucht mit 4 Nähten gefunden. Matouschek, Wien. Bu.‘ = Referate, Er Domin, K. Zajimava abnormita rmenu rakousk&ho. (Eine interes- sante Abnormität von Anthemis austriaca). Üasopis Musea krältesk., Prag. XCI. 1918. S. 374. Die röhrenförmigen Blüten in der Scheibenmitte des Körbchens sind normal. Statt der Zungenblüten erscheinen viele (bis 30) sehr kleine Körbchen in mehreren Reihen. In einem anderen Falle stehen die er- wähnten sekundären Körbchen auf kleinen Blättchen, sodaß ein Kranz entsteht. Matouschek, Wien. Dahlstedt, F. En sa!lsynt bildningsafvikelse hos Trientalis europaea. (Eine seltene Bildungsabweichung bei T. e) Svensk Bot. Tidskr. XI. 1918. S. 387—391. 1 Textfig. Der Vegetationspunkt der Blattrosette gelangt mitunter n'cht zur Blütenbildung, sondern wächst in einen langen, mit verkümmerten Blättern versehenen Ausläufer aus, der plagiotrop weiterwächst, ohne Neigung zu zeigen, die Spitze abwärts zu richten. Der Boden war an den Stellen, wo die Abnormität beobachtet wurde — Gestrickland, Südnorrland — stark durchnäßt. Die ähnlichen von Graebner für Deutschland und von R. S. Smith für N.-Amerika beschriebenen Fälle werden zum Vergleiche herbeigezogen und auch einige andere Bildungs- abweichungen besprochen. Matouschek,, Wien. Rankin, W. A. The Penetration of foreign Substances introduced into Trees. (Das Eindringen in Bäume eingeführter Fremd- stoffe). Phytopathology. Bd. 7, 1917. S. 5—13. 1 Fig. Die an Kastanienbäumen ausgeführten Versuche zeigten, daß . eingeführtes Lithiumnitrat nach allen Stellen im Baume vordringt, wo ein aktiver Transport von Nährstoffen stattfindet, also nach allen Teilen der Rinde und des Splintholzes oberhalb und unterhalb des Einführungspunktes. Vollständige Durchdringung des Kernholzes wird in Stämmen von weniger als 3 Zoll Durchmesser erreicht; in Stämmen von größerem Durchmesser erfolgt das Eindringen langsam und folgt keiner erkennbaren Regel. ER Stewart, Vern B. Dusting and spraying Nursery Stock. (Bestäuben und Bespritzenin Pflanzschul-Anlagen). Cornell Univ. Agric. Exp. Station. Bull. 385. Ithaca, Januar 1917. Fig. Vergleichende Versuche, die in den Jahren 1915 und 1916 aus- geführt wurden, zeigten, daß sich in Pflanzschulen das Bestäuben mit einer Mischung von 90°) sehr fein gepulvertem Schwefel und 10°) Bleiarseniat gegen die Blattkrankheiten von Roßkastanie, Jo- hannisbeere, Pflaume, Kirsche, Quitte und Rose eben so gut be- währte wie Bespritzungen. Dabei kann es in kürzerer Zeit und gründlicher ausgeführt werden, ist aber etwas teurer, Or 112 Referate. Mix, A. J. Sun-Scald of Fruit Trees a Type of Winter Injury. (Sonnen- brand der Obstbäume, eine Form von Winterbeschä- digung.) Cornell Univ. Agric. Exp. Station. Bull. 382. Ithaca, Oktober 1916. 2 Taf. Die experimentellen Untersuchungen führten zu folgenden Schlüssen: Der Sonnenbrand, eine Beschädigung von Rinde, Kambium und äußerem Splintholz auf der Südwestseite von Baumstämmen, besonders Apfelbäumen, ist wahrscheinlich eine durch unmittelbares Erfrieren des Gewebes herbeigeführte Winterbeschädigung. Dieses Erfrieren wird durch eine schnelle Temperaturerniedrigung herbei- geführt, die auf eine Erwärmung des Gewebes über den Gefrierpunkt durch die Sonnenstrahlen an einem hellen kalten Tage im Spätwinter folgt. Sonnenbrand ist eine Spätwinter-Beschädigung im Gegensatz zur Kronendürre, die wahrscheinlich eine Frühwinter-Beschädigung ist; der Sonnenbrand wird also nicht durch spätes Wachstum oder unausgereiften Zustand der Bäume verursacht, was bei der Kronen- dürre der Fall ist. Eine wirksame Verhütung des Sonnenbrandes liegt in dem schon von Müller-Thurgau empfohlenen Bespritzen oder Bestreichen der Stämme mit Tünche im Spätherbst oder Früh- winter. OERR Müller-Thurgau, H. Erhöhte Haftfestigkeit der Bordeauxbrühe. Schweizer. Zeitschr. f. Obst- und Weinbau. 1919. 28. Jg. S. 164—165. In 1 Liter Wasser werden 100 g käufliches Kaseinpulver durch längeres Rühren gründlich verteilt und sodann ohne Unterbrechung des Rührens 1 Liter Kalkmilch (100 g Kalkhydrat auf 1 Liter Wasser) damit gemischt. Zu 100 Liter frisch hergestellter Bordeauxbrühe wird dann 1 Liter dieser Kaseinlösung zugesetzt. Die Brühe wird dadurch haftfester und vermag die Rebenteile bessır zu benetzen. Statt Kasein kann man auch gut entrahmte Milch verwenden. Matouschek, Wien. Mahner. Warnung vor nl Ersatzbeizmitteln.. Land- u. Forst- wirtsch. Mitteilungen d. Landeskulturrates f. Böhmen. 1919. 8. 5 Nachdrückliche Warnung vor Anwendung der verschiedenen, während des Krieges auf den Markt gebrachten Ersatzmittel für die Kupfervitriol-Beize. Insbesondere beschäftigt sich der Verf. mit den drei Mitteln Antiraphanin, Samenbeize Dupuy, Pfeifers Samenbeize. Matouschek, Wien. Brosch. Versuche mit Perocid, Ar und Bosna Pasta im Obstbau. Der Obstzüchter 1919. S. Bei schwachem Auftreten von en (Schorf) und ahlerella sentina (Weißfleckigkeit der Birnen) konnte mit 3%igem Perozid und wis er nr Referate. 113 4%igen Rohperozidbrühen eine befriedigende Wirkung erzielt werden. Bei stärkerem Auftreten jedoch erwies sich die Wirkung der Bosna Pasta derjenigen der genannten Perozidkonzentrationen überlegen. Die Wir- kung der 1%%- und 2%igen Perozidbrühen war überhaupt unzureichend. Die Rohperozidbrühen zeigten eine geringere fungizide Wirkung als die Perozidbrühen; Bosna Pasta zeigte diese Wirkung bereits in der 11, %ıgen Konzentration sehr gut. — Die Versuche wurden an mehreren Orten N.-Österreichs ausgeführt. Matouschek, Wien. Ritzema Bos, J. Bijdrage tot de kennis van de werking der Bordeaux- sche pap op de aardappelplant. (Beitrag zur Kenntnis der Wirkung der Bordeauxbrühe auf die Kartoffel- pflanze). Tijdschrift over Plantenziekten. 25. Jg., 1919. S. 77—94. Nach einer Besprechung der in der Literatur vorliegenden Angaben über die Einwirkungen der Bespritzungen mit Bordeauxbrühe auf die Entwicklung und den Knollenertrag der Kartoffeln, abgesehen von der Wnterdrückung der Phytophthora, berichtet der Verf. über eine Reihe von Versuchen, die eı zu der Klärung dieser Frage i. J. 1918 in Wagenin- gen ausgeführt hat. Es wurde zu ihnen die Sorte Red Star verwendet, die für Phytophthora infestans so gut wie unempfänglich ist und sich auch bei den Versuchen als solche bewährte, da sich die Krankheit erst so spät und in so geringem Umfange zeigte, daß sie das Ergebnis nicht nennenswert beeinflußte. Die Versuchsparzellen Jagen nicht sehr günstig, da sie teilweise und ungleichmäßig beschattet waren, und die erhaltenen Ergebnisse waren auch nicht ganz gleichsinnig. Bei jedem Versuch wurden unbespritzte Pflanzen mit solchen verglichen, die am 21. Juni und am 24. Juli einerseits mit 11, %iger Bordeauxbrühe, an- dererseits mit 2%igerı Kalkmilch bespritzt wurden. Im allgemeinen war der Knollenertrag der mit Kalkmilch bespritzten Kartoffeln am höchsten, darauf folgten die mit Bordeauxbrühe bespritzten, und an letzter Stelle standen die unbespritzten. Der Vorsprung der mit Kalkmilch bespritzten Pflanzen über die mit Bordeauxbrühe behandelten ist um so auffallender, als die letzteren sich länger grün erhielten und deshalb 2--3 Wochen später geerntet wurden. Die Witterung war in der Zeit, wo die Besprit- zungen vornehmlich zur Geltung kamen, erheblich sonniger als im Jahres- durchschnitt. Verfasser zieht aus seinen Versuchen mit den durch ihre Unvollkommenheit begründeten Vorbehalten den Schluß, daß die Borde- auxbrühe in sonnigen Sommern den Kartoffelertrag dadurch erhöht, daß sie einer Beschädigung des Chlorophylis durch zu intensive Beson- nung vorbeugt und demzufolge die Assimilation befördert; wobei auch das längere Grünbleiben des Krautes günstig mitwirkt. Der auffallend vorteilhafte Einfluß deı Bespritzungen mit Kalkmilch erklärt sich eben- falls aus der Wirkung der Beschattung. OSRE 114 Referate. Mach. Bericht des Ausschusses für die Untersuchung von Pflanzenschutz- mitteln und anderen landwirtschaftlichen Gebrauchsgegenständen. Verhandl. d. 39. ordtl. Hauptversammlung des Verbandes landw. Versuchsstationen im Deutschen Reiche. Berlin 1919. Es handelt sich um die Schaffung eines Methodenbuches für die Untersuchung von Pflanzenschutzmitteln, was sehr zu begrüßen ist. Es wurden Methoden zur Untersuchung folgender, als Pflanzenschutz- mittel verwendbaren Stoffe ausgearbeitet: Eisenvitriol (Kleebeıg), Kalk für Kupferkalkkrühe, auch zur Herstellung von Kalkmilch (Krug), Kresolseifenlösung und Malacidschwefel (Krug), Nikotin in Tabak- laugen und Tabak (Omeis), Quassia (Omeis) kyanisierte Rebpfähle (Maer). Schwefelkohlenstoff (Kleeberg und Krug). Strychningetreide (Maer), Perozid (Maer). Matouschek, Wien. Rambousek, Fr. Über die praktische Anwendung des Sulfins gegen Schimmelpilze und Schädlinge. Zeitschr. f. Zuckerindustrie in Böhmen. Prag 1918. 42. Jg. S. 649—653. „Sulfin‘‘ besteht der Hauptsache nach aus Na-Bisulfit und Gips. Das damit bestreute Rübenfeld zeigte keinerlei Schädlinge. Nur die in der Erde lebenden, sehr schädlichen Raupen der Saateule (Agrotis segetum) können nicht vertilgt werden, doch kann das neue Mittel wenigstens zum Bestreuen der Schutzfurchen gegen die Ausbreitung der Raupen statt des Chlorkalkes angewandt werden. Schimmel jeglicher Art zeigte sich weder auf Rübe noch auf Kartoffelknollen. Schimmliger Rübensamen, mit Sulfin bestäubt, ergab gesunde Pflänzchen. Matouschek, Wien. Prinz, R. Uspulun und seine Anwendung im Gemüse- und Obstbau. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 266—267. Mit 3 Abb. Es wird über gute Erfolge berichtet, die Verfasser durch Saatgut- beizung mit Uspulun erzielt hat und zwar gegen Brennfleckenkrankbeit der Bohnen, Mehltau der Erbsen, Gurken, Spinat und Salat, Erbsenkäfer, Kohlhernie, ferner in Vermehrungs- und Mistbeetkästen gegen Vermeh- rungspilz und rote Spinne, Champignontreibereien, gegen Kartoffel- schorf, Sellerierost und -Brand, Tomatenrollkıankheit. ‚Durch das Beizen mit Uspulun ging der Same viel gleichmäßiger und mindestens 5 Tage früher auf“. Auch Spritzversuche mit Uspulun bei Bäumen, Beerenobststräuchern, Rosen, Kohl, gegen Kräuselkrankheit, Mehltau, Erdflöhe und dergl. wurden vorgenommen, sind aber noch nicht abge- schlossen. Erbsen wurden vor der Aussaat zwei Stunden lang mit 4 %- iger Lösung gebeizt, die Felder später kurz vor der Blüte mit gleich starker Lösung gespritzt. Gegen Kohlhernie wurden die Saatbeete 3—4 Tage Referate. 115: vor der Aussaat mit %, %iger Lösung stark angegossen, die zu bepflanzen- den Beete in den Pflanzreihen ebenfalls vor dem Pflanzen mit 1, %iger Lösung stark angegossen, die Samen vorher mit Y,%iger Lösung ge- beizt. Die Saatkartoffeln wurden in %%igen dünnen Lehmbrei ge- bracht, dann abtrocknen gelassen und später wie gewöhnlich gepflanzt. Laubert. Feldt-König. Erfahrungen mit der Saatbeize Uspulun. Mitteilungen d. Ver. z. Förderg. d. Moorkultur i. Deutschen Reich. 1919, XXXVIM. S. 23. Die Keimfähigkeit einer zwei Jahre alten Zwiebelsaat wurde durch eine 2%ige Uspulunbeize, 1 Stunde lang, von 34 auf 82% erhöht und ver- hinderte den bei der ungebeizten Saat stark auftretenden Zwiebelschim- mel. Auch bei Puff- und Pferdebohnen wirkte die Beize sehr gut. Einen seuchenfreien Boden vorausgesetzt, erwies sich Uspulun als gutes Voı - beugungsmittel gegen Kohlhernie. Bei Karottensamen ward die Keim- fähigkeit durch Uspulunbeize von 20% auf 89% erhöht. Matouschek, Wien. Werth. Bericht über die Gemüsebauversuche des Vereins zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reiche im Jahre 1918. Bericht über d. 37. Mitgliederversammlung des Ver. z. Förderung der Moor- kultur im Deutschen Reiche, Beilage. XXXVII. Nr. 6. Berlin 1919.58. E10. Uspulun vernichtet die den Samenkörnern anhaftenden Pilzkeime und Schädlinge und fördert die Keimkraft der Samen von Gemüse- pflanzen. Löste man 30 g Bordola (Kupfervitriolersatz) in 1 Liter Wasser und begoß man mit der Gießkanne die Beete, so wurde das Laub auf Hochmoorboden üppiger. Matouschek, Wien. Zacher, Friedrich. Untersuchung über Schädlingsbekämpfung mit Blau- säure. Die Einwirkung der Blausäure auf Insekten. Mitteilungen der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Heft 17. Zacher berichtet über Versuche, die mit Blausäure ausgeführt wurden. An Versuchstieren wurden verwendet: die Raupe des Ringel- spinners Malacosoma neustria, des Goldafters Euproctis chrysorrhoea, des Kiefernspinners Lasiocampa pini, der Mehlmotte Ephestia Kuehniella, der Kleidermotte Tinea pellionella (wahrscheinlich muß es statt ‚‚Kleider- motte“ ‚„‚Pelzmotte‘‘ heißen, da die wissenschaftliche Bezeichnung der Kleidermotte T'neola biselliella lauten würde.), Apfelbaumgespinst- motte Hyponomeuta malinella, Rüsselkäfer Hylobius abietis, Kornkäfe: Calandra granaria, Blattkäfer Lina populi, endlich Raupen der Busch- 116 Referate. hornblattwespe Lophyrus pini und Brennesselnacktlaus Orthezia urticae. Bei deı Beurteilung der Versuchsergebnisse rät Zacher große Vorsicht zu üben, da nicht nur aus zunächst nicht zu erklärenden Ursachen beträchtliche Schwankungen bei gleichen Versuchsbedingungen, selbst bei oft nahe verwandten Tieren vorkommen, sondern auch die gleiche Sterblichkeit trotz sehr verschiedener Einwirkungsdauer bei denselben Versuchsbedingungen beobachtet wurde. Auch ist die Sterblichkeit unbehandelter Tiere oft recht groß und darf bei den Versuchen durchaus nicht außer Betracht bleiben. Nach den Ergebnissen bilden die Korn- und Reiskäfer wegen ihrer großen Widerstandskraft gegen die Giftwir- kungen des Blausäuregases unter den geprüften Kerbtieren eine Gruppe für sich, die ‚von allen anderen durch eine weite Kluft getrennt ist“. Bei folgenden Arten wurde die Sterblichkeit von 100% bereits durch 4stündige Einwirkungen von 0,1% Blausäute erreicht: Tribolsum navale, Gnatocerus cornutus, Sitodrepa panicea, Lilioceris lilii, Sitona, Coccinella, Chortippus elegans, Syrphide, Ameisen, Lymantria dıspar, Ephestia Kuehniella. Unvollständig war die Einwirkung bei folgenden Arten: Laemophloeus ferrugineus und Euproctis chrysorrhoea. Die Versuche Zachers mit verschiedenen Schädlingen sind ja von wissenschaftlichem Standpunkt aus sehr interessant, praktische Bedeutung möchte ich ihnen aber nicht zusprechen; denn die weitgesteckten Hoffnungen, die von beteilister industrieller Seite auf die Anwendungsmöglichkeit der Blau- säure als Insektizid gesetzt werden, sind sicherlich zum großen Teile eitel. Die Vertreter der zoologischen Wissenschaft, die sich mit dem Blau- säureverfahren beschäftigt haben, haben alle ohne Ausnahme ihr Urteil dahin zusammengefaßt, daß Blausäure zwar im Kampfe gegen die Schäd- linge des Hauses und der Magazine ein vortreffliches Mittel darstellt, daß aber in unseren Breiten eine Anwendung gegen Pflanzenschädlinge wenn nicht erfolglos, so doch sicherlich nicht empfehlensweit ist. Es muß einmal mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß die ständigen Ver- suche, die moderner Geschäftsgeist gebar, Blausäure auch gegen die Schädlinge des Waldes und der Landwirtschaft anzuwenden, zu Miß- erfolgen führen müssen und dadurch ein Verfahren diskreditieren, das in anderer Richtung des Ausbaues sehr wohl wert ist. Auch Zacheı vertritt in der vorliegenden Arbeit diesen Standpunkt, wenn er schreibt: „lm ganzen wurden durch die Versuche die Erfahrungen bestätigt, daß die Blausäure als Kampfmittel gegen die Mehrzahl der in geschlos- senen Räumen auftretenden Schädlinge mit guter Aussicht auf Erfolg verwandt werden kann“. H. W. Friekhinger, München. Bertrand, P. 6. Ein neues Insektenvertilgungsmittel. Naturwissensch, Wochenschrift. 1919. 18. Bd. S. 425—426. et ee TEE PR EIERN 7 EN. E ag fl er = 7 an: x, Referate. 117 CCl,.NO, ist nitriertes Chloroform und heißt Chloropikrin. Es ‚ wird durch Erhitzen von Pikrinsäure mit Chlorkalk gewonnen. In geringen, dem Menschen nicht nachteiligen Mengen wirkt es auf viele Kleintiere stark giftig; Larven von Hymenopteren und Lepidopteren, Blattläuse usw. werden durch 1—2cg in 1 Liter Luft unbedingt getötet. Auch bei nur halb so großer Konzentration werden Schädlinge des Weinstocks nach einigen Stunden vernichtet. Infusorien und Amöben sterben ab, wenn der Stoff ins Wasser gegeben wird. Im Schützengraben gingen nach Vergasung des Mittels auch Ratten und Mäuse zugrunde. Wegen de. Ungefährlichkeit für den Menschen, wenn es nicht konzen- triert ist, hat das Chloropikrin hohe Bedeutung. Matouschek, Wien. Garcke, Müller u. a. Sollen wir große Baumwunden mit Holz- oder Stein- kohlenteer bestreichen? Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 268—269. Nach Garcke werden alle Stammwunden von Bäumen am zweck- mäßigsten mit Lehmbrei anstatt mit Teer oder dergleichen bestrichen. Bei Astwunden genügt ein Glattschneiden des Holzes und der Rinde. Größere Astabschnitte mögen ebenfalls einen Lehmanstrich erhalten. Müller-Diemitz hält zwar bei Stammwunden, die durch Hasenfraß oder dergleichen verursacht sind, Lehmanstrich für sehr vorteilhaft, empfiehlt jedoch für andere Astwunden den Teeranstrich. Bißmann empfiehlt gleichfalls Teeranstrich, ev. mit Zusatz von fein pulverisiertem,, ganz treckenem Lehm. Die Wunden sollen vor dem Anstrich möglichst etwas abtıocknen. Bergfeld empfiehlt Anstrich mit Holzteer. Laubert. Bier. Verdient Holz- oder Steinkohlenteer zum Bestreichen großer Baum- wunden den Vorzug? Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919..8. 226. Zam Bestreichen großer Baumwunden ist Holzteer, weil er dünn- flüssiger ist, dem Steinkohlenteer vorzuziehen. Die Wundränder sollen glatt geschnitten werden und einige Tage abtrocknen, bevor der Teer aufgestrichen wird. Auch bei ausgeschnittenen Krebswunden kann Teer in Ermangelung von Obstbaumkarbelineum verwendet werden. Laubert. Heller, Franz. Untersuchungen über Zelluloseabbau durch Pilze. Dissert. Rostock. 1918. 48 Seiten. 4 Taf. Für viele Fusarivum-Arten, für Rhizoctonia solani und Trichothecium: roseum wurde ein starkes Zelluloselösungsvermögen festgestellt, ein weniger starkes für F. rubiginosum und Vertieillium lateritium, ein sehr geringes bei F. subulatum und Penicillium glaucum, gar keines bei: 118 Referate, Mucor mucedo und M. stolonifer. Fusarium lolii und F. nwvale sind auch imstande, die pektinartige Mittellamelle des Endospermgewebes der | Dattel aufzulösen; nie gelang es, Hemizellulose im Endosperm von Phytelephas macrocarpa und der Dattelpalme zur Lösung zu bringen. — Organisch gebundener Stickstoff, vor allem Peptone, bewirken bei den Zellulose lösenden Pilzen ein besseres Wachstum und stärkere Zelluloseauf- nahme als N in anorganischer Form. Zuckerzusatz drückt die Zellulose- aufnahme um so stärker herab, je höher die Konzentrationen sind. Das Vorhandensein von Organismen (Fusarium lolit), welche die Fähigkeit der Zellulose- und Pektingärung besitzen, ist eine Stütze für Ome- lianskis Ansicht, das Wesen der Flachsrotte bestehe in einer Pektin- särung. Enzyme, welche die Lösung reiner Zellulose bewirken können, lassen sich in ihrer Wirkung nicht einfach mit der chemischer Stoffe (Alkalien, Säuren) vergleichen, denn diese lösen echte Zellulose ungleich schwieriger als Hemizellulosen auf, während Pilze vom Typus Fusarium loliüi in hohem Maße gerade echte Zellulose angreifen, Hemizellulose aber unangerührt lassen. Der genannte Pilz vermag also Zellulase und Pektinase zu bilden. Man hat das Recht, von einem spezifischen ‚Zelluloselösungsvermögen zu reden, denn sonst müßten Pilze, die so energisch reine Zellulose lösen, wie gerade die Fusarium-Arten, auch imstande sein, die auf rein chemischem Wege ungleich leichter löslichen Hemizellulosen zu spalten. Matouschek, Wien. Oudemans, C. A, J. A. Enumeratio systematica fungorum. Vol. 1. 1919. Groß 8°. Mit einem Vorworte von J. W. Moll. XII. 1980 S. Haag, Verlag von Martinus Nijhoff. Im Nachlaß des 1906 verstorbenen Forschers Oudemans befand sich das Manuskript des vorliegenden Werkes, das 5 Bände umfassen wird. Es wurde bezüglich der Literatur auf 1910 ergänzt, manches mußte neu umgearbeitet werden. Von J. P. Lotsy ging die Inangıift- nahme des Werkes aus, es arbeiteten an ihm auch J. W. Moll, R. de Boer (f 1906), J. J. Paerels, L. Vuyck u. a. — Das Werk besteht aus einer Aufzählung der Pilze, welche auf europäischen Pflanzen ge- funden wurden, während den Namen dieser Pilze Zitate hinzugefügt sind, die nach Beweisstellen der mykologischen Literatur führen oder auch nach Exsikkatensammlungen. Die Wirtpflanzen sind systematisch ‚geordnet, die Organe, auf denen die Pilze vorkommen, genannt. Da alles scharf geordnet ist, ist das Werk eine wertvolle Stütze vor allem für die Anfänger auf dem Gebiete der Mykologie ; kennt letzterer die Nähr- pflanze sicher, so ist er orientiert über den Parasiten, da der Zitate wegen die betreffende Literaturstelle über diesen Parasiten leicht im Originale nachgelesen werden kann. Referate. 119 Auch für den Fachgenossen wird die Arbeit erleichtert. Das große alphabetische Register erlaubt ihm auch, sich auf statistischem Wege eine Vorstellung ükeı die Verbreitung der parasitierenden Pilze auf bestimmten Pflanzengruppen, z. B. den Kulturpflanzen zu bilden. Es werden im Werke auch die verwilderten und die in den Gärten und Ge- wächshäusern gezogenen Pflanzenarten berücksichtigt. Man findet im Werke also auch Pilze, die nicht „europäisch‘“ sind, d. h. bisher in Europa nie gesehen wurden; das Substrat wird aber als .‚euro- päische Pflanze‘ gedacht. Bei der Nomenklatur richtete man sich ganz nach dem Engler’schen Systeme und nach dem bekannten Werke von Dalla Torre und Harms. Für einige Abteilungen des Pflanzenreiches wurden andere Werke benützt. Für die Para- siten wurde die Anpassung an Saccardo’s .Sylloge fungorum‘“ vollständig durchgeführt. Die Übersichten über die genannten Sy- steme werden besonders gegeben, ebenso die zahlreichen nötig ge- wordenen Abkürzungen. Die Verteilung des Stoffes ist folgender- maßen geplant: Vol. I. Die eısten 12 Divisiones des Engler schen Systems und von der 13. die ganze Subdivision der Gymnospermae, | von der Subdivision der Angiospermae die Classis der Monocotyle- dones, Vol. II. Classis Dicotyledoneae, subd. Archichlamydeae von der Series Verticillatae bis zur Familie der Moraceae. Vol. Ill. Classis Di- cotyledoneae subd. Archichlam., von der Familie Urticaceae bis zur Series der Geraniales. Vol. IV. Cl. Dicotyledoneae, subd. Archichl. von d. Series der Sapindales bis zum Ende dieser Subelassis und alle Meta- chlamydeae. Vol. V. Alphabet. Register des ganzen Werks. — Da die gesamte Literatur eingehend verarbeitet wurde und mit Zitaten nicht gegeizt wurde, wird das große Werk ein Handbuch für viele Zweige der Botanik werden. Matouschek, Wien. Höhnel, Franz v. Fragmente zur Mykologie. XXl.—XXll. Mitteilung, Nr. 1058—1153. Sitzungsber. der Wiener Akad. d. Wiss., math.- nat. Kl. I. Abt. 127. Bd. 1918. S. 329—393; 549—634. Sphaerella wumbelliferarum Babh. (= Phomatospora libanotidis Faut. et Lamb.) ist der Typus der neuen Phacidiaceen-Gattung Lepto- phacidium v. H. — Sirothyrium taxi Syd. lebt nach dem Originalexem- plare aber auf Nadeln der Tanne und ist vielleicht der Typus deı neuen Gattung Sirothyrium (verwandt mit Thyriopsis Th. et Syd.). — Peziza betulina Alb. et Schw. ist eine Orbilia. — Callorıa Fries ist eine Misch- gattung; ihr Typus ist C. fusarioides (Berk.) auf Stengeln von Urtica und Solanum; CO. galeopsidis Schroet. muß Phragmonaevia (N aeviella) galeopsidis (Schroet.) v. H. heißen, C. quitensis Pat. gehört zu Phyllocrea n. g. (Hypocreacearum), welche Gattung Arten enthält, die kleine, heı- vorbrechende, auf lebenden Blättern schmarotzende Stromata besitzen; 120 Referate. ©. galii Fuck. gehört zu Pezizella. — Peziza neglecta Lib. = Calloria fusarioides (Bk.) Fıies.; P. umbrinella Desm. auf Aster-Arten ist der Typas der neuen Dermateen-Gattung Calloriella. — P. maritima (Rob.) gehört zu Dermatea und lebt auf Ammophila arenaria als erste euro- päische, blattbewohnende Art dieser Gattung. — Bulgariastrum Syd. ist von Dermatella Kst. kaum verschieden und hat Oncospora K. et C. zur Nebenfrucht. Die 4 auf Capparis-Blättern !ebenden afrikanıschen O.-Arten sind wohl identisch. — Mit Ombrophila umbonata Rehm fällt Peziza viridi-fusca Fuck. zusammen (auf Eılen-Blättern und Erlen- Fıuchtkätzchen); ©. ambigua n. sp. lebt auf Glyceria aquatica Wahl. bei Königsstein. Sachsen. — Peziza cornea Bk. et Broome gehört zu Mollisia. — Beloniella Vossit Rehm auf den Zweigen von Üytisus ra- diatus gehört zu Niptera, He!otium drosodes Rehm auf Aster usw. zu Belonioscypha. — Lambertella cornı marısn.g.u.sp. auf alten Früchten von Üornus mas ist eine Stromatinia (Boud. 1885) mit gefärbten Sporen. — Pycenocarpon nodulosum Sydow ist eine sterile Microthyriacee; eine solche ist auch Dimerosporium litsewe P. Henn. auf Flechten oder Pilzen schmarotzend. — Die Capnodiaceen und Coccodineen sind zwei von- einander gut verschiedene Familien; beide leben namentlich in den Tropen. Viele Arten gelangten in unsere Wa: mhäuser, wo sie als ‚.Ruß- tau‘‘ den Gärtnern bekannt sind.. Was Neger (Flora 1917, 8. 129) als Fumago vagans P. (Rußtau in den Gewächshäusern) bezeichnet hat, gehört hierher. Der Rußtau auf einheimischen Pflanzen besteht aus anderen Pilzen. CU'yphella faginea Lib. — (©. abieticola Kst. 1871 kommt auf mannigfaltigem Substrate, sogar Hopfen, vor. — Auf Rubus-Arten leben zwei verschiedene Phacidien: Phacidium rugosum Fries nur auf Rubus idaeus, Ph. pusillum Lib. auf FE. fruticosus. — Cenangium pinastri (Tul.) Fuck. auf Fichtenzweigen gehört zu Tryblidiopsis, wozu als Nebenfruchtform Tryblidiopyenis pinastri v. H. n. g. gehört. — Leciographa Massal. 1854 — Dactylospora Körber 1855 = Mycolecidea Kst. 1885 — Phaeoderris Sacc. 1889 umfaßt nur Arten. die auf Flechten schmarotzen. — Sclerotium rhinanthi P. Magn. 1894 = Ephelis rhinanthi Phill. 1887 müssen Ephelina lugubris (de Not.) v. H. heißen, Exeipula viburni Fuck. 1869 = Trochila commoda (Rob.) Quel. 1886 aber Exei- pula commoda (Rob.) v. H. — Pyrenopeziza tamaricis (Rg.) Sacc. 1882 — (enagium myricariae Rehm 1912 ist Mollisia ligni (Desm.) Kst. 1871. — Auf lebenden Stämmchen des Laubmooses Dicranum longifolium (auf der Rhön) lebt Helotium dierani Ade et v.H.n. sp. — Zum Schlauch- pilze Coniothyrium pini Cda. (= Asterina nuda Peck) gehören als Nebenfruchtformen Antennaria pinophila Nees und Toxosporium cam- ptospermum (Peck.) Mbl. — Die Nährpflanzen von Micropeltis carnıo- lica Rehm = M. Flageoletii Sacc. sind Pirola, Hedera, Tlex. — Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg. Originalabhandlungen. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren und ihre Bekämpfung, Von Dr. E. Molz. Aus der Versuchsstation für Pflanzenkrankheiten. Halle (Saale). (Mit 7 Abbildungen im Text.) I. Allgemeines. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben, die ich Gelegenheit hatte im Sommer 1913 neben anderen Rübenkrankheiten im Auftrage der portugiesischen Uniäo das Fabricas Acoreanas d’Alcool auf der Azoreninsel S. Miguel zu studieren, ist in Deutschland fast unbekannt. In den vom Reichsamte des Innern herausgegebenen Berichten über Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen, Heft 15 vom Jahre 1908, findet sich eine Notiz, daß an Rübenstecklingen im Februar in der Provinz Sachsen der Erreger der eingangs genannten Fäule, der Pilz Typhula betae Rostr.. an Rübenstecklingen aufgetreten sei und da eine ähnliche Fäulnis wie die Sclerotinia Libertiana Fuckl. her- vorgerufen habe. Kirchner!) gibt an, daß der Pilz in Spanien Rüben- fäulnis verursacht. Lindau erwähnt in Sorauers Handbuch in der Familie der Olavariaceae nur Typhula gramınum, die er für einen Zu- falls-Parasiten hält. Er ist der Meinung, daß auch bei anderen T'yphula- Arten es ganz gut möglich sein könne, daß sie gelegentlich einmal zu Parasiten werden. Eine Beschreibung der Typhula betae findet sich ın Rostrups Phytopathologie S. 340, ferner in Linds Danish Fungi, Copenhagen 1913, S. 365. Während die Typhula betae in Deutschland nur ein Gelegenheits- parasit ist, zählt sie in den Zuckerrübenkulturen der Azoreninsel S. Mi- guel zu den gefährlichsten Schädlingen. Die von dem Pilz hervorgervfene Typhula-Fäule konnte im Jahre 1912 fast in allen Zuckerrübenfeldern der von mir besuchten Distrikte der Insel festgestellt werden. Die Be- fallgröße war verschieden. sie betrug beispielsweise im Distrikt Ca- !) Kirchner, O., Die Krankheiten und Beschädigungen unserer landw. Kulturpflanzen, Stuttgart 1906, S. 281. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 9 122 Originalabhandlungen. stanheira bei Arrifes 4,1%, im Distrikt Ramalho in der Nähe der Haupt- stadt Ponta Delgada 9,8%. Je trockener die Lage und je flachgründiger der Boden war, um so stärker war der Schaden, und nach Angabe des landwirtschaftlichen Sachverständigen der dortigen Zuckerfabrik soll die T’yphula-Fäule um so verheerender auftreten, je geringer die Niederschläge im Sommer sind. Die Erkrankung einer Zuckerrübe an der T'yphula-Fäule macht sich an den oberirdischen Organen dadurch kenntlich daß die turgeszente Beschaffenheit zunächst des peripheren Blattkranzes schwindet, ein Vorgang, dem dann bald auch die übrigen Blätter folgen. Im Fortschrei- ten der Krankheit fangen die äußeren Blätter dann an zu dürren, es folgt ein Kranz gelber, meist auch schon schlaff auf dem Boden liegender Blätter, und selbst die Herzblätter zeigen den Beginn des Vergilbens und des verminderten Turgors. Später stirbt die Pflanze ganz ab. Die Blätter nehmen dann häufig eine schwärzliche Farbe an. Nimmt: man eine erkrankte Pflanze aus dem Boden, so sieht man, daß das Wurzelwerk abgestorben und daß die Erde im Umkreis der er- krankten Rübe mit zahlreichen Myzelfäden durchflochten ist. Die Erde wird durch diese und das abgestorbene Wurzelwerk an der Rübe festgehalten und mit dieser herausgehoben, so daß der ty- phulakranke Rübenkörper beim Herausnehmen aus der Erde ganz in einen Erdklumpen eingehüllt ist. Deutlich sind daran die meist in großer Anzahl vorhandenen stecknadelkopfgroßen weißen, im Alter schwarzbraunen rundlichen Sklerotien sichtbar (siehe Abb. 1). Die Sklerotien findet man meist besonders häufig in der Nähe der Bodenoberfläche,nicht selten auch direkt auf dieser. Beim Durch- schneiden einer schwächer er- Abb. 1. krankten Rübe zeigen sich zu- Typhula-kranke Zuckerrübe mit dem nchstinur Pehie peripheren Teile typischen Wurzelballen; die kleinen j } i weißen Typhula-Sklerotien sind daran VOR der Krankheit ergriffen (siehe sichtbar. Abb 2). Die erkrankten Teile Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 123 besitzen eine graue Farbe und morsche, speckige Beschaffenheit. Später greift der Krankheitsprozeß weiter um sich und führt schließlich zu einer Fäulnis des ganzen Rübenkörpers. Man trifft die Typhula-kranken Rüben meist ziemlich gleichmäßig über ein Feld verteilt, doch sehr häufig 2—2? kranke Rüben neben- einander, was einen Rückschluß auf gegenseitige Ansteckung zuläßt. Diese Ansteckung macht sich aber fast nur innerhalb der Reihen bemerk- bar. Nur in einem Falle konnte ich eine fleckweise Ausbreitung der Krankheit beobachten. Bei der Rübenernte werden auf S. Miguel die schwächer erkrankten Rüben durch Abschälen der peripheren Fäuleschicht zur Zuckergewin- Abb. 2. Querschnitte durch eine Typhula-faule Zuckerrübe. Die Krankheit hat erst die peripherische Zone des Rübenkörpers ergriffen. nung ncech nutzbar gemacht. Es fragt sich aber, ob dadurch nicht leicht gewisse Spaltpilze, die in dem kranken Rübenkörper ohne Zweifel vor- handen sind. vor allem Bacillus Bussei, in den Rübensaft geraten und dort eine nicht erwünschte Inversion des Rohzuckers hervorrufen. II. Biologische Versuche mit Typhula betae. Zur Erkennung geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen war es not- wendig, zunächst den Lebensverhältnissen des Pilzes seine Aufmerk- samkeit zu schenken. Die Typhula betae zählt zu den Hymenomyceten und hier zur Familie der Olavariaceae. Sie bildet Sklerotien von kuge- liger Gestalt und etwa der Größe eines Rapskornes. die anfänglich weiß, in der Reife braunschwarz sind. Es ist mir nicht gelungen, die Fruchtkörper aus den Sklerotien zu züchten. Doch geben die nach- stehenden. mit Reinkulturen des Pilzes angestellten Versuche Aufschluß über die Bedingungen des Wachstums und der Ausbreitung des Myzels und der Entstehung der Sklerotien. 124 Originalabhandlungen. I. Versuchsreihe. Banfluß des’ Lichtestundarder Luftfeuchtigkeit. Als Nährmedium wurden Platten in Petrischalen benutzt, die her- gestellt waren aus Zuckerrübensaft und Leitungswasser zu gleichen Teilen und 209%, Gelatine. Diese Platten wurden am 25. X. 13 mit kleinen, gleichgroßen Thallomfragmenten von Typhula betae geimpft, und dann je 5 Platten verschiedenen Kulturbedingungen unterworfen. 1. Feucht und hell. Die geimpften Platten kamen in eine feuchte Kammer, die dadurch hergestellt wurde, daß die in einem großen Glas- teller stehenden Petrischalen mit einer Rolle Filtrierpapier umgeben wurden und in den Teller etwas Wasser gegossen wurde. Darüber wurde eine Glasglocke gestülpt und die so gebildete feuchte Kammer ans Fenster des geheizten Laboratoriums gestellt. 2. Trocken und hell. 5 andere Plattenkulturen wurden in einem vorher gut sterilisierten, dieht am Fenster stehenden Hansenschen Impfkasten aufgestellt, wobei die Deckel der Petrischalen derart aufge- setzt wurden, daß sie die Kultur nur zu %, deckten. Die Bildung stark . feuchter Luft innerhalb der Schalen sollte dadurch vermieden werden. Die Lieht- und Wärmebedingungen waren genau wie bei 1, verändert war nur die Luftfeuchtigkeit, die bei 1 innerhalb der Petrischalen er- heblich größer als bei 2 war. Abb. 3. Abb. 4. 5 Tage alte Kultur von Typhula betae Belichtete Plattenkultur von Typhula betae auf auf Rübensaft-Gelatine. Rübensaft-Gelatine. 11 Tage alt. 7:9. Natürl. Größe. Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 125 3. Feucht und dunkel. Es wurden bezüglich der feuchten Kam- mer genau die Bedingungen wie bei 1 geschaffen, und darauf diese in einem gänzlich dunkeln Raum bei gleichen Wärmeverhältnissen aufge- stellt. 4. Trocken und dunkel. Bezüglich der Luftfeuchtigkeit und Wärmeverhältnisse wurden dieselben Bedingungen wie bei 2 geschaffen, indem die zu UV, geöffneten Petrischalen in einen dunkeln Kasten, der vorher durch Auswaschenmit Spiritus möglichst steril gemacht worden war, aufgestellt wurden. Hier war also nur der Faktor Licht verändert. 5. Feucht, hell und kühl. Es wurden die Bedingungen wie bei 1 geschaffen, die feuchte Kammer mit den Platten aber in einem ungeheiz- ten Raume aufgestellt. Resultate am 4. XI. 13. 1. Feucht und hell. Sämtliche Platten mit zahlreichen weißen Sklerotien bedeckt, die sich hier und da zu bräunen beginnen. Das Myzel fängt an, aus den Schalen herauszuwachsen. Das seitlich an den Platten herausgewachsene Myzel zeigt keine Sklerotien. 3. Trocken und hell. Die Platten sind noch nicht ausgewachsen. Sie zeigen nur auf der Seite Sklerotien, die vom Deckel bedeckt war. 3. Feucht und dunkel. In den aufeinander stehenden Petri- schalen zeigt nur die cberste Platte in ihrem peripheren Teil einige Skle- rotien, alle anderen sind sklerotienfrei, auch das zwischen den Schalen- deckeln herausgewachsene üppige Luftmyzel. 4. Trocken und dunkel. Die Platten sind erst zur Hälfte ‘oder %/, ausgewachsen. Das Myzel kriecht ganz flach über das Substrat hin. Die Trübfärbung der Gelatine unterhalb des Thalloms, die bei den übrigen Kulturen deutlich ist, ist hier fast nicht wahrnehmbar, was wohl mit der dünnen Thallomdecke in Zusammenhang steht. Nirgends eine Spur von Sklerotien. 5. Feucht, hell und kühl. Nur die oberste Platte der aufeinan- der stehenden Petrischalen zeigt zahlreiche Sklerotien, die darunter befindlichen sind frei oder fast frei von Sklerotien. Il. Versuchsreihe. Für diese Versuche, die eine Wiederholung der I. Versuchsreihe unter etwas abgeänderter Durchführung darstellen, wurden wiederum je 5 Petriplattenkulturen benutzt. Die Platten waren hergestellt aus Zuckerrübensaft und Wasser 1:1, Gelatine 20%, und geimpft mit kleinen Myzelfragmenten von T'yphula betae am 7. XI. 13. Der Versuch begann am 8. XI. 13. 1. Feucht und hell. Die geimpften Petrischalen kamen unter eine kleine Glocke auf einen Teller, auf dem sich Wasser und ringsum 126 Originalabhandlungen. um die Schalen ein Filtrierpapierring befand. Aufstellung am Fenster eines geheizten Laboratoriums. Resultat am 15. XI. 13. Die Thallome bedecken vollkommen die Platten. Sklerotien bis jetzt noch nicht gebildet. Resultat am 21. XI. 13. Das Pilzmyzel ist aus den Schalen heraus- gewachsen und bedeckt in einem Kranz von ca. 3—4 cm Breite den feuchten Filtrierpapierring, der in seinem unteren Teil im Wasser des Tellers liegt. Innerhalb der Schalen nur einige Sklerotien in der zu oberst stehenden gebildet. Sehr zahlreiche Sklerotien aber außerhalb der Schalen direkt auf dem feuchten Filtrierpapier. 2. Trocken und hell. Die Kulturen, die über Nacht unter der feuchten Glocke gestanden hatten, wurden in einen Hansenschen Impf- kasten eingestellt, der vorher sorgfältig mit 96%igem Spiritus des- infiziert worden war. Die Deckel wurden von den Schalen abgenommen. Resultat am 15. XI. 13. Die Impfungen sind nicht angegangen. 3. Feucht und dunkel. Die geimpften Platten kamen unter eine feuchte Glocke mit Filtrierpapierring im Wasser des Tellers wie bei l. Darauf wurden sie in einen dunkeln Schrank im geheizten Zimmer ein- gestellt. Resultat am 15. XI. 13. Die Thallome haben die Gelatineplatten vollkommen überwachsen, Sklerotien nicht gebildet. Resultat am 21. Xl. 13. Das aus den Schalen herausgewachsene Myzel umgibt in einem Kranz die Platten, aber ohne jegliche Sklerotien- bildung. Resultat am 24. X1. 13. Die Kulturen waren nach der Besichtigung am 21. XI. wieder dunkel gestellt worden. Ihr Myzel hatte nun den auf dem Boden des Tellers liegenden feuchten Filtrierpapierring voll- kommen überwachsen und hier zahlreiche, zunächst weiße Sklerotien gebildet. 4. Trocken und dunkel. Die geimpften Platten kamen in einen dunklen Schrank, wo die Deckel der Petrischalen entfernt wurden. Um Fremdinfektionen nach Möglichkeit zu vermeiden, wurden die Plat- ten in einem Abstand von 10 cm mit einer großen sterilen Glasscheibe überlegt. Resultat am 15. XI. 13. Impfungen nicht angegangen 5. Feucht, hell und warm. Platten unter feuchter Glocke wie bei 1. Aufstellung in einem warmen Keimraum in der Nähe eines Fen- sters. Die Temperatur in dem Raum von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr abends etwa 30°C, von 5 Uhr abends bis 6 Uhr morgens 20° C, von 6—8 Uhr morgens 20—25° C. Resultat am 15. XI. 13. Platten durch Bakterien verunreinigt, daher Thallome nur schwach mit etwa 3 cm Durchmesser entwickelt. Resultat am 21. XI. 13. Kein weiteres Wachstum mehr. , Kades Er Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 127 6. Feucht, dunkel und warm. Die geimpften Petrischalen wurden zunächst in feuchtes Filtrierpapier eingehüllt, darauf mit einer doppelten Lage von schwarzem Papier sorgfältig verpackt und mit Bind- faden umbunden Das Ganze wurde in ein oberflächlich, nicht luftdicht abgedecktes Glasgefäß gelegt, und dieses in den unter 5 erwähnten warmen Keimraum eingelegt Dort während des Tages 95%, nachts 75—85%, Feuchtigkeit. Resultat am 15. XI. 13. Die Hülle um die Petrischalen wurde nicht geöffnet. Da, wo der Bindfaden das Papier fester an die Schalen drückt, ist das Papier von dem Pilz durchwachsen und watteartiges Luftmyzel sichtbar. Resultat am 21. XI. 13. An dem vom Myzel durchdrungenen Papier haben sich außen an dem schwarzen Papier zahlreiche weiße Sklerotien gebildet. Aber auch innerhalb der schwarzen Hülle in den mehr äußeren Teilen waren einige, aber noch kleine Sklerotien angelegt. 7. Feucht, hell und kalt. Unter feuchte Glocke wie bei Nr. 1. Aufstellung im Freien im Schatten. Die Temperaturen waren folgende. Max. Min. SURT: EEE IE LING RR DI ee EZ DR BR RR a aa re A I ET RT TEEN DES Er Re RR VER ee RR SEN SE KARTE PIE EN 1 ER TERN RM nee RER RE We LT a N ee ER ERERT Re ea ai Tal a 36 RR Sr ER ILBEN SER Se HR8 LI IXT. N 1 U I ee ERLERNTE Te) En IST RR \ 2 EN DER IR RR: 129... 2,6. Resultat am 15. XI. 13. Ein Wachstum in der Fläche fast nicht zu beobachten, nur Luftmyzel über dem Impfmyzelteilchen entwickelt. Resultat am 21. XI. 13. An den Impfungen ist nur etwas Luft- myzel entwickelt. Ein eigentliches Wachstum in der Fläche ist bei keiner der Platten zu beobachten. 8. Feucht, dunkel und kalt. Die geimpften Schalen kamen in feuchtes Filtrierpapier, wurden dann in eine doppelte Lage von schwar- zem Papier eingehüllt, dann unter einer feuchten Glocke im Freien bei Temperaturverhältnissen wie 7. aufgestellt. 128 Originalabhandlungen. Resultat am 15. XI. 13. Wegen der eventuellen Nachwirkung eines Lichtreizes wurde das Öffnen der Papierhülle auf die spätere Kontrolle verschoben. Resultat am 21. XI. 13. Die Impfstückchen hatten etwas Luft- myzel gebildet. nirgends war aber Wachstum in der Fläche wahrzu- nehmen. ill. Versuchsreihe. Nährmedium wie vorher, geimpft am 2. XII. 13 mit kleinen Myzel- fragmenten von Typhula betae. Die Platten kamen zunächst 2 Tage unter eine feuchte Glocke, um ein gutes Angehen der Impfungen zu ermöglichen. Der eigentliche Versuch begann also am 4. X11. 13. l. Trocken und hell. a) Aufstellung von je 2 Kulturen in einem geheizten Laboratorium in einem am Fenster stehenden Hansenschen Impfkasten unter Abnahme der Deckel der Petrischalen. b) Ohne Glockenbedeckung im gleichen Laboratorium am Fenster. Resultat am 9. XII. 13. a) Pilzthallome 56 und 44 mm Durch- messer, dick filzig, oberseits gelblich angehaucht, keine Sklerc tienbildung. b) Pilzdecken 54 und 48 mm Durchmesser, wollig, also lockerer wie bei a, keine Sklerotienbildung. 2. Trocken und dunkel. Zwei der am 2. XII. 13 geimpften Platten wurden am 4. XII. 13 in einem dunkeln Schrank im geheizten Laboratorium ohne Deckel aufgestellt. Resultat am 9. XII. 13. Pilzdecken 17 und 19 mm Durchmesser, ganz dünn dem Substrat aufliegend, ohne Sklerotienbildung. 3. Feucht und dunkel. Zwei der geimpften Platten kamen am 4. XII. unter eine feuchte Glocke, nachdem die Petrischalen vorher in feuchtes Filtrierpapier und schwarzes Papier eingehüllt waren. Auf- stellung in einem Schrank im geheizten Zimmer. Resultat am 9. XII. Pilzdecken 62 und 53 mm Durchmesser. Lockeres, etwas filziges Wachstum, keine Sklerotienbildung. 4. Halbtrocken und dunkel. Zwei geimpfte Platten in dem Schrank neben Versuchskammer 3, aber ohne Umhüllung und Glocken- bedeckung. Resultat am 9. XII. Pilzdecken 57 und 54mm. Wachstum ähnlich wie bei ?., ohne Sklerotienbildung. IV. Versuchsreihe. Einfluß des Lichtes. l. Am 13. XII. 13 wurden 4 soeben geimpfte Reagenzglaskulturen vollkommen dunkel, 4 andere hell gestellt. Resultat am 29. I. 14. Sowohl die Dunkelkulturen als auch die Lichtkulturen haben Sklerotien gebildet, doch in letzteren in stärkerem Maße als in ersteren. a Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 129 2. Am 2. XII. 13 wurden frisch geimpfte Petrischalenplatten in schwarzes Papier eingehüllt und darauf unter eine mit feuchtem Papier ausgelegte Glocke gebracht. Darauf in einen dunkeln Schrank im ge- heizten Raum. Resultat am 16. I. 14. Der Pilz ist aus den Petrischalen heraus- getreten, hat die Papierumhüllung durchwachsen und an deren Außen- seite zahlreiche Sklerotien gebildet. Beim Weiterwachsen hat er den Filtrierbelag der Glocke erreicht und auch hier auf beiden Seiten dieses Papiers zahlreiche Sklerotien angelegt. V. Versuchsreihe Einfluß der Feuchtigkeit. Am 13. V. 14 waren zahlreiche Platten aus Bierwürze-Gelatine mit Typhula betae geimpft worden. Davon kamen 4 unter eine feuchte Glocke, deren Filtrierpapierbelag ständig gut feucht gehalten wurde. 4 andere kamen unter eine Glocke, deren feuchter Filtrierbelag nicht mehr angefeuchtet wurde. Resultat am 11. VI. 14. Die Kulturen sind unter beiden Glocken aus den Petrischalen herausgewachsen. Während sie unter der stets feucht gehaltenen Glocke außerhalb der Schalen einen Kranz ven Skle- rotien gehildet haben, finden sich solche an dieser Stelle unter der Trocken- glocke nicht, wohl aber in geringer Zahl zwischen den aufeinander stehenden Platten, woselbst noch etwas Feuchtigkeit vorhanden ist. Innerhalb der Petrischalen sind unter beiden Glocken keine Sklerotien entstanden. VI. Versuchsreihe Licht und Feuchtigkeit. l. Reagenzröhrchen mit Nährgelatine (Zuckerrübensaft und Wasser 1:1, Gelatine 20%) wurden am 25. XI. 13 geimpft. Drei Röhrchen wurden darauf sehr sorgfältig, jedes für sich, in schwarzes Papier einge- hüllt. Drei andere Röhrchen zur Kontrolle ohne Papierhülle. Auf- stellung am Fenster eines geheizten Laboratoriums. Resultat am 9. XII. Die Kulturen innerhalb der schwarzen Papier- hülle zeigen dieselbe Entwicklung der Pilzdecke wie die nicht eingehüllten Kontrollen. Sklerotienbildung ist in beiden Fällen vorhanden. 2. Drei geimpfte Röhrchen kamen, jedes einzeln für sich, in je einen unten geschlossenen Glaszylinder, der eine Länge von 23 cm und einen Durchmesser von 3 cm besaß. In diesen Zylinder wurde außer- dem 10 cebem Wasser gegeben und dann seine Öffnung mit einem Gummi- stopfen verschlossen, Aufstellung wie 1. Resultat am 9. XII. Die Pilzdecken in den Röhrchen, die sich in den feuchten Zylindern befinden, sind ganz anders entwickelt, als die außerhalb der Zylinder befindlichen Kontrollen. Sie haben die ganze Wandung des Innenraumes der Reagenzröhrchen überzogen 130 Originalabhandlungen. und sind teilweise schon zwischen Wattepfropf und Glas herausgewach- sen. Sklerotienbildung fehlt, doch bei einem Röhrchen einige wenige vorhanden. VII. Versuchsreihe. Einfluß feuchter und trockener Erde. 1. Reagenzzylinder von 15 cm Länge wurden 3,5 cm hoch mit Rübensaftgelatine gefüllt und am 12. XII. 13 geimpft. Am 13. XIl. wurden diese Kulturzylinderchen in größere, unten geschlossene Glaszylinder von 22 em Höhe und 3 cm lichter Weite eingestellt. und der Außenzylinder bis 2 cm unterhalb des Wattepfropfens mit Leitungswasser gefüllt. Über dem etwas ausgebreiteten Watte- bausch des Reagenzzylinders wurde nun der Außenzylinder mit Erde von den Azoren bis oben hin angefüllt. Die Erdschicht war in dieser Weise etwa 6 cm hoch. Sie wurde in 4 Zylindern feucht, in vier anderen in trockenem Zustande verwandt. Um den Feuchtigkeits- zustand der feuchten Erde konstant zu erhalten, wurde durch zwei l em breite und 16 cm lange Filtrierpapierstreifen eine Verbindung der Erde mit dem im Außenzylinder befindlichen Wasser hergestellt. In- folge der Saugwirkung dieser Dochte wurde ein gleichmäßiges Feucht- halten der Erdschicht während der Dauer des Versuches erreicht. Auf- stellung in einem geheizten Laboratorium. Resultat am 8. I. 1914. Obwohl von jeder Art vier Versuche an- gesetzt waren, so konnten bei der Resultatfeststellung doch nur drei herangezogen werden, da bei einem Zylinder das Wasser infolge zu starken Feuchtwerdens des die Reagenzröhrchen abschließenden Wattebausches in die Kultur eingedrungen war. Die Kulturen in den Röhrchen, die mit trockener, lockerer Erde überlagert sind, sind nur wenige Zentimeter an der Wand der Reagenz- zylinder emporgewachsen und haben bald eine große Zahl von Skle- rotien gebildet. Die mit feuchter Erde überlagerten Kulturen sind durch die Watte aus dem Reagenzzylinder herausgewachsen und teilweise relativ weit in die Erde eingedrungen, wobei sie zahlreiche Sklerotien gebildet haben. Sklerotien sind auch gebildet am Wattebausch, inner- halb der Reagenzröhrehen, mehr allerdings an den äußeren Teilen der Watte. Resultat am 20. I. Die Myzelfäden haben die feuchte Erde fast überall durchwachsen ; Sklerotien, von denen die älteren bereits anfangen sich zu bräunen, sind zahlreich gebildet, an einigen Stellen ist das Myzel sogar oben auf der Erde sichtbar. 2. Je 6 Reagenzröhrchen mit Rübensaftgelatine, am 16. II. 14 mit Typhula geimpft, kamen am 18. Il. in Zylindergefäße, die 30 cm hoch waren und eine lichte Weite von 61, cm besaßen. Im übrigen war Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 131 die Versuchsanordnung wie bei 1. In dem einen Zylinder wurde feuchte Azorenerde, in einem anderen trockeneErde derselbenHerkunft verwandt. Auch hier wurde ein gleichmäßig dauerndes Feuchthalten in dem einen Gefäß durch schmale Filtrierpapierstreifen bewirkt. Das Wasser im unteren Teil des Feuchterde-Außenzylinders wurde durch Nachfüllen mittels eines anfänglich angebrachten kleinen Trichters auf gleicher Höhe mit jenem im Trockenerde-Zylinder gehalten. Beide Gefäße wurden dunkel gestellt. Resultat am 2. III. 14. Im Feuchtzylinder dringt das erste Myzel aus der Watte eines Reagenzgläschens heraus. Resultat am 4. III. 14. Alle Wattepfropfen im Feucht- erde - Zylinder sind vom Typhula-Myzel durchwachsen. Das Myzel dringt in die Erde ein. Resultat am 14. 11I. 14. Das Myzel ist in der feuchten Erde fast bis zur Oberfläche vorgedrungen und hat auf die- sem Weg zahlreiche Sklerotien entstehen lassen. Diese sieht man im Feuchtzylinder in brauner Verfärbung. auch an der Watte, aber nicht inner- halb der Röhrchen. In dem Trockenerde-Zylinder ist das Wachstum der Kulturen er- heblich gemäßigt. Sklerotien sind hier innerhalb der Röhr- chen entstanden, vornehmlich auf oder in der Nähe der Impfstellen (siehe Abb. 5). VIII. Versuchsreihe. Ein- fluß gesteigerter Trans- piration. Am 16. II. 14 wurden 5 Platten in Petrischalen mit Typhula geimpft. Am 19. II. kamen 3 Schalen davon unter Entwicklung des Typhula-Myzels bei Über- Fan Rezipienten. An den lagerung der Kulturröhrehen mit feuchter Seiten waren die Deckel der und mit trockner Erde. Abb. 5. 132 Originalabhandlungen. Schalen etwas gelüftet. Der Rezipient war mit einer Wasserstrahl- pumpe verbunden, die jeden Tag 5—8 Stunden in Tätigkeit gesetzt wurde. Vor Eintritt in den Rezipienten ging die Luft durch einen Wasserfilter in ein Glasgefäß, das halb mit Wasser gefüllt war. Letzteres erschien nötig. um die Luft etwas mit Feuchtigkeit anzureichern. Das Wasser wurde am 26. II. entfernt. Die zwei noch übrigen Platten kamen unter eine mit feuchtem Filtrierpapier belegte Glocke. Durch- führung des Versuches in einem geheizten Laboratorium, 1,5 m von den Fenstern entfernt. Resultat am 26. ll. 14. Die Petrischalen-Platten sind im Rezi- pienten wie auch in den Kontrollen unter der feuchten Glocke voll- kommen von der Pilzdecke überwachsen. Auf den Platten der feuchten Glocke sind an den Randpartien bereits Sklerotien von weißer Farbe angelegt. Die Myzeldecke ist sehr flach. Die Kulturen unter dem Re- zipienten zeigen weit dickeres Myzel von wollig-filziger Beschaffenheit. Sklerotien sind hier aber noch nicht gebildet. Eine Platte wurde aus dem Rezipienten herausgenommen und unter eine feuchte Glocke gestellt. Resultat am 3. III. 14. Die soeben erwähnte, am 26. II. unter eine feuchte Glocke gegebene Rezipienten-Platte hat auf derjenigen Hälfte, die vorher von dem Deckel vollkommen überdeckt war, sehr zahlreiche Sklerotien gebildet, die bis etwa zur Mitte der Platte reichen (siehe Abb. 6). Die Platten, die dauernd unter dem Rezipienten waren, haben an der überdeckten Seite, besonders in dem Randwinkel des Schalenbodens. Haufen von Sklerotien gebildet, einige kleine auch im zentralen Teil im Umkreis der Impfstelle (siehe Abb. 7). Die dauernd unter der feuchten Glocke gewesenen Platten zeigen in der Nähe des Schalenrandes einen Ring von Sklerotien, der an der dem Lichte zuge- kehrten Seite dichter ist wie an der Gegenseite. Abb. 6.. Erklärung im Text. Abb. 7. Erklärung im Text. Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 135 IX. Versuchsreihe. Einfluß der Ernährung. 1. Es wurden für diesen Versuch folgende Nährböden hergestellt. a) 20 Teile Zuckerrübensaft, SO Teile Wasser, 20 Teile Gelatine. b) 40 Teile Zuckerrübensaft, 60 Teile Wasser, 20 Teile Gelatine. c) 60 Teile Zuckerrübensaft, 40 Teile Wasser, 20 Teile Gelatine. d) 80 Teile Zuckerrübensaft, 20 Teile Wasser, 20 Teile Gelatine. e) 100 Teile Zuckerrübensaft, 20 Teile Gelatine. Die Nährgelatine kam in Röhrchen bei schräger Erstarrung und wurde am 6. XII. 13 mit Typhula geimpft. Resultat am 10. XII. 13. Die Pilzdecken zeigen folgende Durch- messer. Versuchs- Durchmesser mm Nr. «| 3 | » |Mite a 17 17 15 16.3 b 45 47 45 45.7 ec 48 37 43 42.7 d 36 42 45 41.0 e 34 39 35 36.0 2. Am 28. V. 14 wurden zwei Kartoffeln an verschiedenen Stellen mit T’yphula betae geimpft und in eine feuchte Doppelschale von 23 cm Durchmesser eingelegt. Resultat am 11. VI. 14. Das Myzel hat sich von der Impfstelle aus über die ganze Schale der Knollen ausgebreitet und auch nahezu den mit feuchtem Filtrierpapier belegten Boden der Schale überwachsen. woselbst bereits zahlreiche Sklerotien entstanden sind. Die Unter suchung der Ampfstellen zeigt, daß sich dort unter der Schale ein Hohlraum von etwa der Größe einer kleinen Haselnuß gebildet hat, der von frei liegen- den Stärkekörnern an den Wänden belegt ist. 3. Aus einer Bierwürzegelatine-Plattenkultur wurden am 8. VI. 14 aus der Pilzdecke kleine runde Stücke von etwa 1 em Durchmesser herausgeschnitten und auf Filtrierpapier, das sich auf dem Boden einer 23 cm Durchmesser besitzenden Doppelschale befand, aufgetragen. Aufstellung im geheizten Laboratorium. Resultat am 13. VI. 14. Das Myzel zeigt in der einen Schale eine Ausbreitung von ca. 6 cm, in der anderen von ca. 3 cm, im letzteren Falle über dem Impfstück zahlreiche Sklerotien. Die .Impfstückchen wurden nun in beiden Schalen durch Herausschneiden entfernt. Resultat am 27. VI. Der feuchte Filtrierpapier-Bodenbelag der einen Schale ist vollkommen durch eine spinngewebeartige Myzeldecke ausgewachsen, in der Nähe der Randpartie einige Sklerotien. In der 134 Originalabhandlungen. anderen Schale bedeckt die Myzeldecke nur etwa zwei Drittel des Fil- trierpapierbodens, doch sind hier zahlreiche Sklerotien gebildet. X. Versuchsreihe. Einfluß einer Stallmistdüngung. 1. Zwei kleine Petrischalen von 4 em Durchmesser, die Kulturen von T'yphula betae auf Rübensaftgelatine enthielten, wurden am 27. V1. 14 in der Mitte einer als feuchte Kammer hergerichteten Doppelschale, die 23 em Durchmesser hatte, übereinander aufgestellt. Bis zur Höhe des oberen Randes des Deckels der obersten Petrischale wurde feuchte Azorenerde in die Schale eingefüllt: Kreuzweise wurde diese Erde durehschnitten durch eine 2 cm breite Stallmistschicht, die bis zu den Petrischalen reichte. Die Erde wurde ständig feucht gehalten, und die Feuchtigkeit der Luft noch gefördert durch den feuchten Filtrierpapier- belag des Schalendeckels. Die beschriebene Herrichtung wurde zwei- mal getroffen. Dazu zwei Kontrollen ohne Mist. Resultat am 26. VII. 14. Die Kulturen in den Mistschalen sind durch Milben und Poduriden zerstört. Das Myzel in den Kontroll- schalen ist aus den Petrischalen herausgewachsen und kriecht über die feuchte Erde hin, wobei zahlreiche Sklerotien gebildet sind. 2. Dieser Versuch wurde in vielfachen Variationen wiederholt, wobei festgestellt wurde, daß die Milben vornehmlich dem Gelatine- Nährboden nachstellen, während die Poduriden es hauptsächlich auf das Myzel des Pilzes abgesehen haben. In die Mistgefäße eingelegte kleine Pilzdecken, auch solche, bei denen die Gelatine sorgfältig ent- fernt war, wurden in wenigen Tagen von ihnen zerfressen und verschwan- den bald ganz. X1. Versuchsreihe. Einfluß des Sauerstoffs. l. Zu dem Versuch wurden zwei 2,5 cm weite, unten geschlossene Glasröhrchen benutzt, in die zunächst 10 cem 12,5% ige Kalilauge, dann 10 ccm einer 5%igen Pyrogallollösung eingegossen wurden. In diese Röhren wurde dann je ein Reagenzgläschen mit geimpften Rübensaft- gelatine-Nährböden (Zuckerrübensaft und Wasser 1 : 1, Gelatine 20%) eingestellt. Auf dem Boden der Außenröhren befand sich eine Draht- spirale, die verhütete, daß das Kulturröhrchen in die dunkle Flüssigkeit eintauchte, wodurch die Belichtungsverhältnisse andere, als in den Kon- trollen gewesen wären. Alssolche dienten Kulturen unter genau denselben Bedingungen der Versuchsanordnung, nur mit dem Unterschied, daß die Flüssigkeit der Außenröhren hier aus Wasser bestand, 2. In zwei Reagenzgläschen war dem Nährboden noch ein Zusatz von je 0,2 g Milchzucker gemacht worden, in der Annahme, daß diese sofort vergärbare Zuckerart eine leichter aufnehmbare Kohlenstoff- Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 130 quelle biete. Auch diese Kulturen wurden denselben Versuchsbedingungen wie 1 unterworfen. Dazu entsprechende Kontrollen. Impfung und Beginn der Versuche am 7. XI. 13. Resultat am 12. XI 13. Seitherin den Kulturröhrchen des Versuches | noch kein Flächenwachstum. Seit heute wird etwas Luftmyzel über dem Impfobjekt wahrgenommen. Die Myzeldecken in den zugehörigen Kon- trollen zeigen bereits einen Längsdurchmesser von 3,3 bezw. 3,5 cm. Die Kulturen in den Milchzuckerröhrchen (Versuch 2) zeigen ana&robes Wachstum. Die eine besitzt einen T'hallom-Durchmesser von 1,7, die andere von 1,4 cm; die aöroben Kontrollen von 3,4 bezw. 3,5 em. Auffallend ist die Tatsache, daß bis jetzt in diesen Kulturen noch nicht die sonst stets unterhalb der Myzeldecke eintretende trübe Verfärbung des Gelatinenährbodens wahrzunehmen ist. Diese Verfär- bung scheint auf Eiweißfällung zu beruhen, da Bakterien daran nicht schuld sind. Resultat am 15. XI. 13. Versuch 1. Die Pilzdecken haben in beiden Kulturröhrchen erst einen Durchmesser von 3—4 mm. In den aöroben Kontrollen bedeckt die Pilzdecke die ganze Fläche des schräg erstarrten Nährbodens und ist an den Seiten der Röhrchen bereits hoch empor- gewachsen. Der Nährboden zeigt die übliche starke Trübung. Sklerotien sind bereits zahlreich entstanden. Versuch 2. Die beiden Thallome überdecken den etwa 3,5 cm Längsdurchmesser aufweisenden Nährboden. Sie sind im Zentrum etwas eingesunken. Trübfärbung der Gelatine nicht wahrzunehmen, Sklero- tien fehlen. Kontrollen wie bei Versuch 1. Resultat am 21. XI. 13. Versuch 1. Myzeldecken erst 3—4 mm Flächendurchmesser, keine Gelatinetrübung. Das eine Röhrchen wurde an diesem Tage herausgenommen und normalen Wachstumsbedingungen ausgesetzt. Sofort begann üppiges Wachstum, Gelatinetrübung, Skle- rotienbildung. Die aöroben Urkontrollen des Versuches zeigen üppige Weiterentwicklung der Myzeldecken, einige bereits gebräunte Sklerotien. Versuch 2. Die Trübung des Gelatinenährbodens ist ebenso wie das Wachstum der Pilzdecken in dem einen Röhrcher fortgeschritten. Das Myzel hat hier auch mit der Bildung kleiner weißer Sklerotien be- sonnen. Bei der anderen Kultur ist nyf eine geringe Trübung der Ge- latine unter der Myzeldecke zu sehen. Sklerotien hier nicht vorhanden. Kontrollen wie bei 1. III. Auswertung der Beobachtungen und Versuchsergebnisse für die praktische Bekämpfung der Typhula-Fäule der Zuekerrüben auf den Azoren. 1. Die vorstehenden Versuche ließen deutlich erkennen, daß große Luftfeuchtigkeit eine der Hauptbedingungen für das Myzelwachstum 136 | Originalabhandlungen. der Typhula betae ist. Diese Tatsache steht scheinbar im Widerspruch mit den Beobachtungen des landwirtschaftlichen Sachverständigen der Zuckerfabrik in Ponta Delgada, daß die Typhula-Fäule in stärkerem Maße nur in trockenen Jahren sich bemerkbar macht. Man erhält für diese Unstimmigkeit aber sofort eine Erklärung, wenn man berück- sichtigt. daß auch in trockenen Jahren die Luftfeuchtigkeit auf den Azoren fast immer sehr groß ist, was daher kommt, daß auch in solchen Jahren fast alltäglich äußerst feine Sprühregen, die kaum den Boden merklich oder doch nur ganz oberflächlich anfeuchten, niedergehen. Immerhin erzeugen diese Sprühregen durch das das Niederschlagswasser zentral ableitende Blattwerk einen kleinen Feuchtigkeitsgürtel in der peripheren Zone des Rübenkörpers. Das myzelare Auskeimen und die Infektionsfähigkeit der den Boden in großer Menge durchsetzenden Typhula-Sklerotien wird in trockenen Böden sehr gefördert durch den Fraß der besonders in trockenen Jahren auch auf den Azoren sehr häufi- gen Raupe von Agrotis segetum am Rübenkörper. Die an frischen Fraß- stellen anliegenden Sklerotien geben leicht zur Infektion Veranlassung. Es ließ sich in sehr zahlreichen Fällen deutlich der Zusammenhang zwischen diesem Fraß und der Typhula-Infektion nachweisen. Das Fehlen oder nur geringe Vorkommen der Raupen während der Jugend- entwicklung der Rüben ist außer dem bereits erwähnten geringen Zucker- gehalt mit Ursache des Nichtbefalls der Rüben in diesem Stadium. In nassen Jahren sind die Agrotisraupen selten. Auch wird in nassen Böden vielleicht das Sauerstoffbedürfnis der T’yphula nicht voll befriedigt. In der Bekämpfung der Agrotis-Raupen liegt also zugleich eine sehr wirksame Maßnahme zur Herabminderung der Typhula-Schäden. 2. Es konnte auf den Azoren von mir festgestellt werden, daß die Infektionsgröße unter sonst gleichen Bedingungen um so bedeutender war, je enger die Rüben in der Reihe standen. Ein Hinübergreifen der Infektion von einer Reihe zur anderen konnte ich nur in einem Falle beobachten, während in der Reihe neben einer stark erkrankten Rübe meist eine oder mehrere schwächer erkrankte anzutreffen waren. Da- raus läßt sich der Schluß ableiten, daß beim Verziehen der Rüben weit mehr, als das seither auf den Azoren geschah, auf eine richtige Standweite innerhalb der Reihen geachtet werden muß. Für die dort obwaltenden Verhältnisse be- trägt der Abstand von Rübe zu Rübe am besten 25—20 cm. 3. Durch fleißiges Hacken der Zuckerrübenfelder muß der kapillare Aufstieg des Bodenwassers bis zur Oberfläche sehemmt werden, wodurch das Feuchtigkeitsgefälle tiefer in den Boden verlegt wird, was einer infektiösen Ausbrei- Molz. Die Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren. 137 tung des Myzels hinderlich ist. Auch die Vernichtung des Unkrautes durch das Hacken wirkt in demselben Sinne. 4. Der Stallmistwirtschaft muß auf den Azoren eine erhöhte Bedeutung beigelegt werden, da dadurch die dem Typhula-Myzel feindliche Mikrofauna, insbesondere die Vermehrung der bodenbewohnenden Poduriden, die dem Typhula-Myzel nachstellen. gefördert wird. Auf mit Stallmist gedüngten Feldern, auf denen unser Nachtschatten (Solanum nigrum) üppig gedieh, war die T’yphula-Faule nur in geringerem Grade wahrzu- nehmen und in Rübenfeldern. dıe vorher als Viehpferch (,,curral‘) gedient hatten, war sie selten. Diese Erscheinung mag jedoch in erster Linie eine Wirkung der Ernährung sein. 5. Eine sachgemäße Ernährung der Rüben scheint ein beach- tenswertes Gegenmittel gegen die Krankheit zu sein, denn in selbst nur mit künstlichem Dünger reichlich versehenen Feldern war sie fast immer nur in geringem Maße vorhanden. 