Zeitschrift für Oologie. f 48 Leider ist von dem betreffenden Landmann auf diese Seltenheit kein Werth gelegt und sind beide Eier ver- braucht worden. — Einen anderen interessanten Fall habe ich selbst gesehen. Beim Essen eines gekochten Eies fand ich in dem Eiweiss ein Getreidekorn, welches ca. 1 1/% cm lang getrieben hatte. Schmidt, Förster, Febr. 1897. Forsthaus Scheide b. Carlshagen. Eier und Nester von Mergus albellus, 2 Gelege mit je 8 Eiern, gefunden am 1. Juni 1896 im Nordwesten vom Ladogasee resp. auf der Kolahalbinsel, haben wir bei FTerrn A. Kricheldorff gesehen. Das zweite Ge- lege wurde einem Brutkasten entnommen, der für Schell- enten eingerichtet worden war; Eier und Dunen beider Nester gleichen sich ausserordentlich. Die Dunen sind grau, dicht untereinander gebracht, mit wenigen weissen Federchen, sowie mit frischen und alten Flechten unter- mischt. Die Unterlage, kaum 10 cm breit, ist im Ver- hältnis zur Zahl der Eier eine seljr geringe. Eier von Tichodroma muraria , ein Gelege zu drei, aus Südspanien, sahen wir bei demselben Herrn. Die Eier gleichen genau den Abbildungen des Bädeckerschen Werkes, die leider viel zu grau dargestellt sind. Grässners Eierwerk bringt dieses Ei weit reiner zur Ansicht. Hin- sichtlich der Grösse stehen sie den Wendehalseiern nach, eine so rein weisse Färbung haben sie jedoch nicht. Die Schale ist fein und hart, was auffallend bemerkbar ist, trotzdem ist das Ei leichter wie ein gleich grosses Wende- halsei, das 150 mgr, während ein Mauerläuferei nur 100 mgr wiegt. Die Fleckung ist eine ausserordentlich fein und zart gehaltene, wie wir sie bei den Eiern unserer Meisen- und Kleiberarten nicht kennen, die Färbung mehr eine fleisch- und gelbrothe, wie roth- oder schwarzbraune. Die Pünktchen, die wie Nadelstiche aussehen, sind zerstreut angebracht; am stumpfen Ende sind sie zu einem feinen Kranze gehäuft. Eine nähere Beschreibung über das Auffinden eines Nestes durch Nager-Donizianus im Ursernthal finden wir im Journal f. Ornith. 1855 vom Baron von König. Aus dieser sehr ausführlichen Be- schreibung ist hervorzuheben, dass das äusserst zarte Korn der Schale dem der Eier des Baumläufers gleicht, dass die zahlreichen Poren von körnigen Zügen um- schlossen werden, dass die Poren eckig vertieft sind. Bei einzelnen Exemplaren wurden zarte Furchen bemerkt, die sich der Länge nach verlaufen. Brieflich aus Crossen a/0. Blaukehlchen giebt es hier am Oderdamm und an dem Graben auf der Oder- au. Die Kleine Rohrdommel nistet an der Bobermündung, gar nicht weit von den letzten Häusern unserer Stadt, Fischreiher nisten unweit vom Dorfe Lindow, eine Viertel- stunde von der Oder, ungefähr 45 Paare, die durch Krähen viel leiden müssen; einzelne Paare in der königlichen Forst. Brandstörche nisten in der Rädnitzer Forst, Kra- niche in den Sümpfen der Trabichower Heide. Birkhühner sind hier häufig, auch Drosseln, die zu 14 Paaren nahe beieinander nisten, wie ich seit vielen Jahren beobachten konnte. Thurmschwalbennester fand ich nur mit 2 Eiern, 1 Ei bereits bebrütet, 1 Ei frisch. Im Neste des Thurm- falken fand ich 6 Eier von diesem Vogel und 2 von der Krähe; am 15. September v. J. ein Grauammernest mit 4 Eiern, auf denen das Weibchen brütete. Zur bevorstehenden Sammel- Saison empfehle mein reichhaltiges Lager an Präparirinstrumenten, Tu als: Eierbohrer in verschiedenen Formen und Stärken, Aus- blaseröhren von Glas und Messing, Gummiausbläser für kleine Eier, sowie Miliiinetermasse von Messing, Loupen §5- und Eierlöffel in nur vorzüglicher Qualität zu billigen Preisen. Katalog kostenlos und portofrei. Wilh. Schlüter, Halle a/S., Naturwissenschaftliches Institut. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaftl. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Wien III, Beatrixgasse 18, kaufen zu jeder Zeit alle Arten von Vogeleiern in Gelegen. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Eine Eiersammlung•, die auch exotische Eier enthält, ist zu verkaufen. Näheres gegen Marke durch die Red. Naturhistorisohes Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Paul Sclimdler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172, am Koppenpl. empfiehlt sein Lager aller Arten Vogelkäfige. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine IJafenstr. 7. Insel Oesei, Livland. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. T. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. Authentische Gelege von Lusc. luscinioides und andere Arten Ungarns hat abzugehen Dr. Ad. Lendl, Budapest II, Donatigasse 7. Loiis Wahn's Nach!,, A . Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Speciaiität: Zerlegbare Vogelkäfige. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Tautz & Ladewig, Commissionaire. BERLIN, Central - Markthalle. Wild und Wildgeflügel finden höchste Verwerthung. Steigeeisen in bester Ausführung, sicher und praktisch , mit dem passenden Lederzeug, giebt ab Emil Hocke, Berlin, Neue Königstr. 64. | Cabanis Journal! Jf für Ornithologie, % -iS vom ersten bis zum letzten p- Jf Bande, sauber einge- % H bunden und tadellos er- |j gj halten, habe zu einem § 1 sehr billigen Preise ab- g zugeben, d. Red. Näheres durch A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 30, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität: Geweihe aller Art. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. H. Daimer, Berlin S.W., Koclistrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Verkaufe MT Vog’eleier, 1^8 ausgestopfte Vogelbälge etc. Auf Wunsch Preisliste. I. H. B. Krohn, Hamburg -St. Georg, Bleicher Strasse 43. Redaktion und Verla» von H. HOCKE, Berlin N.O., Neue Köntg Strasse 64. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 48, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43» Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Zur Kenntniss unserer beiden Sumpfmeisen. Sammlernotizen. Bemerkungen über Reiher- u. Kibitzeier. Kleinere Mittheilungen. Gebühren für l Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen IO Mark. No. 1. Berlin, den 15. April 1897. 7. Jahrgang*. Zur Kenntniss unserer beiden Sumpfmeisen. Von Chr. Deichler. In neuster Zeit ist das Studium der Sumpfmeisen besonders eifrig betrieben worden und hat zu hochinter- essanten Resultaten geführt, interessant, weil es mit Sicherheit ergeben hat, dass es in Deutschland zwei gänzlich verschiedene Arten von Sumpfmeisen giebt. O. Kleinschmidt hat in der Aprilnummer des Journals f. Ornith. die Beziehungen der beiden Arten zu einander und zu den sie in anderen Ländern ersetzenden Formen eingehend behandelt. Damit ist aber die Sache nicht abgethan — im Gegentheil, es gilt jetzt, durch sorgfältige Beobachtungen noch manche offene Frage zu beantworten und hierzu ist die wissenschaftlich betriebene Oologie in hervorragendem Maasse berufen. Ich möchte daher in Folgendem die Leser dieser Zeitschrift kurz mit dem Resultate jener Untersuchungen vertraut machen und gleichzeitig auf das hinweisen, worauf die Sammler bei der bevorstehenden Saison ihr Augenmerk und ihr In- teresse richten mögen. — In gleicher Weise, wie an denselben Orten in einem Gebiet nebeneinander zwei Arten von Laubsängern, der Fitis und der Weidenlaubvogel, sowie zwei Arten von Goldhähnchen, nämlich Sommer- und Wintergoldhähnchen, Vorkommen, so giebt es auch zwei Flauptarten von Sumpf- meisen, die bei uns durch je eine Art vertreten sind. Ich will hier nicht auf nähere Erörterungen eingehen, jedenfalls war es nöthig, die Namen P. palustris L. und fruticeti Wallgr. zu verwerthen und sie Parus salicarius Brehm und Parus meridionalis Liljeb. zu benennen. P. meridionalis ist der Vogel, den man in lichten Wäldern und in Gärten trifft und vulgo als Sumpfmeise bezeichnet, P. salicarius ist bis jetzt erst in dichten Weiden am Rhein und in Fichtendickungen bei Renthendorf in Sachsen- Altenburg konstatirt worden. Jedenfalls aber kommt diese Art auch an anderen Orten vor, falls sie nur ihr zusagende Oertlichkeiten antrifft. Es ist nun eine Hauptaufgabe, das Verbreitungsgebiet dieser Form genau festzustellen, und will ich zur Bestimmung derselben ihre Kennzeichen und Unterschiede von P. meridionalis hier anführen. Diese sind kurz folgende Weidenmeise P. salicarius Br. Kopfplatte mattbraunschw. ohne bläulichen Glanz. Gartenmeise P. meridionalis. Kopfplatte tiefschwarz mit bläulichemGianz, wodurch sich die Umrisse jeder Feder deutlich abheben. Kehlfleck klein. Flanken grau oder grau schwach gelblich. nur Die grossen Schwingen einfarbig grau. Kehlfleck sehr gross. Flanken , stark rostfarben angelaufen. Die grossen Schwingen am Aussenrande mit weiss- lichem Schein. Die äusseren Schwanzfedern bedeutend kürzer wie die mittleren. Fittichlänge b. Männchen = 61 — 62mm,b.Weibchen= 58—60 mm. Gefieder lang u. zerschlissen. Schnabel pfriemenförmig, schlank und gebogen. Für den Oologen , der den Vogel auf den Eiern fängt und dann wieder fliegen lässt, sind die wichtigsten Kennzeichen die Kopfplatte, die Form des zusammen- gelegten Schwanzes (entweder stufig oder ziemlich gerade abgeschnitten) und die Fittichlänge. Die Färbung des Gefieders in der Brutzeit ist wegen des abgetragenen Aeussere Schwanzfedern nahezu so lang wie die mittleren. Fittichlänge b. Männchen = 65 mm, b. Weibchen = 62 mm. Gefieder kurz u. geschlossen. Schnabel dick, stark und gerade. Gefieders oft undeutlich und auch die Schnabelform wegen der starken Abnützung beim Hacken der Nist- höhle oft verändert. Zu den äusseren Kennzeichen kommt aber als höchst sicheres Unterscheidungsmerkmal der Lockton. Dieser ist bei dem gewöhnlichen P. meridionalis, deutsch am besten Glanzkopfmeise, Gartenmeise oder Nonnenmeise ein kurzes sit sit dä dä dä dä, bei P. sali- carius, der Mattkopfsumpfmeise oder Weidenmeise ein langgezogenes de — h de — h, das man nicht mehr verkennen kann, wenn man es einmal gehört hat. Auch der Auf- enthalt der beiden Arten ist wie schon kurz erwähnt, ein ganz verschiedener. Der gewöhnliche Glanzkopf (P. meridionalis ) brütet in lichten Wäldern, in Gärten, 2 eitschrift für O o 1 o g i e. am Ufer eines Baches u. dergl. und verdient eigentlich wenig den Namen Sumpfmeise, es ist ein zutrauliches, zwar vorsichtiges, aber keineswegs scheues Vögelchen, das im Winter mit anderen Meisen umher streicht und bis in die Gärten, ja bis zu den menschlichen Wohnungen kommt und da auch für Meisen ausgehängte Leckerbissen gern annimmt. Ganz anders die mattköpfige Weidenmeise (P. sali- carius). Sie bewohnt nur dichte Weidenstrecken am Wasser, oder dunkle Nadelholzdickichte, die sie nur ungern verlässt. Sie ist vermöge ihrer kurzen Flügel ein schlechter Flieger, dabei aber äusserst scheu, so dass man sie selten zu Gesicht bekommt. Sie streift auch nie mit anderen Meisen zusammen umher und scheint selbst im Winter ihr Revier nicht zu verlassen. Nur hier trifft man sie zuweilen mit nahen Verwandten in Gesellschaft, welche sie aber bei Verfolgung zuerst verlässt. Es ist ein Spiel der Natur, dass sie der gewöhnlichen Glanz- kopfsumpfmeise, der sie kaum näher verwandt ist, als einer der anderen Meisenarten , und mit der sie sich auch nicht vermischt, äusserlich so ähnlich ist. — Ueber die Nistweise des Vogels sind wir aber noch ganz un- wissend. Wenn die Beobachtungen Co Ile t s und Anderer an den nächsten Verwandten, nämlich an Parus borealis (der P. salicarius in Schweden, Norwegen und Ostpreussen ersetzt), und an der ihn in den Alpen vertretenden Alpenmeise, auch für die Weidenmeise zutreffen, dann werden sich weitere Unterschiede auch im Nestbau er- geben. P. borealis legt das Nest in selbstgehackten, zierlich gemeisselten, spechtartigen Löchern in abgestorbenen Stämmen oder Aesten mit wenigem und einfachem Nist- material, P. meriäionalis dagegen mehr in natürlichen Vorgefundenen Baum- oder Erdlöchern. Die Brutzeit soll ebenfalls verschieden sein. Genaue Beobachtungen nach dieser Richtung hin bei unseren beiden Arten wären jedenfalls von grossem Werth und Interesse. P. salicarius brütet jedenfalls mehrere Wochen später als die ge- wöhnliche Sumpfmeise. Sichere Eier und Vögel von P. salicarius dürften vorläufig jedenfalls kostbare Selten- heiten in Sammlungen sein. Die Eier von P. salicarius sind nicht bekannt. Die von P. borealis werden wohl oft auch mit denen des gleichfalls im südlichen Schweden vorkommenden P. meridionalis verwechselt. Eine Suite von sicheren, durch Schlüter bezogenen, Parus borealis- Eiern und Gelegen in der Coli. Kleinschmidt zeigt vielfach einen rundlichen grossgefleckten Typus, Eier aus Norwegen (vielleicht nur zufällig) sehr längliche Gestalt. Es ist ja allerdings auch möglich, dass die Eier von P. meridionalis und P. salicarius nicht sicher verschieden sind, indessen würde dies dann der Verschiedenheit der Vögel selbst in keiner Weise Eintrag thun. Die Eier von Milvus und von Buteo sind ja auch nicht immer sicher von einander zu unterscheiden! Zum Schluss noch ein Wort über die geographischen Formen, soweit sie für Deutsch- land in Betracht kommen. Sowohl meridionalis wie salicarius neigen in verschiedenen Gebieten sehr zur Bildung lokaler Arten. Diese Formen sind grösstentheils schon vom alten Brehm beschrieben worden , der auch P. salicarius schon wohl unterschieden hatte. In der späteren Zeit hat man dann aus dem Grunde der Ver- einfachung die Brehm’schen „subspecies“ ohne Prüfung über Bord geworfen und so ist auch salicarius der Ver- gessenheit anheimgefallen. Wenn man genauer unter- scheidet, so lassen sich in Deutschland 3 Formen von meridionalis auseinanderhalten: 1) P. meridionalis in Ostpreussen. 2) P. meridionalis subpalustris Mitteldeutsch- land und Mark. 3) P. meridionalis longirostris Rhein. Parus salicarius in Mitteldeutschland findet seinen Ver- treter in Norwegen in P. borealis, der auch in Ostpreussen vorkommt. Kleinschmidt glaubt sogar, dass er dort auch brütet. Auf den Alpen ist er durch P. montanus (Bald.) vertreten. Vorläufig begnüge man sich indessen damit, die beiden Hauptarten sicher unterscheiden zu lernen, was nicht schwer ist, wenn man erst die richtigen Brut- plätze gefunden hat und den Vogel kennen gelernt hat. Die Unterscheidung der geographischen Formen ist schwierig und verweise ich Interessenten auf Kleinschmidt’s vor- zügliche und ausführliche Arbeit im Journal f. Orn. April- heft 97. Sammlernotizen. Lappland. Aquila chrysaetus 1 Gel. (2) am 30. . 4. bei Aakenuswaara, Falco gyrfalco 1 Gel. (3) am 20. 4. bei Luppokuro, Falco peregrinus 1 Gel. (3) am 20. 5. bei Karlo, Falco aesalon 5 Gel. (4 mit 4, 1 mit 5) in den ersten Junitagen bei Hossa und Peltowuoma, Buteo lagopus 5 Gel. (3, 4, 5) am 8., 9. und 10. 6. auf den Felsen bei Kilssisjaur, Pernis apivorus 2 Gel. (je 2) am 5. und 16. 6. bei Ruowesi, Astur palumbarius 1 Gel. (4) am 20. 5. bei Ounäswara, Strix bubo 1 Gel. (2) am 3. 5. bei Rusko, Abo, Strix lapponica 3 Gel. (4, 2 je 5) am 18. und 22. 5. bei Tepasto, Strix nisoria 2 Gel. (5, 7) am 23. 5. bei Hasso, am 30. 5. bei Tepasto, Strix tengmalmi 1 Gel. (6) am 27. 5. bei Tepasto, Garndus infaustus 2 Gel. (4, 3) am 22. und 30. 4. bei Muonio, Pinicola enucleator 5 Gel. (3, 4) vom 12. bis 17. 6. bei Tepasto und Munio gefunden; zwei Typen dieser Art sind bemerkenswerth und zwar in grauer und grüner Färbung. Ampelis garndus 2 Gel. (4, 5) am 9. und am 20. 6. bei Peltowuoma, Luscinia suecica in Ge- legen (5, einmal 6) vom 8. bis 16. 6. bei Kyro ges. ; die letz- teren zeigen eine auffallend verschiedene Grundfärbung, z. B. grau, graubraun, graugrün, grün, blau- und olivgrün. Die Fleckung ist ebenso verschieden, wolkig, kranz- und marmorartig; die grausefärbten Eier haben grosse Aehn- lichkeit mit Eiern von Motac. viridis. Muscicapa atrica- pilla 1 Gel. (5) am 24. 6. bei Hossa, Muse, grisola an demselben Ort und zu gleicher Zeit gefunden. Fringilla linaria mit Gelegen (meistens mit 5 Eiern) und Fr. fla- virostris vom 12. 6. an bis zum 10. 7. gefunden bei Karlo und Karesuwando. Beide Eier können sehr gut erkannt werden. Erstgenanntes Ei ist scharf zugespitzt, lebhaft grün, mit undeutlichen und verschwommenen Flecken, ; nicht kranzartig bedeckt, letztgenanntes Ei ist ein wenig grösser, kurzoval, mehr blau statt grün, sowie mit deut- lichen Flecken, oft mit einem dichten Kranz bedeckt. ' Plectrophanes lapponicus in Gelegen (5, 6) vom 17. bis zum 22. 6. bei Peltowuoma und Kilpisjam ges. Die Ver- : schiedenheit dieser Eier betreffs des Grundtones ist eine ■ unglaubliche. Die grauen und braunen Färbungen mit - ihren Mischungen sind vorherrschend, grünliche sind selten. \ Zeitschrift für Oologie. 3 Mehr oder weniger Schnörkel zeigen sich an jedem Ei; typisch ist die sehr helle Spitze desselben. Anthus cervinus, Gel. (mit 5 und 6 Eiern) um den 18. 6. bei bei Peltowuoma. Ein äusserst variantes Ei in grauer, brauner, seltener in gelblicher Färbung und mit Flecken in steigendem Ton; ohne helle Spitze und Schnörkel. Ich erwähne das letzte Kennzeichen deshalb, weil beide Arten grosse Aehnlichkeiten haben. Motacilla viridis in Gelegen (meistens 5 Eier) vom 6. bis zum 22. 6. bei Peltowuoma ges. Die Eier wechseln auffallend in Gestalt und Grösse, sowie in der Färbung, dass mit Leichtigkeit eine Reihe von Budytes- Formen dafür gehalten werden kann; nur die Herkunft könnte entscheiden. Parus Sibiriens mit Gel. (10, 9, 7) am 29., 25. und 17.5. bei Hossa, P. borealis in derselben Zeit gefunden. Die Eier nicht mit rothbraunen, sondern mit graubraunen und aschfarbenen, recht dicken und einzelstehenden Punkten bestreut. Totanus glottis in vollen Gel. (4). Erstes Gel. am 31. 5., letztes am 19. 6. bei Peltowuoma und Enontekis, Tot. fuscus, Limicola pygmaea, beide Arten in den ersten Junitagen bei Peltowuoma und Muonio, Phalaropus hyperboreus mit Gel. (4) am 3. und 9.6. bei Hetta ges. Insel Karlo bei Uleaborg. Anser cinereus 1 Gel. (7, sehr selten) am 19. 5., Oidemia fusca mit Gel. (11, 10, 9, 8) am 25, bis zum 30. 5., Fidigida cristata 3 Gel. (9, 7, 8) vom 14. an bis zum 25. 6., Ful. marila verschiedene Gelege (11, 10, 9, 8) um den 8. 6., Dafila acuta 1 Gel. (7) am 29. 5., ein Gel. (10) 30. 5., Anas boschas 1 Gel. (11) am 15. 5., 1 andres (10) am 21. 5., Lctrus minutus in Gel. (3, 2) mit Larus canus (3, 2) am 6. 6., Numenius arcuatus (4, 3) vom 21. bis zum 25. 5., Alca torda 18 Gel. am 21.6. ges. Kolahalbinsel. Cliaradrius morinellus 1 Gel. (3) bei Nuortijaur, ebenda 1 Gel. Mergus albellus (10) am 11. 6., Tringa temmincki 3 Gel. (4) am 14. 6., Falco aesalon 1 Gel. (4) am 5. 6. ges. Ein 1 and. Colymbus ardicus 2 Gel. (je 2) am 28. 6. und 11. 7. Grus communis 1 Gel. (2) am 16.5. bei Taipalsaari (Willmannstrand), Picus martius 2 Gel. (je 4) am 21.4. und 6. 5., Iynx torquilla 2 Gel. (12, 7) am 2. und 14. 6. bei Sakkola ges. Ungarn. Totanus stagnatilis 4 volle Gel. (je 4) um den 25. 5. 1896 in der Puszta Szüngoz, Pesther Comitat, durch F. A. Cerva ges. Drei Gelege mit hellem gelbbräunlichen, eins mit dunklerem braunen Grunde. Die Eier, sämmtlich im Character der Tot. calidris- Eier, können am ehesten mit denen von Limosa terek ver- wechselt werden. Bemerkungen über Reiher- und Kibitzeier. Aus meinen Notizen über das Ausheben der Reiher- eier ersehe ich, dass das früheste Gelege einmal von mir am 15. März, dass Gelege eine Woche später, die meisten jedoch vor Ende .desselben Monats gefunden wurden. Besonders frühe Funde waren der 21. März 1861 mit 10 vollen Gelegen, selbst mit 6 Eiern waren dabei, der 22. März 1862, der 24. März 1864, in den Jahren 1893, 1895 und 1896. In diesem März wurden die Reihergelege gleichfalls recht früh gefunden. Nach den gemachten Beobachtungen könnte somit — in dem seltensten Falle — der 10. März derjenige Tag sein, an welchem das erste Reiherei in der Mark producirt wurde. Doch sind Jahre vorgekommen, dass die Gelege erst im April ge- fundenwurden, z. B. 1870 und 1871, zu jener denkwürdigen Zeit, wo noch Eis und Schnee im April reichlich vor- handen waren. Eine eigentliche, genau bestimmte Legezeit ist wohl bei gewissen Individuen vorhanden, nicht so bei der all- gemeinen Mehrheit, wie seit einer langen Reihe von Jahren mit Bestimmtheit beobachtet werden konnte. Der eigentliche Stamm der Colonisten beginnt sehr früh mit dem Eierlegen, zu diesem gesellen sich nach und nach Ansiedler, deren Gelege den ganzen April hindurch, wo möglich noch im Mai den äusserst schnell meistens in recht kleinen Verhältnissen errichteten Horst füllen. Man möchte es kaum für möglich halten, dass ein solcher kleiner Bau mit dem platten Grunde ein Gelege aufnehmen kann. Auch die Eier der Nachzügler sind von geringem Umfange und von nachgelegten ganz gut zu unterscheiden. Sind doch die Letzteren regelmässig in gestreckter Form, die beiden Pole zugespitzt, aufzufinden. Ein Irrthum in dieser Behauptung kann nicht anzunehmen sein, wurden doch die langgestreckten Gelege dem Horste entnommen, der drei oder vier Wochen vorher das erste Gelege enthielt. Diese Beobachtung beweist zugleich, dass die Reiher genau wie Schwarze und Weisse Störche, einen bestimmten Standhorst mit Vorliebe benutzen. (Fortsetzung folgt.) Kleinere SVüttheilungen. Ein Nestor der Oologen. Die Erforschung des Lebens und der Brutverhältnisse unseres Kuckucks ist in den letzten Jahrzehnten derartig gefördert worden, dass sich diesem interessanten Vogel nicht in Fachkreisen allein, sondern auch Seitens aller Naturfreunde ein all- gemeines Interesse zugewendet hat. Nicht unwesentlich hat in erster Linie , gegenüber den Mittheilungen der Gebrüder Müller, zur Klärung der Verhältnisse Adolf Walter beigetragen, indem er das Wahre und Richtige erkannte, so dass sein Name für ewige Zeiten mit der Geschichte des Kuckucks unauflöslich verknüpft ist und auch wir seiner aus Anlass seinen Geburtstages gedenken wollen. Adolf Walter, Landschaftsmaler und Königl. Zeichenlehrer a. D., früher in Charlottenburg, zur Zeit zu Cassel im eigenen Heim als Emerit lebend, wurde am 7. April 1817 zu Joachimsthal in der Mark Brandenburg geboren. Seine Aufsätze beziehen sich auf die in Deutsch- land vorkommenden Vögel, besonders auf deren Charakter, Lebensweise und Eigenthümlichkeit. Arbeiten dieser Art, besonders über Cucidus canorus brachte das Journal für Ornithologie (1876) und das Ornithologische Centralblatt (1876 bis 1878). Zn seinem am 7. April d. J. statt- gehabten 80. Geburtstage ehrten die in Berlin lebenden Ornithologen die Verdienste Walters durch eine von Herrn Otto Kleinschmidt kunstvoll ausgeführte, an ver- schiedene denkwürdige Vorkommnisse erinnernde Adresse, auch wurde demselben von Nah und Fern besondere Ehrenbezeugungen zntheii. Möge es dem verdienstvollen Freunde noch recht lange beschieden sein, einer ungestörten Gesundheit sich zu erfreuen. A. Grunack. Eine Mittheilung, „Spassvogel“ unterzeichnet, erinnert daran, dass auch Dr. Kutter in seinen „Urtheilen“ (Bestimmung der Eier) sich grossen Irrthümern hingab. Spassvogel entnahm einer Colonie Lachmöven, als tausende von Eiern vor seinen Füssen lagen, circa 10 Stück Eier in auffallenden Variationen und übergab sie, ohne Mit- theilungen daran zu knüpfen, Dr. Kutter zur Bestimmung. Das Urtheil lautete wie folgt: 1 und 2 ist „unfehlbar“ Oedicnemus crepitans, wenn auch abweichend in Farbe, 2 und 3 ist Haematopus ostrilegus u. s. w. Gleichzeitig bringt Spassvogel in Erinnerung, dass während der Ver- sammlung der deutschen Ornithologen in Görlitz (1870) Eier von Episthocomus cristalus vorgezeigt wurden. Es sind dies ausserordentlich hübsch und zart gefärbte Eier in Blauviolett, Rosa, Hellbraun auf weisslichem Grunde. Die Unterhaltung handelte sich besonders um den Character der Eier, als Hilfsmittel zur Bestimmung des Vogels im System. Die vorzugsweise in der Oologie bewanderten Mitglieder — Herren Graf Roedern, A. von Homeyer, Hecker und Peck — kamen überein, dass der Hauptcharacter rabenartig sei. Referent (Herr E. F. von Homeyer) wagte solchen Autoritäten nicht zuwidersprechen, konnte dem jedoch auch nicht beipflichten, da ihm der Eindruck ein ganz anderer, ein rallenartiger war. Die furchtbaren Stürme um den 20. März d. J. haben in einigen Reiherkolonien unserer Mark entsetzlich gewüthet, die meisten Horste heruntergeworfen und die Gelege zerbrochen. Einzelne Pärchen hatten um den 15. März bereits Eier; eine ausnahmsweise frühe Brutzeit. Am 20. März sah ich den Wanderfalken sein Weibchen nach dem Horste treiben und auf demselben treten ; am 27. März lagen im Horste drei ganz frische Eier. An demselben Tage eine Hohltaube mit 2 Eiern gefunden. Schwarz- spechte, die sich mehr wie sonst bemerkbar machen, haben fertige Bruthöhlen gezimmert. Am 8. April fand ich Buteo vulgaris mit Eiern, desgleichen Corvus frugi- legus, darunter ein Gelege mit ungewöhnlich kleinen Eiern, ein Ei bebrütet und abgestorben, die anderen Eier längst verfault. Verschiedene Nester enthielten bereits Jungen, ein Junges fand ich dabei, das nur ein Auge besass. H. Ickert. Im Reiherstande in der Nähe von Gross-Kreutz bei Brandenburg, wohl dem grössten Deutschlands, fand ich am 4. April d. J. frische und bebrütete Gelege und einen Horst, der 5 Junge barg, die sich durch ihr Schreien verkündeten. p. Mielke. Das erste Kibitzei wurde in diesem Jahre in der Berliner Centralmarkthalle am 14. März zum Preise von 3,60 Mark durch P. R. Schünemann öffentlich versteigert. Briefkasten. R. S. Königsberg. Kann Ihnen mit folgenden oologischen Adressen dienen: Armand Spas, Anvers (Belgien), Alfred Aeschbacher, eidgenöss. Bauinspect., Bern (Schweiz), Ossian F.ckbohrn, Zollstationsvorsteher, Sandhamm b. Stockholm, Wilh. Ellingsen, lille Istedgades, Kopenhagen, C. Bangert, Strand wei 32, ebenda, Dr. Emil llougberg, Helsingfors, Dr. med. O. Otosson, Alstadt (Schweden), Dr. J. Riemschneider, Rutgau b. Libau "(Curland), M. Härms, Station Elva-Riga, Plescauer Bahn, Hellenorm (Livland), Jakob Schenk, B. Szarvas (Ungarn), Jam. P. Babbitt, Taunton, Mass. (U. St. A.). Zur bevorstehenden Sammel- Saison empfehle mein reichhaltiges Lager anPräparirinstrumenten, |als: Eierbohrer in verschiedenen Formen und Stärken, AlS- blaseröhren von Glas und Messing, Gummiausbläser für kleine Eier, sowie Millimetermasse von Messing, Loupen und Eierlöffel in nur vorzüglicher Qualität zu billigen Preisen. Katalog kostenlos und portofrei. Wilh. Schlüter, Halle a/S., Naturwissenschaftliches Institut. Für Oologen. Zur beginnenden Saison empfehle : Eierbohrer (Modell 96) in 3 Grössen ä 50 Pf., Messingausblaserohre, vorn mit Gummi u. Glasspitze ä 75 Pf. A. Kricheldorff, Berlin S. 42, Oranien Strasse 135. Versand nur gegen Nachnahme. Y. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladisiawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. | Cabanis Journal | 1 für Ornithologie, jjf if vom ersten bis zum letzten % ^ Bande, sauber einge- ff J| hundert und tadellos er- || | halten, habe zu einem U | sehr billigen Preise ab- p ü zugeben. Näheres durch g ü d. Red. H Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Wien III, Beatrixgasse 18, kaufen zu jeder Zeit alle Arten von Vogeleiern in Gelegen. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. EiersamInhmg,, die auch exotische Eier enthält, ist zu verkaufen. Näheres gegen Marke durch die Red. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Paul Schindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172, am Koppenpl. empfiehlt sein Lager aller Arten Vogelkäfige. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Zoologische Gross- Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Louis Wahn's Nachf., _A_. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Tautz & Ladewig, Commissionaire. BERLIN, Central -Markthalle. Wild und Wildgeflügel finden höchste Verwerthung. Steigeeisen in bester Ausführung, sicher und praktisch , mit dem passenden Lederzeug, giebt ab Emil Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 30, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität-. Geweihe aller Art. Paul Rob. Schünemanu, städt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. H. Daimer, Berlin S.W., Kocbstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Frische, diesjährige Gelege von Ardea cinerea kann ich in grösserer Anzahl abgeben. Paul Mielke, Adr.: Ww. Fischer, Berlin, Weidenweg 60, Quergeb. 2 Trp. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Benin N.O., Neue König Strasse 51. Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 48, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Bemerkungen über Reiher- u. Kiebitzeier. Die Falkenlerche. Skizze aus dem Moore. Kleinere Mittheilungen. Literatur. Briefkasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 2. Berlin, den 15. Mai 1897. 7. Jahrgang*. Bemerkungen über Beiher- und Kiebitzeier. (Fortsetzung und Schluss). Vorwiegend ist bei Reihereiern die bekannte zarte, rein blaugrüne Färbung, eine intensiv gelbgrüne eine Seltenheit. Schön blaugrün ist das Ei im Leibe des Weibchens; innerhalb weniger Stunden, ist dasselbe ge- legtworden, ist die wie mit einem frischen Hauch erscheinende Schale bereits verblasst. Spareier sind selbst unter hundert gefundenen Eiern eine Seltenheit; ich habe bisher nur zwei gesehen. Das grösste und das kleinste Ei aus .einem Gelege vom 29. 3. 1896, das grösste Ei vom Nachgelege (5), einem alten Pärchen entnommen, zeigten folgende Maasse: a) L. 65 B. 51 Gew. 5,4 gr. b) „ 62 „ 50 „ 5,2 „ c) „ 71 ' 43 „ 4,3 „ Ein Gelege (6) vom 27. 3. 1896, das grösste Ei vom Nachgelege: a) L. 62 B. 53 Gew. 5,1 gr. b) „ 62 „ 50 „ 4,5 „ c) „ 65 „ 42 „ 3,8 „ Das zuerst gefundene Ei dieses Jahres: L. 65 B. 52 Gew. 5,5 gr. Spätgefundene Eier: L. 61 B. 50 Gew. 4,3 gr. Doch in der Oologie giebt es keine feste Regel, viel- mehr eine Ausnahme über die andere. Die 5 frischen Eier eines am 1. 5. d. J. genommenen Geleges gaben an Grösse den im März gefundenen nichts nach. Bemerkenswerth erscheint, dass das Reiherei, das hinsichtlich des Geschmacks den meisten zum Verkauf gestellten Eiern nicht nachsteht, nicht in den Handel gelangt, wäre es der Fall, es würde seine Liebhaber finden. Bereits sehen wir in Berlin, den Mittelpunkt des Handels mit Eiern wilder Vögel, Specialgeschäfte, die Kiebitz-, Lietzen-, Kronenschnepfen-, Möwen- und Krähen- eier zu Tagespreisen verkaufen. Als Kiebitzei wird so manches Ei gekauft und gegessen, als Kronenschnepfenei Kranich- und Trappenei; einmal ist meines Wissens ein Gelege von Otis tetrax gegessen worden. Die Firma P. R. Schünemann verkaufte im Jahre 1896 allein folgende Eier: Erstei Datum Verka JO. ufstag 4 Letzte Datum r Verka JO. ufstag -d Stück- zahl Kiebitzeier 19./3 2 45 13./5. — 04 10987 Kräheneier 31./3. — 05 18./4. — 04 2146 Möveneier 24-/4. — 20 28./4. — 19 248 Lietzeneier 28./4. — 11 13./5. — 04 83 Wenn der Winter mit seiner rauhen Witterung vorüber ist, die gelinden Frühlingslüfte uns erfreuen, so stellen sich als erste Rückkehrende bei uns Reiher und Kiebitze ein. Weite Schneewässer glänzen zwar noch auf den Wiesen, doch was kümmern sich diese Vögel darum, sie finden ihr Brot. Den einzelnen Vorboten folgen grössere Gesellschaften, von denen nicht wenige nach dem Norden ziehen, um zu brüten. Beide Arten drängt es sofort nach der Ankunft an die Vermehrung zu denken, sie zeitigen die ersten Eier des Jahres, als wenn es um die Wette geht. Die Eier müssen noch manchen Sturm aushalten, Eis und Schnee über sich ergehen lassen , wodurch nicht wenig Gelege zerstört werden. In diesem Jahre wurde das erste Kiebitzei in der Berliner Centralmarkthalle am 15. März verkauft, ein immerhin früher Tag, wie folgende Notizen beweisen können. Frühe Daten über das Auffinden des ersten Eies: Der 12. 3. 1869, der 10. 3. 1872, der 13. 3. 1865, späte Daten der 28. 3. 1875, 1878, 1894. Von keinem Ei wird mehr gesprochen und ge- schrieben, kein Ei mehr angedichtet, wie ein Kiebitzei. Auch das erste Ei der Saison zu finden, ist eine grosse Ehre. Die Ehre des Suchers wird erhöht, kann er seinen Fund dem König von Holland oder den Mitgliedern des königlichen Hauses, einem englischen Lord, dem Alten im Sachsenwalde anbieten, denn ein hoher Lohn winkt ihm dafür. Bald werden die Eier in Mengen gefunden, die Preise fallen, dass gewöhnliche Menschen einmal ein Kiebitzei sich erlauben können. Wenn es auch durchaus nicht besser schmeckt, als ein Schnepfen-, Austernfischer- oder Taucherei, so macht es der gute Mann den grossen Herren nach und das erfreut ihn. Und sollten die Kiebitz- 6 Zeitschrift für Oologie. eier dereinst weniger vorhatfden sein, dann müssen Kräheneier herhalten. Die werden als Eier der „Baum- kiebitze“ gegessen. „Baumkiebitze“ sind jene grossen schwarzen Vögel, die man auf Aeckern so häufig sieht und die man hört, wenn sie krächzend zum Horste fliegen. Da man den Feinschmeckern unmöglich Krähen- eier vorsetzen kann, die meisten Feinschmecker mehr Oophagen als Oologen sind, so werden die Krähen um die Zeit der Kiebitzeier auch „Baumkiebitze“ genannt und sie versorgen die Delikatessengeschäfte und Restaurants reichlicher mit Kiebitzeiern, als es die Wiesenkiebitze thun. Der Inhalt ist derselbe, derselbe verhältnissmässig grosse Dotter und derselbe Geschmack, dasselbe opalisirende Eiweiss. Noch eins! Nicht nur das Krähenei macht Konkurrenz, auch das Krähenkücken; wie oft werden in den Restaurants junge Kücken als ungewöhnlich grosse, junge Tauben verspeist. Eine Beschreibung des Kiebitzeies an dieser Stelle ist nicht nöthig. Die Poeterei der wackeren Friesen, die als Geburtstaggruss für den Fürsten Bismarck die Kiebitzeiersendung mit Versen begleiteten, haben am 1. April d. J. den Altreichskanzler mit einem Bändchen patriotischer Lieder überrascht, in Liedern den Kiebitz und sein Ei nicht nur beschrieben, auch besungen. Dem Fürsten legt der Kiebitz seine schönsten Eier! Das „Liederbuch der Getreuen von Jever,“* (das schöne Land, wohin es den Kiebitz mächtig zieht), bringt folgende Beschreibung: Und er lässt Italiens schöne Auen, Flieht der Griechen südlich warmen Strand, Eilt voll Sehnsucht nach des Nordens Gauen Nach dem wunderschönen Jeverland. Hat nicht Rast noch Ruh, Eilt der Heimath zu, Wo schon seiner Väter Wiege stand. Wie sein Herz vor lauter Liebe hüpfet! Mit ihm fliegt sein braves Weib herbei, Und sie legt voll Lust ihr braun betupfet, Aber sonsttn grün gefärbtes Ei. Solche Treue rührt Ihn, der sie gekürt, Und er kündet es mit lautem Schrei. Dieses Schrei’n wird bitter dich gereuen, Thöricht ist’s, mein Freund, und unbedacht ; Denn nun kommen eiligst die Getreuen, Die schon lange liegen auf der Wacht. Dein ist nun der Hohn, Ach, der Liebe Lohn Schmaust Fürst Bismarck, dem es Freude macht. H. Hocke. * Das Buch ist im Verlage von E. S. Mittler & Sohn in Berlin erschienen. Die Falkenlerche. W'enngleich die verdienstvollen Arbeiten von Mal- herbe, Loche, Tristam und Salvin manchen Aufschluss über die Avifauna des algerischen Wüstengebietes geben, denen sich die Forschungen von Paul W. H. Spatz in Gabes anreihen, so sind jedoch Gebiete seit 1858 wissen- schaftlich unberücksichtigt geblieben, deren eingehendere Erforschung wir in der Neuzeit dem Professor Dr. A. Koenig zu Bonn danken und besonders die Oologie hat so mannichfache interessante Bereicherungen durch die zwei- malige Wüstenreise des unermüdlichen P'orschers erfahren. Stets rege Aufmerksamkeit wurde bei diesen Be- reisungen der algerischen Sahara den dem Wüsten- charakter im Gefieder sich anpassenden Vögeln, ins- besondere den Lerchen und ihren Brutgeschäften, gewidmet. Von den angetroffenen 13 Lerchenarten und zwar der gemeinen Haubenlerche Galerita cristata (Linn.), sandfarbigen Haubenlerche G. arenicola (Trist.), gross- schnäbeligen Haubenlerche G. macrorhynclia (Trist.), isabellfarbigen Wüstenhaubenlerche G. isabellina (Bp.), Haide- oder Baumlerche Lnllida arborea (Linn.), Feld- lerche Alauda arvensis (Linn.), kurzzehigen Lerche Calandrellci brachydadyla (Leisl.), Kalanderlerche Melanocoryplia calandra (Linn.), Falkenlerche Rham- phocorys Clot-Bey (Bp.), Wüstenläuferlerche Certhilauda alaudipes (Salvad.), algerische Wüstenlerche Ammonanes algeriensis (Sharp.), Gould’s WTstenlerche A. cinctura (Gould) und Wüsten-Ohrenlerche Otocorys biloplia (Rüpp.), dürfte die Falkenlerche ( Rliampliocorys Clot-Bey Bp.) ihrer Seltenheit und ihres eigenartigen Nestbaues wegen ganz besondere Beachtung verdienen. Da wo diese seltene, mit einem gewaltigen Schnabel ausgerüstete Lerche vorkommt, tritt dieselbe nur in wenigen Paaren auf, bevorzugt in der Wüste die Hoch- plateaux und die Basis kleinerer Wüstenhügel. Die Falken- lerche ist nicht leicht zu übersehen, da dieselbe durch ihren falkenartigen Flug und ihre ständige Beweglichkeit und geringe Scheu vor dem Menschen sich der Be- obachtung nicht entzieht. Das Nest ist gross und schön gebaut. Die Materialien dazu bilden Pflanzenstöckchen und Grashalme, zumeist aber loser Jeingekräuselter Bast, woraus das Nest fast ausschliesslich besteht. Es stand in der selbst gegrabenen Mulde auf dem Boden, von einem Haifagrasbüschel gedeckt und umringt von kleinen Wüstensteinen, die zur besseren Befestigung des Nestes rings um den Aussenrand angebracht und fest in die Plrde eingefügt waren. Diese auffallende Erscheinung des Nestbaues findet sich nur bei der algerischen Wüsten- lerche und der Ohrenlerche. Die zwei bis drei Eier des Geleges sind von bauchiger Gestalt und geringem matten Glanze, von Innen gesehen leuchten sie eigelb durch. Der Grundton ist cremefarben, mit zartem Aprikosenschimmer, überhaucht, über und über mit rostrothen und rosavioletten Schalen- flecken besäet. Die Eischale ist ungemein zart und fein, bei 2,4 -(- 1,9 cm Grösse und 0,22 bis 0,25 gr Schwere. Die Eier dieses seltenen Vogels werden, bei den ausserordentlichen Schwierigkeiten einer Wüstenreise, stets eine absolute Seltenheit bleiben und nur den Herren Dr. König und Paul Spatz verdanken wir eine nähere Kenntniss derselben. A. Grunack. Eine Skizze aus dem Moore. „Ki-uit, ki-uit“, bin min Ei quitt! .. „Griito, grüto“*). geht mi ok so. So hat der Volksmund den Klageruf dieser beiden Moorbewohner gedeutet. Wenn über Haide und Moor erwartungsvolles Frühlingsahnen lagert, dann sieht man sie in eleganten Bogen die Luft durchschneiden. Der *) Der Goldregenpfeifer ist gemeint. v.