mann oe ah RE; ER We} } / A x. & f. VE N 2 Br Ben! ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. HERAUSGEGEBEN PROF. DR. J. W. SPENGEL IN GIESSEN. SUPPLEMENT-BAND V1. FAUNA CHILENSIS DRITTER BAND. Mit 44 lithographischen Tafeln und 184 Abbildungen im Text. JENA, VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 1905. Fauna Chilensis. Abhandlungen zur Kenntniss der Zoologie Chiles nach den Sammlungen von Dr. L. Plate. Dritter Band. Mit 44 lithographischen Tafeln und 184 Abbildungen im Text. Jena, Verlag von Gustav Fischer. 1905. 4 nn - 2 DE Alle Rechte, namentlich das der Übersetzung, vorbehalten. Inhalt, Erstes Heft. (Ausgegeben am 20, Mai 1903.) WACKE, ROBERT, Beiträge zur Kenntniss der Temnocephalen. Mit Tafel 1—9 und 14 Abbildungen im Text LoMAN, J. C. C., Vergleichend anatomische Untersuchungen an chilenischen und andern Opilioniden. Mit Tafel 10—13 und 21 Abbildungen im Text . sn STEINDACHNER, FRANZ, Die Fische der nn Pr Nachia) Zweites Heft. (Ausgegeben am 9. Mai 1904.) McMrrRRIcH, J. PLAYFAIR, The Actiniae of the Plate Collection. With plates 14-—19 and 5 figs. in the text (GRUVEL, A., Etudes anatomiques sur quelques ER nei Oral du Chili. Avec planches 20—22 . . . . SCHWEICKART, ALEXANDER, Beiträge zur MorsBalogra und ae der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. Mit Tafel 23 bis 26 und 2 Abbildungen im Text A RR € Drittes Heft. (Ausgegeben am 16. Juni 1905.) THIELE, JoH., Die Kiesel- und Hornschwämme der are PLATE. Mit Tafel 27—33 HARTLAUB, COL., Die Hydroiden ge he ir a chilenischen Küste. Mit 1 Karte und 142 nen im Text. i SILVESTRI, FILIPPO, race. Con u 3437. SILVESTRI, FıLiPpo, Thysanura.. Con tav. 38—44 . 215 307 353 . : i ! are “ 8 re i E ’ he zT ar a rohe Altar EHE AR DEREN VER i ee v5, .BE Dr . ‚erLz: Y BR " E 4; G Ev u ef Pr. DIOR, WET MNEHE . KERN, Dim a TR BAER % Nachdruck verboten. 'ebersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Kenntniss der Temnocephalen. (Temnocephala chilensis, Temnocephala tumbesiana n. sp. und Temno- cephala novae-zelandiae.) | Von Dr. Robert Wacke. Hierzu Tafel 1-9 und 14 Abbildungen im Text. Inhaltsübersicht. VE DEE Te En UL N TED ER TE TR 2 Material: und: "Untersuchungsmethode . 2.2 a er. 0a 3 Historisches . 4 Bey, Ara 4 Habitus SR lea 1: : 7 Integunment. um Allgemeinen. vo... 0 0 m er REICHE an ya a a A Le a Nr ON ET ET b)apuchel 20 410120 I SUR UI ROTE IE CH HIBRG Pi Basalmtemibramy nr. Surkal sl Belle et ol IL Ds 17 Dr Hantmuskellagensr ati rasen ae Al rlO 2) Schicht der: Drüsenzellenary. .. . Ierraı » Hoster an ul Be ya ea N ee RO I IE a a A ER ARE ER AR N ALL AN I EEE AN T Biozparan meer, DELETE. SUB HSIRR DA DE a BURTED NEE 3 AED RR LE VER BE EEE EHE NR A = BITEREEBEDE ET ER Aare tn aha che tur en IS ANDAL A ee ZUR AERO DSL ah ae le er... 2 &), Eosnzealapparat" una lee 2 A Dj Gera Baousl Bau I ER NUT 1. 3 RRIEEAO b) Pars digestiva RN ro N Re Zool. Jahrb., Supplement. Bd.VI. (Fauna Chilensis. Bd.II.) Heft 1. 1 2 ROBERT WACcKE, Seite Hxenetionsapparat . . \...u1 6 Mn ae na ne Genitalsystem . . . a Def ee a a) Männlicher Genielapparat ee 0: b) Spermatogenese . . ee a EA c) Weiblicher Genitalapparat en d).JIEi. A Veen ee. 0 Nervensystem; cl le ee Sinnesorgane ir ee N a ae 1 ABER N. ee Men) 2 b) Tastorgane . . »., 4 Werken re Biologisches . . . N N ne RR Ve Geoeraphieche Verbreitung en > 33 Die verschiedenen Species des (renus "Temnocephala und. ihre Wirths- TRLErR. 0 ee ln na en Le a 1 De Systemätisches „212 20. a ne Zusammenfassung . . at a I Differentialdiagnose von Temmocephala fumbesiana a Parasiten. un. 0.0 a el N A Literatur . . ee a Erklärung der Kbbüdungen. N N Einleitung. Seitdem Craupıo GAY im Jahre 1849 die anatomisch und histo- logisch äusserst merkwürdige Gattung Temmocephala entdeckt hat, ist über die systematische Stellung dieses eigenthümlichen Plathel- minthen namentlich in den letzten 2 Decennien viel geschrieben worden. Der Entdecker stellte diese neue Form als Dranchiobdella chilensis zu den typischen Anneliden, während sie BLancHArD als Temnocephala bezeichnete und mit MoQuın-TAnnon für eine Hirudinee hielt. Damit war die Stellung im System vorläufig erledigt, und Temmnocephala schien abgethan. 20 Jahre später machte PnıLırrı von neuem auf dieses in Bau und Lebensweise sehr interessante T'hierchen aufmerksam und stellte es in unmittelbare Nähe von Malacobdella. Erst SEMPER wies ihm den noch jetzt von den meisten Autoren anerkannten Platz unter den ektoparasitischen Trematoden an, während es Branpes als fest- sitzende Form den Turbellarien anreihen möchte. Braun vertritt die Ansicht, dass über die systematische Stellung dieser aberranten Trematodenspecies noch keineswegs das letzte Wort gesprochen sei. Diese Unsicherheit in der systematischen Bewerthung, welche doch nur der Ausdruck der Unkenntniss der anatomischen und histo- logischen Verhältnisse der innern Organe ist, veranlasste mich. Temnocephalen. 3 trotz der vorzüglichen Arbeiten über verwandte Formen von HASwELL, WEBER, PLATE, MONTICELLI und BRANDES, eine eineehende Untersuchung von Temnocephala chilensis, Temnocephala tumbesiana n. sp. und Tem- nocephala novae-zelandiae mit den stärksten mir zu Gebote stehenden Vergrösseruneen und den vorzüglichen Hülfsmitteln, welche das Berliner Zoologische Institut bietet, vorzunehmen. Für die vielfache Anregung und die gütige Ueberlassung eines Arbeitsplatzes sage ich dem Director des hiesigen Zooloerischen In- stituts, Herrn Geh. Regierungsrath Prof. Dr. F. E. Schuuze, meinem hochverehrten Lehrer, unter dessen Leitung ich mehrere Jahre makroskopisch und mikroskopisch arbeitete, auch an dieser Stelle meinen herzlichsten und ergebensten Dank. Zur Aufnahme dieser Arbeit wurde ich durch Herrn Prof. Dr. L. PrATE angeregt, welcher mir das auf seiner chilenischen Reise gesammelte Material bereitwilligst zur Verfügung stellte und mir bei der Untersuchung mit Rath und That zur Seite stand, wofür ich ihm von ganzem Herzen danke. Auch dem Director des Bremer Naturhistorischen Museums, Herrn Prof. Dr. ScHAUINSLAND, Sei an dieser Stelle für die’freundliche Ueberlassung von Temmnocephala novae- zelandiae bestens gedankt. Ausserdem haben mich die Herren Dr. v. MÄHRENTHAL, Custos des Zoologischen Instituts, Dr. Hzymoss, Privatdocent und 1. Assistent am Zoologischen Institut, und Prof. Dr. MoxticeuLı in Modena zu vielem Danke verpflichtet. Letzterer sandte mir bereitwilligst seine bisherigen Publicationen über die Temmocephalidae. Material und Untersuchungsmethode. Im April 1894 sammelte Herr Prof. Prare auf seiner chilenischen Reise in dem Süsswasser Chiles an verschiedenen Orten Temnocepha- liden und conservirte sie theils mit Alkohol nach vorheriger Cocain- Behandlung, theils mit Chrom-Osmium-Essigsäure. Er fand sie in grosser Anzahl als Ektoparasiten auf Aeglea laevis in der Nähe von Valparaiso und in der Umgebung von Santiago, vereinzelt auch auf einer in Erdhöhlen lebenden Parastacus-Species auf der Halbinsel Tumbes bei Talcahuano. Das ganze gesammelte Material bestimmte er als Temnocephala chilensis BuancH., was mir jedoch nicht ganz richtig zu sein scheint, wenigstens halte ich dafür, dass der Inhalt desjenigen Gläschens, welcher von dem Erdflusskrebs der Halbinsel Tumbes stammt und leider nur in 5 Exemplaren, wovon wiederum nur 1* 4 ROBERT WACcKE, 2 brauchbar waren, zu meiner Verfügung stand, eine neue Species ausmachen dürfte, auf welche ich später zurückkommen werde. Die Exemplare von Temmoc. novae-zelandiae, welche ich von Herrn Prof. Dr. ScHhavInsLann in Bremen erhalten habe, sind von Herrn H. Suter (Christchurch) auf einer Paranephrops-Art ge- sammelt worden. Das gesammte Material war in gut conservirtem Zustande. Um alle histologischen Details genau studiren zu können, wurden die Objecte meist in toto mit DELAFIELD’schem Hämatoxylin, Alaun-Karmin, Borax-Karmin, Pikro-Karmin oder auch mit Pikrinsäure durchgefärbt und in der bekannten Weise weiter behandelt. Zuletzt wurden die impräg- nirten Thiere in Paraffin eingebettet und zum Zwecke der Orientirung über die feinere Anatomie in Sagittal-, Transversal- und Frontalschnittserien von 5—10 u Dicke mit dem JunG’schen Mikrotom zerlegt, wobei oft Mastix- Collodium angewendet werden musste, um das unangenehme Zerreissen der Schnitte zu verhindern. Die mit Eiweiss und Wasser aufgeklebten Schnitte, welche einige Zeit zum Antrocknen auf dem Wärmofen placirt wurden, erfuhren dann noch eine meist dreifache Nachfärbung mit Hämatoxilir, Eosin und Orange-G&, wobei zu erwähnen ist, dass Orange-G ‚am besten zuletzt an- gewendet wird. Darauf wurden die Schnitte entwässert und in Xylol auf- gehellt. Als Einschlussmittel diente Oanadabalsam oder Carbol-Glycerin. Auf diese Weise wurde eine sehr klare und scharfe Differenzirung der einzelnen Elemente erzielt. Daneben fertigte ich aber auch einige Totalpräparate an, welche theils in Carbol-Glycerin, theils in Nelkenöl eingeschlossen wurden, um sie durch- sichtiger zu machen. Diese Einschlussflüssigkeiten waren aber für Dauer- präparate und Untersuchungen mit starken Objectiven nicht recht geeignet. Auch war die dadurch erzielte Durchsichtigkeit nur eine geringe, so dass das Studium der innern Organisationsverhältnisse und der histologischen Details ausschliesslich an lückenlosen Schnittserien erfolgen musste. Und auch dann war es mir oft nur mit den besten ZEISS’schen, SEIBERT’schen und Leıtz’schen Linsen und unter Zuhilfenahme von Apochromaten bei einer 980—-1500 fachen Vergrösserung möglich, die in den Zeichnungen wiedergegebenen Verhältnisse zu beobachten. Historisches. Temnocephala chilensis wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts von Craupıo GaY (1849, p. 51) in der Umgebung von Santiago auf den Kiemen der Süsswasserkrebse Chiles entdeckt und als Annelid betrachtet. In einem Briefe an BLAINVILLE beschreibt er dieses bis dahin unbekannte Thierchen unter dem Namen „Biranchiobdella chilensis“. Von diesem Briefe sagt HASWELL (1888, p. 279): „I am not aware that the letter has been published, but it is quoted by Moquın-Tanpon (1846, p. 300) in the „Monographie des Hirudines“. Daselbst erwähnt derselbe Branchiobdella chilensis, beschreibt das Thierchen aber nicht. Das Genus Branchiobdella Temnocephalen. 5 ist übrigens nicht von ihm aufgestellt, sondern durch ODIER eingeführt worden. BLANCHARD nennt unsere Species in GAaY’s Historia de Chile, V. 3, p. 51 Temnocephala chilensis und giebt auf tab. 2 seiner „Annelides“ in fie. 6 eine Abbildung davon. In seiner Beschreibung lesen wir: „Corpus oblongum, antice in digitis divisum,; annulis parum distinetis. Oeuli duo.“ BLANCHARD sowohl wie der oben erwähnte MoQuın-TAanDon (1846, p. 300) hielten Temnocephala für eine Hirudinee. Ersterer erkannte jedoch, dass die Unterschiede zwischen Branchiobdella und Temnocephala zu bedeutende seien, um beide Species in ein Genus zu stellen. „Las Temnocefalas se distinguen aun del genero Branchiobdella por la presencia de los 0jos y de las divisiones cefalicas de que no existe traza alguna en el.“!) 1867 fand PHıLıprr (1870, p. 35—40) in der Umgebung von Santiago und auch in der Provinz Mendoza auf den Beinen und dem Körper, besonders aber unter dem Schwanze der Aeglea laevis eine ganze Menge der Temnoe. chilensis BLANCH., welche er mehrere Tage in einer Schüssel mit frischem Wasser am Leben erhielt und sorgfältig untersuchte. In seinen 1870 veröffentlichten Mittheilungen beschreibt er die äussere Form und Farbe, giebt die Maassverhältnisse an, spricht über die Bewegungen des Thieres, über die Eier und bringt auch einige Angaben über die innern Organe, die natürlich wegen der geringen Durchsichtigkeit des Materials nur sehr dürftig ausfallen konnten. Er kommt zu dem Schlusse, dass Temnoe. chilensis unter die Vermes in unmittelbare Nähe von Malacobdella zu rechnen sei. Diese Ansicht wurde erst durch SEMPER (1872, p. 307—310) beseitigt, welcher auf Luzon und auf Mindanao, sowohl in der Ebene als auch bis 1560 m Höhe auf verschiedenen Süsswasserkrabben (Telphusa- Arten) einen Trematoden fand, welcher ektoparasitisch lebte und der chilenischen Temnocephala ganz ähnlich war. Er glaubte deshalb nicht an eine specifische Verschiedenheit dieser an so differenten Orten gefundenen Thiere und verzichtete daher auf eine nochmalige Beschreibung, brachte vielmehr nur einige bisher unbekannte anatomische Thatsachen und be- richtigte die in PHıLippr’s Darstellung (l. c.) befindlichen Irrthümer. In seinem Werke über „Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere“ (1880, V. 2, p. 115ff.) macht er auf die äusserst interessante zoogeo- graphische Erscheinung aufmerksam, dass seiner Meinung nach identische Arten sowohl in Chile als auch auf den Philippinen zu finden seien. WEBER (1889, p. 1—29) bemerkt jedoch hierzu, dass die Identität beider Arten keineswegs eine ausgemachte Sache sei. Jedenfalls hat aber SEMPER (]. ec.) das Verdienst, die bisherige irrige Ansicht über die Placirung von Temnocephala beseitigt zu haben. Er ist der Erste, welcher dieses Thierchen einen ektoparasitischen Trema- toden nennt. 1875 wurde von Woop-Mason (1875, p. 386—337) Temnocephala in grosser Menge in Neuseeland auf Paranephrops setosus und auch an der nordöstlichen Küste Indiens gefunden. 1) cf. HAswELL, 1888, p. 280. 6 ROBERT WACckE, Endlich hat auch HAsweun (1888, p. 279—302), durch den Curator MORTON aufmerksam gemacht, in dem Süsswasser Tasmaniens und in den Flüssen von Neusüdwales Temnocephalen entdeckt und folgende 4 neue Arten bestimmt: Temmoe. fasciata auf Astacopsis serratus (Neusüdwales), Temnoe. quadricornis auf Astacopsis franklini (Tasmanien), Temnoc. minor auf Astacopsis bicarinatus (Neusüdwales) und Temnoc. novae-zelandiae auf Paranephrops setosus (Neuseeland). Ihm verdanken wir die erste aus- führliche Darstellung (l. c.) der anatomisch-histologischen Verhältnisse, auf welche ich später mehrfach zurückkommen werde. Auch er ist der An- sicht SEMPER’s, dass wir in Temnocephala einen monogenetischen ekto- parasitischen Trematoden vor uns haben. Ein Jahr später gab WEBER (1889, p. 1—29) die zoologischen Fr- gebnisse seiner Reise in Niederländisch-Ostindien mit einer ausführlichen Darstellung seiner sehr sorgfältigen Untersuchungen über Temmnocephala BLANCH. heraus, und 5 ‚Jahre darauf veröffentlichte PLArTE (1894, p. 527—531) seine in Chile „an lebenden oder frisch getöteten Tieren“ gewonnenen interessanten Beobachtungen. Er ist der Ansicht, dass unter den Trematoden die Gattung Temnocephala eine ganz besondere Beachtung verdiene, da sie wegen ihrer nicht-parasitischen Lebensweise und ihrer relativ einfachen Organisationsverhältnisse als eine der primitivsten Gruppen der ganzen Ülasse angesehen werden könne. PLATE tritt also ebenfalls dafür ein, dass wir es hier mit einem Trematoden zu thun haben. 2 Jahre vorher waren die eingehenden Untersuchungen von BRANDES (1892, p. 558—577) über Drüsen, Haut und Musculatur von Temnoe. brevicornis erschienen. Sind dieselben auch nicht durchweg unanfechtbar, was jedenfalls seinen Grund in dem ungenügend conservirten Unter- suchungsmaterial hat, so verdienen sie doch die grösste Beachtung. Am Schlusse seiner Arbeit resumirt er: Da die histologische Structur dieses eigenthümlichen Plathelminthen nicht genügend eruirt ist, und sein Bau von den Trematoden bedeutend abweicht, so ist es besser, Temmocephala als festsitzende Form den Turbellarien anzureihen. Auch der sehr rührige italienische Forscher MONTICELLI hat mehrere Arbeiten über die Temnocephalen publicirt (cf. 1888; 1889 [4 p.]; 1891; 1892, p. 112—118, 121—149; 1892, p. 514—534) und namentlich in seiner nach Abschluss meiner Untersuchungen erschienenen Abhandlung über Temnoe. brevicornis MonT. und Temnocephala im Allgemeinen !) aus- führliche Mittheilungen über die externen und internen Verhältnisse der- selben gemacht, wodurch er wesentlich zur Kenntniss der Temnocephalen beigetragen hat. Er verbreitet sich ziemlich ausführlich über. den Digestions- und Genitalapparat, über die Eier, über das Ektoderm und die Musculatur, erwähnt auch Aufenthaltsort und Wirthsthiere und bringt einige biologische Notizen. Am Schlusse seiner Abhandlung stellt er ein ausführliches System der Familie Temnocephalidae auf, welche er in die beiden Unterfamilien Temnocephalinae und Actinodactynellinae eintheilt. In der ersten Unterfamilie unterscheidet er folgende 3 Genera: 1) ef. Fr. Sav. MoNTIcELLI, Sulla Temnocephala brevicornis MONT. 1889) e sulle Temnocefale in generale, Napoli 1899. Temnocephalen. 1. Temnocephala BLANCHARD 1849, mit 13 Species in 2 Gruppen, 2. Oraspedella HAsSswELL 1893, mit einer einzigen Species und 3. Dactylocephala n. g., ebenfalls mit nur einer Species. Zur zweiten Unterfamilie rechnet er nur das eine Genus Actinodactynella HAsSwELL 1893. Ferner veröffentlichte VAYSSIERE (1892, p. 64—65) eine Abhand- lung über Temnoc. madagascariensis und machte uns einige ‚Jahre darauf (1898) mit Temnoc. mexicana n. sp. bekannt, welche er in einer Anzahl von 7—8 Individuen und ‚zahlreichen Eiern auf 2 Exemplaren von Cam- barus digneti, die aus Mexico gebracht worden waren, fand. Er sagt von dieser neuen Species: „Par le nombre de ses digitations c&phaliques, ces Temnoc&phales se rapprochent de plusieurs especes decrites par le prof. W. A. HaswELn de Sidney; mais un certain nombre de caractöres, tires du facies genöral et de l’organisation interne de l’animal, permettent de reconnaitre que l’on a bien affaire ä& une nouvelle esp&ce.“ Weiter be- merkt er: „Je n’ai pas l’intention d’&tudier en detail les diverses parties de son corps“, aber doch stellt er eine neue Species auf, deren Berech- tigung mir jedoch noch sehr zweifelhaft erscheint, da die unterscheidenden Merkmale nur am ganzen Thiere „avec l’aide de la glycörine“ gewonnen, aber keine Schnittserien davon angefertigt wurden. Letztere sind jedoch bei der geringen Durchsichtigkeit dieser Thierchen eine unbedingte Noth- wendigkeit. Ausserdem reicht auch eine 50-360 fache Vergrösserung, welche VAYSSIERE anwendete, nicht aus, um die anatomischen und histo- logischen Verhältnisse genügend eruiren zu können. Nach den Angaben des französischen Forschers glaube ich bestimmt, dass Termnocephala mext- cana mit T. chilensis identificirt werden kann, da weder Fundort noch Wirthsthier für eine neue Species entscheidend ist, wenn diese nicht durch die morphologischen Verhältnisse bedingt wird. Endlich möchte ich noch die kritisch-compilatorische Arbeit von BRAUN (1890, p. 84—90, 125—128) über die Temnocephalidae erwähnen, worin dieser vorsichtige Autor trotz der Arbeiten von SEMPER, HASWELL und WEBER immer noch die Frage offen lässt, ob Temnocephala über- haupt ein Trematod ist. Ich gedenke, am Schlusse meiner Arbeit noch etwas genauer auf diesen Punkt einzugehen. Habitus. (en Bie1 725 3,4157 26.) Temnoc. chil. folgt dem bilateral-symmetrischen Bauplane, ist dorsoventral stark abgeplattet und fast kreisrund, nimmt aber im contrahirten Zustande eine länglich ovale Form an (cf. Fig. 1, 2,3, 4,5). In Folge des kräftig entwickelten Muskelapparats sind die Durchmesser nach den drei Dimensionen des Raumes bedeutenden Schwankungen unterworfen. Je nachdem dieses oder jenes System von Muskeln in Action tritt, muss sich natürlich die Gestalt des Thieres verändern. Die Ventralseite bleibt jedoch immer concav, 8 ROBERT WACckKE, während die Dorsalseite mehr oder weniger stark convex er- scheint. Die Seitenränder des Körpers sind ventralwärts umgeschlagen, so dass die Transversalschnitte nahezu die Form eines Kahnes zeigen (ef. Fig. 6). Am aboralen Körperende, welches abgerundet ist, gehen die umgeschlagenen Seitenränder in einander über. Im ausgedehnten Zustande erreicht 7. chilensis ohne die Tentakel höchstens eine Länge von 1!/, und eine Breite von nahezu 1 mm. Am Kopfende sitzen 5 fingerförmige Lappen oder Tentakel, welche bei einigen Formen fast die Hälfte der Körperlänge erreichen (cf. Fig. 3 u. 5). Der mittelste Lappen, welcher genau in der Medianlinie des Körpers ver- läuft, ist etwas länger als die seitlich davon angeordneten, welche sich in ihrer Länge nur wenig von einander unterscheiden. Offenbar sind die Tentakel „der Sitz eines feinen Tastvermögens, denn sie besitzen zahlreiche vereinzelt stehende Epithelzellen, welche einen dichten Besatz von Sinnesstäbchen tragen“ (Prarr 1894, p. 5). An meinem conservirten Material war es mir leider nicht möglich, diese Verhältnisse aufzufinden. Prıuıpri (1870, p. 35—40) erwähnt in seiner Arbeit, dass es ihm so vorgekommen sei, als ob jeder Tentakel am Ende mit einem kreisrunden Saugnapfe versehen wäre. Dies muss ich jedoch als einen Irrthum entschieden zurückweisen, da an den Tentakeln auch nicht eine Spur eines Saugnapfes aufzufinden gewesen ist. Dagegen kann ich die Pruuıprr’sche Angabe bestätigen, dass die Tentakel im contrahirten Zustande mit Querfalten versehen sind (cf. Fig. 26) und dass man derartige Querrunzeln bei contrahirten Thieren auch am ganzen Körper wahrnehmen kann. Mund- und Genitalöffnung liegen ventral und zwar genau in der Mittellinie des Körpers (cf. Fig. 2). Erstere ist nicht dreieckig, wie PrıLıpp1 (]. c.) sagt, sondern länglich rund und faltig und erhebt sich deutlich über die Oberfläche des Körpers. Letztere ist winzig klein und in der hintern Einbuchtung des Magensackes bemerkbar. Die an der Rückenfläche gelegenen Excretionspori finden sich lateral- wärts hinter der Mundöffnung. Rechts und links von der Medianlinie der dorsalen Oberfläche, wenig entfernt von der Basis der Tentakel sieht man 2 winzig kleine, im Leben rothe (!) Augenflecke (cf. 1870, p. 35—40 und 1894), welche aber bei meinem conservirten Material die rothe Farbe ein- gebüsst hatten und ganz schwarz erschienen. Alle diese Verhältnisse wie auch die Lage des Digestionsappa- Temnocephalen. 9 rats und der Spermarien sind schon am ungefärbten Thiere bei schwächerer Vergrösserung wahrnehmbar, treten aber, wenn man eine Tinction mit Pikrinschwefelsäure vornimmt, bedeutend schärfer hervor. Natürlich sind diese Totalpräparate nur für die allgemeine Architektonik des Körpers und für die anatomische Lagerung der Organe zu benutzen, während sie sich für das Studium der histo- logischen Details absolut nicht verwenden lassen. Am aboralen Körperende findet sich ein kreisrunder, ziemlich grosser, stark musculöser Saugnapf, welcher durch einen kurzen, kräftigen Stiel angeheftet ist. Die Ränder dieses terminalen Saug- napfes treten schart über die bedeutende Vertiefung hervor. Ganz besonders möchte ich noch darauf hinweisen, dass eine Hautfalte, welche Hasweuu (1888, p. 279—302) für alle australischen Arten erwähnt, der von mir untersuchten 7. chilensis sicher fehlt. Wenn dann ferner BLAncHARD (cf. Gar, 1849, V. 3, p. 51—52) in seinen Angaben über 7. chilensis von deutlichen Körperquerringen spricht, so meint er damit jedenfalls die im contrahirten Zustande namentlich bei älteren Thieren auftretenden Querfalten. Durchaus unrichtig ist aber seine Angabe, dass die Augen weit nach hinten stehen und dass 7. chilensis im vordern Theile meistens verschiedene dunklere, immer aber helle Längslinien zeigt. Ausserdem ist auch die Länge der Tentakel viel zu klein angegeben. Ferner ist noch zu bemerken, dass diese Species keineswegs nur auf den Kiemen, sondern auf der ganzen Körperoberfläche der Krebse Chiles, auf Parastacus und Aeglea, gefunden worden ist. Alle oben angegebenen Verhältnisse finden sich bei den in Chile bei Valparaiso gesammelten und in 76 °/, Alkohol conservirten Temno- cephalen, welche im Leben rosa oder auch gelbroth gefärbt sind. Da sie auch, wie später gezeigt werden wird, in ihren anatomisch-histologischen Verhältnissen übereinstimmen, sind die auf Parastacus und Aeglea lebenden Formen als identisch anzusehen. Ihr Aussehen ist folgendes: 10 ROBERT WACcKE, Die im April 1894 im Süsswasser bei Santiago gesammelten und in Chrom-Osmium-Essigsäure nach vorheriger Cocainbehandlung con- servirten Exemplare sehen dagegen ganz anders aus, stimmen aber in ihrem anatomischen Aufbau völlig mit der vorigen Species über- ein. Sie sind die kleinsten von den chilenischen Formen, erscheinen immer langgestreckt, werden ungefähr 3 mal so lang wie breit und sind dorsal stark gewölbt. Ihre Länge beträgt ohne die Tentakel 1 mm. Pharynx und Saugnapf treten deutlich über die Ventralseite des Körpers hervor. Bei 2 Exemplaren fand ich auch den Cirrus weit ausgestülpt und mit einem Kranze von Chitinstacheln besetzt. Die Tentakel sind nach aussen gerichtet, weit aus einander gebogen und reichlich '/, so lang wie der Körper, welcher nach der Bauch- seite zu mehr oder weniger gekrümmt erscheint, was jedoch auch durch die Conservirung hervorgerufen sein kann. Augenflecke sind sicher vorhanden, aber bei schwächerer Vergrösserung nur schwer sichtbar. Dagegen liessen sich die Excretionspori deutlich erkennen. Das Aussehen dieses T'hierchens ist folgendes: Die bei weitem grösste Form, welche Herr Prof. Prare in Chile ge- sammelt hat, stammt von der in Erdhöhlen lebenden Parastacus-Species der Halbinsel Tumbes bei Talcahuano. Die Conservirung geschah ebenfalls mit Chrom-Osmium-Essigsäure Die Abbildungen auf S. 11 zeigen dieses Thhierchen, von welchem mir nur 3 Exemplare zur Ver- fügung standen, in seiner natürlichen Form. Die dort bildlich dargestellten Verhältnisse gewann ich mit der Lupe an ungefärbten Totalpräparaten, welche mit Nelkenöl aufgehellt worden waren. Ohne die Tentakel erreichen diese Thierchen eine Länge von 3 und eine Breite von 1'/, mm, während die Tentakel nur ?/, der ganzen Körperlänge ausmachen, also '/, mm lang werden. Temnocephalen. 11al Die Dorsalseite ist stark convex; namentlich tritt die Magengegend buckelartig hervor und ist durch die darüber gelagerten Dotter- massen, welche netzartig ausgebreitet sind und die ganze mittlere Partie des Thierchens ausfüllen, intensiv braun gefärbt. Die Excre- tionspori sind im vordern Drittel an der dorsalen Seite lateralwärts deutlich sichtbar. Dagegen lassen sich die Augenflecke nur ganz schwach erkennen. Die Bauchseite ist wenig concav und trägt am terminalen Körperpole den nach vorn gerückten, kurz gestielten Saugnapf mit deutlich vortretenden lappigen Rändern und grosser Einsenkung in der Mitte. Genitalporus und Pharynx stehen in einer Entfernung von 1 mm und sind gut zu erkennen. Die 5 Tentakel, welche schon von der Basis an scharf getrennt sind, werden nach den Enden zu sehr dünn und waren bei 2 Exemplaren ventralwärts um- geschlagen. Ganz deutlich kann man hier ein wulstiges Uebergreifen der Seitenränder über die Bauchseite beobachten.) Nach diesen abweichenden äussern und verschiedenen später zu erwähnenden innern Verhältnissen stehe ich nicht an, diese Prarr’sche Ausbeute als eine neue Species anzusehn und sie 7. tumbesiana n. sp. zu nennen. Endlich gebe ich noch eine kurze Beschreibung von 7. novae- zelandiae Haswerr. Wie schon oben erwähnt, sind diese Exemplare von Herrn H. Surer (Christchurch) auf Paranephrops setosus in den Flüssen von Neuseeland gesammelt und durch Herrn Prof. Dr. SCHAUINSLAND mir gütigst zur Untersuchung überlassen worden. Die Ergebnisse derselben habe ich meiner Arbeit bei den entsprechenden Capiteln der andern Temnocephalen eingereiht. 7. novae-zelandiae 1) Dieses Uebergreifen der Seitenränder erinnert an die von HASWELL erwähnte Hautfalte. 12 ROBERT WACKE, ist dorsal stark gewölbt und hat eine länglich-runde Form (cf. Fig. 5). Die Rumpflänge beträgt 0,7 bis 2 mm, während die Breite zwischen 0,5 und 1,5 mm schwankt. Die Tentakel sind verhältnissmässig kurz und werden höchstens 0,25 mm lang. Rechts und links von der Medianlinie des Körpers, wenig über dem Pharynx, liegen die beiden Pigmentaugen (cf. Fig. 5), welche schon unter der Lupe deutlich als schwarze Pünktchen zu erkennen sind. Bei stärkerer Vergrösserung erscheinen sie rhombisch, intensiv schwarz und mit den obern innern Hörnern einander zugekehrt; dadurch werden die äussern Spitzen nach aussen und oben gewendet (cf. Fig. 71, 73). In der Mitte der Augen ist das Pigment massiger und in Folge dessen auch dunkler als nach den Rändern zu, wo es allmählich schwächer und heller wird. Die beiden Excretionspori liegen dorso-lateralwärts und wenig niedriger als in Augenhöhe (Fig. 5). Die Rückenfläche des Körpers erscheint in mehrere Felder getheilt, welche durch helle Streifen von einander getrennt sind. Diese Eintheilung ist aber eine rein äusserliche und mit der von HAasweEun (l. c.) erwähnten Segmentirung keineswegs identisch. Von einer solchen habe ich auch bei dieser Species nichts entdecken können. Die Dotterzellen sind meist prall gefüllt und seben den Thierchen ein braunes bis braunschwarzes Aussehen, worunter natürlich die Durchsichtigkeit und in Folge dessen auch die Beobachtung am Totalpräparat ungemein leidet und manchmal sogar unmöglich wird. Rings um den Rumpf läuft eine äusserst zarte, helle Membran (cf. Hasweıun 1. c.), welche sich bis zu den 6 kurzen, dicken Tentakeln hinzieht. HAswEeLL erwähnt deren nur 5. Er schreibt auf Seite 281: „In the case of the New-South-Wales species, and that from New-Zealand, there are five equal slender tentacles.“') Die Seitenränder ragen über die Ventralfläche, welche schwach concav und bedeutend heller als die Dorsalseite gefärbt ist, deutlich wahrnehmbar hinweg (Fig. 6). Der Saugnapf erhebt sich mit seiner l) Die Temnocephalen weisen verschiedene Körperanhänge auf. HASWELL erwähnt für T. fasciata und T. quadricornis membranöse An- hänge an den Seiten des Körpers, welche er als umgewandelte Theile des Kopfendes anspricht. Die Zahl der Tentakel schwankt zwischen 4 und 6. Bei der Fünfzahl steht einer dieser drehrunden Arme, von nahezu halber Körperlänge und darüber, medial, und die andern reihen sich paarig da- neben an. Bei T. guadricornis Hasw. ist der mittlere Tentakel durch einen breiten, kurzen Hautlappen ersetzt. Unter den Trematoden weisen auch die Gyrodactylidae und Udonellidae tentakelartige Anhänge auf, welche aber bedeutend kürzer und unter einander von gleicher Länge sind. Sie kommen stets in der Zwei-, Vier- oder Sechszahl vor. Temnocephalen. 13 breiten, flachen und lappigen Scheibe (Fig. 28) weit über die Bauch- seite, ist nicht endständig, sondern etwas ventralwärts verschoben, nach allen Richtungen hin abgegrenzt und durch einen sehr kurzen, dünnen Stiel befestigt. Vordere Saugnäpfe fehlen auch hier wie bei allen andern Temnocephalen und werden durch die Tentakel und Lippen ersetzt. Der Pharynx tritt nur wenig vor und zeigt deutlich gewellte Lippenränder. Wie bei allen übrigen Formen befindet sich vor dem Saugnapfe in der Mitte des Magensinus der Genitalporus, aus welchem der Cirrus hin und wieder etwas herausragt. Die Thierchen sehen folgendermaassen aus: Integument. An der Rindenschicht aller von mir untersuchten Temnocephalen lassen sich, wie Fig. 21 zeigt, deutlich folgende Lagen unterscheiden: a) die Outicula s. str. (cut), b) das Epithel (op und up), c) die Basalmembran (b), d) die Hautmuskellage (Im, rm), e) die Schicht der Drüsenzellen (hdr). Temmocephala besitzt also, wie ich hier zunächst hervorheben möchte, ein äusseres Epithel. Da nun dieses Thierchen von fast allen neuern Autoren als Trematod angesehen wird, der allerdings meiner Ansicht nach auf der alleruntersten Stufe dieser Classe steht und eine Uebergangsform von den Turbellarien zu den Trematoden bildet, so ist damit eine neue Stütze für die BLochmann’sche (1896) Behauptung erbracht, dass auch die Trematoden ein äusseres Epithel besitzen. SCHNEIDER 14 ROBERT WACcKE, (1873), KERBERT (1881, p. 529—578), Stıepa (1870), Mmnör (1877, p. 456 ff.) sprechen ihnen das äussere Epithel rundweg ab und be- trachten die äussere Körperschicht als die Basalmembran eines ver- loren gegangenen Epithels, weil unmittelbar unter ihr Muskeln liegen statt Matrixzellen. LeEuckArrT (1863, I, 2) leitete die Cuticula der Trematoden von einer darunter liesenden Körnerschicht mit zelliger Structur ab. Später gab er die „zellige* Structur auf und sagte, es sei „eine Substanzlage von hellerem Aussehen und geringerem Lichtbrechungs- vermögen, die wohl dazu diene, die darüber hinziehende Schicht zu verdicken und der peripheren Abnutzung das Gleichgewicht zu halten.“ SCHWARZE (1885, p. 41—86), BIEHRINGER (1883, p. 1—28), JÄGERSKIÖLD (1898), Monticeuuı (1888; 1891, V, 2) und Braun (1890, p. 594—508) nannten die Cuticula der Trematoden ein umgewandeltes Epithel mit verloren gegangenen Zellerenzen und Zellkernen. Branpes (1892, p. 558—577) hält diese Ansicht für sehr unwahr- scheinlich, betrachtet vielmehr die Cuticula der Trematoden als ein Absonderungsproduct der Hautdrüsen (Subeuticularzellen) — wie ja doch auch die sogenannte Cuticula des Vogelmagens ein Drüsenseeret ist — und kommt damit der Wahrheit sehr nahe. Looss (1884, p. 390; 1895) sieht in der Cuticula ein Abscheidungsproduct des Gesammtkörpers, speciell des Parenchyms, und bezeichnet die Sub- cuticularzellen als Parenchymzellen. Dies widerspricht aber der jetzigen Terminologie, nach welcher cuticulare Bildungen ausschliess- lich von Epithelien geliefert werden und ohne Epithel auch keine cuticularen Bildungen existiren können. Nach KowAuLewskı (1895) und BLocHhmann (1896) sind die Subeuticularzellen als Epithel zu betrachten, welches die Cuticula bildet. Die Trematoden haben also ein äusseres Epithel. Darauf deuten auch die zahlreichen Drüsen- zellen hin, welche im ganzen Thierreich an Epithelien gebunden sind und sich reichlich in der Haut vorfinden. Alle secernirenden Zellen sind als differenzirte Epithelzellen zu betrachten; denn nirgends, abgesehen von einigen Mollusken, liefert das Parenchym einzellige Drüsen. Auch die Resorption der Nahrung ist bei den Metazoen an die Epithelien geknüpft. Nach BrocHmann (l. c.) ist das äussere Epithel eine Zellenschicht, die entweder selbst die äussere Ober- fläche des T'hierkörpers begrenzt, oder, wie es bei Temnocephala zu- trifft (Fig. 21 cut), auf ihrer Oberfläche eine vom Zellplasma chemisch differenzirte Membran, die Cuticula, erzeugt, welche dann den äussern Ueberzug des Körpers bildet. Sie liegt also an der Oberfläche des Temnocephalen. 15 Epithels und ist eine vom Protoplasma mehr oder weniger diffe- rente, structurirte oder auch nicht structurirte Membran. Ueber das Integument von Temnocephala berichtet HAsweLu (1892, p. 360—362): „It consists of three distinct layers, a cuticle, an epidermis or nucleated protoplasmie layer, and a homogeneous non-protoplasmic layer, which, for lack of a better name, I have called basement membrane. All these are pierced by ducts (pore- canals) of the integumentary glands.“ An einer andern Stelle schreibt er: „I can only conclude that Temnocephala brevicornis is very different indeed from the other members of the group.“ Wie im Folgenden gezeigt werden wird, differiren meine Species vielfach mit den obigen Angaben, aber immerhin bleibt eine Uebereinstimmung in den wichtigsten Punkten gewahrt. Die Cuticula s. str. (ef. Fig. 8, 14, 16, 17 cut) erscheint wellig oder napfartig gebogen. Sie ist eine structurlose, pellucide, an den meisten Stellen sehr dünne und wenig feste Membran, die sich an der Mundöffnung, dem Exceretions- und Genitalporus nach innen ein- senkt und den Anfang der Canäle auskleidet. Im Oesophagus ist sie dicker als an der Peripherie des Körpers. Bei 7. chilensis gelang ihre Beobachtung wegen ihrer ausser- ordentlichen Zartheit und Hinfälliskeit nur mit SEIBERT’schen Apochromaten, 2 mm und Ocular 8. Vielfach war nicht nur die Cuticula, sondern auch das Epithel abgerieben; die Schnitte, welche mit DELAFIELD’schem Hämatoxylin gefärbt waren, hatten eine Dicke von 5 «. In Fig. 9 (cut) erscheint die Cutieula nur noch als eine sehr dünne Membran, von welcher die napfartigen Ränder, welche auf Fig. 8, 14, 16, 17 (cut) ganz deutlich hervortreten, völlig abgerieben sind. Darüber breitet sich vielfach eine dünne Schleimschicht aus (Fig. 16, 17 sch. In den darunter befindlichen Hohlräumen des Protoplasmas erblickt man ansehnliche Secretballen, welche von den einzelligen Hautdrüsen secernirt worden sind (Fig. 9, 21 sb). Diese Secretmassen ergiessen sich in unzähligen Porencanälchen, welche auch an den von HAswerr (]. ec.) und WEBER (l. c.) beschriebenen Arten beobachtet und auf Fig. 14 sk angedeutet sind, durch die Cuticula nach aussen. Bedeutend stärker und widerstandsfähiger ist die Cuticula bei T. tumbesiana n. sp. (Fig. 16, 17 cut) und bei 7. novae-zelandiae. Die napfartigen Vertiefungen sind hier vollständig mit Schleim angefüllt (Fig. 16, 17 sch). 16 ROBERT WACcKE, Nach innen folgt nun das Epithel, eine bei Fig. 9 (op, up) im Ganzen 10,5 « breite, fein granulirte Protoplasmaschicht, welche durch die Färbung deutlich in 2 Theile geschieden wird. Die untere, 6 u breite Schicht ist viel dunkler tingirt als die obere, welche nur 4,5 u in der Breite misst. Von der Grenzschicht beider gehen nun nach oben und unten zahlreiche, sich mehr oder weniger verzweigende Balken ab, welche nach oben an der Cuticula (cxt), nach unten an der Basalmembran (d) ihr Ende erreichen. Eigenthümlicher Weise findet in der untern Protoplasmaschicht (up) eine viel reichere Zer- faserung der Balken statt als in der obern. Bei 7. tumbesiana (Fig. 16, 17 op) und T. novae-zelandiae erscheint die obere Proto- plasmalage vollkommen homogen und lässt keine zur Cuticula ver- laufenden Balken erkennen. In der untern Protoplasmalage finden sich zahlreiche, unregel- mässig gelagerte, intensiv tingirte Kerne, die durchschnittlich 3 « breit und 45 u lang sind. Die Entfernung derselben von einander varlirt so bedeutend, dass ich zwischen je 2 Kernen 4, 6, 8, ja sogar 10 Protoplasmabalken zählen konnte. An einigen Stellen traten die Nuclei aus der untern in die obere Protoplasmaschicht, manchmal nur wenig, manchmal aber auch bis über die Hälfte (cf. Fig. 14 n). Diese Erscheinung hängt zweifellos mit der grössern oder geringern Contraction des Körpers zusammen. Deutliche Zellgrenzen sind auch mit den schärfsten Vergrösserungen bei den dünnsten Schnitten nirgends zur Beobachtung gekommen.!) Von der Fläche betrachtet, erscheint das Protoplasma auf einigen Schnitten als eine gleichmässige Schicht, in welcher sich viele kleine Vacuolen vorfinden, die mit einer ungefärbten, klaren Flüssigkeit erfüllt sind. Auf andern Schnitten habe ich dagegen den Eindruck gewonnen, dass diese Vacuolen labyrinthisch angeordnete Canäle bilden (cf. Fig. 15), die durch gewundene schmale Protoplasma- streifen begrenzt sind. Wir würden es demnach hier mit einem Syneytium zu thun haben, das mehr oder minder von Canälen oder Vacuolen durchsetzt ist. PLare (1894) hat auf seiner Forschungs- reise in Chile an ganz frischem Material beobachtet, dass die band- artige Anordnung des Protoplasmas (Fig. 15) sich namentlich bei jungen Thieren vorfindet. Es scheint dies also der ursprüngliche Zustand zu sein. Später, wenn die Masse des Protoplasmas sich 1) Auch HAsSWELL und WEBER haben bei ihren Arten keine Zell- grenzen beobachtet. Temnocephalen. 17 vergrössert hat und die Canäle in entsprechendem Grade kleiner geworden sind, findet der Uebergang zur andern Form statt. „Beide Ausbildungszustände lassen sich nicht selten in allen Uebergängen an demselben Thiere beobachten“ (cf. Prarz 1894). Es ist also die Verschiedenheit in der Bildung der Epidermis nicht nur von der Differenz der Arten, sondern auch von den verschiedenen Entwick- lungsstadien der Thierchen abhängig. Die mehr oder weniger feinen Linien, welche man im Proto- plasma auf optischen Schnitten sieht, geben das von WEBER (1889 I, p. 5) an lebendem Material beobachtete „fein gestrichelte“ Aussehen des Protoplasmas. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Figg. 10—13, welche Frontalschnitte durch die Cuticula und das in verschiedener Höhe getroffene Epithel darstellen. Sehr deutlich treten auf Fig. 12 die napfartigen Vertiefungen der Cuticula hervor, welche von zahllosen Secretcanälchen durchsetzt werden. Fig. 10 veranschaulicht einen Frontalschnitt durch die alleroberste Epithelschicht von 7. chölensis. Die reticuläre Structur derselben rührt von den sich zahl- reich verästelnden, quer durchschnittenen Protoplasmabalken her, zwischen denen in grosser Menge Secretklümpchen gelagert sind. Ganz ähnlich ist das Aussehen des unmittelbar unter der Grenz- schicht zwischen der obern und untern Protoplasmalage getroffenen und in Fig. 13 veranschaulichten Frontalschnittes von 7. chilensis. Auch hier findet sich die reticuläre Bildung der im obersten Theile der untern Epithelschicht («p) noch zusammenhängenden Protoplasma- balken, zwischen denen die Kerne ganz unregelmässig vertheilt liegen. In den tiefern Schichten hört die Verbindung auf, und die frontal durchschnittenen Protoplasmabalken erscheinen als Inseln von ganz verschiedener Form und Grösse. Auch die Durchschnitte der Kerne weichen in Gestalt und Ausdehnung von einander ab, wie auf Fig. 11 deutlich zu sehen ist. An das Epithel schliesst sich nun nach innen eine bei allen von mir untersuchten Exemplaren deutlich zu beobachtende gleichmässig breite, homogene, äusserst schwach tingirte Basalmembran von 1 « Dicke an, welche auch von HasweLL (1888), PraAre (l. c.), Monriceırı (1889) gesehen worden ist. Nur WEBER (l. c.) sagt, dass bei 7. fasciata s. semperi eine Basalmembran nicht zur Ansicht ge- kommen sei. Vielleicht hat seine Conservirungsmethode diese zarte Schicht ungünstig beeinflusst, so dass sie der Beobachtung entging. Bei allen von mir untersuchten Exemplaren konnte ich eine Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 2 18 ROBERT WAcKE. zwar sehr schwache, aber doch immerhin deutlich wahrnehmbare Strichelung der Basalmembran constatiren, welche von frühern Be- obachtern nicht erwähnt worden ist. Diese rührt aller Wahrschein- lichkeit nach von den feinen Endigungen der sich in der Nähe der Peripherie pinselförmig in feinste Fibrillen auflösenden Parenchym- muskeln (Dorsoventralmuskeln) her, welche sich hier inseriren, da sie nicht an dem weichen, nachgiebigen Parenchym und auch nicht an den peripheren Muskeln zur Insertion gelangen können (cf. Fig. 18 bei D). Es würde demnach die Basalmembran physiologisch dieselbe Bedeutung haben wie das Hautskelet der Arthropoden; sie dient gewissen Muskeln zur Anheftung, hat aber freilich ihre geschmeidige Beschaffenheit bewahrt. Ganz ähnliche Verhältnisse erwähnen LAnG (1884) für die Polycladen, v. Lissrow (1873 1 p. 85—108) für Distomum validum, SOMMER (1880, p. 539—640) und LEUCKART (]. €.) für Distomum hepaticum und v. GrAFF (1882) für einige Turbellarien. Lax« (1888) sagt über die Basalmembran, dass sie histologisch ein Bindegewebe sei, das wohl morphologisch kaum zum Epithel gehöre; physiologisch sei sie als eine Art Hautskelet aufzufassen, welches dem Körper als Stütze und speciell den Muskeln zur Anheftung diene. v. GRAFF (l. ce.) meint, dass sie bald zur Muscularis, bald zur Epidermis innigere Beziehungen habe. Bnochmanx (1896) erklärt sich dahin, dass bei den Platoden die Basalmembran sicher nicht zum Epithel gehöre, sondern die äussere Grenze des Parenchyms sei, dass sie dagegen bei Turbellarien meist an der basalen Fläche des Epithels, bei Cestoden und Trematoden aber zwischen den Köpfen der Epithelzellen liege. Bemerken möchte ich noch, dass Mmwor (1877) bei seinen Turbellarienstudien ausserhalb der sogenannten Cuticula (s. Basal- membran!) dentliche Cylinderzellen entdeckt hat. Er betrachtet diese Zellenschicht als die wahre Epidermis, auf welcher eine äusserst dünne Cutienla liegt, während er die angebliche faserige Uuticula auct. als Basilarmembran anspricht. Ganz ebensolche Verhältnisse treffen wir bei Temnocephala an. Die Haut von Temnocephala zeigt nirgends eine deutliche Be- wimperung, auch nicht einmal Spuren davon. Dies ist schon von Prınıppr (1870, 1, p. 35 40) am lebenden Thiere bei 240 facher Vergrösserung erkannt und von Semrer (1872, p. 307—810) und andern Autoren bestätigt worden. Auch bei meinen sehr gut conservirten Exemplaren liess sich nirgends eine Spur von Wimpern Temnocephalen. 19 erkennen. Hierdurch weicht Temnocephala wesentlich von den Turbellarien ab, bei denen die Hautwimperung eins der charakte- ristischsten Merkmale ist. Andrerseits unterscheidet sie sich aber auch von den Trema- toden durch das vorzüglich entwickelte Epithel, obgleich sie nicht der einzige ektoparasitische (!) Trematod ist, welcher ein äusseres Epithel besitzt. Auch bei Niizschia elongata Nırzsch und Epibdella hippoglossi Müur. ist in den seitenständigen Sauggruben des Vorder- endes ein solches gefunden worden. Als vierten Bestandtheil der Rindenschicht erwähnte ich oben die Hautmuskellage. Betrachten wir die Fige. 7, 8, 9, 14, 16, 17, 18, 21, so finden wir direet unter der Basalmembran (b) bei all den verschiedenen Arten eine ein- oder mehrschichtige Lage von Ring- und Längsmuskelfasern (rm, In), die dicht neben einander liegen und nur durch die zwischen ihnen in die Basalmembran ein- tretenden, noch viel feinern Parenchymmuskelfibrillen getrennt sind. Alle diese 'Muskelzüge sind gut entwickelt. Diejenigen auf der Ventralseite sind jedoch wesentlich kräftiger als die auf der Dorsal- seite, was wohl mit dem am hintern Pole der Ventralseite gelegenen Haftorgane zusammenhängt. Bei 7. chilensis folgt auf eine ziemlich dicke Ringmuskellage (rm) eine kräftige Längsmuskelschicht (ef. Fig. 9 /m), während bei T. tumbesiana und auch bei 7. novae-zelandiae als oberste Lage eine einschichtige Longitudinalmuskellage zu sehen ist, auf welche eine 3—4 schichtige Circularmuscularis und dann wieder eine mehr- schichtige Longitudinalmuskellage folgt (cf. Fig. 8, 16, 17, 21, 25, Im, rm, Im). Die tiefern Längsfasern nehmen in der Nähe des Saugnapfes einen diagonalen Verlauf (cf. Weser 1889). Tentakel, Cirrus, Mund- und Genitalöffnung sind mit kräftig entwickelten Longitudinal- resp. Circularfasern versehen. Fig. 25 (Im, rm) zeigt deutlich die starke Entwicklung der Ring- und Längsmusculatur, während Fig. 27 (Im, dm) die kräftige Ausbildung der Loneitudinal- und der sich kreuzenden Diagonalmuskeln in den Tentakeln veran- schaulichen soll. Durch diese reiche und verschiedenartige Musculatur werden die Tentakel zu den mannigfachsten Bewegungen befähigt, welche für das Ergreifen der Nahrung nothwendig sind. Die ganze Hautmuskellage setzt sich also aus Circular-, Longi- tudinal- und Diagonalfasern zusammen. Alle färben sich sehr gut, sind glatt, auf der ganzen Länge nahezu gleich breit und erscheinen als blasse, kernlose fibrilläre Schläuche. Manche derselben theilen Dk D- 20 RoBERT WACckKkE, sich vor der Insertion an ihren Enden in Aeste und feine bis feinste Zweige. Die äusserste Muskelschicht ist bei 7. chilensis die Circularfaser- schicht (ef. Fig. 9 rm). Ihre contractilen Elemente verlaufen con- tinuirlich und circular und werden nur durch den Saugnapf, die Mundöfinung und den Genitalporus unterbrochen. Sie erscheinen am Vorderende des Körpers etwas kräftiger entwickelt als am Hinter- ende, umhüllen den ganzen Körper und bilden so eine dünne Muskel- haut um denselben. Darunter liegen die stärkern Longitudinalfasern (ef. Fig. 9 Im). Diese bilden keine continuirliche Muskelhaut, stellen vielmehr ein System von kleinern oder grössern Bündeln dar. Sie verlaufen einzeln in verschiedenen Abständen von einander und parallel mit der Längsaxe des Thieres. Als innerste Schicht finden wir die Diagonalfaserschicht LEucKART's, welche aus zerstreuten, sich durchkreuzenden Fasern von differenter Mächtigkeit besteht, die in diagonaler Richtung verlaufen. Sie sind nur in den Tentakeln (Fig. 27 dm) und in dem Saugnapfe (Fig. 29 dm) zu finden. Die einzelnen Fasern bilden ein musculöses, zahlreiche rhombiforme Lücken enthaltendes Gitterwerk. Die Interstitien zwischen diesen Muskeln nehmen die Dorsoventral- und Parenchymmuskeln auf, welche ich an allen von mir untersuchten Temnocephalen beobachtet habe (ef. Fig. 25, 39 dom). Diese finden sich im ganzen Körper verstreut und zwar besonders in den Theilen des Parenchyms, in welchen keine andern Organe vorhanden sind, also namentlich im Vorder- theile und zu beiden Seiten des Körpers. Die von der Basalmembran herabziehenden, convergirenden, feinen Fibrillen vereinigen sich zu starken Bündeln, durchsetzen das Parenchym von der Dorsal- nach der Ventralseite des Thieres und lösen sich vor der Insertion wieder divergirend in Fibrillen auf, passiren den Hautmuskelschlauch und dringen bis zur entgegengesetzten Basalmembran vor, woselbst sie, pinselartig aufgelöst, sich inseriren (cf. Fig. 18 dvm). An keiner Stelle des Körpers durchsetzen sie die Organe selbst. Dagegen be- obachtete ich, was auch HasweErL (1888, p. 288) für die australischen Temnocephalen erwähnt, dass sich in der Nähe des Darmes viele unvollständige Querdissepimente (ef. Fig. 42 dis) befinden, welche denselben in ziemlich gleichmässigen Intervallen einschnüren und in eine Anzahl unregelmässiger Lappen theilen. Die Parenchymmuskeln besitzen nirgends Kerne (cf. 1888, p. 286) '), erreichen eine Dicke von 3—4 u und sind langgestreckte, 1) SCHwALBE (1869, p. 216 ff.) behauptet dies für sämmtliche Trema- Temnocephalen. 21 contractile Faserzellen, welche überall einen deutlich röhrenförmigen Bau erkennen lassen. Aehnliche Verhältnisse sind in neuerer Zeit bei vielen Trematoden beobachtet worden. In Fig. 39 und 74 (dvm) sind solche röhrenförmige Muskeln dargestellt, auch ist ihre pinsel- artige Zerfaserung vor der Insertion und die Zusammensetzung der Wandungen aus Fibrillen deutlich veranschaulicht worden (cf. Fig. 39 rfm, f). Der periphere Theil der Muskeln ist stets intensiv tingirt, während der centrale wesentlich heller erscheint. Aehnliche Hohlmuskeln erwähnen bei Trematoden PoırIER (1885, p. 465ff.), BETTENDORF (1897), Branpes (1892, p. 558 bis 577), JÄGERSKIÖLD (1898), Juen (1889), Looss (1884, p. 390 ff.), und LEuckArT (ibid.. Wricnut u. MAcauuum (1887) beobachteten bei Sphyranura osleri innerhalb der aus Muskelfibrillen bestehenden Hülle noch einen feinkörnigen Inhalt. Bei Temnocephala liess sich ein solcher mit Sicherheit nicht nachweisen, so dass hier die Muskeln meist als hohle, fibrilläre Stränge erschienen (cf. Fig. 39 rfm, f). Alle Muskelarten, auch die des Saugnapfes, zeigten diese Be- schaffenheit. Manchmal hatte ich jedoch den Eindruck, als wenn das Lumen dieser Muskelschläuche mit coagulirtem, feinkörnigen Protoplasma erfüllt wäre Es ist jedoch auch möglich, dass dies nur für die Jugendformen zutrifft, während in einem spätern Ent- wicklungsstadium die Protoplasmamasse rückgebildet wird. Kerne wurden, wie ich bereits oben bemerkte, in den Muskeln nirgends beobachtet, müssen also degenerirt sein. Dagegen fand ich hin und wieder, namentlich in der Saugnapfmusculatur, stark tingirte Punkte, welche aber so ausserordentlich klein waren, dass sie nicht als Kerne angesprochen werden konnten. Die Muskeln waren bei diesen Präparaten mit Orange-G oder auch mit Eosin gefärbt, während jene Punkte mit Hämatoxylin tingirt waren und sich deutlich von der Umgebung abhoben. Als letzter Bestandtheil des Integuments wäre nun noch die Schicht der Drüsenzellen zu erwähnen, welche auf Fig. 21 (har) dargestellt ist. Die Figg. 19 und 24 zeigen einzelne sehr eigen- thümlich geformte Drüsen mit zahlreichen Verzweigungen. HAswEnu (1888), Monticeruı (1898), vornehmlich aber WEBEr (]. c.) beschreiben diese Drüsenzellenschicht und stellen sie bildlich dar. Prarr hatsie da- gegen an lebenden Thieren und an Totalpräparaten nicht beobachtet und toden. — KERBERT (1881, p. 529—578) widerspricht dieser Behauptung und bestreitet es wenigstens für Distomum westermani ganz entschieden. 293 ROBERT WAckE, wegen der Undurchsichtigkeit des Materials auch nicht beobachten können. Deshalb nimmt er an, dass sie bei 7. chilensis vollständig fehlen. Dies ist nun aber, wie lückenlose Schnittserien deutlich er- kennen lassen, keineswegs der Fall, vielmehr ist eine recht reiche Entwicklung derselben an verschiedenen Körperstellen, z. B. im Saugnapfe (Fig. 32 dr), am Cirrus (Fig. 55 dr), im Pharynx (Fig. 33; 34 dr), um den Genitalporus (Fig. 5l schdr und pdr), bei allen von mir untersuchten Formen sehr deutlich zu beobachten gewesen. Auffallend zahlreich fanden sich die Drüsen im Parenchym des aboralen Körpertheiles, was auf dem in Fig. 25 (dr) dargestellten Transversalschnitt gut zu sehen ist. Die Gestalt dieser Drüsenzellen, die also auch bei T. chulensis zahlreich vorkommen, ist flaschen- bis kugelförmige, mitunter auch polygonal. Oft haben sie auch durch den Druck der anliegenden und contrahirten Parenchymmuskeln eine völlige wunregelmässige, amöboide Form angenommen (cf. Fig. 19, 24). Ihr Inhalt, der be- sonders durch Carmin- oder Hämatoxylinfärbune deutlich wird, ist feinkörnig (cf. Fig. 25 hdr, Fig. 32 dr) oder auch stäbchenförmig (ef. Fig. 22 se). Der ganze Zelleib der Drüsen ist erfüllt von einem Netzwerk von anastomosirenden Balken, zwischen denen die Secret- körnchen, mit welchen die Zellen oft ganz vollgepfropft sind, lagern. Wegen ihrer scharfen Conturen und wegen ihres grossen Licht- brechungsvermögens müssen wir sie in physikalischer Hinsicht für krystallinische Körner halten, welche sich in fester Form aus den flüssigen Bestandtheilen der Zelle ausgeschieden haben. Sie erfüllen den ganzen Zellkörper, so dass für die intergranuläre Substanz nur wenig Platz übrig bleibt. Oft beobachtete ich auch sehr kleine, kaum sichtbare Körnchen, aus welchen die Drüsenkörner im homo- genen Protoplasma hervorwachsen. Die in den Drüsen befindlichen Nuclei sind von sehr verschiedener Form, erscheinen stark tingirt und lassen die Kernkörperchen ganz klar erkennen (cf. Fig. 19, 22, 24 und 25 n). Alle Gänge, welche von den Drüsen ausgehen, sind mit Granulationen vollständig erfüllt (cf. Fig. 32 dr). Vom Pharynx bis zum Saugnapfe findet man lateral unter der Longitudinalmuscularis eine grosse Anzahl von Drüsen (Fig. 21 hdr), welche den Raum zwischen dieser Längsmuskelschicht, dem Darm und den Spermarien fast‘ vollständig ausfüllen. Sie treten hier be- deutend zahlreicher auf als bei den australischen Arten Hasweur's, also auch zahlreicher als bei 7. novae-zelandiae, sind vielfach ver- ästelt und lassen grosse Kerne erkennen (Fig. 25 hdr), welche ab Temnocephalen. 23 und zu 2 Nucleoli einschliessen. Diese Drüsen secerniren schaumiges Secret in bedeutender Menge, das in vielfach gezackten Win- dungen angeordnet ist (Fig. 25 se) und durch zahlreiche, manchmal ungeheuer lange Ausführgänge, welche mitunter °/, der Körperlänge erreichen, durch die Cutieula nach aussen gelangt und offenbar zur Anheftung der Thierchen dient. Durch die Vereinigung benach- barter Gänge entstehen oft ganze Bündel von Drüsengängen, die dann wieder divergiren und eine Art Netzwerk bilden (Fig. 32). Schliesslich zerfasern sie sich in unzählige Aeste, münden durch die die Cutieula durchsetzenden Secretcanälchen (s. Porencanälchen Haswerr's (1888)) nach aussen und füllen die napfartigen Ver- tiefungen der Cuticula meist vollständig mit Secretmassen aus.'!) Die Ausführgänge sind von einer structurlosen, dünnen Membran umgeben, welche als eine Fortsetzung der Tunica propria anzusehen ist, die jede Hautdrüse umschliesst. Ausser diesen lateral gelegenen Hautdrüsen findet man ein- zellige Drüsen auch noch zwischen den Maschen des Parenchym- gewebes (Fig. 25, 32 dr); sie sind von ganz gleicher Beschaffenheit und offenbar beim Wachsen des Parenchyms in die Tiefe gerückt, was bei Plathelminthen gar nicht so selten vorkommt. Bei 7. chilensis erzeugen sie körniges Secret, während dasselbe bei 7. novae-zelandiae schleimig ist und die ganze Zelle erfüllt. Auch zeigen hier die Kerne der Drüsenzellen eine ganz irreguläre Form mit granulärem Inhalt und intensiv tingirten Kernkörpern. Auf Fig. 25 erblickt man unter der Basalmembran (5) zunächst eine einschichtige Längsmuskellage (Im), auf welche eine schwache Ringmusculatur (rm) und dann eine kräftigere Längsmusculatur (Im) folgt. Darunter sieht man ausgeschiedene Secretmassen (se), welche mit den tiefer gelegenen grossen Drüsen in Verbindung stehen, d. h. in Ausläufern dieser Drüsenzellen liegen. Darauf folgt eine schwache Pigmentschicht (pi) und dann eine breite Lage von Längs- muskeln (Zr), welche dorsalwärts weniger mächtig ist. Darunter findet sich eine ganz dicke Pigmentlage (pi), unter welcher nun erst die oben erwähnten, in die Tiefe gerückten grossen Drüsenzellen (dr) folgen, welche theils mit Secret erfüllt, theils leer sind. Da- zwischen ist überall das Parenchymgewebe bemerkbar. An der i) Zellen mit ähnlich langen und zu Bündeln vereinigten Ausführ- gängen erwähnt auch SCHNEIDER in seinen Zoologischen Arbeiten, V. 1, p- 124, von Nesostomun, rhabdocölen Turbellarien und Hirudineen, nennt sie aber nicht Drüsen, sondern „LEYDIG’sche Zellen.“ 24 ROBERT WACcKE, dorsalen Seite wiederholt sich dieselbe Lagerung, nur mit dem Unter- schiede, dass die Secretmassen viel geringer und die Ausführgänge in Folge dessen spärlicher vorhanden sind; das Pigment ist dagegen an dieser Seite bedeutend stärker entwickelt, weshalb die Thierchen an der Dorsalseite viel dunkler erscheinen. In der Höhe des Pharynx und auch noch etwas tiefer be- obachtete ich bei 7. novae-zelandiae an beiden Seiten je zwei grosse, vielzellige, chocoladebraun gefärbte Drüsen (Fig. 22 und 23 dr) mit zahlreichen grossen, blau tingirten Kernen, welche ein stäbchenartiges, Kommabacillen vergleichbares Secret liefern, das im ersten Mo- ment unwillkürlich an Bacterien erinnert. Diese Drüsen wurden mit der homogenen Immersion !/,, und Ocular 2 genau untersucht und zeigten eine Länge von 115 und eine Breite von 102 «. Die Zellkerne hatten einen Durchmesser von 3 «, erschienen ziemlich hell und liessen in ihrer Mitte ein tiefblau tingirtes Kernkörperchen erkennen. Zellgrenzen kamen nirgends zur Beobachtung, weil das in grosser Menge abgesonderte stäbchenartige Secret sie verdeckte. Die einzelnen Stäbchen waren durchschnittlich 3—4 u lang und ';, u breit. Die Ausführgänge dieser eigenthümlichen Drüsen erreichen eine ganz beträchtliche Länge '), da sie nach den Tentakeln führen, wo- selbst sie lateral und ventral ausmünden. Offenbar ist dieses Secret beim Erfassen der Nahrung von Wichtigkeit. Vielleicht dient es nur als Klebemittel, vielleicht ist es von giftiger Beschaffenheit und dient zur Betäubung der Beute. Am meisten neige ich jedoch der Ansicht zu, dass diese Stäbchen den Rhabditen vergleichbar sind, welche für viele Turbellarien ein so charakteristisches Merkmal bilden. Es sind spindelförmig gestaltete Drüsensecrete, welche in den Stäbchen- oder Rhabditenzellen der tief im Parenchym ge- legenen vielzelligen Drüsen?) secernirt und in langen dünnen Canälen oder Stäbchenstrassen durch das Epithel nach aussen be- fördert werden. Bei allen Temnocephalen Chiles konnte ich diese Drüsen trotz der ganz gleichen Behandlung des Untersuchungsmaterials nirgends auffinden; sie sind demnach bei ihnen höchst wahrscheinlich nicht vorhanden. HaswerL (1888) und WEBER (1889) erwähnen für ihre Arten auch Drüsen, welche ähnliches Secret secerniren und in 1) !/; bis ®, der Körperlänge. 2) cf. LAnG, Marine Turbellarien. Temnocephalen. 25 grösserer Anzahl vom hintern Spermarium bis zur Höhe des Pharynx liegen. Ich habe an den verschiedensten Exemplaren im Ganzen immer nur vier (jederseits 2) dieser eigenthümlichen Drüsen be- obachten können (cf. Fig. 22 und 23 dr). Ausser diesen 4 Drüsen ergiessen durch das Tentakelepithel auch noch andere im Vordertheile des Körpers gelegene Drüsenzellen ihren granulären Inhalt nach aussen, doch ist eine Vereinigung ihrer Ausführgänge mit denen der vorigen Gruppe, wie Braun (1879 bis 1893, p. 425) angiebt, an keiner Stelle zur Beobachtung gekommen. Ferner war es mir auch bei den chilenischen und neuseeländischen Formen nicht möglich, direct unter dem Kopflappen ein Netz von Ausführgängen von ganz constanter Form, wie es WEBER (1889) auf fig. 10 abbildet, zu beobachten. Am Schlusse dieses Capitels sind nun noch diejenigen Drüsen zu erwähnen, welche in grosser Menge in der Umgebung des Genital- porus angetroffen werden und ihr feinkörniges Secret in diesen er- giessen (cf. Fig. 51 schdr, kdr, pdr, Fig. 55 dr). Wie wir später sehen werden, sind dieselben als Schalen-, Kitt- und Prostatadrüsen zu bezeichnen. Auch in der Tiefe des Saugnapfes (Fig. 32 dr) be- ünden sich eine Menge einzelliger Drüsen, deren Ausführgänge sich zunächst zu einem Netzwerke vereinigen und sich dann im centralen Theile des Saugnapfes in eine Unmasse von Aesten und Zweigen auflösen, weiche die Cuticula durchsetzen und das äusserst fein- körnige Secret nach aussen ergiessen. Dieses bewirkt eine festere Anheftung des Saugnapfes und gewährt der sehr zarten Cuticula Schutz vor Abnutzung. Parenchym. Der Name „Parenchym“ stammt von Cuvıer. Man bezeichnet damit das ganze Bindegewebe zwischen der Darmwandung und dem Hautmuskelschlauche. Obgleich seine histologische Structur noch nicht genügend eruirt ist, kann man doch mit Sicherheit annehmen, dass es zu den Bindesubstanzen gehört. In ihm finden sich die Dorsoventralmuskeln, die grossen Drüsen und die vegetativen Organe eingelagert. Bei Temnocephala war das Parenchym am conservirten Material, welches für histologische Studien wenig geeignet ist, im Allge- meinen recht schlecht zu beobachten, und deshalb sind die Resultate in Bezug hierauf nicht so bedeutend, wie ich es gern gewünscht und an lebendem Material wohl auch erzielt hätte. Am besten gelang 26 ROBERT WACKE, mir die Beobachtung bei den auf Fig. 25 (par) wiedergegebenen, mit ÖOrange-G@, Eosin und Hämatoxylin gefärbten Transversal- schnitten durch den aboralen Theil von 7. novae-zelandiae, woselbst das zellig-bindegewebige Parenchym namentlich zwischen den Dorso- ventralmuskeln deutlich zur Anschauung gelangte. Seine Beschaffen- heit stimmt mit den Angaben Haswerur's (1888, p. 287) überein, welcher sagt, dass das Parenchym aus einem reticulären Faser- gewebe mit sehr zarten anastomosirenden Fasern und Kernen be- steht, in dessen Zwischenräumen sich hin und wieder ausserordent- lich reich verästelte Parenchymzellen mit eranulirtem Inhalt und deutlichen Kernen vorfinden. Sie machen den Eindruck multi- polarer Ganglienzellen, begleiten die Muskeln und umspinnen alle Organe mit ihren Fortsätzen, welche offenbar die Zwischensubstanz abscheiden. Die Gestalt der Parenchymzellen und ihre Beziehung zu dieser /wischensubstanz ist bis in die neueste Zeit controvers gewesen, weil die richtige Auffassung dieser Verhältnisse gerade bei Plathel- minthen mit grossen Schwierigkeiten verknüpft ist und deshalb auch zu den widersprechendsten Ansichten geführt hat. Bei den Temnocephalen besteht das Körperparenchym aus zien- lich gleichen Zellen, deren vielfach verästelte Ausläufer ein Gerüst- werk bilden, welches dem Seifenschaum nicht unähnlich ist. Die grössern und kleinern Hohlräume, welche sich dazwischen vorfinden, sind während des Lebens mit der perivisceralen Flüssig- keit erfüllt, welche farblos und klar ist. Ab und zu lassen sich auch noch die von einem Hofe feinkörnigen Plasmas umgebenen Kerne beobachten. Dies geschieht am besten an Transversalschnitten mit der homogenen Immersion !/,.. Die Grundmasse erscheint sehr matt gefärbt und enthält viele blau tingirte, ganz irregulär ange- ordnete Kerne von ovaler Form mit deutlichen Kernkörperchen. Die Protoplasmamasse ist äusserst fein gekörnt und umgiebt jeden Kern in Form eines Sternes, von dessen Strahlen aus sich nach allen Dimensionen des Raumes ganz matt gefärbte Fasern er- strecken, die sich vielfach theilen und wieder vereinigen. So ent- steht das complicirte Netzwerk der Grundsubstanz, welches den ganzen Körper erfüllt und irregulär geformte grössere und kleinere Hohlräume enthält. Die Balken des Maschenwerkes schliessen sich an die Dorsoventralmuskeln an und beeleiten sie oft auf lange Strecken, bleiben aber mit ihren Parenchymzellen fest verbunden, Temnocephalen. a wodurch die Muskelfasern eine Stütze bekommen und der ganze Körper die nöthige Festigkeit erhält. Ganz ähnliche Verhältnisse fanden ZERNECcKE (cf. 1896) bei den Cestoden und BrocHhmann bei Ligula (cf. 1896). Manchmal steigen die Zellfortsätze bis zu den äussern Ring- muskeln nach aussen, begleiten ihre Fasern und senden Ausläufer bis zur Basalmembran. An der Peripherie der in die Grundsubstanz eingebetteten Organe wird das Netzwerk des Parenchyms sehr fein und zeigt in Folge der bedeutenden Längsstreckung an den äussern Stellen einen vollkommen faserigen Bau. Nirgends konnte ich bei Temmocephalx eine innige Durchdringung von Epithel und Bindegewebe constatiren, wie es BLOCHMANN (]. €.) in seiner Arbeit von Zigula abbildet und auch von Hirudo offieinalis behauptet. Die Epithelzellen sind bei meiner Species nicht in das Bindegewebe versenkt, vielmehr bildet die Basalmembran, die äusserste Schicht des Parenchyms, eine deutliche Grenze für das Epithel nach innen zu. Beachtenswerth ist auch noch, dass sowohl in verschiedenen Altersstadien als auch in verschiedenen Körpertheilen desselben Thieres das Parenchym eine mehr oder minder abweichende Aus- bildung hat. Der bedeutende Flüssigkeitsgehalt und die Vacuolenbildung haben nach Schwarze (1885, p. 41—86) eine hohe physiologische Bedeutung, indem die Bewegungsfähigkeit der Trematoden von der Spannung der Haut oder des Hautmuskelschlauches, diese aber wieder von der durch die Flüssigkeitsaufnahme bedingten Turges- cenz der Zellen abhängt. Diese Schwarz’sche Annahme scheint mir deshalb das Richtige zu treffen, weil die Muskeln, welche direet in der Basalmembran zur Insertion gelangen, überhaupt nur bei einer gewissen Spannung der Haut functioniren können. Pigment. Bei T. chilensis und T. novae-zelandiae finden sich im Parenchym massenweise braune bis schwärzliche, rundlich geformte, ziemlich gleich grosse Pigmentkörnchen eingelagert (Fig 25 pi), die von lang- gezogenen verästelten Pigmentzellen (piz) ausgeschieden werden und sich in Form von Perlenschnüren, breiten Bändern oder auch ganzen Häufchen anordnen. Sie drängen sich möglichst weit nach der Peripherie und machen die ausgewachsenen Thiere mitunter so 28 ROBERT WACcKE, undurchsichtig, dass sich die innern Örganisationsverhältnisse am lebenden Thiere nur sehr mangelhaft ermitteln lassen. Ihre Wande- rung nach der Peripherie des Zelleibes scheint an Protoplasma- fäden gebunden zu sein. In der Nähe der Basalmembran findet sich eine nur einschichtige, perlenschnurartige Pigmentlage, während unter der Musculatur das Pigment in ganzen Haufen auftritt (Fig. 25 pi). Man findet es mehr oder minder mächtig im ganzen Körper, von den äussersten Tentakelspitzen bis zum aboralen Körperpole Während es aber in den Tentakeln dorsal und ventral ziemlich gleichmässig angeordnet ist, findet es sich in den übrigen Körpertheilen an der dorsalen Seite bedeutend stärker entwickelt. Namentlich ist dies bei 7. novae-zelandiae der Fall, welche Species eine viel kräftigere Entwicklung des Pigments zeigt als 7. chilensıs, wo dasselbe an der Ventralseite nur ganz schwach vorkommt, ja an manchen Stellen ganz zu fehlen scheint. Rechnet man Temmnocephala zu den monogenetischen Trematoden, so ist sie die einzige Form derselben, bei welcher ein Pigment überhaupt entwickelt ist. Körperanhänge. a) Die Tentakel. Ausser der von Hasweru (1888) für die australischen Arten er- wähnten und von mir ebenfalls, aber nur bei 7. novae-zelandiae be- obachteten zarten, membranösen Haut, die lateralwärts um den ganzen Körper herumläuft und ein innigeres Anlegen des Raum- parasiten an seinen Wirth ermöglicht, sind Tentakel und Saugnapf charakteristische Körperanhänge für alle Temnocephalen. Zahl und Länge der Tentakel variirt bei den verschiedenen Arten. T. chilensis hat immer 5, meist breit gedrückte Finger, welche ungefähr halbe Körperlänge erreichen, während 7. novae- zelandiae ohne Ausnahme 6 drehrunde Arme besitzt. Ich habe min- destens 50 Exemplare darauf hin untersucht und immer die Sechs- zahl gefunden, während HAsweur (l. c.) nur 5 erwähnt. Prırıpri (1870, 1) sagt, dass bei 7. chrlensis das Ende der Ten- takel knopfartig und mit einem kreisrunden Saugnapfe (!) versehen sei, jedenfalls können sie sich bestimmt mit demselben anheften. Letzteres ist richtig und wird ermöglicht durch das an den Ten- takeln in grosser Menge austretende klebrige Secret, dagegen ist es, wie ich weiter vorn bereits erwähnt habe und wie auch SEMPER Temnocephalen. 29 (1872) schon berichtet hat, ein Irrthum, dass sich an den Tentakeln Saugnäpfe befinden. Weder an Totalpräparaten noch an Schnitt- serien ist auch nur eine Spur davon zu beobachten gewesen. Da- gegen habe ich verschiedentlich die durch Contraction der Circeular- musculatur hervorgerufenen Querrunzeln an den Tentakeln (Fig. 2, 3, 26 gr) wie auch am ganzen Körper gesehen. Bei T. tumbesiana, der grössten chilenischen Form, erreichen die Tentakel durchschnittlich die Länge von !/;, mm, während sie bei den kleinern chilenischen Formen von Aeglea laevis kaum mehr als ',; mm lang werden. Aber überall sind sie schon von ihrer Basis an deutlich von einander getrennt. In der Länge differiren die einzelnen Finger unter einander. Der genau medial verlaufende Tentakel ist am längsten, die rechts und links davon gelagerten nehmen paarweise an Länge ab. Bei T. novae-zelandiae sind die 6 drehrunden Tentakel äusserst selten ausgestreckt; man findet sie fast immer ventralwärts eingeschlagen. Hinsichtlich ihrer Länge lassen sie sich in 3 Paare gliedern, wovon das mittlere über die beiden seitlichen hinausragt. Anhänge irgend welcher Art waren an ihnen nirgends wahrzunehmen. Da sich die Tentakel in beständiger Bewegung befinden, leisten sie dem Thierchen bei der Orientirung offenbar grosse Dienste und sind zu diesem Zwecke unzweifelhaft mit einem feinen Tastvermögen ausgestattet. Prare (1894) erwähnt, dass er an lebenden Exem- plaren in den zahlreichen vereinzelt stehenden Epithelzellen einen dichten Besatz von Sinnesstäbchen wahrgenommen habe. Am con- servirten Material waren diese Stäbchen nicht mehr zu beobachten, weil sie höchst wahrscheinlich von den Üonservirungsflüssigkeiten ungünstig beeinflusst worden waren. Dafür fand ich auf Transversalschnitten durch die Tentakel bei T. tuimbesiana im Epithel eine Unmasse von intensiv mit Hämatoxylin gefärbten Körnchen, die bei ganz tiefer Einstellung wieder ver- schwanden, während das Gewebe blieb. Sie sind also offenbar im Protoplasma eingebettet. Sicher ist, dass vom Gehirn nach den Tentakeln starke Nerven- äste abgehen, die sich in denselben sehr reich verzweigen. Fig. 67 (ine) zeigt diese reiche Verzweigung der Nerven in den Tentakeln von T. chilensis. Leider war in Folge mangelhafter Tinction die Verbindung mit den Nervenästen, die vom Centralganglion ausgehen, nicht deutlich zu beobachten, weshalb diese Stellen in der Zeichnung nur punktirt angegeben sind. Dagegen lieferte 7. novae-zelandiae 30 RoBERT WACcKE, für diese Abzweigung und den Verlauf der Aeste nach den Fingern recht schöne Bilder; sie sind auf Fig. 73 (tne) dargestellt. Sehr deutlich sieht man hier von der obern Quercommissur in alle Ten- takel kräftige Nervenäste eintreten, welche theilweise sogar direct von dem Centraltheile des Gehirns ausgehen. Ferner sind die Finger mit einer dieken Circular- und Longi- tudinalmusculatur versehen, wozu sich noch 2 kreuzende und 1 in der Längsaxe verlaufendes Muskelbündel gesellen; alle diese Muskel- bündel sind aus 5 bis 6 Muskelfasern zusammengesetzt. Sie stehen mit der starken Musculatur des Kopftheils in Verbindung und dienen als Retractoren (cf. Fig. 27). Die Tentakel sind also für eine grosse Beweglichkeit, die sehr vortheilhaft für den Fang der Beute ist, reichlich ausgestattet. Drüsen sind den Fingern nicht eingelagert; dafür finden sich aber, wie bereits oben bemerkt worden ist, in ihnen eine grosse Menge reich verzweigter Ausführgänge der tiefer gelegenen Hautdrüsen, welche theils mit körnigem, theils mit stäbchenartigem Secret er- füllt sind und zwischen den Muskeln ihren Weg nach aussen nehmen. b) Der Saugnapf. Form und Texturverhältnisse desselben. (eh 102,3... 28, 20 al Salz Vordere Saugnäpfe, welche die meisten Trematoden besitzen, fehlen bei allen Momocotylidae und werden auch bei den Temmo- cephalidae und auch bei den Gyrodactylidae durch die Lippen und Tentakel, welche durch die besondere Anordnung und durch die Reichhaltiekeit der Musculatur zum Anheften ganz besonders be- fähiet zu sein scheinen, ersetzt. Nirgends habe ich die bei vielen ektoparasitischen Trematoden vorkommenden Sauggruben beobachtet; sie fehlen den von mir untersuchten Thierchen ganz sicher. Es findet sich demnach bei allen Temnocephalen ebenso wie bei den Tristomeen (cf. Braun 1879—1893) nur am hintern Körper- ende ein einziger Saugnapf, welcher bei Temmocephala ein wenig ventralwärts gerückt, also nicht ganz terminal gestellt ist. Im Leben wird er oft so nach dem aboralen Körperpole zu gerichtet, dass er völlig endständig erscheint. Es ist dem- nach die Priuipersche Ansicht (cf. 1870), dass der Saugnapf am terminalen Körperpole befestigt sei, unrichtig und beruht auf einer ungenauen Beobachtung (cf. Fig. 2, 3, 4 s). Nach der Anheftungs- Temnocephalen. 31 stelle zu verjüngt er sich ganz bedeutend. so dass er wie mit einem Stiele versehen erscheint (cf. Fig. 28 st). Die Innenfläche ist glatt und trägt keinerlei Bewaffnung. Um ein innigeres Anheften beim Ansaugen zu erzielen, ist er mit einer zarten, schmiegsamen, ge- falteten Randmembran versehen, die sich allen etwaigen Uneben- heiten der Oberfläche der Wirthsthiere anpasst. Der Saugnapf wird von einer äusserst schwachen Cuticula be- deckt, die an verschiedenen Stellen wegen ihrer grossen Zartheit zerstört war. Darunter findet sich ein dünnes, nicht in eine obere und untere Schicht differenzirtes Epithel mit unregelmässig ein- sebetteten Kernen (Fig. 29 e, n), auf das eine nur schmale Basal- membran (Fig. 29 b), folgt, welche zur Insertion der Muskelfasern dient. Zahlreiche einzellige Drüsen mit netzartig sich verschlingen- den Ausführgängen, die sich baumartig nach den Mündungen hin verzweigen und die Rindenschicht in unzähligen Canälchen (sk) durch- setzen, sind im Parenchym desselben eingebettet (Fig. 31 dr und 32 dr, sk) und secerniren in bedeutender Menge körniges Secret. Dadurch wird die Oberfläche des Saugnapfes stets schleimig er- halten und für eine innigere Anheftung geeignet gemacht. Die Musculatur des Saugnapfes (Fig. 29, 31, 32) verläuft in den drei Dimensionen des Raumes. Direct unter der Basalmembran findet sich als äusserste Lage die Aequatorialfaserschicht (s. Circularfaserschicht rm), welche der Ringmusculatur des Hautmuskelschlauches entspricht und verhältnissmässig dünn ist. Darauf folgt die Meridionalfaser- schicht, bestehend aus zerstreuten Muskelbündeln, die fibrilläre Structur zeigen und in der früher beschriebenen Röhrenform angeordnet sind. Sie ist der Längsfaserschicht des Hautmuskelschlauches analog (Im). Recht bemerkenswerth ist auch die Schicht der Radiärfasern, welche man mit den Dorsoventralfasern (dom) vergleichen kann. Sie ziehen vom idealen Centrum des Saugnapfes nach der Peripherie (Fig. 31 dem), wechseln in mehreren Lagen mit den Aequatorialfasern ab und nehmen ungefähr die Hälfte des engern Thheiles des Saugnapfes ein. Ausser diesen verschiedenen Muskelpartien finden sich auch in grosser Menge kräftige Parenchymmuskeln (dm), welche dorsoventral von der Basalmembran der ventralen Körperfläche, woselbst sie, nachdem sie sich vorher pinselartig aufgelöst haben, inserirt sind, nach der dorsalen Körperfläche in tangentialer Richtung nach vorn und hinten verlaufen. Sie kreuzen sich dabei und bilden ein Netz von rhombiformen Figuren. Ihre Insertion wird nach abermaliger pinselartiger Verästelung an der dorsalen Basalmembran bewirkt. 39 ROBERT WAckE, [n) Auf Fig. 31 ist im innern Theile noch das sehr verzweigte Parenchym- sewebe dargestellt, in welchem einzellige Drüsen, Secretausführgänge und zahlreiche Nervenfasern eingebettet sind. Die Radien des im Innern des Saugnapfes sichtbaren Sternsystems sind aus Muskel- elementen gebildet, welche die Festigkeit des Organs erhöhen und zur Comprimirung desselben dienen. | Bemerken will ich noch, dass vom aboralen Körperpole her ein kräftiges Bündel von Muskelfasern zunächst um das Saugorgan herumläuft, dann nach vorn auf beiden Seiten desselben stark ver- ästelt ausstrahlt und sich theilweise kreuzend bis in die Nähe des Atrium genitale verfolgen lässt (cf. Fig. 30 und Textfig. E). Ganz ähnliche Verhältnisse erwähnt WıErzEJskı (1877, p. 550—561) bei (alicotyle kröyeri Dızs. Vermöge ihrer Reichhaltigekeit können diese Muskeln, welche tiefer als die andern liegen, eine kräftige Contraction Fie. E. SSH 2980, s>D5: PI-7= S.00 050% I ES /, IS HER INN ON TIER N NN \\ / > IN \ @) - rm —Z N SEIN Im" > z Ss 192 SAAL R DZ % A; LE 2 ZZ SS Ss DIS KB N I N } R\ IIIE® SS > SS ENTE SR SF ; Sen IX 7\ IIZ Fe Temnocephalen. 33 Im pdewirken. Ihre Aufgabe besteht offenbar darin, das nicht fixirte Ende des Körpers dem angehefteten durch Contraction zu nähern. Einen ganz ähnlichen Effect übt auch die auf der Ventralseite der Temnocephalen stärker entwickelte Längsmusculatur aus. Beide Muskelpartien ‘unterstützen sich also gegenseitig. Vorstehende Zeichnung (Fig. E, a) ist nach einem Totalpräparat entworfen und zeigt deutlich den 4fachen Muskelverlauf im oralen und aboralen Körperende. Daneben treten auf Schnitten noch Öircular- und Dorsoventralfasern auf. Die vom Hautmuskelschlauche an das Saugorgan herantretenden Muskelfasern, welche bis zum Rande desselben verlaufen, durch- kreuzen sich vielfach schon weit vor demselben. Durch Contractionen der von der Ventralseite herantretenden Muskelbündel wird nun offenbar eine Torsion des fixirten Napfes in dorsaler Richtung erfolgen, während durch die von der entgegengesetzten Seite kommenden eine Drehung in ventraler Richtung stattfinden muss. Auch LEUCKART sagt von den am Rande des Saugnapfes sich pinselartig inserirenden Dorsoventralmuskeln der Rindenschicht, welche schief nach vorn und hinten gerichtet sind, dass sie „bei Trematoden eine Veränderung der Stellung der Saugnäpfe bewirken, während die eigenen Saug- napfmuskeln zur Verengerung resp. Erweiterung beitragen“. Die gerade verlaufenden Parenchymmuskeln, welche im Saugnapfe und an der Dorsalseite angeheftet sind, dienen zum Vorstrecken und Ein- ziehen des Saugorgans. Aehnliche Verhältnisse finden sich auch bei den Öctobothriiden und Microcotyliden. Zwecks bessern Anschlusses an die Unterlage muss die im Centrum vertiefte Sauggrube geebnet werden, was durch die Aequatorial- und Meridionalfasern geschieht. NIEMIEC (1885, p: 38 etc.) macht interessante Angaben über die Function Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 3 34 ROBERT WACckE, der verschiedenen Saugnapfmuskeln. Er meint, dass durch eine Contraction der Transversalmuskeln die Wandung des Saugorgans dünner und der Saugnapf dadurch nach allen Richtungen hin weiter wird. Demnach muss dann, wenn die Randmembran überall aufliegt, die Anheftung des Organs erfolgen, weil das Centrum der Höhlung unter geringerm Drucke steht. Dass dies der Fall ist, zeigt sich aus der nun halbkuglig erscheinenden Form des Saugnapfes. Radiär- und Circularfasern haben dagegen seiner Ansicht nach nur die Aufgabe, den Haftapparat wieder in seine normale Gestalt zu bringen. „Sie sind demnach die Antagonisten der Transversal- muskeln.“ Die kreisförmigen Fasern am Rande des Organs ver- gleicht er mit Sphinkteren und sagt von dem Sternsystem im Innern des Saugnapfes, dass es wohl zunächst die Festigkeit desselben erhöhe, dann aber auch bei gleichzeitiger totaler Uontraction den Saugnapf comprimire und so das Saugorgan unter den Willen des Thieres stelle. Alle Ortsveränderungen der 'Temnocephalen werden durch die Hautmuskelcontractionen und durch die Thätiekeit des Saugnapfes hervorgerufen. Contrahiren sich die Loneitudinalfasern, so tritt eine Verkürzung des ganzen Körpers ein, während aus der Contraction der Circular- und Transversalfasern eine Streckung des Körpers resultirt. Diese Action wird durch die adhäsive Leistung des Saugnapfes unterstützt. Jede Vorwärtsbewegung des Körpers verlangt also eine Fixirung des Saugnapfes und eine Öontraction der Transversal- und Cireularfasern, während das Nachziehen des terminalen Endes durch die Anheftung des Kopftheiles und der Tentakel einerseits und durch die Contraction der Longitudinalfaserzüge andrerseits bewirkt wird. Eine retroverse Locomotion wäre wohl durch die umgekehrte Reihenfolge der angegebenen Actionen möglich, ist aber nicht wahr- scheinlich und auch von keinem Forscher, der die Temnocephalen im Leben zu beobachten Gelegenheit hatte, erwähnt worden. Die im Parenchym eingelagerten Organe. Der Digestionsapparat. (ef. Fig. 2, 3, 33 bis 39, 41 bis 43, 69, 74.) Von vorn herein möchte ich noch einmal ganz kurz darauf hin- weisen, dass bei allen Temnocephalen nach den übereinstimmenden Berichten der verschiedenen Autoren [SEMPER (1872), HASWELL Temnocephalen. 35 (1888), WEBER (1889), PratE (1894), MonTicerLı (1898), VAYSSIERE (1892, 1898)] eine rein ektoparasitische Lebensweise ausgeschlossen ist. Vielmehr benutzen sie die Wirthsthiere in erster Linie als Vehikel, als ein Mittel zur Ortsveränderune, dann aber auch als Nahrungslieferanten, indem sie kleine Fetzen, welche bei der Zerkleinerung der Beute des Krebses abfallen, erfassen. In dieser Beziehung sind sie als Commensalen ihrer Wirthsthiere anzusehen. Endlich setzen sie ihre Eier auf der Oberfläche ihrer Wirthe ab und überlassen sie dann ihrem Schicksal. „Das ganze Leben einer Temmocephala spielt sich also auf der Aussenfläche ihres Freundes ab“ (WEBER), da ihr, wie weiter unten gezeigt werden wird, eine freischwimmende Larve fehlt. Die Nahrung der Temnocephalen besteht nach den Angaben von WEBER (cf. pag. 22) u. a. aus Daphniden, Copepoden, Rotatorien, Infusorien und Insectenlarven, die lebend erhascht werden müssen, aber nicht etwa aus Epithelpartikelchen oder Blutkörperchen der Wirthsthiere wie bei den echten Ektoparasiten. In einem grossen Exemplare von 7. semperi fand WEBER die Chitinpanzer von 3 Daphniden und 2 Copepoden. Bei meinen chilenischen Formen traf ich neben kleinen Chitinpanzern auch unverdaute Muskelüberreste und verschieden geformte Kerne an, die offenbar von der Beute her- rührten, welche die Wirthsthiere mit ihren Scheeren zerrissen und die zwischen den beiden Zangen der grossen Scheeren sitzenden Temnocephalen erhascht und verzehrt hatten. Auch Sandkörnchen wurden in Menge gefunden. Die zahlreich auftretenden rundlichen, länglichen und auch eckigen Gebilde, welche von intensiv blau tingirten Linien begrenzt waren, sind wohl als Schleimmassen anzu- ‚sprechen. Der Digestionsapparat besitzt nur eine Oeffnung, welche als Mund und After functionirt. Er setzt sich aus folgenden 3 Theilen zusammen (cf. Fig. 42): a) dem Pharyngealapparat (ph), \ nee b) dem Oesophagus (0es), j n c) dem eigentlichen Darm oder pars digestiva (st). Bi 36 Rogerr WAacks, a) Pars ingestiva. ea) Der Pharyngealapparat beeinnt mit der an der Ventralseite nicht allzu weit vom vordern Körperpole') in der Mediane des Körpers gelegenen Mundöffnung (os). Diese hat für gewöhnlich eine quer ovale Form, erscheint aber im Zustande der Contraction völlige gerundet. Sie ist weit und wird durch vielfach gelappte oder auch eingekerbte Lippenränder be- grenzt. Diese lippenartigen Bildungen können durch Muskeln, welche sich bis zu ihnen erstrecken, bewegt werden. Auch wird durch die Oontraetion derselben ein fester Verschluss gebildet, wo- bei sich die mit einer Cuticula ausgekleidete Mundöffnung stark zu- sammenfaltet. Dieser Umstand lässt auf eine recht geschmeidige Beschaffenheit der Cuticula schliessen. Zur Zurückziehung der Lippen sind Muskeln vorhanden, die sich in der Outieula inseriren, schräg nach der Aussenfläche des Körpers verlaufen und wahrscheinlich mit den vordersten Strängen der dorsoventralen Musculatur identisch sind. Die Mundöffnung führt direct in den Pharynx (ph). Hasweru (1888) sagt darüber: „Ihe mouth is a transverse opening of considerable width, leading directly into the cavity of the muscular pharynx.“ Weser (1889) erwähnt dagegen bei 7. semperi zwischen Mund und Pharynx noch eine besondere Mundhöhle, und Vayssınkz (1892) spricht bei 7. madagascariensis sogar von einer Tasche, welche den unter diesen Umständen jedenfalls vorstreckbaren Pharynx aufnimmt. Alle von mir untersuchten chilenischen und neuseeländischen Formen besitzen derartige Bildungen sicher nicht; sie liessen weder einen Präpharynx noch eine Pharyngealtasche erkennen, noch habe ich an irgend einem 'Thierchen eine Vorstülpung des Schlundkopfes (cf. WEBER 1889, p. 20) bemerken können. Prark meint, dass eine derartige Vorstülpung des Pharynx auch völlig zwecklos wäre, da die Tentakel die Nahrung direet in die Mundöffnung einführen. Der Pharynx funetionirt wie ein kräftig entwickelter Hohl- muskel. Er erscheint je nach dem Contractionszustande seiner Muskeln kuglig, tonnenförmig oder auch eichelförmig und dann lang gestreckt, wobei das breitere Ende nach aussen gekehrt ist (Fig. 42). l) HAswELLu sagt p. 289: The „Pharyngealapparat* opens „rather behind the plane of the eyes and the excretory*. Temnocephalen. 37 « Ein deutliches Bild von der Form und Reichhaltiekeit der Musculatur des Saugnapfes giebt Fig. 42. Betrachten wir nun zunächst die auf den Fige. 33 und 34 darge- stellten Frontal- und Transversalschnitte durch den Pharynx, um über den Bau desselben völlige Klarheit zu erlangen. Fine zarte bindegewebige Membran (me) grenzt den ganzen Schlundkopf nach aussen von dem umgebenden Parenchym ab. Darunter findet sich eine dünne Lage von Ringmuskeln — äussere Aequatorialfaser- schicht — (arm), auf welche eine ebenfalls nur mehrere Fasern dicke Längsmuskelschicht — äussere Meridionalfaserschicht — (alm) folgt. Daran schliesst sich eine verhältnissmässig breite Lage von parenchymatischem Gewebe (par), in welches viele zarte Radiär- muskelfasern (rdm), die sich nach der Insertionsstelle hin pinselartig auflösen, eingebettet sind. Aber auch Longitudinalmuskeln finden sich in reicher Menge darin (mim, im). Ausserdem sieht man in dieser medialen Zone noch zahlreiche einzellige, flaschenförmige Drüsen (dr), welche ihr Secret (se) in das Lumen des Pharynx er- giessen (cf. Branpes 1892, p. 574). Die Ausführgänge (dra) sind äusserst zart, und ihre Beobachtung bereitete zuerst viele Schwierig- keiten. Sie wurden aber doch mit absoluter Sicherheit nachge- wiesen, auch wurde constatirt, dass sie sich nach der Ausmündungs- stelle hin reich verzweigen. Neben vielfach im Parenchym ver- streuten, stark tineirten Kernen (r) kamen auch vereinzelte Paren- chymzellen (parz) und besonders Ganglienzellen (92) zur Beobachtung, die mit dem breiten Nervenaste in Verbindung stehen, welcher den Pharynx durchsetzt. Seine Eintrittsstelle am vordern Rande des Pharynx und die Abzweigung vom Hauptnerv ist auf Fig. 69 ab- eebildet. Mit der homogenen Immersion '/, und Oc. 2 beobachtet, zeigte er sich als ein breiter Streifen, der sich aus einer grossen Menge von Nervenfibrillen zusammensetzt und die Museulatur durch- bricht. Er zieht, wie Fig. 74 (ne) zeigt, von links nach rechts und lässt in seinem Innern eine deutliche Punktsubstanz (Protoplasma- masse) erkennen. Ober- und unterhalb dieses Nervenastes sind grosse Ganglienzellen (92) gelagert, deren Ausläufer mehrfach gewunden dem Hauptnervenstamme zustreben. Der Transversalnerv zeigt eine Länge von 180 u und ist über 8 «u breit. Das untere Ganglienfeld hat eine Breite von 50, das obere eine solche von 90 u. Die rechte Ganglienzelle ist 20 « lange und 18 « breit, der Kern im Innern derselben 4 u lang und 2 u breit und der Nervenstrang dieser. Ganglienzelle 40 u lange und 4,5 « breit. Alle diese Zellen sind im 38 ROBERT WACKE, Parenchym eingebettet, das von vielen Muskeln durchsetzt wird. Die Gesammtmusculatur verläuft in den 3 Dimensionen des Raumes und bildet ein irreguläres Gitterwerk. Sehr deutlich kann man auf obigem Bilde die röhrenförmige Beschaffenheit der Muskeln er- kennen. Um dasselbe zu gewinnen, benutzte ich eine 3fache Schnitt- färbung mit Hämatoxylin, Eosin und Orange-G. Die Schnitte blieben eirca 5 Minuten in jedem Farbstoffe und wurden nach- her gut ausgewaschen. Auf diese Weise erhielt ich sehr schöne, scharf begrenzte Bilder, deren Musculatur intensiv roth, deren Drüsen und Secretmassen dunkelblau und deren Nerven und Ganglien- zellen scharf von den andern Elementen differenzirt in mattgelber Farbe erschienen. Nach diesen Transversalschnitten steht es für mich fest, dass Nervenstränge und Ganglienzellen in grosser Anzahl im Pharynx von T. chilensis und T. novae-zelandiae vorhanden sind. Auf die mediale Parenchymschicht des Pharynx folgt abermals eine Lage von Longitudinalmuskeln (Fig. 34 :/m), um welche sich eine etwas kräftigere Circularmuseulatur (irm) legt. Daran schliesst sich eine körnchenreiche Protoplasmaschicht (Fig. 33 e) von verschiedener Höhe und ohne wahrnehmbare Zellgrenzen an, welche eine deutliche, vielfach gefaltete Cuticula absondert, die das Lumen nach innen aus- kleidet. Kerne sind in dieser Schicht, welche ich für ein um- sewandeltes Epithel halte, äusserst spärlich vorhanden, und nur wenige zeigen eine völlig normale Beschaffenheit (Fig. 41 n!). Bei andern sind die Chromatinelemente bereits verschwunden (n?), und noch andere zeigen eine völlige Degeneration (n?). Da auch in den Muskeln des Schlundkopfes nirgends Nuclei zur Beobachtung ge- kommen sind, so scheint für die Temnocephalen die Tendenz zur Degeneration der Kerne in hohem Maasse charakteristisch zu sein. Die auf Fig. 33 an verschiedenen Stellen der Cuticula ein- getragenen Punkte (se) sind jedenfalls Secretmassen, welche sich an der Ausmündungsstelle pfropfenartig angesammelt haben. Noch deutlicher als bisher tritt die Lagerung der einzelnen Elemente bei dem auf Fig. 39 dargestellten Frontalschnitt durch den Pharynx von 7. novae-zelandiae hervor. Am Innenrande befindet sich eine kräftige Cuticula (cut), welche lappig ausgezogen erscheint. Das hohe Epithel (e) besteht hier aus einem innig verschlungenen Netzwerk von Protoplasmafädchen, welche gewunden in den ver- schiedensten Richtungen verlaufen. Diese geben, wenn sie trans- ‚versal durchschnitten werden, dem Epithel ein punktirtes, körniges Aussehen (Fig. 35 e). Bei n, Fig. 39, sieht man einen sehr stark Temnocephalen. 39 degenerirten Nucleus, welcher nur noch wenige Chromatinelemente erkennen lässt. Die Basalmembran (b), in welcher die Insertion der Parenchymmuskeln (dom) in der bekannten Weise erfolgt, ist ver- hältnissmässig breit. Sehr schön ist auch hier wieder (wie auf Fig. 74) die Röhrenform der Muskeln zu beobachten (rfm). Die einzelnen Muskelfibrillen ordnen sich an der Peripherie der ursprüng- lichen Zelle an, legen sich innig an einander und umgrenzen so das länglich ovale Lumen der Muskeln, wie ich es in der Mitte des Bildes dargestellt habe. LeuckArr berichtet, dass sich auch bei Bilharzia an der Dorsalseite der männlichen Thiere die contractile Substanz zu Hohlmuskeln anordnet. Neuerdings ist dies von vielen Autoren auch für andere Thiere erwähnt worden. Haswerr (1888) stellt alle diese röhrenförmigen Muskeln ungenau dar und schildert sie auch nicht ganz richtig, während WEBER (1889) gar nichts darüber mit- theilt. Brannes (1892) dagegen hat sehr gute Beobachtungen in Bezug hierauf angestellt und trotz seines schlechten Untersuchungs- materials schöne, klare Abbildungen geliefert. Im äussern Theile des Pharynx, welchen eine Längs- und Ring- musculatur von geringer Mächtigkeit begrenzt, sehen wir auf Fig. 39 eine Ganglienzelle (92) mit langen Fortsätzen und einem deutlichen Nucleus mit mehreren Nucleoli. Ausser den bereits geschilderten Verhältnissen muss ich noch einer Eigenthümlichkeit des Pharynx gedenken, nämlich der beiden Sphinkteren, welche wohl von Turbellarien, aber nicht von Trema- toden bekannt sind. Bei Plagiostoma lemanı hat Bönnie (1891) am Vorderende einen Sphinkter gefunden, dessen Ringmusculatur aber minimal war. Bei Temnocephala beschreibt und zeichnet nur BRAnDes (1892) die beiden Sphinkteren. Betrachten wir Fig. 33, welche einen Frontalschnitt durch den Pharynx von 7. chilensis darstellt, so fallen am Vorder- und Hinterende zwei rundliche Muskelhaufen auf (vsph, hsph), welche durch 5 kräftige Longitudinalmuskeln (mim) ver- bunden sind. Diese 5 Muskelstränge, welche eng an einander gelagert das Parenchym durchziehen, lösen sich nach beiden Seiten hin büschel- artig auf und bilden rundliche Muskelhaufen, die von kräftigen Circularmuskeln durchzogen werden. In den dadurch entstehenden Maschen finden sich auch noch Radiärfasern (Fig. 36 und 37 Im, rm, rdm) eingelagert. Der unmittelbar hinter der Mundöffnung ge- legene Sphinkter (Fig. 33 vsph) ist kaum halb so gross wie der hintere und kuglig, während dieser (Ahsph) mehr oviform ist. Zwischen beiden Muskelanhäufungen sind Drüsen (dr) und Ganglienzellen (g2) 40 ROBERT WACKE, eingebettet, und die Längsmusculatur (/m) legt sich vorn und hinten um die Sphinkteren herum. Durch Contraction der Muskelcommissur (mim) nähern sich die beiden Sphinkteren, und das Lumen des Pharynx wird im Centrum erweitert (cf. Fig. 33). Dadurch wird der Schlundkopf zu einer Art Saugpumpe, deren Aufgabe darin besteht, Wasser und die darin enthaltenen Nahrungsbestandtheile einzusaugen und durch Verlängerung des Pharynx in den blindsack- artigen Magen zu befördern. Es wirkt also diese Musculatur theils als Retractor pharyngis, welcher den Schluckapparat verkürzt und das Lumen erweitert, theils als Protractor pharyngis, welcher die entgegengesetzten Functionen auszuüben hat. Unterstützt wird dieser Vorgang durch die Contraction der Circularmusculatur, welche bei T. chilensis bedeutender ist als die Radiärmusculatur, wie es auch WEBER (1889 p. 20) für T. semperi angiebt. Die Sphinkteren selbst haben, wie Branpes (1892) meiner Meinung nach ganz richtig bemerkt, zunächst die Aufgabe, als Kaumuskeln zu functioniren und sollen sodann auch einen bessern Verschluss des Vorder- und Hinterendes des Pharynx bewirken. Werfen wir nun noch einen Blick auf Fig. 38, welche aus Transversalschnitten des hintern Sphinkters reconstruirt ist, so fällt zunächst die kräftige Circeularschicht (rm) und die durchschnittene Longitudinalmusculatur (/m) auf. Dazwischen schieben sich die äusserst feinen Radiärmuskeln (rdm) hindurch, welche an einigen Stellen der linken Seite etwas kräftiger entwickelt erscheinen. Be- sonders scharf treten sie an der innern Insertionsstelle hervor. Die im Epithel bemerkbaren dunklen Punkte sind vielleicht als Kernreste anzusprechen, vielleicht auch nur als Secretmassen zu betrachten, die sich in den Ausführgängen angehäuft haben. Im Lumen ist der wahrzunehmende Mageninhalt dargestellt. Die Pharyngealdrüsen, welche bei der Nahrungsaufnahme von Bedeutung sind, liegen bei 7. chilensis in der medialen Zone des Pharynx, während sie bei 7. semperi vor dem musculösen Bulbus gelagert sind (cf. WEBER 1889). Eine zweite Sorte einzelliger Drüsen (Fig. 20 dr) findet sich in grosser Menge rechts und links vom Pharynx (ph) im umgebenden Parenchym. Diese senden ihr Secret durch lange Ausführgänge (s%), welche theilweise in einander übergehen, in den hintern engen Theil des Pharynx (oes), wo er sich zum sehr kurzen, reducirten Desophagus verengert und in den Magen (st) übergeht. Ich betrachte sie, wie es auch Hasweuu (1888), WEBER (1889), PLATE (1894), Monriceutı (1898) gethan haben, als Speicheldrüsen. Die Temnocephalen. 41 oberste derselben (Fig. 20) erreicht eine Länge von 33 u, ist 15 u hoch und hat einen 110 « langen Ausführgang. Ueberall sind die Kerne (r) deutlich sichtbar, auch treten die Chromatinelemente scharf hervor, dagegen ist das Liningerüst nicht zu erkennen. Das körnig- schleimige Secret ist durch viele Vacuolen getrennt. Aehnliche Drüsen, welche sich an der Ansatzstelle des Darmes in den hintersten Theil des Pharynx ergiessen, finden sich auch bei Polystomum integerrimum u. a., so dass die Temnocephalen keineswegs in dieser Hinsicht vereinzelt dastehen. An den kurzen Oesophagus schliesst sich nun als 3. Theil der in dorsoventraler Richtung stark comprimirte Darmblindsack (pars digestiva) an (Fig. 2, 3, 42 st, 43, 44). b) Pars digestiva. Obgleich alle Autoren, PLaTE ausgenommen, den Magen der Temnocephalen als einfach, sackförmig und ungegabelt bezeichnen, muss ich nach meinen Beobachtungen constatiren, dass 7. chilensis hiervon in so fern eine Ausnahme macht, als sich wenigstens eine recht weitgehende und deutliche Anlage zur gabligen Theilung findet. Der Magensack ist medial in der Richtung von vorn nach hinten so verschmälert, dass sich 2 Lappen, ein rechter und ein linker, welche unmittelbar hinter dem Oesophagus durch einen breiten Trans- versalcanal communiciren, weit nach hinten erstrecken. Durch kräftige Contractionen der Circularmusceulatur können diese lateralen Lappen weit nach dem aboralen Ende hin verlängert werden. In dem dadurch entstehenden Magensinus sind die meisten Theile des recht complieirten Genitalapparats gelagert (cf. Fig. 51). Die hier zwar noch im Anfangsstadium befindliche Gablung des Darmes, welche bei allen Monogenea, Diplozoon paradoxon NORDM. ausgenommen, total ausgebildet ist, liefert einen neuen Beweis dafür, dass Temnocephala auf einer sehr niedrigen Stufe dieser Thiergruppe steht. Die Cuticula, welche sich von der Mundöffnung durch den ganzen Pharynx hindurch bis zum Ende des Oesophagus verfolgen lässt, hört jetzt plötzlich auf, so dass sich also an der Innenwand des Magens keine Cuticula befindet. Prıuıpri (1870) hat den Magen in seiner kurzen Abhandlung zwar auch schon erwähnt, aber irrthümlich als Leber bezeichnet. SEMPER (1872) meint, dass die seitlich und nach hinten verschieden ausgebildeten Blindsäcke, welche mit dichtem, bräunlichgelbem Zellen- belag (Dottermasse) versehen sind, vielleicht als Leber zu bezeichnen 43 ROBERT WAckE, seien. Dies ist jedoch ebenso unrichtige. Will man ein klares Bild von der anatomisch-histologischen Beschaffenheit des Magens ge- winnen, so muss man ihn, da die ganze Dorsalseite desselben von den Zellensträngen des Dotterstockes dicht bedeckt ist, unbedingt auf lückenlosen Frontal- und Transversalserien studiren. Betrachten wir nun Fig. 42, so sehen wir aussen eine schwache Lage von Longitudinalmuskeln (/m), welche sich weit nach hinten erstrecken und dem Hautmuskelschlauche angehören. Von diesen zweigen sich sowohl bei 7. chilensıs als auch bei 7. novae-zelandiae Muskeln nach innen wie Dissepimente auf beiden Seiten ab (dis) und rufen die am äussern Rande lappenartige Bildung des Magensackes hervor, der nun wie mit Divertikeln (di) versehen erscheint. WEBER (1889) schreibt, dass er bei 7. semperi derartiges nicht gefunden habe. HAswez (1888) dagegen erwähnt für die australischen Temno- cephalen ähnliche Verhältnisse. Text und Abbildungen stehen aber bei ihm in Widerspruch, da die den Magen umgebenden Muskel- lagen dem Texte nach den Parenchymmuskeln angehören, während sie nach seinen Abbildungen (tab. 21, fig. 8) am Hautmuskelschlauche entspringen. Jedenfalls ist seine bildliche Darstellung richtig, hat aber in dem beigegebenen Texte eine falsche Deutung erfahren. Nach aussen wird der Magen- oder Darmblindsack von einer sehr feinen, homogenen, structurlosen Substanzlage nach Art einer Mem- brana propria umkleidet, welche mit dem Grundgewebe in Zusammen- hang steht und deshalb weder mechanisch noch chemisch noch durch Maceration aus dem Körperparenchym isolirt werden kann. Die innere Gewebslage wird vom Darmepithel gebildet, welches der Membrana propria direct aufsitzt, was auch WEBER (1889) für seine Art gefunden hat, während Haswern (1888) als Basis eine dünne Muskellage angiebt. Es setzt sich aus hohen Cylinderzellen (zsch) zusammen, welche reichlich mit Fermentmassen (fe) erfüllt Sind, die als Granulationen von verschiedener Grösse erscheinen und intensiv tingirt sind. An der dem Lumen zugekehrten Seite fehlen diese Fermentmassen in den meisten Fällen, weil sie von Zeit zu Zeit in die Magenhöhle entleert werden. Dann erscheint dieser Theil des Protoplasmas mit einer sehr feinen, aber deutlichen Striche- lung versehen, welche bis zum Lumen reicht (Fig. 44). Die einzelnen Zellen sind durch schmale Zwischenräume isolirt und verlaufen spitz nach aussen. In diesem zugespitzten Theile liegt immer ein grosser Kern (rn) von länglich runder Form, welcher viele Chromatinkörnchen enthält. Neben diesen Kernen finden sich noch dreierlei durch Grösse Temnocephalen. 43 und Tinetion leicht zu unterscheidende Punkte Die bei weitem grösste Anzahl ist Klein und schwach blau gefärbt. Daneben finden sich grosse, intensiv blau tingirte Körnchen. Die 3. Art, welche auf der Zeichnung schraffirt dargestellt ist, ist nur in geringer An- zahl vorhanden und mit Eosin roth gefärbt. Ueber die verschiedene Bedeutung dieser 3 offenbar verschiedenen Elemente kann ich sichere Angaben nicht machen. Vielleicht enthalten sie vielfach kleinste, das Licht stark brechende Tröpfchen, wodurch das differente Aussehen derselben hervorgerufen wird (cf. Minor 1877 p. 422 und KERBERT 1881 p. 552). So sind die Verhältnisse beim Darmepithel der grössten chile- nischen Form, bei 7. tumbesiana. Einige Cylinderzellen dieser Species sind auf Fig. 44 dargestellt. Bei T. chilensis weicht das Epithel von obigem Befunde etwas ab (ef. Fig. 42 u. 43). Die Zellen sind zwar ebenfalls sehr lang und schmal, laufen aber nach aussen nicht spitz zu, sondern sind abgerundet. Es kommen also bei den verschiedenen Arten spitz und rund endigende Epithelzellen ’) vor. Die Kerne liegen vereinzelt und ungleichmässig zerstreut um den Aussenrand des Magens herum. Der Zellinhalt besteht hier auch aus kleinen und grössern Ferment- körnchen, wovon jene mattblau, diese aber nur dunkelblau tingirt sind. Rothe Körnchen habe ich hier nirgends beobachtet. Nach dem Lumen hin ist das Plasma vacuolig und in unendlich viele feine Stränge aufgelöst, die ein dichtes Wabenwerk bilden, zwischen welchem sich keine Fermentkörnchen befinden. Am Aussenrande sind dagegen die Fermentmassen an verschiedenen Stellen so bedeutend an- gehäuft, dass sie die Grenzen der Cylinderzellen völlig verdecken. Ihre grösste Höhe erreichen diese Zellen an beiden Seiten des Magensackes und sind am niedrigsten im Terminaltheile desselben (cf. Fig. 42). Die in den Magen vortretenden Protoplasmafortsätze haben vielleicht die Fähigkeit, die Nahrungsstoffe aufzunehmen und zu zersetzen. Ist dies der Fall, so haben wir es hier mit einer intracellulären Ver- dauung zu thun, wie sie METSCHNIKOFF (1878, p. 387—390) für die Trematoden ganz allgemein annimmt. Dieser METSCHNIKOFr’schen Ansicht wird von WRIGHT u. MACAL- vum (1887, I) nach eingehenden Untersuchungen an Sphyranura widersprochen. Beide Forscher behaupten, dass die Verdauung 1) HAswELL erwähnt nur runde und WEBER nur zugespitzte Epithelzellen. 44 ROBERT WACckE, innerhalb des Darmlumens unter Betheiligung eines in der sauren Flüssigkeit gelösten Ferments erfolgt. Durch die sauer reagirende Flüssigkeit zersullen die Zellen der aufgenommenen Nahrung, und die Nuclei werden frei. Darauf wird die Membran der Kerne zersetzt, und das Linin löst sich auf, wo- durch die Chromatinelemente isolirt werden. Die nicht von den Darmzellen resorbirten Chromatinpartikelchen liegen in gelatinösen und amöboiden Massen aus Nuclein und Chromatin und flottiren im Darmlumen. Später wird dann der Inhalt des Darmes nach der Resorption aller brauchbaren Stoffe durch den Mund entleert und durch eine Portion frischer Nahrung ersetzt. Jede dieser beiden Ansichten hat ihre Vertreter. Für die Temnocephalen ist, wenn man aus dem vorhandenen Mageninhalte auf die Verdauung schliessen darf, WRIGHT u. MaAcALLums An- nahme die richtige. Der exeretorische Apparat. (Fig. 46, 47, 48, 49, 50.) Einzelne Theile des Excretionsorgans sind bereits seit längerer Zeit bekannt. Schon PaıLıpri (1870) fand in einer Querlinie mit der Mundöffnung lateralwärts „2 ovale Blasen“ mit einem kurzen, schrägen Spalt in der Mitte. SEmPER (1872) hat dies ebenfalls be- obachtet und sagt von dem Spalte, dass er sich oft zu einem runden Loche erweitere. Auf tab. 23 des 22. Bandes der Zeitschrift für wiss. Zoologie giebt er eine bildliche Darstellung des Ex- ceretionsorgans, welches er auf p. 308—309 ausführlich beschreibt. Am Schlusse seiner Mittheilungen sagt er: „Dies Organ allein wäre hinreichend, den Temnocephalen ihren Platz unter den Trematoden anzuweisen.“ Seit dieser Zeit haben auch HasweuL (1888), WEBER (1889), PLate (1894) und MoxTiceLLı (1888, 1889, 1898) an den von ihnen beschriebenen Arten dieses Organsystem einer eingehenden Untersuchung an lebendem und todtem Material unterzogen. Ich habe ebenfalls versucht, an den conservirten chilenischen und neu- seeländischen Exemplaren die anatomischen und histologischen Ver- hältnisse desselben zu ermitteln, und füge sie den an lebenden Exemplaren gemachten Beobachtungen PLare’s (]. c.) ergänzend hinzu. Das ganze System (Fig. 46 ea) ist ein sehr complieirtes Röhren- netz, das aus 2 seitlichen Hauptcanälen mit zahlreichen unter ein- ander anastomosirenden Aesten und Zweigen besteht. die blind endigen, und wovon jeder Stamm am oralen Körperpole in einen Temnocephalen. 45 weiten, deutlich pulsirenden Sinus, der mit einer Longitudinal- und Transversalfalte versehen ist, übergeht, durch den sie ausmünden. PLATE (]. c.) hat daran nur schwache Contractionen bemerkt. die „aber weder zu einem vollständigen Verschwinden des Lumens noch zu regelmässigen Pulsationen führten“. SEmPER (l. c.), Hasweuı (l. c. und 1892), WEBER (l. c.) und MonticeLıı (l. c.) haben ebenfalls jederseits dorsal in Augenhöhe dieses contractile Organ (Fig. 46 exp; Fig. 47 ext; Fig. 49 In), das wie eine lang gestreckte Blase aussieht, beobachtet. Durch eine eigene Muscularis (»m) werden Erweite- rungen und Verengerungen des Lumens und der Ausgangsöffnung (Fig. 50 m) herbeigeführt. Nach Braux (1879—1893) zerfällt der ganze Excretionsapparat der Plathelminthen in 3 Abschnitte: 1. in die Wimpertrichter mit den sich an dieselben anschliessenden Capillaren, 2. in die grössern Stämmchen und 3. in den Endabschnitt mit der Mündung. Leider war es mir unmöglich, die zuerst von BürscaLı (1879) und JULIEN Fraıpoxt (1880)?) an den Enden der feinern Verästelungen be- obachteten Flimmer- oder Wimpertrichter, die sich in die Lücken des Parenchyms öffnen, zu finden. Während nun FraıonT (l. c.) annimmt, dass zwischen den Parenchymzellen ein Iymphatisches System kleinerer Lacunen und feinerer Canäle existirt, die an manchen Stellen zu sternförmigen Räumen convergiren, in deren Centren sich die Wimpertrichter be- finden, fasst Looss (l. ec.) die Trichter als directe Fortsetzung der Wand der Capillaren auf, an deren abgeschlossenem Trichterende die Wimperflamme aufsitz. An andern Thieren fand er den Trichter in einer stark verästelten, kernhaltigen Parenchymzelle. LaxG (1884) betrachtet die sternförmige Lacune Fraıpoxr's als eine kernführende Zelle, die einen centralen Hohlraum, den Trichter, mit erund- ständiger Wimperflamme besitzt. In dieser Zelle sammelt sich nun die hyaline Flüssigkeit mit darin suspendirten Körnchen in Vacuolen an und wird nach dem Trichter entleert. WxiısHT u. MacauuLum (1887) berichten über die Terminalzellen s. Renalzellen ganz ähn- lich wie Lane und finden sie bei Sphyranura zerstreut im Paren- chym und im Hautmuskelschlauche zwischen der Musculatur der 1) FraıponT hat 1. c. das Excretionssystem der Trematoden sehr ausführlich beschrieben. Nach ihm nehmen die feinsten Canäle in kleinsten Wimpertrichtern, welche zuerst von BÜTSCHLI (l. e.) bei der in Planorbis cornutus schmarotzenden Cercaria armata beobachtet worden sind, ihren Ursprung. 46 ROBERT WAcKE, Saugnäpfe und des Pharynx. In letztern wurden sie vielfach für Drüsen- und Ganglienzellen oder auch für Myoblasten gehalten. An diese Trichter schliessen sich bei den Trematoden nun ziem- lich gleichcalibrige, dünnwandige Capillaren an, welche vielfach anastomosiren und von Lang (l. ce.) als Durchbohrungen linearer Zellenreihen, also als intracelluläre Gebilde, aufgefasst werden. BRAUN (1879—1893) ist dagegen der Ansicht, dass man sie als eine Bildung der Terminalzellen ansehen könne, wie man ja den Trichter auch als solchen auffassen muss. In den oben erwähnten Capillaren hat Prare (1894) bei 7. chi- lensis die für die Plathelminthen charakteristischen Wimperflammen gefunden. Er sagt darüber p. 5: „An den Nephridien der Temno- cephalen ist bis jetzt vergeblich nach den für die Plathelminthen so charakteristischen Flimmerzellen gesucht worden, so dass WEBER (1889) vermuthet, die feinen Seitenzweige der Wassergefässe mün- deten offen zwischen den Parenchymzellen aus. Ich habe typische „Zitterflammen“ in den Tentakeln und an verschiedenen Körper- stellen gefunden — allerdings wegen ihrer ausserordentlichen Klein- heit nur an besonders günstigen Exemplaren —, so dass es zweifel- los ist, dass die Gattung Temmnocephala in dieser Hinsicht nicht abweicht.“ Ebenso ist es Hasweuz (1892, p. 149—151) gelungen, an ver- schiedenen Theilen des Körpers, auch in den Capillaren und Seiten- ästen, hin und wieder Wimperflammen zu sehen. WEBER (1889) hat dagegen an seinem lebenden Material weder den Anfang dieser Capillaren noch Flimmerläppcehen noch Wimpertrichter wahrge- nommen. Dass conservirtes Material auch in den feinsten und besten Schnittserien für derartige Untersuchungen recht wenig geeignet ist, habe ich zu meinem Bedauern erfahren müssen. Alle diese feinen Capillaren, welche man ein excretorisches Sammelnetz nennen kann, münden in die symmetrisch und lateral im Körper gelagerten, längst bekannten, nicht contraetilen Ableitungs- gefässe, deren T. chilensis und auch T. novae-zelandiae je 2 aufweisen (Fig. 46 ea), die dorso-lateralwärts mit 2 blasig angeschwollenen Centraltheilen am oralen Pole communieiren. Dieser Centraltheil ist ein birnförmiger, oft auch abgeflachter Schlauch, welcher von einer körnigen Protoplasmamasse umkleidet ist. Die Ausmündungsöffnung ist mit einer dünnen Ringmuskellage (rm) versehen. „Jede Spur einer Schwanzblase oder eines Foramen caudale“ fehlt bei 7. semperi ') 1) cf. WEBER 1889. Temnocephalen. 47 und auch bei meinen Formen. Alle Gefässe haben sehr feine, epithel- lose Wände und keine Klappenvorrichtung; auch ist an ihnen nirgends eine Musculatur zu constatiren. Deshalb können sie unmöglich pulsiren. Hasweur berichtet (1892), dass er in den Wänden der Hauptcanäle im ganzen ungefähr 20 Kerne von einfachem Charakter gefunden habe. Mir ist es trotz eifrigen Suchens nicht möglich ge- wesen, irgend eine Spur davon zu entdecken. Auch WEBER, MonTI- CELLI, PLATE u. a. erwähnen nichts davon. Rechts und links führt lateralwärts (Fig. 46 und 49 exg) je ein kräftiger Hauptstamm vom Exceretionsporus rückwärts. Beide Stämme entsenden ihre Aeste und Zweige, welche sich nach und nach in immer feinere Canäle und schliesslich in Capillaren auflösen, nach dem oralen und aboralen Pole des Thierchens. Oberhalb des Gehirns anastomosiren der linke und der rechte Ast mit einander und schicken bis in die Tentakelspitzen ein reich verzweigtes Netz von Röhren (Fig. 46). Im aboralen Ende treten die Capillaren am Saugnapfe und in der Geschlechtszone zwar sehr nahe an einander; aber es kam nirgends eine Vereinigung derselben durch einen Verbindungs- bogen wie am vordern Ende zur Anschauung. Ebenso konnte ich auch das von WEBER (1889) für T. fasciata s. semperi erwähnte Quergefäss über dem Magen bei 7. chilensis nirgends auffinden, so dass ausser dem Kopfbogen eine weitere Communication der lateral gelegenen Excretionscanäle nicht zu existiren scheint. Die feinsten Röhrenendigungen verlieren sich im Parenchymgewebe, in welchem sich also der Anfang des ganzen Canalsystems befindet. Die Hauptstämme, in welche alle Canäle des so reich verzweigten Systems ihren Inhalt ergiessen, münden dann durch einen rechts und links gelegenen Excretionsporus (exp) nach aussen. Ich habe in Fig. 47, 48, 49 und 50 Abbildungen desselben gegeben. Zwischen Hauptstamm und Porus schiebt sich (auch bei 7. novae-zelandiae) _ jederseits eine diek umwallte, contractile, verhältnissmässig grosse Endblase ein, welche, wie Fig. 47 zeigt, — sie ist dort der Länge nach durchschnitten — eine unregelmässige, birnförmige Gestalt hat, während der Frontalschnitt (Fig. 48) ein rundliches Aussehen zeigt. Ein Epithelsyneytium mit verstreuten Kernen (Fig. 47, 48, 49 e), ähnlich wie im Pharynx, umschliesst das Lumen der Endblase.') Darauf folgt eine deutliche, dem Hautmuskelschlauche angehörige N 1) cf. HAswELı (1892), welcher diese Schicht auch für fein fibrillirtes Protoplasma hält. 48 ROBERT WACKE, Circularmusculatur (rm), durch welche eine Pulsation dieser Blase ermöglicht wird. Am lebenden Material hat Prarz (1894) beı 7. chilensis auch einen „Flimmerkranz“ beobachtet, während SEMPER (1872) meint, dass das Lumen nicht wimpert. In einem sehr engen Porus (Fig. 47 exp) — vielleicht ist dies nur die Wirkung der Con- servirung — mündet die Blase dorsalwärts nach aussen. Un- mittelbar daneben sehen wir auch eine Hautdrüse (dr) ihr Secret ergiessen. Es erscheint mir nun noch von Wichtigkeit, einige Worte über einen topographischen Punkt, über die Lage der Excretionspori, zu sagen. Wie schon oben erwähnt, münden beide Exeretionspori dorso-lateralwärts in Pharynxhöhe aus. Nach TAscHEnBERG (1879, 3) sollen sich die blasenförmig nach aussen mündenden Reservoire des Excretionsorgans bei der auf Krabben schmarotzenden (!) 7. chilensis Gay auf der Bauchfläche befinden. Er stützt seine Aussage auf Semper (1872), der aber unentschieden lässt, auf welcher Seite die Ausmündung stattfindet. Nach meinen Untersuchungen erfolgt diese jedoch unzweifelhaft in allen Fällen auf der Rückenfiäche. Hıswern (1888, p. 20), Moxricezzı (1888, p. 42) und auch WEBER (1889, p. 10—11) sind der Ansicht, dass Temnocephala durch seine dorsale Ausmündung eine Ausnahme unter den Trematoden bilde, wo doch die ventrale Ausmündung Regel sei. Braun (l. c.) findet dagegen bei allen von ihm untersuchten Trematoden die Ex- eretionspori nur dorsal gelagert. Ebenso haben auch ZELLER (in: 7. wiss. Zool., V. 22, p. 20) für Polystomum integerrimum Ru»., Diplo- zoon paradoxon Norom. und Octobothrium, WRIGHT u. MACALLUM (1887) für Sphyramura, Lorexz (1878)') für Azine und Mierocotyle u. a. die vordere dorsale und laterale Lage der Excretionspori nachgewiesen, woraus hervorgeht, dass Temnocephala in diesem Punkte durchaus keine isolirte Stellung unter den Trematoden einnimmt. Die Fortbewegung des Inhalts in dem Canalsystem erfolgt durch die Bewegung der Wimperflammen in den Trichtern und durch Contractionen der Hautmusculatur. Die Endblasen besitzen eine eigene Ringmuseulatur, vermöge deren sie ihren durch Ansaugen aufgenommenen Inhalt durch die Pori in ziemlich regulären Pul- sationen nach aussen entleeren. In neuerer Zeit sind die Forscher der Ansicht, dass wir es hier nicht mit einem zur Athmüng dienenden Wassergefässystem Ss. str. 1) In: Arbeiten zool. Inst. Wien 1878, V. 1, p. 415. Temnocephalen. 49 zu thun haben, sondern dass der ganze Apparat von Canälen die Bedeutung eines Excretionsorgans besitzt, welches nur die Aufgabe hat, eine Anzahl flüssiger Endproducte des Stoffwechsels aus dem Parenchym aufzunehmen und nach aussen zu transportiren. Ob dabei noch chemische Veränderungen der Stoffe vor sich gehen, bleibe dahin- gestellt. Dagegen hält es A. Lanc (1888, p. 151) auch nicht für unmöglich, dass in dem Canalsystem zum grössten Theile von aussen aufgenommenes Wasser cireulirt, welches gelegentlich auch wieder nach aussen entleert werden kann. Von diesem Gesichtspunkte aus würde dem ganzen System auch eine respiratorische Function zu- kommen, worin man früher den alleinigen Zweck desselben suchte. Das Genitalsystem. (Fig. 51—64, 66, 68.) Fie. 51 giebt uns ein aus 5 « dicken, lückenlosen Schnittserien reconstruirtes Bild des Genitalsystems von 7. chrlensis von der Dorsal- seite aus gesehen. Oben ist der Pharynx (ph) angedeutet, und unten sehen wir den am aboralen Pole ventralwärts gelegenen Saugnapf (s). Dazwischen sind sämmtliche Theile des Geschlechtsapparats gelagert. Alle bisher bekannten Temnocephalen enthalten männliche und weibliche Genitalorgane in demselben Individuum, aber getrennt von einander, sind also Hermaphroditen. Von keinem Autor wird eine directe Verbindung der männlichen und weiblichen reproductiven Organe erwähnt; beide sind aber in demselben Raume rechts und links und unterhalb des zweilappigen Magensackes, zum Theil auch in dem Sinus desselben gelagert, und beide münden in das Atrium genitale aus. Der medial nicht getrennte, aber aus 2 langen Lappen sich zusammensetzende Dotterstock (dst) bedeckt ziemlich den ganzen Magensack (st) und greift sogar über die Ränder desselben hinweg. Der Genitalporus (g) befindet sich ventralwärts an der tiefsten Ein- buchtung des Magensackes in der Medianlinie des Körpers. a) Der männliche Geschlechtsapparat. Zu beiden Seiten des Magens und etwas weiter nach dem aboralen Körperpole zu befinden sich je 2 Hoden (sp, und sp,), die wohl durch eine Einschnürung nach und nach aus einem hervor- gegangen sein mögen, da beide nur ein gemeinschaftliches Vas deferens (v. def.) besitzen. Die vordern, kleinern Keimdrüsen (sp, und sp,) haben durchschnittlich eine Breite von 30 und eine Länge Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. IIL) Heft 1. 4 50 ROBERT WACcKE, von 65 u, während die grössern, hintern (sp, und sp,) 104 « lang 60 u breit sind. Die vordern Hoden (sp, und sp,) sind also bedeutend kleiner als die hintern (sp, und sp,) und liegen zu beiden Seiten der untern Hälfte des Magensackes (st). Von da erstrecken sich die grössern Hoden nach dem Saugnapfe hin. Sie liegen im mittlern, an dieser Stelle etwas verdichteten Körperparenchym, und zwar ist weder ein Vorrücken nach der dorsalen noch nach der ventralen Körperfläche hin zu constatiren. Bei 7. novae-zelandiae dagegen finden sich die grössern, hintern Spermarien mehr dorsal, während die kleinern, vordern etwas nach der ventralen Seite zu vorgerückt sind. Eine deutliche, homogene, structurlose Membran (me) ohne Kerne hüllt sie ein und setzt sich in die Wand der Samenleiter (vdef) fort. Von einer eigenen Muscularis, welche HAswerL (1888) für seine Formen erwähnt, habe ich bei meinem Untersuchungs- material nichts gesehen. Es hat also bei den chilenischen Formen offenbar die Parenchymmusculatur die Aufgabe, das reife Sperma in die Austührgänge zu pressen. Die Form der Hoden (sp) ist oval, wird aber mehr oder minder beeinflusst durch den Contractionszustand des Körpers. Vorder- und Hinterhoden stehen durch ein enges Rohr, Vas efferens (vef), welches an der Basis des erstern entspringt, geradlinig verläuft und in den letztern an seinem vordern Ende einmündet, in Communication. PrAare (1894) sagt p. 4, dass dieser Verbindungsgang in die Ventral- fläche des Hinterhodens weit entfernt vom vordern Pole, aber in der Nähe der Wurzel des Ausführganges des Hinterhodens einmündet. Ich habe dies an den mikroskopischen Schnittserien nicht gefunden, vielmehr beobachtet, dass die Einmündung am vordern Hodenpole erfolet. Da das vordere Spermarium keinen besondern Ductus für die in ihm gereiften Spermatozoen besitzt, sind dieselben gezwungen, durch den Communicationscanal ihren Weg zu nehmen und den hintern Hoden zu passiren. HasweLu (1888) weicht in seiner Dar- stellung der Hoden bei den australischen Temnocephalen wesentlich von meinem Befunde ab. Er sagt p. 295, dass sich dieselben er- strecken „throughout the length of the body from the pharyngeal region to some distance behind the sexual aperture ..... They are invested with an extremely delicate layer of muscle, which is continued into the wall of the duct and of the vas deferens ...... these [the testes] partake to some extent of the segmented character of the animal—being partially subdivided at the sides by a deep transverse incision opposite each of the muscular partitions through which, however, the main substance of the gland is continued Temnocephalen. 