6. Alle erkrankten Rüben müssen vor der Ernte mit der an den Wurzeln befindlichen Erde mit einem Spaten ausge- stochen und samt der Erde in mit dichtem Sackleinen ausgeschlagenen Körben aus dem Zuckerrübenfelde ent- fernt werden. Man soll sie auf dicht schließende Kastenwagen ver- laden und ins Meer versenken. 7. Zuckerrüben sollen auf stärker erkrankten Feldern erst nach 4 Jahren wieder gebaut werden. IV. Zusammenfassung. Die vorstehenden, den einzelnen Versuchen nachgesetzten Ver- suchsresultate gestatten uns einen Einblick in die wichtigsten Lebens- vorgänge der Typhula betae. Insbesondere haben die Bedingungen des Wachstums des Pilzes und seiner Sklerotienbildung eine für thera- peutische Zwecke hinreichende Aufklärung erhalten. In vielen der vor- stehenden Versuchsresultate liegt ein starker Anreiz zur Weiterverfol- gung der beschrittenen Bahnen. Doch war es im Hinblick auf andere dringliche Arbeiten des vaterländischen praktischen Pflanzenschutzes notwendig, sich dieser Lockung zu entziehen. Die wichtigsten Ergebnisse der angestellten Versuche sind folgende. 1. Das Myzelwachstum der Typhula betae wird sehr gefördert durch Wärme, durch die Feuchtigkeit der umgebenden Luft und den Sauerstoff der Luft. Das Sauerstoffbedürfnis des Pilzes führt zu positiv a&rotropischem Myzelwachstum. Damit ist zu erklären das rasche Herauswachsen der Pilzdecken aus Petrischalenkulturen, das rasche Durchwachsen von Papierhüllen auch in der Dunkelheit und im Boden, Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 10 138 Originalabhandlungen. das Aufwärtswachsen der Myzelstränge, das schließlich bei geeigneten Feuchtigkeitsverhältnissen zu einem kriechenden Wachstum über der Erdoberfläche führt. Biologisch ist diese Eigenschaft des Myzels für den Pilz insofern von großem Wert, als dadurch in Verbindung mit den anderen die Sklerotienbildung beeinflussenden Faktoren erreicht wird, daß seine Sklerotien in der Nähe der Bodenoberfläche angelegt werden können, wodurch das Heraustreten der Fruchtkörper aus dem Boden ermöglicht wird. Die Frage des Aörotropismus des Pilzes bedarf jedoch noch weiterer Klärung. Auf das große Sauerstoffbedürfnis des Pilzes ist es zurückzuführen, daß die Typhula-Fäule meist nur die peri- pheren Teile des Rübenkörpers ergreift. Die Fäule geht erst weiter in die Tiefe, wenn die äußeren Teile durch Bakterieneinwirkung zersetzt und tiefere Schichten dem Luftsauerstoff zugängig werden. 2. Als Kohlenstoffquelle dient der Typhula betae in der Rübe der Zucker. Bei sehr schwachem Zuckergehalt des Nährmediums ist das Wachstum des Myzels nur gering. Mit aus diesem Grunde erkranken ganz junge Rüben nur selten an T'yphula-Fäule. Als Kohlenstoffquelle kann bei reichlicher Feuchtigkeit in der umgebenden Luft auch Zellu- lose dienen, doch ist darauf die Entwicklung des Myzels spärlich, spinn- gewebeartig, wenn auch die einzelnen Myzelfäden ziemlich rasch wachsen. 3. Auf Stallmist war ein Wachstum des Pilzes nicht möglich, schon aus dem Grunde nicht, da den in diesem vorhandenen Poduriden, wie festgestellt wurde, das Typhula-Myzel als beliebte Nahrung dient. 4. Sklerotienbildung tritt bei T’yphula betae bei hinreichender Wärme nur bei Gegenwart eines hohen Feuchtigkeitsgehaltes der umgebenden Luft ein und zwar nur dann, wenn ein Feuchtigkeitsgefälle vor- handen ist. Daher Sklerotienbildung in der Nähe der Bodenoberfläche. 5. Die Sklerotienbildung wird gefördert durch Lichteinwirkung, doch entstehen Sklerotien auch im Dunkeln, dann aber unter gleichen Bedingungen meist etwas später und in weit geringerer Zahl als bei Gegenwart des Lichtes. Auch dieser Umstand fördert das Entstehen der Sklerotien in der Nähe der Oberfläche des Bodens. 6. Gesteigerte Transpiration fördert die Sklerotienbildung, aber nur bei Gegenwart hoher Luftfeuchtigkeit. Auch die Lichtwirkung (siehe 5) ist ein die Transpiration erhöhender Faktor. Zur Bekämpfung der Typhula-Fäule der Zuckerrüben auf den Azoren werden auf Grund der gemachten Beobachtungen und der angestellten Versuche folgende Maßnahmen empfohlen: Bekämpfung der Agrotis-Raupen; ausreichende Standweite der Rüben in der Reihe, für die Azoren-Verhältnisse mindestens 25—30 cm; fleißiges Hacken der Rüben; Förderung der Stallmisöwirtschaft und regelmäßige Düngung der Felder mit Stallmist, wodurch zugleich eine Vermehrung der T yphula-feindlichen Mikrofauna erreicht wird; sachgemäße Ernährung Zimmermann, Nematodenbefall (Heterodera) an Kartoffeln. 139 der Rüben, auch mit künstlichen Düngemitteln; endlich Entfernung der erkrankten Rüben samt der an den Wurzeln haftenden Erde ‘ vor der Ernte. Nematodenbefall (Heterodera) an Kartoffeln. Von Dr. Hans Zimmermann, Vorsteher der Abt. für Pflanzenschutz an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Rostock. Mit 4 Abbildungen im Text. Bereits im Jahre 1913 hatte Verfasser zum ersten Male Gelegen- heit,') auf eine Nematodenart hinzuweisen, welche sich an einigen Stellen in Mecklenburg in Kartoffelbeständen zeigte und erhebliche Mindererträge auf den verseuchten Flächen bewirkte. In den darauf folgenden Jahren gelangte zunächst eine wesentliche Verbreitung nicht zur Beobachtung, erst in den letzten Jahren hat der Schädiger sich in den Gärten einer mecklenburgischen Stadt derart ausgebreitet, L Abb. 1. Durch Nematoden in der Entwicklung gehemmte Kartotfelptlanzen. IKümmerlicher Wuchs. Frühzeitiges Absterben des Krautes. Absterben der von den Nematoden besetzten Faserwurzeln. Sehr geringe, kleine Knollenbildung. ') Zimmermann. Bericht der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Mecklen- burg-Schwerin und -Strelitz für das Jahr 1913. Eugen Ulmer, Stuttgart. Weitere Berichte in den nachfolgenden Jahrgängen. 140 Originalabhandlurgen. daß hinsichtlich der Unterdrückung der Kartoffelerträge seine wirt- schaftliche Bedeutung außer Frage steht. Bereits größere Flächen mußten wegen der Ausdehnung des Befalles aus der Pacht genommen werden. Auch ließen sich an anderen Stellen im Lande hin und wieder Bestände von geringerem Umfange feststellen, wo die gleiche Nematode Schäden verursachte. Besonders handelt es sich hierbei um Kulturland, auf welchem Kartoffeln stets wieder auf der gleichen Fläche gebaut werden. In vielen Fällen dürfte auch der Erreger iibersehen werden, so daß die Erkrankung anderen Ursachen zuge- schrieben wird. Es erscheint daher Verfasser notwendig, nachfolgende weitere Angaben zu veröffentlichen. Das Krankheitsbild, welches die nematodenkranken Kartoffel- stauden kennzeichnet, ist folgendes. Meist bleiben die befallenen Stauden stark im Wachstum beeinträchtigt, erreichen daher nur eine geringe Höhe (vergl. Abbildung 1). Die Blätter rollen sich, werden bald welk, die Pflanze stirbt frühzeitig ab. Die Knollenbildung ist sehr gering, nur wenige kleine Knollen entwickeln sich. Betrachtet man die Wurzeln näher, so läßt sieh ein Braunwerden und allmähliches Absterben der meisten Seitenwurzeln erkennen. Die Einwanderung der Fadenwürmer in das Innere der Wurzelteile ist bislang noch nicht festgestellt worden, jedoch müssen weitere Beobachtungen angestellt werden. Mehr oder weniger, meist zahlreich, findet sich ein äußer- licher Besatz der Wurzelteile mit an- haftenden, zu Brutkapseln (Zysten) um- gebildeten, sackartig angeschwollenen Nematodenweibchen, welche sich mit dem unbewaffneten Auge als äußerst kleine, anfangs weißliche, später gelbe Körnchen meist reihenweise neben- einander noch erkennen lassen. Die &elbe Farbe derZysten geht bei feuch- ter Lagerung über braun nach dunkel- braun über. Die zunehmende Dunkel- färbung deutet die Reife der in diesen Brutkapseln enthaltenen Eier an. Zer- Abb. 2. drückt man eine derartige reife Zyste Zyste, entstanden aus der zur Brut- unter dem Deckglas, so lassen sich kapsel umgebildeten weiblichen unter dem Mikroskope neben zahlrei- Kartoffel-Nematode. Mit dem . . . Kopfondo hakkat dio ZUek ander chen ovalen reifen Eiern, in deren Inne- Wurzel fest. In dem Innern der tem bereits der Fadenwurm wie bei der Zyste lagern die Eier. Rübennematode in eigentümlicher Vergrößerung 74:1. Weise verschlungen lagert, auch DD — — Zimmermann. Nematodenbefall (Heterodera) an Kartoffeln. 141 mehrfach junge Fadenwürmer erkennen, welche demnach bereits innerhalb der Zyste die Eiwand durchbrochen haben (Abbildung 3, 4). Die Form der Zyste ist rundlich und das an jeder Zyste vorhandene Kopfende des Weibchens, mit welchem die Brutkapsel noch an dem Wurzelteil anhaftet, verursacht die flaschenförmige, zitronenähnliche Gestalt, welche wir bei der Rübennematode kennen und welche der Gattung Heterodera eigentümlich ist (Abbild. 2). Jede Zyste ist dicht mit Eiern gefüllt. Der Besatz mit Eiern Abb. 3. Die geöfinete Zyste mit zahlreichen reifen Eiern und einigen bereits ausgeschlüpften Kartoffel-Nematoden. Die im Innern der Eier zusammengerollten, fertig gebildeten Nematoden sind deutlich erkennbar. Vergrößerung 50:1. ist bei jeder Zyste außerordentlich groß, es ließen sich bis 250 Stück zählen, doch dürfte die wirkliche Zahl mit 300 nicht zu hoch geschätzt sein (Abbildung 3). Hieraus läßt sich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Schädigers berechnen, wenn man die große Zahl der Zysten berücksichtigt, welche an dem gesamten Wurzelwerk einer einzelnen erkrankten Pflanze vorhanden sind. Gleichzeitig folgt daraus auch die Gefahr einer ununterbrochenen massenhaften Vermehrung der Nematode auf Böden, welche immer wieder mit Kartoffeln bestellt werden. So kann man denn auch tatsächlich an dem oben erwähnten Befallorte das allmähliche Vordringen der Nematode in die angrenzenden Flächen beobachten. Hierbei ist zu bemerken, daß die Nematoden auf Flächen, welche neu befallen EEE 142 Originalabhandlungen. werden, nicht zerstreut, sondern nesterweise zunächst auf kleineren Stellen von einer D-Rute Grösse auftreten und dann allmählich das sanze Stück besetzen. Von vornherein erstreckt sich der Befall nicht gleichmäßig über die ganze Fläche. Aus dem Distr. Tessin wurde 1914 in einem Falle berichtet: „Bemerkt wurde bereits vor 2 Jahren eine mehrere qm große Fläche, auf der die Kartoffeln kümmerten. Im Vorjahre war die Stelle bereits doppelt so groß, 1914 ist die befallene Fläche mit ganz verkümmerten Pflanzen mehrere Q-Ruten groß. In früheren Jahren war die Entwicklung der Kar- toffeln, sowie der Vorfrüchte stets gut. Kartoffeln sind auf der befallenen Stelle in jedem Jahre gebaut worden.“ Auch in einem WEN # EN, ö < ? = a u A, + Abb. 4. Befruchtete Eier (mit der fertig gebildeten, zusammengerollten Nematode) und ausgeschlüpfte Nematoden. Vergrößerung 130:1. anderen Falle im Distr. Ribnitz sah das Kartoffelfeld wie eine „Land- karte“ aus: „stellenweise üppiges Kartoffelkraut, stellenweise voll- ständig abgetrocknete, bezw. faulige, braune spärliche Stengel.“ Also auch hier nesterweises Ausbreiten der Nematode. Als Nebenschädiger finden sich in den erkrankten Wurzel- und Stengelteilen nematodenkranker Kartoffelpflanzen vielfach Rhizo- ctonia-Pilzfäden. In einigen Fällen fanden sich an den wenigen ° Knollen befallener Pflanzen Aushöhlungen unter der Schale mit weiß- lichem krümeligem, vom umgebenden Kartoffelfleisch sich abhebendem Inhalt. Dieser Inhalt erwies sich unter dem Mikroskop als losge- löste Zellen und Stärkekörner, zwischen denen zahlreiche Nematoden verschiedener Größe, sowie Eier vorhanden waren. Die Kartoffel- Zimmermann. Nematodenbefall (Heterodera) an Kartotfeln. 143 schale über diesen, übrigens anfänglich nicht ausgedehnten, Nema- todenhöhlen war schwach eingedrückt. Die anfängliche Annahme, daß es sich in diesem Falle um eine Einwanderung von Nematoden der gleichen Art handelt, muß jedoch fallen gelassen werden. Auch hierbei dürfte es sich offenbar um eine Nebenschädigung, die Anfänge einer Nematodenfäule gehandelt haben, da bei einer weiteren Lagerung der Kartoffeln in einem Sack bis zum Februar derartige Kartoffeln entweder teilweise oder vollständig durch die vorwärts dringenden Aelchen ausgehöhlt wurden. In letzteren Knollen waren dann keine Reste von Kartoffelfleısch mehr vorhanden. Die noch pralle, etwas eingesunkene Schale bedeckte eine fast trockene, zunderige, hin und wieder verpilzte Masse aus vermorschtem Zellgewebe, in dem sich zahlreiche Nematoden und deren reife Eier fanden. Auch hatte sich im Innern inzwischen die als Schädiger der Kartoffelknolle bekannte Milbe Khizoglyphus echinopus angesiedelt und in großer Menge ent- wickelt. Zhizoglyphus wurde auch in anderen Fällen, wo Nema- todenfäule vorlag, als Begleiterscheinung festgestellt. Nach den bisherigen Beobachtungen wurden nur Kartoffelpflanzen befallen. An Bohnen (reicher Bestand), Erbsen, Kohlarten, Gurken, Möhren, Runkelrüben, Wruken sowie Getreidearten und Unkraut- pflanzen konnte ein Befall durch die vorliegende Nematodenart bis- lang nicht festgestellt werden. Weitere Untersuchungen in dieser Richtung müssen jedoch noch angestellt werden. Von Kartoffelsorten leiden anscheinend besonders die Frühkartoffeln mehr unter dem Befall, doch werden auch Spätsorten befallen und bringen dement- sprechende Mindererträge. U. a. wurden befallen Paulsens Juli, Magnum bonum, Wohltmann, Auf der Höhe. Auf verseuchten Flächen, welche zwei Jahre lang mit anderer Frucht, z. B. Roggen, bestellt wurden, werden Kartoffeln nicht in dem Grade befallen, wie ver- seuchte Flächen, welche Kartoffeln als Vorfrucht getragen haben, jedoch kümmern auch hier die Pflanzen sehr. Bemerkenswert ist, daß auf Flächen, welche eine geregelte Fruchtfolge haben, trotzdem Schäden eintreten können, sofern verseuchte Flächen angrenzen. Trotz der Fruchtfolge erfolgte die Einwanderung der Nematode vom Rande ausgehend und in den Bestand stellenweise einschneidend. Gesundes Pflanzgut, welches aus nicht befallenen Schlägen aus anderen Gegenden stammt, bringt auf verseuchten Stücken gleich- falls befallene Pflanzen, welche die gleichen Wachstumsstörungen zeigen. Guter Boden, abgesehen von der mangelhaften Fruchtfolge einwandfrei in der Kultur, bildet trotzdem keinen Schutz gegenüber Nematodenbefall. Eine Gefahr der Verbreitung dürfte auch in der Übertragung der Nematode durch Bodenverwehung und Verschwem- mung liegen. Inwieweit tierischer Dünger begünstigend auf die 144 Originalabhandlungen. Ausbreitung der Fadenwürmer wirkt, konnte seither noch nicht einwandfrei ermittelt werden, jedenfalls liegt in der Anwendung von Handelsdünger nicht ohne weiteres eine Gewähr für die Unter- drückung des Schädigers.. In einem Falle will man nach einer Kalkung im Frühjahr (8 Pfd. auf eine o-Rute) eine etwas stärkere Entwicklung der Stauden beobachtet haben. Weitere Versuchsan- stellungen müssen Klärung bringen hinsichtlich der Frage'), ähnlich wie bei Befall der Zuckerrüben durch Nematoden mit ausreichenden Mengen an aufnehmbaren Nährstoffen trotz Anwesenheit von Nema- toden normale Erträge zu erzielen, um den Schaden der Nematoden durch Düngung wenn nicht ganz abzuwenden, so doch erheblich zu vermindern. So wäre z. B. eine Düngung mit schwefels. Kalı, schwefels. Ammoniak und Thomasmehl auf ihren Einfluß zu prüfen, Als Maßnahmen würden folgende zu empfehlen sein: Einrichtung einer regelmäßigen Fruchtfolge auf den befallenen und angrenzenden Flächen. Den Besitzern verseuchter Flächen soll die Möglichkeit geboten werden, zunächst auf unverseuchten Flächen der Feldmark, deren Auswahl unter Berücksichtigung der Überwanderung des Schädigers in möglichst weiter Entfernung von den verseuchten Flächen zu treffen ist, Kartoffeln anzubauen. Selbstverständlich müssen bei den neuen Flächen die nachstehenden Maßnahmen sinngemäße Anwendung finden. So sind hier Sorten anzubauen, welche seither auf gesunden Böden der Gegend normale Erträge gebracht haben. Wenn irgend möglich, ist nur Stallmist aus unverseuchten Stellen auf die neu ein- gerichtete Fläche zu bringen. Von vornherein ist auf den neuen Flächen Vorsorge zu einem regelmäßigen Fruchtwechsel zu treffen. Kartoffeln dürfen auf verseuchtem Boden mindestens erst nach 3 Jahren wiederkehren. Die Anlage von entsprechend tiefen Schutzgräben zur Ver- hinderung der Verschleppung der Nematoden von verseuchten Stellen ist zu raten. Knollen von befallenen Flächen sind zur Verwendung als Pflanzgut auszuschalten. Kartoffelreste und -stoppeln vom Felde entfernen und verbrennen. Abfälle und zum Genusse unbrauchbare Kartoffeln müssen gleich- falls verbrannt oder gedämpft verfüttert werden. Kranke Kartoffeln nur gedämpft verfüttern. Auf jede Weise vermeiden, daß rohe Abfälle von Kartoffeln aus verseuchten Beständen auf das Feld gelangen. Ebenso notwendig ist es, auf jede Weise zu verhindern, daß ) Krüger. Die Einschränkung und Abwendung des Nematodenschadens. Landwirtschaftl. Umschau. Nr. 7. 1914. Faber’sche Buchdruckerei, Magdeburg. N | Kurze Mitteilungen. 145 Pflanzenteile (pflanzliche Reste, Kompost u. a.) von befallenen auf gesunde Flächen verschleppt werden. Ackergerätschaften sind nach Gebrauch auf verseuchten Flächen sorgfältig zu reinigen. Sämtliche Nachbarn, auch solche, bei welchen sich die Erschei- nung noch nicht gezeigt hat, sind zu einem einheitlichen Vorgehen und gleichmäßiger Ausführung der Maßnahmen unter Hinweis auf die Tragweite des Befalles zu veranlassen. Die notwendigen Maßnahmen werden nach Beratung mit der zuständigen Hauptstelle für Pflanzenschutz eingeleitet und ausgeführt. Über die weitere Entwicklung des Befalles ist die zuständige Haupt- stelle auf dem Laufenden zu halten. Umfassende Versuche werden notwendig werden, um über den Einfluß u. a. der Düngung, der Sortenfrage, sowie des Fruchtwechsels weiteren Aufschluß zu geben. Ferner ist die Lebensweise des Schäd- lings noch näher zu erforschen. Zunächst bleibt noch die Frage offen, ob es sich im vorliegenden Falle um eine der Rübennematode (Heterodera Schachtii) verwandte Form oder um die gleiche Art handelt. Ist letzteres der Fall — die Annalıme ist nicht unberechtigt — so wäre die Klärung der Frage der verstärkten Anpassung an die Kartoffelpflanze und der verloren gegangenen oder abgeschwächten Befallneigung gegenüber Rüben zu lösen. Weitere Mitteilungen erfolgen nach Abschluß der eingeleiteten Untersuchung. Kurze Mitteilungen. Am 27. Juli d. Js. wird Herr Prof. Dr. J. Ritzema Bos 70 Jahre alt. Es sei uns gestattet, ihm, als dem Nestor der landwirtschaft- lichen Zoologie zu diesem Tage die herzlichsten Glückwünsche nicht nur seiner zoologischen Kollegen, sondern auch der gesamten deut- schen Phytopathologie auszusprechen. Sein großes Werk: „Tierische Schädlinge und Nützlinge für Ackerbau, Viehzucht, Wald- und Gar- tenbau. Lebensformen, Vorkommen, Einfluß und Maßregeln“ (Ber- lin 1892), sowie der kleine Auszug daraus: „Zoologie für Landwirte“ (Berlin, 5. Aufl. 1910) haben sehr vielen Landwirten usw. wertvolle Dienste geleistet und sind auch für den wissenschaftlichen Phyto- pathologen heute noch unentbehrliche Nachschlagewerke, zumal sie meist eigene Erfahrungen wiedergeben. Seine „Tijdschrift over Plantenziekten“, die jetzt in ihrem 26. Jahrgange steht, ıst zwar vorwiegend für Holland bestimmt, erfreut sich aber überall größter Hochschätzung. Durch zahlreiche eigene Untersuchungen und Forschungen hat Herr Prof. Dr. Ritzema Bos unsere Kenntnis der Tr 8 RE " IM 146 Kurze Mitteilungen. Pllanzenkrankheiten wesentlich gefördert, und ebenso hat er es aus- gezeichnet verstanden, die Ergebnisse der Wissenschaft der Allgemein- heit nutzbar zu machen So sind ihm Wissenschaft und Praxis zu großem Dank verpflichtet. — Wenn der Jubilar, holländischen Ge- setzen gemäß, mit Vollendung seines 70. Lebensjahrs auch seine staatlichen Ämter niederlegen muß, so hoffen wir, daß er in seiner Tijdschrift der Phytopathologie noch recht lange erhalten bleibt. | Reh. Gegen die Geheimmittel im Pflanzenschutz. Die Deutsche Gesellschaft für angewandte Entomologie hat an den Reichskanzler folgende Eingabe gerichtet: „Den Herrn Reichskanzler beehrt sich die Deutsche Gesell- schaft für angewandte Entomologie auf einen Mißstand hinzuweisen, der geeignet ist, unsere landwirtschaftliche Produktion schwer zu schädigen. Es handelt sich um das Geheimmittelunwesen, das auf dem (sebiete des Pflanzenschutzes sich immer mehr und mehr breit macht. Was der Pflanzenschutz in dem heutigen auf ‚möglichste Produktion an- gewiesenen Deutschland bedeutet, bedarf keiner näheren Ausführung. Es sei nur darauf hingewiesen, daß die Land- und Forstwirtschaft in Deutschland jährlich mindestens '/, Milliarde Mark Verluste erleidet durch tierische Schädlinge allein. Die an und für sich schon für das heutige Deutschland unerträglichen Ausfälle werden noch wesent- lich gesteigert durch die Anwendung der zahlreichen im Handel befindlichen Geheimmittel. Der Schaden, den die Landwirtschaft dadurch erleidet, ist kurz zusammengefaßt ein vierfacher: l. gibt der Landwirt sein gutes Geld oft für Mittel aus, die in der Praxis unwirksam sind und den Erwartungen höchst selten entsprechen, 2. erleidet er außerdem auch noch dadurch Schaden, daß die Mit- tel die Pflanzen oft direkt benachteiligen, 3. vergeudet der Landwirt kostbare, unwiederbringliche Zeit, in der eine wirksame Bekämpfung hätte vorgenommen werden können; 4. werden durch die hieraus entstehenden Mißerfolge weite Kreise der Landwirtschaft gegen den Wert der Schädlingsbekämpfung überhaupt miftrauisch und nehmen infolgedessen auch von dem Gebrauch bewährter Bekämpfungsmittel Abstand. Es wird dadurch einmal die Tätigkeit der landwirtschaftlichen Behörden außerordentlich erschwert und die heute unbedingt not- wendige, allgemeine Durchführung der Schädlingsbekämpfung fast unmöglich gemacht. Diesem Unfug muß bei der großen Notlage unseres Volkes mit allem Nachdruck gesteuert werden. Es kann Referate. 147 dies nur auf dem Wege gesetzgeberischer Maßnahmen geschehen, die dahin gehen, daß kein Pflanzenschutzmittel in den Handel gelangen kann, das nicht die behördliche Genehmigung erhalten hat. Die Gesellschaft schlägt vor, so rasch wie möglich eine Kommission zusammentreten zu lassen, bestehend aus bewährten Fachmännern der Wissenschaft und Praxis, die über die Einzelheiten beraten soll, und bittet gleichzeitig, dab jedenfalls eines ihrer Vorstandsmitglieder in die Kommission entsandt wird.“ Unterschrieben: Prof. Dr. Escherich (München) und Dr. Stellwaag (Neustadt a. H.) Referate. Mayor, Eugen. Notes mycologiques. (Bemerkungen über Pilze.). Bullet. soc. Neuchäteloise d. science. natur. XLII. 1916/17. Neuchätel 1918. S. 62—113. Fig. Ein neuer Beitrag zur Kenntnis der parasitischen Pilze Neuchatels. Neu ist Puceinia centaureae rhapontici auf Blättern und Blütenstengeln von Centaurea rhaponticum L. (Engadin); die Teleuto- und Uredosporen sind abgebildet. Die experimentellen Studien des Verf. beziehen sich auf das Aecidium von Ürepis biennis. von Helleborus foetidus, auf Puc- cinıa petasiti-pulchellae Lüdi, Melampsora abveti-capraearum Tub. Matouschek, Wien. Cruchet. Etudes mycologiques. Les Champignons parasites du „Brome dresse“, Bromus erectus Huds. Bullet. Societe Vaudoise d. science. nat. LI. 1918. S. 583— 5886. Auf Bromus erectus fand Verf. 29 Arten vonPilzen ; die schädlichsten sind: Epichloö typhina, Urocystis agropyri, Ustilago striiformis. Auf erstgenannter Pilzart siedeln sich an: Cladosporium herbarum und Aegerita pezizordes. Matouschek, Wien. Baudys, E. Prinos gljiva Bosne i Hercogovine. (Beitrag zur Pilz- flora von Bosnien und der Herzegowina). Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini. XXX. 1918. Sara- jevo 1919. S. 317—328. Neu sind: Phaneroascus quercinus n. g.n. sp. (Plectascineae, Asco- mycetes) auf lebenden Blättern von Quercus Schneider: Vierh. bei Do- manovic in der Herzegowina in Gesellschaft von Micro.stoma album Sace.: Phyllostieta allii n. sp. auf lebenden Blättern von Allium ampe- loprasum L. in Dalmatien mit Paceinia allii Rud.; Alternaria holeina (n. sp. ?) auf Holcus mollis, mit Epicoccum neglectum Desm. Für Puceinia .,.. Matouschek, Wien. 148 Referate. Morgenthaler, Otto. Über die Mikroflora des normalen und muffigen Getreides. Landwirtsch. Jahrbuch der Schweiz, 1918. S. 551573. Es wurden von den Körnern von 14 muffigen und 29 gesunden Proben von Getreide, nieist Weizen. außerdem Roggen und Dinkel, unter den erforderlichen Vorsichtsmaßregeln Plattenkulturen ge- macht und die zum Vorschein gekcmmenen Keimzahlen ven Bakterien, Aktinomyceten und echten Pilzen festgestellt. Gesundes Getreide zeigte eine üppige Bakterienvegetation. die vorwiegend aus Bacterium herbicola bestand; Pilze fehlten. An muffigen: Getreide treten Pilzkolonien, vorherrschend grüne Penicıllium-Arten, und Kokker auf, während Bacterium herbicola zurücktritt. Die nahe liegende und wahrscheinlichste Annahme, daß der muffige Geruch von Penicillium herrühre. fand durch die Versuche keine Bestätigung. sodaß diese Frage noch nicht gelöst ist. Die Schimmelpilze sind Wundparasiten, die auch bei weit fortgeschrit- tener Muffigkeit und Verschimmelung den gesunden Körnern nichts an- haben können. Am Schluß werden die praktischen Folgerungen aus diesen Untersuchungen besprochen. 0: Duysen, F. Über die Frage der Saatgutbehandlung gegen Krankheiten. Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, 1919. S. 346— 348. Nach dem von Hiltner in Bayern gegebenen Beispiel wird eine allgemeine vorbeugende Behandluug des Saatgutes verlangt, zunächst gegen Flugbrand des Weizens, der Gerste und des Hafers, Steinbrand des Weizens, gedeckten Brand der Gerste und des Hafers, Helminthosporium und Fusarıum. Für die Behandlung müßten Sammelstellen eingeıichtet werden, und für die entstehenden Kosten hätte wenigstens zu einem Teil der Staat aufzukommen. Sonst müßten sie eben auf den Preis für das Saatgut geschlagen werden, aber das würde als gerechtfertigt empfunden werden, sobald nur die Landwirte durch verbesserten Unterricht an höheren und niederen Schulen mehr Verständnis für das Wesen und die Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten erlangt hätten. DR Skola, VI. Über die von Schleimfäule befallene Rübe. Zeitschrift für Zuckerindustrie in Böhmen. Prag 1919, 43. Jg. S. 426—428. 1918/19 hat sich die ‚‚Schleimfäule‘‘ der Zuckerrübe in Böhmen stark veıbreitet. Die Ursache der Krankheit sind außeı BDacterium Preisi Laxa auch Gäiungserreger, welche Mikroben wohl aus der Erde in verletzte Rüben gelangen können. Die Krankheit tritt auf dem Felde auf and um so mehr dann in der Schwemme, wo große Massen von Rüben: wurzeln der Verarbeitung in der Fabrik harren. Die Schwemmen „rauchen“ und in ihrer Mitte sinkt die Rübenmasse ein. Der gebildete Referate. 149 Schleim ist ein viskoser, von Blasen durchdrungener Stoff von milchig- weißer Farbe, in Wasser löslich und eine stark opalisierende Flüssigkeit bildend, die mit Bleiazetat gefällt, schlecht filtriert. Alkohol scheidet daraus eine Masse ab, etwa 17% des Gewichtes der Menge, die von neuem in Wasser gelöst, cpalisiert und linksdrehend polarisiert. Dieser Stotf ist Lävulan. In den befallenen Rüben war wenig Invert enthalten, da die Bakterien ihn eben in Läyulan verarbeitet hatten. Matouschek, Wien. Köck, Gustav. Eine noch nicht beobachtete Bakteriose an Tomaten. Wiener landwirtschaftl. Zeitung. 1919. 69. Jahrg. S. 483. Der Wiener Pflanzenschutzstation eingesandte kranke Tomaten zeigten folgendes recht auffällige Krankheitsbild: Von unten nach oben fortschreitend war ein Absterben der Blätter zu bemerken, ohne daß äußerlich irgend welche verdächtigen Symptome zu beobachten ge- wesen wären. Wurzelsystem intakt. Querschnitte des Stengels und der Blattstiele erkrankender Blätter zeigen Bräunung der Gefäßbündel und der angrenzenden Gewebepartien; im mikroskopischen Bilde sieht man viele bewegliche Bakterien. Es liegt also wohl eine Bakteriose vor, als neue Krankheit der Tomaten. Verf. beschäftigt sich mit der Kultur dieser Bakterien und mit Infektionsversuchen. Matouschek, Wien. Roberts, John W. Bacterium pruni, Schädling des Pfirsich- und Pflau- menbaums in den Vereinigten Staaten. United States Dep. of Agriec. Bull. Nr. 543. Washington 1917. S. 1—7. 1 Taf. (Nach inter- nat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 977). Die unter dem Namen ‚Peach bacterial spot‘ oder ‚Peach bacte- riosis“ bekannte, durch Bacterium pruni E. Smith hervorgerufene Krankheit der Pfirsichbäume, die aber auch auf Ptlaumenbäumen auf- tritt, gewinnt in den östlichen Ver. Staaten, besonders in deren süd- lichstem Teile, immer mehr Bedeutung. Die schweıste Schädigung bringt der Parasit an den Blättern hervor, die zuerst fleckig werden, dann zer- reißen und vorzeitig abfallen. Auf den Zweigen entstehen krebsartige Bildungen mit reichlichem Gummifluß, und an diesen Wundstellen über- wintert das Bacterium. Befallene Früchte zeigen zuerst Flecke, später spaltenartige Wunden. Alle Pfirsichsorten sind für die Krankheit empfänglich, manche mehr, andere weniger, besonders stark die vorzugs- weise angebaute Sorte Elberta. Unter den Pflaumenbäumen werden be- sonders die japanischen Sorten befallen. Durch sorgfältige Beschnei- dung, Pflege und Düngung der Bäume kann der Krankheit Einhalt ge- tan werden. Kräftige und gesunde Bäume werden durch die Krankheit in ihrem Ertrage am wenigsten beeinträchtigt. OR 150 Referate. Lee, H. Atherton. Die „Citrus blast“ genannte Krankheit in Kalifornien. Journal of agric. Research. Bd. 9, 1917. S. 1—8. 3 Taf. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 905). Seit 1912 wurde im nördlichen und mittleren Kalifornien mehrmals eine Krankheit der Zitronen- und Apfelsinenbäume beobachtet. deı man im Jabre 1916 den Namen ‚Citrus blast‘“ beilegte. Sie tritt während der Regenzeit auf und äußert sich im Abfallen der jungen Blätter. Auf diesen zeigen sich vorher, besondeıs an der Ansatzstelle der Spreite. schwarze Zonen, die oft auf die jungen Zweige übergehen ; bis zum reifen Holz dringt die Krankheit jedoch nicht vor. In der trocknen Jahreszeit bilden sich auf den entblätterten Zweigen braune Krusten, die beim Wie- deraustreiben von Blättern sich allmählich lösen und abfallen können ; doch sind sie im Winter häufig noch vorhanden und bilden wahrschein- lich die Ausgangspunkte zu neuen Erkrankungen. In den befallenen Ge- weben waren Bakterienmassen vorhanden, die isoliert und gezüchtet wurden. Darunter befand sich eine Art, welche bei Impfung auf Apfel- sinenbäume im Treibhause die Krankheit hervorbrachte. als neu erkannt und unter dem Namen Bacterium citrarefaciens eingehend beschrieben wurde. Sie lebt im Parench ym, zerstört dessen Zellen and bildet dadurch große, mit Bakterienmassen angefüllte Höhlungen: die Gefäßbündel werden gewöhnlich nicht befallen. BI Wolff, F. A. und Foster, A. €. Bacterium Tabacum, Schädling des Tabaks in Nordkarolina, V. St. Science. N.F. Bd. 46. Lancaster, Pa. 1917. S. 361—362. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 1044). In einigen Gebieten Nordkarolinas tritt auf Tabakblättern zur Zeit des Verpflanzens sehr häufig eine Krankheit auf, die als „‚wild fire‘ (Rotlauf) bezeichnet wird, und sich im Erscheinen ‘zuerst kreisrunder gelber, dann brauner, oft zusammenfließender Flecke zu erkennen gibt. Isolierungs- und Impfversuche haben bewiesen, daß die Krankheit durch einen stäbehenförmigen, an einem Ende mit einer Wimper ver- sehenen Spaltpilz hervorgerufen wird, der den Namen Bacterium tabacum erhält. Or Smith, Erwin, F. Eine neue, wahrscheinlich von Bakterien verursachte Weizenkrankheit. ‚Journ. of äagrie. Research. Bd. 9, 1917. S. 51 bis 53. 5 Taf. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 904). Zuerst im Jahre 1902 wurde in Indiana (Ver. Staaten) eine Weizen- krankheit beobachtet, deren Auftreten im Jahre 1917 auch in Texas, Oklahoma, Kansas, Arkansas, Missouri und den angrenzenden Staaten Referate. 194 festgestellt wurde. Wenn der Weizen sich der Reife nähert, findet man auf den Spelzen der erkrankten Ptlanzen., besonders gegen die Spitze, gleichlaufende längliche, schwarze Streifen, die häufig zusammenfließen und im Innern Bakterien, aber auch andere Pilze enthalten. Grannen werden dabei häufig befallen und gebräunt, und schließlich sind Spindel und Halm braun oder schwarz gestreift; auch die Blätter werden an- gegriffen. In schweren Fällen verschrumpfen die Körner und bisweilen haken sie kleine, mit Bakterien besetzte Höhlungen. Die Krankheit wird ncch weiter studiert. Einstweilen wird empfoh- len, nur Saatgut von solchen Feldern zu ver wenden, die von der Krank- heit fıei waren, und keinen Dünger zu benutzen, der von Tieren her- rührt, die mit Stroh von erkrankten Pflanzen in Berührung gekommen sind. ’ 0.8 K. M. Schutz der Kohlsaaten vor der Ansteckung mit der Wurzelkropf- krankheit. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 21. 1919. S. 180. Verfasser benutzt in Gemüsesaatkästen in Ermangelung von ge- branntem Kalk eine bereits im Herbst vorher hergestellte. im Freien lagernde Mischung aus 3 Teilen Erde und 1 Teil Brikettasche. Die Kohlsämlinge sollen darin wurzelkropffreie, gesunde Wurzeln behalten. Laubert. Chupp, Charles. Studies on Clubroot of eruciferous Plants. (Unter- suchungen über den Kropf der Kreuzblütler). Cornell Univ. Agric. Exp. Station, Bull. 387. Ithaca, März 1917. 16 Abb. Die Arbeit enthält wichtige Beiträge zur Kenntnis von Plas- modiophora brassicae und der Art, wie die Ansteckung der Wirt- pflanzen erfolgt. Weder die Bewegungsfähigkeit der Schwärmsporen noch der Wind kommen als Träger der Ausbreitung des Pilzes in Betracht. Die Sporen keimen besser nach einer kurzen Ruheperiode und in einem Filtrat von gedüngtem Boden. Jede Spore entwickelt eine Schwärmspore, welche zugrunde geht, wenn sie keine Wirt- pflanze erreicht. Ihr Eindringen erfolgt durch die Wand eines Wurzelhaares, während sie sich in einem einkernigen Stadium be- findet; das Wurzelhaar zeigt gleichzeitig eine Hypertrophie. Die Amöbe nimmt, während sie gegen die Wurzel vordringt, an Größe zu und verbreitet sich schließlich sowohl durch direkte Durchbohrung von Zellwänden wie infolge der Zellteilungen der Wirtpflanze durch das Rindengewebe. Die Sporen werden nicht immer durch simultane Vakuolar-Teilungen der Amöbe gebildet, sondern bisweilen auch durch sukzedane Teilungen, während die angrenzende Amöbe sich noch im Kernstadium befinden kann. 152 Referate. Neben Plasmodiophora wurde oft noch ein anderer Pilz, wahr- scheinlich Olpidium brassicae Dang. angetroffen. Den vergesellschaf- teten Spaltpilzen kommt bei der Ernährung der Plasmodiophora keine lebenswichtige Bedeutung zu. OFK, Wehnert. Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses im Jahre 1918. Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holstein. 1919. S. 30—34. SS Sorten wurden bezüglich der Widerstandsfähigkeit verschie- dener Kartoffelsorten gegen Krebs untersucht. Besonders krebswider- standsfähig erwiesen sich bei dreijährigem Anbau die Sorten: Isolde und Brocken, nach 2jährigem Anbau: Hindenburg, Jubel und Hassia. Wenig befallen waren: Parnassia, Prof. Märker, ‚Juwel, Flora, Ada, Erika. Roode. Star, Exzellenz, Marschall Vorwärts, Namenlos, Thieles Früheste, Kuckuck, Vater Rhein. Matouschek, Wien. Laubert, R. Zur Frage der Übertragbarkeit der Peronosporaceen (falscher. Mehltau) mittels der Samen der Wirtspflanzen. Gartenflora. 1919. 68. Jg. S. 175—176. April 1919 hat Verfasser in einer Schale, getiennt voneinander, Samen von Erophila verna, Spergula Morisonii, Holosteum umbellatum ausgesät. Die Samen waren von ausgesucht stark Peronospora-befallenen Pflanzen Mai 1916 bei Rozan (Polen) gesammelt; es handelt sich um Peronospora parasitica, alsinearum, holostei. Nach 7 Tagen keimten Erophila und Spergula, am 20. Mai waren Pflänzchen mit 2—4 Blättchen da. Holosteum ging nicht aut. An den Versuchspflänzehen war bis zum Abbruch der Versuche (30. Juni) kein Peronospora-Befall zu er- kennen. Es ist also bei 3 Jahre alten Samen eine Gefahr der Übertragung der Peronospora durch das Saatgut nicht zu erwarten. Matouschek, Wien. Zweifler, F. Spritzversuche 1918. Allgem. Weinzeitung. 1919. S. 121 bis 122. Die Schutzwirkung der 2%igen Pasta Bosna kommt derjenigen einer 2%igen Kupferkalkbrühe gleich; beiden steht am nächsten die 1,5%ige Kupferkalkmischung, dagegen erwies sich die 1,5%ige Pasta Bosna-Brühe als zu schwach. Schwächere Kupferkalkbrühen genügen auch dann nicht, wenn deren Haftbarkeit durch ein Klebemittel ver- größert wird. £- und 3%ige Perozidlösungen zeigen wohl eine pilztötende Wirkung, die aber ungenügend ist, so daß Perozid als Schutzmittel gegen Peronospora nur für widerstandsfähige Sorten und in Gegenden mit weniger heftigen Peronospora-Schäden in Betracht kommt. Matouschek, Wien. ‚a Referate. 153 Wartenweiler, Alfred. Beiträge zur Systematik und Biologie einiger Plasmopara-Arten. Berner Dissert. 1918. Annales mycologici. Bd. 16. 8. 249—299. Taf. I—Il. Die eingehenden Untersuchungen des Verfassers beziehen sich auf die Konidien und Konidienträger von Plasmopara nivea Schroet.., P. pygmaea Schroet. und P. densa Schroet, und ihren Wert als Spe- ziesmerkmal, ferner auf die Überwinterung von P. nivea. Bei letztgenannter Art ist eine durchgehende Korrelation zwi- schen Konidiengröße und Trägerhabitus nicht vorhanden. Ihr Typus findet sich auf den meisten der untersuchten Wirtpflanzen, abwei- chende Formen, deren Merkmale angeführt werden, fanden sich auf Anthrisceus silvestris und cerefolium, Conium maculatum, Laserpitium lati- folium, Angelica refracta, Peucedanum palustre. Dasselbe gilt für P. pygmaea, obwohl im einzelnen ausgezeichnete Korrelationen vorhan- den sind; als verschiedene Typen werden charakterisiert die Formen auf Anemone canadensis und caroliniana, auf A. Raddeana und flaceida, auf Atragene alpina und auf Anemone hepatica; der Typus der Art ist auf Anemone nemorosa, A. ranumeuloides, A. alpina und A. quinquefolia vertreten. Es scheinen bei P. pygmaea sich in manchen, aber bei weitem nicht in allen Fällen, die Formen gleicher Gebiete, nicht aber. die auf Wirten von naher systematischer Verwandtschaft zu gleichen. Aus den Untersuchungen über P. densa ließ sich ein bestimmter Schluß bezüglich der Unterscheidung von Formen nicht ziehen. In. Rhizomen von Plasmopara nivea befallener Pflanzen von Laserpitium latifolium wurde das perennierende Myzel des Pilzes nach- gewiesen, welches in reichlicher Menge das ganze Rindengewebe durchzog und nur einzelne Ausläufer weiter nach innen entsandte; es wächst in die austreibenden Blätter und durchzieht sıe so, daß sich ihre Unterseiten vollständig mit Pilzrasen bedecken. In der Fruchtwand der Früchte von Aegopodium podagraria und Ligusticeum mutellina wurden Oosporen von Plasmopara nivea aufgefun- den, die sich dort jedenfalls ausbilden, wenn die Blüten von dem Pilze ergriffen worden sind; sie überwintern und infizieren auf eine noch genauer festzustellende Weise die Kotyledonen, die bei der Keimung sehr lange in der Samenschale stecken. Vielleicht wird auf diese Art nur die Produktion der ersten Konidien gesichert, von denen nachher die Infektion erwachsener Pflanzen ausgeht. OH Eriksson, Jakob. Zur Entwickelungsgeschichte des Spinatschimmels (Peronospora Spinaciae [Grew.] Laub.). Arkiv för Botanik. Bd. 15, 19183. 7 N2100729.9,,,4 "Tat. Nach einer Übersicht über die Verbreitung der frühor Peronospora Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 1l 154 Referate. elfusa (Grew.) Rabenh. genannten, auf verschiedenen Chenopodiaceen wachsenden Art und einer Erörterung der Speziesnatur der auf Spinat vorkommenden Form, in der Eriksson sich der Ansicht von Laubert anschließt, wonach diese Form besser als selbständige Art unter dem Namen P. spinaciae Laub. zu unterscheiden sei, schildert der Verfasser das äußere Auftreten der Krankheit und das, was bisher über die Über- winterung des Pilzes bekannt war. Sodann kommt Eriksson auf Grund von ihm ausgeführter neuer zytologischer Untersuchungen zu der An- schauung, daß sich der Entwicklungsgang des Pilzes auf der Spinatpflanze in einer ganz ähnlichen Weise abspiele, wie er es früher (vergl. diese Zeit- schrift Bd. 28, 1918, 8.63) für Phytophthora infestans auf der Kartoffel angegeben hat. Danach ist die Struktur der Zellinhalte eines kranken Pflanzen- stammes von der eines gesunden dadurch verschieden, daß der Plasma- körper im Palissaden- und Schwammgewebe eine kolloidale Flüssigkeit mit eingelagerten, sehr kleinen fäden- oder körnerähnlichen Körperchen darstellt, in denen der Verfasser die Formelemente des Mykoplasmas sieht. Es folgt darauf die Auflösung der Chlorophylikörner und die Bildung eines ‚‚selbständigen Pilzsystems plasmatischer Natur‘. das als ein ..Mykoblastem‘ bezeichnet wird. Hierauf ergießt sich der Pilz- körper aus der Zelle in die Interzellularräume, nimmt das Aussehen eines wiıklichen Myzelfadens an und kildet Oogonien und Antheridien. Nach einer jedenfalls anzunehmenden Befruchtung bilden sich Oosporen, die sogleich zur Auskeimung bereit sind und deren Keimschläuche, meist nach einer Teilung des Sporeninhaltes, durch die Spaltöffnung aus dem Pflanzenorgan hinauswachsen und sich zu Zoosporangienträgern entwickeln. ‚‚Hier wie beim Kartoffelpilz bleibt aber ükrig, zu eıfor- schen, wie der Pilz in der Fo:m von Plasma, vielleicht mit Hilfe der se- kundär entstandenen Luftsporen, in die Nährpflanze hineinkommt‘. Zahlreiche mikrophotographische Abbildungen geben die geschilderten wichtigsten Entwickelungszustände wieder. ONE Belosersky, Nicola. Peronospora radii, ein für Italien neuer Schädling der Kamille. Atti dell’ Accad. Veneto-Trentino-Istriana. Bd. 10. Padua 1917. S. 111—116, (Nach Internat. agrartechn, Rund- schau. 1917. S. 977). Matricaria chamomilla, deren Blütenköpfe durch den Befall mit Peronospora radii verunstaltet waren, wurde von Prof. Beguinot im Mai 1917 in der Provinz Padua gesammelt. Verfasser beschreibt die von dem Pilze hervorgerufenen Mißbildungen und ist der Ansicht, daß die Peronospora erst vor kurzem eingeschleppt worden sei. O.K. An teferate. 155 “äumann, Ernest. A propos de quelques especes de Peronospora. trouvees nouvellement en France. (Über einige kürzlich in Frankreich gefundene Peronospora-Arten). Bullet. Societe Neuchateloise d. Scienc. natur, t. XLIII. 1917/18. Neu- chatel 1919. S 301—-306. Fig. Verfasser beschreibt als neu: Peronospora Harioti auf lebenden Blattern von Buddlera globosa Hcpe in Mitte'frankreich, P. speculariae auf Specularia speculum Veneris (ebenda; und S. hybrida inN.-Frankreieh, P. pulmonariae aut Pulmnonaria officinalis L. in N.-Frankreich. — Die Figuren bringen die Konidien und Kenidienträger, in graphischen Dar- stellungen auch die Maße der Konidien. Matouschek, Wien. “äumann. E. Zur Kenntnis der Chenopodiaceen bewohnenden Perono- spora-Arten. Mitteil. Naturf. Gesellsch. Bern. 1918. S. 45—66. Wilson unterschied auf Chenopodiaceen zwei Arten: Peronospora effusa und P. farinosa. Verf. kommt auf Grund der Beschaffenheit der Konidienträger und der variationsstatistischen Studien über die Konidien zu dem Resultate, daß man die zwei genannten Arten in „kleinere“ Arten zerlegen müsse: P. litorakis n. sp. auf Atriplex lito- ralıs und A. hastata, P. minor (Caspary) auf A. patula, P. variabılıs n. sp. auf O'henopodium album, P. boni Henrici n. sp. auf Ch. glaucum, P. chenopodri Schlecht. (= P. effusa var. maior Casp. pr. pte.) auf Ch. hybridum, P. chenopodii rubri n. sp. auf C'h. polyspermum, P. kochiae n. sp. auf Kochia sedordes. Diese Arten sind genau lateinisch beschrieben. Matouschek, Wien. Kniep, Hans. Untersuchungen über den Antherenbrand (Ustilago vio- lacea Pers.). Ein Beitrag zum Sexualitätsproblem. Zeitschr. für Botanik. XI. 1919. S. 257 — 284. Die Sporidien vieler Ustilago-Arten, auch die des Antherenbran- des, haben die Eigenschaft, unter gewissen, noch nicht näher präzi- sierten Außenbedingungen miteinander zu kopulieren. Sie sind Gameten, die außerdem imstande sind, durch Sprossung sich zu vermehren. Die Nachkommen eines einzelnen Sporidiums kopulieren nicht mit- einander. Hierin muß man eine physiologische Geschlechtsdifferenzie- rung sehen. Da die Brandsporen sicher nicht geschlechtlich verschieden sind, und da die physiologische Geschlechtsdifferenzierung schon gleich nach der Keimung nachweisbar ist, so folgt mit größter Wahrscheinlich - keit, daß sie bei der Reduktionsteilung zustande kommt. Die beiden Sporidien-Sorten enthalten zwei verschiedene Gene, die bei der Reduk- tionsteilung voneinander getrennt worden sınd. Würde uns die feinste DR Y BEN TEE EEE ETF TEL SEN NE AN RR Fi a an 3 ih: a [ei 156 Referate. Zell- und Kernstruktur der Sporidien bekannt sein, so würden wir bei den Sorten auch morphologische Unterschiede kennen, dann wäre es auch im morphologischen Sinne nicht mehr berechtigt. von Isogamie zu reden. Die Spezies Ustilago violacea bildet eine Reihe von biologischen Arten: U. v. dianthi carthusianorum, U. v. dianthi deltoidis, U. v. dianthi superbi, U. v. melandrii albi. Die Sporidien der an zweiter Stelle genann- ten Art zeigen in ihrem physiologischen Verhalten bemerkenswerte sekundäre Geschlechtseigenschaften. Kopulationsunfähige Sporidien. die ihre Kopulationsfähigkeit auf durch Sprossung entstehende Abkömmlinge übertragen, gibt es nicht. Die Sporidien von U. v. sapona- riae officinalis unterscheiden sich von denen der anderen vier Formen durch ihre geringe Neigung zu kopulieren. Zwischen den genannten 5 Formen wurden alle theoretisch möglichen Bastarde in der Kultur her- gestellt. Eine Bastardierung deı Sporidien des Antherenbrandes mit denen der verwandten U. mavor auf Silene otites gelang nicht. Für die Annahme von biologischen Arten spricht auch die Beobachtung, dab in der Natur die genannten Nährpflanzen von U. violacea dicht neben- einander wachsen, aber nur eine Nährpflanzenart infiziert ist. Am Mainufer bei Würzburg ist Saponaria stark infiziert, Silene inflata gar nie. Verf. wird noch prüfen, was für Sporidien aus den Bastard- Brandsporen hervorgehen; er meint auch, es komme nur auf eime Nomenklaturfrage hinaus, ob man die kopulationsbestimmenden Po- tenzen mit zu den Geschlechtspotenzen rechnen soll oder nicht. Verf. arbeitete mit Agar, der Stoffe enthält, die sicher die Kopulation fördern ; 0,1% Malzextrakt wirkte dabei gut. Die Farben der Sporidienkulturen sind folgende: bei U. v. dianthi carthusianorum gelblich mit einem Stich ins Braune; bei U. v. dianthi deltoides gelblichbraun, etwas heller ; bei U. v. dianthi superbi fahlgelb: bei U. v. sapon. offic. wie bei T. v. d. d. Die Sporidien von U. v. dianth. delt. sind die größten, die von U. w. d. carth. mitunter biskuitförmig eingeschnürt. Matouschek, Wien. Haskell, R. J. The spray Method of applying concentrated Formaldehyde Solution in the Control of Oat Smut. (Spritzmethode unter Anwendung konzentrierter Formaldehydlösung zur Bekämpfung des Haferbrandes). Phytopathology. Bd. 7”, 1917. 8. 381—383. Anstelle des in Nordamerika allgemein eingeführten Beizver- fahrens mit verdünnter Formaldehydlösung empfiehlt Verfasser auf Grund mehrjähriger, mit Sorgfalt durchgeführter Versuche ein. „trockenes“ Verfahren. Während der Hafer von einem Haufen auf einen andern geschaufelt wird, bespritzt man jede Schaufel voll mit Referate. 157 einer Mischung von 40 °%higem Formaldehyd und der gleichen Menge Wasser in der Art, daß auf 50 Bushel Körner 1 Quart (auf 15 hl 1 Liter) kommt, bringt den behandelten Hafer auf einen Haufen, deckt ihn zu und setzt ihn 5 Stunden lang der Einwirkung der Formaldehyddämpfe aus; alsdann kann er sogleich ausgesät werden. Die Keimfähigkeit des Hafers wird nicht geschädigt. sondern sogar angeregt, der Brand so gut wie vollständig unterdrückt. CSA NEN DE Baudys, Ed. Vytrusy sneti obilnych nejsou jedovate. (Die Sporen des Getreidebrandes sind nicht giftig). Zemedelsky Archiv v Praze, Prag 1919. S. 189—191. Verfasser entschloß sich, auf nüchternen Magen bei schwacher Indisposition des Darmtraktus 18 dkg eines Gebäckes zu genießen, das hergestellt wurde aus 9,5 g von Tilletia befallenen Weizenkörnern und 10 dkg Weizenmehl. Kein Schaden! Frühere Versuche des Verf. an diversen Tieren ergaben ebenfalls, daß die Sporen der Ustilagineen unschädlich sind. Ebensowenig schadet das Einatmen der Sporen, wie die Laboratoriumsarbeit ergab. Den von Köpke (Mitteil. d. tierärztl. Praxis im preußischen Staate, N.F. I, S. 112 und IIl., S. 137) erwähnten Fall, daß Rindvieh an Paraplegie zugrunde gegangen ist nach Genuß von Glyceria aquatica, die von Ustilago longissima befallen war, deutet Verf. so, daß die Ursache des Hinsterbens nicht die Sporen waren, sondern giftige Glykoside, welche C'yanwasserstoff erzeugten, die in jungen Pflanzen von Glyceria und auch Sorghum vorkommen. Matouschek, Wien. Osnei, George A. Leaf Smut of Timothy. (Der Blätterbrand des Lieschgrases.) Cornell Univ. Agric. Exp. Station. Bull. 381. Ithaea, Oktober 1916. 1 Taf. und 14 Textfig. Der Blätterbrand des Lieschgrases wird durch Ustilago striae formis Niess| hervorgerufen, einen Brandpilz, der eine gleiche Krank- heit auch an zahlreichen andern Gräsern erzeugt. In der sehr ein- gehenden und gründlichen Darstellung wird das Aussehen und der Einfluß der Krankheit auf die Wirtpflanze behandelt und die Ent- wicklungsgeschichte des Pilzes von der Keimung der Sporen bis zur Hervorbringung von solchen gegeben. Daran schließen sich Unter- suchungen über Impfung und Ansteckung des Lieschgrases und über die Einwirkung des Pilzes auf die Gewebe der Wirtpflanze. Der Pilz kann auf drei verschiedene Arten den Winter überstehen: ers- tens in Form von Myzel und Sporen an grünen Pflanzenteilen, zweitens als Myzel im ruhenden Embryo des Samens, drittens als Myzel in ausdauernden Knollen und Wurzelstöcken. Die beste Be- kämpfung der Krankheit dürfte die Behandlung des Saatgutes mit heißem Wasser sein. DISK: 158 Referate. Cruchet, P., E. Fischer und E. Mayor. Über die auf der botanischen Exkursion vom 9. —13. August 1916 im Unterengadin gesammelten Pilze. Anhang II zu: Eine pflanzengeographische Ex- kursion durchs Unterengadin und den schweizerlmI- schen Nationalpark von J. Braun-Blanquet. Beiträge z. geobot. Landesaufnahme IV., herausgeg. von der pflanzen- geograph. Kommis, Schweiz. Naturforsch. Gesellsch. in Zürich 1918. S. 72—79. Auffallend ist in der Nähe großer Kiefernbestände das Fehlen von Coleosporium senecionis auf Senecro rupester. — Aecidium aconiti napelli wurde neben Festuca rubra mit einer Puccinia vom Typ der P. poarum gefunden, was zu weiteren Studien anregen muß. — Als neu wird be- schrieben: Puceinia crepidis Jacguwini n. sp. auf Orepis Jacquini. — Neue Wirte sind: Melica transsilvanica für Uromyces graminis, Astra- galus onobrychis für U. Klebahnii, Oytisus radiatus für Uredo sp. Aut Thalictrum alpinum treten als neu für die Schweiz Äeidien auf. Sonst sind erwähnenswert: Uromyces genistae tinctoriae und Puccinina borealis. Matouschek, Wien. Cruchet, S. Contribution a l’e&tude des Uredinees. Bullet. Societe Vau- doise sc. nat. LI. 1918. S. 613—631. 3 Fig. Mit Eug. Ma yor wurden mit den Sporen des Aecidium scillae Fuck. (von Seilla bifolia) Intektionsversuche ausgeführt: Auf Festuca rubra. var. genwina erschienen Uredo- und Teleutosporen einer Puceimia vom Typus der P. sessilis,. für die der Name Puceinta scillae-rubrae Cr. et Mayor n. sp. gewählt wurde. — Die Teleutosporen zu Uredo, aerae Lagerh. wurden aufgefunden; deı Pilz erhält den Namen Puceinia aerae (Lag.) Cruch. et Mayor. — Auf Festuca Halleri lebt Uredo festucae Halleri n. sp. Matouschek, Wien. Weimer, James Le Roy. Three Gedar Rust Fungi, their Life Histories and the Diseases they produce (Drei Juniperus-Rostpilze, ihre Lebensgeschichte und die von ihnen hervorge- brachten Krankheiten). Cornell Univ. Agric. Exp. Station. Bull. 390. Ithaca. Maı 1917. 41 S., 22 Abb. Eine genaue, auf eigne Untersuchungen begründete Schilderung der Entwicklung der drei Gymnosporangium-Arten, welche ihre Te- leuto-Form auf Juniperus virginiana L. (und einigen verwandten kul- tivierten Arten), ihre Aecidium-Form auf Pirus malus L., P. co- ronaria L., P. communis L., Oydonia vulgaris Pers., Amelanchier, Sorbus und Örataegus hervorbringen. Gymnosporangium juniperi virginianae Schw. und @. globosum BWarl- Referate. 159 erzeugen apfelähnliche Gallen an den Zweigen, @. claviceps C. u. P. spindelförmige krebsige Anschwellungen an den Asten von Juniperus. OK: Olive, E. W. and Whetzel, H. H. Endophyllum-like Rusts of Porto Rico. (Endophyllum-ähnliche Roste von Porto Rico). Ameri- can Journal of Botany. Bd. 4, 1917. S. 44—52. Taf. I—-III. Die Verfasser studierten auf Porto Rico die Keimungsgeschichte einer Anzahl von Äcidien und konnten bei 6 von ihnen feststellen, daß sie sich wie Zndophyllum verhielten, d. h. bei der Keimung ein Promyzel mit Basidiosporen entwickelten. Unter ihnen befindet sich eine bisher noch nieht beschriebene Art, welche zur Aufstellung einer neuen Gattung führte: Botryorhiza hippoerateae ‚auf Hippocratea volubilis L. Neu aufgestellt wird ferner die Gattung Kndophylloides mit E, portoricensis Whetz. u. Ol. auf Mikania-Arten. Die übrigen sind: Endophyllum eircumseriptum (Schw.), E. wedeliae (Earle), W, de- coloratum (Schw.) und E. stachytarphetae (Henn.). OK; Haack. Zur Kienzopf-Krankheit.e Ein erneuter Infektionserfolg mit Äcidiensporen. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen. 1916. 48. Jg S. 255—258. Zu Annaburg impfte Verfasser kienzopfkranke Kiefern an mehreren Zweigen erfolgreich mit Äeidiensporen. Die nesterweise Erkrankung überwiegt sicher. Die Krankheit tritt oft schon in jungen Kulturen auf. Säubert man das Revier auf rote Kiefeın, so kann man zugleich auf Kienkiefern nachsehen. Das Wesen der Disposition für eine Erkrankung durch den Kienzopf ebenso wie durch Lophodermium wird auf einfache mechanische Weise kaum zu erklären sein. Matouschek, Wien. Posey, 6. B., Gravatt, 6. F., Colley. R. H. Uredosporen von Cronar- tium ribicola auf Stengeln von Ribes hirtellum. Science N. F. Bd. 46. Lancaster, Pa. 1917. S. 314-315. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 1045). Im Staate Maine, V. St., wurden natürliche und künstliche In- fektionen mit Oronartium ribicola an den Zweigen von Fibes hirtellum Mehx. festgestellt. Zum Teil bildeten sich äußerlich Sori mit normalen Uredosporen, zum Teil aber solche, die sich innerhalb der Rinde be- fanden. Deshalb kann keine aus verseuchten Gebieten stammerde Ribes-Ptlanze als absolut frei von dem Pilze angesehen werden, selbst wenn sie vollkommen blattlos ist. MER 160 Referate. Lädi, W. Untersuchungen mit Aecidium Aconiti Napelli (DC.) Winter. Mitteil. d. Naturforsch. Gesellsch. in Bern aus dem Jahre 1917. Bern 1918. S. XXXVIIIL d. Sitzungsber. und aus dem „Jahre 1918. Bern 1919. 8. 200—211. Biologisch gut charakterisiert ist Pucewnia aconiti-rubrae n. Sp.; denn Versuche zeigten, daß das genannte Aecidium (auf Aconitum napellus, paniculatum, variegatum und -Stoerkianum lebend) die Teleuto- sporen auf Festuca rubra commutata und F. violacea bildet. Uredo- sporen bisher unbekannt. Das Aec. aconiti napellı geht nicht über auf Aconitum amthora und A. Iycoctonum, auch nicht auf Helleborus foetidus und viridis, die zugehörige Teleutosporenform nicht auf Klymus europaeus, Poa-Arten. Festuca rubra genuina und andere Festuca-Arten. Die neue Puceinia-Art ist verwandt mit P. persistens. Die Vermutung E. Mayors (1918), das Aecidium aconiti paniculati von Leysin könnte als Teleutosporenwirt Elymus europaeus haben, lehnt Verf. ab, da beide Nährpflanzen kaum nebeneinander gedeihen. - P = Matouschek, Wien. Paravieini, E. Favolus europaeus Fr. Ein Schädling des Nußbaumes. Schweizerische Zeitschr. f. Forstwesen. 1919. 70. Jg. S. 13—1T. Der Pilz wird genau beschrieben. Wahrscheinlich geschieht die Infektion von Astwunden aus, die auf den dünneren Ästen der höheren Partien der Bäume entstehen. Später dringt der Pilz in die dickeren Äste und oft auch in den Stamm. Nach vielen Jahren erst ist das Holz stark zeısetzt, obwohl man auch da die Rinde unversehrt sieht ; natürlich treten inzwischen die Fruchtkörper auf. Stark: befallene Bäume sind verloren; die Wunden sind sorgfältig zu behandeln, auch wenn sie beim Absägen de: Äste entstehen. Der Schädling breitet sich innmer stärker in der Schweiz aus. Matouschek, Wien. Palm, Bj. Svenska Taphrinaarter. |Schwedische Arten von Taphrina]. Arkiv f, Botanik. Bd. 15. 1918. S. 1—41. Figuren. Beschreibungen und Bestimmungstabellen für alle in Schweden gefundenen Taphrina-Arten. Neu sind: Taphrina lata (auf Betula odorata), T. Lagerheimvi (ebenda, auch auf Blättern Flecken erzeugend), T. splendens (ebenda, Knospen und Blätter deformierend), 7. media (auf Alnus glutinosa Hexenbesen bildend und blattverbildend). Exo- ascus confusus Jaczewski 1901, auf Prunus americana, wird zu Taphrina gestelle. Sehr instruktiv sind folgende Abbildungen: Hexenbesen auf Crataegus durch T. crataegi Sad., die Deformation des Sproßendes bei Prunus padus durch T. pruni (Fuck.) Tul., Zweigverbildungen bei Prunus spinosa durch T. insititiae (Sad.) Joh. und die Blattflecken auf Acer tatarıcum durch .T. polyspora (Sor.) Joh. Matouschek, Wien. ’ 5 B: E Referate. 161 Fulmek, L. Die neue Schwefelkalkbrühe. Obstzüchter, 1919. Nr. 1. S. 14—16. Man brachte als Ersatz für Schwefelkalkbrühe, die sich gegen Milben und echte Mehltaupilze gut bewährte, in den Handel die Kalzium- sulfhydratlauge (bei der Sodagewinnung sich ergebend) und das ‚Anti- fungin““ (aus Gasschwefel erzeugt). Aus diesem Schwefel stellt man heute auch die jetzige Schwefelkalkbrühe her, nur muß sie weniger stark mit Wasser verdünnt werden. Die für den Gebrauch in Anwendung kommenden Verdünnungen ordnet Verf. übersichtlich in Tabellenform. Matouschek, Wien. Kober, Franz. Oidiumbekämpfung im Jahr 1919. (Schwetelpulver, Grauschwefel, Natriumthiosulfat). Allgem. Weinzeitg., Wien 1919. 36. Jg. S. 165— 166, Natriumthiosulfat-Saloidin wird der Kupferkalkbrühe bei der ersten Bespritzung beigemengt, auf 1 Hektoliter fertige Brühe 11, —2kg (nicht, wie sonst angegeben, 15 kg). Bei dieser Beimengung ist der Brühe ein Kalküberschuß zu geben. Die Bespritzung hat zu der Zeit zu erfolgen, wann die Beeren den Wachsüberzug noch nicht haben. Die Wirkung des Sulfates ist von der Sonne unabhängig (beim Schwefel das Gegen- teil). daher für nördliche Weinländer sehr zu empfehlen. Matouschek, Wien. Köck. Versuche zur Bekämpfung des Apfelmehltaus. Der Obstzüchter, IL IS HL 2 Sasf. Von den vielen angewandten Mitteln, die studiert wurden, haben sich bewährt: bei der bloßen Winterbehandlung nur der Anstrich mit 10%iger Schwefelsäure, bei der kembinierten Sommer- und Winter- behandlung das Demilysol-Sodagemisch (Winterbeh. 1 Liter Dem., 11, Liter Soda, Sommerbeh. %% Dem., '/,% Soda), bei der bloßen Sommerbehandlung bis zu gewissem Grade das Natriumthiosulfat (%%). Sehr gut wirkte das sorgfältigste mechanische Entfernen der befallenen Triebe. Matouschek, Wien. Amerikanische Kruisbessen meeldauw. (Der amerikanische Stachel- beermehltau.) Maandblad Nederl. Pomolog. Vereenig. IX. Nr. 6. Juni 1919.- 8. 87. Eine Belehrung des niederländischen Gartenbaurates an die Obst- vereinigungen wird gegeben über die Verkehrseinschränkungen mit lebenden Stachelbeersträuchern und -früchten zwecks Hintanhaltung der Verschleppung des nordamerikanischen Stachelbeermehltaues. Ab- fuhr kranker Früchte an Fabriken innerhalb des Landes zur Verarbeitung bezw. Unschädlichmachung ist nur unter gewissen Bedingungen gestattet. Matouschek, Wien. 162 Referate. Stutzer, A. Die Gründe für das Auftreten des Stachelbeermehltaus. Der praktische Ratgeber im Obst- und Gaitenbau. 1919. S. 62. An der Entstehung von Mehltau und ähnlichen Krankheiten ist die chemische Beschaffenheit des Bodens schuld; er ist meist schwach sauer oder neutral. Es gibt aber auch alkalische Böden, die auf ihnen wachsenden Pflanzen sind nach Verf. wenig widerstandsfähig und daher gegen Pilzkrankheiten leicht empfindlich. Die anzuwendenden Spritz- mittel sollen auch die Pflanzen kräftigen. Gewisse Metallsalze scheinen dafür geeignet zu sein. Man muß auch bei Bekämpfung der genannten Krankheiten mehr als bisher auf die Beschaffenheit des Bodens achten. Im allgemeinen läßt sich sagen: ‚Je humusreicher der Boden ist, desto weniger treten Pilzkrankheiten aut. Enthält der Boden viel Kalk, so wird er laugenhaft, und dann gilt «dieses Gesetz nicht. Matouschek, Wien. Krüger. Wie ich vom amerikanischen Stachelbeermehltau befreit wurde. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 228—229. Durch Bearbeiten des Landes mit Kalk und Rarbidkalk, Eintauchen der Kronen von hochstämmigen Stachelbeeren in 6%ige Obstbaum- karbolineumlösung,. Kürzen der Triebe um zwei Drittel und nochmalige Behandlung mit 3%igem Karbolineum vor dem Austreiben ist es dem Verfasser gelungen, das Auftreten von Sphaerotheca mors uwvae zu ver- hindern. Auch bei Stachelbeersträuchern konnte Verfasser durch ent- sprechende Behandlung und Spritzen mit 2%, iger Lösung im Winter und 2%ıger Lösung im Sommer gute Erfolge erzielen. Außerdem wird Lieht- halten der Kronen und reichliche Düngung, nicht allzuviel Kalk und Kali und Einstutzen der Triebe um !/, angeraten. Lanbert. Stäger, A. Beitrag zur Verbreitung der Claviceps-Sklerotien. Verh. Schweiz. Naturforsch. Gesellsch. 99. Jahresversammlung 1917 in Zürich. II. S. 236—237. Aarau 1918. Hydrochor werden verbreitet die Sklerotien von (lawiceps pur- purea auf Phragmites, Phalaris, @lyceria, Molinia; das spezifische Ge- wicht der Sklerotien ermöglicht es, daß sie auf dem Wasser schwimmen, Epizoisch werden die Sklerotien von Brachypodium, Agropyrum. Lolium, Alopecurus myosuroides und Arrhenatherum elatius verbreitet; sie sitzen fest zwischen den Deckspelzen des Wirtes. Anemochore Verbrei- tung haben die meisten kleinen Sklerotien von Holcus mollis u. H.lanatus, Poa annua, P. nemoralis und Dactylis glomerata; sie machen sich die Verbreitungsausrüstung des Wirtes zunutze. Flug- und Schwimm- fähigkeit kombinieren sich bei Phragmites und Calamagrostis arundinu- cea; ob hier Lufteinschlüsse oder höherer Fettgehalt vorliegen, muß. noeh untersucht werden. Matouschek, Wien. Referate. 