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Zeitschrift Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von 5J« läo^lü.©« Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abormerr, entspreis beträgt das Jahr bei directer Zusendung durch Kreuz- band innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Landein des Weltpostvereins Frcs. 4,25 ptänumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind au H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O. Linienstr. I zu richten Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: An unsere Leser und Freunde. Notizen aus der oologisoben Litteratur 1892. Das Leben der europäischen Kukuke. Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 1. Berlin, den 15. April 1892. 2. Jahrgang. "TS fl m iSp üi m fl m W- An unsere Leser und Freunde! .it der vorliegenden Nummer beginnt das zweite fahr des Erscheinens unserer „Zeitschrift für Oologie.“ Unscheinbar und klein gesellte sich das Blättchen im Mai vorigen Jahres zu den be- stehenden Schriften ornithologischen Inhalts. Von Vielen mit grosser Freude begrüsst, von Zweiflern mit Misstrauen betrachtet, so trat die Zeitschrift an das Licht der Welt. Beim Beginn des neuen Jahres sagen wir unsern herzlichsten Dank dafür den Herren, die uns treu zur Seite gestanden, die sich redlich bemühten, daran mitzuhelfen, dass das neue oologische Blättchen mehr und mehr Anhänger gewinnen konnte. Vor Allem aber danken wir den Herren, welche die Güte hatten, uns durch Beiträge unterstützt zu haben, zugleich an sie die Bitte richtend’ dass sie auch in Zukunft unseres Blattes gedenken wollen. Der rege Briefwechsel, welcher sich zwischen unseren Lesern und der Redaktion schon jetzt entwickelt hat, beweist ganz deutlich, dass viele Herren ein Interesse an dem Inhalt unseres Blattes — welches wachsen und weiter sich entwickeln wird — gefunden haben. Das ist für uns ein hin- reichend grosser Lohn und Dank. Möge sich unsere Hoffnung erfüllen, dass auch die Zweifler und Misstrauischen erkennen werden, dass unser einziges Streben die Förderung der oologischen Wissenschaft und Liebhaberei ist. Das Ziel, das wir uns ’vorgesteckt haben, wird durch das gemeinschaftliche Interesse der Liebhaber in seinen Bestrebungen gefördert werden. Wir allein wären dazu nicht fähig, aber die grosse Zahl gleichdenkender Oologen ermöglicht die Erreichung unseres Vorhabens. Diejenigen Herren, welche auf die „Zeitschrift für Oologie“ durch die Post abonnirt haben, bitten wir, ihr Abonnement baldigst zu erneuern, damit die Expedition ungestört weiter erfolgen kann; von denjenigen Herren, welche unser Blatt unter Kreuzband erhielten, nehmen wir an, dass sie Fortsetzung wünschen, wenn keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt. Der Preis der Zeitschrift für das Jahr beträgt bei der Post und im Buchhandel drei Mark. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung; ebenso bitten wir um gütige Mittheilung der Adresse von solchen Herren, denen wir event. eine Probenummer schicken könnten. Ein kleines Inserat haben die Abonnenten frei. Die Redaktion. fge “©r ffir fer §*<- SK Ür Se pr gse ®c Ige m- >|Vp|VV|VW 2 Zeitschrift für Oologie. Notizen aus der oologischen Litteratur 1892. Bendire, C., Directions for collecting, preparing and preserving Birds Eggs and nests, in: Bull U. S. St. Nat. Mus. 1891. p, 214 — 224. Adams, H. G., Nests and eggs of familiär Birds. New edition. London 1891. 8°, 230 p. with 16 col. pl. M. 5,30. Flöricke, Curt, Ornitholog. Mittheilungen aus Preuss. Schlesien, in: Ornith. Jahrbuch September 1891. p. 201 — 204. Fuligula rufina (Pall.) brütend gefunden am 23. April an den Falkenberger Teichen. Hartert, E., Erläuterung, in: ebenda, p. 208— 209, Ueber die Bedeutung der Färbung der Eischalenmasse bei den Raubvögeln. Q ui storp, W. von, Absonderliche Nestanlage von Lusciola philomela. in: ebenda, p. 209 — 210. Das Nest stand im Epheu eines kalten Treibhauses zu Murchin in Pommern. Bolle, C. Die Felstaube ( Columba livia ) aut den Hebriden, ebenda, p. 223—229. Uebersetzung aus Graham’s Birds of Jona. Schilderung des Brutgeschäftes. Koch, Aug., Brüten der Alpenlerche, Älauda alpestris L. in der Nähe von Williamsport, in: ebenda, p. 233 — 235. Die jungen Vögel werden beschrieben. Schlegel, Rieh., Beobachtungen über die Nist- weise einiger Vögel in: ebenda, p. 241 — 245. Ueber Nestanlage und Nestbau von Hypolais philomela (L.) Anilins trivialis und Lanius collurio L. Taczanowski, L., Faune ornithologique de la Siberie orientale. Oeuvre posthume. 1 Pt. St. Petersbourg 1891. (Mem. de l’Acad Imp. des Sc. de St. Pet. 7 Ser. Tom. 39). 684 p. In dem ersten Bande dieses grossen nachgelassenen Werkes werden in der bekannten gründlichen Art, welche die Arbeiten Taczanowski’s auszeichnet, 265 sp. abgehandelt. Fast bei sämmtlichen Arten finden sich eingehende nido- und oologische Mittheilungen, sodass das Werk von Jedem, der sich über die Oologie des östlichen Sibirien unterrichten will, benutzt werden muss. Taczanowski hat vielleicht das grösste oologische Material aus Sibirien in Händen gehabt, welches je nach Europa gelangt ist. Raine, W, Bird-nesting in North-West Canada. Toronto 1892. 8° with photoengra vings and coloured plates. Der Verfasser hat bereits früher eine grössere Anzahl 00- und nidologischer Arbeiten über die Vögel Canadas in verschiedenen amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht. Wahrscheinlicli bietet das vorliegende, vom Referenten nicht gesehene Werk, eine Zusammen- fassung der bisher in dem vorgenannten Gebiet ge- wonnenen Ergebnisse in der angedeuteten Richtung. Baldamus, A. C. Das Leben der europäischen Kukuke, nebst Beiträgen zur Lebenskunde der übrigen parasitischen Kukuke und Stärlinge. Berlin 1892. gr. 8° mit 8 Earbendrucktafeln. Auf diese wichtige und inhalt- reiche Arbeit des Seniors der deutschen Oologen werden wir eingehend in dieser Zeitschrift zurückkommen. Hoag, Benj., Late nesting of the Bob-white. in: Ornithologist and Oologist. vol. 16. No. 12. p. 180. Am 30. August wurde ein Nest der virginischen Wachtel ( Colinus virginianus [L.]) bei Plymouth mit 13 Eiern gefunden. North, J. A Note on the nidification of Tarnix melanotis Gould; Records of the Australia Mus. vol. 1. No. 9 p. 181 — 183 Evans, Will., Some further Notes on the periods occupied by Birds in the incubation of their eggs; The Ibis, (6) vol. 4. No. 13. Jan. 1892. p 55 — 58. Neuere Mittheilungen über die Brutdauer bei den einzelnen Arten im Anschluss an die früheren Arbeiten des Verfassers über denselben Gegenstand. Für den Condor werden 54 Tage, bei einem in Gefangenschaft gehaltenen Bussard 31 Tage, bei dem Sturmvogel 33 — 35 Tage u. s. w. angegeben. Evans fasst die Resultate seiner Unter- suchungen dahin zusammen: dass jede gut begrenzte natürliche Gruppe der Vögel eine charakteristische Brut- dauer besitzt, und dass innerhalb einer jeden Gruppe die Brutdauer um so länger sei, je grösser das Ei der be- treffenden Art. Baker, St. Description of a new species of wren from North- east India, together with an account of its Nest and eggs. ib. p. 62 — 64. pl. 2. ( Elachura liaplonota ). Beschreibung des Nestes und der Eier. Barnes H. E Nesting in Western India; Journ. Bombay N. H. Soc. vol. 3 p. 205, 4 p. 2, 83, 237 vol. 5 p. 1, 97. 315, vol. 6 p. 2, 129. Eine Reihe trefflicher Mittheilungen über das Brutgeschäft westindischer Arten Die Eier von 32 sp. werden abgebildet. Meyer A. B. und F, Helm , V. Jahresbericht (1889) der ornithologischen Beobachtungsstationen im Königreich Sachsen. Dresden 1890. 4°. 4 und 80 pp. Bei vielen der 208 aufgeführten Arten werden 00- und nidologische Notizen gegeben. Von grossem Interesse ist die Mit- theilung von zwei sicheren Fällen des Brütens von Fringilla montifringilla L. in Sachsen. In dem ersten scheint das Weibchen mit einem Männchen vom Edel- finken gepaart gewesen zu sein. Giglioli, E. H. Primo resoconte dei risultati della inchiesta ornithologica in Italia. Parte III ed ultima. Firenze 1891 8°. 8 und 51 8 pp Dieser letzte Band der Berichte Prof. Giglioli’s aus den Beobachtungsstationen Italiens enthält für den Oologen in dem III. Abschnitt des Buches ausserordentlich wichtiges Material. Was zunächst den Nestbau anbetrifft, so wird bei vielen Arten eingehend Ort, Material, Bauzeit und Baumethode, sowie ferner erörtert, warum einzelne Spezies Bau und Form des Nestes ändern. Ueber die Benutzung desselben Nestes zu verschiedenen Bruten in demselben und in folgenden Jahren. Ueber Färbung und Schutzfärbung bei Eiern, über die Verschiedenheit der Grösse der Eier bei alten und jungen Weibchen, u s. w. Die Arbeit enthält sehr viel werthvolles biologisches Material. Lindner, Fr. Späte Brut und später Abzug; Monatsschrift d. D. Vereins 1891. p. 415. Serinus hor- tulanus Koch am 18. August brütend gefunden. Blasius, Rud. Die Steppenweihe ( Circus pallidus Sykes) in Deutschland; ebenda p. 465 — 482. Giebt eine Reihe von Messungen der Eier von Circus aeruginosus , cyaneus, cineraceus und pallidns. Frick, Carl. Eigenthümlicher Nistorf von Meisen; 3 Zeitschrift für Oologie. ebenda p. 489 Parus major nistete in dem eisernen Brunnen der Löwenapotheke zu Burg bei Magdeburg. Schalow, H., Friedrich Kutter; Journ. f. Ornitho- logie, 1891. p. 225 — 235. Gedächtnisrede auf den be- deutendsten Oologen, welchen Deutschland besass: Oberstabsarzt Dr. Fr. Kutter, geb. 1. Oktober 1834 zu Grünberg, gest. 7 März I891 zu Cassel. Hartert. E. (Ueber das Ei von Irena puella); J. f. O. 189I. p. 309. Hartert weist auf den Corviden- Charakter der Eier hin. Kuhlmann, L., (Ueber die Eier von Ortygometra ■parva Scp. und pusilla Pall, wie über Gelege von Anthas campesiris und der Phylloscopus- Arten mit Kukuks- eiern); ebenda p. 309 — 311. Zollikofer, — , Zur Fortpflanzung der Alpenkrähe (Fregilu? graculus). Beschreibung eines Nestes in dem Mauerloch einer alten Burg in Graubünden. Die Alpen- krähe nistet in der Schweiz jetzt nur noch in unzugäng- lichen Felsen. Mac-Farlane, R., Notes on and List of birds and eggs collected in Arctic America 1861 — 1866. Proc. U. S. Nat. Mus. 1891. p. 340—348. Valentinitsch , F. Das Haselhuhn (Tetrao bonasia), dessen Naturgeschichte und Jagd. Eine ornithologische und jagdliche Monographie. Wien 1891. gr. 8. 304 p. mit 4 Tafeln. M. 9. H. S. Das Leben der europäischen Kukuke. Nebst Bei- trägen zur Lebenskunde der übrigen parasitischen Kukuke nnd Stärlinge. Mit 8 Farbentafeln. Von E. Baldamus. Berlin (Parey) 1892. Preis IO Mk. Dr. Baldamus, der verdienstvolle Ornithologe, Mit- begründer der ornithologischen Wissenschaft und Nestor der Oologie, giebt uns am Vorabende seines achtzigsten Lebensjahres eine ziemlich erschöpfende Darstellung der Lebensverhältnisse des durch seine Fortpflanzungs-Ge- schichte so interessanten europäischen Kukuks. Nach einer systematischen Einleitung, einer Schil- derung des Lebens in allen Einzelheiten und einer Auf- führung unzähliger Spezialiälle, in denen besonders der Färbung der Kukukeier in umfassenden Abschnitten ge- dacht wird, kommt der Verfasser zu den folgenden Thatsachen : Unser Kukuk und alle parasitischen Kukuke bauen kein Nest, brüten nicht und atzen ihre Jungen nicht, sondern überlassen das gesammte Brut- und Erziehungs- Geschäft anderen Vögeln. Die alten Kukuke, sowie die jungen, suchen regel- mässig ihr zum Theil viele Jahre lang behauptetes Revier auf, bezw. den Ort, wo sie geboren wurden. Das Weibchen, mit und ohne Männchen, späht gleich nach vollzogener Begattung, oder schon früher, eifrigst nach geeigneten Pflegernestern aus und beobachtet die gefundenen vom Beginn des Nestbaues ab täglich, um das geeignetste auszuwählen. Es zieht die Nester solcher Pflegerarten vor, in denen es selber erzogen worden ist. Auch in sonst geeignete Nester legt es kein Ei, wenn solche von Menschen beobachtet oder gar berührt worden sind und trägt das gelegte Ei im Schnabel fort, wenn es beim Legen selbst beobachtet wurde. Die Geburt des relativ sehr kleinen Eies vollzieht sich unter langen und schweren, krampfhaften Wehen, wobei der Vogel nicht sieht und hört. Er sucht sein Ei unbemerkt und in Abwesenheit der Nesteigenthümer unterzubringen. In offene, tragfähige, d. h. solche Nester, welche den Kukuk aufzunehmen im Stande sind, ohne dadurch verletzt oder zerstört zu werden, legt er sein Ei direkt, indem er sich auf den Nestrand setzt: in unzugängliche oder seitens der Eigenthümer kräftig vertheidigte, legt er es auf den Erdboden, ergreift es mit dem Schnabel und wartet den günstigen Augenblick ab, um es schnell und unbemerkt in das Pflegernest zu schieben. Mangels anderer passender Nester sucht das Weib- chen solche, namentlich des Hausröthlings, an und in Gebäuden auf und scheut dann selbst die Nähe des Menschen nicht. Findet er kein passendes Nest der gewöhnlichen Pfleger innerhalb seines Reviers, so schiebt er das Ei auf das Geradewohl in Nester solcher Arten, welche er sonst nicht benutzt, oder in solche, in welchen es wegen vorgerückter Bebrütung der Pflegereier zu Grunde geht: oder legt es auf den Erdboden, ohne sich weiter darum zu bekümmern Die sein Ei oder sein Junges enthaltenden Nester besucht das Weibchen — meist in nicht zu naher Be- gleitung des Männchens — täglich mehrmals, und bis das Junge das Nest verlässt. Später bekümmern sich die Alten nicht mehr um ihre Jungen. Wenigstens ist kein Fall sicher beobachtet. Das Weibchen legt nur ein Ei in je ein Pflegernest. Es wendet die Pflegereier, so oft es dazu kommen kann und mit den Spitzen nach ein und derselben Seite, und schiebt dann sein Ei in die Mitte des Nestes. Wenn zwei oder auch wohl drei Kukukeier in einem Pflegerneste liegen, so rühren sie von verschiedenen Weibchen her. Es ist kein Fall bekannt, dass zwei oder drei gleichgefärbte oder überhaupt einander ähn- liche Kukukeier in einem Neste gefunden worden sind. Fast alle Kukukeier zeigen eine grosse Aehnlichkeit mit den Eiern der am häufigsten heimgesuchten Pfleger. Jedes Kukukweibchen legt gleichgefärbte und gleich- gezeichnete, gleichgrosse und gleichgestaltete Eier in einer Brutsaison (und wahrscheinlich während seines ganzen Lebens); von drei nach einanderfolgenden Jahren nachgewiesen Die Kukukeier reifen und werden gelegt in Zwischen- räumen von sechs bis sieben Tagen, und zwar fünf bis sechs (selten sieben in der Saison). Man findet Kukukeier (in Mittel-Europa) von Ende April bis Anfang Juli, meist aber nur bis in die zweite Hälfte des Juni, selten bis Ende Juli. (Schluss folgt). Fragekasten. Wieviel Kasuararten giebt es? Wie sind deren Eier zu unter- scheiden ? 4 Zeitschrift für Oologie. Zur Beachtung! In den Sommermonaten dieses Jalires beabsichtige ich eine Sammelreise nach verschiedenen Inseln der Ostsee (Oesel, Mohn, Dagö etc.) zu unternehmen S-cmmelgebiete hauptsächlich: seltenere Petrefairten der silur. sehen Formauon, Eier und PflanzeD. Desi- deratenlist n werden möglicl st bald erbeten. Bei allen Anfragen ist Rückporto beizufügen. Alexander Simonsohn, Realschullehrer, Wenden, Livlan.l, Russland. Vogeleier und Bälge von Europa kauft und tauscht H. Hülsemann, Thonwarenfabrik, Altenbacli b. Wurzen i./S. Suche Verbindung durch Tausch mitColeop., Lepid., Vogeleiern u. Marken im In- und AuGande. H. Griitzner, Rector. Grottkau, Oberschlesien. Friedr. Otto Platow, BERLIN E., Roch-Str. 17. 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Varietäten 1,00, Hy- phantornis aureoflavus Smith, 0. | Afr. 1,50, Hyphantornis ILcheri Reich. 0. Afr. 3, — , Hyphantornis olivaceus Hahn, Cap. C. 1,50, Hyphantornis Cahanisi Peters, 0. Afr., 3 — , Euplectes nigriventris Cab., 0. Afr , in Gelegen gefleckt und ungefl. 0,50, Euplectes flami- ceps O. Afr. 1, — Habropyga as- trild L,, 0. Afr. in Gel. 0,25, La- gonosticta minima, Witu in Gel. 0,25, Spernvstes cucullata, Witu in Gel. 0,25, Sitagra nigriceps, C. Col. 0,50, Orvzornis oryzivora L., 0. Afr. 0,50, Fondia madagasca- riensis, Madagascar 0,50, Oiioli- nus capensis, C. Col. 0,50. Passer arcuatus, C. Col. 0,25, Francoli- nus Grantii Hartl., 0. Afr. 3 — , Coturnix capensis, C. Col. 0,25. Bei Entnahme von 10 M. 10 %, bei mindestens 20 M, 15 o/0, bei mindestens 30 M. 20 o/o, mindest. 40 M. 25% und bei Mehrab- nahme nach Vereinbarung. 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Adolf Kricheldorff BERLIN S, Oranien - Strasse 135. IVaturalien- und Lehrmittel-Handlung. S. $s>fjit’ä> IflieEjanDI. Podsdam, Jägerstr. 19, empfiehlt sich allen Liebhabern auf das Angelegentlichste. Singf- u. Schmuckvögel, lebende Reptilien d. In- u. Auslandes empfiehlt Wilhelm’s Thierhandlung, Lindenstrasse Fr. 37, Berlin. Oswald Gangloff, Rixdorf -Berlin, Bergstrasse 124. Vögel und Säugethiere werden naturgemäss ausgestopft. Empfehle : Voigei-Eier* ausgestopfte YÖgel, sowie Fische, kleine Muschel- Sammlungen etc. J. H. B, Krohn, Hamburg, St. Georg, Bleicherstr. 15. Alexander Bau Naturalienhandlung, Berlin S. 59. Hermann- Platz 4. Wilhelm Herbst, Thier - Ausstopfer für alle Arten Vögel und Säugethiere, Berlin NO., Elisabeth- Strasse 63 4 Sellensle Eier vielgenannter hochnerdischer Vögel, als Falco gryfalco, Garrulus infaustus, Corythus enucleator, Tringa pygmaea, Totanus glottis 11. a. kann man erhalten gut verpackt v. Unter- zeichneten. Preislisten zu Diensten A. Monteil, Haparanda u. Pajala, Schweden. Druck von’ Herrn. Schmidt, Beiiin 0., Alexanderstr. 28. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt das Jahr bei directer Zusendung durch Kreuz- band innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O. Linienstr. I zu richten Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige, Kleinere Insertiousbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt: Das Leben der europäischen Kukuke. Winke und Merke für Oologen. Ueber einige Grössenabwei- ehungen der Eier von Oidemia fusea. Farbenvari- ationen an Eiern innerhalb der Arten. Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 2. Berlin, den 15. Mai 1892. 2. Jahrgang. Das Leben der europäischen Kukuke. Nebst Bei- trägen zur Lebenskunde der übrigen parasitischen Kukuke und Stärlinge. Mit 8 Farbentafeln. Von E. Baldamus. Berlin (Parey) 1892. Preis IO Mk. (Schluss). Das Kukukei kommt gegen 24 Stunden früher aus, als die Eier der meisten Pfleger. Das Kukukweibchen entfernt und versteckt die Eier des Pflegers, nachdem der junge Parasit ausge- schlüpft und von den Pflegern angenommen ist, und wird dabei von dem Männchen bis_ in die Nähe des Nestes begleitet. In Nestern, zu denen es nicht gelangen kann, wachsen die Jungen des Pflegers zuweilen auf, werden aber auch häufig von dem jungen Kukuk erstickt oder verhungern und werden dann durch die eigenen Eltern „reinlichkeitshalber“ entfernt. Unser Kukuk frisst weder Eier, noch kleine Junge überhaupt. Die Eier, welche man im Schnabel oder Schlunde erlegter Kukukweibchen gefunden hat, waren entweder seine eigenen, welche es in ein Pflegernest zu tragen, oder Pflegereier, welche es fortzuschaffen im Begriff war. Ob der junge Kukuk Eier oder Junge des Pflegers absichtlich oder unabsichtlich — wenn überhaupt! — aus dem Neste wirft, scheint noch nicht entschieden zu sein. Man kennt bis jetzt mindestens 80 verschiedene Pflegerarten unseres Kukuks in Europa und Asien (ab- gesehen von denen seiner Repräsentanten der neuen Welt und Australiens). Alle Pfleger ohne Ausnahme zeigen Misstrauen , Furcht und Angst heim Herannahen des Kukuks zu ihrem Nest, und selbst die kleinsten suchen ihn mindesten durch Geschrei zu vertreiben. Fast alle nehmen aber dennoch das heimlich ins Nest gelegte Schmarotzerei an, bebrüten es, nähren und schützen das hässliche Findelkind mit aufopfernder Elternliebe bis zu dessen Selbständigkeit. Die in einer Höhle mit zu enger Oeffnung aufgewachsenen und am Ausfliegen verhinderten Jungen sogar bis über die eigene Zugzeit hinaus. Man hat nicht selten Skelette von jungen Ivukuken gefunden in Baumhöhlen, deren Eingang zu eri^ war. So lange der junge Kukuk im Nest sitzt, wird er mit behaarten Raupen nicht gefüttert. Ob gleich nach dem Ausfiiegen, scheint nicht beobachtet zu sein. Die erwachsenen Kukuke — auch die exotischen Cuculinen — ernähren sich von Haarraupen, aber durchaus nicht allein von solchen, sondern auch von glatten Raupen und verschiedenen Käfern und anderen Insekten, von Beeren etc., auch ohne Raupen. Der Kukukmagen — auch der der ausländischen Cuculinen — ist nicht immer und nicht bei allen Indi- viduen mit eingebohrten Raupenhaaren versehen. Schliesslich wird die Frage behandelt: „Weshalb brütet der Kukuk nicht selber?“ und dahin beantwortet : Der Kukuk — oder die Kukuke, so viele ihrer Arten Parasiten sind — können nicht selber brüten, weil ihre Eier oder vielmehr deren Dotter, sich so langsam ent- wickeln, dass eine Gesammtausbrütung derselben unter diesen Umständen nicht erfolgreich sein würde. Zur Erhaltung der Art war es daher nothwendig, dass diese Eier einzeln bebrütet wurden, und da dies der eigent- lichen Mutter nicht möglich war, so suchte sie sich für jedes ihrer Eier eine Pflegemutter aus u. s w. Und so entwickelte sich der Parasitismus der Kukuke. Die von einer ausserordentlichen Gründlichkeit zeugende Bearbeitnng der so umfassenden Schrift konnte von berufener Seite kaum geschrieben werden, umso- mehr können wir das interessante Werk nur auf das Angelegentlichste empfehlen. A. Grunack. Winke und Merke für angehende Oologen. (Schluss.) Den Sammlern mit reichen Mitteln, denen es daran liegt, viele Gelege derjenigen Arten zu besitzen, wo in- teressante Variationen in Farben und Formen der Eier existiren (welche Abwechselungen namentlich bei Raub- vögeln, den Möven und Seeschwalben den Strand- und o 7 6 Zeitschrift für Oologie Wasservögeln Vorkommen), rathen wir auf abweichende Objecte eifrigst zu fahnden, weil sie sich deren Erwerb ja leisten können; den kleineren Sammlern machen wir den Vorschlag, wenn sie Varianten besitzen möchten, erst dann weiter zu sammeln, wenn sie sich mit typischen Stücken wohl versehen haben. Dann bitten wir die angehenden Oologen, wenn sie sich ihrer Sammlung recht lange erfreuen wollen, nicht nur für eine saubere Entleerung und Aufbewahrung der Objecte zu sorgen, sondern sich dieser Arbeit auf das Allersauberste zu befleissigen. Jeder Fehler, jede Nachlässigkeit hierin rächt sich nach Jahren und mancher alte Sammler, der einstens unbewusst vom Wege der höchsten Reinigung der Sammelobjecte ab- wärts ging, sieht mit Schrecken die Folgen seiner frü- heren Unterlassungsfehler heranziehen. Sind wir von der altmodischen Bohrung der Eier abgekommen, weil wir deren Folgen längst erkannt und gefühlt haben, so müssen wir die Art und Weise der unkundigen Sammler moniren, wie diese beschädigte Eier zu repariren suchen. Hier können wir auf Dr. Kutter hin weisen, der als erfahrener Arzt die Vorzüge des feinen englischen Pflasters kannte, mit diesem Pflaster beklebte er rissige und gebrochene Eier auf eine sehr saubere Weise. Der genannte Herr liebte es, dass er seltene Stücke, die er aus fernen Ländern erhielt, diese ausser dem Namen und dem Fundorte, auch mit den Breiten- und Längengraden bezeichnete. Folgendes Beispiel sei hier- zu angegeben. Cvgnus coscoroba (Rio Grande). 28,4 j 58,5. 