51 uninterrupted“. WEBER (1889) erwähnt dagegen bei 7. fasciata s. semperi im wesentlichen dieselben Verhältnisse, wie ich sie gefunden habe, und bemerkt noch, dass SEMPER in seiner Abhandlung über Temnocephala jederseits nur von einem Hoden spricht, der aber aus zwei durch einen dünnen, kurzen Stiel verbundenen Hälften besteht (vgl. meine obigen Ausführungen). Bei Moxriceruı (1898) ist der Communicationscanal der beiden Spermarien von T. brevicornis sehr lang und Sförmig gebogen. Er entspringt an der linken Aussen- seite des Vorderhodens, zieht sich dann in einer convexen Curve nach rechts um den Hinterhoden herum und mündet links in den- selben ein. Bei allen von mir untersuchten Teemnocephalen entspringt an der Innenseite der beiden hintern Hoden (Fig. 5l sp, und sp,) jeder- seits ein dünner, langgestreckter Gang; es sind dies die Vasa efferentia (vdef). Beide verlaufen in einem nach dem terminalen Körperpole geöffneten Bogen medialwärts und vereinigen sich daselbst zu einer grossen, rundlichen Vesicula seminalis (vs,), welche stets mit Spermatozoen dicht erfüllt ist. Vor ihrer Einmündungstelle in die Samenblase schwellen die Vasa efferentia, welche durch eine zarte, structurlose Membran, die Fortsetzung der Tunica propria der Spermarien, umhüllt sind, birnförmig an und sind auf diesem letzten Stück von vielfach verschlungenen ceirculären Muskelfasern umkleidet, wie Fig. 55 m zeigt. Ebenso wird auch die Samenblase von einer kräftigen Ringmuscularis umschlossen, um die Ejaculation des Spermas in das Vas deferens und schliesslich in den Ductus ejaculatorius zu ermöglichen. Nach rechts hin führt dann das Vas deferens in einen rund- lichen Sack, eine zweite Samenblase (vs,),') welche als eine An- schwellung des proximalen Cirrusendes (ec)?) zu betrachten ist. SEMPER (1872) und WEBER (1889) erwähnen dieses auffällige Organ ebenfalls, sprechen es aber als Drüse an; bei Hasweru (1888) findet sich da- gegen keine Bemerkung darüber. Diese 2. Vesicula seminalis wird von einer ziemlich kräftigen Ringmusculatur umhüllt, welche sich nach vorn fortsetzt und die Penistasche oder den Cirrusbeutel (cb) 1) Calceostoma, Calicotyle, Epibdella haben ebenfalls zwei Samen- blasen. 2) Cirrus wurde zuerst von FABRICIUS für das männliche Glied von Distomum hepaticum angewandt; jetzt bezeichnet man damit ganz all- gemein das männliche Glied aller Cestoden und Trematoden. 4* 52 ROBERT WACcKE, umhüllt. Zahlreiche einzellige, chromatophile Schleimdrüsen (pdr) — die Prostatadrüsen — ergiessen in diese 2. Samenblase ihr granu- lirtes Secret, welches sich mit dem Sperma vermischt und dieses verdünnt. WEBER (1889) sagt auf p. 13, dass diese Drüsen bei T. semperi fehlen. HasweLL (1888) hat sie dagegen bei seinen australischen Formen überall gesehen und berichtet auf p. 288 und 296, dass sie in den Ductus ejaculatorius ihr Secret ergiessen. Durch diesen Ausführgang, welcher den Penis durchzieht, wird auch das Sperma durch Contractionen der Circularmusculatur (Fig. 55 rm) in das Atrium genitale (ag) ejaculirt. Der Cirrus (ce), welcher auf Fig. 51 im Zusammenhang mit den andern Geschlechtstheilen, auf Fie. 54 im eingestülpten und auf Fig. 55 im ausgestülpten Zustande dargestellt ist, lässt sich in seinem vordern Theile wie ein Handschuhfinger nach aussen vor- stülpen, wobei dann die innere Auskleidung desselben an die Ober- fläche tritt. Alle Autoren bestätigen dies; nur WEBER (1889) sagt, dass er diesen Zustand nie beobachtet habe. Er postulirt ihn aber aus dem anatomischen Bau und aus physiologischen Rücksichten. Manchmal tritt der Cirrus sogar bei der Conservirung durch das Atrium genitale nach aussen vor, wie Fig. 4 (c) zeigt. Der termi- nale Theil desselben ist bedeutend angeschwollen; nach vorn zu ver- jüngt er sich allmählich und geht zuletzt in einen glockenartig er- weiterten Endtheil über. Die Spitze ist durchbohrt und zeigt eine ringförmige, äusserst feine Oeffnung (Fig. 55 cpr). Das ganze Glied ist reich mit Circular- und Longitudinalmuskeln (rm und Im) ver- sehen, wovon die erstern das Vorstülpen des Cirrus hervorrufen, während die letztern retractorische Wirkungen ausüben. Die Anschwellung des Vorderendes ist dicht mit kleinen, un- regelmässig 6eckigen Höckerchen besetzt, auf denen äusserst feine und sehr spitze Chitinstacheln (chst) in Unmenge aufsitzen, welche beim vorgestülpten Cirrus starr nach aussen abstehen (Fig. 55 und 60 chst), während sie sich im Ruhezustande (Fig. 54) zurückgezogen in der glockenartigen Erweiterung befinden und nur am Aussen- rande der Glocke sichtbar werden (chst). Schon Pnirıprı (1870) hat auf der rechten Seite des Körpers zwischen Magensack und Saugnapf ein „besonderes Organ“ gefunden und auch eine oviforme Blase beobachtet, welche ein griffelartiges, nach aussen abgestutztes Organ in schräger Lage enthielt: Er meint damit offenbar den Cirrus. Weitere Angaben über den Genitalapparat finden sich aber bei ihm noch nicht. SEMPER (1872) Temnocephalen. 53 dagegen giebt bereits eine ziemlich ausführliche Darstellung der Fortpflanzungsorgane, und HaswerzL (1888), WEBER (1889) und Monriceuuı (1898) haben weitere Angaben darüber gemacht. SEMPER (l.c.) und WEBER (]. c.) sprechen die von mir als zweite Vesicula seminalis erwähnte terminale Verdickung des Cirrus als Prostata an und sagen, dass sie nie Zoospermen darin gesehen hätten. Ich habe jedoch beobachtet, dass das reife Sperma diese Verdickung passirt, und habe die Prostatadrüsen (Fig. 51 pdr) lateral- wärts davon in grosser Menge als einzellige Drüsen gefunden, die ihr reichliches Secret in den Ductus ejaculatorius ergiessen. Fig. 59 ist aus einer Serie schief getroffener Transversalschnitte durch den Endtheil des Cirrus reconstruirt, und zwar stellen die linke und die rechte Hälfte der Zeichnung Schnitte in ganz ver- schiedener Höhe dar; die linke Seite ist die tiefer gelegene. Wir sehen auf dem Bilde zunächst eine dicht gestellte Radiärmusculatur (rdm), welche den oviformen Cirrusbeutel umschliesst. Innerhalb desselben befindet sich parenchymatisches Gewebe (par) von reti- culärer Structur mit ab und zu auftretenden Kernen. Im Lumen dieses Beutels bewegt sich der Cirrus, dessen Transversalschnitt rundlich erscheint, hin und her. Einen eigenthümlichen Eindruck macht der intensiv blauschwarze Ring, auf welchen nach innen zu ein heller Saum folgt. Ich halte diese stark tingirte Zone für ein modificirtes Epithel (p), welches eine äusserst feine Cuticula mit kleinen Höckerchen (pz) abscheidet, auf denen die theilweise geraden (Fig. 59 chst), theilweise auch schwach gebogenen (Fig. 60 chst), aber immer spitz endigenden Chitinstacheln (chst) aufsitzen. Diese sind von beträchtlicher Länge und Zahl und haben einen fein- körnigen Inhalt. Sie bedecken den ganzen Cirruskopf und dienen den T’emnocephalen entweder als Haft- oder als Reizorgane. Der unter der obigen dunklen Zone (Fig. 59 p), dem modi- fieirten Epithel, folgende hellere Ring (db) stellt die Basalmembran dar, an welche sich das Bindegewebe (par) anschliesst. Ein enges, scharf umgrenztes Rohr (cpr), der Ductus ejaculatorius, welcher von einem schwachen Epithel (e) umgeben ist, durchbohrt den Cirrus, tritt am hintern Ende in denselben ein und durchbricht ihn vorn im Centrum des glockenförmigen Kopftheiles. Die an der linken Seite der Abbildung, also in der Tiefe des Cirrus, am Ductus be- merkbaren kleinen Ringe (sk) sind offenbar Durchschnitte von Secret- ausführgängen, welche an einer andern Stelle in denselben ein- münden. 54 ROBERT WACckE, Wir sehen also, dass die äussere Bekleidung des Cirrus der Körperbedeckung vollkommen analog ist und haben es demnach hier mit einer Hauteinstülpung durch den Genitalporus zu thun, die sich an der Innenwand der Cirrustasche abwärts und am Aussenrande des Cirrus wieder aufwärts erstreckt. b) Spermatogenese. (Fig. 61, a&—s). Die 4 Spermarien sind, wie ich auf Fig. 56 und 61a—s dar- gestellt habe, mit den verschiedensten Zellgebilden, Stadien der Samenentwicklung, und auch mit reifen Spermatozoen (Fig. 57) dicht erfüllt. Alle diese Gebilde sind auf einer äusserst zart granulirten und röthlich gefärbten Protoplasmamasse gelagert, die sich bis an die Membrana propria erstreckt. Obgleich ich mir wohl bewusst bin, dass es ein recht schwieriges und auch gewagtes Unternehmen ist, nur an lückenlosen Schnitt- serien aus conservirtem Material die Entwicklungsreihe von der Sexualzelle (Ursamenzelle) bis zum reifen Spermatozoon zu geben, will ich es doch trotzdem nicht unterlassen, die Ergebnisse meiner Unter- suchung zu publieiren. Sollten sich dabei hin und wieder Lücken zeigen, also Uebergangsstadien meiner Beobachtung entgangen sein, was bei dem gänzlichen Mangel an frischem Material leicht möglich ist, so bitte ich, dies damit entschuldigen zu wollen. Bei meinen Ausführungen werde ich mich der von W. Voısr (1885, 1892) ange- wandten Nomenclatur bedienen. An verschiedenen Stellen der Hoden sieht man ganze Häuf- chen kleiner Zellen, welche in einer gemeinsamen protoplasmatischen Grundsubstanz eingebettet liegen. Jede Zelle enthält einen scharf tingirten kleinen Nucleus und zart eranulirtes Protoplasma. Diese Zellen (Fig. 61a) liegen dicht bei einander und sind vermuthlich aus einer Sexualzelle oder Ursamenzelle durch eine Art Vieltheilung, bei welcher eine Portion des Protoplasmas als ungetheilte Grundsub- stanz sich erhielt, hervorgegangen. Es entstammen also einer Sexualzelle mehrere einer gemein- samen protoplasmatischen Grundsubstanz eingelagerte Tochterzellen. Zellen und Kerne wachsen nun, wie es scheint, rasch heran und mögen als Spermatogonien (Fig. 61b) bezeichnet werden. Diese rücken aus einander, bleiben aber im Innern durch eine geringe Menge schwach tingirter Grundsubstanz, Cytophor genannt, zu einer Spermatogemme vereinigt (Fig. 61c). Das Zellplasma ist äusserst feinkörnig und mit Temnocephalen. 55 Hämatoxylin sehr schön gefärbt. Die Spermatogonienkerne, welche reich an chromatischer Substanz sind, erscheinen intensiv tingirt und von einem hellern Hofe umgeben; sie liegen meist in der Nähe der Peripherie der Plasmamasse (Fig. 61d). Im Kern selbst treten bei der weitern Entwicklung desselben viele dunkle, feine Granula auf, welche sich in Häufchen an einander legen (Fig. 6le und fl). Es findet also gleichsam eine Umlagerung der chromatischen Kernsub- stanz statt, wobei sich schliesslich ein Gewirr von kurzen, dicken Chromatinfäden (Fig. 61g, chf) bildet, welche durch dazwischen liegende achromatische Substanz (ach) von einander getrennt sind. Kernkörperchen finden sich in diesem Stadium nicht mehr. Es muss sich also hier die ganze Kernmasse in eine dunkel tingirte chromatische und in eine helle achromatische Substanz differenzirt haben. Erstere bildet die kurzen, dieken Fäden, welche, wie oben bereits erwähnt worden ist, wirr durch einander liegen (Fig. 618g) und von einem hellen Ringe umgeben sind. Es findet nun ein weiteres bedeutendes Wachsthum der Zelle und des Kernes statt, und die Chromatinfäden ordnen sich zu Schleifen (Fig. 61h Af), welche mit den freien Enden einander zugekehrt sind. Diese karyokinetischen Figuren (Af) deuten darauf hin, dass sich die Spermatogonien zur Theilung anschicken. Die Theilproducte, Sperma- tocyten genannt (Fig. 61i), sind von einer fein granulirten, schwach tingirten Protoplasmamasse, der oben erwähnten Grundsubstanz, um- geben. Als Anhaltspunkt für die Anzahl der Theilungen{wird von einigen Autoren die Grösse der Tochterzellen angegeben. Da dies jedoch ein sehr unsicheres Mittel ist, schlägt Börmıs (1891) vor, die Chromatinmenge in jeder Tochterzelle als Maassstab für die Be- urtheilung der Theilungszahl zu nehmen. Ich muss jedoch ehrlich bekennen, dass es mir bei den Temnocephalen weder auf die eine noch auf die andere Art möglich gewesen ist, die Anzahl der Theilungen zu ermitteln. Alle Tochterzellen haben eine länglich ovale Form und zeigen ein äusserst intensives Wachsthum der Plasmamasse, was einige Theilproducte, welche von einer ganz bedeutenden Menge plasmati- scher Substanz umgeben waren, recht schön zeigten. Von allen Spermatocyten (Fig. 61k spec) erstrecken sich, wie bei den Spermatogonien, äusserst feinkörnige Plasmastreifen (p) nach einem gemeinsamen Centraltheile, dem Cytophor, wodurch alle aus einer Spermatogonie entstandenen Theilproducte wie durch lose 56 ROBERT WACcKE, ' Bänder zusammengehalten werden. Da die Verbindung nur eine ganz lockere ist, so kann eine Trennung der einzelnen Elemente natürlich sehr leicht erfolgen. Alle um den Cytophor (cy) gelagerten Zellen sind länglich oval. Der verdickte Theil befindet sich stets peripher, während der zugespitzte nach dem Centrum zu gerichtet ist (Fig. 61k). Die Kerne sind hier verhältnissmässig chromatinarm seworden, und die ganze Chromatinmasse besteht nur noch aus einer geringen Anzahl kurzer, chaotisch gelagerter Schleifen. Später verschmelzen dieselben zu einer intensiv tingirten, homogenen Masse (Fig. 611 chs), an welche sich die achromatische Substanz (ach) in Form eines kurzen, zugespitzten Stieles anschliesst. Auf diese Weise haben sich nach dem beendeten Theilungsprocess aus den Kernen der Spermatocyten die Spermatiden (spid) gebildet. Diese stecken mit ihrem zugespitzten Ende in der Grundsubstanz (p), wie die Wurzeln der Pflanzen im Erdreich, während das dickere Vorderende stets peripher (pe) gerichtet ist. Die conische achromatische Spitze (ach) streckt sich nun longitudinal, und man kann an allen Sperma- tiden deutlich den chromatischen Kopftheil (chs) und den achroma- tischen Schwanztheil (ach) unterscheiden (Fig. 61m). Hierauf erfolgt auch eine geringe Verlängerung des abgerundeten Chromatintheils, der sich nach vorn zuspitzt und nach hinten in ein Chromatinfädchen auszieht, welches nach und nach den Schwanztheil bis zur Mitte hin durchsetzt (Fig. 61n). Mit dieser Längenzunahme geht aber eine Dickenabnahme Hand in Hand. Die Spermatiden strecken sich und werden schliesslich fadenähnlich. Das chromatische Vorderende (Fig. 61n chs), welches hier eine ellipsoide Form zeigt, scheint mit einer kurzen achroma- tischen Spitze (ach) versehen zu sein und wird von einem wenig breiten, hellen Mantel von homogenem, minimal tingirtem Plasma umgeben, welchen eine ziemlich breite, fein granulirte und intensiver tingirte Plasmamasse (p) umschliesst. Dieses Stadium ist schlangen- artig gekrümmt, weil die Streckung des Zellkernes, aus dem die Spermatide entstanden ist, schneller vor sich geht als die des um- sebenden Protoplasmaleibes. Später findet jedoch ein völliger Aus- gleich statt. Da hier trotz der Längenzunahme eine Dickenabnahme kaum zu bemerken ist, muss eine Zunahme der chromatischen und achromatischen Substanz erfolgt sein (Fig. 610). In einem weitern Stadium sind die geringen Windungen ver- schwunden, und die Spermatiden erscheinen völlig gerade mit deut- lich differenzirtem Kopf- und Schwanztheil (Fig. 61p). Die achro- Temnocephalen. 57 matische Spitze des Kopftheiles, welche bei Fig. 61n zu sehen ist, ist bei Fig. 610 bereits degenerirt und bei dem gestreckten Stadium, welches Fig.61p veranschaulicht, vollständig verschwunden, wenigstens konnte ich sie hier und bei den folgenden Stadien nicht mehr auffinden. Bei der nun eintretenden Umbildung der Spermatiden in die Sperma- tozoen muss eine gewaltige Protoplasmazunahme erfolgen, da auf den Schnittserien alle Samenelemente auf breiten und langen Plasma- massen placirt sind. Diese Plasmavermehrung ist aber keineswegs zum Aufbau der Samenfäden erforderlich. Es wird vielmehr alles, was bei der Spermatidenbildung an Plasma übrig bleibt, nur zur Vergrösserung des Cytophors verwendet, welcher bedeutend anwächst und schliesslich wie eine grosse Plasmakugel erscheint (cf. Fig. 61s p), welche den Samenproducten als Polster dient. Nachdem die vollständige Streckung der Spermatiden erfolgt und ihr Längenwachsthum sistirt ist (Fig. 61p), tritt ein ganz merk- würdiges Stadium ein. Das Schwanzende beginnt sich nämlich in viele dünne Fädchen zu spalten, welche alle nach einer Seite hin sekrümmt sind (Fig. 61q). Später zerfällt auch der Kopftheil (Fig. 61r cp) und liefert eine Unmenge Spermatozoenköpfchen (cp) von äusserst minimalen Dimensionen. Auf diese Weise sind durch eine Art Vieltheilung aus einer Spermatide eine grosse Menge Spermatozoen entstanden, welche noch eine weitere Streckung erfahren. Von einer Theilung des Kernes in lauter Spermatozoenköpfchen sprechen auch Voer u. Yunc (1883 p. 236). In einem noch weitern Stadium sehen wir die nun reifen Sper- matosomen (Fig. 61s spz) von der bereits erwähnten grossen Plasma- kugel (p) verschwunden und an der Peripherie desselben gelagert. In dieser Lage verharren sie, bis sie die Spermarien verlassen und in die Vasa deferentia eintreten, woselbst sie die verschiedensten Lagen einnehmen können. Nach den Turbellarien-Untersuchungen v. GrArr's (1882, 1899) ist der Ausgangspunkt der Samenfadenbildung eine Zelle, die Spermatogonie, welche durch Theilung in Spermatocyten zerfällt, die sich zu einer Spermatogemme!) vereinigen. Auch Dupressıs (1876) ?) und BönHnse (l. c.) kommen bei ihren Turbellarienstudien 1) v. GrRAFF (1882, 1899) nennt die Spermatogemme „Spermato- morula“ oder auch „Spermatoblastula“. 2) Dupuessis sagt 1. c.: „Chaque zoosperme lui-m&me correspond ä la transformation d’un noyau de cellule; on en voit en eflet beaucoup 58 ROBERT WACKE, zu derselben Ansicht. Aus den Spermatocyten gehen später, nach- dem sie viele Zwischenstadien passirt haben, die Spermatiden und hieraus endlich die Spermatozoen hervor. Das ausgebildete Sperma- tozoon besteht nach JENSEN (1885) aus einem chromatischen Centralfaden, welcher aus dem Nucleus der Spermatocyte hervor- gegangen und von einem Plasmasaum umgeben ist. Nach der von mir beobachteten und dargestellten Entwicklungs- reihe von der Spermatogonie bis zum reifen Spermatozoon erscheint es fast, als ob die Spermatozoen der 'Temnocephalen morphologisch nicht den Werth von Zellen hätten, sondern nur transformirte Kerne wären, was jedoch der herrschenden Ansicht diametral gegenüber- stehen würde. !) v. KÖLLıker (1885), welcher über die Bedeutung der Zellkerne geschrieben hat, sieht die Samenfäden nicht als Zellen, son- dern nur als metamorphosirte Nuclei an. Aus dem Kern ent- steht der wichtigste Theil des Spermatozoons, während das Proto- plasma nur der Bewegung dient und eine schützende Membran für die Samenproducte bildet. SoMMER (1874), SALENSKY (1874) und Monxızz (1878) behaupten dagegen in ihren Arbeiten über Cestoden, dass der Kern bei der Bildung der Spermatozoen gar keine Rolle spiele und dass dieselben nur aus dem Plasma der Bildungszelle hervorgehen. °?) Dagegen sagt v. Brunn (1884), dass bei den Vermes und Pro- sobranchiern Kopf und Centralfaden des Spermatozoons von Theilen des Kerns gebildet werden und dass das Plasma nur eine zarte Hülle um denselben liefert. Nach ihm erfolgt bei der Bildung der Sper- matozoen eine partielle Differenzirung in Chromatin und Achromatin. Während nun das erstere ausschliesslich in den definitiven Kopf übergeht, wächst letzteres zum Faden aus. Beide werden von einer zarten Protoplasmahülle umschlossen. (Ganz dasselbe behaupten auch v. GRAFF (]. c.) und Bönnic (l. ce) von den Turbellarien, A. BoLzes Lee (1888) von den Nemertinen und BLooMrIıELD (1880) °) von den terricolen Oligochäten. dont le fil.. . contient encore ce noyau, et le tout est en outre souvent entourne d’une membrane cellulaire.“ 1) cf. SEIDEL, Ueber Samenfäden und ihre Entwicklung, in: Arch. mikrosk. Anat., V. 1, 1884. 2) HALLEZ (1879) lässt den Kern sogar aus einer Condensation des Plasmas entstehen. 3) BLOOMFIELD sagt: „The nucleus undoubtedly becomes the rod- Temnocephalen. 59 Zum Schlusse verweise ich noch auf Fig. 57a und b, wo zwei reife Spermatozoen dargestellt sind. Der obere Samenfaden hat einen ovalen, zugespitzten Kopf (cp) mit langer Geissel (ge) und ge- hört T. chilensis an, während der untere einen kurzen, gedrungenen, vorn abgerundeten Kopf (cp) und eine weniger lange Geissel (gez) ‚zeigt. Diese zweite Form findet sich bei 7. novae-zelandiae. c) Der weibliche Geschlechtsapparat. (ef. Fig. 51, 53, 62—64.) Bei allen Thieren, welche einen gesonderten Dotterstock ') besitzen, ist nach Frey (1847), Hauuez (1879), v. GrArFF (1882, p. 130), GEGEnBAUR (1878, p. 191) und Braun (1879 —1893, p. 480-481) zwischen Ovarium und Keimstock, Dotter-, Keim- und Ovarialzellen streng zu unterscheiden. Es sind nach BrAUN (l. ce.) „weder der Keimstock noch die Dotterstöcke für sich einem Ovarium oder Eierstock homolog, sondern erst beide zusammen, und ebenso ist weder die Dotterzelle noch die im Keimstock entstehende primordiale Eizelle einer Eizelle, dem Product der Eierstöcke, dem Ovarialei, gleichzusetzen, wohl aber sind Dotter- zellen und Primordialeier homolog. Ovarialei und Primordialei oder Keimstockszelle sind physiologisch ungleichwerthige Gebilde, indem letztere erst durch Hinzutritt des Dotters zum befruchtungs- und entwicklungsfähigen Ei wird.“ Demnach haben alle Trematoden kein Ovarium, sondern nur einen Keimstock; ausgenommen ist nur Gyrodactylus, da nach den Untersuchungen von WAGNER (1860, p. 768—795) diese Species keinen abgesonderten Dotterstock hat, mithin ein Ovarium s. str. be- sitzt. Bei Temnocephala findet sich dagegen ein grosser gesonderter Dotterstock (Fig. 51 dst.. Es sind demnach bei ihr zweierlei differente Drüsen vorhanden, nämlich der Keimstock (%k), welcher die Eikeime (ez) oder Primordialeier erzeugt, und der Dotterstock (dst), welcher die Dottermassen producirt. Dazu treten als Anhangsdrüsen noch die Schalendrüsen (schdr), welche den uterinen Eiern das Material zur Bildung der Ei- oder Embryonalschalen liefern. Alle diese Theile sind medial, in dem sogen. „Eifelde“ !) gelagert. like head of the earth-worm’s spermatozoon, and the filament is as un- deniably formed from non-nuclear protoplasm.* 1) Die Bezeichnungen „Dotterstock“ und „Eifeld“ wurden von LEUCKART zuerst gebraucht.‘ 60 ROBERT WACcKE, Nach den obigen Ausführungen werde ich deshalb im Folgenden den von allen Autoren, welche über Temnocephala geschrieben haben, angewendeten Ausdruck „Ovarium“ durch „Keimstock“ ersetzen. Betrachten wir nun Fig. 51, so sehen wir zunächst den ver- hältnissmässig grossen Keimstock (k), welcher nur im Singular vor- handen ist und als ein fast sphärisches Gebilde im hintern Körperende, in der Nähe der Medianlinie des Körpers, zwischen dem untern linken Hoden (sp,) und dem Uterus (ut) liegt. Er ist von einer eigenen Membran umgeben und enthält viele einfache, polygonale Zellen (ez) von differenter Grösse. Zahlreiche Keimzellen und deren Entwicklungsstadien füllen ihn vollständig aus. Die kleinern, unreifen (Gebilde sind mit nur kleinen Kernen und fein granulirtem Proto- plasma dicht erfüllt, während die grössern Zellen, die das Reife- stadium erreicht haben oder demselben nahe sind, grosse Nuclei und mehrere Nucleoli, welche durch ein Chromatingerüst verbunden sind, enthalten. Protoplasma ist nur in geringer Menge vorhanden. So- bald die Kernteilung beendet ist, grenzt sich das Protoplasma ab, und die Keimzellen bekommen durch äussern und gegenseitigen Druck die oben erwähnte polygonale oder auch länglich runde Form (Fig. 51, 64 e2). Zwischen ihnen findet sich zuerst noch eine reti- culäre Protoplasmamasse, die allmählich immer schwächer: wird und nach und nach ganz verschwindet. Beim Eintritt in den Keim- leiter (ov, kl) nehmen die Keimzellen (ez) ihre ursprüngliche sphärische Form wieder an. Sie scheinen membranlos zu sein, da WEBER (1889) nach seinen Angaben auf p. 14 beobachtet hat, dass sich im Zelleibe selbst „Dotterkügelchen von sehr kleinem Caliber, die das Licht stark brechen“ vorfinden, was bei einer umgebenden Membran unmöglich wäre.!) Ich habe derartige Verhältnisse bei T. chilensis und T. novae-zelandiae nicht gefunden. Der Keimleiter (Fig. 51 o) ist ein kurzes Communicationsrohr, welches die Keimdrüse (%) mit dem weiblichen Leitungsapparat, dem Uterus (ut) oder Fruchthalter, in welchem aus dem Primordialei successive das Uterusei wird, verbindet und von links her einmündet. Die Wand desselben wird von einer dünnen, structurlosen Membran, welche sich von der Keimdrüse fortsetzt, gebildet und ist von einer parenchymatischen Hülle umgeben. Eine besondere Musculatur (m) habe ich nur bei 7. novae-zelandiae gefunden (Fig. 64 A, I, m). 1) Die Aufnahme der Dotterkörnchen in die Eizelle ist aber nach HALLEZ (l. c.) und GEGENBAUR (l. c.) für die Ernährung der Zelle und des Embryos eine unbedingte Nothwendigkeit. Temnocephalen. 61 Unterhalb dieser Einmündungsstelle findet der Eintritt der Dottergänge (Fig. 51 dg) in den Uterus statt, so dass die Dotter- zellen und die Keimzellen hierselbst in innige Berührung treten, wo- bei letztere mit Dottermasse umhüllt werden. In dem birnförmigen Endtheile desselben (rs) finden sich Spermatozoen in grosser Menge, so dass dieser von einer ansehnlichen Circularmusculatur umgebene Theil als Receptaculum seminis funetionirt, sich aber morphologisch nicht besonders absetzt. Die Grösse desselben ist bei den verschie- denen Exemplaren ganz verschieden und hängt von dem jeweiligen Contractionszustande des Thierchens ab. Nach WEBER (1889) weicht T. semperi in diesem Punkte wesentlich von meinen Individuen ab. Er fand das Receptaculum seminis eingestülpt in dem Hinterrande des Magendarmes (p. 16), erwähnt auch einen kurzen Communications- canal mit dem ÖOviduct, sagt jedoch nicht, auf welche Weise die Spermatozoen in das Receptaculum seminis gelangen. Der Uterus (ut) ist ein langgezogenes, rundliches, sackartiges Gebilde, welches in seinem hintern contractilen Theile von einer dicken Ring- (rm) und Längsmusculatur (m) umgeben ist und vorn in die Vagina (vg) übergeht. Der Dotterstock (dst), welcher fast die ganze Dorsalseite des Magens (st) bedeckt und die Undurchsichtigkeit des Thieres in seinem medialen Theile hervorruft, liegt unmittelbar unter dem Hautmuskelschlauche. Phızıprı (1870) hat ihn ganz verkannt und als Leber (!) gedeutet; in einigen Theilen vermuthet er auch Fort- pflanzungsorgane, hat aber weder Eier noch irgend welche Canäle gefunden. SEMPER (1872) betrachtete den Dotterstock als einen einfachen Zellenbelag des Darmes und vindicirte ihm Leberfunctionen. HasweEıL (1888) dagegen hat ihn als Dotterstock erkannt, aber nirgends etwas über die Ausmündung desselben erwähnt, auch stehen Zeichnung und Text zuweilen in Widerspruch mit einander. Bei T. novae-zelandiae konnte ich den von HAswEuz für die australischen Arten erwähnten Üentralcanal des Dotterstockes nieht auffinden. WEBER (1389) und Monricerrı (1898) haben den Dotterstock eben- falls richtig erkannt und weichen nur in einigen unwesentlichen Punkten von meinem Befunde ab. Bei 7. chilensis greift der Dotterstock (Fig. 5l dst) über die Ränder des Magens (st) hinweg und besteht aus zwei grossen seitlichen Lappen, welche medial in der Höhe des Oesophagus (oes) durch eine schmale Brücke verbunden sind. Eine absolute Trennung dieser beiden Theile ist nirgends beobachtet worden. Es weist jedoch die 62 ROBERT WACckKE, bedeutende Einschnürung und der jederseits abgehende Dottergang (dg), wenn auch nicht auf eine Trennung, so doch mindestens auf eine zweiteilige Anlage dieses Organs deutlich hin.!) Zahlreiche lang gestreckte Dotterbläschen oder Dotterfollikel, welche von einer schwachen Membran ohne contractile Fasern umhüllt sind, die sich in die Dottergänge fortsetzt, bilden ein anastomosirendes Netz- werk und zeigen mit Alaun-Carmin tingirt deutlich wahrnehmbare Kerne (n), aber keine deutlichen Zellgrenzen, so dass wir das Ganze als ein Syncytium aufzufassen haben. Von einer umhüllenden Epithel- schicht, wie sie WALTER (1893), KERBERT (1881), VAn BENEDEN (|. c.) sanz allgemein bei Trematoden gefunden haben, ist bei den Tremno- cephalen Amerikas und Neuseelands nicht eine Spur zu entdecken. TASCHENBERG (1879 a u. b) leugnet für die von ihm untersuchten Trematoden in diesem Falle auch das Vorhandensein eines Epithels. Dottercanäle und Dottergänge (dg) sind mit kleinern und grössern, noch in Zellen vereinigten Dotterkörnchen von sehr unregelmässiger, manchmal auch kugelförmiger Gestalt, strotzend angefüllt. Dieselben lösen sich später beim Verlassen der Dottergänge ab, indem die Dotterzellen in Dotterkörnchen zerfallen, welche sich dann nach und nach zu Dotterballen vereinigen. Alle communicirenden Canäle des Dotterstockes streben nach dem aboralen Theile des Thierchens in transversaler und longitudi- naler Richtung und gehen schliesslich in die nach hinten verlaufen- den, nach der Medianlinie convergirenden und von einer homogenen Membran umschlossenen Dottergänge (dg) über, welche beide an der- selben Stelle (dga) in den Uterus (zt) einmünden und so die Dotter- massen mit den Producten (ez) des Keimstockes (%) in Berührung bringen. Ein Saccus vitellinus oder Dotterreservoir zur Anhäufung des Secrets findet sich bei Temnocephala an der Vereinigungsstelle der Dottergänge nicht. Nachdem das Primordialei mit Dotter versehen und dadurch dem Ovarialei homolog geworden ist, wird es befruchtet; denn jeden- falls muss man doch annehmen, dass die Befruchtung dann erfolgt, wenn das noch unbeschalte Ei mit dem reifen Sperma in Berührung kommt, was in diesem Theile des Uterus geschieht. Darauf wird das befruchtete Ei durch Contractionen der Circularmuskeln (rm) des Uterus (xt) in die Vagina (vg) befördert, in deren vordern Theil zahl- 1) Einen unpaaren Dotterstock mit nur einem Dottergang hat allein das auf Cyprinoidenkiemen lebende Diploxoon paradoxum NORDM. Temnocephalen. 63 reiche einzellige, birnförmige Schalendrüsen (schdr) mit deutlichem Kern und mehreren Kernkörperchen ihren körnchenreichen Inhalt ergiessen. Diese Drüsen sind in einer parenchymatischen Grundmasse gelagert. Eine feine Membran, die sich in die Wand der dünnen, kurzen Ausführgänge fortsetzt, umgrenzt sie nach aussen. Das Absonderungsproduct der Schalendrüsen (schdr) umgiebt schliesslich das Ei mit einer eontinuirlichen Schicht und verleiht dem zelligen Embryonalleibe die schützende Hülle. Zunächst bemerkt man nur kleine, durchsichtige, farblose Tröpfehen von minimaler Grösse, die sich irregulär an die Eier legen, aber nach und nach wird die Masse continuirlich, zähflüssig, pellueid, lichtbrechend und schliesst sich zu einer vollständigen Schale, welche verhärtet und gleichzeitig gelbbraun oder wohl auch röthlichbraun wird. Dieser Theil des Uterus könnte auch Ootyp genannt werden, da in ihm die Keim- und Dotterzellen mit einer Schale versehen werden.) Der Laurer’sche Canal,?) auch wohl Srıepa’sche Scheide ?) ge- nannt, welcher sich bei allen Trematoden findet und als Scheide bei der Copulation fungirt,*‘) ist bei den Temnocephalen nicht auffindbar, fehlt ihnen also. Trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass bei diesen Hermaphroditen eine Selbstbefruchtung stattfindet, wie sie SOMMER (1880) für Distomum hepaticum annimmt. Ich halte vielmehr die Ansicht von Kersert (1881), Srıeva (1871), Bürschuı (1871), TASCHENBERG (1879), Vogt (1888), Minor (1877) u. a. für zutreffend, welche für alle Trematoden eine gegenseitige Befruchtung annehmen, indem sich das eine Thier mit der concaven Ventralseite der convexen Dorsalseite eines andern Individuums anlegt, wobei dann der Laurer’sche Canal als Scheide functionirt und das Hodensecret direet in das Receptaculum seminis leitet, obgleich bis jetzt niemand mit vollkommener Sicherheit zwei Individuen der Trematoden in Copu- 1) J. P. Van BENEDEN (l. c.) charakterisirt das Ootyp folgender- maassen: „O’est un moule, dans lequel le germe est envelopp& des globules vitellins et d’ou sort l’euf tout ferm& garni de sa coque solide et de son long filament.“ 2) LAURER entdeckte ihn 1830. 3) STIEDA fand sie 1871. 4) Nach den Angaben von SOMMER (1880, p. 635) ist dies bei Distomum hepatieum nicht der Fall, da er diesen Laurer’schen Canal stets leer gefunden hat. 64 ROBERT WACcKkE, lation angetroffen hat. Vizzor (1879) sagt von Distomum insigne Dies., dass der Genitalporus „presente une structure tout & fait ana- logue ä& celle d’une ventouse. L’accouplement doit avoir lieu ici, comme chez les oiseaux par simple juxtaposition et non par intro- mission.“ Bei den Temnocephalen findet jedenfalls eine wechselseitige Befruchtung statt. Sie sind meiner Ansicht nach protandrische Herma- phroditen, bei welchen, da die männlichen Keimzellen früher reifen als die Producte der weiblichen Keimzellen, die jungen Thiere als Männchen fungiren und mit den ältern Thieren durch Aneinander- legen der Ventralflächen und Einführung des Cirrus (c) durch den Porus genitalis (g) in das Atrium genitale (ag) und weiter in die Vagina (vg)*) in Copulation treten und ihr Sperma ejaculiren. Die sich lebhaft bewegenden Spermatozoen gelangen nun im Uterus (Fig. 51 ut) abwärts und füllen das hintere Ende desselben, das Receptaculum seminis (rs), fast vollständig an. Die ebenfalls einzelligen Drüsen, welche das Atrium genitale (ag) umgeben und in dieses einmünden, sind wohl als Kittdrüsen (kdr) zu bezeichnen, die ihr körniges Secret an die fertigen be- schalten Eier vor ihrem Austritt durch den Porus genitalis (g) ab- geben und sie zum Anheften an den Üephalothorax der Wirthsthiere befähigen. Auch Haswern (1888), WEBER (1889) und MONTICELLI (1898) erwähnen derartige Drüsen, durch deren Secret die Eier unter einander zusammengekittet und an den Wirthen befestigt werden. Prıvıppr (1870) und Semper (1872) haben zwar auch be- obachtet, dass die Eier an Aeglea laevis befestigt waren, erwähnen jedoch keine Drüsen, welche den dazu nöthigen Klebstoff secerniren. Bevor ich meine Ausführungen über den weiblichen Geschlechts- apparat schliesse, möchte ich noch auf 2 Zeichnungen hinweisen, welche ich von T. novae-zelandiae entworfen habe, da hier die Ver- hältnisse besonders schön hervortraten, und zwar stellt Fig. 63 einen Transversalschnitt durch die Vagina und Fig. 62 einen solchen durch das Atrium genitale dar. In der Umgebung der Vagina be- finden sich auch hier wie bei T. chilensis viele einzellige Drüsen, die Schalendrüsen, deren Ausführgänge in jene einmünden. Die Schnittserie, aus welcher Fig. 63 reconstruirt worden ist, war mit Hämatoxylin, Eosin und Orange-G gefärbt; die mikro- 1) WEBER (1889) betrachtet den Endtheil des Uterus nicht als Vagina, sondern als Keimleiter. Temnocephalen. 65 skopische Untersuchung geschah durch die homogene Immersion !/,, und Oc. 3. Als äussere Grenzschicht fand ich eine schwache Lage von Lon- eitudinalmuskeln (/m); darunter breitete sich eine starke Circularmus- culatur (rm) aus. Nirgends wurden Kerne in den Muskeln be- obachtet, dagegen trat überall die röhrige Structur zu Tage. Auf die Circularmuskelschicht folgte eine ganz schwache, hell tingirte Basalmembran (b), an welche sich eine breite, fein gestrichelte Proto- plasmalage, das Epithel (e), anschloss. Es ist also hier offenbar die äussere Hautschicht durch den Genital- porus eingestülpt und kleidet die Innenwand der Vagina aus. Kerne kamen in diesem Epithel nirgends zur Beobachtung, sind also de- generirt; ebenso fehlten auch die Zellgrenzen vollständig, so dass das Ganze als ein Syncytium angesprochen werden muss. Zahlreiche Ausführgänge der Schalendrüsen, die ihr Secret in diesen Endabschnitt des Uterus ergiessen, durchsetzen das Epithel. Das Lumen der Vagina ist mit einer vom Protoplasma ausge- schiedenen Cuticula ausgekleidet, welche hier eine bedeutende Stärke erreicht und vielfach mit Leisten und Einkerbungen versehen ist, die auf Transversalschnitten den Eindruck von Zähnen hervor- rufen (ch2). Diese sind so abweichend tingirt, dass ich sie für Chitingebilde halte. Die Chitinmasse selbst scheint sich nach dem Lumen hin bedeutend zu verdichten. da die spitz ausgezogenen Enden der Zähne, welche ganz irregulär geformt sind und sich sehr zahlreich im ganzen Lumen vorfinden, viel dunkler gefärbt sind. Einige ragen auch aus tiefer liegenden Ebenen in höhere hinauf und erscheinen dann gleichsam als Inseln (Fig. 63 chz,). Das dargestellte Object hat eine Länge von 120 « und ist SO u breit; die längsten Chitinzähne sind 20 « lang und 8 «u breit. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse beim Atrium genitale oder dem Sinus genitalis. Fig. 62 stellt einen Transversalschnitt durch das äusserste Ende desselben, in der Nähe des Porus genitalis, dar. Die Färbung geschah mit denselben Chemicalien und die mikro- skopische Untersuchung in derselben Weise wie vorhin. Die Länge des Objects beträgt hier ohne die Längsmuskeln, welche nur angedeutet sind, 52 « und die Breite 43,5 «. Die Longi- tudinalmuseulatur (Im) ist beim Atrium genitale viel kräftiger als bei der Vagina und weist viele Schichten auf, dagegen ist die Cir- cularmusculatur (rm) etwas schwächer. Die Basalmembran (d) ist durch die hellere Färbung deutlich von der darunter liegenden Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 5 66 ROBERT WACKE, Plasmamasse (e) abgesetzt. Da die Zellgrenzen hier ebenfalls fehlen, haben wir wieder ein Syncytium, in welchem sich aber zahlreiche grosse Kerne (n) mit vielen Kernkörperchen und Chromatinfäden in verschiedener Höhe vorfinden; auf tiefern Schnitten des Atrium genitale schwinden jedoch die Kerne vollständig. Das Lumen ist sehr gelappt und von einer hellbraun gefärbten, breiten Chitinmasse (ch) umsäumt, die von dem Plasma ausgeschieden wird. Die Lappen sind jedoch nicht so zahlreich und nicht so spitz ausgezogen wie in der Vagina, auch ist die Chitinbekleidung hier viel weniger mächtig. In der Nähe des Porus genitalis ist das Atrium genitale sehr eng, erweitert sich aber bald ganz bedeutend und geht in die links ge- legene Vagina und in die rechts sich anschliessende Cirrustasche über. Der Porus genitalis, welcher genau medial, an der tiefsten Stelle des Magensinus ventralwärts gelegen ist, besitzt eine äusserst kräftige Circularmusculatur, durch welche ein fester Verschluss des- selben ermöglicht wird (cf. Fig. 51). dr DiarsiEid. (ef. Fig. 65, 66, 68, 75.) Schon Prıvırrı (1870) erwähnt, dass er unter dem Schwanze von Aeglea laevis bei männlichen und weiblichen Thieren verhältniss- mässig grosse, rothe Eier gefunden habe, die, da sie sich auch unter dem Schwanze der Aeglea & fanden, nicht Eier des Krebses sein konnten.’) Auch SEMmPpER (1872) bemerkt in seinen Mittheilungen über Temnocephala, dass er an der Haut der Wirthsthiere die nicht gestielten Eier, deren Cuticula ziemlich undurchsichtig und dunkel- braun war, gesehen habe, und berichtet ferner, dass sich in jeder Eikapsel immer nur ein einziger Embryo ausbildet, der in seiner Gestalt von dem ausgewachsenen Thiere nicht abweicht. Es findet also bei den Temnocephalen wie bei der Mehrzahl der ektoparasiti- schen Trematoden weder eine Metamorphose noch ein Generations- wechsel statt. Hasweuu (1888) hat bei seinen australischen Arten beobachtet, dass die Eier mittels eines Stieles auf den Wirthsthieren befestigt sind. Er sagt p. 299: “When extended the egg has a short stalk, by means of which it becomes attached to the shell of the crayfisb, and is enclosed in viscid matter, which when it hardens serves to cement the eggs together.” Ich kann diese Hasweur’schen 1) Die Eier von Aeglea laevis sind mindestens 3 mal so gross wie die Temnocephaleneier und werden nur am weiblichen Thiere befestigt. Temnocephalen. 67 Angaben bei 7. novae-zelandiae aus eigener Anschauung bestätigen (Fig. 75 st. Auch Prarz (1894) spricht bei den chilenischen Temnocephalen von einem Stiele und bildet ihn auf Fig. 68 sti ab.') MontIcEuLı (1898) zeichnet die Eier von T' chilensis lang gestielt und mit einander zusammenhängend. Dasselbe findet er auch bei T. brevicornis, nur dass die Stiele hier bedeutend kürzer sind, wie aus seinen figg. 12, 13, 14 deutlich hervorgeht. Auch Vayssıere (1898) stellt auf tab. 11 fig. 10 das Ei von T. mexicana gestielt dar. Nur WEBER (1889) weicht bei 7. semperr von diesem Befunde ab und sagt auf p. 18, dass „die lange Seite des von rechts nach links zusammengedrückten Eies vermittelst einer Leiste von gleichem hornartigen Material auf der Krabbe fest- klebt“. Den Stoff zum Befestigen liefern bei allen Temnocephalen die sog. Kittdrüsen (Fig. 51 Akdr), welche in das Atrium genitale (ag) einmünden. In Bezug auf die Eier von T. chilensis (Fig. 65, 66, 68) ver- weise ich auf das, was Prarz (1894) und Moxrticeuuı (1898) sagen. Nach Prare (l. c.), welcher seine Beobachtungen an lebendem Material in Chile selbst angestellt hat, ist das Ei, welches ungefähr 050 mm lang und 0,28 mm breit ist, länglich oval. Der Stiel, welcher nach Monrticetri (l. c.) 1,0 bis 15 mm lang ist — Prarte bildet ihn viel kürzer ab —, befindet sich am spitzen Pole des Eies, aber nicht genau terminal; seine Substanz differirt mit derjenigen der Schale (me). Deshalb meint Moxtiteruı, dass der Stiel (st) aus einem Secret der Hautdrüsen (?) bestehe. Nach Prar£ (l. c.) sitzt ein kurzes, aber breites Stielchen (st), welches das Ei an dem Wirthsthiere befestigt, etwas excentrisch an dem Pole, wo sich das aborale Ende des Embryos befindet. Hierin weicht er wesentlich von MonTicELLı (]. c) ab, wie schon ein blosser Blick auf die Abbil- dungen desselben beweist. Die Eischale (me) wird von 2 dünnen und glatten Chitinhäuten gebildet, welche dicht auf einander liegen. An dem breitern Pole des Eies, entgegengesetzt von dem bereits erwähnten Stiele, findet sich excentrisch ein feiner, zusammenge- 1) Fig. 68 hat Herr Prof. Dr. PLATE an der chilenischen Küste bei 75facher Vergrösserung gezeichnet und mir freundlichst für meine Abhandlung zur Verfügung gestellt. Es ist dies die einzige nicht von mir gezeichnete Figur, welche sich auf meinen Tafeln vorfindet. 5* 68 RoBERT WAckE, schrumpfter Endfaden (ef), „der wohl einen Ausguss der Vagina dar- stellt“. Dieses Anhangsgebilde, das ebenfalls an einen Stiel erinnert, hat WEBER (]. ec.) bei seiner Art auch bemerkt und findet es genau entgegengesetzt von der Leiste, mit welcher das Ei auf der Krabbe festsitz. Er nennt es eine kleine, schornsteinförmige Erhebung, welche aus Schalensubstanz besteht (cf. WEBER, tab. 2, fie. 6, 8, 9), und meint, dass dieselbe das Rudiment eines Organs sei, das anfäng- lich mächtiger und hakenförmig gebogen war. Es ist von bernstein- artiger Farbe wie die Schale und läuft in einen feinen Faden aus, welchen er für einen Ausguss des Oviducts hält. Nach ihm hin ziehen ganze Reihen von feinsten Bläschen. Soweit stimmt diese Darstellung mit der Ansicht Prare’s (l. c.) im wesentlichen überein. Dann aber meint WEBER, dass dieser primitive Stiel (ef) mit dem Stiele (sitz), den auch Hasweru (1888) von 7. fasciata abbildet und der zum Anheften dient, identisch sei, was aber keineswegs der Fall ist. Die Sache verhält sich vielmehr so, dass die „schornsteinförmige Erhebung“ Weper’'s und der fadenförmige Stiel (ef) Prarr’s am oralen Pole identisch sind und dass Haswern (l. c.) dieses Anhangs- gebilde überhaupt nicht gesehen hat, wie es auch andern Autoren ergangen ist. Vielleicht fehlt auch dieses rudimentäre Gebilde den Haswerv'schen Arten ganz und gar. Der Befestigungsstiel (st) Prare’s, Haswerr's u. a. A. befindet sich stets am aboralen Pole des Embryos (Fig. 67 eb). Ueber die Anheftungsstelle der Eier sagen die verschiedenen Autoren, welche die Temnocephalen lebend zu beobachten Gelegen- heit hatten, dass sie sich ganz besonders an der Dorsalseite der Wirthsthiere, am Femur der Beine und unter dem Schwanze isolirt oder auch dicht bei einander angeordnet finden. Bei T. novae-zelandiae fand ich unter dem conservirten Material einige Gruppen von 3 und mehr Eiern, welche ganz ähnlich mit einander verbunden waren, wie es MonTicELLnı für 7. brevicornis angiebt und wie ich es für 7. chilensis bildlich fixirt habe, nur dass die Stiele hier bedeutend kürzer sind (cf. Fig. 65). Bei der aus 4 Eiern bestehenden Gruppe (Fig. 75) waren 3 von ihnen geöffnet und eins geschlossen; alle 4 standen auf sehr kurzen Stielen (sti) und waren unter einander durch feine Fädchen aus Kittsubstanz (ks) verbunden. In 3 Fällen hatten also die entwickelten Thierchen ihre Embryonalhülle (me) bereits verlassen. Das 4., noch geschlossene Ei liess wegen seiner Opacität nur sehr wenig von dem Embryo erkennen. Temnocephalen. 69 Die Grösse der Eier ist im Verhältniss zu den minimalen Mutter- thieren eine ganz kKolossale. Deshalb weiten sie den Uterus (Fig. 51 ut) ganz bedeutend aus und können nur einzeln denselben passiren, wobei die Umbildung des befruchteten Primordialeies in das mit Dotter und Schale versehene uterine Ei erfolgt. Die Form desselben ist ein langgestrecktes Ovoid, da der vordere Pol etwas spitzer als der hintere erscheint. Die Eischale (me) ist anfänglich noch sehr wenig gefärbt; die intensivere Tinction erfolgt erst, wenn das Schalendrüsensecret vollständig erhärtet ist. Unter allmählicher Verringerung der Dottermasse geht nun auch der Furchungsprocess vor sich, und es zeigt sich auf Schnitten die erste Anlage des in der Entwicklung begriffenen Embryos. Wäh- rend sich nun aber bei den ganz jungen Eiern die Dottermassen in abgegrenzten Zellen finden, verschwinden diese Zellgrenzen mit der beginnenden Embryonalentwicklung vollständig, und die Eischale, welche sehr dünn, durchsichtig und eben ist, wird zur Embryonal- schale. Die einzelnen Entwicklungsstadien liessen sich leider bei dem geringen Beobachtungsmaterial nicht eruiren. Bezüglich der Eianhänge, welche ich bei 7. chilensis erwähnt habe, möchte ich noch ergänzend bemerken, dass sich dieselben auch bei 7. novae-zelandiae sicher vorfinden. Ganz deutlich kann man am vordern Pole das Filament (Fig. 75 ef) und am hintern den kurzen, dicken Stiel (st) erkennen. Das Filament (ef) war nicht mehr in seiner ursprünglichen Beschaffenheit, sondern nur noch rudimentär vorhanden, so dass ich über die Bedeutung desselben nicht ganz ins Klare kommen konnte. Ich neige jedoch der Meinung zu, dass das Filament entweder ebenfalls als Stiel fungirt oder respiratorische Functionen auszuüben hat. Bei dem am Cephalothorax befestigten Ei ist zwischen der Ei- schale (Fig. 68 me) und dem deutlich durchschimmernden Embryo (eb) eine Flüssigkeitsschicht (fl) bemerkbar, welche eine Drehung des Embryos um die Längsaxe ermöglicht. An ihm lassen sich bereits ganz scharf die wichtigsten Theile des ausgewachsenen Thieres, der Saugnapf (s), der Magensack (st) mit dem Pharynx (ph), die ventral- wärts eingeschlagenen Tentakel (f) und die schwachen Augenpunkte (oc) erkennen, so dass eine Metamorphose sicher ausgeschlossen ist. Von den Genitalien ist bei den Embryonen, die den ausgewachsenen Thieren äusserlich genau gleichen, nur dass sie durchsichtiger und selbstredend kleiner sind, noch nichts zu bemerken. Ihre Entwick- lung erfolgt also offenbar erst später. 10 ROBERT WAcke, Sobald der Embryo (eb) zur Reife gelangt ist, springt die Ei- schale (me) transversal?) (cf. MoxTicELLı 1898) auf, und das fertige Thierchen verlässt die schützende Hülle, um sich mit seinem Saug- napfe an dem Wirtsthiere zu befestigen. Ein eigentlicher Deckel ist bei den Eiern der chilenischen und neuseeländischen Formen nicht vorhanden, da die Schale ganz irregulär aufspringt, wie es auch MoxTicerrı (1898) und WEBER (1889) bei ihren Arten gefunden haben. Temmocephala macht dadurch eine Ausnahme von sämmt- lichen Trematoden, deren Eier stets gedeckelt sind.?) Das Nervensystem. (GE Fie-.61..69:93,. 74) Die Untersuchung des Nervensystems und der Sinnesapparate ist bei sämmtlichen Plathelminthen mit grossen Schwierigkeiten verknüpft. da man nur aus lückenlosen Schnittserien nach allen drei Dimensionen des Raumes und bei vortheilhafter Tinction den Ver- lauf der Nervenfasern reconstruiren kann. Unnütz ist hierbei jede Arbeit an Totalpräparaten. Auch Temnocephala liess mich in dieser Hinsicht nur äusserst mühsam und langsam vorwärtsschreiten, und erst nach bedeutendem Zeitaufwande gelang es mir, die Ver- hältnisse in den Hauptzügen, wie sie die Abbildungen darstellen, zu ermitteln. Dabei bin ich mir voll bewusst, dass sich noch manche Nervenfaser im Temnocephalenkörper vorfinden mag, welche meiner Beobachtung entgangen ist. Besonders schöne Bilder lieferten die jüngern Thiere, bei denen die Genitalorgane noch nicht vollkommen entwickelt waren. Die Färbung geschah mit Derarırrp’schem Hämatoxylin und Orange-G, wozu bei einigen Exemplaren auch noch Eosin trat. Zur mikroskopischen Betrachtung diente die homogene Immersion !/,, und Ocular 3 und 4 Die Schnittserien hatten eine Dicke von 5 bis 10 u. Der leichtern Orientirung wegen sind auf Fig. 67 der Pharynx, der Magen, der Saugnapf und die Excretionspori mit eingezeichnet. PsıLıprr (1870) hat, da er nur an lebenden Thieren und Total- präparaten seine Untersuchungen anstellte, vom Nervensystem gar nichts gesehen und erwähnt nur zwei auf dem Rücken, im vordern Viertel der Körperlänge dicht bei einander gelegene rothe (!), ovale 1) Nach WEBER (1889) geschieht dies bei T. semperi longitudinal. 2) Nach WAGNER (1860) sind auch die Eier von‘ Dactylogyrus deckellos. Temnocephalen. 71 Punkte, die er für Augen hält. Auch BLascHArn spricht in Gay’s Zoologia chilena bei T. chilensis ebenfalls von zwei in einer Quer- linie gelegenen Augen. SEMPER (1872) hat dagegen bei Temnocephala bereits das Gehirn beobachtet und giebt auf tab. 23, fie. 1 eine Ab- bildung davon. Auch beschreibt er es auf p. 3081. c. als ein breites, aus zwei symmetrischen Lappen gebildetes Organ, welches dorsal vor dem Munde gelegen ist. Jede Hälfte des sicher constatirten obern Ganglions besteht aus fünf Läppchen, deren histologische Structur ihm unbekannt geblieben ist. Auf dem vierten Läppchen hat er jederseits ein grosses Auge gesehen, welches aus einem braun- rothen, eine Linse (!) fast ganz umfassenden Pigmentfleck besteht. Sehnerven sind seiner Meinung nach nicht vorhanden, und völlig ergebnisslos war auch sein Suchen nach den einzelnen Theilen des Nervensystems. Alle neuern Autoren, Hasweru (1888), WEBER (1889), PLATE (1894) und Moxrticeruı (1898), welche einzelne Species monographisch bearbeitet haben, geben dagegen eine mehr oder minder ausführliche Darstellung des Nervensystems. Die ausführlichsten Ergebnisse über den Verlauf der peripheren Nerven finden wir bei Hasweur (l. c.) von 7. fasciata, nur fürchte ich, dass er dabei seiner Phantasie etwas Spielraum gelassen und zu viel schematisirt hat, da es mir auch auf den dünnsten und durchaus vortheilhaft tingirten Schnittserien bei den stärksten Vergrösserungen nicht möglich gewesen ist, alle die feinen und feinsten Verästelungen und Commissuren zu ermitteln, welche Haswerr (l. c.) auf tab. 21, fig. 12 seiner Abhandlung dar- stell. Dagegen bin ich über den Aufbau der Augen ein gut Stück weiter gekommen, muss aber erwähnen, dass HasweELL im Allge- meinen den Bau derselben schon ziemlich richtig erkannt hat. Wie bei allen Plathelminthen, so ist auch bei Temmocephala das Nervensystem vom Körperepithel vollständig losgelöst, und fast alle seine Elemente finden sich innerhalb oder unmittelbar unter der Hautmuseularis, wo sie eine verhältnissmässig grosse Ausbreitung er- langen. Eine besondere Hülle!) fehlt sowohl den Nerven als auch den Ganglien; sie sind vielmehr direct in das Körperparenchym einge- bettet. Im vordersten Viertel des Körpers befindet sich vor dem Pharynx (Fig. 67 ph) das Centralorgan des Nervensystems, das Gehirn (ge), dessen Länge durchschnittlich 205 « beträgt, während seine Breite 1) Das TASCHENBERG’sche Neurilemm. 12 ROBERT WAckE, medial 35 und an den breitesten Stellen sogar 45 u erreicht. Es ist näher der dorsalen Körperseite gelegen und hat die Form eines breiten, medial comprimirten Bandes, welches lateralwärts ausgezogen ist. In vielen Punkten erinnert es an das Gehirn von Tristomum molae, worüber A. Lang (1880/81) eine eingehende und vortreffliche Studie publicirt hat. Hasweın (l. c.) findet das Gehirn von Temnocephala würfelförmig, während es nach WEBER (]. ce.) aus zwei runden, seitlichen Ganglien besteht, die durch eine dünne Trans- versalcommissur verbunden sind. Bei 7. chilensis setzt es sich aus zwei symmetrischen, in der Mitte verschmolzenen Theilen zusammen. Die seitlichen Anschwellungen bestehen aus grossen multipolaren (anglienzellen (ge) mit körnchenreichem Inhalt und haben grosse ovale Kerne mit vielen kleinen Kernkörperchen; sie sind dorsal durch eine kurze Brücke verbunden. Neben diesen beiden Hauptganglien erwähnt WEBER (l. c.) für 7. semperi noch zwei kleinere Seiten- ganglien, welche aber bei 7. chilensis nicht vorkommen. Alle Zellen des Gehirns sind peripher gelagert, während sich in der Mitte eine fein granuläre Substanz ohne zellige Structur befindet, die von Fortsätzen der beiderseitigen Ganglienzellen gebildet wird. Diese feinkörnige Masse wird von äusserst feinen Nervenfasern durch- zogen (Fig. 73). Es sind dies die Ganglienzellfortsätze, welche in die im Centrum des Ganglions gelegene „Centralsubstanz“ eintreten und gleich gebaute Seitenäste abgeben. Sie erscheinen auf Transversal- schnitten als Röhrchen mit dunklem Rande. Zwischen und auf ihnen befindet sich eine grobkörnig-fibrilläre Substanz von gleich dunklem Aussehen. Es ist dies jedenfalls die „Leypıs’sche Punkt- substanz“. Am oralen Körperende sind oberhalb dieser Faserzüge noch mehrere Ganglienzellen gelagert (Fig. 67). | Ausserdem finden sich, wie schon früher erwähnt, Ganglienzellen mit grossen Kernen und amöbenartig ausgezogenem Körper auch im Pharynx (Fig. 74 gz) und Saugnapf. Srırpa, TASCHENBERG, SOMMER, Las haben im Pharynx und in den Wänden der Saugnäpfe der Trematoden ebenfalls Ganglienzellen gefunden. Da diese Gebilde mit den Muskeln nirgends in Zusammenhang stehen und mit den Excretionsgefässen nicht communieiren, durch Cochenilletinetur auch nicht gefärbt werden, können sie weder Myoblasten noch Renal- oder Drüsenzellen sein, sondern müssen kleine peripherisch-motorische Nervencentra darstellen, welche zur Leitung bestimmter Muskel- partien dienen. Braun (1879—1893) hält dagegen bei Trematoden nicht alle diese Gebilde für Ganglienzellen, sondern meint, dass ein Temnocephalen. 13 grosser Theil dieser multipolaren Zellen jedenfalls dem Excretions- system angehöre. Das Ektoplasma der Ganglienzellen ist hell, während das Ento- plasma wesentlich dunkler erscheint und bei allen Ganglienzellen feinkörnig-fibrillär gebaut ist. Die Fortsätze derselben gehen nur aus der Randzone hervor. Bei Doppelfärbungen mit Hämatoxylin und Eosin finden sich neben blauen Körnchen auch kleinere rothe. Oft lassen sich auch Uebergänge in der Färbung erkennen, woraus hervorzugehen scheint, dass sich die rothen Granula aus den blauen allmählich differenziren. Vom Gehirn gehen lateralwärts 3 Paar sehr breite, periphere Nervenstämme (Fig. 67 tne, ane, ine) aus, welche stets nur die Fort- setzung der feinfibrillären Grundsubstanz der Ganglienzelle sind und daher stets ein helles Aussehen haben. Das vordere Nervenpaar spaltet sich bald nach seinem Austritt in zwei Aeste und sendet dann Ausläufer in die fünf Tentakel (ne). Leider konnte ich die Verbindung der Tentakelnerven mit den vom Gehirn auszehenden Nervenästen bei 7. chilensis nicht auffinden, habe sie aber bei T. novae-zelandiae sehr deutlich gesehen und auf Fig. 73 dargestellt. Es sind jedoch die Verhältnisse hier etwas anders als bei 7‘. chilensis und erinnern mehr an die Haswerr’schen Angaben. Ich komme deshalb weiter unten noch besonders darauf zurück. In den Tentakeln erscheinen die Hauptnervenstämme (Fig. 67 ine) wegen des contrahirten Zustandes der Finger gekrümmt und laufen in viele seitliche Fäden aus, welche sich bis in unmittelbare Nähe des Epithels verfolgen lassen. N Ausserdem kommen aus dem Gehirn noch 2 Paar breite Nervenstämme (ane, ine), von denen das obere Paar (ane) einen dorso- lateralen Verlauf nimmt und sich an der Anussenseite der Hoden, nicht weit vom Körperrande nach hinten erstreckt, während das untere Paar (ine) an der Ventralseite zwischen den Hoden und den Dotterstöcken entlang zieht. Innerhalb der beiden Nervenäste sind im Vorderabschnitte die Excretionspori gelagert. Die dorsalen Nerven- züge (ane) konnte ich nur bis über die Mitte des Körpers verfolgen; dann verschwanden dieselben spurlos. Auch Commissuren waren bei ihnen nicht auffindbar. Viel weiter nach hinten, sogar bis in den terminalen Saugnapf (s) hinein, liessen sich die ventralen Nerven- stämme (ine) erkennen. Diese ziehen in breiten, gebogenen Bändern um den Magensack (st) herum, lösen sich nach hinten, indem sie sich bedeutend verbreitern, pinselförmig auf und innerviren den aboralen 74 ROBERT WACcKE, Körpertheil und die Muskelfelder des Saugnapfes.. Zwei kräftige Commissuren (cm, und cm,) sind zwischen diesen beiden Strängen ganz deutlich bemerkbar. Die obere (cm,) verläuft um den hintern Theil des Pharynx (ph) und sendet jederseits einen Seitenast in den- selben, wie Fig. 69 ne deutlich zeigt. Die zweite, sehr lange Trans- versalcommissur (cm,) zieht sich, den Conturen des Magens folgend, um den hintern Theil des Magensackes (st) und um die Geschlechts- theile herum und versorgt das ganze Genitalfeld reichlich mit Nerven- fasern. Ganz ähnliche Verhältnisse erwähnen auch Lane (l. ce.) für Tristomum molae und WriıcHtT u. MAacaruum (1887) für Sphyranura. Weiter oben bemerkte ich bereits, dass es mir bei 7. novae- zelandiae gelungen sei, die Verbindung der Tentakelnerven mit dem sehirn festzustellen (Fig. 73). Bei dieser Species gehen vom Central- theile des Gehirns (ge) drei breite Nervenäste (neph, ine und ame. neo) - nach dem proximalen Körpertheile. Der mediale Ast theilt sich bald nach seinem Austritte in zwei gekrümmte Seitenäste (ane und ine), so dass nun im Ganzen vier entstanden sind, die unmittelbar unter den Tentakeln durch eine breite Quercommissur (Zrc) verbunden sind, von welcher sich dann die breiten Nervenäste (tne) — hier sechs — nach den sechs Tentakeln (?) abzweigen. Aehnlich liegen die Ver- hältnisse bei 7. fasciata. WEBER (1889) sagt, dass er eine Transversal- commissur nicht beobachtet habe und dass bei HAsweLr die fünf Tentakeläste zusammen im Caliber die Nervenstämme, von welchen sie sich abzweigen, überträfen, ohne dass eine weitere Quelle angegeben wäre, von der sie neue Nervenfasern erhalten. Ich kann nach meinen Beobachtungen bei 7. novae-zelandiae die Haswer’schen Angaben nur bestätigen, indem auch ich die Tentakeläste ausser- gewöhnlich breit angetroffen habe, so dass ihr Gesammtvolumen das der vier aus dem Gehirn entspringenden und nach dem oralen Körper- ende ziehenden Aeste allerdings wesentlich übersteigt. Von dieser Kopfcommissur (fre) führen zwei schmalere Nerven- äste (ne) lateral nach hinten und vereinigen sich mit dem jederseits aus dem hintern Theile des Gehirns ausgehenden obern Nervenpaar (neo), welches ein weiteres Nervenpaar (ane) dorsalwärts an den Seiten des Körpers nach hinten schickt, während noch ein drittes, breiteres Paar (ine) — entsprechend der kräftigern Musculatur — ventralwärts denselben Verlauf nimmt, wie ich es vorhin bei 7. chilensis (Fig. 67 ine) beschrieben habe. Wir sehen also hier drei Nervenpaare aus dem Gehirn kommen, wovon sich das mittlere noch einmal spaltet, so dass in Wirklichkeit Temnocephalen. {es vier Paare von Nerven aus dem hintern Theile des Gehirns resultiren. Nach Hasweız (1888) treten drei, nach WEBER (1889) dagegen nur zwei Paar Nervenstämme aus dem Gehirn aus. Besonders auffällig ist es, dass hier der centrale Nervenplexus vom Parenchym gar nicht abgesetzt erscheint und dass Dorsoventral- muskelfasern (dvm) das Gehirn in allen Theilen durchsetzen, hin und wieder auch Pigmenteinlagerungen (pi) zwischen den peripheren Theilen desselben anzutreffen sind. Zahlreiche Ganglienzellen (g2) mit grössern und kleinern Kernen liegen symmetrisch angeordnet in der Gehirnmasse. Alle Kerne (») sind scharf conturirt und erscheinen auf conservirten Präparaten unregelmässig grobkörnig mit je einem excentrisch gelagerten runden Kernkörperchen. Die kleinern Kerne haben eine ellipsoide Form, während die grössern auf Durchschnitten fast halbmondförmig erscheinen; es läuft jedoch nur das eine Horn spitz aus, während das andere abgerundet ist. Die einzelnen Ganglienzellen sind nirgends scharf abgegrenzt, sondern gehen in ein maschiges Gewebe über. Breite Nervenfaser- züge durchsetzen das Centralorgan nach allen Seiten und bilden gleichsam Commissuren zwischen den austretenden Nerven. Danach würde das ganze Gehirn nichts anderes darstellen, als eine sehr breite Quercommissur zwischen den einzelnen Nervenästen mit einer grössern oder geringern Zahl von Ganglienzellen. Die Nervenäste setzen sich aus feinsten Fibrillen zusammen, welche die directen Fortsätze der Ganglienzellen sind. Die Sinnesorgane. Bei allen Thieren, welche zum Parasitismus übergehen, tritt nach und nach eine Degeneration der Respirations- und Locomotions- organe, des Nervensystems und auch der Sinnesorgane ein, während sich eine Steigerung in der Entwicklung der Genital- und Haft- organe bemerkbar macht. Da nun unsere Species noch keine rein parasitäre Lebensweise führt, muss diese regressive resp. progressive ÖOrganmetamorphose noch im Anfangsstadium stehen, was durchaus mit meinem bisherigen Befunde übereinstimmt und sich auch bei den Sinnesorganen wiederfindet. Gesichts- und Tastorgane — (Ge- hör-, Geschmacks- und Geruchsorgane sind nicht nachzuweisen, finden sich überhaupt bei allen Plathelminthen fast gar nicht) — erinnern bei den Temnocephalen viel mehr an. freilebende Turbellarien als an die dem Parasitismus verfallenen Trematoden. Betrachten wir nun zunächst die Organe für die Lichtempfindung, 76 ROBERT WAckE, a) die Augen. (ef. Fig. 71, 72 a—g,.73.) Schon Prırıprı (1870) und nach ihm Senper (1872) und alle folgenden Autoren erwähnen bei den Temnocephalen 2 Augen, die aber bisher nur sehr wenig eingehend beschrieben worden sind. Ich bin in der Lage, auf Grund eingehender Untersuchungen eine aus- führlichere Darstellung des optischen Apparats geben zu können. PHıuıppr (1. ce.) constatirt, dass die Augen von T. chilensis oval und mit rothem Pigment versehen sind. Weiter kommt auch SEMPER (l. e.) nicht, nur bemerkt er noch, dass sie dem Gehirn unmittelbar aufliegen, ein Nervus opticus also nicht vorhanden ist. Prarz (1894) erwähnt in seinen kurzen Mittheilungen ebenfalls, dass die beiden rothen Augenflecke dem Gehirn direct aufliegen und vorn eine Linse tragen; ferner findet er auch rothes Pigment nm die benachbarten grossen Bindegewebszellen vertheilt. Weser (1889) berichtet von T. semperi, dass jedes Auge aus einem Pigmentfleck besteht, der 2- oder 3zellige Körper, die vielleicht lichtbrechend wirken, einschliesst. Zwei von diesen liegen nach aussen, einer dagegen nach innen. Ferner bemerkt er ebenfalls, dass die Augen unmittelbar auf den Gehirnganglien liegen und erst im vorgerückten Embryonalstadium auftreten. Haswern (1888) weicht bei seiner Darstellung wesentlich von WEBER ab und nähert sich mehr dem wirklichen Bau des Temno- cephalenauges. Die Angaben von Monrickurı (1898) bedeuten keinen Fortschritt in der Kenntniss des optischen Organs, und VAYSSIERE (1892, 1898) ignorirt es ganz. T. chilensis sowohl wie auch 7. novae-zelandiae haben 2 Augen (Fig. 67 oc), welche zu beiden Seiten der Medianlinie vor dem Pharynx (ph) liegen und schon mit Lupenvergrösserung zu erkennen sind. Meine Untersuchungen geschahen an Frontal-, Sagittal- und Transversal- serien von 5 u Dicke mit der homogenen Immersion !/,,; und den Oecularen 2, 3, 4 bei einer Tubuslänge von 170 mm. Um eine recht scharfe Differenzirung der einzelnen ‚Elemente zu erzielen, habe ich eine dreifache Schnittfärbung mit den bekannten Tinctionsmitteln vorgenommen. Die genauen Maassverhältnisse bei Fig. 73 sind folgende: a) Untere Entfernung der Augen = 160 u, b) Obere Entfernung der Augen = 120 u, c) Entfernung der obern beiden Ganglienzellen — 100 u, d) Höhe der Ganglienzellen. über dem Pharynx — 90 u, Temnocephalen. 17 e) Entfernung des obern Augenrandes vom Pharynx — 70 u, f) Entfernung des untern Augenrandes vom Pharynx = 40 u. Wie schon weiter oben erwähnt worden ist, unterscheidet" man zwei Gehirnpartien (ge), welche durch eine Transversalcommissur von fibrillärer Beschaffenheit mit einander verbunden sind. Auf jeder Partie befindet sich ein deutlicher Pigmentfleck (piz), der bei meinem conservirten Material stets tiefschwarz erschien, in frischem Zustande aber nach den identischen Angaben von PhıLippr (]. c.) und PLATE (1. ce.) eine rothe Färbung aufweist. WEBER (l. ec.) sagt dagegen ausdrück- lich, dass ihm bei seiner Species auch im frischen Zustande das Pigment immer schwarz erschienen sei. Es variirt also offenbar die Färbung der Augen bei den verschiedenen Species; denn die dem Gehirn aufliegenden Pigmentflecke (Fig. 71 piz), die nicht solid, sondern nach beiden Seiten schalen- oder becherförmig ausgehöhlt sind (2b, äb), stellen eben die Augen dar, welche schräg nach aussen und oben gerichtet sind, doch so, dass ihre Axen vertical auf einander stehen. Die innern Augenbecher (id) sind einander zugekehrt, während die äussern (äb) nach aussen geöffnet sind. Für die Licht- wahrnehmung haben diese Becher offenbar keine Bedeutung, da sie mit den Nerven nicht in Verbindung stehen. Sie dienen vielmehr nur als „Blendvorrichtung“, wodurch ermöglicht wird, dass nur einige Strahlen zu dem im Becher liegenden percipirenden Apparat ge- langen können. Gleichzeitig werden von den Lichtstrahlen, welche die Augen treffen, nur zwei Becher ganz durchleuchtet, so dass die Thierchen auf diese Weise eine Vorstellung von der Richtung be- kommen, aus welcher die perecipirten Lichtstrahlen stammen. Jedes Auge hat also plastisch betrachtet die Form eines aus Pigment gebildeten Doppelbechers (Fig. 71, 72, 73), welcher ziemlich tief unter dem Epithel gelegen ist, da auf dieses zunächst eine dünne Ringmuskelschicht und dann eine eben solche Längsmuseularis folgt. Darunter befindet sich eine schwache Pigmentlage, und noch tiefer und vollkommen abgesondert davon liegt das Pigment in dichter Anhäufung. In dieser Höhe finden sich auch die Augen.') 1) Lang (1880/81) behauptet, dass bei den jungen Polycladen oder Polycladenlarven die ursprüngliche Anlage der Augen in dem als Körper- epithel differenzirten Ektoderm des Embryos erfolgt und dass dieselben erst secundär in das Mesoderm einwandern. — Nach den Untersuchungen GorrTE’s (1886) an Stylochus pilidium sind jedoch nur die lichtbrechen- den Körper des Auges ektodermaler Herkunft, während die schüssel- föormigen Pigmentanhäufungen an der Innenfläche der Ektodermzellen dem 78 ROBERT WAckE, Die Zusammensetzung derselben ist bei den Temnocephalen eine recht complieirte (Fig. 73). Es lassen sich deutlich zwei Theile an ihnen unterscheiden: Pigmentbecher (Fig. 71 ib, äb) und pereipirender Apparat. Letzterer ist der wesentlichste Theil und setzt sich aus dem Sehkolben (Fig. 73 skb), der Sehzelle (szl) und dem Nervenfort- satze (neo) zusammen. Durch die Art der Innervation des Auges wird bedingt, dass diese pereipirenden Theile nicht vertical über einander, sondern horizontal neben einander gelagert sein müssen, dass also die Sehzellen. (sz!) vor der diaphragmaartigen Oeffnung des Pigmentbechers nicht vertical nach oben, sondern schräg nach aussen gelagert sind. Der Pigmentbecher, welcher von dorsoventralen Muskelzügen (dom) und Parenchymgewebe umhüllt ist, setzt sich aus zahllosen runden, dunkelbraunen, ja fast schwärzlichen und nahezu gleich grossen Pigmentkörnchen zusammen '!), welche dem sich bis zu den Augen hin erstreckenden Hautpigment entstammen. Es sind dem- nach die Augenbecher jedenfalls dadurch entstanden, dass sich das Hautpigment um die freien Enden der Ganglienzellen herumgelagert hat. Besonders dicht liegen die Pigmentkörnchen am Innenrande der Zelle (piz), während sie nach dem Aussenrande hin lockerer angeordnet erscheinen. Die ganze Pigmentansammlung des Auges bildet nur eine Zelle (piz) mit einem deutlich wahrnehmbaren grossen Kern (n), welcher an einer pigmentfreien Stelle nach dem Innenrande zu sichtbar wird. Sollte eine solche Stelle nicht auffindbar sein, so muss man eine Entfärbung des Pigments mit Wasserstoffsuperoxyd (H,0,) vornehmen, da absoluter Alkohol (C,H,O), Kaliumchlorat (KC10,), Salzsäure (HCl) und auch Salpetersäure (HNO,) Keinen Ein- fluss auf die Farbe des Pigments ausüben. Der Kern (n) der Pig- mentzelle (piz) erscheint homogen gefärbt und hat in seinem Centrum Entoderm angehören. — V. GRAFF (1882) meint dagegen in seiner Mono- graphie der Turbellarien, dass die linsenlosen Pigmentaugen zweifellos dem Epithel, die linsentragenden dagegen dem Parenchym angehören. — JÄNICHEN (1898) hat bei seinen Turbellarienstudien beobachtet, dass bei der Regeneration der Augen Pigmentzellen und lichtempfindliche Zellen sowohl im Metoderm wie auch im Ektoderm entstehen, doch ist von der Regeneration wohl nicht immer mit absoluter Sicherheit auf die Ontogenie zu schliessen. l) CARRIERE (1885) sagt, dass die Pigmentkörnchen überall ganz verschiedene Grösse haben. 'Ich habe dies jedoch nicht finden können, und JÄNICHEN (]. c.) verneint es ebenfalls. Temnocephalen. 79 ein intensiv tingirtes Kernkörperchen. Die Anordnung des Pigments in Schalen- oder Becherform zeigen die in Fig. 72 a—g dargestellten, in verschiedener Höhe durch das Auge von T. novae-zelandiae ge- führten Schnitte. In diese schalenartigen Vertiefungen (Fig. 71 :b, äb) der Pigment- zelle (piz) schiebt sich nun von rechts und links je eine Sehzelle (Fig. 73 szl) ein, welche den Innenraum vollständig ausfüllt. Der bei weitem grössere Theil derselben liegt ausserhalb und bildet einen etwas schiefen Kegel, welcher in einen kräftigen Nervenfortsatz (neo) übergeht, der sich mit jenem lateralen Nervenaste (»e) vereinigt, welcher die obere Quercommissur (fre) und den aus dem obern Theile des Gehirns entspringenden Seitennervenast (ane) verbindet oder wie bei den medialwärts gerichteten Bechern in den Üentraltheil des Gehirns (ge) übergeht. Da, wo die Ganglienzelle den Pigmentbecher verlässt, findet sich eine helle, nur wenig tingirte Schicht, welche immer von zartesten Fäserchen durchsetzt wird, die nach der ausser- halb gelegenen Plasmamasse ziehen. Unmittelbar hinter dieser Schicht, am distalen Ende liegt der grosse, eigenthümlich geformte Nucleus (n), welcher granulirt erscheint und einen grossen Nucleolus enthält, der peripher sehr stark tingirt ist, während der Centraltheil desselben nur wenig Farbstoff aufgenommen hat. Die Kerne der Ganglienzellen (92) sind sämmtlich viel schwächer gefärbt als die Kerne des umgebenden Parenchyms. Das Plasma der Sehzellen ist reticulär gebaut und wird in der Längsrichtung der Zelle von ‘ vielen, theilweise verfilzten Fibrillen durchsetzt. Am distalen Ende ziehen sie sich in äusserst feine, dicht an einander liegende Fäserchen aus uud bilden gemeinschaftlich den Nervus opticus (neo). Ganz eigenthümlich sieht das proximale Ende der Zelle aus, soweit es im Pigmentbecher (z5, ab) steckt. Auf dieser kurzen Strecke befinden sich zwischen der Sinneszelle (szl) und der Becherwandung viele gleichmässig dicke, flaschenförmige Stäbchen (sb), welche an der Basis zu einer homogenen Substanz verschmelzen, während sie nach aussen als äusserst zarte Plasmafasern in die Sinneszelle übergehen und diese wahrscheinlich durchsetzen. Anfangs sind die Plasmafasern getrennt, verfilzen aber später mit einander, trennen sich dann wieder und bilden am distalen Pole den Nervenfaden (neo). Zwischen den einzelnen Stäbchen (s%b)!) entstehen auf diese Weise langgestreckte Zwischenräume, welche eine homogene Färbung aufweisen und voll- 1) Hesse (1897) nennt sie Sehkolben. 80 RoBERT WAckE, ständig hell wie Vacuolen erscheinen. Ob man nun diese aus Stäbchen zusammengesetzten, vom Pigmentbecher umschlossenen Theile des percipirenden Apparats mit Lane (]. c.) als Krystallkörper oder mit Hess£ (]. ce.) als Theil der Sinneszelle, die nicht nur leitende, sondern auch pereipirende Function besitzt, aufzufassen hat, überlasse ich dem Urtheile der Physiologen. Bei Temnocephala erscheint mir die letztere Ansicht die treffendere zu sein, so dass sich demnach der ganze percipirende Apparat nur aus einer einzigen Zelle zusammen- setzt und lichtempfindliche Zellen und Sehkolben ein morphologisches Ganzes bilden. Zu erwähnen wäre nun noch, dass sich an beiden Seiten der Sehkolben, also auch zwischen den Enden der vereinigten Stäbchen und der Wand des Pigmentbechers, ein freier, heller Ring zeigt. v. Grarr (1882) nimmt an, dass derselbe auch am-lebenden Thiere vorhanden und von einer gallertartigen Masse ausgefüllt sei. CARRTERE (1885) behauptet dagegen, dass sich erst unter Einwirkung der Reagentien die Sehkolbenbasis von der Pigmentbecherwandung löst und auf diese Weise der helle Ring entsteht. Auch Börmse (1887, 1891) ist derselben Ansicht; nach ihm füllen also die End- kolben den Pigmentbecher im lebenden Zustande vollständig aus. Ebenso sagt auch Hesse (]. c.), dass sich die Enden der Sehzelle der Pigmentzelle dicht anlegen. Ich bin leider nicht in der Lage, diese Frage an meinem conservirten Material lösen zu können, neige jedoch nach meinen Beobachtungen der BöHnıs- CARRIERE - Hesse’schen Meinung zu. Weiter oben erwähnte ich, dass Puıuıprı (1870) und PATE (1894) die Augen von Temnocephala im frischen Zustande roth pigmentirt gefunden hätten, während ich bei den conservirten Thierchen nur schwarzbraune Pigmentansammlungen gesehen habe. Es erklärt sich dies vielleicht daraus, dass die Sehzellen unge- färbter Augen bei Temnocephala yöthlich gefärbt sind, wie es Hess£ (]. c.) bei verwandten Formen beobachtet hat, und dass die rothe Farbe der Augen von der Sehzelle und nicht vom Pigment herrührt. Diese röthliche Färbung verschwindet jedoch nach und nach vollständig. „Es liegt nun die Vermuthung nahe, dass wir es hier mit einem Stoffe zu thun haben, der dem Sehpurper der Wirbel- thieraugen entspricht“ (ef. Hesse ]. ec... Auch Levvıs hat die Sehkolben bei Trematoden im frischen Zustande hellroth ge- funden, und- zwar ist er der erste, welcher diese Beobachtung ge- macht hat. Temnocephalen. s1 Von grösstem Interesse ist es, dass die Augen der Temnocephalen dem Bau nach mit denen der Rhabdocölen, Tricladen, Polyeladen und Trematoden im Princip übereinstimmen; denn alle weisen dieselbe gegenseitige Lagerung der wichtigsten Theile auf. BöHnmıe (1887) fand allerdings bei den meisten Rhabdocölen daneben noch besondere Zellen, welche er „Linsenzellen“ nennt. Bürcer (1890) erwähnt sogar bei den Nemertinenaugen ganz Ähnliche Verhältnisse wie bei den Turbellarienaugen, nur dass nach seinen Angaben die Sehkolben ganz sicher die Wand des Pigmentbechers erreichen, während dies sonst noch hypothetisch ist. Die gegenseitige Lage der einzelnen Bestandtheile der Augen aller Plathelminthen, bei denen die Retinazellen s. Sinneszellen dem Pigment stets ihre äussern Enden zuwenden, bedingt, dass es sämmtlich invertirte Augen sind. b) Die Tastorgane. Das vordere Körperende von 7. chilensis und T. novae-zelandiae ist mit einem besondern Reichthume von Nervenfasern (fne) ver- sehen, die sich nach den Tentakeln hin erstrecken, dort vielfach ver- zweigen und unmittelbar bis an das Epithel (e) reichen. Dies alles spricht für eine gesteigerte Sensibilität des Vorderendes.. Wenn nun auch keine specifischen Tastorgane ausgebildet sind, so übernehmen doch offenbar die Tentakel (f) diese Function. Hasweur (1888) sieht sie sogar als besondere Sinnesorgane an. PLATE (1894) ist der An- sicht, dass sie „der Sitz eines feinen Tastvermögens sind, da sie zahlreiche, vereinzelt stehende Epithelzellen mit einem dichten Be- satz von Sinnesstäbchen“ aufweisen. Die Tentakel sind in einer beständigen Bewegung begriffen, so dass es aussieht, als ob sie die ganze Umgebung ihres Aufenthaltsortes abtasten wollten. Es ist dies jedoch keineswegs der einzige Zweck der Bewegungen, da die Tentakel auch, wie weiter oben gezeigt worden ist, der Nahrungs- zufuhr dienen. Ihr Vorderende ist retractil, die Muskeln wirken also als Retractoren; ja es hat sogar den Anschein, als ob die Finger fernrohrartig verkürzt und vorgestreckt werden könnten, da im contrahirten Zustande hin und wieder Querfältelungen auftraten. ‚Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. Ill.) Heft 1. 6 32 ROBERT WAckKE, Biologisches. Die Temnocephalidae nehmen unter den monogenetischen Trema- toden, deren 1. Familie sie nach der bisher herrschenden Ansicht bilden, in so fern eine Ausnahmestellung ein, als sie keine echten Parasiten sind, sondern nur als Commensale der Wirthsthiere oder auch als Raumparasiten (cf. Braus, Vermes p. 511) angesehen werden können, da sie nach den identischen Berichten der neuern Forscher — Haswerın (1888 p. 279—302), WEBER (1889 p. 1—29), PLATE (1894), Monricevrı (1888; 1889) — weder Blut noch Schleim noch Epitheltheilchen ihrer Wirthe verzehren, sondern sich vielmehr von kleinen Daphniden, Copepoden, Rotatorien, Infusorien und Inseeten- larven ernähren und ihre Wirthsthiere nur zur Locomotion be- nutzen. Die Temnocephalen bewohnen fast alle äussern Theile der lang- und kurzschwänzigen tropischen Süsswasser-Decapoden, sind somit an die Bedingungen des Aufenthaltsortes derselben gebunden und können, wenn man sie von dort entfernt, nur kurze Zeit am Leben erhalten werden. Phıuıpri (1870 p. 35—42) gelang es, 200 dieser Thierchen in einer Schüssel mit reinem Wasser mehrere Tage lebend aufzubewahren, während ihre Wirthsthiere bald abstarben. WEBER (. ec.) hat einige von ihrem Wirthe entfernte Exemplare Wochen lang lebend erhalten, während andere in kurzer Zeit zu Grunde gingen. Beliess er sie aber auf den Krabben und brachte sie mit diesen in Behälter, welche Scherben, Steine und nur wenig Wasser enthielten, so blieben sie sehr viel länger am Lieben. Die von WEBER untersuchte Species fand sich ausschliesslich auf Telphusa-Arten, aber nie auf den mit ihnen vergesellschafteten Palaemoniden. Woon-Mason (1875 p. 336—337) glaubt, dass ein von ihm in Britisch-Indien gefundenes Exemplar einem Flussfische angeheftet gewesen sei. Doch ist dies jedenfalls ein Irrthum, da ein derartiges Wirthsthier für die Temnocephalen sonst nirgends gefunden worden ist. Prare (l. c.), welcher seine Beobachtungen bei Valparaiso und Santiago an den auf Aeglea laevis LzacH lebenden und frisch gefangenen Exemplaren anstellte, sagt, dass sie sich be- sonders zwischen den Zangen der grossen Scheeren aufhalten, weil sie dort am leichtesten kleine Partikelchen von den Fleischstückchen, welche die Krebse ergriffen haben, als Nahrung erhaschen können. Sehr zahlreich finden sie sich auch am Femur der Beine und an der Ventralfläche des Cephalothorax, während die abgesetzten Eier fast Temnocephalen. 83 ausschliesslich auf der Unterseite des Abdomens der Wirthsthiere angeheftet sind. Manchmal verlassen die ausgewachsenen Thierchen ihren Wirth und bewohnen dann vorübergehend andere feste Gegenstände, wie Paıuıpri (1870 p. 37—38) berichtet, welcher in Chile selbst ein- gehende Beobachtungen über die Lebensweise dieser Thierchen ange- stellt hat. Ihre Bewegungen gleichen denen der Hirudineen. Der Saug- napf dient ihnen zur Anheftung an dem Boden der Gewässer, an festen Gegenständen, ja sogar an der Oberfläche des Wassers, wobei der Körper natürlich mit der Rückenfläche nach unten hängt. In dieser Lage verharren sie oft Stunden lang ganz ruhig oder machen höchstens mit den Tentakeln schwache Bewegungen. Plötzlich aber strecken sie den Körper lang aus, bewegen das orale Körperende und die Finger äusserst lebhaft hin und her, als ob sie etwas er- haschen wollten. Diese Bewegungen sind bedeutend lebhafter als bei allen verwandten Formen. Nach Haswerr (l. c.) krümmen sie sich bei fixirtem Terminalende vollständig ventralwärts, strecken sich dann wieder aus und machen mit den Tentakeln zur Orientirung tastende Bewegungen, indem sie sich aufrichten und sogar theil- weise um ihre eigene Axe drehen, wobei die sich Kreuzenden Muskeln in Action treten. Bei Ortsveränderungen gleichen ihre Bewegungen denen der Spannerraupen und der Hirudineen, wobei besonders das Haftorgan und die Tentakel wirksam werden. Sie befestigen das Vorderende mit den Tentakelspitzen, welche sie wie Saugorgane benutzen und ziehen den terminalen Saugnapf unter convexer Krümmung des ganzen Körpers dicht heran, heften nun diesen fest und strecken den Kopftheil weit nach vorn aus. Dann wiederholen sie diese Be- wegungen so oft, bis sie schliesslich am Ziele angelangt sind. Ueber schwimmende Bewegungen habe ich in der gesammten Literatur der Temnocephalen nirgends eine Andeutung gefunden, woraus hervorgeht, dass sie nie in schwimmendem Zustande beobachtet worden sind. Geographische Verbreitung. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung der Temnocephalen lässt sich bislang nur sehr wenig sagen, da die Kenntniss derselben noch zu dürftig ist. Nach dem heutigen Standpunkte der zoologischen Forschung ist als sicher anzunehmen, dass die Temmnocephalidae nur 6* fg) owengeaeL, 19 soqum [Psurgfef ‘ds sSnoDISDADT 668T INOY MA ds u Dumsaqumg "L \'CI uorIseig 8681 ITISOLLNON souaxv 'L | "FI O9IXON youbıp sn.wqwm) S68L SHUTISSAVA Dunaxom 'L | "el puejsddeg NOSHOIYST .(osso/ suoßun E68T TISASVH 1abua ‘LT | 21 BLIOJOLA SOTEMPHSNON AvUn) snypun.ımorg sısdoon]sy E68T TIIMSYH vipuop 'L TI SOLMPUSNIN "MVHS snym44as sısdoongsy E68T TIAMSVH sowo9 ‘L ‘OL uorjIse.teg ‘ds manınduy E68T TIAMSVH buy DL |'6 AROSBIEDEN sısuorwospßnpnw SapıoonJsy 2681 HUTISSAVA sısum.wospbopnu "EL \'8 soqepp) pun warf el egewung “uourddırgg usJıy-DsnydaL, 6881 vada A auodwas 'L | = '"MVHS vggıb sıdsp«apfirp pun Haoy) m«a/ı7909 r uorseig | DsSnpowosphg "NYMIN Mumıpmuenm psnpowosphrr 688T IITSOLLNON su1onaadg L | 9 E NOLLAH snsoJos sdowydoen = purposmoN | -DiDg pım ALIH A ODıpunjz-apaou sdo«aydoumanT 2SST TIAMSVYH Dıpunyaz-9Vaou "L |'G = BLIOJILA 'SOTRAPNSMON Ava) snypunmarg sısdoonysy 2881 TIAMSYH won LP U9TUBTUSE J, avan nunyunal sısdoopIsy 2SST TIIMSYH sıusonıpponb "LE |’ SOEMPNSNON "MVHS Sn7D.4.108 Sısdoan]sy ıSST TIAMSVYH vpuso] 'L |'2 afu) "HOVHT S2a90] »olboy 6F8T AUVHONVIE, sısuomy> SL | TI "PIUuHT = Iopuny AOLTISUIIL AM op J0NY sonadg z Ief S' "9IOTUISYFILA 9ıyT pun »79ydosouwoL smu9d SOp SWddS UAUHPAIIISAIA OT 84 Temnocephalen. 85 in der tropischen und subtropischen Zone und in deren unmittelbaren Nachbarschaft vorkommen. Daselbst finden sie sich nach WEBER (1889 p. 4) sehr localisirt, „oft nur in einem kleinen Bezirke eines Baches oder Flusses, dann aber meist sehr zahlreich“. Die bis jetzt bekannten, auf der vorhergehenden Seite übersichtlich zusammen- gestellten Species hat man in Amerika, Afrika, Asien und Australien und zwar in folgenden Ländern gefunden: Brasilien, Chile, Mexico, Madagascar, Celebes, Java, Philippinen, Sumatra (bis 1560 m hoch über dem Meere), Gippsland, Neuseeland, Neusüdwales und Tasmanien. Systematisches. In den ältern Systemen der Trematoden von Diesınsc (1850), BUrMEISTER (1856), P. J. Van BENEDEN (1854; 1858 ID), LEUCKART 1856) und TAscHENBERG (1879) ist Temmocephala nicht erwähnt, weil die Stellung dieses in der Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Thierchens noch keineswegs sicher war. Erst Monticzuri (1898), welcher sich in seinem im Jahre 1889 publieirten System vielfach an TASCHENBERG (]. c.) anschliesst, erwähnt als zweite Familie der Monogenea „Temnocephaleae Hasw.“ mit Temmocephala BLANCH. Ueber die Aufnahme der T'emnocephaleae als besondere Familie sagt Braun (1879/93), dass sich dies ganz von selbst rechtfertige, „wenn man die betreffende Gattung überhaupt, wie es SEMPER (1872) zuerst ausgesprochen hat, als zu den Trematoden gehörig betrachtet. Temnocephala bietet allerdings eine Reihe von Besonderheiten dar, und die Frage ist trotz der Arbeiten von Haswerr (1888) und WEBER (1889) gerechtfertigt, ob Temnocephala ein Trematod ist.“ WEBER (]. c.) führt in seiner Monographie 7 Punkte an, in denen Temnocephala von dem gewöhnlichen Bau der monogenetischen Trematoden abweicht. Kritisch beleuchtet bleiben aber von diesen 7 abweichenden Punkten nur 3 bestehen, da sich zunächst ein ein- facher Darmcanal ohne Gabelung oder seitliche An- hänge auch bei andern Trematoden!) vorfindet, und einzellige Hautdrüsen mit sehr langen Ausführgängen auch im vordern Körperabschnitte der Gyrodactyliden vorhanden sind. Ferner steht in Bezug aufdiedorsaleLagederExcretionspori Temnocephala keineswegs isolirt da, wie WEBER annimmt, da sich dieselbe Lage bei den meisten Vertretern der Monogenea vorfindet. Der Dotter- 1) z. B. Gasterostomum und Tetraonchus. 86 ROBERT WAckE, stock ist freilich nur einfach, weist aber durch die beiden Aus- führgänge auf die ursprüngliche Duplicität des Organs hin. Die Anordnung der Geschlechtsorgane im hintern Körperende hat Temnocephala zwar mit Diplozoon paradoxum NORDM. gemein, erinnert aber doch dadurch wie durch „das Verhalten des Cirrus zum Uterus“, durch „das grosse Receptaculum seminis“ und durch „den kurzgestielten Keimstock“ sehr an die rhabdocölen Turbellarien, obgleich diese nicht 4 Hoden haben. Den Temnocephalen fehlt da- gegen die Hautwimperung, welche nach der v. GrAFF'schen Diagnose der Turbellarien (1882 p. 202) das charakteristische Unterscheidungs- merkmal zwischen Turbellarien und Trematoden ist. Deshalb stellt auch Braun (l. c.) die Temnocephalen zu den Trematoden. Durch das Studium reifer Embryonen haben SEmrEr (1872 p. 307), WEBER (1889) und Monrticeıuı (1889) nachgewiesen, dass die Temnocephalen keine Metamorphose durchmachen, sondern schon in der Eischale dem entwickelten Thiere völlig gleichen, die Genital- organe ausgenommen. Es ist also, wie schon vorher gesagt wurde, absolut sicher, dass sogar den Embryonen der Temnocephaleae die Hautwimperung vollkommen fehlt, wie es auch bei Udonella und Epibdella der Fall ist. „In dieser Beziehung stehen also die Temno- cephalen wie die Tristomeen den hypothetischen turbellarienähn- lichen Stammformen der Trematoden ferner als Polystomum und Diplozoon, deren Larven bekanntlich bewimpert sind“. Für die Ver- wandtschaft mit den Tristomiden spricht einzig und allein der hintere Saugnapf. Da sich auch in anatomischer Hinsicht wesentliche Differenzen ergeben haben, so können Tristomiden und Temno- cephalen unmöglich nahe verwandte Formen sein. Dieselben nehmen mithin eine ganz exceptionelle Stellung unter den Trematoden ein. Sie sind zwar im Laufe der Zeit äusserlich sehr modifieirt worden, erinnern aber im Digestions- und Genitalapparate, wie in der ge- sammten innern Organisation ungemein an die turbellarienähnlichen Vorfahren. ') 1) Trematoden und Turbellarien sind wegen ihrer einfachen Haut, wegen ihrer Uebereinstimmung in der Architektonik und wegen ihrer ziemlich iden- tischen Anordnung der Körpermuskeln, ferner wegen des gleichen Ver- haltens der Parenchymlücken zu den Excretionsorganen, wegen der weit- gehenden Uebereinstimmung in der Beschaffenheit der Genitalorgane und dem im Prineip nicht abweichenden Bau des Nervensystems nahe verwandte Ord- nungen. Es scheint deshalb unzweifelhaft, dass die Trematoden von einer Thiergruppe abstammen, welche den Turbellarien ganz nahe gestanden hat. Temnocephalen. 87 Braun hält Temnocephala für „einen selbständigen, früh abge- zweigten Ast, der mit den heute lebenden monogenetischen Trema- toden weniger nahe Beziehungen besitzt, als diese unter einander.“ Ich selbst bin durch meine Untersuchungen zu der Ansicht ge- kommen, dass sich die Temnocephalen, obgleich sie 4 ausgebildete Hoden haben, durch die Anordnung der reproductiven Organe im hintern Körperende, durch die Beziehung des Cirrus zum Uterus, durch das grosse Recept. semin. und durch den kurzgestielten Keimstock sehr den Rhabdocoelida unter den Turbellarien nähern. Ferner stimmen sie in ihrem vorzüglich entwickelten Epithel, in dem Vorhandensein der in den tiefen Rhabditenzellen erzeugten Rhabditen, die durch die Tentakelwandung nach aussen gelangen, durch das reich entwickelte Pigment, durch das Vorkommen der Sphinkteren im Pharynx. durch ihre Gesichts- und Tastorgane, durch ihre relativ einfachen Organi- sationsverhältnisse, durch die ungedeckelten Eier und durch ihre nicht parasitäre Lebensweise mit den Turbellarien überein. Da- gegen weichen sie durch den gänzlichen Mangel der für Turbellarien so charakteristischen Hautwimperung, die sich auch bei den Em- bryonen nicht vorfindet, und durch den Besitz nur eines Saug- napfes von dieser Thiergruppe ab und nähern sich den Trematoden. Sieht man jedoch von dem Mangel der Hautwimperung ab, so müsste man die Temnocephalen unbedingt als sessile Turbellarien betrachten. Da nun aber nach der v. Grarr'schen Diagnose der Turbellarien gerade die Hautwimperung ein charakteristisches Merkmal dieser Gruppe ist, so müssen wir die Temnocephalen als Uebergangs- form von den rhabdocölen Turbellarien zu den mono- genetischen Trematoden ansehen, die jedoch mehr zu erstern als zu letztern hinneigen und bei denen die Organ- metamorphose, welche sich bei allen Thieren zeigt, die zum Parasitis- mus übergehen, noch nicht über das Anfangsstadium hinausgekommen ist. Haswerz (1888 p. 299) giebt über seine Temnocephaleae eine sehr breite Diagnose, welche WEBER (1889 p. 25) bedeutend ver- einfacht hat. Aus diesen beiden combinirt Braun (1879—1893 p. 524—525) folgende: Die Temnocephalidae sind „monogenetische Trematoden mit wenig abgeplattetem, ovalem oder birnförmigem Körper, dessen Seitenrand bei einigen Formen in eine zarte Membran Letztere haben den primitiven Charakter der Plattwürmer am meisten bewahrt, und sie sind es, welche zu allen übrigen Plathelminthen hinleiten (ef. 1879—1893). sg ROBERT WAackE, ausläuft. Vordere Saugorgane fehlen; ihre Stelle vertreten lange, fingerförmige Tentakel in der Vier-, gewöhnlich Fünfzahl (!).) Am Hinterende befindet sich ein den Querdurchmesser des Körpers nicht überragender, bauchständiger Saugnapf ohne Radien, Haken und Randmembran. Hautepithel am ganzen Körper erhalten. Mund subterminal, Darm ungegabelt. Augen vorhanden. ?) Porus genitalis in der Mittellinie und ventral, hinter dem Darm gelegen; keine be- sondere Vagina; Keimstock kuglig, Receptaculum, seminis gross, Dotterstock netzartig den Darm umspinnend; 2 Paar Hoden; das sriftelförmige Begattungsorgan muss bei der Begattung das Ortyp () durchsetzen.”) Eier mit rudimentären Anhängen ohne Deckel. Die Thiere leben als Raumparasiten auf Crustaceen und Schildkröten des süssen Wassers und ernähren sich von Infusorien, kleinen In- sectenlarven, Crustaceen u. s. w.“ Zusammenfassung. Ueberblicken wir nun zum Schlusse noch einmal die Resultate meiner Untersuchungen, so ergiebt sich hinsichtlich der Epidermis, dass dieselbe bei 7. chilensis, T. tumbesiana n. sp. und T. novae-zelandiae wesentlich von den Angaben der andern Autoren abweicht. Die Cutieula ist mit irregulären napfartigen Vertiefungen versehen, welche von dem Secret subepithelialer Drüsenzellen erfüllt sind, das sich an vielen Stellen sogar pfropfenartig zusammenballt (ef. Fig. 8—17). Das stark vacuolisirte Protoplasma ist deutlich in 2 Schichten differenzirt und erscheint bei 7. chilensis in Balken ausgezogen (Fig. 9 op, up); die untere Protoplasmalage (wp) ist stets dunkel tingirt und lässt bei allen Formen mehrfach zerfaserte Balken erkennen. Da Zell- srenzen nirgends wahrzunehmen sind, ist das Ganze als ein Syneytium aufzufassen, welches viele Kerne (rn) enthält, die gewöhnlich in der unteren Protoplasmaschicht liegen, zuweilen aber auch aus dieser in die obere gerückt sind (Fig. 14). Die Verschiedenheit in der Bildung der Epidermis hängt nicht 1) Bei der von mir ebenfalls untersuchten T. nor«e-zelandiae fand ich bei mindestens 50 Exemplaren ohne Ausnahme 6 Tentakel, woraus ich schliesse, dass alle Exemplare dieser Species die gleiche Anzahl besitzen und Ausnahmen wohl gar nicht vorkommen. 2) Es sind stets 2 Augen vorhanden, welche dem Gehirn direct auf- liegen. 3) cf. meine Ausführungen über die weiblichen Genitalorgane! Temnocephalen. 89 nur von der Differenz der Arten, sondern auch von den verschiedenen Altersstadien der Temnocephalen ab. Alle chilenischen Formen und auch 7. novae-zelandiae haben eine gleichmässig dicke, homogene, äusserst matt tineirte Basalmembran (Fig. 8, 9, 14, 16, 17b), welche eine ganz feine Strichelung aufweist, die durch die zarten, hier inserirten Enden der sich in der Nähe der Peripherie pinselförmig in feinste Fibrillen auflösenden Dorsoventral- muskeln entstanden ist (Fig. 18 dvm). Im Bau der Epidermis nähern sich also die Temnocephalen den rhabdocölen Turbellarien, unterscheiden sich aber durch den gänz- lichen Mangel einer Hautwimperung wesentlich von ihnen und erinnern mehr an die Trematoden, von welchen sie aber wiederum durch das vorzüglich entwickelte Epithel ganz bedeutend abweichen. Hinsichtlich der Hautmuskeln ist zu beachten, dass bei allen chilenischen Formen subepithelial eine ziemlich dicke Ringmuskellage vorhanden ist, an welche sich eine kräftige Längsmuskelschicht an- schliesst (Fig. 9, 14 rm und Im). Bei T. tumbesiana n. sp. und T. novae-zelandiae ist die oberste Schicht eine einfache Längsmuskellage, auf welche dann eine drei- bis vierschichtige Ringmusenulatur und schliesslich wieder eine mehr- schichtige Längsmuskellage folgt (Fig. 8, 16, 17). In der Nähe des Magendarmes (Fig. 42 st) befinden sich bei den chilenischen Formen viele unvollständige musculöse Querdissepimente (dis), welche denselben in ziemlich gleichmässigen Intervallen ein- schnüren, so dass er wie mit einer grossen Anzahl unregelmässiger Divertikel (di) versehen erscheint. Alle Muskeln der chilenischen und neuseeländischen Temnocephalen zeigen Röhrenform (Fig. 39 und 74), welche dadurch hervorgerufen wird, dass sich die einzelnen Muskelfibrillen an der Peripherie der ursprünglichen Zelle anordnen (rfm) und das Lumen umschliessen. In allen Muskelzügen sind die Kerne total degenerirt. In Bezug auf die Hautdrüsenlage stehen meine Formen den von HasweELL und WEBER untersuchten in keiner Weise nach. Beachtenswerth sind die aussergewöhnlich langen Ausführgänge der in der Tiefe liegenden Drüsen. Sie vereinigen sich oft zu ganzen Bündeln, divergiren dann wieder und bilden ein ausgebreitetes Netzwerk. An der Dorsalseite ist die Secretabsonderung geringer, die Längsmusculatur wesentlich schwächer, die Pigmentanhäufung da- gegen viel bedeutender. 90 RoBERT WAckE, Rechts und links vom obern Theile des Digestionsapparats befinden sich bei 7. novae-zelandiae jederseits 2, im Ganzen also 4 chocoladebraun gefärbte, grosse Drüsen, welche stäbchenartiges Secret, das an die Rhabditen der Turbellarien erinnert, secerniren (Fig. 22). Dasselbe wird in sehr langen Ausführgängen, welche sich aber nicht mit denen benachbarter Drüsen vereinigen, nach der Peripherie der Tentakel geleitet. Bei den chilenischen Formen kamen diese Rhabditendrüsen über- haupt nicht zur Beobachtung. Das zellig-bindegewebige Parenchym (Fig. 25) stellt ein reticuläres Gewebe aus äusserst zarten, anastomosirenden Fasern dar, in dessen Zwischenräumen sich hin und wieder sehr reich verästelte Parenchymzellen (parz) befinden, welche granulären Inhalt und deut- liche Kerne besitzen. Ihr Aussehen ist das von multipolaren Ganglienzellen. Diese begleiten die Muskeln und umspinnen alle Organe mit ihren Fortsätzen. Die Pigmentzellen (piz), welche verästelt und lang aus- gezogen sind, scheiden das Pigment in Form von Perlenschnüren; breiten Bändern oder auch in ganzen Häufchen ab. Unter der Basalmembran (d) ist das Pigment nur schwach und einschichtig, während es unter der Hautmusculatur recht kräftig entwickelt ist (7%). In den Tentakeln findet es sich ventral und dorsal gleichmässig angeordnet; in den übrigen Körpertheilen ist es dagegen an der dorsalen Seite viel reicher vorhanden als an der ventralen. i Hinsichtlich der Anzahl der Tentakel ist zu bemerken, dass T. novae-zelandiae deren stets 6 aufweist, welche vollkommen aus- gebildet sind. Dieselben besitzen eine grosse Sensibilität, was aus der sehr reichen Verzweigung der vom Gehirn ausgehenden Nerven- äste ohne weiteres hervorgeht. Drüsen finden sich in ihnen nicht. Der Saugnapf (Fig. 28, 29) ist bei allen chilenischen und neuseeländischen Formen an der Bauchseite in der Nähe des aboralen Poles durch einen Stiel befestigt. Er ist ohne jede Bewaffnung und mit einer zarten, gefalteten Randmembran versehen. Unter der sehr zarten Cuticula (cut) findet sich hier ein ganz niedriges Epithel. Bei den Muskeln des Saugnapfes (Fig. 29) kann man eine Aequatorial-, Meridional- und Radiärfaserschicht (rm, Im, dom) unter- scheiden; daneben finden sich noch kräftige Parenchymmuskeln (dm). Die Radien des Sternsystems im Saugnapfe (Fig. 31) bestehen Temnocephalen. 91 aus Muskelelementen, welche die Consistenz des Saugorgans erhöhen und dasselbe comprimiren. T. chilensis, T. tumbesiana n. sp. und T. novae-zelandiae sind nicht als echte Ektoparasiten, sondern nur als Commensalen ihrer Wirths- thiere zu betrachten, wodurch sie sich wesentlich von den nur parasitär lebenden Trematoden unterscheiden. Die Mundöffnung (Fig. 42 os) führt bei meinen Formen direct in den Pharynx (ph) und nicht in einen Präpharynx oder in eine Pharyngealtasche. Auch kann der Bulbus pharyngeus nicht vorge- stülpt werden (cf. WEBER 1889). Der Pharynx (Fig. 33, 34) wird nach aussen von einer parenchymatösen Membran (me) abgeserenzt. In ihm finden sich Cireular-, Longitudinal- und Radiärmuskeln (arm, alm, rdm). Auch einzellige Drüsen (dr), die ihr Secret durch vielfach verzweigte Gänge in das Lumen ergiessen, beobachtete ich in grosser Menge in dem- selben. Zahlreiche Ganglienzellen (Fig. 74 92) und breite Nerven- stränge (ne) finden sich ebenfalls im Pharynx bei allen von mir unter- suchten Formen. Nach innen wird er von einer hohen körnchen- reichen Protoplasmaschicht (e) umkleidet, die nur als ein modificirtes Epithel angesehen werden kann, in welchem die Kerne total degenerirt sind. Eine dünne, lappig ausgezogene Cuticula, welche von dem Epithel ausgeschieden wird, umgrenzt dasselbe. Besondere Beachtung verdient der gänzliche Mangel der Kerne in den Muskeln. Auch im Epithel der Vagina waren sie völlig verschwunden (Fig. 63) und fehlten theilweise im Pharynxepithel. Bei allen chilenischen und neuseeländischen Temnocephalen liess sich die Tendenz zur Degeneration der Kerne constatiren. Der Pharynx besitzt zwei durch Längsmuskelstränge verbundene, kräftige, aber ungleich entwickelte Sphinkteren (Fig. 33 vsph, hsph), die aus Longitudinal-, Circular- und Radiärfasern gebildet sind und zunächst als Retractor pharyngis und Protractor pharyngis in Action treten, aber auch als Kaumuskeln functioniren (cf. BRANDES). Die Pharyngealdrüsen (dr) liegen bei 7. chilensis in der medialen Zone des Pharynx, während sie bei 7. semperi vor dem Bulbus gelagert sind.’ Grosse Speicheldrüsen (Fig. 20 dr) mit langen, hin und wieder in einander übergehenden Ausführgängen (sk) münden in den sehr kurzen Oesophagus (oes). Der Magendarm (Fig. 42 st) ist ein einfacher Blindsack mit 099 ROBERT WACKE, schwach ausgeprägter Gabelung. Im Lumen desselben ist nirgends eine Cuticula zu erkennen. Durch Querdissepimente (dis), welche der Hautmusculatur angehören, ist der Magensack am äussern Rande in viele Lappen, Divertikel (di), getheilt und von einer homogenen, feinen, structurlosen Membran umkleidet. Bei T. tırmbesiana n. sp. sitzt das Darmepithel derselben direct auf und besteht aus Bündeln hoher Zellen, welche mit Ferment- massen reichlich angefüllt sind (Fig. 44). Im leeren Zustande zeigen sie eine ganz feine Strichelung. Die Granula, welche sich im Lumen derselben befinden, sind verschieden tingirt. Gewöhnlich konnte ich dreierlei different gefärbte Körnchen beobachten, deren verschiedene Bedeutung aber leider noch der Aufklärung harrt. Alle Zellen ver- laufen nach aussen spitz und sind in der Nähe der Peripherie mit erossen Nuclei versehen. Bei 7. chilensis endigen dagegen die Cylinderzellen nach aussen rund, und die Kerne sind singulär und irregulär um den Aussenrand verstreut (Fig. 43). Rothe Secret- körnchen fehlen hier gänzlich. Nach dem Lumen zu erstrecken sich viele Plasmafäden, die ein dichtes Wabenwerk bilden. Der Magen aller Temnocephalen weist lateral die höchsten und terminal die niedrigsten Epithelzellen auf. Das Exeretionssystem (cf. Fig. 46) besteht aus zwei lateralen Hauptcanälen (ea) mit zahlreichen anastomosirenden Aesten und Zweigen, welche blind endigen. Jeder Hauptcanal besitzt am oralen Pole dorsolateralwärts einen weiten, unreeelmässig pulsirenden Sinus (Fig. 47, 49) mit einer Longitudinal- und Transversalfalte und einer eigenen Muscularis. Der pulsirende Sinus am Ende jedes Hauptcanals ist birnförmig und von einer granulirten Protoplasmaschicht umgeben, an welche sich eine dünne Ringmuskellage anschliesst (Fig. 47). Die Gefässe selbst haben ganz feine, structurlose Wände ohne Epithel und Musculatur, sind also nicht contractil. Oberhalb des Gehirns anastomosiren die beiden lateralen Aeste. Am aboralen Pole ist zwar eine grosse Annäherung beider Ver- zweieungen bemerkbar, Anastomosen existiren aber nicht. Ausser- dem fehlt auch bei 7. ehilensis das von andern Autoren erwähnte, über dem Magen communicirende Transversalgefäss. Alle Temnocephalen sind Hermaphroditen; eine directe Ver- bindung der männlichen und weiblichen reproductiven Organe existirt nur unmittelbar vor dem Genitalporus. im Atrium genitale (Fig. 51 ag). Der Dotterstock (dst) bedeckt den ganzen Magensack und Temnocephalen. 95 greift über die Ränder desselben hinweg. Die Geschlechtsöffnung (g) liegt medial im Magensinus an der ventralen Seite. Für je 2 der 4 ovalen Spermarien (sp), die wohl successive durch Einschnürung aus zweien hervorgegangen sind, existirt immer nur ein gemein- schaftliches Vas deferens (vdef). Die hintern Spermarien sind be- deutend grösser als die vordern. Bei 7. chilensis liegen sie genau im mittleren Körperparenchym, während bei 7. novae-zelandiae die grössern Hoden mehr dorsal, die vordern, kleinern dagegen mehr ventral gelagert sind. Die sie einhüllende structurlose Membran (me) setzt sich m die Wand der Samenleiter fort. Eine eigene Musecularis besitzen die samenbereitenden Organe bei beiden Formen nicht. Vorder- und Hinterhoden stehen durch das Vas efferens (vef) in Communication. Die reifen Samenproducte des Vorderhodens nehmen durch diesen Verbindungsgang und durch den Hinterhoden ihren Weg. In allen 4 Spermarien finden sich sämmtliche Stadien der Samen- entwicklung von der Sexualzelle an bis zum reifen Spermatozoon, und alle diese Gebilde ruhen auf einer Protoplasmabasis (cf. Fig. 56 und 61 a—s). Die Sexualzelle (Fig. 61a) zerfällt in ein ganzes Häufchen kleiner Zellen, aus denen sich die Spermatogonien (b) entwickeln, welche durch den Cytophor zu einer Spermatogemme (c) vereinigt sind. Dann differenzirt sich die Kernmasse der Spermatogonie in achromatische und chromatische Substanz (Fig. 618, ach und chf). Letztere bildet zunächst ein dichtes Fadengewirr, ordnet sich aber später zu karyokinetischen Figuren. Durch Theilung der Spermato- gonien (1) entstehen nun die Spermatocyten (k). Alle Theilproducte einer Spermatogonie sind hier ebenfalls durch einen Cytophor (k cy) zu einer Spermatogemme vereinigt. Durch Condensation der chro- matischen und achromatischen Elemente bilden sich dann die Sperma- tiden (1 spid) aus, welche zwar noch den Werth von Zellen haben, bei denen aber der grössere Theil der Protoplasmamasse zur Ver- grösserung der Plasmabasis beiträgt. Die Spermatiden wachsen nun rasch heran, sind fadenähnlich und Anfangs schlangenartig gekrümmt (n, 0); später strecken sie sich und zerfallen in eine Menge Spermatozoen (q und r) mit deutlich differenzirtem Kopf- und Schwanz- theil. Die reifen Spermatosomata rücken jetzt von der Plasmakugel berunter (s), legen sich peripher und verlassen endlich die Spermarien. Die Samenfäden von T. chilensis haben einen ovalen, zuge- spitzten Kopf und eine lange Geissel (Fig. 57 a), während diejenigen 094 RoBERT WAackE, von T. novae-zelandiae durch einen vorn abgerundeten Kopf und eine kurze Geissel ausgezeichnet sind (Fig. 57b). Die Vasa efferentia (Fig. 51 vdef) vereinigen sich zur Vesicula seminalis (vs,). Vor ihrer Einmündungsstelle schwellen sie birnförmig an, sind von einer Tunica propria umhüllt und von Ringmuskelfasern umgeben. Die Samenblase besitzt ebenfalls eine schwache Ringmusculatur. Das Vas deferens führt nun in einen rundlichen Sack, eine zweite Samenblase (vs,), welche eine An- schwellung des proximalen Cirrusendes (ec) ist. Auch hier findet sich eine starke Ringmuskellage, die sich um den Cirrusbeutel fortsetzt. Prostatadrüsen (pdr) münden zahlreich in die zweite Vesicula seminalis ein. Der Cirrus (e) ist ausstülpbar und tritt durch das Atrium genitale (ag) nach aussen vor. Das proximale Ende desselben ist bedeutend angeschwollen, während das vordere glockenartig er- weitert ist. In seiner ganzen Ausdehnung wird der Cirrus von Cireular- und Loneitudinalmuskeln (Fig. 55 rm, Im) umgeben, wovon die erstern als Protractoren, die letztern als Retractoren des Cirrus functioniren. Der ganze Cirruskopf ist dicht mit hexagonalen Höckerchen be- setzt (Fig. 55), auf denen scharfe, mit fein granulirtem Inhalte ver- sehene Chitinstacheln (chst) sitzen. Der Cirrus selbst ist in seiner ganzen Länge von einem Beutel (cd) umschlossen, um welchen sich eine Radiärmusculatur (Fig. 59 rdm) legt, während sich innen ein parenchymatisches Gewebe (par) von reticulärer Structur befindet. Die äussere Wandung des Cirrus ist der Körperbedeckung analog gebaut, also nur als eine Hauteinstülpung durch den Genitalsinus zu betrachten (Fig. 59). Die Temnocephalen haben kein Ovarium s. str, sondern nur einen Keimstock (Fig. 51%), da der Dotterstock (dst) davon ab- gesondert ist. Der nur im Singular vorhandene sphärische Keim- stock (k) ist mit polygonalen und länglich-runden Keimzellen (ez) er- füllt, zwischen denen sich anfänglich reticuläres Protoplasma be- findet, das aber successive immer schwächer wird und schliesslich sänzlich verschwindet. In dem kurzen Keimleiter (ov) werden die Keimzellen wieder sphärisch. Das Primordialei passirt nun den Uterus («f), und hier erst wird durch Aufnahme der Dotterelemente aus demselben nach und nach das dem Ovarialei gleichwerthige Uterusei. Das birnförmige distale Ende des Uterus, welches mit Sperma- Temnocephalen. 95 tozoen erfüllt ist, funetionirt als Receptaculum seminis (rs). Der Dotterstock (dst), welcher dorsal und lateral den ganzen Magen- sack bedeckt, besteht aus 2 Seitenlappen, die im obern Theile medial durch eine schmale Brücke an einander gelagert, vielleicht auch verwachsen sind. Eine zweitheilige Anlage des Organs ist aber jedenfalls unverkennbar. Dagegen findet sich im Dotterstock von T. chilensis, T. tumbesiana und T. novae-zelandiae kein Centralcanal, wie ihn HasweLr (1888) für die australischen Arten beschreibt. Auch sind Zellgrenzen nirgends zu constatiren, so dass wir den ganzen Dotterstock als ein Syneytium aufzufassen haben. Die Dottergänge (dy), welche doppelt vorhanden sind, con- vergiren medialwärts und münden beide an derselben Stelle in den Uterus ein (dge). Ein Saccus vitellinus ist nicht vorhanden. Das befruchtete und mit Dotter versehene Ei tritt nun in die Vagina (vg) ein und wird hier mit dem Secret zahlreicher ein- zelliger Schalendrüsen (schdr) umgeben. Dieser Theil des Uterus entspricht dem Ootyp. Der Laurer’sche Canal fehlt allen von mir untersuchten Formen, ist auch für die Fortpflanzung gar nicht nöthig, da die bei Temnocephalen als protandrische Hermaphroditen anzusehen sind, welchen jedenfalls die jüngern Männchen mit den ältern Weibchen in Copulation treten. In das Atrium genitale (ag) münden die Kittdrüsen (kdr) ein, deren Secret den Eiern zur geeenseitigen Befestigung und zur Anheftung an die Wirthsthiere dient. Die innere Auskleidung der Vagina ist nichts anderes als eine Einstülpung der äussern Haut (Fig. 63). Im Epithel (e) derselben sind weder Zellgrenzen noch Kerne auffindbar. Die Cuticula er- reicht bei 7. novae-zelandiae eine bedeutende Dicke und ist vielfach mit chitinösen Leisten und Einkerbungen versehen. Im Atrium genitale (Fig. 62) liegen die Verhältnisse bei 7\. novae- zelandiae ganz analog, nur ist hier die Längsmusculatur (lm) viel kräftiger, die Cireularmusculatur (rm) dagegen wesentlich schwächer als bei der Vagina. In dem Syncytium des Atrium genitale finden sich viele grosse Kerne (n), welche jedoch auf tiefern Schnitten vollständig ver- schwinden. Das Lumen ist sehr gelappt und ebenfalls von einer Chitinmasse (ch) umsäumt, die aber weniger mächtig ist als in der 96 ROBERT WACKE, Vagina. Kurz vor dem Porus theilt sich das Atrium genitale in die links gelegene Vagina ‚und in die sich rechts anschliessende Cirrus- tasche. Der Porus genitalis befindet sich genau medial im Magen- sinus an der Ventralseite und ist mit einer ansehnlichen Circular- musculatur versehen. Die Eier von T. chilensis und T. novae-zelandiae sind am spitzen Pole mit einem kurzen Stiele und am entgegengesetzten mit einem zusammengeschrumpften Endfaden versehen. Zwei dünne, glatte Chitinhäute (me) umschliessen die im Verhältniss zum Mutter- thiere ungewöhnlich grossen Eier, in denen sich der Embryo ohne Metamorphose entwickelt. Der Raum zwischen Embryo (eb) und Eischale (me) ist mit Flüssigkeit (fl) erfüllt, durch welche eine Torsion des Embryos um die Längaxe ermöglicht wird. Die Eier besitzen keinen eigentlichen Deckel; die Schale springt vielmehr bei der Reife des Embryos ganz irregulär auf. Darin weichen die Temnocephalen ebenfalls von den Trematoden ab, deren Eier stets gedeckelt sind. Die Elemente des Nervensystems befinden sich unter der Hautmusculatur (Fig. 67. Da allen Ganglien und Nerven das TASCHENBERG’sSche Neurilemm fehlt, sind sie direct in das Körper- parenchym eingebettet. Das Gehirn (ge) liegt vor dem Pharynx, aber mehr dorsal und sieht aus wie ein medial comprimirtes und lateral ausgezogenes breites Band, wie eine Transversalcommissur zwischen den an beiden Seiten gelegenen multipolaren Ganglien- zellen. Oberhalb davon und auch im Pharynx und Saugnapf finden sich noch einige kleinere Ganglienzellen, von welchen Nervenäste ausgehen (Fig. 73, 74). Im Gehirn (Fig. 67ge) entspringen 5 Paar breite, peripher ver- laufende Nervenstämme von ganz hellem Aussehen. Das vordere Nerven- paar spaltet sich in 2 Aeste und versorgt die Tentakel mit einem sehr verzweigten Nervennetz (fne). Das zweite Nervenpaar (ame) zieht dorsalwärts nach hinten, während das dritte (ine) ventralwärts nach dem terminalen Pole verläuft, sich vielfach zerfasert und die Ge- schlechtssphäre und den Saugnapf innervirt. Zwischen dem letzten Paare befinden sich zwei kräftige Commissuren (cm, und cm,). Bei 7. novae-zelandiae liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Nach dem proximalen Körperende zu ziehen divergirend vom Gehirn aus 3 breite Nervenbänder. Der mediale Ast theilt sich bald nach seinem Austritte, so dass nun 4 Aeste entstanden sind, welche unter der Basis der Tentakel durch eine Quercommissur (Fig. 73 irc) Temnocephalen. "oo verbunden sind, von der sich 6 aussergewöhnlich breite Nervenäste (ine) nach den Tentakeln hin erstrecken. Von der Kopfcommissur ziehen 2 schmale Nervenbänder (ne) lateral abwärts, vereinigen sich zunächst mit den Augennerven (neo) und dann mit den dorsolateral nach dem aboralen Pole verlaufenden Aesten (ane). Ein etwas breiteres Nervenpaar (ine) nimmt seinen Weg an der ventralen Seite nach dem Saugnapfe zu (Fig. 73). Das Gehirn (ge) besteht aus zahlreichen Ganglienzellen (g2) mit grössern und kleinern Kernen, zwischen denen sich viele Nerven- faserzüge befinden. T. chilensis und T. novae-zelandiae haben 2 nach beiden Seiten becherförmig ausgehöhlte Pigmentaugen (Fig. 73 piz), welche vor dem Pharynx liegen und schräg nach aussen und oben gerichtet sind (Fig. 71). Die Becher stehen mit den Nerven nicht in Com- munication, dienen also nur als Blendvorrichtung. Dadurch, dass immer nur die pereipirenden Apparate zweier Becher zu gleicher Zeit vom Lichte getroffen werden können, ist den Thierchen ein Örientirungsvermögen über die Richtung der Lichtstrahlen gegeben. Die beiden Haupttheile des Tiemnocephalenauges sind der Pig- mentbecher und der percipirende Apparat (Fig. 73). Letzterer setzt sich aus Sehkolben (sid), Sehzelle (sze) und Nervenfortsatz (neo) zu- sammen. Alle diese Theile liegen horizontal neben einander. Das gesammte Pigment eines Auges bildet nur eine Zelle mit einem deutlichen grossen Kern (r). In jeden Doppelbecher schiebt sich von rechts und links je eine Sehzelle hinein, deren äusserer schiefer Conus in einen Nervenfort- satz übergeht, der sich bei dem äussern Becher mit dem lateralen Nervenaste verbindet und bei dem innern Becher in den Centraltheil des Gehirns führt. Ein heller Streifen scheidet den im Pigment- becher liegenden percipirenden Theil von dem ausserhalb befind- lichen. Das Plasma der Sehzellen (szl) ist reticulär gebaut und theil- weise dicht verfilzt. Der im Pigmentbecher steckende Theil besteht aus dicken, flaschenförmigen Stäbchen (sb), welche an der Basis mit einander zusammenhängen, nach aussen als zarte Plasmafäden den hellen Grenzstreifen durchsetzen und in die Sinneszellen übergehen, diese durchziehen und dann den Nervus opticus bilden. Die Seh- stäbchen, welche im lebenden Zustande die Becherwandung berühren, sind nach der Imprägnirung von dieser losgelöst, scheinen aber mit der lichtempfindlichen Zelle ein morphologisches Ganzes zu bilden. Zool. Jahrb., Supplement. Bd.VI. (Fauna Chilensis. Bd.IlIl.) Heft 1. 7 98 ROBERT WACKE, Das orale Körperende besitzt in Folge des grossen Nerven- reichthums eine sehr gesteigerte Sensibilität, und die Tentakel übernehmen die Function specifischer Tastorgane. Am Schlusse der Ergebnisse meiner Arbeit angelangt, möchte ich noch ganz besonders darauf hinweisen, dass Temnocephala durch seine Tendenz zur Degeneration der Kerne in den Epithelien und durch den gänzlichen Mangel derselben in den Muskeln, welche durch- weg röhrenförmigen Bau zeigen, sowie durch seine grosse Neigung zur Syneytienbildung unter allen monogenetischen Trematoden ver- einzelt dasteht. Ferner möchte ich noch erwähnen, dass es nach diesen Aus- führungen, die einen steten Hinweis auf 7. semperi enthalten und die specifische Verschiedenheit von 7. chilensis und T. semperi dargethan haben, wohl unnöthig ist, noch besonders darauf einzugehen, dass SEMPER nicht im Rechte ist, wenn er diese beiden Formen (7. semper: und 7. chilensis) als völlig identische, weder äusserlich noch anatomisch zu unterscheidende Arten hinstellt, die sowohl in Chile als auch auf Java und den Philippinen vorkommen.') Ich hoffe, zur Genüge dar- sethan zu haben, dass sowohl das Epithel als auch die innern Organisationsverhältnisse bei beiden so wesentlich differiren, dass eine Identificirung beider vollkommen ausgeschlossen ist. Dagegen sind die in Chile auf Astacus und Aeglea lebenden Temnocephalen im Bau völlig übereinstimmend, obgleich die bei Santiago auf Aeglea gesammelten Exemplare durchweg kleiner sind als alle andern Formen. Die grössten amerikanischen Temnocephalen stammen von dem Erdflusskrebs der Halbinsel Tumbes. Sie unter- scheiden sich, wie die folgende Differentialdiagnose zeigt, nicht nur im Habitus, sondern auch in anatomisch-histologischer Hinsicht so wesentlich von den andern Formen, dass ich nicht anstehe, sie als neue Species, als 7. tumbesiana, zu bezeichnen. Bemerken will ich noch, dass die von HAswEur für die australischen Formen constatirte Hautfalte sich bei 7. novae-zelandiae und T. tumbesiana n. sp. vorfindet, während sie bei 7. chilensis sicher fehlt. Von einer Segmentirung des Körpers, welche HAsweELL für seine Species erwähnt, kann aber weder bei den neuseeländischen noch bei den chilenischen Temnocephalen die Rede sein. 1) ef. SEMPER, Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere, in: Internat. wissenschaftl. Bibliothek, V. 40, 2, p. 115—116. — WEBER, 1889. Temnocephalen. 99 Differentialdiagnose von Temnocephala tumbesiana n. sp. T. tumbesiana n. sp. wird 3 mm lang und 1'/, mm breit, ist also viel grösser als die andern chilenischen Formen. Die Tentakel, deren Zahl ebenfalls 5 ist, nehmen schnell an Dicke ab und sind am Ende sehr dünn. Ihre Länge beträgt nur !/, der Körper- länge, also ungefähr '), mm. Die Magengegend tritt buckelartig hervor. Augenflecke sind zwar vorhanden, aber viel weniger deut- lich als bei den verwandten Formen. Die Ventralseite ist nır ganz schwach concav. Die Seitenränder, die an die Hasweur'sche Hautfalte erinnern, greifen über sie hinweg, was bei 7. chilensis nicht vorkommt. Der Saugnapf, welcher von ansehnlicher Grösse ist, hat im Centrum eine tiefe Einsenkung, ist mit einem gelappten Rande versehen und hat wie alle chilenischen Formen einen kurzen, dünnen Stiel. Die Cutieula ist hier viel dicker und widerstandsfähiger als bei den verwandten chilenischen Arten und unregelmässig napfartig ge- formt. Das Epithel differenzirt sich in eine obere und untere Proto- plasmalage. Erstere ist nur schmal und stets homogen, letztere da- segen breit. und in Stäbchen ausgezogen, welche sich in der Richtung nach der Basalmembran reich zerfasern. Zellgrenzen sind im Epithel, das viele grosse, unregelmässig gelagerte Kerne erkennen lässt, nicht auffindbar. Das Ganze stellt also ein Syneytium dar. Die Basalmembran ist hier viel höher als bei den verwandten Formen und zeigt ebenfalls eine schwache Strichelung. Unter dieser Schicht folgt nun zunächst eine schwache Längs- und Ringmuskellage, an welche sich dann eine breite Längsmuscularis anschliesst, während bei 7. chilensis auf die Basalmembran sofort die Cireularmusculatur folgt. Die Cylinderzellen des Magenepithels verlaufen nach aussen spitz, während sie bei den andern chilenischen Temnocephalen abgerundet erscheinen und enthalten neben den grossen Kernen eine Unmasse Fermentkörnchen, welche sich durch dreifache Tinction unterscheiden, indem einige blassblau, andere dunkelblau und noch andere roth er- scheinen. Letztere finden sich bei den übrigen chilenischen Arten nicht. In allen andern anatomischen und histologischen Verhältnissen stimmt 7. tumbesiana n. sp. mit T. chilensis überein. T* 100 ROBERT WACKE, Das Thierchen ist von Herrn Prof. PLATE im Süsswasser der Halbinsel Tumbes bei Talcahuano gesammelt worden, woselbst es eine in Erdhöhlen lebende Parastacus-Species bewohnt. Parasiten. Im Magenepithel von 7. chilensis fand ich bei einem Exemplare auch Parasiten von differenter Form und Grösse. Ich habe sie auf Fig. 45 abgebildet. Einige waren oval, andere rundlich mit mehr oder minder ausgezogener Spitze und glattem Rande, noch andere waren langgestreckt und ihre Ränder an verschiedenen Stellen gebuchtet. Auch Zellgrenzen liessen sich bei mehreren deutlich wahrnehmen und umschlossen je einen Kern, welcher in fast allen Fällen lateral stärker tingirt war als medial. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind diese Gebilde als sporulirende Coceidiiden anzusehen, welche intracellulär in den Darm- und Leber- zellen der verschiedensten Thiere vorkommen und neuerdings auch bei Trematoden und Turbellarien reichlich angetroffen worden sind. v. GrAFF (1899) führt in seiner neuen Turbellarien - Monographie eine ganze Reihe Fälle an, wo Landplanarien mit Parasiten aus den Gruppen der Sporozoa, Ciliata, Nematodes und Arthropoda massen- haft versehen waren. Meistens waren es jedoch Gregarinen und Coecidien, welche gefunden wurden. Temnocephalen. 