en e ET ie RER Ey TEEN Fe ne f Pa dar! 2 a Fila) ct eu e w ER i ve 4 BN Mae eb, ui £ Hr a an TA BRN Haare 4 75 en RE CC Be Gr Fu 5 ae . f e . he i TE k N = Dun. “on 3 | E ®ß B>.. \ IE | yo j j au; . er bi n l Bir N ZEIT J R A ? Bi: ’ ö A "oc B u 7 D. 9 Du 2, v- AR we MISZ hr e" u 24 = > Wosta " R ü Du er a En eb Wi », (us Br, Pa ne ER Dale. ©. : u. ' ) I ), . r , Pa Zeitschrift für Saugetierkunde Im Auftrage der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde e.V. herausgegeben von Prof. Dr. Hermann Pohle, Berlin, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde. 16. Band 300 u. IV Seiten Text und 8 Tafeln. Mit 53 Abbildungen. Berlin 1942 In Kommission bei Dr. W. Stichel, Berlin-Hermsdorftf N N / ee) Es sind erschienen: Titel: pg. I-IV . 2.0.0.0 0 8.0 m le Heft 1: pg. 1112 .--. 0... ee en Er rl re Heft 2: pg. 113—224, tab. I. 2 nr. Dee Heft 3: pg. 225—288, tab. II—-VII . 2... ee Register: pg. 239 —300 ... 0. me Dieser Band ist die Jahresgabe an unsere Mitglieder für das Jahr 1941. Druckfehlerberichtigung. Auf pg. 257—262 sind die Namen Cr. leucodon und Cr. russula leider des öfteren miteinander vertauscht worden. Es muß heißen: pg. 257, Überschrift der Tabellen: Or. leucodon statt Cr. russula und Or. russula statt Or. leucodon. pg: 258, Abb. 1: Cr. russula statt Or. leucodon. pg- 259, Abb. 2: Or. leucodon statt Or. russula. pg. 260, in der Abb. 3:1 = (r. russula, r = Or."leucodon. pg. 262, Zeile 6: Or. leucodon stat Cr. russula, Zeile 14: Or. russula statt Or. leucodon. Druck von Reinhold Berger, Lucka, Bez. Leipzig, Inhalt des sechzehnten Bandes. I. Originalarbeiten. 1. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen der orientalischen Region : . B. v. PUSCH, Die Arten der ae Dans . J. DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Uapromyyidae . M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus . G. BRUNNER, Zur Osteologie der Spitzmäuse 1: Crocidurinae . . H. v. BOETTICHER, Über „Somatolyse“, insbesondere bei Zebras . K.-O. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs . SI DEI II. Anhang. 1. Index der Personennamen 2. Index der Tiernamen Seite oo-Aounewmw - In diesem Bande neu beschriebene Säugetierformen: Oebus Cebus Cebus . Cebus . Cebus Oebus Oebus Vebus Oebus capueinus trinitatis capucınus leporinus maranonis . apella apella apella apella apella apella Magnus avus . morrulus chacoensis sagıtta sciureus albigena Pg- 194 195 198 202 205 207 208 208 212 | Zeitschrift für Säugetierkunde = Im Auftrage der’ 1 Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde 1 | | e.V. > 2 herausgegeben von = { Prof. Dr. Hermann Pohle, Beriin, = Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde. He | 16. Band - I 300 u. IV Seiten Text und 8 Tafeln. < Mit 53 Abbildungen. Berlin 1942 in Kommission bei Dr. W. Stichel, Berlin-Hermsdorf Zerechrik für unge Band 16 eig Heft 1 1.) Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen der w.ientalischen Region, Von WALTER ZAHN (Berlin). Mit 6 Abbildungen. inhaltsverzeichnis. Seite A. Einleitung. I. Allgemeines . . II. Geschichte der ne S 5 B. Systematik. I. Bestimmungstabelle der Gattungen und Untergattungen . . 2.2. 8 BR rener Hau GBAN 1867. Sn ee ea ee tten ne ) a) Ratufa macroura PENNANT 1769 . h 10 b) Ratufa affinis RAFFLES 1822 EEE ae 20 SRH TaRB1c0l0%, SEABMAN Ile. 3 u ee 38 Ba eattonss Rumambulus LESSON 1832 . . . „2. een. 52 Be Untergattung Hunambulus LESSON 1832 . „2. 2... 200.0. 52 DE Hunambulus palmarum LINNE 1166 . „2... 2... 2. 55 b) Funambulus tristriatus WATERHOUSE 1837 . . . 2 2.2 2 02. 64 c) Funambulus pennanti WROUGHTON 1905 RE ER AN NE 71 d) Funambulus sublineatus WATERHOUSE 1838 . . . 2 2 2 0.. 73 e) Funambulus layardi BLYTH 1849 El ELSE RT 75 2. Untergattung Tamiops ALLEN 1906 . . . . a 76 f) Funambulus (Tamiops) macclellandi HORSFIELD 1839. RE eier 8) Funambulus (Tamiops) swinhoei MILNE EDWARDS 1874 , : 82 IV. Gattung Lariscus GRAY 1867 ; 92 1. Untergattung Lariscus GRAY 1867 SE SE tl VPE RN 4 DBRaziscussinsignis, CUVIER STB. ve es 94 2. Untergattung Menetes THOMAS 1908 5 102 b) Lariscus (Menetes) berdmorei BLYTH 1849 N BO ge NL: SRIBaSAScusEMenetes)znoser DHOMASTSIZEH Tr. en. se. 2109 V. Gattung Rhinosciurus GRAY 1843 BET a erg O 1. Untergattung Rhinosciurus GRAY 1843. . . . ers Tell a) Rhinosciurus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839. 14 EN 15 b) Rhinosciurus heinrichth ARCHBOLD et TATE 1935 RE AND 2. Untergattung Dremomys HEUDE 189 . . . . a er re ke DE ce) Rhinosciurus (Dremomys) lokriah HODGSON 1836 u N N N ke d) Rhinosciurus (Dremomys) rufigenis BLANFORD 1878 . . . 2... ..180 8), Khinoscrurus (Dremomys) everetü THOMAS 1890 7°... ....2.2.139 Be abtumgheithroseiuruseGBRAN 1856 . nenn ee eo DM Teheichrosciurus Macrotis GRAY 18561 WI ee 140 Bamepens- wnd Verbreitungsgeschichte ...v... en. 14 eAllsemem-biologisehe Reststellungen '.7 >: |... .I. mi nee 14 2 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. II. Verbreitungsgeschichte es 5 - 148: a) Räumliche Verbreitung... . . ul 2. ee ee b)' Historische Verbreitung .. . 2... ve. 0. El: D. Zusammenfassung. . . 2 0.0000 wi 7; E: Maßtabellen...... 0... el 2 03 F. Literaturverzeichnis!! 2... ..0. oo eu 2 Go G:. Verbreitungsskizzen . ’.. 2... 20a 779: A. Einleitung. I. Allgemeines. Bei dem Versuch einer Bibliographie der Sciurinen erwies sich die syste-- matische Literatur als umfangreichste Sparte einer solchen Zusammenfassung.. Bei einer Unterteilung nach geographischen Gesichtspunkten steht infolge ihres größten Formenreichtums die indomalaiisch indo-chinesische Region in der Titel-- zahl naturgemäß an erster Stelle Trotz dieser umfangreichen Literatur fehlte: eine zusammenfassende systematische Bearbeitung der aus dem in Frage stehen- den Gebiet bekanntgewordenen Formen, im Gegensatz zu anderen Gebieten wie z. B. Afrika und Nordamerika. Es überrascht zunächst, daß für die in tier- geographischer Hinsicht so oft behandelte und bedeutungsvolle indomalaiische Region eine entsprechende zusammenfassende Bearbeitung der Sciurinen fehlt. Dieser Mangel ist zum großen Teil auf die Unzahl der beschriebenen Formen zurückzuführen, die ohne umfangreiche Vorarbeiten eine einwandfreie Zusammen- fassung sehr erschweren. In der bisherigen systematischen Sciurinen-Literatur überwiegt bei weitem die analytische Methode, bei der das Hauptgewicht auf die abweichenden Merkmale jeder zu beschreibenden systematischen Einheit gelegt wird. Demgegenüber tritt die synthetische Methode, die auf Grund ge- meinsamer Merkmale die Verwandtschaft der kleineren systematischen Ein- heiten in höheren Kategorien zum Ausdruck bringt, stark zurück. Auch bei Be- rücksichtigung der hier natürlich primären Stellung der Analyse ist die un- gleiche ‚Anwendung der beiden Arbeitsmethoden doch auffallend. Die Aufgabe war daher, diesen unübersichtlichen Stoff nach einheitlichen Richtlinien zu sichten und damit eine Grundlage zu schaffen, die es ermöglicht, die sonst in jeder Hinsicht für tiergeographische Untersuchungen geeigneten Sciurinen für allgemein-biologische Fragen auszuwerten. | Hinsichtlich der allgemeinen Arbeitsmethode bei der Durcharbeitung einer Tiergruppe ist noch vorauszuschicken, daß es heute nur in den seltensten Fällen. möglich sein wird, das gesamte verfügbare Material aller Sammlungen persön- lich durchzuarbeiten. Da eine Anzahl der beschriebenen Formen nur auf we-- nigen typischen Stücken basiert, ist der Bearbeiter infolgedessen gezwungen, sich auch auf ungenügende Literaturbeschreibungen zu verlassen. Darüber hin- aus wird aber auch in der Gleichsetzung oder Gegenüberstellung der Beschrei- bungen verschiedener Autoren (z. B. in den Farbtönungen und selbst in den Maß- angaben) immer eine Fehlerquelle liegen, bedingt durch die individuell ver- schiedene Bewertungs- und Ausdruckstechnik. Auch das dem Bearbeiter vor-- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 3 liegende Material wird durch völlig unzureichende Fundortsangaben bei den heute entscheidenden geographischen Kriterien oft wertlos. Wenn die moderne Sammeltechnik hier auch sorgfältiger arbeitet als früher, so ist es doch heute, speziell bei außereuropäischen Tieren, für die wissenschaftliche Durcharbeitung immer noch unmöglich, auf Grund der Sammlerberichte genauere ökologische and physiologische Einzelheiten zu einer auch nur annähernd vollkommenen Biologie zusammenzustellen. Weitere Umstände, die eine systematische Durch- arbeitung sehr erschweren, sind z. B. das Aufstellen neuer Arten und Unter- arten lediglich auf Grund eines einzigen, oft kaum abweichenden Tieres, teil- weise ohne vorliegendes Vergleichsmaterial; das völlige Außerachtlassen einer eventuellen jahreszeitlichen oder individuellen Variation; die Präparation des Materials, die sich meist nur auf Fell und Teile des Skelettes erstreckt, so daß die Auswertung anderer Merkmale (Anatomie) nicht möglich ist. Bei der Durcharbeitung der hier untersuchten Sciurinen wurde besonderer Wert darauf gelegt, die jeweilige Fellfärbung in ihrer charakteristischen Aus- prägung und die Variationsbreite in den verschiedenen Tönungen möglichst genau festzulegen. Bei genügender Berücksichtigung der bei Sciurinen im allge- meinen sehr weitgespannten individuellen und jahreszeitlichen Farbvariation kann die verschiedene Fellfärbung als wichtiges taxonomisches Merkmal ausge- wertet werden. Zur Bezeichnung der Farbtöne wurde das Werk von RIDGEWAY ‘ „Color Standards and Nomenclature‘“ zugrunde gelegt. Im Gegensatz zur Vielfalt der auftretenden Farbtöne zeigt der Schädelbau eine große Gleichförmigkeit, Taxonomisch wesentliche Merkmale lassen sich aus dem Schädelbau nur zur Gattungs- und teilweise noch zur Artcharakteristik ableiten. Sind dagegen für ver- wandte Unterarten überhaupt noch Unterschiede im Schädelbau festzustellen, so liegen sie meist innerhalb der Grenzen individueller Variation und kommen somit als Kriterien unterartlicher Trennung nicht in Betracht. Die absoluten Maße sind im allgemeinen nur zum Vergleich von Gesamtgrößen heranzuziehen, da alle anderen Werte von diesen abhängig sind und ihre charakteristische Form daher am besten in der Relation zur jeweiligen Gesamtgröße zum Aus- druck kommt. Diese relativen Maße weisen im allgemeinen eine größere Konstanz auf und bieten zusammen mit den absoluten Gesamtmaßen eine einwandfreie Vergleichsmöglichkeit mit entsprechenden Werten verwandter Formen. Sämt- liche am untersuchten Material und in der Literatur gefundenen absoluten Maße wurden daher in Relation gebracht zur Kopfirumpflänse bzw. zur erößten Schädellänge, wobei die absoluten Werte dieser größten Längen gleich 100 gesetzt wurden. Mit dieser Umrechnungsmethode wurden die durch die ver- schiedenen absoluten Gesamtmaße bedingten Unterschiede ausgeschaltet und eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Vergleichsgrundlage geschaffen. Bei den Gattungen der mittelgroßen und kleinen Formen mit ihren teil- weise extrem verlängerten Schnauzenpartien ist die relative Länge des Ge- sichtsschädels zum Gesamtschädel von großer Bedeutung. Um dieses Verhältnis zahlenmäßig auszudrücken und eine entsprechende Vergleichsbasis zu schaffen, wurde die doppelte relative Palatilarlänge von der relativen Condylobasilar- länge subtrahiert. Es ergaben sich positive oder negative Werte, je nachdem, ob der Gesichtsschädel verhälinismäßig kurz oder langgesireckt gebaut war. x 3% 4 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Diese \Verte erweisen sich innerhalb bestimmter Grenzen als sehr konstant und geben für die Unterscheidung der einzelnen Gattungen und Untergattungen gute Anhaltspunkte. Da es nicht möglich ist, das umfangreiche Tabellenmaterial der Maßwerte vollständig wiederzugeben, wurden aus den gefundenen Maßen die Durchschnitts- werte berechnet und zusammen mit den Maximal- und Minimalwerten in Ueber- sichtstabellen wiedergegeben. Die Indexzahlen geben die Anzahl der jeweils zugrunde gelegten Maße an. Waren nur die Maße des Typs bekannt, so sind diese Werte durch ein Index-T gekennzeichnet. In gleicher Weise wurden die hier nicht veröffentlichten relativen Werte zu Uebersichtstabellen zusammen- gestellt. Diese, sowie das Urmaterial, aus dem die hier veröffentlichten Maß- tabellen zusammengestellt wurden, ist dem in der Bücherei des Berliner Zoolo- gischen Museums befindlichen Exemplare dieser Arbeit beigefügt. Die Einschränkung in der Wiedergabe der Maßtabellen ist bei den im Vergleich zu dem umfangreichen Zahlenwerk geringen taxonomischen Auswer- tungsmöglichkeiten durchaus vertretbar. Darüber hinaus wird eine Ueberbe- wertung dieser mathematischen Methode vermieden, deren verschiedene Fehler- quellen eine exakte Auswertung oft illusorisch machen. An Material stand mir zur Verfügung: aus | Felle | Schädel en Skelette material London 76 75 — — Stockholm 20 20 — — Oslo 21 10 — — Berlin 209 212 74 9 München 30 28 -— — Dresden 32 26 4 1l Hamburg 16 4 2 —_ Wittenberg I 9 e— — Frankfurt 3 3 — _ Bonn 4 2 — — von Prof. NEUMANN 1hr | 118 — _— 592 | 507 | 80 | 10 Die Beschaffung dieses Materials und seine eingehende Untersuchung wurde mir allein ermöglicht durch das freundliche Entgegenkommen der Herren Direk- toren und Abteilungsleiter obiger Museen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. C. ZIMMER und Herrn Professor Dr. H. v. LENGERKEN, die als Direktoren des Berliner Zoologischen Museums die Wahl meiner Arbeit gut- hießen und durch ihre persönliche Anteilnahme die auftretenden technischen Schwierigkeiten regelten. Herzlichen Dank sage ich vor allem auch dem Kustos der »Säugetierabteilung, Herrn Professor Dr. H. POHLE, der mir in entgegenkom- mendster Weise seine wertvolle Unterstützung zuteil werden ließ und so die Durch- führung dieser Arbeit maßgeblich förderte. Zu aufrichtigem Dank verpflichtet 'bin ich ferner Herrn Professor Dr. 0. NEUMANN für die Ueberlassung seiner reich- haltigen Sammlungen und für das rege Interesse, das er für den Fortgang meiner Arbeit zeigte. Für die Uebersendung ihres gesamten Materials oder be- IR W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. sonderer Auswahlkollektionen danke ich den Herren M. A. C. Hınron, Dr. 0. KLEINSCHMIDT, Geheimrat Dr. A. KönIG, Professor Dr. W. LEISEWITZ, Dr. \W. MEISE, Professor Dr. R. MERTENS, T. C. S. MORRISON - SCOTT, Professor Dr. N. PETERS, Dr. H. RENDAHL und Dr. WOLLEBAK. II. Geschichte der Systematik der untersuchten Formen. Zur Klärung der systematischen Situation der hier untersuchten Gat- tungen der Sciurinae innerhalb der indo-malaiischen Region mag ein zusammen- fassender Ueberblick über die historische Entstehung der verschiedenen Gat- tungen dienen. Der Gesamtheit der indo-malaiischen Formen wurde 1832 von LESSON unter der Bezeichnung Funambulus eine Sonderstellung eingeräumt. Die erste Aufteilung dieses aus den heterogensten Elementen bestehenden Funambulus LESSON nimmt GRAY 1867 vor. In seiner Synopsis der asiatischen Eichhörnchen unterscheidet er die vier Gattungen: Rheithrosciurus, Seiurus, Kueroxzus und Rhinosciurus (seine Gattungen Sciuropterus, Xerus und Tamias bleiben hier unberücksichtigt). Eindeutig charakterisiert und als Gattungen benannt werden also von den hier zu behandelnden Formen Rheithrosciurus und Rhinosciurus, von denen letzterer bereits 1843 von GRAY beschrieben wurde. Innerhalb der Gattung Sciurus wird indieus durch die Bezeichnung Aatufa besonders hervor- gehoben. Dieser Name bezieht sich bei GRAY aber nur auf Ratufa indica wäh- rend die übrigen heute darunter zusammengefaßten Formen von GRAY als erste Gruppe seines Macroxus unter dem Namen Rukaia erscheinen. Die zweite Macrozus-Gruppe bezeichnet GRAY als Laria (der heutige Lariscus). Die Ma- croxzus-Gruppe Palmista entspricht dem heutigen Funamhulus. Weitere Gruppen nit neuen Sonderbezeichnungen innerhalb der Gattung Macroxus sind Callo- sciurus, Baginia und Erythrosciurus, die der von THOMAS 1915 charakterisierten Gattung Callosciurus entsprechen. Eine weitere Aufzählung und Einzelbespre- chung auch nur der hauptsächlichsten nach 1867 erschienenen zusammen- fassenden Arbeiten über die Sciurinae würde verwirren und kaum die er- wünschte Uebersicht bringen. Es wurde daher versucht, in Form einer Tabelle die Hauptstufen in der Herausbildung der heutigen Systematik darzustellen. Die von einzelnen Autoren in ihren hier angeführten Gattungsbezeichnungen einbe- zogenen afrikanischen resp. europäischen Formen wurden dabei nicht berück- sichtigt. (Siehe Tabelle Seite 6). Aus der Uebersicht geht hervor, daß in der Literatur über indo-malaiische Sciurinen generell vier Hauptgruppen unterschieden werden, die sich langsam immer stärker aufspalteien, aber trotzdem als solche immer noch abzugrenzen sind. In der vorliegenden Arbeit wird die monotypische Gattung Bheithroseiurus die Gattung ARutufa und die Gruppe um Funambuluıs untersucht, während die vierte Gruppe um Sciurus vor allem in ihren Haupigattungen Callosciurus und Tomeutes einer späteren Ueberarbeitung vorbehalten bleibt. Der 1906 von ALLEN beschriebene Tamiops ist als ausgesprochenes Streifenhörnchen zur Fu- nambulus-Gruppe zu rechnen, zu der die heutigen Za@miops-Arten auch von den älteren Autoren meist gestellt wurden. Die von THOMAS aufgestellte Gattung Glyphotes ist zur Sciurus-Gruppe zu rechnen. Fellcharakter und Fellfärbung stimmen überein mit Oallosciurus notatus, von dem sich Glyphotes hauptsächlich Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Rheithrosceiurus * Rheithrosciurus | Rheithroseiurus Rheithrosciurus | Rheithrosceiurus Rheithrosciurus Rheithroseiurus Rheithrosciurus Callose. * Sevurus Serumus ae Funambulus* Seiurus Rhinoseuuus | le Seiurus (Ratufa) * Macroxus (Rukaia |-Laria* Rhinoseiurus | | — Palmista | | Callosc.) Hetero- Scvurus scwurus Eosciurus Funambulus Rhinosciurus SE | Scvurus Rhinoseiurus Be Be Seiurus Eoseiurus Eoxerus Scrurus Xerus ; RT E | Sciurus @Glyphotes* Ratufa Funambulus | Funamb. Dremomys* | | Sciurus _ Glyphotes Ratufa Funambulus —— | | | = = Sewurus Tamiops* | Dre- Laris- Seiurus Glyphotes Tamiops Ratufa Menetes® Funamb. momys cus Rhinose. Tomeutes* * Eirstbeschreibung Funamb. Tamiodes* Rhinose, Hyose, * 1883 1895 1397 1898 1899 1904 1906 1907 1915 1923 1935 » LINNE LESSON GRAY GRAY TROUESSART JENTINK MAJOR TROUESSART THOMAS HEUDE TROUESSART ALLEN THOMAS THOMAS POCOCK 'TATEJARCH- BOLD W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 7 unterscheidet durch den Bau der Incisiven, deren Besonderheiten schon bei Oallosciurus notatus orestes angedeutet sind. Die in der Tabelle nicht aufge- führte Gattung Rupestes THOMAS 1922 zeigt im Schädelbau große Aehnlichkeit mit Tamias und dürfte sich als besondere Art von Sciurotamias erweisen. So- wohl Glyphotes wie Rupestes sind bis heute erst durch je drei Stücke belegt. Ihre nahen Beziehungen zu Callosciurus resp. Sciurotamias sind so ausgesprochen, daß sich eine eingehende Diskussion über ihren systematischen Wert im Rahmen dieser Untersuchung erübrigt. Ist damit die systematische Stellung der hier zu behandelnden Formen innerhalb der nächst verwandten Gattungen skizziert, so bleibt noch die Ab- grenzung gegenüber Kutamias, Sciurotamias und Tamias. Eutamias ist so wenig von Tamias wnterschieden (Incisiven glatt, zwei obere Prämolaren), daß für ihn im Prinzip die gleichen grundlegenden Untenscheidungsmerkmale u haben wie bei Tamias. Sciurotamias, der in seiner äußeren Erscheinung dem Seiurus ähnlicher ist, zeigt aber im Schädelbau so viel Uebereinstimmung mit Eutamias, daß die zu diesem zu rechnenden Arten und Unterarten von TROUESSART zum Teil noch unter Sciurotamias aufgeführt werden. Seiurotamias läßt sich in seiner inter- mediären Stellung zwischen Sciurus und Eutamias, die ihren Ausdruck auch in der Namengebung und in der Originalpeschreibung von MILLER gefunden hat, charakterisieren als Eutamias-Form mit typischen Tamias-Merkmalen, die ledig- lich in der Stärke ihrer Ausbildung differieren (z.B. die Ausbildung der Backen- taschen). Daneben verlieren die Merkmale von sSeiurus-Prägung (buschiger Schwanz, Streifenlosigkeit) an Bedeutung. Die selbständige Stellung von Zamias wurde trotz seiner äußerlichen Aehnlichkeit mit verschiedenen hier behandelten Gattungen schon früh erkannt. Sein besonderer Charakter innerhalb der Sciurinen ist bedingt durch die Ausbildung folgender Merkmalsgruppierung: große innere Backentaschen; Ohrmuschel sehr klein; Daumennagel stets gut entwickelt; Schwanz kurz und schmal; Postorbitalfortsätze nur schwach entwickelt; Infraor- bitalöffnung in der vorderen Jochbogenwurzel, nicht davor; Molarenreihen nach vorn stark divergierend; Unterkiefer sehr schlank; Coronoidfortsatz länger, schmaler und stärker gebogen. Aus der Unterfamilie der Sciurinae werden hier also die Formen unter- sucht, die nach dem derzeitigen Stand der Systematik in folgenden zehn Grat- tungen zusammengefaßt werden: Rheithrosciurus — Ratufa — Rhinosciurus — Hiyosciurus — Funambulus — Tamiodes — Tamiops — Lariscus — Dremomys — Menetes. Liese Gattungen umfassen alle Eichhörnchen der orientalischen Regien mıt Ausnahme der Formen, die zu Callosciurus und Tomeutes gerechnet werden. Als Gesamtheit unterscheiden sie sich von diesen beiden Gattungen durch ihre Größe, ihre Streifenzeichnung oder durch ihren stark verlängerten Schädel. Demgegenüber bilden Callosciurus und Tomeutes mit den palaearktischen, nearktischen und neotropischen Sciurus- Formen eine Einheit. Die orientalischen Vertreter dieser Gruppe wurden erst 1915 durch THOMAS in den Gattungen Calloseiurus und Tomeutes abgezweigt, und zwar mit Hilfe eines einzigen Merk- mals, auf dessen bedingten taxonomischen Wert wir noch zurückkommen werden. Die aufgestellten Diagnosen der meisten untersuchten Gattungen sind sehr 8 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ' unvollständig und vor allem im Rahmen einer zusammenfassenden Bearbeitung wertlos und irreführend. Für das Fehlen ausreichender Charakteristiken lassen sich zwei Ursachen anführen. Unter den für heutige Gattungen verwandten alten Bezeichnungen wurden früher viel umfangreichere Gruppen zusammenge- faßt, so daß die zu diesen alten Namen gehörenden Originaldiagnosen in keiner Weise mehr den heutigen Gattungsumfang charakterisieren. Aus dem ursprüng- lichen Verband verschiedenster Elemente wurden mit fortschreitender systema- tischer Aufteilung immer neue Gruppen abgezweigt, bis den wenigen verbleibenden Arten, denen der alte Name noch als Gattungsbezeichnung zukommt, infolge der veränderten systematischen Situation schließlich jede positive Charakterisierung fehlte. Zu diesem „historischen“ Grund für den Mangel an Gattungsdiagnosen kommt für die neueren Beschreibungen die unterschiedliche taxonomische Be- wertung der einzelnen Merkmale. Dabei wurde der systematische Wert eines neu erkannten Unterscheidungsmerkmales infolge einer zu schmalen Vergleichs- basis oft überschätzt und das Verhalten der übrigen Merkmale der neube- schriebenen Form zu wenig berücksichtigt. Die aus der Literatur bekanntgewordenen Gattungsdiagnosen konnten danach nur in den wenigsten Fällen ohne Einschränkung bzw. ohne völlige Umschreibung übernommen werden. Die Abweichungen der hier gegebenen systematischen Gliederung der untersuchten Gruppen von der bisher üblichen Einteilung ist zum großen Teil auch bedingt durch eine stärkere Beachtung des geographi- schen Momentes. Daraus ergibt sich eine einheitliche Grundlage, und wir er- halten einwandfreiere Vergleichsmöglichkeiten zur Behandlung allgemein-biolo- gischer Fragen. Eine Revision der gebräuchlichen Gattungs- und Artnamen er- gab, daß diese Bezeichnungen den allgemeinen Nomenklaturregeln entsprechen. Die alten Namen konnten daher, soweit sie nicht synonym zu setzen waren, in vollem Umfang beibehalten werden. Soweit die bei den meisten Neubeschrei- bungen verwandte binäre Bezeichnung noch in Gebrauch war, konnte sie in die entwicklungsgeschichtlich aufschlußreichere ternäre Nomenklatur erweitert werden. B. Systematik. I. Bestimmungstabelle der Gattungen und Unitergattungen. I. Sehr großer Wuchs. Größte bekannte Formen. Kopf/Rumpflärge 290—450 mm. Schwanz lang und buschig, meist länger als Kopf/Rumpflänge. Größte Schädellänge 58—85 mm. Schädel schwer und massig, Molaren brachydont und bunodont. . A. — Kleine bis mittelgroße Formen. Kopf/Rumpflänge 100—250 mm. Größte Schädel- länge meist zwischen 30—55 mm, selten über 60 mm. . 7. 1. En II. Mittelgroße Formen vom normalen Sciurus vulgaris Typus, d. h. Fell oberseits ohne Streifenzeichnung, Schädelumriß oval und leicht gewölbt und Rostralpartie nicht verlängert . .... da dlallal u el ee ine ee. » N. 12 ee — Formen, die in mindestens einem der oben angegebenen Merkmale vom normalen Sciurus vulgaris Typus abweichen. Schwanz kurz und relativ schmal, meist bedeu- tend kürzer als die Kopf/Rumpflänge. Schädel leicht und zierich . . . .. 0. A. Ineisiven mit tiefen Längsfurchen, Schädel hoch, schmal und lang. Nasalia langge- streckt. Relative Interorbitalbreite 31,5—84,7, Relative Jochbogenbreite 54,3—57,5, Re- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. ©) lative Diastemaweite 24,4—27,3, Relative Länge der oberen Molarenreihe 14,3 bis 15,6, Schwanz und Ohrpinsel ungewöhnlich breit und buschig, Körperseiten gestreift. Nee le ns) Rheithrosciurus. Ineisiven glatt. Schädel breit und gedrungen, Nasalia gekrümmt. Relative Interorbitalbreite 34,7—48 3, Relative Jochbogenbreite 57,5—67,3, Relative Diastemaweite 18,9— 24,9, Relative Länge der oberen Molarenreihe 18,1—21,6. Ohrpinsel kleiner oder fehlend. Körperseiten ohne Streiien . . . ... ABatufa. . Penisknochen als langer schmaler, leicht aufgebogener Schaft ausgebildet. Auf dem Schaft sitzt ein fast in seiner ganzen Länge am Schaft befestigtes schmales Blatt. Burehschnittlich größere Tiere . . . . ..... . i wi. :Callosceiurus: Penisknochen als gedrungener, breiter Schaft sonder Da Blatt ist breit und dreieckig und nur vorn am Schaft befestigt, den es in der Länge erreicht oder übertrifft. Durchschnittlich meist etwas kleinere Tiere . . .. . . .. Tomeutes. . Kleine Formen, Kopf/Rumpflänge 100—195 mm, größte Schädellänge 30—48 ınm, Schwanzlänge 83—100% der Kopf/Rumpflänge. Meist auffallend hell-dunkel gestreiit, Schädel kurz und im Umriß oval . . .. . . Funambulus (1). Mittelgroße Formen. Kopf/Rumpflänge 170— 250 mm, größte Schädellänge 46 bis über 60 mm. Schwanzlänge nur 40—80% der Kopf/Rumpflänge, Streifung schwärz- lich, trüb hell-dunkel oder ganz fehlend. Schädel meist stark verlängert . . D. . Ohne ausgesprochene Streifenzeichnung, Rostralpartie stark verlängert. Rhinoseiurus (2) Oberseits stets gestreift. Schwanz ungewöhnlich kurz . . . . . .. Lariscus (3). . Streifung entlang der Rückenmitte mit einem dunklen Streifen beginnend. Größte Schädellänge 30—38 mm, Schädel verhältnismäßig breit (relative Interorbitalbreite 32—838,5 mm). Relative Condylobasilarlänge größer oder mindestens genau so groß wie die doppelte relative Palatilarlänge . . . . vw. NUG..Namiops: Streifung entlang der Rückenmitte mit einem as St treifen beginnend. Größte Schädellänge 35—48. Schädel schmaler (relative Interorbitalbreite 25,8—883. Rela-- tive Condylobasilarlänge kleiner oder höchstens genau so groß wie die Jdoppelte zaelaverbalatülarläange! ı. ı. ... .... nn nen DE UG. Fünambulus. . Schädel niedrig und schmal. Jochbögen flach und vorn ganz allmählich in die Ro- ! stralpartie übergehend. Rostralpartie extrem verlängert und röhrenförmig. Relative Nasalialänge zwischen 33,5—41,5. Obere Ineisiven nur schwach entwickelt, untere- Ineisiven sehr dünn und spitz zulaufend. . . . 2... UWG. Rhinosciurus. Schädel gewölbt, höher und breiter. Jochbögen vorn elark ausgewinkelt und breit. Rostralpartie weniger stark verlängert, im Querschnitt hochoval. Relative Nasalia- länge zwischen 28—34,5. Ineisiven breit und normal entwickelt. UG. . Dremomys. . Oberseite leuchtender eingefärbt mit drei schwarzen Rückenstreifen, ohne helle Bänderung. Relative Condylobasilarlänge etwas größer oder bis zu 5 Einheiten kleimer als die doppelte relative Palatilarlänge . . . ». . . ...UG. Lariscus_ Oberseiie stumpfer gefärbt, jederseits mit zwei hellen Seitenbändern. Relative Con- dylobasilarlänge stets kleiner und zwar um 5-11 Einheiten als die doppelte rela-- Bealamlarlangsen En u. ne les onssenı UG. Menetes.. II. Gattung Ratufa GRAY 1867. Sciurus LINNE 1758 (part.) Rukaia GRAY 1867 Ratufa GRAY 1867 Eosciurus TROUESSART 1880. 410 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Typus: Ratufa macroura PENNANT 1769. Au Geographische Verbreitung: Vorderindien, Ceylon, Burma, Hin- terindien, Jünnan, Tonkin, Hainan, Malaiische Halbinsel, Inseln des westlichen Archipels bis Borneo und Bali einschließlich. Siehe Abb. 2 (pe. 179). Diagnose: Große Tiere mit einer größten Schädellänge von 58 bis 80 mm, Schädelbau breit und gedrungen. Nasalia gekrümmt, Incisiven glatt. Relative Interorbitalbreite 34,7—43,3 Relative Jochbogenbreite 57,5—67,3 Relative Diastemaweite 18,9— 24.9 Relative Länge der ob. Molarenreihe 18,1—21,6 Rumpf chne Streifenzeichnung, Ohrpinsel klein oder fehlend. Schwanz lang und breitbuschig, mindestens so lang wie die Kopf-Rumpflänge, meist länger. 5 Bestimmungstabelle der Arten: I Große Formen (größte Schädellänge zwischen 62—82 mm). Fellfärbung zum minde- sten in einer Phase tief braun bis schwarz oder rot. Ohne Schenkelfleck. Zweizei- ligkeit des Schwanzes nicht so ausgesprochen. Schwanzhaarbasen dunkel . . II — Kleinere Formen (größte Schädellänge zwischen 58—68 mm). Fellfärbung hell, nie tief schwarz. Meist deutlich ausgesprochener Schenkelfleck. Schwanz auffallend zweizeilig mit hellen Haarbasen (Malaiische Halbinsel nördl. bis zum Isthmus von Kra, Sumatra, ‚Borneo)'. er „ne we er R. affinis. II Ohren gebüschelt.e. Wangen mit dunkler Schrägstreifung (Vorderindien, Ceylon, Burma, Nordsiam, Jünnan, Tonkin, Laos, Hainan) . . . . .... _R. macroura — Ohren ungebüschelt. Wangen ohne Zeichnung. (Tenasserim, Siam, Malaiische Halb- insel, Sumatra, Java) u ve ee color: a) Art Ratufa macroura PENNANT 1769. Sciurus macrourus PENNANT 1769. Sciurus indicus ERXLEBEN 1777. Sciurus giganteus MACCLELLAND 1839. Synonymie: Die Zusammenfassung aller aus dem unten umschriebe- nen Gebiet bekannt gewordenen Formen in einer Art gründet sich zum ersten auf das vollkommene geographische Vikariieren der bisherigen drei hierher ge- hörigen Arten, und zum zweiten auf die Ausprägung bestimmter Merkmale, die allen diesen Formen gemeinsam sind und sie von den übrigen Riesenhörnchen gut unterscheiden. Typus: Siehe die Ssp. Ratufa macroura macroura PENNANT 1769. Geographische Verbreitung: Vorderindien, Ceylon, Burma, Nord- Siam, Jünnan, Tonkin, Laos und Hainan. Siehe Abb. 2 (pg. 179). Diagnose: Öhren deutlich gebüschelt, Wangen mit dunkler Schräg- streifung, große Formen. Bestimmungstabelleder Unterarten: 1. Hinterbeine außen in der unteren Hälfte gelblich. Wuchs klein: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 355 mm. Durchschn. gr. Schädellg. 69 mm. Schwanz relativ kurz (Durchschnittlich 104% der Kopf-Rumpflänge) . . . (2) -—— Hinterbeine in ihrer ganzen Länge wie der Rücken gefärbt. Wuchs größer: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 383—396 mm. Durchschn. gr. Schädellg. 75—76,5 mm. ‚Schwanz relativ lang. (Durchschnittl. 114—118% der Kopf-Rumpflänge) . . (4) W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 11 9. Oberseits schwarz, durchschnittl. Schädellänge über Omm ....2..2.6 — ÖOberseits graubraun. Durchschnittl. Schädellänge unter 70 mm . R. m. dandolena Seenmpiseiten und Schwanz weiß bereift . . . . . m 2.2.02... BR. m. macroura — Rumpfseiten und Schwanz rein schwarz. . . ar. ER. m. melanochra 4. Außenseite der Vorderbeine gelb, Scheitel den Ohren und die Schwänz- spitze gelblich aufgehellt. Färbung der Oberseite durch verschieden große braun- rote Fellpartien bestimmt . . . NAleR: ä 5 (5 — Außenseite der Vorderbeine wie as: Rücken gefärbt, Kopf meist auch der Schwanz ohne Aufhellung. Allgemeinfärbung dunkelbraun bis tiefschwarz, nie durch rein braunrote Partien unterbrochen . . . . DES ee) 5. Körperoberseite und Schwanz einheitlich ieh rot gefi ut a 2.0) — Schwanz durch schwarze Einfärbung scharf kontrastiert . . . . 2.2.2.2.(0 6. Wuchs normal: Kopf-Rumpflänge 340—400 mm. Be 73—"78 mm. Gr. Schädellänge 68—74 mm .. .. R. m. indica — Wuchs sehr groß. Kopf-Rumpflänge 410440 mm. en ertablanse 87—92 mm. Er Sehädellänge 9% 82 mm . .ı... „in uh nn ea. BR: m. superans 7. Körper ohne schwarze Einfärbungen . . . Re mabengalensis — Körperfärbung verschieden stark schwarz net EEE: ee (5) 8. Schwarze Einfärbung des Körpers auf Schulterpartie und er enpipertie be- sehränkt ... - EEE Er Se arena SE ER Merceniralts — Bräunlichrote en dtarbıms auf die Körperseiten und ein schmales Querband über BerkRuekenmitte eingeschränkt .. . .. u. 2 sw. ee een Be Me Macıma Beier ohne selbe’ Hleckung.. .. 1. in. a were ed = — Hinterfuß mit hellgelbem Metatarsalfleck . . 2. . 2 2.2.2. En 11) 10. Allgemeinfärbung tief schwarz bis dunkelbraun . . . ...... iR M. ne — Allgemeinfärbung merklich heller, bräunlich bis fahlbraun . . . R. m. lutrina 11. Unterseite wie gewöhnlich gelblichweiß getönt . . . ..........R. m. stigmosa — Unterseite stärker eingefärbt, bräunlich-gelb. Unterwolle mit rötlichen Spitzen. Be relaniveschmal a 2.0.0 0000 a ran wenn vB. milhcinana 1. Ratufa macroura macroura PENNANT 1789. Sciurus macrourus PENNANT 1769; BLYTH 1851; BLANFORD 1891 (part.). Seiurus ceylonicus ERXLEBEN 1777; BODDAERT 1785. Seiurus tennenti BLYTH 1849. Seiurus tennanti KELAART 1852. Seiurus montanus KELAART 1852. Ratufa macroura GRAY (2. Variante) 1867; WROUGHTON 1910 (part.). Ratufa macroura ceylonica WROUGHTON 1910. Ratufa macroura macroura THOMAS et WROUGHTON 1915; PHILLIPS 1924, 1928, 1931. Typus: Nicht mehr existierend. Hochland von Ceylon. Geographische Verbreitung: Hochland von Ceylon. Diagnose: Allgemeinfärbung der Oberseite tief schwarz. Die Basalteile der Haare sind gräulichbraun (etwa Hay’s brown) und geben der glänzend schwarzen Oberseite manchmal einen mehr oder weniger stark ausgeprägten bräunlichen Anflug. Bei stark ausgeblichenen Fellen erscheint die ganze Ober- ‚seite rusty brown. Die dunkle Färbung wird am Kopf unterbrochen durch ein von Ohr zu Ohr ziehendes braunes Band. Die Haare sind hier ochraceous-tawny und bleichen in der Bandmitte oft zu einem gelblich-braunen bis weißen Scheitel- fleck aus. Zwischen Auge und Ohr zieht ein braunschwarzer Streifen schräg nach unten und. gabelt sich in einen kleinen, nach vorn gerichteten und in 2 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. einen großen, nach hinten laufenden Ast. Die Außenseite der :Ohren ist mit schwarzen Haaren bedeckt, die an den Ohrspitzen dichte Büschel bilden. Die Haare der Rumpfseiten, der Hüften und des Schwanzes haben in der typischen Ausprägung weiße Spitzen, die diesen Körperpartien ein mehr oder weniger stark gesprenkeltes Aussehen geben. Diese Sprenkelune, durch die sich die- Hochlandform im allgemeinen von den Tieren des südwestlichen Tieflandes unter- scheidet, fehlt aber auch manchen typischen macroura-Stücken. So liegen mir- Stücke aus Newera-Eliya vor, unter denen sich ein Tier befindet mit ein- heitlich gefärbtem Schwanz und kaum angedeutetem weißen Anflug auf den Körperseiten. Schnauze, Gesicht, untere Partie der Beine und Körperunterseite buify, im Farbton variierend von cartridge-buff über cream-buif bis orange-buff; Augenpartie und Kehle tiefer getönt, Beine am hellsten. Bauchhaare mit braun- schwarzen Basen. Füße und Zehen sind schwarz. Untersuchtes Material: B. M. 15. 3. 1. 65/64 Pattipola, Ceylon, 2 F. 2 Sch. B. Z. M. 4537/8 Nevera Eliya, Ceylon, HOLDSWORTH 2F. 1 Sch. 2. Ratufa macroura meianochra THOMAS et WROUGHTON 1915. Ratufa macroura macroura RYLEY 1914. Ratufa macroura melanochra THOMAS et WROUGHTON 1915; PHILLIPS 1924, 1928, 1931. Synonymie: Diese aus dem südwestlichen Tiefland beschriebene Un- terart unterscheidet sich nur sehr schwach von der typischen Form. Das als Unterscheidungsmerkmal angeführte Fehlen der weißen Sprenkelung auf Hüf-- ten, Seiten und Schwanz ist keineswegs allgemein zu beobachten. PHILLIPS berichtet 1928 von Tieren aus dem Tiefland, deren Schwanz ebenialls weiß überflogen ist, und daß. umgekehrt Tiere aus dem Hochland ’einen einheitlich schwarzen Schwanz haben können, wurde bereits oben erwähnt. Danach kom-- men also weiß gesprenkelte Tiere im Tiefland und einheitlich schwarze Stücke im Hochland vor und zwar an Fundorten, die nicht nur im submontanen Ueber- gangsgebiet liegen. Dieser schon von THOMAS et WROUGHTON 1915 als „sehr oberflächlich“ bezeichnete Unterschied ist also nicht durchgängig festzustellen. Da sämtliche Tiere der Feuchtlandzone, abgesehen von der Sprenkelung, mit Färbung und Körpermaßen innerhalb einer eng begrenzten "Variationsbreite liegen, ist es fraglich, ob hier eine unterartliche Aufteilung am Platze ist. Die Unterart melanochra wird aber beibehalten, da diese Unterteilung der geographi- schen Verschiedenheit der beiden in Frage stehenden Gebiete entspricht und dem Fehlen oder Vorhandensein der Sprenkelung ein gewisser taxonomischer Wert nicht abzusprechen ist. Danach würde sich Zatufa, wie auf dem Festland, auch auf Ceylon ähnlich verhalten wie Funambulus. Typus: erw. © B.M. Nr. 15. 7.1.4, Kottawa, Süd-Oeylon. Geographische Verbreitung: Südwestliches Tiefland und Vor- bergland von Ceylon. Diagnose: Wuchs und Fellfärbung wie bei der typischen Unterart, aber Rumpfseiten und Schwanz ohne Anflug von weiß. W,. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasennörnchen. 13 Untersuchtes Material: B. Z. M. 6108 Ceylon, LINNAEA F. Sch. B. Z. M. 11658 Ratnapura, Ceylon, LINNAEA F, Sch. 3. Ratufa macroura dandolena THOMASet WROUGHTON 1915. Seiurus macrourus BLYTH 1847, 1849; KELAART 1852 (part.); JENTINK 1874; BLANFORD 1891. Ratufa macroura GRAY (1. Variante) 1867. Ratufa macroura tennenti WROUGHTON 1910; RYLEY 1914. Ratufa macroura dandolena THOMAS et WROUGHTON 1915; WROUGHTON 1915, 1920; LINDSAY 1926; PHILLIPS 1924, 1928, 1931. Ratufa macroura albipes ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa macroura sinhala PHILLIPS 1931, 1932. Synonymie: PHILLIPS beschränkt 1931 das Vorkommen der typischen ‚dandolena auf die Submontanregion, „die sich um das Hochland der Üentral- und Uva-Provinz herumzieht, mit Ausnahme des südwestlichen Teiles“ und gibi der „echten Tieflandform‘‘ den Namen sinhala. Es erscheint aber unmöglich, die Tiere dieser Submontanregion als selbständige Unterart genügend gegen die typische Hochland- und die typische Tieflandform abzugrenzen. Die Unter- scheidungsmerkmale, die PHILLIPS 1931 angibt, führt der gleiche Autor schon 1928 an, bezeichnet aber in dieser früheren Arbeit, wohl mit größerem Recht, diese Tiere entsprechend ihrer tiergeographischen Situation als Uebergangs- formen „dandolena cum macroura“. Bei einem aus Wellawaya vorliegenden Cotyp entspricht der Farbcharakter unverkennbar der Tieflandform, nur daß die Tönung dunkler ist. Wahrscheinlich führt diese Eindunkelung mit zunehmender Höhe des Vorkommens langsam in das Schwarz der Hochlandform über. PHILLIPS begründet die Aufstellung einer neuen Unterart weiter mit dem Größenunter- ‚schied zwischen der Tieflandform und den im submontanen Gebiet lebenden Tieren. Aber auch in den Größenmaßen nehmen diese Tiere die gleiche ver- mittelnde Stellung ein zwischen der kleinen Tieflandform und der großen Hoch- landform. Da die Tiere der submontanen Region mit „erößere und im ganzen dunklere Tieflandform ohne besondere Eigenheiten‘ genügend umschrieben sind, erscheint die Aufstellung einer besonderen Unterart nicht ausreichend begründet und überflüssig. Die graduellen Unterschiede gegenüber typischen Tiefland- tieren liegen sämtlich in der Richtung zur Hochlandform hin. Da THOMAS- WROUGHTON 1915 die Tiere der Submontan- und der Tieflandzone als dando- lena bezeichnen, hat dieser Name den Vorrang vor sinhala, obwohl das von THOMAS und WROUGHTON zum Typ erklärte Tier in Fellfärbung und Größe nicht ganz der typischen Ausprägung entspricht. Dieser Umstand, daß das zuerst beschriebene Tier nicht aus dem Zentralgebiet der von ihm vertretenen Unter- art stammt, muß bei der Ausrichtung der Systematik nach dem Primat der zeitlich zuerst erfolgten Beschreibung oft in Kauf genommen werden. Typus: erw. @ B. M. Nr. 15.7.1.5, Wellawaya, Tiefland von Ceylon. Geographische Verbreitung: Tiefland-Trockenzone von Ceylon, Palni-Hills, Südindien. Diagnose: Diese Unterart der trockenen Tieflandzone der Insel Ceylon zeigt eine auffallend starke Variation in der Allgemeinfärbung. Ueber einer bräun- lichen Grundfarbe, die in der Tönung die Farbskala RiDgwAY’s von pinkish- 14 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. buif bis sepia durchläuft, legt eine graue Sprenkelung von verschieden starker Ausprägung. Die weißgrauen Haarspitzen, die diese Sprenkelung verursachen, . fehlen bei manchen Tieren vollkommen, bei anderen sind sie nur als kleine: helle Apikalpunkte ausgebildet, und manchmal ist die ganze obere Hälfte der Haare gelblich-grau. Entsprechend dieser verschiedenen Ausbildung der grauen Haarspitzen erscheint die braune Grundfärbung einheitlich klar, schwach ge- punktet, gesprenkelt oder fast gelbgrau überdeckt. Auch in den verschiedenen Körperpartien des Einzeltieres ist die Fellfärbung unterschiedlich. Stirnileck bis zu den Ohren, Schultern, Hüften und Zehen sind meist dunkler und weniger stark bereift, bei den dunkelsten Stücken schwarz bis schwärzlich. Die Rücken- mitte erscheint ebenfalls bei manchen Tieren dunkler und weniger stark ge- sprenkelt. Die Körperseiten sind im allgemeinen stärker grau überflogen. Von Ohr zu Ohr zieht ein bufiy-farbenes Band. Gesicht gelblich buff, auf der Wange: teilweise ein schmales bräunliches Band, das der Gesichtszeichnung der typischen macroura entspricht. Ohren mit dunklen Haarbüscheln, Beine und Körperunter- seite cream-bufi bis buii-yellow. Schwanz meist dunkler als die Allgemeinfär- bung, am Ende heller. (light-brown). Die Länge der weißegrauen Haarspitzen schwankt auch hier sehr stark. Bei einem Stück erscheint der ganze Schwanz weißlich, bei anderen schwärzlich-braun und grau quergestreift. Schwanzunter- seite entlang der Mittelrippe mit kurzen light-buiiy Haaren. Ein Stück von Ranna. ist als Uebergangsform zu m. melanochra anzusprechen. Die Färbung der Ober- seite ist einheitlich Brussel’s brown bis raw umber, ohne jede Sprenkelung. Da in Serien vom gleichen Fundort extrem gefärbte Tiere und gleichzeitig alle Farbübergänge vertreten sind, ist m. dandolena trotz der großen Farbspanne nicht weiter zu unterteilen. Eis ist sehr wahrscheinlich, daß jahreszeitliche Ein- flüsse die Farbschwankungen mit verursachen. Da das zahlreich zur Verfügung stehende Material aber nur ungenügend mit Fangdaten versehen ist, läßt sich über die Richtung dieser Beeinflussung nichts genaues sagen. Untersuchtes Maverial: B. M. 15. 3. 1. 65 Wellawaya, Ceylon, F. Sch. B..M. 15. 3.1. 66. Ranna, Ceylon, F. Sch. B. Z. M. 17271, 18250, 18252 Blennarova, Ceylon, SCHOEDE 3 F. 3 Sch. M. 47063 Oandaley, Ceylon, SCHRADER Sch. M. 47064 Wanonia, Ceylon, SCHRADER Sch. M. 44823 Ceylon, STICHEL F. M. 16409 Ceylon, Z.G. FE. M. 11659. 11666 Ceylon, LINNAEA 2 F. 2 Sch. M. 18254, 18256, 21051, 21053, 21055, 21058, 21061 Kalawa, Ceylon, Herzog; ADOLF FRIEDRICH von Mecklenburg 7 F. 6 Sch. 4. Ratufa macroura indica ERXLEBEN 1777. (Bombay Squirrel PENNANT 1771) Sciurus indicus ERXLEBEN 1777; JENTINK 1883; BLANFORD 1891; 1897 (part .( Sciurus purpureus ZIMMERMAN 1777. Sciurus bombayanus BODDAERT 1785. Sciurus maaimus HORSFIELD 1824 (part.). Sciurus elphinstonei SYKES 1831; JERDON 1874. Sciurus indicus dealbatus BLANFORD 1897. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 15 Ratufa indica GRAY 1867 (part.). Ratufa dealbata WROUGHTON 1910. Ratufa indica india WROUGHTON 1910, 1916; ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Von der Form dealbata sind bis heute nur die in der Erst-- beschreibung erwähnten Tiere bekannt geworden, die in den nördlichen Wäldern der Surat-Dangs, westlich von Kandesh und südlich des Tapti-Flusses erbeutet wurden. Diese Stücke fallen vollkommen aus der üblichen Variationsbreite der R. m. indica heraus, aber bis heute konnte dieses Material nicht ergänzt wer- den. BLANFORD gibt folgende Farbbeschreibung (in Klammern die Farbwerte nach WROUGHTON 1910): „Allgemeinfärbung der Oberteile pale rufescent sandy (cream buff), zur hinteren Körperpartie hin und auf der Außenseite der Hinterbeine mehr rufous (ochraceous buff). Außenseite der Vorderbeine und basaler Teil des Schwanzes braun. Ohren leuchtend rufous (tawny ochraceous). Scheitel, Band entlang der Rückenmitte, Schwanz außer dem Basalteil und die Unterteile sullied white (buffy white).“ WROUGHTON sschreibt 1910, daß bei einem späteren Besuch des frag- lichen Gebietes festgestellt wurde, daß die Rasse ausgestorben sei. Das letzte Tier wäre 1900 erlegt worden. BLANFORD bezeichnet diese Form treffend als „cale au lait“-Rasse,. Sie ist aber nicht als Unterart aufzufassen, denn das be-- grenzte Vorkommen, die beschränkte Individuenzahl und das schnelle Ver-- schwinden dieser Form deuten darauf hin, daß es sich hier um eine der allelen Modifikationen des Albinos handelt. Da sie zweifellos zu R. macroura zu rechnen sind, und nach ihrem Vorkommen zur Unterart indica gehören, sind sie als aberrante Stücke zu dieser Unterart zu stellen und die Bezeichnung dealbats ist dementsprechend einzuziehen. Typus: Nicht mehr vorhanden. Präsidentschaft Bombay. Geographische Verbreitung: Westküste von Vorderindien mit Ausnahme von Üoorg. Diagnose: Allgemeinfärbung english red bis marocco red. Haarbasen grau-schwarz. Scheitel bis zu den Ohren mit kürzeren Haaren, deren dunkle Basen diese Kopipartie mehr schwärzlich-braun erscheinen lassen. Zwischen den Augen bis zur Schnauze manchmal vereinzelte rein weiße Haare. Ohren mit dichten langen Haarbüscheln von der Farbe des Rückens. Zwischen den Ohren. ein light buff Band, das sich breit über die Halsseiten fortsetzt. Von den Ohren zieht jederseits eine schräg nach hinten gerichtete Vertikallinie von rotbrauner Farbe. Gesicht bis zu dieser Linie und Körperunterseite cream-buff bis warm-buff, An den Füßen und auf der Außenseite der Vorderbeine wird das Rot durch einen. kufiy-Ton aufgehellt. Hinterbeine oben wie der Rücken gefärbt, unten wie der Bauch. Schultern manchmal dunkler rot, Schwanz in der basalen Hälfte wie der Rücken gefärbt, der apikale Teil zu einem Drittel bis ur Hälfte heller werdend. bis zur light- oder orange-buff-farbenen Spitze. Untersuchtes Material: B. M. 15. 7.3.21 Helwak, Satara-Distrikt F. Sch. B. M. 15.7. 3.22 Ghatmatha, Satara-Distrikt F. Sch. 5. Ratufa macroura superans RYLEY 1913. Typus: B. M. Wotekolli, Südcoorg. 16 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Geographische Verbreitung: Südcoorg. Diagnose: Eingesprenst in das Verbreitungsgebiet von R. m. indica finden sich im Raum von Süd-Coorg Tiere, die bei sonst völliger Ueberein- stimmung mit R. m. indica durch ihre ungewöhnliche Größe auffallen. Es ist bemerkenswert, daß Frunambulus tristriatus als einziges, im gleichen Gebiet wie R. m. indica vorkommendes Eichhörnchen ebenfalls in Coorg eine durch über- durchschnittlich große Tiere gekennzeichnete Unterart (wroughtoni) entwickelt hat. Daß es sich auch hier bei Ratufa um 'eine durch ihre Größe gut charak- terisierte Unterart handelt, zeigt die Typus-Serie von 14 Tieren, die in ihren Maßen sämtlich noch beträchtlich über dem größten bekannt gewordenen A. m. ‚indica- Stück liegen. Untersuchtes Material: — — — 6. Ratufa macroura bengalensis BLANFORD 1897. Seiurus bengalensis BLANFORD 1897. Ratufa indica bengalensis WROUGHTON 1910; RYLEY 1913. Ratufa indica centralis WROUGHTON 1915; ROBINSON et KLOSS 1918 (part). Synonymie: Das Verbreitungsgebiet der bisher beschriebenen macroura- Unterarten ist beschränkt auf die Westküste von Vorderindien und deckt sich im wesentlichen mit dem Vorkommen von Funambulus tristriatus. Für das Hauptgebiet des vorderindischen Raumes sind weitere 3 Unterarten anzuneh- men, deren Unterscheidung voneinander lediglich auf der von Norden nach Süden fortschreitenden Eindunkelung der braunroten Allgemeinfärbung beruht. Sie sind nur schwer gegeneinander abzugrenzen und bilden gegenüber den bisher beschriebenen Unterarten eine einheitliche Gruppe. Der Unterschied zu den westlichen Unterarten ist aber nicht ausreichend, um zwei gesonderte Arten aufzustellen ähnlich den Arten von Funambulus. Diese Trennung ist bei Ratufa lediglich angedeutet durch den engeren Zusammenhang der östlichen Unterarten gegenüber den westlichen macroura-Formen. Gemeinsames Merkmal ist das Auftreten schwarzer Fellpartien. Die Tiere aller drei ‘Unterarten haben einen schwarzen Schwanz, meist mit gelblicher Spitze. Die angegebenen Ver- breitungsgrenzen zwischen den drei Unterarten stellen breite Uebergangs- gebiete dar und haben demgemäß nur Gültigkeit für die Mehrzahl der Tiere, da sich oft im Verbreitungsgebiet der einen Unterart Tiere finden, die nicht von der Nachbarform zu unterischeiden sind. So beschreibt z. B. RYLEY 1913 von Kutta und Nagarhole 10 Stücke, die in der Fellfärbung mit dem gewöhnlich nur bis zur Nordgrenze der Centralprovinzen vorkommenden R. m. bengalensis übereinstimmen. Typus: B. M. Fundort nicht präzisiert. Geographische Verbreitung: Orissa, Chutia-Nagpur, West-Ben- galen. | Diagnose: Wie R. m. indica aber mit schwarzem, meist gelbspitzigen ‚Schwanz. 7. Ratufa macroura centralis RYLEY 1913. Ratufa indica bengalensis WROUGHTON et RYLEY 1913. Ratufa indica centralis RYLEY 1913; WROUGHTON 1920. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 17 Typus: B. M. Hoshangabad, Zentralprovinzen. Geographische Verbreitung: Von den Central-Provinzen im Nor- ‚den bis etwa zu einer Linie südlich der Nilgiri- und Shevaroy-Hügel und Arcot. Diagnose: Wie R. m. bengalensis aber auch die Schultern und bei süd- licheren Tieren auch Schenkel und Rumpf schwarz eingefärbt. Untersuchtes Material: B. Z. M. 44104 Nelipaka, Haiderabad, ALI F. Sch. B. Z. M. 44105 Farahabad, Haiderabad, ALI F. Sch. B. Z. M. 46108 Biligirirangan-Hills, Coimbatore-Mysore-Grenze, MORRIS F. Oslo-M. 2881 Indien, F. Sch. 8. Ratufa macroura maxima SCHREBER 1784. (Ecureuil de la Cöte de Malabar SONNERAT 1782). Seiurus maximus SCHREBER 1784; JERDON 1874 (part.). Sciurus malabaricus SCOPOLI 1786. Seiurus indicus BLANFORD (Variation 3) 1891. Seiurus indicus, var. malabaricus BLANFORD 1897. Ratufa macroura maxima WROUGHTON 1910; THOMAS et WROUGHTON 1915; PHILLIPS 1924, 1928, 1931; LINDSAY 1926. Typus: Pariser Museum, Malabar. Geographische Verbreitung: Südlichstes Vorderindien, nach Nor- den an das Verbreitungsgebiet von R. m. centralis anschließend. Diagnose: Wie R. m. centralis, aber die schwarze Einfärbung erstreckt sich auf Nacken, Schultern bis zu den Vorderbeinen, Rücken, Hüften, Schenkel und Schwanz. Die braunrote Färbung ist also beschränkt auf die Körperseiten in der Mitte und teilweise auf ein schmales Querband über dem Rücken. Untersuchtes Material: B. Z. M. 6664, 12535, 13191, 16315 — Z2.G. 4 F. 2 Sch. 9. Ratufa macroura gigantea MACCLELLAND 1839. Seiurus bicolor HORSFIELD 1839; BLANFORD 1839; WAGNER 1843 (part.) BLYTH 1847 (part.). Sciurus giganteus MACCLELLAND 1839; JENTINK 1883 (part.). ‚Sciurus macruroides HODGSON 1841, 1849. Ratufa giganteaı BONHOTE 1900 (part.); ROBINSON 1915; WROUGHTON 1916, 1917; THOMAS et WROUGHTON 1916; ROBINSON et KLOSS 1918; SHEBBEARE 1919; MILLS 1923; HINTON 1923; ALLEN 1925; HINTON 1926; SANBORN 1932. Synonymie: Tiere aus Nepal und Sikkim wurden als besondere Unter- art macruroides beschrieben. Sie sollen sich von den östlichen Stücken durch ihre dunkelbraune Allgemeinfärbung unterscheiden. Aber auch die typische schwarze Färbung kann zu dunkelbraun ausbleichen, und Uebergänge zwischen beiden Farbtönen finden sich oft am gleichen Tier. Da das zahlreiche Material von gigantea diese Verschiedenheit der Färbung deutlich als nicht ortsge- bundene Variation kennzeichnet (schwarze und braune Tiere aus dem ganzen Gebiet von gleichen Fundorten — Einzelstücke im „Fellwechsel“ von schwarz zu braun), ist diese Unterscheidung für eine systematische Aufgliederung nicht verwertbar. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich bei ebenso zahlreichem Ma- serial aus dem Gebiet westlich von Assam auch schwarz gefärbte Individuen fin- den Der von WROUGHTON (1910) angeführte Größenunterschied im Schädel 2 18 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. (macr. 77 mm, gig. SO mm) ist so minimal, daß er von.dem bekanntgewordenen: Material überbrückt wird. (Das kurz vor Drucklegung untersuchte Material von: SCHAEFER bestätigt diese Ansicht. Neben dunkelbraunen Tieren finden sich. solche mit der typischen schwarzen Fellfärbung). Typus: Nicht mehr vorhanden. Assam, Geographische Verbreitung: Nepal, Sikkim, Bhutan, West-Jün-- nan, Bengalen, Abor, Assam. Diagnose: Oberseite von Kopf, Körper und Schwanz, Außenseite der Vorder- und Hinterbeine und die Füße schwarz. Im Gegensatz zu den vorder- indischen und den in Burma vorkommenden bicolor-Formen sind die Vorder- beine 'einheitlich schwarz gefärbt, ein Merkmal, das für alle östlichen macroura- Unterarten kennzeichnend ist. Vor den Schnurrhaaren zieht jederseits unter-- halb des Auges ein dunkler Streifen nach hinten. Die einzelnen Haare haben trüb dunkelbraune Basen, die feinen Wollhaare sind in ihrer ganzen Länge burnt. umber bis walnut brown. Die glänzend schwarze Allgemeinfärbung zeigt in- folge dieses braunen Untertones oft einen fuchsigen Schein, der sich zu einem. ausgesprochenen Dunkelbraun verstärken kann, wenn die Leithaare ausbleichen.. Die Ohren sind gebüschelt, der Schwanz ist bis zur Spitze einheitlich gefärbt. Die weißlich-gelbe Färbung der Unterseite ist scharf gegen die dunkle Ober- seite abgesetzt. Wangen bis zu den Ohren cartridge-buff; Brust, Bauch und Innenseite der Vorderbeine cream-color. Abdominalregion durch das stärkere Hervortreten der dunklen Haarbasen schmutzig-gelb. Am Kinn ein dunkler Doppel-. fleck. ı ntersuchtes Material: Z. M. 11657 Patkei, HARTERT F. Sch. Z. M. 90927/928 Gangtok, Schäfer, 2 F. 2 Sch. Z. M. 90929 Singtak, Schäfer, F. 10. Ratufa macroura lutrina THOMAS et WROUGHTON 1916. Ratufa gigantea lutrina THOMAS et WROUGHTON 1916; WROUGHTON 1916. Typus: erw. © B.M.Nr. 15. 5. 5. 52, Tatkon, Westufer des oberen Chindwin. Geographische Verbreitung: Chin-Hills bis zum Westufer des oberen Chindwin. Diagnose: Diese Unterart, die in der Zeichnung der gigantea gleicht, kat eine merklich hellere Allgemeinfärbung. Auch hier scheinen im Ablauf eines Jahres zwei verschiedene Fellfärbungen aufzutreten. Der dunkle Ton ist kaum Cunkler als ausgeblichene Stücke von R. m. gigantea und entspricht etwa RIDG WwAY’s bister. Nach den vorliegenden Stücken zu urteilen, setzt das Aus- bleichen zunächst in der Körpermitte ein, geht auf den Schwanz über und dann auch auf die Schulterpartie. Der helle Farbton schwankt von tawny-olive bis cinnamon-buff. Bei dem am stärksten aufgehellten Stück sind Vorderbeine und Kopf noch dunkel getönt, und es ist fraglich, ob sich die helle Allgemeinfärbung überhaupt auf diese Körperpartien ausdehnt. Der Schwanz hat in beiden. Phasen eine helle Spitze, ist also nicht einheitlich gefärbt wie bei gigantea. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 1% lngkenrsuchtes Material: B. M. 15. 5. 5.50 Tatkon, Chindwin, F. Sch. B.M 2116. 3. 26. 18 Chin-Hills, .E. Sch. 11. Ratufa macroura stigmosa THOMAS 1923. Ratufa giganteea BONHOTE 1900; MILLER 1900; WROUGHTON 1910; RYLEY 1914; KLOSS 1919. Ratufa gigantea stigmosa THOMAS 1923, CHASEN 1935. Typus: erw. @ B. M. Nr. 98. 10. 5. 40, Doi Sritepe Chiengmai, Siam. Geographische Verbreitung: Nordost- und Ost-Burma, Nord- und Zentral-Siam. Diagnose: Diese Unterart hat als einziges Kennzeichen einen kleinen heilgelben Fleck auf dem Hinterfuß, und zwar auf der Innenseite des Metatarsus. Bei Tieren aus dem nördlichen Ober-Burma, die noch zu gigantea gehören, ist diese Zeichnung manchmal durch vereinzelte gelbe Haare angedeutet, während sämtliche Tiere vom Paitkai-Range und westlich davon rein schwarze Hinter- füße haben. Bei der hellen m. lutrina fehlt diese Zeichnung stets, die überhaupt bei helleren Stücken weniger stark in die Erscheinung tritt. So liegt mir z. DB. aus Nord-Siam (Pak Koh), also aus dem typischen Gebiet von stigmosa, ein stark ausgeblichenes Fell vor, bei dem dieser gelbe Haarfleck praktisch fehlt. Material aus Tonkin und Annam hat ebenfalls diesen gelben Fleck auf den Hinterbeinen. Diese Zeichnung ist übrigens nicht auf macroura beschränkt, son- dern findet sich auch bei verschiedenen Unterarten von bicolor aus dem gleichen Gebiet. Für macroura ist eine gelbgezeichnete Unterart tür Ost-Burma und alle östlich davon gelegenen Gebiete anzunehmen, die nordwestlich in breitem Raum in gigantea übergeht. Tiere aus Ost-Burma und Nord- und Zentral-Siam stimmen in allen übrigen Merkmalen mit gigantea überein. } Untersuchtes Material: St. M. 9, 31 Koon Tan, Nord-Siam, GYLDENSTOLPE 2 F. 2 Sch. 12. Ratufa macroura hainana ALLEN 1906. Ratufa gigantea hainana ALLEN 1906, 1909, 1925; ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa giganiea OSGOOD 1932. Synonymie: Von dieser nur in wenigen Stücken bekannt gewordenen Unterart liegt mir kein Material aus Hainan vor. Nach der Beschreibung ALLEN’s zu ‘urteilen, ist diese Form nur schwach von giganiea bzw. von stigmosa unter- schieden. ALLEN gibt an, daß die Tiere von Hainan relativ viel längere Nasalıa haben, doch kommen die auf die größte Schädellänge = 100 bezogenen Werte von gigantea bis auf 0,5 °/, an den des Typs von hainana heran (33,3 bzw. 33,8). Da die Schwankungen dieses Wertes innerhalb von gigantea eine viel größere Spanne ausfüllen, ist kaum anzunehmen, daß dieser geringe Unterschied zwi- schen m. gigantea und m. haimana konstant ist. Dagegen ist die stärkere Ein- färbung der Untenseite auffallend. Auch Material aus Annam und Tonkin, also von dem Hainan benachbarten Festland, zeigt eine kräftiger getönte bufi-yellow bis lisht orange-yellow-farbene Unterseite. Diese Uebereinstimmung in einem ge- genüber anderen Unterarten unterscheidenden Merkmal läßt vermuten, daß die 2* 20 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ursprünglich nur für Hainan beschriebene Unterart in gleicher Ausbildung auch in Annam und Tonkin vorkommt. Es ergibt sich dann für R. m. hainana eine ähnliche Verbreitung wie für Tamiops hainanus, der von OSGOOD ebenfalls für das benachbarte Festland nachgewiesen wurde. Das von diesem Autor aus Tonkin und Annam ohne unterartliche Bestimmung erwähnte macroura-Material ist dann ebenfalls als hawnana anzusprechen, und die „schmäleren Nasalia“ dieser Tiere erklären vielleicht die oben erwähnte Bemerkung ALLEN’s „relativ viel längere Nasalia‘. Die relative Länge der Nasalia ist die gleiche, sie wirken aber durch ihre geringere Breite länger. Typus: erw. 0 Amer. Mus. Nat. Hist. New York. Nr. 26638, Chete- riang, Hainan. Geographische Verbreitung: Laos, Annam, Tonkin, Hainan. Diagnose: Aehnlich der Unterart m. gigantea, aber Unterseite stärker eingefärbt, buff-yellow bis light-orange yellow. Außerdem zeigen die aus Annam und Tonkin vorliegenden Stücke auch eine geringe Abweichung in der Haar- färbung der Oberseite. Die kurzen Haare der Unterwolle haben über dunklen Basalteilen lange, rötlichbraune Spitzen (etwa sandford’s brown). Dadurch ent- steht eine, besonders über Hüften und Nacken sichtbare fuchsige Sprenkelung. Ob diese aufiallende Tönung, die den übrigen Unterarten wenigstens in dieser starken Ausprägung fehlt, auch bei dem anderen hierher zu rechnenden Material festzustellen ist, kann nicht gesagt werden. Der gelbe Fleck auf dem Hinterfuß ıst bei den untersuchten Stücken ausgebildet. Nasalia etwas schmaler. Untersuchtes Material: B. M. 27.12.1.109. Tam Dao, Tonkin, F. Sch. B. M. 28.7.1.55 Nghia Hung, Annam, F. Sch. B. Z. M. 16991 Tonkin, ROLLE FE. b) Art Ratufa affinis RAFFLES 1822. Sciurus LINNE 1758 (part.) Sciurus affinis RAFFLES 1822. Sciurus ephippium MÜLLER 1839. Synonymie: Bis 1911 nahm man für diese Art auf der Malaiischen Halb- insel drei Unterarten an: Die helle Nominatform im Süden, die dunkle Pyrsonota im Norden und zwischen beiden die oberseits hellere, unten dunklere auriventer. 1911 beschrieben ROBINSON und KLOSs aus Central-Johore die Unterart Joho- rensis und schränkten damit das Vorkommen der typischen Form auf die Sin- gapore-Insel ein. 1932 wurde das affinis- Material der Malaiischen Halbinsel von KLOSS neu untersucht, und aus dem Gebiet zwischen auriventer und Ppyrsonota wurden zwei weitere neue Unterarten beschrieben. Diese Aufteilung des relativ kleinen Raumes von Singapore bis zum Isthmus von Kra in sechs verschiedene Unterartsareale erscheint zu weitgehend. Einmal wird die verwandte Art bicolor in diesem ganzen Gebiet von einer einzigen Unterart (peninsulae) vertreten, und vor allem sind die zur Unterscheidung allein angeführten geringen Farbton- schwankungen bei Berücksichtigung der sehr starken individuellen Variation zur Charakterisierung nicht ausreichend. KLOSS bezeichnet seine vorgeschlagenen Unterarten als ‚„Markierungspunkte im Verlauf der fortschreitenden Variation“. Die tatsächlich zu beobachtende Aufhellung der Tiere von Norden nach Süden W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. DT ist jedoch nicht so erheblich, daß für das begrenzte Uebergangsgebiet vier Zwi- schenformen anzunehmen wären. Zwischen der Diagnose für pyrsonota (dunkle Oberseite, stark eingefärbte Unterseite) und a. affinis (helle Oberseite, helle Unterseite) ist, bei sonst übereinstimmenden Merkmalen, von Zwischenformen nur der Diagnose „helle Oberseite, eingefärbte Unierseite“ (awrivenier) ein unterartbestimmender Wert zuzusprechen. Das vorliegende Material bestätigt diese Auffassung, vor allem sechs Stücke aus Bang Nara, deren Fellfärbungen alle für die vorgeschlagenen Zwischenformen angeführten Farbtöne enthalten. Daß die oft zur Charakterisierung angeführte Färbung von Beinen und Füßen hier keinen systematischen Wert hat, wurde schon von CANTOR und Kross (1911) festgestellt. Die individuelle Variation ist so groß, daß dieses Merkmal lediglich in beschränktem Maße auf die drei ursprünglichen Unterarten angewendet werden kann. Auch die Ringelung der Haare ist allein kein zuverlässiges Merkmal, da sie im Jahresablauf verschwinden kann und einheitlich gefärbte Stücke aus dem ganzen Gebiet bekanntgeworden wind. Erst bei gleichmäßiger Berücksichtigung aller besprochenen Merkmale kommt ihnen ein gewisser Unterscheidungswert zu. Für die Malaiische Halbinsel sind danach nur drei affinis-Unterarten anzunehmen, das nördliche und südliche Extrem und eine mitilere Uebergangsform. Die Vertreter von Sumatra zeigen wie üblich eine stärke Aehnlichkeit mit den malaiischer Formen, während die Borneo-Unterarten eine selbständigere Stellung einnehmen. Aber auch bei diesen als Glieder einer besonderen Art (ephippium) beschriebenen Unterarten ist die Verwandtschaft mit Tieren von Sumatra und von der Malaiischen Halbinsel so offensichtlich, daß sie in die gleiche Art einzubeziehen ısind. Typus: Siehe die Unterart Sciurus affinis affinis RAFFLES 1822. Geogaphische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, nördlich bis zum Isthmus von Kra, Sumatra, Borneo. Siehs Abb. 2 (pe. 179). Diagnose: Fellfärbung hell, nie schwarz, meist mit deutlich ausge- sprochenem Schenkelfleck. Schwanz ausgesprochen zweizeilig mit hellen Haar- basen. Kleinere Formen mit einer größten Schädellänge von 58—68 mm. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Färbung der Oberseite relativ einheitlich. Vorherrschen fahler oder brauner Farb- WER 2 ar io) El Ve a EAMIE nee Be ar Ei NE EEE — Rückenmitte stets stärker eingedunkelt. Vorherrschen leuchtend rötlicher oder Beer raumersNarbtonesr vu 0 a ee ea reisen sCLO) 2axtrem helle Hormen, cream-farben. bis-ochraceous . . . .......2 2 2.0.0) eerissersemgefärbt und dunkler getönt . 2 aan. elene. .(Ö) Fulnterseitestahluweißlieh „7... 1. 20a Sees nnsrh ei. a. affınis erseiterorange-bult getönt nee 4. Oberseite einheitlich hell gefärbt, Haare kaum geringelt . . . R..a. auriventer — Oberseite dunkel gesprenkelt, Haare auffallend geringelt . . . . R. a. pyrsonota 5. Unterseite weißlich, höchstens schwach eream-farben getönt . . . 2... (6) — Unterseite verschieden stark eingefärbt, ochraceous bis antique-brown . . . 6. Wuchs größer: Durchschn. Kopf-Rumpflängoe 354 mm, Durchschn. Schwanzlänge ern a nen. Bias rypoleuca 22 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. — Wuchs kleiner: Durchschn. Kopf-Rumpflänge 836 mm, Durchschn. Schwanzlänge 405 mu er ee ee ee ers . Füße sleichtarbib. mit 68 N RR AL 0% a oe Al) — Füße braunschwarz, scharf kontrastiert gegen Ab Bentabune Se 5. Wuchs größer: Durchschn. gr. Schädellänge 65,2 mm, gr. Schädellänge 61,4— 65-mmair ee ee ee ee ee a E (\O) _ en Se Durchschn. gr. Schädellänge 59,1—61,2 mm, gr. Schädellänge 57,9—62,3 mm Snahr N; (10) 9. Wangen, Nackenseiten, en il Baus aufseheli (bufty). . R. a. bancana — Wangen, Nackenseiten, Schultern und Beine dunkler . . . „2... R.a. polia 10. Oberseits durch helle Haarringe auffallend gesprenkelt . . R.a. sirhassenensis —-KTönune:’der Oberseite,einheitlich.., 2 „N. 2 En R. a. catemana 11. Allgemeinfürbung leuchtender, raw-sienna . .... 2 a A 2) — Allgemeinfärbung dunkler und stumpfer, cinnamon-brown bie seal-brown . . (13) 12. Große Formen: Durchschn. Kopf-Rumpflänge 348 mm, Dnrchschn. Schwanzlänge 419 mm, Durchschn. gr. Schädellänge 65,6 mm . . en m 5 Rn En aRUSINUS — Kleine Formen: Durchschn. Kopf-Rumpflänge 321 mm, Durchschn. Schwanzlänge 379 mm, Durchschn. gr. Schädellänge 62,0 mm . . . .. „Rz a. femoralis 13. Dunkelste affinis-Form. Körperseiten ohne rötlichen Anflug. Große Tiere ; Durchschn. ST. Schädellange 66, mm en ran a er Mn er Weas Nignescens — Körperseiten verschieden stark rötlich getönt, duscheenn größte Schädellänge höch- stens 63,0 mm .. ... We nalckt ala en re ee a (GIEL 14.. Unterseite dunkler, tawny . 2. vu... ee. nn RabungNBanensis — Unterseite heller, ochraceous buff . . . et Re) Pe oe (61:0) 15. Schwanz länger: Durchschn. rel. Länge 114,0, Durchschn. abs. Länge 357 mm R. a. balae — Schwanz kürzer: Durchschn. rel. Länge 105,0, Durchschn abs. Länge 347 mm R. a. nanogigas 16. Allgemeinfärbung der Oberseite tief schwarzbraun, ohne jeden rötlichen Anflug. Kalte Tönung: . 0.0 na wel ll vente ee Ep) — Allgemeinfärbung stärker aufgehellt, mehr oder weniger rötlichbraun überilogen, WATLMPSELönt. ee e a & a. ke) 17. Extrem dunkle Inselform. Rücken ee een nn. Durch kleinste Borneoform: Kopf-Rumpflänge 315—8325 mm, Durchschn. gr. Schädellänge 65,0 mm R. a. banguei — Schwärzbraune Grundtönung durch helle Subterminalbänder etwas aufgehellt. Flanken sehr stark gesprenkelt. Wuchs größer: Kopf-Rumpflg. 325—355 mm, Durchschn. gr. Schädelle: 64.0 mm a ee ee en ee asundakamensis,, 18. Dunkelbrauner Farbton rn Rotbraune Tönung nur als Sprenkelung auftretend, also nie in größeren Flächen . . . - : ; ee I) — Rötlichbrauner Farbton vorherrschend. Dunkle Harp er eine ohne abgesetzte mittlere Rückenlinie beschränkt. Körperseiten rein braunrot Ne. a () 19. Oberseite über dunklem Grundton fein rötlichbraun gesprenkelt, besonders Flanken und-schenkel‘. » . . - 2 NER: 2 2... R.a. baramensis — Allgemeinfärbung der Oi ee: in det er Körperhälfte stark braun- rot eingefärbt. Schenkel wie die Unterseite gefärbt, also scharf gegen die dunklere BRückenfarbe kontrastiert . . . . Be ee er 20) 20. Wangen und Nackenpartie kaum aufgehelith a re Kos ee R a. cothurnata —- Wangen und Nackenpartie stark ausgeblichen zu cream-color . R. a. griseicollis 21. Wuchs größer: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 342 mm, größte Schädellg. 63,0—68,0 mm R. a. ephippium W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 23 — Wuchs klein: Durchschn. Kopf-Rumpilg. 335 mm, größte Schädellg. 61,0—63,2 mm R. a. vittatula 13. Ratufa affinis affinis RAFFLES 1822. Seiurus affinis RAFFLES 1822. Ratufa affinis affinis BONHOTE 1900; MILLER 1900; WROUGHTON 1910 THOMAS et WROUGHTON 1911; KLOSS 1932. Ratufa affinis johorensis ROBINSON et KLOSS 1911; KLOSS 1932, Synonymie: Die zur Unterscheidung der Unterart Johorensis ange- führte Gleichfarbigkeit der Füße mit den Beinen und die im allgemeinen hellere Allgemeinfärbung sind — wie oben ausgeführt — für eine unterartliche Differen- zierung nicht ausreichend. Typus: Nicht mehr existierend. Singapore. Geographische Verbreitung: Singapore und Südspitze der Malai- ischen Halbinsel, nördlich bis Johore, Diagnose: Allgemeinfärbung bei gleichmäßig gefärbten Haaren cream- color 'bis yellow-buff, mit bräunlichem Unterton. Die Haare mancher Tiere haben eine schwache Ringelung und drabfarbene Spitzen, so daß diese Indivi- duen mehr hellbraun erscheinen. Kopf, Nacken, Vorder- und Hinterbeine und Körperseiten sind stärker eingefärbt ochraceous-buff, Füße weißlich wie die Unterseite. Schenkel auf der Außenseite mit undeutlich weißem Fleck, Schnau- zenspitze dunkelbraun, Wangen weiß und bräunlich gesprenkelt. Ohren ochraceous- buff, ungebüschelt. Schwanz deutlich zweizeilig, die Oberseite etwas dunkler als der Rücken. Die langen weißlichen Basalteile der Haare bestimmen die Färbung der hellen Schwanzunterseite, die nur am Rand durch die apikalen Haarhälften bräunlich getönt ist. Die Schwanzwirbel sind auf der Unterseite von ganz kurzen, dunkelbraunen Haaren bedeckt, was die Zweizeiligkeit noch auf- fallender macht, Untersuchtes Material: Oslo M. 2953 Jaffaria, Johore, Sch. B. Z. M. 2007 Malakka, IHNE F. Sch. B. Z. M. 1372 „Sumatra“ (?), LINZ F. Sch. 14. Ratufa affinis pyrsonota MILLER 1900. Sciurus affinis HORSFIELD 1824. Ratufa pyrsonota MILLER 1900. ‚Ratufa affinis pyrsonota WROUGHTON 1910; KLOSS 1916, 1917; ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa auriventer KLOSS 1916, 1917. Ratufa affinis frontalis KLOSS 1932. Synonymie:Kross {aßt unter der Bezeichnung frontalis sieben Stücke aus der Umgebung von Taiping, Perak, zusammen, die sich ‚durch ein gräulich- weißes Frontalband hinter der bräunlich-schwarzen Schnauze“ von den anderen Tieren unterscheiden sollen. Ohne Untersuchung des typischen Materials ist es ‚nicht leicht, sich ein einwandfreies Bild von der Stärke und bandförmigen Aus- prägung (der grauweißen Einfärbung zu machen. Besonders ausgesprochen scheint diese "Zeichnung aber nicht zu sein, denn ROBINSON und KLoSs stellen noch 24 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 1918 ein Stück von Taiping zu pyrsonota. Da auch bei »yrsonota-Stücken von nördlicheren Fundorten die fragliche Kopipartie mehr oder weniger stark mit. weißlichen Haaren gesprenkelt sein kann, reihe ich diese sieben Stücke vorläufig wieder unter pyrsonota ein. | Typus: erw. d U. S. Nat. Mus. Nr. 83483, Trang, Malaiische Halbinsel. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel von Trang über Perak bis Selangore. Diagnose: Diese Unterart ist merklich dunkler und stärker eingefärbt als a. affinis. In der typischen Ausprägung ist die Oberseite ochraceous-buff bis ochraceous-tawny gefärbt. Die Haare sind breit und auffallend geringelt. Auf eine trübgraue Basis folgt ein ochraceous-iarbener Mittelteil, der sich allmählich zur dunkelbraunen Spitze einfärbt. Subterminal wird dieser dunkle Haarteil unter- brochen von einem schmalen, sehr hellen Band, das die auffallende Sprenkelung der Allgemeinfärbung verursacht. Vorder- und Hinterbeine etwas dunkler, Kör- perseiten stärker tawny, Außenseite der Schenkel mit großem light-buff Fleck. Füße dunkel Prout’s brown, ebenso die Schnauzenspitze, Wangen bis zur Höhe der Ohren, Kinn und teilweise auch der Scheitel über bräunlichem Grundton stark weißlich gesprenkelt. Ohren wie die Schnauzenspitze dunkelbraun. Unterseite tief orange-buff, Kehle und Bauchmitte dunkler, Schenkel etwas aufgehellt. Schwanz oberseits Prout’s brown bis burnt umber, manchmal wie quergestreift infolge der idurchscheinenden hell-buffy-Haarbasen, Spitze oft heller. Farbanordnung der Schwanzunterseite wie bei der Nominatform. Tiere im abgetragenen Fell weichen in der Färbung mehr oder weniger stark ab. Durch das Fehlen der dunklen ‚Haarspitzen wirken sie heller und einheitlicher in der Farbe, bleiben aber trotz- dem tiefer gefärbt als AR. a. a. besonders an Kopf, Beinen, Füßen und Schwanz. Im Gegensatz zu dieser starken Farbschwankung der Körperoberseite bleicht der treiche, fast orange-farbene Ton der Unterseite kaum aus. Untersuchtes Material: Bonn M. 14. 9, 32 Bang Nara, Siam, GERCKE F. Sch. Prof. Neumann 15.10. 32 Bang Nara, Siam, GERCKE F. Sch. B. Z. M. 46076, 46078 Bang Nara, Siam, GERCKE 2 F. 2 Sch. 15. Ratufa affinis auriventer GEOFFROY 1832. Sciurus auriventer GEOFFROY 1832. Sciurus bicolor RIDLEY 1894; KELSALL 1894. Ratufa affinis auriventer BONHOTE 1900, 1908; KLOSS 1911; WROUGHTON 1910; ROBINSON et KLOSS 1913, 1918. Ratufa affinis ROBINSON 1905. Ratufa affinis interposita KLOSS 1932. Synonymie: Die Kennzeichnung der Unterart interposita „Füße und Unterseite dunkler als bei R. a. auriventer“ ist aus den angeführten Gründen zur Charakterisierung einer besonderen Unterart allein nicht ausreichend. Typus: Mus. Nat. Hist., Paris. Malakka. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, Pahang bis Nord-Johore. : Diagnose: Die Färbung der Oberseite entspricht etwa der der typischen W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 25 affinis. Im Durchschnitt tritt der bräunliche Ton etwas stärker hervor, beson- ders an Fundorten, die an das Verbreitungsgebiet von »yrsonota grenzen. Bei manchen Stücken zeigen einzelne Rückenpartien ungeringelte, ganz lielle Haare, während andere Partien bräunlich und deutlich geringelt erscheinen. Auch die Färbung der Füße variiert sehr stark, nach Koss (1911) vo» „dark brown bis ochraceous-buff“. Die Unterseite gleicht der von pyrsonots, im Durchschnitt etwas heller. Untersuchtes Material: Bonn M. 13. 8. 32 Bang Nara, Siam, GEROKE F. Sch. B. Z. M. 46077 Bang Nara, Siam, GERCKE F. Sch. B. Z. M. 2006 „Malakka“ (?) IHNE F. Sch. 16. Ratufa affinis notabilis MILLER 1902. Ratufa affinis MILLER 1900, 1902. Ratufa notabilis MILLER 1902, 1906. Ratufa conspieua MILLER 1903, 1906. Ratufa insignis MILLER 1903, 1906. Ratufa confinis MILLER 1907. Ratufa carimonensis MILLER 1907. Rutufa condurensis MILLER 1907. Ratufa bulana LYON 1909. Ratufa insignis carimonensis THOMAS et WROUGHTON 1911. Ratufa insignis condurensis THOMAS et WROUGHTON 1911. Ratufa insignis conspicua THOMAS et WROUGHTON 1911. Ratufa insignis insignis THOMAS et WROUGHTON 1911. Ratufa notabilis bulana ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa notabilis confinis ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa notabilis carimonensis ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa notabilis condurensis ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa notabilis conspicua ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa notabilis insignis ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie:Aus dem Rhio-Linga Archipel wurden von MILLER in den: Jahren 1902 bis 1907 sechs neue Arten beschrieben, denen LYoN 1909 noch: eine siebente hinzufügte. Den zahlreichen durch MILLER von den verschieden- sten Tieren beschriebenen Inselarten kommt fast durchweg nur der Wert be- sonderer Inselunterarten zu. Aber auch die Unterscheidung von sieben Ratufa- Unterarten innerhalb des Rhio-Linga Archipels erscheint zu weitgehend. Leider ist gerade bei Inselformen ohne größere Serien sehr schwer zu entscheiden, ob den meist nur ganz geringfügigen Abweichungen schon der Wert eines beson- deren Unterarimerkmals zuzusprechen ist. Das vom übrigen Verbreitungsgebiet. isolierte Vorkommen solcher Inseltiere ist bestimmt ein die unterartliche Abson- derung fördernder Faktor, aber es hat oit den Anschein, als ob lediglich auf Grund idieser Tatsache nach irgend einer geringfügigen Abweichung gesucht und damit dem geographischen Moment ein zu großer Wert beigelegt wird. Das mir vorliegende Material aus dem Archipel ist nicht ausreichend, um die tatsächliche Unterartsbildung in diesem Gebiet zu erkennen und endgültig festzulegen. Die- Tiere des Rhio-Linga-Archipels wurden seit MILLER und LYON nur noch von. 26 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. "THOMAS und WROUGHTON behandelt (mit Ausschluß der südlichen Inselgruppe um Linga und Sinkep), denen Topotypen vieler MILLER’scher Arten vorlagen. Diese ‘Autoren bemerken: „Auf Grund eines Vergleichs der schönen von der Expedition erbeuteten Serien von Riesenhörnchen des Rhio-Archipels kommen wir zu dem Schluß, daß alle als eine Art angesehen werden sollten, und daß die von MILLER zur Unterscheidung der einzelnen Inselformen angeführten Merkmale so unbe- deutend und veränderlich sind, daß selbst die Anerkennung einer unterart- lichen Trennung nur von zweifelhaftem Wert ist. Vorläufig führen wir die topotypischen Stücke noch unter den entsprechenden Inselnamen auf und be- lassen die Tiere von Bata und Talang bei Ratufa insignis.“ Bei dieser Durchführung der ternären Nomenklatur bezeichnen THOMAS und WROUGHTON die verschiedenen Formen als Unterarten von R. insignis. Dabei wurden die Tiere der Linga-Inseln, die unzweifelhaft zu den Tieren des Rhio-Archipels gehören, nicht berücksichtigt, so daß die vor insignis beschriebene notabilis von der Insel Linga als Nominatunterart‘ zu gelten hat. THOMAS und WROUGHTON behalten trotz ihrer berechtigten Zweifel an dem (systematischen Wert der MILLER’schen Aufteilung die verschiedenen Inselunterarten 'bei (‚for the moment‘). Untersucht man die Beziehungen dieser Tiere zu den benachbarten Arten, so erkennt man ihre nahe Verwandtschaft mit affinis. Sie stehen dieser Art und Größe in Färbung tatsächlich so nahe, daß sie als Unterart von affinis auigefaßt werden müssen. Im Gegensatz zu dem Vorgehen von THOMAS und WROUGHTON werden hier sämtliche beschriebenen Unterarten lediglich als Lokal-Varianten einer einzigen Unterart aufgeführt. Aus der Besprechung der Unterscheidungsmerkmale ist zu folgern, daß sie sämtlich innerhalb der natürlichen Variationsbreite von notabilis liegen. Bei vorliegenden größeren Serien mag sich das eine oder andere Merkmal als unter- artbestimmend erweisen, gegenwärtig liegt für eine weitergehende Aufspaltung kein Grund vor. insignis-Variante. Die Tiere von Pulo Sugi, die in der Färbung mit notabilis übereinstimmen, sollen sich durch kleineren Wuchs unterscheiden. Die von MILLER angegebenen Körpermaße zeigen eher ein umgekehrtes Verhältnis. Die Schädelmaße, die nur von den beiden Typen vorliegen, sind für insignis kleiner. Der Unterschied dieser Einzelstücke ist aber so unbedeutend, daß er, nach Serien verwandter Unter- arten zu urteilen, innerhalb der individuellen Variation liegt. bulana-Variante. Tiere von Pulo Bulan werden von LYon als sehr nahe verwandt mit insignis bezeichnet. Außer geringfügigen Farbschwankungen wird als Unter- schied angeführt die ‚relativ kurze Naso-Frontal-Naht und das Foramen von der Augenhöhle zur hinteren Nasenhöhle“, das hier deutlich kleiner sei als bei insignis. Diese Kennzeichen wirken recht gesucht, und ihr taxonomischer Wert muß äangezweifelt werden. Es ist auch sehr unwahrscheinlich, daß zwischen den Inseln Sugi und Batam mit der insignis-Variante auf Bulan eine Sonderform vor- kommen soll. conspicwa-Variante, W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. DT. Bei Tieren von Pulo Bintang betont MILLER die große Aehnlichkeit mit insignis. Die Färbung ist übereinstimmend, conspicua soll etwas mehr gesprenkelt sein. Als Unterscheidungsmerkmal wird die schärfere Abgrenzung zwischen der Färbung der Ober- und Unterseite angeführt und der kleinere Schädel. Die ‚Schädelmaße weichen bei den bekannten Werten nur um 1 mm ab, also eine ‚Schwankung, die schon bei Tieren vom eleichen Fundort zu beobachten ist. carimonensis-Variante Die Tiere der Karimon-Insel werden von MILLER mit conspieua verglichen, und als einziger Unterschied wird das stärkere Weiß an Gesicht und Schwanz- unterseite angeführt. Hierin gleichen diese Tiere dem typischen Material von Linga. Wie hier, so treten die meisten der von MILLER angeführten Farbton- schwankungen an den verschiedensten Fundorten des Archipels auf, ohne irgend eine tiergeographische Ausrichtung. confinis-Variante. Diese Tiere der Sinkep-Insel werden als einzige von MILLER mit affinıs ‘verglichen und mit diesem in der Färbung als übereinstimmend befunden. Die ge- ringen Maßdifferenzen haben keinerlei taxonomischen Wert. condurensis-Variante, Tiere der Kundur-Insel wurden mit insignis verglichen und stimmen in den angegebenen geringen Abweichungen mit anderen Varianten des Archipels überein. Typus: erw. S U.S. Nat. Mus. Nr. 113064, Linga-Insel, Rhio-Linga-Archipel. Geographische Verbreitung: Rhio-Linga-Archipel. Diagnose: Die Allgemeinfärbung ist burnt-umber, durch subterminale Haarringe fein tawny gesprenkelt; vereinzelte Haare manchmal weiß. Hinterbeine und zum Teil auch die Vorderbeine reich tawny bis russet. Füße weißlich, tawny ‘überflogen. Nacken, Schultern und Körperseiten wie der Rücken oder etwas stärker tawny gesprenkelt. Im Uebergang zur hellen Unterseite ein mehr oder 'weniger deutlicher Saum, leuchtend tawny. Kopf burnt-umber, von der Schnauze bis etwa zur Augenhöhe über braunschwarzem Unterton stark weiß gesprenkelt. Ohren schwarz-braun, ungebüschelt. Kopfseiten unterhalb der Ohren und Körperunterseite weißlich, teilweise leicht eream-buff überflogen. Dieser helle Farbton kann sich als verschwommener Fleck bis auf die Außenseite der ‚Schenkel hinaufziehen. Schwanz burnt umber bis bister mit manchmal durch- ‚scheinenden cream- bis cartridge-buff Haarbasen. Schwanzunterteile im Mit- ‘telfeld 'wie die Körperunterseite, mit dunkler, von kurzen Haaren besetzter Mittelrippe. Außensaum wie die Oberseite gefärbt. Untersuchtes Material: B. M. 9. 4. 1. 206/7 Jalang-Insel, Rhio-Archipel, 2 F. 2 Sch. 17. Ratufa affinis hypoleuca HORSFIELD 1824. Seiurus hypoleucos HORSFIELD 1824. Ratufa affinis STONE et REHN 1902. Ratuza affinis hypoleuca LYON 1907; ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Die große Aehnlichkeit der Sumatra-Vertreter von affınis mit denen der Malaiischen Halbinsel wurde schon erwähnt. Sie sind alle unter- 28 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. schieden durch die dunkle Färbung der Oberseite und durch das stärkere Weiß des Scheitels. Wie bei verschiedenen anderen Tieren kann man eine Unterart der westlichen Hochländer und eine der östlichen Tiefländer unterscheiden. Da- zu kommt eine dunkle Form im Norden, der sich ebenfalls bei anderen Tieren als besonderes unterartliches Areal gezeigt hat. Alle drei Formen sind aber lediglich als Unterarten einer Art aufzufassen, wie überhaupt die früher übliche Abisolutheit der Trennung in eine Ost- und Westfauna auf Sumatra (mit eigenen Arten) zumindest für Säugetiere abwegig erscheint. Typus: Wahrscheinlich nicht mehr vorhanden. Bencoolen, Westsumatra. Geographische Verbreitung: Westliche Hochländer von Sumatra. Diagnose: Hauptkennzeichen dieser Unterart ist die weiße Unterseite, die gegen die dunkle Färbung der Oberseite scharf abgesetzt ist durch einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Saum von hazel bis cinnamon-rufous. Nur an den Schenkeln geht die helle Färbung auf die Außenseite über in einen weiß- lichen, allmählich bis zur Rückenfarbe eindunkelnden Fleck. Oberseite einnamon bis vandyke-brown, Kopf, Schultern, Beine und Körperseiten etwas aufgehellt durch eine feine Hazel-Ringelung. Beine in der unteren Hälfte noch stärker auf- gehellt zu hazel. Kopf von der Augenhöhe bis zur Schnauze grau, Wangen weiß. Schwänzoberseite etwas dunkler als der Rücken; unten Mitte weißlich, Rand und. Spitze wie oben. Im abgetragenen Fell hellt sich die Färbung auf bis zu clay- color und cinnamon-buff. Untersuchtes Material: Prof. NEUMANN 61, 78, 79, Goenong Dempo und Boekit Sangyoel, Westsumatra 82, 145, 217, 219, 280, 295, 296, 297, 815, 825, 378, 444 MENDEN 15 F. 15 Sch. Hbg. M. 22348 Palembang, Sumatra WÖLBER F. Sch. B. Z. M. 11682 Tebbing Tingi, Sumatra MOSZKOWSKI F. Sch. EB. 2. "Mi. 7662 2 FABER F. Sch. 18. Ratufa affinis arusinus LYON 1907. Ratufa affinis SCHNEIDER 1905. Ratufa aurwenter SCHNEIDER 1905. Ratufa hypoleuca SCHNEIDER 1905. Ralufa arusinus LYON 1907. Ratufa affinis arusinus ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: erw. C U.S. Nat. Mus. Nr. 143351, Aroe Bai, Nord-Ost-Sumatra. Geographische Verbreitung: Nordost-Sumatra. Diagnose: Die Färbung der Oberseite ist im allgemeinen fahler als. bei hypoleuca und nicht ‚so einheitlich. Besonders hinten ist die Rückenmitte dunkel Isudan-brown, während Kopf, Schultern und Körperseiten mehr ochraceous- buff bis raw-sienna sind. Stirnpartie kaum weiß gesprenkelt, Wangen schmutzig- weiß. Die Füße sind schwarzbraun und stark gegen die !helleren Beine kontra- stiert, im Gegensatz zu hypoleuca. Schenkelfleck bufiy. Die Unterseite ist pinkish- buff bis pinkish-cinnamon. Der Farbgegensatz der Ober- und Unterseite ist nicht. so stark wie bei Aypoleuca, und auch der Uebergang zwischen beiden Tönungen ist nicht so unvermittelt. Schwanzfärbung in der üblichen affinıs-Anorduung. Untersuchtes Material: Oslo-M. 2989 Langkat, Sumatra, K Sch W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 29 19. Ratufa affinis catemana LYoN 1907. Ratufa hypoleuca MILLER 1902. Ratufa catemana LYON 1907. Ratufa affınis catemana ROBINSON et KLOSS 19138. Typus: erw. C U.S. Nat. Mus. Nr. 123124, Kateman-Fluß, Südost-Sumatra. Geographische Verbreitung: Südost-Sumatra. Diagnose: Die Tiere von Südost-Sumatra sind charakterisiert durch ihren merklich kleineren Wuchs. In der Färbung sind sie kaum von arusınus unterschieden, und in den auftretenden Farbtonschwankungen nähern sie sich ‚hypoleuca. Untersuchtes Material: B. Z. M. 34016, 34085 Pangkalan-Brandan, Süd-Ost Sumatra VOLZ 2 F. 20. Ratufa affinis femoralis MILLER 1903. Ratufa femoralis MILLER 1903. Ratufa affinis femoralis ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Von den West-Sumatra vorgelagerten Inselketten wurden von MILLER 1903 fünf Arten beschrieben, die als Unterarten zu affinis gehören. Entsprechend dem Verhalten der auf einigen dieser Inseln vorkommenden bicolor- Unterarten (laenata und batuana) ist auch hier eine größere Aehnlichkeit in der Färbung mit den entsprechenden Sumatra-Unterarten gegeben. Es ist daher nicht ganz verständlich, warum MILLER in seinen Beschreibungen überhaupt nicht auf diese verwandischaftlich wie geographisch am nächsten stehenden Sumatra- Unterarten eingeht, sondern zum Vergleich bunguranensis von den Natunas und affinis von der Malaiischen Halbinsel heranzieht. Da sämtliche fünf Inselformen aur in der typischen Serie bekannt wurden und so Vergleichsmaterial schwer zu beschaffen ist, kann eine nachträgliche Gegenüberstellung nicht in allen Ver- gleichspunkten die erwünschte Klarheit bringen. Den Beschreibungen von MILLER ist zu entnehmen, daß die Unterarten der kleinen Inseln denen von Sumatra ähnlich sind. Sie weichen allerdings entsprechend der größeren Variations- tendenz innerhalb der Art affinis teilweise stärker voneinander ab als die ver- gleichbaren Unterarten von bicolor. Typus: erw. @ U. S. Nat. Mus. Nr. 114361, Pulo Tuangku, Banjak-Inseln. Geographische Verbreitung: Banjak-Inseln. Diagnoise: Die Allgemeinfärbung der Oberseite hat etwa die aurwenter- Tönung mit dem gleichen Anflug von drab, ist im ganzen aber stärker eingefärbt (raw sienna). Scheitelpartie aufgehellt zu cream-color. Körperseiten, Vorder- und Hinterbeine wie bei auriventer eingedunkelt. Auch die Unterseite ist etwas dunkler als die von auriventer. Schenkelfleck gut ausgebildet. Färbung der Füße und Schwanzfärbung wie bei pyrsonota. In der dunkler gefärbten Oberseite und in dem hellen Scheitel unterscheidet sich femoralis von den malaiischen affinis- Unterarten in gleicher Weise wie affinis von Sumatra. Diese Sumatraunterarten werden von MILLER nicht zum Vergleich herangezogen, obwohl femoralis ihnen stammesgeschichtlich sicher nähersteht. Die Tiere von Tuangku sind oberseits heller und unterseits dunkler als hypoleuca. Die Färbung der Füße entspricht der von arusinus. In den Größenmaßen stimmt femoralis mit der kleinen Su- matra-Unterart catemana überein. 30 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 21. Ratufa affinis nigrescens MILLER 1903. Ratufa nigrescens MILLER 1903. Ratufa affinis nigresceens ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: erw. O U. S. Nat. Mus. Nr. 114556, Pulo Mansalar, West-Sumatra.. Geographische Verbreitung: Mansalar-Insel. Diagnose: Die fünf von Pulo Mansalar beschriebenen Tiere sind die: dunkelsten Exemplare von affınis. Oberseite seal-brown, Körperseiten und Beine: etwas auigehellt. Kopfseiten weißlich meliert. Schenkelfleck nur durch cream- buii-Haare als helle Sprenkelung angedeutet. Füße schwärzlich. Unterseite antigue-brown. Körper- und Schädelmaße entsprechend denen der größeren Su-- matra-Unterarten, ‚sind also größer als die von femoralıs. 22. Raiufa affinis balae MILLER 1903. Ratufa balae MILLER 1903. Ratufa masae MILLER 1903; LYON 1908. Ratufa piniensis MILLER 1903; LYON 1908. Ratufa affinis balae ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis masae ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis piniensis ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Ob die vier von Tana Masa als musae beschriebenen Tiere: als besondere Unterart anzusprechen sind, ist sehr fraglich. Ratufa bicoior kommt. auf Tana Bala und Tana Masa in nur einer Unterart vor, und bei affinis unter- scheidet sich masae lediglich durch den grauen Kopf, der bei dalae kaum heller als die Rückenfärbung ist. Jahreszeitliche Einflüsse können diesen Unterschied. nicht bedingen, da auf beiden Inseln im Februar gesammelt wurde. Dagegen ist. es wahrscheinlich, dab sich bei größeren Serien der Unterschied in der Kopf- färbung abschwächt. Auch der Bestand der Unterart piniensis ist sehr zweifelhaft. In der Fär- bung der Oberseite hat sich lediglich die schon bei dalse auftretende dunkle vandyke-brown-Einfärbung entlang der Rückenmitte über den Rumpf auszedehnt, und die Unterseite ist ochraceous-rufous statt orange-buff. Der Schenkelfleck ist nicht so deutlich wie bei balae. Der Kopf grau und noch "heller als bei masae. Gegenwärtig erscheint die Aufstellung von besonderen Unterarten für jede- der in Aegquatorhöhe vor West-Sumatra gelegenen Inseln nicht genügend be- gründet. Bei Untersuchung größerer affın.s-Serien von diesen dicht beieimander gelegenen Inseln dürften sich die geringen Farbgegensätze canz verwischen. Pulo Pini und die Batoe-Inseln liegen auf einer verhältnismäßig !hohen, von. Sumatra im Bogen nach Süden ziehenden Landbank, so daß also auch geomor- phologische Gründe für eine einheitliche systematische Behandlung der Tiere dieser Inseln sprechen. Typus: erw 0 U. S. Nat. Mus. Nr. 121715, Tana Bala, Batoe-Inseln. Geographische Verbreitung: Batoe-Inseln. Diagnose: Die von den Batoe-Inseln und von Pulo Pini beschriebenen: Tiere sind charakterisiert durch ihre kontrastreicheren Fellfarben. Ratufa a. balae hat gegenüber femoralis eine etwas dunklere Oberseite- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 3: und stark ochraceous rufous überflogene Beine. Der Schenkelfleck ist sehr groß und gut kontrastiert. Die Schwanzfärbung ist fast so dunkel wie bei nigrescens. Auffallend ist auch die leuchtend orange-bufi-Unterseite. 23. Katufa affıniıs polia LYON 1906. Sciurus albiceps JENTINK 1890. Ratufa polia LYON 1906. Ratufa ephippium polia ROBINSON et KLOSS 1318. Ratufa affinis polia SODY 1937. Synonymie: Aus den verschiedenen Beurteilungen der zwischen Su- matra und Borneo beschriebenen Inselunterarten ergibt sich die große Ueber- einstimmung der ephippium-Form von Borneo mit affinis und damit auch aus diesem Umstand die Notwendigkeit einer Zusammenfassung in einer einzigen Art. In der Originalbeschreibung werden die 13 auf Billiton gesammelten Riesen- hörnchen mit den Veriretern von Borneo verglichen. Die große Aehnmlichkeit mit den affinis-Vertreiern von Sumatra wurde von LYON wahrscheinlich des- wegen nicht richtig erkannt, weil er hier als Vergleichsmaterial lediglich hypo- leuca von West-Sumatra heranzog (SODY 1937). Die graue Kopffärbung ist auch bei den Sumatra-Unterarten ausgebildet, und die von LYON für hypoleuca angeführten Unterschiede (weiße Unterseiten und scharfer Kontrast zwischen den Farben der Unterteile und der Körperseiten) werden hinfällig bei einem Vergleich mit catemana. Die Tiere von Billiton sind entsprechend ihrem Vorkommen als Ueber- gangısformen zwischen affinis von Sumatra und Borneo anzusehen. Sie zeigen in ihren Merkmalen Beziehungen zu beiden, besonders aber zu catemana von Süd- ost-Sumatra. Typus:erw_QU.S. Nat. Mus. Nr. 125004, Billiton-Insel. Geographische Verbreitung: Billiton-Insel. Diagnose: Kopf stark grau eingefärbt und Körperseiten stärker ge- sprenkelt und weniger reddish als bei den Borneo-Formen. Wuchs größer als bei der verwandten catemana von Sumatra. (Größte Schädellänge 61,4 bis 65,1 mm). | 24. Riatufa affinis bancana LYoN 1906. Ratufa albiceps WILLINK 1905. Ratufa poliu bancana LYON 1906. Ratufa ephippium bancana ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis bancana SODY 1937. Synonymie: Für diese Unterart gilt sinngemäß das in der Synonymie von Polis Gesagte. Typus:erw JU.S. Nat. Mus. Nr. 124680, Banka-Insel. Geographische Verbreitung: Banka-nsel. Diagnose: Diese Unterart unterscheidet sich von »ohla durch die merklich hellere Färbung der Nackenseiten und Wangen, der vorderen Schulter- partie und der Beine (bufiy). Dagegen ist die mehr oder weniger starke .Grau- färbung des Kopfes als sehr variables Merkmal nur von geringem taxonomischen. 32 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Wert. Die von LYon erwähnte undeutliche Querstreifung des Schwanzes bei einigen Stücken kommt bei den meisten Ratufa-Formen vor, besonders bei jün- geren Tieren. 25. Ratufa affinis sirhassenensis BONHOTE 1900. Seiurus bicolor albiceps THOMAS et HARTERT 1894. Ratufa ephippium sirhassenensis BONHOTE 1900; MILLER 1901; CHASEN 1935. Synonymie: Bei der artlichen Eingliederung der drei von den Natunas beschriebenen Ratufa- Unterarten wurde sirhassenensis den Formen der nörd- lichen Inseln gegenübergestellt. Die versuchte tiergeographische Aufspaltung der Natunas in eine nördliche Gruppe mit malaiischem Charakter und in eine süd- liche mit engen Beziehungen zu Borneo tritt aber bei Ratufa schon deshalb nicht so stark in Erscheinung, weil die affinis-Unterarten beider Faunen nur wenig ‚unterschieden sind, so daß eine Aufteilung recht problematisch ist. Dagegen wird eine bemerkenswerte Aehnlichkeit mit der Unterart des Rhio-Linga-Archipels deutlich, wie sie CHASEN 1935 schon für Tupaia glis, Rattus rattus, Sciurus notatus und Tragulus kamchil nachweist. Typus: — B. M. Nr. 94.9.28.13, Sirhassen-Insel, Natunas. Geographische Verbreitung: Sirhassen-Insel, Natunas. Diagnose: Die Allgemeinfärbung dieser Unterart unterscheidet sich von ‚der nanogigas- und bunguranensis-Färbung durch die auffallende Ringelung der Haare, die eine den Borneoformen ähnlichere Sprenkelung ergibt. Die Grund- färbung des Gesichtes ist nicht so düster. Die Füße sind gleichfarbig mit den Beinen, also nicht schwarz wie bei den beiden anderen Natunas-Unterarten. In ‚der Größe liegt sirhassenensis zwischen bunguramensis und nanogigas. 236. Ratufa affinis bunguranensis THOMAS et HARTERT 1894. Ratufa bicolor bunguranensis THOMAS et HARTERT 1894, 1895. Ratufa ephippium bunguranensis BONHOTE 1900; MILLER 1901 ; ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis bunguranensis CHASEN 1935. Typus: erw. 0 B. M. Bunguran-Insel, Natunas. Geographische Verbreitung: Bunguran-Insel, Natunas. Diagnose: Oberseite cinnamon-brown, die einzelnen Haare mit heller mars-yellow Haarringelung und dunklen Basen. Vereinzelte Haare buffy, ohne Ringelung. Die Haare bleichen bis cartridge-buff aus, einzelne Haare werden rein weiß und je nach der Anzahl dieser hellen Haare kann die Gesamtfärbung bis ‚zur Ppyrsonota- bzw. auriventer-Tönung ausbleichen. Vorder- und Hinterbeine Flanken tawny bis russet. Hüftfleck pale pinkish-buff. Füße schwarz. Scheitel stärker buffy gesprenkelt, Schnauze und Ohren schwarzbraun, ebenso die grau gesprenkelten Wangen, Kinn und Kehle. Unterseite cinnamon-rufous bis tawny, Innenseite der Schenkel ochraceous-tawny aufgehellt. Schwanzoberseite etwas dunkler als der Rücken, mars-brown. Unten die typische affinis- Struktur, aber das helle Mittelfeld nicht so stark ausgeprägt und im Ganzen mehr der Färbung der Oberseite angenähert. Untersuchtes Material: Dr. M. 2909 Bunguran, Natunas EVERETT F. Sch. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 33 97. Ratufa affinis nanogigas THOMAS et HARTERT 1895. Ratufa bicolor nanogigas THOMAS et HARTERT 1895. Ratufa ephippium nanogigas BONHOTE 1900; MILLER 1901; ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: — B.M. Pulo Laut, Nord-Natunas. Geographische Verbreitung: Pulo Laut, Nord-Natunas,. Diagnose: In der Färbung mit bunguranensis übereinstimmend, nur daß vor allem die Unterseite merklich heller ist (light ochraceous buff). Dagegen sind die Tiere von Pulo Laut bedeutend kleiner als die von Bunguran,- 98. Ratufa affinis ephippium MÜLLER et SCHLEGEL 1839. Sciurus ephippium MÜLLER et SCHLEGEL 1839. Ratufa ephippium GRAY 1867 (part.); BONHOTE 1900. Ratufa ephippium ephippium LYON 1911; GYLDENSTOLPE 1919; CHASEN et KLOSS 1931. Ratufa vittata LYON 1911. Ratufa ephippium vittata ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Sowohl die absoluten als auch die relativen Werte der Körper- und Schädelmaße lassen bei den auf Borneo vorkommenden affinis- Unterarten keine durchgängigen Unterschiede erkennen. Auch der Wert der von LYON für cothurnata gegenüber ephippium festgestellten kleineren Durchschnitts- maße wird bei Untersuchung größerer Serien recht problematisch. Als Ganzes betrachtet scheinen die Körpermaße gegen Norden etwas kleiner zu werden, ohne daß sich daraus aber Unterschiede von taxonomischem Wert ableiten ließen. Als einziger Unterschied gegenüber der sonst völlig gleichwertig gefärbten .ephippium werden für vittata angegeben ‚der schärfer ausgeprägte Rückenstreifen, der sich nicht über die Schultern ausdehnt und der hellere, cream-farbene Kopf“. Diese Differenzierung erscheint bei Berücksichtigung der großen individuellen Variation von ephippium völlig unzureichend zur Aufstellung einer besonderen Inselunterart, so daß vittata synonym zu ephippium gesetzt wird. : Typus: Leyden-Mus. Mengkas, Tiefland von Südost-Borneo. Geographische Verbreitung: Tiefland von Südost-Borneo. Diagnose: Färbung von Kopfseiten, Schultern, Oberarmen, Körperseiten ‚und den Oberschenkeln hinten mars yellow bis raw sienna, verschieden stark ferruginous überflogen und am Rumpf stärker eingedunkelt. Haarbasen blakish slate. Die Färbung bleicht allmählich aus zu pale orange yellow bis light buff ‚an der Körperunterseite, der unteren Hälfte der Vorder- und Hinterbeine, an den Füßen und an der Vorderseite der Oberschenkel. Scheitel, Kopf- und Nacken- ‚seiten verschieden stark 'weißlich gesprenkelt. Vom Kopf zum Schwanz zieht über den Rücken ein ischwarzbrauner Streifen (Prout’s brown bis raw wumber), der sich über den Schultern durch eine cinnamon-rufous-Ringelung der dunklen Haare aufhellt. Scheitel verschieden stark in der Färbung der Unterseite ge- sprenkelt. Der Schwanz ist dunkelbraun wie der Rücken gefärbt. Die einzelnen Schwanzhaare haben buffy bis light orange-yellow Haarbasen und dunkle Spitzen. ‚Auf der Schwanzunterseite bilden die buffy-Haarbasen ein über die ganze Länge ziehendes Mittelfeld. Von ausgeblichenen Exemplaren beschreibt BONHOTE 1900 den Schwanz als dirty creamy-white. 