163 Bier. Ein gefürchteter Feind des Apfelbaumes. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 218—219. Mit 3 Abb. Der Aufsatz handelt vom Nectria-Krebs und seiner Bekämpfung. Der Krankheit ist‘ vorzubeugen durch Vermeiden einer Anpflanzung auf ungeeignetem Boden. Schwere und nasse Böden müssen durch Drainage trocken gelegt werden. Auch Hügelpflanzung ist in solchen Fällen anzuraten. Nötig ist richtige Düngung. Großer Mangel an Kalk und Phosphorsäure und Überfluß an Stickstoff begünstigen den Krebs. Ferner wird Auslichten der Baumkronen, Bestreichen größere Wunden mit Steinkohlenteer, Reinigen der Stämme und Äste und Spritzen mit 10—15% Obstbaumkarbolineum angeraten. Vielerwärts besonders krebssüchtig sind: Cludius Herbstapfel, Winter-Goldparmäne. Ananas- Renette. Prinzerapfel, Weiße. Winterkalvill. Roter Herbstkalvill, Champaener-Renette, Karada-Renette. Nur den Klima- und Boden- verhältnissen gut angepaßte Sorten scllen gepflanzt werden. Zu tiefes und schlechtes Pflanzen ist zu vermeiden. Es wird mehrmaliges An- streichen aller Krebswunden mit 20—30 %igem Obstbaumkaı bolineum und Ausschneiden größerer Wunden mit folgendem Anpinseln und Ent- fernen alles abgestorbenen und trockenen Holzes and Kalkaüngung im Herbst empfohlen. Laubert. Fraser, W. P. Über die Überwinterung von Venturia inaequalis in Ka- nada. Science, N. F. Bd. 46. Lancaster, Pa. 1917. S. 280-982. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 974). Die Untersuchungen salten der Über winterung der die Schorfkrank- heit der Apfelbäume hervorbringenden Venturia inaequalis auf eıkrankten Zweigen. Deı Pilz entwickelt auf den Zweigen gewisser, für die Krank- heit empfänglichen Sorten, wie Mc. Intosh und Fameuse, im Herbst auf toter and noch lebender Rinde Pusteln, die ein wohl ausgebildetes Stroma mit Konidien enthalten. Im Frühjahr ist das Stroma abgestorben. die Konidien aber sind noch zu einem Teile keimfähig. Junge Zweige zeigen zur Blütezeit bereits neue Pusteln mit diekem Stroms und zahl- reichen keimfähigen Konidien. Am Schorf erkrankte Äpfel, die während des Winters unter dem Schnee liegen geblieben waren, enthielten Ko- nidien, die zu 5--10% keimfähig waren, und auch aus anderen Beobach - tungen ging hervor, daß die Konidien gegen niedere Temperaturen viel widerstandsfähiger sind. als gewöhnlich angenommen wird. O. KR. Moreillon. Beschädigungen an Eichen durch Diaporta taleola Tul. Schweizer. Zeitschr. für Forstwesen. 1918. 69. Jg. S. 62—63. L. Tat: h »0—150jährige Eichen im waadtländischen Jura und bei Zürich verlieren in der zweiten Hälfte September bei leichtem Winde einen 164 Referate. Teil ihrer belaubten Zweige. Auf 1 qm liegen oft bis 10 solche, bis 4 m lang, 13 mm dick. 1% der Belaubung geht dabei verloren, sodaß das Aussehen des Baumes sich etwas ändert (Tafel). Der Abbruch erfolgt stets an einer früheren, bis 10 Jahre alten Zweigbasis, genau so, wie sich der Blattstiel im Herbst vom Zweige löst. Nach C. Schellenberg ist der Erreger der Krankheit Diaporta (Aglaospora) taleola 'Tul. Die Infektion des borkefreien, jungen Zweiges erfolgt im Sommer; im Jahre darauf dringt das Myzel in die Rinde und die äußeren Holzschichten ein. Die Rinde verfärbt sich braun und stirbt ab, worauf der Pilz kleine Frucht- körper bildet. die durch eine winzige Öffnung ihre über Winter ent- wiekelten Sporen austreten lassen. Recht deutlich sieht man die Frucht- körper auf Zweigen, die einen Winter lang am Boden gelegen sind. Der Saftaufstieg wird unterbunden, der Zweig stirbt außerhalb der In- fektionsstelle ab. Zwischen zwei Jahrestrieben bildet sich ein Abschluß aus Holzgewebe, der den Abfall des erkrankten Zweiges zur Folge hat. Dieser löst sich leicht und hinterläßt eine konkave Narbe. Der Pilz dürfte die wesentliche Ursache sein für die Bildung der sog. ‚‚Hirsch- hörner“, mit denen gipfeldürre Eichen gekrönt sind. Matouschek, Wien. Burkholder, Walter H. The perfect Stage of Gloeosporium venetum. (Der vollkommene Zustand von @. v.). Phytopathology. Bd. 7, 1917. S. 88 —91. Nachweis, daß die Schlauchfruchtform von Gloeosporium venetum Speg., welches eine Anthrakose auf Rubus-Arten hervorruft, eine Art der Gatt. Plectodiscella Woronichin ist, die mit dem Namen P. veneta n. sp, belegt, und für die eine lateinische Diagnose gegeben wird. OHR. Ewert. Bekämpfungsversuche mit Perocidbrühe. Bericht d. Lehranstalt f. Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1916/17. Berlin 1919. S. 116—117. 1 Fig. Eine Johannisbeerpflanzung wird zu Proskau jährlich von Pseudo- peziza ribıs befallen. Man behandelte sie mit Perozidbrühe (nach Vor- schrift der Biolog. Anstalt) und hatte großen Erfolg. Matouschek, Wien. Osterwalder. Ein Rotbrenner-Bekämpfungsversuch. Schweizerische Zeit- schrift für Obst- und Weinbau. 28. 1919. S. 329—332. OÖ. berichtet über Versuche. bei denen Müllerreben am 6. Juni vorbeugend gegen Rotbrenner, Pseudoperiza tracheiphila, mit Va %iger Bordeauxbrühe bespritzt wurden. Die Krankheit erreichte etwa am 18. Juli ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit hatten die bespritzten Strecken Referate. 165 der :3 Versuchsreihen 46, 25. 42 Rotbrennerblätter, die unbespritzten dagegen 59#, 429, 231 Rotbrennerblätter. Ein überall und für jedes Jahr gültiges Datum der 1. Bespritzung läßt sich nicht angeben. Inder Sch weiz werden meist die letzten 10 Tage im Mai der günstigste Zeitpunkt sein. | Laubert. Lendner, A. Nouvelles recherches sur le Sclerotinia Matthiolae n. sp. (Neue Untersuchungen über 5. M.) Bullet. soc. bot. Geneve, 2° ser. IX. S. 421—430, Geneve 1918. Die Art bildet reichlicher Oxalsäure als 8. Libertiana: sie ist der schädlichen Oxalsäure gegenüber weniger empfindlich als diese und Botrytis cinerea. Aus überwinterten Sklerotien entstanden in der Kultur Apothecien; das Eindringen der Keimschläuche in die Spaltöffnungen wurde verfolgt. In der Natur erfolgt die Infektion wohl durch Nackt- schnecken. Bei spontanen Infektionen tritt gleichzeitig botrytis einerea auf, sodaß vermutet wird, es bereite dieser Pilz den Boden für Sclerotinia matthiolae vor. Künstliche Infektionen durch das Myzel gelangen nicht. Matouschek, Wien. Massey, L. M. The hard Rot Disease of Gladiolus. (Die Hartfäule- krankheit von Gladiolus.) Cornell Univ. Agric. Exper. Station. Bull. 380. Ithaca, September 1916. 2 Tat. Die Hartfäule genannte Krankheit befällt kultivierte Gladiolen in Europa und in den Vereinigten Staaten und richtet an Sämlingen und erwachsenen Pflanzen erheblichen Schaden an. Sie wird durch Septoria gladioli Pass. hervorgerufen und äußert sich als eine Blatt- fleckenkrankheit und als eine Hartfäule der Knollen. Beide werden eingehend beschrieben, die Lebens- und Entwicklungsweise des Pilzes festgestellt, die Art der Ansteckung verfolgt und die Bekämpfungs- maßregeln angegeben. Als solche bewährten sich Bespritzungen mit Kupferkalkbrühe, Aussaat von Samen auf Boden, der noch keine Gladiolen getragen hatte, Entfernen und Verbrennen der erkrankten Triebe und Aussetzen nur gesunder Knollen. OK: Heinsen, E. Eine neue gefährliche Tomatenkrankheit. Praktischer Rat- geber im Obst- und Gartenbau. 34. 1919. S. 342. Verfasser macht darauf aufme:ksam, daß in den Vierlanden bei Hamburg neuerdings eine Krankheit auftritt, diean den Tomatenstengeln, besonders am Grunde, schwarze Flecke erzeugt, die sich mit großer Ge- schwindigkeit ausdehnen. Infolgedessen tritt schnelles Welken ein. Es waren Schädigungen bis zu 50, ja 70% zu beobachten. Ursache ist ein noch nicht näher bekannter schädlicher Pilz, der seine Pykniden. 166 Referate, auf den kranken Flecken hervorbringt. Notwendig ist Vernichten der erkrankten Pflanzen und der Abfälle derselben durch Verbrennen. ..Ein Schutzversuch mit übermangansaurem Kali könnte gemacht werden“. Weitere Untersuehungen über die Krankheit sind in Angriff senommen. Laubert. Hahmann, €. Studien‘ über eine Brombeerkrankheit. Angewandte Botanik. I. Bd. 1919. S. 1053—111. 2 Fig. In Rißen (Blankenese; b. Hamburg) tritt auf der Sorte ‚Theodor Reimers“ seit 1914 eine Krankheit auf: Blütenbildung verzögert, keine Entwicklung von Früchten, Krebs unmittelbar am Wurzelhalse, Kallus- wülste bis 7 dm hech reichend, von der Dicke bis 12 cm im Durchmesser. Die junge Wnucherung ist hart, grauweiß oder schwach gelb, welche Farbe von den lufterfüllten Inteizellularräumen he;,rührt. Anfangs sieht man nur kleine Warzen, später erscheinen durch Vereinigung solcher blumenkohlartige Gebilde. Wenn die Farbe dunkelbraun wird, sind die Wucherungen weicher und ver faulen endiich. Der Verlauf der Krankheit erinnert an den ‚‚parasitic Rose Oancer“ nach Güssow. Die Dornen erzeugen, da die Zweige vom Wind gepeitscht werden, Wunden am Stengel, von denen aus deı Pilz Consothyrium tumaejfaciens Güss. ein- dringen kann. Der Frost wirkt mit. Die vom Pilz befallenen Zellen werden rotbraun und sterben ab: bei der Winterentwicklung des Pilzes entstehen Risse in der Epidermis, die Pflanze erzeugt ein Kallusgewebe, es entstehen wieder Risse usw. Zuletzt kommt es zu einem Kampfe zwischen Frost und Pflanze. Der Besitzer der Brombeeranlage warf die befallenen Zweige in eine abseits gelegene wilde Brombeerhecke, wodurch diese infiziert wurde. Vorgeschrittenere Stadien behandle man mit Steinkohlenteer, da Holzteer zu tief ins Gewebe dringt; die ver- krebsten Stellen schneide man zuvor bis auf das gesunde Holz Mai—-Juni aus und brenne sie mit glühendem Eisen aus. Nächstes Jahr überstreiche man die Wunde nochmals. Stark verkrebste Sträucher schneide man aus und verbrenne sie. Matouschek, Wien. Pethybridge, George H. und Lafferty, H. A. Fusarium coeruleum, Erreger der Trockenfäule der Kartoffelknollen auf den Britischen Inseln. The scientific Proceedings of the R. Dublin Society. N. F. Bd. 15, 1917. S. 193—222. 2 Taf. (Nach Internat. agrar- techn. Rundschau. 1917. S. 1043). Auf den Britischen Inseln wird die Trockenfäule der Kartoffel- knollen allgemein durch Fusarium coeruleum Sacc. hervorgerufen. Der Pilz verursacht keine Hadromykose deı Pflanze und bringt diese nicht durch Befall ihrer Wurzeln zum Absterben. Die Ansteckung erfolgt zwar häufig durch mechanische Verletzungen, auch an Schorf- Referate. 167 tlecken. die von Vospora scabies herrühren, doch kann sie auch an Lenti- zellen, Augen und jungen Sprossen der Knollen stattfinden. Die Emp- tänglichkeit der Kartoffeln für die Ansteckung steigt mit dem Grade der Reife; einige Sorten (Eclipse. Windsor Castle, Epicure) zeigten eine größere Widerstandsfähigkeit. Praktische Bekämpfungsmittel sind nieht bekannt. OBER! Ackermann, A. Jakttagelser rörande sträfusarios pa varvete sommaren 1917. (Beobachtungen über Halmfusariose am Som- merweizen 1917). Sveriges Utsädesf. Tidskr. 1918. XXVIM. Ss. 82—89. Fusarium culmorum verursachte 1917 in Süd- und Mittelschweden an Hafer und Sommerweizen eine Fußkrankheit. Das Saatgut stammte von der vorigen Ernte, die infolge reichlicher Herbstniederschläge sehr schwer durch Fusarıum angesteckt war. Die verschieden stark ange- oriffenen Sommerweizensorten, speziell die zu Svalöf angebauten, werden aufgezählt. Man machte von anderer Seite die Beobachtung, daß schwächere Pflanzen von Fusarium schwerer kefallen werden als kräftigere. Dies hat Verf. bestätigen können. aber es sind an dieser Erscheinung nicht Schuld die ungleichmäßige Bodenbeschaffenheit, oder ein Zusammenhang zwischen der Reifezeit der Sorten und deren Widerstandsfähigkeit gegen Fusariose. Eı ist der Ansicht, daß die Blüten und Körner beigewissen Sorten aus morphologischen oder physiologischen (sründen einer Infektion weniger ausgesetzt sind, als bei anderen. Wenn auch die Zahl infizierter Körner bei den verschiedenen Sorten dieselbe ist, so werden doch die aus denselben entstammenden Pflanzen infolge der vielleicht verschiedenen Widerstandsfäbigkeit der Sorten in sehr unglei- chem Grade beschädigt. Nur direkte Infektionsversuche werden festlegen, ob eine spezifische Widerstandsfähigkeit der Sorten vorhanden ist. Matouschek, Wien. Pape. Die Gloeosporium-Fäule der Äpfel. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919. S. 257—258. Mit 2 Abb. Verfasser bespricht, ohne besonders Neues zu bringen, die Bedeu- tung, Erscheinungen ung Bekämptung der durch @loeosporium fructi- genum verursachten Krankheit der Äpfel, die in Deutschland bisher nur vereinzelt beobachtet worden ist. Laubert. Fischer, W. Die Brennfleckenkrankheit der Bohnen. Fühlings landw. Zeitung. 1919. 68. Jg. S. 241—259. Seit 1914 wurden auf der Abteilung für Pflanzenkrankh. des Instituts für Landwirtschaft in Bromberg viele Versuche über die genannte Krank- 168 Referate. heit durchgeführt. @Gloeosporium Lindemuthianum ist ein typischer Parasit. Zum Auftreten eines seuchenartigen Befalls ist ein genügend hoher Grad von Luftfeuchtigkeit nötig. Damit hängt zusammen, dab auf Lehmboden mehr befallene Samen geerntet werden als auf Sand- boden (in Bromberg 3,5% gegen 0,6%). Die Krankheit tritt auf mit Stallmist gedüngten Feldern stärker auf, weil da die Bohnen in dichtem Bestande stehen, unter ihnen also eine feuchtere Atmosphäre herrscht als anderwärts; auf Spargelfeldern stehen die Bohnen lockerer, der Boden trocknet schneller ab, die Krankheit tritt hier nicht auf. Das Spritzen mit verschiedenen Mitteln und die Beizung der Samen brachte nie durchschlagenden Erfolg; eine Schädigung der Bohne hat man bei Anwendung der üblichen Beizzeiten und Konzentrationen nicht beobach - tet. Auslese gesunden Samens aus erkranktem Saatgut ist vorteilhaft; es zeigte sich anderwärts, daß die Samen anscheinend gesunder Hülsen recht erheblich infiziert sein können. Das Aufsuchen und Beseitigen erkrankter Sämlinge ist in der Praxis undurchführbar. Es bleibt also nur der Anbau @loeosporium-widerstandsfähiger Sorten übrig. Versuche mit 20 Buschbohnensorten zeigten, daß wir noch keine Sorten besitzen. die immer und überall immun sind. Phaseolus multiflorus var. albiflorus Lam. (weiße Wollbohne), var. coccineus Lam. (blausch warz gefleckte W.) und var. bicolor Arrabida (braun gefleckte W.) wurden nicht befallen. obwohl dicht daneben angebaute Stangenbohnensorten zu 18,5% kranke Samen lieferten. Hoffentlich gelingt es der Züchtung, einen lei- stungsfähigen Bastard zu züchten, der neben den für Gebrauchszwecke nötigen guten Eigenschaften der vulgaris-Sorten von der Feuerbohne die Immunität gegenüber @l. Lindemuthianum ererbt. An 6 verschie- denen Varietäten von Vicia faba (gezogen aus erkranktem Saatgut) war zu Bromberg der Pilz nicht zu sehen. Wohl traten Ascochyta pist Lib. und Botrytis cinerea Pers. auf, welch letztere wahrscheinlich die Hülsen stark befällt und von diesen unter Bildung großer, flacher, brauner Flecken auf die Samen übergegangen ist. Matouschek, Wien. Burkholder, Walter H. The Production of an Anthracnose-resistant white Marrow-Bean. (Die Hervorbringung einer Anthrakose- widerstandsfähigen weißen Markbohne). Phytopatho- logy, Bd. 8, 1918. 8. 353—359. Die von Barrusals für Anthrakose (Gloeosporium Lindemuthianum) widerstandsfähig erkannte Wells rote Nierenbohne, eine gute markt- fähige Sorte, wurde mit der anfälligen weißen Markbohne gekreuzt, um von dieser viel angebauten Sorte eine widerstandsfähige Form zu erzeugen. Wells rote Nieren ist eine Buschbohne mit nierenförmigen, farbigen und mehr oder weniger flachen Samen, die weiße Mark- Referate. 169 bohne hat windende Stengel, große und dicke weiße Samen. Die Aussaat der erhaltenen Samen von Fı, die dick und länger als die der Markbohne und in der Hauptsache kremfarben mit rotbraunen Flecken waren, lieferte eine F»-Generation, deren Pflanzen der Impfung mit 2 Stämmen von @loeosporium unterworfen wurden. Da- bei zeigte sich, daß von den 473 Pflanzen 362 Anthrakose-wider- standsfähig, 111 anfällig waren, daß also das Merkmal „widerstands- fähig“ sich fast genau im Verhältnis von 3:1 als dominierend nach der Mendelschen Regel vererbte. Die Versuche sind damit noch nicht abgeschlossen, sondern es handelt sich nun weiter darum, die- jenigen Formen ausfindig zu machen, die mit der Widerstandsfähig- keit andere erwünschte Eigenschaften vereinigen. VAR, Barrus, Mortier F. Varieta! Susceptibility of Beans to Strains of Colle- totrichum Lindemuthianum (Sacc. u. Magen.) B. et ©. (Sorten- empfänglichkeit von Bohnen für Stämme von C. L.) Phytopathology. Bd. 8, 1918. S. 589—613. Tafel I—V. Schon i. J. 1911 veröffentlichte Barrus Untersuchungen (vgl. ‚ diese Zeitschr. Bd. 24, 1914. S. 159), aus denen hervorging, daß es mindestens zwei Rassen von Colletotrichum (Gloeosporium) Lindemuthi- anum gibt, denen gegenüber sich die Bohnensorten bezüglich ihrer Anfälligkeit verschieden verhalten. Seitdem wurden diese Versuche mit zahlreichen Bohnensorten und verwandten Leguminosen sowie mit verschiedenen Stämmen des Colletotrichum weiter fortgesetzt und führten zu wichtigen Ergebnissen. Bei Impfungen von 137 Bohnen- sorten mit je 10 Colletotrichum-Reinkulturen verschiedener Herkunft stellte sich heraus, daß 70 dieser Sorten von allen Colletotrichum- Stämmen angesteckt wurden, die übrigen Sorten aber sich ihnen gegenüber verschieden verhielten, indem sie zum Teil für den Pilz empfänglich waren, zum Teil nicht. Die Colletotrichum-Kulturen zer- fielen nämlich in 2 Gruppen, von denen jede einen Stamm repräsen- tierte, und jedem Stamm gegenüber konnte die Bohnensorte entweder anfällig oder widerstandsfähig sein. So konnte man also aus den dem Versuche unterworfenen Bohnensorten 4 Gruppen bilden: 1. gegen- über beiden Colletotrichum-Stämmen anfällige, 2. anfällig gegenüber Stamm «a, widerstandsfähig gegenüber Stamm 5, 3. widerstandsfähig gegenüber «, anfällig gegenüber 5, 4. widerstandsfähig gegenüber beiden Colletotrichum-Stämmen. In einigen Fällen wurden Unregel- mäßigkeiten beobachtet, die noch aufzuklären sind. Gegen beide Stämme widerstandsfähig waren zunächst 8 Sorten, von denen aber bei weiteren Versuchen noch 3 ausscheiden mußten; es verblieben als immun Wells red Kidney (wie schon früher bekannt) Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 12 170 Referate. und als sehr widerstandsfähig: Everbearing und Turtle Soup (grüne Buschbohnen), Arlington red Cranberry und Early Hortieultural (grünhülsige Stangenbohnen). Sie gehören, wie alle bei diesen Ver- suchen verwendeten Sorten, zu Phaseolus vulgaris. Außerdem wurden noch andere Phaseolus-Arten, sonstige der Bohne und der Erbse ähn- liche Leguminosen geprüft und u. a. gefunden, daß Phaseolus multi- florus, Ph. aconitifolius Jacg. und Ph. aureus Roxb. sehr wenig anfällıg sind. Erbsen, ©icer arietinum, Lathyrus odoratus und Gurken konnten nicht angesteckt werden. Ein Verzeichnis aller 240 zu den Ver- suchen benützten Arten und Varietäten mit Angabe der erhaltenen Ergebnisse schließt die Arbeit. Or K, Höstermann. Blattfleekenkrankheit der Gurke. Handelsblatt für den Deutschen Gartenbau. 34. 1919. S. 336—337. H. weist auf die Bedeutung und Erscheinungen der durch Cory- nespora melonis erzeugten Blattkrankheit der Gurke, die sich immer mehr ausbreite, hin. Er empfiehlt 4stündiges Beizen der Samen mit %% Formalinlösung oder Istündiges mit Y,% Uspulunlösung. Beim ersten Erscheinen der Krankheit sollen die befallenen Blätter vernichtet werden, bei stärkerem Auftreten die ganze Pflanze. Entfernen der Erde der verseuchten Anzuchträume und Überbrausen der gesäuberten Tabletten, Stellagen, Fenster, Wände mit 15% Uspulunlösung. Auch vorbeugendes Bespritzen der Pflanzen mit 0.4% Kaliumsulfidlösung sei zu empfehlen. Laubert. Jagger, I. C. and Stewart, V.B. Some Verticillium Diseases. (Einige Verticillium-Krankheiten). Phytopathology. Bd. 8, 1918, S. 15-19. Durch Vertieillium-Arten hervorgerufene Welkekrankheiten wur- den schon vielfach, von den Verfassern bei Rochester, New-York, an Solanum melongena L., Berberis Thunbergii DO. und Tragopogon porri- folins L. beobachtet. Kulturen und Impfungen mit verschiedenen Vertieillium-Stämmen von Kartoffeln, Solanum melongena, Berberis, Tragopogon und zahlreichen Solanum-Arten, sämtlich aus der Umge- bung von Rochester, ergaben, daß sie sich inbezug auf Wachstums- weise, makroskopisches Aussehen der Kolonien und Ausbildung sklerotienartiger Körper nicht unterschieden. Kulturen eines Ahorn- Vertieillium waren in der Art der Sklerotienbildung verschieden. Ein von kanadischen Kartoffeln isolierter Pilz stimmte mit Vertieillium albo-atrum R. u. B. überein und unterschied sich in der Bildung sklerotienartiger Körper von der um Rochester häufigen Art. Ö.K. 9 2 7ER Referate. TE Zinssmeister, €. L. Ramularia Root-Rots of Ginseng. (Ramularia- Wurzelfäulen des Ginseng). Phytopathology, Bd. 8, 1918. S.557- 571. 8. Abb. Seit 1913 beobachtete Verf. eine Wurzelfäule des amerikanischen Ginseng, Panax quinguefolium L., bei der sich auf den Wurzeln dunkel- braune, wenig oder gar nicht eingesunkene Stellen bilden, und die in einer mehr oberflächlichen und einer tiefer eindringenden Form auftritt. Sie wird durch zwei einander sehr ähnliche Alternaria- Arten, 4. destructans n. sp. und A. panacicola n. sp. hervorgebracht. Von beiden Pilzen wird eine genaue Beschreibung der morphologi- schen Verhältnisse, ihrer Einwirkung auf die Wirtpflanze und schließ- lich eine Diagnose in lateinischer und englischer Sprache gegeben. Das Latein ist so unmöglich, daß man es ohne das beigefügte Eng- lisch teilweise gar nicht verstehen könnte. OK, Massey, L. M. The Crown Ganker Disease of Rose. (Die Kronen- krebs-Krankheit der Rose). Phytopathology. Bd. 7,1917, S. 408—417. 3 Fig. Seit einigen Jahren wird in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten eine bisher noch nicht beschriebene Rosenkrankheit beobach- tet, die wahrscheinlich auf allen Sorten auftritt und vom Verf. für die gefährlichste Krankheit der in Häusern gezogenen Rosen ge- halten wird. Er nennt sie Kronenkrebs und weist durch Rein- kulturen und Infektionsversuche mit Myzel und mit Sporen nach, daß sie von dem bisher nur einige Male als Saprophyt be- obachteten Hyphomyceten Cylindrocladium scoparium Morgan verur- sacht wird. Die Krankheit hat ihren Sitz vor allem an der Verede- lungsstelle an der Bodenoberfläche, tritt aber auch weiter oben am ‚Stamm und tiefer an den Wurzeln auf; sie äußert sich in der Aus- bildung dunkler bis schwarzer, feuchter Stellen, die oft um den ganzen Stamm herum reichen, und an denen die Rinde bis ins Holz rissig wird. Die kranken Rosen sterben nicht schnell ab, werden aber all- mählich schwächer und treiben nur wenige und kimmerliche Sprosse, sodaß ihr Anbau nicht mehr lohnt. Als Bekämpfungsmittel läßt sich nur Bodensterilisation und sorgfältige Auswahl gesunder Pflanzen sowohl als Unterlage wie als Edelreis angeben. BAR, Martin. Schorfige Kartoffeln. Erfurter Führer im Obst- und Garten- bau. 20, 1919. S. 227. Nach Angabe des Verfassers bewirkt frische Kalk- und Kainit- düngung Schorfbildung an Kartoffeln, ebenso zu oft wiederholter Kar- toffelbau auf demselben Land. Eine erforderliche Kalk- und Kali- -düngung sollte bereits im Herbst geschehen. Laubert. 172 Referate. Wilhelmi, J. Die angewandte Zoologie als wirtschaftlicher, medizinisch- hygienischer und kultureller Faktor. Berlin, ‚J. Springer. 1919. 3.888. Mm 5.— Als zweite Unterabteilung der ‚‚Wirtschaftlichen Zoologie’ wird auf Seite 19—34 die ‚„landwirtschaftliche Zoologie‘ behandelt, von der natürlich die phypathologische Zoologie wieder nur einen Teil bildet. Ihre Behandlung ist entschieden der schwächste Punkt der im übrigen ungemein lesenswerten und sehr verdienstvollen Broschüre. ‚Jedenfalls stellt die Biologie der Schadinsekten unter allen Umständen die Grund- lage für die Art und den Zeitpunkt der erfolgreichen Bekämpfung dar‘. Dieser eigentlich selbstverständliche Satz wird in Deutschland noch lange nicht genügend berücksichtigt. Es kommt darauf an, ‚durch bio- logische Untersuchungen in der Lebensweise bezw. in der Entwicklung der Schadinsekten den ‚schwachen Punkt‘ herauszufinden, an dem die Bekämpfung ... erfolgreich einsetzen kann“. Die sog. „‚bislogische Bekämpfung‘ ist keineswegs die beste. Im Schlußkapitel wird auf die ungeheure Bedeutung der angewandten Zoologie hingewiesen und ihre Einführung als Lehrfach in die Universitäten gefordert. So berechtigt diese Forderung ist, so glaubt Referent doch nicht, daß ein Dozent das ganze Gebiet der angewandten Zoologie beherrschen kann: schon bei der Jandwirtschaftlichen Zoologie wird es kaum gelingen, wenn man darunter noch die ganze Tierzucht versteht. Schädlings-Zoologie, mit Ausnahme der Tier-Parasiten, wäre schon gerade umfangreich genug. Die anderen Gebiete müßten anderen Dozenten übertragen werden. Reh. Petraschek, Karl. Einiges über die angewandte Entomologie in Amerika und ihren Einfluß auf die entomologischen Reformbestrebungen in Deutschland und Deutsch-Österreich. Forstwissenschaftliches Zen- tralblatt 1919. 41. Jahrg. S. 161—173. Verfasser konnte aus eigener Anschauung im Jahre 1910 die um- fassende Organisation der angewandten Entomologie in den Vereinigten Staaten kennen lernen. Er würdigt sie eingehend und hebt ihre großen Vorzüge (auch nach der Richtung ihrer Erfolge) rühmend hervor. Dar- nach bespricht er die Maßnahmen, die in Deutschland bisher vor allem gescnehen sind (1913 Gründung der Deutschen Gesellschaft für an- sewandte Entomologie). Endlich bespricht Petraschek die Verbes- serungsvorschläge, die in Deutschland Escherich, in Deutsch- Österreich Seitner gemacht hat. H. W. Friekhinger, München. Referate. 173 Wohlbold, H. Forstschädlinge. Mit 23 Abb. und Wohlbold, H. Land- wirtschaftliche Schädlinge. Mit 35 Abb. Lehrmeister-Bibliothek Nr. 126—127 und Nr. 182—-183. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig. | In der Einleitung des Bändchens über Forstschädlinge werden einige allgemeine Gesichtspunkte über die Lebensgemeinschaft von Tier und Pflanze des Waldes und die Abhängigkeit der Tiere von der Vege- tation berücksichtigt. Die Bewohner des Waldes scheiden sich für den Menschen in nützliche und schädliehe und indifferente. Der Nutzen und Schaden der Tiere ist vielfach nur relativ. doch wirken manche Tiere wie wirkliche Feinde des Waldes. Die Schädlinge sind einmal direkt energisch zu bekämpfen, andererseits sind ihre zahlreichen na- türlichen Feinde zu schützen und zu hegen. Es werden sodann die Schä- dieungen des Nadelwaldes durch Säugetiere und Vögel kurz erwähnt und die schädlichen Käfer (Borken-; Rüssel-, Mai-, Schnell-\. Sch metter- linge (Kiefernspinner, Nonne, Eule, Spanner, Wickler). Blattwespen, Holzwespen, Läuse nebst den anzuwendenden Bekämpfungsmaßnahmen besprochen. In gleicher Weise sind die wichtigsten tierischen Schätl- linge des Laubwaldes besprochen. Im Schlußwort wird gesagt, daß ein Eingreifen des Menschen nur gegen die ausgesprochenen Waldverderber, nicht gegen jedes gelegentiich schädigende Tier statthaben sollte. — Das Bändehen über die landwirtschaftlichen Schädlinge ist ebenso für den Laien, vor aliem den, der praktisch mit Landwirtschaft zu tun hat, verfaßt und beschränkt sich gleichfalls auf häufiger auftretende und leicht zu erkennende Schädlinge (Käfer, Schmetterlinge. Läuse, Fliegen, Grillen, Säugetiere, Schnecken, Würmer usw.). Auch die Bekämpfungs- maßnahmen werden kurz angeführt. Jedes Bändchen enthält eine Anzahl Textabbildungen, leider keine Farbentafeln. Laubert. Friederichs. Können schädliche Insekten durch parasitische Pilze be- kämpft werden? Mitteil. d. naturforsch. Gesellsch. in Bern aus dem Jahre 1918. Bern 1919. S. 15—16. Der nach Samoa eingeschleppte indische Nashornkäfer Oryctes rhinoceros schädigt hier enorm die Kokospalmen. Den Käfer lockt man in Fanghaufen aus verrottendeı vegetabilischer Substanz, er legt dorthin die Eier, die Haufen werden mit dem Pilze Metarhizium anisopliae infiziert und die Brut geht sicher zugrunde. Dadurch, daß man so die Pilzkeime verbreitet, ist es möglich, daß die Pilze auch in der Natur durch ihı häufigeres Auftreten als natürliche Feinde wirksamer werden. Im Laboratorium konnte Verf. auch viele andere Schädlinge mit dem Pilze imizieren, sodaß es möglich ist, ihn gegen diese, allerdings nur in Ländern mit feuchtwarmem Klima, zu verwenden. Das oben Gesagte ER a m : » a Na es 174 Referate. gilt auch für die Pilze Sporotrichum globuliferum, Empusa aphidis und Micrococceus insectorum bezüglich Blissus leucopterus (Blattwanze) bei den Versuchen in Samoa , Trinidad und Kansas. Matouschek. Wien. Schenk P. J. In en op den bodem levende plantenvijanden, (In und auf dem Erdboden lebende Pflanzenfeinde). Sonder- Abdruck aus Tijdschrift over Plantenziekten. ı918 u, 1919. Enthält eine gemeinverständliche Schilderung des Aussehens, der Lebensweise, Schädlichkeit und Bekämpfung von Maikäfer (Melolontha vu'garis und M. hippocastani), Junikäfer (Rhizotrogus solstitialis). Juli- käfer (Polyphylla fullo), Rosenkäfer (Phyllopertha horticola), Schnell- käfer (Lacon murinus und Agriotes lineatus), Kohlschnake (Tipula oleracea) Wintersaateule (Agrotis segetum), Maulwurfsgrille (Gryllotalpa vulgaris), Tausendfüßle: (Julus terrestris und Blaniulus quttulatus), Kellerasseln und Schnecken. ERSR Schneider-Orelli, 0. Über einige in der Schweiz noch wenig beachtete Insekten an Kulturpflanzen. Verhandl. d. Schweizer. naturf. Ge- sellschaft., 99. Jahresvers. in Zürich. 1918. S. 273 —274, An Azalea-Sträuchern traten große‘ Mengen der Buckelwanzenart Stephanitis pyrioides Scott auf; die Larven und Vollkerfe saugen an der Blattunterseite und erzeugen hier rostartige Flecken, die welken Blätter fallen ab. Der Schädling stammt aus Ostasien, kam durch Zier- pflanzen nach Nordamerika, England und Holland und scheint sich weiter einzubürgern. Die Eier werden an die Blätter gelegt. — Tingis (Stephanitis) pyrı Fab. (Birnbuckelwanze) schädigt Birn- und Apfel- baumblätter. fehlt aber bisher in der Nordschweiz. Ihre Eier legt sie auf Zweige und Stamm. — Aus Triebspitzendeformationen von Arabis albıda in Zürich zog Verf. Imagines einer neuen Dasyneura-Art. — Die Gallmücke Monarthropalpus buxi Lab. miniert in den Blättern von Buzus sempervirens und tritt in der Nordostsch weiz recht stark auf. — Polychrosis botrana Schff. ist nach Veıf. eine ursprünglich rein süd- ländische Wicklerart. Matouschek, Wien. Stellwaag, Friedrich. Frühjahrbekämpfung einiger wichtiger tierischer Schädlinge der Obstbäume und Beerensträucher. Flugschrift der Staatl. Lehr- und Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Neustadt a, Hdt. Es werden Anweisungen gegeben über die Bekämpfung von Blatt- läusen mittels Nikotin, der jungen Goldafter und Ringelspinner mittels Zabulon und Uraniagrün, des Frostspanners nach den bekannten Me- Referate. 175 thoden, der ersten Generation der Obstmaden ebenfalls mit Zabulon oder Uraniagrün, und endlich der Stachelbeerblattwespe mit Nikotin- schmierseife bezw. den beiden letztgenannten Mitteln. H. W. Frickhinger, München. Trägärdh, Jvar. Skogsinsekternas skadegörelse under är 1916. Översikt enligt jägmästarnas och länsjägmästarnas rapporter. (Das Auf- treten der schädlichen Forstinsekten in Schweden im Jahre 1916). Meddeland fr. Statens Skogsförsöksanst 1918. S. 69—126. Textfig. und Kärtchen. Aus den Berichten der schwedischen Oberförster über das Jahr 1916 ergab sich: I. Myelophilus piniperda L. und M. minor Htg. (Kiefernmarkkäfer). Läßt man gefällte Kiefern liegen, so werden sie sicher von den genannten Käfern mit Eiern belegt, die Kronen der zurückgebliebenen Bäume werden von den in den gefällten Stämmen entwickelten Jungkäfern beschädigt. Damit ist der Angriff zu Ende, die Käfer werden nicht eher in diesem Bestande auftreten, als bis aufs neue durchforstet wird. Nur selten erliegen die befallenen Kiefern. Ein Angriff nadelfressender Insekten kann aber leicht das Zentrum einer großen Verheerung werden. II. Ips typographus L. (Fichtenborkenkäfer). 1914 gelangte im Ge- biete eine zweite Generation zur Entwicklung, deren Larven sich im Herbst verpuppten. Da 1915 der Käfer zahlreicher erschien, und Wind- brüche dazu kamen, so entstanden oft Verheerungen. Der Käfer wird wohl (wie die nordamerikanischen Dendroctonus-Arten) von einem Emi- srationstriebe erfaßt. III. Bupalus piniarius L. (Kiefernspanner). Trockenheit beför- dert die Vermehrung des Insekts, was an den Niederschlagsmengen (Optimum fürs Gebiet bei 550 mm) dargetan wird. Die regulierende Wirkung der Pilzkrankheiten (Vertieillium corymbosum Lebert), die dabei eine Rolle spielt, wird durch die Bodentrockenheit stark herabge- setzt. Man ziehe im Gebiete dort, wo regelmäßig Verheerungen durch den Spanner stattfinden, die Kiefer in gemischten Beständen. IV. Lophyrus pini L. und 2. sertife Geoffr. (Kiefernbuschhorn- blattwespe). Nach Verf. scheinen beide Arten nur eine Generation zu haben; bei letzterer Art überwintern die Eier, bei ersterer die Larve im Kokon und der Vollkerf erscheint nicht früher als im Juni— Juli, was zur Folge hat, daß die Larven dieser Art später als die von 2. sertifer tätig sind. Südlich der Jahresisotherme + 5° C leidet Südschweden am meisten. Zwischen Angriffen und trockenen Perioden existiert kein Zusammenhang. Hohe Temperatur während August und September begünstigt die Vermehrung der L. pini; es wird eben eine zweite Gene- _ ration ermöglicht. Matouschek, Wien. 176 Referate. Lakon,. Georg. Die Insektenfeinde aus der Familie der Entomophthoreen. Beiträge zueiner Monographie der insektentötenden Pilze. Zeitschr. f. angew. Entomologie. Bd.V.S.161—216. Mit 18 Textabbildungen. Verfasser unternimmt hier den Versuch, auf Grand eingehender Literaturstudien sowohl wie ausgedehnter eigener Untersuchungen in die Systematik der Entomophthoreen. zu denen die hervorragendsten pilzlichen: Insektenfeinde gehören. Ordnung zu bringen. Verfasser scheidet die Familien entgegen früheren Einteilungen in die Gattungen Empusa Cohn, mit 11 Arten, Lamia Nowakowski mit 3 Arten, Ento- mophthora Fresenius mit 23 Arten und Tarichrum Cohn mit 27 Arten. Nach diesem systematischen Teil geht Lakon dazu über, eine Über- sicht über die Wirttiere der Entomophthoreen aus den Familien der Coleopteren, Hymenopteren, Lepidopteren, Dipteren, Hemipteren, Neu- repteren, Orthopteren und Thysanopteren zu geben. Aus dem Kapitel „Die wirtschaftliche Bedeutung der Entomophthoreen als Insektenfeinde“ geht hervor, daß die Pilze schon mehrmals als Insektienvertilger sehr nützlich geworden sind, da sie epidemisch auftraten und auf diese Weise in kurzer Zeit ganze Insekteninvasionen unterdrückten. Lakon er- wähnt derartige beachtenswerte Epizootien von einer Reihe von schäd- lichen Schmetterlingen (Panolis piniperda. Gastropacha pini, Dasychira pudibunda, Porthesia chrysorrhoea. Pieris brassicae. Agrotıs segetum und Grapholitha tedella). Außerdem wurden Heuschrecken und Blatt- läuse durch Entomophthoreen-Epidemien schon geschädigt. Wenn der Plan, künstliche Entomophthoreen-Epidemien hervorzurufen, bis heute nicht gelang. so hat das nach Lakons Ausführungen seinen Grund darin, daß ‚‚die Infektion nur dureh frisch abgewortene Konidien, welche unmittelbar vom Insektenkörper aufgefangen werden müssen, erfolgen kann“. ‚Aus diesem Grunde ist auch die Verwendung von künstlichen Kulturen zum Zwecke der Verbreitung dieser Pilze kaum durchführbar, obwohl die Kultur derselben auf künstlichen Substraten keinerlei Schwierigkeiten bietet, solange frisches Material vorliegt“. Aussichtr- reicher ist vielleicht die Verwendung von Dauersporen für die Verbrei- tung der Entomophthoreen. Aber auch ihıe Anwendung wird dann erst in Frage kommen, wenn „die Bedingungen deı Entstehung und Keimung dieser Sporen für die in Frage kommenden Arten genügend untersucht worden sind“. Besondere Beachtung verdienen dabei diejenigen Arten, die nur in Dauersporenform, also als ‚‚Tarichien“ bekannt sind; Tari- chium megaspermum käme dabei für die Bekämpfung der Saateule (Agrotis segetum) besonders in Frage. Eine aus 216 Nummern bestehende Literaturliste, ein Verzeichnis der Namen und Synonymen der er- wähnten Pilzgattungen und -Arten und ein allgemeines Verzeichnis der erwähnten Tiere, das besonders begrüßenswert ist und den Gebrauch der Lakonschen Ausführungen für den Spezialforscher sehr erleichtert, schließen die grundlegende Arbeit ab. H.W.Friekhinger, München. Referate. 177 Duysen, Fr. Einwirkung des strengen Winters und der sommerlichen Dürre auf Schädlinge der Pflanzen. Verhandl. der botan. Vereins d. Provinz Brandenburg. 1918. 60. Jg. S. 140—141. Beide im Titel genannten Faktoren hatten wider Erwarten zur Folge, daß die Schädlinge in äußerst verheerender Weise viel schlimmer als sonst aufgetreten sind. Z. B. litten sehr stark Rartofieln durch Agrotis segetum. Erbsen durch Bruchus pıst. Linaria-Kapseln durch Rüsselkäfer, Sarothamnus-Hülsen durch den Rüsselkäfer Apion fuscirostis. Matouschek. Wien. Zacher, Friedrich. Beobachtungen über einige schädliche und nützliche Insekten. Mitteilungen der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Heft 17. 8. 5—7. Die Beobachtungen betreffen einmal die Hagebuttentliege Zonosema alternata Fall., die in den letzten Jahren des öftern schädlich auftrat und die Hagebuttenernte vernichtete. ‚.Im August boten die Rosen- sträucher einen sonderbaren Anblick, da an ihnen zumeist von den Hage- butten nur die Stiele mit einem geringen Rest des Fruchtfleisches vorhanden waren, so daß zunächst der Eindruck erweckt wurde, als ob ein großes Tier die Früchte abgenagt hätte. Der ganze obere Teil der Früchte mit den Kernen war auf den Boden abgefallen. Die noch am Strauch befindlichen Hagebutten verrieten die Infektion dadurch, daß der untere Teil der Frucht, in dem die Made ihre Fraßgänge anlegt, sich durch seine tief dunkelrote Farbe deutlich von dem leuchtenden hellen Rot der übrigen Frucht abhebt“. Zur Verpuppung verläßt die Made die Frucht und bildet auf der Erde eine gelbe Tönnchenpuppe, aus der im Juni nächsten Jahres die durch mehrere Querbänder aut den Flügeln ausgezeichnete hellbraune Fliege ausschlüpft. — Weitere Beobachtungen gelten einer Grünaugenfliegenart Lasiosina cinctipes Meig., die an Gerstenpflanzen schädlich wurde, einer Fliegenart der Gattung Chortophila, die Bohnenpflanzen schädigt und auch an KRar- toffeln Schaden stiftete. Es handelt sich wahrscheinlich um Chorto- phila trichodactyla Rond., eine polyphage Art. die wohl von einem be nachbarten Roggenschlag auf die Kartofteln übergewandert war. — Aus einem Blumenkohlstrunk wurde eine Minierfliege Phytomyza flavicornis Fall. gezogen. — Ausführliche Beobachtungen beziehen sich auf die Zwiebelmondfliege Kumerus strigatus Fall. (= lunulatus Meig.). Zacher fand sie in einer großen Zahl in einer Kartoffel, deren Inneres einen großen, von einer Schiente gesunden Gewebes von 1 cm Stärke umgebenen Hohlraum mit schleimigem Wandbelag bildete. Von außen war davon jedoch nichts wahrnehmbar, so daß die Kartoffel durchaus gesund erschien. Zacher fand die Beobachtung Ritzema Bos bestätigt, daß von den Larven einer Brut der Zwiebelmondfliege ein ae} | a I a ee be u: 178 Referate. Teil die Fliegen schon im Herbst ergibt. während ein Teil der Puppen den Winter überliegt, so daß auch im Frühjahr frisch geschlüpfte Fliegen vorhanden sind. Kulturen der Reismelde (Ohenopodium quinoa) wurden, wie Zacher berichtet, durch massenhaftes Auftreten eines Kleinschmetterlings @elechia atriplicella Hb. geschädigt. Die Reismelde wird aber auch nicht nur stark von der Rübenblattlaus Aphis evonymi F. heimgesuckt, sondern von mehreren Arten von Blindwanzen, unter denen durch besondere Häufigkeit Lygyus pratensis F. hervortritt. — Die Beobachtung anläßlich eines Auftretens der Eichenminiermotte Tischeria complanella Hb. ergaben, daß die Angabe, Tischeria complanella schlüpfe erst im Sommer des folgenden Jahres aus, mindestens nicht für alle Fälle zu- trifft. Ob die Motte eine doppelte Generation besitzt, darüber müssen noch weitere Beobachtungen erst Aufklärung verschaffen. Einige Be- obachtungen an Marienkäfern, wie Exochomus quadripustulatus L. und Pullus auritus Thb., betreffen zumeist deren Rolle als Blattlausfeinde. — Beobachtungen über die Eiablage des blauen Erlenblattkäfers Agelastrca alni L. beschließen die Arbeit. Die Eiablage wurde im Laboratorium verfolgt. Sie verteilte sich bei den einzelnen 2% auf den Zeitraum von 15—44 Tagen. Die Eiablage erfolgte in mehreren Abständen, mit Zwischenräumen von 1—14 Tagen zu je 50 bis gegen 90 Stück. Nach der Eiablage blieben die ?% noch mehrere Wochen am Leben. Die Dauer des Eistadiums betrug 7—15 Tage. Vom Ausschlüpfen bis zur Verpuppung vergingen 31—39 Tage. H. W. Friekhinger, München. Gertz, 0. Skänes Zoocecidier, ett Bidrag till Kännedomen om Sveriges gallbildande Flora och Fauna. (Die Zoocecidien von Scho- nen, ein Beitrag zur schwedischen Gallenflora und Fauna). Lunds Univ.-Arsskrift, F. F. XIV. 1918. S. 1—72. Eine Übersicht über alle in Schonen bisher beobachteten Gallenbildungen tierischer Art, dazu ein Verzeichnis der gallenerzeugen- den Insekten des Gebietes. Matouschek, Wien. Hedicke. Gallbildungen an Rosa und Rubus. Deutsche Entomologische Zeitschrift. 1918. S. 379—380. Während auf Rubus-Arten nur wenize Insekten als Gallerzeuger in. Frage kommen, ist das Genus Rosa als Substrat einer Cynipiden- gattung Rhodites ausgezeichnet. 9 Arten der Gattung sind bis heute auf Rosa festgestellt woıden. Rhodites rosae L. ist die älteste und weit- verbreitetste Art; sie darf mit Recht als kosmopolitisch bezeichnet werden. Außer Cynipiden kommt noch die Gallmilbe Eriophyes rhodıtes Nal. als Galleızeuger auf Rosa in Betracht. H. W. Friekhinger, München, Referate. 179 Nalepa, A. Neue Gallmilben. 36. Fortsetzung. Anzeiger d. Akademie d. Wiss. in Wien, math.-nat. Kl., 55. Jg. 1918. S. 351—-353. Eriophyes tiliae nervalisn. ssp. erzeugt das Erineum nervale Kze. auf Tilia ulmifolia Scop. — E. tiliae tiliaceus n. ssp. ist bisher nur als Einmieter in den Erineen von Tilia bekannt. — E. tiliae n. var. rudis erzeugt das Cecidium Ceratoneon extensum Bremi auf Tilia ulmifolia Scop., E. tiliae n. var. tomentosa das Cecidium ÜCeratoneon extensum Bremi auf Tilia tomentosa Mch. — E.tetratrichus bursarius n. ssp. erzeugt die beutelförmigen Blattgallen auf T. platyphylla Scop., E. tetratrichus stenoporus n. ssp. die walzenartigen Blattausstülpungen auf 7. platy- phylla, E. tetratrichus abnormis (Garm.) n. ssp. folgendes Cecidium: rundliche, von einem hellen Hofe umgebene Haarrasen in warzenartigen Vertiefungen der Blätter von T. americana 1. cult.; E. tetratrichus erinotes n. ssp. bringt die gleichen Gallen auf 7. tomentosa hervor. — Phyllocoptes Jaapı n. ssp. bildet das Cecidium auf Thalictrum flexuosunı Bernh.: Blättchen runzelig und zusammengekraust (Brandenburg). Matouschek, Wien. Wahl, Bruno. Die Erscheinungen von mangelhafter Ährenbildung und von Weißährigkeit bei unserem Getreide. Nachrichten der Deutsch. Landwirtschaftsgesellsch. f. Österreich, N. F. 3. Jg. 1919, Wien. S. 291 uff. Die Ursachen der genannten Erscheinungen sind recht mannig- faltige: Hagelschlag, Spätfröste, anhaltende Trockenheit, Sorteneigen- tümlichkeit, Anisoplia-Arten (Laubkäfer), Zabrus tenebrioides, Cephus pygmaeus \Getreidehalmwespe), Fritfliege (nur in Skandinavien in Be- tracht kommend), Mayetiola destructor (Hessentliege), Milben, Dilophia graminıs (Federbuschporenkrankheit), Blattläuse, Raupen einiger Eulen- falter, Thripiden. Gegen letztere kennen wir noch keine Bekämpfungs- mittel. Matouschek, Wien. Zacher, Friedrich. Die Weißährigkeit der Wiesengräser. Deutsche Land- wirtschaftliche Presse. 46. Jahrg. 1919. Nr. 59. 8. 445—446. Mit Abbildungen. Die Weißährigkeit der Wiesengräser hat heute bei der erhöhten Bedeutung, der dem Gewinn einheimischer Grassaaten zukommt, eine große Wichtigkeit erlangt, ihr ist deshalb auch erhöhte Aufmerk- samkeit zu widmen. Zacher gibt deshalb hier einen gedrängten Über- blick über die zahlreichen tierischen Erreger dieser Krankheit. Als solche kommen aus dem Insektenreich sowohl Zweiflügler (vor allem aus der Familie der Chloropiden die Gattung Oscinella, Meromyza. Elachipiera, Chlorops und Cecidomyia) und einige Schmetterlingsraupen (Weizenhalmeule Hadena secalis L., Anerastia lotella Hb., endlich. I1S0 Referate. Tortrix paleana Hb.). als Hautflügler die Getieidehalmwespe Cephus pygmaeus L. und endlich die Blasenfuß-Arten Aptinothrıps rufa Gmel., Limothrips denticornis Hal., Chirothrips hamata 'Tryl.. Anthothrips aculeata F. in Betracht. Daneben treten noch Milben auf, die Arten Pediculoides graminum Reut., Tarsonemus culmicolus Eb. und T. spirifex Marchal. Über sie gibt Zacher eine Reihe biologischer und systema- tischer Angaben. Als bestes Mittel zur Vorbeugung ausgedehnten Auı- tretens der Weißährigkeit wird die rechtzeitige Abmähung und möglichst schnelle Einbringung aller vorzeitig gelbe und weiße Blütenstände auf- weisenden Grasbestände, gleichgültig welcher Grasart sie angehören und an welcher Stelle sie wachsen, emptohlen. Dabei ist besonders auch auf die Raine und Wegränder zu achten, auf denen oft befallene Pflanzen stehen, und von denen aus die Schädiger leicht auf nahe gelegene Wiesen verschleppt werden. Eingehende Untersuchungen über den Erreger sind sehr zu begrüßen, nicht nur um der Förderung der Kenntnis dieser Krankheiten selbst willen. sondern vor allem auch deshalb, weil unser Wissen über zahlreiche Getreideschädlinge dadurch voraussichtlich nicht unbeträchtlich vermehrt werden könnte. H. W. Friekhinger, München. Yitzthum, Herm. Gäste unserer Schildläuse. Mikrokosmos, 1918/19. XII. S. 123—126. Figuren. Ein Überblick über alle Milbenarten, die man, namentlich im Winteı , unter dem Schilde der Schildläuse findet. Aemisarcoptes coccisugus Ligen. vergreift sich unmittelbar an den Schildlauseiern und zwar nur an denen von M ytilaspıs pomi corticis. Die meisten anderen Milbenarten sind nicht schädigende Gäste. Matouschek. Wien. Moznette, &. F. Tarsonemus pallidus auf Alpenveilchen und andern Pflanzen in den Ver. Staaten. Journ. of agric. Research. 10. Bd,, 1917. S. 373—390. 2 Taf. (Nach Internat, agrartechn. Rund- sehau. 1917..8.910), Die C'yelamen-Milbe ist in den Ver. Staaten weit verbieitet und be- fälle außer Aipenveilchen, deren Kulturen sie fast jedes Jahr schädigt, auch Ohrysanthemum und Antirrhinum-Arten. Es werden die Ent- wicklungszustände der Milbe. ihre Biologie, die von ihr angerichteten Schäder geschildert und die Mittel zu ihrer Bekämpfung angegeben. TIER NER SL OK Garman, Ph. Tarsonemus pallidus auf Pelargonien und andern Pflanzen. The Maryland Agric. Exp. Station, Bull. Nr. 208. College Park, Md. 1917. 8. 327—342. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. :8..1050): In Maryland (Ver. Staaten) befällt die Milbe Tarsonemus pallidus re Referate. 181 Banks nichö nur Alpenveilchen und Antirrhinum majus, sondern auch Chrysanthemen, Fuchsien und Pelargonien. Letztere verlieren bei sch we- ren Angriffen ihre Blätter. Die weiß blühende Sorte ..La Favorite‘ ließ sich nur schwer mit dem Schmarotzer anstecken. Die Bekämpfungs- versuche haben noch nicht zu einem ganz befriedigenden Eıgebnis geführt. OR Sehirmer. Die Zusammensetzung der Orthopterenfauna der Mark. Deut- sche Entomologische Zeitschrift. 1918. S. 384—386. Zum Stamm der märkischen Orthopteren gehören in erster Linie die baltischen Arten, zu denen sieh noch eine Anzahl mediterıraner Arten gesellt. Als vornehmlicher Schädling ist die große Wander heuschrecke Pachytilus migratorius L. zu nennen, die an einem Orte bei Schafft- hausen, immer wiederkehrend, gefunden wird. Auch P. danicus L. ist im Kreise Teltow schon aufgetreten. H. W. Friekhinger München. Williams, €. B. The Pea Thrips [Kakothrips robustus). (Der Erb- sen-Thrips). The Annals of applied Biology. I. 1915. S. 222 bis 246. 12 Fig. — — Anew Thrips damaging Coffee in British East Africa. (Ein neuer den Kaffeebaum schädigender Thrips in Brit.-Ost- afrıka). Bullet. of Entom. Research 1915. Vol. VI. S. 269—272. Textfiguren. — — Thrips oryzae sp. nov., injurious to Rice in India. (Der Reis- trips, eine neue Art, die Reispflanzein Indien schä- digend). Bull. of Entomol. Research. 1916. VI. S. 353—355. Textfiguren. — — Anew Thrips damaging Orchids in the West Indies. (Ein neuer, Orchideen schädigender Thrips aus W.-Indien). Bull. of Entomol. Research. 1917. VIII. S. 59—61. Figuren. — — Plant Diseases and Pests. Notes on some Trinidad Thrips of econo- mic Importancee. (Pflanzenkrankheiten und Seuchen. Bemerkungenübereinige Thripsvon wirtschaftlicher Bedeutung aus Trinidad). Trinidad and Tobago Bullet. 1918. XVII. S. 143—146. 4 Tat. — — Biologieal and systematic Notes on British Thysanoptera. (Biolo- logische und systematische Bemerkungen über brı- tische Thysanopteren). The Entomologist. 49. Vol. 1919 S. 221—227, 243—245, 275— 284. Williams Arbeiten über Thysanopteren sind nicht bloß systema- tischer Art, sondern beschäftigen sich auch mit dem Schaden, den die Tierchen an Kulturpflanzen und sonstigen Gewächsen, an Blatt und 182 Referate, Blüten, verursachen. Werden die Blüten befallen, so ist der Schaden größer, da es stets zu Deformationen und oft zur Sterilität dieser kommt, oder es sind die Früchte mißgebildet. Der Erbsen-T'hrips kommt auch auf anderen Leguminosen und anderen Familien vor. Seine natürlichen Feinde sind: ein die überwinternden Larven befallender niederer Pilz, ferner Coceinella bicuspidata, die Chalcidier Thripoctenus Brus n. sp. und Th. Russelli. Gespritzt wird, wenn die Larven offen an den Hülsen fressen: gut ist eine Räucherung des Bodens in größere Tiefen während des Winters. Oft haben schädliche Thripse andere Arten zu ständigen Begleitern. — Diarthrothrips coffeae n. g. n. sp. schädigt stark die Blätter des Kaffeebaumes in O.-Afrika. Thrips (Bagnallia) oryzae x. sp. schädigt besonders junge Reispflanzen in Indien; in Japan besorgen dies Haplo- Ihrips oryzae Mats. und H. japonica Mats. — Physothrips xanthvus n. sp. schädigt Cattleya-Arten in Port of Spain, Trinidad. — Sericothrips gracilicornis (wie die folgenden, auch neuen Arten, in England studiert) schädigt Wiesengräser, Heliothrips errans die Laelia anceps im Warm- hause, Thrips nigra die Blätter von Sambucus nigra, Harlothrips flavi- tibia die von Crataegus oxyacantha. — Alle in Trinidad auftretenden samt ihren Wirtpflanzen, welche sie oft stark beschädigen, werden ab- gebildet und beschrieben; vor allem leiden Kakao, Bambusa, Ipomoea, Cola, Cinnamomum, Cocos nucifera, Vitis vinifera, Quercus, Manihot- und Carica-Arten, Cassia,. Phaseolus, Nicotiana, Paprika. Matouschek, Wien. Watson, J. R. Thysanoptera of Florida. The Florida Buggist, 1918. Vol. 1.7. 8..53—55.: Vol. 11: 1. 8.,65— 77. — — New Thysanoptera from Florida IV. Ebenda. 1919. Febr. Vol. II. 6 Seiten des Sep.-Abdruckes. — -—- and Osborn, Evelin. Additions to the Thysanoptera of Florida V. Ebenda. 1919. II. 4. S. 116—119. — -— Additions to the Thysanoptera of Florida VI, Ebenda. 1919. June. Vol. II. S. 1—5 des Sep.-Abdruckes. Watson beschreibt eine Anzahl neuer Arten von Thysanopteren, die als Schädlinge von Kulturpflanzen vorkommen; die wichtigsten sind: Oryptothrips floridensis auf Setzlingen von Cinnamomum cam- phora, Phloeothrips floridensis und Leptothrips asperus macro-ocellatus auf Pomeranzenbäumen, Frankliniella floridanı auf ‚velvet beam“ (Stizilobium), Anthothrips Dozierı auf Ostrya virginiana, Öryptothrips eitri auf Gummosis besitzenden Zitronenbäumen, Megalomerothrips eupatoris vn. g. in Blüten von Hupatorium ageratoides, Dietyothrips flori- densis auf einer jungen @ueva-Pflanze. Die Arbeiten enthalten ausführ- liche Bestimmungstabellen für amerikanische Thysanopteren- Gattungen. Matouschek, Wien. a Referate. 183 Bröthes, Juan. Leucaspis pini in Argentinien. Anales de la Sociedad rural Argentina. 52. Jg. 1917. S. 384. (Nach internat. agrar- techn. Rundschau. 1917. S. 910). Die genannte Schildlaus trat im Süden der Previnz Buenos-Aires auf, als zweites Vorkommen in Argentinien, wo sie schon 1906 in Mendoza beobachtet worden war. Unter den Bekämpfungsmaßregeln scheinen Bespritzungen mit Petrolseifenbı ühe die besten Erfolge zu liefern OR: Popoff, Methodi. Die Lösung der Phylloxerafrage durch Reformierung der Rebenkultur. Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd. V S. 217—225. In Ergänzung seiner an dieser Stelle ebenfalls besprochenen Ar- beiten gibt Popoff in diesem Aufsatze die seine Erfahrungen bestäti- genden Beobachtungen des Ökonomierat® Oberlin-Kolmar wieder, die aus dem Jahre 1897 und 1913 stammen, und in denen Oberlin eine Kräftigung des Weinstockes durch Auswaehsenlassen der Reben fordert, um ihn dadurch Phylloxera-fest zu machen. Ähnlich hatte auch schon im Jahr 1800 Jules Gu ynot sich ausgedrückt, freilich ohne dabei an die Phylloxera zu denken: ‚Je mehr man einem Rebstock erlaubt, sich frei und natürlich auszudehnen, desto mehr Kraft wird er gewinnen, desto länger wird er aushalten und desto fruchtbarer wird er sein“. Popoff weist nun darauf hin, daß durch die Kräftigung des Rebstockes allein sich dessen Phylloxera-Festigkeit nieht erreichen läßt. es muß dazu noch ein Weg beschritten werden, der der Reblaus selbst Schranken in ihrer Entwicklung setzt. Und diesen Weg, der in der Nichtbeaıbeitung des Bodens besteht, hat Verfasser zusammen mit Joakimoff schon in seinen früheren Arbeiten gewiesen. Die Beobachtung Oberlins und Guynots nimmt Popoff ‚als besten Beweis seiner These von der Möglichkeit, die europäischen Rebensorten absolut reblausfest zu machen“. H. W. Friekhinger, München, Jakobsen, 0. Fortegnelse over de hidtil kendte danske Psyllider. (Untersuchungen über die bis jetzt bekannten däni- schen Psylliden). Ent. Meddel. Bd. 12. 1918. 5. 355—360. Es werden 39 Arten aus 8 Gattungen aufgezählt, mit Nährpflanzen, Fundorten und kurzen biologischen Angaben. Von eigentlichen Kultur- pflanzen werden nur erwähnt Psylla mali Schmdbg. (Imago überwintert nicht), Ps. buxi L.an Buchs und Thuja, Trioza viridula Zett. von Dau- cus carota. Auffällig ist, daß die 3 Pirus communis-Arten fehlen, Reh. 154 Reterate. Schumacher. Wanzen als Bewohner von Koniferenzapfen. Deutsche Entomologische Zeitschrift. 1918. S. 406 — 407. Verfasser erhielt aus Bialowies die beiden Wanzenarten Gastrodes abietis L. und ferrugineus L., die in abfxllenden Zapfen der Fichte ge- funden worden waren. Als Hauptnahrungspflanze der eısten Art ist Picea excelsa anzusprechen, außerdem kommt sie noch auf Abies alba und in einigen Fällen auch auf Pseudotsuga Douglasi vor. Die Wanzen werden nicht selten mit den Zapfen auch ins Haus verschleppt, wenn die Zapfen dorthin zum Zwecke der Feuerung gebracht werden. Die zweite Art bevorzugt die Kiefer Pinus silwestris, kommt aber auch auf P. nigra und montana, ferner auf Picea excelsa, Abie- alba sowie Larix vor. H. W. Frickhinger, München. Zacher, Friedrich. Ein neuer Schädling des Blumenkohls (Phytomyza flavicornis Fall.) und andere wenig bekannte Gartenschädlinge. Gar- tenflora. 68. Jahrg. Heft 13—14. Verfasser zog aus einem Blumenkohlkopf, der von zahlreichen feinen Fraßgängen durchzogen war, eine Fliege, Phytomyza flavicornis Fall., die bisher als Blumenkohlschädling nieht bekannt war, obwohl die Beschädigungen schon häufig zu verspüren waren. Über die Lebens- weise dieser Fliege ist bisher noch nicht allzuviel bekannt. Ebenfalls durch Fliegenmaden schwer geschädigt werden die Bohnenkeimlinge, deren Keimblätter und Stengel zahlreiche Fraßgänge aufweisen: zu- meist schließen sich Fäulnisprozesse an und die Pflanzen gehen zugrunde. Die Maden, deren Zucht noch nieht gelang, gleichen der von Zacher beschriebenen Made der Schalottenfliege (Chortophila trichodactyla Rond.), und er hält dafür, daß der Schalottenfliege auch diese Beschädi- gungen der Bohnenkeimlinge auf das Schuldkonto geschrieben werden müßten. Die Schalottenfliege ist auch als Roggen- und Kartoffelschäd- ling bekannt, sie ist also sehr viclseitig. — Endlich berichtet Zacher noch von einem Schädling der Sonnenblumen, als den er die Wiesen- wanze Lygus pratensis L. erkannte. Die Wanzen stechen die Blatt- flächen an der Unterseite an und saugen den Zelleninhalt aus. Die ausgesaugten Zellen sterben ab und fallen aus dem Blattgewebe heraus, so daß Löcher entstehen, die eckig begrenzt sind und nach oben auf- gewulstete Ränder zeigen. H. W. Friekhinger, München Harms, H. Über Gallenbildung auf Nasturtium silvestre (L.) R. Br Verhandl. d. botan. Verein. d. Prov. Brandenburg. 1918. 60. Jg S. 179—184. Eine Monographie der durch Dasyneura sisymbrii (Schrk.) Rond. erzeugten eigenaitigen Gallen auf Nasturtium silvestre, wozu auch Referate. 185 C. Warnstorf Beiträge lieferte. Die von A. B. Frank gegebene Be- schreibung der Galle wurde wesentlich ergänzt. Die genannte Dasy- neura kommt mit Contarinia ruderalis in denselben Gallen auf Sisym- brium-Arten vor, doch ist es nach H. Hedicke noch zweifelhaft, welche von beiden der Erzeuger ist. Es ist auch noch fraglich, ob Diplosis Kiefferi Schl. (auf S. sophia) mit D. sisymbrii identisch ist. BONN, Matouschek, Wien. Bayer, Em. Bejlomorky hälkotvorne na stredoevropskych ostricich. (Gallenerzeugende Cecidomyiden auf den mittel- europäischen Riedgräsern). Acta Societ. Entomol. Bo- hemiae. XIV. Prag 1918. S. 75—92. Viele Angaben über Cecidomyiden-Gallen in der Literatur sind un- sicher, ja falsch, da der betreffende Verfasser den Gallenerzeugeı nicht züchtete und nicht jahrelang beobachtete. Nach den Larven in den Gallen kann man die Art der Gallmücken auch nicht bestimmen. z. B. führte man für die Akrocecidien der Kruziferen insgesamt Dasyneura sisymbrii Schrk. im Verein mit Oontarinia ruderalis Kff. als Erzeuger an; bei der Aufzucht des Erzeugers auf Stisymbrıum Loeselit bekam Verf. aber ein neues Genus von Gallmücken. Harmandia petioli Kit. galt bisher als Erzeuger der rötlichen, erbsengroßen Gallen auf dem Perigon der Espenblüte, die Aufzucht ergab aber dem Verf. Syndiplosis Win- nertziı Rübs. An ÜUyperaceen sind aus Mitteleuropa bei Scirpus und Heleocharis nur je bei einer Art Gallen nachgewiesen (Heterodera). und bei einer Art von Elyna als Erzeuger eine unbestimmte FEriophyide. Nur die Carex-Arten sind typische Gallenträger; die Gallen sind auffallend eingestaltig, ja auf demselben Exemplar einer bestimmten Carex-Art können ganz ähnliche Gallen vorkommen, deren Erzeuger dennoch verschiedenen Gattungen von Gallmücken angehören. Die Gallen, durchwegs nuı erzeugt von einer einzigen Art der Gattung Dasyneura Rond. oder von Arten der Gattung Hormomyia H. Loew (die später allerdings gespalten wurde), treten bei Carex entweder am Wurzelhalse oder sogar unterhalb der Erde auf, oder an unteren Pflanzen- teilen, anderseits in den Fruchtknoten, hier als 8 mm längliche oder nur 3 mm eiförmige. Bei den letzteren sind die Gallmücken noch nie bestimmt worden. Viel seltener sind knospenartige Verkürzungen der Ausläufer und ähnliches. Folgende Übersicht der Dipterocecidia der Carex- Arten Mitteleuropas wird entworfen: I. Pleurocecidia am Wurzelhalse, Stengel oder am Blatte. A. Blattunterseite angeschwollen. a) Einseitige längliche Geschwulst. . Hormomyia Frireni Ktt. auf Carex stricta Gd., pallescens L., vielleicht auch an (. vulgaris Fr. und €. tomentosa L. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, XXX. 13 186 Referate. b) Kleine, bläschenförmige Geschwülste... Trishormomyia tu- berifica (Bübs.) auf ©. stricta und Diplolaboncus tumorificus (Rübs.) auf ©. pseudocyperus L. B. Selbständige Auswüchse unterhalb des Stengels und der Blätter. a) Eiförmige oder Getreidekorn-ähnliche Auswüchse mit weißen Larven. I. Bruststachel der Larve lanzettlich, einzahnig, langgestielt Dichrona gallarum Rübs. auf ©. vulgaris, strieta, gracilis, vielleicht auch auf (©. acuta Fr. und glauca Scop. II. Bruststachel der Larve zweispaltig. 1’ Gallen am Gipfel zugespitzt .. . Hormomyıa Kneuckeri Kff. auf C. echinata Murr. 2’ Gallen am Gipfel (Ende) stumpfoval. 1” Brustst. d. Larve mit Stiel... (Hormomyva) Billoti Kff. auf ©. Davalliana Sm.; Dyodiplosis arenariae (Rüb.) auf ©. arenaria L., vulgaris, hirta L., viel- leicht auch auf ©. glauca und paludosa Good.; Jaapiola tarda (Rübs.) auf €. vesicarıa L. 2” Ohne Stiel. 1’” In der meist unterirdischen Galle meist nur 1 Hohlraum: Pseudohormomyia granifex Kff. auf C. echinata, stricta, pallescens L., vielleicht auch auf ©. tomentosa u. vulgaris; Amaurosiphon caricis Bübs. auf C. stricta. 2’” In der Galle einige Hohlräume. Paurosphondylus Rosenhaueri (Rübs.) auf ©. vulgaris; Hormomyia Hieronymi Kif. auf ©. ampulla- cea Good. b) längliche Gallen, 5—8 mm, zwischen den Scheiden der unteren Blätter, mit 2—3 Hohlräumen Hormomyıia Fischeri Fr. auf ©. pilosa Scop. G. Am Stengel unter d. Ende eine eiförmige Galle, 3X2 mm. mit 1 Hohlraum, durch die Blattscheide brechend. Haplodiplosis (?) subterranea (Kff. et Trott.) auf C. Schreberi Schrk. II. Acrocecidia, am Ende des Ausläufers, oder die Fruchtknoten deformierend. A. Ausläufer gleich bei der Erdoberfläche verunstaltet. a) Geschwulst rundlich odeı hornartig. Dishormomyia cornifex (Kff.) auf C. stricta, pallescens, viel- leicht auch auf C©. vulgaris, digitata L.. silvatica Hds., mon- tana L. | ER IE en Referate. 187 b) Der rinnenförmige Ausläufer knospenartig verkürzt. Unsicherer Erzeuger auf Ü©. Schreber:. B. Verunstalteter Fruchtknoten. a) dieser vergrößert, walzenförmig, bis 8 mm lang. 1. In der Galle eine rosenrotfarbige Larve. (Oligotrophus?) Löwianus Kff. auf C. arenarva. In der Galle eine pomeranzenfarbige Larve. Dasyneura muricatae (Meade) auf C. mwuricata L. und ihren Abarten, vielleicht auch auf C. vulpina L. b) Galle eiförmig, 3 mm groß. Erzeuger durchwegs unbekannt, vielleicht verschiedene Arten. auf (©. disticha, acuta Fr., rigida Gord., eaespitosa L., stricta, panicea L.. praecox Jacq., hvrta. c) Galle aufgeblasen, leeı. Erzeuger ?, auf ©. fulva L. Man beachte die Fragezeichen in der Bestimmungstabelle; sie deuten an, daß die betreffenden Arten problematisch sind. Dreierlei ist beim Bestimmen der Carex-Gallen zu beachten: Sichere Bestimmung der Carex-Art, genaue Abbildung und Beschreibung der Galle, Abbil- dung der Larve oder wenigstens des Bruststachels. — Zuletzt bespricht Verf. die zahlreichen böhmischen Funde, geordnet nach den Erregein (Dasyneurinae,. Diplosinae). Auf die nicht gallenerzeugenden Gall- mücken, die oft in den Blattscheiden leben (6 Gattungen) und auf Cecidomyia riparia Winn. achte man auch, da sie vielleicht in irgend einer ökologischen Beziehung zu den Gallenerzeugern stehen. Matouschek, Wien. ID Sehumaeher, F. Leucopis lignicornis Egg. als Parasit bei Pulvinaria betulae L. Zeitschr. für angew. Entomologie. 