101 Chronologisches Verzeichniss der eitirten und benutzten Literatur. NB. Die während eines Jahres erschienenen Abhandlungen sind alphabetisch nach den Autoren geordnet. Mehrere von demselben Ver- fasser innerhalb eines Jahres erschienene Arbeiten habe ich durch a, b, c unterschieden. Abhandlungen, welche mit einem Kreuze (-) versehen sind, haben mir im Original nicht vorgelegen. 1845. 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Bei sämmtlichen Figuren sind folgende worden: äb äusserer Augenbecher. ach achromatische Substanz. ag Atrium genitale. alm äussere Längsmuseulatur, ane äusserer Nervenstrang. aoP aboraler Pol. arm äussere Ringmusculatur. b Basalmembran. be Becher des Auges. e Cirrus. cb Cirrusbeutel. ce central. ch Chitin. chf Chromatinfäden. chs chromatische Substanz. chst Chitinstacheln. chxs Chitinzähne. cm Commissur. ep Kopf. cpr Cirrusöffnung. cut Cuticula. cy Cytophor. d dorsal. dg Dottergang. dge Einmündungsstelle der Dottergänge. di Divertikel. Abkürzungen angewendet dis Dissepimentum. dm Diagonalmuskeln. do Dotter. dr Drüse. dra Drüsenausführgang. dst Dotterstock. dvm Dorsoventralmuskeln. dvmi Insertionsstelle der Dorso- ventralmuskeln. e Epithel. ea Excretionsapparat. eb Embryo. ef Endfaden. ep Epidermis. erg Excretionsgefäss. exp Exeretionsporus. ext Exceretionstrichter. ex Eizelle. f Fibrille. fe Ferment. fl Flüssigkeit. fsch Faserschicht. 9 Genitalporus. ge Gehirnganglion. gei Geissel. 9x Ganglienzelle. h hinten. 108 ROBERT WACKE, hdr Hautdrüse. hom Imm. homogene mersion. hsph hinterer Sphinkter. i Insertionsstelle. ib innerer Augenbecher. ilm innere Längsmusculatur. ine innerer Nervenstrang. irm innere Ringmusculatur. k Keimstock. kdr Kittdrüsen. kf karyokinetische Figuren. kl Keimleiter. ks Kittsubstanz. ! lateral. li links. Im Längsmuskeln. lıı Lumen. m Muskel. me Membran. mim mediale Längsmusculatur. n Nucleus. ne Nerv. ned dorsaler Nerv. neo Nervus opticus. neph Nervus pharyngeus. nev ventraler Nerv. o oben. oc Auge. oes Oesophagus. op obere Protoplasmaschicht. oP oraler Pol. os Mund. ov Oviduct. p Protoplasma. par Parenchym. parxs Parenchymzelle. pdr Prostatadrüse. pe peripher. ph Pharynx. pi Pigment. pis Pigmentzelle. prs Parasit. px Protoplasmazapfen. qr Querring. Im- r rechts. rdm Radiärmuskeln. rfm röhrenförmige Muskeln. rm Ringmuskeln. rs Receptaculum seminis. s Saugnapf. sb Secretballen. sch Schleim. schdr Schalendrüsen. schdrg Schalendrüsengang. schw Schwanz. se Secret. sk Secretcanal. skb Sehkolben. sp Spermarium. spa vorderes Spermarium. spc Spermatocyten. spdr Speicheldrüse. spg Spermatogemme. sphm Sphinktermuskel. spp hinteres Spermarium. sptd Spermatide. sptg Spermatogonie. spx Spermatozoon. st Magen. sti Stiel. sts Sternsystem. s%: Sexualzelle. szl Sehzelle. t Tentakel. ine Tentakelnerv. tre Transversalcommissur. «u unten. up untere Protoplasmaschicht. ur Ursamenzelle. ut Uterus. v vorn. vdef Vas deferens. ve ventral. vef Vas efferens. vg Vagina. vs Vesicula seminalis. vsph vorderer Sphinkter. w Wabenwerk. xsch Zellschlauch. Temnocephalen. 109 B. Erklärung der Abbildungen. Anmerkung: T. ch. — Temnocephala chilensis, T. t. = Temno- cephala tumbesiana n. sp., T. n. x. = Temnocephala novae-zelandiae, a. 1. — ad libitum. Tafetr-T. Fig.1. T.ch. in natürlicher Grösse, a) rundlich, b) gestreckt. Pikrin- Saure, 1:1: Bıg7 2. 7. ch, ( Aeglea) in gestrecktem Zustande. Totalpräparat. Pikrinsäure, Nelkenöl. 47:1. Fig. 3. Medialer Sagittalschnitt durch T. ch. (Aeglea). Hämatoxylin DELAFIELD und Orange-G. 78:1. Fig. 4. Seitenansicht von T. ch. (Aeglen) nach einem Totalpräparat in Nelkenöl. Pikrinsalpetersäure. Vergrösserung a. 1. Fig. 5. Dorsale Seite von T. n.-x. (Paranephrops) nach einem Totalpräparat in Carbol-Glycerin. ÖOrange-G. Vergrösserung a. ]. Fig. 6. Transversalschnitt durch 7. n.-x. Borax-Karmin. Ver- grösserung a. |]. Fig. 7. Frontalschnitt durch die dorsale Hautmuskelschicht von T. ch. (Aeglea). Hämatoxylin DELAFIELD. Vergrösserung a. |. Fig. 8. Schräger Schnitt durch das Epithel von 7. {. mit darunter liegender Musculatur. Bei tieferer Einstellung des Mikroskops erscheinen nach und nach folgende Verhältnisse: 1. Die Cuticula mit rundlichen Ver- tiefungen, 2. die sehr breite, stark tingirte Protoplasmaschicht, welche ein Synceytium darstellt, 3. die ziemlich breite, gestrichelte Basalmembran, 4. die Längs- und Ringmusculatur, letztere mit intensiv tingirten Körn- chen in den Muskelsträngen. Dreifache Schnittfärbung mit Eosin, Häma- toxylin DELAFIELD, ÖOrange-G. Leitz’ hom. Imm. !/, und Oe. 5. 1500: 1. Fig. 9. Transversalschnitt durch das Epithel von T. ch. (Parastacus, Valparaiso) mit darunter liegender Musculatur. Eigenthümlicher Weise färbt sich op bedeutend weniger als «p. Das Ganze ist ein von Vacuolen- gängen durchsetztes Syneytium. Hämatoxylin DELAFIELD. LEITZ’ hom. Imm. '/,., Apochromate. 1500:1. Fig. 10. . Frontalschnitt durch die oberste Partie des Epithels von T. ch. (Parastacus). Hämatoxylin DELAFIELD. Leitz’ hom. Imm. 1/,g, Apochromate. 1220:1. 110 ROBERT WACKE, Fig. 11. Frontalschnitt durch die untere Partie des Epithels von T. ch. (Parastacus). Hämatoxylin DELAFIELD. Leitz’ hom. Imm. !/e Apochromate. 1220:1. Fig. 12. Sehr flacher Frontalschnitt durch die Outicula von T. ch. (Aeglea). Hämatoxylin DELAFIELD. LEITZ’ hom. Imm. '/, und Oec. 4. 1000 :1. Fig. 13. Frontalschnitt durch die untere Epithelschicht von T. ch. (Aeglea). Borax-Karmin. LEITz’ hom. Imm. !/, und Oc. 3. 3301, Fig. 14. Transversalschnitt durch das Epithel von T. ch. (Aeglea) und die darunter liegende Musculatur. Hämatoxylin DELAFIELD. LEITZ’ hom. Imm. !/,, und Oc. 3. 980:1. Fig. 15. Symeytium aus dem Epithel von 7. ch. (Aeglea). Häma- toxylin DELAFIELD. Vergrösserung a. |. INarkerle2% Fig. 16. Transversalschnitt durch das Epithel von T. t. und die an- liegende Musculatur. Die Cuticula ist hier sehr dunkel tingirt und napfartig geformt. In den Vertiefungen findet sich Secret. op ist hier nur sehr wenig wahrnehmbar; «p ist viel kräftiger entwickelt, stäbchenartig aus- gezogen, nach unten zerfasert und ohne Zellgrenzen. Die Kerne, welche in ungleichen Abständen liegen, sind sehr zahlreich. Die Basalmembran ist hoch und zeigt eine feine Strichelung. Darunter folgt eine breite Schicht /m, dann rm und darauf wieder eine breite Lage Im. Drei- fache Schnittfärbung mit Eosin, Hämatoxylin DELAFIELD, Orange-G. Leitz’ hom. Imm. !/,, und Oc. 3. 980:1. Fig. 17. Transversalschnitt durch das Epithel von T. {. am aboralen Pole durch die darunter liegenden Muskeln und Nerven. Die Cuticula ist hier unregelmässig wellig und dünner. 0p ist stärker und intensiver gefärbt, aber homogen. Färbung und Vergrösserung wie vorhin. Fig. 18. Frontalschnitt durch 7. {. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. Leitz’ hom. Imm. '/,; und Oc 3. 980:1. Fig. 19. Frontalschnitt durch eine sehr zerfaserte Drüse im aboralen Körperende von T. n.-x. (Paranephrops). Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin, Orange-G. LEITZ’ hom. Imm. Y/, und Oc. 3. 980:1. Fig. 20. Frontalschnitt durch die Speicheldrüsen von T\. ch, welche in den kurzen Oesophagus einmünden. Die kleinen mit Striche- lung versehenen Körnchen «a liegen im Parenchym und sind durch Eosin roth tingirt. Pikrinsäure, Eosin. LEITZ’ hom. Imm. !/,, und Oc. 4. 1220:T. Fig. 21. Sagittalschnitt durch T. n.-x. (Paranephrops); Partie von der dorsalen Seite. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin, Orange-G. LeEırz’ hom, Imm. "/,. und Oc. 3. 980:1. Temnocephalen. ET Fig. 22. Frontalschnitt durch die Rhabditendrüsen (je 2 auf jeder Seite gelegene chokoladenbraune Drüsen) von T. n.-x. (Paranephrops), welche stäbchenförmiges Secret secerniren, das durch lange Secretcanäle in den Tentakeln nach aussen mündet. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin, Orange-G. LEITZ’ hom. Imm. !/,, und Oc. 3. 980:1. Fig. 23. Lagerungsplan der Rhabditendrüsen. Fig. 24. Frontalschnitt durch eine Drüse von T. n.-x., welche sich in 11 Aeste zerfaser. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. LEITz’ Boa Immm. 2. und Oc. 3: . 9801. Tatel.3. Fig. 25. Transversalschnitt durch den aboralen Theil von T. n.-z. An der dorsalen Seite wiederholen sich dieselben Verhältnisse wie an der ventralen, nur sind hier die Secretcanäle weniger zahlreich, auch ist die Längsmusculatur etwas schwächer, das Pigment aber viel mächtiger. Häma- toxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-@. L£rırz’ hom. Imm. !/,, und 0.73.980:1. Fig. 26. Tentakel von T. ch., bestehend aus 3 durch Querringe abgegrenzten Abschnitten. Hämatoxylin DELAFIELD. 33:1. Fig. 27. Frontalschnitt durch das orale Körperende von T.ch., auf welchem die lateral, medial und diagonal verlaufenden Muskeln der Ten- takel deutlich zu sehen sind. Hämatoxylin DELAFIELD und Orange-G. Vergrösserung a. |. Fig. 28. Gestielter Saugnapf von T. n.-x. Hämatoxylin DELAFIELD. 25:1. Fig. 29. Sagittalschnitt durch den Saugnapf von T. ch. Sehr schön sieht man hier die Dorsoventral-, Diagonal-, Cireular- und Longitudinal- muskeln. Pikrinsäure, Boraxkarmin und Eosin. Leitz’ hom. Imm. !/,, und Oc. 4. 1220:1. Fig. 30. Muskelverlauf in und um den Saugnapf, nach einem Totalpräparat gezeichnet. Hämatoxylin DELAFIELD, Nelkenöl. Ver- grösserung a. ]. Tafel 4. Fig. 31. Frontalschnitt durch den Saugnapf von T. ch. Pikrin- säure, Boraxkarmin und Eosin. LeIT2’ hom. Imm. !/, und Oc. 4. 1220: 1. Fig. 32. Medialer Sagittalschnitt durch den Saugnapf von T. ch. (Aeglea). Es findet sich hier ein vierfacher Muskelverlauf; die Muskeln zerfasern sich nach oben und unten. Sehr zahlreich sind die Saugnapf- drüsen, deren Gänge anastomosiren und sich vor der Ausmündung reich 112 ROBERT WACKE, verzweigen. Das Epithel ist einfacher als sonst gebaut. Die Schnitte waren mit DELAFIELD’schem Hämatoxylın tingirt und in Oarbol-Glycerin eingeschlossen. LEITZ’ hom. Imm. !/,, und Oe. 1. 710:1. Fig. 33. Frontalschnitt durch den Pharynx von 7. ch. Hämatoxylin . DELAFIELD und Eosin. LEITZ’ hom. Imm. !/, und Oc. 4 1220:1. Fig. 34. Transversalschnitt durch den medialen Theil des Pharynx von T. ch. (Aeglea). Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. LEıTz’ hom. Imm. A, , und Ocn#. MI220E 7. Fig. 35. Ganz schief getroffener Frontalschnitt durch das Pharynx- Epithel. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. Leitz’ hom. Imm. ! und Oc. 3. (980: 1.) Fig. 36. Partie aus dem hintern Sphinkter (Frontalschnitt) von T. ch. (Aeglea), um den 3öfachen Muskelverlauf zu veranschaulichen. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. Vergrösserung a. 1. is Fig. 37. ‚Partie aus dem vordern Sphinkter (Frontalschnitt) von T. ch. (Parastacus). Färbung wie oben. LEITZ’ hom. Imm. !/,, und Oc. 3. 980Er], Marker: Fig. 38. Transversalschnitt durch den hintern Sphinkter von T. ch. (Aeglea). Die Zeichnung ist aus vielen Schnitten reconstruirt. Die Radiär- muskeln sind sehr schwach nach aussen, kräftig dagegen nach innen; die dunklen Punkte im Epithel sind Secretballen. Im Lumen findet sich Mageninhalt. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. 800:1. Fig. 39. Partie aus dem Frontalschnitt durch den Pharynx von T. n.-x. Im Epithel ist das Protoplasma in welligen, sich kreuzenden Linien angeordnet. Die Röhrenform der Muskeln ist hier recht deutlich zu sehen. Eosin, Hämatoxylin DELAFIELD und Orange-G. Leitz’ hom. Imm. !/e. Vergrösserung a. 1]. Fig. 40. Partie aus einer Sagittalserie durch den Sphinkter von T. n-x. Färbung wie oben. 800:1. Fig. 41. Frontalschnitt durch das Pharynxepithel von 7. n.-x. Die Kerne x, und n, sind degenerir. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-G. Leitz’ hom. Imm. !/,, und Oc. 3. 980:1. l1 Fig. 42. Frontalschnitt durch den Digestionsapparat von T. ch. (Aeglea). Durch Dissepimente wird der Magen in viele. Divertikel zerlegt. Hämatoxylin DELAFIELD. Leitz’ hom. Imm. !/,,. Vergrösse- rung a.l. Fig. 43. Oylinderzellen von T. ch. aus dem medialen .Theile des Magensackes. Ein schwaches Wabenwerk durchzieht die ganze Zelle, wird aber vom Ferment fast ganz verdeckt. Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. Leitz’ hom. Imm. !/,, und Oe. 3. 980:1. Temnocephaien. 113 Fig. 44. Cylinderzellen aus dem Magen von T. !. Sie erscheinen gestrichelt und mit dreierlei different gefärbten Körnchen erfüllt. Häma- toxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-G. LEıTz hom. Imm. !/,, und Oe. 3. 980; 1: Fig. 45. Parasiten (Coccidien?) aus dem Magenepithel von 7%. i. Färbung wie oben. Leitz hom. Imm. !/,. 570:1. Tafel 6. Fig. 46. Reconstruction des Exeretionsapparats nach Messungen an einer Frontalserie. Dreifache Färbung mit Pikrokarmin, Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. Leitz hom. Imm. !/,, und Oe. 4. 1000:1. Fig. 47. Frontalschnitt durch den pulsirenden Endtheil des Ex- cretionsgefässes. Färbung wie oben. Leitz hom. Imm. !/, und Oe. 3. 800:1. Fig. 48. Sagittalschnitt durch den Excretionsporus. Färbung wie oben. Leitz hom. Imm. '/, und Oc. 3. 800:1. Fig. 49. Frontalschnitt durch den Endtheil des Exceretionsgefässes von T. i. Färbung wie bei Fig. 46. Vergrösserung a. 1. Fig. 50. Schnitt durch das Excretionsgefäss von T. t. in der Nähe der Ausmündung. Färbung siehe bei Fig. 46. Leitz hom. Imm. !Y/,, and Ger +1 710771. Fig. 51. Wenig schematisirte Reconstructionszeichnung des Genital- apparats von 7, ch. nach mikrometrischen Messungen an einer Frontalserie. Vergrösserung a. |. Fig. 52. Spermatosomenanhäufung im durchschnittenen birnförmigen Endtheil des Vas deferens vor der Einmündung in die Vesicula seminalis bei 7. ch. — Hämatoxylin DELAFIELD. Leitz hom. Imm. !/, und GEB. 980 : 1: Takelız. Fig. 53. Frontalschnitt (ganz schräg) durch das Genitalfeld von T. n.-x. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-G. 57:1. Fig. 54. Eingestülpter Cirrus von T. ch.; das äussere Ende ist, glockenförmig erweitert und mit Chitinstacheln besetzt. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin. 390:1. Fig. 55. Cirrus von T. ch. im ausgestülpten Zustande, Zahlreiche Drüsen ergiessen ihr Secret zur Verdünnung des Spermas in die Durch- bohrung des Cirrus. Färbung mit Pikrinsäure und Eosin, in Nelkenöl aufgehellt. 570:1. Fig. 56. Frontalschnitt durch ein grosses Spermarium mit diffe- renten Stadien der Samenentwicklung. Doppeltinetion mit Hämatoxylin DELAFIELD und Eosin. LeEITZ hom. Imm. !/, und Oc. 3. 980:1. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) "Heft 1. 8 114 ROBERT WACcKE, Fig. 57. 2 Spermatozoen: a) von T. ch., b) von T. n.-z. Färbung wie oben. Vergrösserung a. |. Fig. 58. Transversalschnitt durch das Vas deferens von T. n.-x. Die Museulatur ist verschlungen, das Lumen mit Schleim und Hoden- producten erfüllt. Färbung wie oben. Leitz hom. Imm. !/, und Oe. 3. 800:1. Fig. 59. Schräger Transversalschnitt durch den Cirrus und die Cirrustasche von T. n.-x. Doppelfärbung wie oben. Leitz hom. Imm. und Oe., 1. ,7105:07: Fig. 60. Chitinstacheln am Vorderende des Cirrus von T. n.-x. Diese sitzen auf Protoplasmazapfen, die sich aus dem sehr intensiv tin- girten Protoplasmaring erheben. Das Lumen der Stacheln ist mit punkt- artiger Masse erfüllt. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin, Orange-G. LEITZ hom. Imm. */,. und Oe. ‚3.,.80021T. Fig. 61a—s veranschaulichen die Spermatogenese von T. ch. und T. n.-%. Die Tinction geschah wie oben. LEITz hom. Imm. !/,, und Oe. 3. 980:1. a) Sexualzelle; b) Spermatogonie; c) Spermatogemme, bestehend aus Spermatogonien, die durch Protoplasma verbunden sind; d) Spermatogonie mit vergrösserter Plasmamasse; der Kern ist seitlich gerückt; e) gesteigerte Plasmazunahme und Kerntheilung; f) bedeutende Zunahme der chroma- tischen Substanz; g) die Kernelemente differenziren sich in chromatische und achromatische Bestandtheile; h) die Chromatinfäden ordnen sich zu karyokinetischen Figuren; i) Theilung der Spermatogonie in 2, dann in 4, 6, 8 etc. Spermatocyten; k) alle aus einer Spermatogonie entstandenen Spermatocyten lagern sich um den Cytophor; 1) fünf Spermatiden, welche mit ihrem achromatischen Schwanzende central und mit dem chro- matischen Kopfende peripher gerichtet sind; m) gestreckte Spermatide; n) der Chromatinfaden durchsetzt fast die ganze Spermatide; diese ist mit einer achromatischen Spitze versehen; o) Spermatide ohne achro- matische Spitze; p) die Spermatide hat sich gestreckt; q) der achro- matische Schwanztheil zerfasert sich; r) auch der chromatische Kopf theilt sich entsprechend, und die nun entstandenen Spermatozoen krümmen sich schlangenartig unter bedeutender Plasmavermehrung; s) die reifen Spermatosomen sind um die Plasmakugel gelagert. Tafel 8. Fig. 62. Transversalschnitt durch den vordern Theil des Atrium genitale von T. n.-x.; das Epithel stellt ein Syneytium dar. Färbung 3fach: Hämatoxylin, Eosin, Orange-G. Leitz hom. Imm. !/,, und Oe. 1. 7.0. Fig. 63. Transversalschnitt durch die Vagina von T. n.-2. Rings um das Lumen finden sich grosse Chitinzähne. Färbung wie oben. LEITZ hom. Imm. !/,, und Oc. 4. 1220 .:1. Temnocephalen. 115 Fig. 64. Frontalschnitt durch den Keimstock von T. n.-x. 3fache Tinction wie oben. Leitz hom. Imm. !/, und Oc. 3. 800:1. Fig. 65. Zwei mit Stielen versehene, durch Kittsubstanz unter einander verbundene Eier von T. ch., wovon das rechte irregulär aufge- sprungen und leer ist. 20:1. Fig. 66. Vergrössertes Ei von T. ch.; der Stiel befindet sich am spitzen Pole. 60:1. Fig. 67. Reconstruction des Nervensystems von 7! ch. aus Schnitt serien von 5 bis 10 u Dicke. Doppelfärbung mit Hämatoxylin DELAFIELD Orange-G. LEITZ hom. Imm. !/, und Oc. 4. 1220:1. Fig. 68.1) Eivon T. ch. (Aegle«) mit deutlich sichtbarem Embryo. 788:-1. Fig. 69. Stück aus einem Frontalsehnitt von 7. ».-x. Eintrittsstelle eines Nervenastes in den obern Theil des Pharynx. 3fache Tinetion mit Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin und ÖOrange-G. Leitz hom. Imm. !/,, mad2Oe. I. 710: 1. Tarel 9: Fig. 70. Die in der medialen Zone des Pharynx gelegenen Drüsen münden nach vielfacher Verzweigung der Ausführgänge in das Lumen des- selben. Hämatoxylin DELAFIELD. Vergrösserung a. |. Fig. 71. Doppelbecher der Augen von T. n.-x.; nach einem Total- präparat gezeichnet. ÖOrange-G, Nelkenöl. 78:1. Fig. 72a bis g. Sagittalschnitte durch das Auge von T. n.-x. Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-G. Obj. 6 und Oe. 3. 330.: 1. Fig. 73. Frontalschnitt durch Gehirn, Nervenäste und Augen von T. ».-xz. Tinetion 3fach: Hämatoxylin DELAFIELD, Eosin und Orange-G. Vergrösserung a. l. nach mikroskopischer Beobachtung mit der hom. Imm. 6 and Oe'4 und 5. Fig. 74. Transversalschnitt durch den lateralen Theil des Pharynx von T. n.-x. Sehr schön sieht man den von r nach % verlaufenden Nervenast und die zahlreichen Ganglienzellen. Die Hohlmuskeln bilden ein sehr scharfes Gitterwerk. 3fache Tinction: Eosin färbt die Muskeln roth, Hämatoxylin die Drüsen blau und ÖOrange-G die Nervenelemente mattgelb. Leitz hom. Imm. !/, und Oe. 4. 1220:1. 1) Diese Fig. ist von Herrn Prof. Dr. L. PLATE an der chilenischen Küste nach einem Totalpräparat gezeichnet und mir freundlichst zur Verfügung gestellt worden. gr 116 RoBErRT WAcke, Temnocephalen. Fig. 75. Geschlossene und geöffnete Eier von T. n.-x. Pikrin- säure. 47:1. Sämmtliche Zeichnungen der 9 Tafeln — ausgenommen Fig. 68 — sind von mir im hiesigen Zoologischen Institut nach mikroskopischen Prä- paraten unter Zuhilfenahme des AppBf’schen und LeiItz’schen Zeichen- apparats angefertigt worden. Nachdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Vergleichend anatomische Untersuchungen an chilenischen und andern Opilioniden Von Dr. J. C. C. Loman, Amsterdam. Hierzu Taf. 10—13 und 21 Abbildungen im Text. I. Einleitung. Die Sammlung chilenischer Opilioniden des Herrn Prof. PLATE enthielt von zwei Arten viele Exemplare, die sich zu einer nähern anatomischen Untersuchung recht gut eigneten, da sie ausgezeichnet eonservirt waren. Ausserdem gelangte ich in den letzten Jahren in den Besitz eines auch aus andern Erdstrichen stammenden ziemlich umfangreichen Materials, dessen Erhaltungszustand ebenfalls ein vorzüglicher war, und es konnte der Gedanke nahe liegen, die bei den chilenischen Arten gewonnenen Resultate nicht für sich allein heraus zu geben, sondern sie mit dem bei den andern Familien Ge- fundenen zu vergleichen und zusammen zu bearbeiten. So ist diese Arbeit entstanden und zu einer Art vergleichenden Anatomie ge- worden, die zwar lückenhaft ist, da nicht aus allen Erdtheilen ein senügendes Material vorlag, die aber doch deutlich zeigt, wie sehr die bekannten Familien innerlich verschieden sind und welch grossen Einfluss diese Verschiedenheiten auf die Systematik der ganzen Ordnung haben müssen, die ja bis heute ohne die feste Stütze der innern Anatomie ihres einsamen Wegs daher ging. 118 J. ©. C. Loman, Die ersten Untersuchungen über das Innere der Afterspinnen hat RampoHr angestellt. Er hat in seiner „Abhandlung über die Verdauungswerkzeuge der Insecten, Halle 1811“, das Darmrohr mit den Blindsäcken beschrieben und abgebildet. Vor ihm kann von einer Zergliederung nicht wohl die Rede sein. Man kannte bis da- hin von den innern Organen nur die äussern Geschlechtsorgane, die durch einfachen Druck leicht aus dem Körper hervorgebracht wurden, und man hatte ausserdem beobachtet, dass der Körper der Weibchen im Spätjahr eine grosse Anzahl Eier enthielt. Auch be- schrieb LATREILLE wenige Jahre vorher in seinem „Memoire pour servir A l’histoire des insectes connus sous le nom de Faucheurs, in: Hist. nat. des Fourmis, Paris 1802, die Stigmen und die damit zu- sammen hängenden Luftröhren, während er Einiges mittheilt über die innern Geschlechtstheile, die er aus dem Körper mit hervorzog, als er Penis und Ovipositor entfernte. Es fehlt aber diesen Be- schreibungen der nöthige Zusammenhang, und sie scheinen mir alle den Charakter vereinzelter und zufälliger Beobachtungen zu tragen.') Einen grossen Fortschritt bildet die Arbeit von TREVIRANUS, Ueber den Bau der ungeflügelten Insecten, 1816. Hier liegt die erste wirklich anatomische Beschreibung eines Opilioniden vor, wo sämmtliche Organsysteme der Reihe nach besprochen und gezeichnet werden. Nachdem erst das Aeussere des Thhieres genau behandelt ist, werden wir bekannt gemacht mit dem Darm, seinen Seiten- taschen und den ihm anhängenden Gallengefässen sowie dem Fett- körper. Dann folgt die Beschreibung des Herzens, der Luftröhren, der innern Zeugungsorgane und zuletzt des Nervensystems in ein- facher und klarer Weise. Die nächstfolgende Abhandlung, mehr als ein Viertel-Jahrhundert später, ist die von Turk „Upon the anatomy of Phalangium opilio L. 1843“, in: Ann. Mag. nat. Hist., der dasselbe Thema, aber ausführ- licher, behandelt. Leider kann man nicht sagen, dass seine Unter- suchungen uns viel weiter bringen, denn er hat die Irrthümer von TREVIRANUS nicht verbessert und macht fast dieselben Fehler wie dieser. Wichtige Berichtigungen finden sich in kleinern Schriften von 1) Wer überhaupt eine ausführliche historische Einleitung über die Entwicklung unserer Kenntnisse der Anatomie in dieser Ordnung ver- langt, den verweise ich u. A. auf DE GRAAF, Sur la construction des organes genitaux des Phalangiens, Leyden 1882, p. 1—20. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 119 LryvıG, „Zum feinern Bau der Arthrop., in: Arch. Anat. Physiol. 1855“ und „Ueber das Nervensystem der Afterspinne, ibid. 1862“; von LusgbBock, Notes on the generative organs in the Annulosa, in: Phil. Trans. Roy. Soc. London 1861; und von KroHx, Ueber zwei Drüsensäcke im Cephalothorax der Phalangiden, in: Arch. Naturg. 1867“; während auch in einer wenig bekannten medicinischen Dissertation von VOGLER, „Beitrag zur Kenntniss der Opilioniden, Zürich 1858“ neue nicht unbelangreiche Mittheilungen über die männlichen Geschlechtsorgane gemacht werden. PLATEAU, „Sur les _ phenomenes de la digestion, etc, chez les Phalangides, in: Bull. Acad. Belgique 1876“ untersuchte später den Darm und die Function desselben, LomAn, „Bijdrage tot de Anatomie der Phalangiden 1881 behandelte die Verdauungsorgane, die Malpighi’schen Röhren und die Geschlechtsorgane, DE GRAAF, „Sur la construction des organes eenitaux des Phalangiens, Leyden 1882 liefert eine erschöpfende Beschreibung des Baues der Generationswerkzeuge, BLasc, „Anatomie et Physiologie de l’appareil sexuel mäle des Phalangides, 1880“ be- spricht den männlichen Apparat und die Entwicklung der Spermato- zoen, RÖSSLER, Beiträge zur Anatomie der Phalangiden, in: Z. wiss. Zool. 1882, SÖRENSEN, „Om et Par Punkter af Phalangidernes Anatomi, in: Entomol. Tidsskr. 1884“, Loman, „Altes und Neues über das Nephridium der Arachniden, in: Bijdragen tot de Dier- kunde, 1887, Sturany, Die Coxaldrüsen der Arachnoideen, in: Arb. zool. Inst. Wien 1891, und Andere bringen in kleinern Aufsätzen weitere Beiträge zur genauern Kenntniss der innern Organe. Doch ist von einer Vergleichung verschiedener Arten nur selten die Rede, und die Thiere, welche Gegenstand der Untersuchung ge- wesen, sind in einigen Fällen nicht einmal scharf systematisch definirt. Zum Glück sind aber die chitinösen Geschlechtsorgane specifisch ganz deutlich unterschieden, und so können wir meist ohne Mühe die Arten bestimmen, die von frühern Autoren zergliedert wurden. In allen oben genannten Schriften kommen deren nur wenige in Betracht, hauptsächlich die 3 in Mittel-Europa allgemein vorkommenden: Phalangium opilio L., Phalangium parietinum DE GEER, Lrobunum rotundum (LATR.). Diese haben in der That keine wichtigen anatomischen Unter- scheidungsmerkmale aufzuweisen, da sie zu derselben Familie ge- 1209 J. C. C. Loman, hören, und nur die Gestalt und Grösse des Penis und des Ovipositors zeigen erhebliche Differenzen, die sofort zur Erkennung der Art führen. Als ich aber mit der Arbeit SörEnsen’s über den Bau der "Gonyleptiden bekannt wurde!) und daraus ersehen hatte, wie das Innere dieser Opilionidenfamilie in mancher Hinsicht anders gestaltet war als das der viel untersuchten europäischen Formen, wurde ich bald von der Nothwendigkeit einer genauen Zergliederung und Vergleichung der in Afrika, Asien und Australien gefundenen, aber noch wenig bekannten Weberknechte überzeugt. Zu diesem Zweck untersuchte ich folgende Species aus der Fam. Phalangiürdae: Phalangium opilio L. Holland, Liobunum rotundum (LATR.) Holland, Gagrella simple LOMAN Java, während (zum nähern Vergleich) weniger vollständig zergliedert wurden: Phalangium parietinum DE GEER Holland, Oligolophus morio (FABR.) Holland, Liobunum sp.? Nordamerika (Ufer des Erie-Sees), Rhampsinitus crassus LOMAN Capcolonie; aus der Fam. Gonyleptidae: Pachylus chilensis (GRAY) Chile, Tumbesia fuliginosa LOMAN Chile, und zum Vergleich: Gonyleptes bieuspidatus C. L. KocH Brasilien; aus der Fam. Assamüdae: Mermerus beccarii 'THOR. Java, als Vergleichungsobject: Chilon robustus W. S. Kamerun; 1) SöRENSEN, Om Bygningen af Gonyleptiderne, en Type af Arachni- dernes Olasse, in: Naturh. Tidsskr. 1879. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 121 aus der Fam. Triaenonychidae: Larifuga weberi LOMAN Capecolonie, Nuncia sperata LOoMAN Neuseeland. Ein einziges Exemplar von Acumontia armata LomAan aus Mada- gascar lieferte werthvolles Vergleichungsmaterial; aus der Fam. Oncopodidae: Ein Exemplar von Gnomulus sumatranus Tor. aus Sumatra. Zur Vergleichung standen mir einige trockne Exemplare einer ver- wandten Art aus Borneo zu Gebote, von Pelitnus segnipes Loman, aus dem Leydener Museum. Von andern Familien war nur wenig Material vorhanden. So aus der Fam. ZEpedanmidae ein Exemplar von Caletor ungwidens Loman aus Java, und aus der Fam. Diantidae zwei von Hinzuanius (= Biantes) meraculus Loman, die aber wegen ihrer geringen Grösse sich schwer zur Zergliederung eigneten. Immerhin konnte ich mir aber Auskunft über einige wichtigere anatomische Details ver- schaffen. Auch lehrte mich die Untersuchung zweier Exemplare von Nemastoma quadripunctatum Perry aus dem Süden Limburgs Einiges über die systematische Verwandtschaft der Fam. Nemastomatidae. Wird man auch zugeben müssen, dass ein Material von 20 ver- schiedenen Arten, aus weit aus einander liegenden Ländern, zu ver- gleichend anatomischen Betrachtungen gross genug erscheint, so darf doch jedenfalls nicht vergessen werden, dass diese Zahl klein ist im Vergleich zu den zahlreichen, z. Th. recht aberranten Formen dieser Ordnung, die hier nicht mit in Betracht gezogen werden konnten. Denn in diesem Aufsatz habe ich der Anatomie der Ischyropsalidae, der Trogulidae, der Phalangodidae, der Söronidae, der Grbbocellidae, der Cryptostemmidae u. A. nicht Rechnung tragen können, weil mir kein einziges gut erhaltenes Exemplar aus jenen theilweise äusserst seltenen Familien zu Gebote stand. Das Wenige, was über die äussere Organisation dieser verschiedenen Gruppen bekannt ist, genügt meist nicht, um die systematische Stellung auch nur einigermaassen genau zu bestimmen, und deshalb schien es mir besser, unsichere Betrachtungen über all diese Formen einstweilen ganz bei Seite zu lassen, bis auch das Innere derselben beschrieben sein wird. Die erstgenannte Familie scheint mir nahe Verwandt- 122 J. C. C. Loman, schaft mit den Phalangüdae zu haben, die letzten zwei sind dagegen so aberrant, dass sie wahrscheinlich nicht einmal in der Opilioniden- ordnung unterzubringen sein werden. Die Uebrigen, d. h. die Phalangodidae, die Trogulidae und die Sironidae werden ohne Zweifel vergleichend anatomisch recht interessant sein, und um so mehr muss ich bedauern, dieselben nicht in dieser Arbeit berücksichtigen zu können. Ueber die bei meinen Untersuchungen befolgte Methode brauche ich nicht Viel zu sagen. Alle Thiere sind unter der Brücke®’schen Lupe zergliedert; die Details wurden mit Hülfe des Präparir- mikroskops untersucht, nachdem das Object vorher in toto gefärbt war, was die Arbeit sehr erleichterte. Wo mehrere Exemplare der- selben Art zu Gebote standen, habe ich ausserdem immer Schnitte durch das ganze Thier in verschiedenen Richtungen angefertigt. Dünnschnitte konnte ich freilich nie bekommen, weder in Paraffin noch in Üelloidin. Dies gelingt nur bei sehr jungen Thieren, deren Haut noch schwach chitinisirt ist. Der dicke Chitinpanzer aus- ländischer Arten ist für diese Procedur ein zu grosses Hinderniss. Einzelne Schnitte sind bisweilen brauchbar, es ist mir aber nicht gelungen, auf diese Weise eine Serie des ganzen Thieres zu er- halten. Bei geeigneter Celloidineinbettung aber gelingt es leicht, Serien von Y.,—!/,, mm Schnittdicke anzufertigen, und diese ge- nügen vollkommen, um ein klares Bild der innern Organlage zu geben. Sie bilden eine werthvolle Stütze zur Befestigung. der mittels der Lupenpräparation gewonnenen Resultate. Selbstverständ- lich haben diese Dickschnitte einen geringen Werth für die Histo- logie der innern Körpertheile. Von einzelnen Organen oder Organ- systemen wurden deshalb, nachdem dieselben vorher von dem Chitin- skelete befreit und in Paraffin eingebettet waren, zum Studium der feinern histologischen Details, die dazu nöthigen viel dünnern Schnitte untersucht. Da aber die vorliegende Arbeit keine histologische ist, sondern lediglich anatomische Zwecke verfolgt, so wurde die Histo- logie nur in so fern zu Rathe gezogen, als sie zur Lösung anato- mischer Fragen unumgänglich nothwendig war. Bei der Beschreibung der Resultate dieser Arbeit Konnte ich zwei Wege einschlagen. Entweder konnte jede Art für sich behan- delt werden, und es würde auf diese Weise eine Serie anatomischer Monographien entstehen, am Ende durch eine vergleichende Ueber- sicht des Ganzen abgeschlossen, — oder aber es konnte jedes Organ- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 123 system für sich vergleichenden Betrachtungen unterzogen werden, ohne die Anatomie der Species bis in Einzelheiten zu verfolgen. Hätte ich von jeder Art eine Menge Exemplare zu meiner Ver- fügung gehabt, dann wäre der erstere Weg angezeigt gewesen. Da das nun nicht der Fall war und ich im Gegentheil von mehreren Arten nur wenige Exemplare zergliedern konnte, ja bisweilen nur ein einziges T'hier mir zu Gebote stand, konnte an die Bearbeitung aus- führlicher Monographien nicht gedacht werden; daher habe ich den letztern Weg wählen müssen. Es sollen also, der Reihe nach, ver- gleichend betrachtet werden: a) Haut und Skelet. b) Muskeln. c) Herz und Blut. d) Tracheen. e) Verdauungswerkzeuge. f) Excretion. g) Generationsorgane. h) Nervensystem. 11. Vergleichende Anatomie. a) Haut und Skelet. Wir verfügen hier über eine Fülle von Beobachtungen, da alle Autoren, die über Opilioniden gearbeitet haben, vor Allem bemüht ge- wesen sind das Aeussere ihrer Objecte genau zu beschreiben. Insbeson- dere hat SÖRENSEN in seiner schon 1873 publieirten Arbeit „Bidrag til Phalangidernes Morphologi og Systematik“, in: Naturh. Tidsskrift 1873 eine vergleichende Darstellung des Chitinskelets einiger Arten geliefert, die eine Basis für weitere Betrachtungen bildet. Viel umfassender ist die allgemeine Uebersicht der Opilioniden von Sımox in seinem be- rühmten Werke „Les Arachnides de France V. 7 p. 116—142“, die er seiner systematischen Bearbeitung vorangehen lässt. Diesem Auf- satz verdanke ich manche wichtige Thatsachen, besonders über jene überaus seltenen Formen dieser Ordnung, welche ich selbst nicht zergliedern konnte. Indem aber jeder dieser Schriftsteller seine eigene Nomenclatur gebrauchte und nicht immer Rücksicht auf schon bestehende Namen genommen wurde, ist eine stattliche Anzahl von Synonymen entstanden, welche das Studium dieser Gruppe sehr er- schwert und die zu beseitigen jetzt kaum möglich ist.') 1) Beispielsweise seien hier einige Synonyme der Körpertheile er- 124 J. ©. C. Loman, Eine kurze Beschreibung der gebrauchten Bezeichnungen mag deshalb hier einen Platz finden. Betrachten wir die Rückenseite des in Mittel-Europa gemeinen Phalangium opilio L. 2 (Textfig. A), so sehen wir leicht, dass der E px A R NG a fF R; PER \ 7 ar Seven Tu a Ra IE) ff / ne BE A R5 VW fi il Jan h “l Kay (fr Fig. A. Rücken von Phalangium opilio L. 2. In Fig. A—G bedeutet: A Augenhügel; F Foramina supracoxalia; sf Seitenfurche; R,—R,, Rückensegmente; H Hinterrand; ! Längsfurche; la Laterales Chitinstück. wähnt. So heisst das erste Gliedmaassenpaar, die Mandibeln: Kinn- backen, Fresszangen, Falees, Antennen, Cheliceren, Kieferfühler; die darauf folgenden Palpen: Taster, Fühlhörner, pattes-mächoires und Kiefertaster ; die Oeffnungen der Stinkdrüsen: Seitenaugen, Luftlöcher, Drüsensäcke, pores lateraux, foramina supracoxalia ; das chitinöse Labrum: Zunge, rostellum labriforme, upperlip, lamina supramandibularis anterior, epistome; die Genitalklappe: Scheide, underlip, sternum, avance ab- dominale; das Sternum: Lefze, lövre sternale, piece sternale, u. s. w. Anatomische Untersuchungen an Öpilioniden. 125 Cephalothorax durch einen tiefen Einschnitt vom Abdomen ge- schieden ist. Am ÜCephalothorax befinden sich der Augenhügel A, eine unmittelbar dahinter gelegene undeutliche Querfurche, und endlich mehr oder weniger deutliche Seitenfurchen sf. Vorn am Seitenrand liegen die Foramina supracoxalia F\, die Oeffnungen der Stinkdrüsen. Am Abdomen zählen wir 9 ganz mit einander verwachsene Segmente R,—R,,, die vordern deutlich und gross, die hintern kleiner und nur durch sehr seichte Furchen angedeutet; das letzte Segment bildet die obere Grenze des Afters. Dies ist im Allgemeinen der Befund bei allen Phalangürdae, obschon es oft schwer ist, die Grenzen der Abdominalsegmente herauszufinden; bei einigen Gattungen sind diese sogar fast unkenntlich verwachsen. Wir zählen hier an der Rückenseite im Ganzen also 11 Segmente. Vergleichen wir damit nun den Rückenpanzer eines zu den Gonyleptidae gehörenden Thieres, von Pachylus chilensis Gray (Text- fig. B), so zeigen sich folgende Unterschiede. Zuerst ist die Chitin- bekleidung des Körpers viel dicker, sie lässt sich leicht ganz abheben und trocken aufbe- wahren, ohne dass sie ihre Form verändert, während diese Proce- dur bei der vorigen Art unmög- lich ist, weil das sehr viel dünnere Chitin sich schon beim blossen Berühren in Falten lest und beim Trocknen ganz zusammen schrumpft. So geringfügig dieser Umstand scheinbar ist, so gross sind seine Folgen gewesen. Denn da früher alle Opilioniden nach Art der Insecten getrocknet und auf eine Nadel gesteckt wurden, kamen auch nur solche hart- häutigen Formen in Sammlungen vor, und nur solche wurden be- Fig. B. schrieben und in den Museen auf- Rücken von Pachylus chilensis (Gray) 9. gestellt. So musste der Glaube entstehen, dass die weichhäutigen Phalangüdae überhaupt den süd- lichern Gegenden fehlten, und die Ansichten, die man damals über die geographische Verbreitung dieser Thiere hatte, konnten nicht 126 J. C. C. Loman, richtig sein. Erst nachdem in den letzten Jahrzehnten Opilioniden aus den Tropen in Alkohol conservirt zur Untersuchung Kamen, fand man darunter auch viele weniger stark chitinisirte Formen aus andern Familien, und das Bild der Verbreitung gestaltete sich ganz anders, um so mehr, als es jetzt möglich geworden war, auch den innern Bau und sehr genaue Heimathsangaben zu verwerthen. Der Rücken von Pachylus chilensis (Textfig. B) wird gebildet durch das sogenannte Scutum (das Rückenschild) und die freien Rückensegmente. Das Scutum ist aus der Verwachsung des Cephalo- thorax und der nächst folgenden 5 Abdominalsegmente entstanden und zeigt einen Vorder- und einen Hinterrand sowie zwei Seiten- ränder (der Hinterrand H wird als ein Segment betrachtet). Fora- mina supracoxalia F liegen vorn an den Seiten. Der mit kräftigem Dorne versehene Augenhügel A trägt an seiner Basis die kleinen Augen, doch hinter jenem gelingt es nicht, eine Furche zu ent- decken (die aber bei einigen andern Arten derselben Familie nicht so spurlos verschwunden ist wie hier). Das nächstfolgende erste Abdominalsegment wird durch eine Längsfurche ! getheilt. Hinter dem Scutum folgen 4 freie Rücken- seemente, von denen das letzte das obere Analsegment ist. Also im Ganzen 10 Segmente. Es ist unmöglich, ohne vergleichend embryologische Kennt- nisse (die uns aber bis jetzt abgehen) diese 10 mit den 11 von Pha- langium zu homologisiren, um so weniger, da es andere Arten der Gonyleptidae giebt, die sogar nur 9 deutliche Rückensegmente zeigen. Sehen wir uns indessen weitere Beispiele an. In Textfig. © ist die Rückenseite von Nemastoma quadripunctatum (PERTY) abgebildet. Die ersten 7 Segmente sind zu einem Scutum verwachsen. Fig. C. Der Cephalothorax, der aus 2 Seg- Rücken von Nemastoma quadri‘ menten besteht, ist durch eine Furche a ehe vom Abdomen getrennt, während die nun folgenden 4 schwachen aber deutlichen Querlinien zeigen, dass der abdominale Theil des Seutums weitere 5 Segmente zählt. Da- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 127 hinter sieht man noch 4 freie Abdominalsegmente, von denen wieder das letzte den Anus bedeckt. In dieser Familie (sowie bei den Trogulidae) wird das Analsegment von zwei kleinen dreieckigen Chitinstücken /a flankirt, die jedoch besser zu dem letzten Bauch- segment gerechnet werden (siehe Textfig. K). Vorn auf dem Cephalo- thorax steht der niedrige und breite Augenhügel, doch hat man Foramina supracoxalia nicht entdecken können. Die Gesammtzahl der Rückensegmente beträgt demnach wieder 11. Bei Mermerus beccarü Tumor. (Fam. Assamiüdae) (Textfig. D) besteht das Scutum aus 6 deutlichen Segmenten, von denen das Fig. D. Fig. E. Rücken von Mermerus Dbeccarii THor. 2 Rücken von Larifuga weberi LoMman d.. erste, der Cephalothorax, mit dem breit ovalen Augenhügel, grösser ist als die folgenden. Vier freie Rückensegmente bilden auch hier wieder die hintere Chitinbekleidung des Körpers. Anders ist der Befund bei Zarifuga weberi Loman (Fam. Triaen- onychidae) (Textfig. E). Das Scutum weist 7 Segmente auf, die vordern zwei länger als die andern. Furchen sind nicht wahr- zunehmen, sogar die in andern Familien meist tiefe Einschnürung hinter dem Cephalothorax fehlt. Nur an Querreihen von Kegel- 128 J. C. C. Loman, höckern oder Knötchen lässt sich die Zahl der Segmente bestimmen. Hinter dem Scutum liegen noch 4 freie Segmente, von denen aber nur 3 abgebildet werden konnten, da das letzte (Anal-)Segment ganz nach der Bauchseite umgebogen ist. Am Scutum von Nuncia sperata Loman (Textfig. F) aus der nämlichen Familie sind die Segmente verwischt; nur eine untiefe Furche lässt sich hinter dem Öephalothorax bemerken. Auf das Scutum folgen wieder 4 freie Fig. F. Fig. G. Rücken von Nuncia sperata Rücken von Gnomulus suma- LoMAN cd. tranus THoR. Segmente. Junge Exemplare dieser Art zeigen aber deutlich durch die Farbennuancirung, dass das Scutum durch Verwachsung von 6 ursprünglichen Segmenten entstanden ist.) In der Fam. Oncopodidae (Gnomulus sumatranus Tor. Fig. G) ist das Verhalten wieder anders. Bis auf das obere Analsegment (das sich am Bauche befindet und demnach nicht abgebildet werden konnte), sind alle Segmente zu einem den ganzen Rücken bedecken- den Panzer verschmolzen, der von dem grossen Cephalothorax und 7 Abdominalsesmenten gebildet wird. 1) Das obere Analsegment ist nach der Bauchseite umgebogen. Siehe Textfig. N. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 129 Fassen wir also zusammen, was im Vorhergehenden über die Rückensegmente bemerkt wurde, so ergiebt sich, dass deren grösste Anzahl 11 beträgt, wovon 2 auf den Cephalothorax, die Uebrigen auf das Abdomen entfallen. Oft findet man aber nur 10 oder 9 Segmente, und die Familie der Triaenonychidae besitzt sogar eine so undeutliche Gliederung, dass es nur mit Hülfe gewisser Körper- anhänge, wie Dornen oder Stachel, möglich ist, die Segmentation am Seutum zu entdecken. Eine feste Basis würde nur durch die genaue Kenntniss der ursprünglichen Segmente beim Embryo und ihrer nachträglichen Verwachsungsweise gewonnen werden, die aber fehlt. Man wird es Fig. H. Bauchansicht von Phalangium opihio L. 2. In Textfig. H—O bedeutet: Co I—IV Coxa I etec.; Mx 1-4 Maxilla 1—4; L Labrum; P Coxa des Maxillarpalpus; St Sternum; Lab Labium sternale ; s Stiema; M Muskelimpression ; B1—6 1.—6. Bauchsegment; @ Genitalplatte; la Laterales Chitinstück. demnach begreiflich finden, dass ich der Zahl der Rückensegmente keine hohe Bedeutung für die Systematik beimessen kann, bei einer so grossen Variabilität in verwandten Familien oder Gattungen. Ganz ohne Nutzen ist die vergleichende Betrachtung des Rückens dennoch nicht, wie weiter unten ausgeführt werden wird. Kaum weniger scharf ausgeprägt sind die Unterschiede an der Bauchseite. Betrachten wir zuerst den Körper von Phalangium opihio L. 2 (Textfig.. H). Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft ı. I 130 J. €. ©. Loman, Die Hüftglieder (ÖCoxae) der Extremitäten sind nicht parallel hinter einander gelagert wie beim Embryo, sondern werden von dem stark nach vorn wachsenden ersten Abdominalsegment aus einander gedrängt. In Folge dessen sind ihre Spitzen alle nach dem Munde gerichtet, und das sie verbindende Chitinstück (Sternum) ist breit, aber nicht lang.!) Von jenen Bauchsegmenten, die alle mit einander verwachsen sind, zählt man 6; das erste, wie gesagt, nach vorn zwischen die Hüften gewachsene, bedeckt die grossen chitinösen End- organe der Genitalien (hier den Ovipositor) und ist ausserdem an beiden Seiten mit dem proximalen Theil der 4. Coxa verschmolzen, während ein unvollkommener Theilstrich es vom nächstfolgenden 2. Segmente scheidet; das letzte bildet die vordere Grenze des Anus. Die 2 Stigmen (s) sind am Grunde der engen, aber tiefen Furche zwischen diesen hintersten Coxae und dem Abdomen gelegen und daher ohne nähere Präparation nicht sichtbar. Die Mundtheile derselben Art bestehen aus folgenden Stücken: Vorn über dem Munde befindet sich in der Mitte ein klauen- förmiges Chitinstück, das Labrum, und darüber ein plattes und viereckiges Schildchen, der ÖÜlypeus.’) Die Mundöffnung wird um- schlossen durch vier Kauladen und hinten durch eine Art Unter- lippe, das Labium sternale, begrenzt, die wohl als eine vordere Fortsetzung des kurzen breiten Sternums aufzufassen ist, da sie mit diesem verwachsen und nur durch eine flache Einsenkung da- von geschieden ist. Die Kauladen sind Anhänge der Extremitäten. Das erste Paar gehört den Palpen an, das zweite Paar wird vom ersten Gangbeinpaare geliefert, und sogar das zweite Gangbeinpaar besitzt spitze dreieckige Kauladen, die zwar hinter dem Munde liegen und das Labium sternale bedecken, aber dennoch beim Fressen zum 1) cf. F. E. SCHULZE, in: Verh. Deutsch. zool. Ges. 1893, Leipzig 1894, p. 6. Die Länge eines Körpertheils wurde in der Längsrichtung des ganzen Thieres, also von vorn nach hinten, gemessen. So ist z. B. das erste Bauchsegment lang zu nennen, die folgenden sind kürzer. 2) Die beiden Namen Labrum und Clypeus rühren von TuLK her, und SÖRENSEN hat die betreffenden Körpertheile zuerst ausführlich beschrieben. Einige Jahre später hat Sımox in seinem grossen Arachniden- werke, V. 7, diese Namen umgeändert und nennt sie &pistome und pr&-&pistome. Obschon durch diese Namen die Lage der betreffenden Theile zwar deutlicher angegeben wird, liegt kein Grund vor, die be- stehenden Bezeichnungen zu verwerfen, weshalb ich jene beibehalten habe. In der Figur ist aber der Olypeus, der über dem Labrum liegt, nicht sichtbar. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 131 Festhalten und Bewegen der Nahrung gebraucht werden. Endlich ist vielleicht noch als das Rudiment eines 4. Maxillenpaares an- zusehen ein sehr kleiner spitzer Anhang der vorletzten Coxa, der aber keiner Bewegung fähig ist. Die echten Gonyleptiden zeigen eine ganz anders gebildete Bauchseite (Textfig. J). Die unbeweglichen Coxae sind hier nahezu Fig.J. Bauchansicht von Pachylus chilensis Gray 9. parallel, wenigstens die erstern 3; die 4. Coxa aber, welche die übrigen an Grösse bedeutend übertrifft, ist schräg nach hinten ge- richtet und mit dem ersten Abdominalsegment zu einer: breiten Platte verwachsen, die die Stigmen (s) trägt und vorn in einer, die Ge- schlechtsöffnung verschliessenden, beweglichen Genitalklappe (@) endet. Die übrigen 5 Bauchsegmente schliessen sich nach hinten dieser Platte an; das letzte ist das vordere Analsegment. Am Munde unterscheiden wir 2 Maxillenpaare (Mx,, Mx,); ein drittes, 9* 132 J. ©. C. Loman, rudimentäres (Mz,) ist mit der 2. Coxa verwachsen; von einem 4. Paare jedoch habe ich in dieser Unterordnung nie eine Spur gefunden. Die Unterschiede zwischen diesem und der vorigen Art sind demnach: 1. das lange schmale Sternum (st), 2. die bewegliche Genitalplatte ((), 3. die sehr grosse 4. Coxa, 4. die leicht ins Auge fallenden, grossen Stigmen (s) am ersten Bauchsegment, 5. die rudimentäre 3. Kaulade (Mz,), die mit der zugehörigen Coxa fest verbunden ist. 6 {1 uw .nas LITT Fig. K. Bauchansicht von Nemastoma quadripunctatum (PERTY). Nemastoma quadripunctatum (Perry) (Textfig. K) hat, wie Pha- langium, ein zwischen die beweglichen Coxae nach vorn geschobenes erstes Bauchsegment, welches aber das Sternum (s?) nicht so ganz verdrängt wie bei jener Gattung. Ein 3. Maxillenpaar als Anhang Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 133 der 2. Coxa fehlt ganz. Bei dieser Art zeigt das erste Bauch- segment besonders deutlich, dass es aus 3 zusammengewachsenen Theilen besteht. Vorn trägt es eine Furche, die zur Bildung einer Genitalplatte führt, wie bei Pachylus. Doch auch am hintern Theil dieses Segments erblickt man auf beiden Seiten Grübchen, die als rudimentäre Segmentgrenze gedeutet werden müssen. Endlich ist die Lage der den Anus umgebenden Chitinstücke zu erwähnen, die in Textfig. K sowie in Textfig. © abgebildet wurde. Das letzte Bauchsegment ist viel kleiner als die vorhergehenden, und zu beiden Seiten befinden sich kleinere Chitinstücke /a, eine Erscheinung, die sich auch bei den Trogulidae findet.') Lab AN RS Steps : B2 N \7 | B3 ERS | B4 SS | \ B5 See Sslse Fig. L. Bauchansicht von Mermerus beccarii THor. d'. Die Bauchseite von Mermerus beccarü THor. (Textfig. L) zeigt die Verwachsung der vordern Coxae, die rudimentäre dritte Maxilla ) SIMON, in? Arachn. de France, V. 7, tab. 21, fig. 17 für Nemastoma, fig. 21 für Trogulus. 134 J. C. C. Loman, Mzx,) und die bewegliche Genitalplatte (@) wie bei Pachylus; die 4. Coxa ist zwar zum Theil mit dem ersten Bauchsegment ver- schmolzen, aber kaum grösser als die vorhergehenden, nur etwas breiter. Es ist auch bei dieser Art sehr deutlich zu sehen, wie das grosse erste Bauchsegment, das die Stigmen s trägt, aus 2 mit einander verwachsenen Segmenten besteht. Larifuga weberi Loman (Textfig. M) besitzt eine dem Pachylus nicht unähnliche Bauchseite, besonders durch die ansehnliche Grösse Fig. M. Bauchansicht von Larifuga weberı Loman. der 4. Coxa, die rudimentäre 3. Maxilla und die frei bewegliche Genitalplatte. Unterschiede bilden das breitere, länglich fünfeckige Sternum (st), die versteckten Stigmen (s), der Theilstrich am ersten Bauchsegment (B,) und das viel längere letzte Bauchsegment (5,). Aehnlich verhält es sich mit Numncia (Textfig. N), nur das Sternum ist schmäler, und die Stigmen sind deutlich sichtbar. Endlich sind bei Gnomulus (Textfig. O) alle Segmente des Bauches zu einem einzigen Chitinstücke verwachsen, bloss die Genital- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 135 platte ist frei beweglich. Die 3. Maxille ist rudimentär und das Sternum linear. Zur Vergleichung der Bauchsegmente aller Arten müssen wir uns nach etwaigen homologen Gebilden umsehen (wie dies am Rücken Mxı R ER 222 Fig. N. Bauchansicht von Nuncia sperata Loman. der Augenhügel ist), und da ist nur die Lage der Stigmen als sicheres Kennzeichen zu gebrauchen. Das dieselben tragende Segment habe ich darum stets als das erste aufgeführt und die nachfolgenden von 2—6 numerirt. Die ursprüngliche Anzahl der Bauchsegmente war aber gewiss grösser, da das erste Segment z. B. bei Nemastoma, Larifuga, Mermerus und Nauncia deutliche Theilstriche zeigt und auch die frei bewegliche Genitalplatte wohl als besonderes Segment aufzufassen ist. Demnach zerfällt dieses 1. Segment in 3, und es kommen der Bauchseite acht Segmente zu.') Diese sind bei den Pha- langüdae alle verwachsen und ihre Grenzen so verwischt, dass oft 1) ef. BALBIANT, in: Ann. Se. nat. (ser. 5), V. 16, 1872. 136 J. C. C. Loman, nur 5 Segmente deutlich zu erkennen sind; bei @nomulus bleibt nur die Genitalplatte beweglich, sonst sind bei den abgebildeten Arten Fig. O. Bauchansicht von Gnomulus sumatranus THor. 6 chitinöse Segmente frei und durch weichere, dehnbare Haut ver- bunden. An dem durch reife Eier ausgedehnten Hinterleib der Weibchen lässt sich dies leicht wahrnehmen.') 1) Die Ziffern auf den Segmenten obiger Figuren haben natürlich keine Bedeutung für die Homologie; sie sind bloss Nummern. Wenn es auch wahrscheinlich ist, dass die vordern 3 Bauchsegmente der Opilio- nıden während der Entwicklung, mitsammt dem diesen gehörenden 1. Stigmenpaar, verschwinden und also das 1. Segment meiner Abbil- dungen vermuthlich das 4. Abdominalsegment darstellt, so lange uns von der Entwicklung nicht mehr bekannt ist als jetzt, können wir die Frage nach der Homologie der Segmente nicht lösen. Of. Pocock, in: Ann. Mag. nat, Hist. (6), V. 11, 1893, p. 7: „Since, however, there is an immense range in structure within the Opiliones, especially touching the number and distinetness of the segments of the abdomen, it is not always easy to compare the somites with those of the Pedipalpi or Chelonethi.“ Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 137 Ueberblicken wir die Mundtheile der untersuchten Species, so ergiebt sich eine grosse Uebereinstimmung. Zwar ist die Form des Labrums nicht immer dieselbe und wechselt von stark gekrümmt bis nahezu flach, und auch das Labium sternale ist bald klein und spitz, bald breit und vorn herzförmig ausgeschnitten; jedoch der allein wesentliche Unterschied, der bei systematischen Betrachtungen für uns von Bedeutung sein kann, ist die Beschaffenheit des 3. Maxillen- paares, das bei Nemastoma und Trogulus ganz fehlt, bei Pachylus, Mermerus, Larifuga, Nuncia und Gnomulus mit der 2.Coxa verwächst und bloss bei Phalangium spitz dreieckig und beweglich mit ihr verbunden ist. Die Opilioniden besitzen 6 Paar Gliedmaassen. Das erste Paar, die Mandibeln, ist scherenförmig und liegt vorn in der Mitte des Körpers, wo es unter den Cephalothorax vorspringt, der manchmal runde Anschnitte trägt, in die es gerade hineinpasst. Die Mandibeln sind 3gliedrig. Das erste Glied bildet den Stiel, der das musculöse 2. Glied trägt, das, in Verbindung mit dem beweglichen 3. ein kräftiges Greiforgan darstellt. In vielen Familien wenig ent- wickelt und dann wohl kaum besonderer Erwähnung werth, sind diese Zangen bei den Männchen einiger Gattungen der Fam. Phalan- güdae von ansehnlicher Grösse und charakteristischer Form, und es giebt Fälle, wo die beiden Mandibeln mit ihren ungeheuren Muskel- massen dem Körper an Schwere fast gleich kommen oder gar übertreffen. Die Textfig. P giebt eine vergleichende Darstellung der Man- dibeln bei einigen extravaganten Arten. Und da die Grösse des Körpers in allen Figuren auf dasselbe Maass reducirt wurde, erhellt aus den Abbildungen sofort, wie sehr das Organ in dieser Ordnung den verschiedensten Form- und Grössenschwankungen unterworfen ist. Das zweite Paar Gliedmaassen sind die Maxillar-Palpen. Auch diese gehen, was ihre relative Grösse und Bewaffnung angeht, sehr aus einander; die Zahl der sie zusammenstellenden Glieder ist aber in allen Familien dieselbe. Am Grunde mit einem kurzen Trochanter an der maxillentragenden Coxa befestigt, folgen auf diesen noch 4 sehr bewegliche Glieder: das meist längliche Femur, dann ein kleines Verbindungsstück, die Patella, und endlich die Tibia und der fast immer mit einer Kralle am Ende versehene Tarsus. Die bedeutende Form- und Grössenverschiedenheit dieser Extremitäten ist weiter aus der Textfig. Q zu ersehen, wo die Körper- grösse aller Arten gleich gehalten ist, um auch das relative Längen- 138 J. C. C. Loman, Fig. P. Form und relative Grösse einiger Mandibeln. ArGurwia levis 5; B Phalangium savignyi 9; C Phalangium opilio 2; D Mer- merus beccarü 51; E Pelitnus segnipes 2; F Discocyrtus funestus 2; G Nemastoma quadripunctatum &:; H Nuncia sperata &'; L Länge des Körpers. Fig. Q. Form und relative Grösse einiger Maxillar-Palpen. A Phalangium opilio 9"; B Pelitnus segnipes '; C Hinzuanius sp.; D Mermerus beccarii $; E Nemastoma quadripunctatum 5; F Asareus sp.; G Gagrella sp.; H Nuncia sperata 51; I Cosmetus sp.; L Länge des Körpers; Mx Maxilla; Co Coxa; tr Trochanter; fe Femur; pa Patella; ti Tibia; ta Tarsus. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 139 verhältniss deutlich zu zeigen. Die Maxilla 1, die ja auch zum Palpus gehört und wie die andern Theile beträchtlichen Grössen- schwankungen unterworfen ist, oft sogar verschwindend klein bleibt, wurde nicht in allen Abbildungen gezeichnet und beim Berechnen der absoluten Grösse nicht mit in Betracht gezogen. Die folgenden 4 Gliedmaassenpaare sind Gehfüsse. Ihre Coxal- glieder sind in den meisten Familien unbeweglich mit einander ver- wachsen und bilden fast die ganze vordere Bauchseite des Thieres. Nur die 1. Coxa bleibt wohl immer frei. Die 4. Coxa ist ausserdem mehr oder weniger mit dem 1. Bauchsegment zu einer grossen Chitinplatte verschmolzen, welche die Stigmen trägt. Bei den @ony- leplidae sind diese Oefinungen sichelförmig, liegen frei an der Ober- fläche des Körpers und sind deutlich sichtbar. Andere Familien besitzen Stigmen, die zum Theil oder ganz von chitinösen Auswüchsen der 4. Coxa und des Abdomens überwachsen, oft sogar, in einer tiefen Furche zwischen Coxa und 1. Abdominalsegment verborgen, schwer aufzufinden sind. Die grosse Familie der Phalangüdae dagegen hat bewegliche Coxae. Denn obschon die ganze Bauchseite verwachsen ist und die Segmente nur durch flache Furchen angedeutet sind, ist das Chitin weich und biegsam. Die schmalen, wenig gekrümmten Stigmen liegen auch hier tief in dem engen Einschnitt, durch den die hinterste Coxa vom Abdomen getrennt wird. Die Coxae der vordern Füsse besitzen, wie oben schon be- schrieben wurde, Kauladen. Die des 1. Fusspaares scheinen mir noch aus 2 kurzen Gliedern aufgebaut, das untere, der Coxa un- mittelbar angeheftete Glied oft mit kräftiger, pigmentirter Chitin- haut ausgestattet, das 2. immer mit weicher Bekleidung und mit steifen Haaren aus der Innenseite. Dieses Maxillenpaar also (Mx,) umschliesst zusammen mit dem der Palpen (Mx,) den Mund ganz. Aber auch der 2. Gehfuss besitzt eine maxillentragende Coxa (Mz,). Nur bei den Phalangidae sind diese Kauladen längliche, dem Munde mit ihrer Spitze genäherte, bewegliche Auswüchse, bei den übrigen Familien fand ich nur mit der Coxa mehr oder weniger ver- schmolzene, bisweilen noch durch eine Einsenkung von ihr getrennte Anhänge, oder aber sie sind gar nicht zu entdecken (cfr. die Ab- bildungen der Bauchseite und die Beschreibung S. 137). Jeder Fuss besteht nun weiter aus einem kleinen, oft kugligen Trochanter, dem stabförmigen Femur, der kurzen Patella, der längern Tibia, dem dünnen Metatarsus und dem ein- bis viel- gliedrigen Tarsus. 140 J. C. C. Loman, Ueberzählige Glieder, sogenannte Articula spuria, kommen in der Ordnung viel vor, besonders am Metatarsus, doch findet man sie bisweilen an allen Gliedern. Ueber ihre Bedeutung und ihren Werth für die Systematik bin ich leider noch immer im Unklaren, nur so viel vermag ich anzugeben, dass es sich hier niemals um wahre Articulation handelt, sondern dass stets bestimmt nachgewiesen werden konnte, dass bloss ringförmige Einschnürungen der Chitin- haut ihrer Bildung zu Grunde liegen. Thatsache ist es jedoch, dass sie bei einigen Gattungen (z. B. Nemastoma) in grosser Zahl gefunden wurden, wie es scheint ganz unabhängig vom Alter oder vom Ge- schlecht der Thiere. Auch die Länge der Füsse unterliegt beträchtlichen Schwan- kungen. Langbeinige Formen findet man in der Fam. der Phalangüdae unter den Gattungen Gagrella, Liobumum und Phalangium, in der Fam. Gonyleptidae bei Foniosoma, Asarcus, Mitobates u. A.; bei einigen Cosmetus-Arten etc.; die grosse Mehrzahl der Opilioniden besitzt aber mässig lange oder sogar kurze Füsse. Beispiele dieser Art liefern die Assamiidae, Biantidae, Epedanidae;, die kürzesten Gliedmaassen der ganzen Ordnung haben die Arten der Trogulidae, der Triaenony- chidae und der Oncopodidae. Als Extreme seien hier genannt Oncopus doriae 'THor., dessen längster Fuss nur 11/, mal die Körperlänge, und Mitobates conspersus (PERTyY), dessen 4. Fuss mehr als 30 mal diese Länge misst. Schon vor der Geburt sind die Beine der Opilioniden, wenigstens bei unsern einheimischen langfüssigen Arten, viel länger als der Körper. „Sie haben keinen Platz unter der Bauchfläche des Thieres gefunden und sind, daher um den Körper desselben herumgewachsen: es macht den Eindruck, als ob das Thier sich selbst umarmt habe.“ ') Bei der Geburt meist noch 1gliedrig, besitzt der später so oft viel- sliedrige Tarsus nach der ersten Häutung nur zwei Glieder. Die Tarsalformel ist demnach zuerst 1. 1,20% dann 2,2, 2,2. Bei einer nächsten Häutung bekommen die hintern 2 Beinpaare jedes ein Tarsalglied mehr, und die Formel muss also geschrieben werden 1) HENKING, in: Zool. Jahrb., V. 3, Syst., p. 330. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 141 Indem nun bei den mir bekannten Arten der Phalangüdae dieser transitorische Zustand von sehr kurzer Dauer ist, da sofort ein schnelles Wachsthum eintritt mit wiederholten Häutungen, steigt die Zahl der Tarsenglieder rasch zu der in dieser Familie nicht ungewöhnlichen hohen Norm. In andern Familien dieser Ord- nung verläuft dieser Process jedoch: langsamer und lässt sich leichter verfolgen, und es zeigt sich ein ganz bestimmter Theilungs- modus. Der 2gliedrige Tarsus der vordern 2 Füsse verhält sich dabei anders als der 3eliedrige der Hinterfüsse. Das distale End- glied aller Beine theilt sich in 2 (bei den Vorderfüssen bisweilen in 3 oder sehr selten in 4) Stücke, das proximale aber in eine je nach den Gattungen wechselnde Anzahl, während das Mittelglied der beiden Hinterfüsse sich nicht mehr theilt, sondern auch beim erwachsenen Thier noch durch Lage und Gestalt deutlich zu er- kennen ist.!) Wie es sich nun nach dem biogenetischen Grundgesetz erwarten lässt, besitzen die Oncopodidae, die ältesten uns bekannten lebenden Öpilioniden, auch die einfachsten Tarsen. Die des merk- würdigen Oncopus sind alle eingliedrig; bei Pelitnus wurden sie als zweigliedrig beschrieben, und die von Gnomulus haben die Formel 2,2, 3,3, u.s. w. Nur bei den Phalangüdae, der phylo- genetisch jüngsten Familie also, kommen, besonders am 2. Fuss, bis über 100 Tarsalglieder vor. Endlich bestehen auch unter den Fussklauen so grosse Diffe- renzen, wie sie wohl keine andere Ordnung aufzuweisen hat. Am einfachsten ist der Fall bei den Phalangiidae, wo alle Beine nur eine einzige Kralle besitzen. Junge Thiere verhalten sich wie die alten, nur sind die Krallen schwächer. Ganz anders wird uns von SörEnsen der Zustand bei den jungen Thieren von Dampetrus aus Australien abgebildet und von Diseocyrius aus Argentinien ausführlich geschildert. Während die vordern 2 Beinpaare das ganze Leben hindurch einfache Klauen tragen, sind die Krällchen der beiden hintern Gliedmaassen einer Metamorphose unterworfen. Bei jungen Thieren findet man, dass der 3. und 4. Fuss 2 Klauen besitzt, die an ihrer Basis zusammenhängen. Weiter sieht man zwischen und unter jenen eine blasenartige Er- 1) SÖRENSEN, der zuerst auf diesen regelmässigen Theilungsvorgang hingewiesen hat [in: Naturh. Tidsskr. (3), V. 12, p. 208], nennt das distale Endglied Pars ulterior tarsi und benutzt seine spätere Zusammen- stellung aus 2 oder mehr Theilstücken in den Familiendiagnosen. 142 J. ©. C. Loman, weiterung, ein Arolium (ein Haftscheibchen, wie es auch bei andern Arachnidenordnungen vorkommt), und schliesslich haben die Fusspitzen dieser jungen Thiere ganz unten manchmal einen krallen- artigen Fortsatz, den man Pseudonychium nennt. Diese recht genauen Beobachtungen SöRENsEN’s hatte ich Gelegenheit an andern Arten, sowohl aus Südamerika wie aus Süd-Asien zu bestätigen, wobei es auffiel, dass diese Thiere alle zur Unterordnung der Lania- tores gehörten. In der Fam. Oncopodidae hat jede Klaue ausser- dem in der Jugend einen fast gleich grossen Zweig, was bei geringer Vergrösserung den Eindruck macht, als ob der Fuss 4 Klauen hätte. Doch fehlt auch hier das charakteristische Arolium nicht. Alle die hier angedeuteten Bildungen verlieren sich früher oder später, und das erwachsene Thier hat bloss 2 kräftige Krallen an den beiden Hinterfüssen.‘) Nur bei wenigen Gattungen aus Südamerika sind diese Krallen an ihrer Unterseite gezähnt, und Caletor umgwidens aus Java trägt seinen Speciesnamen nach dem kleinen Zahn an der Innenseite jeder Kralle. : Nachdem ich durch die Anatomie von Larifuga weberi und von Acumontia armata aus Süd-Afrika die Ueberzeugung gewonnen hatte, dass diese Thiere nicht zu den Laniatores gerechnet werden könnten, interessirte mich selbstverständlich lebhaft das Verhältniss der Endklauen der hintern Beinpaare und im Besondern ihre Ent- wicklung. Das Material war hier nur kärglich vorhanden, aber doch lehrten mich die wenigen jungen Thiere von ZLarifuga und später die von Numeia sperata aus Neuseeland, dass hier ein fundamentaler Unterschied vorhanden war. Junge Thiere dieser Unterordnung (Insidiatores) unterscheiden sich sogleich durch einfache Klauen der hintern Gliedmaassen ohne Arolium, zu beiden Seiten aber mit 2—3 Nebenklauchen; die erwachsenen T'hiere besitzen an jedem Hinterfuss nur 1 verhältnissmässig starke Kralle, die innen und aussen eine viel kleinere trägt. Wie sich durch diese äussern Merkmale die drei Subordines unterscheiden, lässt sich besser zeichnen als be- schreiben. In Textfig. R habe ich daher von jeder Unterordnung die Spitze eines 4. Fusses gezeichnet, beim jungen und beim erwachsenen Tier. 1) Ueber diese Metamorphose sehe man noch SÖRENSEN, Om Bygningen af Gonyleptiderne, in: Naturh. Tidsskr. 1879, p. 120 ff. — SÖRENSEN, Opiliones australasiae, in: L. KocH, Die Arachniden Australiens 1886, p. 28. — THORELL, in: Ann. mus. stor. nat. Genova (2), V. 10, p. 769. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 143 a d N Fig. R. Klauen des letzten Fusses bei den 3 Unterordnungen. Palpatores. a jung, A erwachsen. Laniatores. b jung, B erwachsen. Insidiatores. c jung, C erwachsen. ps Pseudonychium. ar Arolium. Angesichts dieser Thatsachen kann es nicht Wunder nehmen, dass früher, als das Alles noch unbekannt war, junge Thiere oft als neue Arten beschrieben wurden, sogar neue Gattungen ihr Dasein diesem grossen Unterschied zwischen alten und jungen Thieren ver- danken. !) b) Muskeln. In dieser Arbeit kam es mir nicht darauf an, ein vollständiges Bild der ganzen Musculatur der Opilioniden zu geben. Wer das verlangt, den verweise ich auf TuLk und SÖRENSEN, welche die wichtigsten Muskeln unserer Thiere mit Sorgfalt beschrieben haben.) Jene Untersuchungen haben vielmehr als Basis gedient zu weitern Betrachtungen, wozu das mir zu Gebote stehende grosse Material reichlich Gelegenheit gegeben hat. Dabei wird Vieles nur flüchtig berührt werden, was ohne Weiteres begreiflich ist. So denke ich beispielsweise an das Verhalten der Mandibular-Muskeln, die bei sehr vielen Thieren schwach sind, bei den Männchen einiger Pha- langium-, Rhampsinitus- und Gwrwia-Arten aber im Gegentheil eine riesige Grösse zeigen. Das Gewicht dieser ungeheuern Mandibeln mit der ihnen zugehörigen Muskelmasse übertrifft z. B. bei Gurwia 1) Es ist dies der Fall bei einigen Arten in KochH’s bekanntem Arachnidenwerke, und ausserdem bei zwei Gattungen, Mischonyx BERTK. und Collonychium BERTK., die selbstverständlich zu streichen sind. 2) TuULK, Upon the anatomy of Ph. opilio, in: Ann. Mag. nat. Hist. 1843. — SÖRENSEN, Om Byeningen af Gonyleptiderne, in: Naturh. Tidsskr. 1879. 144 J. C. C. Loman, leuis sogar das des übrigen Körpers. Von ganz derselben Art sind die Unterschiede, die sich an den Muskeln der Gliedmaassen bemerk- lich machen, besonders der letzte Fuss steht in dieser Hinsicht obenan. Allgemein bekannt sind denn auch die hintersten Coxae der Gonyleptiden, die durch ihre colossale Dicke dem Aeussern der Thiere ein sehr eigenthümliches Gepräge verleihen. Da aber Ur- sprung, Insertion und Wirkung der betreffenden Muskeln, ob klein oder gross, in allen Fällen dieselbe bleiben und es sich somit um rein quantitative Differenzen handelt, so wird es wohl genügen, darauf aufmerksam gemacht zu haben. Was ich mir zur Aufgabe gemacht habe in diesen Zeilen zu besprechen, sind vielmehr vom Typus abweichende, morphologische Unterschiede, die eben deshalb unsere Aufmerksamkeit beanspruchen, weil sie sich nur bei einzelnen Arten oder in bestimmten Familien vorfinden.!) Vollständigkeits halber sei noch hinzugefügt, dass bloss die Muskeln, die mit dem Chitin der Haut oder des innern Skelets in Verbindung treten, hier behandelt werden, die Musculatur der Eingeweide aber in den fol- senden Capiteln einen Platz finden wird. 1. Die Muskeln der Palpen bei den Triaenony- chidae. Beim Oeffnen von Larifuga weberi fesselten mich sogleich die ausserordentliche Länge und Grösse der Palparextensoren. Wenn man ein Thier auf den Rücken legt, es von der Bauchseite öffnet 1) Es möge hier gestattet sein, auf eine Arbeit hinzuweisen „Ueber die Muskeln der Füsse der Phalangiten und den Mechanismus ihrer Be- wegungen“, von KARL LINDEMANN, Zoologische Skizzen, in: Bull. imp. Natural. Moscou, 1864, p. 521f. „Ein sorgfältiges anatomisches Studium (sagt der Autor) hat uns erwiesen, dass es keine Extensionsmuskeln in den Füssen der Phalangiten giebt.“ — Nachdem dies festgestellt, wird mit Hülfe von Abbildungen und mathe- matischen Formeln aus einander gesetzt, wie die Thiere ohne jene Muskeln doch ganz gut laufen können. („Somit ist der Ortswechsel der Phalangiten kurz und klar aus einander gesetzt.“ p- 547.) Ich brauche wohl kaum zu sagen, dass diese Darstellung nicht richtig ist und dass man im Gegentheil unter dem Mikroskop sich von der Anwesenheit der Strecker bei ganz jungen Afterspinnen leicht über- zeugen kann, deren Chitin noch durchsichtig ist. Auch dürfte eine be- friedigende Erklärung für das allbekannte Hin- und Herzucken abge- rissener Beine sowie für das in der Ruhe Herumfuchteln mit dem 2. Bein ohne Extensoren nicht zu geben sein. — Immerhin möchte ich die Lectüre der genannten Schrift, zur Abwechslung und Erholung, da sie ausserdem noch manches Ergötzliche enthält, lebhaft empfehlen. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 145 und die Eingeweide abträgt, bis man zuletzt auch den Darm ent- fernt hat, so sieht man das Herz h, zu beiden Seiten von diesen Muskelmassen m begleitet, wie es die Fig. 4, Taf. 10 zeigt. Zum richtigen Verständniss ist es nöthig, die Figg. 3 und 5, Taf. 10 zum Vergleich heran zu ziehen. Erstere Figur, ein lateraler Längs- schnitt durch den Körper einer Tumbesia fuliginosa LoMAn, ist durch Combination mehrerer Längsschnitte entstanden. Das Bild, welches zugleich eine übersichtliche Darstellung der Musculatur einer Mandibel giebt, zeigt uns deutlich, dass die kräftigen Streck- und Beugemuskeln dma und Ima des 1. Gliedes ihren Ursprung oben und unten am ÜCephalothorax ceph haben. Ganz ähnlich gestaltet sich das Bild, wenn der Schnitt etwas mehr nach aussen, von der Medianlinie entfernt, durch die Anheftestelle des Palpen gelegt wird. Es ist gleich, welche Gattung, sogar welche Familie gewählt wird (nur nicht die der Triaenonychidae natürlich); immer begegnet man derselben Erscheinung. Die Mus- culatur der Palpen und Mandibeln geht nicht über den Hinterrand des Öephalothorax hinaus. Und wenn wir für den Augenblick an- nehmen, dass der Üephalothorax aus der Verwachsung dreier Embryonalsegmente entstanden ist (was noch nicht unumstösslich feststeht), so können wir sagen, dass bloss die vordern 3 also zur Anheftung dieser Muskeln dienen. Werfen wir alsdann einen Blick auf Fig. 5, so sehen wir, dass die Sache sich hier ganz anders ver- hält. Diese Abbildung wurde auf dieselbe Weise wie die Fig. 3 aus verschiedenen Längschnitten von Zarifuga weberi entworfen und stellt einen lateralen Schnitt durch deren Körper dar, durch die Ursprungsstelle der Palpen pa. Bei ceph ist die hintere Grenze des Cephalothorax; die Beugemuskeln der riesigen Palpen entspringen aber viel weiter nach hinten und erstrecken sich bis an den Hinter- rand des Scutums sc, also bis in das 7. Segment. Zwar sind die Muskeln der Mandibeln noch an der obern Cephalothoraxwand an- geheftet; sie sind aber so voluminös, dass kein Raum für die noch viel stärkern Palparmuskeln bleibt. Auch bei Naumcia sperala, aus derselben Familie, ist das Ergebniss das gleiche, und es ist wahr- scheinlich, dass wir es hier mit einem Familiencharakter zu thun haben. Keinen Falls können diese Muskeln aber den Palpar-Muskeln anderer Familien homolog sein, weil ihr Ursprung so grundverschieden ist. Hinsichtlich der Homologie der Articulaten muss doch in erster Linie das Segment berücksichtigt werden, da alle Muskeln schliess- lich auf Segmentalmuskeln zurückzuführen sind, die ja aus dem Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 10 146 J. ©. ©. Loman, somatischen Blatt der Ursegmente gebildet werden. Es wäre hier also das Studium der Entwicklung dieser Organe von entscheidendem Gewicht. Daran konnte aber natürlich nicht gedacht werden, wegen des Fehlens junger Exemplare oder Embryonen im untersuchten Material. In zweiter Linie kommt das Verhalten der Nerven beim erwachsenen Thier uns zu Hülfe und wird für die Homologie maass- sebend. Vergebens habe ich mich bei diesen kleinen Objecten be- müht, die Innervirung dieser Muskeln zu entdecken. Weder bei der Lupenpräparation noch an den Schnitten durch den ganzen Körper konnte ich die Nerven so weit verfolgen, und daher muss ich es bei diesen wenigen — immerhin sonderbaren — T'hatsachen bewenden lassen. Ebenso wenig kann ich natürlich für dieselben eine Erklärung geben, geschweige denn eine Vermuthung aussprechen. 2.Eigenthümliche Muskeln von Mermerus beccarüi THOR. &. Sowie man ein männliches Exemplar dieser Art von der Rücken- seite öffnet und den Magen mit seinen Blindsäcken abgetragen hat, sieht man die Geschlechtsorgane, und wenn auch diese bei Seite geschafft sind, bleiben nur die betreffenden Muskeln (m) in der Leibes- höhle übrig. So ist die Fig. 6, Taf. 10 entstanden (nur der rechte Muskel wurde gezeichnet), wo sich weiter zeigt, dass die sehr starke Sehne sich am Trochanter (troch. 4) des letzten Fusses ansetzt, und zwar findet das an dem untern hintern proximalen Ende jenes Körpertheils statt. Daraus ergiebt sich die Wirkung des Muskels als ein kräftiges Adduciren zusammen mit einer Torsion des hintern Beines. Oder, wenn das letzte Fusspaar beim Gehen nach vorn gestreckt wird, kann eine Contraction unseres Muskelpaares den ganzen Körper ruckweise oder sprungweise vorschnellen. Mir scheint, dass wir es hier mit einem Sprungapparat zu thun haben, der nur dem Männchen eigen ist. Denn dem Weibchen fehlen diese Muskeln, oder sie sind wenigstens so klein, dass es mir nicht gelang, sie nach- zuweisen. Die gewöhnlichen Streck- und Beugemuskeln des letzten Trochanters konnte ich zwar leicht auffinden, aber diese liegen in der zugehörigen grossen Coxa dieses Beines und sind auch beim Männchen an derselben Stelle vorhanden. Zur nähern Vergleichung bilde ich in Fig. 8 den nämlichen Körperabschnitt des Weibchens ab wie in Fig. 7 den des Männchens. Man ersieht daraus sogleich, dass innere Chitinauswüchse dem Weibchen ganz abgehen, während das Männchen, wie sich erwarten lässt, einen ansehnlichen Chitin- apparat besitzt, der aus den nach innen sich fortsetzenden Haut- duplicaturen hervorgegangen ist. Diese finden sich (siehe Fig. 6 u. 7) Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 147 gleich hinter der Genitalplatte @ am 1. Bauchsegment und bestehen aus zwei bogenförmigen nach hinten gewachsenen Apodemen ap, die sich in der Medianebene bei « wieder vereinigen und schliesslich eine etwas schräg nach oben und hinten gerichtete hohe und schmale Chitinplatte ch bilden, welche zur Anheftung der beiden grossen Muskeln dient. Querschnitte durch den Körper, wie Fig. 23 und etwas weiter nach hinten Fig. 24, mögen dieses Verhalten näher erläutern. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch stärkere Hinterfüsse und den Besitz grosser, schwerer Mandibeln. Es könnte also auch möglich sein, dass diese Muskeln es dem männ- lichen Thiere erleichtern, den schwerköpfigen Vorderkörper zu heben oder in der Schwebe zu halten. Die Männchen zahlreicher anderer Genera, z. B. von Gurwia levis Loman aus der Fam. der Phalangiidae, besitzen aber ungeachtet ihrer wahrhaft gigantischen Mandibeln ähnliche Muskeln nicht (cf. Textfig. P, S. 133). Zu einem richtigen Verständniss der Thatsachen fehlen uns leider einstweilen die nöthigen Data. 3. Das Endosternit. Wie andere Arachniden, so besitzen auch die Opilioniden ein inneres Skelet. Es wurde zuerst von LeyvıG beschrieben, der die irrigen Angaben Turr’s richtig stellte Nach ihm besteht das Organ aus einem quergestellten Mittelstück, das auf beiden Seiten nach vorn und hinten verlängert ist; es hat also ungefähr die Gestalt eines grossen H (siehe Fig. 10, Taf. 10), dessen vordere Hörner länger sind als die hintern. Die Schenkel (und zwar nur diese allein) des Buchstaben bilden Ansatzstellen für die vielen Muskeln (m, Fig. 11), welche an den nach innen umgeschlagenen und ver- wachsenen Rändern der Coxae entspringen. Da nun das sehnige Querstück auf der Thorakalganglienmasse liegt, die Längsstäbe aber neben derselben verlaufen, ist der Irrthum Tuur’s begreiflich. Dieser hatte nämlich die Muskeln gesehen, nicht aber das Endosternit, und meinte daher, dass sie dem Ganglion angeheftet seien und dass das Centralnervensystem demnach nach allen Richtungen hin und her gezogen werden könne, ') gewiss eine sonderbare Erscheinung. In 1) Turk, l. c., p. 325: „The most striking peeuliarity connected with the nervous system of the Phalangia, is the presence of several large transversely striated muscular fascieuli which radiate from the sides of the thoracie ganglion where they are attached by short tendons. Their arrangement is such, that, according as either one or the other set of 10* 148 J. C. C. Loman, der Beschreibung Lrypıe’s war später noch ein kleiner Fehler zu berichtigen; die Querbrücke liest nämlich nicht unter (wie es LeypıG angiebt), sondern über dem Ganglion. Man kann sich nicht vorstellen, welchen Nutzen es einem Thier überhaupt ge- währen sollte, wenn seine Öentralnervenmasse bald vor- oder rück- wärts oder gar nach oben und unten gezogen wird. Und wie hat man sich die Muskelfasern demselben angeheftet zu denken? In neuester Zeit hat jedoch Arrzur die fast wie ein überwundener Standpunkt zu betrachtende Ansicht Turk’s wieder vertheidigt.') Ueberhaupt wurde bei vergleichenden Betrachtungen über die Arachniden im Allgemeinen das Endoskelet der Opilioniden wenig beachtet, oft sogar ganz übersehen. So erwähnt es zZ. B. BERNARD ?) in seiner letzten ausführlichen Behandlung dieses Themas gar nicht; Schrmkewirsch ?) dagegen giebt uns eine richtige Beschreibung, und ich bin ganz der Auffassung dieses Autors, der das Organ durch Chitinisirung aus embryonalem Muskelgewebe entstehen lässt. Bei Opilioniden wenigstens lässt es sich nicht auf chitinöse Coxalapodeme zurückführen, wie BErnArD will. Vom Anfang an liegt es ganz frei und zeigt auch in frühester Jugend nie irgend welche Ver- bindung mit der äussern Haut. Der letzte Bearbeiter dieses Gegen- standes, ArPeur, ist übrigens derselben Meinung. ‘) fibres act, tbey will draw the nervous mass either forward or backward, horizontally or in the vertical direction. I am not aware that this voluntary power of moving the nervous centres exists in any of the other Articulata“. TUuLK ist im Uebrigen nicht einmal der Erste, der sich über die Muskeln am Gehirn verwundert, sondern in seiner Auffassung ist er bloss TREVIRANUS gefolgt. In dessen bekannter Schrift über die Anatomie der Afterspinne steht bei der Beschreibung der aus dem Thorakalganglion entspringenden Nerven, p. 39: „Zwischen den letztern Nerven liegen viele Muskelfasern, die eine deutliche Verbindung mit dem Gehirn haben. Dieses Organ hat also die Eigenheit, die bey den übrigen Insekten noch nicht bemerkt ist, das Vermögen willkür- lich bewegt zu werden“. I) Dem Referat im Zool. Ctrbl. entnommen. Die ursprüngliche (böhmische) Arbeit habe ich natürlich nicht lesen können, und die Gründe für diese Auffassung sind mir daher unbekannt geblieben. 2) BERNARD, The endosternite of Scorpio compared with the homo- logous structures in the other Arachnida, in: Ann. Mag. nat. Hist. (6), V.r18,.1894,7p 218: 3, SCHIMKEWITSCH, Sur la structure et sur la signification de l’endosternite des Arachnides, in: Z ol. Anz. 31. Juli 1893. 4) Referat, in: Zool. Otrbl., V. 8, 1901, p. 415. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 149 Bei den untersuchten Arten weist das Endosternit kaum nennens- werthe Unterschiede auf. In der Fam. Phalangüdae ist zwar das Mittelstück etwas länger!) und die Hörner kürzer und kräftiger als in andern Familien, allein damit ist auch alles gesagt. Vielleicht hängt die stärkere Entwicklung mit der grössern Beweglichkeit der Coxae zusammen und erklärt sich die geringe Länge der Seiten- stäbchen aus der dichten Aneinanderlagerung dieser Coxae und dem ganz kurzen Sternum in erstgenannter Familie. Wie gering- fügig die Unterschiede sind, mögen endlich die Fige. 9, 10 u. 11, Taf. 10 erläutern. Im Körper aller Opilioniden findet man ausserdem zur Anheftung der Pharynxmuskeln einen weiten chitinösen Ringe um denselben, und sogar das Innere des Oesophagus besitzt in seinem Verlauf chitinisirte Längsschienen, die von SÖRENSEN ?) bei den Gonyleptiden und von MAacLeon?) bei den Phalangiiden erwähnt und beschrieben werden. Da diese aber vergleichend anatomisch nicht wichtig sind, brauchen sie hier nicht weiter besprochen zu werden.?) 1) Siehe die Fussnote auf S. 130 dieser Arbeit. 2) SÖRENSEN, 1. c., p. 160ff. 3) MacLEop, in: Bull. Acad. Sc. Belgique 1884, p. 377. 4) Eine ausführliche und sachliche Kritik über die Meinungen früherer Autoren zu geben ist im Allgemeinen nicht meine Absicht, da sie diese Arbeit zu sehr ausdehnen würde Auch kann ich nicht umhin, auf einen misslichen Umstand hinzuweisen, der mir eine ausführliche Besprechung und Vergleichung des von Andern (sefundenen sehr schwer, wenn nicht unmöglich gemacht hat. Die wichtige Arbeit über die Anatomie der Gonyleptiden von SÖRENSEN ist nämlich dänisch geschrieben und mir nicht immer leicht verständlich. Die Ergebnisse seiner Unter- suchung hätte ich eigentlich fast Seite für Seite meinen Resultaten gegen- überstellen müssen, und das habe ich nicht gut fertig bringen können. Nur wenn ich gemeint habe, auf eine ernste Differenz zu stossen, wurde diese hervorgehoben. An dieser Stelle mag deshalb auf p. 131 seiner Schrift hingewiesen werden, wo sich in der Note die kurze Bemerkung findet, dass die von LeEypıG bei einheimischen Opilioniden entdeckte Chitinplatte, „en svagt chitinisiret Bindevs»bsplade, hvortil der festhofter sig Muskler“ (das Endosternit also) den Gonyleptiden fehlt. „Hos Gony- leptiderne findes en saadan ikke“. Es ist das wohl nicht richtig; wie oben schon gesagt wurde, fand sich das Organ bei allen unter- suchten Thieren vor. 150 J. C. C. Lonan, c) Herz und Blut. In diesem Capitel kann ich mich recht kurz fassen. Vergleichend anatomische Unterschiede sind mir am Herzen nicht aufgefallen. Das Organ liegt in der Medianebene, gleich unter der Rückenhaut des Abdomens, von einem dünnwandigen Sinus (p, Fig. 1, Taf. 10) umgeben. Dieses Pericardium hat einen ähnlichen Bau wie die ganze innere Bekleidung des Körpers und geht, da das Herz hart an die Dorsalwand grenzt, in dieselbe über. Seitliche Flügelmuskeln, die ihre Lage im Pericardium haben, wurden nur 2 Paar gesehen; sie sind lang und dünn. Ausserdem ist das Herz aber allseitig von sehr zartem Stützgewebe umgeben, dessen Fäserchen dem Pericardium angeheftet sind. Dieses Gewebe (Fig. 1 fr und Fig. 2), das aus vielfach verästelten Fasern besteht, ist gewiss musculöser Natur, und an günstigen, frischen Objecten bekommt man bei genügender Ver- grösserung den Eindruck einer Querstreifung der einzelnen Fibrillen. Die Kerne liegen oft zu mehreren zusammen an den Verzweigungs- stellen. Am Herzen gehen die Fasern in die äussere Längsmuskel- lage (Im) über, die aus ähnlichen Muskelzellen besteht und sich nach vorn und hinten in die dünnen Arterien fortsetzt. Die Aorta cephalica (ae Fig. 1) läuft eine Strecke zwischen den obern Darmblindsäcken, bis das Blut in die lacunären Räume fliesst. Die hintere Aorta (ao) ist viel kürzer als die vordere und spaltet sich bald in mehrere Aestchen. Die innere Muskelschicht besteht aus dicken quer- gestreiften Ringfasern (qx), die dicht neben einander liegen und nur an den drei Kammern des Herzens gefunden werden. Die grosse Mittelkammer ist kurz cylindrisch, die beiden andern sind conisch, und wo die Arterien anfangen, hören die Ringmuskeln auf. Es ist wahrscheinlich, dass das Herz ausserdem innen wie aussen von sehr zarten Membranen bekleidet wird, doch gelang es mir nicht, diese aufzufinden. Zwei Paare seitlicher Ostien endlich lassen das Blut während der Diastole aus dem Pericardialsinus in das Herz hinein- fliessen. Wenn alsdann die Herzmusculatur sich zusammenzieht, wird es nach vorn und nach hinten in die Arterien gepresst und fliesst durch dieselben in die lacunären Räume des Körpers. Ob nun noch weitere complicirtere Wege den Uebergang vom arteriellen zum venösen Blut vermitteln, ob z. B. auch bei den Opilioniden in den Füssen ähnliche Septen gefunden werden wie die von ÜLAPAREDE bei Zycosa beschriebenen, weiss ich nicht. Zwar habe ich an jungen lebenden Opilioniden, deren Füsse noch transparant sind, den Blut- Anatomische Urtersuchungen an Opilioniden. 151 strom wahrnehmen können, indessen nie so scharf definirte Blut- bahnen gesehen, wie sie dieser Autor bei den Araneiden gefunden hat. Man vergleiche zu obiger Beschreibung die Fig. 1, Taf. 10, welche die Lage des Organs zeigt. Die Befunde SÖRENSEN’S bei den Gonyleptiden stehen mit den meinigen nicht in Einklang. Wenn ich wenigstens seine Beschreibung recht verstehe, findet er 4 Paar ungleich grosser Flügelmuskeln am Herzen, und das Blut strömt am Hinterende des Herzens durch ein sich demselben anschliessendes venöses Atrium hinein und verlässt es durch die vordere Arterie. Vergleichende Untersuchungen über das Blut habe ich nicht anstellen können, wegen Mangel an lebendem Material von aus- ländischen Arten. Die Blutkörperchen inländischer Arten sind, frisch aus dem Körper genommen, kernhaltige Zellen mit körnigem Proto- plasma und deutlichen amöboiden Fortsätzen, gröbern und feinern, die aber bald eingezogen werden. Abgestorben sehen die Zellen fast kuglig aus, mit rauher Oberfläche, und haben einen von 11 bis 16 «u wechselnden Durchmesser. d) Tracheen. Die Opilioniden athmen durch Tracheen, die sich vermittels zweier Stigmen nach aussen öffnen. Die Stigmen liegen am 1. Bauch- segment und sind, soweit ich sie kenne, schmal, ausser bei den Phalangiüdae, wo man sie länglich oval nennen könnte. Bei andern Familien aber haben sie eine mehr oder weniger nach hinten ge- krümmte Form, am deutlichsten bei den Gonyleptidae, wo sie einem liegenden G (©) ähnlich sind!) und wo auch der oft mächtig ent- wickelte Gitterverschluss gleich auffällt. In vielen Fällen ist es jedoch nicht möglich, sie ohne Zergliederung der Thiere zu Gesicht zu bekommen, da ihre Lage in der Grube zwischen Coxa 4 und Abdomen sie dem Auge entzieht. So ist es bei den Phalangüdae, bei den Diantidae und bei den meisten Assamiidae, während sie bei den Gonyleptidae und Cosmetidae immer, bei den Eipedanidae sehr oft schon von aussen sichtbar sind. Die Phalangodidae endlich sollen mikroskopisch kleine, kreisrunde Stigmata besitzen, die ich aber nie habe finden können. Ueber den Bau der Stigmen bemerke ich Folgendes: Die Phalangüdae haben schmal ovale, schlitzförmige, ganz durch die 4. Coxa bedeckte Oeffnungen, ohne Gitterverschluss, die aber 1) Eine Abbildung giebt SÖRENSEN, 1. c., fig. 14. 152 J. C. C. Loman, ausserdem in einer besondern Vertiefung, am Grunde einer taschen- artigen Hautfalte, eine genügend geschützte Lage besitzen. Ihre Hinterwand ist im Körper des Thieres zu einer stumpf dreieckigen Chitinplatte verlängert, die wohl durch Muskeln bewegbar sein wird und mithin einen Klappenverschluss darstellen mag. Turk!) hat dasselbe beobachtet, war aber nicht glücklicher als ich im Auffinden des Schliessmuskels. Vom Stigma gelangt man sogleich in eine ge- räumige Kammer, die sich in den Haupttracheenstamm fast ohne Grenze, nur durch eine unbedeutende Verengung davon geschieden, fortsetzt. Bei den Gonyleptidae, deren Stigmen frei an der Oberfläche liegen, ist das Verhalten ganz anders. Bei geringer Vergrösserung sind überhaupt keine Oeffnungen zu entdecken; man sieht bloss eine ge- wölbte, körnige, das Stigma verschliessende Platte; ein Querschnitt zeigt, stärker vergrössert, doppelten Gitterverschluss, einen äussern und einen innern (s, Fig. 14, Taf. 11), und hinter demselben fängt die Haupttrachee (fr) in ihrer vollen Dicke gleich an. Das Gitter wird von schmalen, neben einander liegenden Spangen oder Leistchen (Fig. 13) gebildet, die wieder mit ihren stumpfen Seitenauswüchsen vollkommen in einander wachsen. Solch ein Verschluss ist so dicht, dass die Lücken kaum 2—3 u messen. Innere Filzhaare fand ich bei keiner Art. Unterschiede von wesentlicher Bedeutung im Verlauf der Röhren sind mir nicht vorgekommen. Ich wähle daher als Typus meiner Beschreibung das Verhalten von Pachylus (Fig. 16 rechts, Taf. 11). Im Innern des Körpers bekommt jede Trachee, sogleich hinter dem Stiema, ihre definitive Weite und wird in ihrem ganzen Verlauf nur wenig enger. Bei dem dicken Pachylus beträgt diese etwa 0,57 mm, bei den grössten unserer heimischen Arten im Maximum nur 0,39 mm. Die Haupttrachee richtet sich nach vorn und innen und biegt vom Stigma bald etwas nach oben, so dass sie ziemlich genau die Mitte des Körpers durchzieht bis neben die Seiten des innern Skelets, dessen Muskeln unter und über sie hinweg gehen. Gleich am Ur- sprung aus dem Stigma (s) giebt sie zwei mächtige Zweige (a) ab, die den Hinterkörper versorgen, und bald darauf folgen nach aussen ebenfalls zwei dicke Aeste (b) für das Hinterbein und weiter kurz hinter einander zwei nach oben verlaufende Seitentracheen (c, d). Jedes Bein erhält nun im weitern Verlauf 2 Tracheen (g), eine vorn L).lre., pP. 829. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 153 oben, die andere hinten unten, und ausserdem konnte ich noch 2 kleinere Zweige nach oben (e), und zwei nach innen zu den Darm- blindsäcken und den Geschlechtsorganen entspringen sehen (f). Zu- letzt dringen Aestchen in das centrale Nervensystem, zu dessen Seiten die dicke Trachee endet. Ganz am Vorderende, neben dem Thorakal- ganglion, zerfällt diese nämlich auf einmal büschelweise in mehrere kleinere, die zu den Palpen (A), den Mandibeln (©) und den Mund- werkzeugen (%) führen. Jeder der beiden grossen Tracheenstämme bildet mit seinen zahl- reichen Zweigen ein Ganzes für sich und hat keine Verbindung mit der andern Körperseite. Obschon Treviranus und besonders TuLk Anastomosen beschreiben und sogar zeichnen, glaube ich doch be- stimmt versichern zu können, dass das nicht richtig ist, weil die in verschiedenen Richtungen angefertigten Schnittserien mir erlaubt. haben, den Tracheenverlauf genauer als früher zu verfolgen. Sehr bemerkenswerth sind die accessorischen Stigmen, die Hansen bei der Familie Phalangiidae an allen Füssen nachgewiesen hat.') Es sind deren 16, auf jeder Tibia 2. Das eine befindet sich hart am Patellargelenk, das andere in einiger Entfernung von der Spitze der Tibia. Beide haben einen ganz ähnlichen Bau. Vom kreisrunden Stiema (ohne jeden Gitterverschluss) kommt man in eine geräumige, etwa linsenförmige Luftkammer, und diese steht durch ein kurzes, dem Stigma gegenüber entspringendes Luftröhrchen mit der nahen Trachee in Zusammenhang. Das proximale Stigma führt in die vordere Trachee, das distale in die hintere. Die jungen Thiere, die ich daraufhin untersuchen konnte,?) besassen noch Keine secundären Stigmen, obschon das ganze Tracheensystem sonst schon gut entwickelt war. Erst bei grössern Exemplaren, demnach erst nach einigen Häutungen. gelangen die Stigmen vermuthlich von innen nach aussen zum Durchbruch, da ich Exemplare auffand, die schon an der Stelle, wo das Stigma beim erwachsenen Thier gefunden wird, eine Erweiterung der Trachee, die Bildung der Luftkammer also, deutlich zeigten. Es sei mir &estattet, weil ich hier keine neuen Thatsachen anzuführen habe, den Leser auf obige Schriften 1) Hansen, Organs and characters in different orders of Arachnids, in: Entomol. Meddel., V. 4, p. 198. 2) LOMAN, Secundary spiracles of Opilionidae, in: Zool. Anz. 1896, p. 221. 154 J. C. ©. Loman, hinzuweisen, wo sonstige Beobachtungen über Lage, Grösse etc. zu finden sind.) Diese sehr kleinen Stigmen sind aber hinsichtlich mehrerer Punkte interessant: 1. Weil sie nur bei einer ganz bestimmten Familie der Opilionen, aber hier allgemein, angetroffen werden. Diese Familie (Phalangüdae) hat eine universelle Verbreitung über die Erde. Secundäre Stigmen habe ich nachweisen können an Arten aus Neuseeland Süd-Afrika, Brasilien, Nordamerika. Grönland, um nur diese zu erwähnen. 2. Weil ihre Entwicklung nicht nach dem für andere Tracheen geltenden Typus geschieht, sondern sie von innen nach aussen zum Durchbruch kommen und ausserdem erst spät nach der Geburt zu functioniren anfangen, also postembryonale Organe dar- stellen. 3. Weil wir als die Ursache ihres Daseins kaum etwas Anderes nennen können als Sauerstoffbedarf für die stark in die Länge wachsenden Gliedmaassen und dennoch sehr viele Gattungen nicht durch besonders lange Füsse ausgezeichnet sind, manche sogar recht kurze haben und es in andern Familien fast ebenso viele langfüssige Formen giebt, denen diese Organe abgehen. Die Familie der Phalangidae ist von allen Familien der Ord- nung in ihrer Entwicklung am Weitesten vorgeschritten, wie sich aus einer Vergleichung der Organsysteme folgern lässt, und damit ist der Besitz postembryonaler Spiracula in Uebereinstimmung, auch bei den kurzbeinigen Formen der Gruppe Denn wenn wir an- nehmen dürfen, dass ursprünglich die Nothwendigkeit einer aus- giebigern Lufteireulation in den nach der Geburt schnell wachsenden Gliedmaassen als causa efficiens für das Entstehen der secun- dären Luftlöcher anzusehen ist, so werden diese Organe, sobald sie einmal eine dauernde Errungenschaft der Thiere geworden sind, sich auf deren Nachkommen, ob kurzbeinig oder langbeinig, ver- erben. Und es würde daher eher als etwas Aussergewöhnliches zu betrachten sein, wenn unter «der Phalangiidenfamilie solche wären, denen die accessorischen Stigmen fehlten. Aber welches Causalmoment sind wir im Stande anzuführen, 1) Beim nochmaligen Bestimmen des Durchmessers etc. bemerke ich zu meinem Bedauern, dass meine im Zool. Anz. gegebenen Maasse falsch sind (etwa 3 mal zu gross). Ich benutze also die Gelegenheit, diese fehlerhaften Angaben zu verbessern. Das proximale Stigma ist im Mittel 45 u weit: das kleinere, distale nur 35 u. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 155 wenn es die Erklärung ihres Vorkommens auf der Tibia gilt, und zwar an zwei so verschiedenen Stellen? Wie können wir auch nur einigermaassen eine befriedigende Antwort verlangen auf die Frage, warum die in der Tibia verlaufenden Tracheen gerade an jenen zwei entgegengesetzten Stellen sich aufzublähen anfangen, bis sie, unter dem Chitin der Haut angelangt, bei einer nächstfolgenden Häutung ihre Verbindung mit der Aussenwelt verwirklichen ? Unser Wissen befindet sich hier noch nicht einmal im Anfang. e) Verdauungswerkzeuge. Der Verdauungstractus aller Opilioniden besteht aus Pharynx, Oesophagus, Magendarm und Enddarm (Fig. 12, Taf. 10). Der sich dem Munde anschliessende geräumige Pharynx ist fast vertical im Körper gestellt, indess der nun folgende recht dünne Oesophagus sich, zum Durchtritt durch das Nervensystem, horizontal nach hinten wendet und in den dicken, cylindrischen Mitteldarm (Magendarm) übergeht. Dieser trägt die allbekannten zahlreichen Blindsäcke, die so oft in der Literatur erwähnt werden. Ihm folgt schliesslich ein kurzer, tonnenförmiger Enddarm, der schräg nach unten zum After verläuft. Während ich an Pharynx, Oesophagus und Enddarm keine Unter- schiede beobachten konnte, ist der Mitteldarm mit seinen Anhängen in den einzelnen Familien gerade von recht deutlich verschiedenem Bau, wie auch ohne nähere Beschreibung aus meinen betreffenden Fige. 16—20, Taf. 11, hervorgeht. Bei der Uebersicht des Organ- systems konnten also die erstgenannten Abtheilungen ganz im All- gemeinen abgefasst werden, der Mitteldarm aber wird uns länger aufhalten. Der Pharynx ist ein weiter, tonnenförmiger, hohler Raum, all- seitig von Muskeln umgeben. Sein Bau wurde schon früher mehr oder weniger ausführlich von Pratzav, McLeop und RössLEer be- schrieben. Fig. 15 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Mitte des nahezu vertical aufsteigenden Organs. Kräftige Ringmuskel- fasern (rm) umschliessen es in mehrfacher Lage, und an 6 Längs- leisten (ch) greifen die Dilatatoren (dil. m) an, die sich zu einem vom Hautskelet gelieferten platten Chitinring (ch. r) hinziehen (cf. p. 149). Allmählich wird das Lumen enger, und am obern Ende geht es unter starker Verjüngung und indem es sich fast recht- winklig nach hinten umbiegt, in den sehr dünnen Oesophagus über, aber immer von Muskeln dicht bekleidet. Das Innere der Schlund- 156 J. C. ©. Loman, röhre besitzt chitinöse Längsschienen (nervures longitudinales Prarrau) von Vförmigen Querschnitt, die mit der scharfen Kante nach innen gerichtet sind und eine Fortsetzung bilden der in der Pharynxwand gefundenen Leisten. Bald verliert sich die starke Ringmuskelschicht, und wenn das Organ durch den Schlundring zieht, wird es nur von einer schwachen Längsmuskelschicht bedeckt. Unterhalb des Oesophagus, noch vor dem Schlundring, befinden sich viele eng auf einander gedrängte, grosse runde Zellen, die von RössLEr als den Speicheldrüsen der Insecten am nächsten stehend aufgefasst werden. Die Angaben dieses Autors kann ich nur be- stätigen, es ist mir aber nicht gelungen, etwas mehr über die Natur dieser (vielleicht einzelligen) Drüsen zu ermitteln. Ihre Ausmündungs- stelle muss nach aller Wahrscheinlichkeit vorn zwischen den Lippen gesucht werden, wenigstens weisen meine Schnitte eher darauf als auf eine Oeffnung in den Oesophagus. Sowie die Schlundröhre durch die Centralnervenmasse hindurch gegangen ist, bekommt sie eine geringe Aufblähung (Fig. 20 u) von PrarEeAu jabot genannt, deren Bedeutung mir unbekannt ge- blieben ist, dann verengt sie sich wieder und geht sogleich in den sich schnell erweiternden Mitteldarm über. Dieser Theil des Darm- rohrs wurde bis jetzt immer nicht ganz richtig verstanden. Erst nachdem ich manche Schnitte untersucht hatte, gelangte ich, wie ich glaube, zu einer bessern Einsicht in den Bau desselben. Alle Autoren waren darüber einig, dass dieser Magen von einem hohen Cylinder- epithel bekleidet ist, dass der Inhalt der Blindsäcke mit der Nahrung hier zusammentrifft, dass die Verdauung und nachher die Absorption hier stattfindet und dass schliesslich immer dasselbe Epithel eine dicke, elashelle Wand um die unverdauten Speisereste ausscheidet und eine feste Excrementpatrone von ovoider Gestalt bildet, die nachher durch den Enddarm übernommen und nach aussen befördert wird. Von Anfane an schien es mir aber unerklärlich, wie dasselbe Epithel die Absorption und zugleich die Anfertigung einer starken Hülle um die Excremente besorgen könnte, und so gelangte ich zu der freilich falschen Ansicht, dass nur dem Enddarm die Bildung der Excrementpatrone anvertraut sei, einen Irrthum, der seitdem von mehreren Autoren richtig gestellt wurde. Es ist wirklich Thatsache, dass die unverdauten Theile des Mageninhalts bereits im Mitteldarm von einer festen Membran umhüllt werden. Nun muss ich den Leser bitten, sich die Figg. 12, Taf. 10, und 20, Taf. 11, anzusehen. Die rechte Hälfte der Fig. 20 ist eine An- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 157 sicht des Darmes von Phalangium opilio L., von oben gesehen und von seinen Blinddärmen befreit; in Fig. 12 hingegen ist ein Median- schnitt durch Zumbesia abgebildet. Beide Figuren zeigen aufs deutlichste, dass die Blinddarmanhänge nur in den vordern Theil des Magendarmes einmünden, der hintere T'heil ausschliesslich durch die Absonderung der dieken Membran um die Excremente in An- spruch genommen wird. Demnach geht meine Auffassung dahin, dass bloss der vordere Theil die Absorption besorgt. Sobald die sekaute Nahrung den Oesophagus passirt hat und in den Magen gelangt, wird der Inhalt der vielen Coeca ihr beigemischt, und es kann nun die Verdauung und die Absorption ihren Anfang nehmen. Denn aus der Untersuchung PLAarEau’s ist hervorgegangen, dass von den Blinddärmen eine verdauende Flüssigkeit abgesondert wird. Ich eitire, was dieser Autor darüber (l. c. p. 35) bemerkt: „A Vetat de libert& les Phalangides sont carnassiers; ils divisent leur nourriture en fragments tres-petits. Ceux-ci traversent rapidement l’intestin buccal pour venir s’accumuler dans l’intestion moyen. Ils y sont sonmis au liquide secrete en abondance par les coecums, liquide digestif proprement dit, jamais acide, neutre, ou peut-etre tres- legerement alcalin, ne coagulant pas le lait, n’ayant qu’une faible action sur les matieres feculentes, mais emulsionnant activement les graisses et dissolvant les substances albuminoides. La digestion termin6e, la masse composee des r6sidus insolubles, debris du squelette dermique d’insectes, grains de sable, etc. se contourne en helice; l’epithelium de l’intestin moyen secrete un liguide special neutre, formant autour de cette masse“, u.s. w. Es folgt die Beschreibung der Excrementpatrone, die ich hier nicht zu wiederholen brauche. Wie besonders aus Fig. 12 ersichtlich ist, ent- steht diese Excrementhülle erst im hintern Theil des Mitteldarms, nach- dem die Absorption bereits im vordern stattgefunden hat. Das Epithel der auf die Schlundröhre folgenden Magenabtheilung hat nämlich einen eigenthümlichen Bau. . Es besteht aus sehr dünnen und hohen Zellen, die zu kleinen Gruppen vereinigt, wie Zotten, fransenartig in das Lumen des Darms hineinragen, gewiss ein die schnelle Absorption fördernder Umstand.!) Das Epithel der hintern 1) Nach der Beschreibung SÖRENSEN’s, p. 163ff., und nach seiner fig. 17 trägt der Magen von (osmelus orensis im Innern höchst merk- würdige, räthselhafte „flaskeformige Organer“. Es ist mir aber nicht gelungen, Aehnliches bei den von mir untersuchten Formen wieder- 158 J. C. C. Loman, Magenabtheilung hat bloss die halbe Höhe des vorigen, die Zellen sind zu bedeutend grössern Gruppen vereinigt und erscheinen bei geringer Vergrösserung mit einer sammetartigen Oberfläche. Und wenn wir überdies in Erwägung ziehen, dass auch die Musculatur des hintern Mitteldarms recht kräftig ist (eine Ringmuskelschicht und um dieselbe dicke Längsfasern in regelmässigen Abständen), während die vordere Partie wie die Blindsäcke keine oder nahezu keine Muskeln besitzt (ich Konnte nur einzelne schwache Längs- fäserchen auffinden, so wird der Unterschied noch schärfer. Der sogenannte Mitteldarm (md) der Opilioniden (intestin moyen PrArEAu) besteht demnach aus zwei Abschnitten; einem vordern, den man als Drüsenmagen bezeichnen kann, weil alle Blindsäcke ihr Secret in demselben entleeren, und einem hintern, wo die Bildung der Faeces bereits anfängt, das Colon. Wenn ein Thier unter der Lupe präparirt wird, bekommt man freilich nicht sogleich diesen Eindruck; es scheint eher, als ob der Mitteldarm eine einzige ge- räumige Höhle darstelle, die nach allen Seiten Blinddärme abgiebt. Sobald man aber eine Querschnittserie von vorn nach hinten beob- achtet, ändert sich diese Auffassung. Nun erst wird es deutlich, wie bloss die vordere Partie dieses Darmabschnitts die zahlreichen An- hänge trägt, die hintere aber unter ansehnlicher Niveauänderung und mit ziemlich enger Oeffnung aus dieser vordern hervorgeht. Man vergleiche hierzu die Querschnitte 22—26 (Taf. 11). Die aut einander folgenden Körperstellen, durch welche diese Schnitte ge- macht wurden, sind in Fig. 18 zu finden. Der Schnitt Fig. 22 geht durch den Ursprung des ersten Blindsackpaares, das auf allen Ab- bildungen der Tafel mit 7 bezeichnet wurde. Der Darm hat sich kaum gebildet, das Lumen des Oesophagus (oe) ist noch getroffen. Etwas weiter nach hinten (Fig. 23) erweitert sich der Drüsenmagen stark (D) und giebt zuerst das 2. (2) und gleich darauf das 3. Blind- sackpaar (5) (Fig. 24) ab. Die weiten Oeffnungen dieser Säcke liegen so dicht hinter einander, dass es mir öfter den Eindruck ge- macht hat, als ob die beiden eigentlich einen gemeinsamen Ursprung hätten. Doch ist das wohl nicht von grosser Bedeutung, man kann gerade so gut sagen, dass der vordere Magenabschnitt nichts als eine weite Tasche ist, die durch Zusammenfliessen aller Blinddärme gebildet wird. Das Epithel dieser Blindsäcke ist ja dem des Drüsen- zufinden. Meine Befunde stimmen ganz mit denen PLATEAU’s (l. c., p- 10) überein. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 159 magens vollkommen ähnlich. Nun beachte man in der Fig. 23 den Anfang des hintern Magentheils (C), wie es sich als untere, mittlere Einsenkung bereits bemerkbar macht. Verfolgt man diese in den nächsten Schnitten (Fig. 24), so sieht man, wie sie sich allmählich vertieft und zuletzt ganz von den darüber gelegenen mittlern Blind- säcken geschieden wird (Fig. 25) und sich um die in ihr ange- häuften Speisereste schliesst, zur Bildung der schön ovalen Ex- erementpatrone (Fig. 26). Das 1. Paar Blinddärme zerfällt in 2 Aeste: einer verläuft nach vorn neben dem Oesophagus, der andere richtet sich nach hinten und liegt auf dem Drüsenmagen. Es ist dies der Zweig (7), den man in Fig. 23 noch abgebildet sieht. Indess sind beide hier sehr kurz. Da- gegen ist das 2. Paar (2) dick und lang, geht erst seitlich vom Magen ab, wendet sich aber bald nach hinten und unten, wo es bis an das hintere Körperende neben dem Enddarm zu verfolgen ist, ohne weitere Seitenzweige zu bilden (2a). Der Drüsenmagen setzt sich nun weiter fort in ein 3. Paar starke Blindsäcke (5), das den übrigen Raum über dem Mittel- und Enddarm ganz einnimmt und sich in zwei oder mehr Aeste theilt, die oft sogar noch seitliche Erweiterungen besitzen. Es fragt sich nun, wie die einzelnen Familien sich verhalten und ob die grossen Abtheilungen der Opilioniden durch deutliche Unterschiede kenntlich sind. Allerdings stiess ich an den unter- suchten Thieren gerade bei den Blindsäcken auf erhebliche Differenzen in der Lage und in der Zahl. Der Ursprung aus dem Drüsenmagen durch 3 gesonderte Oeffnungen scheint aber überall derselbe. Anfänglich war ich der Meinung, dass den Palpatores die stärkste Verzweigung und demnach die grösste Zahl der Blindsäcke eicenthümlich sein werde und dass ich bei den andern Subordines viel weniger Seitenzweige am Darm auffinden würde In der Literatur wird ja oft von 30 Coeca am Magen von Phalangium ge- sprochen, und die Arbeit von SÖRENSEN erwähnte nur wenige beim Gonyleptes uncinatus. Die Untersuchung vieler Formen hat meine Auffassung aber nicht bestätiet. Es fanden sich zwar sehr ab- weichende Ergebnisse in den 3 Subordines, die aber nicht zu tief- greifenden Unterschieden führen. Gehen wir bei unserer Beschreibung von den Palpatores aus und sehen wir uns die Fig. 20 an, wo die Verdauungsorgane der linken Seite des gemeinen Phalangium abgebildet wurden, nachdem der Körper von oben her geöffnet war. Der 1. Blindsack (7) ist 160 J. C. C. Loman, auffallend nach vorn gewachsen und erstreckt sich ohne irgend welche Verzweigung bis tief in das 1. Glied der Mandibeln. Bei andern Genera, z. B. Gagrella und Nemastoma, ist dieser vordere Auswuchs nicht so lang und setzt sich nur bis an den Pharynx fort. Das 2, Paar ist, wie das erste, oben mit mehreren kurzen Seitentaschen versehen, endet aber, indem es sich bald nach hinten und unten wendet, in das lange zu beiden Seiten des Darmes verlaufende Rohr das von den andern Blindsäcken bedeckt, nur nach deren Entfernung sichtbar wird (siehe 2a, nämliche Figur, rechte Hälfte). Das 3. Paar endlich theilt sich bald in 2 Röhren, von denen die äussere noch 5 secundäre Aussackungen bildet.) Von den Laniatores habe ich 3 Formen abgebildet: Pachylus in Fig. 16, Tumbesia in Fig. 18 und Gnomulus in Fig. 19 und 21. Bei diesen Thieren sind die Anhänge des Darmes ganz und gar ver- schieden, wie eine einfache Betrachtung sogleich lehrt. Pachylus und Tumbesia gehören nun zu den typischen Gonyleptidae und sind nahe Verwandte Und doch ist bei Tumbesia das System der Säcke recht einfach, bei Pachylus ziemlich zusammengesetzt. Am sonderbarsten aber ist die Lage der Coeca bei @nomulus. Das vordere Paar (7) ist nur wenig entwickelt, das 2. Paar (2, 2a) so sehr in die Länge gewachsen, dass es, am hintern Körperende angelangt, sich umbiegt und noch eine Strecke nach vorn verläuft. Aehnliches findet sich am 3. Paar. Die in der Mitte des Rückens liegenden Aeste (3) sind zwar kurz und gehen nicht über den Enddarm hinaus, die Seiten- zweige 5a jedoch biegen sich nach der Bauchseite um und lagern sich neben dem Mitteldarm. Entfernt man die obern Blindsäcke nebst dem Darm, so bleiben die umgebogenen Endstücke im Körper übrig, wie es in Fig. 21 gezeichnet wurde. Fig. 18 zeigt links den einfachen Bau der Tumbesia. Die 3 Paare sind hier leicht zu erkennen: das 2. unverzweigte Paar (2) mit dem langen, wieder seitlich und unten liegenden Endstück (2a), das 3. Paar mit einmaliger Verzweigung in der Mitte des Rückens (3). Am Complieirtesten ist der Bau bei Pachylus (Fig. 16 rechts). Besonders das 3. Paar mit seinen 5 secundären seitlichen Krausen ist nicht einmal von dem des Phalangium viel verschieden, und das 1) T. R. JonEs, General outline of the organisation of the animal kingdom, 1855, fig. 192, zeichnet Blindsäcke in den Coxalgliedern der ersten 2 Füsse, und PLATEAU, 1. c., p. 10, giebt ein Eindringen der- selben in die Hüfte des letzten Beinpaares an. Weder das Eine noch das Andere habe ich aber je festgestellt. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. - 161 1. Paar wächst sogar eine gute Strecke nach vorn. Das 2. Paar ist hier selbstverständlich nur zum Theil sichtbar, weil das lange Endrohr desselben unten im Körper liegt und vom 3. Paar be- deckt wird. Aus der Unterordnung der Insidiatores gebe ich nur die Zeichnung des Darmes von Nuncia in Fig. 17, rechts von oben, links von unten gesehen. Larifuga, Acumontia und Adaeum stimmen im Bau mit jener Gattung überein. Wie man sieht, ist die Ver- zweigung nicht besonders complieirt und dem von Tumbesia ähnlich, doch sind die Rohre etwas länger, und ihr Ende hat eine Neigung sich nach vorn umzubiegen, wie es die Unteransicht veranschaulicht. Etwas Allgemeines über die Verzweigung dieser Röhren, das für die Systematik wichtig wäre, lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Die Palpatores haben gewiss die grösste Anzahl Blindsäcke, aber selbst wenn man alle secundären Zweigchen oder Ausdehnungen mit- rechnet, ist die oft angegebene Ziffer 30 doch zu hoch, und dazu kommt noch, dass, wie ich bei der Zergliederung so mancher Exem- plare bald gewahr wurde, geringe individuelle Unterschiede keines- wegs ausgeschlossen sind und dass besonders die allerkleinsten Aus- sackungen einmal deutlich sind, das andere mal in Folge einer ver- änderten Lage verschwinden oder mit den nächst liegenden zusammen- fliessen. Eine einfache Verzweigung weisen alle Insidiatores auf, doch unter den Laniatores herrscht die grösste Verschiedenheit. Arten wie Pachylus chilensis und Gonyleptes bicuspidatus besitzen starke Verzweigung, einfacher ist der Röhrenverlauf bei Mermerus und Diantes, sehr primitiv bei Tumbesia, einem Thier, das im Uebrigen ein typischer Gonyleptide ist. Mein Urtheil geht somit dahin, dass zwar das System der Blindsäcke unserer Thiere vergleichend anato- misch recht verschieden gestaltet ist, jedoch durchaus keine Anhalts- punkte für die Systematik bietet, im Gegentheil nicht im Einklang steht mit den bisher erzielten Resultaten unseres Wissens. Nahe verwandte Gattungen derselben Familien besitzen grundverschiedenen Röhrenverlauf, weit entfernte Arten, sogar aus verschiedenen Unter- ordnungen, sind in dieser Hinsicht ähnlich gebaut. Wir können daher die Verdauungsorgane für unsere Betrachtungen nicht verwerthen. f) Exeretion. Bis vor Kurzem schrieb man den Opilioniden wahre Malpighische Gefässe zu, die in den Enddarm münden sollten. Trevıranus (1816) Zool. Jahrb., Supplement. Bd.VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 11 162 J. ©. C. Loman, hat schon vorn und hinten im Körper stark verknäuelte Röhrchen gefunden und nennt diese Gallengefässe. Auf jeder Seite liegen deren zwei. „Das eine schlängelt sich aufwärts nach den Fresswerk- zeugen und verliert sich zwischen den Muskeln dieser Theile, während das andere kürzer zu sein scheint und sich zwischen den Blinddärmen endigt.“ Tour (1843), der die betreifenden vielfach ge- wundenen Röhrchen ebenfalls gesehen hat, konnte sie nach vorn bis unweit der Mundtheile verfolgen (was sich später als sehr richtig erwiesen hat) und hält es darum nicht für unmöglich, dass diese Organe Speicheldrüsen sind. Prarzau aber (1876) verwirft diese Meinung als „opinion deplorable“, findet die Oeffnungen im End- darm und beschreibt zum ersten Male die Organe in ihrem ganzen Verlauf, wie folgt:!) „Le trajet des deux tubes que je decrirai d’apres des dissections directes, peut se resumer comme snit: chacun d’eux A partir de son point d’insertion sur la limite entre l’intestin moyen et l'intestin terminal, s’insinue entre les coecums lateraux, va decrire plusieurs sinuosites autour du tronec tracheen principal dans le voisinage de l’enveloppe cutanee, retourne ensuite vers le tube digestif, passe a sa partie dorsale, se loge dans le sillon qui separe les systemes de coecums droits et gauches, se dirige en avant jusque vers l’origine de l’oesophage, puis la se replie brusquement en une boucle maintenue en place par un tronc tracheen, revient parallele- ment & lui-meme et se termine entre les coecums lateraux en un point que je n’ai pu determiner avec certitude; ce petit detail a, du reste, fort peu d’importance.“ Wenige Jahre später (1879) er- schien die gediesrene Arbeit SörEnsen’s über die Anatomie der süd- amerikanischen Gonyleptiden, und dieser Autor hat nachgewiesen, dass die Röhrchen gar nicht in den Enddarm münden, sondern sich in einer am Bauche gelegenen weiten Tasche öffnen, während die Tasche mittels eines im Vorderkörper emporsteigenden Ausführungs- ganges gleich neben der Kronn’schen Drüse im Cephalothorax ihr Product nach aussen entleeren sollte. Loman (1881) und Rösster (1882) gelangten für die europäischen Phalangüidae bald zu ähnlichen Resultaten, vermochten aber die Ausmündungsstelle irgend wo vorn im Körper weder am Bauche noch am Rücken aufzufinden. Erst nach mehreren Jahren wurden diese Oeffnungen (Loman 1888) an- getroffen in der Einsenkung zwischen der 3. und 4. Coxa, was bald darauf von SruraNnY (1891) bestätigt worden ist. Das letzte diese DAN ep 0 Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 163 Frage betreffende Wort hat Faussex (1892) gesprochen.!) Ihm ver- danken wir die endgültige Lösung. Er fand das innere Ende des Röhrensystems und zeigte, dass dieses aus einem Endbläschen her- vorging und somit das ganze Organ Uebereinstimmung mit dem Bau der grünen Drüse der Krebse hat. Nach meinen in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen kann ich den Befunden FAusser’s ganz beistimmen. Das Endbläschen, das man nur auf Schnitten finden kann, weil es bei der Lupen- präparation immer abbricht und sich nicht aus dem Körper ent- fernen lässt, liegt im Cephalothorax neben dem Centralnervensystem zwischen den vielen dort zusammentreffenden Muskelfasern und etwas mehr nach vorn als die Oeffnung der Säcke. Es hat eine krumme länglich birnförmige Gestalt, ist etwa 0,2—0,15 mm gross und schmiegt sich mit seiner concaven Seite dem Ausführungsgang der grossen Excretionstasche an, genau an der Stelle, wo dieser sich nach unten und hinten wendet, unweit der Mündung (es, Fig. 18 rechts). Das Röhrchen, das aus dem Bläschen hervorgeht, ist An- fangs sehr dünn und zieht parallel neben der Tasche nach hinten. Bald wird es dicker und bildet jetzt eine Anzahl verknäuelter Schleifen, die zwischen den Darmblindsäcken emporsteigen, einige sogar bis an die Dorsalwand des Körpers. Auf Horizontalschnitten fallen diese leicht ins Auge. Nach jeder Schlinge kehrt die Röhre aber wieder nach unten zurück, um, sowie sie bei der Tasche an- langt, aufs Neue emporzusteigen, jedesmal etwas weiter nach hinten. Die letzte Schlinge ist die längste; sie geht hart an der Seitenwand des Körpers um die grosse Haupttrachee herum, nahe dem Stigma, wendet sich dann, immer der Körperdecke folgend, nach oben und innen und biegt neben dem Herzen in die Pericardialhöhle (n, Fig. 1) rechteckig nach vorn, wo sie endet, wie längst bekannt war.’) Die zwei Röhrchen, aus denen diese Schlinge besteht, liegen in ihrem ganzen Verlauf dicht an einander. Zuletzt mündet nun die Röhre ganz vorn in die hier schon stark verschmälerte Tasche, nicht weit vom Endsäckchen. Eine kurze Strecke geht der Ausführungsgang nun gerade nach vorn, wendet sich dann auf einmal nach unten und aussen und endet in 1) FAussEX, Zur Anatomie und Embryologie der Phalangiden, in: Biol. Ctrbl., V. 12, p. 5. 2) Siehe z. B. schon bei TREYIRANnUS und TULK und die vortreff- lichen Zeichnungen BLANCHARD’s, in: L’organisation du regne animal, tab. 31. rk: 164 J. C. C. Loman, den zwischen den Hüften verborgenen Excretionsporus. Diese äussere Oeffnung, die ich zuerst auf Horizontalschnitten angetroffen habe, liegt sehr versteckt in der Tiefe. zwischen der 3. und 4. Coxa, und es hat mir nie gelingen wollen, dieselbe an einem lebenden Exem- plare aufzufinden. Ich durchschneide aber das Thier horizontal in Bauch- und Rückenhälfte und erweiche die Bauchhälfte einige Zeit in warmer starker Kalilösung, bis die innern Theile sich loszulösen anfangen. Nun wird in Wasser wiederholt ausgewaschen und in verdünntem Glycerin unter dem Präparirmikroskop die jetzt muskel- leeren und biegsamen Hüften vorsichtig und ohne Zerreissen aus einander gedrückt, so dass der Raum zwischen der 3. und 4. Coxa gut sichtbar wird. Schon bei geringer Vergrösserung sieht man dann, wie die Abbildung auf Taf. 12, Fig. 30 wiedergiebt, die schräg spaltförmige Oeffnung (nep) des Nephridiums, die der Basis der 3. Coxa eng angeschlossen ist. Die Harnflüssigkeit wird, nach dieser Lage zu urtheilen, in der Richtung nach aussen und hinten zwischen den Coxae entfernt. Der mikroskopische Bau dieses Röhrensystems ist schon vielfach besprochen und abgebildet, und es mag deshalb auf frühere Arbeiten verwiesen sein. Nur vom Endbläschen, das ja erst kürzlich entdeckt wurde, habe ich Zeichnungen noch nicht gesehen !); die Fig. 31 stellt dasselbe bei mittelstarker Vergrösserung (+ 180) dar. Es zeigt Aehnlichkeit mit dem gleichnamigen Körpertheil der höhern Krebse, doch ist ein genaueres Studium kaum möglich, da meine Präparate nicht zu histologischen Zwecken angefertigt wurden und in dieser Hinsicht zu wünschen übrig lassen. Eine vergleichend histologische Uebersicht über diese Nephridien bei Crustaceen und Arachniden ist jedenfalls nöthig. Soviel erhellt aber schon aus meinen Befunden, dass es künftig geboten ist, den Namen Malpighi’sche Gefässe bei den Opilioniden zu unter- drücken. Ob auch andern Arachniden wahre aus dem Proctodäum hervorgegangene Malpiehi’sche Gefässe fehlen, müssen weitere Unter- suchungen entscheiden. Vergleichende Beobachtungen über das Organ in den einzelnen Familien haben nicht zu verwerthbaren Differenzen geführt. Die zwischen den Darmästen liegenden Schleifen sind ungemein schwer zu präpariren und ihre genaue Lage kaum richtig zu bestimmen, so dass es nie möglich gewesen ist, auch bei der Durchmusterung vieler 1) Die russische Arbeit von FAUSSEK blieb mir leider unbekannt. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 165 Schnitte, durchgreifende Unterschiede zu entdecken. Es schien fast bei keinem Thier der Verlauf genau derselbe, nur die letzte, grosse Schlinge, die um den Darm läuft und neben dem Herzen endet, hat überall dieselbe charakteristische Lage. In unmittelbarer Nähe des Ausführungsganges der auf voriger Seite beschriebenen Tasche liegen eine grosse Menge dicht gedrängter Drüsenröhrchen von kurzer, kolbenförmiger Gestalt. Bei der Lupen- präparation gelingt es oft diese durch ihre hellweisse Farbe sich abhebende Drüsenpacketchen noch in Zusammenhang mit der Tasche aus dem Körper zu entfernen. Auf Schnitten jedoch gewähren sie zuweilen förmlich das Bild eines einheitlichen Organs, weil sie zu einer Compacten Masse auf einander gedrängt sind und wie an ein- ander gelöthet aussehen. Diese Drüsenröhrchen, die ein undeutliches Lumen zeigen und deren Zellen stark von Karmin gefärbt werden, besonders das corticale Plasma, sind alle um den Ausführungsgang der Tasche angehäuft, und ihr freies, dünnes Ende macht den Ein- druck, als ob es in denselben einmünde, was ich jedoch nie bestimmt habe beobachten können. Eine Vermuthung über die Function dieser winzigen Kolbendrüsen, die auch in meiner Fig. 27, Taf. 12 abge- bildet sind und hier besonders deutlich demselben Punkte zuzustreben scheinen, wage ich nicht auszusprechen.') In dieses Capitel gehören auch die Krons’schen Drüsen (Fig. 18 links stdr). Diese beiden, oben, vorn, seitlich im Cephalothorax ge- legenen Organe, in früherer Zeit als seitliche Augen aufgefasst, müssen wir nach spätern Untersuchungen für Stinkdrüsen halten. Ihr Bau ist recht einfach. Es sind geräumige, fast birn- oder kugel- förmige Säcke, die mittels einer kurzen Röhre durch seitliche Poren ihr Produet nach aussen entleeren. Das stark pigmentirte fettige Drüsensecret (pi Fig. 28) wird von einem hohen Cylinderepithel (ep), das die Innenwand bekleidet, ausgeschieden; ein Muskelbelag fehlt, und nur eine dünne Bindegewebshülle (mp) bildet die äussere Be- kleidung. Stärkere Nerven, die, wie mehrfach beschrieben wurde, 1) Ich finde, dass schon SÖRENSEN in seiner Gonyleptidenarbeit, p. 166, diese Drüsen beschrieben und gezeichnet hat (fig. 18). Er hält sie aber für Speicheldrüsen, was sie gewiss nicht sind. Aus (uer- schnitten erhellt ja augenblicklich, dass diese Auffassung nicht zulässig ist. Auch RössteEr (l. c., p. 29) hat Einiges über diese Gebilde gesagt, und seine Abbildungen, fig. 7 und 8, lassen keinen Zweifel darüber, dass mit dem „zelligen Organ“ unbekannter Bedeutung die eben genannten Drüschen gemeint sind. 166 J. C. C.