3 34 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Von den anderen affinis-Unterarten auf Borneo ist ephippium gut zu unter- scheiden durch seine hell rötlichbraune Seitenfarbe, die im Gegensatz zu nächst- verwandten Unterarten bis hoch zum Rücken hinaufzieht. Die Haare sind kaum gesprenkelt und geben so der Färbung eine große Gleichmäßigkeit. Die dunkle: Rückenfarbe bildet einen gut abgesetzten Streifen entlang der Rückenmitte. Untersuchtes Material: B. Z. M. 6158 Maratowo, Borneo, GRABOWSKI F. Sch. B. Z. M. 1373 Borneo, FRANK F. Sch. 29. Ratufa affinis baramensis BONHOTE 1900. Ratufa ephippium HOSE 1893. Ratufa albiceps JENTINK 1898. Ratufa ephippium baramensis BONHOTE 1900; GYLDENSTOLPE 1919; LÖNN- BERG et MJOBERG 1925. Ratufa ephippium lumholzi LÖNNBERG et MJÖBERG 1925. Ratufa ephippium dulitensis LÖNNBERG et MJÖBERG 1925. Ratufa affinis baramensis CHASEN et KLOSS 1931. Ratufa affinis sandakanensis CHASEN et KLOSS 1931 (part). Synonymie: Die Abweichungen zweier Tiere vom Mt. Dulit von der Färbungsnorm finden sich auch innerhalb der vorliegenden baramensis-Serien von anderen Fundorten. Sie liegen innerhalb der individuellen Farbabweichungen von baramensis, die, wie ein vom Mt. Dulit vorliegendes Stück und die Angaben von CHASEN und KLoss 1931 zeigen, am Mt. Dulit auch in der normalen Aus- iärbung vorkommt. Auch die Unterart lumholzi wurde 1931 von CHASEN und KLOsS einge- zogen und als synonym zu sandakanensis gestellt. Aus dem Stockholmer Museum. liegen zwei als lumholzi bezeichnete Cotypen vor, die sich entsprechend der für lumholzi gegebenen Beschreibung durch eine dunklere Sprenkelung der Vorderbeine auszeichnen. LÖNNBERG und MJÖBERG bringen ihre Neubeschrei- bung als Anhang zu ihrer Beschreibung von baramensis, zu der die vorliegenden Stücke auch zweifellos viel nähere Beziehungen haben als zu sandakanensis, die im ganzen bedeutend dunkler und grau gesprenkelt ist. Da die Stärke der Spren- kelung auf den Vorderbeinen bei dbaramensis stark variiert, ist sie nicht als taxonomisches Kriterium zu verwerten. Ratufa a. lumholzi ist daher zu Ratufa a. baramensis synonym zu setzen, nicht zu Ratufa a. sandakanensis. Typus: cd B.M.Nr. 99.12.9.40, Baram-Distrikt, Sarawak, Borneo. Geographische Verbreitung: Sarawak und holländisch Nord- Ost-Borneo. Diagnose: Allgemeinfärbung schwarzbraun mit cinnamon-rufous bis. ochraceous tawny subterminalen Haarringen. Diese hellen Ringe sind als feine, rötlichbraune Sprenkelung auf der ganzen Felloberseite deutlich sichtbar, mit Ausnahme eines schwarzbraunen Mittelstreifens, der sich von der Rückenmitte zum Rumpf hin stark verbreitert, aber nie so scharf abgesetzt ist wie bei ephippium. Diese Eindunkelung ist bei einigen Fellen nur als Eintrübung der Rumpfpartie sichtbar. Körperseiten, Schultern und Oberarme, teilweise auch die Oberschenkel sind stärker gesprenkelt, weichen aber kaum von der Allgemein- järbung ab. Die Farbe der Vorderbeine bleicht in die pale orange yellow-Tönung, W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 35 Ley EW. der Füße aus. Wangen und Nackenseiten orange rufous bis ‘sandford’s-brown. Die Körperunterseite ist light buff bis light orange yellow. In der Höhe der Schenkel greift diese helle Tönung auf die Oberseite über. Schwanz einheitlich schwarz- braun. Die ochraceous bis buff-yellow Haarbasen bilden auf der Schwanzunter- seite ein breites, helles Mittelband. Das vorliegende Material weist eine ziemlich starke individuelle Farbschwan- kung auf und bestätigt damit die Angaben von BONHOTE und CHASEN et KLOSS 1931. Bei einzelnen Fellen ist die helle Sprenkelung der Oberseite stark redu- ziert. Die ungebänderten dunklen Haare gehen bis zum Nacken und bis auf die Körperseiten und geben diesen Fellen eine merklich dunklere Tönung. Daneben kommen Felle vor, bei denen der helle Farbton dominiert und das Schwarzbraun auch in der Rumpipariie bis zu snufi-brown ausgeblichen ist. Auch der meist einheitlich dunkel gefärbte Schwanz zeigt manchmal einen Anflug von russet, und bei einem Stück vom Baram-River haben die Schwanzhaare deutliche ochra- ceous-buff Spitzen. Untersuchtes Material: St. M. 114, 141Long Paleban, Boelongan-Ostborneo, LUMHOLZ 2 F. 2 Sch. Prof. Neumann 34, 44, 45, 46, 60, 96, 106, 108, 115, 116, 124, 130 (?), 145, 152. Badang, Kajan-Fluß, Nordost-Borneo, V. PLESSEN 275, 303, 309, 810, 311, 187 Peleben V. PLESSEN 18 F. 15 Sch. B. Z. M. 11415, 11674 Baram-River, HOSE 2 F. 2. Sch. B. Z. M. 11676 Mt. Dulit, HOSE F. Sch. B. Z. M. 3018 Sarawak, WALLACE FE. Sch. B. Z. M. 5879 Sarawak, BECCARI F. Sch. Prof. Neumann 21, 22, 30, 31 Mara, Ostborneo, V. PLESSEN & F. 4 Sch. 30. Ratufa affinis sandakanensis BONHOTE 1900. Ratufa ephippium sandakanensis BONHOTE 1900; ROBINSON et KLOSS 1918 GYLDENSTOLPE 1919. BRatufa affinis sandakanensis CHASEN et KLOSS 1931. Synonymie: GYLDENSTOLPE seizt auf Grund der von LUMHOLZ südlich von Sandakan gesammelten Stücke sandakanensis synonym zu baramen- sis. Diese Stücke sind jedoch, wie das vorliegende Material zeigt, ausgespro- chene Zwischenformen beider Unterarten und unterscheiden sich daher nicht so stark von baramensis wie typische sandakanensis-Stücke aus dem nördlichsten Borneo, die sicher als besondere affinis-Unterart anzusprechen sind. Typus: — B. M. Nr. 82.11.16.3, Sandakan, Nord-Borneo. Geographische Verbreitung: Britisch-Nord-Borneo. Diagnose: In der typischen Ausfärbung ist das Fell auf der Körper- oberseite schwärzlich und light buff bis pale olive 'buff meliert. Entlang der Rückenmitie zieht ein schwarzer Streiien, ohne helle Subterminalringelung der Haare. Die helle Sprenkelung der Körperseiten und der Beine zieht in Schulter- höhe teilweise bis zur Rückenmitte, so daß hier der schwarze Rückenstreifen verblaßt. Bei einem sonst typisch gefärbten Stück sind Vorderbeine und Kopf- oberseite stark ferruginous gesprenkelt, Brust, Kehle und Kopiseiten tief ferru- 5#F 36 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. einous eingefärbt. Diese ferruginous-Einfärbung ist sonst auf die Wangenpartie beschränkt. Körperunterseite und Vorderseite der Oberschenkel gelblich-weiß. Schwanzhaare schwarz-braun, verschieden stark grau gesprenkelt. CHASEN und KLoss unterscheiden 1931 zwei verschiedene Felltönungen, die auch im vor- liegenden Material vertreten ısind. Neben der oben beschriebenen Fellfärbung kommen Tiere vor, bei denen die helle, fast graue Sprenkelung einen wärmeren bräunlicheren Ton hat (etwa warm buif). Der dunkle Mittelstreifen ist deutlicher sichtbar und hat einen stark braunen Anflug, der sich auch auf die Schwanz färbung ausdehnt. Im übrigen ist auch bei sandakanensis die individuelle Variation sehr weit gespannt. Untersuchtes Material: B. Z. M. 4118 Borneo, GERRARD F., Sch. B. Z. M. 16985 La Datu, PAGEL F. Sch. 31. Ratufa affinis banguwei CHASEN et Kuoss 1931. Typus: erw. J Raffl. Mus. Singapore. Banguey-Insel. Geographische Verbreitung: Banguey-Insel. Diagnose: Die Tiere der Banguey-Insel sind entsprechend der auf Borneo festgestellten allmählichen Eindunkelung der Fellfärbung von Süden nach Norden die dunkelste Unterart. Die schwärzlichen Oberteile und vor allem die Flanken, denen die graubraune Sprenkelung fast ganz fehlt, sind noch dunkler als die Oberseite von sandakanensis. Füße weißlich bis zu den Fußgelenken. Von sandakanensis unterscheidet sich diese Inselunterart außer ihrer tieferen Dunkel- heit noch durch den kleineren Körperwuchs. Die Schädelmaße der Typusserie sind nur in der Condylobasilarlänge und der Diastemaweite kleiner. 32. Ratufa affinis cothurnata LYoN 1911. Ratufa ephippium LYON 1908. Ratufa cothurnata LYON 1911. Ratufa ephippium cothurnata ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis cothurnata CHASEN et KLOSS 1931; CHASEN 1955. Typus: erw. @ UT. S. Nat. Mus. Nr. 145378, Mt. Palung, 'Sukadana, West-Borne. Geographische Verbreitung: West-, Südwest- und Zentral-Borneo. Diagnose: Diese Unterart unterscheidet sich von ephippium durch die deutliche Sprenkelung der im ganzen merklich trüberen Allgemeinfärbung. Die dunkle Rückenpartie ist nicht als gut abgesetzter Rückenstreifen ausgeprägt. Sie bildet — ähnlich wie bei baramensis — eine in ihrer Ausdehnung stark schwan- kende Eindunkelung, die ganz allmählich in die hellen, gesprenkelten Körper- partien übergeht. Von baramensis unterscheidet sich cothurnata durch die hellere Allgemeinfärbung, vor allem an Beinen und Schenkeln, die fast wie die Unterseite gefärbt sind und damit merklich gegen die Tönung der Oberseite kon- trastieren. Die Oberseite ist ochraceous-tawny bis ochraceous-buff und dunkel- braun gesprenkelt. Wie bei baramensis zieht der dunkelbraune ungesprenkelte Ton von der Rückenmitte fast über die ganze Breite des Rumpfes, während die Schulterpartie stärker aufgehellt ist. Wangen und Nackenseiten mars-yellow bis fast orange-rufous. Kopf meist einheitlich schwarzbraun. Unterseite light buff, W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 37 an den Schenkeln aufgehellt zu pale pinkish buff, an der Kehle stärker einge- färbt. Schwanzfärbung wie bei dbaramensis, aber mit helleren Haarbasen. Auch von dieser Unterart liegen Felle vor, die heller, bzw. dunkler sefärbt sind als der Durchschnitt. Besonders bemerkenswert ist eine Serie von 22 Tieren von Parit, Sampit. Die hellen Partien der Oberseite sind hier leuchtend orange-rufous gefärbt, und bei fünf Stücken ist die Kopfoberseite sehr stark grau gesprenkelt; bis fast zur Rückenmitte bildet der dunkle Farbton einen gut abgesetzten schmalen Streifen. Die Beine sind durch den braunroten Ton nicht so siark gegen die Färbung der Oberseite abgesetzt, und lediglich der Schenkel- fleck hat den fahlen Ton der Unterseite. In diesen Merkmalen sind die Tiere von Parit stark dem ephippium genähert, aber auf Grund des meist braun- schwarzen Rumpfes und der stärkeren Sprenkelung sind sie noch zu cothurnata zu rechnen. Die Unterseite ist orange-buff bis pale-yellow-orange. Auch aus der Serie von Riam, Kotawaringin, fallen fünf Stücke durch ihre leuchtendere Fell- färbung auf und nähern isich darin der Serie von Sampit. Die unterschiedliche Färbung der Serien von Kotawaringin und Sampit erklärt sich zum Teil aus dem gegenüber der Terra typica von cothurnata weit südöstlich gelagerten Vor- kommen. Darüber hinaus ist bestimmt auch ein gewisser jahreszeitlicher Ein- fluß anzunehmen. Das bisher von cotkurnata beschriebene Material wurde in den Monaten Februar bis April gesammelt, während die vorliegende Serie von Sampit aus den Monaten Juni und Juli stammt. Danach ist auch für die typische cothurnata eiwa in den Monaten Mai bis November eine stärker rotbraun ge- tönte Fellfärbung anzunehmen. Umtersuchtes Material: B. M. 20. 12. 4. 7. Boeloengan, Süd-West-Sarawak F. Sch. B. M. 20. 12. 4. 9. Paku, Südwest-Sarawak F. Sch. Prof. NEUMANN 183, 205, 259, 265, 266, 267, 281, 282, 322, 323, 338, 358,380, 392, 398, 401, 427, 429, 446, 447, Parit, Sampit, Süd-Borneo, MENDEN 20 F. 20 Sch. 65, 81, 191, 197, 212, 232, 233, 267, 278, 290, 309, 310, 316, 360, 361, 453, 455, 466, Riam, Kotawaringin, Südwest-Borneo, MENDEN 18 F. 18 Sch. M. M. 11, 18, 32, 47 Maoeling, Borneo, BRÜGEL 4 F. 4 Sch. M. M. 242 Landak, Westborneo, BRÜGEL F. Sch. M. M. 102 Ketongai, Zentralborneo, BRÜGEL F. Sch. M..M. 125, 129 Kunna, Zentralborneo, BRÜGEL 2 F. 2 Sch. M. M. 276 Pontianak, Borneo-Westküste, BRÜGEL F. Sch. M. M. 289, 400 Westküste von Borneo, BRÜGEL 2 F. 2 Sch. M. M. 402 Tajan, Burneo-Westküste, BRÜGEL F. Sch. | St. M, 606 Kuching, Sarawak, MJÖBERG F. Sch. 33. Batufa affinis vitiatiula LXoN 1911. Ratufa vittatula LYON 1911. Ratufa ephippium vittatula ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: Altes J U. S. Nat. Mus. Nr. 151 762, Pulo Sebuku, Südost-Borneo. Geographische Verbreitung: Pulo Sebuku, Südost-Borneo. Diagnose: Diese in der Färbung mit ephippium völlig übereinstimmende Unterart unterscheidet sich durch ihren merklich kleineren Wuchs. 38 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 34. Ratufa affinis griseicollis LYoN 1911. Ratufa griseicollis LYON 1911. Ratufa ephippium griseicollis ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa affinis griseicollis CHASEN 1935. Synonymie: Nach LYON und CHASEN (1935) unterscheiden sich die Tiere von Pulo Panebangan von ‘der benachbarten cothurnata durch ihre be- deutend leuchtendere Fellfärbung. Diese Kennzeichnung trifft zu gegenüber den typischen cothurnata- Stücken, unterscheidet griseicollis aber nicht von den vorliegenden Serien zwischen Kotawaringin und Sampit. Wie oben ausgeführt, zeigen auch diese Tiere eine bisher bei cothurnata nicht bekannt gewordene, leuchtend braunrote Einfärbung. Das einzige Merkmal, in dem sie nicht mit den von LYON und ÜHASEN für griseicollis gegebenen Beschreibungen über- einstimmen, ist die helle Färbung der Wangen und des Nackens. Bei fünf Stücken von Sampit ist der dunkle Rückenstreifen allerdings über Schultern und Nacken durch die helle Färbung der Körperseiten fast ganz verwischt, aber nicht, wie für griseicollis beschrieben, zu cream-color ausgeblichen. Es ist sehr iraglich, ob die Tiere von Panebangan lediglich auf Grund dieser stärkeren Aufhellung als besondere Unterart anzusprechen sind. Nach den Fangdaten (März und Mai) wären die griseicollis- Stücke dem bleicher gefärbten cothurnata-Material gegenüberzustellen. Es ist aber durchaus möglich, daß auf Panebangan die Klimaperioden eine geringe zeitliche Abwei- chung gegenüber Borneo zeigen, iso daß griseicollis auch saisonmäßig fast ganz mit den leuchtend gefärbten cothurnata-Stücken übereinstimmt. Solange von cothurnata noch kein Vergleichsmaterial aus dem typischen Gebiet für einen ganzen Jahresablauf vorliegt, muß griseicollis noch als besondere Inselunterart beibehalten werden. Typus: erw.J’U.S.Nat.Mus. Nr. 145 372, Panebangan-Insel, Westborneo. Geographische Verbreitung: Panebangan-Insel, Westborneo. Diagnose: Wangen und Nacken auffallend hell gefärbt. Dunkler Rücken- streifen über Schultern und Nacken zu cream-color ausgeblichen. c) Art Ratufa bicolor SPARMAN 1778. Seiurus LINNE 1758 (part.). Sciurus bicolor SPARMAN 1778. Sciurus javensis ZIMMERMANN 1780 (part.). Ratufa melanopepla MILLER 1900. Ratufa phaeopepla MILLER 1913. Typus: Siehe die Unterart Ratufa bicolor bicolor. Geographische Verbreitung: Tenasserim, Siam, Malaiische Halb- insel, Sumatra, Java. Diagnose: Fellfärbung zumindest in einer Phase tiefbraun bis schwarz. Schenkelfleck fehlend. Wangen ohne Streifenzeichnung. Ohren ungebüschelt. Schwanzhaarbasen dunkel. Schwanz nicht so auffallend zweizeilig wie bei affinis. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Oberseite einheitlich gefärbt, d. h. Schultern, Vorderbeine und Schenkel nicht dunkler getönt . 2 u... le Wu Ri N IE. ve W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 39 — Vorderbeine, Schenkel und meist auch die Schultern durch dunklere Tönung von or TE der übrigen Färbung abgesetzt . ... ... 3 a ER rA) . Große Formen: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 379—415 mm, Durchschn. gr. Schädellg Ta TR er OR RE Sn : En RE Mittelgroße Formen: Durchschn. Kopf - Rumpilg. 366 374 mm, Drache gT. Schädellg. 70—72,7mm . . . N 0) Kleine Formen: Durchschn. Kopf: Rurmprls. 300- 343 mm, Piizchechni gr. Schädellg a SA ET ER a Le nen une GEL) Bee memacbums braune Mauern (4) Allgemeinfärbung schwarz . . . AUSSENDER AH PO A ER ARE aa 5 22 (0) . Rückenhaare stets ohne helle eh gleichmäßig getönt R an phaeopepla Rückenfell durch helle Haarspitzen mehr oder weniger stark gesprenkelt R. b. smithi . Am Hinterfuß ein gelber Metatarsalileck. Relative Schädelbreite normal: Durchschn. rel. Interobitalbreite 40,6, Durchschn. rel. Jochbogenbreite 61,3 R.b. marana Hinterfuß ohne Zeichnung: Schädel relativ ungewöhnlich breit: Durchschn. rel. Interorbitalbreite 42,5, Durchschn. rel. Jochbogenbreite 67,3 R. b. celaenopepla i. Unterseite blassgelblich gefärbt. Gelber Metatarsalfleck . . . 2. .2....2.0 NBETGEH®. [Imiahr. Se N ee N ER BE SEE ERS (>) Unterseite stark tawny getönt. . . . I EN ES LER ne 0) . Oberseite meist ungewöhnlich hell gefärbt R. b. felli Oberseite stets dunkler, schwarzbraun R. b. leucogenys . Wuchs etwas größer, Bullae normal R. b. peninsulae Wuchs kleiner, Bullae flach u. schmal R. b. melanopepla . Bullae stark aufgewölbt R. b. anambae Bullae normal . .'. I RR RE ENT RT EB NDS en CLO) . Hinterfuß blaßgelb eichaet, R. b. sinus Hinterfuß einheitlich gefärbt R. b. fretensis . Schwanz verhältnismäßig lang. (Durchschn. rel. Länge 125,5) R. b. decolorata Schwanz kürzer. (Durchschn. rel. Schwanzlänge 115,5 —118,1) . . . 2.2... d2) Kleinste Form der ganzen Art: Kopf-Rumpflänge 286—8320; Gr. Schädellg. 61,5 — 64 R. b. condorensis Größer als condorensis . . N N BE ER NEE NE Lille) . Hinterfuß einheitlich lin FR b. tiomanensis Hinterfuß mit ochraceous- tawny Haarpartie R. b. penangensis . Oberseite, wenigstens in der Rumpfpartie, stark weißlich bis buify gesprenkelt Schwanz merklich aufgehellt . . . . ; : b In aa ik 0 539) Sprenkelung der Oberseite meist auf den cha beschränkt, der stets dunkler als desRucken\gefärbt ist‘: \. 27.0... N2 ale. BEE DREH FORGEARSR I ER) . Im ganzen dunkler gefärbte Tiere. Die Sr nfscbneun uschliäßlich durch die langen hellen Distalteile der Haare bestimmt R. b. bicolor Im ganzen heller gefärbte Tiere. Die dunklen Basalteile der Schwanzhaare länger undedurchscheimendu nn... ee en a en 10) . Schultern eingedunkelt RR b. albiceps Auffallend hell gefärbte Tiere, denen auch die Eindunkelung der Schulterpartie fehlt R. b. baliensis Wuchs größer: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 867 mm, Durchschn. gr. Schädellg. 70,7 mm R. b. sondaica — Wuchs kleiner : Durchschn. Kopi-Rumpilg. 334 mm, Durchschn. gr. Schädellg. ES ART N En ag Eh N es Malente re lteiksenes, su (18) 40 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 18. Hintere Praemaxillarnaht wie üblich auf gleicher Höhe mit der hinteren Nasalianaht:- R. b. batuana — Hintere Praemaxillarnaht über die Nasalianaht nach hinten stark ausgebuchtet R. b. laenata 35. Ratufa bicolor bicolor SPARMAN 1778 Sciurus bicolor SPARMAN 1778; PENNANT 1781 ; HORSFIELD 1824 (part.); BON- HOTE 1900. Sciurus javensis ZIMMERMANN 1780 (part.); SCHREBER 1784 (part.). Ratufa bicolor bicolor THOMAS et WROUGHTON 1909; ROBINSON et KLOSS: 1918; DAMMERMAN 1929, 1931; SODY 1929. Ratufa bicolor major MILLER 1911. Synonymie: Die nach drei Stücken von Tjibodas, Mt. Ged&, beschriebene Unterart major soll sich lediglich durch ihren größeren Wuchs unterscheiden. DAMMERMAN gibt 1931 Maße von vier Tieren von Tjibodas, die sich nicht durch besondere Größe von der typischen bicolor unterscheiden, und unter dem mir vorliegenden Material sind Stücke von bicolor bicolor (z. B. Cheribon), die: die von MILLER für major angegebenen Werte erreichen. Der von MILLER festgestellte Größenunterschied erklärt sich durch den in der Größe unter dem Durchschnitt liegenden Schädel des Db. bicolor Stückes, dessen Werte MILLER zum Vergleich heranzieht. Diese Unterart wird daher, wie von ROBINSON und KLoss 1918 und DAMMERMAN, zur typischen bicolor eingezogen. Typus: Nicht mehr vorhanden. Anjer. West-Java. Geographische Verbreitung: West-Java. Diagnose: Allgemeinfärbung der Oberseite von vandyke-brown über blackish-brown bis tief schwarz. Schultern und Rücken am dunkelsten, schwarz, durch vereinzelte Haare mit cinnamon-brown Subterminalringelung verschieden stark bräunlich getönt. Körperseiten, Rumpf und Hinterbeine durch cartridge- buff bis weißliche Haarspitzen mehr oder weniger stark gesprenkelt. Je nach An- zahl und Länge der hellen Haarispitzen variieren Stärke und Ausdehnung dieser Sprenkelung. Bei einigen Fellen ist sie fast ausschließlich auf Rumpf und Hinterbeine beschränkt, während bei anderen nur ein schmaler Rückenstreifen und die Schultern einfarbig bleiben. Die Haare der Kopfoberseite haben über dunkler Basis einen pale ochraceous-buff bis einnamon-brown Distalteil. Zur schwarzbraunen Schnauze und zum Rücken dunkelt dieser helle Farbton all- mählich ein. Füße schwarz, ebenso die Vorderbeine. Vom Handgelenk zum Ellenbogen zieht ein maize- bis buff-yellow Querband. Wangen und Nackenseiten. grauweiß bis cartridge-buff. Körperunterseite orange-buff bis ochraceous-buff, Kehle aufgehellt. Bauchpartie infolge der durchscheinenden schwärzlichen Haar- basen und der schwärzlichen Unterwolle ganz beträchtlich dunkler. Schwanz- oberseite an der Wurzel wie der Rumpf gefärbt. Hinter diesem kurzen Basalteil werden die Schwanzhaare merklich länger, und ihre buff-yellow bis fast orange- buff distalen Hälften bestimmen die Färbung der Schwanzober- und -unterseite. In der Mittellinie der Schwanzunteriseite wird die Färbung durch die schwarzen. Haarbasen bestimmt. Auch an den Ratufa von Java ist ein Fellwechsel zu beobachten, der, nach: _ W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 4+ dem vorliegenden Material zu urteilen, zwischen Mai und Oktober auftritt. Die Verteilung der hellen und dunklen Farbtöne bleibt auch bei diesen ausgeblichenen Fellen die gleiche, aber die Färbung wird viel fahler. Die dunkle Körperoberseite wird ochraceous-buff bis light ochraceous-buff (in einem Fell fast cream-color). Der Scheitel fast weißlich. Schuliern und Beine bleiben stets dunkler. Auch die Färbung der Körperunterseite und der Schwanzhaare wird fahler, der gelbe Ton wird weißlich. Die Felle zeigen alle Uebergänge von tiefschwarz über tawny bis buff, und zwar geht die Felländerung im Jahresablauf wahrscheinlich von vorn nach hinten, d. h. die vorderen Partien bleichen zuerst aus und färben sich wieder ein, wenn die hinteren Rumpfpartien noch das helle Fell zeigen. Untersuchtes Material: Prof. NEUMANN Cheribon, Java, MENDEN FE. Sch. B. M. 915722, 915724 Kalipoetjang, Tji-Tandoei, Südjava 2 F. 2 Sch. St. M. 5. 16 Cheribon, Java F. Sch. W. M. 24. 4. 1923, 25. 4. 28 Tjibamboer Soekaboemi MENDEN 2 F. 2 Sch. . M. 1370, 1371 Java TEMMINCK 2 FE. 2 Sch. . M, 8017 Westl. Java WALLACE FE. Sch. . M. 47054 Java SCHLÜTER Sch. M. 16171 2.G. E. 1.1368 Java Z.G. BR. . M. 3312 GERRARD F. Sch. Bun NSNNNNN 36. Ratufa bicolor albiceps DESMAREST 1817. Sciurus albicps DESMAREST 1817; JENTINK 1883 (part.). Sciurus bicolor (östl. Varietät) HORSFIELD 1824. Ratufa albiceeps WILLINK 1905. Ratufa bicolor albiceps LYON 1906; DAMMERMAN 1931; SODY 1933. Ratufa bicolor baliensis ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: — Geographische Verbreitung: Ost-Java. Diagnose: In der Allgemeinfärbung weicht diese Unterart nicht so stark von der Nominatiorm ab wie ursprünglich angenommen wurde. Sie ist zwar im ganzen mehr dunkelbräunlich als schwarz gefärbt (im Fellwechsel buffy), aber wie aus der Beschreibung der typischen Unterart hervorgeht, kann auch die Nominatform eine sehr helle Färbung der Oberseite haben. Die Tiere von Ostjava unterscheiden sich aber durchgängig durch die Färbung des: Schwanzes. Die hellen Haarspitzen sind bedeutend kürzer, so daß die langen schwarzen Haarbasen durchscheinen und dem Schwanz ein dunkleres Aus- sehen geben. Untersuchtes Material: W. M. 4 Java MENDEN F. Sch. B. Z. M. 1369 Java TEMMINCK F. Sch. 37. Ratufa bicolor baliensis THOMAS 1913. Ratufa bicolor baliensis THOMAS 1913; SODY 1933. Typus: erw. dB. M.Nr. 13.3.6.18, Tjetoekambawang, Bali. Geographische Verbreitung: Bali. 42 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Diagnose: Die Tiere von Bali unterscheiden sich nach THOMAS von der typischen bicolor durch ihre helle Rückenfärbung und dadurch, daß die Schultern ebenfalls hell gefärbt sind und sich nicht wie die Vorderbeine durch eine dunklere Einfärbung abheben. Die Schwanzhaare haben viel kürzere bufiy- Spitzen als die Nominat-Form. Diese Beschreibung paßt in der hellen Allge- meinfärbung und in den kurzen buffy-Spitzen der Schwanzhaare auch auf albiceps von Ost-Java, weshalb z. Be ROBINSON und KLOss 1918 eine albiceps von Ost-Java als baliensis bestimmten. Das hier untersuchte Material weist in der Fellfärbung die gleichen Tönungsstufen auf, die auch für albiceps fest- gestelli wurden. Die typische braun-schwarze Färbung von Ratufa bicolor bicolor ist auf Vorder- und Hinterbeine beschränkt. Von albiceps unterscheiden sich die vorliegenden Tiere von Bali durch die Färbung der Schulterpartie, die ge- genüber der Rückenfarbe nicht eingedunkelt ist, wie es bei den meisten ost- javanischen Tieren der Fall ist. Vor allem ist aber das ungewöhnlich breite schwarze Band entlang der Mitte der Schwanzunterseite charakteristisch. In Körpergröße und Schädelproportionen stimmt baliensis mit den javanischen Unterarten überein. Untersuchtes Material: Prof. NEUMANN 319, 320, 327 Boelian, Bali v. PLESSEN 3 F. 3 Sch. 350 Bratan, Bali v. PLESSEN F. Sch. 626, 629, 630, 6832, 641, 646, 657 Gilimanoeck, Bali v. PLESSEN 7 F. 7 Sch. 38. Ratufa bicolor sondaica MÜLLER et SCHLEGEL 1839. Sciurus sondaica MÜLLER et SCHLEGEL 1839. Ratufa bicnlor hypoleuca STONE et REHN 1902. Ratufa palliata MILLER 1902, 1903, SCHNEIDER 1905. Ratufa bicolor palliata LYON 1907; WROUGTON 1910. Ratufa palliat« palliata ROBINSON et KLOSS 1918—1919. Typus! — Geographische Verbreitung: Sumatra. Diagnose: Auf Sumatra hat bicolor nur eine einzige Unterart ausgebildet, die in der Färbung allerdings ungewöhnlich stark variiert. Nacken, Schultern, Vorder- und Hinterbeine und Schwanz sind regelmäßig dunkler als Rücken und Seiten. Die Färbung schwankt zwischen auburn, mummy-brown und bräunlich- schwarz, während Rücken und Körperseiten sayal-brown bis pinkish buff gefärbt sind. Die Ausdehnung dieser beiden Farbtongruppen ist sehr verschieden. Von Tieren, bei denen lediglich die Beine dunkel gefärbt sind bis zu solchen, bei ‚denen die hellen Farbtöne auf die Körpersseiten beschränkt sind, finden sich alle Uebergänge. Je nach der dunklen oder hellen Gesamtfärbung "sind auch die ‚einzelnen Körperpartien mehr oder weniger intensiv eingefärbt, so daß die Farbanordnung im allgemeinen die gleiche bleibt. Der dunkle Farbton zieht von den Schultern bis zur dunklen Hinterpartie, verschieden stark ochraceous tawny aufgehellt. Bei manchen Tieren ist diese dunkle Tönung allerdings von der Rückenmitte bis fast zur Schwanzwurzel breit pinkish- bis pale pinkish-buff unterbrochen. Stirn und Wangen bis hinter die Ohren sind stets aufgehellt, W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 43 weißlich bis cream-buff. Füße bräunlich-schwarz. Die Schwanzfärbung variiert ‚entsprechend der Rückenfärbung, ist aber im allgemeinen dunkler, dagegen stark mit cream-buff Haarspitzen durchsetzt, mit Ausnahme des basalen Teiles. Kör- perunterseite light- bis pinkish-buff, in der Mitte durch die dunkelgrauen Haar- basen eingetrübt. Schwanzunterseite wie die Oberseite gefärbt, aber die hellen Haarspitzen regelmäßiger angeordnet zu einem hellen Außensaum. Haare auf «den Schwanzwirbeln nicht so kurz wie bei ajfinis und daher nicht so ausge- sprochen zweizeilig wirkend. Untersuchtes Material: Prof. NEUXMANN 414, 415, 416, 439, 502, 503, 504, 505, 553, 560, 570, 586, 602, 614, 623, 648, 685 Kalianda, Süd-Sumatra MENDEN 17 F. 17 Sch. M.M. 16, 17, 18, 19, 20, 71, 95, 112, 113, 114, 115, 185, 106, 108 Batang Kwi, Ost- küste von Sumatra WIDMANN 14 F. 14 Sch. Oslo M. 2928 Gebang, Langkat F. Sch. Oslo M. 2929 Glen Bervie F. Sch. . M. 33232, 33970, 34081, 34083 Pang-Kalan Speh VOLZ 4 F. 4 Sch. ..ı. 44187, 44138, 44139, 44140 RAAP 4 F. 1 Sch. . M. 88472 West-Sumatra VOLZ FE. . M. 38473, 38474 Sumatra VOLZ 2 FE. . M. 20989 Aroe Bay HEINZE F. Sch. . M. 46129 Palembang MENDEN F. Sch. . M. 13613, 14620, 15255 Telok Betong SCHLÜTER 3 F. 3 Sch. . M. 11670 Sumatra PETERSEN FE. . M. 11680 Rokankiri Zentralsumatra MOSZKOWSKI F. Sch. . M. 38471 Palembajan VOLZ FE. . M. 11655 Solok v. BIDA FE. . M, 16989 Serbendjadi, Ost-Sumatra DE LA CROIX FE. Be BB BB NNNNNNNNNnNNnN NN bes 39. Ratufa bicolor laenata MILLER 1903. Ratufa laenata MILLER 1903. Ratufa palliata laenata WROUGTON 1910 (part.); LYON 1917; ROBINSON et KLOSS 1918. Typus:erw JU.S. Nat. Mus. Nr. 114350, Pulo Tuangku, Banjak-Inseln. Geographische Verbreitung: Pulo Tuangku, Banjak-Inseln. Diagnose: Diese Tiere stimmen in der Färbung und in der Spanne der ‚Farbtonschwankungen vollkommen mit palliata überein. Die von WROUGHTON 1910 zur Unterscheidung angeführten langen weißen Schwanzhaarspitzen dürf- “ien bei ihrer großen Verschiedenheit schon innerhalb von palliata« systematisch belanglos sein. Bei gleichen Schädelproportionen unterscheidet sich laenata ‚lediglich durch den abweichenden Verlauf einiger Schädelnähte. Es ist fraglich, ob dieser geringfügige Unterschied in einem für die Systematik von Katufa ‚ungewöhnlichen Merkmal die Aufstellung einer besonderen Unterart rechtfer- tigt. Da aber bei dem zahlreichen aus Sumatra vorliesenden Material der Ver- lauf der in Frage stehenden Schädelnähte ziemlich konstant ist und nicht die -der laenata eigene Ausbildung zeigt, wird die Unterart von Pulo Tuangsku beibe- ‚halten. Sie unterscheidet sich durch den durchschnittlich kleineren Körper- 44 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. wuchs, also nicht nur durch den kurzen Hinterfuß, wie MILLER angibt. Der hin- tere Rand der Praemaxillaren ist über das Hinterende der Nasalia hinaus nach: hinten ausgebuchtet, während bei palliata diese Nähte fast auf gleicher Höhe verlaufen. Außerdem ist die Palatalbreite relativ schmaler als bei »pallata. 40. Ratufa bicolor batuana LYON 1917. Ratufa palliata LYON 1908. Ratufa palliata laenata WROUGHTON 1910 (part.). Ratufa palliata batuana LYON 1917; ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Drei Stücke von Tana Masa werden von LYON 1905 noch zu palliata gestellt. WROUGHTON stellt 1910 Material von Batoe noch zu laenata, was ebenfalls die nahe Verwandtschaft aller drei Unterarten andeutet. Typus:erw 0 U.S. Nat. Mus. Nr. 121707, Tana Bala, Batoe-Inseln. Geographische Verbreitung: Tana Bala, Batoe-Inseln. Diagnose: Auch diese Inselform weicht in der Färbung nicht von palliata ab. Im kleinen Wuchs stimmt dbatuana mit laenata überein, hat aber nicht deren Besonderheiten im Verlauf der Schädelnähte. Da LyOn diese Charakteristik für 17 Tiere gibt und auch vier vorliegende Stücke ihr entsprechen, ist ihr bei Anerkennung der Unterart laenata ein taxonomischer Wert zuzusprechen. Untersuchtes Material: B. Z. M. 15259, 15261, 15263, 16286 Batoe-Inseln HALBERSTÄDTER 4 F. 41. Ratufa bicolor melanopepla MILLER 1900. Ratufa melanopepla MILLER 1900; WROUGHTON 1910 (part.). Typus: U.S. Nat. Mus. Telibon-Insel (Malaiische Halbinsel). Geographische Verbreitung: Telibon-Insel, Salanga-Insel. Diagnose: Körperoberseite und der ganze Schwanz einheitlich schwarz, etwa slate black, das einzelne Haar färbt sich von der schwarzen Spitze zur Basis allmählich verona-brown bis cinnamon ein, doch wird dieser braune Ton nicht an der Oberfläche sichtbar. Die Haare sind also nicht geringelt. Die Kör- perunterseite ist orange-buff bis ochraceous-buff. Die Haarbasen sind schwärz lich und werden besonders in der Körpermitte deutlich sichtbar. Wangen, Nackenseiten und eine breite Querbinde zwischen Handgelenk und Ellbogen der: Vorüerbeine buff-yellow, also gelblicher als die Färbung der Unterseite. Hinter- füße ohne Aufhellung. Am Kinn ein dunkler Fleck wie bei gigantea, dagegen fehlen die Ohrbüschel von gigantea, und der dunkle Wangenstreifen ist höchstens schwach angedeutet. Bei einem vorliegenden Topotyp fehlt der Streifen voll- kommen. Zwei Tiere von der Salanga-Insel (21. II. / 8. IIL.) haben gegenüber dem Topotyp von melanopepla eine etwas mehr ins Bräunliche ziehende All- gemeinfärbung und stärker eingedunkelte Wangenstreifen. Da sie im kleinen. Wuchs mit melanopepla übereinstimmen, ist diese Unterart außer für Telibon. auch noch für Salanga anzunehmen. Untersuchites Material: B. M. 23. 2. 7. 1 Telibon-Inse] F. Sch. B. M. 85. 8. 1. 152 Salanga-Inseln F. Sch. \W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 45 42. Ratufa bicolor peninsulae MILLER 1913. Seiurus bicolor THOMAS 1886 (part.). Ratufa bicolor BONHOTE 1903. Ratufa bicolor melanopepla BONHOTE 1908. Ratufa melanopepla WROUGHTON 1910; KLOSS 1911; ROBINSON 1911. Ratuja melanopepla peninsulae MILLER 1913; ROBINSON et KLOSS 1915; GYL- DENSTOLPE 1916: KLOSS 1917 ; ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Tiere der Malaiischen Halbinsel wurden von MILLER ur- sprünglich als melanopepla beschrieben, bis er 1913 feststellte, daß sein melano- pepla-Typ und drei Cotypen von der Telibon-Insel stammten, während die übrigen „Cotypen“ von Trang auf dem Festland kamen. Dementsprechend sind alle Tiere der Malaiischen Halbinsel, die als Ratufa melanopepla melanopepia beschrieben wurden, als peninsulae anzusehen. Typus:erw. & U. S. Nat. Mus. Lay Song Hong, Trang. Malaiische 'Halb- insel, ; Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel. Diagnose: Die Tiere der Halbinsel sind in der Färbung nicht von melanopepla zu unterscheiden, obwohl hier durch das vorliegende Material eine ‚stärkere Variation bekannt wird. peninswiae unterscheidet sich durch seinen größeren Wuchs und durch die normal ausgebildeten großen Bullae, die bei melanopepla sehr flach und schmal sind. Ein Stück aus Perak (16. IV.) stimmt in der Färbung vollkommen mit melanopepla, überein. Der Wangenstreifen ist angedeutet. Tiere aus Jalor (4. VII.) und Bang Nara (17. X.) zeigen eine merk- lich fahlere Allgemeinfärbung. Der Farbton liegt zwischen bister und snuff- brown und ist bei dem Stück von Bang Nara über Scheitel und Nacken zu pinkish-buff ausgeblichen. In dieser Partie sind die Haarspitzen heller als die Basen, die stets die gleiche Färbung haben wie bei melanopepla, aber bei diesem Stück im Ton nicht so stark von den dunkelbraunen Haarspitzen abweichen. Zwei Stücke von Bandon (11. VII.) stehen deutlich im Fellwechsel. Bei dem einen Tier weicht vor allem die hintere Rückenpartie von der üblichen Färbung ab und ist einnamon-buff. Unter den hellen Haaren liegen noch schwärzliche Haare, die die Färbung des übrigen Felles bestimmen. Die Oberseite des zweiten Stückes ist unregelmäßig gefleckt in Farbtönen von saccardo’s umber bis pinkish-buff; nur Füße, Beine, Scheitel und Teile des Schwanzes sind Schwarzbraun. Nach dem vorliegenden Material zu urteilen, ist die Färbung in den Monaten November bis April einheitlich schwarz, bleicht in den übrigen Monaten aus und erhält schließlich wieder, von vorn nach hinten fortschreitend, im Fellwechsel die neue schwarze Färbung. Untersuchtes Material: W. M. Nr. 1 und 2. Bandon, Siam 2 F. 2 Sch. Prof. NEUMANN 17. 10. 32 Bang Nara, Siam GEHRCKE F. Sch. Dr. M. 4318 Biserat, Jalor ROBINSON F. Sch. B. Z. M. 2000-2001 Malakka () IHNE 2 FE. 2 Sch. B. Z. M. 41669 Bandon Siam AAGARD F. Sch. St. M. 8 Telok, Anson, Perak GYLDENSTOLPE F. Sch. ©. M. 2922 Salang, Malaiische Halbinsel F. Sch. 46 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 43. Ratufa bicolor phaeopepla MILLER 1913. Sciurus bicolor THOMAS 1886 ipart.). Ratufa phaeopepla MILLER 1913; KLOSS 1916. Ratufa melanopepla WROUGHTON 1915 (part.). Ratufa melanopepla phaeopepla KLOSS 1917. Ratufa phaeopepla phaeopepla ROBINSON et KLOSS 1918 (part.). Synonymie: Ebenso wie bei peninsulae ist bei den übrigen Festlands- unterarten von dscolor der auftretende jahreszeitliche Fellwechsel zu beachten, der meist nicht richtig beurteilt wurde, da, wie KLoss schon 1917 bemerkte, fast nur Material aus der kälteren Trockenzeit vorliegt. Erst ein Vergleich von. Stücken aus der gleichen Jahreszeit kann Aufschluß darüber geben, wieweit tat- sächlich unterartsbestimmende Unterschiede gegeben sind. Vergleicht man die: Fangdaten des aus der Literatur bekannt gewordenen Materials und die ein- zelnen Fundgebiete, so erkennt man, daß der jeweilige Feuchtigkeitsgrad Ein- fluß auf die Körperfärbung haben muß. Das Material der als schwärzlich be- schriebenen Unterarten (sinus, melanopepla, celaenopepla, peninsulae, lewcogenys) stammt aus den trockenen Monaten Dezember bis Februar oder von ausgesproche- nen Trockengebieten (marana). Tiere dieser Unterarten aus den Sommermonaten zeigen eine verschieden starke braune Einfärbung (peninsulae, lewcogenys). Liegen daher von einer Unterart nur Stücke aus der Trockenzeit (November bis April) oder aus der Regenzeit (Mai bis Oktober) vor, und basiert ihre Charakteri- stik dementsprechend nur auf einer schwarzen resp. braunen Allgemeinfärbung,,. so ist der Bestand der betreffenden Unterart zumindest solange zweifelhaft, als nicht Tiere der Nachbarunterart mit ähnlichen Fangdaten zum Vergleich heran- gezogen und als abweichend erkannt werden. Da der Faktor Feuchtigkeit an- scheinend auf alle Tiere in gleicher Weise wirkt, ist die Unterscheidung braun-- schwarz nur von beschränktem taxonomischem Wert. Typus:erw J U. S. Nat. Mus. Sungei Balik, Süd-Tenasserim. Geographische Verbreitung: Tenasserim, West- bis Nord-Siam.. Diagnose: Diese Unterart unterscheidet sich von peninsulae durch den größeren Wuchs und nach MILLER auch durch die dunkelbraune statt schwarze Färbung der Oberseite. Auf Grund dieser Unterschiede ist phaeopepla lange Zeit als selbständige Art geführt worden, so auch von ROBINSON und KLOoSss in ihrer Uebersicht 1918. Das in neuerer Zeit bekannt ‚gewordene Material zeigt aber einwandfrei, daß der von MILLER angeführte Farbunterschied nicht so ausge- sprochen ist, wie ursprünglich angenommen wurde. Von der schwarzrückigen peninsulae (früher melanopepla peninsulae) liegen Stücke vor, die die gleiche: dunkelbraune Fellfärbung zeigen wie phaeopepla, teilweise sogar noch heller sind, und aus dem Verbreitungsgebiet von phoeopepla wurden auch schwarz- rückige Stücke bekannt. Es bleibt daher für phaeopepla in der Hauptsache nur der Größenunterschied, der allerdings eine unterartliche Trennung von perinsulae rechtfertigt. Sechs Stücke aus Central-Siam (ohne genauen Fundort und Fang- datum) zeigen die typische braune bis schwärzlichbraune Färbung von phaeopepla. Von den für leucogenys charakterisiischen Merkmalen ist lediglich bei zwei Fellen die Auihellung am Hinterfuß durch vereinzelte gelbe Haare angedeutet. W. ZAHN, Die Riesan-, Streifen- und “pitznasenhörnchen. AT Umtersuchtes Material: B. Z. M. 47541—46 Central-Siaam EISENHOFER 6 F. 4 Sch. 44. Ratufa bicolor marana THOMAS et WROUGHTON 1916. Ratufa melanopepla WROUGHTON 1915 (part.). Ratufa phaeopepla marana THOMAS et WROUGHTON 1916; GYLDENSTOLPE 1916; WROUGHTON 1918, 1921; FRY 1929. Ratufa gigantea fel'ii ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa gigantea FRY 1928. Synonymie: Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart liest nordwestlich von dem der phaeopepla, und Stücke aus dem nördlichsten Siam (Koon Tan, Pak Koh — GYLDENSTOLPR) sind als Uebergangsformen zwischen beiden Unter- arten anzusprechen. Bevapıuis: erw. © B. M. Nr. 14.7.19.107, Mt, Popa, Burma. Geographische Verbreitung: Trockengebiet von Burma, Pegu bis N ord-Siam. Diagnose: In den Schädelmaßen stimmt marana mit phaeopepla, in der Färbung mit melanopepla überein. Während die Schädelunterschiede eine Tren- nung von melanopepla rechtfertigen, ist die Unterscheidung in der Färbung ge- genüber phaeopepla wahrscheinlich nicht so scharf durchzuführen. Das ausge- sprochen trockene Verbreitungsgebiet mag für marana eine im Jahresablauf ein- heitlichere Färbung bedingen, aber die Variation bei phaeopepia dürfte doch. weiter anzunehmen sein als gegenwärtig bekannt ist. Trotzdem wird der Prozent- satz der schwarz gefärbten Tiere bei marana aus dem ioben erwähnten Grund mn beiden Jahreszeiten größer sein als bei der im allgemeinen braun gefärbten mhaeopepla, so daß marana als selbständige Form bestehen bleiben kann. Zur Unterscheidung kann ein gelber Metatarsalfleck am Hinterfuß von marana dienen, der bei phaeopepla fehlt. Es ist aber fraglich, ob dieser helle Fleck bei allen marana-Stücken ausgebildet ist, in der Literatur wird er nur 1923 von THOMAS erwähnt. 45. Ratufa bicolor leucogenys KLoss 1916. Ratufa melanopepla melanopepia GYLDENSTOLPE 1914. Ratufa bicolor leucogenys CHASEN 1935. Ratufa melanopepla leucogenys KLOSS 1916: 1917 Ratufa phaeopepla leucogenys ROBINSON et KLOSS 1918; KLOSS 192). Typus: erw. © B. M. Nr. 15.11.4.43, Lem Ngop, Südost-Siam. Geographische Verbreitung: Cambodia, Central- und Südost-Siam. Diagnose: Allgemeinfärbung der Oberseite und des ganzen Schwanzes wie bei peninsulae, Kehle, Wangen und Nackenseiten, Außenseite der Vorderbeine bis zu den Zehen und Fußgelenke der Hinterfüße (teilweise auch ein schmaler Saum entlang der Unterschenkel) ivory yellow, an den Vorderbeinen nach hinten zu etwas gelber. Die Körperunterseite ist pale orange-yellow. Das von Krat und Chantaboon vorliegende Material stimmt gut mit der von KLOSS gegebenen Be- schreibung überein und unterscheidet sich von der sonst ähnlichen peninsulae durch die merklich fahleren gelben Fellpartien, durch den gelben Fleck auf dem Hinterfuß und dadurch, daß die helle Querbinde auf dem Vorderfuß bis zu ‘den Zehen hinunterreicht. Der in der Originalbeschreibung erwähnte russet-Fleck im Genick ist nicht immer ausgebildet (Stück von Chantaboon). 48 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Untersuchtes Material: W. M. 3 Chantaboon, Siam AAGARD F. Sch. B. Z. M. 41051 Krat, Siam AAGARD FE. Sch. 46. Ratufa bicolor smithi ROBINSON et KLoss 19223. Ratufa bicolor smithi ROBINSON et KLOSS 1922; OSGOOD 1932. Typus: erw. @ B. M. Langbian-Berge, Süd-Annam. Geographische Verbreitung: Annam, Cochinchina. Diagnose: Diese in 15 Stücken aus Annam und Cochinchina bekanntge- ‘wordene Unterart zeigt durch die hellen Spitzen der Rückenhaare stärkere An- klänge an die typische dico or als die anderen beschriebenen Formen. Der Farb- ton dieser Spitzen schwankt von buffy bis chamois. Diese hellen Spitzen sind verschieden lang und können ganz verschwinden. Der Schwanz ist wie bei den benachbarten Unterarten einheitlich gefärbt und zeigt nicht die helle Sprenke- lung. Scheitelfleck bräunlich-buff. Füße schwarz. Wangen, Nackenseiten, Vorder- beine bis zu den Schultern und teilweise auch die Hinterbeine warm buff bis antimony-yellow, wie die Körperunterseite. Wangenstreifen und Kinnfleck schwarz. Körper- und Schädelmaße entsprechen denen der größeren phaeopepla-Stücke. 47. Ratufa bicolor fellii THOMAS et WROUGHTON 1916. Ratufa melanopepla WROUGHTON 1915 (part.). Ratufa fell THOMAS et .WROUGHTON 1916. Synonymie: Warum ROBINSON und KLoss in ihrer Liste 1918 fell als Unterart von gigantea aufführen, ist unverständlich, denn die offensichtliche Verwandtschaft mit phaeopepla und peninsulae wird schon in der Originalbe- ‚schreibung erwähnt. Typus: erw JB. M.Nr. 15.5.5.55, Yin, unterer Chindwin, Burma. Geographische Verbreitung: Ostufer des unteren Chindwin. Diagnose: Die 21 Tiere, auf denen diese Unterart basiert, wurden sämtlich im Sommer gesammelt und zeigen dementsprechend das helle, abge- tragene Sommerfell. Die zur Charakterisierung angeführten Farbtöne lassen sich also nur mit den hellen Fellen der Nachbarunterarten vergleichen. Die Farb- tonwerte entsprechen dann völlig denen von phaeopepla umd peninsulae. Auch von diesen Unterarten wurden Stücke bekannt, bei denen der Rumpf in scharfem Gegensatz zur übrigen Körperoberseite sehr hell gefärbt ist. In den Körper- und ‚Schädelmaßen weicht fellii dagegen stark von den südlich anschließenden marana und phaeopepla ab und zeigt darin den gleichen kleinen Wuchs wie peninsulae. Zur Unterscheidung kann außerdem der gelbe Metatarsalfleck am Hinterfuß (dienen, der in der Originalbeschreibung allerdings nicht erwähnt wird. 48. Ratufa bicolor tiomanensis MILLER 1900. Ratufa tiomanensis MILLER 1900. Ratufa melanopepla tiomanensis THOMAS 1908; WROUGHTON 1910. Synonymie: Von einem großen Teil der überaus zahlreichen kleineren Inseln des indomalaiischen Archipels ist, soweit er von Sammlern besucht wurde, Ratufa bekanntgeworden, und in ebenso vielen Arten oder Unterarten beschrieben W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 49 worden. Für tiergeographische Untersuchungen ist es vor allem wichtig, diese Unzahl von Formen den beiden in diesem Gebiet erkannten Arten zuzuordnen. In zweiter Linie ist die Stellung der als verwandt erkannten Unterarten unterein- ander und damit ihr systematischer Wert zu untersuchen. Die Zugehörigkeit zu bicolor oder affinis konnte für sämtliche beschriebenen Inselformen festgestellt werden. Dagegen ist eine Untersuchung über die Berechtigung der weitge- triebenen systematischen Aufspaltung fast unmöglich. Das von den einzelnen auf- gestellten Unterarten bekanntgewordene Material ist durchweg ganz gering und meist nur in der kleinen Typusserie vorhanden. Dabei sind die zur Unter- scheidung angeführten Merkmale sämtlich so geartet, daß nur Durchschnittswerte großer Serien oder Material aus einem ganzen Jahresablauf ihren taxonomischen Wert einwandfrei beweisen könnten. Hinzu kommt die starke Variationstendenz auch innerhalb der kleinsten systematischen Einheiten. So spricht für den taxo- nomischen Wert der meisten hier aufgestellten Merkmale lediglich das insulare Vorkommen der durch sie charakterisierten Unterarten. Bei kontinuierlicher Ver- breitung auf dem Festland wären - derartige Unterschiede belanglos; außerdem wäre dann wahrscheinlich vollständigeres und einwandfreieres Untersuchungs- material vorhanden. Bei solchen ‚Nur-Insel-Unterarten“ kann der Bearbeiter meist nur die einzig bekanntgewordene Charakteristik, nämlich die Originalbe- schreibung wiederholen und bestenfalls die systematische Stellung festlegen. Von den zwischen der Malaiischen Halbinsel und den Natunas gelegenen In- seln hat MILLER drei Arten beschrieben, die als Unterarten von bicolor anzu- sprechen sind. Typus: erw. d U. S. Nat. Mus. Nr. 101751, Tioman-Insel, China-See. Geographische Verbreitung: Tioman-Insel, Diagnose: In der Gesamtfärbung stimmen die 12 von Tioman bekannt- gewordenen Tiere mit melanopepla und peninsulae überein. Lediglich die Unter- seite ist stärker eingedunkelt tawny bis ochraceous-tawny. Sie unterscheiden sich ‚durch ihren gegenüber peninsulae kleineren Wuchs. Körper- und Schädelmaße liegen auch noch etwas unter denen von melanopepla. Vor allem ist der Schwanz von tiomanensis immer kürzer als bei melanopepla. Die Angabe von MILLER, daß der Schwanz relativ länger sei, ist nicht zutreffend. Von melanopepla ist Tiomamensis noch unterschieden durch die stärker aufgewölbten Bullae, die bei melanopepla ungewöhnlich flach sind. 49. Ratufa bicolor anambae MILLER 1900. Ratufa anambae MILLER 1900. Ratufa melanopepla anambae WROUGHTON 1910; ROBINSON et KLOSS 1918. Ratufa bicolor anambae CHASEN et KLOSS 1928. Typus:erw. J U.S. Nat. Mus. Nr. 101 725, Pulo Jimaja, Anambas-Inseln. Geographische Verbreitung: Anambas-Inseln. Diagnose: In der Gesamtfärbung stimmen auch die 10 von Pulo Jimaja beschriebenen Tiere, ebenso wie tiomanensis, mit der Festlandform überein. MILLER bezeichnet sie als bedeutend größer, aber CHASEN und KLOSS bemer- ‚ken 1928, daß sie auch in der Größe mit peninsulae übereinstimmen. Die vor- + 50 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. liegenden Maßwerte lassen auch keinen Unterschied in der Größe erkennen. Da- gegen sind die Bullae hier noch stärker aufgewölbt als bei peninsulae. 50. Ratufa bicolor angusticeps MILLER 1901. Ratufa angusticeps MILLER 1901. Ratufa melanopepla angusticeps WROUGHTON 1910. Typus:erw. d U. S. Nat. Mus. Pulo Lingung, Natoenas. Geographische Verbreitung: Pulo Lingung, Naioenas. Diagnose: Diese Unterart, die nur im Typ bekanntgeworden ist, unter- scheidet sich bei sonst völliger Uebereinstimmung nach MILLER durch den schmaleren Schädel. Die angegebenen Breitenmaße* sind sowohl absolut als auch relativ etwas kleiner als gewöhnlich, doch kommen auch innerhalb der größeren Serien verwandter Unterarten Schädel mit fast gleichen Breitenwerten vor. Bei dem geringfügigen Unterschied, der nur wenig unterhalb der üblichen Schwankungsgrenze für diese Breitenmaße liegt, ist es sehr fraglich, ob er sich. bei zahlreicherem Material noch als konstant erweist. 51. Ratufa bicolor fretensis THOMAS et WROUGHITON 1909. Ratufa melanopepla MILLER 1900. Ratufa melanopepla fretensis THOMAS et WROUGHTON 1909; WROUGHTON 1910 (part.). Synonymie: Von den der Malaiischen Halbinsel im Osten vorgelagerten. Inseln werden außer melanopepla noch drei weitere Unterarten beschrieben. Typus:-B.M. .Nr.921.41.37 Bulo:-Lanskawı Geographische Verbreitung: Langkawi- und Terutau-In;eln. Diagnose: Die Typusserie von 8 Tieren unterscheidet sich von mela- nopepla und peninsulae lediglich durch die stärker eingefärbten Unterteile, die ochraceous-tawny sind. Wangen, Nackenseiten und Vorderbeine sind aufgehellt ochraceous-buff. In der Größe stimmen sie mit peninsulae überein. 52. Ratufa bicolor penangensis ROBINSON et KuLoss 1911. Ratufa melanopepla fretensis WROUGHTON 1910 (part.). Ratufa melanopepla penangensis ROBINSON et KLOSS 1911. Typus: erw. 0 Fed. Malay. Stat. Mus. Nr. 1348/11, Telok Bahang, Pe- nang-Insel. | Geographische Verbreitung: Penang-Insel. Diagnose: Tiere der Penang-Insel wurden von WROUGHTON 1910 noch zu fretensis gestellt. ROBINSON und KLOSS zeigen dagegen an 21 Tieren von Penang, daß sie kleiner sind als fretensis und in ihrer Größe nur mit tiomanensis zu vergleichen sind. In der Färbung stimmen sie mit fretensis überein, aller- dings sind Vorderbeine und Nackenseiten kaum aufgehellt. Am Hinterfuß ist. ein kleiner, undeutlicher, ochraceous-tawny Fleck ausgebildet. 53. Ratufa bicolor celaenopepla MILLER 1913. Ratufa celaenopepla MILLER 1913. Ratufa phaeopepla ROBINSON et KLOSS 1918 (part.). Ratufa melanopepla celaenopepla LINDSAY 1926. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. si Üypus:erw. 0 U. S. Nat. Mus. Domel-Insel, Mergui-Archipel, Geographische Verbreitung: Mergui-Archipel, Diagnose: Aus dem Mergui-Archipel wurden von MILLER und LINDSAY 14 Tiere zu dieser Unterart gerechnet. In der Färbung stimmen sie mit melano- pepla und peninsulae überein, sind aber bedeutend größer und gleichen darin mehr phaeopepla. Auffallend sind vor allem die relativ sehr breiten Schädel. 54. Ratufa bicolor decolorata ROBINSON et KLOSss 1914. Ratufa melanopepla decolorata ROBINSON et KLOSS 1914, 1915. Synonymie: Aus dem Golf von Siam sind zwei Inselunterarten be- schrieben worden. Typus: erw. © Fed. Malay. Stat. Mus. Koh Samui (Malaiische Halbinse)). Geographische Verbreitung: Koh Samui und Koh Pennan. Diagnose: Diese Unterart basiert auf 13 Stücken von Koh Samui und Koh Pennan und unterscheidet sich von melanopepla und peninsulae durch ihren kleineren Wuchs. 55. Ratufa bicolor sinus KLOSS 1916. Ratufa melanopepla sinus KLOSS 1916. Ratufa phaeopepla sinus ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: erw. © B. M. Koh Kut Insel. Geographische Verbreitung: Koh Kut Insel. Diagnose: Die Unterscheidung der 6 Stücke von Koh Kut gegenüber der benachbarten Festlandsform ist ziemlich unbestimmt. Die rein schwarze statt bräunlichschwarze Oberseite kann sicher nicht zur Charakterisierung herange- zogen werden. Auch das Fehlen des russet-Nackenfleckens ist kein stichhaltiges Kennzeichen, da dieser Fleck bei einem vorliegenden leucogenys-Stück ebenfalls fehlt. Nur die Unterseite differiert durch ihre kräftigere Einfärbung, und der helle Fleck auf dem Hinterfuß ist nicht so deutlich ausgeprägt. Von peninsulae unterscheidet sich sinus in den mit leucogenys gemeinsamen Farbmerkmalen. Körper- und Schädelmaße sind bei allen drei Unterarten die gleichen. Auch die zur Unterscheidung angeführte größere Länge der Nasalia bei sinus ist kein überzeugender Beweis für ihre Eigenart. Bei leucogenys schwankt diese Länge zwischen 22—26 mm, bei sinus zwischen 24—25,8 mm. 56. Ratufa bicolor condorensis KLOSss 1921. Ratufa melanopepla condorensis KLOSS 1921. Typus: erw. © Condore-Insel. Geographische Verbreitung: Condore-Insel. Diagnose: In der Färbung gleicht diese nach 7 Stücken von Pulo Con- dore beschriebene Unterart der leucogenys. Die Unterteile sind nicht so blaf und entsprechen in der Tönung denen von peninsulae. Sehr gut charakterisiert ist diese Unterart durch ihren außergewöhnlich kleinen Wuchs. Auch das größte Tier erreicht in seinen Maßen kaum die kleinsten Tiere der verwandten Unterarten. 4* 52 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. III. Gattung Funambulus LESSON 1832. Seiurus LINNE 1758 (part.) Palm Squirrel PENNANT 1793 Funambulus LESSON 1832 Palmista GRAY 1867 Eoxerus MAJOR 1893 (part.) Xerus TROUESSART 1897 (part ) Tamiops ALLEN 1906 Tamiodes POCOCK. 1923. Synonymie: Bisher wurden in der Gattung Funambulus lediglich die Arten zusammengefaßt, die hier innerhalb der Untergattung Funambulus aut- geführt werden. Darüber hinaus sind aber auch sämtliche Tamiops-Arten als Glieder der Gattung Funambulus aufzufassen. Diese Zusammenfassung von Tamiops und Funambulus zu einer Gattung erscheint schon bei Berücksichti- gung folgender Tatbestände gerechtfertigt: Beide Untergattungen zeigen weder im Körperbau, der Fellfärbung noch in ihrer Biologie Unterschiede, die eine gattungsmäßige Trennung nötigmachen. Innerhalb ihres Lebensraumes zeigen sie eine kontinuierliche Verbreitung ohne jede Uebenschneidung, vertreten sich also geographisch vollkommen. Damit sprechen wichtige systematische Kriterien für eine Zusammenfassung in einer Gattung, die auch der Stellung dieser Formen innerhalb der Sciuriden am besten gerecht wird. Typus: Funambulus palmarum LINNE Geographische Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ceylon durch ganz Vorder- und Hinterindien einschließlich der Malai- ischen Halbinsel und dringt im chinesischen Raum bis etwa zum Jangtse vor. Darüber hinaus findet sich die Gattung noch in der Umgebung von Peking, einem Fundgebiet, dessen Isolierung wohl ausschließlich auf dem Material- mangel aus den trennenden Gebieten beruht. Diagnose: Kleine Tiere mit einer Kopf/Rumpflänge von 100--195 mm. Der Schwanz ist höchstens körperlang, meist kleiner. Der Schädel ist gedrungen, im Umriß oval und hat eine Länge von 30—48 mm. Das Fell.ist zumindest in einer Phase auffallend hell-dunkel gestreift. Die Tiere kommen auf niederem Gebüsch, teilweise auch auf dem Erdboden vor, sind also nicht ausschließlich an das Baumleben gebunden. Bestimmungstabelle: siehe Seite 8. IIL. Untergattung Funambulus LESSON 1832. Sciurus LINNE 1758 (part.) Palm Squirrel PENNANT 1793 Funambulus LESSON 1832; TROUESSART 1880 (part.); THOMAS 1897 (part.) ; THOMAS 1898 (part.); TROUESSART 1904; THOMAS 1907 ; POCOCK 1923. Palmista GRAY 1867 Eoxerus MAJOR 1893 (part.) Xerus TROUESSART 1897 (part.) Tamiodes POCOCK 1923. Synonymie: Die Untergattung Funambulus ist die von allen Streifen- hörnchen am eingehendsten untersuchte Gruppe. Das durch die Bombay-Natural- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 53 History-Society in ihrem großzügigen „Mammal Survey of India“ zusammen- getragene Material und dessen Auswertung in den verschiedenen - „Scientific Results“ haben unseren Wissensstand von dieser Untergattung sehr stark ge- hoben und zumindest die Systematik dieser Gruppe zu einem bestimmten Ab- schluß gebracht. Daneben sind es vor allem die ausgedehnten Untersuchungen von PHILLIPS (der in zwei Arbeiten 1928 und 1933 die Streifenhörnchen Öeylons beschreibt), die die Erforschung dieser Untergattung bis in die neueste Zeit fortsetzen und ein gegenüber den anderen Gattüngen bedeutend einheitlicheres und klareres Bild vermitteln. Infolge dieser kontinuierlichen, von den ver- schiedensten Autoren geleisteten Bearbeitung wird eine zusammenfassende Dar- stellung der Untergattung Funambulus keine so einschneidende Aenderung der Systematik zur Folge haben, wie sie sich für die anderen Streifenhörnchen er- gibt. Trotzdem ist auch bei Funambulus eine gewisse Zusammenfassung der Unterarten nötig, denn die Bewertung von Einzelmerkmalen wird in erster Linie nach dem für jede Synthese charakteristischen Gesichtspunkt der Hervorkehrung verwandtschaftlicher Beziehungen ausgerichtet sein und damit über die iso- lierte Einzelbeschreibung hinaus eine zusammenhängende Gesamtheit anstreben. Wurden schon für Vorderindien im Laufe der Zeit eine Unzahl von Arten und Unterarten beschrieben, so ist die Zahl der Beschreibungen für das kleine Areal der Insel Ceylon verhältnismäßig noch größer. Auch PHILLIPS unterscheidet in seiner zusammenfassenden Arbeit über Ceylon neben layardi und sublineatus noch vier Unterarten des Palmhörnchens. Diese weitgehende Differenzierung ist verursacht durch die ungewöhnliche Verschiedenheit der klimatischen Fak- toren in den einzelnen Inselgebieten. Gerade bei Ceylonvertretern von Funambulus ist die Farbvariation im Ablauf eines Jahres so ausgesprochen, daß die Unter- scheidungsmerkmale der einzelnen Unterarten in der Intensität ihrer Ausprägung ungewöhnlich stark schwanken, und die tatsächliche Variationsbreite oft nur schwer zu umschreiben ist. Die auch bei den anderen Streifenhörnchengattungen festzustellende starke Variationstendenz innerhalb einer Unterart und im Jahres- ablauf wird auf Ceylon vor allem durch den Wechsel von Südwest- und Nordost- Monsun und teilweise auch durch die geographischen Gegebenheiten besonders begünstigt. So sind die in Neubeschreibungen und vor allem in den Bestim- mungsschlüsseln bis in die neueste Zeit angeführten Merkmale nur bedingt und nur als Gesamtheit verwertbar. Unter der Bezeichnung Funambulus, die LESSON 1832 einführte, wurden zunächst „alle indomalaiischen Formen“ von Seiurus abgetrennt. 1867 räumt GRAY unter der Bezeichnung Palmista den heute zu Funambulus gerechneten Arten bereits eine Sondergruppe ein, während JERDON 1874 unter Palmista, TROUESSART 1880 unter Funambulus, MAJOR 1893 unter Eoxerus und THOMAS 1897 und 1898 unter Funambulus noch einmal die heute bestehenden Gattungen Lariscus, Menetes, Tamiops, Funambulus und teilweise auch Rhinosciurus zu- sammenlassen. Erst mit der 1907 von THOMAS aufgestellten Tabelle der Gat- tungen der orientalischen Eichhörnchenarten wird endgültig der Umfang der Untergattung Funambulus festgelegt. Auf die von Pocock 1923 auf Grund des 54 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Penisknochen durchgeführte Aufteilung der Untergattung in Funambulus und Tamiodes, die wir ablehnen, wird weiter unten bei tristriatus eingegangen. Typus: Funambulus palmarım LINNE Geographische Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet ist auf Vor- derindien beschränkt. Die Nordgrenze des Vorkommens von palmarum deckt sich ungefähr mit dem Verlauf des Narbada-Flusses und setzt. sich in nordöstlicher Richtung fort bis etwa 25° nördlicher Breite. Nördlich davon wird palmarun von pennanti vertreten, das im Grenzgebiet den palmarum stark überlagert. Das Verbreitungsgebiet von pennanti wird im Norden begrenzt durch die Gebirgs- ketten von Belutschistan und durch den Himalaja. An der indischen Westküste stößt pennantı sehr weit nach Süden vor und zieht entlang der Westseite der Vestern Ghats bis etwa zum 18. Grad nördlicher Breite. In diesem südlichsten Teil seines Vorkommens wird pennanti von tristriatus überlagert, dessen Ver- breitungsgebiet nördlich etwa bis Bombay geht und nach Süden entlang der ganzen Westküste und der Western Ghats verläuft. Dieser Gebirgszug bildet im wesentlichen die Grenze gegen den östlich anschließenden palmarum, der außer in Südindien auch über die ganze Insel Ceylon verbreitet ist. Die übrigen beiden Arten kommen nur im südlichsten Vorderindien und auf Ceylon vor, liegen also innerhalb des Vorkommens von palmarum; sublineatus in seiner typischen Unterart in den Hochlanddistrikten Südindiens von Süd-Coorg bis Travancore und in seiner Ceylonunterart obscurus in der südwestlichen Feuchtzone und im zentralen Hochland; layardı mit seiner typischen Unterart und /. signatus auf Ceylon und zwar im gleichen Gebiet wie s. obscurus. Diagnose: Die Rückenstreifung beginnt mit einem hellen Mittelstreilen. Der Schädel ist verhältnismäßig schmal (relative Interorbitalbreite 25,3—33 mm). Die relative Condylobasilarlänge ist kleiner oder höchstens genau so groß wie die doppelte relative Palatilarlänge. Bestimmungstabelle der Arten: A. Unterseite trüb weiß. Mindestens drei Streifen gut ausgebildet . . . . . . (B — Unterseite stark rötlich eingefärbt. Höchstens ein Streifen scharf abgesetzt . (D) B. Oberseite mit drei Rückenstreifen. Mittelrippe der Schwanzunterseite tief rotbraun: .'. . Aral? 3 ; vw ae ae er: (©) — Oberseite mit fünf Danenstreife MitteTupee den Schwanzunte nicht getönt (Indus-Gangesebene) . . . ne A mennantı ©. Wuchs mittelgroß: Durchschn. Erößte Schädellg. 37 39, mm, Palatallänge 18,5 — 20,6mm, Jochbogenbreite 21,0—23,0mm. Durchschn. Nasalialänge 10,0—11,7 mm. Durchschn. Diastemaweite 8,5—9,7 mm. Fell glatt und kurzhaarig (Vorderindische Halbinsel — außer Westküste — Ceylon) . . . .. F. palmarum — Wuchs groß: Durchschn. größte Schädellg. 11,546, En Palatalläues 23,1—25,2mm, Jochbogenbreite 23,5— 26,7 mm. Durchschn. Nasalialänge 12,35—14,9mm. Durchschn. Diastemaweite 10,2—12,2 mm. Fell rauh und langhaarig (Westküste Vorderindiens) F. tristriatus D. Streifung extrem undeutlich, Schwanzunterseite nicht getönt. Kleinste Art der Gattung (Südlichstes Vorderindien und Ceylon) . . . . F. sublineatus — Mittelstreifen scharf und breit abgesetzt. Schwanzunterseite rot eingefärbt. Wuchs mittelsroß.(Ceylon) un W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 55 a) Art Funambulus palmarum LINNE 1766. ‚Sciurus palmarum BRISSON 1762; BUFFON 1763 (part.); LINNE 1766 (12. Auf- lage); WATERHOUSE 1837 (part.), 1839 (part.); BLANFORD 1891; Sciurus penicillatus LEACH 1814 Funambulus indicus LESSON 1832 Funambulus palmarum LESSON 1832; BLYTH 1847 (part.) WROUGHTON 1916. Typus: Funambulus p. palmarum LINNE Geographische Verbreitung: Vorderindien. Süd- und Ostgrenze mit dem Küstenverlauf übereinstimmend, einschließlich der Insel Ceylon. Die Westgrenze bilden die Western Ghats, die Nordgrenze bildet der Narbadafluß und eine in nordöstlicher Richtung verlaufende Linie bis etwa zum 25. Grad nörd- licher Breite. Diagnose : Rückenfell mit drei hellen Längsstreifen. Fellunterseite trüb ‚weißlich. Mittelrippe der Schwanzunterseite tief rotbraun. Fell glatt und kurz haarig. Fellwechsel vom Sommer- zum Winterfell nicht stark ausgeprägt. Wuchs mittelgroß (vgl. Bestimmungstabelle). Lebt in der Nähe menschlicher Siedlungen. Ruf sehr schrill. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Färbung der Oberseite hell. Sattelfleck nicht so stark ausgeprägt . . . ... (2) — Färbung der Oberseite dunkel, Sattelfleck tiefer eingedunkelt . . . 2.....(%) 2. Wuchs größer: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 167mm. Durchschn. Schwanzlänge 144mm. Durchschn. gr. Schädellänge 39,7 mm. Allgemeinfärbung fahl, stark grau getönt F. pal. bellaricus — Wuchs kleiner: Durchschn. Kopf-Rumpflg. 148—150 mm. Durchschn, Schwanzlänge 135—139 mm. Durchschn. gr. Schädellg. 38,9—39,1. Allgemeinfärbung stark cream buff eingefärbt . . . a ) 3. Streifung warm buff kant Sattelfleck Beniarahs are oft rötlich überfloegen . . er PR, Dal. palmarum — Streifen sehr hell, Weißlich. Sattelfleck extrem dutch Rötlicher Anflug fehlend oder nur Beach angedeutet . . . ger Re palsibrodier 4. Wuchs klein: Kopf-Rumpflg. 140 mm, größte Schädellg. 37 ‚Oo mm, Nasalialänge 10,0 mm. Alle drei Streifen gleich gefärbt. . . . ERDE FE pal. bengalensis — Wuchs groß: Durchschn. Kopf-Rumpfl. 143— 156 mm, ae gr. Schädellänge 38,6— 39,5 mm, Durchschn. Nasalialänge 11,3—11,5 mm. Der mittlere Streifen ist stets heller als die Außenstreifen . . . A ; . 6) 9. Schwanzunterseite nur schwach eingefärbt. as auf der Belvansoberkeite mit langen weißen Spitzen. Sattelfleck ungewöhnlich groß, tief schwarz F. pal. olympius — Schwanzunterseite leuchtend rot getönt. Helle Schwanzhaarspitzen kurz. Sattelfleck Rebe soidunkel, kleiner .;,... zu1.uta: 2 ae beste te a. Zu Dal.- favonicus 1. Funambulus palmarum palmarum LINNE 1766. .Sciurus palmarum LINNE 1766 (part.); BLYTH 1847 (part.) Funambulus palmarum LESSON 1832 (part.) Funambulus palmarum palmarım WROUGHTON 1905, RYLEY 1913 (part.) THOMAS et WROUGHTON 1915; ROBINSON et KLOSS 1918 (part.); WROUGHTON 1921; LINDSAY 1926. Funambulus palmarum comorinus WROUGHTON 1905 ; ROBINSON et KLOSS 1918; WROUGHTON 1921; LINDSAY 1926. 56 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Synonymie: Aehnlich wie bei den typischen Formen anderer Arten ist auch bei palmarum das als typisch zu bezeichnende Material durch Neubeschrei- bungen im Laufe der Zeit so eingeschränkt worden, daß sich in der ganzen Lite- ratur über p. palmarum kaum eine Beschreibung feststellen läßt, die sich aus- schließlich auf typisches Material bezieht. Die Allgemeinfärbung der Form comorinus soll von einem gedämpfteren Grau sein. Da der Typ aus dem Januar stammt, ist anzunehmen, daß es sich bei dissem graduellen Farbunterschied lediglich um eine jahreszeitlich bedingte Abweichung handelt, die allein als Unterscheidungsmerkmal keinen Wert hat. Das Hanptgewicht wird auch auf den größeren Wuchs gelegt; dabei stellt WROUGHTON die Schädelmaße von tristriatus und palmarum aus Madras denen aus Travancore gegenüber und schließt aus dem gleichen Verhalten beider Arten (in Travancore größer), daß für Travancore eine besondere palmarun- Unterart anzunehmen ist. Als ROBINSON 1917 seinen tristriatus annandalei aus Travancore beschreibt, bezieht er sich auf WROUGHTON, der 1905 das analoge Verhalten beider Arten feststellte. Diese auf den gleichen Unterscheidungsmerk- malen wie comorinus basierende tristriatus-Unterart wird von WROUGHTON 1917 stark angezweifelt, der von Trevandrum eine Serie beschreibt, „die un- zweifelhaft ir. tristriatus ist“. Damit stellt aber WROUGHTON selber mittel- bar seinen palmarum comorinus in Frage. Wenn WROUGHTON für die eine der beiden analog gebildeten Unterarten das Hauptunterscheidungsmerkmal (größeren 'Wuchs) als innerhalb der individuellen Variation der typischen Form liegend erkennt, so ist das gleiche für die andere Unterart anzunehmen. Durch die nach 1905 zwischen Malabar und Travancore beschriebenen p. palmarum-Stücke wird der Größenunterschied auch tatsächlich überbrückt, so daß für comorinus nur ein unverhältnismäßig kleines Verbreitungsgebiet bleiben würde. Es ist also lediglich ein langsames Zunehmen der Durchschnittsgröße von Osten nach Westen festzustellen, das aber innerhalb der für die typische Form anzunehmenden Va- riation liegt und ebenso wie bei tristriatus auch für palmarum keine Abtrennung der westlichsten Stücke rechtfertigt. Typus : Nicht mehr existierend. Fundort: Madras (WROUGHTON 1905). Geographische Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet der typi- schen Form erstreckt sich durch das südlichste Vorderindien bis Madras. Wie weit es noch darüber hinausgeht, ist nicht bekannt. Tiere aus Süd-Mysore sind nach WROUGHTON ıschon Zwischenstufen zur Unterart bellaricus. Diagnose: Allgemeinfärbung gelblich-braun. Die Haare sind cream-buff und schwarz gebändert. Auf Schultern und Hüften sind die schwarzen Haarringe und -spitzen breiter, auf den Körperseiten überwiegt der helle Farbton. Der Rücken ist tawny bis russet und schwarz gesprenkelt, in der Mitte noch stärker eingedunkelt zu einem Sattelfleck. Gesicht und besonders der Scheitel sind im Sommerfell ferruginous verwaschen, sonst nur schwach ochraceous-buff gegen die übrige Körperfärbung abgehoben. Außer dieser Farbschwankung im Gesicht und auf dem Kopf und dem mehr oder weniger starken Hervortreten des dunk- len Sattels scheint die Fellfärbung das ganze Jahr hindurch ziemlich konstant W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 57 zu sein, zeigt also nicht die deutliche Ausprägung zweier Fellphasen wie bei tristriatus. Streifen warm-buff, Füße buffy-weiß. Unterseite trüb weiß, am Uebergang zur Seitenfärbung von der Körpermitte bis zu den Hüften manchmal mit einem rötlichen Schimmer. Schwanzhaare an der Basis warm-buff, darüber ein schmaler schwarzer Ring, dann ein light-buff-Band, dem ein breiter schwarzer Ring und eine weißliche Haarspitze folgen. Die subapicalen schwarzen Haarringe schimmern durch die weißen Haarspitzen durch und geben durch ihre regel- mäßige Lagerung dem Schwanz eine verschwommene Querstreifung, die bei dem unregelmäßig gesprenkelten und buschigeren Schwanz von fristriatus nie so deutlich in Erscheinung tritt. Analregion und Mittelrippe der Schwanzunterseite- pinkish-einnamon bis apricot-buff, also fahler als bei tristriatus. Untersuchtes Material: B. Z. M. 37510, Madras, BEHN, F. Sch. B. Z. M. 3365, Madras, GERARD, F. Sch. B. M. 20.4. 22.2, Payhavar, F. Sch. B. M. 20.4.21.4, Payhavar, F. Sch. 2. Funambulus palmarum bellaricus WROUGHTON 1916. Funambulus p. palmarum WROUGHTON 1912; 1918; RYLEY 1913 (part.); Funambulus p. bellaricus WROUGHTON 1916; ROBINSON et KLOSS 1918. Typus: erw. dB. M.Nr. 13.4.10.39, Vizayanagar, Bellari, Südindien. Geographische Verbreitung: Bellari und südliches Mahratha,. Dharwar bis Mysore. Diagnose: Allgemeinfärbung fahler als bei der typischen Form. Pale smoke gray, besonders über den Schultern, Seiten buffy verwaschen, sonst aber ohne den gelblichen Ton des typischen palmarum. Rücken russet bis marsbrown und schwarz gesprenkelt, Rückenmitte kaum dunkler. Gesicht buffy. Scheitel verschieden stark ochraceous überflogen, zeitweise kaum von der Körper- färbung unterschieden. Die Färbung der Längsstreifen variiert je nach der Jahreszeit von cream-color bis antimony-yellow. Füße buffy-weiß. Schwanzober- seite mit langen weißen Haarspitzen und dadurch weniger deutlich quergestreift. erscheinend. Schwanzunterseite nach WROUGHTON orange rufous, bei meinem. Material mehr apricot-buff. Untersuchtes Material: B. M. 12.6. 29.57, Bombay, F. Sch. B. M. 12.6. 29.58, Bombay, F. Sch. . Funambulus palmarum bengalensis WROUGHTON 1916. Funambulus p. palmarum WROUGHTON 1915; ROBINSON et KLOSS 1918 (part.). Funambulus bengalensis WROUGHTON 1916. Typus: erw @ B. M. Nr. 15.4.3.77, Hazaribagh, Bengalen. Geographische Verbreitung: Distrikt von Hazaribagh. Diagnose: Eine gegenüber p. palmarum und p. bellaricus merklich klei-- nere und auch dunklere Unterart; die Allgemeinfärbung variiert um drab. Die pinkish-buff Färbung der Körperseiten von den Vorderbeinen bis zu den Hüften bildet zur übrigen Färbung einen ziemlich starken Kontrast. Sonst weicht diese- co 58 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Unterart nicht von dem üblichen Farbschema ab, so daß ihre Zugehörigkeit zu palmarum nicht anzuzweifeln ist. Die als TInterscheidungsmerkmal gegenüber ‚robertsoni angegebene besondere Größe der Zähne ist nicht festzustellen. 4. Funambulus palmarum robertsoni WROUGHTON 1916. Funambulus p. palmarım WROUGHTON 1912, 1913. Fumambulus robertsoni WROUGHTON 1916. Synonymie: Es handelt sich hier um einen dunkler gefärbten Funam- bulus, der nur schwer von bengalensis zu unterscheiden ist. WROUGHTON benutzt allerdings bei beiden Unterarten ausdrücklich eine binäre Nomenklatur, weil Uebergangsformen zwischen beiden und zum typischen palmarum bisher fehlen. Es erscheint aber im Gegenteil fraglich, ob bei Bekanntwerden dieser Zwischenformen die Unterarten bengalensis und robertsoni überhaupt noch zu unterscheiden sind oder nicht vielmehr als 'eine einzige Unterart von palmarum ‚aufzufassen sind. Gegenwärtig sind sie in ihrem bekannten Vorkommen noch weit genug voneinander getrennt, aber nach dem Verhalten von pennanti zu urteilen, das an den gleichen Fundorten mit robertsoni und bengalensis durch die- selbe typische Form vertreten ist, werden beide Formen wohl Glieder einer Unterart sein. Typus: altes SB. M. Nr. 22.72.32 Zachnac Geographische Verbreitung: Zentralprovinzen. Nimar, Berars, Hoshangabad. Diagnose: Da mir kein Material vorliegt, zitiere ich die Erstbe- schreibung: NER „Ein düster gefärbter Funambulus, merklich kleiner als palmarum. Allgemeinfär- bung oben ein grobes Gegriesel von schwarz und cream-buff, das im ganzen hair-brown erscheint (die einzelnen Haare weiß mit schwarzen Ringen und einer schwarzen Spitze). Der Sattel braun mit leichtem gelben Anflug, verursacht durch die Untermischung von ‚gelben Haaren, die zu gewissen Jahreszeiten dunkler werden. Die Rückenstreifen bufiy- weiß, Gesicht wie Schültern und Schenkel gefärbt, aber bei einigen Tieren (nicht beim Typ) ochraceous überflogen. Unten meistens „vinaceous cinnamon“, manchmal trüb weiß. Schwanz unten „vinaceous rufous"“, oben schwarz und weiß gemischt, Querstreifung praktisch fehlend. Füße wie die Allgemeinfärbung, aber etwas bleicher“. 5. Funambulus palmarum gossei WROUGHTON et DAVIDSON 1919. Funambulus gossi WROUGHTON et DAVIDSON 1919; LINDSAY 1926. Synonymie: Diese als Art eingeführte Form wurde von ihren Autoren als Funambulus der tristriatus-Gruppe bezeichnet. Die in der Beschreibung ange- führten Unterscheidungsmerkmale gegenüber dieser Zristriatus-Gruppe und die sonstigen Maß- und Farbangaben sind aber so charakteristisch für palmarum, daß sie sämtlich zur Artdiagnose für palmarum verwandt werden könnten, so daß diese Form sicher als Unterart von palmarum anzusprechen ist. WROUGH- TON und DAVIDSON führen u. a. die verschiedene Richtung der Incisiven als Unterscheidungsmerkmal an: ‚Incisiven vertikal oder kaum opisthodont, nicht proodont wie bei tristriatus“. Bei einer entsprechenden Durchsicht des vor- liegenden Materials konnte festgestellt werden, daß die Incisiven bei palmarum W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 59 tatsächlich meist nicht so stark nach vorn und außen gebogen sind wie bei tristriatus. Danach würde gossei auch nach der Incisivenstellung eher zu pal- marum za rechnen sein. Dieses Unterscheidungsmerkmal erweist sich aber nicht als durchgehend und dürfte wohl auch in starkem Maße von dem Grad der Abnutzung der Incisiven abhängig sein, da die bogenförmigen Ineisiven bei längerem Wuchs an sich stärker einwärts gekrümmt erscheinen, als wenn durch größere Abnutzung nur der leicht nach außen gekrümmte obere Teil des In- cisivenbogens ansteht. Aus der Diagnose dürfte sich die Stellung von gossei ein- wandfrei ergeben. Rechnet man gossei zu palmarum, so werden damit auch die Bedenken gegenstandslos, die die Autoren auf Grund dieser Neubeschreibung an der Richtigkeit des großen, von WROUGHTON 1919 aufgesteilten Bestimmungs- schlüssels zum Ausdruck bringen. Als Unterart von »almarum fügt sich nämlich .gosseö mit seinem kleinen Schädel sehr gut in diese Tabelle ein, während es allerdings als iristriatus-Form die Unterscheidung nach Schädelgrößen illusorisch macht. Die von WROUGHTON und DAVIDSON in dieser Anmerkung zu WROUGHTON’s Bestimmungsschlüssel als besseres Kriterium empfohlene ,„Ge- genüberstellung des glatten Felles der palmarum Gruppe zum groben, mehr rauhen Fell der Dschungelbewohner“ (tristriatus-Gruppe), ist dann ebenfalls noch gut ‚durchführbar. Von gossei wird die „Wolle 5—6 mm lang“ beschrieben im Ge- gensatz zu thomasi (tr. numarius) „Wolle etwa 8 mm lang, rauhes Aussehen“, Als tristriatus-Merkmal bleibt dann für gossei nur der Vergleich: „Wolle... so fein und weich wie bei fristriatus“, der aber auch zur Diagnostik von WROUGH- "TON und DAVIDSON in gewissem Widerspruch steht. — Welche Stellung gosser innerhalb der Art palmarum zukommt, läßt sich endgültig nur an Hand des typischen gossei-Materials entscheiden. Es besteht die Möglichkeit, daß aus diesem Vergleich die Synonymie mit dem typischen palmarum oder mit p. bel- Jaricus resultiert, besonders auch, da für gossei sowohl unter tristriatus als auch unter palmarum das Vorkommen auf ein unwahrscheinlich kleines Verbrei- tungsgebiet beschränkt wäre. Typus: erw & B. M. Nr. 19.6.2.30, Kotagiri, Nilgiri-Hills. Geographische Verbreitung: Nilgiri-Hills. Diagnose: Die wesentlichen Farbangaben der Erstbeschreibung sind: 1. Die Allgemeinfärbung ist grizzle drab. 2. Der Sattelfleck ist auch im Sommer- fell nur ‚„chestnut-brown“ (am Rand ‚„burnt Sienna“), also nicht schwarz wie stets bei der tristriatus-Gruppe zu dieser Jahreszeit. 3. Ebenso ist der rötliche Anflug im Gesicht trotz der Sommerphase weniger leuchtend als bei den tristri- ‚atus- Unterarten. 4. Die Färbung des Haarsaumes der Sohlen wird wie bei pal- ‚marum beschrieben. 5. Die verschwommene Ringelung der Schwanzoberseite und die schwächer gefärbte Schwanzunterseite sprechen gleichfalls für palmarum. — Auch in den Größenmaßen zeigt “gossei typische palmarum-Werte, denn es ist 6. kleiner als die kleinsten tristriatus-Stücke. Die Schädelmaße reihen sich in ‚die palmarum-Werte ein, aber nicht in die von tristriatus. 7. Auch der schmalere Schädelbau ist kennzeichnend für palmarum. Es ist noch hinzuzufügen, daß auch die relative Schwanzlänge den verhältnismäßig langen palmarum-Schwänzen entspricht, 60 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 6. Funambulus palmarum favonicus THOMAS et WROUGHTON 1915. Sciurus tristriatus WATERHOUSE 1837 (part.); KELAART 1852 (part.); BLANFORD: 1891 (part.). Funambulus p. palmarum RYLEY 1914. Funambulus p. favonicus THOMAS et WROUGHTON 1915; WROUGHTON 1915; PHILLIPS 1928, 1933. Funambulus p. matugamensis LINDSAY 1926. Synonymie: Die von LINDSAY beschriebene Unterart matugamensıs reiht PHILLIPS 1928 und 1929 in seine Synonymieliste von favonicus ein, allerdings ohne nähere Begründung. Die Unterart wird von Matugama be-- schrieben, liegt also mitten im Verbreitungsgebiet von favonicus. Von der Farb- beschreibung sind nur die „fast isabelle-farbenen Unterteile“ auffallend, die allein aber keine Sonderstellung rechtfertigen. Die angeführten Schädelmerkmale sind nicht in der von LINDSAY ausgedrückten absoluten Form durch alle Unterarten zu verfolgen. So liegen mir Schädel vor, deren hintere Nasalianaht im Gegensatz zu LINDSAY’s Angaben bei favonicus nur schwach gezackt, bei olympius aber tief gezackt sind. Die „vordere Prämaxillarnaht‘“ kann auch bei favonicus in einer Linie mit der hinteren Nasalianaht liegen, ist also kein Sonder- merkmal für brodiei (kelaarti). Die übrigen Maßangaben liegen für matugamensis und die anderen Unterarten so dicht beieinander, daß sie schon durch geringe Variation überbrückbar sind und damit kaum zur Charakterisierung der einzelnen Unterarten verwertbar sind. Da diese Neubeschreibung keine entscheidenden Be- sonderheiten der Tiere von Matugama anführt, und das Vorkommen einer selbst- ständigen Lokalform in diesem Gebiet an sich schon unwahrscheinlich ist, wird. matugamensis zu favonicus synonym gesetzt. Typus: erw. @ B. M.'Nr. 15.7.1.2, Udüsama, 'Geylor. Geographische Verbreitung: Südwestliches Tiefland und Vor- bergland von Ceylon. Diagnose: Allgemeinfärbung trüb buffy-brown, Seiten stärker auigehellt, Rücken besonders im hinteren Drittel cinnamon-rufous überflogen. Sattel nicht so stark eingedunkelt wie bei olympius und daher nicht so deutlich von der an sich schon dunklen Allgemeinfärbung abgehoben. Die schwarzen Haarspitzen und -Tinge sind hier breiter, verdecken aber nicht ganz den trübbraunen Farbton. Kopf cinnamon-rufous, bei April-Tieren mehr ochraceous-tawny, am deutlichsten ab Juli, aber nie so klar leuchtend wie bei hrodiei. In der Regel fehlt dieser rötliche Anflug zur Zeit des Nordost-Monsuns (etwa Dezember bis März). Die seitlichen Rückenstreifen sind buff-yellow bis trüb orange-buff. Der mitilere Streifen ist heller, aber mindestens pale ochraceous-buff eingefärbt, nicht weiß, wie in der Originalbeschreibung angegeben. Alle drei Streifen laufen über die ganze Oberseite, die seitlichen in der Hüftgegend manchmal auffallend breit. Füße gesprenkelt grau und buff. Die Unterseite ist trüb weißlich, teilweise schwach light-buff getönt. Die trübgrauen Haarbasen meist stärker ausgebildet als bei den anderen Unterarten. Die cinnamon-buff Haarbasen und die schwarzen Subterminalringe der Schwanzhaare geben der Schwanzoberseite ein sehr dunkles. Aussehen, das auch durch die gräulich- bis bufiy-farbenen Haarspitzen nicht so: W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 61 stark aufgehellt wird, wie z. B. bei olympius. Die Schwanzunterseite ist orange- rufous bis mars-orange, im ganzen roter getönt als bei den anderen Unterarten. Untersuchtes Material: eNE21523.1.123 Ranna, Ceylon, FE. Sch. . M. 15.3.1.125 Kottawa, Ceylon, F. Sch. . M. 47049/50 Colombo, Ceylon, SCHRADER, 2 F. 2 Sch. . M. 6481 Ceylon, REDDEMANN, F. Sch. . M. 47048 Ceylon, SCHRADER, F. Sch. . M. 5474, 21626 Ceylon, A. B. MEYER, 2 F. 2 Sch. bi ii NNNN 7. Funambulus palmarum olympius THOMAS et WROUGHTON 1915. Seiurus tristriatus KELAART 1852 (part.). Seiurus kelaarti SCLATER 1891. Sciurus palmarum BLANFORD 1891 (part.). Funambulus p. olympius THOMAS et WROUGHTON 1915; WROUGHTON 1915; ROBINSON et KLOSS 1918; PHILLIPS 1928. Synonymie: THOMAS und WROUGHTON bezeichnen diese Unterart als dunkelste aller Inselunterarten, während PHILLIPS favonicus für die dun- kelste Form hält und olympius als „viel heller‘ beschreibt. Den Autoren lagen Serien beider Unterarten vor, so daß dieser Widerspruch zunächst überrascht. Legt man Vertreter beider Unterarten nebeneinander, so ist es tatsächlich schwer, von „hellerer‘ oder „‚dunklerer‘“ Unterart zu sprechen, da sich die All- gemeinfärbungen aus mehreren verschiedenen Farbkomponenten zusammensetzen. olympius ist — wie auch aus den hier gegebenen Farbbeschreibungen hervor- geht — im ganzen grauer getönt und wirkt so trüber als der in den Farben klarere favonicus. Durch den dunklen Sattel und den tiefer rotbraunen Anflug wirkt wieder olympius dunkler. Man beschreibt daher favonicus besser als „im ganzen stärker eingefärbt als der trübe olympius“, der nur in der Sattel- partie deutlich dunkler ist. Beide Unterarten sind aber deutlich zu unterscheiden. Typus: erw. @ B. M. Nr. 15.7.1.3, Urugalla, Ceylon. Geographische Verbreitung: Hochland von Ceylon. Diagnose: Kopf ferruginous, stärker und dunkler rötlich als bei favoni- cus. Zur Zeit des Nordost-Monsuns (Dezember bis März) fehlt der Anflug. Dieser Farbwechsel scheint aber nicht ganz einheitlich vor sich zu gehen, denn ein Stück aus dem Februar hat den sonst für die Zeit des Südwest-Monsuns charak- teristischen ferruginous-Anflug auf dem Kopf. Diese Unregelmäßigkeit, die PHILLIPS schon für favonicus feststellte, scheint bei allen Ceylon-Unterarten vorzukommen und dürfte individuell bedingt sein. Entsprechend der veränderlichen Stärke der ferruginous-Einfärbung des Kopfes schwankt auch die Stärke des rotpraunen Anfluges in der Allgemeinfärbung. In der Zeit des Nordost-Monsuns sind Schultern, Rumpf und Schenkel grayish-olive bis drab gefärbt, die Seiten stärker aufgehellt. Mit zunehmender Einfärbung des Kopfes macht sich ein stärker werdender Anflug von chestnut bis auburn bemerkbar, besonders im ersten und teilweise auch im letzten Drittel des Rückens. Der Sattelfleck, der sich über die Rückenmitte ziemlich weit nach hinten erstreckt, ist ungewöhn- lich stark ausgeprägt und meist tief schwarz, manchmal schwach rötlichbraun 62 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. gesprenkelt. Die drei Rückenstreifen sind merklich heller als bei favonicus, der mittlere fast rein weiß, die äußeren light- bis warm-buff. Der Farbkontrast zum ' Rücken ist hier besonders auffallend, so daß die Streifung schärfer abgesetzt. erscheint und meist bis zur Schwanzwurzel zu verfolgen ist. Die Unterseite ist weiß, teilweise mit durchscheinender grauer Unterwolle. Schwanzoberseite mit. langen, weißgrauen Haarspitzen, die die dunklen Haarringe fast völlig verdecken und dem Schwanz so ein viel helleres Aussehen geben als bei den anderen Unterarten. Die Mittelrippe der Schwanzunterseite ist cinnamon bis orange- cinnamon, nicht so leuchtend wie bei favonicus, aber kräftiger eingefärbt als. bei; brodiei. Untersuchtes Material: B. M. 6.10.9.4. Peradeniya, F. Sch. B. M. 6.10.9.9. Peradeniya, F. Sch. B. Z. M. 47047 Ceylon, SCHRADER, F. Sch. Ebs. M.VI. 2.1. 1.Ceylon, ’E> Hbg. M. 39 900 Ceylon, F. 8. Funambulus palmarum brodiei BLYTHA 1849. Seiurus brodiei BLYTH 1849; KELAART 1852; LAYARD 1852. Sciurus tristriatus BLYTH 1847 (part.); 1849. Sciurus kelaarti LAYARD 1850; KELAART 1852; BLANFORD 1891 (part.). Sciurus palmaruım BLANFORD 1891 (part.). Funambulus p. brodiei WROUGHTON 1915; THOMAS et WROUGHTON 1915; PHILLIPS :1928; 1933: Funambulus p. kelaarti WROUGHTON 1915; THOMAS et WROUGHTON 1915; RO- BINSON et KLOSS 1918; PHILLIPS 1928, 1932. Synonymie: Während die Unterarten der Feuchtlandzone im süd-: westlichen Tiefland und im zentralen Hochland von Ceylon erst 1915 aufge-- stellt wurden, sind die Tiere der Trockenzone schon 1849 und 1850 beschrieben. worden. Zuerst beschrieb BLYTH 1849 aus dem „Distrikt von Puttam bis Jaffna‘ seinen brodiei als „sehr ähnlich dem tristriatus, aber unterschieden durch. seine merklich bleichere Farbe‘. Das von ihm als Unterscheidungsmerkmal an- gegebene „sehr lange Haarbüschel (3!/, inch.) an der Schwanzspitze‘“ ist wert-- los, da es sich hierbei sicherlich um Tiere mit unvollständigem Schwanz handelt, bei denen die Endhaare dann ein besonders langes Wachstum zeigen. LAYARD, der 1850 die Unterart kelaarti beschrieb, vergleicht seine neue Form nur mit. palmarım, so daß sich aus diesen beiden Erstbeschreibungen keine anderen Unterscheidungsmerkmale ergeben als lediglich die verschiedenen Fundorte. BLYTH führt 1851 aus, „daß kelaarti aber anscheinend nicht genügend unter-- schieden ist von brodiei“. KELAART schreibt 1852 von einer „Serie von Eich- hörnchen aus Trincomalie“ (kelaarti): ,„... und darunter sind Stücke, die sich selbst mit brodiei identifizieren lassen. Die rufous-farbene Kappe fehlt allen. Die Stücke, die wir BLYTH und LAYARD sandten, hatten ganz weiße Rücken- streifen, aber einige später vom selben Fundort gesammelte Stücke hatten Streifen, die im hinteren Drittel rusty-yellow waren“. Aus dieser festgestellten Einfärbung der Streifen ergibt sich, daß die neuerdings als Unterscheidungs- merkmal zwischen bdrodiei uud kelaarti angeführte verschiedene Färbung der W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 63. Streifung am gleichen Fundort vorkommt und damit als Charakteristikum nicht stichhaltie ist. Eingehende Beschreibungen beider Unterarten aus neuerer Zeit liegen nur von THOMAS und WROUGHTON 1915 und von PHILLIPS 1928 vor.. Erstere geben für kelaarti „die drei weißen oder fast weißen Streifen als auf- fälligsten Charakter dieser Form“ an, während sie bei brodiei sagen: „alle drei Rückenstreifen buff“. Der geringe Wert dieser Merkmale wurde schon dargetan. Bei PHILLIPS. der sich ebenfalls auf diese verschiedene Färbung der Streifung stützt, kommt die Geringfügigkeit dieser Farkdifferenz besser zum Ausdruck. In seinem Bestimmungs schlüssel beschreibt er die Streifung von kelaarti als „alle Streifen weiß oder fast weiß‘, die Streifung von drodiei als „Mittel- streifen weiß, Außenstreifen weißlich-buff“. Im Text von kelaarti schreibt er: „... alle drei Rückenstreifen rein weiß oder der mittlere weiß und die beiden äußeren bleich weißlich buff“, im Text von brodiei wiederholt 'er die Be- schreibung von THOMAS und WROUGHTON und spricht außerdem noch von. den „drei pale-buff Rückenstreifen“. Aus diesen Angaben geht eindeutig hervor, daß die Farbdifferenzen in der Streifung so minimal sind, daß man hier auch. ohne Berücksichtisung von KELAART’s Beobachtung nur von individueller Va-- riation sprechen kann. Als weiteres Erkennungsmerkmal für brodier führt PHILLIPS den „allgemeinen sandy-Anflug“ an, spricht aber auch bei Zelaarti von der ‚‚hell-sand-braunen Allgemeinfärbung“. Zu der Unterscheidung von THOMAS und WROUGHTON nach dem Fehlen oder Vorhandensein der ferru- ginous-Einfärbung von Kopf und Gesicht bemerkt schon PHILLIPS, daß es sich hierbei lediglich um eine jahreszeitliche Variation handelt, die also ebenfalls nicht zur unterartlichen Charakteristik herangezogen werden kann. Im übrigen stimmt die Farbbeschreibung von brodiei mit dem mir aus dem Verbreitungs- gebiet von kelaarti vorliegenden Material überein. Die Herausbildung einer- Sonderform im Norden und Nordosten der Tieflandtrockenzone wäre auch nicht wie bei den anderen Unterarten durch klimatisch-geographische Faktoren zu erklären. Tatsächlich ist kelaarti auch nur so minimal von der gewöhnlichen Tieflandform unterschieden, daß seine Sonderheiten durchaus als Saison- resp. Individualvariationen angesprochen werden können. Danach ist also für die ge- samte Tieflandtrockenzone nur eine Unterart anzunehmen, der aus Prioritäts- gründen die Bezeichnung Funambulus p. brodiei BLYTH zukommt. Typus: Ind. Mus. 9480, Point Pedro, Nordprovinzen, Ceylon. Geographische Verbreitung: Trockene Tieflandzone von Ceylon. Diagnose: Diese Unterart unterscheidet sich als typische Trockenform durch ihre helle Allgemeinfärbung von den viel dunkleren Unterarten favonicus und olympius. Schultern und Schenkel olive-buff, Körperseiten mehr cream-huff. Hintere Rückenpartie zwischen den Streifen und teilweise auch die Schultern hazel-brown eingefärbt, Scheitel orange-rufous, und ebenso das Gesicht, das aber manchmal auch durch den größten Teil des Jahres grau erscheint. Zur Zeit des Nordost-Monsuns geht der rötlichbraune Anflug stark zurück. Der dunkle Sattel ist nicht so deutlich ausgeprägt wie bei olympius Die Oberseite ist meist nur in einem schmalen Bezirk der Rückenmitte schwärzlich, im übrigen stark hazel-brown gesprenkelt. Die Rückenstreifen sind sehr hell, weißlich bis licht- buff, der mittlere manchmal ganz leicht gegen die äußeren aufgehellt. Unterseite ‚O4 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. weid, teilweise mit grauer Unterwolle. Schwanz schwarz und weiß 'gesprenkelt, im ganzen farbloser als bei den anderen Unterarten. Mittelrippe der Unterseite ‚pinkish-einnamon, fahler als bei favonicus. Untersuchtes Material: B. M. 15.3.1.99 Wellawaya, Ceylon, F. Sch. B. M. 15.3.1.102 Mankeni, Ceylon, F. Sch. b) Art Funambulus tristriatus WATERHOUSE 1837. Sciurus palmarum BUFFON 1763 (part.). Sciurus tristriatus WATERHOUSE 1837, 1839; BLYTH 1847 (part.); BLANFORD 1891. Funambulus tristriatus WROUGHTON 1916. Tamiodes POCOCK 1923. Synonymie: Der ısystematische Wert dieser Form ist bis in die neueste "Zeit immer wieder anders beurteilt worden. tristriatus wurde zu palmarum synonym gesetzt, als Unterart von palmarum oder als selbständige Art ange- sprochen und wird seit 1923 von manchen Autoren sogar als besondere Gat- tung geführt. WATERHOUSE geht bei seiner Erstbeschreibung 1837 von der Beschreibung des Palmhörnchens bei BUFFON aus, der schon die unterschied- liche Färbung seines „palmarum“-Materials andeutete. WATERHOUSE stellt nach ‚dem ihm vorliegenden Material Beschreibungen der beiden Arten gegenüber und faßt dann folgendermaßen zusammen: „Nun unterscheidet sich das zuletzt beschriebene Tier (fristriatus) von dem hier .zuerst beschriebenen (palmarum) unabhängig von den Maßen, die — wie noch gezeigt wird — beträchtlich differieren, dadurch, daß Scrotum und Analregion und der mittlere Teil der Schwanzunterseite red sind; daß die Seiten des Gesichtes und die Schnauze unter den Augen und auch darüber rusty-yellow sind; daß nur drei weiße Körperlängs- streifen vorhanden sind, während das zuerst beschriebene Tier mit fünf Linien ange- geben werden kann (die äußeren weißen Körperlinien auf jeder Körperseite sind in der Farbe so blaß, daß sie nicht unbedingt als Linie erscheinen; vergleicht man aber die beiden hier beschriebenen Tiere miteinander, so sieht man, daß durch das Fehlen des Weiß auf den Flanken des letzteren ein ganz anderes Aussehen entsteht). Die Körper- ‚seiten sind tiefer in der Färbung, und die Füße sind tiefgrau, bestehend aus einem Gemisch von schwarzen und weißen Haaren. — Es bestehen noch andere Farbunter- schiede, doch sind diese weniger bedeutend. Allgemein gesprochen ist dieses Tier von tieferer Färbung; oft, wenn auch nicht immer, auf dem Rücken zwischen den Streifen ganz schwarz. Es ist sicher stärker in der Färbung variierend als das erstere. Sollten diese beiden Tiere als Arten anerkannt werden, so schlage ich vor, daß der Artname palmarum für das erste genommen wird und Zristriatus für das zweite Tier. Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß zumindest ein großer Teil der von WATERHOUSE zu palmarum gerechneten Tiere zu pennanti gehört, was auf seine Farbbeschreibung nicht ohne Einfluß geblieben ist. Da sich fristriatus viel ausge- sprochener von pennanti unterscheidet als von palmarum, sind auch die von WATERHOUSE herausgearbeiteten Unterschiede viel stärker als sie tatsächlich zwischen fristriatus und palmarum bestehen. So spricht schon BLYTH 1347 nur noch von den „kleinen, allerdings konstanten Unterschieden in der Färbung“ und bemerkt richtig, daß „Wuchs und Körperproportion bei beiden völlig die- N W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 65 selben“ sind. Von späteren Autoren hat sich vor allem WROUGHTON mit der Unterscheidung von palmarum und tristriatus befaßt. „Tristriatus ist das viel dunklere der beiden Tiere, das hellste Stück ist dunkler als der dunkelste palmarum“. (WR. 1905). „Der Unterschied ist jedoch keineswegs stark her- vortretend‘“ (WR. 1916). Im ganzen gesehen ist die Allgemeinfärbung von tristriatus zweifellos merklich dunkler als die von palmarum, obwohl Ueber- gänge vorhanden sind. Dieser Unterschied ist bedingt durch, die Beschränkung des Vorkommens von tristriatus auf die tropische Regenwaldzone entlang der Westküste von Vorderindien. Auf Grund dieser Eindunklung könnte man fristriatus höchstens als typische Feuchtzonenunterart von palmarum ansprechen, etwa entsprechend den dunklen Feuchtzonenunterarten olympius und favonicus von palmarum auf Ceylon. Tatsächlich wurden diese dunkelfarbigen Ceylonformen auch von den älteren Autoren als tristriatus beschrieben, weil sie eben durch ein entsprechendes Klima dem Zristriatus sehr ähnlich wurden. Autoren, die lediglich nach diesen Farbdifferenzen urteilten, stellten daher tristriatus zu palmarum synonym oder sahen in ihm eine Unterart von palmarum. Aber schon BLYTH legte 1847 den Hauptunterscheidungswert auf die Feststellung, „daß die Stimme dieses kleinen Tieres ganz unähnlich der von palmarum ist ..., daß palmarum das Bestreben hat, sich den menschlichen Wohnungen zu nähern, während tristriatus sie zu meiden scheint‘. Später erwähnen besonders WROUGH- TON und die Sammler des „Mammal Survey“ immer wieder diese Unterschiede in Stimme und Lebensweise, die wohl auch die Hauptkriterien für eine artliche Senderung von fristriatus darstellen. Die Stimme von tristriatus ist — im Ge- gensatz zu dem schrillen Ruf von palmarum — viel weicher und melodischer (Sammler des M. S.). Tristriatus ist als Waldform der feuchten Dschungeln viel scheuer als palmarum, das man als „einen der Zivilisation angepaßten tri- ‚striatus“ bezeichnen kann (WROUGHTON). Diese Einflüsse von Zivilisation und Klima sind aber schon so lange wirksam, daß sich beide Formen wie gute Arten verhalten. Ein weiteres Kriterium für die systematische Stellung dieser beiden Arten brachte Pocock 1923 auf Grund der von THOMAS 1915 angestellten Unter- suchungen über die verschiedenen Formen des Baculum. Danach gehören die Baculae von palmarum und tristriatus zwar zu der gleichen Hauptgruppe “Pococks Gruppe 2, „mit einfachem Baculum‘‘), unterscheiden sich nach Po- COCK aber doch so grundlegend, daß er für tristriatus die Gattung Tamiodes einführt. — Der systematische Wert der verschiedenen Baculae-Bildungen muß sich erst erweisen. Jedenfalls kann der Form des Baculum hier nie die syste- matische und anatomische Bedeutung zukommen, die z. B. die verschiedenen Formen der Chitinstützen der Kopulationsorgane bei Insekten haben, wo schon kleinste Formänderungen arttrennend wirken können. Auch ohne eingehendes Studium der Anatomie der Weichteile (wie THOMAS es 1915 fordert) kann an- genommen werden, daß sich bei Eichhörnchen eine geringe Aenderung der Baculumform nicht kopulationshindernd oder -trennend auswirkt, und selbst wenn das der Fall wäre, so würde bereits eine artliche Trennung diesem Um- ‚stand in systematischer Hinsicht gerecht werden. So erscheinen die von POCOCK 5 66 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. gezogenen Folgerungen als zu weitgehend. Ein durchgängiger Unterschied in: der Form der Baculae von palmarum und tristriatus, wie ihn POCOCK beschreibt, wird in Verbindung mit anderen artcharakterisierenden Merkmalen als zusätz- liches Erkennungsmittel wertvoll sein. Die Aufstellung einer neuen Gattung bei. sonst höchstens artlich zu trennenden Formen lediglich auf Grund der Ver- schiedenheit in der Ausbildung des Baculum erscheint dagegen nicht berechtigt.. Im übrigen ist zu der Unterteilung von POCOCK zu bemerken, daß sich die Baculae von palmarum und tristriatus anscheinend nicht durchgängig so stark. unterscheiden wie er annimmt. Bei dem mir vorliegenden Material haben sowohl die Baculae von palmarum wie die von pennanti im allgemeinen die von POCOCK beschriebene Form. Auch die beiden für Tamiodes angegebenen Baculumformen. liegen mir vor. Daneben hat aber ein Baculum von palmarum eine Art Zwischen- form (3), die stark an die einfachere Tamiodesform (4) angenäheri ist. 3 1 4 2 Abb. 1. Baculumformen von Funambulus. Danach scheinen auch die typischen Formen der Baculae gewissen Schwan- kungen unterworfen zu sein. Da das Material aber allgemein noch sehr lücken- haft ist, lassen sich darüber keine endgültigen Feststellungen machen. Es er- scheint daher nach allem angebracht, den systematischen Wert der Form dieses Xncchens nicht zu hoch zu veranschlagen. Im vorliegenden Fall kann dieses Kriterium nur die artliche Sonderung von tristriatus bestätigen. !) Typus: Siehe Funambulus tr. tristriatus WATERHOUSE 1837. ?) Unmittelbar vor Drucklegung erhalte ich Kenntnis von den Untersuchungen. OSMAN HILL’s über den „Penis und seinen Knochen bei den Eichhörnchen von Ceylon; unter besonderer Berücksichtigung seiner taxonomischen Bedeutung“. (Spol. Zeyl. vol. XX, 1936, pag. 99—113). Diese Untersuchungen bestätigen meine Vermutung, daß die: Form des Baculums starken Schwankungen unterworfen ist, deren taxonomischer Wert. zumindest für eine Gattungsdiagnose höchst zweifelhaft ist. HILL stellt z.B. fest, daß das Baculum von Ratufa macroura sich genau so stark von dem der Ratufa bicolor unter- scheidet wie die Baculae von Funambulus und „Tamiodes“ untereinander differieren. Danach müßte also auch R. macroura als selbständige Gattung aus der Gattung Ratufa gelöst werden, was aber auch HILL für abwegig hält. Bezüglich der Streifenhörnchen stellt HILL fest, daß auf Grund der Penis- und Baculumformen die Unterarten von Funambulus palmarum auf Ceylon zu „Tamiodes“ zu rechnen wären, während man dann für Funambulus sublineatus eine dritte Gattung aufstellen müßte. Es erhellt daraus, daß die Bewertung der Baculum-Form als gattungsbestimmendes Merkmal abwegig ist. Es ist anzunehmen, daß auch auf Grund von Untersuchungen an noch größeren Material- serien die Formen von Penis und Baculum höchstens als zusätzliche Kriterien artlicher- Sonderung zu verwerten sind. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 67 Geographische Verbreitung: Westküste von Vorderindien, nörd- lich bis Bombay. Diagnose: In der Allgemeinfärbung ist fristriatus durchschnittlich viel dunkler als palmarum, vor allem gegenüber den Festlandsformen von palmarum Innerhalb eines Jahreszyklus findet ein Fellwechsel statt, der bei der Wild- form tristriatus viel stärker ausgeprägt ist als bei der Kulturform palmarum. Etwa vom Dezember bis März sind Schultern, Seiten und Hüften light grayish olive gesprenkelt,. Später wird der graue Ton mehr drab eingefärbt, die Schul- tern werden schwärzlich und die Hüften mehr rötlichbraun. Der Rücken ist im Winterfell zwischen den schmalen buffy-iarbenen Streifen braun getönt (sayal- brown, dunkel gesprenkelt.. Zum Sommer wird in der Regel zunächst die Rückenmitte und von hier aus allmählich der ganze Rücken tief schwarz, teil- weise rötlichbraun gesprenkelt. Die Streifung erscheint dann heller, die Seiten- streifen oit weiß. Gesicht und Scheitel sind kräftiger durchgefärbt als bei palmarum und zeigen auch im trüben Fellstadium zum mindesten einen Anflug von ochraceous-tawny. Langsam dunkelt diese Färbung ein zu einem cinnaman- rufous und geht über orange-rufous bis mars-orange. Die Unterseite ist weiß bis pale pinkish buff gefärbt. Die Haarbasen der Schwanzoberseite sind chamois; darüber em schmaler schwarzer Ring, dem wieder ein chamois-Band folgt. Daran schließt sich ein breiter schwarzer Ring mit langer weißer Haarspitze. Im Sommerfell sind die hellen Haarbänder kräftig rusiy eingefärbt. Das Gesamt- aussehen ist dunkler und einheitlicher als bei palmarum. Die Mitte der Schwanz- unterseite ist, ebenso wie die Analregion, je nach der Jahreszeit apricot-buff bis sandford’s brown gefärbt, kräftiger und rötlicher als bei palmarum. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Wuchs sehr groß: Kopf/Rumpflänge 195 mm; größte Schädellänge 45,9—48 mm; Jochbogenbreite 25,4—26,7 mm ; Durchschn. Länge der oberen Molarenreihe 9,1 mm. Funambulus tr. wroughtont — Wuchs merklich kleiner: Kopi/Rumpflänge 145—(191) mm; größte Schädellänge 40,3—44,0 mm; Jochbogenbreite 23,5—24,9 mm; Durchschn. Länge d. oberen Mo- larenreihe 7,5—8,3 mm TEE N U ER Re BE (2) 2. Streifung breiter und deutlicher und stärker buff eingefärbt. Schwanzunterseite leuchtender getönt. Größenwerte durchschnittlich kleiner . Funambulus tr. numarius — Streifung im allgemeinen heller und schmaler. Schwanzunterseite weniger leuch- tend, Haare der Schwanzoberseite mit langen hellen Spitzen. Wuchs größer | Funambulus tr. tristriatus 9, Funambulus tr. tristriatus WATERHOUSE 18337. Seiurus tristriatus WATERHOUSE 1837 (part.), 1839; BLYTH 1847 (part.). Tamias dussumieri MILNE-EDWARDS 1867. Funambulus tr. tristriatus WROUGHTON 1905, 1912 (part.), 1913. (part.), 1921. Furambulus tr. annandaleı ROBINSON 1917; WROUGHTON et DAVIDSON 1919. Funambulus layardı dravidianus ROBINSON 1917. Synonymie: Als ROBINSON die Unterart annandalei beschrieb, fehlten ihm typische tristriatus-Stücke, so daß er als Vergleichsmaterial Tiere aus Ka- nara heranzog. Da Kanara aber zum Verbreitungsgebiet der von WROUGHTON beschriebenen Unterart numarius gehört, beziehen sich die von ROBINSON 5° 68 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 14941. angeführten Vergleiche seiner Unterart auf numarius und nicht auf die typische Form. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, unterscheidet sich KOBINSON’s Material in der gleichen Weise von numarius wie der typische fristriatus. Diese Uebereinstimmung zwischen annandalei und tr. tristriatus wird noch augenscheinlicher, wenn man ROBINSON’s Charakteristik mit typischen inistria- tus-Stücken vergleicht, die völlig auf diese Beschreibung passen. WROUGHTON führte 1919 eine Serie aus Süd-Travancore (Trivandrum) an, „die unzweifelhaft tr. tristriatus ist“, und mir liegen zwei Stücke aus Nord-Travancore vor, die ebenfalls zur typischen Form gehören und auch die von ROBINSON angegebenen Merkmale zeigen. Die angegebenen Maße werden auch vom typischen trıstriatus erreicht und von einzelnen Stücken sogar überschritten. Die Unterart annandalei ist daher dem typischen tristriatus synonym zu setzen. Für die Form layardi dravidianus ROBINSON ist das als Typ beschriebene Jungtier bis heute das einzige Belegexemplar geblieben, ünd es ist sehr frag- lich, ob diese, zum guten Teil auf der JERDON’schen Vermutung basierende Form überhaupt existiert. Es ist durchaus möglich, daß das beschriebene Stück ein Jungtier von tristriatus ist. Dafür spricht z. B. der als Unterschei- dungsmerkmal angeführte rötliche Anflug auf Scheitel und Wangen, der bei der Art layardi sonst fehlt. Es war hier auch zu berücksichtigen, daß Jung- tiere stets dunkler und trüber gefärbt sind, und daß die graue Unterwolle bei ihnen stärker hervortritt als bei erwachsenen Tieren, also Eigenschaften, die eine Bestimmung nach den Farbwerten hier sehr fraglich erscheinen lassen. Die Aufstellung einer neuen Unterart lediglich nach einem einzigen Jungtier, noch dazu mit zerstörtem Schädel und ohne genau feststellbaren Fundort, be- deutet für die Systematik eine derartige Belastung, daß bis zum Bekanntwerden einwandfreien Kontrollmaterials so schwach begründete Unterarten einzuziehen sind oder besser gar nicht erst beschrieben würden. Typus: Im B. M. Travancore. Geographische Verbreitung: Westseite der Western Ghats, süd- lich bis Travancore, nördlich bis Kanara. Diagnose: Färbung arttypisch. Streifung stärker aufgehellt und schmaler. Haare der Schwanzoberseite mit langen hellen Spitzen. Untersuchtes Material: B. M. 4.3.2.1 Paumba, Nordtravancore, F. Sch. B. M. 4.3.2.2 Paumba, Nordtravancore, F. Sch. B. Z. M. 1390 Cochin (?), PETERS, Sch. B. Z. M. 1391/92 Ostindien, DELBRÜCK, 2 F. B. Z. M. 47048 Ceylon (?), SCHRADER, F. Sch. 10. Funambulus tristriatus numarius WROUGHTON 1916. Funambulus tr. tristriatus WROUGHTON 1912 (part.), 1913 (part.), 1916. Funambulus tr. numarius WROUGHTON 1916. Funambulus p. tristriatus ROBINSON 1917. Funambulus thomasi WROUGHTON et DAVIDSON 1919. ; Synonymie: Die von den nördlichsten Fundorten (Khandalla und Thana) als besondere Unterart (thomasi) beschriebenen sieben Tiere sollen sich wie W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 69 foles von numarius unterscheiden: „etwas kleiner — Allgemeinfärbung im Ton weniger warm — Haarsaum der Fußsohlen gräulich oder silberweiß, nicht bufiy oder ochraceous — Schwanz relativ kürzer — Schädel breiter und niedriger; Hirnkapsel weniger gewölbt, obere Zahnreihe konstant kürzer und Palatal- breite schmaler“. Die in der Charakteristik angegebenen Farbtöne entsprechen den in der Diagnose von numarius verwandten. Da die typische Serie „zwischen Februar und April gesammelt“ ist, kann für das volle Sommerfell auch eine dem numarius entsprechende wärmere Allgemeinfärbung angenommen werden. Der Haupiwert wird aber anscheinend auf die Größenunterschiede in Wuchs und Schädelbau gelegt; die angeführten Merkmale lassen sich zwar auf die Typen beider Formen anwenden, werden aber bei Berücksichtigung anderer numarius- Stücke hinfällig. Der Kopf/Rumpflänge von 147 mm bei thomasi stehen bei numarius Werte bis zu 145 mm entgegen. Da der ‚Schädel etwa von der Größe wie bei numarius ist‘, war ein charakteristischer Größenunterschied im Körper- wuchs sowieso nicht anzunehmen. Die relative Schwanzlänge beträgt beim Typ von thoması 88,4, bei numarius variiert sie von 86,5 bis 91,3, liegt also für thomasi innerhalb der Variationsbreite von numarius. Soweit sich die Schädelbreite zahlenmäßig in der Jochbogenbreite und Interorbitalbreite fest- stellen läßt, ist auch hier kein Unterschied feststellbar. Die Längenwerte der oberen Zahnreihe liegen bei numarius teilweise sogar bei 7,5 mm, so daß sich auch hieraus kein konstanter Unterschied ableiten läßt. Schon aus dem wenigen verfügbaren Material geht also die Ueberschneidung fast aller oben angeführter Unterscheidungsmerkmale hervor. Nach der Variationsbreite zu urteilen, die der typische tristriatus aufweist, wird sich bei zahlreicherem Material aus der Prä- sidentschaft Bombay sicher die vollständige Ueberdeckung der Variationsspannnen von thomasi und numarius ergeben. Aber auch ohne diese ausstehende Be- stätigung sind die noch verbleibenden geringfügigen Abweichungen der nörd- lichsten Stücke nicht ausreichend, um die Absonderung einer besonderen Unter- art zu rechtferiügen. Die Form thomasi wird daher zu numarius synonym gesetzt. Sypus: erw. o' B. M. Nr. 15.7.3.26, Helwak, Satara. Geographische Verbreitung: Nördlich der Malabar-Küste bis etwa nach Bombay wird die typische Unterart von numarius vertreten. Aus dem mutmaßlichen Uebergangsgebiet in Südkanara ist kein Material be- kannt geworden. Die von WROUGHTON aus Dharwar und Nordkanara als Zwi- schenformen bezeichneten Tiere sind zu numarius zu rechnen, denn nach dem vorliegenden Material gleichen die Tiere aus Nordwest-Mysore denen vom tyvi- schen Fundort Helwak, Satara. 4 Diagnose: Diese Unterart entspricht in den Hauptcharakteren dem typi- schen Zristriatus. Die Allgemeinfärbung ist drab, schwärzlich gesprenkelt. Sattel- fleck tief schwarz und — wie bei der typischen Form — im Sommerfell fast über den ganzen Rücken ausgebreitet. In den Wintermonaten herrscht auf dem Rücke: eine Sprenkelung von schwarz und mars-yellow vor, der Sattel ist dann tiefbraun. Die Streifen sind breiter und deutlicher als bei tr. tristriatus, und im Sommer tief buff eingefärbt. Gesicht und Scheitel ochraceous tawny, im Sommer tiefer. Unterseite buffy-weiß. Die Schwanzoberseite ist nicht so stark weiß gesprenkelt und erscheint durch das stärkere Hervortreten der subapikalen schwarzen Haar- 70 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ringe bei manchen Tieren schwach quergestreift. Die Mitte der Schwanzunterseite und die Analregion sind leuchtender eingefärbt als bei ir. tristriatus und mars- orange bis burnt-Sienna. Diese Unterart ist im Durchschnitt etwas kleiner als Stücke aus Travancore. Untersuchtes Material: B. M. 12.11.23.85 Kardibetta-Wald, Mysore, F. Sch. B. M. 15.7.3.33 Helwak, Satara, F. Sch. 11. Funambulus tristriatus wroughtoni RYLEY 1913. Funambulus tr. wroughtoni RYLEY 1913, LINDSAY 1926. Synonymie: RYLEY standen bei ihrer Erstbeschreibung nur Tiere im Winterfell zur Verfügung, bei denen der Sattel nicht schwarz eingefärbt ist. Bei dem mir aus dem Mai, also im Sommerfell vorliegenden Material, ist der Sattel wie beim typischen tristriatus und bei tr, numarius tief glänzend schwarz und nimmt teilweise die ganze Rückenfläche ein. Damit wird die Kennzeichnung RyLEY’s hinfällig: ‚Eines der charakteristischsten Merkmale dieser Art ist das rich-chestnut des Sattels‘“. Als zweites Erkennungszeichen wird der „‚schwarz- weiß erscheinende Schwanz‘ angeführt gegenüber dem ‚schwer zu beschreiben- den, mehr gesprenkelten Aussehen“ des Schwanzes bei Stücken aus Kanara numarius) und Travancore (tr. tristriatus). Bei meinem Material ist ein Unter- schied in der Schwanzfärbung kaum feststellbar, höchstens der etwas einheit- lichere und im ganzen dunklere Farbton bei wroughtoni. Somit bleibt nur der Größenunterschied, der allerdings recht beträchtlich ist. Die Maße des mir vor- liegenden Materials liegen zwar etwas unter den von RyLEYy angegebenen Werten, bleiben aber doch noch über dem Durchschnitt der anderen tristriatus-Unter- arten. Diese Unterbrechung der sonst bei tristriatus Jeststellbaren Größen- zunahme von Norden nach Süden ist überraschend; aber diese Sonderstellung wird wroughtoni wahrscheinlich auch bei zahlreicheren Maßwerten behalten. Nachdem die in der Erstbeschreibung gegenüber tr. tristriatus angeführte farb- liche Differenzierung stark eingeschränkt werden muß, ist auch eine artliche Sonderung von wroughtoni nicht mehr angebracht. Typus:altes @ B. M. Srimangala, Coorg. Geographische Verbreitung: Üoorg. Diagnose: Farbverteilung und Farbtonwerte entsprechen in großen Zügen denen des typischen tristriatus. Allgemeinfärbung olive-brown bis bufiy-brown, fein schwärzlich gesprenkelt; im Winterfell fahler mit grauem Anflug. Der tiel- braune Sattelfleck wird zum Sommer glänzend schwarz und kann sich dann über den ganzen Rücken ausdehnen. Auch Schultern und Nacken dunkeln ein und Gesicht und Scheitel werden mars-orange bis burnt-Sienna. Der mittlere Rücken- streifen ist sehr schmal und nicht so weit zu verfolgen wie die seitlichen. Die seitlichen Streifen haben etwa die Breite der typischen tristriatus-Streifung. Die Streifenfärbung ist kräftiger als bei tr. tristriatus. Der Mittelstreifen im allge- meinen dunkler als die Seitenstreifen. Unterseite weißlich bis pale-olive-buif. In der Hüftgegend erscheint diese helle Färbung oft von dem dunkleren Ton der Körperseiten stark eingeengt. Analregion und Mittelrippe der Schwanzunterseite burnt-Sienna bis chestnut. Im Winter fahler. Haare der Schwanzoberseite wie W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 71 bei fr. trisiriatus gebändert, der schwarze Subapikalring ungewöhnlich breit. Diese Unterart zeigt in beiden Fellphasen etwas kräftigere und leuchtendere Farbtöne als der typische tristriatus. Wuchs sehr groß. Siehe Bestimmungstabelle. Untersuchtes Material: B. M. 21.11.5.15 Cotengady Estate Cochin, F. Sch. B. M. 21.11.5.i6 Cotengady Estate Cochin, F. Sch. c. Art Funambulus pennanti WROUGHTON 1905. «Palm Squirrel PENNANT 1793), (part.). Sciurus palmarum WATERHOUSE 1837 (part.), 1839 (part.); BLYTH 1847 (part.), 1851 (part.); LINNE 1766 (part); BLANFORD 1891 (part.). PFunambulus palmarum LESSON 1832 (part.). Typus: Siehe Funambulus p. pennanti WROUGHTON Geographische Verbreitung: Das Vorkommen dieser nördlich an palmarum und tristriatus anschließenden Art wurde schon bei der Unter- gattung Funambulus umschrieben. In einem breiten Uebergangsgebiet kommt vennanti zusammen mit palmarum vor. Diagnose: In den Fellfarben weichen pennants und palmarum nicht so stark voneinander ab, aber bei pennanti ıst außer den drei hellen Rückenstreifen auf jeder Seite noch ein zusätzlicher heller Außenstreifen ausgebildet. Außerdem Zehlt das für palmarum und tristriatus charakteristische rotbraune Mittelband ent- lang der Schwanzunterseite. Nach dem mir vorliegenden Material, das Fang- daten aus Februar, Mai und November umfaßt, fehlen bei pennanti auch die Ein- dunkelung der Rückenmitte (Sattelfleck) und der besondere rötliche Anflug im Gesicht und auf dem Scheitel, Die Haare sind sehr kurz und liegen dem Körper dicht an. Das Fell erscheint, besonders beim lebenden Tier (CRUMP), sehr glän- zend und faßt sich infolge der kurzen, anliegenden Stichelkaare sehr hari an. Die drei Rückenstreifen sind vom Nacken bis zur Schwanzwurzel immer sehr ‚deutlich ausgeprägt. Körper- und Schädelmaße entsprechen denen von palmarum, ‚sind also in den hauptsächlichen Schädelwerten kleiner als bei tristriatus. Ledig- lich die Interorbitalbreite dürfte bei pennanti noch schmaler sein als bei pal- marum. Bei palmarum variiert diese Breite etwa von 11 bis 13 mm, bei pennantr liegt sie unter 11 mm, bei fristriatus über 13 mm. In seinen Lebensgewohnheiten gleicht pennanti eher dem tristriatus. Der Sammler des „Mammel Survey“ URUMP, schreiht, daß sein Ruf ein sehr weiches, tiefes Zwitschern ist, und daß es äußerst scheu ist. Das Nest ist im Gegensatz zu dem des palmarum sehr sorg- fältig angelegt und ausgefüttert. Bestimmungstabelle der Unterarten: — Rücken braunrot, Streifung buffy getönt . . . 2. 2.2.2... F. penn. pennanti — Oberseite ohne rötlichen Anflug. Färbung blasser, verschieden stark grau durch- setzt. Streifen weiß. Schädel etwas schmaler. . . . . . FF. penn. argentescens — Wie argentescens, aber oberseits mehr buffy . . . . . 2... F. penn. lutescens 12. Funambulus pennanti pennanti WROUGHTON 1905. ‘(Palm Squirrel PENNANT 1793). (part.) ‚Sciurus palmarum LINNE 1766 (part.); WATERHOUSE 1837 (part.) 1839 (part.); BLYTH 1847 (part.), 1851 (part.); BLANFORD 1891 (part.). 72 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Funambulus palmarum LESSON 1832 (part.). Funambulus p. pennanti WROUGHTON 1905, 1912, 1913, 1914, 1915, 1916; RO- BINSON et KLOSS 1918 (part.); HINTON et FRY 1923; LINDSAY 1926. Synonymie: Das Vorhandensein mehrerer, bis jetzt noch nicht beschrie- bener Unterarten innerhalb des Verbreitungsgebietes dieser Unterart ist denkbar und wird vielleicht durch die in der Diagnose beschriebene Farbtonschwankung zwischen nördlichen und südlichen Tieren auch angedeutet. Das bisher bekanntge- wordene Material verteilt sich aber ziemlich gleichmäßig über das ganze Gebiet, so daß etwa vorhandene Unterarten nur unbedeutend von dem hier gegebenen Farbschema abweichen werden. Typus : co B. M. Nr.‘98.4.2.25, Mandvi Taluka, Surat. Geographische Verbreitung: Innerhalb des Vorkommens von pennanti nimmt. die typische Form das weitaus größte Verbreitungsareal ein. Sie geht ohne wesentliche Abänderungen vom Ostrand der Thar bis etwa nach Kalkutta und von Kuoman und dem Nepal Terai durch das Gangestal bis zur Nordgrenze der Arten palmarum bezw. tristriatus. Diagnose: Allgemeinfärbung licht ochraceous buff bis light buff und schwarz gesprenkelt. Scheitel etwas dunkler. Gesicht von der Schnauze, ‘unter den Augen, bis hinter die Ohren einfarbig hell, ohne die dunkle Sprenkelunge. Rücken vom Nacken bis zur Schwanzwurzel amber-brown bis argus-brown, rötlicher als bei palmarum und stark gegen die fahle Färbung von Schultern und. Hüften kontrastierend. Tiere aus dem Norden (Kumaon) haben einen fahleren. Farbton. Die drei Rückenstreifen sind weißlich, teilweise buffy überflogen. Sie sind heller, etwas schmaler, schärfer begrenzt und länger als die von palmarum. Sie beginnen vor den Schultern und laufen bis zur Schwanzwurzel. Der Mittelstreifen ist oft bis fast zum Scheitel zu verfolgen. Der dunkle Farbton des Rückens wird jederseits begrenzt von einem hellen Seitenstreifen, der von den Vorderbeinen bis zur Hüfte zieht. Er ist gegenüber der Allgemeinfärbung oft nur als schwach abgesetztes Band erkennbar, dem die übliche dunkle Sprenke- lung fehlt. Im Gesamtbild bieten diese Außenstreifen aber ein unverkennbares Merkmal gegenüber palmarum. Die Unterseite ist rein weiß; der Schwanz oben wie bei palmarum, unten ohne die kurzen rotbraunen Haare der Mittellinie, aber heller als die Oberseite. Untersuchtes Material: . M. 14.7.10.86 Dachauri, Kumaon, F. Sch. Z. M. 44101/102/108 Haiderabad, ALI, 3 F. 2 Sch. . Z. M. 1943, 21579, 21620 21624 Bengalen, LAMARE PIQUOT, 4 F. 3 Sch. . Z. M. 41017, 14018 Sundabarus, KONIETZKO, 2 F. 2 Sch. ee. 13. Funambulus pennanti argentescens WROUGHTON 1905. Sciurus palmarum BLANFORD 1891 (part.). Funambulus p. argentesceens WROUGHTON 1905, 1911, 1916, 1920; HINTON et THOMAS 1926; LINDSAY 1926. Typus: 9 B. M. Nr. 5.4.2.3, Rawalpindi. Geographische Verbreitung: Diese Unterart ist durch das Indus- tal und den Pandschab verbreitet. Westlich findet sie sich bis in die Bergzüge: W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 13 von Belutschistan, und nach Norden geht sie bis Rawalpindi und an die Grenzen von Peshawar, Diagnose: Die Farbanordnung ist identisch mit der des typischen penmanti, die Farben sind jedoch viel blasser und grau überflogen. Der rötliche Anflug fehlt. Allgemeinfärbung pale-olive-gray. Teilweise leicht cartridge-buff getönt. Rücken fein bufiy-brown und schwarz gesprenkelt, das Bufiy-brown teilweise grau getönt und mehr drab. Streifung weiß. Körpergröße und Länge des Schwanzes entsprechen den Maßen der typischen Unterart. Der in der Erst- beschreibung angeführte etwas kleinere Wuchs und die „etwas längeren Schwänze“ können zur Unterscheidung der Typen beider Unterarten dienen, zeigen aber bei größerem Vergleichsmaterial gleiche Durchschnitiswerte. Dagegen erscheint der etwas schmalere Kopf von argentescens als Merkmal von all- gemeiner Gültigkeit. Untersuchtes Material: B. M. 15.11.1.82 Jacobabad, Sind, F. Sch. B. M. 15.11.1.87 Jacobabad, Sind, F. Sch. 14. Funambulus pennanti lutescens WROUGHTON 1916. Synonymie: Den bekannten Stücken aus dem Palanpur-Staat im Süd-- osien der Thar werden höchstwahrscheinlich Stücke westlich von Kumaon im Nordosten der Thar entsprechen. In diesen beiden Gebieten trefien die sonst. durch die Wüste Thar völlig. getrennten Unterarten P. pennanti und p. argenies- cens zusammen und bilden Uebergangsformen. Material vom Mt. Abu zeigt in dem bufiy-Anflug der Streifung und dem brauner getönten Rücken Anklänge an die typische Form, in der graueren Allgemeinfärbung aber Kennzeichen von. argenvescens. Pypuis2 erw © E. M. Nr. 13.9.18,105, Deesa, Palanpur. Geographische Verbreitung: Palanpur, Mt. Abu und Kathiawar. Diagnose: Diese Unterart ist als Uebergangsfiorm zwischen dem typi-- schen pennantı und 9. argentescens aufzufassen. Im Gegensatz zur Erstbeschrei- bung ist festzustellen, daß Körperwuchs und Schädelmaße den üblichen pennanti- Werten entsprechen, und daß die Färbung ebenfalls zwischen p. pennanti und 2. argentescens variiert. Untersuchtes Material: B. M. 18.9.18.31 Mt. Abu, F. Sch. d. Art Funambulus sublineatus WATERHOUSE 1838. Sciurus sublineatus WATERHOUSE 1838; BLANFORD 1891. Sceiurus delesserti GERVAIS 1842. Sciurus trilineatus BLYTH 1849; KELAART 1852. Funambulus kathlenae THOMAS et WROUGHTON 1915. Typus: Siehe Funambulus s. sublineatus. WATERHOUSE 1838. Geographische Verbreitung: Diese Art lebt in Südindien und auf Ceylon im feuchten Dschungel und meidet die Nähe menschlicher Siedlungen. Im Gegensatz zu layardi wurden die Tiere aber meist auf dem Boden beobachtet. Sie leben im dichten Unterholz des Dschungels und der Bambusdickichte. 74 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Diagnose: Innerhalb der Gattung Funambulus hat sublineatus den klein- sten Körperwuchs und die kleinsten Schädelmaße. Die Unterseite ist im Gegen- satz zu den hell gefärbten Unterteilen von palmarum, pennanti und tristriatus trüb cinnamon rufous. Die Oberseite zeigt ein sehr fein gesprenkeltes dunkles Braun. Die Rückenpartie ist in ihrer Farbtönung nie so stark gegen die übrige Körperfärbung kontrastiert wie innerhalb der anderen Arten. Auch die Streifen- zeichnung ist extrem undeutlich. Schwanz ohne weiße Haarspitzen und auf der Unterseite ohne besonders gefärbte Mittellinie. Das Fell ist sehr weich und dicht. Nach den in der Literatur bekanntgewordenen Feldnotizen der Sammler zu schließen, gleichen diese Eichhörnchen in ihren allgemeinen Gewohnheiten viel mehr dem layardı als etwa palmarum. Bestimmungstabelle der Unterarten: — Allgemeinfärbung olive-brown. Streifen schmal und undeutlich und eng nebenein- ander verlaufend . . u. iu WE a EHER DeStihleneonius — Färbung von Ober- und Unterseite merklich dunkler. Streifen breit und in wei- terem Abstand voneinander verlaufend, sehr undeutlich und kurz. Unterseits stärker rostrot getönt. . . . Eee EHENSUDEODSELWALS 15. Funambulus sublineatus sublineatus WATERHOUSE 1838 Sciurus sublineatus WATERHOUSE 1838; BLANFORD 1891. Sciurus delesserti GERVAIS 1842. Sciurus trilineatus BLYTH 1849, 1851. Funambulus s. sublineatus RYLEY 1913; ROBINSON et KLOSS 1918; WROUGHTON 1921; LINDSAY 1926. Typus: Nicht feststellbar. Niligiris (BLYTH). Geographische Verbreitung: Niligiris, Coorg, High Wavy Moun- tains. | | Diagnose: Allgemeinfärbung olive-brown, Seiten und Schultern mehr snuff-brown, im ganzen cinnamon überflogen. Von der Rückenmitte bis fast zur Schwanzwurzel zieht ein dunkler, manchmal schwärzlicher Sattelfleck. Die hellen Streifen sind sehr schmal und undeutlich. Sie laufen sehr eng neben- einander und sind von der Rückenmitte bis zu den Hüften zw verfolgen. Der Mit- telstreifen ist cinnamon-buff bis pinkish-buff; die seitlichen pale-pinkish-buff. Schwanzhaare ochraceous-tawny bis tawny mit zwei schwarzen Bändern; End- haare ganz schwarz. Auf der Schwanzunterseite tritt der rötliche Ton stärker in Erscheinung. Körperunterseite trüb cinnamon-rufous bis buckthorn-brown. Untersuchtes Material: B.M. 91.10. 7.96 BalnızEil]s @»Rl2Sch? B. M. 21.11.5.17 Shernelly, Cochin, F. Sch. 16. Funambulus sublineatus obscurus PELZELN et KOHL 1835. Seiurus sublineatus WATERHOUSE 1838 (part.); BLANFORD 1891 (part.). Seiurus trilineatus KELAART 1852. Sceiurus obscurus PELZELN et KOHL 1885. Funambulus trilineatus RYLEY 1914. Funambulus kathlenae THOMAS et WROUGHTON 1915; WROUGHTON 1915. Funambulus s. obscurus ROBINSON et KLOSS 1918; PHILLIPS 1928, 1929, 1932. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 15 Synonymie: Diese Unterart wurde für Ceylon zuerst von KELAART 1852 als „Erdhörnchen von Newera-Ellia“ festgestellt. Unter der Bezeichnung trilineatus faßt dieser Autor aber noch die südindische und die Ceylonform als identisch zusammen. Von THOMAS und WROUGHTON wurde 1915 darauf hin- gewiesen, daß der Name trilineatus von BLYTH 1849 präokkupiert und in diesem Zusammenhang zu sublineatus synonym wurde. Die von diesen Autoren statt dessen vorgeschlagene Benennung kathteenae muß aber zu dem älteren Namen obscurus synonym gesetzt werden, da PELZELN und KOHL bereits 1885 unter dieser Bezeichnung die Ceylon-Unterart von sublineatus beschrieben, Typus: Museum Wien. Hochland von Ceylon. Geographische Verbreitung: Hochland und südliches und west- liches Tiefland von Ceylon. Diagnose: Diese Ceylon-Unterart unterscheidet sich von der südindi- chen Form durch ihre dunklere Allgemeinfärbung; raw-umber, rötlich-braun überflogen, Seiten heller. Rücken dunkler, fast schwarz. Die Streifung ist noch kürzer und wndeutlicher als bei der typischen Unterart, aber die Streifen sind breiter und verlaufen in weiterem Abstand voneinander. Unterseite ebenfalls dunkler als bei «. sublineatus mit stark rostrotem Anflug. Untersuchtes Material: B. Z. M. 6109 Ceylon, Sch. B. Z. M. 3566 Rambodde, NIETNER, F. Sch. e. Art Funambulus layardi BLYTH 1849 Sciurus layardi BLYTH 1849. Tamiodes layardı PHILLIPS 1933. Synonymie: Das bekanntgewordene Material dieser Art ist recht spär- lich. Die Tiere sind sehr seiten und nach den Mitteilungen von PHILLIPS und _ WROUGHTON schwer auszumachen, da sie fast ausschließlich in den höchsten Baumspitzen der dichten Regenwälder leben. Typus: Siehe Funambulus 1. layardi BLYTH 1849. Geographische Verbreitung: Die typische Unterart ist be schränkt auf das zentrale Hochland von Ceylon, während die Unterart I. signatus ‘nur in dem südwestlich vorgelagerten Tiefland vorkommt. Ob diese Eichhörnchen auch in Südindien vorkommen, ist sehr fraglich. Diagnose: Mit Ausnahme des auffallenden Mittelstreifens viel unschein- barer gefärbt (einheitlich schwärzlich-braun) als palmarum, das in der Größe kaum übertroffen wird. Schwanzunterseite rot eingefärbt. Bestimmungstabelle der Unterarten: — Mittelstreifen light-buff getönt, Seitenstreifen nur angedeutet. Allgemeinfärbung dunkel schwarz-braun . . . : R erh lays layardı — Mittelstreifen breiter, tief ea6ebns Beton, Seitenstreifen etwas deutlicher. All- Sonsteintfarbumosheller ii... 0 wenn a Filay. signatus 17. Funambulus layardi layardi BLYTH 1849. Sciurus layardı BLYTH 1849; KELAART 1852; BLANFORD 1891. Funambulus 1. layardi THOMAS et WROUGHTON 1915; THOMAS 1924; PHIL- LIPS 1928. 16 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Typus: Nr. 9481 des Indian-Museum. Ambegamuwa-Hügel. Geographische Verbreitung: Hochland von Ceylon. Diagnose: Allgemeinfärbung dunkel schwarzbraun, trüb aschgrau ge- sprenkelt. Rücken stärker eingedunkelt, schwärzlich. Von der Streifenzeichnung: ist nur der Mittelstreifen deutlich ausgebildet und tritt durch die großen Farb- gegensätze viel stärker in Erscheinung als die Streifen der anderen Zunambulus- Unterarten. Er ist light-buff getönt und läuft vom Nacken bis fast zur Schwanz- wurzel. Die Seitenstreifen sind nur angedeutet als schmale, kurze, graugetönte. Bänder. Schwanzhaare mit weißlichen Spitzen, die der Schwanzoberseite einen stärker weißgrauen Anflug geben. Schwanzunterseite entlang der Mittellinie fer- ruginous, dann schwarz durch die breiten subbasalen Haarbänder und außen. weißlich. Körperunterseite ferruginous, Kehle und Brust mehr cinnamon-rufous. Untersuchtes Material: Hbs=M,, VIL.A>TIIKK, Veylon. Ri 18. Funambulus layardı signatus THOMAS 1924. Funambulus 1. layardi WROUGHTON 1915. Funambulus I. signatus THOMAS 1924; PHILLIPS 1928, 1933. Tamiodes I. signatus PHILLIPS 1983. Typus: erw. B. M. Ratnapura, Südceylon. . Geographische Verbreitung: Südwestliches Tiefland und Vor- bergland von Ceylon. Diagnose: Diese im Gebiet der südwestlichen Feuchtzone vorkommende- Unterart unterscheidet sich von der typischen Form durch den breiteren, tief ochraceous-farbenen Mittelstreifen, der vom Nacken bis zur Schwanzwurzel ver- läuft. Die Außenstreifen sind demgegenüber viel schwächer ausgebildet, heben sich aber doch deutlicher ab als beim typischen /ayardı. Auch der bräunlich- schwarze Rücken ist stärker konirästiert gegen die zur typischen Form etwas hellere Grundfärbung. Diese Allgemeinfärbung ist ein schwer zu: beschreibendes, trübes Graubraun, das allmählich in die mars-orange-Färbung der Unterseite übergeht, III,. Untergattung Tamiops ALLEN 1906. Sciurus LINNE 1758 (part.). Tamias TEMMINCK 1853 (part.); MILNE EDWARDS 1867 (part.), 1871 (part.). Tamiops ALLEN 1906; THOMAS 1907. Synonymie: Ebenso wie bei den anderen Streifenhörnchen sind auch bei Zamiops Färbung und Intensität der Streifenzeichnung jahreszeitlichen Aen- derungen unterworfen, so daß sie als Kriterien systematischer Untersuchungen. nur bedingt anwendbar sind. Da den meisten früheren Autoren diese Variation nicht bekannt war oder von ihnen zu wenig berücksichtigt wurde, so wurde eine Unzahl von Unterarten beschrieben, die, da es sich in Wahrheit nur um verschiedene Fellphasen derselben Tiere handelte, zum Teil an gleichen Fund-- orten erlegt und infolgedessen als Arten gewertet wurden. Diese iedielich aus. tiergeographischen Gründen erfolgte Aufstellung neuer Arten führte notwendig zu einer Iistarken Ueberbewertung minimaler Unterschiede in Fellstruktur und. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 7rL Färbung; es entstand eine Vielheit von beziehungslos nebeneinanderstehenden Unterarten und Arten. Eine endgültige Zusammenfassung und Klärung der verwandtschaftlichen Be- ziehungen der einzelnen Tamiopstormen ist heute noch unmöglich, da der sicher über den größten Teil Chinas verbreitete Tamiops. bis jetzt nur aus einzelnen Provinzen bekannt ist, die durch den unerforschien zentralchinesischen Raum _ voneinander getrennt sind. Die Tiere dieser Fundortbezirke können als extreme Bildungen einer verbindenden zentralen Form angesehen werden, die die Uniter- ‚scheidungsmerkmale durch Uebergänge verbindet. Diese Annahme wird durch die Tatsache gestützt, daß die Grenzformen des einen Gebietes (geographisch gespro- chen) jeweils Anklänge zeigen an die nächste Form des benachbarten Fundort- bezirkes. Ein großer Teil der von ZTamiops beschriebenen Unterarten wird nur durch wenige Tiere vertreten, und auch wo größere Serien vorliegen, ist ganz allge- mein nur eine Fellphase vertreten. Dieser Materialmangel wirkt sich gerade bei Tamiops auf die systematische Beurteilung besonders nachteilig aus. Die klima- tischen Unterschiede im Verbreitungsgebiet dieser Untergattung sind bedeutend größer als in den Gebieten der übrigen hier behandelten Untergattungen. Dar- aus ergeben sich viel ausgeprägtere Farbgegensätze in den einzelnen Fellphasen. Nur von vestitus liegen mir jetzt Serien vor, die den größten Teil eines Jahres umfassen, und die die breite Farbvariation gut illustrieren. Auf Grund der an diesem Material festgestellten großen Farbgegensätze erscheint der Bestand der meisten nur in einer Fellphase beschriebenen Unterarten sehr zweifelhaft. Som- mer- und Winterfelle von vestitus weichen jedenfalls stärker voneinander ab als viele aus verschiedenen Jahreszeiten beschriebene nachbarliche Unterarten untereinander differieren. Typus: Tamiops macclellandı HORSFIELD 1839. Geographische Verbreitung: Hinterindien einschließlich der Ma- laiischen Halbinsel, westlich entlang des Himalaja-Abfalles bis Nepal. Nach Norden durch China bis etwa zum Jangtse und in einem isolierten Fundgebiet um Peking. Diagnose: Fellzeichnung auf dem Rücken mit dunklem Mittelstreifen. Der Schädel ist verhältnismäßig breit (relative Interorbitalbreite 32—-38,5). Die relative Condylobasilarlänge ist größer oder zumindest genau so groß wie die doppelte relative Palatilarlänge. Bestimmungstabelle der Arten: — Wuchs groß: Größte Schädellänge 34,5— 38,55 mm; Durchschn. Länge d. oberen Molarenreihe 6,1—6,5 mm; Unterkieferlänge 19—21,0 mm; (Durchschnitt 19,6 -—19,9 mm). Subokularstreifen auf den Schultern meist unterbrochen. (OÖsthima- laja, China, Tonkin, Laos, Annam, Formosa, Hainan) . . . . . T. swinhoei — Wuchs verhältnismäßig klein: Größte Schädellänge 30—35,0 mm; Durchschn. Länge d. oberen Molarenreihe 5,4—5,7 mm; Unterkieferlänge 16—19,4 mm; (Durch- schnitt 17,6—18,0 mm). Subokularstreifen kontinuierlich (Nepal, Burma, Hinter- mdien, Malaiische, Halbinsel. 2. ara ur. ent... Te macclellandi f. Art Tamiops macclellandi HORSFIELD 1839. Typus: Tamiops m. macclellandi HORSFIELD 1839. 18 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Geographische Verbreitung: Nepal, Burma, Hinterindien, Ma- laiische Halbinsel. Diagnose: Subokularstreifen kontinuierlich in den äußeren helien Rük- kenstreifen übergehend. Größte Schädellänge 30—35 mm, durchschnittliche Länge der oberen Molarenreihe 5,4—5,7 mm, Unterkieferlänge 16—19,4 mm. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Unterseite: stark grau eingefärbt !: . „1. 1. IE ER aenspnacclelland.. - Unterseite .orange-buff bis cinnamon-buff.. .. 2... Sees (2) 2. Streifenzeichnung scharf ausgeprägt und von den Schultern bis zur Schwanzwurzel ausgebildesn... +. variant ee. a en barbei — Streifenzeichnung im ganzen sehr en Car nur auf der hinteren Körper- hälfte stärker kontrastiert . . . 5 NEE VA 8. Allgemeinfärbung leuchtender, oe ee RN 1: hinveren Körperhälfte gut ausgebildet. Die schwarzen Streifen stark braun gesprenkelt, Körperwuchs größer: Kopf/Rumpflänge 115—138 mm; Hinterfußlänge 27,5—29,5 mm T. m. rodolphi. — Allgemeinfärbung trübe, grayish-olive, Streifung extrem undeutlich, Körperwuchs kleiner: Kopf/Rumpflänge 108—114 mm; Hinterfußlänge 24—26 mm T. m. inconstans- 19. Tamiops macclellandi macclellandi HORSFIELD 1839. Sciurus maccleliandi HORSFIELD 1839; BLYTH 1847 (part.); THOMAS 1886;. BLANFORD 1891. Sciurus pembertonn BLYTH 1842. Sciurus m. macclellandi BONHOTE 1900. Seiurus m. manipurensis BONHOTE 1900. Tamiops m. macclellandi ROBINSON 1913; WROUGHTON 1916; THOMAS et WROUGHTON 1916; ROBINSON et KLOSS 1918; HINTON et LINDSAY 1926. Tamiops m. manipurensis WROUGHTON 1916; THOMAS et WROUGHTON 1916;. ROBINSON et KLOSS 1918; MILLS 1923. Synonymie: Die von BONHOTE 1900 beschriebene Unterart manıpu- rensis mub als Uebergangsform der typischen Unterart in die südlichere Unter- art barbei angesprochen werden. Die zur Charakterisierung gegenüber m. mac- clellandi angeführte hellere Allgemeinfärbung und die deutlichere Streifung sind. lediglich graduelle Unterschiede, die durch die Variation der beiden benach- barten Unterarten überdeckt werden. Die Anlage der Streifung, vor allem aber die graue Färbung der Körperunterseite rechtfertigen die systematische Ein- beziehung der Tiere von Manipur zur typischen Unterart und ihre Trennung: von m. barbei. Typus: Nicht angegeben. B. M. Assam. Geographische Verbreitung: Nepal, Sikkim, Bhutan, Bengal- TeraiÄ, Assam, Chindwin, Manipur, Chin Hills, Abor und Naga Hills. Diagnose: Die mittlere Rückenlinie ist tiefschwarz und zieht vom Nacken. bis zur Schwanzwurzel. Die angrenzenden hellen Innenstreifen sind tawny-olive bis cinnamon-buff gefärbt. Sie gehen vorn breit und allmählich in das lighi- brownish-olive des Nackens über und werden nach hinten zu keilförmig ein- geengt von einem isubdorsalen dunklen Streifenpaar. Diese dunkle Streifung ist. meist nur als dunkelbrauner Schatten sichtbar, der sich nach hinten verbreitert. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 1% und die Färbung der hinteren Rückenpartie eintrübt. Bei den südlicher vorkom- menden Tieren (manipurensis) kann der Charakter der Streifung etwas stärker hervortreten, doch ist auch hier eine Eindunkelung der Färbung nach hinten zu feststellbar. Die seitlich verlaufenden hellen Außenstreifen ziehen von der Schnauzenspitze unter den Augen entlang über die Schultern zur Hüftgegend und sind manchmal bis über die Oberschenkel zum Schwanz hin sichtbar. Sie sind light-bufi bis warm-buif gefärbt und bei den südlicheren Tieren von Manipur wieder schärfer abgesetzt. Die Färbung der Unterseite variiert von light mouse gray bis olive gray, ist an Kehle und Brust gelblich überflogen und in der Hüft- gegend oft stärker eingedunkelt. Untersuchtes Material: . 21.12.5.14 Dreyi, Mishmi Hills, F. Sch. . 21.12.5.20 Dening, Mishmi Hills, F. Sch. . 15.5.5.208 Haingyau, Ost-Manipur, F. Sch. . 20.6.6.15 Mokokchung, Naga Hills, F. Sch. . 2326 Manipur, F. Sch. . Z. M. 90 960—63, 90 967—72 Gangtok, Schäfer, 10 F., 5 Sch.-fragmente. Bobubwu W BEEERE 20. Tamiops macclellandi barbei BLYTH 1847. Sciurus barbei BLYTH 1847, 1849 (part.); THOMAS 1886, 1892; BLANFORD 1878... Tamias leucotis TEMMINCK 1853. Sciurus m. leucotis BONHOTE 1900, 1903. Sciurus m. barbei BONHOTE 1900; FLOWER 1900. Sceiurus m. congensis BONHOTE 1901. Sciurus m. novemlineatus MILLER 1903. Tamiops m. novemlineatus ROBINSON et KLOSS 1914; 1918; KLOSS 1916. Tamiops m. congensis GYLDENSTOLPE 1914, 1916; ROBINSON et KLOSS 1918; CHASEN 1935. Tamiops m. barbei RYLEY 1914; WROUGHTON 1915, 1921; ALLEN 1925; LIND- SAY 1926; MACKENZIE 1929. Tamiops barbei congensis KLOSS 1916, 1917, 1918. Synonymie: Die ängegebenen Unterscheidungsmerkmale für novem- ineatus und congensis sind von fraglichem Wert, und in der Literatur beider Formen finden sich Zweifel an der Berechtigung ihrer Abtrennung von barbei. Koss betont 1916 und 1918 auch die große Aehnlichkeit beider Formen unter- einander. MILLER’s Farbbeschreibung von novemlineatus paßt auch auf Stücke von Dbarbei, und die von ihm angegebenen Schädelunterschiede sind so minimal, daß es sich dabei um individuelle Abweichungen handeln muß. Die Schwanzhaar- spitzen sind gelblich-weiß, nicht schwarz, wie MILLER angibt. Bei mir vor- liegenden congensis-Stücken sind lediglich die hellen Außenstreifen blasser und breiter als bei typischen barbei-Stücken, also Unterschiede, die bei den starken Farb- und Intensitätsschwankungen dieser Streifung allein noch keine Abtren- nung rechtfertigen können. Typus: Ind. Mus. 9482/3 Ye, Tenasserim. Geographische Verbreitung: Tenasserim, Mergui-Archipel, Süd- burma, Oberburma, Nord-Siam, Malaiische Halbinsel. Diagnose: Allgemeinfärbung hair-brown bis drab-gray, buff bis tawny 30 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. überflogen,. Die Streifung beginnt in breiter Front über den Schultern und läuft zur Schwanzwurzel hin eng zusammen. Der mittlere und die subdorsalen dunklen Streifen sind im Sommerfell breit und tief-schwarz, nur vereinzelte Haar- spitzen sind ochraceous-buffy. Im Winterfell sind die subdorsalen Streifen un- ‚deutlich trüb-schwarz gefärbt und stark buffy meliert; auch der schwarze Mittel- streifen kann an Farbtiefe verlieren. Die hellen Innenstreifen sind light ochra- ceous bufi bis fast cinnamon rufous und verlaufen ebenfalls bis zur Schwanz wurzel. Die hellen Außenstreifen variieren in der Färbung von light buff bis fast apricot buff, sind aber stets blasser und breiter als die entsprechenden Innenstreifen. Sie sind über den Schultern mit dem Subokularstreifen verbunden. Unterhalb des hellen Außenstreifens wird in der stärker durchgezeichneten Fell- phase ein zusätzlicher schwarzer Streifen sichtbar, der aber stets nur schmal und undeutlich zwischen Schultern und Hüften verläuft. Die Unterseite ist ochraceous buff bis rötlich gelb, Kehle und Schwanzwurzel sind am leuchtend- sten gefärbt. Nach den Seiten zu ist der Farbton oft stark graubraun verwa- schen. Die Schwanzhaarspitzen sind weißlich. Untersuchtes Material: Dr. M. B. 2307 Burma, EGER, F. Sch. Dr. M. B. 4330 Telom, Perak, ROBINSON, F. Sch, St. M. 12 Chum Poo, GYLDENSTOLPE, F. Sch. St. M. 17 Koon Tan, GYLDENSTOLPE, F. Sch. St. M. 50 Koon Tan, GYLDENSTOLPE, F. Sch. B. M. 14. 12. 8. 145 Tenasserim-Fluß, F. Sch. B. M. 14. 12. 8. 145 Tenasserim-Stadt F. Sch. Hbg. M. 22929/31 Kokareet, Tenasserim, 3 F. B. Z. M. 47547/47548 Siam, EISENHOFER, 2 F, 21. Tamiops macclellandi rodolpi MILNE EDWARDS 1867. Tamias rodolphi MILNE EDWARDS 1867, 1871. Seiurus m. rodolphi BONHOTE 1900, 1907. Tamiops m. maritimus BONHOTE 1907. Tamiops m. rodolphi KLOSS 1916; BONHOTE 1916; THOMAS 1928; OSGOOD 1932. Tamiops m. liantis BONHOTE 1919. Tamiops Iyle THOMAS 1920. Tamiops m. dolpoides KLOSS 1921 ; OSGOOD 1932. Synonymie: Für die nur mit zwei Tieren (vom Kap Liant und Krabin) von BONHOTE belegte Unterart hantis wird als einziges Unterscheitungsmerkmal gegenüber m. rodolphi der durchlaufende helle Außenstreifen angegeben, der bei m. rodolphi ‚an den Schultern unterbrochen oder sehr reduziert“ ist. Das Stück von Krabin wird von BONHOTE selbst 1916 noch zu rodolphi gestellt, und ein mir aus Chantaboon vorliegendes Stück zeigt nur die unten beschriebene geringe Farbdifferenz. Zu m. rodolphi gerechnet, stellen diese am weitesten westlich vorkommenden Tiere Uebergangsformen zu m. barbei dar, für die eine gewisse Angleichung an die nachbarliche Unterart zu erwarten war. Die von KLoss als blasser, von OsG0OD als dunkler als m. rodolphi beschriebene Unterart dolphoides unterscheidet sich lediglich durch graduelle Unterschiede in der Farbtönung. Der schon in der Originalbeschreibung ge- machte Vorbehalt, daß das Tier „auch eine Saisonform von m. rodolphi dar- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 81 stellen könnte“, erscheint gerechtfertigt insofern, als es sich hier um Unter- schiede handelt, die durchaus im Variationsbereich von m. rodolphi liegen. Ob es sich dabei allerdings um Saisoneinflüsse handelt ist ungewiß, wie auch KLoss vermerkt. Bei Beschreibung der Art /ylei wurde offensichtlich die ein Jahr vorher von BONHOTE äufgestellte Unterart m. liantis übersehen, mit der /ylei völlig über- einstimmt und auch das typische Vorkommen gemeinsam hat. Typus: Museum Paris. Cochinchina (Saigon). | Geographische Verbreitung: Cochinchina, Südost- und Zentral- Siam, Cambodia, Annam, Laos. Diagnose: Allgemeinfärbung leuchtender als bei m. barbei, tawny-olive; an Schultern, Seiten und Schenkeln stark buffy überflogen. Die Streifung be- ginnt bei dieser Unterart erst hinter den Schultern und ist erst im der hinteren Körperhälfte kräftiger durchgefärbt. Die dunklen Streifen sind mit bräunliche- ren hellen Farbtönen stärker durchsetzt als bei m. barbei. Dunkler Mittelstreifen, schwarz und bis zur Schwanzwurzel scharf ausgeprägt. Entlang der Mitte ist dieser Streifen über seine ganze :Länge durch eine bräunliche Melierung geteilt. Das äußere dunkle Streifenpaar ist bis zur Körpermitte tawny und schwarz ge- sprenkelt und geht vorn allmählich in die Körperfärbung über. Nach hinten ist ‚es stärker eingedunkelt. Die helle Streifung erscheint nicht so breit, besonders die Außenstreifen sind sehr schmal im Vergleich zu m. barbei. Das innere Strei- fenpaar ist buff-yellow bis light-buff, dunkler als die gelblich-weißen bis cream- farbenen Seitenstreifen. Diese äußeren hellen Streifen verlieren sich über den Schultern vollkommen oder sind nur schwach angedeutet. Bei den am weitesten westlich vorkommenden Tieren (liantis) ist die Färbung des Nackens ziemlich scharf abgesetzt gegen die helleren Schultern, so daß man die Trennungslinie als durchlaufenden Seitenstreifen ansehen kann. Der für Seiten- und Unteraugenstreif typische weißliche Ton fehlt hier aber fast völlig, so daß eine Gleichsetzung mit ‚der klar und breit durchlaufenden Seitenlinie von m. barbei nicht möglich ist. Alle hellen Streifen können in der vorderen Hälfte einen leichten Anflug von rufous aufweisen. Unterhalb der hellen Außenstreifen ist oft noch ein zu- sätzlicher, schwärzlich-brauner Streifen ausgebildet. Auch die Färbung der Unterseite ist meist lebhafter als bei m. barbei und liegt zwischen orange-buff und bufi-yellow. Kehle und Bauchmitte sind am lebhaftesten gefärbt. Schwanz haarspitzen sind weiß. Untersuchtes Material: B. M. 6. 11.6. 33 Bali, Annam, F. Sch. B. M. 26. 11. 17.8 Trangbom, Cochirchina, F. Sch. Wittenbg. M. Chantaboon, Siam, AAGARD, F. Sch. 22. Tamiops macclellandi inconstans THOMAS 1920. Tamiops inconstans THOMAS 1920, 1925, 1928; OSGOOD 1932. Synonymie: Diese aus Süd-Jünnan und dem nordwestlichen Tonkin bekannt gewordene Form ist nach Fellzeichnung und Größenmaßen als Unterart von macclellandi anzusprechen. Zur Zeit ist das Verbreitungsgebiet dieser Unter- art gegenüber dem Vorkommen der anderen macclellandi-Unterarten isoliert, d. 6 32 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. h. aus den Uebergangsgebieten im Westen zu barbei und im Süden zu rodolphi ist bis jetzt kein Material bekanntgeworden. Infolge dieser Isolierung kommt. die nahe Verwandtschaft mit barbei resp. rodolphi nicht so 'stark zum Aus- druck wie bei den anderen macclellandi-Formen untereinander, so daß THOMAS inconstans als eigene Art ansah. Hinzu kommt, daß von dieser Form bis jetzt. nur Tiere im Winterfell vorliegen, so daß dadurch der Gegensatz zu den leuch-. tender gefärbten Nachbarunterarten noch auffallender ist. Typus: Altes 7 B. M. Nr. 12.7.25.31, südliches Jünnan. Geographische Verbreitung: Roter Fluß, südliches Jünnan und: nordwestliches Tonkin. Diagnose: Die Fellffärbung wird durch die Originalbeschreibung gut: wiedergegeben. Die Allgemeinfärbung (grayish-olivaceous) entspricht etwa dem trüben Grundton von rodolphi, zeigt aber keinen Anflug von tawny. Die Strei- fung ist extrem undeutlich, etwas schärfer kontrastiert nur das äußere Paar der: hellen Streifen. Die Verbindung zum hellen Subokularstreifen ist schwach an- gedeutet, und im Sommerfell ist sehr wahrscheinlich ein gleichmäßig durchlaufender: Seitenstreifen ausgebildet. Die Färbung der Unterseite ist antimony-yellow bis. cinnamon-buff und entspricht damit etwa der Färbung von barbei. Im’ Gegensatz zur Originalbeschreibung ist festzustellen, daß die Büschelhaare am Ohrrand wie gewöhnlich lange weiße Spitzen haben und kurze schwarze Basen, also nicht einheitlich weiß sind. Auch die Schädelmaße zeigen keine abweichenden Merk- male, lediglich der Körperwuchs ist im Durchschnitt etwas kleiner als gewöhnlich.. Untersuchtes Material: Ein als Paratyp bezeichnetes Stück und eines. der von THOMAS 1925 zu dieser Unterart gestellten Tiere. B. M. (Paratyp) 12.7.25.32 Jünnan, F. Sch. B. M. 25.1.1.53 Bao Ha, Tonkin, F. Sch. g) Art Tamiops swinhoei MILNE EDWARDS 1874. Synonymie: Zur Klärung der ungewöhnlich verworrenen Systematik. der aus Indochina und China beschriebenen Zamiops-Formen erscheint eine kurze historische Uebersicht der bisher vorliegenden Beschreibungen von Nutzen. Zu- nächist lassen sich auf Grund der geographischen Lage der in Frage stehenden Fundgebiete zwei Gruppen unterscheiden, die gesondert behandelt werden. Aus. dem Raum von Annam, Laos, Tonkin und den chinesischen Küstenprovinzen. Kwangtung und Fokien wurden außer den Unterarten von Tamiops macclellandi noch beschrieben: . marilimus BONHOTE 1900 (Fokien) . monticolus BONHOTE 1900 (Fokien) . hainanus ALLEN 1906 (Hainan und Tonkin) m. moi ROBINSON et KLOSS 1932 (Süd-Annam) m. laotum ROBINSON et KLOSS 1932 (Laos) olivaceus OSGOOD 1932 (Tonkin) BONHOTE, der seine beiden Formen noch als Unterarten von macclellandi auf- führt, unterscheidet sie auf Grund ihrer Fellfärbung (maritimus mit trüber Allgemeinfärbung und undeutlicher Streifung gegenüber dem leuchtender gefärb- ten und deutlich gestreiften monticolus). Er nimmt an, daß die trüb gefärbte Form. ShSbeietcfe | | | | i 1 W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 83 auf das Tiefland an der Küste, die leuchtende auf das Bergland im Innern be- schränkt ist. Der geringe Farbunterschied wird sicher von der jahreszeitlichen Variation überdeckt und ist daher zur Charakterisierung zweier Unterarten nicht ausreichend. Aus allen Bestimmungen späterer Autoren, ALLEN 1925, THOMAS 1928, HOWELL 1929, OsG00D 1932, wird die schwache Charakterisierung dieser beiden Unterarten deutlich. Auch das Vorhandensein einer vertikalen Gliederung wird von THOMAS und OSGOoOD mit Recht bezweifelt. Dagegen glaubt OsG00D in der verschiedenen Form der vorderen Jochbogenwurzel ‚einen kleinen Anhalt für eine Unterscheidung‘ zu sehen. Daß auch diesem Merkmal kein taxonomischer Wert zukommt, wird noch zu zeigen ‚sein. Auf Grund der von ALLEN 1906 für 13 Tiere von Hainan gegebenen Farb- beschreibung ist eine Trennung von maritimus nicht möglich. 1925 gibt ALLEN als Unterscheidung gegenüber ‚dem sehr ähnlichen maritimus“ an: „... Die hellen Seitenstreifen sind mehr buffy, und der Fuß ist kleiner und schwächer“. Durch diesen Größenunterschied in der Fußlänge, den OSGOOD mit 28 bis 30 mm gegenüber 32—34 mm bei maritimus angibt, zusammen mit dem von diesem Autor angeführten Unterschied in der Schädelgröße (maritimus größer als haina- nus) ist hainanus aber trotz der übereinstimmenden Färbung gut von maritimus zu unterscheiden. Diese für haınmanus typischen Merkmale finden sich aber auch bsi sämtlichen aus Tonkin, Annam und Laos bekanntgewordenen Stücken, so daß sich damit das Vorkommen von hainanus auf das Festland ausdehnt und die Unterscheidung einer besonderen Inselunterart hinfällig wird. Diese schon von OsGo0oD gemachte Feststellung wird durch das vorliegende Material bestätigt. Die systematische Gliederung in Raum von Annam, Laos und Tonkin ist bei Tamiops swinhoei ähnlich der bei Dremomys rufigenis. Aus Süd-Annam wurden beschrieben Tamiops sw. moi und Dremomys r. fuscus, aus Laos Tamiops sw. laotum resp. Dremomys r. laomache und aus Tonkin und Nord-Laos Tamiops sw. hainanus resp. Dremomys r. ornatus. Von den beiden aus Laos beschriebenen Formen wird für Dremomys r. laomache Iestgestellt, daß es sich bei diesen durch- schnittlich blasser gefärbten Stücken um Farbvarianten des Winterfelles der süd- lichen Dremomys r. fuscus handelt (s. unten). Auch bei Tamiops sw. laotum sind die Beziehungen zu Tamiops sw. hainanus resp. Tamiops sw. moi so eng, daß auch hier die blassere Allgemeinfärbung als Farbvariante des Winterfelles an- zusprechen ist. Für Dremomys wird die Unterscheidung einer nördlichen Unterart (ornatus) und einer südlichen (fuscus) beibehalten, obwohl THOMAS die Mög- lichkeit der Identität beider Formen offenläßt. Diese große Aehnlichkeit der Nord- und Südform ist bei Tamiops noch ausgesprochener. In der Erstbeschrei- bung wird die südliche Form (moi) nur mit den nlasseren Stücken von Laos ver- elichen, während die angeführten Unterschiede bei einem Vergleich mit dem nörd- lichen hainanus (THOMAS 1928, OsGooD 1932) hinfällig werden. THOMAS betont die große Aehnlichkeit von moi und monticolus, der aber synonym zu maritimus ist (maritimus in der Färbung wie hainanus). OSGOOD’S Material aus em September stimmt mit hainanus-Stücken aus den Monaten März bis April überein. Da April und September. auf Grund der untersuchten Fellstruktur und Fellfärbung als Uebergangszeiten zwischen Winter- und Sommerkleid erkannt [as w 84 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. wurden, war bei Identität von hainanus und moi diese Uebereinstimmung im Fell zu erwarten. Material aus den Wintermonaten wurde von moi noch nicht bekannt, aber auch hier ist Uebereinstimmung mit entsprechenden Stücken von hainanus zu erwarten. Zusammenfassend ist festzustellen, daß sich bei Dremomys die nördliche Form bereits als Unterart von der südlichen Form getrennt hat, während bei Tamiops Nord- und Südform noch eine Einheit bilden. Die für beide Gattungen angenommenen blassen Zwischenformen sind nicht genügend differenziert, um als selbständige Unterarten geführt zu werden. Aus Tonkin wurde von Tamiops swinhoei neben hainanus noch olivaceus beschrieben, von Dremomys rufigenis neben ornatus noch gularis. Sowohl Dre- momys vr. gularis als auch Tamiops sw. olivaceus sind ausgesprochene Höhen- formen. Beide wurden beschrieben vom Mt. Fan Si Pan aus 2400 bis 3000 m Höhe. Durch vertikale Schichtung sind sie geographisch gut abgegrenzt gegenüber ihren entsprechenden Tieilandformen, so daß gegenüber gularis bzw. olivaceus eine artliche Unterscheidung, die auch durch die bestehenden Merkmale nicht gerechtfertigt wäre, aus tiergeographischen Gründen nicht nötig ist. Die zweite Gruppe umfaßt folgende, aus Jünnan und vom Oberlauf des Jangtse beschriebenen Formen: Tamiops swinhoei MILNE EDWARDS 1874 Tamiops clarkei THOMAS 1920 Tamiops forresti THOMAS 1920 Tamiops spencei THOMAS 1921 Tamiops russeolus JACOBI 1923. Eine positive Analyse dieser Formen und ihrer Systematik ist zur Zeit noch nicht durchführbar. Das Untersuchungsmaterial ist zu gering, den Originalbe- schreibungen fehlen eingehende Differential-Diagnosen; die Variationstendenz in diesem geomorphologisch wie klimatisch ungewöhnlich zerrissenen Gebiet ist sehr groß und im Augenblick schwer abzugrenzen gegen echt unterartliche Unter- schiede. Aus der Beurteilung des Materials nach den in dieser Arbeit entwickelten Gesichtspunkten und auf Grund eines Vergleiches mit der Gattung Rhinosciurus, für die sich in anderen Gebieten ein dem Tamiops ähnliches Verhalten ergeben hat, kann man sich aber ein hypothetisches Bild der tatsächlichen Zusammen- hänge machen. Als ganzes ist diese Gruppe ebenso wie Tamiops sw. vestitus aus der Chili- Provinz deutlich von Tamiops macclellandi unterschieden und artlich von diesem zu trennen. Dagegen sind die Beziehungen zu den in der ersten Gruppe behan- delten Formen der Küstenprovinzen von Indochina und Südchina viel enger, und es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß das heute noch fehlende Material aus dem zentralchinesischen Raum die geringen Unterschiede zwischen beiden Gruppen überbrückt, so daß sie als einheitliche nördliche Art der südlichen Art Tamiops macclellandi gegenüberstehen. Nomenklatorisch hat diese Zusammenfassung zur Folge, daß alle bisher als Unterarten von swinhoei, maritimus oder monticolus beschriebenen Formen ebenso wie alle aus diesem Gebiet beschriebenen selbständigen Arten als Unterarten der zuerst beschriebenen Form — das ist swinhoei — zu bezeichnen sind. Innerhalb W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 85 dieser Art ist — generell gesprochen — von Süden nach Norden eine allmäh- liche Größenzunahme festzustellen, das Haarkleid wird dichter und wolliger, und in der Färbung wird der graue Ton langsam vorherrschend. Das allmähliche Uebergehen in diesen Charakteren ist in jedem der bis jetzt erforschten Gebiete festzustellen. Trotz des starken Gegensatzes in den beiden Fundortbezirken von Küste und Hochland im Innern ist die Entwicklung der oben beschriebenen Ten- denzen durchaus kontinuierlich und lediglich durch das Fehlen der Zwischen- formen aus dem bis jetzt nicht genügend erforschten zentralchinesischen Ge- biet unterbrochen. Typus: Siehe Tamiops sw. swinhoei MILNE EDWARDS 1874. Geographische Verbreitung: Ost-Himalaja, China, Tonkin, Laos, Annam, Formosa, Hainan. Diagnose: Subokularstreifen auf den Schultern unterbrochen. Größte Schädellänge 34,5 bis 38,5 mm. Durchschnittliche Länge der oberen Molarenreihe 6,1 bis 6,5 mm. Unterkieferlänge 19 bis 21 mm. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Große Formen mit großen Bullae: Durchschn. Kopf/Rumpflänge 134—141 mm. Durchschn. Schwanzlänge 106—127 mm. Durchschn. Bullalänge 7,2—8 mm. Durch- Sehr. Biullieldnenta 60) noteng se a a — Kleinere Formen mit normalen Bullae: Durchschn. Kopf/Rumpflänge 115—132 mm Durchschn. Schwanzlänge 99—105 mm. Durchschn. Bullalänge 6,2—7,1 mm. Durch- schn. Bullabreite 37 mm. . . no) 2. Beim Vergleich der enter sahonden a ist: Die sten trübe, grau verwaschen. Dunkle Dorsalstreifen stark buff gesprenkelt, kurz. Helle Streifen nicht so tief buff eingefärbt. Schädel kleiner. Schwanz relativ lang T. sw. vestitus — Das Fell farbiger getönt. Dunkle Dorsalstreifen deutlicher und meist länger. Helle Streifen stark tawny eingefärbt. Schädel größer. Relative Schwanzlänge kürzer er T. sw. swinhoei 3. Körperwuchs größer: Durchschn. Kopf/Rumpflänge 132 mm. Durchschn. Hinter- fußlänge 31—833 mm; Schwanz absolut wie relativ sehr kurz . T. sw. maritimus — Körperwuchs kleiner: Durchschnittl. Kopt/Rumpflänge 115—119 mm; Durchschn. Hinterfußlänge 27—29 mm; Schwanz absolut wie relativ merklich länger. .. (4) 4. Allgemeinfärbung oben bufiy bis brown, unten pinkish buff . . T. sw. hainanus — Allgemeinfärbung oben olivaceous, unten olive ocher . . . . T. sw. olivaceus 219. Tamiops swinhoei swinhoei MILNE EDWARDS 1874. Sciurus swinhoei MILNE EDWARDS 1874. Tamiops swinhoei ALLEN 1912; OSGOOD 1932. Tamiops macclellandi swinhoei ROBINSON et KLOSS 1918; ALLEN 1925; HO- WELL 1929. Tamiops clarkei THOMAS 1920, 1922, 1923; HOWELL 1929. Tamiops maritimus forresti THOMAS 1920, 1922, 1923; HOWELL 1929. Tamiops spencei THOMAS 1921. Tamiops mucclellandi russeolus JACOBI 1922; HOWELL 1929. Tamiops macclellandi forresti ALLEN 1925. Tamiops swinhoei clarkei OSGOOD 1932. Synonymie: Als typisch swinhoei sind in der Literatur (außer der Ori- ginalbeschreibung) nur 9 Stücke beschrieben worden, die mit Ausnahme der vier 86 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. von ALLEN 1925 angeführten Tiere aus der Umgebung des im Original angege- benen Fundortes stammen. Die von THoMAs 1898 und BoNHoTE 1900 als typisch bezeichneten Stücke müssen zu Tamiops sw. maritimus gerechnet werden. Zu der Art clarkei wurden bis heute 12 Tiere beschrieben, deren Fundorte sich auf das Gebiet vom Mekongtal bis etwa Tatsienlu verteilen. Die Originalbe- schreibung weicht in folgenden Punkten von der für den typischen swinhoei gegebenen Beschreibung ab: (in Klammern der typische swinhoei-Farbton): 1. Allgemein- färbung gleich buffiy-olivaceous (buffy olive). 2. Mittelstreifen nicht vor den seitlichen beginnend. 3. Innere helle Streifen olivaceous-buffy (tawny-olive bis isabella-color), äußere helle Streifen ganz weiß (ochraceous-buff bis pinkish-buff). 4, Unterseite weiß, nicht gelblich. — Sämtliche Merkmale dürften durch indi- viduelle bzw. jahreszeitliche Variation jeden taxonomischen Wert verlieren. Das Material von OSGOOD, das „wahrscheinlich den übrig gelassenen Winterpelz von clarkei“ trägt, unterscheidet sich von swinhoei nur noch durch die bleichere Kopffärhung. Die weißen Teile sind fulvous überflogen wie bei swinhoer. Da beide Formen auch in der Größe übereinstimmen (der von OSG00D erwähnte Unterschied in der Bulla-Größe ist starken individuellen Schwankungen unter- worfen), —- erscheint eine Trennung nicht gerechtfertigt. Da forresti und clarkei von gleichen Fundorten beschrieben werden, und die Höhenangaben kaum differieren, müßten sie entsprechend den Erstbeschrei- bungen als selbständige Arten angesprochen werden. Da die geringen Unter- schiede aber keine artliche Trennung rechtfertigen, ist mit Sicherheit anzu- nehmen, daß sie sich bei Untersuchung größerer Serien als taxonomisch wertlos erweisen werden. Die Fundorte für forresti liegen mitten im Verbreitungsgebiet von clarkei, so daß auch tiergeographisch eine Trennung unnatürlich erscheint. In der Öriginalbeschreibung wird forresti nur mit der Küstenform monticolus verglichen; die angeführten Farbcharaktere würden sowohl zu monticolus (mari- timus) wie zu clarkei (swinhoei) passen. Der von ALLEN 1925 und HOWELL 1923 besonders hervorgehobene buffy-olive bis olivaceous-Ton der Allgemein- färbung weist aber auf swinhoei hin. Tiergeographisch ist dieser Fall genau so gelagert wie bei Dremomys 1. pernyi und Dremomys 1. lichiensis (s. unten). Bei Tamiops sollen sich die beiden vom Likiang-Range beschriebenen Formen aller- dings noch durch die verschiedene Größe unterscheiden. Nun ist forresti im Typ (Maße anderer Tiere liegen nicht vor), tatsächlich kleiner als clarkei. Aber der Unterschied ist nicht größer als z. B. die Schwankungsbreite der Größenmale innerhalb der vestitus-Serien. Zusammenfassend ist also festzustellen, daß die tat- sächlichen Unterschiede sehr gering sind und keinesfalls eine artliche Trennung rechtfertigen, wie sie nach tiergeographischen Gesichtspunkten erforderlich wäre. Die Art spencei wurde nach zwei Tieren im Winterfell beschrieben, und bis jetzt ist kein weiteres Material bekanntgeworden. ALLEN, dem typisches swinhoei-Material vorlag, beschreibt 1925 aus dem für spencei angegebenen Ge- biet vier Tiere als typisch swinhoei, die nach OsG00D’s Untersuchung wahr- scheinlich zu spencei zu rechnen wären. Schon dieser Umstand erhellt die nahe Verwandtschaft zwischen swinhoei und spencei. Das zur Unterscheidung ange- führte sehr lange Fellhaar ist auch für das Winterkleid der anderen Unterarten von swinhoei typisch. Auch die undeutliche Streifung ist jahreszeitlich bedingt. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 87 Es bleibt der „trüb-rufous-Anflug der Allgemeinfärbung“, über dessen Wesen und Stärke sich ohne Untersuchung der beiden typischen spencei-Stücke nichts Endgültiges sagen läßt. Da auch beim Material des typischen swinhoei, vor allem bei russeolus, ein rotbrauner Anflug festzustellen ist, erscheint auch dieses Merkmal nicht ausreichend, um für die beiden Stücke der Namkiu-Berge eine eigene Unterart aufzustellen. Die Bemerkung von THOMAS: „Wuchs etwa wie bei macclellandi* ıst nicht ganz verständlich, da das einzige verfügbare Maß (Hinterffuß = 353 mm, Schädel zerstört) einen ausgesprochenen swinhoei-Wert zeigt und größer ist als die entsprechenden Werte der zu Tamiops macclellandi gehörenden Unterarten. Das typische Material der Art russeolus liegt vor und ist ebenfalls, ‚wie auch aus der Originalbeschreibung hervorgeht, nicht unterartlich von swinhoei zu trennen. Die Schädel sind anscheinend verlorengegangen, und die Körper- maße zeigen, soweit sich das an den getrockneten Bälgen nachweisen läßt, swinrhoei- bis „forresti“-Größe. Die Zusammenziehung aller füni Formen zu einer einzigen Unterart mag vielleicht befremdlich erscheinen, und es muß zugegeben werden, daß sich bei gsründlicher Durchforschung des in Frage stehenden Gebietes das eine oder andere Merkmal als unterartlich trennend erweisen kann. Bis jetzt sind aber die in den einzelnen Originalbeschreibungen angeführten Unterscheidungsmerk- male stets durch später bekanntgewordenes Material zumindest stark einge- schränkt worden. Den heute noch bestehenden Differenzen zwischen den ein- zelnen Beschreibungen kommt dabei nach dem augenblicklichen Forschungsstand aur geringer taxonomischer Wert zu. Dies zeigt sich besonders deutlich in den wenigen Fällen, wo Serien in verschiedenen Fellphasen untersucht werden zonnien. Hier ist die Variation iim Ablauf eines Jahres so groß, daß sich diese vollständigen Serien in ihren Extremen stärker unterscheiden als die bisher angenommenen Formen untereinander differieren. Das beste Beispiel dafür bietet die unten beschriebene vestitus-Serie und auch die Ausführungen von HOWELL, der 1929 die einzige größere Serie (12 Tiere) aus Jünnan und Tibet beschreibt, zeigen, daß man die Variationstendenz nicht stark genug betonen kann. HOWELL schreibt: „... doch ist die Variation so stark, daß die Extreme als zwei gut markierte Rassen angesehen werden könnten. Einige Felle zeigen jedoch in verschiedenem Ausmaße Über- gänge in den Merkmalen, und dann sind die jahreszeitliche und die Altersvariation jetzt noch zu wenig bekannt bei Tamiops, als daß ich eine neue Rasse auf Grund einiger der vorliegenden Stücke beschreiben könnte. Bei den leuchtenderen Stücken ist der Rücken mehr ochraceous-tawny, die mehr seitlichen bleichen Streifen sind stark ochraceous, und es ist nur ein einziger dunkler Streifen vorhanden, der sehr kurz ist. Im anderen Extrem hat das Fell einen gräulichen Ton, aber der Kopf ist ebenso ochraceous wie in der ent- gegengesetzten Phase des Felle. Hier sind drei dunkle, fast schwarze Rückenstreifen vorhanden, und die seitlichen hellen Streifen sind buffy, scharf markiert und sehr breit.“ Typus: Im Mus. Hist. Nat. Paris. Moupin, China. Geographische Verbreitung: Jünnan, Atentsze, Szechwan und Namkiu-Berge, Diagnose: Allgemeinfärbung buffy-olive. Kopfoberseite ochraceous, Rumpfpartie bräunlich, Körperseiten grau angeflogen. Die Streifung ist sehr klar 88 Zeitschrift für Säugetierkurde, Bd. 16, 1941. und deutlich entwickelt. Die dunkle Mittel-Linie läuft vom Nacken bis zur Schwanzwurzel, die dunklen Subdorsalstreifen von der Schulter bis zum Rumpf. Zum Winter bleichen diese Subdorsalstreifen zu cinnamon-brown aus. Die heilen Innenstreifen sind tawny-olive bis isabella-colour, die hellen Außenstreifen sind ochraceous-buff bis pinkish-buff. Unterhalb dieser hellen Streifen ist in der Körpermitte noch ein kurzer dunkler Saum ausgebildet, der zum Winter ver- schwindet, Die übliche Gesichtszeichnung ist bei vorliegenden Stücken vom No- vemberende sehr trüb und undeutlich. Die für Zamiops typischen weißen Ohr- büschel sind ebenfalls manchmal nur angedeutet und meist nicht so stark aus- gebildet wie sonst. Die Körperunterseite ist deep mouse-gray, light-buff bis pale- ochraceous-buff verwaschen. Schwanzhaar gleichmäßig schwarz und mars-yellow geringelt mit buffy-Spitzen (keine schwarzen Spitzen wie ALLEN 1912 angibt). Material im typischen Winterkleid ist bis jetzt noch nicht beschrieben worden, doch dürfte das von ROBINSON und KrLoss 1918 von Moupin erwähnte Stück (ohne Fangdatum) im Winter erlegt sein, da es „undeutliche, fast fehlende Rückenstreifen‘“ hat. Tamiops sw. swinhoei gehört zu den größten Formen der Gattung und wird darin nur noch von „clarkei“ und vestitus erreicht. Untersuchtes Material: Dr. M. 5887/89 Fundort: Atentsze, 3 F. 24. Tamiops swinhoei hainanus ALLEN 1906. Sciurus macclellandi SWINHOE 1870; BONHOTE 1900 (part). Sciurus macclellandi formosanus BONHOTE 1900 (part.) Tamiops macclellandi hainanus ALLEN 1906, 1925; HOWELL 1929. Tamiops macclellandi riudoni ALLEN 1906; ROBINSON et KLOSS 1918. Tamiops maccelellandi laotum ROBINSON et KLOSS 1922. Tamiops macclellandi moi ROBINSON et KLOSS 1922. Tamiops maritimus maritimus THOMAS 1928. Tamiops maritimus moi OSGOOD 1932. Tamiops maritimus laotum OSGOOD 1932. Tamiops maritimus hainanus OSGOOD 1932. Synonymie: Die für laotum und moi angegebenen Farbabweichungen liegen innerhalb der für hainanus beschriebenen Farbvariation und sind da- her ohne taxonomischen Wert. Im südlichen Laos ist die Fellfärbung zwar durch- schnittlich bleicher, erreicht aber im südlicheren Annam wieder die charakteristi- sche Tönung. Da sich auch an Schädelbau und Größenmaßen der Tiere von Laos und Südannam keine konstanten Sonderheiten feststellen lassen, ist für ganz Indochina nur eine swinhoei-Unterart anzunehmen. Das Vorkommen einer zweiten Unterart auf Hainan neben hainanus (riudoni) ist sehr unwahrscheinlich, und die drei als riudoni beschriebenen Stücke zeigen auch nur sehr geringe Farbabweichungen. Der zur Unterscheidung angeführte ochraceous-Anflug der Unterseite und die rufescens-Schattierung der Oberseite treten auch bei typischen hainanus-Stücken auf. Der Größenunterschied ist ganz minimal und wird durch ein von HOWELL 1929 beschriebenes Stück überbrückt. Tamiops sw. riudoni ist daher zu Tamiops sw. hainanus synonym zu setzen. Typus: erw. © Amer. Mus. Nat. Hist. New-York Nr. 26 664, Lei-Mui-Mon, Zentral-Hainan. | W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 6197 Geographische Verbreitung: Annam, Laos, Hainan, Tonkin. Diagnose: Die Fellfärbung ist infolge der verschiedenen Saisonkleider sehr variabel, und auch innerhalb des anzunehmenden Verbreitungsgebietes nicht ganz einheitlich. Durch diese breite Variation werden viele der bisher zur Unter- scheidung verschiedener Formen angewandten Merkmale hinfällig. Winterfell (November bis März/April): Die Allgemeiniärbung der Oberseite ist ochraceous-buff bis warm-buff und schwarzgrau gesprenkelt. Die Streifung ist trübe, kurz und nicht scharf ausgeprägt. Am deutlichsten ist der schwarze Mittelstreifen, der von den Hüften bis zur Schwanzwurzel, aber meist nur als schwache Eindunkelung, angedeutet ist. Die hellen Innenstreifen sind gegenüber der Allgemeinfärbung nur wenig aufgehellt. Die dunklen subdorsalen Streifen heben sich durch stärkere schwarze Sprenkelung und durch einen Anflug von cinnamon-rufous von der Allgemeinfärbung ab. Auch die äußeren hellen Streifen sind trübe und schmal, fahl buffy bis fast cinnamon-buff. Das Gesicht zeist die übliche Zeichnung eines schwarzen und eines buffy-Streifens von der Schnauze unter den Augen bis zu den Ohren. Augenring deutlich buffy. Ohrenrand mit längeren Büschelhaaren, die über schwarzen Basen lange weiße Spitzen haben. Die pale-pinkish-buif-Tönung der Unterseite ist, verschieden stark ochraceous eingefärbt und infolge der durchscheinenden schwarzgrauen Haarbasen eingetrübt. Die Schwanzhaare sind etwas lebhafter gefärbt. Ueber einer kurzen schwarzen. Basis haben sie einen breiten leuchtend-mars-yellow und einen breiten schwarzen Ring, auf den eine lange gelblich-weiße Spitze folgt. Sommerfell: Glänzend und nicht so stumpf und trübe wie das Winterfiell. Die Oberseite ist ferruginous überflogen, und die Streifung viel klarer und deut- licher. Die heilen Seitenstreifen sind breiter, und die dunklen Subdorsalstreifen fast schwarz. Die Unterseite ist einheitlich gefärbt, aber ohne jeden ochraceous- Anflug. Untersuchtes Material: BE M27.12.1.156 Bac Kan, Tonkin, F. Sch. BM. 27.:12.1.160 Tam Dao, Tonkin, F. Sch. 25. Tamiops swinhoei olivaceus OSGOOD 1932. Tamiops monticolus olwaceus OSGOOD 1932. Synonymie: Die von OSGOoD durchgeführte artliche Trennung gegen- über hamnanus ist auf Grund der geringen Unterschiede nicht vertretbar. Wie einleitend angeführt, ist Tamiops sw. oliwaceus eine ausgesprochene Höhenform, die geographisch gut abgegrenzt ist gegen die Tieflandform hainanus, so daß eine artliche Trennung gar nicht nötig ist. Ezpius : erw. @& B.M.Nr. 32.4.19.6, To Qui Ho, Mt. Fan Si-Pan, Tonkin. Geographische Verbreitung: Hochland von Fan Si Pan. Diagnose: Da mir von dieser Unterart kein Material vorliegt, folet ein Auszug aus der Originalbeschreibung: In Wuchs und allgemeinen Merkmalen ähnlich dem Tamiops monticolus und Tamiops monticolus forresti, aber Allgemeinfärbung eher dunkel olivaceous als bräunlich, gräulich oder bufiy. Unterteile olive ocher anstatt einnamon-buft. Die Streifung variiert je nach dem Fell und geht von nur einem klaren Mittelstreifen bis zu einem mittleren und vier seitlichen schwarzen Streifen. ‘90 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Färbung: Allgemeinfärbung dunkel, aber stark olivaceous. Merkmale wie gewöhn- lich, mit an der Schulter unterbrochenem Subokularstreifen.. Beim trüben (Winter) Fell ist ein kurzer, schmaler, mittlerer, schwarzer.Streifen, der jederseits gesäumt wird von breiteren hellen Streifen, die gleichfarbig mit der allgemeinen Körperfarbe sind, die nahezu buffy olive oder hellbräunlich olive ist, fein schwärzlich getüpfelt. Darauf folgt das Paar dnnkler Hauptstreifen, die im wesentlichen bräunlich (Dresden Brown) sind mit feinen An- zeichen eines schwarzen Untergrundes. Die Hauptseitenstreifen sind gut ausgeprägt buffy, leicht gewölkt und von cream buff bis olive ocher variierend. Unterteile tief colonial buii bis olive ocher. In einem späteren Pelz ist das ganze Kleid, wahrscheinlich durch das einfache Abtragen der Haarspitzen, im ganzen dunkler und alle dunklen Streifen sind rein schwarz geworden, einschließlich kurzer Streifen unter den äußeren hellen Seitenstreifen, so daß jetzt 5 schwarze Streifen vorhanden sind. Die submedianen hellen Streifen sind klarer und weißlicher als im anderen Fell. Der Schwanz ist tawny celive und schwarz gemischt, viel dunkler als bei forresti und etwas dunkler als bei monticolus. 26. Tamiops swinhoei maritimus BONHOTE 1900. Sciurus swinhoei THOMAS 1898. Seiurus macclellandi maritimus BONHOTE 1900. Seiurus macclellandi monticolus BONHOTE 1900. Seiurus macclellandi swinhoei BONHOTE 1900. Seiurus macclellandi formosanus BONHOTE 1900 (part.) Tamiops sauteri ALLEN 1911. Tamiops maritimus maritimus THOMAS 1920. Tamiops maritimus monticolus THOMAS 1920. Tamiops macclellandi monticolus ALLEN 1925; HOWELL 1929. Tamiops macclellandi maritimus MELL 1922; ALLEN 1925; HOWELL 1929. Synonymie: Daß monticolus nicht unterartlich von maritimus zu trennen ist, wurde schon ausgeführt. Die angegebenen Farbunterschiede sind die gleichen wie die zwischen Sommer- und Winterfell bei hawmanus. Die von BONHOTE vertretene Ansicht, daß maritimus nur in den tiefen Küstenländern vorkommt, monticolus dagegen nur im Bergland des Innern, hat sich durch später ge- sammeltes Material nicht bestätigt. Die Höhenunterschiede sind hier auch nicht so beträchtlich wie in Tonkin, wo OSGOOD mit Recht eine besondere Bergform unterscheidet. Im Schädelbau sind Form und Verlauf der vorderen Jochbogen- partie geringen Schwankungen unterworfen, die OSGO0OD taxonomisch auszu- werten versuchte. Anhand der vorliegenden Serien konnte aber festgestellt wer- den, daß es sich hier um ein individuelles Variieren handelt. Das Material von vestitus zeigt zwar ein ziemlich unvermitteltes Vorspringen der vorderen Joch- bogenpartie, aber schon bei maritimus (und formosanus) Tinden sich neben scharf ausgewinkelten Jochbögen solche mit schrägem Verlauf. Auch die als monticolus anzusprechenden Schädel sind nicht auf eine besondere Form festzulegen, so daß sich zumindest die von OSGOOD angestrebte Unterscheidung von marstimus und monticolus auch auf Grund dieser Untersuchung nicht durchführen läßt. Auch bei Tamiops macclellandi variiert die in Frage stehende Schädelpartie in ähnlicher Weise, ohne daß daraus ein taxonomisch brauchbares Unterscheidungsmerkmal abzuleiten ist. Und wenn man schließlich auf Grund des sonst gleichen Ver- haltens von Dremomys auch für dieses Gebiet eine ähnliche Uebereinstimmung zwischen Dremomys und Tamiops annimmt, so ist auch daraus auf das Vor- handensein von nur einer Unterart in diesem Raum zu schließen. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 01 Von der durch BONHOTE von Formosa beschriebenen Unterart wurden neun Schädel untersucht und in Form und Größe mit der Festlandunterart maritimus als übereinstimmend befunden. Die von formosanus vorliegenden Felle sind eben- falls nicht von maritimus zu unterscheiden. Lediglich die Färbung der Unter- seite ist dunkler, vorwiegend grau und kaum gelblich getönt, doch ist anzuneh- men, daß Felle aus einer anderen Jahreszeit auch in dieser Hinsicht mit der Festlandform übereinstimmen. Jedenfalls ist der Farbunterschied hier nicht so bedeutend wie bei der entsprechenden Dremomys-Form, so daß bei Tamiop: die Abtrennung einer besonderen Inselform unbegründet ist. Auch die von ALLEN beschriebene Art sauteri von Nordformosa ist ein- zuziehen. Daß die subdorsalen Streifen auch schwarz gefärbt sind, ist kein taxonomisches Kriterium, wie bereits mehrfach besprochen wurde. Auch die geringe Größendifierenz der beiden als sauteri beschriebenen Stücke ist nicht zu einer unterartlichen, geschweige denn artlichen Charakterisierung ausreichend. Typus: B M. Nr. 94.9.1.11, Foochow, Fokien. Geographische Verbreitung: Formosa, Fokien, Kwangtung. Diagnose: Die für hainanus gegebene Farbbeschreibung trifft auch für die Tiere von Fokien und Kwangtung zu. Auch der Farbwechsel vom Winter- zum Sommerfell ist an dem aus diesen Gebieten vorliegenden Material in gleicher Weise festzustellen wie bei hainanus. Tamiops sw. maritimus ist Jedoch gut zu unterscheiden durch seinen größeren Wuchs. Untersuchtes Material: Oslo-M. 2863,62 Puching, China, BAUN, 2 F. 2 Sch. St. M. 1707 Lien-cheng-Hsien, Fokien, ANDERSSON, F. Sch. St. M. 1711/16 Lien-cheng-Hsien, Fokien, ANDERSSON, 2 F. 2 Sch. B. Z. M. 43360, 43361, 43362, 43364, 43366, Kwangtung, MELL, 8 F. 6 Sch. 43367, 43368, 43369, 36569. 7. M. 21763 Kagi, Formosa, SAUTER, F. Sch. zZ. M. 21770, 72, 75, 77,79, 81,83, 91,93 Chip-Chip, Formosa, SAUTER, 9 Sch. Z. M. 21795, 97,99, 21801, 03, 05,09, 13 Chip-Chip, Formosa, SAUTER 3 F. 7. M. 3857 Formosa, SWINHOE, 1 FE. g. M. 2398485, 38426, 38464/65 Fokien, 5 F. 1 Sch. Dr. M. 4854/55, Formosa, 2 F. Dr. M. 5893, Kwangtung, 1 FE. up wi 27. Tamiops swinhoei vestitus MILLER 1915. Tamiops vestitus MILLER 1915; FU 1936. Tamiops macclellandi vestitus JACOBI 1922; ALLEN 1925; HOWELL 1929. Synonymie:Inder vorliegenden Serie, deren Fangdaten von Februar bis Ende September reichen, ist der Unterschied der Winter- und Sommerfelle sehr deutlich ausgeprägt. ALLEN schreibt 1925: „Sommer- und Winterfelle unterscheiden sich kaum“, aber die beiden Fellphasen sind tatsächlich so ver- schieden, daß sie sich in ihren Extremen stärker unterscheiden als viele der früher beschriebenen Unterarten. MILLER’s Typ ist im ausgesprochenen Winterfell, und seine Farbbeschrei- bung paßt sehr gut auf vier aus dem Februar und März vorliegende Tiere. Das 092 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Fell ist zwar nicht, wie JACOBI schon bemerkt, so lang; und seidig wie das des: von MILLER zum Vergleich angeführten Flughörnchens, aber es ist genau so: weich und pelzig wie das des typischen swinhoei. Typuis:erw. ZU.S. Nat. Mus. Nr. 199561, Hsin-lung-shan, südlich Jehol.. Geographische Verbreitung: Nördliche Chili-Provinz (um Pe- king). | Diagnose: Winterfell: Färbung der Körperseiten und der Schenkel drab- gray bis pale drab-gray, Kopf, Nacken und Schultern mit einem Anflug von buff, der über dem Scheitel leuchtend cinnamon-buff wirkt. Mittlerer Rückenstreifen über der Körpermitte breit und schwarz, zum Nacken und 'zum Schwanz hin schmal auslaufend und allmählich verblassend. Die schwarz und buff gesprenkel- ten subdorsalen Streifen sind über den Hüften sehr breit, lassen sich aber nach vorn nicht so weit verfolgen wie der Mittelstreifen. Ebenso wie die sub-- dorsalen dunklen Streifen heben sich auch die hellen Streifen erst hinter den Schultern von der allgemeinen Körperfärbung ab. Die schmalen Innenstreifen sind light-buff, die breiten Außenstreifen weißlich-grau. Der Farbton der Unterseite variiert zwischen eräulich-weiß und weiß-grau und ist merklich heller als beim Sommerfell. Bei einem im April erlegten Tier sind Färbung und Streifung ungewöhnlich trüb und stumpf. Als einzige Linie ist nur der Mittelstreifen in der Körpermitte schärfer abgesetzt, aber stark buff-verwaschen. Die hellen Innenstreifen sind gleichfarbig mit der Nacken- und Schulterfärbung und sind gegen die etwas dunkler bräunlichen Subdorsalbänder kaum abgesetzt. Auch die Unterseite ist trüber gefärbt. Der olive-gray-Ton liegt zwischen den typischen Sommer- und Winterfellen. Das Fell ist nicht mehr so pelzig und ähnelt mehr dem Sommerfell. Im Sommerfell ist der vorherrschende blaßgraue Ton ganz verschwunden, Scheitel, Nacken und Schultern haben eine leuchtende clay-color-Tönung; Kör- perseiten und Schenkel sind tief-dunkelgrau, teilweise buff-meliert. Der dunkle Mittelstreifen ist von den Schultern bis zum Schwanz gleichmäßig schwarz und als Eindunkelung bis zum Nacken zu verfolgen. Die subdorsalen Streifen sind. in der hinteren Körperhälfte auch fast schwarz, nach vorn zu aber stärker cinna- mon-buff meliert und erreichen kaum die Höhe der Schultern. Die hellen Innen- streifen sind cinnamon-buff, etwas breiter und schärfer abgesetzt als im Winterfell. Die hellen Außenstreifen zeigen die gleiche Färbung wie im Winter-. fell, nur daß sie in der Schultergegend einen leichten Anflug von buff haben. Die Unterseite ist deep-mouse-gray bis deep-olive-gray, an Kehle und Brust. leicht aufgehellt. Stücke aus dem Juni sind nicht so stark gelbbraun eingefärbt, und helle Streifen und Unterseite sind etwas blasser. Bei einigen der vorliegenden Tiere ist eine Verlängerung des äußeren hellen. Streifens über die Schultern zum Unteraugenstreif hin angedeutet. Untersuchtes Material: Dr. M. B. 5379—5886 Bannwald östlich von Peking, STOETZNER, 8 F. 7 Sch. St. M. 4007/8, 4015, 4023 Tsum-Hua-Hsien, Chili, ANDERSSON 4 F. 4 Sch. IV. Gattung Lariscus GRAY 1867. Sciurus LINNE 1758 (part.) Laria GRAY 1867. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 03 Funambulus THOMAS 1897 (part.) Menetes THOMAS 1907. Synonymie: Die bisher in den Gattungen Lariscus und Menetes zusam- mengefaßten Formen sind innerhalb der Streifenhörnchen durch ihre verlängerte Rostralpartie als nächstverwandt gekennzeichnet und bilden auch gegenüber den eigentlichen Spitznasenhörnchen (Rhinosciurus) durch ihre Streifenzeichnung eine besonders charakterisierte Gruppe. Geographisch vikariieren Lariscus und Me- netes vollkommen, so daß eine Zusammenfassung in einer einzigen Gattung ihre Stellung innerhalb der Sciuriden und ihre tiergeographische Situation am besten zum Ausdruck bringt. Typus: Sciurus insignis CUVIER = Lariscus insignis insignis CUVIER. Geographische Verbreitung: Von Südost-Burma durch ganz Hin- terindien einschließlich der Malaiischen Halbinsel, Inseln des westlichen Ar- chipels bis Java und Borneo einschließlich Diagnose: Große Streifenhörnchen mit einer Kopf/Rumpflänge über 170 mm und einer größten Schädellänge über 47 mm. Schwanz ungewöhnlich kurz. Rostralpartie verlängert. Bestimmungstabelle der Untergattungen (siehe Seite 8). IV. Untergattung Lariscus GRAY 1867. Sciurus LINNE 17583 (part.) Laria GRAY 1867. Funambulus THOMAS 1897 (part.) Lariscus THOMAS et WROUGHTON 1909, ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Die Körper- und Schädelmaße der Untergattung Lariscus weichen in ihren absoluten und relativen Werten so wenig von einem Gesamt- durchschnitt ab, daß sie keine konstanten und systematisch verwertbaren Unter- scheidungsmerkmale abgeben. Die vorliegenden Grenzwerte der einzelnen Unter- arten überschneiden sich sämtlich. So liegen z. B. die meisten Maße aller Unter- arten innerhalb des Meßbereiches des typischen nsignis. Am meisten weicht noch obscurus &b. Eine Größenstaffelung ist daher lediglich mit Durchschnitts- maßen möglich, und auch dabei liegen die Unterschiede zum Teil innerhalb der Fehlergrenzen einer Durchschnittsberechnung. Nach den relativen Maßen zu urteilen,. hat vor allem obscurus einen relativ kurzen Schwanz. Auch niobe liest teilweise unter dem Gesamtdurchschnitt. Für die absoluten Meßwerte sind lediglich die Bullae von Interesse. Maße für die Größe der Bullae sind aus der Literatur nicht bekannt geworden. Nur ROBINSON und KLoss geben 1918 in ihrer Zusammenfassung der Lariscus- Unterarten der Malaiischen Subregion einen beschreibenden Vergleich der ver- schiedenen Bullaegrößen. Die hier aus dem bearbeiteten Material zusammenge- stellte Tabelle bestätigt im wesentlichen die Bemerkungen von ROBINSON und Koss. Danach haben niobe und javanus die kleinsten Bullae. Dagegen liegen die Bullaemaße von diversus im Durchschnitt höher als die Durchschnittswerte der anderen Formen. Die Werte von jalorensis stimmen mit denen von insignis überein (siehe Tabelle am Schluß). | Typus: Lariscus insignis insignis CUVIER. J4 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, südlich des Isthmus von Kra und Inseln des westlichen Archipels. Diagnose: Oberseite mit drei schwarzen Rückenstreifen, ohne helle Pänderung. Relative Condylobasilarlänge etwas größer oder bis zu fünf Einheiten kleiner als die doppelte relative Palatilarlänge. a), Art Larisceus.insignis CUVYTIER 181 Einzige Art der Untergattung, daher Synonyme, Synonymie, Typus, Geogra- phische Verbreitung und Diagnose wie oben. Bestimmungstabelle der Unterarten: l. Färbung der Oberseite hell und leuchtender. Durchschnittliche Länge der oberen Molarenreihe 8,5— 9,0 mm (2) — Färbung der Oberseite dunkler nid Bits Darchschnitliene Tönge der oberen Mo- larenreihe 90—10,5 mm . . . u ed). 2. Raum zwischen den schwarzen Rückensreifen in der Färbung gegen die Anaiee Ober- seste deutlich abgesetzt .,. . .... : al) — Raum zwischen den schwarzen Dekor reifen I. von Bi cn ne der Oberseite unterschieden L. i. jalorensis- 3. Färbung der Körperseiten stark A a Unteridite meist stark rufescent verwaschen. Bullae normal L. i. insignis: -— Körperseiten leuchtend rufous. Unterseite mehr orange überfiogen. Bullae über- durchschnittlich groß L. i. diversus: 4 Unterseite stark grau eingefärbt. Derchsenniaene Telatıes Schwanzlänge 44—54 (5) — Unterseite weiblich, buffy verwaschen. Durchschnittl. relative Schwanzlänge um 57 (6) 5. Wuchs klein: Schädellänge 48,2—51,6 mm; Länge der ob. Molarenreihe 8,5 9,4 mm. Graue Unterseite bufiy verwaschen. he gut ausgeprägt . . . . L. i. ninbe — Wuchs groß: Schädeilänge 51,0—55,5 mm; Länge der oberen Molarenreihe 10—11 mm. Unterseite sehr dunkel eisengrau. Streifung nicht scharf abgesetzt . L. t. obscurus 6. Raum zwischen den schwarzen Rückenstreifen nicht unterschiedlich getönt L. i. rostratus — Raum zwischen d. schwarzen Rückenstreifen in d. Tönung kontrastiert L. i. Javanus: 1. Lariscus insignis insignis CUVIER 1818. Seiurus insignis CUVIER 1818; JENTINK 1883 (part.) Lariscus insignis THOMAS 1886 (part.); ROBINSON et KLOSS 1910 (part.). Funambulus castaneus MILLER 1900. Funambulus insignis STONE et REHN 1902. Lariscus insignis insignis BONHOTE 1906; ROBINSON et KLOSS 1918/1919. Lariscus insignis castaneus BONHOTE 1906; CHASEN et KLOSS 1928. Funambulus insignis peninsulae BONHOTE 1906. Lariscus insignis meridionalis ROBINSON et KLOSS 1910; 1918. Larisceus insignis saturatus CHASEN 1934. Synonymie: Die Annahme von ROBINSON und Koss 1919, daß ein ihnen aus dem B. M. vorliegendes Tier wegen seiner trüben Färbung wahrschein- lich von der Malaiischen Halbinsel stamme und nicht — wie angegeben — von Sumatra ist wohl nicht stichhaltig, da in der mir vorliegenden Serie ebenfalls zwei Tiere durch eine ähnliche trübe Färbung ohne roten Anflug auffallen. Schon STONE und REHN betonen 1902 die starke Aehnlichkeit dieser typischen W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 05 Sumatraform mit der Borneo-Unterart diversus. Besonders die südwestlichen Sumatrastücke sind der Unterart von Borneo sehr ähnlich. Diese ist in. den Farben aber reiner als das stärker gesprenkelte typische insignis und wirkt. daher leuchtender. ROBINSON und KLoss geben in ihrer Beschreibung von meridionalis an, daß ihnen als Vergleichsstück nur ein Exemplar vom typischen insignis vorlag, das sie beschreiben als „ein sehr viel trüber und grauer ge- färbtas Tier als irgend ein anderes der Festlandrassen“. Nach dieser Beschrei- bung kann kein typisches Exemplar vorgelegen haben, vielleicht war es das trüb sefärbte Tier ohne einen rostroten Anflug auf der Unterseite, das ROBINSON und KrLoss 1919 anführen, und von dem sie dann vermuten, daß es von der Malaiischen Halbinsel sei. Das braucht, wie oben angegeben, nicht angenommen. zu werden. Zum mindesten ist sicher, daß zur Zeit der Neubeschreibung den Au- toren von meridionalis nur ein blasses Stück der typischen ‘Art vorlag. Nach der Typusbeschreibung liegt die Färbung zwischen der von jalorensis und diversus (besser wohl insignis). Nach den mir vorliegenden Stücken des typischen insignis ist meridionalis aber nicht zu unterscheiden von einigen Mittelformen zwischen den extrem hellen und den schwärzlich-roten Formen, so daß diese Unterart also innerhalb der individuellen Variationsbreite des typischen insignis liest und damit zu diesem synonym zu setzen ist. Die in der Originalbeschreibung angegebenen Farbtöne entsprechen denen des typischen insignis und rechtfer- tigen lediglich eine Abtrennung von Jalorensis. Damit zeigt sich erneut die große Aehnlichkeit der Fauna des südlichen Johore und Singapore mit der von Sumatra, die im vorliegenden Fall größer ist als mit dem Lariscus der ührigen Malaiischen Halbinsel. | Die Bemerkung der Originalbeschreibung von castaneus, daß Seiten und. Flanken nicht gesprenkelt sind, deutet auf diersus von Borneo hin. Allerdings dürfte diese Reinheit in der Farbe durch die Jugend des Typs bedingt sein. CHASEN und Kross, denen 1928 sechs Tiere dieser Unterart vorlagen, stellen dagegen fest, daß „die Oberteile fast nicht zu unterscheiden sind vom typischen insignis von Sumatra, wie diese Form auch im ganzen der vorliegenden Rasse am meisten entspricht“. Im übrigen ist es schwer, hier endgültig eine be- stimmte Zugehörigkeit festzustellen, da der typische insignis und diversus an sich so wenig unterschieden sind, daß eine scharfe Abgrenzung nicht einwand-- frei durchführbar ist. Die Unterscheidungsmerkmale von saturatus gegenüber castaneus (Streifen schmaler, Scheitel und Füße dunkler, Schnauze grauer) dürften kaum konstant sein und innerhalb der Variationsbreite liegen. Es gilt darum hier das Gleiche wie von castaneus. Beide Unterarten werden vorläufig zum typischen insignis zurückgestellt, obgleich gerade bei Inselformen die Möglichkeit einer tatsäch- liehen Unterartsbildung groß ist. Typus: Mus. Hist. Nat. Paris. Sumatra. Geographische Verbreitung: Tiefland von Sumatra, Singapore, Südjohore und Anambas-Inseln. Diagnose: Drei breite schwarze Rückenstreifen vom Nacken zur. Schwanzbasis. Der Rücken ist zwischen diesen Streifen licht ochraceous buff bis orange bufl und schwarz bis schwarzbraun gesprenkelt und hebt sich deut- 96 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 5 < lich von den übrigen Oberteilen ab. Diese zeigen ein feineres Gegriesel von schwarz und rostig-rot bis rufescent, letztere Farben am leuchtendsten an Schultern, Flanken und Schenkeln, da hier das Schwarz stark zurücktritt. Bei den stark rostroten Exemplaren ist die Oberseite gleichmäßiger getönt. Hände und Füße sind brauner. Hinter den Ohren ein weißer Fleck. Die Unterteile ver- lieren in der Färbung von einem schwach rötlich überflogenen Weiß über orange bis tief rostig rot, besonders an Kehle und Hinterleib. Die Innenfläche und die Seiten der Hinterschenkel können leuchtend fuchsrot sein. Die Schwanzhaare sind ferruginous, schwarz geringelt mit weißgrauer Spitze. Uptersuchtes Material: W. M. 11.8.34 Kalianda, Süd-Sumatra, MENDEN, F. Sch. B. Z. M. 21636 Telok Betong, Süd-Sumatra, SCHLÜTER, F. Sch. B. Z. M. 46233 Kalianda, Süd-Sumatra, MENDEN, F. Sch. Hbg. M. 22347 Palembang, WÖLBER, F. Sch. Prof. NEUMANN 211, 248, 260, Bukit Sangyoel, Bencoelen MENDEN, 10 F. 10 Sch. 268, 318, 352, 376, 398, 424, 489. 2. Lariscus insignis Jalorensis BONHOTE 1903. Lariscus insignis THOMAS 1886 (part.); ROBINSON et KLOSS 1910 (part.). Sciurus insignis RIDLEY 1894. Funambulus insignis BONHOTE 1900; ROBINSON 1906. Funambulus insignis Jalorensis BONHOTE 1903; GYLDENSTOLPE 1919. Funambulus peninsulae MILLER 1903. Lariscus insignis peninsulae BONHOTE 1906. Lariscus insignis jalorensis BONHOTE 1906; THOMAS 1908; ROBINSON 1913 ROBINSON et KLOSS 1913, 1918; KLOSS 1916. Funambulus insignis peninsulae BONHOTE 1908. Lariscus Jalorensis KLOSS 1910. Lariscus insignis fornicatus ROBINSON 1917. Synonymie: Diese Unterart ist mit Ausnahme des südlichsten Johore und der Singapore-Insel über die ganze Malaiische Halbinsel verbreitet. ROBIN- soN erwähnt allerdings 1913 je ein Tier aus Perak und Selangore (BONHOTE 1905), die rufous verwaschene Schenkel und Unterteile haben. Einige Wochen nach BONHOTE beschrieb MILLER ein Eichhörnchen von Trang unter dem Namen peninsulae. Seine Beschreibung paßt vollkommen auf die vorliegenden Tiere, ebenso wie die von BONHOTE. Da jalorensis nach dem Prioritätsgesetz den Vor- zug hat, ist peninsulae synonym zu setzen. Im übrigen haben bereits ROBINSON und KLoss 1910 und 1913 anhand großer Serien (incl. Topotypen) nachgewiesen, daß keine konstanten Unterschiede bestehen zwischen Tieren dieser Gattung vom äußersten Norden ihres Vorkommens und solchen von der übrigen Malai- ischen Halbinsel (mit Ausnahme von Johore). Die nördliche Verbreitungsgrenze ist am Isthmus von Kra anzunehmen. In der Größe stimmt Jalorensis mit dem typischen insignis überein. Der von MILLER angegebene Unterschied, daß die Interorbitalregion breiter sei, ist ganz minimal, da von acht vorliegenden Tieren die entsprechenden Maße bei sechs innerhalb der insignis-Werte liegen. Auf Grund der Färbung erscheint die Aufstellung einer besonderen Insel- unterart für Tioman (fornicatus) nicht gerechtfertigt. Wie nach der geographi- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 097 schen Lage der Insel nicht anders zu erwarten war, gleichen die Tiere hier genau den südlichen jalorensis-Vertretern und zeigen wie diese bereits eine be- ginnende Rottönung zum südlicheren insignis hin. Der Färbung nach sind sie noch zu jalorensis zu stellen. Der systematische Wert der in der Originalbeschreibung angegebenen Nasaliamerkmale (,,Die Nasalia 'weiten sich nach vorn weniger aus“) ist schwer zu beurteilen. Die beiden erwachsenen Stücke der Originalserie haben zwar einen etwas kleineren Schädel, die Maße liegen aber innerhalb des Meß- ‚bereichis von insignis jJalorensis. Typus: erw. B. M. Bukit Besar, Jalore. Geographische Verbreitung: Malaijische Halbinsel, südlich des Isthmus von Kra bis Süd-Johore. Pulo Tioman und Bintang-Insel. Diagnose: Der Rücken ist fahler als beim typischen insignis, raw sienna und schwarz gesprenkelt, wobei der helle Ton in der Nachbarschaft der ‚drei deutlich ausgeprägten schwarzen Streifen mehr ochlraceous-buff ist. Die Fläche zwischen den Streifen ist nicht wie beim typischen insignis vom übrigen Rücken in der Färbung scharf unterschieden. Schultern und Schenkel sind mehr tawny. Schwanzhaare schwarz und raw sienna geringelt, mit gräulichen Spitzen. Unterteile weiß-gelblich, Schenkel innen creamy. Untersuchtes Material: Dr. M. B. 4331 Bukit Besar, Jalore, F. Sch. B. M. 9.4.1.198 Cheras, Selangore, F. Sch. B. M. 9.4.1.199 Cheras, Selangore, F. Sch. 3. Lariscus insignis niodbe THOMAS 1898. Lariscus niobe THOMAS 1898; ROBINSON et KLOSS 1918. Lariscus insignis niobe BONHOTE 1906. Lariscus niobe niobe ROBINSON et KLOSS 1918, 1919. Synonymie: Diese Form ist am deutlichsten vom typischen ?nsignis -unterschieden, und da sie anscheinend an gleichen Fundorten vorkommt, wurde sie als besondere Art neben insignis gestellt. Aus einem genauen Vergleich der Höhenlagen der einzelnen bis jetzt bekanntgewordenen Fundorte für beide Formen ist aber mit ziemlicher Sicherheit zu entnehmen, daß niobe lediglich die Hoch- landform des typischen insignis aus dem Tiefland ist. So sind z. B. die 29 Tiere ‚der Ausbeute von MENDEN auf Sumatra so in die typische insignis- und niobe- Form unterteilt, daß sämtliche niobe-Exemplare von dem Gg. Dempo aus 1800 m Höhe stammen und vom Bukit Sanggoel aus 590 m Höhe nur typische insignis- Stücke vorliegen. Bei dem übrigen untersuchten Material entsprechen die Fund- ‚orte von niobe und insignis insiqnis in gleicher Weise dieser vertikalen Schich- tung. ROBINSON und KLoss geben 1918 für niobe einmal ieine Fundorthöhe von 3100’ (ca. 950 m) an, und für zehn Tiere 4700’ (ca. 1450 m). Vom Gg. Dempo beschreiben die gleichen Autoren 1919 ein Tier aus 1400 m Höhe. Da auch der Typusfundort über der 1000-m-Grenze liegt, bestätigen alle für niobe gefundenen Höhenangaben die Annahme, daß es sich hier um eine Gebirgsform handelt. Nun beschreiben allerdings ROBINSON und KLOSS die typische insignis-Form, die in der übrigen Literatur nur aus der Ebene bekannt 'wurde, 1918 vom gleichen Fundort (Sioelak Daras) wie niohe aus 3100’ (950 m) und ein Jahr später je 7 8 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ein Tier aus 1000 m, bzw. 1200 m Höhe, so daß sich die beiden Formen im Gebiet des Sioelak Daras zu überlagern scheinen. Stellt man jedoch eine gewisse: Ungenauigkeit in den Höhenangaben in Rechnung, so kommt man trotzdem zu. einer ziemlich ausgeprägten Grenzlinie bei ca. 1000 m Höhe. Durch die Fest- stellung dieser vertikalen Schichtung in der Verbreitung von insignis insignis und insignis niobe wird die auf Grund tiergeographischer Erwägungen bisher durch-- geführte artliche Trennung beider Formen hinfällig. Die Unterart niobe ist charakterisiert durch ihre abweichende Färbung. In den Schädelmaßen sind. außer den in der Tabelle angeführten Werten für die Bullae keine durchgängigen. Unterschiede festzustellen, denn für die von ROBINSON und KLOSS angegebene „relativ etwas schmälere Interorbitalbreite wurden folgende Werte festgestellt: i. insignis i. niobe absolut 12,4—14,1 12,3—13,9. relativ 25,3— 28,5 24,9— 28,5. Auch die in der Beschreibung des Typus für niobe angeführten Merkmale einer „etwas schmaleren Schnauze und einer flacheren Stirnregion‘“ werden bei. Vergleich größerer Serien hinfällig. Typus: erw. B. M. Nr. 79.6.28.9, Pajo, West-Sumatra. Geographische Verbreitung: Hochland von Sumatra. Diagnose: Diese Unterart ist dunkler und düsterer gefärbt als alle an- deren insignis-Formen. Die Oberseite ist dunkel-olive bis dunkel rötlich-braun, und zwar einheitlich, d. h. die Fläche zwischen den drei gut ausgeprägten schwarzen Streifen ist gleichfarbig mit dem übrigen Rücken. Die einzelnen Haare sind schwarzbraun mit einem gelb bis orange Subterminalband. Die Unterseite ist. schiutzig trübgelb (graugelb) bis rauchgrau-ferruginous und unterscheidet sich durch den grauen Ton vollkommen von der insignis-Färbung. Kehle, Innenseite der Schenkel sind wie üblich etwas aufgehellt. Die Schwanzhaare sind breit schwarz und gelb-orange geringelt. Urtersuchtes Material: B. M. 19.11.5.29/30 Suugei Kumbang, Corinchi, 2 F. 2 Sch. Prof. NEUMANN 4, 5, 16, 18, 27, Gg. Dempo, West-Sumatra, MENDEN, 19 F. 19 Sch.. 37, 48, 52, 84, 99, 135, 155, 161, 174; und 5 Exempl. ohne Nummern. 4. Lariscus insignis obscurus MILLER 1903. Funambulus obscurus MILLER 1903. Lariscus insignis obscurus BONHOTE 1906. Lariscus niobe obseurus CHASEN et KLOSS 1927. Lariscus niobe siberu CHASEN et KLOSS 1927. Synonymie: In der Originalbeschreibung von siberu wird bereits die- große Aehnlichkeit mit dem benachbarten odscurus erwähnt. Als Unterschei- dungsmerkmal wird das gänzliche oder fast völlige Fehlen der Streifung ange- geben. Auch darin überlagern sich die beiden Formen in ihren Extremen, so daß es sich lediglich um einen schwachen graduellen Unterschied handelt, der‘ im vorliegenden Fall bestimmt noch jahreszeitlich verstärkt wurde, da die ver- schiedenen Serien kurz vor bzw. nach dem Umschlagsmonat Oktober gesammelt wurden. siberu ist daher besser als synonym zu obscurus zu stellen bis ver-- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 99 gleichbare Serien aus übereinstimmenden Jahreszeiten vorliegen, deren Unter- suchung allein eine endgültige Klärung bringen kann. Typus: erw. U. S. Nat. Mus. Nr. 121640, Süd-Pagi. Geographische Verbreitung: Pagi, Sipora, Siberut. Diagnose: Die Gesamtfärbung der Oberseite ist eine Sprenkelung von schwarz und orange-chrome, die etwas rötlicher erscheint und feiner als bei den südlichen typischen niobe-Vertretern. Von den drei schwarzen Rücken- streifen ist zumindest der mittlere immer deutlich sichtbar. Die beiden seit- lichen Streifen sind manchmal nur angedeutet, meist aber genau so entwickelt wie der mittlere; alle drei allerdings nie so ausgesprochen wie bei insignis oder bei niobe. Oberteile sonst gleichmäßig durchgefärbt, also keine besondere Zwischenstreifenzone. Die Unterseite ist dunkeleisengrau, an Kehle und entlang der Bauchmitte verschieden stark weißlich bereift bis rein weiß. Schwanz haare mit orange-chrome Subterminalband. Körper- und Schädelmaße sind über- durchschnittlich groß, besonders die absoluten und relativen Durchschnittswerte der Nasalia sind beträchtlich höher als bei den anderen Lariscus-Unterarten. Auffallend ist, daß bei einem großen Teil der Schädel der P3 fehlt, der sonst nur ausnahmsweise fehlt, Untersuchtes Material: B. Z. M. 47163 Nord-Pagi, MENDEN, F. Sch. | Prof. NEUMANN 54, 114, 124, 139, 148, 178, 217, 228, 226, 229, 230, 240, 245, 270, 271, 271, 272, 274, 2719, 280, 282, 284, 323, Nord-Pagi, MENDEN, 23 F. 23 Sch. 5. Lariscus insignis rostratus MILLER 1903. Funambulus rostratus MILLER 1903. Lariscus insignis rostratus BONHOTE 1906. Synonymie: Wertet man die Zwischenstellung von rostratus als Aus- durck der Besiedlungsgeschichte der Batoe-, Mentawei- und Pagi-Inseln, so ist daraus unter Berücksichtigung der geomorphologischen Gegebenheiten zumindest für die Lariscus-Formen zu schließen, daß diese Inselgruppen über Batoe be- siedelt wurden, das noch jetzt nur durch verhältnismäßig flaches Wasser von Sumatra getrennt ist, während sich zwischen die übrigen Inseln und Sumatra von Südwesten her ein über 1000 m tiefer Graben einschiebt. Der Umstand, daß diese Unterarten auf den gebirgigen Inseln größere Aehnlichkeit haben mit insignis niobe als mit insignis insignis, bestätigt die Annahme, daß die niobe- Merkmale charakteristisch sind für Hochlandsformen. Typus:.erw. U. S. Nat. Mus. Nr. 121801, Tana Bala, Batoe-Inseln. Geographische Verbreitung: Batoe-Inseln. Diagnose: Diese nur im Typ bekanntgewordene Unterart gleicht in der Färbung der Körperoberseite dem benachbarten obscurus. Die Unterseite wird dagegen als cream-buff beschrieben und ist durch das Fehlen des grauen Tones von obscurus mehr der typischen insignis-Färbung angenähert. Die in der Originalbeschreibung von rostratus aus den Schädel-Proportionen abgeleiteten Merkmale entsprechen völlig denen des insignis obscurus. 