1918. Bd. 5. Heft 2. S. 314. Schumacheı fand in den Eisäcken weiblicher Schildläuse der Art Pulvinaria beiulae L., die auf Blutkirschen parasitierten, eine große Zahl von Fliegenlarven, die nach 14tägiger Puppenruhe die bekannte Schild- lausfliege Leucopis nigricornis Egg. entließen. Da Verfasser in den fraglichen Eisäcken Larven von zwei sehr verschiedenen Größen vorfand, hält er dafür, daß die Fliege zwei Generationen im Jahre hervorbringt. H. W. Friekhinger, München. Lecaillon. Beobachtungen über Meigenia floralis, einen Schmarotzer von Colaspidema atra. Comptes rend. des sd. de l’Acad. de l’Agric. de France. Bd. 3. Paris 1917. S. 881—885. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. 8. 1048). Die Larve der Tachine Meigenia floralis Meig. lebt auf der Laıve 188 Referate. der Chrysomelide Colaspidema atra als Innenschmarotzer und führt deren Tod herbei. Colaspidema atra frißt an der Luzerne von Mitte Mai bis Mitte Juli, Meigenva floralis aber beginnt die Eier erst anfangs Juni, und in einer zweiten Generation vor Ende Juli abzulegen, sodaß die Colaspidema-Larven zu Beginn ihres Auftretens noch nicht von dem Schmarotzer befallen werden. Meigenia floralis ist aber auch ein Parasit der Larven des Spargel- käfers Orioceris asparagi L.. und diese kann die Mordfliege auch in einer dritten Generation angreifen, weil sie sich auf dem Spargel viel länger vorfinden als die Colaspidema-Larven auf der Luzerne. So hängt das Vorkommen der Meigenia vorzugsweise vom Spargelkäfer ab, weil. sie ohne eine dritte Generation zugrunde gehen müßte. Um die Angriffe der Meigenia auf den Luzernekäfer wirksamer zu gestalten, könnte nıan daran denken, mit Eiern des Sch marotzers besetzte Käferlarven zu sammeln und an Orte za verbringen, wo sie erwünscht sind, und das würde keine besonderen Schwierigkeiten bieten. Auch wäre es vorteilhaft, an Orten, wo. Colaspidema atra Schaden anrichtet, Spargel anzubauen, damit die Möglichkeit der dritten Generation von Meigenia auf dem Spargelkäfer gesichert wird. ONE SE Daumezon, 6. Über eine Bakterienkrankheit bei Spargonothis Pilleriana. Bull. Soc. de Pathologie vegetale de France. Bd. 4. Paris 1917. S. 8—10. (Nach internat. agrartechn. Rundschau. 1917. 8. 1048). Im Dep. Aude in Südfrankreich wurden einige Raupen des Spring- wurmwicklers Spargonothis (Oenophthira) Pille iana gefunden, die an einer Bakterienkrankheit eingingen. Der Spaltpilz, der dabei aufgefunden wurde, ist eiförmig, ungefähr 1.5 u dick, und hat Ähnlichkeit mit dem Erıeger der Schlaffsucht der Seidenraupen. OÖ. K. Reh, L. Homoesoma nebulella Hb. als Sonnenblumenschädling in Ru- mänien. Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd. V. S. 267 —277 3 Textabb. Homoesoma nebulella Hb. erwies sich in Rumänien als starker Sonnen- blumenschädling, dadurch daß die Raupen die Sonnenblumenkerne anbohrten und dadurch 66—90% der Kerne der Ernte entzogen. Ver- fasser wurde im Oktober 1915 zum Studium des Schädlings nach Ru- mänien berufen und berichtet hier über seine Erfahrungen in Betreff der Lebensweise und der Bekämpfung des Schädlings. Die Sonnen- blume wird von den Falteın bei der Eiablage anderen befallenen Korb- blütlern, wie z. B. den Disteln, unbedingt vorgezogen. Die Eiablage erfolgt in die noch blühenden Köpfe, die Raupen fressen nur die Blüte Br.» Referate. 159 und die noch weichen Kerne. Die Generationsfrage ist noch nicht völlig geklärt: „allgemein, sagt Reh, werden nur zwei Generationen angenommen, von denen die erste von Mai bis Anfang Juli fliegen soll, die zweite August bis September‘. Nach seinen Überlegungen folgen sich abeı in Osteuropa drei Generationen, deren ‚erste etwa Ende April. Anfang Mai fliegen würde, wenn dort schon heißes Sommer- wetter her-scht“‘. Die Überwinterung erfolgt als Raupe, aber. nicht in oder an den Pflanzen, sondern im oder am Boden. Die Bekämpfung hat vor allem durch sofortige Beseitigung aller Rückstände bei der Ernte zu erfolgen, vor allen Dingen sollten alle kleine- ren Blüten, cie als Hauptbrutstätten deı dritten Generation in Betracht kommen, mit abgeerntet und sofort verfüttert werden. Auch die Disteln müssen restlos beseitigt werden. Sehr wichtig ist weiterhin das möglichst tiefe Umgraben der für die Sonnenblumen bestimmten oder mit ihnen bestellt gewesenen Felder. ‚Dadurch würden die Raupen bezw. Puppen so tief in die Erde gebıacht, daß dem Zünsler das Herausarbeiten un- möglich gemacht würde“. Am meisten Erfolg hätte dieses Umpflügen im Frühjahr. kurz vor der Aussaat, ‚weil man dann die sich bereits zur Verpuppung vorbereitenden Raupen treffen würde, bei denen die Gefahr, daß sie sich wieder hervorarbeiten könnten, natürlich ungleich geringer ist, als wenn man im Herbst umpflügt, bei den noch ziemlich beweglichen Raupen“. Die beste Vorbeugung gegen übermäßigen Befall der Sonnenblumenfelder durch den Schädling bestünde in einer möglichst zeitigen Anpflanzung, da dann die Hauptblüte vor der Zeit des zweiten Falterfluges stattfinden könnte, und infolgedessen von dem Befall ver- schont bliebe. Diese Überlegung Rehs wird durch die Erfahrungen rumänischeı Züchter als richtig bestätigt, wonach frühe Aussaaten weniger befallen werden als späte. Zudem würde dadurch die Sonnen- blume die geeignete Vorfrucht für den Weizen, die Hauptkulturpflanze der Walachei, jedenfalls viel geeigneter al: die seither üblichen, wie Mais, Raps usw. H. W. Frickhinger, München. Casoria, M. Euzophera osseatella auf Kartoffeln in Aegypten. Bull. de l’Union des Agriculteurs d’Egypte. 15. Jahrg. Kairo 1917. S. 77—81: (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 908). Die Raupen des genannten Zünsleıs, die in Ägypten in den Stengeln der Eierpflanze (Solanum melongena) bohren, fanden sich auch auf Kar- toffeln, in deren Stengeln sie sich in einer Höhe von 2—-3cm über dem Boden einfressen, um sich vom Mark zu ernähren. Wenn nach einigen Tagen die befallene Pflanze zu welken beginnt, verläßt die Raupe den Stengel und befällt einen andern. und das wiederholt sich, bis sie sich in einem seidigen Kokon in einem Stengel einspinnt. Nach 15—20 Tagen 190 Referate. schlüpft der 1,5 cm lange, tabakgraue Schmetterling aus. Die befallenen Stengel vertrocknen, die Knollen stehen in ihrer Entwicklung still und beginnen auszutreiben, sodaß sie wertlos werden. Zur Bekämpfung müssen die befallenen Pflanzen ausgerirssen und verbrannt werden. ur BR Bertog. Raupenfraß in Brandenburg. Deutsche Forstzeitung, Bd. 33. 1918. S. 614. In den letzten Jahren hat sich besonders der Kiefernspanner und der Kiefernspinner in Brandenburg uuliebsam bemerkbar gemacht. Die Massenverbreitune des Kiefe;nspinners geht im allgemeinen in erheblichen Intervallen vor sich. Während man zumeist 30 Jahre Zeit- raum zwischen zwei Massenvorkommen rechnet, dauerte es dieses Mal nur etwa 10 Jahre: im Jahre 1906—08 duıchzog die Kiefernspinnerplage das Sternberger Land, den Fläming und die Zauche. Beim diesmaligen Auftreten haben sich zwei große Fraßkerde entwickelt. de: erste in Nordosten (Fideikommißforst Königswalde und Landsberger Stadtforst) und der zweite zwischen Reppen und Krossen a. O0. Im Jahre 1906 glückte es, den Schädling durch Leimung der befallenen Bestände zu übeı winden, das war heuer nicht möglich. so daß etwa 800—1000 ha Wald verloren sein dürften. Von Feinden der Raupen ist bisher in großem Umfang nur Anomalon circumflexum beobachtet worden. Der Kiefernspanner befiel in der Hauptsache den Norden und Westen der Provinz, im Norden besonders im Anschluß an große Fraßherde in Mecklenburg, Hinterpommern und Westpreußen, im Westen beson- ders in der Priegnitz, aber auch im Havellande. Der Fraß wiederholte sich innerhalb 2 Jahren sehr stark; Kahlflächen sind nur in vereinzelten Fällen entstanden. Verfasser erwähnt endlich, daß vielfach die Buschhornblattwespe an den Rändern der Kieferndickungen und Stangenhölzer aufgetreten ist. H. W. Friekhinger, München. Krauße, Anton. Entomologische Mitteilungen. 6. Über den Fraß der Raupe von Aglia tau L. an Roteiche. Zeitschr. f. Forst- u. Jagd- wesen 1918. 50. Jg. S. 490—493. 4 Fig. Bei Eberswalde war 1918 Quercus rubra, die sonst wenig von Schäd- lingen heimgesucht wird, stark befressen durch die Raupen des genannten Schmetterlings. Der Fraß ist kein einheitlicher: bald geht er vom Rand aus, bald werden Löcher aus der Blattspreite ausgefressen ; die Rippen bleiben stehen oder werden mit verzehrt. Die Exkremente der Raupe erkennt man leicht an den sehr tiefen Riefen. Die zusammengeschrumpfte Raupenhaut der jüngeren Tiere ist an den fünf großen Dornen, die den älteren Raupen fehlen, zu erkennen. Matouschek, Wien. R %+Y 4 Ko Referate. 191 Tueker, E. S. Schizura ipomeae in Louisiana, V. St. The Canadian Entomologist. Bd. 49, 1917. S. 280—281. (Nach Internat. agrartechn. Rundschau. 1917. S. 844). Die Raupen des genannten Spinners fraßen an den Blättern von Rosen und Hiekorybäumen (Carya olwaeformis). GER. Heikertinger, Franz. Die Schutzmittel der Marienkäfer (Cocecinellidae). Naturwissenschaftliche Zeitschrift aus der Heimat. 31. Jahrg. Ss. 132—134. Verfasser hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt,. ob die Marienkäfer ob ihrer auffallenden Färbung und ihres eindringlichen Geruches von Insektenfeinden verschont kleiben. Unter den Insekten kommen als Feinde der Coccinelliden halbparasitische und räuberische Insekten in Betracht. Daß diese die Marienkäfer auch nicht verschonen, dafür führt Heikertinger Beobachtungen von E. B. Poulton und F. Werner an, wonach eine Wasserjungfer (Aeschna mixta) bezw. Raubfliegen aus der Gattung Laphria Coccinelliden nachstellten. Weitere heimische Insektenfresser stellt die Familie der Kriechtiere und Lurche. Von Kriechtieren sind die Eidechsen wohl überhaupt keine Käferfeinde, lassen sie ja doch auch ganz weiche schutzlose Käfer unberührt. Da- gegen fraßen kei den Versuchen Heikertingers Erdkröten sowie . Teich-, Moor- und Laubfrösche auch Marienkäferchen. Diese Beobach- tung Heikertingers stimmt mit denen anderer Forscher überein. Die Hauptfeinde der Marienkäfer sind sicherlich die Vögel. Hier liegt nun, wie Heikertinger ausführt, eine ganze Reihe von Magenunter- suchungen vor, in denen auch Reste von Coccinelliden gefunden wurden. So fanden sich nach den Untersuchungen von W. Schuster, E. Csibi, W. Baer, Rey und Reichert, Petenyi, Lösy und Heikertinger selbst in den Mägen von Bachstelzen, Rohrsängern, Grasmücken, - Baumläufer. Star, Schwalbe, Wachtel, Rebhuhn, Nebelrabe, Meise, Fliegenschnäpper, Kuckuck, Laubsänger, Amsel, Gartenrotschwanz, Rotkehlchen, Rohrschmätzer, Baumpieper, Bergfink, Würger und Turm- falke Reste von Marienkäfern. Auch die Zahl der Marienkäfer war im Vergleich zu der anderer gefressener Käferarten keine geringe, so daß die Ansicht, als seien die Coceinelliden ibrer Schutzfärbung oder ihres Geruches wegen vor Insektenfeinden behütet, nicht länger mehr wird aufrecht erhalten werden können. H. W. Friekhinger, München. Dantin, Cereeceda J. Über das Auftreten von Galeruca luteola in Spanien im Jahre 1917. La Liga agraria. 30. Jahrg. Madrid 1917. 8. 2. (Nach Internat, agrartechn. Rundschau. 1917. S. 910). Die Chrysomelide @Galeruca luteola F. Müller hat dem Laub der 192 Referate. Ulmen in Spanien noch nie so großen Schaden zugefügt, wie in dem an- daueınd trockenen und heißer Sommer 1917; zu Anfang August wurden die Bäume völlig entlaubt. OBER Kleine, R. Welche Aaskäfer-Imagines (Silphiden) befressen die Rüben- blätter ? Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd. V. S. 278—285. 5 Textabb. Als Rübenschädlinge werden im allgemeinen von den Aaskäfern Phosphaga atrata L. und die beiden Blitophaga-Arten opaca L. und undata Müller angesehen. Während über die Schädlichkeit von Blitophaga kein Zweifel besteht, wird für Phosphaga von manchen Autoren die Schädlichkeit bestritten. Auch die Erfahrungen Kleines, die er an Phosphaga-Jungkäfern sammeln konnte, deuten darauf hin, daß die Käfer den Rüben nicht schädlich sind; während die Annahme vegeta- bilischer Kost, Rüben wie andeıer Meldengewächse, beharrlich verweigert wurde, wurden Schnecken aus der Schale gefressen, besonders gerne nachdem ihre Körper schon verjaucht waren. Stallmist dürfte die Käfer anlocken. Kleine erwähnt, daß die vorherrschend trockenen und heißen Jahre weniger Befall bringen als kühle und feuchte; er erklärt das damit, daß die Eiablage in den oberen Bodenschichten stattfindet, dadurch leiden natürlich die Eier durch andauernde Trockenheit mehr als durch große Feuchtigkeit. Verfasser hat eine Reihe von Erfahrungen über den Fraß der Blitophaga-Larven und -Käfer anstellen können und gibt Abbildungen, an Hand deren die beiden leicht zu unterscheiden sind. Ein nennenswerter Schaden entsteht durch die Käfer nicht, be- sondeıs wenn der Rat Kleines befolgt wird, daß das.Verziehen nicht allzufrüh stattfinden soll. Es empıiehlt sich vielmehr, die Hauptfraß- zeit ruhig abzuwarten, weil sich die Rüben von selbst wieder erholen. Werden aber die kleinen Rübenpflanzen sofort verzogen, so fallen die Larven, die zumeist durch ihre behende Art, indem sie die Pflanzen so- gleich verlassen, dem Fange entgehen, die stehengebliebenen Pflanzen an und vernichten diese vollständig. H. W. Friekhinger, München. Friederichs, K. Plocaederus obesus Gah., ein gefährlicher Feind des Kapokbaumes. Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd. V. S. 226 bis 230. Mit 7 Textabb. Pl. obesus ist ein Bockkäfer, dessen Vorkommen von Friederichs zuerst in Cochinchina (bei der Stadt Mytho) und Kambodja festgestellt werden konnte. Bisher war der Käfer aus Nordindien (Sikkim) Caleutta, Assam, Burma, Siam, Andaman Islands und Ceylon gemeldet. Die Larven des Bockkäfers frassen in den Kapokbäumen (Briodendron N, Referate. 195 anfracluosum) große Gänge und brachten sie dadurch zum Absterben. Als biologische Merkwürdigkeit verdient Erwähnung, daß die Larve des Bockkäfers sich vor der Verpuppung ganz in einen Kokon von Kalk einschließt. Der Zweck der Kalkhülle ist natürlich deren Schutz gegen Feinde. die in dem morschen Holze oder durch die Fraßgänge sonst leicht zu ibm vordringen könnten, insbesondere gegen Ameisen und Termiten. Daß der Käfer als Schädling des Kapokbaumes bisher noch nicht beschrieben woıden ist, führt Verfasser darauf zurück daß der Kapok nur von den Eingeborenen angepflanzt wird, die englische Re- sierung also an der Bekämpfung des Schädlings kein besonderes Interesse hatte; auch wieder ein typisches Zeichen echt englischer Kolonisations- technik! H. W. Frickhinger, München. P. Schulze. Drei für die Rose typische mazedonische Käfer. Deutsche Entomologisehe Zeitschrift. 1918. S. 381—382. 2 Abbildungen. Von drei Käfern, die aus Usküb stammen und dort um die Mitte des Mai häufig vorkommen, müssen zwei als Schädlinge anerkannt werden: Homalophia marginata Füßl., der durch seinen Fraß die Blätter arg mitnimmt, und Rhyncehites hungarieus Hbst., der die Rosenblüten heimsucht. H. W. Friekhinger, München. Schulz, U. K. T. Beiträge zur Biologie des Apfelblütenstechers (Anthono- mus pomorum). Sitz.-Ber. Ges. nat. Frde. Berlin 1918 (erschien. 1919) S. 363—371. Endlich einmal! möchte man beim Lesen dieser Arbeit ausrufen, Eine der fühlbarsten Lücken in der Kenntnis unserer Schadinsekten ist damit ausgefüllt. Der Apfelblütenstecher überwintert unter der Rinde verschiedener Obstbäume. Ende März kriechen bezw. fliegen die Käfer in die Kronen von Apfelbäumen, müssen hier aber noch etwa 14 Tage den Inhalt von Knospen ausfressen, bevor sie geschlechts- reif werden. 2—3 Wochen nach der Begattung beginnt die Eiablage, wobei das Weibchen zuerst eine Knospe anbohrt, dann sich herum- dreht und mit dem Legebohrer das Ei in die Knospe schiebt; hier klebt dies gewöhnlich an einem Staubbeutel fest. Nach S—10 Tagen kriecht die Larve aus, frißt zuerst die Pollenmutterzellen, benagt dann die Blütenblätter dicht über dem Nagel, so daß sie vertrocknen und geschlossen bleiben; zuletzt weidet sie die ganzen Staubgefäße und Griffel ab. Nach drei Wochen verpuppt sich die Larve, nach weiteren 8 Tagen kriecht der Jungkäfer aus, der nun die Oberfläche von Blättern abschabt, bis er Ende Juni, Anfang Juli in Sommer- schlaf verfällt, der gewöhnlich ohne weiteres in den Winterschlaf übergeht. Der Rüssel des Männchens ist 1,2 mm lang, plump, am 194 Referate. dicksten unterhalb der Augen, nach der Spitze zu dünner werdend, fast ganz grau behaart und skulpiert, der des Weibchens 1,5 mm lang, schlank, überall gleich dick, nur oben kurz oder wenig behaart, daher schwarz erscheinend, nicht skulpiert. Zum Schlusse wendet sich Verf. gegen die Ansicht Ecksteins (und übrigens auch Nördlingers und des Ref.), daß der Blütenstecher nicht immer und überall schädlich, in manchen Fällen sogar nützlich sei, und erklärt ihn für unbeding- ten, großen Schädling. Dem Verf. scheint die neuere Literatur über die Schädlichkeit des Käfers von H. Zimmermann usw. entgangen zu sein, wie er auch sonst Bekanntes neben Neuem bringt. Im ganzen ist die Arbeit aber außerordentlich verdienstvoll. Reh, Burkhardt, Franz. Zur Verbreitung und Lebensweise von Otiorrhynchus rotundatus Siebold. Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd V. S. 295—300. Mit 4 Textabb. Burkhardt ergänzt die Angaben von H. v. Lengerken in der auch an dieser Stelle besprochenen Arbeit über dasselbe Insekt. Er hat seine Beobachtungen in den Jahren 1914—17 in Bromberg angestellt. Verfasser berücksichtigt zuerst die verschiedenen Literaturangaben übeı den Käfer, die zumeist von Bailherrühren. Er bestätigt im großen und ganzen sowohl die Angaben Bails wie auch die Lengerkens. Als Wirtpflanzen nennt Burkhardt nach Bail den Flieder, den Li- guster und die Schneebeere. Als Fundort des Käfers in Deutschland sind bisher Danzig, Küstrin und Bromberg festgestellt worden, die aber wohl nicht die einzigen bleiben werden. H. W. Friekhinger, München. von Lengerken, Hans. Neues über die Lebensweise von Otiorrhynchus rotundatus Siebold. Mit 5 Textabbildungen. Zeitschr. f. angew. Entomologie 1918. Bd. V, Heft 2. S. 319—321. Verfasser erweitert seine ersten Angaben über den Fliederrüßler., Zu den bisher bekannten Fundorten des Käfers: Ostgalizien, Podolien. "Rußland, Danzig, Langfuhr, Oliva (Westpr.), Lemberg, Südrußland (Krim. Sarepta), Kaukasus fügt er als neue hinzu: Bukarest and Tapiau in Ostpreußen. Otiorrhynchus rotundatus Sieb. ist nach den neuesten Befunden polyphag. Zu der bisher bekannten Wirtpflanze Syringa kommen als neue hinzu: Ligustrum vulgare, Lonicera tatarica, Phila- delphus coronarius, Spiraea salicifolia und Cornus stolonifera. H. W. Frickhinger, München. Müller, 6. W. Über Calandra granaria. Zeitschrift f. angew. Entomo- logie, 1918. V. Bd. Heft 2. S. 314—15. Der Kornkäfer Calandra granaria‘ war. bisher nur als Schädling auf EEE Hr ar / + A Referate, 195 Kornböden bekannt geworden, demgegenüber macht Müller Angaben, nach denen der Befall von Roggenähren in Rußland auch auf dem Felde erfolgt zu sein scheint. H.W. Frickhinger, München. Wradatsch, 6. Biologisches von Lixus algirus L. (Sumpfrüssel- käfer). Österr. Monatsschrift f. d. grundlegenden naturwiss. Unterıicht. 1918. XIV. S. 99— 103. Gewöhnlich findet man den Käfer auf Distel-(Carduus-)Arten. die Larve soll in Malven und Disteln leben. Verf. bemerkte in Steier- mark, daß der Käfer gern die Blätter der Saubohne (Vicia faba) halb- kreisförmig ausfresse. Man achte auf diesen neuen Schädling. Biologi- sches ist reichlich in der Abhandlung vermerkt. Matouschek, Wien. Badoux, Henri. Die durch die kleine Fichtenblattwespe verursachten ‚Beschädigungen der schweizerischen Waldungen in letzter Zeit. Vierteljahrsschrift der Naturforsch. Gesellsch. in Zürich. 63. Je. 1918. 3./4. Heft. S. XXXVIII—XL der Sitzungsberichte. Zu größeren Schädigungen durch Nematus abietinum Hrtg. kam es in der Schweiz erst seit 1900. Für 100 ha Fichtenwald wurde hier von 1911—16 der Schaden auf 40—50 000 Franken geschätzt, der Massen- verlust beträgt 2,7 cbm auf 1 ha und Jahr. Besonders auffällig ist der Rückgang der Längstriebe: bei Jungholz von 71 (1916) auf 39 em (1912), bei Altholz sogar von 36 (1906) auf 0 cm (1917). Der Kreisflächenzu- wachs ist gegenüber normalem Holzzuwachs um 70%, verringert. Die Bestände muß man stark durchforsten und in die Lücken Weißtanne und Laubholz einpflanzen. Man vermeide reine Fichtenbestände in niederen Lagen, we die Fichte nicht einheimisch ist. Die Raschheit der Entwicklung und die Kürze der Fraßperiode ist für das Insekt typisch. Ende April bis Anfang Mai Schwärmzeit, Flugzeit nur 10 Tage. Die Nadel des Maitriebes wird von der Wespe aufgeschlitzt, in den Schlitz kommt ein Eı. Nach 3—4 Tagen ist die mit den Nadeln gleichfarbige Larve da. Fraßdauer 1 Monat, dann geht die Larve in den Boden, wo sie 1—3 em tief 10 Monate verweilt. Der Kokon ist braun, erdfarben. Verpuppung 14 Tage vor der Schwärmzeit. Die Maitriebnadeln, die allein gefressen werden, verfärben sich ins Rote; die Knospen, die im folgenden Jahre austreiben sollen, werden nicht getötet. Wieder- holter Fraß bewirkt wipfellose Fichten. Bei Zürich geht das Insekt auch auf die Lärche, nie auf die Weißtanne über. Leimringe und Besprit- zungen versagten bisher. Über die biologische Bekämpfung weiß man noch nichts. Die beweglichen Larven haben Wanzengeruch. Webe- spinnen fangen schwärmende Wespen massenhaft, Ameisen töten die Larven. Stare sind auch nützlich. Matouschek, Wien. 196 Referate. Smits van Burgst. Die wirtschaftliche Bedeutung der Schlupfwespen. Zeitschrift f. angew. Entomologie. Bd. V, S. 291—294. Verfasser teilt eine Reihe von seinen Erfahrungen über die Be- kämpfung von Insektenschädlingen durch Ichneumoniden mit, die manche von den heutigen Anschauungen abweichende Gesichtspunkte enthalten. Verfasser vertritt das Bestehen der Immunität von Insekten gegen Schluptwespeninfektion. wofür allerdings eine Reihe von Punkten zu sprechen scheinen. Auch daß die Ichneumoniden bei der Auswahl ihrer Opfer recht wählerisch sind. kann jeder bestätigen, der Ichneu- moniden bei der Eiablage schon zu beobachten Gelegenheit hatte. H. W. Friekhinger. München. Ferriere, Ch. Tetrastichus asparagi Crawf., parasite du Criocere de "asperge. (T. a., ein Parasit des Spargelkäfers). Actes de la soc. Helvet. scienc. natur. 99me. session. sept. 1917. & Zürich, Le Partie, 1918,:-8. 276-9277. Die genannte Chalcidide, bekannt seit 1909 aus den Ver. Staaten von Nordamerika, von Johnston biologisch erforscht, gelangte 1915 von da nach Frankreich. Die Gattung ist für ganz Europa neu. Der Parasit belegt Eier und Larven des Spargelkäfers Orioceris asparagi, so daß er zur Zeit als dessen ärgster Feind zu gelten hat. Matouschek, Wien. Van der 6oot, P. Over de biologie der Gramang-mier (Plagioiepis longi- pes Jerd.). (Über die Biologie der G@ramang-Ameise). Meded. Proefstat. Midden-Java. Nr. 19. gr. 8°. II. 60 S. 1915. — — Verdere onderzoekingen omtrent de oeconomische beteeknis der Gramang-mier. (Weitere Untersuchungen betreffend diewirtschaftlicheBe deutung der Gramang-Ameise). Daselbst. Nr. 22, gr. 8°. 120 S. 6 Taf. 1916. — — De zwarte Cacao-mier (Dolichoderus bituberculatus Mayr) en haar beteekenis voor de Cacao-cultuur op Java. (Die schwarze Kakao-Ameise und ihre Bedeutung für die Kakao- kultur auf Java). Daselbst. Nr. 25. or. 8°. 142 8. 2 (4) Taf. Ameisen spielen im Berglande Mittel-Javas für die Kaffee- und Kakaokultur eine große ökonomische Rolle. Oecophylla smaragdina FE. wird ihres giftigen Bisses wegen von den Pflanzungsarbeitern sehr ge- fürchtet, die „Gramang-Ameise‘“ silt als sehr schädlich für beide Kultur- pflanzen, die „schwarze Ameise‘ dagegen nach Ansicht einiger Pflanzer als sehr nützlich für den Kakaobau dadurch, daß sie die berüchtigten Kakaowanzen (Helopeltis spp.) fernhalten solle. Van der Goot studierte nun sehr eingehend die Naturgeschichte der beiden letzteren Arten. Sie nähren sich in der Hauptsache vom Referate. 197 Honigtau von Pflanzenläusen, Zirpen und Lycaeniden-Raupen, auch von Blüten-Nektar, Pl. l. besonders auch von toten kleinen Insekten: von lebenden höchstens von den weichhäutigen Termiten-Arbeitern. Letztere Art lebt in erster Linie mit der „grünenKaffee-Schildlaus‘“, Lecanium viride Green, zusammen. Sie ist ein Erdbewohner, baut aber zur Regenzeit ihre nicht scharf abgegrenzten Nester oberirdisch in abgefallenes Laub, moderndes Holz, Baumstümpfe usw. Sie pflegt die genannte Schildlaus in keiner Weise; dennoch gedeiht diese bei An- wesenheit der Ameisen viel besser als ohne sie: ihre Entwickelung ver- läuft rascher und besser, die Sterbeziffer wird herabgedrückt. der Befall durch Schlupfwespen bleibt geringer, die Nachkommenschaft ist 20mal so zahlreich. Hält man die Ameisen zur Regenzeit von den Schildläusen weg, so gehen deren Kolonien, besonders durch eine Pilzkrankheit, stark zurück; v. d. G. erklärt dies dadurch, daß die Ameisen durch ihren Besuch. durch ihr .‚Trommeln‘‘, die Schildläuse zu stärkerer Ausschei- dung ven Honigtau, also auch zu lebhafterer Nahrungsaufnahme ver- anlassen und daß sie allein durch ihre Anwesenheit, durch ihre Unruhe die Schlupfwespen-Parasiten abhalten, ohne sie direkt anzugreifen. Diese, unter dem Einflusse der Ameisen sich stark vermehrenden Schild- läuse, die so doppelt vermehrte Nahrung zu sich nehmen, bedingen ein schlechteres Wachstum und einen geringeren Fruchtansatz der Kaffeebäume. Die Ameise ist daher zu bekämpfen, am zweckmäßigsten zur Regenzeit, entweder durch Auslegen hohler Bambusstengel unter Laub oder Gras, von dem sonst die Pflanzung gereinigt werden muß, als Fallen; von Zeit zu Zeit sind sie aufzusammeln und von den darin befindlichen Ameisen-Kolonien zu entleeren. Oder durch Anlegen von Fanggruben, die mit Laub usw. gefüllt werden. Haben sich die Ameisen dahinein zurückgezogen, so sind die Gruben mit Erde zu bedecken und mit Schwefelkohlenstoff zu beschicken. Es genügt bei Regen auch, wenn sie nach der Bedeckung mit Erde festgestampft werden: die dann darin entstehende Buttersäure-Gärung tötet die Ameisen. D. b. nistet auf Bäumen an und in geschützten Stellen. Sie beschützt ihre „„Milchkühe‘‘, indem sie Gänge über sie baut, und durch Beunruhi- gung deren tierische Feinde abhält. Ihr Einfluß auf diegrüne Kaffee- Schildlaus ist geringer, deren Nachkommenschaft bei Anwesenheit der Ameisen nur siebenmal so groß ist als ohne diese. Auf den Kakao- bäumen besucht sie die „weiße Kakao-Schildlaus‘, Pseudococcus crotonis Green, die zum Teil an denselben Stellen, besonders auf den Früchten, sitzt, wie die verderblichen Helopeltis-Wanzen. Diese werden nun durch den starken Verkehr der Ameisen, durch deren unaufhör- liches ‚‚Trommeln“ derart beunruhigt, daß sie schlechter gedeihen und weniger Eier ablegen. So wirkt die Ameise derart nützlich, daß Ver- suchsbäume mit Wanzen und Ameisen sehr lange am Leben blieben 198 Referate. während solche ohne Ameisen rasch eingingen. Man siedelt daher so- wohl die Ameisen, wie auch die weiße Schildlaus in eingehend beschrie- bener Weise auf Kakaobäumen an. Die Ameisen, ihre Entwickelung, Stadien und Biologie, die Schild- läuse und ihre Entwickelung, deren Parasiten und Hyperparasiten werden ausführlich beschrieben. Von den Schildläusen sei nur noch er- wähnt, daß die Kakao-Schildlaus, wenigstens auf den Früchten, so gut wie gar nicht schadet, selbst bei starkem Befalle nicht, und daß die Sterbe- ziffer der jungen Kaffee-Schildläuse 97%, beträgt, so daß ihre wirkliche Vermehrung weit hinter der aus der Zahl der Nachkommen berechneten zurückbleibt. Reh. Thobias jun., Julius. Der Distelfink als Vertilger von Siphonophora rosae. Aquila. 1918. Budapest. XXIV. S. 294. Rosenstöcke zu Felsöläne (Ungarn) waren stark von Blattläusen heimgesucht. Da kamen täglich Stieglitze auf Besuch und reinigten die Bäumchen gründlich. Dies ist auffällig, da sich sonst der Vogel von pflanzlichen Stoffen ernährt. Matouschek, Wien. De Meijere, J. L. F. Welk voedsel eet de Roek het liefst? (Welche Nahrung mag die Saatkrähe am liebsten?) Ritzema Bos, J. Naschrift bij hed voorgaande artikel over hed voedsel van den roek. (Nachschrift dazu.) Tijdschr. Plantenziekt. 25. Jaarg. 1919. S. 53—62, 63—76. De Meijere hatte eine Saatkrähe so gezähmt, daß sie nicht nur frei sich in der Nachbarschaft bewegte, sondern ihn auch auf seinen Spaziergängen begleitete. Dabei konnte er beobachten, daß sie Kerbtiere aller anderen Nahrung vorzog, dann Mäuse. Anderes Fleisch fraß sie nicht. So lange sie Insekten hatte, rührte sie Pflanzennahrung nicht an. Regenwürmer verschmähte sie; gewaltsam mit solchen gefütterte junge Krähen hatten stark unter Läusen zu leiden. Auf einem Kohl- rabi-Felde zog die Krähe nur solche Pflänzchen aus, die ein oder mehrere gelbe Blätter hatten, infolge von Drahtwurm-Befall. Kartoffeln (roh) verschmähte sie im allgemeinen; da solche aber in das Nest getragen werden, ist anzunehmen, daß sie hier als Nahrung dienen. Daß Erbsen gefressen wurden, konnte de M. nicht feststellen. Eier werden genommen, doch nicht so gerne wie Insekten. So kommt de M. zu dem Schlusse, daß die Krähen nützlich seien. — In de: Nachschrift weist Ritzema Bos zunächst darauf hin, daß man nicht von 1 Vogel auf alle seine Art- genossen schließen darf. Dann zeigt er sehr ausführlich, daß die Krähen doch vieles auf ihrem Schuldregister haben. Immerhin ist auch er der Ansicht, daß der Nutzen den Schaden im allgemeinen überwiegt. In besonderem Falle kann allerdings letzterer so groß werden, daß man zu Abwehrmaßregeln greifen muß. Reh. Br Keta . . Referate, 199 Geschwind. Die Nützlichkeit der Alpendohle. Österr. Forst- u. Jagd- zeitung. Wien 1919. 37. Jg. S. 111. Die Alpendohle geht im Winter ins Tal hinunter. Dort hackt sie die kindskopfgroßen Raupennester des. in den südlichen Ländern auf der Schwarzkiefer so häufigen Pinienprozessionsspinners Ünetho- campa pityocampa Schffn. auf. um zu den halbwüchsigen Raupen zu ge- langen. Der genannte Schmetterling geht bis zu 1200 m hoch, auch auf Pinus leucodermis Ant. Die forstliche Bedeutung des Schädlings liegt darin, daß er der Vorläufer verschiedener, in den Baumkronen brütender Kiefernborkenkäfer, wie Pityogenes bidentatus Hbst., P. bistridentatus Eichh.. P. quadridens Htg. und Ips acuminatus Gyll. ist, denen nach Beobachtungen des Verf. wieder der stammtötende Myelophilus minor ‚ Hte. zu folgen pflest. Matouschek, Wien. Zeller, R. Über ein durch Viehverbiß entstandenes Zwergexemplar einer Weißtanne. Mitteil. der naturf. Gesellsch. i. Bern aus dem Jahre 1918. Bern 1919. S. XV. der Sitz.-Ber. Ein vom Forstpersonal viele Jahre genau beobachtetes Stämmchen von Abies alba bei Frutigen, Schweiz, wurde jedes Jahr von Rehwild verbissen. Es zeigt bei nur 151 cm Höhe gegen 30 Jahresringe. Matouschek, Wien. Schuster, Wilhelm. Die Waldmaus (Mus sylvaticus\ oder Springmaus. Eine Lebensbeschreibung, zugleich eine Wertung ihrer forstlichen Bedeutung. Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, 95. Jahrg, 1919. S. 124—126. Verfasser hat die Waldmaus gezüchtet und umfangreiche Be- obachtungen über ihre Lebensweise angestellt. In dem Umstand, daß sie vorzugsweise Samenfresserin ist, liegt ihre forstliche Bedeutung; daß sie auch ein Rindennager ist, wird neuerdings angezweifelt. Gelegent- lich wird sie sich ja wohl auch daran vergreifen, wie auch Schuster zu beobachten Gelegenheit hatte. H. W. Friekhinger, München. Bartes, V. An alle Zuckerfabriken, die Rübensamen für eigenen Gebrauch nachbauen. Zeitschr. f. Zuckerindustrie der Cechoslovak. Republ. Prag 1919. I. Jahrg. S. 16. Da oft alle Gegenmittel in der Vertilgung der Feldmäuse fehlschla- gen, empfiehlt Verf. die schon längere Zeit in der Versuchsstation für Zuckerindustrie in Prag angewandte Arsenschmiere. 50 g Arsenik, 110 g Soda auf 750 ccm warmes Wasser und 1 kg Mehl, etwas Sirup. Stroh wird in 15 cm lange Stücke zerschnitten, die Enden beschmiert 200 Referate. und diese in die Mauslöcher geschoben, sodaß Geflügel und Vögel nicht dazukommen können. Sehr zu empfehlen sind auch kleine Karbid- stückehen; das Mausloch wird zugetreten, das sich entwickelnde Azetylen füllt die Räume aus, die Tiere ersticken. Sind Mieten auf dem Felde, so lege man Drainageröhrchen aus, in jede Röhre gebe man prä- parierten Weizen oder den Arsenteig. In senkrecht in die Erde gesteckte Röhren fallen beim Umherlaufen die Mäuse hinein, nur muß unter die untere Öffnung ein Dachziegelstück oder ähnliches geschoben werden. Matouschek, Wien. Fulmek, Leop. Wühlmäuse. Wiener landw. Zeitg. 1919. Nr. 40 und Mitteil. der Pflanzenschutzstation, Wien Il. 16 S. 3 Fig. Die Wand, des Maulwurfsganges ist glatt, der Querschnitt mehr rund. während die Wand des Wühlmausganges zerkratzt und rauh ist, der Querschnitt mehr breit. In den Vorratskammern im Herbste fanden sich je nach der Beschaffenheit der umliegenden Anbauflächen Erbsen, Bohnen, Rübe und Möhre, Petersilie, Sellerie, Pastinak, Zwiebel, Kar- toffel, Löwenzahnwurzeln, Getreide. Durch die geringere Breite der Zahn- spuren sowie dadurch, daß die Fraßstelle unter der Bodendecke liegt, ist der Wühlmausfraß vom oberirdischen Hasenfraß leicht zu unter- scheiden. Die kleinere Wühlmaus (= Erd-, Ackermaus) ist viel schäd- licher als die größere Wühlratte, weil erstere selbst ältere Bäume nicht verschont, während die Ratte sich nur an die jüngeren, bis etwa 10- jährigen Obstbäume hält. Die verschiedenen Fangarten für Wühl- mäuse werden in einem Bilde zusammenhängend vorgeführt. Der Fallenfang ist das sicherste und ein recht wohlfeiles Mittel zur Beseitigung der Wühlmäuse, aber nur dann. wenn die Schädlinge noch nicht zu zahl- reich sind. Beim Austränken mit unleidlichen Flüssigkeiten (Härings- lacke, Jauche) beachte man. daß die Wühlmaus sich recht tief unterhalb des Nestes in schwer erreichbare Fluchtgänge zurückziehen kann. Verf. beschreibt ausführlicher das Legen von Strychningetreide mittels der Giftlegeflinte und das Darreichen der ‚‚Fuchsol“-Pillen, die kohlensauren Baryt enthalten. Vor der Anwendung von Typhusbazillen überzeuge man sich, welchen Köder (Sellerie, Dörrpflaumen usw.) die Mäuse über- haupt annehmen. — Behandlung der durch den Fraß geschädigten Bäumcehen: Nach Beseitigung der Mäuse umgebe man die Wundstellen hoch und fest mit Erde. Kleinere Stellen kann men ausschneiden und dann verschließen. Die Rinde kann durch einige Längsschröpf- schnitte ober- und unterhalb der Wunde zu kräftigeren Neubildungen angeregt werden. Sind die Stämme geringelt, dann sind sie meist ver- loren, doch kann man versuchen, durch ober- und unterhalb des Wund- ringes eingepfropfte Reiser den Rindendefekt zu überbrücken, um die Saftstiömung wieder einzuleiten. Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg. Originalabhandlungen. Untersuchungen über einige Septoria-Arten und ihre Fähigkeit zur Bildung höherer Fruchtformen. I und Il. Von F. Laibach, Mit 12 Abbildungen im Text. Vor kurzem erschien eine größere Publikation Klehahns, betitelt „Haupt- und Nebenfruehtiormen der Askomyzeten“!), als Fortsetzung seiner früher veröffentlichten Untersuchurgen über die Zusammen- hänge verschiedener Fungt imperfectt mit höheren Fruchtformen 2). In diesen in der Art der Durchfükrung mustergültigen Arbeiten wird für eine Reihe von Fungi imperfecti der Anschluß an bestimmte Asko- myzeten hauptsächlich aus den Gattungen Mycosphaerella, Gnomonia und Pseudopeziza bezw. deren Verwandten zum Teil neu festgestellt, zum Teil bestätigt und mit den Hilfsmitteln moderner Pilzforschung exakt bewiesen. Ohne Frage sind derartige Untersuchungen weit mehr geeignet, die Kenntnis dieser interessanten und wirtschaftlich wichtigen Pilz- gruppe zu fürdern, als es durch die ständige Vermehrung der schon jetzt kaum ncch übersehbaren Zahl von Arten geschieht, und cs wird als eine wichtige Aufgabe zu betrachten sein, diese Untersuchungen auf zahl- reichere Gattungen auszudehnen. Das Ideal wäre es natürlich, wenn es miu der Zeit gelänge, für sämtliche Fungi imperfecti die Schlauch- früchte festzustellen. Leider aber sucht man bei vielen vergebens nach höheren Fruchticrmen, vielleicht weil sie überhaupt nicht existieren, vielleicht auch weil ihre Entstehung an ganz besondere, uns unbekannte Bedingungen geknüpft ist. Mag daher auch bei intensiverem Arbeiten anf diescm Gebiet die Zahl der ‚unvollständigen Pilze“ noch erheblich zusammenschrumpfen, ein großer Restbestand wird wohl immer übrig bleiben. Aber auch diese Schmerzenskinder des Mykologen wird man versuchen müssen, soweit wie möglich dem System der Askomyzeten einzufügen. Nicht minder bedeutsam für die weitere Imperfektenforschung als die Feststellung möglichst zahlreicher typischer Zusammenhägsge mit höheren Fruchtformen erscheint mir daher die andere Aufgabe, TS Peil, Leipz’g 1918. ?) Klebahn, Untersuchungen über einige Fungi imperfecti und die zu- gehörigen Askomyzetenformen. I. und II: Jahrb. f. wiss. Botanik 41. 1905; III: Zeitschr. für Pflanzenkrankh. 16, 1506; IV: ebd. 17, 1907; V-—-VII: ebd. 18, 1908. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 14 a a 202 Originalabhandlungen. einzelne Gattungen in einer größeren Zahl von Vertretern nach mo- dernen Methoden (mikroskopische Untersuchung an Mikrotomschnitten, Reinkultur, Infektionsversuch) genauer zu bearbeiten, um auch für solehe Arten, für die Schlauchfrüchte nicht gefunden werden, sicherere Anhaltspunkte für die verwandtschaftlichen Beziehungen zu:inander und zu in ihrem Entwicklungsgang schon vollkommen bekannten Formen zu gewinnen, als man sie heute hat. Wenn Klebahn!) die Fälle, in denen die Schlauchfrüchte nicht gefunden werden, als ‚unbefriedigend‘ bezeichnet, so ist das insoweit richtig, als es unsicher bleibt, ob sie wirklich fehlen. Dieses negative Resultat gewinnt aber bedeutend an Wert, wenn sich feststellen läßt, daß sie im allgemeinen in der Natur nicht gebildet werden und daher für die Überwinterung des Pilzes keine Bedeutung haben, daß vielmehr die Neuinfektion der Nährpflanze im folgeuden Jahre auf andere Weise als durch Askosporen erfolgt. Für die Lehre von den Pflanzenkrankheiten ist sogar ein solcher Befund kaum weniger wertvoll als die Feststellung der Schlauchfrüchte selbst. Aber noch in einer anderen Bıuziehung erscheint mir eine genauere Bearbeitung einzelner imperfektengattungen für die praktische Phyto- pathologie von Wichtigkeit. Bei Durchsicht der Literatur gewinnt man nämlich den Eindruck, als ob diese Forschungsrichtung sich zu ängst- lich auf das Studium der wirtschaftlich interessanten Schädlinge be- schränkt und zu wenig verwandte, auf unwichtigen Nährpflanzen vorkommende Arten berücksichtigt. Und doch könnte fraglos die Kennt- nis der ersteren durch Ausdehnung der Untersuchungen in dieser Rich- tung oft wesentlich erweitert und vertieft werden. Als besonders reif für eine Bearbeitung in dem angedeuteten Sinne erschien mir nach einigem Schwanken in der Wahl die Gattung Seploria Fries (mit Einschluß der nächst verwandten Gattungen, vor allem Phleospora Wallr. und Rhabdospora Mont., die nach heute kaum noch haltbaren systematischen Grundsätzen aufgestellt sind und wohl zum größten Teile mit Septoria vereinigt werden müssen). Denn einmal weist diese Gattung einen großen Reichtum an häufig vorkommenden Arten auf, so daß die Beschaffung frischen Materials keine Schwierig- keiten bereiten konnte. Ferner kennt man schon für eine Anzahl Sep- toria- bezw. Phleospora-Arten die höheren Fruchtformen, und zwar hat sich gezeigt, daß sie fast ausschließlich zur Askomyzetengattung M yco- sphaerella gehören ?). Die einzige bis jetzt gefundene Ausnahme bildet Septoria rosae Desm., die eine Sphaerulina als Schlauchfrucht besitzt?). Schließlich macht die Gattung auch sonst eiuen recht einheitlichen !) Haupt- u. Nebenfruchtf. I, 6. °®) Vgl. Klebahn, Haupt- und Nebenfruchtf. I 127£. 3), Klebahn, a.a.O., 133ff, Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 203 Eindruck, so daß man auf eine nähere Verwandtschaft der Arten rechnen durfte und von vornherein die Wahrscheinlichkeit bestand. sie den schon vollkommen bekannten Arten naturgemäß angliedern zu können. ich hatte zunächst vor, mich auf die Gattung Septoria sowie die erwähnten nächstverwandten Gattungen zu beschränken. Beim Suchen nach den höheren Fruchtformen wurden aber nicht selten M ycosphaerella- Arten aufgefunden, die sich bei näherer Untersuchung als zu anderer. Imperfekten-Gattungen gehörig erwiesen. Das war kaum anders zu erwarten, da mit Bestimmtheit auch ARamularia- und (ercosvora- Arten als Nebenfruchtformen der Gattung Mycosphnerella in Betracht kommen!). Daher erweiterte sich der anfangs gesteckte Rahmen der Arbeit unter der Hand. und andere Gattungen (zunächst Ramularia und Ovularia) mußten in den Kreis der Untersuchungen einbezogen werden. An dieser Stelle soll jedoch nur über die Ergebnisse meiner Septoria- Studien berichtet werden, und zwar in einer Reihe ven Einzelarbeiten. die in gewissen Intervallen, je nachdem wie die Untersuchungen zum Abschluß gelangen, erscheinen sollen. Was die Methodik anlangt, so wurde das Material für die mikro- skopische Untersuchung zur Gewinnung von hinreichend dünnen Serienschnitten, die zum Studium des Baues der Gehäuse unbedingt notwendig sind, in schwacher Flemmingscher Lösung fixiert und durch Vermittlung von Chloroform in Paraffin eingebettet. Gefärbt wurde mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain. Zur Herstellurg von Reinkulturen verwandte ich dievon Klebahn?) empfohlenen feuchten Kammern, die ich für sehr geeignet halte. Größere Kulturen wurden in Reagenzröhren gezogen. Als Nährboden wurde fast ausschließlich Pflaumendekoktagar verwandt. Bei den Infektionsversuchen crfolgte die Impfung durch Aus- schleudernlassen der Askosporen — sämtliche untersuchten Schl>uch- früchte entleerten ihre Sporen durch Ejakulation — bezw. durch Über- tragung einer Konidienaufschwemmung in Wasser, womöglich aus einer Reinkultur, auf die zu impfenden Pflanzenteile. Nach der Impfung blieben die Versuchspflanzen, wenn sie es, ohne Schaden zu leiden, sushielten, bis zum Sichtbarwerden der Infektion unter Glasglocken, die natürlich öfters gelüftet wurden, mindestens aber wurden sie mehrere Tage bedeckt gehalten und dann im Gewächshaus weiter beobachtet. Die vorliegenden Untersuchungen wurden schon durch die erster: Erfolge Klebahns auf diesem Gebiet angeregt. Aber erst im Jahre 1914 I) Klebahn (a. a.O. 131f.) hat daher auch die letztere in drei neue Gattungen aufgelöst, die er entsprechend ihren Nebenfruchtformen Septori-, Ramulari- und Cercosphaerella nennt. ?) Jahrb. f. wiss. Bot. XLI, 489, 1905. 204 ÖOriginalabhandlungen. _ kam ich dazu, die Arbeit in Angriff zu nehmen. Sie erfuhr dann durch den Ausbruch des Krieges eine längere Unterbrechung und konnte erst im Jahre 1917 fortgeführt werden. Außer aus den Exsikkatenwerken des hiesigen Senckenbergi- schen Botanischen Instituts benutzte ich Vergleichsmaterial aus den Sammlungen des Betanischen Museums in Dahlem. des Botanischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hoch- schule in Berlin und der Forstlichen Versuchsanstalt in München. Den Herren Prof. Dr. Lindau. Prof. Dr. Miehi, Prof. Dr. Freih. v. Tubeuf, die mich durch Überlassung der gewünschten Exsikkate unterstützt haben, spreche ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dauk aus, vor allem aber fühle ich mieh Herrn Geheim- rat Prof. Dr. Möbius für die Liebenswürdigkeit, mit der er mir die Mittel des Instituts zur Verfügung stellte, zu Dank verpflichtet. 1. Septoria sorbi Lasch und verwandte Septoria-Arten. Den Ausgangspunkt zur Untersuchung der Septoria sorbi bildeten junge unreife Perithezien eines Askomyzeten, die ich Ende September 1915 bei Eppstein (Taunus) auf den meist schon herbstliche Färbung zeigenden Blättern eines kleinen Vogelbeerbaumes fand. Ich verabsäumte zunächst, das mitgebrachte Material zum Überwintern auszulegen, und es mögen zwei Monate verstrichen gewesen sein, während deren es trocken aufbewahrt wurde, bis ich es in leeren Blumentöpfen den Einflüssen der Witterung aussetzte. Ende März des folgenden Jahres erhielt ich die reifen Perithezien einer Mycosphaerella. Die Sporen konnten leicht und massenhaft zum Ausschleudern gebracht und zu Infektionsversuchen und Reinkulturen verwandt werden. Das Verhalten des Pilzes in letzteren, das in mancher Beziehung an das von Klebahn!) für Mycosphaerella millegrana beschriebene erinnerte, ließ mich zunächst den Zusammenhang mit einer (ercospora vermuten ?). Positiv ausfallende Infektionsversuche zeigten aber bald unzweideutig, daß eine Septoria in den Entwicklungskreis des Askomy- zeten gehört, die als S. sorbs Lasch bestimmt wurde. Damit stand im Einklang das Auftreten derselben Septoria etwa von Mitte Juli 1919 an auf den Blättern des erwähnten Vogelbeerbkäumchens bei Eppstein. Desgleichen konnten auch auf Material, das ich mir im Herbst desselben Jahres aus der Nähe von Hachenburg (Westerwald) mitbrachte und das schon deutlich die jungen Perithezien der Mycosphaerella zeigte, !) Haupt- u. Nebenfruchtf. I, 78ff. ?) Vgl. meine vorläufige Mitteilung, Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch.XXXVIl, 249, 1919; auch Fuckel (Symb. mye. 103f.) führt eine Cercospora auf Sorbus aria als unzweifelhafte Nebenfruchtform seiner Mycosphaerella cinerascens an. Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 205 noch die Septoria-Flecken und -Pykniden sowie vereinzelt auch uoch Konidien nachgewiesen werden. Diesmal wurden die Blätter gleich unter Bedingungen gebracht, die für die Entwicklung der Schlauch- früchte günstig, waren, und zwar wurde ein Teil ins Freie ausgelegt, ein Teil frostfrei aufbewahrt und den Winter über abwechselnd einige Tage feucht (in fließendem Wasser), einige Tage trocken gehalten. la beiden Fällen erhielt ieh Mitte Februar 1920 reife Fruchtkörper, sodaß die im Vorjahre erhaltenen Resultate nachgeprüft und ergänzt "werden konnten. | Diese gewannen dadurch an Interesse, daß von Saccardo!) die Zugehörigkeit der mit 8. sorbi offenbar nahe verwandten, nach der Beschreibung aber doch deutlich verschiedenen S. hyalospora (Mont. et (!es.) Sace. auf Sorbus torminalis zu der auf derselben Nährpflanze vorkommenden und mit unserem Askomyzeten anscheinend völlig über- einstimmenden Sphaerella toposraphica Sacc. et Speg. behauptet wird, und daß weiterhin der Pilz in seiner Haupt- und Nebenfruchtform eine auffällige Ähnlichkeit mit Mycosphaerella sentina (Fuck.) Schroeter und ihrer Nebenfruchtform 8. piricola Desm. zeigte, was mir besonders wegen der nahen Verwandtschaft der Nährpflanzen beachtenswert erschien. Erwähnt sei schließlich, daß v. Jacezewski!) den Zusammenhang der 8. sorbi Lasch mit Leptosphaeria sorbi Jaez. vermutet. Die Schlauchfruchtform. a) Auf ihrem natürlichen Substrat. Schon auf den noch am Baume hängenden, mitunter fast noch völlig grünen Blättern werden im Herbste die jungen Perithezien sicht- bar. Sie entstehen dicht zusammengedrängt, häufig aneinander stoßend oder in ganz geringen Abständen ausschließlich auf der Unterseite der Blätter, wo sie eckige, grau aussehende Flecken hervorrufen, die in ihren unregelmäßigen Umrissen an die Städtesignatur auf einer Karte erinnern. Es kommt gar richt selten vor, daß fast die ganze Unterseite ‚der Blätter mit den Perithezien bedeckt ist. Jedenfalls wächst das Myzel des Pilzes nach Abschluß der Konidienbildung noch üppig in dem Blatt- gewebe weiter, bevor es zur Bildung von Schlauchfrüchten schreitet. Ja mitunter sieht man letztere auf Blättchen entstehen, die offenbar vorher keine Septoria-Pykniden getragen haber. Danach scheint die Entstehung der Schlauchfrüchte nicht abhängig zu sein von vorausgegangener Konidienbildung des an der Infektionsstelle sich ausbreitenden Myzels, sondern von dem Alterszustand der Blätter. 1), Syll. 1, 480. 2) Ann. myeol. I, 30. 1902 206 Originalabhandlungen. Die Perithezien (Abb. 1) haben ungefähr kugelige Gestalt, messen im Durchmesser 50-120 u und sind ganz dem Gewebe des Blatter eingesenkt. Nur mit ihrer kurzen (20—25 „ langen), papillenförmigen E Mündung ragen sie aus der emporgehobenen Epidermis etwas hervor. 2 Die Gehäusewand besteht aus % einer oder mehreren (nicht über 3) h Schichten pseudoparenchymati- schen Gewebes, dessen verhältnis- mäßig große Zellen in Richtung der Wand etwas gestreckt sind und eine ziemlich starke. dunkel- braun gefärbte Membran zeigen. Nach innen zu geht die Wand in ein farbloses dünnwandiges Ge- webe über. und zwar so allmäh- lich, daß an der Grenze häufig Abb. 1. Blattquerschnitt mit Perithecium. Zeilen auftreten, die die charak- Verer. 310:1. teristischen Eigenschaften beider Gewebe aufweisen,d.h.nach außen stärkere braune, nach innen (dünne ungefärbte Membranen besitzen. Das Innere des Schnabels ist mit schmalen. nach der Mitte und nach der Mündung zu gestreckten, farblosen Zellen erfüllt. Die Schläuche ent- stehen am Grunde der Perithezien in büschelartiger Anordnung, ohne daß sich ihr Ursprung aus dem kleinzelligen farblosen Gewebe erkennen ließe. Im Blattgewebe findet man zwischen den abgestorbenen Zellen das Myze! des Pilzes, das aus ziemlich dieken braun- | wandigen Hyphen besteht. . Die Schläuche (Abb. 2a) sind 53—717 u lang, : 10—13 u diek. Da sie sich den Raumverhältnissen im Innern des Peritheziums anpassen müssen. sind die peripher stehenden Asci etwas nach innen ge- krümmt, in der Jugend oft an der Spitze scharf umgebegen. In reifem Zustand haben sie schwach keulenförmige Gestalt und eine dünne farblose Mem- bran, die nur an dem oberen Ende verdickt ist, ohne daß hier eine besondere Öffnungsstelle zu erkennen wäre. Abb. 2. a) Asci, Die spindelförmigen Sporen liegen meist zu 2—3 neben Vergr. 480:1. „inander im Askus und zu 3 so übereinander. daß sie b) Askosporen, AN ; ee En ı, mit ihren Enden etwas übereinander ragen. > * € ® ” Die Sporen (Abb. 2 b) messen in der Länge 26— 34 u und sind in der Mitte 4 „ dick. Sie sind hyalin, gerade oder schwach sichelförmig gekrümmt, nach den beiden Enden zu nur wenig verjüngt und ziemlich stumpf, vielleicht etwas stumpfer als die sonst völlig mit a A ua 14 Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 207 ihnen übereinstimmenden Sporen der Mycosphaerella sentina. Die Querwand liegt ziemlich genau in der Mitte; an derselben sind sie nicht oder höchstens kaum merklich eingeschrürt. b) Auf künstlichem Substrat. Reinkulturen aus Askosporen herzustellen, ist im allgemeinen bei unserem Pilze sehr einfach, da er leicht zum Ausschleudern der Sporen veränlaßt werden kann. Es kann höchstens dadurch etwas um- ständlicher werden, daß sich, wie das im Frühjahr 1919 der Fall war, noch ein anderer Askomyzet auf den überwinterten Blättern ange- siedelt hat, der gleichzeitig seine Sporen ejakuliert. Damals fand ich fast stets eine Mycosphaerella punctiformis mit ihm vergesellschaftet. Da diese aber ein ganz anderes Verhalten in den Reinkulturen zeigt, so gelang es trotzdem nicht allzu schwer, beide Pilze aus dem Hänge- tropfen zu isolieren und getrennt weiterzuzüchten. Im ‚Jahre 1920 verfügte ich über ganz reines Sporenmaterial, da die Perithezien einer mitunter gleichzeitig auftretenden Venturi« sämtlich auf der Blattober- seite mündeten, so daß nun die Gewinnung von Reinkulturen sich he- sonders einfach gestaltete, und es auch gelang, von einer Einzeispore ausgehend einen Klon zu züchten. Wenr man ein Blattstückchen mit reifen Perithezien eine Zeitlang im Wasser einweicht, dann mit Fließpapier abtupft und dicht unter den Agartropfen der feuchten Kammer aushreitet, dann dauert es, wenn man die Austrocknung in der Sonne oder iti der Nähe ciner elek- trischen Birne etwas beschleunigt, kaum eine Minute, bis «die Sporen ausgeschlendert und auf und nach . 238,37 Belieben auch neben dem Agar-. | udr® tropfen auf dem mit kieinen Wassertröpfehen sich beschlagen- den Deck gas aufgefangen werden. In Wass_r keimen die Sporen schon nach 24Stuuden aus(Abb.3). Sie bilden zunächst an einem, später auch an dem anderen Ende oder auch seitlich an jeder Zelle einen. selten zwnei Keimschläuche. Inzwischen sind die Sporenzellen vielfach etwas angeschwollen, so Abb.3. Keimende Abb.4. In wenig Was- : $ ; r Askosporen, ser gekeimte Askospore, daß eine deutliche Einschnürung yorgr, 600:1.. . direkt Konidien bildend; an der Querwäand entsteht. Auch \ Vergr. 600:1. fällt jetzt die sichelartige Krüm- mung der Sporen besonders auf. In jeder der beiden Zellen bildet sich gewöhnlich nachträglich noch eine Querwand aus, die dem Endı der ER | Air 208 Originalabhandlungen. Zelle etwas genähert ist (Abb. 3. linke Spore). Nach einigen Tagen beobachtet man die Bildung freier Konidien,. die direkt an der Spore oder in ihrer Nachbarschaft am Myzel an kurzen Seitenzweigen anfangs einzeln, dann zu mehreren entstehen (Abh. 4). So stark wie bei vielen anderen Sepftoria-Arten bezw. ihren Schlauchfrüchten ist die Konidienbildung an freien Hyphen jedoch nicht. Auf Pflaumenagar erfolgt die Keimung der Askosporen gewöhnlich etwas später als im Wasser, nachdem zuvor die Sporenzellen deutlich angeschwollen sind. Besonders stark ist die Anschwellung bei solchen die als Nachzügler erst am dritten oder vierten Tage nach der Aussaat keimen. Sie haben dann fast stets in jeder der beiden Zellen eine neue Querwand gebildet; die einzelnen Teilzellen haben nunmehr ein tonnen- förmiges Aussehen. Merkwürdig ist, daß mitunter der Inhalt einzelner Sporenzellen durch Platzen ihrer Wand in den Agar entleer: wird. Doch kommt das auch bei Aussaat in Wasser vor. Figentliche Konidienbildung wie bei Wasserkulturen findet man auf Agar nicht. Wohl aber entstehen mitunter an den Sporen konidienähnliche Seitenzweige. die etwa deu von Klebahn an Reinkulturen von Mycosphaerella milleyrana anfangs beobachteten entsprachen'), aber nicht mit Sicherheit als Konidien angesprochen werden konnten. Das Wachstum des anfangs hyalinen Myzels ist ein selbst für Septoria-Arten bezw. deren Schlauchfrüchte sehr langsames. Es verzweigt sich bald reichlieh, wobei es häufig zu Fusionen zwischen benachbarten Hypheu kommt, erreicht aber auch nach Wochen in der Deckglas- kultur nur eine geringe Größe. Verhältnismäßig früh bildet sich ein weißes Luftniyzel aus, das die Kultur überzieht. Etwa 10 Tage nach der Aussaat der Sporen sieht man die älteren Teile des Myzels eine oliv-grüne bis bräunliche Färbung annehmen und Myzelverknäuelungen an einzelnen Stellen entstehen. Bis zur Bildung von Pykniden kommt es jedoch nicht. Auch in den größeren Reagenzglaskulturen, die in einigen Monaten nur einen Durchmesser von etwas über Icm hei einer Höhe von etwa 0,3 em erreichten. fand keine Pykniden- und Konidienbildung statt. Infektionsversuche. a) Zur Feststellung der Nebenfruchtform. Die Versuche wurden in folgender Weise angestellt: einige Blatt- stiiekehen, die mit reifen Perithezien dicht besetzt waren, wurden eine Zeitlang in Wasser eingeweicht, mit Fließpapier flüchtig abgetrocknet und dann mit einer Pinzette über die zu impfenden Fiederblättchen so gehalten, daß die Sporen auf diese geschleudert werden mußten. !, Haupt- und Nebenfruchti. I, 791. Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 209 Hierauf wurden die Versuchspflanzen etwa 5 Tage unter Glasglocken gehalten bei häufiger Lüftung derselben und dann im Gewächshaus weiter kultiviert. Am 3. Juli 1919 wurden auf diese Weise von zwei jungen Topf- pflanzen von Sorbus aucuparia, die bei längerer Kultur sich als völlig gesund erwiesen hatten, einige besonders sekennzeichnete Blätter sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite geimpft. Als am 6. August kontrolliert wurde, fand sich anf einem Blatt eine einzelne Infektions- stelle mit 5 Fruchtkörpern der 8. sorbt. Der Versuch wurde im Frühjahr 1920 wiederholt. Während im Vorjahre aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Sporen der Myco- sphaerella punctiformis mit ausgeschleudert wordeu waren, war in diesem Jahre das ejakulierte Sporenmaterial sicher rein. Die Impfung ertolgte am 18. März. Ich ließ die Sporer auf sechs Blättchen eines kleinen Vogelbeerbaumes aufschleudern, diesmal nur auf die Oberseite. Am 15. April wurden zwei Infektionsstellen mit Septorva-Pykriden auf zwei der geimpften Blättchen festgestellt, die übrigen geimpften und nicht geimpften Blätter sowie eine ganze Kontrollpflanze waren pilzfrei. Die Resultate waren eindeutig und für den Nachweis des Zusammen- hangs unseres Askomyzeten mit 5. sorbi völlig ausreichend, wenn auch die Infektion trotz äußerst reichlicher Ausstreuung und guter Keimkraft der Sporen keine sehr starke war. b) Zur Prüfung der Spezialisierungsverhältuisse. Da die auf Sorbus torminalis vorkommende 8. hyalospora und noch mehr S. piricola auf Birnblättern merphologisch in vieler Beziehung Übereinstimmung mit S. sorbi zeigen, so war es von Interesse festzu- stellen, wie sich die drei Pilze hinsichtlich ihres Wirtekreises verhalten. Von ersterem stand mir allerdings kein frisches Material zur Verfügung. Ich mußte mich daher auf Versuche mit den beiden anderen beschränken. Am 19. August 1919 wurde ein Vogelbeerbäumchen sehr stark mit einer Konidienaufschwemmung von S. piricola geimpft, und der Versuek im Laufe des Winters an einer im Warmhaus frisch ausgetrie- benen Pflanze wiederholt, beide Male ohne Erfolg. Kerner ließ ich am 1. April 1920 auf mehrere Blätter eines Birn- bäumchens in der oben angegebenen Weise die Askosporen des Sorbus- Pilzes ausschleudern, und, da eine Infektion nieht erfolgte, wurde in den folgender: Monaten, solange geeignetes Sporenmaterial zur Verfügung stand, die Impfung noch mehrmals vorgenommen, stets mit völlig ne- sativem Resultat. | Ganz ebenso ergebnislos verliefen entsprechende Übertragungen von Askosporen auf Sorbus torminalis. Die Versuche waren an drei ein- 210 Originalabhandlungen. getopften Pflanzen angestellt (24. April 1920) und zweimal (18. Mai und 26. Mai 1920) wiederholt worden. Danach scheint es, als ob S. sorbi und piricola an ihre speziellen Nährpflanzen streng angepaßt sind und nicht von einer auf die andere wie such nieht auf Sorbus torminalis übergehen können. Wie sie sich anderen Sorbus-Arten gegenüber verhalten, wurde noch nicht einwand- frei festgestellt. Einigen negativ verlaufenen Versuchen mit Sorbus aria % und hybrida möchte ich keinen großen Wert beimessen, da abgeschnittene E Zweige verwandt wurden. Sie sollen au Topfpflanzen wiederholt und £ auf einige weitere Sorbus-Artın. z. B. 8. domestica ausgedehnt werden, & zumal auf letzterer auch 8. sorbi gesammelt worden ist). Die Konidienfruchtform. a) Auf dem natürlichen Substrat. Des S. sorbi verursacht auf der Oberseite der Blätter des Vogelbeer- baumes unregelmäßige, meist eckige, etwas unbestimmte, rötliche, später braun werdende Flecken von etwa 11,—3 mm Größe, Auf der " Unterseite sind die Flecken undeutlicher und fallen nur durch die auf “ihnen sich findenden Pykniden etwas mehr auf?). Letztere (Abb. 5) stehen zerstreut, sind von etwa kugeliger Gestalt und messen im Durchmesser 120-160 u, sind also meist beträchtlich größer als die im Herbst gleichzeitig auf denselben Blättern vorhan- denen jungen Perithezien, mit denen sie sicherlich von einzelnen Autoren verwech- Abb. 5. selt worden sind. Die Ge- Blattquerschnitt mit Pyknide von Septoria sorbi. hHäuse nehmen den ganzen Mereeasr Querschnitt des Blattes für sich in Anspruch, beulen sogar häufig das Gewebe etwas nach außen vor. Die Gehäusewand besteht aus einem pseudoparenchymatischen, aus dünnwancdigen Zellen gebildeten Gewebe. das nur eine sehr geringe Dicke „= nr nn nn En nn de Da Era en z a a Ze RT, a u a Ag ) P. Sydow, Myc. march. 3698 (gesammelt i. J. 1885 auf Sorbus domestica) enthält allerdings keine Konidien mehr, dagegen, wie auch schon Diedicke (Pilze VII, 513) festgestellt hat, die jungen, charakteristischen Mycosphaerella- Perithezien, die denen auf Sorbus aucuparia durchaus gleichen. 2) Auf in diesem Sommer (bei Hachenburg) gesammeltem Material fehlten die Flecken oft vollständig und fanden sich die Pykniden zerstreut auf den nicht oder kaum verfärbten Blättern, und zwar mehr am Rande der Fieder- blättchen als in deren Mitte, Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten, 211 besitzt und schwach bräunlich gefärbt ist. Auf der Innenseite dieses Gewebes werden an kurzen, zugespitzten, farblosen Trägern am Grunde und den Seiten der Pykniden. dagegen nicht im oberen Teile, die Ko:.- dien gebildet. Diese (Abb. 6) sind sichelförmig gekrümmt oder etwas gewunden, nach dern. Enden zu ganz schwach verjüngt und zwar fast stets am oberen etwas stärker als am unteren. Bei weitaus der Mehrzahl finden sich zwei Quer- wände. die einander meistens etwas mehr als den Enden der Konidie genähert sind; nicht selten werden aber auch vierzellige und vereinzelt auch zweizellige Konidien (Abb. 6 b) beobachtet. Die 'etzteren sind stets ziemlich klein (etwa 42 u | lang) und wohl als Kümmerformen aufzufassen. : Die Länge der Konidien beträgt sonst 49--65 u, Ben RR ä ® 5 A Konidien, a) gewöhnliche, ihre Dicke etwa 3 «; ihre Färbung muß man als \ \ b) seltenere Formen. ganz schwach olivengrün bezeichnen. Verer. 600:1. b) Auf küustlichem Substrat. im Hängetropfen keimen die Konidien nach einem Tag, oft aber _ auch erst später aus (Abb. 7). Die Keimschläuche entstehen meist ar den Enden der Konidien, mitunter aber auch seitlich. Eine Anschwel- lung der einzelnen Zellen ist deutlich zu beobachten; hierdurch kommen an den Querwänden mehr «oder weniger ' aufföll'ge Einschnürungen zustande. und die einzelnen Konidienzellen, die oft noch durch Neubildung von Querwänden vermehrt werden, erhalten ein tonnenartiges Aussehen (Abb. 7). Das Wachstum des Pilzes ist ebenso langsam wie das der Schlauchform. Auch sonst ist nach einigen Tagen zw schen sporegenen und konidiogenen Kulturen kein Unterschied mehr zu erkennen, höchstens Abb. 7 daß in letzteren bisher auch in reinem Was- Kemende:Kondien' ser keine Bildung von Konidien an freien Vergr. 