-v O o 1 o g i e. 7 Zeitschrift Ruf bringt Leben in die Stille und ihrem Gefieder Be- wunderer, der durch einförmiges Braun und Grau er- müdeten Augen des Wanderers, den sie schreiend um- kreischen. Aber wo sind die Schaaren geblieben, die früher die Oede belebten? Warum sieht man nur wenige vereinzelte Pärchen? Nun, drüben ist die lebendige Antwort. Ein Bursche geht vorwärts, rück- wärts, links, rechts, das Auge forschend auf den Boden gerichtet, umflattert von kreischenden Vögeln. Er sucht ihre traulichen Brutstätten. Mit lautem Ki-uit stossen sie herab auf den Zerstörer ihres Heims, lassen sich nieder auf den Boden, laufen eine Strecke fort, um den Sucher abzulenken. Armer Vogel, alles ist vergeblich! Jetzt hat er dein kunstloses Nest gefunden, er betrachtet es als eine willkommene Beute. Für alles mögliche werden Gesetze gemacht; kann man nicht auch einen Vogel schützen vor der Aus- rottung? Man sollte regierungsseitig das Suchen für einige Jahre verbieten oder doch wenigstens auf einige Jahre beschränken, damit nicht noch im Mai die schon angebrüteten Eier ausgenommen und nutzlos wegge- worfen werden. Mit zahlenmässiger Sicherheit lässt sich der Zeitpunkt bestimmen, wo man den Kiebitz vergebens suchen, wo sein letzter Ruf über die Haide wie eine Anklage ertönen wird. In dankenswerter Weise haben einige Grundbesitzer, besonders in Ostfriesland, sich schon des Vogels angenommen, indem sie das Betreten ihrer Besitzungen während der Legezeit verboten. Möchte sie viele Nachahmung finden und obige Zeilen dazu dienen, die Aufmerksamkeit maassgebender Herren auf diesen aussterbenden Vogel zu richten. E. (Aus „Weidmann“.) Kleinere ftöittheilungen. Rosenmöve. Nach Mittheilungen Fridtjof Nansen’s traf derselbe in der Zeit vom 3. bis 8. August 1894 auf 81 0 8 " nördlicher Breite während der Drift seines Schiffes die Rosenmöve ( lihodosthetia rosea, nicht rossi ) an und konnte insgesammt 3 Exemplare derselben erbeuten. Alle waren junge Thiere von ungefähr 32 cm Länge, mit dunkelgesprenkeltem, grauen Gefieder auf dem Rücken und den Flügeln ; die Brust und der Leib waren weiss mit einem kaum wahrnehmbaren Ton von Orangeroth ; um den Hals war ein graugesprenkelter dunkler Ring. Später verschwindet das gesprenkelte Gefieder, es wird dann auf dem Rücken blau mit einem schwarzen Ringe um den Hals, während die Brust die zartrothe Färbung annimmt. Dieser seltene und geheimnissvolle Bewohner des unbekannten Nordens, der sich nur gelegentlich sehen lässt, von dem niemand weiss, woher er kommt und wohin er geht, entstammt ausschliesslich jener Welt, zu welcher sich nur die Phantasie aufschwingt. Die erlegten Rosenmöven gehören zu den aller- grössten Seltenheiten der Vogelwelt, deren Brutplätze unbekannt sind und nach deren Eiern man bisher ver- geblich suchte. Anscheinend sind die Exemplare nach dem Museum zu Christiania gekommen, während das Königl. Museum für Naturkunde zu Berlin, trotz aller Bemühungen, bisher nicht in den Besitz eines Balges dieser so ausserordentlich seltenen und kostbaren Möve gelangen konnte. A. Grunack. Erhielt neulich ein wunderschönes Gelege von Archibuteo lagopus sanctijohannis zu 6 ! ! Alle Eier haben so sehr denselben Charakter, dass ich ein Zusammen- legen zweier Weibchen in einen Horst nicht annehmen kann. Kleinschmidt. Bei einer Revision der Krähennester am 18. 4. d. J. ein Nest mit jungen Krähen gefunden. Die herum- fliegenden Alten wurden dabei von Thurmfalken stark belästigt, eine der Krähen dabei verwundet, dass sie hilflos zur Erde fiel. Die beiden Falken hätten unfehlbar die Krähe zerrissen, wäre ich nicht störend dazwischen getreten, mit meinem Seitengewehr dem Kampfe und der sterbenden Krähe ein rascheres Ende bereitet. — Schwarze Störche erschienen am 28. März, weisse Störche am 4. April; die ersteren hatten am 18. April volle Gelege. R ei mann, Königsberg i. Pr. Fruchtbarkeit der Spechte. Unsere Spechte besitzen nicht nur eine ausserordentliche Vermehrung, die in schnellen Stadien vorgeht, auch ein äusserst zähes Festhalten an der einmal erwählten Niststätte, die sie selbst bei groben Störungen nicht preisgeben. Als Beispiel dafür möchte ich den Schwarzspecht nennen. Die Brut- höhle eines Paares enthielt am 16. 4. 3, am 24. 4. 2 und am 1. 5. nochmals 4 Eier (die letzteren in der schwächsten Bebrütung) die genommen wurden. Ein Mangel an Nist- stätten in nächster Nähe war nicht vorhanden, eher ein Ueberfluss an solchen. Weitere Beobachtungen über andere Pärchen decken sich. Grün- und Buntspechte sind noch fruchtbarer. Nicht nur, dass die in der Brut gestörten Spechte fleissig nachlegen, sie benutzen auch durchweg die Bruthöhlen, sollten sie, um die Eier zu erlangen, erweitert worden sein. — Die Naturalienhandlungen, welche auch Vogeleier liefern, sind gebeten, dem Redakteur Tom Kellen in Essen (Ruhr) ihre Kataloge einzusenden. Derselbe beab- sichtigt in einem Werke über die Vogeleier, das als Beilage zur „Thierbörse“ erscheinen wird, den Liebhabern geeignete Adressen mitzutheilen. Preisliste über japanische Vogeleier. Alan Owston in Jokohama, Japan, versendet seine erste, nur vorläufige Preis -Liste über japanische Vogeleier. Das Büchlein, ein Werk der „Japan Gazette“, ist in sauberem Aussehen erschienen und ist recht deutlich und übersichtlich gehalten. Ein Vorwort, das die oologischen Verhältnisse Japans bespricht, ist zur Erläuterung bei- gegeben. Der Name des Vogels nebst dem Autor ist in erster Reihe lateinisch , in zweiter englisch und japanisch vermerkt. Dann folgen die Angaben über den Fundort, den Stand des Nestes und über die Zeit des Auffindens der Eier, zuletzt in Rubriken die Eierzahl eines Geleges, des Nestes und deren Preise. Die Liste ist demnach nicht nur interessant durchzusehen, sie ist ganz besonders lehrreich zu nennen. Corvus corone , Charadius minor et cantianus, Scolopax rusticola, GaUi- nula chloropus, Podiceps minor etc. haben dort eine etwas spätere Brutzeit wie unsere Vögel. Das Ei. welches dort zuletzt gefunden wird, ist das von Dio- medea albatrus Pall. Es wird auf den Bonininseln vom 20. Oktober an bis zum 15. November gefunden; Preis des Eies 3 Schillinge. 8 Zeitschrift für O o 1 o g i e. Literatur. Gustav Kolthoff och L. A. Jägers kj öd, Nordens fäglar. Ny udvigad och omarbetad upplaga af C. J. Sundevalls Svenska Fäglarna. Stockholm. F. & G. Beijers bokförlagsaktiebolag. — In Schweden erscheint eine neue Ausgabe des alten Sundevallschen Werkes: Schwedische Vögel, das sich sicher der Theil- nahme und des Interesses aller Vogelfreunde erfreuen wird. Die Verleger versprechen in ihrem Prospekte, das alte Werk zu verbessern und zu erweitern, sodass der Text den Forschungen der Neuzeit gerecht werden soll und das Werk nicht nur die Vögel Schwedens, sondern auch die Dänemarks und Finlands umfassen soll. Die Abbildungen sollen Reproduktionen der alten Sunde- vallschen sein, zum Theil aber auch neu gezeichnet werden. Wir wünschen dem Unternehmen den besten Erfolg und werden nach vollständigem Erscheinen des Werkes nochmals auf dasselbe zurückkommen. Othmar Reiser und Ludwig v. Führer, Materialien zu einer Ornis balcanica. Heraus- gegeben vom bosnisch- herzegowinischen Landesmuseum in Serajewo. IV. Montenegro. Mit zwei Tafeln in Farbendruck und einer Karte. Wien 1896. In Kom- mission bei Carl Gerolds Sohn. — Vor zwei Jahren be- sprachen wir den zweiten Theil dieses hochinteressanten und wichtigen Werkes, die Ornis Bulgariens enthaltend. Heute liegt vor uns der vierte Theil, die Ornis Montenegros. Die erste Eiertafel des neuen Naumann'schen Werkes, Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, 32 Ab- bildungen enthaltend, ist erschienen. Die Tafel enthält in recht guter Darstellung die Eier der Wachtel, der Wald-, Stein- und Schneehühner, dass jedem Laien die richtige Bestimmung der Eier gelingen wird. Praktischer Leitfaden für Eiersammler. Von Dr. Curt Flöricke. Ein soeben in Leipzig bei Ernst erschienenes Büchlein, das auf 50 Seiten Manches enthält, was den weniger bemittelten Anfänger und den Nicht- fachmann interessiren wird. Es hat einen allgemeinen und einen speziellen Theil. Zweck, Berechtigung und Ausübung des Eiersammelns, das Einsammeln der Vogel- eier, das Präpariren der Eier, das Einrichten der Sammlung, werden in Kapiteln besonders behandelt. Briefkasten. R. in Helsingfors. Die Kuckuckseier der Sammlung des Herrn Ad. Walter, ungefähr 100 Stück, hat J. Ramberg in Gothenburg erworben. Wz. in Lemberg. Adressen der Oologen in Oesterreich-Ungarn kann ich für dieses Mal nennen : Andr. Reicheck .n Klosterneuburg, Dr. Otto Hermann, Julius von Madaracz, Custos am Ung. Nat.-Museum. Dr. Ad. Lendl in Budapest, H. Fournes in Wien, Klagbaumgasse 3, Ant. Abraham jr., ebenda, Beatrixgasse 18, Johann von Czato in Nagyenyed, Hugo Czoppelt in Szäsz- Regen, Ladisl. Kenessey in Pettend bei Kis Nyek, Carl Mehrle in [aroslau, Dr. Othm. Reiser in Sarajewo, Paul Graf Szechenyi in Labod, Com. Somogy, Prof. Gabr. Szikla in Stuhl- weissenburg, Jos. Talsky in Neutitschein. Emil C. F. Rzehak in Troppau, W. Capek in Oslawan, W. Fric in Prag. Herrn D r. Pr. in L. Cab. Journ. ist verkauft. Ist es bekannt, dass die Eier unseres Hausrothschwanzes auch roth punktirt gefunden worden sind? Druckfehler-Berichtigung. In der Nummer 1 d. J„ 1. Seite und Spalte, Zeile 13 von unten muss es statt verwerthen verwerfen heissen. Die Vogelwarte Helgoland von Heinr. Gätke, Die Papageien von Otto Finsch, Ornithologie Vordost- Afrikas v.Theod. Heuglin, sämmtliche Werke sehr gut eingebunden und tadellos erhalten, will ich unter den billigsten Preisen abgeben. Näheres durch die Redaktion. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Wien III, Beatrixgasse 18, kaufen zu jeder Zeit alle Arten von Vogeleiern in Gelegen. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Y. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. Louis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Paul Schindler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172, am Koppenpl. empfiehlt sein Lager aller Arten V ogelkäflge. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Alexander Simosison, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Eier der Cuculiden aller Arten kauft und tauscht. J. Ramberg, Materialienverwalter, Gothentmrg in Schweden. Für Oologen. Zur beginnenden Saison empfehle : Eierhohrer (Modell 96) in 3 Grössen a 50 Pf., Messingausblaserohre, vorn mit Gummi u. Glasspitze a 75 Pf. A. Kricheldorff, Berlin S. 42, Oranien Strasse 135. Versand nur gegen Nachnahme. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Tautz & Ladewig, Conimissionaire. BERLIN, Central -Markthalle. Wild und Wildgeflügel finden höchste Verwerthung. Steigeeisen in bester Ausführung, sicher und praktisch , mit dem passenden Lederzeug, giebt ab Emil Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Eine EiersammluIlg,, die auch exotische Eier enthält, ist zu verkaufen. Näheres gegen Marke durch die Red. Suche zu kaufen die Jahrgänge 1876, 1877. 1880 und 1881 d. Merseburger Ornithologischen Monatsschrift. Offerten erbeten unter H. D. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. z, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität: Geweihe aller Art. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. H. Daimer, Berlin S.W., Koclistrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Frische, diesjährige Gelege von Ardea cinerea, Ciconia nigra, Picus martius, major und minor kann ich in grösserer Anzahl abgeben. Paul Mielke, Adr.: Ww. Fischer, Berlin, Weidenweg 60, Quergeb. 2 Trp. Suche zu erwerben gegen Baar oder auch im Tausch gegen seltene Vogeleier, Schmetterlinge oder Briefmarken : Ein oder mehrere lebende, ge- sunde Exemplare vom gemeineu Kranich (Grus cinerea). Gefl. Offerten erbittet L. Kuhlmann, Frankfurt a. M., Rhönstr. 87. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Berlin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber den, Aufträge beizufügen. Inhalt : Oologische Eingänge. — Oologische Hilfsmittel. — Biblische Sprüche über das Ei. — Kleinere Mittheilungen. ■ — Fragekasten. Gebühren für l Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen IO Mark. No. 3. Berlin, den 15. Juni 1897. 7. Jahrgang. Eulen steht im Zusammenhänge mit dem Wandern der Lemminge, wo diese wandern, werden sie von den Eulen begleitet. 10 Gel. Buteo lagopus, Picus martius (4—5), Garrulus infaustus (3 — 4), in grösseren Suiten Anthus cervinus, Fringilla monUfringilla, Phyllopneuste trochilus, Motacilla viridis, Lusciola suecica, Parus Sibiriens, Pinicolci enucleator , sowie 3 Gel. Bombycilla garrula, Hirundo urbica. Von Hühnerarten sahen wir Tetrcio tetrix und T. bonasia, sowie Lagopus albus, deren grosse Gelege auffallen. In grossen Suiten Larus canus, Hae- matopus ostrilegus, Numenius phaeopus, Colymbus arcticus und L. septentrionalis, in sauberen Gelegen, je 6 mal, Tota- nus glareola, T. fuscus und T. glottis, Limicola pygmaea, je 2 mal Charadrius morinellus, Limosa rufa, Gallinago gallinula, Larus minutus, Lestris buffoni, 7 Gel. Mergus albellus (5 — 10 Eier). Aus Spanien Gel. von Gypaetus barbatus, Cathartes perenopterus, Gyps fulvus und G. cinereus, Aquila fulva (2,3), A. pennata (2), A. adalberti, A. bonelli (sehr schön gefleckt), Circaetus gallicus, in grossen Suiten Falco cenchris. Bubo maximus (2), Strix scops (5 — 7), sowie eine bedeutende Sendung Lanius meridionalis , noch mehr L. rüfus. Ferner Pyrrhocorax gracidus, Cyanopica cooki, Monticola cyanea und M. saxatilis, Lusciola luscinia, Sylvia conspicillata, S. orphea, S. pallida und S. elaica, Cettia cetti, Petronia petronius, Passer hispaniolensis , Fringilla serinus und F. chlorotica. In auffallenden Variationen, eine Zierde für Sammlungen sind die Gelege von Caprimulgus rufi- collis, Perdix rubra und P. petrosa, Pterocles arenarius, Otis tetrax. Erwähnens werth sind Ciconia alba, Himan- topus rufipes , die Suiten von Phoenicopterus roseus, Fulica cristata. Unter den Sendungen aus Griechenland, Tene- riffa, Kleinasien u. s. w. finden wir Sitta krüperi, Pratincola maura, Puffinis obscurus, Bulweria columbina, Falco barbarus, Aquila nipalensis. — Recht beachtenswerthe oologische Sendungen hat H. Rolle (Berlin) aus Neuguinea, Ceylon, Teneriffa, Capland und Nordamerika erhalten. Aus Fergusson in Neuguinea finden wir unter anderen Arten CaUocalia fransica mit dem Neste, Cinnyris christianae, Monarcha Oologische Eingänge. Recht bemerkenswerth sind die Sendungen, die W. Schlüter in Halle a. S. aus Spanien, Marocco und Grönland in der neuesten Zeit erhalten hat. Stets in vollen Gelegen, unter Beifügung der betreffenden Notizen, sind aus Spanien eingetroffen die Eier von Gypaetus barbatus, Aquila fulva, bonelli und pennata, Circaetus gallicus, Falco cenchris, Gyps fulvus, Strix noctua merid., Pyrrhocorax graculus, Monticola cyanea, Saxicola leucura , Cuculus glandarius mit den Nesteiern von Cyanopica cooki , Phoenicopterus antiquorum , Sterna hybrida, Himantopus rufipes, Anas marmorata, Sylvia provincialis und conspicillata, Caprimulgus ruficollis, Gecinus sharpei, Pterocles arenarius, Caccabis rufa liispan., C. petrosa, Ardea bubulcus. Ganz besondere Beachtung nehmen ihres sauberen Aussehens wegen die Raubvögel-, Flammingo-, Steppenhuhneier in Anspruch. Aus Grönland sehen wir in vollen Gelegen, frisch und tadellos, Eier von Falco anatum (Gel. zu 4), F. groenlandicus (4), Tringa mari- tima (3, 4), Phalaropus cinereus (3, 4), Numenius phaeopus (3, 4), Larus glaucus (2, 3), L. leucopterus (2, 3), Anser albifrons (5, 6), Anas glacialis (5, 6, 7), A. histrionica (5, 6), Somateria spedabilis (2, 3), Plectro- phanes nivalis (4 — 6), P. lapponicus (4—6), Uria grylle (2) , TJ. briinnichi (1), Colymbus septentrionalis (2), C. glacialis (2), Lestris parasiticus (2). Aus Marocco sehen wir Fringilla spodiogena (3, 4), Monticola cyanea (5), Sturnus unicolor (3, 4), Picus levaillanti (4, 5), P. mauritannicus (4), Ixos obscurus (3, 4), Ardea bubidcus (3, 4), Ciconia alba (4, 5), Buteo cirtensis (2), Circaetus gallicus (1). Der Seltenheit und Schönheit wegen sei auf einige prächtig gefärbte Gelege von Lanius tschagra (3) , von Turnix andalusicus (2) die Aufmerksamkeit geleitet. Ein Besuch in den letzten Maitagen bei Ad. Kr ich el- dorff in Berlin zeigte oologische Schätze mancherlei Art. Wir sahen, soeben aus Lappland eingetroffen, 10 Gel. Falco gyrfalco, 2 Gel. F. subbuteo (für Lappland eine Seltenheit), in grossen Suiten F. aesalon, 1 Gel. Strix litturata , 12 Gel. S. tengmalmi (5—7 Eier), S. funerea (6 — 9). Das Auffinden der Eier verschiedener nordischer 10 Zeitschrift für Oolosrie. chalybeomphala, Cracticus cassicus, aus Ceylon Cypselus affmis, Caprimulgus asiaticus, Drymoeca jerdoni und D. insularis, Ardea grayi. Aus Teneriffa Cursorius isabellinus, datirt 15. 2. bis 9. 3., Lanius algeriensis, Columba bollei, datirt 15. 1., Regulus flavicapillus, datirt 8. 5., Eritliacus superbus, Corvus tingitanus, datirt 1. 3.. — 5. 3.; letztere Art in kleinen Gelegen, ebenso abweichend wie interessant. Aus Capland sehen wir eine höchst respectable Sendung, z. B. Lanius collaris , Spreo bicolor, Turtur senegalensis , Älauda crassirostris, Äedon coryphaea, Oriolinus capensis, Saxicola sinuata, Hoplop- terus coronatus. Aus Nordamerika ist Lopliodystes cucullatus, gefunden in Grand Rapids (Michigan), eins der allerauffälligsten Eier eingetroffen und desshalb ganz be- sonders zu erwähnen. Oologische Hilfsmittel. 1. Es ist von grossem Vortheil, wenn bei der Revision der Raubvogelhorste nicht mit einem Stocke gegen den Horstbaum geschlagen oder gestossen wird, wodurch unnützer Lärm entsteht; vorzuziehen ist vielmehr die Be- nutzung einer Ziehsohleuder , wie wir sie von Knaben häufig genug handhaben sehen. Werden statt der Steine, die viel zu wenig zuverlässig sind, Schrotkörner genommen, und mit diesen nach den Horsten geschossen, so kann ganz im Stillen constatirt werden, sind diese bewohnt odqr nicht. Das Mittel lohnt sich gut beim Hühner- habicht, der bekanntlich sehr fest auf den Eiern sitzt, wenn er brütet, und sich durch das Klopfen an den Horstbaum wenig, durch das Anprallen der Schrotkörner weit mehr beunruhigt fühlt. 2. Es ist nicht selten beobachtet worden , dass ein gewöhnliches Würgerei, welches in ein entleertes Grase- mückennest gelegt wurde, den Kuckuk veranlasste, es mit der Ablage seines Eies zu bedenken. Das Verfahren kann somit empfohlen werden, mit geringer Mühe ein Kuckucksei gelegentlich zu erhalten. 3. Es ist zu empfehlen, zur Verfügung gehaltene Thurm- falken- und Taubeneier den Baumfalken und Mandel- krähen, denen man die Gelege genommen, als Ersatz unterzulegen; die betroffenen Vögel nehmen die unterge- schobenen Eier an und verbleiben der Gegend. 4. Eine Baumhöhlung, die wegen Ansammlung des Wassers nicht von einem Vogelpärchen als Niststätte benutzt werden kann, ist in ganz leichter Weise mittelst eines Lochbohrers und eines Drahtsiebes einzurichten, dass sie bewohnbar wird. Das Wasser wird durch die gemachte Oeffnung abgelassen und ein dünnes Drahtsieb (ohne Stiel), etwas mit Baustoffen bedeckt, von oben eingeschoben. Ich habe im vorigen Jahr mit einem ge- fundenen Theesieb den ersten Versuch angestellt, in diesem Frühling mehrere, die mir bewiesen haben, wie gern Höhlenbrüter die auf diese Weise zurecht gemachten Niststätten annehmen. 5. Statt des Gebrauchs zweier Bretter auf der Suche im Sumpf, die mit grosser Mühe gehandhabt werden können, werden zwei handfeste, armdicke Ruderstangen etwas über zwei Meter lang, empfohlen. Die Suche kann stundenlang und mit Sicherheit ausgeführt werden, wird eine Stange dazu verwendet, der Länge nach und mit möglichster Benutzung etwaiger Stützpunkte in den Sumpf zu legen und darauf zu treten, die zweite Stange dazu, gleich einem übergrossen Spazierstock in der Hand gehalten, mittelst dieser Stütze auf der liegenden Stange sicherer vorwärts zu kommen. 6. Auch eine Stange mit beiden Händen gehalten, beim Vorwärtswaten auf sich bietende Stützpunkte gelegt, ist geeignet, Sümpfe sicherer, als ohne jegliches Hillsmittel begehen zu können. 7. In weithin ausgedehnten Sümpfen, in welchen aus- schliesslich Katzenschwanz und Schachtelhalm wachsen, nach den Nestern der grossen Rohrdommel zu suchen, ist zeitraubend und schwer, und wie leicht ist es auf wenige Schritte an ein besetztes Nest vorbeizugehen, ohne es zu bemerken. Die Rohrdommel sitzt sehr fest, sie fliegt nicht eher davon, bis der Sucher sie womöglich greifen kann. Arbeiten jedoch zwei Sucher Hand in Hand zur Erreichung ihres Zweckes, so ist die Möglichkeit geboten, innerhalb einer kurzen Zeit das Nest aufzufinden. Beide Sucher durchgehen den Sumpf, einen starken Bind- faden an sich haltend und mit dessen Enden verbunden, in einer Entfernung von ungefähr 100 Schritten gleich- mässig vorwärts. Sind an dem Bindfaden in kleinen Abständen kleine Metallriiige oder um sich selbst drehende Rollen, am besten von weissem Celluloid befestigt, so wird die Rohrdommel, die auf dem Neste sitzt, durch die Berührung des gezogenen Bindfadens erschrecken und davonfliegen Man kann das Experiment auch vom Kahne aus vornehmen . wenn in ihm der eine Sucher stellend verbleibt, der andere, mit ihm durch die Schnur verbunden, eine kleine Rundreise macht und dabei die Schnur über die Gräser zieht. 8. In den Gewässern, in welchen Röhricht aller Art nicht eng steht, Löcher und weniger mit Pflanzen be- standene Flächen das Durchgehen unsicher gestalten, da dient zum Stützen ein Stock (noch weit besser zwei Stöcke), an dessem Ende sich ein Brettchen von ungefähr 20 qcm Umfang befindet, mehr wie bei irgend einer Gelegenheit zur Sicherheit des Lebens. 9. In dieser Zeitschrift wurde einmal von Herrn Marowski mitgetheilt, wie leicht das Nest des Pirols ge- funden werden kann, wenn man dazu das Mittelchen weiss. Ich bin in der Lage anzugeben , wie das Nest von Phylloscopus sibilator, unsrem Waldlaubsänger, kann gesucht werden. Der sonderbare Ruf des Vögelchens, der ihm den Namen sibilator (der Zischer) eingebracht hat, ist der Verräther des Nestes. Man achte darauf, wenn sich das Pärchen durch den langen Pfiff heranlockt. Das ist die kurze Zeit, wo das Weibchen, dass das Nest mit den Eiern verlassen hat, nach Futter sucht. Das Weibchen wird, ist es gesättigt, hoch im Wipfel des Baumes sich singend aufhalten und dann fast senkrecht hinab nach dem Neste fliegend, dasselbe unverkürzt an- nehmen und hierdurch verrathen. Der Vorgang, dass das Weibchen futtersuchend das Nest verlassen wird, findet fast jedes Viertelstündchen statt. 10. Die eierlüsterne Krähe zeigt den mit Eiern be- setzten Horst des Baumfalken an. Man achte darauf, wenn der Baumfalke beim Nahen des Suchers den Horst verlassen hat und umherstreicht, an welchem Punkte er eine Krähe mit grossem Geschrei und Nachdruck ver- _ _ . . _ Jtot Zeitschrift für O o 1 o g i e. 11 treiben wird; in unmittelbarer Nähe des Kampfes, der Lärm genug verursacht, der Baumfalke bald Sieger wird, muss der Horst gesucht werden. Biblische Sprüche über das Ei. 5. Buch Moses, 22. 6, 7. Wenn du auf dem Wege findest ein Vogelnest auf einem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und dass die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, Sondern sollst die Mutter fliegen lassen und die Jungen nehmen, auf dass dir’s wohlgehe, und du lange lebest. Hiob 39, 14. Doch lässt er seine Eier auf der Erde, und lässt sie die heisse Sonne ausbrüten. Jesaja 10, 14. Und meine Hand hat gefunden die Völker wie ein Vogelnest, dass ich habe alle Länder zusammen gerafft, wie man Eier aufrafft, die verlassen sind, da keins eine Feder regt, oder den Schnabel auf- sperret, oder zischet. Jesaja 59, 5. Sie brüten Basiliskeneier, und wirken Spinnegewebe. Isset man von ihren Eiern, so muss man sterben; zertritt man’s aber, so führet eine Otter heraus. Jeremia 17, 11. Denn gleich wie ein Vogel, der über Eier sitzt, und brütet sie nicht aus, also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muss davon, wenn er’s am wenigsten achtet, und muss doch zuletzt Spott dazu haben. Tobias 11, 14. Und der Staar ging ihm von den Augen wie ein Häutlein von einem Ei. Von einem Theologen mitgetheilt. Kleinere üflittheilungen. Am 16. April dieses Jahres nahm ich ein Gelege von Strix otus mit fünf Eiern, darunter ein auffallend grosses Doppelei. Die Eier waren in den verschiedensten Graden der Bebrütung. Das grosse Ei war faul. Am 15. Mai d. J. fand ich ein höchst interessantes Gelege von Upupa epops mit acht Eiern. Die Eier sind nicht übereinstimmend in Grösse und Form, selbst in Färbung und Zeichnung sehr verschieden , einige sind weiss gekörnt, andere roth gefleckt. Ein halb weiss, halb grau gefärbtes Ei, keinen Dotter enthaltend, hat an der weissen Spitze einige Ansätze, ist stark gestreckt und beinahe einen Centimeter länger wie ein normales Ei des Geleges. H. I. Spechtnotizen. Dryocopus martius. a. Der Specht hat in einem schmalen Gehölz mit altem Kiefern- bestand der Reihe nach und nur wenig von einander entfernt fünf Höhlen errichtet, von welchen eine mit Eiern belegt wurde. Diese Höhle enthielt am 24. 4. 4, am 1. 5. 4, am 25. 5. nochmals 4 frische Eier. b. Die Höhlung wurde in einem kleinen Gehölz gefunden und enthielt am 24. 4. 4 frische Eier, am 27. 5. 4 Junge, c. Verhält sich mit den Angaben fast in derselben Weise, wie an dieser Stelle in voriger Nummer berichtet wurde. Von leerstehenden Höhlen sah ich einmal eine vom Buntspecht, dann vom Kleiber benutzt, der nach- träglich von einem Staarpaar daraus vertrieben wurde ; eine von einem Edelmarder, verschiedene von der Eich- katze, eine am 27. 5. von einer Mandelkrähe, zwei vom Baumkauz (je mit zwei Jungen) am 15. 5., eine vom Grünspecht bewohnt, der die ohnehin tiefe Höhlung nochmals nach unten erweiterte. Ein Buchenstamm enthielt zwei Spechtpaare als Bewohner, oben einen Schwarz-, unten einen Grünspecht. Gecinus viridis. Die Fruchtbarkeit des Grünspechtes scheint mir die grösste unserer Spechte zu sein. Ich entnahm einer Höhle am 20. 5. 4, am 27. 5. 7 frische Eier; am Monatsschluss sehe ich dasselbe Pärchen bei einer neuen Höhlung beschäftigt. Eine Höhlung mit 5 faulen Eiern, am 12. 5. gefunden, beherbergte eine Mopsfledermaus, die auf den Eiern sass ; ein Ei war zerbrochen. War der Thäter die Fledermaus? Eine Bruthöhle des Grünspechts wurde aufgeschlagen, der Eier beraubt, trotzdem wurde sie nochmals belegt und die Jungen ausgebrütet. Ein Eichkatzenpaar hat dann die Höhlung occupirt und auf den Leichen der jungen Grünspechte ihr Lager gemacht. Eine sehr hoch ange- brachte Höhlung wurde am 27. 5. von einem Roth- schwänzchennest ausgefüllt; in einem Eichenstamm je ein Nest vom Grünspecht mit Jungen, ein Nest von der Mandelkrähe mit Eiern entdeckt; die Eingänge zu den Röhren sind wenige Zoll von einander entfernt. Dendrocopus major. a. Eine Höhlung, die erweitert werden musste, enthielt am 12. 5. 4, am 20. 5. 5, am 27. 5. 6 Eier, darunter ein Sparei, b. Die Höhlung ent- hielt am 12. 5. 8, am 20. 5 2, am 27. 5. 4 Eier. Die Höhlung ist am 2. Juni wieder mit einem Ei bedacht worden. Dendrocopus minor. Die Höhlung in einem Eichen- stamm enthielt am 15. 5. 3, am 24. 5. 6 frische Eier. Eine zweite Beobachtung giebt dasselbe Resultat. Eine Höhlung, die am 10. 5. ein kleiner Buntspecht errichtete, wurde wenige Tage später von einem Baumsperling bezogen und mit Eiern belegt vorgefunden. Seltene Brutplätze. Am 2. Mai wurde von einer Getreidemiethe bei Hönow, etwas über 2 Meilen östlich von Berlin entfernt, das Nest vom Hausstorch durch Bauernknaben heruntergeworfen und der beiden Eier beraubt. Das Nest war sehr weit sichtbar, die Miethe stand niedrig im Grunde. Beim Auseinanderreissen eines Strohdiemens wurde in einer Höhe von ca. 8 m ein Rebhuhnnest mit 11 Eiern gefunden. Wendhausen, 26. 5. 1897. Ernst. Das Buch „Von den Vogeleiern“, giebt die Berliner Thierbörse, die in 16,000 Exemplaren erscheint, im nächsten Juli heraus. Als sicherstes Mittel, um das Alter der Eier zu er- kennen, verzeichnet Strauch, der Direktor der land- wirthschaftlichen Winterschule in Neisse, welcher Herr sich mit der Dauerhaftmachung der Eier eingehend befasste, und die Ergebnisse in einer Schrift veröffentlichte. Er hat 20 verschiedene Verfahren angewendet, zu jedem 20 frische Eier verbraucht. Als sicherstes Mittel . um das Alter der Eier zu erkennen, ist das specifische Gewicht. Es beträgt bei frischen Eiern 1,0~84 bis 1.0942. Bringt man Eier in eine Salzlösung von 1 Liter Wasser und 120 Gramm Kochsalz, dessen specifisches Gewicht 1,073 ist, so sind alle Eier, die auf dieser Flüssigkeit 12 Zeitschrift für Ooloeie. schwimmen, also ein geringeres specifisches Gewicht haben, nicht mehr frisch. Nur solche, die in dieser Lösung einsinken, darf man zum Conserviren benutzen. Da jetzt die Reisesaison beginnt, wäre es leicht möglich, dass Ornithologen und Oologen aus Deutschland nach Wien kommen und wäre es in diesem Falle ein Vergnügen meine Sammlungen Fachleuten zu zeigen, so schreibt uns Herr Ant. Abraham, dessen Reisen es er- möglicht haben, die Eier der verschiedensten Arten der Vögel aus aller Herren Länder zusammenzubringen. Fragekasten. Herrn Dr. P. Die Reisekosten, die der Herr Baron von Erlanger angesetzt hatte um die Sahara, Algier und Tunis zu durchkreuzen, be- trugen 20000 Mark; doch haben wir inzwischen gehört, dass der Betrag nicht ausreichte für die ca. 10 Theilnehmer der Expedition. Die Aus- beute an oologischen und ornithologischen Schätzen, an Seltenheiten und Neuheiten ist gross. Herrn Erl. in Br. Das Thema wird eingehend behandelt in der Gef. Welt, 1875, S. 127 unter ^Berechtigte Eiersimmler“, in der Schwalbe, 1879. No. 9, „Einiges über Eiersammlungen“ von Hermann Fournes, im Ornith. Centralblatt vom 1. März 1877 „Ueber die Präpa- ration der Eier für die Sammlung“ von H. Thienemann, im Naluralien- cabinet Mai 1896, „Präparation der Eier von Dr. E. Proft“. Mittheilungen oologisehen Inhalts werden erbeten, Honorar und Kosten auf Wunsch vergütet. Die Redaktion. Unentbehrlich für jeden oologischen und ornithologischen Sammler. In meinem Verlage sind erschienen: „Gedruckte Etiketten“ aller europäisch -sibirischen Vögel mit Einschluss der mediterranen Formen, nebst einem „systematischen Verzeichnis“; heraus- gegeben von Willy Schlüter. Diese Etiketten (Namenschilder) bieten dem Sammler die beste Gelegenheit, seine Sammlung wissenschaftlich und sauber zu ordnen und eignen sich dieselben sowohl für Eier- und Bälgesammlungen, als auch für Sammlungen ausge.stopfter Vögel. Die Etiketten führen die lateinischen und deutschen Namen, sowie die gebräuchlichsten und bekanntesten Synonima, sind im Format 5X3 cm auf feinsten, starken Carton gedruckt und umfassen insgesammt 1160 Arten. Für handschi iftliche Notizen (Datum, Fundort etc.) ist genügend Raum gelassen. Preis der Etiketten u. d. systemat. Verzeichnisses incl. Porto M. 4, — !> des systemat. Verzeichnisses allein » „ „ 0,65 Wilhelm Schlüter in Halle a. S. Naturwissenschaftliches Institut. Das Naturalien-Cabinet mit Naturalien- und Lehrmittelmarkt. Zeitschrift für Händler. Sammler u. Liebhaber von Naturalien aller Art. Erstes internationales Handelsblatt für Kauf, Verkauf, Tausch, Ein- nnd Ausfuhr. Vereinsblatt des „Internationalen naturhistorischen Vereins“ sowie vieler anderer wissenschaftlicher Localvereine im In- und Auslande. Erscheint am 5. und 20. jeden Monats 16 — 24 Seiten stark. Das Blatt kostet durch die Post bezogen pro Quartal 80 Pig., direct per Kreuzband nur an unsere Mitglieder. Inserate naturhistorischen Inhalts Zeile 15 Pfg., anderen Inhalts 25 Pfg., Wiederholungen Rabatt. Nur bei Vorausbezahlung. Mitglieder des „Internationalen naturhistorischen Vereins“ 100 Zeilen Freiinserate naturhistorischen Inhalts (jede Zeile mehr 5 Pfg.), sowie andere Vergünstigungen laut Prospect, den gratis und franco auf Wunsch übersenden. Alle Zuschriften wolle man genau adressiren ; An Reinhold Ed. Hoffmann, Grünberg pr. Schlesien, „Naturalien-Cabinet“. Oie Papageien von Otto Finsch, Ornithologie IVordost- Afrikas v. Theod. Heuglin, sämmtliche Werke sehr gut eingebunden und tadellos erhalten, will ich unter den billigsten Preisen abgeben. Näheres durch die Redaktion. Für Oologen. Zur beginnenden Saison empfehle : Eierbohrer (Modell 96) in 8 Grössen ä 50 Pf., Messingfausblaserohre, vorn mit Gummi u. Glasspitze ä 75 Pf. A. Kricheldorff, Berlin S. 42, Oranien Strasse 135. Versand nur gegen Nachnahme. Steigeeisen in bester Ausführung, sicher und praktisch , mit dem passenden Lederzeug, giebt ab Emil Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Neu eingetroffen aus Spanien und Lappland sind grosse Sendungen Vogeleier, darunter die grössten Seltenheiten. Neu erschienen ist Nach.trag’sliste von Vogeleiern, mit circa 60 neuen Arten, meist Seltenheiten, mit lateinischen, englischen und deutschen Namen. Versand auf Wunsch gratis und postfrei. A. Kricheldorff, Berlin S. 42, Oranienstrasse 135. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Paul Sclliudler, Nadlermeister, Berlin, Ackerstr. 172, am Koppenpl. empfiehlt sein Lager aller Arten V ogelkäfige. ‘ Eine Eiersammlung, die auch exotische Eier enthält, ist zu verkaufen. Näheres gegen Marke durch die Red. Suche zu kaufen die Jahrgänge 1876, 1877. 1880 und 1881 d. Merseburger Ornithologischen Monatsschrift. Offerten erbeten unter H. D. Suche Tauschverbindung mit Sammlern von Vogeleiern, vor- wiegend in nordischen Gegenden. Einzelne Eier, sowie volle Gelege. Anton Abraham, Naturhistoriker. Wien III, Beatrixgasse 18. Alexander Simonson, Murbistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Tautz & Ladewig, Commissionaire. BERLIN, Central -Markthalle. Wild und Wildgeflügel finden höchste Verwerthung. Y. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. H. Daimer, Berlin S.W., Kockstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft! Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 2, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität: Geweihe aller Art. Louis Wahn's Nachf. _A_. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central - Markthalle. Zoologische Gross -Handlung Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiem einzeln und in Gelegen. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Berlin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43» Neue König Strasse 51 M, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : „Die ornithologischen Ergebnisse meiner Reise nach Ceylon“. Beobachtungen über die Blau- rake. Kleinere Mittheilungen. Literatur. Gebühren für l Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 4. Berlin, den 15. Juli 1897. 7. Jahrgang*. Notizen aus „Die ornithologischen Ergebnisse meiner Reise nach Ceylon“ von Dr. Julius von Madaräsz, Custos am Ungar. National-Museum. Budapest 1897. Mit Genehmigung des Herrn Verfassers veröffentlicht. Haliaetus leucogaster. Am Kalawewa See traf ich ihn häufig genug und scheint er da mit Vorliebe zu horsten. Nicht weit von unserer Wohnung — dem Bungalow von Kalawewa — befand sich der Horst eines Paares auf einem im Wasser stehenden dürren hohen Baum. Der Horst mochte etwa 15 m hoch über dem Wasserspiegel gewesen sein. Drei Tage hindurch beobachtete ich das nistende Paar. Beide sorgten sich um das Nest und sassen, sich gegenseitig ablösend, darin. Fast immer wenn der Eine sich im Horste mit dem Brutgeschäft befasste, rastete der Andere auf den höchsten Spitzen desselben Baumes; Am 9. Februar gelang es mir dem Horste nahe zu kommen , als grade zufällig nur das Weibchen anwesend war. Ich konnte auf den sich erhebenden mächtigen Vogel zwei Schüsse abgeben und obzwar die Schüsse getroffen hatten, besass er noch Kraft genug sich bis über den nahestehenden Urwald zu schwingen um dort zu verschwinden. Nun ging es an das Ausnehmen des Horstes, was grosse Mühe kostete, weil die unteren Aeste des starken rindlosen und glatten dürren Baumes sich 5 — 6 m über dem Wasser befanden und wir bemüssigt waren die Strickleiter erst über dieselben von dem elenden, schmalen und jeden Augenblick dem Untergehen nahen, kleinen singhalesischen Kähne aus zu werfen. Nachdem wir sie an den unteren Aesten befestigt hatten, kletterte ein Tamilknabe mühevoll zum Horste empor. Im Horste befanden sich zwei Eier^ welche der Knabe in einem zu diesem Zwecke mitge- führten Säckchen an einer Schnur herunterliess. Die ziemlich rauhe Schale der Eier sieht aussen mattweiss, innen, gegen das Licht gehalten , intensiv meergrün aus' Die Länge des Einen misst 70 . 5 mm, die Breite 54 mm; des Andern 75 . 3 mm und 53 . 6 mm. Die Eier waren sehr schwach bebrütet. Poliaetus ichthycietus. Seinen Horst entdeckte ich am 8. Februar auf einem im Wasser stehenden „Kumbuck“- Baum in 8 bis 9 m Höhe. Die Alten waren um das Nest herum beschäftigt und als wir uns mit dem Boote näherten, flohen sie von Baum zu Baum. Am nächsten Tage, als wir an das Ausnehmen gingen, kamen wir grade dazu, wie die Eltern ihr Junges fütterten. Ich fl ügelte das Männchen und es fiel in das Wasser. Nur mit vieler Mühe konnten wir uns desselben bemächtigen; im Wasser auf der Seite liegend, wehrte es sich mit wilder Entschlossenheit mit seinen mächtigen Fängen, und als es bemerkte, dass kein Entrinnen mehr möglich ist , versuchte es mit wüthendem Springen in das Boot zu gelangen. Im Horst war ein mit feinen Flaumen bedecktes Dunenjunge. Buchcmga leucopygialis. Als ich am 15. März mein Männchen schoss, sass sein Paar am Nest, welches sich auf einem wagerecht hervorstehenden, gabelförmigen, ziemlich dicken Ast in beiläufig 5 m Höhe befand. Und wenn es dem Anscheine nach' leicht zu erreichen gewesen wäre, war es doch nicht möglich dahin zu gelangen, weil der Baum ganz voll von grossen rothen Ameisen war. Nicht nur am Baume, sondern auch um denselben herum wimmelte es von ihnen. Mehrmals versuchten die Dorf- knaben hinaufzuklettern, fielen aber jedesmal voller Ameisen wieder herab. Während wir unter dem Baume beriethen und Versuche anstellten, blieb der Vogel ruhig im Nest und blickte fortwährend auf uns herab. Das glatte und massig erscheinende Nest war im Verhältniss zu dem Vogel sehr klein, so das sein ganzes Vordertheil und der Schwanz hervorstanden. Munia punctulata. Meine Exemplare stammen aus der Umgegend des Kalawewa Sees, wo der Vogel in ziemlich grosser Anzahl auftrat und nachdem ich ihn gerade zur Brutzeit antraf, so gelang es mir auch zwei Nester mitzubringen. Das eine derselben ist noch un- fertig, das andere aber ist ganz fertig und enthielt fünf stark bebrütete Eier. Ersteres ward von einem Baume herabgeholt, ist jedoch derart im Stadium des \\ erdens. dass die eine Plälfte noch ganz fehlt. Das zweite, fertige Nest ist aus dichtem, feinem Grase und dessen Rispen bereitet ; es ist ovalförmig, mit einer büschelartigen 14 Zeitschrift für Oologie. Verlängerung; die Länge des Nestes, saramt Verlängerung, beträgt 44 cm, die Breite 16 cm, der Durchmesser des Einganges 7 cm. Die Form der Eier ist walzenförmig, am schmalen Ende jäh zugespitzt; die Farbe derselben rein weiss mit wenig Glanz. Eine sehr interessante biologische Beobachtung machte ich am 9. Februar, als ich in einem schwanken Kahn auf dem See jagte. Mittag war vorüber und wir ruderten heimwärts. Da, kaum einige hundert Schritte mehr vom Bungalow entfernt, erblickte ich auf einem im Wasser stehen- den Strauche einig eMuniapunctulata, und näher kommend, auch die Nester derselben. Es mochten deren fünf sein, kaum meterhoch über dem Wasser, aus dem Kahn also leicht zu erreichen. Wir machten nun Halt, um die Beute des Tages durch die Nester zu ergänzen. Allein der Strauch war, ausser den Munianestern , auch voll Nester der langfüssigen gelben Ameise (Plagiolepis longipes Jerd.J, welche aus versponnenen Baumblättern bestanden und wie die Nester der Honigsauger herab- hingen, von Tausenden ihrer Bewohner umgeben. Die Arbeiter derselben waren über den ganzen Strauch zahl- reich verbreitet, bis an die Munianester hin. Die Vögel aber sassen ruhig in den Nestern und bezeugten keine Furcht, flogen auch nicht auf. Als nun hierbei die Ameisen merkten, dass wir es auf die Nester abgesehen, entstand unter ihnen eine lebhafte Bewegung und alsbald vervielfachte sich ihre Schaar, welche einen grossen Widerstand entfaltete, sogar Angriffe gegen uns richtete. Es war nicht möglich, den Zweig auch nur für die wenigen Minuten zu erfassen, um ihn abzusägen. Nun versuchten wir es, die Zweige von den Ameisen zu reinigen; allein je mehr wir ins Wasser warfen, um so mehr zeigten sich. Nachgerade schlugen wir die Ameisen- nester herab, um so etwas leichter zum Ziele zu gelangen. Damit machten wir die Sache jedoch noch schlimmer. Die zu Hunderten und Tausenden herabgefallenen Ameisen bedeckten ringsum die ganze Oberfläche des Wassers und bildeten, aneinander geklammert, stellenweise ganze Klumpen. Nunmehr fanden sich in der Nähe die Fische ein, welche die auf dem Wasser wehrlosen Ameisen der Reihe nach wegschnappten, so zwar, dass die Oberfläche des Wassers in kurzer Zeit ziemlich gesäubert war. Ein Theil der flüssigen, gelben Schaar aber gelangte un- bemerkt in unser Boot und anstatt aus Freude über ihre erfolgte Rettung sich fein ruhig zu verhalten, griffen sie uns noch erbitterter als vorher an und das mit einer Vehemenz, dass wir uns schliesslich ihrer nicht mehr er- wehren konnten und mit grösster Eile ans Ufer flüchteten, um ihren recht unangenehmen Bissen zu entgehen. Beobachtungen über die Blaurake. Die Blaurake erschien in diesem Jahre besonders früh, bereits am 21. April sahen wir die ersten Zuzügler. Kleine Gesellschaften, Flüge von 4, manchmal 6 Individuen, machten sich im hellen Sonnenschein durch Schreien und Elugkünste recht bemerkbar und wenn das Gefieder durch die Sonnenstrahlen beleuchtet, wunderbar erglänzte, der Flug durch Schnelligkeit und Eleganz mich erfreute, konnte ich mir auf deuscher Erde kein herrlicheres Schöpfungsbild der Natur denken wie die Blaurake. Vierzehn Tage später fand die Begattung statt, die wie gewöhnlich mit grossem Geschrei und rücksichtsloser Offenheit vollzogen wird, demnach mussten die ersten Gelege, so wie sonst, noch vor Ende Mai gefunden werden können. Als mit den drei kalten Maitagen, Mamertus, Pancra- tius und Servatius, eine feuchte und kalte Witterung: sich einstellte, die beinahe drei volle Wochen andauerte, da waren gewisse Vögel wie verschwunden, weder Blau- raken, Segler, Sprachmeister und Laubsänger waren zu sehen oder zu hören. Betreffs der Sprachmeister und Laubsänger möchte ich nicht bestimmt behaupten, dass der Eine oder der Andere, trotz der Kälte hiergeblieben ist, betreffs der Blauraken und Segler halte ich meine Aussage fest, dass die Mehrzahl dieser Vögel uns auf kurze Zeit verlassen hatte. Durch oologische Beobachtungen lässt sich der Beweis schaffen. Aufmerksam gemacht darauf, dass sich weder Blauraken, noch Segler sehen Hessen, machte ich zwei Herren hiermit bekannt, die mich mit ihren Be- obachtungen unterstützten und die nun hier veröffentlicht werden sollen. Im Ganzen wurden 10 Gelege der Blaurake gefunden ; in einem Ausnahmefalle bestand ein Gelege aus 6, eins aus 5, eins aus 3, die übrigen aus 4 Eiern. Die Eier sind nicht gleich. Sie wechseln in der Form — rundlich, kurzoval, zugespitzt — und in der Grösse innerhalb des Geleges ; öfters haften kleine Harz- theilchen daran. Einen Tag um den andern wurde ein Ei gelegt; die Bebrütung war innerhalb eines Geleges stets eine gleichmässige. Das erste Gelege — 4 grosse Eier — wurde am 6. Juni frisch gefunden; eins am 13. 6. mit 4, zwei am 18. 6. mit 4 resp. 1 Ei, ganz frisch, zwei am 23. 6. mit 4 und 5, das letzte am 3. 7. mit 3 Eiern. In keinem Falle schienen Nachgelege dabei zu sein. Diese durchweg sehr späten Daten, verglichen mit vielen früher gemachten Funden, sprechen deutlich für den Beweis. Die Niststätten der Blauraken waren in allen Fällen alte, anbrüchige Kiefern, die eine Reihe längst über- wallter Grünspechtbruthöhlen enthielten, Höhlen der Schwarzspechte wurden weniger bevorzugt. Sie waren bedeckt mit Neststoffen, z. B. Borkentäfelchen, Lohe und Mulm, ausserdem mit den Flügeldecken und sonstigen Resten bunter und schillernder Coleopteren, wie Mistkäfer (sog. Läusekäfer), Prachtkäfer, sowie von Lytta vesicatoria und Hylobius abietina hübsch vermischt; Nestzuthaten, kaum ein Händchen voll, charakteristisch für das Nest des schönsten Vogels Europas, höchst originell anzu- schauen. Das farbenglänzende Nest harmonirt mit der Farbenpracht des Gefieders der Blaurake. Da der sehr schlaue Vogel Nest und Ei schnell verlässt, so bald sich ein unbeholfener Mensch nähert, so ist es schwer, die besetzte Höhlung zu finden. Ich will ein Mittelchen angeben, eine von dem bunten Vogel benutzte Schwarzspechtbruthöhle bestimmt zu erkennen. Man achte genau bei den Höhlungen auf den Waldes- boden. — Ist derselbe auf den engbegrenzten Raum um den Nistbaum dicht mit kleinen Holz- und Harzstückchen Zeitschrift für Oologie. 15 bestreut, die sich durch die frische, gelbliche Färbung von der grünen Pflanzendecke deutlich abheben, das hat die Blaurake gethan. Sie hat die Höhle gereinigt, dass sie sich ihr schönes Kleid nicht besudelt. Wie die vielen umherliegenden Spähne zum Ver- räther des Spechtnestes werden, so die nicht wenigen Harz- und Holzstückchen des Nestes der Blaurake. A. K. Kleinere Mittheilungen. Bei naturwissenschaftlichen Exkursionen habe ich es immer als einen bedauerlichen Uebelstand empfunden, dass es bisher an einer leichten und zweckmässigen Ver- packung der Eier-Präparirinstrumente fehlt. Die recht- winklige, gläserne Ausblaseröhre mit ihrer feinen Spitze wird sehr leicht zerbrochen. Ein zweckmässiger Behälter für Glasröhre und Bohrer würde sich am besten in Form der bekannten Zirkelkästen (Reisszeuge) hersteilen lassen, wo in den dazu hergestellten Einschnitten des Holzes die verschiedenen Bohrer nebst der Ausblaseröhre hinein- gelegt würden. Das Innere des Kästchens müsste — auch schon des besseren Aussehens wegen — mit Sammet ausgeklebt sein. Eier-Präparirinstrumente, in solchen Kästchen verpackt und in den Handel gebracht, würden gewiss Liebhaber finden. Einen neuen Beitrag zu dem beliebten Kapitel „Fremde Eier im Nest“ vermag ich mitzutheilen. Ich erhielt Mitte Mai ein zur Hälfte bebrütetes Ei von Gallinula chloropus, welches im Neste von Fulica atra neben acht hochbebrüteten Wasserhuhneiern gefunden wurde. Das Rohrhuhnei habe ich noch präpariren können. K. Wenzel. Fremde Eier im Nest. Eier von Muscicapa atricapilla und Micrapus apus wurden in einer Grün- spechtbruthöhie am 13. 6. zusammengefunden. Das Segler- paar hat den Fliegenfänger vertrieben, dessen Nest, das ein Ei enthielt, theilweise benutzt und darauf die beiden Eier gelegt. Notizen überCypselus apus. Der Segler kommt in der Neumark um den 3. bis 4. Mai an ; in diesem Frühling erschien er am 29. April. Die ersten Gelege - — stets 2 Eier — wurden um den 6. Juni und meistens in alten, längst überwallten Grünspechtbruthöhlen, un- gefähr 8 — 10 Meter hoch, gefunden. Schering. Die ersten Segler kamen in diesem Jahre am 29. April an. Drei Seglerpaare nisteten gesellschaftlich in einer Reihe Grünspechtbruthöhlen einer uralten Kiefer, über 10 Meter vom Boden entfernt; die Höhlungen enthielten am 6. Juni noch keine Gelege. Ickert. Drei Seglerpaare nisteten in einer alten Kiefer, die eine Reihe Grünspechtbruthöhlen enthält. Am 10. Juni sassen die Weibchen fest auf den Gelegen — je 2 Eier — und Hessen sich nicht nur betrachten, zuletzt mit der Hand seitwärts schieben, ohne dass sie Sorge äusserten oder Lust zum Davonfliegen zeigten. Während des Aufenthalts am Baume zogen einzelne Segler, hin und wieder kleine Seglergesellschaften mit kurzen Unter- brechungen und schrillem Geschrei blitzartig vorbei, meinen Körper fast berührend. C. Mielke. Drei Seglerpaare nisteten im Forstrevier Krumme Luch bei Königs -Wusterhausen alljährlich in einer dünnen Kiefer und wo sie nie gestört wurden. Der Einblick in die Höhlen, durch eine Leiter vom nahen Forsthause er- leichtert, zeigte Gelege nur zu zwei Eiern. H. H. Als Blondin s. Z. auf dem Königsplatze in Berlin, zuletzt in Schloss Weissensee seine halsbrecherischen Vorstellungen auf dem hohen Seil gab, hatten Seglerpaare auf den höchsten Mastspitzen des Gerüstes ihr Heim schnell eingerichtet. Betrat Blondin den Sitz oben, der ihn zum Ankleiden oder zur Ruhe diente, wurde er von den besorgten Seglern schreiend umflogen (Alte Re- miniscenzen). H. H. Blaue Kuckuckseier. Jetzt sind es 20 Jahre her, dass in den ornithologischen Zeitschriften ein heisser Federkrieg um die Frage geführt wurde, ob denn wirklich blaue Kuckuckseier gefunden würden. Nicht minder war der Kampf um die Fragen, ob sich die Würger bei uns in Deutschland, die Orpheusgrasmücke in Spanien die Eiablage des Kuckucks in das Nest gefallen Hessen. Wieviel auch für und wider geschrieben wurde, die hitzigsten Streiter hatten Unrecht insgesammt, die Herren Prof. Dr. Altum, Henrici, Pralle und Dr. Rey behielten schliesslich Recht, waren sie doch vom Glück begünstigt worden, selbst blaue Kuckuckseier zu finden. Heute ist es eine unumstössliche Thatsache geworden, dass der Kuckuck in Deutschland das Nest des rothrückigen Würgers mit dem Ablegen des Eies vorzugsweise beehrt, in Finland den Gartenrothschwanz, in England die Pieper- arten. Schlüter’s Eingänge (s. Katalog 192) führen ganz besonders blaue Kuckuckseier mit Gartenrothschwanz- gelegen an; bei Ad. Kricheldorff sehen wir Suiten davon mit Gartenrothschwanz- und Trauerfliegenfängergelegen, ge- funden in Finland, während derZeit vom 19. 5. — 10. 6. (russ. Zeit.) Ein kleiner und abgelegener Forstort in der Mark, der mit alten Kiefern bestanden ist, in denen Garten- rothschwänze brüten, liefert mir alljährlich einige blaue Kuckuckseier. W. Weiss. TJpupa epops. Die Nist^tätte eines Wiedehopfpaares, am 15. 5. durch mich entleert, enthielt am 13. 6. abermals 8 Eier, klein im Umfange, doch in normaler Gestalt und Fär- bung. Jedes Ei war verschieden in der Bebrütung. H. I. Astur nisus. Aus einem meiner Reviere konnte ich dieses Jahr von einem Sperberweibchen in einer ver- hältnissmässig kurzen Zeit 14 Eier, also drei verschiedene volle Gelege und bei jedesmaliger Entnahme des ganzen Geleges gewinnen. Bubner. Passer montanus. Am 4. Juli d. J. ein Gelege vom Baumsperling, 5 ganz helle, fast weisse und drei ganz dunkle, fast schwarzbraune Eier erhalten, ge- funden in einer Mauernische. J. Stengel. Ardea minata. Aus Goltzen habe ein Gelege des Zwergreihers, 10 Eierl schwer bebrütet, eins abgestorben und bereits verfault, erhalten. J. Stengel. W. Schlüter’s neueste Preisliste verkäuflicher Vogel- eier der europäisch -sibirischen Fauna mit Einschluss der Mittelmeerformen für 1897 — 1898, No. 192, ist soeben erschienen. Die systematische Anordnung dieses Kataloges ist nach dem im W. Schlüter’schen Verlage erschienenen „Systematischen Verzeichniss aller europäisch -sibirischen Vögel mit Einschluss der Mittelmeerformen“ erfolgt. Die Preisliste giebt 1 148 Namen der Vögel in lateinischer und deutscher Sprache, die Stückzahl der Gelege und den Preis der Eier an. Ein Anhang für domesticirte Arten ist auch diesmal beigegeben. Auf die Reichhaltigkeit der vor- handenen Schätze sei hiermit ganz besonders hingewiesen. 16 Zeitschrift für Oologie. Literatur. C. Floericke, Naturgeschichte der deutschen Sumpf- und Strand vögel. Mit 44 Abbildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Magdeburg, Creutz’sche Verlagsbuchhandlung 18v7 (Mk. 4,50). Die Meister- schaft des Verfassers im Entwerfen anschaulicher Land- schaftsbilder und anziehender Lebensschilderungen ist in ornithologischen Kreisen hinlänglich bekannt. Diese Gabe ist im vorliegenden Werke voll zum Ausdrucke gekommen. Mit ausserordentlichem Geschick sind die an sich trockenen Beschreibungen der einzelnen Arten durch fesselnde Schilderungen eingeleitet, so dass der Leser unwillkürlich veranlasst wird, in die Einzelbeschreibung sich zu ver- tiefen und mit dem Aussehen der behandelten Vögel sich bekannt zu machen. Der Leser empfindet sofort, dass die Arbeit mit Lust und Liebe zur Sache geschrieben ist, dass die Schilderungen auf eigenen Erfahrungen be- ruhen, und dass auch die entlehnten Angaben Anderer mit Sachkenntniss benutzt sind. Das Buch wird nicht verfehlen, der Vogelwelt in weiteren Kreisen Freunde zu erwerben. Die auf den Schwarzdrucktafeln dargestellten, von Kleinschmidt gezeichneten Figuren sind recht* kenntlich und zweckentsprechend ausgeführt. Unentbehrlich für jeden oologischen und ornithologischen Sammler. In meinem Verlage sind erschienen: „Gedruckte Etiketten“ aller europäisch;- sibirischen Vögel mit Einschluss der mediterranen Formen, nebst einem „ systematischen Verzeichnis“; heraus- gegeben von Willy Schlüter. Diese Etiketten (Namenschilder) bieten dem Sammler die beste Gelegenheit, seine Sammlung wissenschaftlich und sauber zu ordnen und eignen sich dieselben sowohl für Eier- und Bälgesammlungen, als auch für Sammlungen ausgestopfter Vögel. Die Etiketten führen die lateinischen und deutschen Namen, sowie die gebräuchlichsten und bekanntesten Synonima, sind im Format 5X3 cm auf feinstem, starken Carton gedruckt und umfassen insgesammt 11G0 Arten. Für handschiiftliche Notizen (Datum, Fundort etc.) ist genügend Raum gelassen. Preis der Etiketten u. d. systemat. Verzeichnisses incl. Porto M. 4, — >! des systemat. Verzeichnisses allein „ „ „ 0,65 Wilhelm Schlüter in Halle a. S. Naturwissenschaftliches Institut. Das Naturalien-Cabinet mit Naturalien- und Lelinnittelmarkt. Zeitschrift für Händler, Sammler u. Liebhaber von Naturalien aller Art. Erstes internationales Haudelshlatt für Kauf, Verkauf, Tausch, Ein- und Ausfuhr. Vereinsblatt des „Internationalen naturhistorischen Vereins“ sowie vieler anderer wissenschaftlicher Localvereine im In- und Auslande. Erscheint am 5. und 20. jeden Monats 16—24 Seiten stark. Das Blatt kostet durch die Post bezogen pro Quartal 80 Pfg., direct per Kreuzband nur an unsere Mitglieder. Inserate naturhistorischen Inhalts Zeile 15 Pfg., anderen Inhalts 25 Pfg., Wiederholungen Rabatt. Nur bei Vorausbezahlung. Mitglieder des „Internationalen naturhistorischen Vereins“ 100 Zeilen Freiinserate naturhistorischen Inhalts (jede Zeile mehr 5 Pfg.), sowie andere Vergünstigungen laut Prospect, den gratis und franco auf Wunsch übersenden. Alle Zuschriften wolle man genau adressiren ; An Reinhold Ed. HofFmann, Grünberg pr. Schlesien, „Naturalien-Cabinet“. Mein neuester, äusserst reichhaltiger Katalog über Vogeleier der europäisch -‘sibirischen Fauna, ^ mit Einschluss der Mittelmeer- Formen ist soeben erschienen und steht Interessenten kostenlos und fp' portofrei zur Verfügung. Wilh. Schlüter, Halle a/S., §§ Naturwissenschaftliches Institut. % ü m 8 ü ü m wmmmsmmm Gehe ah diesjährige Gelege von Aquila naevia, Falco peregrinus und subbuteo, Astur palumharius, Picus mariius und major, Coracias garruia. Gebe ab seltene Eier. Ceriornis hastingi, blythi, satyrus und temmincki, Lophoph. impeyanus, Gallop. ocellata, Euplocomus praelatus, horsfieldi, swinhoensis, Polyplectron chinquis und bicalcarata, Numida mitrata, sowie von Crax-, Crypturus-, Tinamus-, Turnix- und Anser- Arten, Casuariiis westermanni und galeatus. Nähere Auskunft ertheilt gegen Rückmarke d. Red. Neu eingetroffen aus Spanien und Lappland sind grosse Sendungen Vogeleier, darunter die grössten Seltenheiten. Neu erschienen ist Naehtragfsliste von Vogeleiern, mit circa 60 neuen Arten, meist Seltenheiten, mit lateinischen, englischen und deutschen Namen. Versand auf Wunsch gratis und postfrei. A. Kricheldorff, Berlin S. 42, Oranienstrasse 135, Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Tauschverbindungen in Vcgeleiern und Vogelbälgen sucht Dr. Curt Flöricke, Kl. Linde bei Perleberg. 80 Vogelbälge, gut erhalten will ich für den billigen Preis — 20 Mark — ablassen. Näheres durch d. Red. Japanische Vogeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. Zu kaufen gesucht: Naumanrtia, Jahrg. 1, 2 u. 5; Ornis compl. ; Zeitschrift f. d. ges. Ornith. compl. ; Ornith. Centrafbl. compl. Dr. Curt Flöricke, KI. Linde bei Perleberg. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 2, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität: Geweihe aller Art. Louis Wahn’s Nachf. A. Maneeke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. Paul Rob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central - Markthalle. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. ouoiie 1 dusunvei umuuny mit Sammlern von Vogeleiern, vor- wiegend in nordischen Gegenden. Einzelne Eier, sowie volle Gelege. Anton Abraham, Naturhistoriker. Wien III, Beatrixgasse 18. Eine schöne Eiersammlung von 160 Stück in 76 Aden ist für 16 Mark incl. Verpackung zu ver- kaufen. H. Hintze, Neuwarp i. P. Eiersammlung*, 100— 150 Stück, zweiseitig gebohrt, Preis 8 — 12 Mark , nach Ueber- einkunft. Raschig, Ober -Postassistent. Schwiebus. T. Fric, Naturalienhändler. Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhisiorische Objecte jeder Art. H. Daimer, Beriin S.^ Koehstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, NaturwissenscliaftL Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. A. Kricheldorff, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. 99 »Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Paul W. H. Spatz, Naturäistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern einzeln und in Gelegen. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Benin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin H.O., 43, Heue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Verzeichniss von Einzelarbeiten auf ornitho- und oologischem Gebiete. Zweier Eier wegen. Kleinere Mittheilungen. Fragekasten. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 5. Berlin, den 15. August 1897. 7. Jahrgang. Verzeichniss von Einzelarbeiten auf ornitho- und oologischem Gebiete. E. Hartert, Podargidae, Caprimulgidae, Macropterygidae. (Das Thierreich. 1. Lief. Aves). Berlin 1897. A. Koenig, Beiträge zur Ornis Algeriens. Berlin, Allg. D. Orn. Ges., Journ. f. Orn. 44. Jahrg. H. 2. p. 101—216. O. Kleinschmidt, Beiträge zur Ornis des Grossherzog- thums Hessen und der Provinz Hessen-Nassau. III — V. Aprilheft p. 105 — 141. W. v. Nathüsius, Zur Oologie der Rheaarten. 44. Jahrg. 1896, p. 257 — 273. (Nach eingehenden Untersuchungen kommt der Verfasser zu dem Ergebniss, dass Rh. americana und darwini auch oologisch streng charak- terisirt sind. Die Querschnitte der Mamillen bei ersterer Art sind erheblich grösser als bei letzterer. Er weist ferner auf Grund der Grössenverhältnisse der Mamillen- querdurchschnitte darauf hin, dass in den bisher als Rh. americana zusammengefassten Formen zwei Arten enthalten sein müssen, deren eine in Argentinien, die andere in Paraguay vorkommt. H. Wickmann, Die Lage des Eies im Eileiter vor und während der Geburt. 44. Jahrg. p. 81 — 82. f f, Ein historisches Vogelgeschlecht. Tägliche Rund- schau, 1897. 17. Jahrg. N. 123. Ein Wanderfalkenpaar, das schon 1564 den Schutz der Königin Elisabeth ge- nossen, das in der Geschichte Englands mehrmals er- wähnt wird, hat auch in diesem Jahre in seinem Neste wieder Jungen gross gezogen. Es ist das Falkenpaar vom Culvercliff am Nordostende der Insel Wight, das unter Queen Bess geschichtliche Rechte besass. Hermann Schalow, Ueber die Entdeckung eines Nist- platzes von Rhodostethia rosea (Macg.) Durch Frithjof Nansen. Orn. Monatsber. H. 12, IV. Jahrg. 1896. Curt Flöricke, Zur Baumläufer- und Sumpfmeisenfrage. H. 2, V. Jahrg. 1897. J. P. Prazak, Ornithologische Notizen. H. 3, V. Jahrg., p. 37 — 43 und H. 4, 53 — 58. (Die Eier des roth- rückigen Würgers, besonders deren Abweichungen nach zwei Typen hin, werden eingehends beschrieben.) W. v. Schulenburg, Schwarze Störche. Ges. Heimath- kunde Brandenburgia, V. 1896/97, p. 2C6 — 207. C. Müller, Die Entwickelung des Hühnchens im Ei. Ges. Urania. Himmel und Erde. VIII. 1895 — - 1896. p. 401—417, 463—480, 497-510, 551—573. K. Möbius, Hühnerei mit zwei Dottern, p. 145 — 146. G. Fritsch, Hühnereier mit doppeltem Dotter, p. 202 bis 203. CI. F. Druitt, Curious capture of a moorhen (Gallinula chloropus). Bristol, Hatural. Soc. Proc. N. Ser. Vol. VIII. 1895/96, p. 61—62. H. C. Playne, Nete on the nightjar (Caprimulgus euro- paeus). p. 63. G. v. Gaal, Der Vogelzug in Ungarn während des Früh- jahrs 1895. Budapest, Ung. Centralb. Orn. Beob. Aquila III, p. 7 — 117. R. Lista, Los huevos de la Rhea nana. Buenos Aires Soc. Cient. Arg. Anal. 1896, p. 58 — 60. (Beschreibung der Eier von Rhea nana, Crax fasciolata, Vanellus cayennensis.) C. A. Lloyd, Queer homes (Vogelnester). Demerara, R. Agric. Comm. Soc. Brit. Guiana. Timehri X. 1896. p. 36—43. Staats v. Wacquant-Geozelles, Allbekannte Raubvogel- horste. D r es d en - B 1 ase witz. Der Weidmann, XXVIII. Jahrg., N. 42. E. Irmer, Die Waldvögel als Feinde der Forstinsekten. Frankfurt a. M., N. Zool. Ges., Zool. Garten 37, 1896, p. 193—196, 226-233. J. Riemschneider, Reise nach Island und 14 Tage am Myvatu. Gera- Untermhaus. Orn. Monatsschr. 21. Jahrg. 1896. I 235, II 268, III 305, IV 330. M. v. Kimakowicz, Zur Vogelfauna Siebenbürgens. Her mann stadt, Sieb. Ver. f. Naturw. Verh. und Mitth. 1896, p. 23-91. H. v. Berlepsch, Die Vogelschutzfrage, soweit dieselbe durch Schaffung geeigneter Nistgelegenheiten zu lösen ist. Kassel, Ver. Naturk. Abhandl. und Bericht 4L 1895/96, p. 59—73. Joh. Hamann, Merkwürdiges Gänseei. Kiel, Schritten d. Naturw. Ver. f. Schl. -Holst,, B. XI, 1. H.. p. 9. IS Zeitschrift für O o 1 o g i e. R. Kearton, Birds Nests, Eggs, and Egg-Collecting. Ulustr. with 22 col. pls. 4 the Thonsand, revis- and enlarg. London — Cassel, 1896. 8° (96 p). D. Le Souef, Descriptions of some new Eggs from the Bloomfield-River district, North Queensland. London. Ibis 7. II. 1896, p. 312 — 315. (Die Eier von Podargus papuensis, Aegotheles leucogaster, Myzomela obscurus, Graucalus swainsoni, Pachycephala falcata und Sittella striata sind beschrieben. H. Suchetet, Les oiseaux hybrides rencontres ä l’etat sauvage. Paris, Soc. Zool. de Fr. Bull. Mem. VI. 1893, p. 26—45. Baron H. Loudon, Die Brutvögel der Ostseeprovinzen. Riga, Naturf. Ver. Korres.-Bl. 38, 1895, p. 45 — -54. A. J. North, A List of the Insectivorous Birds of New South Wales (Mit guten Abbildungen jeder Art mit Nestern und Eiern; ausser Bemerkungen über die Lebensweise werden die Eier der meisten aufgeführten Arten kurz beschrieben). Sydney, 1896. Agricult. Gaz. of N. S. Wales, Vol. VII. A. Zielina, der Flussuferläufer. Tr oppau, Naturw. Ver. Mitth. II. 1896 p. 44 — 48. Ch. E. Bendire, Descript. of nests and eggs of some new birds , collected on the Island of Aldabra , north- west of Madagascar by W. L. Abbott. Washington, U. S. Nat. Mus. Proc. 48. p. 39 — 41. R. Ridgway, Descriptions of twenty-two new species of birds from the Galapagos Islands, p. 601 — 603. L. v. Lorenz, Neue Paradiesvögel. Wien, Zool. Bot. Ges. Verh. 45. 1895. p. 50-53. O. Reiser u. L. Führer, Materialien zu einer Ornis Bal- canica. IV. Montenegro. Wien 1896. F. de. Schack, Reise der Yacht Chazalie nach den An- tillen. Wien, Orn. Ver. Schwalbe. XIX. 1895. p. 177-189. XX. 1896. p. 15-20. G. Hartlaub, Ein Beitrag zur Geschichte der ausgestorb. Vögel der Neuzeit, sowie derjenigen, deren Fortbe- stehen bedroht ist. p. 179 — 190. C. Floericke, Zweiter Nachtrag zur Ornis der Kurischen Nehrung. XX. 1896. p. 10—15. G. Kolombatovic , Ueber Phalacrocorax graculus (L.) und Puffinus anglorum (Tem.) p. 25 — 28. C. Lindner, Muscicapa parva, I. p. 6. 10. L. K. v. Kenese, Die ornith. Literatur Ungarns während der Jahre 1888 — 94. p. 20—22. N. Wang, Seltene Vogelerscheinungen. II. Wien, Oesterr. Tourist. -Ver. Mitth. Sekt. Naturk. VII. 1895. N. 12. p. 89—90. Zweier Eier wegen. Noch nie in meinem Sammelleben hat mir das Aus- heben eines Horstes so viel bange Minuten verursacht, wie in diesem Jahre am 20. Juni bei drückender Schwüle der Horst eines Baumfalken, den ich der Eier wegen er- stieg. Der Horst stand am äussersten Waldesrand, nicht weit vom Wege, nicht weit vom nächsten Dorfe; zwischen dem Hochwald und dem Dorfe mit dem Forsthause liegen Nadelholzculturen. Den eigentlichen Horst hatte ich bald ausgekundschaftet. Kurz vorher hatten ihn Krähen gebaut und die Brut gross gezogen, wie das Geschmeiss am Boden sattsam bewies. Die ganze Brut hatte der Falke etwas scharf gedrängt, den Platz zu verlassen, dass er den Horst in Besitz nehmen konnte. Der Horst stand auf einem sehr stark gebogenen Seitenast, dessen Spitze emporstrebte und höher hinausreichte als die des Stammes. Vom Endpunkte desselben , mindestens zwanzig Fuss Ent- fernung, war der Horst durch Käscher nicht zu erreichen, auch nicht vom Aste aus, der ihn trug, wollte man das Leben nicht muthwillig auf das Spiel setzen. Da konnten nur Stricke helfen, und die waren zur Hand. Der erste Strick verband den Stamm mit einem Ast, der sich zwischen ihm und dem Horstast befand, wurde stark angezogen und beide fest verknüpft; ein zweiter Strick verband den Mittel- mit dem Horstast, jeden in seinen mittleren Theilen. Der dritte Strick wurde in reitender Lage, oben an dem Ende des ge- festigten Strickes von mir mit der einen Hand gehalten, so hoch wie möglich an den äussersten Ast gebunden und nochmals in Verbindung mit dem mittleren gebracht, so dass die Stricke den äussersten mit dem mittelsten, diesen mit dem Stamme verbanden, mithin einen sicheren Halt verschafften. Die Unterbindung, deren Herstellung eine halbe Stunde in Anspruch genommen hatte, wurde nochmals einer Prüfung unterzogen und das eigentliche Hinauf- klettern begann. Ich hatte bisher nicht erwähnt, dass während meiner Suche nach dem Horste noch zwei Oologen — Aristokrat und Sozialist, die trotz ihrer politischen Gegensätze seit Jahren Zusammengehen — auf der Bildfläche erschienen, doch wieder verschwanden. Beide hatten den Baum- falken schreien gehört, seinen Horst hier nicht vermuthet. Erwähnen muss ich ferner, dass der Revierförster in dem Augenblick hinzutrat, sich jedoch schaudernd abwandte und schleunigst heimwärts zog, wie er mich auf der höchsten Spitze des Baumes erblickte. Nahe am Horst angelangt, begann der Wind sich zu regen, von dem vorher nichts zu spüren war; dann wurde das Wagniss glücklich ausgeführt. Der Horst ent- hielt zwei Eier, die sehr schön und voll gezeichnet sind, sich nicht im mindesten ähneln. Der unten wartende Herr, der mich auf den meisten Touren begleitet, und dem das verwegenste Klettern nichts Neues ist, weil er oft genug zuschauen konnte, ver- sicherte mir bei meiner Ankunft auf festem Waldesboden, dass ihm vor bangender Sorge um mein Leben zuletzt der Angstschweiss nicht mehr gekommen wäre. Hermann J. Kleinere Mittheilungen. Professor Landois berichtet über einen sonderbaren Nistplatz im zoologischen Garten zu Münster. Ein Fliegen- fängerpaar hatte sich den Löwenzwinger als Nistplatz ausgesucht und zwar die Querstange des Gitters im Innenraum. Die Vögel konnten nur durch die Stangen des Käfigs dorthin gelangen. Längere Zeit sah die Löwin dem Treiben der Vögel neugierig zu, ohne ihnen ein Leid zuzufügen. Eines Tages jedoch lag das fertige Nest, mit drei Eiern belegt, auf dem Boden des Käfigs. Aus Spielerei scheint die Löwin es gestört zu haben. (Wald u. Feld.) Zeitschrift für Oologie. 