1865. Möge dieses Vorbild fleissig befolgt werden. Zum Schluss ist es vielleicht nicht unangebracht, wenn von den gemachten Erwerbungen die passenden Notizen be- wahrt werden, auch deren Preise in ein Büchlein in ge- heimer Schrift anzubringen, am besten geschieht dies in der bekannten kaufmännischen Bezeichnung. lieber einige Grissenabweiobungen der Eier von Oidemia fucsa. L. Sammetente. Im Sommer des vorigen Jahres hatte ich meine Ex- cursionen zu Sammelzwecken auch auf verschiedene Inseln der Ostsee ausgedehnt. An der Westküste der Insel Oesel hatte ich Gelegenheit auf verschiedenen kleinen, grösstentheils unbewohnten Inseln Eier der Oidemia tusca L. Sammetente zu sammeln; die ersten Gelege fand ich am 12. (24.) u. 13. (25) VI. 91 schon recht voll- zählig (10 — 14 Eier und zuweilen auch noch mehr) Die Eier waren alle etwas gelblich gefärbt und hatten als Durchschnittsmasse: Länge 56,5 mm, Umfang 158 mm, also Breite 50,2 mm. Am 20. VI (2. VII) bis 22 VI. (4. VI) fand ich auf einigen kleinen, bei Filsand (West- küste der Insel Oesel) liegenden unbewohnten Inseln wieder mehrere Gelege der Oidemia fusca. Die Durchr schnittsmasse ergaben fast dieselben Zahlen, aber in den Gelegen fanden sich auch ausser gelblichen Eiern solche von weisslicher Farbe; in einem Falle gelang es mir sogar das Weichen auf den Eiern sitzend mit den Händen zu fangen und dasselbe ganz unzweifelhaft als Oidemia fusca L. zu constatiren. Am 26. VI (8. VII) u. 27. VI (9. VII) fand ich auch auf der Insel Filsand mehrere Gelege der Oidemia fusca und zwar noch ganz frisch, ein Weibchen gelang es mir hier zu erlegen. Die Eier weichen aber bedeutend in der Grösse von den früher gefundenen ab: sie waren ausserdem alle weisslich gefärbt und ergaben folgende Durchschnitts- masse: in einzelnen Gelegen Länge: 55 mm, Umfang 145, also Breite 46,1 mm; in anderen Länge: 56,5 mm, Umfang 142 mm, also Breite 45,1 mm. Vergleicht man die zuerst gefundenen mit den zuletzt gefundenen Eiern, so fällt der Unterschied stark auf: die letzteren haben eine auffallend lange Form, während die am 20. VI (2. VII) bis 22. VI (4. VII) gefundenen in der Farbe einen Uebergung zu den zuletzt gefundenen andeuten. Mehr oder weniger etwas länglich geformt oder etwas kleinere Eier, fanden sich auch zuweilen in früheren Gelegen, doch war die Abweichung eine nicht so auffallende. Als angehender Oologe wage ich auch keine Erklärung für diese Abweichung zu geben, die ich immerhin für bedeutend genug halte, und es wäre mir lieb, Nach- richten darüber zu erhalten, falls auch an anderen Orten derartige Abweichungen beobachtet worden sind. Da ich in diesem Sommer nochmals eine Sammelexcursion zu unternehmen und um dieselbe Zeit auch wieder in dieselbe Gegend zu kommen gedenke, so will ich mein Augenmerk auf diese Abweichungen nochmals richten. A. Simonson, Realschullehrer, Wenden, Livland, Russland. Farbenvariationen an Eiern innerhalb der Arten. Von E. Hartert. Jedem Eiersammler ist es bekannt, dass, während die Eier mancher Arten sehr geringen Variationen unter- liegen , die vieler Arten in ganz ausserordentlichem Maasse variiren. Zu den letzteren gehören von den bekannten Arten z B. die Eier von Sylvia cinerea, der gemeinen Dorn- grasmücke, welche gewöhnlich weissÜch, hellbräunlich oder hellgrün mit schwachen Flecken und Punkten, oft aber mit viel dunkleren und schärferen Zeichnungen ver- sehen sind, häufig aber stark röthlich und fleischroth ge- zeichnet sind. In einem und demselben Gelege gleichen sich natürlich die Eier (wie dies ja die Regel ist) hinsichtlich Färbung, Grösse und Gestalt ausserordentlich. Ich brauche ferner nur an die ungemein stark variirenden Eier des Neuntödters (Lanius collurio) und die so sehr verschie- denen der Baumpieper ( Anilins arboreus), die bald grau- lich, bald fleischroth, bald dunkelbraun und rothbraune Färbung haben, zu erinnern, anderer ebenso bekannter nicht erst zu gedenken. Weniger bekannt sind die prachtvoll erythritischen (d. h. ausnahmsweise stark roth gefärbten) Eier von Vanellus cristatns und anderen Charadriiden, sowie die ungemein verschiedenartigen Eier der Lummen, von denen das British Museum unglaubliche Variationen (in der früher Seebohm’schen Sammlung) besitzt, unter ihnen viele prachtvoll rothe, und von denen gleich herrliche, wenn auch an Zahl weniger umfangreiche Suiten, in den Zeitschrift für Oologie / Sammlungen mehrerer englischer Privatsammler vor- handen sind. Die Eier der obengenannten Vögel sind immerhin so bekannt, dass sie selten verwechselt werden können, aber viele tropische Vögel legen ebenfalls fast unendlich variirende Eier, welche bei dem Sammler leicht Kopf- schütteln und Zweifel erregen, wenn er die Eier nicht von bewährtem Kenner erhalten hat. Als bekannt setze ich die weiten Variations-Grenzen der Eier von Cisticola cisticola voraus, und will daher im Folgenden einige in den Eiern stark variirende Arten Indiens nach in meiner Sammlung vorliegendem Material kurz besprechen. Die Eier von Suya criniger variiren in ganz ähnlicher Weise wie die von Cisticola cisticola. Es liegen mir Gelege mit hellbläulichem Grunde und vielen kleinen Flecken und Punkten von rothbrauner Farbe, andere von rein weissem Grunde mit scharfen bräunlichrothen Flecken, wieder andere mit röthlich weissem Grunde und zahlreichen verwaschenen Flecken und dunklem Kranze am stumpfen Ende von matt rost- rother Farbe vor. Die durchschnittliche Länge ist 16 bis 18 mm, die Breite 12 bis l2l/2 mm. Ei genau der- selben Weise variiren die von Suya atrigularis. Die reizenden Eierchen von Franklinia gracilis, von 15 — 17 mm Länge und lO’/j bis 1 1 1/2 mm Breite, sind häufig hellblau mit tiefbraunen oder rothbraunen Flecken, oft, wie bei allen Verwandten, kranzartig angeordnet, häufig einfarbig hellblau, seltener reinweiss ohne Flecken, ebenso selten reinweiss mit weniger scharf begrenzten dunkelbraunen Flecken, häufiger weisslich mit vielen mehr oder minder verwaschenen rostrothen Flecken und Punkten. Von der selteneren Franklinia rufescens liegen mir bisher nur schön hellblaue mit hellrothen Zeichnungen und ebensolche ohne Flecke vor. Ihre Grösse ist um ein Geringes bedeutender als die der Eier von Franklinia gracilis, die Breite beträgt meist 12 bis l2--/2 mm. Ziemlich grossen Variationen sind die Eier der Alcippe nipalensis unterworfen. Einige Gelege sind weiss mit purpurrothen Flecken und Haarzügen (wie sie ganz richtig von den englischen Entdeckern ursprünglich be- schrieben wurden), andere weiss mit ganz schwachem röthlichen Ton und zahlreichen sehr feinen hellrothen Punkten und Fleckchen, die sich am stumpfen Ende kranzartig häufen, während wieder andere von röthlich fleischfarbener Färbung und mit tiefbraunen Punkten, Flecken und Strichen geziert sind, die gleichmässig über das Ei vertheilt sind, und manchen der rothen Varia- täten unserer Sylvia atricapilla sehr ähnlich sehen. (Vergl. Journal für Ornithologie I889, Seite 4I4.) Vielfach variiren auch die Eier der in den indischen und malayischen Ländern verbreiteten Eurylaemiden , worüber im Journal für Ornithologie 1889 Seite 391 bis 4OO nähere Auseinandersetzungen verglichen werden können. Die von Psarisomus dalhousiae, einem der oben ge- nannten Familie angehörenden Vogel, sind nicht selten reinweiss ohne Zeichnung, öfter aber weiss mit schwachem röthlichen Schimmer und mit rostrothen und einigen blassvioletten tiefer liegenden Schalenflecken geziert, ebenso oft blass lachsfarben mit blass rothbraunen Flecken die sich am stumpfen Ende häufen. Allen Eiern von Psarisomus dalhousiae eigenthümlich ist die langgestreckte Form. Der langschwänzige Breitschnabel ist in den Bergländern von Assam namentlich in Höhen von 2000 bis 4000 Fuss vertreten. Das vom Ende eines Zweiges herabhängende Beutelnest ist mit seitlichem Flugloche versehen, und hängt fast immer über dem Wasser. Diese Vögel fangen Insekten, namentlich Baumheuschrecken, im Fluge. In Sumatra vertritt den Psarisomus dalhousiae eine äusserst nahe verwandte Art. Die Eier vieler der afrikanischen Webervögel vari- iren unglaublich, worauf ich später einmal kommen will — Fragekasten. — Wieviel Casuararten giebt es? Wie sind deren Eier zu unterscheiden? In welchem neueren Werke werden diese Fragen gelöst und behandelt? Namentlich interessirt mich die Art Gas. westermanni. Kr. in Hamburg. — Ist es strafbar, Eier der Wander- und Lerchen- Falken, der Hühnerhabichte, sowie der Reiher auszu- heben? Wie sind die einschlägigen Gesetze? Unterzeich- neter bittet um gefälligen Bescheid. H. Mar in Berlin. — Legen alle Raubvögel nochmals nach, wenn ihnen das erste Gelege genommen wurde? Wann ge- schieht das Nachlegen ? Sind die Eier, die im Nachgelege sich befinden , merklichen Aenderungen sowohl in der Grösse als in der Form und Farbe unterworfen? Diese drei Fragen werden in der nächsten Nummer eingehend beantwortet. Brehms Thierleben neueste Ausgabe, mit über 1800 Abbildungen im Text. 9 Karten und 180 Tafeln in Holzschnitt und Chromodruck , elegant gebunden , liefert ohne Preiserhöhung und ohne Anzahlung gegen monatl. Tlieilzalilimg- v. 3 — 5 M. 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Schon im März finden sich die Pärchen zusammen, die stets munteren und lustigen Vögelchen werden noch lebhafter, beständig beweglich ihr helles zip-zip ausstossend, verfolgen und necken sie sich unablässig, die Männchen umschwirren kosend die Weibchen, die kokett erst entfliehend, dann ge- während sich sogar, nach Art der Jungen den Schnabel weit aufsperrend, von ihren zärtlichen Gatten mit einem saftigen Bissen atzen lassen. Die Männchen verharren treu bei dem einmal erwählten Weibchen. Gleichsam ganz mit ihrem Glücke beschäftigt, gehen die Pärchen dann auf die Suche nach einem passenden Plätzchen für den Haushalt. Zum Nestbau werden alte Spechtlöcher, Baumhöhlen, Astlöcher, aber auch manchmal Erdlöcher, z. B. ver- lassene Mauslöcher benutzt. Grundbedingung hierbei ist, dass der Zugang zum Nistloche enge ist, ein einziges mal fand ich ein Nest in einer Baumhöhle, in welche ich mit der ganzen Hand bequem hineingreifen konnte, bei allen anderen war dies nicht möglich. Das Nistloch ist, wenn es sich in einem Baume befindet, selten hoch gelegen, gewöhnlich 2 — 3 Meter vom Boden, sehr oft viel niedriger. Ich selbst habe das hochgelegene in einer Höhe von circa 6 m., das niederste 40 cm. vom Boden gefunden. Befindet sich das Nest in einem Erd- loche, so wird mit Vorliebe eine etwas abschüssige Stelle nahe an einem Baumstamme gewählt. In morsche Weidenbäume meissein sie zuweilen selbst eine äusserst nette Nistkammer mit kreisrunder Oeffnung, ihre Lieb- lingsbäume sind Weiden und Birken, doch binden sie sich keineswegs an diese. Die Unterlage der in Baum- löchern befindlichen Nester besteht in der Regel aus einigen Holzspänen, Flechten oder etwas Moos, ausge- füttert sind dieselben mit Haaren (gewöhnlich mit Reh- und Haasenhaaren) oder thierischer Wolle, seltener auch mit Federn, dagegen besteht die Unterlage der in Erd- löchern gelegenen Nester meistens aus feinen Hälmchen und wurden in den von mir beobachteten Fällen zur Auslütterung viel mehr Federn verwendet. Der Nest- bau geht sehr rasch vor sich und dauert 2 — 5 Tage. In Norddeutschland findet man die Eier der ersten Brut in der ersten Hälfte des Mai, die der zweiten Brut Ende Juni oder Anfangs Juli, in Niederösterreich da- gegen die Eier der ersten Brut schon Mitte, spätestens Ende April, die der zweiten Brut in der ersten Hälfte des Juni. Wurde die erste Brut zerstört, so kann man schon Ende Mai das Gelege der zweiten Brut finden. Die frühzeitigsten Gelege fand ich in Niederösterreich im Jahre I890 am 18. April und am 14. April d. J., das frühzeitigste der zweiten Brut am 18. Mai 1891: auch habe ich beobachtet, dass bei der 1. Brut vor- herrschend Baumlöcher benutzt werden. Die erste Brut besteht aus 7 — 12, die zweite aus 5 — 8 rundlichen Eiern, welche frisch gelegt eine fast reinweisse oder ganz schwache blaugrünliche Grundfarbe haben, und mit rostrothen Punkten bestreut sind Bei stärker bebrüteten Eiern wird die fahle, blaugrünliche Färbung etwas intensiver. Die rostrothen Punkte sind manchmal etwas grösser und unregelmässig geformt, manchmal ganz klein und fast kreisrund, im ersteren Falle mehr gegen den breiteren Pol zu angehäuft, jedoch stets ohne einen Fleckenkranz zu bilden, im letzteren Falle sind die Punkte ziemlich regelmässig über das ganze Ei vertheilt. Als abweichend fand ich bei einem Gelege von 9 Eiern ein reinweisses. welches gar keine Punkte hat. Die Eier sind mattglänzend und haben eine überaus zarte, glatte Schale. Durchschnittsmaasse märkischer jtier 15-5+ 12 mm. Durchschnittsmaasse niederösterr. Eier 16 +12 mm. Maasse des grössten in meinem Besitze befindlichen 10 Zeitschrift für 0 o 1 o g i e. niederösterreichischen Eies 16. 3 + 12. 1 mm, des kleinsten 15. 4 -+- 12 mm. Die Eier werden 12 — 14 Tage abwechselnd von beiden Eltern bebrütet u. z. wird das Weibchen meistens in den Mittags- und ersten Nachmittagsstunden von dem Männchen abgelöst. Entfernt sich unser Vogel von seinen Eiern, was selten und nur für kurze Zeit geschieht, so werden die Eier sorgsam mit Haaren und Federn überdeckt, so dass von diesen nichts sichtbar ist. Rührend ist die Treue, mit welcher die Sumpfmeise ihre Brut beschützt und mit ihrem eigenen Körper deckt. Bis auf einen einzigen Fall musste ich bei den vielen Nestern, welche ich gefunden habe, immer erst den brütenden Vogel wegheben um die Eier sehen zu können. Sieht man bei dem Nistloche hinein, so kann man die lebhafte Besorgniss des Vogels deutlich wahrnehmen, zitternd sucht er mit seinem Körper so viel als möglich von dem Nestchen zu verdecken und denkt nicht daran zu entfliehen. Nimmt man die Eier weg, so umkreist das Pärchen den Störenfried in höchster Aufregung und stundenlang kann man dann ihr klagendes Gezwitscher vernehmen. Das gewählte Nistloch wird aber auch in diesem Falle nicht immer verlassen, man kann vielmehr oft schon nach 3 — 4 Tagen das Nest nothdürftig her- gerichtet und nachgelegte Eier finden. Männchen und Weibchen füttern die Jungen gemein- sam in 20 — 24 Tagen gross, sorgen sich aber solange um diese, bis zur zweiten Brut geschritten wird oder der Strich beginnt. Ueber die bekannten Casuararten und deren Eier.*) In der Nummer 1 des laufenden Jahrgangs dieser Zeitschrift wird die Frage aufgeworfen: ,, Wieviel Casuar- arten giebt es? Wie sind deren Eier zu unterscheiden?“ Diese Frage ist, was den zweiten Theil derselben an betrifft, leichter gestellt als beantwortet. Die Arbeiten, welche die papuasische Subregion der australischen Region behandeln, sind in der Litteratur sehr zerstreut, die Mittheilungen in denselben über biologische Fragen ausserdem ziemlich dürftig und das effective Material an Eiern in unseren Sammlungen zum Zweck vergleichender Studien so sehr gering, dass sich nur wenige und ziemlich allgemein zu haltende Angaben bezüglich des zweiten Theiles der oben wiederholten Frage geben lassen. In der schönen Kutter’schen Sammlung befinden sich nur die Eier einer Art in zwei Exemplaren, das Königl. Zoolog. Museum in Berlin besitzt vielleicht die Eier von 4 Arten in 8 — 10 Stücken und ähnlich mag der Bestand in den grossen deutschen Sammlungen von Nehrkorn, Holland und Baron König- Warthausen sein. Da manche der Eier in diesen Sammlungen ausserdem von sehr unsicherer Provenienz sind, die Art also nicht genau zu bestimmen ist, der die Eier angehören, so dürfte eine erschöpfende Beantwortung der obigen Frage: , Wie unterscheiden sich die Eier der Casuararten, wenigstens in Bezug auf das auf dem Continent vorhandene Material, kaum möglich sein. Von einigen dieser Kurz- *) Zur Beantwortung der ersten Frage der vorigen Nummer. flügler wissen -wir ja überhaupt vom Brutgeschäft absolut nichts, ja bei den oft unzulänglichen Beschreibungen, welche wir von den Arten selbst besitzen, ist die ver- wirrte Synonymie derselben noch nicht ein Mal ganz klargestellt. Die eingehendsten Arbeiten über die Gattung Casuarius Briss. danken wir dem berühmten italienischen Ornithologen Graf Salvadori. Derselbe hat im Jahre 1882 eine Monographie dieser Vögel erscheinen lassen (Turin, gr. 40 mit 2 Taf.), welche eine noch heute mustergültige Uebersicht der bekannten Arten giebt. 10 Species werden in derselben aufgeführt und in kritischer Weise abgehandelt. Sämmtliche 10 Arten werden auch ab- gebildet. Man darf die bekannten Casuare vielleicht in zwei Gruppen sondern: solche, bei denen der helm- artige Hornhöcker auf dem Kopf eine mehr oder weniger starke Abrundung zeigt , und die am Halse starke Karunkelbildung aufweisen, und in solche, bei denen der Höcker stark dreieckig geformt ist, und die Karunkel- bildung entweder ganz fehlt oder doch nur sehr schwach entwickelt ist. Zu der ersten Gruppe gehören die folgenden 5 Sp. : Casuarius bicarunculatus Sclat., C. tri- carunculatus Becc., C. galeatus Vieill., C. australis Wall, und C. beccarii Sclat. Zu der zweiten sind zu ziehen : C. uno app endiculatus Blyth, C. occipitalis Salvad., C papuanus Rosen bg. (= C. ivester manni Sclat.) C. pic- ticollis Sclat. und C. bennettii Gould. Die einzelnen Arten sind durch die verschiedenartige Färbung des Kopfes und Halses, deren nackte Theile, bald roth , gelb , blau , carmin oder lila gefärbt sind, durch das Eingreifen der nackten Theile in das Gefieder der Brustgegend wie durch die verschieden- artige Bildung der Karunkeln unterschieden. Es würde zu weit führen auf die Charactere der einzelnen Species hier einzugehen. Was noch die geographische Ver- breitung der Casuare anbetrifft, so ist es bekannt, dass dieselben nur in der papuasischen Subregion der australischen Region Vorkommen. Eine Art bewohnt die Molukken, je eine die Inseln Jobi und Salvatti, eine das nördliche Neuholland und die sämmtlichen übrigen Neu- Guinea und die zu diesem Gebiet geographisch gehörenden Inseln. Diese kurzen Hinweise mögen zur Beantwortung des ersten Theiles der gestellten Frage genügen. Was nun den zweiten Abschnitt derselben anbelangt, so ist es aus den Gründen, die ich schon oben angedeutet, unmöglich, genaue und erschöpfende Angaben mitzu- theilen Nur ganz im Allgemeinen lässt sich die Frage beantworten. Ich möchte im Voraus nur darauf hin- weisen, dass wir über die Fortpflanzung von Casuarius tricarunculatus , uncappenäiculatus , occipitalis, papuanus (= westermanm) und pidicollis gar keine Beobachtungen besitzen. Wir müssen annehmen, dass sich bei ihnen das Brutgeschäft in der gleichen Weise wie bei den übrigen Arten der Gattung vollzieht. Nach den Mittheilungen von Beccari . Rosenberg, Wallace und anderen Ornithologen , die das Freileben einzelner Casuararten beobachten konnten, legen die Weibchen mehrere Eier in eine unter Gebüsch ver- steckte Erdhöhlung Die Eier sind von grünlicher bezw. hellbräunlicher Farbe und über und über mit runzlichen 11 Zeitschrift für Oologie. Adern bedeckt. Nach Rosenberg finden sich die Eier im Nest stets in einer bestimmten Lage, in einem Dreieck, dessen eine Seite offen ist. Wallace behauptet, dass bei C. galeatus Männchen und Weibchen brüten, Rosenberg dagegen theilt mit, dass die Weibchen das Brutgeschäft allein besorgten. Die letztere Angabe dürfte nicht ganz richtig sein, da nach den Beobachtungen, die man an gefangenen Exemplaren machen konnte, meist die Männchen allein die Eier bebrüteten. Was nun die Eier der einzelnen Arten betrifft, so finde ich darüber die folgenden, wenigen Notizen. Casuarius galeatus Yieill. Die Eier dieser Art haben eine gestrecktere Form als die anderer Casuare. Die Farbe ist grünlich, bald heller, bald dunkler, die Höcker auf der Schaale stark erhaben Auch Eier von bräunlicher Lederfarbe werden beschrieben. C. australis Wall. Das Gelege besteht aus 5 Eiern Dieselben sind von heligrünlicher Farbe und glattem Korn. Auch solche von dunkelgrüner Färbung mit starken Körnelungen wurden gefunden. Maasse: 137 m- x 092. C. beccarii Sclat. Ein Ei dieser Art wurde von v. Pelzein im Ibis (1881 p. 401) beschrieben. Die Stelle ist mir im Augenblick nicht zugängig C. bennettii Gould. Die Eier dieser Art „gleichen denen der anderen Casuare.“ Diese Species hat wieder- holt im Zoologischen Garten in London Eier gelegt. Notizen hierüber finden sich in den P. Z S 1858 (p. 27 1) von Gray und ebenda 1863 (p. 51 8) von Sclater Maasse: 141 m- x 083. Dies einige wenige Notizen. Ich hoffe an anderer Stelle eingehender auf den Gegenstand zurückkommen zu können. Berlin. Schal ow. Die Gesetze über das Ausheben der Raubvögeleier. (Beantwortung der zweiten Frage der vorigen Nummer.) Die in dieser Frage zur Anwendung kommenden Gesetze sind folgende : 1. Reichs-Gesetz vom 22. März 1888, den Schutz der Vögel betreffend (R. Gbt. pag. in). Hiernach geniessen keinen Schutz: Alle Tagraubvögel mit Ausnahme der Thurmfalken, alle Reiherarten, 2. Preussisches Gesetz, die Schonzeiten des Wildes. 26. Februar 1870 (G. S. pag. 120). Nach §. 1 gehören Raubvögel und Reiher nicht zum jagdbaren Federwild. 3. Fischerei - Gesetz für den Preussischen Staat, 30. Mai 1814. (G. S. pag. 197 und Gesetz vom 30. März 1880. (G. S. pag. 228). Die Ab- änderung des Fischerei-Gesetzes vom 30. Mai 1874. Der § 45 heisst jetzt so: Den Eischereiberechtigten ist gestattet, Fisch- otter, Taucher, Eisvogel, Reiher, Ivormorane und Fischadler ohne Anwendung von Schusswaffen zu tödten, fangen und für sich zu behalten 4. Preussisches Feld- und Forstpolizeigesetz vom 1. April 1S80, G. S pag. 230. § 33: Mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft wird bestraft, wer, abgesehen von dem Fall in § 368 Abs. 1 1 St. Gb., auf fremden Grund- stücken unbefugt nicht jagdbare Vögel fängt, Vogelnester zerstört, oder Eier und Junge von Vögeln ausnimmt 5. Deutsches Strafgesetzbuch § 368 Abs 11. Ihre Fragen betreffend, so ist es zweifellos, dass an und für sich das Ausnehmen der Nester von Wander- und Lerchenfalken, Hühnerhabichten, sowie Reiher nicht verboten ist; denn sie sind weder jagdbare Vögel, noch befinden sie sich im Vogelschutz. Dagegen kann solches strafbar werden, wenn es unbefugt auf fremdem Grund und Boden geschieht (§ 33 des Feld- und Forstpolizei- gesetzes). Dies ist der Fall, wenn der Eigenthümer solches ausdrücklich verboten, oder das Verbot durch äussereKennzeichen (Einzäunen, Anbringen vonWarnungs- zeichen) kenntlich gemacht hat. Zweifellos ist jeder zur Entschädigung verpflichtet, wer bei dem Besteigen von Bäumen durch Zerbrechen von Aesten, oder Eintreiben von Steigeisen den Bäumen Schaden zufügt. Gerichtsralh Iv. in S. Vom Nachlegen der Raubvögel. (Zur Beantwortung der dritten Frage der vorigen Nummer.) Es ist wissenschaftlich längst festgestellt, dass unsere Raubvögel, je kleiner sie sind und je mehr Eier sie legen, desto sicherer nachlegen werden, wenn sie durch Störungen dazu veranlasst wurden ; ebenso auch ist es uns bekannt, dass unsere grossen Arten, deren Gelege aus höchstens zwei Eiern besteht, selten oder über- haupt nicht nachlegen. Wir wollen für heute zuerst von dem Nachlegen unserer kleinen Raubvögel sprechen. Thurmfalken, deren Gelege aus sechs, seltener aus sieben Eiern besteht, beeilen sich mit dem Nachlegen in einer solchen Weise, dass schon am zwölften Tage das erste Ei gezeitigt ist und ehe drei Wochen vergangen, das neue Gelege — nun aus vier oder fünf Eiern — fertig ist. Die Eier sind kleiner und heller, hin und wieder ist ein weisses, nur mit wenig gezeichnetnn Flecken be- setzt, dazwischen, die Schale ist schwach und zart; wird auch dieses Gelege zerstört, so ist binnen drei Wochen das zweite Nachgelege fertig, die drei oder vier Eier sind, oft ganz weiss, in Form und Farbe noch mehr abweichend von dem eigentlichen Character. Aus einem Bauernholz, wo der Jagdherr sämmtliche Raub- vögelhorste revidiren liess, erhielten wir Ende Juni 3 Thurmtalkengelege — je drei — die fast ganz weiss waren. Ohr- und Sumpfohreulen legen zweimal nach, die zuletzt gelegten Eier sind dünn- und rauhschalig. mit Unebenheiten, Knötchen und verschiedenen Grübchen stark gekennzeichnet. Sperber und Schleiereulen, die fünf oder sechs Eier haben , bringen 2 Nachgelege ; die Eier der Sperber finden sich dann mit interessanten Abweichungen in allen möglichen Farben und Zeichnungen. Weihen und Kauze, die gewöhnlich fünf Eier legen, haben in drei Wochen das zweite Gelege — drei bis vier Eier — complet. Sind die ersten Eier der Weihen gefleckt gefunden worden, so finden sich die nachgelegten un- gedeckt vor, sind kleiner und können sehr leicht zu Verwechselungen mit anderen Arten \ eranlassung geben. (Fortsetzung folgt.) 12 Zeitschrift für Oologie. Zur Beachtung! In den Sommermonaten dieses Jahres beabsichtige ich eine Sammelreise nach verschiedenen Inseln der Ostsee (Oesel, Mohn, Dagö etc.) zu unternehmen Sammelgebiete hauptsächlich: seltenere Petrefaliten der silnr, sehen Formation, Eier und Pflanzen. Desi- deratenlistun werden möglicl st bald erbeten. Bei allen Anfragen ist Rückporto beizufügen. Alexander Simonsolm, Realschullehrer, Wenden, Livland, Russland. Offerire authentische Gelege v. Lusciniola melanopogon Temm. a Stück 15 Mk. P. A. Cerva. Budapest, Kgl. ung. Ludovica Academie. 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Der Abonnementspreis beträgt das Jahr bei direeter Zusendung durch Kreuz- band innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin N.O. Linienstr. 1 zu richten. Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Heber das Brutgeschäft des Tamarisken-Rohr- sängers. Vom Nachlegen der Raubvögel. Die Farben der Kasuareier. Gebühren für 1 Beilage, durchweiche das normale Versand - porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. ' ». Berlin, den 15. Juli 1892. 