- Loman, zu diesen Organen führen sollen, fanden sich nicht. Wahrscheinlich hat eine Verwechslung stattgefunden mit den unter der Drüse hin- durch in die Beine ziehenden Seitennerven, wie schon RÖSSLER angiebt. Obschon bei allen Opilioniden diese passiven Vertheidigungs- organe angetroffen werden, ist ihre Grösse erheblichen Schwankungen unterworfen. Pachylus, Tumbesia, Mermerus, Gonyleptes z. B. haben ansehnliche Drüsensäcke im Cephalothorax, Gnomulus, Nuncta, Lari- fuga u. A. hingegen nicht besonders grosse, und die Phalangüdae endlich besitzen ohne Ausnahme kleine Stinkdrüsen. Auch die Mündungsstellen, die in der Systematik oft verwendeten Foramina supracoxalia, sind bei einigen Familien recht deutlich zu sehen, so bei den meisten Phalangiüdae und Gonyleptidae, bei andern jedoch schwer zu finden oder sogar ganz verborgen, weil die obern Seiten- ränder des Cephalothorax gerade über sie hinweggewachsen sind, ohne dass dieses Verhalten zu einem ausgeprägten Familiencharacter wird. Verwandte Gattungen weisen ja nicht immer eine ähnliche Lage auf. 8) Generationsorgane. Die Fortpflanzungswerkzeuge der Opilioniden bestehen, wie be- kannt, aus einem Testis, resp. Ovarium von ungefähr hufeisenförmiger Gestalt, weiter aus den Abfuhrwegen der Geschlechtsproducte und endlich aus einem chitinisirten Penis, resp. Ovipositor. Der Be- schreibung dieser Theile, wie sıe sich z. B. in den ausführlichen Arbeiten von DE GrRAAF und Rösster findet, habe ich nichts hinzu- zufügen. Man behalte aber wohl im Auge, dass diese Autoren nur einige in Mittel-Europa verbreitete Arten untersucht haben, die ins- gesammt zu der Fam. Phalangidae gehören. Nur die Arbeit SÖRENSEN’S über die Gonyleptiden bildet eine Ausnahme Zweck dieser Zeilen wird es also sein, die für jene festgestellten Thatsachen mit dem bei andern Familien Gefundenen zu vergleichen. Deshalb muss ich von einer umfassenden Uebersicht des Baues im Allgemeinen absehen, die nothwendiger Weise auf eine Wiederholung des von meinen Vorgängern Gesagten hinauslaufen würde. Besonders sei auf die gründliche Beschreibung DE GraAr’s hingewiesen. Der einheitliche Plan, auf den sowohl die männlichen als die weiblichen Organe sich zurückführen lassen und der als Basis für ‚weitere Beschreibung gebraucht werden wird, ist in Textfigur S wiedergegeben. Die halbrineförmige Keimdrüse XD setzt sich an beiden Enden in den Ausführungswegen a fort, die sich in der Körper- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 167 mitte vereinigen und den Ring schliessen. Aus dieser Vereinigung bildet sich ein unpaarer Gang 2, zugleich ein Behälter und eine museulöse Propulsionsröhre, wodurch die Geschlechtsproducte in das chiti- nöse Endorgan € gelangen und durch dasselbe nach aussen befördert wer- den. Zwei accessorische Drüsen d münden zu beiden Seiten in die Scheide dieses Begattungswerkzeuges. Weibliche Organe. Allen Opilioniden gemeinsam sind (vel. nebenstehende Textfigur S) ein Ova- rium AD, zwei Oviducte a, die sich zu einem Uterus d vereinigen, welcher zur Reifezeit der Thiere strotzend mit Eiern’ gefüllt ist und alsdann den Hinterleib der Weibchen un- geheuer anschwellt, weiter eine lange Vagina, die sich in den chitinösen Ovipositor ce _fortsetzit. Die accessorischen Drüsen d sind 2 . 1. . Schema der Generationsorgane. ohne Ausnahme viel kleiner als bei En Kendiüe; @ vos ehtens: den Männchen. b Behälter und Propulsionsröhre; Vergleichung dieser Theile bei r Chitinöses Copulationsorgan; Du z essen musculi retractores; d Schmier- zahlreichen Arten hat beträcht- drüsen der Scheide. liche Unterschiede der Legeröhre und der in ihr befindlichen Receptacula seminis ans Licht ge- bracht. Die andern Abtheilungen der weiblichen Geschlechtswege bieten nur Differenzen von geringerer Bedeutung, die sich wohl sämmtlich auf das Alter der Thiere zurückführen lassen, d. h. aus mehr oder weniger weit vorgeschrittener Reife erklärlich sind. Als Beispiel wähle ich den Bau von Nuncia sperata Loman (Fig. 33 Taf. 12). Vergleicht man diese Abbildung mit den ältern von Trevıranus und Ture des weiblichen Phalangium, so fällt der Längenunterschied der Ovipositoren ins Auge, während SÖRENSEN’S fig. 28, die die weiblichen Organe des Gonyleptes uncinatus darstellt, keine bedeutende morphologische Differenz aufweist. Ueberall hat das Ovarium eine ähnliche Lage, zeigen die Oviducte einen ähnlichen Verlauf, indem sie den Haupttracheenstamm von aussen nach innen umwinden, überall findet sich ein zur Reifezeit durch Eier stark an- Fig. S. 168 Laer geschwollener Uterus und ist die darauf folgende Vagina ein langes musculöses Rohr, das die Eier passiren müssen, ehe sie in die Lege- röhre gelangen. Es ist dieses Organ, dessen Bau uns jetzt beschäf- tigen wird. Die Phalangiidae besitzen ohne Ausnahme eine lange Legeröhre, die im Querschnitt eine flach eirunde Gestalt zeigt. Sie ist aus zahlreichen hinter einander liegenden Chitinringen zusammengesetzt, die durch viel weicheres Chitin verbunden sind. Die Zahl dieser Segmente ist nach den Gattungen verschieden und beträgt z. B. bei Phalangium opilio L. mehr als 40, bei andern aber weniger. Auch die Pigmentirung dieser Ringe wechselt von fast schwarz bis kaum erkennbar. Am vordern Ende spaltet sich der ÖOvipositor in zwei Klappen, eine linke und eine rechte, die aus 2 oder 3 Gliedern be- stehen und vorn aussen eine Tastbürste tragen. Nicht nur Form und Grösse dieser Apparate, sondern sogar ihre Anzahl ist nach den Genera verschieden. Ich fand z. B. beim gemeinen Oligolophus morio F. auf jeder Klappe 2 neben einander sitzende Bürstchen (d Fig. 29), während bei verwandten Gattungen nur eins vorhanden ist. Die allergrösste Formverschiedenheit herrscht endlich unter den zwei Receptacula seminis, die an der Basis der Klappen am Ende der Vagina einmünden. Bei einigen Arten erreichen sie eine enorme Länge und sind zugleich dünn und röhrenförmig. So bei Phalangium, Rhampsinitus, Guwruwia, Cristina, Megabunus u. A. während sie bei Liobunum, Gagrella und Verwandten ein weites Lumen haben und eher birnförmig oder oval sind. Die Mitte halten schliesslich andere Genera wie z. B. Acantholophus und Oligolophus. Alle Ovipositoren der zu dieser Familie gehörigen Thiere, die ich untersuchte, waren von zwei Scheiden umgeben, einer innern, dünnen, structurlosen und einer äussern, dickern, musculösen. Die innere Membran, die z. B. von DE GrAAF und RössLer in allen Einzelheiten beschrieben wurde, besteht aus einer ungeheuer dehn- baren, farblosen Haut (wahrscheinlich chitinöser Natur). Sie ist eine Fortsetzung des Ovipositors und im Ruhezustande auf diesen zurückgeschlagen. Mikroskopisch zeigt dieselbe sich in zahllose Querfältchen zusammengelegt, die jedes eine Querreihe winziger Dörnchen tragen. Ist das Glied vorgestülpt, so richten sich die Dörnchen auf und bilden alsdann eine äusserst rauhe Bekleidung und einen vorzüglichen Schutz für die im Innern gelegenen zartern Muskeln, die mit nach aussen gestreckt werden und denen beim Durchwühlen des Bodens während der Eiablage eine derartige wider- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 169 standsfähige Hülle sehr gut zu statten kommt. Doch sind auch hier in Form und Grösse der mikroskopischen Stachelchen deutliche Unterschiede bei den einzelnen Gattungen nachzuweisen, ja bei Gagrella und Liobunum und andern mir bekannten, zur Subfamilie der Gagrellini gehörenden Thiere fehlen die Dörnchen und sieht die Scheide bei mittelstarker Vergrösserung mehr wie ein dünnes Panzer- hemd aus.) Die äussere Muskelscheide wird hier nicht besprochen, weil sie keine Veranlassung zu vergleichenden Unterschieden oder zum Er- wähnen neuer Thatsachen gegeben hat. Was endlich die zwei Scheidendrüsen betrifft, die beim Weibchen kleiner sind als beim Männchen, so konnte ich solche bei allen Arten der Phalangüdae nachweisen. Sie haben die Form regelmässig verzweigter tubulöser Drüsen, deren gemeinsamer Ausführungsgang vorn zu beiden Seiten der Legeröhre neben der äussern Scheide mündet. Sie müssen als Talgdrüsen gedeutet werden, und das Secret dient zur Einfettung der Scheide. Wie schon RössLEr u. A. beob- achtet haben, ist Ziobunum von andern Gattungen zu unterscheiden durch das Fehlen des Spiralfadens im Innern des Ausführungs- ganges. Auch in dieser negativen Eigenschaft zeigt sich, wie ich fand, wieder seine Verwandtschaft mit den Gagrellini, denen diese charakteristische Bekleidung gleichfalls abgeht. Soweit über die weiblichen Organe der Palpatores. Bei den Laniatores verhält es sich ganz anders. (Gonyleptidae, Assamüdae, Biantidae und Epedanidae stimmen im Wesentlichen mit einander überein. Den Mangel geeigneten Materials von Cosmetidae habe ich nicht besonders empfunden, da nach den Untersuchungen von SÖRENSEN kaum grosse Differenzen zu erwarten sind. Aus der so seltenen Familie der Oncopodidae habe ich aber nur ein Männchen zergliedern können. Hier folgen die Unterschiede, welche alle Laniatores von den Palpatores trennen: 1. Steht die absolute Grösse des Ovipositors weit hinter der der l) DE GRAAF, der eine vergleichende Studie der 3 in Holland ge- meinen Arten gemacht hat, hebt die Aehnlichkeit der chitinösen Scheiden hervor; das charakteristische Fehlen der Dörnchen bei Liobunum scheint ihm entgangen zu sein. Eine zweite, von diesem Autor in seinen Figuren mit cy bezeichnete, noch dünnere Scheide konnte ich nicht finden. Sollte damit vielleicht die einfache Bindegewebsschicht gemeint sein, welche die Querfasern der Muskelscheide zusammenhält (cf. RÖSSLER, p. 26). 170 J. ©. C. Lonmas, Palpatores zurück und beträgt sogar bei den allergrössten Gonylep- tiden nur wenig mehr als 1 mm, gegen 3—6 mm in der genannten Unterordnung. Zumeist ist sie aber noch viel geringer. 2. ist der Ovipositor dicker, auf dem Querschnitt rund oval, statt wie bei jenen ganz platt oval; die dünne Chitinscheide besitzt nur feine Runzeln, ohne mikroskopische Dörnchen. 3. fehlen ihm die Chitinringe, und er ist keiner Ausdehnung fähig, die somit nur von der mit vorgestülpten Scheide besorgt wird. 4. Seine zwei Klappen sind, statt mit den charakteristischen feinen Bürstchen, an der Spitze mit einigen (10—20) nach der Gattung verschiedenen, langen, dicken, nach innen gekrümmten Haaren ver- sehen. Sörensen hat vier Klappen beschrieben, ich konnte aber nur zwei finden; einige Male jedoch habe ich wahrgenommen, dass jede Klappe zweilappig war. 5. Es finden sich 8 kleine, rundliche oder birnförmige Samen- taschen (Fig. 35). Jederseits am Ende der Vagina kommen deren 4 zusammen, doch habe ich nicht gut unterscheiden können, ob diese 4 immer eine gemeinsame Mündung besitzen, wie es bei Chslon (Fig. 34) der Fall ist. Gonyleptes und Ibalonius wenigstens scheinen 8 gesonderte Receptacula zu besitzen. 6. Die beiden Scheidendrüsen sind so gut wie unverzweigte, etwa kurz birnförmige Körperchen, die im Innern ein System stark verzweigter Röhrchen aufweisen (wie Bronchien). Ich habe sie nicht einmal an allen Arten nachweisen können, so z. B. nicht bei Mer- merus und Ibalomius, obschon kein Grund vorliegt ihre Anwesenheit zu bezweifeln. Wo dieselben aber gefunden wurden, waren sie winzig klein, und ich muss daher annehmen, dass ich sie bei den eben genannten Thieren übersehen habe. Die Laniatores, soweit das vorhandene Material aus Süd- amerika, Afrika und Indien gezeigt hat, sind nach dem eben Ge- sagten in ihren weiblichen Copulationsorganen constant verschieden von den Palpatores. Weniger erfolgreich waren meine Unter- suchungen bei den Insidiatores, da ich von dieser Unterorduung nur über wenige Arten verfügen konnte. Der Ovipositor ist auch hier kurz und sehr dick und ebenfalls, statt mit 2 Tastbürstchen, mit wenigen, aber sehr langen, starken, krummen Chitinhaaren an den Klappenrändern besetzt. Was die Samentaschen betrifft, so konnte ich nur 2 durch ansehnliche Grösse hervorstechende An- hänge der Vagina als solche deuten (Fig. 33), deren Bau mir aber, Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. Er wegen Mangel an Material, nicht klar geworden ist.') Spermatozoen, der charakteristische Inhalt dieser Organe, konnten nicht nach- gewiesen werden, da ausgewachsene Weibchen, die bereits copulirt hatten, nicht vorhanden waren. Die Gattung Nemastoma, von der ich ein Paar Exemplare be- arbeiten konnte und die auch äusserlich durch das längliche Sternum, die freien hintern Rückensegmente und das vollkommene Fehlen der für die Phalangiüdae so typischen, beweglichen 3. Maxille sich den Laniatores nähert, weicht durch den Bau der innern Theile ganz von den Palpatores ab. Der Darmcanal besitzt verhältnissmässig wenige Blindsäcke, und die Generationsorgane machen es ebenfalls schwer, das Genus in dieser Unterordnung zu behalten. Dem Ovi- positor fehlen die Bürstchen und die Ringe, und er ist klein, alles Eigenschaften, die zur Charakteristik der Laniatores gehören. Auch fehlen grosse verzweigte Scheidendrüsen, also sind Gründe genug vorhanden, um Nemastoma von den Palpatores zu trennen. Dennoch scheint es mir auch nicht gut möglich, diese Familie unter die Laniatores zu rechnen. Die ganz ungewaffneten Palpen mit ihren kurzen klauenlosen Tarsen, die aberrante Form und Stellung des Augenhügels, die nach vorn zwischen den Coxae vor- gerückte Genitalklappe, der mit schwacher Eichel und Extensor versehene Penis, die zahlreichen Taarsalglieder der Füsse und schliess- lich die einzige Endkralle an allen Extremitäten, das alles sind gleich gewichtige Gründe, die dagegen sprechen. Das Genus Nema- stoma passt also in keine Unterordnung und nimmt eine Sonder- stellung im System ein. Zur bessern Einsicht wolle man die Textfigur T benutzen. Die Grösse der einzelnen Legeröhren ist so gewählt, dass sie sich stets auf dieselbe Körperlänge der Weibchen bezieht. Man ersieht daraus sogleich die grossen Unterschiede. Die Palpatores (A und B) haben lange, vielringige, an der Spitze mit Tastbürstchen versehene, Lania- tores (C) und Insidiatores (E), kurze Legeröhren ohne Ringe, ohne Bürstchen, aber mit starken Haaren. Sehr abweichend verhält sich 1) Spätere Untersuchungen eines geschlechtsreifen Weibchens haben jedoch zu andern Resultaten geführt. Als die starke Muskelbekleidung der (vermeintlichen) Samentaschen unter dem Präparirmikroskop entfernt wurde, fand ich, nach der Färbung, im Innern wieder jederseits 4 sehr kleine gekrümmte Receptacula.. Gerade durch den Besitz dieser Ring- muskelschicht von enormer Dicke lassen sich die Insidiatores von den Laniatores unterscheiden, wie aus der Fig. 33 ersichtlich. 179 J. C. C. Loman, Nemastoma (D), ohne Ringe, ohne Bürstehen, aber auch ohne lange Haare an den Klappenrändern. Fig. T. Ovipositor von: A Rhampsinitus crassus; B Gagrella simplex; C Pachylus chilensis; D Nemastoma quadripunctatum; E Larifuga weberi. Männliche Organe. Hier finden wir (vergl. Textfig. S) einen Hoden D, aus dem 2 Vasa efferentia (a) hervorgehen, die sich in der Mitte vereinigen zu einem Rohr (b), das zuerst Samenbehälter, am Ende musculöser Ductus ejaculatorius ist. Ein chitinöser vorstülp- barer Penis (ce) mit doppelter Scheide dient bei der Copulation zur Einführung des Spermas in die Samentaschen des ÖOvipositors. Endlich sind zwei Schmierdrüsen (d) vorhanden, die vorn in die Penisscheide einmünden. Nur die mit d, ce und d bezeichneten Ab- theilungen haben zu scharfen Differenzen Anlass gegeben. Am Hoden und an den Vasa efferentia haben sich keine Unterscheide nachweisen lassen. Nur die Spermatozoen der 3 Unterordnungen sind durch Form und Grösse von einander zu trennen. Die der Palpatores wurden schon oft untersucht und beschrieben. Am Ge- nauesten erscheint mir die Beschreibung DE Graar's. Nach ihm sind es ovale concav-convexe Körperchen, 2,9 «u lang und 1,6 « breit, mit deutlichem Kern.!) Sind sie ganz frisch, so kann man an ihnen 1) cf. DE GRAAF, tab. 14, fig. 69. Meine ältern irrigen Angaben (1881), dass ein Kern fehle, sind Folge schlechter Färbung. Der Kern ist im Gegentheil gross, hat die Form des Spermatozoons (kahnförmig, RÖSSLER) und ist nur von einer dünnen Plasmaschicht umgeben. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 173 eine schwärmende, zitternde Bewegung beobachten, die aber nach kurzer Zeit aufhört. Ein Cilienkleid, wie Leypıc vermuthet, hat man bis jetzt nicht nachweisen können. Mit diesem Typus stimmen nun alle andern Arten dieser Unterordnung, die ich untersucht habe, überein, nur die Grösse ist nicht immer dieselbe, sondern schwankt innerhalb enger Grenzen. Von den Laniatores wissen wir durch SÖRENSEn, dass sie anders geformte Spermatozoen haben !), 20 «u lange, kernhaltige Stäbchen, von der Gestalt einer ausgezogenen Spule. Meine Befunde an andern Arten derselben Unterordnung stehen damit im Finklang, doch konnte hin und wieder ein geringer Längenunterschied festgestellt werden. So haben die auf Taf. 12, Fig. 32a abgebildeten Sperma- tozoen von Chilon robustus W. S. schon 25—29 u Länge bei einer Breite von etwas über 3 u. Aus der Unterordnung der Insidiatores sind keine ältern An- gaben bekannt. Ich habe nur 3 Gattungen auf diesen Punkt hin untersucht, und zwar Larifuga und Acumontia aus Süd-Afrika, Nunecia aus Neuseeland (Fig. 325). Diese stimmen aber mit einander ganz überein; ihre Samenkörperchen sind fadenförmig, 40—50 u lang, 2 u oder etwas darüber breit. Es war nicht leicht, sie zu isoliren und zu messen, da sie in den Spirituspräparaten, massenhaft zusammen verknäuelt, die Ausführungswege der männlichen Organe strotzend füllten. Der Arbeit Sörensen’s verdanken wir auch die Beschreibung der Spermatozoenentwicklung eines Cosmetus, und es ist darum zu bedauern, dass Branc später bei der Bearbeitung desselben Themas bei Phalangium jene nicht gekannt und daher nicht Gelegenheit gehabt hat, vergleichende Beobachtungen anzustellen. Der Hoden ist bei noch nicht ganz geschlechtsreifen Thieren stets halbmondförmig, der hintern Körperwand parallel. Da er aber frei in der Leibeshöhle liegt und nur von elastischen Tracheen um- sponnen wird, kommt es im letzten Stadium der Reife oft vor, dass der dicke, schnell wachsende und prall mit Spermatozoen angefüllte Schlauch eine Einknickung bekommt, seine Lage ändert und, schief jm Körper gedreht, einem grossen Z nicht unähnlich sieht. So haben ihn Trevıranus und Tuuk beschrieben als Zförmiges Organ von unbekannter Bedeutung, während sie das stark verknäuelte Vas deferens nebst den Scheidendrüsen für den Hoden hielten. Dieselbe 1) SÖRENSEN, in: Naturhist. Tidsskr. (3). V. 12, p. 186, fig. 24f. 174 J. C. €. Loman, sonderbare Form habe ich auch bei andern ausländischen Arten an- getroffen und zwar immer an völlig erwachsenen, überreifen Individuen. Es handelt sich hier somit wohl um eine durch schnelles Wachsthum und Raummangel verursachte Lageänderung. Die Röhre db (Textfig. S) ist in ihrem Verhalten bei einigen Arten in Textfig. U abgebildet. A und B beziehen sich auf die Palpatores, C auf die Laniatores, und D auf die Insidiatores. Fig. U. Männlicher Ejaculationsapparat von: A Cristina crassipes,;, B Gagrella simplex; © Mermerus beccarii; D Larifuga weberi; a Das aus der Vereinigung der Vasa efferentia hervorgehende Reservoir, in A, B, C stark verknäuelt, in D einfach, diek taschenförmig; db Bulbus ejaculatorius, A und B mit starker Spiralmuskelschicht und Chitinröhre, C und D nur mit Ringmuskelbekleidung und fast ohne Chitinisirnng der Innenwand des Vas deferens. Dieses Vas deferens, d. h. derjenige Theil der männlichen Ge- schlechtswege von der Vereinigung der beiden dünnen Vasa efferentia bis zum Eintritt in den Penis, besteht aus zwei scharf abgesetzten Theilen a und db. Der erstere, a, ein Reservoir für das Sperma, ist bei allen Opilioniden eine stark verknäuelte Röhre, ausgenommen bei den Insidiatores, wo er die Form einer geräumigen krummen Tasche besitzt. Der 2. Theil hingegen, der dem Penis unmittelbar voran- geht, ist zu einem musculösen Propulsionsorgan geworden, durch dessen Contractionen der Samen in den Penis und während der Copula in die weiblichen Samentaschen gespritzt wird. Doch ist die Ausbildung desselben nach den Unterordnungen sehr verschieden. Betrachten wir die Textfig. U, so sehen wir bei D eine nur mässig entwickelte Ringmuskelschicht um den engen Ductus ejaculatorius, Anatomische Untersuchungen an Öpilioniden. 175 eine Erscheinung, die sich bei allen Insidiatores wiederfinden lässt. Ü zeigt das Organ, wie es bei den Laniatores ausgebildet ist, keulen- förmig, am hintern Ende ohne merkliche Grenze aus dem Rohr «a hervorgehend, vorn dick und deutlich gegen das auf ihn folgende sich in den Penis fortsetzende dünne Endstück des Ductus ejacula- torius abegestutzt. Die Ringmuskeln um den engen, kaum chitinisirten Samengang im Innern sind stark entwickelt. A und B sind Gattungen der Phalangiiden entlehnt, einer Familie, die zu der Unterordnung der Palpatores gehört. Hier fällt die starke Chitinisirung der Innen- wand sogleich auf, aber statt Ringmuskein heften sich der Chitin- röhre allseitie kurze und dicke Radialfäserchen an, die von einer mächtigen Spiralfaserschicht umgeben sind (Fig. 36, Taf. 12 rad, sp). Dass aber auch hier wieder Differenzen zwischen den Phalangiüni und den Gagrellini zu finden sind, geht aus den Abbildungen hervor, indem A, der Typus der erstern Subfamilie (Phalangium, Acantholophus, etc.) ein ziemlich kurzes, walzenförmiges Organ ist, vorn deutlich von dem Ductus ejaculatorius geschieden, während B (Ziobumum, Gagrella etc.) dünner und länger ist und ausserdem sich nach der Spitze zu allmählich verjüngt. Der chitinöse Penis ist gewiss derjenige Körpertheil der Opilio- niden, der die allergrösste Formverschiedenheit aufzuweisen hat. Von ältern Autoren, wie TREVIRAnusS und Tuix, wurde darauf nicht besonders geachtet, Joserm!) hält sogar die Legeröhre für das männliche Glied. Meines Wissens ist VOGLER”) der erste, welcher die 3 auffallend verschiedenen Ruthen unserer am meisten vor- kommenden Weberknechte Phalangium opilio L., Phalangium parietinum DE GEER und ZLiobunum rotundum (Late) erkannt und abgebildet hat. Es ist dadurch zur Zeit möglich, aus den Figuren der ältern Schriftsteller die untersuchte Art zu bestimmen. So darf man die fig. 21 und 22 von TREVIRAnUS und die fig. 22 von Turk auf Ph. parietinum beziehen, dessen Penis, von charakteristischer Form, durch 1) JosEPH, in: Berl. entomol. Zeitschr., V. 12, 1868, p. 270: „Die sehr lange Ruthe hat beinahe '/, der gesammten Körperlänge des Thieres, ist gelblich-weiss, fast durchsichtig, mit Andeutung von 10 Ringen, am Ende in 2 Spitzen gespalten, die an ihrer Aussenseite mit je einem feinen Haarbüschel besetzt sind.“ Auch in seiner betreffenden fig. 17 „Hinterleib eines $ mit Ruthe“ hat er einen typischen ÖOvipositor ge- zeichnet. 2) VOGLER, Beiträge zur Kenntniss der Opilioniden, Diss. Zürich, 1858, p. 13#. 176 J. C. C. Loman, den Besitz zweier ovaler, löffelartig ausgehöhlter Chitinplatten unter- halb der Eichel leicht wieder zu erkennen ist. Die figg. 23 und 24 von Turn gehören vielleicht zu Ph. opilio, während seine fig. 25 sich auf eine dritte Art bezieht (ob Oligolophus morio (FABR.)?). In der Textfig. V habe ich nun die chitinösen männlichen Copulationsorgane von 7 Arten in ihrem relativen Grössenverhältniss abgebildet. Daraus ersieht man sofort, dass die allergrössten Formen (A, E und G) zu den Palpatores gehören, dass die Laniatores (B und F) schon einen viel kleinern Penis haben und dass das Organ der Acumontia armata (D), die zu den Insidiatores gehört, verhältniss- mässig am kleinsten ist. Im Ganzen habe ich 27 Arten hierauf Fig. V. Penis von: A Phalangium parietinum; B Pachylus chilensis; C Nemastoma quadri- punctatum; D Acumontia armata; E Gagrella atra; F Gnomulus sumatranus; G Phalangium opilio,; s Sehne, m Extensor glandis, gl Glans, » Reservoir. untersucht und den Quotient von Körperlänge und Penis bestimmen können. Bei den Palpatores beträgt dieser im Mittel nur 1,7,') bei den Laniatores schon 3,0, bei den Insidiatores sogar 4,2. Da es zu weit führen würde, alle Befunde mitzutheilen, seien hier nur als Beispiele genannt: 1) Ein Lapsus calami ist wohl der Satz Sımox’s: „Le penis est trös-grand, il a au moins la longueur du corps et souvent plus“, in: Arachn. France, V. 7, plc. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 17% | Länge des \ Körpers | Penis Quotient Platybunus mirus LoMAN | (Palpatores) | 765 6 1,25 Pachylus chilensis (GRAY) | (Laniatores) | 1125) 3,9 2,95 Acumontia armata LOMAN | (Insidiatores) | 6 1,25 4,8 Nicht nur die Grösse allein, auch die Form bietet uns bedeutende Differenzen. Während der Penis der Palpatores am hintern Ende viel dicker ist als an der Spitze, ist das Organ der Laniatores schlank und hinten kaum breiter als vorn. Ursache dieser Erscheinung ist die Anwesenheit eines starken Streckmuskels bei der erstgenannten Unterordnung, dessen Sehne sich an die Eichel festheftet, die ver- mittels eines Scharniergelenkes mit dem Peniskörper verbunden ist.') Der äusserst dünne Ductus ejaculatorius (+ 5 «) durchzieht den Penis und die Eichel und mündet an der Spitze des Häkchens. Während die ältern Autoren einstimmig die Mündung am vordern Ende des Peniskörpers gefunden haben und nicht in der Eichel, ist es wieder VoGtERr ?), der zuerst die richtige Oeffnung gezeichnet hat (1858). Dennoch versichert Sımon ?) 1879: „le corps du penis est prolonge par une petite piece articul&e mobile. Cette piece est appel&ee gland par Turk, mais elle ne presente pas Torifice du penis. Celui-ci est situ& sur la piece principale, en dessus et & une certaine distance de l’extr&mite;* etc. Dieser leicht erkennbare Extensionsmuskel fehlt nun den Lania- tores, in deren Penis sich ausser dem Ductus ejaculatorius im Innern nur Tracheen und Nerven finden, die zu den starken Haaren und krummen Haken an der Spitze führen. Eine durch Muskeln bewegliche Eichel wird man hier somit vergebens suchen; der Ductus ejacu- latorius mündet auf der Spitze eines der Haken (Fig. 37a). Jenen Unterschied zwischen Laniatores und Palpatores hat schon SÖRENSEN 1) Dass Liobunum unter den Palpatores einen unentwickelten Muskel besitzen soll und demnach seine Eichel unbeweglich sei (DE GRAAF, l. e., p. 45), ist gewiss nicht richtig. Schon VOGLER (l. c., fig. 14) hat uns eine gute Abbildung des Penis sammt seiner Musculatur gegeben, und sogar die fig. 57 von DE GRAAF selber macht den Eindruck, als ob die Muskelfäserchen eine ganz normale Lage besässen. 2) VOGLER, ]. c., p. 24, fig. 8. 3) SIMON, Arachn. de France, V. 7, p. 128. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. IIIL.) Heft 1. 12 178 J. C. C. Loman, in seiner Gonyleptidenarbeit hervorgehoben und als wichtiges Kenn- zeichen verwerthet. In letzter Instanz erweist sich der Penis der Insidiatores gründlich verschieden, indem er einen ungemein kräftigen Extensor glandis besitzt und eine verhältnissmässig grosse Eichel. Der Muskel m erfüllt fast den ganzen Körper des Penis und inserirt sich am Kopf der mit kräftigen Haken versehenen Eichel. Eine lange Sehne, wie bei den Palpatores, wird hier vermisst (Fig. 38). Einige Male habe ich geglaubt, dass nicht ein, sondern zwei Muskeln im Innern des Penis sich befänden, ein Extensor und ein Flexor der Eichel, doch wurde diese Auffassung stets wieder aufzegeben. Der Muskel besteht aus zwei scharf geschiedenen Hälften, deren Ursprünge auf beiden Seitenwänden der Penis liegen. Bei den Palpatores wird er stark gefiedert, indem die Endsehne sich tief nach hinten ins Innere erstreckt. Bei den Insidiatores aber ist der Muskelbauch entweder vollkommen oder bis nahe an die In- sertionsstelle getheilt. Am Schlusse dieses Capitels mag noch des Penis von Nemastoma gedacht werden (Textfig.V, C). Sımox, der eine Abbildung desselben giebt, beschreibt ihn wie folgt: „chez les Nemastoma, cette extr&mite presente une tres-petite bifurcation, et l’orifice est terminal“. Das ist aber nicht richtig, denn man findet im Innern einen schwachen Muskel, dessen sehr lange Sehne einem winzigen, beweglichen Häkchen an- geheftet ist, das die Mündung des Ductus ejaculatorius trägt (Fig. 39 a). Es macht den Eindruck, dass hier das Rudiment einer Eichel vor- liegt und dass der Bau dieses Penis, obschon er mit dem der Palpa- tores eine entfernte Aehnlichkeit hat, im Ganzen doch vereinzelt dasteht und mit keiner der bekannten Typen übereinstimmt. Für den Bau der Scheide und der Z Scheidendrüsen verweise ich auf frühere Autoren. Die Scheidendrüse von Larifuga habe ich in Fig. 51 wiedergegeben (cf. auch S. 169—170 dieser Arbeit). h) Nervensystem. Ausser den ältern, weniger genauen Beschreibungen dieses Körpertheils, die ich hier nicht besonders zu wiederholen brauche, da ich keine historische Uebersicht zu schreiben gedenke, besitzen wir in der Arbeit Samt-Remy’s wenigstens vom Bau des Gehirns eine so ausführliche Darstellung, wie man sie kaum gründlicher ver- langen könnte.!) Angeblich ist Phalangium opelio L. Untersuchungs- 1) Saınt-Remy, Contribution a l’etude du cerveau chez les Arthro- Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 179 object gewesen, aber die als Synonyme hinzugefügten Ph. parietinum Dee. und Ph. cornutum L. machen es wahrscheinlich, dass der Autor sich in der Systematik ein wenig verfahren hat. Zum Glück ist das hier von keiner Bedeutung, da unsere allgemein vorkommenden Arten im Bau des Gehirns kaum verschieden sind. DE GrAAF hat ein- gehend die Innervirung der Genitalorgane beschrieben und gezeigt, dass diese direct durch Nerven, aus dem Hinterende des Brustganglions entspringende, versorgt werden. Da aber die Schrift nur über die (enitalien handelt, sind seine Mittheilungen über das Nervensystem im Uebrigen natürlich unvollständig und mitunter nicht ganz richtig, wie schon Saıst-Remy bemerkt hat.!) Zum Typus meiner Beschreibung wähle ich Pachylus, die grösste der untersuchten Formen. Der centrale Ganglienknoten dieses Thhieres liegt genau in der Mitte des Cephalothorax und besteht aus mehreren hinter einander liegenden Ganglienpaaren. Von oben gesehen hat er einen fast viereckigen Grundriss, die Vorderansicht gleicht der in Fig. 42, Taf. 13 von Mermerus dargestellten sehr und besitzt grosse Cerebralganglien (cer), zwischen welchen die Augennerven (opt) empor- steigen. In der Mitte befindet sich ein ovales Loch für den Oesophagus. Als Gehirn können wir den über der Schlundröhre sich befind- lichen Theil dieser Ganglienmasse auffassen, der ohne Einschnürung vermittels sehr dicker Öommissuren mit dem Bauchmark verschmolzen ist. Es ist aber durchaus nicht leicht, im Innern die Grenze zwischen diesen beiden Abschnitten zu ziehen, denn die Schlundröhre liegt genau in der Mitte der Mandibularganglien, und demnach ist es nicht ohne Weiteres möglich zu sagen, ob diese Ganglien präoral oder postoral sind. In dieser Hinsicht ist das Gehirn der Opilioniden dem aller andern Arachniden ähnlich gebaut, und man geht nicht zu weit, wenn man annimmt, dass auch hier wie dort das Ganglion der Mandibeln, Anfangs postoral, später vor den Mund rückt und mit dem Cerebralganglion verschmilzt. Der strenge Beweis freilich kann nur durch die Entwicklungsgeschichte geliefert werden. Von oben nach unten (oder von vorn nach hinten) finden wir im Öentralnervensystem nun folgende Abtheilungen (Taf. 15): podes tracheates, in: Arch. Zool. exper., V. 5bis, suppl. 1890. Die Arbeit ArpELT’s, in: SB. böhm. Ges. Wiss. Prag, 1900, p. 1, habe ich nicht berücksichtigen können, weil sie in einer mir unverständlichen Sprache geschrieben ist. 1) Die schönen Aquarellzeichnungen des Gehirns von DE GRAAF (l. c., taf. 16, fig. 75) haben mit der Wirklichkeit nur entfernte Aehnlichkeit. 12* 180 J. C. C. Loman, 1.das Ganglion opticum (Gopt). Dieses kleine Nervencentrum, von der Form eines elliptischen Kegels, entsendet einen Augennerv (opt) nach oben, der sich aber bald verzweigt und zuletzt, in 6—8 Aestchen getheilt, in das Auge eintritt. Nach unten gehen seine Fasern in 2. das Ganglion cerebrale (Gcer) über, das die Form eines grossen, breiten Ovals besitzt und mit dem der andern Seite durch mehrere Faserbündel zusammenhängt. Mit diesem Ganglion ver- wachsen zwei andere, das Ganglion rostrale und das Ganglion man- dibulare, so dass ihre innern Grenzen verwischt sind. Allein äusserlich und auf den Schnitten ist die sie bekleidende Nervenzellenlage, die von der Oberfläche in die Tiefe dringt, leicht zu beobachten. 3. Das unpaare Ganglion rostrale (Gr) bekleidet die Schlund- röhre wie ein schmaler Sattel, und seine freien Enden verlieren sich in den Cerebralganglien. Nach Saınr-Remy entspringt genau in der Mitte vorn über dem Oesophagus ein unpaarer Rostralnerv (r) (wie bei andern Arachniden). Diesen konnte ich aber nicht finden. Wohl habe ich ein Mal gemeint, 2 dünne Nervchen aus dem Ganglion ent- springen zu sehen, aber meine durch das ganze Thier geführten Schnitte sind zu dick, um diesen Punkt zur Klarheit zu bringen. Doch scheint es nicht unmöglich, dass 2 paarige Ganglien, durch eine dicke Commissur verbunden, bis zur Unkenntlichkeit verschmolzen sind. Nach aussen von diesem sehr kleinen Ganglion, also vorn auf beiden Seiten der Gehirnmasse befindet sich 4.einGanglion mandibulare (Gma), das ebenfalls im Innern mit dem G. cerebrale oder, besser, mit der aus diesem hervor- spriessenden, den Oesophagus umgreifenden Commissur ein ganzes bildet. Vorn geht aus jedem Ganglion ein starker Nerv zur Mandibel, dicker als der Augennerv. Unter dem G. mandibulare findet man 5. das Ganglion pedipalpi (GP), das einen Nerv von mässiger Stärke zum Palpus entsendet, und unter jenem 6. das Ganglion pedaleI (Gyed I), das also, von vorn gesehen, ganz unten liegt. Dahinter folgen regelmässig auf beiden Seiten die Centren für die andern Gehfüsse, 7-9. dieGanglia ped. 2. bis 4. (Gped LI — Gped III — Gped IV). Der Nerv des letzten Beines entspringt genau in der Hinter- seitenecke des Centralnervensystems. Etwas nach innen gedrängt, und also der Mitte genähert, findet sich schliesslich ein letztes (ranglienpaar, Anatomische Untersuchungen an ÖOpilioniden. 181 10. das Ganglion laterale (Glat)'), das beiderseits seine Nerven nach hinten entsendet (Fig. 48). Fast an seinem Ursprung theilt sich dieser Seitennerv in 2 Aeste, einen äussern und einen innern (Fig. 40). Der äussere Zweig (ZL,) bekommt bald einen Ueberzug von Ganglienzellen und nimmt seinen Weg zwischen den Darmblindsäcken zur Haut, wo er einen Theil der lateralen und dorsalen Hautmuskeln versorgt. Der innere Zweig setzt sich in gerader Richtung nach hinten fort, theilt sich aber sogleich wieder in 2 Aeste, während er ebenfalls von einer eylindrischen Zellen- schicht bedeckt ist. Der innere Zweig (@) verläuft unter mannig- fachen Schlängelungen zu den Geschlechtsorganen und dringt, zu- sammen mit seinem Gefährten der andern Seite, endlich von hinten in das chitinöse Copulationsorgan. Diese zwei weissen Nervchen, die sich z. B. recht scharf gegen die unter ihnen liegende schwarz pigmentirte Legeröhre abheben, wurden auch schon von TurKk ge- sehen und als gluten secretors beschrieben, später aber richtig von DE GRAAF als Nerven erkannt und bis an die Brustganglienmasse verfolgt. Der andere Zweig (Z,) begiebt sich unter dem Ovarium (dem Hoden) hindurch zur untern Hautfläche, dessen zahlreiche Muskeln er mit mehreren Zweigen versieht, die gegen die Median- ebene enden. | Das sympathische Nervensystem entspringt am hintern Ende des Brustknotens (Fig. 40) in der Medianebene als doppelter Nerv (Ab), der unter dem Darm horizontal nach hinten verläuft. Ueber der Geschlechtsdrüse angelangt, biegen sich die beiden Nerven, die bis dahin von einer dicken ganglionären Bekleidung allseitig um- geben sind (Int), aus einander und strahlen in mehrere Endäste aus, welche sich auf die benachbarten Organe (Ovarium, Oviduct, Hoden, Vas deferens, Darm) verbreiten. Verfolgt man diese Nerven von ihrer Ursprungsstelle ab in das Innere des Thorakalganglions (Fig. 48), so findet man, dass die Fasern sich nach vorn fortsetzen, sich aber bald in zwei Bündel (co,) spalten, die eine Strecke parallel weiter verlaufen, sich dann nach oben wenden und zusammen mit der zahl- 1) Vermuthlich ist es dieses Ganglion, das von AppELT (. viscerale genannt wird und nach ihm aus 4 Ganglien entstanden scheint. Of. Referat in: Zool. Otrbl., V. 8, p. 145. Wenn ich in dieser Auffassung das Richtige getroffen habe, ist doch der Name viscerale wohl weniger gut gewählt für ein Ganglion, dessen Nerven nur Hautmuskeln und äussere Genitalien versorgen. Ich benutze darum lieber den schon von SÖRENSEN und DE GRAAF verwendeten Namen. 182 J. C. C. Loman, reichen von sämmtlichen Brustganglien stammenden Fasern die dicken Commissuren bilden, die alle Theile des Thorakalganglions mit den Cerebralganglien verbinden (Fig. 47 co,). Die Fasern der Eingeweide- nerven entspringen also im Gehirn, durchziehen dann das sehr con- centrirte Bauchmark und treten erst am Hinterende desselben median frei in die Leibeshöhle ein.') Makroskopisch scheint es, als ob aus der Oentralganglienmasse ein einziger Mediannerv entspringe, und frühere Autoren haben das immer so beschrieben, doch genügt schon eine mässige Vergrösserung um nachzuweisen, dass der Nerv bereits von Anfang an doppelt ist LrypvıG hat es vermuthet, DE GRAAF äussert es bestimmt. Das Commissuralsystem im Innern des centralen Knotens ist ausgebreitet, aber regelmässig. Ausser der Verbindung der Cerebral- ganglien durch die Schlundeommissuren mit den verschmolzenen Ganglien der Bauchkette sind alle diese Ganglienpaare durch quere Faserstränge vereinigt, die hintersten (G. lateralia) sogar durch be- sonders kräftige Commissuren verbunden. Die longitudinalen Fasern, von denen soeben die Rede war, nehmen den untern medianen Theil des Thorakalganglions ein und werden somit von den vorigen bogen- förmig überbrückt. Die gedrungene Gestalt des centralen Nervenknotens theilen die Opilioniden mitandern Arachniden, wo gleichfalls die Anfangs segmen- talen Ganglienpaare im Cephalothorax zusammenrücken und schliess- lich verschmelzen. Ob nun unter diesen Ganglien sind, die während der Entwicklung ganz in Wegfall kommen oder rudimentär bleiben, ist zur Zeit nicht festzustellen, ich bin aber mit Saımtr-Remy der Meinung, dass das Rostralganglion präoral und das Mandibular-(Cheliceren-) Ganglion postoral angelegt wird, obgleich sich die beiden schon frühzeitig mit dem Gehirn vereinigen. Die Lateralganglien, welche die Haut des Abdomens und die äussern Greschlechtsorgane versorgen, müssen den vorhergehenden Fussganglien homodynam sein, sowie auch die in ihrem Verlauf ge- fundenen 3 weitern Ganglienpaare (L,, L, und @). Dagegen er- scheinen die medianen Nerven, die ihren Ursprung im Gehirn haben und die nur die Eingeweide innerviren, als wahre Visceralnerven. 1) Obschon SaInT-REMY nur das Gehirn beschrieben hat, berichtet er über diese charakteristische Verbindung dennoch, 1. c., p. 208: „Le lobe cerebral recoit de nombreuses fibrilles d’un gros faisceau qui par- court toute la longueur de la masse nerveuse sous-oesophagienne, tout pres de la ligne mediane“. Anatomische Untersuchungen an ÖOpilioniden. 183 Wenn ich die Beschreibung früherer Autoren mit der meinigen vergleiche, fallen einige Punkte auf, die mir nicht richtig vorkommen, und die deshaib hier erwähnt sein mögen. Turk hat neben den Augennerven auch Muskeln gefunden, die zum Auge führen und dasselbe bewegen sollen. Jene Muskeln (ohne Zweifel Pharynx- dilatatoren) verlaufen aber zum Rücken und inseriren sich vor und hinter dem Auge an dem Chitin der Haut. Die Augen selbst sind vollkommen unbeweglich, was auch SÖRENSEN (l. c. p. 133) findet. Auch die von TuLK und Leyvis gesehenen starken Nerven zu den vermeintlichen Seitenaugen („Stinkdrüsen“), die DE GrAAF 1. c. p. 59 wieder erwähnt, habe ich auf meinen Schnitten nicht gefunden. Ich muss mit RÖSsLEer und SÖRENSEN ihre Existenz bestimmt leugnen und glaube, dass es die ein wenig tiefer im Körper liegenden, unter den Drüsen in die Füsse ziehenden Nerven gewesen sind, die von den genannten Schriftstellern fälschlich als zu den Drüsentaschen führend angesehen wurden. Die folgenschwere Aussage Leyvıe’s, nach der die Mandibeln von der Brustganglienmasse innervirt werden, braucht uns jetzt nicht mehr zu beunruhigen. Was schon Samnt-Remy darüber bemerkt hat, beseitigt jeden Zweifel an dem Ursprung aus der Supraoeso- phagealmasse, und meine Krfahrungen bestätigen das. Für die Homologie mit den Antennen der Insecten, die Meinung SÖRENSEN’S, fehlt aber jeder Grund. Eher sind es die gleichfalls postoral ent- stehenden, bald mit dem Gehirn verwachsenden Ganglien der 2. An- tenne bei den Urustaceen, die eine festere Grundlage zur Vergleichung darbieten dürften. In seiner Gonyleptidenarbeit (p. 130ff.) beschreibt SÖRENSEN das Nervensystem von JPachyloides (Gonyleptes) umcinatus W.S. und von Cosmetus orensis W.S., und meine Befunde am nah verwandten Pachylus bestätigen in erfreulicher Weise seine Beobachtungen. Nur in einem wichtigen Punkt muss ich seine Angaben für bestimmt unrichtig halten. Der Lateralnerv mit der dicken Ganglienbekleidung soll nämlich nach ihm den ersten äussern Zweig in das Hinterbein ent- senden, den innern Zweig aber zu den Geschlechtstheilen. Wie oben gesagt wurde, wird das Hinterbein von Pachylus aber direct vom Bauchmark innervirt durch einen kräftigen, aus der Hinterecke ent- springenden Nervenstamm. Beim männlichen Pachylus, mit den riesigen Hinterhüften, ist derselbe sogar ausserordentlich dick und das zugehörige Ganglion pedale IV grösser als die 3 vorhergehenden zusammen. Ueberhaupt erhalten die 6 Extremitäten aller Opilio- 184 J. C. C. Loman, niden ihre Nerven aus der ÜÖentralganglienmasse, und der Lateral- nerv geht, wie wir sahen, zu den Muskeln der Haut und der äussern Genitalien. Ovarium, Hoden, Oviduct, Uterus etc, werden von den medianen Visceralnerven versorgt. Durch die vergleichend anatomischen Befunde am Nervensystem wird die Einheit der Opilionidenordnung aufs Deutlichste demonstrirt. Fundamentale Unterschiede traten bei keiner der untersuchten Species zu Tage. Zwar ist der centrale Nervenknoten von typisch verschiedener Form, und die in Fig. 42, 43 und 44, Taf. 13 gegebenen Beispiele werden das zur Genüge illustriren, allein seine charakte- ristischen ganglionären Bestandtheile sind stets dieselben. Für die Laniatores (Fig. 42) ist die relativ ansehnliche Grösse der Gehirn- ganglien (cer) bezeichnend. Die optischen Ganglien werden da- durch nach der Mitte zurückgedrängt, und die Sehnerven (opt) entspringen demnach in der Einsenkung zwischen den mächtigen Gehirnlappen. Die Palpatores aber gewähren eine ganz andere, etwa regelmässig dreieckige Vorderansicht (Fig. 43), weil die Gg. optica über dem Gehirn liegen und die Augennerven aus der Spitze dieses Dreiecks hervorgehen. Dasselbe ist aus dem Querschnitt Fig. 47 ersichtlich. Bei der Gattung Nemastoma (Fig. 44) endlich ist die Gestalt wieder anders, und es findet sich eine eigenthümliche Einschnürung unter den Cerebralganglien. Doch hat das Genus, nach der Lage der Ganglien zu urtheilen, die meiste Uebereinstimmung mit den Palpatores. Was nun die einzelnen Ganglien des Bauchmarks betrifft, so wurden fast in jeder Familie kleinere Abweichungen constatirt, die mir aber vergleichend anatomisch nicht wichtig erscheinen, da sie ohne Ausnahme ihre Erklärung darin finden, dass in der centralen Nervenmasse stets ein getreues Bild der äussern Verhältnisse nieder- gelegt wird. Als Beispiele dieser Art führe ich die Mandibular- ganglien von Mermerus auf, die beim Männchen grösser sind als beim Weibchen, in Uebereinstimmung mit der viel stärkern Ent- wicklung dieses Körpertheils im männlichen Geschlecht. Im Allgemeinen erlangen die Ganglien der 2. und 4. Gehfüsse ansehnlichere Grösse als die des 1. und 3. Paares, was mit der Länge und Kraft dieser Extremitäten harmonisirt. Wo aber der 4. Fuss die andern an Stärke und Musculatur viele Male über- trifft, da hat auch das betreffende Ganglion eine riesige Grösse auf- zuweisen, wie das bei den Hinterfüssen der Gonyleptiden der Fall ist. Anatormische Untersuchungen an Opilioniden. 185 Wenn wir auf der einen Seite also genöthigt sind, eine ganze Reihe dieser quantitativen Unterschiede, als für unsern Zweck weniger wichtig, zu übergehen, so fehlen andrerseits auch gewisse qualitative Verschiedenheiten nicht, die wohl mit vollem Rechte als scharfe Unterscheidungsmerkmale der Unterordnungen gelten können, da sie von äussern Umständen ganz unabhängig sind und bei allen Gattungen derselben Gruppe regelmässig auftreten. Vergleichen wir nämlich die Figg. 40 und 41, das Nervensystem von Pachylus mit dem von Phalangium, so lehrt schon ein flüchtiger Blick, dass die im Abdomen sich befindlichen Ganglien beim erstgenannten ver- schmolzen sind, beim letztern dagegen mehrere Ganglienpaare gefunden werden. Bei näherer Betrachtung der Lateralnerven von Phalangium (Fig. 41) sehen wir einen ersten von einem kurz birnförmigen Ganglion umgebenen Zweig, der sich (Z,) nach aussen wendet und die Haut versorgt; bald darauf entsendet dieser Lateral- nerv einen 2. Ast zu den äussern Geschlechtswerkzeugen, der gleichfalls ein ähnliches Ganglion (@) trägt, und schliesslich gelangt er, nachdem ein 3. birnförmiges Ganglion (Z,) durchsetzt wurde, an die Oberfläche des Bauches und schickt seine Endäste zu den Haut- muskeln des Abdomens. Bei allen Laniatores fand ich diese Ganglien (Z,, @, Z,) zu einer dreilappigen Masse verwachsen (Fig. 40), alle Palpatores hingegen hatten freie, kurz birnförmige Ganglien. Der Nerven- verlauf aber ist bei sämmtlichen untersuchten Formen ähnlich und daher eine Vergleichung besonders leicht. Genau dasselbe kann man an den medianen Nerven beobachten Beim Phalangium (Fig. 41) liegen beide anfänglich (Ad) so dicht bei- sammen, dass nur das Mikroskop die wahre Lösung zu bringen ver- mag. Etwas mehr nach hinten gehen sie aus einander und zeigt jeder eine dicke ganglionäre Anschwellung (Int), bevor er sich in seine Endäste theilt. So bei allen Palpatores. Bei Pachylus (Fig. 40) und den übrigen Laniatores sind die beiden Ganglien zu einem langen, dicken, die Nerven fast vom Ursprung (Ab) aus dem Bauchmark umhüllenden Ganglienmasse (Int) vereinigt, in deren Innern die 2 medianen Nerven parallel verlaufen. Besonders merkwürdig erscheint der Zustand bei den Insi- diatores, die sehr länglich dünne, spindelförmige Ganglien be- sitzen, ohne dass eine Verwachsung stattgefunden hat. Fig. 50 zeigt einen der Lateralstämme von Nuncia, die medianen Nerven 186 J. C. C. Loman, werden in Fig. 49 wiedergegeben.') In beiden Figuren sind die Ganglien lang möhrenförmig und nicht oder kaum verschmolzen. Aus einer Vergleichung dieser drei Fälle geht hervor, dass der ursprünglichste Zustand bei den Palpatores gefunden wird (freie, kurz birntörmige Ganglien), während das andere Extrem (ganz verwachsene Ganglien) sich bei den Laniatores findet und zwischen eiden das Nervensystem der Insidiatores (spindelförmige, dicht zusammenliegende Ganglien) als Uebergangsform zu betrachten ist. III. Schlussbetrachtungen über die Systematik der Opilioniden. In diesem Capitel wollen wir genauer prüfen, welchen Einfluss die im Vorigen dargelegten Thatsachen der vergleichenden Anatomie auf die Systematik dieser Ordnung haben müssen. Nun bieten uns von allen Organsystemen die Generationswerkzeuge ohne Zweifel die schärfsten Unterscheidungscharaktere. Und zwar sind es die chitinösen vorstülpbaren Endorgane, die zuerst in Betracht gezogen werden müssen. Insbesondere genügt schon die Betrachtung des Penis zur Erkennung der 3 Subordines. Die Palpatores haben eine verhältnissmässig lange Ruthe, deren Eichel beweglich mit dem Corpus verbunden ist; der zugehörige gefiederte zweiköpfige Muskel hat eine sehr lange Endsehne. Die Insidiatores haben einen kurzen aber breiten Penis, dessen starke Eichel ebenfalls von einem zweiköpfigen Muskel bewegt wird, der aber fast ganz in seine Ab- schnitte gesondert, der Eichel angeheftet ist. Die Laniatores be- sitzen einen schlanken Penis ohne Muskeln; eine bewegliche Eichel fehlt. | Auch die Legeröhre mit ihren Samentaschen sowie das Vas deferens und die Spermatozoen liefern, wie oben aus einander gesetzt wurde, werthvolle Unterscheidungsmerkmale. Und dass ferner auch das Nervensystem Anhaltungspunkte für unsere Vertheilung bietet, geht aus dem über Grösse, Form und Ver- wachsung der im Abdomen gelegenen Ganglien Gesagten wohl zur (renüge hervor. Von den äussern Körpertheilen zeigen zunächst die Füsse ein sehr constantes Verhalten. Das charakteristische Arolium und die 1) Acumontia und Larifuga, die ich hierauf untersuchen konnte, schliessen sich Nuncia an. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 187 verzweigten Klauen der Hinterfüsse finden sich nur bei den jungen Thieren der Laniatores, während sie Insidiatores in der Jugend einfache Krallen besitzen, die auf beiden Seiten mehrere accessorische Krällchen tragen. Die Klauen der jungen Palpa- tores haben keine Nebenklauen und sind klein. Bei erwachsenen Thieren ist auch ein deutlicher Unterschied vorhanden, denn an allen Füssen der Palpatores sind die Klauen einfach, bei den Insidiatores kommt an der starken Kralle der Hinterfüsse stets eine innere und eine äussere Nebenklaue vor, die Laniatores weisen an den vordern Füssen ein, an den hintern Füssen zwei Klauen auf. Weiter mag auch (wenigstens wenn man die unten des Nähern zu erwähnenden Sclerosoma-Gruppe ausser Betracht lässt) die grosse Zahl der Tarsenglieder als Eigenschaft der Palpatores genannt sein, während bei den andern Unterordnungen nur der Tarsus des 2. Fusses ausnahmsweise gegen 30 Glieder, meist aber weit weniger besitzt. Für die Insidiatores jedenfalls bezeichnend ist, dass die beiden Hintertarsen in 4 Theile gegliedert sind. Da aber die Zahl der bekannten Thiere aus dieser Unterordnung verhältnissmässig gering ist, darf dieser auf reine Empirie gestützten Angabe nicht zu viel Werth beigelegt werden. Bis jetzt hat man freilich nur eine Ausnahme gefunden.') Es scheint mir immerhin mehr denn zufällig, dass diese 4 Tarsalglieder an den beiden Hinterfüssen regel- mässig angetroffen werden bei den sechs Gattungen, wenn man be- denkt, dass es sich hier um Thiere handelt, die in soweit von ein- ander entfernten Gegenden leben, wie z. B. Chile, Capland, Madagascar, Neuseeland u. S. w. Endlich sei auch dem Verhalten der Körpersegmente, ob frei oder verschmolzen, Erwähnung gethan. Weil aber die Verwachsungs- vorgänge am Rücken andere sind als an den Bauchsegmenten, ist es vorzuziehen, dieselben gesondert zu besprechen. Opilioniden mit unverwachsenen Segmenten des Rückens, wie ursprünglich beim Embryo, sind nicht bekannt. Diesem Zustand am nächsten stehen einige Gagrella-Arten (Palpatores), wo die 4 hintersten Segmente frei sind und vor diesen ein aus 5 deutlichen Segmenten verwachsenes Scutum liegt, das auch mit dem Öephalothorax durch 1) Triaenobunus biecarinatus W. 8., der 3 Tarsenglieder an den Hinterfüssen besitzt. Ist es aber vollkommen gewiss, dass dieses noch nicht 3 mm grosse Thierchen, von dem man nur ein Exemplar kennt, auch ganz erwachsen ist? 188 J. C. C. Loman, weichere Haut verbunden ist. Bei andern Arten der Gagrellini sind die Segmente dieses Scutums unkenntlich verwachsen und mitunter nur die hintersten 3 ganz frei. Bei der Mehrzahl aller Laniatores finden sich wieder 4 freie hinterste Segmente, wenn man das Anal- segment, als letztes, mitzählt. Die übrigen, d. h. der Öephalothorax und die vordern Abdominalsesmente, verwachsen zu einer einheitlichen Chitinplatte (auch hier Scutum genannt). Jener Körpertheil legt in vielen Familien Zeugniss ab von seiner Verschmelzung aus mehreren Abschnitten, da seine Oberfläche durch Querfurchen oder durch Quer- reihen von Zähnen, Dornen etc. durchzogen ist. Am meisten ver- wischt, und daher nur in der Jugend gut erkennbar, sind die Seg- mente am Scutum des Triaenonychidae, besser treten sie hervor bei den Cosmetidae, den Assamitdae, den Epedanidae, den Diantidae, den Gonyleptidae und den Nemastomatidae. Doch hat es mir nicht ge- lingen wollen, je irgend welche Gesetzmässigkeit darin zu entdecken, die zu systematischen Zwecken verwendbar wäre. Bald besteht ja das Scutum aus 6 oder aus 7 Segmenten, bald sind deren nur 5 zu sehen; denn das eine Mal sind die Furchen tief und breit, das andere Mal kaum angedeutet, oder sie fehlen überhaupt. Eine Ver- wachsung aller Rückensegmente, mit Ausnahme des letzten, Anal- segments, zeigen die Oncopodidae, während bei den Phalangüdae alle Abdominalsesmente verschmelzen und nur durch seichte Furchen begrenzt werden. Tiefere Spalten kommen zwischen Cephalothorax und Abdomen und zwischen dem letzten und vorletzten Segment des Cephalothorax vor. Aus dieser Familie kennt man aber auch einige Gattungen, die von den Autoren zur Subfamilie der Selerosomatin? E. S. vereinigt werden und die sich unterscheiden durch den Besitz eines Scutums und 4 freier Segmente dahinter, ganz so wie wir die meisten Laniatores gebaut sahen. Hier wird nur die Anatomie ent- scheiden können, entweder, ob diese Thiere mit Recht als Unter- familie zu den Phalangüdae gehören und Uebergangstypen zu den Laniatores darstellen, wie Sımox glaubt, oder aber ob ihre nächsten Verwandten unter den Troguliden zu suchen sind, woran andere ge- dacht haben. Die Verwachsung der vordern Segmente zu einem Scutum bringt sie jedenfalls den Laniatores näher; die lateralen Chitinstückchen am letzten Bauchsegment haben sie mit den Troguliden gemeinsam; die einfachen Klauen, zusammen mit dem kurzen Sternum, gehören zu den Merkmalen der Palpatores. Nur mit Hülfe eines umfangreichern Materials, als mir zur Verfügung steht, wird es gelingen, die Verwandtschaftsfrage zu lösen. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 189 Eine vergleichende Betrachtung der Bauchseite bringt gleich- falls Verschiedenheiten ans Licht. Vielleicht waren ursprünglich acht Segmente vorhanden, doch ist diese Zahl bei den jetzt lebenden Formen stets durch Verwachsung vermindert. Die Oncopodidae zeigen deren nur 7, die, mit Ausnahme der beweglichen Genitalklappe (die als ein Segment betrachtet wird), sämmtlich verwachsen sind zu einer durch Querleisten (oder Furchen) in 6 Segmente getheilten Chitinplatte. Die andern Laniatores besitzen wie die Insidiatores 7 freie Bauchsegmente, die durch weichere Verbindungshaut getrennt sind. Genau dasselbe finden wir nun wieder bei Nemastoma und bei der Subfamilie Sclerosomatini, während die übrigen Palpatores nur fünf (oder sechs) ganz verschmolzene Bauchsegmente unterscheiden lassen. Sogar die Genitalklappe, sonst ja immer frei, ist vom nächst folgenden Segment nur durch eine flache, unvollkommene Furche abgegrenzt. Troguliden und Nemastomiden erkennt man daran, dass das letzte Bauchsegment aus einer grössern Mittelplatte und zwei kleinern dreieckigen Seitenplatten zusammengesetzt erscheint und somit der Anus von 4 Chitinstücken umgeben wird. Zwei ähnliche accessorische Plättchen hat man aber auch bei Sclerosoma und Ver- wandten angetroffen. Was die Coxae anbelangt, so wurden zwei Extreme beobachtet. Ein Mal hat eine Verwachsung der hintern 3 Paare stattgefunden, an der sich auch das erste Bauchsegment mehr oder weniger be- theiligt, und daraus entstand eine Art Bauchpanzer, der wohl am deutlichsten bei den Gonyleptiden und Cosmetiden ausgeprägt ist. Die erste Coxa fand ich aber stets nur lose mit der zweiten zusammen- hängend, weil das Chitin zwischen beiden dünn ist, ohne dass man hier von einer beweglichen Verbindung reden darf. Aehnliches lässt sich in allen andern Familien der Laniatores darlegen, und die Be- schreibung scheint mir auch auf die Insidiatores zu passen. Das andere Mal begegnen wir freien Coxae, die sogar einiger Bewegung fähig sind, so bei den Phalangidae. Ebenso verhält sich Ischyropsalis, aber bei Nemastoma scheinen mir die Hüften weniger beweglich und durch ihre Verwachsung mehr denen der Laniatores ähnlich. Von den Maxillen ist es insbesondere die 3. Maxille am 2. Gang- bein, die von jeher der Systematik gute Dienste geleistet hat, weil sie einigen Formen ganz fehlt, bei andern rudimentär ist, bei noch andern aber sogar über eigene Muskeln verfügen kann. Am grössten 190 J. C. C. Loman, erscheinen diese beweglichen Körpertheile in der Fam. Phalangüdae '), wo sie thatsächlich beim Kauen als secundäre Maxillen verwendet werden zum Festhalten oder zum Drehen der Beute. Kleine, mit der Coxa verwachsene, aber dennoch gut erkennbare und oft durch eine Furche abgegrenzte (also rudimentäre) Maxillen fand ich bei Insidiatores und Laniatores. Bald sind diese, wie bei der erst eenannten Unterordnung, niedrig dreieckige, der Coxa mit sehr breiter Basis angefügte, dem Munde zugekehrte Chitinstücke; bald, wie unter den Laniatores bei den Gomyleptidae, Cosmetidae und Assamitdae, recht unansehnlich; in andern Familien (Zpedanidae, Biantidae) jedoch treten sie etwas deutlicher hervor. Auch die Fam. Ischyropsalidae, die man unter die Palpatores zu stellen gewohnt ist, scheint bloss kurze Knötchen an dieser Stelle zu haben.?) Den Trogulidae und Nema- stomatidae endlich fehlt jede Spur derselben. Grosses Gewicht wird von Sımox und Anderen auf die Form des Sternums gelegt, und mit Recht, denn bei den Laniatores ist es in die Länge gezogen, die Coxae sind nahezu parallel, und somit die Genitalöffnung weit hinterm Munde gelegen, während es bei den Palpatores sehr kurz und breit gestaltet ist und der Genitaldeckel, indem er die Hüften aus einander drängt, fast bis an den Mund vorrückt. Man denke z. B. an die „Unterlippe oder Lefze“, womit die ältern Autoren diese Genitalklappe bezeichneten, die sie als Mundtheil aufgefasst haben wollten. Die Insidiatores halten die Mitte. Sie haben ein zwar längliches Sternum, das aber hinten stets viel breiter ist als vorn. Bald be- sitzt es die Form eines A (Nunecia), bald ist es dreieckig (Adaeum) oder sogar fünfeckig (Larifuga).”) 1) Ob die Gattung Sclerosoma wieder eine Ausnahme bildet, kann ich nicht versichern; doch halte ich es für wahrscheinlich, denn in den mir zugänglichen Abbildungen ist nichts davon zu entdecken. 2) Sımon, ]. e., p. 265: „Lobe-maxillaire de la seconde paire petit, en forme de tubercule vertical“. Das einzige Exemplar eines Ischyro- psalis, das ich je gesehen habe, besass, nach meiner Erinnerung, kleine, aber deutliche Anhänge dieser Üoxa. 3) BÖRNER (in: Zool. Anz., V. 25, 1902) hat eine verdienstvolle Arbeit ausgeführt, indem er die Sternalgebilde aller Chelicerota einer Vergleichung unterzieht und auf die sechs ursprünglichen Sternalplatten des fossilen Sternarthron zurückführt. Ich vermisse aber in seiner Beweis- führung den Nachweis, dass z. B. sein Tritosternum der meisten Opiliones nicht aus der Verwachsung mehrerer Sterna entstanden sein kann und dass, wie Pocock (in: Mag. nat. Hist. 1902, p. 508) sagt, nicht „in all Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 191 Wenn ich mich dennoch nicht entschliessen kann, die zuerst von THORELL erkannten Gruppen der Laniatores und Palpatores über Bord zu werfen und dafür die neuern Stmon’schen Namen Mecostethi und Plagiostethi zu gebrauchen, so geschieht das, weil ich die Noth- wendigkeit dieser Aenderung nicht einsehen kann. Hätte Sımox eine andere, bessere Eintheilung der Opilioniden vorgeschlagen, so wäre die Sache ganz in Ordnung. Wenn er nun aber, indem er die Richtigkeit der Tuoreuv’schen Auffassung betont, genau dieselben (sruppen beibehält, jedoch ihre Namen einfach vertauscht, weil die seinigen, auf andern Charakteren basirenden ihm besser erscheinen, so bin ich damit durchaus nicht einverstanden. Zwar muss man für den Augenblick zugeben, dass durch die neuen Bezeichnungen der Unterschied der Unterordnungen vielleicht schärfer hervorgehoben wird '), wohin kämen wir aber, wenn in der Zoologie bloss aus diesem Grund alle alten, weniger richtigen Namen durch andere. den Ver- hältnissen besser entsprechende ersetzt werden sollten. Ich habe keinen Grund ausfindig machen können, womit sich das THORELL zugefügte Unrecht entschuldigen liesse. Es ist hier wohl am Platze, nicht nur die neuern, sondern auch die ältesten Namen näher zu betrachten. Vor allem sind es die Lınn&’schen Arten, deren Synonymie uns Schwierigkeiten bereitet; und dass die Sache nicht so ganz einfach ist, geht daraus hervor, dass THORELL die gemeinste Art unserer Afterspinnen als Phalangium cornutum L. bezeichnet, Simon dagegen gerade diesen Namen ver- wirft und sogar ganz beseitigen will und die betreffende Art Ph. opilio L. nennt. KrarpELın ?) und Hansen ®) schliessen sich der THoreur’schen Auffassung an. Wir wollen indessen die beiderseitigen Gründe untersuchen. THORELL *) beweist, indem er sorgfältig die von LinnAEUSs ge- gebenen Merkmale erwägt, dass Ph. opilio L. das Weibchen des in derselben Auflage (Syst. Nat., Ed. 12) beschriebenen Ph. cornutum L. sein muss. Wörtlich sagt er: „Quum igitur certum est, Linnaeum Opiliones ... . the sternal sclerite that lies behind the labium ... is strictly homologous throughout the order“. 1) Man beachte in dieser Angelegenheit auch die wichtigen Be- merkungen SÖRENSEN’s [in: Naturh. Tidsskr. (3), V. 14, p. 588]. 2) KRAEPELIN, Phalangiden aus der Umgebung Hamburgs, in: Mitth. naturh. Mus. Hamb., V. 13, 1896. 3) HANSEN, Arthrogastra danica, in: Naturh. Tidsskr., V. 14. 4) THORELL, Ann. Mus. civ. Genova, V. 8, p. 488, 1877. 199 CEO are sub nomine Ph. opilionis, Ph. cornutum 2 descripsisse, ..... ‚. Juce clarius mihi quidem videtur, nomen opilionis, si ut nomen specificum retinetur, Ph. cornuto esse imponendum“, ... Ich glaube, dass Jeder- mann, der, wie THORELL, sich die Sache genau überlegt, das be- stätigen wird. Die Fortsetzung seiner Behauptung lautet nun: „Credo tamen melius esse hoc nomen omnino dimittere, primum quod Ph. opilio verisimiliter diversas species comprehendit, et Linnaeus ipse mari Ph. opilio veri nomen cornutum, omnibus jam notum et ubique acceptum imposuit, tum et praecipue quia totam Ordinem horum animalium Opeliones appellandam censeo.“ Sımox behält den Namen opikio bei und ist der Meinung, dass das Wort cornutum jedenfalls zu vermeiden sei, weil es nur auf das Männchen bezogen werden kann. Nach Obigem sieht man also, dass beide Autoren eigentlich darüber einig sind, dass Linsazeus so gut wie sicher in seiner Ph. opilio das weibliche Thier und in der darauf folgenden Ph. cornutum das Männchen beschrieben hat. Lissaeus kannte somit nur eine Art. Wie soll nun diese heissen: opilio oder cornutum ? Während THorRELL befürwortet, dass der Name cornutum schon viel gebraucht wird, und opilo durch die Bezeichnung Opiliones für die ganze Ordnung, weniger zutreffend geworden, erklärt Sımon im Gegentheil, dass cornutum nicht brauchbar sei, aus demselben Grunde, aus dem auch der Name Cerastoma verworfen wurde. Von dieser Koc#’schen Gattung sagt THorELL an anderer Stelle!): „genere fondato sopra caratteri appartenenti ad un solo sesso (i maschi) e per conseguenza del tutto inadmissibile“ Das Wort cornutum aber kann sich auch nur auf das männliche Thier beziehen, da ja das Weibchen keine gehörnten Mandibeln besitzt. Wenn wir somit Cera- stoma verwerfen, folgt daraus nothwendig, dass auch cornutum un- zulässig ist. Ausserdem sind aber auch z w ei nord-europäische gehörnte Arten bekannt! Es bleibt dann nur der Name opelio übrig, der ausser- dem älter ist, und schon in der 10. Auflage des Syst. Nat. ange- troffen wird. Die oben genannten Gründe THoreLr’s scheinen mir nicht wichtig genug, um auch dieses Wort zu eliminiren, wenigstens kann ich mir nicht vorstellen, dass durch den Namen Öpiliones für die ganze Gruppe Phalangium opilio L. als Artname unmöglich wäre. Was die in Grösse und Bewaffnung so verschiedenen Palpen be- 1) THORELL, 1. c., p. 456. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 193 trifft, hebe ich noch hervor, dass gerade diese für die Diagnose der Subordines ein recht brauchbares Merkmal liefern. Der Bau dieser plumpen Gliedmaassen und ihre ganz absonderliche Bewaffnung bilden den typischen Charakter der Insidiatores (Textfig. Q, H); die stets auf einem Basalstück sitzenden Enddornen hingegen finden wir nur bei den meisten Laniatores (C, F), während schwache, nahezu wehrlose Palpen den Palpatores eigen sind (A, E, @). Der fundamentale Unterschied, den man bei der Entwicklung und Form der Endklauen der Hinterfüsse wahrgenommen hat, spricht schliesslich, wie so viel Anderes, für die Spaltung der Ordnung in die auf den vorigen Seiten oft genannten Unterordnungen: I. Palpatores, II. Laniatores, III. Insidiatores. Es war aber schon früher (1879) von Sımoxn eine weitere Unterordnung aufgestellt (Cyphophthalmi), die etwas später (1882) von THoRELL mit dem Namen Anepignathi belegt wurde. In dieser Abtheilung werden nur wenige Genera vereinigt, nämlich Siro LATk. (= Oyphophthalmus JosErH), Styllocellus Wstwo. (— Leptopsalis THoR.) und Pettalus THor. Wenn aber Sımon auch das sonderbare Gibbocellum STECKER als neue Familie neben den eben genannten stellen will, kann ich ihm darin nicht beipflichten. Bevor durch eine Nachuntersuchung dieser Gattung Näheres bekannt werden wird, drückt die würdige, aber vernichtende Kritik SÖRENSEN’s, nach der STEcKer’s Arbeit von Fehlern und Absurditäten wimmelt, schwer auf dieselbe und bin ich eher geneigt, diese Thierform als mit obigen sehr nahe ver- wandt anzusehen. Indessen hat die Nachuntersuchung eines Siro durch SÖRENSEN !) zu entgegengesetzten Schlüssen geführt, da er die Hauptmerkmale der neuen Unterordnung nicht einmal hat bestätigen können. Wenn er Recht hat, können die Seronidae nur als besondere Familie der Palpatores betrachtet werden. Eine offene Frage also! Das bizarre Uryptostemma GuER., das zusammen mit Oryptocellus Wsrtw». von THorer ?) gleichfalls zu einer besondern Unterordnung (Rieinulei) erhoben wurde, ist von KarscH’) sorgfältig geprüft, 1) SÖRENSEN, in: Naturh. Tidsskr. (3), V. 14, p. 589. 2) THORELL, in: Bih. Svensk. Vet.-Akad. Handl., V. 17, No. 9, 1892. 3) KARSCH, in: Berlin. entomol. Zeitschr. 1892, p. 21. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 1. 13 194 J. C. C. Loman, kritisirt und in Folge dessen aus der Ordnung der Opiliones aus- geschieden, und da ich der Meinung von KarscH ganz beistimme, glaube ich, hier auf das Genus nicht näher eingehen zu sollen. Das Verhältniss von Selerosoma zu den Phalangüdae bedarf dringend einer eingehenden kritischen Untersuchung. Bis jetzt ist es nicht klar. Und ebenso verdient die Stellung der Ischyropsalidae, der Nemastomatidae, der Trogulidae und der Phalangodidae eine genaue Revision. Das Wenige, was auf den vorigen Seiten über Nemastoma mitgetheilt werden konnte, zeigt uns, wie aberrant die Gattung sich verhält. !) Die genaue Beachtung der innern anatomischen Unterschiede, deren hoher Werth für die Systematik in dieser Arbeit mehrfach an den Tag kommt, wird hoffentlich künftig einen nicht zu um- eehenden Factor bilden, eine unerlässliche Bedingung fruchtbringender systematischer Forschung sein! 1) Als das Manuseript dieser Arbeit schon fertig vorlag, erhielt ich, durch die Güte des Autors, dessen soeben ersehienenen Aufsatz „Some points in the morphology and classification of the Opiliones“, by R. I. Pocock, in: Ann. Mag. nat. Hist. (7), V. 10, Dec. 1902. Es ist mir deshalb unmöglich nunmehr auf denselben näher einzugehen. Freilich kann ich mich zum Theil mit den vorgeschlagenen systematischen Aende- rungen recht wohl befreunden. So scheint mir die Eintheilung der Pal- patores in Eupagosterni und Apagosterni besonders glücklich. In andern Hinsichten kann ich dem Autor nicht beistimmen, und die vorliegende Arbeit enthält an vielen Stellen die Gründe für meine Auffassung. Namentlich aber will es mir gefährlich erscheinen, mit Hülfe eines ein- zigen Körpertheils, wenn er auch so variabel ist wie das Sternum, weitgehende systematische Schlüsse ziehen zu wollen. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 195 Erklärung der Abbildungen. Tafel 10. Fig. 1. ARhampsinius 9.1) Herz mit Umgebung. p Pericard; {r Trabekel; n Nephridialschlinge; In Längsmuskeln; g«w Quermuskeln; ac Aorta cephalica; aa Aorta abdominalis. Das Nephridium nur links, das Trabekelsystem nur rechts vom Herzen gezeichnet. Fig. 2. Muskeltrabekel der vorigen Figur, stärker vergrössert. Fig. 3. Trombesia 9. Lateralschnitt des Körpers, durch eine Man- dibel. «au Augenhügel; ceph Hinterende des Cephalothorax ; dına Depressor mandibulae ; Ina Levator mandibulae; eaZ Extensor art. 2; /a2 Flexor art. 2; ed Extensor digit. mob.; fd Flexor digit. mob. Fig. 4. Larifuga &. Körper von unten, geöffnet. Ansicht des Rückens von innen. m Muskel; pa Palpus; sc Hinterende des Scutums; h Herz. Fig. 5. Larifuga &. WLateralschnitt durch einen Palpus. »n Muskel; sc Hinterende des Scutums; pa Palpus; oe Oesophagus; cy Oentralganglien- masse; md Mitteldarm; ed Enddarm; bd Blinddarmäste. Fig. 6. NMermerus &. Körper von oben, geöffnet. Alle Eingeweide abgetragen. md Mandibel; pa Palpus; iro4 Trochanter quartus; ap Chitin- apodem; a Verwachsungsstelle; c nach hinten gerichtete Chitinplatte. Fig. 7. Mermerus &. Das Chitingerüst der vorigen Figur von der Seite, stärker vergrössert. st Sternum; go Geschlechtsöffnung; p Penis; ap Chitinapodem; a Verwachsungsstelle; ch Chitinplatte; .@ Genitalplatte; b 1. Bauchsegment (st, @ und b median durchschnitten). 1) Der Artname ist in der Tafelerklärung nur ausnahmsweise auf- genommen. Die Liste der untersuchten Species ist auf S. 120 zu finden. 13* 196 J. C. C. Loman, Fig. 8. Mermerus 2. Dieselbe Stelle beim Weibchen. 0p Ovipositor. Uebrige Buchstaben wie vorige Figur. Fig. 9. Rhampsinitus 9. Endosternit von oben. Fig. 10: Dasselbe von Acumontia 2. Fig. 11. Dasselbe von Mermerus 9. m Muskeln der rechten Seite. Fig. 12. Teumbesia 9. Medianschnit. Nur der Darm wurde ab- gebildet. os Mund; ph Pharynx; oe Oesophagus; cy Centralganglien ; md Mitteldarm ; ed Enddarm; an Anus; patr Excrementpatrone; die seitlichen Oeffnungen 1, 2, 3 der Blindsäcke, in einem Medianschnitt natürlich nicht sichtbar, wurden in die Medianebene projieirt und eingezeichnet. TVaxke)lailıle Fig. 13. Gonyleptes 9. Drei Spangen aus einem Stigma; Ober- flächenansicht. Fig. 14. Tumbesia 9. Lateralschnitt. s Stigma; ch Chitin der Haut; {r Trachee. Fig. 15. Phalangium opilio 3. Horizontalschnitt durch den Pharynx ph. ch Chitinleisten; m Ringmuskeln ; dil. on Dilatatoren ; chr Chitinring. Fig. 16. Pachylus 9. Links: Trachealsystem; s Stigma; a bis % Primäre Aeste des Haupttracheenstammes, von denen c, d und e, die nach oben verlaufen, nur zum Theil abgebildet sind. Rechts: Darm von oben. 1, 2, 3 Blindsäcke; 2a das lange, untere, unverzweigte Rohr. Fig. 17. Nuneia 9. Links: Darm von unten. Rechts: Darm von oben. md Magendarm; ed Enddarm. Fig. 18. Tumbesia 9. Rechts: Exeretionssystem. Links: Darm von oben. stdr Stinkdrüsse im Cephalothorax; es Endbläschen; » Nephridialröhre; « Blase; o Oeffnung der Blase. 22—26 Stellen, wo ungefähr die Querschnitte Fig. 22—26 geführt sind. Fig. 19. Gnomulus &. Körper von oben, nach Entfernung der Chitindecke des Rückens.. m Muskeln; das Herz liegt in der Mitte zwischen den Blindsäcken /, 2, 3. Fig. 20. Phalangium opilio 2. Links: Ansicht des Darmes von oben. h Herz. Rechts: die obern Blindsäcke entfernt. oe Schlundröhre ; ju Kropf; 2a der untere unverzweigte Blindsack; »nd Mitteldarm ; ed End- darm; ma Mandibel; 7, 2, 3 Stellen, wo die gleichnamigen Blindsäcke abgerissen sind. Fig. 21. Gnomulus &. Körper von oben, geöffnet; alle Eingeweide sind entfernt bis auf die nach vorn umgebogenen Endstücke der Blind- säcke; an Anus. Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 197 Fig. 22—26. Querschnitte von Mermerus & (cf. Fig. 18). Fig. 22. Mermerus &. Querschnitt durch den vordern Theil des Magens. Ursprung der /. Blindsäcke; oe Schlundrohr. Fig. 23. Mermerus &. Querschnitt durch den Drüsenmagen D und den Ursprung der grossen untern Blindsäcke 2; CU erste Andeutung der hintern Magenabtheilung, von Fettgewebe ad umgeben; m Muskel; ch Chitinplatte. Fig. 24. NMermerus &. Querschnitt etwas weiter nach hinten. Die Aeste 2 sind schon von den noch zusammenhängenden Dorsalzweigen 3 geschieden; CÜ' der hintere Magentheil, noch nicht ganz geschlossen. Andere Buchstaben siehe vorige Figur. Fig. 25. Mermerus &. Querschnitt weiter nach hinten. ( der hintere Magen (Colon), von den Blindsäcken frei, umschliesst eine Excrementpatrone P. Fig. 26. NMermerus &. Querschnitt weiter nach hinten. Die Aeste 2a liegen jetzt ganz unten, die Rückenäste 3 haben sich verzweigt, die Exerementpatrone zeigt ihren grössten Durchmesser. Namelesll2r Fig. 27. Tumbesia 9. Horizontalschnitt. I—/V Coxae, deren dicht gedrängte Muskelfasern nicht gezeichnet sind; co in allen Richtungen durchschnittene Drüsenröhrchen; ıı Exceretionstasche ; o deren Ausfuhrgang. Fig. 28. Phalangium opilio $. Aus einem Horizontalschnitt durch die Stinkdrüse im ÜOephalothorax, mp Membrana propria; » Kerne der Epithelzellen ep; pi Pigment. Fig. 29. Oligolophus 9. Eine Klappenspitze der Legeröhre, von aussen, mit den zwei neben einander liegenden Tastbürstchen b. Fig. 30. Phalangium opilio 9. Hautskelet in der Umgebung des Mundes, durch Kali caust. erweicht. /—/IV Coxae; o Mund; mx1, mx 2, mx 3 Maxillenpaare; Lab Labium; B1 erstes Bauchsegment; nep Nephridial- porus. Fig. 31. Phalangium parietinum 9. Horizontalschnitt (180: 1). es Endsäckchen des Nephridiums; « Ausführungsgang; fr Trachee. Fig. 32. Spermatozoen: a von Chilon; b von Nuneia. Fig. 33. Nuncia 9. op Ovipositor; sch dessen Scheide; r Recep- tacula; vag abgerissene Vagina; m Musc. retractores. Fig. 34. Ohilon 9. Ovipositor; r die 8 Receptacula. Fig. 35. Chilon 2. Eins der Receptacula stärker vergrössert, mit Spermatozoen gefüllt. 198 J. C. C. Loman, Fig. 36. Phalangium parietinum &. Querschnitt durch den Pro- pulsionsbulbus. ch Innerste Chitinröhre ; rad Radialmuskelfasern ; sp Spiral- muskelfasern. Fig. 37. Pachylus &. _Penisspitze von links; a Oeffnung des Ductus ejaculatorius. Fig. 38. Larifuga 8. Penisspitze von links. «a Oeffnung des Ductus ejaculatorius; m Extensor glandis. Fig. 39. Nemastoma &. Penisspitze. «a Oeffnung des Ductus ejacu- latorius, an der kleinen Eichel gl; s Sehne des Extensor. Tafel 13. Fig. 40. Nervensystem von :Pachylus (Schema). ‘r Rostralnerv; M Mandibularnerv; P Palparnerv; /, II, III, IV Nerv des l., 2., 3., 4. Fusses; L,; Ls, @ zu einem dreizackigen Seitenganglion verschmolzene Ganglien ; Ab Ursprung der Eingeweidenerven aus dem Bauchmark; Int Verwachsene Intestinalganglien. Fig. 41. Nervensystem von Phalangium opilio (Schema). Buch- staben wie in voriger Figur. co Commissur der sich verzweigenden Ein- geweidenerven. Fig. 42. Centrale Nervenmasse von Mermerus von vorn. cer G. cerebrale; opt n. optici; ma n. .‚mandibularum; P n. palporum; Pes In. ped. prim. Fig. 43. Dieselbe von Phalangium (nach SAINT-REMY). Buchstaben wie in Fig. 42. r Rostralnerv. Fig. 44. Dieselbe von Nemastoma. Buchstaben wie Fig. 42. Fig. 45. Frontalschnitt durch den centralen Nervenknoten von Pha- langium opilio (125: 1). oe Schlundröhre; Gma Ganglion mandibulare ; Nma n. mandibularum; @P Ganglion pedipalpi; G@ped. I Ganglion des ersten Gehfusses; by Bindegewebe; nl, nl, Neurilemm; nx Nervenzelle. Fig. 46. Horizontalschnitt durch die Schlundröhre desselben (125: 1). (cer Ganglion cerebrale; Gma Ganglion mandibulare; Gr Ganglion rostrale ; nz Nervenzelle; oe Schlundröhre; phar. m Pharynxmuskeln. Fig. 47. Querschnitt durch den vordern Theil der centralen Nerven- masse desselben (125:1). (opt Ganglion opticum; Gcer Ganglion cerebrale; @ped. II Ganglion des 2. Gehfusses; co, Commissuren zum Mandibular- und zum Palparganglion; co, Commissur zu den Fussganglien und Eingeweidenerven; oe Loch der Schlundröhre; n% Nervenzelle; by Bindegewebe. Fig. 48. Phalangium parietinum. Horizontalschnitt durch die Infra- oesophagealganglienmasse (125: 1). Gped. I, Gped. II, Gped. III, Gped. IV Ganglien der Gehfüsse; nped. I, nped. II, nped. IV Nerven für die Geh- füsse; (lat Ganglion laterale; Ab Ursprung der beiden Eingeweidenerven, Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. 199 die sich nach vorn in die Commissuren c, fortsetzen. Der Schnitt ist links etwas tiefer geführt als rechts, das 1. Fussganglion wurde daher links nicht mehr getroffen, nur der Ganglienzellenbelag desselben. Fig. 49. Medianes Eingeweideganglion (Int) von Nuncia g. co Com- missur der sich verzweigenden Eingeweidenerven. Fig. 50. Seitennerv von Nuncia g, mit fast nicht verwachsenen spindelförmigen Ganglien Z/,, L, und @. Fig. 5l. Scheidendrüse des Penis von Larifuga (150:1). Die Röhrchen im Innern sind stark verästelt und münden bei a. 200 J. C. C. Loman, Anatomische Untersuchungen an Opilioniden. Inhaltsübersicht. I. Einleitung . Ä II. Vergleichende en a) Haut und Skelet b) Muskeln Kr c) Herz und Blut . d) Tracheen - e) en merzensi: e f) Exeretion . g) Generationsorgane h) Be III. Schlussbetrachtungen über die Byekematik er Orion Seite 117 123 123 143 150 151 155 161 166 178 186 Nachdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Die Fische der Sammlung Plate. (Nachtrag.) Von Dr. Franz Steindachner. Bei Bearbeitung des von Herrn Dr. Prater an der Westküste und Südspitze Süd-Amerikas gesammelten ichthyologischen Materials ist aus Versehen eine Kiste, welche ausschliesslich grössere Exem- plare enthielt, uneröffnet geblieben. Ich gebe hiermit in einem Nachtrage eine Uebersicht über diesen in der Hauptarbeit nicht berücksichtigten Theil der Sammlung PLATE. Die neu hinzukommenden Arten sind in fortlaufenden Nummern von No. 81 an aufgeführt, während die übrigen bereits namentlich erwähnten Arten, falls sie von neuen Fundorten stammen, die gleiche Numerirung wie in der Hauptabhandlung mit dem Zusatze „a“ tragen. 3a. Acanthistius picetus (Tsch., BLGR.). Ein erwachsenes Exemplar, ca. 40 cm lang, aus der Cavancha- Bai bei Iquique. Körper comprimirt. Kopflänge mit Einschluss des häutigen, dreieckigen Operkellappens 2°/, mal, ohne diesen ca. 3'°/,, mal in der Totallänge enthalten, ebenso die grösste Rumpfhöhe. Augendiameter ca. 7°), mal, Schnauzenlänge 3'/, mal, Stirnbreite 5°); mal in der Kopflänge enthalten. Vordeckelwinkel gerundet, mit plattgedrückten, etwas kräftigern Zähnen bewaffnet als der aufsteigende Rand des Vordeckels, der an 202 FRANZ STEINDACHNER, seinem untern Rand 3 längere mit der Spitze nach vorne und unten umgebogene Dornen trägt, die unter der Haut verborgen liegen. Das hintere Ende des kräftigen, platten Oberkiefers fällt in verticaler Richtung ca. um eine halbe Augenlänge hinter das Auge. Die Kiefer reichen gleich weit nach vorne und tragen eine breite Binde sammetartiger Zähne, vor welcher in beiden Kiefern eine Reihe verhältnissmässig kräftiger, mit der Spitze nach innen umgebogener Hundszähne liegen. Der Kiemendeckel endigt in 3 plattgedrückte Stacheln, von denen der mittlere weitaus am längsten ist und ca. 3mal näher zum untersten als zum obersten Stachel liegt. 12—13 Rechenzähne am untern, 6—7 am obern Aste des Kiemenbogens. Schnauze von den Narinen abwärts und Kiefer schuppenlos. Schuppen am Suborbitalring überhäutet. Dorsalstacheln niedrig, kräftig, 11 an der Zahl; der höchste 5. Stachel ist ca. 4'/,; mal, der letzte ca. 6mal in der Kopflänge enthalten und ca. halb so lang wie der 1. Gliederstrahl, während der 6. höchste Gliederstrahl ca. !/, der Kopflänge erreicht. Die Caudale ist nahezu halb so lang wie der Kopf, am hintern Rand fast vertical abgestutzt, an den Ecken gerundet. Der 2., sehr kräftige Analstachel wird ein wenig von der Spitze des ungleich schwächern, 3. Stachels überragt und ist ca. 3'/, mal, der höchste mittlere Gliederstrahl derselben Flosse ca. 2'/, mal in der Kopflänge enthalten. Die am hintern Rande gerundete Pectorale kommt an Länge der Hälfte des Kopfes gleich. Dorsale, Anale und Caudale sind stark überschuppt und die beiden erstern an der Basis von einer dicken Haut umschlossen. Rumpfschuppen klein, am hintern Rande stark gezähnt. Ca. 122 Schuppen liegen längs über der Seitenlinie, ca. 30 zwischen letzterer und der Basis des ersten sehr kurzen Dorsal- stachels, ca. 53 zwischen der Seitenlinie und der Basis der Ventrale. Matt grauviolett, am Kopfe 3 dunklere Streifen vom Auge nach hinten ausstrahlend; sonst vollkommen ungefleckt. Di 11T AlB, P-21: S1. Polyprion prognathus (FoRST.) GTHR. 2 Exemplare, 52 u. 54.6 cm lang, von Juan Fernandez. Leibeshöhe etwas mehr als 4—4'/, mal in der Kopf-, unbedeutend mehr als 3mal in der Totallänge, Augendiameter 5°, mal, Schnauzen- Die Fische der Sammlung: Plate. 203 länge 3mal, Pectorale 2°/,mal, Ventrale etwas mehr als 2 mal, 7., höchster Dorsalstrahl 3mal in der Kopflänge enthalten. 7a. Anisotremus scapularis (TscH.) J. et Fest. Die früher von mir als Pomadasys bipunctatus (Kx.) STEIND. an- geführte Art fällt mit Amisotremus scapularis zusammen. D. 12/14—16. A. 3/12—13. 82. Umbrina reedi GTHR. Ein Exemplar von Juan Fernandez, ca. 36 cm lang. Leibeshöhe 3 mal, Kopflänge 3'/, mal in der Totallänge. Augen- diameter 5mal, Stirnbreite 4mal, Schnauzenlänge etwas mehr als 3°/, mal, Pectorale 1°/, mal, Ventrale ca. 1°/, mal, 2. Analstachel 21, mal in der Kopflänge enthalten. D.IX | „4. L. 1. 52—55 bis z. C. (+ c. 23 auf.d. C.). A. 2/8. Die Seitenlinie durchbohrt bei dem mir vorliegenden Exem- plare auf einer Seite 52, auf der andern aber 54—55 Schuppen; Dr. Günther zählte bei dem typischen Exemplare gleichen Fund- ortes circa 60. Höchst wahrscheinlich dürfte nach Untersuchung einer grössern Reihe von Exemplaren U. reedi GrHRr. mit Umbrina zanthi GıLu identificirt werden. 83. Sciaena') peruana n. sp. 2 Exemplare, 29 und 31,5 em lang, von Coquimbe. Körperform ziemlich gedrungen. Schnauze gewölbt, mehr oder minder steil unter bogenförmiger Krümmung zur Mundspalte ab- fallend. Obere Profillinie des Kopfes in der Stirngegend bei einem Exemplar etwas stärker convex als bei dem andern. Kopflänge 3'/,—3'/, mal in der Körper-, 4 bis etwas mehr als 4 mal in der Totallänge, Leibeshöhe 2'/,—2'/, mal in der Körper-, 2%, etwas mehr als 3 mal in der Totallänge, Augendiameter nahezu 5"), bis 5'/, mal, Schnauzenlänge fast 4—3'/, mal, Stirnbreite c. 3'/, mal, Pectorale gleich der Ventrale 1°/,—1'/, mal in der Kopflänge ent- halten. Mundspalte halb unterständig, klein; die Mundwinkel fallen unter die Augenmitte oder nur wenig vor dieselbe. Am vordern Abfalle der Schnauze liegen nächst über dem Mund- 1) Im Sinne der amerikanischen Ichthyologen, somit = (brvina C. V. 204 FRANZ STEINDACHNER, rande ziemlich weite, schlitzförmige Porenmündungen, ebenso an der Unterseite des Unterkiefers nächst der Symphyse. Eine ziemlich breite Binde bürstenförmiger Zähnchen in beiden Kiefern. Die Breite der Mundspalte steht der Länge derselben ein wenig: nach. Der aufsteigende Rand des Vordeckels ist ein wenig nach hinten und unten geneigt, schwach convex, der Vorderwinkel gerundet und einem rechten gleich. Beide Vordeckelränder tragen zähnchenartige Cilien. Die vordere kleine Narine ist rundlich, die hintere grössere oval. Die beiden Stacheln des Kiemendeckels sind vollkommen platt gedrückt, dreieckig, äusserlich wenig sichtbar und durch eine tiefe ovale Einbuchtung von einander getrennt. Schnauze an der ganzen Vorderseite und sämmtliche Kiefer schuppenlos, die Schuppen am Suborbitale überhäutet. Die übrigen Kopf- und Rumpfschuppen sind stark gezähnt. Die Dorsalstacheln sind mässig stark entwickelt, der 4. höchste Stachel ist ca. 2'/, mal, der 6. höchste Gliederstrahl derselben Flosse ca. 2 mal in der Kopflänge enthalten. Die Gliederstrahlen der Dorsale nehmen von dem 6. höchsten nur wenig, gleichförmig bis zum letzten an Höhe ab, der in dieser Beziehung der Länge des Auges gleichkommt. Der letzte Dorsalstachel ist länger als der 9. oder 10. Stachel, die einander an Höhe gleichen. Caudale am hintern Rande schwach concav, an der obern hintern Ecke unbedeutend stärker vorgezogen als an unterer. Die mittlern Oaudalstrahlen sind.ca. 1°/, mal in der Kopflänge enthalten. Der 2. Stachel der Anale ist sehr kräftig, ca. 21/, mal, der längste 2. Gliederstrahl mehr als 1?/, mal in der Kopflänge enthalten. Die Form der Anale gleicht wegen der raschen Längen-Zu- und Ab- nahme der Flossenstrahlen der eines Dreiecks. Die Gliederstrahlen der Dorsale, Anale und Caudale sind bis in die Nähe des freien Randes überschuppt und die beiden erstgenannten Flossen an der Basis von einer Schuppenscheide umhüllt. Die Seitenlinie durchbohrt ca. 58 Schuppen; längs über der- selben liegen ca. 65 Schuppen in einer Reihe. Grau: bis röthlich violett, in der Bauchgegend silbergrau. Zuweilen zieht sich eine silberige schmale Querbinde fast in der Mitte der Rumpflänge von der Rücken- bis zur Bauchlinie herab, so bei einem Exemplare aus Calläo, welches schon vor Jahren das Wiener Museum durch das Museum Godeffroy erhielt. Die Fische der Sammlung Plate. 205 Die zwischen den Deckelstacheln ausgespannte Haut ist tiefbraun. Zunächst verwandt mit der hier beschriebenen Art ist Sciaena (Cheilotrema) fasciata Tscuupı, bei welcher jedoch die Körperform bedeutend gestreckter ist und die Anale nur 22 Gliederstrahlen enthält. 10—11 Palo DEI. N 2,9. Wel..c 58. Ltr ur 15—16 (z. V.). S4. Isopisthus analis (JENYNS). 1 Exemplar, 39 em lang, von Coquimbo. Leibeshöhe etwas mehr als 5 mal, Koptlänge 5'/, mal in der Totallänge, Augendiameter 6°, mal, Schnauzenlänge 3°/, mal in der Kopflänge enthalten. 85. Isacia conceptionis (C. V.) J. et Fest. 2 Exemplare von Coquimbo. 86. Chilodactylus monodactylus (CARM.) GTHR. 2 Exemplare von Juan Fernandez, 30,5 und 31 cm lang. Der 10., längste Pectoralstrahl ist 21,,—2?/, mal in der Körper- länge enthalten. D. 17/26—27. A. 3/10. P. 1/8/6. 12a. Chironemus bicornis STEIND. In Folge eines Schreibfehlers ist der Gattungsname Chironemus mit jenem von Chilodactylus verwechselt worden, was hiermit be- richtigt wird. i 87. Mentieirrhus ophiocephalus (JENYNS). 2 Exemplare, 31 und 35,5 cm lang, von Coquimbo. Sebastodes oculatus (C. \V.). 1 Exemplar von Coquimbo. — D. 13/14. P. 9/9. L. 1. 40. lta. Sebastodes chilensis STEIND. 1 Exemplar von Coquimbo, 26 cm lang. 15a. Agriopus peruvianus GTHR. 1 Exemplar von Lapataia, Beagle-Canal, Feuerland; in 5 Faden Tiefe gefangen. 206 FRANZ STEINDACHNER, Kopflänge 3%/, mal, Rumpfhöhe mehr als 3 mal, 6. Dorsalstachel etwas mehr als 4'/, mal in der Totallänge, Schnauzenhöhe 3°/, mal, Augendurchmesser ca. 5 mal in der Kopflänge enthalten. Pectorale ebenso lang wie die Ventrale, kaum um eine Augen- länge kürzer als der Kopf. Am 6.—10. Dorsalstachel ein unregelmässig gestalteter grosser, schwarzbrauner Fleck. Eine schwarze bogige Querbinde auf der Caudale. BRESIIEIWPNN: SS. Seriola peruana STEIND. 1 Exemplar, 53 em lang. von Juan Fernandez. D. 7 | 34 A-2 — „,. L.l 6.163. Die Kopflänge gleicht der Leibeshöhe und ist ca. 4'/, mal in der Totallänge, der Durchmesser des Auges, so weit es äusserlich frei liegt, etwas mehr als 7 mal, Durchmesser der Augenhöhle ca. 5?/, mal, Schnauzenlänge gleich der Stirnbreite etwas mehr als 3 mal, Länge der Pectorale ca. 2 mal, Länge der Ventrale ca. 1?/, mal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende der Mundspalte fällt in verticaler Richtung zwischen der vordern Augenrand und die Augenmitte; die Länge des Oberkiefers gleicht °/, der Kopflänge. Die geringste Rumpfhöhe am Schwanzstiel übertrifft ein wenig !/, der grössten Leibeshöhe. 15a. Stromateus maculatus ©. \. 1 Exemplar, 27 em lang, von Coquimbo. 59. Trachurus pieturatus (Bow».) J. et EvErm. 1 Exemplar, 36 cm lang, von Coquimbo. 22a. Pinguwipes chilensis (MoumA). 1 Exemplar, 31,5 em lang, von Coquimbo. D: 327: .A. 25: 9%. Notothenia tessellata RıcaDs. 2 Exemplare, 22,5 und 25,5 cm lang, von Uschuwaia, Beagle- Canal, Feuerland. Die Fische der Sammlung Plate. 207 24a u. 23a. Notothenia coriiceps RıcHDs. Dr. BouLenGer hält nach Untersuchung der zahlreichen Exemplare und Typen des Britischen Museums N. corütceps, N. purpwriceps, N. cornu- cola, N. virgata, N. marginata Rıcuvs. so wie die von mir nach einem Exemplare beschriebene N. modesta für eine und dieselbe Art (s. Rep. on the Coll. of N. H. made in the Antarctic Regions during the Voyage of the „South Cross“, Pisc. p. 183). 27a. Notothenia macrocephala GTHR. (— N. hassleriana STEIND.) 1 Exemplar, 22 cm lang, von Uschuwaia, in 7 Faden Tiefe ge- fangen. 29a. Notothenia longipes STEIND. 1 Exemplar, 16,7 cm lang, von Uschuwaia. Die Länge der Ventrale ist etwas weniger als 1'/, mal in der des Kopfes enthalten. Interorbitalraum beschuppt. 12733: 91. Clinus (Labrisomus) philippi STEIND. 1 Exemplar, 31,5 cm lang, aus der Cavancha-Bai bei Iquique. 92. Atherinopsis regius (Hums.) STEIND. 1 Exemplar, halb erwachsen, aus der Cavancha-Bai. 45a. Mugil cephalus 1. 1 Exemplar, 28,2 cm lang, von Coquimbo. 46a. Gobiesox (Sicyases) sanguineus M. Tr. 2 Exemplare aus der Cavancha-Bai. 49a. Chromis erusma (C. V.). (Heliases erusma C. V.) Mehrere grössere und kleinere Exemplare aus der Cavancha-Bai. 208 FRANZ STEINDACHNER, 60a. Lotella phyeis (ScHL.) GTHR. Die von mir früher zu Lot. rhacinus bezogenen Exemplare von Juan Fernandez gehören nach der Zahl der Ventralstrahlen zu schliessen zu Lotella phyeis ScHu., welche Art bisher nur von Japan bekannt war. 93. Paralichthys adspasus (STEIND.) J. et EvERM. 2 Exemplare, 30 und 36 cm lang, von Juan Fernandez. 94. Paralichthys fernandezianus n. sp. 1 Exemplar, 51 cm lang, von Juan Fernandez. D..78: 8:60, "PASST se: 140! Kopflänge 4 mal, Leibeshöhe ca. 2°/, mal in der Totallänge, Augendiameter 7?/, mal, Länge des Zwischenkiefers 2'/, mal, Schnauzen- länge (bis zum Vorderrande des untern Auges) 4!/, mal, Länge der Pectorale ein wenig mehr als 2'/, mal, Länge der Ventrale ca. 3?/, mal, Länge der Caudale etwas weniger als 1'/, mal in der Kopflänge enthalten. Mundspalte lang, schräge gestellt. Der Zwischenkiefer überragt den Unterkiefer nur unbedeutend nach vorn. Vorderer Abfall des Unterkiefers am untern Ende knopfförmig aufgetrieben. 5 grosse Hundszähne im Unterkiefer an der Augenseite, 10 etwas kleinere an der rechten Kopfseite. Das hintere Ende des Öberkiefers reicht fast um eine Augen- länge hinter das untere Auge zurück. Stirn in der hintern Längenhälfte quer über sehr schwach convex. Vordeckelwinkel gerundet, etwas grösser als ein rechter. 5 Rachenzähne, davon die 2 vordersten rudimentär am obern, 11 Rachenzähne am untern Aste des ersten Kiemenbogens; letztere nehmen gegen den obersten Zahn bedeutend an Länge zu, sind platt gedrückt und seitlich gezähnt. Die Dorsale beginnt ein wenig vor dem Vorderrande des obern Auges unterhalb der obern Profillinie des Kopfes mit ziemlich kurzen Strahlen, von denen der erste mehr als 6!/, mal, der höchste im mittlern Theil der Flosse ca. 2°/, mal in der Kopflänge enthalten ist. Schuppen an der Augenseite des Körpers gezähnt, ringsum von Die Fische der Sammlung Plate. 209 kleinen Schüppchen umrandet. Schuppen der rechten Körperseite ganzwandig. Der bogige Theil der Seitenlinie ist ca. 3 mal in dem horizon- talen enthalten. Augenseite braun mit dunklerer zarter Sprenkelung. An der augenlosen Seite ist die Dorsale mit grossen unregelmässigen braunen Flecken wie marmorirt. 95. Paralichthys hilgendorfiü n. sp. 1 Exemplar, 27,3 cm lang, von Juan Fernandez. Das mir zur Untersuchung vorliegende Exemplar zeigt vor dem Ende der Dorsale wie der Anale eine Einschnürung und Faltung, die schräge nach vorne bis zum mittleren Drittel der Rumpfhöhe reicht und durch eine embryonale Missbildung veranlasst sein mag. Hieraus erklärt sich vielleicht auch die unregelmässig rhomboidale Form des Körpers und der ziemlich steile Abfall der Profillinie des Rückens von der Basis des 34. Dorsalstrahles angefangen bis zum Schwanzstiele. Die 4 letzten Analstrahlen sind aus ihrer normalen Lage gerückt und auf die Unterseite des Schwanzstieles verschoben. Es können bei abnormer Verkürzung des Rumpfes nur die Maass- verhältnisse der einzelnen Kopftheile zu einander wie z. B. die Augenlänge, Stirnbreite, Länge der Mundspalte, die Zahl und Grösse der Rechenzähne am ersten Kiemenbogen und endlich die Bezahnung der Schuppen an der Augenseite des Körpers für die Artbestimmung in Betracht gezogen werden. Kopflänge 3°%,, mal, Leibeshöhe 2 mal in der Totallänge, Augen- durchmesser 5'/, mal, Stirnbreite fast 13 mal, Schnauzenlänge weniger als 5mal, Länge des Zwischenkiefers etwas weniger als 2'/, mal, erster Dorsalstrahl nahezu 6 mal, höchster 23/, mal, Peetorale 2 mal, Ventrale (der Augenseite) 3°/, mal, Caudale 1°, mal in der Kopflänge enthalten. Eine sehr stumpfe knöcherne Leiste auf der Stirne, schräge nach vorn zur Schnauze ziehend. Der Zwischenkiefer überragt nach vorne den Unterkiefer ganz unbedeutend. | Mundspalte lang, schräge gestellt. Das hintere Ende des Ober- kiefers fällt senkrecht unter den hintern (knöchernen) Augenrand. Links 8, rechts 9 Zähne im Unterkiefer, die vordern derselben stärker, doch kaum länger als die gegenüberliegenden Zähne im Zwischenkiefer. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 1. 14 2310 Franz STEINDACHNER, Vördeckelwinkel ein 'stumpfer, abgerundet; unterer Rand des Vordeckels stark nach unten und vorne geneigt, im mittlern Theile schwach concav. 9 Rechenzähne im vordern untern, 6 im obern Aste des ersten Kiemenbogens, vom letztern sind die 4 vordersten Zähne rudimentär. Die Dorsale beginnt über dem vordern Augenrande. Körperschuppen an der Augenseite gezähnt, an der linken Körperseite cyeloid. Vorderer Theil der Seitenlinie sehr stark, stumpf oval gebogen, seine Länge ist 2'/, mal in der des horizontal verlaufenden Theiles enthalten. Augenseite des ganzen Körpers graubraun mit zarter dnnklerer Sprenkelung. D. +75. »A»61. »P#11. «V»6. 1 1,6494; %. Exrocoetus lineatus \ALENC. 2 Exemplare, 2 49 cm, £ 45 cm lang, von Juan Fernandez. Kopflänge 5 mal, Leibeshöhe bei dem % nahezu 6 mal, bei dem & fast 6°/, mal, Länge der Ventralen so wie des oberen Caudallappens 3!/, — etwas mehr als 3!/; mal in der Körperlänge (d. i. Totallänge mit Ausschluss der Caudale), Augendiameter ca. 4 mal, Stirnbreite fast 3 mal, Schnauzenlänge nahezu 3'/, mal in der Kopflänge ent- halten. Stirn querüber flach. Das Ende der Pectorale fällt zwischen das hintere Basisende der Dorsale bei dem 9, reicht aber bis zur Basis der obern Stütz- strahlen der Caudale bei dem 2. Nur der oberste Pectoralstrahl ist nicht der Länge nach gespalten. Die Einlenkungsstelle der Ventralen liegt ebenso weit von der Basis der Caudale wie von dem hintern Rande des Vordeckels entfernt. Die mittlern Ventralstrahlen sind dunkelgrau; der erste Ventral- strahl ist 3mal in der Länge des 3. enthalten. Pectorale am hintern untern Rande sehr breit hell gesäumt. Die Mitte der Flosse trägt eine helle Binde, hinter welcher die Flosse dunkel braungrau gefärbt ist. D. 12 (g) — 13 @). A. 10 (&) — 11. @). 97. Ophichthys pacifici GTHR. 2 Exemplare, 58 und 61,6 cm lang von Coquimbo. Kopflänge 2'/,—2 mal in der Entfernung der Kiemenspalte von Die Fische der Sammlung Plate. 21] der Analmündung, Länge der Mundspalte 2°, — mehr als 2°, mal in der Kopflänge enthalten. Augendiameter ?/, — fast '/; der Schnauzenlänge gleich. ‚In der vordern Hälfte des Unterkiefers bilden die Zähne meist nur 2 Reihen, weiter zurück 3 Reihen, während die Zähne im Ober- kiefer nur zunächst den Mundwinkeln 3reihig sind. 95. Muraena porphyrea (GUICH.) GTHR. 2 Exemplare, 74 und 80,5 cm lang, von Juan Fernandez. 77a. Raja chilensis STEIND. 2: Exemplare, & 46 em, 2 47 ‚cm lang, von Coquimbo. Bei dem Männchen liegen 2 Reihen dicht an einander ge- drängter Stacheln nächst dem äussern Pectoralwinkel, dagegen ist .der bei jüngern Exemplaren ziemlich stark entwickelte Stachel vor dem Auge, ebenso die mediane Stachelreihe des Rückens hinter der Schultergürtelgegend bis zum Beginn des Schwanzes mehr minder vollständig obliterirt. Die Kieferzähne endigen in eine ziemlich lange Spitze. Auf der blaugrauen Oberseite des Rumpfes liegen runde gelbe Flecken dicht an einander gedrängt. Bei dem Weib- chen ist der Stachel vor dem Auge und über dem Spritzloch gleich- falls stark abgestumpft; die Stacheln des Rückens hinter dem Schultergürtel bis zum Beginne des Schwanzes sind ganz abge- plattet. Spuren dunkler Fleckchen an der grauen Oberseite. des Rumpfes ‘in. geringer Zahl bemerkbar. Der dreieckige Raum zwischen der Schnauzenspitze und Stirn stets gelb. Totallänge des Männchens 46 cm Schwanzlänge Pam, Scheibenbreite Sa Abstand der Augen von einander Sul, Breite der Mundspalte 3,97, Distanz der Narinen AN, Von der Schnauzenspitze zur Mundspalte 6 „ Die Entfernung der äussern Nasenwinkel von der Schnauzen- spitze ist bei beiden Exemplaren nur wenig grösser als der Ab- stand der Narinenwinkel von einander. 14* 212 FRANZ STEINDACHNER, 99. Raja magellanica n. sp. Ein Exemplar 9%, 48,2 cm lang, von Punta Arenas. Die Scheibe ist wenig breiter als lang; ihre Länge beträgt bei dem vorliegenden Weibchen 29,5 cm, ihre Breite 33 cm. Die Schnauze endigt in eine schwach vortretende stumpfe Spitze. Der Vorderrand der Pectorale ist im mittlern Längendrittel sehr schwach concav, in den beiden übrigen dagegen verhältniss- mässig stärker convex. Aeusserer Scheibenwinkel stumpfer ge- rundet als der hintere, mehr oval gerundete Winkel. Stirnbreite ein wenig geringer als die Länge der Orbita. Stirn querüber stark concav. Distanz der äussern Nasenwinkel unbedeutend geringer als der Abstand der Schnauzenspitze von der Mitte zwischen den Nasen- löchern. Zähne auch bei dem Weibchen in einer ungleich kürzern Spitze endigend. Die Oberseite der Pectorale ist in ihrer vordern Längenhälfte vorn ihrer ganzen Breite nach, weiter zurück in dem weitaus grössern Aussentheile mit äusserst spitzen Dörnchen dicht besetzt; etwas grössere liegen auf dem Schnauzenkiele Ein Stachel am vordern und zunächst dem hintern Ende des innern Augenrandes. Eine Reihe von Stacheln längs der Medianlinie des Rückens, jeder- seits von dieser liegen in der Gegend des Schultergürtels, 3 Stacheln, welche eine schräge, nach vorn ziehende kurze Reihe bilden; der innerste Zahn dieser Reihe ist stärker als die folgenden entwickelt. Hinter der Schultergürtelgegend wird die mediane Stachelreihe des Rückens beiderseits von einer 3—-4fachen Reihe kleiner Dornen be- gleitet, die auch in grosser Menge auf der Oberseite des Schwanzes zerstreut liegen, längs deren Mitte eine Reihe grosser Stacheln mit stark hakenförmig umgebogener Spitze bis zum Schwanzende hin- zieht. Die Grösse der Stacheln nimmt gegen die Längenmitte des Schwanzes allmählich zu. Eine breite Hautfalte am Seitenrande des Schwanzes. Die beiden Rückenflossen von nahezu gleicher Höhe und Form, durch einen ge- ringen Zwischenraum von einander getrennt, auf welchem ein Stachel liest. Terminalflosse des Schwanzes rudimentär, einer Hautfalte ähnlich, deren Höhe die Breite der seitlichen Hautfalte unbedeutend übertrifft. Unterseite der Scheibe vollkommen glatt. Die Fische der Sammlung Plate. 213 . Rückenseite grauviolett mit meist sehr grossen runden und ovalen graugelben Flecken ziemlich dicht besetzt; der grösste der- selben liegt in mässiger Entfernung jederseits vor dem hintern Brust- flossenwinkel und ist, wie eine mässige tiefe Einschnürung zeigt, aus der Vereinigung zweier grossen Flecken entstanden, fast von birnenförmiger Gestalt. Die einzelnen Flecken sind von einem Ringe umsäumt, der etwas dunkler als die Grundfarbe des Rückens ist. Totallänge 48,2 cm. Länge des Schwanzes 2l, , Breite der Scheibe Ban. Von der Schnauzenspitze bis zum hintern Ende der Analspalte 26,9 Abstand der Augen von der Schnauzenspitze 6,8 a ns „ von einander OR. Breite der Mundspalte zwischen den Mundwinkeln 4,9 Distanz der Nasenlöcher 4,5 Von der Schnauzenspitze zu den Nasenlöchern a. Von den Nasenlöchern zur Mundspalte 2.8 ” Vom soeben beschriebenen Weibchen in der Körperform be- deutend abweichend ist ein grösseres Männchen, welches das Wiener Hofmuseum von gleichem Fundorte besitzt. Bei diesem Exemplare ist die Körperform weniger gedrungen, der mittlere Theil des vordern Scheibenrandes stärker eingebuchtet, daher der äussere Scheibenwinkel mehr hervortritt und die beider- seitigen Hälften der Vorderscheibe treffen an der Schnauzenspitze unter einem wesentlich minder stumpfen Winkel zusammen als bei dem Weibchen der Sammlung Prarer’s. Zwei ziemlich breite Felder grösserer Stacheln am vordern Rande der Brustflosse. Abgesehen von diesem den Männchen eigen- thümlichen Vorkommen zeigt sich in der Bedornungsweise, sowie auch in der Zeichnung des Rückens die grösste Uebereinstimmung beider Exemplare. Totallänge des Männchens 60,3 cm. Länge des Schwanzes AUS ER Breite der Scheibe 40,5 Entfernung der Schnauzenspitze vom hintern Ende der Anal- spalte 32.00, Entfernung der Schnauzenspitze vom Mundrande 8,8 914 FRANZ STEINDACHNER, Die Fische der Sammlung Plate. 100. Raja sp. 1 Exemplar, Embryo, 4, 17 cm lang, von Calbuco. Am Rumpfe in der Mitte der Schultergürtelgegend ein langer, sehr spitzer, liegender Stachel, eine Reihe gleichfalls schlanker spitzer Stacheln längs der Mittellinie des Schwanzrückens, eine Hautfalte seitlich am Schwanze. Sonst vollkommen glatt. Scheibenform etwa wie bei ARaja miraletus. Scheibe breiter als lang, im mittlern Theile des Vorderrandes sehr schwach concav, in den beiden übrigen Theilen ebenso schwach convex. Die vordern Hälften der Scheibe treffen, abgesehen von dem mässig entwickelten Schnauzenvorsprung, unter einem stumpfen Winkel zusammen, der sich einem rechten stark nähert; äusserer Scheibenwinkel ein rechter, mit gerundeter Spitze. Rücken chocoladefarben. Oberseite der Schnauze und Unterseite des ganzen Körpers mit Ausnahme eines gleichfalls dunkel gefärbten Randstückes in der grössern hintern Längenhälfte der Scheibe und der hintern Hälfte der Ventralen orangegelb. Totallänge 170 mm. Breite der Scheibe I 5 Länge ” ” 14 ” Schwanzlänge 108.54 Von der Schnauzenspitze zum Mundrande 18, 5 zur Mitte der Nasenlöcher 13 PP) n ” 101. Seyllium sp. 2 Eier von Calbuco, vielleicht zu Seyllium chilense GNIcH. ge- hörig, doch vorn breiter und im Ganzen gedrungener, als sie Prof. VAILLANT in seiner Abhandlung über die Fische von Cap Horn abbildet. Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a. S. Nachdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. The Actiniae of the Plate Collection. By Prof. Dr. J. Playfair MeMurrich, Ann Arbor, Michigan, U. S. A. With plates 14-19 and 5 fig. in the text. Our present knowledge of the Actinian fauna of the coast of Chili is due almcst entirely to expeditions which have touched at various points in the course of prolonged voyages and while the sum total of the results so obtained is by no means inconsiderable, the individual results of each expedition have, as a rule, been compar- atively slight. The first expedition to yield actinological results was that of the “Coquille”, the Actinians obtained having been described by Lessox in 1830. Slightly later, in 1835, J. F. Branpr described a single species from the neishbourhood of Valparaiso and in 1846 the results of the U. S. Exploring Expedition, described by Dana, added materially to the number of known forms. In 1854 Gay pub- lished descriptions of a number of forms from Chiloe and in 1857 MıLnE Epwarps described a single form under the name of Oystiactis eydouxi. In all these cases the descriptions lack much of what is necessary for the correct determination of the position of the various forms in our modern system classification, and only in the publie- ations of Lesson and Daxa are the descriptions accompanied by figures. More recent contributions have been made by VERRILL, who described three forms from the Peruvian Coast in 1869, by STUDER, Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft2. 15 216 J. PrayrAır Mc MurkiıchH, who in 1878 made known a couple of Patagonian forms collected by the “Gazelle”, and by RıpLey, who reported in 1881 on the coelen- terata collected by the “Alert”, during a survey of the Straits of Magellan. The descriptions of these authors are, however, also more or less incomplete, and it is not until 1882 and 1888, when the Actiniaria of the “Challenger” Expedition were described by RiCHArD HERTWIG, that attention was given to the anatomical details of South American actinians. In 1893 I published a report on the forms obtained by the “Albatross’ during a voyage from New York to San Francisco, and in 1896 Kwiernıewskı published a revision of the forms previ- ously described by Stuper. Finally in 1899 CARrLGREN gave in a preliminary form his observations on the species collected by the “Eugenia” Expedition (1851—53), the German South-pole Expedition (1882—83), the Hamburg Magellan Expedition (1892—93) and the Swedish Expedition to Tierra del Fuego (1895 — 96). The PATE collection compared with most of its predecessors is rich both in individuals and species and contains representatives from various localities along the coast from Iquique on the north to Punta Arenas on the south. It has yielded important re- sults in elearing up with a considerable amount of certainty the identity of some of the forms described by earlier authors, and by perfecting our knowledge of the Chilian fauna by the addition to it of a number of forms it has served to confirm our previous ideas as to the general characters of the actinian fauna of this coast, so excellently expressed by CARLGREN (1899). Order Aectiniaria (Dana) VAn BENEDEN. The term Actiniaria has been used by different authors with somewhat different limitations. It was introduced by Dana (1846) as a suborder of Actinoidea and included all the Anthozoa (includ- ing Latcernaria) with the exception of the Alcyonaria. MiıLnxE-Ep- wArDps (1857) employed the term as an alternative for his Zoan- tharia malacodermata, a group which excluded all forms possessing a definite corallum and also Zucernaria. In this sense it was at first employed by VErrILL (1864), although in alater paper he re-included the Antipatharia in the group. In 1870 Gray still further reduced the contents of the group by separating from it the Zoantheae, an arrangement followed later by KuunzinGer (1877). ANDRES (1883) returned to the use of the The Actiniae of the Plate Colleetion. 217 word as employed by MıLne-Epwarps and in this sense it was also employed by R. Hrrrwıc in 1882 and 1888 and by various later authors such as HADDon, CARLGREN, DUERDEN and myself. In 1898, however, it was employed by Van BEnepEen with a very extensive modification of its meaning, both the Zoantheae and Ceriantheae being withdrawn from it; in the following year it was used by CARLGREN (1899) in the same sense and it is in this sense that I use it here. It includes, consequently, the orders Edwardsiae Protactiniae and Hexactiniae of my earlier classification (1893), a fusion of these orders being demanded by the recent work demonstrating the exis- tence in certain Edwardsiae of a Hexactinian type of structure. In one respect the group seems likely to require modification in the future to the extent of including in it certain of the Madreporaria, as was suggested by R. Herrwie. Our knowledge of the corals in- dicates strongly a necessity for regarding the presence or absence of a corallum as a quite subordinate matter, but since it seems prob- able from DuErRDEN’s recent work on Porites that the Madreporaria do not constitute a homogeneous group and until we are in possession of definite information as to whether the relations of the hexamer- ous corals to the Actiniaria are monophyletic or polyphyletie, it seems advisable to retain the two groups separate. A coneise definition of the group as thus limited is rather diffi- cult, owing to the variations presented by different forms from al- most every one of the features which may be regarded as typical. It may he stated however, in some such words as these. Anthozoa, solitary or but rarely approximating to a colonial con- dition; destitute of a corallum. The mesenteries not less than eight in number constituting four primary couples arranged symmetrically on either side of the sagittal axis; four of these mesenteries situated in pairs at each extremity of the sagittal axis, have, as a rule, their longitudinal muscles on the exocoelic faces and form what are termed the directives mesenteries. Additional mesenteries beloneing to one or more sets which appear successively, may be present; the first set consists of two secondary couples which form pairs having their longitudinal muscles on the endocoelic faces with the lateral mesenteries of the primary couples and thus complete a primary cycle of six pairs, the second set consists of a couple or two, four or Six pairs with their longitudinal muscles on their endocoelie faces oceuring in two or more of the primary exocoels (rarely the 15* 218 J. PrayrAır Mc MüRRIcH, endocoels); the third set consists of one or more cycles of pairs with their longitudinal muscles on their endocoelic faces, developed in all the exocoels present at the time of their development. In conse- quence of this mode of development of the mesenteries in cycles of pairs the symmetry in usually hexamerous after the development of the primary pairs, but occasionally one or more pairs of the second- ary or later cycles may be suppressed, an octamerous, decamerous or rarely an heptamerous symmetry being thus produced. The sym- metry may also be disturbed by the formation of more than two pairs of directive mesenteries or by one or both of those usually present developing their longitudinal muscles on their endocoelic faces. Suborder Aectininae Axpkes 1883. Actiniaria with usually simple tentacles arranged in single or alternating cyceles corresponding to the mesenteries, any one endocoel or exocoel having but one tentacle communicating with it. The arrangement ofthe Actiniaria in suborders must be regarded as provisional, especially so far as the suborder Stichodactylinae is concerned, since it seems not at all improbable that this is a com- posite group, the forms usually assigned to it having: possibly a poly- phyletic origin. Family Edwardsüdae. Actininae with a rounded base (physa), and with eieht, twelve or fourteen perfect mesenteries; additional imperfect or rudimentary mesenteries may be present in the upper part ofthe column. Sphincter absent or weak, endodermal or mesogloeal, longitudinal muscles eircum- scribed; parieto-basilar and basilar muscles equally developed or almost so to form a parietal muscle; acontia wanting. The description by FAuror !) of the existence ofrudiment have been regarded as typical of the Edwardsiae has necessitated the abolition of that order and has broken down the distinction between it and the family Halcampidae. I have chosen the term Zdwardsiidae to de- note the family which must now include these two groups and the genus Scytophorus also, since that term seems to have the priority as a family name over Halcampidae and because the latter term has been used with a much wider sense than seems to me justifiable. I had 1) Anpres (1880) was really the first to observe the occurence of rudimentary mesenteries in an Edwardsia (E. claparedii), two secondary couples being distinctly represented in his fig. 70. The Actiniae of the Plate Collection. 219 suggested in an earlier paper a possibility of the extension of the order Protactiniae to include the forms here referred to the family Edwardsidae, but a further consideration of the matter has led me to abandon that idea and in fact to abolish the order Protactiniae altogether. Without entering into the history of the various elassifications which have been proposed for the simpler Actiniaria, it seems ne- cessary to explain my reasons for not adopting the arrangement re- cently proposed by CARLGREN (1899, 1900. He has divided the Actiniaria into two tribes the Protantheae and the Nynantheae, char- acterized respectively by the presence or absence of longitudinal muscle fibres in the ectoderm of the column wall and stomatodaeum, and each of these tribes he divides again into two subtribes, the Protantheae into the Protactininae and Protostichodactylinae and the Nynantheae into theActininae and Stichodactylinae, theA ctininae finally, being again subdivided into the Athenaria and the Thenaria accord- ing as they lack or possess a distinet pedal disc. The fundamental point in this classification is the presence or absence of an ectodermal longitudinal musculature in the column wall and stomatodaeum and the classification will stand only if this char- acter can be recognized as strietly phylogenetic. I do not imagine that anyone will deny that the ancestors of the Anthozoa probably possessed such a musculature, nor, indeed, that the epithelial cells of all the Coelentera are potentially epithelio-muscular cells, and hence it must be admitted that the oceurrence of an ectodermal musculature in the column wall is, in a certain sense, to be regarded as an ancestral character. But even so it does not necessarily follow that it is a character of prime classificatory value; it is only so when it is associated with other characteristics which we believe to be also primitive and, on the other hand, is not associated with peculiarities which must be regarded as highly progressive differen- tiations. The structural characteristics of any group of animals are in part persistent and in part progressive characteristics. The former are ancestral in their nature and serve to distinguish the group from others; and while some of these characteristics may be lacking in this or that adult member of the group, yet they must be regarded as included in the embryonic potentialities of all and may reappear in forms which really represent a higher degree of specialization than others which lack them. The progressive char- acteristies, however, are departures along new lines from the an- 320 J. PLAyYrAır Mc MüurrıcH, cestral conditions and it is these which furnish the basis for the classification of the various forms within the group. For instance, the occurrence of paired bipinnate cetenidia may be regarded as an ancestral character in the Mollusca and they constitute persistent characters in certain members of the group; and yet the grouping together in one order of all those Mollusca which present this pe- culiarity, ignoring all the progressive modifications which they may show, would constitute an arrangement which would appeal to no one. Rather do we use the progressive characters as a guide for the separation of the group into subgroups at the base of each of which we place those forms in which persistent characters are most perfectly developed. In the Actiniaria, it seems to me, we have similar conditions. The ectodermal musculature of the column wall represents a per- sistent characteristic and if not associated with marked progressive characters may well serve as a guide to the more primitive mem- bers of the group. But if associated with such peculiarities it is no longer possessed of prime classificatory importance, and to group to- gether all forms which possess it, independently of their progressive modifications, is as incorrect as would be a corresponding classifi- cation in the Mollusca. Certain of the Actiniaria which possess the musculature are undoubtedy to be regarded as primitive, or as re- presenting primitive conditions, such for instance as Gonactimia and Protanthea. But, on the other hand, such forms as Boloceroides mac- murrichi and Dolocera brevicornis') it is associated with the multipli- 1) CARLGREN (1902) has expressed himself as very skeptical regard- ing the accuracy of my statement that ectodermal longitudinal muscles occur in the column wall of Bolocera brevicornis and regards that species as identical with 5. multicornis VERRILL. I can assure him, however, that there is no room for doubt as to the existence of the musculature. It is true that the epithelium of the column wall was largely macerated away in the specimen I examined and this led me to regard the irregul- arıty of the surface of the mesogloea as the result of the maceration. Where, however, the epithelium is retained in spots the irregularities are clearly muscle-bearing processes of the mesogloea and the presence of an ectodermal musculature is even more distinct than in Protanthea. As to the identity of brevicornis with muaulticornis, I may say that when I described the former I had preparations of multicornis before me for comparison and the two forms seemed to me to be distinet. If, how- ever, the view of my colleague as to their identity be accepted, an ex- planation of how one individual of a species may belong to the Nynantheae and another to the Protantheae is in order. The Actiniae of the Plate Collection. 991 cation of the mesenteries, a remarkable modification of the tentacles at their bases and a tentacular sphincter, and in Piychodaetis patula with the reduction of the stomatodaeum and with the multiplication of the mesenteries, all of which characters must, I believe, be re- garded as progressive, those associated with the tentacles highly so. Again it will probably be admitted that the stichodaetyline arrange- ment of the tentacles is a progressive character, and it is associated with the presence of a considerable number of mesenteries, also a progressive character. To my mind, the association of forms possessing such characters with others which lack them is comparable, if I may refer again to the Mollusca for an illustration, to an association of Argonauta with Haliotis. And not only does the acceptance of CARLGREN’S primary division lead to an association of forms presenting widely different grades of progressive differentiation, but it also separates forms of approxi- mately the same grade. Thus to separate by a great and unpassable gulf Gonactinia from Oractis is unjustifiable. Having regard to the progressive differentiation these forms stand more closely related than do Gonactinia and Bolocerordes and the same is true for Gon- actinia and the Edwardsias, even although the latter present pro- sressive modifications in the absence of the pedal disc and the development of strong muscle pennons on the mesenteries, this last character, as ArpenLör (1893) has suggested, possibly accounting in part at least for the absence of the ectodermal column musculature. The subdivision of the Actininae into Athenaria and Thenaria also, it seems to me, tends to the confusion of unrelated forms and the separation of others which are nearly related. The subdivision is based upon a persistent character, it is true, and by associating with this the absence or presence of a basilar muscle it seems to have weight. But the relations between the pedal disc and the muscle are so intimate that modifications of the one can hardly be expected without modification of the other. Furthermore when we speak of the absence of the pedal disc we are speaking rather of its modification than its absence in many cases, since its homologue exists in the physa, and in such cases a homologue of the basilar muscle may be seen in the parietal muscle, so well marked in Edwardsias and Halcampids. CARLGREN’S Athenaria corresponds essentially with Gosse’s family Ilyanthidae and associates such forms as Ediardsia and Halcampa with Ilyanthus parthenopeus with its twelve pairs of perfect mesenteries, 222 J. PrAyraır Mc MurrıcH, while, at the same time it ignores the close relationship which apparently exists between the Halcampas and Haloclava and Eloactis, these latter forms being Thenarians. For these various reasons il seems to me advisable to avoid such a grouping as ÜARLGREN proposes and to divide the simpler Actininae at once into families, recognizing in addition to the Zd- wardsüdae, which will include in addition to the Edwardsiae and Halcampidae (Auctt.) the genus Scytophorus, the Gonactinüdae, which will include Gonactinia, Protanthea and possibly Oractis, the Peachridae, including Peachia, Eloactis and Haloclava, and the Ilyanthidae, having essentially the limitations recognized by Apres (1883). Genus Halianthus KwıErn. 