Zeitschrift für Oologie und * Ornithologie Begründet von H. HOCKE. Herausgegeben von WILHELM RÜDIGER. Mit Beiträgen von: Alexander Bau, Arminius Bau, Udo Bährmann, Dr. Leo von Box- berger, Dr. F. Dietrich, Ferd. Haag, A. Hess, M. Hübner, Francis. C. R. Jourdain, Albert Krebs, Leo Neumann, R. Nilsson, Reuter, Wilhelm Rüdiger, Rieh. Schlegel, P. Ernst Schmitz, M. Schönwetter, Gustav Schulz, H. Freih. Geyr von Schweppenburg, Karl Seemann, R. Stimming, Ohas. S. Thompson, H. Wels, P. Werner, J. Will. EISENHAMMER, L d. Neumark. XXIII. Jahrgang 1913. Inhaltsverzeichnis des XXIII. Jahrganges. Größere oologische und ornithologische Abhandlungen. I’ ii h r m a n n, Udo, Beschreibung einer Nisthöhle von Parus cristatus mitratus 10 15 au, Alexander, Auffallende Amselncster 46 — Späte Bruten 105 Boxberger, Dr. Leo von, Über die Kennzeichen der Eier der europäischen Eulenarten 60 Dietrich, Dr F., Die Fluss- und die Küstenseeschwalbe an den deutschen Küsten 73 Haag, Ferd., Gelleckte Eier vom Haushuhn ' . . 11 Hess, Albert, Vom Nest der Schwarzamsel 49 Hübner, M., Ein Besuch beim Amtsrat Nehrkorn 89 Krebs, Albert, Fremde Eier im Nest 52 Neumann, Leo, Circactus gallicus ein Brutvogel der Provinz Westpreußen 6 Ni Iss on, R., Die Eier der Limosa lapponica u. aegocephala 2 Falco gyrfalco und dessen Eier 63 — Über schwedische Totanideneier (Fortsetzung aus Nr. 7 des XX. .Jahr- ganges 1910) . 99 R üdiger, Wilhelm, Fremde Eier im Nest 66 Schlegel, Rieh., Warum muss der Oologe auf sichere Provenienzen achten, wenn seine Sammlung auf wissenschaftlichen Wert Anspruch machen soll? 22 Beobachtungen über die Eierzahl und den Charakter der Nachgelege beim Haussperling 84 Schmitz, P. Ernst. Oologische Tagebuchnotizen aus Jerusalem 1913 ... 41 Schön wetter, M., Oologia Neerlandica von A. A. van Pelt Lecliner . . . 33 Schulz, Gustav, Vom Kuckuck • 9, 2g S c h w e p p e n b u r g, H. Freih. Geyr von. Untersuchung von Schreiadler- Gewöllen 103 Stimm in g, R., Fremde Eier im Nest 81 Thompson, Chas. S., Ergänzungen und Bemerkungen zum Inhalt des Nehrkorn'schen Eierkataloges 1” Werner, Tabelle über Ankunft der westfälischen Vögel 78 — Wann zieht Apus apus? 90 Will, J., Colymbus arcticus ein Brutvogel der Neumark 57 Oologische und ornithologische Mitteilungen. Bau, Arminius, Ein eigenartiges Gelege von Hirundo rustica 108 Hess, Alb., Eier von schweizerischen Steinadlern! • 27 — Eieräuber 27 Jour da in, Francis. C. R., Große Geiege von Raubvögeln 11 Reuter, Aus Mecklenburg 53 Rüdiger, Wilhelm, Hummeln in Zaunkönigsnestern 69 — Abweichende Nistplätze • 69 — An die Leser 1 — Ooloqia universalis palaearctica 97 Seemann, Karl, Acanthis cannabina; Coturnix communis 54 Wels, Ankunft der Zugvögel im Frühjahr 1913 in der Oberf. Astrawischken 55 Literatur. Ardea 28 F a 1 c o 14 Friedländer, R. & Sohn, Bücherverz. Abt. V. Ornith 109 Harte rt, E., Die Vögel der palaearctischen Fauna 109 Henri ci, Ber. d. Kom. zur Förderung des Vogelschutzes Lüneburg ... 14 Kleinschmidt, O., Berajah, • 14 — Die Singvögel der Heimat • . 93 Krause, G., Ooloqia universalis palaearctica 14 Lechner, A. A. van Pelt, Oologia Neerlandica 109 Ne hr körn, A., Nachruf für den f Dr. W. Blasius 14 Ornith. Jahrbuch XXIII. Heft 5. 6., XXIV. Heft 5. G 28, 109 Reichenow, A., Die Vögel I. Bd 109 Schal ow, H., Die Eier der Paradiesvögel 71 Szielasko, A., Die Bedeutung der Eischalenstruktur für d. Systematik d. Vögel 70 Thienemann, J., Sonderabdruck aus d. Ornith. Monatsb. Märzb. 1913 . 28 — Beringung von Waldschnepfen . 29 — Zablenangabe über Ringversuche 29 W emer, P., Durch Moor u. Bruch 94 Verschiedenes. Anfrage:... • 12, 28 Aufruf: 108 Beilagen: Eiertafel aus dem Werk Oologia Neerlandica zu Nr. 3/4 und Inserate zu Nr. 5 33 Geschäftliches: 72, 110 Gründung einer ornith. Centrale in Rußland ■ . . 30 Nekrologe: J. G., Keulemans 30 M. H. A. L. Merckelbach 30 Robert Collet 72 Dr. Wurm 72 Bernhard Hantzsch 72 Major a. d. von Treskow 98 Tauschverbindungen: 14, 15, 29, 30, 56, 71, 72, 94, 95, 110 Eierkätscher: 15 OOLOGIE DND ORNITHOLOGIE Herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arnswalde, Neumark. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs 5 Mark, nach den andern Ländern, des Weltpostvereins 7 Frcs. pränumerando portofrei. Der Jahrgang läuft vom 1. Januar bis 81. Dezember. Bestellungen und Zahlungen sind an Yi. Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark, zu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Yersandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. NoTT* JANUAR 1913. XXIII. Jahrg. Inhalt: An die Leser. Yom Herausgeber. — Die Eier der Limosa lapponica (- rufa ) und aegocephala (- melanura ). R. Nilsson. — Gircaetus gallicus, ein Brutvogel der Provinz Westpreussen. Leo Reumann. — Vom Kukuk. G. Schulz. — Be- schreibung einer Nisthöhle von Parus cristatus mitrntus (B). Bährmann. — Grosse Gelege von Raubvögeln. F. C. R. Jourdain — Gefleckte Eier vom Haushuhn. F. Haag. — Anfrage. Dr. von Boxberger. — Literatur. — Tauschverbindungen. — Anzeigen. An die Leser. Die nachfolgenden kurzen Worte sollen hauptsächlich ein Gefühl der aufrichtigen Dankbarkeit ausdriieken. Obwohl ich seit Bestehen der „Z. f. 0. u. 0.“ zum Leserkreis rechne, infolgedessen diesen und jenen Natur- und Sammelfreund ge- funden habe, ist es mir jedoch erst seit Leitung unserer Zeitschrift ver- gönnt, mit alten, sowohl auch neuen Abonnenten nähere Beziehungen zu pflegen. Heute, nachdem ich mich entschlossen habe, trotz mehrfachen grossen Schwierigkeiten die Zeitschrift fortzuführen, richte ich nochmals an den geschätzten Leserkreis die herzliche Bitte, die Zeitschrift auch fernerhin mit Beiträgen, sowie Gewinnung neuer Abonnenten zu unter- stützen, damit es nicht Vorkommen möge, dass auch unser Blatt, dass einzige deutsche Fachblatt, welches heute den Oologen zur Verfügung steht, gezwungen ist, sein Erscheinen einzustellen. Dass aber auch die Weiterführung der „Z. f. 0. u. 0." ein lebhafter Wunsch wohl aller Abonnenten ist, sagen mir ausserordentlich viele Zuschriften. Auch ist es mir gut bekannt, dass eine monatlich erscheinende Schrift den Zeittermin pünktlich inne zu halten hat. Um auch diese Schwierigkeiten zu überwinden, darf ich wohl den berechtigten Wunsch aussprechen den xAbonnementsbetrag pränumerando entrichten zu wollen; hier darf ich wohl gleichzeitig erwähnen, dass unsere Zeitschrift rein wissenschaftlichen Zwecken dient, also keineswegs geschäftliche Inter- essen verfolgt. W. Rüdiger. 2 Die Eier der Limosa lapponica (-rufa) und aegocepliala (-melanurci). Von R. Nilsson, Malmö. Die Eier der Pfuhlschnepfe sind sehr selten, daher für die meisten Sammler recht unbekannt und da Dr. Rey dieselben in seinem Eierwerk etwas unrichtig beschreibt, ist es mir wohl gestattet, über einige Gelege von verschiedenen Typen hier zu berichten. Dr. Rey schreibt : „Die Eier sind im allgemeinen etwas kleiner und noch etwas verwaschener gezeichnet als die der gemeinen Art, aber ein durchgreifender Unterschied lässt sich nicht angeben.“ Nach meinen Erfahrungen ist es aber das umgekehrte, muss jedoch einfügen, dass ich nur nordische aegocephcila-l&kv kenne. Mit der kleinen Anzahl und den sehr alten Objekten war es Rey auch wohl nicht möglich, die richtige Beschreibung zu machen, um so mehr, da diese Eier sehr stark variieren. Die Eier der Pfuhlschnepfe, die ich gesehen habe (etwa löO Stück), hatten ihre Zeichnung recht scharf markiert, dagegen die meisten Eier der Uferschnepfe zeigten eine verwaschene Zeichnung, ja viele waren beinahe einfarbig. Wie aus untenstehenden vergleichenden Tabellen hervorgeht, ist wenig Unterschied in den Grössen beider Arten. Dr. Westerland sagt in „Skandinaviska foglarnes Fortplantnings- historia“, dass die Eier der Pfuhlschnepfe hellgrün, die der Uferschnepfe dunkelgrün durchscheinen. Vielleicht hat er ganz frische Eier zur Unter- suchung gehabt, denn ich habe gefunden, dass bei nur einige Monaten alten Eiern, selbst grünen, diese das Licht nicht einmal dunkelgrün durchfallen lassen. Beide Arten scheinen hellgrün oder gelblichgrün durch, bei der Pfuhlschnepfe etwas lichter, weil die Schalen etwas dünner sind. Sieht man von anormalen Eiern der Uferschnepfe ab, so erweist sich, dass die Pfuhlschnepfe immer leichtere Eier hat. Bei den in unter- stehender Tabelle aufgenommenen 92 Stück ist keine einzige Ausnahme. Nach diesen Vorbemerkungen erlaube ich mir einige Gelege aus norwegisch-finisch-Lappmarken aufzuführen : I. 10-6—11. 37 X 55 — 1,83 37,5 X 53 — 1,78 37,5 X 55 — 1,85 38 X 54,5 — 1,95 Limosa lapponica. Grundfarbe hell olivengrün mit kleinen blaugrauen und hellbraunen Fleckchen ziemlich gleichmässig verteilt. Schale glänzend. 3 — II. 9- -6 — 11. 38 X 51 — 1,78 38 X 53 — 1,71 38 X 56 — 1,90 37 X 53,5 — 1,72 III. 12- — 6- -11 . 37 X 58,5 — 1,93 CO 5 X 55,5 — 1,83 37,; 5 X 57 ; 1,94 37, 5 X 55 — 1,85 IV. 7- -6 — 11. 36 X 52,5 — 1,30 37,; 5 X 55 — 1,84 37 X 55,5 — 1,87 36,; 5 X 55 — 2,07 V. 8- -6 — 11. 35, 5 X 54 — 1,73 CO 5 X 57,5 — 1,58 36 X 55 — 1,64 36 X 56 — 1,78 VI. 5- -6 — 11. 36,i 5 X 55,5 — 1,77 36 X 55 — 1,69 37 X 55 — 1,77 36,! 3 X 56 — 1,72 VII. 7- -6—: 11. 39,! 3 X 57 — 2,18 39 X 57 — 2,26 38 X 57 2,33 40 X 56 — 2,04 hell olivengraugrün mit hellbraunen Flecken u ii n ii hellbrauner Haube V 11 oliven hellbraun, graue und graubraunen Flecken. Schale glänzend. olivengrün mit kleinen graubraunen Fleckchen und Pünktchen. hell olivengraugrün mit graubraunen Fleckchen und schwarzen Schnörkeln. hell olivengrüngrau mit blaugrauen und hellbraunen Flecken, olivengraubraun mit braungrauen und dunkelbraunen Flecken. Schale ohne Glanz. hell olivengrün mit braungrauen und braunen Fleckchen ziemlich gleichmässig verteilt. Grundfarbe noch heller. Die Fleckchen minder. Schwarzbraune Haube. Schale wenig glänzend. mit kleinen scharfen braunen Flecken, zusammenhängende grosse, kräftige, teilweise dunkelbraune Flecke. Mit einem grünen Ring. Grundfarbe olivengelbbraun. Schale glänzend. braune Flecken olivengraugriin graue ii n hell olivengrüngrau mit braunen Flecken, braun- schwarze Haube. Schale glänzend. Maximum-Gelege! Dieses Gelege ähnelt viel dem Regenbrachvogel. Schliesslich ein sehr seltenes Gelege: 4 VIII. 2—6 — 11. 37.5 X 49 — 1,67 36.5 X 49 — 1,54 37 X 50,5 — 1,75 37 X 47 — 1,68 blaugraue und graubraune Fleckchen, auch mit graubraunen Schnörkeln und Strichen im Kranz. Grundfarbe hellgrün. Schale ziemlich glänzend. Yergleicheude Tabelle der Eier von Limosa lapponica. aegocephala. 34,5 X 57,5 1,58 35 X 48,5 1,58 1,93 35 X 50,5 35 X 51 1,56 1,93 35 X 52 2,1, 2,08 35 X 55 2,1, 2,1 35 X 57 35,2 X 54 1,64 2,5 35,4 X 54 1,59 35,5 X 53 35,5 X 55 1,55 2,3, 2,02, 2,3 36 X 48 1,70 36 X 50,5 1,95 36 X 51 1.84 1,84 (abnorm) 36 X 52 1,60, 1,75, 1,82 1,83, 2,18 36 X 52,5 1,30 (abnorm) 36 X 53 1,63, 1,71 2,04 36 X 54 2,02 36 X 55 1,94, 1,64, 1,69 1,94 (abnorm) 36 X 56 2,00, 1,78 2,05, 2,16 36 X 57,5 36,5 X 48,2 1,76 2,3 36,5 X 49 1,54 36,5 X 51 1,77 2,2, 2,2, 2,2 36,5 X 52 1,87 2,02 36,5 X 52,7 1,58 36,5 X 53 1,66, 1,60 2,25 36,5 X 53,5 1,66 36,5 X 54 1,71 2,1 36,5 X 55 2,07, 1,72 36,5 X 55,5 36,5 X 57 1,69 2,2 5 36,5 X 57,5 2,2, 2,3 37 X 47 1,68 37 X 48 1,80 37 X 50,5 1,75 2,35 37 X 51 1,77 37 X 51,5 1,82 37 X 52 1,85, 1,80, 1,78 37 X 54 1,94 37 X 55 1,85, 1,77 2,1 2,3, 2,29, 2,4 37 X 55,5 1,87, 1,91 37 X 56 1,89, 1,94, 1,97, 1,83, 1,90 2,4, 2,29, 2,4 37 X 57 1,57, 1,76, 1,84 2,31 37 X 58,5 1,98 2,37 37 X 59 2,5 37 X 62,5 2,63 37,5 X 49 1,67 2,4 37,5 X 53 1,94, 1,85, 1,78 37,5 X 53,5 1,78 37,5 X 54 1,98 37,5 X 55 2,00, 1,84 2,4 37,5 X 55,5 1,83 2,3 37,5 X 56 2,1, 1,88, 2,00 37,5 X 57 1,94 37,5 X 59 2,5, 2,5 37,5 X 60 2,6 38 X 51 1,72 53 2,00 54,5 1,95 55 2,00 55,5 2,02, 1,93, 1,96 56 1,90, 2,1, 1,92, 1,99, 2,35, 2,55 1,93, 1,93 55,8 2,03, 2,02 2,45 38,2 X 55,2 2,03 55,5 2,02 56 1,99 38,5 X 55 1,96 2,7 59,5 3 38,8 X 53 1,82 39 X 53 1,82 2,5 54 1,65 2,5 39 X 55 2,17 2,22, 2,35, 2,28 6 39 X 56 2,22 2,33, 2,45, 2,37 39 X 56,5 2,30 39 X 57 2,26 39 X 58 2,26 2,50, 2,4 39,1 3 X 56 2,04 2,7, 2,46 40 X 56 2,04 Limosa aegocephala . Die zwei folgenden Gelege aus Schweden sind zwar sehr leicht, aber sie sind etwas anormal: 36,5 X 51 1,83 36 X 51 1,84 36,7 X 51 1,78 36 X 52 1,83 37 X 49,7 1,86 36 X 55 1,94 37 X 51,5 1,83 36,5 X 52 1,97 Ab und zu findet man kleine Eier von Numenius phaeopus, die man leicht, wenn sie ungewogen sind, mit Pfuhlschnepfen-Eiern verwechseln könnte. Von solchen folgen hier einige Maasse und Gewichte: 38 X 57 2,53,2,39 39 X 56,5 2,81 b'e1' 39 X 57 2,63, 2,41 40 X 56 2,63 Ferner ein abnormes Gelege aus Finmarken: Gel. II 37 X 54 1,57 37 X 54 1,76 37 X 54 1,84 37 X 56 1,89 Grüne Eier von dieser Art scheinen duukelgrün durch. Circaetus gallicus, ein Brutvoge! der Provinz Westpreussen. Leo Neumann, Dt. Krone. Westpreussen, eine Provinz der Ostmark, hat so manchen interessanten gefiederten Bewohner aufzu weisen, der in dem übrigen Deutschland als Seltenheit unter den Brutvögeln zu bezeichnen wäre. Unter ihnen gab es einige, die in früheren Jahren, ehe die vorrückende Kultur ihnen die erwählten Brutplätze verleidete, noch hier und dort horstend beobachtet wurden. Aber der andauernde Vernichtungskampf hat nach und nach manch einer herrlichen Vogelgestalt das Lebenslicht ausgeblasen. Vor- nehmlich wurde den in Westpreussen horstenden Adlern nachgestellt. Das ist um so mehr zu bedauern, als einzelne von ihnen sowohl der Land- als auch der Forstwirtschaft ziemlich gleichgültig gegenüberstehen. Sie hatten aber das Unglück, „Adler“ genannt zu werden. So waren 7 denn ihr Name und ihre Grösse verhängnisvolle Gründe, von jedem bewaffneten Schützen unter „Dampf“ genommen zu werden. Dieses Schicksal ereilte auch den Schlangen- oder Natternadler. Wie schon sein Name besagt, ist Circaetus gallicus im wesentlichen auf kaltblütige Nahrung angewiesen. Er kann demnach auch keinen irgend wie in Betracht kommenden Schaden anrichten. Ferner hat auch die Natur selbst seiner übermässigen Vermehrung dadurch hemmende Schranken gesetzt, dass der Vogel in jedem Gelege nur immer ein Ei zeitigt. Der Natternadler bevorzugt als Jagdrevier besonders grosse und feuchte Wälder, weil er hier in Amphibien und Reptilien stets einen* reichlich gedeckten Tisch findet. Diese Lebensbedingungen gewähren ihm in reichem Masse die ausgedehnten Waldgebiete der so grossen und verschrienen Tucheier Heide. Sie ist ein Werk der diluvialen Gletscher- periode und darum reich an Seen und Mooren. Ausserdem wird sie noch von Brahe und Schwarzwasser durchzogen. Die Tucheier Heide haben wir südwestlich der Linie zu suchen, die etwa Könitz mit Alt- Kischau verbindet. Dieser mächtige Kiefernwald erhebt sich auf der ein wenig welligen südöstlichen Abdachung der Pommerschen Seenplatte nach der Weichsel zu und ist etwa 120 m über dem Meere gelegen. Die Abgeschlossenheit dieses mächtigen Waldgebietes passt so recht für das stille Leben des Schlangenadlers, der sich nirgends viel bemerklich macht. Deshalb wird er häufig übersehen oder, wenn er jemandem zu Gesichte kommt, als Bussard angesprochen, weil sein Schrei mit dem des Mausers Aehnlichkeit hat. Ein alter Hegemeister, der 50 Jahre hindurch in der Tucheier Heide gelebt und gelitten hat, und im vergangenen Jahre in die ewigen Jagdgründe ein gegangen ist, hatte in seiner Abschussliste nicht nur 3 Steinadler, 5 Wölfe und verschiedene Uhus verzeichnet, sondern es waren auch mehrere „helle Bussarde“ und „grosse Habichte“ — so nannte er den Schlangenadler — von ihm erlegt worden. Als er dann das präparierte Weibchen des Natternadlers zu Gesicht bekam, behauptete er, diese Vögel habe er früher in der Heide öfter brütend angetroffen und abgeschossen, weil er dafür Schussprämie erhalten habe. Seiner Meinung nach seien es der lichtblauen Eüsse wegen „junge Habichte“ gewesen. Demnach ist der Schlangenadler vor etwa 40—50 Jahren in der Tucheier Heide garnicht so selten gewesen, und seine Verminderung ist daher auf die für Raubvögel ausgesetzte Schussprämie zurückzuführen. Als Brutorte kämen nach seiner Aussage in Betracht: Neuenburg, Dachsbau, Ossiek, Sobbin, Altfliess, Osche, Ottersteig und Charlottenthal. Ob der Natternadler tatsächlich an all diesen Orten gehorstet hat, lässt sich heute nicht mehr nachweisen. Dass er aber in der Tucheler Heide wirklich gebrütet hat, beweist das im Besitze des Königlichen Försters 8 Franz Reisch in Klonowo bei Lautenburg, Westpr. befindliche Weibchen des Schlangenadlers. Es hat eine Flügelspannung von 1,72 m. Die Wachshaut und Fiisse sind lichtblau. Der Schnabel weist keinen deut- lichen Zahn auf, wie bei den Falken. Die Iris war gelb. Die Zügel sind nicht geschuppt. Die beiden Aussenzehen sind durch eine Spannhaut verbunden. Das Gefieder ist ziemlich hell, der Schwanz ungegabelt. Wegen der grossen Seltenheit dieses Vogels wurde derselbe vom Photo- graphen Max Klare aus Zeitz im Juli 1907 für den 1. Band des Miihl- radtschen Werkes : „Die Tucheier Heide in Wort und Bild“ — s. daselbst S. 110 — photographiert. Das Bild zeigt den höchst mangelhaft präparierten Vogel nebst seinem Ei, welches in meine Sammlung gelangte. Dieses Weibchen wurde am 13. Juni 1902 vom Horste abgeschossen- Den Brutplatz hatte das Vogelpärchen in einem gleichförmigen Kiefern- bestande gewählt und den Horst in einer Hohe von etwa 15 m auf einer mittelstarken Föhre angelegt. Nicht weit davon liegen heute aus- gedehnte Neukulturen einer Brandfläche. Die Feldmarken sind erst in weiterer Entfernung vom Nistplatze zu finden. Dieser Horst stand in der Oberförsterei Junkerhof, Belauf Brandeck. Das Weibchen wurde durch Klopfen zum Abstreichen gezwungen und beim Verlassen des Horstes abgeschossen, weil man den Vogel für einen Hülmerfalken gehalten hatte. Ein Arbeiter erstieg den Baum und entnahm dem Horste das darin befindliche Ei. Jammerschade ist es, dass auch der Horst vollständig zerstört wurde. Seit dieser Zeit ist nun ein Schlangen- adler hier nicht mehr gesehen worden. Es ist indess die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass dennoch in irgend eiuem stillen Winkel der Heide, unter der grössten Schonung eines einsichtigen Belaufsbeamten, ein Pärchen dieser schönen Raubvögel sein Leben fristet, weil es vor Verfolgungen geschützt wird. Aber wer weiss, wie lange. Jedenfalls beweist dieses Beispiel einmal wieder die alte Behauptung: „Es wird leer und leerer um den Menschen, wohin er kommt!“ Als Krone der Schöpfung sollte er doch seine eigene abhängige Stellung in der Natur begreifen lernen und Achtung vor dem Leben der Geschöpfe gewinnen; dann würde er auch bald die Natur als ein durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganzes zu erfassen sich bemühen. Er würde sich selbst manch eine angenehme Stunde bereiten und der Natur selbst einen grossen Dienst erweisen. Das dem Horste entnommene Ei war mittelstark bebrütet. Es ist von rein weisser Farbe und glanzlos. Auf der rauhen Schale weist es einige schwache Schmutzflecke auf, die von gelblicher Farbe sind. Das Licht lässt es blassgelb durchscheinen. Zur Grösse des Vogels ist das Ei gross zu nennen. Die Form desselben ist schön oval und wenig zu- gespitzt. Die Schale selbst ist verhältnismässig dünn. Die Grössen- 9 Verhältnisse sind folgende: 65,3 X 57,7 mm, Dopphöhe 30 mm. Es wiegt 8,2 g, weil der spitze Pol stark beschädigt ist. Vom Kukuk. Von Gustav Schulz. Im Laufe der Jahre habe ich vom Kukuk, ohne diesem freilich be- sondere Aufmerksamkeit zu widmen, die immerhin sehr bescheidene Zahl von 25 Eiern nebst einer Reihe Junge in den verschiedensten Alters- stadien gefunden. Meine Sammlung enthält davon genau 20 Eier. Da die Ansichten über das geheimnisvolle Brutgeschäft dieses Parasiten selbst heute noch manches Unklare bieten, sind vielleicht meine selbstgemachten Beobachtungen nicht ohne Interesse. Bekanntlich bevorzugt der Kukuk je nach den verschiedenen Gegenden seines Aufenthaltes bestimmte Vogelarten bei der Ablage seiner Eier. Hier in der Mark ist es hauptsächlich die Gartengrasmücke und dem- zufolge findet man die Eier in der Zeit von Ende Mai bis Ende Juli. Am 19. Mai 1901 entdeckte ich mein frühzeitigstes Kukuksei im Neste des Grünfinken in einem Fichtendickicht des Laubholzes, wo auch sonst an dieser Stelle der Kukuk die Gartengrasmückennester belegte. Da diese so früh noch keine Eier haben, ist wohl nur das Grünfinkennest aus diesem Grunde angenommen. Anderseits fand ich noch am 20. Juli 1902 an gleicher Stelle je ein Kukuksei bei je 2 S. hortenis- Eiern in 2 Nestern dieser Art. Während das eine frisch war, zeigte sich das andere bereits einige Tage angebrütet, ein Beweis für die Behauptung, dass die Kukukseier in Zwischenräumen von etwa 5 Tagen gezeitigt werden. (Nicht immer. Der Herausgeber.) Sonst lagen die von mir gefundenen Kukukseier meist bei je 3 S. lxortensis , in 2 Fällen auch schon bei 4 Stück Nesteiern. 5 der schönen blaugrünen Eier des Gartenrotschwanzes befanden sich neben dem sehr abstechenden grauen Kukuksei. Obwohl dieses Nest in einer solchen Höhlung stand, dass man mit der Hand hineingreifen konnte, mag der Kukuk wegen der immerhin unbequemen Lage derselben keine Eier ent- fernt haben. Im Uebrigen halte ich das Entfernen ein oder etlicher Nesteier für eine Regel, habe jedoch stets die Erfahrung gemacht, dass der Kukuk die Vögel, welche er mit seinen Eiern zu beglücken gedenkt, schon vorher beobachtet und sowie sich einige Eier im Nest befinden, er dann erst das seinige beifügt. Auch der Bebrütungsgrad zeigt sowohl bei der Wasserprobe als dem Entleeren der Eier den Unterschied deutlich. Mögen auch die Nesteier leicht angebrütet sein, das Cuculus ist dann immer noch frischer. Noch niemals fand ich aber bei stärker bebrüteten Eiern ein frisches Cuculus und ergiebt sich daher der Grund schon von 10 selbst. Denn der junge Gauch, dazu berufen, noch früher als seine Stiefgeschwister auszukommen und diese bereits am zweiten Tage seines Alters durch Unterkriechen her auszu werfen, würde dazu keine Kraft haben, sobald jene schon einige Tage alt wären und er selbst würde sehr schnell unter diesen als ein zurückgebliebener Schwächling verkommen. (Fortsetzung folgt.) Beschreibung einer Nisthöhle von Farns cristatus mitratns (B). Von Udo B äh r mann, Jerichow a. Elbe. Am 21. Mai 1912 fand ich am linken Flussufer der alten Elbe, nördlich von Jerichow (Prov. Sachsen) im oberen abgestorbenen Teil einer jungen Pappel das Nest von Parus cristatus mitratns (Br.). Nach Anklopfen am Stamm verliess der Vogel die Höhlung und flüchtete in die unteren Zweige, eines nahe stehenden Baumes. Von hier aus hüpfte Parus cristatus mitratns (Br.) unter unaufhörlichem Locken, mit keck empor gerichtete)’ Haube, immer höher hinauf, überflog sodann die nahe liegende Chaussee und suchte East in den Kandbäumen des dort gelegenen Nadelwaldes. Nach kurzer Zeit erschien das Weibchen in Begleitung des Männchens in einem dem Brutplatze gegenüber stehenden Weiden- baume. Als ich näher hinzutrat, nahm ich die Beobachtung wahr, dass das Männchen etwas im Schnabel hielt, womit es das Weibchen fütterte. Danach sträubte das Männchen die Federn und wandte seinen Flug nach dem schon oben genannten Wald. Das Weibchen flog auf einen dürren Austrieb des Nistbaumes und verschwand nach wenigen Sekunden in der Höhlung. Die Nisthöhle befand sich, wie zu Anfang gesagt, in einer abgestorbenen Pappel. Die frisch umher liegenden, kurzen, weichen Holzsplitterchen, und das kleine Flugloch lassen auf eine sehr wahr- scheinlich von Parus cristatus mitratns (Br.) selbstgezimmerte Nisthöhle schliessen.*) Der Querschnitt des Nistbaumes über dem Erdboden betrug 19 cm, oben gemessen 12 cm. Die Einschlupföffnung war nach Nord- osten gerichtet, annähernd kreisrund, der grösste Durchmesser mass 30 mm. Die ganze Höhlung war spechtartig gemeisselt und hatte eine Tiefe von 170 mm. Der Querschnitt mass auf der weitesten Stelle 70 mm. Die Entfernung zwischen Flugloch und Erde betrug 2,10 m. Die Baustoffe des eigentlichen Nestes waren aus wenig feinem Moos, worauf Wolle folgte; der Napf war mit Eosshaaren ausgelegt. Das Die Pfosten des Wildzaunes des Hofjagdreviers Schorfheide, Mark Brandenburg, bestehen vielfach aus Eichenholz. Diese Pfosten wurden zumeist an Ort und Stelle aus uralten, teils schon anbrüchigen Eichen hergerichtet; hier habe ich in früheren Jahren im Schutzbezirk Uederheide Oberf. Pechteich häufiger in diesen Pfosten selbst- gezimmerte Nisthöhlen von Parus cristatus gefunden. Der Herausgeber. 11 Gelege bestand aus 7 bauchigen auf weisser Grundfarbe mit rostroten Flecken versehenen Eiern, in welchen das Embryo vollständig entwickelt war. 5 von diesen Eiern lagen unten, die anderen beiden auf diesen und wurden so vom Weibchen bebrütet. Grosse Gelege von Raubvögeln, Im Jahre 1910 habe ich in Ost -Rumänien persönlich zwei Fünfer- gelege von Falco cherrvg gesammelt. Mein Freund Mr. W. M. Congreve fand in Pembrokeshire (Wales) ein Fünfergelege von Falco peregrinus Tunst., und in der Sammlung von Mr. Herbert Massey befinden sich drei Gelegen von fünf Eiern von Falco rusiicolus islandicus. Der ver- storbene Mr. A. W. Johnson besass Gelege von fünf und sechs Eiern derselben Art aus Island. Francis. C. B. Jour dain. Gefleckte Eier vom liaushuhn. Von Ferd. Haag. Auf diese Mitteilung zu Z f. 0. u. 0., Seite 145, XXII. Jahrg. teile ich mit, dass schon im Jahre 1905, XV. Jahrg., im Heft No. 1, pag. 7, Pr. Rey sagt, dass gefleckte Eier des Haushuhns keine Selten- heit sind, als Antwort auf eine Notiz von H. Grote, XIV. Jahrg., No. 10, pag. 145 dieser Zeitschrift. Er habe aus den Schaufenstern der Eierhändler in Leipzig in einem einzigen Jahre 31 Stück solcher Eier gefunden. Pie Fleckung dieser Eier trete in verschiedenen Formen auf. „Manchmal sind es nur die Poren, welche dunkel ausgefüllt sind, ähnlich wie bei Numida, manchmal ist die ganze Oberfläche des Eies mit feinen Wölkchen mehr oder weniger dicht bedeckt, wie Gallus sonnerati. In einzelnen Fällen stehen diese Wölkchen so dicht, dass das Ei fast wie marmoriert aussieht, oder sie treten so scharf hervor, dass solche Eier Aehnlichkeit mit denen von Ceriornis Temmincki bekommen. Endlich kommen auch einzelne stehende, scharf umgrenzte Flecke bis zur Grösse von 4 mm vor. Die Farbe der Punkte und Wolken schwankt zwischen bräunlichgelb und rostbraun und die der wirklichen Flecke von lederbraun bis rostrot. In allen Fällen ist die Grundfarbe der gezeichneten Eier aber gelb, rötlich oder rotbraun. Rein weisse Hühnereier sind mir mit Fleckung noch nicht vorgekommen/* Auch ich ging, tue es heute noch, hier in Frankfurt a. M. auf die Eierjagd und streckte eine ganze Anzahl gefleckter Stücke. Alles Ge- sagte fand ich bestätigt. Alle derartigen Eier waren gefärbt, nie weisse Stücke mit Fleckung oder Wolkung kamen mir vor. Aber 1909 ward diese Theorie über den Haufen geworfen, als ich durch A. Kricheldorff, Berlin, 3 gefleckte Hühnereier empfing. Diese 3 Eier haben weisse Grundfarbe. Sie sind von normaler Grösse, rostrot bewölkt, ziemlich 12 dicht wie mit einem Pinsel beschmiert, aber deutlich ist hie und da das Weiss zu erkennen. Sie scheinen von demselben Huhn zu stammen. Ein anderes Hühnerei meiner Sammlung hat auf gleichfarbigem hellrotbräunlichem Grund, deutliche grössere und kleinere, ziemlich ver- einzelt stehende Flecke und Fleckchen von weisser Farbe. Es ist wie die braungefleckten Eier, nur dass die braunen Flecke eben weiss sind und deutlich erkennen lassen, dass die weisse Farbe zuletzt aufgelegt wurde, auf der Grundfarbe aufgetragen ist. — Dann liegt ein Hühnerei vor mir, das über dem einfarbigen Hellbraun eine dunkeiere Querbinde, ziemlich breit und fast über der Mitte trägt. Dr. Rey sagt ferner, dass ziemlich oft auf der Oberfläche der Schale, poröse weisse Kalkschichten, in stellenweise grösseren oder kleineren Gruppen aufgetragen seien. Das ist richtig und hat seinen Grund in einer zu reichlichen Kalkaufnahme des Huhns mit dem Futter, wie um- gekehrt bei zu wenig Kalk in der Nahrung die oftmals so dünne Schale herrührt. „Seltener dagegen sind die Fälle, wo diese Schwammschicht die Eier gleichmässig wie einen Schleier überzieht. Auch diese Erscheinung scheint an Eier mit gelber, rötlicher oder bräunlicher Grundfarbe gebunden zu sein.“ Dass dies aber auch bei weissen Eiern vorkommt, beweist ein Exemplar hier. Es ist normal, sogar ziemlich gross, völlig rein weiss, über und über, mit Ausnahme der beiden Pole, mit regelmässig verteilten kleinen Kalkerhöhungen übersät und verkrustet. Diese Anormalität dürfte eine krankhafte Ursache haben. Auch bei anderen Vogelarten kommt sie vor und besitze ich eine ganze Anzahl davon, zum Teil sehr interessante Stücke. Z. B.: B. bubo, L. (1), P. apivorus, L. (2 St. = Gelege), Aq. clanga, Pall. (2 Stück = Gelege), Mil. korschun, Gml. (1), Cench. tinnunculus, L (2 St. = Gelege), Vult. monachus, L. (1), Neoph. püeaiusi (1), Corvas corax , L, (3 St. = Gelege), Corvus corone, L. (2 St. = Gelege); auch von kleineren Vögeln, wie Turd. merula, L. (2 St. = Gelege), Turd. ruf us (1). Hier möchte ich gleichzeitig ein Ei meiner Sammlung erwähnen, auf dem aufgeschrieben steht: „Dieses Ei wurde nebst einem anderen ganz gleichen von einem gefangen gehaltenen Schuhu gelegt. Ganz ächt!“ Es ähnelt genau einem Mäusebussardei und halte ich es auch dafür, man sollte doch aber eigentlich annehmen, dass in Gefangen- schaft ein Irrtum ausgeschlossen ist. Es ist aber schon sehr alt und defect. Anfrage. Im Laufe des vergangenen Sommers fand ich mehrfach Gelege der Stockente und des Fasans, welche — offenbar durch vierläufige Räuber — zerstört waren. Die Eier waren in einem grösseren Umkreise — in einem Fall über eine Fläche von ca. 9 qm — zerstreut und meist total zer- 13 brochen. Die Bruchstellen Hessen keinerlei Schluss auf den Urheber zu. Auch sonstige Spuren, welche zu einer Ermittelung des Täters hätten führen können, waren nicht aufzufinden. In der hiesigen, fast ausschliesslich von bäum- und buschlosen, riesigen Getreide- und Rübenfeldern bedeckten Landschaft ist das grosse Wiesel (Hermelin) überaus häufig. Auch der Igel soll nicht selten sein, doch habe ich ihn bisher kaum jemals angetroffen. Der Fuchs ist im Interesse der sorgfältig gehegten Fasanen und Hühner nahezu ausgerottet. Das Eichhörnchen ist in den sehr spärlichen Wäldern häufig. In einigen Feldhölzern befinden sich Saatkrähenkolonieen, jedoch nicht in der Gegend, in welcher ich die zerstörten Gelege fand. In dem Kreise der erwähnten Tiere dürfte der Räuber zu finden sein. Hiesige altangesessene und erfahrene Jäger machen den Igel verantwortlich. Mir will das aus ver- schiedenen Gründen nicht einleuchten. Besonders scheint mir die Tat- sache dagegen zu sprechen, dass die Eier so weit umher geschleudert waren. Das entspricht nicht der Art des Igels, soweit ich ihn kenne. Viel mehr Verdacht habe ich auf das Hermelin. Ein zerstörtes Enten- gelege lag auf einem der schmalen, mit starkem Graswuchs bedeckten Dämme, welche zwischen den viereckigen Wasserlöchern eines alten Torf- stichs stehen geblieben waren. Solche Oertlichkeiten liebt gerade das Wiesel, dass sehr häufig in der Nähe bruchiger Stellen anzutreffen ist. Aus dem lebhaften und unstäten Wesen dieses Räubers würde sich auch das zerstreute Umherliegen der Eier leicht und natürlich erklären. Ich habe an afrikanischen Herpestes-Arten, die mit der Gattuug der Wiesel verwandtschaftliche Beziehungen (wenn auch entfernter Natur) haben, beobachtet, dass sie Eier zum Zwecke der Oeffnung wider harte Gegen- stände zu schleudern suchen, und, wo solche nicht vorhanden sind, sie auch ziemlich zweckwidrig von sich schleudern. Ob dies auch unsere Wiesel tun ist mir unbekannt. Ausserdem lese ich, dass die Wiesel ein Loch in die Eischale nagen und durch dieses den Inhalt ganz sauber aussaugen sollen, eine Behauptung, der ich etwas skeptisch gegenüber- stehe. Da mir eine Aufklärung über die Person des Eiervernichters im Hinblick auf die plan- und rücksichtslose Art, mit der die Nutzwildjäger gegen jeden vermeintlichen Jagdschädling vorzugehen pflegen, erwünscht scheint, und da hier unser stacheltragender vierbeiniger Biedermann, der sich im allgemeinen eines ganz guten Rufes erfreut, solcher Missetaten verdächtigt wird, so bitte ich alle Feldornithologen, welche Beobachtungen nach dieser Richtung hin gemacht haben, ihre Meinung hier zu äussern. Barten (Ostpreussen). Dr. v. Boxberger. 14 Literatur. { BltjtiÖ ^ Damit es möglich ist eine schnelle und umfangreiche Literatur-Besprechung 1 1 zu erzielen, werden die Herren Autoren und Verleger gebeten, über alle neu erscheinenden Werke rechtzeitig Mitteilung zu machen und von Aufsätzen in weniger verbreiteten Zeitschriften Sonderabzüge zu schicken. W. Rüdiger.) Krause, Oologia universalis palaearctica. Lief. 77 u. 78. Die beiden neuen Lieferungen bringen Vanellus vanellus, Syrrhaptes paradoxus, Aquila Adalberti und die 2. Tafel von Ruteo ferox. Ueber die Tafeln lässt sich auch diesmal nur Gutes sagen. Die dargestellten Exemplare zeigen erschöpfend die Variationsmöglichkeiten der betreffenden Art. Besonders zu erwähnen sind die Abbildungen der seltenen Eier von A. Adalberti, sowie die Tafel S. paradoxus, welche neben anderen ein sehr interessantes, stark zu Pterodes arenarius hinneigendes Gelege zeigt. Bezüglich des Umfanges der Gelege von S. paradoxus ist Krause der Ansicht, dass die normale Eierzahl drei beträgt und das aus nur 2 Eiern bestehende Gelege, wie sie früher meist im Handel erschienen, noch unvollständig sind. An die langen Kunstpausen heim Erscheinen dieses Werkes ist man allmählich gewöhnt und man muss zufrieden sein, wenn es überhaupt in der begonnenen Weise durchgeführt wird. Dr. v. Boxberger. Berajah, Zoograpliia infiiiita. Herausgeber 0. Kl ein Schmidt. Bastard- studien I. Mitteilungen über Kreuzung von Ringeltaube ( Columba palumbus L.) mit Haustaube ( Columba livia domestica Gm.) begleitet von 2 Tafeln von Geh. Sanit.