100 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 6. Lariscus insignis javanus HORSFIELD 1824. Seiurus javanus HORSFIELD 1824. Laria insignis javana THOMAS et WROUGHTON 1909. Lariscus insignis javanuıs THOMAS et WROUGHTON 1909; SODY 1929; DAM- MERMAN 1929, 1931. Lariscus javanus ROBINSON et KLOSS 1918. Lariscus niobe vulcanus KLOSS 1921. Lariscus insignis vulcanus DAMMERMAN 1929, 1931; SODY 1929, 1937. Lariscus insignis murianus SODY 1937. Synonymie: Die von ''HOMAS zur Unterscheidung angeführte Palatilar- länge ist im Durchschnitt zwar 0,6 mm größer, wird aber wie auch alle anderen Werte völlig von den entsprechenden :nsignis-Maßen überlagert. THOMAS gibt an, daß jJavanus „etwas größer ist als die anderen Rassen“. Sein Typ {ist aber ein ausgefallen großes Tier, und der Durchschnittswert größerer Serien liegt im Gegenteil eher etwas unter der normalen Durchschnittsgröße. Warum DAM- MERMAN die gleiche Größenangabe macht wie THOMAS, ist unverständlich, da seine eigenen Male eher kleiner sinä, als daß sie über insignis lägen. Die als einziges Unterscheidungsmerkmal für vulcanus angeführten buff oder tawny-Haarspitzen des Schwanzes anstatt der für jJavanus beschriebenen weißen Haarspitzen sind nach DAMMERMAN kein ausreichendes Charakteristi- kum, da beide Farbtöne in gleichen Gebieten, d. h. unabhängig von klimatischen oder geographischen Faktoren nebeneinander vorkommen. SODY nimmt diese Unterart 1937 aber wieder auf, und zwar auf Grund der verschiedenen Längen der oberen Zahnreihe (West- und Zentraljava 9,3—10 mm, Idjen-Massiv 9,0 bis 9,2 mm). Auch dieses Merkmal erscheint noch nicht ausreichend zur Abson- derung einer Unterart für Ost-Java. Die vier von dort bekanntgewordenen Tiere stimmen in der Fellfärbung und in sämtlichen anderen Maßen mit den übrigen Lariscus-Stücken von Java völlig überein und weichen lediglich in einem Nerk- mal etwas ab, das innerhalb anderer Unterarten bis zu 1,0 mm schwankt. Die als einziges Merkmal der Form murianus angeführte helle Färbung des Rückens zwischen den schwarzen Längsstreifen hat als unterartliches Charakteristikum nur sehr bedingten Wert, da die Tönung dieser Fellpartie in ihren Helligkeitsgraden Schwankungen aufweist. Das mir aus Java vorliegende Material, das nicht vom Gg. Moerian stammt, zeigt zwischen den Rückenstreifen ebenfalls eine der typischen insignis-Tönung sehr ähnliche helle Farbe, eine Feststellung, die übrigens schon vor Bekanntwerden der Neubeschreibung von murianus gemacht wurde. Da sich die Charakteristik dieser nach drei Tieren beschriebenen Unterart auf ein Merkmal beschränkt, dessen taxonomischer Wert nur auf Grund umfangreicher Serien festzustellen ist, und tiergeographisch eine Sonderstellung nicht sehr wahrscheinlich ist, wird murianus als Synonym zu Javanus gestellt. Typus: erw. B. M. Nr. 9.1.5.718, Buitenzorg, West-Java. Geographische Verbreitung: Java. Diagnose: Die Allgemeinfärbung ist düsterer und dunkler als bei der typischen Form. Vorliegende Stücke sind zwischen den Rückenstreifen kaum stärker eingedunkelt als bei insignis. Allerdings ist beim einzelnen Haar das schwarze W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 101 Band breiter als bei insignis, so daß ein etwas dunklerer Ton entsteht. Auch die Schwanzhaare haben ein deutlich breiteres Band von Schwarz. Die orange-buff bis ferruginous Ringelung tritt auf der Schwanzunterseite im ganzen nicht so scharf begrenzt auf. Die Schwanzhaarspitzen sind weiß-grau bis buff. Unter- seite weißlich, tawny-olive verwaschen, an Kehle und Hinterbeinen teilweise mit einem Anflug von orange; oder grau mit weißer Kehle. Bei zwei jungen Tieren, die im ganzen dunkler wirken, sind die Seitenstreifen nur über den Hüften schwach angedeutet, und auch der Mittelstreifen, der durchläuft, ist schmal und undeutlich. Die Oberseiten sind hier vollkommen einheitlich gefärbt. Untersuchtes Material: B. Z. M. 409712 Tjerimay, MENDEN, 2 F. 2 Sch. B. Z, M. 1387 Java, KINDER F. Sch. B. Z. M. 22244 Buitenzorg, SEMON, F, Sch. B. Z. M. 48739, 48740 Kampoeng Tadjoerhalang, Buitenzorg, 2 F, Dr. M. 409, 703 Java, 2 F. 7. Lariscus insignis diversus THOMAS 1898. Funambulus insignis HOSE 1893. Lariscus insignis diversus THOMAS 1898; BONHOTE 1906; LYON 1908; ROBIN- SON et KLOSS 1918; GYLDENSTOLPE 1919. Synonymie: THOMAS erwähnt bereits in seiner Originalbeschreibung die wesentliche Aehnlichkeit mit der typischen Form von Sumatra. Als Unter- scheidungsmerkmal gibt er die aschgraue Färbung zwischen den Rückenstreifen an, die stark mit der seitlichen Körperfärbung kontrastiere. Die mir vorliegenden 23 Tiere sind hier schwarz und ochraceous-buff bis pale ochraceous-buff me- liert, und auch GYLDENSTOLPE gibt für seine drei Stücke hier eine schwarze und gräuliche Sprenkelung an. Diese Tönung findet sich aber in fast derselben Art auch beim typischen insignis. Damit ist auch der von THOMAS angeführte Unterschied in der Kontrastwirkung zwischen i. insignis und i. diversus nicht mehr groß. Nach der Beschreibung kann man vermuten, daß THOMAS als typische Vergleichsstücke solche von der Malaiischen Halbinsel vorlagen, (vielleicht die 1886 von ihm als i. insignis bezeichneten). Es würde sich dann um i. jalorensis handeln, bei dem allerdings die Rückenfarbe bedeutend einheit- licher ist. (Daß THOMAS nicht die typische Form vorgelegen haben kann, geht auch daraus hervor, daß die Farbe zwischen den Streifen fast oder genau den- selben Ton haben soll wie die restliche Oberseite, was aber bei typischen insignis- Stücken nie der Fall ist). Die Bemerkung von THOMAS, daß diese Unterart „im „Durchschnitt vielleicht etwas größer ist als das typische insignis*, ist nicht zu- treffend. Der Typ von THOMAS hat ungewöhnlich große Maße, und der Durch- schnittswert einer größeren Serie liegt sogar unter dem gleichen Wert von to TuUsTgnLS. Typus: B. M. Nr. 93.1.2.1, Baram-Fluß, Ost-Sarawak. Geographische Verbreitung: Borneo. Diagnose: Die Unterteile variieren in der Tönung von rein weiß bis zu einem sehr stark orange-chrome bis orange-rufous verwaschenen Weiß, durch- laufen also etwa die gleichen Stufen wie der typische insignis. Die vorliegenden 102 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Serien stimmen sehr gut überein mit der Beschreibung von ROBINSON und Koss 1918 vom typischen insignis. Der einzige konstante Unterschied liest darin, daß die Körperseiten kaum mit schwarz untermischt sind, so daß die rufous-Farbe viel reiner und leuchtender wirkt (english-red bis mahagony-red). im allgemeinen kann man sagen, daß eine hellere Rückenfärbung zusammentrifft mit einer weniger stark rot verwaschenen Unterseite. Bei einem der vorliegen- den Stücke ist übrigens der Mittelstreifen recht schwach ausgeprägt und nur über den Hüften sichtbar. — Der Schädel von i. diversus wirkt etwas schmaler, besonders die absoluten wie relativen Werte der Jochbogenbreite sind kleiner als die bei i. insignis. Untersuchtes Material: B. Z. M. 3019 Java (?), WALLACE, F. Sch. Prof. NEUMANN 883, 147, 164, 216, 221, 234, 282, 283, 377, 409, 410 Riam, Kotawarin- gin, MENDEN 11 F. 11 Sch. 324, 425 Parit, Sampit, MENDEN, 2 F. 2 Sch. 65, 143, 258, 347, 360, 889 Perboewa, Landakfluß, MENDEN, 6 F. 6 Sch. 545, 608, 623, 631 Senoeang, Landakfluß, MENDEN, 4 F. 4 Sch. Dr. M. 3323 Südost-Borneo, F. Sch. IV,. Untergattung Menetes THOMAS 1908. Sciurus LINNE 1758 (part.) Lariscus THOMAS 1892. Menetes THOMAS 1902. Synonymie: Die Untergattung Menetes wurde 1908 durch THOMAS als Gattung von Seiurus getrennt. Zu dieser Gattung gehört danach als einzige Art der 1849 von BLYTH beschriebene berdmorei. Neben der typischen Unter- art bestand 1908 noch die von GRAY 1861 beschriebene Unterart mouhoti. Als zweite Art ist der 1892 von THOMAS beschriebene Lariscus hosei hierher zu rechnen. Zur Frage der bei dieser Untergattung angewandten Unterscheidungsmerk- male der Unterarten sagt THOMAS 1914: ».. , daß das Fehlen oder die Anwesenheit der wichtigen schwarzen Seitenstreifen anscheinend kein Rassenmerkmal ist, sondern — ebenso wie bei vielen T’amiops-Formen — ein Saison-Charakter“. Diese Meinung läßt sich dahin erweitern, daß überhaupt die gesamte Strei- fung, also auch die des Rückens, stark jahreszeitlich beeinflußt ist und somit als Unterscheidungsmerkmal nur von bedingtem Wert ist. OSGOOD sagt 1932: „Die jahreszeitliche Variation ist wie bei Tamiops und anderen Eichhörnchen sehr groß und, da viele Fundorte nur durch einzelne, schlecht erhaltene Stücke vertreten sind, sind Entscheidungen, bei denen es auf sehr feine Unterschiede ankommt, sehr ungewiß.“ Erschwerend ist auch noch der Umstand, daß sehr oft die Fangdaten fehlen und vor allem fast nie das benutzte Vergleichsmaterial nach Fundort und Fangdatum bezeichnet wird. Die Färbung der Unterseite, die oft zw einer Cha- rakteristik herangezogen wird (rein-weiß bis gelblich oder buffy) ist ebenialls nur bedingt anwendbar. Es ist für die Einheitlichkeit dieser Untergattung recht bezeichnend, daß W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 103 sich in ihrer Literatur keinerlei stichhaltige Angaben besonderer artlicher oder unterartlicher Schädelmerkmale oder Unterschiede in der Körpergröße finden. Die beiden einzigen Formen, die außer hosei auf Grund eines abweichenden 'Schädelbaues oder anormaler Körpermaße beschrieben wurden (amotus, moeres- cens), müssen als Synonyma eingezogen werden, da die für sie als charakteri- ‚stisch angegebenen Merkmale innerhalb der individuellen Variationsbreite liegen. In der übrigen Literatur werden Schädelbau und Körpergröße nur noch von ‘GYLDENSTOLPE bei der Charakterisierung von koratensis erwähnt. Da diesem Autor aber Jungtiere vorlagen, sind diese Merkmale auch hier zur Charakteri- sierung einer Unterart oder Art wertlos. Betrachtet man die Untergattung als Ganzes, so fällt zunächst die starke "Variabilität der Färbung auch innerhalb der Unterarten auf. Diese Farbunter- schiede sind zum größten Teil jahreszeitlich bedingt. Ordnet man die Beschrei- bungen nach den Fangdaten (innerhalb einer Unterart und auch innerhalb der ganzen Untergattung), so zeigt sich, daß- die Zeichnung ab Juni deutlicher wird, im Juli, August und September (Regenzeit) am schärfsten ausgeprägt ist und dann wieder abklingt. Dezember- bis März-Tiere (Trockenzeit) scheinen durch- gängig fast ohne Streifung zu sein. Das mir vorliegende Material bestätigt diese ‚Annahme. Eine absolutere Fassung dieser Feststellung ist erst möglich, wenn wenigstens von einem Teil der Unterarten Material eines ganzen Jahres vor- liegt. Es würde dann auch möglich sein, vielleicht eine gewisse Gesetzmäßigkeit in der sich abstufenden Grundfärbung von Westen nach Osten zu finden (z. B. Unterseite von stark buffy über gelblich-weiß bis rein-weiß). Die Durchschnittsmaße von Körper- und Schädellänge werden von (N)W nach (S)O zu langsam größer. Zur Veranschaulichung möge folgende Tabelle dienen, in der die Tiere aus den einzelnen Gebieten unter ihren bisherigen Na- men zusammengefaßt sind. Bei der Auswertung des Zahlenmaterials ist aber zu be- denken, daß manche „Unterarten“ nur durch einzelne Tiere vertreten sind und ihre ‚„Durchschnittswerte‘“ daher nicht einwandfrei sind. decor. berdm. cons. korat. penins. mouhoti Kopf/Rumpflänge 187 189 “189 192 194 194 Größte Schädellänge 48,1 48,8 49,1 48,6 49,3 51,7 Jochbogenbreite 25,6 25,9 25,9 25,9 26,2 27,9 Auch innerhalb der einzelnen Unterart macht sich‘ dieses Größerwerden nach Osten bemerkbar, vor allem natürlich bei dem breit west-östlich vorkom- menden mouhoti. Ein ähnliches Größerwerden der Körpermaße ist auch im Verlauf der längsten nord-südlichen Verbreitungslinie feststellbar, d. h. von „decoratus“ über berdmorei nach „peninsularis“ hin, wobei sich letztere als große Form dieser Reihe stark dem mouhoti nähert, | Entsprechend diesen Tendenzen wären b. berdmorei und 5. mouhoti in ihren Extremen wohl zu unterscheiden und demnach als zwei Unterarten mit breitem Uebergangsgebiet zu betrachten. Schnauzen- und Nasalialänge sind bei mouhoti absolut und bezogen auf die größte Schädellänge im Durchschnitt auch etwas länger als bei berdmorei. Nasalia berdmorei (typisch) mouhoti (typisch) absolut 13,8 15,8 % der größten Schädellänge 28,3 30,4 104 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Die zwischen b. berdmorei und b. mouhoti liegenden Formen verbinden beide Unterarten und ısind viel zu unbestimmt, um sie als selbständige Unterarten auf- zuführen. Danach ergibt sich also: Lariscus (Menetes) berdmorei berdmorei einschließlich amotus, decoratus, penin- sularis und consularis (part.). Lariscus (Menetes) berdmorei mouhoti einschließlich moerescens, koratensis und: consularıs (part.). rufescent und umbrosus gehören zweifellos zu mouhoti, müssen aber als Insel- formen zunächst noch als selbständige Unterarten geführt werden. Lariscus (Menetes) hosei und seine Stellung innerhalb der Untergattung werden weiter unten ausführlich behandelt. Typus: Sciurus berdmoree BLYTH 1849 = Lariscus (Menetes) berdmorei berdmorei BLYTH. Geographische Verbreitung: Von Südost-Burma durch Hinter- indien einschließlich der nördlichen Malaiischen Halbinsel bis zum Isthmus von Kra. Nord-Borneo, Diagnose: Außer der dunklen Rückenstreifung jederseits noch zwei helle Seitenbänder. Relative Condylobasilarlänge stets 5 bis 11 Einheiten kleiner als die doppelte relative Palatilarlänge. Bestimmungstabelle der Arten und Unterarten: — Tiere im Durchschnitt kräftiger und leuchtender gefärbt. Unterseite weißlich. Wuchs durchschnittlich größer und Schnauzenpartie länger (mittleres und östliches Hinter- indien) ....>». 4 0 ee) b.imouhote — Fellfärbung Srumnfer: Unreee enaneden Star buffy verwaschen. Durchschnittl. kleiner und Schnauzenpartie kürzer (Südost-Burma, West-Siam, südlich bis zum isth- mus von Kra) . . . oe 0. La. (ME). berdmorer — Fellfärbung leuchtend, Aner NE Mittelbartie e Rückens bandförmig eingeengt. Unterseite gelblich bis orange verwaschen. Sehr leuchtend. Schnauzenpartie kurz (Nord-Bomeo): = „. 2 00. 0 0000 a ES SR LEaogen b) Art Lariscus (Menetes) berdmorei BLYTH 1849. Typus: Siehe Lariscus (Menetes) berdmorei berdmorei BLYTH 1349. Geographische Ver breitung: Südost-Burma und Hinterindien ein- schließlich der nördlichen Malaiischen Halbinsel bis ‘zum Isthmus von Kra. Diagnose: Braunrote Einfärbung entlang der Rückenmitte breit und oft von einer schwarzen Mittellinie unterteilt. Unterseite weiß bis buffy. 8. Lariscus (Menetes) berdmorei berdmorei BLYTH 1849. Sciurus berdmorei BLYTH 1849, 1859, 1862, 1875 (part.); GRAY 1867 (part.); THO- MAS 1886, 1892; BLANFORD 1891; FLOWER 1900 (part.);. BONHOTE 1900 (part.), 1901 (part.). Sciurus mouhoti BLANFORD 1878. Lariscus berdmorei amotus MILLER 1913. Menetes berdmorei berdmorei ROBINSON et KLOSS 1914; THOMAS 1914; WROUGH- TON 1915; KLOSS 1916 (part.), 1919; WROUGHTON et DA- VIDSON 1918; WROUGHTON 1919, 1921; LINDSAY 1926; MACKENZIE 1929. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 105: Menetes berdmorei consularis THOMAS 1914 (part); GYLDENSTOLPE 1916; KLOSS 1919; CHASEN 1955. Menetes berdmorei decoratus THOMAS 1914; WROUGHTON 1915, 1919; MACKEN- ZIE 1929. Menetes berdmorei peninsularis ROBINSON et KLOSS 19319. Synonymie: ROBINSON und KLOSS unterscheiden die Form penin- sularis vom typischen berdmorei durch den helleren Rücken, der »ft eine Färbung zwischen xanthine-orange und amber-brown hat, vor allem aber „durch die viel ausgesprocheneren schwarzen Rückenstreifen“. Beide Autoren stellen 1914 das gleiche Material noch zu b. berdmorei und erwähnen dabei zwei Tiere, bei denen ‚die oberen schwarzen Streifen relativ undeutlich“ sind. Da außerdem sämtliche Tiere im Juni und Juli erlegt worden sind, ist anzunehmen, daß es sich bei peninsularis lediglich um die ‚„Sommerform‘ von b. berdmorei handelt. Als einziges Unterscheidungsmerkmal von amotus wird das „viel schlan- kere Rostrum‘ angegeben. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß auf dem dem Festland so unmittelbar benachbarten Mergui-Archipel tatsächlich eine eigene: Unterart vorkommt. LINDSAY bestimmt 1926 Tiere von benachbarten Inseln des gleichen Archipels als typisch berdmorei, und die von MILLER angegebene Besonderheit dürfte völlig innerhalb individueller Variation liegen. Das Hauptcharakteristikum von decoratus ist die besonders stark ausge-- prägte Streifenzeichnung. Zwei aus der Typusserie vorliegende Stücke zeigen folgende Färbung: Mittlerer dorsaler Rückenstreifen bei einem Tier schmal und nur von der Rückenmitte bis zur Hüftgegend sichtbar, bei dem anderen breiter und länger. Oberes dunkles Streifenpaar breit und ausgeprägt. Obere und untere helle Seitenstreifen light-buff, die oberen weit nach hinten fortgesetzt. Das dunkle Hauptseitenband sehr breit und tiefschwarz. Zwischen dem unteren hellen Streifen und dem Bauch sind die Haare schwarz mit light-buff Spitze, so daß hier ein zusätzlicher grau-schwarzer Saum entsteht. Färbung über Schultern, Nacken und Schenkeln schwarz und deep olive meliert, zwischen den oberen hellen Streifen in ein kräftigeres cinnamon übergehend. Kopf mehr dark olive- gesprenkelt, Unterseite und Schwanzhaarspitzen weiß. Schwanzwurzel ochraceous- buff verwäaschen. Ein Tier von Meteleo hat eine noch schärfer abgesetzte Zeich- nung und ist bedeutend kräftiger durchgefärbt. Die hellen Seitenstreifen sind bufi-yellow. Die Unterseite ist warm-buff gefärbt und damit dem typischen berdmorei ähnlicher. Bauch nach der Schwanzwurzel zu ochraceous-orange ver-- waschen. Färbung über Schultern, Nacken und Schenkeln schwarz und cin- namon gegrieselt, zwischen den oberen hellen Seitenstreifen in ein kräftiges cin- namon-rufous übergehend. — Da alle Stücke von decoratu: von Juli bis Sep- tember erlegt wurden, d. h. in einer Zeit, in der bei allen Unterarten die Zeich- nung besonders deutlich ist, muß auch diese Unterart als „Sommerform“ des typischen berdmores angesprochen und zu diesem synonym gesetzt werden. Bei als consularis bezeichneten Tieren ist der Rücken schwarz und amber-- brown gesprenkelt, Schultern und Schenkel sind stärker aufgehellt. Sämtliche- dunklen Streifen fehlen, Die hellen Seitenstreifen sind light-buff bis gelblich-- weiß, die oberen sehr schmal und wenig auffallend, die unteren breiter, aber noch. undeutlicher. Schwach angedeuteter, grau-schwarzer Bauchsaum. Unterseite weiß,, 106 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. manchmal schwach gelblich überflogen. — Die Färbung liegt entsprechend dem Vorkommen dieser Form zwischen b. berdmorei und b. mouhoti, Die Streifung ist extrem undeutlich und die Gesamttönung sehr trübe, wobei jedoch zu bedenken ist, daß die hierher gerechneten Tiere sämtlich zwischen Oktober und Juli er- beutet wurden, aus der Zeit der stärksten Färbung also kein Material vorliegt. Der größte Teil der zu consularis gestellten Tiere muß als ‚‚Winterform“ des typischen berdmorei angesehen werden; einige Stücke wären zu Mouhoti zu ‘rechnen. Bei einigen Tieren wird die Einordnung zu einer der beiden Unterarten schwierig sein, da diese Stücke im Uebergangsgebiet zweier an sich nur wenig unterschiedener Unterarten oft völlig intermediären Charakter haben. Typus: Wahrscheinlich Schädel 9669 Ind. Mus. (ROBINSON/KLOoSS 1918) Tenasserim. Geographische Verbreitung: Nördliche Malaiische Halbinsel bis Bandon, Tenasserim, Mergui-Archipel, Mt. Popa, Südost-Burma und West-Siam. Diagnose: Allgemeinfärbung schwarz und cinnamon-buff gesprenkelt. Zwischen den oberen hellen Streifen stärker rötlich-braun eingefärbt. Die Inten- sität der schwarzen Rückenstreifen variiert sehr stark. Alle drei Streifen sind oft nur als leichte Eindunkelungen angedeutet. Die hellen Seitenbänder sind gelblich-buff, die oberen schmal und meist.scharf abgesetzt, die unteren breiter, aber nicht wie Streifen, sondern mehr als Aufhellung wirkend. Der Raum zwischen diesen hellen Bändern ist stärker eingedunkelt als der Rücken. Zum Bauch hin haben die Haare etwas breitere schwarze Ringe, so daß ein trüb- ‘dunkler Bauchsaum entsteht. Unterseite gelblich-weiß, Kehle und Brust oft ‘rein-weiß, Analregion und Hüften oft orange-buff verwäaschen. Schwanzhaar- ‚spitzen weiß. Untersuchtes Material: Dr. M. B. 2304, 2305 Meteleo, Burma, FEA, F. Sch. B. M. 14.12.8.137 Banlau, Tenasserim-Fluß, F. Sch. B. M. 14.12.8.138 Baukachon, Südtenasserim, F. Sch. B. M. 14,7.19.151, 14.7.19. 152 Mt. Popa,' Burma, 2 F. 2 Sch. St. M. 14 Chum Poo, Nordsiam, GYLDENSTOLPE, F. Sch. M. M. 15.12.06 Bangkok, Siam, BRÜGEL, 2 F. 2 Sch. M. M. 1129 Nakon Lampong, Siam, F. Oslo M. 2815 Tonkah, Siam, ZERN, Sch. B. Z. M. 5707, 5708, 5709 Tonkah, Siam, WEBER, 3 Sch. 9. Lariscus (Menetes) berdmorei mouhoti GRAY 1861. Sciurus mouhoti GRAY 1861. .Seiurus pyrrocephalus MILNE-EDWARDS 1867. Sciurus berdmorei GRAY 1867 (part.); BLYTH 1875 (part.); FLOWER 1900 (part.); BONHOTE 1900 (part.), 1901 (part.), 1907. Menetes berdmorei berdmorei GYLDENSTOLPE 1914; KLOSS 1916 (part.). ‚Menetes berdmorei consularis THOMAS 1914 (part.); KLOSS 1916, 1919 (part.) Menetes berdmorei moerescens THOMAS 1914. ‚Menetes berdmorei mouhoti THOMAS 1914; KLOSS 1916, 1919, 1921; OSGOOD 1932 Menetes berdmorei koratensis GYLDENSTOLPE 1916; KLOSS 1919; CHASEN 1935. Synonymie: Diese Unterart wird 1867 von ihrem Autor als synonym W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 107 zu berdmorei erklärt. Diese Ansicht teilt auch BLYTH 1875. BLANFORD 1878 „zieht es vor, wieder GRAYy’s Namen anzunehmen“. Dem Fundort nach ge- hören aber die beiden Tiere, die BLANFORD vorlagen, unzweifelhaft zum typi- schen berdmorei, zu dem sie auch 1886 von THOMAS gestellt werden. Auch der ‚nächste Bearbeiter, nämlich BONHOTE (1901), stellt mouhoti zu berdmorei synonym. Erst THOMAS stellt 1914 mouhoti wieder als selbständiee Unterart neben das typische berdmorei. Als einziges Unterscheidungsmerkmal gegenüber berdmorei gibt er die „weiße oder weißliche‘“ statt „stark buffy verwaschene“ Unterseite an. Der Wert dieses Unterartmerkmals ist aber zumindest stark anzu- zweifeln, denn BLANFORD bezeichnet 1878 seine von THOMAS zu berdmorei ‘gestellten Tiere als mit „ganz weißen, manchmal buff überflogenen Unterteilen“. — Auch Koss spricht 1916, 1919 und 1921 von den „weißen, buffy über- 'Zlogenen Unterteilen“. Diesem Bearbeiter lag 1921 ein praktisch als Topotyp an- zusehendes Stück vor. — Außerdem spricht noch OsSG00D 1932 von monhoti ‘und zwar im Zusammenhang mit moerescens (Ss. U.). „... scheint anzudeuten, daß moerescens synonym zu mouhoti ist, ganz gleich, ob man letzteres von berd- morei trennt oder nicht“. GYLDENSTOLPE vergleicht seine Unterart koratensis mit consularis, sie ist aber viel näher verwandt mit mouhoti. KLoss (1919) und CHASEN (1935) zeigen an ihrem Material, das aus der Typusgegend stammt, daß die von GYLDENSTOLPE angegebenen Farbmerkmale seiner Unterart stark variieren. GYLDENSTOLPE legt auch den Hauptwert auf ‚ihren kleinen Hinterfuß und ihre kleine Schnauze“. Nun hat der Autor die Hinterfußmaße am Fell ‘genommen, während die von CHASEN und Kross am frischen Tier genom- menen Hinterfußmaße Normallängen aufweisen. Vor allem lagen GYLDENSTOLPE aber Jungtiere vor! Die Schnauzenlänge, die sich wenigstens teilweise durch die ‚Nasalialänge bestimmen läßt, ist ganz generell bei allen Jungtieren kürzer, da der Gesichtsschädel gegenüber dem Hirnschädel ein stärkeres Längenwachstum ducch- macht. Außerdem erscheinen auch hier die Maße von CHASEN und KLoss ganz normal. Entsprechend seinem geographischen Vorkommen zwischen Db. berdmorei und 5b. mouhoti haben auch die Körper- und Schädelmaße intermediäre Größen. Ein in unmittelbarer Nachbarschaft des Typusfundortes gesammeltes Stück gleicht in der Färbung ganz dem mouhoti. Nur der Raum zwischen den ‚hellen Seitenstreifen ist fast schwarz, während die übrige dunkle Streifung fehlt. Ein grauschwarzer Bauchsaum ist wie bei mouhoti vorhanden, und die Haare der Unterseite, die im allgemeinen weiß mit buff-yellow-Spitze sind, sind wie dort in der Bauchmitte stark dunkelgrau verwaschen. Von wmoerescens liegt nur ein ‚„nichterwächsenes Weibchen‘ vor, dessen Fundort ganz eindeutig im Gebiet von mouhoti liegt. Es soll sich durch seinen ‚größeren Wuchs unterscheiden. Die Maße weichen jedoch auch bei Berücksich- tigung des Alters nicht von den üblichen ab, da die östlich vorkommenden Tiere an sich größer sind als die westlichen. Außerdem beschreibt OsGooD 19832 ein Stück vom gleichen Fundort mit kleineren Maßen. Typus: DB. M. Cambodia. Geographische Verbreitung: Zentral- und Ost-Siam, Annam, Cam- &odia und Cochinchina. 108 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Diagnose: Im allgemeinen ist diese Unterart kräftiger und leuchtender gefärbt als b. berdmorei. Die Rückenlärbung ist ein schwarz gesprenkeltes, cin- namon-rufous bis Sandford’s Brown. Kopf, Schultern und Schenkel sind etwas stumpfer in der Farbe. Die drei schwarzen Rückenstreifen fehlen ganz oder sind nur als schattenhafter Anflug sichtbar. Bei zwei Tieren ist allerdings der mittlere Streifen etwas stärker. Die hellen Seitenstreifen sind light-buff bis bufi-yellow. Sie variieren sehr stark in der Intensität. Die oberen sind meist sehr scharf abgesetzt, können aber ebenso wie die unteren auch nur als undeut-- liche Aufhellungen sichtbar sein. Die unteren hellen Streifen sind breit. Der Raum zwischen dieser hellen Streifung ist bei Tieren mit angedeuteter dunkler Streifung eingedunkelt, sonst ist er wie der Rücken gefärbt. Der Bauchsaum ist hier meist sehr breit grauschwarz. Die Unterseite ist weiß, an Schenkeln und Hinterleib leicht buffy überflogen, in der Mitte sehr dunkelgrau verwaschen, da die Haare hier ziemlich breite graue Haarbasen haben. Schwanzhaare mit zwei Ringen xanthine-orange nahe der Haarbasis, sonst breit schwarz mit weißer Spitze, Untersuchtes Material: B. Z. M. 12159, 12160, 12161 Phuc Son, Annam, FRUHSTORFER, 3 Sch. B. Z. M. 12212, 12214 Thu Bon, Prov. Quang-Nam, FRUHSTORFER, 2 FE. B. Z. M. 44308 Chantaboon, Siam, AAGARD, F. Sch. Wittenbg. M. 6.4.1929 Pak Jong, Ostsiam, AAGARD, F. Sch. B.: M..15.11.4. 99. Klong Yai, Siam, F.-Sch. 15.11.4.103 Ok Yam, Franko-Siames. Grenze F. Sch. M. M. 98, 94 Siam, BRÜGEL, 2 F. 10. Lariscus (Menetes) berdmorei rufescent KLoss 1916. Synonymie: Diese Unterart sowie der folgende wumbrosus sind sehr nahe verwandt mit der Form des benachbarten Festlandes mouhoti. Die Körper- und Schädelmaße liegen im Meßbereich von mouhoti. Wie weit die angegebenen minimalen Farbunterschiede konstant sind, läßt sich nicht entscheiden. Vorläufig- müssen beide als besondere Inselunterarten weiter geführt werden. Typus: erw. B. M. Nr. 15.11.4.93, Koh Kut Insel. Geographische Verbreitung: Koh Kut-Insel. Diagnose: Da mir kein Material vorliegt, folgt Originalbeschreibung. „Oben heller und mehr rufous als die benachbarte Festlandform, dunkle Rücken- streifen fehlen, dunkler Seitenstreifen nicht tiefer gefärbt als der Rücken. Oberer Seiten- streifen etwas weniger intensiv, der untere viel undeutlicher. Körperseiten am Abdomen. merklich dunkler. Unterseite etwas reicher buff, Schwanz dunkler und weniger hoary. Schädel und Zähne wie bei der Festlandrasse.“ 11. Lariscus (Menetes) berdmorei umbrosus KLOSS 1916. Typuis: Koh-Chang-Insel. erw. B. M. Nr. 15. 11. 4. 97. Geographische Verbreitung: Koh-Chang-Insel. Diagnose: Da mir kein Material vorliegt, folgt Originalbeschreibung: „Wie mouhoti vom benachbarten Festland, aber oben dunkler. Die drei oberen schwarzen Streifen sehr schwach angedeutet durch eine schwärzliche Verwaschung, der obere blasse Streifen schmaler und von tieferem buff, der untere in der Färbung ebenfalls. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- ınd Spitznasenhörnchen. 109 tiefer aber weniger deutlich, in der Farbe der Außenseite der Schenkel angenähert. Die Hinterleibsseiten zwischen den Beinen ebenfalls dunkler. Unterseite etwas mehr tief buffy, ‘Schwanz mehr ochraceous, schwärzer und weniger hoary. Schädel und Zähne wie bei der Festlandrasse.* ec) Art Lariscus (Menetes) hosei THOMAS 1892. Lariscus hose THOMAS 1892; ROBINSON et KLOSS 1918. Funambulus hosei HOSE 1893. Synonymie: Digase Art wurde nach einem Tier von THOMAS 1892 be- ‚schrieben, und bis heute ist außer einem zweiten von HosE im gleichen Jahr erbeuteten Tier kein weiteres Material bekanntgeworden. Von allen späteren Bearbeitern wurde diese Art in der von THOMAS vorgeschlagenen Weise über- nommen. Das Vorkommen einer vierstreifigen Form innerhalb der Untergattung Lariscus erschien aber sehr unwahrscheinlich, und darum war eine Nach- prüfung des Untersuchungsbefundes von THOMAS anhand des umfangreichen aus der Literatur inzwischen bekanntgewordenen und des vorliegenden Ver- gleichsmaterials sehr erwünscht. Durch das freundliche Entgegenkommen des British Museum war es möglich, sowohl den Typ als auch das einzige außerdem noch von hosei erwähnte Stück zu untersuchen. Die beiden Felle ähneln in Struktur, Färbung und Zeichnung so stark den leuchtenden Sommerfellen des typischen Menetes berdmorei, daß die Borneo- form auf Grund dieser Kriterien kaum artlich von Menetes berdmorei zu trennen ist. THOMAS zieht bei dem Versuch einer systematischen Einordnung seines hosei auch Menetes in Betracht, stellt hose dann aber doch zu Lariscus, da „die Schnauze kurz ist und nicht verlängert wie bei der malaiischen Art“, Vom Schädel des Typus sind nur der Gesichtsteil bis zum M? und der Unterkiefer erhalten. Der P* iist oben und unten soeben durchgebrochen und hat noch nicht die Höhe der Kaufläche der Molaren erreicht. Der Schädel des zweiten, nur von HosE 1893 erwähnten Stückes ist dagegen bis auf die Condylen und einen Teil der Oceipitalregion ganz erhalten. Die Rostralpartie ist tatsächlich nicht so: stark verlängert, und die Breitenmaße liegen über dem für Menetes bekannt geworde- nen Durchschnitt. Es hat sich aber gezeigt, daß die Länge der Schnauze kein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal von Menetes gegenüber Lariseus s. str. ist, da sich die Variationsbreiten dieser Länge in beiden Untergatitungen stark überlagern. Das einzige Merkmal im Schädelbau, das auch beim Vergleich größerer Serien seinen systematischen Wert behält, nämlich die Verhältniszahl der relativen Condylobasilarlänge zur doppelten relativen Palatilarlänge ist wegen des Fehlens der Condylen bei dem einzigen in Frage kommenden Schädel leider nicht anwendbar. Aus dem Schädelbau ist daher für Aosei nicht mit Sicherheit auf Lariscus s. str. oder Menetes zu schließen. Es bleibt also die Unterscheidung nach dem Fellcharakter, die bei hosei ganz eindeutig für Menctes spricht. Typus: jgerw. B. M. Mt. Batu Song, Baram-Fluß, Nord-Borneo. Geographische Verbreitung: Nord-Borneo. Diagnose: Da sich THOMAS in seiner Diagnose bei den Farbbezeich- nungen noch nicht der Terminologie von RIDGWAY bedient und für Zeichnung 110 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. und Färbung keine Differenzialdiagnose gegenüber Menetes macht, gebe ich: hier eine neue Beschreibung dieser Kriterien. Gesamtfärbung und Streifenzeichnung zeigen das für Menetes typische Bild. Die Oberseite ist von der Höhe der Schultern bis über die Hüften deutlich gestreift. Entlang der Rückenmitte zieht ein schmales cinnamon-rufous Band, jederseits davon eine breitere schwarze Linie, dann je ein scharf abgesetzter- lisht-buff Streifen, dem nach außen wieder eine breite schwarze Linie folgt. Unterhalb dieser schwarzen Außenlinie zeigen die Körperseiten einen vagen Anflug von buff. Im übrigen sind Körperseiten und Gesicht buffy-brown, schwarz. gesprenkelt. Scheitel, Nacken und Schulterpartie sind stark cinnamon-brown überflogen. Die Unterseite ist bei den beiden Fellen verschieden stark einge- färbt. Kräftig xanthine orange beim Typ, pale orange-yellow beim zweiten Stück. An Kehle und Brust sind die Haarbasen weißlich und bewirken eine: Aufhellung dieser Partien. Die Schwanzhaare haben über einem hellen Basal- teil abwechselnd einen schwarzen, einen hellen und wieder einen schwarzen Ring, auf den eine helle Spitze folgt. Der helle Farbton entspricht dabei der jeweiligen Färbung der Körperunterseite. Gegenüber Lariscus (Menetes) berd- morei ergeben sich folgende Unterschiede: Die Unterseite ist noch stärker ein- gefärbt als bei der typischen Unterart. Die braunrote Mittelpartie des Rückens ist bei hose zu einem schmalen Band eingeengt und nicht durch einen schon bei. berdmorei oft fehlenden Mittelstreifen unterteilt. Schädel etwas breiter und. Rostralpartie nicht so stark verlängert. Untersuchtes Material: B. M. 92.7.19.2 Mt. Batu Song, Baram-Fluß, HOSE, F. B. M. 92.9.4. 4 Mt. Dulit, Borneo, HOSE, F. Sch. V. Gattung Rhinosciurus GRAY 1843. Sciurus LINNE 1758 (part) | Rhinosciurus GRAY 1843. Dremomys HEUDE 1899. Zetis THOMAS 1907. Hyosciurus ARCHBOLD et TATE 1935. Synonymie: Durch die Zusammenfassung von Rhinoseiurus und Dre- momys in einer Gattung kommen die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen beider Gruppen zum Ausdruck, wie sie sich in den für beide Gruppen allein. typischen Merkmalen und in dem fast vollkommenen geographischen Vikariieren dokumentieren. Der Gattungsname Zetis wurde von THOMAS 1907 ohne Kennt-- nis der Arbeit von HEUDE gegeben und von ihm selbst 1908 zu Dremomys synonym gesetzt. Typus: Rhinosciurus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839/44. Geographische Verbreitung: Von Nepal entlang des Südabfalles- des Himalaja über Burma, Hinterindien, einschließlich der Malaiischen Halbinsel, und China bis zum Jangtse; Hainan und Formosa, Sumatra, Borneo und Üelebes. Diagnose: Streifung praktisch fehlend. Mittelgroße Formen. Schwanz länge nur 40 bis 80 Prozent der Kopf/Rumpflänge ausmachend. Rostralpartie röhrenförmig verlängert. Bestimmungstäbelle: Siehe Seite &. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 11}: V,. Untergattuug Rhinosciurus GRAY 1843. Sciurus LINNE 1758 (part.). Rhinosciurus GRAY 1843, 1867. Hyosciurus ARCHBOLD et TATE 1935. Synonymie: Die erste Form, J/aticaudatus von Borneo, wurde von MÜLLER und SCHLEGEL in den Jahren 1839/44 als Art von Sciurus beschrie- ben. 1843 stellt GRAY für dieses „Sharp-Nosed Squirrel‘“ die eigene Gattung Rhinosciurus auf und gibt den Vertretern auf Singapore den Artnamen tupaioides. 1886 gibt CANTOR eine eingehende Beschreibung einer Serie von fünf Tieren. von der Malaiischen Halbinsel und vergleicht sie mit dem laticaudatus von Borneo Beide Formen bezeichnet er als Seiurus laticaudatus; anscheinend war ihm die von GRAY aufgestellte Gattung und Art KRhinosciurus tupaioides nicht be kannt. Die nächste Beschreibung stammt von BLYTH (1855), der sich auf GRAY bezieht, und dessen Artnamen fupaioides wieder aufnimmt. Laticaudatus wird von ihm ‚eher als eine zweite Art vom gleichen eigentümlichen Typ‘ an-- gesehen. 1867 beschreibt GRAY seinen Rhinosciurus tupaioides ewwas einge- hender und gibt als Fundort wiederum Singapore an. In fast allen folgenden Beschreibungen bis zur Jetztzeit wird nın BLYTH (1855) als Autor des Namens fupaioides bezeichnet. GRAY, der diesen Namen. schon 1843 gebraucht, gibt dabei als Kennzeichnung zwar nur an „The Sharp- Nosed Squirrel‘“, aber diese Umschreibung ist so unverkennbar und typisch für Rhinosciurus, daß man tupaioides bei GRAY nicht als nomen nudum an- sehen kann. Nur THOMAS gibt bei der Erstbeschreibung seines robi.soni 1209 (GRAY als Autor von tupaioides an und vertritt die Ansicht, daß die charak-- teristischen englischen Umschreibungen in GRAY’s List of Mamm. B. M. jeden. Zweifel an der Identität der damit bezeichneten Tiere ausschalten. Nimmt man GRAY als Autor von Rhinosciurus iupaioides, so ergeben sich daraus folgende Aenderungen in der Nomenklatur: Rhinosciurus tupaioides GRAY ist gemäß der Erstbeschreibung die Bezeichnung der Tiere von Singapore (und Südjohore). Der von THOMAS und WROUGHTON 1909 für diese Tiere ein- geführte Name leo wird also synonym zu tupaiordes GRAY. Die hiervon unterartlich zu trennenden Tiere der übrigen Malaiischen. Halbinsel, die in der Literatur als tuparoides bezeichnet werden, erhalten aus Prioritätsgründen die Bezeichnung robinson! THOMAS. Da ebenso wie bei Lariscus die Tiere von Südjohore, Singapore und Su- matra auch nicht unterartlich zu trennen sind, werden auch die für die Sumatra-- formen eingeführten Bezeichnungen saturatus ROBINSON et KLOSS und meultus LYON synonym zu fupaioides. Es ergibt sich also daraus folgende Nomenklatur: Als die für die Unter-- gattung typische Art muß laticaudatus stehen, denn GRAY erwähnt laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL bereits 1843, so daß die Beschreibung von MÜLLER und SCHLEGEL schon vor dieser Zeit, also vor fupaioides GRAY veröffent-- licht worden sein muß. Rhinoseiurus laticaudatus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL, Borneo. Rhinosciurus laticaudatus tupaioides GRAY, Südjohore, Singapore und Sumatra. #12 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Rhinosciurus laticaudatus robinsonn THOMAS 1909, Malaiische Halbinsel, südlich bis Pahang, Anambas und Tiomanr. Rhinosciurus heinrichi ARCHBOLD et TATE 1935, Celebes. Infolge der breiten Farbvariation innerhalb aller systematischen Einheiten der ganzen Sciuriden-Familie ist die Aufstellung charakteristischer Farbdiagnosen oft sehr schwierig. Bei der Untergattung Rhinosciurus wird diese Schwierigkeit besonders deutlich. Saisonunterschiede in der Fellfärbung des Einzeltieres sind hier zwar nicht bekannt, aber die Farbkontraste der Unterarten und Arten unter- einander sind auch in den Extremen so minimal, daß die relativ sehr 'starken Farbübergänge die ganze Untergattung ungewöhnlich einheitlich erscheinen lassen und eine einwandfreie Abgrenzung charakteristischer Farbtönungen fast un- möglich machen. Die Tiere der Malaiischen Halbinsel haben den fahlsten Farbton, die Tiere von Südjohore und Sumatra sind reicher und kräftiger durchgefärbt, wobei die Sumatra-Tiere im ganzen etwas stärker eingedunkelt sind. Am leuchtendsten ist die oft rostigrot überflogene Borneoform. Die wenigen in der Literatur angegebenen Schädelmerkmale dürften sämt- lich innerhalb der Grenzen individueller Variation liegen, die hier auch recht beträchtlich ist. Diese Merkmale können lediglich die Farbunterscheidung der drei oben angedeuteten Formen ergänzen. So liegt z. B. der Durchischnitt der größten Schädellänge auf der Malaiischen Halbinsel bei ca. 56 mm, auf Süd- johore und Sumatra bei ca. 57 bis 58 mm und bei der Borneoform bei 58,5 mm. Eine Ausnahme macht nur Rhinosciurus heinrichi, der auf Grund seines extremen Schädels als eigene Art anzusprechen ist. Seine völlige Trennung von Rhinosciurus durch Aufstellung einer selbständigen Gattung (Hiyosciurus) er- scheint jedoch nicht gerechtfertigt. Bei der Bearbeitung dieser Untergattung macht sich der Materialmangel besonders stark bemerkbar, da wegen der verborgenen Lebensweise dieser Tiere (auf Celebes erst 1934 entdeckt), die Zahl der überhaupt verfügbaren Schädel und Felle sehr gering ist. Typus: Rhinosciurus laticaudatus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839/44, Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, Sumatra, Bor- neo, Celebes. Diagnose: Die Verteilung der dunklen und hellen Farbtöne ist für die ganze Untergattung einheitlich. Der Rücken ist schwarz-braun mit einigen völlig schwarzen Haaren. Schultern, Nacken, Hüften und Seiten erscheinen durch die hier stärker hervortretenden hellen Haarbänder leuchtender. Die in der Literatur manchmal erwähnten ‚hellen Schulterstreifen‘“ sind lediglich ganz undeutlich abgesetzte Aufhellungen, die in keiner Weise mit der Streifung von Zamiops, Lariscus oder anderen zu vergleichen sind. Die helle Unterseite wird in der Rumpfmitte mehr oder weniger stark von der seitlichen Körperfärbung eingeengt und ist in der Hüftgegend meist stärker eingefärbt. Schädel niedrig und ıschmal, Jochbögen flach und ganz allmählich in die Rostralpartie übergehend. Rostralpartie extrem verlängert, röhrenförmig. Relative Zeitschrift für Säugetierkunde Band 16 1. 9. 1941 Heft 2 Nasalialänge 33,5 bis 41,5. Obere Incisiven schwach entwickelt, untere Inci- ‚siven sehr dünn und spitz zulaufend. Bestimmungstabelle der Arten: — Praemaxillaria über die Incisiven hinaus verlängert. Durchschn. größte Schädellänge 61,7 mm, Interorbitalbreite 14,83—16,5 mm, Diastemaweite 12,5—15,2 mm, Hinter- fuß 48,5—51,0 mm, Klauen vorn 8, hinten 7 mm . ... (Celebes) Rh. heinrichi — Praemaxillaria nicht über die Incisiven hinaus verlängert. Durchschn. größte Schädel- länge 55,5—58,5 mm, Interorbitalbreite 12—14 mm, Diastemaweite 15,5—18 mm, Hinterfuß 37—45 mm, Klauen vorn 4—5, hinten 5—6 mm. (Malaiische Halbinsel, SEHPEtFANPBOENEOy RE ee lite nn. dr, BR. laltcaudatus a) Art Rhinosceiurus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839—44. Typus: Siehe Rhinosciurus laticaudatus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839/44. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, Sumatra, Bor- neo. RD Diagnose: Praemaxillaria nicht über die Incisiven hinaus verlängert. Durchschnittliche größte Schädellänge 56—59 mm, Interorbitalbreite 12—14 mm, Diastemaweite 15,5—18 mm, Hinterfuß 37—45 mm, Klauen vorn d—5 mm, ‚hinten 5—6 mm. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Schwanzlänge absolut wie relativ sehr groß. (absolut 135—170 mm; relativ 75) Unterseite rufous verwaschen . . . eos chris laticaudatus — Schwanzlänge absolut wie relativ iron (dhsola 111-138 mm; relativ 59). Unter- geite weiß bis buff ..; .. ... - E72) 2. Schwanzhaare mit schmalen, he buft Befärbien Heuingeh nl enitzon Rh. |. robinsoni — Schwanzhaare mit breiten, tief ochraceous gefärbten Haarringen und -spitzen Rh. 1. tupaioides 1. Rhinosciurus laticaudatus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839 —44. Sciurus laticaudatus MÜLLER et SCHLEGEL 1839—44. Funambulus laticaudatus HOSE 1893. Rhinosciurus laticaudatus THOMAS et WROUGHTON 1909; LYON 1917; CHASEN et KLOSS 1931. Typus: Leyden-Museum, Pontianak, Borneo. Geographische Verbreitung: Borneo. Diagnose: Neben dem üblichen Schwarz ist hier die Oberseite gelb- ‘braun bis schmutzig rot gesprenkelt. Diese Sprenkelung erscheint feiner als bei 8 114 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. den anderen Unterarten und ergibt eine einheitlichere Farbtönung. Der Rücken ist auch hier dunkler schattiert als die stark aufgehellten Seiten. Für die Unter- seite ist der rufous-Anflug bezeichnend. Die Grundfarbe ist ein Grau-Gelb, das teilweise ins Rostbraune zieht. Die Schwanzhaarspitzen sind graugelb. Schädel- bau ohne Besonderheiten. Die größte Länge ist im Durchschnitt noch etwas größer als die von tupaioides GRAY. Die Bullae erscheinen etwas kleiner. 8. Rhinosciurus laticaudatus robinsoni THOMAS 1909. Sciurus laticaudatus CANTOR 1846; RIDLEY 1894. Sciurus tupaioides BLYTH 1855 Rhinosciurus laticaudatus THOMAS 1886; ROBINSON 1905; BONHOTE 1908. Rhinosciurus robinsonn THOMAS 1909; THOMAS et WROUGHTON 1909; LYON 1917. Rhinosciurus peracer THOMAS et WROUGHTON 1909; LYON 1917. Rhinosciurus tupaioides THOMAS et WROUGHTON 1909; ROBINSON et KLOSS 1909, 1913, 1914, 1918; KLOSS 1917; LYON 1917 (part.); CHASEN et KLOSS 1928. Rhinosciurus laticaudatus robinsoni ROBINSON et KLOSS 1918. Synonymie: Daß für diese Unterart nicht mehr der in der Literatur üb- liche Name tupaioides verwandt werden kann, wurde bereits in der Unter- gattungis-Synonymie ausgeführt. — Rhinosciurus peracer, der von THOMAS und WROUGHTON 1909 nach einem einzigen Stück aus Perak beschrieben wurde, soll sich von robinsoni unterscheiden durch den ‚„buffy-verwaschenen Schwanz“. THOMAS und WROUGHTON gingen dabei von der Annahme aus, daß robinsoni stets einen weißlich verwaschenen Schwanz hat. ROBINSON und KLoss haben dann 1914 und 1917 anhand größerer Serien gezeigt, daß sich auf Grund dieser Unterscheidung keine besondere Lokalform aufstellen läßt, da Tiere mit weißlich und gelblich verwäschenem Schwanz gleichmäßig auf der ganzen Ma- laiischen Halbinsel (mit Ausnahme des äußersten Südens) vorkommen. Von Tioman liegt mir leider kein Vergleichsmaterial vor. Auf Grund der Beschreibung läßt sich nicht entscheiden, ob es sich hier um eine echte Insel- unterart handelt, oder ob die Tiere von Tioman zur Festlandsform zu rechnen sind. Da aber CHASEN und KLoss 1928 sogar Tiere von den Anambas-Inseln — also östlich von Tioman und noch festlandferner — zur Unterart der Malai- ischen Halbinsel stellen, ist anzunehmen, daß die Tioman-Form nicht unter- artlich von der Festlandform zu trennen ist. Unter diesen Umständen müssen die Tiere im oben umschriebenen Raum die Bezeichnung robinsoni erhalten, da die Beschreibung von peracer im Mai, von robinsoni aber bereits im März 1909 verötiientlicht wurde. Typus:erw. @ B. M. Juara-Bai, Tioman-Insel. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel, südlich des Isihmus von Kra bis Südjohore, Anambas-Inseln, Tioman und Banjak-Insel Toeangkoe. Diagnose: Die Allgemeinfärbung ist oben ein Gemisch von Schwarz und ochraceous-buff, über den Schultern teilweise etwas heller. Vom stark ein- gedunkelten Rücken heilt sich die Färbung nach den Seiten hin zu einem buff-. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 115 yellow auf. Die Unterseite ist weiß bis cream-buff. Analregion teilweise buff- yellow verwaschen. Die Schwanzhaare sind breiter geringelt und haben weiß- liche oder light bis warm-buff-Spitzen. Diese Ringelung ist aber weniger breit und nicht so deutlich wie bei der südlicheren Form. Schädelbau ohne Besonderheiten. Der Durchschnittswert der größten Länge liegt etwa bei 56 mm und damit etwas unter der normalen Größe. Untersuchtes Material: B. M. 9.4.1.226 Perak-Selangor-Grenze, F. Sch. B. M. 9.4.1.229 Cheras, Selangor, F. Sch. 3. Rhinosciurus laticaudatus tupaioides GRAY 1843. Rhinosciurus tupaioides GRAY 1843, 1867; LYON 1917 (part.). Rhinosciurus laticaudatus MILLER 1902, 1903, 1906; SCHNEIDER 1905. Rhinosciurus lee THOMAS et WROUGHTON 1909; LYON 1917. Rhinosciurus leo rhionis THOMAS et WROUGHTON 1909; LYON 1917. Rhinosciurus ineultus LYON 1917. Rhinoseiurus laticaudatus saturatus ROBINSON et KLOSS 1919. Synonymie: Da die Bezeichnung tupaiordes — wie oben ausgeführt — den Tieren von Singapore zukommt, ist Rhinosciurus leo zweifellos synonym. — Die Unterscheidungsmerkmale der Inselunterart leo rhionis liegen vollkommen im. Bereich individueller Schwankung und können die Aufistellung einer besonderen Unterart nicht rechtfertigen. Die starke Ueberlagerung dieser ‚‚Unterscheidungs- merkmale‘“ mit denen von leo wird schon in der Erstbeschreibung von rhionis zugegeben. — Der nach einem einzigen Stück von LYoN 1917 beschriebene incultus ist ein im ganzen etwas stärker eingedunkeltes Tier. Er ist nach LYON „nicht besonders gut charakterisiert‘‘ und bei Berücksichtigung der starken in- dividuellen Farbtonschwankungen nicht von den südmalaiischen Tieren zu tren- nen. — ROBINSON und KLOSS beschrieben 1919 ihren saturatus nach zwei Tieren. Die Beschreibung ist sehr unvollständig, und die Aufstellung geschah mit Rücksicht auf das insulare Vorkommen des sonst übereinstimmenden ?ncultus. Da dieses Kriterium allein keine Sonderstellung rechtfertigt, stelle ich saturatus ebenfalls zu fupaioides GRAY zurück. Typus: Im B. M. Singapore. Geographische Verbreitung: Singapore, Südjohore, Rhio-Lingga- Archipel und Sumatra. Diagnose: Diese Unterart ist kräftiger durchgefärbt als robinsoni. Die Oberteile sind schwärzlich und ochraceous orange meliert, über den Hüften mehr xanthine-orange, über den Schultern heller, der dunkle Ton wieder auf dem Rücken am stärksten. Die Unterseite ist buff, lisht-ochraceous-buff bis anti- mony-yellow. Die Schwanzhaare sind stark ochraceous bis xanthine-orange ge- bändert. Schädelbau ohne Besonderheiten. Der Durchschnittswert der größten Länge liegt bei 58 mm. Auch die Bullae erscheinen etwas größer als die von robinsoni. Untersuchtes Material: B. M. 9.4.1.259 Batam-Insel, F. Sch, B. M. 9.4.1.239 Karimon-Insel, F. Sch. B. Z, M. 12212 Sumatra, FRUHSTORFER, F, Sch. 116 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. b. Art Rhinosciurus heinrichi ARCHBOLD et TATe 1935. Hyosciurus heinrichh TATE et ARCHBOLD 1935. Hyosciurus heinrichi ileile TATE et ARCHBOLD 1936. Synonymie: Die sechs von HEINRICH auf Celebes erbeuteten Eich- hörnchen wurden auf Grund ihres besonderen Schädelbaues und der abweichen- den Körperproportionen als eigene Gattung Ayosciurus beschrieben. Rhinosciurus heinrichi ist unter den Erdhörnchen die am meisten dem Bodenleben ange- paßte Form, und seine Sonderheiten (lange Schnauze, Stellung der Incisiven, verlängerte Praemaxillaria, lange Klauen — besonders an den Vorderbeinen) lassen darauf schließen, daß diese Form sogar halb unterirdisch wühlt und gräbt. Trotz dieser besonderen Charaktere ist die nahe Verwandtschaft mit Rhinoseiurus nicht zu verkennen, mit dessen allgemeinem Habitus Aeinrichi in vielen Punkten gut übereinstimmt, Er ist eine Zrhinosciurus-Art, bei der die besonderen Untergattungsmerkmale in extremer Weise entwickelt sind. Es war von vornherein anzunehmen, daß sich durch eine so wesentliche Vergrößerung des bisher bekannten Verbreitungsgebietes’ von Zhinosciurus auch die Ausprägung der Gattungscharaktere entsprechend ausweiten würde. Betrachtet man den Grund der artlichen Differenzierung der Celebes-Form als Ausdruck der tiergeographischen Sonderstellung, so erscheint die Aufstellung einer selbst- ständigen Gattung unnötig. Auf Grund von zwei, in der Färbung und im Schädelbau nur minimal abweichender Tiere wurde für le-Ile eine eigene Unterart angenommen. Der unterartlich bestimmende Wert dieser Merkmale ist durch diese zwei Stücke noch nicht genügend erwiesen, so daß die Unterart weile vorläufig zur Art heinrichi einzuziehen ist. | Typus: erw. fd U. S. Nat. Mus. Nr. 101310, Latimodjong-Berge, Süd- celebes. Geographische Verbreitung: Celebes. Diagnose: Die Fellfärbung entspricht dem üblichen Rhinosciurus-Schema und gibt keine besonderen Anhaltspunkte von taxonomischem Wert. Eine Ge- genübersstellung der wichtigsten Längen- und Breitenmaße (nach Literaturan- gaben und untersuchtem Material) — soweit sich aus ihr Abweichungen für heinrichi ergeben — zeigt die zusammenfassende Tabelle am Schluß und die folgende Gegenüberstellung relativer Werte. robinsoni tupainides | laticaudatus | heinricht Schwanz 59,4 59,3 74,9 | 51,7 Interorbitalbreite 23,6 22,6 22,2 25,0 Jochbogenbreite 48,6 48,4 | 45,8 48,2 Nasalialänge 35,7 35,6 36,4 40,5 Diastema 28,7 29,6 30,8 22,8 In den Schädelmaßen hat heinrichi für größte Länge, Interorbitalbreite und Nasalialänge absolut wie relativ größere Werte. Die Diastemaweite ist merk- lich geringer, was sich aus der Vorverlagerung der Molarenreihe (,„Lacrimale W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 17 in Höhe des m? statt des m!‘“) und der veränderten Durchbruchsstelle der Ineisiven vor dem Ende der Praemaxillaren (Incisivenbau stärker — MAJOR) erklärt. Der in der Originalbeschreibung als weiteres Unterscheidungsmerkmal angeführte Verlauf der Naht zwischen Frontalia und Parietalia stimmt bei mir vorliegenden laticaudatus- Schädeln mit dem des typischen heinrichi-Schädels überein. Auch die Schwanzlänge („Schwanz sehr kurz 50—70°/, der Kopf- Rumpflänge“) liegt kaum unter der bisher von laticaudatus bekannt gewordenen Variationsbreite. Dagegen ist der schmale lange Hinterfuß wieder merklich größer als bei Rhinosciurus laticaudatus. Auch die Klauen weichen in Form (nur schwach gekrümmt) und Länge von der üblichen laticaudatus-Gestalt ab. laticaudatus heinricht Klauen vorn, 4—5 mm 8 mm hinten 5—6 mm 7 mm ” V,. Untergattung Dremomys HEUDE 1899. Sceiurus LINNE 1758 (part.). Dremomys HEUDE 1899. Zetis THOMAS 1907/1908. Synonymie: Von der 1899 durch HEUDE aufgestellten Untergattung Dremomys wurden bis heute 30 Arten und Unterarten beschrieben, von denen 17, d.h. über die Hälfte, von THOMAS stammen. In der Zeit von 1914 bis 1922 wurden von diesem Autor allein 14 Formen mit neuen Namen belegt, vor allem in den Jahren 1916 (6) und 1922 (5). Zweifellos hatte THOMAS von allen Bearbeitern das umfangreichste Material zur Verfügung, aber nach Durcharbei- tung der ganzen Untergattung und eingehendem Vergleich der einzelnen Be- schreibungen gewinnt man den Eindruck, daß gerade bei diesem großen Material die breite, zeitlich und individuell bedingte Variation so stark in die Erschei- nung treten muß, daß ein so scharf beobachtender Analytiker wie THOMAS eine Unzahl von Differenzierungen erarbeiten konnte, die bei zu geringer Berück- sichtigung der individuellen Variabilität notwendig zur Aufstellung einer ver- wirrenden Fülle von Unterarten führte, — Zu den beiden oben angeführten Ar- beiten von THOMAS haben nur ALLEN 1925, HOWELL 1929 und OsG00D 1932 nähere Angaben bezüglich einiger Unterarten gemacht, so daß heute noch die von THOMAS angenommenen, zum Teil nur im Original beschriebenen Unter- arten undiskutiert und unverändert bestehen. Da es außerdem bis heute — abgesehen von den für einige Arten von THOMAS aufgestellten Bestimmungsschlüsseln keine zusammenfassende Dar- stellung der gesamten Untergattung eibt, wird eine solche erste Zusammen- fassung notwendig eine starke Reduzierung der Einzelbeschreibungen zur Folge haben. Bei einer Revision dieser Untergattung sind, vor allem in dem Hoch- gebirgsgebiet zwischen Sikkim und der Provinz Szechwan, die ungewöhnlichen geographischen Verhältnisse zu berücksichtigen, die die Annahme einer stärkeren unterartlichen Aufspaltung und damit das Vorkommen zahlreicher Unterarten auf relativ beschränktem Raum wahrscheinlich machen. Dagegen kann man in klimatischer Beziehung zumindest für Fundorte entsprechender Höhenlage eine größere Einheitlichkeit dieser Faktoren über weite Gebiete hin annehmen, Wie 118 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. sroß die Einwirkungen dieser beiden gegensätzlichen Momente jeweils sind, läßt sich schwer bestimmen, so daß bei einigen der im nachstehenden synonym gesetzten Formen, vor allem bei solchen, von denen mir nur die Originalbeschrei- bung zugänglich war, die Möglichkeit besteht, daß sie sich später eventuell doch als selbständige Lokalformen erweisen können. — Auch für eine vorstellbare vertikale Schichtung ist das Untersuchungsmaterial vorläufig noch nicht aus- reichend, und die Höhenangaben sind zu vage, so daß es im Augenblick besser erscheint, Tiere des gleichen Bergmassives, die sich nur durch geringe Farb- differenzen untersicheiden, zusammenzustellen und nicht lediglick auf Grund unbestimmter Höhenangaben gesondert zu beschreiben. Typus: Rhinosciurus (Drem.) lokriah HODGSON 1836. Geographische Verbreitung: Von Nepal den Südabfall des Himalaja entiang über Burma, Hinterindien einschließlich der Malaiischen Halbinsel und China bis zum Jangtse, Inseln Hainan, Formosa und Nordborneo. Diagnose: Schädel hochgewölbt und breit. Jochbögen vorn stark ausge- winkelt und breit. Rostralpartie weniger stark verlängert. Relative Nasalialänge zwischen 28 bis 34,5. Incisiven breit und normal entwickelt. Bestimmungstabelle der Arten: 1. Seiten des Kopfes und Mittelfeld der Schwanzunterseite leuchtend rot eingefärbt. Analregion meist gleichfarbig mit der übrigen Unterseite. Schädel in den durchschn. Längen- und Breitenmaßen groß. (Burma, Malaiische Halbinsel, Hinterindien, Ton- kin, Fokien, Hainan bis zum Jangtse) . . Re Dem mujigenis — Schwanzunterseite und Wangen ohne roten ng, a nicht eingefärbt. Schädel kleiner . . . WENDE - (2) 2. Körper- und Schädelmaße N geringer * Ian yufigenis, nalen Bun, Jangtse-Gebiet, Formosa) . . . ... ee EDLER loleniar — Schädel bedeutend kürzer und schmaler Nordhorneo) De a eDnemsneveretti c. Art Rhinosciurus (Drem.) lokriah HODGSON 1836. Synonymie: Die westlich des Chindwin-Flusses bis Nepal vorkom- menden Dremomı;s-Formen wurden bisher als Unterarten einer besonderen Art lokriah beschrieben. Die typische Unterart unterscheidet sich von pernyi deutlich durch die in der älteren Literatur angeführten Merkmale, wie sie auch aus den hier gegebenen Beschreibungen hervorgehen. Durch die später aus dem Raum zwischen den Vorkommen von I. lokriah und I. pernyi beschriebenen Unterarten sind diese Unterscheidungsmerkmale aber immer mehr abgeschwächt worden, so daß sich heute keine arttrennenden Charaktere mehr anführen lassen, die diese Sorderung rechtfertigen. Einer Zusammenfassung beider als Arten beschriebe- nen Formen zu einer Art steht aber — abgesehen von den geringen formeigenen Farbcharakteren — zunächst noch das gleichzeitige Vorkommen am gleichen Fund- ort von „Unterarten“ beider Formen entgegen. Aus dem fraglichen Uebergangs- gebiet, das sich ungefähr mit dem oberen Chindwin einschließlich der Chin-Hills und Ostmanipur umschreiben läßt, wurden an Dremomys-Formen überhaupt be- schrieben: Drem. rufigenis adamsoni THOMAS 1914. Drem. rufigenis opimus THOMAS 1916. Drem. macmillani THOMAS et WROUGHTON 1916. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 119 (Drem. lokriah garonum THOMAS 1922). Drem. pernyi mentosus THOMAS 1922. Die beiden rufigenis-Unterärten können hier außer Betracht bleiben, Ja sie einer selbständigen Art angehören. Drem. macmillani gehört — wie noch zu zeigen sein wird — zur Art lokriah, mit der es durch die unmittelbar west- lich anschließende Unterart garonum verbunden ist, von der es sich kaum unter- scheidet. Diese lokriah-Unterart wird, wie die „pernyi-Unterart*“ mentosus, aus der Umgebung von Kindat beschrieben. Da es sich um Bergformen handelt, deren Fundorte in gleicher Höhe liegen, ist auch eine Trennung durch vertikale Schichtung ausgeschlossen; wenn man hier nicht sogar annehmen will, daß es sich bei dem einzigen bekanntgewordenen Stück von mentosus um ein ver- laufenes Tier handelt. Es bleibt also zu untersuchen, ob die „arteigenen Cha raktere von lokriah und pernyi bei diesen im gleichen Gebiet vorkommenden Unterarten noch deutlich ausgeprägt sind, oder ob entsprechend der geographir schen Annäherung und Ueberlagerung auch diese Farbmerkmale an Kontrast verlieren und zur Ueberdeckung kommen. Aus der Literatur läßt sich eine Ge genüberstellung von pernyö und lokriah nur anhand der alten Originalbeschrei- bungen durchführen, während sich alle neueren Unterartsbeschreibungen lediglich auf die Unterscheidungsmerkmale gegenüber der jeweils typischen Unterart beschränken, obwohl diese Unterarten entsprechend ihrer geographischen Lage zwischen beiden typischen Formen vermitteln und so deren Gegensatz über- brücken. Nur THOMAS sstellt 1916 in seiner Gattungsübersicht die Unterarten von lokriah dem pernyi gegenüber, wobei allerdings noch nicht die erst 1922 beschriebenen „pernyi-Unterarten‘“ berücksichtigt sind, zu denen auch mentosus gehört. THOMAS unterscheidet die Formen wie folgt: 1. Bauch reich ochraceous („ochraceous orange“) verwaschen. Rücken ohne die leiseste Andentung einer medianen Linie . . . .» 2.2... eu... Drem. lokriah 2. Bauch gelblich oder buffy verwaschen. Eine dunklere Rückenlinie, die bei ausge- blichenem Fell allerdings sehr undeutlich ist . . . 2 2... Drem. macmillani 3. Bauchhaare an der Spitze weißlich oder cream-farben. Ohrflecke gewöhnlich ochra- BB en lersnssa.s Drem. pernyjt In der Färbung der Unterseite nimmt also Dremomys macmillani eine ver- mittelnde Stellung zwischen dem ochraceous-orange des typischen lokriah und der weißlichen cream-Färbung von pernyi ein. Auch die beiden 1922 beschriebe- nen Unterarten schwächen diesen Gegensatz ab, indem lokriah garonum „viel bleicher und mehr gelb‘ ist, während „pernyi mentosus“ etwas stärker ochrace- ous-buff eingefärbt ist. Allerdings sind trotz dieser allmählichen Farbanglei- chung die bisher zu lokriah gerechneten Unterarten unterseits im Durchschnitt kräftiger und leuchtender eingefärbt als pernyi und seine westlichen „Unter- arten“. So hat auch „pernyi mentosus“, das vom gleichen Fundort wie lokriah macmillani beschrieben wird, eine hellere Unterseite als die lokriah-Form. Dieses Farbmerkmal hat also in den nebeneinander vorkommenden Vertretern der beiden Arten zwar an Kontrast verloren, ist aber nicht völlig zur Ueber- deckung gekommen. Der Unterschied in der Färbung der Unterseite ist aber doch so minimal geworden, daß er durchaus als individuell bedingt angesprochen werden kann, vor allem wenn man bedenkt, daß von „pernyi mentosus“ nur der 120 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Typ bekannt wurde. Die Färbung des übrigen Körpers läßt keine durchlaufenden: Unterschiede erkennen. So ist z, B. die von THOMAS angeführte verschiedene- Tönung der Ohrflecken ebenso wie bei anderen Unterarten auch hier starken Schwankungen unterworfen, die bei macmillan: von ochraceous bis weißlich gehen.. Die Rückenfärbung umfaßt bei beiden Formen die gleichen Farbstufen von brownish- bis grayish-olive. macmillani scheint etwas grauer zu sein als das: Einzelstück mentosus, aber beiden gemeinsam ist die dunkle Rückenlinie, die in mehr oder weniger starker Ausbildung bei allen pernyr-Stücken westlich des. typischen pernyi-Fundortes auftritt, dagegen außer I. macmillani den übrigen lokriah-Unterarten fehlt. Zusammenfassend ist also festzustellen, daß Drem. macmillani entsprechend Szinem geographischen Vorkommen die beiden vikariierenden „Arten“ lokriah und vernyi verbindet, und daß deren benachbarte Unterarten in ihren Merkmalen langsam ineinander übergehen. — Die aus dem Uebergangsgebiet vom gleichen Fundort wie l. macmillani beschriebene Unterart „p. mentosus“ ist diesem syno- nym zu setzen, da die Unterschiede so gering sind, daß sich mit ihnen eine: Trennung in zwei Arten nicht rechtfertigen läßt. — Die einheitliche Art erhält nach der zuerst beschriebenen Form die Bezeichnung Dremomys lokriah, die danach auch allen als Unterarten von pernyi beschriebenen Formen zukommt. Typus: Rhinosciurus (Drem.) lokriah lokriah HODGSON 1836. Geographische Verbreitung: Himalaja, Ober-Burma, Jangtse- Gebiet und Formosa. Diagnose: Schwanzunterseite und Wangen ohne roten Anflug. Analregion: nicht eingefärbt. Körper- und Schädelmaße normal. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Allgemeinfärbung ausgesprochen braun . . . en nDreminl. lokriah —— Allgemeinfärbung verschieden stark olive-grau gefärbt. 2 0 de a (2) 2. Oberseite gleichmäßig getönt . . . Nee ee ee (>) — Oberseite mit dunkler mittlerer Rückenpartie a ce sl) 3. Unterseite reich ochraceons gefärbt . . . 0 u. - - Unterseite blaß bufiy bis weißgrau . . MEERE (DI): 4. Wuchs klein. Kopf/Rumpflg. 186 mm, größte Schädellg. 51 a Waren 15,0 mm Drem. |. bhotia — Wuchs groß. Rostrum stärker verlängert. en 235,0 mm, größte Schädel- lg. 54,0 mm, Nasalialg. 183mm . .. . ee DEE OISTONG 5. Oberseite stärker olive, Unterseite bufiy -. - . 2. 2.2... Drem. I. garonum — Oberseite mit braunem Anflug; Unterseite schmutzig-weiß . . . . .Drem. |. senex 6. Auf dem Rücken ein dunkler Mittelstreifen. Unterseite warm buff. Drem. I. macmillani — Eindunkelung nie als Streifen abgesetzt. Unterseite schmutzig weiß. Drem. I. pernyi: 4. Khinosciurus (Drem.) lokriah lokriah HoDGsoNn 1836. Sciurus lokriah HODGSON 1836; BLANFORD 1891. Sciurus lokriah — Sciurus subflaviventris BLYTH 1847 (part.). Dremomys lokriah lokriah WROUGHTON 1916; ROBINSON et KLOSS 1918; HIN- TON et FRY 1923; FRY 1930. Typus:B.M. Nepal. Geographische Verbreitung: Darjiling, Manipur, Sikkim west- lich des Tista. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 28% Diagnose: Die Allgemeinfärbung ist ein gesättigtes amber bis sudan- brown; an Wangen, Schultern und Schenkeln etwas abgestumpit; die Körper- seiten mit einem Anflug von buffy-olive. Die Haarbasen sind breit dark-gray- ish-olive gefärbt und treten an den Körperseiten auch oberflächlich in Erschei- nung. Die seidigen Haare hinter den Ohren bilden einen kleinen weißlichen Ohrfleck. Die Unterseite ist leuchtend :ochraceous gefärbt (fast ochraceous orange, aber etwas weniger orange als bei RipDGwAY), Kinn und Kehle aufgehellt, Schwanzoberseite wie der Rücken mit weißlichen Haarspitzen. Schwanzunter- seite light- bis warm-bufi mit dunklerem Saum, Untersuchtes Material: . M. 8485, 8487, 8488, 8491, 8495 Nepal, HODGSON, 3 F. 5 Sch. . M. 90 930—383, 90948 Chungtang, Schäfer, 5 F. 1 Sch, 4 Sch.-fragmente.. . M. 90 934—42, 90949 Lachen, Schäfer, 10 F. . M. 90 943 Schapilager, Schäfer, 1 Sch.-fragment. . M, 90944 Manshitung, Schäfer, 1 F. 1 Sch.-fragment. . M. 90945—47 Lachung, Schäfer, 3 F. 3 Sch.-fragmente. . M. 90 950—54 Gangtok, Schäfer, 2 F. 1 Sch. 4 Sch.-fragmente. BUN mu NNNNNSNSN 5. Rhinosciurus (Drem.) lokriah bhotia WROUGHTON 1916: Sceiurus lokriah MACCLELLAND 1839. Seiurus subflaviventris GRAY 1843 (part.); HORSFIELD 1851. Dremomys p. pernyi ROBINSON 1913; ROBINSON et KLOSS 1918. Dremomys 1. lokriah ROBINSON 19183. Dremomys 1. bhotia ROBINSON et KLOSS 1918 (part.); WROUGHTON 1916. Dremomys 1. subflaviventris THOMAS 1922; HINTON et LINDSAY 1926. Synonymie: THOMAS nimmt 1922 die alte Bezeichnung subflaviventris‘ HORSFIELD wieder auf und beschreibt unter diesem Namen Tiere aus dem: Mishmi-Hills. Dieses Material unterscheidet sich von bhotia lediglich dadurch, daß „die ochraceous-Färbung der Unterseite mehr auf die mittlere Fläche beschränkt ist“. Da es sich hier um ein Merkmal handelt, das in seiner Aus-- prägung stets großen Schwankungen unterworfen ist, ist es zur Aufstellung einer besonderen Unterart nicht ausreichend. Auch der „größere Wuchs“ (,,‚der Schädel erreicht manchmal eine Länge von 54 mm‘) ist bei sonst völliger Ueber- einstimmung nicht als unterartlich bestimmend zu werten, da die bekannten. Maße beider Formen (Typen 50,5 bzw. 52,5) so eng zusammenliegen, daß sich. größere Serien auch in diesem Merkmal gleich verhalten werden. Damit er- übrigt sich dann ein näheres Eingehen auf die hier entstehende nomenklatorische Frage bezüglich des Namens subjlaviventris, der mit Recht von ROBINSON und Kross 1918 als nomen nudum angesehen wird. Typus:erw. & B. M. Nr. 15.9.1.125, Sedonchen, Ost-Sikkim. Geographische Verbreitung: OstSikkim östlich des Tista und Mishmi-Hills. Diagnose: Wie die typische Form, aber die Allgemeinfärbung ohne den bräünlichen Ton. Auf der Oberseite herrschi ein dunkel-olive-farbenes Grau vor, das durch ochraceous-buff getönte subterminale Haarringe eingefärbt ist, ‚besonders auf dem Scheitel. Die Färbung der übrigen Körperteile ist bei beiden. Unterarten die gleiche. 122 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd 16, 1941. 6. Rhinosceiurus (Drem.) lokriah garonum THOMAS 1922. Sciurus subflaviventris GRAY 1843 (part.). Seiurus lokriah — Sciurus subflaviventris BLYTH 1847 (part.). Dremomys lokriah bhotia ROBINSON et KLOSS 1918 (part.). Dremomys lokriah garonum THOMAS 1922, HINTON et LINDSAY 1926. Dremomys lokriah lokriah MILLS 1923. | Synonymie: Der Bestand dieser Unterart neben Dremomys I. macmil- Jani ıst sehr fraglich. Typus: erw. & B. M..Tura, Garo-Eills. Geographische Verbreitung: Garo- und Jaintia-Hills, Assam, Süd-Kamrup und Khasi-Hills. Diagnose: Diese Unterart gleicht in der Färbung der Oberseite der Unterart bhotia. Aber die Unterseite ist bedeutend hlasser als bei den bisher be- schriebenen Formen. THOMAS beschreibt den Farbton als „fast RIDGWAY’s orange-buff‘‘ entsprechend, während ein mir vorliegendes Stück noch bleicher Jight-ochraceous-buff gefärbt ist. 7. Rhinosciurus (Drem.) lokriah macmillani THOMAS et | WROUGHETON FILE Dremomys macmillann THOMAS et WROUGHTON 1916; WROUGHTON 1916; MILLS 1923. Dremomys 1. lokriah WROUGHTON 1916. Dremomys p. pernyı WROUGHTON 1916; THOMAS 1916 (part.), 1921 (part); MILLS 1923. Dremomys p. howeli THOMAS 1922; ALLEN 1925. Dremomys p. {mus THOMAS 1922 (part.). Dremomys p. mentosus THOMAS 1922. Synonymie: Im Anschluß an seinen Bestimmungsschlüssel der Eich- hörrchen der Gattung Dremomys beschreibt THOMAS die durch den Saison- wechsel bedingte starke Farbänderung innerhalb der Unterart macmıllani wie folst: „Bei dieser Art besteht anscheinend ein großer Unterschied in der Ausprägung des dunklen Rückenstreifens zwischen Stücken vor und nach dem Frühjahrshaarwechsel, so daß ich einmal Stücke vor dem Haarwechsel als Vertreter einer besonderen Lokalform von Dremomys lokriah ansah, mit gelben Bäuchen und einem kaum dunkleren Rückenstreifen. Aber eine genauere Untersuchung bestätigte mir, daß diese scheinbaren zwei Formen in Wirklichkeit nur Saisonunterschiede ein- und derselben Form sind. Die mit einer starken Linie versehene Form nach dem Haarwechsel, das typische macmillani, hat also einen scharf ausgeprägten Streifen, und außerdem sind die Spitzen der Haare des Öhrflecks mehr oder weniger ochraceous. Allmählich bleichen aber die Haare des Streifens aus, und auch die Haarspitzen des Ohrflecks scheinen auszubleichen oder abgetragen zu werden, so daß der Fleck schließlich mehr oder weniger weißlich erscheint wie bei Dremomys lokriah.“ Danach erscheint der Bestand der 1922 beschriebenen Unterart garonum sehr fraglich, da die für diese Unterart angeführten Farbcharaktere innerhalb der jahreszeitlichen Farbvariation von macmillanı liegen, und die typischen Tiere des als blasser beschriebenen garonum vor dem „Frühjahrshaarwechsel‘“ erlegt wurden. Da aber auch bei Stücken von macmillani vor dem „Frühjahrshaar- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 123 wechsel‘ der dunkle Streifen noch angedeutet ist, lasse ich die Unterart garonum vorläufig noch bestehen. Andererseits wird aber durch diese zeitweilige Auf- hellung die enge Beziehung zu Dremomys lokriah mentosus noch deutlicher gemaächt, Die beiden anderen, von THOMAS 1922 beschriebenen Unterarten aus dem Gebiet zwischen /. macmillani und |. pernyi, nämlich howelli und imus unter- scheiden sich nicht unterartlich von mentosus und damit von macmillani. Als charakteristisches Merkmal aller drei Unterarten wird ein „schwacher aber durchgängig angedeuteter dunkler Streifen auf dem vorderen Rücken“ ange- geben. Sie unterscheiden sich voneinander lediglich durch die Körpergröße. Die Maße der Typen (größte Schädellänge bei imus 57,5, bei howelli 53,5, bei mentosus (macmillani) 50,1 bzw. 50,3) liegen aber im Meßbereich der öst- lich und westlich anschließenden Unterarten, und die Unterschiede dürften sich bei größeren Serien aus diesem Gebiet bestimmt überdecken. In seiner Be- schreibung von mentosus sagt THOMAS: „Der Fundort dieses Eichhörnchens westlich des Chindwin ist durch einen weiten Zwischenraum von verhältnismäßig fachem Land getrennt von seinem nächsten Verwandten howelli, und man würde eigentlich größere Unterschiede erwarten als nur die kleine Re- duzierung in der Größe, die allerdings für Bestimmungszwecke genügt. Alle Eichhörnchen dieser Gruppe sind Hochlandbewohner, und es ist daher wahrscheinlich, daß zwischen diesen beiden Formen in dem Chindwin-Irrawaddy-Gebiet keine Form vorkommt.“ Daß zunächst in dem Chindwin-Irrawaddy-Gebiet keine neue Form vor- kommt, ist schon wegen der innerhalb individueller Variation gelegenen Unter- schiede zwischen mentosus und howelli mit Sicherheit anzunehmen. Es ist aber auch sehr unwahrscheinlich, daß in diesem „verhältnismäßig flachen Land“ Dremomys lokriah völlig fehlen soll, denn die Höhenlage dieses Gebietes ist doch noch so beträchtlich, daß es nicht als isolierendes Flachlandgebiet angesprochen werden kann. Nehmen wir also eine kontinuierliche Verbreitung an, so erklärt sich damit auch die Uebereinstimmung zwischen mentosus (macmillani) und howelli. Wahrscheinlich werden auch die Maße der von WROUGHTON 1916 zur typischen Unterart gestellten Stücke aus dem Verbreitungsgebiet von macmillani den Größenunterschied verringern, so daß damit die Unterart howelli überhaupt hinfällig wird. Da aber auch ohne diese ausstehende Bestätigung der Größen- unterschied des einen von THOMAS als mentosus beschriebenen Stückes gegen- über howelli durchaus im Bereich der üblichen Serienmaße liegt, setze ich die Unterart howelli zu macmillani synonym. Die auf Grund von zwei Stücken beschriebene Unterart imus, die THOMAS 1921 noch zu ?. pernyi rechnete, betrachte ich als Uebergangsform zwischen l. pernyi wud I. macmillani. Fundorte von /. pernyi und der T'ypustundort von howelli (macmillani) liegen so nahe beieinander, daß für imus fast nur der Mt. Imaw Bum als Verbreitungsgebiet bliebe, der „am gleichen Flußsystem“ liegt, aber nördlicher als der Typusfundort von howelli (macmillani), nicht „süd- licher“, wie THOMAS angibt. Danach ist für das Gebiet zwischen dem oberen Chindwin- und dem Salween-Fluß statt der vier beschriebenen Formen nur eine Unterart anzunehmen, die in Körperform und -iarbe ein einheitliches Bild bietet mit der Einschränkung, daß von Osten nach Westen die Einfärbung der 124 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Unterseite zunimmt, eine Tendenz, die sich über diese Unterart hinaus weiter nach Osten fortsetzt bis zur typischen Unterart. Typus: erw. 0 B. M. Tatkon, Chindwin. Geographische Verbreitung: Kabab-Tal, Mt. Imaw Bum, Tengyueh, Shweli-Fluß, Chin-Hills, Ost-Manipur und Naga-Hills. Diagnose: In der Allgemeinfärbung wie garonum, aber entlang der Rückenmitte verläuft eine schmale schwarze Medianlinie. Unterseite warm-buff, Hinterbeine und Analregion clay-farben eingedunkelt. Die östlichen Stücke mit stärker aufgehellter Unterseite. 8. Rhinosciurus (Drem.) lokriah pernyi MILNE EDWARDS 1867. Sceiurus pernyi MILNE EDWARDS 1867, 1868—74. Dremomys (aff.) pernyi MATSCHIE 1907. Dremomys pernyi pernyi ALLEN 1912; THOMAS 1916 (part.); 1921 (part.); 1922; JACOBI 1922; HOWELL 1929. Dremomys pernyi griselda THOMAS 1916, 1922; HOWELL 1929; OSGOOD 1932. Dremomys pernyi lichiensis THOMAS 1922, 1923; ALLEN 1925; HOWELL 1929. Dremomys pernyi imus THOMAS 1922 (part.). Dremomys rufigenis lentus HOWELL 1927, 1929. Dremomys pernyi flavior ALLEN 1912, 1925; THOMAS 1917; HOWELL 1929. Synonymie: Die Verbreitung der von Dremomys aus Jünnan und Szechwan beschriebenen Unterarten ist sehr unklar. Dremomys lokriah pernyv wird von MILNE EDWARDS im Orieinal aus Szechwan, später aus „den Bergen des Fürstentums Moupin‘“ beschrieben. 1916 spricht THOMAS von zwei Tieren aus Tse-kow, Nordwestjünnan (nahe der Westgrenze von Szechwan), die ihm von MILNE EDWARDS als typische Stücke übersandt wurden. Danach liegt für diese Form das Gebiet des nordwestlichen Jünnan und des westlichen Szechwan fest. Die von THOMAS 1916 angegebene Ausweitung dieses Vorkommens bis zu den Ohin-Hills wurde durch seine späteren Neubeschreibungen wieder hinfällig. 1922 kennzeichnet THOMAS das Verbreitungsgebiet mit „westlich des Salween“, eine- Angabe, die aber ebenso auf seine Unterarten lichiensis und griselda paßt, Die Unterart lichiensis wurde aus Nordwest-Jünnan von den Likiang-Bergen beschrieben und liegt somit im Verbreitungsgebiet von /. griselda und I]. pernyr. HOWELL beschreibt vom gleichen Bergzug sowohl pernyi wie lüchiensis und hat starke Zweifel an der Berechtigung der Unterart lichiensis. Da die Höhenangaben für pernyi zwischen 2100 bis 3000 m liegen, für lichiensis zwischen 2400 bis 3700 m, kann hier auch nicht von einer vertikalen Schichtung gesprochen werden. Außerdem sind die tatsächlichen Farbunterschiede so gering, daß sie kaum eindeutig zu beschreiben sind. Im Gegensatz zu HOWELL, der die große Aehnlichkeit mit pernyi betont, heben ALLEN und OSGOOD die nahe Beziehung von lichiensis zu griselda hervor. ALLEN beschreibt lichiensis als etwas we- niger grau, und OSGOOD bezeichnet diese Form wegen der geringen, geographisch beziehungslosen Farbvariation als Uebergang zwischen griselda und den mehr südlichen Formen. Die Unterart griselda wird vom oberen Mekong und aus dem westlichen. Szechwan beschrieben, überdeckt also ebenfalls sehr stark das Verbreitungs-- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 125 zebiet von l. pernyi. Die Höhenangaben für die Fundorte schwanken zwischen 1800 bis 4300 m. Das zuerst von ALLEN 1912 beschriebene Originalmaterial wird von diesem Autor noch zu pernyi gerechnet. THOMAS, der das Vorkommen dieser Unterart der Originalbeschreibung zunächst auf den „Ostteil der Berg- region des westlichen Szechwan“ beschränkt und das Verbreitungsgebiet von pernyi westlich anschließen läßt, gibt 1922 für griselda auch Fundorte aus dem nordwestlichen Jünnan, und zwar zwischen Mekong und Salween in 27° 30° und 23° 20° Breite an und beschreibt gleichzeitig pernyi-Stücke zwischen denselben Flüssen aus 28° Breite. Diese diskontinuierliche Verbreitung läßt sich nicht durch die Annahme einer vertikalen Schichtung erklären, da in beiden Fällen die Höhenangaben übereinstimmen. Auch ein Teil der von OSGOOD für griselda angegebenen Fundorte liest weit westlicher als das in der Originalbeschreibung umgrenzte Gebiet und damit innerhalb des Vorkummeus von S. pernyi, da OSGOOD THOMAS falsch zitiert, wenn er sagt, daß ‚der typische pernyi von THOMAS als im südwestlichen Jünnan vorkommend bezeichnet“ wird. griselda ist zwar durch ihre Graufärbung besonders auf der Schwanzunterseite deutlicher von pernyi unterschieden als lichiensis, aber schon die verschiedene Einbeziehung des letzteren einmal zu pernyi, einmal zu griselda zeigt, daß auch diese Farb- variation nicht charakteristisch ist. Diese stärker grau eingefärbten Tiere wur- den von so verschiedenen Fundorten beschrieben, daß es unmöglich ist, sie geo- graphisch gegen pernyi abzugrenzen, dessen Verbreitungsgebiet sie Tegellos durchsetzen. Nach den in der Literatur gemachten Angaben und nach dem vor- liegenden Material zu urteilen, ist das dichtere Winterfell im allgemeinen heller und grauer als das bräunliche Sommerfell. Nur OSGOOD beschreibt „griselda*- Stücke aus dem „Februar bis August“, wobei fraglich ist, ob die graue Färbung vor allem auf der Schwanzunterseite tatsächlich bei allen Tieren in gleicher Stärks auftritt. — Bis zu einer gewissen Grenze ist die graue Färbung sicher als Individual-Variation aufzufassen, da sie unter Tieren mit gleichen Fangdaten und gleichem Fundort vorkommt. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, daß weit stärker als z.B. die Höhenunterschiede die Richtung des Streichens und der Grad des Fallens der Hänge die Fellfärbung indirekt beeinflussen. Bei den starken, un- mittelbar aufeinanderstoßenden geomorphologischen Gegensätzen in diesem Hoch- gebirgsgebiet ist es dann nicht möglich, für die in den verschiedensten Gegenden unter etwa eleichen Bedingungen lebenden Lokalformen ein einheitliches Ver- breitungsgebiet auszumachen. Zusammenfassend ist also zu sagen, daß die Graufärbung auch bei pernyt als Individual-Variation vorkommt und unter bestimmten, auch im typischen Verbreitungsgebiet gegebenen Umweltbedingungen besonders stark und häufig auftritt. Da außerdem das Winterfell stets eine grauwere Tönung zeigt, ist dieses Farbmerkmal allein zur Charakterisierung einer Unterart nicht ausreichend, und griselda als „Kälteform‘ von pernyi diesem synonym zu setzen. 1927 beschrieb HOWELL auf Grund eines Tieres von Wenchuanshein die Unterart „Dremomys rufigenis lentus“. „Diese Unterart gründet sich‘, wie der Autor 1929 ausführt, „auf die gleichmäßige Färbung der Flanken, Wangen und des Rückens. Das rufous der Unterteile ist beschränkt auf Kinn, Oberlippen, Analregion und ganz fein auf den Innenrand der Hinterbeine. Die Flecken hinter 126 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. den Ohren sind buffy‘“. Die Beschreibung zeigt deutlich, daß es sich hier nicht. um eine Unterart von Dremomys rufigenis handeln kann, da die für diese Art charakteristischen Farbmerkmale nicht ausgebildet sind. Es ist sehr unwahr- scheinlich, daß Dremomys rufigenis so weit nördlich noch in einer von anderen. rufigenis-Unterärten ganz isolierten Form vorkommen soll. Das beschriebene Stück gehört zu der nördlicheren Art Dremomys lokriah, und seine Beschreibung im Original paßt genau auf mir vorliegende Stücke von Dremomys |. pernyi. Da es sich auch tiergeographisch eng an pernyi anschließt, muß diese Unterart als synonym zu |. pernyi gestellt werden. Aus der Farbbeschreibung der Originalserie von flavior lassen sich keine Gegensätze zu l. pernyi ableiten, die eine unterartliche Trennung rechtfertigen würden. Die angeführten Farbdifferenzen bestehen zwar gegenüber grauer ge- färbten pernyi-Stücken (griselda), wie sie wahrscheinlich auch ALLEN vorlagen, nicht aber gegenüber der sonst bei pernyi vorherrschenden Tönung, wie sie in der Diagnose beschrieben wird. — Ob dagegen auf Grund des „merklich kleineren Scrädels‘ eine unterartliche Trennung durchzuführen ist, kann nicht mit Sicher- heit festgestellt werden. Für vernyi ist die größte Schädellänge mit ca. 49—55 mm anzunehmen, für flavior wird als Durchschnittsmaß von 7 Schädeln 49 mm angegeben. Es besteht daher die Möglichkeit, daß die Tiere um Möng-tze im Durchschnitt tatsächlich kleiner sind. Im Augenblick erscheint es aber angebracht, flavior — wenn auch mit Vorbehalt — wieder zu pernyi zurückzustellen. Typus: Mus. Hist. Nat. Paris. Moupin, Szechwan. Geographische Verbreitung: Jünnan und Szechwan. Diagnose: Oberseite dunkel-brownish-olive. Auf dem Rücken am dun- kelsten, nach den Seiten zu etwas aufgehellt. Die einzelnen Haare sind bräunlich- buff und dunkel gebändert mit dunkel-olive-farbener Spitze, die der heller wir- kenden Wangenbehaarung teilweise fehlt. Die Allgemeinfärbung erscheint etwas. dunkler und nicht so stark rötlich überflogen wie in der von MILNE-EDWARDS gegebenen Abbildung. Der Ohrfleck ist deutlich abgesetzt orange-buff bis weiß- lich-buff. Die Haare der Schwanzoberseite sind schwärzlich, mit einer light- bis warm-buff-Ringelung und einer weißgrauen bis bufiy-farbenen Spitze. Schon. innerhalb des von THOMAS mit der typischen Pariser Serie als übereinstimmend bezeichneten Materials finden sich Stücke, die durch hellere Tönung und vor allem durch die langen weißen Schwanzhaarspitzen große Aehnlichkeit mit griselda haben. In dem von JACOBI zum typischen pernyi gestellten Material finden sich alle Uebergänge von brownish- über bufiy- bis grayish-olive von griselda. Die Unterseite ist schmutzig-weiß gefärbt, die dunkelgrauen Haarbasen treten in der Körpermitte stärker in Erscheinung. Kehle und Brust sind oft leicht buff- pink überlaufen. Analregion und Schwanzwurzel sind trüb ochraceous rulous gefärbt. Bei den graueren Stücken klarer und rötlicher. Diese Einfärbung ist. entweder auf Analregion und Schwanzwurzel beschränkt, oder sie erstreckt sich in mehr ochraceous-Tönung auch über die Innenseite der Schenkel. Die Mitte der Schwanzunterseite ist warm- bis cinnamon-buff, mehr oder weniger stark gelblich-grau meliert. Bei dem Material von JACOBI ist die Schwanzunterseite der W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 127 nördlichsten Stücke am ausgesprochensten grau, und der Schwanz erscheint zylindrisch und nicht so abgeflacht wie in der typischen Ausprägung. Untersuchtes Material: Dr, M. B. 5832, 33, 34, 5851, 52, Atentze bis Batang, STOETZNER, 5 F. 3 Sch. B. M. 22.9.1.63 Mekong, Salween-Distrikt, F. Sch. B. M. 22.9.1. 66 Mekong, Salween-Distrikt, F. Sch. B. Z. M. Tatsienlu, SCHÄFER, 2 F. 2 Sch. 9. Rhinosciurus (Drem.) lokriah senex ALLEN 1912. Sciurus pernyi THOMAS 1898. Dremomys senex ALLEN 1912. Dremomys p. modestus THOMAS 1916. Dremomys p. chintalis THOMAS 1916. Dremomys p. calidior THOMAS 1916, HOWELL 1929. Dremomys p. senex THOMAS 1919. Synonymie: THOMAS bemerkt 1916, daß „alle östlichen Formen von- Dremomys pernyi (= lokriah) — etwa östlich von 106° E. — einen mehr bräun- lichen Ton haben als die westlichen Rassen“. Dieser Unterschied tritt sehr deutlich hervor, wenn man die Tiere der einzelnen Unterarten nach ihrem Vor- kommen geordnet nebeneinanderlegt. Da aber auch bei den westlichen Unter- arten die Allgemeinfärbung durch einen bräunlichen Ton mitbestimmt wird, er-- gibt sich ein breites Uebergangsgebiet, in dem die Zuordnung der einzelnen Tiere Schwierigkeiten macht. Eine endgültige Grenzziehung ist heute noch nicht mög- lich und wird wegen der ganz allmählich einsetzenden Differenzierung wohl auch willkürlich bleiben. Noch schwieriger erscheint eine Abgrenzung der Verbreitungsgebiete der Öst- lichen Unterarten untereinander. Außer der Originalbeschreibung von I. senex durch ALLEN und einer kurzen Notiz von HOWELL über /. calidior hat nur THOMAS alle vier Unterarten beschrieben. Danach unterscheiden sich diese Unterarten in der Hauptsache durch die verschiedene Schattierung der braunen Farbtönung. Lediglich für l. senex werden weitgehendere Unterscheidungsmerk- male angeführt, die ALLEN für seine Unterart wie folgt beschreibt: „Am nächsten dem Dremomys I. pernyi, von dem es sich unterscheidet durch seine größere Gestalt mit merklich längerem Schwanz und größerem Schädel, durch den weißen anstatt tief ochraceous-buff-Fleck hinter den Ohren und dadurch, daß die Mittelfläche der Schwanzunterseite nahezu gleichmäßig clay-farben anstatt weißlich ist.“ Diese Merkmale erweisen sich allerdings nicht als stichhaltig. Hinsichtlich der Größe bemerkt schon JACOBI, daß I. senex nicht größer als pernyi ist. Die von ALLEN gegebenen Maße liegen im Meßbereich der Serien von pernyi. Die Färbung des Ohrfleckes variiert immer sehr stark, so daß diesem Merkmal nicht der von ALLEN beigemessene taxonomische Wert zukommt. So beschreibt auch THoMAs 1919 acht Stücke vom Typus-Fundort, die im Gegensatz zum Typ einen reich ochraceous gezeichneten Ohrfleck haben. ALLEN hat für seine Be- schreibung nur die graue, von THOMAS später als „griselda“ beschriebene Form zum Vergleich herangezogen und spricht darum von der weißlichen Schwanz- unterseite, während diese in der typischen Ausfärhung etwa clay-farben er- scheint. Die übrigen in der Originalbeschreibung angegebenen Farbtönungen ent- 128 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. sprechen der Färbung von /. pernyi. — THOMAs, der 1919 acht Topotypen dieser Unterart beschrieb, konnte sie mit den von ihm 1916 beschriebenen an- ‚deren Unterarten in Beziehung bringen und stellt in seinen Neubeschreibungen die Aehnlichkeit mit senex fest. Eine Gegenüberstellung der verschiedenen von THOMAS gegebenen Farb- beschreibungen zeigt vielleicht am besten die Geringfügigkeit der Differenzierung der vier Unterarten: I. senex: „Bräunlich olivaceous, nicht so braun wie bei modestus oder chintalis und nicht so olivaceous wie flavior .... Unterseite mehr oder weniger buffy überflogen, be- sonders vorn an den Schenkeln.“ 4. modestus: „Mehr drabby braun, nahe dem Saccardo’s umber, der Typ sogar annähernd buffy-brown . .... Unterseite, besonders hinten, deutlich buffy überflogen.“ J. chintalis: „Bleicher als senex — das gleiche mehr drabby braun wie bei modestus — aber die Ohrflecken groß und stark kontrastierend. Unterseite völlig weißlich, mit kaum einer Spur von buffy, die Schenkel innen ohne den starken Anflug von buffy, der so bezeichnend ist für senex und calidior.“ 4. calidior: „In seinen allgemeinen Merkmalen sehr ähnlich dem senex, aber die Färbung der Oberteile ist ein viel wärmeres Braun, annähernd olive brown .. . Unterseite weißlich, aber gewöhnlich mit gut ausgeprägten buffy-farbenen Schenkelflecken.“ Die Allgemeinfärbung geht also von einem kalten, dunkelbräunlichen Ton (senex) über ein helleres Braun (modestus und chintalis) bis zu einem warmen ‚Dunkelbraun (calidior). Diese Unterschiede erscheinen sehr vage, wenn man berücksichtigt, daß das Gesamtbild der Fellfärbung sich hier aus den hellen und dunklen Farbbändern der einzelnen Haare zusammensetzt und daß es darum schwer ist, diese Melierung durch einen einzigen Farbton eindeutig zu beschrei- ben. Wären die besprochenen Unterarten z. B. unabhängig voneinander, von verschiedenen Autoren beschrieben worden, so könnte man die angegebenen Farbunterschiede fast ganz mit der verschiedenen Ausdrucksweise der Bearbeiter ‚erklären. Es ist allerdings zu berücksichtigen, daß auch auffallendere Farbunter- ‚schiede oft schwer zu beschreiben sind, und daß man sich ohne vorliegendes Material kein richtiges Bild von den verschiedenen Schattierungen machen kann. — Zwei vorliegende Serien aus Nordwest-Fokien, die nach ihren Fundorten zu J. calidior zu rechnen sind, zeigen aber eine sehr breite Farbvariation. Die Fär- bung liegt zwischen tawny-olive und Saccardo’s umber oder zwischen buffy- und olive-brown. Ein Stück vom Yun-ling-shan ist sogar kräftig Sudan-brown gefärbt. Die helleren und dunkleren Farbtönungen sind durch Uebergänge miteinander verbunden, so daß das ganze Material, mit Ausnahme des Sudan-brown ge- färbten Stückes, ein geschlossenes Gesamtbild ergibt, obwohl einzelne, aus dem Zusammenhang genommene Stücke durch eine hellere resp. dunklere Allgemein- färbung auffallen. Mit dieser Feststellung wird zumindest der Unterschied zwi- schen modestus, chintalis und calidior hinfällig, während das stärkere Hervor- treten des olive-Tones bei senex diese Unterart als Uebergangsform zwischen I. pernyi und 1. flavior einerseits und den braunen, östlichen Unterarten anderer- seits erscheinen läßt. Auch der verschieden starke Anflug von buff auf der Unterseite, besonders an den Schenkeln, ist kaum als unterartliches Unterschei- ‚dungsmerkmal zu werten, da z. B. innerhalb der Serie von caldior der „so be- zeichnende starke Anflug von buffy“ (der zwischen ochraceous-buff und warm-buff W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 129 Tıest) zu lisht-buff ausbleicht oder fast ganz verschwindet. Ein Stück aus Hsing- an-fu, Provinz Schen-si, das auf Grund seiner bräunlichen Allgemeinfärbung und seines Vorkommens zu modestus, bzw. senex zu rechnen ist, hat eine weißliche Unterseite ohne einen Anflug von buff. Auch der Ohrileck ist bei der Hälfte der Tiere sehr gut ausgeprägt, bei der anderen Hälfte kaum gegen die übrige Körper- färbung abgesetzt, Da die Typusfundorte der einzelnen Unterarten verhältnismäßig weit aus- einanderliegen und aus dem dazwischen liegenden Gebiet kein Material vorliegt, kann man die bis jetzt bearbeiteten Tiere noch auf Grund ihres Fundortes den ‚einzelnen Unterarten zuordnen. Es ist aber nach allem sehr unwahrscheinlich, daß man auch bei größerem Material, dessen Fundorte gleichmäßiger über dieses chinesische Gebiet verteilt sind, noch diese Unterschiede machen kann. Faßt man ‚daher die hier behandelten Formen zusammen, so ergibt sich für diese einheit- liche Unterart ein recht ausgedehntes Verbreitungsgebiet, das aber auch eine viel gleichförmigere Oberflächenstruktur aufweist, als das westliche Hoch- gebirgsland mit seinen kleinen Unterartsarealen. Typus: erw. © Mus. of Comp. Zool. Harvard Nr. 7582, Nantow, Ichang- hsien, Hupeh, China. Geographische Verbreitung: Ichang, Fokien, Tsing-tö, Kwei- chow und An-hwei. Diagnose: Allgemeinfärbung viel stärker braun als bei pernyi, bei ‚dem eine dunklere olive-Tönung vorherrscht. Die im ganzen leuchtendere Färbung schwankt in ihrer individuellen Ausprägung zwischen tawny-olive und buffy- brown und kann sich bis zu Saccardo’s umber und olive-brown verstärken. Die ganze Oberseite ist gleichmäßig getönt und entlang der Rückenmitte nicht einge- dunkelt, wie bei pernyi. Nur Wangen und Oberlippe sind etwas aufgehellt. Der Ohrfleck ist bei einem Teil der Tiere groß und leuchtend ochraceous-orange ge- färbt, kann aber bis zu einer gegen die übrige Färbung nur schwach heller ein- gefärbten Fläche verblassen. Die Schwanzoberseite erscheint durch die regel- mäßige hell-dunkle Bänderung der einzelnen Haare wie quer gestreift. Die Schwanzhaarspitzen sind teilweise weißgrau, vor allem entlang den Seitenrändern. Unterseite wie bei pernyi. Teilweise treten auch hier die dunkelgrauen Haarbasen so deutlich hervor, daß der Gesamteindruck eher grau als weiß ist. Bei diesen stärker eingefärbten Stücken wirkt auch der buffy-Anflug, besonders an der Innenseite der Schenkel, rötlicher und die Analregion ist dunkel orange- rufous getönt. Die Schwanzunterseite ist cinnamon bis cinnamon-huff, nur ver- einzelt mit weißen Haaren durchsetzt. Die hier angeführten Farbtonschwankungen treten innerhalb von fundort- gleichen Serien auf, können also nicht als unterartliche Unterscheidungsmerk- male angesprochen werden. Wie weit der jahreszeitliche Einfluß die Farb- variation bestimmt, läßt sich heute noch nicht sagen. Im allgemeinen haben die Tiere aus dem Osten des Verbreitungsgebietes eine stärkere Brauneinfärbung, ‚während nach dem Westen zu die olive-Tönung immer stärker in Erscheinung tritt. Untersuchtes Material: B. Z. M. 46215 Fokien, BOCK, F. B. Z. M. 21646, 21648, Ichang, ROHDE, 2 F. 130 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. B. Z. M. 16788, 790, 16792 Jun-ling-shan, HAUSER, 3 F, 3 Sch. Frankf.- Senckenbg. Museum 1, 2, 3 Shan-wu-fu, Fokien, 3 F. 3 Sch. B. Z. M. 21650 Hsing-Ngan-Fu, Shensi, FILCHNER, F., 10. Rhinosciurus (Drem.) lokriah owstoni THOMAS 1908. Typus: altes © B. M. Mi. Arisan, Zentral-Formosa. Geographische Verbreitung: Formosa. Diagnose: Farbcharaktere und Schädelmerkmale lassen die enge Zugehö- rigkeit zu Dremomys lokriah einwandfrei erkennen. In der Färbung der Oberseite. stimmt diese Unterart überein mit den dunkleren Stücken der benachbarten Festlandsunterart. Der Farbton liegt zwischen olive-brown und deep-olive und ist damit etwas dunkler olive als bei den meisten Stücken von I. senex. Der Ohr- fleck ist gut ausgeprägt, aber nicht so stark eingefärbt. Die Färbung der Unter- seite weicht sehr stark von der der chinesischen Formen ab und gleicht mehr der des typischen lokriah. Hals, Brust, Bauchmitte und Schenkel sind buff- yellow bis antimony-yellow, die tiefgrauen Haarbasen treten mehr oder weniger stark hervor und geben der ganzen Unterseite ein sehr (dunkles und trübes Aussehen. Die Analregion ist apricot-buff eingefärbt. Die Schwanzunterseite ist. light- bis warm-buff, nicht so durchgefärbt wie die meisten Stücke von /!, senex. Untersuchtes Material: B. M. 10.2.10.1, 12.11.23.16 Mt. Arisan, Zentral-Formosa, 2 F. 2 Sch, d) Art Rhinosciurus (Dremomys) rufigenis BLANFORD 1878. Synonymie: Die chinesischen Formen Dremomys pyrrhomerus, Drem. melli und Drem. pyrrh. gularis nehmen in ihren Farbmerkmalen, vor allem durch die starke Einfärbung der Schenkel und die Ausbildung einer dunklen Rücken- linie eine Sonderstellung ein. Auch die Rostralpartie des Schädels ist im Durch- schnitt etwas länger als bei Dremomys lokriah und Dremomys rufigenis, so daß pyrrhomerus und melli als selbständige Arten beschrieben wurden. Da aber die: Allgemeinfärbung von Rücken, Bauch, Analregion und Schwanz deutlichen ruft- genis-Charakter trägt und sich die Sonderheiten der drei Formen ganz allmäh- lich aus den südlichen Unterarten entwickeln, erscheint die Einbeziehung dieser Formen in die Art rufigenis gerechtfertigt. Alle drei Formen kommen in be- trächtlichen Höher vor und scheinen eine bestimmte Höhengrenze nicht zu unter- schreiten. } Typus: Siehe Rhinoseiurus (Drem.) r. rufigenis BLANFORD 1878. Geographische Verbreitung: Burma, Hinterindien und Malaiische- Halbinsel, Tonkin, Fokien bis zum Jangtse und Hainan. Diagnose: Kopfseiten und Mittelfeld der Schwanzunterseite leuchtend rot. eingefärbt. Analregion meist gleichfarbig mit der übrigen Körperunterseite. Körper- und Schädelmaße normal. Bestimmungstabelle der Unterarten: 1. Außenseite der Schenkel verschieden stark rötlich getönt. Entlang der Rückenmitte verläuft meist eine verschieden stark ausgeprägte dunkle Linie. Die Rostralpartie- ist überdurchschnittlich lang. (Durchschn. Nasalialg. 18,5 -19,2 mm) .. le), — Schenkel auf der Außenseite kaum rot verwaschen. Dunkle Rückenlinie Fast immer fehlend. Rostralpartie normal. (Durchschn. Nasalialg. 16-18,2mm) . . ... (5): W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 13f 2. Körperseiten extrem stark rot getönt. Allgemeinfärbung warm, bräunlich . . (8) — Wangenrot zu ochraceous-tawny ausgeblichen. Allgemeinfärbung stärker olive (4) 3. Kopfoberseite wie der Rücken gefärbt . . . . a Drem. mel — Färbung der Kopfoberseite gegen die Rückenfärbung Bentnstiert Drem. v. riudonensis 4. Schenkelfleck schwach ausgeprägt. Körperunterseite in drei kontrastierende Farb- Hachen aufgeteilt. ,. - -: nn Dem gularıs — Schenkeifleck gut ausgebildet. öpernirseile on getönt Drem. r. pyrrhomerus 5. Oberseite gleichmäßig olive gefärbt. Wuchs größer. . . . . Drem. r. ornatus: — Färbung der Oberseite in verschiedene Farbtöne um buffy-brown aufgeteilt. Wuche im Durchschnitt kleiner . . By OD" 6. Körperseiten und Schenkel gegen die Rückenfärbung harter Kontnsrter, Rücken- mitte eingedunkelt. Unterseite mit stärker hervortretenden grauen Haarbasen Drem. r. fuscus — Kopfseiten ferruginous . . . land sa Drem IL TuUftgenis -— Kopiseiten weniger leuchtend gefärbt BE a u le u ZDrem: 9 beifieldi. 11. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis rufigenis BLANFORD 1878. Sciurus rufigenis BLANFORD 1878, 1891; THOMAS 1886, 1892; BONHOTE 1900. Dremomys r. adamsom THOMAS 1914; WROUGHTON 1915; THOMAS et WROUGH- TON 1916; WROUGHTON 1916; MACKENZIE 1929; CHASEN 1935. Dremomys r. opimus THOMAS et WROUGHTON 1916; WROUGHTON 1916: RO- BINSON et KLOSS 1918; MILLS 1923. Synonymie: An westlichen Unterarten von Dremomys rufigenis wurden beschrieben: Dremomys r. opimus Upper Chindwin. Dremomys r. adamsoni Chindwin, Shan-Staaten und Nord-Siam. Dremomys r. belfieldi Malaiische Halbinsel. Abgesehen von der ausführlichen Originalbeschreibung BLANFORD’s ist nun THOMAS 1886 und 1892 näher auf die typische Unterart eingegangen, so daß also eine eingehende positive Charakteristik unter Berücksichtisung der später aufgestellten Unterarten fehlt. Die vor 1900 gegebenen Beschreibungen würden das Verbreitungsgebiet von Dremomys r. rufigenis viel zu weit fassen, wenn man die später beschriebenen Unterarten anerkennt. So müßten z. B. aus der Serie von 28 Stücken, die THOMAS 1892 nach Vergleich mit Cotypen zu dieser Unter- art rechnet, nach dem Fundort 10 Stücke zu der 1914 beschriebenen Unterart adamsoni gestellt werden. Es bliebe danach für die typische Form als Ver- breitungsgebiet nur ein unverhältnismäßig kleiner Raum. Tiergeographisch läßt sich diese Beschränkung des Vorkommens nicht begründen, und eine eingehende Untersuchung der nördlich anschließenden Unterarten adamsoni und owimus zeigt, daß diese Formen nicht vom typischen rufigenis zu trennen sind. Schon die Einbeziehung der Tiere von der Carin-Hills durch THOMAS und von Chieng-mai, Nord-Siam, durch BONHOTE zur typischen Form deutet auf die große Aehnlich- keit zwischen r. rufigenis und r. adamsoni hin. Als Hauptunterscheidungsmerkmai gegenüber der typischen Unterart gibt THOMAS für adamsoni „seine viel weißere Unterseite, besonders seine weiße Kehle und die Innenseite der Schenkel“ an. Bei zwei vorliegenden Stücken aus den Nord-Shan-Staaten ist aber das Weiß der Unterseite fast genau so stark wie beim typischen rufigenis durch die grauen. Ox 49? 132 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Haarbasen eingedunkelt, bei beiden Unterarten allerdings nicht so stark wie sonst. Auch die Kehle der von adamson? vorliegenden Stücke hat einen rötlich gelben Anflug, der bei einem Stück auch das Weiß der Schenkel einfärbt. Im übrigen ist auch die Unterseite der typischen Unterart sehr hell und teilweise fast ohne rötlichen Anflug. Auch BLANFORD erwähnt in seiner Originalbeschrei- bung den „rufous-Anflug“ nur „bei manchen Tieren“. Die mehr oder wenieer starke Rinfärbung der Unterteile ist also, wie von vornherein anzunehmen war, kein durchgängiges Unterscheidungsmerkmal. Lediglich das rufous der Wangen erscheint etwas stumpfer als bei r. rufigenis, während die Schnauzenspitze bis zum Scheitel bei dem vorliegenden Material ganz stark ferruginous überflogen ist und nicht durch „kaum eine Spur von ferruginous“ von dem typischen ruft- genis unterschieden ist. Die angegebenen geringen Farbunterschiede sind also zweifellos lediglich Farbvarianten innerhalb der typischen Unterart und sind für eine unterartliche Abgrenzung nicht ausreichend. Damit erklärt sich auch die von THOMAS 1916 gemachte Beobachtung, Er schreibt im Anschluß an seinen Bestimmungsschlüssel der Eichhörnchen der Gattung Dremomys; “ „Auffallend ist hier die wirklich bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen Dremomys I. opimus von Hkamti, ganz im Norden des COhindwin und dem echten rufigenis von Tenasserim, während die Formen zwischen ihnen, Dremomys r. adamsoni, alle so ver- schieden sind, daß sie vielleicht artlich zu trennen wären.“ Ist nämlich adamsoni nicht von r. rufigenis zu trennen, so ist die große Aehnlichkeit der dann unmittelbar an die typische Form anschließenden Unterart r. opimus ganz natürlich. Warum THOMAS hier allerdings sogar «eine artliche Irennung von adumsoni in Erwägung zieht, ist nicht ganz verständlich, da selbst eine durchgängige Differenzierung nach den von ihm angegebenen Unterschei- dungssmerkmalen nicht zur Aufstellung einer besonderen Art ausreichen würde. Darüber hinaus erscheint dann auch die Charakterisierung der „bemerkensweri ähnlichen“. Unterart r. opimus, die THOMAS 1916 in seinem Bestimmungs- schlüssel vom typischen rufigenis nur durch das verschiedene Vorkommen unter- scheidet, sehr zweifelhaft, da diese Unterscheidung jetzt hinfällig geworden ist. In der Originalbeschreibung von r. opimus wird diese Unterart auch nur mit adamsoni verglichen und unterscheidet sich danach von diesem in gleicher Weise wie die typische Form. Körper- und Schädelmaße zeigen bei allen drei Formen so ähnliche Werte, daß auch auf Grund dieser Charaktere keine Sonder- stellung der einen oder anderen Form abzuleiten ist. In dem Bestimmungs- schlüssel von THOMAS wird adamsoni mit „kleinem Wuchs“ den großen r. rufi- genis und r. opimus gegenübergestellt, in der Originalbeschreibung dieser Unter- art sagt THOMAS „Gestalt und Größe des Schädels wie bei r. rufigenis“ und r. opimus wird vom gleichen Autor beschrieben als „Wuchs kaum größer als bei Dremomys r. adamsoni.“ Die Größenmaße liegen auch tatsächlich so dicht beiein- ander, daß die auftretenden Abweichungen individuell bedingt sind und keine bestimmte Ausrichtung feststellbar ist. Typus: DB. M. Mt. Mooleyit, Burma. Geographische Verbreitung: Mooleyit, Chindwin, Shan-Staaten, Nord-Siam und Naga-Hills. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 133 Diagnose: Die Färbung der Oberseite ist ein Gemisch von huffy-olive bis olive-brown und drab, Seiten des Rumpfes und der Vorderbeine etwas aufge- hellt. Die Hüften und Schenkel sind leuchtend tawny. Die Seiten des Kopfes von der Schnauze bis etwa zur Höhe der Ohren und die Schnauze bis zum Scheitel sind ferruginous bis cinnamon-rufous, der Scheitel stärker bräunlich ge- sprenkelt. Chrflecken undeutlich weißlich bis buifiy. Unterseite grauweiß, die grauen Haarbasen treten im Durchschnitt nicht so stark hervor wie bei den meisten anderen Unterarten von rufigenis. Kehle, Hals und teilweise auch die Schenkel mit einem Anflug von yellow-orange. Schwanz oberseits dunkler als der Rücken, fast schwarz und ganz fein mit weißen Haarspitzen durchsetzt. Die Schwanzunterseite mit orange-rufous bis mars-orange-farbener Mittelrippe und sehr schmalem, schwärzlichen Saum, der die typische Sprenkelung mit weißen Haarspitzen zeigt. Untersuchtes Material: B. Z. M. 6653 Mooleyit, Burma, FEA, F. Sch. B. M. 14.7.8.32, 14.7.8.34 Pyaunggaung, Nord-Shan-Staaten, 2 F., 2 Sch. Hbg. M. 22933 Taho, Burma, F. 12. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis belfieiai BONHOTE 1908 Dremomys r. rufigenis ROBINSON 1905; RYLEY 1914. Funambulus r. belfieldi BONHOTE 1908. Dremomys r. belfieldi ROBINSON et KLOSS 1914; KLOSS 1916. Synonymie: BONHOTE vergleicht seine Unterart mit dem typischen r. rufigenis und gerät dabei in einigen Punkten in Widerspruch zu der beigegebe- nen Abbildung. ROBINSON und KLOSS machten bereits auf diese Unstimmig- keiten aufmerksam, ergänzten 1914 und 1916 die Beschreibung und bestätigten auf Grund des ihnen vorliegenden Materials die Richtigkeit der von BONHOTE gegebenen Abbildung. Da mir von der Malaiischen Halbinsel kein Material vor- liegt, kann ich kein endeültiges Urteil über den Wert dieser Unterart abgeben. Es ist anzunehmen, daß sich die Tiere dieses Gebietes ähnlich verhalten wie die entsprechenden Stücke von Tuamiops und WMenetes und keine besondere Unterart darstellen. Typus: erw — B. M. Gunong Ulu Kali, Selangor. Geographische Verbreitung: Malaiische Halbinsel. Diagnose: KLOoSss schreibt 1916, daß „diese Rasse, die die Berge der Halbinsel Siam bewohnt, oben dunkler ist als r. rufigenis BLANFORD von Mooleyit, Tenasserim, mit weniger leuchtenden Wangen und Schnauze, und die Hinterfüße wie der Rücken sind, anstatt leuchtend tawny“. BONHOTE gibt als charakteristisches Merkmal dieser Unterart gegenüber dem typischen rufigenis noch „den schneeweißen Fleck hinter den Ohren“ an. Die Farbe des Ohrfleckes wird aber schon von ROBINSON und KLoss „als Merkmal von geringerer Wich- tigkeit‘‘ angesehen und ist tatsächlich auch starken individuellen Farbschwankun- gen unterworfen. Die trübere Färbung der Wangen scheint durcheängig zu sein, während alle anderen zur Unterscheidung herangezogenen Farbcharaktere auch auf ein mir vorliegendes Stück vom Mt. Mooleyit, dem Typusfundort von r. rufi- genis, passen. Dieses Stück ist oben sehr dunkel, dunkler als die Abbildung kei 134 . Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. BONHOTE, und Hüften und Schenkel unterscheiden sich in ihrer Färbung nicht vom Rücken. Diese Gleichfarbiekeit der Schenkel mit dem Rücken wurde bis jetzt bei Stücken vom Typusfundort noch nicht beobachtet, und es besteht so auch die Möglichkeit, daß das vorliegende Stück eine falsche Fundortbezeichnung: trägt und vielleicht von einem Fundort im Verbreitungsgebiet von rr belfieldi stammt. Ich lasse diese Unterart daher vorläufig bestehen, obwohl sie außer den oben diskutierten Farbunterschieden „ganz stark dem typischen rufigenis ähnelt“ (BONHOTE). 13. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis fuscus BONHOTE 1907. Sciurus rufigenis fuscus BONHOTE 190%. Dremomys rufigenis laomache THOMAS 1921. Dremomys rufigenis THOMAS 1928 (part.). Dremomys rufigenis fuscus OSGOOD 1932. Synonymie: Die Unterarten von Dremomys rufigenis in Annam, Siam, Laos und Tonkin wurden von BGNHOTE, THOMAS und OSGO0D behandelt. Zuerst wurde von BONHOTE die Unterart fuscus aus Bali, Annam, beschrieben. OSGOOD hat 1932 das ihm vorliegende Material mit der Typusserie verglichen und festgestellt, daß Stücke vom Col des Nuages und von Nape mit dieser Serie übereinstimmen, so daß danach das Verbreitungsgebiet von fuscus durch ganz Annam geht. Für die 1921 vom mittleren Mekong beschriebene Unterart laomache führt OSG00D Stücke von Kontoum, Annam, und Xieng Kuang, Laos an und zeigt so, daß diese beiden Formen sich fast in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet tiergeographisch überlagern. Vom Col des Nuages, von dem OSGOOD mit fuscus übereinstimmende Tiere beschreibt, liegt mir ein Stück vor, auf das, mit Ausnahme der bei ihm deutlich ausgeprägten Ohrflecken, die Originalbeschreibung von laomache paßt. Die für laomache angeführten Unterscheidungsmerkmale gegenüber fuscus sind daher lediglich als Farbvariation innerhalb der letzteren Unterart anzusehen. Nach dem mir vorliegenden Material erscheint die von BONHOTE für fuscus gegebene Charakteristik in den Farbwerten zu extrem. Die Färbung ist gedeckter, etwa so wie bei der typischen Form, nur im ganzen bräunlicher. Ueberhaupt.ist diese Unterart gegenüber r. rufigenisnur schwach unterschieden. Da aber bisher aus dem weiten Gebiet zwischen beiden Formen keine Tiere bekannt wurden, müssen die Tiere aus Süd- und Zentral-Annam vorläufig noch als selbständige Unterart beschrieben werden. Typus:B.M. Bali, Annam. Geographische Verbreitung: Annam, Laos. Diagnose: Die Allgemeinfärbung ist buffy-brown, bei Tieren aus Süd- annam bräunlicher getönt, im Norden blasser, nicht so einheitlich wie bei der typischen Form. Die Körperseiten sind etwas heller als der Rücken, und bei einigen Stücken bildet diese Eindunkelung des Rückens eine schmale, von den Schultern bis zu den Hüften laufende Rückenlinie. Die Ohrflecken sind meist deut lich ausgebildet; die Haare sind hier trüb orange-buff mit weißen Basen. Wangen orange-rufous bis Sandford’s brown, heller als die Färbung der Schwanzunterseite. Dieser rötliche Ton zieht von der Schnauze bis über die Stirnpartie und geht hier allmählich in die Rückenfärbung über. Die Schenkel sind trüb apricot-buff W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- nnd Spitznasenhörnchen. 135 überflogen, bei Stücken aus Südannam etwas mehr ins Rötliche spielend, bei nörd- licheren Stücken mehr buffy. Die schwärzliche Schwanzfärbung ist besonders bei den blassen Stücken scharf gegen die Rückenfärbung abgesetzt und stark mit weißen Haarspitzen durchsetzt. Die Schwanzunterseite ist wie gewöhnlich aufge- teilt in eine breite, burnt-Siena-farbene Mittellinie und einen schmaleren schwar- zen, weißlich melierten Saum. Die Unterseite ist gräulich-weiß wie beim typi- schen rufigenis. In der Körpermitte haben die Haare breitere graue Basen, die hier stärker durchscheinen. Kehle und Schenkel schwach buffy überflogen, nicht so ausgesprochen wie bei der typischen Form. Untersuchtes Material: B. M. 26.10.4.127 Xieng Kuang, Laos, F. Sch. B. M. 26.10.4.130 Col des Nuages, Annam, F. Sch. 14. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis ornatus THOMAS 1914. Dremomys r. ornatus THOMAS 1914, 1925; OSGOOD 1932. Dremomys rufigenis THOMAS 1928 (part.). Typus: Altes © B. M. Nr. 12.7.25.20, Möng-Tze, Südost-Jünnan. Geographische Verbreitung: Tonkin, Nord-Laos, Südost-Jünnan. Diagnose: Die am stärksten olive-farbene Unterart von Dremomys rufi- genis. Die Oberteile sind einheitlich olive, ganz fein und gleichmäßig dunkel buffy gesprenkelt. Rumpf und Schenkel ohne besonderen rötlichen oder bufiy- ° Anflug. Die Wangen wie bei fuscus orange-rufous bis Sandford’s brown, doch zieht diese Färbung hier von der Schnauze weiter nach hinten bis fast zur Höhe der Ohren. Die Ohrflecken sind ebenfalls wie bei fuscus gefärbt, nur daß die weißen Haarbasen nicht so lang erscheinen. Die Färbung der Unterseite ist entweder gräulich-weiß oder pale-vellow-orange bis orange-buff. Ein mir vor- liegendes Stück von Ngai-Tio, Jünnan-Tonkin-Grenze, das von THOMAS als ganz genau mit dem Typ übereinstimmend bezeichnet wird, hat eine getönte Unter- seite, während ein südlicheres Stück von Bao-Ha, Tonkin, eine weißliche Unter- seite hat. OSGOOD, der 1932 zum ersten Male diese beiden Farbtypen beschreibt, immt an, daß alle Süd-Jünnan-Stücke getönte, alle Tonkin- und Nord-Laos-Stücke weiße Unterteile haben. Kinn, Kehle und Vorderbrust sind stärker orange-buff überflogen und auch bei den Tieren mit sonst weißlicher Unterseite leicht creamy verwaschen. Schwanzunterseite ist wie die Wangen gefärbt, also etwas leuch- tender als bei fuscus. Untersuchtes Material: B. M. 25.1.1.69 Ngai-Tio, Tonkin, F. Sch. B. M. 25.1.1.70 Bao-Ha, Tonkin, F. 15. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis gularis OSGO0D 1932. Dremomys pyrrhomerus gularıs OSGOOD 1932. Synonymie: Diese Unterart wurde nur vom Mt. Fan Si Pan beschrieben, auf dem sie in Höhen von 2500 m aufwärts vorkommt. Es handelt sich also um eine ausgesprochene Höhenform, die gegen r.ornatus, der aus den umliegenden tieferen Lagen beschrieben wird, durch vertikale Schichtung gut abgegrenzt ist. Eine artliche Trennung ist daher auch aus tiergeographischen Gründen nicht nötig. 136 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Typus:erw. & B. M. Nr. 32.4.19.5, Mt. Fan Si Pan, Tonkin. Geographische Verbreitung:Mt. Fan Si Pan, Höhen über 2500 m: Diagnose: Diese Unterart, die noch innerhalb des Verbreitungsgebietes von ornatus vorkommt, weicht am wenigsten von der üblichen rufigenis-Zeichnung ab. Die Farbe der Oberseite ist ein ins olive ziehendes Braun (Prout’s brown bis olive brown), Scheitel und Nackenfärbung sind nicht besonders abgehoben. Wangen und Kinn ochraceous-tawny, also nicht so rot getönt wie bei ornatus aber viel stärker eingefärbt als bei der in dieser Partie nur schwach aufge- hellten lokriah-Unterart. Ohrflecken hell cinnamon. Der bei den beiden anderen Unterarten scharf ausgeprägte Farbfleck auf den Flanken (melli und pyrrhomerus) ist hier nur schwach angedeutet als schmale Linie. Die Oberseite des Schwanzes ist wie bei rufigenis mehr oder weniger stark mit weißen Haarspitzen durch- setzt. Schwanzunterseite leuchtend ochraceous-tawny, düsterer als das starke orange-rufous von ornatus, mit einem schmalen Rand hellspitziger schwarzer Haare. Die schon bei einigen Stücken der Unterart fuscus schwach angedeutete dunkle Rückenlinie findet sich durchgängig bei allen 38 Stücken der Typusserie.. Die Unterseite ist — im Gegensatz zu den einheitlicher gefärbten Unterteilen der anderen Unterarten — in drei Farbflächen aufgeteilt. Die Bauchmitte hat die üblichen gelblich-weißen Haare mit den durchscheinenden breiten dunklen Haar- basen. Dagegen sind Kinn, Kehle, Vorderbrust und Schwanzbasis, Analregion und. ° Innenseite der Hinterschenkel ochraceous-tawny mit kurzen dunklen Haarbasen.. Eine in der Verteilung ähnliche Färbung wurde schon für einige Tiere der Unter- art ornatus beschrieben, doch ist bei diesen der Farbkontrast längst nicht so stark wie hier. Die Rostralpartie des Schädels weicht nicht merklich von der gewöhnlichen Form ab und erscheint etwas massiver und kürzer als bei »yrrho- merus. 16. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis melli MATSCHIE 1922. Dremomys melli MATSCHIE 1922. Synonymie: Auch diese Unterart wurde nur in größeren Höhenlagen gefunden (450—700 m). Im Winter geht sie bis auf 300 m herunter (MELL). Die Unterscheidungsmerkmale von r. melli sind verhältnismäßig sehr scharf ausgeprägt. Die Unterart nimmt aber, trotz ihrer Besonderheiten, eine ver- mittelnde Stellung zwischen dem südlichen gularis und dem nördlichen pyrrho- merus ein. Ein Stück von Yao-shan, Kwang-si, zeigt Farbübergänge zu gularis. Das Braun der Oberseite ist wie bei gularis oliv getönt, so daß die Allgemein- färbung dunkler und nicht so leuchtend erscheint wie bei melli. Die untere Ge- sichtshälfte von der Schnauze bis zur Höhe der Ohren ist wie bei gularis ochra- ceous-tawny, und die Halsseiten sind ohne Anflug von red. Die Farbflecken auf den Schenkeln sind aber gut ausgeprägt orange-rufous, etwas weniger rot als bei mells. Unterseite wie bei melli, zu dem dieses Stück trotz der Anklänge an die gularis-Färbung zweifellos gehört. Stücke aus dem Gebiet zwischen den typischen Vorkommen von melli uud »yrrhomerus sind bis jetzt nicht bekannt geworden, doch ist mit Sicherheit auch hier eine kontinuierliche Verbreitung anzunehmen und damit ein allmählicher W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 37 Uebergang von melli zu pyrrhomerus. Daß bei melli einige Farbmerkmale die extremste Ausbildung haben (Wangen- und Hüftfärbung), ist zum Teil auf die verschiedenen Fangdaten zurückzuführen, die für diese drei Unterarten vor- liegen. Es war anzunehmen, daß die von Juni bis September erlegten Stücke von melli leuchtender gezeichnet sind als die November/Dezember-Stücke der beiden anderen Unterarten. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, bieten diese drei Unterarten das Bild einer kontinuierlich fortschreitenden Reihe, bei der eine art- liche Unterteilung verfehlt wäre. Der Anschluß an die Art rwufigenis ist durch gularis gegeben. Eine Einbeziehung in die nördliche lokriah-Form ist — abge- sehen von der verschiedenen Färbung — auch aus tiergeographischen Gründen unmöglich, da r. pyrrhomerus zusammen mit lokriah senec am gleichen Fundort vorkommt, und hier nicht — wie bei ornatus und gularis -—- eine Trennung durch vertikale Schichtung statthat. Typus: erw © B. 4 M. Nr. 43354, Berge östlich Siudsau. Geographische Verbreitung: Kwang-Si und Kwangtung. Diagnose: Allgemeinfärbung Prout’s brown bis cinnamon-brown, teil- weise zu Buckthorn’s brown ausbleichend. Diese Unterart ist charakterisiert durch das warm getönte, leuchtende Braun der Oberseite und durch die ausge- dehnten english-red bis mars-orange gefärbten Farbfelder auf Hüften, Schenkein, Wangen, Halsseiten und Außenseiten der Vorderbeine. Die Wangen und Halsseiten sind eher noch etwas tiefer braunrot. Diese Färbung ist bis zur Höhe der Ohren klar und unvermischt (die kurzen grauen Haarbasen der braun-roten Haare werden vollkommen verdeckt), verliert entlang der Halsseiten an Intensität und ver- schwindet erst in Schulterhöhe. Die Ohrflecken sind rein weiß, die Haare auf der Außenseite der Ohren teilweise mit einem leicht cream-farbenen Anflug. Auch bei dieser Unterart ist eine undeutliche dunkle Rückenlinie ausgebildet, die aber meist nur sehr kurz ist und einigen Tieren ganz fehlt. Unterseite gräu- lich-weiß wie beim typischen rufigenis und bei pyrrhomerus; bei manchen Tieren treten die grauen Haarbasen auf der ganzen Unterseite stärker in Erscheinung als gewöhnlich. Wie bei den unterseits stark grau getönten Stücken von lokriah senex zeigen auch die hier dunkler gefärbten Stücke von melli an Kinn, Kehle und Schenkeln einen kräftigeren Anflug von red. Der Schwanz zeigt ebenfalls die übliche schwärzliche, weiß gesprenkelte Färbung. Die auch bei anderen Unter- arten auftretende Sonderung in einen kurzen, hellen, wie der Rücken gefärbte Basalteil und einen schwärzlichen Mittel- und Endteil, ist hier durch den ver- hältnismäßig langen braunen Basalteil, der ein Drittel der Gesamtlänge ausmachen kann, besonders auffallend. Bei einem Stück ist sogar der Schwanz in seiner ganzen Länge wie der Rücken gefärbt. Die mittlere Längsbinde der Schwanzunter- seite ist wie die Hüften gefärbt und wie gewöhnlich von einem schwärzlichen Saum umgeben, der nahe der Schwanzbasis von den braunroten Haaren über- deckt wird. Untersuchtes Material: B. Z. M. 45359 Jaoshan, Kwang-si, SIN, F. Sch. B. Z. M. 36570/71, 43347 —49, 43351—59, Bergstock östlich Siu-Dsau, Kwangtung MELL, 14 F,, il Sch. 138 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 17. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis pyrrhomerus THOMAS 1895. Sciurus pyrrhomerus THOMAS 189. Dremomys pyrrhomerus ALLEN 1912, 1925. Synonymie: Da die Originalbeschreibung aus einer Zeit stammt, in der lediglich ein Vergleich mit dem typischen rufigenis und mit lokriah pernyi möglich war, ist diese Charakterisierung heute nicht mehr ganz ausreichend. Leider macht auch ALLEN, der als einziger 1912 und 1925 neues Material dieser Unterart beschreibt, keine ausführlicheren Angaben. — Jedenfalls handelt es sich um eine einwandfreie Unterart von rufigenis, die als Endglied einer kontinuierlichen Diiierenzierungsreihe aus den südlichen Formen entstanden ist. Typus: erw. @ B. M. Ichang, Jangtse-Kiang. Geographische Verbreitung: Hupeh, Kweichow, Ost-Szechwan. Mittleres Jangtse-Becken. Diagnose: Da mir für pyrrhomerus kein Vergleichsmaterial vorliegt, folgt hier die Originalbeschreibung: „Von derselben Größe und verwandt mit rufigenis-BLANFORD und pernyi MILNE- EDWARDS, mit welchen beiden es den olivaceous Rücken, grauen und weißen Bauch, die gelblichen Flecken hinter den Ohren und den charakteristisch gefärbten Schwanz, das weiß gesprenkelte Schwarz oben und das leuchtende red unten gemeinsam hat. Seiten der Wangen mit einem vagen Anflug von orange. Analregion gräulich weiß, wie die übrige Unterseite. Auf der Außenseite jedes Schenkels ein großer auffallender Fleck von leuchtend rufous. Schädel mit enorm verlängerter Schnauze, viel länger als bei einem der oben an- geführten Eichhörnchen und nur wenig übertroffen von Rhinosciurus laticaudatus, einem im übrigen sehr verschiedenen Eichhörnchen. Postorbitalfortsätze sehr kurz.“ Ergänzend ist zu bemerken, daß die Kopffärbung der von r. gularis ent- spricht und daß auch bei dieser Unterart entlang der Rückenmitte eine dunkle Linie schwach angedeutet ist. (nach OSGOOD). Die „enorm verlängerte ‘Schnauze“ ist, nach den Schädelmaßen zu urteilen, zwar länger als bei rufigenis und lokriah, ist aber durch r. melli, das eine ebenfalls im Durchschnitt etwas längere Schnau- zenpartie hat, mit der Art rufigenis verbunden. Das Fehlen der Einfärbung der ÄAnalregion unterscheidet diese Unterart nur von lokriah. 18. Rhinosciurus (Drem.) rufigenis riudonensis ALLEN 1906 Funambulus riudonensis AJIALEN 1906. Synonymie:Diese nur einmal von ALLEN nach fünf Tieren beschriebene Form ist unzweifelhaft als Unterart von rufigenis anzusprechen. Ihre Farb- charaktere erweisen die nahe Verwandtschaft mit der benachbarten Festland- form Dremomys r. melli. ALLEN betont die nahe Verwandtschaft mit Dremomys vr. pyrrhomerus, „von dem 'es sich jedoch ünterscheidet durch das rich red der Kopiseiten und dadurch, daß sich das red des Schwanzes über die Analregion ausdehnt. Der Ohrenfleck aus weicher Wolle ist weiß anstatt gelb‘. In diesen Merkmalen stimmt es eher mit Dremomys r. melli überein, auf dessen vorliegende Typusserie auch die übrige Beschreibung von riudonensis im ganzen paßt. Ab- weichend ist lediglich „der starke Kontrast zwischen dem red des Kopfes und dem dunkel-olive-brown des Rückens“, der bei dem einheitlich gefärbten me W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 139 fehlt. Die red-Einfärbung der Analregion findet sich bei Dremomys r. gularis und auch noch bei dem von mir zu melli gestellten Stück von Yao-shan. Diese Inselunterart ist also nur sehr schwach unterschieden und wohl kaum von melli zu trennen. Da sich außerdem die entsprechende Tamiops-Form, die auch von ALLEN beschrieben wurde (7. riudonensis), mit der Hainan- und Festlandform überein- stimmend gezeigt hat, liegt ein Analogieschluß für Dremomys sehr nahe, aller- dings mit der Einschränkung, daß sich hier Riudon- und Hainan-Unterart stark unterscheiden und zu verschiedenen Arten gehören. — Da mir aber von Riudon kein Material vorlieet, kann diese Unterart noch nicht endgültig zur benach- barten Festlandform synonym gesetzt werden und bleibt vorläufig noch selbst- ständig. | Typus: erw. @ Amer. Mus. Nat. Hist. New-York, Nr. 26651, Riudon. Geographische Verbreitung: Riudon. Diagnose: Die Farbbeschreibung von ALLEN lautet: „Rückenpartie, vom Hinterhaupt bis zur Schwanzwurzel, und Flanken dunkel oli- vaceous-brown, ohne medianen Streifen. Die einzelnen Haare sind schwarz, nahe der "Mitte schmal gelb geringelt und mit einer kurzen gelben Spitze. Sie sind untermischt mit einigen schwarzspitzigen oder völlig schwarzen Haaren. Das ganze obere Aussehen ‚des Kopfes reddish chestnut, fein schwarz gepunktet. Die Seiten des Kopfes, von der Nase.nach hinten, gleichmäßig tief chestnut red, Schnurrhaare tief schwarz. Unterseite ‚oberflächlich weiß oder schwach gelblich weiß, die Basalteile der Wolle düster. Nacken- seiten, Schultern und Außenseite der Vorderbeine reddish, leicht mit schwarzspitzigen Haaren durchsetzt. Schenkel vorn und Hinterbeine innen tief reddish chestnut, die Außenseite reddish brown, mit schwarzspitzigen Haaren durchsetzt. Füße dunkel, mit reddish brown überflogen, die Hinterfüße etwas dunkler und stärker red als die Vorder- füße. Ohren dünn behaart, dunkelbraun, schwach reddish überflogen, an der äußeren Basis mit einem großen flaumigen Fleck weicher weißer Wolle. Schwanz oben schwärz- lich, die Haare schwach weiß gespitzt, und ebenso an der Basis geringelt. Schwanz- unterseite tief chestnut, schmal schwarz gerandet und leicht weiß überflogen. Das red -an den Seiten von Kopf und Nacken, die große tief-red-Fläche an der Vorderseite der Schenkel und die red-farbene Schwanzunterseite sind die hervorstechenden Farbmerk- "male, wozu man noch den starken Kontrast rechnen kann zwischen dem red des Kopfes "und dem dunkel olive-brown des Rückens“. e) Art Rhinosciurus (Drem.) everetti THOMAS 1390. Seiwurus everetti THOMAS 1890; HOSE 1893. Synonymie: Diese in ihrem Vorkommen von den übrigen Dremomys- Arten völlig isolierte Form wurde nur von THOMAS untersucht und beschrieben. Die Angaben von HosE 1893 sind lediglich ein Auszug aus der Originalbe- schreibung. Trotz der in der Diagnose angeführten Unterschiede ist die Zugehörigkeit ‚dieser Art zur Untergatiung Dremomys offensichtlich, und zwar stimmt sie am ehesten noch mit der nördlichen Art lokriah überein. Aus diesem Umstand, aus ‚dem auf Nordwest-Borneo beschränkten Vorkommen und aus dem Fehlen auf den übrigen Inseln des indo-malaiischen Archipels könnte man auf eine über Formosa 140 ; Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. nach Süden erfolgte Einwanderung schließen, doch gibt es zur Zeit keine er- schöpfende tiergeographische Erklärung für das Entstehen dieser Borneoart. Typus: erw. — B. M. Mt. Penrisen, West-Sarawak. Geographische Verbreitung: Baramfluß und Mt. Dulit in Nord- Borneo. Diagnose: Auf zwei vom typischen Fundort vorliegende Stücke paßt die von THOMAS gegebene Beschreibung: „Wolle dicht und weich und zwar merklich mehr als bei dem etwas ähnlichen tenuis-HORSFIELD, das im selben Gebiet vorkommt. Färbung gleichmäßig dunkel-olive gegrieselt, dunkler als bei Zenwis. Seiten der Wangen, Schultern und Hüften vorn mit einem sehr feinen Anflug von fulvous. Unterseite schmutzig gräulich weiß, die Haare überall slaty grau in zwei Dritteln ihrer Länge, dann an Kehle und Bauch mit schmutzig weißen Spitzen, an Kinn und Brust mit trüb fulvous Spitzen. Ohren kurz, gerundet, nicht gebüschelt oder in der Färbe hervorgehoben. Schwanz ungewöhnlich kurz, verhältnismäßig kurz behaart, fast zylindrisch, die Haare trüb fulvous und schwarz geringelt. Schädel klein und leicht gebaut, Schnauze verhältnismäßig sehr lang und schmal. Praemolaren 2/1. Molaren klein und schwach, die Reihen parallel, wenig gebogen“. Die Färbung der Oberseite entspricht der von Dremomys 1. owstoni, die der Unterseite der von Dremomys I. pernyi. Analregion und Schwanzwurzel sind trüb ochraceous-buff eingefärbt. Die hellen Ringe und die Spitzen der Schwanz haare fast orange-buff. Vollkommen abweichend von den normalen Maßen ist der kleine Schädel. Die Schnauzenpartie ist zwar stark verlängert im Vergleich mit Oallosciurus-Schä- deln, erreicht aber weder absolut noch relativ die durchschnittlichen Nasalia- längen der Festlandsarten von Dremomys. Untersuchtes Material: St. M. 1 d. Penrisen, Sarawak, MJÖBERG, F. Sch. Dr. M. 2611 Penrisen, Sarawak, F. Sch. VI. Gattung Rheithrosciurus GRAY 1856. Rheithrosciurus GRAY 1856, 1867; GYLDENSTOLPE 1919. Rhithrosciurus EVERETT 1893; BANKS 1931. Typus: Zheithrosciurus macrotis GRAY 1856. Sarawak. Geographische Verbreitung: Borneo. Diagnose: Oberseite dunkelbraun, Körperseiten mit einem breiten bräun- lichweißen Band, das nach hinten dunkler wird. Unterseite ganz hellbraun, von dem hellen Seitenband durch einen dunkelbraunen Streifen getrennt. Füße schwarz, KCehle und Vorderbrust rein weiß, Schwanz außergewöhnlich buschig. Schädel sehr groß, aber verhältnismäßig schmal. Gesichtsschädel langgestreckt. Incisiven vorn breit, gerundet und mit tiefen Längsfurchen versehen. Art Rheithrosciurus macrotis GRAY 1856. Einzige Art. Gattungstypisch. Diagnose: Färbung der Oberseite cinnamon-brown bis Prout’s-brown, verschieden stark rufous überflogen. Kopf oberseits etwas dunkler, mit weißen W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 141 Haaren durchsetzt. Kopfseiten weißgrau. Schenkel, Hinterbeine, Außenrand der Vorderbeine und Schwanzwurzel burnt-sienna bis mahagony-red, Füße schwarz. Ohrbüschel sehr lang und weich, schwarz bis mummy-brown. Körperseiten mit einem hellen warm-bufi-Band, das sich nach hinten zu verschieden stark cinnamon- rufous einfärbt. Das Light-buff der Körperunterseite ist unter dem hellen Seiten- band durch einen dunklen einheitlich einnamon-brown bis mummy-brown ge- tönten Streifen gegen die Färbung der Oberseite abgesetzt. Kehle und Vorder- brust rein weiß, Beine light-ochraceous bis ochraceous überflogen, Innenseite der Schenkel braunrot getönt. Schwanz außergewöhnlich buschig, oberseits Prout’s- Brown bis mummy-brown, mit langen weißlichen bis light-buff Haarspitzeh. Haare der Schwanzunterseite mit hellen Basen, mars-orange bis burnt-sienna. Mittelteil und dunkelbrauner Endteil mit heller Spitze. Das untersuchte Material ist sehr einheitlich gefärbt und zeigt nur geringe Intensitätsschwankungen in den Farbschattierungen, obwohl sich die Fundorte von Nord- über Ost- bis Südborneo verteilen und die Fangdaten den Zeitraum von Januar bis August umfassen. Untersuchtes Material: St. M. 23 Boelangan, LUMHOLZ, F. Sch. Prof. NEUMANN 6 Badang, Boelangan, v. PLESSEN, F. Sch. Frof. NEUMANN 440 Sampit, Südborneo, MENDEN, F. Sch. Dr. M. 2361 Baram, Nordwest-Borneo, GERRARD, Sch. B. Z. M. 16983 La Datu, Britisch-Nord-Borneo, PAGEL, F. Sch. C. Lebens- und Verbreitungsgeschichte. I. Allgemein-biologische Feststellungen. Aus vergleichenden Untersuchungen über das Verhalten bestimmter Merk- male bei den verschiedenen Formen innerhalb einer Tiergruppe ergab sich für eine ganze Reihe von Eigenschaften (z. B. Körpergröße, Färbung, Körperpropor- tionen) eine regelmäßige, gleichgerichtete Ausprägung. Diese Parallelität im Ver- halten bestimmter Merkmale wurde in verschiedenen „biologischen Regeln‘ for- muliert, deren Gültigkeit soweit wie möglich auch für die hier behandelten Seiu- riden-Gattungen geprüft wurde. Da der Lebensraum der untersuchten Sciuriden ausschließlich auf die subtropischen und tropischen Wälder vom Aequator bis etwa 30° nördlicher Breite beschränkt ist, geben die Sciuriden dieses Ge- 'bietes kein exaktes Beweismaterial für die BERGMANN’sche Regel ab. Nur innerhalb der Untergattung Tamiops, die als einzige Form vom Aequator bis 40° nördlicher Breite vorstößt, ist eine Größenzunahme zum kühleren Gebiet hin feststellbar. Die nördliche Art swinhoei ist durchschnittlich größer als die süd- liche rufigenis, und innerhalb der Art swinhoei sind die nördlichsten Unter- arten vestitus und swinhoei wieder größer als die sich südlich anschließen- den. Für eine Merkmalsausprägung gemäß der ALLEN’schen Regel sind in dem oben umschriebenen Lebensraum ebenfalls die nötigen Vorbedingungen nicht klar genug gegeben. Außerdem kommen für diese Regel vor allem solche Tiere in Betracht, bei denen die exponierten Körperteile nackt und damit stärker den klimatischen Einflüssen ausgesetzt sind als wenn sie, wie es bei den Sciuriden der Fall ist, durch ein dichtes Haarkleid geschützt sind. Bei einer Aus- 142 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. wertung der relativen Schwanzlänge ist bei den vorhandenen Erdhörnchenmaßer noch besondere Vorsicht geboten, da bei einem großen Teil schon im Leben die äußerste Schwanzspitze abgerissen ist. Zur GLOGER’schen Regel wurden folgende Feststellungen gemacht: Die Unterarten feucht-heißer Gebiete zeigen eine starke Eindunkelung der Fellfärbung (Funambulus auf Ceylon und entlang der Western Ghats). Die Unterarten trocken-heißer Gebiete haben eine gelb-braun bis rötlich- braun getönte Fellfärbung (Ratufa auf Ceylon, im östlichen Vorderindien und im östlichen Java; Funambulus pennanti). Bei den am weitesten nach Norden vor- kommenden Unterarten von Tamiops swinhoei zeigt das Fell einen verschieden starken Anflug von grau. Dieses Nachlassen in der Intensität der Färbung in kälteren Klimaten ist auch im Wechsel vom leuchtenden Sommerfell zum stump- fen Winterfell bei den meisten einen Fellwechsel durchmachenden Sciuriden festzustellen. Auch das zeitweilige Fehlen der dunklen Streifenzeichnung oder ihr starkes Zurücktreten bei den Streifenhörnchen dürfte zum großen Teil hierher zu rechnen sein. Ergänzend ist noch zu bemerken, daß sich auch die Fellstruktur beim Winterfell und ebenso bei nördlicher beheimateten Unterarten (Tamiops) ändert. Im kühleren Klima ist das Fell dichter und pelziger als in der Sommer- phase oder bei verwandten südlicheren Unterarten, deren Fell drahtiger und kurz anliegend ist. Trotz der ungewöhnlich umfangreichen Literatur über die Sciuriden der orientalischen Region sind die festgestellten Notizen über die Biologie dieser Tiere so spärlich, daß es unmöglich ist, ein auch nur einigermaßen vollständiges Bild der Lebensgewohnheiten zu geben. Es kann lediglich vermerkt werden, daß die Gattungen Ratufa und Rheithrosciurus ausschließlich baumbewohnend sind, daß die Gattung Funambulus meist auf Bäumen, aber auch am Erdboden vor- kommt, die Gattungen Rhinosciurus und Lariscus aber echte Erdhörnchen sind, von denen nur Tiere der Untergattung Dremomys auch auf Bäumen beobachtet wurden. Diese Tatsachen waren auch ohne besondere Feldstudien aus den funk- tionellen Anpassungen an das Baum- bzw. Erdleben abzuleiten. So sind die Schwänze der ausgesprochenen Baumtiere breit und dicht behaart im Gegensatz za den mehr runden, kurzhaarigen Schwänzen der Erdhörnchen. Die relative Länge des Schwanzes bezogen auf die Kopf/Rumpflänge beträgt bei den aus- schließlich baumbewohnenden Formen mindestens 100°/,, liegt aber meist weit darüber; bei den zeitweilig auch auf dem Erdboden lebenden Formen schwankt sie zwischen 80—100°/, und macht bei den echten Erdhörnchen stets weniger‘ als S0°/, der Kopf/Rumpflänge aus. Je ausschließlicher eine Gattung erdbewoh- nend ist, um so ausgesprochener ist auch die Verlängerung der Rostralpartie: und die Verstärkung der Vorderfußklauen ausgeprägt. — Die einzigen ausführ- lichen biologischen Angaben macht PHILLIPS 1928 (Spol. Ceyl. XIV, p. 221 ff.) über Ratufa und Funambulus, soweit sie auf Ceylon vorkommen. Kurze Feld- notizen sind auch den meisten Berichten des Mammal Survey of India angefügt. Damit erschöpft sich aber bereits in der Hauptsache die spezielle biolo-- gische Literatur. Erwähnenswert sind nur noch die kurzen Anmerkungen fol- gender Autoren: MACKENZIE 1918 Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XXV, p. 480 M: Y & 19239 Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XXXIII, p. 980/981 a; W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 143: MELL 1922 Arch. Naturgesch. LXXXVIII (10), p. 24, 37 Dremomys, Tamiops BOBINSON 1903 Fase. Malay, Zool. I, p. 21 . .. el lomions ROBINSON 1905 Journ. Fed. Malay. Stat. Mus. I, p. 60 Ä a 1909 Journ. Fed. Malay. Stat. Mus. IV, p. 120 . THOMAS BSIBPPZS, PA DIE. Ne hamiops Eine wörtliche Wiedergabe der hier ern er bars tellen erscheint bei. der Kürze und teilweisen Ueberdeckung der Angaben nicht notwendig. Zu den eingehenden Ausführungen von PHILLIPS kann ebenfalls auf das Original ver- wiesen werden, da hier eine Zitierung zu umfangreich würde, und die Arbeit von PHILLIPS leicht zugänglich ist. Der Vollständigkeit wegen sei zum Schluß noch auf die Arbeit von RIDLEY über die Verbreitung von Pflanzensamen durch Säugetiere hingewiesen (Journ. Str. Br. Roy. As. Soc. XXV, p. 23/29, 1894), in der die von Eichhörnchen bevorzugten Pflanzen aufgezählt und das Verhalten der Tiere beim Fressen der Früchte und Samen geschildert werden. II. Verbreitungsgeschichte. Der Lebensraum der hier untersuchten Sciuriden erstreckt sich von Vorder-- indien durch das gesamte indomalaiische Gebiet bis ins palaearktische China, ist also etwa mit der tiergeographischen Bezeichnung „orientalische Region“ zu umschreiben. Es gibt kaum eine andere Region, die in Klima, Vegetation, Ober- flächenstruktur und geologischer Tektonik so denkbar weitgehende Gegensätze aufzuweisen hat wie dieses Gebiet. Die starke Differenzierung dieser für Tier-- leben und -verbreitung wichtigsten Faktoren bedingt einen ungewöhnlichen Reichtum an Tierformen. Aus der Verschiedenartigkeit sämtlicher Gegebenheiten resultiert eine Vielseitigkeit der Problemstellungen und damit eine Vielheit von Ansichten, die ihren Niederschlag in einer außergewöhnlich umfangreichen Lite- ratur gefunden haben. Geologisch und geographisch ist dieses Gebiet so oft und. ausführlich behandelt worden, daß eine neuerliche zusammenfassende Darstellung ohne grundlegende neue Erkenntnisse überflüssig erscheint. Vom zoologischen Standpunkt aus lassen sich dagegen auf Grund der vorliegenden Arbeit und im Zusammenhang mit den verwandten Disziplinen die heute geltenden tiergeographi- schen Ansichten neu stützen und ausbauen. Für die Wiedergabe der tiergeographischen Üntersmelhungsewechntane hat sich folgende Aufteilung des Stoffes als am günstigsten erwiesen. Zunächst wird die räumliche Verbreitung und ihre Bedingtheit durch Umweltfaktoren unter- teilt nach Gattungen behandelt. In einem zweiten Abschnitt werden dann die Verbreitungsgeschichte und die anzunehmenden Ausbreitungsrichtungen untersucht. Diese Darsteliung ist wiederum unterteilt in einen zusammenfassenden allge- meinen Teil und einen nach Gattungen gegliederten ispeziellen Teil. Eine weitere schematische Scheidung der Umweltfaktoren bei der Besprechung ihrer Auswir- kung auf Tierleben und Tierverbreitung ist nicht angebracht, da sie unterein- ander in starkem Abhängigkeitsverhältnis stehen und erst in ihrer Gesamtheit die Umwelt der Fauna ausmachen. a) Räumliche Verbreitung. 1. Gattung Funambulus. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung erstreckt sich vom Industal im_ 144 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Westen durch ganz Vorderindien, über Burma und Siam, südlich in die malai- ische Halbinsel; durch Tonkin und Jünnan nach Südchina, nördlich bis etwa zum Jangtse-Tal und durch den Osthimalaja (oberer Jangtse) wahrscheinlich entlang der Berghänge bis zu dem gegenwärtig noch isolierten Fundgebiet um Peking. Dieser Lebensraum ist eingespannt in den Rahmen der geographischen Gegeben- heiten, die zusammen mit dem Klima seine Grenzen bestimmen. Hohe Gebirgswälle verhindern eine weitere Ausbreitung nach Westen und Norden. Nur durch die Senke zwischen Tonkinküste und Jünnan konnte die Gattung nach Norden vor- stoßen, bis das palaearktische Klima und die veränderte Vegetation auch hier ihrer Wanderung ein Ziel setzten. Die Gebirgsketten bilden nur dann ein absolutes Hindernis, wenn sie als hoher Wall senkrecht zur Ausbreitungsrichtung ziehen, wie z. B. das Zentralmassiv des Himalaja im Norden des Gangestales. Fällt da- gegen die Streichrichtung des Gebirges mit der Ausbreitungsrichtung zusammen, oder wird das Gebirgsmassiv von Flußtälern in Ausbreitungsrichtung durchbro- chen, so ist das Gebirge für die Ausbreitung vieler Säugetierformen kein Hin- dernis mehr. Ein Beispiel dafür bietet der Ost-Himalaja mit seinen tief einge- schnittenen, nord-südlich ziehenden Flußtälern. Die subtropische Vegetation und damit auch die indochinesische Fauna dringen auf diese Weise tief in das Hochgebirge ein, das so seinen Charakter als absolute Faunengrenze verliert. Im Süden und Osten fallen die Verbreitungsgrenzen der Gattung im allgemeinen mit der Festlandsküste zusammen, mit Ausnahme von Ceylon, Hainan und Formosa, die über frühere Festlandsverbindungen ihre Fauna erhalten haben. Der geographischen Gliederung dieses Raumes in Vorderindien und in ein indochinesisches Gebiet entspricht wiederum die systematische Aufteilung der ‘Gattung in die vorderindische Untergattung Frunambulus s. str. und in die indo- chinesische Untergattung Tamiops. Die östlichsten, bis heute bekannt gewordenen Fundorte für Funambulus s. str. verteilen sich entlang der Westgrenze von Ben- ral, während Tamiops bis zur Ostgrenze von Nepal und bis zum Oberlauf des Brahmaputra vorkommt. Auch die gegenwärtige Verteilung der Hauptarten von Funambulus über Vorderindien läßt sich als Ausdruck der heutigen geographr- schen, geologischen und klimatischen Tatsachen deuten. Danach gliedert sich Vorderindien in die alluviale Indus-Gangesebene und ein südliches, sehr altes Festlandmassiv auf Gneissgrundlage. Diese eigentliche Halbinsel erfuhr nur im Westen eine bedeutendere Gebirgsauffaltung, die als Western Ghats die gesamte Westküste vom übrigen Lande trennt. Diese Trennung ist vor allem in klimati- scher Hinsicht sehr ausgesprochen, da die Gebirgsketten die Regen des Südwest- Monsums im Küstengebiet zurückhalten und damit auch der Vegetation ein eigenes Gepräge geben. Entsprechend dieser Dreiteilung können auch drei Funam- bulus-Arten unterschieden werden, pennanti im Indus-Gangesgebiet, tristriatus entlang der Westküste und palmarum im übrigen Vorderindien und auf Ceylon. Diese Insel weist geologisch wie faunistisch eine nahe Verwandtschaft zum süd- lichsten Vorderindien auf, die vor allem von SARASIN eingehend erforscht wurde. Bei Funambulus wird diese Verwandtschaft dadurch dokumentiert, daß von den Festlandsarten nur palmarum auf Ceylon vorkommt. Außerdem ist von den beiden anderen auf Ceylon vorkommenden Arten (sublineatus und layardı) die eine nur noch aus dem südlichen Vorderindien bekanntgeworden, während die zweite W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 145 Art anscheinend endemisch ist. Auf die ungewöhnliche Verschiedenheit der klima- tischen Faktoren in den einzelnen Inselgebieten wurde schon im systematischen Teil hingewiesen. Das im Südwesten der Insel sich erhebende Gebirge und das südwestlich vorgelagerte Tiefland sind durch ihr feuchtes Klima scharf unter- schieden von dem übrigen Tiefland mit seinem heißen Trockenklima, und das Regengebiet zerfällt wieder in die beiden natürlichen Provinzen des feucht-heißen Tieflandes und des feuchten und kühlen Hochlandes. Entsprechend dieser klima- tisch-geographischen Dreiteilung lassen sich für die über die ganze Insel ver- breitete Art palmarum drei Unterarten unterscheiden. Zusammenfassend ist also festzustellen, daß die hier angewandte Systematik der Untergattung Funambulus ein getreues Abbild der engen Wechselbeziehungen zwischen räumlicher Verbreitung und Umweltfaktoren gibt. In dem oben umschriebenen Verbreitungsgebiet der Untergattung Tamiops lassen sich auf Grund der Oberflächenstruktur und der klimatischen Gegeben- heiten keine so prägnanten Gebietsunterteilungen durchführen wie in Vorder- indien, da diese Faktoren hier eine kompliziertere und in ihren Einzelheiten nicht ıso scharf abzugrenzende Gesamtheit bilden. Zum mindesten sind aber Burma, Hinterindien und die malaiische Halbinsel als geographische Einheit anzuspre- chen gegenüber dem chinesischen Raum. Beide Gebiete sind durch den Ost- Himalaja und seine östlichen, zum Pazifik ziehenden Ausläufer getrennt. Nur im Küstengebiet von Tonkin sind beide Zonen durch eine schmale Tieflandpforte verbunden. Diesem geographischen Rahmen entspricht das Verbreitungsbild von Tamiops. Wir unterscheiden eine nördliche, in der Hauptsache osthimalajisch- chinesische Art (swinhoe:) und eine südliche, hinterindische Art (macclelland:). Nur im französischen Indochina kommen beide Arten nebeneinander vor. Bei Be- sprechung der zeitlichen Verbreitung und der Untersuchung ihrer Ausbreitungs- richtungen wird gezeigt, daß auch diese Ueberlagerung letzten Endes durch ein geographisches Moment und zwar durch die erwähnte Tonkinsenke bewirkt wurde. 2) Gattung Ratufa. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung erstreckt sich vom südlichen Vorder- indien unter Einschluß von Ceylon nach Norden bis Nepal, von hier in östlicher Richtung bis Hainan und im Süden über den gesamten westlichen malaiischen Archipel. Im westlichen Vorderindien sind Fundorte, die nördlich vom Gebiet des Narbada-Flusses liegen, bis jetzt nicht bekannt geworden. Im östlichen Vorderindien ist Ratufa dagegen bis nach Nepal hinein bekannt zeworden. In Hinterindien verläuft die nördliche Verbreitungsgrenze vom Ober'auf des Brah- maputra entlang der Grenze vonOber-Burma bis zur Nordgrenze von Tonkin, ein- schließlich der Insel Hainan. Im malaiischen Archipel kommt sie außer auf den großen Sundainseln auch auf den meisten kleineren Inselgruppen vor, östlich bis einschließlich Bali, nördlich bis einschließlich der Banguey-Insel. Im vorderindischen Raum ist für Ratufa nur eine Art (macroura) anzuneh- men, aber die gegenwärtige Verteilung ihrer Unterarten entspricht derjenigen der Funambulus-Arten und damit der unter Funambulus beschriebenen geographischen und klimatischen Gliederung von Vorderindien und Ceylon. Den Unterarten der 10 146 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Westküste (indica, superans) stehen die Unterarten aus dem übrigen Vorderindien: (bengalensis, centralis, maxima) als einheitliche Gruppe gegenüber. Die Drei- teilung von Ceylon findet ihren Ausdruck in der Ausbildung von drei Unterarten (macroura, melanochra, dandolena), deren Verbreitungsgebiete sich mit den drei klimatisch-geographischen Teilgebieten decken. Das Vorkommen der Unter- arten von macroura aus dem nördlichen Vorderindien und aus Hinterindien zieht sich entlang des Himalaja-Abfalles von Nepal durch Ober-Burma und Nord-Siam bis Tonkin und Hainan und von hier südlich bis zur Südgrenze von Laos. Im Raum von Ober-Burma und Nord-Siam wird das Verbreitungsgebiet überlagert von der hinterindisch-malaiischen Art Ratufa bicolor. Für die Abspaltung dieser Art. und ebenso für ihr Fehlen auf Borneo kann weder aus der Oberflächenstruktur des Landes noch aus geologischen Momenten heraus eine beweiskräftige Er- klärung gegeben werden. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Ober-Burma durch Siam bis Cambodia und Süd-Annam, nach Süden über die Malaiische Halbinsel. Sumatra, Java und Bali. Die dritte Ratufa-Art (affinis) ist verbreitet vom Isthmus. von Kra südlich über den Rhio-Linga-Archipel, Sumatra, Banka, Billiton und Borneo, unter Ausschluß von Java und Bali. Ueber die Verursachung dieses. Verbreitungsbildes von Ratufa im hinterindisch-malaiischen Raum gibt der zweite Abschnitt über die zeitliche Verbreitung näheren Aufschluß. 3) Gattung Rhinosciurus. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung reicht nördlich bis zum Südabfall des Himalaja, von Nepal über Bhutan und Assam bis zum Oberlauf des Jangtse und weiter Jangtse-abwärts bis zur Küste. Südlich dieser Gebiete umfaßt der Lebensraum das südchinesische und hinterindisch-malaiische Festland einschließ- lich der Inseln Formosa und Hainan. Im indomalajischen Archipel ist Rhinosciurus von folgenden Inseln beschrieben worden: Sumatra mit den nordwestlich vorge- lagerten Baujak-Inseln, Rhio-Linga-Archipel, Tioman-, Anambas- und Natoenas- Inseln, Borneo und Celebes. Mit Ausnahme der malaiischen Halbinsel südlich des Isthmus von Kra, auf der beide Arhönosciurus- Untergattungen nebeneinander vorkommen, vertreten sich Dremomys und Rhinosciurus s. str. geographisch. In- nerhalb des oben umschriebenen Lebensraumes ist Dremomys in der Haupt- sache auf den Nordteil und Rhinosciurus s. str. auf das Gebiet des Archipels. beschränkt. Die artliche Aufgliederung der Untergattung Dremomys entspricht in großen Zügen der von Tamiops. In den nördlichen Grenzgebieten der Gattung‘ findet sich die Art lokriah, während vom südchinesischen Küstengebiet bis Burma und südlich bis Johore die Art rufigen:s vorkommt. Eine Sonderstel- lung nimmt die monotypische Art everetti ein, deren Verbreitungsgebiet auf Nord-Borneo beschränkt ist. Im südlichen Teil des Verbreitungsraumes der Gat- tung, der in der Hauptsache dem indomalaiischen Archipel angehört, ist für die Uniergattung Rhinosciurus s. str. nur eine Art (laticaudatus) anzunehmen. Eine Ausnahme macht nur Celebes, dessen Rhinosciurus-Vertreter (heinrichi) artlich zu differenzieren ist. Das Verbreitungsbild der Untergattung Dremomys ist im wesentlichen als Ausdruck der heutigen topographischen und klimatischen Ge- gebenheiten zu werten. Demgegenüber entspricht das Verbreitungsbild des syste- matisch weniger gegliederien Rhinosciurus s. str. nicht der Vielfalt seines in. Fe A W-. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 147 zahlreiche Inselgruppen aufgeteilten Lebensraumes. Diese Feststellung, daß die durch die verschiedenen Meeresstraßen gegebene starke Isolierung der einzel- nen Gebietsteile in der systematischen Gliederung hauptsächlich nur durch eine unterartliche Differenzierung zum Ausdruck kommt, ist für alle Sceiuriden zu machen. Bei den hier nicht behandelien Formen mag heute noch eine artliche Trennung nach einzelnen Inseln ihre Gültigkeit haben, doch dürfte auch hier, ähnlich wie bei den bearbeiteten Gattungen, eine engere Zusammenfassung den verwandtschaftlichen Beziehungen besser entsprechen. Es muß angenommen werden, daß die im übrigen Gebiet stets festgestellten engen Wechselbeziehungen zwischen Verbreitungsbild und Topographie hier noch nicht lange genug wirk- sam sind, um eine tiefgreifendere Differenzierung zu verursachen. 4. Gattung Lariscus. Die nördliche Grenze des Verbreitungsgebietes läßt sich nicht mit beson- deren geographischen oder klimatischen Gegebenheiten zur Deckung bringen. Daraus ist zu schließen, daß die Ausbreitung nach Norden noch in Fluß ist und auf den für andere Gattungen beschriebenen Wegen weiter vordrinet. Die nörd- lichsten Fundgebiete liegen auf einer ungefähr von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Linie, die vom Trockengebiet des Mt. Popa in Burma über Nord- Siam nach Annam zieht. Der Lebensraum umschließt das gesamte südlich der eben iskizzierten Linie liegende Festland und die Hauptinseln des Archipels bis Borneo und Java. Das Festlandgebiet nördlich des Isthmus von Kra, die vorge- lagerten Inseln von Tenasserim und die Inseln im Golf von Siam sind aus- schließlich von der Art berdmorei der Untergattung Menetes besiedelt. Die zweite Art, Menetes hosei, kommt ausschließlich in dem isolierten Fundgebiet von Nord- west-Borneo vor. Die zum Lebensraum der Gattung gehörenden Inseln des west lichen Archipels und die Malaiische Halbinsel südlich des Isthmus von Kra werden von der Untergattung Lariscus s. str. bewohnt. b) Historische Verbreitung. i) Allgemeine Übersicht. Bei einer vergleichenden Betrachtung der heutigen Verbreitungsgebiete der einzelnen Gattungen wird zunächst die Tatsache deutlich, daß in Vorderindier außer Funambulus und Ratufa keine Eichhörnchen (auch nicht Callosciurus und DTomeutes) vorkommen. Dieser faunistische Befund darf als Ausdruck der erdgeschichtlichen Sonderstellung Vorderindiens angesprochen werden. Die heu- tige Kenntnis seiner miocaenen und pliocaenen Tierwelt verdanken wir in der Hauptsache den Fossilfunden in den Siwaliks. Diese Ablagerungen können na- türlich kein vollständiges Abbild der damaligen Fauna liefern, da die Erhaltung und Auffindung besonders der kleinwüchsigen Formen das Zusammentrelien einer großen Zahl günstiger Umstände zur Voraussetzung haben. So sind die Fossiliunde aus diesem Gebiet gerade von Nagetieren sehr spärlich und auf große Formen beschränkt (z. B. Hystrix), so daß sie unmöglich dem wirklichen Tat- bestand voll gerecht werden können. Obwohl sie nicht fossil aus Vorderindien bekannt geworden sind, mußte schon früher für verschiedene Tieriormen auf Grund anderer Momente ein vorderindisches, miocaenes Entstehungszentrum an- 10% 148 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. genommen werden. Eis schließt daher keinen Widerspruch in sich, wenn wir die Entstehuneszeit der vorderindischen Sciuriden im oberen Miocaen ansetzen, ob- wohl ihr Vorkommen bis heute durch keine Funde aus den Siwaliks belegt werden konnte. Als Ursache für das Fehlen von Fossilfunden in den Siwaliks ist bei den Seiuriden vielleicht außerdem noch in Erwägung zu ziehen, daß sie von ihrem Entstehungszentrum im südlichen Vorderindien aus das Gebiet der Siwaliks erst gegen Ende der Ablagerungsperiode dieser Fossilfundstätten erreichten. Bis ins Pliocaen ist Vorderindien noch durch die frühtertiären marinen Trans- eressionen im heutigen Ganges- und Indusgebiet fast vollständig vom Festland isoliert. Erst im Verlauf der einsetzenden Auffaltung des Himalaja-Massivs wird das Meer zurückgedrängt und etwa im mittleren Pliocaen über Bengalen die Ver- bindung mit Hinterindien hergestellt. Da für die Darstellung der Wechselbezie- hungen zwischen geologischer Formung und Säugetierverbreitung die vorcaeno- mane Epoche unberücksichtigt bleiben kann, ist Vorderindien in mammologischer Hinsicht und bezogen auf Hinterindien bis ins Pliocaen als isoliertes Gebiet mit selbständiger Fauna aufzufassen. Diesem vorderindischen Entwicklungszentrum sind von den Sciuriden Ratufa und Funambulus zuzurechnen, während die an- deren, auch heute noch in Vorderindien fehlenden Gattungen hinterindisch- malaiischen Ursprungs sind. Verfolgen wir zunächst den Ausbreitungsweg der Gattungen vorderindischen Ursprungs. Die großwüchsigen Formen der Gattung Ratufa drangen als schnell- wandernde Tiere unmittelbar nach Bildung des neuen Verbindungsweges nach Osten und Süden vor und erreichten auf ihrer Wanderung noch die Inseln des westlichen Archipels vor deren Abtrennung vom Festland. Die Einwanderung der Gattung Funambulus dürfte dagegen erst im Anfang des Pleistocaen erfolgt sein, so daß sie die Südküste der malaiischen Halbinsel 'erst zu einem Zeitpunkt erreichte, als die Straße von Malakka bereits die letzte Verbindung mit den Sundainseln durchbrochen hatte. Läßt das heutige Verbreitungsbild von F'unambulus kaum eine andere Deu- tungsmöglichkeit als die hier entwickelte zu, so wäre für Aatufa immerhin auch eine Ausbreitungsrichtung in entgegengesetztem Sinne denkbar. Dieser theoretisch möglichen Ausbreitung von Hinterindien nach Vorderindien widerspricht aber das Verbreitungsbild der tatsächlich im hinterindischen Raum entstandenen Gat- tungen, die sämtlich im vorderindischen Raum fehlen und in Bengalen den west- lichsten Punkt ihrer Ausbreitung finden. Die Topographie Bengalens liefert keinen stichhaltigen Grund für seinen Grenzcharakter. Die Ursache dafür ist vielmehr in dem erdgeschichtlichen Moment der pleistocaenen Glacialperiode zu suchen. Dieses Ereignis wird sich zumindest in Himalajanähe in gleicher Weise als voll wirksames Ausbreitungshindernis ausgewirkt haben wie in anderen Erd- regionen. Erst seit Ende der Eiszeit, also seit relativ kurzer Zeit, haben die Tiere wieder volle Ausbreitungsmöglichkeit, die ihren Ausdruck in dem lang- samen Eindringen der östlichen Gattungen nach Vorderindien findet. Die Gattung Funambulus differenzierte sich durch diese vorübergehende Zweiteilung ihres Areales in zwei Untergattungen, deren Verbreitungsgebiete sich jetzt langsam übereinanderschieben. Bei der Gattung Ratufa, die in schnellem, beiderseitigen Nachrücken die entstandene Verbreitungslücke wieder auffüllte, entstand keine W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 149 nachhaltige Aufspaltung, so daß sie heute weiter als einheitliche Gattung besteht. Nachdem wir in großen Zügen den Ausbreitungsweg von Funambulus und Ratufa skizziert haben, wenden wir uns nunmehr den Gattungen zu, deren Ent- stehungszentren im hinterindisch-malaiischen Raum zu suchen sind. Nimmt man für eine im hinterindisch-malaiischen Raum im Obermiocaen ent- standene Tierform das Gebiet um Tonkin als Ursprungsherd an, so würde sie heute einen Lebensraum innehaben, dessen geographisches Zentrum ebenfalls etwa im Tonkin-Raum liegt; denn nach Norden war der Weg zum Jangtse ofien, nach Nordwesten bieten die Flußtäler des Osthimalaja eine Ausbreitungsmöglich- keit, nach Süden mußte auf Grund der geologischen und tiergeographischen Be- funde und bei Berücksichtigung des zeitlichen Fortschreitens eine Besiedlung des westlichen Archipels gegeben sein. Lediglich nach Westen mußte die Gla- cialperiode die Ausbreitung vorübergehend hemmen. Dem hier entworfenen Bild entspricht die Gattung Rhinosciurus. Für die Gattung Lariscus ist entsprechend ihrem Verbreitungsgebiet ein südlicheres, malaiisches Entwicklungszentrum an- zunehmen. Gegenüber Rhinosciurus zeigen die Formen von Lariscus den Ha- bitus einer jüngeren Gattung. Nimmt man für sie infolgedessen erst das Pliocaen als Entstehungszeit an, so konnten sie lediglich auf Grund eines südlicheren Ent- wicklungsherdes die zu ihrem heutigen Lebensraum gehörigen großen Sundainseln besiedeln. Bei relativ später Entstehungszeit und südlichem Ursprungszentrum drangen sie dagegen in nördlicher Ausbreitungsrichtung in Hinterindien nur bis zur geographischen Breite der siamesischen Nordgrenze vor. Bevor wir in die Besprechung der Sonderheiten in der Verbreitungsge- schichte der einzelnen Gattungen eintreten, ist noch kurz auf die tiergeographi- sche Bedeutung der malaiischen Halbinsel, insbesondere des Isthmus von Kra einzugehen. Die Hebung der Halbinsel ist im oberen Miocaen anzusetzen. Damit war bis zur Lostrennung von Sumatra, also bis weit ins Pleistocaen hinein, eine Ausbreitungsmöglichkeit von und nach den Sundainseln gegeben. Aus dem Ver- breitungsbild, das ein großer Teil der heutigen Fauna bietet, muß aber mit Not- wendiekeit geschlossen werden, daß diese Verbindungsbrücke eine bestimmte Zeit hindurch für die vordringende Fauna gesperrt war. Für die hier behandelten Sciuriden ist folgender tiergeographischer Tatbestand gegeben. In der Gattung Lariscus bildet der Isthmus von Kra die Grenzscheide zwischen den Untergat- tungen Lariscus s. str. und Menetes; in der Gattung Rhınosciurus das Ueber- gangsgebiet der Untergattungen Rhinosciurus s. str. und Dremomys, in der Gattung Ratufa erreicht die Art R. affınis im Gebiet des Isthmus ihren nörd- lichsten Verbreitungspunkt, während die Art AR. bicolor durch die ganze malai- ische Halbinsel vorkommt. Die Gattung Funambulus kommt in der Untergattung Tamiops mit einer einzigen Unterart durch die ganze malaiische Halbinsel vor. Damit sind innerhalb der Sciuriden die gleichen Verbreitungsbilder ausgeprägt, die sich auch bei Betrachtung der malaiischen Gesamtfauna zeigen. Für einen großen Teil der Tierformen ist der Isthmusraum noch heute ein mehr oder we- niger stark ausgeprägtes Grenzgebiet oder ein Scheidungsgebiet: verwandter Arten bezw. Untergattungen. Daneben finden sich aber Formen, die in einer Art oder sogar Unterart die gesamte Halbinsel bewohnen. Vergleicht man in diesem Zusammenhang die Zeitperioden, in denen die Malaiische Halbinsel den einzelnen 150 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Gattungen als Verbindungsbrücke nach Süden resp. nach Norden diente, so ist für den nördlichen Rhinosciurus (Dremomys) und ebenso für den von Süden vorstoßenden Lariscus das mittlere Pliocaen anzunehmen. Von den Gattungen vorderindischen Ursprungs dürfte der Vorstoß durch die malaiische Halbinsel bei der schneller wandernden Ratufa gegen Ende des Pliocaen erfolgt sein, während Funambulus (Tamiops) erst im Pleistocaen in diesem Gebiet erscheint. Aus der Kombinierung der räumlichen und zeitlichen Befunde ergibt sich, daß die malaiische Halbinsel wahrscheinlich im Zeitraum des mittleren bis oberen Pliocaen im Gebiet des heutigen Isthmus von Kra eine vorübergehende Unter- brechung in ihrer Eigenschaft als Verbindungsbrücke erfahren hat. Bei den zuerst angekommenen Formen, d. h. hier bei Lariscus und Rhinosciurus. bewirkte diese Arealtrennung eine Aufspaltung der vorher einheitlichen Gattungen. Später ein- treffende Formen, d. h. hier Ratufa und Funambulus, Ianden bereits wieder eine ungehinderte Ausbreitungsmöglichkeit vor, so daß hier eine Differenzierung unterblieb. Daß Ratufa affinis heute am Isthmus ihre Nordgrenze erreicht, erklärt sich aus der speziellen Verbreitungsgeschichte von Ratufa und steht in keinem näheren Zusammenhang mit der hier besprochenen allgemein wirksamen Ursache. Das vorstehend entwickelte Uebersichtsbild der allgemeinen Ausbreitungs- richtungen in den verschiedenen erdgeschichtlichen Perioden läßt sich für die einzelnen Gattungen wie folgt ergänzen: 2) Gattung Frunambulus. Es wurde bereits gezeigt, daß die Verbreitungsgebiete der einzelnen Arten der Untergattung Frunambulus s. str. den heutigen geographischen und klimati- schen Gegebenheiten des vorderindischen Lebensraumes entsprechen. Es darf angenommen werden, daß auch die zeitliche und räumliche Entstehung dieser Arten der geographischen und klimatischen Differenzierung parallel lief. Danach wäre Funambulus palmarum als ursprünglichste Art anzusprechen, von der 'sich nach Bildung der Western Ghats F'. tristriatus und nach dem Auftauchen des Indus- Ganges-Gebietes F. pennanti abspaltete. Ob letztere Art bereits beim ersten Vor- dringen nach Norden entstand oder erst beim zweiten Vorstoß mach der Eiszeit selbständig wurde, mag dahingestellt bleiben. Eine Besiedlungsmöglichkeit Cey- lons vom südlichen Vorderindien aus war bis ins Pleistocaen dauernd gegeben, so daß die heutigen Inselformen von Funambulus denen des benachbarten Fesi- landes sehr ähnlich sind. Die Untergattung Tamiops spaltet sich im Grenzgebiet von Ober-Burma und West-Jünnan in die nördliche Art swinhoei und die südliche Art macclellandi auf. Tamiops macclellandi dringt in der Unterart darbei nach Süden vor bis zur Südküste der Malaiischen Halbinsel. Im Gebiet östlich von Bangkok zweigt die Unterart rodolphi ab, die entlang der Küste bis zum unteren Cochinchina zıeht und von dort bis ins nördliche Annam vorstößt. In Tonkin entsteht die Unterart inconstans, die heute aber noch nicht über die Tonkinsenke nach Norden hinausgekommen ist. Für die Ost-Himalaja-Art swinhoei sind auf Grund ihrer heutigen Verbreitung zwei Ausbreitungsrichtungen anzunehmen. Vom Ober- lauf des Jangtse drang sie in nordöstlicher Richtung entlang der Osthänge der W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 151 Honan- und Shansi-Berge bis Peking vor (vestitus). Eine zweite ‘Welle breitete sich in südöstlicher Richtung bis zur Tonkin-Küste aus und ging von hier als Unterart hainanus nach Süden bis zum unteren Cochinchina und als Unterart maritimus nach Norden bis Fokien. Vom Mittel- und Oberlauf des Jangtse und ebenso aus dem Gebiet südlich der Jangtse-Mündung bis Peking fehlen jegliche Fundortangaben. Da nach MELT (1934) alle „Osthimalaja-Deszendenten‘“ ein ähnliches Verbreitungsbild zeigen, dürfte sich auch die Peking-Unterart Tamiops nicht aus der südlichen Küstenform maritimus entwickelt haben, sondern aus dem typischen swinhoer bei dessen Vorstoß nach Nordosten entstanden sein. Al- lerdings fehlen aus diesem Gebiet für Zamiops heute noch die Fundortangaben, doch läßt sich aus der größeren Aehnlichkeit von vestitus mit swinhoei und aus dem gleichen Verhalten anderer Tierformen auf diesen Ausbreitungsweg schlie- ßen. Im Gebiet des französischen Indochina kommen beide Tamiops-Arten neben- einander vor. Tamiops macclellandi dürite aber von Süden her diesen Raum be- siedelt haben, während Tamiops swinhoei durch die Tonkinsenke von Norden kam. Dementsprechend ist in Fortsetzung der bisherigen Ausbreitungsrichtungen für macclellandi eine Verbreitungstendenz durch die Tonkinsenke nach Südchina hin- ein anzunehmen und für swinhoei ein langsames Eindringen in den Lebensraum von darbei. 3) Gattung Ratufa. Innerhalb der Art macroura wandelt sich nach ihrem Uebertritt aus Vorderindien in westöstlicher Richtung die Unterart gigantea im Gebiet der Wasserscheide zwischen oberem Chindwin und Irawady in die Unterart stigmosa, die wiederum in Nord-Siam am Oberlauf des Mekong in die Unterart hainana übergeht, Nach Erreichung der Küste und Besiedlung von Hainan wandte sich diese Unterart nach Süden und besiedelt heute das Gebiet östlich des Mekong bis etwa zur Südgrenze von Laos. Unverständlich bleibt in diesem Ausbreitungsbild, warum R. macroura nicht nach Norden vordrang, denn sie fehlt sowohl in den Flußtälern des Osthimalaja wie nördlich der Tonkinsenke. In südlicher Ausbrei- tungsrichtung entsteht von Manipur südlich bis zu den Chin-Hills R. m. lutrina. Im Gebiet der Shan-Staaten, von Pegu und Toungho, also im südlichen Burma, das als Treffgebiet verschiedener nord- und süd-burmanischer Tierformen be- kannt ist, entstand bald nach dem Eindringen in Hinterindien, also noch zur Pliocaenzeit, die Art Ratufa bicolor. Bereits am Unterlauf des Chindwin finden ‘wir auf dem Ostufer die nördlichste bicolor-Unterart, die nur vom Typusfundort bekannt gewordene R. b. felli. Sie dürfte sich aus der südlichen marana entwickelt haben, die vom Trockengebiet des Mt. Popa bis Toungho vorkommt ‚und ihrerseits sehr nahe mit »haeopepla verwandt ist. R. b. phaeopepla ist durch Tenasserim verbreitet und geht in Siam östlich bis zum Menam. Diese Unterart wandelte sich bei weiterem Vordringen nach Süden in peninsulae und nach Südosten in leucogenys. Letztere geht bis zum Unterlauf des Mekong und spaltet östlich des Mekong in Cochinchina smithi ab. In beiden Richtungen erfolste dieser Vorstoß zu einer Zeit, wo die dem heutigen Festland vorgelagerten Inseln noch mit diesem zusammenhingen. Nach deren Abtrennung entwickelten sich 152 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. die im systematischen Teil beschriebenen Inselformen. Nachdem Sumatra vor Malakka aus besiedelt war, entwickelte sich die Unterart sondaica und im Uebergang nach Java die typische Unterart bicolor im Westen und albiceps im Osten. Auf Bali erreichte die Art den östlichsten Punkt ihrer Ausbreitung. Mit Ausnahme der Andamanen und Nicobaren, auf denen alle Sciuriden fehlen, sind auch alle kleineren Inselgruppen des westlichen Archipels von Ratufa be- siedelt. Nur die der Westküste Sumatras vorgelagerte Inselkette zeigt eine unregelmäßige Besiedlung. Diese Eigenart läßt sich am besten bei Besprechung der Ausbreitungsgeschichte von Zariscus darstellen. Hier sei nur erwähnt, daß die Besiedlung dieser Inseln ausschließlich über zwei schmale Landbrücken vor Sumatra aus erfolgt sein dürfte. Als Sockel der nördlicheren Verbindung sind die Banjak-Inseln anzusehen und als Sockel der südlicheren Brücke die Batoe-Inseln. Die Gattung Ratufa kommt nur auf diesen beiden Inselgruppen vor, erreichte ‚dieses Gebiet also erst, als die weitere Verbindung ’nach den übrigen Inseln bereits unterbrochen war. Gleichzeitig oder kurz vor der Besiedlung Sumatras von Malakka aus muß ein Vorstoß in östlicher Richtung nach Borneo hin erfolgt. sein und zwar in der geographischen Breite der heutigen Tioman-, Anambas- und Natoenas-Inseln. Im weiteren Vordringen nach Borneo hat sich wahrschein- lich auf Borneo selbst die Art bicolor in die Art affüinis gewandelt. Die Ursachen dieser Neubildung sind nicht zu ergründen. Doch dürfte diese Annahme der affinis-Entstehung die einzige Erklärungsmöglichkeit des heutigen Ausbreitungs- bildes von bicolor und affinis sein. Zum Verbreitungsbild von bicolor ist noch nachzutragen, daß diese Art auf Borneo völlig fehlt und in den Natoenas heute ihren am meisten gegen Borneo vorgeschobenen Fundort hat. Auf dem Rhio- Linga-Archipel und auf Banka und Billiton fehlt bicolor ebenfalls. Von ihrem Entstehungsgebiet Borneo aus drang jetzt affinis in umgekehrter Richtung in das Verbreitungsgebiet von bicolor vor. Das geschah in einer Zeit, als das bis dahin einheitliche Sundaplateau bereits von Nordosten und Osten her durch marine Transgressionen zerteilt wurde. So konnte affinis nicht mehr über die Natoenas nach Osten vorstoßen und erreichte über Banka und Billiton zwar noch Sumatra, aber nicht mehr Java, das durch die Sundastraße bereits isoliert war. Aus dem späteren Eindringen von Sumatra aus in das heutige Festland erklärt. sich dann auch die Verbreitung auf der malaiischen Halbinsel, wo affinis heute noch nicht das Gebiet des Isthmus von Kra erreicht hat. 4) Gattung Rhinosciurus. In dem als Bildungszentrum angenommenen Gebiet von Tonkin sind zwei. Unterarten zu unterscheiden, die Tieflandform rufigenis ornatus und die Höhen- form rufigenis gularis. Im Vordringen nach Süden entsteht die Unterart fuscus, die heute über das Gebiet von Annam und Laos, also von der Küste bis zum Mekong vorkommt. Nach Westen entwickelt sich die heute bis Tenasserim und Burma verbreitete typische Unterart. In die Malaiische Halbinsel dringt Dremomys zum ersten Male im Pliocaen vor. Nachdem sich die südlichsten Formen durch: die Arealtrennung im Raum des heutigen Isthmus von Kra zu Rhinosciurus s. str. entwickelt haben, breitet sich die Untergattung Dremomys in jüngster geologi- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 153 scher Zeit als Unterart belfeldi neben Rhinosciurus s. str. bis zur Südspitze der Halbinsel aus. Von Tonkin dringt Dremomys nach Norden durch die Tonkin- senke als melli in das Küstengebiet von Südchina ein und differenziert am Jangtse, im Ueberschneidungsgebiet mit der nördlichen Art lokriah, die Unterart pyrrhomerus aus. Im nordwestlichen Vordringen in den Ost-Himalaja durch die tief eindringenden Flußtäler entsteht die Art lokriah. Von der Unterart lokriah pernyi im Ost-Himalaja aus entwickelt sich in der Ausbreitungsrichtung jangtse- abwärts die bis zum Mündungsgebiet verbreitete Unterart senex, zu der die Formosa-Unterart owstoni in Beziehung steht. (Die Hainan-Form riudonensis ıst dementsprechend als Unterart von rufigenis zu erkennen). Das Vorkommen. von pernyi wird im Westen vom Oberlauf des Mekong begrenzt. Der westlich an- schließende Raum wird durch das breite Tieflandgebiet des Brahmaputra in zwei Teile getrennt. Vom Oberlauf des Mekong über die oberen Siromgebiete des Irawady und des Chindwin bis zum westlichen Abfall von Manipur und den Naga-Hills in die Brahmaputra-Ebene kommt macmillani vor, das in den nach Westen vorgeschobenen Höhengebieten der Garo-, Khasi- und Jaintia-Hills von garonum vertreten wird. Nördlich des Brahmaputra erstreckt sich von den Mishmi-Hills bis Ost-Sikkim das Verbreitungsgebiet von bhotia. Weiter am süd- lichen Himalaja-Abfall von Sikkim westlich nach Nepal kommt die typische: Unterart vor. Einem weiteren Vordringen nach Süden dürfte heute das Fluß- system von Indus und Brahmaputra entgegenstehen, während entlang des Hima- lajarandes nach Westen eine weitere Ausbreitungsmöglichkeit bis in das Gebiet der nördlichen Funambulus- Formen gegeben ist. Die Untergattung Dremomys fehlt auf dem gesamten Archipel, mit Aus- nahme des nordwestlichen Borneo, wo sich die in ihrem Vorkommen völlig isolierte Art everetti findet. Das gleiche eigenartige Verbreitungsbild zeigen neben Dremomys auch eine ganze Reihe anderer für Nord-Borneo charakteristi- sche Säugetierformen. Für diese tiergeographische Sonderstellung von Nord- Borneo ist die Annahme einer früheren Landverbindung über Palawan und die- Philippinen zum südchinesischen Festland die einleuchtendste Erklärung. Oceano- graphisch ist diese alte Landbrücke noch heute durch eine von Formosa über die Philippinen nach Nord-Borneo ziehende submarine Bank angedeutet. Fauni-- stisch spricht neben dem Fehlen der typischen Nord-Borneo-Formen im übrigen Archipel noch die nächste Verwandtschaft mit entsprechenden südchinesischen bezw. Osthimalaja-Formen für eine solche direkte Einwanderung von Südchina nach Nord-Borneo. So zeigt auch everetti mehr Aehnlichkeit mit den östlichen. Unterarten von lokriah (owstoni von Formosa) als mit der hinterindisch-malai- ischen Art rufigenis. Gegen diese Einwanderungstheorie spricht bei Dremomyys allerdings sein Fehlen auf den heute von der alten Landbrücke noch erhaltenen. Teilstücken, also vor allem auf den Philippinen. Es ist aber zu bedenken, daß Dremomys als äußerst scheues Erdhörnchen nur schwer auszumachen ist oder vielleicht tatsächlich aus unbekannten Gründen auf den Philippinen ausgestorben ist, wie wir es bei Rhinosciurus s. sir. für Java annehmen müssen. Wenn so: die hier gegebene Erklärung über die Herkunft der endemischen Nordborneo-- 154 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Fauna auch nicht voll befriedigen kann, so sprechen doch die meisten Momente für diese Theorie. Belegexemplare der Untergattung Rhinosciurus s. str. sind in den Samm- lungen verhältnismäßig selten. Die Tiere sind äußerst scheu und als ausge- sprochene Erdhörnchen nur schwer zu erbeuten. Bei der Auswertung ihres heute bekannten Verbreitungsbildes ist daher besondere Vorsicht geboten, vor allem bei Rückschlüssen, die sich auf das Fehlen dieser Untergattung auf einzelnen Inseln stützen. So hätte man z. B. bis zu dem erst in jüngster Zeit erfolgten Nachweis einer Rhinosciurus-Art auf Celebes aus dem vorher bekannten Ver- breitungsbild der Untergattung (Fehlen auf Java) durchaus den Beweis für die frühe Lostrennung von Java ableiten oder das Vordringen von Rhinosciurus erst in eine viel jüngere Zeit verlegen können, als es tatsächlich statthatte. Soweit Rhinosciurus-Stücke bis heute bekannt wurden, sind sie außer der Celebes-Form nur unterartlich zu trennen. Die malaiische Unterart geht über Tioman bis zu den Anambas-Inseln und differenziert sich im Vordringen nach Borneo zu laticaudatus, nach Süd-Johore, Rhio-Linga-Archipel und Sumatra, einschließlich der Banjak-Inseln zu tupaioides. Von Java ist Rhinosciurus bis heute nicht bekannt geworden. Zeitlich wäre dieses Fehlen nur zu erklären, wenn die Untergattung erst im Pleistocaen Sumatra erreicht hätte. Eine solche Annahme würde aber in Widerspruch stehen zu den im allgemeinen Teil gemachten Ausführungen und könnte vor allem auch nicht das Vorkommen von Rhinosciurus heinrichi auf Celebes erklären. Die Einwanderung nach Celebes wird aber über Java erfolgt sein, da hier die Verbindung mit dem westlichen Archipel am längsten gewährt haben dürfte. Eine Einwanderung nach Celebes über Borneo ist selbst bei An- nahme einer ehemaligen direkten Verbindung beider Inseln wohl ausgeschlossen, da Borneo zu einer Zeit von Rhinosciurus besiedelt wurde, als sich die geologisch alte Makassar-Straße schon trennend zwischen beide Inseln gelegt hatte. Auf Grund dieser Ueberlegungen muß angenommen werden, daß Rhinosciurus auch die Insel Java besiedelt hat. Ob das bisherige Fehlen javanischer Fundorte darauf zurückzuführen ist, daß Rhinosciurus auf Java ausgestorben ist (vielleicht in- folge der auf Java besonders schnell fortgeschrittenen Kultivierung) oder wegen seiner Seltenheit und schweren Jagdbarkeit noch nicht erbeutet wurde, muß dahingestellt bleiben. 5) Gattung Lariscus. Das Zentrum des Lebensraumes dieser Gattung ist im Gegensatz zu den bisher besprochenen Gattungen viel südlicher gelagert und gehört dem Gebiet des west- lichen Archipels an. Die Annahme des Entstehungszentrums in diesem Gebiet und zwar auf Sumatra gibt auch die nachhaltigste Erklärung für das heutige Verbreitungsbild. Setzen wir die Entstehungszeit im unteren Pliocaen an, so er- reichten die ersten Vorläufer im Vordringen nach Norden die nördliche malai- ische Halbinsel noch vor der von uns im Gebiet !des Isthmus von Kra angenomme- nen Unterbrechung der Verbindung zwischen eigentlichem Festland und Archipel. Durch die kurz darauf erfolgende Arealtrennung entstand im nördlichen Teil der Halbinsel die Untergattung Menetes, die im weiteren Vordringen den gleichen Weg einschlägt, wie ihn die anderen Gattungen in umgekehrter Richtung gingen. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 155 Die typische Unterart hat auf ihrem direkt nach Norden gerichteten Ausbrei- tungsweg heute das Gebiet von Nord-Siam und von Burma bis zım Mount Popa erreicht. Im südlichen Siam entsteht als südöstliche Abzweigung die Unterart mouhoti, die dem Küstenverlauf folgend heute bis nach Nord-Annam vorgedrungen ist. Nach Isolierung von Koh Chang und Koh Kut im Golf von Siam bilden sich auf diesen Inseln eigene Unterarten aus, die sich aber nur unbedeutend von der Unterart des benachbarten Festlandes unterscheiden. Sehr problematisch ist in diesem Zusammenhang das Vorkommen von Menetes hosei in Nordwest-Borneo. Dieses Gebiet nimmt damit hier die gleiche Sonderstellung ein, die schon bei der Untergattung Dremomys besprochen wurde und innerhalb der Sciuriden noch einmal bei Raheithrosciurus in Erscheinung tritt. Allerdings läßt sich das Vorkommen von Menetes hier kaum mit der für Dremomys und wohl auch für Rheithroseiurus gültigen Erklärung begründen. Menetes hat auf seinem Weg nach Norden heute noch nicht einmal Tonkin erreicht und kann daher auch nicht über die angenommene Landbrücke von Südchina aus nach Borneo einge- wandert sein. Da die Untergaitung nach Süden aber nur bis zum Isthmus von Kra vorkommt, kann im Augenblick kein tiergeographisch oder geologisch fun- dierter Ausbreitungsweg ausgemacht werden. Auch die Vermutung, daß inner- halb der Untergattung Lariscus s. str. eine latente „Anlage in Menetes-Richtung“ vorhanden ist, die unter ganz bestimmten Umwelteinflüssen als Mutation auf tritt, ist zu vage, als daß sie auch nur als Erklärungsversuch gewertet werden könnte. Da auch die Konstruktion irgendeiner neuen Landbrücke lediglich auf Grund dieses einen Befundes oder die Annahme eines vorzeitigen Aussterbens der Untergattung im südchinesischen Raum viel zu gewagt und zu wenig ke- gründet erscheint, muß die Frage nach der Herkunft von Menetes hosei vorläufig -offenbleiben. Die typische Unterart von Lariscus s. str. ist vom Tiefland von Sumatra aus über den Rhio-Linga-Archipel, Singapore, Süd-Johore und die Anambas- Inseln verbreitet. Auf Sumatra entwickelten sich die Gebirgstiere zur eigenen Unterart niobe, zu der wieder die Unterarten der gebirgisen Batoe- und Mentawei- Inseln in näherer Beziehung stehen. Von den hier besprochenen Gattungen hat Lariscus die weiteste Verbreitung über die Sumatra im Westen vorgelagerte Inselkette, nämlich von den Bätoe-Inseln bis nach Süd-Pagi. Das spricht dafür, daß diese Gattung — wie angenommen wurde — als erste Sumatra besiedelte, Entlang der Westküste von Sumatra zieht eine submarine Bank, als deren Er- hebungen über den Meeresspiegel die dortige Inselkette angesehen werden kann. Diese Inselkette ist von Sumatra durch einen sehr tiefen Graben getrennt, der sich von Südosten her bis zu den Batoe-Inseln und von Nordwesten her bis zu den Banjak-Inseln vorstreckt. Diese beiden Inselgruppen sind Sumatra am meisten genähert und nur durch merklich filacheres Wasser von Sumatra getrennt. Diesem oceanographischen Befund entspricht die aus der Fauna der Insel abge- leitete Besiedlungsgeschichte. Die Lariscus-Unterart der Batoe-Inseln (rostratus) ist eine deutliche Zwischenform von der Sumatra-Unterart und der Unterart der Mentawei-Inseln. Diese Inseln wurden zuerst isoliert, so daß die später ein- -treffende Ratufa nur noch die Batoe-Inseln besiedeln konnte. Auch die zweite Brücke über die Banjak-Insein nach Simaloer bezw. Nias, war bereits bis auf 156 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. die Verbindung Banjak-Sumatra zerstört, als Ratufa hierher vordrang. Die nach Java übergegangenen Lariscus-Tiere entwickelten sich nach Isolierung dieser - Insel zu Lariscus insignis javanus, und die Tiere von Borneo zu Lariscus insignis diversus. Schließlich differenzierte sich auf der Malaiischen Halbinsel außer im äußersten Süden, aber einschließlich Tioman, die Unterart jalorensis aus. 6) Gattung Rheithrosciurus. Als letzte der hier behandelten Gattungen ist noch der monotypische Rheithrosciurus in diesem Zusammenhang kurz zu erwähnen. Sein auf Borneo beschränktes Vorkommen stellt in ganz besonderem Maße die Eigenart der Fauna dieses Gebietes heraus. In der Literatur wird Rheithrosciurus nur aus Nordost- und Ost-Borneo beschrieben. Nach den hier erstmalig untersuchten Stücken muß aber eine Besiedlung über ganz Borneo angenommen werden. Die Einwande- rung; dürfte hier ebenso wie bei anderen endemischen Formen von Borneo über eine Landbrücke von Südchina her erfolet sein. Da sich Rheithrosciurus von allen anderen Sciuriden- Gattungen sehr stark unterscheidet, ist es allerdings kaum möglich, seinen Ausbreitungsweg anhand des Vorkommens verwandter Formen zu verfolgen. Eine direkte Ableitung von den Riesenhörnchen erscheint recht unwahrscheinlich. Die bei keinem indomalaiischen Eichhörnchen so un- gewöhnlich stark ausgebildeten Ohrbüschel, der buschige Schwanz und die Farb- tönung des Felles lassen eher eine Verwandtschaft mit dem europäischen Sceiurus vermuten. Für diese Annahme spricht vor allem auch die Form des Baculum; von der für Sciurus vulgaris charakteristischen Knochenform weichen die Baculae der indomalaiischen Arten ganz erheblich ab mit Ausnahme von Khei- throsciurus, bei dem die typische vulgarıs-Form wieder auftritt. — Zusammen- fassend ist also festzustellen, daß der Hergang der Entwicklungs- und Verbrei- tungsgeschichte der Gattung infolge der scharf ausgeprägten Eigenart von Rheithrosciurus und seines eng begrenzten Lebensraumes heute noch nicht über die hier geäußerte Vermutung hinaus präzisiert werden kann. 7) Verwandtschaftliche Stellung innerhalb der Sciuriden. Die Frage nach der Verwandtschaft und Ableitung der hier behandelten Formen von anderen Gruppen der Sciuriden kann naturgemäß erst dann eine beweiskräftig iundierte Beantwortung erfahren, wenn sämtliche Sciuriden in. gleicher Weise bearbeitet worden sind, wie es hier für Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen geschehen ist. Es ist daher verfrüht, schon jetzt eine end- gültige Einordnung der untersuchten Formen in einen Stammbaum der Sciuriden vorzunehmen. So ergeben sich z. B. je nach der Bewertung der einzelnen .Unter- sckeidungsmerkmale stark voneinander abweichende Ableitungsbilder, aus denen sich erst auf der Grundlage einer umfassenden Gesamtbearbeitung ein gesichertes Schema entwickeln läßt. Gegenwärtig ist nur festzustellen, daß die hier unter- suchten Tiere — wie schon in der Einleitung gezeigt wurde — untereinander sehr nahe verwandte Formen sind, die wahrscheinlich aus den geographisch. und zoologisch verbindenden Gruppen Callosciurus und Tomeutes entstanden sind. Fellzeichnung und Schädelbau lassen innerhalb der in ihrer Zusammen- setzung allerdings recht heterogenen Callosciurus und Tomeutes Ansätze der für die abzuleitenden Gattungen charakteristischen Merkmalsausprägungen. er- W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. SA kennen. Eine Sonderstellung nehmen lediglich die sicher am längsten selbst ständige Gattung Ratufa und der oben behandelte Rheithrosciurus ein, die wohl kaum direkt aus dieser Zentralgruppe um Callosciurus und Tomeutes entstanden sein dürften. Die Ueberleitung in die afrikanische Xerus-Gruppe ist höchstwahr- scheinlich durch die vorderindischen Streifenhörnchen gegeben, während die amerikanischen Eichhörnchen aus dem europäischen vulgaris-Typ abzuleiten sind, der wiederum nähere Beziehungen zur afrikanischen Sciurus-Gruppe einerseits zur orientalischen Oallosciurus-Tomeutes-Gruppe andererseits erkennen läßt. D. Zusammenfassung. Die Ergebnisse der gestellten Aufgabe einer erstmaligen zusammenfassen- den Bearbeitung der Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen der orientalischen und indo-chinesischen Region betreffen zunächst die systematische Aufgliederung: und Einordnung der untersuchten Tierformen. Die nach dem derzeitigen Stand der Systematik unterschiedenen zehn Gat- tungen konnten in fünf Gattungen zusammengefaßt werden. Die alten Gat- tungen Tamiops, Menetes und Dremomys werden als Untergattungen, Ayosciurus und Tamiodes als Arten den anerkannten Gattungen Ratufa, Funambulus, Lariscus, Rhinosciurus und Rheithrosciurus zugeordnet. Innerhalb der Gattung Ratufa werden nur noch drei Arten unterschieden, während für Funambulus noch sieben, für Lariscus noch drei und für Rhino- sciurus noch fünf Arten anzunehmen sind. Lediglich die Gattung Rheithrosciurus hat mit einer einzigen Art den gleichen Artbestand wie bisher. Innerhalb der Gattungen überlagern sich diese Arten oft nur in schmalen Uebergangsgebieten. Auch die Zahl der gültigen Unterarten mußte ıstark reduziert werden. Diese Zusammenfassung innerhalb aller systematischen Kategorien beruht vor allem auf dem Gegensatz zwischen der in dieser Arbeit angewandten syn- thetischen Methode zu der in der bisherigen Sciurinen-Literatur bei weitem überwiegenden analytischen Methode. Wurde bisher das Hauptgewicht auf die abweichenden Merkmale jeder zu beschreibenden systematischen Einheit ge- legt, so wurde hier versucht, auf Grund gemeinsamer Merkmale die Verwandt- schaft der kleineren systematischen Einheiten in höheren Kategorien zum Aus- druck zu bringen. Erst diese Arbeitsweise, zusammen mit einer stärkeren Be- achtung des geographischen Momentes, ergab auch einwandfreie Vergleichs- möglichkeiten zur Behandlung allgemein-biologischer und tiergeographischer Fragen. Die systematischen Vorarbeiten brachten neben einer Sichtung der außer- gewöhnlich umfangreichen beschreibenden Literatur vor allem eine Klarstellung der verwandtschaftlichen und tiergeographischen Beziehungen, | Die erarbeitete Systematik bringt die engen Beziehungen der Tierwelt zu ökologischen und geographischen Faktoren zum Ausdruck. So entspricht der morphologisch-klimatischen Dreiteilung von Ceylon die Aufspaltung in drei Unterarten bei den beiden einzigen über die ganze Insel verbreiteten Arten (Ratufa macroura und Funambulus palmarum). Ebenso spiegelt sich in der Syste- matik der vorderindischen Gattungen die morphologisch-klimatische Dreiteilung dieses Gebietes wieder, und zwar entspricht bei Ratufa die Unterartsbildung, 158 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. bei Funambulus die Artbildung dieser Aufteilung. Der geographischen Gliederung des Verbreitungsgebietes von Funambulus entspricht auch die Aufteilung in Untergattungen, und innerhalb der Untergattung Zamiops passen sich wiederum die Arten vollkommen dem geographischen Rahmen an. Für die übrigen Gat- tungen konnten aus der Systematik ähnliche Zusammenhänge abgeleitet werden. Als absolute Verbreitungsgrenzen sind für die hier untersuchten Tiere vor allem hohe Gebirgswälle und das offene Meer anzusehen. Die Gebirgsketten bilden jedoch nur dann ein absolutes Hindernis, wenn sie senkrecht zur Ausbreitungs- richtung ziehen (Zentralmassiv des Himalaja), werden sie dagegen von Fluß- tälern in Ausbreitungsrichtung durchbrochen, oder fällt ihre Streichrichtung mit der Ausbreitungsrichtung zusammen, so verlieren sie ihren Charakter als abso- lute Faunengrenze (Osthimalaja). Die Fälle, in denen Verbreitungsbild und Topographie nicht räumlich über- einstimmen, konnten durch Einführung des historischen Momentes geklärt wer- den. Sie sind als Ausdruck der geologischen Geschichte des betreifenden Ge- bietes zu werten. So liefert z. B. die Topographie Bengalens keinen stichhaltigen Grund für seinen Grenzcharakter. Die Ursache dafür ist vielmehr in dem erdge- schichtlichen Moment der pleistocaenen Glacialperiode zu suchen. Gleichgelagerte Fälle konnten vor allem innerhalb des indo-malaiischen Archipels und bezüglich des Istkmus von Kra geklärt werden. Aus der Kombinierung der systematischen und tiergeographischen Fest- stellungen einerseits mit den geomorphologischen und erdgeschichtlichen Er- gebnissen andererseits, konnten schließlich für jede Gattung Entstehungszeit und. Eintstehungszentrum festgelegt und ihre Ausbreitungswege und die heute wirk- samen Ausbreitungstendenzen aufgezeigt werden. Die Einordnung der hier untersuchten Formen in einen Stammbaum der Sciuriden Konnte nur kurz skizziert werden, da eine beweiskräftig fundierte Be- antwortung dieser Frage naturgemäß erst möglich ist, wenn sämtliche Sciuriden in gleicher Weise bearbeitet worden sind. Das Beweismaterial für die verschiedenen „biologischen Regeln“, die die: Parallelität im Verhalten bestimmter Merkmale innerhalb einer Tiergruppe zum Ausdruck bringen, ist recht spärlich. Für die BERGMANN’sche Regel tindet sich nur innerhalb der am weitesten nach Norden vorstoßenden Gattung Funambulus ein Beispiel. Für die ALLEN’sche Regel können die Sciuriden infolge ihrer gleich- mäßig dichten Behaarung kein exaktes Beweismaterial liefern. Dagegen konnten: verschiedene Beobachtungen bei Ratufa und Funambulus als mit der GLOGER- schen Regel übereinstimmend festgestellt werden. Es wurde nachgewiesen, daß Schwanzlänge, Schädelprofil und Entwicklung der Vorderfußklauen in ‚starkem Maße von den Lebensgewohnheiten abhängen. Die relative Länge des Schwanzes bezogen auf die Kopf/Rumpflänge be- trägt bei den ausschließlich baumbewohnenden Formen mindestens 100 °%/,, liegt aber meist weit darüber; bei den zeitweilig auch auf dem Erdboden lebenden Formen schwankt sie zwischen 8S0—100°/,, und bei den echten Erdhörnchen macht sie stets weniger als 80 °/, der Kopf/Rumpflänge aus. Je ausschließlicher eine Gattung erdbewohnend ist, um so ausgesprochener ist auch die Verlänge- rung der Rostralpartie und die Verstärkung der Vorderfußklauen ausgeprägt. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 159 E. Maßtabellen. Ratufa N | 2) o . zo. 2 2 2. 0.020008 S SS S — S Sy 300 | 300 | |808 | 1310| 310 320 325 1320| 325 Kopf-Rumpf-Länge | 386 |11 338 117| 336 |33| 338 |30 321 | 8 332 | 5) 335 , 3) 340 12, 338 114 457 | ‚358 365 370 335 340 340 360 345 309 375 360 370 | ‚360 365 38943651191 3die\ Schwanzlänge 422 12 403 17| 405 83] 404 |30 379 | 8] 896 | 5| 387,5] 2| 377 |12| 387 |12. 533 457 435 465 | 405 410 390 | | 8390 425 63 69 62 70 65 69 69 ı 74 | 75 Hinterfußlänge 80 |15| 72 17) 68,8|34| 79,61383| 67 | 8 70,4| 5| 69,3) 3| 77 |12| 78 |14 92 IT| 84 84 69 12 70 &l sl 64 61 63 59,6 62 61,8| [61,4 Größte Schädellänge| 74,614) 65,7| 8| 65,4] 9) 64,229 62T.| 66 'T.| 63 | 3 63,4 12| 63,213 82 | 67 68 Br] 65 | 65 65,1 Condylobasallänge |72,5 1 — a ze en — | ‚5z,8[r.| 58,7. Sa | 8: | | Condylobasilarlänge| 62,211] 55,3 3 — u a _— — I — | — 64,4 | 56 | | | Basallänge — — - — ı— —— —= a I 24 | | | | | | Palatallänge — 24712 — — — —| ZI 2 I 125,4 I | 28,7 25 | | | Palatilarlänge 28,8] 2] 26 | 6| — _ _ Ne) 29 27 | 25 25,2 20 24,4 25 | 25,7 24,7 Interorbitalbreite | 28,617 26,4| 8] 25,8| 9] 25,7/28| 23,4 T.| 25 |T.| 25,7| 3] 26,912) 26 1 33 27,8 27,6 27 | 26 | 28,4| | 26,8 40,2 39 39 37,2 | | 33 | 38,11 |88,4| Jochbogenbreite | 45,1/13| 40,210) 40,1| 9| 39,5|28] 37 |T.| 88 |T.| 38,3] 3) 40 112] 39,111& 50 41,5 44 42,5 39 41,1 39,9 | 21,5 19,8) | 20,4 20 | Nasalialänge 124,7) 9| 21 110] 21,2] 419,6] 1) 20 |T.|21,4|T.| 20,7) 2) — | ı 28 22.910.199 Dr | 14 13,9 14 | Diastema 16,5) 7|14,5| 714,6) 4| — ı— —- — 15,5/T.| 15,6 T. | 18,2 15 15 | | Praem. u. Mol. oben — — — — —, | — a = —_ı | | 12,5) #12.5 12 TEN 12 1 12 | Molarenreihe oben | 14,3.18| 12,9) 9] 12,7| 4| 12,5/31|12,8/T.| 13 |T.| 12,4, 2| 13.1113| 12,418 gl er | ee engel lass | 18 Unterkieferlänge — || — — N —- | | | a fe Er | | | | finis I = affinis, pyrsonata, auriventer. — affinis II —= arusinus, hypoleuca, catemana... 160 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Ratufa 2.2 | 8.82 S = = S | 2 I - S Se > S Er N "SS Q Ss II 2) SI ,8| 2 58 5 ern SS DS S SS S SS SS S I DD IS Q N S >= . S S Si SB S iS rD ES S RS 07) | | 305 315 315 132 860 360 323 | Kopf-Rumpf-Länge | 340 |T.| 317 | 7| 330 |T.| 342 |62, 319 | 3) 335 | 7 362 | 3) 362 2| 367 |26 350 370 325 343 366 365 398 370 380 385 360 415 400 425 Schwanzlänge 410 |T.| 391 | 7| 347 IT.| 415 |66| 409 | 3] 381 | 7| 426 | 31417 | 2| 453 |27 420 454 430 400 442 435 480 63 69 68 78 83 70 72 Hinterfußlänge 60 .|T.! 68 | 7| 60 |T.| 79,869] 71,3| 3| 80 | 7|84,7| 3| 75) 3| 82,329 71 90 75 sl 86 80 90 57.9 61 62,5 63 61 61,1 66 ı 166,5 Größte Schädellänge| 59,1] 6 6831| 8 — 65,4165| 65 | 3| 62,3] 7) 64,7| 4| 69 | 4| 70,7|29 0,8 65,9 68,5 66,9 63,2 67 02 Ma, 59 64 'Condylobasallänge | — _ —_ 60,812] — — — 67|1|22 — 62.5 70,4 48,6 51,2 56 54,2 58,8 Condylobasilarlänge| 49,3| 6 52,6 7) — 57,3111| 54,9) 3] — 5|I|1 — 60,4| 9 0,4 54,4 58,5 56 62,7 Basallänge — | | — _ = a _ BR we es | Palatallänge — 27,5/T.| — = _ — — | — — 22,4 22,7 245 25 | 25,8 Palatilarlänge 22,9| 7| 23,5) 6| 21 |T.| 26,214) 25,3) 3) — — — 26,9] 9 238,5, | 24,8 272 |26| | | 28 22,3 23,2 24 26 24 27,4 25,8 26,4 Interorbitalbreite |23,4| 6| 24,9] 8| 22 |T.| 26,2|67| 26,8] 3| 25,8] 7| 27,5] 8) 27,2] 4| 28 [29 24,5 27 29 27,5 27 27,5 28,2 3 36,4 37,5 38,2 39,1 39 40 43 41 .Jochbogenbreite 37,6| 6| 39,3) 8] 34 |T.| 40,6/60| 39,9| 3] 39,9) 7) 40,3| 3] 44,2] 5| 44,529 38,9 42 42,3 41 41,6 40,7 45,8 48 19 ol 18,1 19,5 21 20 Nasalialänge 18,6| 6) 20,2| 8) 16 |T.| 20,6/27| 21,3| 3| — — 22,9) 4 21,4| 7 19,3 22,4 23,9 22,3 25,8 23,1 11,8 12,6 14 13,6 15,6 Diastema 12,4| 6] 13,1) 7) 11,8T., 15 |21|13,8| 3] — — 7 16 >19 12,8 13,9 16 14,1 16,4 Praem. u. Mol. oben! — — — —- — — — = _ al he 122| | 18 13 13 Molarenreihe oben | 12 | 6/12,3 8| 11 |T.| 13,1|22) 13,5] 83] — 12,6) 113,6) 5| 13,8129 12,3 12,8 139 14,1 14 14,8 Unterkieferlänge _ — — — | _ _ — | — | — | ) affinis III = ephippium, baramensis, sandakanensis, cothurnata. bicolor I — baliensis, albiceps, bicolor. W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. Ratufa S iS | ı 8 & Ss #3 | & © CZ) S SISS |. SS S 2 Sl u II Kae Bel 1 S = S u Ser Q SS 3 27 Sl e= & |. 8 325 342 345 |. 305 356 Kopf-Rumpf-Länge | 334 |11| 330 IT. 368 |T.| 372 | 5| 379 |19| 415 |T.| 343 | 6 3870| 61842 |T, 345 401 411 368 381 380 420 415 356 400 Sehwanzlänge 398 |11| 3885 |T.| 431 |T.| 441 | 4| 468 |19] 500 |T.| 397 | 6 436 | 6] 406 |T. 420 462 545 419 470 65 1 75 68 75 Hinterfußlänge 68,312] 80 |T,| 74 |T.| 76 | 6 80 |ı6| 89 |T.| 69,8] 6| 75,8| 6| 74 |T. 71 83 89 72 77 | ee 71 72 ‚Größte Schädellänge| 68,6|T.), — 71, 1735,21] 76 |T.| 68,4|T.| 72,7| 6| 68,6|T. 73 78 73,5 67,1 Condylobasalläinge | — 63 |p,|63,1lm. | 67 m|693| 6| — | — N 2 71,5 57,1] 158,5 59 Condylobasilarlänge| — —_ 59,1 61,514) 63 |T.| — 60,1] 6| — 61,2 65 61,2 Basallänge _ — —_ _ _— 2 — — Palatallänge — = nn = — _ — 28 |T.| — | 25,2] |26,3; | 27 Palatilarlänge —_ — 26,7| g| 27,4119| 29 |T.| — 27.50, 28,1 29 28 | | 26 26,5 27 Interorbitalbreite 27 |T.| 22 |T.| 28 |T.| 27,8) |29,1l20| 381 |T.| 26 |T.| 27,6) 6| 27 |T 29,5 32 28,2 42,3 43 44 ‚Jochbogenbreite 41 |T.|) 42 |T.| 44 |T.| 44 45,5/20) 49 |T.| 42,4 /T.| 45 | 6| 41 |T 5,8 49 46 20 22 Nasalialänge 22 |T.| — 23,4T.| 22,5] 5| 23,9]19) 24,2|T.| 23 |T.| 25 |T.| 22 |T 24,8 | 26 14,4| |14,3 14,5 Diastema — — 16 |T.| 15,8] 5| 15,4|19| 16,2|T.| 15,4|T.| 15,8) 6| 15,6/T. 18 16,3 16 Praem. u. Mol. oben — _ — —_ ner a aa m En 12,6| | 14 13,5 Molarenreihe oben | 13 |T.| 13,5|T.| 14 |T.| 13,5 14,4119| 14 |T.| 13 |T.|14,1| 6| 14 |T 14,3) |15,3 14,8 'Unterkieferlänge e= = al Ae 161 162 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Ratufa | Funambulus (Funambulus) ' s QS 3 S = SS ce) =) x S Zu sen SırS.n S s|I|S« z < Ss ıh Ss S >: S < 5 S IV. Ss.S | 8 SS SE [SE llmeıS as So ISEr SS sl ss sı nl ee | Teea = N s S er n | .8 .S ZT | rs S S SQ < 307 256 145 167 Kopf-Rumpf-Länge | 370 |T.| 322 |T.| 415 |T.| 318 [12] 300 | 6| 150 | 3/1167 | 3 | | 328 320 155 168 382 344 130 121 Schwanzlänge 430 ıT.| 372 |T.| 487 |T.| 404 |112| 353 | 71138| 3] 144 | 3| 146 |T.| 146 |T. 429 370 150 156 66 55 35 40 Hinterfußlänge 76 |T.| 76 |T.| 88,5|T.}69,2113| 57 | 7| 86 | 8| 40 | 3| 386 |T.| 37 |T. 73 60 36 41 65,8 |61,5I |837,5| |89,1 art > [e>) KH .| 140 |T. Größte Schädellänge| 72,5'T.| 68,3/T.| 73,4|T.} 68,4|11| 62,6] 6] 38,9] 4) 39,7| 8| 37 |T.| 39,5 T. 70,8 64 40,5 40 34 37,1 Condylobasalläinge | — — — — — 35,51 2] 37,6) 2] — — 36,9] |38,1 54,9 50 Condylobasilarlängel — 57,1IT.| — 56,911! 51,7| 6| — 36: nA 23, 3ua mL 58,8 53 31,5) | 34,6 Basallänge - | |-| |-| |- | | -| [8 |) ]35\|2] -| |-: | 34,4 185,4 | | | 18,5 n | Palatallänge — — Z— = = 19,2| 2] 20,3] 2] — 20 20,6 21,6 Palatilarlänge _ 25,8 T. — _ 22,5 7] — = 16,5\T.] 17,5 /T.. Bi | I 23,9 24 [1 11 Interorbitalbreite 27 |T.| 27,2|T.| 31,2|T.| 25,3]12] 24,6) 61 11,4| 4.11,7| 3) 12T. 27 25,8 12 13 40,4) 87,7 21 22 Jochbogenbreite 46 |T.| 42,2/T.| 49,4 T.| 42 |12 38,9] 5] 21,8| 4| 22,1] 2] — 43,2) | 839,8 23 22,2 16,5 10,9| | 10,6 Nasalialänge 22 |T.| 22,2|T.| 24,3|T.| 23 |T.|19,8| 6) 11,7) 4|11,5| 3) 10 |T. 21 12 12 12,3 8,4 9,2 Diastema | 16,4/T.) 14 |T.|17,4|T.| 14,1|T.| 13,1] 6| 9 | 2] 9,6| 3] 85|T. 13,9 9,6 i0 6,9 1,6 Praem. u. Mol. oben! — — — — — 1,6| 4! 7,8| 2) — 8,0 7,9 ıhbr Molarenreihe oben |13,1 T.| 14,2/T.| 14,5|T.| 13,4 T.| 11,9) 5) — 6,6 T.| 6,7 |T. 12,1 . 23,3] | 23,8 Unterkieferlänge — = -- -- - 23,5| 2] 23,9] 2] — 23,7 24 | W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 163 Funambulus (Funambulus) Ba | .n SSH LT on & 5 & . . "o. = = I = 8 V. Ss ı 5, 8 S SS |s$ E S S 5 Se as S IS Ss S SUR EN Rules 170| |145 185 Kopf-Rumptf-Länge | 138 |T.| 143 |8S| 156 |57| 148 |41|180 | 21155 | 5/ 195 T.| 140 | 1 188 | 2 167| |162| |190| 170 141 en = un 130 126 Schwanzlänge 147 |T.| 140 |ss| 148 |56| 189 [41| 161) 1140 | 5 172 |T.[ 1386| 11188 | 2 169| 1168| 1,160 155 140 = = = 44 35 37 Hinterfußlänge 36 |T.| 35 |88| 86,6|57| 86 |41| 45 38 46 |T.| 36 | 1| 37,5) 2 37 43 37 46 41 38 38 39,11 |40,8| | 41 45,9 37,2 Größte Schädellänge! 38 T.| 838,611, 39,5| 1) 39,1| 2]42,7| 5|41,5| 5/46,6| 3) 389 |T.|87,5| 3 39,3 89,21 | 44 42 48 38 36,81 137,8 |36,7| |43,8 34,5 Condylobasalläinge — _ 86,5. 1/86,4| 2] 39,4 8| 37, 43,6| 3] — 3535| 2 36,41 140,5! | 88 44,2 35,5 31 Condylobasilarlänge 35 |T.| 31,5|2| — — —_ — — —_ E= 32 32,8 34,2) |40,6 Basallänge = 33:0121984.21.1| 34.021, 348 A0e 20 32,1] 1 34,5 354 140,7) 19,9) 25,1 | na Palatallänge — 19,7,2| 20,1) 219,8] 2| 23,1 DPA E22, 2, 18,9] 2 120,2 25,2 19 16 | 18,1 | Palatilarlänge 16,5 T.| 16,3 2] — _ 20 18,3 = | Dre — 16,5 | 18,5 | 11 111) 21105) 19:6 2124 199) | 9,6 Interorbitalbreite | 12 |T.|11,211/ 11,5 2 11,7| 2113,2| 4| 13 13,3) 2] 11 |T.|10,1| 8 11,9 | 12 12 14 13,5) |18,6 10,5 21 | |21,6 23,61 |23,5| | 25,4 20,5 Jochbogenbreite 21,5/T.| 21,110] 21.7| 2] 21,9] 1| 24,2] 528,9] 4| 26,1) 3] 22 |T.|21,3| 8 22 21,8 24,91 124,2 |26,7 22 112, esta 2156| 1005 os ege 15109 Nasalialänge an 11,3 11| 11,5| 2|11,6| 2|13,8| 5) 12,8! 4] 14,9] 3] 11,4] 2] 11,5| 3 12er 10 13,0.1145\ 013 1555| 1251 | 12 | | 94 9,4 |10 95 [11,6 Diastema 8s5|T.| 9 |1| 9,5| 2) 9,7) 2]10,8| 4| 10,2) 5122| 3| 8,6| 1] 87| 2 97 | 10,2 00.116312 21030 12,9 7 7,9 za 7,5 7 8,9 6,6 6,6 Praem. u. Mol. oben| 7,9/T.| 7,5 3| 79|2|73 | 2] 8,3 7,5 9,1, 3| 6,8| 2] 6,8) 3 7,9) 8 7,4 9 82 95 7 7 | Molarenreihe oben | — —_ — _ —_ -— — == — | ı [as | [294] Iasal 2a jorr | 21,8 _ Unterkieferlänge | — | |22,7 293.4 al22ı7 21965 2245 alasıl 22,91 1219 2 | -las;7! \a2,9l I26,6l |2a8 l2s5| | |22 | 164 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Funambulus (F unambulus) 1. Funambulus (Tamiops) Reese aa. S)E82l838:| 358 | sejası a VI. ss 1 TS ISESSI SS | S 22 eu on S S 140, — | |— m 111 | 1102) tal 71108 Kopf-Rumpf-Länge \141| 21120 | 1 115 17)158| |15510]116| 4| 11820 122| 5| 111 143 | 126| .|168| ‚1160| |121) | 1200. se) 114 I — 97. 1015| 0.0182020 75 11:02 Schwanzlänge 141 T.|117, 1.106 17,141 | |142|10| 99: 4119 18 116| 5| 104 1282| |149| |158| [102] 1859| |120| |105 35 | la — |. | 26:0) 23 0 jemsı 24 Hinterfußlänge 36. | 2) 29 1| 29 |17) 88 35,510] 26,5. 2| 27,824 28,6 5| 25 37 32 | |.39 38 27 | 31 29,5 26 372 |34,9 31,8, |30,2| | 832 32 Größte Schädellänge| 37,6 2] 35 2,375 1 — 39,3|T.| 32,3! 2| 32,522] 32,4] 6| 32,5 38 Bol, al 35 32801133 | | 30 | 28,4 126,61 | 29 28,5 Condylobasallänge |34,6, 1|30,5 2 32,5 1 — 34,6/T.| 28,7| 2| 29,515] 29,1] 2| 28,8 31 | 29 31,5 |292] | 29 23,3 | 25,5 Condylobasilarlängeı — = — —_ _ En 25,3) 7) 26,7| 4 — 26,61 | 27,8 | 26,11 244 |26,6| |25,9 Basallänge 32,1, 128,5 1] — — _ 26,6| 4! 26,712 26,7) 2] 26,3 | 27,7) |29,3| |26,8] | 26,7 15,8 14,5] |18,8 [145 | 14,7 Palatallänge 18,9) 1163| 2 — _ un 15 |4| 15 | 8] 14,7) 2] 15 16,8 15,7| |16,1] !14,8| |15,2 | 1172) 12 Palatilarlänge —_ Tem = — — — 12,7| 9) 12,6) 4) 13,6 T 11-1 1=| [83 332 10,5) | 11,1 | 1. 10,91: | 11,2) 2.186102 Interorbitalbreite |/10,9| 2. 11,3) 2] — — | — 11,5|' 5) 12,1/23| 12,1| 5) 11,4 11,8} |11,5 12,4| | 13 12,6| |11,6 21 19,2 185| | 18 19,5 Jochbogenbreite 21,3| 2) 19,6) 3) 20,8| 1| — -_— 19,4| 4| 19,622) 20,1| 6] 19,4 T 21,6| |19,9 20.1 Oro 10:50, 19,9 81: | za none Nasalialänge 115312. 10 783 SE — 8,71 4] 8,8118] 8,8| 6| 8,6 12, 104 9,4 9,8) |10,7 8,8 8 7 12 6,2 6 7,3 Diastema 83/2 7,5| 8) 34 1] — E 7,6| 4 7,0118| 7,1] 6| 7,4 8,6 7,8 7,9 7,9 7,6 7,4 7 | 9,8 5,8 5,1 5,5 5,1 Praem. u. Mol. oben 7,1 2 64 3] 7 | 1 — — 5,4| 4| 5,7118] 5,7| 6) 5,4 7,2 6,8 5,5 6,3 6,1 5,7 3,5 34 | 3,7 3,7 Molarenreihe oben | — = — —_ — 3,7| 5| 3,9) 8) 3,7) 2] 3,8 | | 20. | ao ae | 17,5, 161] 0zası A Unterkieferlänge 222 1 20,2 Dj | ae | # 1 a ı8 | 9| 17,9] 2] 17,6 W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. Funambulus (Tamiops) 1.3 VI. S E on 127 Kopf-Rumpf-Länge | 141 154 100 Schwanzlänge 106 112 30 ‚Hinterfußlänge Sl 33 36 Größte Schädellänge| 37,3 38,5 Condylobasallänge | 31,5 Condylobasilarlänge) — Basallänge 30 Palatallänge 17 14 Palatilarlänge ı 14,7 15,5 12,5 Interorbitalbreite | 12,8 13,5 21 Jochbogenbreite 22,1. 23,1 10,5 Nasalialänge 11,3 12,2 Diastema — 6 Praem. u. Mol. oben| 6,5 6,9 4,3 Molarenreihe oben | 4,7 ) Unterkieferlänge — oa 02) sea 835 on .S o .S nn 2 < = > 109| | |123 3! 124| 8119 |T.| 1384| 9 140 155 90 120 8100 | 8| 105 |T.| 127 | 8 110 135 | 23 3729, 6 22 8 310 rd 33 34,5 34,5 2| 85,8115| 37,1|T.| 85,3]11 37,5 35,9 | 80,9 30,4 1 32,2]14| 31,9|T.| 31,512 33 832,5 29,8 a el _ 29,5 28,5 27,9 1: 29,7115| — 29,1/10 131,7 ı [302 16,1 15,8) U 16,3]11 19,5 16,9 14 2114,5| 4| — = 15 11,9 11,8 3| 12,419] 12,2]T.| 11,9]11 13,5 12,4 20,1 21 3| 21,3118| 20,7|T.| 21,511 23 22,5 9 8,5 210 [119] 10,5|T.| 9,712 10,7 10,4 7,8 7 8,318 — 7,912 9 8,4 5,7 5,7 3| 6,321! 65|T.| 6,112 6,9 6,3 4,2 4 So AA 4,211 4,5 4,3 19,1 19,4 19,8117| — 19,9112 20,8 21 Lariscus (Lariscus) insignis Ss | -jalorensis jan 8 11 13,8 13,8 145 27,3 27,5 28 14,7 15,5 16 12 12,2] 6 125 5 t. obseurus 40 39 165 -I vostratus 197 B 41 22,8 14 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Lariscus (Menetes) b. mouhoti 166 Lariscus (Lariscus) | % % "S ee VII. .S S .S 8 „S S S S S 180 175 175 Kopf-Rumpf-Länge |188 [10 189 |17| 192 |17 220 230 203 92 100 128 Schwanzlänge 109 110) 109 115] 141 |16 126 138 175 42 42 39 Hinterfußlänge 45 112, 46 123] 41,418 47 50 44 47,2 [47,8 47 Größte Schädellänge| 49,3/12| 48,813] 49,114 53 49,7 51 44,7 Condylobasallänge |45 | 2| — — 45,2 41,2| |40,5 Condylobasilarlänge) 40 | 1|42,7| 8| 42,112 44,1) |44 Basallänge — _ — 25,3) | 22,6 Palatallänge 25,4 2| 23,31 4] — 25,6 24,1 20 22 Palatilarlänge 22 |111| — 23,111 24 25 12 12,3 12 Interorbitalbreite 13 |13| 12,913] 12,913 14 13,8 15 26,71 | 25,4 25 Jochbogenbreite 27,8 14| 26,2]12| 26,215 29 27.6] 127,6 14,5 14,9 13 Nasalialänge 15,5113| 15,310] 14,1111 16,5 15,5 16 12 11,2 12 Diastema 13 |11,12,1| 8] 12,712 14 13,4 14,2 Praem. u. Mol. oben) — _ -- 9) 8,2 e) Molarenreihe oben | 9,414 8,6| 5] 10 |13 9,9 88 110,5 Unterkieferlänge — | = _ D Se 16 rufescens 10 10 b. umbrosus 10,6 5 |Rninosciurus (Rhin.) S | S S u > 3 = S S 195| 1199| |19 211 | 83/206 | 2] 211 |15 2520| 213) |230 135 111 158| 3122| 1125 113 170 138 40 37 39 42 39 | 2142,3135 44 41 45 5s,lı u 53 54,2 58,5| 2|55,4| 4| 57,3] 9 59 56,5| | 59 52,3 == 52 | 1158,5| 5 55 51,2 47,5 a — 50 | 6 51,8 52 48,9 a2 -_219.49,6|, 2 50,3 | Ian == — le 32,2 30 28,2 30,21 2] — 29 5 30,5 | 30 | 13 12,4 18 12 |T.| 13,215 13,1 14 26,7 |25,51 |26,2 26,8| 2] 26 | 2| 27,6|14 27,5 126,61 | 29 20 19,4 21,3 18,5/T.| 20,4| 8 22,5 22 17,9 16,1 18 15,5|/T.| 16,9, 7 18 18 11,6 117 11,9) 2| 11,8) T.| 12,2) 8 12,2 12,9 W,. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 167 Rhinosciurus (Rhin.) Rhinosciurus (Dremomys) Praem. u. Mol. oben — — = S co 5 | | . .S 'S S S 8 S S, u asS S BE o > SEN SR IR N u A IX. N ‚S = n > S DS Se S = E x < } 196 | 1171 ıso| 164) |ı199 185 | XKopf-Rumpf-Länge |209, 6| — 186 | 2) 190 |T.| 196 | 4 194 12| 201 | 2| 235 |T.| 200 | 8 238 | 201 220 260 202 210 95 125 111 1619 171 125 Schwanzlänge 109 | 6| — 130 | 2|153 |T.| 144 | 4! 153 112] 174 | 2| 165 |T.| 150 | 8 133 134 170 220 176 174 48,5 44 42 38 52 43 Hinterfußlänge 50,6| 6| — | 144,5 2| 45 |T.|45,5 4 as ı11| 58 | 2] 47 |T.| 46 | 8 51 45 48,5 52 54 50 57 50,5 50,3 49 49,5 50,8 Größte Schädellänge 61,7) 6| — 51,5] 2]50,5 T.| 53 | 5| 52 [10| 50,7| 7| 54 |T.| 52,6| 4 66,6 52,5 57,5 55 53 55 44,38 142,6 43 45,8 Condylobasallänge — — 45 |T.| 44,2, T.| 45 | 244,3] 444,1) 5] — 46,3 2 45,5), 145,9] |44,9 46,8 49,2 Condylobasilarlänge 51 | 5] — 47 1, — 43 15|/1— — — 53,2 | 47,6 40,4| |41,4 42,8 Basallänge 50,3 5] — — — — 42,6) 6) 42 | 4| — 43,3| 2 52,5 I | 46 43 43,8 31,3 28,38 | 24 Palatallänge 32,9 4 — = — — 24,8| 5, 24,6) 7| 27,1) 2) 25,8) 2 34 26,2 25 25,9 22 Palatilarlänge 27 | 4 — — -- | 21 |T. — —_ 23,5|T.| 22,4] :2 27,6 | | 22,9 14,8 13 13,51 [14,5 13,8 Interorbitalbreite |15,6 6| — .— — 14,8 T.| 14,1) 9| 14,1) 7| 14,5) 3] 14,2 4 16,5 15 14,8 |14,6| 14,5 29,5 23 26,5 27,5 ‚Jochbogenbreite 30,2] 6| — 29,7| 1] 27 T.| 27,7|T.| 26 | 5| 26,9] 6 25,7 1) 28,5 4 312 ı 28 | 127,2 30,5 19,2 14,8) 14,5 182) 115,5 "Nasalialänge 23,41 6| — He] 15,5 T.! 16,1 n 15,8) 718,3] 3] 16 | 3 27,3 117 | Ta 1er 16:5 12,5 | | 11 12018,8) 111,5 Diastema 13,8 6| — las ll _ 12 | 6) 12,6| 7| 183,5) 3) 11,9 15,2 12:9, ,131 14 12,4 Un 8) 7,4 8,6 8,8 | ss| |90| |9 9,7| |98 Molarenreihe oben | — = _ — —- — | — — - | 27 | l278| 29,7) |28,4 Unterkieferlänge | — — — — | _ 28 = 28 | 6) 30 | 21 28,5] 2 l 168 . Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Rhinosciurus (Dremomys) | | S S S "Ss 805 S . . "3 3 S S rn UIS|R2 > Rheithro- x ae | S ES S S SE 8 2 sciurus = 13 S > Meise S otis | DS & SQ 2 se ID & Ss S Macr 190 168 185 175 337 Kopf-Rumpf-Länge | 204 | 5 186 | 4| 210 | 2] 216 10| 198 | 6| 220 |T.| 170 |T. 177 | 2] 348 |5 220 198 222 180 361 135 142 113 130 109 299 Schwanzlänge 147 | 5152| 4|133 | 2] 168 110! 156 | 5| 124 |T.| 135 |T.| 113 | 2| 306 | 4 161 167 153 167 118 321 39 40 44 40 8 Hinterfußlänge » 40 | 5| 43 | 4| 48 | 3| 45 110] 47 | 1) 49 |T.| 40 |T.|40,2| 2] 8342 |5 46 47 51 40,5 88 54,1 51,4 55 53,9| | 56,3 80,6 Größte Schädellänge| 54,8| 4| 53,6| 3| 56,6| 21 57,6/T.| 55,2] 9] 57,1) 3| —. 