2. Jahrgang. lieber das Brutgeschäft des Tamarisken-Rohr- sängers, Lusciniola melanopogon Temm. von F. A. Cerva. In Veranlassung des Aufsatzes „Brutplätze seltener Vögel“ von Herrn A. Grunack wurde von Seite mehrerer Oologen Anfragen an mich gerichtet, ob ich in der Lage wäre, Eier des Tamarisken -Rohrsängers, Lusciniola melanopogon zu beschaffen. Durch die vielen Anfragen angeregt, hatte ich bei Antritt des heurigen Frühjahres beschlossen, die Rohr- waldungen des Stuhlweissenburger Comitates aufzusuchen und will nun meine dort gemachten Beobachtungen in folgendem veröffentlichen. Den 27. März 1. J. unternahm ich die erste zwar nur kurze Reise nach dem eben erwähnten Brutgebiet, welche mehr zur Ausforschung des Terrains als für Sammelergebnisse dienen sollte. Durch die im Jahre 1890 eingerichteten Beobachtungs- stationen aus Anlass des hier stattgehabten 2. int. Con- gresses — wurde beobachtet, dass das Brutgeschäft des Tamarisken-Rohrsängers viel früher vor sich geht, als das der verwandten Arten. Auf Grund dessen hatte ich die Osterwoche auserwählt und begab mich zu diesem Zwecke, mit Spannung meinen Erfolgen entgegen sehend, auf Excursion. Nach zweitägigem, mühseligem Suchen war ich so glücklich, das erste Nest mit 4 Eiern zu finden, das war am I4. April. Leider musste ich ein- sehen, dass der Termin doch noch etwas verfrüht sei und ein weiteres Verbleiben ohne Erfolg wäre. Ich trat meine Rückreise an und verschob meine 2. Excursion um 14 Tage. Den 30. April ging ich wieder nach dem so lieb- gewonnenen Dinnyeser Rohrwald, kaum angelangt, be- gann ich sofort mein aus schon erwähnten Gründen unterbrochenes Geschäft fortzusetzen. Es war ca. 10 Uhr, als ich das erste Nest ebenfalls mit 4 Eiern fand, der Vogel flog ab, ohne dass ich denselben in’s Auge fassen konnte. Obzwar ein Blick in das Nest mir über die Authenticität der Eier genügende Ueberzeugung ver- schafft hat, wollte ich doch auch den Vogel dazu haben, schon aus dem Grunde, weil das Nest nicht in der Art, wie ich das erste vorfand und wie auch andere in der intern, ornith. Ausstellung zu sehen waren, d. i. in Bin- sen und Seggen, sondern im vorigjährigen, aufrecht- stehenden Rohre gebaut war. Ich beschloss die Rück- kehr des Vogels abzuwarten um denselben schiessen zu können und so die volle Gewissheit zu erlangen, dass es ein zweifelloses melanopogon- Gelege sei. Mit Sehnsucht harrte ich 3/4 Stunden in der Nähe des Nestes; das Weibchen kam öfter dem Neste zu, flog aber rasch wieder ab, dass Männchen sass auf einem Halm der in nächster Nähe stehenden Rohrparthie und liess seinen, ich kann sagen angenehmen Gesang hören. Plötzlich flogen Männchen und Weibchen dem Neste zu und setzten sich auf zwei neben dem Neste cpier liegende Rohrhalme u. zw. unten das Weibchen, oben das Männchen. Jetzt konnte ich beide Vögel so genau sehen, dass jeder Zweifel einer Ungewissheit über die Abstammung des Nestes und Eier ausgeschlossen war. Da aber die Vögel so knapp an dem Neste waren, konnte ich an das Schiessen gar nicht denken, denn ich sah die sichere Gefahr vor Augen, dass das Gelege zum Opfer fallen würde. Natürlich nahm diese Scene eine viel kürzere Zeit in Anspruch, als meine Erzählung dauert. Rasch flogen die Vögel wieder weg, ich aber wollte an der Stelle nicht länger verbleiben und da ich die Zeit auch zum Sammeln auszunützen be- absichtigte, beschloss ich, das Nest unberührt zu lassen und weiter zu suchen, auf dem Rückwege jedoch das- selbe aufzusuchen, in der Hoffnung, dass sich eine günstigere Gelegenheit bieten würde, des Vogels habhaft zu werden. Der Rückweg fiel aber in eine ganz andere Richtung und der Besuch des Nestes musste unterbleiben. Den nächsten Tag, es war der 1. Mai, hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet und der Regen fiel, wenn auch in kurzen Absätzen, aber doch den ganzen Tag, so dass an die Fortsetzung meiner Excursion nicht zu denken war. 14 Zeitschrift Der Tag verging mit der Vorbereitung meiner für den nächsten Tag bestimmten Pläne. Da ich Tags vor- her ausser dem einen Neste in dieser Gegend, trotz fleissigen Suchens kein weiteres mehr fand, und ein ferneres Bemühen für zwecklos hielt, beschloss ich, den nächsten Tag eine ganz andere Richtung einzuschlagen, mit dem Vorsatze, wenn möglich noch denselben Abend mein erstes Nest aufzusuchen. Leider wurde mein guter Vorsatz durch einen abermaligen Regen vereitelt. Der Tag verging ohne ein weiteres melanopogon- Nest ge- funden zu haben und erst der dritte Tag wurde zur Er- reichung meines Zieles etwas günstiger. Da ich ein starkes Bebrüten der den 30. April gefundenen Piier befürchtete, war es mein unabänder- licher Vorsatz, dem Neste meinen Besuch abzuitatten. Als ich mich dem Neste vorsichtig genähert hatte, flog das Männchen von demselben ab und setzte sich wieder in der nahe stehenden Rohrparthie auf einen Rohrhalm u. zw. auf die Spitze, ein gutgezielter Schuss und L melanopogon lag in dem Dickicht des Rohres, womit jeder Zweifel der Authenticität behoben war. Die Eier wurden vorsichtig verpackt, das Nest so tief als möglich abgeschnitten und dann meine Arbeit fortgesetzt Der 3. Mai war von günstigeren Resultaten be- gleitet, als die vorherigen Tage, da ich ausser zwei melanopogon- Gelegen, noch ein Gelege von Ortygometra pusilla , ein Gelege Parus biarmicus, als auch andere mindere Arten, als Circus , Ardea und Anas fand. Meine für den Tag so ziemlich befriedigende Ex- cursion habe ich um 6 Uhr Abends beendet, obzwar ich müde und von dem den ganzen Tag hindurch tobenden Winde ganz erschöpft war, wollte ich meine Eier, ehe ich zu Bette ging, präpariren. Das erste Gelege, welches ich behufs Präparation zur Eland nahm, war eines von den zweien, welche ich an diesem Tage gefunden hatte, dessen Präparation ganz leicht vor sich ging. Ganz anders war es mit dem älteren, schon so oft erwähnten Gelege. Als ich das erste Ei angebohrt hatte und zum Ausblasen schritt, sah ich zu meiner nicht geringen Ueberraschung, dass der Inhalt weder in solcher Weise, wie dies bei frischen Eiern zu sein pflegt, herauskommt', noch aber wie bei angebrüteten, sondern es kam eine bröckliche , tropfenartige Substanz aus dem Ei. Ich konnte mir momentan nicht erklären, was eigentlich die Ursache war. Mit vieler Mühe gelang es mir, das Ei von dem Inhalte so ziemlich zu befreien, als ich aber zum Ausspülen desselben gelangte, sah ich zu meiner noch grösseren Verwunderung, dass das Ei auf einer Seite angetrocknet war, alle Versuche, dasselbe rein zu bringen, blieben ohne Erfolg. Die Erfahrung bei den noch restlichen 3 Eiern war dieselbe, alle 4 Eier waren angetrocknet, ein Ei fiel sogar durch das viele Bemühen es rein zu bringen zum Opfer und brach entzwei, erst dann konnte ich mich genau überzeugen , dass der Dotter an der Schale fest angesetzt war. Ich möchte gern das Urtheil erfahrener Herren Oologen wissen, wie sie sich diesen Fall erklären. Sollte vielleicht , bei der Zartschaligkeit der Eier, die 3/4 stündige und dann noch unbekannte weitere Abwesenheit der Vögel, welche durch mein Belauschen am 30. April veranlasst wurde, dazu beigetragen haben, dass die Eier ausgekühlt sind und für Oologie. ein weiteres Bebrüten zwecklos war, oder waren die- selben schon von Haus aus unbefruchtet und wurden längere Zeit vergeblich bebrütet. Herr Othmar Reiser, welchem ich den Fall mitteilte, sprach die letztere Meinung aus. Nun will ich auch, soweit es nur thunlich, an die Beschreibung der Nester und Eier, überhaupt des Brut- geschäfts, soweit ich dasselbe beobachtet habe, schreiten. In Rohrgebieten, wo die Fischer ihre Fahrwege haben und ihre Fischreusen (varsa) einlegen, pflegen sie als Zeichen das Rohr umzubrechen und oben mit einem Knoten festzubinden , was sie ( bab ) Puppe nennen. Solche Puppen sind die Lieblingsbrutplätze des Tama- riskensängers, sind aber solche Puppen nicht vorhanden, z. B. in dem Gebiete, in welchem ich meine meiste Zeit zugebracht habe, wo die Fischerei nur im Geheimen betrieben wird, dort baut melanopogon das Nest in Bin- sen, Seggen, oder auch wie ich das schon erwähnt habe, im alten vorigjährigen Rohre, 30 — 70 cm. hoch über dem Wasser. Das Nest hat eine grosse Aehnlichkeit mit dem Neste des Uferschilfsängers ( Calamodyle phragmitis Bp.), nur ist dasselbe etwas unregelmässiger gebaut. Das Nest ist 9 — 15 cm. hoch und hat einen Durchmesser von 7 — 9 cm. Die äussere Seite ist aus verschiedenem Materiale, als Binsen, Seggen, aus dürrem Grase ver- fertigt, die Nestmulde ziemlich tief, sehr glatt und zu- meist mit Rohrrispen gefüttert. (Schluss folgt’. Vom Nachlegen der Raubvögel. (Fortsetzung und Schluss.) H. H. Die bisher genannten Vögel legen ohne Ausnahme nach , wenn das Gelege — selbst bebrütet — zerstört worden ist. Anders verhält es sich mit den folgenden, wie Hühnerhabicht, Wander- und Lerchenfalken, deren Horst gewöhnlich vier, seltener drei Eier birgt. Diese drei Arten legen nur nach, wenn die genommenen Eier nicht oder nur wenige Tage bebrütet waren; der Wanderfalke schon nach vierzehn Tagen, dann ist das neue Gelege am Schluss der dritten Woche fertig, Hühnerhabichte und Lerchenfalken legen später nach. Vom Hühnerhabicht ist das Nachgelege nach vier Wochen, vom Lerchenfalken oft noch später aufzufinden. Ebenso oft unterlassen es beide Arten, ein Nachgelege fertig zu bringen. In diesem Jahre fanden wir am 20. April das zweite Gelege vom Wanderfalken mit 4 Eiern, die fast ganz weiss und sparsam gefleckt, zwei je an der Spitze, zwei am stumpfen Ende mit einem vielgestaltigen, grossen braunen Fleck bedeckt, der den dritten Theil der Schale einnahm; die Eier sind um einen Centimeter kleiner als die zuerst genommenen und sehen wegen ihrer abnormen Abweichungen auf- fallend und recht interessant aus. Nachgelegte Eier vom Hühnerhabicht besitzen wir Gelege vom Juni, vom Lerchenfalken solche vom 27. Juli, sowie 4. August, diese letzteren zeigen mir die grössten Abweichungen in der Zeichnung, die ich je an Eiern kennen gelernt habe. 15 Zeitschrift für Oologie. Gabelweihen und Bussarde haben gewöhnlich drei, seltener zwei oder vier Eier. In den für sie günstigen Jahren, wenn sie, wie die gewöhnlichen Bussarde oder die schwarzen Gabelweihen vier Eier legen, legen sie wohl alle nach. Am fleissigsten im Nachlegen ist die schwarze Gabelweihe, weniger die rothe. Nach vier Wochen finden sich die zweiten Gelege, sämmtliche Eier besitzen dann höchst eigenthümliche, mit reichlichen Haar- und Fleckenzügen versehene Zeichnungen, die das Interesse der Kenner beschäftigen. Ich besitze diverse Gelege von den ersten Tagen des Juni. Der Bienenbussard, der spät im Jahr zur Brut sich be- quemt, gewöhnlich nur zwei Eier hat, legt meines Wissens nicht nach. Unsere Adler, wie Fisch- und Seeadler, welcher letztere statt der gewöhnlichen Dreizahl ein Zweigelege hat, legen nur in ganz vereinzelten Fällen nach. Nur in ganz vereinzelten Fällen belehrte mich die Beob- achtung, dass gewisse Pärchen, die ein starkes Gelege — ein Fischadler mit 4 — in vier Wochen nachgelegt hatten. In den äussersten Fällen, namentlich in frühester Brutzeit, konnte ich ein nachgelegtes Ei vom Schreiadler finden Vom Schlangen- und Steinadler kann ich eigene Beobachtungen nicht berichten. Oie Farben der Kasuareier.. C. Ost, Hamburg. Betreffs der auf Seite 1 1 dieses Blattes angegebenen Farben der Kasuareier erlaube ich mir einige kurze Be- merkungen. Gestützt auf ein eigenes grösseres Vergleichs- material, wie auch durch reichliche Gelegenheit zur Besichtigung grösserer Sammlungen — speciell der Godeffroy’schen — belehrt, wurde ich in meiner Meinung darin fest, dass die ursprüngliche Farbe der Kasuareier eine angenehme gras- oder dunkele blaugrüne ist, ebenso dass die braune Lederfarbe nicht ursprünglich, sondern durch Verbleichen, Einwirkung von Sonnen- strahlen, Feuchtigkeit und die mehr oder minder vorge- geschrittene Bebrütung entstanden ist. Als Hinweis meiner Behauptung deute ich auf Trappeneier, welche vom Vogel verlassen, spät im Jahre aufgefunden wurden, die schwarzbraun aussahen. Ich gedenke eines Emueies , das ich im Schaufenster der Hamburger Naturalienhand- lung vom Umlauff täglich beschauen konnte und das erst prachtvoll blaugrün aussah. Nach einem halben Jahre war die angenehme Farbe verschwunden, das Ei war fast ganz schwarz geworden, während die nicht der Sonne zugewandte Seite um verschiedene Töne in der Farbe grüner verblieb. Hier war augenscheinlich die Einwirkung der Sonnenstrahlen zu constatiren Ein Ei meiner Sammlung, dass ich im vollen Zustande bekam, so dass ich es erst von dem getrockneten Inhalt befreien musste, war fast ganz schwarz, mit Ausnahme der Stellen, die dem sandigen Boden längere Zeit zugekehrt waren, diese Stellen waren glatt, hellgrau und ohne jede Körnelung. Es sind wohl nur wenige Kasuareier von Europäern gefunden worden, die meisten haben selbige von Ein- geborenen erhalten und darum konnte die irrige Meinung weiter verbreitet werden, dass der Kasuar auch Eier von lederbrauner Farbe lege. Im Jahre 1877 wurde von dem Reisenden Franz Hübner aus Nauen, der ur- sprünglich Apotheker, dann in der Universität Halle Zoologie gehört hatte, C. bennettii - Eier an das Godeff- roy’sche Museum gesandt. Hübner erforschte die Tonga- Inseln und lieferte eine werthvolle Collection Höhlen- funde. Von hier aus begab er sich im Frühjahr 1877 nach dem Britannia-Archipel, wo er leider am 31. De- zember 1877 an den Folgen der Dysenterie verstarb. Unter den von Hübner gesandten Kasuareiern befanden sich blau- und dunkelgrüne, als auch gelbliche und bläuliche. Diese Eier hatte der Reisende jedenfalls von Eingeborenen erhandelt, wie auch der Holzpflock, der sich noch in mehreren Eiern befand, bewies, dass selbige in den Hütten der Insulaner aufgehangen gewesen waren. Hier mögen nicht allein die Sonne, sondern auch Rauch in der Hütte die Verfärbung herbeigeführt haben. Nun fand sich unter den Eiern ein Stück, welches in einem langen Pflanzenblatt — ein Verfahren, wie die Einge- borenen die Eier transportirten und in dieser Hülle feil- bieten — • eingewickelt war. Das Ei war von grasgrüner Barbe, hatte jedoch auf derselben Stelle, wo das Blatt das Ei frei durchblicken liess, eine gelbe Färbung an- genommen, hier also die Verfärbung nur durch den Ein- fluss des Lichtes. Die C. beneitii- Eier haben eine matt- grüne Grundfarbe, nicht so intensiv grün wie die der Dromaeus. Hierauf erheben sich warzenartige, glänzend grasgrüne Erhöhungen, welche bald höher, bald niedri- ger, weiter von einander abstehend oder mehr zusammen- gedrängt sind, in letzterem Falle sind diese Erhöhungen immer flacher. Die Eier sind meistens gleichhälftig, etwas zugespitzt. Ein Exemplar meiner Sammlung hat eine Länge von 1 35 , eine Breite von 88 mm. Im Godeffroy’schen Museum war im Schrank 33 eine kostbare Eiersammlung aufgestellt, dieselbe konnte von den Interessenten nach vorheriger Meldung bei dem Custos besichtigt werden. Zwischen den vielen ge- sammelten Objecten von den Viti-, den Samoa-, Tonga- Inseln, dem Brittania- Archipel etc. liegen C. benettii- Eier, die sehr seltenen Eier der Megapodien, wie prit- sch ardii, senex, eremita. Im Schrank 21, Abtheilung 15, waren C. beneitii- Eier ausgestellt, ein Balg des Vogels lag unten im Schrank Dieser Kasuar ist für die Bewohner Neubrittaniens von Wichtigkeit: Sein Fleisch und seine Eier dienen ihnen zur Nahrung, seine Bein- knochen werden zur Verzierung der untersten Enden ihrer Lanzen, die Krallen zu Lanzenspitzen, die Schwingenposen als Nasenpfeile verwendet Mein C. galeatus- Ei hat die Grösse der bekannten Dromaeus- Eier, jedoch eine gestrecktere Form. W erden die Kasuareier in staubfreien Kästen trocken und dunkel auf bewahrt, so bleibt auch die schöne grüne Farbe. Ich kann nicht glauben, dass seit 15 Jahren die Farbe meiner C. benettii- Eier sich verändert hat. Sind nun in der letzten Zeit C, westermanni- Eier in den Handel gekommen und gekauft worden, so wäre es doch sicherlich allen Sammlern von höchstem In- teresse, würden sie über Herkunft und Aussehen dieser Art recht bald belehrt. Die Preise der C. benettii- Eier waren damals je nach Farbe und Güte 6 — iS, die der Megapodius-Eiev zwischen 6 — 12 Mark. i6 Zeitschrift für Oologie. PREIS-COURANT von Arvid Monteil. Adresse: Pajala. EIER -ARTEN. In Gelegen Preis das Stück EIER-ARTEN. In Gelegen Preis das Stück Falco gyrfclco L. 3—4 6,— Parus borealis 7 -10 — ,20 „ peregrinus 4 „ caudatus 10-12 „ lithofalco L 4—6 — ,35 Alauda arvensis 4—5 — ,10 Astur palumbarius L. 3-4 — ,40 „ alpestris 4—5 —,65 „ nisus 3 — 4 —.25 Emberiza citrinella 5 —,o5 Aquila chrysaetus 10,— 1 „ hortulana 4 ■ 5 Pandion haliaetus L. 3—4 1.70 „ schoeniclus 5 — ,io Buteo lagopus L. 3—4 —.35 „ lapponica L 4—o — ,4° Circus cyaneus 3—5 ], — „ nivalis 5—7 — ,55 Strix nyctea 4-6 Fringilla linaria L. 4—6 — ,25 „ funerea L. 4—6 l ,— „ flavirostris 5—6 „ passerina 3—4 „ coelebs 5 — ,05 „ bubo L. 2—4 2 2 5 „ montifringilla L. 5-6 — ,20 „ brachyotus 4—5 — 50 „ domestica 5- 6 — ,05 „ lzpponica L. 3—4 5,— „ montana 5-6 — ,10 „ uraiensis 3-4 Pyrrhula vulgaris 5 „ tengmalmi 3 — 5 Corythus enucleator L 4 1, — Picus martius 4—6 1,— Loxia pityopsittacus 2—5 „ leuconotus 4-7 „ curvirostra 3—4 majnr 5-6 Charadrius hiaticula 4 — ,20 „ minor 4—5 — ,6o „ morinellus — 2,2 5 „ tridactylus 4—5 2 „ apricarius L. — — ,30 Cuculus canorus 3, — „ helveticus - Corvus corax 5—6 — ,90 Grus cinerea o L* 1, — „ cornix 4—5 — ,io Numenius arcuatus 4 — ,30 Pica caudatn 6—8 — ,io „ phaeopus L - ,20 Garrulus glandarius 6 — ,20 Limosa rufa (lappon.) — 3,50 „ infaustus L. 4 1,50 Totanus glottis L. — 2,75 Ampelis garrulus 5 2,75 „ fuscus L. — 1,50 Cypsclus apus 2 „ calidris — — ,io Hirundo rustica 5 — ,io „ glareola L. — —.30 „ urbica 5 — ,15 Actitis hypoleucus L. — —.15 „ riparia 5—6 — ,io Machetes pugnax L. — — ,15 Muscicapa grisola 6 - ,io Tringa alpina — „ atricapilla 5—6 — ,20 „ platyrhincha L. ■ — 1,50 Lanius excubitor 4—7 — ,8o „ minuta — Saxicola oenanthe 5—6 — ,io „ Temminckii L. — — ,25 „ rubetra L. 6 — ,15 „ islandica — Sylvia hortensis 4—5 — ,io Calidris arenaria — Lusciola suecica L. 5—6 —.35 Scolopax gallinula L. — 1,50 „ phoenicurus 6 — 7 — ,io Phalarop. hyberbor. L. — — ,40 Ficedula trochilus 6-7 — ,10 Sterna arctica L. 3 — ,io „ abietina 5—6 — ,25 Lestris Buffonii 2 l, — Turdus viscivorus 4—5 — ,20 Anser segetum 4—6 — ,75 „ musicus L. 5 — ,05 „ albifrons 4—6 „ iliacus L. 4-6 — ,20 „ minutus 4—o 2, — „ pilaris 4—6 — ,io Fuligula cristata L. 6—8 — ,25 „ torquatus 5—6 „ marila L. 8-io — ,25 Cinclus aquaticus 4-5 — ,50 „ fusca L 6—8 — >30 Motacilla alba 6 — ,io „ nigra L. 8- io — ,25 „ viridis L. 5—6 — ,20 „ clangula L. 6-7 — ,20 Anthus pratensis 4-6 — ,15 „ glacialis L. 6-8 — ,30 „ cervinus L. 4—6 — ,8o Mergus merganser 12 — ,30 „ arboreus 5 — ,io „ serrator 8-lo — ,20 Accentor modularis 5—6 „ albellus 8-12 I'arus major 10-12 — ,io Colymbus articus L. 2 — ,70 „ sibiricus 5—7 — ,30 „ septentrionalis L. — — ,30 L. — stets vorräthig. Die Preise verstehen sich als Krone (ä 100 Ore), l Krone = l Mk. i2'/2 Pf. Alle Eier sind sowohl einzeln als in Gelegen zu er- halten. Fundort und Fundzeit wird stets mitgetheilt. 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Kleine Mittheilungen. Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 5. Berlin, den 15. August 1892. 2. Jahrgang. lieber das Brutgeschäft des Tamarisken-Rohr- sängers, Lusciniola melanopogon Temm. von F. A. Cerva. (Schluss.) Ebenso wie die Nester von einander verschieden sind, so ausserordentlich ist auch die Verschiedenheit der Eier. Es- kam vor, dass ich in einem und demselben Gelege eine Abweichung der Eier, sowohl in der Grösse, als auch Form und Färbung wahrnahm Die meistens aus 4, seltener 3 und 5 Stück bestehenden Gelege sind sehr zerbrechlich und besitzen eine grosse Aehnlichkeit mit den Eiern des Uferschilfsängers (Cal. phragmitis Bp.). Doch haben einige auch die typischen Charaktere von JBudytes flavus. Die Eier von L. melanopogon lassen sich im Allgemeinen in zwei Gruppen theilen. Die eine hat die Oberfleckenzeichnung gleichmässig über das ganze Ei vertheilt, doch so, dass überall die Grundfarbe zwischen den Zeichnungen deutlich sichtbar bleibt, die anderen sehen fast einfarbig aus, da die Zeichnungen so fein und dicht auftreten, dass sie vollständig in ein- ander verschwimmen. Letzteres kommt aber meist selten vor. Keines der bis jetzt bekannt gewordenen Eier zeigt die mindeste Neigung zur Fleckenkranz- bildung. Meistens treten am stumpfen Ende schwarze Haarstriche auf, diese sind aber von accessorischer Na- tur. Die Grundfarbe der Eier hat entweder einen grün- lichen oder lichtgelbbräunlichen Charakter, aber stets um eine kleine Nuance lichter als bei C. phragmitis. Auch das durchfallende Schalenlicht entspricht dieser Färbung. Die sehr feine Fleckenzeichnung besteht aus zweierlei Farben, aus Aschgrau und Olivenbraun. Bei einzelnen Eiern bildet das Aschgrau etwas grössere zu- sammenhängende Flecken. Die Eier haben einen Längs- durchmesser von 17 — 1 8 V2 mm., einen Ouerdurchmesser von 13 — 14 mm. Das Gewicht der Eier, welche ich gewogen habe, schwankt zwischen Ö1/^ und 9Y2 ctgrm. Dass Männchen und Weibchen abwechselnd brüten, habe ich in mehreren Fällen beobachtet. Nach meinen diesjährigen Beobachtungen fällt die Brutzeit von Mitte April bis Ende Mai. Den 28. Mai fand ich noch ein frisches Gelege, als auch stark be- brütete Eier, so auch Nester mit Jungen. Sollte es mir gelingen noch weitere Beobachtungen zu machen, so bin ich gern bereit, dieselben an dieser Stelle zu veröffentlichen. Budapest, den 7. Juni 1892. F. A. Cerva. Das Brutgeschäft des Pirols. Der Pirol ( Oriolus galbula) ist einer derjenigen Vögel unserer heimatlichen Fauna, deren Stimme zwar Jeder- mann kennt, welche aber, wie z. B. auch der Kukuk, seltener beobachtet werden, da sie eifrig bestrebt sind, sich den neugierigen Blicken des Menschen nach Mög- lichkeit zu entziehen. Dieser Eigenschaft auch verdankt es der Pirol, dass es dem Menschen nur selten gelingt, sein Nest zu entdecken und es giebt selbst ältere Sammler, deren Sammlungen kein selbstgefundenes Pirolgelege aufweisen. Nachdem ich das Brutgeschäft des Pirols seit ca. 15 Jahren beobachtet habe, will ich einiges, was darüber für den Oologen und Liebhaber von Interesse ist, ver- öffentlichen. Bei normaler Frühlingstemperatur erscheint der Pirol bei uns in der Mark in den letzten Tagen des April bis zu Anfang des Mai und zwar das Weibchen um einen oder einige Tage später, als das Männchen. So wird man z. B. am 1. Mai selten in der Nähe des Männchens ein Weibchen beobachten, während späterhin beide Gatten stets nahe beisammen sind. Der Pirol bewohnt sowohl Hochwaldungen als auch Feldgehölze und selbst Baumgärten in der unmittelbaren Nähe des Menschen. Feldgehölze, in deren Nähe Wiesen sind, oder welche selbst Brüche enthalten, scheint er zu bevorzugen. Was die Baumart anlangt, so habe ich ihn am häufigsten in Kieferwaldungen gefunden. — Eine Woche nach seiner Ankunft, mitunter vielleicht auch schon früher, beginnt i8 Zeitschrift für Oologie. der Bau des Nestes. Derselbe wird, soweit meine Be- obachtungen reichen, ausschliesslich vom Weibchen aus- geführt, während das Männchen nur beim Herbeischaffen der Baustoffe etwas behilflich ist. Sonst sitzt letzterer während der Bauarbeit auf dem Nistbaum oder einem daneben stehenden und hält die Wacht, dabei immer eifrig, wie seit seinem Erscheinen, die bekannte Weise flötend, welche ihm seinen Namen eingetragen hat. Bei Annäherung einer vermeintlichen Gefahr stösst er dann einen kreischenden, dem Hehergekreisch ähnlichen War- nungsruf aus. Das Nest ist ein Kunstwerk seiner Art. Es hängt stets in einer Astgabel, oft nur an 6 bis 10 mm starken Zweigen und zwar in den meisten Fällen ca. 8 m, vielfach auch höher bis zu 20 m, über dem Erd- boden, manchmal aber auch niedriger bis zu 2 m. Die Entfernung des Nestes vom Baumstamm resp. vom Cen- trum der Baumkrone, richtet sich meistens nach der Höhe des Nistbaumes ; ist dieser höher, so hängt es auch weiter entfernt, oft an einer der äussersten Gabeln. Der Bau beginnt bei dem oberen Nestrande, welcher aus Spinnennestern (Spinnenwolle, nicht Spinnennetzen), die unter Einflechten von Strohhalmen und dürren Gras- halmen um die Astgabel gewickelt werden, hergestellt wird. Die beiden Verbindungen zwischen den die Ast- gabel bildenden Zweigen werden durch um einander ge- drehte stärkere Halme, die wieder mit Spinnenwolle durchsetzt sind, gefertigt. So weit hergestellt findet man den Nestrand etwa um die Mitte des Mai. Demnächst werden