1896. Edwardsiidae with twelve perfect mesenteries, in addition to which there may be other rudimentary ones; sphincter mesogloeal. The proper name for this genus is at present uncertain and will remain so until the anatomical peculiarities of a greater number of forms belonging to Gosse’s genus Halcampa shall have been revealed and opportunity be thus afforded for a determination of the synonymy of the various groups into which the genus has been divided in recent years. ANDRES (1883) separated the forms possessing more than twelve tentacles from Gosse’s genus, forming of them the genus Halcampella, and ten years later CARLGREN (1895), dis- covering a mesogloeal sphincter in 7. duodecimeirrata and H. arctica, retained for the forms with this peculiarity the name Halcampa, while for those in which the sphincter is endodermal he proposed the name Halcampomorphe. KwirTNIEwsKI (1896), however, pointed out that the type species of Gossr’s genus possesses, according to the observations of Hanpon and Fauror, an endodermal sphincter, and Hanpon later expressly confirmed that fact. KWIETNIEWSKI, therefore, correctly regards CARLGREN’S Halcampomorphe as a synonym of Halcampa GossE, and proposed for the forms with a mesogloeal sphincter the name Halianthus; but, combining with the nature of the sphincter the number of the tentacles as a second criterion for classification, he limits Halianthus to forms with not more than twelve tentacles and for the forms with a greater number he founded the genus Hahanthella. It is not at all improbable that this last genus will prove identical with Apres’ Halcampella, and, further- more, since it seems that the number of the tentacles is hardly a The Actiniae of the Plate Collection. 223 valid generic character and that there may be, therefore, no necessity for the genus Halianthella, it is not impossible that it will be ne- cessary to take Anpres’ term as the correct desienation for the forms with a mesogloeal sphincter. Until, however, Halcampella endromitata is examined as to the nature of its sphineter it is ad- visable to retain KwIErnıEwsKTs Halianthus. 1. Halianthus chilensis n. sp. No. 499. Calbuco. 1 specimen. The single individual (Pl. 14, Fig. 1) of this species which was collected was rather slender, measuring about 1,0 cm in length with a diameter of 0,3 cm at the broadest part of the column. This was covered throughout the greater part of its extent by a thin brownish cuticle to which partieles of foreign matter (diatom frus- tules, etc.) were adherent. The investment was, however, lacking over a small portion of the column immediately proximal to the tentacles, this naked region probably representing a capitulum. The proximal end of the body was rounded and a little to one side of the centre there was a distinct depression, appearing like the opening of a pore, though sections showed that it was really due to a slight invagination (Fig. 2) which may possibly represent a retracted physa. Not far from the rounded extremity a slight but distincet groove surrounded the column and this might be regarded as the delimi- tation of a scapus and physa, but the facts that the cuticular co- vering extended as far down as the opening of the invagination and that the mesogloea of the invagination was much thinner than that of the rest of the column seem to indicate that the first sup- position is more correct. If so, then the column shows a distinction into capitulum, scapus and physa, the first and last of these regions being relatively small and the physa capable of retraction. No pores could be discovered in the physal region. The tentacles were twenty-four in number, arranged in two cycles, and were rather slender and acuminate, though short. The disc was elevated into a distinct cone at the apex of which was the mouth; no gonidial grooves could be distinguished. The disc was thin and translucent and of a paler brown than the column and tentacles. Structure The mesogloea of the column wall was on the average but little thicker than the ectoderm, but it varied consi- derably in thickness in different parts of the same section owing 224 J. PrayFAır Mc MuRRICH, to its outer surface being raised into irregular ridges. Its inner surface was raised into noticeable, but not high folds, for the eircular musculature. The sphincter seems to have been imbedded in the mesogloea, for just below the line of insertion of the outer tentacles there was in the column wall a narrow band of what seemed to be muscle tissue, enclosed within the mesogloea and separated by narrow bands of it from both the ectoderm and the endoderm. Having only a single specimen for study and having devoted its distal extremity to transverse sections, I cannot make any statement as to the pattern of the muscle. Themesogloea of the tentacles and disc was quite thin and the pro- cesses for their eetodermal muscles were short and simple; indeed, they were barely perceptible upon the disc. The stomatodaeum was short, being practically confined to the dome-like elevation of the disc. It was richly folded longitudinally and the two siphonoglyphs which were present were hardly distinguishable, either in form or structure, from the rest of the stomatodaeal surface. There were twelve pairs of mesenteries, only six of which were perfect; two of these were directives. In a section through the upper part of the scapus, cutting the mesenteries a little below the lower edge of the stomatodaeum (Fig. 3), the six perfect pairs alternate regularly with six very small pairs. Throughout the greater part of their breadth the perfect mesenteries are very thin, but bear at the junetion of their muscular and reproductive portions a strong circumseribed muscle pennon, of the usual Edwardsian type and con- sisting of almost twenty long, more or less branched processes. A slightly developed parietal muscle occurs on both the perfect and imperfeet mesenteries, it being the only muscle present on the latter. On comparing the muscle pennons of the different mesenteries it will be seen that they vary considerably in their development. Thus the pennons of the pairs situated on either side of the direc- tives marked D in Fig. 3 are noticeably smaller than those on the majority of the other mesenteries, and, furthermore, the pennon of the individual of each of these pairs which is nearer the directives is much weaker than its fellow. Finally, a distinet difference is noticeable in the size of the pennons of the two directive mesenteries marked D‘ In a section taken lower down, about the junction of the middle and lower thirds of the scapus, the condition represented in Fig. 4 is seen. The primary pairs are readily distinguishable by their greater breadth, although the secondaries are much broader The Actiniae of the Plate Collection. 225 than they were in the more distal section. The pennons of the pri- maries have, however, almost disappeared, except in the cases of two mesenteries beloneing to different pairs, situated on the same side ofthe sagittal plane of the body. It seems certain that this condition is partly due to differences in the contraction of the mes- enteries, but not entirely so. Herrwıc (1882) has described a differ- ence in the size of the mesenteries of A. clavus which agrees with the probable sequence of their development, and Fauror (1895) has shown the same for adult specimens of AH. chrysanthellum (a form comparable to the present species on account of its possession of twelve pairs of mesenteries). A section of the present species taken at about the middle of the column shows that the same correspond- ence of size and sequence of development occurs here also. Such a Section is shown in Fig. 5 in which one pair of directives, D‘, has practically lost the pennons, while they are still present, though reduced in size on the other pair; furthermore, one mesentery of each of the lateral pairs has lost its pennon. If we regard the directives D as the third couple of mesenteries, these it will be the fourth, fifth and sixth couples which have lost their pennons, a con- dition corresponding with what occurs in F. chrysamthellum. Finally, it may be added that in sections through the proximal (aboral) third of the column all the mesenteries have lost their pen- nons except those of the first and second couples (Fig. 5). The diffe- rence seen on the two sides of this figure is also noticeable in Fig. 4 and is probably due to the section being cut somewhat obliquely, owing to the curvature of the column (Fig. 1). I could not discover any mesenterial stomata, and the state of preservation of the specimen was not favourable for an accurate study of the filaments, though it may be stated that they were dis- tinetly trilobed in their upper part and simple below, as in the ma- jority of the Actiniaria. No acontia were present. The specimen was a male, the reproductive organs occuring on all the perfect me- senteries, including the directives. H. chilensis presents many similarities to 7. kerguelensis (STUDER) and the temptation to regard the two as identical is very great. Until, however, opportunity is afforded for the proper study of the sphineter of chilensis it seems less conducive to a possible confusion to regard them as distinct. 226 J. Prayraır Mc MurrıcH, Family Actinüidae Gosse. 1858. Actininae with an adherent base. Column wall smooth or pro- vided with verrucae, but never with hollow vesicular outgrowths. Sphineter endodermal, diffuse or rarely aggregated, usually weak. Tentacles simple, eylindrical; margin smooth or provided with simple acrorhagi. Mesenteries in several cycles of which usually more than one is perfect; longitudinal muscles usually diffuse; parieto-basilar and basilar muscles unequally developed. No acontia. The history of the term Actinüdae is somewhat complicated. It was, so far as I am aware, first employed by Jounston (1838) and later by Gosse (1855) in a sense almost equivalent to Dana’s Acti- niaria, and it was not until 1858 that Gosse limited it so as to include only the genera Anthea and Actinia. It is employed here in the sense in which it is understood by Happon (1898), with the important modification that the genus Bolocera and its allies are ex- cluded, and it is practically equivalent to the family Antheadae as recognized by ÜARLGREN and myself in 1893, although additional genera have been added to it since that time. Genus Gyrostoma KwıErn. 1897. Aectiniidae without acrorhagi, verrucae or collar; tentacles mo- derate or short, sphincter weak, usually diffuse. Since Hrrrwıc (1882) showed that Anemonia sulcata possessed acrorhagi a striet distinetion of that genus from Actinia has been a matter of some diffieulty. I suggested at one time (1893) that it might be advisable to limit the genus Anemonia to forms destitute of acrorhagi, even although this would bring the type species within the genus Actinia, and HAapnon (1898) states it as his opinion that the genus “stands or falls according to whether the puffy capitular rim of A. sulcata is to be regarded as destitute of, or possessing acrorhagi”. The genus Anemonia is, accordingly, in a somewhat precarious condition, and yet it is one of the oldest genera of the group, having been founded by Rısso in 1826. It seems to me that a distinction may be found between Anemonia and Actinia in the nature of the tentacles, their length and feeble contraetility in the former genus being very characteristic. But if this be taken as the principal distinction and both genera be credited with acrorhagi, then it becomes necessary to place in another genus those forms which have been referred to Anemonia The Actiniae of the Plate Collection. 2327 but possess no acrorhagi and have tentacles of moderate length CARLGREN (1900) has recently pointed out another peculiarity which may distinguish the two species; in Aectinia the acrorhagi are situated upon the outer wall of the fosse below the margin, while in Anemonia they arise directly from the margin. This character may well be combined with that derived from the tentacles and demands also the separation of certain forms originally referred to Anemonia. Before receiving CARLGREN’s paper (1900) I had decided that these excluded forms could be well assigned to KwIETNIEwsKTs senus Gyrostoma, and I was pleased to find that CArLGREN had arrived at the same conclusion. KwıErxızwsk1 established his genus for a form, @. hertwigi, which, he regarded as the type of not only a new genus but even of a new tribe, the Isohexactini®, on account of all the primary mesenteries being directives and being associated with a corresponding number of siphonoglyphs. Observations which have been made on irregularities in the number of the directives show that there is no sufficient basis for the tribe which KwıErnıEewsk1 proposed and furthermore Happon (1898) has brought forward good reasons for believing that @. hertwigi is really identical with Ane- monia ramsayı, first described by HAppon & SHACKLETON in 1893, a form which presents considerable variation in the number of siphonoglyphes and directives. A. ramsayi is, however, one of those forms which must be separated from the genus Anemonia, and consequently KwIETNIEWSKIS generic name may well be accepted for it and allied forms. I include in the genus Gyrostoma the forms which CArLGREn (1900) has assigned to it, namely @G. ramsayı (Happox et SHACKLETON, 1893), @. Anvoiam (HADDoN et SHACKLETON), G. tristis CARLGR. 1900, @. stuhlmanni CarLer. 1900, and G. dubia CArtGR. 1900, and in addition G. inaequalis (Mc Murrich, 1893) and possibly the form imperfectly described by FEwkes (1889) as Ane- momia stimsonü. 2. Gyrostoma selkirkii n. sp. No. 91a. Juan Fernandez. 4 specimens. 309. ‚Juan Fernandez. 6 specimens (young). 257. Juan Fernandez. 1 specimen (young). The individuals catalogued in the collection as 91a varied con- siderably in size, the measurements of the largest being: diameter 2398 J. Prayramr Mc Murrıch, of the base 1.75 cm, height of the column 1 cm, diameter of the column at the margin 1.1 cm, while the corresponding measurements of the smallest were 0.9 cm, 0.6 cm, and 0.7 cm. The specimens numbered 309 and 257 were still smaller, measuring 0.45—0.3 em in height with a basal diameter of 0.65—-0.35 cm, and they are evidently immature, although no indications of reproductive organs were found in any of the specimens. Accompanying the specimens No. 309 was a label which read “Junge Actinien der gemeinsten braunrothen Art”, and it must be concluded, in the absence of any definite statement, that specimens No. 91a were adult and had, during life, a brownish-red colour. In their present condition there is little evidence of what the color may have been. The base in all the specimens is more or less expanded (Fig. 6); the column is cylindrical, tapering but slightly above, and, except for wrinkles due to contraction, is quite smooth, having no verrucae or papillae. The margin is distinet and quite smooth and is separated by a relatively deep fosse from the bases of the outer tentacles. The tentacles are, as a rule, only partly concealed and are short stout and obtuse. Theoretically their number should be thirty-six, but apparently the last cycle is incompletely developed, since I was able to count only seventy-five in one specimen and in another only sixty-four. The dise and mouth are concealed from view in all the specimens. Structure. The mesogloea of the column wall is much thinner than the ectoderm and the processes for the support of the endo- dermal musculature are but feebly developed. Sections through the upper part of the column (Fig. 7) show that the margin forms a well defined parapet, upon the inner wall of which is situated a distinet though weak diffuse endodermal sphincter. A few scattered nemato- cysts oceur in the ectoderm of the parapet, but they are not aggre- gated to form acrorhagi and the margin of the parapet is practi- cally quite smooth. In some of the young specimens which are well expanded this parapet cannot be seen, and it is probable that it may be smoothed out even in adult individuals during complete expansion. In the adults the endoderm of the upper part of the column contains a considerable amount of brownish pigment in the form of granules and a few zooxanthellae are also present; the young specimens show indications of the same kind of pigment, but it is The Actiniae of the Plate Collection. 2929 En present in much less quantity, indeed, in the smallest individual examined it could not be perceived. The adults also show a diffuse yellowish pigment in the cells of the ectoderm. The longitudinal musculature of the tentacles and the radial muscles of the disc are moderately developed and are confined to the ectoderm. The stomatodaeum is long, reaching nearly to the base and it is deeply grooved longitudinally (Fig. 8). In all the speci- mens examined it possessed two well defined siphonoglyphs, whose endoderm was much higher than that of the general surface of the stomatodaeum, presenting an appearance similar to what I have al- ready described (1901) in Oribrina elegantissima. The mesenteries in the adult specimens are arranged hexamer- ously in four cycles, a few pairs only of the fifth cycle being de- veloped. There are two pairs of directives and the mesenteries of the first three cycles are perfect, only those of the first cycle, however, being attached throughout the entire length of the stomato- daeum. The loneitudinal muscles on the members of the first cycle are only moderately developed, and, in the upper portions of the mesenteries, form a low diffuse pennon tapering gradually at either edge; lower down, however, below the level of the stomatodaeum, they become narrower and higher, tapering gradually toward the outer edge but terminating abruptly internally. A well developed parieto-basilar occurs, extending almost up to the disc; its mesogloeal folds for the support of the muscle fibres are decidedly feeble, but the inner edge of the muscle forms a distinct fold on the surface of the mesentery. The mesenteries of the fourth (and fifth) cyele are destitute of a muscle pennon and develope no mesenterial fila- ments. No reproductive organs were present. In the young individuals the mesenteries are fewer, there being but three complete cycles and in the smallest specimen examined the mesenteries of the third cycle were rudiments. Occasionally pairs of the fourth cycle were seen. Only the first cycle mesenteries were perfect, those of the second cycle just touching the stomatodaeum at its oral end. In one of the young individuals a fusion of the free edges of a pair of mesenteries was observed, the phenomenon oceurring in two pairs of mesenteries belonging to the second cycle (Fig. 8). In both pairs the mesenteries were separate in their upper parts, the fusion beginning about half way down and, in one pair, extending only for a short distance, while in the other it continued to the base. 230 J. PrAyFAıRr Mc MuRRICH, 3. Gyrostoma incertum n. SP: Talcahuano. 1 specimen. Tumbes near Talcahuano. 6 specimens. No. 448a. Puerto Montt. 1 specimen. The form assumed by this species in contraction differs con- siderably in different individuals. Some are distinctly barrel-shaped, smaller both at the margin and base than at the middle (Fig. 10), while others are more elongated (Fig. 11) and more cylindrical, although still showing a diminution in diameter toward either ex- tremity. The base was evidently adherent, though probably but feebly so; the column was almost smooth, except for transverse wrinkles due to contraction. In many specimens the tentacles were completely concealed, while in others they were more or less exposed and were short, conical and acuminate, and more or less distinetly brownish in colour. Their number seemed to be somewhat irregular; four cycles are regularly present and in serial sections through the uppermost part of the column of an individual from Tumbes I found representatives of a fifth cycle over some of the exocoels. Accurate counts were not easy to make, owing to the greater or less con- traction of all the specimens, but in one individual eighty were counted, in what was approximately a quadrant of the large indi- vidual from Talcahuano there seemed to be representatives of six cycles, while in one of the specimens referred to below, in which about half the tentacles were lacking, I counted fifty-seven re- maining. A peculiarity observed in several of the specimens from Tumbes was the absence of tentacles from a considerable portion of the disc. The individual shown in Fig. 11, if viewed from the opposite side has the appearance represented in Fig. 15, no tentacles being per- ceptible in almost one-half of the circumference of the disc, the ridged stomatodaeum passing directly over into a very narrow and smooth dise and this into the column wall. A similar condition was observed in two other individuals, but the remainder were normal. The condition seems to be more probably the result of injury than a normal suppression of the tentacles, but it possesses some interest in connection with Lesson’s description of Actinia pieta. On account of the differences in shape there is considerable variation in the size of the various specimens. The largest barrel- Tne Actiniae of the Plate Collection. 231 shaped form measured 2 cm in height and 1.Scm in diameter at about the middle of the column, while another individual, from Tumbes, measured 1.4 cm in height with a diameter of 1.5 cm at its broadest part and of 0.3cm at the base. One of the more elongated indi- viduals measured 2 cm in height with a greatest diameter of 1.1 cm. None of the specimens showed any distinet coloration of the column, although a brownish pigment occurs in the endoderm. The tentacles were brownish, the color being due to endodermal pigment. The stomatodaeum was longitudinally ridged and the siphonoglyphs were well marked. The margin was indistinet but smooth and separated by a slight fosse from the bases of the outermost tentacles. Structure. The mesogloea of the column wall is distinctly fibrous in structure and is raised upon its ectodermal surface into numerous ridges which produce the transverse wrinkles mentioned above. Throughout the greater part of the column the ectoderm is nearly as thick as the mesogloea, but toward the margin the latter thickens distinetly. The endodermal circular musculature is but feebly developed and a sphinceter can hardly be said to exist, although the muscle processes are a little more pronounced at the upper part of the column than elsewhere. The musculature of both tentacles and disc is feeble and is not imbedded in the mesogloea.. The stomatodaeum is longitudinally ridged and possesses in all the specimens examined two well deve- loped siphonoglyphs. The mesenteries present several interesting features in their arrangement. In sections passing through the middle of the column there are twenty-four pairs of mesenteries visible, twelve pairs, in- cluding the two pairs of directives, being provided with strong longi- tudinal muscles, while the remaining pairs are small and destitute of muscle pennons and mesenterial filaments. In the upper part of the column the twelve large pairs are perfect, but before the lower edge of the stomatodaeum is reached six of them become separated from it and as they are traced down the column they lose their mesenterial filaments and the muscle pennons diminish in size and eventually disappear (Fig. 12), so that in the lower portion of the column only six pairs of mesenteries with pennons and mesen- terial filaments oceur. It will be observed that the number of mesen- teries does not agree with that of the tentacles, of which there are representatives of five and, in some cases, of six cycles. In sections through the marginal region of the column it was possible to deteet Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd.IIl.) Heft 2. 16 233 J. Prayraır Mc MuRRIıcH, in individuals which had a fifth cycle of tentacles some exceedingly small representatives of a fourth cycle of mesenteries, but they did not form a complete cycle, nor, indeed, were they always distinguish- able in those portions of the column where tentacles of the fifth cycle were present. Frequently the fifth cycle tentacles were much crowded against the adjacent fourth cycle ones and appeared to arise from the bases of the latter rather than directly from the dise and in such cases no corresponding mesenteries could be ob- served. It would seem that in this species there is presented an in- stance of a form in which a reduction of the original number of mesenteries had taken place. The reduction has effected an almost complete obliteration of at least one cycle of mesenteries and has even affected the development of the second cycle. Instead of regarding the small number of perfect mesenteries and the relatively low total number of mesenteries as primitive, I would prefer to consider the species as a degenerated form derived from ancestors possessing a greater number of completely developed mesenteries. The longitudinal muscles, when developed, form strong pennons, the processes ending somewhat abruptly at the inner edge, though tapering gradually externally (Figs. 12 and 13). The parieto-basilar is represented but does not form a fold. 'The majority of the in- dividuals examined showed no reproductive elements, but in the largest one (Talcahuano) they were present in the mesenteries of the second and first cycles, including the directives. Both oral and parietal stomata were present and there was a weak basilar muscle having the form represented in Fig. 15. I was inclined for a time to refer this species to the genus Condylanthus of CARLGREN (1899), but the fact that the rudimentary mesenteries in ÜARLGREN’S (. magellanicus were confined more especially to the proximal portion of the column, while in the pre- sent form they are in the distal portion, seemed to stand in the way of this and it seemed preferable to place it under Gyrostoma. Genus Parantheopsis n. 9. Actiniidae without acrorhagi but with conspicuous verrucae in the distal portion of the column; no collar, but the margin a distinet parapet within which is a well marked fosse; tentacles of moderate length and rather slender, capable of being concealed in contraction; sphincter diffuse. The Actiniae of the Plate Collection. 233 This genus resembles the genus Antheopsis of Simon as modified by CARLGREN, except in the arrangement of the tentacles. Is is disting- uished from Actinioides of HApDDon & SHACKLETON, by the absence of true acrorhagi and from Condylactis by the possession by the latter of a “collar” in place of a parapet and of longer and stouter tentacles. J assign to this genus the form which, since my paper of 1893, has generally been termed Condylactis eruentata. VERRILL has re- cently (1899) placed it in the genus Actinioides, but, as CARLGREN has pointed out, the absence of true acrorhagi excludes it from this as defined by Happon & SHACKLETON. It has always seemed to me a little out of place in its position under Condylaetis and I believe its reference to a new genus will prove more satisfactory. 4. Parantheopsis eruentata (COUTHOUY). Actinia eruentata COUTHOUY, 1846; Gay, 1852. Cereus eruentatus MILNE EDWARDS, 1857. Bunodes eruentala GOSSE, 1860; VERRILL, 1869; ANDRES, 1883. Condylactis eruentata Mc MURRICH, 1893; CARLGREN 1897 and 1899. Bunodactis cruentata VERRILL, 1899, Aetinioides eruenlata VERRILL, 1899. No. 590. Punta Arenas. 6 specimens. 581. Punta Arenas. 1 specimen. 604. Punta Arenas. 5 specimens. 301. Cabo Espiritu Santo, Tierra del Fuego. 1 specimen. Talcahuano. 1 specimen. These specimens are all identical with those I described from the “Albatross” collection (1893) as Condylactis eruentata. They are, however, in somewhat better condition and are accompanied by notes of the coloration which dispel all doubts as to their identity with the forms described by Dana (1846) as Actimia ceruentata CourtHovuy. This is a matter of importance, since CARLGREN (1899) has recently described a Dunodes (B. octoradiatus) from the Straits of Magellan which, in its external form and coloration closely resembles Dana’s description, indeed, the fignre which CARLGREN gives of his Bunodes might readily be mistaken for a representation of an ex- panded A. eruentata. Of course it is quite possible that Dana may have confused individuals of the two species, but since in the description he states the number of the tentacles to be forty-six while CArL- 16* 234 J. PLAyFAIR Mc MUuRRICH, GREN finds never more than thirty-two in D. octoradiatus, and since the first form anatomically studied to be identified with CoutHouy’s A. eruentata was the Actiniid and not the Bunodid, the name given the latter by CARLGREN must be retained for it and the Actiniid regarded as the form described by Covrkovy. The majority of the individuals in the present collection are much more fully expanded than were those which I originally studied and their average height is about 1.5 cm and the diameter of the column about 1.0 cm. According to the label which accompanied specimens No. 590, the basal portion of the column was rosecolored, while the upper portion and the tentacles were deep carmine with fiecks of grey. This account agrees very well with that given by CourHouy, but the species is apparently liable to considerable variation in color, since the specimens studied by CARLGREN were in some cases oliva- ceous with greyish tentacles, in others white with greyish-green tentacles and in others the tentacles were carmine only at the tips. The base is adherent and the column finely corrugated in its proximal part and distally is provided with longitudinal rows of arge and well marked verrucae to which particles of sand adhere with considerable firmness. Each alternate row is somewhat longer than the adjacent ones, but even the longer ones do not extend beyond the middle of the column. The margin forms a distinet parapet and in the more perfectly expanded individuals can be seen to bear marked papillae opposite the extremities of the longer rows of verrucae and smaller ones opposite the shorter rows. These papillae present a strong superficial resemblance to acrorhagi, but they do not show any special development of nematocysts, agreeing in their histological structure with the column wall. The tentacles are separated from the margin by a distinet fosse and are short and blunt. They are arranged in about two cycles, each of which, in one individual in which a count was made, con- tained sixteen tentacles. As already stated, however, Dana states that the tentacles are forty-six in number and CARLGREN found the number to vary from forty to forty-eicht. As will be seen later both octamerous and hexamerous individuals occur, a fact which explains these discrepancies. The disc is smooth and the stomato- daeum is longitudinally ridged and possesses two siphonoglyphs. Structure. The circular musculature of the column wall is but moderately developed and the sphincter is diffuse and very The Actiniae of the Plate Collection. 235 feeble, indeed, in some individuals it can hardly be said to be developed. I am able to confirm CARLGREN’s observation that both octamer- ous and hexamerous individuals oceur, since I found both arrange- ments in the specimens from Punta Arenas; the single individual from Cabo Espiritu Santo was hexamerous. In the hexamerous forms the mesenteries are arranged in three cycles, all of which are per- fect, although the members of the third cycle are very much nar- rower in the lower part of the column than are the others. In the octamerous individuals only sixteen pairs of mesenteries were present, and of these eight pairs were very much smaller than the others. It would seem that the eight primary pairs of the octamerous arrangement are to be regarded as equivalent to the twelve pri- maries and secondaries of the hexamerous individuals. I have not found any evidence that the octamerous condition is merely trans- itory, AS CARLGREN supposes, and while I am not disposed to deny the oceurrence of a transformation of one condition into the other in the face of my colleague’s definite statements, I would point out that the occeurrence of both arrangements in individuals of the same species is not without precedent. In the “Albatross” specimen which I examined reproductive elements occurred only in the primary (octamerous) mesenteries, with the exception of the directives. In individuals of the present collection I find them also in the secondaries (tertiaries of the hexamer- ous arrangement) and have observed them in one individual in one of the pairs of directives, so that CARLGREN is probably correct when he describes all the mesenteries, including the directives, as being fertile. 5. Parantheopsis ocellata (LEsson). Aetinia ocellata LESSON, 1828. Oribrina ocellata EHRENBERG, 1834. Oribrina (Diplostephanus) ocellata BRANDT, 1835. Cereus (?) ocellata MILNE-EDWARDS, 1857. Bunodes ocellata VERRILL, 1869. Bunodaetis ocellat« VERRILL, 1899. Nr. 61. Cavancha near Iquique. 1 specimen. 154. _Tumbes near Talcahuano. 12 specimens. 219. Puerto Montt. 5 specimens. 256a. Calbuco. 3 specimens. 236 J. PLayraır Mc MuRRICH, T'he various individuals which I have ventured to assign to this species present considerable differences in general appearance in the preserved condition but anatomically they do not show sufficient dissimilarity to warrant their separation into several Species. The base is adherent in all and the column is more or less contracted and has assumed the form either of a low dome or of a short cyl- inder (Fig. 44), the tentacles being completely concealed in some, while in others they are partly exposed. One of the individuals from Tumbes (Fig. 45) was considerably higher than the rest and had its tentacles almost concealed. The column wall is provided with verrucae to which, in some individuals, particles of sand and shell were adhering, but the extent to which the verrucae were devel- oped varied greatly. They are in all cases arranged in longitudinal rows, forty-eight in number, and which may either extend the entire length of the column, as in two specimens from Puerto Montt, or may be limited to the upper half, the lower half having a retic- ulated appearance not unlike that seen in some specimens of An- tholoba achates. The verrucae are not borne on pedicles, but resemble those of Paranmtheopsis eruentata for instance. At its distal end each alternate row of verrucae is prolonged upon a well marked conical process resembling an acrorhagus in appearance but possessing no special development of nematocysts. These structures are what CARrLGREN (1899) has named pseudo- acrorhagi, and they are very noticeable in the more expanded in- dividuals. Since they correspond with the alternate rows of ver- rucae their number is twenty-four, but half of them are much smaller than the others, with which they alternate. The tentacles are short, stout and rounded at the tips, and in some cases showed indications of being longitudinally fluted. They were too much crowded to make a certain'count, but seemed to be in the neighbourhood of 100, probably 96, in number. The disc and mouth were concealed in all the specimens. In the majority of the individuals the height and diameter of the column is about the same and somewhere about 1.5 cm. Some spe- cimens are, however, more conical, an individual from Puerto Montt measuring 1.5cm in height while the diameter of its base was 2.5 cm, and another from Tumbes had a height of 25cm, with a diameter at the base of 1.7 cm. Notes giving the coloration in life accom- pany the specimens from Cavancha and Puerto Montt. 'T’he former is said to have been provided with “Reihen von rothen Warzen” The Actiniae of the Plate Collection. 937 while the statements as to the latter read as follows: “Mauerblatt grüngrau mit Längsreihen von braunrothen Warzen. Fühler schwarz- grau, manchmal weiss gesprenkelt. Mundscheibe tief rothbraun.” In the preserved condition the coloration varies somewhat and is due to the black pigment contained in the endoderm, all traces of the reddish color having; disappeared. In the speeimens from Puerto Montt this endodermal pigment is abundantly developed and their color is a uniform dingy grey-brown, the centre of each verruca being of a clearer brown and the tentacles almost black. The specimens from Tumbes are either entirely colorless or the upper part of the column is dingy dark slate colored, and the Calbuco specimens are quite colorless, except where the ectoderm has been rubbed away the endodermal pigment then showing through and giving a dark slate color. Structure The mesogloea of the column wall is in general thinner than the ectoderm, and bears on its inner surface low pro- cesses for the support of the endodermal musculature. In the region of each verruca the column wall shows a slight outpouching throughout the extent of which the muscle processes are wanting. The ectoderm of the verrucae consists of slender cells, closely set and uniform in character, there being no trace of gland cells, such as oceur in the rest of the column ectoderm and no pyriform cells. In the in- dividuals in which the verrucae are confined to the upper part of the column the mesogloea of the lower part is raised into strong rıdges which give the reticulated appearance already described. The pseudo-acrorhagi present the some structure as the rest of the verrucal portion of the column, except that the mesogloea is some- what thinner. There is practically no sphineter muscle, the few muscle processes occeurring where it should be found being scattered and no larger than those of the general column wall. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the dise are feeble and are throughout ectodermal. The mesogloea of the tentacles is very thin. The stomatodaeum is strongly ridged longeitudinally and is pro- vided with two distinet siphonoglyphs.. The mesenteries are ar- ranged hexamerously in four cycles, the first three of which are per- fect, though losing their connection with the stomatodaeum at different levels, those of the first cycle, which includes two pairs of directives, being attached lower down than the others. The mesen- teries of the fourth cycle differ a little in the extent of their de- 238 J. Prayraır Mc MurkicH, velopment in different individuals, in some being very narrow and destitute of muscle pennons and mesenterial filaments, while in others they are broader and possess these structures. All the mesenteries may be fertile, with the possible exception of the directives. The longitudinal muscles of the first three cycles are well developed, oceupying about one-half the muscle-bearing surface of the mesentery. The processes vary somewhat in height in different individuals, Fig. 46 representing an average condition. The parieto-basilar forms a distinet fold, often more marked than that shown in Fig. 46 and the basilar muscles are well developed (Fig. 47). The differences in color in this form and L&ssov’s A. ocellata seem to be explainable by the fact that the coloration is the re- sultant of a diffuse ectodermal pigment and a granular endodermal one which varies in the amount of its development. It may be noted that there is a probability that Lesson’s A. papellosa is identical with his A. ocellata but there is too much uncertainty about this as yet to warrant the combination of the two under the term A. papillosa. Family Paractide R. HErTwıG, 1882. Actininae with an adherent base; sphincter mesogloeal; mesenteries arranged in several cycles, of which usually more than one is perfect; longitudinal muscles of the mesenteries usually diffuse, parieto-basilars and basilars unequally developed; no acontia. (Genus Paractis MiıLnE EpwaArps et HAımr, 1882. Paractidae with thin and smooth column wall; tentacles of moderate length and of uniform thickness throughout; margin not lobed; the individual mesenteries of each pair equally developed. The genus Paractis possesses a somewhat doubtful standing if the first species mentioned under a new genus is to be recognized as its type. The genus was established by MırLne EpwArvs & HaAmE in 1852 and the first species mentioned under it was P. impatiens (COUTHOUY), a form which I find in the present collection and which proves to be a Sagartiid. T'he precise definition given to the family Paractide by R. HErTwIG removes, however, any danger of confusion as to the forms which should be assigned to it and it seems probable that had MıtLne Epwarps known of the possession of acontia by P. im- patiens he would not have included it in the new genus. The The Actiniae of the Plate Collection. 239 abolition of the genus or the bestowai of a new name upon it would now be very confusing and it seems preferable to simply remove impatiens from it and recognize it as limited by Herrwic. 6. Paractis nivea (LESSON) VERRILL. Aetinia nivea LESSON, 1830. Actinia (Isacmea) nived EHRENBERG, 1834. Aelinia (Diplostephanus) nivea BRANDT, 1835. Actinia (?) nivea MILNE EnwArnps, 1857. Sagartia nivea VERRILL, 1869 (nec GossE, 1860; nec DUERDEN, 1898). Aiplasia nivea ANDRES, 1883. Paractis nives« VERRILL, 1899. No. 150. Coquimbo. 1 specimen. The single individual of this species (Fig. 16) was pronouncedly goblet-shaped and measured 2.5 cm in height. The base was some- what expanded measuring 0.5 cm in diameter, and, though slightly bulbous, was evidently adherent. Immediately above the base the column was relatively very narrow, measuring only 0.5 cm in diameter, but from that it gradually enlarged until at a distance of about 2 cm from the base it had a diameter of 0.7 cm. At this point it enlarged suddenly to a diameter of 1.3 cm, which size was maintained up to the margin. Throughout the proximal part the wall was minutely rugose and had a firm leathery consisteney, but in the distal portion it was smooth, thin and somewhat translucent. The margin was smooth and the tentacles, which covered the greater portion of the disc, were moderately long, slender and rather flaccid. T'he inner ones measured about 0.6 cm in length. In color the column was pure white throughout. The tentacles were apparently arranged in irregular groups differing in colour; there were three groups of a purplish-brown color alternating with groups which were almost colorless although occasionally here and there a purplish-brown tentacle oceurred in them. Structure. In the column wall the mesogloea was throughout much thicker than the ectoderm, although its actual thickness differed in the upper and lower portions, the former region being only one-tenth the thickness of the latter (Figs. 18 and 19). It was throughout fibrous in structure and in the upper part was almost reticular in the outermost portions. The circular musculature was but moderately developed and immediately below the margin there was an oval mesogloeal sphincter, reticular in structure and lying much more closely to the ectoderm than to the endoderm. 240 J. PLayraır Mc MuRrrIicH, The tentacles and disc were thin-walled and their longitudinal (radial) musculature was moderate and not imbedded in the meso- gloea. The brownish tentacles owed their color to pigment granules seated in their endoderm. 'T'he stomatodaeum was rather short, extending only about half way through the upper enlarged portion of the column; its mesogloea was rather thin and it possessed two rather shallow siphonoglyphs. The mesenteries were arranged hexamerously in three cycles, of which only the primary one seemed to be perfect, although the secondaries were almost as broad as the primaries and possessed well developed muscle pennons. The tertiaries were moderately . broad, but their longitudinal muscles were feeble and they possessed no mesenterial filaments. In the upper and lower portions of the column the mesenteries differed greatly in appearance; in the former region (Fig. 18) their mesogloea was exceedingly thin, with smooth surfaces and they were much broader than in the lower region (Fig. 19) the mesogloea in this portion of their extent being much thicker and its surfaces raised into numerous processes and lobes for the support of the parieto-basilar and basilar muscles, the former ot which did not, however, form a fold upon the surface The muscle pennons of the primaries and secondaries were strong and ended abruptly only at their inner edges. The reproductive organs were entirely confined to the upper broader parts of the mesenteries and were borne by those of the primary and secondary cycles, with the possible exception of the directives; the tertiaries were sterile. In form and coloration this specimen so closely resembled the individual of Actinia nivea shown to the left in Lessov’s figure of that species (1830, tab. 3, fig. 8 B) that there seems no doubt of its identity. Lessoxn, however, describes the species as capable of assuming various forms; his description runs thus: „Sa partie sup6- rieure peut aussi rentrer avec les tentacules et se cacher dans l’am- pleur moyenne de corps. Enfin, l’enveloppe est tres-lisse, tres-douce au toucher et seulement marquee de quelques rades ou plissures verticales.“ The goblet-like form of the column cannot, therefore, be regarded as absolutely characteristic of the species, but when associated with a coloration resembling so closely that shown in Lesson’s figures it certainly becomes of importance. The majority of the synonyms of Lesson’s species are based solely on his description and only in three cases was the name of his species applied to specimens actually examined, namely in the The Actiniae of the Plate Collection. 241 case of Gosse (1860) who described a British form as Sagartia nivea, in that of VerrituL who described a form from Callao, Peru, at first (1869) as Sagartia nivea and later (1899) as a Paractis, and in that of DvErpen who applied the name (1898) to a West Indian form, assiening it to the genus Sagartia. In the case of Gosse’s name there was no presumption that the species was identical with Lesson’s!) but both Verkıuzn and DuvErDEN supposed that they were dealing with forms identical with Lesson’s. Üoncerning Dvrrven’s form I agree with VERRILL in regarding its identity as erroneous, it must be so if Lesson’s form was a Paractis. But with regard to Verriuv’s form the case is different. The coloration given in VErRILL’S earlier paper tallies with that of the present species and his description of the sphincter in his later paper cor- responds with what I have found. In the arrangement of the mesen- teries there is, however, considerable difference, for VERRILL describes four cycles with rudiments of a fifth and from twelve to twenty-four perfect pairs. Apparently VERRILL’s specimens showed considerable variation and it is consequently difficult to compare with them a single individual. Although I could not find that the second cycle reached the stomatodaeum in my specimen, yet the fact that its mesenteries were so nearly of a size with those of the first cyele and so different from those of the third, renders it possible that they may reach the stomatodaeum in its uppermost part, though having been so unfortunate as to accidentally lose my sections through this region I cannot decide the point; in the highest sections I possess some of the first cycle mesenteries, even, have separated from the stomatodaeum. The number of tentacles present is certainly much greater than the total number of mesenteries and this suggests a further possibility that an additional cycle of small mesenteries may have been present in the uppermost part of the column, and if this be so then the divergence between VERRILL’s specimens and mine amount to little. I believe that both are identical with Lesson’s Actinia nivea. The specimens which Lxssox described were collected at Paita, Peru, where they were very abundant, but he also describes another form, A. bicolor, as plentiful in the same harbour. Examining his 1) Since GossE’s Sagartia nivea is a true Sagartian and LEssoNn’s species is a Paractis, there is no necessity for the abolition of GossE’s term for his species as proposed by VERRILL (1869) unless the sup- position of ANDRES that it is identical with S. vemusia be correct. 242 J. PrAyraır Mc MurricH, description and figure of A. bicolor, one cannot fail to be struck by its great similarity to A. nivea, the prineipal difference being appar- ently the color of the tentacles which in bicolor were emerald green. From what we know of the. variability in color in Actinians one may be inclined to doubt the sufficieney of a difference of this kind for the separation of the two forms, but until we possess an an- atomical description of bicolor it seems well to leave them distinct, since a fusion would necessitate the abolition of the term nivea. 7. Paractis iqnota n. sp. No. 61a. Iquique. 2 specimens. The base is adherent and somewhat smaller than the column (Fig. 20), and in both specimens is somewhat irregular in outline. The column is about 1.2 cm in height; it is somewhat irregular in cross section, its walls are thin and much wrinkled by contraction especially in the proximal portions, and there is no indication of acrorhagi, tubercles, or capitular ridges, the margin being but faintly marked. The tentacles number about ninety-six and are moderate in length, conical and somewhat slender; they are exposed in both specimens. There in no trace of color remaining in either tentacles or column. Structure. The column mesogloea is thin, though somewhat thicker than the ectoderm and has a markedly fibrous structure. The eireular muscles are rather feeble and in the upper part of the column there is a thin though broad mesogloeal sphincter (Fig. 21). It is elongate triangular in form, reticular in structure and is separated from the endoderm by a narrow layer of mesogloea, while although very close to the ectoderm above, it separates from it below so that its lower part lies almost in the middle of the mesogloea. The tentacles are thin-walled and their longitudinal muscles are not imbedded in the mesogloea. The stomatodaeum possesses two rather shallow and small siphonoglyphs. The mesenteries are arranged hexamerously in three cycles, with occasional representatives of a fourth. Those belonging to the first two cycles are apparently perfect and they alone possess well developed muscle pennons (Fig. 22), which occupy about one-half the surface of the muscular portion of the mesenteries, tapering abıuptly at their inner edges, but very gradually externally. A weak parieto-basilar can be distinguished but it does not extend as high as the stomatodaeum. The mesenteries of the first and second The Actiniae of the Plate Collection. 243 eycles are fertile, with the possible exception of the two pairs of direetives. 8. Paractis tenuicollis n. Sp. No. 256b. Calbuco. 4 specimens. Two of the individuals of this species were much more elongated than the others and in these the base had a diameter of 1.3 cm, the column about 0.9 cm, while the height of the column was 3.5 cm. The corresponding measurements of one of the shorter individuals (Fig. 23) were, diameter of the base 1.6 cm, diameter of the column about the same, height of the column about 1.2 cm. The base was adherent and usually somewhat larger than the column. This is almost eylindrical, expanding but slightly toward either end and its walls have throughout the greater part of their extent a considerable amount of consisteney. No verrucae were present, but a number of regularly arranged longitudinal ridges could be distinguished, terminating rather abruptly above about 0.5 cm below the margin, the portion of the column above them being quite smooth and its wall markedly thinner than that of the lower part, thus forming what may be termed a capitulum (Fig. 24). The tentacles were numerous, long and flaceid; they were probably about ninety-six in number and the outermost cycle was situated direetly upon the margin. In none of the specimens was there any infolding of the column over the tentacles, the mouth and disc being plainly visible in some individuals and readily brought into view in the others by separating the tentacles which were matted over them. The disc was quite smooth and the mouth was provided with two moderately distinct gonidial grooves. The only traces of color remaining were a slieht brownish tinge in the tentacles, deepening toward the tips as if these had been specially colored, and a yellowish pigment in the ectoderm of the stomatodaeum. Structure. The mesogloea of the column wall is thicker than the ectoderm and its outer surface is raised into numerous ridges and elevations. In the upper or capitular region these elevations are, however, entirely absent and both the mesogloea and the ecto- derm are much thinner than they are lower down. The circular musculature is feeble, the processes which support it being low, unbranched and somewhat distant from one another. At the margin and extending downward a short distance on the capitulum is the 244 J. PrayFrAır Mc MuRrRIcH, sphineter muscle (Fig. 28), completely imbedded in the mesogloea. It is very weak and has a delicately reticular structure, the tra- beculae separating the meshes being very delicate. The muscle cells are few in number and exceedingly small, the majority of the meshes, indeed, seeming at first sicht to be mere empty spaces. The small- ness of the muscle fibres is, however, a characteristic of the circular musculature of the column and there can be no doubt that the reticulum represents the sphineter and is not merely loosely arranged mesogloea. At the upper part of the scapus cavities occur in the mesogloea, some scattered and others aggregated to form a reticulum whose trabeculae are much thicker than those of the capitular sphincter; these seem to constitute a second sphincter. The tentacles are very thin-walled except toward the tips, where the extra thickness is probably due to a little extra contraction. Their ectoderm is thicker than both the mesogloea and endoderm together; the longitudinal muscles are but feebly developed and are situated in the ectoderm. Brownish pigment granules occur in the endoderm, especially toward the tips, and it is also present in the endoderm of the column and disc. The structure of the dise is essentially similar to that of the tentacles. The stomatodaeum is irregularly ridged longitudimally and possesses two siphonoglyphs. The mesenteries of the first three cycles have a well developed longitudinal musculature which occupies nearly the entire surface of the muscular portion of the mesenteries and consists of numerous slender and branching processes which diminish in height somewhat gradually toward the outer edge of the muscle, but abruptly at the inner edge (Fig. 26). The basal portions of the mesenteries bear several short, rather stout, unbranched processes, but there is no distinet fold representing a parieto- basilar muscle, nor do tangential sections through the base reveal a distinet basilar. Reproductive cells in very early stages of development were seen in some of*the mesenteries of the second and tbird cycles. The mesenteries of the fourth cycle are small and destitute of both muscle pennons and mesenterial filaments. In certain respects, such as the possession of a capitulum, this form differs from the typical members of the genus Paractis. It is not improbable that it may be necessary to assign it to another genus when the anatomical peculiarities of Paractinia, Paranthus and Parantheoides are more definitely determined. [he Actiniae of the Plate Collection. 245 Genus Pyenanthus Mc MvrricH 1893. Paractidae with a thick column wall, destitute of tubercles or verrucae, but with capitular ridges; margin tentaculate, not lobed; tentacles slender and not bulbously enlarged at the base. 9. Pyenanthus lineolatus (Mc Murkıch). Paractis lineolata Mc MURRICH, 1893. ? Actinia lineolata COUTHOUY, 1846. Juan Fernandez. 30 fathoms. 1 specimen. The single specimen of this species (Fig. 27) was strongly contracted, the upper portion of the column being completely infolded and the tentacles concealed. The base was adherent and the column had the form of a low dome, its walls being perfectly smooth, except for some irregular ceircular furrows, due to contraction, and radial ridges upon the summit which were probably the continuations of the capitular ridges. The height of the column was about 2.5 cm, and its diameter at its widest part 3.2 cm. In color it was probably uniformly chocolate brown, the coloring matter being located in the ectoderm, so that where this had been removed and the underlying mesogloea exposed, white blotches occurred. Structure. The column ectoderm was very uniform in structure, consisting of cells about 0.26 mm in height whose basal portions were densely packed with pigment granules of a yellowish- brown colour and so fine that they gave the appearance of an almost homogeneous coloration. I could detect no gland cells and no nematocysts in my preparations. The mesogloea was very thick, measuring 3.0—3.5 mm in thickness, and contained numerous minute cavities occupied by cells and Iying in an almost homogeneous ground substance. It is interesting to note that in the outermost portions next the ectoderm, the contents of the cavities were colored by the same pigment as oceurred in the general ectoderm. In the infolded portion of the column the mesogloea increased in thickness, until at the junetion with the dise it was almost twiec as thick as it was lower down and its surface was raised into distinet longi- tudinal ridges, giving it an appearance such as is seen in the cap- itulum of certain Phellünae. I could not determine the number or arrangement of these capitular ridges without mutilating the single 246 J. PLayFAır Mc MuRRIicH, specimen more than seemed advisable, but they seemed to be solid elevations whose ectoderm was pigmented like that of the rest of the column. The cireular musculature of the column was but moderately developed, but there was a strong mesogloeal sphincter (Fig. 28), triangular in section, tapering off rather abruptly at its lower edge and separated from both ectoderm and endoderm by a distinct layer of homogeneous mesogloea. It extended throughout the length of the capitulum and in its upper part presented a reticular appearance, while below it showed distinet indications of layering. The tentacles were probably forty-eight in number and were of moderate length and simple, possessing no enlargement of the mesogloea at their bases. Their longitudinal muscles and the radial muscles of the disc were well developed and were not imbedded in the mesogloea; the ectoderm of both disc and tentacles was destitute of pigment granules and abundantly supplied with both gland cells and nematocysts. The stomatodaeum was long, reaching nearly to the base; its mesogloea was thick and it possessed two well-marked siphonoglyphs, where lower edges were somewhat prolonged. The mesenteries were arranged hexamerously in four cycles and only those of the first cycle were perfect. Their longitudinal mus- culature was only moderately developed (Fig. 29), the supporting processes diminishing gradually in height toward either edge while those of the middle portion were more or less branched, often pinnately. In the region occupied by the parieto-basilar muscles the mesogloea was somewhat thickened in the mesenteries of the first and second cycles, and as the thickening ended abruptly where the longitudinal musculature began the parieto-basilar in some cases formed a sliecht fold upon the surface of the mesentery. Basilar muscles were present but were feeble in proportion to the size of the specimen. The individual mesenteries of each pair were equally developed and all possessed mesenterial filaments, the ciliated lateral lobes of which were very well developed. No reproductive cells were observed nor could I determine the presence of mesenterial stomata. The specimen, apart from its much greater size and the uni- formity of the coloration of its column, resembles very closely the form I have described (1893) as Paractis lineolata and, indeed, there seem no reasons for doubting its identity with that form. The difference in coloration may well be associated with the difference The Actiniae of the Plate Collection. 247 in size and a re-examination of the “Albatross” specimens demon- strated the existence of capitular ridges which I had previously overlooked. I feel dubious however, as to the identification of the “Albatross” forms with Actinia lineolata of CourHouy. In neither the small “Albatross” specimens nor in the larger one here described was there the flattening of the column to the extent described and figured by Dana (1846), nor does it seem likely that it could occur on account of the thickness of the mesogloea. And, furthermore, there is no indication of the dark purple-brown coloration of the dise which Dana’s figures show. In the meantime, however, it seems Just as well to retain for the form here described the specific name first applied to it, leaving open for the present the question of its identity with CouTHouY’s species. Genus Actinostola VERRILL, 1883. Paractidae usually of large size, with a firm leathery wall, which may be corrugated or folded but is not furnished with verrucae: margin not lobed, tentaculate; tentacles short, and stout, fluted and not enlarged at the base; the individual mesenteries of each pair in certain eycles unequally developed. 10. Actinostola chilensis n. sp. No. 220. Calbuco. 16—20 fathoms. 1 specimen. The base in somewhat concave and is adherent. The column is praetically eylindrical (Fig. 30), diminishing slightly in diameter from the base to immediately below the margin where it undergoes a sudden but slight enlargement. It measured about 3.7 cm in height, but, the limbus being somewhat irregular, measurements taken along different lines varied somewhat, the extremes being 4.7 cm and 3.0 cm. Its diameter just above the limbus was nearly 5 em, while at the margin it fell to 3.8 cm. The surface has a rugose appearance due to sliecht longitudinal and transverse furrows, probably produced by contraetion; the consisteney of the column wall is firm and leathery and there are no verrucae or tubereles. The tentacles are completely exposed and are arranged in abont four eyceles, the innermost one consisting of twenty-four tentacles. This would make a total of one hundred and ninety-two provided that all the cycles were fully developed, a condition which, however, does not seem to be fulfilled, since an enumeration of the outer cycle Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. Ile 248 J. PLAyFAIR Mo MurkrıchH, failed to give ninety-six tentacles. The inner tentacles are markedly larger than the outer ones, the latter being seated upon the margin, but all are of essentially the same shape, short and stout, with rounded tips, in the centre of which there is in the majority of cases a marked depression, suggesting a perforation. The inner tentacles measured 0.6 cm in length and had a diameter of about 0.3 cm. The stomatodaeum is widely expanded and completely hides the portion of the dise unocceupied by the tentacles. Two rather feebly developed siphonoglyphs can be distinguished and the walls of the stomatodaeum are longitudinally ridged. Practically no traces of color remains. Structure. The mesogloea of the column wall measures a little more than 1 mm in thickness at the middle of the column and has an almost homogeneous or in some places slightly fibrillar ground substance in which numerous cells, sometimes arranged in groups of two or three, are scattered. The circular musculature is rather feeble, the processes for its support being low, stout and, for the most part, unbranched. The mesogloeal sphincter (Fig. 31) is developed in the upper part of the wall and is much feebler than that found in other species of Actinostola. It is comparatively very thin, though fairly broad, and lies close to the endodermal surface. It is reticular in structure and "presents no indication of layering, resembling in this respect the sphincter CARLGREN (1893) has described for A. spetsbergensis. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the disc are well developed and imbedded in the mesogloea. In the tentacles branching laminae arise from the ectodermal surface of the mesogloea and seem in individual sections to enclose portions of the ectodermal epithelium (Fig. 32), although this appearance is due solely to the manner in which the laminae are cut, the enclosed epithelium of any section becoming continuous at higher and lower levels with the general ectoderm. No muscle cells could be disting- uished in these apparent enclosures. The mesenteries are arranged hexamerously in five cycles, with occasional representatives of a sixth, and the members of the first and second cycles are perfect. There are two pairs of directives attached to the siphonoglyphs, whose lower margins are prolonged downwards as lappets almost to the base. In Fig. 33 is shown a transverse section of a portion of the column in which is seen a minute mesentery belonging to the sixth cycle adjoining a primary The Actiniae of the Plate Collection. 249 mesentery and paired representatives of the third, fourth and fifth cyeles. In the latter it will he seen that one individual of each pair is distinetly narrower than the other, the arrangement con- forming to the rule laid down by UARLGREN for the genus. All the mesenteries are very thin their at their insertion into the column wall, but increase rapidly in thickness as they are traced inwards. The longitudinal muscles are rather weak being borne upon low and simple processes, which, in the larger mesenteries are set upon broad low elevations of the general surface of the meso- gloea, the result being that the mesenteries in section present an undulating outline over the surface occupied by the muscles. The parieto-basilar muscle forms a slieht fold, as shown in the third cycle mesenteries represented in Fig. 33, and in some mesenteries cavities occurred along the line of fusion of the muscle with the surface of the general mesogloea. Al the imperfect mesenteries, with the exception of the rudi- mentary members of the sixth cycle, were fertile. The single specimen in the collection was hermaphrodite; the great majority of the fertile mesenteries contained ova, but in a few cases spermatozoa occurred in their stead. Thus in the larger member of the pair belonging to the fifth cycle shown in Fig. 33 to the right, ova occurred, while the smaller member of the same pair contained spermatozoa, and in another pair, this time belonging to the third cycle, the smaller member bore ova and the larger spermatozoa. I did not succeed in determining the occurrence of marginal stomata, but oral ones were clearly present. I am inclined to suspect that this form will prove identical with 4. excelsa which I described (1895) from the “Albatross” collection. The much greater thickness of the mesogloea and the remarkable thinness of the sphincter, not to mention the hermaphroditism, seem, however, to mark it as distinet. So long as the structure of only one individual of a species is known, the amount of its variability in any direction remains unknown and it is not impossible that the differences between the present form and 4A. excelsa may be bridged over .by the study of additional individuals. It certainly seems strange that three different species, A. excelsa, A. intermedia and the present form, agreeing in many respects but differing principally in the thickness of the column wall and in the sphincter, should oceur in nearly contiguous areas, when A. callosa has such a wide distribution. ine 250 J. Pravraır Mc Murrich, As regards the hermaphroditism of A. chilensis, it may be pointed out that CArLGREN (1899) has observed its occurrence in A. groen- landica, a form as yet undescribed. The number of cases of herm- aphroditism in actinians is constantly increasing and it is open to question whether it is entitled to taxonomiec value. Genus Antholoba R. Hrxrrwic, 1882. Actinia (pars) DAanA, 1846. Metridium (pars) MıiLnE EDwARrDSs, 1857. ‚Actinolobopsis VERRILL, 1899. Paractidae with the column wall thin and more or less reti- culate upon the surface, but destitute of tubercles or verrucae; tentacles short, very numerous and not enlarged at the base; margin lobed; the individual mesenteries of each pair equally developed. Verrivn (1899) has proposed the generic name Actinolobopsis to replace Antholoba under the erroneous impression that Herrrwıc had used pn BLArNvVILLE's term Actinoloba for A. reticulata. "This not being the case VERRILL’/S name is unnecessary.!) 11. Antholoba achates (DrAYToN). Aetinia achates DRAYTON, 1846. Sagarlia achates GOSSE, 1855. Metridium achates MILNE EDWARDS, 1857. Actinoloba achates GOSSE, 1860. Actinia reticulata CouTHOUY, 1846. Sagartia reticulata GOSSE, 1855. Metridium retieulatum MıLnE EpwArnps, 1857. Actinoloba retieulata GoSsE, 1860. Antholoba reticulata R. HERTWIG, 1882. Actinolobopsis retieulata VERRILL, 1899. No. 25. Iquique 20 metres. 3 specimens. 98. Cavancha near Iquique 30 metres. 1 specimen. 43. Coquimbeo. 4 specimens. 65. Coquimbo. 5 specimens. 68. Coquimbeo. 2 specimens. 69. Coquimbo, 1 specimen. l) It may also be remarked that the term Phelliopsis proposed by VERRILL for Paractids with an adherent cuticle has already been used by FISCHER (1837) for Phellia nummus ANDRES. The Actiniae of the Plate Collection. >51 No. 121. Tumbes, near Talcahuano. 10 specimens. 128a. Tumbes, Talcahuano. 6 specimens. 169. Talcahuano. 8 Specimens. ? Talcahuano. 1 specimen. 286a. Punta arenas. 1 specimen. Dana in his report on the Zoophytes of the Wıukes exploring expedition described two forms from the coast of South America which had been named Actinia achates and Actinia reticulata by Drayton and CouvrHouyY respectively. The latter form has been identified and re-described by R. Herrwıc (1882), myself (1893) and ÜARLGREN (1899), and Herrwıs, discovering that it was a Paractid, established for it the genus Antholoba. A study of the specimens contained in the present collection has convinced me that Couruour’s species is really identical with Drayron’s, and since the latter is the first of the two described in Dana’s report it should be taken as the type. The differences between the two forms as shown in tbe ligures in the Report are principally in size, coloration and the apparent absence of a reticulation of the column wall in A. achates; the difference in the number of tentacles is probably associated with the difference in size and the difference in habitat, A. achates having been obtained in thirty fathoms, becomes of little consequence as individuals of A. reticulata have been collected in similar depths, specimens in the “Challenger” collection having been taken in forty- five fathoms. The numerous individuals in the present collection show considerable variation both in coloration and in the distinetness of the reticulation of the column wall and it is impossible to separate anatomically the forms which resemble achates in these respects from those that resemble reticulata. In the majority of the specimens the column is low in proportion to the diameter, which increases rapidly from the limbus to the margin. In extreme cases the form is almost saucer-like, but between this condition and almost eylindrical forms there are almost all gradations, and the two specimens from Iquique, which were adherent to lamellibranch shells were somewhat conical in form. The margin is generally somewhat infolded, although the tentacles and disc are as a rule visible, but in the more cylindrical forms the tentacles may be concealed although the infolding never quite reaches com- pleteness. The reticulations of the surface of the column are always 2359 J. PrAyrAır Mc MurricH, present, though frequently noticeable only on close inspection, their distinctness being dependent partly on their coarseness and partly on the coloration, since they are much more distinct in the darker varieties than in ‚the paler ones, the difference being due to the ridges which compose the reticulations being, in the darker varieties, either darker or paler in color than the depressions which they enclose. The lobation of the margin is usually well marked in the more expanded individuals, the number of lobes varying from five to six, though occasionally seven were observed. I have nothing to add concerning the tentacles except to remark that judging from the specimens I have seen Hrerrwiıc has possibly exaggerated their number in stating that they are “several thousand”. "The dise is smooth and flat and the peristome usually considerably elevated above its general surface. The different individuals varied considerably in size, not only absolutely but also in their relative proportions. One of the more columnar specimens measured 2 cm in height and had a diameter of about 2.3 cm, but the majority were much broader at the margin than at the base, thus, Height Diameter at base Diameter at margin 3 cm 2.4 cm 3.D cm 4 cm 2 cm 3.35 cm lcm 3-4 cm 5 cm A number of the specimens from Tumbes showed the extreme flattening indicated by the lowest row of figures. The coloration of the preserved specimens is very varied. Some are practically colorless; other have only a narrow dark greenish gray band around the margin; in others the upper half of the column is of the dark color, sometimes uniformly distributed and sometimes most pronounced in the depressions of the reticulation; and in others again the column is dark greenish throughout though somewhat darker above than below. In other individuals, less numerous in the collection, the general color is brown, varying from a pale chocolate to a dark seal brown, sometimes uniformly distributed and sometimes deeper upon the ridges of the retieulation. In the specimen No. 69 from Coquimbo the coloration was almost identical with that shown for A. reticulata in Dana’s tab. 4, fig. 31, The Actiniae of the Plate Collection. 253 the brown of the column being mingled with a greenish tinge and a very distinct line surrounding the margin as in the majority of the paler specimens. The tentacles were usually colorless, although in some of the brown specimens they partook of that color. A noticeable marking in many of the specimens was a dark band around the margin of the mouth opening, and in some cases there was also a similar band surrounding the base of the elevated peristome. These two bands are shown in Dana’s figure of A. achates, and they occur in individuals of the present collection which in other respects resemble A. retieulata. Structure. I have little to add to the descriptions already published. I may state, however, that I have not found in any of the specimens I have examined as many mesenteries as HERTwIG has described; my finds agree with those of ÜARLGREN who describes only six complete eycles, though indications of what seems to bean incomplete seventh eycle occur. The specimen described by HErrTwıe was a little longer than any of those described by ÜARLGREN and myself, and this may account for the difference, although possibly HErrTwıG may have made a mistake in the order of the interseptal space which he examined for the determination of the arrangement of the mesenteries. I find but three cycles of perfect mesenteries, while CARLGREN describes four, the fourth, however, reaching the stoma- todaeum only in its uppermost part. I find the mesenteries of the fourth, fifth and sixth cycles to be perfect, but although I have examined a number of specimens I have not yet observed any cases of hermaphroditism such as both Herrwis and CARLGREN have described. The number of Actinians known to present hermaphroditism is constantly increasing and the question is suggested whether all species do not really exhibit protandrie or protogynie hermaphroditism, or whether at different seasons or under different eircumstances of nutrition the same indi- vidual may not at one time produce male reproductive cells and at another ova, the two kinds of cells being sometimes present simultan- eously. This idea was long ago suggested by my observations on Ceriamthus americanus, in which I found no indications of herm- aphroditism, although the species had been described as hermaphrodite by Lovıs Acassız and Mr. Auzx. Acassız informed me by letter that there could be no doubt but that this was the condition in the specimens described by his father. 254 J. PLayraır Mc MurkricH, Family Doloceridae Mc Murrich, 1893. Bunodidae (pars) GOSSE, 1800. Antheadae (pars) KWITNIEWSKI, 1896. Actiniidae (pars) HApDpon 1898. Liponemidae —- (2) Polyopidae HERTWIG, 1882. ? Sideractidae DANIELSSEN, 1890. Actininae with an adherent base. Column wall smooth or with verrucae, but never with hollow vesicular outgrowths. Sphincter endodermal, diffuse or rarely circumscribed. Tentacles constricted at the base and readily detachable, fluted and usually provided with a sphineter muscle. Margin simple, without acrorhagi. Mesen- teries arranged in several cycles, of which more than one is perfect; longitudinal muscles usually diffuse; parieto-basilars and basilars un- equally developed. No acontia. The genus Dolocera was established by GossEe in 1860 with the Actinia tuediae of Jounstox (1832) as its type. GOossE, however, placed his new genus in the family Dunodidae, although JOHNSTON (1838) had transferred his species to the genus Anthea and GossE (1858) had concurred in the transference. This species has since been frequently described from European waters and in 1873 VERRILL ıdentified with it a form oceurring in deep water off the Atlantic coast of North America. We possess, however, no anatomical des- cription of the type with which to compare the American form and it is consequently impossible to say at present whether the two are really identical, although they will probably prove to be so. In a supplement to his Actinologica Britannica GossE (1860) referred to the genus another species which he named BD. eques. Different opinions have prevailed as to the true affinities of this form; VeErRILL (1869) suggested that it might be identical with Urtieina crassicornis, an idea which was subsequently revived by CunNInGHAM (1889) who identified it with Tealia tuberculata (Cocks), and was opposed by G. Y. & A. F. Dıxox (1890). I am of the opinion that VERRILL and CUuNnNINnGHAMm are in the rieht in the matter, especially since, as Professor VERRILL has found, U. crassi- cornis occasionally is hexamerous. In 1879 Stuper described what is really the second species of the genus, D. kerguelensis, a form which has since been studied by Kwırrnırwskı (1896), and in the same year VerrILL described The Actiniase of the Plate Collection. 255 B. multicornis. Other species were later described by ÜCARLGREN, KWIETNIEwsKI and myself, but until quite recently no one had proposed new generic names for any of the species, notwithstanding that considerable differences were observed in their structure. In 1900, however, CARLGREN had an opportunity for studying a species from Zanzibar, which proved to be identical with that from Amboina previously described by Kwırrxıewskı (1898) as D. me murrichi, and, observing that it possessed well developed ectodermal muscles in the column wall, established for it a new genus Doloceroides and transferred it to his tribe Protantheae. I have made re-examination, with CArLGREN’s observation in mind, of all the species of Dolocera of which I have examples and find that in 5. brevicornis the ecto- dermal column muscles are also quite well developed. This form must accordingly be associated with D. me murrichi in the genus Boloceroides, for it seems advisable to retain the genus even although one may not be able to agree with the tribal position to which ÜARLGREN assiens it. A division of the original genus being thus initiated, the question arises whether it should not be continued still further. I have long thought that some subdivision was necessary, but the relatively small number of specimens examined seemed a reason for waiting until more extensive observations had given a surer basis for classification. The discovery of the form to be described below seems to demand a new genus, since it lacks the tentacular sphincter so characteristice of other species, while in other respects it is a typical Bolocerid. I propose to establish for it the genus Dolo- ceropSiS. Another genus might well be established for 5. pollens, in which I found (1898) a strong circumscribed sphincter instead of the more usual diffuse or aggregated one, but this may well be left for further observations to determine. Genus Boloceropsis n. 9. Boloceridae with rigid tentacles not provided with a sphincter; no longitudimal ectodermal musculature in the column wall. 12. Boloceropsis platei n. sp. No. 22. Calbuco.. 16—20 fathoms. 1 specimen. 232. Calbuco. 10 fathoms. 4 specimens. 256 J. Pravyraır Mc MvrricH, The base is adherent and the column cylindrical and low (Fig. 34), its diameter being greater than its height. It presents several more or less marked horizontal folds or ridges due to con- traction, but no longitudinal ridges; whether or not verrucae were present on the upper part could not certainly be determined, though it is probable that there were none. T’he outermost tentacles were marginal in position and the remaining cycles, of which there are about five (the innermost with twelve tentacles), occupy the greater portion of the disc. Each tentacle has the form characteristic for the Boloceridae and is rigid and usually shows indications of a longitudinal fluting. In one specimen in which a count of the tentacles was made, the total number fell somewhat below the theoretical 192, owing to an incomplete development of the outermost cycle. The disc was smooth and the mouth almost circular, the sonidial grooves being but poorly marked; the stomatodaeum, which was considerably evaginated in several individuals, was longitudinally ridged. The label accompanying the specimens No. 232 stated that in life they were “schön rosa”, but all traces of color are wanting in the preserved material. In the largest individuals the height of the column was 1.2 cm and the diameter of the base 3.2 cm, while in smaller specimens the height was 0.7 cm and the diameter 2.3 cm. The innermost tentacles had a length of 12 to 1.4 cm, and a diameter at their broadest part of about 0.4 cm. Structure. The mesogloea of the column wall is rather thin and at irregular intervals has horizontal ridges projeeting from its outer surface The circular musculature is well developed and in the distal portion of the column increases in height to form a diffuse endodermal sphincter (Fig. 35), supported upon numerous branched mesogloeal lamellae, the uppermost of which is situated immediately beneath the bases of the outermost tentacles and is somewhat stronger than the rest and gives rise to secondary lamellae from its lower surface. A longitudinal section through one of the tentacles shows that its mesogloea becomes very thin a short distance beyond where it joins the disc and distally to this region thickens again quite suddenly (Fig. 34). This is a feature common to all Doloceridae, but in the present species a marked peculiarity is the absence of a tentacular sphincter. I was much surprised to find no trace of it in the first tentacle I sectioned and to make sure of its absence I The Actiniae of the Plate Collection. 257 sectioned several tentacles from the same and from other individuals, but in no case could I find any signs of its presence. Transverse sections of the tentacles showed the existence of longitudinal ridges of mesogloea which give rise to the fluted appearance. The longitudinal musculature of the tentacles and the corresponding radial musculature of the disc are ectodermal and fairly strong, the mesogloeal lamellae which support it in the tentacles being higher and more numerous over the ridges than in the intervals between these. In some preparations the mesogloea had a reticular structure suggesting a mesogloeal musculature, but no traces of muscle fibres could be found in the meshes of the reticnlum, nor was the reticulum of general occurrence throughout in any one tentacle. Two well developed siphonoglyphs are readily distinguishable in sections through the stomatodaeum, the slight development of their corresponding gonidial grooves being due to their having been flattened out by the evagination which the stomatodaeum had undergone in many of the specimens. The mesenteries were arranged in four cycles, one individual, that in which the tentacles were counted, showing an incomplete development of a fifth and some irregularities in the fourth. Twelve pairs of mesenteries were perfect, six of these, however, separating from the stomatodaeum sooner than the others, which included the two pairs of directives. The longitudinal muscles were moderately developed; at the lower edge of the stomatodaeum they occupy the greater portion of the non-gonophoric part of the mesentery and increase gradually in height from without inwards, ending abruptly at the inner edge. The parieto-basilars are feeble, not forming a fold and the basilar muscles are also weak, resembling those which CArLGREN has figured tor D. longicormis. A few words may be added concerning the sphineter of the Bolocerids. There are within the limits of this family sphincters of all gradations from “*absent” to “strong endodermal eircumseribed”, but in the majority of the species they are endodermal and diffuse. Even in these, however, considerable variety has been found; thus in B. longicornis ÜARLGREN, BD. occidua McM., B. brevicornis Me M. and in my preparations of B. multicornis VERRILL the sphincter is typically diffuse, while in BD. kerguelensis STUDErR, B. panmosa Me M., B. multipora (Herrwic), D. tuediae VERRILL and in ÜARLGREN’S figures of B. multicornis there is at the upper edge of the muscle 258 J. Pravraır Mc Murkıcn, a mesogloeal lamella much stronger than the rest and giving rise to secondary lamellae and it is sometimes of sufficient strength to suggest a somewhat circumscribed muscle. In my description (1893) of B. pannosa this upper lamella was so strong that I described the sphineter as circumsceribed, but further study has shown that it is really of the diffuse variety. In studying different sections through the sphincter of D. platei I noticed that in some a distinetly stronger process at the upper edge occurred as shown in Fig. 35, but in others it was by no means so distinet, and a comparison of the different sections showed that it was found only when the section passed through the point of insertion of a tentacle. HErTwiG observed the same condition in the sphincter of 2. multipora, and an examination of D. tuediae VerriuLn showed that the same rule held good for it, while in DB. pannosa, although the strong fold could be detected in the intervals between the tentacles it was much stronger opposite their insertions. On the other hand I found that in D. occidua a fold with lateral secondary lamellae though no longer than the succeeding folds could be found at the upper edge of the muscle opposite the insertions of the tentacles but not in the intervals. It would seem, then, that there is a special development of the sphineter whenever it lies beneath the insertion of a tentacle and that quite different appearances may be presented according as a section passes through such regions or between them. Probably the strong upper fold figured by KwırrstewsKı for D. kerguelensis (1896) will be found to be greatly reduced in size in the intervals between the tentacles, the section which he figures being apparently one that passes through a tentacle, to judge from the sudden outward bending of the column wall just above the muscle. Similarly it is probable that the differences between CARLGREN’s figures of the sphincter of B. multicornis (1902) and what I find in my preparations of that species are due to the different relations of the sections to the tentacles.') l) A re-examination of my preparations of D. pannosa has convinced me that I was mistaken in stating that the sphincter was lower on the column than usual and that a true marginal sphincter was wanting. The torn condition of the margin in the specimen examined contributed to the mistake and as a matter of fact the sphincter is immediately below the margin, the musculature above it being the ceircular museulature of the basal portion of one of the tentacles. The Actiniae of the Plate Collection. 259 Family Alicüdae DVERDEN, 1895. Actininae with an adherent base. Column wall with simple or compound hollow tubercles or with vesicular outgrowths. Sphineter endodermal, diffuse. Margin with or without acrorhagi. Tentacles simple. Mesenteries arranged in several cycles of which usually more than one is perfect; longitudinal muscles diffuse; parieto-basilars and basilars unequally developed. No acontia. Genus Phymactis MıLne Epwarps, 1857. Aetinia (pars) Dana, 1846. Phymactis MILE EDwARDS, 1857. Cladactis VERRILL, 1869 (non PANCERI). Eheladactis VERRILL, 1899. Alicüidae with the margin provided with acrorhagi; column wall entirely covered with closely-set simple or compound hollow tubercles. The determination by CARLGEREN (1899) of the true systematic position of this genus and the more perfect description of the type species have reduced VErrILL’s genus Cladaclis and his later sub- stitute Zueladactis to the rank of synonyms, for they seem to possess no peculiarities sufficient to warrant their retention as distinet from Phymaetis. 13. Phymasctis celematis (Drayron) MıLnE Epwarns. Aetinia elematis DRAYTON, 1846. Phymactis clematis MiLnNE EDWARDS, 1857. ‚Actinia florıda DRAYTOoN, 1546. Phymaetis florida MiLNE EDWARDS, 1857. ? Actinia pluvia DRAYToN, 1846. ? Eucladactis grandis VERRILL, 1899. No. 18. Cavancha near Iquique. 6 specimens. 19. Cavancha near Iquique. 6 specimens. 38. Iquique. 1 specimen. 39. Cavancha near Iquique. 1 specimen. 91. Juan Fernandez. 3 specimens. 116. Tumbes. 3 specimens. 128. Tumbes. 1 specimen. 164. Tumbes. 2 specimens. 2 Tumbes. 1 specimen. 260 J. PLAyFAIR Mc MuRrRrichH, The base is adherent and, in the majority of the specimens, the limbus is somewhat recurved, presumeably the result of con- traction subsequent to the removal of the specimens from the sub- stratum to which they were attached. The column wall is covered throughout its entire extent with closely set tubercles, for which 110 definite arrangement in rows can, as a rule, be discerned, though in one specimen from Cavancha (No. 18) such an arrangement could be made out distinetly in the upper part of the column but not lower down. The general indistinetness of the arrangement is due, however, to the large number of rows which occur and also to the fact that the majority of the tubercles are compound, consisting of a hollow stem bearing at its summit two, three, or four hemispherical knobs. Simple tubercles, with but a single knob also oceur but they are much less frequent than the compound ones, and since all the tubercles are formed by evaginations of the column wall in the intermesenterial spaces, they must really be arranged in longitudinal rOWS. The surfaces of the knobs may either be quite smooth or may be marked with fine lines. In the specimens from Cavancha a peculiar condition was observed, in that the extremities of the pedicles, instead of being rounded and knobbed, were elongated and more or less curved, so that the column had the appearance shown in Fie. 38. T'he individuals presenting this peculiarity resembled the forms with knobbed tubercles (Fig. 37) in other respects, however, and there seems to be no reason for regarding them as forming a different species. T'he upper portion of the column, especially in the more elongated individuals, is strongly inverted, the tentacles and margin being concealed; but in the lower and broader individuals the incurving is not sufficient to conceal the parts mentioned and it may he seen that the margin is provided with acrorhagi which are lobed and of a different color than the column. A distinet fosse occurs be- tween the acrorhagi and the bases of the tentacles. These are arranged in about five cycles and are probably about 192 in number in the smaller individuals and 384 in the largest. A slight difference in their shape, no doubt due to differences in contraction can be noticed in different individuals, in some they are distinctly acuminate, while in others they are obtusely pointed. A dark spot, indicating the presence of a perforation is distinet in the centre of the apex of many tentacles, and in some cases mesenterial filaments protruded The Actiniae of the Plate Collection. 261 through the perforation. A longitudinal fluting is noticeable in most of the specimens. The tentacles of the innermost cycle take their origin directly from the disc, but those of the second cycle arise from the summit of radial ridges which eradually increase in height as they are traced peripherally, and the outer cycles arise from other ridges, each of which as it is traced peripherally becomes confluent with the adjacent ridge of the tentacle of the next oldest eycle. It is thus possible to separate the tentacles into groups, each of which clusters, as it were, around a ridge bearing a tentacle of the second cycle, the lines separating. adjacent groups passing tırough tentacles of the innermost eycle. The disc is somewhat concave and is marked by radiating grooves separating areas which are continuous peripherally with the ridges bearing the second cycle tentacles.. The peristome is somewhat elevated and the stomatodaeum is longitudinally ridged and provided with two siphonoglyphs. The measurements differ in different individuals somewhat, in accordance with the form assumed in contraction. The majority of the specimens are considerably broader than high and are somewhat smaller in diameter at the base than they are at the margin. Measurements of three individuals of this form gave for the height 3 cm, 3 cm and 3.7 cm, for the diameter at the base 3 cm, 3.5 cm and 3cm, for the diameter at the broadest part ot the column 5.5 cm, 4.7 cm, and 5 cm. Other individuals are higher in proportion to the diameter and have a more conical form, and measurements of three of there gave for the height 4.5 cm, 3.0 cm, and 4.0 cm, for the diameter of the base 3.7 cm, 3.0 cm, and 3.4cm, and for the dia- meter of the margin or rather of the column just below the margin 3.0 cm, 2.2cm, and 2.5cm. The tentacles vary in different individuals from 0.4 cm to 0.6 cm in length, according to the degree of contraction. The great majority of the specimens in their preserved condition are of an olive-green color. The base and stomatodaeum are paler and rather brownish or flesh-colored, and the tentacles and disc are usually somewhat darker than the column. The acrorhagi are, as a rule, paler than the column tubereles, a condition which agrees with what might be expected from Drayron’s descriptions of their coloration. Two speeimens from Cavancha (No. 18), however, had a different color from the majority, being of a uniform pale brown, and the single specimen from Iquique is, so far as its ectoderm is concerned, quite colorless, pigment in the endoderm, however, giving 262 J. PLayFAır Mc MURRICH, the regions where the ectoderm has been macerated away a decided dark coloration. This Iquique specimen is stated in the label which accompanies it, to have been of a blue color during life. Structure. The tubereles of the column are evaginations of the wall in the intermesenterial spaces and each contains a cavity eontinuous with that of the space in whose wall it occurs. In the intervals between successive evaginations the mesogloea of the column wall is moderately thick and is thrown on its inner surface into well marked branching processes for the support of the eireular musculature, but the mesogloea of the evaginations is on the con- trary thin and its inner surface is smooth. The endoderm every where contains dark pigment granules, which are less plentiful in the lighter colored individuals than in the others, and it seems probable that the great variety observed in the coloration of living specimens may be due to a diffuse pigment located in the ectoderm. No nematocysts were detected in the ectoderm of the tubereles, but that of the acrorhagi was densely crowded with them (Fig. 39). The sphinceter is a well-developed representative of the diffuse endodermal type, having the appearance shown in Fig. 39. In some individuals the lamellae are more branched than in that from which the figure was drawn, but the general form and development were about the same in all the specimens examined. The tentacles have their mesogloea loneitudinally ridged upon the outer surface, the fluted appearance mentioned above being thus produced. Their longitudinal musculature is entirely ectodermal (Fig. 40), as is also the radial musculature of the disc (Fig. 41), the latter, however, being somewhat stronger than the former and supported on fairly high but unbranched mesogloeal processes. The stomatodaeum is provided with numerous longitudinal ridges and possesses two siphonoglyphs. The endoderm of the latter seems to be much thickened, the thickening, however, being due to numerous fine fibrillar processes which arise from the mesogloea and support the endodermal cells, an arrangement which I have already described as occurring in Cribrina elegantissima (1901). On the ectodermal surface of the mesogloea of the siphonoglyphs small and somewhat widely spaced simple processes oceur for the support of a longitudinal eetodermal museulature, which was either absent or consisted of only a few scattered fibres over the general surface of the stomato- daeum. The pairs of mesenteries were 192 in number in the largest The Actiniae of the Plate Collection. 263 specimen and 96 in the smaller ones. In the latter a section taken immediately below the margin showed forty-eight pairs of perfect mesenteries with intervening imperfeet ones, but lower down only twenty-four pairs were still connected with the stomatodaeum, and still lower only twelve. In other words there were five cycles of mesenteries of which the first four were perfect; the first three cyeles were sterile and the fourth and fifth fertile. I did not examine a specimen with six cycles to determine how many were perfect, but found in one individual that the fourth, fifth and sixth cycles were fertile. Both external and internal stomata were present, the former being small. The longitudinal muscles at the level of the stomatodaeum form a low band, composed of short and for the most part simple folds (Fig. 42a). They are situated nearer the inner than the outer part of the mesentery and occupy only a comparatively small part of its surface. Immediately external to the muscles the mesenteries were very thin, but further out they became thicker and bore a distinet parieto-basilar muscle (Fig. 42b), whose edge formed a fold and in some cases a series of cavities formed by the irregular fusion of the muscle with the surface of the mesentery could be distinguished. The basilar muscles were well developed, having the form shown in Fig. 43; those on the endocoelic faces of the mesenteries were con- siderably stronger than those on the exocoelic faces. There seems to be no reason for doubting that this species is identical with that described by Drayron as Actinia clematis and, furthermore it is almost as certain that Drayron’s A. florida must be regarded as a synonym. ÜCARLGREN (1899), from a study of numerous specimens contained in the Natural History Museum at Hamburg and the Reichs-Museum at Stockholm, has come to the same conclusion. It seems to me exceedingly probable that the synonymy should be extended still further and include the form described by Drayron (1846) as Actinia pluvia. This species was obtained at Callao, Peru, and in its general form resembles 7. clematis very closely. In the description given by Dana, however it is distinetly stated that the “upper margin [is] not tubereulate”, and on this account the species was referred by MıLne EpwarDs (1857) to his genus Cereus and by Gossz (1860), Vrrrıun (1869) and Anpres (1883) to the genus Bunodes. 'T’he locality from which the species was obtained is identical with that from which the original specimens of P. florida were collected, and the difference in Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. 15 264 J. PLayraır Mc MUrRICH, coloration of the two forms need not be regarded as a bar to their identity considering the variability in this respect presented by P. clematis. It seems to me very probable that the existence of acrorhagi in A. plwvia was overlooked on account of its coloration, for in the descriptions of A. florida and A. clematis they are stated to be either white or yellow or red, and it may be that in individuals in which the prevailing color was orange they would not be readily perceived. Dana’s statement as to their absence is, however, so definite that I have included the term with an interrogation in the list of synonyms given above. There is, furthermore, a probability that Verrinv's Eueladactis grandis is also a synonym. The figure which VERRILL gives of the species (1899) has certainly but little resemblance to the specimens of P. clematis that I have seen, the tubercles being represented as arranged in definite rows separated by distinct intervals. In the description, however, it is stated that it is “a large species with the entire surface of the column covered with close vertical rows of crowded elongated papillae” (1869), and again “They |the tubercles] are thickly crowded over the entire surface”. VERRILL gives as the range of the species Paita, Peru to San Salvador and states (1869) that the species seems to be the most abundant one of the Panamian zone. I have seen in the Museum of Natural History, Turin specimens of a form from Ecuador which is certainly identical with P. clematis'), a fact which strengthens the supposition that VERRILL’S form is also identical. Family Sagartiüdae GosseE, 1858. Actininae with an adherent base; sphincter mesogloeal or rarely endodermal; mesenteries arranged in several cycles, longitudinal muscles usually diffuse, parieto-basilars and basilars unequally deve- loped; acontia present. Sub-family Sagartünae VERRILL, 1868. Sagartüidae with more than the first cycle of mesenteries perfect; column wall usually thin and perforated by cinclides. 1) Imay add that CARLGREN had inspected these specimens before my visit to Turin and had identified them as P. clematis. The Actiniae of the Plate Collection. 265 Genus Sagartia Gossz, 1855. Sagartiinae with the column smooth or provided with verrucae in its upper portion; einclides more or less scattered; acrorhagi wanting; margin not lobed. 14. Sagartia chilensis (LESSON) ANDRES. Actinia chilensis LESSON, 1828. Dysactis chilenstis MILNE EDWARDS, 1857. Nemactis (?) chilensis VERRILL, 1869. Sagartıa chilensis ANDRES, 1883. ? Aetinia primula DRAYTON, 1846. No. 155. Tumbes near Talcahuano. 10 specimens. 154a. Tumbes near Talcahuano. 5 specimens. 158. Bay of Guayacan near Coquimbo. 4 specimens. 254a. Calbuco. 20 fathoms. 8 specimens. The label accompanying the specimens No. 153 identified them as A. chilensis Lessox, and the identification having been made on living individuals lends strong support to the results obtained from the study of the preserved specimens. Some individuals have the form of a low dome with the tentacles almost concealed, while in others the column is a low cylinder (Figs. 48, 50), the tentacles and disc being completely exposed and the stomatodaeum somewhat everted. The base is of the adherent type, some of the individuals from Calbuco being attached to hydroid stems around which the base is wrapped. though there is no fusion of the edges. The column when fully expanded is smooth and destitute of verrucae; when contracted it shows distinct longitudinal folds, especially towards the summit of the column. Slight rounded eminences, each of which is a cinclidal tubercle, can be observed over the surface of the column, apparently without regularity (Fig. 49), though somewhat more abundant in the upper part and rare below the middle; acontia protrude through the openings in some individuals. The margin is smooth, except when the longitudinal folds already mentioned occur on the upper part of the column, and the tentacles are moderate in length, rather slender, elongate-conical in form and markedly entacmaeous. They are arranged in four or five cycles, the innermost consisting of twelve members, so that there is a 18* 266 J. PLAyFAıR Mc MurrıcH, theoretical total of 96 tentacles, although the specimens I counted showed either a greater or less number than that, one specimen possessing 158 tentacles while in another I could count only 66. The largest specimens have a heieht of 0,9cm and a diameter at the margin of 1.2—2.0 cm, the diameter at the base being about the same. One of the dome-shaped individuals measured about 0.8 cm in height, while an unusually elongated one measured 1.2 cm, with a diameter of about the same. The innermost tentacles in the expanded individuals measured 0.4—0.5 cm in length, although in one specimen from Galbuco they reached as much as 0.9 cm. In the preserved condition the specimens from Tumbes are entirely colorless, but the label which accompanied specimens No. 153 gave their coloration in life as follows. “Farbe im Leben ein zartes Meergrün mit dunklern durchsichtigen Längsstreifen. Tentakel rosagelb. Oder Körper weissgelblich mit rosagelben Längs- streifen. Die Fühler können auch weissgelb sein.” The specimens from Calbuco on the other hand had a more or less uniform chesnut brown color which I am inclined to attribute to the use of osmic acid in their preservation. A label which I take to refer to these specimens (the vessel in which they were contained also a Zoanthid) eives the life coloration thus: “Mundscheibe gelb, Fühler, Lippen, Seiten des Körpers weiss, die letztern mit zahlreichen durchscheinenden Längslinien.” The specimens No. 158 showed upon the column wall twelve or twenty-four faint pink longitudinal lines and the dise was also pink, though the peristome, tentacles and column were colorless. Structure. The mesogloea of the column wall is thin, being about the same thickness as the ectoderm and has a homogenous or finely fibrous structure. Near the margin it thickens somewhat to enclose the sphincter (Fig. 51) which is fairly strong and elongate triangular, or in the more expanded individuals elongate-clavate in section. In its upper part it is separated from the ectoderm by a very narrow band of mesogloea and by an even thinner band from the endoderm, but below it separates further from the ectoderm. Its cavities are elongated in the upper part but below and on its outer surface they are more rounded and scattered. The ceircular musculature of the column wall is feeble. The margin is hardly marked and no fosse exists between it and the bases of the tentacles.. There were no acrorhagi. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial musculature of The Actiniae of the Plate Collection. 267 the disc were moderately developed and entirely confined to the ectoderm. There were twenty-four pairs of perfect mesenteries and twenty- four imperfect ones, and in some individuals an incomplete fifth eycle, eomposed of very small mesenteries, also occurred. In one specimen, No. 158, the mesenteries were arranged octamerously, there being sixteen perfect and sixteen imperfect pairs. I examined only one individual from this locality, but to judge from the number of the longitudinal pink lines which adorned the column, the others were hexamerous. The longitudinal muscles were rather weak, the pennon being narrow and usually low (Fig. 52), although in the octamerous specimen it was fairly high. There were merely indieations of the parieto-basilar and basilar muscles. Acontia were present but they were not especially abundant; there were no reproductive organs in the individuals examined. Inner stomata were present but no marginal ones were observed. The identification of this form rests largely upon Dr. Prarr's statement, but there seems to be no good reason for doubting its correctness. In Lessox’s figure of A. chilensis the acontia are shown protruding only from the upper part of the column, but in the present forms the cinclidal openings are scattered, though in some cases they are slightly more numerous in the upper than in the lower portions of the column. In general appearance and in coloration the similarities are marked, although it is evident that in the coloration there may be considerable variation. Several species of Sagartians have been described from the Chilian region by Dana (1846), Gay (1854) and CARLGREN (1899) and it is possible that the present species may be identical with some of these. The coloration in some of its varieties suggests Aetinia primula Drayronx, but the statements as to the existence of marginal tubercles (acrorhagi?) in that form are so precise as to render its identification with chilensis doubtful without further in- formation as to the exact nature of the tubercles.. There do not seem to be sufficient reasons for regarding any of the new species described by Gay and CARLGREN as identical with chilensis, although it must be remembered that the distinetion of the various species of Sagartiinae is at present very uncertain. 268 J. Prayraır Mo Murrich, 15. Sagartia herpetodes n. sp. No. 168. Tumbes near Talcahuano. 13 specimens. 218. Puerto Montt. 5 specimens. 364a. Tumbes near Talcahuano. 1 specimen. The base in all the specimens is adherent and the column is low and, in the smaller specimens, practically eylindrical, though in the larger ones it is more or less oval in section (Fig. 53) and in the largest is very much elongated in one of its transverse axes SO that it might almost be described as having the form of a thick band (Fig. 54). The column wall in nearly all cases has attached to it particles of sand and shell, and these adhere with considerable force, suggesting the existence of well developed verrucae; no such structures can be observed, however, by the naked eye on the bare portions of the column and even the microscope does not reveal such definite verrucae as might be expected. Acontia protruded freely through the column wall im several individuals, but there were no einelidal tubereles to be seen, nor did there seem to be any regularity in the arrangement of the openings through which the acontia passed. Transverse and longitudinal furrows occur upon the column wall, but these are evidently due to contraction. The majority of the individuals are expanded, allowing a complete view of the tentacles and disc; some of the smaller specimens, however, are contracted, one completely so. There is no definite margin, the outermost tentacles being seated at the junction of the dise and column. The tentacles are short, rather slender and acuminate and are arranged in about four sub-equal cycles; there is, however, little definiteness in their number as will be readily understood from the arrangement of the mesenteries. The dise is smooth and translucent and is perforated by a varying number of mouths. In the smaller specimens there is a central mouth and a varying number of smaller ones situated near or even among the bases of the tentacles. In the more oval individuals there are two larger mouths, whose longer axes are at right angles to the longer axis of the body (Fig. 55) and in the largest elongated specimen there were three large mouths, whose longer axes corresponded with that of the disc. The smaller more peripheral mouths vary in number; in one of the oval individuals there were only three (Fig. 55), but in the individual from which Fig. 53 was drawn there were no less than twelve, situated near The Actiniae of the Plate Collection. 269 the bases of the inner tentacles, though two lay in close proximity to the large central mouths. The arrangement of the mouths in this individual and their relations to the mesenteries are shown in text figure A (page 270. Each mouth opens into a separate, stomatodaeum which is longitudinally ridged; the larger central mouths may possess either one or two siphonoglyphs, but never more than one was found in any of the smaller stomatodaea. The dimensions vary according to the amount of elongation the body has undergone in different individuals, although the height of the column is fairly uniform, being about 0.7 cm. In the oval specimens one diameter is in the neighbourhood of 1 cm, while the other may be any where from 1.1 to 1.7 cm. In the largest specimens from Tumbes the column in its narrower diameter measured about 1.3 cm, while its longer axis was 9.0 cm. In the preserved condition the specimens are colorless, except for a slight yellowish tinge on the ridges of the stomatodaeum in some individuals. A label accompanying the specimens from Puerto Montt states the coloration in the living condition as follows: “Weiss, Fühler mit sehr hell braunem Anfluge. Mundscheibe zu- weilen braun, Mundrand weiss.” Structure The column mesogloea is finely fibrillar in structure and is about as thick as the ectoderm. This is very richly provided with celavate gland-cells, whose contents stain very deeply with haematoxylin, but at frequent intervals areas oceur in which the gland-cells are much less numerous and the epithelium resembles that usually seen in verrucae, though lacking the pyriform cells. These verrucal areas are not sharply marked off at their edges from the more glandular epithelium, nor do they show any distinct depression of the centre, such as usually occurs in verrucae. The circular muscles of the column are moderately developed and there is a distinet mesogloeal sphincter. In the smaller specimens this had a clavate form (Fig. 56) and occupied almost the whole thickness of the mesogloea at its distal edge, tapering off sradually below, though separated throughout its entire width from the endoderm by a narrow band of mesogloea. In the larger individuals, however, it had a more linear form (Fig. 57) and was relatively much less developed. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the dise were moderate and entirely ectodermal in position. 970 J. PLayraır Mc MurkrıchH, In aceordance with the multiplieity of stomatodaea the arrange- ment of the mesenteries presents considerable irregularity as may be seen from text-figure A, which represents the conditions in the upper part of the column of one of the smaller specimens from Puerto Montt. From this it will be seen that in this individual there were altogether eiehty-five pairs of mesenteries, showing & general grouping around the large central stomatodaea, combined with a subordinate grouping around the more peripheral smaller ones. At one portion of the circumference there seems to be a tendency for the perfect mesenteries to alternate with imperfeet ones, but in another portion- all the mesenteries are perfect, and this is true with regard to both the primary and the secondary grouping. In another individual with only a single central stomatodaeum sixty- five pairs of larger mesenteries were counted and in addition thirty- three pairs of smaller ones; the larger pairs seemed to show a tendency to be alternately perfect and imperfect, but frequent disturbances of such an arrangement occurred. Each of the smaller stomatodaea had in connection with it a single pair of directives; the central stomatodaea in the individual represented in text-figure A had in one case one pair and in the other two. The longitudinal muscle pennons were fairly well developed (Fig. 58), consisting of comparatively few, but high and branching mesogloeal processes. In the upper part of the column, the process at the outer edge of the muscle was larger than the others and save rise to numerous lateral processes, so that the pennon seemed The Actiniae of the Plate Collection. ei to consist mainly of this process and to be attached to the mesentery by a very narrow base. 'T'he parieto-basilar muscles are not very strong although they form a fold upon the surface of the mesentery. The oral stomata are small but the marginal ones are very large and may occupy almost one-half the width of the larger mesenteries. Acontia were numerous. No reproductive organs were found in the individuals examined. This species is particularly interesting as showing the ocurrence in one of the Actininae of a peculiarity hitherto known to exist only in the Stichodaetylinae (e. g. Recordea florida) and in the Corals. The existence of a multiplieity of stomatodaea denotes an imperfect division and although cases of this have been observed in Metridium, yet it cannot be considered a normal oceurrence in that genus and does not proceed farther than the formation of a second mouth; it may, indeed, represent only a stage in a complete division. In tlıe present species the imperfect fission is evidently a normal oceurrence and is furthermore peculiar in that there are invariably produced a number of small peripheral stomatodaea in addition to two or more central ones. It would seem ab first sicht that the peripheral mouths had been formed in situ and not by a separation of portions of an original central stomatodaeum, but I am inclined to believe that this is not the case, but rather that the original stomatodaeum was polyglyphic, the majority of the siphonoglyphs and small neigh- bouring portions of the stomatodaeum having separated at an early stage, carrying with them their own directives and one or two pairs of neighbouring mesenteries. The reasons for this belief are, first, that occasionally small mouths are found in close relation to the larger ones (see text-figure A), having probably separated later than the others, and, second, that if the small stomatodaea had formed independently of the large ones it might be expected that their mesenteries would be limited to the level of the stomatodaea, but, on the contrary, there are just as many mesenteries in the lower part of the column, below the level of the stomatodaea, as there are in the upper part, and, furthermore, they are arranged below with reference to the larger stomatodaea, the smaller subordinate groupings being confined to the upper part of the column entirely. In default then of definite embryological observations to the contrary it may be assumed that the various stomatodaea have resulted by a number of incomplete fissions. 