46 | 1| 82,117 55,4 55 58,2 56,6 58 85,3 45,5) |49,5 47,5 74,2 Condylobasallänge | — 47,3| 3| 50 | 2] 50,2|T.| 48,6] 9| — _ 42,31 1| 76,1 |5 48,5 50,3 50,4 78,6 43,2 Condylobasilarlänge| 44,1) 3| — - —— — — _ _ — 45 42,4 44,4 42 70,2 Basallänge 45 | 1/43,8| 2|46,3| 1| — 45,5) 9| 43 | 2] — 39,6| 1] 72.1|5 45,2 47,8 44 74,8 | 2. | 26,6 | 24 | 45,5 | Palatallänge 26,5] 2) 28 | 1| — 27,6111| 25 | 1) 30 |T.|24,1| 2] 465 | 5 27,3 28,9 24,2 47,6 Palatilarlänge | 23,2] 11 — | 24,2 " _ — — | 23,5/T.| — _ 15,7 v1 1441, 136,7 15,8 |ı6 | | | 18,4 25,4 Interorbitalbreite |16,8| 4) 14,5| 2) 16,9] 2] 16,7|T.| 16,3111| 16,4) 3] 16 |T.|13,7| 2| 27,1 | 7 18,3 15 17,1 16,8 17 14 29,1 28,5 30,5 29,2 30 24,5 44,2 Jochbogenbreite 29,1] 3] 27,51 11 31 | 2| 31 |T.|29,9| 8) 30,5] 2] 30 |T.| 24,6) 2| 45,8 | 7 29,9 31,6 30,7 31 24,8 46,9 16 16,8) 16,5 17,5 19 14,2 25,8 Nasalialänge 17 | 2|17,3| 318,2] 2| 17,9) T.| 18,510| 19,2) 3| 19 |T.| 15272729:92) 7 18 18,2 21 9.61.1958 15,7 31,7 12,3 13 20 Diastema 12,4 1| 12 | 113,1| 1) 12,8/T.| 13,1]11) 13,4] 3) — 12 | 2] 212 | 7 14 14 23,3 N N 9,2 ) 8,7 12,2 Praem. u. Mol. oben — 9,9| 2110,4| 2|10,1|T.| 9,7 | 9| 9,1| 3) 10%0.08,7721712,8 75 10 1 10 9,2 8,8 13,3 Molarenreihe oben | — — E— En _ En _ = 29,5 49,5 Unterkieferlänge — 29 | 1 31,11 1| — 30,311] — 24 |T.|26,5| 11 51 | > 30,9 52,5 W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 169 | Tamiops Funambulus | Lariscus | Menetes |Dremomys | Rhinosciurus Absolute Maße | | Kopf-Rumpflg. 102—155 | 115—195 | 168—230 | 173—217 | 165—260 | 195—238 Gr. Schädellg. 30—88,5 35—48 47—55,9 | 47—55 46—58 53—66,5 Relative Werte Schwanzlänge 83—109 | 86-101 40—70 ı 60-—-90 69— 80 52—75 Hinterfußlänge 22,5—25| 23-25 21—26 18,5—23,5| verteilt 17,5—21 Cundylobasilarlg. um 82 = um 84 um 86 um 88 36—89,5 Condylobasallg. 88— 91,5 83— 95 86—94,5 | 83—95,5 | 86—91 — Interorbitalbr. 32ss5| 2658 | 24 29 | 1... | umz2a | 2225 Nasalialg. bis 29,5 27—83 29—35 | 24—32 ab 33 34—40,5 Diastemaweite 21—25 21--26,5 23—25 | 24—28,5 | (22—26) 28—31 Condylobasilarlg. 0,0 I rel iz 5 bis — 11 bis Kl — 16,5 bis: — 2 x Palatilarlg.| größer } — 1 —5 — 11 Condylobasallg. — 6 bis u — 12 bis a — 13 bis I — 2x Palatallg| — 1 — 7 — 10 Lariscus s. str.: Absolute Maße der Bullae. | jalorensis | insignis | obscurus | niobe | javanus | diversus 7,5 7,5 7:7 6,3 7,2 8,2 Bullalänge | 7,92 8,110 8,120 7,11 7,53 8,75 8,3 8,9 8,5 7,5 7,8 9,2 3,7 Ro 3,6 3,8 4,1 Bullabreite 4,12 4,410 4,71 4,11 4,1% 4,75 4,5 4,6 ee 4,3 51 F. Literaturverzeichnis. Der sehr umfangreiche Literaturnachweis wurde nach Gattungen resp. Unter=- gattungen aufgegliedert. Eis entfällt damit die Notwendigkeit der Titelzitierung der einzelnen Arbeiten, und das Gesamtverzeichnis gewinnt an Uebersicht- lichkeit. Zusammenfassende Arbeiten und solche allgemeinen Inhalts wurden in. einer besonderen Gruppe zusammengefaßt. Allgemeine Literatur. ANDERSON, ]J., 18738. — Anatomical and Zoological Results of the two Expedi-- tions to Western Yünnan. — Verlag B. Quaritch, London. ARLT, TH., 1936. — Die Entwicklung der Kontinente und ihrer Lebewelt. — Ver lag Bornträger, Berlin. - BANKS, E., 1931. — A Popular Account of the Mammals of Borneo. — Journ.. Mal. Br. Roy. As. Soc. 9, 2. DE BEAUFORT, L. F., 1926. — Zoögeographie van den Indischen Archipel. — Verlag E. F. Bohn, Haarlem. BLANFORD, W. T., 1891. — The Fauna of British India, Ceylon and Burma. Mam- malia. — Verlag R. Friedländer, Berlin. BRISSON, A. D., 1762, — Regnum Animale, Leyden. 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Verbreitungsskizzen. 12* solo "T 2F UOLUTTSFUNAHTJUHLIQ, 07014 7 pun D4nowpun AT nF UOTUTTSFUNAETFUOTIO “oo "I 9938 O suml)o "IT 78-81 @ "DANOMmWu T SI—-T X "I9UYOIHZOFUIO UPYIR -I9JUuj] Op B49Tqa3sJunyLodgq -ı9\ 9Ip A9qn Funıeıyue -LI() U9A9SSIA ANZ UYOTLSTPOT pu1s u9TUTTZU9LH OL — 'TIAL, uoyostyewogsÄs WI UPYIB -ı99u(] I0p SunaoLrmuumN a9p uoypaadsyue uoTyez OT. v/npog Zunggeg aop Zunyraqae‘ ag 3 'qagaV Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 194i. 180 eu/gu/t, woyums TI 12.—82 ® purgapoom HT 88-61 OÖ ph] ‘I ST—LT V snwauygns I 9T—SIT + zuwuuad ‘I FI—EI X mg HT TT—6 OÖ "unıwud IT S—I®@ "J9UYDIHZETUIO U9JIB -I9Ju/) Top Sg9TgqeFsFdunyreIg a9 BIP Asqn Zunıdoryue -LIOQ U8I9SSEI ANZ YOILSIpoL PUIS USTUTTZUOLTR) SLCT — "TIALL, usyostyewsgsis WI uayıe -ı99u(]) Iop SumaortvwunmN Aa9p uoy99Ldsyue uofyez oLıL ‚Snnquoung Zune Aop Sunyreaqro\ old 'g 'A4Y W. ZAHN, Die Riesen-, Streifen- und Spitznasenhörnchen. 181 Die Zahlen in den Übersichtskarten entsprechen jeweils der Nummerierung der Unterarten im systematischen Teil. — Die Grenzlinien sind lediglich zur besseren Ori- entierung über die Verbreitungsgebiete der Unterarten eingezeichnet. Abb. 4. Die Verbreitung der Gattung Lariscus. ® i—7 L. insignis, x 8S—11 L. berdmorei, X 12 L. hosei. Grenze der Untergattungen Lariscus und Menetes. Abb. 5. Verbreitung der Untergattung Rhinosciurus und der Gattung Rheithrosciurus. @ i—3 Rhinosc. laticaudatus, ® 4 Rhinosc. heinrich', O Rheithrosciurus. 182 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Abb. 6. Die Verbreitung der Untergattung Dremomys. Die Zahlen entsprechen der Nummerierung der Unterarten im systematischen Teil. — Die Grenzlinien sind lediglich zur besseren Orientierung über die Verbreitungsgebiete der Unterarten eingezeichnet. ® 4—10 Rhinosc. (Dremomys) lokriah, O& 11—18 Rhinosc. (Dremomys) rufigenis, A Rhinosc. (Dremomys) everetti. Druckfehlerberichtigung. In der Abb. 1 auf pg. 66 sind die Hinweiszahlen leider vertauscht worden. Das erste Baculum, das jetzt die Nummer 3 trägt, muß die Nummer 2 tragen, die folgenden dann 4, 1, 3. 2.) Die Arten der Gattung Cebus. Von BoTHO von PUScH (Potsdam). (Mit 9 Abbildungen im Text und auf der Tafel ]). Inhalt. A) Einleitung . 1. Vorwort. 2. Material 3. Bezeichnungen B) COebus . a) ei munestabellen e I. Nach dem Fell II. Nach dem Schädel - b) Die Untergattung Üebus ERXL. . Bee enmemus L: --. . . . 1. Ü ce. capucinus L. ; 2. ©. c. hypoleucus HUMBOLDT 2 3. C. ce. albulus KERR. 4. ©. c. chrysopes CUV. 5. C©. ce. gracilis SPIX . 6. ©. c. versicolor PUCH. 7. C. ce. trinitatis ssp. n. : 8. ©. c. olivaceus SCHOMBURGK 9. C. ce. leporinus n. n. II. 10. ©. cuseinus THOS,. . ce) Die Untergattung Sapajus KERR III. C. apella L. 11. C. a. apella L. 12. ©. a. maranonis ssp. n. . 13. C. a. juruanus LÖNNBERG- 14. ©. a. cucullatus SPIX 15. C. a. margaritae HOLLISTER 16. ©. a. macrocephalus SPIX 17. C. a. magnus ssp. n. 18. C. a. griseus DESM. 19. C. a. azarae RENGGER . 20. C. a. elegans E. GEOFFR. 21. C. a. avus ssp. n. . 22. C. a. nigritus GOLDFUSS 23. C. a. morrulus ssp. n. 24. C. a. chacoensis ssp. n. 154 DH. Ha: Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. robustus KUHL . 26..:1C. a, Rypomeias BUCH. .., 27. C. a. sagilta n. n. IV. C. albifrons HUMB. 28. C. a. albifrons HUMB. 29. C. a. flavus GOLDFUSS . d) Die Untergattung Saimiri E. GEOFFR. V. C. sciureus L. Ss. 31. 32. 38. 34. 35. 36. Ann nmn S. . albigena ssp. n. . pluvialis LÖNNBERG . . oersledi REINHARDT. . eitrinellus THOMAS . bolivunsis D’ORBIGNY S. na nn n nm % sciureus L. . cassiqwiarensiss HUMBOLDT C) Allgemeine Bemerkungen a) Variation der Schädelproportionen b) Die Zähne . : 1. Fehlen des M35 2. Weitere Zahnanomalien . 3. Zahnwechsel c) Stammesgeschichte . 1. Allgemeines 2. ©. cuseinus 3. C. capucinus 4. C. apella 5. ©. albifrons 6. O0. sceiureus 7. Der Anschluß an Al Incl: Tapes ie d) Phylogenie und Verbreitung ; e) Verbreitung und Lebensbedingungen 1. C. capueinus 2. C. apella 3.0. albifrons 4. C. sciureus . D) Zusammenfassung E) Literatur F) Tafelerklärung . G) Maßtabellen H) Verbreitungsskizzen. A) Einleitung. 1. Vorwort. 208 208 205 209 209 210 210 211 21 212 212 213 213 214 215 215 215 216 216 216 216 218 218 219 220 221 223 223 224 224 226 226 226 227 227 227 228 230 230 234 Die vorliegende Arbeit will die Gattung Cebus mit möglichster Vollständig- keit phylogenetisch- systematisch und tiergeographisch behandeln. Die An- regsung dazu verdanke ich dem Leiter der Säugetierabteilung des Berliner Zoolo- gischen Museums, Prof. Dr. HERMANN POHLE. Er erkannte die große Lücke, die durch den Mangel einer derartigen Arbeit in der Primato- logie klafite. Sie erwies sich in der Folge als viel empfindlicher, als man vor- B. v. PUSCH, Dio Arten der Gattung Cebus. 185 her vermuten konnte. Denn die engen phylotischen Beziehungen, die alle Haupt- gruppen der Affen (Aotus, Saimiri, Hapale, Atelinae und, wie an anderer Stelle [v. PusScCH 1940] gezeigt, auch Pithecia und Ostaffen) mit Üebus verbinden, klärten sich bei Bearbeitung dieser Gattung geradezu zwangsläufig, so daß erst letzt ein Stammbaum der Affen zu liefern war. Dem Direktor des Berliner Zool. Museums, Herrn Frof. Dr. von LEN- GERKEN, spreche ich meinen Dank aus für die Freundlichkeit, mir einen Ar- beitsplatz zur Verfügung zu stellen. Ich erhielt außer aus diesem Museum Material aus dem Britischen Museum, dem Museum für Tier- und Völkerkunde in Dresden, dem Nationalmuseum Paris, dem Zoologischen Museum in Ham- burg, der Naturaliensammlung Stuttgart und dem U. S. Nationalmuseum New York, wofür ich den Leitern dieser Sammlungen, den Herren BOURDELLE, Dr. MEISE, MORRISON SCOTT, Dr. N. PETERS, TATE und Prof. Dr. VOGEL auch an dieser Stelle von ganzem Herzen danken möchte. Besonderer Dank gebührt dem Vorsteher der Säugetierabteilung des Berliner Museums, Herrn Prof. Dr. POHLE. Mit großer Liebenswürdigkeit hat er mir auf manche Frage auf Grund seiner Erfahrung Antwort gegeben und keine Mühe zescheut, die recht oft schwer zu ermittelnden Fundorte der älteren Stücke des Museums festzustellen. Vor allem aber stand er mir mit seinen reichen geographischen und Literaturkenntnissen oft zur Seite. Bei seiner beschränkten Zeit ist sein Eingehen auf meine Wünsche besonders dankenswert, 2. Material, Technik, Nomenclatur, An Material wurden benutzt: 110 Felle und 174 Schädel aus BZM,, 131 Felle und 139 Schädel aus BM., 7 Felle und 24 Schädel aus Stuttgart, 7 Felle und 7 Schädel aus Dresden, 5 Felle und 11 Schädel aus Hamburg, 2 Felle und 2 Schädel aus New York, 9 Felle und 15 Schädel aus Paris und 5 Felle aus Bukarest, insgesamt also 346 Felle und 372 Schädel. Dazu habe ich die Literatur mit möglichster Vollstän- digkeit ausgewertet. 3. Bezeichnungen. An den Schädeln wurden folgende Maße genommen: IOp Größte Länge. IC Condylobasallänge. IM Kieferlänge. Prosthion bis Medianpunkt zwischen den Hinterrändern der M3. Z Jochbogenbreite. E Schädelbreite. Breite des Hirnschädels unmittelbar über den Jochbogenwurzeln (Proce. zygomatici ossium temporalium). O Orbitalbreite. J Suborbitalbreite. Einschnürung über den Jochbögen. F Intertemporalbreite. Einschnürung hinter den Orbitae. A Ohrenbreite. Kleinste Entfernung der Ohröffnungen. 186 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Größte Breite des Oberkiefers bei diesen Zähnen. Abstand ihrer Außenränder. 12 p Hintere Laminaebreite. Kleinste Breite der Laminae laterales proccssus ptery- goidis an der Schädelbasis. a Vordere Laminaebreite. Kleinste Breite der Laminae unmittelbar hinter M3. IA Ohr-Kieferlänge. Kleinste Entfernung der Ohröffnung vom Prosthion. IJ Maxillarmaß. Kleinste Entfernung der rechten Suborbitaleinschnürung vom Prosthion. CS Schräge Gaumenlänge. Kleinste Entfernung des Gaumenrandes von dem Kiefer- rand zwischen I und C. IOr Intermaxillarmaß. Kleinste Entfernung der Augenhöhle vom Prosthion. PM Obere Molarenreihe. IG Unterkieferlänge. Vom Vorderrand der unteren I2-Alveole nach der Fossa retromandibularis. R Unterkieferhöhe. Kleinste Höhe des Ramus ascendens vom Unterrand des Unterkiefers nach der Incisura mandibulae. Es wurden nur voll bezahnte Schädel gemessen. Farbbezeichnungen nach RIDGWAY (1912). Abkürzungen. BZM. Berliner Zool. Museum. BM. British Museum. F. Fell. Sch. Schädel. ZG Zool. Garten. N2 2 Grad nördlicher Breite. B) Die Gattung Cedus ERXLEBEN. Simia LINNE 1756. Cebus ERXLEBEN 1777. Sapajus KERR 1792. Cereopithecus GOLDFUSS 1809. Saimirı VOIGT 1831. Pithesciurus LESSON 1840. Saimiris GEOFFROY 1845. Chrysothric KAUP 1855. Calyptrocebus, Pseudocebus, Otocebus, Eucebus REICHENBACH 1862. Typus: Simia capuceina L. —= Üebus capucinus L. P Diagnose: Charakterisiert durch den rings behaarten Greifschwanz (Roll- schwanz). a) Bestimmungstabellen. I. Nach dem Fell 1. Schwanz Mitte hell, Ende schwarz . . 2: . n mESaanin) 23 Schwanz anders . 2... 00 cu u ent tn 2. Vor Ohr senkrechter, meist unscharf abgesetzter, dunkler Streifen (Sapajus) 12 Kein solcher . „u may nee Ss KR Dr a B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 187 . Ganzes Haarkleid einfarbig nelkenrötlich fahl, nur Hinterhaupt grauer C. albifrons flavus Parietalregion dunkel abgehoben „ . » ee A . Wangenhaare kurz. Dunkler Scheitel scharf ea gegen hie Gesicht C. capwueinus. 5 Wangenhaar lang. Dunkler Scheitel nicht scharf abgesetzt . CO. cuscinus Siem median mit dunklem Streifen. . - 2... ee al sn. 9 Bewsalcherg I ee a a a rd np rotbraun ee. nr 6 EhFYSopes ERBeRIuSchWarzu N a ea ee Zesten.behaatt . ... .-. a ee iO Stirn nackt oder fast eh EEE ee 0. C.albulus Beten reinweiß. > oe een nen un. Ge. hypoleucus Stirnhaare mit graubraunen Spitzen . 2. 2.2.2020..0. ec. capucinus 9. Das Schwarz des Scheitels verjüngt sich in Form eines Dreieckes zur Nasenwurzel . . . . i ee KEENGRT N! Marsbrauner oder bisterer Scheitelfleck ao! keiltörmig anf een Weiß der a ee ee Re, ee Stirn median mit Linie von Nase nach Scheitel. . . . .0O. ce. gracilis Binde und Füße dunkel . . » . 2. 2 2.2 0... 0. c. versicolor Bande und Füße hell. . .-...2 2 2 2 ne 0.0.20. ce. irinilatis Be Bumpiseiten braun . : » 2 2 20% ee. Ore.selibidinosus Haare der Rumpfseiten mit nelkenrötlich fahlen Enden . CO. c. olivaceus 12. Frontalregion weit vorherrschend schmutzigweiß . . . 2 2..2...22 Frontalregion ganz oder großenteils schwarz. . . . „ .C. apella 13 13. Haare des Rückens an der Wurzel grauweiß, basale Hälfte gebrannte Umbra, 14. 15. 26. apikale Hälfte deutlich abgesetzt avellan, Spitze etwas dunkler, besonders een Vena, morrulus el ee re ar ee Rücken nelkenrötlich zimmtfarben, verona-, kastanien- oder lederbraun ; mean dunkel . . ..... N A N ae 1; Rücken median armeebraun, seitlich mattchamois . 2. ...0.a, griseus Rücken median veronabraun, Seiten chamoisgellb . . . . ©. a. azarae Rücken gelblich, median Haarenden nicht dunkler. . . . CO. a. elegans Rumpf zimmt-nelkenrötlich oder zimmt-weinfarben . . . 2 2.2... 21 Eurmpisxröllieh schwarz... ». . un. 2. 2.2. ..-C a. nigrilus Stirn ohne Weiß oder nur mit schmalen weißen Streifen . . ... 16 Damiamiu\VeiD Sana n Seelen, Ira Zee >19 Aalstrich schwarz. Rücken ockerfahl. Regio coxae nach vorn durch schwarzen Streifen abgegrenzt . . . . s et 2 BT Kein deutlicher Aalstrich oder Streifen vor Rezio coxaeı 1, 2.00: 188 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 17. Haare des Rückens am Grunde schwarz „ . . . 0. a. macrocephalus Haare des Rückens am Grunde hell . . . . .......0. a. magnus 18.: Brustseiten lederfarben .. . . . . nn 2er oeemengnite Brustseiten veronabraun (14"k). 2.2... nm Eee anella: Brustseiten rötlich (11’kK). 000 OT RRKaNonıS 19. Oberarm: maisgelb.. . . .. „.En all mi wer oeereullalus Oberarm dunkler. an Fre LEre I AS E ARD en... 20 20. Das Schwarz des Scheitels ring sich gleichmäßig von en Ohren zur Nasenwurzel . . . . au ee cas Von dem Schwarz der Par ietal- und dena springt eine Ausbuchtung zungenförmig über das Weiß der Frontalregion vor . . Ü. a, juruanus 31. Stirn- ohne Weiß. 2... u eu Be RE cDensıs SLIED"WEID 2. 2 un: ee ee EI En obsLıs 22. Ganzer Rumpf blaß en ee es agattıa Ganzer Rumpf kastanienfarben (Um) . . 2. ...2..2..0. a. hypomelas Vorderrücken rötlich schwarz meliertt . . . 2 2.2.2...0. albifrons 23. Flanken meliert -grau bis ockerorange , . .S. 2 0 MA Flanken rot ..: „ee u ee ae 3 Flanken. gelb '.-.:-». u -....0.. 220 0 u ve EG 24. Vor Ohr grau melierter Fleck . . . .:. „2. meer scehlteus Vor Ohr weiß. 0... 2 00000 Se, er Ter0 25. Fußrückenmitte marsorange (16h) . . 2 2 2.2.20...0 s. oerstedi Fußrückenmitte grau meliertt . . . 2 2 2 202.2..60 8 citrinellus 26. Schulter und Oberarm weißlich, schwarz meliert . . . ©. s. boliviensis Schulter und Oberarm rostfarbig aschgraulich . . C. s. cassiquiarensis II. Nach dem Schädel. Hier sollen diejenigen Indices aufgezählt werden, die die einzelnen syste- matischen Einheiten am besten kennzeichnen. Zu diesem Zweck errechnete ich für jedes Maß den Gattungs- und Artdurchschnitt. Für jede systematische Einheit wurden die vom Durchschnitt am weitesten oder durchgängigsten und daher zum Bestimmen am besten geeigneten Maße festgestellt und durchein- ander dividiert. Die am weitesten vom Durchschnitt abweichenden Affen wurden in der Bestimmungstabelle vorangestellt. Die Zuverlässigkeit der einzelnen Angaben zu Bestimmungszwecken ist an der Zahl der verwendeten Schädel zu ermessen. Diese wurde in Klammern beigefügt. 1. Schr. Gaumenlänge . . . 2. 2 =... < 19mm 0.2seunenses 19—19,5 „ CO. sciurus pluvialis (4) Sa, 00a 2 Schädelbreite: Maxillarmaß . . . ... .. um 1,68 C. a. sagitta (1) < 1,59 3. 3. Orbitalbreite: Unterkieferhöhe . . . .. >19 C. capuceinus (47) 6. < 19% 4. B. v. PÜSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 189 4. Unterkieferhöhe: Maxillarmaß . . . ... > 0,78 C. apella (80) 13. < 0,84 5, In dazwischen liegenden Fällen: Maxsillarmaß: Schädelbreite . . . . » . > 0,18 5. 043 8: 5. Schädelbreite:: Unterkieferhöhe . . . » „ > 2,00 C. apella morrulus (3) <_ 1,88 C. albifrons (8) 6. Orbitalbreite: obere Incisivenreihe . . „um 45 ©. capueinus brinitatis (1) < 4,3 [E 7. Schädelbreite : vordere Laminaebreite . . > 2,7 ©. ce. capueinus (12) < 2,9 8. 8. Vordere Laminaebreite: Intermaxillarmaß . > 0,95 9. < 0,99 10. 9. Unterkieferhöhe: schräge Gaumenlänge ,„ . > 0,9% ©. cuscinus (3) 087 ©. chrysopes (3) 10. Unterkieferlänge : Jochbogenbreite. . . . > 0,9% II. < 0,93 12. 11. Kieferlänge: Suborbitalbreite. . . . . . um 0,71 C©. ce. versicolor (1) <' 0,69 ©. ce. gracilis oder ©. ce. hypoleucus (15) 12. Unterkieferhöhe : Süborbitalbreite . . » . <{ 0,49 ©. c. oliwvaceus (8) = .052 C. c. leporinus (6) 13. Obere Molarenreihe: Orbitalbreite . . . > 0,40 15. < 0,39 14. 14. Postorbitalbreite: Jochbogenbreite . . . > 0,66 C. a. avus (2) = 0:61 griseus-Gruppe (40) 15. Suborbitalbreite : Ohr-Kieferlänge . . . . um 0,81 C. a. robustus (1) < 0,80 C. a. nigritus (35) 16. Sehädelbreite: obere Molarenreihe . . . . > 2,9 ©. sciureus boliviensis < 2,95 ©. s. sciureus (In dazwischen liegenden Fällen: s. pg. 214). b) Die Untergattung Cebus ERXL. Cebus ERXL. 1777. Cereopithecus GOLDFUSS 1809. Calyptrocebus REICHENB, 1862. Parietal- und Oceipitalgegend dunkel. Umgebung des Gesichtes hell, Unter- kiefer niedrig. Kopf-Rumpflänge über 34 cm. Anscheinend vorwiegend Fleisch-, besonders Insektenfresser. Typus: Simia capucina L. —= Üebus capucinus L. I.) C. capucinus L. Der Kapuziner. Vor dem Ohr, auf Stirn, Kehle, Halsseiten und Schultern mehr oder weniger weiß. Scheitel und Hinierhaupt ziert ein schwarzer oder dunkler Fleck, der sich nach vorn scharf abhebt und oft in eine Spitze nach der Nasenwurzel ausgezogen ist, Unterkieferast niedrig. Der Gesamteindruck des Schädels ist durch eine Aehnlichkeit mit Sazmiri hinreichend gekennzeichnet. Bei seinen liebenswürdigen Eigenschaften ist es besonders bedauerlich, daß er sich in Europa schlecht hält: nach MITCHELL (1911) höchstens 20 190 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. i6, 1941. Monate. Vermutlich sagt ihm als Fleischfresser die dargebotene Pflanzennahrung nicht zu. Auch ist er ein reines Tropentier, das über Honduras im Norden und den Rio Madiri (S 13) im Süden wohl nicht hinausgeht. Die Fortpflanzung ist an keine Jahreszeit gebunden. (HARTMAN 1931). 1. ©, c. capucinus. Der schwarze Sai. Typus der Gattung. Simia capueina LINNE 1754, 1758. Cebus hypoleucus v. FRANTZIUS 1869, ALSTON 1879, FESTA 1903, DE BEAUX 1920. C. imitator Q THOMAS 1908. C. curtus BANGS 1905. C. capueinus nigripeclus ELLIOT 1909. ©. limitaneus HOLLISTER 1914. ©. hypoleucus hypoleucus KOLLER 1934. Ivpuses > Verbreitung: Honduras bis Rio Cauca W75. Inseln Gorgona N3 W78, Insoleta, Brava, Cebaco, Coiba (West-Panama). Diagnose: Parietalregion bis Nacken, Rücken, Seiten, Schwanz und Glieder schwarz. Uebriger Hals, Wangen, Schultern und Außenseite des Ober- arms schmutzigweiß; Stirn und Bauch mit dunklen Haarenden. Weibchen mit zwei großen rötlich-grauen Haarbüscheln auf der Stirn. Behaarung lang. Schädel breit, Interorbitalbreite klein, Ueberaugendach angedeutet. (Abb. 7). Die Inselformen weichen von der Festlandsform ab. (S. pg. 225). Material: Stuttgart 2028, 5553 & San Pedro Sula N15 W838 F. SCHLÜTER BZM. 15 663 SQ Bluefields N12 W84 Sch. SCHRAMM 7 830 Q Gresa N10 W384 FSch. CARMIOL 13 480 g EI Boquete N 93 W8 F. BOUTET 13 484 q s FSch. „ 13 488 & R 1% e BM. 9,9 41 6) = FSch. MAMMIER 5.5.4. 2 q is FSch. WATSON 4.20.6:32 Q “ FSch. r 3.12, 16741 6) n FSch ; 3:28.78. 44 QO “ FSch. THOMAS 36.28.83. Hl. E 2: FSch. SALMIN 33.01.00, Q Imsoleta N 7 W832 FSch. ROTHSCHILD 39. & r FSch n 3.23..1.212, Q “ FSch. s 3.33. 1e219. G Brava r FSch. * 2. 3.5. 14-17. g& Coiba en FSch. # 2,.3.19.018. Or FSch a 3.00, 1:12, & Cebaco N 7 W381 FSch. in 63.19 Q Veragua N 8W81 FSch. GERRARD (te er QD FSch. SALMIN 73. 4. 23. 3 g Concordia N 6 W74 FSch. 5 BZM. 4570. Q n FSch. 3 B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 191 BM. 24. 12. 6. 2—3. Q@ Gorgona N 3 W78 FSch. GEORGE Bukarest 17 Honduras F. 2. C. c. hypoleucus HUMB. Der schwarzweiße Sai. Simia hypoleuca HUMBOLDT 1811. C. imitator & (!) THOMAS 1908. C. c. capucinus GOLDMAN 1914. C. c. imitator LÖNNBERG 1939. Typus: Typischer Fundort: Rio Sinu N9, W76. Verbreitung: Rio Sinu bis El Boquete N9, W82. Diagnose: Schultern, Oberarm außen, Kopf bis zu den Brustwarzen scharf abgesetzt rein weiß. Parietal- und Oceipitalregion, Nacken und ganzes übriges Haarkleid schwarz Am Bauch grauer Haargrund. Nomenclatur: Die Abweichung der Originalbeschreibung HUMBOLDT’s ist so zu deuten, daß die Typen Uebergangsmerkmale zu dem nahe verwandten ©. ce. albulus aufwiesen. Die Aehnlichkeit der Männchen von ©. c. hypoleucu und ©. c. capucinus hat zu zahlreichen Irrtümern geführt. LInNg’s Be- schreibung bezieht sich aber nicht, wie behauptet wird, auf ©. c. hypoleucus, sondern auf vorigen. Nur dieser hat „Pilo laxo longiusculo, maxima pars ca- pitis .... pallide flava est una cum pectore ad flexuram usque cubitorum‘“, Auch hat ©. c. hypoleucus einen schmalen Kopf, und LINNE bildet 1754 den breiten Kopf des schwarzen Kapuziners ab. Material: BZM. 13 486 & EI Boquete N9 W82 FSch. BOUTET BM. 3.3.3.11-12.Q9 4 FSch. WATSON 4.0.6.1. ©) e FSch. 5 16. 5. 11.1. Q@ Andagoya, W.-Colombia FSch. SPURRELL 26. 11.4. 1. © Caracas (dies wohl nur der Ankaufhafen) FSch. WAYMAN ot. 7.1. W.-Colombia FSch. Paris 555, 557 Sta Martha N11 W74 FE. FONTANIER 558 F. Menagerie 884 C. c.h. x 0. c. gracilis F. Mme. ROUSSEL 3. ©. c. albulus KERR. Der Nacktstirn-Sai. Simia (Sapajus) capucinus albulus KERR 1792. Typus: —. Verbreitung: Cartagena N10, W76. Diagnose: Unterscheidet sich von Ü. c. hypoleucus durch die fast nackte Stirn, ‚die ihn sehr menschenähnlich macht. Auf der Brauenlinie schwärz- liche Haare, ebenso auf einer Linie von der Mitte der Nase bis zur Mitte der Stirn. 1 cm über dieser endet eine schwarze Stirnhaarschnippe, die einen Winkel von etwa 50° bildet. Die Schenkel dieses Winkels sind etwa 1 cm lang. Die Stirnhaargrenze hat somit die Form eines ————. Dorsalseite von Scheitel bis Schwanzspitze warm bräunlichschwarz; (1’’’ RıpawAy), Hinter- rücken wie Unterarm fast schwarz. Vor und hinter den Ohren weiß. Diese Farbe drängt das unscharf abgegrenzte Weinbraun (5’’’ k) des Nackens zu einem 102 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 3—4 cm breiten Streifen zusammen und geht erst in der Regio hypochondrica allınählich ir das Warm-Bräunlichschwarze der Weichen über. Helix und Anti- wagus mit je einem lockeren weil;n Haarbüschel. Unterhals von Ohr his Mamma spärlich weiß behaart. Haare des Oberarms und der Bauchseiten warm bräunlick- schwarz (1’’’]) mit weißen Enden. Schultern weiß. Bein grau meliert. Die Schnippe kann fehlen. Kinnladen und Schwanzende sind manchmal blaß gelb- orange (15£.). Material: BZM. 232 Q FSch. Pfaueninsel 23 9 FSch. DENNEBECQ 805 Q Cartagena FSch. HÄBERLIN 15695 | FSch. ZG Stuttgart 1816 'Guiana (!) Sch. inF. K. Menagerie Paris 556 F. VERREAUX 1910 F. 4. C. c. chrysopes F. Cuv. Der braunweiße Sai. O. chrysopes F. CUVIER 1825. CO. albifrons CABRERA 1900. Typus: —. Verbreitung: Colombia (ELLIOT 1913). Rio Napo SO-3, W73—76 (CABRERA 1900). Diagnose: Wie Ü. c. hypoleucus, aber die dort schwarzen Teile sind hier xanthinorange oder ähnlich. Gesicht klein. „Gesicht ganz fleischfarben, etwas lohfarbig, und umgeben mit einem breiten Rande von weißen Haaren, der die Stirn und die Wangen bedeckt und sich aus- dehnt bis zu den Ohren und unter dem Kinn sich vereinigt. Der übrige Kopf war etwa braun-graulich, und diese Farbe setzt sich median über den Rücken fort. Alle Seiten des Körpers, die Schultern, die Flanken grau-gelblich (131), sehr hübsch anzuschauen, und die unteren Teile des Körpers, d. h. Hals, Brust und obere Innenseite der Schenkel, weiß. Schwanzwurzel von der Farbe des Rückens. Schwanz übrigens weiß, verwaschen mit leichter gelber Farbe. Arme, bes. Vorderarm und vorderer und innerer Teil des Oberarms, und Beine, bes. Schenkel, schön goldfahl (15i). Finger, Hand- und Fußsohle bläulich. Ohr hat die Farbe des Gesichtes. Heimat unbekannt“. Material: BZM. 16647 © ZG F. 15586 © ZG FSch. 6909 & ZG FSch. Dresden 836 Q9 ZG FSch. 837 ZIG ER: 5. ©. c. gracilis SPIX. Der schlanke Sai. ©. unicolor, O©. gracilis SPIX 1823. Abb. WAGNER 1847. C. capucinus v. TSCHUDI 1844. C. aequatorialis ALLEN 1914. B. v. PÜSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 193 C. albifrons DE BEAUX 1920. C. gracilis hellstirnig LÖNNBERG 1989. Typus: München. Typischer Fundort: Rio Teffe S4, W65. Verbreitung: Ecuador bis Huanuco S10, W74—75. Carmen SI12, W69. Amazonas. Villa Braga, Para. Diagnose: Unterscheidet sich von Ü. ce. chrysopes durch eine mediane schwarze Stirnlinie, die die Brauenlinie kreuzt. Gesicht und Kehle bis über die Brustwarzen, Innenseite der Oberarme, sowie Unterseite der hinteren Schwanzhälfte grauweiß. Haare der Schläfen weiß mit argusbraunen Haarspitzen. Rücken und Arm zimmtbraun (15’k). Innenseite der Beine ockerorange (15°). Schwanz und Glieder lang. Material: j BZM. 10618 G Rio Putumajo N1 W716 FSch. DEIBRICH 13 142 Chunchunas S10 W75 F HOFFMANNS 13 144 & 5 FSch. - 20 292 G& Parinari-Canon S 5 W74 Sch. BLUNTSCHLI 5 826 g Eeuador F GERRARD 7933 g Huayabama S 7 W777 FSch. NEHRKORN BM. 34. 9. 10. 16—17. gg Mindo S 0W7%9 FSch. 28.5. 2. 19—20. g Cumaria S10 W 74 FSch. 28. 5. 2. 21-22. O & FSch. 28. 5. 2. 24. Q Cerro Azul S10 W 74 (od. nördlicher) FSch. 20210. 92, Q Rio Alegria S 0 W65 FSch. GODMAN, TRUSTEES, THOMAS 20. 7. 14. 3. g Villa Braga, Para FSch. New York 62 838 & Vinces S 0W79 FSch. WiCKENHEISER 62 847 q 4 FSch. 2 Paris 579 Ecuador F WIENER 2821 Moni (Colombia) FSch. Frere APOLLINAIRE 880 FSch. SIGUIN 882 & Mission Florney, FSch. SIGUIN Oberer Amazonas 2823 Q Rio Bobonaza S 2 W 77 FSch. OLALLA 2822 G Rio Bobonaza FSch. OLALLA 591 F WIET 6. ©. c. versicolor PUCH. Der rot-weiße Sai. ©. c. flavus GEOFFR. 1812 (nec GOLDFUSS 1809). C. ce. versicolor PUCHERAN 1845. C. leucocephalus GRAY 1865. Typus: in Paris. Typenfundort: Bogota N5, W74, Verbreitung: Nordostkette der Anden von Bogota bis Merida N9, W74. Diagnose: C., c. gracilis in Fell und Schädel ähnlich; aber marsbraun (13’m); medianer Stirnstrich erreicht nicht die Nasenwurzel. Nasen- und Unter- augengegend nackt. Lippen mit wenigen schwarzen Haaren. Gesicht bis Brust, sowie Halsseiten fast weiß, Kehle dünn behaart, Schwarze Brauen, Das Mars- 13 194 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. braun des Scheitels ist scharf abgegrenzt und ähnlich C. c. gracilis, aber mehr keilförmig und endet in Spitze auf dem Weiß der Stirn. Es nimmt wie bei Ü. c. gracilis fast den ganzen Raum zwischen den Ohren ein. Es wird nach hinten zu dadurch heller, daß die marsbraunen Haarspitzen an Länge und Farbtiefe ab- nehmen. Innenseite des Oberarms nußbraun (11’k); ebenso Unterarm. Hand- wurzel und Bein marsbraun. Hand und Fuß dunkel, Lendengesend zwischen nuß- und kaiserbraun (10’k). Diese Farbe wird auf Schwanz und Rumpf allmählich blasser, besonders auf den Rumpfseiten. Schwanz, bis auf die proximale Ober- seite, fast weiß. Material: BM. 8. 6. 24.1. 5 Merida FSch. Paris 562 Brasilien F. GEOFFROY 565 q 10% Menagerie 482 g Guayaquil S2 W80 E. Menagerie 575 Q Colombia F Jardin d’ Acclimasation 578 O2 I. VARENNES 577 Q (Haarbüschel angedeutet) F DEUOT, Menagerie 560 Q Neu Granada F Menagerie ©. c. gracilis X versicolor : BZM. 228 GC Brasil F. MÖNER. 229 Q FSch. Mad. TOURNIARE 1. ©. c. trinitatis subsp. n. -Der Sai von Trinidad. Typus: BM 32.11.17.1. & Trinidad N10, W61. Diagnose: Kopf Ü©. c. versicolor ähnlich, doch erscheint das Weiß der Stirn reiner und silbriger, und der Scheitelfleck ist bister. Hand und Fuß nelken- rötlich zimmtchamois (15—17’’b, 17’’d). Orbitalbreite sehr groß. Material: BM.. 32. 1127771: Trinidad Sch. Kopffell, Hand, Fuß BALLOU Paris 564 Q r F. COTTIN 8. C, ec. olivaceus SCHOMBURGK. Der Faunsai. C. c. capueinus HUMBOLDT 1811. ©. olivaceus SCHOMBURGK 1848. ©. castaneus IS. GEOFFROY 1851. ©. capillatus GRAY 1865. ©. apieulatus ELLIOT 1907. C. apella brunneus ALLEN 1914. Typischer Fundort: Roraima N5, W61. Verbreitung: Nord-Venezuela, Guiana. Diagnose: Auf der Stirn ein schwarzes Dreieck, das an der Nasen- wurzel beginnt, sich gleichmäßig verbreitert und nahe an die Ohrspitzen her- anreicht. Scheitel schwarz, geht in das Hasel- oder Kastanienbraun des Rüczens über. Der rötliche Ton ist am Hinterrücken besonders deutlich. Seiten und Bauch heller. Schultern warmchamois, ebenso Kehle und Außenseite der Ober- arme. Radial verläuft vom mittleren Oberarm bis zur Hand ein Streifen von warm sepia Haaren. Uebriger Arm ebenso, mit maisgelben Haarspitzen. Bein B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 195 wie Arm. Tibial zieht ein breiter mars- bis proutsbrauner Streifen von der Mitte des Oberschenkels zum Fuß. Fibular dagegen haben die sonst ebenso ge- färbten Haare deutliche rötliche (russet) oder maisgelbe Spitzen. Mittelhand und Fuß fast schwarz. Schwanz warm sepia, dorsal mit weißgelben Haarspitzen. Das caudale Drittel des Schwanzes zeigt unten oft einen helleren Abschnitt. Beim Weibchen ist das Haar der Stirn länger und dunkler, das schwarze Dreieck daher undeutlicher. Das Haarkleid erscheint bald deutlich braun, bald mehr schwärzlich. Material: BM. 12. 12. 19. 2. Q Bonasica NS W 61—66 FSch. CONNELL 1 FSch. \ arg ., FSch. 8 2926: 5.10, & = FSch. " 13.5.2328 £ FSch. 2 De067 50 © 3 Mit Übergangsmerkmalen FSch. A 1376.83. 09 A zu (©. c. leporinus FSch. 5 os © R FSch. A 8. 12.15. 2. 8 Mazaruni N 6 W 60 FSch. 8. 8. 7. 7—8. 8 Demarara N6 W 58 FSch. 37,32 7..9-09 » FSch. BZM. 90011 G Ipitinga NO W 54 FSch. SCHULZ- KAMPFHENKEL Paris 567 F. MARTIN 9. ©. e. leporinus.n.n. Der Hasensai. C. nigrivittatus WAGNER 1847 (nec 1846). Typus: Brit. Mus. 30.11.9.4 £. Fell und Schädel. Fundort: Oberer Rio Catrymany, Amazonas. Sammler: LAKO. Verbreitung: Südliches Guiana. (Potaro Road, Brit. Guiana). Oberer Rio Catrymany, Amazonas. Surinam, Rio Jary. Uebergangsexemplare nach (. capucinus olivaceus SCHOMBURGK aus Bonasica (NS, W61—66). Unterscheidet sich von dem verwandten 0. capucinus olivaceus SCHOM- BURGK auffallend durch seine hellen Haarenden, durch die er unwillkürlich an europäische Winterhasen erinnert. Nasengegend nackt; Unteraugengegend dünn schwarz behaart. Wangen bis fast zu den Ohren weißlich. Unterkinngegend weiß. Haare der Stirn dunkelgrau, am Grunde und an der Spitze weißlich; ebenso an Schultern, Unterhals bis nach den Ohren und Schlüsselbeinen. Brauen schwarz. Ueber der Stirn ein schwarzes Dreieck, das an der Nasenwurzel beginnt, sich gleichmäßig verbreitert und nahe an die Spitzen der Ohren heranreicht. Parietalregion schwarz. Temporal- region hellgrau. Ohr hellgrau behaart. Das Schwarz des Scheitels geht nach hinten in das Warmsepia (RIDGWAY 13’”m) des Nackens über, das hinter dem Widerrist, sowie auch nach dem Arm zu durch nelkenrötlich fahle (17”d) Haar- spitzen ein charakteristisches Gepräge erhält. Die mediane Rückenlinie hat röt- lichere Haarspitzen und erscheint daher dunkler. Schwanz dunkel vandykebraun (11”m), nur oberseits, besonders vorn, mit den hellen Haarspitzen, die sich auch an den Rumpfseiten finden. Brust und Bauch warm sepia, Haargrund weiß. 13* 196 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Bein außen von der Farbe des Rückens, vorn und an der Fußwurzel aber ohne die nelkenrötlich fahlen Haarspitzen. Material: BZM. Tumuc-Humae? N1 W54 FSch. SCHULZ-KAMPFHENKEL 224 Q FSch. MARTIN 225 O FSch. DENNEBECQ 226 FSch. SELLO 16395 & FSch. ZG 16 397 © FSch. ZG 9172 g' re 9173 O F. ZG 6306 Q | m sure 254 Q Guiana FSch. SCHOMBURGK De FSch. ” BM. 33.12.6.1—2. 3 Potaro Road, Brit. Guiana FSch. STUART 30. 11. 9. 4. & Oberer Rio Catrymany, Amazonas FSch. LAKO Stuttgart 363 g Surinam 1 KEPLER ©. c. olivaceus X leporinus: BM. 12. 6.5.7. Q Bonasica FSch. CONNELL 12.12.19. 1. r FSch. 5 Paris 569 q F. ROCHE, Menagerie 554 F. n e 601 ER. Entfernt ähnlich, aber dunkler, ist ein Gefangenschaftstier vom Prinzen ALBRECHT VON PREUSSEN (BZM 242), das aus Guiana stammen soll. Der Schädel zeigt außerordentlich starke Knochenerweichung. II. Cebus cuscinus THOMAS. Der Struwelsai. Mit der einzigen Unterart: 10. ©. cuscinus cuscinus THOMAS. ? Cebus albifrons v. TSCHUDI 1844 (nece HUMB.). C. flavescens cuscinus THOMAS 1901, FESTA 1903. ? C. albifrons FESTA 1903. C. malitiosus ELLIOT 1909. £ 4 1913. Sch.-Foto. C. gracilis, dunkelstirnig, LÖNNBERG 1939. CO. barbatus v. PUSCH 1940 Sch.-Foto. Typus: BM 98.11.6.1. @ ad. Gesammelt 21.4. 1898 von 0. GARLEPP in Callanga S13, W72. Verbreitung: StaMarta Nl11, W74 bis Cuzco S13, W72. Diagnose: Farben ähnlich ©. capueinus gracilis. Haare der Stirn lang, zimmtdrap (13’’’’) und nelkenrötlich fahl (17 ”d). Nacken median und Hinterhaupt Hays Braun (9’’’1). Wangen, Hals bis Brust mit langem, weißen Haar. Rumpf, Glieder und Schwanzwurzel armeebraun (13’’’j). Schwanz oberseits tief braundrap (9’’ ’’i), übrigens weiß. Rumpf sehr klein: Kopf + Rumpf 33 cm. Das Stück aus StaMarta ist rötlich überflogen (©. malitiosus ELLIOT). B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 197 Der Schädel gleicht in der Kleinheit des Gesichtes und den weit ausein- anderstehenden Laminae laterales dem Ü. capueinus chrysopes, zeigt aber im Gegensatz zu diesem auch in seinem hohen Ramus mandibulae und kurzen Gaumen Anklänge an Aotus. Material: BZM. 45 657, 45 658, 45 667, 45 668 Amazonas F. FRANK 13 023 © Sta Marta N11 W74 FSch. KNY-SCHEERER BIN. 228. 5.2. 25. O Chicosa SO W74 FSch. 22.1.,1.,3:,9 Urubamba S13 W72 FSch. Paris 881 & Mission Florney, Oberer Amazonas FSch. SIGUIN c) Die Untergattung Sapajus KERR. Simia L. 1758. Cebus ERXL. 1777. Sapajus KERR 1792. Cercopithecus GOLDFUSS 1809. Calyptrocebus, Pseudocebus, Otocebus, Eucebus, REICHENB. 1862. Streifen vor dem Ohr, Schwanz und Glieder dunkel. Schädel nach vorn verschmälert. Unterkiefer hoch. Kopf + Rumpf über 35 cm lang. Fressen an- scheinend viel Pflanzen. Typus: Simia apella L. = Üebus apella L. III. ©. apella L. Der Faunaffe. In fast allen für Affen bewohnbaren Teilen Südamerikas ist C. apella häufig. Auch aus „Monotombo, Central-America‘ liegt ein Stück vor. Bei dieser außerordentlichen Verbreitung ist die Einheitlichkeit der Färbung bemerkens- wert: Rumpf braun. Scheitel, Unterarm, Unterschenkel und Schwanz dunkel. Gesicht dunkel umrahmt. In Paraguay erfolgt die Geburt im Dezember (HART- MAN 1931), in Peru in den ersten Monaten der Regenzeit BLUNTSCHLI 1913). @) griseus-Gruppe. Der gemeine Apella. Als griseus-Gruppe fasse ich eine Reihe einander sehr nahestehender Unter- arten zusammen, die im Schädel übereinstimmen und die große Masse der tropi- schen Ü. apella ausmachen. Die Weibchen sind durch Stirnbüschel ausgezeichnet. 11. ©. a. apella L.. Der brasilianische Schwarzstirnfaun. Typus der Untergattung. Simia apella LINNE 1754, 1758. S. trepida LINNE 1766 („Manibus pedibusque caeruleis“ vielleicht infolge einer Kreislaufstörung). S. fatuellus LINNE 1766. S. (Sapajus) trepidus fulvus KERR 1792. ©. cristatus F. CUVIER 1833. ©. fistulator REICHENBACH 1862. C. fatuellus tocantinus, CO. f. macrocephalus LÖNNBERG 1939. Typus: — 198 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Verbreitung: Staat Para. Diagnose: Um Nase und Augen nackt. Lippen dünn hellgrau behaart. Halsseiten, Kinn, Wangen bis zum Ohr bister (16”o), Haargrund hell (19’’’f). Hals ventral hellgrau. Brust und Bauch rötlich schwarz mit tilleulfahlem (17°’’’f) Haargrund, der caudal an Ausdehnung abnimmt. Oberarm lateral und Schultern weiß mit vandykebraunen (11’”m) Haarspitzen, Oberarm volar natal- braun, medial rötlich avellan (15’’’b). Handrücken rötlich schwarz. Unterarm ebenso, dorsal mit hell zimmt-nelkenrötlichen Spitzen (15 ”d). Finger grau, Brust- seiten kleifarben (17’’). Rücken median vandykeschwarz (11’’o), seitlich warmsepia (13 ”]). Schwanz und Bein rötlich schwarz, nur Oberschenkel außen tilleulfahl und sepia geringelt. Diese Färbung herrscht in Para von April bis (mindestens) Juli. Von (spätestens) Januar bis März ist der Rücken median warmsepia (13”k), seitlich zımmtfahl (16”b). Im Juli ist der Bauch oft grauschwarz. Im April, also zu Ende der Regenzeit, herrscht z. T. Uebergangsfärbung. Eine genaue Beschreibung des Verlaufes der Umfärbung gibt CABRERA (1924). Materıal: BZM. 90 013 Saipe N1 W54 FSch. SCHULZ-KAMPFHENKEL 90 048 San Antonio SL W52 FSch. 5 219 Q F ZG 222 Or @ Para) FSch. SIEBER 223 eo = FSch. # 7215 Paricatuba S2 W55 F. SCHULZ 7 216 ©) a FSch. R BM7 125521078: Q Faro s2 W57 FSch. SNETHLAGE 4.7.4. 12—14. 3 Igarapi Atu, Para FSch. ROBERT 4.7.4.15. Q L 3 F'Sch. n 20. 7. 14.1: © Rio Iriri S4.W53 FSeh. Dresden B 822 Er ZG Paris? 550 Q Guiana BR: Menagerie 19 ER Exposition de Marseille 12. ©. a.maranonmis subsp. n. Der Hamburger Schwarzstirnfaun. ?C©. robustus v. TSCHUDI 1844. C. fatuellus peruanus LÖNNBERG 19839. Typus: BZM 20288 5 Hamburgo S5, W75, F. BLUNTSCHLI. Verbreitung: Colombia, NO-Peru. Diagnose: Aehnelt sehr Ü©. a. apella L. Gesicht spärlich schwarz behaart rings (außer median) grau umgeben. Haar unter Kinn schwarz mit zimmtfahlen (17”b) Spitzen. Oberarm, Hals und Rumpf hasel (11’k), median dunkler. Bein und Schwanzwurzel schwarz und carobbraun (9’1l) meliert. Unterarm, Hand, Fuß und Schwanz rötlich schwarz. Material: BZM. 20 288 3 Hamburgo S5> W75 F. BLUNTSCHLI 7941 Peru 1 NEHRKORN B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 199 Paris 608 Q Avencıs (N5 W73) FSch. Frere APOLLINAIRE 607 a FSch. 3 590 Guaicarmo ” . FSch. 5 587 e E. : 588 Colombia FSch. n 586 Medina N5 W73 FSch. = BZM. 45 666 Oberer Amazonas E> FRANK 13. C. a. juruanus LÖNNBERG. Der Andenfaun. C. libidinosus Juruanus LÖNNBERG 1989. Typen: in Stockholm. Fundort: Rio Jurua. Verbreitung: Rio Jurua S3—10, W66—73, Huanuco S9, W76 bis NW-Bolivia S12, W69. Wie ©. a. maranonis, aber Stirnseiten weiß. Brauen schwarz, breit, ver- mischen sich mit dem Weiß der hinteren Schläfengegend. Auf dem Scheitel eine schwarze Zeichnung in Form eines Steinpilzes. Der Stiel dieses Pilzes liegt rostral, ist am Ende abgerundet und wird caudal fast 3 cm breit. Ca. 4 cm (beim o' 5 cm) vom Öberlid entfernt buchtet sich das Schwarz aus, einen Winkel von ca. 270° bildend, wotlurch der Hut des Pilzes dargestellt wird. Die dem Pilzrand entsprechende Spitze endet vor dem oberen Rande des Ohres. Me- dian geht der Scheitelfleck, hier von der Pilzform abweichend, in das Kasta- nienschwarz (9 m) des Nackens über. Nach vorn wird er umgrenzt von einem weißen Streifen, der an der Stirn einige mm, an der Schläfe ca. 2 cm Breite erreicht. Jochgegend spärlich schwarz behaart. Wangen und Regio parotideo- masseierica schwarz, verbunden mit dem Schwarz des Scheitels durch einen Streifen maisgelber, schwarzspitziger Haare. Trigonum submandibulare kasta- nienbraun (11’m). Vor dem Ohr maisgelb. Kinn weiß. Dünner Schnurr- und Unterlippenbart. Unteraugengegend nackt. Bauchseite vom Unterkinn an blaß orangegelb (17f)), am Grunde heller als an der Spitze, am Bauch mit wein- braunschwarzen (5 m) Enden. Unterbauch dünn behaart. Seiten des Hinterkopfes und Rücken dunkel lederfarbig (13’i), median sehr dunkel. Ohr innen hell chamois behaart. Halsseiten bis Ohrläppchen und bis Fossa carotica dunkel leder- farbig dünn behaart, ebenso Schultern und Oberarm, dessen Innenseite jedoch von der Farbe des Bauches ist. Unterarm und Hand schwarz, nur an den mitt- leren Fingergliedern graue Haare. Regio coxae und femoris lateralis nußbraun (11’k). Uebriges Bein lederbraunschwarz. Schwanz oberseits schwarz, unten kastanienbraun. | Beim Apella aus Chicosa (S10, W73) zieht sich das Weiß der Schläfen weit über den Kopf. Dadurch ähnelt die schwarze Zeichnung der Dorsalansicht eines Säugetierkopfes, etwa einer trinkenden Elchkuh mit hängenden Ohren. Ueber der Nasenwurzel ist das Weiß der Stirn nur ca. 1 cm breit, und nach einem weiteren em durcheinanderstehender schwarzer und weißer Haare beginnt ein medianer schwarzer Streifen, der nach hinten breiter wird und sich scharf abhebt in zweifach leicht geschwungener Linie. 7 cm vom Oberlid entfernt, buchtet sich das Schwarz in scharfem Winkel aus zu einem Streifen, den ich mit den Ohren des Elchs vergleiche und der über dem Ohr des Affen nach vorn verläuft, 200 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Material: BZM. 45 659—15 666, 45 669, 45 670 Amazonas (O@ER FRANK 13 122 g Pachitea, 150 m S9 W75 FSch. GARLEPP BM.. .14.73.73:-2. g NW.-Bolivia Ss12 W69 FSch. 27. 11. 1. 3—4. Q Tingo Maria S 9 W76 Fisch. 27..1.21.>205. g Yurac Yacu, Peru FSch. 27. 1. 1. 206 — 207. & “ R FSch. 28. 5. 2. 7-16. Qg Cumaria, 300 - 458 m S10 W74 FSch. 28. 5. 2. 17—18. Q Cerro Azul S 9 W76 FSch. Paris 590 P. PARZUDAKI Bukarest 14 F. 14.::0. a. cucullatus SPIX. Der. Weißschultertaum ©. cucullatus SPIX 1823 (Abb. unbrauchbar !) % buffonii LESSON 1840. ©. fatuellas MENEGAUX 1902. Typus: ? München. Typischer Fundort: Staat Para. Verbreitung: Guiana. Ostabhang der Anden Süd Columbiens. Umgebung der Mund- und Augenwinkel dünn schwarz behaart. Wangen, Schläfen und Kinn weißlich. Scheitelhaare schwarz, vorn mit weißem Haargrund. Vor dem Ohr ein heller, nur von hellen Haarbasen hervorgerufener Fleck. Davor ein ca. 1 cm breites schwarzes Band, das das Unterkinn mit dem Schwarz des Scheitels verbindet. Nacken schwarz. Rücken bis an das Ohr: Haargrund weiß, Haarmitte lederbraunschwarz (7’o), Enddrittel blaß ockerfahl, Spitze sowie äußerer Gesamteindruck kastanienbraun (11’m). Halsseiten, Kehle und ganze Unterseite mit hellrötlichgrauen, schwarzspitzigen Haaren bekleidet. Das Schwarz nimmt caudal stark an Ausdehnung zu und nimmt am Bauch fast die ganze Länge des Haares ein. Oberarm maisgelb (19f), ulnar mit einem Streifen von der Farbe des Rückens. Oberschenkel außen kastanienbraun. Glieder im übrigen und Schwanz schwarz. Die Stücke vom mittleren Jary (NO, W54) haben fast zur Hälfte einen teils mehr, teils weniger deutlichen leberbraunen (7 ’n) Aalstrich. Der dunklere Ober- arm vieler von ihnen leitet zu Ü. a. apella über. Die oft behauptete Variabilität des Apella kann ich nur für diese Reihe bestätigen. Material: BZM. 90 001—90 010, 90 015 90.048, 90 045—90 047 Rio Jary NO W54 42 FSch. SCHULZ-KAMPFHENKEL 215 Q ? Guiana FSch. VAN AKEN BM. 7 307 2.,.22.3. Q La Plata, 1800 m N2 W75 FSch. 3.4.5.1. g Franz. Guiana THOMAS 1 a a Q Bonasica N4 W58 FSch. CONNELL Paris 548 Cayenne F POITEAU 51l Guiana F VERREAUX 549 Q Quanary _ N2 W52 F GEAY 15. ©. a. mar garitae HOLLISTER. Der Faun von Margarita. ©. margaritae HOLLISTER 1914, B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 201 Typus: U. S. Nat. Mus. 63,219. Margarita N11, W64. ER Diagnose: Der Beschreibung nach vielleicht zur griseus- Gruppe ge- hörig. „No whitish on forehead; tufts, entire forehead, crown, nape, whiskers, and line under chin blackish; upper parts clear warm buff on outer side to elbow; tail blackish, in sharp contrast to color of rump and hips. Face thinly covered with dusky and grayish hairs; forehead from line just above eyes and including well marked tufts, crown, back of head, and nape black, with narrow brownish underfur; whiskers continuously blackish from crown around underside of throat; upper lip and chin grayish-white; area between whiskers and ear brow- nish-gray. Sides of neck and entire upperparts and sides of body dark brown, lightest, most tawny, anteriorly and darkest, almost Proutsbrown, posterioriy, the underfur everywhere darker than hair tips; an indistinet darker, blackish brown dorsal stripe. Underparts of body much brighter, more reddish, the hairs vellowish at bases and dark reddish-brown near tips. Arms warm buff on outer sides from shoulders to elbows, darker, more reddish-brown, on under sides; forearms and hands blackish, mixed with buff on outer side to wrist. Hips brown like back, the color extending in a mixed black and brown area to knee, and faintly to ankle; rest of legs and feet black. Tail all except at extreme base, where the color blends into brown of body“. Material: —. 16. ©. a. macrocephalus SPIX. Der Aalstrichfaun. C. macrocepha’us SPIX 1823. Abb.! Typus: München. Typischer Furdort: Lago datua S5, W659. Verbreitung: Staat Amazonas. Diagnose: Gesicht nackt. Vom Mundwinkel bis zur Thyreoidgegend und fast bis an das Ohr, sowie Halsseiten schwarz, Haargrund hell, so daß eine melierte Färbung entsteht. Kinn weiß. Brauen schwarz, Schläfen spärlich schwarz behaart. Das Schwarz des Scheitels zieht sich, einen rechten Winkel bildend, median bis fast zu den Brauen vor. Es ist aber, wie der schwarz melierte Backenbart, nach vorn durch einen weißen Streifen abgegrenzt. Ueber den Schläfen erreicht dieser Streifen fast Zeniimeterbreite. Haare der Suprasternal- region am Grunde blaß gelborange (15f), allmählich in das Schwarzbai ( m) der Spitze übergehend. Diese Farbe wird nach dem Bauche zu allmählich dunk- ler, in dem Maße, wie das Bai sich über das Haar ausdehnt. Im Nacken verjüngt sich das Schwarz des Scheitels schnell zu einem unscharfen medianen Rücken- streif. Die Seiten des Nackens sind wie die des Rückens mit am Grunde und an der Spitze beinbraunen (13’’’m), in der Mitte zimmtfahlen (17 ”c) Haaren be- setzt. Der Aalstrich zeigt kastanienfarbene (9 m) Haarenden. Regio coxae gegen Lumbalregion abgegrenzt durch ein transversales dunkles Band. Es zieht bis an die kahle Stelle des Unterbauches, knickt da rechtwinklig ab und verläuft geradlinig bis zum Fuß. Die ganze Zeichnung sieht aus wie ein M oder wie ein Beinpaar einer Stabheuschrecke, deren Rumpf durch den Aalstrich und den schwarzen Schwanz dargestellt wird. Regio glutea, Außenseite des Schenkels und Schwanzwurzel sind von der Farbe des Rückens, übriges Bein schwarz. 202 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Von August bis Dezember ist das Fell etwas dunkler. Material: BZM. 2 434 Gg Guiana FSch. SCHOMBURGK 38 436 Q Manacapuru S3 W61 FSch. EHRHARDT 88 487 @) n FSch. 5 38 438 Q e FSch. R BM. 217.8. 11.231. Q „ FSch. e 27%..8.11:729. G& Ayapua S4 W62 FSch. * 27.8. 11.30. Q n FSch. £ 27. 8. 11. 53—34. 5 Canabouca S1 W66 FSch. % 204. 1472, Q Acajatuba N2 W61 FSch. Dresden B 6 197 GQ Auati Parana S2 W66 FSch. EHRHARDT Stuttgart 3 066 n „ F n 17. C. a magnus subsp. n. Der Riesenfaun. C. capueinus CABRERA 1900 (Übergang zu C. a. macrocephalus). Typus: BZM 10620 J Rio Putumajo N1, W76. Verbreitung: Anden Colombias. Monotombo, Central-America. Diagnose: Ist schon Ü. a. macrocephalus größer als die übrigen Glieder der Gattung, so dürfte Ü. a. magnus, nach den riesigen Fellen zu urteilen, die Rumpflänge des Servals erreichen. Er ist O. a. macrocephalus sehr ähnlich, nur sind die Haare des Rückens bei ihm am Grunde hell. Zwischen Auge und Lippe spärliche schwarze Haare. Haare der Unterkiefer- gegend am Grunde und an der Spitze fast weiß, in der Mitte bräunlichschwarz. Vom Mundwinkel zieht ein bräunlichschwarzes, weißlich umrahmtes Band nach der Gegend der Ohrspitze. Es wird nach oben zu breiter und geht in das Schwarz des Scheitels über. Brauen schwarz. Schläfen spärlich mit grauen Haaren be- setzt. Ein weißlicher Streifen von wenigen mm Breite grenzt das Schwarz des Scheitels gegen das Gesicht ab. Median bildet er einen Winkel von ca. 80°. Im Nacken verjüngt sich das Schwarz des Scheitels schnell zu einem Aalstrich, der nach dem Widerrist zu schnell blasser, hinter diesem aber wieder dunkler (7 m) wird. Er hebt sich scharf gegen das nelkenrötlich Zimmtchamois (16”c) des übrigen Rückens ab. Diese letztere Farbe kommt durch nelkenrötlich fahle (17°’’d) Haare mit baifarbenen (7 m) Spitzen zustande. Diese Spitzen fehlen auf der Acromialregion, unterhalb derer die sandfordsbraunen (11k) Haarenden der Ventralseite beginnen. Diese Enden fehlen vor dem Zungenbein, wo die Un- terkinn- bis Retromandibularregion dünn nelkenrötlichfahl (17’”d) behaart ist. Der Oberarm hat vorn maisgelbe (19f) Haare mit xanthinorangen (13i) Enden. Die laterale Oberarmregion ist nelkenrötlich fahl (17 ’d) mit schwarzen Spitzen, die an der an sich ebenso gefärbten Innenseite ausgedehnter sind. Haare des Unterarms schwarz, dorsal mit maisgelben Haarspitzen; Handrücken schwarz. Regio coxae ist gegen die Lumbalgegend abgegrenzt durch ein transversales dunkles Band. Es geht bis an die kahle Stelle des Unterbauches, knickt da rechtwinklig ab und verläuft geradlinig bis zum Fuß. Die ganze Zeichnung sieht aus wie ein M oder wie ein Beinpaar einer Stabheuschrecke, deren Rumpf durch die dunkle Medianlinie und den schwarzen Schwanz dargestellt wird. Ober- B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 203 schenkel von der Farbe des Rückens; übriges Bein schwarz, Haarspitzen orange- rot (11i). Genitalgegend schwarzhaarig. Material: BZM. 10 620 G Rio Putumajo Ni W76 FSch. DEIBRICH BM. 39. 7- 25. 16. & Monotombo, C.-America FSch. 18. ©. a. griseus DESM. Der graue Faun. Ö. griseus DESMAREST 1820. ©. crassiceps PUCHERAN 1857, C. a. griseus X C. a. Jurvanus. C. pallidus GRAY 1870. C. fatuellus peruanus THOMAS 1901. C. versuta ELLIOT 1910. C. libidinosus pallidus LÖNNBERG 1939. Bypus: -. Verbreitung: Cuzco, Bolivia, NW-Argentina, Matto Grosso bis an den Parana (KRIEG 1939), Rio Paranahyba S18, W48. Diagnose: Ueber den Augen nackt. Scheitel schwarz oder beinschwarz (13’”’o). Kinnbacken und Streifen zwischen Ohr und Wange isabell (19i). Um- gebung des Ohres chamoisbraun (17 ’’’i). Gesicht olivenfahl (21’’’d) be- haart, Hals und Brust dunkler. Nach dem Bauch zu rötliche Haarspitzen. Haare der Schulter chamois (19 ’’b), Spitzen zimmtdrap (13’’’’). Um Mamma, Schlüs- selbeingegend, Oberarm volar und Hand nackt. (Hier nur am Metatarsale V oli- venfahle Haare). Oberarm avellan (18’’’a). Unterarm volar cremechamois (19”.d) und bister (15°” m) meliert, im übrigen blaß nelkenrötlich fahl (17), Spitzen hell seal (9’’’m). Rücken median armeebraun (13’’”’i), seitlich matt chamois (19’’’d). Bein wie Arm, Schwanz holz- bis beinbraun meliert (17 ’’’, 13 ’”m). Bei den Stücken aus Cuzco ist das Gesicht weiß umrahmt, bei denen aus Marcapata (S13, W”71) ist hinter dieser weißen noch eine schwarze Umrahmung vorhanden. Das Weiß der Schläfen springt beiderseits in das Schwarz des Scheitels ein. Material: | IE: Garrapatal S24 W65 FSch. P. NEUMANN BZM. 7204 q 7 205 Q n FSch. n : 7 206 & “ RB 5 7 207 Q 5 FSch. BM. 0. 11. 5.1—2. Q@ Marcapata S1ı3 W71 FSch. 1..11..3.3. G Araguary, 700—900 m S18 W48 FSch. ROBERT 3. 7.7. 1—10. 8 Chapada, 900 m Ss15 W56 F'Sch. s; 3.7.7.11—13. 9 " FSch. n 97. 10.3. 4—6. 8 Idma sı3 W73 FSch. KALINOWSKI IULO. 3.0. Er FSch. N 298, 221. 1. Q Jacuiba, Bolivia FSch. BUDIN 2922 1.2: Q Caparari, Bolivia FSch. © 23 231.5. Q Pie, Sierra StRosa, Bolivia, 1000 m 5 232, 3..4. Q Buenavista, Bolivia S16 W64 FSch. STEINBACH 34. 9. 2. 4. & Yungas de Cochabamba S17 W661|, FSch. a 46. 7. 28.3. Q@ Bolivia FSch. BRIDGES 204 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Paris 582 Gg Serra da Chapada F. ROBERT 581 6) F. Menagerie 232 Sch. in F. MOCEQUERIS 19. ©. a. azgarae RENGGER. Der gelbe Faun von Sta Cruz. Cebus azarae RENGGER 1830. Typus: —. Typischer Fundort: Paraguay links vom Rio Paraguay. Verbreitung: Buenavista S17, W64 bis Porto Tibirica S21, W52. Diagnose: Jochgegend bis Kinn weiß. Unteraugengegend dünn weiß be- haart. Umgrenzung des Gesichtes kastanienschwarz (11’p) mit nelkenrötlich fahlen (17 ’”e) Haarspitzen. Schwanz ebenso; gleichfalls Unterarm und Außen- seite des Beines, diese aber vorn ohne die hellen Haarspitzen. Ohr und Umge- bung, Schultern dorsal und Brust nelkenrötlich fahl (17 ”d). Stirn zimmtdrap, nach unten weiß meliert. Scheitel und Hinterhaupt kastanienschwarz. Stirnbüschel beim Männchen angedeutet. Nacken median warm sepia (13” m). Rücken und Schwanzwurzel mit schwarzen Haarspitzen, besonders median, Haargrund tief zımmtdrap (11’’’’k), obere Hälfte zimmtfahl bis kleibraun (17 ”). Unterkinn elfenbeingelb (21 ”f). Schultern ventral und Hals b!aß nelkenrötlich fahl (17 f), ebenso vorderer Oberarm und Finger. Oberarm hinten avellan (18’’’c), seitlich tileulfahl (17 ’’’£) mit benzobraunen (13’’’ ’i) Haarspitzen. Handrücken kasta- nienschwarz (11’o) und weiß meliert. Brustseiten hell nelkenrötlich zimmtfahl (16’°’e) mit wurzelbraunen (11’’k) Haarspitzen. Handrücken kastanienschwarz (11’o) und weiß meliert. Brustseiten hell nelkenrötlich zimmtfahl (16”c) mit wurzelbraunen (11’’k) Haarspitzen. Untermammalgegend nelkenrötlich cremefahl (18”e). Dahinter licht ockerfahl (16’f). Bauch blaß orangegelb (15 £f). Unterbauch dünn kapuzinerfahl (13e) behaart. Oberschenkel innen zimmtfarben, hinten klei- fahl (17”a) mit schwarzen Haarringen, außen hell nelkenrötlich zimmtfahl (16” c). Fußrücken auburnschwarz (11 p). Zehen und Kniekehle hell zimmtnelken- rötlich (15 ” d). Diese Färbung herrscht am Parana bis März, am Sara bis Mai, bei Villa Montes bis Juli. Später gleicht sie dem Augustbild von (. a. elegans. Material: BZM. 220 ei FSch. Pfaueninsel 13 569 G Villa Montes S21 W63 FSch. v. HANSEMANN 37 434 StaCruz s1ı8 W63 FSch. BEHN 37 438 Q s ESch. 7, 37 439 n F n 37 441 ss F H 37 443 oe & FSch. „ 14 449, 14456, 14457, „' Sara S17 W64 FSch. STEINBACH 14 466 14 461 en F - Hamburg 38 268 F BM. 26. 12. 4. 2—4. 3 Buenavista S17 W64 FSch. STEINBACH 26. 12. 4. 5. ©) : FSch. = 287220922 GQ Rio Yapacani S17 W64 FSch. ; Paris 583 Q Peru F CASTELNAU u. DEVILLE B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Üebus. 205 20. ©. a. elegans 1. GEOFF. Der gelbe Faun von Maranhao. C. elegans I. GEOFFROY 1850. Typus: in Paris. Fundort: Staat Goyaz. Verbreitung: Miritiba S3, W43. Beschreibung: (nach einem Ende August erlegten Männchen): Um Mund schwarze Schnurren und weiße Härchen. Gesicht sonst nackt. Kinn, Unterkinn, Hals, Ohr und Umgebung nelkenrötlich fahl (13”e). Schläfen kar- tätschenfahl (19’’’f). Scheitel vandykeschwarz (11”o). Trigonum subman- dibulare bis vordere Parietalregion mit am Grunde hellen, in der Mitte bein- braunen (13’’’m), am Ende kleiefarbenen Haaren. Nacken median warm sepia. Haare des Rückens und der Schwanzwurzel lederbraun (13’j), am Grunde natal- braun (13’’’j). Uebriger Rumpf und Oberschenkel außen zimmtfarben (15 ” ), Haargrund heller. Haare des Armes und Unterschenkels kartätschen- bis oliven- fahl (19’’’e), vor der Spitze warmsepia (14” m). Haare der Finger und Zehen hellgrau. Oberschenkel innen, Hände, Füße und olimenzeniie URN (14 ” 0). = Der Rumpf eines Ende März erlegten Männchens da: vorn zimmtehamois (18°’c), hinten salmocker (14’b) mit einem Aalstrich durchschimmernder dun- kelgrauer Haarbasen. Es ist Ü. a. azarae sehr ähnlich, bei dem aber die medianen Rückenhaare am Ende nicht heller sind als am Grunde. Auch hat ©. a. elegans eine größere Suborbitalbreite. (A :J = 0,66, bei C. a. azarae Re ‚18). Material: BM. 12. 7. 26. 1. cd! Miritiba FSch. SCHWANDA Dresden B 4 977 6 F “ ß. avus-Gruppe. 21. C. a. avus subsp. n. Der zimmtfahle Faun. C. libidinosus LÖNNBERG 1939. C. a. libidinoides PUSCH 1940. (Nur Sch. Photo) nom. nud. Typus: BZM 218 9. Verbreitung: unbekannt. Vielleicht Venezuela oder Colombia, denn HUMBOLDT sah einen Apella, den er zu Ü. capucinus (so nennt er den Ü, capu- cinus olivaceus) gestellt hätte, wenn er nicht ein dunkles Band vor dem Ohr gehabt hätte. Das kann sich nur auf avus beziehen. Ein Schädel ohne Fell, den EHRHARDT 1925 vom Solimöes brachte (Stuttgart 6325), scheint hierher zu gehören. Diagnose: Ich gründe die Unterart auf zwei erwachsene Stücke, die 1846 und 1848 aus zool. Gärten geliefert wurden und in Fell und Schädel ganz übereinstimmen. An den Schädeln sind keine Gefangenschaftserscheinungen er- sichtlich. Schwarzer Scheitel wie bei Ü. capucinus olivaceus, aber auf der Stirn viel breiter. Nasen- und Augengegend nackt, nur nach der Jochgegend zu schwarz- haarig. Lippen bis Hyoidgegend dünn weiß behaart, Wangen und Schläfen weiß. Zwischen den schwarzen Brauen und dem schwarzen Scheitel schmaler weißer Streifen. Ohr dünn weiß behaart. Antitragus und Gegend unter dem Ohr hell lederfarben (13’h), darunter, sowie vor dem Ohr, umber meliert (9’’m). Tri- 206 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. gonum submandibulare auburn (11 m). Unterhals blaß gelborange (1518). Hals- seiten fast nackt, Nacken median bai (7 m). Brust orangerot (11i). Oberarm (außer Innenseite) und Rumpfseiten lederocker (14’i), meliert mit warmsepia- schwarz (13”o), das an den Rumpfseiten den Haargrund einnimmt, am Oberarm aber die Haarspitzen. Innenseite des Oberarms bai (7 m). Unterarm rötlich schwarz, ulnar mit salmockerweißen (13’d) Haarspitzen. Finger und Teile der Hand tilleulfahl (17’’’f) behaart. Bauch mit sandfordsbraunen Haarenden, Unterbauch nackt. Oberschenkel außen nußbraun (11’k). Uebriges Bein vandyke- braun (11”o). Rücken median und Schwanzwurzel lederrot (13’j). Uebriger Schwanz umberschwarz (19 ” o). Am Schädel fällt die besonders im Vergleich zur Jochbogenbreite sehr große Postorbitalbreite auf. Material: BZM. 218 Q FSch. ZG (Typus) Stuttgart 405 gg. FSch. ROLLER’s Menagerie y) nigritus-Gruppe. 22. ©. apella nigritus GOLDFUSS. Der schwarze Faun. Öercopilhecus nigritus GOLDFUSS 1809. Simia cirrifera HUMBOLDT 1811. Cebus cirrifer, C. niger E. GEOFFROY 1812. ©. lumatus, ©. frontatus KUHL 1820. Ö. leucogenys, Ü©. suberistatus GRAY 1865. C. fatuellus HENSEL 1872. ©. vellerosus CABRERA 1900. ©. caliginosus ELLIOT 1910. Typus: —. Verbreitung: Esperito Santo bis Rio Grande do Sul; Küste bis Parana. (KRIEG 1939). Diagnose: Schwarz. Rumpf rötlichschwarz. Gesicht weiß umrahmt. Hohe Stirnbüschel bei beiden Geschlechtern. Schultern mit weißem, Bauch mit röt- lichem Haargrund. Der rötliche Rumpf und die lange Molarenreihe nähern ihn der robustus-Gruppe. Material: BZM. 209 Q FSch. FINTELMANN 210 GQ Küste südlich von 19° S FSch. SELLO 211— 213 OBEREN A ee FSch 14170, 14171, 14179 & Sao Paulo S23 W 48 FSch. NEHRING 14172 or h FSch. h 31579 g Hansa S 27 W 49 FSch. EHRHARDT 5163 q " FSch. BIESTER 5164 Q A FSch. * 42588, 42589 q R FSch. IPA Hamburg 39754—39757 Q n FSch. EHRHARDT Dresden B 8506, 820 Q Brasilien FSch. SCHMORL B 5275 Rio Grande do Sul F. BZM. 38764—38767 8: e en Sch. HENSEL 38768— 838770 On n un Sch. 5; 38772 — 38774 Ares Ze Sch. e B. v. PÜSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 2071 BM. 1. 6. .6.: 4. Q Piquete, Sao Paulo FSch. ROBERT 3092 1. 16-17. &, DOr’Branea S 21 W 48 FSch. DRAHE 3.2.9. 4 19. & Engenheiro Reeve, Espirito Santo FSch. ROBERT 329. 4.20. Q „ = # Mersch: 2 3% 29..-1. Q Victoria, Sao Paulo FSch. HEMPEL 31. 25, 12. Q e is „ FSch. „ Paris 585, 86 Sao l’aulo 1 I. GEOFF | 584 Brasil. 125 I. GEOFF 589 m). FERRUDI 591 F. VERREAUX 594 F. Menagerie 593 F. KORVI 592 F. VERREAUX 1420 F. Menagerie MALLE 1915 F. H COLINE Bukarest 16 Sta Catharina 15 d) robustus-Gruppe. Durch das große Maul ähnelt der Schädel noch im erwachsenen Zustand dem junger Kapuziner. Fell hell rötlich. 23. ©. a. morrulus subsp. n. Der paraguayanische Maulfaun. Typus: BZM 44290 © Sta Barbara, Central-Paraguay, FSch. ©. NEU- MANN. Verbreitung: Paraguay. Diagnose: Fell © a. griseus sehr ähnlich, Schädel aber breit, niedrig. Gesicht grau behaart, auf Wange und vor dem Ohr Haare mit schwarzen Enden. Brauen schwarz; Schläfen weiß. Auf dem Scheitel ein fast quadratischer schwar- zer Fleck; zwei Ecken desselben liegen vor den Öhrspitzen, eine dritte nähert sich der Nasenwurzel auf 16 mm. Kinngegend schmutzigweiß, Kehle bis Brust hell ockerfahl (15’d). Mammalgegend und Oberarm volar nackt. Uebriger Oberarm und Rücken avellan (17 ’”’b), median mikadobraun (14”i). Schwanz an der Wurzel mikadobraun, nach hinten zunehmend schwarz. Sternalgegend blaß orangegelb (17f); Bauch orangerot (15°) überflogen. Unterarm bister- schwarz (15 o), dorsal heller (15”’k). Finger nelkenrötlich fahl (17”d), Hand- rücken mit bisterschwarzen Haarenden. Schenkel seitlich lederocker (14’h), übriges Bein bisterschwarz. Besonders charakterisiert ist ©. a. morrulus durch den scharfen Farben- gegensatz auf den Haaren des Rückens. Diese sind an der Wurzel weiß, basale Hälfte gebrannte Umbra (9” m), apikale Hälfte avellan (17’’’b), Spitze etwas dunkler, besonders median. Material: BZM. 16405 & FSch. ZG 24322 Q Paraguay FSch. ZG 35758 Santa Barbara FSch. DEGLO 44290 Q 4 r FSch. ©. NEUMANN Stuttgart 5554 & Paraguay FSch. 208 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 24. C. a. chacoensis subsp. n. Der Faun des Chaco. Typus: BZM 38745. Chaco paraguayo. F. Diagnose: Ich gründe diese Unterart auf ein Fell ohne Schädel. Ich vermute, daß es zur vinaceus-Gruppe gehört, 1. wegen der rötlichen Farbe, 2. auf Grund lebend beobachteter Stücke gleicher Färbung, die ein vorspringendes Maul hatten. Zimmt-nelkenrötlich. Scheitel und Schwanz dorsal schwarz. Unterarm radial und ulnar schwarz überflogen, ebenso Unterschenkel. Material: Nur Typus. Außerdem lebende Stücke im Berl. Zool. Garten. 25. ©. a. robustus KUHL. Der rote Maulfaun. C. robustus KUHL 1820, WIED 1826. ? ©. libidinosus CABRERA 1900. (S8 W 35), SPIX 1823 (S14 W 45). Typus: —. Typischer Fundort: Nördlich vom Rio Doce S19, W37—40. Diagnose: Mund- und Augengegend nackt, breit weiß umrahmt. Scheitel kastanienschwarz (90). Rumpf, Oberarm und Oberschenkel zimmt-weinfarben (13’’b), Vertebralregion walnußbraun (9’’k). Unterarm, Unterschenkel und Schwanz dunkler. Finger und Zehen weißlich. Material: BZM. 214 Q Para? FSch. SELLO 221 Q FSch. GRAF HOFFMANNSEGG e) hypomelas-Gruppe. 26. ©. apella hypomelas PUCHERAN. Der Perückenfaun. ©. hypomelas PUCHERAN 1857. Typus: in Paris. Fundort: unbekannt. Verbreitung: „Rio Negro??“ Diagnose: Umgebung von Mund und Nase dünn schwarz behaart. Fron- talregion hellgrau mit schwarzen Haarenden. Wangen hellgrau, schwarz um- rahmt. Hals (außer hinter dem Ohr), Parietal- und Oceipitalregion schwarz. Vor dem Ohr 2 cm breiter schwarzer Streifen, der Scheitel und Kinn verbindet. Rumpf kastanienfarben (9 m), Widerrist dunkler. Bein und Schwanz schwarz. Material: BZM. 12333 „Rio Negro??“ FSch. HARTMEYER. ß) sagıtta-Gruppe. 27. ©. (apella) sagitta n. n. Der Manrunenfaun. C. fulvus D’ORBIGNY 1847 (nec KERR 1792). Typus: BM 1.2.1.1. 2 Chimati 700 m, S15, W68. Verbreitung: Mapiri, S15, W68. Diagnose: Mund-, Nasen- und Augengegend spärlich grau behaart. Wan- gen- und Jochgegend weiß, nach hinten abgegrenzt durch eine bistere Linie. Stirn und Scheitel weiß. Ueber den Augen lange schwarze Haare. Auf dem Scheitel bistere Zeichnung in Form eines nach hinten deutenden Pfeiles, gebildet von einem medianen Streifen auf dem Kopf und zwei Streifen, die von einem B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 209 medianen Punkt des Nackens nach der Ohrspitze (Temporalregion) ziehen. Kinnladen, Hals, Rumpf, Oberarm, Unterkinn, Außenseite des Oberschenkels hell ockerfahl (15 ’d). Unterarm außen proutsbraun (15 ’h). Unterschenkel vorn und hinten, sowie Fuß marsbraun bis schwarz. Unterschenkel außen walnußbraun (9’’k). Schwanz dorsal und an der Spitze Hays Braun (9’’’k), sonst von der Farbe des Rumpfes. Schädel rundlich. Weicht in Fell und Schädel von allen Verwandten weit ab. Da aber noch nicht der Beweis erbracht ist, daß er sich ökologisch von ihnen unterscheidet und neben Ü. a. griseus vorkommt, konnten wir uns über die Artnatur dieser Form nicht einig werden. Material: BZM. 38744 Mapiri 1000 m F. GARLEPP BWM 122.1.1.0 Chimati 700 m FSch. IV. Cebus albifrors HUMB. 28. Cebus albifrons albifrons HUMB. Der Schabrackenfanun. Simia albifrons HUMBOLDT 1811. S. variegata 2 1811. Üebus variegatus GEOFFROY 1812. C. xanthosternos DESMAREST 1820. C. monachus F. CUVIER 1820. ©. xanthocephalus SPIX. 1823. (Abb.) C. Frederici FISCHER 1830. Dickkopfkapuziner Lichtbild WEINERT 1932, pg. 20. Typus: —. Typischer Fundort: Orinocofälle N5, W68. Verbreitung: Rio de Janeiro, Sao Paulo, Bahia. Diagnose: Um Augen und Nase nackt. Senkrechte Streifen vor den Ohren, die sich unter dem Kinn treffen, sowie Hinterkopf und Nacken median mit schwarzen Haarenden. Uebriger Kopf und Hals weißlich., Bauch ocker (15’h). Regio hypochondrica und coxae mit ockerorangefahlen (15’a) Haar- enden, scharf abgegrenzt. Oberarm kolonialgelb (21”e). Uebriges Haarkleid bein- braun melieri. Die Haare des Rumpfes sind beinbraun und ockerorange ge- ringelt. Fell und Schädel variieren sehr. Das Intermaxillare springt stets löffel- artig vor. Männliche Schädel sind über 10 cm lang. (S. Abb. 8). C. capueinus und C. apella krümmen den Rücken katzenbuckelartig nach oben, CO. albifrons hält ihn stets gerade und steif. ©. albifrons scheint nicht gern größere Strecken abwärts zu klettern und bevorzugt dabei die Stellung mit dem Kopf nach oben. €. anella stützt sich beim Sitzen immer auf die Hand, wenn er nichts in den Händen hält, während 0. albifrons beim Sitzen gern die Vorder- arme nach oben einschlägt. Auf dem Boden schritten C. apella chacoensis und ©. albifrons ruhig und gleichmäßig dahin, während der gemeine Apella (gr- seus-Gruppe) meist mit hochgekrümmtem Rücken unruhig über den Boden huschte. Vielleicht lag dies aber daran, daß letzterer besser genährt war, denn jene fürchteten seine überlegene Körperkraft. 14 310 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Material: BZM. 235 g Bahia FSch. KÄHNE 236 Oi FSch. e 806 er FSch. ® 238 Q Brasilien FSch. BOISSET 241 6) > FSch. PRINZ ALBRECHT VON PREUSSEN 17000 q FSch. ZG BM. 46. 10. 13. 5. Q FSch. PARZUDAKI Paris 570 Brasilien 13% GEOFFROY 571 Q Bahia ! DEYROLLE 572 Q F. Menagerie 573 6) F. - ” 1242 F. n 837 m. - 29. CO. albifrons flavus GOLDFUSS. Cercopithecus flavus GOLDFUSS 1809. Cebus barbatus E. GEOFFROY 1812. C. Brissonii LESSON 1840. C. flavescens REICHENBACH 1862. Typus: — Verbreitung: Guiana (LESSON 1840). Diagnose: Haarkleid einfarbig nelkenrötlich fahl, nur Scheitel und Hin- terhaupt armeebraun. Bemerkungen: Obwohl ich mangels befundorteten Materials sonst keine Unterarten von ©. albifrons aufführen kann, möchte ich diese ganz blondierte Form abtrennen. Mir stand nur der Schädel eines Gefangenschaftstieres zur Ver- fügung, der an (©. albifrons erinnerte. Seine abweichenden Proportionen können durch die Gefangenschaft hervorgerufen sein. Doch kann erst an Hand eines Wildfangschädels die Stellung des Tieres geklärt werden. Die in der Literatur angegebenen blondierten Formen können auch zu anderen Arten gehört haben. Marerıial: BZM. 243 q FSch. ZG Paris 561 Guiana It TEMMINCK 563 Ir Cabinet de Lisbonne 566 F. Menagerie d) Die Untergattung Saimiri VOIGT. Simia L. 1758 Saimiris GEOFFROY 1845. Oercopithecus GOLDFUSS 1809 Saimiri VOIGT 1851. Pithesciurus LESSON 1840. Chrysothric KAUP 1855. Kopf + Rumpf unter 33 em lang. Interorbitalseptum durchbrochen. Pl nach außen gerückt. Hinterhaupt sehr lang. Unterkiefer niedrig. Lippen dunkel. Scheitel scharf abgesetzt schwarz oder schwarz meliert. Schwanzquaste schwarz. B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. >11 V. Cebus sciureus L. Das Zwergrolläffchen. Mit den Charakteren der Untergattung. 30. CO. s. sciwreus L. Der Guiana-Zwergsai. Simia sciurea LINNE 1758. Pithesciurus saimiri LESSON 1840, Saimiri ustus I. GEOFFROY 1844. Abb. Chrysothrix nigrivittata WAGNER 1846. Saimiris sciureus a, b, d, S. ustus GEOFFROY 1851. S. usltus DAHLBOM 1856. BARTEETT 1874. „ SCLATER 1872. pg. 688. S. seiureus SCHLEGEL 1876. THOMAS 1880. ” N S. macrodon ELLIOT 1907. S. madeirae THOMAS 1908. S. sceiurea, 8. s. codajazensis, S. madeirae, S. m. jJuruana, S. boliviensis Jaburuensis LONNBERG 1940. Typus: —. Verbreitung: Cayenne N5, W52, und Marajo S1, W50 bis Ecuador und Titicacasee S15, W71. Venezuela (SCHLEGEL). Diagnose: Um Mund Haut dunkel, Haare grau. Um Ohr und Auge weiß; spärliche schwarze Brauen. Gelblich grau melierter Parotidealfleck. Bauch bis Kinn, Halsseiten und Innenseite von Oberarm und Oberschenkel weiß. Unter- arm chromorange (11), radial mit schwarzen Punkten. Handrücken chrom orange. Haare an Schultern, Oberarm und Schwanz (außer dessen schwarzem Ende) weißlich, grau und (vor der Spitze) schwarz geringelt. Scheitel fahl oliven- braun (17 ’’’j). Vertebralregion kaiser- bis nußbraun (10’k). Hier überall, von der Wurzel bis über die Schwanzmitte, sowie an den Rumpfseiten sind die Haare grauweiß, nach der Spitze zu gelbrötlicher, und schwarz geringelt. Ober- schenkel wie Rumpfseiten, an der Außenseite des Unterschenkels in das Licht- orangegelb der Fußwurzel übergehend. Unterschenkel innen licht orangegelb. Das Orangegelb (15°) der Mitte der Haare des Hinterrückens ist bei den Stücken von der Insel Marajo (Sl, W50) sehr blaß; dafür ist das Ockerorange (16°) des Unterarmes sehr lebhaft. In Vilcanota (S15, W71l), dem entgegenge- setzten Ende des Verbreitungsgebietes, ist das Umgekehrte der Fall. In Parica- tuba (S2, W55) sind beide Teile sehr rot. Südlich vom Amazonas ist der Scheitel weniger gelblich, westlich vom Purus oft schwärzlich. Der bei (Ü. s. sciureus häufig angedeutete gelbliche Kragen ist in Codajaz (S2, W58) gelblich weiß und deutlich. Weiteres über geographische Varianten von Ü. s. sciureus siehe ELLIOT (1913) und LÖNNBERG (1940). Material: BZM. 20 296 & Marajo sı W50 F. PEYER 33 816 Se FSch. FLEMMING 266 Q ? Para FSch. SIEBER 12884, 12886, 12888, 12890 Paramaribo N6 W55 FSch. PREUSS 14* 212 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 17 217—7 219 Paricatuba S2 W55 FSch. SCHULTZ 32 208 Q Amazonas FSch. RANDOW 14 498 q FSch. ZG. 11 733 g Vilcanota, 600 m S15 W71 FE. GARLEPP Paris 476 F I. GEOFFROY 477 Q Brasilien F CASTELNAU u. DEVILLE 474 Para F Mme DE MOROGUES 475 Brasilien F CASTELNAU u. DEVILLE 472 Cayenne F. POITEAU 473 Brasilien R% GUISOT 896 Gg Franz. Guiana F GEAY 886 G& Mission Florney F SIGUIN 3 774 Rio Napo, Ecuador F WIENER 214 F DIEBOLT, ZG. 1 100 F Menagerie GRENIER Bukarest 8 Surinam F 10 Brasilien F 31. ©. s. albigena subsp. n. Der Weißwangen-Zwergsai. Saimiri sciureus c. GEOFFROY 1851. Typus: BZM 33951 J Medina N5, W73, FSch. APOLINAR. Diagnose: Wie Ü.s. sciureus, aber Wangen nur weiß. Haare des Scheitels bis zu den Augenbrauen schwarz, grau und weißlich geringelt. Schultern und Dorsalseite des Schwanzes (außer dessen schwarzem Ende) creme-chamois (19’’d). Haare der Brustseiten und Außenseiten der Glieder warm hellockerchamois (16’b), grau und schwarz geringelt. Widerrist mars- selb (15), schwarz meliert. Uebriger Rücken und Schwanzwurzel bay meliert. Weichen ockerorange (15°) meliert. Hand und Fuß ockeroranse (16), Rücken schwarz meliert. Material: BZM. 33949 & Medina N5 W733 FE. APOLINAR Paris 583 5 132 \ 92 Colombia F. > 584 Villavicensia, Colombia FSch. e 614 Moni, Colombia FSch. h 32. ©. s. pluvialis LÖNNBERG. Der West-Amazonas-Sai. Saimiri- boliviensis pluvialis LÖNNBERG 1940. Verbreitung: Mittlerer Rio Jurua (S4—7, W66—-72). Diagnose: „The black cap is continued downwards on the sides of the head forming a rather broad black band in front of the ears and also curving backwards below the same. The ears are well beset with hairs, that mostly are white, but also especially on the posterior half of the inner side of the ear more or less rusty yellow shades. The black cap is continued from the oceiput along the center of the white neck as a solid black band of much varying breadth in different specimens. It may exceptionally be only about half a cm, but it may in other specimens attain a breadth of 1!/, cm. ... This backward continuation of the black cap is not so regularly wedge- B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung (Cebus. 213 shaped as in the typical race from Bolivia... The black of the back... extends in a various manner into the colour of the back... In the males the solid black from the cap extends as a band to above the shoulders, and is then continued as a more or less black or blackish band extending along the middle of the back, This band is in a varying degree somewhat relieved by different shades of orange on the proximal parts of the hairs, and partly also by short apical tips on the hairs. On the sides various shades of orange and yellowish constitute the bottom colour, but this is strongly shaded by means of dark rings and partly tips to the hairs, so that the result is a rather dark, grizzled appearance, as a rule more or less orange in the dorsal region and tending to yellowish grey on the flanks, the variation being rather great... Shoulders and upper arms as well as the hindquarters are finely grizzled yellowish grey“. Die Ü. sciureus vom Jurua sind größer als ihre Artgenossen. Das gilt auch für den Schädel, an dem besonders der lange Gaumen von Ü. s. pluvialis an C. capueinus erinnert (CS:F > 0.62, bei Ü. s. sciureus < 0.59). 33. ©. s. oerstedi REINHARDT. Der Feuer-Zwergsai. Ohrisothrix oerstedi REINHARD 1872. Saimiris entomophaga SCLATER 1872, pg. 3. Saimiris oerstedti ELLIOT 1913. Typischer Fundort: Chiriqui N9, W823. Diagnose: Haut der Mund- und Nasengegend schwärzlich, Lippen von weißlich-braunen Härchen umsäumt. Auf Wange schwarze Schnurrhaare. Ge- sicht, Hals außer Nacken, Vorderbrust und Schultern ventral scharf abge- setzt weiß. Ohr weiß und gelblich behaart. Vor dem Ohr ein Streifen von wei- ßen, in der Mitte aber schwarzen Haaren, der übergeht im das Schwarz der Stirn. Dieses bildet einen Doppelbogen und entsendet eine Spitze in die Nähe der Nasenwurzel. Haare des Scheitels in der Mitte roh sienna, sonst schwarz, Vorn und seitlich sind sie am dunkelsten und setzen sich scharf ab gegen das Weiß der Umgebung von Auge und Ohr. Das Schwarz verliert caudal an Aus- dehnung. Haare an Nacken, Schwanz (außer dessen schwarzem Ende) und Außenseiten von Oberarm und Bein ereme-chamois (19 ” d), vor der Spitze schwarz geringelt, am Grunde grau. Sacralgesend sanfordsbraun (11k), übriger Rücken und Rumpfseiten heller rötlich, Vorderrücken mit schwarzen Haarspitzen, Unter- arm, Hand und Fuß marsorange (16h). Bauch, Innenseiten des Arms und Unter- schenkels antimongelb (17 ’b). Innenseite des Oberschenkels weiß, Material: BZM. 13495 Boquete NI9 W82 FSch. BOUTET 34. ©. s. eitrinellus THOMAS. Der Costarica-Zwergsai. Chrisothrix sciurea v. FRANTZIUS 1869, Satmiri oerstedi ceitrinellus THOMAS 1904. Diagnose: „Generelle Charaktere wie beim echten oerstedi. Rücken von demselben lebhaften Orange oder ÖOrangeocker, oder wenig blasser, aber vorn wird die Farbe zwischen den Schultern eng und läßt die Region der Schulter- blätter so gräulich wie die Arme. Unten ist der Bauch kaum, statt stark, gelb- 214 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. licher als die weißen Achseln und Kehle. Die Weichen und Innenseiten der Schenkel sind weißlich statt gelb. Scheitel entweder ganz grau ... oder mit schwarzen Haarspitzen ... Arme bis zu den Handwurzeln und Beine von den Schenkeln herab gräulich meliert, nur wenig gelb verwaschen, während bei Ü. s. oerstedi diese Teile stark mit Orangegelb vermischt sind. Hände orange, von etwas blasserer Schattierung als bei oerstedi, und das Orange läuft die äußere Seite der Vorderarme bis zum Ellbogen hinauf. Beide Fußränder orange, ebenso Zehen, aber die Mittellinie des Metatansus ist gräulich meliert und steht mit der gräulichen Färbung der Beine in Zusammenhang. Schwanz gräulich meliert wie die Glieder, weniger gelblich als bei oerstedi; Ende des Schwanzes schwarz. Unterscheidet sich von oerstedi durch ... weniger orange gemischte Glie- der, besonders Schenkel, und die Beschränkung des Orange der Füße auf ihre Ränder. Der Fuß des oerstedi ist oben ganz orangeocker“, Material: —. 35. ©. s. boliviensis D’ORBIGNY. Der Zwergfaun. Callithrix boliviensis D'’ORBIGNY 1834. Callithric sciureus var. B LESSON 1840. Saimiris entomophaga D’ORBIGNY 1847. ä 2 I. GEOFFROY 1831. : ı CASTELNAU 1855. Chrysothrix entomophaga v. PELZELN 1883. Saimiris entomophaga DAHLBOM 1856, Sarmiri entomophagus SCHLEGEN 1876. Saimirt boliviensis nigriceps THOMAS 1902. Typischer Fundort: Sierras Guarayas S15, W®&2. Verbreitung: Bolivia. Diagnose: Oberlippe gräulich. Unterlippe, Nasen- und Augengesend elfenbeingelb. Scheitel schwarz, mit besonders vorn stark durchschimmerndem Haargrund. Haare der Wange weißlich mit schwarzen Enden. Hals weißlich, schwarze Haarspitzen angedeutet. An Schulter und Oberarm weißlich, licht schwarz geringelt. Unterarm und Hand ockerorangefahl (15’a). Bauch baryta- fahl-gelb (20 e). Haare an Rücken und Rumpfseiten gelblich hellgrau, am Ende hell orangegelb, mit schwarzen Haarspitzen, besonders median. Bein wie Arm, aber Unterschenkel dorsal wie Oberschenkel. Schwanz wie Rücken, aber dunk- ler, und am Ende schwarz. Unterscheidet sich von seinen Artgenossen und von Ü. capucinus durch sein apellaconvergentes Fell und durch ausgeprägte Schädelmerkmale. Die Proc. zygomatici ossium temporalium ragen weit nach außen, so daß der Jochbogen ge- winkelt erscheint. Die Pars basialis ossis occipitalis ist bei ihm weit nach außen vorgewölbt; bei jenen erscheint sie eingedrückt. Umgekehrt ist es mit der Bulla tympani, die gerade bei Ü. capucinus und den Saimiri Brasiliens, Guianas usw. stark aufgebläht ist. Molarenreihe kurz. | Material: BZM. 45 493—45 500 Amazonas iR. FRANK 14 472, 14 470 g Sara S17 W64 FSch. STEINBACH B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 215 13 681 Q Purus sı1l W72 — S4 W61 FSch. KLITTKE 37 432 g Sta Cruz S18 W 63 FSch. BEHN Paris 478, 479 Guayaros F. D’ORIGNY 450 Peru, Mission Sarayacu E. CASTELNAU u. DEVILLE 36. ©. s. cassiquiarensis HUMBOLDT. Der venezolanische Zwergfaun. Chrysothrix sciureus cassiquiarensis HUMBOLDT 1811. Simia sciureus cassiquiarensis var. D LESSON 1840. Saimiri lunulatus I. GEOFFROY 1844, 5 a SCHLEGEL 1876. Chrysothrix sciurea THOMAS 1880. Typischer Fundort: Rio Cassiquiare N3, W66. Verbreitung: Orinoco südlich von N5. Rio Cassiquiare, Rio Guaviare N3, W68—74. Rio Cauca oberhalb Mura N5, W64, Diagnose: „Goldgelb. Oberarm, Oberschenkel und Hüften rostgrau, Zwei schwärzliche Möndchen, wo braungelbe Haare die Stirn vom Hinterhaupt tren- nen. Greifschwanz länger als Körper, Spitze schwarzfleckig“, Material: —. C) Allgemeine Bemerkungen. a) Variation der Schädelproportionen. An 31 weiblichen voll bezahnten Schädeln von Ü. apella nigritus wurde versucht, die Variationsbreite der einzelnen Schädelmaße festzustellen. Zwecks Ausschaltung der Wachstumsunterschiede wurden jedoch nicht diese selbst, son- dern ihre Quotienten mit der Condylobasallänge IC verwendet. Vom Durch- schnitt wichen um mehr als 2°/, (4°/,) ab: Ohr-Kieferlänge: 5 (1) von 23 Größte Länge: 6 24) 7,225 Unterkieferlänge : GTA 53 Kieferlänge:: 1077) 75 22 Jochbogenbreite: 14 (6) „ 29 Schräge Gaumenlänge: 13 (65) „ 21 Obere Molarenreihe: FA E25 Breite bei P1: 1950.(6),. „ul = Pu. Ba}: AS) el Suborbitalbreite: E65) ra Schädelbreite: 18° (10). „ 30 Orbitalbreite : 13: 0)e ,. 31 Maxillarmaß: 205230 Breite bei M3: 135.41) 29 Unterkieferhöhe: 83.012), 231 Ohrenbreite: 3 (hl), , 29 Intermaxillarmaß: 20 (14) „ 30 Breite bei C: 23 (13) „ 30 Intertemporalbreite: 23 (13) „ 30 Vordere Laminaebreite: 22 (14) „ 31 Obere Ineisivenreihe: 21 (16) „ 30 Hintere Laminaebreite: 21 (15) „ 28 21:6 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16 1941. Die geringe Schwankung der Quotienten der Längenmaße erklärt sich dar- aus, daß sie mit IC naturgemäß fest korreliert sind. Kleine Maße schwanken in- folge der größeren Fehlermöglichkeit bedeutend. Eines der variabelsten Maße ist die Breite bei C, die stark geschlechtsbedinst ist. Im übrigen variieren am meisten diejenigen Maße, die am wenigsten die äußere Erscheinung beeinflussen. Vielleicht werden Mutationen, die das Aeußere beeinflussen, ausgemerzt durch sexuelle Zuchtwahl oder durch soziale Instinkte der Tiere, die abnorm aus- sehende Stücke nicht unter sich dulden. Da Mutationen allermeist mehr oder weniger erhaltungswidrig sind, müssen- die Weibchen den Instinkt haben, Mu- tanten nicht anzunehmen. Dasselbe gilt natürlich auch für eingedrungene Merk- male einer benachbarten Unterart. b) Die Zähne. L.Behlen des M> Das Vorhandensein von M3 ist von der geschlechtlichen Auslese nicht er- faßbar und bei Ü. apella nigritus Schwankungen unterworfen. Von 44 voll be- zahnten Schädeln waren 37 normal, zweien fehlten beide oberen M3, zweien nur der linke, einem der rechte, einem beide linken, einem der rechte untere. Bei allen ist der Kiefer intakt, so daß an einen Verlust des M3 mit nachfolgen- dem Verschluß der Alveole nicht zu denken ist. Der Kiefer hatte auch gar keinen Platz für M3. Siehe Abb. 9. Anscheinend handelt es sich um eine Anomalie auf erblicher Grundlage. Daß Schädelmißbildungen an demselben Fundort bald links-, bald rechtsseitig auftreten, gibt SCHULTZ (1926) auch für den Brüllaffen an. Obwohl ich mehr Schädel von der griseus-Gruppe, als von Ü. a. nigritus untersuchte, fand ich Fehlen von M3 nur bei dieser Unterart. Es wurde auch bei Ateles (v. d. BROEK 1908) und Alowatta beobachtet, also den Affen, bei dener MS zuletzt durchbricht. Bei Pithecia dagegen, bei dem die P zuletzt erscheinen, wurde das Fehlen eines P beobachtet! (ADLOFF 1912). 2. Weitere Zahnanomalien. Andere Zahnanomalien waren auffallend selten. (359 Sch.). Bei 2 Sapayus waren die rechten oberen P2 und P3 anstatt hintereinander nebeneinander ge- stellt; die Bißfläche aber war normal. Bei einem Ü. apella-Wildfang fehlte unten ein II. 3. Zahnwechsel. Meine Untersuchungen bestätigten die Angabe SCHULZ’ (1934), daß die Dauerzähne bei Üebus in folgender Reihenfolge erscheinen: Ml, Il, I2, M2, Pl, P2, P3, C, M3. ©. capueinus und Ü©. apella stimmen genau überein. Nur Ü. capu- cinus chrysopes macht eine Ausnahme: hier erscheint M3 früher als die P. Bei einem sonst voll bezahnten Schädel standen die oberen P3 noch nicht in der Zahnreihe, Bei einem jungen Schädel war M3 schon im Durchbruch begriffen, B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 247 während von den P und C noch keine Andeutung zu sehen war. Il, I2, Ml und M2 waren voll ausgebildet. Zum Vergleich wurde der Zahnwechsel primitiver Affen untersucht. (Be- nennung nach SCHULTZ 1934. Kleinbuchstaben: Milchzähne. Eingeklammert: Zähne, die sich über den Alveolenrand erhoben haben, aber noch nicht in der Zahnreihe stehen). Aotus. Nr. 4023: EBD) iicemmm(M) RE M Nr. 13165: nern m ıemmmM Rn IIcemmmMMM nu, IlemmmMMM IIle(P)PPMMM \r. 54: - Du IIe(PP)PMMM Die Zähne erscheinen also etwa in folgender Reihenfolge: M1,M2, T 1,M3, P3, P2, Pl, C. Bei den durch eine Klammer verbundenen Zähnen ist die Reihen- folge nicht eindeutig. Der Zahnwechsel verläuft so, wie SCHULTZ (1934) als „hypothetical original formula“ vorausgesagt hat. Pitheeia. Nr. 11891: ru) iicemmmM Nr. 18480; iicemmmM(M) Cacajao iicmmmM(M) : iI)emmmMM Nr. 10327: = Ss ilemmmMM Nr. 105325: (DiemmmMM Cacajao (DiemmmMM Nr. 16 486 IIlemmmMM u. 38456: IIemmmMM E (DiemmmM — — 17215828: ee Id)emmmMM(M) = ar (IDemmmMMM nn : IIcemmmMMM Der Zahnwechsel verläuft wie bei Aotus: M1,M2, I1,12,M3.... Callicebus. 3% re liemmmM Nr. 17478: IIe—(PP)MM INT IAel73: a Ten an Nr. 265 Ite(PPP)MM u. 85 775 IIc(PPP)MM 218 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. TICO)P(P)PM(MM) Nr. 261: x II(C)P PPMMM) Nr. 14476: U SWERDEN IIcePPPMM(M) Der Zahnwechsel verläuft ähnlich Cebus Ml,L], M2, Pl, p3, P2, M3, C. Hapale incl. Midas usw. IiemmmM Nr. : ——— on IIcemmmM iicmmmM(M) iicmmmM(M) I—cmmmMM ID)emmmMM IIcem mmMM IIcP)mmMM I(IC)mPPMM I I(CO)mmmMM IIc(PP)PMM IIc(P)mPMM Nr. 36 446: Nr. 31896: (SCHULTZ 1934) Nr. 33 634: Nr.-13171 m un —— Mi Ii M2 P3 P2 I2 Pi C Arm menu nme BERETEn Mi Ii I2 M2 P3 Pi P2 C Bei Aotus, Oebus capueinus chrysopes und im Unterkiefer von Cebus sciureus (SCHULTZ 1934) erscheint M3 vor P3, bei den höheren Formen nach ihm. Daß P3 auch später als C ausgebildet ist, fand ich außer bei CO. c. chrysopes nur bei Hapele in einem, wohl abnormen Fall wieder. Der Zahnwechsel verläuft in der Reihenfolge: c) Stammesgeschichte. 1. Allgemeines. „Cay guazu‘“ — großer Cay nennen die Tupi (Lingua geral) den Apella und nähern ihn mit beachtenswerter Beobachtungsgabe dem „Cay miri“, dem kleinen Cay. Der Europäer übernahm diese treffenden Bezeichnungen und verstümmelte sie zu „Sapajou“ und ‚„Saimiri“. Den Kapuziner nennt die Wissenschaft kurzweg „Gebus“ — „Affe“ (Zool. Anz. 70, 1927, Official List of Names), als wollte man ihn als „den‘ Affen schlechthin und als Prototyp des gesamten Affengeschlechtes bezeichnen. Wie berechtigt der Name Cebus in diesem Sinne erscheint, werden wir in der Folge sehen. Der Kapuziner ist sozusagen dadurch ausgezeichnet, daß ihn nichts aus- zeichnet. Dem einfach-ebenmäßig gebauten Tier fehlen unförmige Sonderbildun- gen, wie das Stimmorgan des Brüllaffen, die Schnauze des Mandrill, die Backen- wülste des Orang-Utan, Gliedmaßen und Schwanz des Ateles panıscus. Mit einem Wort: er ist wenig spezialisiert. Von wenig spezialisierten Tieren gilt nach Franz (1931) folgendes: 1. Sie sind häufig und weit verbreitet. N 2. Sie überdauern lange erdgeschichtliche Zeiten, B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 2) 3. Nur sie werden zum Ausgangspunkt für große Tiergruppen. Das erste gilt für Cebus in starkem Maße. Auch Punkt 2 und 3 treffen nach meinen Untersuchungen über die verwandtschaftlichen Beziehungen der niederen Affen zu. Fossile Belege freilich sind, wie allgemein bei neotropischen Tieren, nicht hinreichend vorhanden. (Ueber den Zusammenhang mit den Ost affen siehe v. PUSCH 1940). 2. Ö. euseinus. Wie an anderer Stelle ausführlich begründet (v. PuUSCH 1940), ist Aotus der primitivste rezente Affe. Hier sei erwähnt, daß ein abnormer, wohl atavi- stischer Cebus ce. capucinus durch sein abgeflachtes Profil auf Aotus zurück- weist. (S. Abb. 5). Cebus erhebt sich in vielen Merkmalen über Aotus und nähert sich den höheren, nagelbewehrten Affenformen. Der primitivste Cebus ist ©. cuscinus. Darauf deutet zunächst schon die Länge von Kopf - Rumpf hin, die bei ©. capucinus und C. apella 40 cm, bei Ö. cusceinus 35 em, bei Aotus 33 cm beträgt. Der Schwanz dagegen ist bei Cebus im Zuge der Zentralisation verhältnis- mäßig kürzer geworden und nimmt nur noch die Hälfte der Gesamtlänge ein, gegenüber 54°/, und darüber bei Aotus. Doch haben ©. cuscinus, C. capucinus gracilis, der O. c. capucinus von Gorgona und O. sciureus noch relative Schwanz längen, die an Aotus heranreichen. (54 /,). Ebenso hat das Ohr eine Verkürzung erfahren. Seine Länge beträgt bei Aotus und CO. cuscinus 10°/, der Länge von Kopf + Rumpf, bei ©. capueinus 6,4—9,6 °/,- Cebus hat sich von der grauen Farbe des nächtlichen Aotus entfernt; die Farbe von Ü. cuscirus ist noch stark grau gebrochen. Weiter ist bei (ebus eine Differenzierung innerhalb des Felles eingetreten, indem, im Gegensatz zu Aotus und Hapale, bei Cebus die Haare des Gesichtes viel kürzer sind, als die des Rumpfes. Allein CO, cuscinus macht auch hier eine Aus- nahme. Der Schädel von Ü. cuscinus zeigt viele nachtäffische Merkmale. Von allen Affen hat er am meisten Aehnlichkeit mit den Schädelproportionen von Aotus und gleichzeitig von Aapale. CO. cuscinus hat, wie Hapale, etwas von den breiten Orbitae und dem nach hinten verschmälerten Schädel des Tarsius, Aotus usw. bewahrt. Bei Aotus, CO. cuscinus und Hapale stehen die Laminae laterales weit auseinander. | Wenn STARCK 1933 schreibt: „Im Gegensatz zu den primitiven Affen (Aotus, Hapale) hat Oebus eine wesentlich steilere Wirkungsrichtung des Mas- seter“, so ist auch hier Ü, cuscinus auszunehmen. (Vgl. Abb. C. malitiosus ELLIOT 1913, die den Schädel von O. cuscinus darstellt). Sein Schädel zeigt große Ansatzflächen für schräge Masseterfasern: Angulus und Ramus mandibulae sind stärker ausgeprägt als bei Ü. capucinus. Das Corpus mandibulae, an dem senkrechte Masseterfasern ansetzen, ist niedrig. Der M. masseter ist also nicht zu kräftigen Schließbewegungen des Mundes, „ortalen‘“ Bewegungen, geeignet, son- 220 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. dern zum Vorstoßen des Unterkiefers. Dies dient nach STARCK (1933) zum Knacken der Panzer der Kerfe. Demnach frißt ©. cuscinus Insekten. Der große Ramus und Angulus mandibulae deutet auch auf starke Aus- bildung der den Unterkiefer vorstoßenden Fasern des M. temporalis und der Mm. pterygoidei hin. Von den mächtigen Orbitacristen ziehen starke Fasern zum Ramus ascendens. Die ortalen Teile des M. temporalis sind sehr schwach, denn am Hirnschädel sind die Temporalislinien nur schwach angedeutet. Aotus und Hapale sind durch ein starkes Nackenplatysma ausgezeichnet. (SCHREIBER 1929). Die Ansatzlinie des Nackenplatysmas ist bei 0. cuscinus stärker ausgeprägt, als bei den übrigen Cebus. Der Schwund des Nackenplatys- mas hängt zusammen mit der Neigung der höheren Affen, sich aufzurichten und den Kopf mehr auf der Wirbelsäule zu balanzieren. Die ortale Muskulatur ist bei Ü. cuscinus auch deswegen weniger wichtig, weil er im Gegensatz zu allen größeren Affen (mit Ausnahme von ©. capucinus chrysopes) kein vorspringendes Maul besitzt und der somit nur kurze Corpus mandibulae beim Beißen mit einem kurzen Hebelarm angreift. Die angeführten Eigentümlichkeiten des Ü. ceuscinus treffen auch für Aotus zu; nur berichtet STARCK bei ihm nichts von orbitalen Temporalisfasern. In sonderbarem Gegensatz zu den sonstieen Uebereinstimmuneen des (. cuscinus mit Aotus steht sein auf das Vierfache vergrößerte Gehirnraum. Die Gattung Cebus führt uns in vollkommenster Weise vor Augen, wie diese Macromu- tation eine weitere Entwicklung durch Micromutationen nach sich zieht. Zum Aus- gleich des entstandenen Mißverhältnisses zwischen großem Kopfe und kleinem Rumpfe vergrößert sich der ganze Körper. Diese Vorgänge sind an den gewisser- maßen stehengebliebenen Üebus-Formen sehr schön zu verfolgen. Nun kommen große Tiere nicht, wie kleine Affen, mit der Kerfnahrung aus, außer wenn sie, wie Myrmecophaga, mit Einrichtungen für den Massenfang ausgerüstet sind. Daher zeigt die aufsteigende Cebus-Reihe zunehmenden Allesfressercharakter. Da nun die Wechselbeziehungen zwischen den eimzelnen Organen von unübersehbarer Mannigfaltigkeit sind, ändert sich die gesamte Erscheinung des Affen. 3. OÖ. capucinus. Mit ©. cuseinus eng verwandt ist Ü. capucinus chrysopes. Seine Felle sind auffallend klein. In der Färbung zeigt er nur geringe Abweichungen von 0. cus- cinus. Auch hat er die weit auseinanderstehenden Laminae und den nicht vor- springenden Mund der niederen Westaffen bewahrt. Sein Zahnwechsel weicht, wie wir sahen, von dem der übrigen Kapuziner ab und nähert sich Aotus. Ueber den Zahnwechsel von C. cuscinus ist nichts bekannt, Aber die (. capucinus kennzeichnenden Merkmale finden sich schon bei (. c. chrysopes: weniger Grau in der Farbe, scharf abgesetzter Scheitelfleck, niedriger Unterkieferast, langer Gaumen. In der Färbung trifft man nicht selten Uebergänge zu (Ü. ce. gracilis einerseits und Ü. c. hypoleucus andererseits an. Diese beiden, sowie (weniger) ©. ec. albulus und (O. c. versicolor haben von allen. Kapuzinern die größte Aehn- lichkeit mit C. e. chrysopes. Der hinter M3 gelegene Teil des Unterkiefers ist bei Ihnen lang und bietet den schrägen Masseterfasern eine große Ansatzfläche, B. v. PÜSCH, Die Arten der Gattung CÜebus. 291 Das weit vorgewölbte Hinterhaupt bietet dem Nackenplatysma noch einen langen Hebelarm. Im Gegensatz hierzu haben Ü. c. olivaceus, OÖ. c. leporinus, ©. ce. camucinus und ©. ce. trinitalis einen runden Schädel; vermutlich kann er eine Form an- nehmen, die bei größter Materialersparnis größte Festigkeit bietet, weil das Nackenplatysma an Bedeutung verloren hät. Der hinter M3 gelegene Teil des Unterkiefers ist kürzer, dazu bei ©. c. olivaceus meist auch höher und deutet auf ein Zunehmen steiler Masseteriasern hin. Die Molarenreihen des Oberkiefers klaffen nicht mehr nach hinten weit auseinander, wie bei Aotus, C. cuscinus, Ö. c. chrysopes, O. c. graeilis und ©. c. hypoleucus, sondern nehmen eine Form an, die dem hier beginnenden Vorspringen des Mundes entspricht. Das Weib- chen schmücken zwei große, dunkelrötlichgraue Haarbüschel auf der Stirn, die die Grenzen des hier vollends schwarzen Scheitels verwischen. Phylogenetisch stellen diese Verhältnisse ein zunächst unlösbar scheinendes Pro- blem dar. Wenn Ü. c. capucinus von Ö. c. hypoleucus stammt, wie kann er mit Ü. c. olivaceus verwandt sein, der von (, ce. versicolor abstammen soll? Die Aehnlich- keit des Ü. c. capueinus mit Ü. c. hypoleucus und ‚seine Uebereinstimmungen mit OÖ. ec. olivaceus lassen sich ebensowenig als bloße Konvergenz deuten, wie die Aehnlichkeit des ©. c. olivaceus mit der primitiven gracilis-versicolor. Gruppe. Am wahrscheinlichsten scheint mir, daß ©. ec. olivaceus auf eine Kreuzung von ©. c. capucinus mit einer Ü. c. gracilis ähnlichen Vorstufe des Ü. c. versicolor zurückgeht. Freilich mag die Entstehung von Mischunterarten etwas Seltenes sein, aber die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu ‚weisen. Wenn eine Hungers- not oder Seuche den Bestand dezimiert hat, findet das Tier schwer einen gleich- artigen Partner. Bei plötzlichem Wiedereintritt günstiger Verhältnisse bilden die Sprößlinge einer Mischehe eine eigene Herde — und die Mischunterart ist da! Herausmendelnde rezessive Merkmale werden von der sexuellen Auslese ausgemerzi (vgl. pg. 216), wenn sie nicht vielleicht selber die Oberhand gewinnen. ©. c. leporinus ist ein Seitenzweig von 0. c. olivaceus, ist aber in seinem sehr niedrigen Ramus mandibulae und seiner großen Suborbitalbreite primitiver geblieben. ©. ce. olivaceus verdient unser besonderes Interesse, weil er die Brücke schlägt zu C. apella. C. a. awus hat wie er schwarzen, nach der Nasen- wurzel verjüngten Scheitelfleck, haselbraunen, nach den Seiten zu helleren Rücken, Schultern und Oberarm außen warmchamois, Dunkelbraun an Händen und Füßen, der Innenseite der Glieder und der Unterseite des Schwanzes. Pro- gressiv ist auch die kurze, hohe Form des Ramus ascendens bei Ü. c. olwaceus. 4. C. apella. 0. a. avus hat wie Ü. capucinus kleine Kiefer, geringe Jochbogen-, aber große Orbital- und Postorbitalbreite. Nächst 0. a. avus ist die griseus- Gruppe am primitivsten. Der größte Teil derselben hat wie O©. c. olivaceus und 0. a. avus helle Umrandung des Ge- sichtes, schwarzen, nach vorn spitz zulaufenden Fleck auf dem Scheitel, braunen Rumpf und geringen Abstand der M3. Außerdem hat sie dunkle Stirnbüschel beim Weibchen. 392 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd, 16, 1941. Primitiver als CO. c. olivaceus mutet Ü. apella nur durch seinen schmalen Schädel an, und dieser ist in Wahrheit sekundär erworben. Denn 1. betrifft die Schmalheit hier in erster Linie die Orbital- und Postorbitalbreite und nicht, wie bei den niederen Kapuzinern, den Hirnschädel: 2. haben Ü. a. avus und be- sonders Unterarten, deren Wurzel zwischen C, capueinus und der griseus- Gruppe zu suchen ist und die weiter unten besprochen werden, nämlich ©. sagitta und die robustus-Gruppe, breite Schädel; 3. kennen wir die Bedeutung der Langschädeligkeit des apella. Die ganze Seite des Hirnschädels ist mit Tem- poralisfasern besetzt, die kräftigen Mundschließbewegungen dienen, und für diese wurde durch die Längsstreckung Platz und bessere Wirkungsmöglichkeit geschaffen. Dem dienen auch die medianen Cristen der Männchen, die bei Ü. cuscinus, Ö. capucinus und CO. sciureus stets fehlen. Die Orbitae, an denen Tem- poralisfasern zum Vorschieben des Unterkiefers entspringen, konnten zurück- gehen. Nach STARCK (1933) hat ©. macrocephalus (= Ü. apella) eine steilere Wirkungsrichtung des M. masseter, als ein Cebus mit niedrigem Unterkieferast. Zum Ansatz steiler Masseterfasern hat Ü. apella einen hohen Unterkiefer wie- dererworben. Schon bei ©. capueinus olivaceus ist er meist angedeutet. Diese sekundäre Unterkieferhöhe ist grundverschieden von der primären bei Aotus und O. cuscinus; denn sie betrifft nicht nur den Ramus mandibulae, sondern auch den Corpus. Auch fehlt ©. apella ein nach hinten ausladender Angulus mandi- bulae. Alle diese Pflanzenfressermerkmale sind bei Ü. a. nigritus besonders aus- geprägt. Freilich hat Aylobates, der auch Pflanzen frißt, weder Crista, noch hohen Unterkiefer, noch schmalen Schädel und schmale Orbitae Doch muß man bei Betrachtung einander fernstehender Tiere berücksichtigen, daß sie dasselbe Problem verschieden lösen können: Vielleicht gleicht Aylobates fehlende Kau- muskulatur durch andere Verdauung oder dergleichen aus. Wo die Wurzel des ©. a. nigritus zu suchen ist, ergibt sich aus Fell und Schädel eindeutig: dem Fell nach ist ihm Ü. a. griseus am ähnlichsten, der auch im männlichen Geschlecht bereits kleine Stirnbüschel hat, und auch. die ÜC. a. nigritus kennzeichnende lange Molarenreihe ist bei ©. a. griseus oft an- gedeutet. Bei Ü. a. nigritus haben die Molaren oft nicht mehr alle im Kiefer Platz, und M3 fehlt (pg. 216). Wenn aber vorhanden, ist M3 meist größer als bei den niederen Formen, so daß von einem Verkümmern keine Rede ist. Große, breite Molaren zeichnen auch die robustus-Gruppe aus. Sie dienen den höheren apella als Mahlfläche für die Pflanzennahrung. Um die Molaren alle unter- bringen zu können, vergrößert die robustus-Gruppe in auffallender Weise den Gesichtsteil des Schädels. Dieser ähnelt daher sehr dem junger Kapuziner; denn da die Zähne nach ihrem Austritt aus dem Kiefer nicht mehr wachsen, haben junge Schädel ebenfalls verhältnismäßig große Zähne und Kiefer. Wie der breite Schädel und der niedrige Unterkiefer beweisen, geht Ü. a. morrulus auf unbekannte, ©. capucinus ähnliche Apellastufen zurück. Auch findet sich die hell rötliche, wenig grau gebrochene Farbe der robustus- Gruppe bei (Ü. c. B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 223 olivaceus, der Stammform des apella, und dem primitiven Ü. a. avus wieder. Die "weiblichen Stirnbüschel sind bei Ü. a. avus und der robustus- Gruppe an- scheinend verlorengegangen. Bei O. a. sagitta finden wir in übersteigerter Form Züge wieder, die bei ©. a. griseus häufig sind: Der Hirnschädel ist sehr breit und der Abstand der M3 groß, die Molarenreihe lang, das Gesicht (jJ, jOr) klein, der Unterkiefer niedriger als bei den meisten apella. Denkt man sich die bei dem ©. a. griseus Boliviens in das Schwarz des Scheitels einspringenden Winkel weiter ausge- dehnt, so daß sie es zu schmalen Streifen zusammendrängen, so hat man auch annähernd die Farbgebung von (. a. sagitta. 