-Rat Dr. Fries. Sodann erschien Tafel III zu Parus salicarius- Ferner die Tafeln VI— X. zur Wanderfalken-Monographie; hier erwecken be- sonders grosses Interesse die Tafeln VI, VII und IX. Falco No. 1. April 1913 enthält als Einleitung das Verzeichnis der bis jetzt erschienenen Teile und Beilagen von Berajah und Falco, soAvie eine Liste zum Ordnen dieser Veröffentlichungen. TV. R. Henrici, Major z. D. und Stadtrat in Cassel. Bericht der Kommission zur Förderung des Vogelschutzes auf dem Verbandstage der Tierschutzvereine des Deutschen Reiches zu Lüneburg, 7. — 10. Oktober 1912. TV. R. A. Nelirkorn. Nachruf für den + Geh. Hofrat Professor Dr. Wilhelm Blasius Sonderabdruck aus : Journal für Ornithologie. Oktoberheft 1912. TV. R. Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen, ich bitte dieserhalb davon reichen Gebrauch machen zu Avollen. TV. Rüdiger.) Habe abzugeben : Chloephaga inornata-dispar , Anser magellanica, Ibis religiosa , Platalea minor japonica, Aramides ypacaha-gigas, cayanea-cayennensis, saracura-plum- beut, Spheniscus deiner sus und papua, Ocydromus australis, Perdicula asiatica und argoondah , Ammoperdix cholmleyi, Lophortyx californicus. Charlottenburg, Spandauerstr. 29. A. von Treskow. 15 Abnormitäten aller Art, Spar- oder Doppeleier, gute Varietäten, Deformationen etc., palaearktischer Vögel, möglichst in Gelegen, mit Datum und Fundort, kauft: Frankfurt a. RI., Bockenheimerlandstr. 118. Ferd. Haag. Habe abzugeben: 22 Stück schön gezeichnete, echte Laras ichthyaetus in Gelegen. W. Rüdiger. Suche in Gelegen, einzelne Eier, auch II. Qualität zu kaufen folgende Arten: Pratincola rubicola. Turdus torquatus alpestris, Panis palustris, Sitta europaea, Ticliodroma muraria , Anthus aquaticus , Emberiza citrinella (Russland), Emberiza hortulana , Loxia curvirostra, Carpodacus erythrinus , Corvus corax , Muscicapa collarvs, Picus major, tridadylus alpinus, Glaucidium passerinum , Nyctala Tengmalmi Tetrao tetrix , Ardea nycticorax, Otis tetrax, Charadrius pluvialis, Arenaria interpres, Recur- virostra avosetta, Totanus ochropus , Fuligula marila. Offerten aber nur mit Angabe der Fundorte mit Rückmarke an den Herausgeber dieser Zeitschrift. 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Die Zeitschrift erscheint in 52 Wochennummern, reich illustriert, mit einzig dastehendem Anhang von Anzeigen für Kauf und Tausch. Mitglieder des Vereins — Jahresbeitrag 0 M., Ausland 8,50 M. (Eintrittsgeld 1 M.) erhalten di« Zeitschrift franko zugestellt und haben für Inserate 100 breizeilen, ferner unentgeltliche Benutzung der reichhaltigen Bibliothek, der Auskunftsstellen und andere Vorteile. PROBENUMMERN versendet gratis und franko Der Vorstand des Internationalen JEntomologischen Vereins JE. V. i. A. : UEMI BLOCH, FRANKFURT A. MAIN, Töngesgasse 22. Preisschema für Separatabdrücke der Z. f. 0. u. 0. : 25 Abzüge a 1 Oktavseite kosten 1,50 50 » „ 1 2- 25 „ 2 2- 50 „ 2 2,50 Jede Seite mehr kostet bei einer Auflage von 25 Exemplaren 0,50 M. » !> i! n 50 » 0,75 „ Verlag und Herausgeber : W. R ü d i g e r , Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arni- walde, Neumark. Druck: Carl Ockler, Berlin C, Prenzlauer Str. 13. EITSCHRIFT für IE UND ORNITHOLOGIE Herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arnswalde, Neumark. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis betragt für da» Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs 5 Mark, nach den andern Lindern des Weltpostvereins 7 Frcs. pränumerando portofrei. Der Jahrgang läuft vom 1. Januar bis 81. Deeembfr. Bestellungen und Zahlungen sind an W. Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark. iu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzueahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 8 Mark. No. 2. FEBRUAR 1913. XXIII. Jahrg. Inhalt: Ergänzungen und Bemerkungen zum Inhalt des Nehrkorn’schen Eierkata- loges. Chas. S. Thompson. — Warum muss der Oologe auf sichere Provenienzen achten, wenn seine Sammlung auf wissenschaftlichen Wert Anspruch machen soll? Rieh. Schlegel. — Vom Kukuk. Gr. Schulz. (Schluss.) — Mitteilungen. — An frage. — Literatur. — Tausch Verbindungen. — Nachrichten. — Anzeigen. Ergänzungen und Bemerkungen zum Inhalt des Nehrkorn’schen Eierkataloges. Von Chas. S. Thompson, Director of Section of Ornithology, Southwest Museum, Los Angeles, Calif. Struthio camelus , L. Ein sehr grosses Ei, 167,5X144 mm. Aus der Gefangenschaft, Cawston Ostrich Farm, South Pasadena, 15. Juli 1911. Es waren 8 Eier im Nest, zwei waren unfruchtbar; diese Eier kaufte ich. Das Nest war eine sehr grosse Höhle. 2 m breit und 25 cm tief, in steiniger Erde unter einer kleinen Eiche (Quercus virens). Struthio australis, Gurn. Eier aus der Gefangenschaft variieren sehr. Ein sehr grosses Ei, Bentley Farm, San Diego, 22. Februar 1907, misst 159 X 133 mm. Ein zweites Ei, Bentley Farm, 10. Januar 1907 misst 152 X 124 mm, es ist sehr weiss. Ein drittes Ei, Long Beach Ostrich Farm, 2. März 1910, misst 187,5 X 120,5 mm, sehr rund und grobkörnig. Ein viertes, sehr kleines Ei, South Pasadena, 15. August 1911, es misst nur 129,5 X 106,5 mm, sonst aber ganz normal. Es ist beachtungswert, dass diese kleinen, in der Gefangenschaft gelegten Eier, ebenso fruchtbar wie die grösseren Eier sind, sie unter- scheiden sich nur in der Grösse; in den meisten Fällen sind diese Eier von den jüngeren Straussen. Dromaeus novae hollandiae, L. Es kommen rein weisse Eier vor; auch habe ich ein Ei welches bräunlichpurpurfarbig ist. Am meisten sind die Eier aber dunkel blauschwarz. 18 Casuarius casaarhis, L. Die Eier der Casuariidae bestehen aus fünf Lagen. Die erste Schicht ist die Schleierschicht und besteht aus sehr glatten Mamillen. Mit der Lupe sieht man, dass die zweite sehr dünn ist, diese Schicht ist die Unterpigmentlage. Die dritte Schicht ist fast rein weiss; die vierte ist ziemlich hell blaugrün, und die fünfte, wie die dritte, rein weiss. Diese Struktur ist bei Casuarii- formes {Dromaeidae und Casuariidae) charakteristisch. Casuarius aurantiacus, Roths. Ein Ei meiner Sammlung misst 128 X 86 mm. Es ist hell blaugrün, unter den Mamillen sehr schmutzig braungelb. Von Bisetzky gesammelt. Baining Berge, Neu Pommern, 1911. Francolinus Hildebrandti, Cab. Fleischfarben, mit kalkigem weissen Schleier. Sehr dicke (0,07 cm) Schale mit vielen tiefen Poren. 41 bis 42 X 31 bis 33 mm. Nyassa See, D. 0. A., 1910. Syrmaticus reevesi, Gray. Einige Eier sind hellblau, oder hell blaugrün. Oreortyx confinis, Anthony. Fleischfarben, ziemlich glänzend ; 33,5 X 27 mm. San Bernardino Mts., San Gorgonio Pass, California. Eallus levipes, Bangs. Den 30. März 1912, fand ich zwei Nester von diesem sehr seltenen Vogel. Es waren 9 und 2 Eier darin. Sie messen 41,5 bis 44 X 30 bis 32 mm. Sehr hell fleischfarben, mit sehr markierten purpurfarbigen, braun und hell gelbbraunen Flecken und Wolken. Sweetwater Marshes, San Diego County, California. Porzana carolina (L.). 1907 fand ich in Colorado mehrere Eier. Sie messen 29 bis 33,5 X 21,5 bis 24,5 mm. Ein 9-Gelege ist hell graugrün. Caturnicops novaeboracensis (Gm.). Ein 5-Gelege, Eaton Colorada, 28. Mai 1907. Dunkel fleischfarben, 21,2 bis 23 X 28,2 bis 29,8 mm. Fleckung besteht aus rotbraunen und violetten Pünktchen. Creciscus coturnicidus (Rdg.). Von diesem höchst seltenen Vogel, fand ich 1912 drei Nester, mit 1, 5 und 6 Eiern. 1911 erhielt ich von meinem Sammler, Herr Sechrist, drei Gelege, 4, 5 und 5. Auch 1912 fand ich zwei Eier auf dem Boden. Die Eier sind weiss, mit scharf markierten dunkel rotbräunlichen Pünktchen und lilafarbigen Schalenfleckchen. Einige Eier haben nur sehr kleine Schalenfleckchen und erscheinen fast ganz weiss. Drei Eier haben ziemlich grosse Flecken. Sie messen 24 bis 26,5 X 18 bis 19,5 mm. Die Nester findet man im Sumpfgras, etwa 15 cm hoch. Sie sind aus rauhen Gräsern gemacht und sind sehr unzusammenhängende zer- brechliche Strukturen. Sie messen etwa 15 X 2 cm innen und sind etwa 1,5 bis 2 cm dick. 30. März 1912, Sweetwater Marshes, San Diego Co., California. Sphenisciformes. Die Eier dieser Ordnung sind nicht weiss, aber in den weitmeisten Fällen, sehr hell-blass-blauweiss, seegrün oder hell- 19 gelbgrün durchscheinend; doch ist zu beachten, dass die Eier von Aptenodytes blass oder hellblau oder gelbgrün sind. Bei Aptenodytes ist die Schale sehr rauh und dick, mit rauhen Erhebungen. Alle Eier dieser Familie haben einen kalkigen Schleier, doch ist dieser in den meisten Fällen sehr dünn. Bei der Gattung Pygoscelis ist die Schale etwas rauh; bei den Gattungen Catcirrhades, Megadyptes, Eudiptula und Spheniscus ist sie ziemlich glatt bis glänzend. Alle Pinguineier haben kleine tiefe Poren. Synthliborhamphus antiquus (Gm.), gelblichweis, dunkel oder hell braun^ rot, auch sehr hellblau, ziemlich dunkel olivengrün, mit markierten violetten Schalenflecken und Wolken, scharfen rostbraunen Oberflecken und Pünktchen. Ein Ei ist scharf gespitzt, aber im allgemeinen sind sie elliptisch gestaltet. Sie messen 60 bis 65 X 36 bis 39,5 mm. Sanak Id., Alaska. Brachyrhamphus hypoleucus , Xantus. Im April 1912 fand ich diesen Vogel auf den Coronado Islands, Mexico, brütend. Die Eier findet man in Höhlungen, Rissen oder unter Eispflanzen; ein Ei fand ich auf einem hervorragenden Rand. Beide Geschlechter brüten. Das Weibchen legt ein oder selten zwei Eier; auch legen zwei Weibchen in ein Nest. Die Eier sind rahmfarben, hellblau, hellolivgrün, hell- und dunkelbraun, dunkel fleischfarben, und hell gelbbraun, mit ver- wischten violetten Schalenflecken und Linien und sehr markierten dunkelbraunen oder tiefschwarzen Oberflecken, die in einigen Fällen einen schönen Kranz bilden ; auch sind in anderen Fällen die Flecken sehr klein und gleichmässig verteilt. Die Gestalt ist elliptisch, nur wenig gespitzt. Die Eier sind ziemlich glänzend, sie messen 50 bis 56,3 X 34,3 bis 37,5 mm. Hydroprogne caspia (Pall.). Drei Eier sind in meiner Sammlung, Sutter Basin, California, 12. Mai 1910, sie sind rein weiss, mit nur wenigen hell violetten Wolken. Ein Ei besitzt etwa 6 oder 7 ziemlich grosse dunkel schwarzbraune Flecken. Larus californicus, Lawr. Einige Eier sind rein weiss mit lilafarbigen Flecken oder mit scharf markierten Pünktchen. Auch findet man grünbräunliche und graue Eier, mit sehr grossen Flecken, Schnörkeln und Wolken. Zum Teil bilden die Flecken einen Kranz. Sie messen 61 bis 73 X 42,5 bis 49,5 mm. Mein Sammler hat in einem Neste 3 ungefleckte himmelblaue Eier gefunden, doch waren diese stark an- gebrütet und so konnte er diese so schönen Schätze nicht ausblasen. Sutter Basin, am Sacramento River, California, 21. Mai 1910. Podasocys montanus (Towns.) Es sind drei Farbenvariationen. Die Grund- farbe ist gelbgrau, auch olivgrün, auch habe ich ein Gelege, welches hell zimmetrot ist. Sie stammen alle aus Morgan County, Colorado. Ardea treganzae , Court. Legt 3 bis 6 Eier, welche 58 bis 68 X 43 bis 49 mm messen. Hell- bis dunkelblaugriin. Colorado, Utah, California. Phaeton erubescens, Roths. Ein sehr helles Ei, Lord Howe Island, 7. Januar 1910, es misst 69 X 45 mm. Dieses Ei wurde in einer Höhle in einer steilen Klippe gefunden. Catharista urubu, (V.). Einige Eier sind bläulich weiss und ohne Fleckung. 22 Eier messen 67,6 bis 81,3 X 45,2 bis 53,5 mm. Texas, Mexico und Florida. Cathartes anra, (L.). 20 Eier messen 63,3 bis 74 X 45,2 bis 51 mm. Die Eier von aura sind schöner und weit dunkler als die von urubu. Die Eier dieser zwei Arten sind sehr leicht zu unterscheiden, da die von urubu rauher und bläuliehweiss sind. California, Texas u. Mexico. Tachytriorchis sennetti: Allen. Wie albicaudatus, weiss ohne Fleckung, oder mit nur wenigen kleinen hell oder dunkel rostroten Flecken. Einige Eier sind ziemlich sphärisch. 54 bis 62,5 X 42 bis 46,4 mm. Texas und Tamaulipas, Mexico. Rupornis griseocauda, Rdg. Zwei Gelege, 2 und 3 Eier, Ciudad, Victoria, Tamaulipas, Mexico, sind Rw^o-ähnlich. (a) 42 X 35,5 mm : 46 X 36,2 mm. Das erste Ei ist ziemlich sphärisch, mit kleinen verwischten hellbraunen Flecken an der Spitze; zweites Ei ausserordentlich schön, mit hell- und dunkelrotbräunlichen Wolken am stumpfen Pole, (b) 47.5 X 38 mm ; 47,3 X 36,2 mm : 47,3 X 37,5 mm, mit sehr scharf markierten violetten und dunkelbraunen Flecken, welche Kränze bilden. Eianus leucurus, (V.). Zwei Gelege von je 2 Eiern, California, sie messen 41,5 bis 46,5 X 32 bis 33 mm. Vor einigen Jahren fand ich ein 3-Gelege, das ein rein weisses Ei enthielt. Im allgemeinen sind die Eier sehr schön und dunkel, ähnlich wie Remis apivorus- Eier. Bubo pacificus, Cassin. Durchschnittsmasse: 55 X 46 mm. California. Bubo saturatus, Rdg. 54 bis 59 X 44 bis 47 mm. California. Strix maculata, Brehm. 3 Eier, 40 X 31,5 mm : 40 X 31,5 mm : 39.5 X 31 mm. Sehr feine Poren. Neu-Langenburg, D. 0. A., 1910. Colius affinis , Shelley. Schmutzigweiss, rauhe Schale, mit hell- und dunkel orangegelben Flecken, auch ganz weiss; 19 bis 22 mm X 15,5 bis 16.5 mm. Neu-Langenburg, D. 0. A., 1910. Trogon ambignus, Gould. 3 Eier, weiss, etwas glänzend. 27 X 22,5 mm : 27 X 24 mm : 27,5 X 23 mm. Das Nest befand sich in einem Baumloche, stand 9 m hoch und war aus Heu, Gras und einigen Federn hergerichtet. Ciudad, Victoria, Tamps., Mexico. Menura alberti, Gould. Dunkel graubraun, wie poliert ; dunkel grau- und lila- und auch braun mit schwarzen Flecken. Es sind viele glatte Erhebungen auf der Schale, Knötchen, Buckeln und Rillen. Weit dunkler als Eier von superba. Das Nest steht auf der Erde, das 21 Ei misst 55 X 43 mm. Eichmond Eiver District New South Wales, Juli 1907. Muscivora forficatus, (Gm.). Es kommen fast rein weisse Eier ohne Fleckung vor. Ein solches 5-Gelege habe ich. Texas. Poliopiila obscura, Edg. Wie caerulea, 14,5 X 11,5 mm. California. Hylocichla oedica, Oberh. Wie ustulata, aber etwas dunkler, San Ber- nardino, California. Ein Weibchen nistete zweimal an derselben Stelle und legte 4, dann 3 Eier, die ebenso dunkel wie Eier von Planesticus migratorhis, (L,), sind, sie haben Kränze. Vireo stephensi, Brewst. Wie liuttoni. San Bernardino, California. Lanius marwitzi, Belm. Zwei Eier, Nyassa See, D. 0. A. 1910 23X11,5 mm; 22,5 X 16,8 mm. Eigentümlich gefärbte Eier, dunkel- cremefarben oder graugelb, mit hell- und dunkelbraunen und violetten Flecken, die einen Kranz bilden. Sie scheinen wie einige Artcimus- Eier durch, doch haben sie keinen Glanz. Dendroeca nigrecens, (Towns.). Weiss mit rotbräunlich und purpurfarbigen Flecken und Pünktchen. 12,5 bis 13 X 16,5 X 17 mm. Die Nester sind sehr schön und bestehen aus Ls?2ea-Moos, Federn von Bonasa, Cyanocitta und andern Vögeln, sowie Tierhaaren, kleinen Schmetter - lingskokonen, usw. Oregon. Wilsonia chryseola, Edg. Wie pusilla und pileolata. Eahmweiss, mit feinen violetten und rötlichbraunen Flecken und Wolken. 15,5 X 11,5mm. San Bernardino, California, Juni 1910. Geothlypis arizela, Oberh. Weiss mit schwarzbraunen und violetten Flecken, die zum Teil einen Kranz bilden. 16 bis 18 X 13 bis 14 mm. Lake County, Californi. Melospiza pusillula, Edg. Wie melodia, doch etwas kleiner. Alameda Co., California. Melospiza cooperi, Edg. Wie melodia , jedoch etwas grösser. San Luis Obispo, Los Angeles und San Diega Counties, California. Pipilo senicula, Anthony. Wie alberti, etwas grösser und dunkler. Legt zwei bis fünf Eier, April bis Juli. San Luis Obispo, Los Angeles und San Diego Counties, California. Sitagra bertrandi, Shelly. 3 Eier, Nyassa See, D. 0. A., 1910. 18,5 bis 19 X 13 bis 13,5 mm. Hell graublaugrün, mit violetten, purpurbräunlichen schwarzen Flecken und W olken bei gleichmässiger Verteilung. Agelaeus gubernator (Wagler) -californicus, Nelson. Einige Eier sind hellblau und ungefleckt. Lake Lagunita, Stanford University, California. Agelaeus fortis, Edg. Wie plioeniceus, aber im allgemeinen dunkler. 4 Eier, Eaton, Weid Conty, Colorado, sind ebenso dunkel wie 22 Euphagus cyanocephalus- Eier. Das Nest dieses Geleges war auf dem Boden. In einem Neste von Acj. fortis fand ich ein fortis- Ei, und fünf von Moluthrus ater. Ein anderes Agelaeus Nest enthielt ein fortis- Ei und 3 Eier von M. ater. Dagegen enthielt ein anderes nur 3 Eier des Schmarotzers, die Agelaeus Eier lagen auf dem Boden. Warum muss der Oologe auf sichere Provenienzen achten, wenn seine Sammlung auf wissenschaftlichen Wert Anspruch machen soll? Von Rieh, Schlegel. Im Suchen und Streben nach Wahrheit und Erkenntnis liegt ein eigener Reiz, und das reifere Erkennen zeigt dem Sehnen neue und höhere Wege. Dies gilt in hohem Masse für das oftmals nach Art- zugehörigkeit schwer erkennbare Studienmaterial des Oologen, besonders aber dann, wenn die Seltenheit des Materials eingehende und er- schöpfende Vergleiche mit ähnlichen Eiern bekannter Arten kaum zulässt. Ich kann mir nicht versagen, an dieser Stelle auszusprechen, dass man den Arbeiten H. Goebels in früheren Jahrgängen dieser Zeitschrift in diesbezüglicher Hinsicht hohe Bewunderung und Anerkennung zollen muss. Um ein einziges Beispiel für das oben Gesagte anzuführen, erwähne ich nur, dass wir bis heute noch nicht klar sind, ob die von T. eingeführten Podoces humilis- Eier wirklich dieser oder einer M. nivalis- Art zugehören cf. Z. f. 0. u. 0. 1912 No. 8. Der hohe Wert der Oologie für die systematische Ornithologie, den in zahlreichen Arbeiten hervorragende Autoren eingehend erörtert haben, erfreut sich allgemeiner Anerkennung und Würdigung, wenn man auch ihren Wert und ihre Bedeutung im Wechsel der Zeiten hinsichtlich äusserlich erkennbarer Merkmale oder nur mikroskopischer Momente, denen besonders von Nathusius die alleinige Bedeutung beimisst, verschieden auffasste und einschätzte. Für H. Goebel ist zumeist nur das Schalengewicht be- stimmend, und er spricht einmal die Überzeugung aus, dass es nur an der Unzulänglichkeit unserer Hilfsmittel liege, wenn es nicht gelingt, ähnliche Eier verschiedener Arten auseinanderzuhalten. Für den alten Thienemann war der hauptsächlichste Bestimmungsfaktor das Korn, dem auch neuerdings Dr. Szielasko in seiner hochbedeutsamen Arbeit den höchsten bestimmenden Wert beimisst. Es waren für mich immer Stunden eigenen Reizes und Genusses, wenn der verstorbene Dr. Rey auf Grund seiner Eierreihen ein System konstruierte, für das bei Aus- scheidung jeglicher morphologischer resp. anatomischer Unterschiede oologische Faktoren allein massgebend waren. Ich ertappe mich aber 23 dabei, wie ich, ungewollt ins oologisch- systematische Fahrwasser gerate und will auf das gestellte Thema zurückkommen. „Alles fliesst“ — dieses Wort gilt in hohem Masse für die systematische Ornithologie der letzten Jahrzehnte, die eine ganz hervorragende Bereicherung unserer Erkenntnis der geographischen Formen besonders der paläarktischen Ornis mit sich brachte. Und noch immer schreitet die Wissenschaft unaufhaltsam weiter, vereinigt wieder und ergänzt, korrigiert alte und schafft neue, freilich oft auch nur für den Spezialisten und an grösseren Balgreihen erkennbare Formen. Welche Stellung nimmt nun hierzu die Oologie im allgemeinen ein? In der Annahme, dass sich die Eier geographisch abgetrennter Formen in keiner Weise von denen der Stammform unterscheiden, hält der Oologe gegenwärtig in konservativer Weise meist noch fest an der älteren Nomenclatur. Ist dies aber gerechtfertigt? Hartert vertritt die im allgemeinen wohl richtige Meinung, dass die Eier ihre spezifischen Merkmale weit sicherer wahren als die direkt zu den verändernden Faktoren der Aussen weit stehenden Vögel selbst. Dies schliesst aber nicht aus, dass auch die Eier Veränderungen, leichter oder schwerer erkennbarer, unterworfen sein können, wie die nachstehend angeführten wenigen Beispiele dartun werden. Wir wissen auf Grund exakter Untersuchungen, wie günstige Brutzeiten, Ernährungsfaktoren, beispiels- weise Süss- und Seewasserkost auf das Gewicht der Eischale oder die Anzahl der Eier im Gelege ihren Einfluss geltend machen, und so ist in wissenschaftlich oologischen Publikationen stets berechtigterweise auch ein hohes Gewicht auf sichere Provenienz des Untersuchungsmaterials ge- legt worden (cf. H. Goebel: Ueber den Einfluss, den die Wohnung und Temperaturverhältnisse auf die Eier der Vögel ausüben. Ornith. Jahrb. 1903, Heft III, IV.). E. Schmitz stellt am Schlüsse eines Artikels (Z. f. 0. u. 0. 1905, Heft 3) die Frage: „Würde etwa ein genauerer Vergleich der Eier dieser Madeiraformen mit denen der europäischen, zumal in Suiten, zu dem Schlüsse führen, dass die Formen Verschiedenheit sich nicht nur in Grösse, Färbung u. s. w. der Vögel selber zeigt, sondern sich auch auf deren Eier erstreckt?“ Ich bin der Ueberzeugung, dass die aufgeworfene Frage sachlich genug ist, allen ernst und wissen- schaftlich arbeitenden Oologen ins Gedächtnis zurückgerufen zu werden. Aber auch um des wissenschaftlichen Wertes der Sammlung selber willen, ist es vom unschätzbarem Wert, wenn es der Oologe versteht, aus den Ergebnissen tiergeographischer Erkenntnis das Fazit zu ziehen. Auf Grund sicherer Fundortangaben wird der Oologe in den Stand gesetzt, die Eier ohne weiteres den geographisch abgetrennten Formen zuschreiben zu können, auch wenn er sich nicht in der Lage befinden sollte, auf Grund eingehender Untersuchungen an reichem Material, oder wenn es überhaupt unmöglich sein sollte, sie von den Eiern der Stammform 24 unterscheiden zu können. Auf diese Weise aber hilft er wenigstens Bausteine für die Wissenschaft ansammeln, denn „kannst du selber ein Ganzes nicht werden, so schliesse als dienendes Glied immer dem Ganzen dich an!“ Krauses Oologia palaearktica universalis trägt dieser Forderung insofern Rechnung, als sie jedem abgebildeten Gelege genaue Fundortangaben beigibt, und dies ist im E. nicht der letzte Vorzug, der dem Prachtwerke gebührt. Es ist nun keineswegs meine Absicht, in wenigstens nahezu erschöpfender Weise den Nachweis zu führen, wie man auf Grund sicherer Provenienzen sein Material sicher bestimmen oder bestimmten geographischen Formen zuweisen kann, da dies besonders für den Ornithologen als überflüssig erscheinen müsste, der Harterts Palaearktische Formen oder die übrige diesbezügliche Literatur kennt. Acanthopueuste borealis (Blas.) sind in Rücksicht auf Ph. fitis Eier nur dann sicher zu unterscheiden, wenn man sie aus sicherer nordischer Quelle erhält. Die Eier von Muscicapa parva russischer Provenienz unterscheiden sich nach H. Goebel von mitteleuropäischen durch geringere Dimensionen. Die früher mit Lanius algeriensis vereinigten Würger Tenerifas sind Lanius excubitor Koenigi , Hart,, und ebenso haben die dort vor- kommenden Kolkraben nach Hartert mit tingitanus nichts zu tun, sondern bilden eine eigne Form C. corax canariensis Hart, und Kleinschm. Schmitz beschreibt die Eier des Madeirastieglitzes Carduelis carduelis parva (Tsch.) als kleiner und leichter als die der Stammform. Hocke bemerkt betreffs der Eier von Corvus corax aus Spanien, dass sie kleiner und dünnschaliger, auch grünlicher seien als die nordischer Herkunft. Die Eier von Corvus corone aus Cypern werden als auffallend kleiner beschrieben. Eier von Strix uralensis aus Lappland wiegen 4 — 4,5 g, solche aus Ostpreussen nur 3,5 g. H. Hocke klassifiziert die Eier vom Aqaila chrysaetus hinsichtlich der Schönheit ihrer Fleckung einmal in spanische-, nordische- und Dobrudschaeier und meint, das es möglich sei, sie auf Grund dieser und anderer Kenn- zeichen nach ihrer Herkunft zu unterscheiden.*) Tetraogallus Eier sind nach Bamberg der Art nur dann zuzuschreiben, wenn man sichere Provenienzen hat. Unter der Bezeichnung Oceanodroma leucorrhoa bezogenes Material von Madeira gehört der Art Oceanodroma Castro (Hart.) an. H. Hocke beschreibt aus Island und Spitzbergen die Eier von Cygnus Bewickii Yarr. Die beschriebenen Eier aber können dieser Art ♦) Bei Dobrudschaadlern kann es sieb nur um A. imperialis handeln (cf. Dom- browski, Omis Jtomanie pag. 481). Per Verfasser. 25 niemals zugehören, da C. Bew. sicherer Brutvogel nur von Nowaja Semlja ist. Dr. F. Dietrich schon weist 1906 auf die geringeren Dimensionen und Gewichte der Spitzbergischen Som. mollissima Eier hin, und auch Prof. Koenig kommt unter Aufrechterhaltung der Spitzbergischen kleineren und lebhafter orangeschnäbligen Eiderentenform als Som. mollissima borealis (Brehm) zu ähnlichen Resultaten. Obwohl auf Grund grossen Untersuchungsmaterials neuerdings von Prof. A. Koenig angeführt wird, dass die Eier von TJria lomvia (Pall.)* ganz entschieden kleiner sind als Eier von TJria troile (L.) und rar. rhingvia Brünn., empfiehlt es sich, wenn man auf Erwerb angewiesen ist, sie nur aus solchen polaren Gegenden zu nehmen, wo U. troile nicht mehr brütet. Keinesfalls nehme man aus unsicheren Händen Material von Island, wo sie, mit troile gemischt, brütet. Mögen die wenigen Beispiele genügen, die Sammler zu überzeugen, wie wichtig es in vielfacher Hinsicht ist, in seiner Sammlung auf subtile Etikettierung zu achten. Vom Kukuk. Von Gustav Schulz. (Schluss). Da ich tote junge Grasmücken gleich unterhalb des Nestes mit dem Parasiten auffand, nehme ich an, dass nur dieser allein seine Stief- geschwister über Bord wirft und nicht das alte Kukuksweibchen, welches nach mancher Ansicht genau zur Ausschlüpfzeit zu diesem Zweck noch einmal erscheinen soll. Dieses würde dann jedenfalls die Jungen mehr oder weniger weit beiseite schleudern. Uebrigens mag der alte Kukuk auch noch mal das Nest besuchen, fand ich doch schon im dichten Brombeergebüsch eine Kukuksfeder an den Dornen gleich am Nest, wo ich 14 Tage vorher das Gelege mit Kukuksei nahm. Es befand sich hier nur ein Nestei bei, doch legte die Grasmücke den Rest von 2 Eiern trotz der Entnahme nach und sass fest darauf. Wiederum nach einigen Tagen fand ich wenige Schritt entfernt ein neues noch leeres Grasmücken- nest, dass später neben 3 Eiern im gleichen Typ, eins aber mit dünner Schale, welches zerbrach, ein frisches Kukuksei von einem anderen Weib- chen enthielt, von dem ich im Vorjahr schon mit einem seiner besonders schönen Eier in diesem selben Busch erfreut wurde. Dieser zweite Kukuk kann auch bei der Nestersuche jene Feder an dem ersten Nest zurückgelassen haben. Je 2 Kukukseier von denselben 2 Weibchen fand ich schon in Entfernungen von einigen tausend Schritten als Beweis von der ziemlichen Ausdehnung des Brutreviers. 26 Ein hochbebrütetes aber verlassenes Kukuksei entdeckte ich ohne Nesteier bei S hortensis und ganz in der Nähe ein frisches bei 3 Eiern dieser Art. Ueberraschend ist die Aelmlichkeit der Eier eines und desselben Weibchens, auch wenn sie aus verschiedenen Jahren stammen, wie ich deren doppelt und dreifach von 5 Weibchen besitze. Auch diejenigen von der Grasmücke sind bedeutend grösser wie die Nesteier, mit denen sie an der Färbung nur eine flüchtige oder garkeine Aelmlichkeit zeigen. Das harte Korn, deutlich beim Anbohren erkennbar, die feinen scharf abstechenden Pünktchen, wie Fliegenschmutz aussehend, charakterisieren das Kukuksei als solches. Meine Eier sind bläulich - grünlich - grauweiss, in meist rundlicher, aber auch länglicher Form, mehr oder wenig in schwer zu beschreibender, ziemlich verworrener Weise gefleckt. Nur die 3 Eier desselben Weibchens, alle beim Teichrohrsänger gefunden, sind ziemlich einfarbig gelbgrünlich und ähneln bis auf die bedeutendere Grösse sehr denen vom Schilfrohr- sänger, welche bekanntlich wieder mit der vorigen Art nicht die geringste Aelmlichkeit auf weisen. Eins dieser Kukukseier fand ich neben einem Ei, wenige Tage vor- her enthielt es zwei Stück. Das zweite lag einsam im Nest, wenn auch ganz frisch und nur 1 m daneben in einem ganz nach gleichem Typ gebauten Nest die Teichrohrsängereier. Wahrscheinlich hat der Kukuk bei der Eiablage das einzige Bohrsängerei entfernt und daher die Eltern zum schleunigen Bau eines neuen Nestes unmittelbar daneben veranlasst. Das dritte noch frische Kukuksei lag ebenfalls einsam im Nest, welches bei späterem Besuch noch keine Nesteier enthielt. Bekanntlich sollen s/4 aller Kukukseier nicht zur Ausbildung ge- langen, was sehr wahrscheinlich ist wenn man die Zahl der Eier be- rücksichtigt, welche von den keineswegs über solche Beglückung erfreuten Nesteigentümern verlassen werden. Ferner werden Eier und Junge des Kukuks naturgemäss denselben Gefahren ausgesetzt sein wie die Brut der kleinen Zieheltern. Mehrere der von mir aufgefundenen Jungen waren schon beim nächsten Besuch verschwunden. Anderseits beobachtete ich auch einige Junge bis zum völligen Ausfliegen, welches im Alter von 3 Wochen geschieht. Der soweit gediehene Vogel zeigt sich gegen die störende Menschenhand ganz energisch und bissig. Kaum ausgebrütet, ist er schon an der dunkleren Fleischfarbe und besonders dem viel dickeren Kopfe neben den Stiefgeschwistern zu erkennen. 27 Mitteilungen. Eier von schweizerischen Steinadlern. In der Besprechung eines von mir über den Adlerbestand in der Schweiz verfassten Artikels schreibt der Herausgeber dieser Zeitschrift*): „Trotzdem die Erbeutung von Eiern nicht gemeldet wird, dürfen wir immerhin mit Recht vermuten, dass sicherlich auch hierin einige Zahlen hinzutreten. u Dazu ist zu bemerken, dass die Erbeutung von Adlereiern in der Schweiz sicher keine Rolle spielt. Sie darf gleich Null geschätzt werden. In den Sammlungen werden schweizerische Adlereier höchst selten anzutreffen sein. Ich kenne mehrere grosse inländische Sammlungen (auch Museen), die keine Adlereier schweizerischer Herkunft besitzen. Neben vielen anderen Gründen wird der hauptsächlichste derjenige sein, dass der Beginn der Brutzeit des Steina. Ilers (nur von diesem ist hier die Rede) bei uns in eine Zeit fällt, wo noch viel Schnee im Ge- birge liegt und daher das Erreichen der Horste mit ganz erheblichen Gefahren (Lawinen usw.) verbunden ist, die dann später, wenn die Jungen ausgeschlüpft und beinahe erwachsen sind, wegfallen. Es darf eben nicht vergessen werden, dass der Steinadler nur noch in ganz unwirt- lichen Teilen des Landes horsten kann. Bern. Alb. Hess. Eierräuber. Inbetreff der Anfrage des Herrn Dr. von Boxberger in No. 1, 1913 über Eierräuber möchte ich mitteilen, dass es sich meines Erachtens um das Grosse Wiesel (Hermelin) handeln muss, wenn tat- sächlich keine Krähen oder Ratten in Frage kommen. Das Grosse Wiesel geht keineswegs immer so sorgfältig vor beim Austrinken von Eiern, wie vielfach behauptet wird und beschädigt sie oft sehr stark. Dass das genannte Raubtier in der fraglichen Gegend so häufig ist, finde ich etwas auffallend. Dasselbe dürfte doch den jungen Fasanen und auch den alten höchst gefährlich sein. Wie ich selbst festgestellt habe, reisst sogar das Kleine Wiesel grosse Hühner. Viel- leicht trägt gerade der gute Fasanenbestand die Schuld an der grossen Zahl des Hermelins. Den Igel halte ich in dieser Angelegenheit für unschuldig. Es ist nicht abzustreiten, dass er kleinere Eier von Bodenbrütern, z. B. von Lerchen gerne frisst. Dies geschieht aber stets an Ort und Stelle, nach meinen Erfahrungen. Also findet ein Verschleppen nicht statt. Mit grösseren Eiern, z. B. Hühnereiern, weiss er in der Regel nichts anzufangen. Gerade das Zerstreuen der geplünderten Gelege scheint mir dafür zu sprechen, dass es sich um das Hermelin und nicht um den Igel in den gemeldeten Fällen handelt. *) No. 9/10, 1912, S. 147 der „Z. f. 0. u. 0.“ 28 Weitere arge Brutzerstörer, die in der geschilderten Weise Vor- gehen, sind die Batten. Könnten diese etwa in Frage kommen? Bern. Alb. Hess. Anfrage. Gelegentlich einer Vereinssitzung wurde seitens eines Mitgliedes behauptet, dass L. collurio ausgenommen, für 1913 kein Brüten der 3 anderen deutschen Würger zu konstatieren sei. Trotz des Einwandes, dass dies für L. excubitor gewiss auf keinen Fall zutreffen dürfte, heharrte man auf der Meinung mit der Begründung, dass alle diesbezüglichen Erkundigungen resp. Inaugenscheinnahmen ein negatives Resultat er- geben hätten. Der Unterzeichnete bittet nun diejenigen Herren herzlich, denen ein Brüten von L. excubitor *), minor oder rufus bekannt geworden ist, dies freundlich hier veröffentlichen oder es mir direkt selbst mitteilen zu wollen. Die „Z. f. 0. u. 0.“ wird hierzu gern ihre Spalten öffnen. Leipzig -R., Oststr. 56. Bich. Schlegel. Literatur. ( Bltjt© f Damit es möglich ist eine schnelle und umfangreiche Literatur-Besprechung * • zu erzielen, werden die Herren Autoren und Verleger gebeten, über alle neu erscheinenden Werke rechtzeitig Mitteilung zu machen und von Aufsätzen in weniger verbreiteten Zeitschriften Sonderabzüge zu schicken. W. Rüdiger.) Ardea. Tydschrift der Nederlandsche Ornithologische Vereeniging. Onder Redactie van: Dr. L. F. de Beaufort, A. A. van Pelt Rechner en Dr. E. D. van Oort.- Leiden (E. J. Brill), Lex. 8, I. 1912, Hefte 1-4; II. 1913, Heft 1. Die niederländische Ornithologische Vereinigung gründete im vergangenen Jahre ein eigenes Fachorgan „Ardea“. Die bis jetzt erschienenen Hefte weisen reichen Inhalt auf. Der Abonnementsbetrag beträgt für das Jahr 5,20 Fr. W. B. Ornithologisclies Jahrbuch. XXIII. Jahrg., Heft 5, 6. September-Dezember 1912. Ausgegeben am 28. 12. 1912. C. Lindner: Ornithologische Beobachtungen aufHiddensöe im Mai und Juni 1912. 0. von Wettstein: Die Ornis des Gschnitztales bei Steinach am Brenner, Tirol. B. Placzek: Aviariae variae. Biol. Nachträge und Anregungen. A. M intus: Ueber den Tannenhäher 1911/12 im Wiener Becken. J. Noggler: An- kunfts- und Abzugsdaten aus Mariahof 1911. V. Ritter von Tschusi zu Schmid- h offen: Ueber palaearktische Formen XVI. R. von Dombrowski: Aus Rumänien. Et. von Thanner: Von den Kanaren. A. Hess: Erscheinen des Mönchs- oder Kutten- geier in der Schweiz. 0. Koller: Weisse Bekassine. — Literatur, Schriftenschau und Nachrichten bilden den Schluss. _____ W. R. J. Thienemann. Sonderabdruck aus: Reickenow's Ornith. Monatsberichten. Märzheft 1913. 1. Zug der Waldschnepfe. 2. Vorkommen der gabelschwänzigen Sturmschwalbe, Hydrobates leucorhous. 