2372 J. PLayrAaır Mc MurriıchH. Genus Choriactis n. Q. Sagartiünae with a thick leathery column wall, provided in its distal portion with longitudinal ridges which may be broken up into rows of tubereles; no cinclides (?). 16. Choriactis impatiens (COUTHOUY). Actinia impatiens COUTHOUY, 1846. Paractis impatiens MILNE EDWARDS et HAIME, 1852. Sagartia impatiens G@oSs#, 1860. Oylista impatiens ANDRES, 1883. No. 286. Punta Arenas. 11 fathoms. 2 specimens. 574. Punta Arenas. 10 fathoms. 2 specimens. The four specimens which belong to this species are of very different sizes. The largest one is completely contracted, the tentacles and disc being almost completely concealed, but the others (Fig. 59) are well expanded. The base is of the adherent type and is distinctly broader than the column. The latter is cylindrical, expanding, however, considerably toward the margin, and its walls are firm and opaque. In the largest individual the lower part of the column is covered with low flat elevations arranged rather irregularly and becoming indistinet near the limbus; in the upper part they are larger and are arranged in twenty-four loneitudinal rows separated from one another by deep furrows. These tubercles are simple thickenings of the mesogloea similar to those oceurring in many Phelliinae and are not verrucae In one of the smaller individuals the tubereles occur over the greater part of the column and are arranged in rows toward the upper part but they are much smaller and less distinct than in the largest specimen, and in a still smaller individual they are lacking, the only indication of their existence being a number of low longitudinal ridges at the upper part of the column, separated by shallow grooves. Apparently the tubereles increase in size and distinctness as the individuals grow and may be almost wanting in small specimens. There is no distinet margin, the outermost tentacles being situated along the line of junction of the disc and column. The tentacles are 192 in number and are arranged in four cycles, the innermost of which consists of twenty-four members. They cover nearly the whole of the disc, are moderate in length and rounded The Actiniae of the Plate Collection. 273 at the tips. They are decidedly entacmaeous, the inner ones being at least four times the length of the outer. In the expanded indi- viduals the mouth is widely open and the stomatodaeum is seen to be strongly ridged, the ridges being twenty-four in number. Two distinet siphonoglyphs oceur. The largest specimen, which was contracted, measured 4.3 cm in height and had a diameter at the summit of 2.5 cm. The largest of the expanded individuals measured 2.5 cm in heieht, with a diameter at the base of 1.7 cm, at the middle of 1.1 cm and at the margin of 2 cm. The column in all the specimens is distinctly brown, the color deepening to a chesnut brown on the tubercles of the column, in the tentacles and on the stomatodaeal ridges when these are exposed. This coloration, however, is probably the result of the fixation of the specimens in a chrom-osmiec solution and the tentacles and stomatodaeum in contracted specimens are colorless. A label which accompanies specimens No. 574 states that the body and tentacles were rose-colored. Structure. The mesogloea of the column wall is very much thicker than the ectoderm and has a finely fibrillar structure The cireular musculature is well developed and the strong mesogloeal sphincter (Fig. 60) is finely reticular in structure, without any layering, and is of an elongate triangular form, having a width in the largest individual of about 5 mm. In the uppermost part of the wall, above the tubercles, it occupies the entire thickness of the mesogloea and in this portion the meshes are elongated; lower down it is separated from the ectoderm by a layer of ordinary mesogloea which increases in size as it is traced downward, the sphincter Iying thronghout its entire extent in close proximity to the endoderm The meshes throughout all the lower portions of the muscle are eireular. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial mus- culature of the dise are rather weak and show no signs of being included in the mesogloea. The mesenteries are arranged hexamerously in five ceycles, of which the first three are perfect, the third, however, separating from the stomatodaeum some distance above its lower edge. There are two pairs of directives. The mesogloea of the mesenteries is rather thick, and toward the column wall is specially so (Fig. 61), a marked fold arising from the inner edge of this basal thiekening being the 274 J. PLAyFAIR Mc MUrRricH, parieto-basilar muscle. "The longitudinal muscles are weak, their processes being low and simple or but slightly branched, and the basilar muscles are hardly developed. The mesenteries of the first and second cycles are sterile, while those of the third and fourth are fertile. There seemed to be no outer stomata, although the inner ones were quite distinct. There seems little reason for doubting that this form is identical with the Actinia impatiens of Covrnouy. In its external form, the thickness and firmness of the column mesogloea and the occurrence of tubercles, it suggests one of the Phelliinae, but the complete ab- sence of a cuticle and the fact that more than the primary cyele of mesenteries are perfect excludes it from that sub-family. I cannot state positively that cinclides are wanting, but a careful examination failed to reveal their presence and the thickness of the column wall is against their occurrence as inconspicuous openings. 17. Choriaectis erassa n. SP. No. 627. 1 Cabo Espiritu Santo f 5 specimens. Bas East coast of Tierra del Fuego. | 2 specimens. All the individuals belonging to this species were strongly con- tracted, having a dome-like form, with the disc and tentacles com- pletely concealed (Fig. 62). The base is flat and of the adherent type, and in some of the specimens has fragments of hydroid stems attached to it. The column walls are almost leathery in their con- sistence and are quite smooth except at the summit where there are from twenty to twenty-three radiating ridges differing somewhat in height, although no definite arrangement of the larger and smaller ones could be made out. A slieht circular fold separates the ridged portion from the remainder of the column. No einclides could be discovered. On making a longitudinal section of the column it was evident that a considerable portion of the distal part of the wall was inverted (Fig. 63), forming a capitulum-like portion which was distinetly ridged. The tentacles were rather numerous, moderate in height and conical in form. Some were invaginated into themselves and some projeeted down into the widely open stomatodaeum almost to the base. The diameter of the base was about 1.4 cm, and the height of the contracted column 0.5 cm. No trace of color persisted in any The Actiniae of the Plate Collection. 275 of the specimens but a label accompanying No. 627 stated that in life they were orange, yellow, red and while, while the label with No. 628 described them as pure white. Structure The mesogloea of the column wall is sliehtly thicker than the ectoderm and has a fibrillar structure. The ectoderm is higher than usual, however, the cells composing it being slender, so that the mesogloea is really much thicker than is usual in Sagartians of the size of the present forms. The circular mus- culature is moderately developed and there is a strong sphincter (Fig. 64). It is triangular in form and beautifully reticular throughout; in its upper part it occupies practically the entire thickness of the mesogloea, tapering off below very gradually toward tlıe endoderm, from which it is separated throughout by a thin layer of mesogloea. T'he longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the disc are moderately developed and entirely ectodermal in position. The stomatodaeum is provided with numerous high longi- tudinal ridges and has two rather shallow siphonoglyphs. The mesenteries are arranged hexamerously in four cyeles, of which the first two are perfect and include two pairs of directives. Representatives of a fifth cycle are present in some of the exocoels, but the cycle is never complete. Muscle pennons of moderate size (Fig. 65) are present on the perfect mesenteries, while those of the third cycle are small and those of the fourth eycele practically wanting. The parieto-basilars may form a slight fold, but there are practically no mesogloeal processes for the support of muscle fibres external to the fold. Oral stomata were quite evident but no marginal ones could be distinguished. Acontia were present, but were not numerous; no reproductive organs were developed in tlıe specimen examined. The same reasons which led to the assignment of Actinia impatiens to the Sagartiinae hold with regard to the present species, which seems on the whole closely related to impatiens, although it is evidently a distinet species. Subfamily Metridiinae CARLGREN 1893. Sagartiidae with a relatively thin column wall, perforated by einclides; only the primary cycle of mesenteries perfect. 276 Pravraır Mc Mürricn, Genus Metridium Oxex, 1810. Metridiüinae with the cinclides scattered ; column wall with a collar. 18. ? Metridium parvulum n. sp. No. 123. Coquimbo. 4—19 fathoms. 9 specimens. 252a. Calbuco. 1 specimen. 508. Calbuco. 1 specimen. The individuals representing this species were all small except the single specimen, No. 252a, from Calbuco, and were apparently young. The specimens from Coquimbo were taken upon a muddy bottom, adhering to shells of Pecten purpuratus and No. 252a was seated upon a piece of coralline. The base in all the specimens is larger than the column (Fig. 66), which, in the majority, is distinctly constrieted a short distance above the limbus. Above the constriction the column is eylindrical or tapers slightly to the margin, between which and the bases of the outermost tentacles is a relatively broad interval. At the margin the mesogloea is somewhat thickened, but above the wall is thinner than elsewhere, making it seem probable that in the expanded condition the margin formed a collar situated some distance below the tentacles, as in Metridium dianthus. 'The periphery of the disc showed, however, no indications of the lobation characteristie of that species. The column wall was practically smooth, except for some faint ridges; cinclides were observed in sections, but they could not be recognized with certainty on the surface, although in the specimen from Calbuco an acontium protruded from the column wall half way between the limbus and the margin. The tentacles are more or less exposed in all the specimens and are somewhat entacmaeous. The inner ones may be described as moderately long and all are thin-walled and blunt at the apex. In one specimen, of which serial sections were made, there were forty-eight tentacles, but in other individuals there were probably fewer, judging from the number of mesenteries present. The disc and mouth were completely concealed by the tentacles in all the Specimens. The height of the column in the small specimens was only 3.0 to 4.0 mm and the diameter at the base 6.0—6.5 mm. The larger specimen from Calbuco measured 7 mm in heieht and had a basal The Actiniae of the Plate Collection. om diameter of 10 mm. The specimens from Coquimbo are practically colorless, but that from Calbuco was brownish; all the specimens contain more or less brown pigment in the endoderm of the mesen- teries and to a less extent in that of the tentacles. Structure The mesogloea of the column wall is on the average thinner than the ectoderm, but toward the margin it thickens until it becomes two or three times as thick as that layer and above this it diminishes again to a thin lamella (Fig. 67). It is fibrous in structure and its outer surface is raised into numerous ridges. The circular musculature is well developed and at the margin or collar and extending a slight distance above it is a feeble sphincter. This in the smaller specimens (Fig. 67) forms a linear band lying close to the endoderm, composed of two or three irregular rows of cavities in most of which only scattered muscle fibres can be perceived. In the largest individual it was better developed, oecupying the entire thickness of the mesogloea at its upper part, but it is still a weak muscle. The tentacles are thin-walled, the mesogloea being merely a thin lamella, and the longitudinal muscles are rather weak and confined to the ectoderm. The stomatodaeum is provided with longitudinal ridges and of the individuals examined one possessed two siphonoglyphs and another only one. Transverse sections were made of two individuals from Coquimbo and of each of the individuals from Calbuco, and all showed differences in the arrangement of the mesenteries. In one of the Coquimbo specimens they were typically hexamerous, and were arranged in three cycles, those of the first cycle only being perfect. There were two pairs of directives and the mesenteries of the first and second eycles were provided with well-developed muscle pennons which were narrow but relatively high (Fig. 68), consisting of about twelve slender and somewhat branched processes. T’he members of the third eycle lacked both pennons and mesenterial filaments. In the second Coquimbo individual there were only twenty pairs of mesenteries: the first eyele contained six pairs which were all perfect but included but a single pair of directives; the second cycle was represented by only four pairs of imperfect mesenteries, while the third consisted of ten pairs, destitute of muscle pennons and filaments. It is clear that in this individual the decamerism starts with the development of the third cycle of mesenteries and is due to the failure of two pairs of the second cycle. In the Calbuco specimen 278 J. Prayraır Mc MURRIcH No. 508 there were six pairs of perfect mesenteries but only one pair of directives; the second cyele consisted of only five pairs and the third cycle of ten pairs instead of eleven as might have been expected, the missing members being those of the primary exocoel from which the second cycle pair is wanting. The parieto-basilar and basilar muscles are practically wanting, at least no marked mesogloeal processes are developed for their support. No reproductive organs were visible in the specimens examined. Acontia were present but by no means abundantly. The assignment of this form to the genus Metridium is open to question but the existence of a collar seems to indicate an association with that genus. In not a few respects the species resembles Sagartia lobata CARLGREN (1899) and might be regarded as identical were it not that CARLGREN refers his species to the Sagartiinae while in all the individuals of the present one that were examined only the primary cycle of mesenteries was perfect. Genus Alptasia GossE 1860. Metridiinae with markedly entacmaeous tentacles; no collar; cinclides arranged more or less regularly around the middle of the column, sphineter very weak mesogloeal or endodermal. 19. ? Aiptasia sp.? No. 364. Tumbes. 1 specimen. The single individual of this species (Fig. 69) was evidently immature. The base was adherent and smaller in diameter than the column which was cylindrical, though somewhat irregularly folded longitudinally, probably as a result of contraction. No cinclides nor verrucae were observed. The outermost tentacles were much smaller than the inner ones and were seated on the margin; the inner ones were of moderate length, slender and eylindrical. The column measured 4 mm in height, with a diameter at the base of 25mm. It had a uniform brown color, but it seems probable that was entirely due to preservation. Structure The single specimen was cut into transverse sections from which it was seen that the column mesogloea was slisthly thinner than the ectoderm and that the circular muscles were but feebly developed. A weak mesogloeal sphincter was evidently present immediately below the margin, but the direction The Actiniae of the Plate Collection. 279 of the sections made any determination of its form impossible. Cinclides were undoubtedly present but no definite information as to their distribution or arrangement could be obtained. The stomatodaeum was longitudinally ridged and possessed two well developed siphonoglyphs. The mesenteries were arranged octamerously in two cycles, only the first of which, containing two pairs of directives, was perfect. Longitudinal muscle pennons occured on the perfect mesenteries and the parieto-basilars, though weak, formed a distinct fold. Acontia were present, but no traces of re- productive cells could be discovered. It is by no means certain that this form is referable to the genus Aiptasia, and the imperfection of the data which could be obtained from the single specimen seems to render the bestowal of a specific name inadvisable. Subfamily Phellünae VERRILL, 1868. Sagartüdae with a thick column wall in which a capitulum and scapus are recognizable; no einclides nor verrucae; with the mesen- teries of the first cycle alone perfect. Genus Hormathia Gosse. Hormathia GOSSE, 1860. Chondraetinia LÜTKEN, 1861. Ohtlonactis FISCHER, 1874. Phelliinae with the scapus more or less tuberculate; capitulum smooth; tentacles not enlarged at the base. 20. Hormathia exlex n. sp. No. 240. Calbuco. 2 specimens. Of the two individuals of this species one was contracted to an almost globular form, the capitulum and upper part of the column being completely infolded. 'The other one (Fig. 70), on the contrary, was fully expanded and was consequently selected for examination, the description which follows being based upon it, except when otherwise stated. The base is of the adherent form and of about the same dia- meter as the column or, as in the contracted form, slightly smaller and with its edges slightly incurved so that it is somewhat concave. The column. is practically cylindrical and in its lower four-fifths is Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. 19 280 J. PrayFaır Mc MURRICH, furnished with numerous small tubercles arranged more or less distinctly in closely set longitudinal rows, except for a short distance above the base where they are either lacking or are disposed irregularly. At the junction of the upper and second fifth of the column, however, the majority of the rows suddenly cease, only fourteen extending further, and of these alternate rows, composed of smaller tubercles, do not extend as far up as the other seven. The longer rows correspond with endocoels of the primary mesenteries and the shorter ones to those of the secondary mesenteries. In the contracted specimen the various rows are distinetly separated from their neighbours by narrow grooves and all reach the limbus. The majority stop a short distance below the summit of the contraeted column, those which are continued upon it being apparently sixteen in number and are alternately longer and shorter, the upper ends of the longer ones being infolded, so that their full length cannot be seen. At first sight it seemed as if the scapus ended where the majority of the rows of tubercles ceased and that the primary and secondary rows were continued upon the capitulum. A faint ridge, however, occurs just distal to the extremities of the primary rows and above this is a narrow area which seems to be the true capitulum since it alone is destitute of a cuticle. In the lower four-fifths of the scapus the cuticle is very distinet and contains foreign particles imbedded in it. In the region where the primary and secondary rows alone occur it is very thin and lacks imbedded material so that it cannot readily be distinguished on surface view except over the tubercles where it is well marked. This thin ceutiele extends distally as far as the ridge mentioned as occurring above the extremities of the primary rows of tubercles, but beyond this is wanting. The capitulum is quite smooth; it is to be noted that in extreme contraction the upper part of the scapus as well as the capitulum is inverted. The tentacles are rather short and obtuse and possess no bulbous enlargements at the base. They are arranged in about four cyeles. The dise is smooth and the stomatodaeum is longitudinally ridged and possesses two siphonoglyphs. The column of the expanded individual measures 2.7 cm in heisht and about 1.2 cm in diameter; the contracted one has a height of 2.0 em, a diameter at about the middle of the column of 2.5 cm and at the base of 1.2 cm. . The Actiniae of the Plate Collection. 981 The color of the column in both specimens is dark chesnut brown, the tubercles being somewhat darker than the general sur- face. In the upper part of the expanded individual the color is much paler although the tubercles are as dark as they are below, and the capitulum and tentacles are also paler while the stomatodaeum again is dark. The color of the lower part of the scapus and of the tubercles is largely due to the cuticle, while elsewhere it is due to pigment granules in the ectoderm. Structure. The mesogloea of the column wall is thicker than the ectoderm and is of an almost homogeneous or very finely fibrillar structure. The tubercles are solid elevations of the mesogloea, over the summit of which the cutiele becomes greatly thickened, forming on the larger tubercles a distinet conical boss. The ceircular muscles are but moderately developed, their supporting processes being slender and unbranched. A broad though thin mesogloeal sphincter is present; its upper edge is situated in the upper part of the capi- tulum while the lower one is almost at the middle of the scapus, its actual width being about 11.5 mm. Im its upper part it oc- cupies the entire thickness of the mesogloea, but in the scapus it is thinner and is separated from the ectoderm by a distinet band of mesogloea. It is reticular in structure, without any indications of layering. The mesogloea of the tentacles is very thin and the loneitudinal muscles weak and entirely ectodermal. In the disc the mesogloea is somewhat thicker than in the tentacles and the radial muscles are also stronger and though still ectodermal show some anastomosing of the branching processes. The ectoderm of the tentacles shows an unusually large number of nematocysts. The mesenteries are arranged in three cycles and are on an heptamerous plan. There are seven pairs of primary mesenteries, seven secondaries and fourteen tertiaries. Of the primary mesen- teries two pairs are directives, three pairs of perfect mesenteries intervening between the two directives on one side and only two on the other. Only the primary mesenteries are perfect and supplied with well developed muscle pennons, although both the other eycles possess mesenterial filaments. The longitudinal muscles of the pri- maries are fairly well developed (Fig. 71), occupying somewhat less than one-third of the muscular portion of the mesentery, which, be- tween the pennon and the well developed parieto-basilar, is very thin. Acontia were present but no reproductive organs were seen. 19= 282 J. PLayraır Mc MurrichH, In the contracted individual there were also three cycles of mesenteries, but the primary perfect cycle consisted of eight pairs and of these each alternate pair was a pair of directives. The eight primary pairs were sterile, but the eight secondaries and sixteen tertiaries, all of which were imperfect, contained repro- ductive organs. This is, so far as Tam aware, the first species belonging to the sub-family Phellüinae in which a departure from the hexamerous arrangement has been observed, and the specifie name which I have chosen for it is intended to denote its departure from the general law. Its oceurrence renders impossible the use of the the words “only six pairs of perfect mesenteries” in the definition of the group; instead we must write “only the primary cycle of mesenteries perfect”. Genus Chitonanthus Mc MurkrıcH, 1893. Phellüinae with the scapus more or less tuberculate; capitulum ridged; tentacles without bulbous enlargements at the base. 2. Chitonanthus castaneus N. SP. No. 105. ‚Juan Fernandez. 20—40 fathoms. 12 specimens. The majority of the specimens are strongly contracted, only a few having the tips of the tentacles visible. They have the form of a dome or low cone, arising from a broad flat base which was evidently adherent. The column in some individuals is furnished with numerous tubercles arranged in longitudinal rows extending from near the limbus to the upper margin of the scapus (Fig. 72); the rows are forty-eight in number, the alternate ones having some- what larger tubercles than the others. There is, however, a good deal of variation in the development of the tubercles; in some indi- viduals they were quite distinet and conical in form, each being tipped by a small chitinous boss; in others they were low and rounded and lacked any especial development of the cuticle; in others they were confined to the upper portion of the scapus, while in others again the only indications of their existence was a single cireular row of twenty-four somewhat elongated elevations surround- ing the summit of the contracted column. As a rule the tubercles were more distinet in the smaller individuals than in the larger. The capitulum was ridged, apparently with twenty-four stronger ridges corresponding in position with the stronger rows of tubercles, The Actiniae of the Plate Collection. 283 smaller ridges alternating with these larger ones. The tentacles were short and pointed and were somewhere in the neighbourhood of 100, probably 96, in number. No bulbous enlargements of their bases were present. The disc and mouth were completely concealed in all the specimens. The larger individuals measured 0.8 to 1.0 cm in height with a basal diameter varying from 1.6 to 2.0 cm. The accompanying label states that they were of a redbrown color in life and the same coloration is retained by the preserved specimens. The smaller indi- viduals were paler than the larger ones, the smallest, indeed, being almost colorless. In the larger ones the color is a dark seal-brown throughout the entire extent of the scapus and the tentacles have tne same color. The capitulum was colorless and in some specimens in which the cuticle has been rubbed off from the tubercles the exposed surface is white, indicating that the color of the scapus is due to a large extent to the cuticle which covers it, although a brown pigment also occurs in the ectoderm, giving the tentacles their color. Structure. The mesogloea of the column wall is thicker than the ectoderm and is almost homogeneous in texture. Bays of ecto- derm extend down into it at irregular intervals, giving in sections the appearance of cavities in the mesogloea lined with brown pig- mented cells. The tubercles are solid elevations of the mesogloea. The circular muscles are feeble, there being but few scattered slender processes of mesogloea for their support and in the upper part of the column even these are practically wanting. The sphincter (Fig. 73) is well developed and triangular in section. It is confined to the capitular region and is reticular in structure, the meshes being elongated transversely in the upper part, while below they are more rounded and more separated from one another; there is no layering. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the disc are moderately developed and entirely ectodermal in position. The stomatodaeum is longitudinally ridged and is provided with two rather shallow siphonoglyphs. The mesenteries are arranged hexamerously in four cycles, those of the. fourth cycle being very small and destitute of mesenterial filaments. The musculature of the mesenteries is rather weak, the pennon forming but a slight elevation on the surface (Fig. 74), the parieto-basilars not forming any fold, while the basilars were in- 284 J. Prayraır Mc MurrıchH, conspieuous. Only the mesenteries of the first cycle, which included two pairs of direetives, were perfect, no reproductive organs were observed in the individuals examined. This species seems to be quite distinet form C. pectinatus (HErr.), differing in size, in the development of the tubercles, in the form of the sphincter and of the muscle pennon, and since this is the only form with which it seems possibly identical it may well be regarded as a distinet species. Family Cribrinidae Mc Murrich, 1901. Bunodidae AUCTT. Tealidae HERTWIG, 1882. Bunodactis VERRILL, 1899. Actinvae with an adherent base; the coliinn usually more or less verrucose and frequently with acrorhagi at the margin, these, however, never being ramose or frondose; sphincter endodermal, circumscribed; usually more than the first cycle of mesenteries perfect; no acontia. Genus Oribrina EHRENBERG, 1834. Dunodes GOSSE, 1855. Bunodaetis VERRILL, 1899. Oribrinidae without true acrorhagi; usually with numerous perfect mesenteries; sphincter strong; ectodermal musculature of the disc and tentacles not imbedded in the mesogloea; column wall destitute of an epidermal covering and provided with verrucae arranged more or less distinetly in longitudinal rows; tentacles simple. 22. Cribrina conica n. sp. No. 87. Juan Fernandez. 8 specimens. The form of the majority of the individuals of this species is shown in Fig. 75. From a broad flat base the column diminishes gradually toward the margin, so that it has the form of a truncated cone. Its surface is marked by numerous circular furrows and in the larger individuals, when viewed through a lens, has a finely reticulate appearance. No verrucae can, however, be distinguished on superfieial inspection in these specimens, although microscopical preparations show that they are present, but in some of the smaller The Actiniae of the Plate Collection. 285 specimens they were distinctly visible extending in longitudinal rows from the margin almost to the limbus. Notwithstanding their presence no foreign bodies were adherent to the surface. In most of the individuals the margin was separated from the bases of the tentacles by a distinct fosse, but in some this condition was not so evident, although in such cases there could be disting- uished immediately below the bases of the tentacles an area differing from the rest of the column in lacking the reticular appearance and in being ridged longitudinally; this area evidently represents the fosse. No acrorhagi occurred. The tentacles were more or less exposed in all the specimens, with one exception, in which the column had contracted to a low dome and the tentacles were completely concealed. Usually the tentacles were only partially visible, that is to say, only the outer cycles could be seen, the inner cycles being inverted and concealed, but in two individuals all the cycles were visible and the tentacles were seen to be thin-walled, smooth, flaccid structures equalling the column in length; their number was somewhat less than one hundred. The dise and mouth were concealed in all the specimens. In the larger individuals the height of the column was about 1.3 cm, the diameter of the base 2 cm and the diameter at the margin 0.9 cm. In the single completely contracted specimen the height was only 0.7 cm and the base measured 2 cm in one diameter and 0.5 cm in the other. The tentacles, when most perfectly expanded measured about 1 cm in length. The label accompanying the specimens describes them briefly as “small green Actinians”. In the preserved condition they possess a uniform pale olive green eolor. Structure. The mesogloea of the column wall averages about the same thickness as the ectoderm, but it is raised on its outer surface into numerous irregularly arranged ridges, which give rise to the reticulate appearance of the column. The ectoderm contains numerous gland cells, but at frequent intervals areas occur, sometimes on the edges of the mesogloeal ridges and sometimes between the ridges, in which the gland cells are wanting, the eetoderm consisting of the long slender cells usually found in verrucae and of “pyriform” cells situated close to the mesogloeal surface. There is no doubt that these areas are verrucae. The circular muscles of the column wall were moderately developed and a strong endodermal sphincter (Fig. 76) oceurred on the inner wall of the fosse. It consists in its 286 J. PLAyFAır Mc MURRICH, proximal part of several well developed branching and slightly anastomosing: mesogloeal processes, each of which arises independently from the column mesogloea, but the distal two-thirds of the muscle is composed of long processes which arise from a common, well- developed pedicle, upon which they are arranged palmately, those on the distal surface of the pedicle anastomosing to a considerable extent. In section the muscle has what may be termed a semi-oval form. The endoderm of the column wall, disc and tentacles contains a considerable amount of brown pigment in the form of granules. The longitudinal muscles of the tentacles and the radial muscles of the disc are moderateiy developed and are ectodermal in position. The stomatodaeum is longitudinally ridged and, in two of the three individualsof which detailed examination was made, it possessed but a single deep siphonoglyph. The mesenteries in all three individuals examined showed departures from a purely hexamerons arrangement. In one individual there were two pairs of directives, between which there were on one side of the body twelve pairs of perfect mesenteries and on the other side twelve pairs also plus an additional single perfect mesentery situated next one of the directives. In a second individual, slightly larger than the first, there were twenty-nine pairs of perfect mesenteries, including the single pair of directives, and in addition there were a few scattered pairs of imperfect mesenteries which lacked muscle pennons. In the third and largest individual there were in what was approximately one-half of the circumference twenty-seven pairs of perfect mesenteries, together with a few scattered imperfect pairs, one of these latter, however, possessing a distinct though weak muscle pennon. There was but a single pair of directives. In sections passing below the level of the stomatodaeum some of the perfect mesenteries appeared broader than the others and it was possible to recognized in this way three series; in the half of the eircumference sectioned there were Six pairs that were broader than the rest, eight pairs of an intermediate width, the space on either side of the directives containing two pairs of this cycle, and thirteen narrower pairs, one of these pairs being lacking in one of the spaces next the directives. The longitudinal muscles of the perfect mesenteries form moder- ately developed pennons, broad but not high. The parieto-basilars form a well marked fold which extends upward almost to the disc and the basilar muscles are well developed, having the form shown The Actiniae of the Plate Collection. 987 in Fig. 77. Both external and internal stomata are present and the mesenteries of the two broader series, with the exception probably of the directives, are fertile. 23. Cribrina hermaphroditica CARLGREN, 1899. No. 116. Antofogasta. 13 specimens. 402. Tumbes. D specimens. 448. Puerto Montt. 13 specimens. The specimens from Tumbes and Puerto Montt were all ex- panded, those from the latter locality having the stomatodaeum exten- sively evaginated (Fig. 78); the individuals from Antofogasta, on the contrary, were all contracted to a low dome-like form, with the tentacles only slightly exposed (Fig. 79). The base was adherent and but little larger than the column. This in its distal half or third is provided with longitudinal rows of verrucae, to which par- ticles of sand and shell were adherent. The number of the prineipal rows was as a rule twenty-four, although a certain amount of vari- ation occurred, one individual from Puerto Montt possessing only twenty-one; alternating with these principal rows were short rows of smaller verrucae. At the extremity of each principal row was a more or less conical pseudo-acrorhagus, situated upon the margin, between which and the bases of the outermost tentacles was a distinet fosse. The tentacles were short, stout and rounded at the tips; they seemed to vary slightly in number in different individuals, as forty-fine were counted in one, forty-six in another and in another forty-eight. The specimens from Antofogasta were all small, some measuring only 1 mm in height and the largest 5 mm, the base of the latter individuals measuring 7 mm in diameter. Of the specimens from the other localities one measured 1 cm in height, but the majority were only about half that size and had a diameter of about 0.9 cm. No traces of color remained in any of the specimens. Structure. The column mesogloea is as a rule thinner than the ectoderm, but is raised on its outer surface into numerous low ridges.. The verrucae did not possess any pyriform cells. The general circular musculature is fairly well developed, but the sphincter, though of the circumscribed form, is rather small and varies some- what in its development in different individuals. Usually it has the form shown in Fig. 80 and appears at first sight to be of the 288 J. Prayraır Mc MurrichH, palmate variety, although it is in reality unilateral and in some individuals may be reduced to a comparatively small number of mesogloeal processes, arising for the most part directly from the column wall. The longitudinal muscles of the tentacles and the radiating muscles of the disc are moderately developed and ecto- dermal in position. Zooxanthellae occur in considerable numbers throughout the endoderm and are especially abundant in the tentacles. The stomatodaeum is longitudinally ridged and possesses two well developed siphonoglyphs.. The mesenteries are arranged in three ceycles, with a partial development of a fourth in some in- dividuals. As a rule they are arranged hexamerously, but in one individual only twenty-one pairs occurred, eight pairs intervening between the two directive pairs on one side and eleven on the other. In some individuals two cycles of mesenteries were perfect, but in others only one cycle reached the stomatodaeum. In all both the first and second cycles were provided with well developed muscle pennons and mesenterial filaments, while the third cycle lacked them. The mesogloea of the mesenterial filaments contained numerous Zooxanthellae. The longitudinal muscles have the form shown in Fig. Sl and the parieto-basilars form a well-marked fold. As a rule the mesenteries of the first cycle, including the di- rectives, were all fertile and here and there reproductive cells were observed in individual members of the second cycle; the third eyele was sterile in all cases. Im one of the specimens examined each fertile mesentery contained both ova and spermatozoa, and in two others, one from Antofogasta and one from Puerto Montt embryos in various stages of development were found in the body cavity. In the individual from Puerto Montt a few scattered ova occurred in some of the fertile mesenteries, but spermatozoa were much more abundant, and in the Antofogasta specimen only spermatozoa were present. It would seem in this last instance either that embryos had made their way from the exterior into the body cavity of a male indi- vidual, or else that the specimen was a protogynous hermaphrodite. For many reasons the latter supposition is preferable. I have identified these specimens with CArLGREN’s Bunodes hermaphroditicus (1899) from Talcahuano on account of their marked similarity in every particular except the number of perfect and fertile mesenteries. CARLGREN finds three cyeles of these, instead of the one or two described above. This difference may be due to the fact that CARLGREN’S specimens were apparently about twice as The Actiniae of the Plate Collection. 289 large as those I examined, and the variation which I found seems to indicate that the number of perfect and fertile mesenteries may increase with age. 24. Cribrina elongata n. sp. No. 25a. Iquique. 20 metres. 1 specimen. The single individual of this species (Fig. 82) was contracted so that the tentacles were completely concealed and was of a eylindrical form terminating distally in a dome. The base was flat but there was not that sharp distinetion between base and column usually found in adherent individuals, a condition which was possibly related to the fact that the bottom on which the specimen was dredged was sandy. The column was marked with fine longitudinal ridges and in its distal two-thirds was provided with well marked verrucae, most abundant on the terminal dome and more scattered and less prominent proximally. No foreign bodies were adherent to the verrucae. The column measured 1.5 cm in height and 0.5 cm in diameter. Its distal domed portion had a distinet dark grey coloration, as had also the verrucae on the uppermost portions of the column, but otherwise there were no traces of color remaining. Structure. The ectoderm of the base resembled that of the column, except that it was almost destitute of gland cells, which were, on the contrary, very abundant on the column, whose ectoderm was thicker than the mesogloea. The verrucae did not possess pyri- form cells. The endoderm in the distal part of the column, and to a certain extent in the tentacles contained quantities of a dark brown granular pigment, to the presence of which the coloration of the column and the verrucae was due. The circular musculature was rather weak but there was a fairly strong sessile circumscribed sphinceter which had the form shown in Fig. 83. No signs of acro- rhagi were observed; the verrucae extended distally to the margin. The ectodermal muscles of the tentacles and disc were moderately developed and were not imbedded in the mesogloea. The stomatodaeum was ridged and possessed two siphonoglyphs which were not situated opposite one another, and in accordance with this lack of symmetry the mesenteries were arranged irregularly. There were in all thirty-five pairs, which seemed to belong to three different cycles. The first two cycles were perfect and were provided 900 J. PLAYFAIR Mc MURRICH, 2 with strong, though narrow pennons (Fig. 84) and with mesenterial filaments. In ten pairs the attachment to the stomatodaeum extended somewhat further down than the others, and their muscle pennons were a little stronger. "These pairs I take to represent the primary cycle, and they included two pairs of directives, which, like the siphonoglyphs, were placed unsymmetrically, six pairs of perfect mesenteries intervening between them on one side and thirteen on the other. There were thus twenty-one pairs of perfect mesenteries, eleven of which seemed to represent a second cycle. The third eycle consisted of fourteen pairs of small imperfect mesenteries, destitute, as a rule, of filaments and muscle pennons, although a few showed indications of a pennon. It is needless to say that this cycle was incomplete; where present its members alternated with those of the older cycles. The perfect mesenteries possessed a parieto-basilar muscle which formed a distinct fold and extended distally as far as the upper third of the column. The basilar muscles were well developed, con- sisting of a lamella arising from each side of the base of each perfect mesentery and giving rise on one surface to secondary lamellae, so that each may be said to be half-pinnate. Reproductive cells were observed on some of the mesenteries of the first cycle, but they were not suffieiently developed to determine their complete distri- bution. It should be stated that all the mesenteries are narrow compared with those of other Cribrinids; in sections through the column below the level of the stomatodaeum they form a narrow fringe around the inner surface of the wall, leaving a large central cavity, while above they keep the walls of the stomatodaeum widely apart. Suborder Stichodaetylinae Apres, 1883. Actiniaria with simple, capitate or compound tentacles, arranged in radiating rows, more than one tentacle communicating with some or all of the endocoels or exocoels. Family Corynactidae L. Acassız, 1859. Stichodactylinae with a marginal alternating cycle of capitate tentacles and with one or more accessory disc tentacles corresponding with a greater or less number of the marginal ones and of a similar form. The Actiniae of the Plate Colleetion. 29] Genus Corynactis ALLMAN, 1846. Corymactidae with simply capitate tentacles and with more than one accessory tentacle corresponding to certain of the marginal tentacles. It seems doubtful if the occurrence of but a single accessory tentacle over any one endocoel is a character of sufficient importance to distinguish Corallimorphus from this genus, and this seems to be the principal difference between the two. 25. Corynactis carmea STUDER. Corynactis carne« STUDER, 1879. Anemonia variabilis Mc MURRICH, 1893. Anemonia carnea Mc MURRICH, 1893. No. 252. Calbuco. Several specimens. 256. Calbuco. Several specimens. 539. Calbuco. 12 specimens. The types of this species have recently been carefully studied by Kwırrnırwskı (1896) and a comparison of the present forms with his description show that they are identical. In 1893 I published a description of specimens which were obtained by the U. S. Fish Commission Steamer “Albatross” and were undoubtedly identical with Stuper’s species, but, failing to observe the capitate nature of the tentacles and their correct arrangement, I referred the specimens to the genus Anemonia, at first as a distinet species A. variabilis and later, after recognizing its identity with Sruper’s species, as A. carneı. Kwırınızwskı has shown that STUDER was correct in re- ferring his forms to the genus Corynactis and a further examination of the “Albatross” specimens has demonstrated that they too are true Corynactis, so that the names which I originally gave them must be regarded as synonyms. The various individuals in the present collection vary somewhat in the amount of eontraetion which they have undergone, although in none of them are the tentacles completely concealed, and the general form of the body varies a little also in accordance with the amount of the contraetion. Thus in some individuals the column is almost cylindrical, but more usually it is expanded in the upper part and when fully expanded the disc is much wider than the column. The base is of the adherent type, the specimens No. 252 292 J. Prayraır Mc MurricH, being attached to a barnacle shell and to the stems of a large hydroid. The column wall shows distinet longitudinal ridges due to elevations of the outer surface of the mesogloea. These, in the individuals examined, while not arranged with perfeet regularity, are not so irregular as might be imagined from the statement of KWIETNIEWSKT; for the most part they do correspond to the intervals between the insertions of the mesenteries, the figure which I gave in a former paper (1893, tab. 21, fig. 19) representing the arrange- ment which I find in the present specimens. The dise in the expanded individuals is smooth and concave, the peristome usually forming a distinct elevation in its centre. The mouth is oval or in some cases almost circular in outline and the lips are ridged; no distinet gonidial grooves occur. The tentacles are arranged in two sets, a peripheral or mar- ginal set arranged in two cycles and a disc set arranged in radiating rows upon the disc, the various tentacles of each row communicating with the same endocoel. In two fully expanded individuals it was possible to determine the exact arrangement of the tentacles, which was as follows. The peripheral tentacles were arranged in two cycles, the members of the outer circle being as a rule smaller and directed outwards, while those of the inner cycle were larger and usually direeted almost vertically upwards. Of the inner cycle I counted in two cases thirty-one and in another case twenty three (?) tentacles, but I was not able to satisfy myself as to their relations to the mesenterial chambers and must accept KwIETNIEwSKTS state- ment that they correspond to exocoels. The disc tentacles are situated on the radii from which the outer cycle of marginal tentacles arises and on these alone, and two sets may be recognized alternating regularly © ®) O with one another. In one set each radial @ row consists of three tentacles and in the S other of only two, so that, taking into account the marginal tentacles there will be in a sector of the disc, first, a radius containing a row of four tentacles, then one Fig. B. with only a single tentacle, then one with three and then another with one, and this succession is repeated all round the disc, although occasional ir- regularities may result from the failure of some of the tentacles of The Actiniae of the Plate Collection. 293 a radius to develope. The annexed diagram (Fig. B) shows the ar- rangement on a portion of the disc where no irregularities occurred. DuERDEN has shown that in several Discosomidae the arrange- ment of the disc tentacles bears a very definite relation to that of the marginal tentacles and I share his hopefulness that something may be accomplished toward clearing up the relationships of the various Stichodactyline species by a closer study of the arrangement of the tentacles.. Unfortunately the literature contains little that can be used in this connection for the Corynactidae, the figures and descriptions of C. viridis even not yielding data from which an ac- curate determination of the relations of the tentacles may be made. Indeed the only forms for which the data are sufficient are the two species of Corallimorphus and the species of Corynactis described by Herrwie (1882), ©. myreia described by DuErpen (1900) and O. globulifera recently redescribed by CArLGREN (1900). In Corynactis sp.? Herrwiıc, if I understand the description aright, there are two cycles of marginal tentacles, a larger tentacle as a rule alternating with a smaller one. The latter have no cor- responding disc tentacles and are endocoelic in position, but the former have disc tentacles on their radii, arranged so as to mark out three sets. Thus, starting from a directive radius there are first two disc tentacles, then on the next radius one situated more peripherally than the outermost one of the first radius, then one on the next situated on a line with the outermost tentacle of the first radius, then again one corresponding with that of the second radius and finaly a radius corresponding with the first one. The arrange- ment may be expressed by the following formula, in which the disc tentacles are indicated by numerals, the exocoelic marginal tentacles by m and the endocoelic by M. MO m Mi m Mi m—MI1- m M2 In Corynactis myrcia the figure given by DUERDEN seems to indicate that there are no exocoelic marginal tentacles and the disc tentacles are arranged in two alternating sets (Fig. C), the formula being M3—0—M1—-0-M3 In €. globulifera CARLGREN found a con- siderable amount of irregularity, but the funda- mental formula may probably be set down as 294 J. PLayrAır Mc MurkicH, M3— m M27 m MS an arrangement which agrees with that oceurring in ©. carnea, in which departures from the fundamental formula are by no means infrequent. In Corallimorphus rigidus (Fig. D) the formula is u Be un wi the marginal cycles consisting of tentacles of three different sizes, the smallest of which have no corresponding disc tentacles, while the largest have their corresponding disc tentacles much nearer the centre than are those corresponding to the marginal tentacles of Fig. D. — intermediate size. Finally, in €. profundus (Fig. E), while there are again three distinet sizes of tentacles in the marginal cycles, disc tentacles occur only opposite the largest ones, the formula being M—-m—-M—- m— Mi. It would seem then, that although irregularities may and do frequently occur at portions of the circumference a definite funda- mental plan may be recognized in the arrangement of the tentacles in each of these six species and it is only in ©. globuhfera and C'. carnea that the plan is identical. In size the various specimens of Ü. carnea varied, considerably. many, however, being much larger than those measured by STUDER. Thus some measured 1.0—1.2 cm in height and had a diameter at the base of 0.4—0.6 cm and at the margin of 0.3—1.0 cm. The coloration of the specimens No. 539 is stated to have been “rust- brown, with blackish tinge around the mouth; disc frequently dark brown; tentacles rust-brown with pale tips“. Structure. Concerning the anatomical structure I have little to add to KwiErsıEwsKrs account. In the arrangement of the The Actiniae of the Plate Collection. 295 mesenteries I found occasional departures from the normal, one specimen, for instance, possessing thirteen perfect pairs and only eleven imperfect pairs of the third cycle, one of the pairs of this cycle having apparently broadened sufficiently to reach the stomatodaeum. I could not detect the slichtest trace of an ectodermal muscu- lature or nerve layer in the column wall, whose epithelium was in an admirable state of preservation. DvErpen (1900) has found that the mesenterial filaments of ÜC. myrecia lack the ciliated streaks and regards this peculiarity as beine of sufficient importance and constancy to be worthy of a place in the definition of the genus. CARLGREN also (1900) notes the ab- sence of the streaks in (. globulifera. In the present species I find in sections which pass throuch the upper portions of the filaments distinet indications of the trefoil appearance which is associated with the presence of the streaks. The histological preservation of the internal epithelia was not, however, sufficiently perfect to allow of a positive identification of the lateral processes with ciliated streaks, but they were supported by mesogloeal processes and the nuclei of their epithelium were more densely crowded than in the median process, two peculiarities which correspond with the conditions in typical ciliated streaks. In a specimen of C. viridis, which I owe to the kindness of my friend and colleague Professor A. C. HAnvon, I have observed a similar structure in the uppermost portions of the filaments, and although the cells of the lateral processes are hardly as slender and closely set as in typical ciliated streaks, yet there seems to be no doubt as to their homology with these structures. Order Zoantharia ÜARLGREN, 1899 Zoantheae AUCTT. Zoanthinaria VAN BENEDEN, 1898. Anthozoa sometimes solitary, but more usually forming colonies; the polyps destitute of a corallum, but frequently encrusted with calcareous or siliceous partieles. The mesenteries arranged in pairs, of which two sets may be recognized; the first set consists of six pairs, two of which, situated at the extremities of the sagittal axis and having their longitudinal muscles on the exocoelic faces, con- Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd.Ill.. Heft 2. 20 296 J. PLayFAır Mc MURRICH, stitute the directives. One pair of the directives (the sulcar pair) corresponds to the single siphonoglyph, and is perfect, while the other pair (suleular) is imperfeet. The remaining four pairs of the first set have their longitudinal muscles on the endocoelic faces and are situated on either side of the imperfect directives, the pair nearest these on each side (suleulo-lateral) consisting of a perfect and unperfect mesentery in that order, while the next pair (sulco- lateral) on either side has either a similar arrangement or else con- sists of two perfect mesenteries. The second set of mesenteries also have their longitudinal muscles on the endocoelie faces and: are interposed between the sulco-lateral pairs of the first set and the sulear directives; each consists of an imperfect and perfect mesentery, the latter of which is always that nearest the sulcar directives; they develope bilaterally and successively in the exocoels on either side of the sulcar directives. Family Zoanthidae Dana, 1846. With the characters of the order. Sub-family Macrocneminae HAapvon et SHACKLETON, 1891. Zoanthidae with both members of the sulco-lateral principal pairs perfect. Genus Epizoanthus Gray, 1867. Macrocneminae with the polyps arising independently from an expanded or band-like coenenchyme; the column wall encrusted with foreign particles; sphineter mesogloeal; no ring sinus. 26. Epizoanthus patagonichus ÜCARLGREN, 1899. No. 254. Calbuco. 20 fathoms. Several colonies. Some of the colonies are seated upon hydroid stems and others on stones and shells. In those upon hydroids the coenenchyme is but slightly developed, some of the polyps being quite separate from the others, but in the rest the coenenchyme forms an encrusting layer covering the substratum and gives rise to a variable number of polyps. These have the form of a short eylinder (Fig. 85) or of a dome, the larger ones measuring from 5—6 mm in height, with a The Actiniae of the Plate Collection. 297 diameter of 4.5—5.0 mm. In one colony, seated upon a stone, all the individuals were considerably smaller, but all gradations of size occurred and the figures given above seem to represent the di- mensions of the average mature polyps. The colonies are of a sandy grey color, due to the incrusting material, and as this lessens in amount at the summit of the column, this has a somewhat paler shade. An accompanying label states that the tentacles in life were rust-red. Structure. The column wall and coenenchyme were heavily incrusted with particles of sand, rendering the preparation of satis- factory sections a matter of some difficulty. Almost the entire thick- ness of the mesogloea is involved by the incrustation throughout the greater portion of the column, but toward the summit the particles are less numerous and more limited to the outer layers of the wall. A distinet cuticle was present and the ectoderm was much thinner than the mesogloea.. The latter contained rather numerous cell islands, but there were no indications of canals and a ring sinus was wanting. The sphineter was imbedded in the mesogloea and in its uppermost third consists of an open network, while proximally it is composed of a single row of more or less spherical cavities, which gradually approach the endodermal surface of the mesogloea (Fig. 86). The tentacles and disc were quite free from inerusting particles and the ectoderm of the tentacles was very thick compared with the mesogloea. The stomatodaeum possessed a deep siphonoglyph, whose ectoderm was composed of closely packed slender’ cells, there being none of the gland cells which were present on the general surface of the stomatodaeum. The mesogloea of the siphonoglyph is much thicker than that of the stomatodaeum proper and the latter has a smooth ectodermal surface, not being raised into longitudinal ridges. The mesenteries are arranged on the macrotype and are about thirty-two in number, i. e. they are arranged in sixteen pairs. Their mesogloea is thin and the longitudinal musculature but feebly deve- loped. The mesenterial filaments, on the other hand, both in their ciliated and glandular portions are very extensively developed. The perfect mesenteries bore abundant sexual cells, which in the two individuals examined, taken from the same colony, were sper- matozoa. 20* 298 J. Prayraır Mc MurRicH, The similarities which this form presents to CARLGREN’S E. pata- gonichus indicate its identity, notwithstanding the much greater size of the individuals of the single colony which ÜARLGREN examined. Length, however, seems to have comparatively little importance as a specific characteristic in the Zoantharia. Genus Parazoanthus HADDoNn et SHACKLETON, 1891. Macrocneminae with the polyps arising independently from an ex- panded coenenchyme; column wall incrusted with foreign particles; sphincter endodermal, diffuse; a more or less distinct ring sinus occurs. 27. Parazoanthus elongatius n. Sp. No. 242. Calbuco. Several colonies. The coenenchyme is rather sparse and incrusts or completely encloses the stems of hydroids.. The polyps arise from the coenen- chyme either singly (Fig. 87, A) or in groups (Fig. 87, B) and are elongated and club-shaped; like the coenenchyme they are incrusted with particles of fine sand. The fully grown polyps measure in the contracted condition about 1.7 cm in height, the height of those measured varying between 1.5 and 2.0 cm. The diameter of the column at the summit was from 0.3 to 0.4 cm and at the line of union with the coenenchyme from 0.20 to 0.25 cm. The colour of the preserved individuals was sandy, but, an accompanying label states that in life they were “srau-gelb, Mundscheibe und Fühler weiss”. Structure. The ectoderm is provided with a cuticle and is almost as thick as the mesogloea. The incrustation is very moderate and involves only the outer half of the mesogloea which contains cell-islands and scattered lacunae; the ring sinus is very imperfectly developed, consisting of some larger transversely elongated lacunae, lying close to the endodermal surface of the mesogloea (Fig. 88) and separated from one another by considerable intervals. The sphineter (Fig. 89) is very weak, consisting of rather low, almost unbranched and scattered mesogloeal processes. The ectoderm of the tentacles and disc is very much thicker than the mesogloea, which appears as a mere line in sections and is homogeneous in texture. The ectodermal muscle processes are hardly developed. The Actiniae of the Plate Collection. 299 The mesenteries are arranged on the macrotype, in one indi- vidual in sixteen and in another in fourteen and a half pairs, an odd mesentery in the latter case occurring on one side of the sulcar directives and not on the other. In the lower part of the column the mesenteries project but slightly into the central cavity and their mesogloea is throughout exceedingly thin and homogeneous in struc- ture. Their longitudinal musculature is very feeble. No reproductive organs were observed. 300 J. Prayraır Mc MuRrrıcH, Literature. ALLMAN, G., Description of a new genus of Helianthoid Zoophytes (Cory- nactis), in: Ann. Mag. nat. Hist. (1), V. 17, 1846. Anpres, A., Intorno all’ Edwardsia ÖOlaparedii (Halcampa Claparedii Panc.), in: Atti Accad. Lincei Roma (3), V. 5, 1880. —, Le Attinie, in: Fauna Flora Neapel, Monogr. 9, 1883. APPELLÖF, A., Ptychodactis patula n. g. et n. sp., der Representant einer neuen Hexactinien-Familie, in: Bergen Mus. 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Transverse section through a portion of the column wall with mesenteries below the level of the stomatodaeum; (@. incertum. Plate 15. Fig. 13. Transverse section of a mesentery of the first cycle of @. incertum; the section is taken below the level of the stomatodaeum. Fig. 14. Section of the basilar muscles of @. incertum. 304 J. Pravyraır Mc Murkıcn, Fig. 15. View of the distal portion of the individual represented in Fig. 11A, from the opposite side, showing the absence of tentacles. Fig. 16. Paractis nivea (Lessox). 1:1. Fig. 17. Transverse section of the sphincter of P. nivea. Fig. 18. Transverse section of a mesentery of the first cycle of P. nivea, the section being taken in the upper expanded portion of the column. Fig. 19. Transverse section of a first cycle mesentery of P. nivea, taken in the lower part of the column. Fig. 20. Paraehs vgnstan. sp. 121. Fig. 21. Transverse section of the sphincter of P. ignota. Fig. 22. Transverse section of a first cycle mesentery of P. ignota, taken below the level of the stomatodaeum. Fig. 23. Paractis tenwieollis n. sp. 1:1. Fig. 24. View of distal portion of the column of P. tenwicolls. Fig. 25. Transverse section of the sphincter of P. tenuicollis. Fig. 26. Transverse section through a first cycle mesentery of P. tenuicollis, taken below the level of the stomatodaeum. Fig. 27. Pyenanthus lineolatus (Mc MurricnH). 1:1. Fig. 28. Transverse section through the sphincter of P. Iineolatus. Fig. 29. Transverse section of a portion of the column of P. lineo- latus with mesenteries of the first, third and fourth eycles; the section is taken below the level of the stomatodaeum. Fig. 30. Aetinostola chilensis n. sp. 1:1. [>] Fig. 31. Tangential section of the dise of A. chilensıis. 1Dllayne, 1; Fig. 32. Transverse section through the sphinceter of A. chilensis. Fig. 33. Transverse section through a portion of the column wall of A. chilensis, showing mesenteries of. the 1., 3., 4. and 5. cycles. Fig. 34. Boloceropsis platei n. sp. 1:1. Fig. 35. Section through the margin and the base of a tentacle of B. plateı. Fig. 36. Phymaetis elematis (DRAYTON) CARLGREN. 1:1. Fig. 37 and 38. Surface views of a portion of the column of two individuals of P. elematis showing the form of the tubercles. Fig. 39. Transverse section through the margin of P. elematis show- ing the sphincter and an acrorhagus. Fig. 40. Transverse section through a portion of a tentacle of P. clematıs. Fig. 41. Tangential section of a portion of the disc of P. elematıs. Fig. 42. Transverse sections of a second cycle mesentery of P. cle- matis showing (a) the longitudinal and (b) the parieto-basilar muscle. The Aetinine of the Plate Collektion | 305 Fig. 43. Transverse section through the basilar muscle of P. cle- matıs. Fig. Fig. . 44. Antheopsis ocellata (LEsson). 2:1. . 45. Antheopsis ocellata (LESSON), another individual. 1:1. g. 46. Transverse section of a second cycle mesentery of A. Plate #7: . 47. Transverse section of the basilar muscles of A. ocellata. . 48—50. sSagartia chilensis (LEesson). 1:1. . 51. Transverse section of the sphincter of S. chülensis. ig. 52. Transverse section of a first-cycle mesentery of S. chilensis. 93—55. Sagartia herpelodes n. sp. 1:1. 96—57. Transverse sections of the sphincter of two individuals of S. herpetodes. Fig. 58. Transverse section of a directive mesentery attached to one of the secondary stomatodaea of S. herpetodes. Fig. 59. Choriactis impatiens (CouTHouy). 1:1. Fig. 60. Transverse section of the upper part of the sphincter of ©. impatiens. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. vulum. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 61. Transverse section of a first cycle mesentery of (©. impatiens. 62. Choriactis crassa n. sp. 1:1. 63. Individual of (©. crassa divided longitudinally. 64. Transverse section of the sphincter of (©. crassa. Plate 18. 65. Transverse section of a first cycle mesentery of (. erassa. 66. ? Metridium parvulum n. sp. 3:1. 67. Transverse section of the sphincter of ? M. parvulum. 68. Transverse section of a first cycle mesentery of ?M. par- 69. Arptasia sp? 1:1. 70. Hormathia exlex n. sp. 1:1. 71. Transverse section of a first cycle mesentery of H. ewxlex. 72. Chitonanthus castaneus n. sp. 1:1. 73. Transverse section of the sphincter of (©. castaneus. 74. Transverse section of a first cycle mesentery of C. castaneus, taken near the lower edge of the stomatodaeum. Fig. Fig. Fig. 75. Oribrina conwa n. sp. 1:1. 76. Transverse section of the sphincter of (©. conica. 77. Transverse section of the basilar muscles of Ü. conica. 306 J. PrLayrAır Mc MurrıcH, The Actiniae of the Plate Collection. Fig. 78 u. 79. Cribrina hermaphroditica (CARLGREN). 1:1. Fig. 80. Transverse section of the margin and sphincter of CO. hermaphroditica. Fig. 81. Plate 19. Transverse section of a first cycle mesentery of (\. herm- aphroditica, taken below the level of the stomatodaeum. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. Oribrina elongata n. sp. 1:1. Transverse section of the sphincter of (©. elongata. Transverse section of a first cycle mesentery of (©. elongata. Colony of Epizoanthus patagonichus CARLGREN. 1:1. Transverse section through the sphincter of X, patagonichus. Single polyp and colony of Paraxzoanthus elongatusn.sp. 1:1. Transverse section through a portion of the column wall of P. elongatus showing portions of the ring sinus. Fig. 89. Transverse section through the margin of P. elongatus. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Nachdruck verboten. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. Pax A. Gruvel, Maitre de Conferences ä la Facult& des Sciences (Universit& de Bordeaux). Avec planches 20-22. Dans le courant de l’annee derniere, M. le Professeur L. PLATE, du Museum de Berlin, m’a fait Y’honneur de m’envoyer, pour l’etude anatomique, un certain nombre d’&chantillons de Cirrhipedes, parti- eulierement des Opercules, qu’il avait rapportes du Chili et dont l’etude systematique avait deja ete faite par le Dr. W. WELTNER.') J’etais, A cette &poque, occupe & l’eEtude systematique des Cirrhi- pedes du “Travailleur” et du “Talisman” ainsi qu’a celle des especes provenant de la collection du Museum de Paris. Il m’etait done impossible de m’occuper utilement de l’&tude anatomique de ce groupe interessant. Aujourd’hui, la revision systematique des Cirrhipedes du Museum etant terminee, il m’est possible, avant d’etudier l’anatomie du groupe avec les materiaux nombreux provenant du Museum, de tirer profit des tres beaux &@chantillons envoyes par M. PrAtr, et en particulier des Dalanus psittacus et Coronula diadema. Ce sont les r&sultats de ces recherches que je desire consigner dans le present me&moire. Cä sera une sorte d’introduction & une 1) Dr. W. WELTNER, Die Cirripedien von Patagonien, Chile und Juan Fernandez, in: Arch. Naturg., Jg. 61, V. 1, p. 228—292, 1895. 308 A. GRUVEL, ötude plus complete qui paraitra, ulterieurement, dans les “Nouvelles Archives du Museum” de Paris. Le petit nombre de Pedoncules qui m’ont &ete envoy6s et le peu de variete des especes representees ne me permettent de dire rien de nouveau sur ce groupe et je prefere en reserver l’etude plus complete pour le me&moire en preparation, oü, gräce & la grande variete des types, il me sera possible de faire un travail comparatif plus approfondi et, partant, plus interessant. C’est la, une raison scientifique primordiale que M. L. PLATE comprendra certainement. Le present memoire ne portera donc que sur la seule famille des Hexameridae representee par des types de trois des sous-familles qui la composent, savoir: Coronulinae: (Coronula diadema); Dalaminae: (Balanus psittacus et BD. flosculus var. sordidus) et enfin Chthamalinae: (Ohthamalus eirratus et ©. scabrosus). Famille des Hexameridae. I. Sous famille des Coronulinae. Coronula diadema UL. Je n’insisterai pas ici sur les caracteres exterieurs de cette espece que l’on connait suffisamment. Fixation. On sait que la larve de ces animaux se fixe tout d’abord & la base d’un poil du Cetac& sur lequel ladulte doit passer sa vie et que, au fur et & mesure que l’animal s’accroit, l’&pi- derme de son höte s’allonge de plus en plus de facon & remplir constamment les canaux triangulaires formant, en general, six groupes de trois que l’on trouve dans l’epaisseur de la muraille de la Coronule. Darwın a attire lTattention sur ces faits et, plus r&cemment, WELTNER!) a, dans une courte note, montr& comment l’Epiderme du Cetace, finissait par remplir tous les canaux lateraux et les photo- x graphies qu'il a publies sont tres demonstratives A ce sujet. Ce n’est pas, en realite, l’epiderme qui envahit les canaux parietaux de la Coronule, mais bien les septa de celle-ci, qui en se formant englobent une portion de l’eEpiderme de l’animal, a peu pres de 1) W. WELTNER, in: SB. Ges. naturf. Frde Berlin, 20. Juni 1899, No. 6. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 309 la facon que j’ai decrite pour Uryptolepas rachianectis ") Daut. A mesure que la Coronule s’acceroit, l’&piderme, pinc&e entre les septa lateraux est bien oblige de s’allonger de la m&me facon et peu a peu arrive A constituer une veritable colonne, fortement coloree en noir, qui oceupe toute la cavite laissee libre entre les septa et avec laquelle il est &troitement uni, sans que, cependant, aucune espece de rapport physiologique ne s’etablisse entre lanimal et son support. Il en resulte simplement une fixation extremement änergique, qui serait loin d’etre assuree de la m&me facon par la secretion des glandes cömentaires de la base, extr&mement 6&troite dans cette espece, fixation energiquerendue absolument necessaire parla biologie m&me de l’animal. Une serie de coupes transversales pratiqu6es dans une Coronule, nous montrent avec la plus grande nettet& la separation du derme. et de l’epiderme et la proliferation de celui-ci, localise uniquement & la partie peripherique, ainsi que sa penetration dans les canaux parietaux (Voir in: Nouv. Arch. Mus. 1903, tab. 3). Test. Pour comprendre exactement comment cette coquille, en apparence homogene et entierement calcifi6e, peut s’accroitre, il est de toute necessit&@ de connaitre sa constitution histologique et l’on ne peut y arriver qu’en pratiquant par usure lente des coupes transversales assez minces pour pouvoir e@tre examinees au miIcro- scope. Ü’est cette möthode qui m’a permis de mettre en &vidence chez Balanus tintinnabulum, la presence de glandes calcaires de la paroi, qui, concurremment avec le manteau, contribuent a l’accroisse- ment en Epaisseur de la muraille.”) IciÄ, la complication de structure est assez considerable pour meriter quelques developpements. Si !’on s’en rapporte & la description de Darwın,?) le seul auteur, qui, du reste, se soit occupe de cette question d’une maniere appro- fondie, il est possible de comprendre comment la coquille calcaire des Coronules peut s’accroitre en diametre, mais non, comment elle S’aceroit en hauteur et surtout en &paisseur. Ce sont la deux points capitaux, cependant, mais qui ne pouvaient @tre mis en lumiere par lY'illustre naturaliste anglais qui ne connaissait pas la structure histologique de la muraille, telle qu’elle est en realite. 1) A. GRUVEL, Revision des Cirrhip&des du Museum, Öpercules, in: Nouv. Arch. Mus. (Paris), 1903. 2) A. GRUVEL, Contribution & l’Etude des Cirrhipedes, in: Arch. 00}. exp. (5), V. 1, 1893. 3) Darwın, A Monograph of Cirripedia, Balanid®, 1853. 310 A. GRUVEL, q Pour cette &etude, Ion ne doit pas s’adresser, comme cela a dü etre le cas pour Darwın, & des coquilles seches, mais au contraire aA des tests frais ou bien conserv6s, contenant encore tous leurs elöments anatomiques. C'est ce que les materiaux rapportes en excellent &tat, par M. L. PLATE, m’ont permis de re£aliser. On sait que la muraille des Coronules est constituge par deux parois calcaires, plus ou moins minces et continues, unies l’une A lautre par des septa assez nombreux, limitant des cavites longitu- dinales de dimensions variables et qui contiennent: les unes des prolongements de l’eEpiderme de l’höte, les autres des prolongements du manteau et des organes genitaux femelles. Ces differentes parties ont des origines diverses, les unes s6- cretees directement par le manteau et les autres par des elandes ou cellules speciales, mais toutes, si l’on remonte & leur origine, proviennent directement ou indirectement, du manteau. Si Y’on fait une coupe dans la region moyenne de la partie interne de la muraille, on distingue avec la plus grande facilite les parties dont nous venons de parler. Prenons si Ion veut l’une des pieces de cette muraille, une des rostro-lat6rales par exemple. Nous trouvons dans cette piece, une partie externe aplatie, une interne, de m&me forme, a peu pres parallele (au moins sur la coupe) a la premiere et entre les deux, quatre dissepiments, deux medians, uniquement en contact, des deux cötes, avec l’&piderme de l’höte et deux lateraux, en rapport, d’un cöte avec le m&me Epiderme et de l’autre avec un prolongement du manteau contenant l’ovaire. Si nous faisons une coupe mince dans une cloison mediane nous voyons quelle est constitu&e de la facon suivante. Anatomiquement, elle est etroite sur toute sa longueur, mais, & la peripherie, se dilate de chaque cöt& en une sorte de champignon qui forme, exterieurement, une des cötes longitudinales que l’on connait. — Cette cöte est contigu& A ses voisines, sans qu’il existe entre elles aucune soudure complete, mais de simples rapports de contiguite (Pl. 20, Fig. 2). Chacun de ces dissepiments est constitu& par une lame 6pitheliale centrale, legerement encroutee de calcaire, qui, au moins pendant un certain temps, secrete sur ses faces laterales des couches de matiere calcaire formant la plus grande Epaisseur de la cloison. De cette lJame &pitheliale partent, perpendiculairement, d’autres petites lames tr&s courtes, serrees les unes contre les autres. Celles-ci secretent Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Operculös du Chili. 3li esralement une certaine quantite de calcaire, qui venant s’ajouter ala lame interne, augmente progressivement l’epaisseur delalame (Pl.20 Fig.2et3). Au niveau de la dilatation externe, la lame £Epitheliale centrale s’epanouit de chaque cöte et s’epaissit en m@me temps. Elle donne, plus particulierement sur sa face externe, une serie de James glandu- laires plus renfi6es & leur base, mais en rapport direct avec l’exterieur sous la forme d’une lame plus mince. On trouve parfois, entre ces lames radiaires de petits orifices qui forment un tout petit canal longitudinal, canal qui parfois reste ouvert, mais qui firit, le plus souvent, par etre combl& par du calcaire (Fig. 3). Ces lames glandulaires secretent, A la peripherie, des series transversales souvent paralleles, mais parfois irregulierement dispos6es, de nodules calcaires qui, peu & peu, se fusionnent par leur base et finissent aussi par augmenter lentement l’epaisseur des cötes externes. — (est vers la base de la muraille que ces glandes sont le plus actives et quand elles meurent par la partie profonde, elles se r£- generent du cöte peripherique. — Par le fait m&me de cette structure, l’accroissement en &paisseur et en hauteur de cette partie de la muraille, se trouve donc assure. En ce qui concerne les cloisons externes, on peut voir immedia- tement, que leur Epaisseur est plus considerable que celle des cloisons medianes. Cela tient A ce que la face externe de la cloison se trouve en contact, non plus avec l’epiderme de l’höte qui est un tissu mort, mais avec un prolongement du manteau de l’animal, prolongement qui contient la plus grande partie de l’ovaire. Or, le manteau, dans toute sa surface, jouit de la propriet& de secreter des couches calcaires. 1 le fait sur la face interne de la muraille, il le fait egalement dans les loges de l’&paisseur de cette muraille, contenant les organes genitaux femelles, loges qui sont limitees de chaque cöt&e par les cloisons dont nous venons de parler et interieurement et exterieurement par les lames paralleles qui soudent les differentes pieces les unes avec les autres et constituent soient les rayons, soient les ailes. La lame epitheliale qui forme le milieu de chaque cloison et qui les s&erete tout entieres, se prolonge, du cöt& interne, de l’une ä lautre d’une facon continue (Fig. 2 !. ep.) en secretant aussi sur sa face interne une certaine &epaisseur de calcaire. — Ü’est a linterieur de cette lame que le manteau depose & son tour, mais directement et par appositions successives, des couches calcaires qui se con- tinuent sur les ailes ou les rayons, mais en s’amincissant beau- coup, de facon A completer l’epaisseur de la paroi. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. 21 3123 A. GRUVEL, En ce qui concerne les rayons et les ailes, si la theorie de DArwın est exacte, au point de vue des effets, elle ne l’est pas en ce qui concerne la cause, c’est A dire la structure m&me de ces parties. — Darwın indique entre Vextremite libre des rayons ou des ailes et le point, oü cette extr&mit& s’articule avec la piece en contact, une couche vivante de “chorion” qui secreterait du calcaire sur ses deux faces. I n’en est rien, la couche choriale n’existe pas, au moins, ainsi concue et l’accroissement se produit simplement &A l’extr&mite et jusqu’& une petite distance de cette extr&mite, du rayon ou de Yaile. Si I’on pratique, en effet, une coupe longitudinale mince A travers un rayon ou une aile (Fig. 2) on voit vers la partie mediane de cette partie soit une lame, soit une serie de lames &pitheliales intriquees et formant un dessin assez rögulier. — Les parties cen- trales sont inactives; seules les parties laterales et surtout les regions inferieure et terminale presentent des cellules vivantes, actives par consequent. — Ü’est partieulierement la region libre, l’extremite des rayons et des ailes, qui pr&sente le plus de cellules vivantes se recon- naissant a la coloration jaunätre qu’elles donnent & l’ensemble du tissu (art. mob, Fig. 2). Ces lames Epitheliales, bourr&es de cellules vivantes dans les parties dont la croissance est continue, sirradient sur toute la surface en se dichotomisant et forment ainsi un reseau tres fourni qui secrete du calcaire sur toute sa peripherie, mais plus specialement vers V’extr&mite libre. Cette partie s’accroissant sans cesse et assez rapide- ment, repousse d’autant les parties en contact et augmente, ainsi, en diametre, le test entier de l’animal. Sur une coupe perpendiculaire a la paroi externe, ces differentes James sont A peu pres paralleles les unes aux autres (l. cale, Fig. 2). On sait que si la coupe transversale, au lieu d’etre pratiquee dans la partie superieure, interesse, au contraire, la partie inferieure du test, les cloisons, au lieu de venir rejoindre la lame interne de la muraille, restent libres, puisque, dans cette r&gion la lame interne n’existe pas (Fig. 4 sept). — La partie libre de cette lame, celle qui se trouve le plus pres du centre est, g&neralement, creuse, c’est & dire forme un sillon longitudinal qui est, normalement, rempli, par du tissu appartenant A l’höte. Les lames e&pitheliales sont vivantes sur toute cette partie libre et concourent a son accroissement en hauteur. Les rayons ‘et les ailes qui n’ont guere qu’une epaisseur de deux millimetres environ dans la region superieure oü se trouve loge Y’animal, presentent une &paisseur cing ou six fois plus con- Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 313 siderable dans la r&gion inferieure, en m&me temps que leur largeur diminue. En resume done, gräce & la presence des lames £pitheliales, derivees primitivement du manteau, il nous est possible de comprendre maintenant comment peut se produire l’aceroissement en diametre, en hauteur et en £paisseur du test calcaire de Coronula diadema. — Les autres especes ne presentent que des differences de details & peu pres insignifiantes et sur lesquelles nous ne pouvons pas in- sister ici. : Quand le test de Coronula diadema est sec depuis longtemps, comme c’est la regle A peu pres generale dans les Musees, toutes les parties vivantes ont disparu et l’ensemble a pris alors un aspect qui differe tres notablement de celui de l’animal frais ou en bon etat de conservation. Ces caracteres sont particulierement apparents sur les septa qui s&parent les prolongements &pidermiques dans la paroi. Lä, en effet, la lame £pitheliale interne disparait et laisse & sa place un vide qui söpare les deux parois calcifiees. Comme elle disparait dans toute sa longueur, la partie centrale des cötes corres- pondants devient creuse et se transforme en un canal longitudinal. C'est la l’aspect represent& par Darwın dans les fig. 1 et 7, tab. 16, de sa Monographie, figures parfaitement exactes pour un test desseche mais erronees si elles representent un test a l’6tat frais. L’etude des pieces operculaires ne pr&ösente rien de particuliere- ment interessant. On sait, en effet, que les terga sont absents et que seuls les scuta, tres reduits, du reste, existent toujours. Comme, vu leur petite taille, ils ne remplissent pas, le beaucoup, Vorifice externe de la coquille, celle-ci, etant ouverte, ne protegerait par le corps proprement dit de l’animal qui est contenu & Tinterieur du test. Aussi, la cuticule, ordinairement tr&s mince, qui recouvre, chez les autres Balanides, les pieces operculaires et les rattache a la paroi interne de la muraille, s’epaissit beaucoup chez les Coronules et se double interieurement d’une couche assez importante de tissu elastique qui donne & cette partie un aspect nacre, tres caracteristique de ces formations &lastiques. La cuticule elle-m&me presente des ornements, formes par des lignes en sinusoides, A peu pres paralleles les unes aux autres, forte- ment dichotomisees dans certains cas, de facon & former des sortes de cellules irregulieres, & contours l&gerement saillant par rapport au reste de la surface et & linterieur desquelles se trouvent 27 314 A. GRUVEL, souvent, des sortes de boutons chitineux arrondis, legerement saillants, eux aussi, mais ne presentant aucune structure particuliere (Pl. 20, Fig. 6). Cette membrane chitino-elastique s’epaissit l&gerement sur les bords de Yorifice quelle laisse libre entre les scuta pour la sortie des cirrhes et aussi sur sa peripherie externe, par laquelle elle va s’attacher d’une maniere extremement solide a la partie interne de la muraille, deux & trois millimetres au-dessous du bord superieur de celle-ci. Appareil musculaire. Sans entrer dans la description, deja connue par les trayaux de Darwin, de l’appareil musculaire des Coronules, je dois indiquer quelques points, qui n’ont pas ete assez mis en lumiere par le naturaliste anglais ou m&me que j’ai pu re- connaitre errones. L’absence des terga a eu, en effet, pour resultat de modifier sensiblement la constitution anatomique des muscles depresseurs, qui, chez les especes oü ces pieces existent, se presentent sous la forme de deux faisceaux compactes, symetriques, que nous retrouvons, du reste, dans Coronula diadema, comme muscles depresseurs des scuta. Quand les pieces operculaires sont presentes et, surtout, sont suffisamment bien developpees, les muscles depresseurs trouvent, & leur interieur, une surface d’attachement suffisamment &tendue et puissante pour permettre la fixation d’un veritable faisceau musculaire. Dans lespece qui nous occupe en ce moment, les terga n’existant pas, les muscles depresseurs qui leur correspondent doivent se fixer, non plus sur une piece calcaire, resistante et indeformable, mais bien sur une membrane, qui, bien que resistante et suffisamment epaisse pour proteger l’animal qui occupe l’interieur de la loge, est cependant, a l’etat vivant, eminemment &lastique et, par consequent, deformable. Si la fixation du muscle depresseur se faisait sur une surface tres restreinte, comme c’est le cas general chez les autres Balanides, sous linfluence de la contraction musculaire, cette surface d’attache- ment seule, se trouverait soumise & l’action du muscle et l’ocelusion de l’orifice serait par consequent, mal assuree: Aussi, au lieu d’un faisceau musculaire, massif et de forme & peu pres cylindrique, trouvons-nous, au contraire une serie de petits faisceaux, places les uns a cöte des autres, non superposes, formant, par consequent, une veritable Jame musculaire et qui, s’attachant & la partie inferieure du sac sur une surface assez 6troite, vont en s’irradiant sur les parties laterales, s’ecartant les uns des autres pour couyrir une surface de \ plus en plus considerable, de facon & sinserer finalement sur toute Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Operculös du Chili. 315 la partie superieure de la membrane chitino-fibreuse qui ferme l’ouverture, c’est A dire, en un mot, sur tout l’espace compris entre la partie mediane et dorsale et le bord carenal du scutum corre- spondant (Pl. 20, Fig. 7 fais. mus. dep). De sorte que, lorsque la contraction musculaire se produit, toute la membrane se trouve tir6e vers la partie inferieure du sac et ainsi, l’ocelusion de l’orifice se trouve realisee dans les meilleurs conditions possibles. Ü’est ainsi que la disparition des deux pieces operculaires dorsales a eu pour resultat de modifier considerablement la disposition anato- mique du muscle depresseur, de facon & ce que la fonction physio- logique a laquelle il est destin& puisse sSaccomplir dans les meilleurs conditions possibles. En ce qui concerne la structure histologique de certains muscles du sac et du corps proprement dit de l’animal, je n’ai que peu de choses & ajouter. Tandisque chez les P&doncul6s, le muscle addueteur des scuta est form& entierement de fibres lisses, A de races exceptions pres, dont nous parlerons dans un prochain memoire, chez Coronula diadema, la striation des fibres musculaires ne fait aucune espece de doute. Cette striation est, peut-etre, un peu moins nette que dans les autres muscles du corps, comme ceux des cirrhes par exemple, mais elle est cependant encore tres facile a saisir. — Il semble que les disques &pais soient plus longs que dans les muscles stries ordi- naires. En ce qui concerne les muscles des parties laterales du sac et en particulier les muscles en &ventail dont jai parl& plus haut (adducteurs des terga) et les adducteurs des scuta, je ne puis con- firmer ici les id&ees de Darwin. Cet auteur, en effet, dit en ce qui concerne ces muscles, que, tandis que la partie superieure est nettement striee, dans la partie inferieure, au contraire, ils ne presentent par de striation transversale, montrant ainsi une tendance A devenir involontaires comme les muscles du p&doncule des P&doncules. — C’est-la, &videmment, une erreur d’observation. Non seulement, d’apres les &tudes minutieuses auxquelles je me suis livre sur ce point, la striation existe sur toute la longueur des muscles lateraux du sac et en particulier des muscles d&presseurs, mais encore on pourrait, presque, dire qu’elle est plus nette dans la partie inferieure que dans la region superieure. — Tous ces muscles 316 A. GRUVEL, sont volontaires et cela se comprend facilement, car l’animal doit pouvoir, a sa volonte, fermer l’orifice externe du sac. Appareil digestif. L’appareil digestif ne presente rien de particulier & signaler dans cette espece. Le contenu stomacal et intestinal est, comme chez les autres Cirrhipedes, constitu& par des debris de petits Crustaces, de Copepodes surtout et m&eme de nauplius, etc. Appareil circulatoire. Les dimensions relativement con- siderables de cette espece, m’ont permis de reprendre d’une facon plus complete que je n’avais pu le faire avec Dalanus tintinnabulum, l’etude de l’appareil circulatoire des ÖOpercul6es et, sauf quelques points tres secondaires, ces nouvelles recherches n’ont fait que con- firmer les premieres. On sait que Porı avait signale pres de Tanus et un peu au- dessous, une region pulsatilee DAarwın avait deja reconnu que ces pretendus mouvements pulsatiles n’&taient autre chose que des mouvements de contraction du sphincter anal. NussBAuMm a le premier signal& dans le canal rostral des Cirrhi- pedes, une valvule double et A fait de ce canal, un veritable ceur. J’ai deja dit, ailleurs, ce que je pensais de cette interpretation et montre qwil n’y avait la aucun organe pulsatile, par consequent pas de c@ur veritable. Il existe, en effet, dans ce canal rostral, auquel j’ai donne le nom de sinus rostral une valvule double, & concavit6 tourn&e vers la base et qui se presente avec la plus grande nettet& dans l’espece que jetudie ici. Cette valvule est form&e de deux replis, ’un externe et lautre interne places, tous deux, perpendiculairement a l’axe longitudinal du sinus. Ces replis forment, en realite, deux veritables valvules sigmoides, & concavite inferieure, tres minces, avec quelques faisceaux &lastiques et musculaires lisses (Pl.20, Fig. 11). Leur bord libre est l&gerement &paissi et les deux peuvent venir se mettre absolument en contact, de sorte que, sous une poussee sanguine venue de la r&gion basilaire, les deux valvules viennent au contact l’une de lautre et l’ondee se trouve arrätee. C’est la, un simple appareil de regularisation destine & forcer le sang A ne pas sejourner toujours dans la m&me region du corps de l’animal, en sorte que, bien quwil n’y ait pas, en realite, d’organe pulsatile, gräce aä la presence de ces deux valvules dans le sinus rostral, il existe un mouvement ceirculatoire parfaitement net chez ces animaux, ainsi que nous allons le voir plus loin. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 317 Pour se rendre un compte exact de la constitution anatomique de cet appareil, il faut pousser une injection coloree, d’abord dans le sinus en allant vers la base, puis une autre, en 6cartant les valvules et la poussant du cöt& du corps proprement dit. Du cöte inferieur, Aa partir des valvules sigmoides, le sinus rostral se poursuit dans le manteau, sous la forme d’un canal & lumiere tres nette qui, suivant le bord rostral, se dirige vers la base. Cette base est, comme on le sait, etroite et circulaire. Arrive & son niveau, le sinus rostral se divise en deux branches qui suivent, chacune de son cöte, la peripherie et vont se jeter du cöt& oppose, d’est & dire du cöte carenal, dans un sinus plus large auı se trouve place ä& la base de chacune des branchies. De ce sinus partent deux canaux assez endigues qui suivent, chacun, le bord inferieur des deux branchies (on sait qu’il y a une branchie double de chaque cöt£&) et qui constituent des sortes d’arteres branchiales. Ces canaux se perdent dans les vastes lacunes de chacune des branchies et viennent se r&unir du cöt& oppos6, c'est & dire sur le bord dorsal de ces m&mes organes, dans un autre canal qui suit ce bord dorsal et va se jeter dans un sinus unique, situe & linsertion superieure de l’organe respiratoire et qui se continue, mais plus retreci, dans l’6paisseur du manteau jusqu’a la peripherie du muscle adducteur des scuta oü un nouveau sinus, median, situe au-dessous du muscle, se trouve en communication directe avec une vaste cavite mediane et ventrale en relation directe, elle-m&me, avec le sinus rostral dont elle n’est separee que par les valvules sigmoides (Pl. 20, Fig. 7). — Tandisque chez les Pedoncules, les vaivules sigmoides se trouvent dans le sinus rostral lui-m&me, mais tres pres de son point de pen6tration dans la cavite ventrale, dans cette espece, elles separent nettement le sinus rostral de la cavit& beaucoup plus vaste qui se trouve plac&ee immödiatement au-dessus de l’estomac (dans la posi- tion normale de l’animal). Cette cavit& constitue, en realite, la partie la plus importante de la cavite generale — Si l’on pousse une injection par V'orifice valvulaire, la masse coloree vient combler cette cavite et penetre aussi dans les differents diverticules qui en dependent: c’est-a-dire tout d’abord, dans la cavite situee imme&diatement au-dessous du muscle adducteur des scuta et dont nous venons de parler, ensuite dans deux diverticules qui suivent les parties laterales du corps de l’animal, a peu pres a &gale distance entre le cöte dorsal et le cöte veltral, et enfin un diverticule median, qui contourne l’estomac et 318 A. GRUVEL, suit la ligne me&diane et dorsale, immediatemen au-dessus du tube digestif et envoie des prolongements dans chacun des eirrhes, du cöte externe et aussi dans le penis. La masse & injection ressort toujours par les orifices situes sur les palpes de la l&vre inferieure (deuxieme mächoire des auteurs). On ne voit jamais la masse & injections p@netrer dans l’int6rieur des sacs renaux situes lateralement par rapport & la cavite generale ce qui semble confirmer mes premieres recherches, dans lesquelles jai indiqu&e qwil n’existait aucune communication directe entre les reins et la cavit& generale!) L’excretion se ferait donc d’une facon indirecte, par osmose ä travers la paroi double, mais extreme- ment mince qui separe le rein de la cavit& g@nerale, dans une grande partie de leur &tendue. Dapres une note r&öcente & l’Acad&mie des Sciences (1 Decembre 1902) Bruntz aurait reussi A voir sur des coupes seriees une tres legerer communication entre le rein et la cavite generale awil designe sous le nom de labyrinthe Il y aurait donc, d’apres, lui, non pas un pseudo-rein d’accumulation comme je l’ai decrit dans mon travail de 1894, mais une veritable nephridie qui de- boucherait indirectement au dehors, en empruntant la voie de la cavite generale. J’ai d&ja montre, dans ce travail, que les cellules de l’epithelium renal, s’allongent en biscuit a la cuiller et qu'il s’en detache une petite spherule qui tombe dans la cavit& du rein, y @clate et met les produits exer6tes en liberte. J’ajoute (p. 449): «Nous pouvons done dire que la cavite generale n’est, en somme, qu’un intermediaire entre les sacs renaux et l’exterieur, une sorte d’atrium dans lequel sont d’abord &vacuees les matieres excretees, pour etre ensuite rejet6es A l’exterieur et ainsi la de&enomination premiere d’organes segmentaires donnee par Hax ne nous parait pas aussi exageree, etc» Et plus loin: «En resume donc, les reins des Cirrhipedes sont des pseudo-reins d’accumulation dont la cavite generale n’est que l’atrium permettant l’evacuation, & l!’exterieur, des produits d’exer&tion.> Je ne crois pas devoir entrer ici dans de plus amples details, mais je me propose, apres des nouvelles recherches sur cette question faites sur un assez grand nombre d’esp&ces, de reprendre, dans un prochain 1) Voir A. GRUVEL, Contribution ä l’e&tude des Cirrhipedes, in: Arch. Zool. exp. (3), V. 1, 1893, p. 447. Etudes anatomiques sur quelgues Cirrhipedes Opereulös du Chili. 319 memoire sur l’Anatomie g&nerale des Cirrhipedes, ce point interessant de l’exeretion chez ces animaux. Appareil respiratoire. Les branchies sont, comme on le sait, logees dans la cavit& pall&alee Chacune d’elles est formee de deux lames, mais il semble, au premier abord que chaque lame soit composee d’une nombre considerable de feuillets. J’ai voulu me rendre compte de la structure de ces organes et j’ai retrouv& exactement ce que jai deja decrit ailleurs pour le genre Balanus. Chaque lame branchiale est unique, de sorte que, sur une coupe transversale, interessant toute la longueur de la lame, on peut suivre celle-ci depuis une extremite jusqu’a l’autre sans constater aucune espece de solution de continuite. C'est done une lame unique, mais extremement plissee, soit en dedans, soit en dehors, et cela sans aucune espece de reeu- larite. Ce sont ces plissements qui forment ainsi les esp£eces de feuillets que l’on apercoit. Chacun d’eux est rattache & la paroi du manteau par ses extremites superieure et inferieure et, A la base de la branchie, du cöt& dorsal de la cavit& palleale, on trouve un assez vaste sinus sup6erieur qui conduit. par un canal lateral, le sang aux lamelles branchiales et un autre sinus införieur, moins conside- rable, recevant le sang pour le conduire dans le sinus rostral. Chaque lamelle branchiale presente, & peu pres partout, la m&me structure histologique. A l’exterieur, une mince cuticule chitineuse, prolongement de celle qui tapisse, interieurement, tout le manteau. Au- dessous un &pithelium & tres petites cellules oü l’on ne distingue guere que le noyau et entre les deux Epithelium, du tissu conjonctif sous deux formes, un dense, cellulaire, limitant de vastes lacunes oü eircule le sang, Y’autre fibrillaire avec une partie centrale massive, eylindrique, d’oü partout, & chaque extremite des branches plus fines qui sirradient en Eventail et vont se terminer entre les cellules epitheliales, & la surface interne de la cuticule sur laquelle elles se fixent (Fig. 12). Systeme nerveux. Je n’ai que peu de chose & ajouter ou a modifier, en ce qui concerne l’etude du systeme nerveux de Coro- nula diadema, apres la belle &tude qui en a &t& faite par Darwin. Il est remarquable, comme celui des Opercules en general, par la tres grande concentration des ganglions qui constituent la chaine ventrale. Mais, ainsi que je l’ai deja montr& pour Balanus tintinnabulum cette concentration n’est pas cependant telle qu’on ne puisse distinguer, assez nettement, le nombre de paires ganglionnaires qui 320 A. GRUVEL, le composent et l’on retrouve ici quelgue chose de tres analogue & ce qui existe dans l’espece citee plus haut. La masse sous-esophagienne (Pl. 20, Fig. 8) peut, en effet, se diviser, assez facilement, en six paires ganglionnaires: l’une, anterieure, volumi- neuse, qui donne naissance, tout d’abord aux connectifs allant former le collier &sophagien, puis aux nerfs de la premiere paire de cirrhes, aux nerfs buccaux et a un certain nombre de paires tegumentaires ou musculaires, dont une seule est bien d6&veloppee, c’est celle qui se rend au muscle adducteur des scuta (grand nerf splanchnique de Darwın) (n. ad.). Tout & fait en arriere de cette premiere paire ganglionnaire, partent une paire de petits nerfs pour les muscles lateraux voisins. Les seconde, troisieme, quatri&me et cingquieme paires ganglion- naires sont beaucoup plus reduites et donnent, chacune, un nerf tres long, dirige tout & fait en arriere et allant innerver la paire de eirrhes correspondante; mais chacun d’eux detache, avant de p6netrer dans le membre, un petit nerf, assez grele, qui se rend dans les muscles voisins de la paroi du corps et, aussi, autour de l’intestin. De la sixieme paire ganglionnaire, plus d&velopp6e que les quatre precedentes, mais cependant moins que la premiere, part un nerf qui se dirige parallelement & la ligne mediane et qui, arrive A la base des deux dernieres paires de eirrhes, se bifurque pour donner une branche pour la einquieme et une pour la sixi@me, ainsi, du reste que l’a fort bien vu Darwın. Ces deux nerfs sont tres rapproches l’un de l’autre depuis leur origine ganglionnaire jusqu’a leur point de bifurcation, mais soit par des coupes, soit m&me par simple dissociation, il est tres facile de suivre dans toute sa longueur, un nerf tres grele et tres long qui, naissant entre les deux ganglions de la sixieme paire va se terminer A la base du penis et au pourtour de lanus. Ce petit trone nerveux est l’homologue de celui qui a e&te signale deja dans le systeme nerveux de Lepas anatıfera et que nous avons retrouve chez Balanus tlintinnabulum;, c'est la partie terminale du nerf intermö6diaire, si bien developpe chez les Lepadides (n. int.). Il existe bien, comme le dit Darwın, des anastomoses entre le muscle adducteur des scuta (grand splanchnique) et le nerf lateral (supra-splanchnique de Darwın) mais ce sont de simples filaments anastomotiques assez nombreux, il est vrai, sans toutefois prendre la forme d’un veritable plexus, encore moins d’un ganglion comme le pensait Darwın. Il yaläa quelque chose d’un peu analogue Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 321 ä ce que l’on rencontre chez Bal. tintinnabulum, par exemple, mais tandis que, dans cette derniere espece, il existe un simple filet nerveux anastomotique, ici, il yen a un plus grand nombre, voila tout. Un des points les plus interessants de cette histoire, consiste dans l’&tude de la portion anterieure du systeme nerveux, non pas du cerveau lui-möme qui n’offre rien de particuliörement curieux, mais des nerfs qui en partent, c’est & dire le systeme antenno- pedoneulo-ovarien d’une part et le systeme gastro-ophthalmique de !’autre (Pl. 20, Fig. 8 et 9). Le premier consiste en une paire de gros nerfs qui prennent leur origine ä la partie antero-laterale de chacun des ganglions cerebroides et qui, suivant les bords de l’oviducte, parallelement a ce canal, ou A peu pres, se rendent, indubitablement, aux antennes primitives de l’animal. Je n’ai pas pu les suivre absolument jusqu’ä ce point, car avant d’y arriver, ils se divisent chacun en un assez grand nombre de branches pour les ovaires et mäme pour les glandes c&mentaires, mais je les ai suivis jusque tr&s pres du point d’insertion des antennes etiln’ya aucun doute qu’ils ne s’y rendent, au moins par un de leurs rameaux; ils correspondent done, morphologiquement aunerfantennaire des Entomostraces et s’ils ont pris ici une aussi grande importance, c’est quils envoient sur leur trajet, des rameaux & des organes tres im- portants comme l’ovaire, par exemple. An premier abord, ces nerfs semblent &tre simples depuis leur origine jusqu’& leur terminaison, mais en realit6, chacun d’eux est doubl& sur la moitie environ de son trajet, par un nerf assez grele dans cette espece et qui, presque brusquemment, se porte vers la base des scuta. Dans toute cette partie, c’est & dire, du point ou il se detache du nerf antennaire jusquw’äa sa terminaison, il est extremement difficile & suivre et sa prösence a seulement &te suppos6&e par Darwin. C’est qu’en effet, ce nerf ne va pas directement, comme le croyait Darwın, vers les scuta, mais, apres &tre descendu au- dessous du niveau du muscle adducteur de ces pieces, il remonte vers le haut en se dirigeant vers l’ext6rieur pour aller se terminer dans une trös petite masse pigmentaire correspondant, de chaque cöte, & Yeil. I arrive done, que, surtout si l’on n’est pas prevenu, en retirant l’animal de son enveloppe calcaire, ce qui est absolument indispensable pour ötudier cette partie du syst&me nerveux, neuf fois sur dix on romp ce nerf et il est, des lors, absolument impossible de 322 A. GRuvEL, ad le dissequer dans tout son parcours et d’en decouvrir, par consequent, les veritables connections. Ü’est gräce au materiel assez abondant que javais & ma dis- position qu’il m’a &t& possible de le mettre a nu, completement. Le systeme gastro-ophthalmique differe, aussi, assez sensiblement de la description qu’en a donn&e Darwin. Le nerf qui part de la commissure cerebroide et qui prend son origine dans un petit amas de cellules ganglionnaires placees en cet endroit, est, en r&alite, triple, c’est a dire forme par la r&union des deux nerfs ophthalmiques, lateraux et du nerigastrique, median. Mais ces trois nerfs sont tellement accoles Yun & Yautre que la simple dissociation ne permet pas de les distinguer nettement; des coupes deviennent necessaires. Uhacun d’eux se rend dans un tout petit ganglion, qui coupe dans le sens de sa longueur et colore, se montre forme6 par la r&union de trois cellules nerveuses, presque fusionn6es et dont la presence de trois tres petits noyaux indique, seule, l’origine triple (9. op Fig. 9). De chaque cellule laterale part un nerf grele qui se dirige d’abord A peu pres parallelement au nerf antennaire, fait &galement un coude et remonte vers le point oü le nerf interne (pall&al) se de- tache du nerf antennaire et recoit de lui une tres fine anastomose qui l’accompagne jusqw’äa Teil. Cet organe minuscule se trouverait done innerv&e par deux nerfs venant du cerveau, l’un partant du ganglion lui-m&me, l’autre de la commissure. En realite, il semble que ce soit seulement ce dernier qui se rende a l’oeil, car le premier ne s’y arrete pas et & partir du point oü il detache son anastomose, pr&sente de nombreux filets, extremement fins qui vont sirradier sur toutes les parties environnantes du manteau et constitue, par consöquent, un nerf pall&al veritable, le premier etant le nerf optique, proprement dit. Cependant la fusion de deux nerfs est tellement nette qu’il est bien certain que l’eil recoit une double innervation, Yune du nerf palleal (la moins conside- rable sans doute) l’autre du nerf optique. Nous avons done affaire ici & une forme intermediaire entre les types chez lesquels l’innervation de l’eil se fait exclusivement par le nerf optique (Lepas anatifera, par exemple) et ceux (comme nous le verrons plus loin chez Balanus psittacus) oü cet organe recoit surtout son innervation du nerf pall6al, le nerf optique etant dans ce cas, extremement grele. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 3933 Quant au nerf gastrique, apres avoir donne un renflement ganglionnaire tres faible, il emet une branche anterieure qui va s’irradier sur toute la partie ventrale de l’estomac en un riche plexus qui innerve, non seulement la paroi stomacale, mais encore les glandes annexees A cet organe sans s’anastomoser avec les systemes voisins. C’est la une confirmation tr&es nette de ce que j’ai dejäa deerit chez Lepas anatıfera. L’eil est done un organe complexe par son innervation, mais bien rudimentaire cependant par sa constitution histologique. La place de chacun des yeux (ils sont iei separ6s) est, comme je l’ai dit plus haut, au niveau de la partie inferieure des scuta (l’animal &tant place sur sa base) et vers la region mediane de ces pieces (Pl. 21, Fig. 10). Ces organes, quoique places immediatement sous la cuticule, ne peuvent recevoir que des impressions bien vagues, etant donne, tout d’abord leur situation, et en second lieu leur constitution. Non seulement, en effet, on ne trouve aucune modification de la cuticule & leur niveau (comme cela existe chez les Lepas), permettant & la lumiere de pen6trer plus facilement jusqwä eux, mais encore ils sont le plus generalement cach&s sous le bord basal des pieces operculaires c’est A dire, en un mot, dans des conditions tout & fait defavorables pour l’accomplissement de leur fonction naturelle. Au moment oü le nerf va se terminer, il se renfie legerement, non pas d’une facon brusque comme chez Balanus tintinnabulum, par exemple, mais progressivement, et son exträömite libre, arrondie, se coiffe d’un grand nombre de granulations pigmentaires, tres irregulieres et se poursuivant, parfois, sur une petite longueur du nert lui-m&me. Ces granulations empeächent d’etudier la structure de Teil proprement dit. Si on les fait disparaitre en employant le procede de pigmentation que j’ai d&ja deerit plusieurs fois, et apres coloration au picro-carmin ou au bleu de Unna, on apercoit un tout petit noyau, qui est, evidemment, l’homologue de celui que j’ai decrit chez Lepas anatifera et Balanus tintinnabulum et qui n’est autre chose que le noyau de la cellule retinienne. Je n’ai trouv& aucune trace d’organes refringents quelconques dans cet il rudimentaire et, evidemment, sans fonctions definies. Appareil c&ementaire. Cet appareil est bien connu comme disposition generale depuis les travaux de Darwın. La base est formee, en realite, par trois couches chitineuses, ainsi que jai pu le voir. Une premiere, en contact avec la face inferieure du manteau, 924 A. GRUVEL, contient les glandes c&ämentaires proprement dites avec les canaux de premier ordre, qui forment, de chaque cöt& deux series divergentes, les canaux de chaque serie restant & peu pres paralleles, non dicho- tomises et leurs diametres allant en augmentant du centre vers la periph£rie. Arrive a son point de bifurcation, chacun des canaux de premier ordre passe A la couche sous jacente oü il se divise lui-m&me en deux branches divergentes, allant & la rencontre des branches de mäme ordre de la partie sym6trique. Il en resulte un quadruple systeme de canaux, syme6triques deux & deux, dont quelques uns se rejoignent sur la ligne mediane, mais sans que cela soit absolument necessaire. De ces canaux secondaires partent, d’une facon tres irreguliere, d’autres petits canaux de troisieme ordre, de plus en plus fins, qui se ramifient souvent beaucoup et vont se repandre sur toute la surface inferieure de la troisieme et derniere couche formant la base. Ües canaux sont tous disposes A plat et ce sont eux qui repandent la matiere c&mentaire sur toute la surface de fixation. Si l’on examine au microscope le contenu des elandes et des canaux en general, on ne trouve que quelques granulations jaunätres dissemineges dans l’ensemble du systeme, mais ne remplissant jamais, de beaucoup, la lumiere des canaux, sauf peut-etre pour quelques tubes de troisitme ordre. Cela indique que la secretion de ces slandes doit etre extr&mement faible chez les formes adultes, si meme elle se produit encore. Nous ne devons guere nous en etonner si nous nous reportons & la description que j’ai donnee plus haut du mode de fixation de l’animal sur son bhöte. Nous avons vu, en effet, que l’&piderme de la Baleine se trouve pince et fortement serr& dans les canaux de la muraille; cette dispo- sition assure & l’animal une fixation extr&mement energique sur Ja peau du Uetace. Il en resulte que la secretion des glandes cömentaires devient tout A fait inutile. L’aceroissement en diametre de la Coro- nule n’entraine pas la nöcessit& de fixer sur son support les parties laterales, nouvellement formees, de l’animal qui adhere A la peau de son höte, avec d’autant plus d’energie qu’il est plus developpe, puis- qu'il englobe une partie d’&piderme de plus en plus considerable. Les glandes peripheriques les plus grosses et par consequent les dernieres form6es semblent, cependant, pr&senter des granulations un peu plus abondantes que celles du centre, chez lesquelles, on n’apercoit meme plus trace d’epithelium. Ce sont, vraisemblablement, PET Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 325 des glandes mortes qui sont peu & peu remplac6es par les glandes de nouvelles formations, chez lesquelles on distingue nettement l’epithelium tres aplati et qui, par cons&quent, sont les seules vivantes. Systeme reproducteur. Appareil mäle. L’appareil reproducteur mäle ne presente rien de bien particulier chez Coronula diadema, si ce n'est, peut-etre le developpement tres considerable du penis dont la longueur atteint, A l’&tat de retraction, et apres un long sejour dans l’alcool, environ trente eing millimetres chez les &chan- tillons de taille moyenne avec un diametre de deux millimetres dans sa largeur maximum. Le developpement que prennent les follicules testiculaires et les vesicules seminales semble &tre en rapport inverse, d’apres ce que nous voyons ici et que nous verrons plus loin, A propos de Dalanus psittacus. Dans l’espece que nous &tudions, les vesicules seminales sont reduites A deux tubes, relativement peu contournes, places sur les parties latero-dorsales de l’intestin et entierement noyes au milieu des glandes testiculaires qui forment deux amas compactes, englobant les vesicules et venant se rejoindre, de chaque cöte, sur la liene mediane et dorsale du corps. Les deux vesicules se terminent par un canal tres etroit qui va se fusionner & son congenere au- dessus de l’anus, a la base du penis ol commence le canal 6jaculateur. Une coupe transversale du penis nous montrera nettement sa constitution histologique (Fig. 13). On trouve, exterieurement, limitant la peripherie de l’organe, une cuticule chitineuse assez 6paisse, & deux couches, Tune externe qui se colore tres fortement par l'hematoxyline, l’autre plus &paisse qui reste incolore. Au-dessous un Epithelium A cellules tr&s petites, & limites indeeises, oü l’on ne distingue bien nettement que les noyaux. Puis vient un tissu conjonctif & mailles läches oü l’on remarque par ci par la quelques noyaux, tissu conjonctif qui englobe l’ensemble du systeme musculaire forme de tres nombreux faisceaux de fibres striees, disposees irregulierement, sans ordre, en dedans de l’Epithelium de facon & constituer au penis une musculature puissante (Fig. 13 m); tous ces faisceaux sont unis les uns aux autres par le m&me tissu eonjonctif qui oceupe la plus grande partie de la cavit& peniale, mais qui, entre eux, prend un aspect un peu plus dense. Il existe au milieu de ce tissu deux espaces libres, l’un dorsal, l’autre ventral, formant deux lacunes assez vastes. Enfin vers le centre se trouve le canal &jaculateur. Ce canal possede une paroi Epitheliale propre, 336 A. GRUVEL, & cellules nettement definies. Cet &pithelium est limite, exterieurement, par une couche circulaire de fibrilles musculaires lisses, ayant & peu pres trois fois l’epaisseur de la couche £pitheliale. Cela forme une couche puissante qui permet l’expulsion energique de la matiere seminale que l’on apercoit au centre du canal. Le penis presente donc un double systeme musculaire, l’un externe, forme de fibres striees qui permet les mouvements propres de l’organe, ses mouve- ments d’extension et de contraction, par exemple, l’autre central, uniquement lisse, destine & favoriser, de concert avec le premier, l’evacuation du sperme. Appareil femelle. Nous avons vu, en decrivant le test de l’espece que nous 6tudions, combien la base est peu developpee. Elle se reduit a une toute petite surface arrondie situ6e au fond de la cavit& palleale. Au-dessus de la partie chitineuse, formant la base proprement dite, se trouve une petite portion du manteau qui s’est &paissie dans cette region et forme un leger döme arrondi du cöte de linterieur de la coquille. Il est facile de comprendre que l’ovaire ne pourra pas rester enferme dans des limites aussi etroites et sera oblig& de s’etendre lateralement afin de pouvoir remplir efficacement sa fonction. Mais nous avons vu egalement que cette partie basale du manteau est en communication direcete, par des orifices petits, il est vrai, avec les loges laissees libres entre les rayons et les ailes d’une part et, d’autre part, les canaux contenant les prolongements epidermiques de la baleine (Fig. 2 gl. geet 1 ov). L’ovaire, gene dans la partie qui lui est normalement r6servee, a envahi ces loges p6ripheriques et a, pour ainsi dire, fait de la partie basale du manteau, un simple reservoir a oeufs mürs. En effet, si l’on fait des coupes dans la portion du manteau contenue dans les loges peripheriques on trouve, tout & fait exterieure- ment et en contact, par consequent, avec la paroi calcaire, un Epi- thelium cubique A tres petites cellules, puis, au-dessous, un tissu con- jonetif tres irregulier, mais extr&@mement dense, & petits noyaux, au milieu duquel se trouvent noyes des follicules ovariens contenant des aufs d’äges tres differents, les uns & peine formes, les autres ayant deja une taille assez considerable, mais on ne trouve jamais d’oeufs mürs, prets a etre evacues A l’exterieur (Fig. 14). On ne rencontre, dans cette region, aucune espece de trace d’appareil musculaire quel- conque; c’est, en resume, un simple stroma conjonctif contenant & son interieur la plus grande partie et la plus active, de l'ovaire. Faisons maintenant des coupes dans la partie basale du manteau, Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 397 nous y trouverons un aspect un peu different! Si nous allons de la partie interne ou sup6rieure & la partie inferieure, nous apercevrons d’abord, un epithelium A cellules nettes, mais assez courtes; au-dessous de lui, le möme tissu conjonctif que pr&c&demment, mais moins dense, laissant, au contact de l’Epithelium, quelques petites lacunes libres, partout ailleurs il est compacte et & mailles serr&es. Ce tissu englobe & la fois les oeufs et l’appareil musculaire (Fig. 14%). — On.ne voit plus ici de follieules ovariens jeunes comme dans les loges peripheriques, mais des ceufs, les uns incomplets, comme dans les loges, les autres avec tout leur vitellus et auxquels il ne manque plus pour 6tre complets que la coque exterieure, coque qui, nous le savons ne se formera que pres de la sortie, pres de F’atrium de Foviducte, quand l’euf aura subi l’impregnation du spermatozoide. Il semble nettement etabli aue les aufs les plus developpes sont les plus rapproches de Y’epi- thelium inferieur. Les muscles que l’on rencontre dans cette partie reunissent les deux epitheliums, ce sont des muscles disposes en faisceaux generale- ment peu considerables (Fig. 14° mus) — mais dont la striation est de la plus grande nettete. L’epithelium inferieur est forme de cellules cylindriques, tres allongees et tres serrees les unes contre les autres. Ce sont elles qui seeretent la cuticule chitineuse qui limite le manteau & sa partie externe et protege l’appareil c&mentaire dont nous avons parle. — Les muscles stries viennent se fixer ä leur base. On peut, maintenant que nous connaissons l’histologie des deux regions du manteau qui contiennent les aufs, chercher a comprendre comment ils se developpent et de quelle facon passent & l’exterieur. Les aufs se forment dans les loges peripheriques,, seule region du manteau qui contienne les follicules ovariens. Puis, quand ils ont acquis la totalit& de leur vitellus, il cheminent peu a peu, par leur propre poids, semble-t-il, dans l’epaisseur du tissu eonjonetif, car je n’ai vu, vulle part, de canaux permettant de les drainer dans la partie inferieure. Ils arrivent peu a peu dans la region basale et la s’entourent de leur deutolecithe. Quand ils sont mürs, on les voit se rassembler dans la region des oviductes; progressivement ils font hernie dans le canal et penetrent & son interieur. Ils sont alors directement amenes par les oviductes vers la region atriale oü, apres avoir ete fecondes, ils s’entourent de leur coque et sont expulses au-dehors. dans le sac ovigere dans lequel ils finissent de subir leur &volution Zool. Jahrb., Supplement. Bd.VI. (Fauna Chilensis. Bd.Ill.) Heft 2. 