19 TJpupa epops, gefunden am 15. Mai und am 13. Juni d. J. je mit 8 Eiern, wie hier von mir berichtet wurde, hatte am 25. Juli, als ich mir abermals einen Einblick in seine Niststätte gestattete — damals war es eine natür- liche, diesmal eine vom Schwarzspecht gezimmerte — 5 Junge und 2 Eier gezeitigt ; die Eier, die ich mitnahm, waren faul. Die Jungen waren ganz verschieden in der Grösse, zwei trugen eine entwickelte Haube, eins den Ansatz dazu, die kleinsten nicht den geringsten. H. Ickert. Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn Professor Szikla an den Chef der Ungarischen Ornithologischen Centrale, Herrn O. Hermann zu Budapest, und deren Veröffentlichung im Centralorgan Aquila, brüten in dem bekannten Sumpfe „Obedska Barra“ in Slavonien, Eigen- thum der Gemeinde Mitrovitz, welche auch die Erlaubniss zum Betreten ertheilt, gegen 30 000 Paare von Platalea leucorodiar Ardea gar zetta, Ardea comata und Ibis falcinellus in Colonien, von denen erstere getrennt, die übrigen gemischt unter einander leben. Die Organisation der U. O. C. ermöglicht in jeder Beziehung einen Besuch der Brutcolonien behufs Forschungen und sucht in an- gehenden Fällen Empfehlungsschreiben zu vermitteln. Herr F. A. Cerva z. Z. in Csep auf der Donauinsel Csepel bei Budapest ansässig, konnte in der Zeit vom 7. bis 29. Mai v. J. 124 Eier des so seltenen Totanus stagnatilis in Gelegen den auf der Pussta Szünyog im Pester Comitat beim Dorfe Bugyi stehenden Nestern entnehmen, während in diesem Jahre daselbst kein brütendes Paar anzutreffen war, trotzdem die Anhänglich- keit dieses Vogels zur Brutstätte eine derartige ist, dass das Weibchen bei Entnahme eines Geleges selbst auf untergelegten Eiern weiterbrütet. Totanus stagnatilis brütet nur in trockenen , nie wasserreichen Gegenden (ungar. Turjany). In diesem Jahre waren die Pussten durch anhaltende Regengüsse meist unter Wasser ge- stellt, so dass möglicherweise hierin ein Grund für das spärliche Auftreten des Vogels zu suchen ist. A. Gr. Blaue Kuckuckseier wurden auf der Donauinsel Csepel in Nestern von Sylvia cinerea, Fringilla chloris, Serinush ortulanus, Ruticillaphoenicurus, Saxicola oenanthe gefunden und zwar 30 während eines Zeitraums von 4 Jahren in einem bestimmten Revier; auch ein weisses Kuckucksei in Turdus saxatilis konnte genommen werden. Auf derselben Insel stand ein Horst mit einem Gelege kugelrunder Eier der Corvus frugilegus mit einem Sparei und ein do. Horst mit Gelege und Sparei in dunkler, der Eier von Otis tarda nahestehender Färbung. Das höchst interessante Material ging grösstentheils in den Besitz des National-Museums zu Budapest über. A. Gr. Locustella fluviatilis (Wolf) in der Mark. In der Zeit vom 22. Juni bis zum 1. August d. J. habe ich von einem intelligenten und gutinstruirten Grasmäher aus der Gegend von Baruth (südlich von Berlin) 5 volle Gelege von L. fluviatilis, ebensoviel von L. naevia erhalten. Jedes Gelege bestand aus 5 Eiern. Zwei der ersteren Art waren im höchsten Grade bebrütet und Hessen sich, trotz aller Mühe und Vorsicht, nicht präpa- riren. Von den gesammelten L. fluviatilis-Ge legen ist keins von den anderen zu unterscheiden, so bedeutend ist ihre Aehnlichkeit. Die Grundfarbe der Eier ist weisslich, aber die unzähligen, auf der ganzen Eischale verbreiteten, am stumpfen Pole am dichtesten stehenden kleinen röthlichen Pünktchen lassen die Eier wie mit röthlichem Grunde erscheinen. Nach Messungen, die ich vorgenommen, sind die Eier 20 — 22 mm lang, 15 — 17 mm breit, mit sehr zarter Schale und feinem Glanz; ihre Gestalt schön eiförmig. Die Nester standen tief, fast auf dem Erdboden. — Dass der grosse Heuschreckensänger in der That bei uns vorkommt, ist nun evident erwiesen. Das im Morast üppig hochgewachsene Gestrüpp aller Art macht das Auffinden der Nester zur Unmöglichkeit ; das Mähen, mit jahrelangen Unterbrechungen stattfindend, hat das Auffinden bequemer gemacht. In diesem Frühlinge konnte des hohen Wasserstandes wegen nur ein ver- schwindend kleiner Theil des grossen Sumpfes zur rechten Zeit abgemäht werden. Begreiflich ist es, dass die meisten der vorhandenen grossen und kleinen Heu- schreckensängernester unentdeckt bleiben müssen, zieht man in Betracht, wie unendlich schwer eine Suche im Sumpfe ist. Alle Aufmerksamkeit muss dem unsicheren Grunde zugewendet, die grösste Vorsicht gebraucht werden, um nicht in Löcher für immer zu versinken, sich an Dornen und Nesseln nicht zu verwunden, während Mücken und sonstiges Ungeziefer den Aufenthalt bitter- böse verleiden helfen. Nach den Aussagen meines Be- kannten ist in den dortigen Sümpfen L. fluviatilis ein steter Bewohner. (Sämmtliche Nester mit den Eiern wurden Herrn H. Hocke vorgezeigt.) R. Beiträge zu „Fremde Eier im Nest“. Am 6. Mai d. J. entnahm ich einem Krähennest, das in einer hohen Tanne stand, je ein Ei von Merula vulgaris und Corvus cornix ; die Krähe flog aus dem Neste. Einer meiner Freunde theilte mir mit: Ich fand am 21. Mai ein Nest von Muscicapa atricapilla mit einem Ei. Am 27. Mai in aller Frühe war das Nest verändert, eine Menge von Viehhaaren und Wolle auf und an dasselbe geschleift worden ; im Neste liegen 5 Eier von M. atricapilla und 5 von P. mcijor. Zum dritten Mal, den 30. Mai, früh 6 Uhr, sehe ich die Meise vom Neste fliegen; im Neste liegen 2 Eier von M. atricapilla und 9 von P. mcijor. Hier legt Cuculus seine Eier meistens in die Nester von Anthus pratensis, Motacilla flava und Calamoherpe phragmitis. Am 12. Juni d. J. fand [ich C. canorus — je 1 — mit 1, am 13. Juni mit 2, am 15. Juni 4 mal mit 3, am 17. Juni mit 3 Nesteiern von C. phragmitis . Am 14. Juni fand ich C. canorus — je 2 — 2 mal mit Anthus pratensis, 2 und M. flava, 3 Nesteier, und am 12. Juni im Nest von AI. flava, (richtiger gesagt, ausserhalb des Nestes) 1., 5 todte Junge, 2., einen jungen Kuckuck, 3., ein frisches Kuckucksei, nachträglich noch 2 frische Kuckuckseier. Kr. Barfod, Sönderholm. Falco subbuteo. Beitrag zu „Fremde Eier im Nest“. Ein verlassener Gabelweihenhorst enthielt Mitte Juni 2 frische Eier von Falco subbuteo , ein faules Ei von Ä lilvus regalis. In der alten Mulde lag das grosse Ei, in der neuen lagen die Falkeneier, nur ein wenig von einander getrennt. Mielke. Die Gelegezahl des Pirols — Oriolus gdlbula — wird in den populären ornithologischen Büchern wohl immer zu hoch angegeben. In hiesiger Gegend, wo der Pirol ein ziemlich häufiger Brutvogel ist, legt er in den 20 Zeitschrift für Oologie. weitaus meisten Fällen nur drei Eier, seltener vier. Mehr als vier Eier oder Junge habe ich im Neste unseres „Pfingstvogels“ niemals beobachtet. Auch andere Kenner und Beobachter, mit denen ich hierüber sprach, hatten die gleiche Erfahrung gemacht. Ein sehr abnorm gestelltes Steinschmätzernest (Saxicola oenanthe) fand ich am 24. Juni dieses Jahres. Es befand sich E1/^ m hoch im hohlen Stamme eines Kirschbaumes, an einer viel befahrenen Chaussee. Das Nest enthielt 6 anscheinend stark bebrütete Eier. Die Höhlung, durch die ich den Steinschmätzer mehrmals habe schlüpfen sehen, war keineswegs sehr weit. Nach Verlauf einer Woche fand ich das Nest von ruchloser Hand zerstört. Ein im Juni vorigen Jahres in hiesiger Gegend gesammeltes , aus 4 Eiern bestehendes Stein- schmätzergelege, welches ich kürzlich erwarb, zeigt auf dem normalen hellbläulichen Grunde am spitzen Ende einen scharfausgeprägten Fleckenkranz von dunkelbrauner Färbung. K. Wenzel. Späte Bruten. Am 6. August d. J. fand ich noch eine Grasmücke ( S. hortensis) auf 2 Eiern brütend, was für diese Art recht spät ist. Ich werde versuchen festzustellen, ob resp. wann die Jungen auskommen. Kr. Am 25. Juli und am 4. August d. J. fand ich Caprivndgus europaeus noch auf 2 Eiern sitzend. Das erste Gelege war stark bebrütet, das zweite war frisch. Schleswig - Holstein. Eine grössere Eiersammlung mit dazu gehörigem hübschen, eichenen Schrank und Bord, circa 280 Gelege, worunter sehr seltene, soll verkauft werden. Gefl. Offerten an H. Hocke, Berlin, Neue Königstrasse 5E Gebe ab seltene Eier. Ceriornis hastirigi, blythi, satyrus und temmincki , Lophoph. impeyanus, Gallop. ocellata, Eupiocomus praelatus, horsfieldi, swinhoensis , Polyplectron chinquis und bicalcarata, Numida mitrata, sowie von Crax-, Crypturus-, Tänamus-, Turnix- und Anser- Arten. Casuarius westermanni und galeatus. Nähere Auskunft ertheilt gegen Rückmarke d. Red. NacHsteHende Yogelbälge sind billig zu verkaufen, ev. gebe solche auch in Tausch gegen orni- thologische Werke in deutscher, englischer, französischer und dänischer Sprache ab. Microglossus alterrimus. Oryzornis oryzivora. 2 Stpk. Spermestes fasciata. 3 „ IWunia cantans. Ploceus viteilinus. Mimus polyglotta. Spermestes malaecensis. ~ Estrelda guttata. & Spermestes maja. ^ Vidua paradisfca. ^5 Spermestes punctularia. — Spermestes cuculatus. 5 Estrelda bichenowi. Lagonosticta melpolda. £ Munia ferruginosa. ^ Lagonosticta amandava. ^ Agapornis cana. Suche Tauschverbindung mit Sammlern von Vogeleiern, vor- wiegend in nordischen Gegenden. Einzelne Eier, sowie volle Gelege. Anton Abraham, Naturhistoriker. Wien III, Beatrixgasse 18. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Tauschverbindungsn in Vcgeleiern und Vogelbälgen sucht Dr. Curt Flöricke, Kl. Linde bei Perleberg. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Das Auffinden der Nachtschwalbeneier in späterer Jahres- zeit scheint keine allzugrosse Seltenheit zu sein , wie mir ein drittes Gelege, gefunden am 27. Juli ('frisch!), ge- nügend beweist. H. Hocke. Am 20. Juli fand einer meiner Angehörigen in der Umgegend Berlins ein Sperbergelege mit 4 frischen Eiern, die er mir überbrachte. 2 Eier sind wenig, 2 sehr reich und dunkel gefleckt, so dass Zweifel wohl entstehen können, dass sie 2 Nestern entnommen worden wären. Das ist keineswegs der Fall. Der Fund beweist jedoch, dass beim Sperber, dessen Eier innerhalb des Geleges aller- meistens sich sehr ähneln, auch Ausnahmen stattfinden. Habenicht. Fragekasten. Herrn Forstr. W. in M. Eine neue Arbeit „Der Zwergtrappe und die Jagd auf dieses Flugwild in den Steppenkreisen des Gouv. Taurien“ finden Sie in „Weidmann“, Dresden-Blasewitz, 28. Jahrg. No. 41 u. 42. Herrn Grs. In dem Vortrage des Forstass. Henrici zu Wiesbaden . veröffentlicht in der Stettiner Orn. Ztsch., No. 8 d. J. finden Sie die Mittheilung bestätigt, dass die Eier des Hausrothschwanzes wiederholt mit rothen Punkten gefunden worden sind. Die Ursache dieses Vorganges wird besonders besprochen. Unbeschädigte Nummern der „Zeitschrift für Oologie“, Jahrg. I, N. 1, Jahrg. IV, N. 2 und 10, kauft zu vollem Preise zurück. Die Red. Vogelnester. Turd. merula, Alauda arv., Hir. urbica u. rustica, Syiv. luscinia. Oriol. galbula, Par. qaudatus, Fring. coelebs, Reg. ignicapillus, Trogl. parvulus, Anas boschas und andere Entenarten mit Dunenauslage, kaufen oder tauschen wir gegen Vogeleier ein. Dr, Aug Müller. Linnaea, Berlin, Invalidenstr. 105. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Paul ßob. Schünemann, Stadt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. A. KricheldorfF, Naturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Louis Wahn’s Nachf,, A. ManeCke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. H. Daimer, Berlin S.W., Kochstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Alexander Simonson, Naturüistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. V. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft naturhistorische Objecte jeder Art. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 2, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität : Geweihe all ex* Art. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern einzeln und in Gelegen. Zu kaufen gesucht: Naumannia, Jahrg. 1, 2 u. 5; Ornis compl. ; Zeitschrift f. d. ges. Ornith. comp].. Ornith. Centralbl. compl. Dr. Curt Flöricke, Kl. Linde bei Perieherg. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Novalisstrasse 16. Japanische Yogeleier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. Kec ■i- n und Verla» von H. HOCKE, Beriin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43, Neue König Strasse 51 U, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Oologtsche Notizen aus Finland. Notizen aus dem Süden der Mark. Sprichwörter über das Ei (Forts.). Fliegenfänger u. Gartenrothschwanz. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 10 Mark. No. 6. Berlin, den 15. September 1897. 7. Jahrgang*. Oologische Notizen aus Finland. Ganz Finland (auf deutsch Sumpfland), abgesehen von den nördlichsten, zur skandinavischen Halbinsel ge- hörigen Theilen, ist nichts anderes als ein einziger, riesen- hafter, nur wenig über die Meeresfläche auftauchender Block von Urgestein, vorzugsweise Granit und Gneis. Seine Oberfläche ist ebenmässig abgeflacht. Für den kleinen, über die wirkliche Landschaft dahinwandernden Menschen, bietet sich der Anblick einer unregelmässigen ■welligen Oberfläche, welche die Strassen des Landes zu recht unbequemem Auf und Ab zwingt, welche in schroffen, wenn auch nicht in hohen Felsabslürzen oftmals malerische Bilder schafft und vielfach Hügelkuppen aufsteigen lässt, die zwar 200 Meter Höhe nirgends überschreiten, aber doch weite Blicke über das Land hin gewähren. Freilich von solch einem Aussichtspunkte gesehen, rinnen die schwachen Hügelwellen mit ihrem Wälderkleide auf dem menschlichen Auge zu einer einzigen dunkelgrünen Fläche zusammen, deren endlose melancholische Monotonie einen ergreifenden Eindruck macht. Noch ruht ein Hauch einer mächtigen Natureinsamkeit über dem Ganzen, noch fühlen wir, auch wenn wir täglich den Zeugnissen eifriger europäischer Culturarbeit begegnen, doch heraus, vor wie kurzer Zeit erst übermächtige Gewalten der Kälte und des Todes dies Land aus ihrem Banne freigegeben haben. Die freigegebene öde, mit Steinen übersäte, mit Wasserbecken bedeckte Felsfläche bekleidete sich im Laufe der Jahrtausende mit den endlosen Wäldern aus Fichten, Birken und Elsen, die noch heute den Hauptcharakter des Landes ausmachen. Viele der kleineren Se'ebecken wuchsen allmählich zu, Sümpfe und Wiesen dehnten sich an ihrer Stelle aus und nehmen heute den vierten Theil des Landes ein. Die nördlichen Provinzen und die Halbinsel Kola, vom Eismeer südwärts hinab, letzterer Theil des Landes eine fast unbewohnte Walclwüste und noch sehr wenig bekannt, mit ihren reichen Schätzen der Natur, sind es, die in diesem Jahre, mehr wie je zuvor, an die Liebhaber eine ebenso seltene wie grosse oolo- .gische Ausbeute abgeben konnten. Aus der Fülle dieser • Sammlungen übergab uns Herr Franz Kricheldorff zur Veröffentlichung folgende Notizen: Hierofalco gyrfalco (L.). 3 Gelege mit 3 und 4 Eiern wurden auf den kahlen Felsen um Enontekis vom 17. bis 26. April gesammelt, ebenda 20 Gelege von Falco aesalon, 1 Gelege von Falco subbuteo am 25. Juni. Die Eier des Steinfalken sind durchweg dunkelbraun oder dunkelroth, dicht und vollgefleckt, sehr dickschalig, in gestreckter Form mehr wie in ovaler, nur in recht seltenen Fällen mit dunklen Thurmfalkeneiern zu ver- wechseln ; der Kundige wird beide Arten zu unterscheiden wissen. Fandion haliaetus. Der Fischadler ist an den Küsten Finlands, das von einem Skjärenschwarm wie die Schwedens umgürtet ist, keine Seltenheit. Ausnahmsweise grosse und stark gefleckte Eier wurden in den vorletzten Maitagen bei Willmannstrand gesammelt, die täuschend in der vollen Fleckung, selbst in der Form Aasgeiereiern ähnelten. Wolle man deshalb auf ein untrügliches Merk- mal achten: das Ei des Fischadlers ist innen grün durch- scheinend, das des Aasgeiers gelb. Nyctale tengmalmi ( Ginei. ). Der Rauhfusskauz ist ein hänfiger Bewohner der Finmarken, allerwärts wo der Schwarzspecht, sein Quartiermacher, lebt. Allein bei Willmannstrand wurden in der Zeit vom 18. April bis zum 2. Mai 7 Gelege (5, 6 und 7 Eier) gesammelt; sämmtliche Eier sind in Form und Grösse äusserst gleich. Dryocopus martius (L.). Gewöhnlich in Finlands reichen und meistens unbenützten Wäldern. Die Eier werden merklich später als in Deutschland gefunden, fallen auf durch ihre Grösse; Gelege mit 5 und 6 Eiern. Ampelis garrula (L.). In Muonio, Lappland, ist der Sitz eines Sammlers, der alljährlich in der letzten Hälfte des Juni 2, 3 oder 4 Gelege der Seidenschwänze aufspürt. Jedes Gelege ist verschieden gefärbt, trotz aller Abweichungen äusserst treffend zu bezeichnen. Pinicola enucleator (L.), Turdus üiacus L., Anthus cervinus (Pall.), Motacilla viridis (Gray) und Cyanecula suecica (L.) sind häufige Bewohner Finlands. Die Eier dieser fünf Arten haben eine Verän- derlichkeit in der Färbung, die eine unglaubliche zu nennen ist. Gewisse Grenzen charakterisirt die zwei ersten Arten vor anderen wohl, sie unterscheiden zu können ; eine sichere Unterscheidung der di\ ' letzten Arten, z. B. Anthuscervinus und A. pratensis, ALot cilla 22 Zeitschrift für O o 1 o £ i e. viridis mit M. campestris (Pall.) oder M. flavus (L.), Cyanecula suecica mit C. leucocyana (Chr. L. Brehm) durch die Färbung allein zu treffen, ohne Berücksichtigung anderer Merkmale, ist n i ch t möglich. Chelidon urbica (L.). Die Hausschwalbe ist sehr häufig und 50 ihrer Nester in einer Reihe nebeneinander an Häusern oder Scheunen, die hier meistens einzeln stehen, geklebt zu finden, durchaus keine Seltenheit. Cuculus canorus. Auffallend dürfte die Mittheilung sein, dass für ganz Europa Finland diejenige Quelle ist, wo die grössten und schön dunkel- blauen Kuckuckseier gefunden werden. Das Blau der Eier ist satter und dunkler als das der Eier der Pflege- eltern (Accentor modularis und Ruticilla phoenicura), ohne jeglichen grünlichen Ton, eher matt als glänzend, nicht jenes verwässerte Blau deutscher Kuckuckseier. Die Fundzeit ist vom 10. Mai an (russ. Zeit). Lyrurus tetrix (L.), Tetrao urogallus (L.) und Bonasa bonasia (L.) hat kein europäisches Land so häufig wie Finland. Die erste Art ist es, deren Eier sehr mannichfältig variiren, während bei der letzten eine Abweichung im Grundtone der Färbung sehr selten ist. Charadrius morinellus. Der- selbe Sammler, der die Seidenschwanznester zu finden ver- steht, hat auf den kahlen, mit Geröll bedeckten Berglehnen bei Peltuowona und Enontekis um den 16. Juni 3 Gelege, je 3 Eier, gefunden. Die echt eiförmige^ glattschaligen, glanzlosen Eier sind innerhalb des Geleges diesmal nicht gleich in der Färbung des Grundtones, viel- mehr in der Kraft des Tones stufenweise geschwächt' Das so selten aufzufindende Ei, das in der Regel durch eine bestimmte Zeichnung leicht erkennbar ist, müsste höher bewerthet sein. Limicola pygmaea (Koch.). Das Nest in Napfform wurde in der Tundra Kyro, Lapp- land, um den 12. Juni wiederholt gefunden. Trotz un- glaublicher Variationen der Eier, die auf olivgelbem bis zum dunkelgelben oder dunkelbraunen Grunde ganz voll mit dunklen Flecken bedeckt sind, besitzen sie eine be- stimmte Eigenthümlichkeit, dass Verwechslungen nicht stattfinden können. Limosa lapponica (L.). Wenn wir noch immer auf die Berichte des grossen russischen Fcrschungsreisenden von Middendorf angewiesen sind, der die 4 Eier der rothen Pfuhlschnepfe Ende Juni am Taymirflusse, mitten in den Moossteppen der Tundra fand, da dienen uns neuere und ausführlichere Berichte aus Lappland mit desto grösserer Freude. Mit gewissem Interesse folgte ich der Einladung des Herrn Kricheldorff, drei aus Kuortiswuoma, Lappland, erhaltene Ge- lege, 1 mit 4 und 2 mit je 3 Eiern, anzusehen. Midden- dorfs Beschreibung passt auch auf die hier vorliegenden, mit Ausnahme, dass dessen Eier vollkommen in Färbung und Zeichnung denen der aegocephala glichen ; wir sind jedoch der Ansicht. — es lagen 80 Stück zum Vergleich da — sie gleichen hierin mehr denen von Numenius arquatus. Bei näherer Besichtigung dieser äusserst seltenen Eier fanden wir: Die Eier sind etwas kleiner wie die der Uferschnepfe, mehr ei- wie bimförmig, erheblich fein- und dünnschaliger, klein- und flachporiger, auch haben sie einen eigenartigen matten Oelglanz; innen sind sie hellgrün, aegocephala sind tiefdunkelgrün durch- schimmernd. Sterna caspia (Pall.). Die Raubmeer- schwalbe ist ein seltener Bewohner bei Enontekis, wo zwei Gelege, 1 auf weisslichem , 1 auf graugelblichem Grunde, mit je 2 Eiern am 6. Juni gesammelt wurden. Stercorarias longicauda (Vieill.). Einige Gelege wurden am 15. Juni in der Nähe von Torneä gesammelt. Am ähnlichsten dem Ei von St. parasiticus (L.), könnten Verwechslungen Vorkommen; um beide unterscheiden zu können, achte man auf das Kennzeichen : es ist ein wenig kleiner, dabei merklich dickschaliger und grobkörniger wie parasiticus. Larus minutus. Einige Gelege mit 2 und 3 Eiern wurden um den 13. luni auf der Insel Carlos bei Enontekis gesammelt. Die Zwergmöve brütet hier für sich allein, macht auch ein sonderbares Nest, das eher mit einem Taucher-, nicht mit einem Seeschwalben- nest verwechselt werden kann. Zu den Kennzeichen dieses Eies, was so sehr viele Zweifel in der Bestimmung her- vorlockt, da es nicht stets den Character des Möweneies deut- lich zeigt, gehört die schöne grüne Innenfärbung. Mergus albellus. Der Eundort der sehr theuren Eier ist auf der Halbinsel Kola; 5 Gelege mit 6, 7, 8 resp. 10 Eiern wurden am 2. bis 8. Juni gefunden. A. Kr. Notizen aus dem Süden der Mark. Durch die Ueberschwemmung, die nicht wenig sich in unserem Kreise bemerkbar machte, wurden die ersten Bruten von Anas boschas , Phasianus colchicus, Perdix cinerea und Tetrao tetrix meistentheils zerstört. Auch die zweite Brut der betroffenen Paare ist verloren ge- gangen, sei es durch die Gewisser, anderntheils durch die Schnitter. Dasselbe Schicksal traf in den umfang- reichen Sumpfländereien Numenius arquatus, Porzana maruetta und Gallinago media\ ebenso die kleineren Vögel, wie Locustella naevia, Anthus pratensis, Schoenicola schoeniclus u. s. w. Anas boschas sass am 29. Mai noch fest auf 13 Eiern, unter diesen befand sich ein Ei, das ein Schnitter am Tage vorher am stumpfen Pole geöffnet, wieder in das Nest gelegt hatte, da es sich zu stark bebrütet zeigte. (Am 9. Mai v. J. traf ich eine alte Entenmutter an, die 11 Junge, sie mochten drei Wochen alt sein, führte). Tetrao tetrix wurde von mir am 17. und am 19. Juni auf 7 resp. 6 Eiern fest brütend und ein verlassenes Nest mit 7 Eiern wurde von Schnittern aufgefunden, Um das Brutgeschäft kümmern sich die Hähne nicht. Während der Brutzeit sah ich sie in Gesellschaften von 10, einmal 13 Stücken, auf den Wiesen hier und dort, zeigten sich jedoch immer äusserst scheu und flüchtig. Phasianus colchicus. Zwei verlassene Gelege, im Wasser stehend, enthielten am 4. August 11 resp. 13 Eier. Perdix cinerea. Ein Doppelgelege, 32 Eier, durch das eingedrungene Wasser zerstört, fand ein Schnitter am 10. Juni. Gallinago media. Diese Schnepfe ist merklich seltener geworden. Ein in einem Seggenbüschel und vom Wasser bedecktes Nest mit 4 Eiern zertrat am 19. Mai ein Grasmäher. Porzana maruetta wurde häufig gefunden, so am 11., 22. und 26. Mai, 18. Juni, 1. Juli und 4. August, je mit 11 oder 12, sowie ein Doppelgelege mit 13 Eiern, von denen die 7, die sich glichen, sehr, 6 dagegen nur wenig bebrütet waren. Der brütende Vogel liess sich niemals sehen. Schade um die vielen Bruten, denen die Grasmäher das Ende bereiteten. Numenius arquatus. Auf einer unabsehbaren Wiese brüteten' Brachvögel in namhafter Anzahl, deren Gelege durch die plötzliche Zeitschrift für Oologfie. 23 Ueberschwemmung in einer Nacht zerstört wurden. Die Vögel flüchteten auf einen höher gelegenen trockeneren Strich, wo die Gelege durch den Grasschnitter offen ge- legt wurden. Porzana pusilla wurde am 24. Juli ge- funden; das Gelege bestand aus 8 bereits sehr stark be- brüteten Eiern. Crex pratensis fand ein Grasmäher am 6. Juli mit 9 frischen Eiern. Totanus calidris fehlte sonst seit Jahren, hat in diesem Frühling hier wieder gebrütet. Oedicnemus crepitans brütete in einem Falle noch am 23. Juli auf 2, Ardetta minuta am 4. Juli auf 10 Eiern. Grus communis sass in diesem Frühling auf seinen Gelegen sicherer wie je und blieb den spähenden Menschen unnahbar ( im vorigen Jahre erhielt ich Kranicheier am 9. und 15. Mai). Ciconia alba. Je ein Paar hatte das Nest auf einer Scheune binnen 5 oder 6 Tagen erbaut. Dann brüteten sie ununterbrochen 6 Wochen lang sehr fest, waren jedoch plötzlich ver- schwunden. Am 13. Juni liess ich das eine Storchnest untersuchen und ermittelte, dass das Weibchen nur 2 Eier gelegt hat, von welchen das eine aus dem Neste gefallen und dabei zerbrochen wurde. Das Ei im Neste erwies sich als unbefruchtet. Bezüglich dieser Storchpaare wurde mir erzählt, dass ein Jäger einen Storch erschossen hätte. Auf mein Befragen gab mir der Jäger zur Antwort: „Ja, das habe ich gethan, das war aber keiner von denen, die hier ein Nest gebaut und gebrütet haben, sondern einer von den vorjährigen, jungen Störchen, die sich dutzendweise auf den Wiesen umhertreiben und die Hechte fressen; der Storch, den ich geschossen, hatte 10 Stück einen halben Fuss lange Hechte bei sich. Interessant war es mir auf zwei Scheunen bei Golssen noch 2 Storchnester beobachten zu können, ohne dass die Jungen, wie anderwärts in der Nachbarschaft, sich zeigten. Am 6. Juli verliessen beide Paare die Nester ohne anscheinende Ursache. Nach vielen Unterhandlungen mit der Besitzerin der Scheunen, einer sehr abergläubischen Frau, wurde mir am 16. Juni die Erlaubniss gegeben, in die beiden Nester zu steigen und nach deren Inhalt zu sehen. Der Inhalt eines jeden Nestes war je ein kleines, hart- und dickschaliges Storchei, die sich nach- träglich beim Ausblasen als sehr faul und stinkend bewiesen. Eins dieser Nester war auffallend klein und niedrig, nur von Lappen und Lumpen erbaut. Hydrochelidon nigra war in diesem Jahre wieder eingekehrt und hatte die Brut wohl in den meisten Fällen gross ziehen können. Habe am 28. Mai, wo die Gelege ein wenig bebrütet waren, eine Rohrweihe beobachtet, die ein Wasserhuhnnest mit Eiern überfiel, sich dann nach der Colonie der Seeschwalben wandte, wohl abermals Eier auszurauben, bei welcher Gelegenheit sie von den sämmt- lichen Seeschwalben überfallen und dermassen zugesetzt wurde, dass sie weit weg flüchtete, lange noch von den wüthenden Vögeln verfolgt. Locustella naevia u. (?) L. fiuviatilis, Acrocephalus schoenobaenus, Pratincola rubretra gehen alljährlich und regelmässig durch die Schnitter und durch die Heuernte ihrer Bruten verlustig. Zum Unglück für die in den Sümpfen nistenden Vögel, trat in diesem Jahre noch an- haltender Regen ein, der Ueberschwemmungen zur Folge hatte. So kam es, dass im August noch Nester mit Eier gefunden wurden, die jedoch nicht sämmtlich als späte oder frische Bruten bezeichnet werden dürfen. Die meisten dieser Gelege hatten die Vögel verlassen. Sylvia hortensis brütete am 23. Juli noch auf 4 Eiern. Am 26. Juli fand ich soeben ausgekrochene Junge darin; am 1. August war das Nest leer und hing schief herunter. Ich vermuthe, dass eine Natter das Nest ausgeraubt hat, weil, wie ich aus Erfahrung weiss, dass sie, deren es hier sehr viel giebt, die auf der Erde oder nahe der- selben stehenden Nester der Kleinvögel regelrecht aus- piündern. Ein Pärchen S. liortensis hatte vier Gelege, mit 5, 4, 4 und 3 Eiern hintereinander gezeitigt. Das erste Nest stand links, das zweite dann rechts von einem Graben, das dritte wieder links, das vierte rechts, nur wenige Schritte weiter von einander entfernt. Buticilla litis baut sein Nest gern in Holzklaftern, wenn dieselben auch in der Nähe der Häuser stehen. Ein und dasselbe Pär- chen that dieses drei Mal kürz folgend; das Nest enthielt 6, dann 5, zuletzt 4 Eier. Phylloscopus ruf.us hatte am 24. Mai 6, am 8. Juni 5 und am 1. Juli 4 Eier; ein anderes Pärchen am 3. Juni 6, am 16. Juni 5 und am 1. Juli 4 Eier. Am 3. Juni waren die in einem Neste liegenden Eier von Nattern angefressen. Ein Nest, in dem am 10. Juni zwei bis drei Tage alte nackte Junge lagen, die ich in schonendster Weise mit meiner Hand berührt hatte, war am folgenden Tage leer. Lanius collurio war nur spärlich vorhanden. Zum Nestbau benutzt er trockene Reiserhaufen; als seltenen Brüteplatz sah ich am 26. Juli sein Nest mit 4 Eiern in dem Rüstloch einer Scheune. Troglodytes parvulus hatte sich in den letzten Julitagen ein allerliebstes, fast freihängendes Nest an einem blanken Strohwisch gebaut, den ein Forstbeamter in das Luftloch am Kuhstalle hineingestopft hatte. Um Kuckucke anzu- locken, hatte ich in 20 leere Grasmückennester je ein Ei eines Kleinvogels gethan ; es war aber keinem Kuckuck in den Sinn gekommen, auch nur eins seiner Eier in ein derartig vorbereitetes Pflegenest abzulegen, dagegen sah ich wiederholt dicke Nattern bei den Nestern und fand zu- letzt leere Eischalen in denselben. Kuckuckseier mit Nestgelegen von Buticilla titis fand ich in Holzklaftern nahe an Gebäuden am 31. Mai und 23. Juni. Ebenso beobachtete ich , dass Kuckucke am Abend durch die Dorfstrasse flogen, in die Bodenluken der Häuser herein und zum anderen Giebelloche wieder heraus kamen. Falco subbuteo wurde am 3. August in meiner Gegenwart beim Abfluge vom Horste geschossen. Schliesslich ge- statte mir noch die Mittheilung, dass ich Eier von Locustella fiuviatilis (?) im Jahre 1845 — damals war ich 12 Jahre alt — in den Sümpfen bei Schön ew aide, Reg. - Bez. Merseburg, gefunden habe', aber nicht kannte. R. Sprichwörter über das Ei. (Fortsetzung) 133 En Ei is en Ei, wenn ’t feilt, so is ’t twei (Holstein). 134 En ful Ei verdarrt dat ganze Nest. 135 En ful Ei verdärrt dän ganzen Brei (-Kuchen) (Mecklenburg). 136 En halb Ei is beter, as en leddiger Dopp (-Schale) 137 En half gebröet Ei stinkt mer dan en roh. 138 Ei is ken Ei (Hamburg). 139 Ei is ’n Ei, sä de Pape (Pastor), dö grep ha na 't Goseei (Ostfriesland). 24 Zeitschrift für Oologie. 140 Ei is ’n Ei! sä de Pape und grep na ’t grötste (Oldenburg). 141 Eier in de Pann, wo lecker is unse Madam. 142 Eier in de Pann, so kommt de ken Küken von (Holstein). 143 En Ei verdirret den ganzen Pannkauken, en Bauk- stawen de ganze Erfschaft (Waldeck). 144 En Ei mäket ’n grot Geschrei um en klain Berai(Westf.). 145 Frische Eggere, gudde Eggere (Waldeck). 146 Lever ’n half Ei as ’n leege Dopp (Ostfriesland). 147 Fule Eier stinken, reine Eier blinken (Ostfriesland). 148 Man möet um en Ei kin Pannkoken verdarwen (Oldenburg). 149 Wer Eier hebben will, möt sik kakern gefallen laten (Mecklenburg). 150 Dat Ei will klöker wesen, as dat Hohn. 151 Dat es en dick Ei, awwer et bärstet noch as ne Karthaune (grosse Freundschaft ohne Dauer) (Westf.). 152 Dat is en Ei un de en Dop. 153 Dat is net as ’n Ei in ’n Hoppensack (Westfalen). 154 Dat sunt all ole Eier (Holstein). 155 Dat sünt Eier, de dar ut gä ’t. 156 Den bringt twölf Eier darrtein Küken (Oldenburg). 157 En Ei upr Messböhre drägen. 158 Eier und Fett hebben (Hamburg). 159 En Ei op de Schufkar und da Siewene an getuogen (Windbeutelei) (Westfalen). 160 He kann dar nich en Ei to schellen (mengt sich in alles) (Holstein). 161 He mäkt von Eier. 162 He willt all vor ’n Ei un ’n Appel hebben (umsonst) (Ostfriesland). 163 Kannst 6k all Eier käken (kochen)? 164 He sitt in Eiern un Fett (Wohlstand). 165 He wet sine Eier got to schellen (Oldenburg). 166 Hei wärt et Ei und lätt et Kuiken fleigen (Westfalen). 167 Se sünt en Ei un en Dopp. 168 Sinn’ Eier in de Nettein leggen (Rheinprovinz). 169 Um en Ei un Botterbrot (Holstein). 170 Vorn Ei um en Botterbrot köpen. 171 Vun gele Eier drömen (sich irren) (Holstein). 172 Se sind en Eierköken (sehr vertraut) (Holstein). 173 Dat is ,’n Eiersmak (dummes Geschwätz) (Holstein) 174 Nu schallt Eiereten angän (Hamburg). 175 San Eierdöhl, san dögt nich völ. 176 Seine Eier sind immer jar (Mark). 177 Die Beede sind een Kiken un een Ei (Mark). Fliegenfänger und Gartenrothschwanz. Bei einem meiner Morgenspaziergänge fand ich in ungefährer Höhe von 5 m auf dem Auswuchs einer be- sonders starken amerikanischen Rüster einen grauen Fliegenfänger ( Muscicapa grisola) seine Jungen fütternd. Bei meiner Annäherung flog aus einer Spalte des Baumes, vielleicht 40 cm unterhalb des Fliegenfängernestes, ein Vogel, den ich in der Geschwindigkeit, in welcher er zwischen den nahen Bäumen verschwand , nicht genau erkennen konnte. Ich blieb, ohne besondere Deckung beobachtend stehen. Es dauerte auch nicht lange bis der Fliegenfänger wiederkam und fütterte. Wer be- schreibt mein Erstaunen, als noch ein Gartenrothschwanz. männchen (R. phoenicura ) ankam und den Jungen im Fliegenfängerneste Futter brachte. Diesem originellen Schauspiele, wie abwechselnd Fliegenfänger und Roth- schwanz (hier stets das Männchen) dem Neste zuflogen und fütterten, habe ich beinahe eine Stunde lang zu- gesehen. Mir fiel auf, dass der Rothschwanz sich viel freier benahm. Ich vermuthete einen jungen Kuckuck im Neste , diese Annahme stellte sich späterhin als irrig heraus. Am nächsten Morgen war ich abermals zur Stelle, da ich Aufklärung über diese Beobachtung haben wollte. Dieses Mal konnte ich genau sehen , dass der Spalte unter dem Fliegenfängerneste ein Gartenrothschwanz- weibchen entflog. Dasselbe Manöver, ein abwechselndes Füttern vom Fliegenfänger und Gartenrothschwanzm änn- chen beginnt! Noch freier und dreister benahm sich jetzt der Rothschwanz. Wenn er sein Futter, meist kleine grüne Raupen, gebracht hatte, arbeitete er im Neste herum und trug auch den Koth der Jungen fort. Nach einigen Tagen waren die jungen Fliegenfänger aus- geflogen und vom Rothschwanz sah ich selten etwas, bis auch er dann seine Nachkommenschaft fütterte. Was mochte die Ursache sein, dass das Rothschwänzchen fremde Junge fütterte? Sollte es nur durch die Anwesen- heit eines Menschen dazu veranlasst worden sein, um die Aufmerksamkeit von der eigenen Niststätte abzulenken? Ich für meinen Theil möchte es fast bejahen. Otto Schwannecke. Die Abonnenten dieser Zeitschrift, welche den Beitrag für das laufende Jahr noch nicht entrichtet haben, machen wir höf liehst darauf aufmerksam, dass derselbe fällig ist. Wir bitten deshalb ebenso dringend als ergehen-t den Jahresbeitrag umgehend einzusenden, resp. es nicht übel zu vermerken, wenn die aus- stehenden Reste demnächst durch Postnachnahme eingezogen werden. Die Red., Japanische Vogeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston. Jokohama, Japan, Ä. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 2, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität : Geweihe aller Art. Louis Wahns Naelif.. A. M anecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Zerlegbare Vogelkäfige. V. Eric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Invalidenstr. 105. Alexander Simonson, Arensburg, Kleine Haferistr. 7, Insel Oesel, Livland. Naturfoistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Ä. Kricheldorff, N aturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Paul W. H. Spatz, MnrMstor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Zoologische Gross- Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Paul Kob. Sehünemann, Stadt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central - Markthalle. 