3. Ankunft der Feldlerchen. W. B. *) Soeben teilt mir G. Schulz, Neustadt, Dosse mit, dass er von einem Forst- beamten am 4. Mai 1913 ein L- excubitor zu 7 erhalten hat. W. R. 29 J. Tliicneinaun. Sonderabdruck aus Nr. 51, Bd. 60 der Deutschen Jäger- Zeitung-, Neudamm. Beringung einer Waldschnepfe durch den Jägermeister W. von Dietz auf der kaiserlichen Jagd Gatschina bei St. Petersburg im Juli 1911. Erlegung dieses Vogels im darauffolgeuden Dezember im Departement Gers in Südfrankreich. Eine, am 21. Juli 1912 mit Bing 4618 von demselben Herrn ebenfalls in Gat- schina gezeichnete Waldschnepfe wurde im Dezember 1912 bei Visignano, Istrien. Küstenland erbeutet. Es sind demnach die in ein und demselben Revier erbrüteten jungen Waldschnepfen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ganz verschiedene Strassen gezogen, einmal westlich, einmal östlich an den Alpen vorbei. Herr Professor Dr. J. Thienemann schliesst seine interessante Arbeit mit nach- stehenden beachtenswerten Worten: So möchte ich mich auch jetzt wieder mit einem warmen, eindringlichen Aufrufe an die Jägerwelt wenden, doch ja während der bevorstehenden Schnepfenbrutzeit immer einige passende Fussringe, die kostenlos und portofrei geliefert werden, in der Tasche zu tragen, um sie bei sich bietender Gelegenheit verwenden zu können Der Herr Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten hat in Anerkennung der Wichtigkeit des Ringexperimentes auch für die Jagdzoologie die Oberförstereien Preussens ange- wiesen, von der Vogelwarte Rossitten durch Vermittlung des Herrn Rittmeisters von Lucanus in Berlin Fussringe zu beziehen. Möchte doch die Waldschnepfe bei dieser allgemeinen Beringung nicht zu kurz kommen ! Ich ergreife gern die Gelegenheit, den Herren von der grünen Farbe für alle Bemühungen schon jetzt im Namen der Wissen- schaft gebührenden Dank abzustatten und meine Bitte um Bezug von Ringen auch auf die Privatjäger auszudehnen. Eine Waldschnepfenberingung im grossen Massstabe müsste in die Wege geleitet werden. Es wäre nach den vorliegenden günstigen Er- fahrungen eine Unterlassungssünde, wenn es nicht geschähe. Wohlan ihr Jäger, helft mit an der Erforschung der Naturgeschichte eines Vogels, den ihr alle so gern habt, und der euch schon so viele genussreiche Stunden bereitet hat !“ — Wir können dieses Unternehmen nur mit unseren besten Wünschen begleiten. TV. R. J. Thienemaim. Sonderabdruck aus: St. Hubertus, Cöthen, Anh. No. 11, vom 14. März 1913. Durch Zahlenangaben wird der ungeahnt schnelle Aufschwung des Ringexperimentes der Vogelwarte Rossitten bewiesen. TV. R. Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen. Ich bitte dieserhalb davon reichen Gebrauch machen zu wollen. TV. Rüdiger.) Suche einzutausclien bezw. zu kaufen: Falco peregrinus, subbuteo, Pandion haliaetus, Aquila pomarina, Milvus regalis et ater, alle Eulen mit Ausnahme von Strix aluco und otus, Ciconia nigra, Grus communis, alle Taucher mit Ausnahme von P. cristatus, Mergus nierganser, scrrator, albellus, alle Enten mit Ausnahme von A. boschas und F. cristatus, Rohrsänger, Muscicapa parva, Erithacus phoenicurus, Regulus , Cuculus canorus falls Färbung nicht ganz gewöhnlich, Grasmücken mit Ausnahme von hortensis, Pyrrhula, Carduelis carduelis, Serinus hortulanus, Cocco- thraustes coccothraustes, Sitta europaea, Lanius Arten. Offerten erbeten unter H. M. mit Rückmarke an den Herausgeber dieser Zeitschrift. 30 Abnormitäten aller Art, Spar- oder Doppeleier, gute Varietäten, Deformationen etc., palaearktischer Vögel, möglichst in Gelegen, mit Datum und Fundort, kauft Frankfurt a. M-, Bockenheimerlandstr. 118. Ferd. Haag. 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In Russland wurde eine „ornithologische Zentrale“, welche sich nachfolgende Ziele gesteckt hat, gegründet : Förderung der ornithologischen Wissenschaft, Erforschung des Vogelzuges durch Ringversuche, Förderung des praktischen und gesetzlichen Vogelschutzes auf wissenschaftlicher Grundlage, Ausarbeitung entsprechender Gesetzentwürfe, Aufklärung der Bevölkerung durch billige, gemeinverständliche Schriften, Anlage einer Fabrik zur Herstellung künstlicher Nisthöhlen und sonstiger Vogelschutz- gerätschaften nach dem Systeme des Freiherrn von Berlepsch. Die Vogelringe werden folgende Aufschrift in lateinischen Buchstaben tragen: „Moskwa Nr. . . , Ornith. Komitee“. Das Präsidium übernahm Herr D. M. Rossinsky, Moskau, Mjasnitzkaja 45, Quart 69. W. R. Probenummern der „Z. f. 0. u. 0.“ stehen jederzeit kostenlos zur Verfügung, und bitte ich um Angabe von Adressen, wohin ich solche Nummern schicken könnte. W. 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ZEITSCHRIFT n, OOLOGIE UND ORNITHOLOGIE Herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arnswalde, Neumark. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs 5 Mark, nach den andern Ländern des Weltpostvereins 7 Frcs. pränumerando portofrei. Der Jahrgang läuft vom 1. Januar bis 81. Dezember. Bestellungen und Zahlungen sind an W. Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark, au richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuaahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 8 Mark. No. 3/4. MÄRZ/APRiL 1913. XXIII. Jahrg. (Ausgegeben am 15. Juli 1913.) Iulialt: Oologia Neerlandica von A. A. van Pelt Lechner. Besprochen von M. Schönwetter. — Oologische Tagebuchnotizen aus Jerusalem. P. Ernst Schmitz. — Auffallende Amselnester. Alexander Bau. — Vom Nest der Schwarzamsel. Alb. Hess. — Fremde Eier im Nest. A. Krebs. — Aus Mecklenburg. Reuter. — Seemann. — Zugvögelankunft. Wels. — Tauschverbindungen. — Anzeigen. — Beilage: Eiertafel aus dem Werk Oologia Neerlandica. Oologia Neerlandica von A. A. van Pelt Lechner. Besprochen von M. Schön wetter- Gotha. Die Eier der in den Niederlanden brütenden Vögel behandelt dieses reich ausgestattete, vornehme Werk, welches bei Martinus Nijhoff in s’Gravenhage erschien und auf das in dieser Zeitschrift bereits kurz hingewiesen wurde. Aber bei des Werkes Eigenart, die hauptsächlich in dem besonderen Eingehen auf die Ergebnisse mikroskopischer und chemischer Schalen- untersuchungen besteht, ist wohl eine ausführlichere Besprechung am Platze. Lose Tafeln, die nicht gebunden, sondern in Mappen aufbewahrt sein wollen, zeigen jede einzelne Abbildung in passe-partout als Rahmen aufgeklebt, sehr elegant. Die Abbildungen sind auf photographischem Wege unmittelbar nach Eiern aus der Sammlung des Verfassers mittels Dreifarbendruck ge- wonnen, also ohne Zwischenschaltung der Hand des Malers. Meines Erachtens das einzig richtige Verfahren für die bildliche Darstellung von Gegenständen, bei welchen nicht eine künstlerische Wirkung, sondern einzig und allein Naturtreue gefordert wird. Diese ist denn auch in ganz erstaunlichem Masse erreicht, mitbewirkt durch Benutzung eines jedem Ei angepassten, also verschiedenfarbigen Hintergrundes. Da, wo der nur mattglänzende Ton des Papiers dem der Oberfläche der Eier entspricht, und diese nicht sehr klein sind, kann man geradezu sagen, 34 dass diese Abbildungen das Ideal solcher darstellen. So sind wohl z. B. diejenigen von Platalea , Coturnix, Tetrao und Vanellus neben vielen anderen überhaupt nicht mehr zu übertreffen. Die Abbildungen mancher kleiner Eier wollen aus angemessener Entfernung betrachtet sein, was ja schliesslich für jede beliebige Ab- bildung überhaupt gilt, will der Beschauer das Gebotene voll auskosten. Ganz in der Nähe gesehen ist das Bild etwas unruhig und löst sich wenigstens für ein sehr empfindliches oder bewaffnetes Auge in Punkte auf, wie dies das technische Verfahren bedingt. Es ist ganz erstaunlich, welch feine Abtönung der Farben in fast unendlich vielen Schattierungen lediglich durch diesen „Pointillismus“ in nur 3 Farben möglich ist. Alle die verschiedenartigsten Pernis, Tinnunculus, Tetrao, die bunten Mannigfaltigkeiten von Anthus trivialis und dem anderen schönen Klein- zeug, alles mit denselben schwarzen, roten und gelben Punkten erzeugt. Wenn es gelänge, die Punkte noch winziger zu gestalten, und den Glanzgrad des Papiers dem des Eies jeweilig genau anzupassen, so wäre auch für die kleinen Eierbilder (und viele ähnliche Zwecke) das Ideal überhaupt erreicht, nämlich die vollendete Vortäuschung des Objekts selbst. Aber auch der hier bereits erreichte Grad der Vollkommenheit erheischt wirklich Bewunderung. Auf keiner Tafel ist mehr als eine Art dargestellt ; manchen Arten sind 2 und 3 Tafeln gewidmet mit meist je 4 Bildern. Eine einzige Tafel befremdet mich etwas, No. 44 Aegithalos caudatus europaeus (Hermann). Solche fast gleichmässig verteüte, scharf abgesetzte rote Punkte als Zeichnung sah ich noch nicht. Bei Pyrrhula und Ardea cinerea ist das Grün etwas giftig ausgefallen. Auf eine Seite beschränkt, ist der Text jeder Tafel gegenüber- gestellt. Schema: Farbe der Schalenoberfläche, Farbe der Flecken, Durchschnittsmasse für Länge und Breite, mittleres Gewicht der Schale, Angaben betr. Schalentextur, Form des Eies, Nest, Neststand, Eierzahl im Gelege, Brutzeit, Brutdauer und öfters recht interessante Anmerkungen. Aus den Literaturhinweisen zu schliessen, ist stattliches Material berücksichtigt worden. Die Angaben für die mittleren Masse und Gewichte der Eier stimmen zuweilen auffallend genau mit den Angaben in Dr. Rey’s Werk überein. Sind sie unabhängig ermittelt, so ergäbe das ein schönes Beispiel für das Gesetz der grossen Zahl, durch welches sich uns auf statistischem Wege schon so manche verblüffende Regel- mässigkeit offenbarte. *) *) Die Zahlenwerte ermittelte van Pelt Lechner fast ausschliesslich allein, solche von sehr seltenen Arten sind auch den Werken Friderich - Bau, Rey und The Ibis ent- nommen worden. W. R. 35 Den Tafeltexten gehen bei vielen Familien einleitende Ausführungen allgemeiner Natur voraus, wobei van Pelt Lechner nach eigenen und anderen Untersuchungen auch Dinge berührt, die in anderen Eierwerken kaum gestreift wurden und daher wohl den meisten Eiersammlern weniger bekannt sind, so viel Interessantes sie auch bieten. Da sich v. P. L. bei seinen Ausführungen doch wohl an einen weiteren Interessentenkreis wendet, wäre meines Erachtens als Einleitung eine kleine Erläuterung und eine einheitliche Benennung der öfters besprochenen einzelnen Schichten, aus denen sich die Eischale zusammen- setzt, empfehlenswert gewesen. In R. Blasius’ Dissertation (Leipzig 1867) und Dr. H. Wickmann’s Arbeit über „Die Entstehung der Färbung der Vogeleier“ (Münster i. W. 1893), welch letztere v. P. L. auffallenderweise nicht citirt*), ist neben einer solchen Erläuterung auch manches andere Interessante zu finden, was zum Verständnis des Aufbaues und der Färbung der Eier nötig ist. Es sind an der Eischale zu unterscheiden 1. die Schalenhaut, 2. die Kalkschale und 3. das Oberhäutchen. Erstere immer weiss, von filzigem, papierartigem Gefüge und fast ausschliesslich organischen Ursprungs interessiert uns hier weniger. Die Kalkschale ist aus 2 Hauptteilen gebildet; der nach dem Eiinnern zu gelegene Teil wird „Mamillen- schicht“ genannt. Sie setzt sich zusammen aus winzigen brustwarzen- förmigen, um einen organischen Kern gelagerten kleinen Kalkkegeln, mit der Spitze nach innen; man sieht sie mikroskopisch in Dünnschliffen, wie sie u. a. von v. Nathusius und R. Blasius abgebildet wurden. Zwischen den einzelnen Mamillen zeigen sich grössere Hohlräume. Ausser diesem Namen führt diese Schicht bei v. P. L. auch noch den: „innere oder fundamentale Kalkschicht“ und auch „Lage I“. Der andere Teil ist die „zusammenhängende Kalkschicht“, von v. P. L. auch „äusserste Kalk- schicht“ oder „Lage II“ genannt. Sie lagert als kristallinische Schicht, die selbst wieder aus mehreren Lagen besteht, auf den zusammen- geflossenen Mamillengrundflächen, oft ganz scharf von diesen getrennt, was man besonders deutlich erkennt, wenn zwischen beiden stellenweise Pigment abgelagert ist. Tiefer als an dieser Stelle kommt solches nicht vor, indem die Mamillen nur entweder weiss, oder durch eine dünne Farbstofflösung gleichmässig durch und durch gefärbt sind. Diese fast strukturlose Schicht (Lage II) scheint durch Anschiessen von Kalk- kristallen zu enstehen, und wird von Landois „Schwammschicht“ genannt, während man diesen Namen gewöhnlich der ganz oberflächlich zuletzt noch aufgetragenen Kalkkruste z. B. bei Phoenicopterus, Phalacrocorax u. a. beilegt (z. B. Marschall, Bau der Vögel S. 404). Solche Mehr- deutigkeiten der Bezeichnung erschweren leider einen klaren Einblick. *) Auch hierüber wird die „Z. f. 0. u. 0.“ demnächst etwas bringen. W. B. 36 Während im Wesentlichen die Mamillenschicht die Schalenfarbe im durchscheinenden Licht bedingt, ist die zusammenhängende Kalkschicht Träger der Grundfarbe und des Fleckenpigments. Solches findet sich in der zusammenhängenden Kalkschicht II in verschiedenen Tiefen. Die ganz tief liegenden Flecken sind äusseilich überhaupt nicht zu sehen, die in höheren Lagen erscheinen grau -violett (sog. Unterflecken), die obersten sind meist braun. (Nur bei wenig Arten ist die ganze Kalkschale durch und durch gefärbt, z. B. bei den süd- amerikanischen Crotophciga, wenn man nicht den weissen Eifarbstoif Dr. Wickmanns gelten lassen will.) Das Oberhäutchen schliesslich, welches wohl nur bei glanzlosen Eiern ganz fehlt oder schwer nachzuweisen ist, auffallend aber sich zeigt bei vielen Hühnerarten z. B. Tetrao, Coturnix, bewirkt teils blos den Glanz der Eischale, teils ist es alleiniger Träger der Färbung und zwar, wie mir scheint, bei mehr Arten als manchmal angenommen wird. Nach v. P. L. ist es eine dünne glutinöse Schleim Schicht und wird von ihm als „Lage III“ oder „Oberhaut“ des öfteren in den Kreis seiner Betrachtungen gezogen. (Unter Turdidae nummeriert v. P. L. die Schichten umgekehrt). Aus dem Gesagten dürfte erhellen, dass auch der Begriff „Grund- farbe“ mehrdeutig ist, da verschiedene Schichten als „Grund“ in Frage kommen. Man wird aber immer diejenige meinen, welche sich dem Auge unmittelbar darbietet, einerlei ob Träger der Farbe die zusammen- hängende Kalkschicht II oder die Oberhaut ist. v. P. L. macht unter Falconidcte aufmerksam auf Widersprüche in dieser Hinsicht, indem er schreibt: „Dr. E. Hartert., der die Falconidcie „einteilt nach der gelben oder grünen Grundfarbe, stellte damit den „Charakter einer bestimmten Schalenschicht bei einer der Unterfamilien „in Gegensatz zu einer anderen Schicht der übrigen Genera; nämlich „die durch Oorliodein nur äusserst oberflächlich gefärbte Lage II bei „ Falco und Cerchneis gegenüber der mit Oocyan vermengten und dadurch „grün gefärbten Lage I bei Accipitrincie, Buteo und Perms.“ Dr. Baldamus (J. f. 0. 1860 S. 359 pp.) in seiner Kritik von Des Murs, spricht von „gelbrötlich weisse Färbung der Schalenmasse „bei den echten Falken und beurteilte also die Farbe der Schalenmasse „nach der düunen Pigmentbedeckung, die doch über Schicht II liegt. „Hingegen Des Murs, indem dieser Oologe bei allen Rapaces diurni „die Eischale schwach bläulich weiss nennt, die Schalenmasse beurteilt „nach Lage II, ohne die soeben erwähnte Oorhodein- Bedeckung zu be- achten, beides kommt mir nicht richtig vor.“ Daselbst befindet sich auch eine kritische Anmerkung v. P. L‘s über die Farbe im durchscheinenden Licht: „Key scheidet meines 37 — „Erachtens aus verkehrten Gründen die Genera Pandion und Pernis „oologisch von einander ab, indem bei beiden die Schicht I durch Oocyan „grüngefärbt ist, aber bei Pandion erstens die Oberflächenfarbe der „Schicht II fehlt oder nur angedeutet ist, und zweitens die Fleckung „niemals so dicht ist als bei Pernis ; daher bleibt bei Pandion das Oocyan „der Schicht I bei durchfallendem Licht besser sichtbar.“ Wenngleich v. P. L. an sich zweifellos recht hat, wird das der praktischen Bedeutung des Vorgehens von Dr. Rey und Dr. Hartert kaum Abbruch tun. Unter Voransetzung des Namens der betreffenden Familie mögen hier noch einige andere interessante Angaben v. P. Lechner’s folgen: Corvidae : Neben dem weitverbreiteten blauen Farbstoff Oocj^an kommt bei den Kräheneiern nach Krukenberg noch ein besonderer grüner — Biliprasin — in der Grundfarbe vor. Fehlt letzteres, so hat man die bekannten cyanitischen Eier vor sich. Laniidae : Die Frage, ob die erythritischen Eier vom Lebensalter der Weibchen, der Nahrung, besonders günstigem Körperzustand und a. m. abhängen, ist immer noch nicht geklärt, v. P. L. verneint sie und nimmt nach Latter, Biometrika wie für Cuculus canorus , auch hier an, dass „die collurio- Individuen zu oologisch differenzierten Stämmen ge- hören, deren jeder seinen eigenen Ei- Typus hat“. Panurus biarmicus : Graue Pigmentpünktchen, welche nach Thiene- mann in den unteren Schalenschichten liegen sollen, fand v. P. L. nicht. Die Granulation (Körnelung) der Schale ist eine ganz andere als bei den Paridae. (Meines Erachtens muss es dem Oologen und Nidologen un- verständlich sein, wie Panurus früher unter die Paridae geraten konnte.) v. P. L. hält die Panwms-Pigmentierung für eine sehr ursprüngliche, wie er sie bei anderen Arten z. B. Corvidae , Falconidae, einigen Passeres nur in den tiefen Lagen fand, und die nur ausnahmsweise äusserlich sichtbar werden, nämlich wenn einmal weniger Kalkalbuminatschichten abgesetzt wurden. Sylviidae : Hier steht Hypolais sowohl hinsichtlich der Schalentextur als auch durch die aussergewöhnliche Grundfarbe ganz selbständig da. Die gleichmässig rosarote Färbung geht nach v. P. L. (im Gegensatz zu Tienemann’s Angabe) nicht durch die ganze Eischale bis auf die Schalenhaut, sondern findet sich nur in der obersten Kalkschicht. In der unteren rein weissen Schicht finden sich nur äusserst feine rote Stippen. Durch viel feinere Granulation der Schale unterscheidet sich nach v. P. L. Hypolais von allen anderen Arten der Familie; nach meiner Ansicht ist aber eher das Gegenteil der Fall. Als ich daraufhin eine Anzahl Eifragmente betrachtete, fand ich übrigens die merkwürdige 38 Erscheinung, dass bei einem fast ungedeckten aber normal grundierten Hypolaisei zwischen den beiden Hauptkalkschichten eine deutlich er- kennbare gleichförmige Schicht dunkel rotbraunen Pigments lagert, von der man äusserlich natürlich nichts sieht. Offenbar erklärt sich dies durch eine vorzeitige Ablagerung des normalerweise die Fleckung er- zeugenden Farbstoffe*. Bei Phylloscopus sibilatrix gibt v. P. L. als gutes Kennzeichen der Art an, dass die spitze Schalenhälfte ebenso dicht gefleckt ist, als wie der basale Teil. In dieser Allgemeinheit trifft das aber meines Erachtens bei sibilatrix nicht zu. Viel mehr ist das der Fall bei dem dichtgefleckten Typus der trochilus- Eier, wie Abbildung d dies sehr schön zeigt. Abbildung c von trochilus stimmt überein mit den in Dr. Rey’s Eierwerk (S. 210) erwähnten abweichenden Eiern aus Lappland und Finnland, charakterisiert durch „Brandflecken“- artige Zeichnung. Die gibt es also auch in Holland. Turdidae: Hier kommen cyanitische Eier dadurch zustande, dass die pigmentierte äussere Kalkschicht fehlt, wobei dann die durch Oocyan grünlich-blau gefärbte innere Kalkschicht hervortritt. Ist die Oberschicht zwar vorhanden, fehlt ihr aber das Pigment, so hat mau leucitische Eier, die aber bei den Turdidae sehr selten sind. Ein solches Ei ist ab- gebildet im Cat. of the birdseggs in the Brit. Mus., Band IV, Fig. 1 auf Tafel 8. v. P. L. wünscht übrigens an verschiedenen Stellen die Bezeichnung „Varietät“ vermieden zu sehen für eigenartig gezeichnete Eier z. B. für Dr. Bey’s Muscicapa - Ei mit der braunen Kappe; er spricht auch die roten, grünen, bräunlichen L. collurio Eier nicht als „Varietäten“ an, sondern als „Typen“. Der Ansicht, dass sich die Schwarzamsel neuerdings zum Höhlen- brüter umwandelt, weil man sie oft auf Fenstergesimsen, Fliegen- schnäpperbrettchen und ähnlichen Plätzen brütend findet, wird eiitgegen- gestellt, dass umgekehrt manche aus dem Vorkommen ungefleckter oder gar leucitischer Eier und aus dem Berichte alter Ornithologen und Vogel- steller über das Brüten der Amsel in Felsspalten und hohlen Bäumen schlussfolgern, sie sei früher mehr als heute Höhlenbrüter gewesen. Darüber wird man wohl zwecklos streiten. Hirundinidae: Erwähnt werden schwach gefleckte Eier von Helichon arbica aus Oberhessen, Südengland und Sylt, bei denen es sich um wirkliche Pigmentierung handeln soll, nicht wie meist in solchen Fällen um Exkremente von Nestparasiten und dergleichen. Cuculus canorus: Erwähnt wird die Link’sche Hypothese über die auffallende Festigkeit und das hohe spezifische Gewicht der Kukukseier, wobei diese Eigenschaften als Folge davon angesehen werden, dass sich 39 bei der Schalenbildung die einzelnen Kalkkristallchen dichter aneinander schlossen als bei anderen Eiern. Das ist aber meines Erachtens keine Erklärung sondern nur eine Umschreibung der Begriffe „Festigkeit“ und „höheres spezifisches Gewicht“ . Einleuchtender ist wohl die gleich- falls gegebene Hypothese von Capek, wonach die Kukukseier früher bedeutend grösser waren. Die Eier verkleinerten sich, aber das Quantum der Kalkmasse ist verhältnismässig gross geblieben (Ornithol. Jahrbuch 1896). Dr. Rey’s Ansicht, dass C. canorus etwa 20 Eier jährlich erzeugt, wird von v. P. L. nicht geteilt, unter Hinweis auf eigene Beobachtungen und diejenigen von Schlegel (1831!) und Link (1903), welch letzterer höchstens 8 Stück zugesteht. Allerdings sollen andere Wahrnehmungen wieder mehr für Dr. Rey sprechen, und daher die Frage noch offen sein.*) Nicht erwähnt ist, dass ausgezeichnete Feldoologen (v. Krüger - Veithusen) sich bekanntlich schon vor langer Zeit für 12—17 Eier aus- gesprochen haben, v. Treskow ebenso erst neuerdings wieder für 18 Eier. (Internat. Ornithologenkongress Berlin 1910). Link ist der Ansicht, dass Dr. Rey irrtümlich viele Eier einem einzigen Weibchen zuschreibt, die in Wirklichkeit von verschiedenen desselben Brutreviers stammen, welche ihrerseits ganz gleiche Eier legen. Die holländischen Brutpfleger des Kukuks sind bereits auf S. 146, Jahrgang 1912 dieser Zeitschrift angegeben. Nach v. P. L. schlüpft der junge Kukuk schon nach 11 tägiger Bebrütung aus. Upupidae: Eine wörtliche Uebersetzung der v. P. L.’schen Aus- führungen von T. Swart findet sich auf S. 52/53, Jahrgang 1912 dieser Zeitschrift. AVas da über das als „Schleier“ bezeiclmete feine Kalk- liäutchen als besonderes Charakteristikum gesagt wird, ist mir bei Upupci noch nicht so stark aufgefallen. Viel deutlicher sieht man aber solche Schleier bei der Wachtel, manchen braunen Haushuhneiern, besonders aber bei den meisten afrikanischen Francolinus- Arten u. a. m. und die ausgesprochen violettgrau gezeichneten Eier z. B. vom Truthuhn und manchen Falkenarten (z. B. nicht gar selten bei barbarus, saker und eleonorae ) verdanken ihre absonderliche Erscheinung wohl nichts anderem als einem solchen „Schleier“. Bubonidae und Strigidae: Wie schon in Dr. Rey’s Eierwerk (S. 54) wird als Kennzeichen der Schalentextur dieser Arten die feine gleich- massige Granulation bezeichnet. Ich glaube, damit ist nicht viel anzu- *) Ich fand häufiger von ein und demselben Kukuksweibchen 15 Eier im Jahr cfr. No. 5, XII. Jahrg., pag. 72, hier also Weibchen Nr. 1 = 11 Eier, Weibchen Nr. 3 = 10 Eier, (eins noch nach der Veröffentlichung.) W. R. 40 fangen. Eine solche wird doch auch von ganz anderen Arten gemeldet {Hypolais, Lullula, Alcedo , Pernis, Buteo u. a.). Die Eier der Tauben, von denen man etwa Euleneier zu unter- scheiden hätte, sind gleichfalls fein und gleiclnnässig granulirt. Hier wird offenbar für die feineren, aber doch noch wahrnehmbaren Unter- schiede die Unzulänglichkeit der Sprache Ereignis. Vielleicht gelingt es einmal, die Textur mikrophotographisch zum Ausdruck zu bringen. Was den auch von v. P. L. erwähnten Fall des gefleckten Bubo- Eies von Dr. Rey betrifft, das an Milvus anklingt, so handelt es sich m. E. lediglich um ein wirkliches Milvus- Ei, das sich einzig und allein durch die gelbliche Farbe im durchscheinenden Licht, aber nicht durch Form und Farbe von einem normalen Milvus- Ei unterscheidet. Es liegt einfach eine Verwechselung vor. Ich habe diese Ansicht schon vor Jahren dem lieben alten Rey gegenüber verfochten, der sie auch nicht entkträftete, sondern sich nur stützte auf Durchscheinen in Gelb statt in Grün. Diese Abweichung findet man aber bekanntlich auch sonst, z. ß. bei Vultur, Eianus, Platalea u. a. Ich besitze z. B. ein sehr schön grün durchscheinendes Gelege von Phoenicopterus roseus, für den Rey aber „hellgelblichweiss“ angibt. Das Bubo- Ei ist durch meine Hände in den Besitz von Herrn Professor König-Bonn übergegangen, der es auch nicht für Bubo hält. Das kürzlich von F. Haag hier (S. 12) erwähnte gefleckte Chuei ist sicherlich von einem Bussard gelegt. Indessen kommt wohl Pigmentierung einmal vor, wenn es sich nicht auch da nur um zufällige Blutspritzer handelt, die wie van P. L. sehr richtig bemerkt, durchaus nicht immer abwaschbar zu sein brauchen. Auf solche, in tiefen Schichten liegend, führe ich z. B. die rundlichen grauen Flecken zweier noctua- Eier meiner Sammlung zurück, die im durchfallenden Licht direkt schwarz erscheinen, was auf eine ziemliche Anhäufung von Farbstoff (hier offenbar Blut) deutet. Rundweg zustimmen wird man van P. L. wenn er in den sogenannten „Oelflecken“ nichts anderes sieht, als stellenweise Anhäufungen von glutinösem Stoff. Genau dasselbe sagt aber m. E. von König-Warthausen (Württemberg, naturw. Jahreshefte 1876), zu dem er sich in Gegensatz setzen zu müssen glaubt. Buteo buteo: Morris erwähnt die Gelege eines Weibchens, die mit den Jahren an Farbenintensität gewannen. Altum stellte das G egenteil fest. Phalacrocorax carbo : Die Kalkkruste zeigt chemisch dieselbe Zusammensetzung wie die Eischale. Ich vermute aber, dass solche Krusten im Gegensatz zur kristalli- nischen Kalkschale aus pulverförmigen Kalkteilchen bestehen, die nur mehr oder weniger leicht in Uterusschleim (?) eingebettet sind. In 41 Chlorwasser löst sich der organische Einbettungsstoff und es bleibt ge- trocknet nur ein kreidiger Staub übrig. So ist es bei dem netzartigen Kalküberzug von Crotophaga guira. Deshalb ist mir ganz unbegreiflich, wie W. Schuster im Jahrgang 1908, S. 63 dieser Zeitschrift Beziehungen zwischen solcher Kalkkruste und der ziemlich säurefesten Glasurschicht beim Kasuar vermuten kann. Vom Flamingo ist die lose, staubförmige Beschaffenheit der Kalkkruste wohl jedem Sammler bekannt. v. P. L. fand in der eigentlichen Kalkschale von Pli. carbo „einige grüne Flecken, deren Farbe übereinkommt mit dem Biliprasin der Ardea-PA&c. Ardeidae. A. cinerea und purpurea enthalten ausser Oocyan noch den grünen Farbstoff Biliprasin, bei der ersten Art in stärkerem Masse. Eine von v. P. L. veranlasste chemische Untersuchung der bekannten weissen bis gelblichen äusserlichen Auflagerungen, die bei den genannten Arten nicht selten sind, ergab das hochinteressante Resultat, dass hier neben sehr kleinen Mengen kohlensauren Kalks hauptsächlich Harnsäure vorliegt. Danach sind diese Flecken ganz anderer Art, als die früher erwähnten Kalkkrusten, vielleicht gar erst bei Berührung mit der Kloake abgelagert? Eine solche soll freilich nach Wickmann gar nicht ein treten. Plataleidae: scheinen nach v. P. L. grünlichgelb durch, nach Rey rötlichgelb; die eigenartigen Poren, welche Rey’s Eierwerk S. 439 den Reihereiern zuschreibt, findet v. P. L. viel deutlicher ausgeprägt bei Platalea. Rey gibt in einem Brief an v. P. L. die Möglichkeit wirklicher Fleckung der Reihereier zu, weil ja Platalea auch gefleckt sei. M. E. ist Rey im Irrtum. Die Platalea- Eier tragen in jeder Hin- sicht nicht Reiher- sondern unverkennbar den recht abweichenden Ibischarakter. v. P. L. hat mit seiner Oologia Neerlandica der ornithologischen Wissenschaft, wie ich glaube nicht nur ein überaus schönes, sondern auch gediegenes, äusserst anregendes Werk bescheert. Der holländische Text ist bei einiger Bemühung für uns Deutsche nicht allzu schwer ver- ständlich. Möge es deshalb auch hier die wohl verdiente Verbreitung finden. Oologische Tagebuchnotizen aus Jerusalem 1913. Von P. Ernst Schmitz. Mangel an Zeit und Beschränkung auf ein und dasselbe Gebiet sind die Ursache, dass ich nur Weniges von grösserem Interesse be- obachten konnte. 28. Februar 1913 : In diesem Jahre war das Erstlingsgelege das eines Feldeggfalken (F. tangpterus) der in einer Felswandnische in WadErdade 42 bei Wacly Swenit gehorstet hatte. Die drei Eier waren frisch; doch fiel mir auf, dass das Eiweiss in jedem zum Teil wässerig, zum Teil dickflüssig war. Färbung und Form erinnern an Turmfalkeneier. Beim ersten ist die Färbung dunkler rotbraun als bei den anderen, und der Fleckenkranz ist am spitzen Pole. Masse: 1. 52,6 X 41,5 4,05 g dp. 25, 2. 50,7 X 39,3 . ^ 3. 51,4X40,5 , ’ ’ dp. 23,3, — dp. 25. 3,72 g 3,90 g Die nahev er wandten Würgfalkeneier sind bekanntlich grösser und viel schwerer. 2. März 1912: Aus Ain Fara wird mir ein Scotocerca inquieta Nest mit Vogel und 5 etwas bebrüteten Eiern gebracht. Das Nest stand 1 m hoch in einem Taijunstrauche ; es hatte 13 cm Durch- messer, 8 Höhe und 6 Tiefe der Mulde. Die Wandung bestand aus feinerem dürren Gras, viel mit Haaren und Haarbüscheln verwirkt, sowfle mit etwas Blumen wolle; die Mulde war reichlich mit Federn ge- polstert. Alle 5 Eier waren fein punktiert und zeigten Fleckenkranz. Sie massen 16X12; 16,2X12; 15,8X12,2; 16,iXl2,i; 16X12,2 mm. Das Gesamtgewicht der nicht entleerten Eier (5,6 g) erreichte fast das Gewicht des Vögelchens 7,6 g. 8. März 1913; Obwohl eine Woche später zeigt ein Scotocerca- Nest aus Ain Fauwar 6 frische Eier ; sie sind auffallend klein, 4 haben Flecken- kalotte statt Kranz. Das Nest ist kleiner wie das vorige, Wandung von Flechten mit fast halmlosen, trockenen Knöspchen und vieler Blumen- wolle, ohne alles Haar. Dicke Federmulde. 13,8X11,6; 13,8X11,6; 14X11,5; 14X11, e; 14,3X11,7; 14, 3X 11,5 mm. Die 6 Eier wiegen zusammen 0,3 g, bilden also in Gewicht und Grösse Kekord. 13. März 1913: Ein drittes Scotocerca - Nest mit 5 frischen Eiern wurde in einem aus der Felswand wachsenden Strauche in Wady Nirnr gefunden. Sie massen: 15X11,4; 14,6X11,6; 14,5X11,9; 14,3X11,9; 14,3 X 11,5. In der Feinheit oder Ausdehnung der Punktierung sind alle von einander verschieden; eines hat schwachen Kranz am spitzen Pole. 15. März 1913: Ein heute in Wady Swenit gesammeltes Adler- bussard-Gelege, Buteo ferox (3) fällt mir auf, weil zwei der Eier gleich- mässig stark und scharf gefleckt sind, während das dritte fast fleckenlos ist. Bei den meisten hier gesammelten Adlerbussard gelegen fand ich regelmässig ein stark, ein weniger stark, ein fast garnicht geflecktes Ei. 25. März 1913: Auf einem Felsvorsprung bei Nebi-Musa, 6 m unterhalb des Gipfels und nur mit Strickleiter erreichbar, wurden ge- sammelt ein Gelege Corvus corax laurencei, zwei Gelege Corvus corax 43 imbrinus und ein Gelege Myrmecocichla yerburgi. Die Eier des ersten schwanken in Länge zwischen 48,2 und 44,9 mm. Von den beiden Rot- kragenraben-Gelegen misst das eine 45,4 X 3.1,2 De g - dp. 19; das andere 45,4 X 31,6 1,58 g 43,2 X 32 dp. 19 ; dp. 18,5; 45 X 32 1,68 g 44,9 X 35,4 L6 g 43,8 X 32 1,58 g 43 X 31,9 1,56 g dp. 19,ö; dp. 19,5 dp. 18,5; dp. 18; 45 X 32,8 1,64 g dp. 20; 43.4 X 32,2 1,58 g 41.5 X 31,8 1,5 g" dp. 18,5; dp. 18,5. 1,55 g Aufgefallen ist mir, 1. dass die Dotter von C. c. laurencei zitronen- farbig, die von C. c. umbrinus orangenfarbig waren; 2. dass die Eier des Vierer- umbrinus- Geleges in Zeichnung untereinander sehr überein- stimmten: kräftige, reiche Punktierung bei allen, während die Eier des Sechsergeleges fasst keine Punktierung zeigten, sondern nur Fleckung aber in sehr verschiedenem Grade. Die Myrmecocichla yerburgi - Eier schwankten in Länge zwischen 19,9 und 19, in Breite zwischen 15 und 14,4 mm. Letzteres Nest war in einem Spina Christi Strauch gefunden worden. 28. März 1913: Das heute in Hesme gesammelte Adlerbussard- gelege (3) erwähne ich deshalb, wTeil alle drei Eier desselben den Fleckenkranz am spitzen Pole zeigen. Von ebendaher und zwar aus einer dortigen strauchbedeckten Felswand erhalte ich ein leider unvoll- ständiges Astur palumbarius - Gelege. Das grobkörnige Ei von grünlich grauer Grundfarbe mit kleinen bräunlichen und violetten Flecken misst 59,5 X 47 mit 26,5 mm Dopphöhe und wiegt 6,15 g. 30. März 1913: Heute erhalteich noch ein Feldeggsfalken- (Falco anypterus) Gelege aus Wady Swenit von 3 Eiern. Dieselben sind in (Färbung etwas heller wie die oben erwähnten, aber noch kleiner und leichter wie die oben erwähnten. Sie messen 51,i X 39,2 * Idp. 23; 51,7 X 39,5 dp. 23 und 50,6 X 39,6 3,70 g dp. 22,5. 3,55 g 3,65 g Der Horst befand sich in einem Felsloche. 11. April 1913: Aus Marsaba unweit des Toten Meeres erhalte ich durch einen schwarzen Beduinen noch ein Corvus c. imbrinus- Gelege, sowie ein solches von Ammomanes fraterculiis, von Buteo buteo und von Columba livia schimperi, der blauröckigen Felstaube. 12. April 1913: Erste diesjährige Gelege von Petronia p. puteicola und Saxicola hispanica xanthomelaena, letzteres mit dem brütenden 44 Vogel; beide von Wady Syenit. Wie schon früher bemerkt, hat eine auffallend grosse Zahl der puteicola-Ge lege eine ausgesprochen rötlich violette Grundfarbe. 13. April 1913: Aus Bet Dukka kommt das erste diesjährige Schlangenadlerei ( Circaetus gallicus). Der Horst befand sich auf einem mächtigen Johannisbrotbaum. 