22 328 A. GRUVEL, 2. Sous-famille des BDalaninae. La sous-famille des Dalaninae est representee dans la collection qui m’a ete communiquee par le Professeur L. PLATE, par de tres beaux &chantillons de Dalanus psittacus MoLınA et par quelques types de Balanus flosculus Darwın var. sordidus Darwin. 1. Baltanus psittascus MOL:NA. Les &chantillons, en bon &tat de conservation, de Dal. psittacus m’ont permis de faire une &etude complete de cette espece. Sans vouloir ici refaire une monographie entiere, ce qui me parait inutile, je me contenterai de signaler les points nouveaux ou peu connus de V’anatomie de ce type interessant et qui, par sa grande taille, se prete merveilleusement & la dissection. Il n’en est pas tout & fait de m&me au point de vue histologique, car, la conservation direete dans l’alcool, ne permet pas, dans certains cas, cette etude, les pieces etant devenues tres cassantes et les tissus considerablement dissocies. Test. Le test de Balanus psittacus se divise comme d’ordinaire en trois parties que nous allons &tudier successivement: la muraille, la base et l’appareil operculaire, complet dans cette espece. Muraille. Pour se rendre un compte exact de la structure histo- logique du test de cette Balane, il faut faire des coupes minces A deux niveaux differents: vers le sommet d’une part, vers la base, de l’autre. En effet; jusque vers le milieu de sa hauteur, la muraille proprement dite, se trouve doubl&ee interieurement, par une 6&paisse formation calcaire d’origine exclusivement palleale et que nous appellerons la galne (sheath, de Darwın) (Pl. 21, Fig. 15). Dans la partie inferieure, au contraire, cette formation est reduite aA son minimum et la paroi est, ä& peu pres exclusivement constituee par des formations speciales dont nous allons parler. Si nous etudions la muraille d’une tres jeune Balane, nous voyons quelle est simplement constitu6e par une lame chitineuse discontinue, doublant exterieurement le manteau et qui de tres bonne heure se charge de calcaire. Cette lame est uniquement s&cretee par le manteau et le sera toute sa vie dans un certain nombre de formes adultes, le genre Chihamalus, par exemple. Cela ne deyra pas nous etonner, Si nous nous souvenons que le genre Chthamalus, par sa paroi simple, sa base membraneuse et son origine tres ancienne, represente indubitablement l’une des formes les plus ancestrales de l’opercul&e syme&trique primitif. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 329 Mais, rapidement, chez les types plus eleves, comme celui que nous etudions, on voit cette formation pall&ale detacher sur son bord interne des series de James Epitheliales, d’abord exträmement reduites, mais qui ne tardent pas A s’avancer de plus en plus vers le manteau et se trouvent alors completement englobees par les formations calcaires qui les penetrent de plus en plus. Il en resulte la for- mation d’une portion peripherique de la muraille, toute entiere d’origine palleale (hypoderme), mais qui s’est detachee de bonne heure du manteau sous-jacent, avec lequel elle n’aura plus bientöt aucune espece de relation directe. Tont d’abord, les lames e&pitheliales detachees du manteau sem- blent toutes identiques, mais, peu & peu, et au fur et A mäsure de l’aecroissement de la coquille, elles prennent un aspect different; les unes restent ä peu pres semblables & ce qu’elles etaient au debut, c’est a dire de forme arrondie, sur la coupe, et vont en &largissant de plus en plus leur diametre, & mesure que la muraille augmente en hauteur et, par consequent, aussi, en largeur — ce sont ces formations speciales qui deviendront chez les adultes ces sortes de colonnes de forme conique chez les jeunes, mais qui peu & peu sirregularisent, se transforment en des sortes de pyramides, en eeneral sur une seule rang6ee chez les Balanes, mais qui peuvent devenir extremement nombreuses chez d’autres formes, les Tetraclta, par exemple. Nous indiquerous, dans un travail ulterieur, comment se forment, exactement, ces colonnettes. Eintre ces formations, les lames &pitheliales primitives provenant de l’hypoderme, tout d’abord, comme je l’ai dit plus haut, absolument semblables aux precedentes, changent bientöt d’aspect, restent etroites, en rapport constant avec la surface externe de la paroi et envoient de droite et de gauche d’autres formations analogues toujours simples, mais rarement syme6triques, renflees & leur .ex- tremite libre et qui finissent par prendre chez les adultes, l’aspect arborescent que jai deja signale, il y a longtemps, chez Balanus tinlinnabulum, sous le nom de glandes calcaires de la paroi. Sans etre des glandes A proprement parler, puisque ces formations sont, en realite, des lames qui s’etendent sur toute la hauteur de la muraille, elles prennent, cependant l’aspect glandulaire et aussi la fonction, puisqwelles seeretent une substance calcaire, qui, chez certaines especes, se deposant constamment ä la surface de la paroi, contribue & l’accroissement en 6paisseur de celle-eci. Mais elles secretent aussi sur leur face centrale, de sorte que leur lumiere - 22* 330 A. GRUVEL, interne, toujours tr&s faible, finit par disparaitre completement dans les parties superieures du test, oü cet £pithelium glandulaire ne secrete plus. Les elements vivants ont, en general, completement disparu et l’accroissement ne se fait plus. Il est alors limit& aux regions in- ferieures de la muraille, les seules oü se trouvent encore des tissus vivants. Les colonnes epitheliales, font, en ce qui les concerne, exacte- ment comme les lames glandulaires. Elles deposent peu a peu sur leur p@ripherie, mais plus specialement du cöt&e externe, des couches calcaires A peu pres concentriques, qui retrecissent de plus en plus le diametre de la partie vivante, jusqu’a ce quenfin celle-ci disparaisse m&me completement, ce qui arrive chez les adultes dans la partie superieure de la muraille. La portion externe de la paroi se trouve done constituee, en resum&: par une cuticule externe doubl&e interieurement d’un hypo- derme interrompu, au niveau des sillons longitudinaux par oü est evacude la seeretion des lames glandulaires; par ces lames glandu- laires elles-m@ämes avec leurs parties calcaires secretees et entre celles-ci. par les colonnes £pith£liales plus ou moins developpe£es, quelque- fois nulles, avec leurs couches calcaires concentriques. Toutes ces formations s’enchevetrent legerement les unes dans les autres de facon A constituer un ensemble compacte, montrant bien par Yaspect des differentes zones paralleles les differentes for- mations qui leur appartiennent en propre, mais sans que l’on trouve jamais entre elles de s¶tions anatomiques nettes, separations qui nuiraient evidemment A la cohesion de l’ensemble et rendraient la muraille plus friable, par consequent moins resistante aux trauma- tismes exterieurs. Dans cette espece, en particulier, qui devient d’une taille tres considerable, les causes de destruction sont nombreuses et se font d’autant plus sentir que läge de ces animaux est plus considerable. Sans cesse battues par les flots qui viennent & chaque instant se briser sur les rochers littoraux qui les supportent, ces coquilles sont soumises & des erosions continuelles de la part des eaux de la mer et il faut, pour leur resister, que la muraille prenne ici une epaisseur d’autant plus grande, que leur taille etant considerable, elles offrent une surface plus &etendue A l’action erosive des eaux. Toutes les parties de la muraille ne resistent pas de la m&me facon. Dans bien des cas, chez les grands exemplaires, la cuticule externe disparait, ainsi qu’une partie de la portion calcifiee des colonnettes, de sorte que la partie centrale, restee vivante, ne se Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 331 trouvant plus protegee, est enlevee a son tour par l’eau de mer et l’accroisse- ment en Epaisseur de la muraille ne pouvant plus se produire exterieure- ment, se trouve alors limitee & la seule söerötion du manteau. Dans ces conditions, la surface externe de la paroi, au lieu d’ötre lisse ou & peu pres, presente, au contraire, des series de cannelures plus ou moins profondes et plus larges vers la base qu’au sommet (ieral, Pl.2R): Dans ces cannelures principales, on en apercoit generalement d’autres beaucoup plus petites quand la paroi n’est pas trop corrodee qui sont dües aux saillies produites par les James glandulaires voisines ou plutöt leurs formations caleifi6es, dans la Jumiere du canal longitudinal occup& par chaque colonne £pitheliale (Fig. 21). Je n’ai jamais rencontre, chez Dalanus psittacus, de n&o-formations epithelio-glandulaires comme celles que j’ai sienaldes autrefois chez Bal. tintinnabulum, ce qui semble prouver que, dans cette espece, lorsque les lames glandulaires de la paroi sont mortes par l’envahisse- ment definitif de la partie calcaire, ces lames restent mortes d’une facon absolue et aucune autre formation ne venant les remplacer, l’accroissement en Epaisseur ne peut plus se produire que direetement par le manteau, la seule partie qui soit restee vivante dans la region interessee. Nous avons laisse le manteau, chez la jeune Balane, au moment ou il a detache les colonnettes et les lames &pithelio-glandulaires, mais cette partie essentielle du rev&tement de l’animal ne s’arrete pas la dans ses formations calcaires. Le manteau secrete, en effet,sur toute sa surface externe une lame calcaire qui vient s’accoler d’un cöt& a la partie interne decrite plus haut, la coiffe & la partie superieure et la recouvre encore interieurement, mais sur une longueur qui est environ moitie moindre que sur la face ex- terne et forme la gaine. Apres cette premiere couche et A mesure que l’animal s’accroit en volume, le manteau, suivant cet aceroissement, secrete une nouvelle couche qui vient doubler la premiere A l’inte- rieur, puis une troisieme s’ajoute & la prec&dente et ainsi de suite jusqu’a ce que l’animal ait atteint sa taille maximum. Il en resulte ainsi la formation d’une serie de lames calcaires qui se coiffent toutes les unes les autres, la derniere formee etant finalement recouverte par toutes les autres, successivement emboitees. Cela forme sur la coupe, une serie de zones concentriques, plus ou moins regulierement paralleles et dont l’ensemble constitue la partie interne de la muraille 332 A. GRUVEL, (Fig. 15, Pl.21). Ces coiffes calcaires ne se trouvent pas seulement en face de chacune des parois de la muraille, mais elles les d@bordent sur les cötes, tantöt dans un sens seulement (pieces laterales) tantöt des deux & la fois (carene et rostre); ce sont ces lames aplaties vers leur extr&mite libre qui vont former une portion des appareils artieulaires de la muraille, designes par Darwın sous le nom d’ailes. Ces ailes ne se rencontrent, &videmment, que dans la partie superieure de la coquille, la gaine, la oü la formation calcaire du manteau est complete, c’est A dire, aussi bien exterieurement qu’a la partie interne de la paroi. C'est egalement, comme il est facile de la comprendre, la partie de beaucoup la plus Epaisse. Sur la paroi interne de la gaine, la surface presente des stries paralleles les unes aux autres et paralleles aussi au bord sup6rieur de la paroi correspondante. ÜOes lignes paralleles indiquent les limites successives de l’accroissement de la gaine, form6ee par la serie des coiftes successives deposees par le manteau; elles s’inbriquent un peu comme les tuiles d’un toit, la derniere formee d&passant les autres, vers la partie inferieure, d’une longueur variable, mais toujours appreciable. Les couches calcaires ainsi deposees successivement par le manteau sont loin de presenter sur tout le pourtour de la coquille, une epaisseur identique. L’&paisseur de ces couches est beaucoup plus considerable en certains points qu’en d’autres; il en resulte la formation de sortes d’entonnoirs dans lesquels reste enfonc&e une partie du manteau, sous la forme d’un cöne, tres 6troit vers son extremite superieure, qui correspond au sommet de la coquille (Fig. 15, Pl. 21). On compte ainsi dix eönes pall&aux et, par consequent, dix in- fundibulum de la gaine, qui se trahissent sur la coupe transversale, quand elle est pratiquee vers le milieu de la hauteur de cette gaine, par autant d’orifices arrondis, d’autant plus larges qu’on se rapproche d’avantage de la partie inferieure. La disposition de ces infundibulum n’est pas quelconque et c'est la un fait assez interessant, je crois, pour meriter de retenir un instant notre attention. Si l’on veut bien se reporter A l’&tude que j’ai faite des formes ancestrales de Cirrhipedes,!) Turrilepas et Loricula, on verra que chez ces &tres, Je nombre des zones longitudinales de plaques &tait de 1) A. GRUVEL, in: Expeditions seientifiques du “Travailleur” et du “Talisman’”. Paris 1902, p. 6 et suivantes. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 333 dix (deux pour le rostre, deux pour la carene et une pour chacune des six rangees laterales, ce qui fait bien dix en tout). Or, dans l’espece tres evoluse que nous Etudions icl, que trouvons- nous en ce qui concerne les infundibulum dont je viens de parler ? Ces dix cavites se repartissent ainsi: deux pour le rostre, deux pour la carene, deux pour chacune les pieces laterales et une pour chacune des pieces careno-laterales. Or nous savons que chacune des pieces laterales est le resultat de la coalescence de la piece lat&rale des Octomeridae par exemple, avec la piece rostro-laterale voisine. Il en resulte que la disposition de ces infundibulum est exactement la m&me que celle des rangees de plaques primitives chez les Cirrhi- pedes ancestraux. Chacun de ces infundibulum correspond done au point d’origine de chacune des pieces primordiales qui, par leur coalescence successive ont contribu& & former la muraille des AFexameridae telle que nous venons de la decrire. C’est donc &galement un appoint de plus & la theorie que nous avons Eenoncee ailleurs, en ce qui concerne l’origine generale des Cirrhipedes et la descendance des Opercules d’un type Pedoncule primordial. Les cönes pallcaux ci-dessus decrits possedent donc une valeur morphologique qui me semble nettement definie, mais ils ont aussi une valeur anatomique et un röle physiologique nets. Pinces comme ils le sont dans les infundibulum de la muraille, ils forment autant de points de fixation du manteau et concourent, par consequent A le maintenir solidement en place. Ce sont m&me les seuls points fixes de cette formation, puisque, partout ailleurs, le manteau se trouve simplement en contact avec la paroi interne de la gaine, sans contracter, avec ces parties, aucune adherence ferme qui puisse le maintenir solidement dans la position quw'il doit oceuper. Base. La base peut, dans cette espece, affecter deux formes ditferentes, suivant que lTanimal a pu se developper libr@nent ou auil s’est trouve gene dans son developpement lateral par des individus voisins, ce qui est un accident tres frequent. Dans le premier cas, on a affaire a la base proprement dite, c’est a dire & une sole calcaire, plate, qui est en contact immediat avec la partie inferieure de la muraille dont elle est, pour ainsi dire la continuation directe, quoique presentant quelques elements divergents. Dans le second cas, il s’interpose entre la base proprement dite, r&eduite au minimum, et Ja muraille, une formation nouvelle, tout ä fait 354 A. GRUVEL, differente d’aspect, qui semble &tre la continuation de la muraille puisquwelle se trouve directement sur son prolongement, mais qui s’en distingue, cependant, d’une facon complete au point de vue de sa structure intime, ainsi du reste que de la base proprement dite; c’est, en un mot, sil’on veut bien l’appeler ainsi, uinepseudo-muraille, totalement differente anatomiquement et histologiguement de la muraille vraie et olı ne se distinguent plus, d’aucune facon, les six pieces qui constituent cette derniere. La paroi de cette pseudo-muraille, forme un tout continu, plus au moins compacte, et peut mesurer, dans certains grands Echantillons, jusqu’a dix centimetres de hautenr. Nous allons maintenant &tudier ces differentes parties et voir comment elles sont constituees et comment aussi, elles peuvent se rattacher les unes aux autres. Base proprement dite. La base proprement dite presente, dans tous les points oü elle est en contact avec la muraille, une epaisseur Egale A celle-ci, mais, rapidement, elle s’amincit & mesure que !’on se rapproche du centre, pour ne plus presenter vers ce point qu’une &paisseur d’un millimetre environ, quelquefois moins. Sur toute la p6ripherie, il se produit, entre les deux surfaces en contact de la paroi et de la base, comme une sorte d’articulation, jamais une soudure complete, au moins pendant toute la duree de l’acceroissement de animal, ce qui permet, du reste, laugmentation en diametre de la base, accroissement qui ne pourrait se produire s’il existait entre ces deux formations une veritable soudure. Les lames epitheliales de la paroi ne se continuent pas dans la base, mais les tubes paristaux s’y prolongent sous la forme de canaux radiaires allant de la peripherie au centre et d’autant plus developpes qu’ils sont plus rapproches de la muraille. Ils sont formes, comme ceux des parois, par une expansion pall&ale qui se trouve, & un moment donne, englob6e par la substance calcaire. — Les parties centrales meurent rapidement et laissent alors le canal a l’&tat de presque vacuite, tandis que la substance vivante se trouve toujours relöguse vers la peripherie, la seule partie qui continue A s’accroitre. L’epaisseur de la base est formee par une serie de lames chiti- neuses comprenant entre elles les canaux radiaires, ainsi que les differentes parties de l’appareil c&mentaire dont je vais parler et, en outre, pour les types qui ont acquis depuis quelque temps leur entier developpement, par des couches successives de substance calcaire deposees par la lame externe du manteau et qui peuvent alors doubler ou m&me tripier en certain cas, l’epaisseur normale de la Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 335 base. — Mais, je le repete, ces formations supplementaires ne se produisent que tres tard et seulement lorsque animal a atteint sa taillle maxima — c’est & dire quand sa periode de croissance est depassee. Si Ion fait abstraction de ces formations suppl@mentaires, on voit, apres decaleification soigneuse et dissocjation, que la base propre- ment dite peut se decomposer nettement en cing couches successives que nous allons &tudier en allant de la partie interne, c’est & dire celle qui est en contact immediat avec le manteau, & la partie externe qui est en rapport direct avec le support de l’animal. Immediatement au-dessous du manteau (l’animal etant dans sa position normale) on trouve une premiere membrane chitineuse, anhiste, tres mince. — Il semble parfois que l’on apercoive des plages cellulaires dans cette membrane. Cela tient simplement & ce que, en se detachant du manteau, elle a entraine avec elle, par ci par la quelques fragments de l’Epithelium pall&al. Mais ces cellules, comme on le voit, ne lui appartiennent pas en propre. Dans d’autres cas, la membrane semble presenter des dessins ar6olaires ressemblant A des cellules, ce n’est la que l’empreinte des cellules epitheliales du manteau, qui lui ont donn& naissance. J’in- siste sur ces points, pour bien montrer que cette membrane est anhiste et que ces aspects pourraient induire en erreur. Enntre cette premiere membrane et celle qui vient immediatement au-dessous, se trouvent plusieurs formations importantes: les glandes cementaires avec les canaux de premier ordre qui en partent, ainsi que les tubes basilaires dont j’ai parl& plus haut et qui sont, comme je ai dit, analogues A ceux de la paroi. Ces formations sont, & l’etat normal, incorpor6es dans la substance calcaire qui unit entre elles les deux couches chitineuses en contact (Pl. 21, Fig. 29, 30 et 31). Les glandes cementaires forment deux cordons divergents et situes & peu pres dans le prolongement l’un de l’autre Chacun d’eux part des antennes larvaires et se dirige, dans un sens oppose & Vautre et par un trajet l&gerement sinueux, vers la periph£erie. Ces cordons de glandes c&mentaires sont formes par un tube, d’abord etroit, mais qui s’elargit rapidement et conserve bientöt un diametre a peu pres semblable sur toute la longueur. Ce tube presente une paroi nette, assez epaisse, chitineuse, et contient de rares granu- lations c@mentaires & son interieur. — Pres du centre, il porte une serie d’ampoules evasdes du cötE interne, r6tr6cies et arrondies au contraire du cöt&e de la peripherie, separ6es l’une de lautre par 336 A. GRUVEL, un tres leger espace et traversees completement par le tube primitif qui semble ne leur servir que de support. Chacune d’elles est ind&ependante de ses voisines, ainsi que du tube central. — Elles sont aplaties dans un sens parallele a la base et, de chaque angle lateral, dans la partie elargie, part un tube, plus petit que le tube central, se dirigeant plus ou moins perpendiculaire- ment a l’axe de la glande. Üelles-ci ont une paroi chitineuse Epaisse, jaunätre et pr6sentent, encore, du cöte interne, quelques traces d’ele- ments cellulaires, aujourd’hui sans fonction, puisque ces glandes sont & l’etat de ;vacuite presque absolue, aussi sont-elles tres trans- parentes. Les tubes qui en partent sont aussi, A peu pres complete- ment vides. A mesure que l’on s’eloigne du centre, les glandes deviennent de plus en plus distinetes et de plus en plus developpees, de sorte que vers la peripherie de la base, elles ont completement change d’aspect (Fig. 31, Pl. 21). La partie qui entoure le tube central est devenue beaucoup plus longue et il s’est forme, & son extr@mite distale, une sorte de grosse ampoule arrondie A parois assez €paisse, tres sombre, gräce au contenu granuleux quelle renferme, et d’oü part un tube, d’abord unique, mais qui ne tarde pas & se diviser en deux branches diver- sentes qui, apres s’etre separees chacune & nouveau et avoir anasto- mos& leurs branches d’une facon plus ou moins irreguliere, traversent la mempbrane chitineuse plac6e au-dessous, A peu pres perpendiculairement a sa surface et vont donner naissance A tout un nouveau systeme de canaux c6ömentaires sous-jacents et de second-ordre. | Les parois de la vesicule qui forme les glandes c&mentaires sont tres lisses, comme celles du canal central, mais plus minces, surtout dans la partie renfiee, vesiculeuse. Cette paroi est double interieure- ment par un epithelium form& de tr&s petites cellules & contours tres nets, souvent m&me isolees les unes des autres et qui secretent des granulations demi transparentes, fines, extremement nombreuses et qui remplissent la cavit@ de la glande, ainsi que celle des canaux qui en partent. La paroi de ces canaux est extr&mement plissee et presente un peu l’aspect d’un trone de palmier. Cela est dü, probablement, au plissement de ces canaux resultant de la dis- parition de la substance calcaire et aussi a l’empreinte laissee par les cellules internes qui sont, en partie seulement, disparues, dans le voisinage de la glande mais tout a fait absentes, un peu plus loin. Jusqwä une cer- taine distance, a peu pres jusqu’au point ou les canaux de premier ordre Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 337 plongent dans la membrane sous-jacente pour aller former le systeme de second ordre, leur lumiere est presque completement remplie par des granulations, irregulieres de forme et de dimensions, tres re- fringentes et qui presentent, sous le microscope, l’aspect de grains de sable. Ce sont des granulations c&mentaires contractees par l’action de l’acide chlorhydrique qui a servi & decalcifier la base pour en etudier la structure. Mais, A partir de ce point, quelquefois m&me un peu avant, les granulations deviennent moins nombreuses et on les trouve en quantite & peu pres toujours la meme dans tout le systeme de canaux que nous allons &tudier successivement. La membrane qui vient au-dessous du systeme des canaux de premier ordre et sur laquelle il repose, en quelque sorte, est &galement une membrane chitineuse anhiste, extr&emement mince et, par consequent, d’une tres grande transparence. C'est sur sa face inferieure, celle qui regarde le support, que se trouve place tout le systeme de canaux cementaires secondaires ou de second ordre. Des que les canaux de premier ordre ont travers& cette membrane, chacune des branches emise directement par les glandes c@mentaires (il yena parfois cing, six et m&me d’avantage pour chacune d’elles) se bifurque en deux autres, une parallele, ou & peu pres, au contour exterieur de la base, avec une concavite externe, et l’autre radiaire- ment. La branche qui est parallele a la peripherie se porte plus loin, se bifurque a son tour de la m&me facon et ainsi de suite jusqu’a la rencontre de l’autre systeme provenant de la serie des glandes oppos6es, mais du m&me cöte de la base. Il arrive, quelquefois, que les deux systemes se rejoignent nettement et il est alors im- possible de reconnaitre les parties qui, dans les regions moyennes, provienent de Y'une ou de l’autre des series oppos6es de glandes. L’ensemble forme un systeme de canaux & peu pres concen- triques d’ou partent de nombreux tubes radiaires, courts, qui bientöt traversent la membrane sous-jacente et vont alors former le troisieme et dernier systeme de canaux c&mentaires, dont les extremes rami- fications vont se perdre sous la derniere membrane chitineuse, entre les cellules dont nous allons parler (Pl. 21, Fig. 27). L’avant derniere membrane, traversee par les canaux radiaires de second ordre est, elle aussi, tres mince, hyaline et anhiste. Elle ne porte aucune trace de stries d’accroissement. Les canaux cemen- taires de troisieme ordre quelle emet & sa face inferieure, sont extremement fins et ramifi6es dans tous les sens & partir d’une branche, plus importante qui est la continuation directe des canaux 338 A. GRUVEL, radiaires de second ordre. Les plus fines ramifications terminales traversent, enfin, une derniere couche chitineuse et repandent le cement A sa face inferieure (Pl. 21, Fig. 26). Cette membrane n’est pas immediatement en contact, par tous ses points, tout au moins, avec le support sur lequel est fixe la base puisqu’elle est, elle-m&me, doubl&e par une sorte d’epithelium, form& de petites cellules, irr6gulierement arrondies, en general isol&es et entre lesquelles vient se deposer la secr&tion des glandes cemen- taires. (et epithelium, envahi par le calcaire dans toute la region centrale, n’est r6ellement actif que vers la peripherie de la base. Oette region montre des zones concentriques, paralleles A la p&ripherie et formant ainsi des stries d’accroissement tres nettes (P]. 21, Fig. 25). Pour ne pas interrompre la description de l’appareil eömentaire, je n’ai fait que signaler, plus haut, la presence des tubes radiaires de la base, analogues A ceux deja deerits dans la paroi et que nous avons vu ätre places entre la membrane la plus interne et celle qui vient immediatement au-dessous d’elle. Chacun de ces tubes est forme par des couches concentriques de chitine, successivement secret6es par le manchon &Epithelial qui en occupe la partie interne et qui s’elargit de plus en plus, du centre vers la peripherie. Ces couches sont toutes reli6es, & l’&tat normal, par de la sub- stance calcaire et emprisonn&es entre les deux lames dont nous avons parle. Nous n’insisterons pas davantage sur cette partie. On voit done, d’apres l’etude que nous venons de faire, que la structure de la base de D. psittacus, rappelle, & quelques details pres, celle que nous avons deja decrite ailleurs pour 2. tintinnabulum. Pseudo-muraille. Cette portion de la paroi ne fait partie ni de la muraille ni de la base; en la designant sous le nom de pseudo-muraille, je desire entendre seulement par la, que cette for- mation a plutöt de la ressemble avec la muraille qu’avec la base, bien qu’elle soit totalement differente de l’une comme de T’autre par sa formation, ainsi qu’au point de vue anatomique, comme que je vais maintenant chercher & le demontrer. Cette partie du test n’a rien de morphologiquement comparable A ce que l’on trouve dans d’autres especes, comme BD. balanoides, Chthamalus stellatus, etc, par exemple, chez lesquelles le test ne pouvant par s’accroitre en largeur, la muraille se developpe en hauteur, Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 339 mais sans changer de caracteres et en conservant toujours l’independance de ses pieces. Tei, rien de comparable, la muraille cesse radicalement d’exister et se trouve tres nettement s6eparee de la pseudo-muraille par une ligne, generalement plus coloree que celle-ci et plus ou moins sinueuse. Ce n’est pas la une simple limite virtuelle, puisque si Von cherche a Separer ces deux parties on y arrive avec la plus grande facilite, sans efiort, et il ne se produit aucune brisure comme cela se passe ou dans la muraille ou dans la pseudo-muraille, mais une separation nette, qui suit parfaitement la ligne plus coloree dont je viens de parler. Ü’est, en realite, une veritable articulation qui se produit lä, assez analogue & celle qui separe la muraille vraie de la base proprement dite. L’etude de cette region inferieure de la muraille vraie est interessante, car elle va nous montrer nettement le passage entre sa constitution propre et celle de la pseudo-muraille sous ses divers aspects. J’ai dit, plus haut, que les lames &pitheliales arborescentes de la paroi se poursuivaient du haut jusqu’en bas. Dans la region articulaire que nous &tudions maintenant, ces formations arborescentes cessent definitivement. Elies se terminent par des sortes de boutons arrondis A contours sinueux, produits par la saillie des differentes lames rayonnant de la partie centrale de ces formations et chacun de ces boutons penetre dans une petite cavite, de m&me forme, appartenant A la pseudo-muraille. Ces boutons sont recouverts sur leur partie libre, engag6ee dans les petites cavites de la pseudo-muraille, par un epithelium jaunätre, parfaitement vivant, m&eme chez les formes qui ont atteint toute leur croissance (Pl. 21, Fig. 18 con. par). Cette region centrale des lames arborescentes se trouve doublee interieurement par des couches calcaires successivement d&pos6es par le manteau et qui ne different en rien de ce que nous connaissons deja pour la paroi proprement dite (Fig. 18 la. pal). Mais, du cöt& externe, vient s’ajouter un &l&ment nouveau qui va prendre de plus en plus d’importance dans la pseudo-muraille pour disparaitre & son tour. Dans la region articulaire, on retrouve les canaux de la paroi que nous avons deja etudies, mais, ils sont ici beaucoup plus larges et separes les uns des autres par des lames tres minces. De plus, dans linterieur de chacun d’eux, on voit, partant de la paroiexterne de la muraille, de nombreux petits dissepiments, d’origine hypo- 340 A. GRUVvEL, dermique (Pl. 21, Fig. 17 diss), qui Savancent de plus en plus vers la region centrale et finissent par l’atteindre dans la pseudo-muraille, de sorte que, finalement, chacun des canaux primitifs cesse d’exister comme individualite propre, analogue a ce qu’il &tait dans la muraille vraie, et se trouve, en fin de compte, remplac& par une quantite considerable de tubes beaucoup plus petits, quoique de diametres extr&emement differents les uns par rapport aux autres. Les dissepi- ments se bifurquent, se multiplient et finalement on ne trouve plus que de nombreux petits canaux, tous d’origine hypodermique, formant la partie externe de la pseudo-muraille (Pl. 21, Fig. 18, 19 et 20, t. par). De sorte que, dans une coupe transversale pratiquee un peu au- dessous de la region articulaire, mais interessant seulement Ja pseudo-muraille (Fig. 18) on trouve, exterieurement, les tubes hypo- dermiques (£. par); au centre on apercoit encore les extr&mites des boutons de la vraie paroi |restes des lames arborescentes mais ne faisant pas partie integrante de la pseudo-muraille (con. par)] et enfin, & linterieur, une zone form6e par les couches concentriques deposees successivement par le manteau (!. pal). Si nous faisons une nouvelle coupe un ou deux millimetres plus bas, la paroi de la pseudo-muraille ne se trouve plus formee que par les tubes parietaux & lexterieur et les couches palleales & Vinterieur (Fig. 19). La region externe des tubes parietaux etant en contact perma- nent avec le milieu ambiant se trouve soumise & des causes d’erosion multiples; comme elle est peu resistante, elle se desagrege assez rapidement et laisse voir beaucoup de tubes Eerodes et ouverts. Ces tubes sont, du reste, A l’etat constant de vacuite, ce qui S’explique facilement par leur mode de formation. Est-ce seulement par l’action erosive de l’eau de mer, est-ce aussi peut-&tre par ce que cette portion externe ne possede pas une vitalite bien considerable, toujours est-il que, dans bien des cas, tout ou partie de la pseudo-muraille peut-&tre completement d&epourvu de la partie form&e par les tubes hypodermiques et, generalement, cette region ne se continue pas jusqu’a la partie införieure de la pseudo-muraille. Dans ce cas, celle-ci ne se trouve plus constituee (Fig. 20) que par la rögion interne, secröt6e directement par le manteau et qui s’epaissit tomjours par la superposition de nouvelles couches successives de calcaire. Apres deealcification, on ne trouve plus que des lamelles chiti- Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chili. 341 neuses percees de trämas plus ou moins reguliers, quelquefois con- tinues et placees A cöte les unes des autres, empilees en un mot, comme les feuillets d’un livre, la derniere formee, &tant, naturelle- ment, la plus interne. Enfin, toute cette puissante formation, parfois bien plus im- portante que la muraille proprement dite, puisqu’elle peut depasser le double de la hauteur de celle-ci, forme un tout compacte, sans aucune trace de soudure, les pieces de la paroi ayant cesse d’exister ä la base m&me de celle-ci. Dans les cas assez frequents olı cette pseudo-muraille existe, la base se trouve reduite A de tr&s petites dimensions. Si le test s’est developpe en hauteur d’une facon aussi considerable c’est quiil ne pouvait pas le faire en diametre, ge&n6 qwil etait par des individus voisins. Les canaux de la paroi n’existent pas, alors, dans la base, mais on y trouve toujours les parties essentielles de l’appareil cementaire avec la structure plus ou moins modifi&e que nous avons indiquee plus haut. On sait que les muscles depresseurs des pieces operculaires vont s’attacher, chez les individus normaux, A la partie interne de la base ou legerement sur la paroi. Dans le cas oü il existe une pseudo- muraille, linsertion des muscles d6presseurs se fait sur une surface tres allongee, generalement ovalaire, partant de la partie Inferieure de la muraille vraie et se continuant, non pas sur la base qui est trop &loignee, mais sur la pseudo-muraille et cela, sur une longueur qui peut atteindre environ vinet millimetres. Si jai tenu A &tudier d’une facon approfondie la structure et les aspects successifs que presente cette formation particuliere que jai desigenee sous le nom de pseudo-muraille, c'est que cela n’a et& fait nulle part et que, ainsi que jai pu m’en rendre compte bien souvent, on croit, generalement, avoir affaire A une paroi tres allongee, alors qu’ilen est tout autrement, ainsi que je peuse l’avoir suffisamment demontre ici. Appareil opereulaire. L’appareil operculaire, complet dans cette espece, se compose des deux scuta et des deux terga. Je ne parlerai pas ici de la forme de ces pieces ni de leur mode d’artieu- lation. Cela ne nous apprendrait rien autre chose que ce que nous connaissons parfaitement depuis les travaux de Darwın. Je dirai seulement quelques mots de leur structure histologique. On sait que le manteau, apres avoir penetre dans la cavite de 342 A. GRUVEL, la gaine, detache, sur toute sa peripherie, une lame mince qui va tapisser interieurement les pieces operculaires, ne laissant de libre que les surfaces d’insertion des six muscles depresseurs et du muscle adducteur des Scuta. Les pieces operculaires sont des formations uniquement palleales et encroutees de calcaire soit directement, soit indirectement comme, par exemple, la partie superficielle qui est, comme la partie interne de la gaine, de nature hypodermique. Ta partie du manteau qui relie la gaine A l’appareil opereulaire est läche, de facon & permettre des mouvements d’ascension et de descente et m&me de legere rotation du systeme oceluseur. Cette partie du manteau est recouverte par une cuticule chitineuse assez epaisse, mais toujours tres mobile, pour la m&me raison, et n’est en somme que la continuation, avec des caracteres un peu differents, de la cuticule qui recouyre l’hypoderme de la gaine et celui des pieces operculaires. Dans la region d’origine directement pall&ale, la cuticule est, comme toujours, anhiste, transparente et presente de tres nombreuses saillies allongees, irr&gulieres de forme et constituant dans l’ensemble, deslignes paralleles, a peu pres droites (Fig. 24). Sur les pieces operculaires, cette cuticule s’epaissit beaucoup, surtout suivant des bandes trans- versales et d’autres, longitudinales, de facon & constituer des bourrelets les uns parallölles au bord basal et correspondant aux stries d’aceroissement, les autres longitudinaux. On ne trouve nulle part & la surface externe de ces pieces, ces soies respiratoires que jai d&ja deerites a propos de D. kintinnabulum et qui sont si frequemment röpandues chez les Balanides. La partie interne, celle qui forme la plus grande &paisseur de la plaque est constituee par des series de feuillets cuticulaires, successivement secretes par le manteau et dont le dernier forme est le plus grand et recouvre interieurement tous les autres. Les terga pr&sentent, comme on le sait, une sorte de bec & la partie superieure. Ce bec est creux et contient, lui aussi, un pro- longement conique et allong&e du manteau, fortement charge de pigment rose, qui donne sa couleur A cette pointe extreme de la plaque. Tels sont les principaux caracteres du test de Tanimal. Il ne nous reste plus qu’a signaler quelques particularites du corps propre- ment dit. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercules du Chilis 343 Corps proprement dit. Le corps proprement dit de l’animal n’est pas sensiblement different de ce que nous connaissons deja chez d’autres especes. Ilse distingue, cependant, par un developpement veritablement exazrere du prosoma, dans sa partie dorsale. Tandis que chez Coronula diadema par exemple, la partie qui s&pare, dorsalement, la region du muscle adducteur des scuta du thoraco-abdomen est regulierement arrondie, ici, au contraire, elle se presente sous la forme d’une veri- table gibbosite, aussi longue que le thoraco-abdomen et qui s’etend du muscle adducteur, jusqu’au fond de la cavit& palleale, en longeant le bord rostral du test. Si l’on supprimait cette sorte de bourse qui pend ainsi dans la cavit& pall&ale, on obtiendrait, & peu pres, ce que Yon observe dans les autres especes. Cette vaste poche A parois minces, non musculeuses, contient 1a plus grande partie de lintestin proprement dit qui se replie sur lui meme en forme d’U avec les deux branches tres rapprochees et formant au fond du cul de sac, une sorte de boucle, ce qui augmente considerablement la longueur de cette partie de l’appareil digestif. Enfin, cette poche prosomatique contient, egalement, la partie principale de l’appareil reproducteur mäle dont les canaux deferents dilates et transformes de chaque cöte en veritables vesicules s&minales, sont ici extr&mement developpes, tandis qu’au contraire l’appareil testiculaire proprement dit est simplement reduit A un amas de follicules loges entre les deux boucles inferieures de l’appareil &vacuateur (Fig. 32). Le systeme musculaire est entierement constitu&e par des fibres striees, en ce qui concerne les six muscles d&presseurs et le muscle adducteur des scuta. Dans ce dernier, la striation est extr&@mement nette, mais les disques sombres des fibrilles primaires sont, environ, deux fois aussi longs que dans les muscles depresseurs. Enfin, les branchies sont tres developpees, et simplement formees, de chaque cöte de la cavite palleale, par une lame du manteau, extremement plissee elle m&me dans le sens transversal — cette lame est simple et non double comme nous l’avons reconnu pour Coronula diadema. Systeme nerveux. Dans ses grandes lienes, le systeme nerveux central de Dalanus psittacus, ne differe par sensiblement de ce que nous avons vu chez Coronula diadema. La partie sous- @sophagienne est egalement formee par la reunion de six paires ganglionnaires donnant naissance aux m&mes nerfs. La partie ante- rieure est seule interessante, car elle differe assez notablement de celle de la pr&ecedente espece, pour meriter de nous arr&ter un moment. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. 23 544 A. GRUVEL, Le systeme gastro-ophthalmique est, aussi, constitue par trois nerfs, intim&öment unis, se rendant A trois petits ganglions fusionnes sur la ligne mediane, entre lesnerfs antennaires. Du ganglion central partent comme chez Coronula denombreux petits filets quis’irradient sur toute la surface de l’estomae et constituent le systeme gastrique, absolument independant du systeme ophthalmique, quoiqu’intrigue avec lui (Fig. 54, Pl.22n. gas). Des deux ganglions lateraux, on voit partir un tout petit filet nerveux, qui, apres etre descendu assez bas dans la poche prosomatique, remonte vers le muscle adducteur et va se confondre avec un nerf assez important, qui, n& a cöte et en dedans du nerf antennaire, l’abandonne & en moment donn&@ pour se porter en dehors de lui et aller se terminer dans l’eil. Les deux nerfs sont s&epares en cette region par un faisceau musculaire (levator capitis de NussBaum). Ü’est la le nerf palleal deja decrit chez Coronula diadema. Un peu au-dela du point oü le nerf optique s’unit au nerf palleal, celui-ci forme un veritable plexus qui siirradie sur le manteau en filets nombreux et tres fins (pl. pal). Ü’est ce dernier qui est de beaucoup le plus important, aussi, tandis que chez Coronula diadema, Vinnervation de l’eil etait surtout düe au nerf optique, chez B. psittacus, au contraire, c’est le nerf palleal qui a pris la plus grande importance dans linnervation de cet organe. (es deux formes d’innervation sont donc intermediaires entre celles des types chez lesquels l’innervation de l’eil est exclusivement düe au nerf optique et celles oü elle est düe, non moins exclusivement, au nerf palleal. Mais ce n’est par tout. En dehors du nerf antennaire, on voit courir un filet nerveux, extr@mement gr@le, qui prend son origine dans le cerveau, legerement en dehors de celle du nerf antennaire, suit ce dernier, comme je viens de l’indiquer, et va se confondre avec le plexus du nerf palleal. De distance en distance, il &met sur son trajet de tres fins filets anastomotiques, qui vont le rattacher au nerf palleal en passant au-dessus du nerf pedonculaire (Fig. 37 an, an‘). Enfin pres de son origine, il s’unit egalement, par de tres greles anastomoses, avec le nerf stomacal (pl), de sorte que l’@il est, en realite, innerve, & la fois par le ganglion optique, le nerf palleal et, tout & fait indirectement, il est vrai, par le nerf stomacal. L’eil est place a l’extr&mit& du nerf pall&al qui se renfle en une sorte de bouton ou plutöt de boule, dont la surface est & peu pres completement cachee par des granulations pigmentaires d’un brun-rouge. Apres depigmentation, on trouve du cöte du nerf, un tout petit noyau, celui de la cellule retinienne, sans trace Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Operculäös du Chili. 345 d’appareil de refringence quelconque.. C’est, A part la forme, ce que nous avons deja decrit pour Coronula diadema. 2. Balanus flosceulus Darwın var. sordidus DARwiın. Apres l’etude que je viens de faire de Bal. psittacus, celle de Bal. flosculus var. sordidus n’offre pas un grand interet et je n’aurais presque qu’a r&peter, d’une maniere generale ce que j’ai dit plus haut. Je n’insisterai donc pas, mais il est un point, cependaut que je ne puis passer sous silence, c’est la structure du test, car nous trouverons la une forme de passage nette entre le type complexe form& par Bal. psittacus ou Dal. tintinnabulum, par exemple, et le type primitif represente par Chthamalus stellatus ou meme, si l’on veut, par Dal. balanoides. L’espece que nous e&tudions ici, ne differe, A ce point de vue, des formes les plus simples qu’en ce que la r&ögion hypodermique est beaucoup plus importante. Si Yon fait une coupe transversale, mince, dans la region de la gaine on ne trouve plus que deux parties distinctes pour constituer ’&paisseur de la muraille. La zone interne ou gaine proprement dite est formee de lames en forme de capuchons s’emboitant exactement les uns dans les autres comme ceux que nous avons decrits chez Bal. psittacus, mais, tandis que la gaine formait, dans cette derniere espece, dix infundibulum, marquant nettement la presence de dix pieces primi- tives, nous n’en trouvons plus ici que huit: deux pour le rostre, deux pour la carene et un pour chacune des quatre autres pieces, ce qui indique une soudure plus complete encore des pieces primitives. Sur la coupe, on trouve donc des lames concentriques plus ou moins regulierement paralleles, avec, vers le centre, un orifice (si la coupe passe assez bas), rempli par l’extr&mit6 de l’un des cönes correspondants, de la partie superieure du manteau. En ce qui concerne la zone externe de la müraille, sa con- stitution est tout A fait differente de ce que nous connaissons chez Bal. psittacus. Tandis, en effet, que, dans cette derniere espece, la presque totalite de cette zone &tait formee par les lames £pitheliales ar- borescentes et les tubes parietaux, nous trouvons ici, au contraire, une lame pleine, qui ne montre aucune trace, ni de l’une ni de l’autre des formations precitees. La partie hypodermique qui, chez 23* 346 A. GRUVEL, Bal. psittacus ne presentait qu’une Epaisseur tres restreinte, prend iei un developpement considerable, si considerable m&me que c’est elle qui, dans la region placee au-dessous de la gaine, va former la presque totalite de la paroi. Dans l’espece que nous etudions, ’bypoderme produit constamment sur sa face externe, des proliferations, des saillies, tr&es irregulieres de forme et de disposition; ces saillies, au fur et a mesure de leur constitution, s’encroütent de calcaire et forment, ainsi, peu A peu, toute l’epaisseur de la paroi. Il en resulte, sur la face externe, des asperites tres nombreuses qui donnent au test de l’animal son aspect caracteristique, tandis que sur la coupe transversale on ne trouve plus que des couches tres irregulieres, extr&mement plissees, souvent envahies par des algues caleaires de couleur brun-rougeätre plus ou moins fonce, qui lui donnent la couleur qu’on lui connait. Quant aux zones suturales, elles sont toujours formees par ces lames epithelio-calcaires dont la partie vivante est entierement releguee sur la surface de soudure. Ces cellules vivantes s&ecretent constamment des couches nouvelles qui s’encroutent de calcaire au fur et & mesure de leur formation et augmentent ainsi lentement, mais d’une facon continue, le diametre de la coquille. Dans la region qui est placee au-dessous de la gaine, on ne trouve plus, pour former la paroi, que: a l’exterieur, la zone hypodermique, toujours &paisse et irreguliere de forme, doublee, du cöte interne, par quelques lames paralleles qui ne sont autre chose.que les parties profondes de la paroi externe de la gaine et qui sont uniquement secret&es par le manteau. En ce qui concerne la base, la simplification est peut-&tre encore plus considerable que pour la paroi. Cette base, bien que caleifi6e est si mince, qu’elle semble, au premier abord, completement absente. Je n’ai pu voir, dans sa structure, que deux lames chitineuses portant tout l’appareil c&mentaire: une premiere, en contact direct avec le manteau, extr&mement mince et transparente, sans structure propre et une seconde, un peu plus Epaisse, au-dessous de laquelle viennent se perdre les dernieres ramifications des canaux c&mentaires. Entre la premiere membrane chitineuse et la seconde on trouve & la fois les glandes cementaires et les canaux de premier et de second ordre, ces derniers traversant la seconde membrane pour aller se terminer & sa face inferieure, au contact m&@me du support de lanimal. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opercul&es du Chili. 347 L’appareil operculaire et les autres parties du corps ne presen- tent rien d’interessant & signaler. Nous ninsisterons pas non plus sur les especes du genre COhthamalus, & cause du peu d’interet quwelles presentent, prises isol&ment. I n’est pas possible, dans une &tude portant sur un si petit nombre d’especes, de tirer d’interessantes conclusions. J’ai indique dans le courant m@me de ce court travail, quelles sont les transitions anatomiques que j’ai pu mettre en lumiere tant au point de vue de la structure du test qw’a celui du systeme nerveux, par exemple. Mais, telle quelle est, cette etude m’aura ete d’un grand secours, par la grande taille et la bonne conservation des &chantillons de Coronules et de Balanes, pour me permettre de revoir un certain nombre de points interessants et qui me seront d’une extreme utilit& pour le travail beaucoup plus important que je prepare en ce moment puis quwil englobera un grand nombre de formes, et qui paraitra incessament dans les “Nouvelles Archives du Museum”. Lä, gräce au nombre des especes et des &chantillons mis a ma disposition, je pourrai tirer des conclusions generales qui montreront, je l’espere, la filiation anatomique des differents types de Cirrhipedes thoraciques, aussi nettement que l’etude purement systematique m’a deja permis de le faire dans les trois m&moires consacres A ces interessants animaux. Je termine en adressant mes sinceres remerciements & M. le Professeur L. PLATE, pour avoir bien voulu mettre ses beaux Echan- tillons de Cirrhipedes & ma disposition et a M. le Dr WELTNER pour la grande amabilite quil m’a toujours t&moignee depuis que jai l’'honneur d’etre en relations avec lui. Bordeaux le 23 Avril 1903. 348 A GRUVEL, Explication des Figures. Planche 20. Coronula diadema UL. Fig. 1. Coupe antöro-posterieure passant d’une part sur le cöte d’une loge ovarienne (0v) et d’autre part (en avant) vers le milieu d’une loge paristale remplie par l’&piderme de la baleine (öpid). On voit les differents aspects prösentes par l’epiderme d’une part dans les canaux parietaux, d’autre part & la base de la coquille de l’animal. Le derme (der) pre- sente une teinte jaune et tranche nettement sur l’&piderme qui est d’un noir presque pur. On apergoit la branchie gauche (br), tout & fait ä& l’int6rieur et en dehors du manteau (mant), du cöt& carenal ((') la paroi interne söcr&t6e entiörement par des lames epitheliales (/. &pit) tres dicho- tomisees et encore vivantes dans la partie införieure; du cöte rostral () la paroi interne est formee par des couches paralleles successivement de- posees par le manteau (l. pal). Fig. 2. Fragment grossi de paroi, en coupe transversale, montrant la constitution des cloisons s¶nt les canaux parietaux et les soudures des ailes et des rayons mobiles (art. mob) et fixes (art. fix). La lame epitheliale centrale (l. &pit) de la cloison, s’6panouit vers la peripherie (l'. öpit‘) pour former des lames secondaires qui constituent, dans leur ensemble, les cötes longitudinales de la paroi; gl. gd (ovaire); (Öpit.) epithelium externe de la glande; (l. pal) lames secröt6es par le manteau, parallöles entre elles; (l. culc) lames calcaires parallöles formant l’aile artieulaire et dont les cellules sont vivantes du cöte de l’articulation. Fig. 3. Fragment de cloison plus grossi avec la lame e£pitheliale centrale (l. epit. cent) s&cretant les lames parallöles (l. par) et les lames pöriphöriques en forme d’U, (I. epit. peri) limitant l’epiderme de la baleine (epid.) Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Opereules du Chili. 349 Fig. 4. Fragment de la gaine, montrant & la partie införieure les septa et entre deux series de septa, un orifice (orif) qui fait communiquer la partie basale avec la partie pariötale de l’ovaire. Fig. 5. Fragment de septum, vu du cöt& interne et sur lequel on apercoit les petites cötes transversales avec les lögeres courbes marquant l’impression des zones de l’epithelium de la baleine en contact. Fig. 6. Aspect d’un fragment de la cuticule &epaisse qui unit les parois de la gaine aux pieces operculaires. Fig. 7. Partie carönale de la cuticule operculaire, ouverte et montrant, au fond, les faisceaux en eventail du muscle döpresseur des terga (fais. mus. dep) et, d’un cöte, une lame branchiale avec le sinus superieur (sin. sup) et le sinus inferieur (sin. inf). Fig. 8. Ensemble du systöme nerveux; % yeux; «an anastomose entre le nerf palleal (n. pal) et le nerf optique (n. op); n. gas nerf gastrique; n. ant nerf antennaire ou pedonculaire; n. st nerf stomacal; n. /at nerf lateral; oes oesophage; n. bu nerfs des pieces buccales; n. fd nerf tegu- mentaire; rn. ad nerf du muscle adducteur des scuta; I, 2, 3, 4, 5 et 6 nerfs des eirrhes; n. int nerf intermediaire allant se perdre ä la base du penis. Fig. 9. Partie du systöme nerveux plus grossie montrant les deux ganglions optiques (g. 0p) et le ganglion gastrique (y. gas) unis en une seule masse d’oü partent les nerfs optiques (n. op) et recevant une fine anastomose du nerf pallöal (n. pal). Fig. 10. Extr&mit& du nerf optique avec le noyau (nr) de la cellule retinienne et les masses pigmentaires qui le masquent. Fig. 11. Aspect de la valvule du sinus rostral rue de face avec ses deux lövres superieure et inferieure legerement Ecart6es, permettant au sang de passer du sinus rostral dans le canal pedonculaire, mais empechant le mouvement inverse. Fig. 12. Coupe transversale d’une lamelle branchiale avec sa cuti- cule externe (cut), ses deux epithölium (Öpit) r&unis par des faisceaux de tissu 6&lastique (1. dlas) et son tissu conjonctif ordinaire (f. con) laissant de larges lacunes remplies de sang (lae). Fig. 13. Coupe transversale du p&nis montrant la cuticule (cut) avec ses poils &pars; les faisceaux musculaires disposes irreguli&rement (mus); l’epithelium du canal &jaculateur (Epit) entoure, exterieurement, par une couche circulaire de fibres musculaires lisses (mus. eir); au centre une masse spermatique (sp). Le tissu conjonctif (f. conj) unit toutes ces parties et laisse deux lacunes sanguines (lac). Fig. 14. Coupe d’une portion de l’ovaire (partie parietale) avec les lames calcaires qui la limitent de tous les cötes (l. cal) — au-dessous de la lame calcaire, l’&pithelium externe (fpit), puis le tissu conjonctif dense (t. conj).) au milieu duquel on apergoit des cecums ovariens (ew. ov) et des eufs (0) encore trös peu developpes. Fig. 14‘. Coupe transversale de la partie basale du manteau avec son &pithelium sup6rieur (Öpit. sup) presque cubique et son &pithelium in- 350 A. GRUVEL, ferieur (Epit. inf) & cellules eylindriques, secretant la cuticule de la base (cut). Au milieu du tissu conjonctif (f. conj) on apercoit des @ufs (0) dont quelques uns mürs et des faisceaux de muscles stries (ms) unisant les deux &pitheliums. Planche 21. Balanus psittacus MOLINA. Fig. 15. Coupe transversale generale de la muraille, pratiquee au niveau de la gaine, montrant les differentes pieces: carene((’); careno-laterales (©. L); rostro-laterales (AR. L) et rostre (/?) articules entre elles par des sutures mobiles (sut. mob) par lesquelles se fait l’accroissement en diamätre de la coquille.. Les cönes de la gaine, marqu&s chacun par un orifice autour duquel viennent se placer des lames & peu pres paralleles, sont au nombre de dix et montrent ainsi que le nombre primitif des pieces du test etait de dix. Fig. 16. Coupe transversale faite au-dessous de la gaine et oü les cönes ont disparu; on y trouve l’hypoderme (/ypo); les colonnes de la paroi remplies de tissu vivant (col. par); les lames parietales arbores- centes (/. par) et enfin les lames palleales, prolongements inferieurs de la partie externe des cönes et entierement secret6es par le manteau. Fig. 17. Coupe pratiquee un peu au-dessous du niveau de la muraille vraie, au point oü commence la pseudo-muraille. Les colonnes parietales se sont transformees en tubes parietaux par disparition de la partie vivante (t. par) dans lesquels des dissepiments hypodermiques (diss) s’avancent de la partie externe ä la partie interne. — Pour le reste, comme dans la Fig. 16. Fig. 18. La conpe pratiquee un peu plus bas, montre que les dissepi- ments hypodermiques ont transform& les tubes primitifs en d’autre plus petits et plus nombreux. L’extrömite des lames parietales arborescentes forme une partie conique qui s’engage dans des cavites speciales de la pseudo-muraille. Fig. 19. Un peu plus bas encore ces lames arborescentes ont totale- ment disparu et la paroi est uniquement formee par les tubes et les lames palleales sous ’hypoderme souvent corrode lui-m&me. Fig. 20. Enfin un peu plus bas, on n’apercoit plus que quelques tubes extr&mement reduits et qui vont disparaitre tout ä& fait. Il ne reste qu’un peu d’hypoderme par ci, par lä et les lames pall£ales. Fig. 21. Fragment de paroi corrodee. L’hypoderme a completement disparu et a mis a nu les tubes parietaux (1. par). Fig. .22. Pieces operculaires en place avec leurs muscles d&presseurs. T tergum; S scutum; si. long sillon longitudinal; ep. eperon; m. dep. r muscle döpresseur rostral; m. dep. lat muscle d&presseur lateral; m. dep. t muscle depresseur du tergum. Etudes anatomiques sur quelques Cirrhipedes Operceules du Chili. 351 Fig. 23. Les mömes, vus par la face interne, de facon & montrer le muscle adducteur des scuta (m. ad. sc); les autres lettres comme dans la Fig. 22. Fig. 24. Aspect superficiel de la cuticule qui unit les pieces oper- culaires ä la gaine. i Fig. 25. Couche la plus externe de la base avec les cellules epithe- liales entourees de s&cretion c&mentaire (cel. Epit) et disposees par zones concentriques, la plus externe &tant la plus active et contenant encore la plus grande partie de ses cellules, vivantes. Fig. 26. Couche plus interne que la precedente, form&e d’une ceuti- cule hyaline portant les ramifications les plus extrömes des canaux c&men- taires. Fig. 27. Couche encore plus interne avec les tubes concentriques et les tubes radiaires. Fig. 28. Aspect d’un de ces tubes, grossi avec des grains de cöment, coagul&ös par l’alcool. Fig. 29. Couche plus interne encore portant les glandes cömentaires (gl. cöm) d’oü partent les canaux de premier ordre. Fig. 30. Aspect de profil d’une glande cömentaire de la peripherie de la base. Fig. 31. Aspect des glandes c&mentaires de la partie centrale. Celles-ci sont inactives. Fig. 32. Rapports des glandes testiculaires, des canaux deferents et de l’intestin. Ce dernier (int) tres long, forme une anse qui a &t& rejetse de cöte. Fig. 33. Coupe & travers le muscle adducteur des scuta montrant la facon dont il s’insöre sur l’epithelium pall&al par l’intermediaire d’un tissu conjonctif tres dense (f. conj) au milieu duquel on apercoit des cellules multipolaires (c. n) envoyant des prolongements dans le muscle. Planche 22. Balanus psittacus MOLINA. Fig. 34. Ensemble du systöme nerveux. M£mes lettres que dans la Big” 8, PL ER Fig. 35. Aspect de l’@il encore entour& de pigment. Fig. 36. Aspect du mäme apres depigmentation. On apercoit la cellule r&tinienne ou plutöt son noyau (n). Fig. 37. Partie plus grossie du systeme nerveux pour montrer les anastomoses qui s’etablissent entre le nerf palleal (». pal) et le nerf optique (n. op) d’une part et le nerf pallöal, le cerveau, le nerf stomacal (n. st) et le nerf du muscle adducteur (n. ad) d’autre part, soit par de simples anastomoses (an, an‘) soit par des plexus (pl). 352 A. Gruveu, Cirrhipedes Opercules du Chili. Fig. 38. Syst&me gastro-ophthalmique plus grossi pour montrer les trois nerfs et les trois ganglions r&unis en un seul. Balanus flosculus var. sordidus DARWIN. Fig. 39. Coupe transversale de la muraille au niveau de la gaine; on ne trouve plus ici qu’un hypoderme tres epais (hypo) avec les cönes de la gaine (l. gai). Fig. 40. Coupe transversale au-dessous de la gaine.. Les cönes n’existent plus; il reste la partie hypodermique et les lames palleales (e. pal). Nachdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Morphologie und Genese der Eihüllen der Gephalopoden und Chitonen. Von Alexander Schweikart in Frankfurt a. Main. (Aus dem zoologischen Institut der Universität in Marburg a/L.) Hierzu Taf. 23-26 und 2 Abbildungen im Text. Unter obigem Titel veröffentliche ich im Folgenden zwei von einander unabhängige Untersuchungen, die aus ganz verschiedenen Gründen unternommen wurden. Die Gründe werden zu Beginn der beiden Hauptabschnitte, in die sich diese Arbeit naturgemäss gliedert, besprochen werden. Die Untersuchungen über die Cephalopoden behandeln, ab- gesehen von einigen Bemerkungen über die Ei- und Follikelzellen- bildung (S. 355—357), die Ausbildung der drei ovarialen Eihüllen (bei Todaropsis veranüi und Eledone moschata, S. 357—360), das eigenthüm- liche mit der Mikropylbildung in Beziehung stehende Verhalten der ovarialen Eihüllen am animalen Eipole (bei Eledone moschata, S. 360 bis 365), die Bildung des Chorions (bei Sepiola rondeletüi S. 365 —369) und schliesslich die Bildung der Mikropyle selbst (bei Rossia maero- soma, S. 369—373). Den Untersuchungen über die Chitonen habe ich eine Uebersicht über die Ergebnisse der frühern Forschungen in Bezug auf die Bildung der definitiven Eihüllen und ihrer Anhänge vorausgeschickt (S. 374—378). Gleichzeitig dient diese Einleitung dazu, zu erkennen, weshalb eine Nachuntersuchung dieser Verhältnisse nothwendig er- 304 ALEXANDER SCHWEIKART. schien. Meine eignen Untersuchungen (S. 379—397) erstrecken sich fast ausschliesslich auf die Bildung der definitiven Eihüllen nebst ihren Anhängen, und nur zu Beginn des 2. Abschnittes (S. 379) der Chitonenstudien habe ich einige allgemeine Angaben über die 3ildung der Ei- und Follikelzellen gemacht. Die Arbeit schliesst mit einem Vergleich der bei den fünf von mir untersuchten Chitonen- arten gefundenen Ergebnissen (S. 397—401) (Chiton cumingsi |S. 380 bis 384], Acanthopleura echinata [S. 384—386 |, Chaetopleura peruviana [S. 386 bis 390], Trachydermon einereus |S. 390— 394] und Tonicella marmorea [394—397].) Die Untersuchungen wurden unter Leitung von Herrn Prof. Dr. E. KoRSCHELT ausgeführt. Es sei mir gestattet, auch an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. E. KorscHELr für die Anregung zu dieser Arbeit und für das meinen Untersuchungen stets entgegengebrachte, fördernde Interesse meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Weiter bin ich auch Herrn Prof. Dr. L. H. PLAre (Berlin) zu tiefem Dank verpflichtet sowohl für die liebenswürdige Freigebig- keit, mit der er mir das zu meinen Untersuchungen erforderliche kostbare Chitonenmaterial zur Verfügung stellte, als auch für die überaus freundliche Bereitwilligkeit, mit der er jeder Zeit zur Aus- kunft über Fragen bereit war. Schliesslich muss ich noch Herrn Dr. MEISENHEIMER (Marburg) meinen Dank aussprechen für die nützlichen Rathschläge, mit denen er mir in entgegenkommenster Weise bei der Anfertigung der Öephalopodenarbeit beistand. I. Die Bildung der Eihüllen bei den Cephalopoden unter besonderer Berücksichtigung der Mikropylbildung. Die nachfolgenden Untersuchungen wurden hauptsächlich aus dem Grunde unternommen, um einige Punkte der von W. BERGMANN veröffentlichten Arbeit über die Eibildung bei den Cephalopoden klar zu stellen und vor Allem die Bildung der Mikropyle zu ver- folgen, woran BERGMANN durch äussere Umstände (vgl. Einleitung seiner Publication) verhindert war. Die hauptsächlichsten Befunde habe ich bereits im vergangenen Jahre (in: Zool. Anz, V. 26, No. 692) mitgetheilt und muss sie noch durch die ausführliche Dar- stellung ergänzen. Ich gehe dabei von den jüngsten Stadien aus, Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 355 die ich an Todaropsis veranii studirte, während die Stadien mittlern Alters an Zledone moschata und die ältesten bei Aossia macrosoma untersucht wurden. Die Untersuchungsmethoden waren folgende: Die Einbettung der aus dem Ovarium herauspräparirten Oocyten geschah bei den jüngsten Stadien (von 230 « aufwärts) nach dem Horrmann’schen Nelkenöl-Collodium-Verfahren. Die Oocyten wurden mit verdünnter Hämatoxylinlösung vorgefärbt und konnten dann, trotz ihrer Kleinheit, im Nelkenöl gut orientirt werden. Bei ältern Stadien konnte ich die gewöhnliche Paraffin-Einbettungsmethode an- wenden. Bei denjenigen Stadien, auf denen die Dotter- und Chorion- bildung im Gange ist, liessen sich gute Schnittserien nur bei An- wendung von Mastixlösung herstellen. Ausserdem wurde beim Vor- bereiten der ältern Eier zum Schneiden die Hauptmasse des Dotters aus der vorher abgeschnittenen animalen Eikappe herausgepinselt. Die jungen Stadien wurden vorzugsweise nach der HEIDENHAIN’schen Eisenhämatoxylin-Methode gefärbt, zuweilen auch mit gewöhnlichem Hämatoxylin. Bei den Stadien von Eledone und Kossia, auf denen die Chorionausscheidung im Gange war, lieferte die Doppelfärbung Hämatoxylin (in alkoholischer Lösung), Eosin (in Xylolalkohol) vor- zügliche Bilder. Die Dicke der Schnitte betrug 5 « bei jüngern und meist 7,5 « bei ältern, einzeln geschnittenen Eiern. Die Dicke der Schnitte durch das Ovarium von Todaropsis betrug 7,5 u. Ausser- dem benutzte ich bei meinen Untersuchungen, besonders über die Chorionbildung, die von Herrn Dr. BErGmAnN angefertigten Prä- parate, für deren freundliche Ueberlassung ich Herrn Dr. BERGMANN auch hier meinen besten Dank aussprechen möchte. 1. Einige Bemerkungen über die Entstehung der Ei- und Follikelzellen. Die weibliche Gonade der Cephalopoden stellt einen Sack dar, der vom Ueberzugsepithel der Leibeshöhle ausgekleidet ist. Aber nicht ihrer ganzen Fläche nach ist die Genitaltasche eierproducirend, sondern die Eibildung ist auf einen gewissen Theil der Fläche be- schränkt. Diesen Theil hat man als das eigentliche Ovarium anzu- sehen. Eine starke Oberflächenvergrösserung der erzeugenden Fläche wird dadurch erzielt, dass dieselbe sich in das Lumen der Geschlechts- kapsel hineinfaltet und die sogenannten Eierstocksbäumchen bildet. Das äussere, bindegewebige Stroma der Genitalkapsel betheiligt sich auch bei diesem Faltungsprocess und bildet die bindegewebige Axe 356 ALEXANDER SCHWEIKART, der Ovarialbäumchen. An einer Stelle der Eier producirenden Fläche ist das Stroma der Genitalkapsel besonders verdickt, und von hier entspringen die kräftigsten Ovarialbäumchen. Dies ist wohl die Be- festigungsstelle des Ovariums, durch welche auch die Genitalgefässe an das Fortpflanzungsorgan herantreten. Zum bessern Verständniss des Folgenden musste ich dies voranschicken, beabsichtige jedoch nicht auf diese Verhältnisse einzugehen. Meine spärlichen Beob- achtungen nach dieser Richtung beziehen sich auf Todaropsis verani. BERGMANN hat wohl zuletzt über den Bau des Ovariums der Cephalo- poden ausführlichere Angaben gemacht. Die Ovariumwand und die Ovarialbäumchen von Todaropsis veranii sind dicht mit heranwachsenden Oocyten der verschiedensten Entwicklungsstufen besetzt (Fig. 1, 2, 3). Dennoch zeigen nur wenige Stellen der Ovariumwand Zellenwucherungen, die die jüngsten Stadien der Eibildung einschliessen (Fig. 3). Diese Wucherungen sind echte Synceytien, denn in ihrem Innern finden sich keine Zell- grenzen. Die Kerne dieser Syncytien verwandeln sich theilweise in Follikelkerne (Fig. 3 f), theilweise in Oocytenkerne (Fig. 3 ei, e), indem ihr zuerst gleichmässig vertheiltes Chromatin der Kernperi- pherie sich mehr und mehr anschmiegt und schliesslich die Kerne das Aussehen typischer Keimbläschen erlangen. Schon auf diesen Stadien liest im hellen Theil der Kerne die Anlage des Kernkörpers. In der Umgebung der sich bildenden Keimbläschen erleidet das Plasma des Syncytiums eine Veränderung und sondert sich vom übrigen Protoplasma als Ooplasma des be- treffenden Keimbläschens ab (Fig. 3 ei). Erst allmählich vermehrt sich das Ooplasma und erlangt dem Volumen nach die Oberhand über das Keimbläschen (vgl. Fig. 3, 1, 2), das auf diesen Stadien zahlreiche, theilweise zerfallende Nucleoli einschliesst. Ob nun die Follikel- und Oocytenkerne vom Ueberzugsepithel des Ovariums abstammen, d. h. differenzirte Zellen dieses Epithels sind, und secundär unter das Ueberzugsepithel verlagert werden, konnte ich nicht mit Sicherheit entscheiden. So typische Uebergangs- formen, wie sie BERGMANN für Illex coindetiü beschreibt, fand ich bei Todaropsis veraniü nicht. Es scheint, als ob hierfür das mir zur Verfügung stehende Ovar von Todaropsis veranii schon zu alt war, wenngleich es noch keine Eier mit völlig ausgebildetem, geschweige schon sich faltendem Follikelepithel zu enthalten schien. Dennoch glaube ich, es als sehr wahrscheinlich darstellen zu dürfen, dass die Follikel- und Oocytenkerne von Kernen des Ueberzugsepithels sich Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 357 ableiten. Fig. 3 lässt schliesslich doch alle Uebergänge von typischen Ueberzugsepithelzellkernen bis zu Follikel- und Eikernen erkennen. Dann entspräche die Eibildung bei den Cephalopoden also im Prineip derjenigen der Anneliden, indem wie bei diesen die Geschlechts- producte aus dem Leibeshöhlenepithel ihren Ursprung nehmen, denn als solches muss ja nach der jetzigen Anschauung das Ueberzugs- epithel, welches die Gonade, einen modificirten Theil der Leibeshöhle, auskleidet, aufgefasst werden. Das Ueberzugsepithel ist bei Todaropsis veranii schwer erkennbar, weil seine Zellen sehr zerstreut liegen und sehr flach sind. Am besten gewahrt man es an solchen Stellen der Ovarialbäumchen, an denen die heranwachsenden Oocyten es hervorzubuchten beginnen (Fig. 1 ei,, ve). Um so deutlicher ist das Ueberzugsepithel bei Zledone moschata zu erkennen, wo es ein ausgeprägtes, cubisches Epithel bildet.!) Elemente, die mit der Bildung der Eier in Verbindung zu bringen sind, fand ich stets nur unmittelbar unter dem Ueberzugsepithel, niemals in nennenswerther Tiefe innerhalb des Stromas der Ovariumwand. Die Verhältnisse zeigen äusserste Aehnlichkeit mit den von Brock in seinem zweiten Beitrag über die Geschlechtsorgane der Cephalopoden gegebenen Daten über die Oogenese bei Argonauta argo und Tremoctopus violaceus, worin dieser Forscher seine im ersten Beitrag aufgestellten Anschauungen über die Entstehung der Eier in der Tiefe des Stromas und damit auch Ray Lankester’s und KÖLLIiker’s Ansicht verwirft und für eine epitheliale Eibildung eintritt, die Gesammtheit der Oocyten in allen möglichen Entwicklungsstufen als Keimepithel ansehend. Vor ihm war es schon Ussow, der einer epithelialen Ei- bildung bei den Cephalopoden das Wort sprach, indem er die Ei- wie Follikelzellen aus in der Embryonalanlage ganz gleichwerthigen Zellen ableitete. 2. Die Bildung der ovarialen Eihüllen (bei Todaropsis veranii und Eledone moschata). Zur Feststellung der Bildung der ovarialen Eihüllen untersuchte ich Längsschnitte durch die Eierstocksbäumchen von Todaropsis veranti. Stücke derartiger Schnitte stellen Fig. 1 und 2 dar. Die das binde- gewebige Stroma (str) der Axe allseitig bedeckenden Oocyten sind 1) Man vergleiche auch die Angaben BERGMANN’s über das Verhalten des Ueberzugsepithels, die er in seiner zweiten Arbeit giebt. 358 ALEXANDER SCHWEIKART, nur auf einer Seite eingezeichnet. Die Fig. 1 ist aus zwei Schnitten combinirt. Die jungen Oocyten wachsen mehr und mehr und buchten das Ueberzugsepithel (we) des Ovariums in das Lumen der Geschlechts- kapsel vor (Fig. 1 ei,). Dieser Process schreitet allmählich weiter fort (Fig. 1 ei,, ei,), so dass das Ei sich rein mechanisch mit einer Hülle umgiebt, die eben nichts Anderes ist als das hervorgewölbte Ueberzugsepithel des Ovariums. Hiermit ist die Ausbildung der äussersten, ovarialen Eihülle des Cephalopodeneies, des sogenannten Ueberzugsepithels, im Wesentlichen gegeben. Ganz anders geht die Bildung des Follikels vor sich. Die Follikelzellen (f) machen sich zuerst an dem Pol des Eies bemerkbar, der dem Stroma des Ovars direct aufsitzt, dem spätern vegetativen Pol des Eies (Fig. 1 ei,, ei,). Erst allmählich schieben sie sich von diesem Pol zwischen Ueberzugsepithel (ve) und Oocyte nach dem animalen Eipol hin vor, wie man das in Fig. 2e, und ei, verfolgen kann, und lagern sich während dieses Processes dem Ei als einschichtige, den vegetativen Pol bedeckende Kappe auf (Fig. 4, Fig. 5 f). Ueberdeckt werden sie vom Ueberzugsepithel. Ihre höchste Höhe haben die Follikelzellen am vegetativen Eipol, während dieselbe nach dem animalen Pol hin rasch abnimmt. Dieses Stadium und die folgenden untersuchte ich bei Zledone moschata. Während der Ausbildung des Follikelepithels schiebt sich vom Stroma des Ovariums her neues Zellenmaterial (d, Fig. 5, 6) in den Stiel und von da zwischen Follikel- und Ueberzugsepithel vor, so dass das Ei schliesslich von 3 Hüllen umgeben ist (vgl. Fig. 6), einem äussern Ueberzugsepithel (we), einem innern Follikelepithel (f) und einer dazwischen gelegenen, bindegewebigen Hülle (d). Die Hüllen zeigen am freien, dem spätern animalen Eipol, ein ganz eigenthümliches Verhalten, das mit der Bildung der Mikropyle im Zusammenhang steht und hier noch nicht näher berücksichtigt werden soll. Diese Darstellung der Ausbildung der Eihüllen stimmt am besten mit Brocr’s Angaben überein, während sie von den neuern Angaben Brremann’s in einigen Punkten abweicht. Brock unterscheidet zwischen Kapselepithel, Kapselmembran und Follikelepithel derart, dass sein Kapselepithel unserm Ueberzugsepithel, seine Kapsel- membran unserer bindegewebigen Hülle und sein Follikelepithel der hier mit gleichem Namen belegten Zellenschicht entspricht. Seine Darstellung von der Bildung des Follikelepithels stimmt durchaus Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 359 mit meinen Befunden überein, wie namentlich ein Vergleich seiner fieg. 7 und 9 der zweiten Abhandlung mit meinen Figuren ergiebt. Während aber Brock Betreffs der Herkunft der Kapselmembran nicht ins Klare kommen konnte, hat BEr«mann die Ausbildung dieser bindegewebigen Hülle nach dem von mir oben angegebenen und somit bestätigten Modus beschrieben. Dagegen stimme ich mit BERGMANN nicht überein Betreffs der Ausbildung des Follikelepithels. Nach Beremann’s Darstellung drängen sich die jungen Oocyten von Tllex coindetii und Sepiola rondeletii aus dem Keimepithel in das Eierstocksstroma, dabei einige Zellen des Ueberzugsepithels mit sich nehmend. Diese zuerst dem einen Eipol anliegenden Zellen theilen sich und umgeben allmählich das Ei mit einem flachzelligen Epithel, dem Follikelepithel. In Folge der starken Vermehrung der Zellen lagern sich dieselben dichter an einander und nehmen allmählich cubische Gestalt an, welcher Process ebenfalls von einem Pol zum andern fortschreitet. Nachdem das Ei eine gewisse Grösse erreicht hat, drängt es sich wieder in umgekehrter Richtung nach dem Lumen des Genitalsacks, buchtet das Ueberzugsepithel vor und er- hält so allmählich seinen Stiel (Bercmann). Diesen Anschauungen BERGMAnN’s Kann ich mich nicht in Allem anschliessen. Er redet von einem Einwandern der jungen Oocyten ins Eierstocksstroma, verweist zur Bestätigung dieser Behauptung auf seine fig. 29, aber es wäre hierbei auf das in dieser wie auch in fig. 28 gänzlich fehlende Stroma angekommen. Bei Todaropsis darf man nach dem Vorgegangenen wohl nur von einem Versenktwerden der sich vom Ueberzugsepithel ableitenden Oocyten und Follikelzellen unter die Fläche des Keimepithels reden, denn in der Tiefe des Stromas fanden sich nie solche Elemente. Die Anordnung der Follikelzellen zum Follikelepithel geschieht erst dann, wenn die Oocyte das Ueberzugs- epithel hervorbuchtet und mit der Ausbildung eines Stiels beschäftigt ist. Das Follikelepithel BEerscmann’s in seinen fieg. 29—32 möchte ich fast für das Ueberzugsepithel halten. Eine Verbindung mit dem Ueberzugsepithel des Ovars scheint mir in fig. 29 nur deshalb zu fehlen, weil der Schnitt den Eistiel nicht getroffen hat. Dafür spricht ein Vergleich von fig. 29 mit meinen Figg. 1, 2, 3. Trotzdem will ich nicht versäumen zu citiren, dass BERGMANN in einer neuern, kurzen Arbeit wiederum die Angaben macht, dass bei Sepia, Sepiola, Loligo und JIllex im Stroma des Ovariums Eier der verschiedensten Entwicklungsstufen liegen. In Bezug auf die übrigen literarischen Angaben kann ich auf die Zu- Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 2. 24 360 ALEXANDER SCHWEIKART, sammenstellung in der BEr@Gmann’schen Arbeit verweisen. VIALLETON’S Lamellosa und Ussow’s Theca folliculi sind identisch mit unserer bindegewebigen Hülle plus ihrem Ueberzugsepithel. Unter Follikel- epithel oder Granulosa (VIALLEToN) verstehen sie dasselbe wie wir. Zum Schluss sei noch auf die Kernverhältnisse in diesen jungen Oocyten hingewiesen. Die jüngsten typischen Oocyten von Todaropsis veranü haben einen umfangreichen Kern mit vielen, zuweilen ver- schieden stark gefärbten und theilweise vacuolisirten Nucleoli (vgl. Fig. 1, 2, 3, 4. Bei den ältern Stadien (von Eledone) scheint nur noch ein Nucleolus vorhanden zu sein (Fig. 6). Mit diesen compli- eirten Kernverhältnissen hat sich am eingehendsten BERGMANN be- schäftigt (vgl. seine figg. 30, 31, 32, 33, 34), aber auch seinen Vor- gängern sind diese Erscheinungen schon aufgefallen. VIALLETON unterscheidet in den Kernen der jungen Oocyten „globules, grains“ und „granulations“. Brock zeichnet in seinen fieg. 7 und 9 der 2. Abhandlung in den Kernen der jungen Oocyten viele Keimflecke. Ussow beschreibt das Primordialei als ein Klümpchen nackten Plasmas mit einem umfangreichen Kern und mehreren Nucleoli. Was nun die weitere Ausbildung des Eies betrifft, so habe ich mich im Wesentlichen auf die Untersuchung des Verhaltens der ovarialen Kihüllen am animalen Eipol und der damit in Verbindung stehenden Ausbildung der Mikropyle beschäftigt. Ausserdem habe ich auch die Chorionbildung nochmals einer Untersuchung unterzogen. Die übrigen Veränderungen während des Wachsthums des Eies habe ich nur in so fern in Betracht gezogen. als sie mit den eben er- wähnten Erscheinungen in Verbindung stehen. 3. Das Verhalten der ovarialen Eihüllen am animalen Eipol (bei Eledone moschata). Ich komme auf das Stadium von Z#ledone zurück, auf dem sich die ovarialen Eihüllen soeben ausgebildet haben (Fig. 6). Ganz aussen ist das Ei umhüllt von dem einschichtigen Ueberzugsepithel (we), das sich auf den Stiel und über das eigentliche Ovarium hinweg als ein typisches, cubisches Epithel fortsetzt. Die bindegewebige Hülle (d), die noch von sehr geringer Höhe ist, tritt nicht bis ganz an den animalen Eipol heran, sondern endet in einiger Entfernung von ihm. An dieser Stelle beginnt die innerste ovariale Eihülle, das Follikel- epithel (f), in Folge einer Zellenwucherung sich bedeutend zu ver- dicken, so dass. hier eine Art Zellenpfropf entsteht (vel. Fig. 6, Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 361 Textfig. A und Fig. 7s). Da direct am animalen Eipol eine Stelle von Follikelzellen frei bleibt (Fig. 6 s), so gewinnt man den Ein- druck, als ob gewissermaassen ein Umschlagen der Follikelschicht gegen die Aussenseite der bindegewebigen Hülle erfolge. Dieses eigenthümliche Verhalten des Follikelepithels zeigt sich noch ausgeprägter auf den nächsten Stadien (Längsaxe der Oocyten 0,23—0,49 mm). Ich habe zwei solcher Stadien abgebildet: Textfig. A, eine Oocyte von 0,23 mm Durchmesser und Fig. 7 eine Oocyte von 0,23 mm Durchmesser. Das noch vollständig den Charakter einer dotterlosen Oocyte tragende Ei ist umhüllt von den drei typischen, ovarialen Eihüllen. Das Ueberzugsepithel (ze) beginnt mehrschichtig zu werden, besonders am animalen Eipol. Die bindegewebige Hülle (d) ist sehr deutlich ausgeprägt und durch das Aussehen ihrer Kerne und ihre scharfe Begrenzung gegen die andern Hüllen charakterisirt. Sie tritt nicht bis ganz an den animalen Eipol heran, sondern endet in einiger Entfernung von ihm, so dass sie dort einen ringförmigen Wulst bildet. In dem freien Raum zwischen diesem Wulste, dem Ueberzugsepithel (ve) und dem Ooplasma (0) zeigt das Follikelepithel (f) sein schon auf vorigem Stadium er- wähntes Verhalten. Auf Längsschnitten sieht man, wie das Follikel- epithel (f) an dieser Stelle (s) sich gewissermaassen auf die Aussen- seite der bindegewebigen Hülle (d) umzuschlagen beginnt. Die elliptischen Follikelzellkerne liegen stets so, dass die grosse Axe der Ellipse senkrecht zur Grenzlinie der bindegewebigen Hülle steht, und sind an der fraglichen Stelle (s) in der Nähe der obern Grenze der bindegewebigen Hülle zu einem mehrschichtigen Complex beider- seits angeordnet. Direct unter der Mitte des Zellenpfropfes bildet sich später die Mikropyle, weshalb wir diese Stelle im Folgenden als die Mikropylstelle (m) bezeichnen werden. Den Follikelzellen- complex (s) hat VIALLETON, wie aus Vergleich seiner fig. 3 mit meinen Figuren hervorgeht, mit zu seiner lamellösen Schicht ge- rechnet, was übrigens durchaus erklärlich ist, wenn man die frühern Stadien (wie Fig. 6, Textfig. A, Fig. 7) nicht in Betracht zieht, denn dieser ganze Zellencomplex schiebt sich später zwischen die Bindegewebslage ein, wie man besonders aus Fig. 8 erkennt. In Folge dieser Auffassung spricht VIALLETON von einer linsenförmigen Verdickung seiner lamellösen Schicht am animalen Eipol, welche die Granulosa (Follikelepithel) in ihrer Höhe stark herabdrücken soll. Dass die diesen Pfropf (s) bildenden Zellen jedoch thatsächlich Follikelzellen sind, lehrt ein Blick auf Fig. 6, Textfig. A und Fig. 7, 24* 362 ALEXANDER SCHWEIKART, Junge dotterlose Oocyte von Kledone moschata (Längenmaass: 0,23 mm.) 4 Umrisse und Kerne vermittels Zeichenprismas vor Zeıss entworfen. Etwas schematisirt. ue Ueberzugsepithel b bindegewebige Hülle f Follikelepithel s Follikelepithelwucherung (Wulst) /if Follikelepithelfalte o Ooplasma k Keimbläschen st Stiel des Eies cb. we cubisches Ueberzugsepithel des Stieles Fig. B. Junge dotterhaltige Oocyte von Eledon moschata mit den Ovarialhüllen. Längsdurch messer: 3,4 mm. Umrisse vermittels Zeichen prismas von Zeıss entworfen. Follikelepithel nad verschiedenen Schnitten combinirt. Schematisirt Bezeichnung wie bei Fig. A. d Dotterpartikelche Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 363 von denen speciell die Textfigur deutlich und klar die Bildung des Complexes (s) durch Wucherung der Follikelzellen am animalen Ei- pol erkennen lässt. Es kann auf diesen Stadien noch keine Rede sein von einem Unterschied zwischen den Kernen des Pfropfes (s) und den Kernen des eigentlichen Follikelepithels, sondern es findet ein allmählicher Uebergang statt. Dagegen muss jedermann zugeben, dass gegen das Ueberzugsepithel (ve) hin eine mehr oder minder deutliche Abgrenzung erkennbar ist (Textfig. A, Fig. 7). Das Follikelepithel beginnt auf den in diesem Abschnitt be- schriebenen Stadien bereits seine schon von KöLLıxEer und Ray LANKESTER beschriebenen Falten (flf) in das Ooplasma zu senden. Das Keimbläschen (k) liegt in der Nähe des animalen Pols und zeigt ein wenig färbbares Kerngerüst mit dunklern Anhäufungen von Körnchen. Der in Einzahl vorhandene Keimfleck zeigt einen stark vacuolisirten Bau. Die Grösse und Zahl der Vacuolen ist in den einzelnen Fällen eine differente. Das Verhalten der ovarialen Eihüllen, wie oben geschildert, bleibt während der nun folgenden Wachsthumsperiode der Oocyte im Wesentlichen dasselbe Auf Eiern von der Länge 1,1 mm ist das Ueberzugsepithel (Fig. 8 «e) deutlich mehrschichtig, während über die bindegewebige Hülle (d) und das Follikelepithel (f) nichts - Abweichendes zu berichten ist. Die Kerne des Follikelzelleneomplexes (s) am animalen Eipol haben etwas mehr längliche Gestalt ange- nommen in Folge der durch das Wachsthum des Eies hervor- gerufenen Spannung der Hüllen. Das Keimbläschen (%) wandert immer mehr nach dem animalen Pol hin und zeigt einen ähnlichen Bau wie auf vorhergehendem Stadium, aber der Keimfleck zeigt unter Umständen nur eine einzige grosse Vacuole, die ihm ein bläschenförmiges Aussehen verleiht. Die Abgrenzung des Mikropyl- complexes gegen das Ueberzugsepithel und die Bindegewebsschicht ist jetzt ausserordentlich deutlich (Fig. 8), allerdings zeigt der Complex sich nun mehr auch gegen das eigentliche Follikelepithel hin ziemlich scharf abgesetzt, da dieses, abgesehen von einer wenig umfangreichen Stelle, jetzt allein die Umkleidung des Eies besorgt und der ganze Zellencomplex ihm gegenüber eine gewisse Selbständigkeit erlangt hat; doch haben meine frühern Ausführungen gezeigt, dass er genetisch durchaus zum Follikelepithel gehört. Auf Stadien von der Grösse 1,8 mm hat die Schicht des Ueber- zugsepithels bereits wieder an Stärke abgenommen. Die binde- gewebige Hülle dringt (Fig. 95) bedeutend weiter nach oben vor, 364 ALEXANDER SCHWEIKART, so dass der Follikelzellencomplex (s) seitlich zusammen gedrückt wird. Seine Kerne haben sich stark abgerundet, und die auf dem Längsschnitt vorher ziemlich scharf getrennten Kernegruppen er- scheinen nunmehr näher an einander gedrängt. Von Dotterausscheidung ist noch nichts wahrnehmbar, während dieselbe bei Oocyten von ungefähr 3,4 mm Längenmaass im vollen Gange war (Fig. 10 d — Dotterschollen). Der Durchmesser dieser Oocyten war also fast doppelt so gross wie der der unmittelbar zuvor untersuchten Stadien. In Folge dieser starken Volumen- vermehrung sind die ovarialen Eihüllen alle äusserst gespannt und in ihrer Stärke dadurch vermindert worden. Die ganz aussen liegen- den Kerne des Ueberzugsepithels (ze) zeigen, wenigstens am animalen Eipol, allem Anschein nach den Charakter der Degeneration, denn sie besitzen jetzt ein ganz intensives Färbungsvermögen, und zwar erscheinen sie bei Eisenhämatoxylin-Färbung tief schwarz. Die bindegewebige Hülle (d) ist, in Folge ihrer Spannung, vom animalen - Pol etwas zurückgetreten, und wohl aus diesem Grunde erscheinen die Kerne des Follikelzelleneomplexes (s) nunmehr stark abgeplattet, und die beiden Kerngruppen sind wieder etwas weiter von einander entfernt. Das Ooplasma (o) wird sammt dem einen vacuolisirten Kernkörper beherbergenden, sonst homogenen Keimbläschen (k) von dem ausgeschiedenen Dottermaterial mit solcher Macht zum animalen ‘ipol hingedrängt, dass dieser vorgebuchtet erscheint: vgl. Textfig. B, die ein Uebersichtsbild über das eben beschriebene Stadium giebt. Die Lagerung des Keimbläschens ist höchst auffällig, es nimmt eine extrem polständige Lage ein, und es erscheint sehr merkwürdig, wenn das kleine Keimbläschen in dem grossen Ei dicht unter der Stelle, an der sich die Mikropyle bilden wird, der Eiperipherie eng angeschmiegt liegt. Auf den ältesten untersuchten Stadien von Zledone (6 mm) war die Dotterausscheidung bereits grössten Theils vollendet, und auch die Chorionausscheidunge hatte begonnen, sich jedoch noch nicht über den animalen Pol hinweg erstreckt (Fig. 14ch). Das Ueber- zugsepithel (we) ist offenbar stark ausgedehnt und in Folge dessen nur noch einschichtig. Die bindegewebige Hülle (d) ist ganz be- deutend stärker geworden, und gleiches gilt vom Follikelcomplex (s), der jetzt sehr hoch erscheint. In Folge des etwas weitern Hinauf- dringens der Bindegewebshülle ist er in seiner seitlichen Ausdehnung beeinträchtigt worden. Die beiden Kerngruppen haben sich stark einander genähert, so dass der ganze Complex nunmehr als eine ein- Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 365 heitliche Wucherung erscheint. Auch auf diesem vorgeschrittenen Stadium ist der Follikelcomplex (s) noch deutlich von dem an- erenzenden Ueberzugsepithel (ze) und der bindegewebigen Hülle (2) unterscheidbar. Das Ooplasma (0) liegt dem animalen Eipol in Form einer dünnen Kappe auf und enthält, wie erwähnt, direct unter der Mikropylstelle (m) oder doch sehr in deren Nähe das Keimbläschen (k) mit einem vacuolisirten Nucleolus. Das Keimbläschen enthält in diesem Stadium eine leicht granulirte, wenig färbbare Masse mit etwas dichtern Granulaeansammlungen. Ehe ich die Ausbildung der Mikropyle selbst darstelle, muss ich zunächst auf die Bildung des Chorions eingehen, da sie für die Auf- fassung der Mikropylbildung von Bedeutung ist. 4. Die Bildung des Chorions bei Sepiola rondeletii. Das Chorion bildet sich bei den Gephalopoden auf eine ganz eigenthümliche Weise, die von der gewöhnlichen Art der Chorion- ausscheidung stark abweicht. Im Allgemeinen pflegt die Chorion- bildung bekanntlich zunächst in Form einer sehr dünnen Membran, einer Cuticula ähnlich, zu erfolgen, und nach einem ähnlichen Modus beschreiben Ussow und VIAuLLETon auch die Bildung des Chorions der Cephalopodeneier. Ussow meint, dass das Chorion als halbflüssige Substanz ausgeschieden werde und schichtenweise erhärte. VIALLE- Ton beschreibt, wie das Chorion bei Sepra officinalis von dem Follikel als hyaline Substanz ausgeschieden werde, und erwähnt, dass auf jungen Stadien seine innere Grenze durch Fortsätze des Ooplasmas, die in seine Substanz hineinragen, zerklüftet erscheine. Ich konnte solche Fortsätze des Ooplasmas zwischen den Choriontheilchen nicht nachweisen, obwohl ich eifrig danach suchte. In Wirklichkeit tritt das Chorion der Cephalopoden, wie BERGMANN zuerst gezeigt hat, in Gestalt einzelner Tröpfchen oder Körnchen auf, die sich erst später vereinigen und zusammenfliessen, um nunmehr erst die continuirliche homogene Membran zu bilden, als welche das Chorion später er- scheint. Die von VIALLETON beobachtete Zerklüftung des in der Abscheidung begriffenen Chorions ist schon der Ausdruck dieses eigenthümlichen Ausscheidungsprocesses. Da nun die einzelnen Chorionpartikelchen, wenigsten bei ge- wissen Formen (Z. B. bei Rossia macrosoma und Illex coindeti), ziemlich regelmässige viereckige Form haben und sehr dicht neben einander 366 ALEXANDER SCHWEIKART, liegen, so kommt ein Bild zu Stande (vgl. Fig. 16), welches die Räume zwischen den einzelnen Partikelchen als Poren er- scheinen lässt und dem Ganzen eine grosse Uebereinstimmung mit einer „Zona radiata“, speciell mit der mancher Fische verleiht, z.B. der villous layer und zona radiata von Lepidosteus, deren Absonderung vom Ei her E. L. Mark nachgewiesen hat. In Folge dieser zum Theil geradezu frappanten Aehnlichkeit kam ich deshalb auf die Vermuthung, dass das Chorion der Cephalopoden möglicher Weise gar kein echtes Chorion sei, d.h. keine secundäre, sondern vielmehr eine primäre Eihülle (im Sinne von KorsckELr u. HEıDEr), nämlich ein Product des Eies selbst, also eine Dotterhaut. Da man die Eihaut häufig dem Eikörper dicht anliegend findet, konnte die Vermuthung dadurch bestätigt werden. Nun fand ich jedoch beim Durchmustern der Schnitte zuweilen auf ein und demselben Schnitte das Chorion an einer Stelle (Fig. 16) dem Follikel dicht anliegend und vom Dotter los- gelöst und ganz in der Nähe an einer andern Stelle das Chorion vom Follikel losgelöst und dem Ooplasma anliegend. Dieses Verhalten spricht also weder für eine engere Beziehung zwischen Chorion und Follikel noch für eine solche zwischen Chorion und Ooplasma. Natür- lich muss man bei derartigen Untersuchungen möglichst junge Stadien der Chorionbildung in Betracht ziehen, denn auf spätern Stadien wird der Zusammenhang zwischen Follikel und der festen Eihülle von selbst gelockert. Die Untersuchung von Sepiola sollte endlich das fragliche Chorion als echtes Chorion erkennen lassen, wofür es auch VIALLETON und Ussow hielten. Als Beweis führen diese beiden Forscher unter anderm die geringe, Höhe der Granulosa- oder Follikelzellen in der Mikropylgegend an, weil durch diese Einrichtung die Ausscheidung des Chorions am animalen Pol verhindert werden soll. Dieser Beweis ist jedoch in so fern nicht stichhaltig, als über der Mikropyl- stelle der Follikelzellencomplex liegt (vgl. z. B. Fig. 7s), den Ussow sowohl wie VIALLETON zu ihrer äussern Eihülle (Theca follieuli be- züglich Lamellosa) hinzu rechneten. Ich benutzte bei meinen Untersuchungen über die Chorionbildung hauptsächlich die von BERGMANN angefertigten, mit Eisenhämatoxylin gefärbten Schnittserien. Man kann bei der Chorionbildung von Sepiola im Wesentlichen 3 Stadien unterscheiden. Betrachtet man das Follikelepithel dieser Form vor Beginn der Dotter- und Chorion- bildung, so zeigen die Zellen desselben einen fast homogenen Bau des Protoplasmas. Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 367 Zur Zeit der Ausscheidung der Chorionpartikelchen in Form blass gefärbter Körnchen (Fig. 11ch) machen sich aber in der dem Eiinnern zugekehrten Hälfte der Follikelzellen Vacuolen bemerkbar. Dieser vacuolige Bau des Protoplasmas kommt am deutlichsten zum Ausdruck, wenn die Chorionausscheidung schon eine Zeit lang im Gange ist. Diese Vacuolen scheinen mit der das Chorion bildenden Substanz erfüllt zu sein, die später ausgeschieden wird. Dafür spricht der Umstand, dass bei Nachfärbung mit Eosin der Vacuolen- inhalt sich ähnlich röthlich färbt wie die auf bloss mit HEIDENHAIN- schem Hämatoxylin gefärbten Präparaten graue Grundsubstanz der Chorionpartikelchen. Die Vacuolen scheinen sich in den Follikel- zellen auch zuweilen schon zur’ Zeit der Dotterausscheidung bemerk- bar zu machen, dann aber nur vereinzelt. Dies ist für die andern Schlussfolgerungen ohne Bedeutung, könnte im schlimmsten Falle nur darauf hinweisen, dass auch die Dottersubstanz vom Follikel- epithel ausgeschieden wird, scheint mir jedoch nur die Vorbereitung zur baldigen Chorionausscheidung zu sein, d. h. der Ausdruck dafür, dass im Innern der Follikelzellen, wenigstens stellenweise, bereits Chorionsubstanz producirt wird. Die Vacuoien sind ziemlich regel- mässig angeordnet (Fig. 11 und 12),' besonders scheint eine gewisse Anordnung in Streifen senkrecht zum Chorion unverkennbar. Die Kerne des Follikelepithels liegen an der Grenze der vacuolisirten und nicht vacuolisirten Schicht der Follikelzellen. Die Chorion- partikelchen sind den Dotterschollen nicht unähnlich, liegen aber dem Follikelepithel dicht an und sind daher vom Dotter unterscheidbar, zumal wenn die gleich zu erwähnende Dunkelfärbung beginnt. Auf dem zweiten, etwas ältern Stadium (Fig. 12) zeigen die Follikelzellen (f) noch dasselbe Verhalten. Die Chorionpartikelchen (ch) beginnen aber, auf Schnitten, die nach der HEIDENHAIN’schen Eisenhämatoxylin-Methode gefärbt wurden, von einem gewissen Punkt aus sich schwarz zu färben. Ich vermuthe, dass diese von einem gewissen Centrum ausgehende Schwarzfärbung nur die Folge der allmählichen Erhärtung der zuerst wohl zähflüssigen Chorionpartikel- chen ist, die eben von diesem Punkte ausgeht. Die dunkeln Stellen in den blassen Chorionpartikelchen spricht BErcmann offenbar als die ersten Spuren des Chorions an, da er die hier beschriebenen blassen Theilchen, in denen diese dunkeln Stellen liegen, nicht be- merkt hat. Bei der weitern Ausbildung vergrössern sich die Chorionpartikel- chen mehr und mehr, die Schwarzfärbung breitet sich über einen 368 ALEXANDER SCHWEIKART, immer grössern Bereich aus. 'Theilweise verschmelzen die Partikelchen. Schliesslich zeigt das Chorion auf Schnitten bandartige Form, indem die Theilchen meist verschmolzen sind, auf jeden Fall dicht bei einander liegen, und nur die unregelmässige, mit Höckern ver- sehene, innere Grenze des tief schwarzen Chorions lässt noch seine Zusammensetzung aus einzelnen Theilchen erkennen. Nur auf wenigen Schnitten zeigte das Chorion sich in der für Zoligo typischeren Weise als homogenes blasses Band; aber in der homogenen Grundmasse gewahrt man noch die sehr breit gewordenen dunklen Stellen theil- weise isolirt liegend (Fig. 13ch). Auf diesem Stadium der Chorion- bildung ist der vacuolisirte Bau der dem Chorion zugewandten Hälfte des Follikels verschwunden. Das Follikelepithel zeigt wieder mehr gleichartige Structur, doch nimmt man über das ganze Protoplasma der Zellen gleichmässig vertheilt hellere Flecken mit dunklern Körnchen wahr. Diese hellern Flecke haben keine Aehnlichkeit mit den eben beschriebenen Vacuolen (Fig. 11, 12). Sie sind schwächer ausgeprägt und über die ganze Zelle verbreitet. Zellgrenzen konnte ich in den betreffenden Präparaten zwischen den Follikelzellen nicht mehr angedeutet finden. Das Follikelepithel macht den Eindruck der Degeneration, es ist functiönslos geworden, wenn man annimmt, dass das Chorion die Communication zwischen Follikel und Ei ver- hindert. Später verschwinden die Spuren der Zusammensetzung des Chorions aus einzelnen Teilchen gänzlich, und es erscheint auf Schnitten als fast homogene Membran, wie ich das auf Schnitten durch reife Eier von Rossia macrosoma feststellte (Fig. 19 ch), denn ich hatte keine genügend alte Stadien von Sepiola zur Verfügung. Weiter sei erwähnt, dass die Chorionbildung erst dann auftritt, wenn sich die Follikelfalten zurückzubilden beginnen, und dann erst voll- endet ist, nachdem die Falten ganz geschwunden sind, wie dies be- reits Beremann beschrieb. Auf denjenigen Stadien, auf denen die ursprüngliche Zusammensetzung des Chorions nur noch angedeutet ist, sind die Follikelfalten übrigens auch schon fast ganz zurück- gebildet. Aus der vorhergehenden Beschreibung der Chorionbildung folgt mit Sicherheit, dass das Chorion von Sepiola ein echtes Chorion ist, d. h. vom Follikelepithel ausgeschieden wird. Dies beweist das Auf- treten der eigenthümlichen Vacuolen in der dem Ei zugekehrten Hälfte des Follikels zur Zeit der Chorionausscheidung, ihre stärkste Ausbildung zur Zeit, wo die Chorionausscheidung im vollen Gange EN WE Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 369 ist, und ihr Verschwinden nach Vollendung der Chorionausscheidung. Das heisst, die Chorionsubstanz wird offenbar in den Zellen gebildet und von ihnen abgeschieden. Loligo zeigt ähnliche Verhältnisse in Bezug auf die Chorion- bildung wie Sepiola. 5. Die Bildung der Mikropyle (bei Rossia macrosoma). Was zunächst die Angaben in der Literatur über die Mikropyl- bildung betrifft, so kommen nur diejenigen von Ussow und VIALLETON in Betracht, die wir schon bei Besprechung der Chorionbildung kennen lernten. Sie bringen beide die Mikropylbildung mit der geringen Höhe der Follikelzellen am animalen Eipol in Zusammenhang, die dadurch unfähig gemacht werden sollen, an dieser Stelle das Chorion auszuscheiden. Die Bildung der Mikropyle war ich genötigt bei einer andern Form, nämlich an Eiern von Rossia macrosoma, zu untersuchen, da ich keine so alten Eier von Zledone besaß. Die Eier von Rossia zeigen in Bezug auf die drei ovarialen Eihüllen und deren eigen- thümliche Lagerung am animalen Eipol kaum eine wesentliche Ab- weichung von KEledore, nur liegen die Verhältnisse nicht ganz so klar. — Nebenbei sei bemerkt, dass die Stelle, an der die Follikel- falten zusammenlaufen und an der sich später die Mikropyle bildet, nicht direct an dem dem Stiele entgegengesetzten Ende des Eies liegt, sondern etwas seitlich. Ich beginne mit der Schilderung solcher Stadien, die sich direct an die von Eledone zuletzt geschilderten anschliessen, beschreibe also zunächst ein Stadium, auf dem sich die Ausscheidung der Chorion- partikelchen bereits über das ganze Ei erstreckt hat, somit auch über die Mikropylstelle hinwegezieht. Man vergleiche in Bezug auf die ovarialen Eihüllen Fig. 15, wenngleich diese ein etwas älteres Stadium darstellt und daher im Verhalten des Chorions von | dem zu beschreibenden Stadium etwas abweicht. Das Follikel- epithel (f) verdünnt sich an der Stelle (m), an der später die Mikro- pyle auftritt, und hier liegt jener Complex von Follikelzellen (s), der sich, wie wir sahen, schon frühzeitig durch jene starke Zellen- wucherung gebildet hatte. Die Kerne in diesem besondern Zellen- complex sind schmal und gestreckt auf Querschnitten, dagegen oval auf Tangentialschnitten. Die Bindegewebshülle (2) tritt nicht bis sanz an den animalen Pol heran, sondern endet links und rechts 370 ALEXANDER SCHWEIKART, von dem eben erwähnten Follikelcomplex (s), der auf Längsschnitten die Lücke zwischen der linken und rechten Hälfte der bindegewebigen Hülle gleichsam überbrückt. Zu äusserst liegt das Ueberzugsepithel (we). Die Chorionausscheidung (ch) in Form kleiner Partikelchen hat sich nunmehr auch über die Mikropylstelle hinweg erstreckt, aber die Räume zwischen den einzelnen Chorionpartikelchen sind überall gleich gering; von einem grössern, der Mikropyle ent- sprechenden Canal macht sich nichts bemerkbar. Das Keimbläschen (k), welches einen in mehrere, kleinere Partikelchen zerfallenden Kernkörper in seiner körnigen Grundsubstanz beherbergt, liegt unter dem Follikelzellenpfropf (s) der Mikropylgegend und buchtet die ihn umhüllende Ooplasmascheibe (o) tief ins Eiinnere vor (Fig. 15). Nach dem Follikelcomplex hin sendet der Kern Fortsätze, deren Bedeutung an späterer Stelle erörtert werden soll. Dieses Verhalten bleibt auch noch dasselbe in den nächsten Stadien, aber das Volumen des Keimbläschens nimmt mehr und mehr ab. Auf einem nur wenig ältern Stadium ist der Mikropylcanal (m Fig. 15) bereits deutlich angelegt und zwar zunächst in Form eines erössern Zwischenraumes zwischen zwei Chorionpartikelchen, die direct unter der Stelle (m) liegen, an der das eigentliche Follikel- epithel am niedrigsten ist. In den Mikropylcanal hinein sieht man einen Fortsatz des Ooplasmas ragen. Dieser Fortsatz hat wohl die Chorionpartikelchen an dieser Stelle aus einander gedrängt und so den Anstoss zur Bildung der Mikropyle gegeben. In Fig. 15a habe ich die Mikropylgegend sehr stark vergrössert dargestellt. Man sieht, wie zwischen zwei (gelb gezeichneten) Chorionpartikelchen sich ein grösserer Zwischenraum (m) befindet, die Anlage des Mikro- pylcanals. Von den äussern Eihüllen wurden nur die unmittelbar angrenzenden Zellen des Follikelcomplexes (s) am animalen Eipol angegeben. — Das eben geschilderte Stadium war das jüngste, auf dem ich mit Sicherheit den Mikropylcanal feststellen Konnte. Auf den jüngern Stadien fanden sich zwar Porencanäle zwischen den dicht neben einander gelagerten Chorionpartikelchen und darunter auch ausgeprägtere, doch ist keiner so ausgezeichnet, dass man ihn als Mikropylcanalanlage ansprechen kann, und es scheint auch, dass zwischen die einzelnen Chorionpartikelchen keine Fortsätze des Ooplasmas ragen, wenigstens bieten die Bilder, die ich bei dem Suchen nach denselben sah, keine Wahrscheinlichkeit für ihr Vorhandensein dar. BERGMANN dagegen behauptet bei Loligo vulgaris die Existenz solcher Fortsätze des Ooplasmas und auch der Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 371 Follikelzellen und schreibt ihnen eine rein physiologische Bedeutung zu. Sie sollen noch eine Zeit hindurch die Ernährung der Oocyte vermitteln (vgl. BERGMANN 2, fig. 2, 3). Das Hineinragen von Fort- sätzen des Eikörpers in die Canäle des Chorions könnte abermals dafür zu sprechen scheinen, dass man es in der Eihaut nicht mit einem echten Chorion, sondern einer (vom Ooplasma abgesonderten) Zona radiata zu thun habe, doch muss ich, in dieser Beziehung auf die obigen Ausführungen verweisend, durchaus daran festhalten, dass die Eihaut durch die Ausscheidung der Follikelzellen gebildet wird. Hier muss noch auf die Bedeutung des Follikelzellencomplexes (s) am animalen Pol des Eies eingegangen werden. Es ist klar, dass das Chorion alsbald die Ernährung des Kies durch den Follikel stark erschwert oder vielleicht auch ganz unmöglich macht, zumal dann, wenn seine T'heilchen zu verschmelzen beginnen. Die Oocyte bedarf aber mehr als jede andere Zelle der Ernährung. Es erscheint nicht unmöglich, dass dieselbe noch eine Zeit lang besonders von dem Zellencomplex besorgt wird, wenn nicht etwa dieses starke Zellen- polster irgend welche mechanische oder schützende Bedeutung hat. Als Hinweis auf die ernährende Thätigkeit dieses Complexes könnten die erwähnten Fortsätze des Kernes erscheinen, die gegen den Zellen- complex zu gerichtet sind (vgl. Fig. 15 %). Eine derartige Bildung des Kernes hat man auf dessen Zusammenhang mit der ernährenden Thätiekeit der Zelle zurückgeführt (Korscherr), wie auch durch die kürzlich erschienenen Untersuchungen von R. W. Horrmann und Anderer bestätigt wurde. Derartiges möchte auch hier bei den Cephalopodeneiern der Fall sein und würde, wie gesagt, auf die Be- deutung des Zellencomplexes ein besonderes Licht werfen. — Im Uebrigen zeigt das zuletzt von Rossia beschriebene Stadium (Fig. 15) dasselbe wie das vorhergehende. Die weitere Ausbildung der Mikropyle ist nun leicht zu ver- stehen. Die Chorionpartikelchen verschmelzen nach und nach, so dass sich alsbald folgendes Bild dem Beobachter darbietet: Am ani- malen Pol des Eies liegt unter dem Follikelecomplex (Fig. 17 s) die Mikropyle (m), welche in Form eines ceylindrischen Canals durch das an dieser Stelle stark verdickte, nur noch Spuren seiner ur- sprünglichen Zusammensetzung aus Theilchen tragende Chorion (ch) geht. Das Chorion verjüngt sich rasch, je mehr man sich von der Mikropyle seitlich entfernt, und zeigt dann wieder seine Zona radiata ähnliche Structur. Der Ooplasmafortsatz ist nachweisbar (vgl. Fig. 17 bei m). 372 ALEXANDER SCHWEIKART, In noch ältern Stadien zeigt das Chorion in der Mikropyl- gegend bereits homogenen Bau und ist dort stark verbreitert, nimmt jedoch auch hier wieder an Höhe rasch ab, je mehr man sich von der Mikropyle entfernt, um dort immer noch seine zonaähnliche Structur darzubieten. In den Mikropylcanal ragt immer noch ein Plasmafortsatz hinein. Ich habe diese Stelle (in Fig. 18) stark ver- grössert wiedergegeben. Von den Eihüllen sind auch hier nur die unmittelbar angrenzenden Follikelzellen eingezeichnet. Auf Tangential- schnitten sieht man die Mikropyle als kreisförmige Oeffnung, um- lagert von den Zellen des Follikelcomplexes. Das Keimbläschen liegt, wie auch schon auf vorigem Stadium, mehr seitlich und umschliesst den zerfallenden Nucleolus und ein Häufchen neben dem Nucleolus liegender Körner, die wohl zu den Chromosomen der ersten Richtungsspindel in Beziehung stehen. Auf fast demselben Stadium der Mikropylbildung fand ich auch den Nucleolus frei im Ooplasma liegend und neben ihm die Chromosomen. Die blasse Farbe des Nucleolus weist auf sein baldiges Verschwin- den hin. Dass in diesen alten Eistadien das Keimbläschen, bezüg- lich seine Ueberreste, die Chromosomen und der Nucleolus, nicht mehr direct unter der Mikropyle liegen, hat wohl seinen Grund darin, dass bald die Richtungskörperchen gebildet werden, die den feinen Mikro- pylcanal verstopfen und damit die Befruchtung verhindern könnten. In völlig ausgebildeten, ihrer ovarialen Hüllen wohl bereits ent- ledigten Eiern ist das Chorion nahezu homogen (Fig. 19ch). Das Ooplasma (0) liegt dem animalen Eipol in Form einer sehr dünnen Kappe auf. Direct über der Mitte dieser Plasmascheibe liegt die Mikropyle (m). Sie führt als cylindrischer Canal durch das an diesem Pol stark verdickte Chorion. In unmittelbarer Umgebung dieses Canals ist das Chorion aber sehr dünn, gegen die Seiten hin wieder stärker. Das Bild ist ähnlich den von Ussow gegebenen Abbildungen von Schnitten durch die Mikropyle der Kier von Lolgo vulgaris und Argonauta argo. Zum Schluss will ich noch auf die Totalpräparate der fertigen Mikropyle hinweisen. Man stellt sie her, indem man die Mikropylgegend aus der übrigen Eihülle heraus- schneidet und sorgfältig von anhaftendem Ooplasma und Dotter befreit. Man erhält so bei Färbung mit Boraxkarmin (?) äusserst lehrreiche Flächenbilder der Mikropylgegend. Die punktförmige Mikropyle ist zunächst umgeben von einer kreisförmigen, schwach rosa gefärbten und zart granulirten Region, die wohl der auf Schnitten äusserst dünnwandigen, unmittelbaren Umgebung der Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 373 Mikropyle entspricht. Dann folgt ein kaum gefärbter, schmaler Ring, die stark verdickte Chorionpartie des animalen Eipoles be- zeichnend ; ausserhalb dieses Kreises ist das Chorion ziemlich intensiv roth gefärbt. 10. 11: 12. 13. 14. Literaturverzeichniss. BERGMANN, W., Untersuchungen über die Eibildung bei Anneliden und Cepbalopoden, in: Z. wiss. Zool., V. 73, 1902. —, Ueber den Bau des Ovarıums bei ÜÖephalopoden und einige Nachträge zur Eibildung derselben, in: Arch. Naturg., Jg. 1903, VW. .1,- Heft 2! BROCK, J., Die Geschlechtsorgane der Cephalopoden. 1. Beitrag, 10.22. wiss: Kool, V.2327 1879. —, Zur Anatomie und Systematik der Cephalopoden (2. Theil dieser Arbeit: Ueber die Geschlechtsorgane der Cephalopoden. 2. Beitrag), ibid., V. 36, 1882. HOFFMANN, R. W., Zur Orientirung kleinster mikroskopischer Objecte, in: Z. wiss. Mikrosk., V. 15, 1898. —, Ueber die Ernährung der Embryonen von Nassa mutabilis Lam. Ein Beitrag zur Morphologie und Physiologie des Nucleus und Nucleolus, in: Z. wiss. Zool., V. 72, 1902. KÖLLIKER, A., Entwicklungsgeschichte der Cephalopoden, Zürich 1344, KORSCHELT, E., Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Zell- kernes, in: Zool. Jahrb., V. 3, Anat., 1889. KORSCHELT, E. und K. HEIDER, Lehrb. d. vergl. Entwicklungsgesch. d. wirbell. Thiere, Allgem. Theil, 1. Lief. (4. Ei und Eibildung. 5. 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Die Bildung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei den Chitonen. (Nebst Angaben über Ei- und Follikelbildung.) A. Charakteristik des Standes der Kenntnisse über die Bildung der Eihüllen. Das fertige Ei der Chitonen ist von einer Schale umgeben, die ein eigenthümlicher Besatz bei den einzelnen Arten sehr verschieden geformter Anhänge ziert. Ausserdem lässt sich in vielen Fällen noch eine zweite innere Eihülle nachweisen, eine Dotterhaut. Im allgemeinen Theile seiner „Anatomie und Phylogenie der Chitonen“ giebt PLATE (p. 472—476) eine gute Uebersicht über die verschiedenen Formen der eben erwähnten Ei- hüllenanhänge. Er unterscheidet 4 Typen in der Beschaffenheit der äussern Eihülle.e Im einfachsten Falle ist die Eischale glatt. Zweitens kann sie rundliche Knöpfe tragen. Der Bau dieser Knöpfe kann aber ein recht complicirter sein, wie uns die Eihüllenanhänge von Ckiton cinereus lehren, Drittens kann die Eihülle von Jappenförmigen Anhängen bedeckt sein (Tonicella), und schliesslich können ihr hohle, am Ende blind- geschlossene, fadenförmige Anhänge eigenthümlich sein. Es ist wohl besser, die Charakteristik dieser letzten Gruppe dahin abzuändern, dass man sagt: „Eischalen mit fadenförmigen Anhängen“. Hohl sind diese Anhänge keineswegs immer, wie sich bei der Schilderung meiner Befunde für Ohiton cumingsi, Acanthopleura echinata und Chaetopleura peruviana zeigen wird. Die Eihüllenanhänge der Chitonen sind schon oft Gegenstand der Untersuchung gewesen. Im Jahre 1856 gab LovEn bereits eine Ab- bildung der Eihülle von Ohiton marginatus PENN. (— ÜOhiton cinereus L.). Nach ihm hat im Jahre 1878 v. IHERING die Eihüllen von Ohiton squa- mosus PoLI und Ohiton fascieularis L. beschrieben und abgebildet (fig. 2, 3 und 5). Dieser Forscher betrachtet dieselben als Ausscheidungsproducte des Follikelepithels, das er zuerst und zwar bei (C'hiton (Acanthochites) faseieularis sowohl vor wie nach der Ausscheidung der Eihülle beobachtet hat. Die Eischale von Chiton fascieularis ist nach v. IHERING von ziemlich unregelmässiger Gestalt, indem sie nicht glatt und gleichmässig dick erscheint, sondern durch zahlreiche Gruben und Furchen ünregel- mässig eingeschnitten ist. Die Substanz der Schale ist nicht von gleich- mässiger Beschaffenheit, da in derselben grosse, blasige Vacuolen enthalten sind. Schalenanhänge fehlen bei Chiton fascieularis, sind dagegen der Eischale von Ohiton squamosus eigenthümlich und gleichen im Bau denen Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 375 von COhiton cumingsi. Bei COhrton squamosus konnte v. IHERING das Follikelepithel nur an ganz jungen Oocyten erkennen. In der Arbeit von HArLLEr (1882) findet sich eine Bestätigung der IHERING’schen Angabe, dass das Follikelepithel des reifen Eies von Chiton siculus GRAY sich zottenförmig erhebt, bei Chiton fascieularis aber nicht. HALLER hält also wohl Ckiton sieulus GRAY (— Chiton olivaceus SPENGLER) für identisch mit Chiton squamosus POL1. Nach v. IHERING hat erst wieder KOWALEWSKY (1883) wichtige An- gaben gemacht. Er beschreibt die Eihüllenanhänge von Chiton polii !), Acanthochites discrepans BROWN, Chiton olivaceus SPENGLER?) (— Chiton siculus GRAY) und COhiton laevis var. doriae.?) Er erwähnt, wie auch schon v. IHERING für Ohrton squamosus, dass diese Anhänge polygonalen Feldern der eigentlichen Eihülle aufsitzen. In der Arbeit von SABATIER (1885) findet sich zuerst die Anschauung, dass die Follikelzellen sich direct in die Eianhänge umwandeln, wenn man absieht von der oben citirten Angabe HALLER’s vom Jahre 1882. Jeder Eihüllenanhang von Chrton polit (PHILIPpI), welche Species SABATIER für identisch mit Ohrton squamosus hält, wird von mehreren Follikelzellen zusammengesetzt, von denen die mittlere sich zu einem Höcker erhebt, während die andern sie umliegenden die tafelförmige Basis bilden (SABATIER, fig. 4 u. 3). Die Zellengruppe erhält Festigkeit durch Condensation des Plasmas längs der Zellwände. Die Eihülle von COhiton faseieularis will SABATIER ähnlich aufgefasst wissen. Die Ansicht von der directen Umwandlung der Follikelzellen in die Eihülle nebst ihren Anhängen wird am entschiedensten von GARNAULT (1888) betont. Einer ausführlichen Darstellung unterzieht er die Bildung der complieirten Eihüllenanhänge von Chiton cinereus. Seine fig. 13 giebt ein Uebersichtsbild dieser schwer zu beschreibenden, knopfartigen Hüllen- anhänge. Sie sollen nach GARNAULT durch eine merkwürdige Meta- morphose aus der Follikelmembran selbst entstehen: Das Eiplasma treibt kegelförmige Auswüchse, welche die Follikelhülle derart emportreiben, dass je ein Follikelkern auf die Spitze eines Eihöckers zu liegen kommt. Später lösen sich diese Plasmakegel rings um den Follikelkern herum von der Follikelhülle los, werden zurückgezogen und stülpen auf rein mechanischem Wege die bereits derbe Structur aufweisende Follikelhülle kraterförmig ein. Indem die Follikelmembran gleichzeitig complicirte Faltungen erleidet, verwandelt sie sich direct in den Eianhang. GARNAULT will daher für die Eihülle von Ohiton cinereus und ebenso für die nebenbei beobachtete Eihülle von Chiton fascieularis (— Acanthochites fascicularis) den Namen „membrane folliculaire* gewählt wissen. Für Chiton fascicularis will GARNAULT ähnliche Vorgänge wie für Chiton cinereus in Bezug auf die Eihüllenbildung beobachtet haben. Er vermuthet sogar, dass die Vor- gänge bei der Bildung der Eihüllenstachel von Chiton squamosus ganz 1) KowALEWSKY, Embryogenie du Chiton Poli, fig. 1. 2) KOWALEWSKY, 1. c., fig. 3 u. 3%. 3) KowALEWSKY, 1. c., fig. 2. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. IL.) Heft2. 