Strohhalme, Papierstücke, Birkenbast und teil- weise auch noch Spinnenwolle durch den Nestrand muldenförmig von der einen Seite nach der gegenüber- liegenden gezogen, bis die Nestform fertig gestellt ist. Hierauf wird die Letztere mit dürren Grashalmen und Rispen innen ausgekleidet und der Bau ist fertig und im Stande, demnächst die Mutter und drei bis vier Jungen zu tragen. Die ganze Bauzeit währt 21 bis 28 Tage, je nach dem mehr oder weniger günstigen Wetter. Zu dem Nistbaum wird in der Mark meistens die Kiefer erwählt, seltener Birke oder Eiche. In Obstgärten dienen dazu meistens die grösseren Birnbäume, jedoch weiss ich, dass in einem Fall das Nest an einem Pflaumen- baum hing und von einem Knaben, der auf dem Rücken eines zweiten sass, erreicht wurde Das normale Gelege besteht aus vier, seltener aus drei, meistens etwas ge- streckten , grobkörnigen, jedoch glattschaligen, rein weissen, unregelmässig — am stumpfen Ende etwas stärker — schwarzbraun gefleckten Eiern von durch- schnittlich 30 mm Längs- und 23 mm Ouer-Durchmesser. In den von mir untersuchten etwa 100 Nestern zählte das volle Gelege nie mehr als vier Eier. Man findet das letztere bei uns in den ersten Tagen des Juni, bei günstigem Wetter auch schon vom 24. Mai an. Im laufenden Jahre wurde das Brutgeschäft durch das im Mai herrschende kalte Wetter derart beeinflusst, dass ich den ersten Pirol erst am 8. Mai wahrnahm und das erste volle Gelege am 19. Juni fand, während ein anderes am 18. Juni noch nicht vollzählig war. — Wird dem Pirol das erste Gelege geraubt, so erbaut er in der Nähe des ersten ein zweites Nest und benutzt hierzu meistens die Baustoffe des ersten, die er dort ab- trägt. Das zweite Gelege enthält gewöhnlich drei, manchmal auch nur zwei Eier. Da, wie erwähnt, der Pirol sich ungern den Blicken des Menschen preisgiebt, auch sein Nest soviel als mög- lich verheimlicht, ist er seitens des Jägers wie des Sammlers nur wenig Nachstellungen ausgesetzt, umso- mehr, als er durch seine Raupenvertilgung unbedingt zu den nützlichsten Vögeln zählt. Desto schlimmer aber spielen ihm die Krähenvögel, diese Scheusale der ge- fiederten Welt, sowie die Eichhörnchen, mit. Obwohl das Nest von oben meistens durch einen darüber hin- wegragenden grünen Ast bedeckt ist, erspäht es das Auge der Krähe, namentlich der Nebelkrähe und des Hehers, doch sehr oft, sobald die hellleuchtenden Eier darin liegen, und dann ist die Brut verloren. Das ängstliche Pirolmännchen, welches von seinem Wacht- punkte in der Nähe des Nestes aus eine Krähe vorüber- fliegen sieht, stürzt sich mit wildem Gekreisch auf seinen Feind, und selbst das brütende Weibchen verlässt auf einige Zeit die Eier, um sich in blinder Wuth an der Verfolgung zu beteiligen. Die Krähe flieht zwar, aber nur, um bald wieder zu erscheinen, da ihr das Gebahren des Pirolpaares deutlich angezeigt hat, dass das Nest desselben, welches einen leckeren Bissen für sie birgt, in der Nähe ist, und endlich gelingt es ihr es zu entdecken, und dann trägt sie trotz der heftigsten Angriffe der kleinen Eigenthümer, ein Ei nach dem andern nach einem nahen Baum, um es dort zu ver- zehren. Aehnlich treibt es auch das Eichhörnchen, in- dem es von einem schwanken Ast aus durch Beobach- tung des Pirolpaares dessen Heimstätte ergründet, deren Inhalt ihm dann einen willkommenen Leckerbissen bietet. Ich hatte öfters beobachtet, dass etwa die Hälfte der von mir entdeckten Pirolnester von derartigen Schma- rotzern zerstört wurden. Wann endlich wird man staat- licherseits erkennen, dass die Verfolgung der Krähen- vögel und Eichhörnchen im Interesse der nützlichen Vogelwelt notwendig ist, und sie durch Prämien zu unterstützen. Der Sammler, welchem daran liegt, auch einmal ein Pirolnest zu entdecken, hat nur nötig, von der Krähe zu lernen, d. h. zu beobachten. Am Teichtesten gelingt dies zur Zeit des Nestbaues, und zwar in den Morgen- stunden Das Männchen sitzt dann in der Regel auf dem Nistbaum oder einem daneben stehenden und pfeift lustig seine bekannte Melodie. Der Beobachter geht gerades- wegs auf die Stelle zu, von welcher der Ton kommt, das Auge stets dorthin gerichtet. Der Pirol wird dann gewöhnlich, einen kreischenden Warnungsruf ausstossend, abfliegen, und kann man diesen Punkt beobachten, so hat man schon einen Anhalt für das Auffinden des Nestes. Alsbald eilt auch das Weibchen mit gleichem Gekreisch herbei, und nun fliegen Beide ungestüm über dem Nistbaum hin und her. • Die Brutzeit dauert 17 bis 18 Tage, und man muss darüber staunen, dass die vier Jungen, die in verhält- nissmässig kurzer Zeit flügge werden, in dem kleinen Neste, dessen Mulde nur einen Durchmesser von ca. Zeitschrift für Oologie. 19 8 cm und. eine Tiefe von ca. 6 cm hat, bis zu ihrem Ausfliegen Platz finden und dass sie nicht vom Winde aus ihrer schwankenden Wiege geschaukelt werden. Hermann Marowski. Kleinere Mittheilungen. DieBrillengrasmücke ( Sylvia conspicillaia Mann.) Brutvogel auf Madeira. In der „Ornis“ von 1891 gab ich die Zahl der Brutvögel Madeiras auf 31 an. Heute darf ich diese Zahl um eine Species erhöhen, da sich herausgestellt hat, dass die Brillengrasmücke aut der Insel nistet. In diesem Frühjahre erhielt ich einen Balg des Vogels; es war ein Männchen und am 3- Fe- bruar d. J. bei Estreito erlegt worden. Ende Juli erhielt ich endlich auch ein Ei dieser Grasmücke Das Ei ent- stammt einem Gelege von 5 Stücken, es misst 17X 13 mm und ist von typischer Zeichnung und Farbe. Das Nest ähnelt sehr dem der Sylvia atricapilla , ist mit etwas Schafwolle durchwirkt Es stammt gleichfalls aus Estreito, welcher Ort etwa 7 km westlich von Funchal und im Gebirge liegt. W. Hartwig. zur Fortpflanzung geeignet, nur die Nester der Pflege- eltern benutzt, um seine Eier hier herein zu legen, be- merken, dass diese Ansicht beim Brachpieper eine Aus- nahme erleidet. Bei vielen unserer kleinen Sänger kann es wohl der Fall sein, dass das Kukukweibchen die Nester der Pflegeeltern bevorzugt, bei unserem Brach- pieper jedoch nicht, umsomehr, da der genannte Vogel sehr selten ist und früh zur Brut schreitet. Fringilla cliloris und Cuculus canorus. Am 4 Juli fand ich in einem Tannendickicht ein Nest vom Grün- fink, in welchem 2 Eier vom Grünfinken, eins vom Kukuk lagen. Die beiden ersten Eier waren frisch, jedoch von solcher Grösse, dass sie- hierin den Kern- beissereiern gleich kamen. Das Ivukukei — in der Form unserer Ziegenmelkereier — war schwer bebrütet. Da mich der Fund interessirte, besuchte ich nach vierzehn Tagen dieselbe Oertlichkeit und finde das neue Nest vom Grünfink, dessen 4 Eier wieder diese auffallende Grösse besassen. Vom Kukuk war leider keine Spur. Druckfehler-Berichtigung. Casuarius ivestermanni-Eier . Zu Ihrer Notiz über Kasuareier erlaube ich mir Ihnen mitzutheilen, dass ich von der Insel Jobie, nördlich von Neuguinea, 3 Eier von Casuarius ivestermanni erhalten habe, die von hellgrüner Farbe sind. Der Grund zwischen den Er- habenheiten der Schale ist gelblich weiss. Die Maasse und das Gewicht sind folgende: No. 1. Länge 133 mm, Breite 87,5 mm, 54,15 Gramm. No. 2. „ 128,5 „ „ 86 „ 51,06 No. 3, _» 128 „ „ 84,5 „ 48,15 Dr. E. Rey. Locustella naevia und Cuculus canorus. Unter dem Schatten einer Eiche, die am Rande einer Vieh- weide neben den Hecken von Schwarzdorn und Brom- beeren steht, wollte ich ausruhen, als ich ein ganz frei und niedrig stehendes Nest von L. naevia in den Dornen fand. Rings um das Nest waren von den Kühen die letzten Gräser abgenagt worden, nur die Dornen waren stehen geblieben. Im Neste lagen 5 Eier und ein Ei von C. canorus, alle Eier längst erkaltet. Denselben Tag finde ich, auf der Suche nach Himbeeren begriffen, auf eine Brombeerranke tretend — ohne es be- absichtigt zu haben — • ein zweites Nest vom Heuschrecken- sänger. Laut schreiend flog der Vogel vom Neste ; ich mochte ihn wohl beschädigt haben. Im Nest lagen 6 Eier, zweien hatte die Berührung der Brombeerranke sehr geschadet, denn sie waren total zerbrochen. Anthus campestris und Cuculus canorus. Bei einem Sprunge über einen trockenen Graben fand ich ein Brachpiepernest, in welchem fünf Eier, ausserdem ein Kukukei lagen. Nur wenige Zoll seitwärts und ich wäre mitten in das volle Nest gesprungen. Die Brachpieper- eier waren wenig, das Kukukei schwer bebrütet. Bei dieser Gelegenheit möchte ich, da meine Ansicht von der anderer Oologen abweicht, dass der Kukuk, wenn Auf Seite 15, Nummer 4, Zeile 4 rechts, muss es heissen: bräunliche, statt bläuliche. Fragekasten. Herrn S. Ihre Frage, ob es auch Spar- und Doppel- eier vom Kukuk giebt, wird in der nächsten Nummer beantwortet werden. = Soeben erseneint: dritte, neubearbeitete Auflage von Prof. Pechuel-Loesche , Dr. W. Haacke, Prof. W. Marshall und Prof. E. L . Taschenberg, mit über 1800 Abbild, im Text, 9 Karten, 180 Tafeln in Holz- schnitt u. Chromodruck von W. Kuhnert, Fr. Specht u. a. 130 Lieferungen zu je 1 M. =.10 Halbfranzbände zu je 15 M. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig u. Wien. NEUE (13.) UMQE ARBEITETE ILLUSTRiRTE AUFLAGE I! Brockhaus' C onversations -Lexikon. Mit Abbildungen und Karten. 16 Bände und 1 Supplementband. JEDER BAND OEB IN LEINWAND 8 M ' 'HALBFRANZ 8»-» U • 20 Zeitschrift für Oologie. Amerikanisch. Bureau. Gegründet: Amerika 1850. Pli. Heinsberger, 9 First Avenue, New-York, U. S. A. International. 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Filial-Expedition der Zeitschrift ftir Oologie. -4f Eller p von Gypaetus barbatus, Aquila bonelli, Aquila fulva, Monticola cyanea und saxatilis, Pyrrhocorax graculus etc. sind der Redaktion zum Verkauf übergeben worden Bezüglichen Anfr. bitte Retourmarken beizul. FRANZ KRICHELDORFF, Berlin, Heimstr. 1. Natural, u. Lehrmitt. b. bill. Preis. Oswald Gangloff, Rixdorf-Berlin, Bergstrasse 124. Vögel und Säugethiere werden naturgemäss ausgestopft. Berlin, Markthalle Alexanderplatz. Wild und Geflügel V erwer tkung, Coulanteste Verkaufs-Bedingungen. Redaction und Verlag H. Hocke, Berlin NO, Linienstr. 1. Druck von Herrn. Schmidt, Berlin 0., Alexanderstr. 28. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis betrügt das Jahr bei directer Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Be- stellungen und Zahlnngen sind an H. Hocke, „Zeitschrift iiir Oologie", Berlin NO., Linienstr. 1 zu richten. Amerikanische Filial-Expedition: Ph. Heinsberger, 9 First Avenue, New-York, U. S. A. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pt, Kleinere Insertions- betrüge sind der Kürze halber dem Auf- träge beizutilgen. Inhalt: Einiges über Cuculus Rothii. Antlnis cam- pestris und Cuculus canorus. Die interes- santesten Brutvögel der Insel Sylt, Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 6. Berlin, den 15. September 1892. 2. Jahrgang. Einiges über Cuculus Rothii. F. Sikora, Annanarivo, Madagascar. Während meines zweijährigen Aufenthalts in dem kleinen Walddorfe Andrangolska, östlich von Annana- rivo, am Rande des Hochplateaus, erlangte ich eine grössere Anzahl von Eiern dieses Vogels, welche mir Eingeborne mit den Pflegernestern brachten. Die Pfleger- eltern unseres Kukuks will ich besprechen. Es sind dies hauptsächlich : Cistieola madagascariensis, welche zwischen dem fusshohen Grase auf den kleinen Ebenen rings um die Sümpfe nistet. Das Nest ist beutelförmig, mit sehr klei- nem, oben und unten etwas seitlich angebrachtem Flug- loche. Bei den Eiern dieser Art und einer seltenen Va- rietät des Kukukeies könnte man allerdings sagen, dass sie sich ähnlich seien Jedoch sind die Eier dieser Cis- ticola so veränderlich, wie vielleicht kein anderes Ei, so dass man von Aehnlichlceit nicht sprechen kann. Ich erwähne dies, weil ich in Baedeker’s Werk lese: „Fast alle Kukukeier zeigen eine grosse Aehnlichkeit mit den Eiera der am häufigsten heimgesuchten Pfleger.“ Wäre diese Aehnlichkeit keine ganz und gar zufällige, so dürfte ich mit Recht ein analoges Faktum bei Cuculus Rothii suchen, dies ist nicht zu finden, hätte auch weder Zweck noch Nutzen; überdies sind die Pflegereier sehr ver- schieden gefärbt, schmutzigrosa., grau, blau. Nächst Cistieola wird Ellisia madagascariensis var. Lantzii am häufigsten mit dem Kukukei bedacht. Diese Art brütet in offenen Nestern in Büschen, die Eier sind grau mit dunkelgrauen, oft grünlichen Flecken. Man brachte mir häufig dieses Nest mit einem Kukuke darin als einzigen Bewohner, der sich recht breit machte und den ganzen Hohlra.um desselben ausfüllte; kann also bestätigen, dass auch diese Art die rechtmässigen Kinder herauswirft. Weit seltener ist dies griechische Geschenk bei Zosterops madagascariensis zu finden; es ist dies ein so kleines Vögelchen und sein Nest so klein und schwach gebaut, dass das Kukukweibchen jedenfalls Bedenken trägt, einem so kleinen Haushalte seine Nachkommen- schaft anzuvertrauen. Die Eier dieser Art sind hellblau und ohne jede Zeichnung. Am seltensten vrird das Nest der Ellisia typica benutzt, es hängt meist auf einzelstehenden, hohen Wach - holderbüschen und ist weit offen, aber ziemlich flach. Die Eier sind schmutzigrosa mit dunkelbraunem Geäder und Brandflecken, sind auch stets grösser als das Ku- kukei; die Mutter dieses mag bei dieser Art vielleicht bedenken, dass ihr- Sprössling nicht die gehörige Ober- hand über die rechten Kinder bekäme und die diesen zugedachte Behandlung vielleicht erfahren könnte. Es dürfte dies Rücksicht sein, weshalb Ellisia typica so viel als möglich gemieden wird, denn diese Art ist nicht seltener, als die anderen vorgezogenen Pflegereltern. In den cirlca 90 Nestern, die ich von jener in zwei Jahren bekam, lag nur ein einziges Mal ein Kukukei. Nun einige Maasse vom Cuculus Rothii-Ei: Der grosse Durchmesser des grössten Eies war 18 mm, der kleine desselben 10mm, gewöhnliche Grössen sind 16 | 12, 17 j 14 mm, 15 | 11 mm waren die Durchmesser des klein- sten Eies. Das normale Ei ist reinweiss, am dicken Ende mit einem Kranze von lichtgrauen, dunkelgrauen und lichtsepiafarbenen Flecken, welche sich sehr zerstreut nach oben und unten verbreiten. Bei manchen Eiern sind die Flecken nicht sepia-, sondern rothbraun und dabei weit zahlreicher, jedoch sind dieselben in allen Fällen zu einem ausgesprochenen Kranze gruppirt; die- ser Kranz ist in sehr seltenen Ausnahmefällen am spit- zen Ende, wie dies bei vielen anderen Eiern auch vor- kommt (hei Corvus scapulatus-Eiern häufig gesehen). Die Eier junger Weibchen zeigen meist viel kleinere, aber zahlreichere Flecken, bei etwas schmutzigweissem Grunde. Alle Eier sind glanzlos Wohl sehe ich das Korn mit meiner Lupe, doch weiss ich nichts darüber zu sagen, kann es mit nichts passend vergleichen, wohl wegen mei- ner geringen Kenntnisse in diesem Fache. Hinsichtlich der Legezeit ist zu bemerken, dass ich die ersten Eier in der zweiten Hälfte des September, die letzten Eier in den ersten Tagen des Januar bekam. Es dürfte wohl kein Fall bekannt sein, dass ein Kukuk ein Ei zu Nectarinen gelegt hätte, auch ich sah dies nie; von den hier lebenden drei Arten wäre es bei zweien wohl wegen ihrer Kleinheit nicht recht mög- lich, hei Nectariilia notata hingegen eher. Von ersteren bekam ich eine Anzahl Gelege, von letzterem noch nicht. Man brachte mir auch einmal ein Nest von Alauda hova 22. Zeitschrift für Oologie. mit einem Kukukei, aber das war ein zweifelhafter Fall, der betreffende Eingeborene erschien mir nicht als zu- verlässig. Das Cuculus Rothii sein Ei auch in ein noch leeres, eben fertig gewordenes Nest legt, ist mir als bestimmt bekannt, da ich es selbst bei Ellisia madagascariensis var. Lantzii sah. Unter dieser Spitzmarke befindet sich in der letz- ten Nummer der Zeitschrift für Oologie eine Notiz und erlaube ich mir, ohne dem geehrten Herrn Einsender zu nahe treten zu wollen, die darin gemachten Mittheilungen auf Grund langjähriger eigener Erfahrungen und Beo- bachtungen, wie folgt, zu berichtigen. In erster Linie ist es durchaus unzutreffend, dass Anthus campestris zu den frühe nistenden V ügeln ge- höre, sondern gerade das stricte Gegentheil ist der Fall! Ich habe in Gemeinschaft mit meinem verstorbenen Va- ter in einem Zeitraum von ungefähr 15 Jahren vielleicht 100 Nester vom Brachpieper gefunden, in meiner eige- nen Sammlung befinden sich zur Zeit noch 65 volle Ge- lege in den prachtvollsten abnormsten Farbenvarietäten, während die andern tauschweise nach verschiedenen Sei- ten abgegeben wurden. — Yon diesen sämmtlichen Ge- legen wurde nur ein kleiner Theil im letzten Drittel des Monats Mai gefunden, während die Fundzeit für den weitaus grössten Theil in die erste Juni- Hälfte fiel und kann ich daher auf Grund des mir zu Gebote stehenden reichlichen Materials feststellen, dass man in der Zeit vom 2. bis 12. Juni den Brachpieper mit vollen fri- schen Gelegen findet. Es werden jedoch auch noch spätere Bruten angetroffen, doch sind die Eier m diesen Nestern meist stark angebrütet oder es sind Nacligelege zerstörter Bruten. — Ich fand die Nester alljährlich bis in den Juli hinein, mein schönstes, leider nur 3 Stück zählendes Gelege wurde am 27. Juli 1881 genommen. Wenn daher das in der betr. Mittheilung besprochene Gelege in der That schon frühe, also vielleicht Anfang- Mai oder Ende April gefunden wurde, so wäre mir dies im höchsten Grade überraschend und ich möchte mir die unmassgebliche Ansicht hier auszusprechen erlauben, dass vielleicht doch ein Irrthum vorliegt und dass es sich um eines jener schwarzgrauen, stark gefleckten Gelege des Baumpiepers handelt. — Was nun die Mittheilung betr. Cuculus cauorus anlangt, so bin auch ich unbedingt der Ansicht, dass der Kulcuk seine sämmtlichen Eier in die Nester der eigenen Pflegereltern legt, oder auch imNothfalle in das Nest eines nahe verwandten, bezw. eines unter ganz gleichen Territorial- Verhältnissen nistenden Vogels, und gerade meine Erfahrungen bei A. campestris haben diese Ansicht hauptsächlich befestigt. — Bei den vorer- wähnten 65 Gelegen meiner Sammlung befinden sich nicht weniger als 15 mit Kukuks-Eiern und von diesen 15 Eiern stammen ein Mal 4 und zwei Mal 3 Stück von denselben Weibchen. Mein Vater fand im Jahre 1880 auf einem einzigen grossen Brachacker 3 Brachpieper- Nester mit zwei, drei und vier Eiern mit je einem Ku- kuksei von demselben Weibchen. — Diese 3 Cuculus Eier sind die schönsten, die mir je zu Gesicht gekom- men sind, sie haben eine rothviolette, den Hypolais- Eiern täuschend ähnliche Grundfarbe. — Yon den im Jahre 1885 gefundenen 4 Kukuks-Eiern eines anderen Weibes lagen 3 bei Anthus campestris und eins bei der auf den gleichen öden Brachflächen nistendeu Alau- da arborea. — Nachdem nunmehr in allernächster Nähe dieser Brutstellen des Brachpiepers sich üppiger Laubwald mit reichlichem Unterholz befindet, in welchem Grasmücken, Rothkehlchen, Laubsänger etc. in Anzal nisten, deren Nester den betreffenden Kukuken zur Ablage ihrer Eier zur Verfügung gestanden hätten, so dürfen die vorstehen- den Beobachtungen, bezw. Thatsachen doch unbedingt zur Befestigung der oben ausgesprochenen Ansicht dienen. Ludwig Frankfurt a. Main. Die interessantesten Brutvögel der Insel Sylt. Von Eugen Fr. Kretschmer. Die Insel Sylt, die bedeutendste der nordfriesischen Inseln, war schon von Alters her ihres immensen Vogel- reichthums wegen berühmt und auch heutzutage gehört sie noch zu den in ornithologischer Beziehung interes- santesten Gebieten unseres deutschen Vaterlandes. Der weitaus grösste Teil des langgestreckten Nordseeeilandes ist an mächtigen, im Laufe des Jahrhunderts aus totem Flugsande aufgebauten Dünen bedeckt, -welche ebenso wie der flache Oststrand der Insel zahlreichen Meeresvö- geln einen geeigneten Brutplatz bieten. — Da das Sylter Vogelleben bereits wiederholt von bedeutenden Ornithologen *) eingehend beschrieben wor- den ist, so beseht änke ich mich hier auf eine kurze Schil- derung der Kolonien und des Brutgeschäftes der interes- santesten Vögel der Insel. — Larus argentatas Brünn. Silbermöve. Diese prächtige Möve, die in ihrem herrlichen weissen Gefieder zu den schönsten Vögeln der deutschen Nordseeküsten gehört, nimmt unter den Brutvögeln der Insel die her- vorragendste Stellung ein. Die in grösseren und kleine- ren Kolonien vereinigten Brutplätze finden sich zerstreut in den Dünengebirgen des nördlichen und südlichen Tei- les der Insel. Die kunstlosen, meist aus Dünengras (Carex arenaria L. und Elymus arenarius L.) geformten Nester werden in der Regel auf den Abhängen und Kup- pen der höchsten Dünen angelegt, seltener findet man *) Ich verweise hier besonders auf die Arbeiten von Naumann, E. v. Homeyer, Rohweder, Leverkühn u. a. 23. Zeitschrift für Oologie. sie in den mit Haidekraut (Erica vulgaris L.) bewach- senen Dünenthälern. Ungefähr Mitte Mai beginnen die Silbermöven mit ihrem Brutgeschäft i^id legen 2 — 3 grosse, ziemlich zartschalige Eier, welche auf grünlichem oder bräunlichem Grunde dunkel gefleckt sind. Gewicht und Maasse im Durchschnitt von 35 Eiern: Gew. 91,52 gr, Lg. 7,14 ctm, Br. 4,86 ctm, Max. 112,3 gr, Lg. 8,25 ctm, Br. 5,8 ctm, Min. 7 3,0 gr, Lg. 6,4 ctm, Br. 4,3 ctm. Die Form der Eier ist überaus variabel. So sah ich auf meinen Dünenwanderungen spindel-, kugel-, birnen- förmige u. a. Eier; Spuleier sind selten, dagegen sah ich 2 abnorme Eier, deren spitze Pole von der Mittelachse unter einem Winkel von ca. 45° abwichen. Bei späte- ren Gelegen findet man auch häufig Farbenanomalien, z B: hellblaue oder hellgrüne, wenig oder garnicht ge- fleckte Exemplare. — In früheren Zeiten hatten die Sylter Mövenkolonien einen nicht unbedeutenden ökonomischen Wert. Allein in den Sylter Dünen im Norden der Insel wurden all- jährlich gegen 30 — 40000 Eier gesammelt, deren Yerkauf den armen Inselbewohnern eine beträchtliche Einnahme brachte. Jetzt ist das Eiersammeln verboten, trotzdem nehmen die Möven von Jahr zu Jahr mehr ab, sodass wohl gegenwärtig höchstens noch ca. 2000 Brutpaare auf der Insel nisten mögen. — Zum Schutze der nördlichen Kolonien wird seit einigen Jahren während des Sommers ein Gensdarm in Sylt stationirt. — Laras cauus L. Stunnmöve. Die Sturmmöven, die in früheren Jahren in mehreren starken Kolonien die Sylter Dünen bevölkerten, sind jetzt ebenfalls an Zahl bedeutend zurückgegangen. Gegenwärtig findet sich nur noch eine kleine Kolonie von ca. 30 — 40 Paa- ren südlich von dem Dörfchen Sylt, an der Nordostseite der Insel. Ganz vereinzelt trifft man ihre Nester auch unter den Niederlassungen der Silbermöven an. Im Nest- bau und im Brutgeschäft stimmt L. canus fast vollstän- dig mit L. argentatus überein. — Interessant und wichtig ist die Sylter Kolonie des- halb, weil sie als die südlichste Grenze des Brutgebietes dieser nordischen Möve gilt. — Sterna caspia Pall. Kaspische Seeschwalbe* Seit langen Jahren galt die Kolonie dieser seltenen Rie- senmeerschwalbe auf dem „Ellenbogen“, einer schmalen Halbinsel im nördlichsten Teile von Sylt, als die einzige in ganz Deutschland und vielleicht auch in Europa. Während Naumann auf seiner grossen Reise*) im Jahre 1819 noch 5 — 600 Brutpaare vorfand, hat die Zahl der kaspischen Seeschwalben seitdem mehr und mehr abge- nommen, bis sie schliesslich in diesem Jahre vollständig ausgeblieben ■ sind. Wie mir während meines Aufenthal- tes in Sylt Anfang Juni d. J. mitgeteilt wurde, sind die Seeschwalben im Vorjahr durch das rücksichtslose Vor- gehen ruchloser Eiersammler von ihrem alten Brutplatze vertrieben worden. — Statt dessen hat sich gegenwärtig eine kleine Kolonie auf Hörnum, dem südlichen Teile der Insel, niedergelassen, sodass man vielleicht hoffen darf, dass dieser seltene, für alle Ornithologen hochinter- essante Yogel der deutschen Ornis weiter erhalten bleibt. Die Nester findet man an flachen sandigen Meeres- küsten; es sind einfache Mulden im blossen Sande, welche Anfang Juni mit 1 — 2, sehr selten 3 Eiern be- legt werden. *) Okens Iris 1819 pag. 1845 — 61, Sterna caütiaca Gm.Brandseeschwalbe. Ebenso wie die vorige Art, brütete auch die kentsche See- sehwalbe früher in grosser Menge auf dem Ellenbogen; durch das unvernünftige Eiersammeln ist leider aber auch sie schon seit vielen Jahren vertrieben worden. Nur hin und wieder lassen sich noch einige Brutpaare auf der kleinen Hallig Jordsand, gegenüber von Sylt, nieder. In diesem Jahre nun hat sich eine kleine Brutgesell- schaft, wohl eine Abzweigung der grossen Norderooger Mutterkolonie zum ersten Male auf Hörnum angesiedelt, sodass man die Brandseeschwalbe wieder zu den Sylter Brutvögeln rechnen kann. — Die Nester bestehen in natürlichen oder künstlichen Vertiefungen und enthalten 2 — 3 gelblich braune, dunkel gefleckte Eier, die in der Färbung jedoch überaus vari- iren und Farbenübergänge vom Weiss bis zum tiefsten Braun zeigen. — Maasse und Gewicht im Durchschnitt von 23 Eiern: Gew. 35,02, Lg. 5,14. Br. 3,60 cm, Max 38,90, Lg. 5,55, Br. 3,75 cm, Min. 29,90, Lg. 4,70, Br. 3,30 cm. Sterna macrara Kaum. Küstenseeschwalbe. Die Küstenseesctrwalbe ist die weitaus häufigste der Sylt bewohnenden vier Sterna- Arten. Man findet grössere und kleinere Kolonien sowohl im Norden, als auch im Süden der Insel auf flachen Sandbänken oder kahlen mit Kie- seln bedeckten Strandflächen. (Fortsetzung folgt.) Frageltasten. Herrn S. Ihre Frage kann wegen Mangel an Raum in der nächsten Nummer erst beantwortet werden. DSpGfSSf §11 Bitte! Der Unterzeichnete ist mit einer Arbeit über die Eier der recenten Brevipennes beschäftigt und würde sich zu vielem Dank verpflichtet füh- len, wenn ihm aus Privatsammlungen Material znr Untersuchung leihweise zur Verfügung ge- stellt würde. Besonders erwünscht würde ihm die Ueberlassung unbestimmter Eier der Gattnng Casnarius mit sichererProvenienz, desgl. Eier von Rhea Darwini Gould und Rh. macrorhyucha Sclater sein. Er bittet die ihm anzuvertrauenden Objecte entweder ihm direct oder an das König!, zoolog. Museum (Berlin NW. Invalidenstr. 