14. April 1913: Heute wird auch das erste Neoplvron percnopterus- Gelege in diesem Jahre gesammelt und zwar aus Ain Fara. 15. April 1913: Bei einem Besuche in Jericho konnte ich zwei interessante Nester von Prinia gracilis deltae aus niedrigen Sträuchern der dortigen Gartenanlagen sammeln und mir klar werden, weshalb mir früher bald gesagt wurde, der Eingang sei seitlich und andere Male er sei von oben. Denn eines derselben war oben völlig offen, während das andere einen halben gewölbten Verschluss zeigte mit hinreichender Oeffnung um hineinzuschlüpfen. Zahl, Masse und Zeichnung der Eier wie bei den vorigjährigen Gelegen. Das oben halbverschlossene Prinia- Nest ist 12 cm hoch, mit einem Schlupfloch in 9 cm Höhe, hat 9 cm im Durchmesser, eine Mulde von 5 cm Tiefe vom Schlupfloch an. Die Wandung ist von spärlichem, dürren Gras, die Mulde von reichlicher Blumenwolle. Ebenso sammelte ich in den dortigen Gärten zwei Nester mit je 4 und 3 Eiern von Silvia conspicillata. Die Vögel selber konnte ich zwar nicht zu Gesicht bekommen; aber Charakter der Eier wie des Nestes lassen keinen Zweifel. Die graue Fleckung der Eier mit einem Stich ins Grünliche und Gelbliche; die woll- und federlose Mulde, mit dünner Schicht von Haaren belegt. Aber die grösste Freude machte mir das erstmalige Auffinden eines Hypolais pallida pallida- Nestes in einem Granatbäumchen mit 3 frischen Eiern. Das kleine fast kugelrunde Nest besteht fast nur aus Schafwolle, die mit wenigen Bastfasern und einem Bindfaden zusammengehalten wird; die Mulde hat 4 cm Tiefe und 4,5 cm Durchmesser. Die Grundfarbe der glanzlosen Eier ist rötlich weiss, auf welcher sich die vielen rotbraun- schwarzen Punkte und Pünktchen mit Ansätzen von Kritzeln scharf abheben, aber auch hier und da grauviolette Unterflecke sich zeigen. Die Masse sind: 19,2 X 13,5 18,4 X 13,6 17,7 X 13,7 0,08 g 0,08 g 0,08 g 25. April 1913: Noch ein Astar palumbarius- Gelege (2) war mir beschieden. Der Horst befand sich im Wipfel eines Eichbaumes in Wady Erdede. Die gräulich graue Grundfarbe ist ganz wie bei dem vorbingesammelten Hühnerhabichtei ; aber die Zeichnung und Masse sind etwas verschieden. Letztere sind: 45 61,6 X 45,2 dp. 26 und 60,8 X 45,5 dp 25,5 5,95 g * ” 5,85 g also etwas gestrecktere Form. Die Fleckung ist bei dem ersten violett- bräunlicli und sehr verwischt und schwach; bei dem zweiten mehr bräunlich, stärker und fast nur am spitzen Pole. Diesjährige Gelege von Corvus sharpei (bisher irrtümlich für Corvus cornix gehalten), Colaeus collaris, Caccabis chulcar, Ammoperdix lieyi, Garrulus atricapillus, Monticola cyanus, Pycnonotus xanthopygus, Lanius aiicheri, Gcüerida, cinnamomina (bisher für brachyura gehalten) Ammonanes fraterculus, Saxicola Ingens , Saxicola finschii, Passei' hispa- niolensis und Passer moabiticus habe icli nicht besonders erwähnt oder be- schrieben,weil dies hinreichend in den Vorjahren geschehen ist. Am 1 5. Mai 1913 machte ich einen neuen Besuch dem einzigen mir in Jerusalem bekannten Brutplatz der Chelidon dauriea rufula, nämlich dem Wohnzimmer eines der Patres von St. Peter. Am 29. März hatte das Schwalbenpaar sich eingestellt (ob dasselbe wie 1912?) und nach Untersuchung des alten halbkugeligen Nestes mit seinem Lehmzugang scheinbar alles in Ordnung gefunden; denn nur hier und da wurde ein Lehmkleckschen hinzugefügt; dagegen scheint die Federpolsterung erneuert worden zu sein, da in den folgenden Tagen das Zimmer wiederholt gekehrt werden musste wegen der vielen Federn, die am Boden lagen. Neue Federn wurden fleissig herbeigetragen. Als ich von der Höhe einer Doppel- leiter aus mit einem verlängerten kleinen Löffel das Innere des Nestes untersuchte, erschien immer von neuem unter lautem Gezwitscher das beunruhigte Elternpaar. Ich konnte nur feststellen, dass sich bereits sehr entwickelte Junge darin befanden, nicht aber mit Sicherheit die Zahl derselben. Auch die schon im vorigen Jahre ebendort besuchte Brutstelle eines Kollibayi-Seglers in unmittelbarer Nachbarschaft eines biblicus- Hausspatzes untersuchte ich von neuem und richtig, beide Vögel sitzen auf ihren Nestern. Der Passer dom. biblicus entwischt sofort; opus a. Kollibayi aber bleibt wie gebannt und lässt sich ergreifen. Ich stecke ihn in die Tasche und nehme ihn mit nach Hause, um ihn nach drei- stündiger Gefangenschaft mit einem angebundenen weissen Schnürchen wieder zu entlassen. Die Entfernung selbst in der Luftlinie, war mehr als ein Kilometer und die Niststelle auf der anderen Seite eines Berges. Trotzdem flog der Segler sofort in der Richtung der Niststelle davon, über den Bergrücken und kam nach wenigen Minuten dort an. Die kaum angebrüteten zwei Eier massen: 24,5 X 16,5 0,2 g dp. 9,5 und 24,2 X 16,9 0,19 g dp. 9,6. 46 Wie der Spatz in dem engen Raume, der nicht breiter war wie er selber, seine 7 Eier unterbringen und bebrüten konnte, erschien mir unbegreiflich. Sein Gelege zeigte wie gewöhnlich sehr von einander abweichende Eier und eines mit besonders heller Färbung. 16. Mai 1913: Am Jordanufer unweit Jericho werden unter einem Strauche 2 Oedicnemus oedicnetnus- Eier auf blosser Erde gefunden : 53 X 38 dp. 23,5 und 51, i X 36,8 dp. 23. Es ist dies schon das 4. Trielgelege, das ich aus dem Osten und Westen Jerusalems sammeln konnte. Es fällt mir auf, dass in jedem das eine Ei von dem anderen so sehr abweicht, nicht nur in der Zeichnung, sondern auch in der Grundfarbe. Jerusalem, St. Paulus-Hospiz, 1913. Auffallende Amselnester. Von Alexander Bau. Die Amsel, ein in früherer Zeit echter, scheuer Waldvogel, hat sich, wie allbekannt, in den letzten Jahrzehnten den veränderten Kultur- verhältnissen augepasst und ist fast überall in den Ortschaften und Städten zu finden. Stellenweise, wo sie geschützt und im Winter ge- füttert wird, hat sie ihre Scheu ganz abgelegt und ist zum Hausvogel geworden. Diese verändeite Lebensart ist natürlich auch auf ihre Nist- weise von Einfluss gewesen. Der ursprünglich im Walde oft an oder dicht über der Erde, selten höher als in Manneshöhe nistende Vogel musste diese Nistweise der Störungen durch Menschen und Tiere wegen in der Nähe menschlicher Wohnungen auf geben und sein Nest höher anlegen. Es ist deshalb nicht selten, dass man in bewohnten Orten Amselnester auf höheren Bäumen findet. In der Stadt Bregenz sah ich ein solches in einem Biergarten in der Spitze eines alten Kastanien- baumes, etwa 9 m über dem Erdboden. Ein Amselnest in einer stark benützten Kegelbahn habe ich schon im „Fridericli“ erwähnt. Im Gegensatz zu den oft sehr versteckt stehenden Nestern der Waldamseln sind jene der Hausamselu oft freistehend und weithin sicht- bar erbaut. Die Hausamseln müssen dabei auch mit solchen Niststoffen fiirlieb nehmen, die sie gerade erlangen können, und deshalb kann man mitunter recht eigenartige Nester sehen. Aber nicht von solchen will ich sprechen, da sie durch erzwungene Verhältnisse der Natürlichkeit entbehren, sondern von auffallenden Nestern der Waldamseln, die mir in über 40jähriger Beobachtungszeit vorgekommen sind und zwar die meisten hier in Vorarlberg, da die Waldamseln — ausser den häufigen Hausamseln — überall brütend auzutreffen sind. 47 Den Waldamseln stehen die verschiedensten Niststoffe zur Ver- fügung lind diese werden von ersteren nicht selten so geschickt aus- gewählt, dass das Aussehen des Nestes möglichst mit der Umgehung übereinstimmt. Unter den Amselnestern, die ich im Laufe der Zeit ge- sehen habe, waren ausser vielen, dem Standorte mehr oder weniger an- gepassten, vier besonders bemerkenswerte, deren Beschaffenheit mir mit- teilenswert erscheint. Ende der sechsziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fand ich mein erstes Amselnest in einem Erlenbruche bei Berlin. Die Erlen waren zum Teil über dem Boden abgesägt, und die Stumpfe von jungem Ausschlag umgeben. Als ich mich einem solchen Stumpf näherte, flog eine Amsel davon ab, und ich sah zu meiner Freude ein Nest mit fünf schönen, grossen Eiern. Der Baumstumpf war ganz mit Moos und grauen Flechten an der Aussenseite bedeckt. Das direkt auf den Stumpf gebaute Nest war sehr schön und fest und aussen und am oberen Rande dicht mit ähnlichen Flechten bekleidet, wie man es öfters an Buchfinkennestern sehen kann. Die schöne, feste Bauart des Nestes und die 5 grossen Eier zeigten, dass das Nest einem alten Amsel- weibchen angehörte. Hier in Vorarlberg fand ich am 21. Mai 1903 ein Nest ebenfalls auf dem Stumpf einer Erle, die etwa U/s m über dem Boden durch Sturm abgebrochen war. Ungefähr 1/z m unter der Bruchstelle hatte der Stamm armdicke Schösslinge getrieben und das über diese empor- ragende Stammstück war abgestorben. Letzteres hatte den Durchmesser eines Amselnestes und zeigte die nicht von Moos bewachsene, graue Rinde. Das auf dem Stamm stehende Nest schien gleichsam eine Ver- längerung desselben zu sein. Es war an der Aussenseite aus den trocknen, vorjährigen, grauen Stengeln des Schachtelhalms erbaut, die der Erlenrinde in der Färbung täuschend ähnlich sahen. Das Nest enthielt 5 grosse Eier, die stark bebrütet waren. (Etwa 20 m von diesem Nest entfernt, stand ein Drosselnest ziemlich frei und leicht sichtbar manneshoch auf den Seitenästen einer jungen Kiefer. Des freien Standes wegen und da es aussen nur grünes Moos zeigte, hielt ich es für ein Singdrosselnest. Zu meinem Erstaunen war es jedoch ein hauptsächlich aus Moos ziemlich locker erbautes Amselnest mit 3 bebrüteten Eiern. Es gehörte somit unzweifelhaft einem jüngeren Weibchen an und war ein Erstlingswerk. Ich komme darauf weiter unten zurück.) Am 21. April 1905 sah ich im Fichtenhochwalde ohne Unterholz, etwa 100 Schritt von angrenzendem Laubbuschwald entfernt, einen Haufen von dürrem Reisig, das ich näher besichtigen wollte, um etwa daran sitzende Käfer zu fangen. Zu meinem Erstaunen flog eine Amsel 48 aus dem Haufen, und ich erblickte in der Mitte desselben das Nest des Vogels. Es enthielt 6 grosse, zum Ausfallen bebrütete Eier, war aus- schliesslich aus dürren Reisern erbaut und innen nur mit feinen Würzelchen und trocknen Grashalmen ausgelegt. Von der Seite ge- sehen, war das Nest so gut wie nicht sichtbar, und nur von oben her sah man natürlich sofort die Eier. Ein viertes auffallendes Nest entdeckte ich am 29. Mai 1906 in einer dichten Hecke, in der viel altes Laub im Gezweig sich zu kleinen und grösseren Ballen zusammengehäuft hatte. Dieses Nest bestand aussen aus trocknen Blättern und sah einem solchen Blätterballen täuschend ähnlich. Es war mit 5 prachtvoll dick gefleckten, grossen Eiern belegt, die jedoch — wie die des vorigen Nestes — leider bis zum Ausfallen bebrütet waren, und die ich deshalb liegen Hess. Diese vier auffallenden Nester alter Weibchen zeigten mir, dass Vögel das volle Verständnis für das Aussehen des Nestes besitzen und es mit der 'Umgebung in Uebereinstimmung zu bringen suchen. Die Nester jüngerer Weibchen, die sich meist an der geringeren Eizahl, kleineren Eiern, leichteren Bauart usw. oft gut kennzeichnen, waren in vielen Fällen leicht sichtbar und auch oft aus Stoffen erbaut, die wenig mit der Umgebung übereinstimmten, wie ich das an einem Beispiel oben erwähnte. Der Vogel lernt mithin, namentlich wenn er durch öftere Vernichtung seines Nestes in der Brut gestört wurde, sein Nest besser verstecken und es im Aeussern der Umgebung möglichst ähnlich zu gestalten, obschon auch dadurch die Eier nicht genügend geschützt sind, da sie von oben her, wenn der Vogel nicht auf dem Nest sitzt, den Eierräubern leicht sichtbar sind. Immerhin zeigt die gewollte Anpassung eines Nestes an Standort und Umgebung das Erkennen des für das Nest und sein Aussehen Vor- teilhaften. Dieses Erkennen und die daraus entspringende Absicht, das Nest der Umgebung anzupassen, scheint mir doch mit den „zweck- mässigen Instinkten“, mit denen die moderne Tierpsychologie rechnet, und die das Tun und Treiben der Tiere beeinflussen und regeln soll, im Widerspruch zu stehen. Wenn „zweckmässige Instinkte“ die Vögel beim Nestban leiten sollen, dann ist es unverständlich, dass jüngeren Weibchen dieser zweckmässige Instinkt oft vollkommen abgeht, da sie den Nestbau vielfach in einer Weise ausführen, die eine Vernichtung des Nestes geradezu herausfordert. Das Verständnis für einen vorteil- haften Nestbau wird mithin individuell erworben und beruht eben auf dem Erkennen der durch unvorteilhaften Bau entstandenen Schädigungen. Jedes Erkennen begangener Fehler oder der durch solche hervorgerufenen Nachteile zeugt von Geisteseigenschaften, die niemals sich mit sogenannten, blossen Instinkten vereinbaren lassen. Ich habe im „Friderich“ auch 49 schon darauf hinge wiesen, dass junge Rohrsänger, deren erstes, zu tief angelegtes Nest vom steigenden Wasser zerstört wurde, ihre nächsten Nester künftig viel höher bauen, also das Falsche ihrer ersten Handlungs- weise eingesehen haben. Rugghurg, 1918. _ Vom Nest der Schwarzamsel. Von Albert Hess, Bern. In einem Punkt weichen die Angaben der ornithologischen Bücher häufig von einander ab. Es betrifft dies die Zusammensetzung, d. h. die Baustoffe der Nester. Gewiss ist es begreiflich, dass dieselben sich nach den vorhandenen Materialien richten müssen und nicht in jeder Gegend die nämlichen sein können. Hinwiederum muss aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass eine gewisse Vogelart in allen von ihr bewohnten Ländern die Gegenden aufsuchen wird, welche für ihre Lebensbedingungen passen. Somit muss sich der Charakter ihrer Wohngebiete überall ziemlich ähnlich sein. Dennoch sind aber einige lokale Abweichungen in der Wahl der Baustoffe für das äussere Nest und für seine Ausfütterung möglich. Nicht in diese Kategorie gehört aber das Ausschmieren des Amselnestes mit feuchter Erde. Solche wäre wohl überall und in allen Wohngebieten der Schwarzamsel vorhanden. Sogar in den städtischen Anlagen. Bei den älteren Autoren heisst es durchwegs, dass die Amsel ihr Nest gut verberge und das Innere des Napfes mit feuchter Erde oder mit Schlamm ausschmiere. Nach neueren Beobachtungen scheint es aber, dass hierin ein Wandel eingetreten sei und dass wenigstens die „Stadt- oder Gartenamsel“ sich vielfach keine sonderliche Mühe mehr gebe mit dem Ausschmieren des Nestinneren. Naumann schreibt über den Nestbau der Schwarzdrossel 1): „Das Nest hat von innen eine bedeutende Weite, obgleich es keine sehr dicken Wände bildet, und die Höhlung ist tiefer als eine Halbkugel, auch ist der obere Rand stark einwärts gebogen. Nach dem Standorte ist es verschieden gebaut; denn in Baumhöhlen, alten Stämmen und ähnlichen verdeckten Orten besteht es aus einem Gewebe von Erdmoos und dürren Halmen, ohne mit etwas ausgeschmiert zu sein; steht es dagegen freier auf kleinen Bäumen oder im dichten Gebüsch, so besteht sein Aeusseres aus feinen Würzelchen, Stengeln und dürrem Grase, dem nur selten etwas Moos beigemischt ist, und seine innere Fläche ist mit feuchter Erde oder Schlamm (niemals mit faulem Holz) glatt ausgeschmiert. Dies letztere und seine beträchtliche Grösse unterscheidet es vom Neste der Singdrossel.“ Die freistehenden Nester wären also nach Naumann stets aus- geschmiert. 50 R. Blasius, welcher in der Neuauflage des Nauraannschen Werkes die Schwarzamsel bearbeitet hat, macht aber folgende Fussbemerkung : „Hier bei Braunschweig habe ich die Schwarzdrosselnester häufig nicht mit Erde oder Schlamm ausgeschmiert gefunden, sondern meistens nur mit dürrem, feinem Grase ausgelegt. Rohweder bestätigt mir brief- lich die Angaben Naumanns“ 1). A. Brehm, der doch schon die Wandlung, welche mit der „Stadt- amsel“ vor sich geht und davon berichtet, schrieb: „Die Amsel endlich, die nicht in die Ortschaften gezogen ist, nistet in Dickichten, am liebsten auf jungen Nadelbäumen und immer niedrig über dem Boden, zuweilen selbst auf ihm. Das Nest ist nach dem Standort verschieden. Wenn es in Baumlöcher mit grosser Oeffnung gebaut wird, wie es auch wohl vorkommt, ist es nur ein Gewebe von Erdmoos und dürren Halmen; wenn es frei stellt, bilden feine Würzelclien, Stengel und Gras die Aussen- wände, eine Schicht fettiger, feuchter Erde, welche sehr geglättet ist, aber immer feucht bleibt, das Innere . . .“ 2). Die Anlehnung dieses Textes an Naumann ist zu erkennen. Von dem Wegfall der Benützung feuchter Erde meldet er nicbts. Ebensowenig tut dies Kurt Floericke, wenn er schreibt: „Nest mit Lehmschicht: Amsel“ 3) E. Bade weiss offenbar schon etwas mehr von der Ausnahme, er hebt sie aber nicht besonders hervor. Nach ihm ist das Amselnest „in der Regel mit feuchter Erde ausgeklebt“ 4). Nur von der Benützung „erdiger Stoffe“ berichtet Lehmann 5), ohne zu sagen, auf welche Weise sie erfolge. Aehnlich berichtet auch J. B. Bailly 6). C. G. Friderieh schreibt vom Amselnest: „seine innere Fläche ist mit Schlamm vermischt“ 7). „Innen verklebt sie (die Amsel) es mit moosiger Erde und füttert es mit Haaren aus“ schreibt Otto Hermann 8). Also wird in der Regel von dem Ausschmieren der Nester berichtet und doch war ja das Unterlassen desselben schon lange bekannt. So berichtet auch K. Th. Liebe 9): „Obgleich icli fette schwarze Erde und feuchten Lehm in das Kämmerchen gesetzt hatte, machte das Tier (das Amselweibchen) keinen- Gebrauch davon, sondern legte diesmal, wie die beiden folgenden Male, die Eier in den nur mit Moos ausge- polsterten Nestnapf.“ Es mag sein, dass dieses Verhalten im allgemeinen nur als eine Folge der Gefangenhaltung angesehen wurde. Niclit verwundern tut es mich, wenn G. Radde in betreff seiner Erfahrungen im Kaukasus schreibt; „die innere Wand, von feinen Wurzeln gefügt, ist glatt und fest mit Erde verschmiert“ 10). Es handelt sich hier doch um echte „Waldamseln“. 51 Dieses Verhalten ist bei uns in der Schweiz bei diesen Amseln auch noch so. Mit den „Stadt- oder Gartenamseln“ verhält es sich aber entschieden anders. Hier in Bern ist in der Regel das Nest derselben nicht aus- geschmiert. Von den zahlreichen Nestern, -welche ich dieses Frühjahr und auch in den letzten Jahren gesehen und diesbezüglich untersucht habe, war nicht ein einziges mit Erde verpicht. Ja viele waren das Muster eines liederlichen Nestbaues. Richtig, wenigstens für unsere schweizerischen Verhältnisse, ist die von G. von Burg gegebene Darstellung: „Während die Waldamsel ihr Nest aus Wurzeln, Zweiglein und zähen Grasstengeln mit Hilfe von feuchter Erde (die fehlt zwar hie und da) zu einem harten Gefüge ver- arbeitet, das sie aussen fast immer mit Moos bekleiden, und in welchem die Eier auf einem Polster von feinen Würzelchen ruhen, verwenden die Gartenamseln ausser den genannten Materialien, soweit ihnen diese zur Verfügung stehen, auch noch Lumpen, Papierfetzen, Wollreste, Schnüre, Fäden, Hülmerfedern, Holzwolle, Kaninchenfellstücke, Tuchfetzen, Ross- haar, Lische, Raffiabast, Kokosstricke, Pflanzenwolle, Schafwolle, Staniol etc.; oft fehlt die Erde und das Nest ist ein unschöner, loser Bau“ 11). Zu diesen Ausführungen habe ich einzig zu bemerken, dass die von mir gesehenen Nester von Waldamseln immer mit Erde ausgeschmiert waren. Die Verwendung von merkwürdigen Baustoffen durch die Garten- amseln, dürfte auch zur Genüge bekannt sein. So habe ich erst kürzlich in Grosshöchstätten (Bern) auf dem Firstbalken eines Hauses, ca 15 m über dem Erdboden, ein Amselnest gesehen, welches in der Hauptsache aus Schnurstücken hergestellt war, welche die Vögel aus einer benach- barten Sattlerei leicht erhalten konnten. An natürlichen Baustoffen hätte es aber auch keineswegs gefehlt. Nebenbei bemerkt, nimmt es diese Amsel bekanntlich mit dem Ver- bergen des Nestes nicht mehr so genau. Man findet ihre Nester an allen möglichen Stellen vielfach vollständig ungedeckt. Vor einigen Jahren hat z. B. ein Amselpaar hier in Bern in den Steinfiguren des Türportals eines sehr stark frequentierten Geschäftshauses sein Nest gebaut und darin seine Jungen gross gezogen. Solche Fälle Hessen sich leicht in grosser Zahl anführen. Für uns entstehen nun folgende Fragen; 1. Schmieren die Waldamseln ihre Nester immer mit feuchter Erde aus? Nach meinen bisherigen Beobachtungen wäre dies der Fall. 2. Wird es bei den Stadt- oder Gartenamseln die Regel dieses Ausschmieren zu unterlassen? 52 Audi dies sdieiut mir zuzutr offen. Es wäre interessant zu er- fahren, ob dies überall geschieht, d. h. ob unter den gleichen Umständen und Verhältnissen alle Individuen einer Art in annähernd gleicher Weise handeln? Dann aber die Hauptfrage: 3. Welchen Zweck und welchen Wert hat aber das Ausschmieren des Nestes mit feuchter Erde, wenn es unter gewissen Verhältnissen immer geschieht und unter anderen wieder beinahe regelmässig unterbleibt? Die Oologen sind in erster Linie berufen, in solchen Fragen ein entscheidendes Wort mitzusprechen, da ihnen weitaus mehr Nester zu Gesicht kommen, als den eigentlichen Ornithologen, die sich in der Regel viel weniger um das Auffinden derselben bemühen. Aus diesem Grunde wollte ich diesen Punkt liiei zur Sprache bringen, in der Erwartung, dass der eine oder andere Leser die Erfahrungen aus seinem Beobachtungsgebiet veröffentlichte und damit zur Klärung der Fragen beitrage. Literaturverzeichnis. 1. Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas, Gera-Untermhaus 1905, I. Band, S. 158-159. 2. A. Brehm’s Tierleben, Leipzig 1893, I. Band Vögel, S. 90. 3. K. Floericke, Taschenbuch zum Vogelbestimmen, Stuttgart 1912, S. 176. 4. E. Bade, Die mitteleuropäischen Vögel, Berlin 1901, I. Band, S. 84. 5. Lehmann, Unsere Vögel, Stuttgart 1911, S. 30. 6. J. B. Bailly, Ornithologie de la Savoie, Paris et Chambery 1853, II. Band, S. 218. 7. C. G. Friderich, Die nützlichen Vögel oder die Freunde des Land- mannes, Bern 1886, S. 46. 8. Otto Hermann, Nutzen und Schaden der Vögel, Gera-Untermhaus 1903, S. 183. 9. K. Th. Liebes, Ornithologische Schriften, Leipzig 1893, S. 457. 10. G. Radde, Ornis caucasica, Kassel 1884, S. 273. 11. G. von Burg, Katalog der schweizerischen Vögel, VII. u. VIII. Lie- ferung, Basel 1911, S. 1076 — 1094. Fremde Eier im Nest. ) Vor 3 Jahren am 18. Juni des Jahres 1910 machte ich einen seltenen Fund. *) Die Zeitschrift wird von jetzt ab solche Beiträge häufiger bringen, ich wäre für Einsendung von Arbeiten dankbar. Sicherlich hat der Leserkreis auch ein grosses Interesse daran, da wohl heute noch ein jeder Oologe das Werk: Paul Leverkühn, Fremde Eier im Nest, immer wieder gern zur Hand nimmt. 17. R. 53 In der Nähe meines Heimatdorfes Klein Wanzleben, im Bezirk Magdeburg, befinden sich Rieselfelder der dortigen Zuckerfabrik. In einigen dieser steht auch im Sommer Wasser, in dem sich ein dichter Schilfwuchs entwickelt hat. Hier halten sich Enten, Teichhühner, Fluss- regenpfeifer, Blaukehlchen, sonst seltene Gäste unserer Börde, gern auf und mit Freuden beobachtete ich auch stets, dass nach Beendigung ihrer Brutgeschäfte die Schwalben, Stare und Bachstelzen in grosser Anzahl dort zur Nacht sich niederlassen, wohl im Gefühl der hier ihnen ge- botenen Sicherheit. Als ich im oben genannten Jahre, wie so gern, meinen Weg nach diesem Röhricht nahm, hörte ich zu meinem nicht geringen Erstaunen den Ruf des Rohrammers ( Emberiza schoeniclus) und bald hatte ich die Freude, diesen reizenden Vogel mit dem typisch schwarzen Kopf zu erblicken. Mein Bestreben ging nun darauf hinaus, sein Nest zu finden. Aber vergeblich war alles Suchen an diesem Tage. Oft hatte ich mich danach wieder vergeblich bemüht, das Nest zu entdecken, als es mir endlich am Abend des 18. Juni gelang, ein Nest zu finden, das in einer Schilfstaude sass, deren obere Stengel umgeknickt waren, sodass die verdorrten Blätter das Nest bisher meinen Augen hatten verbergen können. Mein Erstaunen wuchs, als ich den Inhalt erblickte, der aus 8 Eiern bestand. Ich stellte fest, dass 4 Eier der Dorngrasmücke ( Sylvia rufa ) und dass die 4 anderen Eier dem Rohrammer angehörten. Der Bauart nach war es das Nest der Dorngrasmücke, denn es war aus dürren Halmen hergestellt, und innen mit den typischen Pflanzenwoll- flöckchen ausgepolstert. Leider war es mir nicht möglich, festzustellen, wer auf den schon angebrüteten Eiern sass, da der Vogel das Nest zu schnell verlassen hatte. Andererseits mochte ich das seltene Gelege nicht liegen lassen. So ist es mir nur möglich, hier eine Tatsache darzustellen, die ohne Frage zu interessanten Rückschlüssen Anlass gibt. Man frage sich nur, welchen Grund hatte der Rohrammer, seine Eier zu denen der Dorngrasmücke zu legen und dieser dann das Brut- geschäft zu überlassen. Klein Wanzleben. Albert Krebs. Mitteilungen. Aus Mecklenburg. Otis tarda, am 14. Mai 1913 erhielt ich ein bereits leicht be- brütetes Ei — Einzelgelege — anscheinend derselben Henne, deren erstes Gelege mit 2 Eiern ganz in der Nähe Anfang Mai bei der Bestellung 54 eines Haferfeldes vernichtet war. Auf einem andern Haferfeld brütete eine Henne sehr fest auf 3 Eiern, das Nest stand ohne jede Deckung? da der Hafer hier — strenger Boden — sehr dünn stand und über- haupt erst fingerlang war. Dicht daneben gute Deckung in Klee und Roggen, der bereits Aehren bekam. 8 Tage später einzelne kleine Ei- scherben im Nest; das Gelege also anscheinend zerstört. Cygnus olor ferus, am 12. Mai 6 ziemlich stark bebrütete Eier. Anas penelope, am 15. und 17. Mai Gelege mit 10 Stück. Anas boschas, Gelege mit 13 Eiern, sowie 2 Fasaneneiern, Fasanenhenne ganz in der Nähe auf 10 Stück, sowie Gelege ä 10 . 9 . 9 . 9. Fuligula cristata, am 8. Juni Gelege 1 ä 17 und 16; 3 ä 13; 4 ä 12; 5 ä 9; 1 ä 7; an demselben Tage: Anas boschas, 1 ä 9 ; Anas penelope, 2 ä 7 (in einem, ausserdem 2 Eier von Fuligula cristata ) ; Anas ferina, 2 zu 10; Mergus serrator, 1 Gelege mit 5 Eiern; Anas strepera, clypeata und acuta je ein Gelege. In einem Nest von Anas penelope 1 Sparei von der Grösse eines Rebhuhneies. In vielen Nestern Steine bezw. Schneckenhäuschen zwischen den Eiern. Lübz. Reuter. Acantis cannabina. Zu dem Artikel des Herrn Lüdtke in No. 8 XXII. Jahrg. dieser Zeitschrift, betr. Nest dieser Art in einem Bretterstapel möchte ich bemerken, dass der Bluthänfling sich anschei- nend nicht ausschliesslich auf lebendes Gesträuch bei der Wahl seines Nestplatzes zu beschränken scheint. Hier nur zwei Beispiele: Am 11. Mai 1911 fand ich ein Nest erdständig an der Böschung eines tiefen, allerdings wasserfreien Abzuggrabens einer grösseren Wiesenfläche im hohen Schmielengrase. Die Gegend war keineswegs straucharm. — Am 15. August 1912 bemerkte ich, an einer Roggenhocke vor- übergehend, dass ein Bluthänfling dieselbe verliess. Beim Nachsehen fand ich das Nest mit 3 unbebrüteten Eiern. Dasselbe war unter über- hängenden Aehren vorzüglich eingebaut. Während in diesem Falle das infolge der ungünstigen Witterung ungewöhnlich lange Stehen der Ge- treidemandeln auf dem Felde das Vogelpaar zur Anlage des Nestes in einer solchen Veranlassung gegeben haben mag, ist die oben angeführte Nestanlage weniger erklärlich. Co turnix communis. Für den Rückgang des Bestandes dieser Gattung mag folgende Beobachtung von Interesse sein: Nach dem total verregneten Sommer des Jahres 1907 fand ich auf abgeernteten Hafer- feldern während der Zeit vom 10. bis 14. September vier Wachtelnester - 55 mit resp. 6, 7, 7 und 8 Eiern, hochbebrütet. Sämtliche Gelege dürfen angesichts des auffallend späten Termins und der verhältnismässig kleinen Gelege Nachgelege gewesen sein und darf man wohl mit Recht an- nehmen, dass die Vorgelege dieser Art während des genannten Jahres fast ausnahmslos ein negatives Resultat zeitigten. Das im Spätsommer einsetzende vorzügliche Wetter dürfte den Vögeln Anlass zu einem zweiten Brutversuch gegeben haben, der allerdings insofern von Erfolg war, als zwar, wie mir festzustellen sich die Gelegenheit bot, die Jungen sämtlich ausfielen, für die Fortpflanzung der Art jedoch angesichts des sehr späten Bruttermins kaum in Betracht gekommen sein dürften. Plau. Karl Seemann. Ankunft der Zugvögel im Frühjahr 1913 in der Oberförsterei Astrawischken. 5. 3. Vanellus cristalus. 6. 3. Alauda arvensis, Anser segetum. 7. 3. Sturnus vulgaris. 21. 3. Motacüla alba, Grus cinerea, Scolopax rusticola, Turdus musicus (in grö- sserer Anzahl). Erster Finkenschlag. 23. 3. Turdus iliacus. 1. 4. Turdus iliacus in grossen Zügen, Sylvia rubecula. 6. 4. Aquila naevia. 9. 4. Ciconia nigra. 24. 4. Anthus arboreus. 25. 4. Hirundo rustica, Ficedula trochilus. Nach vielen Jahren den ersten Upupa epops wieder ge- hört. 26. 4. Cuculus canorus. 2. 5. Grosse Züge Anser sege- tum. 3. 5. Wieder grosse Züge Anser segetum, Circus pygargus, Reg.-Bez- Gumbinnen, 1913. Columba turtur , Kallus crex. 4. 5. Muscicapa atricapilla, Sylvia sylvia. 9. 5. Oriolus galbula. 10. 5. Sylvia atricapilla. 11. 5. Grosse Züge von See- tauchern, wahrscheinlich Eudytes arcticus. 12. 5. Ficedula hypolais. 16. 5. Pernis apivorus. 19. 5. traf noch ein verspätetes Iynx torquilla - Pärchen in meinem Garten ein und vertrieb das Muscicapa atricapilla-PäiYdien. (Diese letzte Beobach- tung ist recht bemer- kenswert, da andere da- hingehende Beobachtun- gen gerade das Gegenteil sagen; auch meine lang- jährigen Aufzeichnungen besagen immer, dass bei Kämpfen um Brutkästen stets M. atricapilla Sieger blieb. W. R.) Wels. 56 Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen. Ich hüte dieserhaib davon reichen Gebrauch machen zu wollen. TF. Rüdiger.) Habe abzug-eben : Chloephaga inornata-dispar , Anser magellanica, Ibis religiösem Platalea minor japonien , Aramides ypacaha-gigas, cayanea-cayennensis, saracura-plum- beus, Spheniscus demersus und papua, Ocydromus australis, Perdicula asiatica und argoondah, Ammoperdix cholmleyi, Lophortyx cnlifornicus. Charlottenburg, Spandauer Str. 29. A. von Treskow. Abnormitäten aller Art, Spar- oder Doppeleier, gute Varietäten, Deformationen etc , palae arktischer Vögel, möglichst in Gelegen, mit Datum und Fundort, kauft Frankfurt a. M , Bockenheimerlandstr. 118. Ferd. Haag. 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A. Kricheldorff, Naturh. Institut. ANZEIGEN Klub Berliner Oologen und Ornithologen. ^ Die Versammlungen finden statt an y jedem zweiten Dienstag im Monat, ▼ abends 8V2 Uhr im Rest. Aschinger, Y Friedrichstr., am Stadtbahnhof. Rege y Beteil. erwünscht, Gäste willkommen. Ich habe die alten Restbestände der Zeitschrift für Oologie und Ornithologie übernommen. Neuen Abonnenten ist es daher möglich, ältere Jahrgänge billig zu erwerben. W. Rüdiger. Verlag und Herausgeber: W. Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arns- walde, Neumark. Druck: Carl 0 ekler, Berlin C, Prenzlauer Str. 18. * ZEITSCHRIFT für MB ORNITHOLOGIE Herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arnswalde, Neumark. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs 5 Mark, nach den andern Ländern des Weltpostvereins 7 Frcs. pränumerando portofrei. Der Jahrgang läuft vom 1. Jan.uar bis 81. Dezember. Bestellungen und Zahlungen sind an >V. Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark, zu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. Mo. 5. MAI 1913. XXIIi. Jahrg. Inhalt: Cohymbus arcticus, ein Brutvogel der Neumark. J. Will. — üeber die Kennzeichen der Eier der europäischen Eulenarten. Dr. von Boxberger. — Falco gyrfalco und dessen Eier. R. Nils so n. — Fremde Eier im Nest. W. Rü- diger. — Mitteilungen. — Literatur. — Tauschverbindungen. — f Nachrichten. — Geschäftliches. — Anzeigenbeilage. Colymbus (Eudytes) arcticus, ein Brutvogel der Neumark. Von J. Will, Steinbusch, Kreis Arnswalde. In den „Ornithologischen Monatsberichten“ von Dr. Ant. Reichenow, II. Jahrgang, No. 2, wird von Prof. Dr. A. Nehriug der Beweis geführt, dass obiger Vogel in Westpreussen und Hinterpommern Brutvogel ist. „Zur Erinnerung an ein Ei von Col. arcticus L.u steht in der „Zeitschrift für Oologie und Ornithologie“ von H. Hocke, No. 2, XI. Jahrgang 1901, der kurze Bericht, dass Ende Mai 1880 im Pätznicksee in der Regenthiner Oberförsterei, Kreis Arnswalde, ein Ei dieses Vogels von einem Zimmermann gefunden wurde. Dasselbe scheint nach der Notiz in den Besitz Hocke’s übergegangen zu sein. Eine genaue Nachprüfung dieser letzten Angaben lässt sich schwer durchführen, doch werden dieselben unterstützt von der Tatsache, dass Col. arcticus auf dem Bahrenortsee in der Oberförsterei Steinbusch, der Nachbar- Oberförsterei von Regenthin, Brutvogel ist. Schon seit 1910 wurde dieser herrliche Vogel jeden Sommer in einem Pärchen auf dem Bahrenort- und dem mit diesem zusammenhängenden Gross -Glöchensee von Herrn Forstmeister Wagner, hier und von mir beobachtet. Bei dieser regelmässigen Erscheinung im Mai und Juni jeden Jahres kam uns immer mehr der Gedanke, dass dieser Sommergast hier wohl brüten könne; auch erwähnte Forstmeister Wagner, dass schon Eier — wenigstens Bruchstücke von Eischalen — früher hier gefunden worden seien, doch 58 unterblieb unsererseits ein bestimmtes Sueben und Forschen nach dem Neste. Es wäre ja immerhin eine schwierige Aufgabe gewesen, da der kleine Glöchen-, der grosse Glöchen- und der Bahrenortsee mit einander verbunden sind und zusammen eine Längenausdehnung von etwa 8000 m haben; die grösste Breite beträgt fast 800 m. Alle drei Seen sind tief und haben wenig oder gar kein Vorland. In fast nördlicher Richtung, mit Neigung nach Osten, verlängert sich in Westpreussen diese Seen- reihe durch den „Grossen Petznick- u, den „Plötzen-“, den „Gamel-“, „Drogen-“ und „Plötzsee“. Ich erwähne diese Seen einzig aus dem Grunde, weil sie einen Fingerzeig über die mögliche Zureise des Polar- tauchers geben. Im Bahrenortsee liegen drei Inseln, Helgoland, wie schon der Name sagt, steil aufsteigend, nur an der West- und Nordwestseite mit wenig Vorland, Hauswerder und Nesselwerder. Letztere Insel ist am kleinsten und ganz flach, während Haus werder sich ziemlich steil aus dem Wasser hebt. Auf Helgoland wurde das Nest gefunden. Am 18. Juni d. J. legten die Fischer des Fischereipächter Rosengarten beim Fischen an dieser Insel an. Der Kahn des Fischermeisters Guse traf mit seiner Spitze gerade das Nest, in dem ein Junges — wohl erst eben ausgefallen — und ein Ei lagen. Ganz verwundert wurden diese Dinge betrachtet und schliesslich warnte Herr Rosengarten jun. vor Zerstörung. Die alten Vögel waren in der Nähe und machten sich durch lautes Schreien be- merkbar. Am nächsten Morgen erfuhr ich dieses wichtige Ereignis. Herr Rosengarten sen. sagte mir: „Auf dem Bahrenortsee sind jetzt zwei grosse Vögel, die ich nicht kenne.