1 H. Dalmer, Berlin S.W.» Koehstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Naturliistor. Institut Anton Äbraliam u. Clemens Hartwich, Präparations-Aielier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern, einzeln und in Gelegen. Der heutigen Nummer liegt eine Beilage hei von O. Schiele, Haupt- vertriebstelle des Meyerschen Kon- versations - Lexikons, Charlottenburg, Krummestr. 54.. kV in uiri V-rla* vi,n H. HOCKE, Eeriin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13; Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43. Neue König Strasse 51 n, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Notizen aus einer grossen Berliner Sammlung. Phylloscopus sibilator ( Bchstn.). — Kleinere Mittheilungen. — Literarisches. Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 7. Berlin, den 15. October 1897. 7. Jahrgang. Notizen aus einer grossen Berliner Sammlung. Eine auffallend grosse Serie Eier der Orpheusgras- mücke Sylvia orpheus Temm. aus Spanien zeigen ganz andere Merkmale wie Eier aus Griechenland. Die spanischen Eier sind durchweg kleiner, in der Regel kräftig und fast schwarz getüpfelt, mit Brandflecken und nicht selten mit schwarzen Haarzügen auf hellem Grunde versehen, so dass sie hellen Eiern der Garten- und Mönchsgras- mücken ähneln. Die griechischen Eier sind grösser, auf graugrünlichem Grunde schwach und matt gefleckt und nicht mit schwärzlichen Fleckungen bedeckt. Die je nach ihrer Herkunft deutlich unterschiedlich gekennzeichneten Eier gehören wo möglich zwei verschiedenen Arten an, deren richtige Bestimmung den Ornithologen vom Fach zu empfehlen sein dürfte. Nachtigall - Heuschreckensänger Locustella luscinioiäes (Savi.) ist einmal (Gelege zu 4 Eiern) vertreten, das am 18. 6. einem südungarischen Sumpfe entnommen wurde. Genau in dem Typus der Eier der anderen Heuschreckensänger gehalten, giebt die Grösse ein unterscheidendes Merkmal ab. Um die Zeichnung der sehr seltenen Eier besser anzugeben , diene noch Folgendes: Die sehr veränderlichen Eier — denen der Heidelerche in Grösse und Färbung oft sehr annähernd — sind auf gelblichweissem Grunde mit zahlreichen feinen blaugrauen Pünktchen und grösseren gelb- oder schwarz- braunen Tüpfeln, die entweder gleichmässig sich über die ganze Schale verstreut finden oder am stumpfen Ende sich mehr anhäufen, wie besät. Der Trompetergimpel Erythrospiza githaginea (Licht.) ist in mehreren Gelegen mit 4 und 5 Eiern ver- treten, die am 14. 3. auf Fuerta Ventura gesammelt wurden. So sparsam das Ei auch gezeichnet ist, es ist gut zu erkennen; Variationen liegen nicht vor. Die Eier zeigen im hohen Grad den typischen Gimpel- character. Grauer Wüstengimpel Erythrospiza obsoleta (Licht.), Nest und Gelege (5 Eier). Das leicht zu ent- deckende Nest steht gewöhnlich manneshoch im Gebüsch, hat einen inneren Durchmesser von ca. 6 und einen äusseren von 7 cm, ist kreisrund und tiefnapfig, sehr sauber, zierlich und sorgfältig aus dem zartesten, weisslich aussehenden Dornenreisig geflochten, gut mit Schaf- und Kameelwolle ausgekleidet und zu innerst mit einer Schicht Wolle gepolstert, welche hier auf der transkaspischen Bahn vielfach verfrachtet und mit Kameelen aus dem Hinterlande herbei geschleppt wird. Wie die Eier der vorigen Art im typischen Gimpelcharacter. Sie sind ver- hältnissmässig spitz, blass blaugrün und scharf mit am stumpfen Ende kranzartig zusammentretenden rost- braunen Punkten, Stricheln und Schnörkeln gezeichnet. Die Schale ist glatt, dünn und ziemlich glänzend (Flöricke’s Mittheilung). Eier der Felsenschwalbe Clivicola rupestris (Scop.) waren in vier vollen Gelegen vorhanden. Die Nester dieser Schwalben, die genau dieselbe Färbung zu enthalten pflegen, wie die Felsen, an denen sie kleben, ähneln denen unserer Rauchschwalben, sind oben offen und stehen zwischen Felsspalten oder kleinen Wölbungen, doch stets unter überhängendem Gestein. Die Eier, welche im Verhältniss zum Vogel auffallend gross sind, gleichen in Form und Grösse denen der Rauchsch walbe; H. rustica L., haben aber eine schwache aschgraue und aschbräunliche, mehr fein und zart gehaltene Fleckung in einer bestimmten Prägung. Ein geprüftes Auge wird beide Arten unterscheiden können. Eier vom Südlichen Raub Würger Lanius meridionalis Temm. zeigten auffallende Abweichungen und ganz besondere Typen, z. B. der der Lerchen, Elster, Baumsperlinge u. s. w. Grösser und bauchiger gestaltet wie excubitor, bringen sie regelmässig Fleckung und Färbung in doppelter Kraft, so dass sie, bei Beachtung dieser Merkmale beiderseits zu unterscheiden sind. Im Gewicht sind beide Eier gleich. Der Wüstenraub Würger Lanius dealbatus Defil aus Tunis, war in 2, Finsch’s Raub Würger Lanius fallax Finsch aus Teneriffa in 1 Gelege vertreten. Beide Arten haben eine sehr feine und dünne Schale als Merk- mal. Erstere Art ist fast so gross und ähnlich wie excubitor gezeichnet und in 2 ganz bestimmten Typen — einem hellen graugrünlichen, graugelblichen und einem dunklen graubräunlichen vorhanden, dass man 2 ver- 26 O o 1 o g i e. Zeitschrift für schiedene Arten vermuthen möchte. Die zweite Art, fast ebenso gross wie excubitor, mit einer sehr schwachen, wenig angedeuteten, sonst sehr ähnlichen, mehr in gelb- bräunlicher wie in braungrünlicher Zeichnung. Masken würger Lanius nubicus Licht. In mehreren Gelegen vorhanden, die um den 10. 6. um Smyrna durch Krüper gesammelt worden sind. Die Eier, eher kleiner wie collurio , auf dem lebhaft gelbbräunlichen Grunde mit einem hellen und einem dunkelgrauen, sowie dem gelb- und dunkelbraunen Fleckenkranz, sind wohl schwerlich mit anderen Arten zu verwechseln. Nordamerikanischer Raubwürger Lanius borealis Vieill. In der Grösse und Zeichnung täuschend ähnlich wie dealbatus , durch die starke Schale von den bisher genannten Würgereiern gut zu unterscheiden. R o thb ür z eli ch e r Würger Lanius erythronotus (Vig.). Ein Ei so gross wie minor ; in der Zeichnung, die sparsam aber deutlich vorhanden ist, wie collurio. Die äusserst feine Schale mit dem hellen gelblichen Grunde zeigt innere grauvioiette, dann graubraune, oben asch- braune Tüpfel und Punkte, die in fast gar keinem Zusammenhänge stehen. Von den hier genannten Würger- eiern das leichteste im Gewicht. Phylloscopus fitis (Bchst.)? Verschiedene Gelege von 5 — 7 zarten Eierchen, welche am stumpfen Ende stark abgerundet, am anderen merklich zugespitzt sind und sich durch diese Form von denen des Waldlaubsängers unterscheiden. Sie haben eine zarte Schale, glänzen etwas und sind auf gelblich weissem Grunde mit heller Rostfarbe bespritzt und bepunktet, am stumpfen Ende dichter, sonst aber ziemlich gleichförmig über die ganze Fläche verbreitet. Die glänzende, fast reine hellrothe Farbe der Flecken möchte mich zu der Annahme verleiten, es hier mit den Eiern von Acanthopneuste borealis Blas. = evers- manni Midd. und nicht wie sie bezeichnet sind, zu thun zu haben, umsomehr da die Gelege aus dem höheren Norden Finlands stammen. Es wäre recht erfreulich, wenn Or- nithologen in dieser Frage ihr Urtheil abgeben möchten. Ein Gelege von der Haubenmeise Lophophanes cristatus (L.) aus der Mark, ist deshalb erwähnenswerth, weil die stark grob gefleckten Eier ausnahmsweise die Grösse der Kohlenmeiseneier erreicht haben. Das ge- nannte Gelege wurde einem offenen, mit den gewöhnlichen Stoffen errichteten Nest entnommen, das in einem dichten Wachholderstrauch stand. 6 Gelege vom Nuss h eher Nucifraga caryocatactes (L.), 2 aus der Schweiz, 4 aus Bosnien, die letzten erheblich später gesammelt, weisen untereinander ganz geringe Verschiedenheiten auf. Ein bosnisches Ei zeigt jedoch eine bedenkliche Aehnlichkeit mit einem Dohlen- ei, ganz dazu geeignet, einen guten Kenner irre zu führen. Drei Nester von N. caryocatactes ( pachyrhynchus R. Blas.) wurden am 2. und am 4. 4. bei Pale (Bezirk Sarajewo) am Fusse des Jahorinagebirges mit 3, 3 und 4 frischen Eiern ausgehoben. Die Nester wurden von einheimischen Trägern in die abgeschnittenen Wipfel junger Fichten hineingesetzt, damit der Bau zusammen und erhalten bleibt. Pallas’ Fausthuhn Syrrhaptes paradoxus (Pall.), 1 Ei aus dem Altaigebiet. Grösse des Eies 4 : 2,6 cm, Gew. 1,400 gr. Westliches Flughuhn Pteroclurus alchata pyrenaicus Briss. 1 Gelege (3) aus Südspanien. Gr. 4,3 : 2,8 cm, Gew. 1,600 gr. Oestliches Flughuhn Pteroclurus alchata (L.) 1 Gelege (3) aus Lenkoran vom 15. 5. Gr. 4,5 : 3 cm, Gew. 1,800 gr. Sandflughuhn Pterocles arenarius (Pall.). 1 Gel. (3) aus dem Altaigebiet vom 15. 5. Gr. 4,6 : 3,3 cm, Gew. 2,075 gr. Die Eier der Pelekane, Pelecanus onocrotalus L. und P. crispus Bruch, erste Art aus der Dobrudscha. um den 10. April in Gelegen zu 2 und (einmal) mit 3 Eiern, die zweite Art um den 28. 2. am Kaspischen Meere gesammelt, besitzen nicht immer einen bestimmten Ausdruck des Erkennens. In der Regel ist crispus etwas grösser und höher, fast gleichhälftig geformt, ono- crotalus dagegen schlank, gestreckt und vorn zugespitzt. Die ungemein dicke Schale, hin und wieder mit einem kalkartigen Ueberzug belegt, gleichwie in welcher An- ordnung, bietet kein Merkmal der Unterscheidung beider Arten. Von der Rostrothen Uferschnepfe Limosa lapponica L. ist ein Gelege (3 Eier) vorhanden, das von einem Sammler aus Lappland angekauft worden ist und genau mit denen übereinstimmt, wie sie kürzlich hier zur Beschreibung dienten. Grösse eines Eies ist 56 mm, die Breite 38 mm ; das Gewicht nur 3, von melanura da- gegen 5 gr. Taubensturmvogel Bukveria columbina Webb. u. Berth. Es sind 2 Eier vorhanden, schön einförmig gestaltet, von milchig kalkweisser Farbe und auf der Oberfläche mit ganz feinen Grübchen versehen ; jedes Ei mit einem angenehmen Gerüche. Grösse: 4,2 : 3,2 cm, Gewicht weniger wie lx/2 gr. Fundort ist die kleine Insel Allegranza (Azoren). H. H. Phylloscopus sibilator (Bchstn.). Der Waldlaubsänger oder der grüne Laubvogel er- scheint bei uns Ende April und beginnt in den ersten Maitagen mit dem Bau des Nestes. Nach 3 bis 5 Tagen ist dasselbe aus trockenen Grashalmen und Blättern back- ofenförmig zusammengearbeitet und immer mit feinen Grasfäden, oft auch mehr oder weniger mit Pferdehaaren ausgelegt, niemals aber sind Federn, wie im alten , Naumann4 irrthümlicher Weise berichtet wird, verwendet und daher von den Nestern des Fitis- oder denen des Weiden- laubsängers leicht zu unterscheiden. Das Schlupfloch des 10 — 15 cm (im Durchschnitt) grossen Nestes, das stets auf dem Erdboden steht, ist etwa 6 cm breit und 3 cm hoch. Gern legt der Vogel sein Nest an den Rändern alter verfallener Gruben, den Böschungen trockener Gräben oder in der Nähe eines Strauches an und gewöhnlich so, dass er dasselbe von den Baum- kronen aus, wo er sich meistens aufhält, von Zweig zu Zweig hüpfend, erreichen kann. Mit Heidelbeerkraut oder Gras u. s. w. bewachsene Stellen des Waldbodens werden bevorzugt. Das Nest wäre schwer zu finden, würde nicht der Vogel selbst zum Verräther. Sobald man sich demselben nähert, vernimmt man den bekannten Warnungsruf. Will man das Nest auffinden, so muss man die Stelle Zeitschrift für O o 1 o g i e. 27 genau absuchen oder sich entfernen und den Vogel von der Ferne beobachten. Sobald er sich beruhigt hat, fliegt er in das Nest. Hat man sich diesen Punkt bestimmt gemerkt, so wird man es bald finden. In diesem Fall sind meistens Junge darin. Wenn das Weibchen brütet, lässt das Männchen wohl den Warnungsruf hören, doch nur in seltenen Fällen fliegt es zum Neste herab. Ist dem Sucher darum zu thun, das Nest mit den Eiern zu erlangen, so muss er den Vogel während des Nestbaues beobachten, was am besten in den frühen Morgenstunden geschehen kann. Es wird, . nachdem an einer passenden Stelle eine leichte Vertiefung hergestellt ist, zunächst an dem Dache gearbeitet und wenn das- selbe ziemlich fertig geworden, mit dem eigentlichen Nest begonnen. Alle Nester, welche ich bisher fand, waren unter Buchen oder in deren nächster Nähe angelegt. Das Gelege der ersten Brut besteht aus 7 und ist Mitte Mai, das der zweiten aus 5 Eiern, gewöhnlich Ende Juni vollzählig. Die Eier sind auf weissem Grunde mit zahlreichen grauen, hell- und dunkelbraunen feineren und gröberen Punkten übersäet und denen der Rauch- schwalbe oft sehr ähnlich, nur kleiner. Am dicken Ende sind die Punkte gewöhnlich mehr angehäuft, einen Kranz bildend. Sowohl in der Grösse als auch in Gestalt sind die Eier sehr verschieden, die gewöhnliche Form ist die rundliche, seltener die ovale oder bimförmige. Innerhalb eines Geleges kommen verschiedentlich ge- zeichnete Eier vor, während Form und Gestalt selten Abweichungen zeigen. Die Eier der zweiten Brut, welche ich fand, waren wiederholt mit röthlichen Punkten be- streut, schöner und kräftiger als die der ersten Brut gezeichnet. Der brütende Vogel sitzt ausserordentlich fest und verlässt das Nest erst, wenn man dicht davor steht. Aufgescheucht, flattert er erst eine Strecke auf der Erde entlang, ehe er hochfliegt. In diesem Jahre sah ich 14 Nester des Waldlaub- sängers und zwar: Am 2. 5. ein soeben begonnenes Nest; am 9. 5. lagen 5> am 12. 5. 7 Eier darin. „ 2. 5. ein zweites angefangenes Nest. „ 9. 5. ein fertiges Nest, das später durch einen Iltis oder einen Wiesel zerstört wurde. Unter den Niststoffen lagen 5 unbeschädigte Eier. „ 16. 5. Nest mit 6 frischen Eiern, ein Ei lag ausser- halb des Nestes. „ 23. 5. Nest mit 7 frischen Eiern. „ 23. 5 ein zerstörtes Nest. Unter den herausgeworfenen Niststoffen lagen 2 unbeschädigte Eier. „ 27. 5. Nest mit 7 soeben flüggen Jungen. „ 27. 5. Nest mit 7 kleinen Jungen. „ 27. 5. Nest mit 3 Eiern, das am 30. 5. leer ist. Am 1. 6.. 1 Ei nachgelegt. „ 20. 6. ein eben begonnenes Nest. Enthält am 23. 6. 1 Ei, am 28. 6. 5 Eier. „ 20. 6 ein fertiges Nest. 23. 6. ein fast fertiges Nest, das am 5. 7. 5 Eier enthält. „ 4. 7. Nest mit 5 stark bebrüteten Eiern. „ 4. 7. Nest mit fast flüggen Jungen. Die Maasse der Eier aus 6 verschiedenen Nestern sind: 12 : 14, 12 : 15, 12 : 16 (bimförmig), 13 : 15, 13 : 16, 13:17 mm. Eugen Reimann. Kleinere Miftheilungen. Anlässlich seiner diesjährigen Bereisung Griechenlands und der Aushebung eines Horstes des Aquila bonelli auf der Insel Petalä am 24. Februar d. J. berichtet Herr Othmar Reiser, nachdem die Erlegung des Brutvogels nach vorherigem Abstreichen und dreistündigem Harren gelang, Folgendes: Die beiden im Horst befindlichen Eier waren beinahe frisch und lagen auf einer Unterlage von immergrünen Zweigen, wie Lorbeer, Oelbaum, Stein- linde und MeerträubeJ. — Die Verbreitung des Habichts- adlers ist sehr beschränkt, indem er nur in wenigen Theilen der Balkanhalbinsel, etwa von Valona in Albanien südwärts, stets sich an die felsigen Küstenstriche haltend, dann in Nordafrika und Südspanien gefunden wurde. Ein- gehende Nachrichten über seine Lebensweise und sein Brut- geschäft verdanken wir dem lange Jahre auf Gibraltar statio- nirten englischen Oberst Irby. Von dieser seiner eigentlichen Heimath an den Gestaden des Mittelmeeres gelangt nur selten ein Habichtsadler in nördlicher gelegene Gegenden. Wohl ein dutzendmal wurde er angeblich in Ungarn, Steier- mark u. s. w. erlegt, doch stets beruhten diese Angaben auf Verwechselungen mit anderen Adlern. Nur in Böhmen ist er thatsächlich zwei mal geschossen worden. Beide Exemplare befinden sich im fürstl. Fürstenbergschem Museum in Nischburg. Der Habichtsadler unterscheidet sich in vielen seinen Lebensgewohnheiten sehr von anderen Gattungsverwandten, vor allem durch seine unbändige Wildheit. Gefangene greifen ungereizt, blitzschnell und mit grosser Kraft durch das Gitter, um den Beobachter zu verletzen. Die Bewohner der Insel Petalä, besonders die dortigen Hirten, sammt ihrem Oberhaupte, empfanden über die Erlegung des Adlerweibchens, das ihren jungen Lämmern empfindlichen Schaden zufügte, eine riesige Freude nnd luden die Forscher zu einer grossen Schakal- treibjagd ein, welche auch erfolgreich war, und der ein von den Hirten aus Dankbarkeit veranstaltetes Fest mit Lammbraten folgte. A. Gr. In einem Briefe theilt Herr H. Ickert mit, dass ein von ihm früh im Mai herbeigeholtes Krähennest auf die Spitze einer hohen Kiefer gesetzt wurde zu dem Zwecke, den Baumfalken, der auf einem zusagenden Terrain all- täglich jagte und weit und breit keinen passenden Nist- platz vorfand, zum Brüten zu veranlassen. Am 24. Mai konnte I. das Falkenpärchen in der Nähe des aufgesetzten Krähennestes bei der Begattung beobachten, zwei Wochen später dem Horste drei Eier entnehmen. Zur Gelegezahl des Pirols (Oriolus galbula) bemerke, dass ich ein Nest mit 2 bebrüteten Eiern am 8. Juni fand, kurz darauf ein anderes mit 4 Jungen. Von Saxicola oenantlie bekam ich von einem hiesigen Bahn- meister ein herrliches, mit rothen Punkten versehenes Gelege von 5 Eiern, welches unter einer Brücke, die ge- ändert wurde, genommen war. Cuculus canorus fand ich in S. atricapilla (rothe Eier) , das Kuckucksei auch roth. Daulias lascinia (L.). Ein Gelege fand ich mit gefleckten Eiern, von denen einige einen Kranz am stumpfen, andere am spitzen Pole haben. Von Locustella 28 Zeitschrift für O o 1 o g i t . naevia besitze ich ein Gelege von 6 Eiern, das ich 1883 im Bieder itzer Busch bei Magdeburg fand. Otto Schwannecke. Beiträge zu „Fremde Eier im Nest“. In diesem Mai bereitete mir die Besichtigung einer Baum- höhlung, der eine Kohlmeise entflog, ein besonderes Interesse. Drei aufeinander geschichtete Nester, unten ein Nest der Tannen-, inmitten eins der Hauben-, oben der Kohlmeise, enthielten zusammen 10 Eier. An dem- selben Tage sah ich in einer Baumspalte ein Nest mit 2 Eiern von der Tannenmeise, das auf einem Nest vom Waldrothschwanz, 1 Ei enthaltend, errichtet worden war. Fr. Kr. Die Eiersammlung des verstorbenen Amtsrichters Rabe in Braunschweig ist zum Verkauf gestellt worden. Ein gut geführtes Buch enthält in höchst sorgfältiger Weise eine genaue Uebersicht des Standes der Sammlung. Jede Erwerbung, sei es ein einzelnes Ei oder ein Gelege, ist mit einer laufenden Nummer bezeichnet, und nach dem Datum folgend registrirt, so dass mit leichter Mühe festgestellt werden kann, wie und wann resp. von wem sie ist geschehen. Literarisches. Das Buch der Vogeleier, halbmonatliche Bei- lage der Berliner Thierbörse, ist bis zum 6. Bogen bisher erschienen. Kapitel I — III bespricht den Werth der Eier- sammlungen, den der Oologie im Dienste der Ornithologie, Kap. IV das Vogelei, dessen Grösse und Gestalt, Schale und Färbung, Zahl der Eier und Brutdauer, V die Vogel- nester, VI die Eier der bemerkenswerthesten mitteleuro- päischen Vögel, sowie einiger exotischen Arten. Mit Sorgfalt und Ausführlichkeit sind die fünf ersten Kapitel behandelt, wobei sich der Autor auf die Angaben Altum’s, Kutter ’s, Wicke ’s und anderer Herren stützt, sie sind es auch, die von besonderem Interesse den gereifteren Oologen erscheinen werden. Bemerkens- werth ist das Urtheil über die Färbung der Eier, wie sich die Farbe im Grossen und Ganzen nach dem Stand- ort, der Beschaffenheit des Nestes, sowie dem Charakter der betreffenden Spezies richtet. Im Kapitel VI bespricht der Verfasser cfie Vogel- eier, wie er selbst sagt, kurz und bündig. Die Beschreibung des Kuckuckseies (S. 51) bezieht sich auf Altum (Natur und Offenbarung, 6 Bd. 1860), auf Gloger und Baldamus; neuere Forschungen von Rev, Krüger -Veithusen, Capek u. s. w. scheint er nicht zu kennen. Zum neuen lNaumann’schen Werke: Naturge- schichte der Vögel Deutschlands ist jetzt die 2. und 3. Eiertafel erschienen, welche in vorzüglichen Darstellungen folgende Abbildungen der Eier bringen: Tafel II. Tamarisken-, Binsen-, Heuschrecken-, Sumpf-, Drossel-, Teich-, Schilf- und Nachtigallrohrsänger, Garten-, Weiden-, Wald- und Fitislaubsänger. Tafel III. Sperber-, Mönchs-, Sänger-, Zaun-, Garten- und Dorngrasmücke, Heckensänger, Zaunkönig, Feuer- köpfiges und Gelbköpfiges Goldhähnchen, Hauben-, Bart- un d Sumpfmeise, Cetti’s Rohrsänger. Schleswig - Holstein. Eine grössere Eiersammlung Preis 140 Mark mit dazu gehörigem hübschen, eichenen Schrank und Bord, circa 280 Gelege, worunter sehr seltene, soll verkauft werden. Gefl. Offerten an H. Hocke, Berlin, Neue Königstrasse 51. fllllP*! Gebe ab seltene Eier. Ceriornis hastingi, blythi, satyrus und temmincki, lophoph. impeyanus, Gailop. ocellata, Euplocomus praelatus, horsfieldi, swinhoensis, Polyplectron chinquis und bicalcarata, Numida mitrata, sowie von Crax-, Crypturus-, Tinamus-, Turnix- und Anser- Arten, Casuarius westermanni und galeatus. Nähere Auskunft ertheilt gegen Rückmarke d. Red. Vogelbilder, Diplome, Adressen, fertigt zu civilen Preisen u. bei guter Ausführung E. Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Monatsschr. (1. Deutsch. Y. z. Schutze d. Vogelwelt. Jahrgänge 1876, 77, 80, 81 kaufe unter günstigen Bedingungen. Off. bef. d. Bed. 1 Zahmen Wanderfalk, selbst aufgezogen, giebt wegen Raum- mangels ab R. Hiirning, Lehrer. Mehlis i. Th. H. Daimer, Berlin S.W. Kochstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern, einzeln und in Gelegen. Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse, Auflage 12000, Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-. Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht, offizielles Organ des Landesver- bandes der Geflügel- lind Vogel- schutzvereine Württembergs, des schwäbisch. Kanarienzücbterbundes, des württembergischen Kanarien- züchter-Verbandes, des Verbandes badischer Geflügelzucbtvereine u. -Züchter, sowie des Landesver- bandes hohenzollernscher Geflügel- zucbtvereine, Vereinsorgan von über 120 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutz- bringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Lieb- haber und Züchter. A. Böttcher, Berlin, Brüderstr. 2, Naturalien aus allen Erdtheilen. Spezialität: Geweihe aller Art. Japanische Vogeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Invalidenstr. 105. Zoologische Gross- Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. ! ! Eingetroffen! ! sind grosse Sendungen Vogel- eier in tadellosen Gelegen, darunter viele Seltenheiten, von Spanien, Lappland und Finland. Liste sende auf Wunsch. A. Kricheldorff, Berlin S. 42. Oranien Str. 135. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Loiiis Wahn’s Nachf., A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. Faul Hob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. A. Kricheldorff, N atur alienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Paul W. H.^patzT Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Y. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Benin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. *-*_« Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Nene König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspdeis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43> Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate : Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Notizen aus einer grossen Berliner Sammlung. (Schluss.) — Warum zinst der Storch? — Kleinere Mittheilungen. — Briefkasten. — Gebühren für 1 Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 8. Berlin, den 15. November 1897. 7. Jahrgang*. Notizen aus einer grossen Berliner Sammlung. ( Schluss.) Der Röthelfalke Cerchneis cenchris Naum. ist mit einer grösseren Gelegezahl vertreten. Die Notizen aus Kleinasien besagen, dass dort der Falke ein ausge- sprochener Brüter in Baumlöchern mit so engem Eingänge ist, dass dieselben künstlich erweitert werden müssen, um der suchenden Hand Einlass zu verschaffen; aus Spanien, dass er dort in steilen Erd- und Felswänden nistet. Prachtrothkehlchen Erithacus superbus Kg. Ein Gelege (5 Eier) aus Teneriffa, gefunden am 16. 4* 1897, ist vorhanden. Das Ei, rubeculus sehr nahestehend und eben so gross, ist auf hellem gelblichen Grunde, der nur einen ganz geringen blaugrünlichen Schein an sich hat, mit bräunlichen, sowie vereinzelt stehenden violetten Flecken, ein jeder Punkt scharf begrenzt, nicht zu sparsam bedeckt. Die Zeichnung weicht merklich von rubecula ab, der Kranz tritt kräftig hervor. Gewicht 13 gr. Zwergfliegenfänger Ery throsterna parva (B chst n . ) . Ein Gelege mit 4 Eiern, die so typisch gezeichnet sind, wie ich sie bisher noch nicht gesehen habe. Die Form dieser auffallend kleinen Eier ist fast walzenförmig, ihre Grundfarbe ein höchst intensives Blaugrün, das mit leb- haft gelbbräunlichen Flecken in der Weise bedeckt ist, dass sie wie überwischt und dann halb ausgewischt er- scheinen. Selbst die wenigen Gelege dieses seltenen Vogels, die in den Sammlungen liegen, werden wohl als „ganz sichere“ nicht bezeichnet werden können und möchten deshalb diejenigen Sammler, in deren Besitz sich Mischtypen befinden, ein kritisches Auge einmal ordentlich anwenden. Das genannte Gelege wurde einer Brutröhre des grossen Buntspechts entnommen. Der Nonnensteinschmätzer Saxicola Ingens Licht. Eigenthümlich ist der Standort des Nestes, der stets ein sehr gewählter zu sein pflegt. Es steht nämlich unter einem überhängenden Felsstein im innersten Winkel und der Eingang zu diesem Versteck ist durch Steinchen so verengt, dass das Nest ganz unsichtbar wird und oft genug der Vogel nur grade durchschlüpfen kann (Flöricke’s Mittheilung). Nach den Beobachtungen, welche König in Algier an dem dortigen Nonnenschmätzer machte, trägt der Vogel selbst mit grosser Mühe diese kleinen Steinchen zusammen, um so sein Nest vor den eierlüsternen Eidechsen zu schützen. Der Wüsten Schlüpfer Drymoeca inquieta Cretzschm. Ein Gelege südlich vom Caspischen Meere am 15. 5. gefunden. Die sehr zartschaligen Eierchen sind auf weissiichem Grunde fein rothbraun gepunktet, am stumpfen Ende am meisten und kranzartig. Die Eier sind ein wenig grösser wie saharae und erinnern an die Verwandschaft mit dem Zaunkönige. Isabellfarbiger Steinschmätzer Saxicola isa- bellina Rüpp. Das Nest mit den biauen Eiern ist einem verlassenen Zieselbau entnommen (Flöricke’s Mittheilung). Wüstenläuferlerche Certh ilauda desertorum - (Stanley) und Gross sch näblige Haubenlerche Oa- lerita macrorhyncha Tristr., je ein Gelege von 5 glänzenden Eiern am 17. 4. 1897 bei Gabes von Spatz gefunden. Sie sind auf weissiichem Grunde nicht spärlich mit deutlich gerandeten Flecken bedeckt; ersteres am ähn- lichsten dem Ei unserer Heidelerche, das andere dem unserer Haubenlerche. Caccabis spatzi Reichnw. Ein kleines Gelege (4 Eier) wurde am 19. 4. 1897 südlich von Gabes durch Spatz gesammelt. Das Ei der ganz neu erkannten Art ist in jeder Beziehung petrosa am ähnlichsten und von diesem nicht zu unterscheiden. Diese Eier sind mit starker Schale ; sicherlich wird sie ebenso verschieden stark sein, wie eine Probe mit petrosa und rubra belehrte. H. H. Warum zinst der Storch? Alljährlich wirft der Storch ein Ei oder ein junges aus dem Neste, was wohl die meisten unserer Land- bewohner beobachtet haben mögen. Man sagt darüber, der Storch giebt dem , der ihm ein gastliches Dach ge- währt, den Zins in dieser Form als Ausdruck seines Dankes. Dieser Glauben ist in Norddeutschland weit und breit bekannt. Ueber die Ursachen dieses eigenartigen Zinses finden wir in Buffon 25. Bd., p. 44 folgende Angaben: „Man sagt wohl, der Storch müsste jährlich ein Ei oder ein Junges 30 Zeitschrift für Oologie. zinsen. Allein beides ist wohl nicht immer der Fall, obgleich bisweilen ein Ei aus dem Neste fällt, auch wohl der schwächste Vogel von den übrigen verdrängt wird oder aus Schwäche aus dem Neste fällt, vielleicht auch von den Alten herausgeworfen wird. Denn man hat mir erzählt, dass gelähmte Jungen von den Alten wohl endlich herausgeworfen oder getödtet werden.“ In neueren Werken, auch im neuen „Friedrich“ finde ich nichts dergleichen erwähnt, in „Brehm“ nur eine Mittheilung, dass der Storch diejenigen Eier ohne Gnade herauswürfe, sobald sie von des Menschen Hand berührt worden wären, eine Angabe, die indess mit vielen neueren Beobachtungen sich im Widerspruche befindet. Im Allgemeinen hört man vom Storch , in dessen Leben der beobachtende Mensch gar manchen Blick machen kann, über Nutzen und Schaden die ver- schiedensten Urtheile, ebenso recht sonderbare Dinge, z. B., er sagt das Wetter voraus durch die Stellung seines Körpers und die Richtung seines Schnabels, den er dorthin wendet, woher der Sturm kommt; dass er sein Nest beschwert durch Erdklumpen, damit es festen Halt gewinnt; dass er der treueste und liebevollste aller Vögel wäre, doch soll von dergleichen Behauptungen, geschweige von den bekannten Ammen- und Kinder- märchen hier nicht die Rede sein. Die moralischen Eigenschaften waren es , die dem Storche Hochachtung und Verehrung zollten, sie waren es auch, dass er in allen Cultur-, noch mehr in den barbarischen Ländern seit undenklichen Zeiten geehrt und geschützt wurde. Auch das deutsche Reich schützt den Storch aus Pietät. Ginge es jedoch nach dem Manne der grünen Farbe, wir hätten wenig Langschnäbler noch. Wir verdanken es zumeist unseren Landbewohnern, der seine Art erhalten hat, weil sie ihm Glück und Friede bringen soll. Ist die Liebe des Storches zu seinen Eiern oder Jungen so bedeutend, wie von allen Seiten berichtet wird, dann müssen Ursachen vorliegen, die das Zinsen erklären können. Halten wir Umschau ab, ob dergleichen Vor- gänge seitens anderer Vögel geschehen, so finden wir ein Aehnliches bei unserm Schwarzen Storch und dem Reiher, meines Wissens bei keinem europäischen Vogel mehr. Vielleicht interessirt es, wenn vorher die Ursachen besprochen werden, weshalb finden wir herausge- worfene Eier unter den Horsten der schwarzen Störche und der Fischreiher, namentlich dort, wo die erstgenannte Art nicht allzu selten beobachtet wird. Unter dem Horstbaum des schwarzen Storches liegen zerbrochene Storcheier, oben im Horste befindet sich auch ein Gelege, das der Storch bebrütet. Hier hat ein Kampf stattgefunden zwischen dem einstigen Besitzer und einem Eindringling, dem es bisher an einem festen Sitze mangelte und der das Vertreiben des einen Paares resp. des einen vom Paare zur Folge hatte. Der Einzug des neuen Paares, das auf ein reines Plätzchen in jeder Beziehung achtet, wurde für die vorhandenen Eier verderbenbringend, sie wurden herausgewr rfen. Der Storch liebt kein fremdes Ei in seinem Neste und sollte er einmal getäuscht worden sein seitens eines wissbegierigen oder schadenfrohen Menschen mit einem Gänseei, wie das schon vor 100 Jahren Buflfon, später Brehm und neuerdings Leverkiihn in „Fremde Eier im Neste“ mittheilten, so wird er böse, merkt er eines Tages den Wechselbalg. Schwerlich dürfte ein Storch, der sich seiner Stärke wohl bewusst ist, ein Ei unterschieben oder rauben lassen, das vermögen nur Menschen mit ganz bestimmten Absichten. Wo es stattfindet, hat es zur Folge, dass der Storch dem Neste misstrauisch wird. Eine totale Aushebung des Nestes lässt den Storch die Gegend meiden; ein untergeschobenes Ei als Ersatz des genommenen „hält“ ihn. Wir erfuhren auch von einem interessanten Funde aus einem schwarzen Storchneste, der den Sammler arg verstimmte, als er einsah, statt der erhofften drei Storch- eier zwei von der Hausgans und eins vom Mäusebussard (ein ungezeichnetes Ei, was er zuerst für ein Sparei hielt) mühevoll heruntergeholt zu haben. (Schluss folgt.) Kleinere Mittheilungen. Von den auf den Cyclaaen nur noch ganz ver- einzelt vorkommenden Falco eleoyiorae wurden seit einer Reihe von Jahren Eier nicht mehr gefunden. Nach 30jähriger Frist ist es in diesem Jahre ermöglicht worden, lebende junge Falco eleonorae nach Athen zu bringen, von denen 5 Stück nach Sarajewo für den zoologischen Garten in Ilidzce gesandt wurden. Es wurde nur ein nicht ausgebrütetes und etwas beschädigtes Ei mit- gebracht. , A. Gr. Das neue Vogelschutzgesetz Spaniens. Der Sammler in Südspanien, der die Leser der Zeitschrift für Oologie wiederholentlich mit interessanten Nachrichten erfreute, hat das neue spanische Vogelschutzgesetz uns zur Ver- öffentlichung übergeben. Wir entnehmen aus dem ge- die nannten Gesetz, das aus 20 Paragraphen besteht, folgenden: Art.'I. Die Gebirgsdrossel und die übrigen Raub- vögel, welche ihnen gleichen oder sie an Grösse über- treffen, dürfen gejagt werden unter genauer Einhaltung der in dem Jagdgesetz vom 10. 1. 1819 enthaltenden Bestimmungen. Hierzu gehören die Tagesraubvögel, wie Milane, Falken, Adler und verwandte Vögel und Elstern, sowie Kuckucke, welche nicht an die Schonzeit gebunden sind, laut Art. 17, und können diese auf alle Art und Weise gejagt werden, nur nicht mit dem Gewehr. Die Nachtraubvögel, die Thurmdrossel und die übrigen Vögel geringerer Grösse zählen zu den Insektenfressern und dürfen nicht jederzeit gejagt werden laut § 3 des vorher- erwähnten Artikels 13. Art. II. An den Thüren der Rathsgebäude muss sich eine Tafel befinden, welche besagt: Die Menschen von guter Gesinnung müssen das Leben der Vögel be- schützen und ihre Verbreitung begünstigen. Indem man sie beschützt, wird der Landmann bemerken, wie Unkraut und schädliche Insekten von seinen Feldern verschwinden. Das Gesetz verbietet die Vogeljagd und droht den Ueber- tretern mit Strafe. An den Thüren der Schulen soll eine Tafel besagen: Kinder, beraubt die Vögel nicht ihrer Freiheit, martert sie nicht und zerstört nicht ihre Nester; Gott belohnt die Kinder, welche die Vögel be- •- U - I ! Zeitschrift für Oologie. 31 schützen und das Gesetz verbietet, dass man. ihnen nach- stellt, ihre Nester zerstört, sie der Jungen beraubt. Art. V. Auf die Anzeigen der beeidigten Wächter werden keine Gegenbeweise zugelassen. Art. VII. Derjenige, welcher die Nester zerstört, welche § 2, Art. I nennt, wird mit Geldstrafe wie folgt belegt: für das erste Mal mit 2 — 5 Pesetas, für das zweite Mal mit 5 — 10 Pesetas, für das dritte Mal mit 10 — 20 Pesetas. Derjenige, welcher sich zum vierten Male vergeht, wird des Verbrechens angeklagt und dem Gericht über- geben. Ueber Eier von Centrocoecyx rufipennis (111). Habe unter anderen Eiern aus Indien, verschiedene auch solche aus d-em südlichen Punjab erhalten, die von hohem Interesse erscheinen dürften, nämlich Centrocoecyx rufi- pennis, gesammelt am 23. 6. vorigen Jahres. Die Eier sind etwas grösser wie Mandelkräheneier, auch anders geformt; ihre weitere Beschreibung möchte ich den An- gaben Kutter’s entlehnen und dann zum Schlüsse die o meinige folgen lassen: „Bekanntlich sind die Eier dieses Sporenkuckucks, wie diejenigen aller Gattungs- und näheren Geschlechtsverwandten rein weiss und mit einer gleichfalls weissen, kreidigen Deckschicht überzogen, welche an ihrer Oberfläche nicht selten — anscheinend in Folge der Bebrütung — einen unregelmässigen fleckigen oder mehr gleichmässig vertheilten, gelblichen oder bräunlich- gelben Anflug zeigt. Um diesen aber handelt es sich liier keineswegs. Vielmehr findet sich an einem der übrigens rein milchweissen und, wie gewöhnlich, gedrungen gleichhälftig -ovalen Eier, in der Nähe des einen Endes ein hell zimmetrother, unregelmässig nach zwei Seiten ver- zogener Flecken von etwa 3—4 mm Durchmesser. In der Nähe desselben, beziehungsweise auf der entgegen- gesetzten Schalenseite, zeigen sich ferner noch drei weitere kleine, rundliche Tüpfelchen von derselben Färbung. Dass aber diese Zeichnung thatsächlich einem im Ei- schlauche, während der Ausbildung der Schale abge- sonderten Farbstoffe ihren Ursprung verdankt und nicht etwa später zufällig entstanden ist, ergiebt sich un- zweideutig daraus, dass bei einem zweiten Ei des Geleges, in derselben Eizone, wie bei dem ersteren, eine grössere Anzahl tiefliegender, blass violettgrauer Fleckchen und Züge auftreten, die in Form eines sehr lockeren Kranzes angeordnet sind. Hält man das Ei gegen das Licht, so treten diese Schalenflecke, wie gewöhnlich solche, viel lebhafter hervor, und man kann auf diese Weise auch noch an dem ersterwähnten Ei das Vor- handensein einiger sehr tief liegender und daher auf der Oberfläche kaum noch bemerkbarer derartiger Flecken feststellen. Durch vorsichtige mechanische Entfernung der oberflächlichen Schalenschicht gelingt es übrigens, wie meist in solchen Fällen leicht, die ursprüngliche rothe Färbung der tiefliegenden Zeichnungsflecken zur An- schauung zu bringen. Die anderen beiden Eier des Geleges zeigen keine Spur von farbiger Fleckung. Da derartige Vorkommnisse, besonders bei Eiern nicht domesticirter Vogelarten, immerhin ein allgemeineres Interesse bezüglich der Entstehungsweise der Schalen- färbungen beanspruchen, so möchte ich nicht unterlassen, bei dieser Gelegenheit um Veröffentlichung einschlägiger Fälle zu bitten.