43), zu Händen des Herrn Dr. Reichenow, freund- lichst senden zu wollen. Sehr erwünscht würde es ihm sein, wenn er die betreffenden Stücke bis zur ersten Woche des Oktober behalten dürfte um dieselben bei Gelegenheit der Jahresversam- lung der Allg. Deutschen Ornithologischen Ge- sellschaft zusammen mit dem in Berlin befind- lichen Material im Kgl. zoolog. Museum zur Ausstellung bringen zu können. BERLIN NW., Rathenowrer Str. 105. 5?eFnxati 2 18,7 14,0 160 5 „Ellisia madagascar. var. Lantzii.“ 1 19,9 14,0 138 6 fl fl 2 18,6 14,2 139 7 n n 2 18,3 13,9 156 8 Y) fl 3 17,7 13,9 129 9 fl fl 4 18,0 18,0 14,2 144 10 Cisticola madagascar. 3 13,9 132 Im Mittel 18,6 14,0 141. Anmerkung. Die unter dem Namen „Ellisia madagascariensis var. Lantzii“ erhaltenen Eier sind auf weissgrauem oder grünlichweissem Grunde ziemlich dicht graubraun ge- fleckt, oder gestrichelt und stehen im Färbungs- und Zeich- nungscharakter zwischen den Eiern der Motacilla alba und Calamoherpe arundinacea. Einzelne erinnern auch an helle Stücke von Passer montanus. Jedenfalls sind sie so himmelweit verschieden von den Eiern der Elli- sia typiea, die den unverkennbaren Hypolais-Charakter zeigen, dass kaum anzunehmen ist, beide Arten gehören einer Gattung an. Vor dem Neste der Löffelente. Die Eier der Löffelente sind in Grösse und Färbung grossen Veränderungen unterworfen, hinsichtlich der Form weniger. Bekannt ist, dass das Entenweibchen, wenn es das besetzte Nest verlässt, dasselbe sorgsam zudeckt, so dass kein Späherauge es auftinden kann, wenn nicht der Zufall dabei günstig wäre. Weniger bekannt dürfte es jedoch sein, dass diese Ente, wenn aufgeschreckt vom Neste, denStörer ihrer Ruh in einer Weise begrüsst, die sehr unangenehm berührt. Anlässlich dieser Beobach- tungen will ich darüber folgendes mittheilen. Als ich vor ungefähr dreissig Jahren zum ersten Male das Nest der Löffelente in einem Sumpfe ganz nahe hei Berlin fand — 6 frische Eier lagen im Neste — war ich nicht wenig erstaunt, dass Nest und Eier arg beschmutzt waren, auch einen höchst unangenehmen Geruch verbreiteten. Das mitgenommene Nest roch nach langer Zeit in meiner Sammlung, dass mir dadurch der Besitz desselben verleidet wurde. Vergehens frug ich hei Bekannten an, was die Ursache des üblen Ge- ruches sei, weder ein Buch, noch sonstige Nachfrage 8Ö Zeitschrift für Oologie, verschafften mir die genügende Erklärung dafür. In- zwischen fand ich brütend die Knack- und Krickenten, Tafel-, Spiess-, selbst Schell- und Moorenten, doch haf- tete deren Eiern oder Nestern niemals ein besonderer Geruch an. Da wollte es der Zufall, dass ich wieder ein Nest der Löffelente fand, als ich von dem erschreckt abstreichenden Weibchen in einer Art bedacht wurde, wie mir von keinem Yogel je geboten wurde. Das Weibchen ergoss von hinten einen dicken flüssigen Strahl von dunkelgrüner Farbe quer über meinen Rock und meine Hände, auch die Eier und das Nest wurden von dem Unrath stark getroffen. Yiele Mühe musste ich anwenden, um mich wieder in einen reinlichen und geruchlosen Zustande zu bringen; ebenso bestimmt wusste ich auch, woher der unangenehme Gerueh her- rührte. — Im Neste lagen 10 bebrütete Eier. — Im Laufe der Jahre habe ich noch mehrere Male besetzte Nester der Löffelente entdeckt, dadurch aus Erfahrung das Betragen der genannten Ente hinreichend kennen gelernt. In diesem Jahre besuchte ich mit Philipp K. die Insel Rügen; bei Gelegenheit dieses Besuchs wurde unter allerlei Gesprächen ornithologischen Inhalts der Löffelente und ihres Betragens am Neste gedacht. K. schien es mir nicht glauben zu wollen. Der Zufall wollte es, dass aut einer Düne — K. hatte beinahe mit dem Fusse in das Nest getreten sich plötzlich ein Löffelentenweibchen aufgeschreckt vom Neste erhebt und K. durch einen wohlgetroffenen dicken Strahl, der sich über seinen Rock und die weissen Manschetten er- giesst, in arger Weise beschmutzt wird. Auch das Nest, in welchem stark bebrütete Eier lagen, war von dem Strahl der Ente getroffen worden. K. musste ganz | energisch Vorgehen um sich von dem Unrath mit dem 1; äusserst strengen Geruch zu befreien. Dass es eine I Löffelente war, die sich so taktlos gegen Iv. benommen, war unbestritten, das bewies ein dem Gelege entnom- menes Ei, dessen Inhalt ein stark entwickeltes Junge mit dem bekannten charakteristischen Schnabel der Löf- felente zeigte. Herr Hauptmann Krüger- Veithusen brachte mir die Mittheilung, dass dass besprochene Verfahren ihm gegen- i über von der Stockente beobachtet worden sei, wenn im Neste bebrütete Eier lagen. Herr Eugen Kretschmer kam mir mit seinen Beobachtungen entgegen, die ich hier in Kürze folgen lasse: „Sehr interessant war mir Ihre Mittheilung über Rh. clypeata. Ich habe in diesem Jahre wohl zwanzig ihrer Nester gefunden und fasst re- gelmässig bespritzten die abstreichenden Weibchen das Gelege mit ihrem äusserst Übeln Koth (Subst. der wohl rein animalischen Nahrung, Fische, Lurche etc.). Nest und Weibchen hatten denselben penetranten Geruch, dass ich oft bei günstigem Winde die Löffelente schon aus einiger Entfernuug „wittern“ (venia verbo) konnte. I II. II. j Litterarisehes. Altes und Neues aus dem Haushalte des Kuckuks. Von Dr. Eugen Rey. Leipzig, Verlag von Richard Freese. 1892. Eine bedeutende Arbeit ist hiermit erschienen, auf die die Freunde des Verfassers schon lange hofften. In den folgenden Zeilen geben wir vorläufig den Inhalt des sehnsüchtig erwarteten Werkes wieder, ohne uns auf die Begründung der bekannt gegebenen Untersu- chungen einzulassen. Dr. Rey behandelt: Die Anpassung der Kuokukseier an Eier der Nest- vögel, die Kennzeichen der Kuckukseier in Färbung u. Zeichnung, deren Form, Grösse und Gewicht. Ein sinn- reiches Instrument, welches der Verfasser erfanden hat, ergiebt, dass die Härte der Kuckukseier die der ent- sprechenden Nesteier um fast das Doppelte übersteigt. Falsche Kuckukseier, die Nestwahl. Die Zahl der Vo- gelarten, in deren Nestern Kuckukseier gefunden wurden ist inzwischen auf 118 angewachsen, unter ihnen sogar Podiceps minor. Das Entfernen von Kuckukseiern, die Legezeit. Gleiche Weibchen, gleiche Eier. — Unter den 1216 Gelegen mit Kuckukseiern, welche Dr. Rey durch- forscht hat, finden sich 49 Gelege mit je 2, und in 2 Fällen mit je 3 Kuckukseiern. In jedem dieser Fälle waren die Kuckukseier „sehr verschieden“, so dass sie unzweifelhaft von verschiedenen Weibchen herrührten. Dass jedes Weibchen nur gleiche Eier legt, weist der Verfasser an vielfachen Beispielen nach. Eine sehr aus- führliche Zusammenstellung der Eier aller Kuckuksweib- chen, von welchen mehrere Eier aufgefunden wurden, folgt, um zum bchluss die Frage zu behandeln: Wieviel Eier legt der Kuckuk jährlich und in welchen Abständen geschieht dies? Das Resultat der gemachten Untersuchungen fasst Dr. Rey in 17 Thesen zusammen: Die Kuckukseier sind so verschieden, wie dies bei keinem anderen Vogel vorkommt. Die Hauptkennzeichen der Kuckukseier liegen in der Form, dem Gewicht, der I estigkeit der Schale. Die meisten Kuckukseier imitiren in Farbe und Zeichnung den Typus der Eier einer der gewöhnlichen Singvogelarten. Manche zeigen einen Misch- typus, während einzelne sich mit bekannten Eiern nicht vergleichen lassen. Es finden sich verhältnissmässig oft dem Typus der Nesteier angepasste Kuckukseier. Bei manchen Vogelarten findet eine solche Anpassung selte- ner, bei gewissen Arten, wie es scheint, gar nicht statt. Die meisten Kuckuksweibchen pflegen ihre Eier einer bestimmten Vogelart beizubringen, sie benutzen zur Un- terbringung ihrer Eier ein und dasselbe Revier. Weder der Eierstock noch die Entwickelung der Eier des Kuc- 31 Zeitschrift für Oologie. kuks zeigt irgend welche Anomalie im Vergleich zu an- deren Vögeln. Der Kuckuk legt im Jahre bis einige zwanzig Eier. Die Ablage der Eier erfolgt einen Tag um den anderen. Jedes Kuckuk weibchen legt für die Dauer seines Lebens gleiche oder wenigstens fast gleiche Eier. Es legt nur ein Ei in jedes Nest. Finden sich aber 3 Eier in einem Nest, so rühren dieselben von eben so vielen verschiedenen Weibchen her. Die Fortpflan- zungszeit des Kuckuks richtet sich nach der Brutzeit der betreffenden Nestvögel. Der Kuckuk entfernt bei der Ablage eines Eies meist ein oder mehrere Nesteier. Beim Ablegen seiner Eier oder Entfernen cler Nesteier hat der Kuckuk Kämpfe auszufechten. Einige Nach- träge u. d e Mittheilung der Cataloge derjenigen Samm- lungen, die Dr. Rey durchforscht hat, scliliessen die mühevolle und überaus fleissige Arbeit. Der „Blue Jay” (Cyanocitta cristata), seine Eier und seine Gewohnheiten. Beitrag einer nordamerikanischen Dame. Die „Dohle“ wird „Blue Jay“ genannt als ameri- kanischer Vogel (Blauer Vogel ■ — - Dohle), Familia Cor- vidae und Genus Garrulus. Dieser Vogel ist ca. 12 Zoll lang, seine Farbe ist ein prachtvolles blau, gemischt mit weissen und hellgrauen Federn, seine Flügel und sein Schwanz sind mit schwarzen Streifen gekreuzt, sein Hals ist eingerahmt mit einem Ring von schwarzer Farbe, sein Kopf ist gekrönt mit einem prächtigen blauen, sei- denartigen, dünnen Federbusch. Dieser Kopf kann auf- gerichtet oder niedergelassen werden nach Belieben des Vogels. Aber die blaue Dohle hat im Kampfe oder bei Aufregung den schönen Kopf stolz erhoben. Das grosse Nest wird gebildet aus Brombeer-Reisern und Pflanzenwurzeln. Die Eier sind dunkelgrün oder olivbraun, gemischt mit blassbrauner Farbe und 5 bis 6 in der Zahl. Das Nest ist placirt in verschiedener Art z. B. in grossen Wurzelstöcken von gefallenen Bäumen, oder auf höchster Spitze eines Baumes, besonders „Ever- green“ (Immergrüner Baum, Christbaum). Die blaue Dohle ist ein geräuschvoller Geselle und auch ein Misse- thäter. Ihr Platz ist in allen Theilen des dichten Busch- werks (weiches, nasses Unterholz). Ein Theil der blauen Dohlen bleibt Sommer und Winter bei uns (im dichten Walde), aber die meisten „verreisen“ nach unserem Nachbarlande Kanada, wenn der Winter kommt. Die blaue Dohle hat kein Singorgan, sondern singt notenweise als pe, pa, pä, po und frisst alles mögliche, was essbar ist (hat einen guten Magen). Im Winter lebt sie be- sonders von Moosknospen, Tannensamen und Getreide, auch Nüssen, stiehlt gern die Wintervorräthe von Nüssen, welche andere Vögel gesammelt haben. Der kleine Spitzbube fliegt auch in die Scheunen der Farmer (Bauern) und frisst Getreide. Auch besucht die blaue Dohle zu- weilen die Nester anderer Vögel und saugt die Eier aus und tötet die jungen Vögel. Im Anfang des Frühlings versammeln sich die Dohlen in grosser Anzahl nahe den Getreidefeldern und fressen (engros) das Getreide, welches sie finden (ohne Unterschied). Frech werden diese Vö- gel auch und besuchen ungerufen Obstgärten, um spa- zieren zu gehen (fliegend), aber der Bauer kennt seine Pappenheimer und weiss, dass der schöne blaue Vogel ein grosser Spitzbube ist! Die blaue Dohle hat auch mächtige Feinde. Wenn der Spitzbube sich dem Neste einer Amsel oder des grossen rothen Königsvogels (amerikanische Species) nähert, dann muss die Dolde fliehen, denn es gilt das Leben! Sehr schwer ist es für den Jäger, die blaue Dohle zu schiessen, denn sie riecht so zu sagen, das Pulver und ist scheu und wachsam. So grausam die blaue Dohle ist beim Zerstören der Eier und Nester anderer Vögel, so ist Männchen und Weibchen dennoch ein sorgsames und gutes Elternpaar für die eigene Brut. Mit Todesverachtung vertheidigt die blaue Dohle ihre eigenen Eier, Junge und Nest, besonders wenn es an- gegriffen wird von Eulen, Falken. Hauptsächlich die Eulen sind Todfeinde der blauen Dohlen. Sobald eine blaue Dolde ein Nest einer Eule entdeckt hat, giebt der Vogel den Kriegsschrei! Dieser Ruf nach Hilfe beant- worten Vater, Mutter, Brüder, Schwester, alles was blaue Dohle heisst und den Kriegsschrei hört! Kreisförmig fliegt das Dohlenkriegsheer über das Eulen-Nest und beginnen ihr Kriegsgeschrei. Die schläfrige Eule reibt sich die Augen, denn auch sie weiss, was los ist, sie kennt die Gefahr. Ruhig im Neste liegend schreit die Eule mit, denn die blauen Dohlen schreien (alias singen) in allen Tonarten und dichter und dichter zieht sich der Dohlenkreis nm das Eulennest! Mittlerweile hat sich aber die belagerte Eule marschfertig gemacht, denn sie weiss, guter Kampf gegen die Uebermacht ist verge- bens. Unter Kriegsgeschrei erhebt sich die Eule vom Neste und fliegt weg, verfolgt von den Dohlen, welche aber nicht wagen die Eule anzugreifen. Auch verfolgt so eine Anzahl blaue Dohlen oft ei- nen einzelnen Habicht in der Luft und ahmen das Ha- bicht-Geschrei nach, um ihn zu ärgern. Doch zuweilen hat der Habicht auch Mutli. Er nimmt eine einzelne blaue Dohle (den unverschämtesten Schreier) auf das Korn und im geeigneten Augenblick stürzt der Habicht mitten in das Dohlenheer, holt sein Opfer heraus und dann nimmt das ganze Dohlenvolk die Flucht! Trotz- dem die blaue Dohle in Nord- Amerika sehr zahlreich ist, ist es selten, dass man Exemplare fängt, weil diese Vögel sich meistens in einsamen, wenig bewohnten Gegen- den, besonders in den Weststaaten der Union aufhalten. Nun sage ich Adieu, lieber Leser und schöne Le- serin, bis auf ein anderes Mal! Fraget asten. Herrn S. Ueber den Bartgeier, Gvpaetus barbatus L., schreibt Johann von Czatö-Nagy-Enyed in der Schwalbe, Seite 223: „Ein altes Männchen meiner Sammlung wurde am 10. Dezember am Fusse des Retyezät, ein anderes in Kronstadt befindliches Exemplar am 20. Februar bei Zernyest erlegt, diese beweisen, dass der Bartgeier auch einen Theil des Winters bei uns znbringt; bei stärkster Kälte ziehen sie wahrscheinlich nach wärmeren Gegenden. Einen Horst des Bartgeiers hat man in Siebenbürgen noch nicht gefunden, es hat auch Niemand darnach ge- sucht, indem er aber zur Brutzeit hier gesehen wurde, wird er auch wohl bei uns brüten. 82 Zeitschrift für Oölogie. Wegen Verlegung meines Wohnsitzes will ich fol- gende Eier-Doubletten: Falco tinnunculus, Buteo vulgaris, Astur palumbarius, Alcedo ispida, Picus martius, Pratincola rubetra, Anthus arboreus, Oriolus galbula, Spinus vulgaris und Corvus frugilegus (letztere a 5 Pfg.), zu zwei Drittel der Schlüterschen Katalogpreise, einzeln und auch in Gelegen verkaufen oder zu Katalogpreisen vertauschen. H. Marowski, Berlin C., Linienstr. 18. Suche Verbindung mit Sammlern von Vogeleiern, Insekten und Briefmarken. Grützner, Grottkau, R. B. Oppeln. Schulvorsteher. Turdus iliacus 2 Gel. a 4 St. 5/a5, 4/a6 Muscic. atricapilla l/a6 Parus major 2/a8 „ borealis 2/a8, 12/alO, 4/12 Garrulus glandarius 2/a6, l/a8 Picus martius 6/a4, 19/a5, l/afi „ minor 2/a5, 2/a6 Falco tinnunculus 3/a4, 3/a5, l/a6 Astur palumbarius l/a2 „ nisus l/a4 Pandion haliaetus 4/a3 Pernis apivorus 2/a2 Buteo vulgaris Strix Tengmalmi Tetrao bonasia „ urogallus „ tetrix Lagopus albus Totanus glottis „ hypoleucos Scolopax rusticola l/a4 Grus cinerea 4/a2 Anas boschas 2/a9 „ Penelope l/a9 „ crecca 3/a8, 2/a9 Podiceps rubricollis l/a3, 2/a4, 2/a5 „ auritus (cornutus) 3/a4 Eudytes arcticus 10/a2 „ septentrionalis 8/a2 M.,30 Pf. -,20 -,io -,40 -15 1 1 p. Ei 1,25 6/a2, 10/a3 7/'a4, l0/a5, 3;a6, 4/a7 4/a8, 1/alO 2/a8, l/a9 Gelege a6, 7, 8, 9, 10, 11 Gelege 8, 9, 1 1 l/a3 2/a3, 4/a4 — ,25 — ,50 — ,30 2,50 6- — ,30 3,- 1,60 1- — ,80 -,40 5,— — ,30 3. - 2,25 — ,10 — ,30 — ,25 — ,30 -.25 2,- — ,80 Engros-Käufer des ganzen Lagers bedeutender Rabatt. Verkauf nur in Gelegen. Kein Tausch! 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Inhalt: Die Eier der Grossfnsshiihner. Kleinere Mittheilungen. Zur Feststellung der Trivialnamen der deutschen Vögel. Litterarisches. Fragekasten. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 9. Berlin, den 15. Dezember 1892. 2. Jahrgang. Die Eier der Grossfnsshiihner Mega- podiinae Sw. Die Grossfnsshiihner oder Wallnister, eine aus vier Gattungen und cirka 20 Arten bestehende Familie höchst merkwürdiger Hühnervögel, bewohnen Australien, Neu- guinea, die Molukken bis Celebes, die Philippinen, Neu- Caledonien, die Samoainseln und die Nikobaren. Diese Hühner, welche sich durch das Brutgeschäft nicht blos von allen ihren Verwandten, sondern von allen Vögeln der Erde unterscheiden, bringen ihre ungewöhnlich gro- sen Eier in aus Erde und Blättern zusammengescharrten Nesthügeln oder in heissen, von der Sonne durchglühten Sand unter, wo die Eier sich selbst überlassen werden. Meist werden die Eier gesellschaftlich untergebracht. Nur eine Art — Talegallus Lathami — hat weisse, die übrigen Gattungen haben braun gefärbte Eier. Die auf- fallend gestreckte Form ist Regel bei allen Arten. Die Schale ist matt, ohne Glanz, rauh, sandig anzufühlen. Der angenehme rein hellbraune Ton der Schale wird durch die Frische des Eies, der helle, oft stellenweise rein weisse Ton durch die Gährung bedingt, ausserdem wirken die umgebenden Stoffe auf die Färbung der Schale und rufen verschiedenartig abgetönte hellere und dunklere Flecken empor, die bis zu einem starken, dun- kelvioletten Ton steigen. Die Megapodieneier mit völlig reinbrauner Farbe sind in schwarzer Erde, die mit ver- blichener hellbrauner Farbe sind in dem glühenden Sande gefunden worden. Die Färbung der Eier ist jedoch eine rein äusserliche, nur eine Haut ist es, die das Ei bedeckt, wird diese entfernt, so ist die Schale rein weiss. Werden die Eier ausgegraben, so muss es mit Vorsicht geschehen, weil die Schale, wenn sie mit der Luft in Berührung gebracht wird, noch sehr weich und zerbrechlich ist. Diese Eier, die nicht allein durch Grösse, sonderbare Form und Färbung jedem Sammler interessant und be- gehrenswerth erscheinen, wurden vor Jahren in grosser Anzahl durch die Handelsverbindungen Godeffroys (Ham- burg) mit den Samoainseln dort erworben und an das j Hamburger Museum abgegeben, von wo aus sie in die Hände der Liebhaber gelangten. Dann ruhten die Ver- bindungen. die den Sammlern die vielbegehrten Eier gebracht hatten und die Folge war, dass die Preise der- selben hoch stiegen. Durch die Bemühungen des Natur- historischen Instituts „Linnaea“ zu Berlin ist heute eine Collection der seltensten, vorher nur wenig in Sammlungen aufzufindendenArten, wie Meg. Cumingi und nicobariensis, nebst einigen bekannteren, wie Meg. tumulus und senex in tadellosen Stücken emgetroffon und an Liebhaber abzugeben. Leider ist es mir nicht gestattet von allen Arten dieser interessanten Vogelgruppe die Merkmale der Eier angeben zu können, weil mir das betreffende Material zum Beschreiben mangelt, deshalb erhebe ich mit Hinweis auf die Wichtigkeit unserer Wissenschaft die Bitte, durch gefällige Mittheilung fehlendes recht bald zur Veröffentlichung in dieser Zeitschrilt bringen zu wollen. 1, Subfamilie: Talegallinae G. R. Gr. Bas Bickscimahellmlm oder Busclitruthuhn Tale- gallus Lathami Gr. (Cathethurus australis Sw.) Aus- tralien. Weisse Eier. 1. Lg. 90 mm, Br. 61 mm, Gewicht 1250 mg, 2. „ 92 mm, „ 67,3 mm, „ 1282 mg, 3. „ 96 mm, „ 61,3 mm, „ 13l3mg. Innerhalb des Bruthaufens, wenn derselbe die genügende Gährung hat, werden die Eier gelegt, genau in einem Kreise und bestimmter Entfernung, mit dem breiten Ende nach oben aufrecht stehend. Talegallus Cuvieri Less. Neu-Guinea, Aru. Ei dunkelgraubraun bis chocoladenhraun. Schale rauh, fein gekörnt. Lg. 87 mm, Br. 62 mm, Gewicht 1395 mg. Her Maleo Megacephalon nialeo Tem. (Megac. rubripes.) Nördliche Hälfte von Celebes. Brutzeit Au- gust, September. Braune Eier, im Durchschnitt Lg. 104, Br. 64 mm, Gewicht 1790mg. Der Maleo baut unmit- telbar am Meerestrand Höhlen, in diesen Höhlen liegen die mit Sand bedeckten Eier, oft acht an der Zahl, in u Zeitschrift für Öologiö. bestimmten Abständen. Durch die Expedition von Ro- senberg viele Eier erhalten. II. Subfamilie: Megapodinae G. R. Gr. Der Taubenwallnister Leipoa ocellata Gould. (Liopa ocellata Agass.) Eier braun. Lg. 85, Br. 53 mm, Gewicht 1023 mg. Das erste Ei wird in den Sand ge- legt und dann bedeckt, das zweite liegt in der entgegenge- setzten Seite und genau in derselben Stellung, das dritte im dritten Winkel, das vierte im letzten Winkel des Vierecks. Die nächsten Eier werden in die Zwischen- räume gestellt. Megapodius tumulus Gould. (Meg. Duperreyi Schl.) Australien. Eier: Lg. 90, Br. 60 mm, Gewicht 1023 mg. Die Nesthaufen stehen meistens am Wasserrande und sind von gewaltigem Umfange. Darin liegen die Eier über 1 Meter von der Spitze, fast 1 Meter von der Seite entfernt. In der Grösse sind die Eier oft verschieden, weniger in der Gestalt. Megapodius nicobariensis Bl. Nikobaren. Eier von der Novara-Expedition erhalten Maasse: 1. Lg. 80, Br. 50 mm, Gewicht 853 mg, 2. „ 80, „ 58 mm, „ 972 mg. Oft ganz hellfarbige Eier. Megapodius Cusningi Dillw. (Meg. rubripes G. R. Gr.) Manilla, Philippinen. Maasse: 1. Lg. 82, Br. 50,5 mm, Gewicht 795 mg, 2. „ 82, „ 58 mm, „ 940 mg, 3. „ 82, „ 59 mm, „ 885 mg. Färbung: Hellgelbbraun bis röthlichgelb. Megapodius Reinwardti Wagl. (Meg. rubriceps Tem.) Amboina. Eier durch die v. Rosenbergsche Ex- pedition. Maasse: Lg. 80, Br. 49 mm, Gewicht 688 mg. Megapodius senex Hartl. Pelew-Inseln. Oft ganz (theilweise) weisse Eier. Maasse: 1. Lg. 70, Br. 55 mm, Gewicht 670 mg, 2. „ 70, „ 55 mm, „ 700 mg, 3. * 72, „ 53 mm, „ 750 mg, 4. , 73, „ 51 mm, „ 772 mg, 76, 47 mm, 775 mg. Megapodius Gilberti G. R. Gr. (Meg. rubripes Wagl.) Celebes. Aehnlich dem Meg. Cumingiei. Maasse: 1. Lg. 76, Br. 50 mm, Gewicht 685 mg, 2. „ 80, „ 50 mm, „ 705 mg. Megapodius eremita Hartl. L’Echiquier-Inseln. Eier: nicht so helles Braun wie Meg. senex. Maasse: Lg. 83, Br. 55 mm, Gewicht 999 mg. Megapodius Pritschardi G. R. Gr. Nui-foua. (Tonga-Gruppe). Wie es scheint, nur auf dieser Insel vorkommend Selten in den Sammlungen. Maasse: 1. Lg. 74, Br. 46 mm, Gewicht 720 mg, 2. Lg. 76, Br. 48 mm, Gewicht 730 mg, 3. Lg. 77, Br. 52 mm, Gewicht 742 mg Die Oberfläche der Schale ist viel glatter als die der vorher genannten Arten, oft angenehm rosa gefärbt. Megapodius Gouldi G. R. Gr. (Meg. Reinwardti Finsch, Meg. Duperreyi Schleg.), Sunda-Inseln; Megapo- dius Forsteni Tem. (Meg. freycineti Tem.), Amboina, Ceram; Megapodius Berusteini Schl., Sulainseln; Mega- podius Freyeineti Quoy et G. (Meg. cothurnix Scop, novae guineae Gm.), Neu-Guinea, Batschi, Gilolo; Me- gapodius Macgillivrayi G. R. Gr. (Meg Duperreyi Mac- gill.), Louisiaden- Archipel; Megapodius t^uoyi G. R. Gr. (Meg. Freycineti G. R. Gr.) ; Megapodius Wallaeei G. R. Gr., E Gilo, Ternate, Ceram, Bouro; Megapodius Brenchleyi G. R. Gr , Salomon-lnseln ; Megapodius L - perousi (Juoy et G., Mariannen- ln sein; Megapodius Bra- sieri Sclat., Banks-Island. — Von den letztgenannten zehn Arten war es mir nicht vergönnt eine Beschreibung der höchst interessanten Eier geben zu können, wesshalb ich mir die Bitte erlaube, bezügliche Mittheilungen, die veröffentlicht werden sollen, der Redaktion recht bald zu überweisen. H. K. Kleinere Mittheilungen. Dromaeus novae hollandiae Gr. Aus einem von Australien nach London gesandten Gelege von 9 Stück das kleinste Ei erhalten. Die Farbe des Eies ist grün- schwarz, also verblichen. Die Länge beträgt 139, die Breite j 96 mm. Das Ei ist beschrieben mit: Cas. novae hollan- diae, Hawton Mts. 10. 11. 