“ Aus der Beschreibung schloss ich gleich auf unsere Polartaucher, und als ich nun weiter erfuhr, dass selbst das Nest am Tage vorher gefunden worden sei mit einem Jungen und einem Ei, da bat ich den Sohn, der gerade wieder den See befahren wollte und an der Insel Helgoland vorbei musste, mir das Ei mitzubringen. Nachmittags gegen 3 Uhr hielt ich das Ei in Händen. Es war das Ei des Polartauchers. Es entspricht in Form und Farbe genau dem im Naumann Band XII, Tafel 25 unter No. 5 abgebildeten; nur an den beiden Polen stehen die dunklen Flecke ein wenig enger, sind aber in der Mitte mehr zerstreut. Es hat also echte Eiform, verjüngt sich nach dem einen Pole zu, ist olivenbraun mit kleinen bis sehr kleinen schwarzbraunen Flecken, rauh, zeigt aber doch geringen Glanz. Die Schale ist ziemlich dick und hart. — Bei genauer Betrachtung gewahrte ich in der Mitte einer Seite eine kleine, weissgraue Stelle von der Grösse eines Stecknadelkopfes. Als ich diese Stelle mit der Lupe unter Zuhilfenahme einer Nadel unter- suchte, war es ein ganz kleines Loch, durch welches ich die Nadel bequem durchführen konnte. Von einem Stoss oder Fall konnte es nicht 59 herriihren, denn sonst müsste die Schale bei ihrer Härte einen Sprung an dieser Stelle zeigen. Soll man vielleicht vermuten dürfen, dass der Vogel mit dem sehr spitzen Schnabel durch einen Schlag das Ei auf Faulbrut untersucht hat? Ist doch der Oberschnabel des Vogels nadel- spitz, sehr hart und reicht etwas über den Unterschnabel hinaus. Die Faulbrut anderer Vögel präsentiert sich in der Regel doch meist sehr stark, oft durch Veränderung des Farbentones oder auch durch das Fehlen des Glanzes; hier aber merkte man nichts dergleichen. Das Ei wog mit Inhalt 112,550 g; seine Länge misst 79 und die Breite 52 mm. Es erwies sich beim Ausblasen als vollständig faul; der Inhalt war klümperig und hatte einen unangenehmen, sehr wider- lichen Geruch. Genau vier Wochen später — am 18. Juli — wog ich die Schale und durfte ihr Gewicht mit 12,370 g notieren. Da im Naumann das Höchstgewicht mit 11,72 angegeben ist, so ist wohl nicht aus- geschlossen, dass das Ei bei seiner starken Schale noch nicht vollständig ausgetrocknet ist. Durch die Freundlichkeit des Forstaufsehers Knöfel von hier, der mit drei Zöglingen der hiesigen Forstlehrlingsschule an die Insel fuhr, erhielt ich die Masse des Nestes usw., die ich leider wegen Unpässlich- keit nicht selber nehmen konnte. Das Nest stand an der Nordwestseite der Insel, nur 15 cm vom Wasser entfernt und konnte beim Wellenschlag vom Wasser erreicht werden, so dass es ganz feucht war. Der Durch- messer der sehr flachen Nestmulde betrug 25 cm, der des ganzen Nestes mit Nestrand 45 cm. Der Nestrand nach dem Wasser zu war vollständig heruntergetreten ; an der entgegengesetzten Seite betrug die Höhe desselben etwa 10 cm. Neststoffe waren Rohr- und Seggenblätter, Eichenlaub, und Blätter von der Roterle und vom Schneeball; dazwischen lagen Daunen und Federn, allerdings nur wenige. Das Nest wurde photo- graphiert und sind die angeführten Stoffe auf dem Bilde deutlich zu erkennen. Wahrscheinlich waren alle Neststoffe schon an Ort und Stelle und wurden einfach herruntergetreten; denn Eiche, Schneeball, Rohr und Segge stehen in nächster Nähe. Etwa 1 m hinter dem Nest steigt die Insel steil auf. Sie ist vorherrschend mit alten Kiefern, ein- zelnen Eichen und Buchen und am Rande mit Roterlen bestanden. An Sträuchern findet man Hasel, Faulbaum, Schneeball, Hundsrose und andere. Sie wird sehr selten von Menschen besucht; nur die Fischer legen dort mal, aber auch sehr selten, an. Diese Abgeschlossenheit hat wahrscheinlich den Vogel hier seinen Brutort wählen lassen. Nach Angabe des Fischmeisters Guse — der ein sehr glaubwürdiger Mann ist — fand er das Nest des Vogels schon im vorigen Jahre 1912, fast genau an derselben Stelle. 1910 stand das Nest nach seiner Beteuerung 60 auf der Teufelsinsel im „grossen Petznick-See“, der allerdings schon in Westpreussen liegt. Auch hier herrscht grösste Stille und Einsamkeit. Hoffentlich fühlen sich diese stolzen Vögel dauernd an unsern herrlichen Bahrenort-See gefesselt. Voller Schutz ist ihnen sicher. Über die Kennzeichen der Eier der europäischen Eulenarten. Yon Dr. von Boxberger. Wie bei den meisten einfarbigen Eiern, so bilden auf den Eiern der Eulen neben der Schalenstruktur die Grösse und das Gewicht die wert- vollsten Merkmale zur Unterscheidung der einzelnen Arten. Was ins- besondere die Grössenverhältnisse betrifft, so erscheint das Breitenmass wichtiger als das Längenmass, da abnorme Ueberschreitungen des ge- wöhnlichen Längenmasses eine sehr häufige Erscheinung bei allen Arten bilden, während das Breitenmass nicht so stark zu schwanken pflegt. Besonders nach oben hin wird der normale Breitendurchmesser viel seltener überschritten als nach unten hin, was wohl aus den anatomischen Ver- hältnissen des Uterus zu erklären ist. Abnorm dicke Eier sind also viel seltener als abnorm dünne und abnorm lange, so dass das Breitenmaximum sich als viel zuverlässigeres Kennzeichen erweist, als das Längenmaximum, bei dem oft förmliche Ausschweifungen zu beobachten sind. Diese allgemeinen Betrachtungen haben auch für die Eier der Eulen Gültigkeit. Ordnet man die europäischen Mitglieder dieser Familie, wTie dies für die Zwecke ihrer Bestimmung das gegebene ist, nach ihrem Grössen Verhältnis, so ergibt sich von unten angefangen folgende Reihe: Olaucidium passerinum (L), Olus scops (L), Nyctala Tengmalmi (Gm.), Athene noctua (Scop.), Asio irachyotus (Mcg.), Asio otus (L.), Surnia nlula (L.), Strix alba Scop. (- fiammea L.), Strix alnco L., Strix uralensis Pall., Strix lapponica Retz., Nyctea nydea (L.), Bubo bubo (L.). Ueber die Kennzeichen der Eier der Zwerge des Eulengeschlechts, Ol. passermum, sind wir durch die Untersuchungen Goebel’s (Jahrg. XV dieser Zeitschrift, vergl. auch Nilsson in Jahrgang XX) so gut unter- richtet, dass ich auf diese Ausführungen verweisen kann. Es sei deshalb hier nur kurz auf die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale dieser Art gegenüber scops und Tengmalmi aufmerksam gemacht: Bei passerinum liegt die grösste Breite bei 24 mm, während sowohl scops als auch Teng- malmi in ihren kleinsten Stücken nur ganz ausnahmsweise bis zu diesem Mass hinabgehen. Auch das Gewicht ist ein sehr zuverlässiges Merk- mal: passerinum erreicht das Maximum von 70 cg nur höchst selten, während die leichtesten Exemplare von scops und Tengmalmi diesen Wert noch um einige Zentigramme übertreffen. Verwechselungen können 61 also nur in Grenzfällen und nur bei einzelnen Exemplaren eintreten, während bei ganzen zusammengehörigen Gelegen kaum ein Zweifel ent- stehen kann, welcher Art sie zuzuweisen sind. Kein sicheres Unterscheidungsmerkmal besteht zwischen den beiden eben erwähnten Arten 0. scops und N. Tengmalmi, wenn man nicht als solches gelten lassen will, dass Tengmalmi in der Regel etwas länger und gestreckter ist, als scops, das mehr rundlich erscheint. Da diese Regel aber in zahlreichen Fällen durchbrochen wird, auch das Gewicht beider Arten vollkommen innerhalb der gleichen Grenzen liegt, und schliesslich auch die Schalenstruktur keinen Anhalt zu einer Unterscheidung bietet, so kann bis jetzt eine Diagnose zur Bestimmung beider Arten nicht gegeben werden. Deutlich unterscheiden sich dagegen die beiden eben behandelten Arten von der in ihrer Grösse nahekommenden Art A. noctua , und zwar sowohl durch die Grösse als auch durch das Gewicht. Wenn auch be- sonders schmale Stücke von noctua unter 27,5 hinuntergehen und be- sonders breite von scops und Tengmalmi dieses Mass einmal überschreiten mögen, so schwindet doch jeder Zweifel, wenn solche Stücke gewogen werden ; auch das schwächste Ei von noctua wird nur selten unter 100 cg wiegen, während das grösste Ei von einer der beiden andern Arten dieses Gewicht nie erreichen wird. Eine fatale Nachbarschaft, welche sehr leicht zu Verwechslungen und Täuschungen führen kann, besteht zwischen den Eiern der beiden Ohreulen Asio otus und brachyotus und denen der Sperbereule S. ulula. Weder die Dimensionen noch das Gewicht geben irgend welchen brauch- baren Anhalt, diese drei Arten zu trennen, wie überhaupt zwischen den Eiern der beiden erstgenannten Arten eine Unterscheidung mit den uns bis jetzt zu Gebote stehenden Mitteln nicht möglich ist, was auch immer für angebliche Kennzeichen entdeckt worden sein mögen. Dagegen be- stehen wohl wahrnehmbare Unterschiede zwischen diesen beiden Arten einerseits und S. ulula andererseits, und zwar liegen dieselben in der Schalenstruktur. Zunächst haben die Eier von ulula fast durchweg, namentlich an der stumpfen Hälfte Buckeln, Knötchen und strichförmige Protuberanzen aufzuweisen, welche sich in dieser Zahl bei den Eiern der Ohreulen nicht vorfinden. Dann aber wird man bei vergleichender Be- trachtung, besonders wenn man sich einer Lupe bedient, bemerken, dass die nadelstichartigen Poren bei otus und brachyotus zahlreich und dicht- stehend sind, während sie bei ulula spärlich auftreten und daher weit auseinanderstehen. Dieser mir lange bekannte Befund wird vollkommen bestätigt, durch die kürzlich erschienene Arbeit Szielasko’s (Journal für Ornithologie 1913, Januarheft und Aprilheft), welcher für ein Gesichtsfeld 62 von 7 mm Durchmesser bei otus 16—21, bei brachyotus 21—24, bei ulula dagegen nur 8 — 11 Poren angibt. Die Eier der Schleiereule, 8. alba (fiammea), welche sich gleichfalls weder in Grösse noch im Gewicht von den Eiern der drei vorerwähnten Arten unterscheiden, haben ein auch dem Ungeübten leicht kenntliches, sicheres Unterscheidungsmerkmal in ihrer ganz eigenartigen, mit keinem anderen Ei zu verwechselnden Oberflächengestaltung. Die glutinöse Ober- hautschicht, welche den meisten Vogeleiern einen stärkeren oder schwächeren Glanz verleiht, fehlt nämlich bei S. alba vollkommen, so dass die Schalen- oberfläche durchaus matt und kalkig-rauh erscheint und fast den Eindruck macht, als sei sie mit einer schwach ätzenden Flüssigkeit abgewaschen, die die nackte Schalentextur blosgelegt habe. Hält man Eier von S. alba neben solche von einer der drei oben erwähnten Eulenalten, so wird der Unterschied deutlich hervortreten. Zwischen den bisher behandelten und den folgenden Arten bestehen hinsichtlich der Eier so erhebliche Grössenunterschiede, dass Ver- wechselungen ausgeschlossen sind, von abnormen Vorkommnissen ab- gesehen, wie ich ein solches im XX. Jahrgang pag. 72 dieser Zeitschrift beschrieben habe. Beginnen wir mit unserm altbekannten schlichten Waldkauz, S. aluco, so sehen wir, dass er Annäherungen an eine seltene und edle Form aufweist, welche nur zu oft die Quelle von Irrtümern und Täuschungen geworden sind. Diese seltene Form ist S. uralensis, deren Ei indessen seit einigen Jahren besser bekannt geworden ist, sodass wir inzwischen auch Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden Arten kennen gelernt haben, welche uns kaum je im Stich lassen. Zunächst bieten auch hier die Breitenverhältnisse einen guten Anhalt. Während die breitesten Stücke von aluco nicht über 41 hinausgehen, sinken selbst die schmälsten von uralensis nur sehr selten bis zu diesem Breitenmass hinab. Noch besser unterscheidet beide Arten das Gewicht. Hier liegt die Grenze zwischen den leichtesten Eiern von uralensis und den schwersten von aluco bei 325 cg. — Als eine Eigentümlichkeit der Eier von uralensis, die ich an allen Stücken wahrgenommen habe, die mir zu Gesicht gekommen sind, will ich noch erwähnen, dass sich bei ihnen in weit erheblicherem Grade, als dies bei aluco vorkommt, Knötchen und Buckeln auf der ganzen Schale, besonders über die stumpfe Hälfte verteilt, vorfinden. In ihrem Aeusseren schliessen sich an die Eier von uralensis am nächsten an die von S. lapponica, die jedoch durchweg grösser, ins- besondere gestreckter sind als jene. Die Grenze des Längenmasses zwischen beiden Arten scheint bei 50,5 zu liegen. Auch das Gewicht ist ein zuverlässiges Kriterium, insofern als lapponica stets über 400 cg wiegt, während uralensis kaum je dieses Gewicht erreicht. 63 Aehnlich, doch nicht so scharf unterschieden ist das Verhältnis zwischen 8. lapponica und N. nyctea. Hier liegt für erstere die obere, für letztere die untere Breitengrenze bei 43, die Grenze des Gewichtes bei 475 cg; in der Länge gehen beide Arten in einander über. Allerdings kommen bisweilen Eier von lapponica vor, welche breiter als 43 sind und umgekehrt solche von nyctea , welche geringeren Durchmesser haben und ebenso ist es mit der Gewichtsgrenze; immerhin dürften derartige zweifelhafte Stücke aber stets nur vereinzelt, nicht in ganzen Gelegen zu finden sein, sodass beim Vergleich vollständiger Gelege die Zweifel verschwinden werden, ein Beweis, wie notwendig es unter Umständen bei oologischen Studien ist, die Gesamtheit der jeder Art eigentümlichen Eierzahl, nicht nur einzelne Stücke zu berücksichtigen. Sicherer als lapponica und nyctea unterscheidet sich nyctea und B. bubo, welche Art die grössten Eier von allen europäischen Eulen hervorbringt. Bei annähernd gleicher Länge mit nyctea weisst bubo doch fast ausnahmslos einen grösseren Breitendurchmesser auf. Die Grenze des Breitenmasses liegt bei 46,5; während nyctea dieses Mass nur selten erreicht, wird es von bubo in der Regel überschritten. Sicherer noch ist der Gewichtsunterschied. Auch hier wird nyctea von bubo erheblich übertroffen, da die leichtesten Exemplare von bubo etwa 625 cg wiegen, welches Gewicht selbst von den stärksten Eiern von nyctea nur ganz ausnahmsweise erreicht wird. — Nebenbei will ich hier er- wähnen, dass ich zwei Eier der neoborealen Form Bubo paciftcus Cass. besitze, welche bei nur wenig geringerer Grösse wesentlich leichter sind als solche der europäischen Form, da sie bei einer Grösse von 55,5 X 46 und 55,4 X 46,3 nur 480 und 488 cg wiegen. Es wäre interessant, zu erfahren, ob diese Erscheinung sich bei allen Eiern dieser Art zeigt, oder ob es sich bei meinen Stücken nur um einen abnormen Einzelfall handelt. Da ich weiteres Material von dieser Art nicht besitze, kann ich die Frage nicht entscheiden. Falco gyrfälco und dessen Eier. Von R. Nilsson. Wie wohl bekannt, teilt man den nordischen Jagd- oder Gerfalken in drei Species ein : *) 1. Falco rusticulus (aus Lappland) 2. „ islandus ( „ Island) 3. „ candicans ( „ Groenland) *) 0. Kleinschmidt unterscheidet als sicher nur zwei nordische Formen ( islandus und gyrfälco), cfr. Falco, Jabrg. 1908 pag. 13; siehe ferner die Monographie über Falco Hierofalco. in Aquila VIII. Jahrg. von demselben Verfasser. Die Verschiedenheit zwischen 2 und 3 ist danach fraglich oder doch sehr gering. W. R. 64 Ob sich auch Unterschiede auf deren Eier erstrecken, kann der Oologe bejahen, doch auch verneinen; die nachfolgenden Aufzeichnungen dürften diese Fragen näher beleuchten. Meine Beobachtungen erstrecken sich auf ein Gesamtmaterial von 100 Stück Eiern, davon gehören meiner Sammlung 50 Eier an. M. E. genügt dieses Vergleichsmaterial noch nicht, doch ist anzunehmen, dass andere Sammler, denen auch reichlicheres Material zur Verfügung steht, hier ihre Beobachtungen veröffentlichen. Die Abweichungen zwischen islandus und candicans konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen, da zu wenig Untersuchungmaterial vorlag, dass aber diese Eier von rusticulus stark abweichen, darf als Regel dahin gestellt werden. Busticulus^Eiev sind oft so dicht mit roter, rostroter, auch rosaroter Farbe bespritzt, dass die Eier oft alle im Gelege einfarbig sind. Diese so überaus dichte Färbung trifft man bei islandus selten, bei candicans noch seltener an. Sparsamer sind diese Eier gefleckt, so dass hier die gelbliche, gelbweisse, auch ziegelgelbe Grundfarbe deutlich hervortritt ; doch findet man in einem solchen Gelege nicht selten ein Ei, welches die typische Färbung eines rusticulus- Ei völlig zeigt. Rosagefärbte candicans-'EA&c habe ich noch nie gesehen, doch zeigten ein paar Gelege von islandus diese Färbung, ein solches Gelege ist unter F. islandus 11 aufgeführt, es ist in Farbe demjenigen unter F. rusticulus 111 ganz ähnlich. Vermutlich rühren solche Gelege von Exemplaren her, welche nach Island sich verflogen haben. Je fünf Gelege, aus den drei vorher genannten Brutbezirken, mögen hier die hauptsächlichsten Typen zeigen. A. Falco rusticulus , I. Karesuando 20. 5. 08. 44 X 61 mm 5,9 g dunkelrot 44 X 61 „ 6,3 „ „ mit gelblicher Spitze 45,5X61 „ 5,9 „ rotgelb mit schmutzig roter Färbung (Typ-Pernis) II. Pitea Lappmark 15. 5. 00. 45 X 58 mm 5,96 g rostrot 46 X 60 „ 6,09 „ „ 45 X 55 „ 4 83 „ gelblich mit rosaroter Haube. III. Karesuando 15. 5. 08. 44.5 X 63 mm 6,5 g schön dunkelrosa 46.5 X 61 „ 6,5 g „ „ mit noch dunkleren Rosaflecken 46 X 63,5 „ 6,4 g dunkelrot 46,5X61 „ 5,95g schmutzigrot. 65 IV. Siikavuopio 30. 4. 88. 47 X 61 mm 5,87 g hellgelb, die grössere Hälfte mit rostroter Haube 45 X 61 „ 5,39 „ liellrosa, die spitze Hälfte mit braunrosaroter Haube 46 X 60 „ 5,79 „ hellrosa mit braunrosaroten Flecken. Y. Wickjock 21. 4. 07. 47 X 61 mm 6,5 g ziegelrot, einfarbig 48 X 59 „ 6,95 „ „ beinahe einfarbig 48 X 61 „ 6,54 „ gelb mit grossem roten Mantel 46 X 57 „ 6,i „ „ die ganze Fläche mit schmutzigroter Zeichnung B. Falco islandus. I. Island 2. 6. 08. 45 X 56 mm 5,78 g gelbweiss mit dichten roten Flecken 44 X 60 „ 6,64 „ „ „ „ carminroten Flecken 45 X 60 „ 5,58 „ „ „ rotgelber feiner Zeichnung 46 X 60 „ 6,14 „ schmutzig weiss, ungefleckt. 49 X 60,5 mm 7,si g 45,6 X 58 „ 6,34 „ 45,5 X 57,5 „ 6,03 „ 45 X 55,5 „ 5,68 „ II. Island 3. 5. 00. Färbung ganz genau wie rusticidus III. III. Island 25. 4. 83. 46.5 X 60 mm 6,48 g rosa, einfarbig 47.5 X 58 „ 6.19 „ „ , mit geschmierter Zeichnung (Typ-peregrinus). 47 X 58 „ 6,31 „ gelbweiss überall mit gelbroten Flecken 45 X 57,5 „ 6,38 „ „ , desgleichen aber etwas verwischt IV. Island 20. 5. 01. 47.5 X 61 mm 5,94 g gelb mit kräftigen blutroten Flecken überall 45.5 X 58 „ 5,94 „ „ , „ feinen dichten roten Flecken und mit gelb- roter Haube. 47 X 60 „ 6,62 „ gelb, desgleichen ohne Haube. V. Island 4. 5. 98. 47 X 60 mm 6,78 g weissgelb mit gleichmässig verteilten rotgelben Flecken 47 X 60 „ 6,68 „ „ , die Flecken nicht so häufig 48 X 59,5 „ 6,68 „ C. Falco candicans . I. Groenland 11. 5. 01. 44.5 X 56 mm 5,64 g rotgelb und ungefleckt 43.5 X 58,5 „ 5,92 „ „ , mit dichter gelbroter Zeichnung V 66 44,5X56,5 mm 5,79 „ weissgelb mit gelbbrauner Zeichnung 44.5 X 57,5 „ 6,11 „ gelb mit schmutzigroter Zeichnung II. Groenland 20. 5. 01. 45 X 58,5 mm 5,67 g rotgelb 45 X 59,5 „ 5,58 „ weiss mit kleinen roten Flecken 44 X 61 „ 5,71 „ „ „ grösseren „ III. Groenland 27. 4. 91. 47 X 60 mm 6,78 g gelb mit punktierter Zeichnung 45.5 X 57 „ 6,o „ n ,, r> r 46 X 58 „ 6,13 „ „ „ schmutziger „ ( Typ-Pernis ) 45 X 56 ,, 5,13 „ schmutzig gelb IV. Groenland 30. 4. 03. 46 X 60 mm 6,io g gelblich blutrot bespritzt 47 X 62 „ 6,8 „ „ „ „ , die kleinen Flecken sind mehr markiert 45 X 57 „ 5,7 „ weissgelb, die kleinen Flecken sind spärlicher. V. Groenland 4. 6. 00. 47.5 X 56 mm 6,27 g rotgelb, einfarbig 46.5 X 60 „ 6,28 „ „ etwas heller, einfarbig 46 X 58,5 „ 6,96 „ „ noch „ einfarbig Zum Schluss will ich zwei ungewöhnlich gefärbte Gelege von rusticulus anführen : Karesuando 2. 5. 91. 45 X 56 mm 5,02 g rotgelb, einfarbig 46 X 61 „ 6,44 * gelb, einfarbig 46 X 60 „ 6,04 „ weiss, hier und da mit violetten Flecken Dr. O. Ottosson beschreibt ferner ein Gelege: Grundfarbe grauviolett, teils mit rot und braunvioletten Oberflecken, teils mit tieferen violetten und graublauen Schalenflecken Malmö 1913. 46,5X61,2 mm 47 X 58,i „ 44 X 59 „ 45 X 59,8 „ Fremde Eier im Nest. Von W. Rüdiger. Manchmal findet der Sammler Nester, welche von zwei, sogar auch von drei verschiedenen Vogel arten belegt worden sind, wünschenswert wäre es, wenn solche Funde bekannt gegeben würden, damit eigene Be- obachtungen und Funde hiermit zu vergleichen wären. 07 Nur einige, in den letzten Jahren gemachten Beobachtungen; möchte ich hier aufführen: In der Schorf heide war mir seit Jahren der Brutort eines Schrei- adlerpaares bekannt; in dem betreffenden Jagen standen 4 Horste auf Birken, davon zwei sehr niedrig, die beiden anderen auch nur mittelhoch. Nicht immer wurde ein und derselbe Horst angenommen, sondern das Adlerpaar wechselte gern, ein anderer Raubvogel siedelte sich für ge- wöhnlich hier nicht an. Jungadler wurden hier häufiger erbrütet, Beob- achtungen und Aufzeichnungen konnten hierorts gut ausgeführt werden, da der betreffende Birkenbestand sehr licht bestockt war. Der Adler hatte 1907 seinen Lieblingshorst angenommen, er stand am niedrigsten. Ohne Mühe konnte dieser Baum bestiegen werden, ich führte diesen Vor- satz aus, nachdem das Brutgeschäft begonnen hatte. Der Adler strich lautlos ab, oben angekommen, war ich recht erstaunt — 3 Eier lagen im Horst. Im ersten Augenblick dachte ich an ein Dreier-Gelege, doch schon der zweite Blick sagte mir, dass ich 2 Adlereier, sowie ein Ei von Buteo vulgaris vor mir hatte. Hier handelte es sich um einen alten Schreiadler- horst, es liegt die Vermutung recht nahe, dass ein Pärchen Buteo vulgaris diesen Horst im April bezog und belegte, nach dem Eintreffen des hier alt eingesessenen Adlerpaares fanden um den Besitz dieses Lieblingshorstes sofort Kämpfe statt, diese endeten damit, dass vulgaris vertrieben wurde, das Adlerweibchen den Horst mit 2 Eiern belegte. Ich nahm nun das Bussardei, als später das ziemlich kräftige Junge auf dem Horst stand, erstieg ich nochmals den Baum. Dem Horst konnte ich nun das grössere Adlerei entnehmen, es erwies sich später als faul, aus dem kleineren Ei war hier also das Junge erbrütet worden. Ich möchte hierbei die Be- merkung anknüpfen, dass ich bei allen Schreiadlerhorsten und es waren deren viele, niemals zwei Jungadler angetroffen habe. Mancher Leser wird sich auch erinnern, dass mein Vater als Regel ein Ei dem vollen Gelege von pomarina zuschrieb. In der Oberförsterei Biesenthal kam die Schellente als nicht seltener Brutvogel vor, alte Schwarzspechthöhlungen wurden gern als Niststätte angenommen. Am 3. Mai 1911 gegen Abend beobachtete ich in der Nähe des Samith-See, das Hineinstreichen einer Schellente in eine vor- jährige Schwarzspechthöhlung, am 11. verrieten mir reichlich Dunen, welche an der Flugöffnung und an der Borke hafteten, das etwas Ausser- gewöhnliches mit dem Entenneste passiert war, auch sass ein singender Star vor der Flugöffnung. Die Besteigung des Baumes wurde nun be- schlossen und auch ausgeführt. Die Höhlung enthielt 2 Eier von Fuligula clangula und 2 Eier des Star. Unmittelbar daneben befand sich ein mir bekannter Kiefernzwieselstamm, welcher alljährlich von Meisen gern be- zogen wurde. Heute sass eine Blaumeise darin, bei einem abermaligen 68 Nachsehen wurde ein Waldrotschwänzchen angetroffen, herabgescheucht enthielt das Nest 5 Eier von coeruleus und 4 Eier von phoenicurus. Ara 4. Juni 1911 bereiste ich den grossen See bei Eürstenwerder in der Uckermark, dieser und noch einige andere, Damm- und grosser Parmen-See, liegen hart an der Mecklenburg’schen Grenze. Der grosse See hat mehrere kleinere und grössere Inseln, einige von diesen weisen sogar Baumwuchs auf. Reiches Wasser vogelleben ist hier allerorten. Als ich in den Jahren 1897 — 1902 hier häufiger an Entenjagden teilnahm, kannte man Fuligula cristata nicht; wie erstaunte ich nun aber, diese Ente hier in der Brutzeit anzutreffen. Reiher-, Pfeif- und Tafelenten wurden häufig an diesem Tage angetroffen und beschloss ich deren Nester zu suchen. Sofort erkannte ich, dass hauptsächlich die nur mit Gras bewachsenen Inseln als Brutorte gewählt waren, häufig standen die Nester so eng beieinander, dass mit grösster Vorsicht nur gegangen werden durfte. Die interessantesten Beobachtungen waren sicherlich hierbei, dass verschiedene Weibchen wohl gar keine eigenen Nester hergerichtet hatten. Ueber solche gemischt belegten Nester will ich hier kurz berichten: 1. Ein vermeintliches Tafelentennest war mit vier Eiern dieser Ente und mit dreien von Fuligula cristata belegt. 2. Vermutlich wieder ein Nest der Tafelente mit zwei Eiern dieser Ente und zwei Eiern der Reiherente; bei diesen beiden Nestern war niemals der Brutvogel zu beobachten. 3. Hierauf fand ich ein Nest mit 10 Eiern von Anas penelope, vier Eiern der Reiherente und einem Ei der Tafelente, der Brutvogel, eine Pfeifente, hätte ich gut auf dem Neste greifen können. Viele Eier der Tafel- sowohl auch Reiherente lagen im Grase und Weidengestrüpp acht- los umher; alle Entennester waren im Grase angelegt. Professor H. Schalow, erwähnt in seiner Arbeit „Zur Ornis der Mark Brandenburg“ Journal für Ornithologie im ersten Beitrag 1876, im zweiten 1881 und im dritten 1885, Zeitschrift für die gesamte Ornithologie, die Reiherente noch nicht als Brutvogel; erst in „Neue Beiträge zur Vogelfauna von Brandenburg“, Journal für Ornithologie XXXVIII. Jahrgang, 1890 heisst es unter F. cristata : „Im Jahre 1888 brütete diese Ente in mehreren Pärchen auf dem Moeser’schen See bei Brandenburg a. H. (Kriiger- Velthusen). Es ist dies das erste sicher konstatierte Vorkommen des Brütens der Reiherente in der Provinz“. Meine Angaben würden somit einen weiteren Brutort festgelegt haben, bekanntlich ist F. cristata häufiger Brutvogel in Mecklenburg. Seit 1888 habe ich Gelegenheit, grossen Säger, M. merganser und Schellente beim Brutgeschäft zu beobachten, ich darf wohl behaupten, dass beide Vögel hier in der Neumark augenblicklich häufiger auf treten, als in der Schorfheide; die Axt und der gesteigerte Verkehr haben diese 69 Vögel dort stark verdrängt. In unmittelbarer Nähe meines jetzigen Wohnhauses steht neben anderen alten Botbuchen auch eine solche, welche in 6 m Höhe eine grössere Höhlung, nach der Drage zu, aufweist. Anfang März d. Js. reinigte ich den Innenraum, ein Eichhörnchen hatte sich hier ein Winterlager hergerichtet. Zufällig beobachtete ich schon am 20. März das Herausstreichen des Sägerweibchens aus der Höhlung, die Untersuchung ergab 2 Eier, welche mit Buchenmulm zugedeckt waren, am 25. enthielt das Nest 6 unbedeckte Eier, am 30. 3. sass das Weib- chen auf dem Nest, ich musste es mit Gewalt vertreiben. Der Nistraum barg nun 8 Eier von Mergus merganser und ein Ei der Schellente. Mitteilungen. Hummeln in Zaunkönigsnestern. In den Jahren 1897 — 1902 hatte ich in der Uckermark, im Kreise Prenzlau Gelegenheit, beim Suchen nach Kukukseiern in Zaunkönigsnestern, hier oftmals Hummeln zu finden. Diese Insekten hatten häufig das Nestinnere, Moos, Federn und Wildhaare, arg zerwühlt, bei belegten Nestern waren die Eier, gleichviel ob es solche vom Zaunkönig oder Eier des Parasiten waren, durcheinander gebracht, sodass solche Nester stets verlassen wurden. Da in dem hiesigen Bevier, Hochzeit, der Kukuk auch vornehmlich den Zaunkönig als Brutpfleger annimmt, so waren meine Beobachtungen im vergangenen und in diesem Jahre ganz besonders auf solche Nester gerichtet. Auch hier wieder das gleiche Bild, viele Brutstätten, auch Schlafnester waren von derselben Hummel besetzt. Herr Dr. H. Friese, Schwerin, Mecklenburg hatte nun die grosse Freundlichkeit die Hummel zu bestimmen; er schreibt: „Die gesandten Hummeln nebst Nest sind Bornbus pratorum und zwar Männ- chen und Weibchen. Es ist unsere am frühesten fliegende Art Wiesen- hummeln, die gerne in alten Nestern, auch Schiebladen von Verandatischen und Schränken baut. Die grosse Wachszelle ist eine Vorratszelle für Nektar und Honig, die als Beservenahrung dient, falls schlechtes Wetter eintritt und so ein Stillstehen der Brutpflege verhindern hilft“. — Konservator Georg Krause, Pankow hat ähnliche Beobachtungen gemacht, niedergelegt sind diese in den Verhandlungen des V. Inter- nationalen Ornithologen-Kongress, Berlin 1910 pag. 93. W. Rüdiger. Abweichende Nistplätze. In einer lebenden Bottannenhecke fand ich im Mai v. Js. ein Nest ohne Eier, es hatte grosse Aelmlichkeit mit dem Nest der weissen Bachstelze, doch war mir ein solcher Standort noch neu. Einige Tage später sass der brütende Vogel auf dem Nest und war es wirklich Motacilla alba. Beim Suchen nach Nestern von Pyrrhula p. minor im Mai d. Js. fand ich in einem Wachholderstrauch, 35 cm oberhalb des Erdbodens 70 das Nest von Muscicapa grisola. Der Vogel war, ehe ich diesen richtig ansprechen konnte, heruntergeschlüpft. Die im Nest liegenden 4 Eier waren typische grisola- Eier, doch um jeden Irrtum zu vermeiden, wartete ich die Rückkehr des Vogels ab, das Pärchen stellte sich auch nach wenigen Minuten wieder ein, der eine Vogel, Muscicapa grisola bedeckte sodann die Eier. Die nächste menschliche Niederlassung befand sich eine Stunde weit von diesem Nistplatz entfernt, das betreffende Jagen, Kiefernaltholz war mit W achholder stark bestockt, mit Recht darf man hier wohl die Frage stellen, weshalb ein Vogel, welcher für gewöhnlich die Nähe der Menschen sucht und liebt, in der ausgesprochensten Waldeinsamkeit sein Nest in einem Strauch herrichtet. W. Rüdiger. Literatur. Damit es möglich ist eine schnelle und umfangreiche Literatur -Be- sprechung zu erzielen, werden die Herren Autoren und V erleger gebeten, über alle neu erscheinenden Werke rechtzeitig Mitteilung zu machen und von Aufsätzen in weniger verbreiteten Zeitschriften Sonderabzüge zu schicken. W. Rüdiger.) (Bitte! Die Bedeutung der Eischalenstruktur für die Systematik der Vögel von Dr. A. Szielasko. Cab. Journal f. Ornithologie Januarheft S. 52 — 117, Aprilheft S. 229— 361. Mit 4 Tafeln. Der Verfasser ist den Lesern dieses Blattes nicht nur durch seine lebensvolle Schilderung des Brutgeschäfts der Uraleule (Z. f. 0. XIV Seite 17), sondern auch be- reits durch eine rein methodische Arbeit über die gesetzmässige Gestalt der Vogeleier (Z. f. 0. XII, S. 100) bekannt geworden. Die vorliegende Arbeit über die Eischalen- struktur stellt das Lebenswerk des ostpreussisehen Gelehrten dar. Auf Grund 33 jäh- riger, unendlich mühseliger, mit der subtilsten Genauigkeit und an der Hand eines bedeutenden Materials und einer umfassenden Erfahrung durchgefühlter Untersuchungen lehrt uns der Verfasser die Struktur der Eischale der europäischen Vögel, d. h. ihre Textur, Poren, Substanzfarbe, Korn, Glanz, Grösse, Gestalt und Gewicht kennen, und sucht die verborgenen Beziehungen dieser Verhältnisse innerhalb der genetisch zu- sammengehörigen Verbände der Vögel aufzudecken. Als wichtigstes Ergebnis dieser Untersuchungen erscheint die Tatsache, dass das Schalenkorn bei jeder Spezies durch- aus konstant ist. Was jedoch die zu erwartende Uebereinstimmung der Merkmale bei systematisch nahestehenden Gruppen anbetrifft, so haben die Untersuchungen Szielaskos kein absolutes oder auch nur regelmässig zu beobachtendes Vorwalten dieses Prinzips ergeben', während einerseits oft nahe verwandte Formen ganz verschiedene Charaktere in der Schalenbildung aufweisen, zeigen andererseits systematisch weit auseinander- stehende Arten bisweilen eine merkwürdige Gleichartigkeit in dem Aufbau ihrer Schale- Ais Hauptformen der Schalenstruktur werden 36 verschiedene Typen aufgestellt und abgebildet, auf welche sich die Schalenbildung aller europäischen Vogelarten mehr oder weniger zurückführen lässt. In den 421 Eiuzelbeschreibungen wird stets auf diese Grundtypen verwiesen. — Wenn auch die mühevolle Arbeit Szielaskos eine regel- mässige Uebereinstimmung in der Schalenbildung verwandter Arten nicht festzustellen vermocht hat, so ist doch damit nicht gesagt, dass eine gewisse grundsätzliche Gleich- artigkeit nicht bestände, vielmehr ist einstweilen nur der Schluss erlaubt, dass wir mit den uns zu Gebote stehenden Hülfsmitteln etwas derartiges nicht zu erkennen vermögen. 71 Da die Arbeit auch namentlich in ihrem allgemeinen Teil reich an wertvollen Gedanken und interessanten Erörterungen allgemein - ornithologischer Fragen ist, so ist ihr Studium für Jeden, der an dem Fortschritt der Ornithologie teilnimmt, dringend zu empfehlen. v. B. Hermann Schalow. Sonderabdruck aus : Journal für Ornithologie. Juliheft 1913. Professor Schalow spricht in der Märzsitzung, 3. 3. 13. der deutschen Ornithologischen Gesellschaft über die Eier der Paradiesvögel. Der Vortragende führt aus, dass bis heute 110 Formen der Paradiseidae, welche in 32 Gattungen eingeteilt, bekannt sind; die Eier von 39 wurden bis jetzt beschrieben. Von vielen ist das Brutgeschäft, wie Drepanornis EIL, Falcinellus VieilL, Cicinnurus Vieill., Diphyllodes Less. noch völlig unbekannt. Bei den Paradiesvögeln lassen sich nach den bis heute vorliegenden Beschreibungen und Abbildungen 5 Typen von Eiern unterscheiden. Professor Schalow führt wörtlich aus: „Es darf, soweit wir das Material bis jetzt zu übersehen vermögen, als feststehend gelten, dass die Charaktere der Eier der einzelnen Arten, innerhalb der verschiedenen Gattungen, ^selbst wenn sie zu Varietätenbildungen neigen, durchaus konstant bleiben. Wir kennen kein Genus in dem sich Formen finden, die zwei oologischen Typen angehören. Die Gattungen als solche zeigen dagegen in oologischer Beziehung sehr bemerkenswerte Unterschiede.“ Ferner weist Professor Schalow darauf hin, dass z. B. die Genera Aeluroedulus Cab. Ptilonorhynchus Kühl, die im Flügelbau vollständig übereinstimmen und von Systematikern neben einander gestellt werden, oologisch stark differenziert erscheinen. Dies gilt auch von den Gattungen Chlamydera J. Gd. Sericulus Sw. und Prionoduua Vis. Die Systematiker stellen die Familie der Paradiseidae in die Mitte zwischen Corvidae und Oriolidae. In oologischer Hinsicht finden wir aber, sofern wir die Eier der echten Raben als charakteristisch für die Corvidae und die der Gattungen Ptilorhis Sivs., Paradisea L., Astrapia Vieill. u. a. als Typ für die Paradiseidae an- nehmen, fast kaum nennenswerte Beziehungen zwischen beiden Familien. Ueber den Genus Cnemophilus Vis. weiss bis heute die Oologie wenig zu berichten, die Eier sollen PiVoZ-Charakter tragen. Aus der vorstehenden Besprechung ist gut ersichtlich, welch dankbares Feld hier noch von unserer Wissenschaft, der Oologie, zu bearbeiten ist. W. R. Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen. Ich bitte dieserhalb davon reichen Gebrauch machen zu wollen. W. Rüdiger.) Von Palästina-Gelegen sind wieder abgebbar in einigen Exem- _ plaren: Circaetus gallicus, Neophron perc- nopterus, Buteo ferox , Falco feldeggi , Corvus corax laurencei, C. c. umbrinus , Colaeus collaris, Caccabis chukar, Ammoperdix heyi, Columba schimperi, Garrulus atricapillus, Crateropus squammiceps, Monticola cyanus, Lanius aucheri, Lanius niloticus, Galerida cinnarnomina , Ammomanes fraterculus, Pycnonotus xanthopygus, Saxicola lugens, Sax. finchii , Sax. hispanica xanthomelaena, Myrmecocichla yerburii , Aedon galactodes, Pe- tr onia puteicola, Passer hispaniolensis , Passer moabiticus, Chloris chlor otica, Scotocerca inquieta und Prinia gracilis. Vau Tlfarl kann ich wieder besorgen einige Exemplare f UU JldUülId Uülügüll von Anthus bertheloti madeirensis , Apus unicolor, Sylvia conspicillata bella , Petronia madeirensis, Fringilla madeirensis , Serinus canarius , Charadrius alexandrinus , Caccabis petrosa, Puffims kuhli flavirostris, Puff, obscurus bailloni, Bulweria anjinho und Oceanodroma Castro. Jerusalem, St. Paulus-Hospiz. P. Ernst Schmitz. Habe abzugeben : Chloephaga inornata-dispar, Anser magellanica, Ibis religiosa, Platalea minor japonica, Aramides ypacaha-gigas, cayanea-cayennensis, saracura-plum- beus , Spheniscus demersus und papuci, Ocydromus australis, Perdicula asiatica und argoondah, Ammoperdix cholmleyi, Lophortyx californicus. Charlottenburg, Spandauer Str. 29. A. von Treskow. Abnormitäten aller Art, Spar- oder Doppeleier, gute Varietäten, Deformationen etc., palae arktischer Vögel, möglichst in Gelegen, mit Datum und Fundort, kauft Frankfurt a. M., Bockenheimerlandstr. 118. Ferd. Haag. Ich suche Kauf- und Tauschverbindung mit Oologen des In- und Auslandes und bitte um Angebote. Halberstadt, Mahndorfer Str. 20. R. Schmidt. Habe abzugeben aus meiner umfangreichen Sammlung eine grosse Zahl Gelege und einzelne Eier in I. und II. Qualität. Fast alle Arten vorhanden. Treuenbrietzen. K. Reichhelm. Um alle entbehrlichen Dubletten abzustossen, vertausche ich von mir selbst gesammelte, in sicheren Gelegen äusserst seltene Eier von Ceryle rudis L. gegen palae- arktische Gelege zu einer Preisgrundlage von 1 M. für das Stück (Katalogpreis 4 M). Barten, Ostpreussen. Dr. von Boxberger. Zn kaufen gesucht gefleckte Eier vom Haushuhn, sowie Gelege von Erithacus luscinia mit Nest, Datum und Fundort erforderlich. Blankenese bei Hamburg, Wedeier Chaussee 81. H. Kühl. Tausche für Vogeleier schöne Mineralien von Przibram, Böhmen uud andere. Dobrisch, Böhmen. Lehrer Jos. Krauss. Nachrichten. f Professor Robert Collet am 27. 1. 1913 in Cliristiania. Hofrat Dr. Wurm am 16. 2. 1913 in Teinach, Württemberg. Bernhard Hantzsch im Juni 1911 im Innern von Baffinsland. Geschäftliches. Die noch vielfach ausstehenden Abonnementsbeträge, auch solche noch für 1912, bitte ich recht bald zu begleichen. Nicht eingegangene Nummern werden gern nachgeliefert. W. R. Verlag und Herausgeber: W. Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arns- walde, Neumark. Druck: Carl Ockler, Berlin C, Prenzlauer Str. 13. EITSCHRIFT für OOLOGIE UND ORNITHOLOGIE Herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arnswalde, Neumark. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch die Post innerhalb Deutschlands und Oesterreichs 5 Mark, nach den andern Ländern des Weltpostvereins 7 Frcs. pränumerando portofrei. Der Jahrgang läuft vom 1. Januar bis 31. Dezember. Bestellungen und Zahlungen sind an IV. Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark, zu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 6/7. JUNI/JUL! 1913. XXIII. Jahrg. Inhalt: Die Fluss- und die Küstenseeschwalbe an den deutschen Küsten. Dr. F. Dietrich. — Tabelle über Ankunft der westfälischen Vögel. P. Werner. — Fremde Eier im Nest. R. Stimmin g. — Beobachtungen über die Eierzahl und den Charakter der Nachgelege beim Haussperling. Bich. Schlegel. — Ein Besuch beim Amtsrat Nehrkorn. M. Hübner. — Wann zieht Apus apus ? P. Werner. — Literatur. — Tauschverbindungen. — Anzeigen. Die Fluss- und die Küstenseeschwalbe an den deutschen Küsten. Von Dr. F. Dietrich in Hamburg. In den Jahrgängen 1908/09 und 1909/10 dieser Zeitschrift ist in mehreren Artikeln die Frage behandelt worden, ob an den deutschen Küsten die Küstenseeschwalbe allein als Brutvogel vorkommt oder die beiden Arten Sterna macrura und St. fiuviatilis zusammen. Auch ich bin, wie Herr Forstassessor Domeier, früher der Ansicht gewesen, dass alles, was von diesen in ihrer äusseren Erscheinung so ähnlichen Arten an der Meeresküste brüte nur Sterna macrura sein könne, dass dagegen im Binnenlande nur St. fiuviatilis vorkomme. An die Richtigkeit des zweiten Teils der angeführten Ansicht glaube ich auch heute noch; wenigstens kenne ich weder aus der Literatur noch aus eigener Er- fahrung einen Platz im deutschen Binnenlande, wo St. macrura als Brutvogel vorkommt. Die ersten Zweifel an der Richtigkeit der oben angeführten und, wie ich weiss, landläufigen Ansicht kamen mir beim ersten Besuch des Langwerders an der mecklenburgischen Küste im Jahre 1901. Nach den Angaben von Wüstnei und Clodius nahm ich an, dass auf dem Langenwerder nur St. macrura brüte; ich fand nun dort einen vor etwa 8 — 10 Tagen umgekommenen Vogel, der sich als St. fiuviatilis erwies. Da um die Zeit meines dortigen Besuchs (9. Juni) beide Arten in der Brut begriffen, also an den Brutstellen versammelt sind, so spricht die n Auffindung des genannten Vogels mit grosser Wahrscheinlichkeit dafür, dass auf dem Langen werder auch St. fluviatüis als Brutvogel vorkommt. Ja, nach meinen späteren Erfahrungen, die ich bei meinen häufigen Besuchen der vom Verein Jordsand dort eingerichteten Vogelfreistätte ge- sammelt habe, die sich allerdings nur auf die Beobachtung der lebenden Vögel und eine flüchtige Betrachtung der Gelege gründen, neige ich der Ansicht zu, dass die meisten Brutvögel auf Langenwerder der Art fluviatüis angehören. Ueber die an der Nordseeküste und besonders auf den Inseln brütenden Seeschwalben scheint auch jetzt noch die Ansicht zu herrschen, dass nur St. macrura in Betracht käme. Goebel wenigstens drückt sich in dem in Betracht kommenden Artikel (XVIII. Jahrg. No. 9 Seite 142) so aus und weist dabei auf die Uebereinstimmung der von den Halligen stammenden Eier mit den nordischen in der Breite hin und Rohweder äussert sich im Neuen Naumann zustimmend zu Naumanns Ansicht, dass die St. fluviatüis das Meer meide und dass an der Westküste und auf den Nordsee-Inseln Schleswig-Holsteins nur St. macrura als Brutvogel vorkomme. Bei dem Abschnitt: „Vorkommen der St. fluviatilisu im Neuen Naumann betont Rohweder ebenfalls: „Auf den nordfriesischen Inseln fehlt sie, wenigstens zur Brutzeit, völlig.“ Meine Beobachtungen stimmen mit diesen Ansichten nicht überein. Schon Hagendefeldt schreibt in seiner „Vogelwelt der Insel Sylt“ (Ornithol. Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogel weit, XXVII. Jahrgang, Seite 400) unter St. hirundo: „Hier als Brutvogel wohl nur vereinzelt unter den vorigen“ (nämlich St. macrura ). Zunächst muss ich bemerken, dass diese Seeschwalben, wie die meisten Brutvögel, auf unseren Vogelfreistätten recht zutraulich sind, sodass die Beobachtung mit einem guten Glase sehr bequem ausgeführt werden kann und eine sichere Bestimmung einzelner Vögel ermöglicht. Begiebt man sich auf Norderoog in das Brutgebiet dieser Seeschwalben, so schwirren die Vögel ängstlich schreiend in geringer Höhe über uns; bei einiger Geduld kann man dann leicht, falls man die für die Beleuchtung günstige Richtung wählt, die Farbe des Schnabels und damit die Art- zugehörigkeit der einzelnen Vögel erkennen. In dem „Bericht über die Brutergebnisse des Jahres 1911 auf Jordsand, Ellenbogen, Norderoog, Langenwerder und Poel“ (Ornith. Monatsschrift XXXVII. Jahrg. No. 1 Seite 11) äusserte ich mich hierüber folgendermassen : „Der Frage, ob diese beiden Arten (St. hirundo und St. macrura ) auf Norderoog Vor- kommen oder nur die letztgenannte (St. macrura), habe ich bei dem letzten Besuche näher treten können. Ich hielt mich an zwei Plätzen inmitten zahlreicher Nester ungefähr je eine Stunde beobachtend auf. Der erste Platz lag nahe dem Priel mehr nach der Mitte der Insel zu, 75 der andere nahe dem Ostrande. Auf dem ersten Platz enthielten die Nester vorwiegend 3 Eier, auf dem andern in grösserer Anzahl nur zwei. Es war heller Sonnenschein, sodass ich oft schon mit unbewaffnetem Auge an den auf mich niederstossenden Vögeln Einzelheiten deutlich erkennen konnte; ein gutes Glas (Trieder-Binokel von Görz) unterstützte mich bei diesen Beobachtungen. Und das Resultat war, dass über dem ersten Platz hauptsächlich Flussseeschwalben, über dem andern vorwiegend Küstenseeschwalben sich aufhielten und auf mich niederstiessen. Ab* gesehen von der verschiedenen Färbung des Schnabels — der rote Schnabel der Küstenseeschwalben war besonders gut erkennbar wenn sie von der Sonne fortflogen — und der verschiedenen Länge der Schwanzspitzen konnte ich auch deutlich einen Unterschied in der Körperform beobachten. Der Körper der Küstenseeschwalbe ist nicht so gedrungen, wie der der Flussseeschwalbe; überhaupt ist die Küstenseeschwalbe zierlicher und eleganter gebaut.“ In diesem Jahre habe ich bei meinem Besuch der nordfriesischen Inseln (Ellenbogen, Jordsand, Norderoog) wieder dieser Frage gedacht und wiederum beide Arten als Brutvögel festgestellt. Sehr schön konnte ich auf Norderoog von der hoch auf Pfählen stehenden Hütte aus die brütenden oder fütternden Seeschwalben am Rande einiger dicht bei der Hütte befindlichen, damals ausgetrockneten Tümpel beobachten. Ohne Scheu flogen sie ab und zu oder sasseu auf den Nestern. Wenn ich weiter noch bemerke, dass umgekommene Vögel beider Arten auf den Inseln gefunden sind, so ist wohl sicher, dass auch auf den nordfriesischen Inseln beide Arten als Brutvögel vertreten sind. Ich vermute, dass auf Norderoog die Küstenseeschwalbe, auf Jordsand die Flussseeschwalbe überwiegt. Wie sehr hier die verschiedenen Seeschwalben- und Mövenarten durcheinander gemischt Vorkommen, beweisst der Fall, dass sich mehrere Trauerseeschwalben und Lachmöven im vorigen Sommer dauernd auf Jord- sand auf hielten. Sollten nicht die Ruhe und Sicherheit auf unseren Freistätten auch auf die verwandten Arten, die auf dem benachbarten Festlande brüten, anziehend wirken, sodass sie die ihnen bis zu einem gewissen Grade eigene Scheu vor dem Meere überwinden? Mir erscheint das sehr naheliegend. Wie steht es nun mit den Eiern dieser Arten, soweit sie von den nordfriesischen Inseln oder noch spezieller von den Halligen stammen? Was zunächst die Färbung und Zeichnung anbelangt, so habe ich keinen Unterschied zwischen sicheren ßuviatilis- Eiern und den von den friesischen Inseln stammenden Eiern finden können. Bei beiden ändert die Grundfarbe sowie die Grösse, Form und Anordnung der Flecken in gleicher Weise ausserordentlich ab. Auch in der Form der Eier habe 76 ich keinen Unterschied finden können. Ueber die Breite und das Gewicht giebt folgende Tabelle eine Uebersicht: 43 Eier von St. hirundo vomPlöner- 68 Eier von den nordfriesischen und Schweriner - See stammend. Inseln stammend: Breite : Breite : 29 — 29,9 mm 30— 30,9 „ 31 — 31,9 „ 32—32,9 „ 12 Stück = 28 % 15 „ = 35 % 13 „ = 30% 3 „ = 7 % Gewicht : 28- -28,9 mm 5 Stück - 7,35% 29- -29,9 „ 20 n = 29,41% 30- -30,9 „ 27 » = 39,71% 31- -31,9 „ 13 n = 19,12% 32- —32,9 „ 3 n = 4,410/o Gewicht : bis 0,999 g 4 St. = 9,3 0/0 bis 0,999 er & 11 , St. 1— -1,100 n 12 n = 27,9 0/0 1,0- -1,100 r> 13 1) 1,101 — 1,200 11 14 = 32,56»/,, 1,101- -1,200 n 30 T) 1,201 — 1,300 11 11 n — 25,6 % 1,201 — -1,300 ri 12 ?? 1,301 — 1,400 5} 2 n = 4,65% 1,301- -1,400 n 2 11 Der Durchschnitt beträgt für die Breite: - 16,17% - 19,12% - 44,12% = 17,65% = 2,94% 30,43 mm für das Gewicht: 30,165 mm 1,134 g 1,125 g Der von Goebel festgestellte Unterschied zwischen hirundo- und mocrurci- Eier tritt in dem berechnenden Durchschnitt also auch hervor, wenn auch nur recht schwach; denn die hirundo- Eier sind etwas breiter und 9 cg schwerer. Die Geringfügigkeit des Unterschiedes dürfte daher rühren, dass auf den friesischen Inseln eben beide Arten brüten ; so verwischen sich die Unterschiede. Wenn ich die Eier nach der Herkunft in drei Gruppen (Halligen, Jordsand und Ellenbogen) teile, so ergeben sich für Breite und Gewicht in der genannten Reihenfolge folgende Werte: Breite Gewicht I. Gruppe 20 Stück 30,175 mm 1,128 g II. „ 20 „ 29,84 „ 1,086 „ III. „ 28 „ 30,393 „ 1,150 „ Nach dieser Zusammenstellung müssten auf Jordsand die Küsten- seeschwalben besonders zahlreich gegenüber den Flussseeschwalben ver- treten sein, denn für die Eier dieser Gruppe (II) ergeben sich die niedrigsten Werte. Das ist nach meinen Beobachtungen aber durchaus nicht der Fall; doch mag sein, dass sich die Verhältnisse gegen früher geändert haben. Die Eier stammen nämlich aus der Zeit vor Begründung der Vogelfreistätte; in den ersten Jahren des Schutzes fand eine starke Zuwanderung statt, und da können von Sylt und von der — 77 Festlandsküste eingewanderte Flussseeschwalben das llebergewiclit be- kommen haben. Die Herkunft der Eier von den nordfriesisclien Inseln oder auch speziell von den Halligen ist also nicht entscheidend für die Frage, ob hirundo- oder macrura- Eier vorliegen, wenn auch die grössere Wahr- scheinlichkeit für die letztere Art spricht. Es bleibt nichts übrig, als weitere Beobachtungen und Untersuchungen anzustellen. Leider bekomme ich erst heute, nachdem ich das Manuskript des vorstehenden Artikels schon vor Wochen abgesandt, den Bericht der Helgoländer Vogelwarte von Dr. Weigold in die Hand (Journal für Ornithologie, Sonderheft 1, 1913), freue mich aber um so mehr der sich daraus ergebenden Richtigkeit meiner Ansicht über die beiden Seeschwalbenarten St. macrura und St. liirundo auf den nordfriesischen Inseln. Ich bemerke zunächst, dass schon seit mehreren Jahren ausser Austernfischern und Regenpfeifern besonders Seeschwalben auf den Frei- stätten markiert worden sind. Von erlegten oder tot aufgefundenen Vögeln wird oft nur der Ring, oft auch der Fuss mit dem Ringe, leider nur sehr selten der ganze Vogel oder doch der Balg eingesandt. Bei Eiusenduug des Fusses lässt sich bei den beiden in Frage stehenden Arten die Artzugehörigkeit durch die Länge des Laufes feststellen. Es sollte aber, wenn irgend möglich, immer der ganze Vogel eingeschickt werden, weil dann sich manche andere Frage, z. B. die des Kleider- wechsels mit Leichtigkeit lösen Hesse. Von den markierten Jordsand -Seeschwalben ist über 5 Nachricht eingegangen und 3, deren Fiisse eingeschickt sind, sind als hirundo erkannt worden. Herr Dr. Weigold bemerkt dazu: „Bisher glaubten wir immer, dass auf Jordsand hirundo ganz fehle oder doch stark von macrura überflügelt würde. Es hat den Anschein, al3 ob macrura immer mehr von hirundo verdrängt würde u Von den markierten Norderooger Seeschwalben ging nur ein Ring ein. Die Frage der Artzugehörigkeit ist also noch offen. Von den markierten Trieschener Vögeln sind 12 Stück zuriick- gemeldet, davon sind 7 als hirundo und einer als macrura bestimmt. Die zurückgelieferten Neuwerker Seeschwalben (resp. Fiisse) sind sämtlich hirundo (7 Stück von 14). Es scheinen also auf Neuwerk nur hirundo, auf Trieschen beide Arten, aber überwiegend hirundo , au^ Jordsand überwiegend oder aus- schliesslich (?) hirundo zu brüten. Von Norderoog müssen wir das Resultat noch abwarten. 78 Tabelle über Ankunft der westfälischen Vögel. Von Land Wirtschaftsleiter Werner, Münster i. W. Jtjnx torquüla (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mitte April bis Anfang Mai. 10. IV. 1896, 11. IV. 1898, 18. IV. 1899, 1. V. 1900, 3. V. 1903, 4. V. 1905, 1. V. 1907, 3. V. 1908, 30. IV. 1909, 23. IV. 1910, 1. V. 1911, 2. V. 1912, 26. IV. 1913. Cucidus canorus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang bis Ende Mai. Ich hörte ihn zum ersten Male: 13. IV. 1895, 15. IV. 1896» 18.IV. 1897, 25.IV.1898, 26. IV- 1901, 27. IV. 1902, 10.IV.1904, 21. IV. 1905, l.V. 1906, 23. IV. 1908, 19. IV. 1909, 9. IV. 1910, 22. IV. 1911, 23. IV. 1912, 16. IV. 1913. TJpupa epops (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende April, Anfang Mai. Ich hörte zum ersten Male seinen Ruf: 12. IV. 1896, 15. IV. 1897, 18. IV. 1898, 3. V. 1901, 5. V. 1902, 1. V. 1903, 1. V. 1904, 28.IV. 1905, 23. IV. 1907, 19.1V. 1908, 23. IV. 1909, 21. IV. 1910, 27. IV. 1911, 21. IV. 1912, 1. V. 1913. Caprimulgus europaeus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mai. 3. V. 1898, 5. V. 1899, 30. IV. 1901, 16. V. 1902, 1. V. 1905, 30. IV. 1906, 27. IV. 1908, 1. V. 1909, 3. V. 1910, 30. IV. 1913. Apus cipus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. April bis Mai. 18. IV. 1896, 19. IV. 1897, 20. IV. 1898, 23. IV. 1899, 3. V. 1900, 27. IV. 1901, 19.IV. 1902, 17. IV. 1903, 21. IV. 1904, 23.IV. 1905, 21.IV.1906, 17. IV. 1907, 21. IV. 1908, 27. IV. 1909, 30. IV. 1910, 19. IV. 1911, 17. IV. 1912, 15. IV. 1913. Hirundo rustica (L.) Ausgeprägter Zugvogel. April, einzelne Individuen bereits Ende März. 1. IV. 1896, 3. IV. 1898, 5. IV. 1899, 25. III. 1905, 27. III. 1906, 30. IV. 1907, 3. IV. 1908, 5. IV. 1909, 28. III. 1911, 29. III. 1911, 17. III. 1912, 5. IV. 1913. Delichon urbica (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende April. 18. IV. 1896, 22.IV. 1898, 25. IV. 1901, 27. IV. 1902, 19. IV. 1903, 21. IV. 1904, 27. IV. 1906, 21. IV. 1907, 19. IV- 1908, 21. IV. 1909, 19. IV. 1910, 17. IV. 1911, 13. IV. 1912, 27. IV. 1913. Eiparia riparia (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende April, Anfang Mai. 1. V. 1896, 2. V. 1897, 5. V. 1899, 3. V. 1900, 20. IV. 1902, 30. IV. 1903, 1. V. 1904, 2. V. 1905, 3. V. 1906, 1. V. 1907, 29. IV. 1908, 30. IV. 1909, 1. V. 1910, 1. V. 1911, 3. V. 1912, 30. IV. 1913. Muscicapa grisola (L ) Ausgeprägter Zugvogel, Ende April. 1. V. 1898, 28. IV, 1899, 2. V. 1900, 1. V. 1901, 28. IV. 1902, 27. IV. 1903, 1. V. 1904, 3. V. 1905, 28. IV. 1906, 29. IV. 1907, 30. IV. 1908, 30. IV. 1909, 1. V. 1910, 3. V. 1911, 29. IV. 1912, 5. V. 1913. 79 Muscicapa atricapilla (L.) Sporadisch erscheinender Zugvogel. Ende April. 25. IV. 1896, 28. IV. 1897, 30. IV. 1898, 28. IV. 1899, 2. V. 1903, 3. V. 1905, 29. IV. 1906, 30. IV. 1907, 1. V. 1908, 30. IV. 1909, 1. V. 1910, 1. V. 1911, 30. IV. 1912. Lanius excubitor (L.) Männlich Standvogel, weiblich Zugvogel. 1. V. 1905, 8. V. 1907, 1. V. 1908, 30. IV. 1912. Lanius collurio (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende April, Anfang Mai» 28. IV. 1896, 3. V. 1897, 25. IV. 1898, 27. IV. 1900, 21. IV. 1905, 29. IV. 1907, 30. IV. 1908, 1. V. 1909, 29. IV. 1910, 30. IV. 1911, 1. V. 1912, 1. V. 1913. Lanius Senator (L.) Sporadisch erscheinender Vogel.*) Anfang Mai. 5. V. 1899, 3. V. 1900, 1. V. 1905, 10. V. 1912. Oriolus oriolus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang Mai. Der erste Ruf wurde gehört: 30. V. 1900, 1. VI. 1901, 3. VI. 1902, 5. VT. 1903, 5. V. 1906, 1. V. 1907, 17. V. 1908, 3. V. 1909, 4. V. 1910, 1. V. 1911, 2. V. 1912, 1. V. 1913. Sturnus vulgaris (L.) In den letzten Jahren sind die meisten Individuen Standvögel gewesen. Er erschien an den Brutstellen: 1. I. 1896, 18. I. 1897, 13. I. 1898, 20. I. 1899, 2. II. 1900, 6. II. 1901, 8. II. 1902, 5. II. 1903, 1. II. 1905, 3. I. 1908, 5. II. 1909, 3. II. 1910, 1. II. 1911, 27. I. 1912, 1. II. 1913. Motacilla alba (L.) In den letzten Jahren traf ich stets im Winter einzelne Individuen an, die überwintern. 25. XII. 1910, 1. 1. 1911, 21. XII. 1911, 25. XII. 1912, 3. II. 1913. 18. II. 1896, 1. III. 1897, 3. III. 1899, 5. III. 1900, 8. III. 1903, 16. III. 1905, 3. III. 1907, 28. III. 1908, 17. III. 1909, 21. III. 1910, 1. IV. 1911, 30. IV. 1912, 26. III. 1913. Motacilla boarula (L.) Seit ca. 6 Jahren im Münsterland Brutvogel und auch Standvogel. 3. III. 1896, 5. III. 1898, 8. III. 1900, 20. II. 1903, 30. III. 1901, 9. XII. 1904, 1. XII 1908, 16. 1. 1909, 18. II. 1910, 3. I. 1913. Budijtes flavus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende April, Anfang Mai. 5. IV. 1896, 6. IV. 1897, 30. III. 1903, 13. IV. 1905, l.V. 1910, 30. IV. 1911, 2. V. 1912, 5. V. 1913. Anthus trivialis (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mitte April. 15. IV. 1903, 17.IV. 1904, 25.1V. 1905, 17. IV. 1906, 28.IV.1907, 19. IV. 1908, 21. IV. 1909, 25. IV. 1913. *) Siehe Werner, Beiträge zur westfälischen Vogelfauna. Jahresbericht der Zoologischen Sektion Münster i. W. 1906. 80 — Anthus pratensis ( L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mitte März, Anfang April. 3. IV. 1901, 1. IV. 1902, 15. III. 1903, 17. III. 1905, 25. III. 1900, 5. IV. 1907, 3. IV. 1908, 29. III. 1909, 1. V. 1910, 29. IV. 1912. Alanda arvensis (L.) Von Jahr zu Jahr überwintern mehr Individuen. Anfang Februar. Das erste Lerchenlied hörte ich: 1. If. 1899, 2. II. 1900, 2. II. 1901, 2. II. 1903, 5. II. 1905, 1. II. 1900, 1. II. 1907, 3. II. 1908, 3. II. 1909, 1. II. 1910, 4. II. 1911, 1. II. 1912, 7. II. 1913. Lüllula arboreci (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende Februar. Ich hörte ihren Ruf zuerst: 5. II. 1898, 3. III. 1899, 3. II. 1900, 8. II. 1903, 19. II. 1905, 3. III. 1900, 5. III. 1907, 8. III. 1908, 3. III. 1909, 1. III. 1910, 17. III. 1911, 1. III. 1912, 1. IV. 1913. Eritliacus phoenicurus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende März, Anf. April. 30. III. 1897, 11. IV. 1899, 13. IV. 1900, 15.IV. 1901, 20. IV. 1904. 25. III. 1905, 30. IV. 1900, 30. IV. 1907, 15. IV. 1908, 17. IV. 1909, 21. IV. 1910, 1. V. 1911, 30. IV. 1912, 17. IV. 1913. Eritliacus titys (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mitte März, Anfang April. 15. III. 1890, 13. III. 1898, 18. III. 1899, 4. IV. 1901, 10. III. 1904, 1. IV. 1905, 2. IV. 1900, 15. III. 1907, 18. III. 1909, 1. IV. 1910, 23. III. 1911, 1. IV. 1912, 5. IV- 1913. Eritliacus cyaneculus (Wolf) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang April. 3. IV. 1890, 5. IV. 1898, 8. IV. 1900, 24. III. 1905, 28. IV. 1908, 3. IV. 1913. Eritliacus luscinia (L.) Ich hörte ihn zum ersten Male schlagen: 5. IV. 1890, 0. IV. 1897, 10. IV. 1898, 8. IV. 1899, 13. IV. 1900, 13. IV. 1901, 14. IV. 1905, 18. IV. 1906, 23.IV.1908, 19. IV. 1909, 21. IV. 1910, 16. IV. 1911, 17. IV. 1912, 25. IV. 1913. Pliylloscopus ruf us (Bechst.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang März. 13. III. 1890, 15.|III. 1898, 18. III. 1899, 10.111.1903,27.11.1905, 1. III. 1906, 12. IV. 1907, 5. III. 1908, 5. III. 1910, 1. III. 1911, 13. III. 1912, 2. III. 1913. Pliylloscopus trochilus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang April. 1. IV. 1896, 3. IV. 1897, 15. IV. 1898, 20. IV. 1900, 15. IV. 1901, 16. IV. 1903, 20. IV. 1904, 5. IV. 1905, 17. IV. 1907, 21. IV. 1908, 18. IV. 1909, 15. IV. 1910, 13. IV. 1911, 10. IV. 1912, 1. V. 1913. Sylvia atricapüla (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Mitte April. 30. IV. 1896, 25. IV. 1900, 27. IV- 1901, 21. IV. 1902, 18.IV. 1904, 30. IV. 1905, 1. V. 1906, 29. IV. 1907, 1. V. 1909, 3. V. 1910 30. IV. 1913. 81 Acrocephalus streperus (Vieill.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang Mai. 5. V. 1896, 10. V. 1897, 30. IV. 1900, 13. V. 1901, 1. V. 1902, 30. IV. 1903, 1. V. 1905, 3. V. 1907, 30. IV. 1908, 24. IV. 1909, 3. V. 1910, 5. V. 1913. Acroceplicdus palustris . (Bechst.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang Mai. 1. V. 1896, 3. V. 1897, 3. V. 1899, 16. V. 1903, 13. V. 1905, 3. V. 1906, 1. V. 1907, 8. V. 1908, 19. V. 1909, 10. V. 1910, 3. V. 1911, 1. V. 1912, 16. V. 1913. Saxicola oenanthe (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Anfang Mai. 3. IV. 1897, 5. IV. 1899, 19. III. 1901, 18. III. 1905, 5. IV. 1908, 16. IV. 1913. Pralincola ruletra (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende März. 18. III. 1900, 15. III. 1901, 13. III. 1902, 9. III. 1905, 1. III. 1906, 17. III. 1908, 19. III. 1909, 21. III. 1910, 27. III. 1912, 1. IV. 1913' Turclus musicus (L.) Ausgeprägter Zugvogel. Ende Februar, Anfang März* 3. III. 1896, 8. III. 1897, 15. III. 1898, 8. III. 1899, 13. III. 1905, 1. III. 1906, 15. III. 1907, 19. III. 1908, 21. III. 1909, 14. III. 1910, 1. IV. 1913. Asio otus (L.) Zugvogel. Am 10. IV. 1913 in Scharfenberg im Sauerland Nest mit 6 stark bebrüteten Eiern. Fremde Eier im Nest. Von R. Stimming, Girosswusterwitz, Bez. Magdeburg. Schon längst wollte ich meine Beobachtungen und Funde über „Fremde Eier im Nest“ in Sammlerkreisen veröffentlichen, wurde hieran jedoch beruflich verhindert; nach dem Lesen der Abhandlung des Herausgebers dieser Zeitschrift in No. 5 des 23. Jahrganges der Z. f. 0. entschloss ich mich, das Versäumte nachzuholen. Seit mehr als 20 Jahren habe ich mein Augenmerk auf Cuculus- Eier gerichtet, sodass ich alljährlich eine stattliche Anzahl erbeutet habe; auf das Legegeschäft resp. die Pflege- eltern des Cuculus hier näher einzugehen, unterlasse ich, zugleich teile ich den Lesern die Fundgeschichte eines (Mm^s-Eies mit, zumal da der vielen Oologen bekannte und mir befreundete Major Krüger- Veithusen, welchen längst der Basen deckt, dieselbe miterlebt hat. Am 18. Juni 1S96 fand ich auf der Bosenthaler Feldmark unweit der Chaussee in den Brom- beerranken eines Grabens, an dessen Bändern vereinzelte hohe Eichen und Kiefern stehen, ein Dorngrasmückennest mit 2 Eiern, 35 cm über dem Erdboden. Da mich mein Weg fast täglich vorbeiführte, revidierte ich nach vier Tagen das Nest auf seinen Inhalt und sah zu meiner Ver- wunderung drei Eier der Dorngrasmiicke neben drei Eiern der Garten- grasmücke darinnen liegen. Als ich am 25. Juni im Beisein des genannten Majors nochmals das Nest besichtigte, sass die Dorngrasmücke fest auf 82 ihren Eiern. Nach dem Abfliegen derselben erblickten wir in dem Nest ein auffallend hell gefärbtes, weissgelbes Kuckucksei mit vereinzelten bläulichgrauen Unter- und spärlichen dunkelbrauen Oberflecken, neben drei Eiern der Dorngrasmücke und ebenso vieleu der Gartengrasmücke. Mithin ein Fall, in welchem ein Nest von drei verschiedenen Vogelarten belegt wurde; die folgenden Mitteilungen beziehen sich nur auf 2 verschiedene Vogelarten. Am 19. Mai 1907 fand ich in einem vierzigjährigen Kiefernstangenholz im Gross wüster witzer Holz ein altes Krähennest. Nach dem Besteigen des Baumes sah ich einen Steinkauz im Neste sitzen, nach dem Abstreichen des Vogels wurden vier Steinkauzeier und zwei Turmfalkeneier sichtbar. Erstere erwiesen sich beim Ausblasen mehr oder weniger stark bebrütet, die letzteren waren frisch. — In den ausgedehnten Rohrgelegen des Götzer Sees (Kreis Zauch-Belzig), welcher von Jahr zu Jahr mehr zu- wächst, fand ich am 10. Mai 1908 in einem Neste des graukehligen Steiss- fusses ( Podiceps rubricollis ) mit Pflanzenstoffen zugedeckt drei Eier dieses Tauchers und ein Ei von einer Krickente (Anas crecca ). — Am 26. April 1892 entdeckte ich in dem alten Torfstich auf dem Gränert (Kr. Jerichow II) in einem Haubensteissfussneste zwei Eier dieses Vogels ( Podiceps cristatus ) neben einem Ei des Blässhuhns ( Fulica atra). — Auf den überschwemmten Wiesen der Halbinsel Wusterau zu Möser (Kreis Jerichow II) gehörig, an der Grenze der Mark Brandenburg, fand ich am 10. Mai 1895 auf einer Seggenkufe in einem Lachmövennest ( Larus ridibundus ) zwei Eier dieser Möve und ein Ei des Haubensteissfusses. — Ein ähnliches Resultat hatte ich auf einem Ausfluge am 4. Juni 1900, wo ich auf dem mit Wasserwild zahlreich bevölkerten „Heiligen See“ bei Möser in einem Neste der graufliigligen Seeschwalbe ( Sterna nigra) zwei Eier dieser See- schwalbe und ein Ei des Zwergtauchers (Podiceps minor ) erbeutete. Ausserdem nahm ich in den achtziger Jahren zusammen mit dem Major Krüger -Veithusen aus einem Neste Eier der Tafelente ( Füligula ferina) und solche der Reiherente (FuJigula cristata), die Anzahl derselben weiss ich nicht mehr anzugeben, da ich das gemischte Gelege meinem Begleiter überliess, mithin eine Bestätigung der von Herrn Rüdiger auf dem Grossen See an der Mecklenburger Grenze gemachten Beobachtungen (Z. f. 0. XXIII S. 68). Bei dem zuerst geschilderten Funde legte eine Gartengrasmücke in ein bereits mit Eiern versehenes Nest der Dorngrasmücke, gewiss ein seltenes Ereignis, welchem das Kuckucksweibchen sein Ei hinzugesellte. Alle drei Vogelarten gehören zu den Insektenfressern, haben also dieselbe Ernährungs- resp. Lebensweise. Das Beisammensein von Steinkauz- und Turmfalken eiern, also von einem Nacht- und Tagraubvogel, ist wohl nur auf Nestermangel zurückzuführen, wahrscheinlich hatte im Vorjahre das 83 Turmfalkweibclien diese Stätte als Brutplatz gewählt. Alsdann zweimal ein Steissfuss mit je einem Krickenten- resp. Wasserhuknei ebenfalls ver- wandte Species (taucherartige Schwimmvogel, Schwimmente resp. Sumpf- vogel), freilich mit verschiedener Nahrungsweise. Zuletzt zwei möven- artige Vögel (Lachmöve — Seeschwalbe) mit einem taucherartigen Schwimm- vogel (Haubensteissfuss — Zwergtaucher), beides Fischfresser. Das Vor- kommen verschiedener Eier in einem Nest lässt sich daraus erklären, dass ausser dem Haar- und gefiederten .Raubzeug der Mensch den Nestern der Wasser- und Schwimmvögel besonders nachstellt, daher werden einzelnen Pärchen in der Legeperiode wiederholt hintereinander ihre Eier geraubt, die Folge davon ist, dass dieselben erneut auf Suche nach einer Nistgelegenheit ausgehen, wobei die zufällig angetroffenen Nester als willkommener Ruheplatz benutzt werden, hierbei kann leicht ein legereifes Ei einen ungewohnten Platz in einem fremden Nest erhalten. Es ist den Oologen längst bekannt, dass ein Vogelweibchen bei der Nahrungssuche usw. ein Ei auf der freien Erde oder im Gesträuch etc., wo es sich gerade befindet, fallen lässt, eine Tatsache, welche ich durch viele Beweise be- kräftigen kann. Gerade wer an grösseren Wasserflächen wohnt, weiss zur Genüge wie im Frühjahr nicht nur von Fischern und Anglern sondern auch von vielen Unberufenen zahlreiche Nester der Schwimm-, Wasser- und Sumpfvögel systematisch zerstört und beraubt werden, bis das heran- waclisende Rohr und Schilf ein Halt gebietet, zumal da die später er- beuteten Eier bereits stark 1 ebriitet mithin unbrauchbar sind. Die Frage, was wäre aus den verschiedenen Nestinsassen bei fremden Pflegeeltern geworden, falls die Gelege nicht von meiner Hand zu Sammlungszwecken präpariert, sondern ausgekommen wären, lässt sich bei der Dorngrasmiicke und dem Kuckuck ebenso wie bei jedem anderen mit einem Kuckucksei be- dachten Gelege beantworten, die Grasmücken hätten dem Stärkeren weichen müssen. Beim Steinkauz hätte die Ernährung der beiden ausgeschlüpften Turmfalken keine Schwierigkeiten gemacht, dieselben wären voraussichtlich mit den juDgen Käuzen herangewachsen, da beides Nesthocker sind. Schlechter hätte es mit der erbrüteten Krickente resp. dem Blässliuhn zwischen den Steissfussjungen ausgesehen. Wenn sich nicht die erbrüteten Vögel gleich nach ihrem Ausschlüpfen anderen Schoofen von Jungenten resp. Blässhühnern der Nachbarschaft angeschlossen hätten, wären dieselben zu Grunde gegangen. Die zwischen den Möven- resp. Seeschwalbenjungen befindlichen Steissfiisse wären wohl bei der gleichen Nahrungs weise am Leben geblieben, freilich hätten dieselben später selbständig ohne das Beispiel der Eltern den Fischfang im Tauchen erlernen müssen. 84 Beobachtungen über die Eierzahl und den Charakter der Nachgelege beim Haussperling. Von Rieh. Schlegel. Es ist fast zur Gepflogenheit unter den Oologen geworden, kleine Gelege oder Gelege mit scliwachpigmentierten Eiern in der Regel als Nachgelege anzusprechen. Die dankenswerten Resultate A. Baus, der in früheren Jahrgängen der „Z f. O. u. 0 .“ dem Charakter der Nach- gelege seine Untersuchungen widmete, haben solchen Annahmen vielfach den Todesstoss versetzt. Mich haben die Resultate diesbezüglicher exakter Untersuchungen immer besonders interessiert, wenn ich auch als Grossstadtbewohner selbst wohl nur in den seltensten Fällen Gelegenheit fand, praktisch solchen Fragen näher treten und fördern helfen zu können. Als ich aber 1912 vier Nistkästchen für Segler unter dem Dache meines Schulgrundstückes anbrachte und diese nur von Sperlingen bezogen wurden, da lag für mich nichts näher, als unserem Proletarier einmal tiefer in die Geheimnisse und Resultate seines Ehelebens zu leuchten, vor allen Dingen aber seine Leistungen im Eierfabi izieren und den Charakter der Nachgelege nach Zahl und Pigmentierung besonders aufs Korn zu nehmen. Ich habe mich zu diesem Zwecke vom 1. April bis 9. Juli und dann wieder vom 15. August 1913 ab tagtäglich der Mühe unterzogen, die Nistkästchen zu revidieren und die Eier der Ablagefolge nach zu markieren. Nachstehende Tabelle ermöglicht einen Einblick in die dabei gewonnenen Resultate: Weibchen No. 1. 1. Gelege 4 Stück, gelegt vom 2- 4 „ „ „ 3. » 5 n „ n 4. „ 5 „ „ „ b» >J 2 „ fl „ 3- » 4 » v n_ 6 Gelege zu 27.- —30. 4., weggen . 2. 5., Pause 7 ' Page 11. -13. 5., n 12. 5., 77 5 75 17.- -21. 5., n 22. 5., r> 5 77 27.- -31. 5., 77 2. 6., 55 21 55 22.- -23. fl., n 27. 6., 77 9 77 3.- -6. 7., 95 9. 7.,: nicht weitergel. 24 Eiern in 71 Tagen. No. 2. 1. Gelege 6 Stück, gelegt vom 27. 4.-2. 5., weggen. 4. 5., Pause 4 Tage 2. 3. 55 55 4. 95 5. Y) 5 3 5 5 n >? n n 7.-11. 5., „ 12. 5., „ 6 „ 18. 21. 5., x) 24. 5., „ 8 „ 30. 5.-3. 6., „ 4. 6., „ 6 ' „ 10.— 14. 6., „ 16.6., nicht weitergel. 