620: 1. Hyphen becbachtet wurde. Das will jedoch nicht viel besagen, da die Tendenz, freie Konidien zu erzeugen, auch in den aus Askosporen erzogenen Kulturen verhältnismäßig gering war, in diesen aber nach meinen sonstigen Erfahrungen (z. B. an 8. rube) überhaupt etwas stärker zu sein pflegt, als in den von Keni- dien stammenden. Ältere Kulturen in Reagenzröhren ließen nicht mehr erkennen, ob sie sporo- oder konidiogenen Ursprungs waren. 212 Originalabhandlungen. Nomenklatur- und Verwandtschaftsverhältnisse. Nachdem durch die Ergehnisse der Infektionsversuche und durch die Reinkultur der Zusammenhang der S. sorbi mit der auf den über- winterten Blättern von Sorbus aucuparia vorkommenden M ycosphaerella erwiesen war, galt es die letztere zu bestimmen. Auf Sorbus-Arten sind drei Mycosphaerella- (Sphaerella-) Arten bekannt. Auf faulenden Blättern von Sorbus arta hat Fuckel!) eine M. einerascens ausgegeben und beschrieben, die er in Zusammenhang bringt mit seiner auf lebenden Blättern derselben Pflanze beobachteten Oercospora arine. Schon nach den Größenverhältnissen der Asci und Sporen hat dieser Pilz mit unserem nichts gemein, ganz abgesehen von der Verschiedenheit in der Sporenform. Von Fuckel?) werden als Maße für die Schläuche 36 : 12 u, für die Sporen 9 : 4 « angegeben: Winter®), der das Fuckelsche Material nachgeprüft hat, findet die Schläuche 40-45 :7—9 u, die Sporen I9—10:3 u groß ?). Von Lasch ist dann) eine M. aucupariae aufgestellt worden, die von Szsceardo®) unter den „species minus notae‘ der Gattung mit folgender kurzer Diagnose aufgeführt wird: „Dense gregaria, hypophylla; peritheeiis globulosis, prominulis, nigris, nitidulis, pertusis, intus albo-cellulosis. Hab. in foliis nondum emortuis Sorbi aucupariae in Germania et Britannia.‘ So unvollständig diese Angaben auch sind. so glaube ich doch annehmen zu dürfen, daß es sich bei diesem Pilz um den Jugendzustand unseres Askomyzeten handelt. wie man ihn im Herbst auf deu Blättern von Sorbus aucuparia autrifft. Neben der Übereinstimmung in der Beschaffenheit der Perithezien veraulaßt mich zu dieser Annahme einmal das diehtgedrängte Vorkommen auf der Unterseite noch lebender (!) Blätter und ferner die Erwägung, daß Lasch. dem Autor der-S. sorbs, die jungen, so regelmäßig und frühzeitig entstehenden !) Fungi rhen. 824 (unter Sphaeria); Symb. mye. 1031. ?), Symb. myc. 103. >) Pilze IL, 390 in Rabenhorst, Kryptogamen-Flora. Il. Aufl. 4, Nur danach aber den Pilz mit der auf Sorbus-Arten vorkommenden Venturia zu identifizieren, wie es Aderhold (Hedwigia XXXVI, 32. 18.97) getan hat, erscheint mir unberechtigt. Denn die übrige Beschreibung des Pilzes bietet h'erzu keinen Anlaß. Es hätte also das Fuckelsche Exsikkat verglichen werden müssen. Außerdem scheint übersehen worden zu sein, daß Fuckel (Symb. 103) einen von Fleischhack gesammelten und in Raben- horst. Fungi europ. 845 als Sph. "inerascens Fuckel ausgegebenen Pilz aus- drücklich a!s eine ‚‚Sph. chlorospora Ces vera“, also als nieht identisch mit seinem Pilz bezeichnet, Sph. chlorospora Ces. wird aber jetzt allgemein als eine Venturia aufgefaßt. : / 5) (unter Sphaeria) Plowright, Sphaeriagei Britanniei. Ill, ‚65, 1873. rl Ir Bar Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 213 und so auffällige Flecken erzeugenden Schlauchfrüchte schwerlich ent- gangen sein dürften. Sie hat er ganz offenkar bei der Ausgabe der Sphaerella aucupariae vor sich gehabt!). Beachtenswert ist ferner, daß auch Saccardo?) auf die mögliche Identität des Laschschen Pilzes mit der Sphaerella towographiea Sacc. et Speg. hinweist. Letzterer Pilz ist die dritte auf Sorbus beschriebene N ycosphaerella. Von Saccardo?°) wird als Substrat nur Sorbus torminalis angegeben, spätere Autoren) haben „her den Namen auch auf den auf Sorbus aucuparia vorkommenden Pilz übertragen. Dagegen war bisher nichts einzuwenden. Nachdem aber nun der Zusammenhang der M ycosphae- rella auf Sorbus aucuparia mit S. sorbi feststeht, während von Saccardo als mutmaßliche Nebenfruchtferm der M. iopographica die deutlich ver- schiedene $. hyalospora angegeben wird, muß die Frage eine andere Beurteilung erfahren. Zu ihrer Klärung müssen wir zunächst auf die auf der Gattung Sorbus beschriebenen Septoria-Arten etwas näher eingehen. Auf Sorbus aucuparia werden von Saccardo°) und Allescher®) zwei Septoria-Arten aufgeführt, nämlich S. sorbi Lasch und $. aueu- ‚pariae Bresadcla. Diedicke?) zieht die beiden Arten zusammen. Ich habe das Laschsche Originalmaterial in Klotzsch, Herb. myc. 459, und den Bresadolaschen Pilz in Krieger, Fungi saxon. 795, ver- glichen und mich überzeugt, daß beide in der Tat identisch sind. Die Unterschiede, die Bresadola®) veranlaßt haben, eine neue Art aufzu- stellen, und die hauptsächlich in der Fleckenbildung und der Konidien- beschaffenheit liegen sollen, konnten bei sorgfältiger Prüfung der Exsik- ') Jedenfalls scheint mir diese Auffassung besserbegründet als dieRostrups (Plantepatologi, 1902, 466), der auch diesen Pilz, genau wie es Aderhold mit der Fuckel’schen Sphaerella cinerascens zetan, als eine Venturia betrachtet und V. aueupariae (Lasch) nennt. Nerer (Krankh. unserer Waldhäume, Stuttg. 1919, 141, unterscheidet eine Venturia inaequalis var. cinerascens Aderh. (auf Sorbus torminalıs) und eine V. aucupariae Rustr. (auf Sorbus aucuparia). Was er aber in Migula, Cryptog. Germaniae, Austriae et Helvetiae exsicc. Fasc. 33 und 34, No. 225 als V. aucupariae Rostr. auflegt Fichtelgebirge, Sept. 1906), ist nichts anderes als die jungen Perithezien der Mycosphaerella. Die Ver- wechselung der beiden häufig vergesellschafteten Pilzgattuugen spielt bei Sorbus. dieselbe störende Rolle, wie sie Klebahn bei Pirus fand. ®) Syll. I, 480. 3172223508 *) Winter, Pilze II, 390; Migula, Pilze III, 3. Teil, 1. Abt. 1913, 294,. in Thome, Flora von Deutsch and etc., u.a. s) syll. X, 351, u. XI, 539. °») Pilze VI, 861 in Rabenhorst, Kryptogamen-Flora, 2. Aufl. "), Pilze VII, 513 in Krypt»gamenflora d. Mark Brandenb. °) Hedwigia, XXXI, 401. 1892. 214 Originalabhandlungen. kate nicht bestätigt werden. S. aucupariae Bresad. ist als Synonym zu S. sorbi Lasch aufzufassen. Der Pilz taucht noch unter anderen Namen und Autorbezeichnungen in der Literatur und den Exsikkatenwerken auf, nämlich als Crypto- sporium sorbi Ges. (Rabenhorst., Fungi europ. 160), Depazea sorbicola Rabenh. (ebenda 548), Septoria sorbi Fuck. (Fungi rhen. 509. $. sorbr (Ces.) Fuck. (Symb. myc. 390) und 8. sorbi (Ces.) Winter (Rabenhorst- Winter, Fungi europ. 3498). Ich habe die genannten Exsikkate sämt- lich untersucht. Rabenhorst, Fungi europ. 160 und 3495 stimmen vollständig mit dem Laschschen Pilz überein, während bei Depazea sorbicola Rabenh. und in dem Fuckelschen Exsikkat keine Konidien mehr gefunden wurden. Die beiden letzteren enthielten aber in großer Menge die jungen Perithezien der Mycosphaerella,; auch die größeren Septoriv-Fruchtgehäuse waren auf ausgeblichenen Flecken noch zu er- kennen, so daß auch an der Identität dieser Pilze mit 8. sorbv Lasch kaum gezweifelt werden kann. Mit ihm stimmt wohl auch ferner die Form von Oryptosporvum viride Bonorden!!) auf Sorbus überein. Von den auf anderen Sorbus-Arten beschriebenen Septorien in- teressiert uns nach dem vorausgehenden in erster Linie 8. hyalospora - (Mont. et Ces.) Sace. auf Sorbus torminalis. Sie unterscheidet sich von S. sorbi im wesentlichen durch die kleineren (30 : 31% u), nur mit einer Querwand versehenen, gestielter Konidien, während die halbkreis- förmige Krümmung dieselbe ist. Ich habe das von Cesati in Raben- horst, Fungi europ. 1952 unter dem Namen ÜUrypto- sporvum hyalosporum Ces. aufgelegte Material unter- f 4 WM sucht. Es enthält, da zu spät im Jahre (September 1873) gesammelt, vor allem junge Mycosphaerella-Peri- \ 3 thezien mit der charakteristischen Fleckenbildung der M. topoyraphica neben einzelnen noch vorhandenen .... . Pykniden. Konidien wurden nur noch wenige gefunden. den Sie entsprachen der von Saccardo b Beschrei- en Senna © ac gegebenen Beschrei spora(Mont.et&es.) Dung und der bisweilen von mir bei S. sorbi beobachteten Sace.(AusExsikkat Kümmerform (Abb. 8). Ihre Größe betrug 30— 39: 31, u. Rabenhorst, Fungi Fast immer war nur eine Querwand vorhanden. Ein eo mitunter gefundener kurzer Stiel ist wohl nichts \ "" anderes als ein anhaftender Konidienträger. Auch Saccardo. hat offenbar den Pilz nur an welken?) bzw. überwinterten ?) !) Abh. a. d. Geb. d. Myk. Il, 129. 1870; Bäumler (Beitr. z. Crypt.-Fl. d. Presb. Comit. 26, 1887) gibt als Nährpflanze speziell Sorbus torminalis und die Sporen fast grünlich, 35—40:4 u groß an. Bei diesem letzteren Pilz handelt es sich also wohl um die gleich zu besprechende Septoria hyalospora. ®) Syll. III, 488. ») Syll. 1, 480. Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 215 Blättern gesehen, sodaß vielleicht die normalen Konidien auf den leben- den Blättern bisher noch gar nicht beobachtet sind. Es wäre wünschens- wert, daß die Art an gutem, im Sommer gesammeltem Material nach- geprüft würde. Daß sie mit S. sorbi nahe verwandt ist, erscheint mir nicht zweifelhaft. Vorläufig muß sie aber als eigene Art bestehen bleiben. Nach Analogie mit S. sorbi halte ich sie jetzt nnbedenklich für die Nebenfruchtform von M. tovographica, besonders nach Prüfung des erwähnten Cesatischen Exsikkates. Wenn wir aber die Nebenfrucht- formen der Pilze auf Sorbus aucuparia und torminalis als getrennte Arten betrachten müssen, dann gilt dasselbe auch für die Hauptfrucht- formen. Der Name M. fopographica muß daher für den Pilz auf Sorbus tormimalıs vorbehalten bleiben, während ich nach den oben angestellten Erwägungen für den Pilz auf Sorbus aucuparia die Bezeichnung M. aucupariae (Lasch) vorschlagen möchte. Aut Sorbus torminalis ist von Allescher!) noch eine andere Septoria, nämlich $. torminahs, ausgegeben worden, von der ich das Original- material aus seinem Privatherbar einsehen konnte. Der Pilz ist im April 1396 auf vorjährigen Blättern gesamnielt. Konidien konnte ich an dem dürftigen Material nicht mehr auffinden. Sie unterscheiden sich aber nach der beiliegenden Beschreibung und Zeichnung völlig von denen der S. hyalospora. Von Septoria sorbi hybridae Passer.?) auf welken oder abgefallenen Blättern von Sorbus hybrida, die von S. piricola durch die viel längeren und dünneren Konidien mit vielen Öltropfen verschieden sein soll, lag mir kein Vergleichsmaterial vor. Was nun noch das Verhältnis der 8. sorbi zu 8. piricola- anlangt,. so überrascht die große Ähnlichkeit in allen Punkten. Es hält schwer, scharfe unterscheidende Merkmale aufzufinden. In dem Bau und der Größe der Fruchtgehäuse zeigen sie und ebenso die zugehörigen Schlauch- früchte völlige Übereinstimmung. Höchstens weisen die Konidien und Askosporen geringe Differenzen auf. An selbstgesammeltem Material von S. piricola fand ich die Konidien stets dreizellig, bei S. sorbi dagegen begegnet man nicht gerade selten auch vierzelligen Konidieu. Das könnte als Unterscheidungsmerkmal gelten, wenn nicht Klebahn?) für S. piricola (Depazea pirina Rieß) in Rabenhorst, Herb. myc. ed. II, 672 die Konidien ‚mitunter mehr als dreizellig, z. B. fünfzellig und dann et»zas länger‘ gefunden hätte. In den übrigen von ihm unter- suchten Exsikkaten und an seinem frischen Material fanden sich offenbar stets nur zwei Querwände. Immerhin scheint danach hei S. piricola das !) Ber. d. Bayer. Bot. Gesellsch., V, 1897, 8. ?®, Funghi parm. Sept. Nr. 52; Saccardo, Syll. III, 488; Allescher, Pilze VI, 860. a ®) Zeitschr. f. Planzenkrankh., XVIII, 1908, 8. 216 Originalabhandlungen. Vorhandensein zweier Querwände in den Koridien durchaus die Regel zu bilden, während bei S. sorbi wohl stets auch Konidier mit mehr Querwänden gefunden werden, Wenn man bei den Schlauchfrüchten nach Unterscheidungsmerk- malen sucht, so sind diese noch unsicherer. Daß die Askosporen der M. aueupariae etwas stumpfer zu sein scheinen, darauf habe ich schon oben hingewiesen. Das frühzeitige Auftreten der Perithezien, das ich aufangs für die Sorbus-Pilze als charakteristisch betrachtete, konnte ich gelegentlich auch im Herbst au Birnblättern, die von S. piricola be- fallen waren, beobachten. Auch das Verhalten der beiden Pilze in der Reinkultur ist in vieler Beziehung durchaus gleich. Wenn hei dem Sorbus-Pilz im Gegensatz zu 8. piricola auf nährstoffarmem Substrat Konidienbildung an freien Hyphen beobachtet wurde, es andererseits aber auf Pflaumendekoktagar nicht zur Ausbildung von Pykniden kam, so mag das an geringen Verschiedenheiten in der Beschaffenheit des Nährbodens gelegen haben. Im übrigen war das Auftreten freier Koni- dien auch nur spärlich im Vergleich zu anderen Septorien. Nach alledem haben wir Septoria sorbi, S. hyalospora und 8. piri- cola als dreisehr nahe verwandte Pilze aufzufassen, die fast völlig übereinstimmende Schlauchfrüchte besitzen und auch selbst nur geringe Unterscheidungsmerkmale aufweisen. Aufgrund der letzteren und vor allem unter Berücksichtigung ihres verschiedenen biologischen Ver- haltens möchte ich sie aber und damit auch ihre Schlauchfrüchte vor- läufig wenigstens als getrennte Arten betrachten. Wir hätten demnach neben der schon früher als Schlauchfrucht von 8. pirtcola Desm. be- kannten Mycosphaerella sentina (Fuck.) Schroeter auf Birnblättern, zwei M ycosphaerella-Arten auf Sorbus,. nämlich M. aucupariae (Lasch) mit der Nebenfrucht’orm $. sorbi Lasch auf Sorbus aucuparia, und M.topo- graphica (Sacc. et Speg.) Lindau mit der Nebenfruchtform 8. hyalospora (Mont. et Ces.) Sacc. auf Sorbus torminalis. Ob die Pilze auf Sorbus domestica !) und Sorbus aria?) mit der einen oder anderen identisch sind, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. 1. Septoria scabiosieola (D C.) Desm. Beschreibung des Pilzes. Der Pilz ist eine der verbreitetsten und durch die Fleekenbildung auffälligsten Arten der Gattung Septoria. Als Nährpflanzen werden Knautia arvensis und silvatica, Scabiosa atropurpurea, columbaria und ochroleuca, ferner Succisa pratensis angegeben. Spezialformen sollen ı) P. Sydow, Myc. march. 3698. ®) Fuckel, Symb. myc. 390. I] Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 2] auf Üephalaria spec., auf Knautia hybrida und longifolie sowie Scabtiosa Balansae vorkommen!). Ich habe den Pilz am häufigsten auf KAnautia arvensis beobachtet. Er ruft auf dieser Pflanze kleine (bis 3 znın im Durchmesser messende), anfangs dunkel purpurfarbene, später innen weiß werdende Flecken hervor, die auf den Blättern ziemlich kreisförmig, auf den Stengeln dagegen etwas länglich sind. Auf ersteren sind die Flecken nur oberseits deutlich. Die Pykniden entsteher in sehr geringer Zahl, häufig nur eine einzige, selten mehr als fünf im weißen Teil «ler Fleeken und zwar auf der Oberseite. Sie sind von etwa kugliger Gestalt und messen im Durchmesser 70— 90 u. Ihre Wand besteht aus einer einzigen Schicht braunwandiger Zellen, auf die sich nach innen das farblose, konidienbildende Gewebe von auch nur geringer Dicke auflagert. Aus diesem entspringen im unteren Teile der (rehäuse bis etwa zur halben Höhe derselben die kurzen spitzen Konidienträger in großer Zahl (Abb. 9). Die an ihnen gebilde- ten Konidien sind hyalin, faden- förmig,selten ganz gerade,sondern meist etwas gebogen. 33—60 u lang, 1-14, u dick und mit 3—8 (meist 5) Querwänden ver- sehen. Das untere Ende ist fast stets ganz wenig dicker als das obere und daher auch nach der Entleerung der Konidien noch E als solches erkennbar (Abb. 10). Das Blattgewebe ist in dem weißen Zentrum der Flecken abgetötet. Auf den Querschnitten sieht man hier und da interzellular zwischen den verschrumpften Zellen Stücke des Pilzmyzels verlaufen. f Abb. 9. Blattquerschnitt mit Pyknide von Septoria scabiosicola. Vergr. 310:1. Reinkultur. In Wasser und auf Pflaumenagar keimen die Ko- nidien nach 24 Stunden aus unter starker Anschwellung \ der Teilzellen, die besonders dann in die Augen fällt, f wenn,wie es nicht selten vorkommt, die eine oder andere | Zelle einer Konidie abgestorben ist und die Anschwel- \ lung nicht mehr mitmacht (Abb. 11). Die Keimschläu- che entstehen am Ende der Konidien oder seitlich in der Nähe der jetzt deutlicher gewordenen (uer- Abb.10.Konidien. . wände. Bei Kultur im Wassertropfen schreitet der Pilz Vergr. 750::1. 1) Saccardo, Syll. III, 533; Allescher, Pilze VI, 81; Diedicke, Pilze VII, 475, Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 15 318 Originalabhandlun gen. schon nach einigen Tagen zur Bildung von Konidien an freien Hyphen, und zwar entstehen sie erst einzeln, dann zu mehreren, schließlich in | ganzen Büscheln an kürzeren oder länge- ren, meist ziemlich senkrecht abstehen- den Seitenzweigen und können, ohne sich loszutrennen, häufig wieder Se- kundärkonidien bil- den (Abb. 12). In der Form ähneln sie den Blattkonidien, nur daß sie sehr bald stark an- schwellen. Auf Agar ist die freie Konidienbildung nicht so ausgeprägt. Dagegen bräunen sich hier nach etwa 5 Tageıı die älteren und kürzer septierten Teile des Myzels, es bilden sich Verknäuelungen, die ein paar Tage später zu Pykniden werden. In ihnen entwickeln sich reichlich Konidien. die den Blatt- konidien vollkommen gleichen, nur mitunter etwas größer sind, wie auch die Pykniden meist die auf den Blättern gebildeten an Größe übertreffen und eine dunkler ge- färbte Wand aufweisen. ER In Reagenzröhren entstehen Kolonien, a = AL DE An die in einem Monat etwa einen Durchmesser freien Hyphen in Reinkultur. ‚ Verer. 695:1. von 2 cm erreichen und sich später nur noch wenig vergrößern. Sie bilden eine schwarze, höckerige Masse, deren Oberfläche anfangs ganz, später nur stellenweise mit weißem Luftmyzel überzogen ist und deren Inneres hauptsächlich aus Pykniden besteht, die in rötlich gefärbten Tröpfehen die Konidien ausstoßen, so daß oft große Teile der Oberfläche später mit der schleimigen Konidienmasse bedeckt sind. In der Umgebun« der Kulturen färbt sich der Pflaumendekoktagar hübsch weinrot. sie erscheinen daher wie mit einem Hof umgeben. £ Abb. 11. Im Wassertropfen keimende Konidien. - Vergr. 625:1. Art der Überwinterung. Um die Schlauchfrüchte der 8. scabiosicole zu erhalten, wurden drei Jahre hintereinander, zuerst im Herbst 1917. stark von dem Pilz befallene Blätter und Stengel der Knautia arvensis gesammelt und auf verschiedene Weise im Freien oder auch frostfrei bei abwechseln- d-nı Feucht- und Trockenhalten überwintert — bisher ohne Erfolg. Auch wurden von einer Stelle im Freien, wo der Pilz äußerst stark Laibach. Untersuchungen‘ über einige Septoria-Arten, 219 auftritt, alljährlich im Frühjahr zu den verschiedensten Zeiten die vorjährigen Pflanzenteile sehr sorgfältig untersucht, aber kein Askomyzet gefunden, der als Hauptfruchtform in Betracht käme. Im April dieses Jahres trat zwar auf einigen Blättern eine Mycosphaerella auf, und ich glaubte zunächst, daß meine Bemühungen endlich Erfolg gehabt hätten, bei der Untersuchung zeigte sich aber sehr bald, daß ich die Schlauchfrucht einer Ramularia vor mir hatte, die im Sommer gelegentlich auf einzelnen Pflanzen des Standorts, aber lauge nicht so häufig wie die Septoria vorkam. Ich glaube daher heute mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen. zu dürfen, daß die Neuinfektion der Nährpflanzen durch S. scabiostcola im allgemeinen nicht durch die Askosporen, sondern auf andere Weise erfolgt. Wie, darüber gaben mir folgende Besbachtunger Aufschluß. Schon im Herbst 1917 fiel mir auf, daß die Pykniden des Pilzes nicht auf das weiße Zentrum der Flecken beschränkt bleiben, sondern später auch in der dunklen Randzone entstehen. Ja, auf den zur Über- winterung ausgelesten Blättern wurden im Laufe des Winters und Früh- jahrs noch unzählige neue Pvkniden gebildet, die über die ganze Blatt- spreite verteilt waren und mit ihrer kurzen papillenartigen Mündung die Epidermis durchbrachen. Ich hielt sie zunächst für junge Perithe- zien und suchte im Frühjahr von Zeit zu Zeit nach den Asci. Statt ihrer entstanden aber in den Fruchtgehäusen von Ende Februar an massenhaft “ Konidien, die in Ranken entleert wurden. Durch sie ist die Neuinfektion der Nährpflanze, die oft schon im März sichtbar wird, vollständig ge- sichert und jedenfalls viel verständlicher als nach der bisherigen Auf- fassung, nach der sie bei nicht perithezienbildenden Septorien durch die im Herbst entstandenen und überwinterten Konidien erfolgen soll. Hierbei bleibt es nämlich unerklärlich, warum die Pykniden nicht wäh- rend des Winters ihre Konidien entleeren, und warum diese nach der Entleerung nicht auskeimen sollten, um dann aus Mangel eines geeig- neten Nährsubstrats zugrunde zu gehen. Weitaus die Mehrzahl von ihnen wird sicherlich dieses Schicksal erleiden. Ich fand wenigstens auf den zur Überwinterung ausgelegten Knautia-Blättern und -Stengeln im Winter nur ganz vereinzelt Konidien, die nach ihrem ganzen Aussehen kaum noch für eine Neuinfektion in Betracht kamen. Diese erfolgt im wesentlichen durch die im Frühjahr massenhaft in den neuentstandenen Pykniden erzeugten Konidien. Damit soll natürlich in keiner Weise an der Tatsache gerüttelt werden, daß die Konidien vieler Septorie- Arten bei geeigneter Aufbewahrung monatelang ihre Keimkraft bewahren können. Wirtekreis. Der Umstand, daß S. scabiosicola bzw. Spezialformen von ihr auf einer ganzen Reihe von Dipsazeen vorkommen sollen und außer- 220 | Originalabhandlungen. dem auf anderen Vertretern der Familie Septoria-Arten beschrieben sind, die mit ihr große Ähnlichkeit aufweisen, ließ es mir wünschens- wert erscheinen, durch einige Versuche die Spezialisierungsverhältnisse des Pilzes zu klären. Sie wurden im Frühjahr 1919 unter ausschließ- licher Verwendung von Konidiern aus Reinkulturen angestellt. Die Ergebnisse sind in der hier folgenden Tabelle zusammengestellt: Infektionsversuche mit Konidien (aus Reinkultur) des Pilzes von Knautia arvensis. Zahl der Zahl der | Latum des = = Versuchspflanze | geimpft. Datum infiz. |Sichtbarw. ead ge a Blätter |mpfung | Blätter |d. Infektion] [rfektion 1 | Suceisa pratensis . 2 6. März, 2 19. März stark 2 5 £ RE 4 4 2. „ h 3 | Knautia arvensis ... . 3 10. April 3 28. April 4 | Cephalaria centaurioides 3 103207 a DA. 5 ; 5 3 tatarica 2 10.73 2 BUT = 6 | Dipsacus silvester. . . 4 RER, 2 4. Mai 3 7 5 fullonum . . 4 2. Mai 2 IR MN 8 = pilosus. .. . 2 8.9 1.(2)1.207 5 fraglich ) » v; EBENE 4 N 3 5. Juni gut 10 | Scabiosa caucasica . . 2 24. März 2 7. April | stark 11 5 'columbaria. . 3 21. Mai 3 4. Juni : 12 ’ atropurpurea 2 ala 2 DNS ” 13 | Morina longifolia . . . 10 21.5 0 — — (Keimblätt.) 14 “ N N 3 15. Juni 0 u = 15 | Valeriana officinalis . . 5 24. Mai 0 x — Die Versuche zeigen, daß außer Morina sämtliche untersuchten Dipsazeen für S. scabiosicola empfänglich sind und wesentliche Unter- schiede in der Stärke des Befalles bei den einzelnen Nährpflanzen nicht bestehen. Die Impfung war stets mit sehr reichlichem Konidienmaterial ausgeführt worden, außer in Versuch 3, weshalb wohl auch hier die Inkubationszeit etwas länger war als gewöhnlich. Sie betrug meist 11—14 Tage. Wegen der starken Impfung beobachtete man dann viel- tach große zusammenfließende Flecken, auf denen nach einigen (4— 8) Tagen reichlich Pykniden gebildet wurden. Daneben entstanden zer- streut Einzelflecken, die bei Änautia, Scabiosa und Suceisa den in der Natur beobachteten völlig gliehen und erst spät und spärlich Pykniden aufwiesen. ‚Die Fleekenbildung auf den Blättern ven Cephalaria und Dipsacus war anfänglich von den auf den anderen Wirten völlig ver- schieden. Die Blattflecken waren hier zunächst nicht dunkeirot, sondern graubrasun, bei Dipsacus mit schmalem, dunklen Rand umgeben, wurden aber später auch im Zentrum weißlich and glichen dann den auf den anderen Nährpflanzen beobachteten. Die Beschaffenheit der Pykniden und Konidien war auf allen Wirtpflanzen die gleiche. FRE Pa di J ee zu en EB ne da ah de = rn an re A! 2, de Dr Ki un ar 2m a ad In ne ie a un 4 > .% N Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 221 Synonymie. Durch den Ausfall der Infektionsversuche wird die Zahl der Wirte der S. scabiosicol«. um einige vermehrt. Außerdem haben mehrere als gesonderte Arten oder Spezialformen aufgestellte Septorien keine Berechtigung mehr. Das gilt zunächst für die von P. Brunaud!) herausgegebenen formae scabiosae Balansae, knautiae hybridae und knautiae longifoliae. Die geringen Unterschiede in der Größe der Konidien. die entsprechend mit 45—50:1 u, 30—40 :0,5—1 u, 33—45 :1 u angegeben wird, berechtigten nicht zu ihrer Aufstellung. Infektionsversuche sind von dem Autor nicht angestellt worden. Nach den obigen Ergeb- nissen ist aber kaum an der Empfänglichkeit der betreffenden Nähr- pflanzen zu zweifeln. Ähnlich verhält es sich mit der von P.Sydow in Mye. march. 1761 ausgegebenen forma cephalariae. Weun Diedicke?) die Sporen etwas breiter als bei der typischen Art fand (1,5—2 u), so scheint mir das belanglos?). Die Beziehungen unseres Pilzes zu S. swecistcola Sacc.*), die nach dem Autor von der auf Suceisa pratensis vorkommenden Form der S, scabiosicola durchaus verschieden sein soll, sowie zu S. sucersicola var. intermedia Sacc.°) ließen sich wegen Mangels an Vergleichsmaterial nicht prüfen. Sie scheinen aber nach dem Aussehen der Flecken und der Größe der Konidien deutlich verschieden zu sein. Dagegen müssen die beiden auf Dipsacus beschriebenen, von Die- dicke*) für identisch erklärten Septoria-Arten, nämlich 8. dipsaci Westendorp ?) und S. fullonum Sace.®) (synonym: S. dipsacı Schieder- mayer) mit unserem Pilze vereinigt werden. Die Beschreibung Westen- dorps stimmt, was Fleckenbildung, Beschaffenheit und geringe Zahl der Pykniden, Form und Größe der Konidien (4—6/100 : 1/800 mm — 40—60 :1V, u) anlangt, beinahe völlig auf S. scabiosicola. Man muß sich fast wundern, daß man bisher niemals auf diese Ähnlichkeit hinge- !) Act. Soc. Linn, Bordeaux, XLIV, 5. ser., tome IV, 1890, 266. >, Pilze VII, 475. ») In dem Exsikkat aus d. Bot. Institut d. Landw. Hochschule Berlin konnte ich keine Konidien auffinden. *) Mich. I, 191; Syll. III, 533. ?) Ann. myc. IX, 1911, 252. *) Pilze VII, 452. ") Notice V, Nr. 89 Bull. de l’acad roy. belg. d. sc. de Bruxelles, 2. ser., t. II, 1857, 574. Das Zitat „Bull. ac. roy. belg. IT. Ser. t. XII n. 7“ bei Saccardo, Syll. 11T, 533, Allescher, Pilze VI, 774und Diedicke, Pilze VII, 452 ist falsch, Derselbe Fehler findet sich auch bei anderen Septoria-Arten (z. B. S.oeno- itkerae). Vgl. auch Klebahn, Haupt- und Nebenfruchtf. I, 68, Fußnote 4. ®) Saccardo, Syll. III, 553. N LVO Originalabhandlungen. wiesen hat. Daß 8. fullonum Sace. wirklich mit 8. dipsaci Westend. identisch ist, davon habe ich mich durch Untersuchung des Exsikkats in Rabenhorst. Fungi europ. 2450, überzeugen können. Die Maße für die Konidien werden von Schiederma ver!) zu groß angegeben (60—80 :2 u). Ein als $. dipsaci Rbh. in Sydow, Myec. march. 2277 . bezeichneter Pilz weicht etwas in der Fleckenbildung ab. Es mag das an dem verschiedenen Alter der Flecken liegen und dürfte bedeutungs- los sein. Konidien wurden nicht gefunden. Da S. scabiosicola nieht nur die Blätter befällt, sondern auch gern auf die Achsenorgane übergeht, so mußten auch die auf Dipsazeen vorkommenden Arten der Gattung Ahabdospora, die sich ja nur durch das Substrat von Septoria unterscheidet, verglichen werden. Fast völlig übereinstimmend mit ihr sind Rh. scabiosae Fautrey ?) und Rh. succisae Karsten et Fautrey?), die übrigens. nach Alleschert) wahrscheinlich miteinander identisch sind. In der Konidiengröße (50—75 :1,5—2 u bezw. 50—65 : 1,5 u) und -form differieren sie nicht stark von S. scabto- sicola, dagegen sollen die Fruchtgehäuse etwas größer sein (9,2 mm im Durchmesser bei ersterer Art). Man wird kaum fehlgehen, wenn man auch sie für synonym mit unserem Pilze hält. Vergleichsmaterial zur Entscheidung der Frage staud mir leider nicht zur Verfügung. Dagegen ist sicher verschieden Rh. caulicola Sace °). Nach den vorliegenden Untersuchungen und nach Prüfung der Angaben der älteren Literatur betrachte ich als synonym zu Septoria scabiosicola (DC.) Des mazieres, 21. Not., Ann. se. nat... Ser.“ 3,6. XX11853, 96: Sphaeria dk f. scabiosicola De Candolle, Fl. En V,1895,143, Depazea vagans f. scabiosicola Fries, Syst. myc. II, 1823. 532, D. purpurascens var. scabiosae Kickx, Fl. erypt. louvain 1835, D. scabiosicola Desmazieres, Pl. erypt. ed. I, 1834, 722; ed. II, 1847, 179. Ascochyta scabiosae Rabenhorst in Klotzsch, He.b. mye. 1253 °), 1849, Septoria scabiosicola f. cephalariae P. Sydow, Mye. march. 1761. 1887 — f. scabiosae Balansae P. Brunaud, Act. soc. Linn. Bordeaux, XLIV, ser. 5,t. IV, 189%, 266, — f. knautiae hybridae P. Brun., ehd,, — f. knautiae longifoliae P. Brun., ebd., ) Hedwigia, XVIII, 1878, 174. >) Rev. myc., XII, 1890, 127. >) Rev. myc., XIII, 1891, 9 *) Pilze VI,-926. 5) Saccardo, Syll. III, 592; vgl. auch Diedicke, Pilze VI], 432, Abb. 26. °) Nach Saccardo, Syll. TIL, 553 und nach eigener Prüfung des Exsikkates. I ar Gerretsen. Bakterien als Erreger von Pflanzenkrankheiten. 223 S. dipsaci Westendorp, Not. V, Nr. 89, Bull. ac. belg. Bruxelles 3, ser., t. II, 1857, 574, S. dipsaci Schiedermayer, Hedwigia. XVIII, 1878, 174. S. dipsdei Raberihorst in Sydow, Myc. march. 2277. 1885, . fullonum Saccardo, Syll. III, 553, 1884; als wahrscheinlich synonym: Rhabdospora scabiosae Fautrey, Rev. myc., XIl, 1590, 127, Rh. succisae Karsten et Fautrey, Rev. myc., XIII, 1891, 9. 02 Der Pilz zeigt einige ganz charakteristische Unterschiede zu 8. piricola und den Sorbus-Septorien. Neben der Nichtauffindbarkeit der Schlauchfrüchte, sei es nun, daß sie überhaupt nicht, sei es, daß sie nur sehr selten in der Natur gebildet werden, und dem größeren Wirte- kreis ist auch das Verhalten in der Reinkultur, nämlich die massenhafte Bildung von Konidien an freien Hyphen auf nährstoffarmem Substrat und die tropfenartige Ausscheidung der Konidien aus den in den älteren Kulturen reichlich entstehenden Pykniden, ein deutlich verschiedenes. Frankfurt a. M., Botanisches Institut, Juli 1920. Die Bakterien der Coli-Aerogenes-Gruppe als Erreger von Pflanzenkrankheiten. Von F. C. Gerretsen (Groningen). Mit 1 Abbildung im Text. Bei der Untersuchung des Hyazinthenrotzes zeigte es sich, dab das von Wakker!') entdeckte und von Erw. Smith?) näher unter- suchte Bacterium hyacinthi in manchen Fällen von einer spezifischen Bakterie begleitet wurde. Um zu untersuchen, inwiefern diese Bakterie selbsttätig als Krankheitserreger bei den Hyazinthen auf- treten konnte, wurde eine Anzahl Zwiebeln von Hyacinthus orientalis mit einer Reinkultur in Fleischwasser infiziert. Dies geschah in der Weise, daß an einer Stelle,. welche mit einem heißen Spatel sterili- siert war, mit einer sterilen Nadel ein kleines Loch gemacht wurde, in welches mit einer kleinen Injizierspritze ein wenig der verdünnten Kultur eingespritzt wurde. Darauf wurde dasLoch mit Kollodium oder mit zartem Paraffin verschlossen, welch letzterer Verschluß sich nachher als der beste erwies, Nach 40—60 Tagen wurden die Zwiebeln durch- geschnitten und es zeigte sich, daß in fast allen Fällen ein oder !) Wakker, Arch. Neerland. 1889. T. XXID. 8. 1—25. °®) Smith, Bacteria in Relation to Plant Diseases T. Il. S. 335. 224 Originalabhandlungen. mehrere Zwiebelblätter angegriffen waren und die Bakterien sowohl in die Interzellularen als in die Gefäßbündel eingedrungen waren. Blattinfektionen an Pflanzen, welche schon geblüht hatten, ge- langen nicht. Da die Blütezeit der Hyazinthen schon vorüber war, schien es mir wünschenswert zu untersuchen, ob diese Bakterie viel- leicht auch für andere, der Hyazinthe nahe verwandte Pflanzen pathogen war. Lehmann und Neumann!) sagen sogar, daß die spezifischen Anpassungen bestimmter Bakterien an ganz bestimmte Pflanzen nicht die Regel, sondern die Ausnahme darstellen. Zu diesem Zweck wurden einige junge Zwiebeln von Galtonia candicans Deene. (Hyacinthus candicans Baker) in der oben beschriebenen Weise infiziert und die Löcher sorgfältig verschlossen, damit Fremdinfektion vorgebeugt werde. Die Zwiebeln wurden mit einer Anzahl Kontrolle- pflanzen im Garten gepflanzt. Schon im Anfang war eine ver- zögerte Entwicklung zu beobachten, und als die Pflanzen eben zu blühen angefangen hatten, wurde der Versuch abgebrochen. Die Länge der Stengel der erkrankten Pflanze betrug nur etwa ein Drittel derjenigen der Kon- trollepflanzen. Beim Öffnen ergab es sich, daß der Sten- gel und mehrere Zwiebel- schuppen, insbesondere die- jenigen in der Nähe der schon in Anlage vorhande- nen neuen Knospe, ange- griffen waren, was sich ma- kroskopisch durch das glasi- geAussehen kenntlich mach- te. Der Stengel war unten ganz von den,Bakterien er- weicht worden, und man konnte die angegriffenen Gefäßbündel bis oben im Stengel verfolgen. Ganz Querschnitt durch den oberen Teil des Stengels oben waren nurnoch wenige einer angegriffenen Pflanze von Galtonia candi- Gefäßbündel mit Bakterien cans. Die Bakterien steigen in den Inter- gefüllt, und beim Anschnei- zellularen empor. Vergr. den sah man daraus ein klei- nes Tröpfchen einer schleimigen Flüssigkeit hervorquellen, welches fast ausschließlich aus Bakterien bestand. Es gelang sogar, wenn vor dem Öffnen Stengel und Messer sterilisiert worden waren, sofort aus diesem Tropfen Reinkulturen zu bekommen. ') Bakt. Diagnostik. S. 649. Gerretsen. Bakterien als Erreger von Pflanzenkrankheiten. 225 Mikroskopisch sahen die angegriffenen Stellen aus wie die Figur es zeigt. Die Bakterien steigen in den schizogenen Inter- zellularen empor, vermehren sich darin, vergrößeren die Interzellularen, während sie vielleicht auch die Zwischenlamelle lösen, bis schließlich die Zellwand erliest, und jetzt dringen die Bakterien in die Zellen hinein, wo sie sich auf Kosten des Zellinhaltes schnell vermehren, Aus nebenstehender Zeichnung ist deutlich zu ersehen, wie außer- ordentlich die Interzellularen angeschwollen sind, wodurch auch das Auspressen der Bakterien erklärt und die Lösung der Zwischenlamelle annehmbar wird. Es ist also wahrscheinlich, daß diese Bakterie selbsttätig als Krankheitserreger bei Hyacinthus orientalis und Galtonia eandicans auf- treten kann, falls sie durch eine Verwundung ins Gewebe ange- langt ist. In den Blättern waren mikroskopisch keine Bakterien aufzu-. finden. Um mich zu überzeugen, daß es sich um dieselbe Bakterie handelte, mit der die Pflanzen geimpft worden waren, wurde von den aus dem oberen Teil vom Stengel isolierten Bakterien folgende Diagnose gemacht, welche völlig mit der ursprünglich aus Ayacinthus orientalis isolierten Form übereinstimmt, außer daß das Gärungs- vermögen sehr abgeschwächt war. Diagnose der isolierten Bakterien, Ursprüngliche Form. Aus Galtonia isoliert Kulturmedium. Keine Sporen und fakultativ anaerob. id. 1. Malzgelatine. Wächst gut; Kol. weiß, matt, nicht verflüss. id. 2. Erbsenlaub-Rohr- Wächst gut; Kol. zum Teil zuckergel. durchsichtig, glatt. id. 3. Fleischagar. Wie 2; Kol. oft oben mit Me- tallglanz; bei längerem Auf- bewahren etwa 1 mm große sekundäre Kol. id. 4. Fleischagar. Stärke Gibt deutlich die Diastase- Reaktion. id. 5. Fleischagar, PbCOs Es wird Schwefelwasserstoff gebildet. id. 6. Fleischgel., Indican. Es entstehen die schönen blauen Auxonogramme des Indigos. id. 7. Fleischgel., Glukose, Es wird Säure gebildet. id. Lackmus. $. Malzgel., Aeskulin, Es wird die braunrote Aeskula- Ferrinitrat. tin-Eisenverbindung gebildet. id. 9, Leitungswasser, Wächst schwach, keineDiastase- Asgar, Stärke, NH: NO», bildung wahrnehmbar. id. 226 Originalabhandlungen. Ursprüngliche Form Aus Galtonia isoliert. 10. Leitungsw., Agar, Wächst schwach. id. Glukose, NH, NO;. 11. Fleischwasser. Bildet Spuren Indol. id. 12. Fleischwasser, Keine Denitrifikation, starke 0,5 °/ KNOs. Nitritbildung. id. 13. Fleischwasser, Keine Ureumspaltung. id. Ureum. 14, Milch. Wird nicht koaguliert. id. 15. Malzwasser, Pepton, Wird vergoren. Wird nicht vergoren. Aspargin. 16. Pepton, Glukose. Wird vergoren. Wird nicht vergoren. 17. Pepton, Laktose. Nieht untersucht. Wird nicht vergoren. 18. Pepton, Saccharose. id. Wird nicht vergoren. 19. Kartoffel. Wächst gut mit graugelblich weißer Farbe. . id. Unter Verwendung der von der Gesellschaft amerikanischer Bakteriologen angenommenen Nummern-Bezeichnung würde die Zahl für die aus Hyac. orientalis isolierte Bakterie lauten: 222. 111. 301.}) Die Übereinstimmung der beiden Diagnosen schloß jeden Ge- danken an Fremdinfektion aus. Die ursprünglich aus vom Rotz befallenen Hyazinthenzwiebeln isolierte Form vergor aber Glukose und Maltose und gehört deswegen jedenfalls zur Coligruppe. Die Aeskulinspaltung ist nach Vanderleck?) eine spezifische Eigen- schaft der Colibakterien, obwohl der genannte Forscher nur gas- bildende Arten untersuchte, während nach Beyerinck®) auch die Indikanspaltung von fast allen A&robaktern (coli und lactis aörogenes) verursacht wird. Auch die Stärkespaltung, obwohl nicht spezifisch, ist für mehrere Colibakterien nachgewiesen worden (Pfaundlen)?). Es kommt mir wahrscheinlich vor, daß wir es hier mit einer Colibakterie zu tun haben, welche die Gärkraft bei der Passage durch die Pflanze eingebüßt hat. Smith?) sieht sogar im Mangel der Ver- gasungsfähigkeit von Zucker dureh COolibakterien die Anfänge der Anpassung an die parasitische Lebensweise, während Escherich und Pfaundler®) dem Bact. coli in Bezug auf die Gärfähigkeit große zu wünschen, daß mehr Forscher sich derselben bei der Diagnose bedienten, Zu bedauern ist aber, daß manche für das Bakterienleben wichtige Enzyme, welche äußerst wertvolle Merkmale bei der Diagnose bilden, nicht besonders berücksichtigt sind. ?) Centr.-Bl. f. Bakteriologie. Abt. Il, Bd. 22, S. 549, Bd. 23, S. 769. ») Centr.-Bl. f. Bakt. Abt. II, Bd. 6, S. 199. ‘) Siehe Lehmann und Neann Bakt. Diagnostik, S. 273. »\ Centr.-Bl. f. Bakt. Abt. I, Bd. 14. °) Kolle und Wassermann, Handbuch der pathog. Microorgan. Ba. 13; S. 350, siehe auch H. Pringsheim, Variabilität niedrer Org., wo der Unter- drückung oderVerstärkung der Gär Kraft besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. !) Diese Bezeichnung ist entschieden sehr empfehlenswert, und es wäre Be Kurze Mitteilungen. 2327 Variabilität zuerkennen. Colibakterien, welche kein Gas bilden, sind u. a. von Mordberg!) aus Fischen und Fröschen isoliert worden, Daß die Colibakterien in der Phytopathologie eine bedeutende Rolle spielen und sogar selbsttätig als Krankheitserreger auftreten können, ist von mehreren Autoren behauptet worden, u. a. von Laurent’) und Smith?°), während auch Johnston‘) eine Coli- bakterie als Schmarotzer auffand. Auch im erkrankten Zuckerrohr trifft man sehr oft eine zur Coligruppe gehörende Bakterie an, und es ist mir sogar ohne Mühe gelungen, dieselbe unmittelbar aus der angegriffenen Pflanzen rein zu züchten. Zusammenfassend liegt auch hier die Annahme nahe, daß man unter den Bakterien der Coli-Aörogenes-Gruppe nicht nur die Be- gleiter, sondern auch die primären Erreger von mehreren Pflanzen- krankheiten zu suchen hat. Kurze Mitteilungen. Das Institut für angewandte Botanik in Hamburg umfaßt unter anderem eine Abteilung für Pflanzenschutz unter Leitung von Prot. Dr. Brick, welcher die Bearbeitung der pflanzlichen Schädlinge und der nichtparasitären Schädigungen obliegt; außerdem besteht eine zoologische Abteilung unter Leitung von Dr. Lindinger, der die Bearbeitung der tierischen Schädlinge übertragen ist. Neuheiten auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes. Unter diesem Titel gibt die Pflanzenschutzstation in Wien (II. Trunnerstr. 1) jährlich 12 Mitteilungen heraus, welche kritische Berichte über neue Ab- handlungen auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes, die in in- und ausländischen Fachzeitungen und Einzelwerken erscheinen, ent- halten. Oi Bekämpfung der Kohlfliege. In Holland hat man die Erfahrung gemacht, daß in Töpfen überwinterte und mit dem ganzen Topfballen ausgepflanzte Blumenkohlpflanzen viel weniger von Kohlfliegen zu leiden haben, als in freiem Lande überwinterte, deren Wurzelballen beim Umpflanzen stark verletzt wird. (Önrust, Tijdskr. Plantenz. 25. Jaarg. 1919, Bijblad S. 25—27). Reh. ı) Centr.-Bi. f. Bakt. Abt. I, Bd. 41, S. 796. 2) Ann. de l’Inst. Pasteur. 1899, XIII. ») Bacteria in Relation to Plant Diseases. Tl. II, S. 37. 4) Phytopathology. Vol. I, Nr. 3. ID NO & Referate. Referate. Behrens, J. Bericht über die Tätigkeit der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in den Jahren 1916, 1917 und 1918. Mitt. aus der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft. Heft 17. Berlin 1919. Auf das Gebiet des Pflanzenschutzes beziehen sich folgende Ab- sehnitte: Prüfung von Beizmitteln zur Bekämpfung des Weizensteinbrandes (Berichterstatter Appel und Pape). Formal- dehyd tötete in 0,2%iger Lösung bei 1, stündiger Einwirkung die Steinbrandsporen sicher ab. Bei Y, stündiger Beizung mit 0,2 %iger, sowie ",- und 1", stündiger Beizung mit 0,1 %iger Lösung erlitten die Sporen nur eine Keimungsverzögerung von 3—4 Tagen gegenüber unbehandelten Sporen. Die Keimfähigkeit von Winterweizen im Sand- keimbeet wurde durch Behandlung des Saatgutes mit 0,1%iger Lösung bei Y,- und b, stündiger Beizdauer nicht beeinträchtigt: dagegen wurde die Keimkraft verschiedener Weizensorten, die Y, und 1, Stunde in 0,2% iger Lösung verweilt hatten, um 14— 16% herabgesetzt. — Uspulun kam in drei verschiedenen Präparaten, nämlich mit einem Chlorphenol- quecksilbergehait von 20 %, 30 % und 40 % zur Anwendung. Nach !, stündiger Einwirkung von 0,25 %igen Lösungen dieser Präparate keimten die Sporen nicht mehr; eine Schädigung der Keimfähigkeit und Keimenergie konnte in keinem Falle festgestellt werden. — Hennings Parasitenvertilgungsmittel, Furfurol, Senföl, Ferroeyannatrium und Ferrocyankalium sind als Beizmittel gegen Steinbrand nicht geeignet. Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses. (Be- richterstatter E. Werth). Hat ım wesentlichen denselben Inhalt. wie die in Bd. 28 dieser Zeitschrift, 5. 343 besprochene Arbeit von O. Appel. Coprinus auf Rübensamen (Berichterstatter Pape). Infolge einer von Zade in Jena gemachten Beobachtung wurde an Keimproben mit Rübensamen verschiedener Herkunft das Auftreten einer Coprinus- Art studiert, die 3—4 Wochen nach dem Auslegen der Knäuel regel- mäßig auf diesen sich entwickelte und mit ©. nycthemerus übereinzu- stimmen scheint. Er trat am zahlreichsten auf den Proben auf, die die verhältnismäßig geringste Keimfähigkeit aufwiesen, dürfte aber eine Verminderung der Keimfähigkeit oder eine Schädigung der jungen Rübenpflänzehen nicht herbeiführen. Versuche mit Kartoffelstämmen (Berichterstatter Broili). Nachbau zweier blattrollkranker Sorten führte in 8 Jahren zu keiner Gesundung durch Auslese anscheinend gesunder Stauden. Eine weitere Versuchsreihe ist noch nicht abgeschlossen. Ei -. en Referate. 229 Anzucht der Reblausfliegen und ihrer Brut (Bericht- erstatter Börner) Beschreibung von Vorrichtungen zum Einsammeln von Reblausfliegen und zur Gewinnung von Wintereiern. Beobachtuugen über einige schädliche Insekten (Be- richterstatter Zacher). Referat s. Band 30 dieser Zeitschr. S. 177. Untersuchungen über Schädlingsbekämpfung mit Blau- säure. Wirkung der gasförmigen Blausäure auf Kulturpflan- zen (Berichterstatter Scherpe). Beblätterte eingetopfte Bäumehen von Sauerkirsche, Pflaume, Birne und Kiefer. Zweige von Reben und Eichen erlitten durch mehrstündige Behandlung mit Blausäuregas schwere Beschädigungen, einige schon bei einer Blausäuremenge von 70-200 mgr auf 1 cbm, andere, wie die Pflaume, erst bei höheren Konzentrationen. Rebenstecklinge im Stadium der Nachruhe wurden bei Behandlung mit Blausäure von 1 Volumenprozent schon nach einer Stunde zum größten Teil getötet, obgleich ihre frischen Schnittflächen vor Berührung mit: Blausäure gesichert waren. Über die Einwirkung der Blausäure auf Insekten s. das Referat in Bd. 30 dieser Zeitschr. S. 115. Aus den Mitteilungen über das Auftreten von Krankheiten und Beschädigungen ist folgendes von größerem Belang. Die in Deutschland noch wenig beobachtete Selerotinia hordei Schell. wurde an Wintergerste in der Mark gefunden. In Kirschen aus Berlin-Steglitz wurden Käfer und Maden von Anthonomus druparum L. angetroffen, Die japanische Höhlenheuschrecke Tachycines asynamorus. Adel. trat in einem Gewächshaus in Ahlfeld. Bez. Hildesheim. auf, ebenso in Frank- furt a. M. In Thüringen wurden Johannisbeersträucher durch den Pilz Plowrightia ribesia Sacc. zum Absterben gebracht. OR: Müller, Karl. Zehn Jahre staatlicher Pflanzenschutzdienst in Baden. Bad. Landw. Wochenbl. 1919. Nr. 43, S.-A. Kurzer Überblick über die Leistungen der am 23. September 1909 ins Leben getretenen Hauptstelle für Pflanzenschutz in Augustenberg in Baden. OR. Schaffnit. Aufgaben, Ziele und volkswirtschaftiiche Bedeutung des prak- tischen Pflanzenschutzes. S.-A. 8 Ss. 1 Karte. Behandelt den gegenwärtigen Stand der Einrichtungen für Pflanzen- schutz in Deutschland und im besonderen die Arbeiten und ferneren Aufgaben der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Bonn-Poppelsdorf. O.K. 230 Referate. Ritzema Bos, J. Verslag over onderzoekingen, gedaan in-en over inlich- tingen, gegeven van wege bovengenoemd instituut, in het jaar 1915. (Bericht über die Untersuchungen usw, des Instituts für Phytopathologie in Wageningen i. J. 1915). Mededeel. der Landbouwhoogeschool. XVI. 1919. S. 105—157. Die Übersicht in dem Berichte ist vorzüglich, der Inhalt sehr reichhaltig. Zu den laufenden Arbeiten des Instituts gehören: Studien über Blattwicklerraupen an Erdbeeren, über Bodenmüdigkeit. Beach- tenswert. sind folgende, bisher noch fast gar nicht studierte Krank- heiten: Phytophthorafäule an Birnen, der Pfirsichschorf, Endivien- fäule durch Marssonia Panattoniana, die Hafermilbe Tarsonemus spirifex. ein Flachs-Colletotrichum, das Stengelälchen in Narzissen- zwiebeln, Kartoffelkrebs. Eine Flugschrift (Nr. 15 über die Fritfliege) ist neu. Matouschek, Wien. Merk- Buchberg, M. Die Spinnen in ihrer forstlichen Bedeutung. Der Deutsche Jäger. 41. Jahrg. 1919. S. 232/33. Verfasser gibt hier eine Zusammenstellung über die Systematik der Spinnen, wobei er besonders ihre forstliche Bedeutung als Raub- insekten berücksichtigt. Als besonders wichtige Helfer des Menschen erwähnt Merk-Buchberg einmal die Weberknechte (vornehmlich Phalangina parietinum) als Feinde der Fichtengallmücke und unter den Zweilungern (Dipneumones) die Schattenkreuzspinne (Mpeira um- bratica Öl.) nebst ihren näheren Verwandten, die Bergweberspinne (Pholeus optioneides Schr.), die steinbewohnende Sackspinne Drassus lapidrcola Wack., die sechsäugige Röhrenspinne Segestria sexoculata L.. die krummbeinige Krabbenspinne T'homisus vatıus Cl., die grüne Husch- spinne Micromata virescens, die geperlte Rindenspinne Artenes marga- ritatus C}., die Wolfspinne Oxyopes ramosus Panz., die Listspinne Dolo- medes mirabilis Cl., den Baumhüpfer Dendriplantes rudis Koch und die Harlekinspringspinne Saltiscus sceniscus Cl. — Verfasser. schließt mit einem Appell an die Forstleate, ihrerseits Beobachtungen übe: Spinnen zu sammeln, von denen noch zahlreiche biologische: Verhältnisse der Aufklärung harren. H. W. Friekhinger, München. Schoevers, T. A. C. Het „Spint“. Tijdschr. Plantenziekt. 25. Jaarg. 1919. S. 145—155. Mit diesem Namen bezeichnen die Holländer die von den roten Spinnmilben, Tetranychiden, hervorgerufenen Erscheinungen, das Ver- bleichen der Blätter unter Auftreten eines Gespinstes auf ihrer Unter- seite. Verf. behandelt ausführlich die Lebensweise dieser Milben und ihre Schädlichkeit. Die Systematik wird nur ganz kurz gestreift; zu En en ne Ma EN Or Referate. 231 erwähnen ist, daß Verf., wie auch Ref., die Bryobia-Art von Stachel- beeren für eine andere Art hält als die von Efeu, da erstere mit Ende Mai verschwindet. letztere das ganze Jahr über vorhanden ist. Auf einer Phönix-Palme zu Hilversum fand Verf. eine Art, die ihm identisch mit Brevipalpus obovatus von Tee aut Java zu sein scheint. Die Überwinte- rung geschieht als Winterei an Holz oder als erwachsene Milbe an der Erde, oder, wie Verf. in vielen Fällen glaubt, in beiden Former. Die Be- kämpfung erfolgt bei den ersteren durch Winterspritzung mit Obst- baum-Karbolineum (5—8%), bei den am Boden überwinterten durch Anlegen von Leimringen im Frühjahre und Behandlung mit staubförmi- gen. oder flüssigen Schwefelverbindungen im Sommer, mit Ausnahme der Stachelbeere,. die Schwefel nicht verträgt. Auch Spritzen mit starkem kaltem Wasserstrahle sei ein vorzügliches Gegenmittel. Reh. Wagner, Rudolf. Verzeichnis von Sapindaceengattungen, die acarophile Arten enthalten. Anzeiger d. Akad. d. Wissenschaft. Wien. Math.-naturh. Kl., vom 12. Juni 1919. 2 S. Bei den unten angeführten Gattungen ist die Zahl der als mutmaß- lich akarophil festgestellten Arten — nach Untersuchungen des Verf. — beigefügt: 1. Eusapindaceae: Serjania 19, Paullinia 30, Urvillea 3. Thinouwia 3. Bridgesia incisaefolia Bert.. Thowinia 4, Allophylus 45, Melanodiscus oblongus Radlk., Tristiropsis dentata Radlk., Tristira triptera Radlk.. Nephelium 12, Cupania 18, Vouarana yuianenstis Aubl., Matayba 6. Ratonia 3, Molinaea arborea Gmel., Mischocarpus suma- tranus Bl. und M. sundaicus Bl. Il. Dyssapindaceae: Ungnadia texana E. und UT. sinensis n. sp. —. Bei den vielen Dodonea-Arten sah Verf. keine akarophile. Die vielfach sicher noch unbekannten Milben sind so zu gewinnen: Übergießen dr Blätter mit heißer Pikrinsäure, Zerschnei- dung der Domatien, Aufbewahrung im Alkohol. Matouschek. Wien. Nalepa, A. Revision der auf den Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeu- genden Eriophyes-Arten. Verhandl. der zool.-bot. Gesellsch. Wien 1919. 69. Bd. S. 25—51. Zwischen Arten, die auf gleicher Wirtpflanzenart und auf Wirt- pflanzenarten derselben natürlichen Familie Gallen erzeugen, besteht oft eine sehr nahe Verwandschaft. So z. B. stehen die Erzeuger des Cephaloneon pustulatum und der Nervenwinkelausstülpungen auf Alvwus glutinosa einander so nahe, daß dem Verf. erst nach sorgfäl- tigen Vergleichungen und Messungen eine Trennung gelang. Man kann dann von „biologischen‘‘ Arten reden. Ebenso geringfügige Struk- 232 Referate. turverschiedenheiter weisen Formen auf, die auf nahe verwandten Pflanzenarten (A. glutinosa und incana) dieselbe Galle (Cephaloneon pustulatum) hervorbringen. Solche Formen kann man Varietäten nennen. Auf Detula verrucosa wird das ebengenannte Cephaloneon deı Erlen durch das ©. betulinum Bremi vertıeten: die Erzeuger beider ('e- cidien stehen einander auch sekı nahe. Auf 4. viridis wurde eine dem Ceph. pust. entsprechende Gallenbildung bishe; nicht bemerkt. dort tritt eine dem Eriophyes laevis sehr nahe Form als Erzeuger des Phyl- lerium purpureum (DC.) auf. Regelmäßig treten diese Unterarten in den Gallen der Hauptart und umgekehrt als Inquilinen auı, wodurch die Feststellung differenzierender Merkmale sehr erschwert wird. Man hat leider oft eine Art als die Erzeugerin zweier verschiedener Gallen- bildungen angesprochen. -- Die Mehrzahl der auf Betulaceen lebenden Eriophyes-Arten gehört wei Verwandtschaftskreisen an. die ausführlich aufgeführt und beschrieben werden. Matouschek, Wien. Fulmek, Leopold. Die Milbenschwindsucht des Hafers. Nachrichten d. Deutsch. Landwirtsch. f. Österreich. Wien 1919. S. 6—8. 4 Textfig. 1918 wurde die genannte Krankheit auch für Österreich (Ochab in Schlesien) nachgewiesen; im Volksmunde heißt sie hier „‚Senger‘‘. weil die befallenen Pflanzen zuletzt gelb oder braun werden. Das für sie kennzeichnende Steckenbleiben der Rispe im obersten Halmblatte wird bei der sonst ähnliche Symptome zeigenden Erkrankung durch die Zwergzikade nie beobachtet. Der Erreger der Haferschwindsucht, die Milbe Tarsonemus spirifex March., lebt oft in Gesellschaft der Blatt- läuse. Mitunter war der Halm so zernagt, daß sich sein Endteil mit der Rispe leicht aus der Blattscheide herausziehen ließ. Die Milben über- wintern am Ackerboden; die natürlichen Futterpflanzen derselben sind die gewöhnlichen Futtergräser. Noch weiterer Aufklärung bedarf die Frage, inwieweit ungünstige Witterungsverhältnisse im Frühjahr. die ohne Zweifel Vorschub leisten, an den Krankheitserscheinungen beteiligt sind. Die Figuren sind Originale. Matouschek, Wien. Stellwaag, Friedrich. Kräuselkrankheit der Reben. Bayr. Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau. Neustadt a. Hdt. 1919. Merkblatt Nr. 1. Die Kräuselkrankheit oder Verzwergung hat sich in den letzten 5 Jahren im deutschen Weinbaugebiet mehr und mehr ausgekreitet und mancherorts schwere Schäden hervorgerufen; die Beachtung der Krankheit ist deshalb dringend geboten. Verfasser faßt in dem vor- 4 N Ta re u Eee A Fr a Referate. 2] liegenden Merkblatt das Wichtigste zusammen über das Wesen der Er- krankung, über die Rebenkrankheiten, die mit ihr nicht selten ver wechselt werden (Schädigungen durch die Blattgallmilke und Ernährungsstö-. rungen. wie der Bleich-und Gelbsucht), über die Ursache der Krankheit und den Schaden, den die Kräuselmilbe stiftet. Weiterhin gibt er ein untrügliches Mittel zur Feststellung der Krankheit: Pflückt man ein älteres, von der Kräuselmilbe befallenes Blatt ab und hält es gegen das Licht, dann erkennt ein gutes Auge gewöhnlich ejne ganze Anzahl feiner Stiche auf der Blattfläche.: Anderen Verletzungen gegenüber sind diese dadurch ausgezeichnet, daß an ihnen die feinen Blattnerven sternförmig zusammenlaufen. Sie machen den Eindruck bleicher und unregelmäßig begrenzter Flecke. Um diese Stellen herum ist das Blatt- gewebe in seinem Wachstum gehemmt. — Für die Bekämpfung wird als Ersatz für die Schwefelkalkbrühe Kalziumsulfhydrat (Casudrat) empfohlen. H. W. Frickhinger. München. Stellwaag, Friedrich. Jetzt ist es Zeit, die Kräuselkrankheit der Reben zu bekämpfen. Neustadt a. Hdt. 1919. Die Bekämpfung der Kräuselkrankheit erfordert erhöhte Aufmerk- samkeit. Verfasser empfiehlt als beste Bekämpfungszeit die vom Mai bis Juni und als Mittel an Stelle der heute unerhältlichen Sch wefel- kalkbrühe das Kalziumsulfhydrat (Kasudrat) der Firma Bissar in Mai- kammer, das als vollwertiger Ersatz gelten darf. Es ist dieses eine goldgelbe ölige Flüssigkeit, die zum Gebrauche mit 3—4 Teilen Wasser verdünnt wird. Mit einem Liter der gebrauchstertigen Flüssigkeit kann man selbst bei genauer Arbeit mehr als 50 Stöcke behandeln. Man trägt sie mit einem Pinsel oder einer Bürste auf. Zur Behandlung wähle man frostfreie und trockene Tage, das letztere deshalb, damit nicht die Flüssigkeit durch die Feuchtigkeit des Stockes zu stark verdünnt und unwirksam wird. Die Flüssigkeit muß unter die Rinde eindringen. um dort die Milben abzutöten. H. W. Friekhinger, München. Schellenberg. Bekämpfet die Kräuselkrankheit der Reben. Schweizer. Zeitschrift f. Obst- und Weinbau 1919. S. 74. Ein allgemeiner Aufruf zur Bekämpfung der Kıäuselkrankheit der Reben durch Bepinseln mit Polysulfid oder Schwefelleber (30 g auf 1 Liter Wasser), am besten nach Beendigung des Rebschnittes. Matouschek. Wien. Uzel und Rambousek. Über die schwarze Blattlaus. Zeitschrift für _ Zuckerindustrie i. Böhmen. Prag 1919. 43. Jg. S. 36—38. Dieser große Schädling der Zuckerrübe überwintert nicht nur als Ei, sondern auch als Larve. Die Laus tritt im Herbste vorerst auf Melde Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 16 2-0; Bo ia» 234 Referate. und Hirtentäschelkraut, dann erst auf Spindelbaum auf. Hier entwickeln sich geflügelte Individuen. Diese wandern anfangs auf Sauerampfer. dann auf Gänsefuß, Nachtschatten und später erst auf Rübe. Matouschek, Wie:n.. Ritzema Bos, J. Bestrijding van de Boonenbladluis. (Bekämpfung der Bohnenblattlaus). Tijdschr. Plantenziekten 25. Jaarg. 1919. S.. 129—144. Der Verf. schildert ausführlich die Lebensweise der Bohnen-Blatt- laus, Aphis rumicis F. (= pagaveris F. usw.), ihre Nährpflanzen, Entwicklung, Wanderungen, Vermehrung usw. Besonders geht er auf die Wirkung des Wetters auf ihr Vorkommen ein. Wenn im Frühjahr warme Sonnenstrahlen die Jungen aus den Wintereiern an Ligustrum, Evonymus usw. ausschlüpfen lassen, und es folgt eine kalte Nacht, so gehen sie in Massen zugrunde. Regenschauer und Windstöße im Sommer werfen viele Läuse von den Bohnen ab. Bei warmem trocke- nem Wetter vermehren sie sich rasch, und es entstehen viele Geflügelte, so daß sie sich auch rascher ausbreiten, bei kaltem feuchtem Wetter bleibt die Vermehrung langsam. und es entstehen meist Ungeflügelte. Der Honigtau zieht die Ameisen an, die wiederum Läuse von ausgesaugten Pflanzenteilen auf frische, gesunde bringen; daher sind die Erträge der von Ameisen besuchten Bohnenäcker geringer als die von solchen freier. Eigentliche Bekämpfung ist nur auf kleinen Flächen und solange die Bohnen noch jung sind, möglich. Für größere Anbauflächen muß man sich auf Kulturmaßregeln beschränken, die Verfasser nach der Arbeit von Feldt (Mitt. Ver. Förder. Moorkultur Bd. 37, Nr. 4) erörtert. Es sind: Reihen der Bohnen in der Windrichtung anlegen, möglichst frühe Sorten und möglichst früh aussäen, wobei man die Keimung noch durch Beizen mit Uspulun und Aufquellen in Wasser beschleunigt; zwischen die Bohnenreihen solche von Möhren, Petersilie, Kartoffeln pflanzen, mit letzteren auch die Ränder der Bohnenäcker umgeben. Da der Anflug der Läuse von außen her erfolgt, werden immer zuerst die Ränder befallen und zwar die an der Lee-Seite; hier ist daher auch besonders auf das erste Auftreten der Läuse zu achten, und sie sind dann sofort durch Bespritzung mit Spiritus-Seifenlösung zu bekämpfen. : Reh. Groß, M. Zur Wiederaufrichtung der durch die Schildlaus geschädigten Pflaumenbestände. Wiener landw. Zeitg. 1919. 69. Jg. S. 2931 —292. Da die Schildläuse sich stark im Elbetalgebiete Leitmeritz-Boden- bach ausbreiten, stellt der Obst- und Gartenbauverein f. d. deutsche FElbetal in Böhmen nachstehende Richtlinien auf: Die vorhandenen Referate. a 235 Zwetschen- und Pflaumenbäume sind von den Schildläusen mittels Spritzen mit verdünntem Karbolineum zu reinigen. Abgestorbene und kranke Äste sind auszusägen und das Holz sofort zu verbrennen. An verseuchten Orten pflanze man nie neue Bäumchen an. Zum Anbau werden empfohlen die große blaue Hauszwetsche, dann die Sorten „Gute von Bry‘‘ und ‚Bühler Frühzwetsche‘‘. Man wähle auch die Aprikosenpflaume und die große grüne Reineclaude. Nicht zuempfehlen. da oft angefallen, sind die Sorten ‚„‚Kraluper“ un. .„Dolaner‘. Da die Schildläuse auch Wildgehölze befallen, so sind letztere unbedingt zu fällen. \ Matouschek, Wien. Schumacher, F. Entomologisches aus dem Botanischen Garten Berlin- Dahlem. Il. Pulvinaria mesembrianthemi Vallot. Ill. Gymnaspis aechmeae Newstead. Sitzungsber. Gesellsch. Naturforsch. Freunde zu Berlin. 1919. S. 185—189, S. 250-254. Die erstgenannte Schildlaus lebt in erwähntem Garten nur auf Arten von Mesembrianthemum; am stärksten waren befallen M. multi- florum Haw.. und M. acinaciforme L. Von diesen Infektionsherden verbreitet sich das Insekt in die Nachbarschaft, vor allem auf das kleine M. australe Sol. Seine Heimat ist Südafrika. Die Laus ist bisher nur aus Algier, Spanien, Frankreich, Italien, England und Deutschland bekannt; in den ersteren 4 Ländern tritt sie auch im Freien auf. Wegen der grünen Farbe entgeht so manches Tier der Bekämpfung. Parasiten unbekannt, dagegen gelang ein künstlicher Infektionsversuch mit deı Diptere Leucopis nigricornis Egg., die auch in andern Pulvinaria-Arten schmarotzt. Die zweite Schildlaus ist im Bromeliaceen-Hause sehr ver- breitet und nicht auszurotten:; sie lebt auf sehr vielen Arten. Auf den Nährpflanzen fehlt sie dort, wo die Epidermis maschenartige Struk- tur besitzt; weichblätterige Arten werden gemieden. Am stärksten waren befallen: Aregelia, Aechmea, Billbergia, Hohenbergia, Quesnelia und Ananas. Auf einem Blatte von Ananas sativus zählte Verf. auf der Oberseite über 1200 Schilde, auf der Unterseite kaum 100. Noch stärker war der Besatz bei A. silvestris var. bracteatus. Die Vermehrung wird durch die hohe Temperatur im Warmhause begünstigt. Je zartblättriger die Wirtpflanze ist, desto geringer ist der Befall; ganz frei war nur Pepinia aphelandrifolia; Tillandsia-Arten trugen auch wenig Schilde. Auf Orchideen sieht man das Tier auch. Seine Heimat ist Südamerika, wo auch die Heimat der Nährpflanzen ist. Aus europäischen Warm- häusern ist las Tier bisher nur nachgewiesen aus Österreich, England, Frankreich und Spanien. Es wurde mehrmals importiert. Die Be- kämpfung ist schwierig, da die Blätter stachelig oder rinnenförmig sind und die Schilde festsitzen und gegen Flüssigkeiten sehr widerstands- EN TE 7 RE TE en { X > Re ARSTER 236 Referate, fähig sind. Verf. rät an, die befallenen Stücke ins Freie zu versetzen oder in kühlere Häuser, da nur hohe Wärme die Vermehrung der Läuse begünstigt. Matouschek, Wien. Eulefeld. Die Buchenwollschildlaus. Deutsche Forstzeitung - Bd. 34, 1419. 8. 498. | | Verfasser macht darauf aufmerksam, daß die Buchenwollschildlaus (Coccus fagt) seit einigen Jahren im Vogelsberg in stetem Zunehmen begriffen ist. Vorsicht ist geboten, da stark befallene Bäume kränkeln. ja sogar absterben können. H. W. Frickhinger, München. Zacher, Friedrich. Beiträge zur Kenntnis der Geradflüglerfauna des deutschen Alpengebietes. Entomologische Mitteilungen, Bd. VIII, 1919. S. 85—102. Gelegentlich der tiergeographischen Durcharbeitung der deutschen Geradflüglerfauna, deren Ergebnisse Verfasser in seinem Buche ‚‚Die Geradflügler Deutschlands‘ niedergelegt hat, mußte Zacher die Tat- sache feststellen, daß die Alpen, soweit sie im Bereiche der Grenzen des deutschen Reiches gelegen sind, zoologisch sehr ungenügend durch- forscht sind, und daß im besonderen für die Orthopteren nur spärliche Nachrichten vorliegen, die zudem oft alle nur den westlichen Teil des Gebietes der Allgäuer Alpen betreffen und durchaus nicht gestatten. sich nur einigermaßen ein zutreffendes Bild von den Zusammensetzungen der Geradflüglerfauna des deutschen Alpengebietes, von ihrer lokalen Verbreitung, ihrer Gliederung in Lebensgemeinschaften, ihrer Abhängig- keit von der Höhenlage, dem Klima, den Bodenverhältnissen und der Pflanzendecke zu machen. Auch über die Verhältnisse zu den Faunen der Nachbargebiete und das Vorhandensein glazialer und xerothermi- scher Relikte ist nichts näheres bekannt. Verfasser unternahm deshalb im August 1917 eine Reise in das Berchtesgadner Land, über deren Ergebnisse er in der vorliegenden Arbeit berichtet. Trotz sehr ungün- stiger Witterung konnte er ziemlich reichen Fang machen, darunter eine große Zahl für die bayerischen Alpen neuer Arten. Auch biologische Beobachtungen fügt Zacher bei. H.W. Frickhinger, München. Jaap, Otto. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Zoocecidien nebst Bemerkungen zu einigen in meiner Sammlung aus- gegebenen Arten. Verhandl. d. botan. Verein. d. Provinz Branden- burg: 60. Jg. 1919. S. 1—55. Neue Gallmücken sind: Jaapiola tarda auf Carex vesicarva, Contarinia florum auf Convallaria maialis, ©. polygonati auf Polygonatum Referate. 237 multiflorum. Harmandia populi auf Populus tremula, Rhabdophaga gemmarum auf Salıx aurita, Helicomyia deletrix auf Salız alba und S. fragilis , Rhabdophaga Jaapi auf Salix repens, Rh. oculiperda auf Salix auria, Rh. exsiccans auf S. repens, Dasyneura auritae auf 8. aurita, D. dryophila auf Quercus robur, Macrolabis holosteae auf Stellaria holostea, Dasyneura Jaapiana auf Filipendula ulmaria, Contarinia floriperda und Clinodiplosis sorbicola auf Sorbus aucuparia, C'. geicola auf Geum urbanum und @. riwale, Macrolabis rosae auf Rosa canina, Jaapiella sarothamni auf Sarothamnus scoparius, Jaapiella Jaapiana - auf Medicago lupulina, Tricholaba trifolis auf Trifolium pratense, Dasy- neura spadicea, D. Loewiana und Tricholaba similis auf Vicia cracca. Oontarinia Jaapi und Jaapiella volvens auf Lathyrus pratensis, Dasyneura frangulae auf Frangula alnus, Contarinia iniquilina, Troiteria sp. (nov.?), Dasyneura umbellatarum und Amerapha gracilis in den Kiefferia-Gallen auf Pimpinella, Dasyneura sp. (nov.?) auf Pimpinella saxifraga, D. angelicae auf Angelica silvestris, Jaapiella catariae auf Nepeta cataria, Contarinia lamiicola auf Lamium maculatum, Macrolabis Jaapi auf Galium aparine,. Contarinia dipsacearum au Succisa pratensis, Misopatha campestris und Cecrdophila artemisiae auf Artemisia campestris, Conta- rinia artemisiae auf A. vulgaris, Olinodiplosis (?) oleracei auf Cüirsium oleraceum, Jaapiella cirsiicola auf Cirsium-Arten, Macrolabis hieracii auf Hieracium-Arten. — Die neuen Gallmilben sind: Eriophyes te- nuis var. lissus auf Molinia coerulea, E. longirostris auf Alnus glutinosa, E. goniothorax var. sorbeus auf Sorbus aucuparıa, E. piri var. marginem- torquens auf Pirus acerba, Phyllocoptes reticulatus var. lathyrı auf Lathyrus pratensis. Eriophyes tuberculatus var. calathınus auf Tanacetum vulgare. — Beachtenswert sind folgende Angaben: T'y- . lenchus sp. erzeugt auch auf Fontinalis antipyretica Gallen. — Die Juniperus-Gallen sind zur Zeit nach den vorhandenen Bestimmungs- tabellen nicht immer mit Sicherheit zu bestimmen, da die meisten sehr veränderlich sind und einige sich sehr ähneln ; man muß die Tiere züchten. An den Nadeln von Pinus Banksiana Lb. erzeugt ein Insekt (?) eine Gaile, die bisher in Deutschiand nicht bemerkt wurde. Auf P. silvestris sind entschieden sehr schällich die Gailen von Eveiria Buoliana Schiff. und E. resinella L., feraer die von T'hecodiplosis brachyntera (Schwgr.) Kfi.; die von Cnapholodes strobilobius (Klt.) C. Börn. erzeugte Galle sehädigt Picea excelsa. Auf Salix-Arten erzeugte Gallen werden oft von Meisen aufgehackt; letztere, nicht die Eızeuger der Gallen, sind den Weiden in solchen Fällen schädlich. Quercus robur wird stark durch die Gallen, erzeugt von Asterolecanium variolosum (Rtz.) Ckll. geschädigt. Dasyneura diovwcae Rübs. erzeugt die Gallen im Herbst, namentlich auf den Ausläufern von Urtica dioeca. Der Spinat leidet stark durch die Gallen, erzeugt von Aphis rumicis und von Aphrophora spumaria; 238 Referate. sie gleichen einander sehr. Contarinia pirwora (Ril.) Kff. hat 1915 durch ibre Galle auf Birnbäumen: fast alle Früchte vernichtet. Spindel- förmige Anschwellungen einjähriger Sproßarten erzeugt Argyresthia spiniella Z=]l. als Raupe auf Prunus padus (neue Galle). Calluna erhält durch Eriophyes sp. hexenbesenartige Bildungen, Erica tetralix kann durch Eriococcus ericae Sgn. zum Atsterber gebracht werden. Viburnum opulus wird samt seinen Formen stark durch Aphis rumicis geschädigt, ebenso Cailıstephus chinensis. — Sonst enthält die Arbeit noch viele neue Gallen, die Angabe neuer Nährpflanzen und viele zoologische Einzelheiten. ‘ Matouschek, Wien. De koolvlieg [die Kohlfliege] (Chortophila brassicae Bche.) Meded. phy- topathol. Dienst Wageningen. Nr. X. 1919. 8%. 188. 13 Taf. Die Kohlfliege ist in den Kohl bauenden Teilen Hollands außer- ordentlich schädlich. Sie tritt auf allen Böden auf, auf den leichteren häufiger als auf den schweren; auf ersteren waren bis 80%, der Pflanzen befallen. Sehr wichtig ist die Windrichtung zu früher befallenen Feldern. Stark befallene Pflanzen gehen unter Welken ein; schwach befallene können sich bei genügender Bodenfeuchtigkeit erholen; sie sind an den steil stehenden Blättern kenntlich. Die Fliege kann in drei Generationen auftreten; die schädlichste ist die erste am Frühkohl, der bis zu 95% zerstört werden kann. An wilden Kreuzblütlern wurden die Larven noch nicht gefunden. Das einzige sichere Gegenmittel ist die Verhinderung der Eiablage, die am besten durch 6eckige Tafeln aus Asphaltpanier erfolgt, die in Kragenform um die frisch gesetzte Pflanze gelegt werden, wie es sich in Amerika und England schon längst bewährt hat. Doch muß gesorgt werden, daß sie nicht mit Erde bedeckt werden; denn dann sind sie wirkungslos. Ihre Anfertigung. Anwendung und Behandlung werden ausführlich geschildert. Reh. Zimmermann, Hugo. Ein neuer Schädling an Spargel und Bohne. Blätter f. Obst-, Wein- und Gartenbau. Brünn 1919. XVI. Ss. 10-11. Zu Unter-Themenau (S.-Mähren) zeigten Spargelsprosse rostig verfärbte Fraßstellen ; der Fraßgang der Larve geht bis 1 cm ins Innere, sonst aber verläuft er unter der Rinde. Von der Fraßstelle aus fangen die Stangen zu faulen an. An zwischengepflanzten Bohnen waren ent- weder die Keimblätter angefressen (sie wurden gelb) oder das hypo- kotyle Stengelglied (dann ging das ganze Pflänzchen ein). Ursache des Schadens an beiden Pflanzen war Chortophila trichodactyla Rond., ‘ eine Fliege, die der bekannten Kohlfliege recht ähnlich ist. In den nächsten Jahren war der Schädiger verschwunden. Matouschek. Wien. Referate, 239 Zacher, Friedrieh. Ein für Deutschland neuer Gerstenschädling. Deut- sche Landwirtschaftliche Presse. 46. Jahrgang. 1919. S. 275. Verfasser fand im August 1918 auf einem Gerstenfeld in Dahlem einige Pflanzen, deren Ähren in der obersten Blattseite stecken geblieben waren. Die Ähren selbst, der oberste Halmteil und das oberste Blatt waren verfärbt und teilweise in Fäulnis übe:gegangen. Die Ährchen enthielten keine Körner, sondern an ihrer Stelle die braunen Tönnchen- puppen von Fliegen, die, als sie noch in der ersten Hälfte des August auskamen. eine Grünaugenfliege (Chloropide) Lasiosina cinctipes Meig. entließen. Diese Art, bei uns noch nicht als Schädling der Gerste bekannt, ist als solcher aus Rußland von Rimsky-Korsakoff beschrie- ben, der die Larven ıninierend zwischen dem obersten Blatt und der Ähre fand. Gleichzeitig stellte Zacher noch einen weiteren Gersten- schädling fest in der Chloropide Elachipters cornuta Fall., über deren Lebensweise Verfasser allerdings bis heute noch keine weiteren Beobach- tungen machen konnte. H. W. Friekhinger, München. Schumacher, F. Leucopis nigricornis Eggers, eine in Schitd- und Blatt- läusen parasitierende Fliege. Zeitschrift f. wissenschaftl. Insekten- biologie. Bd. 14. 1919. S. 304— 306. Leucopis nigricornis spielt als Parasit bei Schild- und Blattläusen eine wichtige Rolle. Gewisse Cocciden sind oft von den Larven der Fliege befallen. Als Wirttiere der Fliegen benennt Schumacher 12 Coceiden und 9 Aphiden. Leucopis nigricornis dürfte wohl über die ganze Welt verbreitet sein. Die Fliege bevorzugt solche Cocciden, die Eisäcke von beträchtlicher Größe verfertigen und gleichzeitig testsitzen, wie die Pulvinaria- und Eriopeltis-Arten. Bei den Apkiden ist bemerkenswert, daß die Fliegenlarven sich in den dicht bevölkerten Gallen von Pem- phigus-Arten’sowohl in Europa wie in Nordamerika entwickeln. H. W. Friekhinger, München. Börner, Karl. Stammesgeschichte der Hautflügler. Vorl. Mitteilungen aus der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Mit 6 Abb. Biologisches Zentralbl. 39. Bd. 1919. S. 145—186. Verfasser hat durch vergleichende Untersuchungen über die Unter- kiefer und Unterlippe bei Stechimmenfamilien die Grundlage geschaffen für eine vergleichende Stammesgeschichte der Hautflügler. Seine dabei gewonnenen Anschauungen, die den Pflanzenpathologen, vor allem durch Börners Studien, auch an den Blatt- und Holzwespen und den zahl- reichen Schmarotzerhautflüglern interessieren. legt Verfasser neben eingehender Beschreibung der einzelnen Befunde auch in einem Sta mm- baume nieder. Eine systematische Übersicht über die Familie der Hautflügler beschließt die Arbeit. H.W.Frickhinger. München. 240 Referate. Quiel, Günther. Darstellung des Generationswechsels von Diplolepis quercus folii. Naturwissensch. Wochenschrift, N. F. X VIII. Bad. 1919. 8. 432. Die folgende Kla:stellung des Generationswechsels war erforderlich, da in: der Literatur Unrichtigkeiten vorkommen. Die römischen Zahlen links bezeichnen die Monate. IX—X. Die Galläpfel (‚‚Gallen von D. scutellaris‘‘) sind ausgewachsen. Ende IX-— XII, auch I—II. Die Wespen (nur 29) der 1-geschleckt- lichen (unisexuellen, agamen) Generation von D. quercus folsi (= D. scutellaris) schlüpfen aus den Gallen. I—Il. Das D. scutellaris-Q belegt schlafende Knospen an alten Eichen- stämmen, an Stammsprossen, selten an jungen vorjährigen Zweigen mit parthenogenetisch sich entwickeinden Eiern. Anfang V. Aus den belegten Knospen erscheint die „Galle von D. Taschenbergii‘. Mitte V und VI. Die Wespen (77 u. 2%) der 2-geschlechtigen (bi sexuellen. digenen) Generation von D. quercus folii (= D. Taschen- bergii) schlüpfen aus den Knospengallen. Begattung, Eiablage ın die Mittel- oder starken Seitenrippen der Unterseite der Eichenblätteı. Mitte VI. Die Galläpfel (‚‚Gallen von D. scutellaris‘‘) erscheinen an den belegten Blattstellen. IX—X. Die Galläpfel stnd ausgewachsen. Die Ausdrücke „sexuell“, ‚‚geschlechtliche‘‘ und ungeschlechtliche ..Generation‘“ sollten als mißverständlich bezw. unrichtig für die Fort- pflanzungsverhältnisse der Gallwespen nicht angewandt werden. Matouschek. Wien. Maarschalk, H. Bestrijding van de Bessenbastaardrups. (Bekämp- fung der Beeren-Afterraupen). Tijdschrift över Planten- ziekten. Jg. 25, 1919. Beiblatt, S. 13—16. Die Johannis- und Stachelbeer-Blatt wespen pflegen in der ersten Ap- rilhälfte zu erscheinen, ihre Afterraupen schlüpfen Ende Aprıl oder Anfang Mai aus den Eiern. Da Arsenbespritzungen während der Blütezeit nicht vorgenommen werden können. weil die Honig sammelnden, Bienen sich daran vergiften, wird Spritzen mit 11%%iger Chlorbariumlösung empfohlen, bei der ersten Bespritzung unter Zusatz von 1% Kalk, bei der zweiten ohne solchen. O0:K, Badoux, H. Über die durch die kleine Fichten-Blattwespe (Nematus abietinum) in den Waldungen der Schweiz verursachten Schäden. Schweizer. Zeitschr. f. Forstwesen. 1918. 69. Jg. S. 243—250. 1919. 70. Jg. S. 1-10. 1 Tafel. | Liparis dispar (gr. Schwammspinner) verwüstete 1888 einen Teil der Ernte bei Orvins nächst Briel, seither aber schädigte er nie. T’omtcus SENSE TROST Referate, 241 Iypographus wurde dem Walde am gefährlichsten; im Kanton Grau- bünden wurden 1900—01 mehr als 1000 cebm Nadelholz seine Beute, wobei sich in Hochlagen 7’. cembrae zugesellte. Der Maikäfer und der graue Lärchenwickler (Steyanoptycha pinicolana) lichten in periodischen Zwischenräumen die Lärchenwälder von Graubünden und Wallis. Der grüne Eichenwickler (Tortrix virıdana) nahm nur einmal, 1903 bis 1908, die Eichenwälder und zwar von Chassagne bei Orbe stark her. Seit einigen Jahren erregt ein sonstin Europa wenig beachtetes Insekt in der Schweiz größte Aufmerksamkeit, nämlich Nematus abietinum Htg. De Luze beschrieb das erste ernsthafte Auftreten des Schäd- lings für das Gebiet im Jahre 1901. Alle später beobachteten Schädi- sungen weıden genau aufgezählt; im Kanton Luzern und Zürich trat das Tier am stärksten auf. Veif. schildert nun eingehend die Biologie desselben. Da die Kokonperiode 10— 10%, Monate dauert, so ist in dieser langen Zeit die eingeschlossene Larve gegen Angriffe von Schmarotzern und anderen Gefahren sehr gut geschützt. Die Generation ist einjährig. . Der Fraß der Afterraupen erstıeckt sich nur auf die Nadeln der Mai- triebe, nie auf die älteren Nadeln. Zuerst benagt die Larve so daß die Nadel herabhängt und rot wird, später verzehrt sie die Nadel ganz. Bei mehrmaligem Fraß stirbt die Triebspitze ab, es kommt zu Wipfel- deformationen (Koller- oder Schopffichten, Bajonettstangen). Im Zwinger befraßen die Larven nie Weißtanne, wohl Lärche, Kiefer, Zirbe; sie sind also nicht monophag. Bekämpfung: Die mechanischen, zu Naunhof angewandten Mittel brachten dort keinen Erfolg. Also muß man zur biologischen Bekämpfung schreiten. Webspinnen fangen viele Tierchen. Anfang Juli wurden Larven, die vom Baume herabgefallen, sofort von Formica rufa angegriffen und trotz Gegenwehr getötet. Eine unaufhörliche Einsammlung erfolgte anfangs Juni. Auch der Wanzen- geruch der Larve schreckt die Ameise nicht ab. Auf dem Baume verfolgt sie die Larven nicht sonderlich. Kleinere Schlupfwespen versuchen oft die Larve mit der Legröhre zu stechen, sie weicht aber aus. Die Vögel spielen in der Schweiz keine Rolle als Vertilgeı. Von einer klimatolo- gischen Einwirkung ist wenig zu hoffen; es müßten Fröste etwa am 20. Mai eintreten, um die Epidemie hintanzuhalten. Von 1911 bis 1916 war der Zuwachsveilust 27 cbm auf 1ha und Jahr, was den Schaden von 5000 Franken ausmacht. Gemischte Bestände behaupten sich besser. Matouschek. Wien. Enslin, E. Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoidea. VI. Entomolog. Mitteilungen. Berlin 1919. VIII. S. 78—83. 3 Fig. Die Imago und Larve der Blattwespe Fenusa Dohrni Tischb. sind viel kleiner als die der Art Phyllotoma vagans Fall. Die Larven beider Arten trifft man oft in demselben Blatt der Erle minierend an. 242 Referate. Der Fenusa-Larve fehlen die schwarz glänzenden Critinflecken auf den ersten Segmenten, welche ersetzt werden durch einen schwach sichtbaren bräunlichgelben Fleck auf der Ober- und Unterseite des 1. Segments. Die schwarzen Flecken sieht man schon durch die Wand der Mine. Fenusa legt viel kleinere Minen an, nie überschreitet sie den Raum zwischen zwei Seitenrippen. Bei Phyllotoma werden später mehrere Zwischenrippenräume in die Mine einbezogen. Fenusa verpuppt sich außerhalb der Mine, die Phyllotoma-Arten erzeugen innerhalb der Mine einen schlittenförmigen Kokon. — Die bisher unbekannten Larven von Pristiphora viridiana Knw. fand Verf. im Mai auf der Birke. Die Art gehört zu den Blattwespen, die parthenogenetisch männliche Nach- kommen erzeugen. Matouschex, Wien. Hedicke. Jsosoma hordei Harr. als Getreideschädling. Deutsch. ent. Zeitschr. 1919. S. 205—206. Diese Zehrwespe wurde 1830 in Nordamerika beschrieben, wo sie in den Halmen verschiedener Getreidearten, besonders Weizen und. Roggen, Anschwellungen dicht über den Knoten verursacht. Walker beschrieb sie aus England als J. lineare aus Gras; Portschinsky und Lindeman stellten sie 1881 in Südrußland an Weizen fest. In Mittel- europa ist sie bis jetzt nur an Agropyrum-Arten bekannt. von denen sie v. Schlechtendal 1890 als J. agropyri beschrieb. Sie verhält sich hier an den verschiedenen Arten verschieden und scheint auch nicht ohne weiteres von einer an eine andere überzuführen zu sein. Reh. Oberstein. Über das Auftreten von Thersilochus morionellus Holmgren ais natürlicher Feind des Rapsglanzkäfers (Meligethes aöneus F.) in Schlesien. Centralblatt f. Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. 2. Abt. 49. Bd. 1919. S. 91/92. Verfasser beobachtete zwischen Zimpel und Wilhelmshafen bei Breslau im Vorsommer 1918 ein zahlreiches Vorkommen von Ichneu- moniden Thersilochus morionellus Holmgr. auf einem vom Rapsglanz- käfer und dessen Larven arg heimgesuchten Rapsfeld. Die Ichneumo- niden waren sehr lebhaft, wie das lchneumoniden im Gegensatz zu Braconiden eigen ist. Es gelang nur schwer, einige wenige zu fangen. Eine Bestimmung der Ichneumoniden als T'hersilochus mortonellus Holmgr. konnte nur mit Vorbehalt erfolgen, da die gefangenen Exemplare Männchen waren. während genau bekannt bisher nur die Weibchen der Spezies sind. H. W. Friekhinger, München. Referate. 243 _ Stellwaag, Friedrich. Zusammenfassender Bericht über Versuche zur Bekämpfung der Traunenwiakler mit Blausäure. Neustadt a. H. 1919271228. Verfasser erinnert zunächst an die Ergebnisse der Versuche im Frühjahr 1917, nach denen das bisher in Amerika und anderen Ländern gebräuchliche Verfahren, die Pflanzen in belaubtem Zustand zu vergasen, bei Reben an den grünen Pflanzenteilen selbst bei An- wendung geringer Gasmengen Schädigungen hervorruft, ohne die Abtötung des Schädlings sicher zu gewähren. Demgegenüber ergab sich, daß in unbelaubtem Zustand der Rebstock höhere Blausäure- mengen verträgt und daß auf diese Weise die Winterpuppen unter der Rinde zum Absterben gebracht werden konnten. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, hat die Neustadter Versuchs- anstalt unter der Leitung Stellwaags und Mitwirkung des Instituts. für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin- Dahlem eine Reihe von Versuchen für das Jahr 1918 angestellt, über die Stell- waag hier berichtet. Der erste Versuch galt einer Vergasung imfreien Weinberggelände ohne Bedeckung, Huch Art der Gasangriffe im Felde; er war ergebnislos, da es nicht gelang, eine Wirkung der Blausäure dicht über den Erdboden d. h. in der Höhe des alten Rebholzes, in dem die Puppen sitzen, zu erreichen. Auch die Vergasung im freien Gelände mit Bedeckung bewährte sich nicht restlos, so daß Stellwa ag zu dem Schlusse kommt, daß „die Verwendung von gasförmiger Blausäure zu umständlich, zu kostspielig und zu wenigzuverlässigist‘. AuchSpritzversuchemitwässeriger Blausäurelösung im Sommer nach dem Vorschlag Dr. Fink- lers, bewährten sich nicht, da eben selbst die niedrigsten Blausäure- konzentrationen die grünen Rebteile verbrennen. Weitere Versuche galten der Verwendung von Abkömm- lingen der Blausäure nach dem Vorschlag von Dr. Emde. Es wurden dabei Spritzversuche mit gleichartigen Brühen gemacht, die ohne fremde Zusätze auf den Rebstöcken bis zu 24 Stunden Blau- säure entwickelten. „Wie beim Finklerschen Verfahren traten aber Verbrennungen der Reben ein, selbst bei solchen Konzentrationen, bei denen die Würmer am Leben blieben. Diese Schädigungen rührten offenbar von der gasförmigen Blausäure her, die sich aus den Spritz- brühen entwickelte, weitere schädigende Bestandteile schienen die Emdeschen Brühen nicht zu enthalten. Das Verfahren erwies sich somit für den Sommerversuch vorerst zwar nicht geeignet, scheint aber für Winterversuche aussichtsreich“. Das Verfahren hätte vor allem den Vorteil, daß Lösungen zur Anwendung kommen, mit denen der Winzer ohne besondere Gefahr umgehen kann. Sehr günstige Erfolge lieferten auch die winterlichen Spritzversuche mit BE a NE 1 a a TE > ı a ee 3 2% -. B ER “ aRHn we . ae re 244 Referate. wässeriger Blausäurelösung. Stellwaag machte seine Ver- suche mit Konzentrationen von 37% bis herunter zu %%. Davon | kamen für die Praxis, abgesehen davon, daß die Konzentrationen E von 37—9% die Knospen an Rebstöcken vernichteten, nur die nie- deren Konzentrationen von 3% und darunter in, Frage. Die Erfolge waren sehr günstige, noch bei der Anwendung von nur '/, Jigen Lösungen hatte das frei werdende Gas die Puppen bis zu 100°/o abgetötet. H. W. Friekhinger (München). Müller, Karl. Arsenbrühen als Ersatz für Nikotinbrühen. Badisches landw. Wochenblatt. 1919. S. 274—275. Verfasser empfiehlt, da Nikotin immer noch nur in gering.r Menge zu haben ist, Uraniagrün zur Bekämpfung desH eu- u. Sauerwurmes. Man gebe dieses Mittel zur Kupferkalkbrühe. Die einzelnen Rebsorten zeigen verschiedene Empfindlichkeit gegen Uraniagrün. Gutedel und Sylvaner muß man mit einer Zugabe von 150 & Uraniagrün zu 1 hl Bordeauxbrühe spritzen; Rießling verträgt gut 200 g@. Matouschek, Wien. Krauße, Anton. Ennomos quercinaria Hfn. als Waldverderber. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 1919. S. 153—159. 6 Abb. Verfasser erhielt den Spanner Ennomos quercinaria Hin. als Schäd- ling an Buchen aus der Oberförsterei Saarbrücken. Die Spanner ver- ursachten Kahifraßstellen von 1—4ha. Von den Raupen traten die hell- grünen wie die dunkelbraunen Exemplare etwa in gleicher Zahl auf. Die Puppen wurden in Brusthöhe an Buchen hinter Rindenstücken. besonders abeı in den Astwinkeln anterdrückter Buchen leicht ein- gesponnen gefunden: meistens waren mehrere Puppen zusammen. Der Falterflug begann anfangs Juli, zum Teil schon Ende Juni. Krauße erhielt aus der Zucht die Ichneumonide Pimpla examinator Fabr. 9, eine fast in ganz Europa vorkommende Art, die schon als Parasit zahl- reicher Insekten, vor allem von Lepidopteren, bekannt ist. H. W. Friekhinger, München. Sedlaczek, W. Starkes Auftreten des grünen Eichenwicklers (Tortrix viridana L.) in der Wiener Gegend. Zeitschrift d. österreichischen Entomologenvereines. Wien 1919. 4. Jahrg, S. 78—-79. Der südliche Teil der Sandsteinzone des Wiener Waldes leidet jetzt schwer an den Folgen des Fraßes durch die Tannentriebwickler Tortrix murinana Hbn. und T. rufimitrana H. Sch. Es treten der > { Referate. 245 Burkenkäfer und der Hallimasch auf der heiße Sommer 1917 war nicht günstig — all das brachte Lücken in die Bestände, sodaß die reinen Tannenaltbestände im Flußgebiete der Wien bis auf wenige Reste ver- schwinden werden. Im östlichen Teile des Gebirges ist die Eiche bedroht durch T. viridana, was im Gefolge hat den Eichenmehltau, den Halli- masch und den Scolytus intricatus Rtzb. (Eichensplintkäfer). Als lokale Vorbeugung der Schäden kämen in Betracht: Einstellung des Ab- triebes von Eichen im Frühling und Sommer zur Verhinderung später Stockausschläge und damit der Verbreitung des Mehltaues (weißbepudert sah Referent 1919 alle Ausschläge auch im Leithagebirge), zur Bekämp- fung des Hallimasch Erhaltung eines gesunden Unterwuchses in Eichen- beständen, Erziehung eines starken Aufwuchses. Die Bekämpfung des Wicklers kann jetzt nur auf biologischem Wege geschehen, indem man seine Feinde aus dem Reiche der Glieder- und Wirbeltiere schont und fördert, daher Erhaltung des Artenreichtums der Waldvegetation, Regelung der Waldweide, Aushängen ven Nistkästen, Fahndung der Vogelsteiler. Matouschek, Wien. Riedel. Auftreten des Kiefernspanners in Niederschlesien. Deutsche Forstzeitung Bd. 34, 1919. S. 320/321. Oberförster Riedel teilt mit, daß in seinem Bezirke, Stadtforst Polkwitz in Niederschlesien, zu Beginn dieses Jahres der Kiefernspanner sehr stark aufgetreten ist. Verfasser vermutet, daß der Schädling auch in anderen niederschlesischen Gebieten zu verspüren war. H. W. Frickhinger, München. Krauße, Anton. Beobachtungen an Dasychira pudibunda L. gelegentlich des Eberswalder Fraßes 1917. Mit 9 Figuren im Text. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 51. Jahrg. 1919. S. 265— 272. In den Jahren 1915 und 1916 beobachtete Krauße bei Eberswalde vereinzelt einzelne Imagines des Buchenspinners Dasychira pudibunda L., im Juni 1917 fanden sich an einigen Stellen eine große Anzahl Falter, wenn auch nicht in einem solchen Maße, daß Krauße auf einen Kahl- fraß hätte schließen müssen, wie ein solcher im Heıbst in großen Aus- dehnungen eintrat. In erstaunlichen Massen waren die Raupen plötzlich vorhanden; wie bei Eberswalde wurde ein Massenauftreten des Buchen- spinners auch aus der Oberförsterei Menz (Reg.-Bez. Potsdam) sowie von Freienwalde und von Rügen gemeldet. Daß der Rotschwanz auch ander wärts in Deutschland im Jahre 1917 stark aufgetreten ist, darauf deuten zahlreiche einzelne Mitteilungen hin. Die Ursache des plötzlichen Ansch wellens desSchädlings konnte nicht erkannt werden. ‚‚Jedoch ‚meint Krauße, könne für den Eberswalder Fall ein Einwandern nicht in Frage kommen. Daß ein gewisses Vorrücken der autochthonen Raupen indes 246 Referate, vorkommt, will damit nicht geleugnet werden“. Krauße beweist diese Behauptung mit der Beobachtung, daß die Raupen allmählich bis in das Stadtinnere eindrangen. Farbenabtönungen der Raupen waren sehr zahlreich, besonders häufig waren die schwarzen Raupen. Die Raupen waren alle polyederkrank, gingen daran auch in den Zuchten Kraußes ohne Ausnahme zugrunde. Die Raupen ‚wipfeln“. Beson- . ders gegen Ende des Fraßes waren die Buchen- und Hainbuchenäste mit Raupenklumpen bedeckt. Massenhaft war der Boden weithin be- deckt mit charakteristischen Blattfragmenten, die von den Raupen herausgeschnitten waren. An manchen Stellen, wo die Raupen in be- sonders großer Anzahl vorhanden waren, waren auch diese am Boden liegenden Blattfragmente noch aufgefressen, ein Zeichen für die große Gefräßigkeit der Raupen. Massenhaft stiegen die Raupen auch auf Kie- fern, ließen sich aber sofort wieder herabfallen ; Kiefernnadeln verschmäh- ten sie stets. Die Nahrung wird ziemlich schlecht ausgenützt, in den Ex- krementen fanden sich ziemlich große Gewebeteile unverdaut. Eine interessante biologische Beobachtung machte Krauße: er fand quer über einen Weg von etwa 3 m Breite von einem Baume zum anderen eine Raupenstraße. nach Art der bekanntn Ameisenstraßen; auf ihr fluteten die Raupen nach beiden Richtungen in dichten Massen ständig in einer Breite von 20 mm hin und her, auch an den Bäumen kletterten die Raupen dicht gedrängt auf und ab. Die Rotschwanzraupen sind ob ihrer Haare, die Ausschlag verur- sachen sollen, gefürchtet. Krauße selbst blieb, wie er erwähnt, obwohl ersich Raupen auf Hand und Arm zerrieb, vollkommen unbelästigt. In der Oberförsterei Neufeifen (bei Menz) dagegen mußte dieser Beschädigungen halber die Arbeit in mehreren befallenen Distrikten eingestellt werden. An natürlichen Feinden des Buchenspinners traf Kıauße den Puppenräuber Caloscema sycophanta L. und neben kleineren Carabiden noch Carabus glabratus an. Vögel, die Rotschwanzraupen nachgestellt hätten, fand Krauße nicht. H. W. Friekhinger, München. 'Krauße, Anton. Über Dasychira pudibunda L. bei Eberswalde 1918. Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen. 5l. Jahrg. 1919. S. 445— 447. Verfasser setzt seine Angaben über das Auftreten von Dasychira pudibunda L. fort, die, wie im Jahre 1917, so auch im Jahre 1918 bei Eberswalde Kahlfraß stiftete. wenn dieser auch mit dem vom Jahre vorher in seiner Schwere nicht verglichen werden kann. Alle vom Verfasser untersuchten Eier, Raupen und Falter zeigten Polyederbefall. Interessant war, daß die diesjährige Hauptfraßsteile in der Peripherie des vorjährigen Kahlfraßfeldes lag. Den starken Fraßbeschädigungen nach zu schließen, müssen viele Individuen des Rotschwanzes der Polye- derkrankheit gegenüber immun sein. H. W. Friekhinger, München. Referate. 247 Krauße, Anton. Zur Vertilgung der Raupen des Kiefernprozessions- spinners. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 51. Jahrg. 1919. S. 202—205. Im "Jahre 1916, 1917, 1918 trat der Kiefernprozessionsspinner Thaumetopoea pinivorana Fr. in Westpreußen sehr stark auf, besonders auf der frischen Nehrung und auf Hela. Um die rohe Methode der Bekämpfung. die Raupen aut ihrer Wanderung zu zertreten, durch eine weniger beschwerliche zu verbessern. machte Krauße Spritzversuche, allerdings nicht an Kiefernprozessionsspinnern, sondern an Raupen von Vanessa Jo L. und Dasychira pudibunda L. Verfasser wählte dazu Schachts Obstbaumkarbolineum und Flörsheimer Floria-Nikotinseife A. Beide Mittel bewährten sich gegenüber den genannten Raupen sehı, so daß sie Krauße den beteiligten Revierverwaltungen auch für die Be- kämpfung der Prozessionsspinnerraupen empfahl. Er schlug eine mindestens 3%ige Emulsion vor, besser noch eine etwas stärkere, und empfahl reichliche Bespritzung. Über die Ergebnisse dieser Versuche gibt Krauße einen Bericht des Forstmeisters Benecke- Steegen wieder, der schreibt. ‚‚Beide Mittel haben sich sehr gut bewährt .......... mit der wässerigen Lösung beider Mittel wurden die Raupenzüge auf dem Erdboden begossen, wodurch letztere sofort eingingen ....... Das Töten der Raupen auf dem Erdboden durch Begießen hat gegenüber dem bisher üblichen Zertreten oder Zusammenkehren den Vorzug. daß jede Berührung der Raupen und damit die Gefährdung der Arbeiter durch umherfliegende Raupenhaare vermieden wird“. Außer in West- preußen trat der Prozessionsspinner im Jahre 1918 nach den Angaben Kraußes auch bei Alt-Toeplitz (Kreis Zauche-Belzig) und bei Spremberg in der Lausitz auf. H. W. Friekhinger, München. Voss, 6. Rapsglanzkäfer und Rapsverborgenrüssler. Flugbl. Nr. |4 der Flugblattsammlung herausg. v. E. Schaffnit, Bonn-Poppels- dorf. April 1919. Schilderung der Lebensweise, Schädlichkeit und Bekämpfung von Meligethes aöneus. Ceutorrhynchus assimils und ©. napt. Die Bekämpfung dieser Schädlinge ist die gleiche: Herstellung eineı gleich- mäßigen krümeligen Beschaffenheit des Bodens und gleichmäßige Veir- teilung des Saatgutes, um rasch und gleichmäßig verlaufende Blüte herbeizuführen ; direkte Bekämpfung durch Anwendung des (abgebil- deten) Sperlingschen Fangapparates. 0..K: Friederichs, Karl. Der Rapsglanzkäfer als Schädling. (Aus dem Forschungsinstitut f. angewandte Zoologie in München). Deutsche landwirtschaftliche Presse. 46. Jahrg. 1919. Nr. 64. S. 485—486. Die Schädlingsnatur des Rapsglanzkäfers ist in letzter Zeit von mehreren Seiten angezweifelt worden, im Gegenteil hat man den Versuch 248 Referate. unternommen, jhn als blütenbiologisch sehr wichtiges Insekt hinzu- stellen, das zur Erzielung eines noı malen Schotenansatzes durchaus notwendig ist, indem es in hervorragender Weise durch Pollenübertragung die Befruchtung übermittelt. Dem gegenüber weist Friederichs nach seinen ausgedehnten, in diesem Jahre imAu‘trag desForschungsinstitutes iür angewandte Zcologie in München in Mecklenburg ausgeführten Versuchen darauf hin, daß einmal die Bedeutung des Rapsglanzkäfers Meligethes aöneus in der Blütenbestäubung nicht so groß ist, wie manche Autoren annehmen, und dann, daß die Schädigungen durch den Käfer häufig ganz beträchtlich. genannt werden müssen. Zwar ist bekannt, daß starker Rapsglanzkäferbefall nicht notwendig eine schlechte Ernte im Gefolge habe, und sicherlich sind in dem Falle, wenn eine schlechte Ernte eintritt, kleine graue Rüsselkäfer, Ceutorrhynchus assimilis, Gallmücken u. a. oftmals mehr daran beteiligt als der Glanzkäfer, aber die Fälle treten doch nicht selten ein, in denen ein Ernteausfall von 20%, und mehı festgestellt werden mußte. Die ersten Käfer, die im Frühjahr die Rapspflanzen befallen, dringen, da sie noch keine Blüten vorfinden, in die Knospen ein, die dann völlig von iknen zerstört werden. Weiter- hin zerfressen die Larven die Staubblätter, Blütenblätter und die Nektarien. Diese Knospen kommen nun zwar zu1 Entfaltung, aber die Blüten sehen wie ‚verbrannt‘ aus und viele von ihnen setzen keine Schoten mehr an. Die jüngeren Blüten des Triebes sind es hauptsächlich, die den Larven zur Nahrung dienen; und gegen das Ende der Blüte sammeln sich die letzten Larven in den wenigen noch vorhandenen Blüten an, und da der Pollen nicht ausreicht, so wird nunmehr ohne Unterschied alles gefressen, was in der Blüte ist, selbst die Blütenstiele werden benagt; da das gleiche sehr oft mit dem Schaft geschieht, so neigt die ganze Triebspitze mit Blüten und Knospen sich zur Seite und stirbt ab. Zum mindesten aber pflegen die obersten Schoten fehlzuschlagen. Durch seine Ausführungen hat Friederiehs jedenfalls die Schädlingsnatur des Rapsglanzkäfers dargetan. Dir ver- schiedenen Kreuzblütler, die der Käfer befrißt, leiden in verschiedenem Maße durch seinen Fraß. ‚Sehr mitgenommen werden Ackersenf und Radieschen, bei denen es oft kaum zur Ausbildung von Schoten kommt. Hederich, Raps, Rüben, Mairüben leiden nicht in gleichem Maße, wie jene Pflanzen. Weniger als andere Nahrungsptlanzen wurde der weiße Senf mitgenommen‘. Den angefeuchteten Kescher empfiehlt Friederichs für den Klein- betrieb als das beste Gerät zum Abfangen. Bespritzung mit Giftflüssig- keit oder Behandlung mit giftigen Gasen hält er für nicht sehr aussichts- reich. An natürlichen Feinden hat deı Rapsglanzkäfer nicht sehr viele. Der Siebenpunkt Coccinella septempunciata stellt gelegentlich den Larven nach, 2 Weichkäfer, Malachius brpustulatus und M. aineus, Referate. 249 nehmen Larven an. Von wirklicher Bedeutung als natürlicher Feind ist aber nur eine kleine Schlupfwespe, /surgus heterocerus Thoms., die überall vertreten ist, wo der Käfer auftritt. Die Schlupfwespe belegt die Larve, nachdem die Knospe sich geöfinet hat, mit einem oder mehreren Eiern, die sie mit dem Legestachel in ihr Inneres hineinschiebt. Die darin schmarotzende Wespenlarve bringt nicht eher ihren Wirt zum Ab- sterben, bevor dieser die Erde aufgesucht hat, am sich dann zu ver- . puppen. Die Verpuppung tritt aber nicht mehr ein; der Schmarotzer verläßt die leer gefressene Haut und verpuppt sich seinerseits in einem festen braunen Kokon. Die Schlupfwespen treten in solchen Mengen auf, daß es erstaunlich ist, wieso die Glanzkäferlarven nicht bis zur Aus- rottung durch sie vernichtet werden. H. W. Frickhinger, München. Simmel, Rudolf. Aus meinem forstentomologischen Tagebuche. Ento- mologische Blätter. 15. Jahrg. 1919. Heft 1—3. S. 34—36. Verfasser berichtet zuerst vos seinen Beobachtungen über den Befall von entrindetem Nutzholz durch Borkenkäfer. In entrindeten Eichenklötzen fand er folgende technisch schädlichen Borkenkäfer im Einbohren begriffen oder schon eingebohrt: X yloterus domesticus L., X. signatus Fabr., Anisandrus dispar Fabr. und Xyleborinus Saxeseni Ratz. Die Zahl der Käfer war sehr groß, so daß Verfasser innerhalb kurzer Zeit Hunderte der Käfer fangen konnte. Die Tatsache, daß die eı wähnten Borkenkäferarten das Holz trotz seiner Entrindung betfielen, “ist damit zu erklären, daß das Holz wohl erst vor kurzem entrindet worden und deshalb noch nicht genügend ausgetrecknet war, um die Käfer vom Befall abzuhalten. Simmel teilt dann noch Beobachtungen mit über Borkenkäferparasiten und ihre Feinde. An Bergulmen (Ulmus montana) des Schneeberggebietes (Krain) ist Scolytus caesor Chap. sehr häufig. Verfasser beobachtete, wie Chalcididen von dem Borken- käfer besetzte Ulmenprügel umschwärmten. ‚‚Sie tasteten die Rinde mit den Fühlern ab und spürten sie das richtige Plätzchen, so versenkten sie den am Unterleib befindlichen Legestachel in die Rinde“. Die nähere Untersuchung ergab, daß die gesunde Larvenbrut des Borkenkäfers bereits so tief in den Splint eingebohrt war, daß die Schmarotzer sie nicht mehr erreichen konnten. Die Larven, welche die Chalcididen anstachen, waren alle schon mit einem Parasiten belegt. Die Eiablage galt also ausschließlich den Larven der Stammgenossen, also dem Parasiten. H. W. Frickhinger, München. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX, 17 250 Referate. Kleine, R.. Das Jmaginalfraßbild von Chrysomela aurichalceea Mannh. var. asclepialis Villa. Mit 5 Abbild. im Text. Entomologische Blätter. 15. Jahrg. 1919. Hett 1—3. S. 17—20. Deı Käfer lebt an dem Hundswürger Uynanchum vinceloxicum. Als Primärfraß stellt Kleine den Randfraß fest. H. W. Friekhinger, München. Wradatseh. Ein Beitrag zur Lebensgeschichte der Cassida splendidula Luffr.. Mit 8 Abbild. im Text. Entomologische Blätter. 15. Jg. 1919. Heft 1-3. S. 1—11. Cassida splendidula wurde als Parasit des Seifenkrautes (Sapenarıa officinalis) erbeutet, es ist das erste Mal, daß der Käfer darauf gefunden wurde. Verfasser hat den Käfer eingehend morphologisch und biologisch in allen seinen Entwicklungsstadien studiert. Das Vorkommen des Käfers scheint beschränkt zu sein. H. W. Friekhinger, München. Urban. Tanysphyrus lemnae Payk. Entomolog. Blätter. 1919. 15. Je. S. 183. Die Larven des Käfers fressen Minen in die Wasserlinsen (Lemnu) und gehen auck ins Wasser, um ein anderes Stück zu befallen. Sie ver- puppen sich in vertrockneten Wasserlinsen. Matouschek. Wien. Urban. Prasocuris junci Br. Entomolog. Blätter. 1919. 15. Jg. . S. 182—183. Der Käfer befrißt die Blätter folgender Pflanzen: Veronica becca- bunga, V. anagallis, Sium latifolium, Ranunculus sceleratus. Die Larven leben zuerst außen auf den Pflanzen, später gehen sie zur Verpuppung ins Innere. Matouschek, Wien. Kuntzen, H. Skizze zur Verbreitung einiger flugunfähiger Blattkäfer. (Metallotimarcha). Sitz.-Ber. d. Gesellsch. Naturf. Freunde zu Berlin. 1919. S. 228—250. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Lebensbedingungen und -ge- wohnheiten der genannten Blattkäfer. Trimarcha metallica lebt mit Chrysomela lichenis in den Polstern der Flechte Cetraria islandica, die sich zwischen den zerstreuten Blaubeerenbüschen des Riesengebirgs- kammes befinden, frißt ausschließlich deren Blätter, legt aber die Eier auf die Erde. Der Schädling lebt in ganz Mitteleuropa, in den ganzen Alpen und im Balkan. Matouschek, Wien. Be Beferate. 251 König, Herm. Bekämpfung der Drahtwürmer. Wiener landw. Zeite. 1919. 69. Jg. S. 403. Die besten Erfolge erzielte Verfasser dadurch, daß er tüchtig an- gefeuchtete Säcke auf bezw. zwischen die Gartenbeete legte. Am näch- sten Morgen findet man stets eine Menge der Schädlinge unter den Säcken liegend. Natürlich muß man dieses Verfahren einigemale an- wenden. Matouschek, Wien. Onrust, K. Ritnaalden en boonen. (Drahtwürmer und Bohnen). Tijdschr. Plantenziekten. 25. Jaarg. 1919. Bijblad S. 17—19. Auf einem Acker waren ausgelegte Bohnen durch Drahtwürmer vollständig zerfressen worden. Auf den Rat des Verfassers legte der Bauer neue Bohnen aus, dazwischen aber halbe Kartoffeln, deren Platz durch ein eingestecktes Stäbchen kenntlich gemacht war. Nach einigen Tagen wurden diese Kartoffeln herausgenommen, mit ihnen viele Drahtwürmer, und durch andere ersetzt. Das wurde einige Male wieder- holt mit dem Erfolge, daß die Bohnen gut aufgingen. Auch deren Einlegen in Petroleum vor der Aussaat schützte vollkommen vor Drahtwürmern, so daß es jetzt sehr allgemein angewendet wird. Reh. Knischewsky, 0. und Voss, G. Die Erdflöhe. Flugbl. Nr. 15 der Flugblattsammlung, herausg. v. E. Schaffnit, Bonn-Poppelsdorf. April 1919. Die Erdflohkäfer aus den Gattungen Phyllotreta und Psylliodes werden nach Aussehen und Lebensweise geschildert. Als Bekämpfungs- mittel werden angegeben: Verbrennen der Ernteiückstände, Herbei- führung des gleichmäßig schnellen Auflaufens der Saat und rasche Entwicklung der Pflänzchen, sehr fiühe oder sehr späte Aussaat, Be- schattung und Feuchthalten der Saatbeete durch Bestreuen mit To.f- mall und regelmäßiges Überbrausen, Bestäuben der Pflanzen mit feinen Pulvern. wie Kalkstauk, Thomasmehl, Tabakstaub, Ruß oder Asche; Wegfangen der Käfer mit Klebefächeın, Klebebrettern oder fahrbaren ‘ Fangmaschinen zu wiederholten Malen. OÖ. K. Siegmund. Mittel gegen Erdflühe. Wiener landw. Zeitg. 1919. 69. Jg. 3.292. Man weiche über Nacht die Samen der Reps-, Kohl- und anderer Gemüsepflanzen in Petroleum ein, lasse ablaufen und vermische den Samen mit trockenem Sande. Die Keimkraft des Samens wird nicht beeinflußt, die jungen Pflänzchen werden nie von Erdflöhen angegangen. Matouschek, Wien. 252 Referate. Stahl, Ernst. Zur Physiologie und Biologie der Exkrete. Flora, N. F‘. 13: Bd. 1919.. S. 1—132, 3 Taf. Die Bedeutung der wässerigen Ausscheidungen der Pflanzen liegt nicht in der etwaigen Verhinderung einer harmlosen Infiltration der Interzellvlarräume; sie ist vielmehr auf dem Gebiete der Salzökonomie zu suchen. Die Nährsalzaufnahme von außen vermittelst der Wasser- spalten und -Drüsen ist im allgemeinen von durchaus untergeordneter Bedeutung, falls nicht die Oberfläche der Blätter für Salzlösungen durchlässig ist, eine Eigenschaft, die man sich bekanntlich bei der Be- kämpfung verschiedener Unkräuter (Ackerdistel und -senf) und zwecks der Heilung der Chlorose zunutze macht, ja die scgar eine neue, von Hiltner empfohlene Düngung ermöglicht. Pflanzen, denen die Guttation fehlt, sind fast stets mykotroph. Die fördernde Wirkung der Ausscheidung kommt ferner den nach einmaligem Fruchten ab- sterbenden Zwergpflanzen zugute und auch die meist stark transpi-. rierenden Wurzelparasiten machen siesich zunutze, besonders die Rhinan- thaceen, die auf die Reservestoffe der Samen so lange angewiesen sind, bis sie die Haustorien ausgebildet haben. Wenn bei Viscum und Thesium Guttation fehlt, so dürfte dies daraus zu erklären sein, daß sie als ausdauernde Gewächse ernährungsphysiolcgisch günstiger gestellt sind als einjährige Pflanzen. Eine noch wichtigere Aufgabe der Hyda- thoden ist die Beseitigung verschiedener unverwertbarer Stoffe, deren Anhäufung im Innern der Pflanze + schädlich wirkt, ia zum Tode führen kann. Bei den Wasserspalten führenden Arten läßt sich die Exkretion dadurch verhindern, daß man sie Tag und Nacht einer sehr trockenen Zimmerluft aussetzt. Bei /mpatiens noli tangere beginnt dann eine Er- krankung mit dem Verfärben, Braunwerden und schließlichen Ab- sterben der Blattspitze und greift dann auf andere, in der Nähe der Wasserspalten gelegene Spreitenteile über. Equisetum-Arten zeigen eine basipetal fortschreitende Bräunung der Interncdien, die bis zur Ver- jauchurg der inneren Gewebe führen kann. Bei (arex, Gramineen und Pilularia bedingt die Anhäufung der Exkrete im Innern ebenfalls das Absterben der Blattspitzen. Für Fragaria bedeutet Unterbindung der Exkretion den Tod der ganzen Pflanze. Die Ursache liegt in den ge- nannten Fällen in osmotischen Verhältnissen oder in Vergiftungs- erscheinungen (durch Kalium ? bei Eguisetum). Wenn Kruziferen durch derartige Eingriffe scheinbar nicht oder doch nur wenig geschädigt werden, so dürfte dies vielleicht dem Saftreichtum ihrer Blätter und ihrer Anpassung an nährsalzreiche Böden zuzuschreiben sein. — Die Perldrüsen der Ampelideen sind krankhafte Gebilde, deren Entstehung wohl auf verhinderter Exkretion beruht. Matouschek, Wien, RIETEE EB Referate. 253 Laubert, R. Honigtaubildung nicht tierischen Ursprungs. Deutsche Obst- bauzeitung. 65. 1919. S. 278—280, Es wird ein Auftreten von Honigtau an einer holzfarbigen Butter- birne beschrieben, der nicht auf Tiere zurückgeführt werden konnte. Der Honigtaubelag fand sich auf braun gewordenen, abgestorbenen Teilen der Blätter, besonders unterseits, weniger oberseits. Die Ent- stehung ist vermutlich auf Einflüsse des abnorm warmen, sonnigen. trockenen Wetters in der ersten Hälfte des Septembers zurückzuführen. Die gleiche Erscheinung konnte auch an anderen Birn-, sowie an Jo- hannisbeerblättern wahrgenommen werden. Laubert. Mitscherlich, Wilh. Alfr. Über künstliche Wunderährenbildung. Zeitschr. f. Pflanzenzüchtung. VII. 1919. S. 101—109. 8 Textfig. Vornehmlick die zuerst schossenden Halme des Petkuser Roggens zeisten die „Wunderährenbildung“. Es scheint dem Verf., daß nicht nur die allzu üppige Ernährung, sondern auch das milde Winter- wetter (im Gewächshause) diese Erscheinung begünstigt. im Freien hat sich bei der Roggenzüchtung in einem sehr günstigen Jahre nur auf sehr gut gedüugtem Boden einmal eine Verdichtung der Ährchen an dem Spindelende gezeigt, welche aber einer ganzen Pflanze eigentümlich war und sich gegen die Reife noch ziemlich durch Strecken der Spindel wieder auswuchs. Körner von diesen Wunderähren im Freilande aus- sesät, ergaben zunächst wieder normale Roggenähren. Es ist somit die durch äußere Wachstumsfaktoren erzielte Bildung nicht vererblich. ; Matouschek, Wien. Hiltner. Schädigung der Kulturpflanzen durch Kalkmangel im Boden. Wochenbl. d. landw. Ver. in Bayern, 1918. S. 168/69. Verschiedene, oft nicht gerade auffällige Krankheiten zeigten sich in Bayern an allen Getreidearten, ohne daß es möglich war, irgend einen Schädling nachzuweisen. Ursache derselben sind wohl die Er- nährungsstörungen, hervorgerufen durch Kalkmangel im Boden. Schuld daran ist, daß während des Krieges einerseits die Kalkung der Böden unterblieb, andererseits manche Kunstdünger, wie Ammoniumsulfat und Kalisalze, entkalkend auf den Boden wirken. Man muß daher Wiesen und Felder kalken! Matouschek, Wien. Fischer, W. Über die Kalkempfindlichkeit des Leines. Mit Abb. Deutsche Landw. Presse. 1919. Nr. 58. Vergleichende Topfversuche ergaben, daß der Lein in der Jugend gegen Kalk sehr empfindlich ist, und große Kalkgaben, namentlich in Form von Ätzkalk, ihm schädlich sind; Gipsdüngung scheint dagegen 254 Referate. für die junge Pflanze wachstumsfördend zu wirken. Die schädigende Wirkung des Kalkes kann durch erhöhte Kaligaben ganz oder zum Teil aufgehoben und eine wesent!ich günstigere Entwicklung der jungen Pflan- zen erzielt werden. VER Neger, F. W. Ein neues untrügliches Merkmal für Rauchschäden bei Laubhölzern. Angewandte Botanik. I. Bd. 1919. S. 129—138. Durch Rauchschäden stirbt das unter der Lentizelle befindliche Rindengewebe in + weitem Umkreise ab; dieses abgestorbene bräunliche Gewebe wird durch Wundkorkbildung gegen das gesunde deutlich abgegrenzt. Dies ist das untrügliche Merkmal für Rauchschäden. Frost, Trockenheit oder Hitze könien wohl ganze Sprosse zum Absterben bringen, nie aber Gewebekomplexe um die Lentizelle in lokaler Be- srenzung abtöten. Man beachte aber, daß ım Winter die Lentizellen seschlossen sind und kein saures Gas eintreten lassen; im Sommer schützt die Belaubung, solange sie durch die sauren Gase nicht getötet wird und zum Abfall gebracht ist, die Rindenporen teilweise vor Ein- wirkung der Rauchgase. Sollten unter den alten ausgeschalteten Lenti- zellen keine neuen entstehen — was noch zu untersuchen ist —, so ist das allmähliche Absterben von Laubholzzweigen in der Nähe der Rauchquellen auf eine Art Erstickungstod infolge Ausschaltung der Lentizellen zurückzuführen. Dies alles ergab sich aus den Beobachtungen im Freien. Die Laboratoriumsversuche zeigten, daß die Grenzkonzen- tration, bei der die Lentizellenreaktion eintritt, für SO, zwischen U 0000 und /goooo Hegt; solche Verdünnungen kommen wirklich in der Nähe gefährlicher Rauchquellen vor. Als besonders empfindlich erwiesen sich Esche, Linde, Spitzahorn, weniger Eiche, während Rot- buche, Apfel, Edelkastanie, Eberesche, Birke usw. weniger empfindlich ‚sind. Die ersteren drei Laubbaumarten sind gewissermaßen ..Fang- pflanzen‘. Besonders reagieren die Lentizellen (bei Esche) an sehr kräftigen, stark atmenden und transpirierenden Trieben, weniger an dünnen, spärlich mit Lentizellen besetzten Trieben. Dies erklärt, warum Topfpflanzen die Reaktion weniger deutlich zeigten als abgeschnittene kräftige Triebe älterer Bäume. Matouschek, Wien. Neger. Über eine merkwürdige Schädigung des Obstes (Apfel) durch saure Rauchgase. Mit 2 Abb. Zeitschrift für Obst- und Gartenbau. 45. 1919, S. 177—179. Es wird eine bei Pirra beobachtete Beschädigung von Äpfeln durch Industriegase (Fluorwasserstoff) beschrieben. Das unter den Lenti- zellen der Schale befindliche Gewebe wird getötet und mißfarbig, sodaß braune, etwas eingesunkene kreisförmige Höfe um die Lentizellen ent- Ar EEE En” A Referate, 255 stehen. Die verschiedenen Sorten reagieren wegen ihrer kleineren oder größeren Zahl an Lentizellen in sehr verschiedener Weise. Die Früchte haben nicht, wie die Zweige, die Fähigkeit, eine Wundkorkschicht aus- zubilden, infolgedessen der Verfall des Fruchtfleisches meist sehr schnell fortschreitet, besonders wenn Fäulnispilze eindringen. Laubert. © Brenner, M. Jakttagelser med afseende ä de abnorma grankottarnas uppkomst. (Beobachtungen über das Entstehen der ab- normen Fichten-Zapfen.) Meddel. af Societ. pro Fauna et Flora Fennica 1917/18, Bd. 44. S. 20—32. Die einseitig an der Rückenseite mit Krüppelschuppen versehenen Zapfen sind durch die auf der stärker exponierten Rückenseite stärker austrocknende Einwirkung der Sonne und des Windes bedingt. Das Entstehen der sog. leptalea-Zapfen, gekennzeichnet durch dünne, hautartige Schuppen, ist auf Nahrungsmäangel und ein frühes Absterben zurückzuführen, während der constrieta-Zapfen zum Teile frühzeitig ver- welkt, zum Teile zur normalen Ausbildung gelangt. Die sigmoidea- und re- curvata-Zapfen sind auch verkümmerte Gebilde, erstere stärker als letz- tere. Die corrugata-Zapfen scheinen die ursprünglichste Zapfenform darzustellen. Matouschek, Wien. Laubert, R. Auffällige Blattschäden an Roßkastanien. Gartenflora. 68. 1919. S. 208. Im Juli zeigten sich an vielen Roßkastanien einzelne schlaff herab- hängende, braun gewordene Blattfiedern. Ursache der Erscheinung war Knickung der Blattrippen durch vorausgegangene Windböen. Laubert. Schwerin, Fr. v. Baumkronen als „Windkugeln“. Mit 1 Taf. Mitteil. der Deutsch. Dendrol. Gesellsch. Nr. 28, 1919. 'S. 181/82. Die Kronen der Alleebäume mancher Chausseestrecken zeigen diekästige Kugelform. Die Erscheinung trıtt um so ausgeprägter auf, je exponierter der Standort ist, besonders an Aesculus hippocasienum, Fraxiwus excelsior, Acer platanoides. Verf. meint, daß der Wind die Ursache der eigentümlichen Kugelbildung_ sei. Laubert. Lagerberg, Torsten. Snöbrott och toppröta hos granen. (Schneebrüche und Gipfelfäule bei der Fichte.) Meddel. fr. Stat. Skogs- försöksanst. 1919. Heft 16. S. 115—162. Figuren. Schneebrüche sind in Schweden selten: die größten in der letzten Zeit waren 1910/11 in den norrländischen Wäldern und 1915/16 um 256 Referate. den Wettersee. Gipfelfäulen sind die natürliche Folge, da zuerst die liegenden und stärkst beschädigten Bäume weggeschafft werden müssen. Das Alter der Brüche ließ sich genau durch Zählung der Jahresringe des an der Bruchfläche gebildeten Überwallungsholzes feststellen. Die Giptelfäule gibt fast ausnahmslos Anlaß zu hinabreichenden Fäulen. Als Ursache der Fäule können genannt werden: Poluporus abietis, Lenzites heteromorpha, man könnte anderseits an Polyporus prnicola und P. borealis denken. Die beginnende Fäule hat eine graugrüne Farbe, die an der Luft bald dunkler wird (,Grünholz‘‘); später wird sie hell- braun, umgeben von einem Grünholzsaume. (Anfangs zeigt die Gipfel- fäule eine strenge Lokalisierung im Stamme, da die Hyphen nur in be- bestimmten Holzmänteln weiterwachsen: die axile, zuerst frische Holz- säule wird mit der Zeit auch in die Fäule hineingezogen. In ihren unteren ‘Teilen löst sie sich meist in isulierte, blind endigende Streifen. Bei älteren Fäulen iehlt das Grünholz. Seit langer Zeit eingekapselte Fäulen sind dunkelschwarzbraun, ihre Konsistenz ist fest, entlang der Jahres- ringgrenzen aber hat ein Zerfall stattgefunden, sodaß man solche Fäulen in Schalen zerlegen kann. Bei ihrer Entstehung spielt der sehr geringe oder völlige Mangel an O eine Rolle. Die Fäule entwickelt sich in den ersten Jahren auffällig schnell; der Weiterwuchs geht schneller vor sich in frohwüchsigen als in schwachwüchsigen Stämmen. Brüche bei der Stammdicke von 10 cm oder mehr haben stets eine schnelle und kräftige Fäulenentwickelung zur Folge. Beschleunigend auf die Fäulnis- prozesse wirken innere, von der Bruchfläche ausgehende Spalten im Holze undabgestorbene Rindenpartien ;verzögernd wirken Überwallungen und Harzergüsse, wobei es zu völligem Stillstande der Fäule kommen kann. Matouschek, Wien. Sehwerin, Fr. v. Stärkerer Rindenabwurf der Platanen. Mitteil. der Deutsch. Dendrolog. Gesellsch. Nr. 28, 1919. S. 180/81. Nach Ansicht des Verf. ist der abnorm starke Rindenabwurf, der im Sommer 1918 auftrat, durch die ganz ungewöhnlichen Juni- Naehtfröste verursacht. La ubert. Wocke, E. Beobachtungen und Gedanken über Frostschäden in West- preußen im Winter 1916/17. Mitteil. der Deutschen Dendrolog. Gesellsch. Nr. 28. 1919, S. 207—212. Nach Darlegung der Witterungsverhältnisse im Winter und Sommer 1916/17 werden die sehr verschiedenartigen Schädigungen, die an Park- gehölzen in Oliva bei Danzig auftraten, erörtert. Verf. hält den Er- nährungszustand des Baumes für außerordentlich belangvoll. Während viele gut ernährte Bäume auf gutem Boden nicht den geringsten Schaden Referate. 257 erlitten, starben dürftig ernährte wintergrüne Nadelhölzer gänzlich oder teilweise ab, verloren mindestens die Nadeln. Die empfindlichsten und feinsten ausländischen Nadelhölzer waren überall fast ganz abgestorben. Durch eine gute Ernährung sollen sich die Winterschäden mehr oder weniger verhüten lassen. Laubert. Höfker, H. Über den Einfluß der Winterwitterung auf die Gehölze mit besonderer Berücksichtigung des strengen Frostes im Winter 1916/17. Mitteil. der Deutsch. Dendrol. Gesellsch. Nr. 28. 1919. S.196— 207. Nach Erörterung der Ursachen und der Entstehung der in Frage kommenden Beschädigungen der Gehölze werden zahlreiche Beobach- tungen über die sehr verschiedenartigen Wirkungen der außergewöhn- lichen Kälte des Winters 1916/17 mitgeteilt. Es waren manche sonst sehr widerstandsfähige Arten eingegangen, während gewisse, meist empfindliche Arten den strengen Winter gut überstanden hatter. Am Schluß wird eine Übersicht der 1. gänzlich vernichteten, 2. beschädigten, 3. unbeschädigten Nadel- und Laubhölzer wiedergegeben. Laubert. H. Der Frostschaden in der Obsternte. Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau. 28. 1919. S. 441—444. Infolge stark verspäteten Reifens wurde auch in der Schweiz durch vorzeitige starke Winterkälte im November 1919 viel noch un- geerntetes Obst am Baum stark geschädigt, doch war die Frostwirkung sehr unterschiedlich. Birnen hatten meist weniger gelitten, einige hart- schalige, robuste Wintersorten garnicht. Von Mostbirnen hatte Marxen ziemlich. Ottenbacher Schellen weniger, Wintertrollen garnicht gelitten. An Äpfeln waren die Frostschäden meist häufiger. Gänzlich ruiniert, wie gekocht, waren späte Chüsenrainer; auch Champagner-Renette haste stark gelitten, Winterzitrone nur teilweise, hartschalige graue Renetten noch weniger. Von Schafnasen waren drei Viertel der Früchte unverletzt. An noch dicht belaubten Bäumen hatten die Früchte weniger gelitten wie aiı freistehenden Bäumen. Fast alles durch Frost geschädigte Obst wurde gemostet. Außerdem kommt nur sofortiges Kochen und Dörren in Frage. Durch den Frost wurde der Obstverkehr in der Schweiz stark gestört, zum Teil gänzlich unterbrochen. Laubert. Äekerman, A. Über die Bedeutung der Art des Auftauens für die Er- haltung gefrorener Pflanzen. Botaniska Notiser f. är 1919, S. 49 bis 64, 105—126. Verf. fand im Gegensatze zur herrschenden Meinung, die Art des Auftauens gefrorener Pflanzen sei für ihre Erhaltung belanglos, fol- 258 Referate. gendes: Die Pflanzen werden oft bei schnellem Auftauen in lauem Wasser viel mehr beschädigt, als wenn sie in Luft sehr langsam auftauen. was nur dann gilt, wenn die Pflanzen einer mittelmäßigen Temperatur ausgesetzt worden waren. Waren sie aber unter einer gewissen Tempe- ratur abgekühlt, so schien die Art des Anftauens ohne Bedeutung zu sein, da in diesem Falle die Pflanze schon während des Gefrierens getötet wird. Auch für Pflanzen, die bei einer verhältnismäßig hohen. dem Gefrierpunkt nahe liegenden Temperatur gefroren sind, kann schnel- les Auftauen in derselben Weise wie langsames unschädlich sein. Das Auftauen muß sehr schnell vor sich gehen, um sichtbar schädlicher als langsames zu wirken. ‚Je niedriger die Temperatur war, der die Blät- ter ausgesetzt wurden, desto gefährlicher scheint das rasche Auftauen zu sein, und dies auch wenn die Temperatur nicht niedriger war, als daß die Objekte beim langsamen Auftauen vollständig unbeschädigt blieben. Ein Versuch mit Rotkohl zeigt, daß die Menge des während des Gefrie- rens gebildeten Eises für die schädliche Wirkung des raschen Auftauens von Bedeutung ist. Matouschek, Wien. Schwerin, F., Graf von. Über die Möglichkeit der Verwachsung zweier Gehölzarten. Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. 61, Jg. 1919. 8. 53—67. Im harten Winter 1917 erfroren an vielen Orten Deutschlands alle Scheinzypressen und andere empfindlicheren Nadelhölzer bis zu 1,5 m Höhe, während die höheren, also gerade die empfindlicheren Zweige ganz unversehrt blieben. Will man also nicht ganz frostharte Pflanzen an einer niederen oder wenig geschützten Stelle anpflanzen, so kann man sie durch hochstämmige Veredlung auf einen härteren Verwandten schützen, z. B. Chionanthus auf Fraxinus ornus. Man zieht ihr damit gleichsam Pelzstiefel an. — Oh. virginiana verlangt Moorerde; veredelt auf F. ornus gedeiht sie auch in schwererem Lehmboden sehr gut, da die Wurzeln der Mannaesche diesen bevorzugen. Mit eigenen Wurzeln in schweren Lehm verpflänzt würde Ch. kümmern und zurück- gehen. Matouschek, Wien. Quanjer, H. M., Dorst, J.C., Dijt, M.D. en v,d. Haar, A. W. De mozaiekziekte van de Solanaceön, hare verwantschap met de phlo- eemnecrose en hare beteekenis voor de aardappelcultur. (Die Mo- saikkrankheit der Solanaceen, ihre Verwandtschaft mit der Phlo&mnekrose und ihre Bedeutung für den Kartoffelbau.) Niederländische Bearbeitung von in Amerika gehaltenen Vorträgen. Mededeel. van de Landbouwhoogeschool. Deel XVII. Wageningen. 1919. S. 1—74. Mit englischer Zu- sammenfassung und 8 Tafeln. Referate, 259 Am Anfang dieses Jahrhunderts stellte Appel fest, daß die Bezeich- nung „Kräuselkrankheit‘‘ der Kartoffel für eine Anzahl verschiedener Krankheitserscheinungen verwendet worden war. stellte für eine von diesen den Namen ‚,‚Blattrollkrankheit‘ auf und behielt die Bezeichung „Kräuselkrankheit‘ für eine audere bei; diese ist in Amerika als .‚curlv dwarf‘“ bekannt. Eine andere, zu dieser Gruppe gehörige Krankheit wurde in Amerika als „Mosaik“ beschrieben. Quanjer kam bei seinen früheren Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß die alte ‚„Kräusel- krankheit‘‘ zwei verschiedene Krankheiten umfaßt, nämlich 1. die Blattrollkrankheit, besser Phlo&mnekrosis oder Leptonekrosis genannt; diese ist ansteckend und pseudo-erblich und hierdurch von der durch Bodeneinflüsse hervorgerufenen Pseudo-Blattrollkrankheit unter- scheidbar, ferner durch die Nekrose der Phloömstränge gekennzeichnet und hierdurch von den Fuß- und Welkekrankheiten verschieden. 2. Blattkräuselkrankheit (curly dwarf), welche zweckmäßiger Mo- saikkrankheit genannt werden kann, da sie eine heftigere Form der letzteren ist. Zwischen Phloömnekrose und Mosaikkrankheit besteht eine ziemliche Ähnlichkeit. Beide sind in dem Jahre, in welchem die Ansteckung stattfindet, nicht oder nur schwierig erkennbar. Bisweilen läßt sich die Phloömnekrose in einer milden Form an den oberen Teilen der Pflanze als ‚‚primäres Blattrollen‘ erkennen. In der Nachkommen- schaft solcher primär angesteckten Pflanzen entwickelt sich die heftige oder ‚sekundäre‘ Form der Krankheit, welche leicht eine bestimmte Diagnose gestattet. Ebenso sind bei der Mosaikkrankheit an einer primär angesteckten Pflanze die Symptome keineswegs deutlich, und auch in der unmittelbaren Nachkommenschaft kann die Krankheit von einer kaum erkennbaren Form bis zu intensivem Mosaik wechseln. In der fol- senden Generation ist die Mosaikkrankheit mit gekräuseltem oder zwer- gigem Aussehen verbunden. Der Fortschritt des Mosaik ist alsu hei verschiedenen Varietäten langsamer als bei der Phloömnekrose. Beide Krankheiten sind ansteckend, wie durch Pfropfen kranker Pfropfreiser auf gesunde Pflanzen oder durch Transplantation von kranken Knollenhälften auf gesunde Hälften bewiesen wird. Die Haupt- ansteckungsquelle sind benachbarte kranke Pflanzen, von denen die An- steckung in leichtem, sandigem Boden auf weitere Strecken erfolgt als inschwerem Lehmboden. In der Regel geht die Ansteckung im Boden, nicht durch die Luft vor sich. Bezüglich der Frage, ob das Kontagium (ein Virus oder wahrscheinlich ein ultramikroskopischer Organismus) von der Zeit seiner Verbringung in den Boden bis zur neuen Vegetation der Kartoffel saprophytisch leben kann, lieferten angestellte Versuche für die Mosaikkrankheit ein negatives Ergebnis, und für die Phlo&mne- krose waren die Ergebnisse wegen der Schwierigkeiten der Untersuchung nicht übereinstimmend. 260 Referate. Durch Pfiopfungen ließ sich die Mosaikkrankheit des Tabaks immer auf Tomaten übertragen und umgekehrt; Übertragung von Ta- bak auf Kartoffeln und umgekehrt ließ sich noch nicht nachweisen, aber Pfropfung von Tomate auf Kartoffel und umgekehrt lieferte po- sitive Ergebnisse, wenigstens bei der Sorte Zeeuwsche Blauwe. Anschei- nend hat das Kontagium des Tabaks größere Schwierigkeiten, sich der Kartoffel anzupassen als anderen Solanaceen. In jedem Fall ist deutlich, daß der Name Mosaik für die Krankheit der Kartoffel vorgezogen werden muß und die Bezeichnung ‚Kräuselkrankheit‘‘ nur mehr einen histo- rischen Wert hat. Die Unregelmäßigkeit in der Ansteckung benachbarter Pflanzen, von denen einige eine Nachkommenschaft ergeben, die zum Teil aus typisch kranken. zum Teil aus gesunden Pflanzen besteht. gibt Anlaß, las Kontagium eher für einen Parasiten als für eine Flüssigkeit zu halten, wie das auch für die infektiöse Mosaikkrankheit der Zier- Abutilon gilt. Die Phloömnekrose des Kaffeestrauches, Gelbstreifigkeit und Sereh des Zuckerrohres, Rübenmosaikkrankheit, Pfirsich - Gelbsucht und -Rosette, und vielleicht die japanische Maulbeerkrankheit sind den besprochenen Kartoffelkrankheiten sehr ähnlich. Die erhöhte Tätigkeit von Oxydase- und Peroxydase-Enzymen, die bei Tahak-Mosaik von Woods als Ansteckungsträger angesehen wurde, muß von sekundärer Bedeutung sein. Denn die verschieden- sten Pflanzenkrankheiten, z. B. Oludosporium-Befall der Tomaten, oder Befall der Erbsen und Bohnen durch Tetranychus, sind von enzymati- schen Störungen begleitet, und für die. Blattrollkrankheit hat Van der Haar gezeigt, daß nicht nur die oxydierenden Enzyme, sondern auch die Amylase und die Invertase der Knollen ihre Tätigkeit erhöht haben. Mosaik-, Blattroll- und die andern entsprechenden, vorher genannten Krankheiten, die von Sorauer als enzymatische angesehen wurden, können passender Siebröhrenkrankheiten oder Leptosen genannt werden. Nur die oberen neuen Blätter und Achselsprosse bekommen die Symptome von Mosaik und den entsprechenden Krankheiten; mit anderen Worten, das einmal in die Pflanze eingedrungene Konta- gium wird mit dem Strom der organischen Stoffe in die wachsender Gewebe geleitet. Daß sie durch die Phloömstränge wandern, ist bei der Phloömnekrose am deutlichsten, wo diese Wege selbst; bereits be- fallen werden. Wie der Transport der Stärke von den Blättern aus nach unten bei der Phloömnekrose verhindert wird, ist von Quanjer vor kurzem gezeigt worden. Der alte Streit zwischen Hanstein und Sachs, ob die Kohlehydrate in den Phlo@msträngen oder im Parenchym wandern, ist hierdurch zugunsten der ersten Ansicht entschieden worden. Während die Übertragung beider Kartoffelkrankheiten auf die Nach- kommenschaft kranker Pflanzen durch die Knollen ohne Ausnahme Referate. 