91. Casuarius galeatus. Das Ei von Schlüter in Hal- le erhalten, ist im Zoologischen Garten von Antwerpen gelegt. Länge 140, Breite 91 mm. Farbe lichtgrün, Körnelung glänzend grasgrün, von Cas. Bennetti nicht zu unterscheiden. Am Bohrloch erscheint die Schale weiss- lich, bei Dromaeus grünlichblau. Bei letzterem Ei ist die Schale bedeutend stärker, wie die in Gefangenschaft gelegten Eier. Casuarius Beimetti Gld., weissgrün, grasgrün ge- ; körnelt. Länge 1 35, Breite 88 mm. Struthio australis. Glänzend gelblichweiss, Länge 148, Breite 124 mm, aus der Strausszüchterei Mossel- Bai, ein anderes von Port Elisabet erhalten, ist 153 mm lang, 124 mm breit. Rhea americana Lath. weiss ins gelbliche. Länge 140 mm, Breite 99 mm. La Plata-Staaten. Rhea Darwini Gld., grünlichweis s, Länge 120, Breite 85 mm, Patagonien. Apteryx Mantelli Hartl., gelblichweiss, Länge 131, Breite 81 mm. Waitakerei. Apteryx Oweni Gld., weiss mit ganz schwachem bläulichen Schein. Länge 120, Breite 75 mm. Raglan. | C. Ost. Stercorarius pomarinus Teimn. Am 16. Nov d. J. erhielt ich den Balg (junges Männchen) der Mitt- leren Raubmöve aus Funchal auf Madeira. Der Vogel ist für die Insel neu, und erhöht sich die Zahl der auf Madeira bis jetzt erbeuteten Vögel dadurch auf 1 2 1 Spe- ' cies. Wie mir Herr Schmitz schrieb, wurde noch ein zweites Stück dieser Art erlegt. W. Hartwig. Haematopus ostrilegus L. Die Bemerkung Kretsch- mers (Nummer 7 dieser Zeitschrift) über die Eier des Austernfischers, dass dieselben hinsichtlich der Fär- I bung äusserst wenigen Aenderungen unterworfen sind, ist sehr zutreffend. Bekannt sind mir keine leukitischen Eier des Austernfischers, doch befinden sich in meinem Besitz zwei Doppeleier, sowie ein Sparei, die dieselbe Farbe der normalen Eier zeigen. H. K. 35 Zeitschrift für Öologie. Da in unserer Gegend seit einigen Jahren diejenigen Vogelgattungen, in deren Nestern der Kukuk vorzugsweise seine Eier abzuiegen pflegt, z. B.: Mota- cilla alba, Curruca nisoria, C. hortensis und rubecula fast ganz verschwunden sind, wahrscheinlich wregen des Wegbingens und Yerspeisens derselben seitens der süd- lichen Landesbewohner, so hat Cuculus sich genöthigt gesehen, entweder unsere Gegend zu verlassen, oder seine Eier in die Nester des ihm weniger geneigten, aber hier in grosser Anzahl nistenden Lanius cullurio einzulegen, ja ich habe sogar, als eine grosse Seltenheit, 2 Cuculus-Eier in einem solchen Neste vorgefunden. — Auch wurden im vorigem Jahre drei Gelege mit je sechs Eiern von Lanius excubitor auf einem ausgedehn- ten sterilen, mit mehreren alten wilden Birnbäumen be- standenen Terrain vorgefunden. — C. Jex, Naumburg. Zur Feststellung der Trivialnamen der deutschen Vögel. In der letzten Jahresversammlung der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin wurde ein Ausschuss von 5 Herren gewählt um die in Gebrauch befindlichen Trivialnamen der Yögel festzustellen. Be- rücksichtigt sollen werden die betreffende Litteratur von 1850 an, während die ältere Litteratur unberücksichtigt bleiben soll. Die Commission besteht aus den Herren Dr. Curt Floericke als Vorsitzender und den Herren Paul Leverkiihn, Dr. Schäff, W. Hartwig, H. Hocke. Die Thätigkeit der Commission erstreckt sich auf die po- litischen Grenzen Deutschlands, sowie auf die anstos- senden Sprachgebiete und umfasst auch die deutsch- sprechenden Cantone der Schweiz, die deutschen Provin- zen Oesterreichs und Luxemburg. Desgleichen sind auch fremde Sprachgebiete zu berücksichtigen, wenn sie inner- halb der politischen Grenzen liegen. Das ganze Gebiet wurde zur Bearbeitung unter die einzelnen Ausschuss- mitglieder in der Weise vertheilt, wie es durch die Com- mission entschieden wurde. Demnach erhielt Dr. Schäff (Berlin): Thüringen, Provinz Sachsen, Baden, Württem- berg, Oldenburg, Hansastädte, Anhalt und Helgoland; W. Hartwig (Berlin): Brandenburg, Pommern, Königr. Sachsen und Mecklenburg; Dr. Leverkühn (München): Bayern incl. Pfalz, Deutsch-Oesterreich, Hannover, Braun- schweig, Schleswig-Holstein; Dr. Floericke (Marburg i.H.) Schlesien, Posen, Preussen, Hessen-Nassau, Hessen» Darmstadt, Lippe und Waldeck; Ii. Hocke (Berlin): Schweiz, Reichslande, Luxemburg, Rheinprovinz und Westphalen. Innerhalb dieser Gebiete hat ein jedes Mitglied die Trivialnamen sowohl aus der Litteratur als aus dem Volksmunde su sammeln und übersichtlich zu- sammengestellt bis spätestens den 1. April ] 89B an den Vorsitzenden des Ausschusses abzuliefern. Um ein plan- mässigcs und gedeihliches Zusammenwirken zu erzielen, welches die Angelegenheit bestens fördern helfen soll, stehen den Mitgliedern der Commission übersichtliche gedruckte Formulare zur Verfügung, die zum Vertriebe in den ihnen zugewiesenen Gebieten dienen. Die Natur der Sache erfordert es, dass wir in allen Gegenden weitere Mitarbeiter anwerben, welche sich infolge ihrer Stellung \iel unter dem Landvolke bewegen und mit dessen Ausdrücken vertraut sind. Der Unterzeichnete bittet im Namen der Commissionsmitglieder alle Freunde der Ornithologie — im Interesse unserer Aufgabe •— um rege Betheiligung und Unterstützung. H. Hocke. Litterarisehes. Die Unterzeichnete Verlags-Buchhandlung beabsich- tigt den in ihrem Verlage erschienenen Zoologischen Vorträgen, herausgegeben vom Prof. Dr. Marschall, eine Reihe von Abhandlungen zoologischen Inhalts berühmter Fachmänner folgen zu lassen, sieht sich aber genöthigt, von dem früher auf 1,50—3 Mark festgesetzten Preise abzuweichen, wreil einzelne dieser Arbeiten einen gerin- geren Umfang beanspruchen, andere der Natnr der The- mas entsprechend, eine grössere Bogenzahl oder eine kostspieligere Ausstattung erheischen. Es wird daher | von jetzt ab der Preis jedes neu erschienenden Heftes dementsprechend höher oder niedriger normiert werden. Bis jetzt sind folgende Vorträge erschienen: IDie Papageien — Psittaci — (mit Karte) von Prof. Dr. Marschall. 1,50 Mark. Die Spechte— Pici — (mit Karte) v. Prof. Dr. Marschall. 1,50 Mark. Lehen und Treiben der Ameisen von Prof. Dr. Marschall. 3 Mark. S Die grossen Säugethiere der Diluvialzeit von Dr. Hans Pohlig. 1,50 Mark. Unsere Schnecken von Dr. Simroth. 1,50 Mark. I Pflanzengallen und Gallentiere von Dr. Karl Eckstein. Mit vier Steindrucktafeln. 3 Mark. Die Alpentiere im Wechsel der Zeit von Prof. Dr. Conrad Keller. 1 Mark. Das Schmarotzertum in der Tierwelt von Dr. A. Looss. 4 Mark. Altes und Neues aus dem Haushalte des Kuckucks von Dr. Eugene Rey. 4 Mark. Bestellungen übernimmt jede Buchhandlung. Richard Freese, Leipzig. Fragekasten. 1. Wie sind die Maasse eines Metriopelia melano- ptera-Eies? 2. In No. 3 der Zeitschrift für Oologie 1891 finde ich soeben eine Anfrage über das Ei von Corethrura in- sularis, die mir damals entgangen ist, und da ich in den späteren Nummern keine Beantwortung finde, so ge- statte ich mir folgendes darüber mitzutheilen: Ich besitze nur ein Exemplar dieses seltenen Eies, welches ich Herrn Polizeirath Kuschel aus Breslau verdanke. Dieses Ei ist einfarbig wmiss, glanzlos und misst 26,8 : 20,8, das Gewicht ist 0,87 Gramm. Ge- gen das Licht gesehen erscheint es innen gelblich. Dr. E. Rey. Herrn W. Da Sie sich so sehr für die Eier der Hühner, vor allen für die der Fasanen und Pfauen interessiren, so kommen wir Ihrem Wunsche um specielle Beschreibung binnen kürzester Zeit entgegen. Eine Beilage: Inserat des Naturhistorischen Instituts „Linnaea“ zu Berlin, Louisenplatz 6. 36 Zeitschrift für Oologie. Cabinet d’ histoire naturelle de 1’ Afrique du Nord empfiehlt sich zum Bezug sämmtlicher tune- sischer Naturalien, Säugethiere, Yogel-Bälge, Gehörne, Schädel, Eier, Insekten, Reptilien u.s.w. An Eiern sind augenblicklich abzugeben: Emberiza saharae, Saxicola deserti, Turtur senegalensis, Caccabis petrosa, Passer italia ä Stück 10 Pfg., Lanius dealbatus. Anfragen erbeten nach Diemitz bei Halle a. S. Zwergohreulen, Sperlingseulen, Steinkäuze erbittet Dr. Heck, Director des Zoologischen Gartens zu Berlin. Eier abzugeben : Turdus iliaeus 2Gel. a 4 St. 5/a5, 4/a6 M.,30 Pf. p. Ei Muscic. atricapilla l/a6 — ,20 „ Parus major 2/a8 - — ,10 „ „ borealis 2/a8, 12/alO, 4/ 12 — ,40 „ Garrulus glandarius 2/a6, l/a8 — ,15 „ Picus martius 6/a4, 19/a5, 1/aG 1,25 „ „ minor 2/a5, 2/a6 1, — „ Falco tinnunculus 3/a4, 3/a5, l/a6 — ,25 „ Astur palumbarius l/a2 — ,50 „ „ nisus l/a4 — ,3o „ Pandion haliaetus 4/a3 2,50 „ Pernis apivorus 2/a2 6, — v 6/a 2, 10/a3 — ,30 „ 7/a4, lo/a,5, 3;a6, 4/a7 3,— B 4/a8, 1/alO 1,60 „ 2/a8, l/a9 1,— Gelege a6, 7, 8, 9, 10, 11 — ,80 Buteo vulgaris Strix Tengmalmi Tetrao bonasia „ urogallus „ tetrix Lagopus albus Gelege 8, 9, Totanus glottis l/a3 „ hypoleucus 2/a3, 4/a4 Scolopax rusticola l/a4 Grus cinerea 4/a2 Anas boschas 2/a9 „ Penelope l/a9 „ crecca 3/a8, 2/a9 Podiceps rubricollis l/a3, 2/a4, „ auritus (cornutus) 3/a4 Eudytes arcticus 10/a2 „ septentrionalis 8/a2 2/a5 ,40 5- — ,30 3. - 2,25 10 — ,30 — ,25 — ,30 -,25 2,- — ,80 Engros-Käufer des ganzen Lagers bedeutender Rabatt. Verkauf nur in Gelegen. Kein Tausch! Cassa im Voraus! Abnormitäten und Varietäten europäischer und palaearctischcr Vogel eier, kauft: Ford. Haag in Frankfurt a. M. Eckenheimerlandstr. 86. Nestjunge der Helgoländer Lumme Uria troile in Bälgen, sind für 2 Mark das Stück abzugeben. Königl. Biologische Anstalt aut Helgoland. ^WILHELM 1 HERBST, Thierausstopfer für alle Ar- ten Vögel und Säugethiere, BERLIN NO.,Elisabethst. 63. Naturalien-Handlung, Wilhnannstrand, Finnland. Adolf Kricheldorfl, Berlin S., Oranienstr. 135. Naturalien- und Lehrmittel-Handlung. Zoologische Grosshandlung von Gustav Reiss, BERLIN NO., Landsberger Strasse 33. Paul Schindler, Nadlerm8tr. Berlin, Acker Strasse 172, am Koppenplatz. Empfiehlt sein Lager aller Arten Vogelkäfige. lernans Zagermann, Berlin, Seydelstrasse 13, empfiehlt sich zum Ausstop- fen aller Arten Vögel und Säugethiere. Oswald Gangloff, Rixdorf Berlin Berg Strasse 124. Vögel und Säugethiere wer- den naturgemäss ausgestopft. N atur ali enhändler V. FR IC in Prag, Wladislaws Gasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objekte aller Art. Yogel-Eier, besonders nordische Species, ferner schädelechte Geweihe vom Polar-Renn, die stärkst, welche bisher nach Europa gelangt, Walross-, Robben-, Eisbär-, Eisfuchs- und an- dere Schädel empfiehlt: J. H. B, Krohn, HAMBURG, ST. GEORG, Bleicher Str. 15. GUSTAV VOSS, Königl. Hof-Lieferant, Köln a. Rhein, Zoologische Grosshandlung. Uhus zur Jagd, Fischreiher 6 Mk., Störche 10 Mk., Bussarde 3 Mk., sprechende Papageien und Kolkraben, kleine u. grosse Rassehunde, sowie sonstige Thiere liefert stets Natur-Nist-Kästen mit ersten Preisen prämiirt, für einheimische und fremd- ländische Vögel. FR MILCHER, Berlin SO., Skaiitzerstr.22. n -1 v. Hirsch, Reh, (j6 Weih OGems, Rennthier, Elch, versch. Antilopen, Stein- bock, Büffel, Nashorn, a. E- berzähne, Hirschhorn, Graul, etc. liefert (Preisliste gegen Retourmark.) Weise & Bit- terlich, Ebersbach i. S. LOUIS WAHN ’S Nackfl. A. Manecke, Nadlermeister, BERLIN, Lindenstr. 66, empfiehlt sich zur Anfertigung aller Arten Drahtwaaren, als : Gartenzäune , V ogelbauer, Git- ter, Siebe u. s. w. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Bertram’ s Thierhandlung, HANNOVER. Eier von Calamoherpe melanopo- gon ä 6 Mark und Nester ä 2 Mark hat abzugeben Dr. E. REY in Leipzig. H. Daimer, Berlin SW., Koch Str. 56. Versand von Luxus-Fischen und Thieren jeder Art. Aquarien- u. Terrarienfabrik. Redaction u. Verlag H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. Druck J. Hattwich, Berlin NO., Kl. Frankfurterstr. 3-4. Herausgegeben von H. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnemenfspreis beirügt das lahr bei directer Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Be- stellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift ihr Oologie", Berlin NO., Linienstr. 1 zu richten. Amerikanische Filial-Expeoition; Ph. Heinsberger, 9 First Avenue, New York, U. S. A. Inserate: Inhalt: Gebühren Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Ranin 20 Pf. Kleinere Insertions- beträge sind der Kürze halber dem Auf- träge beizutügen. Der K'ikuk. Raben und Rabeneier. Kleinere Miitlieilungen. Fragekasten. für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 10. Berlin, den 15 Januar 1893. 2. Jahrgang, Der Kukuk. C. Jex, Naumburg. V iel, aber immer noch nicht erschöpfend, ist bisher über diesen sagen- und rätselhaftesten der Vögel ge- schrieben worden. Ausser dem Kukuk existiert wohl kein zweiter Vogel, der schon von Alters her nicht nur die Aufmerksamkeit der Naturforscher, sondern auch der Laien gleichzeitig in so hohem Masse auf sielt gelenkt hat, als dieser und dass wohl, seiner rätsel- und mythen- haften Erscheinung wegen, soviel gefabelt worden ist, als von ihm. Zuerst und zwar vor mehr als 2000 Jah- ren erwähnt schon der grösste Naturforscher der dama- ligen Zeit, Aristoteles, den Kukuk in seiner Geschichte der Tiere. Er sagt von ihm: dass manche geglaubt haben, er entstehe aus einem verwandelten Sperber — was er jedoch seihst nicht glaubt, indem er die Unter- schiede zwischen dem Sperber und Kukuk hervorhebt, dass er kein eigenes Nest baue, sondern seine Eier in die Nester kleinerer Vögel lege, nachdem er deren Eier verzehrt habe, und zwar immer nur eins, höchst selten zwei, und diese von denselben ausbrüten Hesse. Er sagt ferner: dass einige behaupteten, der Nestvogel würfe seine Jungen aus dem Neste, wenn der Kukuk heran- wüchse, wo sie dann umkämen, oder er frässe sie auf, weil der Kukuk schöner aussähe; dagegen andere; dass der das Nest besuchende Kukuk die jungen Nestvögel auffrässe, oder dass der junge Kukuk denselben das Futter fortnähme, oder als der stärkere, dieselben sogar umbringe. Er führt auch sodann noch drei Vogelarten an, in deren Nestern der Kukuk vorzugsweise seine Eier ablege. Man ersieht hieraus, dass schon den Aristoteles das Leben und Treiben unseres Kukuks lebhaft interes- sierte und dass er sich eingehend damit beschäftigte. Ein späterer Naturforscher — Buffon — meint, dass die Kukuksmännchen die Neigung hätten, die Vogeleier zu fressen und dass der Kukuk überhaupt eine Begierde nach Vogeleiern habe, ferner dass der Ornitholog Graf von Wodzicki hinlänglich davon überzeugt sein will, dass der Kukuk bei Fortnahme von Eiern aus den Nestern der Vögel, in welche er seine Eier gelegt habe, die fortgenommenen Eier manchmal wohl schon beim Neste, sonst aber, indem er sie mit sich in die Luft nehme, im Fluge verzehre Und gleichfalls behauptet der Or- nithologe, Dr. Opel, dass, wenn er den Kukuk auch nicht gerade zum Raubvogel stempeln wolle, doch der uralte Glaube, dass er Eier fresse, nicht unrichtig sei und er- zählt ferner, dass er hei der Untersuchung des Magens I eines Kukuksmännchens, in demselben die Reste eines embryonalen Vogels gefunden habe, woraus zu scliliessen sei, dass ihm der Glaube, der Kukuk verzehre auch Vögel, nahe liege. Der Ornitholog H. Kunz fand über- einstimmende Färbungen zwischen den Eiern des Kukuks und der Nestvögel und stellte darob folgenden Satz auf.: Da die Färbung der Eier überhaupt organischer Natur sei, der Anblick der von ihm im Neste liegenden Eier so auf das zum Legen im Begriff stehende Kukuksweib- chen einwirke, dass das legereife Ei Färbung und Zeich- nung derselben annelime. Dr. Gloger fasste diesen Satz i mit Enthusiasmus auf, und sagt hinsichtlich desselben : Das Kukuksweibchen besitze eine höchst wunderbare Fähigkeit, nämlich die Eier von der verschiedensten Farbe und Färbung zu legen, sowrie es dieselben den jedesma- ligen Umständen gemäss brauche und ferner: jedes der Eier sähe nämlich den Eiern desjenigen Vogelpaares ähnlich, für dessen Nest es von dem Kukuksweibchen selbst bestimmt worden sei, d. h. welches es sich we- nigstens zwei, d;ei oder mehr Tage vorher eigeus zu dem Besuche auserselien habe, um das nächste seiner Eier darin unterzubiingen und endlich, wenn es die Eier nur gesehen habe, so schaffe sein wunderbar darauf eingerichteter Organismus es dann gerade so, wie es fin- den betreffenden Fall passend sei : und zwar thue es dies infolge jener besonderen, eben so seltsamen, als merk- würdigen Einwirkung von aussen her, welche man „Sich versehen“ nenne. Mit Veranlassung zum Entstehen dieser Färbungstheorie möge wohl, wie Dr. Holtz glaubt, ohne Zweifel die Thatsache gegeben haben, dass man nicht selten Doppeleier in den Nestern finde, welche natürlich in der Färbung übereinstimmend mit den an- deren Eiern seien und welche man ihrer Grösse wegen dann wohl irrthii milch für Kukukseier gehalten habe. Graf von Wodzicki hält es für erwiesen, dass der Kukuk SB Zeitschrift für Oologiö. jeden Tag ein Ei aus dem Neste der Pflegeeltern nehme, bis der so beraubte "Vogel keine Eier mehr legen könne und daher gezwungen sei, das Kukuksei zu bebrüten. Auch andere frühere ornithologische Autoritäten wie Leon Olph-Gaillard, W. Paessler und Rowley huldigen dieser Meinung. Dr. Dybowsky bemerkt, dass er das Verder- ben der Nester und Auseinanderwerfen der Eier der Brutvögel dem Kukuksmännchen zur Last lege, aus dem wahrscheinlichen Grunde, dass es dadurch sein Weib- chen zur Yerlängeruug der Parungszeit zwingen wolle. Ja, einige Autoren, wie Dr. Gloger und Genossen be- haupten sogar, dass das Kukuksweibchen so grausam sein soll, die Jungen des Nestvogels zu töten. Dr. Dy- bowsky meint, dass es die Jungen der Pflegeeltern aus dem Neste werfe, um dem eignen Nachkommen eine gewissere Existenz zu sichern. Ferner sind einige der Meinung, dass, wenn der Kukuk sein Ei gelegt habe, er sich auch ferner noch um dasselbe, so wie um sein Junges kümmere, und von der mütterlichen Sorgfalt, mit welcher das Kukuksweibchen über sein in Pflege gege- benes Kind wache, will sich Dr. Gloger überzeugt haben. Sehr naiv erklärt der Ornithologe Frisch, dass er ein besonderes Gesetz annehme, warum der Kukuk nicht brüte; dies geschehe, weil ein Yogel nicht brüte, wenn er selbst nicht von einem Weibchen seiner Art ausge- brütet sei. — Nachdem nun in neuerer Zeit die Naturwissenschaft mehr als bisher Beachtung gefunden hat und in ihre Rechte eingetreten ist, wurde auch der Ornithologie und insbesondere dem Kukuk, als demjenigen Yogel, dessen Lebensweise noch der weiteren Beobachtung und Auf- klärung bedurfte, eine grössere Aufmerksamkeit zuteil. Hauptsächlich ist dies durch den grossen Naturforscher Brehm in seinem „Tierleben“ geschehen. Auch ich habe es mir, wenn auch nur als Laie, seit einer langen Reihe von Jahren angelegen sein lassen, einen Beitrag zu den immer noch lückenhaft vorhandenen Nachrichten über das Gebühren bei dem Fortpflanzungsgeschäft des Kukuks zu liefern. Inwieweit mir dies gelungen ist, mögen nachstehende Mitteilungen ergeben: Die Nahrung des Kukuks — beachtenswert, weil einflussreich bei seiner Aufzucht durch die Brutvögel — besteht ausser verschie- denen Insekten hauptsächlich in Raupen, und zwar vor- zugsweise in den dicht behaarten des Kiefern- und Wei- denspinners, von welch’ letzteren er ganz gewaltige Massen zu vertilgen vermag und deren Haarmasse öfters drei- bis viermal so viel beträgt, als der wirkliche Nähr- stoff. Diese Masse wird, wie bei den Eulen, späterhin als Gewölle ausgeworfen, doch bleibt immer ein Teil derselben zurück, der sich dann in den Magenwänden fest einzubohren pflegt, die Gesundheit des Kukuks aber anscheinend nicht beeinträchtiget. Die Zahl der hart- schaligen Eier, welche verhältnismässig wenig Eiweiss enthalten und im Verhältnis zur Grösse des Vogels sehr klein, kaum grösser oder eben so gross als die des Haus- sperlings sind, will ich nicht angeben. Der Kukuk über- giobt seine Eier einer grossen Anzahl verschiedenartiger Vögel zum Ausbrüten. Man kennt jetzt ungefähr 5 0 bis <0 verschiedene Pflegeeltern, und von diesen werden in der Regel solche bevorzugt, die in grösserer Anzahl vor- handen sind, das Ei des Kukuks willig aufnehmen, ihre Brut mit dem Kukuksei also seltener oder niemals ver- lassen, und schliesslich dem jungen Kukuk am emsigsten zu füttern pflogen, was z. B. bei Motacilla alba, Curruca nisoria, Sylvia rubecula, Lanius collurio etc. der Fall ist. Die Legezeit dos Kukuksweibchens dauert von Mitte u. bei günstiger Witterung von Anfangs Mai bis Mitte Juli. Beim Ablegen der Eier wählt das Kukuksweibchen vor- zugsweise die Nester solcher Pflegeeltern, die es gross- I gezogen haben. Ist z. B. ein Kukuksweibchen in einem Bachstelzenneste aufgewachsen,' so sucht es zunächst in solchen Nestern seine Eier abzulegen, findet es diese nicht, oder nicht in genügender Anzahl, so übergiebt es dann notgedrungen seine Eier anderen, ja sogar kleineren samenfressenden Yögeln, z. B. Fringilla coelebs und Fr. cannabina, welche jedoch das Brüten dann nicht fort- setzen, sondern stets das Nest verlassen, was ich mehr- fach zu beobachten Gelegenheit gehabt habe. Das Ku- | kuksweibchcn legt gewöhnlich in jedes Nest immer nur ein Ei Findet man, was nur höchst selten geschieht, zwei (iergl. Eier in einem Neste, seist dies ein Zeichen, dass der Kukuk entweder keine Gelegenheit gefunden hat, sein Ei in einem andern Neste unterzubriugen, oder dass beide Eier, falls sie in der Form und Färbung von einander abweichen, zwei verschiedenen Kukuksweibchen angehören. Mirist in dem langen Zeitraum von 30 Jahren während ich mich der Beobachtung und Erforschung der Lebensweise des Kukuks eifrigst gewidmet habe, nur erst im Jahre 1891 ein Fall vorgekommen, wo ein | und dasselbe Kukuksweibchen zwei Eier in das Nest | von Lanius collurio eingelegt hatte. Dies Gelege habe | ich, auf dessen Wunsch, dem Herrn Naturalienhändler Moeschler in Bautzen überlassen. — Die Kukukseier variiren weniger in der Form als in der Färbung. Zwei Grundfarbentypen sind jedoch vorherrschend; die schmut- ziggrünlich weisseund die matt rotbräunlich weisse und als charakteristische Zeichnungen auf beiden erkennt man überall aschgraue grössere und kleinere, so wie ganz kleine schwrarze Punkte und Flecken. Unter normalen Umständen wird immer nur ein Kukuk in einem Neste I grossgezogen, indem, wenn wirklich zwei ausgebrütet wrorden, der ältere den jüngern bald durch Hinausdrängen aus dem Neste beseitiget, was übrigens auch die Brut der Pflegeeltern zu erwarten hat, wenn nicht Umstände vorhanden sind, wö die Macht des jungen Kukuks dazu nicht ausreicht. Nur zw:ei Ausnahmefälle sind in dieser Beziehung der ornitliologischen Welt bekannt geworden, nämlich zweimal zwei junge Kukuke in einem Neste von Turdus musicus. Es ist dies Factum allerdings glaubhaft, wenn man erwägt, dass das Nest dieser Drossel bekannt- lich aus einem tiefen Napfe mit steilen, festen und glatten Seitenwänden besteht, die Kraft des Kukuks also hier nicht hinreichend gewesen sein mochte, seinen Rivalen über den Rand dieses Nestes zu werfen. Erlaubt es I der Standort oder die Bauart des Nestes, so setzt sich I das legende Kukuksweibchen auf das Nest, ist dies aber ] nicht der Fall, so legt es sein Ei nach vorherigen ver- schiedenen und verzückenden Gesten und Geberden auf die Erde in der unmittelbaren Nähe des Nestes, nimmt i es dann in den Schnabel und trägt es zu Neste, was | öfters mit nicht geringen Schwierigkeiten verknüpft ist, I besonders wenn das Ei z. B. in das Nest einer Bach- stelze, welches sich in einer schmalen Mauerspalte befindet, eingelegt werden soll. Dies Eierablegen erfolgt gewöhn- lich in den Morgen- oder Vormittagsstunden. Jedes Kukuksweibchen legt stets ganz gleichmässig gefärbte Eier, die nur dann und wann in der Form etwas diffe- rieren und diese Färbung entspricht in der Regel den Nesteiern derjenigen seiner Pflegeeltern, die es ausge- brütet und grossgezogen haben, während dies bei den Kukukseiern in den Nestern anderer, o-ezwmns'en gre- wählter Pflegeeltern nicht der Fall ist. (Fortsetzung folgt.) Zeitschrift für Gölbgib. 39 Der Rübe (Coitus corax) und dessen Eier. In verschiedenen ornithologischen Schriften finden sich Angaben über den Raben, dass er seinen Horst alljährlich wieder annimmt, sollte auch seine Brut darin gestört worden sein. Brehm berichtet (111. Tierleben 1. Band, S. 348) und führt ein Beispiel an, dass ein hanno- verscher Forstbeamter einem und demselben Horst 44 Junge entnommen hätte. Seite 348 schreibt Brehm: „.Werden einem Rabenpaar die Eier genommen, so schrei- tet er zur zweiten Brut, werden ihm die Junge geraubt, so brütet er nicht zum zweiten Male. Ende Mai oder Anfangs Juni verlassen die Jungen den Horst.“ In dem „Leben der Vögel“ schreibt er tSeite 337): Der Kolk- rabe baut, wenn ihm der Horst vor dem Eierlegen zer- stört wird, keinen zweiten mehr in demselben Jahre und schreitet auch niemals zur zweiten Brut, wenn die 1. zu Grunde ging.