“ Bei dem soeben erhaltenen Gelege konnte ich folgende Beobachtungen machen : Drei Eier entsprechen der obigen Beschreibung auf das Haar, nur nicht das eine; dasselbe ist mit Flecken in den verschiedensten Formen sparsam be- deckt, von denen nicht wenige die Länge eines Centi- meters haben. Auffallend sind diejenigen Flecken, nur ganz kleine Punkte, die zu zweien in Abständen von wenigen Millimetern in Verbindung mit einem ganz schmalen und helleren Faden stehen. (Briefl. Mittheil.) Die Sammlung, meist märkischer Herkunft, die heute zum Verkauf gestellt steht, gehört einem Manne, dessen Beruf in der Forst früh und spät ist. Demgemäss sind die gesammelten Objecte4 durch den Besitzer selbst oder durch befreundete Collegen zusammen gebracht worden. Die bei jedem Gelege gegebenen Notizen belehren uns, dass die Mark noch immer Raubvögel horstend birgt, nach denen eifrig gefahndet wird. Wir geben einige Notizen zur Veröffentlichung, die Raubvögel betreffen: 1. Pandion haliaetus. 1 Gel. (2), 25. 4. 1890, Oberf. Grimnitz, selbst ges. 2. Falco peregrinus. 1 Gel. (4), 22. 4., Klempenow, selbst ges. 3. Falco subbuteo. 1 Gel. (2), 12. 6., Löcknitz (Vor- pornm.), selbst ges. 4. Falco tinnunculus. 3 Gel. (17), Löcknitz (Vorpomm.) und Oberförsterei Pechteich (Mark). 5. Astur jmhombarius. 1 Gel. (2), Holstein, 20. 4., Forstlehrl. P. 6. Astur nisus. 1 Gel. (4), Löcknitz, selbst ges. 7. Buteo vulgaris. 2 Gel. (5), 22. 4. 1894, 20. 4. 1897, Pechteich, selbst ges. 8. Pernis apivorus. 1 Gel. (2), v. Eckartsteinsche Forst bei Strausberg, selbst ges. 9. Strix otus. 1 Gel. (4), Plöwen bei Stettin, selbst ges. 10. Circus aeriginosus. 1 Gel. (3), 4. 5. 1886, Ucker- mark, Forstmeister z. L. Naumann’s Eiertafeln, 128 Abbildungen der Eier von 36 Vogelarten, von A. Reichert gezeichnet, können nicht genug den Oologen belobigend empfohlen werden. Von höchst naturgetreuer Darstellung sind namentlich die Eier der Wachtel (Tafel I, 3, 4 und 5), des Alpenschneehuhns (26 u. 27), der verschiedenen Rohrsänger, der beiden Goldhähnchen (T. III, 35 — 42) und Cetti’s Rohrsängers (50 — 53). Die sehr schwere Darstellung der Eier des Tamariskenrohrsängers, des Binsenrohrsängers, des Teichrohrsängers, ist vollständig ge- lungen , ebenso kenntlich sind die Eier äusserst seltener Vögel, wie Fluss- und Nachtigallrohrsänger. Dem vor- geschrittenen Oologen eine Fülle interessanter Belehrung, nicht minder dem Anfänger unserer Lieblingswissenschaft eine praktische Anleitung gebend , gewähren auch die vielen oologischen Notizen des Werkes, die am Schlüsse der Beschreibung eines jeden Vogels erfolgen. Von der Sierra de Guadelupe, von der Sierra de Tentudia, dem westlichen Theile der Sierra Morena und vom Cerra Mulahacem, der höchsten Spitze der Sierra Nevada, sind soeben 7 Eier von Cypaetics barbatus , 150 Eier von Oyps fulvus , sowie diverse Eier von Cypselus melba , Coracias garrula, Pyrrhocorax graculus, Corvus 32 Zeitschrift für O'ologie. corax, Aquila adalberti und bonelli, Cathartes percnop- terus bei, Ad. Kricheldorff in Berlin eingetroffen. Auch befinden sich in derselben Sendung Eier kleinerer und seltener Vögel, die bei nächster Gelegenheit besprochen werden sollen. Briefkasten. R. S. in Gr. Zu wenden an Herrn Baron v. Erlanger, dessen ornithologische Ausbeute der letzten Expedition 900 Vogel- bälge und 450 Gelege betrug; vielleicht kommt er Ihren Wünschen entgegen. Wilh. A. in Str. Der Bericht P. Matschies, Herr Major v. Treskow hat die ersten Spareier vom Kuckuck in diesem Jahre gefunden, bedarf einer Ergänzung. Wir sahen vor 2 Jahren bereits bei Herrn Pr. Kricheldorff mehrere typisch gezeichnete Spareier des Kuckucks. R. Reim, in Elb. Das Urtheil über die Färbung der Eier als ein Schutzmittel, ist höchst verschiedenartig. Ich gebe Ihnen in zwei fast gleichen Fragen, eine dem „Zoologist“ (eine Arbeit von A. H. T. Lucas), die andere dem Buche „Ueber die Vogeleier“ entnommen, zwei Urtheile. „Der (erste) Verfasser nimmt an, dass die Vögel zur Fortpflanzungszeit besonders für innere Eindrücke empfänglich seien, und dass die Wirkung, welche die Umgebung auf das Nervensystem des Vogels ausübe, in der Färbung der Ei- schale zum Ausdrucke gelange. Unter den aufgeführten Beispielen der Anpassung der Eier in der Färbung ihrer Umgebung, wird zur Erklärung der blauen Farbe mancher Eier auch das Blau des Aethers herangezogen ! Für die bekannte Ausnahme der Taubeneier (u. a.), welche weiss gefärbt sind, trotzdem sie in offenen Nestern liegen, giebt Verfasser die wohl noch nicht angewendete Erklärung, dass diese Vögel sehr lose, durchsichtige Nester bauen. Wegen des durchscheinenden Lichtes sei es schwer, von unten die weissen, das Licht reflektirenden Eier im Neste zu entdecken, somit sei die leuchtende Farbe ein Schutzmittel“. So die Kritik von Prof. Reicbenow im Journ. f. Orn. Im Buche der Vogeleier finden wir folgendes Urtheil: „Die Eier der Baumnester sind diesem Gesetze nicht unterworfen. Sie gehören zumeist den grösseren, stärkeren, vertheidigungsfähigen Vögeln, Raben, Krähen, Adlern, Ealken, Habichten, Bussarden. Eulen, Störchen, Reihern, Scharben u. a. an. Hier finden wir auch schon rein oder fast rein weisse Eier. Selbst zwei unserer vier deutschen Taubenarten haben ein ganz offones Baumnest. Allein man betrachte den Standort eines Ringeltaubennestes. Von unten her ist es leicht zu erspähen, über sich aber hat es ein solches Laubdach, dass die weisse Farbe der Eier keinen oberhalb schweben- den Räuber herbeilocken wird. Ganz dasselbe gilt von dem Neste und den Eiern der Goldamsel. Auffallend muss es erscheinen, dass die hellblauen Eier des gemeinen Fischreihers offen un verdeckt im Neste liegen und von den Krähen sehr oft ohne den Widerstand der Reiher geraubt werden. Das ist und spricht gegen alle sonstigen Erscheinuugen, welche wir genannt haben. Es scheint hier aller- dings die Natur auf eine durch die Krähen bewirkte gewaltsame Verminderung der Reiher abgesehen zu haben, zu welcher Annahme wir um so mehr berechtigt sind , als die Reiher ihre Nahrung nur an verhältnissmässig so wenigen Gewässern finden können, dass sie bei ungehinderter Vermehrung unsere Tümpel, Teiche und kleinern Flüsse bis auf die letzte Schuppe ausfischen und dann selbst Noth leiden oder gar untergehen würden“. Die Abonnenten dieser Zeitschrift, welche den Betrag für das laufende Jahr noch nicht entrichtet haben, machen wir höflichst darauf aufmerksam, dass derselbe fällig ist. Wir bitten deshalb ebenso dringend wie er- gebenst, den Jahresbeitrag umgehend einzusenden, resp. es nicht übel zu vermerken, wenn die ausstehenden Reste demnächst durch Postnachnahme eingezogen werden. i Griechische Vogeleier in guten und richtig bestimmten Exemplaren, sowie Vogelbälge liefert der zoologische Sammler Chr. Leonis, Athen, Botasi Str. A ver tissem ent: Gebe ab meine Sammlung von abnormen Eiern (darunter 1 Sparei von Haliaetus albicilla), Spar- und Albinoeiern, Fremde Eier im Nest etc. Tn Tausch wünsche ich Cuculuseier mit sicheren Nestgelegen. Kristan Barfod, Sönderholm, Dänemark. Vogelbilder, Diplome, Adressen, fertigt zu civilen Preisen u. bei guter Ausführung E. Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Eine Eiersammlung, meistens Erwerbungen aus dem Templiner Kreis, Ober- nnd Niederbarnim in der Mark, mit den genauesten Fundangaben, soll zu billigem Preise verkauft werden. Näheres durch die Red. Anfragen bitte Marke beizufügen. H. Daimer, Berlin S.W. Kochstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft! Institut, Naturalien- und Lehrmittelbandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern, einzeln und in Gelegen. Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse, Auflage 12000, Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht, offizielles Organ des Landesver- bandes der Geflügel- und Vogel- schutzvereine Württembergs, des schwäbisch.Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kanarien- züchter- Verbandes, des Verbandes badischer Geflügelzuchtvereine u. -Züchter, sowie des Landesver- bandes hohenzollernscher Geflügel- zuchtvereine, Vereinsorgan von über 120 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutz- bringenden Inhalts unentbehrlich für .jeden Lieb- haber und Züchter. A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstr. 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämtntliche Utensilien für Naturalien- sammler. Japanische Vogeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Invalidenstr. 105. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. ! ! Eingetroffen! ! sind grosse Sendungen Vogel- eier in tadellosen Gelegen, darunter viele Seltenheiten, von Spanien, Lappland und Finland. Liste sende auf Wunsch. A. Kricheldorff, Berlin S. 42. Oranien Str. 135. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Louis Waln’s Nachf., A.. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität: Zerlegbare Vogelkäfige. Paul Kob. Schünemann, Stadt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. A. Kricheldorff, Natur alienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, ' Diemitz b. Halle a. S. V. Fric, Naturalienbändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. k'daklion und Verlag von H. HOCKE, Benin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43. Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum IO Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufiigen. Inhalt : Beiträge zur Kenntniss des Gartenrohrsängers. Kleinere Mittheilungen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 9. Berlin, den 15. Dezember 1897. 7. Jahrgang. Beiträge zur Kenntniss des Gartenrohrsängers. Die Artgiltigkeit des von Chr. Ludw. Brehm in seiner Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands, S. 443 unter den Namen Calamoherpe arbustorum und pinetorum als zwei Subspecies und von Naumann im XIII. Bande seiner Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, S. 443 ff., als selbstständige Art unter dem Namen Gartenrohr- sänger ( Calamoherpe horticula N.) beschriebenen Vogels, ist noch keineswegs von der Ornithologie anerkannt worden. (Siehe Baldamus in „Teichrohrsänger im Garten“, Orn. Monatsschrift zum Schutze der Vogelwelt, 1889, S. 299.) Zur Würdigung des systematischen Werthes gebe ich hier meine Beobachtungen: Der Gartenrohrsänger tritt in manchen Gegenden der Provinz Pommern ziemlich häufig auf. Ich sah dort, sowohl in diesem als auch in früheren Jahren an einem Flusse, dessen Ufer mit Buschwerk bewachsen sind, viele Nester dieses Vogels. Dieselben standen theils unmittelbar am Ufer, gewöhnlich nur einige, höchstens aber 5 m vom Wasser entfernt, die meisten ca. 60, andere nur 40 cm resp. 1 m über dem Erdboden. Nähert man sich dem Neste im Buschwerk, so lässt das Männchen einen erregten Gesang ertönen, der auf- fällig erscheinen wird; nähert man sich dem Vogel, so flieht er, kehrt jedoch bald um, dem Neste zu. Einige Nester befanden sich im Rohr, in den Nesseln, die meisten im "Weidengebüsch, das mit wildem Hopfen, hohen Gräsern dicht bewachsen ist. Das künstlich gebaute Nest im Buschwerk, sehr gut versteckt, hängt stets und sind die dasselbe tragenden Zweige und Stengel, gewöhnlich 3 oder 4, mit in den Nestwandungen eingeflochten, oft sind einige Weiden- zweige mitbenutzt, wodurch das Nest den rechten Halt bekommt. Die Nester sind aus trockenen Grasspitzen, hauptsächlich aus den Ranken der gemeinen Winde gearbeitet, innen mit feineren Grasfäden, manche auch reichlich mit Pferdehaaren ausgelegt. Ein Nest hatte am 6. 6. und 5 andere am 10. 6. d. J. volle Gelege, noch andere enthielten 1 — 4 Eier. Das Gelege besteht regelmässig aus 5 Eiern. Diese sind auf weissgrünlichem Grunde mit graublauen Flecken in verschiedenen Tönen, darüber mit hellen und dunkelen braunen Tüpfeln, sowie mit zahlreichen ganz feinen Pünktchen wie bestreut. Die Grösse der Eier ist 14: 19 mm. An demselben Platz kommen neben dem Garten- rohrsänger auch der Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus (L.) und der Teichrohrsänger Acro- cephalus strepems ( Vieill. ) doch weniger häufig vor. Von der ersteren Art sah ich am 5. 6. ein Nest mit 6, von der anderen zwei Nester mit 2 resp. 4 Eiern. Das Nest des Schilfrohrsängers stand auf einem über dem Wasser hängenden Weidenzweige, war aus Wurzel- werk, Gras, Moos u. s. w. zusammengearbeitet, innen mit feinen Wurzelfasern und Grasfäden ausgelegt und aussergewöhnlich, etwa 20 cm hoch. Die zierlichen Nester des Teichrohrsängers befanden sich im Rohr, waren aus Wurzelfasern, Gras, hauptsächlich aus Rohr- rispen erbaut und innen mit solchen in reichlicher Weise ausgefüttert. Das eine Nest war an 4 Rohrstengeln, das andere an 2 Ranken des kletternden Nachtschatten und einem Rohrstengel befestigt. Die Nester der drei hier genannten Arten, die ich gut kennen gelernt habe, sind typisch und auf dein ersten Blick von einander zu unterscheiden. Das Gartenrohr- sängernest steht streperus, das Ei, wegen des hellgrünen Grundes palustris, wegen der Zeichnung 'und Fleckung streperus am nächsten. Baldamus hat die Nester des Gartenröhrsänsrers in O seinem Garten ca. 15 — 18 Fuss hoch gefunden, H. Hocke verschiedene Male gegen 25 Fuss hoch auf Birken. Die Nester waren an den schlanken, senkrecht empor- geschossenen Trieben, wie an Rohrstengeln befestigt. Ich bin gern bereit, Interessenten auf ihren Wunsch mit einem Nest und einem Gelege zu dienen. Eugen R ei mann. Herr Reimann hat die Nester von Calamoherpe pa- lustris, von arundinacea (= streperus) und von schoeno- baenus (== phragmitis) gefunden und giebt er die Art und Weise des Nistens der Vögel sehr richtig an, auch die Beschreibung der Nester betreffs Stand, Nistmaterial 34 Zeitschrift für O o 1 o g i e. und Bau, nur war es mir neu, dass schoenobaenus (plirag- mitis ) auf einem über dem Wasser hängenden Weiden- zweige sein Nest bauen soll, und ich bin hier wieder der Ansicht, dass dies ein grosser Ausnahmefall ist. Ich fand das Nest stets tiefer in Grasskuffen, unten aufsitzend. Dennoch muss das Reimannsche Nest als zu dieser Art gehörig betrachtet werden, da ein Hauptbestandtheil des Nestes „Moos“ war, was eben das Schoenobaenus -Nest kennzeichnet, sowie auch das von Calamoherpe cariceti, was aber stets tief verborgen in Seggenkuffen ( carex ) sitzt. Von diesem Moosnest abstrairt, hat Herr R. nach meiner Ansicht die Nester der Hauptform arundinacea gefunden. Calamoherpe arundinacea nistet durchaus nicht blos über dem Wasser im Rohr, sondern auch im Weiden- gebüsch über dem Wasser und im Weidengebüsch der nächsten Nachbarschaft des Wassers. — Mich beschäftigte dieses Nisten bereits 1856 in Frankfurt a. M., wo ich als Offizier die Aufsicht über die Militärschwimmschule hatte. Noch heute findet man in meiner Eiersammlung bei den verschiedenen Arundinacea- Gelegen die Original- etikettes aus damaliger Zeit , freilich sehr vergilbt, und ist darauf zu lesen z. B. : 1. Cal. arundinacea, Gelege 4, im Rohr, 2 x/2 Fuss über dem Wasser (des Mainflusses), 5 Fuss vom Ufer entfernt. 2. Cal. arund., Gelege 5, auf Weidenzweig, unmittelbar am Ufer, 2 Fuss ab vom Wasser. 3. Cal. arund., Gelege 5, Weidengebüsch, 3 Fuss hoch, 5 Schritt vom Wasser ab etc. Dies alles ist Calamoherpe arundinacea, die Stammform, und möchte ich nur als Charakteristik des Neststandes angeben , dass das Nest nicht höher als 2 — 4 Fuss vom Boden (sei derselbe Wasser oder Land) entfernt ist. — Auch die Eier variiren innerhalb gewisser Grenzen, es ist aber der grünliche Ton (Unterzeichnung wie Ober- zeichnung) charakteristisch. Mit Calamoherpe arundinacea arbustorum hat es eine ganz andere Bewandniss, er verlässt das Wasser und siedelt sich fern davon in Promenaden oder Gärten an und baut sein Nest stets hoch, gewöhnlieh ziemlich frei. — Ich lernte diesen Vogel ebenfalls in den fünfziger Jahren in Frankfurt a. M. kennen. Hier war er überall in der Stadtpromenade, die aus hohen Bäumen, Bosquets und Blumenanlagen besteht. Seitwärts führte allerdings auch der schmale Stadtgraben zwischen Stadt und Pro- menade entlang, aber dieser Graben hatte schmutziges Wasser, da er als Abzugsgraben der Cloaken bestimmt war. Wie wenig der Vogel sich dem Wasser hingezogen fühlte, geht daraus hervor, dass er gerade am Goldfisch- teich der Promenade kaum vorkam. Es war ihm hier wohl zu belebt. — Die Nester standen 7 — 15 Fuss hoch, fast immer in Syringen (spanischer Flieder) oder in ähnlichen hoch aufschiessenden Gebüschen und Bäumen, also ganz ähnlich, wie die Nester unseres Gartenspötters (Hypolais icterina). — Ich habe damals viele Nester besichtigt und z. B. niemals ein Nest so tief gefunden, dass ich hinein- langen konnte. (Ich habe fast 6 Fuss Grösse, macht mit Armausstreckung 7 — 8 Fuss). — Die Art und Weise des Nestbaues war fast dieselbe, wie bei der Stammform arundinacea, doch war das Baumaterial natürlich ein anderes (nicht vom Wasser hergeholtes) und somit war das Nest aus gröberem, spröderen Material und dadurch an uud für sich grösser und umfangreicher. Dieser Unterschied erklärt sich also naturgemäss. Die Eier hatten durchweg einen graueren Ton und waren die Flecken nicht dick, sondern feiner, wie bei arundinacea. — Ich bemerke ferner, dass sich die Vögel — also arundinacea wie arundinacea arbustorum — weder in der Lockstimme noch im Gesänge unterscheiden. Damals habe ich viel über das Verhältniss beider Vögel nachgedacht, und bin ich zu folgender Ansicht gekommen, die ich auch noch heute habe: Es war mir in Frankfurt a. M. sehr auffällig, dass arundinacea nur auf dem linken Mainufer sehr häufig vorkomme und brüte, dagegen dem rechten Ufer völlig fehle, obwohl die Ufer - mit Rohr bewachsen, genau so gut für den Vogel passten, als die gegenüber liegenden, wo die Militärschwimmschule war. Inzwischen bemerkte ich, dass der sehr rege Schiffsverkehr auf dem Main am rechten Ufer stattfand. Vielleicht ist der Main oberhalb von Frankfurt am rechten Ufer am tiefsten. Hier nun wurden täglich viele Schiffe durch Pferde auf- und ab- wärts geschleppt, wobei das Schlepptau die Ufer mit dem Rohr berührte, wodurch für die Rohrsänger eine so un- liebsame Störung eintrat, dass sie dieses Ufer verliessen. Sie hätten allerdings auf das linke Ufer gehen können, aber da gab es schon Vögel ihrer Art genug, und so gaben sie die Rohrheimath auf, und wanderten in das Gebüsch der sich anschliessenden Promenade. Vielleicht, dass diese Deutung falsch ist, aber mir scheint der seelische Vorgang im Vogel nicht unmöglich zu sein. Es hiess bei ihm entweder — oder. Entweder ziehst du von hier fort oder du änderst deine Lebensweise. — Ich möchte meine Ansicht noch durch eine Beobachtung wahrscheinlicher machen, die ich seiner Zeit im Journal für Ornithologie publicirt habe, und die den Beifall unseres grossen Charles Darwin gefunden hat. Also an der Promenade, fernab vom Wasser, hatte man die Linden des Gartens einer Villa seit Jahren so gestutzt, dass sie viereckigen Kasten glichen. Schön war dies nicht, aber der Besitzer wollte es einmal so haben. Diese Linden schlugen dann „oben“ immer wieder von Neuem aus, und standen die 2 — 3 Fuss langen Neuausschläge (Gerten) dicht zusammen senkrecht aufwärts, gewissermaassen dem Rohre gleichend. Diese Aehnlichkeit hatten auch wohl die Rohrsänger erkannt, — sicher ist , dass in diesem Garten in den Gerten alle Sommer 3 — 5 Nester sassen. — Die Vögel erkannten die Aehnlichkeit mit dem ihnen zusagenden Rohr wieder. Mit Calamoherpe arundinacea arbustorum traf ich in späteren Jahren noch mehrmals zusammen, so in Schlesien (Glogau und Görlitz), in Ungarn (Velencze) und in Pommern (Greifswald), nirgends aber war er so häufig, als in Frankfurt a. M., aber überall hatten die Vögel dieselben Brutgewohnheiten. In Ungarn traf ich die Vögel nur ein Mal, in Greifswald öfter. In dortiger Stadtpromenade nisten doch wohl 6 — 8 Paare, und immer 10 — 15 Fuss hoch. Aus dieser ganz verschiedenen Nistweise ist es nach Auffassung der modernen Subspecies- Richtung wohl be- gründet, von Cal. arundinacea die arbustorum als Sub- species abzutrennen, während die Vögel selbst wohl Zeitschrift für O o 1 o g i e. kaum zu unterscheiden sind ; ganz gewiss aber ist der zweisilbige Lockton „scherek“ und der Buchstabir-Gesang beider nicht verschieden. C. palustris lockt einsilbig „Scheck“. Und dasselbe möchte ich auch von Calamoherpe palustris und horticula behaupten, eigentlich noch im erhöhten Maasse, denn wo hört palustris (die Stammform) auf und wo fängt horticula an. Die Stammform nistet zwischen Krautstengeln dicht am Wasser, und horticula zwischen Krautstengeln fern vom Wasser. Hier in Neu- Vorpommern findet man die Nester oft in Getreidefeldern, oft und mit Vorliebe an den Abzugsgräben der Getreide- felder, die aber im Sommer kein Wasser haben, wohl aber einige üppig aufschiessende Krautpflanzen. Oft findet man palustris in Gärten mit oder ohne Wasser, oft im Ge- büsch, oft nicht weit ab vom Wasser auf Wiesen, auch an den Rändern grösserer Süsswasserteiche, und — noch einmal, wer ist da palustris, wer palustris horticula ? Neuerdings will man ja auch die Eier unterscheiden, die Stammform soll schieferbläulich gefleckte Eier legen, horticula mehr grünlich gefleckte, aber wo sind die Grenzen? Lockton und Gesang sind nicht zu unterscheiden. Greifswald, den 23. November 1897. Major Alexander von Homeyer. Kleinere IVlittheilungen. Deutsche Ornithologische Gesellschaft. November- Sitzung. Ueber die Reise des Herrn Baron von Erlanger nach Tunis. Ende Oktober des vorigen Jahres begann der Reisende von Gabes aus seine Streifzüge in dem ornithologisch noch wenig durchforschten Gebiet. In seiner Begleitung befand sich ein sehr geschickter Prä- parator und der um die Erforschung der tunesischen Thierwelt seit Jahren hochverdiente Jäger und Sammler Paul Spatz, der durch seine genaue Kenntniss der Landes- sprache und der Sitten der Eingeborenen wesentlich zu den Erfolgen der Expedition beitrug. Von Gabes mar- schirte die Karawane an der Küste entlang über Zrira nach Mahares; dort wurde ein Kutter gemiethet und ein Ausflug auf die Inselgruppe Knais in der Syrte unter- nommen. Diese kleinen Inseln sind ein Dorado für See- vögel; Uferläufer aller Art, Möven und Seeschwalben wurden hier an der Brutstätte beobachtet. Nach der Rückkehr traf man die Vorbereitungen zu einer grösseren Expedition, die wieder von Gabes aus nach Südwesten über die Chotts, jene merkwürdigen Salzsümpfe, in die Steppe führte. Zweierlei Steppen findet man hier in Süd-Tunis, die Sandsteppe mit hohem Gesträuch und die peträische Steppe. Namentlich Lerchen wurden hier in Mengen angetroffen. Vorbei an den auf dem Salzboden üppig gedeihenden Dattelhainen ging die Reise in ein Gebiet, wo die Büsche spärlicher, der Sand tiefer wurde und wo die Vogelwelt allmählich ein ganz anderes Bild als nördlich der Chotts zeigte. Bei Kelibi erreichte Baron von Erlanger die französische Militärgrenze und musste hier mannigfaltigen Bedenken der Grenzoffiziere in längeren Verhandlungen begegnen, deren Erfolg ihn zwar von dem Verdacht der Spionage reinigte, aber ihm nur die Er- laubniss eintrug, nach Süden bis 25 Kilometer hinter Bigenin, südlich vom Gebel Timbain, Vordringen zu dürfen. In Donz wurden noch mehrere Araber engagirt. Der Wüstensperling, Passer simplex, und die weisse Gazelle waren hier Cbarakterthiere des Gebiets. Der Sand erhob sich zu hohen Dünen, zwischen denen mit spärlicher Vegetation erfüllte Kessel sich befanden. Nach Ueberschreitung des Timbain - Gebirges änderte sich wiederum das Bild der Fauna erheblich. Eine neue Haubenlerche trat auf, Galerita Carolinae, das Kronen- sandhuhn, Pterocles coronatus, die Wüstenlerche und der Steinschmätzer. Da wo jede Vegetation fehlte, trieben die Wüstenschmätzer, Saxicola deserti, und die kleine Saharalerche, Artliilauda desertorum , ihr Wesen, Flug- hühner und Lerchen belebten die kahlen, steinigen Flächen. Ueber Tatahouin wurde die Rückreise nach Gabes aus- geführt. Ein dritter Ausflug hatte das Seggi-Gebirge zum Ziel, wo namentlich Berggazellen gejagt wurden. Von dort ging es über Gafza nach dem Thalia, wo in den Gummibaumhainen die tunesische Elster, der Oliven- spötter, die Ringeltaube am Nest beobachtet wurden, und über Bir Selusa und Gafza besuchten die Reisenden alsdann den Gebel Atik und Gebel Getar, die südtunesischen Hochgebirge, wo der Lämmergeier horstet, der Bonnells Adler in den Lüften seine Kreise zieht, wo zahlreiche Gänsegeier in Kolonien hausen und ein reiches Vogel- leben den Arbeiten der Ornithologen mannigfachen Stoff darbot. Von Gafza aus besuchte Herr Baron v. Erlanger alsdann die Gebirge im Lande der räuberischen Hamama und Ouled Frachisch und hatte hier mehrmals die Ueber- fälle der Eingeborenen abzuwehren. Bei Sidi Aisch ge- lang es den Horst des Feldeggs-Falken aufzufinden; drei Paare nahmen nach einander denselben Horst ein , und alle fielen den Bemühungen der sammelnden Forscher zum Opfer. Aus den grossen Geierkolonien, die hier vorhanden sind, wurden zahlreiche Eier zur Untersuchung entnommen, und u. a. ein stark braun geflecktes Ei dieses Vogels gefunden. Auch mehrere Uhus wurden beim Horst erlegt und als eine neue Abart erkannt. Der Milan dieser Gegend unterscheidet sich von dem euro- päischen sehr gut, und wurde als Milvus reichenowi in die Wissenschaft eingeführt. Vom Thalia aus unternahm der Reisende eine Expedition in die tunesische Südwest- grenzü überFerriana nach demOnidCusrin, und in dem von steilen Sandsteinwänden eingeengten Bette dieses Flusses konnte ein ausserordentlich reiches Thierleben beobachtet werden, wo in enger Gemeinschaft Falken, Uhus, Tauben brüteten, wo der Tschagra-Bulbul seinen Gesang ertönen liess, Uferläufer und Flussläufer die Szenerie belebten und zahllose Singvögel immer neue interessante Beobachtungen gestatteten. Nördlich vom Gebirge sieht man keine Karawanen mehr; Aleppokiefernwälder, in denen die Baumlerche ihren melancholischen Gesang ertönen lässt, der Brachpieper auf den Lichtungen sich zeigt und der punische Sperber durch das Gebüsch schiesst, wechseln bei El Kef mit weiten Feldern ab, wo unsere Haubenlerche und die Zwergtrappe ihre Nester haben. Dann kommt man in die von zahlreichen Specht- arten belebten Korkeichenwälder, wo ein anderer Grün- specht gefunden wurde als in den Tannenwäldern südlich vom Gebirge. Die Reise fand in Tunis ihren Abschluss, nachdem von dort aus die Insel Zembra mit ihren Sturm- taucherkolonien besucht worden war. Für die Vogel- kunde sind die Ergebnisse der Reise von grosser Be- 36 Zeitschrift für Oologie. deutung. Zunächst konnte Herr Baron v. Erlanger die allgemein gütige Annahme widerlegen, dass in Nord- afrika die Färbung der Vögel nach Süden desto heller wird, je weiter man in die Wüste hineinkommt. Bei vielen Vögeln ist dies nicht der Fall; so ist der Würger von Thalia viel dunkler als der aus den nördlichen Gegenden an der algerischen Grenze. Herr Baron v. Erlanger hat vier verschiedene Haubenlerchen auf seiner Reise aufgefunden, die erste nördlich von den Gebirgen, welche von Kap Eussa nach Westen ziehen, die zweite südlich von diesem in dem Gebiete nördlich von den Chotts, die dritte zwischen den Chotts und dem Gebel Timain , die vierte südlich vom Gebel Timain. Jedes dieser Gebiete hat seine ganz bestimmten Vogel- formen, die in jeder dieser Regionen besondere Merk- male zeigen. So sind z. B. im nördlichen Tunis das Steinhuhn, der Würger, die Feldlerche und der Uhu ganz anders gefärbt als im Chott- Gebiet, die Baumlerche, der Brachpieper und der Staar gehören nicht in dieses hinein; im nördlichen Tunis lebt die Zwergtrappe, in der Chott- Region wird sie durch die Hubara -Trappe vertreten. Derartiger Beispiele könnte man eine Menge anführen.' Ein Vergleich der Erlangerschen Ergebnisse mit den Forschungen von Professor Dr. König in Algier beweist, dass Tunis mit. Algier hinsichtlich seiner Thierwelt vollständig übereinstimmt und dass man in Algier ebenfalls ein Küstengebiet von einem Inlandgebiet unterscheiden muss, die durch die Atlas -Kette getrennt werden. Ueber das Nisten von der Schellente, Clangula glaucion. Die Schellente hat ihr Nest nicht immer in dem Röhricht der Gewässer. Zwei Beobachtungen wurden mitgetheilt, wie sehr verschieden diese Enten in der Wahl der Niststätten sich zeigen. Am 19. 4. d. J. fand ich in einem Kiefernhochwald, der mit Wacholder stark bestanden ist, auf dem Waldes- boden das Nest einer Schellente mit 8 Eiern. Die Ente verliess durch die Störung das Nest, und Hess sich während einer Stunde, die wir sie erwartend verweilten, nicht mehr sehen. Am 16. April d. J. entnahm ich einer Bruthöhle des Schwarzspechts ein Entengelege von 5 Eiern. Die Schellente hatte ungefähr 25 Schritte hinter unserem Stallgebäude in einer alten Eiche ihr Nest, als sie am genannten Tage von einem Raubvogel überfallen und gekröpft wurde. Auf das erbärmliche Geschrei des Feder- viehes eilte mein Sohn mit einem Gewehr herbei, um nach der Ursache zu forschen, und fand die Ente, dem Tode nahe, am Wiesenzaun, 50 Schritt entfernt von der Bruteiche. Aus dem Legeschlauch nahm er ein Ei, das vollständig entvickelt und nur ein wenig heller grün gefärbt ist wie die anderen Eier des Geleges. Rd. in guten und richtig bestimmten Exemplaren, sowie Vogellbäige liefert der zoologische Sammler Ohr. Leonis, Athen, Botasi Str. 8. Ein Sammelspixid aus massivem Eichenholz, 1 m breit, 85 cm hoch, 85 cm tief, mit 8 verschiedenen grossen Schubladen, nebst einem Aufsatz, 121 cm hoch, 1 m breit, ist billigst zu verkaufen. Näheres durch die Red. VogelbiSder, Diplome, Adressen, fertigt zu civil en Preisen u. bei guter Ausführung E. Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Wegen Versetzung verkaufe Eiersammlung ca. 100 Stück für 7,50 M. Verp. frei. Raschig. Gb.-Postass., Schwiebus. Verkaufe eine kleine Eiersammlung. Erner. Lehrer, Lenka mrocz, Kempen b. Posen. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. H. Daimer, Berlin Kochstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung-, Halle a. S. Naturhistor- Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien ITI, Beatrixg-asse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern einzeln und in Gelegen. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Die Vogel -Eier Mittel - Europas. Eine Naturgeschichte fast sämmtlicher Vögel Europas mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fortpflanzung. Von E. Graes sn er. Dritte Auflage. Mit HO farbigen Eier- Abbildungen in natürlicher Grösse, auf 21 colorirten Kupfertafeln. Preis M 21,00, gebunden M 27,00. Die deutschen Sumpf- und Strandvögel, ihre Naturgeschichte von Dr. Curt Eloericke. Mit 44 Abbildungen auf 15 Tafeln in Scbwarzdruck. Geheftet M 4,50, gebunden M 5.50. Die deutschen Schwimm- und Wasservögel, ihre Naturgeschichte von Dr. Curt Eloericke. Mit ca. 45 Ab- bildungen auf 15 Tafelu in Schwarzdruck. In Vorbereitung! Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (R. u. M. KretSChmann) in Magdeburg. A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstr. 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalien- sammler. Japanische Vogeleier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin. Invalidenstr. 105. Zoologische Gross -Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Y. Eric, Naturalienhändler. Prag, Wiadislawsgasse 2!a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. A. Kricheldorff, N aturalienliand.lu.ng, BERLIN S., Oranienstr. 135. Paul Hob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler. Berlin, Central - Markthalle. ÜEingetpoffen!! sind grosse Sendungen Vogel- eier in tadellosen Gelegen, darunter viele Seltenheiten, von Spanien, Lappland und Finland. Liste sende auf Wunsch. A. Kricheldorff, Berlin S. 42. Oranien Str. 135. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7. Insel Oesel, Livland. Louis falin’s Nachf., A. Maneeke, Nadiermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. Eine Eiersammlung, bestehend aus 100 Arten, ca. 170 Gelege und etwa 725 Eier ent- haltend, gesammelt von einem Kgl. Förster in der Mark etc., ist billig abzugeben. Auskunft ertheilt die Red. der Zeitschr. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Berlin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Qologie“, Berlin, N.0. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Inhalt : Gebühren Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Notizen aus Ungarn. Warum zinst der Storch? für eine Beilage, durch welche das normale Ver- Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Der letzte Traum eines Eiersammlers. Briefkasten. sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 10. Berlin, den 15. Januar 189B. 7. Jahrgang. Notizen aus Ungarn. Monticola saxatilis ( L. ). Die Gelege bestehen aus 5, oft aber auch aus 4 oder 6 Eiern. Die Eier sind intensiv grünlichblau, mit zarter Schale und massigem Glanze. Das Durchschnittsmaass von typischen Exemplaren ist: Länge 26 mm, Breite 19 mm, Gewicht 30,5 cg. Etwa die Hälfte der von mir gefundenen Gelege war einfarbig, die andere Hälfte mehr oder weniger mit feinen rothbraunen Tupfen versehen. Als Seltenheit nenne ich ein bestimmtes Gelege, welches so dicht mit intensiv röthlichen Punkten versehen ist, wie das sonst nur bei Eiern von wirklichen Drosseln vorzukommen pflegt, ebenso eins, welches statt der normalen (schön eingestaltigen) Form, die der Eier des Mauerseglers aufweist. Die Gelege sind in der Mitte Mai vollständig. Die Wahl des Nist- platzes ist sehr verschieden. In der Regel sind Fels- spalten und Querrisse an den Wänden, öfters auch blos ein Vorsprung, der durch überhängendes Gestein gedeckt ist. Doch sind auch Nester in Mauerspalten von Ruinen, Festungen und Weinbergen u. s. w. keine Seltenheit, ja manchmal steht das Nest an Orten, wo man es garnicht für möglich halten sollte. Merops apiaster L. Der Bienenfresser wählt nicht immer das Ufer eines Flusses zur Anlage seines Nestes, er bedient sich auch oft kleiner Lehm- oder Sandhügel, ganz abseits vom Wasser. In Gegenden, wo' er weder Flügel noch senkrechte Wände findet, gräbt er seine Brut- höhle in schräger Richtung in den flachen Boden. Ausser diesen wohl bekannten Brutplätzen, will ich auch noch eines anderen, wenn auch schon beobachtetet), .aber immerhin interessanten Nistplatzes Erwähnung thun. Als ich im Laufe dieses Sommers eine von Bienen- fressern ziemlich stark bewohnte Gegend (Tatar szt. György) aufsuchte, war ich nicht wenig erstaunt, als ich ein Nest mit flüggen Jungen in einer hohlen Pappel entdeckte, welche beim Erklettern des Baumes, bis auf ein im Wachsthum zurückgebliebenes, entflohen. Als ich mich bei den dortigen Landbewohnern und hauptsächlich Wald- hegern, welche den Vogel sehr gut kennen, über die Brutverhältnisse erkundigte, erfuhr ich, dass diese Fälle in derartiger Gegend nicht zu den Seltenheiten gehören. | Ein Waldheger zeigte mir drei solcher Bäume, in welchen heuer, als auch im Vorjahre Bienenfresser brüteten. Wenn auch diese Nistweise von einzelnen Forschern schon beobachtet worden ist, bringe ich diesen Fall, des nicht häufigen Vorkommnisses wegen, hier zur allgemeinen Kenntniss. Montifringilla nivalis L. rmquäaLl bringt die Nach- richt, dass Herr A. Grunack, der sich am 21. Juni auf dem oberen Theil der Malajeschter Schlucht (Sieben- bürgen) mit einem Führer, Herrn Stenille junior und dessen Frau befand, von diesem, ein Nest mit 4 ovalen, reinweissen mattglänzenden Eiern enthielt, von dem der Vogel entflohen war. Leider war das Gelege sehr schwer bebrütet, so dass eine Mitnahme nicht rathsam erschien und der Führer angewiesen wurde, das Nest mit | seinen Eiern an- seinen Platz zurück zu stellen. Ein Irrthum bezüglich der Art war umsomehr ausgeschlossen, als in dieser Höhenzone kein Vogel brütet, welcher rein weiss gefärbte Eier besitzt. Montifringilla nivalis wurde bisher in Ungarn ausschliesslich nur als Wintergast beobachtet, und auch hierbei ergab die Untersuchung in ■ den allermeisten Fällen, dass es sich um eine Ver- wechselung mit Plectrophanes nivalis (L.) handelte. Locustella luscinioides (Savi). Ich bezweifle sehr, dass sobald wieder Eier dieser Art in Verkehr kommen werden, ist mein Vorrath vergriffen. Mit den ent- setzlichsten Mühen, die nicht selten mit Todesgefahren verbunden sind, habe ich bisher 2 Gelege (4 und 5 Eier), 4 Gelege (2, 2, 3 und 4 Eier) finden können; ein Sparei, 17:8 mm befindet sich dabei. Ardea purpurea L. Eine in der Nähe von Sziget Czep befindliche Colonie der Purpurreiher, die der Besitzer durchaus nicht auf seinen Ländereien dulden wollte, gab mir Gelegenheit, reichlich Eier entnehmen zu können, die ich gern den Liebhabern abtreten möchte. Hydrochelidon leucoptera Sch in z. Wenn man über diesen Vogel ausführlich schreiben will, muss man eine vieljährige Beobachtung hinter sich haben. Er ge- hört zu denen, die sehr oft Verdruss und Unklarheit bei Feststellung der Eier bereiten. Die grösste Vorsicht und Gewissenhaftigkeit gehört dazu, beim Betreten einer 38 Zeitschrift für O o 1 o g i e. Colonie ganz verlässliche Eier zu holen , weil sie mit TL. nigra gemeinschaftlich brütet. In verschiedenen Zeiträumen muss derjenige Platz im Sumpfe aufgesucht werden, wo man eben den Vogel auffliegen sah und sehr zufrieden damit sein, endlich einmal ein Gelege aufzufinden. Wenn auch in vielen Fällen die Flecken- zeichnung und Grundfarbe der Eier von nigra abweicht, sind sie doch mit diesen zum Verwechseln sehr ähnlich. Ueber genaue Daten und Brutverhältnisse von leucoptera werde ich nach Beendigung der nächsten Brutperiode berichten. Zum Schluss will ich noch kurz bemerken, dass es mir heuer gelungen ist festzustellen , dass bei Eiern von Ortygometra pygmaea-bailloni nicht immer die dunkle Färbung als Unterschied von 0. minuta anzusehen ist. F. A. Cerva, Sziget-Czep bei Budapest. Warum zinst der Storch. (Schluss). Dass Kämpfe der Störche um ein gut angebrachtes Nest keine Seltenheit sind, liegt in der Natur selbst. Der Storch muss sofort ein Heim haben, denn er begattet sich, wenn er bei uns seinen Einzug hält. Die meisten unserer Vögel denken daran, wenn einige, verschiedene wieder, wenn zwei bis fünf Wochen verstrichen sind. Unter den Reihernestern werden nicht selten Reiher- eier gefunden und angenommen wird, der Sturm oder die Feinde der Reiher, namentlich die Krähen, hätten sie herausgeworfen. Sollte hier nicht ein Kampf zwischen mehreren Bewerbern um ein gutes Nest ausgefochten worden sein? Fischreiher haben eben so sicher, wie Adler und Wanderfalken, weisse und schwarze Störche, ihre Stammburg. Ein Urtheil über gesellschaftlich nistende Vögel in einer Angelegenheit wie über Nest- und Ei- eigenthum ganz richtig zu fällen, dürfte freilich schwer sein. Eine Eigentümlichkeit weisen ausser den Reiher- nestern auch Saatkrähen- und Dohlennester auf, denn Doppelgelege hat man in ihnen meines Wissens noch nicht vorgefunden. Der Beweis, weshalb so häufig „Bodeneier“ (so möchte ich sie nennen) des schwarzen Storches aufge- funden wurden, dürfte gelungen sein. Wenden wir uns wieder an den weissen Storch und seinen Zins. Um den Standort des Nestes sind die Störche weit mehr wie unsere übrigen Vögel in Verlegenheit und die in der Legenoth bedrängten Weibchen ganz besonders. Streitereien finden statt, die wochenlang unentschieden bleiben, wenn gleich zwanzig und mehr Streiter daran Pheil nehmen. Zieht ein neues Weibchen als Besitzerin ein, werden die vorhandenen Eier herausgeworfen und ein neues Gelege produzirt. In einem Falle, wo ein ge- paartes Weibchen während einer stürmischen Nacht durch den Sturz des Nestes verwundet wurde und alsbald verendete, stellte sich ein anderes ein, das zuerst die vorhandenen Eier vernichtete und dann ein neues Gelege zeitigte. Als eines Tages eine Störung in allzugrosser Nähe eines Nestes durch das Getriebe der Menschen eintrat, hat man beobachtet, dass Frau Storch ein Ei über den Rand des Nestes beförderte. Wollen wir das Ei mit dem Verständniss des Oologen betrachten: Es fällt auf durch seine Kleinheit, ist dick und rauhschalig, und bei der Präparation ersehen wir, es ist entweder faul oder der Embryo ist abgestorben. Störche sahen wir auf dem Neste sechs Wochen lang in aller Ruhe sitzen und brüten, bis sie eines Tages spur- los verschwanden. Die Untersuchung des verlassenen Nestes wird ergeben, dass ein faules Ei nutzlos bebrütet wurde. Weshalb der Storch Eier aus dem Neste wirft oder darin liegen lässt, glaube ich aus obigen Beispielen klar- gelegt zu haben, weshalb Junge, werde ich versuchen. Am 1. Juni v. J. hatte ich mehrere Storchnester mit kleinen Jungen beobachten können, dann hielt ich Rast in einem Gasthause, dessen niedriger Schornstein ein Storchnest trägt. Zwei kleine Mädchen spielten auf dem Vordach des Hauses, auf dem Wäsche zum Trocknen ausgebreitet lag, in grosser Nähe des Nestes. Sie wurden plötzlich nicht wenig erschreckt, denn Frau Storch hatte vor ihren Augen kurz hintereinander zwei ihrer vier Kleinen herausgeworfen, eins im Dunenkleide und er- kaltet, das andere im Stoppelkleide, noch warm und durch den Sturz wohl soeben verendet. Die Mädchen brachten die jungen Störche herunter, bei welcher Ge- legenheit ich eins zwecks der Präparation erhielt. Ein anderer Fall liegt fast ebenso: Bauernjungen hatten sich um die Scheune mit dem Storchnest lebhaft getummelt, als plötzlich in die Schaar der Störenfriede ein junger todter Storch aus dem Nest geworfen wurde. Dann erfuhr ich, dass bei dem Sprengen von Steinen und gelegentlich eines Feuerwerks, wo Raketen um das Nest, und eine in dasselbe flogen, der Storch ein Junges, aus dem Neste warf. Beide Nester wurden späterhin nicht mehr bezogen. Diese Beispiele mögen genügen. Der Storch, der auf dem Neste mit den Jungen sitzt, hat in der Sorge für sie seine Ruhe verloren, nähert sich ihm eine Gefahr. Wird sie ihm bedenklich erscheinen, dann entledigt er sich der Todten oder derjenigen Jungen, die ihm wegen ihres Zustandes nicht gefallen, gleichsam wie ein Opfer zur Ablenkung. Kleine Vögel gebrauchen andere Listen, werden sie am Neste gestört; sie locken ihre Feinde hinter sich her, sie von den Jungen fern zu halten. Der Storch giebt demnach keinen Zins. Doch lassen wir unseren Landleuten, die ihm das gastliche Dach ge- währen, noch lange ihren Glauben, dass er ihrem Hause Glück und Segen bringt und dass er ihnen ein Ei oder ein Junges zinst, birgt doch das Leben so manche Täuschung. Wir wollen ihnen ihren Glauben nicht nehmen, sondern recht lange zu erhalten suchen. H. H. Der letzte Traum eines Eiersammlers. *) Ein goldig klarer Frühlingstag lag über Wald und Flur, lauer Westwind der verflossenen Tage hatte die letzten Spuren des Schneesturmes beseitigt und die be- freiten Rasenflächen hoben sich in frischestem Grünf Gänseblümchen schossen fröstelnd mit geneigtem Kelche aus der Erde und auf den mit Knospen übersäeten Bäumen und Sträuchern lag ein schimmernder Hauch. *) Ein Märchen, das seiner guten Absicht wegen ausnahmsweise hier mitgetheilt werden soll. Die Form, wie sie gewählt worden, schien uns gegenüber der Frage einer gewissen Eiersammelei geeigneter als die scharfe Polemik pro et contra. Zeitschrift für Oologie. 39 In dem Zimmer eines wenig hervorgetretenen Eier- sammlers (Krafft wollen wir ihn nennen) waren die Fenster weit geöffnet, als könne man nicht genug die belebenden Gaben der Natur, Luft, Licht und Wärme, hereinfluthen lassen. Der Frühling war zwar erschienen, aber Frühlingsstimmung war nicht in das Herz des In- sassen eingekehrt. Er hatte sich unlängst wieder eine starke Lungenentzündung zugezogen, die Folgen derselben waren anscheinend durch die Kunst des Arztes noch ein Mal gehoben worden. Dass er, der von der Mutter Natur nur schwächlich ausgerüstet, selbst viel zu seinem Leiden, durch seine Gier und Habsucht beigetragen hatte, indem er bei Wind und Wetter nach dem gewöhnlichsten Neste stundenlang fahndete, durch das denkbar kleinste Loch ein Vogelei auszublasen suchte, dass ihm die Wangen anschwollen und sich blau färbten und zuletzt der Athem ausblieb, wollte er nicht einsehen. Lange Jahre hatte er es so getrieben. Nun lag er allein, Weib und Kind oder sonstige Angehörige besass er nicht. Einsam und verlassen lag er darnieder, gequält von stechenden Schmerzen. Zweifel stiegen in seiner Seele auf, ob sein bisheriges Thun recht und nicht eine schwere Sünde, an den Geschöpfen Gottes gewesen sei, wie es ihm seine verständigeren Gesinnungs- genossen häufig genug gesagt hatten. Er dachte nach und mehr und mehr vertiefte er sich in diese Gedanken. Endlich schlief er ein. Er träumte, dass er einem niederen Weissdornstrauche ein Raubwürgernest mit sieben prachtvollen Eiern entnommen, Nest nebst dem werth- vollen Inhalt sicher auf den Erdboden gelegt, einen Fehltritt gemacht und dann fast leblos hingesunken sei. Im Falle hätten ihn die scharfen Dornen empfindlich zugerichtet. In diesem Unglück nahte sein bester „Freund“, der ihn in harmloser Weise vom Stande dieses Nestes unterrichtet hatte; er , sieht Krafft zu Boden gestreckt und nicht weit davon das werthvolle Gelege. „Lass’ die Eier liegen, sie sind mein, ich nehme sie mit nach Hause“, so stöhnt Krafft in seiner Todesangst. Sein Freund war nie ein Mann der blassen Furcht; er nimmt das Nest riebst den Eiern, dieselben sorgfältig verpackend, und zieht von dannen, als wenn nichts ge- schehen ist. Das war zu viel für die Habsucht des kranken Sammlers. Er erwachte. In angstvollem Entsetzen sprang er aus dem Bette, hin nach dem Schranke mit seinen Schätzen , schloss denselben auf und starrte hinein , ob sie noch vorhanden sind. Noch sind sie alle da! In langen Reihen liegen sie beisammen, die Würger-, Lerchen-, Meisen-, Grasmücken- und Nachtigalleneier! Das war eine helle Freude für Krafft. Mit zitternden Händen schob er die Kasten zurück und begab sich in das Bett, sich lang ausstreckend um dem Gotte Morpheus so schnell wie möglich in die Arme zu fallen. Indess er konnte nicht sobald wieder einschlafen. Die tausend Gedanken, die den Tag über durch sein Hirn gegangen waren, darunter die, wo die Sammlung nach seinem Tode verbleiben würde, erschienen immer wieder von Neuem, und hierbei marterten ihn mehr wie je die Schmerzen. Unzweifelhaft, er hatte wiederum einen ernsten Rückfall der heimtückischen Krankheit erlitten. Spitze Eierbohrer schienen es zu sein, die in sein Fleisch eindrangen, oben und. unten, vorn und hinten, und darin stecken blieben. Abermals drückte ihn ein schwerer Traum. Er sah seinen besten Freund vor sich im Zimmer, wie er aus dem Sammelschrank ein seltenes Gelege nach dem anderen nahm und in eine tiefe Tasche versenkte, während er, der Kranke, ob dieses Raubes sich stille verhalten musste; ferner sah er einen Naturalienhändler und dann noch einen, die ihm die Sammlung zu einem Schleuderpreise abdrängen wollten. „Sie ist ja nichts werth“, so sprechen sie untereinander. Dann werden Kisten und Kasten her- beigeschafft; sein Freund, die Händler, und die Sammlung ist verschwunden. Wiederum verändert sich das Bild vor den Augen Kraffts, dessen Qualen und Schmerzen sich vermehren. Von einem geisterhaften Lichte umflossen, erblickte er im Halbdunkel, rings herum bis zu dem das Licht herein- lassenden Fenster, seine Sammlung; ein Kasten nach dem anderen ist ausgestellt. Krafft war eigentlich nie schreckhaft gewesen. Jedoch der ungewohnte Anblick, noch dazu in dem geisterhaften Lichte, vor und neben seinem Bette, in dem er seine Ruhe zu finden glaubte, trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken. In dem langen weissen Nachtgewand schien er versteinern zu müssen. Voller Entsetzen flog er nach der Thür, die geschlossen war und wollte laut um Hilfe rufen, doch die Stimme versagte ihm. Und wie vorhin bei seinem Erwachen, vernimmt er Geräusch, erst einzelne scharfe Laute, dann ein Stimmengewirr, das ihn schliesslich wie ein furchtbares Wetter umtobt; er ist inmitten einer entfesselten Natur. Wehe- und Schmerzensschreie waren es von allen den gemarterten Vögeln, denen er unausgesetzt der Eier beraubt und die ihn jetzt zu bedrohen suchten. Nun waren sie alle gekommen, um ihn anzuklagen. Ihre Schaar wurde immer grösser, seine Angst unbe- schreiblich. „Was starrt ihr mich an“, wollte er ihnen Zurufen, wenn er es könnte. Von selbst öffnen sich die Sammel- kasten und aus den kleinen Bohrlöchern der tausend Singvogeleier kommen in den schrecklichsten Drehungen nach und nach die Embryonen der Vögel und formen sich zu festen Gestalten, die mit Schnabelhieben ihn die Augen auszupicken und in winzigen Theilchen sein Fleisch vom Körper abzureissen suchen. Wie ein Donnerwetter so laut wird um ihn das Gejammer der Vögel. „Habe ich denn so vielen unschuldigen Vögeln ein Leid gethan? Grosser, allmächtiger Gott und mein Richter! Du, ohne dessen Willen kein Sperling vom Dache fällt, keinem Thier ein Haar gekrümmt wird, erbarme Dich meiner und vergieb mir meine Sünden!“ Lautlos fiel er in die Kissen. Die Vögel waren hierauf verstummt, sie verschwanden und tiefe Ruhe herrschte in Krafft's Schlafgemach, als seine Todesstunde ihn erreichte. Es war sein letzter Traum, er hatte nichts mehr zu sammeln Sein Name wird nie als leuchtender Stern am Himmel der Wissenschaft erglänzen. Mit seltener Beharrlichkeit mied er fast jede Annäherung mit anderen Herren, ebenso unterliess er, je eine gute Beobachtung zu veröffentlichen; er begrub sie, dass sie keinem Anderen zum Vortheil 40 Zeitschrift für Oologie. gereichen möge. Festsetzung von Normen, Betrachtungen über Systematik und Oologie, sowie deren wissenschaftliche Bedeutung waren ihm gleich Null, er wollte sie nicht an- erkennen; nur haben und das Geraubte in seinem Schranke aufspeichern, war sein Bestreben. Krafft war, ebenso lieb- wie herzlos, von Jugend an bedacht, seine Sammlung nur von Eiern unserer einheimischen Sänger über Gebühr hinaus zu vermehren. Sein Wahrspruch lautete: „Rast’ ich, so rost’ ich“, und den hatte er auch auf seinem Eierbohrer eingraviren lassen! Für die Wissenschaft und deren Freunde ist Krafft’ s Tod leicht zu verschmerzen, im Gedächtniss und in den Herzen seiner wenigen Bekannten wird er schnell ver- gessen sein. Ein gutes Mittel, namentlich kleinere Eier, die mit Sprüngen oder Löchern versehen sind, vortheilhaft mit einem Ueberzuge zu schützen, ist transparent gum- mirtes Papier zum Kleben von Banknoten und Dokumenten. Patent C. L. P. Es ist ein kleines Buch mit perforirten Blättern. Das Papier ist sehr fein und schmiegsam , vollständig durchsichtig und bewährt sich zu dem angegebenen Zweck besser als das s. Z. von Dr. Kutter empfohlene englische Heftpflaster (Brief!. Mitth.). Briefkasten. Herrn Ehrenbg. Die „ Oologische Plauderei “ von Herrn Major A. von Homeyer finden Sie in „ Natur und Haus Jalirg. 6, Heft 5. Der sehr interessanten Unterhaltung sind 21 Abbildungen beigegeben worden. — Die Eier des Rosenstaarssind massig gedrungen oval, doch sind auch sehr gedrungen rundliche Formen nicht selten, welche letztere verhältnissmässig spitz enden, wogegen andere wieder sehr gestreckt erscheinen. Die Schale ist glänzend, ungemein dünn, sehr feinkörnig, zeigt dem unbewaffneten Auge dicht zerstreute, Nadel- stichen ähnliche Löchelchen; unter der Lupe erscheinen sie fein genarbt. Die Farbe sehr blass bläulichweiss, etwas in s Blaugrüne spielend, mit durch die Schale sichtbarer, schwacher, wässriger Äderung. Die Breite wechselt von 20 bis 21 mm. die Länge von 27 bis 30 mm. Das Gelege zählt 7 — 8, selten mehr Eier. Neuer Abon. in Kgb. H. L. Popham hat auf seiner Reise nach dem Jenessei ein Nest mit Eiern von Tringa subarquata ge- funden. (Bulletin of the Britisch Ornith. Club XL VH. Okt. 1897* — Die Eiersammlung des British Museum, welche Herr Sebohm noch kurz vor seinem Tode geordnet und aufgestellt hat, umfasst einem Bericht in „Ibis“ zufolge 48000 Stücke und dürfte somit die umfangreichste derartige Sammlung sein, welche gegenwärtig vor- handen ist. — Die 4. Eiertafel zu dem Naumann sehen Werke enthält folgende Abbildungen: Schwarzköpfige und Provence- Gras- mücke, Oliven- und Blasser Spötter, Zwerg-, Listen-, Feldrohr-, Weissbärtiger Strauchsänger, Sibirischer und Berglaubsänger, Kleiber, Alpen -Mauerklette, Baumläufer, Kohl-, Schwanz-, Blau-. Tannen-, Lasur- und Nordische Sumpfmeise. — Zu wenden an Herrn V. Ellingsen, Kopenhagen, Lille Istedgade 5. gp> Eier aus Ungarn» Monticola saxatilis, Locuscella luscinioides, Totanus stagnatilis, Porzana minuta, Ardea purpurea, Sterna leucoptera und andere Arten in frischen tadellosen Gelegen offerirt bei mässigen Preisen F. A. Cerva, Sziget-Czep. 1. P. Szig. szt. Märton, Ungarn. Ein Sa ramel spind aus massivem Eichenholz, 1 m breit, 85 cm hoch, 85 cm tief, mit 8 verschiedenen grossen Schubläden, nebst einem Aufsatz, 121 cm hoch, 1 m breit, ist billigst zu verkaufen. Näheres durch die Red. s wm Vogelbilder, Diplome, Adressen, fertigt zu civil en Preisen u. bei guter Ausführung E. Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51. Paul W. H. Spatz, MurMstor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Paul Bob. Schünemaiin, stSdt. V' rkaufs-Vet mittler, Berlin, Central -Markthalle. H. Baimer, Berlin S.W. Koclistrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Alt. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern einzeln und in Gelegen. Die Vogel -Eier fVlittel - Europas. Eine Naturgeschichte fast sämmtlicher Vögel Europas mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fortpflanzung. Von F. Graes sn er. Dritte Auflage. Mit 440 farbigen Eier - A bbildungen in natürlicher Grösse, auf 24 colorfrten Kupfertafeln. Preis M 24,00, gebunden M 27,00. Die deutschen Sumpf- und Strandvögel, ihre Naturgeschichte von Dr. Curt Floericke. Mit 44 Abbildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geheftet M 4,50, gebunden M 5.50. Die deutschen Schwimm- und Wasservögei, ihre Naturgeschichte von Dr. Curt Floericke. Mit ca. 45 Ab- bildungen auf 15 Tafeln in Sehw'arzdruck. In Vorbereitung! Creutz’sclie Verlagsbuchhandlung (R. 11. M. KretSChmann) in Magdeburg. Ä. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstr. 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalien- sammler. Japanische Voyeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston, Jokoharaa, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin. Invalidenstr. 105. Zoologische Gross- Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Louis Wahn's Nacht, A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialiiät: Zerlegbare Vogelkäfige. Eine schöne Eiersammlung:, 200 Stk. in 80 Arten für 15 Mk. incl. Verpackung bat abzugeben H. Hintze, Neuwarp i. P. Aus meiner grossen; lehr- reichen Eier- und Nester- sammlung verkaufe ich stets schöne Exemplare zu billigen Preisen. In der Sammlung befinden sich unter Anderm 3 Kuckuckseier aus einem Nest , verschiedene ge- sprenkelte Eier einer Haus- henne , ein monströses Hühnerei mit einem Ei darin. Milbradt, Lehrer in Gr. Schlatikow b. Zachan. Alexander Simonson, NaturMstor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7, Insel Oese!, Livland. V. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. A. KricheldorfF, N aturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Benin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER. Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschland und Oesterreich Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.O. 43, Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische Beobachtungen aus Angmagsalik. Kleinere Mittheilungen. Oologische Notizen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 11. Berlin, den 15. Februar 1898. 7. Jahrgang. Ornithologische Beobachtungen aus Angmagsalik, Ostgrönland von J. Petersen. Mitgetheilt von O. PI e 1ms. Aus dem Dänischen übersetzt von O. Haase. Von Herrn Johan Petersen, dem Vorsteher des Handelsplatzes Angmagsalik in Ostgrönland, empfing ich im September 1897 einige Vogelbälge, zusammen mit schriftlichen Erläuterungen über die bei Angmagsalik vorkommenden Vögel. Da nur wenige Mittheilungen über die Vogelwelt an der Ostküste Grönlands vorliegen, habe ich geglaubt, dass die Veröffentlichung der erhaltenen Aufzeichnungen und ein kurzer Bericht über die gesandten Bälge von Interesse sein könnten. Herr Petersen, der sich jetzt drei Jahre lang in Angmagsalik aufgehalten, hat früher als Dolmetscher an den beiden letzten dänischen Expeditionen nach Ostgrönland sich betheiligt und mehrere Jahre an der Westküste gelebt. Er ist, wovon ein längeres Zusammensein mit ihm in Grönland mich zu überzeugen Gelegenheit hatte, ein überaus guter Kenner der Vögel des Landes. Der Handelsplatz ist dicht vor der Mündung einer Bucht bezw. eines Fjords, Tasiusak, angelegt, welch letzterer sich unter etwa 65 x/z 0 nördlicher Breite und 37 x/2 0 östlicher Länge von der Dänemarkstrasse land- einwärts erstreckt. Westlich davor liegt ein sehr grosser 15 Meilen langer Fjord, Sermilik. Das Klima entspricht ungefähr dem Westgrönlands unter derselben Breite. Die Küste ist während des ganzen Jahres mit Ausnahme von kurzen Herbstmonaten von einem mehrere Meilen breiten Gürtel massiven Eises gesperrt. Folgende Arten sind von Petersen beobachtet worden : Colymbus glacicilis L. Sehr gemein, brütet überall an den Landseeen. 1896 wurde er Mitte Mai allenthalben gesehen, wo offenes Wasser war. Im Tasiusak wurde er erst in der letzten Hälfte des Juni gesehen. Zwei mir gesandte Bälge sind beide von alten Vögeln im Sommerkleid. Flügel 360 mm, Schwanz 70 mm, Lauf 90 mm. „ 380 „ . „ 70 „ „ 95 „ Colymbus septentrionalis L. Sehr gemein, brütet überall an den Landseeen. 1896 kam er am 14. Mai an. Uria grylle L. Brütet. Ardica alle L. Brütet beim Sermilik. Im November und Dezember werden gewöhnlich einige gesehen. Rissa tridadyla L. Brütet. Larus glaucus L. Brütet. Wurde 1896 am 12. April zuerst gesehen. Sterna macrura Naum. Brütet. Ein Balg von einem alten Vogel im Sommerkleid wurde mir geschickt. Flügel 264 mm, Schwanz 175 mm, Lauf 16 mm. Phalacrocorax carbo L. Brütet beim Sermilik, im Winter nicht vertreten ; Petersen selbst hat ihn nie gesehen. Mergus serrator L. Brütet. Anas boscas L. Brütet. Wurde 1896 am 12. Mai zuerst gesehen. Petersen erhielt am 13. Mai eine Stock- ente, die von einem Grönländer geschossen worden war. Harelda glacialis L. Brütet. Somateria mollisima L. Brütet. Anser albifrons Bechst. Der Balg einer Blässgans, am 19. September 1896 beim Tasiusak geschossen, wurde mir zugesandt. Es ist ein junger Vogel ohne eine Spur von weiss auf der Stirn. Auf dem Kinn befindet sich ein weisser Fleck, welcher unter dem Unterschnabel beginnt, und 30 mm lang, 8 mm breit ist. Ein gleicher etwas grösserer Fleck befand sich auf dem Balg einer jungen Blässgans von Westgrönland. Flügel 370 mm, Schwanz 105 mm, Lauf 71 mm. Am 12. Mai 1896 zog eine Anzahl Gänse am Handelsplatz vorbei, am 13. Mai sah man viele, theils fliegend, theils auf dem Eise sitzend. Selbstverständlich ist es unsicher, ob diese Vögel dieser oder einer anderen Gänseart angehört haben (Helms). Tringa maritima Brünn. Brütet. Wurde 1896 am 28. April gesehen. Aegialitis hiaticida L. Brütet. Lagopus mutns Mont. Brütet überall in derLmigegend. ist aber nicht so zahlreich wie an der Westküste. Im Winter 1894 — 95 fanden die Alpenschneelnihner sich fast garnicht ein, im Winter 1896 — 97 waren viele da. Der Winter war da recht mild; häufige, östliche Stürme mit 42 Zeitschrift für O o 1 o g i e. Regen bewirkten, dass bis weit in den Winter hinein verhältnissmässig wenig Schnee war. — Die Schneehühner scheinen mithin an der Ostküste gleichwie an der West- küste im Winter von nördlicheren Gegenden nach Süden zu ziehen (Helms). Haliaetus albicilla L. Die Grönländer kennen ihn; allerdings ist er sehr selten, da Petersen selbst ihn nie- mals bei Angmagsalik gesehen hat. Falco gyrfalco L. (F. candicaus Gmel.). Brütet am Tasiusak und Sermilik. Es wurde mir der Balg eines weissen Falken gesandt. Flügel 362 mm, Schwanz 200 mm, Fauf 67 mm. Nyctea nivea Thunb. Eine Schneeeule wurde von einem der Dänen bei Angmagsalik im Oktober 1894 ge- schossen; im Winter 95 wurde eine am Sermilik erlegt; letztere brachte man Petersen, doch bewahrte dieser sie nicht auf, weil der Balg sich in einem schlechten Zustande befand. Petersen sah einen alten Vogel im Dezember 95. Corvus corax F. Brütet. Corvus cornix F. Ich erhielt den Balg einer Nebel- krähe. Sie wurde bei Kap Dan, ein paar Meilen vom Handelsplatz entfernt, am 19. März 1897 erlegt. Flügel 293 mm, Schwanz 162 mm, Lauf 53 mm. Sturnus vulgaris L. Der Balg eines Staars im Winterkleid, welcher am 27. Oktober 1896 bei Ang- magsalik geschossen worden war, wurde mir zugeschickt. Flügel 129 mm, Schwanz 70 mm, Lauf 31 mm. Acanthis linaria L. Brütet. Kam 1895 in den letzten Tagen des April an. Plectrophanes nivalis L. Brütet. 1895 kam er ver- einzelt am 13. März an; in den ersten Tagen des April in grösseren Schwärmen. 1896 wurde er Ende März und in den ersten Tagen des April auf den verschiedenen Wohnsitzen gesehen, doch bei dem Handelsplatz selbst erst am 15. April. Plectrophanes lapponicub L. Brütet. Kam 1895 in den ersten Tagen des April an. Saxicola oenanthe L. Brütet. Im Jahre 1895 kam er in den letzten Tagen des April an. Motacilla alba L. Wurde im Frühjahr 1895 gesehen. Von den hier aufgezählten Arten ist eine, nämlich die Nebelkrähe, vollständig neu für Grönland. Vom Staar weiss man, dass er einmal vorher angetroffen wurde, die weisse Bachstelze zweimal, das letzte Mal auch in Angmagsalik. Die übrigen Arten sind an der West- küste Grönlands gemein. Neu für Ostgrönland ist die Blässgans (Anser albi- frons), insofern als sie früher mit Sicherheit dort nicht gesehen wurde. Finsch führt sie wohl als vorkommend an, stützt seine Annahme aber nur auf einige heim- gebrachte Gänseschwungfedern, die auf der zweiten Deutschen Nordpolexpedition (1869—70) gesammelt worden waren. (Schluss folgt). Kleinere Mittheilungen. Ein geglücktes Experiment. 1. Am 16. Juni 1894 fand ich zwei Nester, das eine von der weissen Bachstelze (Motacilla alba) mit fünf soeben ausgeschlüpften Jungen, das andere vom grauen Fliegenfänger (Muscicapa grisola) mit fünf Eiern. Vorsichtig wechselte ich jetzt den Inhalt der beiden Nester um und stellte mich in der Nähe auf die Lauer. Eine lange Zeit brauchte ich nicht zu warten, bis der Fliegenfänger zum Neste kam, doch flog er sofort schreiend davon. Ganz unruhig darüber, dass meine That übel aufgenommen werden könnte, dachte ich schon daran den Tausch rückgängig zu machen, als Männchen und Weibchen zum Neste kamen. Eine längere Berathschlagung begann jetzt in der Nähe des Nestes mit deutlicher Verwunderung über die merkwürdige Veränderung. Jedoch endete diese Ueber- legung damit, dass die beiden Gatten auf eine Weile verschwanden, und, den Schnabel voll Futter, wieder kamen. Jetzt wendete ich mich zu meinem Begleiter, der die ganze Zeit über das Bachstelzennest gewacht hatte. Unaufhörlich hatten diese das Nest besucht, aber dasselbe mit der grössten Angst wieder verlassen, dass sie auf eine lange Zeit gänzlich unsichtbar waren. Was nun thun? Hier war guter Rath theuer! Mein Begleiter schlug vor, eins der Jungen in sein altes Nest zurückzubringen. Dies wurde auch sofort gethan. Jetzt warteten wir mit grösster Spannung auf die Bachstelzen, welche zu unserer grossen Freude nach einer Weile zu- rückkamen. Ein Zwitschern und Hin- und Herfliegen begann nun, welches damit endete, dass das Weibchen sich in’s Nest herabliess und das Männchen das Junge und das Weibchen fütterte. Acht Tage darauf, als wir den Ort wiederum be- suchten, war das Bachstelzennest mit vier Jungen be- völkert, einem grossen und drei soeben ausgebrüteten. Die Jungen im Fliegenfängernest waren alle am Leben und gut entwickelt. Pica pica. 2. Am 25. Juni 1895 unternahm ich eine Wanderung nach einer öden Gegend, um an Ort und Stelle die Lebensweise gewisser Vögel zu beobachten. Eine kleine, spärlich mit Bäumen bewachsene Land- spitze sah mir verlockend aus und ich lenkte meine Schritte dorthin ; doch als ich näher kam, bemerkte ich, dass es ein Holm war, der aber durch einen umgestürzten Baum mit dem Festlande in Verbindung stand. Der Holm sah so einladend aus, dass es unmöglich war, der Versuchung zu widerstehen, eine Weile auszu- ruhen und die grossartige Natur zu gemessen, welche sich vor den Augen ausbreitete. Ueber den schwankenden Baum balancirend, gelangte ich glücklich auf das Eiland. Mit Entzücken blickte ich auf die weite Bucht, welche spiegelblank dalag und eben wollte ich mich in die Welt der Träume wiegen, als das unangenehme Krächzen einer Elster in meiner unmittel- baren Nähe mich störte. Aergerlich über den Friedenstörer, legte ich schon die Büchse an’s Auge, um denselben in die glücklicheren Jagdgründe zu befördern,, als die Elster, welche Unrath merkte, hinter den Baumstamm hüpfte und davon flog. Die Elster in dieser Gegend und zu so später Jahres- zeit nistend zu finden, war höchst merkwürdig. Meine Ueberraschungen erreichten jedoch den Gipfelpunkt, als ich in das Nest blickte und zwei etliche Tage alte Junge darin sah, sowie acht Eier, welche alle bei näherer Untersuchung sich als vollständig frisch erwiesen. Zeitschrift für O o 1 o g i e. 43 Dieser eigenartige Fall kann nur so 'erklärt werden, dass alle acht Eier unbefruchtet waren. Von mehreren hui#dert Nestern, welche ich seit 1862 untersuchte, habe ich in keinem einzigen eine so grosse Anzahl Eier ge- funden; auch ist es mir nie vorgekommen, dass frische Eier zusammen mit Jungen in demselben Neste waren- Obgleich ich mich mehrere Stunden auf dem Platze auf- hielt, so blieb doch nur diese eine Elster sichtbar. Von H. Schoultz in Tammela, Finland. Aus dem Schwedischen übersetzt von O. Haase. Ein abnormes Gelege von Emberiza citrinella. Am 20. Juli 1894 fand ich in Crostewitz, ungefähr zwei Stunden südlich von Leipzig ein Goldammernest mit 3 ganz abnorm gefärbten Eiern. Wenn man unter den Eiern von E. citrinella vielleicht zwei Typen unterscheiden darf: einen röthlichen, der mit verwaschenen Flecken und feinen Haarzügen versehen ist, und einen hell fleischfarbigen, der neben den Haarstrichen auch noch grosse dunkle Punkte und Schnörkel aufweist, so gehört das fragliche Gelege zum ersten Typus. Ich lasse die Beschreibung der Eier folgen: Der Untergrund ist röth- lichweiss. Die ganze Oberfläche ist gleichmässig mit einem röthlichen Grau überzogen, das den Grund bei 2 Exemplaren nur sehr wenig, beim dritten etwas mehr durchscheinen lässt. An den spitzen Polen ist die Deckfarbe nur spar- sam aufgetragen, so dass an diesen Theilen die Eier heller erscheinen. Das merkwürdigste ist nun, dass die charakteristische „Ammerzeichnung“ ganz und gar fehlt, dass also nichts von Haarzügen, Schnörkeln und Punkten zu merken ist. So hat das Gelege grosse Aehnlichkeit mit den Eiern von Anmus arboreus, und ich hätte sie zunächst auch für solche gehalten, wenn ich sie auf der Erde gefunden hätte, was aber nicht der Fall war. Abnorm wie die Eier war auch der Standort des Nestes. Dasselbe war in Mannshöhe in einen Dornbusch einge- baut, stand aber nicht an den mittleren dicken Stämmen, wie man es beim Goldammer erwarten könnte, sondern hing vorn in den dünnen Zweigen. So glich es ganz und gar einem Neste von Lanius collurio. Ein „Würger- nest mit Piepereiern“ könnte ich also meinen Fund nennen- Die Eier waren übrigens fast bis zum Ausschlüpfen der Jungen bebrütet. Am Nachmittag hob ich das Nest aus, und am nächsten Morgen lebten die vollständig ent- wickelten Embryos noch in den Eiern, ein Beweis dafür, dass in einem vorgeschrittenen Stadium der Bebrütung die Vogeleier ohne Schaden die Brutwärme längere Zeit entbehren können. Die Maasse der Eier sind folgende: 22,5 22,6 22,8 mm. 16,0 16,2 16,3 mm. Leipzig, J. Thienemann. Friedrich Bulstrode Whitlock, Bankdirektor, bekannt durch seine oologischen und ornithologischen Sammlungen, sowie durch seine Arbeiten in The Orni- thologist (Ornithology und Oology, herausgegeben von H. K. Swan in London), wird wegen bedeutender Unter, schlagungen steckbrieflich verfolgt. Abbildungen in Cliche- druck sind bei der Berliner Criminalpolizei vorhanden. 