5 Gelege zu 24 Eiern in 49 Tagen. Bemerkungen: Bei Gelege 1 wurde vom ersten Ei an das folgende immer fortgenommen, um einmal zu ermitteln, wieviel Eier das Weibchen 85 nacheinander produzieren könne, besonders aber auch der Pigmentierung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Das Weibchen giug aber nicht auf mein Vorhaben ein und stellte mit dem 6. Ei die Legetätigkeit ein. Weibchen No. 3. 1. Gelege 5 Stück, gelegt vom 5. — 9. 4., weggen. 10. 4., Pause 19 Tage 2- 77 4 „ „ fi 29. 4. 2. 5., » 3. 5., v 15 „ 3. „ 4 „ „ „ 18.— 22. 5., „ 24. 5., nicht weitergel. 3 Gelege zu 13 Eiern in 48 Tagen. Bemerkungen: Beim Gelege No. 3 lag zwischen dem 2. und 3. Ei eine Legepause von 2 Tagen. Um zu konstatieren, ob das Weibchen das Nest verlassen habe, wurde dasselbe am 25. Mai entfernt. Die nächsten Tage wurde es erneuert, am 8 und 9. Juli besonders gut ausgebaut, aber nicht wieder belegt. Weibchen No. 4. 1. Gelege 3 Stück, gelegt vom 22.-24. 4., weggen. 26. 4., Pause 13 Tage 2. „ 4 „ „ „ 8. — 11. 5., „ 12. 5., nicht weitergel. 2 Gelege zu 7 Eiern in 20 Tagen. Bemerkungen: Das Nest wurde am 20. Mai entfernt, in den nächsten Tagen ein neues gebaut, aber nicht wieder belegt. Weibchen No. 5. 1. Gelege 5 Stück, weggenommen am 10. 4., Pause ca. 13 Tage 2. n 6 n n n 29. 4., n r> 4 „ 3. » 6 >1 w >5 9. 5., » i) 10 n 4. n 6 n n 23. 5., » n ö n 5. » 6 n » n 4. 6., » »49 v 6. „ 4 V n 27. 6., nicht weitergelegt 6 Gelege zu 33 Eiern in ca. 83 Tagen. Bemerkungen: Die Gelege dieses Weibchens verdanke ich der Freundlichkeit und Mitarbeit des Herrn Hagelweid. Die Kontrolle geschah nicht tagtäglich, weswegen die diesbezüglichen Notizen nicht so genau ausfielen. Nehme ich an, dass die Eier mit dem letzten Ei des Geleges entfernt wurden, was vielleicht nicht immer der Fall war, dann ergeben sich ungefähr die oben notierten Pausen. — Die Tabelle zeigt einesteils eine staunenswerte Fertilität einzelner Weibchen, während sie für andere eine ziemliche Sterilität bekundet. Ob diese Tatsachen vom Alter abhängig zu machen oder individuell sind, lasse ich dahingestellt, da es ohne Kenntnis des Alters der be- treffenden Weibchen — vielleicht sind die Markierungen auch dem Oologen noch dienstbar — kaum möglich sein wird, einen einwandfreien Schluss zu riskieren. Fussen wir aber auf die mit dem Alter abnehmende 86 Fruchtbarkeit unseres zahmen Hausgeflügels, daun mag es wohl nahe liegen, dass sich solche Verhältnisse auch in der freien Natur regel- mässig wiederholen dürften. Ich werde auf diese Resultate gelegentlich eines Beitiages über die Zahl der Kuckuckseier eines Weibchens während einer Legeperiode nochmals zurückkommen müssen. Die Beobachtung A. von Homeyers, dass ein grünfüssiges Teich- huhn nach der ersten Brut 6 neue Nester baute, ohne wieder zu legen, erklärt schon Dr. Gloger damit, dass das betreffende Weibchen ein sehr altes gewesen sein müsse, das mit dem ersten Gelege bereits erschöpft gewesen sei (cf. J. f. 0. 1860 p. 151). Die Tabelle zeigt aber auch, dass das Nachgelege nicht immer das schwächere hinsichtlich der Eierzahl ist. Bei Weibchen No. 1 steigern sich nach 2 Erstgelegen von 4 -(— 4 Stück 2 Nachgelege zu 5 + 5 Stück, um dann mit dem 5. und 6. Gelege auf 2 und 4 herabzusinken. Bei Weibchen No. 2 fällt zwar die Eierzahl des 2., 3., 4. und 5. Geleges um 1, 3, 1, 1 Stück, steigert sich aber nach dem 3. Gelege von 3 Stück wieder zweimal auf je 5 Stück. Dabei bleibt noch zu bedenken, dass die Sechszahl des ersten Geleges vielleicht eine er- zwungene war. Bei Weibchen No. 3 nimmt allerdings die Eierzahl des 2. und 3. Geleges um je ein Ei ab. Bei Weibchen No. 4 ist eine Steigerung von 3 auf 4 Stück zu konstatieren. Bei Weibchen No. 5 hält eine Steigerung um je ein Ei vom 2. bis zum 5. Gelege an, um dann beim Schlussgelege auf 4 herabzusinken. — Auch betreffs der Legepausen heirscht ein irreguläres Durch- einander ohne bestimmte wiederkehrende Gesetzmässigkeit. Bei Weibchen No. 2 ist zwischen dem 2. Nachgelege nur eine Pause von 4 Tagen gelegen, während sie sich bei Weibchen No. 1 einmal auf 21 Tage steigert. — Unterziehen wir nun die Pigmentierung der einzelnen Eier inner- halb der Gelege nach der Reihenfolge ihrer Ablage und die Pigmentierung der Nachgelege in Rücksicht auf die voraufgegangenen Gelege eiuer näheren Untersuchung. Ich bemerke dabei, dass ich die Eier gleich- mässig stark pigmentiert nenne, wenn mir dies auf die Gesamtmenge des abgelagerten Farbstoffes der Fall zu sein scheint, ohne Rücksicht darauf, dass derselbe bei dem einen Ei mehr nach dem stumpfen Pole, bei dem anderen gleichmässiger über die gesamte Oberfläche verteilt erscheint. Weibchen No. 1. 1. Gelege: Die ersten 3 Eier sind gleichstark pigmentiert, das 4. Ei schwächer, doch nicht besonders auffällig. 87 2. Gelege: Es gilt dasselbe wie vom Gelege 1, doch ist das 4. Ei schon auffälliger schwächer gezeichnet. 3. Gelege: 4 Eier gleichmässig, das zu dritt gelegte auffällig heller pigmentiert. 4. Gelege: 2. und 5. Ei wenig merklich heller als die anderen, doch beim 2. Ei starke Anhäufung der Farbe am stumpfen Pole. 5. Gelege: Beide Eier hell und starke Abnahme des Farbstoffes nach den spitzen Polen zu, beim zweiten mehr als beim ersten. G. Gelege: 1. und 2. Ei gleichmässig stark pigmentiert, das 3. weniger, das 4. am wenigsten. Eine Abnahme des Pigmentes bis zum letzten Gelege hinsichtlich der Gelege untereinander ist im allgemeinen nicht zu konstatieren, wenn man vom 5. Gelege und von den Eiern 3 und 4 des 6. Geleges absieht. Weibchen No. 2. 1. Gelege: Ei 1, 3 und 5 gleichstark, 2 und 4 kaum merklich schwächer pigmentiert, 6. Ei am hellsten. Während bei den Eiern 1 — 5 der Farbstoff in longitudinal verlaufenden Wischen aufgetragen ist, bildet er beim 6. Ei scharf begrenzte, länglichrunde, sich scharf abhebende Flecken. 2. Gelege: Dasselbe wiederholt sich hier betreffs der ersten vier und des 5. Eies. 3. Gelege: Die drei Eier tragen bei gleichstarker Pigmentierung den Charakter des 6. Eies vom i. Gelege und dendes 5. vom 2. Gelege. 4. Gelege: Wiederholung von Gelege 2. 5. Gelege: Wiederholung von Gelege 2, doch lässt die Fleckung des 5 Eies nach unten etwas nach. Eine Abnahme des Pigmentes nach dem letzten Gelege hin ist nicht zu konstatieren. Weibchen No. 3. 1. Gelege: 1., 2. und 3. Ei gleichstark pigmentiert, 4. schwächer, Fleckung wird auch kleiner. 2. Gelege: 1., 2. und 3. Ei gleichstark pigmentiert, 4. etwas schwächer bei gleicher Fleckengrösse. 3. Gelege: Eier 2 und 3 gleichstark gefleckt, 3. Ei mit starkem Ausfall des Farbstoffes auf einer ovalen Zone, die sich vom stumpfen nach dem spitzen Pol auf einer Seite hinzieht, 4. Ei das hellste. Eine Abnahme des Pigmentes nach dem 3. Gelege hin findet nicht statt. Weibchen No. 4. 1. Gelege: 3. Ei das hellste. 2. Gelege: 2. Ei das stärkst pigmentierte, dann folgt 1, hierauf 3 und 4. Alle Eier aber nicht stark auffällig verschieden. 88 Weibchen No. 5. 1. Gelege: 2 etwas hellere Eier im Gelege. 2. Gelege: 3 Eier stufenweise heller. 3. Gelege: Wiederholung von Gelege 2, doch nur 2 Eier heller. 4. Gelege: Vorigem Gelege schablonenhaft ähnlich. 5. Gelege: Vorigem Gelege schablonenhaft ähnlich, doch nur 1 Ei auf- fällig heller. 6. Gelege: Pigmentierung zweier Eier schwächer als die normalen von Gelege 1 — 5. 2 Eier gleichartig heller als die vorher bezeichneten. Es tritt von Gelege 2 an eine sich gleichbleibenne Pigmentzunahme bis Gelege 5 ein, nur beim G. Gelege wird sie wieder etwas schwächer. Zum Schlüsse führe ich vergleichsweise noch die Ergebnisse Dr. Rey’s an, der betr. der Fruchtbarkeit des Sperlings zu folgenden Resultaten gelangte : Weibchen 1. Gelege vom 8. Mai 1894 mit 3 Eiern *» 2. 55 n 19. ,, 99 3 11 n 3. n V 4. Juni „ 55 4 n n 4. 55 11 9" ?7 n 55 5 n ri 5. n » 24. „ „ 55 5 n n 6. 55 n 4. Juli „ 55 5 n n 7. 59 n 15. A A 55 4 11 n 8. 99 n 22. „ 55 4 n n 9. 55 n 4. August „ 55 4 n V 10. 55 ii 14. „ 55 4 n Weibchen 2 1. Gelege gelegt vom 21.— 25. April 1894 mit 5 Eiern n 2. 59 n » 2.— 6. Mai n „ 5 55 « 3. 55 V n 12.— 16. „ » „ 5 55 99 4. 59 n n 25.-29. „ n „ 5 55 55 5. 55 11 n 4.— 8. Juni n „ 5 55 n 6. n n li 16.— 20. „ ii » 5 55 >i 7. 99 n n 28. Juni — 2. Juli „ „ 5 ti 59 8. 99 n » 8.— 12. Juli 59 „ 5 »9 55 9. 59 n 11 18.— 21. „ 59 » 5 59 1 n 0. 55 11 n 28.— 31. „ 55 n 5 59 Er erzielte also von Weibchen No. 1, als 1. Legetag der 5. Mai angenommen, in 100 Tagen 41 und von Weibchen No. 2 in 102 Tagen 49 Eier, also weit höhere Fruchtbarkeitsleistungen als mir es festzustellen gelang. Auch hier zeigt sich bei Weibchen No. 1 eine Zunahme der Eier in den Nachgelegen vom 3.-6. Gelege, um vom 7. Gelege ab sich bis zum 10. Gelege um 1 Ei zu vermindern. Bei Weibchen No. 2 bleibt die Eierzahl vom 1.— 9. Gelege immer die gleiche. Erst mit dem 10. Gelege vermindert sich die Zahl der Eier um 1. 89 Ein Besuch beim Amtsrat Nehrkorn. Von M. Hübner, Oschersleben a. Bode. Es war ein heller Februartag, als ich die in der Adolfstrasse in Braunschweig gelegene Villa des in Ornithologen- und Oologen-Kreisen bestens bekannten Amtsrats Nehrkorn betrat. Der sich der grössten körperlichen Rüstigkeit und Geistesfrische erfreuende alte Herr empfing mich sehr freundlich. Er glaubte, beobachtet zu haben, dass das Inter- esse an der Oologie im allgemeinen zurückgegangen sei. Ohne viel ein- leitende Worte zu verlieren, geleitete er mich in das geräumige Neben- zimmer, in dem trotz der riesigen Sammelschränke eine grosse Helligkeit herrschte. Mit einer gewissen Ehrfurcht sah ich mich in dem Raume um, der einem kleinen Museum glich. Ich befand mich einer Sammlung gegenüber, die ihr Inhaber seit mehr als 50 Jahren unter Aufbietung- grössten Fleisses und bedeutender Kosten geschaffen, und die mit ihren 5440 Arten und Unterarten die bedeutendste der Welt ist. Mit uner- müdlicher Bereitwilligkeit zog der elastische alte Herr alle Fächer her- aus, deren Inhalt mich besonders interessieite, oft wies er darauf hin, dass von dieser oder jener Art nur noch ein oder zwei sichere Exem- plare existierten, oder es sich sogar um ein einziges Stück handelte. Herr Amtsrat Nehrkorn sammelt nicht in Gelegen, sondern nur einzelne Eier oder in Suiten. Die Eier lagern in flachen Pappkästchen auf weisser Watte. Ueberall herrscht grösste Ordnung und Sauberkeit. Obwohl er vom wissenschaftlichen Wert der Gelege überzeugt ist, hat er doch mehrfache Bedenken gegen das gelegeweise Sammeln. Vor allem ist es die grosse Leichtigkeit, mit der bei den meisten Arten die Gelege gefälscht werden können; dann aber bildet auch die Raumfrage ein Hindernis. Die Ordnungen, Familien und Gattungen sind kosmo- politisch geordnet, dabei werden die fünf Erdteile durch farbige Ränder der Etiketten äusserlich gekennzeichnet. Mit Entzücken glitt das Auge über farbenprächtige Exoten, aber viel mehr Interesse flössten mir die Seltenheiten der palaearktischen Formen ein, und vom Anblick der Glau- cidium passerinum, Tichodroma muraria, Calidris arenaria, Cliaradrius squatarola, Tringa canutus und suharquata und vieler anderer Arten konnte ich mich lange nicht lossreissen. Wer aber hofft, in der be- rühmten Nehrkorn’schen Sammlung die sonst bei fortgeschrittenen Sammlern übliche Betonung schön und abnorm gezeichneter Stücke oder von Formenabnormitäten zu finden, kommt nicht auf seine Rechnung; der streng wissenschaftliche Charakter der Sammlung gewährt diesem vielfach aut Liebhaberei beruhenden Zweige der Sammeltätigkeit wenig Raum. Statt der Paradestücke von Pandion, Permi, Eianus und Aquila sah ich nur Suiten bis zu 8 Exemplaren von jenen Arten, die zwar die Farben- und Formen- Unterschiede der Spezies genügend kennzeichn eten, 90 ohne aber zu dem offensichtlichen Zwecke zusammengestellt zu sein, das Auge des Beschauers zu ergötzen. Aus demselben Grunde sieht Herr Nehrkorn auch über geringe, und bei sehr seltenen Arten sogar über starke Defekte hinweg. Zu der Mehrzahl der Eier besitzt Herr N. auch den Balg der betreffenden Vogelart; ich sah unter anderen die seltensten Paradiesvogelbälge und solche von etwa 400 Kolibri-Arten. Das Haupt- augenmerk richtet er stets auf strenge Authentizität der Stücke, wobei ihm seine intimen und langjährigen Beziehungen zu den Besitzern der bedeutendsten Sammlungen, zu namhaften Forschern und Fachgelehrten und wissenschaftlich gebildeten Sammlern aller Weltteile wesentliche Dienste leisten. Die Stunden schwanden im Nu, und mit herzlichstem Danke verabschiedete ich mich von dem liebenswürdigen alten Herrn. Wie bekannt sein dürfte, geht die Sammlung nach seinem Tode in den Besitz des Berliner Museums für Naturkunde über. Wünschen wir Herrn Amtsrat Nehrkorn, dass dieser Zeitpunkt noch in weiter Ferne liegen möge, und er noch manches seltene Stück in seinen Besitz bringe, zu seiner Freude, zu Nutz und Frommen der Wissenschaft. Wann zieht Apus apus (L.)? Von Land Wirtschaftsleiter Weiner, Münster i. W. Früher d. h. in den neunziger Jahren erschien unser Mauei segler so pünktlich wie ein Briefträger mit der Zeitung und zog so regelmässig am 2. VIII. ab, dass man ruhig den Kalender verloren haben durfte und wusste doch, was für ein Datum es gewesen war ; aber in den letzten Jahren bummelt dieser Beherrscher der Lüfte noch lange, wenigstens in einigen Individuen in Westfalen umher. Faktum ist, dass das Gros der Segler am 1. oder 2. VIII. abzieht, aber einige, oft mehrere bleiben noch hier, während früher alles ver schwunden war. Ich fuhr im Jahre 1906 am 1. August von Bonn ab in die Ferien und beobachtete in der Nacht vom 1. auf den 2. VIII. um 2 Uhr den Abzug der Segler, die unter unserem Hausdache, 10 — 18 Familien stark, weilten. Aus Bonn meldete man mir für den 2. VIII. den Abzug. Unter dem 12. VI H. erhielt ich die Nachricht aus Bonn, dass sich daselbst noch zahlreiche Segler zeigten. — Bonn ist ein Eldorado für Segler. — Am selben Tage sah ich auf einem Spaziergang durch die Stadt Münster noch elf Segler umherfliegen (Siehe die Tabelle). Was hält nun diese wenigen Individuen hier? Man behauptet wohl: Die Jungen sind noch nicht flügge! Mag sein und für einzelne regnerische Sommer passen. Für mich steht aber nach meinen Beobachtungen an unserem Hause folgendes fest: 1. Sind alle Jungen am 1. VIII. flugfähig, oder aber 2. Zieht der Segler am 1. resp. 2. VIII. ab und lässt seine Jungen 91 im Stich, wie ich mehrmals feststellen konnte. Bemerken möchte ich noch, dass in einem regnerischen Sommer überhaupt kein Segler meiner Vogel- kolonie Junge gross bekam. Das schlechte Wetter, das Nahrungsmangel hervorrief, tötete alle jungen Segler. Es dürfte vielleicht das Klima eine gewisse Rolle spielen. Tn West- falen haben wir ein abgeschwächtes ozeanisches Klima. Die Durchschnitts- temperaturen betragen im Januar + 1° C., im April 7,8° C., im Juli 17,1 0 C., von Mai bis September 14,9° C., im Oktober 9° C. Der Jahres- durchschnitt 8,7 0 C. Die verhältnismässig hohe Temperatur des April lässt den Frühling zeitig eintreffen, die Sommertemperatur ist dagegen verhältnismässig niedrig. Aber es stellen sich bisweit in dem Mai bei uns Nachtfröste ein, die oft die Lebewesen zerstören. Der Einfluss des Meeres lässt sich in AVestfalen aus der Grösse der Niederschlagsmengen erkennen. Diese betragen im April 37 mm Also kleinste Regenmenge „ Juli 85 „ ) im April, der doch sonst „ August 77 „ \der Regenmonat ist. Die „ Mai b. Sept. 343 „ \ grösste Niederschi ags- „ ganz. Jahre 697 „ ' menge im Juli u. August. Von Mai bis Sept. fällt 49 °/o des Gesamtregenfalles. Auch das Frühjahr 1913 stellte sich so ausserordentlich zeitig ein, am 2. I. 1913 blühten bereits Schneeglöckchen, Schlüsselblumen und Ane- monen fand ich Mitte April in voller Blüte. Auch die Vogelwelt schritt auffallend früh zur Brut. So fand ich: Anas boschas L. 18. II. 1913 brütend, Vanellus vanellus (L.) 24. III. 1913 Vollgelege, Oallinula chloropus (L.) 16. III. 1913 erstes Ei im Nest, . Columba palumbus L. 4. III. 1913 brütend, P erdix perdix (L.) 15. IV. 1913 brütend (24 Eier), Buteo Buteo (L.) 10. IV. 1913 zum Teil stark bebrütete Eier, Asio otus (L.) 10. IV. 1913 stark bebrütete Eier, Corvus corone L. 5. IV. 1913 brütend, Sturnus vulgaris L. 10. IV. 1913 brütend, Acanthis canabina (L.) 30. III. 1913 brütend, Chlor is chloris (L.) 28. III. 1913 1 Ei im Nest, Accentor modidaris (L.) 12. III. 1913 brütend, Turdus merula L. 10. III. 1913 brütend, Ehe ich die Abzugsdaten der Segler bringe, will ich erst mal An- kunft der Segler in Gegenüberstellung mit dem ersten Kuckucksruf bringen. Segler -Ankunft Kuckucksruf 18. IV. 1896 13. IV. 1895 19. IV. 1897 15. IV. 1896 92 — Segler - Ankunft Kukuksruf 20. IV. 1898 18. IV. 1897 23. IV. 1899 25. IV. 1898 3. V. 1900 26. IV. 1901 21. IV. 1901 27. IV. 1902 13. IV. 1902 23. IV. 1903 19. IV. 1903 21. IV. 1904 3. V. 1904 18. IV. 1905 5. V. 1906 21. IV. 1907 24. IV. 1906 Ort Münster Fortzug der Segler Der letzte Vogel wurde gesehen 1. VIII. 1896 — 3. VIII. 1897 — 5. VIII. 1898 13. VIII. 1899 6. VIII. 1901 Ende August 1901 2. VIII. 1902 1. IX. 1902 2. VIII. 1903 Ende August 1903 3. VIII. 1904 „ * 1904 3. VIII. 1905 n n 1905 2. VIII. 1906 „ „ 1906 3. VIII. 1907 25. VIII. 1907 3. VIII. 1908 14. VIII. 1908 2. VIII. 1909 10. VIII. 1909 2. VIII. 1910 24. VIII. 1910 2. VIII. 1911 8. VIII. 1911 2. VIII. 1912 29. VIII. 1912 1. VIII. 1913 — Für die 12 bezw. 24,8 km von Münster entfernt liegenden Slädte Telgte und Warendorf ergeben sich folgende Notizen. Fortzug Der letzte Vogel wurde gesehen 3. VIII. 1896 Ende 3. Vlir. 1898 2. VIII. 1900 „ 6. VIII. 1901 „ G. VIII. 1902 „ 2. VIII. 1903 2. VIII. 1904 „ 2. VIII. 1905 „ 2. VIII. 1906 August 1896 „ 1898 „ 1899 „ 1900 „ 1901 „ 1 902 „ 1903 „ 1904 „ 1905 * 1906 93 Es wurden demnach fast alljährlich noch immer Ende August einzelne Individuen beobachtet, die nicht mit dem Gros in den ersten Tagen des August abgereist waren. Ich nehme an, dass es vielleicht Nachzügler sind, die aus anderen Provinzen stammen und ähnlich wie die Wachtel, die ja schon Ende August sich allmählich auf den Rückzug begibt, durch das gute Wetter gehalten, sich sammeln (so sah ich am 29. VIII. 1912 in Riesenbeck 9 Segler) und noch etliche Wochen bummeln, ehe sie die % grosse Reise übers Meer antraten. Literatur. Die Singvögel (1er Heimat von 0. Kleinschmidt (Dederstedt, Bez. Halle). Wir wissen Alle, dass die einseitig betriebene Oologie ohne genaue Kenntnis der Ornithologie ein durchaus dilettantischer Zeitvertreib ist. Noch immer bescheidet sich indessen ein grosser Teil der Oologen, der neueren Forschung auf dem wesentlich erweiterten Gebiet der Ornithologie nur von ferne zu- zuschauen, auf den Lorbeeren der „Naumannzeit“ auszuruhen — , und beinahe ärgerlich den Spezialforschern, den übel beleumundeten: „Subspecies-machern“ aus dem Wege zu gehen, welche die stehen gebliebenen Oologen mit so bösen Dingen, wie nur z. B. zwrei Sumpfmeisen-, zwei Baumläuferarten beschenkt haben, dergestalt, dass der harmlose Sammler mit einem Male seine Sumpfmeisen- oder Baumläufereier als wertlos betrachten muss, weil er nicht den dazugehörigen Vogel als „Nonnen-“ resp-. „Weidenmeise“ identifizierte, oder als Certhia familiaris resp. brachydactyla ! Seinen Vogel soll aber der Oologe kennen! Nun, wrer von den Oologen nicht gerade eine eigene Vogelbalg- sammlung anfangen oder die Reise nach einem Museum antreten will, den verweise ich auf ein (bei Quelle & Meyer in Leipzig in losem Zusammenhang mit den Schmeil’schen Atlanten) erschienenes neues Buch des bekannten Forschers 0. Kleinschmidt: „Die Singvögel der Heimat“. Hier findet er zunächst von des Verfassers kundiger Hand selbst gemalte farbige Abbildungen von ganz hervorragender Schönheit und peinlich genauer Wiedergabe auch der allerkleinsten, unterscheidenden Merkmale eines jeden Vogels; Bilder, die von einem unserer allerersten Vogelkenner geradezu vorbildlich zum Zwecke des Belehrcns geschaffen worden sind, und jeder Feder, jedem Schnabel, jeder Kralle in subtiler Zeich- nung gerecht werden. Weiter findet er einen knapp zusammengefassten, doch jede wichtige Erscheinung erschöpfend behandelnden Text, der ihn im Augenblicke über alles Wissenswerte orientieren kann, und so übersichtlich angeordnet ist, dass er deu Vogel jedesmal bei- nahe tabellarisch kennzeichnet. Das neueste Wissen über unsere Vogel weit hat in diesen kurz gefassten Worten seinen Niederschlag gefunden, sodass dies Buch auch dem schon weit vorgeschrittenen Sammler Belehrung bieten kann. Es hat mich immer amüsiert, von 'sog. „Fieldornithologists“ als Tadel zu hören: Kleinschmidt sei ein „Stubengelehrter vom grünen Tisch“, als ob man allein mit biolog. Feldstreifereien ohne Vogelsammeln und -studieren eine wirk- lich wissenschaftliche Ornithologie treiben könne! Diese etwas bequemen Praktiker vergessen, dass der Verfasser dieses Singvogelbuches draussen in Wind und Wetter, bei Tag und Nacht seit Kindheit allen Erscheinungen der Vogelwelt nachgespürt hat, sich dann aber nicht mit 94 der „Erscheinung“ selbst begnügte, sondern Alles auch daheim scharf unter Lupe und Messzirkel nahm. Wer jeden Vogel zeichnete, malte, balgte oder (künstlerisch) ausstopfte, Skelett- und Eiermasse beiücksichtigte und einem Problem an hunderten von Vogelbälgen nachging, von der Heimatscholle aus eine Erscheinung immer über den bekannten Erdkreis verfolgte — der musste natürlich dann in’s Spezialistische gehen und Neuland bearbeiten, dabei denn auch viele alte Begriffe und Be- quemlichkeiten stürzen! und das nahm und nimmt eben mancher übel. Wenn aber ein solcher Forscher Pinsel und Feder in den Dienst eines allgemeinen Interesses stellt, wie die Mehrzahl solches gerade der heimischen Singvogelwelt ent- gegen .bringt, so haben wir ihm das sehr zu danken, denn er bringt eben nicht Alltägliches. Die dem Buche neben photographisch wiedergegebenen Niststätten eingefügten 2 Eiertafeln (die in der Reproduktion an manchen Exemplaren etwas ins Gelbliche geraten sind) sollen natürlich nicht etwa den vorhandenen Eierwerken Konkurrenz machen, sondern nur den Typus des betr. Vogeleies zeigen. Ich verweise hier speziell auf die Sumpfmeisen-, Baumläufer-, Laubvogeleier. Ich wünschte, Kleinschmidt bescherte uns in gleichem Sinne ein Raubvogelbuch '■ Br. R. Thielemann. Paul Werner* Durch Moor und Bruch. Verlag von August Greve, Münster i. W. 1913. 129 Seiten. Preis geheftet 1, — M., gebunden 1,50 M. Der uns wohl allen als Ornithologe gut bekannte Autor, auch langjähriger Mit- arbeiter der „Z. f. 0. u. 0.“ hat mit diesem neuen Buche die ornithologisclie Literatur fraglos bereichert. Aus jeder Zeile erkennen wir, mit wie inniger Liebe Werner die Vogel weit beobachtet, dieser reichen Schutz angedeihen lassen möchte; wir wissen aber auch, dass seine Gedanken und Fingerzeige schon fruchttragend waren. Der Inhalt gliedert sich in 15 Kapitel; Jäger, Landwirte und Vogelschützler finden viel des Interessanten, für Oologen ist der Abschnitt Teure Vogeleier auf S. 113 besonders beachtenswert. Das wohlfeile Büchelchen, welches dem Protektor des Rheinisch -Westfälischen Vogelschutz Verbundes, Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht, dem Prinzen Adolf zu Schamn- burg - Lippe gewidmet ist, kann daher allen Freunden der Vogelwelt nur bestens empfohlen werden. W. R. Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen. Ich bitte dicserhalb davon reichen Gebrauch machen zu wollen. W. Rüdiger.) VrflTl sind wieder in ewigen Exem- T "II A «litlS lllld vs toll piaren: Circaetus gallicus, Neophron perc- nopterus, Buteo ferox, Falco feldeggi, Corvus corax laurencei, C. c. nmbrinus , Colaeus collaris, Caccabis chukar, Ammoperdix heyi, Columba schimperi, Garrulus atricapillus . Cratcropus squammiccps, Monticola cyanus, Lanius aucheri, Lanius niloticus, Galcrida cinnamomina, Ammomanes fraterculus, Pycnonotus xanthopygus, Saxicola lugens , Sax. jinchii, Sax. hispanica xantliomelaena , Myrmecocichla yerburii , Aedon galactodcs, Pe- tronia puteicola, Passer hispaniolcnsis , Passer moabiticus, Chloris chlorotica, Scotocerca inquieta und Prinia gracilis. Vnil TITorl All’U iT a! AO'All kann ich wieder besorgen einige Exemplare T UH von Anthus bsrtheloti madeirensis, Apus unicolor, Sylvia conspicillata bella, Petronia madeirensis , Fringilla madeirensis, Scrinus canarius, Charadrius alexandrinus , Caccabis petrosa. Puffinus kuhli flavirostris, Puff, obscurus bailloni, Bulweria anjinho und Occanodroma Castro. Jerusalem, St. Paulus-Hospiz. p. Emst Schmitz. 95 (lebe je ein Gelege Fuligula clangula mul Mergus merganser märkischer Herkunft ab. W. Rüdiger. Abnormitäten «aller Art, Spar- oder Doppeleier, gute Varietäten, Deformationen etc., palaearktisc her Vögel, möglichst in Gelegen, mit Datum und Fundort, kauft Frankfurt a. M., Bockenheimerlandstr. 118. Ferd. Haag. Ich suche Kauf- und Tauschverbindung mit Oologen des In- und Airslandes und bitte um Angebote. Halberstadt, Mahndorfer Str. 20. R ■ Schmidt. Habe .abzugeben aus meiner umfangreichen Sammlung eine grosse Zahl Gelege und einzelne Eier in I. und II. Qualität. Fast alle Arten vorhanden. Treuenbrietzen. K. Reichhelm. 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Rüdiger, Eisenhammer b. Steinbusch, Kr. Arnswalde, Neumark, iu richten. Preis der zweigespaltenen Zeile oder deren Raum 20 Pf. Kleinere Beträge sind gleich einzuzahlen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Versandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 8. August 1913. XXIII. Jahrg. (Ausgegeben am 31. Januar 1914.) Inhalt: Oologia universalis palaearctica. W. Rüdiger. — Major a. D. von Treskow f* GL Krause. — Ueber schwedische Totanideneier. R. Nilsson. (Schluss folgt.) — Untersuchung von Schreiadler-GeAvöllen. H. Freiherr Geyr v. Schweppen- burg. — Späte Bruten. Alexander Bau. — Ein eigenartiges Gelege von Hirundo rustica. Dr. Armin ius Bau. — Aufruf. — Literatur. — Tauschverbindungen. — Geschäftliches. — Anzeigen. — Beilage. Oologia universalis palaearctica. Das z. Zt. grösste und auch wohl in Zukunft nicht mehr zu über- holende Monumentalwelk, die Oologia universalis palaearctica, hat, wie ich kürzlich erfahren habe, eine grosse Auszeichnung erfahren- Seine Majestät, der König Ferdinand I. von Bulgarien, hat geruht, die Widmung resp. Zueignung dieses deutschen Pracht Werkes anzunehmen. Es ist das um so höher einzuschätzen, als König Ferdinand ein sehr interessierter Ornithologe ist, der den Wert eines solchen Werkes auch vom Standpunkte des Fachmannes zu beurteilen vermag. Wir gratulieren dem bekannten Autor Georg Krause aufrichtig zu dieser Ehrung, und freuen uns mit ihm, in dem Bewusstsein, dass die Oologie ein so grosses Interesse allerhöchster Person erobert hat. Die „Z. f. 0. u. 0.u wird, wie bisher geschehen, eingehend die Neu- lieferungen besprechen, damit auch diejenigen Leser, welche nicht abonniert sind, von diesem Eierwerke ein klares Bild gewinnen; die Lieferungen 79 und 80 werden demnächst erscheinen. W. Rüdiger . 98 Major a. D. von Treskow f. Ganz unerwartet hat der Tod abermals eine Lücke in den Kreis hervorragender Oologen gerissen. Am 3. September verschied Major a. D. von Treskow ohne längeres Krankenlager im Alter von 71 Jahren. Als Mensch betrachtet, gehörte der alte Herr zu den seltenen Erscheinungen, die auf den ersten Blick Sympathie erwecken. Niemals strebte er da- nach, seine Person in den Vordergrund zu posieren; im kleinsten Um- gangskreise fühlte er sich am wohlsten. Und nur wenn er als Oologe in die Diskussion hineingezogen wurde, ging er einigermassen aus sich heraus. Dann nahm er auch wohl mit ganz besonderem Bedacht ein Pries’chen dazu, und in solcher Stimmung gab er dann gern kostbare Bruchstücke aus seinem langen Sammlerleben zum besten. Originell war es dabei zu beobachten, wie er jeder nur irgendwie verfänglichen Frage, als feiner Diplomat, aus dem Wege zu gehen verstand. Absoluteste Verschwiegenheit über jede „Lokalfrage“ war auch ihm das erste Gebot des erfahrenen Sammlers. Die sammlerische Tätigkeit nahm ihn bis in seine letzten Tage in Anspruch. Unzählige Briefe wechselte er mit seinen Sammelfreunden Kutter f, Krüger-Velthusenf, Nehrkorn, Szielasko, v. Box- berger und allen den anderen bekannten Oologen. Der Verstorbene sammelte universell. Sehr gute Verbindungen hatte er im Auslande, besonders in Südamerika; auch der Berliner Zoologische Garten war ihm tributär. Und kam dann das Frühjahr heran, so begannen von Mitte März an die „geheimen“ Exkursionen, die er stets mit seinem alten Steiger, als den einzigenden „Wissenden“, unternahm. So entstand seine muster- gültige Sammlung in aller Stille. Nur seine intimeren Sammelkollegen kannten die Schätze, die er während eines Menschenalters liebevoll zu- sammengetragen. Es lag eben in seiner Art, für sich zu bleiben, was sehr zu bedauern ist; darum hatte er auch keine rechte Neigung zum Publizieren. Die Oologie hätte sicher viel von ihm gewonnen. In der Sorge um die Zukunft seiner Sammlung traf er schon lange vor seinem Tode die Bestimmung, dass das Berliner Zoologische Museum einmal sein Erbe sein solle. Von dieser ebenso hochherzigen wie auch aristokratischen Gesinnung erfuhr nur der intimste Kreis seiner Freunde. Nun steht die herrliche, mit grosser Liebe gepflegte Sammlung — drei Schränke — für die Wissenschaft zugänglich und für die Nachwelt sorgfältig aufbewahrt, seit Monatsfrist in den Räumen des Kgl. Museums. Mir aber, dem die Neuordnung und Aufnahme der Sammlung an- vertraut ist, stehen noch wechselvolle Stunden bevor: hoher Genuss als Oologe, aber auch wehmütiges Gedenken an den Heimgegangenen. Busstag 1913. Georg Krause. 99 Über schwedische Totanideneier. R. Nilsson, Malmö. Fortsetzung aus No. 7. des XX. Jalirg. 1910. 1. Kampfläufer, Madieles pugnax (L.) Grundfarbe der Eier: Hellblaugrün, hellgrün, hellolivengrün, graugrün, braungelb, gelbbraun, braun, dunkelbraun, braunrot. Zeichnung: Die Eier sind reichlich mit grossen Flecken bedeckt, aber auch kleingefleckt, solche wo Flecken am stumpfen Ende auftreten kommen seltener vor. Die Flecken variieren von schwarzbraun bis braun und graubraun. Die Schalenflecken sind aschbraungrau. Gelege 19. Juni 29,5 X 43 : 0,84 \ ^ 29,5 X 46 : 0.94 ( ~ ' / 3*? 30 X 43 : 0,87 ( g. 30 X 44 : l,n ' p 29 X 43 : 0,o3 29,5 X 43 : 0.84 29.5 X 44 : 0,86 29.5 X 46 : 0,94 30 X 42 : 0,85 bis 0,98 30 X 43 : 0,87 30 X 44 : 0,82 bis l,n 30 X 44,5: 0,88 30 X 45 : 0,92 Gelege 12. Juni 30 X 42 : 0,97 \ a 30 X 42 : 0,98 ( 30 X 45 : 0,92 F§ e 31 X 43 : 0,95 's* Masstabelle für 72 Eier. 30 X 45,5: 1,06 30,5 X 42 : 0,9i 30,5 X 44 : 0,94 30,5 X 46 : 1,08 31 X 42 : 0,98 Gelege 7. Juni 31 X 44,5 : 1,05 \ cg 31,5 X 45 : 1,04 f g: 32 X 43,5 : 1,04 l g> 32 X 47 : 1,07 ) » 31 X 48 : 1,05 31,5 X 41 : 0,90 31,5 X 43 : 1,03 31 X 43 31 X 44 31 X 45 31 X 46 : 0,94 bis 1,03 : 0,94 bis 1,04 : 0,94 bis 1,15 : 0,90 bis l,oi 31,5 X 44 : 1 31,5 X 46 : l,i4 31,5 X 47 : 1,07 32 X 43 : 1,04 32 X 45 : l,u 32 X 47 : 1,07 2. Grosser Brachvogel, Numenius arquatus (L.) Grundfarbe der Eier: Grün, hell und dunkel, grau- und oliven- grün, olivengelb- und -braun, braun, hell bis schwarzbraun. Zeichnung: Die grüngrauen, graubraunen bis schwarzbraunen Flecken sind verhältnismässig klein, Kranzbildung ist selten. Gelege 17. Mai Gelege 18. Mai Gelege 13. Mai Smaland Westergötland Halland 44 X 67,5 : 4,5 ' \ 0 ) fc=* 46 X 71 : 5 ) CK? I ^ ) 47,5 X 67 : 5,2 ' \ 2- I 45,5 X 66 : 5 < r < CD > PS 46 X 69 : 4,62 PS \ 48 X 68 : 5 / er ^ \ p PS 46 X 65 : 5,2 | [ CK? l i-j 47 X 70 : 5 CK? g ( i-s S; 49 X 68 : 5,3 49 X 69 : 5 / C CK? i p CD 46,5 X 66,5 : 5.2 , \ Bs / B 47 X 72 : 5,is \ S B ] O* J 1 100 Masstabelle für 60 Eier. 44 X 67 : 5,2 46 X 69 : 4,46 47 X 74 : 5,5 45 X 70 : : 4,3i 46 X 70 : 4,66 47,i 5 X 66 : : 5,2 45, i >x 66 : : 4,8 46 X 71 : 4,7 47,i 5 X 67 : 4,67 45, £ iX 67 : : 4,3 46 X 72 : 5,15 48 X 68 : : 5,3 45, £ iX 68 : : 4,8 46, £ >X 66,5 : 5,2 48 X 69 : : 5,2 45, £ iX 69 : : 4 46, £ >x 68 : 4,36 49 X 67 : : 5,o6 46 X 64 : : 4,85 46, £ >x 69 : 4,63 49 X 68 : : 5,3 46 X 65 : : 5,2 47 X 66 : 4,4 bis 4,8 49 X 69 : 5 46 X 66 : : 4,35 47 X 68 : 4,9 49 X 70 : 5,i 46 X 67 : : 4,6 47 X 70 : 5 49 X 73 : 5,2 46 X 68 : 4,57 47 X 72 : 5,iö 3. Regenbrachvogel, Numenius phaeopus (L.) Grundfarbe der Eier: Grün, hell und dunkel, olivengrün, oliven- gelb, braungelb, olivenbraun, hellbraun und braun. Zeichnung: Die braunen, mehr oder weniger scharf hervortretenden Flecken sind in der Regel grösser als bei der vorigen Art. Die Schalen- flecken sind violettgrau bis braungrau, treten aber sehr schwach hervor. Die meisten Eier haben schwarze Kritzel. Öfters ist in einem Gelege ein von den übrigen Eiern bedeutend abweichendes Ei. Gelege 14. Juni, Lappland Gelege 26. Juni, Lappland : 2,52 grün : 2,90 38 X 57 38 X 59 38,5 X 58 : 2,91 39 X 56,5 : 2,85 Gelege 12. Juni Karesuando oliven- grün 39 X 56 : 2,75 ) . .. .. 40 X 56 : 2, «5 hell°llTCn- 40 X 57 : 2,6 ) «""P"" 41 X 57 : 2,8 hellbraun Gelege 10. Juni Lappland 42 X 59,5 : 2,58 olivengrün 42 X 60 : 2,79 42 X 62 : 2,78 / helloliven- 43 X 59 ; 2,8i 43 42 X 62 : 2,79 ( braun X 61 : 3,06 42 X 63 : 2,76 43,5 X 59 : 2,92 Masstabelle für 44 Eier. 38 X 57 : 2,39 40,5 X 60 : 2,46 42 X 59 : 2,68 bis 38 X 58 : 2, 29 40,5 X 62 : 2,44 42 X 60 : 2,6i bis 38 X 59 : 2,90 41 X 56 : 2,8 42 X 61 : 2,61 38,5 X 58 : 2,91 41 X 57 : 2,52 42 X 62 : 2,78 39 X 56 : 2,75 41 X 58 : 2,73 41 X 63 : 2,76 40 X 56 : 2,65 41 X 60 : 2,64 43 X 59 : 2,81 40 X 57 : 2,6 41, OT X m 00 43 X 61 : 3,06 40,5 X 55 : 2,43 42 X 56 : 2,46 43,5 X 59 : 2,92 40,5 X 58 : 2,70 42 X 58 : 2,66 101 Das kleinste und grösste Gelege von 18 aus Island messen: 13. Juni 7. ■ Juni 39 X 59 : 2,8 N i ö- 44 X 58 : 2,79 N \ © 1 i— . 40 X 58, 5 : 2,8 | 1 fr“* r t =i 44 X 59 : 2,89 | V >— • ' ■< a> 42 X 59 : 2,95 | > CT? L ÖS 45 X 59 : 2,86 | > a CR 42 X 59 : 2,95 1 l P 45 X 62 : 3 i CD 1 ►— 1 ' er' 4. Rostrote Uferschnepfe. Limosa lapponica (L.) und 5. schwarzscliwänzige Uferschnepfe. Limosa aegocephala (K. u. Blas. Siehe lfd. Jahrgang pag. 2.) 