“ In Brehms beiden Werken steht: 4 bis 5 Eier bilden das Gelege.“ Auf Grund langjähriger Beobachtungen will ich mir an dieser Stelle einige Bemerkungen hierüber gestatten: In der Provinz Brandenburg legt der Babe regelmässig 6, seltener 5 oder 7 Eier, im Nachgelege 4 oder 5. Das Nachgelege ist innerhalb 3 Wochen voll. Die nach- gelegten Eier haben jedoch eine viel hellere Grundfarbe und eine gestrecktere Form als die zuerst gelegten. Auch rein blaue, sowie blaugrüne, wenig oder garnicht gefleckt, sowie Spureier kommen vor. — Ich werde nun von einem Pärchen berichten, das ich viele Jahre lang beobachten konnte und das mir we- gen seines auffälligen Hörstens z. B. in Beiherständen, sowie der ausnamsweise langgestreckten Eier mich ganz besonders interessierte; von anderen Pärchen will ich nichts erwähnen, umsomehr da sich die Beobachtungen darüber decken. — Als ich mich vor vielen Jahren mit einem Gleich- gesinnten nach einem Beiherstand begab, fand ich in demselben meinen ersten Babenhorst, in welchem 5 Eier lagen, Babenfedern und Hasenreste waren die Verräther desselben. Drei Wochen später fanden wir den Baben zum zweiten Male, doch war der neue Bau unter einem besetzten Fischreiherhorst angebracht, der auf einem stark nach oben gebogenen Ast stand, der über und über mit frischem Geschmeiss bedeckt war. Es war ein gros- ses Wagnis den zweiten Horst zu erreichen, doch wurde es gut ausgeführt und dem Beiher die 5, dem Baben 6 Eier entnommen. Die Masse der Eier des Baben wa- ren: Vom grössten: 61 mm, 37 mm, „ kleinsten: 55 mm, 37 mm. Die zuerst entnommenen Eier hatten ein durch- schnittliches Mass von 49 mm, 37 mm, die Masse ei- nes Spureies 35 mm, 27 mm. Einige Jahre später fan- den wir denselben Baben 3 Wochen lang auf einem einzelnen Ei sitzend. Als der alte Bestand abgeholzt wurde, gründeten sich die Beiher eine Stunde Wegs weiter eine neue Co- lonie in der nächsten Nähe eines längst verlassenen Brand- storchshorstes und hier brachte der Babe über den alten Bau einen neuen an. Es war lebensgefährlich, den oberen Bau zu erreichen, doch gelang auch dieses Wagestück. Im ganzen habe ich von dem genannten Lärchen, gleich den anderen, in der langen Zeit von über dreissig Jahren nur ein Mal feststellen können, das ein Horst | — vier Jahre lagen dazwischen -- zwei Mal durch den Baben bezogen worden war. Wenn nun Brehm erwähnt: „Wird dem Bähender Horst vor dem Eierlegen zerstört, so gründet er keinen zweiten mehr usw., so kann ich darauf erwidern, dass meine Beobachtungen entgegengesetzte sind, denn keiner unserer grösseren Vögel baut so viel Horste und keiner macht solidere Bauten als der Babe, die ein Menschen- leben lang allen Stürmen Trotz bieten können. In den grossem wildreichen Forsten wird der Babe von den Förstern gern gesehen und geduldet, weil er das gefallene Wild anzeigt. Als gute Nachbaren horsten Babe und Wanderfalken nahe zusammen in den Beiher- ständen um hier sich mühelos auf Kosten der Beilrer zu ernähren, wie z. B in dem grössten Beiherstand der l.’ro- Ivinz Brandenburg, Lehnin, wo mehrere Hundert Paare sitzen und die von der Forstverwaltung geschützt werden. Eine weitere Bemerkung, die ich wiederholt gehört habe, dass der Babe in den Saatkrähencolonieu mir Vor- liebe brüte, habe ich nicht bestätigen können, obwohl ich seit Jahren eine grosse Anzahl dieser (Jolonieu deshalb untersuchte. Leider sind alle neueren Angaben richtig, dass die Babenpaare mehr und mehr verschwinden, so dass auch diese Vögel innerhalb der Mark zu den sel- tenen gerechnet werden müssen. H. Hocke. Kleinere Mitteilungen. Sammelreise Herr Dr. C. Flöricke in Marburg beabsichtigt Ende März des Jahres eine Studien- und Sammelreise nach Südungarn, Bosnien, Siebenbürgen, Serbien und Bulgarien anzutreten, deren Dauer auf sieben Monate berechnet ist. Behufs vorläufiger Deckung eines Teils der Kosten sollen Aktien zu 25 Mark (zahlbar am 1. März) ausgegeben werden. Aktien-Inhaber sollen das Recht haben, von der Ausbeute an Bälgen und Eiern in der Höhe der gezahlten Summe nach Belieben auszuwäh- len und zwar wird für dieselben die Hälfte der Schliiter- schen Katalogpreise in Ansatz gebracht werden. Interes- senten wollen sich behufs Zeichnung von Aktien und Uebermittelung besonderer Aufträge an den Bnternehmer wenden. Die Schellente (Clangula glaucion) nistet in den Schwarzspechtbruthöhlen am Werbeilinersee, Provinz Brandenburg. Herr Forstassessor II. hat verschiedene Pärchen dort beobachtet. Fragekasten. Das Lanius dealbatus-Ei (von Paul Spatz erhalten) hat die grösste Aehnliehkeit mit dem Lau. borealis-Ei. doch ist es bedeutend feinsehaliger, deshalb sofort leicht zu unterscheiden. Die Gipsabgüsse, Nachbildungen der Eier von an>- gestorbenen Vögeln erhalten Sic durch die Naturalien-, handlung von W. Schlüter in Halle oder durch die ..Ein- naea“, Berlin, Louisenplatz 6. __ Die geehrten Abonnenten werden gebeten, den fälligen Betrag, soweit dies noch nicht geschehen, an die Un- terzeichnete Redaction bis zum 1. Februar 1893 einzusenden.. Die Reductil in. 4(i Zeitschrift für Öolögie. ■s& m & Cabinet d5 histoire naturelle de 1’ Airique du Nord Paul W. i. Spati empfiehlt sich zum Bezug sämmtlicher tune- sischer Naturalien, Säugethiere, Vogel-Bälge, Gehörne, Schädel, Eier, Insekten, Reptilien u. s.w. An Eiern sind augenblicklich abzugeben: Emberiza saharae, Saxicola deserti, Turtur senegalensis, Caccabis petrosa, Passer italia ä Stück 10 Pfg., Lanius dealbatus. Anfragen erbeten nach Diemitz bei Halle a. S. {Sb? Wr» 3 3 3 pjj m Da ich im nächsten Frühjahr nach England über- siedele, so gebe ich Insekten-Ivasten, Käfer etc. billig ab Dr. Jordan, Hildesheim, Alfelderstr. 89. i Eier abzugeben Zu herabgestzten Preisen. Cuculus canorus, jlau, mit Rutic. phoenc. 6 Gel. a 7 Mk' Turdus iliaeus 2Gel a 4 St. 5/a5, 3/a6 M.,20 Pf. p. Ei Muscic. atricapilla l/a6 ,20 n Parus major 2/a8 — ,io n „ borealis 2/a8, 12/alO, 4/12 — ,15 „ Garrulus glandarius.2/a6, l/a8 — ,15 V) Picus martius 6/a4, l8/a5, l/a6 1- 5) * major 3/a50 1/70 — ,50 n „ minor l/a5, l/a6 — ,60 V Ealco tinnunculus 3/a4, 3/a5, j/a6 — ,25 V Astur palumbarius l/a2, l/a3 ,40 V „ nisus l/a4 — ,30 n Pernis apivorus 2/a2 5- » Buteo vulgaris 6/a2, 10/a3 — ,30 V Strix Tengmalmi 7/a4, l0/a5, 3/a6, 3/a7 2, n Tetrao bonasia 4/a8, 1/alO 1,50 n ° „ urogallus 2/a8, l/a9 1- „ tetrix Gelege a6, 7, 8, 9, 10, 11 — ,70 i 99 Lagopus albus Gelege 8, 9, 11 — ,40 0 D < Totanus glottis l/a3 2,75 r» „ hypoleucus 2/a3, 4/a4 — ,15 n Grus cinerea 4/a2 2,25 tf Anas boschas 2/a9 ,10 7) „ Penelope l/a9 — ,30 „ „ crecca 3/a8, 2/a9 — ,25 „ Podiceps rubricollis l/a3, 2/a4, 2/a5 — ,30 „ „ auritus(cornutu8) 2/a4 — ,25 „ Eudytes arcticus 10/a2 — ,75 „ „ septentrionalis 8/a2 — ,30 „ Bei Abnahme des ganzen Lagers bedeutender Rabatt. Verkauf nur in garantirt ungemischten Gelegen. Kein Tausch! Cassa im Voraus! § Naturalien-Handlung, Willmanstrand, Finland Die Naturalien- und Lehrmittel-Handlung von Wilhelm Schlüter in Halle a./s. empfiehlt ihr reichhaltiges Lager von Säugetieren und Vögeln gestopft und in Bälgen, Eiern in vol- len Gelegen und einzelnen Exemplaren aus allen Teilen der Erde, besonders aus der palaearctischen Region, sämmtl. zur Präparation der Bälge u. Eier notwendigen Instrumente, Materialien u. Chemiealien u. steht mit Preislisten gern zu Diensten. Q< © © © © © © Adolf Kricheldorfl, Berlin S., Oranienstr. 135. Naturalien- und Lehrmittel-Handlung. Zoologische Grosshandlung von Gustav Reiss, BERLIN NO., Landsberger Strasse 33. Paul Schindler, Nadlermstr. Berlin, Acker Strasse 172, am Koppenplatz. Empfiehlt sein Lager aller Arten Vogelkäfige. Icmaim Zagttm&nn, Berlin, Seydelstrasse 1 3, empfiehlt sich zum Ausstop- fen aller Arten Vögel und Säugethiere. Oswald Gangloff, Rixdorf Berlin, Berg Strasse 124. Vögel und Säugethiere wer- den naturgemäss ausgestopft. 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E- berzähne, Hirschhorn, Graul, etc. liefert (Preisliste gegen Retourmark) Weise & Bit- terlich, Ebersbach i. S. LOUIS WAHN’S Nartif T A. Manecke, Nadlermeister, BERLIN, Lindenstr. 66, empfiehlt sich zur Anfertigung aller Arten Drahtwaaren, als : Gartenzäune , Vogelbauer, Git- ter, Siebe u. s. w. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. GUSTAV VOSS, Königl. Hof-Lieferant, Köln a. Rhein, Zoologische Grosshandlung. Grosses Lager in Vogeleiern, speciell orientalische, in Concylien, Marine-, Land- u. Süsswasserarten, grösstes Lager der Welt Katal. grat. Hermann Rolle, Co icyologe, Berlin NW., Emdenerstr. 4 (im eigenen Hause.) Druck J. Hattwich, Berlin NO., Kl. Frankfurterstr. 3-4. Redaction u. Verlag H. Hocke, Berlin NO., Linienstr. 1. Herausgegeben von 0« H O C k 6. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis betrügt das .Jahr bei directer Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Be- stellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift lür Oologie", Berlin NO., Linienstr. 1 zu richten. Amerikanische Filial-Expedition: Ph. Heinsberger, 9 First Avenue, New-York, U. S. A. Inserate: Inhalt: Gebühren Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Inserfions- beträge sind der Kürze halber dem Auf- träge bei zu tilgen. Der Kukuk. Etwas über d. Feldsperling. Kleinere Mitteilungen. Litterai isches. Fragekasten. für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 11. Berlin, den 15. Februar 1893. * 2. Jahrgang. Der Kukuk. C. Jex, Naumburg. (Schluss.) Vergleicht man die Kukukseier mit denen aller kleinen Vögel überhaupt, welche in einer bestimmten Gegend zur Aufzucht der Jungen erwählt worden, so findet man mehr oder weniger die Aelmlichkeit der Eier des Kukuks und irgend eines anderen Ziehvogels heraus. Die Ursache dieser eigentümlichen Erscheinung ist ganz unzweifelhaft in der Nahrung zu suchen, welche dem jungen Kukuk von den Pflegeeltern gereicht wird. Sie ist es auch, welche hei allen anderen Vogelgattungen die Färbung der Eier bedingt, wobei übrigens das Alter der Brutvögel mit einzuwirken pflegt, wie dies z. B. aus der Eier-Färbung des älteren und jüngeren rotrücki- gen Würgers — Lanius collurio — sowie des Baum- piepers — Anthus arboreus — etc. hervorgeht. Um so mehr überraschte es mich, als ich im 25. Stck. der Gar- tenlaube (vom Jahre 1888) einen Aufsatz des Herrn Adolf Müller las unter der Ueberschrift „der Kukuk brü- tet“. Tn diesem Aufsatze wurde nämlich mitgetheilt, dass Herr Müller an der Erde in der Vertiefung eines Gras- büschels ein Kukuksweibchen auf drei in der Färbung ganz verschiedenen Eiern brütend angetroffen habe. Spä- terhin sei auch ein junger Kukuk aus einem dieser Eier geschlüpft, während zwei Eier taub oder unfruchtbar ge- wesen wären. — Eine Entdeckung, welche damals in ornithologischen Kreisen gerechtes Aufsehen erregte, wie solche der bisher beobachteten Lebensweise des Kukuks strickte entgegen steht. Da eine Täuschung hier doch wohl nicht anzunehmen sein möchte, so lässt sich diese abnorme Erscheinung vielleicht nur dadurch erklären, dass jenes Kukuksweibchen sich in einem ungewöhnlich krankhaften Zustande befunden, oder dass eine andere un- erklärliche Ursache auf die Lebensweise desselben stö- rend eingewirkt haben müsse. Höchst erfreulich und wünschenswert würde es daher gewesen sein, wenn hei dem hohen wissenschaftlichen Interesse, welches dieser Fall hervorgerufen hatte, über das Schicksal des jungen Kukuks, sowie über den Verbleib der beiden unbefruch- teten Eier eine weitere Mittheilung erfolgt wäre. Wenn ich vorhin behauptet habe, dass jedes Kukuksweibchen stets gleichmässig gefärbte und gezeichnete Eier lege, so beruht diese Behauptung auf einer langjährigen prak- tischen Erfahrung, während welcher mir gegen 700 Ku- kukseier durch die Hände gegangen sind, worunter sich auch mehrere Gelege ein und desselben Kukuksweibchen mit je einem Ei in den verschiedenen Nestern der Pflegeeltern befanden, welche Eier zwar bei jedem ein- zelnen Gelege verschiedene Form und Färbung hatten, aber die darin befindlichen Eier unter sich ganz gleich- mässig gefärbt und gezeichnet waren. Fürsorge um seine Nachkommenschaft hegt der Kukuk nicht. Er kümmert sich weder um seine Eier, noch um seine Jungen, hat dazu aber auch gar keine Zeit, weil ihm stets nur Sinn für Frass und Begattung bewohnt. Das Ei des Kukuks wird übrigens von allen Pflegeeltern ohne Ausnahme, die den Usurpator tödlich hassen, nur ungern angenom- men; denn sobald das Kukuksweibchen vom Neste ab- fliegt, wird es jedesmal von einem oder beiden Brutvö- geln zugleich, besonders eifrig und erbittert von den Bachstelzen verfolgt und es verlassen manche Pflegeel- tern dann mitunter das Nest mit dem zugelegten Ei, sicherdaher jedesmal, wie vorgedacht, die Kleinen samen- fressenden Vögel. — Da der Kukuk nur Raupen und andere schädliche Insekten, niemals aber junge Vögel oder Vogeleier vertilgt, müsste er eigentlich in die Ka- tegorie der nützlichen Vögel gestellt werden, zumal kein anderer insektenfressender Vogel die dicht behaarten Rau- pen wegen der starkätzenden Säure dieser Haare zu ver- zehren pflegt, wenn nicht andererseits diese landwirtschaft- liche Nützlichkeit durch durch den Schaden, welchen er dadurch anrichtet, dass er die Bruten derjenigen insek- tenfressenden Vögel, denen er seine Eier zum Bebrüten übergeben hat, durch Hinausdrängen aus dem Neste ver- nichtete, mehr als aufgewogen würde. Die Befähigung dazu erlangt der junge Kukuk dadurch, dass er, nach 13—14 Tagen ausgebrütet, anfangs nicht viel grösser als ein neugeborener Spatz, nur mit etwas dickerm Kop- fe, erscheint, aber dann so schnell herauswächst, dass er mit Leichtigkeit durch unausgesetztes Drehen, Recken 42 Zeitschrift für Oologie. und Wenden im Nest successiv die Eier, soweit solche nicht schon früher vom alten Kukuksweibchen teilweis daraus entfernt wurden, oder die Jungen, über Bord werfen kann. Uebrigens kommt es auch noch vor, dass der Kukuk sein Ei in das Nest eines Brutvogels legt, welcher zwar fertig gebaut, aber von letzterem noch nicht mit Eiern belegt ist. Ist derselbe nun ein williger wie z. B. Motacilla alba, Sylvia rubecula etc. so legt er seine Eier dem Kukuksei zu, ist es aber ein scheuer und empfindlicher, wie Emberiza citrinella, Lanius rufus et minor etc. dann meidet er dieses sein Nest und baut schnell ein neues, oder falls periculum in mora vorhan- den ist, legt er, wenn irgend möglich, seine Eier in ein anderes bereits belegtes Nest seiner Gattung, oder ein- zeln anderswo ab. Der junge Kukuk lässt sich in der Gefangenschaft, ähnlich wie der Pirol, (Oriolus galbula) ungewöhnlich lange füttern. Ich habe früher mehrere dergl. aufgezo- gen und solche 4— 5 Woohen lang aus der Hand füttern müssen, ehe sie selbständig fressen lernten. In der Freiheit werden sie jedoch, durch den immerwährenden Hunger getrieben, früher selbständig. In der Regel ver- lassen sie dort das Nest der Pflegeeltern schon nach Yerlauf von 3 Wochen Die jung aufgezogene Kukuke wurden übrigens sehr zahm, kamen auf den Ruf herbei und nahmen einen Leckerbissen — Kirsche, Raupe oder Mehlwurm — nur aus der Hand, doch geberden sie sich in der Gefangenschatf anders, als in der Freiheit. Kei- ne Spur von der ihnen dort übersprudelnden Lebhaftig- keit und Erregtheit. Sie sitzen im. Flugkäfig oder der Yoliere, wie andere Yögel, entweder längere Zeit auf ein und derselben Sprungstange unbeweglich, oder hüp- fen und fliegen gemächlich von einem Sprungholze zum andern. Ihre Stimme Hessen sie nur selten und schwach hören. Kurz, das ganze Wesen des Kukuks in der Ge- fangenschaft ist mit dem in der Freiheit nicht zu ver- gleichen, was meiner Ansicht nach in der unnatürlichen ge- waltsamen Unterdrückung des mächtigen Geschlechtstrie- j bes und während des Winters in den Witterungsverhältnis- sen seinen Grund haben mochte. In der Freiheit erreicht f der Kukuk ein Lebensalter von ca. 25 Jahren, in der F Gefangenschaft aber ist seine Lebensdauer eine nur kur- | ze, weil ihm hauptsächlich das anscheinend unentbehr- 1 lichste der Nahrungsmittel — die dicht behaarten Rau- | pen — entweder gar nicht oder nicht zur Genüge ge- reicht werden können, und der Trieb und das Bedürf- niss nach dieser Nahrung ist, glaube ich jedem Kukuk so tief eingeflanzt, dass die ihm von den Stiefeltern ver- abreichte verschiedenartige Aetzung keinen Einfluss da- rauf äussert. Das künstliche Futter, was ich den jun- gen Kukuken verabreichte, bestand aus Quark oder Matz, vermischt mit geriebener süsser Mohrrübe, geriebenem, hartgekochtem Hühnerei und Rinderherz, sowie mit auf- gequellten Ameiseneiern und ausserdem in Mehlwürmern — dem von mir erfundenen Universalfutter für alle in- sektenfressenden Yögel — und obgleich diesem Futter seiner Zeit auch die behaarten Raupen zugefügt und die jungen Kukuke auch im übrigen gut abgewartet und ge- jj pflegt wurden, erreichte doch kein einziger eine längere | als zwei- bis dreijährige Lebensdauer, ja einer davon :: nur eine solche von 6 Monaten. ! Etwas über den Feldsperlina; (Passer montanus). Allen Beobachtern der Natur ist das Leben unse- res Feld- oder Baumsperlings wohl bekannt, nicht so, wie ich annehmen kann, die höchst verschiedene und interessante Art seines Nistens, die seinesgleichen unter den verwandten Arten nicht so leicht finden dürfte. Ich muss gestehen, dass ich dem ähnliche Beobachtungen nur noch bei zwei Meisenarten, den Hauben- und Kohl- meisen, feststellen könnte. Die Nester des Feldsperlings trifft man in den Löchern der Erde sowie in den Horsten auf den höchsten und ältesten Bäumen, man findet sie klein und versteckt, offen oder von oben verdeckt, mit seitlichem Eingang, selbst ganz freihstehend, sowie ein- zeln und gemeinschaftlich. Die verschiedenen Standorte des Nestes sind: In Erdhöhlen, unter hervorstehenden Abhängen, unter Baumwurzeln; in Löchern und Höhlen der Bäume, oft ganz niedrig; auf gestuften Pappeln und Weiden etc. in Holzklaftern, Reisighaufen; in Pfählen, Gerüsten, alten Brunnenröhren. in Gebäuden, Schuppen, Ziegeleien; in dichten Nadelholzhecken, (kleine, freistehende Nester); auf hohen Bäumen, am ehesten Fichten, mit grossen, ganz freistehenden Nestern seitlichen Eingangs, gemein- schaftlich nistend; in den alten Nestern der Krähen und Thurmfalken ganz frei und offen; in den Nestern der Krähen, in den Horsten der Störche und Gabelweisen, wenn auch diese besetzt sein sollten. Hier haben die Nester lange Ein- gangsröhren. — Nur die Haubenmeise, weit weniger die Kohlmeise ist es, welche soviel Uebereinstimmung betreffs des Standortes ihres Nestes mit dem des Feldspeilings be- kundet. Ich hätte diese kleine Mitteilung nicht hier ge- bracht, hätte ich nicht wiederholt — war es blosser Zu- fall oder nicht — in denjenigen Nestern, die in besetzten Gabelweihen- oder Storchnestern angebracht waren, Spar- eier, sowie fast ganz weisse Eier des Sperlings gefunden, weshalb ich mir hiermit gestatte, die Aufmerksamkeit der Oologen hierauf zu lenken. A. K. Kleinere Mitteilungen. Herr Oberforstmeister von Yarendorff brachte in der Sitzung des Ornithologischen Yereins zu Stettin am 16. Januar 1893 specielle Angaben über die bewohnten Horste des Seeadlers (Aquila albicilla), wie sich solche in den fiskalischen Forsten des Regierungsbezirks Stettin befinden. Derartige Horste stehen in den Oberförstereien Grünhaus, Hohenbrück, Yarnow, (2), Misdroy (3), Frie- drichsthal, Pudagla, Eggesin, Jaedkemühl, Mützelberg, Ziegenort, Klütz. Der Seeadler brütet früh im Jahre, schon im März, und legt 2 — 3 weisse Eier, welche sehr Den geehrten Abonnenten, welche sich veranlasst fühlen sollten, für die Yerbreitung dieser Zeitschrift sich zu bemühen, stellt die Redaction eine Anzahl Nummern zur beliebigen Yerfügung. 43 Zeitschrift für Oologie. selten mit braunen Flecken gezeichnet sind, die Eier | werden ungefähr vier Wochen bebrütet, die Jungen sind S bereits im Juli flugbar, kommen jedoch noch im August jj in den Horst zurück, bis sie ihn endgültig verlassen. Die Horste stehen nicht in den äussersten Spitzen der | Bäume, wie die der Fischadler, sondern mehr in der | Mitte, und bilden grosse Haufen von Reisern und Ivnüp- 3 peln. Der Horst in Jaedkemühl z. B enthält wohl 1 ‘/2 I Klafter Reisigbolz. Sie werden alle Jahre benutzt, nur ‘ wenn die Vögel mehrfach gestört werden, verlassen sie ; die Gegend. Einen schönen Anblick gewähren die alten | Seeadler, wenn sie im Frühjahr mit den mächtigen f Schwingen über dem Horste ihre Kreise ziehen. Der Seea.dler wird erst brutfähig, wenn er einen weissen Schwanz bekommt, d. h. wenn er ausgefärbt ist, und dies dürfte spät, vielleicht erst mit dem 10. — 15. Jahre erfolgen. Redner empfiehlt den Seeadler, welcher eine Zierde jener Gegend bildet, der allgemeinen Schonung, zumal das Meer, welchem er zumeist seine Nahrung entnimmt, auch für ihn deren genug enthält. (Aus ! der Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügel- zucht Stettin.) Mergus serrator, der langschnäblige Säger, nistet auf den niedrigen Inseln und an den Küsten der Ostsee in bedeutender Anzahl. Auf den freien Orten sind die Nester gleich denen der Enten angelegt und werden beim verlassen sorgsam zugedeckt. Sind die Nester unter den Dornbüschen angebracht, die einen sehr grossen Umfang annehmen, so bilden sich zu dem Eingang des Nestes feste betretene Gänge im Rasen, die dem Eingeweih- ten die Nester anzeigen. Litterarisehes. Hofrat Prof. Dr. K. Th. Liebe’s Ornitliologisclie Schriften. gesammelt und herausgegeben von Carl R. Hennicke, Dr. med. Mit einem prachtvollen Portrait des Verfassers. Besteller, welche pränumerando bis spätestens 1 . April er. das ganze Werk bezahlen, erhalten es für 12 Mk., bei direkter Uebersendung des Betrages an die Verlagsbuch- handlung, je nach Erscheinen der einzelnen Lieferungen oder Abtheilungen, franko zugesandt, auch wenn das Werk noch mehr als 15 Lieferungen ergeben sollte. Die » erste Lieferung wird als Doppellieferung erscheinen und 6 Druckbogen umfassen. Leipzig, im Januar 1893. Nürnbergerstr. 29. W. Malende, V erlagsbuchhan dlung. S Im Jahre 1893 und fernerhin wird die Ornitholo- gische Monatsschrift des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt in 12 regelmässig monatlichen Nummern von 2 — 3 Bogen Umfang erscheinen, während bisher nur 2 Bogen starke Nummern erschienen und nach Bedarf in einem Monat wiederholt zweite Nummern ausgegeben wurden. Mit dieser Vereinfachung des Ver- triebs der Ornithologischen Monatsschrift beschliessen wir die Ausgabe einer besonderen Anzeigenbeilage zu verbinden, um damit einer grossen, immer wiederkehren- Die geehrten Abonnenten werden gebeten, den fällig zeichnete Redaction gefl. umgehend einzusenden. den Anzahl von Anfragen und Gesuchen entgegenzukom- men Die Redaktion des Anzeigeblattes hat Herr Dr. A. Frenzei in Freiberg a. S. übernommen. Merseburg und Gera 1893. Der Vorstand des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. Freunde der Naturkunde in allen ihren Gebieten werden besonders hingewiesen auf die seit 1852 erschei- nende naturwissenschaftliche Zeitschrift „Die Natur“, Zei- tung zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntniss und Naturanschauung für Leser aller Stände (Organ des deutschen Humboldtvereins). Herausgegeben von Dr. Carl Müller und Dr. Hugo Noedel. Die erste Hälfte jeder Nummer enthält längere Originalaufsätze, die zweite Hälfte Mittheilungen über das Neueste aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Reichlich beigegebene, gut ausgeführten Illustrationen begleiten den Text. Bestellungen nehmen alle Buch- handlungen und Postanstalten an. Preis vierteljährlich 3,60 Mk. Probenummern auf Verlangen unberechnet. G. Schwetschke’scher Verlag Halle a. S. BiltSer-Atlanten mR Text. Soeben erwarb ich eine Parthie von den berühmten „Brookhaus’schen Bil- der- Atlanten mit Text' , die ich zu folgenden bedeutend herabgesetzten Preisen abgebe; „Atlas der Botanik“, von Dr. M. Willkomm mit ca 500 Abbildungen und Text, grösste Quer-Quart-For- mat, elegant gebunden nur 5 Mark. „Atlas der Land- und ITauswirthschaft“, von Dr. W. Hamm mit ca. 400 Abbildungen und Text, elegant gebunden gross Oktav nur 4 Mark. „ Atlas der Zoologie“, von Dr. Carl Vogt mit ca. 900 Abbildungen und Text, grösstes Quer-Quart-For- mat (Ladenpreis lo Mk.) nur 4,50 Mk. „Atlas des Bauwesens“, von Dr. Fränkel & Hevn, mit ca. 580 Abbildungen in Stahlstich und Text, Quer- Quart-Format nur 4 Mk. „Atlas der Ethnographie“, mit 1040 Abbildungen und Text, grösstes Quer-Quart-Folio (Ladenpreis 12 M.) für nur 5,50 Mk. „Atlas der Mineralogie“, von Professor Stelzner und Dr. Prölss mit 1 82 Abbildungen in Stahlstich und Text nur 1,50 Mk. Max Baruch, Buch-Export. Ham bürg. Fmgekasten. Ist das Fortpflanzungsgeschäft des Kranichgeiers (Gypogeranos -serpentarius) mit Sicherheit festgestellt? Die Angaben Brelnns scheinen sich mit denen neuerer Beobachter nicht zu decken. Ich erbitte die Beschrei- bung der Eier, des Preises und der Bezugsquellen. 