2000 Mark Belohnung verspricht die Stadtpolizei von Nottingham Demjenigen, welcher die Festnahme Whitlock’s bewirkt. Oologische Notizen. Südspanien, besonders das Land zwischen Cadiz und Malaga, von Gibraltar und Malaga nördlich bis Cor- dova, die Insel Sardinien, Marocco zwischen Ceuta und Tanger, sowie Tunesien längst der Küste des mittelländischen Meeres, brachten mir in der neuesten Zeit reiche oologische Schätze. Aus Spanien erhielt ich Turdus viscivorus L., Menda vulgaris Leach., Tfe- rula torquata alpestris Chr. L. Brehm, und Monticola cyaneus (L.). Die zuerst genannte Art zeigt die bekannten Merkmale wie sonst ; die zweite und dritte Art, welche merkliche Uebergänge in Zeichnung und Grösse besitzen, weshalb sie verwechselt werden können, haben folgende Unterscheidungsmerkmale: vulgaris istkleiner, dickschaliger und in rund ovaler Form, torquata alpestris ist mehr langgestreckt, etwas glänzender und glatter. Von Monti- cola cyaneus ist die eine Hälfte der Gelege rein hellblau, die andere auf hellblauem Grunde zart röthlich, sparsam oder reichlich, selbst kranzartig gefleckt. Pratin- cola rubicola (L.), Dromolaea leucura Gmel., Saxicola stapazina (L.), S. aurita Temm. und 8. oenantlie (L.), sämmtlich hellblau gefärbte Eier, sind nicht selten mit recht deutlichen röthlichen Fleckenzeichnungen versehen. Daidias luscinia (L.), Sylvia orpheus Temm., Pyro- phthalma melanocephala (Gmel.), Melizophilus provincialis Gmel. und M. sardus (Semm.) (von Sardinien erhalten), sowie Aedon galadodes Temm. Ich werde versuchen die Unterschiede von melanocephalus, provincialis und sardus, weil die Eier sehr nahe stehen, ausserdem Variationen auf grauem bis grünlichem Grunde, resp. einen solchen zeigen, der vom zarten gelblichen bis zum röthlichen Ton übergeht. Die Fleckenzeichnung, marmor- artig zu nennen, ist der betreffenden Grundfarbe gemäss entsprechend verstärkt. Das Ei von sardus ist von den dreien meistens das grösste und matteste, hat deutliche und scharf begrenzt stehende bräunliche, ausserdem intensiv graublaue Fleckung, wie sie bei 8. cinerea Bchstn. meistens ist; melanocephalus hat mehr marmorartige Zeichnung, provincialis glänzende Schale und ist am kleinsten. Hypolais polyglotta (Vieill.), H. opaca Bchstn., Acrocephalus streperus (Vieill.) = arundinaceus (Gmel.). Letzte Art ist mit denselben Uebergängen da, wie wir die Eier dieses Vogels in Deutschland kennen gelernt haben, sehr dunkel oder hell, fast ungefleckt; Troglodytes parvulus Koch und in 25 Gelegen (5 und 6 Eier) Lanius meri- dionalis Temm. Scharf gezeichnete, meist sehr voll oliv braun, dunkelgrau und braun gefleckte Eier, in länglich ovaler und gestreckter Form, matt oder matt- glänzend und grösser wie excubitor. Clielidon urbica L. und Clivicola rupestris (Scop.), von letzterer Art 15 Gelege (je 3 Eier) von den Gibraltarfelsen; jedes ist verschieden gefärbt. So gross wie H. rustica, mit feiner und etwas glänzend weisser Schale und einer sehr feinen graurothen Fleckung (Character fast wie Panurus biarmicus L.) bis zur groben und vollen Kranzzeichnung, die eine recht sonderbare ist. Fringilla spodyogenys Bp. (kleine Gelege aus Tunis, gefunden 20. 5., coelebs täuschend ähnlich und ein wenig grösser), Carduelis elegans Steph., 44 Zeitschrift für Oologie. Ligurinus chloroticus Bchstn., Petronia petronius L., Passer hispaniolensis Temm., Aland a, arborea L., (zuin ersten Male als Seltenheit aus Spanien), Galerita cristata superflua Hart., Galerita theclae Brehm, Alaudula baetica (Dress.) (aus Tunis) und A. minor Cab. Die Eier baetica , theclae und minor , sowie er. superflua werde ich ver- suchen annähernd zu beschreiben; er. superflua und theclae ähneln sich sehr; letzteres Ei ist feiner in der Schale, ersteres ein wenig kleiner und mit feinerer Schale wie Melanocomgpha calandra L.; baetica ist marmorartig, etwas glänzend und erinnert sehr an Calandrella brachy- dactyla (Leisl.), minor ist am deutlichsten mit scharfen Punkten, am ähnlichsten arvensis , doch bedeutend kleiner. Betreffs der soeben sowie hier vieler nicht genannten Lerchenarten muss ich im Interesse der kundigsten Oologen hinzufügen, dass die Eier viel Aergerniss bereiten können; ihre Herkunft entscheidet am sichersten. A. minor wurde am 14. 4. 1897 gesammelt. Emberiza liortulana L., Miliaria calandra (L.), in sehr prächtigen Exemplaren, Fringillaria cirlus (L.) und F. eia (L.). Corvus frugilegus (Seltenheit in Spanien), Cyanopica cooki Br. und in nicht wenigen Gelegen Pyrrhocorax graculus L., ebenso Merops apiaster L., 1 Mal Upupa epops L. mit Sparei und (sehr lehrreich) Cuculus canorus und Coccystes glandarius L. Die Kuckuckseier (15 an der Zahl), sämmtlich im Typus von S. Orpheus , befanden sich in den Nestern von Pyrophth. melanocephala, Aedon galadodes, (vor- zugsweise) Acroceph. streperus (Vieill.), die des Häher- kuckucks in denen der spanischen Blauelstern. Fund- zeit der Kuckuckseier ist meistens um den 27. Mai, Fundort Malaga. Die Eier von Turnix andalusicus Gmel., die noch heute zu den Seltenheiten gehören, hat mein Sammler bei Sevilla zwei Mal im Mai mit je 4 Eiern gefunden. Sie sind innerhalb des Geleges verschieden in der Grosse und Grundfärbung; Fleckung ist abstufend, worauf ich besonders aufmerksam machen möchte. Von Raubvogeleiern erhielt ich; Scops ephialtes Savign., Vultur monachus L., Gyps fidvus Gmel., Gy- paetus barbatus L. Recht auffällig machen sich V. mo- nachus, die von hohen Bäumen mit alten Standhorsten, ungefähr 70 Kilometer von Tanger (Marocco) genommen wurden. Die Ersteigung der Horste ist lebensgefährlich. Die Eier sind überaus gross und mit prachtvoller Fleckung. G. barbatus (Gelege mit 1 Ei) wurden am 11. 2. bei Cordova, am 22. 2. bei Granada, (Gelege mit 2) am 8. 3. bei Antiquera erbeutet. Die ersteren Gelege sind dunkelbraun und das letztere schmutzig gelb gefärbt. Die Grössenunterschiede der Eier betragen fast 3 cm. Ausserdem erhielt ich Aquila chrysaetus L., A. adalberti Brehm, A. fulva L., Nisaetus pennatus (Gmel.), N. bonelli Temm. und Circaetus gallicus Gmel. Von Entenarten erhielt ich aus Spanien; Marma- ronetia anguslirostris (Menetr.), aus Finland: Fuligida marila (L.) und F. cristata (Ray). In der Regel ist marila grösser wie cristata, wo aber beide Arten sich in der Grösse gleichen, wolle man aul den Unterschied achten, dass marila eine verhältnissmässig grobe, cristata eine ziemlich glatte und feine Schale besitzt. Von Interesse dürfte die Nachricht sein, dass ich aus Kudarflojl (Island) Stercorcirius catarrhades (L.) in Gelegen (2 Eier), gefunden den 5. 6. 1897, erhalten habe; der Vogel ist dort nicht selten. Berlin, Febr. 1897. Ad. Kr. Eier aus Ungarn. Monticola saxatilis, Locustella luscinioides, Totanus stagnatilis, Porzana minuta, Ardea purpurea, Sterna leucoptera und andere Arten in frischen tadellosen Gelegen offerirt bei mässigen Preisen F. A. Cerva, Sziget-Czep. ]. P. Szig. szt. Marton, Ungarn. V ogeleiersammler, welche durch Tausch nordische und lappländische Vogeleier erhalten wollen, senden an mögen ihre Tauschliste H. Schoultz, Tammela, Finland. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. Charle Thorpe, Natural. College Buildings, George Street, Croydon. Vogelbälge und Vogeleier. H. Daimer, Berlin S.W. Koehstrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft!. Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstr. 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalien- sammler. Japanische Vogeieier. Sende franko Preisliste. Alan Owston. Jokohama, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Invalidenstr. 105. Zoologische Gross- Handlung von Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Louis Wahn's Nachf., A. M anecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialität : Zerlegbare Vogelkäfige. Eine schöne Eiersammlung:, 200 Stk. in 80 Arten für 15 Mk. incl. Verpackung hat abzugehen H. Hintze, Neuwarp i. I*. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern einzeln und in Gelegen. Aus meiner grossen, lehr- reichen Eier- und Nester- sammlung verkaufe ich stets schöne Exemplare zu billigen Preisen. In der Sammlung befinden sich unter Anderm 3 Kuckuckseier aus einem Nest , verschiedene ge- sprenkelte Eier einer Haus- henne , ein monströses Hühnerei mit einem Ei darin. Milbradt, Lehrer in Gr. Schlatikow b. Zachan. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7, Insel Oesel, Livland, V. Fric, Naturalienhändler. Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. ~A. Kricheldorff, N atur alienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. A. Lionel Clarke, Natural History Agent, Barton Street, Gloucester. Vogelbälge u. Vogeleier. Listen sende f rei . Paul Hob. Schünemann, städt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central - Markthalle. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Beriin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Berlin, C., Prenzlauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43, Neue König Strasse 51 II, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Ornithologische Beobachtungen aus Angmagsalik. Ueber Raubvogelhorstkarten. Oolog. Allerlei. Kleinere Mittheilungen. Briefkasten. Berichtigung. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 12. Berlin, den 15. März 1898. 7. Jahrgang. Ornithologische Beobachtungen aus Angmagsalik, Ostgrönland, von J. Petersen. Mitgetheilt von O. Helms. Aus dem Dänischen übersetzt von O. Haase. (Schluss). Ein Theil der Arten, welche von Petersen als Brutvögel bei Angmagsalik aufgeführt werden, sind vor- dem in Ostgrönland brütend nicht gefunden worden, wenn sie auch zu Jahreszeiten und unter Verhältnissen angetroffen wurden , welche ihr Brüten ausser Zweifel setzte. Dies gilt z. B. für den mittleren Säger (. Mergus serrator), für den Seestrandläufer (Tringa maritima) und für den Lerchenammer (Pledrophanes lapponicus). Zu den bisher unbekannten Brutvögeln Ostgrönlands kann man rechnen: die dreizehige Möwe (Rissa tridadyla) , den Kormoran (Phalacro corax carbo) und die Stockente ( Anas boscas ). Die Stockente ist nur ein Mal früher an der Ostküste auf der Ryder’schen Expedition im Jahre 1891 gesehen worden, diesmal übrigens auch von Petersen. Der Kormoran, dessen Vorkommen und Brüten doch mit etwas Vorsicht anfgenommen werden muss, ist früher nur von Graah erwähnt worden. Der Krabbentaucher ( Ardica alle) ist bisher brütend in Grön- land so weit südlich noch nicht angetroffen worden. Ob der Leinzeisig die an der Westküste gewöhnliche Form Acanthis linaria rostrata Coues oder die nördliche Form A. Hornemanni Holb. ist, muss ich vorläufig dahin gestellt lassen, da kein Balg vorliegt. Wenn die Briinnichs-Lumme ( Uria arra Pall.) nicht aufgeführt wird, so beruht dies sicher auf ein Vergessen; in Petersen’s Briefen werden „Alka“' erwähnt, welche auch von Holm als bei Angmagsalik vorkommend angeführt werden; hiermit ist ohne Zweifel diese Art gemeint. Diese von Petersen gegebenen Mittheilungen stimmen darin überein mit früheren über die Vogelfauna Ostgrön- lands, dass es sicherlich ärmer an Arten wie auch an Individuen ist als Westgrönland. Sie zeigten ferner das, während es in Westgrönland vorzugsweise nordameri- kanische Arten sind, welche als zufällige Gäste auftreten, in Ostgrönland es Vögel von Nordeuropa sind. Dem Staar, der Nebelkrähe und der weissen Bachstelze werden sicher eine Reihe anderer europäischer Arten folgen. — Der Grund für ihr Vorkommen an der Ost -Küste Grönlands ist zweifelsohne, dass sie auf dem Zuge nach oder von ihren Brutplätzen aus dem Kurse gebracht werden. Hierauf deutet auch, dass sie zur Zugzeit der betreffenden Arten getroffen wurden. Von den drei in Rede stehenden Arten hat die weisse Bachstelze ihren nächsten Brutplatz auf Island, somit erklärt sich ihr Vorkommen bei Angmagsalik recht leicht; der Staar und die Nebelkrähe, die nur höchst selten auf Island angetroffen wurden, haben keinen näheren Brutplatz als die Färöer-Gruppe. Indessen stimmen die gesandten Vögel mit den Färöer-Staaren und Krähen nicht überein, namentlich nicht in der Grösse des Schnabels, so dass man am ehesten sie für Vögel halten darf, deren Heimath die britischen Inseln oder Norwegen ist. Ueber Raubvogelhorstkarten. Die vom Königlichen Preussischen Generalstabe auf- genommenen Karten, vorzugsweise die mit dem Maass- stabe 1 : 25000 können Oologen von grossem Nutzen zwecks ihrer Orientirung im Walde sein. Gute Dienste gewähren auch die Manöyerkarten der Korps; die besten die Revierkarten der Förstereien, die fast überall am Platze erworben werden können. Derartige Karten be- finden sich zur Zeit nicht wenige im Besitze derjenigen Sammler, die am meisten auf Raubvogelhorste ihr Augen- merk richten. Mit der oologischen Wissenschaft war ich herzlich wenig vertraut, als ich die Bekanntschaft eines älteren erfahrenen Sammlers machte, dessen Spezialität Raub- vögeleier waren und bei diesem Herrn sah ich meine erste Raubvogelhorstkarte. Fs war eine sogenannte Bestandskarte, aufgenommen in den sechsziger Jahren von einer königlichen Forstverwaltung. Auf dieser Karte war das Nadelholz in 5 besonderen Klassen verzeichnet, ebenso Buchen und Eichen über 120 Jahre, Räumden, Blossen, in der Vermischung Nadel- und Laubholz, und Wiesen. Die Kiefernbestände über 80 Jahre waren dunkel- grün, Buchen und Eichen dunkelgelb, die Wiesen grau dargestellt. Der Sammler zeichnete zur speciellen Ueber- 46 Zeitschrift für Oologie. sicht nachträglich Culturen, Schläge und Coulissen, soweit sie an den ältesten Bestand grenzten, mit schwarzer Um- randung, was sich sehr deutlich bemerkbar machte. Durch kleine runde Punkte markirte er Raubvogelhorste, von welchen ich gegen 30 Stück zählen konnte. Auf meine Anfragen, was diese Zeichen bedeuteten, erhielt ich einen ehrlichen Bescheid. Die Punkte bedeu- teten je nach ihrer Grösse und Form Horste und zwar vom Schrei- und Fischadler, Wanderfalk , Gabelweihe oder Bussard u. s. w. Zwölf Fischadlerhorste (heute sind im genannten Revier noch drei) waren allein markirt ; einige von diesen mit — *, andere j . Das erste Zeichen erinnerte daran, dass der Horst auf einem Seitenast, das andere, dass er auf einem Stammende errichtet worden war. Ein kleiner Punkt (.) bedeutete einen Bussard- oder Gabelweihenhorst, ein kleiner umzogener (O) den des Wanderfalken, ein grosser blauumzogener (O) den des Schwarzen Storches, eine Reihe kleiner Punkte (...) eine Reiher- oder Scharbenkolonie. Höhlungen, in welchen Baumkauze oder Gänsesäger brüteten, waren durch das Zeichen g?, Brutröhren des Schwarzspechtes durch einen runden Kreis (O) kenntlich gemacht. Ein jeder bestiegene Baum erhielt ausserdem einen kreisrunden Ausschnitt in Mannshöhe durch einen Loch- bohrer, ein gutes Merkmal, das sich in mehr wie in einem Falle, nebst den betreffenden Horst bis heute noch — nach mehr wie 30 Jahren — erhalten hat. Mittelst einer derartigen Horstkarte wurde es dem alten Herrn leicht, auf die schnellste Weise sämmtliche Horste des Reviers kreuz und quer zu revidiren. Am Tage unserer ersten Begegnung übte ich unter seiner Aufsicht die Ersteigung eines höhen Waldbaumes ver- mittelst seines Paars Klettereisen und eines mit Eisen- drath durchzogenen Kletterstrickes, was mir gut gelang. Das erbeutete Bussardgelege mit dem Datum 20. 4. 65 ziert noch heute meine Sammlung. Ein alter Sammler. Oologisches Allerlei. Aus Sidemi im Amurland, das Gebiet zwischen der russischen Küstenprovinz und der Mandschurei, brachten uns russische Sammler, deren Zuverlässigkeit eine anerkannte ist, noch recht selten zu nennende Eier, z. B. Acrocephaliis bistrigiceps Swinhoe. Die Eier haben in jeder Beziehung die grösste Aehnlichkeit mit phrcig- mitis Bchstn., doch dürften die etwas reichlich vertheilten schwarzen Haarzüge (nach den vorliegenden Gelegen zu urtheilen) ein Unterscheidungsmerkmal abgeben. Die Gelege wurden am 11. 6. 1896 genommen. — Turdus pallidus Gmel. und Turdus alrigularis Temm., von dem- selben Ort; gef. am 9. 6. 1896. Beide Arten, noch heute in den Sammlungen Raritäten, sind auf intensiv hellgrünlichem Grunde mit mehr oder weniger deutlichen röthlichen Flecken gezeichnet, fast ebenso und so ver- änderlich wie pilaris', schwerlich dürften sie von diesem Ei, da sie gleiche Grösse haben, zu unterscheiden sein. Schwach- und feinschalig ist pallidus, dickschalig (im Verhältnisse alrigularis. — RuticiUa rußventris (Vieill.), gef. 11. 5. 1896. Ein zart hellblau gefärbtes Ei und wohl das kleinste der bekannteren Rothschwanzarten. Es sieht garnicht einem Rothschwanzei ähnlich, eher einem kleinen Ei von Muscicapa atricapilla Linn. — Milvus melanotis Temm. u. Schl. Eier in der Grösse zwischen milvus und ater und wie diese mit höchst verschiedenartigen Zeichnungen versehen, die kein be- stimmtes Merkmal aufkommen lassen. Die besprochenen Eier sind meistens in mehr zugespitzter wie rundlicher Form. — Haliaetus leucoryphss Pall., Gel. (3) wurden am 8. 5. 1896 genommen. Das sehr rundliche, wie albicilla gefärbte Ei, doch merklich geringer, ist innen lebhaft grün durchscheinend. Aus Kuku-Nor, dem Lande der Tanguten und der grossen Salzwüste, nicht weit der tibetanischen Grenze, brachten russische Sammler Eier von Emberiza fucata. Ein höchst eigenartiges gezeichnetes Ei mit bräunlicher und röthlicher Fleckung und ähnlich einem röthlichen Antlius arboreus- Ei, ist es trotz seinen verschiedenartigen Abänderungen gut zu erkennen. — Pterorhinus davidi. Ein blau gefärbtes Ei in den Tönen zwischen migratorius und saxatilis, ohne jegliche Fleckung und so gross wie cyaneus. — Lanius teplironotus Blyth. Ein auf gelblichem Grunde dunkelgelb und bräunlich voll gezeichnetes Ei in ganz eigener Weise und fast so gross wie minor; erinnert am ehesten an personatus. — Cettia cantans Dyb., gef. am 6. 5. 96. Ein intensiv gelbrothes Ei, dessen stumpfes Ende mit einem (oft recht breiten) violetten und purpur- braunen Kranze geschmückt ist; eins der am prächtigsten gefärbten Eier. Es ist nur wenig kleiner wie cetti und diesem sehr ähnlich. Aus Smyrna '(Kleinasien), meistens durch Krüper in Athen gesammelt, kamen Eier von Garrulus melano- cephalus Gene, gef. am 20. 5. 1897. Sie haben durch- weg grünlichere Färbung, ausserdem feinere Schale wie die deutschen Hähereier. Ebenfalls kamen aus Smyrna’s Umgebung Gelege von Sterna anglica Mont., ges. am 20. 5. 1897, Lanius personatus Temm., ebenso reichlich Perdix chucar Gray. Aus Griechenland kamen die schön zart rosa und grau gezeichneten Eier von Hypolais olivetorum Strickl., die grössten der betreffenden Unterfamilie. — Emberiza caesia Cretzschm. Ei so gross wie hortulana, dem es am ähnlichsten, und das auf gelbbräunlichem Grunde mit sonderbaren dunkelbräunlichen Flecken gezeichnet ist, dass es mit keinem anderen europäischen Ammerei zu verwechseln sein dürfte. — Von Melos, einer der grössten Inseln der Kykladen und von den Sporaden, der Insel Nikaria (zu Kleinasien gehörend), kamen Eier von Pufßnus yelkouan Bp., meistens in kurzer rundlicher Form, wodurch sie sich von ähnlichen gleich grossen Arten, die meistens lang gestreckt erscheinen , unter- scheiden werden. Aus Südrussland sahen wir Eier von Saxicola isabellina Rüpp., ges. am 9. 5. 1897. Das Ei ist hell- blau wie oenantlie, doch ein wenig grösser; kein Ei war mit einem rothen Flecken versehen. — Pastor roseus (Linn.), ges. am 30. 5. 1897 sei deshalb hier erwähnt, wegen der auffallenden Grössenunterschiede, die fast einen cm betragen, und zum Schluss Chettusia gregaria (Pall.) in kurzer Kreiselform, sowie langgestreckt. Nach sonstigen Angaben sollte die erstgenannte Form die regelmässige sein. Das Ei von einem gewönlichen Kibitzei richtig zu unterscheiden, dürfte nicht gelingen. Zeitschrift für O o 1 o gi e. 47 Kleinere Mittheilungen. Zwei Eiersammlungen sind in Berlin öffentlich aus- gestellt, die eine seit längerer Zeit im Landwirtschaftlichen, die andere seit kurzer Zeit im Naturwissenschaftlichen Museum; beide Sammlungen haben einen guten Platz erhalten. Erstere bietet nichts besonderes, desto mehr die zweite betreffs ihrer eigenartigen Aufstellung. Die nicht gross zu nennende, daher leicht zu übersehende Sammlung ruht in einem freistehenden Glasschrank, die Eier liegen auf einem matten schwarzen Stoffe, was einen vorteilhaften Eindruck gewährt. Ihre Aufstellung ist wie folgt: 1. Grösse: Strauss, Colibri. 2. Verhältniss massige Grössen unterschiede: Kiwi, Haushuhn. 3. Verschiedenheiten der Form. Ovale Form: Trappe, Fischreiher, Haustaube. Rundliche Form: Uhu, Waldkauz, Thurmfalke, Eisvogel. Kreiselform: Trottellumme, Alpenstrandläufer, Rephuhn. Walzenform: Leipoahuhn, Nachtschwalbe, Segler. 4. Verschiedenheiten der Schale. Grobkörnige Schale: Emu. Rauhe Schale: Daubentoni’s Hocko. Glanzschale: Pampashuhn. Feinkörnige Schale: Haiishuhn. Schale mit Kalkbelag: Kormoran, Guirakuckuck. 5. Missbildungen von Hühnereiern (circa 25 Stück). Ei im Ei, Spar- und Doppelei, monströse Eier u. s. w. (sehr interessant). 6. Verschiedenheiten der Eier der einzelnen Vogelgruppen: Sänger, Meisen, Stärlinge, Würger, Finken, Raben, Falken u. s. w. (zur Erklärung wie sehr einzelne Arten sich verändern, circa 120 Stücke). Zur Ankunft der Vögel. Am 13. 2. kamen an ein Flug Lerchen und Staare, graue Bachstelzen und ein Storch. Auf dem nahen Schwarzwald liegt der Schnee noch bis an den Fuss des Gebirges. Offenburg, Baden, d. 20. 2. Ad. Pt. — Am 23. 2. kamen hier die ersten Lerchen an. Ackerhausen in Braun- schweig, F. Gerloff. — Am Rhein trafen am 23. 2. die erste Schnepfe, am 25. 2. Milane, Kibitze und Wald- schnepfe ein. D. G. — 5 Wanderfalken, geschossen in der Mark, Nähe Berlins, erhielt ich zum Ausstopfen. Ad. Kr. — Die ersten Bussarde und Milane sah ich am 13. 2. Bei hellem Sonnenschein hörte ich Staare, Grau- und Goldammern, grüne und graue Hänflinge, sowie Finken ihr erstes Lied singen und den ersten Schwarzspecht weithin laut trommeln. Am 20. 2. liegt Schnee und der Regen macht sich unangenehm fühlbar. Fast alle Vögel schweigen. Wir sehen mehrmals Entenpärchen, und Bussarde, die sich am Horst beschäftigen. Am Nach- mittage singen bei klarem Wetter Staare, Schwarzdrosseln, Finken und grüne Hänflinge. O. Haase. — Am 6. März sind beide Wanderfalken am Horst, den sie umkreisen. In der nahe gelegenen Fischreihercolonie ist es noch still, Reiher sind nicht angekommen. Mielke. — Am 13. März sehen wir nach Norden ziehende Kraniche, mehrmals Kibitze in kleineren Schaaren. Plolztauben rncksen laut, Heidelerchen singen fleissig, die ersten Baumpieper melden sich, in vollem Schlage sind die ersien Sing- und Misteldrosseln. Unter dem vorjährigen Horst des Wan*- derfalken liegen noch reichliche Knochenreste umher, auf dem nahen Gestell Reste einer frisch geschlagenen Hohl-, Holz- und einer weissen Haustaube. In der Reihercolonie geht es lebhaft her, die Reiher beschäftigen sich mit dem Aufbau der alten Horste. Von dem sonstigen Bestand (ungefähr 25 Paar) sind seit einer Woche inzwischen 5 Paar angekommen. Auf dem See treiben die Enten- männchen die Weibchen verlangend. Ausser den Stock- enten sehen wir Schellenten, einige Möven und die erste weisse Bachstelze und in grossen Schaaren untereinander Dohlen und Saatkrähen. H. H. Herr Kenneth H. Soeinner in Brockenhurst, Swanley, Kent, bittet deutsche Oologen um regen Tausch verkehr. Er wünscht europäische Eier besserer Arten gegen bessere nordamerikanische einzutauschen. Zur Notiz J. Thienemann’s in No. II. Zwei an einem Sonntag Vormittag genommene Nachtschwalbeneier wurden mir am Dienstag darauf überbracht. Die Eier verwahrte ich auf einem Sammelschrank. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde ich durch ein wiederholtes und recht deutlich vernehmbares Piepen aus dem Schlaf ge- stört. Die Untersuchung am nächsten Morgen ergab, dass die betreffenden Eier noch 1 e b en de Jun g e n enthielten. Cuculus canorus. Während meines etwa zehn- jährigen Aufenthalts in Zeitz (Provinz Sachsen) fand ich die Kuckuckseier, 40 an der Zahl, nur in den Nestern unseres gewöhnlichen Würgers und zwar stets bei grün- lichen, niemals bei röthlichen Eiern. Schramm. Nusshähereier. Die Schneeverhältnisse sind in den letzten Tagen so ungünstig geworden, dass es fraglich ist, die Nistplätze von Nucifraga caryocatactes recht zeitig erreichen zu können. Der Neuschnee trägt nicht. Sollte es dennoch gelingen, nach dem Schwinden der Schnee- massen die Nester auszuheben, dürfte es wohl zu spät geworden sein. Die Hoffnungen, welche der sehr milde Winter erweckt hatte, droht der meterhohe weiche Schnee zerstören zu wollen. Wallisellen bei Zürich, 2. März 1898. C. Vorbrodt-Carpentier. Briefkasten. Wo befindet sich in der Provinz Brandenburg oder Ponunern resp. in Mecklenburg eine grössere Kormoranansiedelung. Um gefl. Mittheilung bittet die Red. Gewünscht werden Mittheilungen darüber, wieweit Ohr- und Schneeeulen, sowie Waldkauze auf dem ersten Ei bereits brüten oder nicht; Fragesteller will seine bezüglichen Beobachtungen ver- öffentlichen. Wo hat die grosse und werthvolle Eiersammlung des verstorbenen Amtsrathes von Thalberg, Treptow an der Tollense. nunmehr ihre Aufstellung erhalten? Fm gefl. Antwort wird geh. Die Red. Berichtigung. Im Bericht des Herrn Ad. Kr., S. 43, Sp. 2, Zeile 25 v. unten muss es heissen statt : Das Ei von sarclus u. s. w. m elanocephalus (Regel ist die Grösse zwischen melanocephalus und provincialis). W. Schlüter’s (Halle a. S.) neuestes Preisverzeichniss, No. 193, über Instrumente, Materialien, Geräthschatten und Chemikalien zum Fang und zur Präparation natur- wissenschaftlicher Objekte ist soeben erschienen. Eier- sammler seien besonders aufmerksam gemacht auf die Instrumente, die sie zu ihren Zwecken bedürfen. Seltene Eier aus Argentinien und Brasilien treffen in nächster Zeit bei W. Schlüter in Halle a. d. Saale ein ; gleichzeitig folgt eine Beschreibung derselben. 48 Zeitschrift für OoJogie. Zur gefälligen Beachtung! Wir bitten die verehrlichen Abonnenten darum, dass sie uns aus Freundes- und Bekanntenkreisen diejenigen Herren mittheilen wollen, von denen sie wissen, dass dieselben noch nicht Abonnenten dieser Zeitschrift sind. Die Liste bitten wir frankirt oder unfrankirt zu senden und dürfen sich die Einsender für ihre Bemühungen unseres Dankes versichert halten. Auslagen werden vergütet. Wir bitten unsere verehrl. Leser um gütige Uebersendung von Mittheilungen auf dem oologischen Gebiete. Wir sind gern bereit auf Wunsch Honorar und Porto zu vergüten. Die Redaktion. Grosse Sendungen \ ogeleier in zuverlässigen Gelegen mit Daten und Fundort sind aus Lappland, Finland, Spanien, Griechenland, Klein-Asien u. Amurland etc. frisch eingetroffen. Preisliste auf Wunsch, gratis und franco. A. Krieheldorff, BERLIN S. 42, Oranienstr. 135. Zu verkaufen! Eine werth volle Sammlung europäischer Vogeleier, 400 Arten, alle in ganzen Gelegen, richtig bestimmt," fehlerfrei, von der Seite ausgeblasen. Genaue Angaben, besonders über alle in Einland brütenden Arten. Tausche auch lappländische und nordische Eier gegen andere. j_| gQ^oultz Tammela, Finland. Paul W. H. Spatz, Naturhistor. Institut, Diemitz b. Halle a. S. Naturhistorisches Institut Hermann Rolle, BERLIN, Elsasserstr. 48. H. Daimer, Berlin Koelistrasse 56. Versand von Luxusfischen u. Thieren jeder Art. Aquarien- und Terrarienfabrik. Charle Thorpe, Natural, College Buildings, George Street, Croydon. Vogelbälge und Vogeleier. Unterzeichneter wünscht gegen nordische Eier zu tauschen oder zu kaufen Eier mit Nesteiern von Cuculus canorus und allen exotischen parasitischen Cu- culiden. J. Bamberg, Materialieovenr. der sehwed. Staatseisenhahnen, Gothenburg (Schweden). Zu kaufen gesucht: Baedeker. Die Eier der euro- päischen Vogel nebst Beschreibung des Nestbaues v. L. Brehm. Off. mit Angabe des Preises an H. ltöhl, Stettin - Grünhof zu richten. Louis Wahn's Nachf.. A. Manecke, Nadlermeister. Berlin, Lindenstr. 66. Specialiiät -. Zerlegbare Vogelkäfige. A. Krieheldorff, N aturalienhandlung, BERLIN S., Oranienstr. 135. Wilhelm Schlüter, Naturwissenschaft! Institut, Naturalien- und Lehrmittelhandlung, Halle a. S. Eine exotische Vogeleiersammlung, 100 Stück in 90 Arten, darunter Struthio australis, Emu novae- hollandiae ist für 20 M. mit Ver- packung abzugeben. H. Hintze, Neuwarp i. P. Naturhistor. Institut Anton Abraham u. Clemens Hartwich, Präparations-Atelier u. Lehrmittel- Handlung Wien III, Beatrixgasse 18. Ein- und Verkauf von Vogeleiern, einzeln und in Gelegen. A. Lionel Clarke, Natural History Agent, Barton Street, Gloucester. Vogelbälge u. Vogeleier. Listen sende frei. Paul Hob. Schünemann, Stadt. Verkaufs-Vermittler, Berlin, Central - Markthalle. Zur bevorstehenden Sammelsaison empfehle ich mein reich- haltiges Lager nur praktischer und als vorzüglich anerkannter Instrumente etc. für Eiersammler. Eierbohrer, gerippt konisch für kleine, mittlere uud grosse Eier, Ausblaseröhren von Messing und Glas, Gummiaus- bläser, Millimetermasse von Messing; Loupen, Eierlötfel und Eierkätscher zum Ausheben der Eier aus Baumhöhlen : Steigeeisen. Gedruckte Eieretiketten aller europäisch - sibirischen Vögel. Neueste Preisliste, soeben erschienen, kostenlos u. portofrei. Wilhelm Schlüter, Halle a. S. Naturwissenschaftliches Institut. Gegen baar oder in Tausch! Vogelbälgc und Hier von Europa, Island, Labrador, Hudson-Bay. Canada, Alaska, Klein-Asien. Correspondenz mit deutschen Ornithologen und Oologen erwünscht. Vogeleier! 50 Eier von Phoenicopterus roseus ä 3,50 M. ; 100 Eier von Pandion haliaetus ä 1,75 M. ; 50 Eier von Sula bassana ä 0,70 M. ; 50 Eier von Botaurus lentiginosus ä 2,50 M. ; 35 Eier von Pyrrhocorax graculus ä 5, — M. ; 50 Eier von Otocorys alpestris ä 1,25 M. ; 50 Eier von Linota rufescens ä 0,75 M. ; 50 Eier von Linota flavirostris ä 0,75 M. ; 20 Eier von Somateria spectabilis ä 3,50 M. ; 50 Eier von Pterocles arenarius (in Gel.) ä 2,50 M. ; 50 Eier von Sterna caspia ä 1, — M. ; 100 Eier von Anous stolidus a 1,25 M. ; 50 Eier von Syntliboramphus antiquus ä 10, — M. ; 20 Eier von Simorynchns pusillus ä 10, — M. ; 20 Eier von Fratercula cirrhata ä 2,— M. ; 50 Eier von Thalassidroma leachi ä 1, — M. ; 20 Eier von Sula sula ä 5, — M. Vollständige Preisverzeichnisse stehen zu Diensten. W. Raine, Bleecker Street 181, Toronto. Canada. & A. Böttcher, Berlin, 15. Brüderstr. 15. Naturalien aus allen Erdtheilen. Sämmtliche Utensilien für Naturalien- sammler. Japanische Vogeieier. Sende franko 'Preisliste. Alan Owston, Jokohama, Japan. „Linnaea“ Naturhistor. Institut. Inh. Dr. Aug. Müller. Berlin, Invalidenstr. 105. Steigeeisen, sicher und verlässlich, nebst bestem Riemenzeug, empfiehlt zu billigstem Preise. E. Hocke, Berlin, Neue Königstr. 51, II. Diesjährige Gelege von Falco peregrinus, Milvus re- galis und ater, Strix alnco, Ardea cinerea u. s. w. kann abgeben. H. Iekert, BERLIN, Graudenzerstr. 15. Alexander Simonson, Naturhistor. Institut, Arensburg, Kleine Hafenstr. 7, Insel Oesel, Livland. V. Fric, Naturalienhändler, Prag, Wladislawsgasse 21a, kauft und verkauft jede Art naturhistorische Objecte. Zoologische Gross -Handlung Gustav Reiss, Berlin N.O., Landsbergerstr. 33. Redaktion und Verlag von H. HOCKE, Beriin N.O., Neue König Strasse 51. — Druck von CARL OCKLER, Beriin, C,, Prenziauer Strasse 13. Organ für Wissenschaft und Liebhaberei. Herausgegeben von H. Hocke, Berlin N.O., 43, Neue König Strasse 51. Diese Zeitschrift erscheint jeden Monat. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr bei direkter Zusendung durch Kreuzband innerhalb Deutschlands und Oesterreichs Mk. 3, — , nach den anderen Ländern des Weltpostvereins Frcs. 4,25 pränumerando. Der Jahrgang läuft vom 1. April bis 31. März. Bestellungen und Zahlungen sind an H. Hocke, „Zeitschrift für Oologie“, Berlin, N.0. 43> Neue König Strasse 51 H, zu richten. Inserate: Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der Kürze halber dem Aufträge beizufügen. Inhalt : Oologische Notizen aus der Mark Ueber Eier des Rothkopfwürgers. Ueber Schreiadlereier. Mittheilungen. Gebühren für eine Beilage, durch welche das normale Ver- sandporto nicht überschritten wird, betragen 3 Mark. No. 1. Berlin, den 15. April 1B9B. B. Jahrgang. Oologische Notizen aus der Mark. Aquila naevia Gmel. Ein Nachgelege (1 Ei) fand ich am 3. Juni 1896. Wenige Minuten nach der Flucht des Schreiadlers vom Horste stellen sich nach und nach 5 Bussarde, zugleich mehrere Häher ein, die auf den Adler stossen und ihn scharf bedrängen. Der verfolgte Vogel lässt ein Geschrei hören, das mit dem Gekläffe eines Hundes grosse Aehnlichkeit hat. Falco peregrinus Tunst. Ein Reiher hörst, am 24. März 1896 von mir ausgehoben, enthält am 4. April ein Wanderfalkengelege mit 3, am 2. Juni ein Gabelweihen- gelege mit 2 Eiern. Bei dem Ausheben eines Wander- falkenhorstes (27. März 1896) beobachtet, wie ein Paar Schwarze Störche vorbeiziehen und nach den Falken zu so nahe, ohne von diesen belästigt zu werden. Ein Wanderfalkenhorst, der von mir am 12. April 1896 aus- genommen wurde, enthielt eine Woche darauf ein volles Gelege von der Schwarzen Gabelweihe. Falco subbuteoh. Ein untergeschobenes Thurmfalkenei hat der Baumfalke ausgebrütet und das Junge glücklich zum Ausfliegen gebracht. Das betreffende Falkenpärchen zeigte sich ungemein besorgt um das Junge. Falco tinnunculus L. Ich muss an einem frühen Junimorgen 6 flügge Thurmfalken, die ich einem Horste entnommen, auf Anordnung der heiligen Hermandad wieder in den Horst zurückbringen. Bei meiner Heimkehr am Abend sehe ich, wie im Horst die Jungen von den Alten gefüttert werden. Syrnium aluco (L.). Im vorigen Jahre fand ich in reinen Kiefernbeständen drei Mal junge Baumkauze in Schwarzspechtbrutröhren, zwei Mal 2, ein Mal 1 Junges. Niemals waren die Alten anwesend, ebensowenig war der Aufenthalt der Jungen durch irgend ein Merkmal verrathen. Dass mir die geringe Zahl der Jungen nicht auffällig er. scheint, geschieht nur aus dem Grunde, weil ich die Höhlungen der Schwarzspechte nur für einen Nothbehelf für Baumkauze erachten kann. Die in den Jahren vor. her gefundenen gleichen Nistplätze der genannten Eulen enthielten nie mehr wie 2 Eier. Wer jedoch glaubt, dass derartige Höhlungen für Baumkauze zu klein dürften sein, der würde sich täuschen. Die betreffenden Höhlungen sind mit der Zeit so gross und weit geworden, dass der Kopf eines Mannes darin einen Platz finden kann. — Auf dem Feldwege von A. nach R. uud kurz vor dem Beginn einer grösseren Forst, steht direkt am Wege eine Birke mit einer so kleinen Höhlung, in der ein Waldkauz wiederholt gebrütet hat, dass man bequem einen Theil des Vogels, Schwanz und Flügelspitzen sehen kann. Vorübergehende haben den Vogel muth willig oft genug gestört, dessen ungeachtet kam die Brut auf. — Im Forstort M. steht im Kiefernwald eine Buche mir einer sehr niedrigen Höhlung, die fast alljährlich vom Kauz bezogen wird. Um die Eier im Neste liegen zu sehen, muss man sich bücken. Otus vulgaris Flem. Erstes Auffinden eines Geleges ein Mal am 22. März, in der Regel um eine oder zwei Wochen später. Die Nachgelege meistens in unmittelbarer Nähe brütender Baumfalken gefuuden. Ein Eulenpaar, dessem Neste ich mich näherte, setzte sich mir gegenüber zur Wehr und umflog mich schreiend, dass ich mich be- ängstigt fühlen muss. Da ich einst davon Zeuge wurde, dass ein Kauz bei der Entnahme seiner Eier durch einen Sammler denselben überfiel und ihm mit einem Fange ein Auge herausschlug, fürchtete ich dasselbe Schicksal. Antlius pratensis (L.). Um den 25. April Gelege ge- funden; die Pärchen halten ausserordentlich an den er- wählten Nistplätzen fest. Ein brütendes Weibchen fand seinen Tod dadurch, weil es sich mit der einen Hinter- zehe an ein Pferdehaar verwickelt hatte. An diesem Faden hing es vom Neste herab. Der Fall erinnert mich an einen Würger ( Lanius coliurio). Ein Sturm hatte in den Waldungen gewüthet und grossen Schaden angerichtet. Unter den gebrochenen Bäumen war auch eine junge Kiefer, die hoch am Stämmchen ein Würgernest trug. Der auf den Eiern sitzende Vogel war bei dem Zerbrechen der Baumspitze mit dem einen Flügel eingeklemmt worden, selbst befreien konnte er sich nicht. In dieser Lage musste er sich wohl seit einer Woche befunden haben. Als ich ihn befreite, wurde ich zum Lohne dafür recht tüchtig in die Hand gebissen. Nest und Eier waren unversehrt. Clivicola riparia (L.). Am 25. September 1896