261 stattfindet, ist Übertragung auf dem Wege des Embryos ziemlich selten: bei Tomaten-Mosaik kommt sie manchmal vor, bei Tabak- Mosaik ist sie nicht bekannt. Wenn man als Krankheitserreger einen Parasiten, selbst einen ultramikroskopischen, annimmt, kann man sich leicht vorstellen, daß der Embryo vor Ansteckung geschützt ist. Denn die Phloämstränge verbinden die Mutterpflanz: mit der jungen Knolle, aber zwischen Pflanze und Embryo ist diese Verbindung zwischen Mutterpflanze und Endosperm und wieder zwischen Endosperm und Embryo unterbrochen; der Embryo ernährt sich auf osmotischem Wege und kann nur flüssige Körper aufnehmen. Die bekannte Hypothese von der Degeneration der Kartoffelsorten als Folge fortgesetzter vegetativer Vermehrung wird durch die Tatsache erklärt, daß die beiden als Degeneration angesehenen Krankheiten sich immer vegetativ durch die Knollen, aber nur ausnahmsweise durch geschlechtliche Fortpflanzung verbreiten; ferner wird diese Hypothese dadurch gestützt, daß von Phloömnekrose oder Mosaik ergriffene Pflan- zen anfälliger für Phytophthora infestans sind als gesunde Pflanzen derselben Sorte. Es kann jedoch auch eine andere Begründung für die\ Degenerationstheorie geben, da die Möglichkeit eingeräumt werden muß, daß die Kontagien der Phloömnekrose und der Mosaikkrankheit sich all- mählich an Sorten angepaßt haben, die zuerst sehr widerstandstähig waren. Die echte Blattrollkrankheit oder Phloöämnekrose ist in allen Ländern verbreitet, in denen die Kartoffel angebaut wird, und da die Beziehung der Mosaikkrankheit des Tabaks mit der der Kartoffel festgestellt ist, muß auch diese weit verbreitet sein. Durch Ocrtwijn Botjes ist gezeigt worden, wie aus anfälligen Sorten krankheitsfreie (nicht immune!) Stämme isoliert werden können; dieselbe Methode wurde von ihm angewendet, um Befreiung von der Mosaikkrankheit zu erreichen, und es gelang ihm durch ausreichende Auslese, eine mosaikfreie ‚‚Friesische Eigenheimer‘‘ zu erzielen. Bei der Züchtung neuer Sorten wird besondere Aufmerksamkeit >uf ihre Wider- standsfähigkeit gegen Mosaik und Phloömnekrose verwendet werden müssen. Ö.K. Reddick, Donald and Stewart, V. B, Additional Varieties of Beans susceptible to Mosaic. (Weitere für Mosaik empfängliche Bohnenvarietäten.) Phytopathology.. Bd. 9. 1919. S. 149 bis 152. Es wird eine Anzahl neu in Untersuchung genommener Bohnen- sorten angeführt, die sich als anfällig für die Mosaikkrankheit erwiesen haben; von Phaseolus vulgaris wurden keine widerstandsfähigen Sorten mehr aufgefunden, dagegen von Ph. aconitifolius, Ph. aureus, Dolichos 262 Referate. Jablab, Cicer arietinum und Canavali ensiformis. Auf Grund des Krank- heitsgrades der Blätter wird eine Anordnung für die Mosaikkrankheit empfänglicher und gegen sie widerstandsfähiger Sorten nach der Hef- tigkeit des Befalles und nach dem Maß der Resistenz gegeben. O. K. Hilbert. Eberesche mit Wülsten. Schriften der physik.-ökonom. Ge- sellschaften zu Königsberg i. Pr. 1918. 59. Jg. S. 115. Beim Friedländer Tor nächst Königsherg steht eine Sorbus aucu- parıa mit großen knelligen Wülsten am Stamme. Eine derartige Knol- leneberesche wurde bisher noch nirgends beobachtet. Matouschek. Wien. Gertz, Otto. Proliferation av honhänge hos Alnus glutinosa (L.) J. Gaertn. (Proliferation des weiblichen Kätzchens bei 4.G.) .Svensk bot. Tidskr. 13. Bd. 1919. S. 71—79. Fig. Anstatt der normal vorhandenen, einer Zuntralblüte entbehrenden Dichasien, die inzerhalb der Deckschuppen des Kätzchens sitzen, fanden sich am unteren Teile des proliferierenden Kätzchens, in der Achsel der Deekschuppen, Gruppen von 3 sekundären Kätzchen, die offenbar einem dreiblütigen, vollständigen "Dichasium entsprechen, dessen Blüten sich als sekundäre Kätzchen entwickelt hatten. Die beiden seitlich gestellten Kätzchen dieser Gruppen waren in der Achsel zweier winzigen, den Vorblättern des Dichasiums entsprechenden Schuppen inseriert. Im übrigen Teile des ahnormen Kätzchens waren indessen die Vorblätter der Dichasien steril, und die Dichasien wurden je nur durch ein der Zentralblüte entsprechendes Kätzchen repräsentiert. Die zentralen Kätzchen jedes Dichasiums waren gestielt und trugen am oberen Teile des Stieles eine Zahl (oft 2) rinnenförmiger laubblattartiger und mit: Nebenblättern versehener Gebilde, die spiralförmig, gewöhnlich nach der Divergenz ?/,, gestellt waren. In Fällen steriler Vorblätter zeigten die betreffenden Blattgebilde Übergänge in verschiedener Rich- tung zwischen schuppenförmiger und laubblattartiger Gestaltung. Matouschek, Wien. Hilden, Kaarlo. Tvenne monströsa Pisum-exemplarer. (Zwei Pisum- Monstrositäten). Meddelanden af Societ. pro Fauna et Flora Fennica. Bd. 44, 1918. S. 70, 72, 2 Fig. An einem im Kirchenspiele Sysmä Finnlands gefundenen Stücke wurde Blastomanie beobachtet: an Stelle der Blütenstiele findet man reichlich verzweigte Miniatursprosse. Die Blätter sind schmäler als bei normalen Exemplaren, die Nebenblätter der Ministursprosse Referate. 263 außerdem sehr klein, auch relativ genommen. Die Miniatursprosse tragen Blüten, die nur S—10 mm lang sind und deren Kelchblätter durch ihre schmale und zugespitzte Korm abweichen. — Ein zweites Exemplar aus Jämsä zeichnet sieh durch typische Brakteomanie und zum Teile auch Prolifikation aus. Matouschek, Wien. Caron, von. Physiologische Spaltungen ohne Mendelismus. Deutsche landw. Presse 1919. S. 515—516. 1 Figur. Bei einem Diekkopiweizen, hervorgegangen aus einem mit Stein- brandsporen infizierten Saatgute, mag letzteres gebeizt oder ungebeizt ausgesät werden, erwuchsen mehrmals auch langährige Pflanzen; sie waren nur auf der Abteilung mit ungebeiztem Samen brandig. Daher schließt Verf., daß der Steinbrand nicht die Ursache der Verlängerung der Squarehead-Ähre ist, sondern nur langgestreckte Ähren vom Pilze geschädigt werden. Er nimmt eine physiologische Abspaltung an, welche die Anfälligkeit und auch die andere Ährenform begründet: diese Spaltung hat mit morphologischer, nach Mendel verlaufender Spaltung nichts zu tun. — In anderen Weizenformen des Square head- Typ sah Verf. Staubbrandbefall hei kolbigen wie bei langen Ähren. Matouschek. Wien. Correns, ©. Vererbungsversuche mit buntblättrigen Sippen. II. Vier neue Typen bunter Periklinalehimären. Sitz.-Ber. d. Preuß. Akad. d. Wiss. 1919. Stück XLIV. S. 820-857. Mit Fig. Drei Typen Periklinalchiniären, status leucodermis, st. pseudoleuco- dermis und st. chlorotidermis, kommen bei Arabis albida vor. Der erste wurde auch bei der Gattung Aubrietia gefunden, zum 2. gehört vielleicht die weißbunte Glechoma hederacea. Eir 4. Typ. st. albopelliculatus, kommit bei Mesembrianthemum cordifolium vor. Der von Baur unter- suchte st. albotunicatus des Pelargonium zonale stellt einen weiteren fünften Typ dar. St. leucodermis und st. albopelliculatus gehören zu- sammen; sie übertragen die Weißkrankheit der subepidermalen Zell- schieht nur — aber dann auch stets — durch die Eizellen auf die Nach- kommenschaft, nicht durch die männlichen generativen Kerne (direkte Übertragung). Die weiße Haut und der grüne Gewebekern sind geno- typisch gleich. Bei dem st. albopelliculatus ist im Stengel der Gegensatz zwischen blasser Haut und grünem Kern viel schwächer als im Blatt. Die absterbenden Keimlinge nach Selbstbefrucktung sind zunächst hell gelbgrün:; rein weiße oder rein grüne Äste wurden nicht beobachtet. St. pseudoleucodermis und st. chlorotidermis gehören auch zusammen; die blasse Haut und der grüne Kern sind also genotypisch verschieden. Die blasse Haut ist bei dem st. pseudoleucodermis weißlich, bei dem st. chlorotidermis hell gelbgrün. Die hlassen Keimlinge. die in der Nach- \ 264 Referate. kommenschaft der viererlei oben zuerst genannten Periklinalchimären auftreten, gehören 4 verschiedenen Typen an: chlorotica, zuerst hell gelbgrün, zum Teile am Leben bleibend; expallescens, ebenso gefärbt, doch stets eingehend; albina, weiß durch direkte Übertragung einer Erkrankung; albinotica, weißlich durch das Vorhandensein oder Fehlen eines Genes. Der Bastard zwischen Arabis albida pseudoleucodermis (genotypisch albinotica) und leucodermis (genotypisch typica + chlorotica) ist immer grün und spaltet bei Inzucht albinotica und chlorotica ab, der beste Beweis, daß albinotica und chlorotica erblich verschiedene Sippen sind. Die Ausbildung der blassen Schicht, also der Grad, bis zu dem die Bildung der normalen Chloroplasten behindert ist, hängt nicht nur von der Schicht selbst, sondern auch von Bedingungen ab, die außerhalb der Schicht liegen. So werden regelmäßig in der sub- epidermalen Schicht der Samenanlage und jungen Samen bei allen drei Periklinalehimären der Arabis albida die Ohloroplasten so gut ausge- bildet wie bei der normalen Sippe. So treten am Rande der Kelchblätter der sonst ganz reinen weißen Triebe der psewdoleucodermis-Pflanzen stets einige streifenförmige Inselchen grünen Gewebes auf. So sind iın Stengel des weißbunten Mesembrianthemum cordifolium die Chloro- plasten der peripheren Schichten noch deutlich grün, wenn sie in gleich- alten Blättern schon farblos und + deserganisiert sind. Solche Ände- rungen brauchen nicht unumstößlich zu sein; denn in den grünen Samen-. anlagen des st. leucodermis haben die Eizellen weißkrankes Plasma, und die ebenfalls grünen des st. pseudoleucodermis bilden gewöhnlich Eizellen mit der albinotica-Anlage aus. Daneben gibt es wohl auch erblich fixierte Änderungen (grüne Nachkommen neben viel mehr albinotischen nach Selbstbestäubung des si. pseudoleucodermis). Der grüne Gewebekern der Periklinalchimären kann hinsichtlich dieser: seiner Farbe homozygotischer oder heterozygotischer Natur sein. So ist er bei dem st. leucodermis bei A. albida eine typica + chlorotica, bei. Aubrietia eine typica, bei dem st. pseudeleucodermis eine typica, bei dem st. chlorotidermis eine typica, eine typica + chlorotica, eine typica + albi- notica oder gar eine typica + chlorotica 4 albinotica. Dieses Verhalten spricht nicht dafür, daß bei der Entstehung des st. pseudolexcodermis und des st. chlorotidermis ein „vegetatives Aufspalten‘‘ vorliegt, das für‘ den st. leucodermis und den st. albopelliculatus sowieso nicht in Frage kommt. — Nicht alle Sippen mit bunten Keimlingen bilden Periklinal- chimären (Mirabilis jalapa und andere albomaculatus-Zustände); es müssen also noch weitere Bedingungen gegeben sein. Die bunten Keim-. linge können offenbar auf verschiedene Art aus verschiedenem Material entstehen. Dabei sivd vielleicht nur die Bedingungen, die sich aus dem. zelligen Aufbau der Sämlinge ergeben, überall die gleichen. Matouschek, Wien, Referate. 965 Stomps, Theo, J. Vergrünung als parallele Mutation. Receuil d, trav. bot. neerland. XV. 1. 1918. S. 17 —26. 1 Taf. 1 Textfig. Es wird eine aus Oenothera Lamarckiana entstandene Mutation abgebildet und beschrieben: schmale, rinnenförmige, etwas dickfleischige Blätter: im Frühsommer (lurchschießend, der bis 60 cm hohe Haupt- stengel trieb einen einzigen Seitenstengel an der Basis. Statt Blüten bei beiden Stengelr in den oberen Blattachseln Grupven von kleineren und größeren, grün beblätterten Zweiglein, die Zahl der Glieder in jeder Gruppe etwa 5. Mitunter gegabelte Blätter an dei: Sprossen. Fasziierte Zweige häufig; die Fasziation war von unten nach oben beblättert, auf ihnen entstanden Zweiglein normalen Aussehens. Das Ganze ist eine vergrünte Biennis-Pflanze, die gewiß eine parallele Mutation darstellt. Im bot. Garten zu Amsterdam stehü ein Exemplar von Quis- qualis indica, das einen fasziierten Blütenstiel zeigt. der nach oben hin sich gegabelt hat und dort zwei normale Blüten trug. Dies alles zeigt an, daß für das Zustandekommen vieler Anomalien bei den höheren Pflanzen immer das Wiecerauftreten der diehotomen Verzweigungsweise der niederen Pflanzen verantwortlich gemacht werden muß. Das Vor- kommen von Dichotomie als Artnıerkmal hei den Kryptogamen und auch bei der Palme Hyphaene thebaica zeigt, daß die Fasziation aus der Reihe der ataxinomischen Anomalien C. de Candolles gestrichen werden muß. Die eingangs erläuterte Vergrünung ist eine Verlust- form, in der ein grundlegender Faktor oder eine Zahl Faktoren für Blütenbildung mitsamt den Faktoren. welche den Charakter der Blüte als Kurzzweig bestimmen, entweder inaktiv wurden oder zum Wegtall kamen. Matouschek. Wien. Van der Wolk, P. Onderzoekingen over biyvende modificaties en hun be- trekking tot mutaties. (Untersuchungen iiber Dauermodi- fikationen undihre Beziehung zu Mutationen.) Oultura 1919. S. 1—24. 1 Tat. Plötzlich erschienen unmittelbar nächst faulenden Schnittwunden bei Acer pseudoplatanus weißblätterige Zweige mit folgenden Eigen- schaften: Blattstiele gelb, mit kleinen braune Flecken, Blätter an- ders gestaltet; die Zweige mit kleinen behaarten Rinnen, Internodien kürzer, viel Mark, Rinde lose um das Kernholz sitzend; Rlüten viel größer, rötlich, Zweige diözisch; Übergänge zur Normalform nicht vor- handen. Ein Zusammenhang zwischen der neuen weißen Form und den fauleuden Schnittwunden liegt in einer Beeinflussung durch eine spezielle Bakterie, die sich is der faulenden Schnittwunde entwickelt hatte und deren Reinkultur gelang. Infektionsexperimente durch das Bakterium gelangen. Es gelang dem Verf., durch Injektionen mit Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 18 266 Referate. einem Gifte, das aus einer Melde-Art extrahiert worden war, die Bak- terien in den lebendigen Zweigen zu töten. Trotz dieser Injektionen erhielt sich die einmal eingetretene weiße Abweichung. Daß nicht nur die Bakterien, soudern auch etwaige Exkretionen, welche die weiße Form verursachen konnten, vernichtet wurden, zeigten die über- raschenden Resultate der Bastardierungsversuche. Diese ergaben: ohne Injektionen mit Meldegift gahen die Bastardierungen Grünx Weiß und umgekehrt immer weiße Nachkönimlinge; ebenfalls die Bastardie- rungen WeißXWeiß. Bastardierungen GrünxGrün ergaben immer nor- male Nachkömmlinge. Infizierte Blütentrauben, 24, Wochen nach der Infektion, ergaben: An den Trauben war auswendig nichts zu sehen: doch infizierte Weibchen X nichtinfizierte Männchen ergaben alle weiße Nachkömmlinge. Aber infizierte Männchen X nichtinfizierte Weibehen ergaben alle normale grüne Pflänzchen. Diese Resultate stimmen voll- kommen überein mit den Bastardierungen von Correns an buntblättriger Mirabilis jalapa und ähnlichen von Baur. Dies bezieht sich alles auf nicht desinfizierte Zweige. Aber anders sind die Resultate von mit Meldegift desinfizierten Zweigen. In diesem Falle ergaben die Bastar- dierungen Weiß X Grün und umgekehrt immer intermediäre Bastarde. Dies beweist, daß die Desinfektionen tatsächlich gelungen waren und daß die neue weiße Form wirklich eine ganz neue Pflanze war. Die erhaltene weiße Form wird vom Verf. „Dauermodifikation‘ genannt; innerlich aber liegt nach Verf. eine wirkliche Mutation vor und dann ist es offenbar das erstemal, daß die Ursache einer Mutation entdeckt und experimentell bewiesen ist. | Matouschek, Wien. Euler, K. Ein bemerkenswerter Fall von Knollenfarbeänderung der Kar- toffel. Deutsche landw. Presse 1919. S. 161/62. Frosteinwirkung auf die Mutter ist als Auslösung für die spontane Variation nach Verf. für folgenden Fall anzusehen: Ein Exemplar der Sorte Silesia, das aus einer für die Sorte typischen weißen Knolle erwachsen war, gab 10 rote Knollen und eine am Nabelrote, am Kronen- ende weiße. Das Exemplar mit dieser Abweichung war aus einer Knolle entstanden, die das alleinige Ernteergebnis einer aus einem Keim erhal- tenen Pflanze des Vorjahres war, deren oberirdische Teile im Dezember durch Frost getötet worden waren. Matouschek, Wien. $olereder, H. Aeginetia indica Roxb. im botan. Garten zu Erlangen. Gartenflora. 68. Jg. 1919. S. 295—304. Figuren. Verf. streute Samen dieses Parasiten (Orobanchee) auf die bloßge- legten Wurzeln des Zuckerrohres und des Panicum plicaium aus; im selben Jahre erschien und blühte der Parasit. Er konnte auch aus Se a a Ze ar in ! Referate. 267 3. Jahre alten Samen gezogen werden. Verf. beschreibt zum erstenmale die blühende Pflanze sehr eingehend. Drüsen, besonders des Kelches, sondern einen Schleim ab. In der ausgewachsenen Blüte ist das Androe- ceum didynamisch. Alle 4 fertilen Artherenhälften stehen zuletzt untereinander im Zusammenhang, ebenso die sterilen der hinteren Staubblattgebilde. Eine Kittmasse wurde nicht gefunden. Das Ovar ist nicht zweifächrig; vier diagonal gestellte parietale Plazenten sind vorhanden. Auch die Frucht wurde zum erstenniale genau beschrieben. Der Samenansatz geschah im Treibhause durch Selbstbestäubung. Teratologisches: vollständiges Anwachsen eines der vorderen oder der hinteren Staubblätter an die Kronröhre. Matouschek, Wien. Wehsarg, 0. Grundzüge einer staatlichen Unkrautbekämpfung. Mitt. der Deutschen Landw. Ges. 1917. S. 250—258, Behandelt die Frage der staatlichen Unkrautbekämpfung ausführ- lich. Auf Einzelheiten kann hier verzichtet werden. Boas. Weihenstephan. Hiltner. Über die Bekämpfung der Ackerunkräuter, Jahrb. d. Deutsch. Landw. Ges. S. 97—115. 1917. Die Verunkrautung der Felder ist in den letzten Jahren sehr ge- stiegen. Die Vogelwicke (rauhhaarige, viersamige, schmalblättrige Wieke) hat sick sehr stark verbreitet. Es wird empfohlen, Futterge- treide zu schroten, um zu verhindern, daß keimfähige Samen der Wicken- arten wieder auf die Felder kommen. Die Quecke ist sehr empfindlich gegen Beschattung und gegen Abweiden ihrer frischen Triebe. Gegen Hederich und viele Unkräuter können mit Erfolg verwendet werden: Eisenvitriol, Cuproazotin, Kalkstickstoff, fein gemahlener Kainit, Gaswasser und Karbolineum. Dem Karbolineum widersteht nur die Melde. Sauerampfer läßt sich schon durch Thomasmehl und Kalken leicht zurückdrängen. Der Kleeteufel Orobanche barbata Poir. wird durch Behandeln der Kleefelder im Frühjahr mit Kalisalz, Thomasmehl oder Superphosphat erfolgreich bekämpft. Durch Hackkultur und hohe Gaben richtig vergorenen Stallmistes können die Ackerunkräuter stark zurückgedrängt werden. Boas, Weihenstephan. Straßer, Pius. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N. Ö.) 1917 (Schluß). Verhandl. zool. bot. Ver. Wien. LXIX. Bd. Jg. 1919. S. 354—385. Eine gründliche Revision der Arten von Neetria und verwandter Gattungen, soweit sie im Gebiete auftreten. Neu ist Septoria heraclei n. 268 Referate. sp. auf der Unterseite frischgrüner Blätter von Heracleum sphondylium. Microsphaeropsts heteroputellae v. Höhn. fand man bisher als Parasit in den Perithezien von Leptosphaeria doliolum auf lebenden Ranken von Clematis vitalba, im Hymenium von Heteropatella lacera, in Frucht- gehäusen von Sphaeronaema sphaericum Pr. und auch an dürren Birken- zweigen. — Nur unter den Scolecosporae findet man noch Parasiten an- geführt. Matouschek, Wien. Spegazzini, Carlos. Reliquiae mycologicae tropicae. Bolet. Acad. Nacion. Cienc. en Cördoba. XXIII. 3/4. 1919. S. 365-—609. Figuren. Unter den 498 angeführten Pilzen sind viele neue Arten und Gat- tungen, von denen nur folgende wichtigeren Parasiten erwähnt werden: 1. Aus S.-Amerika: Neue Genera: Microtyle Bergeri, verwandt mit Capnodinula, auf lebenden Blättern von Merostachys; Phymatodiscus yuaraniticus auf lebenden Zweigen einer Myrtacee, verwandt mit M yrian- gium. Microphiodothis paraguensis (Speg. sub. Ophiodothis) auf lebenden Blättern einer Rollinia; Microthyriolum apiahynum, ebenso auf einer Lauräacee ‚ Oothecium megalosporum, verwandt mit Englerulea, ebenso auf Styrax; Ohaetothyriolum Puiggarii, ebenso auf einer Casearia; Trachy- thyriolum brasilianum, ebenso auf Coffea. Neue Arten: Ustilagopsis Bertoniensis in Ähren von Panicum sp.; Aecidium Bertonii, auf leb. Blättern von Dorstenia brasiliensis. Die Gattung Asterinella wird in 11. teils neue Genera zerlegt. 2. Aus Costa-Rica. Neue Genera: Euantennaria tropicicola. verwandt mit Meliola, auf leb. Bl. von Mi- conia; Pseudophyllachora Tonduzi, gemein auf solchem Substrate von Picramnia bBonplandiana, zu den Ülypeosphaeriaceen neigend:; Bionectria Tonduzi, auf leb. Blättern von Buettneria carthagenensis; Diblastospermella aequatorialis, auf solcher Unterlage von X ylosma Salz- mann. Eine neue Gruppierung der Leptostromaceen wurde vorge- nommen. Unter den neuen Arten sind erwähnenswert außer vielen Parasiten auf Coffea-Arten noch Puceinia Tonduziana auf leb. BI. eines Korbblütlers. Matouschek. Wien. Van Overeem, ©. Mykologische Mitteilungen. Serie IL. Fungi imperfecti. Erstes Stück: Über zwei wenig bekannte Schmarotzer von Discomyceten. Hedwigia, Bd. 61. 1920. S. 375—379. Figuren. Sepedonium simplex Cda.) Lindau lebt parasitisch in Apothecien von Macropodium macropus, Lachnea hemisphaerica, Acetabulum vulyare und Peziza ancılis. Stephanoma strigosum Wallr. überzieht die genannte JLachnea-Art; der ganze Diskus ist: mit dicker Schichte Chlamydosporen bedeckt, von den Asci und Paraphysen der Lachneu. ist dann nichts zu sehen. 1917 war dieser Schmarotzer epidemisch in Holland. Matouschek, Wien. Zu Te a u ut Lan En See 2 a Late 4. OP a an nn Referate. 269 Müller-Thurgau, H. und Osterwalder,:Ad. Versuche zur Bekämpfung der Kohlhernie. Landwirtsch. Jahrbücher d. Schweiz. 33. Jg. 1919. Versuchsreihen mit Kohlrabi und Wirsing ergaben: Der unbe- streitbar schützenden Wirkung des Steinerschen Mittels (Ätzkalk) stehen auch Nachteile gegenüber. Zur Zeit der Bepflanzung findet man noch große Mengen (des ätzenden Kalkes im Boden, sodaß Schädigungen der Wurzeln sich regelmäßig einstellen, was Hemmung der jungen Pflanze bedeutet. Reichliches Begießen bietet nur teilweisen Schutz, da ein stark beschädigtes Wurzelsystem selbst aus einem an Wasser reichen Boden die Pflanze nur ungenügend mit solchem versehen kann. Die Kosten des Mittels sind recht hohe, da große manuelle Arbeit und der Transport desselben zu berücksichtigen ist. — Kaikhydrat wirkt un- zweifelhaft, namentlich in der Gabe 1,4 kg auf den Quadratmeter. Dazu kommt ein weitaus geringerer Aufwand für Beschaffung, Zufuhr usw. Die austrocknende und ätzende Wirkung auf die frisch gepflanzten Setzlinge, die beim ersten Mittel sich stark bemerkbar machte, trat nicht hervor. Die lockernde Wirkung des Steinerschen Mittels kommt dem Kalkhydrat allerdings nicht zu, da muß man nachelfen und auch die nötigen Nährstoffe dem Boden zuführen. — Kohlensaurer Kalk ist mäßig schützend, ebenso Kalziumkarbid, das überdies zu teuer ist. — Von -Schwefelblüte mit frisch gelöschtem pulverigen Kalk, von Kulturak uud Kalkstickstoff ist abzuraten. Matcuschek. Wien. Gäumann, Ernst. Über die Spezialisation der Peronospora calotheca De Bary. Svensk botan. Tidskr. 12. Bd. 1918. S. 433 —445. Die auf Rubiaceen schmarotzenden Peronospora-Formen erhob De Bary zu einer einzigen Art, der P. calotheca; die Formen auf Aspe- rula odorata, Galium aparine. G mollugo, @. Vaillantii und Sherardia arvensis trennte er als Varietäten ab. Verf. untersucht, ob wirklich letztere Formen als vollwertige Arten abzuweisen seien. Infektionsversuche und morphologische Merkmale zeigten ihm, daß eigene Bezeichnungen für die Peronospora-Formen auf den verschiedenen Rubiaceen-Spezies einzuführen sind. Drei solche sind schon aus der Literatur bekannt: P. sherardiae Fuck. auf Sherardia arvensis, P. galii Fuck. auf Galium mollugo, P. culotheca De Bary sens. strieto auf Asperula odorata. Die 4 anderen belegt Verf. mit neuen Namen: P. aparines n. sp. auf @. aparıne, P. borealis n. sp. auf @. boreale, P. galii veri n. sp. auf G. verum, P. silva- kca. auf G. silvaticum. Matouschek, Wien. Schweizer, Jean. Die kleinen Arten bei Bremia Lactucae Regel und ihre Abhängigkeit von Milieu-Einflüssen. Berner Inaug.-Diss. 1919. (Auch in Verh. d. thurgauischen naturf. Ges. Heft 23. 1919.) Die auf Anregung von Ed. Fischer entstandene Arbeit schließt sich in ihren Gedankengängen an diejenigen von E. Gäumann und 270 Referate. A. Wartenweiler (vgl. diese Zeitschr. Bd. 29, 1919, S. 62 und 205) an. Sie bringt die Ergebnisse eingehender biologischer und morpholo- gischer Untersuchungen über die Spezialisation der zahlreichen Formen von Bremia lactucae und über deren Konidien und Konidienträger. Es wurde festgestellt. daß die Konidien einer Wirtpflanze nur denselben Wirt oder Spezies derselben Gattung infizieren: ein Übergang auf Arten einer andern Gattung ergab sich in keinem Falle. Die bei den Konidien gefundenen Größenunterschiede müssen nicht unbedingt Speziesmerk- male sein, sondern sind auf andere Faktoren, wie Feuchtigkeit und Ein- fluß des Wirtes, zurückzuführen. Trotz dieseı Einflüsse können aber kleine biologische Arten unterschieden werden. Die große Formenfülle der Konidienträger, namentlich bezüglich der Endverdickungen, an denen die Konidien aufsitzen, beschränkt sich nicht auf einzelne Formen. sondern ist auf demselben Wirt zu finden. Extreme Feuchtigkeit ver- anlaßt ein Zurücktreten der Sporenproduktion und in demselben Maße ein Verschwinden der Sterigmen auf den paukenförmigen Endverdick- ungen der Konidienträger, welche sich alsdann denen von Peronospora nähern. OR Kolkwitz, R. Pflanzenphysiologie. 3. Phytophthora infestans. Als Beispiel für die einfache Kultur und Beobachtung eines Schma- rotzerpilzes. Aus der Natur. 16. Jahrg. 1919. S. 49—51, 1 Fig. Folgende Versuche stellte Verf. mit dem Kartoffelpilze an: 1. Man lege ein ausgeschnittenes Blattstück, von dem I gem gesund und ebenso- vielkrank (braun) ist, an der Übergangsstelle elastisch zusammengebogen, mit der Unterseite nach außen und schiebe es in eine Planktonkammer., nachdem man die Grundplatte letzterer befeuchtet hat. Über Nacht oder nach 10 Tagesstunden sind die Sporangienträger hervorgebrochen: besonders sieht man sie an der Biegungsstelle des Blattstückes, weil hier die 1—2 mm hohen Träger sehr deutlich über die Haare des Blattes her- vorragen. Die Entwicklung der Träger kann man dann unter dem Mikroskope gut beobachten. Nimmt man die Konidien frisch von der Pflanze, so bilden sie in wenigen Stunden dann Schwärmer, wenn man sie allseitig.befeuchtet und vor zu vie! Licht schützt. 2. Über das all- mähliche Fortschreiten der Krankheit am Blatt: Ein in der oberen Hälfte erkranktes Fiederblättchen lege man in eine feuchte Doppel- schale: nach 24 Stunden schreitet die Bräunung meist von Rippe zu Rippe fort, also wenige Millimeter. 3. Nach der erwähnten ‚‚Blatt- faltenmethode‘“ zeigen auch die Erysiphaceen schöne Bilder: das Krie- chen des Myzels bemerkt man unter dem Mikroskope an den oberfläch- lichen Randpartien der Blätter oder nach dem Abziehen der Oberhanut. Die Sporen keimen auch im Wasser, aber stets unter Bildung eines oder mehrerer Keimschläuche. Matouschek, Wien. RN ER & af Zn Referate. 271 Wehnert. Bespritzungsversuche zu Kartoffeln im Jahre 1918. Landw. Wochenblatt f. Schleswig Holstein. 1919. Nr. 7. Die Bespritzungsversuche mit Perozid und mit reinem, chemisch noch nicht näher studierten Pflanzenschutzmittel .,A‘‘ behufs Bekämp- fung der Krautfäule befriedigten sehr, da auch der Ertrag gesteigert wurde. Matouschek, Wien. Essays de sulfatage des pommes de terre en 198. (Schwefelungs- versuche bei Kartoffeln ım Jahre 1918.) Etablissements federaux d’essays et d’analyses agricoles au Liebefeld-Berne. La terre vaudoise. 1918. S. 192 ff. Es wurden vier Gvruppen der Sorte Up to date gebildet, um die Ergebnisse der Bespritzungen gegen Phytophthora infestans festzu- stellen: 1. unbehandelt, 2. das erstemal mit 1%iger, das zweitemal mit 11,% iger Bordeauxbrühe bespritzt, 3. außerdem 1%, Alaun und Soda zugesetzt, 4. beidemal mit 2%iger Bordeauxbrühe hehandeit. Die Parzellen 2—4 zeigten Verminderung der kranken Knollen und eine wesentliche Ertragsvermehrung. Die besten Rentabilitätswerte ergab Parzelle 4. Matovuschek, Wien. d’Angremont, A. Onderzoegingen tot het vinden van een tegen Phyto- phthora Nicotianae de Haan wederstandskrachtig Tabakras. (Unter- suchungen zur Auffindung einer gegen Ph. n. wider- standsfähigen Tabakrasse.) Proefstation voor Vorsten- landsche Tabak. Meded. Nr. XXXVII. 1919. Mit englischer Zusammenfassung. Die Tabakkulturen in Vorstenland, wo die beiden Sorten Kanari und Y 10 angebaut werden, erleiden großen Schaden durch Phytophthora nicotianae de Haan, welche scwohl junge Pflanzen auf den Pflanzbeeten wie ausgewachsene im freien Felde tötet. Während man die Sämlinge durch Anwendung von Kunstdünger, sparsame Bewässerung und Spritzen mit Bordeauxbrühe schützen kann, ist eine Bekämpfung der Krankheit auf freiem Felde noch nicht gelungen. Deshalb wurden umfangreiche Arbeiten zur Ermittelung von widerstandsfähigen Sorten ausgeführt und zu diesem Zweck 138 verschiedene Rassen geprüft. Von diesen zeigten 12 eine sehr gute bis ziemlich erhebliche Widerstands- fähigkeit, aber keine von ihnen eignet sich zum Ersatz der beiden bisher angebauten Sorten, weil sie minderwertige Beschaffenheit haben: als Lückenbüßer zur Bepflanzung von Plätzen, wo die Krankheit, die alten Sorten vernichtet hat, können einige von ihnen wohl in Betracht kommen. Für Kreuzungen mit Kanari und Y 10 kommen die wider- standsfähigen Sorten Timor blasig, Santiago Caballeros, Okinawa, Havana Criollo, Vuelta Abajo und Connecticut river in Frage, aber 272 Referate. die Pflanzen der F,-Generation zeigten eine ungenügende Widerstands- fähigkeit gegen Phytophthora. Man hofft nun durch Fortsetzung der Züchtung in der F,-Generation Stämme aufzufinden, die Wider- standsfähigkeit mit guter Qualität verbinden. OB Henning, Ernst. Om betning mot stinkbrand (Tilletia tritici), strabrand (Urocystis occulta) och hardebrand (Ustilago hordei). I. Kort historik och orienterande försök. (Über Beizen gegen Steinbrand, Stengelbrand und Hartbrand. I. Kurze Geschichte und orientierende Versuche.) Medd. Nr. 195 tran Central- anstalt. för försöksv. pa jordbruksomr. Avd. för landtbruksbotanik. Nr. 18. Linköping 1919. Nach einem geschichtlichen Überblick über die Beizverfahren von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten bespricht Verf. die technische Ausführung des Beizens und berichtet über seine eigenen, 1919 auf dem Experimentalfelde ausgeführten Versuche. Er ist bezüglich der besten Ausführung des Beizens unter Zuhilfenahme kostspieliger Maschinen zu folgenden Anschauungen gekommen. Am besten wird die Tauch- methode angewendet, die bei passender Anordnung weder schwieriger noch zeitraubender ist als die Benetzungsmethode und sehr sichere Er- gebnisse liefert. Die Beizflüssigkeit muß eine solche Konzentration haben. daß die Beizung jeder einzelnen Partie in 19—15 Minuten ausgeführt werden kann. Bedeckung des Saatgutes nach dem Beizen ist zu vermei- den, da sie die Keimfähigkeit schädigen kann und in jedem Falle das Troeknen verzögert. Nach dem Beizen muß das Saatgut zum Trocknen auf dem vorher mit Formalin desinfizierten Tennenboden oder auf desinfizierten Tüchern im Freien oder in Trockenräumen ausgebreitet werden. Eine 15 Minuten dauernde Beizung in 0,25 %iger Formaldehyd- lösung (0,63 Liter‘ 40 %iges Formalin auf 100 Liter Wasser) ist wirksam und ungefährlich, wenn das Getreide unmittelbar nach der Beizung ausgesät oder in Räumen getrocknet werden kann; Formalinbeizung ist sowohl einfach wie billig. Die zum Transport des Saatgutes verwen- deten Säcke und die Säemaschinen müssen gründlich mit Formalin des- infiziert werden. Es ist zu erwägen, ob nicht in trockenen Jahren, wenn die Körner spröd sind und beim Dreschen leicht Schaden leiden, die Beizung durch ein gründliches Umrühren des Saatgutes im Wasser unter Abschöpfen der Brandkörner usw. und mit darauf folgendem kräftigen Spülen im Wasser während einiger Minuten zu ersetzen wäre. | Ö.K. Opitz u. Leipziger. Neue Steinbrandbekämpfungsversuche. Zeitschr. d. Landwirtschaftskammer f. d. Prov. Schlesien 1919. S. 714—716. Laske. Zur Beize des Weizens gegen Steinbrand. Ebenda. S. 812—814. A 2 Referate. 273 Ehrenberg, P. Zur Aussaat von gegen Steinbrand gebeiztem Weizen. Hannover’sche Land- und Forstwirtsch. Ztg. 1919. S. 666—667. Tacke, Br. Versuche mit der Saatbeize Uspulun bei verschiedenen Früchten. Ebenda. S. 500-501. ®pitz u. Leipziger. Neue Versuche zur Bekämpfung des Steinbrandes. Mitteil. Deutsch. Landwirtschafts-Gesellsch. 1919. S. 628 ff. Das Tauchverfahren ist dem Benetzungsverfahren stets vorzu- ziehen. Bewährt haben sich bei ersterem 0,5%ige Uspulunlösung und die Behandlung mit Kupfervitriol. Die Beizflüssigekeit muß hand- breit über dem zu beizenden Saatgute stehen, die an «lie Flüssigkeits- oberfläche steigenden Brandkörner müssen abgeschöpft werden. Ge- beizter Weizen läuft nach Quellung der Körner viel schwerer aus der Maschine als ungebeizter, sodaß Gefahr besteht, daß zu wenig vom ge- beizten \Veizen ausgesät wird. Dies ist besonders bei dem Beizen mit Kupfervitriol leicht der Fall, weil man hier nicht mit der sonst gebräuch- lichen Aussaatmenge auskommt. sondern wegen der verringerten Keim- fähigkeit rund 10 vom Hundert mehr aussäen muß. Das mit Formaldehyd gebeizte Getreide darf an das Vieh verfüttert werden, nicht das mit Uspulun oder Kupfervitriol gebeizte. Nach den letztgenannten zwei Verfassern wirkten am besten das alte Kühnsche Verfahren mit oder ohne Kalk. und das Uspuluntauchverfahren (625 g auı 100 Liter Wasser); es folgen in der Wirkung Benetzung mit 2%iger Kupfervitriollösung, dann erst die anderen Mittel. Wirkungslos blieben Uspulunbenetzung ohne vorheriges Waschen uud bloße Wasserbehandlung. Stickstoff- düngung blieb auf das Auftreten des Brandes okne Einfluß. Uspulun- behandlung ist günstig bei Sommergerste, Hafer, Pferdebohne; das 9} gebeizte Getreide lief durchgehend um 3—4 Tage früher als das nicht gebeizte auf, was auch für Weißkohl- und Sterkrübensamen gilt. Ge- beizte Karottensamen wurden aber geschädigt. daher Vorsicht bei feine- ren Sämereien (Ausprobieren der Konzentration). Matouschek, Wien. Paul, H, Vorarbeiten zu einer Rostpilz- (Uredineen-) Flora Bayerns. 2. Beobachtungen aus den Jahren 1917 und 1918, sowie Nachträge zu 1915 und 1916. Kryptogam. Forschungen, München. Nr. 4. April 1919. S. 299—334. Ein sehr reiches Verzeichnis mit vielen für Bayern neuen Arten. Aecidium zonale Duby auf Buphthalmum ist zu Uremyces zu stellen. Ob Ur. junci (Desm.) Wtr. aus 2 Rassen besteht, von denen die eine ihre Aecidien auf Buphthalmum, die andere auf Pulicaria ausbildet, wie nach Versuchen von Fischer und Verf. vermutet werden könnte, ist immer noch unentschieden. Bei aller Ähnlichkeit des Aecidiums von Puceinia cari-bistortae mit dem von P. pimpinellae läßt sich doch durch 274 Referate. die mehr rötlichgelbe Farbe und die kleineren, aber schwieligeren Lager von P. pimpinellae-bistortae diese Art leicht erkennen. P. pin:pinellae hat aber mehr hellgelbe und weniger schwielige Lager, die ausgedehnter sind und besonders die Stengel und Blattstiele auf größere Strecken überziehen. — Die Aecidien von Püucc. Magnusiana Körn. auf Ranun- culus repens kann man habituell durch die blässere Farbe ven denen des Uromyces poae auf gleicher Nährpflanze in frischem Zustande leicht erkennen. — Das Aecidium vom Piec. obtusata Otth geht auch uf junge Eschen über. Als Nährpflanzen für das Aecidium von Puee. eriophori Thümen waren bisher Senecio paluster und Liqularıa sibirica bekannt: in Bayern aber tritt es auf Senecio spathulifolius auf. Puce. asperulina (Juel) Lagerh. auf Asperula tinctoria ist für ganz Deutschland neu. Von Aeecidium rhamni Gmel. wird vermutet, daß es, da auf naher Sesleria coerulea gekeimte T'eieutosporen eines Kronenrostes auftraten. zu einer der Pucc. coronalta nahestehenden Art gehört. Ein auf Rhammus sawatilis vorkommendes Aecidium macht einen anderer Eindruck als die übrigen Rhamnus-Roste (vielleicht zu einem Kronenroste ge- hörig). Mato uschek. Wien. Henning, Ernst. Ansteckningar om gulrosten (Puceinia glumarum). Jämte bilaga: Bestämmingar av aciditet och sockerhalt i vattenextrakt av vetesorter med olika resistens mot qulrost, av A. Bygden. (Bemerk- ungen über den Gelbrost. Nebst einer Beilage: Bestimmungen von Azidität und Zuckergehalt im Wasserauszug von Weizensorten mit ungleicher Widerstandsfähigkeit gegen Gelbrost.) Medd. Nr. 192 frän Centralanst. för försöksv. pa jordbruksomr. Botan, avd. Nr. 16. Linköping 1919. Um zur weiteren Klärung einer Anzahl von Fragen, die mit der Ver- breitung und Lebensweise von Puccinia glumarum zusammenhängen. beizutragen, teilt Verfasser zahlreiche eigene und fremde Beobachtungen und Untersuchungen mit, die seit Erscheinen von Erikssons und Hen- nings „Getreiderosten‘‘ gemacht worden sind. Bezüglich der Über- winterung des Gelbrostes unterliegt es keinem Zweifel, daß sie im mitt- leren und nördlichen Europa in Form von Uredo-Myzel wenigstens ın geschützten Lagen erfolgen kann; zwei Mikrophotographien zeigen Bilder von Uredosporen bildendem Myzel vom 9. Nov. 1919. Es folgt eine Zusammenstellung aller dem Verf. bekannt gewordenen .‚Gelb- rostjahre‘‘ in verschiedenen Ländern von 1894 bis 1919, darauf eine Besprechung der klimatischen Bedingungen für das Zustandekommen eines Gelbrostjahres unter Anführung von Beobachtungen auf dem Ver- suchsfeld von Ultuna in den Jahren 1909 und 1910. Der Einfluß der Referate. 275 Lage, Bodenart und Düngung wird nach Literaturangaben besprochen. Bezüglich der verschiedenen Widerstandsfähigkeit der Weizensorten kann man für das mittlere Schweden als Regel ansehen, daß die locker- ährigen Landweizen, besonders Samtweizen, für Gelbrost sehr anfällig, dagegen diedichtährigen widerstandsfähig sind. Die Widerstandsfähigkeit verändert sich aber in verschiedenen Gegenden und auch in derselben Gegend in verschiedenen Jahren. Was die Ursachen der Anfälligkeit oder Widerstandsfähigkeit betrifft, so ließ Verf. zur Kontrolle der An- gaben von Kirchner, wonach widerstandsfähige Sorten im Verhältnis zum Säuregehalt zuckerärmer sind als anfällige, einige widerstandsfähige und einige anfällige Sorten auf der chemischen Abteilung der landw. Zentralanstalt auf Säure- und Zuckergehalt untersuchen. Das Ergebnis gab keinen Anhalt für die Annahme, daß höherer Säuregehalt die Wi- derstandsfähigkeit bedingt, und wenn auch die anfälligen Sorten einen sehr hohen Zuckergehalt aufwiesen, so kam das doch auch bei wider- standsfähigen vor. Indes müssen diese Untersuchungen noch weiter fortgeführt werden. Im Winter zeigte sich der Zuckergehalt größer bei den winterharten Sorten, die aber zugleich die für Gelbrost am mei- . sten empfänglichen sind, sodaß es wahrscheinlich ist, daß der verschie- dene Zuckergehalt die verschiedene Anfälligkeit bedingt. Die Beilage enthält den näheren Bericht über die ausgeführten chemischen Unter- suchungen. VE Hiltner, L. Der Schwarzrost des Getreides und die Berberitze. Wochen- blatt d. Landw. Ver. in Bayern. 1919. Nr, 49, 50, 52. Aus Anlaß eines Vorschlages, zur Verhütung des Schwarzrostes am Getreide die Berberitzen im Umkreise von 250— 300 m von den Ge- treidefeldern auszurotten, gibt Verf. zunächst einen Bericht über die schon etwa 200 Jahre alten, von Zeit zu Zeit wiederkehrenden derartigen Forderungen und die daraus sich entspinnenden ‚‚Berberitzenfehden‘. Sedann wird auseinandergesetzt,. daß und weshalb man von einer Aus- rottung der Berberitze höchstens einen Erfolg gegen den Schwarzrost, aber nicht gegen die übrigen Getreideroste erwarten darf: daß wegen der Spezialisierung der Rostpilze für das Getreide nur solche Berberitzen- Becherfrüchte gefährlich werden können, die von Getreide-Schwarzrosten herrühren; daß in wärmeren Ländern der Schwarzrost auch ohne die Berberitzen-Rostform existieren kann und die Ausrottung der Berbe- ritze in einigen Ländern nicht zu einer vollständigen Unterdrückung des Schwarzrostes geführt hat. Daraus wird geschlossen, daß die Berbe- ritzengefahr nur eine örtliche Bedeutung haben kann, die allerdings nicht zu unterschätzen ist. Wo nachweislich das Getreide durch benach- barte Berberitzensträucher gefährdet wird. müssen diese entfernt werden. 276 Referate. und zwar in so weitem Umkreis, als dies die örtlichen Verhältnisse er- fordern und gestatten. In solchen Fällen sollte auch eine gesetzliche Handhabe geschaffen werden, um die Beseitigung der schädlichen Sträucher durchzusetzen. O0. K. Clinton, 6. P. and Me. Cormick, Florence A. Infection Experiments of Pinus strobus with Cronartium ribicola. (Ansteckungsversuche von P. s. mit C. r.) Connecticut agric. Exp. Stat. New Haven, Conn. Report of the Botanist. S. 428—459. Taf. XXXIII—XLIV. Seit April 1909 ist im Staate Connecticut Oronartium ribicola bekannt. welche auf jungen, aus Deutschland eingeführten Weymouths- kietern dort auftrat; in Newyork ist es mindestens vor 1.906 eingeschleppt worden. Die Verfasser haben seit dem Herbst 1916 in einer großen Reihe sehr sorgfältig ausgeführter Versuche im Gewächshaus und im Freien die Art der Infektion der Weymouthskiefer durch den Pilz festgestellt und sind dabei zu folgenden hauptsächlichen Ergebnissen gekommen. £ Die Ansteckung erfolgt vom Spätsommer bis zum Spätherbst an den 3 Nadeln, in welche die Keimschläuche der Sporidien an den Spaltöff- 2 nungen eindringen. Die gelungene Infektion gibt sich in der Regel im Auftreten sehr unauffälliger gelblicher Flecke an der Stelle des An- 2 griffes zu erkennen; nur in seltenen Fällen entwickeln sich diese Flecke auffälliger und es tritt ein Befall der Achse vor Beginn des Winters ein. Im folgenden Jahre werden die gelben Flecke während des Frühlings und Vorsommers mehr oder weniger deutlich; später tritt ein Befal: der Achse ein unter leichter Schwellung und Verfärbung, und möglicher- weise werden in gewissen Fällen Pykniden hervorgebracht. Im dritten Jahre schwillt die Achse weiter an, und es werden im Sommer Pykniden oder, falls Pykniden schon im vorausgehenden Jahre erzeugt worden sind. im Frühjahr Aecidien gebildet. Im vierten Jahre kann die Bildung von Aecidien stattfinden. Bei leichter oder beschränkter Ansteckung. besonders in erhärteten Geweben, kann es vorkommen, daß die Bildung von Pykniden und Aecidien sich noch länger verzögert. O.K. Dodge, B. 0. Studies in the genus Gymnosporangium, I. (Studien über die &attung G., 1. Teil.) Mem. Brooklyn Bot. Gard. I. 1918. S. 128—140. 1 Taf. Auf Ohamaecyparis wurden zwei neue Arten als blattbewohnend gefunden : @ymnosporangium transformans (= Roestelia transformans Ell.) mit dem Aecidium auf Aronia, und %. fraternum ». sp. mit dem Aecidium auf Amelauchier. Matouschek, Wien. a N OT em ii Referate. 277 Klebahn, H. Der Kienzopfpilz. Verhandl. d. naturwiss. Verein. zw Hamburg i. J. 1918. III. Folge, XXVI. 1919. Seite 49. 3 Arten von Blasenrostpilzen der Kicfernrinde gibt es: Peridermium strobi, Blasenrost der Weymouthskiefer, die zugehörige Teleutosporen- form ist Oronartium ribicola auf den ‚Johannisbeeren; Peridermium Cornui auf Pinus silvestris mit C’ronartium aselepiadeum auf der Schwal- benwurz: ferner P. pini, ebenfalls auf der Waldkiefer, das auf der Schwalbenwurz keinen Infektiouserfolg hervorruft und von dem Verf. nachweist, daß es sich wirlich direkt von Kiefer zu Kiefer überträgt, daher kein Wirtwechsel anzunehmen ist (Versuche im Gewächshaus). Matouschek, Wien. Hedgeock, @. 6. and Betheil, E. Pinion blisterrost. (Der Blasenrost auf der Pinie). Journal agric. Research. XIV. 1918. S. 411 bis 424. Taf. Diese Krankheit auf der Pinie wird durch Cronartiurı occidentale n. sp. hervorgerufen. Matouschek, Wien. Laubert. R. Botanisches über den Rosenrost. Handelsblatt für den Deutschen Gartenbau. 34. 1919. S. 317—319. Eine für den Gärtner geschriebene Erörterung der Erscheinungen und Schädigungen, die durch Phragmidium subcorticium an unseren Gartenrosen hervorgebracht werden, und der Lebensweise und Ent- wickelung des Pilzes. Auch auf die Bekämpfung der Krankheit wird eingegangen. Berücksichtigung verdient die Rostempfänglichkeit der verschiedenen Sorten. Laubert. Stahel, Gerold. Bijdrage tot de kennis der krullotenziekte. (Beiträge zur Kenntnis der Hexenbesenkrankheit.) Dep. van den landbouw in Suriname. Bull. Nr. 39. Dez. 1919. Paramaribo. 318... Mit’8 Taf. Mit dem Namen ‚.Krullotenziekte‘‘ wird in Surinam eine gefährliche Krankheit des Kakaos bezeichnet, die durch Marasmius perniciosus hervorgerufen wird (vergl. diese Zeitschr. Bd. 27, 1917, S. 49). Verf. weist nach, daß durch denselben Pilz auch das Versteinen der Kakaofrüchte und eine Erkrankung der Blütenpolster verursacht wird. Die Anstek- kung der Früchte erfolgt am häufigsten, solange sie noch nicht mehr als 2 cm Länge erreicht haben, durch die Basidiosporen (nicht durch Myzel) des Marasmius, deren Keimschläuche durch die Spaltöffnungen ein- dringen. Die Fruchtkörper des Pilzes kommen auf den abgestorbenen. 278 Referate. Zweigen der Hexenbesen und auf versteinten Früchten bei feuchter Witterung reichlich zum Vorschein und konnten auch aus künstlichen Kulturen erzogen werden. Die Bekämpfung der Krankheit kann in einer einfacheren Weise ausgeführt werden als früher angegeben wurde, denn sie kann sich auf ein alle 3—4 Wochen wiederholtes Absuchen und Entfernen der Hexenbesen, versteinten Früchte und kranken Blü- tenpolster beschränken: die kranken Pflanzenteile werden am besten verbrannt. ORRE Alleen, Carl. Über das Myzel von Hypholoma fasciculare Huds. Svensk bot. tidskr. 13. B. 1919. S. 100— 103. 2 Der Pilz war oft in der aus Calluna, Vaccinium, Laubmoosen und Birken bestehenden Vegetation zu Jörlanda, nördlich von Gothen- burg zu sehen. Sein Myzel steht mit den Wurzeln von Calluna in Ver- bindung, um als Saprophyt zu leben. Aber anderseits dringen die Hyphen auch in die Wurzeln der Birke und Linde ein, wo der Pilz die Rolle eines Parasiten spielt. Mäatouschek, Wien. Kuhl, H. Kolloidaler Schwefel zur Bekämpfung der Erysiphaceen (echten Mehltauarten). Gartenwelt. 24. 1920. S. 16—18. Verf. berichtet über Bekämpfungsversuche mit einem neuen Schwe- felpräparat gegen Oidium Tuckeri, Sphaerotheca mors wvae und Sph. pannosa auf Rosen und kommt zu folgenden Ergebnissen: 1. Der kol- loidale Schwefel Gelform de Haen läßt sich in feinster Verteilung auf - die Pflanzen bringen. 2. Der Schwefel wird nicht abgewaschen. 3. Die Anwendung des suspendierten, d. h. fein verteilten Schwefels ermöglicht eine genaue Dosierung und bedingt eine wesentliche Ersparnis an Mate- rial: es sind beispielsweise zur Hersteliung von 100 Litern Schwefel- milch nur 50 g kolloidaler Schwefel erforderlich. 4. Der kolloidale Schwefel wirkt viel intensiver als der gemahlene oder gefällte Schwefel. infolgedessen aber ist auch die Gefahr der Blattverbrennung größer. Wirkungslos erwies sich das Mittel auch in starker Konzentration segen Hausschwamm. Laubert. Faes. Quelques notes sur le traitement du mildiou.. (Einige Bemerk- ungen über die Behandlung des Reben-Mehltaues.) La terre vaudoise. 1919. S. 163 u. 199. Bespritzungsversuche mit 2--5% iger Kalkmilch blieben ohne Er- folg. Ausnahmsweise mag aber doch vielleicht ein Erfolg der Kalk- snwendung eintreten. Durch Kaseinzusatz (Magermilch) hofft Verf. an Cu zu sparen, weil man dann mit geringeren Konzentrationen und wenigeren Bespritzungen auskommen könnte. Matouschek, Wien. ER N Referate. 279 Lüstner, 6. Die Bekämpfung des Oidiums mittels unterschwefligsaurem Natron (Natriumthiosulfat, Saloidin). Wein und Rebe. I. Jg. 1919. Sk rze Zu Geisenheim bewährte sich die Brühe gut. Einer stark alkalı- schen Kupferkalk- oder Martinibrühe wird 0,5% Natriumthiosulfat zugesetzt, hernach muß noch alkalische Reaktion stattfinden, weil sonst Verbrennungen an den grünen Rebteilen entstehen. Bedingung für Erfolg ist gründliche Arbeit: alle Trauben müssen von der Brühe ge- troffen werden. Verf. ließ auch das genannte Sulfat und die 1-11, %ige Kupferkalkbrühe getrennt verspritzen. Arbeitet die Spritze unter starkem Druck (Batteriespritze), so ist der Erfolg noch besser. Naturgemäß bewährte sich Schwefel mit 1— 11, %iger Kupferkalkbrühe noch besser. Matouschek, Wien. Fischer, Ed. Eine Mehltaukrankheit des Kirschlorbeers. Schweizerische Obst- und Gartenbau-Zeitung. 1919. S. 314/15. Mit Abb. Auf jungen Blättern des Kirschlorbeers in Bern, die noch im Som- mer infolge des Zurückschneidens der Zweige in der Entwicklung be- griifen waren, siedelte sich der Mehltaupilz Podosphaera oxycanthae var. tridactyla an, der bisher auf Prunus laurocerasus noch nicht beobach- tet worden ist. Offenbar hängt dieser ausnahmsweise Befall damit zu- sammen, daß dem Pilz noch in vorgeschrittener Jahreszeit weiche empfängliche Blätter zur Besiedelung zur Verfügung standen. O.K. Stevens, F. L. and True, J. Black spot of onions sets. (Schwarze Flecken auf Zwiebeltrieben.) Bullet. Nr. 220. Illinois agric. Experim. Stat. 1919. S. 507--53l. Figures. Cleistothecopsis eireinans n. g.n. sp. (Perisporiacee) wird als Erreger der schwarzen Flecken auf Zwiebeltrieben beschrieben. Die Konidien- form des Pilzes ist Volutella eireinans (= Vermicularia eircinans Beck.) Matouschek, Wien, Schoevers, T. A. De tomatenkanker (Der Tomatenkrebs.) Tijd- schrift over Plantenziekten. Jg. 25. 1919. S. 174— 192. Taf. III—V. Im Sommer 1919 wurde zum erstenmal in den Niederlanden eine gefährliche Krankheit der Tomaten sowohl in den Gewächshäusern wie im Freien beobachtet, von der sich herausstellte, daß sie mit der in England und Amerika auftretenden und ‚‚tomato canker‘ genannten übereinstimmt. Die befallenen Pflanzen bekommen am Stengel in verschiedenen Höhen braune, zusammensinkende Flecke, oberhalb 280 | Referate. deren Stengel und Blätter nebst Früchten schlaff werden und absterben. Die Krankheit kann auch an Blattstielen auftreten und die jungen Früchte an der Ansatzstelle des Fruchtstieles befallen. Sie wird durch eine Ascochyta-Art hervorgebracht, die Verf. mit A. citrullina C. O. Smith, der Pyknidenform von Mycosphaerella citrullina Großenb.. identifiziert. Der Pilz wird genau beschrieben und abgebildet. Von Reinkulturen entnommenes Myzel und Sporen waren imstande, gesunde Pflanzen zu infizieren und die kennzeichnenden Merkmale der Krankheit wieder hervorzurufen; doch ist eine Verwundung und genügende Feuch- tigkeit zum Gelingen der Ansteckung erforderlich. Über die Bekämpfung der Krankheit läßt sich etwas Bestimmtes so lange nicht angeben, bis die Überwinterungsweise des Pilzes genau bekannt geworden ist. GR Heinsen. Die neue Tomatenkrankheit „Der Tomatenkrebs“. Prakt. Rat- geber im Obst- und Gartenbau. 35. Jahrg. 1920. 8.4. Eine in den Vierlanden und im oberen Bergedorf bei Hamburg senchenhaft aufgetretene Tomatenkrankheit hat sich als identisch erwiesen mit der in Holland als ‚Tomatenkrebs‘‘ beschriebenen Krank- heit, verursacht durch eine Ascochyta. Neben sorgfältigem Vernichten aller kranken Pflanzen und Abfälle wird versuchsweise Bespritzung mit Kupferkalbrühe angeraten. Laubert. Le pietin du ble. (Die Fußkrankheit des Getreides.) La terre vaudoise. 1919. S. 198—199. Eine Diskussion der Versuche von Foex über den Einfluß der verschiedenen Saatzeiten und der Fruchtfolge auf den Befall des Ge- treides durch den Halmbrecher Leptosphaeria herpotrichoides. Frühere Aussaaten des Wintergetreides werden stärker befallen als spätere; Sommersaaten entgehen im allgemeinen entweder ganz dem Befall oder die Krankheit bleibt in geringen Intensitätsgrenzen. Nach Rübe stehendes Getreide wird stärker befallen als solches nach Rotklee. Nach Luzerne findet die geringste Anfälligkeit statt; der lange Zeitraum zwischen den beiden Getreidearten schafft eben ungünstige Bedingungen für das Fortbestehen der Sporen dieses Schädlings. Be- sonders stark und allgemein ist die Infektion bei aufeinanderfolgendem Getreide, in welchem Falle eine Anhäufung der Sporen stattfindet. Die Wirkung der Vorfrucht ist «ine dreifache: Eintlaß der Ernterück- stände auf den Chemismus der Nachfrucht und daraus sich ergebende Anfälligkeit, Veränderung der physikalischen Bodeneigenschaften und endlich durch die zurückgelassenen Keime. Matouschek, Wien. Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeneuer & Ulmer, Ludwigsburg, Sr: . [ WERT AST Kurze Mitteilung. Am 1. Januar 1920 scheide ich aus der Redaktion der Zeit- schrift für Pfllanzenkrankheiten aus. In den freundschaftlichen Be- ziehungen zu dem Hauptleiter dieser Zeitschrift, Herrn Professor v. Kirchner, wird hiedurch keinerlei Änderung eintreten. Professor von Tubeuf. Referate. Miehe, H. Taschenbuch der Botanik. Erster Teil: Morphologie, Anatomie, Fortpflanzung, Entwicklungsgeschichte, Physiologie. 2. Aufl. Leipzig, W. Klinkhardt. 1919. Mit 298 Abbildungen. Dieses, in der Reihe von Dr. Werner Klinkhardts Kollegheften das 3. Heft bildende Taschenbuch dient als Grundlage für ein rationelles Kollegheft und enthält einen sehr reichhaltigen Text in knapper. durch viele Abbildungen erläuterter, vortrefflicher Darstellung und wird sich gewiß auch weiterhin als willkommenes Hilfsmittel für den Studierenden bewähren. An dieser Stelie sei besonders auf die Abschnitte über hetero- trophe Ernährung, über Parasiten, grüne Halbschmarotzer, parasitische Pilze und pathogene Bakterien hingewiesen. 0:8 Henning, Ernst. Om disposition och immunitet i fräga om växtsjugdomar. (Über Disposition und Immunität in Hinsicht auf Pflanzenkrankheiten.) Svenskt Land. 1919. S.-A. 11 8. In diesem gemeinverständlich geschriebenen Aufsatz gibt der ausgezeichnete schwedische P!’anzenpatholog Henning eine mit vielen Beispielen erläuterte Darstellung des gegenwärtigen Standes der Frage nach Disposition und Immunität und ihren Ursachen. Er unterscheidet, obwohl sie sich nicht streng auseinanderhalten lassen, zunächst eine innere und eine äußere Disposition, und innerhalb der ersteren eine normale, die individuell oder an Sorte oder Art gebunden sein kann, und eine abnorme, die durch vorausgehende Beschädigung der Pflanze verursacht wird. Unter den Ursachen einer äußeren Disposition werden die Einflüsse ungünstiger Witterung. unpassender Bodenverhältnisse, _ ungünstiger Lage der umgebenden Vegetation und unpassender Kultur- Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX. 19 282 Referate. methoden besprochen. Auf diese Darstellung wird die Hoffnung be- gründet, daß es gelingen wird, durch mannigfaltige Einschränkung der Disposition der Wirtpflanzen das Auftreten verheerender Ptlanzen- krankheiten immer mehr zu beschränken. \ DEE Appel, ©. Die Zukunft des Pflanzenschutzes in Deutschland, Angewandte Botanik. Bd. 1. 1919. S. 3—15. Die als Organ der Vereinigung für angewandte Botanik neu begrün- dete Zeitschrift bringt als ersten Artikel den Abdruck eines von Appel aut der Hauptversammlung der Vereinigung 1918 in Hamburg gehal- tenen Vortrages, der die künftigen Aufgaben des Pflanzenschutzes, ‚die wissenschaftliche Ausbildung und Tätigkeit der Pflanzenpathologen und ihre Anstellungsverhältnisse in Deutschland behandelt. OR Hollrung, M. Die krankhaften Zustände des Saatgutes. Kühn-Archiv, EN SVIEL. Bd. :1919..3592%8. 2 Rie. Im T. Abschnitte: Innere ‚Abwegigkeiten und zwar die Nach- reifevorgänge. die Saatgutruhe, die Keimung mit den Störungen bei ‘der Stoffumsetzung. bei der Wasseraufnalime, unter dem Einflusse der Wärme, durch O-Mangel, durch elektrische Einwirkungen, durch Radium- und Röntgenstrahlen, durch die dos Lichtes, ferner die Reaktion des Keimbettes in ihren Beziehungen zum Keimungsvorgange, die chemische Beschaffenheit des Keimbettes, die Störungen der Keimung bui verletz- ten Samen und die Keimtrutzigkeit bei vollkommener Quellbarkeit. Aus der Fülle der allgımein geltenden Gesetze, die sich aus der Ver- arbeitung der Literatur und eigenen Beobachtungen ergaben, seien hier ‘nur folgende genannt: Sonnenlicht schädigt die proteolytischen Enzyme. Den einzelnen, ruheverkürzenden Mitteln kommt eine spezifische Wir- kung nicht zu, insofern als sie in letzter Linie alle eine Steigerung der Atmungstätigkeit nach sich ziehen; überschreitet erstere das Maß des für den Pflanzenteil Erträglichen oder ist sie mit dem Auftreten intrazellularer Atmung verbunden, so kann die Ruheunterbrechung zum gänzlichen Abschluß der Lebenstätigkeit führen. Bevor die Dia- stase bei der Keimung zur Wirkung gelangt, haben andere Enzyme schon vorgearbeitet. Das Verhalten keimtrutzicer Samen zeigt, daß der Quellungsvorgang ganz unabhängig von der Keimung ist. — Im II. Ab- schnitt werden die durch Lebewesen hervorgerufenen (äußeren) „Abwegigkeiten‘ behandelt: Die chemischen, physikalischen und me- chanischen Beizverfahren, die Beizmıttel im besonderen, speziell für Getreide, (die Entseuchung der Rübensamen, der Saatkartoffeln, der Leguminosensamen, der Samen von Handels-, Gemüse-, Zier- und Tropengewächsen, die der Blindhölzer von Weinreben. Zuletzt die Ab- - Referate. 283 wehrmittel für lagerndes und keimendes Saatgut (Nagetiere, Vögel, Bodeninsekten, Pilze). — Die Arbeit enthält alles Wissenswerte in ge- sichteter Form und ist gleich wiehtig für den Praktiker wie für den Theoretiker. Matouschek, Wien. _ Laubert, R. Phänologische und pflanzenpathologische Notizen aus dem Jahre 1919. Gartenflora. 68. 1919. S. 172—175. Notizen über die Witterungsverhältnisse im Januar, Februar, März 1919 im Höhenkurort Heiligenberg unweit des Bodensees, und die dadurch beeinflußte Entwickelune der Vegetation daselbst. sowie ebendort gemachte Beobachtungen über Pflanzenkrankheiten und Schmarotzerpilze. Erwähnt seien nur viel Nectriakrebs und Spitzen- cdlürre arı Apfelbäumen, auch an Fagus, ein Hexenbesen an Roßkastanie im Stadtgarten von Konstanz u. a. Laubert. Kölpin Ravn, F. Oversigt over Havebrugsplanternes Sygdomme i 1916 og 1917. (Übersicht über die Krankheiten der Garten- pflanzen 1916/17.) Tidsskrift for Planteavl. 26. Bd. 1919. S, 297—334. Durch Mitwirkung zahlreicher Beobachter ist für Dänemark durch die staatliche pflanzenpathologische Versuchsanstalt eine gute Über- sicht über das Auftreten von Krankheiten der Gartenpflanzen zustande gebracht worden, aus der folgendes von Bedeutung »uch für weitere Kreise ist. Der Obstbaumkrebs (Neetria ditissima) trat am ärgsten auf kalten, feuchten, lehmigen, kalk- und nährstoffarmen Böden auf und wurde an manchen Stellen durch Umpfropfung und Anwendung von Stallmist begünstigt. Der Aptelschorf (Venturia inaequalis) war in dem kalten, sonnenarmen und feuchten Sommer 1916 sehr bösartig, in dem trockenen und sonnigen Sommer 1917 ganz geringfügig; ebenso verhielt sich der Birnenschorf (Venturia pirina). Der amerikanische Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors uvae) ist in fast allen Gärten allgemein verbreitet. An Himbeeren trat die durch Pseudomonas tume- faciens verursachte Wurzelhalsgalle, die von Didymella applanata her- vorgebrachte Stengelkrankheit und eine durch Fusarıum salicis hervor- gerufene Welkekrankheit auf. Spargelkulturen wurden durch Pythium De Baryanum geschädigt. Die Erdhbeermilbe Tarsonemus Tragariae ist in ganz Dänemark verbreitet und verschont keine Erdbeersorte. O3 Die wichtigsten Krankheiten und tierischen Schädlinge der Gemüsepflanzen und ihre Bekämpfung. Herausgegeben von der Abteilung für Pflan- zenschutz der Schweiz. Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und 281 : Referate. Gartenbau in Wädenswil. 2. Auflage. Verlag A. Stutz, Wäden- swil. 1919. 8. | Für den Kleingartenbesitzer bestimmt, wobei auf wirkliche Schäd- linge Rücksicht genommen wurde. Die Spritzmittel, wie sie im Klein- gartenbetrieb anwendbar sind, werden genau erläutert. Die beim Erbsen- blattrandkäfer angegebenen Bekämpfungsmaßregeln sind mit Vorsicht aufzunehmen, da das Wetter von größerem Einflusse ist als man all- gemein glaubt. Mit Recht betont Verf. den Übergang der Schädlinge vom Unkraut auf die Kulturpflanzen. Matouschek, Wien. Krahe, J. A. Lehrbuch der rationellen Korbweidenkultur. 6. Aufl. von. J. König. Verlag Gebr. Steffen, Limburg a.L. 1919. BrochiertM. 7.— Der Abschnitt über die Schädigungen bringt nur Selbstbeobachtetes. Ameisen schädigen durch Anlage vcn Nestern und durch Begünstigung der Blattläuse. Bostrychus ist nur Sekundärparasit. Verschiedene Lamellicornier befressen als Larven die Wurzeln ung schädigen bedeu- tend. Am schlimmsten wirtschaften Blattkäfer aus den Gattungen Phyliodecta (Phratora) und Melasoma (Lina). Unter den Schmetter- lingen sind zwei Arten beachtenswert: der Weidenspinner und Haleas (Earias) chlorana L. Die Wiesenschnake ist nur dann gefährlich, wenn die Kulturen Grasnarbe haben. Matouschek. Wien. Appel, 0, und Schneider G. Versuchsergebnisse auf dem Gesamtgebiete des Kartoffelbaues im Jahre 1918. Arbeiten des Forschungsinsti- tutes für Kartoffelbau. Heft 1. Berlin 1919. Der Bericht bezieht sich auch (S. 53—57) auf Kartoffelkrankheiten und ihre Bekämpfung. Ein Ersatz des Kupfervitriols durch Perozid ist nach den Beobachtungen der landw. Versuchsstation Rostock zur Bekämpfung der Phytophthora-Krautfäule nicht zu empfehlen, da sich aus den Versuchen ein erheblicher Nutzen für die Praxis nicht ergeben hat. Bei Anbau auf stark von Kartoffelkrebs verseuchtem Boden blieben Paulsens Juli und die lokale Sorte Blaue Rosen vollständig frei von der Erkrankung, während die Sorte Wohltmann sehı anfällig war. Beizung des Pflanzgutes mit 1% igen Lösungen von Formalin und Uspu- Jun erbrachte keinen wesentlichen Unterschied gegenüber nicht gebeiz- tem; im sterilisierten Boden waren die Erträge überall geringer als im nicht sterilen. An der Mosaikkrankheit litten die Pflanzen in um so größerer Zahl, je schwerer die verwendeten Mutterknollen waren. Mit der Verticillium-Welkekrankheit angesteckte Pflanzen lieferten gegenüber gesunden nur einen Ertrag von 79,6—47,0%. Starke Kalidüngung übte keinen Einfluß auf die Fäulnis der Ernte aus. OÖ. K. Referate. 