5. ©. albifrons. Bei 0. albifrons, dem höchstspezialisierten Vertreter der Gattung, sind wie bei C. apella, ein Streifen vor dem Ohr, Schwanz und Glieder dunkel, Schädel vorn schmal, Unterkiefer hoch. Das Maul ist, wie bei der robustus- Gruppe, lang. Der weiße Vorderkopf erinnert an Ü. apella hypomelas, von dem kein adulter Schädel vorliegt. | 6. ©. seiureus. Alle Merkmale, durch die C. capueinus sich über O©. cuscinus erhebt, finden sich auch bei ©. sciureus: kurzes Wangenhaar, niedriger Ramus ascendens, ge- ringer Abstand der Laminae (a). C. capucinus gracilis wies in einem Falle annähernd die Schädelproportionen von Ü. s. sciureus auf. Ü. s. oerstedi hat auch in der Färbung Aehnlichkeit mit Ü. ce. gracilis und C. c. chrysopes: leuch- tend rote Färbung an Rumpf und besonders Gliedern, Stirn scharf abgegrenzt weiß. Im wesentlichen ist ©. s. oerstedi eine Verkleinerung von jenen. Während bei C©. c. chrysopes, wie wir sahen, im Oberkiefer noch M3 vor den P er- scheint, zeigt 0. sciureus nach SCHULZ (1934) hierin schon das Verhalten der höheren Formen und nur noch im Unterkiefer das primitive Die Rumpf- länge jedoch ist bei Ü. sciureus kleiner als selbst bei Aotus. Am Schädel deuten das riesige Gehirn und das Interorbitalseptum (Platz für die groß gebliebenen Augen!) auf eine sekundäre Verkleinerung hin. Wenn man bedenkt, daß auch von ÜC. cuscinus eine verkleinerte Ausgabe, nämlich Hapale, lebt, so ist es wohl berechtigt, nach der Ursache dieser Verkleinerungstendenz zu fragen. Zwar braucht der Vorfahr von Hapale wohl nicht einen so großen Schädel gehabt zu haben, wie ©. cuscinus, aber ganz so winzig wie heute dürfte /lapale nicht immer gewesen sein. Aotus, Ö. sciureus und Hapale sind Fleischfresser. Der nächtliche Aotus kann leicht schlafende Vögel erbeuten; (©. sciureus und Hapale aber sind auf die schwerer zu fangenden wachen Vögel und auf Insekten an- gewiesen. Insektenfresser sind allgemein kleine Tiere. — Als Sonderbildung von Ö. sciureus ist zu nennen, daß Pl nach außen gerückt ist. 224 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 7. Der Anschluß an Ateles inel. Lagothrie. C. apella zeigt in seinem vorn schmalen Schädel und dem hohen Unter- kiefer, sowie den großen Alae magnae des Beckens schon Anklänge an Ateles, insbesondere an den primitiven Wollaffen, Ateles lagotrichus. Es ließe sich diese Feststellung wohl an vielen Einzelheiten machen; die anatomische Literatur gibt jedoch immer nur an, daß ein „Üebus“ untersucht sei, und wo Artnamen angegeben sind, sind sie unzuverlässig. Nur bei den Arbeiten über die Kopf- muskulatur kann man an den Abbildungen der Köpfe erkennen, welche Art ge- meint ist. Diese Arbeiten förderten aber ein reiches Tatsachenmaterial zu Tage, das die Mittelstellung des Ü. apella zwischen O. capucinus und Ateles dartut. „Bei Pithecia, Alowatta, Ateles, Lagothrix und Cebus macrocephalus wird der Muskel (zygomatico-mandibularis) durch den N. massetericus in ein vorderes und ein hinteres Bündel gespalten. Nur ein vorderes Bündel fand ich bei Vebus variegatus, Hapale, Aotus, Saimiris“ (STARCK 1933, pg. 271), wobei er Üebus capucinus zu Ü, variegatus vechnet. Nach SCHREIBER (1929) kommt ein M. auriculolabialis inferior bei Ü. macrocephalus, Ateles und Alouatta vor, fehlt aber bei Aotus, ©. capucinus, Saimiri, Hapale. O©. variegatus (— Ü. capueinus) hat, wie Aotus, Saimiri un! Hapale ein stärkeres Nackenplatysma als Ü. ma- crocephalus; bei Ateles fehlt es median ganz (pg. 223). Besonders deutlich zeigen SCHREIBER’s Abbildungen der Muskeln vor dem Ohr (pg. 272) die Ursprüng- lichkeit des ©. capueinus und die Ähnlichkeit des apella mit Ateles. M. bucci- nator und M. masseter sind bei Ü. apella und noch mehr bei Ateles steiler und komplizierter als bei Ü. capucinus und Ü. sciureus. Den wollaffenähnlichsten Schädel hat der primitive (ebus apella cucullatus. e) Phylogenie und Verbreitung. Die Verbreitung steht mit allen über die Phylogenie innerhalb der Gat- tung Üebus gemachten Angaben im Einklang. Ü. c. gracilis und ©. ce. kypoleucus sind wahrscheinlich der südliche und der nördliche Grenznachbar von (. c. chrysopes, dessen Verbreitung zwar nicht sicher bekannt ist, aber nicht weit vom Gebiet des nördlichen (roten!) Ü. cuscinus zu liegen scheint. Hier, zwi- schen den Gebieten von Ü. s. sciureus und 0. s. oerstedi vermute ich auch die ©. ce. chrysopes ähnlichsten Formen von Ü. sciureus. Die schwarzweißen Kapu- ziner sind geographisch vereint. Ü. ce. gracilis und der Ähnliche (©. ce. versicolor bewohnen beide Kolumbien. Der von letzterem abgeleitete Ü. c. olivaceus lebt in Gebieten, die früher einer (. c. versicolor ähnlichen Form gehörten; denn da der Sai von Trinidad Beziehungen zu 0. ce. versicolor aufweist, andererseits aber auch zu stark von ihm abweicht, um erst vom Menschen auf Trinidad ge- bracht worden sein zu können, muß vor der in „spät- und posttertiärer Zeit“ (SKUTSCH 1929) erfolgten Abtrennung Trinidads in NW-Venezuela die Stamm- form von Ü. ec. versicolor und Ü. c. trinitatis gelebt haben. Jetzt herrscht hier C. c. olivaceus. Er reicht im Westen nahe an das Gebiet des verwandten (pg. 221) ©. ce. capucinus heran. Südlich schließt sich der nahestehende (. ce. leporinus an. Ä Zeitschrift für Säugetierkunde Band 16 1. 9. 1942 Heft 3 Die differenzierteren Apellas (C. a. nigritus, ©. a. morrulus und Ü. a. chacoensis) sind auch geographisch am weitesten von ©, capueinus entfernt. Diejenigen Formen, deren Bedeutung für die Stammesgeschichte der Ost- affen aus deren Verwandtschaft mit Ateles (v. PuscH 1940) erhellt, nämlich Aotus, Cebus cuscinus, Ü. capueinus chrysopes, O. ce. gracilis, O. ce. versicolor, ©. c. olivaceus, C. ce. capucinus, OÖ. c. hypoleucus, C. a. cucullatus und Ateles lagothrichus, konzentrieren sich um die faunistisch unbekannten Gebiete Ko- lumbiens, in denen sie wohl ineinänderfließen. Sowohl den wollaffenähnlichsten Schädel von Cebus apella, wie auch den apellaähnlichsten Ateles lagothrichus fand ich aus der Nachbarschaft Ost-Ecuadors. Für Fragen über Artbildung, An- thropogenie und Konvergenz ist die Erforschung der Reliktenfauna Ostkolum- biens und der benachbarten Länder von einzigartigem Wert. Flüsse: Nach KRIEG (1939) bildet der Parana die Grenze zwischen C. a. azarae und O. a. nigritus., Mein Material reichte zu derartigen Feststel- lungen nicht aus. C. a. apella und O. a. macrocephalus leben links und rechts vom Amazonas. Sie stammen wohl aus einer Zeit, wo der Amazonas noch sein Bett wechselte und Flußinseln, die ursprünglich mit dem Nordufer verbunden waren, durch Altwasserverlandung mit dem Südufer verbunden wurden. Die Inseln, auf denen CÜebus vorkommt, waren wohl alle früher mit dem Festland verbunden. Für die Inseln West-Panamas (GRUBE 1923) und Tri- nidad steht dies fest. Margarita liest nahe an der Küste, ebenso Gorgona, in dessen Nähe Vulkane tätig sind. Die C. c. capucinus von Insoleta, Brava, Coiba, Cebaco und Gorgonä zeigen noch Anklänge an den primitiven ©. c. hypoleucus. Die Jochbogenbreite ist ge- ring, was aber für Brava und Cebaco mangels adulten Materials nicht nachzu- weisen war. Der Kapuziner von Coiba hat auf Wange, Schultern, Brust und Kehle das Reinweiß des ©. c. hypoleucus bewahrt. Stirnbüschel scheinen zu fehlen; auf Insoleta sind sie schwach angedeutet. Auch bewohnen diese Insel- formen wie C©. c. hypoleucus (HUMBOLDT 1811) im Gegensatz zu Ü. c. capucinus (ELLIOT 1909) das Tiefland — allerdings gezwungenerweise. Zum leichteren Ertragen der Hitze ist bei dem Kapuziner von Gorgona eine Verkürzung des Rumpfes eingetreten, wodurch Schwanz und Glieder verhältnismäßig lang sind und das Ausstrahlen der Wärme erleichtern. Daher beschreiben THAYER und BANGS ihn als Art ©, curtus. Aehnlich ist es übrigens bei dem mit Recht so benannten ©. c. gracilis der Urwaldhölle Amazonas. Dementsprechend ist bei dem Kapuziner Gorgonas auch der Schädel und besonders das Foramen magnum verkleinert. Die Kapuziner von Insoleta und Coiba dagegen haben ein auffallend langes (16 mm) Foramen magnum. Letzterer fällt auch durch seine kurze Sagittalnaht auf. Sein Bauch ist, wieder in Anpassung an das Fehlen von Hoch- land, dünn behaart, 15 296 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Auf dem Gorgona gegenüberliegenden Festland kommt 0. c. capucinus, soweit bekannt, nicht mehr vor. Von Sevilla hat das BM einen Schädel ohne Fell, der sehr primitiv ist und ©. c. hypoleucus angehören kann. f) Verbreitung und Lebensbedingungen. 1. ©. capwueinus. Ö. capucinus erreicht eine für einen Kerfjäger erstaunliche Größe. Er kann daher in den insektenarmen Trockenzeiten nicht in ausreichender Menge die ihm zusagende Nahrung finden. Er kommt (außer ©. c. olivaceus) nur in Län- dern vor, wo längere Trockenzeiten fehlen. Ein Vergleich seiner Verbreitung mit der. Karte der Niederschläge im Januar und im Juli zeigt, daß er auf Land- striche beschränkt ist, wo beide Monate mehr als je 5 cm Niederschläge haben. Sein Verbreitungsgebiet ist rings umgrenzt von zeitweise trockenen Gegenden, in die er nur auf kurze Strecken eindringt, wohl auf jahreszeitlichen Wande- rungen. Zwischen SS und dem südlichen Wendekreis dehnt sich eine große Bar- riere der Julitrockenheit aus, die ©. capucinus nicht überschreitet. In der süd- lichen subtropischen, wieder immerfeuchten Zone herrschen ©. a. morrulus, der durch seinen hreiten Schädel und niedrigen Unterkiefer ©. capueinus sehr ähnelt, und Ü. a. nigritus, der innerhalb seiner Art eine Sonderstellung ein- nimmt. Ein Bewohner periodisch trockener Gebiete ist als einziger seiner Art CO. ce. olivaceus, der in den Mittelgebirgen von Guiana und Brasilien (SPIX 1823) lebt. Er ist, wie sein Schädel schließen läßt, von allen am wenigsten ausschließlich auf Insektennahrung angewiesen. SCHULZ-KAMPFHENKEL sagt, Ü. c. olivaceus unterscheide sich vom gemeinen apella ökologisch nur wenig, bewohne aber mehr offenen Wald. Er ist, wie vielleicht alle Kapuziner außer Ö, c. gracilis, ©. ce. hypoleucus und Ü. c. leporinus, kein Bewohner des Tieflandes. OÖ. capueinus ist ein ausgesprochenes Tropentier. Die wenigen Stücke, die wir aus mehr als 1260 km vom Aequator entfernten Gegenden haben, sind noch dazu meist schwarz gefärbt, um das Licht besser in Wärme umzusetzen. Auch sind bei diesen schwarzen Unterarten Schwanz, Fuß und Ohr kurz, zur Ver- ringerung der Abkühlung. | 2. C. avella. Eine weit weniger beschränkte Verbreitung hat der sehr häufige C. apella. Er überschreitet sogar den 30. Grad S. Auch hier ist die tropenfernste Unter- art dunkel, wie oft bei nicht auf Schutzfärbung angewiesenen Tieren. Tropische Unterarten haben oft hellere oder leuchtendere Farben, besonders auch an den Haarspitzen, tropenferne sind dunkelbraungrau bis schwarz. Diese Regel gilt nicht für Inseln, wo der Wettbewerb anderer Unterarten fehlt. So ist der Ka- puziner von Gorgona schwarz, der des viel weiter im Norden gelegenen Trinidad hell. Obwohl C. apella in dunklen Wäldern lebt, kann man auch bei ihm diese Erscheinung mit der Lichtperzeption erklären, denn er sucht wohl auch in den sonnigen Kronen seine Nahrung. Der Einfluß der Niederschlagsverhältnisse ist besonders deutlich da zu erkennen, wo weit voneinander entfernte, aber in den Niederschlagsverhältnissen ähnliche Länder fast übereinstimmende Affen haben: B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 22] C. a. apella und Ü. a. maranonis leben in Gebieten mit 20—30 cm Nieder- schlägen im Januar, über 10 cm im Juli. Der ähnliche Ü. a. juruanus hat im Ja- nuar 20—30, im Juli unter 2,5 cm. 0. a. elegans und Ü. a. azarae haben in beiden Monaten 5—20 cm, Ü. a. cucullatus über 15, ©. a. macrocephalus über 10. ©. a. griseus hat im Januar über 10, im Juli aber unter 2,5 cm. Ü. a. sagitta lebt in trockenen Gebieten. In den südlichsten, wieder immerfeuchten Gebieten leben Ü. a. nigritus (Januar über 10, Juli über 5), ©. a. morrulus (Jan. 10—20, Juli 5—10), ©. a. chacoensis (Juli über 5, Jan. über 10 cm). ©. a. morrulus, ©. a. nigritus und zum Teil O. a. griseus haben große Mahlzähne und scheinen demnach viel Pflanzen zu fressen. Sie vertreten den im Süden fehlenden, pflanzeniressenden Ateles. 3. ©. albifrons. C©. albifrons lebt in den Trockengebieten Bahias und der Orinocofälle. Seiner hohen Spezialisation entspricht seine Seltenheit. 4. ©. sciureus. In dem im Juli trockenen Bolivien lebt der apellaconvergente Ü. sciureus boliviensis. ©. s. pluvialis lebt in sehr regenreichen Gegenden (Jan. über 20, Juli über 10 cm). D. Zusammenfassung. 1. Die Gattung Cebus umfaßt fünf Arten: a) Cebus cuscinus. Klein, armeebraun, Haar um Gesicht lang. Nächster Verwandten von Aotus, dem primitivsten rezenten Affen. Anden, b) C, capueinus. Gesicht bis zu den Ohren, sowie Schultern weißlich, scharf abgesetzt gegen den dunklen Fleck der Parietal- und Oecipitalregion. Ü. capucinus chrysopes schließt sich eng an Ü. cuscinus an. — Honduras Bis 12° S. ec) ©. apella. Scheitel, Umgebung des Gesichtes, Schwanz und Glieder dunkel. — S.-Amerika. Sehr häufig. d) Cebus albifrons. Beinbraun meliert; Schulter, Regio frontalis, parietalis, hypochondrica und coxae hell. Selten, e) Cebus sciureus (Saimiri). ©. sciureus oerstedi aus C.-Amerika ist fast ein verkleinerter Cebus capucinus chrysopes. CO. sciureus boliviensis nimmt durch Merkmale im Fell (apella-convergent!) und Schädel eine Sonderstellung ein. Der zunehmende Allesfressercharakter des Schädels wurde durch die Unter- arten von Üebus capucinus und Ü. apella hindurch verfolgt. Ateles stammt von primitiven Formen des Üebus apella, 2. Der Zahnwechsel primitiver Affen (Aotus, Cebus, Hapale, Pithecia, Calli- .cebus) wurde untersucht. Es ergab sich auch hier, daß Üebus capucinus chry- sopes sich enger an Aotus anschließt, als die höheren Formen der Gattung. 3. Eine Untersuchung der Variation der Schädelmaße zeigte, daß am konstantesten und daher für die Unterscheidung der Unterarten am brauchbar- ‚sten diejenigen Merkmale sind, die das Aussehen des Tieres am stärksten be- einflussen. 15* 298 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. E) Literatur. ADLOFF, P., 1912. — Noch einmal die BOLK’sche Hypothese. — Zts. Morph. Stuttgart 15, pg. 381. ALLEN, J. A., 1914, — New South Amer. Monkeys. — Bull. amer. Mus. nat. Hist. 33:1P2-2033: ALSTON, EDWARD, R., 1879. — Biologia centrali-americana. Mammalia. London. BARTHOLOMEW, 1936. — The Oxford advanced Atlas. — Milford, Londan. : BARTLETT, EDWARD, 1871. — Notes on the Monkeys of eastern Peru. — P. Z. S. 1871, pg= 27. BEAUX, OSCAR DE, 1920. — Contributio allo Studio delle Platirrine. — Atti Soc. ital. de Sc. nat. e del Mus. civ. St. nat. Milano 1920, pg. 259. 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K-+RD) Schwanz: 2 | = KR Faß: K+R Ohr: K+R Aotus senex 32 1,3 0.28 A. nigriceps 34 1.2 0,26 A. boliviensis 32 1,3 0,31 0,11 ‚A. lanius 34 a 0,24 A. triwirgatus 28 1,2 0,31 0,09 A. gularis 34 1,0 0,59 (ebus cuscinus Q 35 1,2 0,35 0,10 34 Te1 0,10 38 13 29 1,6 ©. c. gracilis Jg 37 152 0,36 0,10 41 1,2 0,32 0,10 g 42 1,0 g 42 1,0 g 41 v1 7 48 1,1 cd’ 46 0,9 Q 30 1,5 Q 33 1,2 Q 37 1,3 Q 37 1,4 Q 36 1,5 Q 41 12 0,32 0,09 ©. c. hypoleucus g' 49 1,0 | 0,28 0,07 g' 46 1,1 0,17 (1) 0,07 Q 45 0,9 ‚26 0,07 C. ce." capueinus 64 50 0,8 0,22 0,06 Q 42 1,0 0,24 0,08 Q 41 41 0,30 0,07 (Insoleta) & 48 | 1,0 0,25 0,07 £ QO 42 L,1 0,31 0,07 (Gorgona) | Q 35 1,2 0,31 0,09 ; ) 38 1 0,80 0,08 5 Mor 33 ‚3 0,35 (THAYER 1905) Ä 6) 33 1,3 0,34 & Be Eyaceus Jg 42 11 0,30 (ALLEN 1914) g" 42 11 E QO 39 21 0,31 Q 37 1,0 QO 42 1,2 (SCHOMBURGK ©) 39 1,2 1848) ©. a. apella fol 42 1,0 0,26 0,08 7 44 1,0 0,27 0,07 g 38 1,2 0,32 0,08 ) 33 1,3 0,32 0,13 ®) 37 1,0 0,28 0,08 2 41 I 0,27 0,07 ©. a. margaritae Q 38 1,0 0,29 ©. a. macrocephalus | & 53 0,8 g 44 1,0 3 42 La I ® 51 0,9 © 51 0,9 232 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. K-+R Schwanz: ! | | en | KIR | Faß: K+HR Ohr: K+R —— Ö. a. juruanus S 41 | 1,0 0,29 | 0,08 | 39 14 0,27 0,08 () 45 1,0 0,27 0,08 Sa 08 002 0.08 3 43 09 0.28 0.10 ° = : N 0,31 0,09 g 35 1,4 Q 38 1 0,31 0,10 S| 3 1 S ’ Am ? ©. a. griseus &) 45 0,9 3 46 0,9 3 43 1,0 3 44 0,9 0,26 0,05 \ 55 0,8 0,25 0,06 Q 44 0,9 0,24 0,08 6 44 1,0 0,28 0,11 (6) 47 0,9 0,27 0,09 3 49 0,9 0,25 0,08 O 31 1,3 0,34 0,10 QO 39 1 0,29 0,10 ) 38 It 0,29 0,11 2 z 1. 0,32 0,08 O 39 1,1 IS| 3 (2 ) C. a. azarae Q 38 1,2 0,24 0,11 C. a. nigritus 6) 43 1,1 0,31 0,07 e) 41 1,0 0,27 0,07 Ö 38 1, 0,31 0,07 43 0,9 (CABRERA 1900) ©. sagitia QO 38 0,9 0,28 0,09 ©. s. sciureus 6) 33 13 S| 9 1" 0.52 g 30 1,4 0,81 3 29 1,8 0,29 3 31 1,3 0,27 3 31 1,4 0,29 3 29 1,4 0,29 s 32 1,3 0,25 q 28 1,6 0,31 3 28 1,5 0,34 3 28 1,5 0,33 3 30 1,6 0,30 q 31 1,4 0,30 e 30 1,4 0,31 © 28 1,5 0,31 O 30 1,5 0,31 ° 28 1,5 0,33 0. s. boliviensis q 29 105 0,30 3 29 1,5 0,35 fi 30 1,4 0,30 Ri 31 1,8 0,30 ° 28 14 0,36 Er B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. c) Schädelmaße. 233 Die vollständige Liste liegt in dem Exemplar dieser Arbeit, das sich im BZM. befindet. Abkürzungen siehe pg. 4. — Unterarten von (. sciureus siehe LÖNNBERG 1940, pg. 16. | 17 PIOD2 | 7Z3 2ETARZ ET 0: Eco Rn (27.120 ART KEN: | mm 1027 1071021057167 107 TE 1 FTE | ICE TE Tarsius 33 | 1,24 | 0,81 | 0,87 | 0,67 | 0,92 | 0,83 | 0,64 | 0,69 | 0,56 | 0,47 Aotus 47 | 1,33 | 0,78| 0,83 | 0,67 | 0,91 | 0,76 | 0,68 | 0,57 | 0,51 | 0,43 ©. cuscinus ©5168 1.35 | 0,891.0,83. 0,75. 0,293 | 0,20: 0,60) 0,49.'0,51| 0,42 C. capucin. chrysopes | Q | 60| 1,33 | 0,84 | 0,82 | 0,82 | 0,72 | 0,68 | 0,60 | 0,50 | 0,49 | 0,45 ©. c. gracilis Q | 68| 1,33 | 0,86 |-0,83 | 0,78 | 0,75 | 0,71 | 0,60 | 0,49 10,48 | 0,45 ©. c. versicolor Q | 67| 1,33 | 0,82| 0,84 | 0,73.| 0,70 | 0,66 | 0,61 | 0,50 | 0,20 | 0,47 O. ce. olivaceus g | 76| 1,32 | 0,88 | 0,84 | 074 | 0,75 | 0,70 | 0,61 | 0,50 | 0,48 | 0,45 C. a. avus Q | 66| 1,34 | 0,90 | 0,83 | 0,74 | 0,72 | 0,68 | 0,60 | 0,49 | 0,47 | 0,45 ©. a. cucullatus o'| 74| 1,29 | 0,87 | 0,83 | 0,71 | 0,69 | 0,66 | 0,59 | 0,49 | 0,43 | 0,45 Lagothrix Q | 80| 1,25 | 0,80 | 0,81 | 0,70 | 0,69 | 0,65 | 0,58 | 0,48 | 0,51 | O,41 ©. ce. gracilis | 68| 1,36 | 0,89| 0,83 | 0,76 | 0,74 | 0,71 | 0,66 | 0,51 | 0,50 | 0,43 C. s. sciureus g| 44| 1,40 | 0,89 | 0,85 | 0,79 | 0,79| 0,75 | 0,69 | 0,51 | 0,48 | 0,42 C. c. leporinus Q | 66) 1,28| 0,89 | 0,84 | 0,77 | 0,73 | 0,70 | 0,62 | 0,49 | 0,52 | 0,46 0. c. capucinus Q | 71| 1,29 | 0,84 | 0,81 | 0,72 | 0,75 | 0,69 | 0,58 | 0,50 | 0,45 | 0,45 ©. ce. trinitatis Q | 68| 1,35 | 0,93 | 0,83 | 0,75 | 0,84 | 0,76 | 0,56 | 0,52 | 0,50 | 0,45 C. a. morrulus DO | 66| 1,29| 0,85 | 0,83 | 0,77 | 0,69 | 0,68 | 0,59 | 0,50 | 0,50 | 0,46 C. a. robustus Q | 66| 1,35 | 0,91 | 0,83 | 0,74 | 0,70 | 0,68 | 0,55 | 0,52 | 0,50 | 0,48 ©. a. nigritus Q| 73| 1,34 | 0,91 | 0,84 | 0,72 | 0,68 | 0,66 | 0,51 | 0,51 | 0,51 | 0,48 C. a. sagitta Q | 65| 1,34 | 0,94 | 0,88 | 0,79| 0,72 0,58 | 0,47 | 0,51 C. albifrons Q | 84| 1,32 | 0,85 | 0,83 | 0,60 | 0,65 | 0,62 | 0,42 | 0,51 | 0,44 | 0,43 Q | 70| 1,35 | 0,83 | 0,82 | 0,72 | 0,69| 0,66 | 0,58 | 0,50 | 0,48 | 0,48 Hapale wedelli g'| 40| 1,37 | 0,91 | 0,90 | 0,75 | 0,76 | 0,75 | 0,75 | 0,57 | 0,56 | Baer Berr Eese Ep M3 Tor: pP /PME\ a8 le ER: IC | IC | IC IC IC E16 IC IE | ICH NIC IE TTE Tarsius 0,32 | 019| 0,39| 0,18 | 0,45 | 0,28 | 0,29 | 0,36 | 0,15 | 0,13 | 0,77 | 0,26 Aotus 0,41 | 0,33 | 0,41 | 0,34 | 0,41 | 0,26 | 0,31 | 0,31 | 0,27 | 0,23 | 0,76 | 0,46 C. cuse. 0,42 | 0,40 | 0,35 | 0,39 | 0,37 | 0,28 | 0,35 | 0,29 | 0,28 | 0,18 | 0,79 | 0,38 ©. c. chrys. 0,43 | 0,41 | 0,43 | 0,42 | 0,38 | 0,32 | 0,33 | 0,32 | 0,30 | 0,25 | 0,75 | 0,34 Cr ec. gracil. 0,43 | 0,36 | 0,38 | 0,39 | 0,88 | 0,30 | 0,36 | 0,31 | 0,30 | 0,21 | 0,78 | 0,33 ©. c. versic. 0,42 | 0,41! 0,39 | 0,40 | 0,86 | 0,33 | 0,85 | 0,31 | 0,28, 0,23 | 0,81 | 0,33 C. ce oliv. 0,40 | 0,40 | 0,39 | 0,39 | 0,85 | 0,33 | 0,53 | 0,30 | 0,25 | 0,21 | 0,81 | 0,36 ©. a. avus 0,42 | 0,39 | 0,40 | 0,39 | 0,88 | 0,32 | 0,34 | 0,31| 0,28 | 0,21 | 0,81 | 0,43 ©. a. cue. 0,40 | 0,41 | 0,36 | 0,38 | 0,35 | 0,33 | 0,34 | 0,28 | 0,26 | 0,21 | 0,80 | 0,41 Lagoth. 0,36 | 0,383 | 0,31 | 0,33 | 0,38 | 0,28 | 0,26 | 0,30 | 0,24 | 0,21 | 0,81 | 0,47 Crre: gr. 0,42 | 0,39 | 0,40 | 0,39 | 0,57 | 0,31 | 0,33 | 0,31 | 0,27 | 0,21 | 0,78 | 0,33 Gs. sehur. 0,41| 0,40 | 0,35 | 0,39 | 0,388] 0,29 | 0,29 | 0,26 | 0,26 | 0,18 | 0,82 | 0,34 @e2 lepor. 0,45 | 0,88 | 0,37 | 0,41 | 0,41 | 0,32 | 0,36 | 0,32 | 0,30 | 0,22 | 0,81 | 0,34 C. ce. capuc. 0,39 | 0,35 | 0,43 | 0,36 | 0,386 | 0,81 | 0,35 | 0,29 | 0,26 | 0,20 | 0,80 | 0,34 Ce. trin. 0,40 | 0,41 | 0,35 | 0,38 | 0,86 | 0,32 | 0,36 | 0,23 | 0,26 | 0,19 | 0,80 | 0,57 ©. a. morr. 0,43) 20:392|..088.0,47.70.41..0:33:) 0/33.) .0,31 | 0,28 | 0,21.) 0,73 | 0,36 ©. a. rob. 0,42 | 0,37 | 0,41 | 0,40 | 0,35 | 0,36 | 0,85 | 0,84 | 0,28| 0,23 | 0,81 | 0,40 C. a. nigr. 0,43 | 0,39| 0,40 | 0,40 | 0,388 | 0,84 | 0,33 | 0,382 | 0,28 | 9,22 | 0,81 | 0,43 ©. a. sagitta 0,44 | 0,40 | 0,40 | 0,42 | 0,388 | 0,32 | 0,34 | 0,32 | 0,29| 0,20 | 0,82 | 0,42 C. albifr G | 0,34 | 0,36.| 0,39 | 0,30 | 0,82 | 0,34 | 0,30 | 0,27 | 0,23 | 0,19 | 0,50 | 0,40 Q | 0,42| 0,39 | 0,38 | 0,88 | 0,86 | 0,83 | 0,83 | 0,83 | 0,28 | 0,24 | 0,75 | 0,38 Hapale 0,45 | 0,38 | 0,34 | 0,40 0,30 0,25 | 0,22 | 0,82 | 0,34 234 Zeitschrift ftir Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. H) Verbreitungsskizzen. re = vstrinitatis Abb. 1. Die Verbreitung von Cebus capucinus L, 1 —= olwaceus. B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 235 tv magaritae Se — Se — —=meranonistAr”, — robustus { | N m — m m mm mm un m er . — — ı .. . ı { \ /) ; \ aus‘ (7 Zi . £) ‘ ’ ® _ = 1 em = = V—— — Abb. 2, Die Verbreitung von Cebus apella L. Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 1 A Fo: Tr 5 Euemen —— = Gaen BEE == ww 7 BER . ni C.cuscinus C.albifrons oO 500 7000 7300 ım m) Abb. 3. Die Verbreitung von Üebus cuscinus THOS. und Cebus albifrons HUMB. B. v. PUSCH, Die Arten der Gattung Cebus. 237 Kim" ' ! \ 7) | a 7 ea iu N sn); NS) EN NN N ! \ | = L "a S\ 7° SCiUreus 3.8 Ipluvialis Sue SCiUFEUS., == u ee re ee De "2 boliyiensis g /l f] [27 u | Gr = ee emen P “ = “ Io Av eg aaa me ee ee a er Er En a Br a IE “ Sn, j : . Sa x / N) . 2 Fi " Ky £ EN a e) fi : s / . , F u. ? e ! == - ’ Li =, 1 ‘ ww 7 . ” [3 Abb. 4. Die Verbreitung von Cebus sciureus L. 238 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 194i. 3.) Schädel und Gehirn der Gapromyidae. Zur vergleichenden Anatomie der Nagetiere. Von J. DRÄSEKE (Hamburg). Mit 14 Abbildungen auf Tafel II und II. A. Einleitung. Mit der großen Säugetiergruppe der Nager, die nach WEBER (28) mehr als ein Drittel aller heutigen Landsäugetiere umfaßt, befaßte sich im Jahre 1855 zuerst J. F. BRANDT eingehend. Seine Untersuchungen über die Verwandtschaften und Klassifikationen der Nager gründete er auf craniologische Entwicklungsstufen. Im Jahre 1899 folgte ihm T. TULLBERG, der auf Grundlage von vielen Vorarbeiten und eigenen umfassenden Untersuchungen eine groß angelegte phylo- genetische Studie über die Nager verfaßte. Wenn ihm auch ein immerhin reiches Untersuchungsmaterial zur Verfügung stand, so vermochte er doch nicht, alle Vertreter zu erfassen. Darum ist es äußerst dankenswert, daß Herr Prof. Dr. KLATT vom Ham- burger zoologischen Institut und Museum mir von den recht seltenen Baum- und Ferkelratten, von diesen tiefstehenden hystricomorphen Nagetieren, von der Fa- milie der Capromyidae, Schädel und Gehirne von 3 verschiedenen Vertretern zur Bearbeitung überließ. Weiter stellte mir auf meine Bitte Herr Prof. Dr. H. POHLE vom Berliner zoologischen Museum den überaus seltenen Schädel von Capromys nana bereitwilligst zur Verfügung. Derselbe Schädel war 1939 von Fräulein E. MOHR bei ihren eingehenden Studien über die C(apromyidae schon herange- zogen worden. So konnte VON EGGELING’s (1953) Mahnung, nur ganz seltenes Material von verschiedenen Arbeitsstellen zusammenzutragen und zu bearbeiten, befolgt werden. Die Körper- und Gehirngewichte der drei verschiedenen (apromys-Vertreter aus dem Hamburger Museum sind folgende: Körpergewicht Hirngewicht 1. Capromys prehensilis POEPPIG & 567 gr 5,6 gr 2. Capromys melanurus PREY 704 gr 6,8 gr 3. Capromys pilorides SAY Q 4400 gr 12,3 gr. Bei der Seltenheit dieser Nager ist es doch äußerst wertvoll, von ihnen selbst auch einmal beste Bilder zu sehen, wie wir sie E. MOHR in den Mit- teilungen aus dem Zoologischen Garten der Stadt Halle 33, 5, 1938, verdanken. B. Schädel. Da Schädel und Gehirn der Capromyidae beschrieben und zum Teil photo- graphisch abgebildet werden sollen, ist es zweckmäßig, zunächst BRANDT’s scharf umrissene Schilderung des Nager-Schädels vorauszuschicken : 5. DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Capromyidae. 239 „Der Schädel ist im Ganzen mehr oder weniger verlängert. Die Oberseite desselben erscheint meist mehr oder weniger abgeplattet mit horizontaler Stirn und bietet, wie bei den meisten Säugetieren, einen im Verhältnis zum stärker entwickelten Gesichtsteil kleinen Gehirnkasten. — — Die inneren Schädelgruben lassen sich wenig unterscheiden. Der Innenfläche der Schädelknochen fehlen die impressiones digitatae.“ BRANDT warf bei seiner weiteren Schilderung des Nagerschädels nur einen flüchtigen Blick in das Innere des Schädels selbst, erwähnte nur kurz, daß sich die inneren Schädelgruben nur wenig unterscheiden und daß die impressiones digitatae fehlen. Auch TULLBERG ging auf das Cavum cerebri, den von BRANDT so treffend bezeichneten „Gehirnkasten* nicht näher bei seinen vergleichenden Studien ein. So wurde nach BRANDT bei der umformenden Entwicklung zum Nager- schädel der Gesichtsschädel kleiner und so verkleinerte sich dementsprechend anch der Gehirnkasten. Die so bedingte innere Gestaltung des Schädels, in Sonderheit des Cavum cerebri, hängt aber ab von den Wechselbeziehungen im Wuchs von knöchernem Schädel und des in ihm lagernden weichen, inneren Organs, des Gehirns. Ein Bild von diesem inneren Schädelhohlraum ist zeichnerisch nur schwer zu geben, darum sollte ein Versuch auf dem photographischen Wege unternommen werden. Der Photograph Herr FRANZ ROMPEL-Hamburg, ging bereitwilligst mit seiner Kunst auf diesen Vorschlag ein, den Schädelbinnenraum, den Herr Oberpräparator OTTO HOLLE durch denkbar geschickte Schnittführung freigelegt hatte, bei richtiger Belichtung zu photographieren. Er gab des Vergleiches wegen nebeneinander gestellt je ein Bild des Schädelbinnenraums von Oapromys pilorides (Abb. 1) und von Capromys melanurus (Abb. 2). Am leichtesten gewinnt man ein Verständnis für diese Binnenraums-Aufnahmen, wenn man vom Hinterhaupt aus gleichsam in den Schädelbinnenraum hineinschaut. Der Raum ist etwa recht- eckig mit gerundeten Ecken gestaltet. Die vordere begrenzende Wand steht zur Frontalebene des Schädels etwas geneigt. Sie weist in ihrem unteren mittleren Teil den Übergang auf zu dem Schädelraum, der die Lobi olfactorii aufnimmt. Bei CO. pilorides ist das Über- gangstor vom Schädelbinnenraum zu dem, der die Lobi olfact. aufnimmt, etwa dreieckig gestaltet, während dasselbe bei CO. melanurus und prehensilis etwa elliptisch geformt ist. In Abb. 1 ist beim Aufsägen des schädels die Decke des Hohlraums, der die Lob. olfact. aufnimmt, die Fossa olfactoria stark angeschnitten, ebenso der danebenliegende Hohlraum, in nicht so scharf ausgeprägter Weise sieht man dies in Abb. 2 bei Ü. melanurus. Hierdurch tritt die fast frontal gestellte begrenzende vordere Wand des Gehirnkastens deutlich in Erscheinung. Hieran schließt sich die Fossa cerebralis und cerebellaris, die ohne schärfere Begrenzung ineinander übergehen. Für beide ist die untere Begrenzung die Schädelbasis mit ihren Austrittslöchern der Hirnnerven, die elliptische Form auf- weisen. In ihrer Mitte tritt eine leichte Erhöhung auf, um dann mit geringer 240 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 194i. Neigung zum Hinterhauptloch abzufallen, während die Hinterhauptschuppe zur Schädelbasis fast senkrecht gestellt ist und so den Hohlraum oceipitalwärts be- grenzt. In dieser Weise ist der Schädelbinnenraum bei allen drei (apromyidae fronto- und occeipitalwärts begrenzt. Die Seitenflächen des Binnenraumes zeigen in ihrem sagittalen Verlauf eine geringe Ausbuchtung, um die laterale Rundung der Großhirnhemisphären zu um- fassen, dann springt eine leichte Knochenleiste vor, an der ein stark entwickeltes Tentorium haftet und sodann wird die Seitenwand in ihren dorsalen Teilen aber- mals etwas ausgebuchtet durch die Kleinhirnhemisphären. Das Felsenbein zeigt bei allen drei Vertretern noch die Fossa für die Aufnahme der Flocke neben dem Foramen zum Eintritt des Akusticus in seiner Zweiteilung. Die abgeschnittene knöcherne Decke des Schädelbinnenraumes zeigt in ihrer Mitte und weiter in ihrer Hinterhauptschuppe einen tiefen Eindruck, eine ausgeprägte Knochendelle zur Aufnahme des starkentwickelten Wurms des Kleinhirns. Der rechteckig gestaltete Gehirnkasten nimmt bei den Capromyiden etwa die halbe Schädellänge ein. Wo findet sich vergleichend - anatomisch eine ähnliche Bildung des Schädelbinnenraumes? Es muß nach älteren Schöpfungsurkunden ge- sucht werden. Bei dieser Suche nach ähnlichen Wechselbeziehungen von Schädel- und Hirnbau bei den Nagern gibt es einige beachtenswerte Hinweise. Wieder sind es tiefstehende Formen der hystricomorphen Nagetiere. Bei den amerikani- schen Baumstachlern, diesen körperlich ziemlich großen Nagern, findet man noch ausgeprägter als bei den (apromyidae einen recht ausgesprochenen rechteckigen Gehirnkasten mit gerundeten Ecken, wie ihn Abb. 3 und 4 bei Krethizon dor- satus und bei Ooendu villosus zeigt. In Abb. 4 ist auch noch ein Stück von der senkrechten oceipitalcen Grenzwand des Gehirnkastens zu sehen. Durch den Vergleich des Gehirnkastens dieser. beiden Arten (Abb. 3 und 4) mit den Abb. 1 und 2 desselben von den Capromyidae wird das Verständnis für die besondere Form des Gehirnkastens der letzteren wesentlich erleichtert. So leistet hier die photographische Aufnahme vorzügliche Dienste, denn die Bilder prägen sich besser ein als lange eingehende Beschreibungen. Diese vergleichend- anatomischen Befunde müssen als Wegweiser weiter fir die Forschung dienen. Der Nagerschädel von ÖOoendu und Erethizon ist nicht so lang und seiner äußeren Form nach etwas breiter gebaut. Geht diese an der Hand eines solchen Fingerzeiges von äußerem und inneren Schädelaufbau wieder zurück- schauend bei den Cypromyiden weiter nach, so ergibt sich schon rein äußerlich, wie ALLEN nach E. MOHR ausführt, daß bei Capromys nana der Hirnschädel weniger ausgezogen und runder profiliert ist, als bei irgendeiner anderen Art. Wenn auch der Schädel von Capromus nana (Berliner Museum 48721) von E. MOHR in ihrer grundlegenden Arbeit (pg. 63—65) über die Capromyidae be- reits seinem Äußeren nach eingehend beschrieben und vergleichend gewürdigt wurde, so wäre es äußerst wertvoll, auch von seinem inneren Aufbau wenigstens eine Vorstellung zu bekommen. Leider konnte aber der sehr zart gebaute Schädel J. DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Capromyidae. 241 des primitivsten Vertreters der Gattung Capromys nicht ohne Gefährdung für ihn selbst aufgeschnitten werden, um sich ein Bild vom Schädelbinnenraum zu verschafien. E. MOHR regte darum an, den „Hirnkasten“ mit einem metallischen Material zu füllen und zu versuchen, durch eine Röntgenaufnahme, die Herr Prof. Dr. W. KNOLL bereitwilligst ausführte, sich ein Bild von der Gestaltung des Schädelbinnenraumes zu verschaffen. Abb. 5 und 6 wollen ein solches geben. Nach Abb. 5 ist der Schädelbinnenraum frontal abgerundet, während seine oceipitale begrenzende \Vand vertikal, leicht schräggeneigt zur Schädelbasis abfällt. Abb. 6 zeigt die Seitenwände des Hirnkastens in ihrem fronto-oceipitalen Verlauf mit den ganz leicht flach geformten Ausbuchtungen zur Aufnahme der Hemisphären von Groß- und Kleinhirn; auch die frontale Begrenzung des Schädelbinnenraumes ergibt die zur Medianebene schräg gestellten vorderen Wände und dann den Übergang in den vordersten Raum zur Aufnahme der Lobi olfactorii. So war es doch möglich, durch die Röntgen-Aufnahme ein Bild in Umrissen vom Schädelbinnenraum eines des ältesten Vertreters der Gattung Capromys zu bekommen, eine gute Ergänzung und Bestätigung der Abb. 1 und 2 von (apromys pilorides und melanurus. Diese Röntgenbilder übermitteln uns gleichsam eine recht alte Urkunde im Werdegang der Capromyidae und regen weiter dazu an, das von diesem etwa rechteckigen Hohlraum umschlossene Gehirn auch seinerseits zur Darstellung zu bringen sowie vergleichend nach ähnlichen Befunden zu suchen, C. Gehirn. a) Allgemeine Formverhältnisse. Körper- und Gehirngewicht sind einleitend bereits gegeben worden. In den Abb. 7—12 sind die Gehirne der drei Vertreter der (apromyidae bildlich neben- einander gestellt, um ihre weitgehende Ähnlichkeit zu zeigen. Von oben betrachtet, hat das Großhirn der ÜUapromyidae ungefähr die Ge- stalt eines Rechteckes, mit stumpf abgerundeten Ecken. Infolge der inneren Ge- staltung des Schädelbinnenraumes konnten die Lobi olfactorii nicht im Zusammen- hang mit dem Gehirn gewonnen werden. Großhirn und Kleinhirn berühren ein- ander unmittelbar. Die medianen Mantelkanten der Großhirnhemisphären weichen occeipitalwärts unter einem stumpfen Winkel auseinander; die Corpora quadrigemina treten nicht zutage, sie werden von der frontalen Spitze des Wurms überlagert, während der Wurm selbst oceipitalwärts in stark gerundetem Verlaufe abfällt. Die gleichen Wachtumstendenzen, die in ihren Wechselbeziehungen die Form des Großhirns bedingen, bestimmen weitgehend auch die Gestaltung des Kleinhirns in seiner seitlichen Entwicklung. | b) Sekundäres Vorderhirn oder Großhirn. Die Masse des Großhirns steigt, seitlich betrachtet, in fronto-oceipitaler Rich- 16 34 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. tung etwas an, um dann in flachem Bogen zum Kleinhirn zu verlaufen, während ihre seitlichen Teile entsprechend der knöchernen Wandung des Schädelbinnen- raumes leicht gerundet abfallen. Die Masse des Hemisphärenhirns läßt nur eine einzige Furche, die der Seiten-, fast der Basalfläche des Hirns angehört, erkennen, sie teilt die Oberfläche des Hirns in zwei Teile. Diese Furche, die als solche scharf hervortritt, ist die Fiss. rhinalis lateralis, die in ihrem S-förmigen Verlauf occipitalwärts etwas ansteigt, dabei in ihrem Verlaufe flacher wird; sie erreicht den hinteren Hemisphärenrand nicht. Etwa in ihrer Mitte ist dorsalwärts in der Hirnmasse eine leichte Delle wahrzunehmen, die wahrscheinlich durch eine Gefäß- furche bedingt ist. Es ist gewagt, bei dieser leichten Delle von einer Fovea bzw. Fiss. Sylvii zu sprechen, zumal dieser Eindruck bei demselben Hirn auf beiden Hemisphären nicht in gleicher Weise hervortritt. Durch die Fiss. rhinalis lateralis wird nur zur rein topographischen Orien- tierung die Oberfläche des Hirns (ich folge den Ausführungen von ZIEHEN (1897) und RETZIUS (1898)) in ein Rhinencephalon und in den eigentlichen Hirnmantel (Pallium) zerlegt. Dieser Hirnmantel zeigt keine eigentlichen Furchen mit Aus- nahme der sagittalen Längsfurche, die in ihrem hinteren Teil nur ganz flach ist und nicht auf beiden Hemisphären zutage tritt. Auf dem Hirnmantel nimmt man ganz unregelmäßig verstreut einige flache Dellen wahr, die auch wohl als Gefäß- furchen anzusprechen sind. Die weiteren Beziehungen des Großhirns zum Mittel- und Endhirn konnten makroskopisch nicht verfolgt werden, weil der Hirnstamm nicht zergliedert werden durfte. Es steht zu hoffen, daß die mikroskopische Forschung dieser seltenen Nager- hirne noch diesen oder jenen wertvollen Fingerzeig geben wird. Wenn bei der Darstellung des Schädelbinnenraumes der Üapromyidae das ähnlich gestaltete Cavum cerebri von Coendu und Erethizon bildlich gegenüber- gestellt wurde, so sollen jetzt die dasselbe ausfüllenden Gehirne von Krethizon dorsatus nach MIVART (1882) und von Coendu villosus nach DRÄSEKE (1919) folgen. Siehe die Abb. 13 und 14. In ihren rechteckigen Umrissen mit gerundeten Ecken, in ihrer Furchenlosig- keit des Großhirns sowie in der äußeren Gestaltung des Kleinhirns (Hemisphären, Wurm) ähneln sie sich weitgehend. Die Fiss. rhin. lateralis gehört bei diesen Baumstachlern aber ganz der basalen Fläche des Hirns an. Ein Vergleich dieser Schädelbinnenräume sowie der Gehirne beider Nagergruppen können nur zu leicht zu phylogenetischen Spekulationen anatomischer und auch physiologischer Natur führen. Es muß darum hier immer wieder an den Satz von JACOBSHAGEN (1925) erinnert werden, daß die Tiere niemals den ganzen Organismus in einer Be- ziehung nur ändern, denn „jeder Funktionseinfluß muß vielmehr das Ganze ändern, wenn es funktionelle Änderungen überhaupt gibt“. Viele Urkunden müssen gesammelt werden. Erst auf breiter Basis ist ein gesichertes Urteil möglich, denn die Macht der Konvergenz-Erscheinungen kaun nur zu leicht zu Irrtümern führen. Ich gebe darum hier die Ausführungen des J. DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Capromyidae, 243 Meisters in der Anlage eines hypothetischen Stammbaumes der Nagetiere wieder. T. TULLBERG schildert vorsichtig abwägend die Gruppe der Krethizontidae wörtlich: Die hierher gehörenden Tiere, welche übrigens sehr groß sind, leben alle in Amerika. Mit den Hystrieiden, zu denen die Krethizontidae gewöhnlich geführt werden, haben sie, von solchen Merkmalen abgesehen, welche den Ays- tricomorphi überhaupt angehören, kaum etwas anderes gemein, als die Stacheln, welche indes sowohl an Größe, als in der Anordnung, bei diesen beiden Gruppen durchaus verschieden sind“. Nicht allein die Bearbeitung des äußeren Schädels der Üapromyidae hat bei der Aufstellung eines hypothetischen Stammbaums der Nager einen großen Wert, sondern auch der in seinem Werdegang geformte Aufbau des inneren Schädels und mit dem Wachstum dieses Hartteiles ihres Körpers, des Skelettes, steht in unmittelbarem Zusammenhang die Formgestaltung eines Weichteiles, des Gehirns. Von den Hystrieiden der alten Welt ist die äußere Form des Hirns von Hystrix eristata und von Atherura africana und A. fascieulata bekannt. (DRÄ- SEKE 1926 und 1935). Das Hirn dieser Vertreter ist in seiner äußeren Form nicht etwa rechteckig, sondern kreisrund und zum Teil am frontalen Pol etwas zugespitzt gestaltet; seine Oberfläche aber ist, obschon der Hirnmasse nach hier doch größere Gehirne vorliegen, das typische Nagetier-Hirn seiner größeren Vertreter, das fast furchen- los ist abgesehen von einer sagittalen Längsfurche der lateralen Hemisphärenfläche und der Fissura Sylvii, die beide sehr verschieden stark ausgeprägt sein können und der Fiss. rhinalis lateralis, die Rhinencephalon und Pallium trennt. Schriftenverzeichnis. BRANDT, J. F., 1854. — Beiträge zur näheren Kenntnis der Säugethiere Rußlands. — Me- moires de l’Akademie imperiale de Sciences de St. Pötersbourg. Sciences math&ma- tiques, physiques et naturelles. Tom. IX, Seconde Partie: Sciences naturelles. Tom. XIT, Abhandlg. 5, Theil 1: Craniologische Charakteristik der Nager. Theil 2: Cra- niologische Ordnung der einzelnen Nagergruppen. DRÄSEKE, J., 1919. — Zur Kenntnis des Gehirns der Nagetiere. — Sitzungsber. d. Hei- delberger Akademie d. Wissenschaften. Mathem.-naturw. Klasse, Abt. B. Biolog. Wissenschaften, Heidelberg. — 1926. — Beiträge zur Kenntnis des Gehirns der Hystricidae. — Festschr. f. Wolde- mar Bechterew. Staat). Psychoneurologische Akademie u. Reflexoiogisches Staats- institut f. Gehirnforschung, Leningrad. — 1935. — Atherura fasciculata. Ein Beitrag zur makroskop. Anatomie der Nagetiere. — Anat. Anz. 79. Jena. EGGELING, H. v., 1938. — Zeitschriften, Herausgeber und Verfasser. — Anatom. Anz., 216, 3/11. JACOBSHAGEN, EDUARD, 1925. — Allgemeine vergleichende Formenlehre der Tiere. — Werner Klinkhardt, Leipzig. MIVART, ST. GEORGE, 1882. — Notes on the Anatomy of Erethizon dorsatus. — Proc. Zool, Soc. London 1882. 16* D44 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. MOHR, ERNA, 1939. — Die Bauın- und Ferkelratten-Gattungen Capromys DESMAREST (sens. ampl.) und Plagiodontia CUVIER. — Mitteilg. aus dem Hamburg. Zoolog. Mus. und Institut 48. — Hier findet sich die ganze Literatur über die Capromyidae. RETZIUS, @., 1898. — Zur äußeren Morphologie des Riechhirnes der Säugetiere und des Menschen. — Biologische Untersuchungen N. F. 8, Stockholm-Jena. TULLBERG, TYCHO, 1899. — Über das System der Nagetiere. Eine phylogenetische Studie. — N. Act. reg. soc. scient. upsaliensis (8) 18, 1. WEBER, MAX, 1928. — Die Säugetiere. 2. Aufl., 2. — Gustav Fischer, Jena. ZIEHEN, TH., 1897. — Das Centralnervensystem der Monotremen u. Marsupialier. Ein Beitrag z. vergl. makrosk. u. mikrosk. Anatomie u. z. vergl. Entwicklungsgesch. d. Wirbelthiergehirns. I. Theil. Makrosk. Anatomie. — Semon’s zoolog. Forschungs- reisen nach dem Malayischen Archipel. Denkschriften der med.-naturw. Ges. Jena, 1897 —1907. Erklärung der Tafeln II und III. Tafel II. Abb. 1. Schädelbinnenraum von Capromys pilorides SAY. Abb. 2. Schädelbinnenraum von Capromys melanurus POEY. Abb. 3. Schädelbinnenraum von Couendu villosus. Abb. 4. Schädelbinnenraum von Erethizon dorsatus. Tafel III. Abb. 5. Röntgenaufnahme des Schädels von Capromys nana ALLEN von der Seite. Hirnknochen mit feinem Schrot gefüllt. Abb. 6. Röntgenaufnahme desselben Schädels mit derselben Füllung von oben. Abb. 7. Gehirn von Capromys melanurus POEY von oben. Abb. 8. Gehirn von Capromys ptlorides SAY von oben. Abb. 9 Gehirn von Capromys prehensilis POEPPIG von oben. Abb. 10. Gehirn von (©. melanurus POEY von rechts. Abb. 11. Gehirn von C. pilorides SAY von rechts. Abb. 12. Gehirn von (. prehensilis POEPPIG von rechts. Abb. 13. Gehirn von Erethizon dorsatus von oben. Nach MIVART. Abb. 14 Gehirn von Couendu villosus von oben. Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 245 4.) Über die Organe eines Schimpansenfetus im Vergleich mit den entsprechenden des Menschen. (Vortrag in der Gesellschaft für Säugetierkunde am 25. 11. 1940). Von M. WESTENHÖFER, Berlin. (Mit S Abbildungen auf den Tafeln IV— VI, Mit dieser Vorführung schließt sich der Kreis meiner anthropologischen Ar- beiten. Sie begannen mit der Vorführung von Organen eines erwachsenen Schim- pansen im Vergleich zu den entsprechenden des Menschen in der Berliner An- thropologischen Ges. am 15. 7. 1922 und ein Jahr später am 25. 7. 1923 in der Berl. Med. Ges., hier mit ganz besonderer Bezugnahme auf die Menschliche Pathologie. Jene beiden Vorträge sollten auf Grund so nebensächlicher Dinge, wie es scheinbar die verschiedenen Organformen sind, zeigen, wie notwendig es ist, die Frage der menschlichen Abstammung immer wieder unvoreingenommen zu prüfen. Dieses Programm habe ich in den verflossenen 19 Jahren zu befolgen mich redlich bemüht und, ich glaube, nicht ganz ohne Erfolg, wenn ich mir ‘auch bewußt bin, daß nicht nur ich, sondern alle auf diesem Gebiet Arbeitenden von einer befriedigenden Lösung noch weit entfernt sind. Eine große Schwierigkeit für den Forscher liegt bekanntlich in dem Mangel an geeignetem Material, weniger hinsichtlich ausgewachsener Formen als von embryologischem. Der Schimpansenfetus, dessen Organe ich zeigen will, ist mir dank dem freundlichen Entgegenkommen des Direktors der Berliner Anatomie, Herın Prof. Dr. Dr. HERMANN STIEVE zur Verfügung gestellt worden und zwar die Organe des Brust- und Bauchsitus. Ich nahm sie im Zusammenhang heraus, ohne an den äußeren Körperformen, besonders dem Skelett etwas zu verletzen, deren Untersuchung Prof. STIEVE sich selbst vorbehalten hat, eben- so wie die mit dem Fetus noch in Verbindung gestandene Plazenta in utero. Die Mutter gehörte zu der Gruppe der sogenannten „Teneriffa-Aifen“, die s. Zt. vor dem Weltkrieg von Afrika nach Teneriffa gebracht worden waren zwecks Vornahme psychologischer Studien, worüber W. KÖHLER 1922 ın seinem be- kannten Buche berichtet hat. Nähere Angaben über Mutter und Fetus fehlen, sind auch für unsere Betrachtung nicht notwendig. Das Alter des Fetus ist mit Sicherheit nicht festzustellen. Seiner Größe und äußeren Beschaffenheit nach wird er am Ende der Schwangerschaftsperiode gestanden haben (Abb. 1). Der in Formalin konservierte Fetus ist weiblichen Geschlechts und hat eine Scheitel-Steißlänge von 22 cm. Die Extremitäten befinden sich in der typi- schen intrauterinen Beugestellung; die untere Extremität, die natürlich nicht exakt gemessen werden kann, hat eine Länge von 21 cm, davon der Ober- schenke! 8, der Unterschenkel 7, der Fuß bis zu den Zehenspitzen 6 cm. Die Oberexstremitäten messen ebenfalls 21 cm, davon auf jeden Abschnitt je 7 cm. Die Körperhaut ist im allgemeinen braun, dazwischen sind mehr oder we- niger ausgedehnte graurote Flecken und Streifen. Fußsohlen und Handflächen unseres Fetus sind grau ohne Pigment. Nach A. H. SCHULTZ (1933) in Baltimore entwickelt sich die beinahe schwarze Farbe der Handfläche und Fußsohle bei manchen Schimpansen aus umschriebenen unregelmäßig verteilten Pigmentflek- 246 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ken bei verschiedenen Fetus. Dagegen stechen nach FRIEDENTHAL bei einem von Hauptmann RAMSAY erbeuteten Tschegofetus von 7 Monaten Hand- und Fuß- sohle durch ganz helle Farbe von der bereits schokoladefarbenen Körperhaut ab, während bei der Mutter diese Teile die dunkelsten der Gesamtheit waren; bei näherer Betrachtung zeigten sich haarfeine dunkle Streifen auf der Fühlfläche, die den Beginn der Dunkelfärbung bewiesen. Für diese Pigmentierung kann man nicht die starke Sonnenbestrahlung verantwortlich machen. Nach FRIEDENTHAL zeigen Mensch und Affe zunächst dasselbe Verhalten, von dem der Affe einen besonderen Weg einschlägt, der ihn von dem Menschen trennt. Die allgemeine Körperbehaarung bei unserem Fetus fehlt makroskopisch, nur auf der Kopfhaut sind ziemlich dichte, an Augenbrauen, Lippen und Kinn spärliche braune, teils hellere, teils längere, teils kürzere Haare; sie führen weder zu Bart- noch Augenbrauenbildung, die den Affen im Vergleich mit dem Menschen fehlen. Um den Situs möglichst zu erhalten, beschreibe ich nur die leicht zugäng- lichen Organe, das Fehlende kann vielleicht bei späterer Gelegenheit nachgeholt werden. Die Gesamtheit der in situ fixierten Organe (Abb. 2) gibt ein gutes Bild (ähnlich einem Gipsabsuß) der Brust- und Bauchhöhle, besonders der ersteren. Sie zeigt die Form eines schmalen hohen Kegels, dessen Basis die Bauchorgane, hauptsächlich die massige Leber bildet, deren rechter Lappen etwas größer als der linke ist. Der Darm ist nicht gebläht, an dem Blind- darm setzt sich in gerader Verlängerung und Verjüngung der lange mehrfach wellig geschlängelte Wurmfortsatz mit schönem ziemlich breitem Mesen- teriolum an. Das Zwerchfell ist an seinem Rippenansatz zirkulär abgeschnit- ten, liegt in seiner normalen Lage zwischen Brust- und Bauchhöhle und zeigt sehr schön seine schräg von oben hinten nach vorn unten verlaufenden kräftigen Muskelbündel, die man noch besser bei Seitenansicht sieht. Im Brustsitus fällt von vorn im oberen Teil der zweilappige sroße Thymus auf, dessen größere und kleinere Läppchen auf der angeschnittenen linken Seite deutlich zu sehen sind. Er reicht bis zur Mitte des etwas gefalteten Herzbeutels und zur Mitte der Höhe der Lungen, d. h. etwa bis zur Höhe der Lungenwurzel herab. Das Herz ist vom Herzbeutel verdeckt (siehe später). Von der rechten Seite (Abb. 3) sieht man nochmals die große Leber, die Längsstreifung der Muskulatur des Zwerchfells und darüber die rechte Lunge. Sie hat die Form eines Dreiecks oder Kegels mit auf dem Zwerch- fell schräg medianwärts ansteigender Basis des Unterlappens. Dieser zeigt in seinem vorderen oberen Rande einen nach vorn (median) vorspringenden Knick und fällt dann senkrecht zur Basis ab. Dem Knick entspricht am Hinter- rand des Oberlappens eine taillenförmige Einschnürung, die am vorderen Rand des Oberlappens durch einen wenige Millimeter tiefen Einschnitt betont wird, offenbar die Trennungslinie zwischen Ober- und nur undeutlich abgesetztem Mit- tellappen. Die Spitze des Oberlappens (der ganzen Lunge) ist abgerundet und fällt ziemlich steil nach hinten und vorn ab. Dahinter erscheint der gewaltige Thymus. Die Spitze der linken Lunge fällt etwas allmählicher ab und ist etwas breiter als die rechte. Der linke Unterlappen hat die Form eines gleichschenk- ligen Dreiecks mit scharfem unteren und vorderen (medialen) Rand und sanfter M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. 247 Umbiegung des hinteren Randes nach hinten. Der Oberlappen schmiegt sich mit seinem unteren hinteren leicht bogenförmigen Rand in die leicht konkave Vorderfläche des Unterlappens. Der Unterrand der linken Lunge steigt auf dem Zwerchfell etwas schräger nach vorn oben an als der der rechten Lunge. An der hinteren Umrandung beider Oberlappen unterhalb der Spitzen sieht man drei leichte durch seichte Furchen von einander getrennte parallele quer zur Längsrichtung verlaufende Erhebungen, die offenbar den Eindrücken der oberen Rippen respektive ihren Zwischenräumen entsprechen. Auf dem Bild von der rechten Seite sieht man die aus ihrer normalen Lage neben der Wirbelsäule nach hinten vorgezogene entkapselte rechte Niere. Sie zeigt ebenso wie die linke sehr deutliche, oberflächliche, wie Risse aussehende schmale Furchen, im ganzen sieben, die in etwas schräger Richtung von der Kon- vexität zum Nierenhilus verlaufen. Die Größe des kräftigen etwas plumpen bohnen- förmigen Organs ist bei beiden Nieren fast gleich: 2cm lang, 1,5 cm breit, 1,0 cm dick (Abb. 4). Auf dem Durchschnitt (Abb. 5) sieht man eine etwas ungleichmäßig bogenförmig verlaufende, Rinde und Mark trennende Grenzzone, in der 6—-7 mehr oder weniger deutliche Gefäßdurchschnitte zu sehen sind, die eine Ändeutung von Pyramidenbasen und Columnae Bertini darstellen. Im übrigen ist die Marksub- stanz einheitlich mit einer flachen kaum vorgewölbten, fast gerade verlaufenden Markleiste. Das sie umschließende einheitliche Nierenbecken, in dem keine Spur von Kelchen angedeutet ist, sieht auf dem Durchschnitt wie ein senkrecht gestellter Schlitz aus. Die Rinde ist einheitlich, hie und da mit der soeben erwähnten An- deutung von Columnae Bertini, feinstreifig angeordnet; die Furchen der Ober- fläche sind so wenig tief, daß sie auf dem Durchschnitt kaum in Erscheinung treten und nur stellenweise im äußeren Schnittrand der Konvexität ein leicht wellenförmiges Aussehen verleihen. Im mikroskopischen Präparat zeigt sich die allgemeine Struktur und die Zell- und Kernfärbung gut erhalten und von nor- maler Beschaffenheit ähnlich dem Bild einer menschlichen kindlichen Niere, Die Milz ist auf den Situsbildern wegen ihrer unter dem Zwerchfell ver- borgenen Lage nicht zu sehen. Sie ist beim Herausnehmen oberflächlich und un- regelmäßig am hinteren Rande eingerissen (Abb. 6). Sie hat allenthalben glatte Ränder und eine gerunzelte „chagrinierte‘“ Obertläche, ist nach innen (median- wärts) bogenförmig gekrümmt; der obere hintere Pol und Rand ist dick, der vordere untere zugeschärft, dünn. Ihre Länge (auf der Unterlage angedrückt) be- trägt 3,9 cm, die größte Breite 1,7 cm, die größte Dicke, hinten oben 0,7 cm. Der vordere Rand ist schmal und scharf ohne jede Spur von Kerben. Der hinter dem linken Leberlappen versteckte Magen hat die übliche (wie beim menschlichen Kind) Bogenform der großen Kurvatur mit nur geringem An- steigen des Pylorusabschnitts, die kleine Kurvatur steht senkrecht und parallel neben der Wirbelsäule. Beim Vergleich mit den Organen des erwachsenen Schimpan- sen (die leider von einem uninteressierten Obduzenten unsachgemäß her- ausgenommen worden waren), die ich vor 19 Jahren zeigte, sehen wir, daß Blinddarm und Wurmfortsatz miteinander übereinstimmen, nur daß letzterer re- lativ länger geworden ist. Auch die beiden Milzen sind in der allgemeinen Form gleich, nur ist die des erwachsenen gedrungener, mehr in die Breite als in die 248 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Länge gezogen. Auch die Form der Lungen ist fast gleich, obwohl doch die des erwachsenen lufthaltie und die Absetzung des Mittellappens sehr deutlich ist. Sie zeigt, was mir wichtig erscheint, genau das gleiche schräge Aufwärtssteigen der Basis medianwärts über das Zwerchfell, vielleicht noch schräger als die fetale. Das entspricht mithin der schon im fetalen Zustand vorhandenen eisentümlichen Konfiguration der unteren Thoraxapertur beim Schimpansen: sie ist weiter als beim Menschen und das Zwerchfell steigt medianwärts höher als beim Menschen, d. h. die Form des Thorax ist eine kegelförmige, beim Menschen eine wal- zen- oder faßförmige, und zwar schon im fetalen und kindlichen Zustand, was man auch bei Röntgenaufnahmen feststellen kann (E. VocT 1921). Nicht nur die Form des Brustkorbs ist bei Mensch und Affe verschieden, sondern auch die der Lungen. Zwar muß ich bezüglich der menschlichen Lunge meinen früheren Mitteilungen gegenüber eine Ergänzung machen. Die Lunge des neugeborenen und frühkindlichen Menschen ist in der Tat trapezförmige, d. h. ohne eigentliche Spitze, aber diese Form wechselt während des fetalen Lebens, sie ist auch hier manchmal geradlinig, manchmal aber leicht kugelig, ähnlich der fetalen Schimpansenlunge. Das hängt ab von der Konfiguration des Thorax und diese ihrerseits von dem Verhalten der Baucheingeweide. Nehmen diese, besonders die Leber, großen Raum ein, so hebt sich der Thorax und die Rippen verlaufen mehr horizontal, andernfalls in mehr schräger Richtung. Zur Zeit der Geburt und während des Säuglingslebens verlaufen diese horizontal und stehen senkrecht auf der Wirbelsäule. Dem faßförmigen Zustand des Thorax entspricht auf verschie- denen transversalen (horizontalen) Schnitten durch den Brustkorb des Fetus oder neugeborenen Menschen ein nahezu kreisrunder Querschnitt (Abb. 7), in den von hinten her die Wirbelsäule mehr oder weniger vorspringt oder anders ausgedrückt, neben der vorspringenden Wirbelsäule befindet sich rechts und links eine rinnen- förmige Ausbuchtung des Thorax nach hinten, in die die Lunge sich hineinlegt (vgl. Abb. 9). Diese Ausbuchtung nimmt während des Wachstums noch zu und im Zusammenhang damit wird der fetale kreisrunde Querschnitt in einen querovalen verwandelt, dessen größter Durchmesser quer von Seite zu Seite verläuft. Ehe wir auf die mutmaßliche Entstehung dieser Form eingehen, müssen wir uns die Lage des Herzens näher ansehen. Nach Durchtrennung des Herzbeutels und Hochschlagen desselben samt dem Thymus liest das Herz frei vor. Seine Vorderfläche von der Basis bis zur Spitze steht nahezu senkrecht auf dem Zwerchfell, also parallel zur Körperachse nur ganz wenig nach rechts außen oben geneigt. Die rechte Herzkante berührt nicht das Zwerchfell, sondern sieht frei nach rechts fast parallel der linken Kante. Die Spitze wird ausschließlich von der linken Kammer gebildet. Die durch den absteigenden Ast der linken Kranzarterie markierte Furche zwischen den beiden Kammern läuft dementsprechend von links oben schräg abwärts nach rechts unten. Mehr als 2/; der vorn sichtbaren Herzbasis wird von der rechten Kam- mer gebildet. Hebt man das Herz an der Spitze etwas hoch, zeigt es sich, dab es mit der ganzen hinteren Fläche breit auf dem Herzbeutel bezw. dem Zwerch- fell in einer horizontalen Ebene aufliegt, die fast senkrecht auf der Wirbelsäule bezgl. den großen Gefäßen stehen würde, Die Länge der hinteren Fläche von der M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. 249 Basis bis zur Spitze (ohne Vorkammern und große Gefäße) beträgt 2 cm, die vordere 2,5 cm. Vordere und hintere Herzfläche schneiden sich an der Spitze in einem Winkel von etwa 45 Grad. Die vordere Fläche ist stark gewölbt, die hintere völlig flach. Der Umfang der rechten Kammer erscheint fast doppelt so groß als der der linken. Die Furche von der Basis bis zur Spitze zwischen beiden Kammern verläuft hinten fast in der Mitte. Dieses Verhalten bildet keinen wesentlichen Unterschied zu dem eines menschlichen Neugeborenen, wohl aber zu dem eines Vierfüßlers. Nach G. RUGE, dem sich MAX WEBER 1928 anschließt, bildet beim Vierfüßler die Längsachse des Herzens mit der Körperachse, dargestellt durch die V. cava post. und ant. (v. e. inf. und sup.) einen spitzen Winkel, bei Nyeticebus tardigradus von 35 Gr., bei Macacus cynomolgus von 52 Gr., bei Simia satyrus von 74 Grad. Dem- entsprechend berührt das Herz beim Vierfüßler gerade mit der Spitze as Zwerchfell, beim Schimpansen liest es ihm ziemlich flach mit der Hinterfläche auf. Dasselbe trifft, wie in unserem Fall beim Schimpansenfetus, aber auch beim Menschen zu. Beim Vierfüßler berühren sich vor dem weiter hinten liegenden Herzen die beiden Pleurablätter und trennen es vom Sternum. Bei Schimpanse und Mensch liest das Herz mit seinem Herzbeutel dicht hinter dem Sternum, nach WEBER eine „durchaus menschliche Einrichtung‘, die er auf die breite kurze Form des Thorax zurückführt, wodurch sich auch die Rippen nach hinten ausbiegen und die Lungen in jenen vorhin beschriebenen hinteren Rinnenraum zu liegen kommen (s. Abb. 9). WEBER führt die Entstehung dieser Form auf eine Umwandlung des „primären“ kielförmigen und langen Brustkorbs der Vier- füßler in den querovalen kurzen der Anthropoiden und des Menschen zurück durch die nach ROSENBERG stattfindende „metamerisch thoracolumbale Ver- kürzung des Rumpfes durch Verschiebung des Beckens kopfwärts“. Nachdem schon H. PETERS (1928) die ROSENBERG’sche Theorie von der kaudo-kranialen Beckenverschiebung zurückgewiesen hat, zeigten die eingehenden Untersuchungen von KONRAD KÜHNE, EUGEN FISCHER und MARIA FREDE, daß solche seg- mentalen Verschiebungen an der hinteren Rumpfwand, die auch die entsprechen- den Nerven, Gefäße und Muskelansätze einschließen, keine gleich- und gesetz- mäßigen und stammesgeschichtlich verwertbaren sind. Es wird nur eine auch bei anderen Wirbeltieren vorkommende entweder kraniale oder kaudale „Ver- schiebungstendenz‘“ vererbt. Zweitens ist die Kielform des Vierfüßler-Brust- korbs keine primäre, sondern eine sekundäre S. FRECHKOP (1939) geht so weit, daß er die Lasgerungsverschiedenheit des Herzens bei Mensch und Tier auf den primären aufrechten Gang des Menschen zurückführt, und zwar als der ursprünglichen Bewegungsart. Ein Urteil über die Richtigkeit dieser Be- hauptung habe ich mir bis jetzt nicht bilden können, obwohl auch ich und an- dere Autoren die Bipedie als primäre Bewegungsart auffassen, doch möchte ich Folgendes bemerken: Der Querschnitt des Brustkorbs in allen beliebigen Höhen von neugeborenen Tieren, deren erwachsene Form einen kielförmigen Thorax haben, zeigt z. B. beim Hund (s. Abb. 8) eine ausgesprochene Kreis- form. Auch beim neugeborenen Schwein gehen die Rippen senkrecht von der Wirbelsäule ab (nach LENKEIT 1927). Daraus geht klar hervor, daß die Kielform sekundär ist und daß überhaupt aus der runden Form alle späteren, r Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 50 ) gleichgültig ob mit größeren oder kleineren Unterschieden hervorgehen, sie ist die Grundform, die wir wohl mit Recht auf die Thoraxformen der Lurche und Reptilien zurückführen dürfen mit ihren ziemlich freibeweglichen abdu- zıerten vorderen Extremitäten. Die Kielform der vierfüßigen Säugetiere wird leicht verständlich, wenn man die Lage und Funktion der vorderen Extremitäten bedenkt, die dicht am Körper liegen und in einseitiger Richtung vorsichgehende gewissermaßen in einer sagittalen Ebene pendelnde Bewesungen ausführen, wäh- rend die Rundform sich bei jenen beiden Formen erhalten haben, die ihre vort deren Iixtremitäten vom Körper entfernt haben und ihnen Exkursionen nach allen Richtungen gestatten: dem äaufrechtgehenden Menschen und dem hangelnden Menschenaffen. Ein ebenso großes Interesse bietet die Thoraxform der Wasser- säugetiere, ihr Querschnitt ist rund, obwohl sie vermutlich von Landsäugetieren nit kielförmigem Thorax abstammen. Ihren Ausgang aber haben sie nicht von den kielförmigen, sondern von den runden frühontogenetischen Formen ihrer Vorfahren genommen, was in Uebereinstimmung steht mit ähnlichen Vorkomm- nissen (Umwandlungen) auf anderen Körpergebieten, die stets auf frühontogene- tischen Stadien erfolgen und den Tieren nene ökologische Möglichkeiten erschließen. Die in einem nicht unerheblichen Prozentsatz der Menschen und dann immer in ein und demselben Menschen gemeinsam vorkommende Erhaltung der kind- lichen Form des Wurmfortsatzes, der gekerbten Milz und gelappten Niere, habe ich 1922 als eine Erhaltung von Vorfahrenmerkmalen, als progonische Trias bezeichnet, die vielleicht auf eine früher vorhanden gewesene aquatile lsebensweise hindeuteten und die bezel. der Form von Milz und Niere den Men- schen vom Allen unterscheiden. Solcher Progonismen gibt es, wie ich später zeigte, bei Menschen, Tieren und Pflanzen sehr zahlreiche (M. W ESTENHÖFER, 1997). Der Unterschied zwischen der menschlichen und äffischen Milzform liest in den mehr oder weniger zahlreichen Einkerbungen und der Bildung von Nebenmilzen der menschlichen, besonders kindlichen Milz. Hier muß ich gegen- über meinen früheren Untersuchungen eine Einschränkung machen. Es kommen einerseits auch beim fetalen und kindlichen Menschen glatte Milzen wie bei den übrigen Säugetieren vor, wenn auch die gekerbten überwiegen und andererseits kommen auch bei Anthropoiden Milzen mit allerdings nur sehr geringen und spärlichen Einkerbungen am vorderen Rande vor wie z. B. bei dem gestorbenen Gorilla Bobby des Berliner Zoologischen Gartens, der zwei ganz kleine Kerben am vorderen Rand der Milz zeigte; dasselbe teilte mir Herr Kollege BRANDES von anderen Fällen mit. Trotzdem ist der Unterschied in Bezug auf Häufigkeit und Intensität groß genug, um ihm eine Bedeutung zuzumessen, zumal in der Säuge- tierreihe eine fortschreitende Konsolidierung «(Vereinheitlichung) festzustellen ist, während bei Fischen und Reptilien und niederen Säugetieren regelmäßig ein Jerfall der Milz in mehrere Teile stattfindet, der Mensch also dementsprechend sich primitiv verhält. Erst recht hat die Erhaltung der gekerbten Milz beim Men- schen eine Sonderstellung, die vielleicht in Beziehung zu einer früheren aqua- tilen Lebensweise zu setzen ist, wenn man daran denkt, daß bei den aquatilen Cetaceen die Milz in zahllose einzelne Teile zerfällt. Diese Unterschiede ge- winnen an Bedeutung, seitdem wir seit 1925 aus den Untersuchungen des englischen Phy- siologen BARCROFT wissen, welche große Bedeutung die Milz als Blutspeicher besitzt, M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. 251 (Meine wiederholten Nachfragen und entsprechenden Anträge bei ausländischen Ärzten, Japanern, Philippinen, Griechen nach der Milzbeschaffenheit von aquatil lebenden Menschen, Schwamm-Austern-Perlenfischer, haben kein Ergebnis gehabt), 1938 zeigte E. v. HERRATH, daß kleine Individuen — das eilt auch für Menschen — immer größere Milzen haben als große derselben Art und zwar besonders bei den Arten mit stark ausgeprägter Milzdepotfunktion. Es gilt für die Milz dieselbe Reihenregel HRSSE’s, wie für das Herz, die nach STIEVE auf die relativ höhere Anforderung zurückzuführen ist, die die Wärmeregulation an den Kreislauf des kleineren Organismus stellt. Die Blutspeicherfunktion der Milz steht bei starker Ausbildung zusammen mit Herz und Kreislauf im Dienste der Wärmeregulation, die eine der Faktoren darstellt, die außer der Herzeröße auch die Milzgeröße beeinflussen. Damit wird meine aquatile Hypo- these nicht etwa gänzlich hinfällie gemacht, sondern eher noch verstärkt, zumal im Hinblick auf die Niere und andere in gleicher Richtung gehende Beobach- tungen (siehe WESTENHÖFER 1940). Natürlich ist mit diesen Angaben die Milzfunktion im Körper nicht erschöpft. Deutsche und südamerikanische Autoren weisen auf eine besonders für die Verdauung wichtige hormonale Funktion ‘und auf die altbekannte der Phagocytose und immunisierenden Wirkung hin. Besonders interessant ist der Vergleich der Nieren (Abb. 4 und 5). Beim erwachsenen Schimpansen ist die Niere von außen völlig glatt, auf der Schnittfläche ist Rinde von Marksubstanz deutlich zu trennen. Die Marksub- stanz zeigt hier 6 Markkegel, die an ihrer Basis deutlich voneinander getrennt sind, hauptsächlich durch die Vasa arcwata und die geringen Andeutungen von Columnae Bertini. Sie streben beckenwärts zueinander und bilden am Rande des Beckens eine einheitliche, glatte, bogenförmig leicht konkav verlaufende Linie oder Leiste ohne Bildung einer besonderen Papille. Der Hauptunterschied gegen die fetale Niere unseres Schimpansen also ist, daß die Marksubstanz in Gestalt von basal getrennten Markkegeln vorhanden ist, die sich erst am Becken vereinigen, beim Fetus aber die Markkegel in eine einheitliche Mark- substanz vereinigt sind, in der nur noch an der Grenzzone der Rinde eine ge- ringe Andeutung von Trennung vorhanden ist. Richtige Columnae Bertini fehlen bei beiden. Es ist unwahrscheinlich, daß etwa aus der fetalen Niere noch ge- trennte Markkegel im erwachsenen Zustand dieses Schimpansen hervorgegangen sein würden, dagegen ist wahrscheinlich, daß zwei verschieden fortgeschrittene Zustände vorliegen, zwei Variationen, von denen die fetale den fortgeschrit- tenen, die des erwachsenen Schimpansen den zurückgebliebenen zeigt, und zwar um es gleich zu sagen, der menschlichen Nierenform näher steht. Die fetale Niere des Schimpansen ist konsolidierter als die des erwachsenen, die aller- dings im Vergleich zur menschlichen ebenfalls konsolidiert ist, da beim Men- schen die getrennte Renculi- und Markkegelbildung erhalten bleibt, in der Kind- heit mehr als im Alter und Columnae Bertini in keiner Niere vermißt werden. Die fetale Niere des Schimpansen bewahrt an ihrer Oberfläche in den Furchen noch Andeutungen an eine ehemalige Renculibildung, die beim menschlichen Fetus und Kind niemals fehlt; beim erwachsenen Schimpansen ist keine Spur solcher Furchen vorhanden. Wie die verschiedenen Formen entstehen, zeigt die reichlich komplizierte 252 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Entwicklungsgeschichte des Urogenitalsystems, wobei ich dem für unsere Be- trachtung Wichtigen in der großen Abhandlung von FELIX 1906 folge: Aus dem primären Harnleiter der Urniere sproßt in dorsolateraler Richtung auf die Wirbelsäule zu die Ureterknospe in das nephrogene Gewebe hinein. Aus der Knospe wird das primitive Nierenbecken, aus ihrem Stiel der Ureter im engeren Sinne. Das zunächst runde Becken treibt den kranialen und kaudalen Nierenbeckenschenkel aus, aus denen das kraniale polare und das kaudale polare :Sammelrohr erster Ordnung werden. Gegenüber der Uretermündung, ungefähr in der Mitte der Anlage, entstehen etwas später noch die beiden zentralen Sammelröhren, im ganzen also vier I. Ordnung, die sich nun weiterhin fortgesetzt durch peripherische Sprossung dichotomisch teilen, wie die Aeste eines Baumes. Auf den blinden Enden der Sprossen, den Ampullen, sitzen die Teile des ne- phrogenen Gewebes wie Kappen auf. In ihnen bilden sich die Harnkanälchen der Rinde in völliger Unabhängiskeit von den Sammelröhren, in die sie erst später durchbrechen. In das primäre Nierenbecken münden also 4 primäre Sammel- röhren erster Ordnung. In das Nierenbecken des Erwachsenen münden aber hundert Sammelröhren. Diese Differenz entsteht nicht durch eine Neubildung der in das Nierenbecken einmündenden (aus ihm hervorgehenden) Sammelröhren erster Ordnung, sondern durch eine ganz eigenartige Reduktion der zentral ge- legenen Sammelröhren, von denen die 4 ersten in das Nierenbecken einbezogen werden und es so erweitern. Die Reduktion der Sammelröhren tritt bei den ein- zelnen Säugetieren verschieden auf und geht verschieden weit peripherwärts, d. h. kapselwärts. Daraus resultieren die verschiedenen Formen der Niere, der geteilten oder ungeteilten, d. h. ob nur eine oder mehrere Papillen (Pyramiden) gebildet werden. Beginnt die Reduktion am kranialen und kaudalen Nierenbecken- schenkel, so erfolgt eine ungeteilte Niere, da die zentralen Sammelröhren erster und zweiter Ordnung übrigbleiben. Tritt die Reduktion an diesen letzteren ein, so erfolgt zwangsläufig eine geteilte Niere. In Ergänzung meiner Mitteilung von 1922, die sich z. T. auf die Angaben von CLAUS, NUHN, WIEDERSHEIM und U. GER- HARDT bezogen, füge ich jetzt noch eine Zusammenstellung von CHIEVITZ (zit. nach FELIX) an: Ungeteilte Nieren besitzen die Ordnungen der Mono- tremen, Marsupialier, Insektivoren, Chiropteren, Edentaten, Rodentier und Pro- simier; geteilte Nieren die Ordnungen der Proboscidier, Pinnipedier und Cetaceen; beide Formen kommen vor bei den Ordnungen der Perrisodactyla, Artiodactyla, Carnivoren und Primaten, doch überwiegt bei allen die ungeteilte Form. Die ungeteilte unipapilläre Form ist also die weitaus häufigste. Am stärksten geteilt ist die Niere der Delphine, sie hat bis zu mehr als 200 Kelche. Je nach der Zahl der Reduktionen’kann man auch Uebergänge von der geteilten zur ungeteilten Form beobachten. So scheint mir der Ver- gleich unserer erwachsenen und fetalen Schimpansenniere einen solchen Fall anzudeuten. MIJSBERG hat einen Fetus eines Semnopithecus beobachtet, bei dem die Reduktion der Ureteräste eben angefangen hatte, peripher von den Aesten erster Ordnung, womit die Anlage nach ihm zur multipapillären Form gegeben war. Trotzdem würde s. M. nach aus dieser Anlage später die uni- papilläre Niere des Erwachsenen hervorgegangen sein. Ebenso hat CHIEVITZ (zit. n. MIJSBERG) 1397 beim Schaf eine anfangs multipapillär gerichtete M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. 253 Entwicklung beobachtet, die aber weiterhin doch zu einer unipapillären Niere führte. Ueber die Ursache dieser verschiedenen Nierenbildungen, die doch auf einer gewissen Entwicklungsstufe bei allen Säugetieren zum Verwechseln gleich sind und die leicht zu gröberen oder feineren Mißbildungen führen können, kann man offenbar nichts aussagen. Raumbeengende Faktoren, die oft eine Entwick- lung in bestimmte Bahnen drängen (z. B. im Sinne der umwegigen Entwicklung E. TH. NAUCK’s) kommen kaum in Frage. Da man auch hnicht von einer Ab- leitung der Formen von einander reden kann, darf man mit feinem gewissen Vorbehalt im Hinblick auf die exkretorische Funktion des Organs die Lebenst und Ernährungsweise in Betracht ziehen. Dafür spricht der Umstand, daß unter den Tieren mit geteiltem Nierenbecken die Mehrzahl solche Säugetiere sind, die eine aquatile Lebensweise haben oder gehabt haben, worauf zuerst DAUDT und U. GERHARDT hingewiesen haben. Daraus darf man nicht etwa im Lamarcki- stischen Sinne den Schluß ziehen, daß die Lebensweise, das „Bedürfnis“ die Lappung hervorgerufen habe, sondern daß die Lappung durch die aquatile Le- bensweise erhalten und ermöglicht oder begünstigt wurde. Das alles sind natür- lich Hypothesen, die, wie ich ‘1922 ausgeführt habe, eine gewisse Existenzbe- rechtigung haben im Zusammenhang mit anderen Bevbaclıtungen, z. B. an der Milz. Der holländische Anatom MIJSBERG nimmt 1930/31 an, daß die multipa- pilläre Niere des Menschen aus der „unipapillären seiner Ahnen‘ hervorge- gansen sei und zwar durch eigentümliche „Abänderungen der Vorfahrenonto- genie, welche nicht an dem Ende, sondern primär im Laufe der Ontogenie ein- setzen und schließlich zu völligem Verdecken des adulten Ahnentypus führen‘, was M. „primär interkurrente Abänderung‘‘ oder „Diametagenese‘‘ nennt. SCHIN- DEWOLF ist 1940 der Meinung, daß die Diametagenese sich decke mit dem von ihm als „Proterogenese‘ aufgestellten Begriff, den er als einen Sonderfall „trühontogenetischer Typenentstehung‘“ auffaßt. Ohne auf diese Begriffe und ihre Begründung hier näher einzugehen, die, soweit ich sie verstehe, besagen wollen, daß bei der Entwicklung in den Jugendformen die späteren erwachsenen Formen gewissermaßen vorweggenommen werden, daß, wie der Zoologe NAEF sich ausdrückt, das Jugendbild das Zukunftsbild des Erwachsenen sei, worin auch gewisse Anklänge an die BOLK’sche Fetalisationshypothese enthalten sind (z. B. die kindliche Schädelform der Affen und die menschliche Schädelform) möchte ich nur sagen, daß ich solche komplizierte Erklärungen und Worte, sowohl im allgemeinen wie in unserem Sonderfall der Niere für überflüssig und zur Erklärung onto- und phylogenetischer Vorgänge für entbehrlich halte. Nach den Untersuchungen von SCHREINER 1902, HAUCH und FELIX (der die beiden Vorgenannten ausführlich zitiert), hat niemals eine unipapilläre Nierenform existiert, aus der die multipapilläre entstanden ist, außer der glei- chen vorübergehenden Bildung des primären Nierenbeckens bei allen Säuge- tieren, und noch weniger, daß irgend eine Ahnenform bekannt ist, aus der sie hätte entstehen können. Mir scheint, daß MIJSBERG aus der vorgefaßten Mei- nung heraus, daß die Affen die Vorfahren des Menschen seien (was ja auch andere Forscher zu irrtümlichen Schlüssen verleitet hat) zu seiner Diameta- genese gekommen ist, wie SCHINDEWOLF zu seiner Proterogenese und BOLK zu seiner Fetalisationshypothese, obwohl es sich im Grunde um nichts anderes 254 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. handelt, als die Tatsache, daß alle Entwicklung von multipotenten onto- und phylogenetisch frühen Stadien ausgeht und zwar auf allen Gebieten des Or- ganismus. Bei einer solchen Sachlage dürfte es außerordentlich schwierig sein, aus dem Vergleich der Entwicklung der Niere der Säugetiere phylogenetische Schlußfolgerungen zu ziehen, außer, wenn man in der Stufenleiter der Wirbel- tiere weiter abwärts bis zu den Anfängen schreitet, und auch dann dürfte eine sichere Entscheidung kaum möglich sein, wenn man z. B. folgenden Satz von FELIX (l. ce. pg. 426) liest, „Vornieren-, Urnieren- und Nachnierenkanälchen sind nichts anderes als Abkömmlinge ein und desselben Mutterbodens, des Ur- seementstieles. Ein Ursegmentstiel hat die Fähigkeit, alle drei Arten der Kanäl- chen, Vornieren-, Urnieren-, Nachnierenkanälchen zu bilden. Alle drei Ka- nälchenarten stellen also weiter nichts dar als verschieden alte Generationen des gleichen Mutterbodens. Sie sind also verschieden alte Abkömmlinge eines Ahnen- organs, das entsprechend den vermehrten Ansprüchen eine vermehrte Zahl von Harnkanälchen in jedem Segment entwickelte. Sie sind aber nicht so zu erklären, daß sich das Ahmenorgan in drei hintereinandergelegene Teile spaltete, von denen das vordere zur Vorniere, das mittlere zur Urniere und das hintere zur Nachniere wurde, das Ahnenorgan konnte in seiner ganzen Länge Vornieren-, Urnieren- und Nachnierenkanälchen entwickeln“. Es wäre sehr verlockend, die hier dargestellten Tatsachen und Schlußfolge- rungen zur Grundlage weiterer phylogenetischer Ausführungen zu nehmen, was im Rahmen dieses Vortrages zu weit führen würde. Der Satz bestätigt sehr schön eine Tatsache, auf die ich wiederholt bei anderen Gelegenheiten hingewiesen habe, nämlich, daß aus einer vorhandenen Anlage mit bestimmter Potenz je nach den Bedürfnissen des Organismus (retrospektiv betrachtet) und der Höhe seiner Ent- wicklung die nötigen Formunterschiede sich entwickeln können, aber nicht müssen. Das gilt nicht nur für die einzelnen Teile, sondern auch für den Ge samtorganismus entsprechend meiner These (1926): Praeexistenz der Anlagen — Evolution der Eigenschaften. Die wohl meistens sprunghaft einsetzenden, in den Uranlagen praeexistierenden Bildungsmöglichkeiten gestatten dem betref- fenden Tier, neue Wege einzuschlagen, z. B. eine terrestre oder aquatile Le- bensweise usw. Das sind Anschauungen, die in ihrem Kern schon auf LINNK% und KANT zurückgehen (M. WESTENHÖFER, 1936 und 1940) und die, wie mir scheint, immer mehr an Eoden gewinnen. Siehe auch mein Buch 1942, Wenn es auch, wie weiter oben gesagt, kaum möglich sein dürfte, aus den Formverschiedenheiten der besprochenen Organe bestimmte phylogenetische Schlußfolgerungen zu ziehen, so kann man doch aus dem Vergleich der Nieren der Säugetiere und speziell der Affen mit denen des Menschen schließen, daß bei der Mehrzahl der ersteren, wie auch bei der Milz, eine ausgesprochene Ten- denz zur Vereinfachung, zur Konsolidierung der Form vorliegt, beim Menschen dagegen nicht, daß bei Affen im fetalen Zustand noch die Andeutung eines ren- kulären Stadiums wie beim Menschen zu beobachten ist, das beim erwachsenen verschwunden ist, daß mithin der Affe über das menschliche Stadium hinaus entwickelt ist und das menschliche dem gegenüber als das primitive erscheint, genau so wie ich es schon 1922 ausgeführt habe. Dasselbe gilt, wie ich bei späterer Gelegenheit ausführen werde, für die Unterschiede der Lungen- lappungen bei Mensch und Anthropoiden. M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. 255 Tafelerklärung. Tafel IV, Abb. 1. Schimpansenfetus, durch die Nabelschnur in Verbindung mit der Pla- centa im (aufgeschnittenen) Uterus. Tafel V, Abb. 2. Brust- und Bauchorgane im Zusammenhang von vorn. Abb. 3. Brust- und Bauchorgane von der rechten Seite gesehen. An der Lunge die Trennung in Ober- und Mittellappen nur angedeutet. Die rechte Niere nach hinten vorgezogen, um die Furchen der Oberfläche zu zeigen. Abb. 4. Linke Niere von außen mit den Furchen. Abb. 5. Linke Niere von innen mit dem senkrecht stehenden einheitlichen Spalt des Nierenbeckens und der Markleiste ohne Papillen und Kelche. Abb. 6. Die einheitliche glatte Milz (der Riß am hinteren Rand ist künstlich). Tafel VI, Abb. 7. Querschnitt durch den Brustkorb eines menschlichen Fetus. Abb. 8. Querschnitt durch den Brustkorb eines neugeborenen Hundes. Abb. 9. Querschnitt durch den Brustkorb eines menschlichen Säuglings. Literaturverzeichnis. 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Auch ermöglicht die weitere Durchführung dieser Arbeiten, daß die re- zenten, fossilen und ausgestorbenen Kleinsäuger nicht nur nach den Schädel- und Gebißresten bekannt bleiben, wie dies heute meist noch der Fall ist, sonr dern wir erhalten dadurch allmählich Kenntnis vom Aufbau des ganzen Skelettes. Es soll deshalb versucht werden, in Fortführung dieser Arbeiten die rezenten und fossilen Kleinsäuger zu behandeln. Es waren einige Jahre Vorbereitungen und Versuche hierzu notwendig. Fast sämtliche in diesen Arbeiten angeführten Stücke wurden von mir im Fell vermessen und mazeriert, desgleichen führte ich alle Messungen und Zeich- nungen der Tabellen und Knochen durch, um Irrtümer auszuschalten. Die hier behandelten Stücke wurden aus einer mehr als doppelt so großen Anzahl Stücke ausgesucht; es wurden nur Tiere mit möglichst vollzähligen und besterhaltenen Knochen, sowie sicher erkennbarer Fellfarbe verwendet, in einem Erhaltungs- zustand, der die genaue Abnahme der Körpermaße noch gestattete. Dies zu be- tonen scheint nötig, da beim toten Tier eine Schrumpfung bzw. Dehnung bald einzutreten pflegt und beim Fang die zarten Knochen sehr leicht zerbrochen oder verletzt werden. Es wurden auch die Knochen der hier nicht angeführten Tiere vermessen, soweit ihre Art sicher erfaßt werden konnte. Diese Maße zeigten sich übereinstimmend mit den niedergelesten Ergebnissen. Viele Freunde und Mit- arbeiter unterstützten mich beim Fang der Tiere und durch Ueberlassung von Präparaten. Ich möchte nicht versäumen, denselben auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank für ihre Bemühungen auszusprechen. Ganz besonders habe ich in diesem Sinne zu danken M. HERLITZ, Pottenstein; Frl. E. MOHR, Hamburg; MUSEO CIVICO, Genua; M. NÄBE, Pottenstein. Material. Zur Verwendung in den Zeichnungen und in den Diagrammen kamen folgende Stücke; (siehe die 'l'abellen auf nächster Seite). Sämtliche Stücke gehören meiner Sammlung an. Die Messungen an den Knochen wurden mit dem Zehntelmaß vorgenommen. Die Maßlängen gelten von äußerster zu äußerster Knochenkante. Von Breiten- bzw. Dicken-Maßden wurde wegen der ungewöhnlichen Kleinheit derselben abgesehen. Die Maße gelten stets mit den Gelenkköpfen; diese fallen sehr leicht ab, besonders bei Humerus, Femur und Tibix der jüngeren Tiere; in solchem Falle wurde das entsprechende Maßteil zugerechnet. G. BRUNNER, Zur Östeologie der Spitzmäuse. 257 Crocidura russula HERM. Nr. 1 Schwl. Oberseite | Unterseite rkarmva Fundort nn Alter 1319) 65 + 30 , schw.-braun | weißlich scharf | Pottenstein-Ofr. 12. 40 jungesT. 1321 70 er 28 ” ” „ Ri ” 12. 40 ” ” 885, 70-535 | schwärzlich weiß Grenze A e: 10. 36), jung: 1. 224 72 +33 | dunkelbraun r En Kalchreuth/Nbg. 1. 33| älteres T. 1320| 75 +27 | schw.-braun | weißlich scharf | Pottenstein-Ofr, 12.40, .., 1318| 74 +83 = e E a an 12. 40| jüng. T. 1287 77 +30 ‚dunkelfarbig weißgrau 5 5 . 12,40. ©, 1121) 79-31 — — — Spessart 10. 27) älteres T. 256 82 4-38 schwärzl.-br. weiß Grenze | Etzelwang/Nbg. 2. 33) altes T. Crocidura leucodon HERM. N | Oberseite Ä Unensie| 2 | Fundort NaBS, | Witer Ä grenze datum 1246| 65 + 27 | dunkelgrau | hellgrau ohne | Pottenstein-Ofr. |11. 40, Jungtier 899) 67 4 28 | schwarzgrau | dunkler gr. \ Weißenburg/Bay. |10. 36 | jünger 9583 70-535 | dunkelbraun grau e Erlenstegen/Nbg. | 3. 37 älter 898 75 4-50, schwärzlich | dunkelgrau „ Weißenburg/Bay. 10. 36 x 982] SO + 30 | dunkelbraun grau en Erlenstegen/Nbg. | 3. 37 altes Tier Crocidura mimula MILL. IKB, I. : e Farb- : Fang- Nur; ESchw. Oberseite | Unterseite Erenre Fundort astam Alter 1232 58-30 dkl.-graubr. |dunkelgrau | ohne Freienfels-Ofr. 10. 38 | Jungtier 1148 60 + 32 ” grau i, Umgebung Nbg. 10. 38 | jüng. T. 1376 60 4 30 dunkel hellgrau = ss u 4. 37 | älteres T. 8838| 62 4-33 | dunkelbraun grau 5 Pottenstein-Ofr. 10. 36 | el: 1234| 60 + 34 | dunkelgrau nn n c " 9. 88 | altes T. 1259| 65 + 35 5 hellgrau e us r 11. 40 älteres. 1049| 67 + 33 | dunkelbraun grau » 7 y5 9. 37 | altes T. Nr. 1121 —= Altes Spirituspräparat von E. MOHR, Hamburg, als Cr. russula bestimmt. Befunde. Beide Arten unterscheiden sich nach der Färbung ihres Pelzes. Or. leucodon hat einen etwas helleren bis weißen Bauch, der von der stets ziemlich dunklen Oberseite deutlich abgegrenzt ist. Cr. russula hat eine mehr ins Graue ten- dierende Bauchfarbe, die von der gleichfalls dunklen Oberseite nicht deutlich abgegrenzt ist, sondern allmählich an den Seiten sich verliert. In der Größe, Körper-, Schwanzlänge, Kopfform etc. sind keine konstanten Unterschiede fest- zustellen. Aus den Abb. 1 und 2 ist zu ersehen, daß deutliche und konstante Unter- schiede auch am Knochenbau beider Arten nicht festzustellen sind. Es wurden die Knochen von möglichst verschieden alten Tieren und verschiedener Gestaltung hier zur Darstellung gebracht. Das Alter der Tiere ist nicht stets an deren Größe zu erkennen, sondern ist besser am Abkauungsgrad der Bezahnung und 17 cs NT 868 NE 668 'N = '% :9761 N — 'T :WOPo9NaT D.ımpW904) UOA HT19499J94S U9IET9AS oIq 'T 'aqYy 4 & By Er Ber er Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 258 259 G. BRUNNER, Zur Osteologie der Spitzmäuse, ‘706 "N = '9 6181 8 N STZIT NE Sr sten "G :DMssnd DANPWOIA) UOA 9TL9NY9TEAS u91ag0A3 Id '% KL) Ss % 2.2 9 G gaaVv 17F 260 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. an den kräftigen Muskelansätzen zu ersehen. Jungtiere sind an den porösen Knochen und deren weichen Kanten erkennbar. Deutliche, konstante Unter- schiede der Knochenformen sind erst im Vergleich mit Sorex und Neomys feststellbar. Auch das Diagramm Abb. 3, aus dem das wechselnde Proportionalverhältnis im Knochenbau der verischiedenen Tiere zu ersehen ist, zeist keine zuverlässigen — 140 Im = Tiba — —— 12 Mn T Becken — 1 Ulna Fe Femer Humerus B gg y —_ Seapula BR | — F H dt L = (rocıdura levcodonr Ee w = 4 russula a S EL rn r tr tern tr Vor Hr SI u N Hin SIR SEN EN? 2 SRASLASRASESKES a < > ® * S S S > c S S S > S Abb. 3. Das Größenverhältnis der Knochen der behandelten Tiere von Crocidura leucodon und von Cr. russula, nach ihrem vermutlichen Lebens- alter nebeneinander angeordnet. Unterschiede am Skelett von Or. leucodon und Or. russula. Durch die vorge- nommene Zusammenfassung beider Arten in ein einheitliches Diagramm wird dies besonders anschaulich. Auch das Größenverhältnis der Knochen jüngerer und älterer Tiere bewegt sich gleichartig. Diese interessante Aenderung in den Kno- chenproportionen ist am Diagramm gut zu beobachten. Femur und Humerus be- ginnen sich sehr bald der Norm des erwachsenen Tieres anzugleichen, während Becken und Uina die Jugendform länger beibehalten und erst beim völlig erwachsenen Tier sich dieser Norm nähern. Bemerkenswert erscheint auch der Schwankungisbereich der Proportion der Skeletteile der verschiedenen Tiere, der sehr eigenartige Formen annehmen kann. Es ist daraus zu ersehen, daß bei Vorlage eines einzelnen Knochens nicht auf die genaue Größe des betreffenden Tieres geschlossen werden kann, daß hierbei eine gewisse Schwankungsbreite vorgesehen werden muß. 261 G. BRUNNER, Zur Osteologie der Spitzmäuse. NaRRE en ' Mono nn DB hr 2,2350 :EFOT N 2 SSS8 N — 9 007 N CC Tun Nero NZ "621 N=7% Ä W- -G6CT NT !ppmunm D.mPWO.A) UOA ETTONOTOAS u91oggas o9Iq 'F x 2. ne 2.8 ‘av 262 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Aus alledem ergibt sich, daß eine Trennung dieser beiden Arten bei Fossil- funden und einzeln vorliegenden Knochen nicht stattfinden kann. Es ist in solchen Fällen die Bezeichnung Crocidura leucodon-russula-Gruppe anzuwenden. Es soll damit nicht bezweifelt werden, daß diese beiden Arten zu Recht be- stehen. Schon die auffallenden konstanten Färbungsunterschiede, besonders die deutliche Grenze der dunklen Ober- und der hellen Unterseite bei ('r. russula be- sründen dies. Auch die drei oberen einspitzigen Zähne sind bei Or. russula ständig etwas größer und besser entwickelt als bei Or. leucodon. Im Mandibel-Gebiß konnte ich konstante Unterschiede, die beide Arten zuverlässig unterscheiden würden, nicht feststellen. Die betr. Abbildungen von MILLER !) dürften sich auf Jugend- bzw. Altersformen beziehen. Or. mimula unterscheidet sich im Fell von den vorigen Arten durch seine kleine Körperlänge. Maße sind aus der einleitenden Tabelle zu ersehen. Die Färbung gleicht sehr der von Or. leucodon. Die Knochen zeigen eine manchmal recht verschiedene Gestaltung. Ihre Kleinheit ist im Gegensatz zu Or. leucodon und Or. russula das auffälligste Merkmal; man könnte demnach versucht sein, diese Art für junge Tiere der übrigen beiden Arten zu halten. Doch sind hier Skeletteile junger und alter Tiere dargestellt, wie aus der obigen Tabelle ersicht- lich ist. Außer der Kleinheit sind keine konstanten Unterschiede vorhanden ge- genüber den beiden größeren Arten. Scheinbare Unterschiede stellen sich bei srößerem Vergleichsmaterial als unzuverlässig heraus. Das Diagramm Abb. 5 zeigt ein sehr einheitliches Proportionalverhältnis des Knochenbaues dieser Art. Schon hieraus ist zu ersehen, daß eine gute, wohlbegründete Art vorliegt. Ein Vergleich mit Diagramm Abb. 3 zeigt, daß die Größe der Knochen erwachsener Tiere z. T. nicht einmal an jene der Jungtiere der Ör, leucodon-russula-Gruppe heranreicht. Interessant ist auch das etwas anders geartete Größenverhältnis der Knochen; das für die Ulna vielleicht am stärksten auffällt. Auch an diesem Diagramm ist die Größen-Veränderung der verschiedenen Knochen vom jungen zum alten Tier zu erkennen. Reicheres Ma- terial kann diesen Vorgang entsprechend präzisieren. Durch ihre Kleinheit sind alle im Diagramm angeführten Knochen aus- gewachsener Tiere artgenau bestimmbar, außer dem Becken, dessen Maße sich mit jenen jugendlicher Tiere der Or. leucodon-russula- Gruppe kreuzen. Die Knochen der Jungtiere sind + porös und zeigen keine kräftigen Muskelansätze, woran sie leicht zu erkennen sind. Die Kleinst- und Größtmaße der Knochen der zur Bearbeitung gelangten Tiere: (siehe die Tabelle auf nächster Seite). Von Or. russula konnte ich kein Jungtier erhalten; dessen Maße dürften ähnlich denen von Or. leucodon sein. Die Knochen von Or. mimula lassen, wie aus dieser Tabelle und aus dem Diagramm Abb. 5 ersichtlich ist, eine artgenaue Bestimmung bei Rücksichtnahme auf die hier gekennzeichneten Vorbehalte zu, Dem entsprechen auch die Schädelmaße, die MILLER bereits ausführlich be- schrieben hat. !) G. S. MILLER 1912. — Catalogue of the Mammals of Western Europe. — Brit. Museum, London. G. BRUNNER, Zur Osteologie der Spitzmäuse. Or. leucodon | Or. russula Or. mimula | hefas Erwachsene | Erwachsene IL Erwachsene ‚Jungtiere Te | Te Jungtiere Tiere Femur 705 8,85 — 9,9 8,7 — 10,65 Tel) 8,1—8,4 Humerus 7,3 8,35—8,8 | 8,25—9,6 6,75 7,25—7,8 Tibia 11,5 138,2—13,6 | 12,7—13,9 11,2 11,85 — 12,25 Ulna or 10 107 10,010,8 Sag Becken | 9,8 9,9—11,1 | 10,1—11,8 8,9 9,7—10,2 Scapulla | 61 As 705 | 65-88 5,85 6,15—6,8 — 1307, ne Tıbıa Becher Ulna _— Femunr Humerus Scapula Crocidora mımvla Abb. 5. Das Größenverhältnis der Knochen der be- handelten Tiere von COrocidura mimula, nach ihrem vermutlichen Lebensalter nebeneinander angeordnet. Zusammenfassung. Die größeren Knochen von Ur. leucodon und Ur. russula sind nach ihrer Gestalt und Größe nicht voneinander zu unterscheiden. Isolierte Knochen dieser Arten können somit nicht artgenau bestimmt werden und erhalten die Be- zeichnung Or. leucodon-russula-Gruppe. Im Oberkiefer sind die drei einspitzigen Zähne bei Or. russula kräftiger entwickelt. Bei Fossilfunden sind diese Zähne in den seltensten Fällen erhalten. Die Ur. leucodon-russula-Gruppe erscheint erst im letzten Abschnitt des Diluviums. 263 Or. mimula ist im Knochenbau von den beiden vorigen Arten nur durch ihre Kleinheit zu unterscheiden. Diese Art tritt in Franken erst im Spätalluvium auf. Die angefügten Knochenzeichnungen, Diagramme und Maßtabelle können diese Ergebnisse erläutern, m 264 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. 6.) Über „Somatolyse‘“, insbesondere bei Zebras. Von Dr. HAns v. BOETTICHER (Coburg). Einzelne Begriffe, die plötzlich auftauchen, dann ‚‚modern‘ werden und eine Zeit lang eine größere Rolle spielen, sind scheinbar häufig dazu verdammt, be- sonders in Laienkreisen über Gebühr gewertet und in populären Schriften den Lesern immer wieder und zwar oft in unrichtiger Anwendung vorgesetzt zu werden. — Ein solcher Begriff, der vor wenigen Jahrzehnten auftauchte, ist die sogenannte „Somalyse‘“ oder sprachlich wohl richtiger und besser: ‚Soma- tolyse‘“. Mit dem Wort „Somatolyse‘“ wird ausgesprochen, daß eine flächen- mäßige Aufteilung der Färbung der Körperoberfläche eines Tieres das Bild zer- reißt und auf diese Weise schwer erkennbar macht, das betreffende Tier hier- durch „tarnt‘“ und somit schützt. Die Somatolyse ist mithin eine Erscheinung, die in das Gebiet der sympathischen oder Schutzfärbungen und -zeichnungen der Tiere gehört. Der Begriff der Somatolyse wurde um die Jahrhundertwende herum in die zoologische Wissenschaft eingeführt und gleichzeitig auch besonders durch die Schriften und schönen Naturaufnahmen des bekannten Afrikaforschers 0. G. SCHILLINGS den weiteren Kreisen des naturinteressierten Laienpublikums näher gebracht. Allerdings belegte SCHILLINGS die von ihm angeführten Beispiele für diese Erscheinung irrtümlich mit der unrichtigen Bezeichnung „Mimikry‘“. Wie eingangs erwähnt, gehört die Somatolyse jedoch in das Gebiet der sympa- thischen Schutzfärbungen und -zeichnungen, nicht dagegen in das der die Gestalt und Farbe anderer Tiere oder Pflanzen nachahmenden Mimikry. So unterschreibt SCHILLINGS eine seiner damals epochemachenden Naturaufnahmen in seinem Buch „Mit Blitzlicht und Büchse‘, 1. Aufl, 1905, pg. 107 mit den Worten: „Die Zebras heben sich je nach der Beleuchtung nur wenig von der Steppe ab und bieten so ein bemerkenswertes Beispiel von Mimikry — wie auch Giraffen und Leoparden“. Gerade die Zebras sind es denn auch, die immer wieder als klassische Beispiele für die Zweckmäßigkeit der Somatolyse angeführt werden. Die uns im Tiergarten so sehr auffallend erscheinende schwarzweiße Streifenzeichnung dieser Tiere soll — so wird uns immer wieder versichert! — in der Freiheit, in der offenen afrikanischen Steppe dazu dienen, das Körperbild der Tiere in ein- zelne unzusammenhängende Teile aufzulösen und auf diese Weise schwer er- kennbar, wenn nicht ganz unsichtbar zu machen. Nicht nur meine Ueberlegungen, sondern hauptsächlich auch meine per- sönlichen Erfahrungen und Beobachtungen in der offenen Steppe Afrikas, der Heimat der Zebras, haben mich jedoch zu der Ueberzeugung geführt, daß die Somatolyse, wenigstens im Falle der Zebras, doch wohl kaum als eine Schutz- färbung oder besser Schutzzeichnung angesehen werden kann. Es ist allerdings sicher nicht zu bestreiten, daß der noch ungeüpte Neuling H. v. BOETTICHER, Über „Somatolyse“, insbesondere bei Zebras,. 265 in Afrika sehr häufig die an sich so auffallend und bunt gefärbten Zebras in der weiten Landschaft der afrikanischen Steppe einfach „übersieht‘“, und daß auch dem geübten Jäger diese Tiere oft so gut wie unsichtbar bleiben. Das liegt aber meines Erachtens keineswegs an der Streifung der Tiere, sondern lediglich daran, daß diese Zeichnung durch Schattenwurf bei ungünstiger Beleuchtung oder aber bei größerer Entfernung durch dazwischenliesende Dunst- oder Staub- schichten gerade unkenntlich gemacht wird. Wenn nämlich das Licht nicht gerade aus der Richtung des Beobachters auf die Tiere fällt, oder aber auf erößere Entfernung hin, erscheinen die Zebras einfarbig schwarzgrau bis weiß- grau, und zwar einzig und allein deshalb, weil in diesen Fällen die Streifen- zeichnung garnicht zu erkennen ist. SCHILLINGS betont ja selbst in der zitierten Bildunterschrift, daß die Zebras ‚je nach der Beleuchtung‘ nur wenig von der Steppe sich abheben, und auch andere Reisende können dies be- stätigen. Sehr oft habe ich in der Steppe die Zebras an der Silhouette ihrer Körperformen bereits ganz deutlich erkennen können, ohne jedoch noch etwas von der Streifung ihres Kleides wahrzunehmen. Das lag aber, wie gesagt, immer nur daran, dab die Tiere sehr weit entfernt oder aber ungünstig beleuchtet waren. Von einer Auflösung der Körperformen durch die Streifenzeichnung war natür- lich in diesen Fällen gar keine Rede, denn von der Zeichnung war ja nichts zu sehen, während die Körpersilhouette gerade als solche genau zu erkennen war! — Man vergleiche hierzu doch das schöne Bild, das A. BERGER in seinem Buch „in Afrikas Wildkammern‘“, 1. Aufl, 1910, pg. 13, bringt mit der Unterschrift: „die Streifen der Zebras verschwammen schon auf kurze Entfernung‘, auf dem aber die Tiere an ihren deutlich sichtbaren Silhouetten sogleich als Zebras zu erkennen sind. Hat man jedoch das Glück, an eine grasende Zebraherde so nahe heranzu- kommen, daß man nunmehr auch die Streifenzeichnung ihrer Körper wahrnehmen kann, so ist man doch gieradezu überrascht, wie verblüffend auflallend die Zeichnung und Färbung dieses Tieres ist. Sie fallen doch schon auf eine ziem- lich große Entfernung stark auf. Man vergleiche hierzu auch das Bild bei Seite 16 des Zitierten Buches von A. BERGER. Mir wenigstens ist es jedenfalls immer so ergangen, daß mir, sobald ich erst die Zeichnung der Tiere erkennen konnte, jeder Zweifel über die Art des gesehenen Wildes sofort behoben war. Nur wenn die Zeichnung nicht zu erkennen war und die Tiere infolgedessen einheitlich grau er- schienen, hatte ich öfter Schwierigkeit, die Tiere selbst zu erkennen bzw. über- haupt zu erblicken. Nur dann verschwammen ihre Körper mit der umgebenden Landschaft. ie ö Anders ist es dagegen mit den einfarbigen grauen Eseln, die in der Steppe weidend angetroffen werden, oder auch mit den einfarbig gelbbraunen, mit dem Toa der dürren Steppe weit stärker übereinstimmenden Kongonis, Alcelaphus cokei, den grauen, leicht dunkler gestreiften Gnus usw. Sie alle verschwimmen mit dem Unter- und Hintergrund der Landschaft weit stärker. Auch wenn man so nahe an diese Tiere herankommt, daß man auch ihre Färbung erkennen kann, wird man sie viel leichter übersehen als die Zebras, da sie auch dann noch mit der Färbung der Landschaft verschwimmen. Dasselbe kann man auch in unseren Breiten an weidenden, grauen Rindern, zumal den einfarbigen Allsäuer- und 266 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Schwyzerrindern, ja selbst bei den silberweiß-srauen Steppenrindern Südost- europas, ferner bei Pferden, den tarpanfarbenen Mausgrauen und den przewalski- farbenen Falben und anderen beobachten. Vielfach wird angeführt, daß die Streifung des Zebrafelles den Schatten von Baumzweigen und Baums’tämmen imitieren solle, und daß hierdurch ein Schutz für das Tier gebildet würde. Es wird aber m. E. dabei doch nicht genügend be- rücksichtigt, daß ja gerade in der offenen Grassteppe, die die wahre Heimat der Zehras ist, es so gut wie gar keine Bäume gibt, die einen derartigen Schatten spenden könnten, und daß daher gerade hier in der offenen Grassteppe plötzlich auftauchende unmotivierte Schlagschatten von Baumstämmen und Zweigen erst recht auffallen müssen, und daß andererseits in einer baumbestandenen Busch- steppe oder Parklandschaft die Bäume auf die unter ihnen grasenden Tiere so- wieso Schattenstreifen werfen, so daß eine künstliche Schattenbemalung des Felles hier wiederum eigentlich vollkommen überflüssig wäre. In diesem Zusammenhang sei auf ein ebenfalls von SCHILLINGS in seinem zitierten Buch pg. 305 gebrachtes Bild einer im Wundbett liegenden Elenantilope hingewiesen, auf deren Rumpf einige Baumzweige scharfe Schlagschatten werfen. Die Unterschrift des Bildes lautet: „Ein treffendes Beispiel von Mimikry bot der Anblick eines von mir krankgeschossenen Elenantilopenbullen im Wund- bett. Die Schatten der Dornenzweige zeichneten sich auf der Decke ab und ließen ihn mit der Umgebung verschwimmen“. Die Schatten der Dornenzweige haben doch an sich nichts mit der Deckenzeichnung der Elenantilope zu tun. Dunkle Streifen, die etwa derartige Zweigschatten vortäuschen und als symp&- thische Zeichnung (oder wie SCHILLINGS irrtümlich sagt „Mimikry‘“) gedeutet werden könnten, besitzt diese Antilope doch garnicht. Die feinen weißlichen Streifen, die das Tier hat, kommen hierbei weder in Betracht, noch auch über- haupt in Erscheinung. Das Einzige, das dem Tier in diesem Fall Schutz gewährt, ist die bodenfarbige Gesamtfärbung der Decke, die das Tier seinem Untergrunde anpaßt, die aber nicht nur unter einem Dornenbaum, dessen Zweige Schatten werfen, sondern auch auf freiem Steppenboden ohne derartige Schattenstreifen eleicherweise wirksam ist. Es kann hier demnach ebenfalls nicht von einer So- matolyse die Rede sein! — Dasselbe gilt von dem Bilde des krankgeschossenen Gnubullen pg. 344 des zitierten Buches von SCHILLINGS. Auch hier sind die Schlagsschatten des Mimosengesträuches doch keine Bestandteile der Schutzfär- bung des Tieres, und von „Mimikry‘“ kann natürlich auch hier nicht gesprochen werden. Allerdings ist es wohl in beiden Fällen kaum zu bezweifeln, daß die kranken Tiere hierbei durch wahrscheinlich bewußtes und gewolltes Aufsuchen der betreffenden beschatteten Stellen innerhalb der Landschaft sich in recht zweckmäßiger Weise erfolgreich gegen die Sicht des Feindes zu tarnen und so sich zu schützen trachteten. Nebenbei wird aber auch sicherlich die durch den Strauch- oder Baumschatten erzeugte Kühle der betreffenden Bodenstelle von den wundkranken Tieren gesucht und erstrebt worden sein. Voneinerzweckmäßigen Somatolysekannm.E. dochüber- haupt nur dann gesprochen werden, wenn das Bild des betr. Körpers gerade bei guter Erkennbarkeit und mithin op- H. v. BOETTICHER, Über „Somatolyse“, insbesondere bei Zebras. 267 tısch voller Wirksamkeit seiner Zeichnung auch wirklich gerade auf Grund eben dieser Zeichnungsanordnung „zer- rissen“ und hierdurch unkenntlich gemacht wird. Dagegen Kann man m. EB. von Somatolyse-.nicht sprechen, wenn die Zeichnung eines Körpers infolge anderer Umstände, wie allzugroßer Entfernung, mangelnder Beleuchtung, dazwi- schenstehender Dunst- und Staubschichten usw. usw. über- hauptnichtzuerkennenistundmithindasBild des Körpers auch garnicht zerreißen kann! Ein Zebra bleibt unter solchen Umständen m. E. unkenntlich nicht etwa infolge seiner Zeichnung, sondern nur infolge dieser äußeren Umstände und trotz seiner Zeichnung! Uebrigens ist häufig die Schwierigkeit des Erkennens der Wildtiere in der völligen Bewegungslosigkeit des sichernden Tieres oder auch in der hochgradigen Ruhe der Bewegungen des grasenden Tieres, die auf größere Entfernungen hin geradezu als völlige Bewegungslosigkeit wirkt, zu suchen. Allerdings möchte ich betonen, daß meine Erfahrungen und Beobachtungen an Zebras sich auf die Rassen Hippotigris quagga böhmi und Hippotigris quagga granti beziehen, deren Zeichnung durch die Gegensätze zwischen den tief- schwarzen Streifen und dem fast weißen Untergrund besonders auffallend wirkt. Es ist möglich, daß die Tiere derjenigen Rassen, bei denen der Untergrund dunk- ler und bräunlicher ist oder die halbdunkle Zwischenstreifen (Schattenstreiten) besitzen, in der Freiheit weniger auffallend wirken und selbst noch dann, wenn man die Zeichnung bereits gut erkennen kann, im Landschaftsbild stärker ver- schwimmen. Aber dann wäre dieses m. E. auch wieder nur auf die sympathische Färbung des bodenähnlichen Felluntergrundes, nicht jedoch auf das Vorhanden- sein der Streifen an sich zurückzuführen, und man könnte auch hier dann nicht von einer Somatolyse sprechen. Nach alledem kann ich die Streifenzeichnung der Zebras nicht als ein auf Somatolyse beruhendes Element einer sympathischen Zeichnung oder Fär- bung ansehen. Die einzige Erklärung für die auffallende Zeichnung und Färbung der Zebras besteht für mich darin, daß es sich um ein altererbtes Gut aus {rühe- ren Epochen handelt, das nicht den Charakter einer Schutzfärbung besitzt, son- dern für diese Tiere im Gegenteil geradezu einen „Luxus“ darstellt, ähnlich wie dieses wohl auch bei verschiedenen anderen Tieren vorliegt, wie etwa den afri- kanischen Flußschweinen (Potamochoerus), Buschböcken (Tragelaphus), Bongos (Boocercus), Okapis (Okapia) u. a. m. Auch diese z. T. recht auffallend ge- zeichneten Tiere können sich eben den „Luxus“ gestatten, so bunt zu sein. Bei den Flußschweinen, Buschböcken, Bongos und Okapis gestattet das Leben im düsteren Dämmerlicht diesen Luxus eines bunten, auffallenden Kleides. „Das Innere der Tropenwälder ist düster, lichtarm wie ein Keller. Die oft herrlichen Farben der Urwaldvögel kommen erst zur rechten Wirkung, wenn man das Tier in der Hand hat; im dichten Busch- und Laubwerk bemerkt man wenig davon. Auch Waldsäuger tragen ohne Schaden ein buntes Kleid, wie Leopard und Jaguar oder die Waldantilope aus der Gattung TZragelaphus, die sich vor 268 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ihren Verwandten durch auffallend reiche Zeichnung auszeichnen“. (R. HESSE, Tiergeographie auf ökologischer Grundlage, 1924). Bei den in der offenen Steppe lebenden Zebras ist der Faktor, der ihnen den gleichen Luxus eines auffallenden Kleides gestattet, natürlich ein anderer, es sind dieses nämlich ihre scharfen Sinne und die Schnelligkeit ihres Laufes! Denn wenn man auch so nahe an eine Zebraherde gelangt ist, daß man nicht nur die Gestalt, sondern auch die bunte Zeichnung dieser Tiere in allen Einzelheiten erkennen kann, so ist man doch noch lange nicht so nahe, daß man sie nun auch greifen, oft nicht einmal, daß man sie schießen könnte. Ein Schritt näher, eine einzice Bewegung, ein leises Geräusch, das Umspringen einer leichten Brise, und — die Tiere haben Ver- dacht geschöpft oder gar den Feind erkannt und fliehen im eiliesten Galopp davon! — Sie laufen so weit und so lange, bis sie aus dem Bereich der Gefahr heraus sind. Daß dabei trotzdem zahlreiche Zebras den Raubtieren, Löwen, Leoparden usw. und auch dem jagenden Menschen zum Opfer fallen, ist be- kannt. Auch die eigenartigen Zeichnungen der bunten Felle der verschiedenen Rassen der Giraffe werden häufig und gern der Somatolyse als einem schüt- zenden Faktor zugeschrieben. Auch hier ist m. E. nicht die Zeichnungan sich, sondern neben der Ruhe der Bewegungen bzw. der völligen Bewegungslosizkeit der sichernden Tiere höchstens die allgemene Färbung als schützendes Ble- ment zu betrachten. Auch bei diesen Tieren erkennt man auf größere Entfernun- gen hin und auch bei ungünstiger Beleuchtung das Muster der Fellzeichnung über- haupt nicht. In ihrer unbeweglichen Ruhe kann man dann die neutral grau wir- kenden Silhouetten der Giraffen wohl mit Baumstämmen verwechseln. Das Bild auf pg. 235 des zitierten Buches von SCHILLINGS gibt eine treffliche Vorstellung davon, wie schwierig es ist, verhoffende Giraffen inmitten der Flötenakazien aus- zumachen, deren Silhouetten — ohne Rücksicht auf die hierbei noch unsicht- bare Fellzeichnung! — zwischen den ihnen ähnlichen Baumstammsilhouetten in der Landschaft verschwinden. Ist man aber erst so dicht an die Tiere herange- kommen, daß man nicht nur die allgemein bräunliche Färbung, die ja noch immerhin mit Holz verglichen werden könnte, sondern auch die Zeichnung selbst erkennen kann, so hat man doch sicher schon längst auch erkannt, daß man eine Giraffe vor sich hat. Die nunmehr erkennbare Zeichnung vermag nicht, das Bild ihres Körpers zu zerreißen und unkenntlich zu machen. Wie auffallend die Zeichnung des Giraffenfelles wirkt, sobald sie erst als solche wahrgenommen wird, beweist u. a. gerade auch die schöne Aufnahme von SCHILLINGS pg. 232 seines zitierten Buches. Wäre dagegen die Giraffe einfarbig gelbbraun, wie es die Farbe ihrer einzelnen Flecke ist, dann würde sie sicher schwerer zu erkennen seit. Jedenfalls kann man auch bei der Giraffe nicht davon reden, daß das Zeich- nunesmuster ihres Felles das Bild ihres Körpers zerreißt und unkenntlich macht. Hier könnte man vielleicht sagen, daß die Färbung der Giraffe trotz ihrer Zeichnung schützend wirkt. Letztere möchte ich dagegen ebenfalls für einen Luxus halten, den sich das Tier dank der Schärfe seiner Sinne und 'der Schnelligkeit seiner Läufe gestatten kann oder wenigstens gestatten konnte, bis der moderne Mensch mit seinen modernen Waffen und Ferngläsern auch diesen H. v. BÖETTICHER, Über „Somatolyse“, insbesondere bei Zebras. 