2. Haben die Eier der Ohrengeier (Otogyps auricu- laris) sehr grosse Aehnlichkeit mit den Eiern der Kutten- und Graugeier? 3. Die Eier des Schattenvogels (Scopus umbretta) , wie sind deren genauere Beschreibung und Preise? Wie gross ist das Vaterland des Vogels? Wie sind die Eier des afrikanischen Klaffschnabels (Anostomus lamelligerus.) 4. Herrn Bruno R. in L. zur gefälligen Nachricht, dass die Angelegenheit geordnet ist. Herrn S. in H. Sie können sich auf die Sauberkeit der von dort bezogenen Naturalien verlassen. ;en Betrag, soweit dies noch nicht geschehen, an die unter- Die Redaction. 44 Zeitschrift für Oologie. Die Naturalien- und Lehrmittel-Handlung von Wilhelm Miller m lalle a./s. empfiehlt ihr reichhaltiges Lager von Säugetieren und Vögeln gestopft und in Bälgen, Eiern in vollen Gelegen und einzel- nen Exemplaren aus allen Teilen der Erde, besonders aus d. palaearctischen Region, särnmtl. zur Präparation der Bälge u. Eier notwendigen Instrumente, Materialien u. Chemiealien u. steht mit Preislisten gern zu Diensten. Unterzeichneter möchte mit Ausländern volle Gelege von Vogeleierxi seines Landes gegen solche an- derer Länder tauschen. Dr. med. William Morgan Martin Corner of 9 th. Street und Jefferson Avenue, WELLINGTON, Kans. Ver. St. v. A. 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Carl Reichert, Maurermstr. Charlottb.,Knobelsdorfstr. 22. Druck J. Hattvrich, Berlin GUSTAV VOSS, König!. Hof-Lieferant, Köln a. Rhein, Zoologische Grosshandlung. Grosses Lager in Vogeleiern, speciell orientalische, in Conchylien, Marine-, Land- u. Süsswasserarten, grösstes Lager der Welt. Katal. grat. Herrn. Rolle, Conchyologe, Berlin NW., Emdenerstr. 4 (im eigenen Hause.) NO., Kl. Frankfurterstr. 3-4, — Herausgegeben von H. Hocke. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt, das Jahr bei directer Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mb. 3,00, nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Be- stellungen und Zahlnngen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie", Berlin NO., Linienstr 1 zu richten. Amerikanische Filial-Expedition: Pb. Heinsberger, 9 First Avenue, New-York, U. S. A. Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeilö oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Insertions- beträge sind der Kürze halber dem Auf- träge beizu fügen. Inhalt; Oologische Ausbeute einer Sammelreise. Nochmals vom Kukuk. Vom Gewicht der Eier. Fragekasten. Erklärung. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, Betragen 10 Mk. No. 12. Berlin, den 15. März 1893. 2. Jahrgang. OologisclieAusbeute einer Summelreise im Süden von Tunis. Paul W. II. Spatz. Im vergangenen Jahre habe ich während der Mo- nate April und Mai eine Sammelreise in das Innere des tunesischen Südens unternommen; bis vor einigen Jahren wäre dies wohl noch unmöglich gewesen und selbst heute darf es nicht jeder wagen, weit nach dem Innern in jene Striche zu gehen; denn so gastfreundlich und harmlos im allgemeinen der tunesische Araber im Horden ist, ebenso verschlossen, misstrauisch und gaunerisch ist der Beduine des Südens, es gehört genaue Kenntnis seiner Sprache und Gtewohnh eiten dazu um bei ihm leben zu können und ein stets offener Geldbeutel, um ihn auch nur zur kleinsten Dienstleistung zu bewegen. Dass un- ter diesen Umständen das Sammeln nicht gerade sehr leicht ist, wird jeder gern zugeben, denn wer gute und auch seltenere Sachen sammeln will, ist auf die Einge- borenen angewiesen, ohne deren Hülfe würde ihm vieles entgehen, denn die Sammelzeit für Eier ist zu beschränkt, als dass man auch nur den grösseren Theil selbst über- sehen könne. Da gilt es also, sich soviel als möglich die Beduinen (hauptsächlich die Kinder, die Kameel-, Ziegen- oder Schafherden weidend sich den ganzen Tag im Freien herumtreiben) zum Sammeln heranzuziehen; aber auch das ist nicht so leicht, weniger der Unkennt- nis wegen, denn im allgemeinen kennen sie die meisten Yögel und erkennen dieselben nach ihnen gezeigten Bäl- gen sehr gut, als in folge der Indifferenz jener Menschen. Wie oft ist es mir vorgekommen, dass ich nach derar- tigen Begriffen sehr hohe Preise für dies oder jenes bot, ich konnte es nicht bekommen, sondern wurde noch oben- drein ausgelacht; man erklärt mir sehr naiv, dass nie- mand auf meine schlechten Witze hereinfiele, denn wenn ich Eier kaufen wolle, so könne ich Hühnereier ja mas- senhaft und viel billiger haben und die wären ja oben- drein noch viel grösser, also mehr zu essen daran und so würde ich wohl, wenn sie nachher den ganzen Tag gesucht hätten, sie ob ihrer Dummheit auslachen und ihnen nichts geben; dass man diese Eier sammeln könne und wozu, das war ihnen ganz unbegreiflich und als ich die ersten mir gebrachten Pterocles-Eier ausblies, lief alles herzu und lachte mich aus; ist der aber dumm, hiess es, der wirft das beste weg und behält die wert- losen Schalen; schliesslich als sie sahen, dass ich mich nicht beirren liess, da hielten sie mich für „mabul“ (verrückt) und amüsierten sich köstlich über den Irhumi mabul (verrückten Christen), der wertlose Eierschalen sammelt und dafür auch noch Geld bezahlt; ich aber hatte gewonnenes Spiel, denn von nun an sammelte Gross und Klein für mich und wenn auch manchmal werthloses Zeug dabei war, so bezahlte ich es ebenso, wie seltene Sachen, denn ich durfte die mühsam zum Sammeln angebrachten Leute nicht entmuthigen; war es I doch absolut unmöglich einzusehen, dass die Eier der Galerita c.ristata nicht ebensoviel wert seien als die von | Cursorius isabellinus. Ich habe natürlich auch viel selbst | gesammelt und z B. Pterocles-, Cursorius- und Caprimul- gus aegyptius-Eier selbst gefunden, aber dabei vergeht | die Zeit und als ich eines Tages zwei Gelege von Cur- 1 sorius (zu zwei Stück, mehr habe ich nie gefunden, auch | wussten die von mir befragten Jäger sich nicht zu er- 1 innern, je mehr als zwei Stück in einem Gelege gesehen zu haben) und zwei von Pterocles arenarius gefunden, sowie eins von Caprimulgus aegyptius, da war ich stolz. Es ist aber auch ein eigenthümlich Ding um das Suchen dieser Eier; dieselben liegen ohne jegliche Unterlage direkt auf dem Boden, nicht einmal eine kleine Mulde ist ausgescharrt und harmonieren in der Farbe so sehr mit dem steinchenbesäeten Erdboden, dass man sie sehr leicht übersieht; dabei ist es mir nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ein Sandflughuhn selbst sein Gelege verriet, es ging ungefähr zwei Schritte neben meinem Pferde auf und da ich mir dies Aushalten der sonst so scheuen Vögel nicht anders als durch Vorhandensein der Eier erklären konnte, suchte ich und fand auch die drei IEier, bei den übrigen Pterocles- und Cursorius-Eiern war von den Alten nie etwas zu sehen. Auch der ägyptische Ziegenmelker verrieth mir sein Gelege durch Auffliegen; wäre der Vogel nicht aufgestanden, so hätte ich sowohl, als die beiden mich begleitenden arabischen Jäger den- selben übersehen, denn auf dem gelbgrauen, lehmigen 46 Zeitschrift für Oologie. Boden wäre es absolut nicht zu sehen gewesen. Wäh- rend nun die beiden Jäger dem Vogel nachliefen, um ihn zu schiessen, stieg ich vom Pferde und suchte nach den Eiern, die ich sofort vermuthet hatte; aber ich konnte sie nicht finden, so sehr ich mir auch Mühe gab; un- muthig wollte ich endlich das Suchen aufgeben und bleibe, die Jäger erwartend stehen; ich sehe noch ein Mal auf den Boden und da liegen die beiden Eier vor mir, so dass ich nicht begreifen konnte, wie ich sie bis jetzt über- sehen hatte; die Eier, denen des europäischen Ziegen- melkers sehr ähnlich, nur verschwommener, ich möchte sagen „wüstenartiger“ in der Farbe, lagen mindestens 3 cm. weit von einander parallel; ein kürzlich gefallener Regen hatte sie ganz fest an den Lehmboden ankleben lassen, so dass ich sie nur unversehrt losbekam, dass ich die Erde mit dem Wasser ringsherum ausstach. An Eiern von Wüsteniäufern ist die Ausbeute sehr klein ge- wesen; denn wie wir bald merkten, waren wir zu spät gekommen; wir fanden von allen Arten bereits flügge und halbflügge Junge vor und so blieb uns nur die Hoff- nung eventl. zweite Gelege zu finden. Besonders war es uns um die Eier der Alaemon margaritae und der Ram- phocoris Clot Beg zu thun. Von der ersteren wurde ein sehr stark bebrütetes Gelege in der zweiten Hälfte des März meinem leider inzwischen plötzlich verstorbenen Freundo Alessi gebracht; es war sofort zu bestimmen, denn einige Zeit vorher hatten wir einer geschossenen Al. margaritae das vollständig legreife aber zerschmetterte Ei aus dem Schlauche genommen. Die Scherben waren sorgsam aufgehoben worden und konnten so zur Bestim- mung des betreffenden Geleges dienen, es war aber der- artig angebrütet, dass die Eier angeschnitten werden mussten, wodurch das bis heute einzig dastehende Ge- lege natürlich sehr am Werthe verloren hat (ueber dies Gelege hat Herr Alessi genaueres in Cabanis Jour- nal f. Ornithol. Juliheft 1892, niedergelegt). Um die Eier der Falken — Knackerlerche zu be- kommen, machte ich alle Beduinen, denen der Vogel infolge seines riesig dicken Schnabels wohl bekannt war, darauf aufmerksam und versprach für das Aulfinden der Eier ein Pfund Pulver, für jene Gegenden ein sehr wert- volles Geschenk, schärfte ihnen aber besonders ein, das Nest und Eier nicht zu berühren, sondern sich nur den Ort zu merken und mir dann Meldung zu machen, denn ich wollte bei absolutem Fehlen von Vergleichsmaterial zum Bestimmen den Vogel selbst auf dem Neste beo- bachten und zweifellos erkennen. Nach einigen Tagen kam denn auch ein Beduine und erzählte mir frohlockend, er habe das Nest gefunden, es seien 3 Eier darin und die Alte habe darauf gesessen, ihn auch ganz nahe her- ankommen lassen, ehe sie abgeflogen sei. Ich liess noch eine Stunde hingehen, um sicher die Alte wieder am Nest zu treffen und folgte dann den Beduinen; bald hat- ten wir die unmittelbare Umgebung des Nestes erreicht und ich konnte vorsichtig bis auf 3 Schritte herangehen; ich kniete nieder, kroch noch näher heran, denn ich wollte versuchen, die Alte lebend mit der Hand zu greifen, aber nur den Schwanz erwischte ich und so empfahl sich der Vogel ohne denselben; dass ich bei dieser Annähe- rung den Vogel bestimmt erkannt habe, bedarf wohl kaum einer besonderen Versicherung. Das Nest war sehr tief und fest, um den etwas überstehenden Rand waren kleine Steinchen in Mengen geschichtet, aber nicht lose, sondern sehr kunstvoll zusammengefügt, die Eier, drei Stück, waren noch frisch, in der Farbe den anderen Lercheneiern sehr wenig ähnlich, auf weisslichen Grunde roth gesprenkelt, ungefähr so gross wie die Eier der Me- lanocorypha calandra. Genauere Masse zu nehmen habe ich leider damals vergessen und kann es heute, da die Eier in anderen Besitz übergegangen sind, auch nicht mehr Von der Certhilauda desertorum fanden wir auch zwei Gelege, je drei Stück enthaltend, also auch zweite Gelege; die Daten sind 18. 5. und 1. 6 Dann gelang es uns noch, wenn auch nicht ohne Mühe, die Eier eines lieben kleinen Vögelchens, das wohl noch wenig bekannt ist, zu erlangen, der Fringillaria striolata. Das reizende Thierchen kommt ausschliesslich in den Oasen vor, wo- selbst es in den Beduinenhäusern nistet und oft im Innern von den Bewohnern gern gesehen und beschützt; sie wollten uns zuerst die Eier ihrer Lieblinge nicht geben, sondern brachten uns massenhaft Sperlingseier; dieselben wären doch wohl ebenso gut, meinten sie; endlich siegte jedoch die Geldgier bei einigen Jungen und ganz ver- stohlen brachten sie uns einige Gelege; über drei Eier enthielt keines. Allerdings waren es auch zweite Gele- ge, denn wir beobachteten viele flügge Jungen Das Nest steht immer in einem Loch in der Mauer und ist lose und flach, nur aus Pferde- und Menschenhaaren zu- sammengesetzt. Die kleinen Eierchen sind sehr zart in der Schaale und wenu man sich beim Ausblasen nicht sehr in Acht nimmt, zerdrückt man sie regelmässig; sie sind auf weisslichem Grunde mit ganz feinen dunklen Punkten bespritzt. Wenn man das kleine Vögelchen munter und ohne Scheu in den Wohnungen herumhüpfen sieht, wie es sich die Nahrung in der nächsten Nähe des Menschen sucht, so sollte man denken, dass es leicht wäre, es an den Käfig zu gewöhnen; das ist aber bis jetzt noch nicht gelungen. Das Vögelchen stirbt stets; es nimmt zwar das Futter an, aber es scheint die gol- dene Freiheit nicht entbehren zu können; es grämt sich buchstäblich zum Tode. Europäer, denen das nette Thierchen gefiel, haben alles aufgestellt, um einige Ex- emplare in der Gefangenschaft zu erhalten; sie liesssen grosse Käfige bauen und dieselben dann mit nur weni- gen Vögeln mit aller nur denkbaren Sorgfalt weiter transportieren; allein stets gingen die Insassen zu Grunde; es scheint, dass dieselben auch Luftveränderung absolut nicht vertragen können. Es ist dies um so bedauerlicher, als der Vogel in jeder Beziehung eine Zierde des Käfigs genannt werden kann; sein schönes Kleid (das Männchen ist braunroth und hat einen blaugrauen Kopf), sein mun- teres Wesen und der liebliche Gesang würden es bald zum Liebling des Besitzers machen. Ferner bekamen wir dann noch die Eier der Palmtaube (Turtur senega- lensis), die in den höchsten Palmen nistend, ein echtes Kind der Oase ist. Dies dürfte in allgemeinen Umrissen die Geschichte meiner letztjährigen Sammelreise sein; sollte meine zweite Reise nach Tunis, die ich jetzt unternehme, weitere Be- obachtungen bringen, so werde ich dieselben gern hier mittheilen. Nochmals vom Kukuk. In No. 11 der Zeitschrift für Oologie befindet sich ein von Herrn C. Jex (Naumburg) verfasster Aufsatz: „Der Kukuk“ in welchem unter Andererem gesagt ist: „Die Kukukseier variieren weniger in der Form als in der Färbung“ und ferner: „Diese Färbung entspricht in der Regel den Nesteiern derjenigen Pflegeeltern, die es aus- gebrütet und grossgezogen haben, während dies bei den Kukukseiern gezwungen gewählter Pflegeeltern nicht Den geehrten Abonnenten, welche sich veranlasst fühlen sollten, für die Verbreitung dieser Zeitschrift sich zu bemühen, stellt die Redaction eine Anzahl Nummern zur beliebigen Verfügung. 47 Zeitschrift für Oologie. der Fall ist“. Wenn vorstehende Sätze für die Allge- meinheit gelten sollen, so muss ich gestehen, dass beide für die hiesige Gegend nicht zutreffen. Seit länger als 35 Jahren beschäftige ich mich mit dem praktischen Studium der Ornithologie, speciell der Oologie und habe in dieser Zeit weit über 100 Cuculus-Eier gefunden, aber noch nie ein solches, welches den Eiern der Zieheltern in Bezug auf Färbung ähnlich gewesen wäre. Als die eigentlichen Zieheltern des Kukuks sind die Rothkehlchen (Ervth. rubecula) anzusehen, denn man kann dreist behaupten, dass mindestens 75 °/o der Kukukseier in deren Nester gelegt werden. In zweiter Linie kommen die Nester von Phyll. sibilatrix und Trogl. parvulus in Betracht. Eine den drei genannten Arten auch nur annähernde Aehnlichkeit habe ich bis jetzt noch nicht finden können. In Nestern, deren Eier denen des Cuculus bezügl. der Färbung am ähnlichsten sind, wer- den überhaupt keine oder nur im seltensten Nothfalle ge- legt. Als solche würden Sylvia hortensis und cinerea in Betracht kommen, deren Nester ja leicht und namentlich in den mit Buschwerk umsäumten Waldrändern zu finden sind. Vergebens habe ich mich bemüht in den von Cuc. bewohnten Oertlichkeiten und obwohl ich in der Reihe von Jahren sehr viele derartige Nester fand, einmal ein solches Gelege mit Cuculus-Ei zu erhalten. Ausser dieser Färbung kommt noch ein Mischtypus von Lan. collurio und Coccoth. vulgaris an Cuculus-Eiern vor. Aber trotzdem die ersteren an Stellen, wo immer Ivukuke verkehren, recht häufig sind und ich in jedem Jahre eine beträchtliche Anzahl derartiger Nester regel- mässig controllirte, ist es mir nur ein einziges Mal ge- lungen ein Lan. collurin-Nest mit Cuculus-Ei aufzufinden, letzteres hatte indess den Typus von Coccoth. vulgaris. Auch was die Form anbelangt, so variieren dieselben doch we- sentlich, wie solches aus den Massverhältnissen hervor geht, z. B. beträgt bei dem einen der Längsdurchmesser 25,5 mm, bei dem anderen 21 mm, während der Quer- durchmesser bei einem Ei 17,8 mm, bei dem anderen 15,7 mm, beträgt, während andere Masse dazwischen liegen. — Mit dem oben gesagten kann ich jederzeit mit mei- ner Cuculu8-Eiersammlung den Beweis liefern. Euplocamus Vieilloti 57X46 mm. 460 cg- Gallus cochinchinensis 53X42 7) 470 Y) Euplocamus Horsfieldi 57X43 Yi 490 r> Gallus domesticus 56X45 Y) 500 Yi Euplocamus Swinhoei 55X42 n 530 Yi Crossoptilon auritum 55X43 Yi 550 7) Numida mitrata 54X44 Yi 850 7) Numida mitrata 55X45 Yi 860 Yi ' Fragekasten. Beantwortung der Fragen aus No. 11. Der Sekretair oder Kranichgeier (Gypogeranus serpentarius), Ei 77X57,5 mm, schmutzigweiss, wenig Glanz, mit vereinzelten deutlichen Poren und kleinen Erhöhungen der Schale. Der Ohrengeier (Otogyps auricnlaris), Ei 94X74 mm, Korn wie Vultur monachus, Schale matt, schmut- zigweisser Grund, fast ganz bedeckt mit hellgelblichen Unterflecken und zahlreichen kleinen schmutzigrothbrau- nen Wischflecken, beschrieben, wie auch Gyp. serpen- tarius in Birds of South-Af'rika von Sharpe. Der Schattenvogel (Scopus mnbretta), Ei 45,75 X 34 mm, (aus Madagascar) und 47X53 (aus Transvaal), Schale zart, weiss und glanzlos. Beschrieben von Hart- laub, die Vögel Madagascars. Der afrikanische KlafFschnabel (Anastomus la- melligerus), das Ei besitze ich nicht, es wird wohl aber vollständig den bekannten Eiern von An. oscitans aus Indien gleichen. Ein An. lamelligerus-Ei dürfte wohl in Deutschland nur Herr Nehrkorn besitzen; in der Kutter- schen Sammlung befindet es sich nicht. K. Breslau. Heinr. Ochs, Wehlheiden, Kassel. Vom Gewicht der Eier. Zur speziellen Beschreibung derjenigen Eier, für die wir uns besonders interessiren, ebenso für solche, die sich einander ähneln, daher sehr leicht zu Verwechse- lungen Anlass bieten können, giebt es noch einen Faktor zur Bestimmung, den wir seiner Wichtigkeit wegen be- achten müssen. Das ist das Gewicht. Zum Vergleich sind die Masse verschiedener Eier — fast gleicher Grös- se — aus der Klasse der Hühnervögel angegeben. Wei- tere Beispiele sollen folgen. Crypturus tataupa 58x41 mm, 280 cg, Euplocamus nobilis 57X46 „ 380 „ Phasianus Temmincki 56X43 „ 380 „ Phasianus nycthemerus 55X44 „ 440 „ Erklärung. Da die Form der Ankündigung meiner geplanten Balkanreise zu meinem Bedauern zu der Auffassung Veranlassung gegeben hat, als ob ich dieselbe geschäftsmässig ausführen wollte, so erkläre ich hiermit, dass es sich nicht um ein merkantiles Unternehmen han- delt, sondern um eine rein wissenschaftliche Forschungsreise in jene ornithologisch noch so wenig bekannten Gegenden. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen werde ich keine Aktien annehmen. Marburg i tSi Die geehrten Abonnenten werden gebeten, den fälligen Betrag, zeichnete Redaction gefl. einzusenden. soweit dies noch nicht geschehen, an die unter- Die Redaction. 48 Zeitschrift für Oologie. Die Naturalien- und Lehrmittel-Handlung von Wilhelm Sehliter ia Halle a./s. empfiehlt ihr reichhaltiges Lager von Säugetieren und Yügcln gestopft und in Bälgen, Eiern in vollen Gelegen und einzel- nen Exemplaren aus allen Teilen der Erde, besonders aus d. palaearctischen Region, sämmtl. zur Präparation der Bälge u. Eier notwendigen Instrumente, Materialien u. Chemiealien u. steht mit Preislisten gern zu Diensten. Unterzeichneter möchte mit Ausländern volle Gelege von Vogeleiern seines Landes gegen solche an- derer Länder tauschen. Dr. med. William Morgan Martin, Corner of 9 th. Street und Jefferson Avenue, WELLINGTON, Kans. Ver. St. v. A. 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Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufiigen. Inhalt: Zur Entwicklungsgeschichte des Vogeleies. Oologische und biologische Skizzen. Kleinere Mittheilungen. — Litterarisches. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Versand- porto nicht überschritten wird, betragen 10 Mk. No. 1. Berlin, den 15. April 1893. 3. Jahrgang. Zur Entwicklungsgeschichte des Vogeleies. Von Eugen Fr. Kretschmer. Es ist in neuerer Zeit wiederholt die Frage auf- geworfen worden , welche Bedeutung der Oologie, für die wissenschaftliche Ornithologie, sowie überhaupt für die allgemeine Zoologie beizumessen sei. Schon früher wurden zahlreiche Versuche gemacht, ganz besonders der morphologischen Beschaffenheit des Eies einen hervor- ragenden Wert für die ornithologische Systematik ein- zuräumen. Man kann gewiss nicht in Abrede stellen, dass Form, Grösse und Gewicht des Eies, besondersaber die Struktur und Färbung seiner Schale in vielen Fällen wesentlich zur Differenzirung der Arten beitragen mag. Bei der Inconstanz dieser Verhältnisse, die unter dem Einflüsse verschiedenartigster äusserer Bedingungen schon grossen individuellen Schwankungen unterworfen sind, kann jedoch hierbei von einer tiefer gehenden, wirklich wissenschaftlichen Bedeutung kaum die Rede sein. Immer- hin ist aber der praktische Nutzen, mit welchem die Uologie in dieser Beziehung andere naturwissenschaftliche Gebiete unterstützt, und manche bedeutungsvolle biolo- gische Frage löst, sicher nicht zu unterschätzen. — Eine weit wichtigere' und interessantere Perspective er- öffnet sich jedoch den neueren Bestrebungen, die Wechsel- beziehungen der Oologie zu den modernen naturwissen- schaftlichen Entwicklungslehren klar zu stellen. Die geist- vollen Arbeiten hervorragender Gelehrter auf diesem Gebiete haben uns gezeigt, wie gross die Wichtigkeit der Oologie für den weiteren Ausbau der Descendenz- und Selectionstheorie sein kann. — Als der Grundstein jeder naturwissenschaftlichen Forschung ist das Studium der Entwicklungsgeschichte anzusehen. Diese allein vermag es Hand in Hand mit der Palaeontologie . uns die schwierigen Gesetze der Ontogenie zu offenbaren, sie allein kann uns den rechten Weg zu einer natürlichen Systematik weisen. Desshalb ist es auch die erste und vornehmste Pflicht der Oologie die Entwicklungsgesetze des Eies zu erforschen. Darin liegt, wie Kutter sagt, die wahre Bedeutung der wissenschaftlichen Oologie — So viele und eingehende Arbeiten auch über die Entwicklungsgeschichte des Vogeleies erschienen sind so ist doch nur immer erst ein kleiner Schritt zum Ziele gethan und den Histologen, Embryologen und ver- gleichenden Anatomen steht gerade hier noch ein weites Feld für ihre Wirksamkeit offen. — Im Nachfolgenden soll nun versucht werden, einen kurzen Ueberblick über die Entstehungsphasen des Vogel- eies innerhalb des mütterlichen Organismus zu geben, so- weit dieser Vorgang durch die bisherigen Forschungen aufgeklärt ist. Aut die Entwicklung des Keimes während der Bebrütung einzugehen, würde zu weit führen. Dieses Thema gehört ausschliesslich in das Gebiet der Embryo- logie. — Der weibliche Sexualapparat des Vogels besteht aus dem Eierstock (Ovarium) und dem Eileiter (Oviduct). Im Eierstock entwickeln sich zur Zeit der Geschlechts- reife die Dotter kugeln, welche von der Hülle des so- genannten Giaaf’schen Follickels umgeben, gestielt ‘am Eierstock festsitzen. Nach der Begattung dringt der männliche Same (Sperma) in eine reife Dotterkugel ein. um hier in complicirter Weise die Befruchtung hervor- zurufen (Theorie von Gegenbauer, His u. a.). — Die Art und Weise, wie die in die weibliche Kloake ge- brachten Samenfäden ( Spermutozoen ) den weiten Weg bis zum Dotter zurücklegen, ist noch nicht genügend aufgeklärt. Man nimmt gewöhnlich an, dass die Sperma- tozoen durch die Bewegungen des den Eileiter aus- kleidenden Flimmerepithels allmählich nach oben geschafft werden. Bei der Länge des Eischlauches und bei der überaus schnellen Produktionsfähigkeit der Vögel, hat diese Erklärung wenig Wahrscheinlichkeit für sich. Viel- leicht Hesse sich besser ein der Befruchtungshypothese bei Säugetieren analoger Vorgang annehmen. Durch den Reiz während der Begattung sondern die zahlreichen Schleim- drüsen des Eileiters eine grössere Menge Sekret ab. welches, infolge der durch die sexuelle Erregung be-