285 Conservation des pommes de terre destinees a la consommation. (Kon- servierung von Kartoffeln, die zur menschlichen Nahrung bestimmt sind.) Etablissement federal de Chimie agricole Lausanne. La terre vaudoise. 1919. S. 202 ff. Nach der Methode Schribaux (Paris) führte das genannte Institut Versuche mit der Sorte Imperator (Ernte 1917) von Kartoffeln durch. Als die Knollen auszukeimen begannen, legte man sie in 2%ige Schwetel- säure, worauf sie mit Wasser abgewaschen und wie gewöhnlich aufbe- wahrt wurden. Es zeigte sich ein viel geringerer Substanzverlust, ge- ringeres Gewicht der gebildeten Keime gegenüber unbehandelten. Eine sehädliche Wirkung der Säure war nie zu bemerken. Matouschek, Wien. Müller, Karl. Die Zukunft des badischen Weinbaues. Wein und Rebe. Heft 7. Mainz 1919. Verf. bespricht die ungeheure Ausbreitung der Peronospora-Krank- heit in Baden, die Gefahr der Reblausverbreitung durch den Krieg und die wirtschaftlichen Fragen, die als Folgen des Krieges sich geltend ma- chen. Mit erhöhter Energie wird man in Zukunft die Peronospora bekämpfen müssen, und zwar durch Verwendung der zweckmäßigsten Spritzen, Feststellung des richtigen Spritzzeitpunktes, Anbau wider- standsfähiger und Schaffung neuer, mit besseren Eigenschaften aus- gerüsteter Hybriden. Die vermehrte Reblausgefahr erfordert eine dau- ernde und bessere Überwachung der Weinberge und legt den Gedanken des Anbaues gepfropfter Reben in verseuchten Gebieten nahe. Gegen den Heu- und Sauerwurm wird man zur Anwendung von Arsenpräpara- te, vor allem von Uraniagrün, schreiten müssen. VER Lang, Wilhelm. Welche Maßnahmen sind geeignet, die Anwendung der vorhandenen guten Pflanzenschutzmittel zu allgemeiner und recht- zeitiger Durchführung zu bringen? Angewandte Botanik. Bd. I. 1919. S. 156—177. ' Folgende Leitsätze sind beachtenswert: Das Vertrauen aller land- wirtschaftlichen Kreise ist zu erringen. Die Hauptstellen für Pflanzen- schutz sind auszubauen, desgleichen die Organisation bis in die kleinsten Gemeinden; engste Zusammenarbeit zwischen Hauptstelle und dem Einzelgliedern der Organisation. Nicht durch die Presse, sondern nur dadurch, daß die Pflanzenschutzstelle sich mehr um die praktischen Bedürfnisse kümmert, erreicht man gründliche Abhilfe. Die Haupt- stelle kaiın nicht jeden Landwirt persönlich auiklären und für die Aus- übung des Pflanzenschutzes gewinnen; an ihre Stelle treten die Ver- trauensmänner. Matouschek, Wien. 286 Referate. Polak, Ir. M. W. Het steriliseeren van grond door middel van stoom, (Das Bodensterilisieren vermittelst Dampf.) Mededeel. van de Landbouwhoogeschool, deel XVII. Wageningen. 1919. S. 91 bis 108. Es werden die verschiedenen Methoden der physikalischen Boden- sterilisation, nämlich durch Erhitzung mit Feuer, durch Dampf und durch heiße Luft besprochen, eine Berechnung der erforderlichen Wärme- menge gegeben und sodann über bestimmte Versuche zur Bodensterili- sation mittels Dampf nebst einer Kostenberechnung berichtet. 0. K. Fulmek, L. Die Arsenfrage im Pflanzenschutz. Die Naturwissen- schaften. 1918. VI. S. 704/705. Kurzer Bericht über den Sept. 1918 in der Tagung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Entomologie vom Verf. gehaltenen Vortrag. Arsenverbindunugen sind nur für die Insekten als Gifte wirksam, die die oberflächlichen Teile der Pflanzen fressen. Die wasserlöslichen Arsenverbindungen bewährten sich am besten, weil ihre laubschädigende Wirkung sehr gering ist. In Betracht kommen besonders Verbindungen der arsenigen Säurt mit: K, Na, Ca,Zn, Cu und Pb. Das Schweinfurteigrün wird in Europa am häufigsten verwendet. ‚Je leichter die Arsenpröparate in Wasser löslich sind, um so mehr steigt die Schädlichkeit für die Pflanzen. Die Pflanzenschäden sind entweder akute Verätzungen oder chronisch schleichernde Vergiftungen und zwar sind die Arsenite (Salzeder H, As=O,) für grüne Pflanzenteile gefährlicher als die Arsenate (Salze der H, AsO ,). Die Vergiftungen können durch Wunden im oberen Pflanzenteil oder durch Aufnahme des durch Regen oder sonstwie ins Erdreich gespülten Giftes durch die Wurzeln erfolgen. Schädliche Folgen für die mensch- liche Ernährung sind nicht zu befürchten. In Deutschland wurden im letzten Jahre 2000 hl Arsenspritzflüssigkeit in den Weinbergen der Pfalz verwendet. Im Auslande werden Arsenpräparate noch viel mehr ver- wendet. Matouschek, Wien. Wöber, A. Über die Selbstherstellung des Raupenleimes. D. Obstzüchter. 1919. 8. 65—66, 89—91. Viele Raupenleimrezepte wurden ausprobiert; sie waren, da bald nicht fängisch oder gar den Baum schädigend, alle ungeeignet. Bewährt haben sich besonders ‚‚Treetanglefoot‘‘ und der ‚Floria-Raupenleim“ von Noerdlinger. Matouschek. Wien. Lindfors, Thore. Enny gurksjukdom förorsakad av Venturia cucumerina n. sp. (Eine neue Gurkenkrankheit, verursacht durch FREE Referate. 287 V. ce) Medd. Nr. 193 frän Centralanst. för försöksv. pA jord- bruksomr. Botan. avd. Nr. 17. Linköping 1919. An Treibhausgurken trat in Schweden eine Welkekrankheit auf, die von keinem der sonst als Welkekrankheiten verursachend bekannten Pilz, sondern von einer als neu angegebenen Venturia-Art, V. cucumerina, hervorgerufen wird. Von diesem Pilz wird die lateinische Diagnose gegeben. Infektionsversuche mit Reinkulturen des Pilzes am Grunde des Stengels gelangen nur nach Verwundung. Die Verhältnisse in den verseuchten Treibhäusern deuten auf eine vom Samen herrührende An- steckung. Deshalb wird zur Bekämpfung der Krankheit empfohlen, nur gute Samen aus gesunden Kulturen zu verwenden, bei Auftreten der Krankheit die verseuchte Erde zu entfernen und die Gewächshäuser zu desinfizieren. Leicht erkrankte Pflanzen sind vielleicht durch Um- geben des Stengelgrundes mit einer Mischung von Mist und. sandiger Erde zu retten. OR: Schaffnit, E. Über die geographische Verbreitung von Calonectria gramini- cola (Berk. u. Brom.) Wwr. (Fusarium nivale Caes.) und die Bedeu- tung der Beize des Roggens zur Bekämpfung des Pilzes. 1 Karte. Landwirtsch. Jahrbücher. Bd. 5. 1919. S. 523—-538. N Die Karte zeigt uns den Fusariumbefall des Roggens in Preußen nach Beobachtungen in den Jahren 1912-1916. 15-—-25°,,iger Befall war vorhanden um Soltau und Ülzen, südlich von Hamburg, um Halber- stadt, Paderborn, Schleusingen, nördlich von Aachen, ferner in einem Gebiete, das vom Rhein, der Ruhr und den Orten Neuwied, Siegen! und Meschede begrenzt ist, enidllich in Pr. Schlesien von Gr.-Strehlitz bis Kattowitz. Ein 0—5%iger Befall zeigte sich bei Wanzleben urd Kalbe a. d. Elbe, ferner im Gebiet entlang der Warthe, Netze und Weichsel bis Straßburg i. Westpr. Sonst sind noch die Gebiete mit dem Befall von 6--10%, und 11—15% eingezeichnet. Die Versuche mit den verschiedenartigsten Chemikalien als Beize des Roggens ergaben, daß die Wirkung des Mittels in hohem Maße beeinflußt wird durch da= zum Beizen verwendete Saatgut. Von ausschlagender Bedeutung ist der Grad des Fusariumbefalls, das Alter und die Herkunft des Saatgutes: Beizmittel, durch die das an frisch geernteten, schwach befallenen Roggenkörnern parasitierende Fusariummyzel vollkommen abgetötet wurde, versagten bei Verwendung von stark von Fusarium nivale in- fiziertem und gealtertenn Getreide, oder aber die Beizmittel mußten in so starker Konzentration angewendet werden, daß Keimfähigkeit und Triebkrafi des Getieides zu sehr beeinträchtigt wurden. Uspulun ist das wirksamste Mittel. Matcuschek, Wien. 288 Referate. Damm, H. Der Obstbaumkrebs. Mit 2 Abb. Illustr. Schles. Monats- schrift für Obst-, Gemüse- und Gartenbau. 8. 1919. 8. 90/91. Ein kurzer Autsatz über den Nectriakrebs mit Angabe der di. Krank- heit begünstigenden: Bedingungen. Als besonders anfällig werden Weißer Winterkalvill, Wintergoldparmäne, Geflammter Kardinal, Champagner-Renette, Kanada-Renette angeführt, die deshalb. nur in günstigsten Lagen angepflanzt werden sollten. Es werden die bekann- ten Bekämpfungsmaßnahmen empfohlen. Laubert. Jenkins, A. E. Brown canker of roses, caused by Diaporthe umbrina. (Der braune Rosenkrebs, verursacht durch D. u.) Journal agric. Res. XV. 1918. S. 593—600. Fig. u. Taf. Diaporthe umbrina n. sp. erzeugt die genannte Krarkheit. Matouschek, Wien. Die Blüten- und Zweigdürre des Quiltenstrauches. Der Handelsgärtner. 217.1919.,8. 201. Eine kurze sachliche Beschreibung der durch Sclerotinia cydoniae verursachten Krankheit, die Vert. in sehr großer Verbreitung am linken Ufer des Züricher Sees beobachtete. Laubert. ) Duysen, F. Einiges über das Vorkommen von Botrytis cinerea auf Raps. Mit Abb. Mitt. d. D. Landwirtschafts-Gesellschaft. 1919. S. 450/451. Die bisher in der Regel an den unteren und mittleren Teilen von Raps- und Rübsenstengeln beobachtete Sklerotienkrankheit, auch Raps- krebs genannt, zeigte sich 1919 vorwiegend an der Spitze der Stengel, wahrscheinlich weil die im allgemeinen herrschende Trockenheit den Befall der unteren Teile nicht begünstigte. RER Groß, J. Ein Beitrag zur Gloeosporium-Fäule der Äpfel. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1919, S. 233/84. Verfasser beobachtete am Bodensee 1911 am Nelken-oder Nelpolä- apfel, sowie später, besonders 1918/19, auch anı Schönen von Pontoise, selbst an Birnen, und 1919/20 an Schafnase, langem grünen Gulderling, Goldparmäne, Harberts Renette, Baumanns Renette, Weißem Winter- Taffetapfel, Borsdorfer Renette eine Krankheitserscheinung, die sich durch Fleckenbildung und widerlichen Geschmack auszeichnet. Zum Treil waren 60--80%, einer Sorte befallen. Am heftigsten zeigte sich die Krankheit im Januar-Februar. Als Ursache gibt Verf. Gloeosporium albıuın Osterw. an. Eine Angabe, daß diese Ansicht durch mikroskopi- Referate. 289 sche Untersuchung sichergestellt sei, fehlt indes. Es wird scharfe Kon- trolle der Lagerfrüchte, rasche Verwertung und Verfüttern des Abfalls an Schafe oder Schweine angeraten. Laubert. ®. Schmidt. Zur Kenntnis der durch Fusarien hervorgerufenen Krankheits- erscheinungen der Halmfrüchte. Fühlings Landw. Ztg. 66. Jahrg. 9265 1917. Gibt eine Übersicht über den bisherigen Stand der Fusariumfrage. Die Ansichten über die Fusariumkrankheitei: gehen noch immer aus- einander, was zum Teil darauf zurückgeführt wird, daß der Krankheits- verlauf sehr stark von äußeren Faktoren beeinflußt wird. Von beson- derer Wichtigkeit ist der Einfluß des Fusariumbefalls auf die Saat- anerkennung. Es liegt offenbar keine Notwendigkeit vor, eine obli- gatorische Beizung gegen Fusartum einzuführen, wenn auch von einigen Autoren die obligatorische Beizung gern gesehen würde. Boas, Weihenstephan. Taubenhaus, J. J. Pink root of onions. (Rote Wurzel der Zwiebeln). . Science N.S. 49. 1919.. 8..217/18. Als Erreger der Krankheit wird Fusarıum malli (nomen nudum) hingestellt. Matouschek, Wien. Clinton, G. P. and Harvey. L. F. Co-operative Potato spraying in 1917. (Gemeinsame Kartoffelbespritzungen i. J. 1917.) Con- necticut Agr. Exp. Station. Report of the Botanist for Years 1917—1918. S. 411—420. Bericht über die Fortführung von Versuchen mit Bespritzungen von Kartoffeln gegen die Dürrfleckenkrankheit (Macrosporium solanı Ell. et Mart.) in größerem Maßstab. Gespritzt wurde mit einer 4—4,5 %- isen Bordeauxbrühe. Die Versuche wurden durch heißes Wetter, wel- ches einen Teil der Kartoffeln vorzeitig tötete, gestört. Auf einem Feld beeinträchtigte das Spritzen die Kartoffeln eher als es nützte; zwei Felder wurden so weit gefördert, um etwa die Unkosten zu decken, ein Feld ergab eine Erhöhung der Ernte wenig über die verursachten Kosten, und eines lieferte einen erheblichen Überschuß. 0O.K. Stewart, V. B. A Twig and Leaf Disease of Kerria japonica.. (Eine Krankheit der Zweige und Blätter von K. 5.) Phyto- pathology. VII, 1917. S. 399 —407. Fig. Als neuer Schädling der genannten Wirtpflanze wird Coccomyces kerriae n. sp. beschrieben. Matouschek, Wien. 290 Referate. Die Kartoffelräude. Landwirtsch. Versuchsanstalt Örlikon. Schweizer. Landw. Zeitschr. 1920. 8. 7/8. Die genannte, durch Spongospora subterranea hervorgerufene Krauk- heit bleibt für gewöhnlich auf die Schale beschränkt, das darunter lie- gende Fleisch ist gesund. Durch die kranken Stellen scheinen aller- dings die Erreger der Trocken- und Naßfäule leicht eindringen zu können. Befallenes Saatgut bedingt ziemlich sicher das Auftreten der Krankheit. Eintauchen in 2% ige Bordeauxbrühe hat sich bewährt, nur sind im Kei- men befindliche Knollen gegen diese Behandlung sehr empfindlich. Matouschek. Wien. Steffen, A. Schorfige Kartoffeln. Mit 1 Abb. Praktischer Ratgeber ım Obst- und Gartenbau. 35. 1920. S. 14/15. ‚Kalk, zu viel Feuchtigkeit, z. B. bei zu üppig entwickeltem, sich lagerudem Kraut, und zu reichliche Düngung begünstigen das Schorfig- werden der Knollen; leichter, sandiger, trockener Boden wirken ent- gegengesetzt. Als Gegenmaßnahmen werden empfohlen: Mäßigkeit im Düngen, nicht zu eng pflanzen, tiefe Bodenbearbeitung im Herbst, ge- sundes Pflanzgut. Laubert. Driesch, Hans. Studien über Anpassung und Rhythmus. Biolog. Ztbl. Bd. 39, 1919. S. 433—462. Über die Reize. welche Gallen hervorrufen, weiß man nichts. Sicher genügt als ein Reiz nicht ein spezifischer Stoff. W. Magnus hat ein destruktives und ein konstruktives Stadium bei der Gallen- bildung unterschieden und für die Ausbildung des zweiten den dauernden. von der Laarve ausgehenden Wundreiz, aber auch stoffliche Reize (enzy- matische Hemmungen, Antienzyme) verantwortlich gemacht, freilich nicht im Sinne eigentlicher einfacher ‚‚Morphosen‘, sondern durch Vermittlung einer Beeinflussung der allgemeinen Stoffwechselverket-. tungen. Dies sagt wenig, wie Magnus selbst offen zugibt. Küster ist etwas optimistischer bezüglich der Auflösung der zu den Gallenbil- dungen führenden Ursachen in Faktorenkembinationen; aber Positives kann er auch nicht bringen, und wenn er sagt, daß ‚aus jedem Gewebe alles werden kann‘, so rollt er damit im Grunde eine ungeheure Schwie- rigkeit auf, die dadurch wenig gemildert wird, daß bei Gallbildung vielleicht gar nicht oder doch nur in sehr seltenen (alsdann phylogene- tisch verständlichen ?) Fällen artfremde Gewebesorten auftreten sollen, während alles gut Gesicherte sich nur als nach Größe, Form und innerer Ausgestaltung freilich den Rahmen des Normalen überschreitende Konstruktionen aus den arteigenen Gewebeformen darstellt. Was weiß man überhaupt über das Bestehen innerer Reizverkettungen Referate, 291 bei Pflanzen, wie sie doch für das Verständnis der sekundären Adap- tionen sowohl wie der Gallen anzunehmen wären ? Ein wirklicher Nach- weis beschränkt sich hier nur auf eine Ermittlung von Haberlandt: Isolierte Gewebeplatten aus dem Marke der Kartoffelknolle usw. zeigten nur dann Zellteilungen, wenn sie ein Fragment der Leitbündel enthielten; bündelfreie Platten konnten aber durch Anlegen bündelhaltiger zu Teilungen gebracht werden. Um was es sich bei der Frage der morpholo- gischen Adaptionen sowohl wie bei der Frage der Gallen handelt, ist doch offenbar die Lokalisation dessen, was geschieht; es ist die Ort- und Zeitfrage mit Rücksicht auf das zur Einheit Beieinandersein von all dem Einzelnen, was da ist. Matouschek, Wien. Zeller, H. Verzeichnis der auf dem Ausfluge des Bot. Vereins d. Prov. Brandenburg in die Oranienburger und Liebenwalder Forst gefundenen Gallen. Verhandl. d. Bot. Verein. d. Prov. Brandenburg. 61. Jg. 1919. S. 103/104. Ein genaues Verzeichnis der gefundenen Gallen aus einem Gebiete, wo bisher Gallen noch nieht gesucht wurden. Matouschek, Wien. Jaap, Otto. Beiträge zur Kenntnis der Zoocecidien Oberbayerns. Ver- handl. d. botan. Verein. d. Provinz Brandenburg. 61. Jg. 1919. Ss. 1—29. Gesammelt wurde bei Garmisch-Partenkirchen und bei Oberstdorf i. Allgäu. Ew.H. Rübsamen hat folgende 6 neuen Gallmücken gezogen: Massalongia (?) aceris auf Acer pseudoplatanus, Macrolabis brunellae auf Brunellu grandiflora, Contarinie jagi auf Fagus silwatica, Dasyneura geranii auf Geranium silvaticum, Contarinia dipsacearum auf Knautia sılvatica und Dasyneura senecionis auf Senecio Fuchsii. 100 Arten sind für Bayern neu, wobei die Zoocecidien genau beschrieben werden. Neue Gallen sind: Anguwillulidarum sp. erzeugt auf Festuca aruın- dinacea Schreb. eine gestauchte Sproßachse mit verkürzten Rispen- ästen und geknäulter Rispe. Oligotrophus sp. erzeugt auf Jaumwperus communis eine größere und dickere Galle als ©. juniperinus (L.) Winn. Trioza sp. bildet auf Pimpinella magna 5 mm breite Ausstülpungen ohne Verfärhbung auf der Blattfläche. Ein Insekt rutt auf Rumex scutatus kleine, stecknadelkopfgroße Gallen am unterirdischen Wurzelhalse hervor. Cecidomyidarum sp. erzeugt auf Salir incana eine längliche Anschwellung des Mittelnerven oder Stieles des Blattes. Dazu neue Gallen an nicht kultivierten Pflanzenarten und viele neue Nährpflanzen für so manchen Gallenerzeuger. Matcuschek, Wien. 292 Referate. Gertz, Otto, Ett för Skandinavien nytt Zoocecidium. Perrisia alpina Löw a Silene acaulis L. (Ein für Skandinavien neues Zoocecidium.) Svensk bot. Tidskrift. 13. Bd. 1919. S. 215 bis 280. Fig. Gute Photogranıme des oben erwähnten Zoocecidiums. Die Haar- bildungen und die deformierten Blätter der Nährpflanze sind genau beschrieben und abgebildet. Zuletzt die Verbreitung der Perrisia alpina.. Matouschek, Wien. Rudow. Bewohner von Eichengallen. Entomoloe. Zeitschr. 38. J ahre. 1919. 8. 69— 70. Aus dem Süden Europas erhielt Verfasser Gallen zur Aufzucht, besonders die von Uynips argentea Ht. Aus vielen dieser schlüpften als Schmarotzer aus Osmia yallarım Gir. (die Larven verdrängen nur die ('ynıps, ohne deren Larven zu verzehren, da sie von den Mutterwespen mit Honigbrei ale Nahrung versehen werden), ferner O. minuta n. sp. (ihre Zellen sind getrennt von einander und fest mit der Gallenmasse verbunden) und Aathidium contrartum Lir. (manchmal die Galle allein bewohnend, oıt zwischen den Osmien sitzend; Larvenlager wollig). Außerdem wurdei: noch 13 Arten von Sphegiden, dann Goldwespen- (Chrysiden-) Arten, Ptwromalinen wnd Ichneumoniden, darunter Kury- toma gallarum n. sp.. gefunden. Nur Einmieter sind: die Cynipiden Syn- ergus Reinhardti Gär., melanopus Hrtg. und pallicornis Hrig. Die be-' treffenden Gallen werden als Schlupfwinkel b n ıtzt von der Larve der Schildwanze Hemerobius nervosus Fbr., vonsder Wanze Monanthia Wolff» Fbr. der Fliege Homalomyia canicularis L., den Käfern Anobium migrinum Fbr., Niptus hoioleucus #1ld. und Ptinus fur L., die sick von den Überbleibseh: in den Zellen ernähren, dann der Larve der Heuschrecke Meconema varium Fabr., auch von Kleinsehmetterlingen und Ameisen. Matouschek. Wien. Nalepa, A. Revision der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeugenden Eriophyinen. Verhandl. zool. bot. Ges. Wien. Jg. 1919. 69. Bd, S. 386—401. Die vergleichende Untersuchung der auf Fayus, Quercus und Ulmus (alien erzeugenden Kriophyes-Arten führte zu dem gieichen Ergebnisse wie bei den Betulaceen: es konnte eine sehr nahe Verwandtschaft zwi- chen den Gallenerzeugerü der einzelnen Wirtpflauzen-Familien nach- gewiesen werden. Sie zeigen eine so auffallende Übereinstimmung in ihren Struktureigentümlichkeiten, daß ihre genealogischen Bezie- huugen unverkennbar sind. Auf Fagus sılvatica kommen folgende Referate. i 293 Eriophyes-Arten vor: Monochetus sulcatus, Eriophyes stenaspis plicans, typicus und blastophthirus, ferner E. nervisequus typicus und fagineus. Das Erineum nervisegquum Kze. tritt auf der Blattoberseite längs der Sekundärnerver: als schmale Haarstreifen auf, das FE. fagineum Pers. auf der Blattunterseite in Gestalt rundlicher oder länglicher Flecken. Die Haare beider Erineum-Bildunges sind abernnicht gleich: beim ersteren keulen- oder birnförmige Haare, beim zweiten kugel- bis ballonförmige mit kurzem, von der Erweiterung scharf abgesetztem Stiele. Auch die Erzeuger sind verschieden. — Bei Quercus-Arten hat Verf. die Eri- newm-Erzeuger als Varietäten, die Urheber der Knospenbildungen aber als Unterarten von E. ilicis (Can.) angeführt. — Die bisher beschriebenen Kriophyes-Arten von Ulmus gehören zwei Gioßarten an: # 1lmicola typieus Nal. mit der Varietöt punctatus Nal. und der Unterart brem- »unctatus (Nal.) und anderseits #. filiformis typicus (Nal.) mit der Unter- art multistriatus (Nal.). Es ist hier unmöglich, die neuen Formen der verschiedenen Arten anzugeben. Die die drei Laubbaumgattungen bewohnenden Eriophyiden samt ihren Cecidien (und Inquilinen) werden genau beschrieben. Matouschek, Wien. Insectenschade op gescheurd Grasland in 1918. (insektenschaden auf neuaufgerissenem Graslande). Mededeel. Phytopathol. Dienst Wageningen, XII. 1918, Nr. 7. 88. Der Hafer ist diejenige Kulturpflanze, die auf solchem Gebiete durch Fraß von Bodenschädlingen am meisten zu leiden hat. Kartoffel litt nur stellenweise unter Drahtwürmern stark. Bei Erbse, Bohne und Rübe sind keine Klagen geführt worden. Bodenvorbereitung: zweimali- ges Pflügen und Schwerwalzen; tunlichst frühzeitiger Neuriß und Vor- sorge für kräftiges Schosseu in der ersten Wachstumsperiode der Pflanzen. Schnakenlarven und Drahtwürmer als die wichtigsten Erdschädlinge im Graslande werden kurz beschrieben. Matouschek, Wien. Zimmermann, Hans. Rübenschäden. Illustr. Landw. Zeitung. 1919. S. 298/299. _ Zur Bekämpfung der Rübenfliegenmaden wird Hinausschieben des Verziehens neben rechtzeitigem Hacken und einer kräftigenden Kopfdüngung empfohlen. Dazu kommt die Ausrottung der Melden (Chenopodium ? Ref.), was auch als Mittel gegen die Aaskäferlarven von großer Wichtigkeit ist. Gegen diese Larven sind ferner Besprit- zungen mit Uraniagrün oder Chlorbariumlösung nebst zeitiger Kopf- düngung, für kleinere Flächen auch Verwendung von eingetriebenem Geflügel anzuraten. OF: 294 Referate. Trägardh, Jvar. Skogsinsekternas skadegörelse under är 1917. (Schädigungen der Forstinsekten im Jahre 1917.) Meddel. fr. Stat. Skogsförsöksanst. 1919. H. 16. S. 67—114, Fig. Scolytus Ratzeburgi Jans. befiel 1915 auf Öland 500 Birken schwer, sodaß sie gefällt wurden. Man braucht im allgemeinen die Birken nicht gleich zu fällen, da man nach Entfernen der Rinde oft nur sehr kurze Larvengänge lemerkt, d. h. der Angriff ist mißlungen. Die jungen Larven des Birkensplintkäfers werden ja durch reichliche Saftströmung sonst gesunder Bäume getötet. /ps acuminatus Gyll. (scharf gezähnter Borkenkäfer) hat ein anderes Verbreitungsgebiet als der kleine Mark- käfer (Myelophilus minor Hart.). Der erstere ist in seinem Areale die auf der Kiefer dominierende Art und brütet auch in dünnen Zweigen von 1—1,5 cm Durchmesser, sodaß zurückgebliebene Zweige und Wipfel der Kiefer die Vermehrung der letzteren Art befördern; er schwärmt früher als der zweite Käfer, der in Zweigen brütet, die nicht 4 em dick sind. Myelophilus piniverda L. und M. minor Hart. (Kiefernmarkkäfer\ töten die Bäume nur im nördlichen Schweden. /ps typographus L. bevorzugt ältere und mittelalte Fichten und befällt sie gruppenweise. — Bupalus piniarins L. (Kiefernspanner) leidet als Schmetterling sehr stark unter dem Regen. Die Eier werden zumeist 2—4, seltener 7—30 auf je eine Nadel, meist in der Baumkrone. abgelegt; dort fressen die Larven. NY, der Nadelmasse bleibt gewöhnlich der Krone erhalten, die Knospen werden nicht beschädigt, sodaß infolge beider Faktoren ler Angriff oft überwunden wird. Flugzeit in Schweden Ende Juni bis Anfang Juli. Der Angriff erreicht im zweiten Jahre den Höhepunkt, um während des folgenden Jahres aufzuhören. Aus den Puppen zog man die Ichneumoniden Barichneumson locutor, Oratichneumon nigri- tarıns, ferner Plectocryptus arrogans. Schwalben verfolgen die Falter, Krähen suchen Puppen auf der Erde. Ein Zusammenhang des Angriffes des Spanners mit dem des Käfers existiert nicht; das Prozent der vom ersteren angegriffenen Bä ıme steigt mit zunehmender Größe der Bäume, das der von: Käfer befallenen sinkt mit ihr. — Cephaleia signata Pr. (Fiehtengespinstblattwespe) hat 1916/17 besonders die Wipfel der Bäume beschädigt; im Boden fandman bis 400 Larven auf den Quadrat- meter. Flugzeit schon Ende Mai; Eier werden einzeln an vorjährige Nadeln gelegt; junge Larven ab Mitte Juni. Im Ei oft mehrere Larven oder Puppen von Entedon ovulorum. Die Farbe der Larve ändert: zuerst hellgrau, später hellbraun, dann dunkler, nach dem Herab- wandern gelb. Die gesponnenen Röhren sind zuerst einzeln, die Wände mit abgebissenen Stückchen von Nadeln verstärkt. Matouschek, Wien. N ; A En > "Referate. 28 'Kemner, N. A. Notizen über schwedische Borkenkäfer. Ent. Tidskr. Ärg. 40. 1919. S. 173 —176. Die Notizen betreffen besonders faunistische Gesichtspunkte. Systematisch und biologisch wäre folgendes zu erwähnen: Scolytus lIanevis Chan. ist die 1912 von Eggers Sc. Loevendali genannte Art. K. fand sie in den Zweigen von lImen und, besshders bemerkenswert, in jungen Birnentrieben: aus Dänemark wird sie von Erlen und Eichen sem ldet. Sc. Ratzeburgi ‚Jans. trat in von Coleophora Fuscedinella Zell. kahlgefressenen Birkeiwäldern auf, scheint also besonders ent- kräftete Bäume anzugreiien. Oryphelus asperatus Gyll. kommt an mitteldicken, etwa dem dicken Stämmen kranker oder abgestorbener Espen vor; die Fraßgänge sind unregelmäßige, oft nicht einmal zentimeterlange, von einer kleinen Rammelkammer ausstrahlende Gänge, oft nur 2—3. die gewöhnlich so dicht unter der äußeren Rindenschickt verlaufen, daß sie den Splint nicht erreichen. Reh. Ritehie, W. The structure, bionomies and forest importance of Myelophilus minor Hart. (Bau, Leben und forstliche Bedeutung von. Mm.) Trans, ka Soc. „Kdinburgh. Vol. ;52,4.1917.,8,.219 bis 234. 2 Taf. M. minor galt seither in England als sehr selten. R. fand ihn in Aberdeenshire stellenweise sehr häufig, gewöhnlich mit M. piniperda zusammen. Als gute makroskopische Unterscheidungsmerkmale werden angegeben: bei minor sind die Flügeldecken so durchscheinend, daß das Metanotum als dunkler dreieckiger Hof durchscheint, und ist der Absturz bei seitlichem Lichte ganz glänzend; bei piniperda sind die Flügeldecken undurchscheinend, am Absturz der zweite Zwischen- raum dunkelmatt. Die Entwicklung vollzieht sich in Schottland später als in Mittel-Europa. Das Schwärmen beginnt Anfang Mai und dauert bis 5. Juni; die Herstellung des Muttergangs währt 1 Monat. Dauer des Eistadiums 10—26 Tage, der Larve 47, der Puppe 30 Tage. Ganze Entwicklung vom Einbohren des überwinterten Weibchens bis zum Erscheinen des Jungkäfers 102 Tage, von Eiablage an 95 Tage. Jungkäfer erscheinen von Ende Ausust an; aber auf der Nordseite der Stämme fanden sich noch im Oktober Puppen. Der Nachfraß beginnt Mitte August, der Regenerationsfraß Ende Juni. Nur 1 Gene- ration, aber 2 (Geschwister-) Bruten. Die Arbeit bringt genaue Beschrei- bung aller Stadien, auch Anatomie der Geschlechtsorgane, biologisch und forstlich aber meist Bekanntes. Sebädlicher ist minor, der bessere Qualitäten angeht als piniperda, außerdem durch seine Quergänge dün- nere Stämme oft ringelt. Reh. + 296 Referate. Fulmek, Leopold. Ungeziefer in Champignonkulturen. Zeitschrift f. Garten- und Ackerbau. Wien 1920. I. Jg. S. 18—20. Figuren. Vier: Gruppen von Schädhıngen werden vom Verf. unterschieden: 1. Pilzmücken (Mycetophilidae) zerstören, da sie im frischen Dünger leben, die Pilzmutter oder fressen nach allen Richtungen im Strunk ınd Hut, sodaß der Pilz bald zusammenbricht. Nach einer Woche findet man Puppengehä:use oberflächlich im Boden, nach 4—7 Tagen erscheinen Imagines in solcher Zahl, daß sie die Kellerlucken verfinstern können. Viele Hunderte von Eiern legt ein Weibchen an die Stelle zwischen dem Strunk und Hut oder in den Mist. Während einır Pılz- zuchtstation gibt es mehrere Bruten. Unter den aufgezählten Be- kämptungsmitteln empfiehlt Vert. wöchentliche Räucherungen der dicht abgeschlossenen Räume mit Tabakstaub oder -extrakt, der in der Menge von 5 bzw. 1 g für den Raummeter über erhitzten Blech- platten verqualmt wird; ähnlich wirkt Schwefeln (7,5 g für 1 cbm). Nur gut verrotteter Mist ist zu nehmen. Tabakstaub oder Ätzkalk (besser) hılft etwas gegen die Maden. 2. Pilzmilben (T'yroglyphidae) vernichten das Pilzgeflecht «ler Pilzmutter ganz. Die Verschleppung erfolgt durch verseuchten Kompost oder durch kleine Fliegen, welche die Hypopen (im Wanderstadium der Milbe) von einem Keller zum andern bringen. Ohne Aufgeben der Pilzkultur ist; die Beseitigung der Milben anssichtslos. Besser ist das Vorbeugen durch Verschluß der Kellerlucken mit Fliegengaze und Verwendung von nur gedämpftem Kompost und Pilzbrut aus milbenfreien Häusern. 3. Springschwänze (Poduridae) kommen mit Dünger auf die Beete und vermögen Gruben ins Pilzfleisch zu nagen. Die Vermehrung erfolgt sehr rasch; teilweise wird sie durch Kühle im Keller (12—13° C) gehemmt. Wasseraufsau- gende Streumittel (Ätzstaub, Asche), Ofenruß, Insektenpulver wirken gut. desgleichen empfiehlt sich das Überstreuen der Beete mit feinem Wellsand. Anköderung mit Scheiben von Sellerie, Kartoffeln oder Ka- rotten ist leicht. Dampisterilisation wirkte sehr gut. Gegen Witterungs- einflüsse sind die Tierchen sehr widerstandsfähig; Nikotin hilft wenig. 4. Asseln (Onisciaae) kommen in den Pilzkeller mit dem Miste:; sie vernichten die ‚Köpfchen‘ auf den Pilzfäden und die Fruchtkörrer selbst. Bekämpfung: Zerdrücken der Tierchen mit einem Hölzchen nachts bei Laternenschein, Verbrühen ihrer Schlupfwinkel mit kochendem Wasser, Anlockung mit den oben genannten Schnitten leicht möglich. Nach Aberntung Ausschwefelung, Entfernung des Kompostes hernach. Im ganzen sind also gegen das genannte Ungeziefer die wichtigsten Abwehrmaßnahmen: Mückensicherer Gazeabschluß der Kellerfenster, REN ' Dämpfen des Kompostes vor der Einfuhr, eine Temperatur von unter 14° C im Pilzkeller. Matouschek, Wien. ehr ae a le) te De ae ee Ar Aaskäfer 192, 29. Abies alba 94, 100, 184, 199. Vergl. Tanne und Weißtanne. — Nordmanniana 100. — sibirica -84. — Veitchii 84. Absterbeordnung 94. Abutilon 260. Abwegigkeiten 282. Acer campestre 94, 96,97. - ı negundo 95. 96, 97 — platanoides 254, 259. — pseudoplatanus 94, 96, :97, 265, 291. — tatarıcum 160. Acetabulum vulgare 268. Ackerkohne 106. 115,195, 273. Vgl. Vieia faba. Ackerdistel 252. Ackermau: 200. " -Ackerschnecke 89. Ackersenf 248, 252 Aconitum antheora 160. —- Iycoetonum 160, — napellus 160. —- paniculatum 160. — Stoerkianum 160. —- variegatum 160. Actinonema rosae 92. Adelges abietis 19. Aechmea 235. Aecidium 147, 158. 159 — aconiti napelli 158,160 — aconiti panieulati 160. — Bertonii 268. — elatinum 39. — petasitis 28. —- rhamni 274. — seillae 158. — zonale 273. Aegerita pezizoides 147. Aeginetia indica 266. Aegopodium podagraria 210,153. Aeschna mixta 101. Aesculus hippocastanum 255. Vergl.. Roß- kastanie. Agave 95. Agelastica alni 178, Aglia tau 190. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. Sachregister. Agpriolimax agrestis 68, 69, 70, 89. Agriotes lineatus 174, Agropyrum 28, 162, 242. — repens 27, 28. Vgl. Quecke. Agrostis 28. — alba 28. —- vulgaris 36. Agrotis segetum 22, 88, 1.145:736.04188. 1:74, 1A ORSE ZH, Ahorn 170. Vgl. Acer. Ährenbildung, mangel- hafte 179. Aira flexuosa 36. Akarophilie 231. Akarinose 83. Alaun 80, 271. Albinismus 93. Alchen. 79. Alchenkrankheit 86. Alectorolophus _hirsutus 93. Ailophylus 231. Alnus glutinosa 160, 231, 232, 237, 262. Vgl. Erle. — incana 232. — viridis 232. Alopecurus genieulatus 28. —- myosuroides 162. — pratensis 28. Alpendohle 199. Alpenerle 103. Alpenveilchen 180, Altern 78. Alternaria 171. — holeina 147. — 'panacicola 171. —- solani 22. Aluminium 52, 58. Aluminiumsulfat 80. Amaurosiphon caricis 186. : Ameisen 116, 193, 195, 234, 241, 284, 292. Amelanchier 158, 276. Amerapha graeilis 237. Ammoniak 22. Ammoniumsulfat 253. Ammophila arenaria 180. Amöben 117. XXX. 181. destructans Ampelideen 252. Amsel 191. Ananas sativus 235. — sılvestris 235. Andromeda tetragona 99. Anemone alpina 153. — canadensis 153. — carolınıana 153. — flaceida 153. — hepatica 153. —- nemorosa 153. — Raddeana 153. —- ranunculoides 153. Anerastia lotella 179. Angelica refracta 153. — silvestris 273. Angitia plutellae 40. Anguillulidae 291. Anisandrus dispar 249, Anisoplia 179. Anobium nigrinum 29. Anomalon cireumflexum 190. Anpassung 290, Antennaria pinophils120. Anthemis ustriaca 111. Antherenkrand 155, 156. Anthidium contractum 292. Anthonomus druparum 229. — pomorum 193. Anthothrips Dozini 182. — hamata 180. Anthrakose 164, 167. Anthriseus cerefolium 153. — silvestris 153. Antifungin 161. Antimon 55. Antiraphanin 112. Antirrhinum 180. — maius 85, 1831. Apfelbaum 18, 32, 41, 42, 43, 46, 94, 100, 101, 102. 1:06.:..1212392 165 167, 174,2.193, 7258 257, 983. 288. Apfelbaumgespinst- ınotte 115. Apfelblütenstecher 193. Apfelmehltau 161. Apfelschorf 283. 20) 298 Apfelsine 150. Aphiden 36, 239. RR 20. —- evonymi 178. — gallarum ebietis 20. gallarum ulmi 20. lanigera 18, 19. papaveris 234, rumicis 234, 237, 238. tremulae 20. xylosthei 20. Aphrophora spumaria 237 Apion fuscirostris 177. Aposphaeria Ulei 30. Apparate 75, 76, Aprikose 104. Aptinothrips rufa 180, Aquilegia vulgaris 85. Arabis albida 174, 263, 264, Araucaria excelsa 79. Aregelia 235. Argyresthia certella 39. — glabratella 39. — illuminatella 39. — spiniella 238. Arion circumscriptus 68. | — empiriecorum 68, 71. — hortensis 68, 69, 70. | A:rmillaria mellea 29. Vgl. | Hallimasch. Aronia 276. Arrhenatherum elatius / 162. Arsen 55, 58. 240, 244, 285, 236. Arsenate 286. Arsenige Säure 286. Arsenik 40. Arsenite 286. Arsenschmiere 199. Artemisia campestris237. — vulgaris 237. h Artenes margaritatus230. Asche 251, 29%. Ascochyta 280. — citrullina 280. — pisiı 167. — scabiosae 222. Asiphum 20. Asperula odorata 269. — tinetoria 274. Asphaltpapier 238. Asseln 296. Aster 120. Asterina nuda 120. Asterinella 268. Asterolecanium va:io- losum 237. Astragalus oncbrychis 268. Athalia spinarum 88. Atragene alpina 153. Atriplex hastata \ı 155. — litoralis 155. Sachregister. Atriplex patula 155 Ätzkalk 269, 296. Aubrietia 263. 264. Aufspringen 101. Auftauen 257, 258. Ausbrennen 166. Azalea 174. B. Bachstelze 191. Bacterium 265. citrarefaciens 150, herticola 148. phaseclı 23. Preisi 148. pruni 149. tabacum 150 tumefaciens 93. coli 223—227. — hyacinthi 223. lactis aörogenes 226. Bagnallia oryzae 1582. Bakterien, pathogene 281. Bakterienkrankheit 86, 150, 188,, 223—227, Bakteriose 82. 149, Balanophora 94. Bambusa 182. Barbarossakrankheit 107. Bariehneumon locutor 214. Baris cehlorizans Baumhüpfer 230. Baumkrankheiten 78. Baumiäuter 191. Baumpieper 191. Baumwolle 35. Baumwunden 117. Beeren-Afterraupen 240. 88. Beerensträucher 37, 75, 76, 89, 99, 114, 174. Beizmittel 282. Beizverfahren 156, 167, 212, 273, 282,287. Beloniella Vossii 120. Beloniosceypha 120. Berberis Thunbergii 170. Berberitze 275. Bergfink 191. Bergulme 249. Vgl. mus montana. Betula odorata 160. — verrucosa 94, 232. Vergl. Birke. Bienen 240. Bildungsabweichungen Se LE BRR EB Biilbergia 235. Biologische Bekämpfung 172. Ul- Bionectria Tonduzi 268. 254. 264, 268, 278, 295.Vgl. Betula. Birke 242, Birkensplintkäfer 29. Birnbaum 41—-51, 71 bis 13, 82.194, 101, 106, 112, 174, 209, 216, Eh 229, 230. 238, 253, 257, 288, 295. Vgl. % Pirus. communis. Birnbuckelwanze 174. Birnenschorf 283. Bisulfid 87. Blaniulus guttulatus 174. Blasenfüße 80. Blasenrost 277. Blastomanie 262. Blätterbrand 157. Blattfleckenkrankheit 117.9 DR Blattgallmilbe 233. Blattkäfer 250. N. Blattkrankheiten 111. 3 Blattkräuselkrankheit 259, er; arm a er SE rn r De 2% yir Blattlaus 87, 117, 174, 176,129, 239,728 BB; — schwarze BERRY Blattlausfeinde 178. En Blattrollkrankheit 61, SER 85, 86, 90, 107, 108, 11437228, 7259, Blattwespen 39, 173, Blattwickler 230. Blaubeere 250. 3 Zar ee hei Zn, 116, : Blausäure 38, 115, BEN RR a Bleiarseriat 40. 80, 92, 114; Bleichsucht 233. Bleihydroxyd 55. Bleikarbonat 55. Bleisalze 55. Blissus leucopterus 174. Blitophaga opaca 192. — "undata 192. Blumenesche 92. Blumenkohl 82, 177, 184, 227. Blütendürre 288. Blutkartoffeln 86. Blutlaus 18—21. Bodendesinfektion 59, Ss0, 92. Bodenirsekten 283 Bodenkrankheiten 85. ° Bodenmüdigkeit 230. Bodensterilisieren 284, 286. Bohne 22, 23, 37, 269, 27223 2.05: 21.0733106% 109, „ad 114,2143,2 167% Be LH ISSN ABA 234, 238, 25% 260, Ki g 261,993. el. Pha- s. seolus. “S Bchnenblattlaus 23, 234. Bordalaun 34. Bordola 23, 79, 81, 115. ordeauxbrühe siehe r - — Kupferkalkbrühe. ER Borkenkäter 173,1.245, 249, 235. orkenkäferparasiten err349; napaste 23, 83, 112, Bit, 158. Bostrychus 284. Bo 270. »e ent ttlaus 117. vipalpus obovatus 231. dgesia incisaefolia 231. he 151: ne 37T. —- pratensis 37. uche 97, 103, 104, 244, 246, 254. uchenspinner 245, 246. Buchenwollschildlaus236. i Buddleia globosa 155. _ — variabilis 99, Buettneria carthagenen- sis 268. Ser 125. Buntblättrigkeit 95, 97. upalus piniarius175,294. Buphthalmum 273. - Burgunderbrühe 27, 52. 3uschhornblattwespe 115, 190. Buxus sempervirens 174, 7183 Byrsoerypta 18, 21. c. ‚dmium 54, 58. dmiumsulfat 54. | ı Sachregister. Caeoma 29. Calamagrostis arundina- cea 162. Calandra granaria 115, 194. Callistephus chinensis Calloria 119. — fusarioides 119. — galeopsidis 119. — galii 120. — quitensis 119. Calloriella 120. Calluna 100, 238, 278. | Caloneetria graminicola 287. Calosoma sycophanta 246. - Canavali ensiformis 262. Capnodiaceae 120. Capparis 120. Capsell» bursa »astoris 97. Carabus glabratus 246. Cardamine pratensis 36. Carduus 195. Carex 185, 252. — - acuta.365°.180...187; ampullacea 136. arenaria 186, 187. caespitosa 187. Davalliana 186. digitata 186. disticha 187. echinata 36, 186. fulva 187. glauca 186. gracilis 186. hirta 186, 187. montana 186. muricata 187. pallescens 185, 186. paludosa 186. panicea 187. pilosa 186. praecox 36, 187. pseudocyperus 186. rigida 187. Schreberi 186, 187. silvatica 186. strieta 185, 186. tomentosa 185, 186. vesiearia 186. vulgaris 185, 186. vulpina 187. Carlo 182, Carpinus 97. Vgl. Hain- buche. Carya olivaeformis 191. Casearia 268. Cassia 182 Cassida splendidula 250. Casudrat 233. ‚Cattleya 182. Ceeidomyiden 36, 185, 291. Cenangium 120:%2 „U, myricariae _ — pinastri 120. Centaurea cyanus 25, jacea 25. macroöcephala 25. montana 25. nervosa 25. rkaponticum 147. Cephalaria 217. — centauricides 220. — tatarica 220. Cephaleia signata 294. : Cenhaloneon betulinum 232, — pustulatum 231, 232. Cephalotaxus Arupacea 100. i Cephus pygmaeus 179, 180. Cer 55, 58. Ceratoneon extensum179. Cercosphserella 203 Cercospora 203, 204, — arıae 212. Ceriterden 55. Cetraria islandica 250. Ceutorrhynchus _88. —- assimilis 247, 248. — napi 247. Chaetothyridium Puig- garii 268. Chaleididen 249. Chamaecyparis 276. — pisifera 84. Champignon 40, 114, 29. Chenopodiaceae 156. Chenopodium 156, 29. — album 156 — glaucum 156. — hybridum 156. — polyspermum 156. — quinoa 178. Chermes 20. — abietis 19. — strobilobius 19. Chilesalpeter 86, 87. Ro Chionarthus 258. oz — virginiana 258. gu Chirothrips hamata 180. Chlorbarium 240, 293. Chlorkalk 87, LER I AR Chloropikrin 17... Chlorops I 9. EN. Chlorose *52. Sa Chlorphenolquecksilber - NER 53. Chortippus elegans 11 Chortophila 177. — brassicae 238. Vgl. Kohltfliege. HR — trichodactyla 177 184, 238. Chrom 53, 53. Chromsäure 53. 300 Chrysanthemum 180, 131. — giganteum 85. Chrysiden 292. Chrysomela aurichalcea 250. — liehenis 250. Chrysopa vulgaris 82. Chrysophlyetis endobio- tica 59—67, 80. Vgl. Kartoffelkrebs. Cieer arietinum 170, 262. Cinnamomum 182. — camphora 182. Cirsium 237. acaule 25. — arvense 25. — canıum 25. — oleraceum 25, 237. Citrus blast 150. Cladosporium 260. — fulvum 9. — herbarum 147. Claviceps 162. — purpurea 162. leistotbecopsis cireinans 2729. Olematis vitalba 268. Clerodendron triehoto- mum 99. Chnodiplosis mosellana 22. — oleracei 237. — sorbicola 237. Cnaphalordes strobilinus 237. Unethocampa pityo- campa 199. Coceiden 239. Coceinella 116. — bieuspidata 182. —- septempunctata 82, 248. Coceinellidae 191. Cocecodineae 120. Coceomyces kerriae 2839, Coceus fagi 236. Cocos nucifera 173, 182. Ccffea 268. Vgl. Kaffee- baum. Cola 182. Colaspidema atral87,188. Coleophora 82. — fuscedinella 29. Coleosporium seneeionis 158. Colletotrichum 230. — Lindemuthianum 169. Conchylis ambiguella 40. — epiliniana 89. Coniothyrium pini 120. — tirolense 33. — tumaefaciens 166. Conium maculatum 153. | Contarinia artemisiae 327 Ds . | Sachregister. Contarinia dipsacearum 237, 291. — fagi 291. — floriperda 237. — florum 236. — geicola 237. — inquilina 237. —- Jaapii 237. — lamiicola 237. — pirivora 238. — polygonati 236, — ruderaiis 185. Convallaria majalis 236, Coprinus 228. — nyethemerus 228, Cornus mas 120. — stolonifera 194. Corynespora melonis 79, 170. Coryneum perniciosum 34, 35. Cotylanthera 94. Crataegus 94, 158, 160. — oxyacantha 182. Cratichneumon nigrita- rius 294. Crepis aurea 25. — biennis 147. — blattarioides 25. — capillaris 25. — Jaeguini 158. — vesicaria 29. Crioceris asparagi 188, 196. Cronartium asclepjadeum 277. — occeidentale 277. — ribieola 159, 276, 277. Cryphalus asperatus 295. Cryptosporium hyalospo- rum 214. — sorbi 214. — viride 214. Cupania 231. Cuproazotin 267. Cuprol 33. Cupron 23. Curly dwarf 259. Cyankalium 38. Cyclamen 1380. Cydonia vulgaris 158. Vgl. Quitte. Cylindrocladium scopa- rıum 92, 171. Cynanchum vincetoxi- eum 250. Cynips argentea 29. Cyphella abieticola 120 faginea 120. Cystopus candidus 89. Cytisus radiatus 120, 158. D Daboecia 100. Dactylis glomerata 28,162 Dactylospora 120. Dampf 286, 296. - Dasyrhira pudibunda 1:76,.-.245,.5247, Dasyneura 174, 185, 237. — angelicae 237. — auritae 237. — brassiecae 89. — cardamines 37. — diovicae 237. — dryophila 237. — frangulae 237. — gerani 291. — ‚Jaapiana 237. — Loewiana 237. — murieatae 187. — senecionis 291. — sisymbrii 187. — spadicea 237 —- umbellatarum 237. Dattel 118. Daucus carota 183. Vgl. Möhre. Dauermodifikation 265, 266. Degeneration 261. Demilysol-Sodagemisch * 161. Dendriplantes rudis 230. Dendryphium penieilla- tum 84. Depazea pirina 215 — purpurascens 222. — scabiosicola 222, — sorbieola 214. — .vagans 222. Dermatea 120. Dermatella 120. Diaporta taleola 163, 164. Diaporthe umbrina 288, Diarthrothrips coffeae 182. \ Diblastospermella aequa- torialis 268. Diehroma gallarum 156. Diekmaulrüßler 81. Dicranum . longifolium 120. Dietyothrips floridensis 182. Didymella applanata 283. Digitalis gloxiniaeflora85. Dilophospora graminis 84, 179. Dimerosporium litseae 20. Dinkel 148. Dioryetria splendidella R © 39. Diplocarpon rosae 92. Diplolaboncus tumorifi- cus 186. Diplolepis quercus felii 240 —— seutellaris 240, Diplolepis Taschenbergii 240. Tiplosis Kiefferi 185. — sisymbrii 185. Dipsacus fullonum 220. — pilosu- 220. — silvester 220. Dishormomyia cornifex 186. Disposition 78, 281, 282. Distel 183, 189, 198. Distelfink 198. Dodonaea 231. Dolichoderus .bituber- culatus 196, 197. Dolichos lablab 261. Dörrfleckenkrankheit 84. Dörrpflaumen 200. " Dorstenia brasiliensis 268. Dethidella Ulei 30. Drahtwürmer 88, 198, 251, 23. Dryas octopetala 99. Durehwachsung 71—73, 86. Dürre 92, 177. Dürrfleckenkrankheit 22, 12.5:289. Dyodiplosis arenariae1S6. E. Earias chlorana 284. Ebeıesche 254, 262. Vgl. Sorbus aucuparia. Edelkastanie 254. ' Vgl. Kastanie. Efeu: 231. Eiche 84, 96, 163, 164, 229, 2240, 241.245, 249,:254, 295.>- Vgl. Quercus. Eichengallen 292. Eichenmehltau ' 84, 245. Eiehenminiermotte 178. Eichensplintkäfer 245. Fichenwickler 241, 244. Eierpflanze 189. Vgl. Solanum melongena. Eidechsen 191. B1Sen..:54, 58; .). Eisenfleckigkeit S4, 105. Eisensulfat 54. Eisenvitriol 114, Elachiptera 179. — cornuta 239. Elvmus 28, 160. 267. — ruropaeus 160. Elyna 185. Endivienfäule 230. Endophylloides ricensis 159 Endophyllum 29, 159. eircumseriptum 159. —- decolorastum 159. porto- Sachregister, Endophyllum stachyzar- phetae 159. — wedeliae 159. Endothia radicalis 35. Ergerlinge 38. Ennomos quercinaria244. Entbhlätterung 106. Entedon ovulorum 294. Entomologie. angewandte 172. Entomophthora 176. Entomophthoreen 176. Epeira umbratica 230. Ephelina lugubris 120. Ephelis rhinanthi 120. Ephestia Kühniella 115, 116. Epichlo@ typhina 147. Epieoccum neglectum 147. Equisetum 252. Erbse 37, 110, 114, 143, 170, 177, 198, 200, 260, 262, 293. Erbsenblattrandkäfer284. Erbsenkäfer 114. Erbsen-Thrips 181, 182. Erdbeere 90, 91. 230, 283. Erdbeermilbe 283. Erdfließen 103. Erdflöhe. 114, 251. Erdkröten 191. Erdmaus 200. Erdraupen 22, 36, 79. Erfrieren 99, 108, 111, 228 Erica 100. — tetralıx 238. Erineum fagineum 293. -— 1110184293, —. nervale 179. — nervisequum 293. Eriococeus ericae 238. Eriodendron aufractuo- sum 192. Eriopeltis 239. Eriophyes 238, 292. — filiformis 293. — goniothorax 237. — longirostris 237. — nervisequus 29. — piri 237. —- rhodites 178. — stenaspis 293. — tenuis 237. — tetratriehus 179. — tiliae 179. — tuberculatus 237. — ulmicola 293. Eriophyide 185. Eriophyinen 293. Eriosoma 18, 19, 20. — fagi 21. — lanigera 19. 301 Erıosoma mali 19. Erle 120, 241, 295. Vergl. Alnus. Erlenblattkäfer 178. Erophila verna 152. Eryngium giganteum 85. Erysiphaceen 270, 278. Esche: 22, 254,274 Espe 185, 29. Euantennaria tropieicola 268. Eulen 173, 179. Eumerus lunulatus 177. — strigatus 177. Eupatorium ageratoides 182. Euproctis chrysorrhea 115, 116; Eurytoma gallarum 292. Euzophera osseatella 189, Evergestis extimalis 88. Evetria Buoliana 237. resinella 39, 237. Evonymus 234. — europaea 97, Excipula commoda 120. — viburni 120. Exkrete 252. Exoascus confusus 160. F. Fadenfäule 29. Fadenwürmer Fagaceen 292. Fagus silvatica 97, 283, 291, 292. Vgl. Buche. Fallen 200. Fangapparate 247, Fanggruben 197. Fanghaufen 173. Fangpflanzen 254. Farne 24. Fasciation 85, 265. Favolus europaeus 100. Federbuschsporenkrank- heit 179. - Feige 104. Feldmaus 199. Feldwanze 79. Fenusa Dohrnii 241, 242, Ferroeyankalium 228. Ferrocyannatrium 228. Festuca 160. — arundinacea 291. — Halleri 158. — pulchella 28. — rubra 158, 160. — violacea 160. Fichte 39, 84. 104, 109, 120,:.184,/195, ‚241, 255, 294. Vgl. Picea excelsa. Fichtenblattwespe 195, 240, 139—145. 251. 302 Fiehtenborkenkäfer 175, Fichtengallmücke 230. Fiehtengespinstblatt- wespe 294. Fichtenknospenmotten 39 Fiehtenrindenwicekler 39. Filipendula ulmaria 237, Fische 227. Flachs 230. Flachsknotenwickler 88. Flachsrotte 118. Flechten 78, 120. Flieder 194. Fliederrüßler 194. Fliegen 173. / Fliegenschnäpper 191. Floria-Nikotinseife 247. Flugbrand 148. Flugstaub 33. Fluornatrium 83. Fluorwasserstoff 254. Fontinalis antipyretica 231: Formaldehyd (Formalin) 196,..1,70..298,.,9790: 273, 284. Forstschädlinge 173, 175. Forsythia viridissima100. Fragaria 252. Vgl. Erd- beere. Frangula alnus 237. - Frankliniella floridana 182. Fraxinus excelsior Vel. Esche. — ornus 92, 258. Fritfliege 179, 230. Frösche 191, 227. Frost 73, 84, 99, 100, 101, 366,147. 179; 256, 257, 258, 266. Frostleisten 84. Frostrisse 84.. Frostschutz 100, 101. Frostspanner 83, 174. Fuchsia 181. Fuchsol 200. Fumago vagans 120. Fungi imperfeeti 201. Fungizide 51—59, 78. Furfurol 228. Fusarıum 117, 148, 289. coeruleum 166. conglutinans 33. 255. — eulmorum 22, 167. — lolü 118. — mallı 289. — nivale 118, 287. putrefaciens 83. rubiginosum 117. — salieis 283. — subulatum 117. Fusariumfäule 86. Fusieladium 112. | — ferrugineus 1} Sachregister. Fußkrankheit 22, 167, 259, 280. G. Gagen 24. Galeruca luteola 191. Galium aparine 237, 269, — boreale 269. mollugo 269. sılvaticum 269. Vaillartii 26°, verum 269. Gallbildung 2%. Gallen 36, 37, 38, 39, 82, 92.199, TB IE 184, 185. 186, 187, 231,222 236-938: 200,.12931,292,2293: Gallmilben 237. Gallmücken 236, 237,248. Gallwespen 240, Galtonia candicans 224, 225: Gänsefuß 234. Gartengehölze 77. Gartenkresse 70. Gartenpflanzen 283. Gartenrotschwanz 191. Gastrodes abietis 184. 184. Gastropacha pini 176. Vgl. Kiefernspinner. Gaswasser 267. Gefrieren 257, 258. Geheimmittel 146. Gelbrost 274, 275. Gelbspitziekeit 102. Gelbstreifigkeit 260. Gelbsucht 33, 103, 233, 260. Gelechia atriplicella 178. Gemüsepflanzen 37, 90, 114, 115, 282, 283, Geradflügler 236. Geranium silvatieum 291. Gerbsäure 71. Gerste 28, 37, 83, 102, 1487 1.07, 12295:239, 2: Gesetzliche Maßnahmen 67. 75, 76, 146, 276. Getreide 22, 30, 35, 84, 102, 106, 143, 148, 200:4242, 253.272 273, 275, 280, 232. Getreideblumenfliege 35. Getreidebrand 157. Getreidehalmwesp° 180. Getreidelaufkäfer 35, 83. Getreidemehltau 30, 83. Getreideroste 275. Geum rivale 237. — urbanum 237. 129, Ginseng 171. KIRNERL Gipfelfäule 255, 256. Gips 104, 114, 253. a Gladiolus 165. RT. Glechoma hederacea 263. Gloeosporium album 288. — caulivorum 22, 79, 80, — fruetigenum 167. — Lindemuthianum 165, 169. — venetum 164. Gloeosporium-Fäule 167, 288. Glyceria 162. — aquatica 120, 157. Gnatocerus cornutus 1 1 6. Gnomonia 201. Gold 58. Goldafter 115, 174, 176. Goldwespen 292. Gramang-Ameise 196, Gramineen 252, Grapholitha comparana 39: — cosmophorana 39. duplicana 39. pactolana 39. tedella 176. Gräser 37. 179, 182, 293. Grasmücke 111. Grauschwefel 161. srillen 173, Grünauge 177, 239. Grünholz 256. IKee- Gryliotalpa vulgaris 174. Gueva 182. BE Gummifluß 149, Gummosis 182. Gurke 79. 114. 143, 170, 286, 287, Guttation 252. BT Gymnaspis aechmeae235. Gymnoccnia interstitia- lis 29. Gymnosporangium 276. — elaviceps 159. — fraternum 276. — globosum 158. — juniperi virginianse 232, — transformans 276. H: Hadena secalis 179. Hafer 22, 28, 37, 83.10, 148, 156, 167, 20 0 273, 293. 3 Hafer-F!ugbrand 380. 156. Hafermilbe 22, 250, 232. Re mm Hagel-chlag 179. Hainbuche 246. | Halbschmarotzer 281. Haleas chlorana 284. Hallimasch 245. Halmbrecher 280. Halmfrüchte 289. Halmfusariose 167. Handelsgewächse 282. Hanf 78. Haplodiplosis ranea 186. Haplothrips flavitibia 182. — japonica 182. — oryzae 182. Heringslacke 200. N Hartbrand 272. Hartfäule 165. Hase 117, 200. Hausschwamm 278. Hautflügler 239. Hedera 100, 120. — celchica 100. Hederich 248, 267. Heleocharis 185. Helianthus doronicoides 69. Helicomyia deletrix 237. Heliothrips errans 182. Helleborus foetidus 147, 160. — viridis 160. subter- Helminthosporium 148. Helopeltis 196, 197. Helosis 94. Helotium dierani 120. — drosodes 120. Hemerobius nervosus 292. Hemisarcoptes coceisu- gus 180. Hennings Parasitenver- tilgungsmittel 228. Heracleum sphondylium 268. Herrenpilz 40. Hesperis matronalis 85. Hessenfliege 179. Heterodera 139—145, 185. — Schachtii 145. Heteropatella lacera 268. Heterotrophe 93, 281. Heuschreeken 176. Heuwurm 244, 285. Hevea guyanensis 30--32. Hexenbesen 160. 238, 277, 278 283. Hickory 191. Hieracium 237. — amplexicaule 25. — aurantiacum 25. — laevigatum 25. —- murorum 25. — umbellatum 25. — villosum 25. Sachregister. Himbeere 29, 283. Hippocratea volubilis159. Hirtentäschel 234. Hochgebirgspflanzen 99. Hohenbergia 235. Höhlenheuschrecke 229. Hochlheit 86. Holeus lanatus 28, 162. — mollis 147, 162. Holder 78. Holosteum 152 Holzteer 117. Holzwespen 173. Holzzerstörer 29. Homalomyia canicularis 292. Homalophia marginata 193. Homoesoma nebulella 188. Honigtau 253. Hopfen 120. Hordeum 28. Hormomyia 185. — Billotr 186. — Fischeri 186. — Fuireni 185. — Hieronymi 186. — Kneuckeri 186. Hosta japonica 96. Hühner 87. Hundswürger 250. Huschspinne 230. "Hutchinsia alpina 24. Hyacinthus candicans 224. — orientalis 223, 225, 226. Hyazinthenrotz 223. Hydathoden 252. Hylemyia coarctata 38. Hylobius abietis 115. Hymenopteren 117. Hyphaene thebaica 265. Hypholoma fasciculare 278. Hyponomeuta malinella 115. Hystrix patula 28. el. Ichneumoniden 195, 242, 292. Tlex 95, 120. — aquifolium 97, 100. Immune Rassen 43, 61, 67. Immunität 78, 281. Impatiens noli tangere 252. Infektion 78. Infusorien 117. Insekten 35. Insektenpulver 296. umbellatum \ 303 Insektentötende Pilze 176. Ipomoea 182. Ips acuminatus 199, 294, — typographus 175. Isosoma 36. — agropyri 242. — hordei 242. — lineare 242. Isurgus heterocerus 249, J . Jaapiella catariae 237, — ceirsiicola. 237. Jaapiana 237. — sarothamni 237. — volvens 237. Jaapiola tarda 186, 236. Jauche 200. Johannisbeere 11], 164, Ba REAL Johannisbeer-Blattwespe 240. Juglans regia 110. Vgl. Nußbaum. Julikäfer 174.. Julus terrestris 174. Junikäfer 174. Juniperus 237. — communis 291. — oxycedrus 84. — virginiana 158, 159, K. Käfer 173. Kaffee-Schildlaus, 197.198. Kaffeebaum 181, 182, 196, 197. 260, 268. Kainit 81, 171, 267. Kakao 182, 196. 277. Kekao-Ameise 19%. Kakao-Schildlaus, weiße 197,. 198. Kakao-Wanze 196. Kakothrips robustus 181. Kalı 105, 108, 162. 254, 284. Kalialaun 52. Kalisalze 253, 267. Kaliumsulfid 170. Kalk 55,114, 1425 162.163, Kipa 253,. 254, 72672269: 273 290. Kalk, kohlensaurer 269. Kalkhydrat 269. Kalkmilch 112, 113, 114, 278. Kalkstaub 107. Kalkstiekstoff 81, 267, 269. Kalziumhydroxyd 59. grüne 304: Kalzıumkarbid 83, 269. Kalziumsulfhydrat 161, 233, Kamille 154. Kapokbaum 193, 194. Kapuzinerkresse 70. Karbid 200. Karbidkalk 162. Karbolineum 162, 235, 267. Karbolsäure 99. Karotte s. Möhre. Kartoffel 22, 25, 26, 27, 33, 34, 67, 70, 79, 85, 86, 96, 105, 107, 108, 113, 114, 115, 139 145, 152, 166, 167.170, Ay 17% 184, 189, 198, 200, 228, 234, 258-261, 36, 59 bis 266; 1.2.11, 9282. 4284; 2891..2283,.3290,: 293° 293, 296. Kartoffelfäule 87. Kartoffelkrankheit 85,86. Kartoffelkrebs 59-67, 80, 228, 230, 284. Kartoffelräude 290. Kartoffelschorf 114, 2 Kasein 278. Kaseinpulver 112. Kastanie 34, 35, 111, Keimbett 282. Keimunz 282, Keimtrutzigkeit 282, Kellerassel 174. Kernhausfäule 83. Kernobst 90. Kerria japonica 289. Kescher 248. Kiefer 39, 84, 102, 159, 175, 184, 229, 241, 246, Vgl. Pinus. Kiefernbo: kenkäfer 199, Kiefernbuschhornwespe 175. Kiefernmarkkäfer 294. Kiefernprozessionspinner 247. 190, 977. 175, 80, 83, 84, | 158, | Kiefernspanner 175, 190, 245, 294. Kiefernspinner 115, 173. 190. Kiefferia 237. Kienzöpfe 39, 159. Kienzopfpilz 277. Kindelbildung 86. Kirschbaum 106, 187,229. Kirschlorbeer 279. IXlebebretter 251. Klebefächer 251. 111, Sachregister. SO 96; Vgl. Rotklee. Kleeteufel 267. Kleidermotte 115. Kleinschmetterlinge 29. Knautis arvensis 216, TB, 220: — hybrida 217. — longifolia 217. — silvatica 216, 291. Klee 267, . Knollenkrebs 85. Knospenfäulnis 91. Kobalt 54, 58. Kobaltsalze 54. Kochia sedoides 155. Köder 200. Koeleria cristata 28. X0h1722,:33:.20,3787 8%, 114,.143.,L9E, 2198 238, 269,273. Kohlfliege 78, 174, 238. Kohlgallmücke 89. Kohlhernie 114, 115, Kohlrübe 22, 106. Kohlweißling 78, Kokereien 22. Kokospalme 173, 182. Kompositen 37. Korbblütler 188, Korbweiden 284. Korkschüppchen 86. Kornkäfer 115, 116, 194. Krabbenspinne 230. Krähe 294. Kräuselkrankheit 82, 83, 86; © 107,108, 114, 232.233... 259,260, Kräuselmilbe 233. Krautfäule 25. Krebs>9157 11722199, 166, 279, 280: Kresolseifenlösung 114. Kreuzblütler 40, 88, 151, 238, 248. Vgl. Kru- ziferen. Kronendürre 112. Kronenkrebs 92, Krongallen 92. Kropf 151. Kruziferen 40, 185, 252. Vergl. Kreuzblütler. Kuckuck 191. Kulturak 269. Kupfer 52, 58. Kupferbrühen 51, 52, 86. Kupferkalk-(Bordeaux-) brühe 27, 52, 79, 83, 925, 41:06, E12; 152, :161,.. 164, 165, DAB, 2115 278,7 2109, 280, 289, 290. Kupferkalknikotinseifen- brühe 81. Kupfersalze 52. 227, 269. 107. 176. 268. 163, 1713 Kupfervitriol 51, 56, 106, 112, 273, 284. L. Lachnea hemisphaerica 268. Lacon murinus 174. Laetusa perennis 25. — sativa 25. — scariola 25 — virosa 25. Laelia anceps 182. Laemophloeus ferrugi- neus 116. Lambertella corni maris 120. Lamellicornier 284, Lamia 176. Laminm maculatum 237. Lanthan 55, 58. Laphria 191. Lärche (Laıix) °39, 104, 105, 184, 195, 241. Lärehenwickler 241. Laserpitium latifolium 24, 153. Lasiocampa pini 115. Lasioptera cerealis 36. Lasiosina cinetipes 177, 230, Lathyrus odoratus — pratensis 237, Laubhölzer 96, 173, 195, 237, Laubkäfer 179. Laubmoose 278. Laubsänger 191. Laufkäfer 82. Lauracee 268. Läuse 173. Lawinen 103, 104. Laykotin 81. Lecanium corni — viride 197. Leriographa 120. Legföhre 105. Leguminosen 22, 110.182, 282. Lehm 1117. Leimringe 231. Leimung 190, 195. Lein 253. Vgl. Flachs. Lemna 250. Lertizellen 254. Lentizellenwucherungen 170. 38, 83. 85 Lenzites heteromorpha 256. Leontodon hispidus . 25. Lepidopteren 117. Leptonekrosis 259. Leptophaeidium 119. "Leptosen 261. Leptosphaeria doliolum — herpotrichoides 280. — sorbi 205. Leptostromaceae 268. Leptothrips asperus 182. Leucaspis pini 183. Leuecopis lignicornis 187. — nigrieornis 235. 239. Levkoje 79. Lieschgras 157. Ligularia sibirica 274. Ligustieum mutellina153. Ligustrum 194, 234. — ovalıfohum 96, 97. — vulgare 194. -Lilioceris hlii 116. Limothrips cerealium 80. — denticornis 180. Lina 284. — populi 119. Linarıa 177. Binde 46, 47,:.96, 254; 278. Vgl. Tilia. Liparia dispar 240. Listspinne 230. Lithiumnitrat 111. Little leaf 104. Lixus algirus 195. Lohum 162. Lonicera tatarıca 194. Lophodermium 159. Lophyrus pini 116, 175. Löwenzahn 200. Luzerne 188, 280. Luzernekäfer 188. Lyzus pratensis 22, 178, 154. Lymantria dispar 116, 240. Lvsimachia nummularia | 24. | M. Macrolabis brunellae 291. — hieraciı 237, — holosteae 237, — Jaapii 237. — rosae 231. Maeropodiuni 268. Macrosporium 33. — solani 289, Magnesiumsalze 55. Magnolia 100. Maikäfer 82, 83, 173, 174, 241. Mais 37, 83, 110, 189. Malachius aöneus 248. — bipustulatus 248. Malacidschwefel 114. Malacosoma neustria 115. Malus domestica 94. Malve 195. | macropus | Sachregister. Mandel 104. Mangan 53, 58. Manganbrühen 53. Mangold 70. Manihot 182. Mannasesche 258. Marasmius perniriosus DIT: Marienkäfer 87, 178, 191. Marssonia Panattoniana 230. Martinibrühe 52, 80, 81, 279. Massalongia aceris 291. Matayba 231. | Matricarıa chamomilla 154, Maulbeerkrankheit, ja- panische 260. Maulwurf 200. Maulwurfszrille 82, 174. | Mäuse 91, 117. Mäusetyphusbazillen 83. Mayetiola destructor 179. Medicago lupulina 237. Meconema varium 29. Megalomercthrips eupa- torii 182, Mehlmotte 115. Mehltau 80. 83, 92, 114, 161, 162,..2.08, 209; Mehltau, falscher 51, 152. Meigenia floralis 187. Meise: ’191, 237. Melampsora abieti-ca- praearum 147. Melanodiscus oblongus 231. Melanopsammopsis Ulei 30—32. Melasoma 284. Melde 233, 266, 267, 293. Meldengewächse 192. Melia azedarach 104. Melica transsilvanıca 158. Meligethes a@neus 36, 88, 242, 247, 248. Melolontha hippocastani 174. — vulgaris 174. Meromyza 179. Merostachys 268. | Mesembrianthemum 235. | — acıinacıforme 235. australe 235. — eordifollium 263, 264. — multiflorum 235. Metallotimarcha 250. Metarrhizium anisopliae 173. Miconia 268. Micrococeus inseetorum 174. Micromata virescens 230. M:eropeltis carnıiolica120. 305 Micropeltis Flageoletii 120. Microphiodotis para- guensis 268. Microsphaeropsis hetero- patellae 268. Microstoma album 147. Microthyriolum apia- hynum 268. Microtyle Bergeri 268. Mikania 159. Milben 37, 161, 179, 180, 231. Milbenschwindsucht 232. Milch 112, 278. Mirabilis jalapa 264, 266, Misopatha campestris237. Mistel 41—51, 85. Vel. Viscum. Misteldrossel 46, Misteltoxin 51. Mohn 70, 84. Möhre 22, 115, 143. 200 234,..203,:296% Molinaea arborea 231. ‚Molinia 162, — coerulea 237. Mollisia 120. — ligni 120. Molybdän 58. Monanthia Wolffi 292, Monarthropalpus buxi 174. Monoc!:etus sulcatus 293. Moose 24, 36. Morina longifolia 220. Mosaikkrankheit 80, 85, 86, 109, 258-262, 984. Mucor mucedo 118. — stolonifer 118. Mulgedium Paneiei 147. Mus silvaticus 199. Mutation 265, 266. Mycetophilidae 296. Myecolecidea 120.. Mycosphaerella 201, 202 203520457219 — aucupariae 212, 215 216. — cinerascens 204, 212. — citrullina 280. — fragariae 91. —- millegrana 204, 208. — punctiformis 205, 209. topographica 213, 214, 215, 216. Myelophilus minor 175, 294, 295. — piniperda 175, 294, 295. Mykoblastem 154. Mykoprlasma 26, 27. Mykose 3. Myrtacee 268. Mytilaspis pomi 180. 306 Myzoxylus 18, 20. = malı. Es, N. Nachtkerze 70. Nachtschatten 12, 70, 137, 234. Naektschnecken 67-—-71, 165. Nadelhölzer 173, 241,257, 258. Naeviella galeopsidis 119. Nagetiere 283. Narzisse 230. Nashornkäfer, 173. Nassfäule 29%. Nasturtium silvestre 184. Natriumbisulfit 114. Natriumcehlorid 55. Natriumkarbonat 53. Natriumthiosulfat 23, 53, 161,279. Nebelrabe 191. Neckera complanata 36. Nectria 267. — ditissima 283. Nectria-Krehs 163, 283, 288. Nekrose 14. Nematoden 13°-—-145. Nematodengallen 36. Nematus abietinum 195, 240, 241. Neodym 55, 58. Nepeta cataria. Nephelium 231. Nickel 54, 58. Nickelsulfatkalkbrühe 54. Niecotiana 182. — gigantea 95. Nikotin 36, 80, ; 174, 244, 296. Nikotinflocken 81. Nikotinseifenbrühe 81, 175. Nikotinsulfat 36. Niptera 120. Niptus hololeucus 292. ‘ Nistkästen 245. Nodositäten 37. ' Nomenklatur 18, 73, 74. Nonne 173. Nußbaum 29, 104, 110, indischer 237. 114, 160. 0. Obstbäume 37, 75, 76, 78, 82, 89, 90, 94, 100710T;:107, 21.172 14,7 1.04, 193,520 2D4, 257, Sachregister. Obstbaumkarbolinenm 110,.71088#169,::231, 247. Obstbaumkrebs 283, 288. Obstmade 175. Oecophylla smaragd'na 196. Oenophthira Pilleriana 188. Oenothera biennis 265, — Lamarckiana 265.. Oidium 161, 279. — Jeucoconium 29. — Tuckeri 278. Vgl. Re- benmehltau. Oligotrophus 291. — juniperinus 291. — Löwianus 187. Olmohn 84. Olpidium brassicae 151. Ombrophila ambigua 120. — umbonata 120. Oneospora 120. Oniscidae 296. Oospora scabies 167. - Oothecium megalospo- rum 268. Ophiodothis 268. Opius nitidwlator 81. Orbilia 119. Orchideen 181, 235. Orobanche harbata 267. Orthezia urticae 116. Orthopteren 181, 236. Oryctes Öscinella 179. Osmia gallarum 29. — minuta 2%. Osmotischer Druck 99. Ostrya. virziniana 182, Ötiorrhynchus ligustici 82. — rotundatus 194. — suleatus 81. Ovularia 203. Oxalsäure 165. Oxyopes ramosus 230. Ozonium omnivorum 35. RD. Pachytilus danicus 181. —- migratorius 181. Palladium 5. Panaschi. rung 95, 96, 97. Panax quirquefolium1”1. Panieum 268. — plieatum 266. Pan E o z ee “.. ne ge See Eee? en Ss ge . EEE . te =“ a Te a un le en . > ul TE Te IT H h) 1? H Ri) NERIRE Bi N Brida) N SE Zu LEE NN F \ IDUROTEN ILKA -* - Er y - ee er ee” u Bee ee be IE - Er Sn en a en ee “ = - = TA ITZZIT R ANDRE Are al DIR“ Le ee > u ee RE See = ee Fe Fe een ü $ wen N ag ee ne - > IrIe> ut See er = === <= es Ep I - > re ESSEN EEE SRRNESERFFRSERRN en sn ragrar “