269 Schutz mehr oder minder illusorisch machte. Nicht unmöglich ist es ja auch, daß bei Zebra und Giraffe die Zeichnung teilweise als Arterkennungsmittel oder als Standarte zum gegenseitigen Erkennen der grasenden oder flüchtenden Tiere der eine inrige Gemeinschaft bildenden Herde dienen mag, wie die auffallend weißen Signalzeichen der im Laufe hochgehaltenen Schwänze vieler Steppen- antilopen. Wenn ich auch, wie es sich aus dem Gesagten ergibt, in der Zeichnung des Zebrakleides und teilweise auch der Giraffentracht nicht irgendwelche Schutz mittel einer zweckmäßigen Somatolyse erblicken kann, so will ich hiermit keines- wegs in Abrede stellen, daß es hier und dort auch in der Klasse der Säugetiere Beispiele für eine derartige Erscheinung gibt. So will ich gern zugeben, daß die Fleckung des Leopardenfelles eine für das im hohen Grase und zwischen Fels- brocken und Erdschollen dicht am Boden gedrückt dahinschleichende Raubtier sehr zweckmäßige Schutzfärbung darstellt, da in diesem Falie die vielen opti- schen Unregelmäßigkeiten des durch Gräser, Büsche, Felsstücke, Bodenerhe- bungen usw. mannigfach gebildeten und verschiedenartig beschatteten Boden- grundes für das Tier eine ebenso buntscheckige Folie bilden. Dasselbe gilt für die Fellsprenkelung der Ichneumonen ebenso wie für die Fleckenzeichnung der Ginsterkätzen, die Streifenzeichnung der Mangusten usw., welche alle zwischen oder dicht über den von Licht und Schatten vielfach gesprenkelten Gegen ständen ihrer Umgebung sich dahinbewegen. In dem durch das schleichende Tier stellenweise niedergedrückten Grase würde das Auftauchen eines einfarbigen Haarkleides leicht bemerkt werden können. Auch bei den nächtlich umher- streifenden, am Tage zwischen Strauchwerk und hohem Grase sich aufhaltenden Hyänen ist Streifen- und Fleckenzeichnung schützend. Anders beim Löwen, der sich ja in einem beträchtlichen Abstand über all den kleinen Bodenuneben- heiten, Gräser usw. bewegt. Bei ihm würde ein gestreiftes oder geflecktes Kleid in der offenen Steppe verräterisch sein, während sein einfarbig sand- oder steppengelbes Gewand mit der allgemeinen Färbung der ganzen Steppe ver- schwimmend einen guten Schutz vor Sicht gewährt. Aber auch in den Fällen des Leopards, der Ginsterkatze, Manguste, Hyäne usw. kann man m. E. nur von einer Schutzzeichnung in Verbindung mit einer Schutzfärbung sprechen, nicht jedoch von einer eigentlichen Somatolyse, wenn sich hier auch wohl beide Begriffe z. T. überdecken. Eine eigentliche Soma- tolyse läge dagegen m. E. z. B. in dem Falle der schwarzen, durch weiße Längs- streifen „zerschnittenen“ Färbung gewisser Stinktiere vor. Hier soll angeblich durch diesen weißen Streif das Körperbild des Tieres tatsächlich derart zer- rissen werden, daß der Betrachter beim Anblick der sich über dem die untere schwarze Körperpartie verdeckenden Grase dahinbewegenden und allein sicht- baren schwarzen Rückenkuppe, die über dem weißen Streifen verbindungslos in der Luft zu schweben scheint, nun wirklich nicht weiß, womit er es zu tun hat. Ich habe allerdings bisher noch keine Stinktiere in Freiheit beobachten können und kann infolgedessen über diese Dinge nicht abschließend urteilen. Immerhin ist es denkbar, daß durch eine derartige Somatolyse ein optischer Schutz er- reicht werden kann. Eine eigentliche Somatolyse liest m. E. auch vor, wenn 270 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. die Körperoberfläche durch große, verschiedenfarbige und unregelmäßige Teilflächen optisch zerrissen wird. Das ist z.B. bei großflächiger Scheckung der Fall. In der Tat kann man, wenn man es zunächst nicht weiß, bei dem aus größerer Entfernung gewonnenen Anblick einer weidenden Herde stark und un- regelmäßig gescheckter Rinder, etwa des schwarzweißen oder braunweißen Niede- rungsviehs, unter Umständen sich nicht gleich ganz im Klaren darüber sein, was man eigentlich da vor sich sieht. Namentlich wenn der Hinter- bzw. Unter- grund recht dunkel ist, so daß die schwarzen oder braunen ‘Scheckteile mit ihm verschwinimen und optisch verschwinden, so daß nur die weißen leuchtend ins Auge fallen, kann man zunächst im Zweifel darüber sein, was diese unregelmä- Bigen weißen Gebilde da vorn sind. Allerdings helfen uns, denen der Anblick schwarzweißer Rinder etwas sehr Geläufiges und Alltägliches ist, die Erinne- rung und die Kombinationsgabe bald nach und wir „erkennen‘ mit deren Hilfe dann auch die Rinder bald als sulche wieder. Dasiselbe gilt von grob weißge- scheckten Katzen, die auf dem Feld und auf der Wiese der Mäusejagd nachgehen und die zwar leicht erblickt, aber nicht leicht gleich als Katzen erkannt werden können, während einfarbig weiße oder rotgelbe Tiere viel leichter nicht nur er- blickt, sondern auch an ihrer Gestalt erkannt werden, die dunkelfarbig gefleck- ten, besonders die wildfarbenen dagegen sowohl schwer erblickt, als auch schwer erkannt werden können. Hier, bei den großflächig gescheckten Tieren, besonders wenn die Teil- farben stark kontrastieren (z. B. schwarz und weiß), liegen Fälle wahrer Soma- tolyse vor; nicht dagegen bei den Zehbras, bei denen auch durch die Streifung das Bild des Körpers keineswegs „zerrissen“ wird. Denn wenn auch einmal bei be- sonderer Beleuchtung etwa nur die weißen Zwischenfelder zwischen den schwarzen Streifen gesehen werden sollten, so bilden erstere in ihrer verhältnismäßig dichten Anordnung und relativen Gleichmäßigkeit doch sofort eine in sich völlig geschlossene Fläche, die die Umrisse eines Zebras deutlich aufweist. Militärische Objekte werden daher auch zur Tarnung mit einem in möglichst unregelmäßige und große Flächen verteilten Anstrich versehen, der der groben Scheckung der Tiere, des schwarzweißen Niederungs- viehs etwa, entspricht. Sie werden dagegen nicht gleichmäßig schwarzweiß ge- streift wie ein Zebra. Dagegen wird die Kleidung von Häftlingen, Sträflingen usw. vielfach mit einer regelmäßigen Streifung versehen, um diese Leute gerade durch diese auffallende Zeichnung besser sichtbar zu machen und hierdurch erfolgreicher beaufsichtigen zu können. Eine Tarnung durch Somatolyse wird auf jeden Fall durch diese Maßnahme der gestreiften Sträflingskleidung sicher nicht erstrebt! Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. DA 7.) Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs, 1932 abgeschlossene Jahresarbeit des Oberprimaners KARL-OTTO WEDEMEYER (Lüneburg). Mit 11 Abbildungen im Text und auf den Tafeln ViI— VII. Inhaltsverzeichnis. Seite Be Einleitung . . ne ea 274 B. Beschreibung des. Bee ee 0 Wersbeitsweisesund Fangergebnis . . . St. 0 m nt. nn. 973 D. Wetter und Fang . . A re E. Vorkommen, Beschreibung und Lebensweise... . ee 218 a. Allgemeines, nich@beobachteter Tiere... nn 0978 Bechte’Nause, Munnae 2 2 ee eines 978 Dep nodemüusEsylvaticuss sr ee ln: nn, 979 %. ZINSEN rn SVahlmause, Mierotinger 0. 2 2 a. en. 28 TicHocnsLagvestis und anunlis Er... hen, lan 2.285 PABRlerhnTonomus glareolusız nn. 0: va ee en 285 S- NEITIS Ole Be ee Ba} Br ENONSOnene nr, 9286 Lean eu ee rn. 986 Rense ee en 987 Beust menlassung 27.72 ne en een 287 Beielenkdarunp ee re m Den a. 287 I: LERNT ae ee A. Einleitung. In den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende ist auf dem Gebiet der Klein- säugerkunde sehr wenig gearbeitet worden. Das ist teilweise wohl dadurch zu er- klären, daß die Beobachtung und Bearbeitung der Kleinsäuger sehr zeitraubend ist, und daß der wissenschaftlichen Arbeit hier keine Vorarbeit von anderer Seite geleistet wird, wie es z. B. bei dem jagdbaren Wild durch Jäger und Förster ge- schieht. Fast alle hierher gehörigen Arten führen ja auch ein fast vollkommen nächtliches Leben und sind unscheinbare Tiere, die sich nur durch die Erfolge ihrer Lebenstätigkeit bemerkbar machen, nicht aber durch die eigene Erscheinung wir- ken. So gingen nicht nur die große Masse, sondern auch die Säugetierkundler an ihnen vorbei, obwohl es wünschenswert war, ihr Leben allgemein besser kennen zu lernen, denn zu ihnen gehören einerseits in den Mäusen die schlimmsten Feinde der Landwirte, andererseits aber auch so „nützliche‘‘ Tiere wie Spitzmäuse und Fledermäuse — ihre praktische Bedeutung ist also groß. Will man die Kleinsäuger bearbeiten, so hat es keinen Zweck, in einem großen Gebiet oberflächliche Beobachtungen zu machen, sondern man muß die Tiere eines kleineren Gebietes möglichst genau zu erfassen suchen, zumal sie nur einen kleinen Lebensraum haben. Deshalb habe ich für meine Arbeit den östlichen Abhang des Bockelsberg bei Lüneburg, eine Fläche von ungefähr 1,2 qkm ge- wählt. Man kann also nicht erwarten, daß ich eine umfassende Darstellung der Kleinsäuger Lüneburgs und seiner Umgebung bringen werde. Dagegen ist es mir wohl gelungen, einen Teil der im Bockelsberge vorkommenden Arten qualitativ ziemlich erschöpfiend zu erfassen. Im Jahre 1927/28 hatte WALTER ERNSTING zum ersten Male die im Bockelsberge vorkommenden Mäuse- und Spitzmausarten festgestellt. Hierdurch erhielt ich die erste Anregung zu meiner Arbeit. Sein Material lag allerdings nicht mehr vor, wohl aber konnte er mir manche wertvollen Angaben und Anregungen geben und hat mich bei der Beschreibung der Einzelgebiete tatkräftig unterstützt. Es sei mir deshalb vergönnt, ihm an dieser Stelle meinen besonderen Dank ab- abzustatten. Herr Dr. OETCKE, unter dessen Leitung ich die Arbeit ange- fertigt habe, hat mir mit Literaturangaben und in sonstiger Weise entgegenkom- mend zur Seite gestanden. Auch ihm möchte ich für seine Bemühungen meinen 312 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. besten Dank aussprechen. Herr Dr. KEGEL stellte mir liebenswürdigerweise seine Wettertabellen zur Verfügung. Fräulein ERNA MOHR hat sich ganz besondere Verdienste um meine Arbeit erworben. Ihr verdanke ich unter anderem Anregungen in der /lavieollis-Frage und ein reichhaltiges Material dazu, das sie unter großer Aufopferung von Zeit und Mühe ausgesucht hat. Darum ist mir ein besonderes Bedürfnis, ihr für alle Freundlichkeit ung Mühe hier meinen verbindlichsten Dank sagen zu können. Die Maßtabellen werden hier nicht veröffentlicht, Sie befinden sich handschriftlich u. a. bei dem Exemplar dieser Arbeit, das in der Bücherei der Säugetierabteilung des Berliner Zoologischen Museums steht. B. Beschreibung des Gebietes. Unter dem „Bockelsberg‘ ist das Gebiet zu verstehen, das nördlich von der Kleinbahn nach Soltau, östlich von der Ilmenau, südlich von dem Fahrweg, der von der Uelzener Landstraße nach dem Hofe „Düvelsbrook“ führt, und westlich von der Uelzener Landstraße begrenzt wird (siehe Karte, Abb. 2). Er umfaßt Wiesen und Weiden, Ackerland und Wald. Außerdem befinden sich eine Anzahl Fischteiche darin, die größtenteils sich selbst überlassen sind. Die höchste Stelle liegt 30 m und die tiefste 10 m ü. M. Wir haben hier also eine Landschaft vor uns, die wegen ihrer Vielseitigkeit vielen Tieren der verschiedensten Arten die Lebensbedingungen erfüllt und des- halb gute Resultate verspricht, wenn auch klare Grenzen, innerhalb derer die einzelnen Arten leben, nicht immer leicht zu ziehen sind. Wohl aber läßt sich das Gebiet gut in verschiedene Einzelgebiete einteilen. Ich gebe im folgenden eine Beschreibung der Flora dieser einzelnen Gebiete. Eine genaue Pflanzenaufnahme wäre hierbei Sache eines Botanikers. Für unsern Zweck wird die Uebersicht über die wichtigsten Pflanzen genügen und einen Gesamteindruck der betreffenden Gebiete vermitteln. Gebiet! Gefangen ist in diesem Gebiet nur bis zum 25, 1., und zwar in der näheren Umgebung der Schutzhütte und an den steilen Abhängen zum Ilmenautal. — Der Boden ist sehr sandig. Die Baumschicht enthält: Quercus robur Eiche, Picea excelsa Fichte, Pinus silve- stris Kiefer, Pinus nigra, Betula versucosa Birke, Juniperus communis Wacholder, Ro- binia pseudacacia Robinie, Fagus silvatica Buche, Taxus baccata Eibe. Die Strauch- schicht und Krautschicht ist sehr schwach; sie enthält außer Jungbäumen wenige Gräser (Festuca ovina) und wenige Moose. ie biletz2. Sandige, trockene Kornfelder, hauptsächlich Sommerfrucht, wenige Wühlmauslöcher. Gebiet Rotenschleuser Schonung; sandig; gefangen ist vorwiegend an den lichteren Stellen. Die Baumschicht und Strauchschicht enthalten: Betula verrucosa, Quercus robur, Picea excelsa. Die Krautschicht ist ziemlich stark und besteht hauptsächlich aus den Gräsern: Festuca ovina und Weingaertneria canesceps; wenig Moose. Gebiet4. Mischwald; ziemlich sandig. Gefangen ist vorwiegend bei den beiden großen Teichen. Die Baumschicht besteht aus Picea excelsa und Fagus silvaticus. Die Strauchschicht und Krautschicht sind sehr schwach‘ und enthalten nur Gräser. Bre,bie 19. Verlandende Teiche in verschiedenen Stadien, Abzugsgräben und die Ränder beider. Bewachsung sehr verschieden. ia ebiweitio. Lehmige Aecker, etwas Grasland; wenige Wühlmauslöcher, deshalb wenige Fallen aufgestellt. K. WEDEMREYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 213 Gebiet 7. Wiesen und Weiden; sehr oft überschwemmt, daher nur sehr wenig Mäuse und kein Fang. Giebi.et70j7 Düvelsbrocker Allee (Birken); Zuflucht für die wenigen Mäuse beider Ge- biete bei Ueberschwemmungen. Gebiet S8, Waldrand und ‚„Tiergartenbuschweg“. Baumschicht: Picea excelsa Fichte, Quercus robur Eiche, Robinia pseudacacia Robinie, Pirus aucuparia Vogelbeere, Betula verrucosa Birke. — Krautschicht: Holcus lanatus Honiggras, Agrostis alba Straußgras. Gebiet. Ziemlich feucht, Mischwald mit besonders starker Krautschicht. Baumschicht: Picea excelsa Fichte, Pinus silvestris Kiefer, Quercus robur Eiche, Orataegus monogyna Weißdorn. — Strauchschicht (ziemlich schwach): Orataegus monogyna Weißdorn, Rubus fruticosus Brombeere. — Krautschicht: Gräser: Holcus lanalus und Agrostis alba, Farren, Juncus sp. Binsen, Rubus idacus Himbeere, Veronica chamaedrys Männertreu. Gebiet 10. Nur Baumschicht: Picea excelsa Fichte (hoch), einzelne Quercus robur Eiche, ein- zelne Betula verrucosa Birke. Bei Zusammenfassung der Beschreibungen der Einzelgebiete zeigt es sich, daß das bearbeitete Gebiet sich aus fünf verschiedenen Vegetationsformen zu- sammıensetzt, nämlich aus altem Wald, Schonungswald, Teichen, Acker, Wiese und Weide. Alter Wald und Schonung gehören zwar an sich derselben Form an, müssen hier aber doch getrennt werden, da die Schonung eine andere Pflanzenzusammen- setzung hat als der Wald. C. Arbeitsweise und Fangergebnis. Ich habe mit dem Fang der Mäuse am 19. 1. 1931 mit 20 Fallen begonnen, Die Höchstzahl der gleichzeitig stehenden Fallen war 45. Verwendet habe ich — außer zwei lebend fangenden — sofort tötende Lux-Schlagfailen. Ich habe durch- schnittlich zweimal in drei Tagen sämtliche Fallen nachgesehen und im ganzen 164 Mäuse und Spitzmäuse gefangen. — Maulwurf und Fledermäuse, die im Bockelsberg auch nicht selten sind, sind in vorliegender Arbeit nicht berück- sichtigt. — Am 6. 5. habe ich den Fang eingestellt, da er sich wegen der warmen Witterung nicht mehr lohnte, weil die Mäuse genug zu fressen finden und somit nur selten in die Fallen geraten. Ende Juni wurden mir noch fünf Exem- plare der Apodemus flavicollis MELCHIOR von dem Quartaner KÜNSEMÜLLER eingeliefert, so daß sich der Gesamtfang auf 169 beläuft. Die 169 Mäuse und Spitzmäuse verteilen sich folgendermaßen auf die ein- zelnen Arten: 10 Apodemus sylvaticus L. 5 Apodemus flavicollis MELCHIOR. 29 Olethrionomys glareolus SCHREBER. Microtus arvalis PALLAS. 3 Microtus agrestis L. 45 Sorex araneus L. 14 Sorex minutus L. 1 Neomys fodiens PALLAS. (Eine Microtus war nicht bestimmbar). Außerdem habe ich gesehen: 9. 2 Arvicola scherman SHAW. Von ERNSTING wurden außerdem vor drei Jahren gefangen: 10. 2 Apodemus agrarius PALLAS. Au pouomHm ent 18 274 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. abe lkert2 \WZerkerrsun dakzan:er Tag Temperatur Wett Fang er min. | max. zus. | sylv. | glar. aran. | min. | sonst. 19. 1. — 0,83 = RS. 4 3 1 20.1. —0,6 zu 2 1 1 21a: 18 = S. 1 1 | Bl, —4,6 u S. 0 23.1. —1,6 + Tauwetter 0 24.1. 2,7 4 R. 5 3 2 25.1. 1,9 U R. 4 1 1 2 26. 1. 1,4 - 2 il 1 DI. —0,6 .= 2 1 1 | 28.1. 0,6 ae 3 j N il 29.1. 26 a S l 30. 1. Un a 1 1 31: 05 ı 1 1 1.72, ih” Zu = | Du 2. — 1,4 + = 2 2 3.0. an. — on 5 1 1 4.2. —8,7 = 0.D S / 522. —4,9 _ DAS 0 2. 2 — uns ı 1 mL —6,2 — S / 8,2, —5,8 —_ 02 1 1 9. 2. 19 —_ 0 1029. —0,4 - (R.) 4 2 di ie | fod. 14.090: 87 -L (R.) | 6 5 | 1 12.72: 0,6 = RSS: / 18. 2. 0,4 + R. 5 2 3 14. 2. —3,1 + Graupeln 1 1 15,2. —2,6 — S. 3 il 2 16. 2. Ws -- S. 0 172, a) ı | S. / 1822. —1,6 —+ 3 2 1 19. 2. za me l 50.22. — 96 air il j 21. 2. ) a 3 1 1 1 22.2. 0,6 = R. nF.) 7 4 il 2 23. 2. Ba = | 24.2. 6 au f 1 25. 2. —2,0 A R. / 26. 2. 4,1 SE R. 4 1 2 1 | arv. DNLED, — (0) _ trocken 5 4 1 28. 2. 0m - / 1083. u) an 5 il 2 2 2. 3. —6,3 ee S. 0 3.8. or a | 4. 8. BE; >= 3 1 1 1 5. 8. —9,3 .. S. 0 6. 8. ad n S. 2 2 7.88: 2 — S. / 8. 3. 31 = S. / agr. 9.8. — 10,3 — 3 1 1 1 10. 3. 1041 — 5 2 1 1 11.8, 705 S / 19.33. pr ziE | -_ {e»] 0Q Temperatur | max. immer Wetter S. trocken (R.) troeken N = & sylv. Pa Pr Fang glar. 1 HHrpk K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. aran. | MIN. | sonst. y O1 Or OU Or non Or He HH HH Ha He He HH je He Hs He je psy ds He HH pi HH HD HD HD 00 CO CO CD CO CD CO Ca CD CD CD CD Co So Go cm cm Co Ca DODDD Bee (R.) DD ID OH DD OB MH HH Ra MI >> BD WI HT AIPMDI- > I PI—-DIHRODDPRHMH Hr OoOoOrNSrHDD 09- PD ja 18* agr. 276 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Als Belege habe ich 1931 zusammen 39 Bälge und einige Schädel konser- viert, die in der biologischen Sammlung des Johanneums zu Lüneburg und im Landesmuseum Hannover aufbewahrt werden. Im Jahre 1932 wurden dann um dieselbe Zeit noch weitere Kontrollfänge gemacht und zwar speziell von Waldmäusen. D. Wetter und Fang. Nach meinen Beobachtungen stehen das Fangergebnis und das Körpergewicht der Mäuse in enger Beziehung zum jeweiligen Wetter. Deshalb lasse ich eine Wettertabelle und damit verbunden eine Tabelle der Fangergebnisse der ein- zelnen Tage folgen. Siehe pg. 274 und 275. Erklärungen zur Tabelle. R = Regen, (R) = vereinzelte Schauer, S = Schnee, / = nicht nachgesehen, 0 = nichts gefangen. Das plötzliche Ansteigen der Fangzahlen am 22. 2. und 12. 4. erklärt sich durch das Aufstellen je 20 neuer Fallen (angedeutet durch: (nF)). Es standen vom 18. 1. bis 21. 2. 22 bis 14 Fallen, „21.0.0 114231, os nl. 75 As Es sind nur für das Temperaturminimum die genauen Zahlen angegeben, weil ein Fang fast nur in der Nacht in Frage kommt, wenngleich ich auch einige sicher festgestellte Tagesfänge gehabt habe. Bei den Wetterangaben ist hauptsächlich das Wetter der Nacht vorher ange- geben. Um die durch die verschieden große Anzahl der Fallen hervorgerufene Un- klarheit zu beseitigen, habe ich das Verhältnis der Zahl der gefangenen Mäuse zur Zahl der nachgesehenen Fallen errechnet, und zwar für einen Zeitabschnitt von je 11 Tagen. Dabei ergibt sich folgendes Bild: 19° 219951 .7618629551.:1:2507 2. 80.1.7, 922. 5.%2(Schnee) 8.7.1072... 20,22 190, A212.) srl 5.1 4.8.0, ars er 6. 15.3. „ 23.8. 7% 7.126.383. , „9.4. 210%. (warmen) B. 1 16.4.0 160 A0013:07 9. 1.4 „ 27.4 4A% (viele Nahrung) 10792834: 7299.08 330% Im Abschnitt 1 herrschte 3 regnerisches, verhältnismäßig warmes Winter- wetter mit einer durchschnittlichen Minimaltemperatur von —0,4°%. Daher haben wir hier auch ein wohl ungefähr durchschnittliches Fangergebnis (für den Winter!). Den ganzen Abschnitt 2 hindurch war die Temperatur mit —3,35 im Durch- schnitt bedeutend tiefer; außerdem fiel an 5 Tagen Schnee. Im ganzen herrschte feuchtes Schneewetter. Hieraus erklärt sich der geringe Fang. Im Abschnitt 3 brachten dann gleich die ersten Tage, an denen das Tem- peraturminimum mehrere Grad höher lag, den Hauptfang, der den Durchschnitt dieses ganzen Abschnittes auf den hohen Prozentsatz von 19°/, hob. Die Mäuse mußten den Futtermangel der Schneetage ausgleichen und waren deshalb freß- gieriger als gewöhnlich. Im 4. Abschnitt stimmten Wetter und Fang mit denen des ersten überein, während im 5. noch einmal der Schneefall den Fang beeinträchtigte. Man könnte nun erwarten, der Fang sei wegen der besonders tiefen Temperatur von durch- schnittlich —7,4° fast ganz ausgefallen. Er war aber stärker als der vom Ab- schnitt 2. Die Erklärung hierfür suche ich darin, daß im ‚Abschnitt 5 der Boden trockener war als im Abschnitt 2. K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. Dt, Im folgenden Abschnitt war der Boden bereits aufgetaut, während es nachts noch immer fror. Die Mäuse fanden schon allerhand Insekten und konnten noch von den Resten des aufgespeicherten Wintervorrats leben, die in dieser Zeit (hauptsächlich bei Apodemus sylvatieus) anscheinend völlig aufgezehrt wurden. Die Abschnitte 7 und 8 brachten dann wieder hohe Fangzahlen, weil die Wärme dieser Zeit noch nicht genügend frisches Futter hervorbrachte. Als aber vom Abschnitt 9 an die Wärme die Pflanzen zu neuem Leben erweckte und den Mäusen den Tisch reichlich mit tierischer Nahrung deckte, nahmen die Fang- zahlen plötzlich stark ab, so daß sich der Fang überhaupt nicht mehr lohnte. Eine augenfällige Tatsache ist, daß die Mäuse während e'nes Schneefalles ihre Löcher so gut wie garnicht verlassen, was man besonders (gut aus den Fang- ergebnissen vom 22. und 30. 1., 4.—6. und 16. 2., 2., 5. und: 11.—13. 3. und dem ganzen Abschnitt 2 ersehen kann. Dies möchte ich folgendermaßen erklären: Die Mäuse haben eine relativ große Körperoberfläche und erfrieren somit sehr leicht. So fand ich häufiger Tiere, (Apodemus sylvaticus und Sorex araneus), die von der Falle nicht gleich getötet waren, auch bei geringer Kälte erfroren auf. Hier- mit stimmt auch eine Beobachtung von ERNSTING überein: Er hatte um 17 Uhr eine Lebendfalle aufgestellt und fand um 21 Uhr eine erfrorene Apodemus darin auf. Es war nebliges Wetter, und die Temperatur betrug um 22 Uhr 10°. In diesem Falle kommt noch hinzu, daß das Haarkleid bei feuchter Luft die Wärme besser leitet als bei trockener. Durch die Feuchtigkeit der Luft wird auch das Haar feucht, und für die Verdunstung dieser Feuchtigkeit wird Körperwärme verbraucht. Während eines Schneefalls setzen sich besonders leicht Schneeflocken am Fell der Maus fest, schmelzen dort und bringen durch idie Schmelzkälte die Maus in die Gefahr des Erfrierens. Diese Gefahr ist bei kaltem Schneewetter nicht so groß, weil dann Luft und Schnee trockener sind. So finden sich trotz Schnee- falls am 15. 2. und 6.—10. 3. verhältnismäßig hohe Fangzahlen. Bei liegerdem Schnee scheinen die Mäuse ihre Löcher mit derselben Häufig- keit zu verlassen wie bei trockenem warmen Wetter. Die Tabelle gibt zwar nur ein Beispiel an (9. 3.). Ich habe aber Fährten von Apodemus im Schnee gefunden und (am 31. 1.) eine Sorex bei liegendem Schnee gesehen. Für die Verhältnisse bei Tauwetter kommt es ganz auf die Witterung der vorhergehenden Tage an. Ist eine regelmäßige Nahrungsaufnahme längere Zeit wegen des Wetters nicht möglich gewesen, so hilft der Hunger, die Furcht vor der Nässe zu überwinden (10. und il. 2. und 15. 3. (?)). Außerdem treibt das in die Löcher hineinlaufende Schmelzwasser die Mäuse dazu, diese zu verlassen. Ist das Wetter dagegen nur einige Tage ungünstig (23. 1.), bleiben die Mäuse im warmen, trockenen Schlupfwinkel, wenn das Tauwetter mit seiner Feuchtig- keit den Aufenthalt draußen unerträglich macht. Bei Regenwetter würden nun die Mäuse sicher nicht herauskommen, wenn ihre Nester nicht — gerade so wie bei Tauwetter nach anhaltenden Schneefällen — voll’ Wasser liefen. So habe ich vielfach gerade nach einer Regennacht besonders viel gefangen (24. und 25. 1., 13. und 26. 2., 25. 3:, 11. und 14. 4. und andere). Wenn es nach anhaltendem Regen wieder trocken wird, verlassen die Mäuse das feuchte Erdreich besonders gern (27. 2.), Trocknet dann auch dieses wieder aus, bleiben sie lieber in ihren Löchern, kommen aber auch häufig zum Vorschein, so daß sich der Fang auf einem guten Durchschnitt hält (14.—21. und 26.—30. 3.). Zusammenfassend ergibt sich folgendes: Die Mäuse haben eine große Abneigung gegen feuchtes Wetter, während trockene Kälte ihnen nicht so viel ausmacht. Für den Winter kann man aus der Zahl der Fänge auf die relative Häufigkeit des Verlassens der Löcher schließen. Für den Sommer dagegen ist dies nicht möglich wegen der dann reichlich vorhandenen Nahrung. In der Literatur habe ich leider keine ähnlichen Angaben gefunden (nur im Brehm: „Die Waldmaus nascht nur an trüben Tagen von ihren aufgespeicherten Schätzen‘). Deshalb beanspruchen die hier aufgeführten Gründe keine unbe- dingte Gültigkeit. 278 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. “ Die Fangergebnisse von Apodemus sylvaticus werden bei der Darstellung der Lebensweise dieser Art noch besonders besprochen werden, desgleichen in welcher Abhängigkeit ihr Körpergewicht vom Wetter steht. Ich nehme die sylvatieus als Beispiel, weil sie die meistgefangene Art ist und deshalb die besten Resultate liefert. E. Vorkommen, Beschreibung und Lebensweise. a. Allgemeines. Näher auf Beschreibung und Lebensweise der einzelnen Arten einzugehen, mag bei flüchtiger Betrachtung der Kleinsäugerlektüre überflüssig erscheinen, weil das schon in mehreren Werken geschehen ist. Ich halte es aber dennoch für nötig, da die bisherigen Darstellungen große Lücken und sogar Fehler aufweisen. Die in dieser Arbeit behandelten Arten gehören alle der ursprünglichen hiesigen Fauna an. Die Quintärformen, das heißt nach LÖNS die Formen, die erst dem Menschen gefolgt und mehr oder weniger auf ihn angewiesen sind, habe ich nicht weiter berücksichtigt, als daß ich festgestellt habe, ob sie hier vorkommen oder vorkommen können. Außerdem habe ich das Eichhörnchen, den Igel, den Maulwurf und die Fledermäuse außer Acht gelassen. -Oricetus cricelus L., der Hamster, kann im Bockelsberge nicht leben, weil der Boden nicht schwer genug ist. Wohl hat W. ERNSTING zusammen mit dem Landwirt OÖ. REINICKE 1925 auf dem Gute Kaltenmoor (ungefähr 2 km vom Bb. entfernt) beim Pflügen zwei Tiere und beim Korneinfahren ihre Fallröhre auf einem -Weizenfelde gesehen. Der Boden besteht dort aber aus anstehendem mio- cänen Ton, ist also für den Hamster sehr geeignet. "Auffällig ist das Fehlen der Gattung Crocidura aus der Familie der Insecti- voren (weißzähnige Haus- und Feldspitzmaus). Ich mag aber auch zufällig keinen Vertreter dieser Arten gefangen haben; denn für die gesamte Umgebung Lüne- burgs werden sie von KOHLRAUSCH und STEINVORTH als ‚nicht selten‘ be- zeichnet. b. :Echrte Mau sie, Mitusr insare: Zu den echten Mäusen gehören in Deutschland sechs gute Arten, die alle in der Lüneburger Heide oder ihren Grenzgebieten vorkommen. Von diesen sind als Quintärformen Rattus norvegieus (ERXL.), Wanderratte, Rattus rattus (L), Haus- ratte, und Mus musculus (L), Hausmaus, in vorliegender Arbeit nicht berücksich- tigt, obwohl sie in Lüneburg (mit Ausnahme der Hausratte?) viel anzutreffen sind. Rattus alexandrinus (IS. GEOFFR.) kommt in Bremen, Vegesack und Ham- burg sicher vor, wird aber als Subspecies von R. rattus leicht übersehen. Ihr Vorkommen in Lüneburg ist also möglich, aber nicht nachgewiesen. Außer den beiden vorhandenen Apodemus - Arten könnte man im Bockels- berge noch Micromys minutus (P'/ALL.), die Zwergmaus, erwarten. Die Plätze, an denen sie dort leben könnte, sind aber von solch kleiner Ausdehnung, daß man ihr Fehlen für vollkommen ansehen muß. Es wäre meiner Ansicht nach höchstens möglich, daß sie in einzelnen Partien des benachbarten ‚„Tiergartens‘ zu finden ist. KOHLRAUSCH und STEINVORTH sagen zwar: „Ihre Nester finden sich häufig“. Diese Angabe gilt aber für die gesamte Umgebung Lüneburgs, und zudem ist leider kein Exemplar gefangen und somit kein Belegstück vorhanden. D.e Lüneburg nächstgelegene Stelle, an der ich sie festgestellt habe, liegt im Süsing, einem großen einsamen Waldgebiet 20 km südlich von Lüneburg. Ferner hat ERNSTING sie einmal aus Radbruch — ca. 15 km von Lüneburg — erhalten. Sie lebt nicht, wie meistens angenommen wird, nur in Getreidefeldern, an Waldrändern und im Schilf der Teiche, sondern auch der Wald selbst bietet ihr die nötigen Lebensbe- dingungen. So lag die Stelle, an der ich sie September 1930 im Süsing fing, einen Kilometer vom Waldrand entfernt mitten im Mischwald an einem schmalen Wege. Und LÖNS sagt, er habe sie einmal in einem Kiefernstangenorte gefunden. Die Brandmaus, Apodemus agrarius, soll nach Kreistierarzt BRANDES bei K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 279 Walsrode — 60 km von Lüneburg — vorkommen und könnte nach LÖNS auch bei Lüneburg zu finden sein. W. ERNSTING hat sie auf dem Hofe Düvelsbrook, der unmittelbar an der Südgrenze meines Gebietes liegt, in zwei Exemplaren gefangen. Die Beschreibung, die er mir gab, paßte sehr gut auf die Brandmaus; leider ist aber kein Beleg erhalten. Ich selbst habe kein Tier dieser Art erbeutet, halte es aber aus den eben angeführten Gründen für höchstwahrscheinlich, daß sie bei einer Artenfeststellung zur Erntezeit gefangen werden könnte. c. Apodemus sylvaticus. Als ich 1931 meine Untersuchungen über die Kleinsäuger des Bockelsberges machte, versagte leider die bei der damals meistgefangenen Art, der Waldmaus, zur Bestimmung benutzte Literatur (SCHÄFF und DAHL) vollständig. SCHÄFF deutet die Erkennungsmerkmale der flavieollis nur an; DAHL (und HENNINGS) kennen sie überhaupt nicht. Da außerdem die von Januar bis Mai 1931 gefangenen Exemplare keine auffälligen Unterschiede aufwiesen (auch nicht in den absoluten Größen), glaubte ich, es nur mit einer Species zu tun zu haben. Nachträglich habe ich dann noch, so gut es ging, eine Nachbestimmung vorgenommen, wobei ich zwei einwandfreie flavicollis aus sieben in Bezug auf ıhre Artzugehörigkeit mir anfangs fraglich gebliebenen Tieren herausgefunden habe; die anderen fünf erwiesen sich als sylvaticus. Wegen dieser unbefriedigenden Bestimmung habe ich vom 17. 1. bis 2. 4. 1932 wieder Mäuse gefangen, wobei mir die beiden Quintaner E. KRAUS und H. ALEXANDER stets gern behilflich gewesen sind. Um mög- lichst viele Aavicollis zu bekommen, habe ich 1932 die Hälfte meiner Fallen im be- nachbarten Tiergarten (s. Karte, Gebiet 11, w. der Ilmenau) aufgestellt. Auffällig bei dem Fangergebnis von 1932 war, daß ich im ganzen ungefähr fünf- mal so viel und im Bockelsberg allein ungefähr dreimal so viel Clethrionomys glareolus wie Apodemus sp. erbeutet habe. Daß bei den Tiergartenfängen glareolus überwiegt, ist ohne weiteres verständlich, weil der Boden dort für unsere Gegend verhältnismäßig feucht ist. Bei den Bockelsbergfängen dagegen ist es erstaunlich, wie sich das Verhältnis von 2:1 in 2:6 zu Gunsten von glareolus verwandelt hat. Das Verhältnis der Zahl der gefangenen Mäuse zur Zahl der nachgesehenen Fallen hat sich dabei bei Apodemus sp. so gut wie gar nicht verändert. Es liegt also lediglich eine starke Vermehrung der glareolus vor. Die (gewöhnliche) Waldmaus ist kenntlich an der braunen Färbung der Ober- seite. Die Durchsicht meiner Bälge und Felle zeigt ein ziemlich starkes Variieren dieser braunen Farbe. Die Mitte des Rückens ist stets dunkler als die Seiten. Man findet Tiere mit schöner, klarer Färbung und verhältnismäßig scharfer Ab- setzung gegen die Unterseite, daneben aber auch solche, bei denen der graubraune Pelz ziemlich unregelmäßig mit schwarzen Haaren durchsetzt ist. und deren Trenn- linien nur unscharf sind. Es kommen die verschiedensten Zwischenstufen vor. Die häufigste Färbung ist die unklare mit einer mittelgut gezeichneten Trenn- linie. Eine starke Betonung der dunklen Rückenzone (wie bei der flaricollis der Abbildung 10) habe ich nur einmal gefunden. Die Bauchseite ist weiß, aber selten schneeweiß. Sie kann bräunlich üüber- flogen und auch mit einem Fleck oder Längsstrich versehen sein, der sich vom Hals bis zum After hinziehen kann. Der Fleck wird aber nie zum vollständigen Querband. Ein ganz durchlaufender Strich ist selten beobachtet; ich habe zwei. Waldmäuse mit einem solchen Strich lebend bekommen (ein & und ein 9). Eine von diesen ist mir nach einiger Zeit wieder entkommen; die andere ging lebend an das Zoolog. Museum zu Hamburg. Der zweifarbige Schwanz ist körperlang oder kürzer — in Ausnahmefällen länger — und hat stets unter 170 Ringel. Einen einfarbig braunen Schwanz hatten zwei Tiere. Ein Exemplar von HEINRICH weist eine Schwanzlänge auf, welche diejenige von Kopf und Rumpf um 5 mm übertrifft. Es scheint ihm wahrscheinlich, daß hier ein Meß- oder Schreibfehler unterlaufen ist. Ich glaube hier aber nicht 280 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. ohne weiteres an einen Fehler, da ich ebenfalls zwei Exemplare habe, bei denen die Schwanzlänge größer ist als die des Körpers, und eins, bei dem sie gleich groß ist. Die Körperlänge beträgt nach MELCHIOR 3’—35/,,’, also 76,2—86,8 mm, nach MILLER durchschnittlich 95 mm und nach meiner Tabelle im Durchschnitt 89, im einzelnen 77—101 mm. Wenn auch bei der letzten (dieser Zahlen ein Mes- sungsfehler vorliegen sollte, so muß doch immerhin die nächstkleinere Zahl mit 100 mm bestehen bleiben. Das heißt also, die größtmögliche Körperlänge wäre in der Lüneburger Gegend 100 mm. Die 17 Maße von HEINRICH bewegen sich in den Grenzen von 72—93 mm. Hiermit ist also auch die untere Grenze MELCHIOR’s weit unterschritten. Doch können die jeweils kleineren Maße die von subadulten oder durch Krankheit in der Jugend und ähnliche Umstände zurückgebliebenen adulten Tieren sein. Ueber die Biologie und besonders die Oekologie der beiden Waldmäuse ist bisher noch recht wenig bekannt. Jedenfalls sind sie, wie auch BROHMER schreibt, Allesfresser. Eine Zusammenstellung der pflanzlichen Nahrung bringt SACHT- LEBEN für beide gemeinsam im „Handbuch der Pflanzenkrankheiten‘“, in dem die Ergebnisse des Schrifttums über diesen Gegenstand ausgeweitet sind. Beachtenswert ist das plötzliche und gleichzeitge Einsetzen der Brunst bei den Apodemus-Böcken. 1931 hatte ich bis zum 9. 2., also dem letzten Tage einer längeren Schneeperiode (s. Tabelle 1, pg. 274), noch kein biünstiges X irgendeiner Art gefangen. Dagegen habe ich vom 11. 2., also dem zweiten Tauwettertage, an bei keinem Waldmausbock mehr Hoden gefunden, die noch nicht angeschwollen waren. 1932 habe ich am 2. und 3. 2. die Fallen nicht nachgesehen; vom 4. 2. an habe ich dann nur noch Böcke mit großen Hoden gefangen. Es ist 1932 also, vielleicht wegen des milderen Winters, die Brunst schon eine Woche eher ein- getreten. In dem Kapitel „Wetter und Fang‘ wies ich auf die Abhängigkeit des Herum- laufens außerhalb der Löcher von der Witterung hin. Ganz ähnlich scheint zur Zeit des Uebergangs vom Winter zum Frühling auch das Gewicht der Mäuse von der Witterung eines gewissen Zeitabschnittes abhängig zu sein. Dies veran- schaulicht die Kurve, Abb. 1. Gewicht Fang in g. in.‘%, 24 14 5 2 ‚A gewicht Den 1 Da PET BIEIENG Ta Sn) Zeitabschnitte 19.1. 29.1. 92. 20.2. 3.3, 14.3. 253. 5.4 16.4. 27.A, 7.5.1031 Abb.1. Zusammenhang von Gewicht der Mäuse und Fangzahlen mit der Witterung. Im Abschnitt 1 haben die Mäuse noch das Durchschnittsgewicht des Winters. Von 2 nach 3 steigen beide Kuiven; zwischen 3 und 4 ist eine Unregelmäßigkeit vorhanden. Von 4 an laufen sie dann aber ziemlich parallel. — Wie ist das nun zu erklären? — Die Mäuse fressen ständig, soweit sie nur irgend etwas finden, K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 281 und ihre Lebhaftigkeit befördert die Umsetzung der Nahrung. Ist ihnen durch die Gunst der Witterung die Möglichkeit gegeben, recht viel zu fressen, so steigt auch gleich ihr Gewicht. Wird das Wetter dann wieder ungünstig, sinkt das Gewicht gerade so schnell wieder herab. Die Mäuse nehmen unter der Erde außer der auf- gespeicherten keine Nahrung auf, müssen also bei ungünstigem Wetter von ihrem Wintervorrat, mit dem sie sehr ‚sparsam‘ umgehen, Gebrauch machen. Zum Schluß meiner Fangzeit dürften die Mäuse ungefähr das Durchschnittsgewicht des Sommers erreicht haben. Wir sehen also, daß die Gewichts- und die Fangkurve, die anfänglich nichts miteinander gemein zu haben scheinen, ziemlich gleichmäß.g verlaufen. Deshalb glaube ich, darin eine Bestätigung für die Richtigke't der Schlußfolgerungen im Kapitel „Wetter und Fang‘ sehen zu dürfen. HEINRICH — und mit ihm MOHR und SACHTLEBEN — sind auf Grund seiner Fänge der Ansicht, im Walde lebe die sylvaticus jedenfalls nicht. Diese kleinere Waldmausart sei ein ausschließlicher Bewohner der ‚„Kultursteppe‘‘, der weiten Getreidefelder und Kartoffeiäcker. Meine Fangergebnisse ließen mich zu einem anderen Schluß kommen: Von den sicher als sylvaticus erkannten Apodemus sind im Jahre 1931 im Gebiet: 1 3 4 8 E10 gefangen: 2 29 sa 5 1 Im Gebiet 6 ist sie (oder die flavicollis?) vielfach beobachtet worden. (Der Bockelsberggärtner LABRENZ teilte mir mit, er habe verschiedentlich „Spring- mäuse‘ dort gesehen. — Springmaus ist ein im Volk häufig gebrauchter Name für die Waldmaus). Im Jahre 1932 sind im Gebiet: 3 4 Tiergarten Rotenschleuser Wald Roten Felde Kurparkgärtnerei gefangen: 8 3 7 3 1 3 Es sind also im ganzen im Walde 12, in Gebieten, die man als ‘Waldrand be- zeichnen muß, 25, im Gebiet 3, der Schonung, wohin sie unter Umständen auch vom Felde aus gelangt sein können, 37, im freien Felde 1 und in Gebäuden 3 sylvaticus gefangen. Diesen Ergebnissen nach ist sie also — wenigstens in hiesiger Gegend — kein ausschließlicher Bewohner der Kultursteppe, sondern kommt auch im Walde durchaus nicht selten vor. Zur Ermittlung der relativen Häufigkeit in den einzelnen Vegetationstypen kann man die Zahlen von 1932 nicht benutzen. Doch zeigen bereits die von 1931, unter Berücksichtigung anderer Beobachtungen, daß jede Art Wald die sylvaticus beherbergt, daß sie aber auch gerade so gut auf Gras- und Ackerland anzutreffen ist. Im Walde wiederum bevorzugt sie trockene, lichte Stellen, ohne etwa an feuchteren oder dichter bewachsenen Plätzen zu fehlen. Stark treten — wenigstens für den Winter — als ihre Aufenthaltsorte Schonung und Waldränder hervor. An den lichten Stellen aber habe ich da am besten gefangen, wo die Fallen unter tief herabhängenden dichten (Fichten-) Zweigen standen. Weitere biologische Einzelheiten werde ich ebenfalls weiter unten im Ver- gleich mit der Biologie der flavicollis bringen. d. Apodemus flavicollis MELCHIOR. Um die Gelbhalsmaus einwandfrei bestimmen zu können, bedarf es in vielen Fällen einer eingehenden Untersuchung. Denn sie hat nach der bisherigen Auf- fassung kaum ein stets vorhandenes Kennzeichen, das die gewöhnliche Waldmaus nicht auch haben könnte. Mit welcher der beiden Subspecies von Apodemus flavicollis wir es hier zu tun haben, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Meine Exemplare waren weder gelblichweiß noch grauweiß, sondern wie die von HEINRICH blendend weiß. Das Brustband war — mit einer Ausnahme — stets vollständig, wenn bei meh- reren Exemplaren auch nur durch einzelne Haarspitzen getragen, so daß ich es 282 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. dann mit „fast unterbrochen‘ bezeichnet habe. Es dehnte sich stets noch nach hinten aus. — Diese Verbreitung meint SCHÄFF wohl, wenn er von einem die @Querbinde kreuzenden „Längsstrich‘ spricht. — (S. Abbildung 4, dort. Band: fast unterbrochen, „Längsstrich‘“ am gespannten Fell: 1,1:0,45 cm). Bei der Bestimmung meiner flavicollis- Exemplare sagt also die Weißfärbung der Unterseite nichts, und die Form des Halsbandes spricht (nicht unbedingt!) für wintonn BARRETT-HAMILTON. Wegen der Unmöglichkeit einer zuverlässigen Bestimmung beschränke ich mich auf die allgemeine Benennung „Apodemus flavi- collis MELCHIOR“, Die Gelbhalsmaus, wie sie bei Lüneburg vorkommt (s. Abb. 4 und 7 bis 11) besitzt eine fast stets zusammenhängende braune Kehlbinde, die s’cn in der Mitte etwas verbreitert. Die geibbraune Färbung der Oberseite ist meistens reiner und daher lebhafter als die der Waldmaus und zeigt größere Neigung zur Ausbildung einer ausgeprägten schwarzbraunen Rückenzone (s. Abb. 10). Von der meistens glänzend-weißen Färbung der Bauchseite, die nie einen braunen Uebeiflug zeigt, ist sie stets sehr scharf abgesetzt. Doch kann man den Unterschied „fav. sehr scharf, sylv. scharf‘ erst bei genauerer Uebung beurteilen. Die Körperlänge wird von MILLER mit „ungefähr 1009—115 mm“ angegeben und von MELCHIOR mit 35/,”—4!/,”, also 97,4—114,3 mm. HEINRICHs sowie meine tiefsten Maße liegen bei 90 mm. Der Schwanz ist körperlang oder länger und einzeln auch kürzer. Bei 28 mir vorliegenden Messungen ist er in 21 (davon 16 Lüneburger) Fällen kürzer als der Körper. In den übrigen Proportionen unterscheidet sich die Gelb- halsmaus nicht von der Waldmaus. Berechnet habe ich dies für: Kopflänge— Körperlänge, Augenabstand—Kopflänge, Hinterfüßlänge—Körperlänge. Man kann sich bei messenden Vergleichen also nur an die absoluten Größen halten. Beim Vergleich dieser Beschreibung mit der von sylvatieus fälit auf, daß keins der Kennzeichen sich vollständig auf eine der beiden Arten beschränkt; bei jedem überschneiden sich die Grenzen. Man kann also eine große, schön gefärbte syWwaticus Tür eine kleine, weniger gut ausgefärbte flavicollis halten und umge- kehrt eine flavicollis unter Umständen für eine sylvaticus. Dagegen wird man eine vollständig ausgewachsene flavicollis niemals mit sylvaticus verwechseln. Hier machte Fräulein MOHR mich darauf aufmerksam, daß die Schwanz- ringel beider Arten noch nie nachgezählt seien; auf meine Bitte zählte sie dann bei fünf flavicollis. Sie erhielt die Zahlen: 196, 199, 199, 192, 194; meine Zählungen von Juni 1931 ergaben: 198, 192, 203, 182, während ich bei sylvaticus nicht an 170 herangekommen bin. In Bestimmungstabellen wird als Unterscheidungsmerkmal für Ratten und Mäuse meistens angegeben: Ratten über 210, Mäuse 190 und weniger Ringel. Diese Angabe habe ich bei der Bearbeitung der Frage, ob die Apodemus - Arten sich durch die Anzahl der Schwanzringe stets unterscheiden, gleich mit überprüft. Ich habe bei vier aus dem Schweinestall von Wilschenbrook erhaltenen Wanderratten (Rattus norvegieus ERXL.) und einem mir von Fräulein MOHR vorgelegten Tier 179, 177, 178, 180 und ungefähr 170 Ringe gezählt. Es ist demnach die allgemeine Angabe „über 210, unter 190“ falsch, wenn sie auch wohl kaum zu Verwechslungen führt, weil sich Ratten und Mäuse in jedem Altersstadium noch auf sonstige Weise ge- nügend unterscheiden. Weil ich schon gleich nach den ersten zehn favicollis den Eindruck hatte, daß die Ringzahl ein konstanter Unterschied zwischen den beiden Waldmausformen sei, legte ich bei den 1932 gefangenen Mäusen von vornherein auf die Schwanz- ringzählung den größten Wert und führte sie möglichst genau durch. Es stellte sich dabei heraus, daß bei 19 lavicollis die Ringzahlen zwischen 180 und 230 lagen, und bei 30 sylvaticus zwischen 120 und 170. Irgendein 'Ausnahmefall kam bei keiner Maus der beiden Formen vor. Ganz genau läßt sich die Ringzahl aller- dings nie ermitteln, weil immer ein Teil der Ringe nicht ganz um den Schwanz herumläuft. Doch ist diese Ungenauigkeit niemals so groß, daß sie das Ergebnis entwerten kann. Der Genauigkeitsfehler meiner Zählungen kann bis zu 3°/, be- tragen, was sich aus häufigem zwei- und dreifachen Zählen ergeben hat, K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 283 Es scheint also durch die Ringzählung, die erste sichere Unterscheidungsmög- lichkeit der beiden Waldmausformen gegeben zu sein. Natürlich aber bedarf es zur endgültigen Bestätigung noch einer größeren Menge von Material aus verschie- denen Gegenden. Der Quotient der Ringzahl dividiert durch. die Schwanzlänge in cm ist zwar für flavicollis bei einem Durchschnitt von 19,1 höher als bei sylvaticus mit 17,6, im einzelnen überschneiden sich die Werte aber so weit, daß man nicht von einem konstanten Unterschied sprechen kann. Beim Messen der fünf favicollis vom Juni 1931 fielen mir an der Unterseite des Schwanzes kleine schwarzgraue Pigmentflecke in der Haut auf. Daraufhin habe ich meine sylvaticus- Bälge durchgesehen und bei den Tieren von 1932 stets auf diese Flecke geachtet. Von dem gesamten flavicollis- Material, das ich gesehen habe, fehlten sie nur bei fünf Tieren (aus meinen Fängen), während ich sie bei sylvaticus nur einmal beobachtet habe. In der Literatur werden keine solchen Flecke erwähnt. Bei Jungmäusen liegen die Ringzahlenverhältnisse anscheinend etwas anders. So fand ich bei drei jungen /lavicollis, Wurfgeschwistern, aus der Nähe der Sylter Vogelkoje 139, 146 und 154 Ringe. Die übrigen Maße betrugen: Körperlänge: bei 47 49 46 mm Schwanzlänge: 32,(7) 34,(1) 34,(6) mm während etwas ältere Jungtiere aus Ahrensburg folgende Maße aufwiesen: Ringzahlen: 199 201 205 Körperlänge: bei 57 a 57 56 65 53 mm Schwanzlänge: 53,(6) 54,(0) 583,(0) 57,8) 60,(0) 52,2) mm (Welche Ringzahl zu welchem Tier gehört, kann ich in beiden Fällen leider nicht angeben, da die Ringzählung nicht gleichzeitig mit den anderen Messungen gemacht worden ist). Es scheint demnach also, daß die Ringe zunächst — am relativ noch kurzen Schwanz — noch nicht alle ausgebildet sind, sondern erst dann, ‘wenn der Schwanz, der wie auch bei anderen Säugetieren „hypertrophes‘“ Wachstum aufweist (MOHR), (annähernd?) die typische relative Länge erreicht hat, während die anderen Maße noch nicht die endgültigen Proportionen haben. Ferner halte ich es für möglich, daß sich späterhin einmal auf Grund derartiger Messungen eine Altersbestimmung von jungen Mäusen vornehmen läßt, wobei meines Erachtens die Schwanzringzahl von großer Bedeutung sein kann. Gerade so wie mit den Ringzahlen verhält es sich bei diesen neun Tieren auch mit der Färbung. Bei den Sylter Gelbhalsmäusen ist die Unterseite — wegen der lichter stehenden Haare — grauweiß, die Trennlinie von Ober- und Unterseite nur mittelscharf und vom Halsband nur erst der auch bei sylvaticus häufige Fleck zu erkennen, während die auch oberseits schon ausgefärbten Ahrensburger bereits die typischen Färbungskennzeichen tragen. Trotz all der sylvaticus- Kennzeichen sind die Sylter Tiere von Fräulein MOHR — die mir diese und die Ahrensburger zur Verfügung gestellt hat — als flavicoilis angesprochen, weil eine junge flavicollis nach ihrer Erfahrung mit relativ recht großen Pfoten zur Welt kommt, so daß sie daran leicht Zu erkennen ist. Eine der von mir gefangenen Waldmäuse habe ich nicht einwandfrei bestim- men können. Nach Färbung, relativer Schwanzlänge und Ringzahl — die aber mit 163 auch recht hoch ist — ist sie eine sylvatieus. Dagegen sprechen die absoluten Längen von Kopf, Hinter- und Vorderfuß und die Schnurrhaarlänge für eine Zuge- hörigkeit zu flavieollis. Zudem war das Tier steril; denn Nebenhoden waren über- haupt nicht vorhanden, und die Hoden waren verkümmerte, leere Schläuche. Ob es sich hier vielleicht um einen Bastard oder nur um eine anormal große, zufällig sterile kleine Waldmaus handelt, wage ich nicht zu entscheiden. Biologisch unterscheidet sich die Gelbhalsmaus nur wenig von ihrer nahen Verwandten. Sie ist nach HEINRICH’s Beobachtungen ein geschickter Kletterer, während die kleine Waldmaus nur auf und unter der Erde lebt. Auf eine größere 284 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. [4 Kletterfähigkeit der großen Waldmaus deutet schon der lange Schwanz hin, den sie wie die Zwergmaus (Micromys minutus) in den Sträuchern zum Stützen be- nutzt. Nach HEINRICH wühlt die Gelbhalsmaus noch weniger als die Waldmaus, sondern benutzt mit Vorliebe alte Maulwurfslöcher. Zwar habe ich in einem solchen nie eine Gelbhalsmaus gefangen, aber auch nie eine vor einem Loch — bzw. in einer Falle — vor dem ich nicht auch gewöhnliche Waldmäuse (und meistens auch Rötel- und Spitzmäuse) erbeutet hätte. HEINRICH nimmt an, sylvaticus schlafe vielleicht im Winter, während flavi- collis mit Sicherheit kein Winterschläfer sei. Meine Beobachtungen bestätigten das nicht. Ich vermutete zunächst, flavicollis halte vielleicht einen unterbrochenen Winterschlaf, weil ich bei meinen Winterfängen von 1931. sehr wenig flavicollis erbeutete, während ich sylvaticus stets gleichmäßig gefangen habe. Ich bin jetzt, nachdem ich 1932 auch im Winter eine ganze Anzahl favicollis gefangen habe, der Ansicht, daß sicher keine der beiden Waldmausarten einen Winterschlaf hält. Die Fänge von Gelbhalsmäusen verteilen sich auf die verschiedenen Vege- tationstypen folgendermaßen: Wald 7, Waldrandgebiete 5, Gebiet ”’3”, Schonung, wohin sie auch vom Felde aus gelangt sein können, 7 und Feld 1 (?). Dennoch kann ich es nicht als nachgewiesen betrachten, daß die Gelbhalsmaus ausschließlich im Walde lebe, iwie HEINRICH es allerdings auf Grund seiner Beobachtungen — an fünf Tieren — annimmt. Nach meinen bisherigen Beobachtungen kann ich mich zum mindesten für die Lüneburger Umgebung nicht HEINRICH’s Ansicht anschließen, daß die beiden Waldmausformen völlig verschiedene Lebensweisen führten. e. Wühlmäuse, Microtinae. Die Wühlmäuse sind in Deutschland durch sieben gute Arten vertreten, von denen nach LÖNS drei im Regierungsbezirk Lüneburg sicher vorkommen, während eine vierte, Microtus agrestis, bestmmt zu erwarten ist. Es ist mir nun gelungen, diese Art einwandfrei nachzuweisen, und zwar in drei Exemplaren. Die anderen drei Arten finden sich ebenfalls alle im Bockeisberg. Von der nächsten Verwandten der Microtus agrestis, der Microtus arvalis, die sonst zu den häufigsten der deut- schen Mäuse gehört, habe ich nur eine gefangen. Die Teilgebiete 6 und 7 des Bockelsberges, in denen sie lebt, sind nämlich im Winter zum größten Teil mehr- fach überschwemmt gewesen!) und im Gebiet 2 war teilweise zur Fangzeit nichts angepflanzt. ERNSTING hat 20 bis 30 arvalis im Laufe eines Jahres gefangen. Sie wird also in anderen Jahren, bzw. Jahreszeiten, stärker vertreten sein, wohl kaum aber zur Plage werden können. Es haben mir dementsprechend auch alle An- wohner bestätigt, im Bockelsberg habe es noch nie viele Mäuse gegeben. Die Rötelmaus (Clethrionomys glareolus), deren Vorkommen in der Heide LÖNS mit „verbreitet“ angibt, ist in meinem Gebiet ziemlich häufig zu treffen. Eine Wasser- ratte (Arvicola scherman) zu erbeuten ist mir leider nicht gelungen. Wohl aber habe ich sie zweimal beobachtet und bin überzeugt, daß sie durchaus nicht selten ist; denn sie ist (wie die echten Ratten) sehr schwer zu fangen und verläßt ihren Bau im Winter in der Regel nicht (BREHM). Für ihre ‚Häufigkeit spricht auch noch folgende Beobachtung: Am 19. 7. sah ich beim Begehen des nördlichen Teiles von Gebiet 5 bis ausschließlich zum ersten großen Teich an den Teich- rändern sechs auseinanderliegende Gänge. Pitymys subterraneus (SELYS-LONGCHAMPS), Kurzohrerdmaus, und Micro- tus ratticeps (KAYS. u. BLAS.), Rattenkopf, die allenfalls schon bis in die Lüne- burger Gegend vorgedrungen sein könnten (SCHÄFF gibt sie 1911 für Braun- schweig und Pommern an), habe ich nicht festgestellt. Ein Vorhandensein von Microtus mivalis (MARTINS) kommt für den Reg.-Bez. Lüneburg nicht in Frage. 1) Im ganzen Gebiet 7 habe ich trotz mehrfachen Nachsuchens nur einmal einen kurzen oberirdischen Wühlmausgang gefunden. K. WEDE\MEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 285 f. Mierotus agrestis und arvalis. Die dunkelgraubraune Färbung war bei allen fünf von mir gefangenen Exem- plaren (3 M. agrestis, 1 M. arvalis, 1 nicht bestimmbares) vollkommen gleich. Man kann sie also nicht, wie HENNINGS schreibt, nach den Farben bestimmen. Auch in den einzelnen Maßen und Proportionen war kein Unterschied festzustellen. Das einzige, was zu beachten ist, ist dieses: agrestis habe ich in Schonung (3) und Wald (9) gefangen, während arvalis auf einer mit Gras 'bewachsenen Stelle im Ackergebiet 6 in eine Falle zufällig hineingeraten ist, die mit Fett beködert war, das aber von der rein pflanzenfressenden (DAHL) arvalis nicht angerührt worden war. Eine Verdickung des Vorderbeines gegenüber den echten Mäusen, die auf die Wühltätigkeit zurückzuführen ist, findet sich bei den von mir ge- messenen Tieren dieser beiden Arten nicht, wohl aber bei der mit ihnen verwandten g. Clethrionomys glareolus, der Rötelmaus. Diese ist immer sicher zu erkennen an ihrer rötlich-braunen Fär- bung. Sie hat wie alle Arvicolinae einen kurzen, wohl stark aber kurz behaarten Schwanz, so daß die Schuppenringe im Gegensatz zu den Murinae meistens nur schlecht zu sehen sind. Doch habe ich hauptsächlich gegen Ende der Fangzeit auch einige Rötelmäuse gefangen, bei denen sie gut sichtbar waren. Das heißt aber noch nicht etwa, der Schwanz reduziere in der wärmeren Jahreszeit sein Haar- kleid, sondern ich habe im Juni noch wieder Tiere mit dichtem Schwanzhaar be- kommen. Bei der starken Wühltätigkeit der Wühlmäuse würden lange Schnurr- haare nur störend wirken; deshalb sind diese kürzer als bei den echten Mäusen (bei glar. um gut !/, cm), und liegen mehr an. Die Körperlänge ist mit 9 cm ungefähr die von Ap. sylvaticus. Im ganzen machen die Wühlmäuse 'einen plum- peren Eindruck als die Waldmäuse. Auffällig ist auch bei dieser Art wie bei den Waldmäusen, daß anfangs nur oo gefangen wurden, während ab 15. 2. die beiden Geschlechter sich ungefähr die Waage hielten. — Die Geschlechtstätigkeit begann erst viel später als die der Waldmaus. Genaue Angaben kann ich hierüber aber nicht machen, weil gerade in der entscheidenden Zeit der Fang von Jo auf zwei bis drei Wochen aussetzte. Rötelmäuse wurden gefangen: im Gebiet: 3 4 8 9 10 12 5 fl! g 2 Stück. Sie hält sich also vorzugsweise in der Schonung auf und in sonstigem Gelände, das eine starke Boden- und zum mindesten Strauchschicht hat. Der ebenfalls ge- bräuchliche Name „Waldwühlmaus‘“ kann demnach irreführend sein, weil nicht die Baumschicht, sondern die Boden- und die Strauchschicht den Lebensraum der Rötelmaus bilden. In ihrem Magen fand ich vorwiegend Pflanzenteile; aber auch Fett ver- schmäht sie nicht, denn sonst hätte ich in meinen mit Fett beköderten Fallen nicht so viele Vertreter dieser Art gefangen. h. Neomys fodiens. Die Wasserspitzmaus ist nach LÖNS über das ganze Hannoversche Festland verbreitet. KOHLRAUSCH und STEINVORTH geben sie für Lüneburg als häufig an. Ich habe ein und ERNSTING zwei Exemplare gefangen. Außerdem ist sie vom Bockelsberggärtner und -aufseher LABRENZ im Frühjahr 1931 noch einmal ge- sehen. Im ganzen scheint sie also im Bockelsberge durchaus nicht selten zu sein. Sie ist an den Schwimmborsten, die sich in zwei Reihen am hinteren Schwanzende hinziehen, immer sicher zu erkennen. Zudem sind auch die Füße mit Schwimmborsten versehen. Das Tier ist oben einfarbig schwarz und auf der Bauchseite dunkelgrau (einzelne mit schwarzen Flecken). Die Nase ist bei dieser Spitzmaus länger als bei den anderen (0,6.:0,4). Das Ohr sieht nicht aus dem Pelz hervor. Einen Winterschlaf hält sie nicht, denn das von mir bestimmte Tier ist auf dem Eise gefangen worden, nachdem es zuvor schon an einer eisireien Stelle 286 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. geschwommen hatte und sogar unter dem Eise gewesen war; und in Ueberein- stimmung hiermit sagt LÖNS, sie fische im Winter in Eislöchern. i. Gattung Sorex. Von den drei deutschen Vertretern dieser Gattung kann sSorex alpinus bei Lüneburg nicht vorhanden sein. Dagegen gibt es hier viele araneus und minutus. Während LÖNS araneus für die Lüneburger Heide als „gemein“ angibt, nennt er minutus nur für drei Orte, darunter mit KOHLRAUSCH und STEINVORTH auch für Lüneburg; diese beiden Forscher bezeichnen sie als „selten“. Belege früherer Fänge liegen nicht vor. Ich möchte diese von mir also zum erstenmal sicher nach- gewiesene Art aber durchaus nicht als selten ansehen, jedenfalls nicht für Lüne- burg. Man muß nämlich bei dem Fangergebnis (14 Stück) berücksichtigen, daß das Gewicht dieses winzigen Tieres die Fallen nur schwer zum Zuschlagen bringt, daß also im Verhältnis zu den anderen Arten — wie es in schwächerem Maße auch für araneus gilt — weniger Exemplare gefangen werden. Dies erkannte ich auch schon daraus, daß die ausgefressenen und nicht zugeschlagenen Fallen in über- wiegender Mehrzahl die Spuren von Spitzmauszähnen aufwiesen. In der Lebensweise scheinen die beiden Sorex sich nicht zu ne heiten! Jedenfalls sind bei den Proportionen kaum Unterschiede festzustellen, und in keinem Werk wird für die Zwergspitzmaus etwas Besonderes angegeben. Aller- dings ist diese auch wohl noch nie eingehend beobachtet worden. k. So. nexsaraneuns. Die gewöhnliche oder Waldspitzmaus ist oben schwarz gefärbt -mit einem je nach Beleuchtung mehr oder weniger schwachen braunen Schimmer. Die Ober- seite ist scharf abgesetzt gegen einen braunen Streifen an der Seite, der seiner- seits allmählich in die schmutzigweiße Färbung der Bauchseite übergeht. Erkennt- lich ist diese Art an der Größe, die bei ausgewachsenen Individuen stets über 10 cm beträgt, und an dem rumpflangen oder kürzeren stets kegelförmig‘en Schwanz. Dieser ist zwar nicht stets, wie sonst immer angegeben wird, wohl aber mit seltenen Ausnahmen zweifarbig (siehe Maßtabelle Nr. 42). — Vor ihren Feinden ist die Spitzmaus durch einen Moschusgeruch geschützt, der von zwei Drüsen erzeugt wird, die an der Seite in der Mitte des Rumpfes liegen (und nicht, wie A. u. K. MÜLLER angeben, an der Schwanzwurzel). Diese sind am voll- ständigen Tier nur schwer zu finden, dagegen am ausgebreiteten Fell gut sichtbar. Die Augen sind sehr klein, so daß sie manchmal schwierig zu entdecken sind. Die Ohren ragen wenig aus dem Pelz hervor. Die Spitzen der Schnurrhaare sind meistens stark nach hinten gebogen. Das Gebiß der Spitzmäuse ist am besten charakterisiert durch die viel zitier- ten Sätze CARL VOGT’s: „Die beiden Kiefer starren von Spitzen und geschäriten Zacken. Das Gebiß einer Spitzmaus, zu den Maßen desjenigen eines Löwen ver- größert, würde ein wahrhaft schauderhaftes Zerstörungswerkzeug darstellen“. Das überaus empfindliche Tier braucht aber auch ein solch ausgezeichnetes Gebiß; denn es ist nicht imstande, auch nur wenige Stunden ohne Nahrung zu leben. Wenn SCHÄFF schreibt: „Im Winter fällt sie in tiefen ununterbrochenen Schlaf“, so ist das eine völlige Verkennung der Tatsachen. Zu dem Gegenbeweis nämlich, daß ich sie im Winter viel gefangen habe und bei liegendem Schnee eine habe laufen sehen, kommen noch mehrere Gründe: Die Spitzmaus ist noch empfindlicher als die Zwergmaus (Micromys minutus), von der im Winterschlaf immer viele eingehen, und so würde ein Winterschlaf verhältnismäßig bedeutend mehr Individuen töten als von letztgenannter Art. Ferner findet der am Boden le- bende Räuber im Winter meistens genügend Nahrung an frisch verendeten Tieren, Insekten oder selbsterjagter größerer Beute. Dagegen bieten die Sträucher, in denen die Zwergmaus klettert, in der kalten Jahreszeit keine Nahrung und keinen Schutz vor Kälte, auf den alle Kleinsäuger so sehr angewiesen sind. Das Geschlecht der Spitzmäuse ist in den meisten Fällen nur durch Sezieren festzustellen; und vor der Zeit der Geschlechtstätigkeit ist auch das vielfach ‚recht K. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs. 281 schwierig. Dadurch erklärt es sich, daß ich das Geschlecht bei einer verhältnis- mäßig großen Zahl von Individuen beider Species nicht feststellen konnte. Es lassen sich hieraus also keine Folgerungen ziehen. Im ganzen scheinen aber gleichviel So’ wie 99 vorhanden zu sein. Die Spitzmäuse sind sowohl in allen Waldarten wie an Rändern von Teichen und auf Grasland Zu finden, während sie auf Ackerboden nicht so häufig anzutreffen sind. — Dort werden sie vielfach durch die Crocidura leucodon HERMANN ver- treten. — Die Verteilung der Fänge auf die einzelnen Gebiete zeigt folgendes Bild: Gebiet: 1 3 4 5 6—7 8 y 10 araneus : 6 10 1 4 1 I 8 — minutus: — 6 — 1 4 3 Die Spitzmäuse verlassen nach KRUMBIEGEL ihre Löcher häufiger als alle anderen in dieser Arbeit behandelten Tiere auch am hellen Tage. Am 1. 2. sah ich, wie oben schon erwähnt, in der Mittagszeit eine bei einer Falle. Am 1. 5. hatte der Bockelsberggärtner und -aufseher LABRENZ eine meiner Rattenfallen um 15 Uhr nachgesehen und nichts darin gefunden; um 18,30 Uhr fand ich in dieser Falle eine araneus, die bereits angefressen war. l. Sorex minutus. Die Zwergspitzmaus ist im allgemeinen auf der Oberseite etwas heller gefärbt als die Waldspitzmaus. Sie ist im Gegensatz zu dieser nie über 10 cm lang. Der mehr als rumpflange Schwanz ist fleischig und von walzenförmiger Gestalt. Das Gewicht dieses kleinsten deutschen Säugetieres beträgt nach meinen Messungen mindestens 2,8 gr und anscheinend nie über 4,5 gr, während die vorige Art ein Durchschnittsgewicht von 6,2 gr hat bei einem Mindestgewicht von 4,5 gr. Die Spitzen der Schnurrhaare sind meistens nicht oder nur sehr wenig gebogen. F. Zusammenfassung. 1. An erster Stelle ist hier zu nennen die Schwanzringzählung bei den beiden Waldmausarten (über die schon besonders berichtet wurde, WEDEMEYER 1936), die vielleicht nach genauer Nachprüfung eine Möglichkeit zur stets sicheren Be- stimmung an die Hand gibt und somit zur endgültigen Lösung der lange strittigen flavieollis-Frage. 2. Von besonderer Bedeutung hauptsächlich für die Säugetierkunde der Pro- vinz Hannover ist der erste Nachweis eines Vorkommens von Microtus agrestis im Bereich der Lüneburger Heide. 3. Fast ebenso wichtig ist es, daß Sorex minutus zum ersten Male sicher nachgewiesen ist, wenn sie auch schon früher gemeldet war. 4. erwähne ich die Beobachtung und Deutung der Tatsache, daß das Leben der Mäuse in vielen Beziehungen vom Wetter abhängig ist. G. Tafelerklärung. Tafel VII, Abbildung 2. Karte des Bockelsberges bei Lüneburg mit den eingezeichneten 11 Gebieten (vergl. pg. 272—273). Tafel VIII, Abbildung 3. Apodemus syWwaticus Q, Juni 1931, extreme sylvaticus-Färbung; Oberseite verwaschenes Braun; Uebergang allmählich; Unterseite grau mit leichtem braunen Ueberflug und schwachem Brustfleck. Außerdem zu beachten: die 6 Zitzen und hier wie auch auf den folgenden Bildern die Haarwirbel am Hals (2 oder 1), und den Abstand zwischen After u.Geschlechtsöffnung bei Q Q (Abb. 5,8,9) u. Jo’ (Abb. 6,10, 11). (Unterscheidungsmerkmal bei lebenden Mäusen: g’ großer, © kleiner Abstand). Abbildung4. Apodemus flavicollis Q, 1931, lfde. Nr. 6; Mittlere flavicollis-Färbung (etwa zwischen Abb. 9 und 10): Oberseite lebhaft, an den Seiten gelblich. Trennlinie sehr scharf; Unterseite hellweiß, Brustband fast unterbrochen. Abbildung5. Apodemus sylvaticus J', l£de. Nr. 95; Färbung: typische sylvaticus mit Brust- fleck; Trennlinie mittelscharf; Unterseite grauweiß, kleiner Brustfleck, verschwom- mener brauner Strich (oder schmaler Ueberflug) bis Penis, an den Seiten, wo nie Ueberflug, heller werdend. Abbildung6. sylvaticus ',\fde.Nr.86; Färbung: typische sylvaticus ohne Brustileck ; Ober- seite verwaschenes Braun; Trennlinie scharf; Unterseite weiß mit leichtem Uebertlug. Abbildung 7. Apodemus flavicollis Q, ide. Nr. 9; Färbung: Oberseite lebhaft; Trennlinie sehr scharf; Unterseite „weiß“ wie sonst nur bei sylvalicus; Brustband breit, an schmalster Stelle 6 mm, 288 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Abbildung 8. Apodemus flavicollis 2; lide. Nr. 19. Färbung: Oberseite lebhaft; Trenn- linie sehr scharf; Unterseite hellweiß, Brustband wie sonst nur bei sylvaticus unter- brochen, Fleck sehr klein (erscheint auf dem Bilde etwas zu groß). Abbildung 9. Apodemus flavicollis ?; \fde. Nr. 13: Färbung: Oberseite hell; Trenn- linie sehr scharf; Unterseite blendend weiß, Brustfleck mittelgroß, Band rechte Körper- (linke Bild-) Seite unterbrochen, linke Körperseite fast unterbrochen. Abbildung 10. Apodemus flavicollis S'; \fe. Nr. 15. Färbung: Oberseite ausgeprägte Rückenzone; Trennlinie sehr scharf; Unterseite blendend weiß (nur auf dem Bild etwas dunkler wirkend), Brustband auf rechter Körperseite fast unterbrochen, links ausgeprägt. Außerdem zu beachten wie auch bei Abb. 9: die besonders helle Partie um Penis und Anus, Haare dort alle bis an den Grund weiß. Abbildung 11. Apodemus flavicollis '; lide. Nr. 30; extreme flavicollis-Färbung; Ober- seite hell, lebhaft; Trennlinie sehr scharf; Unterseite blendend weiß, Brustfleck lang, Band breit, an schmaler Stelle 6 mm. H. Literatur. BENICK, L., 1932. — Die Säugetiere des Dummersdorfer Ufers. — Das linke Untertraveufer (Dummersdorfer Ufer), Lübeck. BROHMER, P., 1927. — 5. Klasse: Säugetiere, Mammalia.. — Brohmer-Ehrmann- Ulmer, Die Tierwelt Mitteleuropas, 7, 3. — Quelle und Meyer, Leipzig. DAHL, F., 1925. — Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. — Gustav Fischer, Jena. HEINRICH, G., 1929. — Ueber Sylvaemus sylvaticus L. und favicolis MELCHIOR. — Zeitschrift für Säugetierkunde 2, pg. 186. HENNINGS, C., 1909. — Die Säugetiere Deutschlands. — Wissenschaft und Bil- duag 66. — Quelle und Meyer, Leipzig. HILZHEIMER, M., 1931. — Das Naturschutzgebiet Schildow. (Kalktuffgelände am Tegeler Fließ). — Julius Neumann, Neudamm und Berlin 1931. 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Ben nn ideen ne un nn mern en nn ren nn Veen nenn un H B B L e ı im i rs A So ® e n Er B x N 5 ? 5 Y Er ni I a En EE F Bundmnetie enann mt nn in en nn a ne nn Le ae ” . ” a Eu . ir we ‘ wi es R . . F ‘ . u . Ba. a. . , lee 2 Per 25 j 2 H > 5 Br B er r_ \ IRE ji - . u ve er E . Hi wer ft r F4 San: - ° hg wi % Ü 4 . 1 Pen ET $) 3 ze 5 RN \ N, = 3 * ' = 4 R Fl L . [mer ' 4 ” & 7 Bu (rege \. we 5 RN 5 fi A en yo | { e 2er ? r ars 2 ? Bi un l „ d Base z TE e L ri = ir N .r a ! H Fi . r Bi: u 5 s B ’ Eu R 5 E a . Be 5 ü 4 z.” ® E FE ER v4 A & 1 5 ED ge n Es a ü Kr u . FR, : H u 2 j - Balz LER, ae » . * .* E N Er -£ 3 an I a t Hr . w A 5 % h z 2 -& i a . . # ES Rz 5 Li - [2 ü u - == U R = L ” f u \\ en j 8 s r . M 5 . £ ef: k B Zn r . 6. i De ne \ x [| . ' ‚ a: np Part a re a m t \ BR: me En Br | . i 5 u; ki . ee D P m u 5 i i El. f i “ b ö 8: > ö Der h I L u hi . j P 4 j d j . \ ee j 1 R de. ul, 1 Tr . 44 Jah 293 IE BIT . 5% £ ’ R ER Pay Zeitschrift für Säugetierkunde, Band 16, 1941. Mater IE % Abb. 4. Abb. 3. Zu J, DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Capromyidae, u ee . E # EN P jr HK . ., | 2 A kl, \ B 2 2 en nr N N a er . BR ar a a u | $) Be Dr Er, Le 4 { ! [) j . n er 4 { . EN | ' f ' L; F \ a « | ’ ji PB ) f » N i { | ß . ’ 2 i [3 ı ‘ ‘ ‘ r a j . a . - f Y ’ Eu an eh : \ 5 ler e : . 7 Zeitschrift”für”Säugetierkunde, Band 16, 1941. Tafel III. Abb. 5. Abb. 6. Abb. 9. Abb. 10. Abb. 11. Abb. 12. Abb. 13. Abb. 14. Zu J. DRÄSEKE, Schädel und Gehirn der Capromyidae. h (2 Er ing 7 u a a ne Puh ir, ae, ne BR 1er ie N En TEN ee: nu | ERTL RAUM Zeitschrift für Säugetierkunde, Band 16, 1941. Tafel IV- Abb. 1. Zu M, WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. Tafel V. j 7 © 5 = A 2 5 - nn s = {as} Qu E = © en) un {eb} S . & © fe 3 en) - R (&) un ; © = = S x =, rn {eb} < 4 E F E 8 Ag as) =) © Fı S 2 =! E 2 = = ® pe) 5 un 1) at es an > = 8 F :8 Do 2 5 4 = = do) =} 8 En & rS © n Re) [eb] N u nen BEE U BE rt De Zinn ii en nn en Einen ne . nn nn uns a ER EEE 1 NR EN GEN AU, © - ec u ah EN IN ER, Ko Da u # Zeitschrift für Säugetierkunde, Band 16, 1941. Tafel VI, Abp. 8: Abb. 9. Zu M. WESTENHÖFER, Über die Organe eines Schimpansenfetus. a Eee En ET Bye ee ve Penn en ern f t P - B e Er Bd 2 ‚ #77 Die er j > \ B = - Eee ä f s hr BE Ze va: ; ws % er Ba A Per x “ N: ei De < - * - 2 GET: N RR %, dr P FR - . b E Eu ı L je 1 ’ e . > = Rt 2 Im Pr u ' - f a. ‚ be Per nr . . R Se } FEN a NR ee ed Pi ne 6 ee ae nie RAR 2 neh N 2, j Hz ß 1 i . j 1. ym f 2 ’ - 2 AR et u EB r DD a N EEE er R - au a 1 , ı NV: N IL F ie Fe u 3 I nd = ß ” e Fz » ‘ b j ’ en f Y jr a ü j = er N . ’ - „ an s v ' v e ü x E72 x A B P } x 2 ’ r R P fi ’ h R f B- 2 [" . “ u u f £ 5 i R h . ’ P f f Def ee 4 er De B n ’ = AN Cr “ . ’ z v e r Re ”' N ) ri Bi Mu Zeitschriit fur Daugetierkunde, Band 10, 1LY#Ll, N Abb. 8. x IA. an N | \Rote N ı ) nschleus ee Abb. 2. Karte des Od Beitt ’ Zu K.-0O, WEDEMEYER h , en Fe I’ ma men r . fe Verer Zeitschrift für Stugetierkunde, Band 16, 1941 Tafel VIT. \ \ \ Ni 1 | zer] Ve N je \ f KASTEN NA AND Abb. 2. Karte des Ostabhanges des Bockelsberge Zu K.-O. WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugeriaung Lün« burgs. PR ö IrY er erden . ir RR REU HELL S BEa Bit J a) j fi T ., ' . \ ‘ f . D oe 2 } = f a 2 ' h a " PR} + Rn Er al r*.; A Er 5 5 0 » ® ed f 5 Eh . u ” ” har 5 + ‘ 5 . [&) E3 ” 5 ı , z Lv ar a 5 g ix je a " & I. sei Z . . DE 5 r z i .i ‘ y fi D & F ü 0 . iv i = * Fu | je z B Laur © CD nd = . 5 - . A Es a i - - Fr -.4 B « 2 1 “ . i ? “ eh h r » - R ’ i . vn: f «Ey war y I; h { . ‘ “ v- - ’ } ’ “ . ß D w v . B Di 14 = .* ö ' .. \ \ us B \ Ark . on A 5 » . u \ 2 B Ze ” # ig . ai war - u j u en Pr s 4 ri f ' . an en we - - . 0 y ei ee ne en Zu 5 -® B r r E > PEREEL NL ar na ae 1 Mm i - Ar? I) “A wi, Abb. 8. a u rt w Abb. 10, Zu K,-0O, WEDEMEYER, Beiträge zur Kleinsäugerfauna Lüneburgs, Ban unde, ir Saugetier Abb, 9 eitschri X RE En Abb. 6, se 0 a En un _ cm seo 3 en ir. a ee . Bo: een P j ae h Y * Von nn % . A rs i a k ’ ’ 5 f 1. 3 . I ı | ,, - 5 L —_r - A ur nn ni, - Te ns 5 . . zo . = ® Ber . n Be EEE N 2, N ee A Il. Anhang. 1.) Index der Personennamen. AAGARD 45, 48, 81, 108, 216, 228. ADLOFF 216, 228. AKEN, VAN 201. ALEXANDER 279. AE 17. ALLEN 1, 5, 6, 17, 19, 52, 76, 82, 83, 85, 86, 88, 90, 117, 124, 125, 127, 138, 189, 158, 171, 173, 174, 177,192, 194, 228, 231, 240, 244. ALSTON 190, 228. ANDERSON 169. ANDERSSON 91, 92. APOLLINAIRE 193, 199, 212. ARCHBOLD 1, 6, 110, 111, 112, 116, 177. ARLT 169. BALLOU 194. BANGS 190, 225, 230. BANKS 140, 169. BARCROFT 250, 255. BARRETT-HAMILTON 282. BARTHOLOMEW 228. BARTLETT 211, 228. BEAUFORT 169. BEAUX 190, 193, 228. BECCARI 35. BEHN 57, 204, 215. BENICK 288. BERGER 263. BERGMANN 141, 158. BIDA 48. BIESTER 206. BLANFORD 1, 11, 18—17, 55, 60, 61, 62, 71—75, 78, 79, 104, 107, 120, 130—132, 1332 169, Lot, 174, 176, 177. BLASIUS 284. BLUNTSCHLI 193, 197, 198, 228. BYE id 19,210 55,762 65,67, 71, 73—75, 78, 79, 102, 104, 106, 107, 111, 1.14.8120. 129 17100173, 194.176, 177. BOCK 129. BODDAERT 11, i4. v. BOETTICHER 264—270. BOISSET 210. BOLK 253. BOMBAY SOC. 171. BONHOTE i7, 19, 23, 24, 32—35, 40, 45, 78—80, 82, 86, 88, 90, 91, 94, 96—99, 101, 104, 106, 107, 114, 131, 133, 134, za 17. BOURDELLE 185. BOUTET 190, 191, 213. BRANDES 250, 278. BRANDT 238, 239, 243. BREHM. 284. BRIDGES 204. BRISSON 55, 169. BROEK 216, 228. BROHMER 280, 288. BROWN 280. BRÜGEL 37, 106, 108. BRUNNER 256—263. BUDIN 203. BUFFON 55, 64, 169. CABRERA 192, 198, 202, 206, 208, 228. CANTOR 21, 114, 169, 177. CARMIOL 190, CASTELNAU 204, 212, 214, 215, 228. CHASEN 19, 32—36, 38, 47, 49, 79, 94, 95, 98,105— 107,113, 114, 181, 171,174—178. CHIEVITZ 232. CLAUS 232. COLINE 207. 19 290 CONNELL 195, 196, 200. COTTIN 19. CROIX, DE LA 43. CRUMP 71. CUVIER 1, 93, 94, 175, 183, 192, 197, 209, 228. DAHL 279, 285, 288. DAHLBOM 211, 214, 228. DAMMERMAN 40, 41, 100, 170, 171, 175. DAUDT 253. DAVIDSON 58, 59, 67, 68, 104, 174, 177. DEGLO 207. DEIBRICH 193, 203. DELBRÜCK 68. DENNEBECQ 192, 196. DESMAREST 41, 171, 183, 203, 209, 228. DEUOT 194. DEVILLE 204, 212, 215. DEYROLLE 210. DIEBOLT 212. DRÄSEKE 238 —244. DRAHE 207. DUBOIS 228. EGGELING 238, 243. EHRHARDT 202, 205, 206. EISENHOFER 47, 80. ELLIOT 190, 192, 194, 196, 203, 206, 211, 213, 219, 225, 228. ERNSTLING 271, 273, 277, 278, 279, 284, 285. ERXLEBEN 10, 11, 14, 170, 171, 183, 186, 189, 197, 228, 278. EVERETT 32, 140, 170. FABER 28. FELIX 252, 253, 254, 255. FERRUDI 207. FESTA 190, 196, 228. FILCHNER 180. FINTELMANN 206. FISCHER 209, 228, 249, 255. FLEMMING 211. FLOWER 79, 104, 106, 171, 174, 176. FONTANIER 191. FRANK 34, 197, 199, 200, 214. FRANZ 218. FRANZIUS 190, 213, 228. FRECHKOP 170, 249, 255, Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. FREDE 249, 255. FRIEDENTHAL 246, 255. FRUHSTORFFER 108, 115. FRY 47, 72, 120, (71, 173, Ins FU 91, 174. GARLEPP 196, 200, 209, 212. GEAY 200, 212. GEOFFROY 24, 171, 183, 184, 186, 198, 194, 205—207, 209—212, 214, 215, 228, 278. GEORGE 191. GERCKE 24, 25, 45. GERHARDT 252, 253. GERRARD 86, 41, 57, 141, 190, 198. GERVAIS 73, 74, 173. GLOGER 142, 158. GODMAN 198. GOLDFUSS 183, 184, 186, 197, 206, 210, 228. GOLDMAN 191, 228. GRABOWSKI 34. GRAY 1, 5, 6, 9, 11, 18, 15, 33, 52, 53, 92, 93, 102, 104, 106, 107, 110, 111, 115, 121, 122, 140, 170, a Aa, 178, 198, 194, 203, 206, 228. GRENIER 212. GRUBE 225, 228. GUISOT 212. GYLDENSTOLPE 19, 33, 34, 45, 47, 79, 83, 96, 101, 105, 106, 107, 140, 170, 171, 174, 176, HÄBERLIN 192. HALBERSTÄDTER 44. v. HANSEMANN 204. HARTERT 18, 32, 33, 173. HARTMAN 190, 197, 229. HARTMEYER 208. HAUCH 2583, 255. HAUSER 130. HEINRICH 279, 230—284, 288. HEINZE 48. HEMPEL 207. HENNINGS 279, 285, 288. HENSEL 206, 229. HERLITZ 256. HERMANN 3287. HERRATH 251, 255. HESSE 251, 268. Index der Personennamen. HEUDE 1, 6, 110, 117, 178, HILL 66. HILZHEIMER 288. HINTON 5, 17, 72, 78, 120, 121, 122, 171, 23 175, 178. | HODGSON 1, 17, 118, 120, 121, 171, 178. HOFFMANNS 198. HOFFMANNSEGG- 208. HOLLE 239. HOLLISTER 183, 190, 200, 229. HORSFIELD 1, 14, 17, 28, 27, 40, 41, 77, 78, 100, 121, 170, 171, 172, 175, 176, 178. HOSE 34, 35, 101, 109, 110, 113, 189, 171, 176, 177, 178. HOWELL 85—88, 90, 91, 117, 124, 127, IT 8: HUMBOLDIT 183, 184, 191, 194, 206, 209, 215, 225, 229. IHNE 23, 25, 45. IPA 206. JACOBI 84, 85, 91, 92, 124, 126, 127, 175, 178. JACOBSHAGEN 242, 243. JENTINK 6, 13; 14, 17, 31, 34, 41, 94, 171, 176. JERDON 14, 17, 58, 68, 170, 172, KÄHNE 210. KALINOWSKI 203. KANT 254. KAUP 186, 210, 229. KAYSERLING 284. KEGEL 272. KELAART 11, 13, 60-63, 73—75, 170. KELSALL 24, 172. KEPLER 196. KERR 183, 186, 191, 197, 208, 229. KINDER 101. KLATT 238. KLEINSCHMIDT 5, 170. KLITTKE 215. KLOSS 13, 15—17, 19—21, 23— 25, 27—388, 40—51, 55, 57, 61, 62, 72, 74, 78—80, 85, 87, 88, 93—98, 100-102, 104—109, 111, 113—115, 120-122, 131, 133, 170 — 2 ar KNOLL 241. KNY-SCHEERER 197. KÖHLER 245, 255. 291 KÖNIG 5. KOHL 74, 75. KOHLRAUSCH 278, 285/6, 288. KOLLER 190, 229. KONIETZKO 72. KORVI 207. KRAUS 279. KRIEG 203, 225, 229. KRUMBIEGEL 287, 288. KÜHNE 249, 255. KÜNSEMÜLLER 273. KUHL 184, 2.6, 208, 229. LABRENZ 281, 285, 287. LAKO 196. LAMARE PIQUOT 72. LAYARD 62, 173. LEACH 55, 173. LEISEWITZ 5. v. LENGERKEN 4, 185. LENKEIT 249, 255. LESSON 1, 5, 6, 52, 58, 55, 71, 170, 173, 136,200. 210,211, 214,,215;.229, LINDSAY 183, 17, 50, 51, 55, 58, 60, 70, BO7A 73 792.104, 105,,121,.122..172, als, 116, 178: LINNAEA 13, 14. LINNE 1, 6, 9, 20, 88, 52, 54, 55, 71, 76, 995.93, 102, 110,111, 117, 170,183, 186, 190, 197, 210, 211, 229, 254, 278. LINZ 23. LÖNNBERG 34, 172, 183, 184, 191, 193, 196-199, 208, 205, 211, 212, 229, 233. LÖNS 278, 279, 284—286, 288. LUMHOLZ 33. LYON 2533, 36-38, 41—44, 101, 118, AI DT 176, LIT. MACCLELLAND 10, 17, 121, 172, 178, MACKENZIE 79, 104, 105, 131, 142, 175, 176, 178, MAJOR 6, 52, 58, 117, 170. MALLE 207. MAMMIER 190. MARTIN 195, 196. MARTINS 284. MATSCHIE 124, 136, 178. MECKLENBURG, HERZOG A. F. ZU 14. MEISE 5, 185. 19% 292 MELCHIOR 273, 280—282, 288 MELTL. 90,91, 137, 148, 151, 170, 175. MENDEN 28, 37, 41, 43, 96—99, 101, 140. MENEGAUX. 200. MERTENS 5. MEYER 61. MIJSBERG 252, 253, 255. MILLER 7, 19, 28, 25—27,'29, 30, 82, 33, 88, 40, 42—46, 48—51, 79, 91, 92, 94, 96, 98, 99, 104, 105, 115,170 172.175, 176, 177, 262,280, 1982 288. MIBES IT. 789102713, 015, 18: MILNE-EDWARDS 1, 67, 76, 80, 84, 85, 106.124, 126,173, 105, 176, AUS. MITCHELL 189, 229. MIVART 242 —244. MJÖBERG 34, 87, 140. MOCEQUERIS 204. MÖNER 194. MOHR 238, 240, 241, 244, 256, 257, 272, 281, 282, 283, 288. MOROGUES 212. MORRIS 17. MORRISON-SCOTT 5, 185. MOSZKOWSKI 28, 43, 170. MÜLLER 1, 26, 83, 42, 110—113, 172, 176, 177, 286, 288. | NÄBE 256. NAEF 258. NAUCK 253. NEHRING 206. NEHRKORN 193, 198. NEUMANN 4, 28, 87, 41—48, 45, 96, 98, 99, 102, 208, 207, 288. NIETNER 75. NUHN 232. OETCKE 271. OLALLA 193. ORBIGNY 184, 208, 214, 215, 229. OSGOOD 19, 48, 80-83, 85, 86, 88-90, 102, 106, 107, 117, 125, 134, 135, 188, 170, 172,175, 176, 118, PAGEL 86, 140. PALLAS 273. PARZUDAKI 199, 210. PELZELN 74, 75, 173, 214, 229. PENNANT 1, 10, 11, 14, 40, 170. Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. PETERS 5, 68, 185, 249. PETERSEN 43. PEYER 211. PHILLIPS 11—18, 17, 52, 6063, 7476, 142, 143, 170, 172—174. v. PLESSEN 35, 42, 141. POCOCK 6, 52, 58, 64—66, 170, 174. POEPPIG 238, 244. POEY 238, 244. POHLE 4, 184, 238. POITEAU 200, 212. PREUSS 211. v. PREUSSEN 196, 210. PUCHERAN 183, 184, 193, 203, 208, 229. v. PUSCH 183—237. RAAP 48. RAFFLES 1, 20, 21, 23, 172. RAMSAY 246. RANDOW 212. REDDEMANN 61. REHN 27, 42, 94, 173, 176. REICHENBACH 186, 189, 197, 210, 229. REINHARDT 184, 213, 229. REINICKE 278. RENDAHL 5. RENGGER 183, 204, 229. RENSCH 170. RETZIUS 242, 244. RIDGWAY 3, 13, 18, 109, 121, 170, 186, 191, 195, 229. RIDLEY 24, 96, 114, 148, 172, 176, 177. ROBERT 198, 203, 204, 207. ROBINSON 18, 15—17, 19, 20, 23—25, 27 bis 83, 36-838, 40-51, 55—57, 61, 62, 67, 68, 72, 74, 7880, 82, 85, 87, 88, 98, 94—98, 100-102, 104—106, 109, 111, 114, 115, 120—122, 131, 138, 148, 170, 172-174 Aa ROCHE 196. ROHDE 129. ROLLER 206. ROMPEL 289. ROSENBERG 249. ROTHSCHILD 190. ROUSSEL 191. RUGE 249. RYLEY 12, 13, 15, 16, 19, 55, 57, 60, 70, 74,79, 133, 172 IA 2 Index der Personannamen. 293 SACHTLEBEN 280, 281, 288. STIEVE 245, 251. SALMIN 190. STOETZNER 92, 127. SANBORN 17, 172. STONE 27, 42, 94, 173, 176. SARASIN 144, STUART 196. SAUTER 91. SWINHOE 88, 91, 175. SAY 288, 244. SYKES 14. SCHAEFER 18, 127. SCHÄFF 279, 282, 286, 288. TATE I, 26, 110142, 116, 177, 185. SCHILLINGS 264, 266, 268. TEMMINCK 41, 76, 79, 175, 210, 230. SCHINDEWOLF 258, 255. THAYER 225, 230, 231. SCHLEGEL 1, 33, 42, 110—118, 172, 176. | THOMAS 1, 5—7, 11—13, 17—19, 28, 25, mas, 214, 215, 299. 26, 32, 33, 40—42, 45—48, 50, 52, 58, SCHLÜTER 41, 43, 96, 190. 55, 60-68, 65, 72—76, 78—81, 83—88, SCHMORL 206. 90, 92—94, 96, 97, 100—102, 104—107, SCHNEIDER 28, 42, 115, 170, 172, 177. 109—111, 118—115, 118—128, 180—132, SCHOEDE 14. 134, 135, 138, 139, 148, 170, 173—178, SCHOMBURGK 183, 194—196, 202, 229, 183, 184, 190, 191, 193, 196, 200, 208, 281. 211, 213, 214, 215, 230. SCHRADER 14, 61, 62, 68. TOURNIAIRE 194. SCHRAMM 190. TROUESSART 6, 7, 9, 52, 53, 171. SCHREBER 17, 40, 170, 273. TRUSTEES 193. SCHREIBER 220, 224, 229. TSCHUDI 192, 196, 198, 230. SCHREINER 253, 255. TULLBERG 238, 239, 243, 244. SCHULTZ 212, 216, 217, 223, 229, 245, 255, SCHULZ 198. VARENNES 19. SCHULZ-KAMPFHENKEL 195, 196, 198, | VERREAUX 192, 200, 207. 200, 226. VOGEL 185. SCHWANDA 205. VOGT 248, 286. SCLATER 61, 211, 213, 229. VOIGT 186, 210, 230. SCOPOLI 17, 173. SELLO 196, 206, 208. WAGNER 17, 192, 195, 211, 230. SELYS-LONGCHAMPS 284. WALLACE 35, 41, 102, 171. SEMON 101. WATERHOUSE 1, 55, 60, 64, 67, 71, 73, SEYDLITZ 229. 74 174. SHAW 273. WATSON 190, 191. SHEBBEARE 17, 173. WAYMAN 191. SHORTRIDGR 173. WEBER 106, 171, 238, 244, 249, 255. SIEBER 198, 211. WEDEMEYER 271—288. SIGUIN 193, 197, 212. WEINERT 209, 230. SKUTSCH 224, 229. WESTENHÖFER 245—255. SNETHLAGE 198. WETTSTEIN 288. SODY 31, 40, 41, 100, 173, 176. WICKENHEISER 193. SONNERAT 17, 173. WIDMANN 48. SPARMAN 1, 38, 40, 173. WIED 230. SPIX 183, 192, 200, 201, 208, 209, 226, 229. | WIEDERSHEIM 232. SPURRELL 191. WIENER 193, 212. STARCK 219, 220, 222, 224, 230. WIET 198. STEINBACH 2083, 204, 214. WILLINK 31, 41. STEINVORTH 278, 285, 286, 288. WÖLBER 28, 96. STICHEL 14. | WOLFF 280. 294 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. WOLLEBAK 5. WROUGHTON 1, 11—18, 15—19, 23—26, 40, 42—50, 55—65, 67—69, 7176, 78, 79,,. 93, 100, 104.105 10.113215 118, 120—123, 131, 171,:173—178. ZAHN 1—182. ZERN 106. ZIEHEN 242, 244. ZIMMER 4. ZIMMERMANN 14, 38, 40, 173. 2.) Index der Tiernamen. Alcelaphus cokei 265. Alouatta 216, 224, 230. Aotus 185, 217—219, 220— 225, 227, 280, 2383. — boliwviensis 231. — gularis 231. — lanius 231. — nigriceps 231. — senex 231. — bıwvirgatus 231. Apodemus agrarius 273, 278. — flavicollis 271—273, 279, 280—284, 286 bis 288. — sylaticus 271, 273—275, 277— 279, 281 bis 285, 287, 288. — wintoni 282. Arvicola scherman 273, 284. Ateles 184, 216, 224, 225, 227. — lagotrichus 224, 225, 230. — pamiscus 218. Atelinae 185. Atherura africana 243. — fasciculata 243. Baginia 5. Boocercus 267. Callicebus 217, 227. Callosciurus 5, 6, 7, 9, 140, 147, 157. — notatus 5. — — orestes T. Callıthrisc boliviensis 214. — sciureus 214. Calyptrocebus 186, 189, 197. Capromyidae 238—244. Capromys melanurus 238, 239, 241, 244. — nana 238, 240, 244. — pilorides 238, 239, 241, 244. — prehensilis 238, 239. Cebus 184—237. — aequatorialis 192. Cebus albifrons 184, 188, 189, 192, 193, 196, 209, 210, 228, 227, 230, 283, 286. — albifrons 184, 209. — flavus 184, 187, 210. apella 188, 184, 187, 189, 197, 209, 216, 219, 221—227, 235. — apella 183, 188, 197, 198, 200, 225, 227, 231. — avus 183, 188, 189, 205,221 223, 233. — azarae 183, 187, 204, 205, 225, 227, 232. — brumneus 194. — chacoensis 183, 188, 208, 209, 225, 227, — cucullatus 183, 188, 200, 224, 225, 227, 238. — elegans 183, 187, 204, 205, 227. — griseus 183, 187, 208, 207, 209, 222, 223, 227, 232. — hypomelas 184, 188, 208, 223. — juruanus 183, 188, 199, 203, 227, 232. — hibidinosus 205. — macrocephalus 183, 188, 201, 202, 225, 227, 231. — magnus 183, 188, 202. — maranonis 183, 188, 198/199, 227. — margaritae 183, 188, 200, 231. — morrulus 183, 187, 189, 207, 222, 225 bis 227, 233. — nigritus 183, 187, 189, 206, 215, 216, 222, 225—227, 230, 232, 233. — robustus 184, 188, 189, 208, 223, 233. — sagitta 184, 188, 208, 222, 223, 227, 232, 233. apiculatus 194. azarae 204. barbatus 196, 210. brissonti 210. buffonii 200. caliginosus 206. capillatus 194. Index der Tiernamen. Cebus capueinus 183, 184, 186, 189, 192, 202, 209, 213, 214, 216, 219, 223—227, 234, — — albulus 183, 187, 191, 220. - capueinus 183, 187,189, 190, 191, 194, 219, 221, 222, 224—226, 230, 231, 233, — — chrysopes 183, 187, 189, 192, 197, 216, 218, 220, 221, 223—225, 227, 230, 233. — — flavus 193. — — gracilis 183, 187, 189, 192—194, 196, 219, 220, 221, 223—-226, 231, 233. — — hypoleucus 183, 187, 189, 191, 192, 220, 221, 224—226, 231. — — imitator 191. — — leporinus 183, 189, 195,. 221, 224, 226, 233. — — hbidinosus 187. — — nigripectus 191. — — olivaceus 183, 187, 189, 194, 195, 205, 221—226, 231, 238. trinitatis 183, 187, 189, 194, 221, 224, 233. — — versicolor 183, 187, 189, 193, 194, 220, 921, 924, 295, 233. — castaneus 194. — chrysopes 192. — cirrifer 206. — crassiceps 203. — cristatus 197. — cucullatus 200. — curtus 190, 225. — cuseinus 183, 184, 187, 189, 196, 219, 220—225, 227, 230, 231, 233, 236. — — cuscinus 196. — elegans 205. — fatuellus 200, 206. — — macrocephalus 197. — — peruanus 198, 203. — — tocantinus 197. — fistulator 197. — flavescens 210. — — cuscinus 196. — frederici 209. — frontatus 206. — fulvus 208. — gracilis 192, 193, 196. — griseus 203. — hypoleucus 190. — — hypoleucus 190. — hypomelas 208. 295 Cebus imitator 190, 191. — leucocephalus 193. — leucogenys 206. — Fibidinosus 205, 208. — — pallidus 203. — — juruanus 199. — limitaneus 190. — lunatus 206. — macrocephalus 201, 222, 224. — malitiosus 196, 219. — margaritae 200. — monachus 209. — niger 206. — nigrivittatus 195. — olivaceus 194. — pallidus 203. — robustus 198, 208. — sciureus 184, 188, 211, 213, 218, 219, 222, 223, 224, 227, 237. — — albigena 384, 188, 212, 230. — — boliviensis 184, 188, 189, 214, 227, 232. — — cassigquiarensis 184, 188, 215- — — citrinellus 184, 188, 189, 214, 227, 232. — — oerstedi 184, 188, 213, 214, 223, 224, 227. — — pluvialis 184, 188, 212, 213, 227. — — sciureus 184, 188, 189, 211, 212, 213, 223, 224, 230, 232, 238. — suberistatus 206. — umicolor 192. — variegatus 209, 224. — vellerosus 206. — versuta 203. — zanthocephalus 209. — zxanthosternos 209. Cercopithecus 186, 197, 210. — flavus 210. — nigritus 206. Chrisothrix oerstedi 213. — sciurea 218. Chrysothric 186, 210. — entomophaga 214. — nigrivittata 211. — sciurea 215. — sciureus cassiquiarensis 215. Clethrionomys glareolus 271, 273, 274, 275, 279, 284, 285. Coendu villosus 240, 242, 244, Oricetus cricetus 273. Crocidura 278. 296 Orocidura leucodon 257, 258, 260, 262, 263, 287. — mimnula 257, 261, 262, 263. — russula 257, 259, 260, 262, 263. Orocidurinae 256— 263. Dremomas 1,6,7,9, 90, 31,219, 19%, 142, 143, 146, 149, 157, 169. — lokriah bhotia 121. — — garonum 119, 120. — — lichiensis 86, — — mentosus 123. — — pernyi 86. — — subflaviventris 121. — macmillanı 118—120, 122. — melli 130, 136. — pernyi 124. — — calidior 127, 128. — — chintalis 127, 128. — — flavior 124, 126, 128. — — griselda 124, 125, 126, 127. howelli 122, 123. — — imus 122, 123, 124. — — lichiensis 124. — — mentosus 119, 120, 122, 123. — — modestus 127 129. — — pernyi 121, 122, 124. — — senex 127 129. — pyrrhomerus 130, 135, 138. — — gularis 130, 185. — rufigenis 126. — — adamsoni 118, 130, 132. — — fuscus 83. — — gularis 84. — — laomache 33, 134. — — lentus 124, 125. — — opimus 118, 131, 132. — — ornatus 83. — senex 127, 128. Eosciurus 6, 9. Eoxerus 6, 52, 53. Erethizon dorsatus 240, 242, 244. Erethizontidae 243. Erythrosciurus 5. Eucebus 186, 197. rm Eutamias 7. Funambulus 1, 5—7, 9, 12, 52, 53, 92, 98, 142, 148, 145, 147, 148—150, 157, 158, 109: Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Funambulus bengalensis 57. — castaneus 9. — hosei 109. — indicus 55. — insignis 94, 96, 101. — —- jalorensis 96. — — peninsulae 94, 96. — kathleenae 73, 74, 75. — laticaudatus 113. — layardi 1, 53, 54, 68, 73, 74, 75, 144, 180. davidianus 67. — — layardı 75, 76, 164. — — signatus 75, 76, 164. — macclellandi 1, 77, 81, 82, 84, 87, 90, 145, 150, 151, 180. — obscurus 98. — palmarum 1, 52, 54, 55, 58, 59, 64—67, 71, 72, 74, 75, 144, 145, 157, 180. — — bellarieus 55—57, 59, 162. — — bengalensis 55, 57, 58, 162. — — brodiei 55, 60, 62, 63, 163. — — comorinus 55, 56. — — favonieus 55, 60—63, 65, 163. — — gossei 58, 59, 163. kelaarti 62, 68. — — matugamensis 60. — — olympius 55, 60, 61, 63, 65, 163. — — palmarum 55, 56, 57, 58, 60, 162 — — robertsoni 58, 162. — — tristriatus 68. — peninsulae 96. — pennantiı 1, 54, 64, 71, 74, 142, 144, 150, 180. — — argentescens T1—73, 163. — — lutescens 71, 73, 164. — — pennanti 71—73, 163. — rindonensis 138. — rostratus 9. — rufigenis belfieldi 133. — sublineatus 1, 53, 54, 66, 73, 74, 144, 180. — — obscurus 74, 164. — — sublineatus 74, 75 164. — swinhoei 1, 17, 82, 83, 84, 85, 86, 141, 142, 145, 150, 151, 180. — thomasi 68, 69. — trilineatus 74. — tristriatus 1, 15, 16, 54, 56—59, 64—67, 71, 72, 74, 144, 150,180 — — annandaleı 56, 67, 68. — — numarius 59, 67—69, 168. Index der Tiernamen. Funambulus tristiatus tristriatus 56, 66— 71, 163. — — wroughtoni 15, 67, 70, 163. Glyphotes 5, 6, 7. Hapale 185, 218, 219, 220, 223, 224, 227, 280. — wedelli 233. Heterosciurus 6. Hippotigris quagga böhmi 267. — — granti 267. Hwylobates 222. Hyosciurus 6, 7, 110—112, 157. — heinrichi 116. — — üleile 116. Hystrix 147. — cristata 243. Lagothrix 184, 224, 233. Doarıa 5, 6, 92, 93. — insignis Jarana 100. bamiseus 1, 51, 9, 53, 92, 93,102, 111, 142, 147, 149, 150, 152, 157, 169, 181. — (Menetes) berdmorei 1, 104, 109, 110, 147, 181. — — amotus 103— 103. — — berdmorei 102—107, 166. — — mouhoti 103—107, 166. — — rufescens 108, 166. — — umbrosus 108, 166. — hosei 102, 109, 147, 155, 181. — insignis 1, 94, 96, 97, 99, 181. — — castaneus 94, 9. — — diversus93 95,101, 102, 156,166, 169. — — fornicatus 96. — — insignis 93—95, 98, 101, 165, 169. — — jalorensis 93—97, 101, 156, 165, 169. — — javanus 93, 94, 100, 156, 166, 169. — — meridionalis 94, 95. — — murianus 100. — — niobe 93, 94, 97, 98, 155, 165, 169. — — obscurus 93, 94, 98, 99, 165, 169. — — peninsulae 96. — — rostratus 93, 94, 99, 155, 165. — — saturatus 94, 95. — — vulcanus 100. — jalorensis 96. — jJavanus 100. — niobe 97, 99. miobe 97. — — obscurus 98. — — siberu 98. ee vulcanus 100, 297 Macacus cynomolgus 249. Maeroxus 5, 6. Menetes 1, 7,9, 53, 92, 93, 102, 133, 142, 147, 149, 154, 157, 169, 181. — berdmorei consularis 103, 105—107. — — decoratus 103—103. — — koratensis 103, 104, 106, 107. — — moerescens 103, 104, 106, 107. — — peninsularis 103—105. Micromys minutus 278, 284, 286. Mierotinae 271, 284. Microtus agrestis 271, 273, 284, 285, 287. — arvalis 271, 273, 284, 285. — niwalis 284. — ratticeps 234. Murinae 271. Myrmecophaga 220. Neomys 260. — fodiens 271, 273, 285. Nycticebus tardigradus 249. Okapia 267. Otocebus 186, 197. Palmista 5, 6, 52, 58. Pithecia 185, 216, 217, 224, 227 — satanas 230. Pithesciurus 186, 210, — saimirı 211. Pitymys subterraneus 284. Potamochoerus 267. Pseudocebus 186, 197. Rattus alexandrınus 278. — norvegieus 278, 282. — rattus 32, 278. Ratufa 1, 5—7, 9, 12, 142, 147, 148, 149, 150, 157. — affinis 1, 10, 20, 24—28, 30, 31—34, 38, 43, 49, 146, 149, 150, 152, 179. — — affinis 21, 23, 24, 29, 159. — — arusinus 22, 28, 29, 159. — — auriventer 20, 21, 24, 29, 32, 159. — 7 50100 222 30,153 — — bancana 22, 31, 159. — — banguei 22, 36, 160. — — baramensis 22, 34, 36, 37, 160. — — bunguranensis 22, 29, 32, 33, 160. — — caltemana 22, 29, 31, 159. — — cothurnata 22, 33, 36, 37, 38, 160. — — ephippium 22, 33, 34, 36, 37, 160, — — femoralis 22, 29, 30, 159. 298 Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Ratufa affinis frontalis 23. — — griseicollis 22, 38, 160. hypoleuca 21, 27, 29, 31, 159. interposita 24. Johorensis 23. masae 30. nanogigas 22, 32, 83, 160. migrescens 22,30, 31, 159. notabilis 22, 25, 159. piniensis 30. polia 22, 31, 159. Pyrsonata 20, 21, 23—25, 29, 32, sandakanensis 22, 34, 35, 36, 160. sirhassenensis 22, 32, 160. vittatula 23, 37, 160. albiceps 31, 34, 41. arusinus 28. auriventer 23, 28. balae 30. bicolor 1, 10, 18, 19, 28, 30, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 49, 66, 146, 149, 151,152, 179. albiceps 89, 41, 42, 152, 160. anambae 39, 49, 161. angusliceps 50, 161. baliensis 39, 41, 42, 160. batuana 29, 40, 44, 161. bicolor 38, 89, 40, 42, 152, 160. bunguranensis 32. celaenopepla 839, 46, 50, 162. condorensis 89, 51, 162. decolorata 89, 51, 162. fellii 89, 48, 150. fretensis 39, 50, 162. hypoleuca 42. laenata 29, 40, 43, 44, 161. leucogenys 89, 46, 47, 51, 151. major 40, marana 39, 46, 47, 48. melanopepla 39, a 45—47, ol, 16l. nanogigas 32. palliata 42, 44. penangensis 39, 50, 162. peninsulae 39, 45—51, 151, 161. phaeopepla 39, 46—48, 51, 151, 161. sinus 89, 46, 51. smithi 39, 48, 151, 161. sondaica 39, 42, 152, 160. tiomanensis 89, 48, 49, 50, 161. bulana 25. carimonensis 25, 27. 159. 49, 50, Ratufa catemana 29. condurensis 25, 27. confinis 25, 27. conspicua 25, 26, 27. cothurnata 36. dealbata 15. ephippium 33, 34, 36. — bancana 31. baramensis 84. bunguranensis 32. cothurnata 36. dulitensis 34. ephippium 33. — griseicollis 38. lumholzi 34. nanogigas 32. — polia 31. sandakanensis 88. sirhassenensis 32. vittata 83. — vittatula 37. femoralis 29. felii 48. gigantea 17, 19, 47, 48. — felliv 47. — hainana 19. — lulrina 18. — stigmosa 19. griseicollis 88. hypoleuca 28, 29. indica 5, 15. — bengalensis 16. — centralis 16. — indica 15. insignis 25—27. carımonensis 25. condurensis 25. eonspicua 25, insignis 25. I«enatu 43. macroura 1, 10, 11, 13, 15,16, 19220) 66, 145, 151, 157, 159, 179. — albipes 13. — anambae 49. — angusticeps 50. bengalensis 11, 15, 16, 17, 146. celaenopepla 50. centralis 11, 16, 17, 146. ceylomica 11. — condorensis 50. dandolena 11, 13, 14, 146. Ratufa macrura decolorata 50. — fretensis 50. gigantea 11, 17—19, 20, 44, 151. — hainana 11.19, 20,151. — indica 11, 14, 15, 16, 146. — Jutrina 11, 18, 19, 151. macroura 10-12, 14, 18, 146. — masxıma 11, 17, 146. — melanochra 11, 12, 14, 146. — penangensis 50. — sinhala 13. — stigmosa 11, 19, 151. — superans 11, 15, 146. — tennenti 13. masae 50. melanopepla 38, 44, 45, 46, 47, 48, 50. — leucogenys 47. — melanopepla 45, 47. — peninsulae 45. — phaeopepla 46. nigrescens 30. notabilis 25, 26. — bulana 25. carimonensis 25. condurensis 25. confinis 25. — conspiceua 23. insignis 25. palliata 42, 44. — batuana 44, — laenata 43, 44. — palliata 42. — phaeopepla 38, 46. phaeopepla 50. — leucogenys 47. — marana 47. — phaeopepla 46. — sinus 51. pimiensis 30. polia 31. — bancana 31. pyrsonata 23. tiomamensis 48. vittata 33. vittatula 37. Index der Tiernamen. Rheithrosciurus 1, 5—7, 9, 140, 142, 155—157, 181. — macrotis 1, 140, 168. Rhinosciurus 1, 5—7, 9, 53, 84, 93, 110, 111, 142, 143, 146, 149, 150, 152, 157, 169, 181 — (Dremomys) everetti 1,118, 139, 146, 158, 168, 182. — heinrichi 1, 112,118, 116, 117, 146, 151, 167, 181. incultus 115. lalicaudatus 1, 110—115, u 138lAe, Ist — — laticaudatus 111—113, 116, 166. — robinsoni LL1—116, 166. — — saturatus 115. — — tupaioides 111, 113, 115, 116, 154, 166. — leo 115. — rhionis 115. (Dremomys)lokriah 1,118, 138,139, 146, 158, 182. bhotia 120, 121, 158, 167. garonum 120, 122 bis 124, 158, 167. lokriah 118—122, 167. macmillanı 120, 122, 153, 167. owstoni 120, 130, 140, 158, 167. pernyi 118—120, 122 129, 138, 140, 152, 167. senex 120, 127, 130, 137, 158, 167. — peracer 114. robinsoni 114. — (Dremomys) rufigenis 1, 83, 84, 118, 130, 134, 185, 141, 146, 182. beifieldi 131, 183, 134, 153, 168. fuscus 131, 134, 1836, 152, 168. gularis 135, 136, 152, 168 melli 131, 136, 137, 138, 152, 168. 299 Rhinosciurus (Dremomys) per- nyı ornalus 131, 135, 136, 152, 168. — — pyrrhomerus 131, 136, 137, 138, 1583, 168. — — rindonensis 131, 138, 152, 168. — — rufigenis 130—133,137, 167. — tupaioides 114, 115. Rhithrosciurus 140. Rukaia 5, 6, 9. Rupestes 7. Saimirı 184 186, 210. — boliviensis nigriceps — entomophagas 214. — lunulatus 215. oerstedi citrinellus 213. — ustus 211. Saimiris 186, 210, 224. — boiiwviensis gJaburuensis 211. — entomophaga 213, 214. — macrodon 211. — madeirae 211. — — juruana 211. oerstedti 213. — sciurea 211. — — codajazensis 211. — sciureus 211. ustus 211. Seiurinae 5, 7. Sciuropterus 5. Sciurotamias 7. Sciurus 5—7, 9, 20, 38, 52, 53, 76, 92, 93, 102, 110, nt, malte HUB — affinis 20, 23. — affinis 21. — albiceps 31, 41. — auriventer 24. baigalensis 16. — barbei 79. — berdmorei 104, 106. — bicolor 17, 24, 38, 40, 41, 45, 46. — — .albiceps 82. — bombayanus 14. — brodia 62. — ceylonius 11. 214. 300 Sciurus delesserti 73, 74. — elphinstonei 14. — ephippium 20, 21, 33. — everetti 139. — giganteus 10, 17. — indicus 5, 10, 14, 17. — — dealbatus 14. — insignis 93, 94, 96. — javanıs 100. — javensis 38, 40. — kelaarti 61, 62. — laticaudatus 113, 114. — layardi 75. — lokriah 120, 121: —- macclellandi 78, 88 — — barbei 79. — — congensis 79. — — formosanus 88, 90, 91. — — leucotis 79. macclellandi 78. -—— — manipurensis 78. maritimus 90. — — monlicolus 0. novemlineatus 79. — — rodolphi 80. — — swinhoei 9. — macerourus 10, 11, 13. — macruroides 17. — malabaricus 17. — maximus 14, 17. — monhoti 104. — montanus 11. — notatus 32. — obscurus 74, 75. — palmarum 55, 61, 62, 64, 7 E02. — pembertomi 78. — penicillatus 55. — pernyi 124, 127. — purpureus 14. — pyrrhomerus 138. — rufigenis 131. — — fuscus 134. — sondaica 42. — swinhoei 85, 90. — subflaviwventris 120, 121. — sublineatus 73, 74. — tennanti 11. — tennenti 11. —- trilineatus 173—T5. Sciurus tristriatus 60—62, 64, 67. — tupaioides 114. — vulgaris 156. Semnopithecus 252. Simia 186, 197, 210. — albifrons 209. — apella 197. — capucina 186, 190. — (Sapajus) capucinus albu- lus 191. — cirrifera 20. — fatuellus 197. —- satyrus 249. — seiurea 211. — sciureus cassiquiarensis 215. — trepida 197. E= Gran) repidus fulvus — variegata 209. Sorex 260. — alpinus 286. — araneus 271, 277, 286. — minutus 271, 273—275, 286, 287. 273— 275, Tamias 5, 7, 76. — dussumieri 67. — leucotis 79. — rodolphi 80. Tamiodes 6, 7, 52, 58, 64 bis 66, 157. — layardı 71. _ Tamiops 1, 5, 6, 7, 9, 52, 58, 76, 77,84, 88 102,112, 138, 148, 150, 157, 158, 169. — barbei congensis 79. — clarkei 84, 85. — forresti 84. — hainanus 20, 82, 83. — inconstans 81. — Iylei 8. — macclellandi barbei 78, 79, 81, 82, 150, 151, 164. — — congensis 79. — — dolpoides 80. — — forresti SB— 87. — — hainanus 58. — — liantis 80, 81. Zeitschrift für Säugetierkunde, Bd. 16, 1941. Tamiops macclellandi incon- stans 78, 81, 150, 164. .— — laotum 82, 88. — — macclellandi 77,78, 164. manipurensis 78, 79. — — maritimus 80, 90. — — moi 32, 83, 88. monticolus 90. — — novemlineatus 79. — — rindoni 88. — — rodolphi 78, 80—82, 150, 164. russeolus 85, 37. swinhoei 85. vestitus 91. — maritimus 82—84. — — forresti 85. — — hainanus 88. laotum 88. — — marilimus 88, 90. moi 88. — — monticolus 90. — monticolus 82, 84, 89. — — forresti 89, W. — — olivaceus 839. — olivaceus 82, 84. — rindonensis 139. — russeolus 84. — sauteri 0. — spencei 84— 87. — swinhoei clarkei 85, 86, 88. hainanus 83—85, 88, 90, 91, 151, 165. laotum 83. maritimus 85, 86, 90, 91, 151. — — moi 83, 84. olivaceus 85, 89, 169. — — swinhoei 85, 87, 88, 92, 141, 165. veslitus 84—88, 91, 141, 151, 165. — vestitus 84. Tarsius 219, 233. Tomeutes 5—7, 9, 147, 156, LoR. Tragelaphus 267. Tragulus kanchil 32 Tupaia glis 32. Xerus 5, 6, 52, 157. Zetis 110, 117, ER RN = IN LAIR Er SEE Ri A + ya % Br Re N Dr y CH Na ö = 2 j RU Kr Pa N u . a AZ ui ernste yaict hr, A i © 7 GE == DEE BT Te, ArgE ‘ ER I-% 5 le Bu ee FF Ber yz* er) . A er = Eee a, 7 a ee BE 4 u D u N) > 5 = . Te r A r u i u Jr aan, 7 0 er: N 3 N TR 2,” we ir } u Ba. e ie ir j MH > ’ 2 IN ur, Sa g PN Ir ka ü f K; .e g A Br ı AMT EE Fit). * > ı FE Vak 3 { a - a I P “ E Pa) uk De W BaFNGE BE EN U Bi ‚nN j en, N N w rl Ei 5 Y Een AD a Br . DE A, 1: 1 ” k ei j EV ei e% Ar ce N BE ur b = RZ ; al Tayr St 5% er Wi . u BA Eee FE Een ü 5 A Ne ve, n Da Fe 12 aa Eu f „2 F F iuPle 3 r i Be p BT En En u j RE - N E a . Br‘ 7 Se Br j RR Fi Er I A 7 3 SE A ne TR In} NY nun £ AR Fir vl, vu h Ar ih Bd O8 - Dr N BZ“ PL ” B% j u x N u EA FRE 6 u ger? Tu Be D u N u. ER " 2 alt 2 Prien REQUESTED (Name, address, unit, date) \CALL NO. Journal title with vol. & yr. OR author of book Journal article author & pages OR title, edition, date of book | RECEIVED BY (Name and date) See notes on back of card SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES ROOM 28, Natural History Building Washington, D. C. 20560 SI-862 (Rev. 1-12-73) iii NN BE 3908