6. Fluss-Uferläufer. Tringoides hypoleucos. Grundfarbe der Eier: weissgelb bis rot-gelb. Zeichnung: Die Flecken sind 1. bei kleinen Eiern ziemlich gleich verteilt, 2. bei grossen an dem stumpfen und kleinen an dem spitzen Ende 3. dagegen selten, grosse, einzelstehende Flecken und hie und da kleine Pünktchen. Alle drei Typen können in ein und demselben Gelege Vorkommen. Die Fleckenfarbe ist schwarzviolett und wo diese Farbe dünn auf- gelegt ist, scheint sie rötlich oder braun durch. Die lilafarbigen Schalenflecken sind ziemlich schwach hervortretend. Gelege 18. Juni Gelege 15. Juni Gelege 27. Mai 23,5 X 34,5 : 0,53 24,5 X 36 : 0,54 27 X 38 : 0,6i 24,5 X 32,5 : 0,54 25 X 36 : 0,52 27 X 38 : 0,63 24,5 X 33,5 : 0,54 25,5 X 36 : 0,52 27 X 38 : 0,64 26 X 36 : 0,63 26 X 35,5 : 0,53 Masstabelle für 70 Eier 27 X 39 : 0,7i 22,5 X 33 : 0,54 24,5 X 40 : 0,63 26,5 X 35 : 0,59 — 0,66 23,5 X 33 : 0,54 25 X 35 : 0,öi — 0,eo 26,5 X 36 : 0,53 — 0,64 23,5 X 34 : 0,53 25 X 36 : 0,53— 0,60 26,5 X 37 : 0,70 23,5 X 35 : 0,53 25,5 X 35 ; 0,66 26,5 X 38 : 0,64 24 X 36 : 0,57 25,5 X 36 : 0,52 — 0,60 26,5 X 40 : 0,65 24 X 37 : 0,5i 25,5 X 37 : 0 53 27 X 35 : 0,68 24,5 X 32,5 : 0,54 26 X 34 : 0,59 27 X 36 : 0,ei 24,5 X 33,5 : 0,53 26 X 35 : 0,58 27 X 37 : 0,62 24,5 X 34 : 0,54 26 X 36 : 0,57—0,64 27 X 38 : 0,6i — 0,70 24,5 X 35 : 0,54 24,5 X 36 : 0,55 26 X 37 : 0,53 26,5 X 34 : 0,52 27 X 39 : 0,7i 7. Dunkler Wasserläufer. Totanus fuscus, (L) Grundfarbe der Eier: Hellgrün, grün,' blaugrün, olivengrün, hell, graugrün, olivenbräunlich, hell und dunkel. 102 Zeichnung: Eier mit braunen bis schwarzbraunen grossen Flecken sind reichlich, kleingefleckte Eier kommen nur selten vor. Sowohl Grundfarbe als auch Zeichnung variieren in ein und dem- selben Gelege. Gelege 8. Juni (Lappland) 30 X 46 : 1,04 \ ^ 31 X 46 : 1,03 / (L 32 X 45 : l,i } ^ 32, sX 46 : l,i ) ö' Gelege 5. Juni (Lappland) 31 X 47 : l.n \ ^ 31, sX 46 : 1,07 / & 31,5 X 48 : 1,24 } g. 32 X 50 : l,oi ) p Gelege 4. Juni (Lappland) 33 X 46,5 : 1,28 \ 33 X 47 : 1,23 / g, p 33,5 X 45,5 : 1,27 f « £ 34 X 47 : 1,35 J *+ §• Gelege 9. Juni (Lappland) 33 X 51 : 1,27 \ SL 33, sX 49 : l,n / g 34 X 50 : 1,24 } % 33,6 X 50 : l.i8 ) g Masstabelle für 74 Eier 30 X 46 : 1,04 32 X 47 : 1,18 bis 1,30 33 X 49 : 1,37 30 X 47 : 1,17 32 X 49 : 1,22 33 X 50 : 1,28 30, sX 48 : 1,13 32 X 50 : l,oi bis 1,30 33 X 51 : 1,27 31 X 46 : 1,03 bis 1,24 32, sX46 : 1,23 33,5X45 : 1,27 31 X 47 : 1,17 32, sX47 : l,i6 33,5X46 : 1,39 31 X 50 : 1,22 32, 5X48 : 1,26 bis 1,33 33,5X47 : 1,40 31, sX 44 : 1,26 32, sX49 : 1,32 33,5X48 : 1,29 31, sX 45 : l,i6 32, sX 50 : 1,23 33, sX 49 : 1,17 bis I.29 31, sX 46 : 1,07 32, sX51 : 1,28 33,5X50 : l,i8 bis 1,35 31, sX 47 : l,n bis 1,33 33 X 44 : 1,35 34 X 47 : 1,34 31, Ctt X £>. OO : 1,24 33 X 45 : l,ai 34 X 48 : 1,38 32 X 44 : 1,26 33 X 46 : 1,34 34 X 49 : 1,15 bis 1 ,28 32 X 45 : 1,13 33 X 47 : I.22 34 X 50 : I.24 32 X 46 : 1,12 bis 1,29 33 X 48 : 1,25 8, Waldwasserläufer. Totanus ochropus, siehe Jahrgang XX, Seite 97. 9. Rotschenkelwasserläufer. Totanus calidris (Bechst.) Grundfarbe der Eier: Hellgrün, gelbgrün, gelbweiss, strohgelb, rotgelb, gelbbraun. Zeichnung: Grossgefleckte Eier haben recht oft eine grosse Aehnlichkeit mit glotiis - Eier, sowohl betreff der Farbe als auch der Charakterzeichnung. Solche grossen calidris * Eier können nur durch Untersuchen der Schalenstruktur und durch das Gewicht von glottis- Eier 103 unterschieden werden. Die erstgenannten haben eine bedeutend gröbere Struktur und sind leichter. Nicht so selten findet man sowohl ganze Gelege als auch Einzeleier, die man absolut nicht für calidris ansprechen möchte. Schluss folgt. Untersuchung von Schreiadler- Gewöllen. Von H. Freiherr Geyr von Schweppenburg. Der Herausgeber dieser Zeitschrift, Herr Rüdiger, sandte mir kürzlich eine Anzahl von Gewöllen des Schreiadlers, Aquila pomarina, über deren Inhalt die von mir vorgenommene Untersuchung Aufschluss gibt. Der Horst, in dessen Nähe die Auswurfballen gesammelt wurden, stand auf einer Kiefer in der Oberförsterei Hochzeit. Die alten Vögel holten ihre Nahrung meist auf den ausgedehnten Steinbuscher Rieselwiesen, in deren Nähe auch grössere Teiche und Seen liegen. Im Neste befand sich ein junger Vogel, der, wie Herr Rüdiger beobachten konnte, am 13. August gegen Mittag ausflog. Die äussere Form der Gewölle ist im allgemeinen sehr unregelmässig, weil die einzelnen Teile meist nicht fest Zusammenhängen und weil, wie es scheint, auch kleinere Mengen von Haaren etc. ausgeworfen werden, die zu gering sind, um im Magen und Schlund die gewöhnliche walzen- förmige Gestalt der Gewölle anzunehmen. Nur ein Gewölle war so beschaffen, dass eine genaue Messung von Länge und Umfang möglich war: es war 4,7 cm lang und hatte einen Umfang von 8,2 cm. Der Inhalt konnte nicht so genau festgestellt werden wie z. B. bei Eulengewöllen, da meist nur Haare und Schuppen sowie Federn den Verdauungssäften wiederstehen, 'während Knochen, auch die zur Be- stimmung besonders wichtigen Schädelteile der kleinen Nager, fast gänzlich aufgelöst werden. Nur hin und wieder findet man kleine Knochen- reste. Die genaue Feststellung der Anzahl der Beutetiere, die bei den Nachtraubvögein so leicht ist, ist deshalb nicht möglich. Im folgenden gebe ich den Inhalt jedes einzelnen Gewölles an. Gesammelt am 19. VII. 1913. 1. Maulwurf- und Hasenhaare, Insektenreste. 2. Igelstacheln, Federn (anscheinend vom Taucher), Insektenreste, Gras. 3. Igelstacheln, Federn wie in 2, Reptilienschuppen, Gras. 4. Knochenreste vom Igel, Federn wie in 2, Reptilienschuppen, Sternchen. 5. Igelhaare und Stacheln. 6. Haare und Schädelteile vom Maulwurf. 7. Hasenwolle, Maulwurf- und Wühlmaushaare. 8. Maulwurf- und Wühlmaushaare, Insektenreste. 9. Igelstachcln und Maulwurfhaare. 104 10. Fast ganz aus Reptilienschuppen bestehend, Käferreste, viel Gras. 11. Igelhaare. 12. Maulwurf und Mäusehaare. 13. Wühlmaushaare, viele Reptilienschuppen, viele Reste kleiner Käfer, Hautschlauch einer grossen Blattwespen-Larve. 14. Taucherfedern, Reptilienschuppen, Gras. 15. Fast ausschliesslich Mäuseliaare, Magen eines körnerfressenden Vogels. 16. Maulwurfhaare und Knochenreste. Gesammelt am 23. VII. 1913. 17. Mäusehaare, Federn (anscheinend von GaUinago). 18. Igelhaare und Federn. 19. Igelstacheln und Mäusehaare. 20. Federn (wie bei 17,) Mäusehaare. 21. Igel- und Wühlmaushaare, kleine Insekten. Gesammelt am 27. VII. 1913. 22. Maulwurfhaare. 23. Igelhaare und Stacheln. 24. Maulwurf- und Wühlmaushaare. 25. Maulwurf- und Wühlmaushaare, Taucherfedern. 26. Wühlmaushaare, kleine Käfer. 27. Wühlmaushaare, Reptilienschuppen. 28. Wühlmaushaare, Reptilienschuppen. 29. Wühlmaushaare, Federreste (?), kleine Käfer. Gesammelt am 2. VIII. 1913. 30. Wühlmaushaare, Federn {GaUinago?). 31. Wühlmaushaare, Hasen wolle, kleine Käfer. 32. Wühlmaus- und Maulwurfhaare, Reptilienschuppen. 33. Wühlmaushaare. 34. Wühhnaushaare, grosser Carabide. 35. Wühlmaus- und Maulwurfhaare, Federn. 36. Maulwurf- und Wühlmaushaare, Federn wie bei 30, Käferreste. 37. Hasenwolle, Taucherfedern, Käferreste. Gesammelt am 10. VIII. 1913. 38. Wühlmaushaare und Oberkiefer, Federn eines Wasservogels (Taucher?). 39. Wühlmaushaare, Hasenwolle. 40. Hasen wolle. 41. Wühlmaushaare. Gesammelt am 13. VIII. 1913. 42. Wühlmaushaare. Es wurden also im ganzen gefunden die Reste von Hasen in 6 Fällen, vom Igel in 9, vom Maulwurf in 13, von Mäusen in 25, von ] 05 Vögeln in 14 und von Reptilien in 8 Fällen. Es ist interessant, dass relativ oft und zahlreich die nadelscharfen Stacheln des Igels in den Gewöllen gefunden wurden. Naturgemäss gibt die Anzahl der Einzelfunde gar kein Bild von der Zahl der gefangenen Beutetiere. Die Reste eines grösseren Tieres finden sich in einer grösseren Anzahl von Gewöllen wie die eines kleinen. So scheint es mir z. B., dass nur zweimal Hasen gefangen wurden, während ich ihre Reste in sechs Gewöllen fand. Auch die Igelreste rühren höchstens von zwei Exemplaren her. Die grösste Vorliehe scheint der Schreiadler für Maulwurf, Wühl- maus und Reptilien zu haben. Die letzteren scheinen grösstenteils Blind- schleichen oder Eidechsen zu sein. Die Reste von Fröschen, die vermutlich gerne von dem Adler aufge- nommen werden, wurden garnicht gefunden, da alle ihre Teile im Magen vollkommen aufgelöst werden. Man kann jedoch annehmen, dass viel- fach dann Frösche verzehrt wurden, wenn sich in den Gewöllen die Reste kleiner Insekten befanden. Diese wurden gewiss nicht vom Schreiadler selbst aufgenommen, sondern gelangten mit den Fröschen, die sie ihrer- seits gefangen hatten, in seinen Magen. Der ganze Frosch wurde ver- daut, nur die Chitinreste in seinen Magen blieben zurück. Das häufiger gefundene Gras wurde gewiss nur zufällig aufgenommen z. B. beim Kröpfen einer Beute auf einem Heuhaufen. Wenn die jagdbaren und nützlichen Tiere auf der Speisekarte des Schreiadlers auch nicht ganz selten erscheinen, so würde es doch unver- antwortlich sein, das schöne Tier wegen dieser kleinen Vergehen zu ver- folgen und abzuschiessen. Späte Bruten. Von Alexander Bau. Bekanntlich haben die meisten freilebenden Tiere bestimmte Fort- pflanzungszeiten, und auch die Vögel halten zum weitaus grössten Teil bestimmte Brutzeiten inne, die je nach den Zonen und dem Klima in verschiedene Monate fallen. Bei uns sind es die Frühjahrsmonate, in denen die meisten Vögel zur Brut schreiten. Die einzelneu Arten halten bei normalem Wetter ziemlich gleiche Brutzeiten ein; ausnehmend günstiges Wetter veranlasst sie zu früherem Brüten, während ungünstiges Wetter die Bruten ver- zögert oder ganz aufhebt. Ich habe in dieser Zeitschrift*) darüber be- richtet. Aber nicht das günstige Wetter allein ist die auf die Brutregung *) TJeber den Einfluss des Wetters auf die Vogelbruten: Jabrg. XX, No. 7. 106 wirkende Ursache, sondern die durch ersteres bedingte Nahrungsfülle, die körperliches Wohlbefinden und damit Erregung der Geschlechtslust auslöst. Ein zeitig eintretendes Frühjahrs wetter beseitigt Schnee und Frost, legt die Erde frei, fördert Pflanzenwachstum und lockt die Kleintierwelt aus ihren Winterverstecken hervor. Für manche Vogelarten wird dadurch zeitiger als sonst genügende Nahrung mit ihren Folgewirkungen geschaffen. Durch verschiedene Witterung im Frühjahr zweier Jahre können die Brutzeiten mancher Arten um mehrere Wochen auseinander liegen. Ich habe hier fertige Nester der Schwanzmeise im sehr warmen Vorfrühling 1903 am 22. März, im Jahre 1901, wo der März bis zu 6° Kälte und viel Schnee brachte, solche erst am 16. April gefunden. Die frühesten Bussardeier fand ich am 26. März 1872, im gleichen Walde frische Gelege des Jahres 1874 erst am 28. April. Dr. Rey verzeichnet*) von 159 Gelegen nur 15 für die Zeit vom 7. bis 10. April und 129 Gelege vom 11. bis 30. April, sodass das Märzgelege ein ungewöhnlich frühes war. Im gleichen frühen Frühjahr 1872 hatten Waldkauz und Kolkrabe im Grüne wald bei Berlin am 10. März gebrütet, Fischreiher am 24. März frische Eier, Haubenmeise am 29. März fertige Nester. Am 31. März bestieg ich 10 Reiherhorste, die volle und etwas angebrütete Gelege ent- hielten und fand am gleichen Tage ein zweites Bussardgelege. Am 1. April desselben Jahres sass der Schwarzmilan schon auf dem fertig gebauten Horst, und am 4. fand ich ein Gelege Haidelercheneier. Die Ursache solcher Frühbruten sehe ich deshalb in genügender Nahrung, weil viele Spätbrüter bei fast jeder Witterung ziemlich gleiche Brutzeiten einzuhalten pflegen. Ist nämlich das Frühjahr erst sehr weit vorgeschritten, so ist die Nahrung — ausgenommen in ganz ungewöhn- lich anhaltend kalten und regnerischen Wochen, stets in genügender Menge vorhanden. Ich habe z. B. von Spätbrütern während eines Jahr- zehnts im Vorarlberger Rheintale die meisten frischen Gelege des Sumpf- rohrsängers vom 10. bis 16. Juni gefunden. Frische Pirolgelege fand ich in der Hasenheide bei Berlin am 30. 5. 1869, 30. 5. 1871, 2. 6. 1871, 27. 5. 1873. Am 10. 6. 1870 ein stark bebrütetes Gelege, das mithin ebenfalls Ende Mai gezeitigt war. Nahrungsüberfluss erzeugt mittelbar unzweifelhaft geschlechtliche Erregung durch Blutüberfüllung der Geschlechtsorgane. Eine Bestätigung finden wir darin, dass manche Arten bei ersterera zu ganz ungewöhnlichen Zeiten zur Brut schreiten, wie wir es bei den Kreuzschnäbeln sehen, die ihre Nester oft in den Wintermonaten bauen. Auch die Schleiereule brütet zu ungewöhnlichen Zeiten, wiederholt ist sie im Oktober mit Eiern *) Dr. Rey. Die Eier der Vögel Mitteleuropas: Gera, 1905, S. 30. 107 und Jungen gefunden worden und Graf Rödern berichtet von einer auf einem Turme in Breslau im November zweier aufeinander folgenden Jahren brütenden Schleiereule. Auch an der Eizahl zeigt sich oft Nahrungsüberfluss, denn in Mäusejahren pflegen Eulen und Raubvögel grössere Gelege als sonst zu zeitigen, während in nahrungsarmen Gegenden die Gelege weniger Eier enthalten. So legt z. B. der Mäusebussard in der Tuchler Haide und in Vorarlberg zwei Eier, in der Mark Brandenburg 3 bis 4. Da nun im Spätsommer für alle Vögel Nahrungsüberfluss vorhanden ist, könnte man von vielen Vögeln auch Spätbruten erwarten. Dies wird jedoch durch die Mauser verhindert, die bei vielen Arten nach der Normalbrutzeit eintritt und alle Kräfte in Anspruch nimmt, auch das Wohlbefinden stört, was sich auch durch Aufhören des Gesanges zeigt. Um so auffallender sind daher solche Bruten, die in später Jahres- zeit trotz der vorhergegangenen oder vielleicht noch bestehenden Mauser stattfinden. Ueber solche mir bemerkenswert erschienenen Spätbruten finde ich in meinen ornithologischen Notizen folgende Angaben. Turdus merula. Die oft mit sehr frühzeitigen Bruten unsere Auf- merksamkeit erregende Amsel habe ich im Herbste, eben ausgeflogene Junge fütternd, am 21. September 1912 angetroffen und am 28. September 1905 ebenfalls ausgeflogene Junge. Eritliacus rubeculus. Am 31. August 1913 sah ich zwei eben dem Nest entflohene Rotkelchen. Der Juli war dauernd kalt und regnerisch, vielleicht wurde dadurch die zweite Brut verzögert. Phylloscopus rufus. Kleine., erst vor kurzem ausgeflogene Junge traf ich am 6. September 1907. Panis major. Aus einem unweit meines Hauses an einem Birnbaum befindlichen Nistkasten flogen am 23. August 1901 sechs Junge aus, ein für diese Meise sehr spätes Datum. Motacilla alba. Im Dorfe Lochau (Vorarlberg) sah ich am 14. Sep- tember 1908 eine weisse Bachstelze auf einem Hausdache ein Junges füttern. Emberiza cilrinella. Die Goldammer macht öfters drei Bruten, aus- nahmsweise — wie ich es hier beobachtet habe — auch vier. Letztere fallen dann in eine späte Zeit. Eine Ammer hatte in einem Fichtenbusch dicht bei meinem Wohnhause 1 m 70 cm über dem Erdboden, also in ganz ungewöhnlicher Höhe, ein grosses Nest gebaut, aus dem am 9. September 1906 drei Junge ausflogen. Eine andere Ammer sah ich am 26. September 1912 noch Junge füttern. Chelidonaria urbica. In der Gitschiner Strasse in Berlin beobachtete ich noch am 18. September 1873 eine Hausschwalbe, die kleine Junge im Neste mit Futter versorgte. 108 Oedicnemus oedicnemus. Ein sehr bemerkenswertes Gelege von 2 etwa zwei Tage bebrüteten Eiern, von denen der brütende Dickfuss abflog, fand mein Bruder Arminius am 21. August 1872 beim Dorfe Tempelhof bei Berlin. Ein eigenartiges Gelege von Hirundo rustica . Von Dr. Arminius Bau. In einer offenen Halle eines grossen Fabrikgrundstückes in Bremen brüteten im Frühjahr 1913 Rauchschwalben. Da mein chemisches Labo- ratorium oberhalb dieser Halle gelegen ist, konnte ich gut beobachten, dass die Brut glücklich hoch gebracht wurde. Während meines Sommer- urlaubes wurden bauliche Veränderungen vorgenommen; nach der Rück- kehr von meinen Ferien nahm ich deshalb das Nest, welches auf einem T-Träger dicht an einer Mauerwand gebaut war, ab und fand darin noch drei Eier, welche von der zweiten gestörten Brut herrührten. Diese Eier zeigten nun auffälliger Weise folgende Masse: 19,75X13,2 mm, 19,6 X 13,0 mm und 15,1 X 11,0 mm. Ich bemerke noch, dass früher vor etwa 20 Jahren viele Schwalben innerhalb Bremens nisteten. Jetzt sind Haus- und Rauch- schwalben auch bei den an der Weser gelegenen Grundstücken so gut wie verschwunden; nur die Turmschwalbe ist noch häufig, ich hatte so- gar die Freude, im letzten Sommer zwei Pärchen ihre Brut unter den Dachziegeln meines Hauses hochbringen zu sehen. Aufruf. Schloss Gadow und Gera, den 1. Dezember 1913. Zur Konstatierung der quantitativen Veränderung im Bestände der Kleinvögel werden alle von der Wichtigkeit des Vogelschutzes überzeugten Persönlichkeiten, insbesondere diejenigen, welche sich an die fünfziger und sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts rückerinnern können, hier- durch höflichst gebeten, ihre Wahrnehmungen, sowie glaubwürdige Über- lieferungen, die den Vergleich des früheren Vogelbestandes mit dem heutigen illustrieren, in Brief- oder in Aufsatzform an den Mitunter- zeichneten, Prof. Dr. med. Hennicke in Gera-Reuss, zu übersenden. Auch Berichte aus dem Ausland sind willkommen. Der Vorstand d. Deutschen Vereins zum Schutze d. Vogelwelt E. V. Graf v. Wilamoivitz - Moellendorf , Prof. Dr. med. Hennicke , 1. Vorsitzender. 2. Vorsitzender. 109 Literatur. (Ritte Damit eä möglich ist eine schnelle und umfangreiche Literatur - Be- ^ * sprechung zu erzielen, werden die Herren Autoren und Verleger gebeten, über alle neu erscheinenden Werke rechtzeitig Mitteilung zu machen und von Aufsätzen in weniger verbreiteten Zeitschriften Sonderabzüge zu schicken. TV. Rüdiger.) Oologia Neerlandica von A. A. van Pelt Lechner, ausgegeben November 1913. Dieses so hoch interessante Eierwerk geht rasch seiner Vollendung entgegen. Die letzte Lieferung enthält 20 Tafeln mit Textbeigaben. In Darstellung kamen: Porzana por- xana, Gallinula chloropus 2 Tafeln, Oedicnemus oedicnemus, Charadrius apricarius , Aegialites hiaticula, alexandrinus , Recurvirostra avosetta 2 Tafeln, Scolopax rusticola , Gallinago gallinago 3 Tafeln, Tringa alpina schinzii, Sterna fluviatilis 2 Tafeln, Sterna macrura die II. Tafel, Sterna minuta, Hydrochelidon nigra, Podiceps cristatus. Mit Recht darf hier gesagt werden, dass diese so vorzüglichen Ausführungen niemals überholt werden können. TV. R. E. Hartert. Die Vögel der palaearktischen Fauna. Bd. II, Heft 2. Verlag R. Friedländer & Sohn, Berlin 1913, p. 961 — 1088. In diesem Hefte kamen die Strigidae zum Abschluss, mit den Accipitres begonnen. Drei neue Formen wurden aufgeführt: Bubo h. swinhoei , eine stark roströtliche Form, im südlichen China beheimatet, Athene noctua lilith. Heimat Palästina u. Mesopotamien, südwestliche Persien und Falco tinnunculus dacotiae , östliche Canaren. Ein Gelege von 5 Eiern misst nach Jourdain im Durchschnitt 37,68 . 30,58, Maximum 38,5 . 31,4 und 38,1 . 31,5, Minimum 36,5 . 29,3 mm. TV. R. R. Friedländer & Sohn, Berlin 1913. Bücherverzeichnis, Abteilung V. Or- nithologie No. 488, 96 Seiten stark. Ein umfangreicher Katalog, enthaltend die sämtlichen grossen Abbildungswerke, Monographien, Abhandlungen in Sonderdrucken, namentlich zur Ornithologie Exotica. Auf Verlangen wird dieser Katalog von dem Verlage kostenfrei zugesandt. TV. R. Ornithologisches Jahrbuch von Victor Ritter von Tschusi zn Schmidhoffen. XXIV. Jahrgang Heft 5, 6 1913. — Mehrere grössere Arbeiten enthält auch dieses Doppelheft wieder. TV. R. Anton Reichenow. Die Vögel. I. Bd. Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart, Lex. 8°, 529 Seiten, mit 1 Karte und 185 Textbildern nach der Natur gezeichnet von G. Krause. Preis geh. M. 15,—, geb. M. 16,60. Fraglos war für die Herausgabe dieses Werkes Prof. A. Reichenow der richtige Mann; das umfangreiche Material, welches in dem Berliner Museum lagert, R’s. be- deutendes Wissen, gerade über die Vögel Afrikas, boten für die Bearbeitung reichen und vielseitigen Stoff. Aufgenommen wurden sämtliche Europäer, sowie die in den Deutschen Kolonien vorkommenden Arten. Wenn auch der Text zumeist nur kurz abgefasst wurde, so genügt er zum Bestimmen vollkommen, er gibt uns sofort einen Einblick über die Reichhaltigkeit der Vogelformen; auch der Name G. Krause gibt uns genügend Gewähr, dass die von ihm stammenden Abbildungen als mustergültig zu bezeichnen sind. Der abgeschlossene erste Band behandelt als Einleitung eine allgemeine Ueber- sicht: Beschreibung des Vogelkörpers, Verbreitung der einzelnen Vogelfamilien, Höhe des Vogelzuges, Fluggeschwindigkeit, das von dem Verfasser in diesem Buche ange- wendete System, Aut omamenabkürzungen; dann werden die Lauf-, Schwimm- und Sumpfvögel, Hühner, Tauben, Raubvögel und Papageien beschrieben. Den Schluss bildet je ein Register der wissenschaftlichen-, sowie der deutschen Vogelnamen. 110 Zweifelsohne hat die ornithologische Literatur durch die Herausgabe dieser Arbeit ein wertvolles Mehr erfahren. Der zweite Band erscheint im Sommer 1914, auf die beiliegende Anzeige der Verlagshandlung Ferdinand Enke in Stuttgart mache ich ganz besonders aufmerksam. TV. R. Tauschverbindungen. (Von nun ab werden hier Tauschgesuche kostenlos aufgenommen. Ich bitte dieserhalb davon reichen Gebrauch machen zu wollen. W. Rüdiger.) Suche im Tausch : Gelege von Falco peregrinus , Pernis apivorus, Pandion ha- liaetus, Haliaetus albidlla und Gallinago major , oder nehme diese zu 2/a in bar. Berlin W 30, Speyerer Str. 8. KOSMOS, naturh. Institut. Hermann Rolle. Zu kaufen gesucht: I. Qualität. S/rutkio camelus , australis , massaicus. Casuarius bennetti, uniappendiculatus, australis , bicarunculatus , Rhea macrorhyncha. Aschaffenburg, Goethestr. 16. Josef Simon. Abzugeheu im Tausch und auch gegen bar (50 % Rabatt) viele palaearktische und besonders exotische Arten. Gotha, Perthesstrasse. M. Schönivetter. 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Alauda cristata, arvensis, St. vulgaris, Corvus frugilegus, cornix , corone , monedula, Pica caudata, G. glandarius, Picus viridis, major, J. torquilla , Cuculus canorus (: einz. auch mit Nestgelege:), S- aluco, A. nisus, B. vulgaris , M. migrans , F. tinnunculus, Col. oenas. palumbus , Tet. tetrix, urogallus, Perdix cinerea, Cot. communis, Crex pratensis , G. chloropus, Fid. atra , Grus grus, Otis tarda, Ardea cinerea, purpurea, nycticorax , Oie, alba, Van. cristatus, Tot. calidris, Sterna hirundo , nigra , macrura, Larus rulibundus. fuscus , argentatus, canus , Phal. carbo, graculus, Alca torda, TJria troile, grylle, Col. septentri- onalis, arcticus, Pod. cristatus , A. boschas, S. mollissima, Mergus serrator, Col. dornest., N. meleagris, M. gallopavo , Pavo crist., Phas. colcliicus , Anser domesticus. Zengg via Fiume. Kroatien. M. Padeivieth. Geschäftliches. Die noch ausstehenden Abonnementsbeträge für 1912 und 1913 bitte ich umgehend begleichen eu wollen, nach Ablauf einer Woche wird angenommen, dass Nachnahme gewünscht wird. Diejenigen Herren, welche Notizen für den Jahresbericht über die Mark Branden- burg gesammelt haben, werden gebeten, diese zwecks Verarbeitung recht bald an den Unterzeichneten einzusenden. Die Schlussnummern 9/10 erscheinen Ende Februar. TT7. Rüdiger. 111 ANZEIGEN fol Snl PTrO OTinJ tnfD CFf fxilnrüLnrütnrvH-nrtitnrü tn70 tnnJLnf^Jljir^JtnnJtrir^IJiniLnnitnrtiLnriJtrirüLnni Cn?Q tn rü PfO ln n-i tri rü ln rt^ tn nJ TilGirJCnirinJlnRi fol .*k .*$*. ak ?k rl*. .vk ,*K .4*. ,*k >k, ,4 >i-v xc X* X* x* x? x£ xc X-v xxX' x* >9»: yk vk *k X* X* X*^ X* I * # * vfc? * *£< Georg Krause IUOGLÄ. universalis palaearctica ca. 150 Lieferungen mit je 2 bis 3 Kunsttafeln und Text. Der Subskriptionspreis ist für Heft 1—50 je 1,50, für Heft 51 und folgende je 2, — M. Mit dieser Oologia erscheint ein Werk, das in seiner einzig dastehenden Reichhaltigkeit und Naturwahrheit ein fundamentales u. monumentales Idealwerk der palaearktischen Oologie sein wird. Jeder Sammler und Liebhaber sollte sich dieses Werk, das einzig und unübertroffen dasteht, als Nachschlagewerk zulegen. 78 Lieferungen bereits erschienen. Jede Buchhandlung nimmt Bestellungen entgegen sowie auch der Verlag Stuttgart, J. E. G. Wegner. Immenlioferstr. 40. Prospekt« und Probetafeln gratis und franko. m 0 * * * m in K X* X* X* X* X» X**!* X*X* ]B1 rOtHrOCn ?JOTrtlSnfa}irgiwmtH?ngrfOlj?rnGTrOOi raC?TrUDiH]GTrJGTFgiWi^l^rOGTfUCn 112 ~ Offeriere: Steigeeisen mit Riemen 3,— M. Eierkätscher 3 stuck . 1 „ G. Borchert, Crossen a.O. Soeben erschienen! Katalog exotischer ~V ogeleier mit Repräsentanten aus der europ. palaearct. Fauna. Enthält ca. 112 Gattungen in ca. 1350 Spec. mit Preisen, Angabe der Ge- lege und Localitäten. Preis 1 M. gegen Einsendung in Briefmarken. Kosmos, naturh. Institut. Berlin W 30, Speyerer Str. 8. Klub Berliner Oologen und Ornithologen. Die Versammlungen finden statt an jedem zweiten Dienstag im Monat, abends 8V2 Uhr im Rest. Agchinger, Friedrichstr., am Stadtbahnhof. Rege Beteil. erwünscht, Gäste willkommen. TV. Rüdiger. Für palaearktische und exotische Vogeleier in Gelegen tausche ich Gelege ron Nordamerika, Australien und anderen Ländern. I>r. T. W. Richards, 1207, 19 th. 8t. N. W., Washington, D. C., D. S. Amerika . Nehrkorn’s Eierkatalog 2. Auflage antiquarisch zu kaufen gesucht. Barten, Ostpr. Dr. Leo v. Boxberger. Ich habe die alten Restbestände der Zeitschrift für Oologie und Ornitho- logie übernommen und gebe die einzelnen Jahrgänge zu folgenden Preisen ab: Die Jahrgänge I — X für zusammen 3, — M. Es fehlen hier folgende Nummern : Jahrgang I, die No. 1, 12. >» 4, 5, 11. III, * * 1, 2, 3, 6, 10, 11. w IV, . „ 1, 2, 3, 8, 9, 12. V, „ „ 1, 2, 3. VI, „ „ 1, 2, 3, 5, 10, 11. w VII, . „ 1, 2. VIII, „ „ 6, 12. » ix, „ „ 1, 4, 12. X, „ „ 1, 7, 10, 11. Die Jahrgänge XI- -XX und XXII sind vollständig. Jahrgänge XI — XIV fast vergriffen ä . . . . . . 1,25 M. • xv-xx . • • 1 ,, Jahrgang XXII (vorjähriger) . .2,50 „ I u. II der Ornithol. Rundschau zusammen 1, — . Einzelne Nummern von älteren Jahrgängen werden stets nachgeliefert. TV. Rüdiger. Aus unsern reichen Vorräten geben wir Petrefabten, Mineralien, sowie auch Insekten, einzeln oder in Sammlungen jeden Umfanges, sehr preiswert ab. Ausführliche Offerten bereitwilligst. Tausch gegen palaearctische V og-eleier, sowie auch gegen alle anderen Naturalien jederzeit erwünscht. Korrespondenz: fran- zösisch, englisch, deutsch. Mineralog.-entomolog. Cabiuet Caucliy & Dabbert Berlin - Charlottenbnrg, Kaiserdamm 88, am Uutergrundbahnhof Kaiserdamm. Preisschema für Separatabdrücke der Z. f. 0. u. O. : 25 Abzüge ä 1 Oktavseite kosten 1,50 M. 50 „ ,, 1 „ ,> 2, ,, 25 „ „ 2 » » 2, „ 50 „ „ 2 „ „ 2,50 „ Jede Seite mehr kostet bei einer Auflage von 25 Exemplaren 0,50 M. i) „ » » 50 „ 0,75 „ Verlag und Herausgeber: W. Rüdiger, Eisenhammer bei Steinbusch, Kreis Arus- walde, Neumark. Druck: Carl Ockler, Berlin C, Prenzlauer Str. 13. 1.13 Register. A Aeanthis cannabina 54, 91. Acanthopneuste borealis 24. Accentor modularis 91. Acredula 106. Acrocephalus 49. „ palustris 81, 106. schoenobaenus 26. ,, streperus 26, 81. Aegitlialos caudatus europaeus .>4. Agelaeus fortis 21, 22. „ gubernator 21. „ phoeniceus 21. Alauda arvensis 55, 80. Alcedo 40. Ammomanes fratercuius 46, 45. Ammoperdix heyi 45. Anas 53. ,, acuta 54. ,, boschas 12, 54, 91. clangula 67. 68. ,, clypeata 54. crecca 82. ,, ferina 54, 68, 82. „ penelope 54, 68. „ strepera 54. Anser segetum 55. Anthus arboreus 55. pratensis 80. ,, trivialis 34, 79. Apus apus 78, 90, 91. „ „ Kolli bayi 45, Aquila 89. , chrysaiitus 7, 24, 27. „ clanga 12. „ imperialis 24. „ naevia 55, 67. ,, pomarina 103, 105. Ardea 41. „ cinerea 34, 41, 106. „ purpurea 41, ,, treganzae 20. Artamus 21. Asio brachyotus 60, 61, 62 otus 60, 61, 62, 81, 91. Astur palumbarius 43, 44. Athene noctua 40, 60, 61, 82. B Brachyrhamphus hypoleucus 19. Bubo 39, 40. „ bubo 7, 12, 40, 60, 63. pacificus 20, 63. „ saturatus 20. Budytes flavus 79. Buteo 36, 40. „ buteo 43, 67, 91, 106, 107. „ ferox 42, 43. c Oaccabis chukar 45. Calidris arenaria 89. Caprimulgus europaea 78. Carduclis carduelis parva 24. Casuarius aurantiacus 18. „ casuarius 18. Catarrhactes 19. Catharistes urubu 20. Cathartes aura 20. Caturnicops novaeboracensis 18. Ceriornis Temmincki 11. Charadrius scjuatarola 89. Chelidon daurica rufula 45. Chelidonaria urbica 107. Chloris chloris 91. Ciconia nigra 55. Circaötus gallicus 6, 44. Circus pygargus 55. Colaeus collaris 45, j Colius affinis 20. I Columba livia scbimperi 43. „ palumbus 91. „ turtur 55. Colymbus arcticus 57. Corvus 37. „ corax 12, 24, 106. 114 Register. Corvus corax canariensis 24. „ „ laurencei 42, 43. „ „ tingitamus 24. „ ,. umbrinus 42, 43. Corvus cornix 45. „ corone 12, 24, 91. „ sharpei 45. Coturnix 34, 36. „ communis 54. Creciscus coturniculus 18. Crotophaga 36. » guira 41. Cuculus canorus 9, 25, 26, 37, 38, 39, 55, 78, 81, 82, 91. Cygnus Bewickii 24. „ olor 54. D Deiichon urbica 38, 78. Dendroeca nigrecens 21. Dromaeus novae hollandiae 17. Dryocopus martius 67. E Eianus 40, 89. „ leucurus 20. Emberiza citrinella 107. „ schoeniclus 53. Erithacus 53. „ cyaneculus 80. „ luscinia 80. „ phoenicurus 68, 80. „ rubeculus 107. . titys 80. Eudiptula 19. Eudytes arcticus 55. Euphagus cyanocepbalus 22. F Falco 36, 37. barbarus 39. candicans 63, 64, 65, 66. cherruy 11. eleonorae 39. gyrfalco 63. islandus 63, 64, 65. peregrinus 11, 65. „ rusticulus 63, 64, 65, 66, Falco rusticulus islandicus 11. saker 39. „ tanypterus 41, 43. „ tinnunculus 12, 34, 82. Ficedula bypolais 55. „ trochilus 55. Francolinus 39. „ Hildebrandti 18. Fringilla coelebs 55. Fulica atra 82. Fuligula cristata 54, 68, 82. G Galerida brachyura 45. „ cinnamomina 45. Galinago 104. Gallinula 53. „ chloropus 91. Gallus domesticus 11. sonnerati 11. Garrulus atricapillus 45. Geothlypis arizela 21. Glaucidium passerinum 60. 89. Grus cinerea 55. H Hirundo 38, 53. „ rustica 55, 78. 108. Hydrochelidon nigra 75. Hydroprogne caspia 19. Hylocichla oedica 21. „ ustulata 21. Hypolais 37, 38, 40. „ pallida 44. J Jynx torquilla 55, 78. L Lanius 37. „ algerieusis 24. „ aucheri 45. „ collurio 37, 38, 79. ,. excubitor 79. „ „ Koenigi 24. „ marwitzi 21. „ Senator 79. Lar us californicus 19. 115 Register. Larus ridibundus 75, 82. Limosa aegoeephala 2, 101. „ lapponica 2, 101. Loxia 10(5. Lullula 40. „ arborea 80, 106. M Machetes pugnax 99. Megadyptes 19. Meleagris 39. Molospiza cooperi 21. „ melodia 21.' „ pusillula 21. Menura alberti 20. Mergus raerganser 68. „ serrator 54. Milvus 40. „ korschun 12. 106. Molothrus ater 22. Monticola cyanus 45. Motacilla 53. „ alba 55, 69, 79. 107. „ boarula 79. Muscicapa 38. „ atricapilla 55, 79. * grisola 70, 78. ., parva 24. Musei vora forficatus 21. Myrmecocichla yerburgi 43. N Neopbron percnopterus 44. „ pileatus 12. Nu men i us arquatus 99. „ phaeopus 100. Numida 11. Nyctala Tengmalmi 60, 61. Nytea nyctea 60, 63. 0 Oceanodroma Castro 24. „ leucorrhoa 24. Oedienemus oedienemu.s 46, 108. Oreortyx coniinis 18. Oriolus galbula 55, 79, 106. Otis tarda 53. Otus scops 60 61. P : Pandion 37, 89. Panurus biarmicus 37. Parus 37. „ caeruleus 67, 68. „ cri status 106. ,. „ mitratus 10. ,, major 107. Passer 37. ,, domesticus 84, 85, 86, 87, 88. „ „ biblicus 45. ,, liispariiolensis 45. „ moabiticus 45. „ Perdix cinerea 91. Pernis 34, 36, 37, 40, 66, 89. „ apivorus 12, 20, 55. Petronia petronia puteicola 43, 44. -Phaeton erubescens 20. Phalacrocorax 35. „ carbo 40, 41. Phasianus colchicus 12. Phoenicopterus 35. „ roseus .40. Phvlloscopus litis 24. „ rufus 80, 107. ,. sibilatrix 38. ,, trochilus 38. 80. Pipilo alberti 21. „ senicula 21. Planesticus inigratorius 21. Platalea 34, 40, 41. Podasocys montanus 19. Podoces humilis 22. Podiceps 103, 104. „ cristatus 82. „ minor 82. „ rubricollis 82. Polioptila caerulea 21. „ obscura 21. Porzana carolina 18. Pratincola rubetra 81. Prinia gracilis deltae 44. Pycnonotus xanthopygus 45. Pygoscelis 19. Pyrrhula 34. „ pyrrhula minor 69. 116 Register. R Rallus crex 55. „ levipes 18. Riparia ri paria 78.' Rupornis griseoeauda 20. Ruticilla phoenicurus 9. s Saxicola linschii 45. , hispanica xanthomelaena 48. „ lugen s 45. „ oenanthe 81. Scolopax rusticola 55. Scotocerca inquieta 42. Sitagra bertrandi 21. Somateria mollissima 25. „ „ borealis 25. Spheniscil'oruies 18. Spheniscus 19. Sterna lluviatilis 73. 75. ,, hirundo, 74, 76, 77. „ macrura 7:3, 76, 77. „ nigra 82. Strix 39. „ aluco 60, 02, 106. „ flanimea 60, 62, 106, 107. lapponica 60, 62, 63. „ inaculata 20. „ uralensis 24, 60, 62. Struthio australis 17. „ camelus 17. Sturnus 53. „ vulgaris 55, 79, 91. Surnia ulula 60, 61, 62. Sylvia 37. „ atricapilla 80. „ eonspicillata 44. „ hortensis 9, 26, 81. „ rubecula 55. „ rufa 53, „ sylvia 55, 81. Syntbliborhamphus antiquus 19. Syrnaaticus reevesi 18. T Tachytrioi’chis albicaudatus 20. „ sennetti 20. Tetrao 34, 36. Tetraogallus 24. Tichodroma muraria 89. Totanus 53. ,, caiidris 102. fuscus 101. „ glottis 102. „ ochropus 102. Tringa canutus 89. „ subarquata 89. Tringoides hypoleucus 101. Troglodvtes parvulus 69. Trogon ambiguus 20. Turdus 36, 38. merula 12, 38, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 91, 107. „ musicus 47, 49, 55, 81. „ iliacus 55. •„ rufus 12. u Upupa 39. „ epops 55, 78. Uria lomvia 25. rhingvia 25. „ troile 25. V Vanellus 34. „ cristatus 55. 91. Vireo huttoni 21. stephensi 21. Vultur 40. „ monachus 12. w ! Wilsonia chryseola 21. „ pileolota 21. „ pusilla 21. Fam. FALCONIDAE. Probetafel aus VAN PELT LECHNER, OOLOGIA NEERLANDICA. VERLAG VON MARTINUS NIJHOFF, im haag. Buteo buteo (L.) Beilage zu No. 5 XXIII. Jahrgang der „Zeitschrift für Oologic und Ornithologie.“ fo] GtD GfnJ tjFTrJ t?irO I^rüLnrüLnrxJüirütnn-iirin-J PTrD (xrrüLnnJt-nnJ^nnJ GTr^l ln nJ CrTTD in rü Gfö tn n3 L«i r«J riJ tn nJ ?ö t?j7^ Pi in nj pJ *9 •Sfr * * sfr >k fr * 4fe >?5 yt-i. iyL % •u Georg Krause universalis palaearetica *> ca. 150 Lieferungen mit je 2 bis 3 Kunsttakln und Text. Der Subskriptionspreis ist für Heft 1—50 je 1,50, für Heft 51 und folgende je 2, — M. 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