25 376 ALEXANDER SCHWEIKART, analog sind, und setzt dadurch seine Anschauung derjenigen von v. IHERING schroff entgegen. Eine sowohl der GARNAULT’schen als der v. IHERING’schen Dar- stellung der Bildung der Eihüllen widersprechende Ansicht vertritt PEL- SENEER (1899). Er bestreitet für die von ihm auf die Existenz eines Follikelepithels untersuchten Formen das Vorhandensein eines solchen Epithels und betont dies besonders für Boreochiton marginatus (= Trachy- dermon cinereus bei PLATE — Ühiton einereus bei GARNAULT), Lepido- pleurus cajetanus, Plaxiphora coelata und Chitonellus. Dadurch muss PELSENEER zu der Anschauung kommen, dass das Ei selbst seine Eihülle ausscheide. Er bringt die Bildung der Eihervorwölbungen, wie man sie auf mittlern Stadien der Eibildung findet (Doreochiton marginatus fig. 83, 84, Chiton olivaceus fig. 85), und die später erfolgende Zurückbildung der- selben mit der Ausscheidung der sich aus mehr oder minder hervor- springenden, polygonalen Stücken zusammensetzenden Eihülle in Zusammen- hang, indem er diese Vorgänge als die Eihüllenbildung einleitend ansieht. Ob sich letztere Angaben auf Bboreochiton marginatus und Chiton olivwaceus allein beziehen oder auch auf alle oben ceitirten Formen, darüber konnte ich mir trotz genauen Studiums des PELSENFER’schen Textes nicht klar werden. Schliesslich suchte PLATE in seiner Anatomie und Phylogenie der Chitonen (Theil A 1897, Theil B 1899, Theil © 1901) durch Vergleich einer grössern Anzahl von Formen zu einer einheitlichen Auffassung über das Wesen der Eihüllenanhänge der Chitonen zu gelangen. Die 6 von ihm näher untersuchten Arten sind: Acanthopleura echinata BARNES, COhiton cumingsi FREMBLY, Trachydermon (Chiton) cinereus L., Tonicella marmorea FABRICIUS, Schizochiton incisus SOWERBY und Plaxriphora setiger KıntG. Für Acanthopleura echinata ist es PLATE gelungen, nachzuweisen, dass die die Eihülle zierenden tulpenförmigen Stacheln (Theil A, fig. 63) vom Follikelepithel ausgeschieden werden, indem er junge Stadien be- obachtet hat, die unter dem Follikelepithel nur die Chorionmembran er- kennen liessen (Theil A, fig. 69), und zeigen konnte, dass die Ausscheidung der Eihüllenstachel erst später in unmittelbarer Nähe der Follikelkerne erfolgt, zu einer Zeit, wo die Chorionmembran eine Betheiligung des Ei- plasmas am Aufbau dieser Stacheln verhindert (Theil A, fig. 65). Für die Chorionnatur der hier als Chorionmembran bezeichneten Eihülle konnte PLATE keinen sichern Nachweis erbringen, da er eine Dotterhaut bei Acanthopleura nicht beobachtet hat. — Aehnlich wie Acanthopleura ver- hält sich Chiton cumingsi. Für diese Species hat PLATE die Existenz einer Dotterhaut nachgewiesen. Diese Dotterhaut soll sich schon vor der Stachelausscheidung bemerkbar machen. Daraus folgt, dass die äussere Eischale von Chiton cumingsi, die sich nach PLATE aus einzelnen Feldern, den verbreiterten Basalsticken der Eistacheln, zusammensetzt, ein echtes Chorion ist, an dessen Aufbau das Ooplasma keinen An- theil hat. Dasselbe gilt für die Stacheln, in welche sich diese Felder verlängern. Die Eihüllenstacheln von Chiton cumingsi sind chorionäre Gebilde. Die Ausscheidung der Stachelsubstanz besorgen die Follikel- zellen. Jede sich knospenförmig hervorwölbende Zelle scheidet an ihrer Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 377 Basis Stachelsubstanz ab. Zuerst bildet sich die Stachelkrone, und nach und nach ersterscheinen die übrigen Theile des Stachels (vgl. Theil B, fig. 181 bis 184). — Auch in den complicirten knopfartigen Eihüllenanhängen von Trachydermon einereus erkennt PLATE Ausscheidungsproducte der Follikel- zellen. Er schliesst dies daraus, dass man bei fertig ausgebildeten Eihüllen- anhängen dieser Species häufig noch den Kern der Follikelzelle, umgeben von etwas Plasma, in einer der zahlreichen Falten der Oberfläche dieser Anhänge findet (Theil B, fig. 248). Die dicke, glashelle Dotterhaut hat PLATE selbstverständlich auch beobachtet. Er vermuthet, dass sich die- selbe erst spät bildet und so dem Ei gestattet, sich bei der Bildung der Chorionhöcker und der Faltung derer Oberfläche auf ähnliche Weise zu betheiligen, wie es GARNAULT für diese Species angiebt. Aus dem späten Auftreten der Dotterhaut, meint PLATE, folge weiter, dass die äussere Eihülle nicht ausschliesslich Ausscheidungsproduct der Follikelzellen zu sein braucht, sondern dass an ihrer Entstehung möglicher Weise auch das Eiplasma betheilist sein kann. — Für Trachydermon einereus weist also PLATE die GARNAULT’sche Ansicht von der directen Umwandlung der Follikelzellen in die knopfartigen, complicirten Eihüllenanhänge zurück. Für Schizochiton ineisus und Tonicella marmorea nimmt er den GAR- NAULT’schen Bildungsmodus an. Das reife Ei von Schrxochiton wird von einer glasartigen Hülle umgeben, die in zahlreichen, warzenförmigen Buckeln hervorspringt. Die Kuppel dieser Buckel ist eingedrückt, und die tiefste Stelle dieser Delle ist stark linsenförmig verdickt. Diese sich mit Hämatoxylin stets diffus färbenden Verdickungsstellen hält PLATE für rückgebildete Kerne und fasst die Buckel als umgewandelte Follikel- zellen auf. — Einen ganz ähnlichen Umwandlungsprocess der Follikel- zellen nimmt er bei Tonicella marmorea an. Die seitlichen Partien der glatten, tafelförmigen Chorionlappen dieser Species (Theil B, fig. 246, 247) werden von einigen Membranen in paralleler Ahdrdiung urehbopen, welche von der freien Kante dieser Chorionzotten bis zu deren Basis reichen und dert der dem Dotter anliegenden, innern Grenzmembran direct aufsitzen. Dieser innern Grenzmembran direct anliegend findet sich im Centrum des Chorionlappens der Kern, umgeben von Plasma. Plasmastränge finden sich zwischen den dünnen seitlichen Membranen, und so kommt PLATE dazu, zu vermuthen, dass sich die Follikelzellen bei Tonicella direct in die Cborionlappen umwandeln, indem sie ein System innerer Zellmembranen erzeugen. Diese innern Zellmembranen sollen durch Plasmaverdichtung entstehen, wofür PLATE ihr oft ausserordentlich zartes und dem Plasma äusserst ähnelndes Aussehen geltend macht. — Ich komme nun zur Besprechung der letzten von PLATE untersuchten Species: Plaxiphora setiger. Für diese Form vertritt PLATE die Ansicht PELSENEER’s, dass ihre, wenn auch äusserst complieirt gebaute Eihülle eine Dotterhaut sei. Die Schale des reifen Eies von Plaxiphora besteht aus grossen, rund- lichen Knöpfen, die an ihrem freien Ende eingestülpt sind. Diese Grube beherbergt den in ihrer Tiefe völlig isolirt liegenden Follikelkern mit einem Plasmarest (Theil ©, fig. 317). Die Eiknöpfe sollen durch eine zarte, durchsichtige Membran, der keine Zellreste anliegen, zusammen- gehalten werden. Die Bildung dieser Eiknöpfe hat PLATE theilweise ver- 25* 378 ALEXANDER SCHWEIKART, folgt. Junge Eier bilden Hervorwölbungen, deren Spitze von einem Follikelkern gekrönt ist (Theil C, fig. 315). Von den Eiknöpfen macht sich zuerst die Anlage des Ringwulstes (Rand der Deile) des Eiknopfes bemerkbar (Theil C, fig. 316). Auf Schnitten gewahrt man zu beiden Seiten des Follikelkerns nahe der Basis des Eihöckers zwei der Eiober- fläche parallel gestreifte, keulenförmige Gebilde, die PLATE deshalb nicht als Ausscheidungsproduct der Follikelzelle angesehen haben will, da die Follikelzelle nur in der Mitte zwischen ihnen in der Nähe ihres Kernes plasmatischen Inhalt erkennen lässt. Die Follikelzelle soll nur bei der Umbiegung des Ringwulstrandes nach aussen eine Rolle spielen, indem der zwischen zwei Eiknöpfen befindliche, von der eigentlichen Follikel- zelle nicht mehr beeinflusste Theil der Follikelmembran sich stark zu- sammenzieht. Später sitzt der Ringwulst einer mächtig verdickten Partie der eigentlichen Eihülle auf (Theil C, fig. 318). Dieses Fundament des Ringwulstes, das nichts anderes als den untern Theil des Eiknopfes bildet, ist nach aussen ziemlich eben, während seine dem Ei zugewandte Fläche tief ausgehöhlt ist. Die Eihülle, welche aus zwei Schichten besteht, von denen die äussere mit Hämatoxylin sich dunkler färbt, hat also ihre grösste Stärke unterhalb des Ringwulstes der Eiknöpfe, obwohl sie hier am weitesten vom Follikelepithel entfernt ist. PLATE schliesst aus diesem Umstande wie auch daraus, dass in die Höhle der Eiknöpfe Eiplasma- kegel ragen, dass die Eihülle von Plaxiphora ebenso vom Dotter aus- geschieden wird wie der Ringwulst der Eiknöpfe, und betrachtet also die äusserst complicirte Eihülle dieser Species als eine Dotterhaut. Aus der vorhergegangenen Literaturübersicht erkennt man, wie die Ansichten über die Bildung der Eischale der Chitonen recht weit aus einander gehen, und es erschien ganz besonders im Hin- blick auf die wie für andere Formen, so auch für die Chitonen ge- machte Angabe von der directen Umwandlung der Follikelzellen zum Chorion recht nothwendig, dieselben einer Nachuntersuchung zu unterziehen, wie dies auch PrAtE im allgemeinen Theil seiner Chitonenabhandlung betonte. Auf Anregung von Prof. KorSCHELT nahm ich diese Untersuchungen vor und habe sie bis jetzt für 5 Formen durchgeführt, nämlich für Chiton cumingsi, Acanthopleura echinata, Chaetopleura peruwviana, Trachydermon cinereus und Tonicella marmorea. Bei den für die einzelnen Arten verschieden lautenden Angaben erschien es nöthig, für jede Art möglichst genau die Bil- dung der Eihüllen und ihrer Anhänge in den einzelnen Phasen der Ausbildung zu studiren, und, soweit erforderlich, gebe ich hier die entsprechende Darstellung. Ich darf vorausschicken, dass bei allen von mir untersuchten Chitonen die Eihüllenanhänge als Aus- scheidungsproduct der Follikelzellen aufzufassen sind. Gerne hätte ich auch noch Plaxiphora setiger in die Untersuchungen hereinge- Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 379 zogen, für welche Species PrarE angiebt, dass die Eihülle nebst ihren Anhängen vom Eiplasma ausgeschieden werde, musste diese Studien aber, gezwungen durch andere Pflichten, abschliessen, beab- sichtige jedoch sie fortzusetzen und hoffe bald weitere Mittheilungen darüber machen zu können. B. Die Bildung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei Chiton cumingsi, Acanthopleura echinata, Chaetopleura peruviana, Trachydermon cinereus und Tonicella marmorea (nebst einigen einleitenden Bemerkungen über die Ei- und Follikel- bildung). Ehe ich mit der Darstellung meiner Ergebnisse über die Ei- hüllenbildung der Chitonen beginne, habe ich Einiges über die Ei- und Follikelbildung mitzutheilen. Ich habe diese Vorgänge nur bei Chiton ceumingsi verfolgt, bin aber durch den Vergleich der Bilder bei den übrigen Formen davon überzeugt, dass bei ihnen die Vor- sänge in derselben Weise verlaufen. Die Eier der von mir unter- suchten Chitonen leiten sich direct von Zellen des Keimepithels ab, das die Wand des Ovariumsackes und ihre Falten bekleidet. Zellen des Keimepitheliums vergrössern sich, ihr Kern nimmt allmählich bläschenförmiges Aussehen an und übertrifft im Wachsthum zunächst das ihn umgebende Plasma, eine bei der Eibildung der Cephalopoden sich auch bemerkbar machende Erscheinung. Die sich bildenden Oocyten werden äusserlich vom Keimepithel umzogen. Indem sie nun sich ins Innere des Ovariums vorbuchten, umgeben sie sich rein mechanisch mit einer Follikelmembran, die sich also vom Keim- epithel ableitet, und bilden einen mehr oder weniger ausgeprägten Stiel aus, der die heranwachsende Oocyte mit der Ovarialwand oder einer ihrer Falten verbindet und wohl zur Ernährung des Eies bei- trägt. Gegenüber PELSENEER muss ich also betonen, dass die von mir untersuchten fünf Chitonenspecies schon auf den jüngsten Stadien ein Follikelepithel besitzen. Der Nachweis seiner Existenz wird allerdings durch die tiefe dunkle Färbung der jungen Oocyten er- schwert. Diese kurzen Angaben sollen hauptsächlich zur Orientirung und zum Verständnis der folgenden Darstellung dienen. Sie stimmen mit den Angaben GARNAULT’s über die Ei- und Follikelbildung völlig 380 ALEXANDER SCHWEIKART, überein. GARNAULT hat zuerst gezeigt, dass die Eier wie auch die Follikelzellen der Chitonen modificirte Keimepithelzellen sind. Ich will noch die auch von GARNAULT zuerst gemachte Beobachtung hinzufügen, dass nämlich die Dunkelfärbung der jungen Oocyten von chromophilen Eiweisskörperchen herrührt, die in dem Maasse verschwinden, wie der Dotter auftritt. Bei der von mir durchgängig angewandten Doppelfärbung mit Hämatoxylin in alkoholischer Lösung und Eosin in Xylolalkohol gelöst, färben sich die Eiweisskörperchen stark mit Hämatoxylin, die Dotterkügelchen mit Eosin. Nach diesen Bemerkungen wende ich mich zu meinen Untersuchungen über die Bildung der definitiven Eihüllen nebst ihren Anhängen. 1. Chiton cumingsi FREMBLY. Die Bildung der Eihüllen von Chiton cumingsi wurde von PLATE in seiner Anatomie und Phylogenie der Chitonen beschrieben (Theil B, p. 52). Im Wesentlichen stimmt Prare’s Beschreibung mit der meinigen überein, vor Allem in der Behauptung, dass die Stacheln, mit welchen die reifen Eier von Öhiton cumingsi besetzt sind, als chorionäre Gebilde aufzufassen sind. Die reifen Eier von Chiton cumingsi tragen einen dichten Besatz von Chorionstacheln. Es sind dies schlanke Gebilde, die auf ihrer tulpenartigen Enderweiterung einen centralen und sechs periphere kleine Höcker tragen (Pate). Es ist mir gelungen, die Entwick- lung dieser Gebilde genau zu verfolgen. Sobald sich die heranwachsende Oocyte mit einem typischen Follikelepithel (f) umgeben hat, beginnt die Ausscheidung der äussern Eihülle, des Chorions, in Form einer sehr dünnen Membran (Fig. 20 ch). Ueber die Structur dieser Membran lässt sich auf diesen jungen Stadien nichts Bestimmtes angeben. Später zeigt sie gekörnelten Bau. Im Allgemeinen erscheint das Chorion unterhalb der Follikel- zellen schwach ins Eiinnere hervorgebuchtet. Der Eikörper färbt sich auf diesen jungen Stadien noch dunkel, da das Plasma reich- haltig an chromophilen Einlagerungen ist. Deshalb ist der Nachweis des Chorions keineswegs stets leicht zu führen. Es hat selbst eine bläuliche bis tief blaue Färbung und hebt sich deshalb nicht immer sehr deutlich von dem ihm anlagernden Eiinhalt ab. Mit welchem Rechte ich die eben erwähnte äussere Eihülle als Chorion anspreche, darauf will ich später zu sprechen kommen. Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 381 Bald nach der Ausscheidung des Chorions beginnt die Anlage der Eistacheln. Die Follikelzellen, die schon auf dem eben ge- schilderten Stadium (Fig. 20 f) eine cubische Gestalt hatten, nehmen immer mehr an Höhe zu und scheiden an ihrer Basis die Stachel- substanz aus (Fig. 21st. Man kann zur Zeit des Beginnes der Stachelbildung im Innern der Follikelzellen zwei Regionen unter- scheiden (Fig. 21, 22). Eine äussere, dunkel gefärbte Region enthält den Kern und liegt einer hellern, der Oocyte anliegenden Region kapuzenförmig auf. Die hellere, mehr Eosinfärbung zeigende Region verdankt ihre Entstehung wohl der Ansammlung von Secretstoffen in ihrem Plasma. Diese Secretstoffe werden bei der Bildung der Stacheln verwandt. Die Ausscheidung von Stachelsubstanz findet, dem vorhergehenden entsprechend, zunächst an der Basis der Follikel- zelle statt. Ueber der äusserst zarten, dunklen Chorionmembran (ch) liegen (Fig. 21 st) einige, wohl meist drei kleine, dunkel gefärbte Körnchen, die Anlagen der Stachelkronenzacken. Später liegt am Grunde der Follikelzellen die völlig ausgebildete, dunkel gefärbte Stachelkrone (Fig. 22st). Eine scharfe Grenze zwischen Stachel- anlagen (Fig. 21 und 22st) und dem Chorion (ch) lässt sich nicht ziehen. Die Stachelsubstanz wird direct auf das junge Chorion- häutchen ausgeschieden, und man kann mit Recht die Stachelanlagen als verdickte Stellen des Chorions ansprechen. Trotzdem kann es jedoch vorkommen, dass das Chorion sich gelegentlich einmal von der Stachelbasis loslöst (Fig. 23). Die weitere Ausbildung der Stacheln ist nun leicht zu verstehen. An der Basis der Follikelzellen wird immer neue Stachelsubstanz ausgeschieden und in Folge dessen die Stachelkrone immer mehr nach aussen geschoben (Fig. 23st). Die Follikelzelle (f) wird da- durch stark gedehnt und umgiebt den sich bildenden Stachel (st) in Form einer sehr dünnen Plasmahülle Dabei rückt der Kern der Follikelzelle von der Stachelkrone weg nach der Stachelbasis hin, also nach dem Ende der Follikelzelle, wo die Abscheidung neuer Substanz stattfindet. Da die frisch ausgeschiedene Stachelsubstanz sich dunkler färbt als die ältere Substanz, so sind die jüngsten Stadien der Stachelbildung ziemlich gleichmässig gefärbt (Fig. 22, 23 st), während auf spätern Stadien im Allgemeinen die Stachelbasis dunkler gefärbt erscheint als die Stachelkrone (Fig. 24, 25 st). Bei nahezu und völlig ausgebildeten Stacheln ist diese Erscheinung am besten erkennbar. Das Chorion (ch) ist auf den ältesten Stadien innig mit der Stachelbasis verschmolzen und nur noch durch etwas 382 ALEXANDER SCHWEIKART, dunklere Färbung angedeutet (Fig. 25ch). Aber auch dies gilt nicht allgemein, wie der mit s?* bezeichnete Stachel von Fig. 25 lehrt. Dagegen erkennt man die Chorionmembran noch ziemlich gut zwischen den Stacheln (Fig. 24, 25 ch). Auf vorgeschrittenen Stadien der Eibildung bildet aber das Chorion nicht mehr die einzige Eihülle. Das Ei ist ausserdem noch, wie Fig. 24 und 25 lehren, von einer zweiten Eihülle, der Dotter- haut (dh) umgeben. Diese färbt sich stärker mit Eosin als mit Hämatoxylin im Gegensatz zum Chorion und zeigt eine typische, körnige Structur. Der Nachweis des Auftretens dieser Eihülle ist mit Schwierigkeiten verbunden. Man findet selten Stadien, auf denen die junge Dotterhaut erkennbar ist. Sie liegt, wie Fig. 24 lehrt, dem Chorion ziemlich dicht an und ist schwer erkennbar. Daher ist es mir nicht möglich, den Zeitpunkt des Auftretens der Dotterhaut genau festzustellen. Sicher ist jedenfalls, dass sie später als das Chorion auftritt, und daraus folgt, dass sie vom Ei gebildet wird, also eine Dotterhaut im Sinne von KoRSCHELT u. HEIDER ist. Somit ergiebt sich für das fertig ausgebildete Ei von Chiton cumingsi Folgendes: Die Oocyte von Chiton cumingsi (Fig. 25) ist von zwei Eihüllen umgeben. Direct dem Eikörper (d) auf liegt die Dotterhaut (dh), nach aussen folgt das die Stacheln tragende Chorion (ch), welches in Folge dieses Besitzes der Stacheln (st) gefeldert erscheint und zwar derart, dass jedem Stachel ein Chorionfeld entspricht. Die Stachelbasis scheint meist convex nach dem Ei zu und buchtet daher die Dotterhaut (dh) ins Eiinnere etwas vor (Fig. 24, 25). An diesen Stellen erscheint die Dotterhaut zuweilen stark verdickt und bildet gleichsam Polster, auf denen die Stacheln sitzen. Diese Verdickungs- stellen der Dotterhaut muss ich jedoch für Kunstproducte erklären. Ich denke mir ihre Entstehung auf folgende Weise. Der Eidotter (Fig. 25 d) besteht aus zwei Schichten, einer feinkörnigen Dotter enthaltenden Randzone (r.z) und einer centralen, grobkörnigen Dotter beherbergenden Zone (ec. z). Die Verdichtungsstellen der Dotterhaut werden dadurch vorgetäuscht, dass unterhalb der Eistacheln eine schmale Schicht des feinkörnigen Dotters sich von der Hauptschicht losgelöst hat und der Dotterhaut anhaftet. Direct unter den Ver- dichtungsstellen liegt dann in der Regel eine ganz helle Region, die wohl durch Schrumpfung entstanden ist und auch dann vor- handen sein kann, wenn die Dotterhaut normaler Weise unterhalb eines Stachels keine Verdichtungsstelle aufweist (Fig. 25). Ich habe Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 383 diese letzten Erscheinungen im Aussehen der Dotterhaut deshalb genau beschrieben, weil ich ihnen Anfangs eine gewisse Bedeutung beilegte und in den Verdichtungsstellen Polster für die aufsitzenden Stacheln erblickte. Aus der vorstehenden Schilderung folgt mit Sicherheit, dass die Eistacheln von Chiton cumingsi Choriongebilde sind, d.h. ebenso wie die äussere Eihülle vom Follikel- epithel ausgeschieden werden. Für die Eistacheln ist diese Behauptung bewiesen durch die Tatsache, dass die Stacheln (st) erst dann gebildet werden, wenn das Ei bereits von einer Eihülle, dem Chorion (ch), umgeben ist (Fig. 21, 22, 23). Für die Chorionnatur der äussern Eihülle muss geltend gemacht werden, dass die Stachel- substanz von den Follikelzellen direct auf diese Eihülle ausgeschieden wird, dass die zuerst auftretenden Anlagen der Stachelkronenzacken (Fig. 21 st) gleichsam Verdickungsstellen der äussern Eihülle scheinen, und dass schliesslich das fertige Ei von einer zweiten, innern Eihülle, der Dotterhaut, umgeben ist (Fig. 24, 25 dh). Dass die innere Eihülle (d}) eine Dotterhaut ist, das heisst mit andern Worten, vom Eiplasma selbst abge- schieden wird, geht sowohl ausihrer Beschaffenheit wie daraus hervor, dass sie später’auftritt als’ die äussere Eihülle. Die von mir gegebene Schilderung der Bildung der Eihüllen nebst ihren Anhängen bei Chiton cumingsi stimmt im Wesentlichen mit den Pratr’schen Angaben überein. Abweichungen ergeben sich in folgenden Punkten. Prare erwähnt als Beweis für die Chorion- natur der Eistacheln die Anwesenheit einer Dotterhaut, die auftritt, bevor die Stachelbildung im Gange ist. Nach meinen Beobachtungen muss ich behaupten, dass PrLAtE auf den jungen Stadien, wie sie meinen Figg. 20, 21, 22 entsprechen, das als Dotterhaut bezeichnet, was ich Chorionmembran nenne. Man vergleiche Pratr’s figg. 181, 182, 183, und man wird unwillkürlich zu diesem Schlusse geführt. Auf reifen Eiern versteht PrArE unter Dotterhaut dieselbe Membran wie ich, wie ein Vergleich seiner fig. 184 mit meinen Figg. 24 und 25 ergiebt. Ich habe gerade wegen der Abweichung meiner Schil- derung von der Prare’schen auf die Untersuchung von Chiton cumingsi längere Zeit verwendet und bin schliesslich zu der Anschauung ge- kommen, die ich hier vertreten habe, obwohl auch ich zuerst die junge Chorionmembran genau so wie PLArE für die Dotterhaut hielt. Bilder wie Fig. 24 brachten mir schliesslich die Aufklärung. Im 384 ALEXANDER SCHWEIKART, Uebrigen stimmen meine Beobachtungen, wie gesagt, mit denen PLArtr’s überein und ergänzen dieselben. So ist es mir gelungen, die Ent- stehung der kleinen Höcker der Stachelkrone zu verfolgen (Fig. 21 s2). Sie werden zu allererst gebildet und sind, wie es PrarE als Ver- muthung ausgesprochen hat, auf Stadien, wie sie Prarr’s fig. 182 oder meiner Fig. 22 entsprechen, bereits vorhanden. 2. Acanthopleura echinata BARNES. Die Species Acanthopleura echinata ist ebenfalls von PLATE einer kurzen Untersuchung in Bezug auf die Bildung ihrer Eistacheln unterzogen worden. Die reifen Eier von Acanthopleura zeigen einen ähnlichen Stachelbesatz wie die von Chiton cumingsi. Die Stacheln erscheinen im Gegensatz zu denen von Chiton cumingsi sehr homogen gefärbt (Fig. 28 st). Jedem Stachel liegt ein deutlicher, granulirter Kern an. Die Untersuchung dieser Species bereitet grössere Schwierig- keiten als die von Chiton cumingsi. Die Bilder sind lange nicht so klar, trotzdem kann man mit Sicherheit aussprechen, dass der Modus der Bildung der Eihüllen nebst ihren Anhängen dem von Chiton cumingsi ganz analog ist. Nachdem die Eier sich mit einem typischen, cubischen Follikel- epithel umgeben haben, beginnen die Follikelzellen die Ausscheidung der Stachelsubstanz. Auch hier wird zuerst die Stachelkrone aus- geschieden und von dieser wieder zuerst die Kronenzacken (Fig. 26 st). Die Follikelzellenkerne liegen zunächst an dem freien Ende der Follikelzellen, rücken aber gewöhnlich mit dem Wachsthum der Stacheln nach der Basis zu. Die Stachelanlagen werden direct auf die eigentliche Chorionmembran (Fig. 26, 27 ch) ausgeschieden, welche bei Acanthopleura echinata auch auf reifen Eiern noch deutlich er- kennbar ist (Fig. 28 ch) und zwar bei weitem deutlicher als bei Chiton cumingsi. Die junge Chorionmembran machte sich zunächst auf solchen Stadien bemerkbar, die denen von Chiton cumingsı, Fig. 20, vollkommen gleichen. Später macht sich zwischen Ei und Chorion noch eine zarte Membran bemerkbar, die eben wegen ihres Auftretens zu einer Zeit, wo das Chorion eine Beteiligung des Follikelepithels an ihrem Aufbau verhindert, ein Ausscheidungs- produkt des Eies selbst, d. h. eine Dotterhaut, sein muss. Diese Dotterhaut (Fig. 28 dh) gleicht im Baue der von COhiton cumingsı (Fig. 25 dh). | Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 385 Diese Darstellung der Bildung der Eihüllen von .Acanthopleura weicht etwas von derjenigen ab, wie sie PLATE giebt. Auf Stadien wie Fig. 20, auf welchen ich die junge Chorionmembran zuerst deutlich erkennen konnte, liegen die Follikelkerne dicht neben einander und nicht so zerstreut wie in PuLare’s fig. 69. Sie ist auch dünner, als sie PLATE gezeichnet hat. Ihre Färbung ist auf den jungen Stadien eine tief dunkel rothe, später geht sie in eine dunkle bis schwarze Färbung über. Dadurch, dass sich auf spätern Stadien unterhalb der Chorionmembran (ch) dem Ooplasma anliegend noch eine Dotterhaut bemerkbar macht, die Prare’s Beobachtung entgangen ist, ist man berechtigt anzunehmen, dass die äussere Ei- hülle von Acanthopleura, der die Stacheln aufsitzen, ein echtes Chorion ist. Die Beobachtung Prare’s, dass die Eianhänge von Acanthopleura Ausscheidungsproducte der Follikelzellen sind, bestätigt sich dagegen vollständig. Allerdings hat sich in seiner Beschreibung der Stachelanlagen ein kleiner Beobachtungsfehler eingeschlichen. PLATE schildert: „Die Follikelkerne liegen unmittelbar neben kleinen, homogenen und länglichen Gebilden, die nichts anderes sein können als die Stachelanlagen. Bemerkenswerth ist, dass die Kerne eine etwas wechselnde Stellung zu ihnen einnehmen: sie liegen bald neben denselben, bald schieben sie sich zwischen sie und die dünne Eihaut. Die verschiedene Stellung der Follikelkerne ist vielleicht entscheidend für die Lage des Kernes am ausgebildeten Stachel.“ Offenbar hat Pate bei dieser Beobachtung schiefe Schnitte durch die Stachelanlagen zu Gesicht gehabt. was bei dem Ovarium von Acanthopleura echinata leicht möglich ist. Dasselbe ist nämlich äusserst stark mit heranwachsenden Oocyten angefüllt, so dass sich dieselben stark gegen einander pressen und in Gestalt beeinflussen. Dadurch werden die normaler Weise radial angeordneten jungen Stacheln umgebogen, und bei geeigneter Schnittführung kommen Bilder zu Stande, wie sie PLare’s fig. 64c und 65 zeigen. Ich muss darauf bestehen, dass auf den jüngsten Stadien der Stachelbildung die Follikelkerne stets am freien Ende der sich knospenartig vor- wölbenden Follikelzellen liegen, während die Stachelanlagen, seien es nun bloss die Stachelkronenzacken (Fig. 26 st) oder seien es die Stachelkronen selbst (Fig. 27 st), an der Basis der Follikelzellen liegen. Zum Schluss muss ich noch erwähnen, dass die fertigen Ei- stachel von Acanthoplewra echinata ähnlich wie die von Chiton cu- mingsi eine schwach convexe Basis haben und mit dieser in einer 386 ALEXANDER SCHWEIKART, Mulde der Chorionmembran sitzen. Auch die Dotterhaut ist unter- halb der Eistacheln muldenartig ins Eiinnere eingedrückt, und zwischen Chorionmembran und Dotterhaut findet sich ein Hohlraum, der mit einer serösen Flüssigkeit erfüllt zu sein scheint und unter- halb der Eistacheln am besten erkennbar ist. Puarr’s fig. 63 bringt bei Vergleich mit meiner Fig. 28 die Vermutung nahe, dass die Membran (m) in der Prarr’schen Zeichnung identisch ist mit meinem Chorion plus Dotterhaut, derart, dass die äussere Grenze, welche PLArtE tief schwarz zeichnet, dem Chorion, die innere Grenze der Dotterhaut, der schattirte Zwischenraum, jedoch der serösen Flüssig- keit zwischen Chorion und Dotterhaut entspricht. 3. Chaetopleura peruviana (Lan.). Die reifen Eier von Chaetopleura peruviana unterscheiden sich auf den ersten Blick schon von denen der beiden soeben beschrie- benen Chitonenspecies. Der Unterschied ist ein zweifacher. Erstens sind die Eihüllenanhänge von Chaetopleura nicht wie die von Acantho- pleura und Ohiton cumingsi über die ganze Eihülle verbreitet, sondern sitzen nur an einem Eipole (PLATE); zweitens sind die schlauch- förmigen Anhänge von Chaetopleura bei weitem complicirter gebaut und grösser als die der erstgenannten Formen (vgl. Fig. 25 Chiton cumingsi, Fig. 28 Acanthopleura, Fig. 33 Chaetopleura). Der compli- cirte Bau der fertigen Eianhänge von Chaetopleura peruviana lässt sich aus Fig. 33 erkennen. Die Spitze der schlauchförmigen Eian- hänge (anh) ist gefiedert. Die einzelnen Fiedern liegen dicht bei einander und bilden das kronenartige Kopfstück des Eihüllenan- hanges. Die Basis der Anhänge ist halbkugelartig erweitert und die Wand des Schlauches daselbst stark verdickt. In diese basalen Becher der Anhänge ragt je ein Ooplasmakegel (Fig.33 keg). Die Chorion- membran (ch) bildet demgemäss halbkugelartige Hervorwölbungen (ch. k) in die erweiterte Basis der Eianhänge. Der Kuppel jeder dieser Chorionausstülpungen (ch. %k) sitzt mit verbreiterter Basis ein sich dunkel färbender, den Centralcanal des Eihüllenanhanges durch- ziehender Strang auf, der sich an der Spitze des Anhanges in ebenso viel Aeste verzweigt als der Anhang Fiederchen besitzt. Die Eianhänge von Chaetopleura peruviana darf man deshalb nicht ohne weiteres als hohl bezeichnen, wie es PrareE thut, der offenbar den dunklen Strang im Innern der schlauchförmigen Anhänge nicht beobachtet hat. Seine fig. 303 enthält ihn nicht eingezeichnet. Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 387 Die Bildung der complieirten Eihüllenanhänge von Chaetopleura peruviama konnte ich genau verfolgen. Die junge Oocyte ist mit einem flachzelligen Follikelepithel umgeben. An dem dem Eistiel ungefähr entgegengesetzten Pole nehmen die Follikelzellen an Höhe zu. An ihrer Basis liegen knöpfchen- bis stäbchenartige, helle Ge- bilde mit einer dunklern Centralpartie. Die Bilder unterscheiden sich eigentlich nur in Bezug auf die Grösse der Gebilde (anh) von denen in Fig. 29, welche ein etwas weiter vorgeschrittenes Stadium darstellt. Offenbar haben die Follikelzellen an ihrer Basis bereits die Fiedern des kronenartigen Anhangskopfes ausgeschieden. Die- selben (anh. f) sitzen, wie Fig. 29 lehrt, direct der Chorion- membran (ch) auf, die sich ebenso tief schwarz färbt wie der centrale Teil der Fiederchen (ank. f). Im Allgemeinen scheint an der Bildung eines Stachels nur eine Follikelzelle beteiligt zu sein. Dennoch habe ich auch beobachtet, dass zwei Kerne ein und dem- selben heranwachsenden Stachel anlagen (Fig. 30 ankh!). Bevor ich zur weitern Darstellung der Ausbildung der Eian- hänge schreite, sei nochmals ausdrücklich betont, dass in den An- lagen der Kopffiederchen dieser Anhänge schon auf den jüngsten Stadien sich zwei Teile unterscheiden lassen. Sie geben sich von vorn herein als tief schwarze Kölbchen zu erkennen, über die gleich- sam eine helle Glocke gestülpt ist. Die Follikelzellen scheiden ebenso wie bei Chrton cumingsi und Acanthopleura echinata Stachelsubstanz nur an ihrer Basis ab. Zu- erst ist die Ausscheidung auf verschiedene kleinere Bezirke der Zellenbasis verteilt — es werden die Fiederchen des freien Stachel- endes ausgeschieden. In Fig. 29 ist dieser Process schon fast vollendet. Nachher rücken die Stellen, an denen Ausscheidung stattfindet, dicht an einander, verschmelzen, und nun beginnt die Ausscheidung des Stachelhalses. Fig. 30 zeigt junge Eihüllenanhänge von Chaetopleura. Diese sitzen der Chorionmembran (ch) direct auf, welche auf diesen ältern Stadien leichter nachweisbar ist, weil der Eiinhalt sich nicht mehr so stark mit Hämatoxylin färbt. Die Follikelzellen (f) umziehen die Stachel- anlagen als allseitig gut nachweisbare Plasmabezüge. An den Stachel- anlagen kann man bereits Hals und Kopf unterscheiden. Beide Theile haben bereits ihre definitive Gestalt und lassen in ihrem Bau die Scheidung in eine innere, dunkel gefärbte Grundmasse und eine diese handschuhartig einschliessende, äussere Hülle erkennen. 388 ALEXANDER SCHWEIKART, Die dunkle Masse ist am Kopfende des Eianhangs in ebenso viele Fiedern gespalten, wie die handschuhartige Hülle Finger hat. Der weitere Process der Eistachelbildung ist nun ohne weiteres zu verstehen. Die Follikelzelle scheidet an ihrer Basis fort und fort neue Stachelsubstanz aus und verlängert den Stachelhals mehr und mehr. In Fig. 31 haben die Stacheln ungefähr ein Drittel ihrer definitiven Länge erreicht. Sie verbreitern sich nach der Basis hin ein wenig. Die Chorionmembran zeigt gegenüber den jüngern Stadien noch keine Veränderung. Erst auf Stadien wie Fig. 32, auf denen die Eihüllenanhänge von Chaetopleura bereits bei weitem über die Hälfte ihrer endgültigen Länge erreicht haben, zeigen sich solche Vorgänge. Unterhalb der Anhänge (anh) beginnt die Oocyte Hervorwölbungen zu bilden und zwingt dadurch auch die Chorionmembran (ch), sich halbkugelartig vorzubuchten. Durch die Bildung dieser Hervorwölbungen betheiligt sich die Oocyte selbst indirect an der Bildung des Eihüllenanhangs. Ihre Betheiligung ist aber nur eine rein mechanische, eine formirende. Die Substanz der Stachelbasis wird ebenso von Follikelepithel abgeschieden wie die der übrigen Stacheltheile. Dafür spricht zunächst die Thatsache, dass die Follikelkerne, die zunächst der Stachelkrone anliegen, im Laufe der Stachelbildung immer mehr nach der Basis rücken (vgl. Fig. 29—33), und zweitens kann die Oocyte sich deswegen nicht ausscheidender Weise an der Bildung der Eistacheln betheiligen, weil die Anwesenheit der Chorionmembran sie daran hindert. Die Chorionmembran konnte ich mit Sicherheit allerdings erst auf Stadien wie Fig. 29 nachweisen. Auf noch jüngern Stadien glaube ich sie jedoch auch gesehen zu haben, aber mit Sicherheit kann ich das nicht angeben. Das Ooplasma ist auf diesen jungen Stadien noch sehr reich an chromatophilen Elementen und färbt sich sehr dunkel, was den Nachweis der Chorionmembran sehr erschwert. Ueberhaupt kann man die Chorionmembran meist nur stellenweise erkennen. Ich habe sie in allen Figuren mit Ausnahme von Fig. 33 ergänzt. Die Bildung von Plasmahervorwölbungen, wie sie sich bei Chaetopleura finden, wird uns abermals bei Trachydermon einereus und bei Tonicella marmorea entgegentreten, jedoch mit einem doppelten Unterschied. Die Ooplasmakegel bilden sich bei Trachydermon und, wie es scheint, auch bei Tonicella, schon bevor die Ausscheidung der Eihüllenanhänge erfolgt, während sie bei Chaetopleura peruviana sich erst am Ende der Stachelausscheidung bemerkbar machen. Die Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 389 Plasmakegel von Trachydermon und Tonicella werden später wieder zurückgezogen, die von Ühaetopleura peruviana aber nicht. Die Ooplasmahervorwölbungen von Chaetopleura sind also im Gegensatz zu denen von Trachydermon und Tonicella eonstante Gebilde. Auf Fig. 33, welche Eihüllenanhänge des fertigen Eies von Chaeto- pleura peruviana darstellt, sind die Plasmakegel (keg) deutlich erkenn- bar. Sie ragen in die becherartig erweiterte Stachelbasis hinein. Den Bau der fertigen Stacheln brauche ich nicht noch einmal dar- zustellen. Ich habe des bessern Verständnisses der Bildung wegen die Schilderung der definitiven Eihüllenanhänge vorausgeschickt. Hier sei nur nochmals darauf hingewiesen, dass die Eihüllenanhänge von Chaetopleura perwviana nicht hohl sind, wie PLAaTE schreibt, sondern dass der Centralcanal dieser schlauchförmigen Gebilde von einem tief schwarzen Strang durchzogen wird, der in der Hälfte seiner Länge sich meist plötzlich verjüngt, und sich am Kopfende des Anhangs in so viele Theile zerfiedert, als die schlauchförmige Hülle des Anhangs Fingerchen hat. Die Wand des schlauchförmigen Theiles des Eihüllenanhangs verdickt sich nach der Basis hin und zeigt im stärkst verdickten Theile der kugelförmigen Stachelbasis wabige Structur, während sie sonst ziemlich homogen erscheint. Am untern Rande der verbreiterten Stachelbasis nimmt die Stärke der äussern Schicht des Eistachels rapid ab. Bei Chaetopleura perwviana ist also die den Stachel aufbauende Chorionsubstanz in zwei Schichten differenzirt: eine meist hellere, äussere Schicht, das Exochorion, und eine tief dunkle, innere Schicht, das Endochorion. Die innere Schicht denke ich mir durch chemische Umwandlung in der tiefern Region der ausgeschiedenen Stachel- substanz entstanden. Dieser Vorgang muss direct an der Anhangs- basis geschehen, da wo die Ausscheidung von Substanz stattfindet, denn sonst steht das Exochorion im Allgemeinen nirgends mehr mit dem Endochorion in Berührung. Ob allerdings die Loslösung der Stachelrinde vom Stachelmark eine natürliche oder eine bloss durch die Conservirung. bedingte Erscheinung ist, ist schwer entscheidbar. Bilder wie Fig. 32 rufen den Gedanken wach, dass im natürlichen Zustande die Stachelrinde dem Stachelmark direct aufliege. Die Regelmässigkeit jedoch, mit der sich die Loslösung der äussern Stachelschicht von der Marksubstanz des Stachels auf allen, selbst den jüngsten Stadien der Entwicklung bemerkbar macht, spricht dagegen weit mehr dafür, dass es sich um eine wenigstens zum grössten Theil normale Erscheinung handelt. Eine ähnliche Scheidung 390 ALEXANDER SCHWEIKART, der Stachelsubstanz in eine Rinden- und Markschicht, bei der auch die Markschicht stärkere Färbbarkeit mit Hämatoxylin an den Tag legt, beobachtet man auf den ältern Entwicklungsstadien von Chiton cinereus (Fig. 38—40) mit dem Unterschied jedoch, dass bei Chiton cinereus die Rindenschicht sich nie von der Markschicht trennt. Aus dem Vorhergehenden erhellt, dass die Eihüllenanhänge von Chaetopleura peruwviana chorionäre Gebilde sind, an deren Aufbau die Oocyte selbst keinen Antheil nimmt. Sie wird daran verhindert durch das schon frühzeitig auftretende, sich stark mit Hämatoxylin färbende Chorion. Diese Chorionmembran, welche auf fertigen Eiern (Fig. 33 ch) unterhalb der Eistacheln Hervor- wölbungen bildet, die die becherförmige Stachelbasis auskleiden, scheint mir bei reifen Eiern jedoch nicht mehr die einzige Schutz- hülle zu bilden. Ich zögere nicht zu behaupten, dass unter dem Chorion noch eine allerdings äusserst zarte Dotterhaut herzieht. Sie nachzuweisen ist mir jedoch leider nicht gelungen. Zwar scheint an den Plasmakegeln, die in die Stachelbasis ragen, häufig eine dicke Dotterhaut erkennbar. Dieses ist aber nur eine Täuschung, dadurch hervorgerufen, dass ein Theil der ringförmigen Randzone des Ei- dotters sich von der Hauptpartie desselben losgelöst hat und der Eigrenze ziemlich dicht anliegt. Ich erschliesse die Existenz der Dotterhaut aus der ziemlich scharfen Begrenzung der Plasmakegel und aus der Analogie mit Ohiton cumingsi und Acanthopleura, bei welchen Formen ich den Nachweis führen konnte. Die Begrenzung der Ooplasmakegel wird dadurch etwas undeutlich gemacht, dass den- selben äusserlich losgetrennte Spuren der dunklen Chorionsubstanz anliegen. Die feinen Fädchen, die nach der Stachelbasis ziehen, rühren theilweise von der dunklen Chorionsubstanz her, theilweise wohl von einer serösen Flüssigkeit. 4. Trachydermon ceinereus L. (= Chiton ceinereus). Diese Form ist in erster Linie deswegen interessant, weil für sie ein ganz eigenthümlicher Bildungsmodus ihrer merkwürdigen Ei- hüllenanhänge angegeben worden ist. Der Bau derselben ist sehr com- plieirt und nur auf Grund ihrer Entwicklungsgeschichte zu verstehen. GARNAULT behauptet, wie wir schon in der Einleitung sahen (S. 375), in seinen Recherches sur le developpement de l’oeuf et de son follieule chez les Chitonides (1888), dass diese complieirten Eihüllenanhänge Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 391 (vgl. Garnaunr’s fig. 13) sich durch einen complieirten Um- wandlungsprocess aus dem: Follikelepithel bilden und also kein echtes Chorion, d. h. kein Ausscheidungsproduct des Follikels sind. PravE dagegen behauptet, dass die Eianhänge von Trachydermon echte chorionäre Gebilde seien, ohne jedoch einen wirklichen Nach- weis dafür liefern zu können (8. 377). Er schliesst es einzig und allein aus dem Umstande, dass dem fertigen Eihüllenanhang äusser- lich der Kern der Follikelzelle nebst Plasma anliegt. Ehe ich jedoch auf die Ergebnisse meiner Untersuchungen über die Bildung der Eihüllenanhänge von Trachydermon eingehe, muss ich noch einige Angaben über das Verhalten der heranwachsenden Oocyten machen. Nachdem sich die jungen Oocyten mit einem flach- zelligen, nur wenige Kerne beherbergenden Follikelepithel umhüllt haben, beginnt die junge Oocyte mit der Ausbildung von Hervor- wölbungen. Jeder Follikelzelle entspricht eine Hervorwölbung, deren Kuppel vom Kerne gekrönt wird. In der Umgebung des Follikel- kernes ist die Zelle etwas höher, und man kann dort das Plasma erkennen. GArNnAauULT hat die Bildung dieser Eihöcker genau ver- folgt. Ich habe diese Vorgänge nicht genau nachuntersucht, bin aber beim Studium meiner Schnitte und weniger Totalpräparate zu keinem widersprechenden Resultat geführt worden. Die Höcker des Eies werden später wieder zurückgebildet, in dem Maasse als die Dotterausscheidung fortschreitet, und ich bin geneigt, eben in der Dotterausscheidung den Grund für die Ausgleichung der Eihöcker zu finden; von einem Zurückgezogenwerden der Verwölbungen der Oocyte kann man, wie es GARNAULT thut, wohl nicht reden. Es wird sich auch zeigen, dass die Rückbildung der Höcker mit der Bildung der Hüllenanhänge in keinem causalen Zusammenhang steht, wie es GARNAULT meint. Das fertige Ei hat keine Hervorwölbungen mehr, sondern kuglige Gestalt und wird von einer verhältnissmässig ge- ringen Zahl sehr complicirter Anhänge bedeckt. Ehe ich auf die GArnauur’sche Darstellung eingehe, möchte ich meine Beobachtungen über die Bildung der Eihüllen nebst ihren Anhängen folgen lassen. Die ersten Spuren der Eihüllen und ihrer Anhänge beobachtete ich an jungen Oocyten, die wohl ausgeprägte Hervorwölbungen hatten. Fig. 34 stellt einen Längsschnitt (Meri- dionalschnitt) durch eine solche Hervorwölbung dar. Im Pol der Kuppel liegt der Kern der Follikelzelle (f. %), die in Form einer sehr dünnen Schicht (f) die Hervorwölbung umspannt. Symmetrisch zu beiden Seiten des Kernes machen sich zwei dornartige Erhebungen Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 2. 26 399 ALEXANDER SCHWEIKART, (anh) bemerkbar. Bei genauer Untersuchung erkennt man, dass an diesen Stellen das Plasma des Follikelepithels in Folge eines in ihm liegenden Kölbchens (anh) hervorgewölbt erscheint. Dieses Kölbchen sitzt mit seiner etwas verbreiterten Basis dem Chorion (ch) auf, das in Form einer sehr dünnen Membran den Eifortsatz umzieht. In den eben beschriebenen Kölbehen hat man die Anlage des Ei- hüllenanhangs zu erblicken, der sich auf der in der Figur gezeich- neten Hervorwölbung der Oocyte bilden wird. Diese Kölbchen sind offenbar Ausscheidungsproducte der Follikelzelle, denn sie werden äusserlich von derselben umzogen. Ich muss noch erwähnen, dass die beiden Kölbehen nur die im Schnitt getrennt erscheinenden Durchschnitte durch die wohl ringförmige Anlage des Eihüllen- anhanges sind. Dieser Ringwulst entspricht wohl der von GARNAULT beschriebenen peripheren Vacuole, die den Eihöcker auf diesem Stadium in einiger Entfernung vom Follikelkerne umziehen soll, oder mit andern Worten, dem ringförmigen Bezirke in etlicher Entfernung vom Follikelkerne, in welchem die Loslösung des Eihöckers von der Follikelmembran beginnen, einer Erscheinung, die die Zurückziehung des Eifortsatzes einleiten soll (GARNAULT, fig. 8—10). Die weitere Ausbildung der Chorionanhänge konnte ich genau verfolgen. Fig. 35 stellt ein ein wenig weiter vorgeschrittenes Stadium dar. Die beiden, auf dem Schnitt dornartig erscheinenden Anlagen (anhı) des Chorionanhangs sind länger und breiter geworden, haben besonders eine breitere Basis erhalten, mit der sie dem Chorion (ch) aufsitzen. Man sieht, dass die Follikelzelle (f) noch völlig lebenskräftig ist. Aus der Art und Weise, wie sich die Follikelzelle in Fig. 35 von den Anlagen des Eihüllenanhangs losgelöst hat, ersieht man besonders klar, dass diese Anlagen Ausscheidungsproducte der Follikelzelle sind. Die Follikelzelle setzt die Ausscheidung von Substanz weiter und weiter fort, so dass sich auf den Schnitten zu beiden Seiten des Follikelkernes (f%) allmählich recht complicirte Ausscheidungs- producte bemerkbar machen (Fig. 36, 37, 38, 39 anh). Dadurch wird die Follikelzelle stark gedehnt und der Nachweis ihres Plasmas er- schwert. Stets aber lässt sich um den Kern (fk) herum eine ganz beträchtliche Ansammlung von Plasma nachweisen. Die Follikelzelle (f) umzieht auch auf diesen Stadien noch die ganze Anlage des Ei- anhangs, ist auf Schnitten allerdings nur stellenweise erkennbar (Fig. 37, 38, 39). Das Chorion (ch) nimmt während dieser Vorgänge an Stärke zu und wird um so besser nachweisbar in dem Grade, Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 393 als mit dem Auftreten des Dotters die Dunkelfärbung des Eiinhaltes durch eine rosarothe Färbung ersetzt wird. Aber auch in der Färbung des Eihüllenanhangs vollzieht sich im Lauf seiner Bildung eine Veränderung. Während die jungen Anlagen desselben sich gleich- mässig röthlich färben, färben sich auf ältern Stadien die innern Partien des Eianhanges dunkler als die Randzone, welche ihre röthliche Färbung beibehält. Die innere, mehr Hämatoxylin- färbung annehmende Partie erscheint ausserdem gekörnelt (Fig. 38, 39, 40). Schliesslich tritt auf den ältern Stadien der Unterschied der Eihüllenanhänge und des Chorions, auf welches dieselben ja abge- schieden wurden, immer mehr zurück, so dass das Chorion als solches unterhalb der Anhänge nicht mehr zu erkennen ist. Der dunklere untere Rand des Anhangs deutet das Chorion an (Fig. 39 ch). Die Dotterhaut bildet sich durch Absonderung, Erhärtung und Condensation einer Rindenschicht des Dotters. Die junge Dotterhaut (Fig. 38, 39 dh) liegt dem Eikörper direct an und zeigt einen fein- körnigen, aber sehr homogenen Bau. Später löst sich die Dotter- haut vom Eikörper los und büsst in Folge der Erhärtung einen Theil ihrer Dicke ein. Sie erscheint als eine völlig homogene Haut (Fig. 40 dh), die eine glashelle, höchstens blass gelblich gefärbte, unter den Eianhängen ziemlich dieke Schicht einer erstarrten, serösen Flüssigkeit begrenzt. Der in Fig. 40 zwischen der Dotterhaut und dem Eikörper gelerene Zwischenraum kann auch fehlen (und zwar können beide Zustände auf demselben Schnitt sich finden)... Die Dotterhaut liegt dann direct dem Eikörper an. Die fertige Dotter- haut kann einen mehr oder minder wellenförmigen Verlauf haben. Bei dieser Darstellung der Entstehung der Dotterhaut habe ich nur den dunklen, ziemlich breiten Innenrand der direct unter dem Chorion mit den Eihüllenanhängen herziehenden, breiten, hellen Schicht fertiger Eier als Dotterhaut aufgefasst, im Gegensatz zu PrLarz, der in der ganzen Schicht die Dotterhaut vermuthete, eine Auffassung, die auch ich zuerst hatte. Aus der gegebenen Darstellung der Bildung der complieirten Eihüllenanhänge von Trachydermon cinereus folgt, dass dieselben im Gegensatz zu Garnaunt’s Ansicht als chorionäre Ge- bilde aufzufassen sind. Es sind Ausscheidungsproducte der Follikelzellen, und ihre allmähliche Ausbildung dürfte sich aus meinen Figg. 34—40 zweifellos erkennen lassen. Es bestätigt sich somit nicht die Anschauung GarnAauurt’s, welcher angiebt, dass die 26* 394 ALEXANDER SCHWEIKART, Follikelzelle frühzeitig degenerire, schon ehe die Rückbildung der Eihervorwölbungen beginnt. Auf Stadien wie Fig. 37, 38, 39 sind die Eihervorwölbungen nur noch sehr schwach, und in den Follikel- zellen ist dennoch keine Rückbildung zu constatiren. Erst auf dem fertigen Stadium Fig. 40 ist dieser Process eingetreten. Um so weniger bestätigt sich deshalb der complieirte Faltungsprocess, der die zu einer derben Membran gewordene Follikelzelle auf rein mechanischen Wege in die complieirten Eihüllenanhänge verwandeln soll (vgl. Einleitung S. 375). Es ergiebt sich, dass die Eihüllen- anhänge von den Follikelzellen ausgeschieden werden, und zwar nur von ihnen. Das Ei selbst kann keinen Theil bei der Bildung nehmen, wie PLATE es vermuthete, denn die Chorionmembran ist schon zur Zeit der Anhangbildung vorhanden. Da nach innen von der Chorion- membran später noch eine innere Eihülle auftritt, so ergiebt sich, dass diese eine Dotterhaut (Ausscheidungsproduct der Oocyte selbst) ist, während sich wieder umgekehrt das Auftreten der inneren Ei- hülle dafür geltend machen lässt, dass die äussere Eihülle von Trachydermon cinereus ein echtes Chorion (Ausscheidungsproduct des Follikelepithels) ist. 5. Tonicella marmorea FABRICIUS. Tonicella marmorea ist eine der beiden Formen, für welche PLATE angiebt, dass die Anhänge des Chorions der Eier durch direete Um- bildung der Follikelzellen entstehen. Kr schliesst dies aus dem Aussehen der Eihüllenanhänge, ohne deren Genese verfolgt zu haben. Das Chorion von Tonicella ist mit einer Anzahl platter, tafel- förmiger Zotten besetzt, welche in Folge von Einrollung und Faltung jedoch recht verschiedenartigen Anblick gewähren. Diese Zotten werden in. ihren seitlichen Partien von parallel angeordneten . Lamellen durchzogen, welche vom freien. Rande der Chorionzotten bis zu deren Basis reichen und dort der dem Dotter anliegenden, innern Grenzmembran direct aufsitzen. Diesen Angaben Puarr’s kann ich ohne Weiteres beipflichten. Das Studium meiner Schnitte führte mich zu keinem widersprechenden Resultat, mit Ausnahme des letzten Punktes, dass die Grenzmembran direct dem Dotter auf- liegen soll. Unter der Grenzmembran liegt noch eine Dotter- haut. Der innern Grenzmembran direct anliegend findet sich der Follikelkern des Chorionlappens, umgeben: von einer Plasmaansamm- Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 395 lung. Plasmastränge ziehen auch zwischen den dünnen seitlichen Membranen (vgl. Fig. 44). Puarz schliesst aus diesem Aussehen der. Chorionlappen, dass sich die Follikelzellen unter Bildung eines Systems innerer Zellmembranen direet in die Anhänge um- wandeln. Zu dieser Anschauung Prare’s kann ich mich nach meinen Studien nicht bekennen. Ich habe die Genese der Eihüllenanhänge von Tonicella verfolgt und bin dabei zu der Anschauung gelangt, dass der Bildungsmodus der Anhänge in keinem wesentlichen Punkte von dem für Trachydermon einereus angegebenen abweicht. Leider ist es mir jedoch unmöglich, für die Bildung der Eihüllenanhänge von Tonicella eine so vollständige Serie von Bildern geben zu können wie für die übrigen Formen. Die ganzen Vorgänge zeigen jedoch eine so starke Analogie mit denen bei Trachydermon, dass ein Ver- gleich zwischen beiden Formen vieles erkennen lässt, was der directen Beobachtung leider nicht erreichbar war. Fig. 41 gibt den Anblick wieder, den die jüngsten, von mir aufgefundenen Stadien der Bildung der Eihüllenanhänge gewährten. Die Oocyte hat, wie auch bei T’rrachydermon cinereus, Hervorwölbungen gebildet. Die Kuppel einer solchen Hervorwölbung wird vom Kern der sie umspannenden Follikelzelle gekrönt. Diese Follikelzelle (f) ist zu beiden Seiten des Kernes flügelartig ausgebreitet. Die Ur- sache dieser Erscheinung giebt sich in dem längern Flügel als ein dunkler Streifen (st) zu erkennen, der nahe dem seitlichen Rand der Follikelzelle entlang zieht. ‘In dem rechten Flügel sind die Verhältnisse unklar, was wohl eine Folge schiefer Schnittführung ist. In Fig. 42 sieht man aber zu beiden Seiten des Follikelkernes je einen dunklen Streifen (st. Die Follikelzelle hat aber jetzt lappenförmiges Aussehen angenommen, indem durch Vermehrung ihres plasmatischen Inhaltes die in Fig. 41 zwischen den beiden Flügeln vorhandene Ausbuchtung ausgeglichen wurde. Ich will hier noch erwähnen, dass ich nur ein einziges Stadium wie Fig. 41 ge- sehen habe, trotzdem glaube ich nicht zu irren, wenn ich, wie es auch im vorhergehenden geschah, annehme, dass das geflügelte Aus- sehen der Follikelzelle in dieser Figur ein normales Verhalten ist; ein Vergleich der Fig. 41 mit der Fig. 34, die sich auf Trachydermon einereus bezieht, bekräftigt diese Annahme. Die ersten Anlagen der die fertigen Chorionanhänge in paralleler Anordnung durchziehenden Lamellen machen sich durch ihre dunkle Färbung (Fig. 41, 42 st), ihre ziemlich scharfe Begrenzung gegen 396 ALEXANDER SCHWEIKART, das Plasma und durch die Art und Weise, wie sie der auf diesen Stadien bereits vorhandenen Chorionmembran (ch) aufsitzen, als Ab- scheidungsproducte der Follikelzellen erkennbar. Allerdings lässt sich das Aufsitzen der Streifen auf der Chorionmembran erst mit Deut- lichkeit auf ältern Stadien constatiren (Fig. 46 st). Die Auffassung, in den seitlichen Lamellen der lappigen Follikelzellen von Tonicella, Ausscheidungsproducte der Follikelzellen zu erkennen, wird noch gestützt durch einen Vergleich von Fig. 41 mit den Fige. 34 und 35, die sich auf Zrachydermon beziehen, bei welcher Form ich die Ab- scheidung der zu beiden Seiten des Follikeikernes gelegenen keulen- artigen Gebilde bis auf ihre erste Anlage verfolgen konnte. Die weitere Ausbildung der lappenförmigen Chorionanhänge geschieht nun in der Weise, dass die Follikelzelle mehr und mehr wächst, dabei die bereits vorhandenen Streifen vergrössert und ausserdem noch neue bildet. In Fig. 43 sieht man zu beiden Seiten des an der Basis der lappenförmigen Follikelzelle (f) gelegenen Follikelkernes (f%) je zwei dunkle Streifen. Die Streifen der. rechten Seite sind schlangenartig gewunden. Unterhalb der bereits früher erwähnten Chorionmembran (ch) macht sich noch eine zweite Eihülle bemerkbar (dh), die eben in Folge ihres nachträglichen Erscheinens eine Dotterhaut, d. h. ein Ausscheidungsproduct der Oocyte selbst sein muss. Umgekehrt wird durch ihr Erscheinen erst die Bezeich- nung der äussern Eihülle mit dem Namen eines Chorions gerecht- fertigt. Der Follikelkern (f%) liegt, wie schon bemerkt, an der Basis der Follikelzelle und ist von granulirtem Plasma umgeben. Plasma macht sich auch zwischen den dunklen Lamellen bemerkbar (Fig. 43, 44, 45). Seine Lage an der Basis des Chorionlappens behält der Follikel- kern eine gewisse Zeit hindurch bei. Im Fig. 44 ziehen zu beiden Seiten des Follikelkernes schon eine ganze Reihe von dunklen Lamellen (st). Aber schon beginnt der Kern in dieser Figur sich in den mittlern Spaltraum des Chorionlappens hineinzudrängen, und er wandert im Laufe der letzten Entwicklungsstadien von der Basis der Follikelzelle zu ihrer Spitze. Die Figg. 44—46 lassen die Wanderung des Follikelkernes (fk) verfolgen. In Fig. 44 liegt der Follikelkern (fk) an der Basis, in Fig. 45 in halber Höhe und in Fig. 46 an der Oberfläche des Chorionlappens. In Fig. 46 ist die Art und Weise, wie der Follikelkern der Oberfläche angeschmiegt ist, eine höchst merkwürdige. Das Plasma zwischen den einzelnen Lamellen (Fig. 44, 45) ist Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 397 auf fertigen Chorionlappen als röthlich gefärbte Linien zwischen den dunklern Lappenstreifen bemerkbar. Es ist wohl in eine Art Kittsubstanz umgewandelt worden, die die Lamellen des Chorion- anhanges zusammenhält. Die Dotterhaut (dh) hat an Stärke be- trächtlich zugenommen. Sie zeigt gekörnelte Structur (Fig. 44, 45, 46). Die Chorionmembran (ch) bleibt dünn und unscheinbar und umzieht die ältern Oocyten in einiger Entfernung von der Dotter- haut. Der Nachweis der Chorionmembran ist eben wegen ihrer Unscheinbarkeit mit Schwierigkeiten verbunden. Das Chorion ent- spricht der innern Grenzmembran in Prare’s fig. 247. Prare’s Abbildung stellt, wie mir nach meinen Befunden erscheint, noch keinen völlig ausgebildeten Chorionlappen dar, denn der Kern liegt noch an der Basis des Lappens. Ausserdem fehlt die Dotterhaut. PrartE erwähnt bei Tonzcella überhaupt keine Dotterhaut. Aus der vorhergegangenen Darstellung der Bildung der Ei- hüllen und ihrer Anhänge folgt, dass diese Vorgänge ganz und gar denen der übrigen hier behandelten Chitonen analog sind. Dieser Umstand erweckt schon die Vermuthung, dass die Chorionlappen dieser Form echte chorionäre Ge- bilde seien. Die scharfe Begrenzung dieser Chorionlappenstreifen segen das Plasma der Follikelzellen, in denen sie sich bilden (Fig. 41—45), bestätigt diese Vermuthung und berechtigt dazu, dies in Form einer Behauptung auszusprechen. Die Follikelzellen scheiden die Lamellen in ähnlicher Weise aus, wie die (im Schnitte) dornartigen Anlagen der Chorionknöpfe von Trachydermon cinereus von ihren Follikelzellen abgeschieden werden. Man vergleiche die Figg. 34—40, die die Bildung der Chorionanhänge von Trachydermon darstellen, mit den Figg. 41—46, die dieselben Vorgänge bei Toonzcella marmorea darstellen, und die vollkommene Analogie beider Processe wird auf den ersten Blick einleuchten. C, Zusammenfassung und Vergleich der erhaltenen Resultate. Das fertige Ei von Chiton cumingsi trägt einen Stachelbesatz (Fig. 25). Die Bildung dieser Stacheln (st) geschieht durch die Follikelzellen (f). Nachdem die Follikelzellen die Chorionmembran (ch) ausgeschieden haben (Fig. 20), beginnen sie an ihrer Basis Stachel- substanz abzusondern. In Fig. 21 liegen am Grunde der Follikel- 398 ALEXANDER SCHWEIKART, zellen (/) die Stachelkronenzacken (st), im Fig. 22 die fertigen Stachel- kronen (st). Die Stachelsubstanzabscheidung findet an der Basis der Follikelzellen statt, so dass die Stachelkronen immer mehr nach aussen geschoben werden (Fig. 23, 24 und 25 st. Während dieser Vorgänge tritt zwischen Chorion und Oocyte noch eine zweite Membran, die Dotterhaut (Fig. 24, 25 dh) auf, so dass das reife Ei von folgenden Hüllen umgeben ist: Direct dem Ooplasma mit dem Dotter liegt die Dotterhaut (dh Fig. 25) an, dann folgt die Chorionmembran (ch), die bei fertigen Eiern von Chiton eumingsi in Folge ihrer innigen Vereinigung mit den Fussstücken der Stacheln schwer nachweisbar ist. Auf der Chorionmembran sitzen die von den Follikelzellen ausgeschiedenen Stacheln (s?). - Von Chiton cumingsi weicht Acanthopleura echinata auch nicht in einem einzigen Punkte ab. Der Zustand des fertigen Eies ist genau derselbe: Der Eikörper (Fig. 28) wird von einer zarten Dotter- haut (dh) begrenzt. Nach aussen folgt eine dunkle Chorionmembran (ch), der die Stacheln aufsitzen. Die Chorionmembran ist auf dem fertigen Ei von Acanthopleura deutlich erkennbar. Auch das Aus- sehen der Entwicklungsstadien der Eistacheln ist genau dasselbe wie bei Chiton cumingsi. Die Figg. 26 und 27 bedürfen gar keiner Er- klärung mehr, wenn man die entsprechenden von Chiton cumingsi (21 und 23) kennt. Sie stimmen völlig mit einander überein. Auch die Reihenfolge, in der sich die Eihüllen bilden, ist offenbar dieselbe: erst tritt die Chorionmembran .auf (Fig. 26, 27 ch), später die Dotter- haut (Fig. 28 dh). Die Entwicklung der schlauchförmigen Anhänge, die den freien Eipol von Chaetopleura peruwviıma zieren, bietet dem Verständniss grössere Schwierigkeiten; dennoch gleichen die einzelnen Entwick- lungsphasen ganz denen der beiden ersten Formen. Die Follikel- zellen (f) scheiden auch bei dieser Species zuerst die Stachelkronen- zacken oder, besser gesagt, die Kopffiederchen (Fig. 29 anh. f) der schlauchförmigen Eihüllenanhänge (anh) aus. Sie sitzen der Chorion- membran (ch) auf. Eigenthümlich ist der Umstand, dass die aus- geschiedene Anhangssubstanz zwei Schichten erkennen lässt: eine innere, dunkle Schicht, die mit wenig verbreiterter Basis der Chorion- membran aufsitzt, und eine äussere, hellere, glockenartige Hülle, die der dunklen Schicht nicht direet anliegt. Die innere Schicht ent- steht wohl durch chemische Umwandlung der tiefern Substanz der äussern. Die weitere Ausbildung der Eihüllenanhänge findet in derselben Weise statt wie bei Chiton cumingsi und Acanthopleura echinata. Die Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 399 Follikelzellen (/) scheiden an ihrer Basis immer neue Substanz ab, die sich sofort in eine hellere Rinden- und eine dunklere Mark- schieht sondert (Fig. 30 u. 31). Schliesslich bildet die Oocyte unter- halb der schlauchförmigen Hüllenanhänge kleine Hervorwölbungen (Fig. 32 u. 33) und betheiligt sich so, aber nur formirend, an der Bildung der becherartigen Anhangsbasis. Die Chorionmembran (ch) kleidet die basalen Becher der Eihüllenanhänge (anh) aus. Die Hervorwölbungen der Oocyte heben sich von der Chorionmembran ab (Fig. 35). Sie sind wohl von einer Dotterhaut umhüllt, deren directer Nachweis mir leider nicht gelungen ist. Von dem für die drei ersten Formen gegebenen Entwicklungs- schema weichen die beiden noch zu beschreibenden Species Trachy- dermon cinereus und Tonicella marmorea nur in der Beschaffenheit der Eihüllenanhänge ab, nicht aber im Entwicklungsplane. Fig. 34—40 zeigen die Entwicklung der complicirten, knopfartigen Eihüllen- anhänge von Trachydermon ceinereus. Die junge Oocyte von Trachy- dermon bildet unterhalb der Follikelzellen Hervorwölbungen, deren Kuppel vom Follikelkerne gekrönt wird. Auf Meridionalschnitten durch solche Hervorwölbungen hinreichend junger Oocyten gewahrt man zu beiden Seiten des Follikelkernes (fk, Fig. 34, 35) je ein kleines, kölbehenartiges Ausscheidungsproduct (anh) der Follikelzelle (f), die im Schnitt getrennt erscheinenden Anlagen eines Eiknopfes. Weitere Substanzausscheidung vermehrt die Grösse wie die Zahl dieser Gebilde zu beiden Seiten des Follikelkernes (Fig. 36—40). Am Schlusse der Entwicklung bildet die Oocyte noch eine Dotter- haut (Fig. 33—40 dh) um sich, die sich vom Plasma abhebt und auch von dem Chorion mit den Anhängen durch eine breite, helle Schicht getrennt ist, einer Schicht, die wohl von einer erstarrten, serösen Flüssigkeit herrührt. Die Chorionmembran ist auf fertigen Eiern schwer nachweisbar, da sie innig mit der Basis der Anhänge verschmilzt. Tonicella marmorea schliesst sich direct an Trachydermon einereus an. Die lappenförmigen Chorionzotten dieser Species haben den- selben Entwicklungsgang wie die knopfartigen Chorionanhänge von Trachydermon cinereus. Auf Meridionalschnitten durch Hervor- wölbungen junger Oocyten gewahrt man zu beiden Seiten des Follikelkerns (fk, Fig. 41) zwei dunkle Streifen (st), die den Kölb- chen (ank) in Fig. 35 von Trachydermon entsprechen und die ich wegen ihrer scharfen Begrenzung gegen das Plasma hin für Aus- scheidungsproducte der Follikelzelle (f) halte. Sie sitzen, wie aller- 400 ÄLEXANDER SCHWEIKART, dings erst spätere Entwicklungsstadien mit Sicherheit lehren, der Ohorionmembran (ch) auf. Die Zahl dieser Streifen zu beiden Seiten des Follikelkernes vermehrt sich, und so bilden sich allmählich die lappenartigen Chorionanhänge von Tonicella, die von seitlichen Lamellen in paralleler Anordnung durchzogen werden (Fig. 43—46 st. Auch eine Dotterhaut bildet sich um die Oocyte von Tonicella (Fig. 45—46 dh). Es bleibt nur noch zu erwähnen, dass die den jungen Oocyten von Tonicella und Trachydermon eigenthümlichen Eihervorwölbungen im Laufe der Ausbildung der Chorionanhänge durch den sich ausscheidenden Dotter ausgeglichen werden, so dass die fertige Oocyte von rundlicher Gestalt ist. Wir können demnach die gefundenen Resultate wie folgt zu- sammenfassen: Bei den fünf untersuchten Chitonenarten — Chiton cumingsi, Acanthopleura echinata, Chaetopleura peruviana, Trachydermon einereus und Tonicella marmorea — bildet sich im Laufe des Wachstums der Oocyte zunächst die Chorionmembran, später die Dotterhaut. Die Chorionmembran ist ein Abscheidungsproduct des Follikelepithels; sie trägt die Eihüllenanhänge und ist so innig mit der Basis derselben vereinigt, dass ihr Nachweis auf ausgebildeten Eiern bei einem Theil der Formen sehr erschwert wird (Chiton cumingsi und Trachydermon cinereus). Die Dotter- haut bildet sich durch Erhärtung einer Randzone des Eikörpers. Sie ist bei Chiton cumingsi und Acanthopleura echinata äusserst zart, während sie bei Trachydermon cinereus und Tonicella marmorea eine ansehnliche Stärke annimmt. Bei Chaeto- pleura perwviana ist mir der Nachweis der Dotterhaut überhaupt nicht gelungen. Ich glaube aber dennoch, dass eine solche vor- handen ist. Die Eihüllenanhänge sind bei allen fünf untersuchten Chitonenformen Ausscheidungsproducte der Follikelzellen. Bei Chiton cumingsi, Acanthopleura echi- nata, Chaetopleura peruwviana, Trachydermon cinereus wird das Nie- mand beanstanden. Schon eine einfache Betrachtung der hier ge- gebenen Figuren bestätigt diese Angabe. Bei Tonicella marmorea dagegen könnte man vielleicht im Zweifel sein, ob die parallel angeordneten Streifen der Chorionlappen nicht doch Umwandlungs- producte der Follikelzelle sein könnten, etwa eine Art innerer Zellmembranen, wie PrATE sich ausdrückt. Ich kann mich dieser Anschauung jedoch nicht anschliessen. Der Bildungsmodus der Eihüllenanhänge von Tonmicella ist dem bei Trachydermon derart Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 401 analog, dass ich schon deshalb darauf bestehen muss, dass die La- mellen der Chorionlappen von Tonicella-Eiern Ausscheidungsproducte der Follikelzellen sind. Dazu kommt noch, dass diese Lamellen ziemlich scharf gegen das Protoplasma der Follikelzellen, in denen sie entstehen, abgegrenzt sind. Schliesslich will ich noch auf die Angaben Prarr's über Plawi- phora zu sprechen kommen. Prarr’s fie. 316, die einen Meridional- schnitt durch die jüngsten Anlagen der Eihüllenknöpfe dieser Species giebt, hat eine solche Aehnlichkeit mit den Entwicklungsstadien der knopfartigen Eihüllenanhänge von Trachydermon (Fig. 35), dass ich, allerdings nur als Vermuthung, behaupten möchte, diese Anlagen werden nicht, wie PLArz meint, vom Eiplasma, sondern von den Follikelzellen ausgeschieden. Ich hoffe, wie gesagt, in einer spätern Mittheilung auf diese Fragen zurück zu kommen und noch weitere Angaben über die Entstehung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei den verschiedenen Chitonen machen zu können, zumal das mir von Herrn Prof. Pate in so liebenswürdiger Weise zur Verfügung ge- stellte Material noch eine reiche Ausbeute verspricht. Literaturverzeichniss. l. GARNAULT, P., Recherches sur la structure et le developpement de l’euf et de son follicule chez les Chitonides, in: Arch. zool. exper. (2),:.V.:.6,:1888. 2. HALLER, B., Die Organisation der Chitonen der Adria, in: Arb. zool. Inst. Wien, V. 4, Heft 3, 1882. 3. IHERING, H. v., Beiträge zur Kenntniss der Anatomie von Chiton, in: Morph. Jahrb., V. 4, 1878. 4. KOWwALEVSKY, A., Embryogenie du Chiton Polii (PHILIPPT) avec quelques remarques sur le d&veloppement des autres Chitons, in: Rev. Sc. nat. (3), V. 4, 1883. 5. Lov&n, S., Ueber die Entwicklung von Chiton, in: Arch. Naturg., 1856. 6. PELSENEER, P., Recherches morphologiques et phylogenötiques sur les mollusques archaiques, in: M&m. couronnes Mem. Sav. etr., Acad. Roy. Belgique, 1899. 402 ÄLEXANDER SCHWEIKART, 7. PLATE, L., Die Anatomie und Phylogenie der Chitonen, in: Zool, Jahrb., Theil A, Supplement IV, Heft 1, 1897; Theil B, Supple- ment V, Heft 1, 1899; Theil C, Supplement V, Heft 2, 1901. 8. SABATIER, A., Quelques observations sur la constitution de l’oeuf et de ses enveloppes chez les Chitonides, in: Rev. Sc. Nat. (3), V. 4, 1885. Marburg, 23. April 1903. Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 403 Erklärung der Abbildungen. Sämmtliche Figuren sind unter Benutzung des Zeichenprismas hergestellt. Erklärung der Buchstaben. ze Ueberzugsepithel dh Dotterhaut b bindegewebige Hülle st Eistachel oder Anlage desselben f Follikelepithel st (Fig. 41—46) Streifen des. Chorion- fk Follikelkern lappens O Ooplasma anh Eihüllenanhang oder Anlage des- d Dotter selben K Keimbläschen anh. f (Fig. 29--33) Anhangsfieder- S Follikelzellpfropf (Wulst) des ani- chen malen Eipoles vr. x Randzone des Dotters m Mikropylstelle oder Mikropyle c. x Centralpartie des Dotters str Stroma des Ovariums keg Plasmakegel ch Chorion Iake1729: Fig. 1. Schnitt durch einen feinen Zweig eines Ovarialbäumchens von Todaropsis veranii, junge, das Ueberzugsepithel (re) des Ovarıums eben vorbuchtende Oocyten zeigend (ei, ei, ei,). 360:1. Zeiss Oe. I. Lerrz Imm. 1/12. Fig. 2. Schnitt durch einen Zweig eines Övarialbäumchens von Todaropsis veranii, die Ausbildung des Eistieles und. Auftreten der Follikel- zellen (/) am gestielten, vegetativen Pole des Eies zeigend. 360:1. Zeıss Oc. I. Leitz Imm. 1/12. Fig. 3. Schnitt durch die Wand des Ovariums von Todaropsis verantt, die jüngsten Stadien der Eibildung zeigend. ei. ei sich zu Eizellen all- mählich umwandelnde Keimepithelzellen. ei, eine ganz junge Oocyte. Fig. 4. Längsschnitt durch eine gestielte Oocyte von Todaropsis veranii, das allmähliche Vordringen der Follikelzellen (f) nach dem ani- malen Eipol hin zeigend. 360:1. Zeiss Oc. I. Leıtz Imm. 1/12. Fig. 5. Längsschnitt durch eine Oocyte von Eledone moschata. Die Follikelzellen (/) haben sich dem vegetativen Eipol als einschichtige Kappe 404 ÄLEXANDER SCHWEIKART, aufgelagert. Vom Stiel her schiebt sich neues Zellenmaterial (b) zwischen Follikelepithel und Ueberzugsepithel (we). 240:1. Zeiss Oc. I. Obj. E. Fig. 6. Junge, gestielte Oocyte von Eledone moschata im Längsschnitt, die eben fertig angelegten drei Eihüllen des Cephalopodeneies zeigend. Ueberzugsepithel (we), Bindegewebshülle (b) und Follikelepithel (f). 240:1. Zeiss Oec. I. Obj. E. Fig. 7. Längsschnitt durch eine 0,28 mm grosse Oocyte von Biedone moschata. Die Wucherung der Follikelzellen am animalen Eipol, welche auf voriger Figur bereits in ihren ersten Stadien zu erkennen ist, hat zur Ausbildung eines eigenthümlichen Follikelzellenpfropfens geführt (5). Auf diesem Stadium beginnt bereits die Bildung der Follikelfalten (//f). 240 : 1. . Zeıss 0e2Lr 0bj. E. Fig. 8. Längsschnitt durch den anımalen Eipol eines 1,1 mm grossen Eies von Kledone m. 290:1. Fig. 9. Längsschnitt durch den animalen Eipol eines 1,8 mm grossen Eies von Eledone m. 290:1. Fig. 10. Längsschnitt durch den animalen Eipol eines 3,4 mm grossen Eies von Eledone m. Auf dem letzten Stadium hat die Ausscheidung des Dotters begonnen. 290:1. Zeiss Oc. 2. Obj. E. Fig. 11. Beginn der Ausscheidung des Chorions von Sepiola rondeletüi in Form blasser Körnchen. 360:1. Fig. 12. Beginn der Schwarzfärbung (Erhärtung) und Verschmelzung der Chorionpartikelchen bei Sepiola rondeletii. In beiden letzten Figuren zeigt die dem Ohorion zugewandte Hälfte der Follikelzellen vacuolisirten Bau. 360: 1. Fig. 13. Das Follikelepithel von Seprola rondeletii nach vollendeter Chorionausscheidung. Das Chorion zeigt nur noch Spuren seiner Zu- sammensetzung. 360:1. Zeiss Oc. I. Leitz Imm. 1/12. Tafel 24. Fig. 14. Längsschnitt durch den animalen Pol eines ungefähr 6 mm grossen Eies von Eledone moschata. ch Chorion. 290:1. Zeiss Oc. 2. Obj. E. Fig. 15. Längsschnitt durch den animalen Eipol bei Rossia maero- soma, die Anlage der Mikropyle (m) zeigend, in die ein Fortsatz des Ooplasmas (o) reicht. 290:1. Zeiss Oc. 2. Obj. E. Fig. 15a. Die Mikropylaulage bei Mossia stark vergrössert. 660: 1. ZEISs Oc. 3. : Leitz Imm. 1/12. Fig. 16. Follikelepithel und junges Chorion von Zona radiata ähn- lichem Bau bei Illex eoindetii. 360:1. Zeıss Oec. I. Imm. Leitz 1/12. Fig. 17”—19. Längsschnitt durch den animalen Eipol von Rossia maerosoma, die Ausbildung des Mikropyle zeigend. Fig. 17. 290:1. Zeiss Oc. 2. Obj. E. Fig. 18. 660:1. Zeiss Oec. 3. Leitz Imm. 1/12. Fig..19.2120. 1292 Zeiss®e, 19:0: Morphologie und Genese der Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. 405 Tafel 25. Fig. 20—25. Bildung der Eihüllen und Eistacheln bei Ohniton cumingsi. Fig. 20. Follikelepithel (f) und junges Chorion (ch). Fig. 21. Follikelepithel und Chorion. Auf letzterm aufsitzend die Anlagen der Stachelkronenzacken (st). Fig. 22. Follikelepithel und Chorion. An der Basis der Follikel- zellen liegen bereits die fertigen Stachelkronen (st). Fig. 23—25. Follikelepithel und Chorion. In den Follikelzellen liegen die sich entwickelnden Stacheln. In Fig. 24—25 macht sich unter- halb des Chorions die Dotterhaut (dh) erkennbar. Fig. 26—28. Bildung der Eihüllen bei Acanthopleura echinata. Fig. 26. Vel. Fig. 21. Follikelepithel, Chorion, Stachelkronen- zacken. Fig. 27. Vel. Fig. 23. Follikelepithel, Chorion, junge Stacheln. Fig. 28. Vel. Fig. 25. Follikelepithel, Chorion, fertige Stacheln, Dotterhaut. Tafel 26. 33. Bildung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei Chaetopleura peruviana. Fig. 29 Fig. 29. Junges Chorion, Follikelepithel und Anlagen der Anhangs- fiederchen (anh. f). Fig. 30 u. 31. Junge Anhänge von Chaetopleura-Eiern. Fig. 32. Aeltere Chorionanhänge. Die Oocyte beginnt die Bildung von Plasmakegeln unterhalb der Anhänge. Fig. 33. Fertiges Chorion nebst Anhängen von (haelopleura. Fig. 34—40. Bildung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei Chiton einereus. Fig. 34—36. Eihervorwölbung einer jungen Oocyte. Dieselbe wird gekrönt vom Follikelkern (/. k) der sie umspannenden Follikelzelle (f). Zu beiden Seiten des Kerns die Anlagen (anh) des Eianhangs. Fig. 57. Eianhang mittlern Alters. Fig. 38—40. Aeltere Chorion-Anhänge. Unter dem Chorion tritt noch die Dotterhaut dh auf. Fig. 38. Ganz junge Dotterhaut. Fig. 39. Dotterhaut im mittlern Entwicklungsstadium. Fig. 40. Fertiger Anhang, fertiges Chorion und fertige Dotterhaut. 406 ALEXANDER SCHWEIKART, Eihüllen der Cephalopoden und Chitonen. Fig. 41—46. Bildung der Eihüllen und ihrer Anhänge bei Tonicella marmorea. Fig. 41. Chorion und erste Anlage der Streifen (st) eines Chorion- lappens innerhalb der Follikelzelle, die die in der Figur gezeichnete Ei- hervorwölbung der jungen Oocyte umspannt. Fig. 42 u. 43. Weiter vorgeschrittene Stadien. In Fig. 43 er- kennt man bereits die Dotterhaut. Fig. 44. Ein fast fertiger Chorionlappen. Der Kern (fk) beginnt von der Basis des Lappens wegzuwandern. Fig. 45. — Fig. 44, aber der Kern ist bis zur halben Höhe des Chorionlappens hinaufgewandert. Fig. 46. Fertiger Chorionlappen. Kern liegt an der Oberfläche desselben. Für Tafel 25 u. 26 beträgt die Vergrösserung stets ungefähr 450 bis 500:1. Die Bilder sind zum grossen Theil aus verschiedenen Schnitten combinirt. Lippert & Co. (G. Pätz’sehe Buchdr.), Naumburg a. S. Nüuchdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Die Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. Von Joh. Thiele in Berlin. Hierzu Taf. 27-33. Von Demospongien des südamerikanischen Küstengebietes sind bisher nur wenige vom „Alert“ erbeutete Arten durch RıpLey (1881) und einige aus der Ausbeute des „Challenger“ von Rıptey u. Dexpy (1887) beschrieben worden, ausserdem hat die „Belgica“ ein paar Arten aus dem Meere südlich von Amerika und aus der Magellan- strasse gesammelt, die von Torsent (1901) beschrieben worden sind. Daher hat mir die Sammlung Prare’s willkommenen Anlass ge- geben, mich mit den Spongien dieses Gebietes zu beschäftigen und dadurch in gewissem Maasse zur Ausfüllung dieser ‘empfindlichen Lücke in unserer Kenntniss beizutragen. Da sich in meinen Händen noch weiteres Spongienmaterial von der südamerikanischen Küste befindet, so will ich allgemeine Be- trachtungen über die Eigenart und Verwandtschaft der hier vor- kommenden Formen erst nach Abschluss der ganzen Bearbeitung anstellen. Solche Betrachtungen würden hier um so weniger am Platze sein, als die allermeisten Arten neu sind und somit keinen Anhalt für eine Verwandtschaft mit andern Gebieten abgeben. Nur das Eine sei hervorgehoben, was mir besonders merkwürdig er- scheint, dass die Tetraxonen an der Westküste Südamerikas fast eanz fehlen, während die Monaxonen bei Weitem die Hauptmasse Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 27 408 JoH. THIELE, des Spongienmaterials bilden, denn auch die Hornschwämme sind nur durch wenige Arten vertreten. Das gesammte hier beschriebene Material befindet sich im Berliner Zoologischen Museum; es umfasst 80 Arten. Tetraxonida. Geodia magellani (SOLL.). Nach mehreren Exemplaren von Patagonien hat SorLas (Te- tractinellida in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 25, p. 221—23, tab. 21 fig. 1—14) als Oydonium magellani eine Art beschrieben, die auch mir in einem Stück von der chilenischen Küste vorliegt. Die ein- gehende Beschreibung des englischen Forschers stimmt in allem Wesentlichen zu dem Exemplar der Prare’schen Sammlung, so dass an der Identität der Art nicht der geringste Zweifel besteht. Da ich indessen v. LENDENFELD darin folge, Oydonium mit Geodia zusammen zu ziehen, so nenne ich sie Geodia magellani. Das chilenische Exemplar ist gegen 6 cm hoch und 10—11 cm breit, also ungefähr so gross wie das grösste vom Challenger er- beutete. Sorcvas hat die Verhältnisse des Weichkörpers sowie des Skelets so treffend beschrieben, dass ich dem nichts Wesentliches hinzufügen kann. In faunistischer Hinsicht scheint mir bemerkenswerth, dass die Art nach diesem Funde zwischen Tom Bay und Port Churruca einerseits und Calbuco andrerseits als vorkommend festgestellt ist. Monaxonida. Clavulidea. Donatia papilosa n. SP. (Fig. 24, 35a—c). Eine weissliche, 15 mm im Durchmesser haltende Kugel ist auf dem grössten Theil ihrer Oberfläche mit zahlreichen, meist kegel- förmigen Wärzchen besetzt, die zumeist einzeln, zuweilen in kurzen Reihen stehen und die in der Regel niedriger als 1 mm sind, nur einige wenige sind stiftartig verlängert. Die grössten sind am Ende etwas abgeflacht, und mit der Lupe sieht man, dass aus der End- fläche die Nadeln etwas hervorragen. An einer Seite der Kugel Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 409 gehen einige wurzelartige Ausläufer ab, die zum Theil hautartig ausgedehnt, zum Theil mehr knotenförmig sind und sich am Ende unregelmässig zertheilen können (Fig. 24). Die Faserrinde ist ohne die Wärzchen etwa °/, mm stark; von den Vertiefungen gehen etwa 0,1 mm weite Canäle durch die Rinde, um sich unter dieser in die feinern Gefässe des Ohoanosoms aufzu- lösen. Das Skelet besteht aus radiären Bündeln von Megaskleren, welche durch die Rinde in die Wärzchen eindringen und zum Theil über deren Oberfläche etwas hinausragen. Dazwischen sind die beiden Formen von Sternchen eingestreut und zwar so, dass beide überall vorkommen, doch im Choanosom viel seltener als in der Rinde, die kleinen sind am häufigsten an der Oberfläche und in der Umgebung der grossen Wassergefässe In der Regel ist die Ent- fernung der grossen Sterne in der Rinde von einander ungefähr so gross wie ihr Durchmesser. I. Megasklere. Die Style (Fig. 35a) sind nach dem stumpfen Ende hin stark verdünnt, am andern allmählich zugespitzt, ihre grösste Länge be- trägt etwa 15 mm, während ihr Durchmesser in der Mitte 25 u, am stumpfen Ende 10 u« beträgt. Einige wenige kleinere Nadeln sind jedenfalls nur ‚Jugendformen, bei ihnen kann das stumpfe Ende rundlich verdickt sein. II. Mikrosklere. 1. Die grossen Sphaeraster (Fig. 35b) haben 55—60 u im Durchmesser, wovon etwa die Hälfte auf den Kern entfällt; die Zahl der Strahlen ist etwas verschieden, im Mittel beträgt sie etwa 20, sie sind einfach kegelförmig zugespitzt, länger als breit. Im Choanosom liegen häufig etwas kleinere, wahrscheinlich junge Sternchen. 2. Strongylaster (Fig. 35c), deren Durchmesser 10—15 « beträgt, wovon etwa ein Drittel auf den rundlichen Kern entfällt; die Strahlen, deren Zahl etwa 10 ist, sind ziemlich dünn und bis zum Ende gleich stark. Fundort: Calbuco. Cliona chilensis n. sp. (Fig. 28, 29, 36 a—c). Für sehr wahrscheinlich halte ich es, dass 2 Spongien von demselben Fundorte als verschiedene Entwicklungszustände einer 27% 410 JoH. THIELE, und derselben Art anzusehen sind: einer Ckona, die in dem einen Falle in einem Schalenbruchstück sitzt, im andern eine grosse massige Spongie, ähnlich dem „Aaphyrus griffithsü“ BOWERBANK'S, darstellt. Wie es von diesem festgestellt ist, dass er die ausgebildete Form der Cliona celata darstellt, so lässt von den beiden chilenischen Exemplaren die Nadelform eine ähnliche Vermuthung aufkommen. Weder mit der genannten englischen Art noch mit einer andern scheint mir die vorliegende zusammen zu fallen, so dass ich ihr einen neuen Namen geben musste. Diese neue Art ist von (liona celata hauptsächlich durch die bedeutend kürzern und verhältnissmässig stärkern Tylostyle, auch durch kleinere Papillen, verschieden. Mikrosklere fand ich bei der erwachsenen Form nicht, bei der bohrenden nur äusserst wenige Spiraster, so wenige, dass ich sie für Fremdkörper halten würde, wenn nicht andere Arten der Gat- tung diese Nadelform aufweisen würden; demnach scheinen sich diese Spiraster schon fast vollständig rückgebildet zu haben. Das bohrende Exemplar steckt in einem von Corallinen über- zogenen Bruchstück einer nicht erkennbaren Schale, wahrscheinlich einer Lamellibranchie. Es sind nur wenige Papillen vorhanden, die von ziemlich wechselnder Grösse, bald kleiner, bald ein wenig grösser als 1 mm im Durchmesser sind; es scheinen auf jeder Seite Ein- und Ausströmungsfelder zu liegen. Von der erwachsenen Form liegen mir ein pear zerschnittene conservirte und mehrere trockene Stücke vor; danach haben diese bis etwa 12 cm im Durchmesser. Ein Stück ist an einem unregel- mässig geformten, von Corallinen überzogenen Kalkkörper ange- heftet, und zwar so, dass dieser zum Theil in dem Schwamme darin steckt. Nach Prare’s Angabe war der Schwamm lebend schwefel- gelb und „die Linien um die Oscula — d. h. wahrscheinlich um die Ein- und Ausströmungsfelder — herum an vielen Stellen rothbraun.“ Zwischen den dicht bei einander stehenden Einströmungsfeldern sind einzelne Ausströmungsareae zerstreut; jene sind in der Regel durch flache Furchen von einander getrennt und stellen sich als schwach erhobene Polster mit stärker vorspringendem Mitteltheil dar, im (sanzen etwa 5—7 mm im Durchmesser, wovon auf den ovalen Mitteltheil etwa die Hälfte (2—4 mm) kommt, diese sind merklich grösser, ungefähr 10 mm im Durchmesser, das deutliche Osculum ist von einem wulstigen Rande umgeben. Die Stärke der Rinde beträgt 1,5 mm in den Furchen, bis 25 mm in den Papillen. Von derselben gehen zahlreiche feste Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. Asa] Nadelzüge weit ins Innere hinein, zwischen denen ein weicheres Parenchym das Innere des Schwammes erfüllt. Sowohl an den Ein- strömungsfeldern wie unter den Oscula sind ungemein starke Sphinkter gelegen, welche eine Ausdehnung von etwa 1.25—2 mm haben. Die Einströmungsporen führen zunächst in eine niedrige Höhlung, in welche der Sphinkter gewöhnlich mit einer äussern Wölbune vorspringt. In Folge der Conservirung sind die Sphinkter natürlich zu- sammengezogen, so dass der Canal sehr verengt ist. Auch innen hört der Sphinkter plötzlich auf und geht in ziemlich weite Canäle über, welche in das Choanosum hineinführen (Fig. 28). Durch ein Osculum gelangt man in eine ungefähr kuglige Höhlung, die nach innen ziemlich allmählich in den weniger stark contrahirten Canal übergeht, und auch innen hört der Sphinkter nicht so plötzlich auf wie bei den Einströmungschonen, sondern setzt sich noch eine Strecke weit fort, indem er allmählich schwächer wird (Fig. 29). Das Skelet besteht aus einer Nadelform, welche nur durch die verschiedene Zahl und Anordnung den verschiedenen Theilen des Schwammes ihre grössere oder geringere Festigkeit verleiht. Während sie im Choanosom recht vereinzelt, hin und wieder zu schwachen Zügen angeordnet sind, liegen sie in den radiären Stützbalken sowie in der Rinde sehr dicht zusammen, und zwar in dieser zum grossen Theil in radiärer Richtung unter verschiedenen Winkeln von andern Nadeln gekreuzt. So erhalten diese Theile eine bedeutende Festigkeit. Diese Spieula sind Tylostyle, welche durch ein längliches Köpfchen und sehr deutliche spindelförmige Anschwellung in der Mitte ausgezeichnet sind (Fig. 36a). Hin und wieder finden sich unregelmässige Bildungen des Köpfchens oder andere Abnormitäten, doch im Ganzen selten. Die Länge der Nadeln beträgt 300—330 u, der Durchmesser 17 u, und zwar sowohl bei der bohrenden Jugend- form wie bei der massigen erwachsenen. Bei der erstern sieht man stellenweise häufig viel dünnere Nadeln, an deren Köpfchen eine endständige Papille sitzt — offenbar Jugendformen. Diese Papille hängt damit zusammen, dass der Centralfaden sich über die Er- weiterung im Köpfchen hinaus fortsetzt, was ich auch bei ausge- wachsenen Nadeln gesehen habe (Fig. 36b), und dass diese Ver- längerung erst von einer dünnen Kieselschicht überzogen ist, während die weitern Schichten eine Abrundung des Ganzen bewirken. 412 JOH. THIELE, [= Die wenigen bei der Jugendform beobachteten Spiraster sind etwa 18 « lang, mit etwa 5 «a dickem Schaft und mehreren rund- lich kegelförmigen Papillen besetzt (Fig. 36 .c). Beide Formen hat PrLareE bei Calbuco erbeutet, in der Nähe der Isla Tabor in einer Tiefe von 10 Faden. Gattung Clionopsis n. g. Wenngleich die Gattung Chkona von Torsent in einer solchen Ausdehnung aufgefasst wird, dass sie Arten mit sehr verschiedenen Nadelformen enthält, glaube ich doch die im Folgenden beschriebene Art von ihr ausschliessen zu müssen, da sie durch die Form der Megasklere sich keiner andern nähert und da mir ohnehin die Zweckmässigkeit einer Vereinigung so verschiedener Arten, wie sie Torsent bei einander lässt, recht zweifelhaft erscheint. Ich stelle also für die vorliegende Art eine neue Gattung mit dem Namen Clionopsis auf. Die Megasklere sind grössere, häufigere starke Amphioxe und kleinere, weniger zahlreiche T'ylostyle, während von Mikroskleren längere, dünnere und kürzere, dickere Spiraster vor- handen sind. Clionopsis platei n. sp. (Fig. 37 a—d). Von der chilenischen Art, die ich nach dem verdienstvollen Sammler derselben benenne, liegen mir 2 Exemplare vor, das eine ist fach, in der Mitte 1 cm dick, gegen die Ränder zugeschärft, etwa 3:3,6 cm in der Fläche gross — wahrscheinlich nur ein Theil eines grössern Stückes, das andere ist unregelmässig kegelförmig, etwa 5 cm hoch und enthält im Innern ziemlich grosse Kalkkörper, wie es scheint zumeist Balaniden-Gehäuse, die vermuthlich im Wesentlichen die Form des Ganzen bedingen. Ueber die Färbung der lebenden Thiere hat PrarE nichts an- gegeben. in Alkohol sind sie braun. Auf den ersten Blick fallen die ziemlich dicht bei einander stehenden, runden, 2—-3 mm im Durchmesser grossen, etwas dunklern und in der Regel deutlich eingedrückten Einströmungsfelder auf, dazwischen zerstreut einige wenige Ausströmungsareae, die im Ganzen ähnlich, aber durch eine feine centrale Oeffnung ausgezeichnet sind; eine solche liegt gerade in der Spitze des kegelförmigen Exemplars. Die feste Rindenschicht ist 0,9—1,25 mm stark, sie wird von innen her durch starke Nadelzüge gestützt, zwischen denen ein Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 413 weicheres Parenchym das Choanosom bildet. In den verschiedenen Theilen verhält sich das Skelet verschieden: während in dem weichen Parenchym zerstreute Amphioxe neben vereinzelten Tylostylen und zahlreiche lange Spiraster liegen, werden die zur Rinde verlaufenden Nadelzüge ebenso wie die Rinde zwischen den Ein- und Aus- strömungsfeldern von einer dichten Masse von Amphioxen mit ein- gestreuten kurzen Spirastern und einzelnen Tylostylen gestützt. Diese letztgenannte Nadelform ist an der Oberfläche in grösserer Zahl vorhanden, und sie ist neben kurzen Spirastern das Stütz- element der Ein- und Ausströmungsfelder, in denen sie mit ihren Spitzen senkrecht zur Oberfläche gerichtet sind. Diese parallele Lagerung hängt offenbar mit dem Einsinken dieser Felder zu- sammen, das vielleicht nur durch die Uonservirung bewirkt ist, und durch die reichlichere dunkelgefärbte Zwischensubstanz wird ihre dunklere Färbung bedingt. Es sind demnach die Tylostyle haupt- sächlich in der Rinde der Ein- und Ausströmungsfelder, die langen Spiraster im Parenchym vorhanden, und die Hauptbedeutung der Amphioxe liegt darin, die übrige Rinde mit ihren innern Fortsätzen zu stützen; die kurzen Spiraster sind die Mikrosklere der Rinde und ihrer Fortsätze. Ueber den Weichkörper will ich nur bemerken, dass die Chonen ziemlich schwach ausgebildet sind. Das weiche Parenchym ist von ziemlich lockerm Gefüge, die Geisselkammern oval, etwa 20:30 u im Durchmesser. I. Megasklere. 1. Amphioxe (Fig. 37a), zumeist etwas gebogen, gewöhnlich an beiden Enden mit scharfen Spitzen, doch finden sich zuweilen solche Spieula, die an einem Ende abgerundet sind; die Länge dieser Nadeln beträgt etwa 550 «u bei einem Durchmesser von 22 u. 2. Tylostyle (Fig. 37b), die in der Regel kürzer und dünner sind als die Amphioxe, meistens mit ziemlich regelmässig rundlichem Köpfchen, doch kann diese Anschwellung zuweilen in einiger Ent- fernung vom Ende liegen oder etwas unregelmässige Form an- nehmen. Die Länge schwankt etwa zwischen 300 und 400 u bei einem Durchmesser von ungefähr 15 u. II. Mikrosklere. 1. Kurze Spiraster von sehr wechselnder Form (Fig. 37 e), die wenig über 20 « lang und ohne die starken Dornen etwa ”—10 u dick sind. 414 Jon. THIELE, 2. Lange Spiraster, die gewöhnlich 80 « an Länge er- reichen und etwas über 2 « dick sind (Fig. 37d); sie sind mit mehreren spitzen Dornen besetzt, die etwas kürzer zu sein pflegen als die Dicke des Schaftes. Fundort: Calbuco. Polymastia isidis n. SP. (Fig. 25, 38a—e). In einigen mehr oder weniger vollständigen Exemplaren liegt eine Polymastia-Art vor, die nach des Sammlers Angabe „im Leben grauschwarz mit gelbbraunen Auswüchsen“ gewesen ist, doch wird die grauschwarze Färbung hauptsächlich durch anhaftende Fremd- körper (Schlammtheile) bedingt. Meistens bilden die Exemplare ziemlich dünne (bis etwa 3 mm) Ueberzüge auf Muschelschalen und Steinen, auch das von mir ge- zeichnete Exemplar (Fig. 25) überzieht einen Stein, und äusserlich haften ihm Stücke von Muschelschalen an. Die meist ziemlich langen und dünnen Papillen erreichen etwa 10 mm an Länge und am Grunde einen Durchmesser von 2—4 mm, sie sind mässig zahl- reich, gewöhnlich durch einen Zwischenraum von 2—5 mm von ein- ander getrennt. Die Papillen erscheinen glatt, die übrige Schwamm- oberfläche fein stachlig. Die äusserlich ähnliche Polymastia mammillarıs (O. F. MÜLLER) hat erheblich grössere Nadeln; Torsent (1900, p. 134) giebt für die grossen Tylostyle eine Maximallänge von 1,2 mm an, doch finde ich in Präparaten, die Prof. WELTNErR von nordischen Exemplaren (zwischen Vardö und Bären-Insel) gemacht hat, diese Nadeln be- deutend grösser, etwa bis 2,25 mm lang und 30 « dick — oder sollte das eine andere Art sein? Schnitte durch den Schwamm lassen erkennen, dass Nadelzüge im Innern ziemlich schwach und undeutlich ausgebildet sind und eine Rindenschicht nicht deutlich abgesetzt ist, doch erkennt man bei stärkerer Vergrösserung die fasrige Beschaffenheit der letztern, die etwa 0,5 mm stark ist. Die Spicula liegen zum grössten Theil ohne Ordnung, nur sehr schwache Züge der grössern Form durch- ziehen das Choanosom. In der Rinde sind die Nadeln etwas zahl- reicher, und nur an der Oberfläche findet sich ein ganz dichter Pelz von kleinen Tylostylen, die ihre Spitzen nach aussen kehren und die von einzelnen grössern Spicula überragt werden. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 415 Im Choanosom sind die verschiedenen Nadelformen durch ein- ander gemischt, an manchen Stellen finden sich zahlreiche sehr dünne Tylostyle mit grossen Köpfen, die wohl sicher als Jugend- formen anzusehen sind. In den Fortsätzen verläuft in der Mitte ein ziemlich enger Canal, von dem zahlreiche, wenig verzweigte Aeste zur Oberfläche abgehen; der Durchmesser des Canals mag etwa ', vom Durch- messer des Fortsatzes betragen. Das Gewebe ist ziemlich compact. Die Züge grösserer Nadeln sind stark, aber wenig zahlreich. Dem- nach sind diese Fortsätze als erhobene Einströmungsfelder anzusehen, wahrscheinlich nur zum Theil, doch sind die als Oscula zu deutenden äusserlich nicht verschieden. Die Skelet-Elemente haben ganz ähnliche Form wie bei andern Arten der Gattung; sie sind nur von mässiger (Grösse. 1. Spindelförmige Style oder Subtylostyle, die etwa 15 « stark und 850 « lang werden, häufig am stumpfen Ende mit einer deutlichen, eiförmigen Anschwellung, nicht selten auch mit mehreren Anschwellungen, die ungleich auf der Nadel vertheilt sind, (Fig. 38a, d). 2. Kürzere Subtylostyle, am stumpfen Ende etwas ange- schwollen, bis etwa 460 u lang und 16 « dick (Fig. 38b). 3. Kleine Tylostyle von 120 « Länge und 5 « Dicke (Fig. 38c, e), welche den dichten Besatz an der Oberfläche bilden, auch im Innern zerstreut sind; daneben finden sich etwas grössere Nadeln von ähnlicher Form, die etwa 210 « lang und 10 « dick sind. Die beschriebenen Exemplare sind aus dem Admiralitäts-Sund, in einer Tiefe von 19 m erbeutet. Gattung Suberites NARDO,. Neuerdings hat Torsext die alte Gattung Suberites in mehrere enger begrenzte Gattungen zerlegt, von denen nur Ficulina durch eine Eigenthümlichkeit des Skelets, nämlich den Besitz von centro- tylen Microrhabden, ausgezeichnet ist, während Torsenr andrerseits Suberites heros mit langen Amphioxen ausser den Tylostylen für identisch mit Suberites domuneula hält, bei welchem Amphioxe nicht beschrieben sind. Ich möchte diese Gelegenheit benützen, um zu bemerken, dass Torsent ebenso, wie es mir früher ergangen ist (1898, p. 37), den eigentlichen Suberites domuncula vermuthlich gar nicht kennt, da dieser möglicher Weise an den französischen Küsten nicht vorkommt, wenigstens habe ich seitdem Exemplare aus der 416 Jon. THrELE, Adria untersucht, die solche Zweispitzer nicht besitzen, wie ja auch v. LENDEnFELD nichts von solchen erwähnt. Ich bin daher jetzt der Ansicht, dass hier doch 2 Arten zu trennen sind: Suberites heros OÖ. Schmipvr mit Amphioxen, die bei Schmipr’s Original-Exemplar 450 « lang werden, während die grössern T'ylostyle nur 350 u an Länge erreichen, und Suberites domuncula (Ouıvı) nur mit Tylostylen, die nach v. LENDENFELD 480 «u lang werden, also nicht unbedeutend grösser sind als bei der andern Art. Seine übrigen Gattungen begründet Torsent auf andere Merk- male: bei Pseudosuberites ist das Ektosom eine Membran, die durch grössere Wasserräume vom Choanosom getrennt ist und Spicula ent- hält, ZLaxosuberites hat Nadelbündel, durch Spongin zusammen ge- halten, und ein nadelfreies Ektosom, Terpios ist dünn und sehr weich, mit zerstreuten Tylostylen, während Prosuberites ganz dünn ist und nur aufrechte Tylostyle enthält. Danach könnten 2 Arten der Prarr’schen Sammlung, Suberites sulcatus und digitatus, zu Pseudosuberites gestellt werden, wenn nicht Torsuent angäbe, dass die Arten mässig und glatt sein sollen, denn diese beiden bilden ziemlich dünne Krusten mit knotenförmigen oder hohen, schmalen Erhebungen. Nach diesen Arten würde ich aber Pseudosuberites nur für eine Untergattung von Suberites halten, da es mir ganz zweckmässig erscheint, die ähnlichen Arten in Gruppen. zusammenzufassen, welche höchstens den Werth von Untergattungen haben dürften. So scheint mir Suberites puncturatus in dem lockern Bau des Weichkörpers und der starken Ausbildung des Skelets dem nordischen Suberites manusdiaboli (Esprr) ähnlich zu sein, während Suberites ruber ein sehr festes Gewebe mit ziemlich vereinzelten Tylostylen besitzt. Vielleicht wird man demnach eine grössere Anzahl von Unter- gattungen von Suberites annehmen können, darunter Ficulina für Suberites ficus (L.); Suberites heros Ö. Schm. wird wohl mit demselben Recht in eine eigne Untergattung Suberella (n. subgen.) gestellt werden müssen, während Suberites s. s. für Suberites domuncula (Orıvı) festzuhalten ist. In wie weit die übrigen Gattungen Topsenrt’s generischen Werth haben, möge die Zukunft entscheiden. Jedenfalls schliessen sich ihnen auch die Gattungen Hymeniacidon und Oiocalypta an, von denen ich nicht einsehen kann, warum sie zu den Axinelliden gehören sollen. Die 4 Arten der Prarrschen Sammlung dürften sämmtlich neu sein. - Kiesel- und Hormschwämme der Sammlung Plate. 417 Suberites (Pseudosuberites) sulcatus n. sp. (Fig. 27, 39a—e.) Von einer dünnen, incrustirenden Platte erheben sich bis zu etwa 15 mm Höhe einige Wülste, die unregelmässig «eformt und oben mit verschieden grossen Knoten und Eindrücken versehen sind (Fig. 27). Die Zwischenräume sind ziemlich enge Furchen. Die Färbung des conservirten Thieres ist weisslich grau, das Ektosom durchscheinend. Das Gewebe ist sehr locker und wird überall von grossen Wasserräumen durchsetzt, die sich stellenweise unter dem Ektosom zu erössern Räumen verbinden. Die Oscula sind äusserlich kaum wahrzunehmen, doch finde ich solche deutlich in den Schnitten als flache Erhebungen, die von wenig über 0,1 mm weiten ausführenden Canälen durchzogen werden. Die Geisselkammern haben etwa 24:30 u im Durchmesser und sind zwischen den grossen Wasser- räumen spärlich eingestreut. Auch das Skelet ist sehr spärlich entwickelt, die Nadeln sind im Innern zum Theil in Bündeln ver- einigt,-und diese können, besonders in den untern Theilen der Fort- sätze, durch Spongin zusammengehalten werden. In den obern und äussern Theilen sind die Nadeln gleichmässiger vertheilt, meistens mit der Spitze nach der Oberfläche hingewendet; im Ektosom, das von zahlreichen Poren durchsetzt ist, findet sich hauptsächlich eine kleinere Nadelform in ziemlicher Menge hauptsächlich in radiärer Lage, indem die Spitzen nicht oder nur wenig über die Oberfläche hinausragen. Die Tylostyle haben meistens deutliche, mehr oder weniger genau kugelförmige Köpfchen, die nur ausnahmsweise fehlen. Die grössere Form (Fig. 39a, b, d) im Choanosom wird etwa 370 u lang und 12 « dick, die kleinere Form im Ektosom erreicht nur ungefähr 175 « an Länge bei einer Dicke von 5 u (Fig. 39c, e). Das einzige Exemplar ist beim Cap Espiritu Santo (Öst-Feuer- land) gefunden. Suberites (Pseudosuberites) digitatus n. sp. (Fig. 26, 40a, b.) In einigen Bruchstücken liegt diese Art vor, welche mit der vorigen vermuthlich so verwandt ist, dass sie in dieselbe Unter- gattung zu stellen ist. Sie stellt sich dar als ein auf Algen in- 418 Jon. THıELr, krustirender und davon unregelmässig geformter Basaltheil mit zahl- reichen, unregelmässig geformten, zum Theil verzweigten, häufig ge- krümmten Fortsätzen, die am Ende fingerartige Knoten tragen (Fig. 26), was ihnen ein eigenthümliches Ansehen giebt. Sie werden etwa 25 mm lang. Das Choanosom ist hier weniger locker als bei der vorigen Art, besonders in den Fortsätzen, und das Skelet bedeutend dichter, in jedem Fortsatz zu einer dichten Masse im Innern angeordnet, in welcher von Spongin nichts zu sehen ist. Die subdermalen Räume sind bedeutend kleiner, stellenweise aber doch ziemlich weit unter dem Ektosom ausgedehnt. Die Tylostyle im Choanosom werden über 400 u lang, aber nur etwa 7 u dick (Fig. 40a); sie haben runde oder längliche Köpfchen, zuweilen in der Mitte etwas eingeschnürt. Zahlreiche sehr feine Nadeln mit deutlichem, aber häufig unregelmässig geformtem Köpf- chen sind jedenfalls jugendliche Formen. Die ektosomalen Tylostyle sind ähnlich wie bei der vorigen Art, 170—190 u lang und 5 u dick; sie sind zwischen den Poren in stark divergirenden Büscheln angeordnet (Fig. 40b). Der Schwamm ist im Admiralitäts-Sund gefunden. Suberites ruber n. sp. (Fig. 31, 41 a—d.) Zwei unregelmässig polsterförmige, bis etwa 30 mm im Durch- messer grosse und in der Mitte etwa 10 mm dicke Exemplare sollen nach Prare’s Angabe im Leben hell roth gewesen sein, in conservirtem Zustande sind sie hell gelblich. Man nimmt an ihnen deutliche Oscula wahr, die bei dem einen Exemplar auf niedrigen, aber deut- lichen Erhebungen liegen und hier ziemlich verschieden gross sind, etwa bis zu einem Durchmesser von 1 mm, von unregelmässiger Form und sehr flach, so dass die Canäle schon dicht unter der äussern Oeffnung sich trennen, beim andern Exemplar sind im mittlern Theil 2 Gruppen von je 3 oder 4 kleinern Oeffnungen, die in einer gebogenen Linie liegen. Durch die Spärlichkeit des Skelets ist diese Art sehr gut zum Studium des Weichkörpers geeignet. Durch zahlreiche enge Poren dringt das Wasser in Räume, die unter einer etwa 50 u starken, ziemlich homogenen Schicht liegen und sich nach innen hin durch einzelne Canäle in ziemlich grosse Räume fortsetzen (Fig. 31). Durch Kiesel- und Hornuschwämme der Sammlung Plate. 419 diese wird die äussere Rindenschicht vom Choanosom getrennt. Zwischen den grössern und den kleinen Wasserräumen ist die Rinde deutlich fibrillär; sie hat im Ganzen eine Stärke von etwa 0,3 mm. Unterhalb von den grossen Wasserräumen ist das Gewebe von sehr zahlreichen, rundlichen, körnigen, etwa 12 u im Durchmesser grossen Zellen erfüllt, die in der Rinde nur vereinzelt eingetreut sind. Da- zwischen verlaufen unregelmässig Faserzüge in verschiedenen Rich- tungen. (Geisselkammern sehe ich sehr deutlich nur im untersten Theile des Schwammes, in dem körnigen Gewebe scheinen sie zu fehlen; sie messen etwa 20:30u. im Durchmesser. Unter den grossen subcorticalen Wasserräumen finden sich nur ziemlich enge Canäle, die das Choanosom durchsetzen. Die im Choanosom zerstreuten Tylostyle erreichen über 700 « an Länge bei einer Dicke von 12 « (Fig. 4la, c); ihr Köpfchen ist häufig unregelmässig geformt mit einer oder zwei rineförmigen Ein- schnürungen. Noch viel unregelmässiger können die Anschwellungen unfertiger Nadeln erscheinen (Fig. 41.d). Im Ektosom stecken kleinere Tylostyle meistens in radiärer Lage; sie sind 200-260 « lang und etwa 8 « dick, meistens mit ziemlich regelmässig rundlichen Köpfchen an den innern Enden (Fig. 41b). Die beschriebenen Exemplare sind zusammen mit der vorigen Art im Admiralitäts-Sund erbeutet. Suberites puneturatus n. Sp: (Fig. 42 a—e.) Auf der Schale eines Trophon (Xanthochorus) cassidiformis BLAISV. sitzt eine etwa bis 6 mm dicke Kruste von gelblicher Farbe, deren Oberfläche wie von zahlreichen Nadelstichen durchbohrt aussieht. Zwei kaum 1 mm grosse Oscula stehen in einiger Entfernung von einander; man kann in schräger Richtung tief in sie hineinsehen. Wie schon die sehr poröse Oberfläche vermuthen lässt, ist der Schwamm von ausserordentlich lockerm Bau; die Oberhaut sehr dünn, von grossen Poren durchsetzt und auch das Choanosom durch- weg von grossen Wasserräumen durchzogen, das Gewebe bildet ein Maschenwerk, worin die im Durchmesser 20 u grossen Geissel- kammern in dünner Schicht liegen und welches von den Tylostylen gestützt wird. Das Skelet ist im Innern mässig dicht, an der Ober- fläche von sehr zahlreichen, zwischen den Poren dicht zusammen- gedrängten Nadeln gebildet. 420 JoH. THIELE, Die Tylostyle haben auch hier zwei verschiedene Formen; im Ektosom sind sie grösser, etwa 450 u lang und 12 « dick, in der Mitte etwas stärker als an dem rundlichen Köpfchen, und am andern Ende mit einer ziemlich langen scharfen Spitze (Fig. 42a, c), dagegen sind die an der Oberfläche liegenden und über sie meistens ein wenig hervorragenden nur 150—200 u lang und fast 12 u dick, mit rundem Köpfchen, in der Mitte etwas verdickt, am äussern Ende meistens abgerundet oder seltner kurz zugespitzt, häufig mehr oder weniger stark gekrümmt (Fig. 42b, d, e). Das einzige Exemplar ist bei Coquimbo gefunden. Prosuberites epiphytoides n..sp. (Fig. 43.) Dem Alcyonium epiphytum LAmaArck’s, das nach Rınıry (1884, p. 465) zu Suberites, nach Torsenr zu Prosuberites «gehört (1900, p. 179), jedenfalls nahe verwandt, ist die hier benannte Art durch erheblich grössere Nadeln, die regelmässig eine Kappe auf dem Köpfchen haben, unterschieden. Ich stelle sie mit Torsent zu Prosuberites, obwohl die Nadeln meist nicht senkrecht zur Basis stehen und die Oberfläche nicht wesentlich überragen. Solche Formen zeigen, dass die beiden Gattungen Prosuberites und Laxosuberites kaum aus einander gehalten werden können. Mir liegen einige Krusten vor, die ',—1 cm und darüber im Quadrat messen und etwa 0,5 mm dick sind. Sie sind glatt, con- servirt hell grau, ohne grössere Poren und ohne sichtbares Osculum. Das Gewebe ist sehr fest. Die Nadeln liegen in ziemlich bedeutender Zahl meist mehr oder weniger schräg im Körper, die untersten häufig mit dem Köpfchen der Basis aufsitzend, die obersten die Haut nicht beträchtlich überragend. Die Tylostyle (Fig.43) haben in der Regel eine kleine Kappe auf dem Köpfchen, zuweilen ist diese grösser, so dass das Köpfchen nicht am Ende der Nadel sitzt; unter dem Köpfchen ist der Hals sehr häufige ein wenig verdickt. Der Schaft ist nicht wesentlich spindelförmig angeschwollen, am Ende sehr allmählich zugespitzt. Die grössern Nadeln haben meist eine Länge von 400—450 u bei einer Dicke von 8, nur selten erreichen sie 500 « an Länge, während Rıpıey beim typischen Exemplar von P. epiphytum nur 250 u lange und 6,5 « dicke Nadeln gefunden hat. Fundort: Juan Fernandez. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 421 Gattung Hymeniacidon BOWERBANK. Als typische Art von Hymeniacidon muss H. caruncula BOWER- BANK gelten, da sie zuerst von BowERrBANK genannt worden (in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, V. 148, p. 286) und später als typische Art bezeichnet ist, während die in derselben Arbeit (p. 296) ge- nannte H. clavigera — Hymeraphia clavata BOWERBANK ist. Durch Untersuchung jener Art habe ich mich überzeugen können, dass meine Gattung Amorphilla, die ich vorläufig für einige japanische Arten aufgestellt hatte, mit Aymenmiacıdon zusammenfällt, während andrerseits v. LENDENFELD geäussert hat, dass Amorphilla sich mit seiner Gattung Stylotella decke, demnach ist auch diese nur ein Synonym von Hymeniacıidon.') Die meisten Arten der Gattung sind von BOWERBANK geschaffen und mehr oder weniger unzureichend beschrieben. Die Unter- scheidung ist zuweilen ziemlich schwierig. Ich nehme an, dass in der Prare’schen Sammlung zwei Arten vertreten sind, die besonders durch die Beschaffenheit der Oscula zu unterscheiden sind, während die Nadeln der einen bei verschiedenen Stücken so verschieden gross sind, dass ich lange geschwankt habe, ob nicht mehrere Arten vor- liegen, doch ziehe ich sie zusammen, weil sie von derselben Her- kunft sind und zu ungewisse Merkmale zeigen. Hymeniacidon rubiginosa n. sp: (Fig. 44.) Die mir vorliegenden Stücke sind flache Krusten von der Aus- dehnung einiger Quadratcentimeter und bis 1 cm dick, jede mit mehreren Oscula ausgestattet, die als kleine Hügel erscheinen, meist etwas breiter als hoch, an der Spitze mit einer im Mittel etwa l mm weiten Oeffnung, zuweilen liegen mehrere kleine Oeffnungen auf einem Hügel. Diese werden von einer ziemlich starken, nicht porösen Haut gebildet. Zwischen ihnen erscheint die Oberhaut als ein feines Netz, das aber nicht in grössern Fetzen abgezogen werden kann. Betrachtet man kleine Stückchen davon unter dem Mikroskop, 1) Es sei hier bemerkt, dass ich den Namen als weiblich ansehe, wie ihn BOWERBANK auch meist gebraucht hat; die Endung dürfte nicht die griechische Endung 09 des Neutrums, sondern ıdwv sein, wie in xelıdıv ete., ebenso natürlich in Desmacidon. 4292 JoH. Takte, au so sieht man das von Skeletnadeln gebildete Netz überspannt von einer zarten Haut mit kleinen Poren, von denen mehrere über einer Masche des Skeletnetzes liegen. Mit einer guten Lupe kann man dieses feine Oberflächennetz noch erkennen. Unter der Haut kann man die grössern Hohlräume des Choanosoms durchschimmern sehen. Die Farbe des lebenden Thieres ist als rostroth angegeben, doch sind die conservirten Stücke nur schwach gelblich gefärbt. Das Skelet des Choanosoms besteht aus ungeordneten, nicht sehr zahlreichen Nadeln und aus undeutlichen Zügen, besonders in der Nähe grösserer Hohlräume; Spongin habe ich nicht wahr- genommen. In den Hügeln um die Oscula sind die Nadeln mit den Spitzen nach aussen gerichtet und sehr zahlreich. Die Geissel- kammern sind gross, meistens etwas länglich, etwa 25 u breit und 40 u lang. Die einzigen Skeletelemente sind schwach spindelförmige Style (Fig. 44), die etwa 325 « lang und 7 « dick werden; das stumpfe Ende ist wenig oder nicht schwächer als die Mitte, ohne deutliche Anschwellung, nur bei wenigen Nadeln ist in der Nähe des stumpfen Endes ein kleines rundliches Köpfchen ausgebildet. Fundort: Iquique, an Felsen. Hymeniacidon fernandezi n. sp. Das grösste Exemplar ist eine sehr ausgedehnte Kruste auf einem Antipathes, welche diesen und zum Theil andere inkrustirende Schwämme in einer Länge von etwa 20 cm mehr oder weniger voll- ständig umgiebt; die grösste Dicke ist etwas über 10 mm. Die Oberhaut ist deutlich runzlig (vielleicht nur eine Folge der Con- servirung), fein netzförmig, doch sind Oscula sehr vereinzelt, etwa 2 mm im Durchmesser, wegen der runzligen Haut ziemlich schwer zu erkennen. Die Poren scheinen im Ganzen den Maschen des Hautskelets zu entsprechen. In einem andern Glase finden sich Krusten, welche im Ganzen ähnlich sind und gleichfalls ziemlich undeutliche Oscula haben, die von einer dünnen Haut umgeben sind; hierbei findet sich die An- gabe, dass der lebende Schwamm zinnoberroth sei. Noch andere Exemplare von geringerer Ausdehnung sehen dadurch etwas ver- schieden aus, dass durch das dünne Hautnetz die ziemlich kleinen, doch verschieden grossen choanosomalen Hohlräume deutlicher hin- durchschimmern. Die Färbung der conservirten Stücke ist schwach gelblich. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 423 Während das grosse Exemplar Style von ähnlicher Grösse hat wie die vorige Art, sind die Spieula anderer bedeutend kleiner, in- dessen vermitteln wieder andere zwischen den Extremen, so dass mir eine Trennung verschiedener Arten nach der Grösse der Nadeln zu unsicher erscheint. Als typisch möchte ich die ersterwähnte Form bezeichnen. Bemerkenswerth ist, dass bei allen Stücken ziemlich zahlreiche Dreistrahler von Kalkschwämmen der Haut ein- gelagert sind. Die Nadeln liegen vorwiegend parallel zur Oberfläche. Die Geisselkammern haben etwa 30 « im Durchmesser. Die Maasse der Style sind auch bei demselben Exemplar ziem- lich verschieden, als grösste Länge und Dicke finde ich etwa 300-340 :7—10 u, bei andern übersteigt die Länge wenig 200 u. während die Dicke nur 3 « erreicht, doch zeigen andere Stücke mittlere Maasse. Fundort: Juan Fernandez. Vosmaeria reticeulosa n. SP. (Fig. 45 a—c.) Diese Art ist sicher nahe verwandt mit Torsent's Vosmaeria levigata, dagegen halte ich es für ziemlich zweifelhaft, ob die typische Art der Gattung, V. erustacea, wirklich mit jenen in dieselbe Gattung gehört, das muss durch genaue Untersuchung der letztern klar gestellt werden; bis dahin will ich für unsere Form den Gattungs- namen Vosmaeria beibehalten. Sie mag, wie es auch Torsent an- nimmt, in die Nähe von Ciocalypta gehören, zu der Amorphinopsis als Synonym zu stellen ist; das Hauptskelet besteht hier indessen aus den Tylostylen, während die Amphioxe im Allgemeinen quer dazu gelagert sind. Das einzige Fxemplar der Prare’schen Sammlung hat auf Plicatella expansa gesessen und diese zum Theil überdeckt, wobei beide Schwämme kraus durch und in einander gewachsen sind, da- durch hat die Vosmaeria ein eigenthümlich gefaltetes Aussehen er- halten, das vermuthlich aber kein besonderes Merkmal der Art ist, auf einer glatten Unterlage wird auch der Schwamm jeden Falls eine einfachere Kruste bilden. Das Exemplar hat etwa 5 cm im Durch- messer. Mit der Lupe nimmt man ein dichtes, starkes, netzförmiges Hautskelet wahr, das im Allgemeinen durch sehr weite Hohlräume vom Choanosom getrennt ist, auch dieses wird von vielen weiten Canälen durchzogen. Die Haut wird von einer grössern Anzahl von Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 28 494 JoH. THIELE, Oseulis durchsetzt, deren Ränder kaum erhoben sind, sie sind im mittlern Theil des Schwammes zerstreut und messen 1,—2 mm im Durchmesser. Die Färbung des conservirten Schwammes ist sehr hell bräunlich. In dem zwischen den weiten Canälen ziemlich spärlichen Ge- webe sind hier und da grosse (reisselkammern zugegen, deren Durch- messer im Mittel 40 « beträgt. Die Hautporen sind klein, etwa 20 u im Durchmesser, und vereinzelt. Das Skelet besteht in der Hauptsache aus den Tylostylen, die zum Theil in mehr oder weniger starken Zügen angeordnet sind; sie haben in der Nähe der Oberfläche meist eine radiäre Lage und sind zu divergirenden Bündeln angeordnet, an den Osculis bilden sie in radiärer Lage eine ganz dichte Schicht. Die Amphioxe liegen im Ganzen quer zu den Tylostylen und bilden im Wesentlichen das Netzwerk der Haut; das mag ihre Hauptbedeutung sein, während die im Choanosom zerstreuten mehr nebensächlich erscheinen. Die Amphioxe (Fig. 45a) erreichen etwa 525 u an Länge und 15 « an Dicke, sie sind scharf und lang zugespitzt. Die Tylostyle (Fie. 45 b, c) haben recht verschiedene Grösse, sie werden etwa 350 « lang und 8 « dick, sind aber meistens kleiner. Ihr Köpfchen ist im Ganzen ziemlich regelmässig rundlich und deutlich entwickelt, zuweilen ein wenig vom stumpfen Ende der Nadel entfernt. Fundort: Iquique. Axinellidea. Axinella cerinita n. sp. (Fig. 46 a, b.) In 5 Exemplaren liegt eine Awinella vor, welche durch folgende äussere Merkmale gekennzeichnet ist. Von einem ziemlich dünnen, mit einer kleinen basalen Verbreiterung festsitzenden Stamme gehen mehrere Aeste ab; die Verzweigung ist nicht reich, in der Regel sind nur wenige grössere Aeste vorhanden; bei einem Exemplar theilt sich der Stamm in zwei ziemlich lange Aeste, die erst unweit vom Ende sich nochmals theilen, ein anderes giebt etwa in der Mitte des Stammes zwei Aeste ab, während der Stamm sowie die Aeste am obern Ende sich weiter theilen, das dritte Exemplar ist etwas reicher und unregelmässiger verzweigt. Die Form ist ähnlich Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 4925 wie bei Dendropsis (— Higginsia) bidentifera Rıpı. et Dexpy. Bei 2 derselben sind die Aeste knotig und mit einigen kurzen Seitenzweigen besetzt. Die Höhe beträgt etwa 13 cm, die Aeste haben kaum mehr als 5 mm im Durchmesser, doch sind sie an manchen Stellen ver- breitert und messen hier etwa bis zu 8mm. Die Oberfläche ist fein stachlig, die Färbung des lebenden Thieres nach Prarz hell gelb, in conservirtem Zustande weisslich oder hell bräunlich. Vom Bau des Weichkörpers sei nur erwähnt, dass die Geissel- kammern klein, etwa 15:20 « im Durchmesser sind und dass sie um die ausführenden Canäle dicht gedrängt liegen. Das Skelet ist ganz axinellidenartig angeordnet, auffallend hauptsächlich durch die ausser- ordentlich starke Entwicklung von Spongin, das, besonders in den untern Theilen des Schwammes, einen grossen Theil des Körpers einnimmt und die Spieula in mehrfacher Lage einschliesst. Es finden sich Style, von denen die kleinern an Zahl überwiegen, nicht selten am stumpfen Ende mit eiuer deutlichen Verdickung versehen, und, was besonders charakteristisch ist, Bündel äusserst dünner Style, die theils im Innern zerstreut sind, theils in der Umgebung der grossen Style die Oberfläche überragen. Wegen dieser Nadel- form habe ich die Art erinita benannt; dieselbe ist durch die Form der kürzern Style der Awinella mariana Rıpı. et Denny von der Marion-Insel (1887, p. 180) ähnlich, doch sind bei dieser Art die grossen Style viel länger, und die charakteristischen dünnen Nadeln der chilenischen Art dürften derselben fehlen, was im Verein mit der verschiedenen Form beweist, dass beide Spongien verschiedene Arten darstellen. Von Skeletelementen sind also 3 Formen aus einander zu halten, die ich alle als Megasklere ansehe: 1. Kürzere Style (Fig. 46b), die in der Regel in einiger Entfernung vom stumpfen Ende deutlich geknickt oder gebogen und am Ende oder etwas davon entfernt nicht selten eine deutliche An- schwellung erkennen lassen; sie sind meistens 200—250 u lang und 10—15 u dick. 2. Längere Style (Fig. 46a), die zwar durch einzelne kleinere Elemente Uebergänge zur ersterwähnten Form zeigen, aber doch im Ganzen deutlich verschieden sind und die hauptsächlich zur Oberfläche gerichtet sind und diese überragen; sie sind gewöhnlich 600— 750 u lang und 20—25 u dick, hin und wieder gleichfalls am stumpfen Ende verdickt und in der Regel in der Nähe dieses Endes etwas gebogen. 28* 426 JoH. THIELE. 3. Sehr dünne Style, die bündelweise beisammen liegen und 400 « lang werden, während ihr Durchmesser 2 « nicht über- steigt; sie sind gegen die Spitze ganz allmählich äusserst dünn aus- gezogen. | Fundort: Calbuco. Pseudaxinella egregia (Rıpı.). (Fig. 47 a—c.) Unter dem Namen Phakellia egregia hat Rıprey (1881, p. 114) eine Art beschrieben, die nachher von Torsent (1892, p. 121) Azxinella egregia genannt worden ist. Die Nadelformen sind denen ähnlich, die ich (1905, p. 378) von Pseudaxinella sulcata beschrieben habe, und mir scheint die Art am besten in dieser Gattung unter- gebracht zu sein. Das einzige Exemplar der Prare’schen Sammlung, das vielleicht unten nicht ganz vollständig ist, erreicht 37” mm an Höhe, der Stamm ist etwas knotig und unregelmässig rundlich im Durchmesser, nach oben etwas verbreitert (bis 15 mm) bei einer Dicke von 7—8 mm, dann geht von dem Hauptstamm ein Seitenast von 15 mm Länge ab, während der andere Ast, die Verlängerung des Stammes, etwa 20 mm lange ist. Am Ende sind die Aeste schwach verjüngt und abgerundet. Die Oberfläche ist mit sehr zahlreichen, Kleinen Papillen besetzt und fein stachlig, die Färbung im Leben hell gelb- braun, conservirt sehr hell bräunlich. Das Skelet finde ich ähnlich, wie es RıpLey angegeben hat; die schwachen und netzförmig verbundenen Längszüge, die hauptsächlich aus Amphioxen bestehen, sind im basalen T'heil des Schwammes von Spongin umgeben; davon gehen zur Oberfläche Bündel von Stylen ab. Die langen Style, welche RıpLey beschreibt, sind bei diesem Exemplar ziemlich selten, die häufigere, kürzere und dickere Form wird gegen 0,3 mm lang und 25 « dick (Fig. 47a). Die kurzen Style (Fig. 47b), die häufig in der Nähe des stumpfen Endes stark gebogen sind, messen bis etwa 250 u an Länge und 17 « an Dicke, während die Amphioxe, die gleichfalls häufig deutlich gebogen sind, theils etwa 300 « lang und 25 « dick sind, theils bei einem ähn- lichen Durchmesser die doppelte Länge erreichen (Fig. 47e). Das Bindegewebe ist locker und enthält 30—35 « im Durch- messer grosse Wimperkammern. Das Ektosom ist schwach, jedoch finde ich an der Spitze der Aeste das Gewebe sehr compact und das Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 497 Ektosom noch nicht vom Choanosom getrennt. An dieser Stelle liegen zahlreiche bedeutend dünnere Style, die aber sehr wahr- scheinlich als Jugendformen anzusehen sind. Ueberall im Binde- gewebe, besonders häufig gegen die Oberfläche hin, finden sich körnige, von Hämatoxylin intensiv gefärbte Zellen. Das beschriebene Exemplar ist bei Calbuco erbeutet, während das vom „Alert“ mitgebrachte bei Sandy Point gefunden worden ist. Plicatella escpansa n. sp. (Fig. 21, 48a—c.) Mit diesem Namen bezeichne ich eine Art, welche sich nach einem etwas zerbrochenen Exemplar als eine unregelmässig geformte aufrechte Platte von etwa 7—8 cm Höhe und ungefähr der doppelten Länge darstellt, während ihre Dicke etwa 1 cm beträgt, doch sind zahlreiche seitliche mehr oder weniger starke Verdickungen daran, die sich wiederum mit einander verbinden können. Auch der obere Rand ist vielfach gebuchtet, und in ihm finden sich zahl- reiche Oscula, welche in tiefe Kloaken führen, von etwas ver- schiedenem Durchmesser, im Mittel etwa 1 mm weit. Die Färbung des leberiden T'hieres ist nicht angegeben, in conservirtem Zustande ist sie weisslich. Schon makroskopisch fällt der ungemein lockere, poröse Bau des Schwammes auf, zahlreiche Poren von etwa 0,5 mm Weite durch- bohren die seitliche Wandung. Dasselbe Bild stellt sich auch bei der mikroskopischen Untersuchung dar. Mir scheint dieser Schwamm sich am nächsten an die Formen anzuschliessen, welche O. Scumipr (1870, p. 45) als Plicatella-Arten bezeichnet hat; von seiner P. aulopora, einer der typischen Arten, schreibt er: „Es sind theils polsterförmige, theils in Form von steilen (ebirgswänden aufgerichtete Stücke mit mehr oder weniger regel- mässigen Reihen von Osculis und Ausströmungsröhren, welche letztere senkrecht zur Basis stehen. Die Nadeln sind stämmige Stumpfspitzer, das stumpfe Ende gekrümmt“ — das trifft im Wesentlichen auch auf die mir vorliegende Art zu, Das Skelet besteht aus zahlreichen, ziemlich starken, aber kaum durch Spongin verkitteten Längszügen von Stylen (Fig. 21), ausser denen vereinzelte Spicula im Gewebe zerstreut sind; an den Oscula finde ich einen dichten, nach aussen hervorragenden Besatz kleinerer Style. 428 Jon. THIere, Es sind zwei Nadelformen aus einander zu halten: 1. grössere Style (Fig. 48a), die gewöhnlich in der Mitte am stärksten, gegen das stumpfe Ende schwach verjüngt sind; ihre. ihre Grösse schwankt in weiten Grenzen, sie werden etwa 500—800 u lang und 185 u dick; 2. kleinere Style oder Tylostyle (Fig. 48b, ce), die häufig ein kleines, aber deutliches Köpfchen erkennen lassen, sind ungefähr 250-300 « lang und 6—7 u dick. Beide Nadelformen sind jedoch durch Uebergänge verbunden. Das beschriebene Exemplar hat PrLarTE bei Iquique auf Sand in einer Tiefe von 30 m gefunden. Higginsia papillosa n. Sp. (Fig. 49 a—d.) Von 4 mir vorliegenden Exemplaren besitzt das grösste einen grössten Durchmesser — der aber nicht der Höhe entspricht — von 33 mm, während die beiden andern Durchmesser etwa 23 mm be- tragen, ein anderes ist wenig kleiner und von ähnlicher Form, das dritte auch 23 mm hoch, aber nur 13 mm breit; alle sind also, da auch das kleinste, das ich zur Untersuchung zerschnitten habe, ähn- lich war, eiförmig und mit zahlreichen, ziemlich grossen und ent- fernten Papillen besetzt. Diese letztern, die der Art vor Allem ein charakteristisches Aussehen verleihen, sind nach den Exemplaren und auch auf demselben Schwamme etwas verschieden, bald grösser und mehr rundlich, bald kleiner und mehr zugespitzt. Dazwischen spannt sich eine grob poröse Haut aus, und hin und wieder sind etwas verschieden grosse Löcher, offenbar Ausströmungsöffnungen, wahrzunehmen; ihr Durchmesser ist gewöhnlich kleiner als 1 mm. Die Färbung ist nach Prare’s Angabe im Leben hell gelb. Bei näherer Untersuchung erweist sich das Gewebe des Schwammes von sehr lockerm Bau; das Ektosom ist sehr dünn und wird hauptsächlich von den rauhen Tornoten gestützt. Die binde- sewebigen Züge des Choanosoms umschliessen umfangreiche Canäle. In diesem Bindegewebe sehe ich 2 Arten von Zellen mit deutlich körnig differenzirtem Inhalte, die einen, welche mehr der Oberfläche genähert liegen, sind von Hämatoxylin intensiv gefärbt und kleiner, die andern, die nicht überall gleichmässig vertheilt sind, nehmen eine deutliche Karminfärbung an und sind grösser. Ausserdem sehe ich Eier in verschiedener Grösse im Bindegewebe liegen, das übrigens Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 499 hell und mit zahlreichen kleinen Kernen ausgestattet ist. Die Geisselkammern haben etwa 25:30 «u im Durchmesser. Das Skelet besteht aus stärkern radiären Zügen von Megaskleren, die zu den Papillen gehen und in diesen zum Theil die Oberfläche überragen, so dass diese deutlich stachlig ist. Dazwischen finden sich vereinzelte Nadeln der verschiedenen Formen oder schwache Züge in verschiedenen Richtungen ohne erkennbare Ordnung. Ein Axenskelet wird durch die Form der Art überflüssig gemacht und fehlt demnach. Spongin ist nicht wahrzunehmen. Von Skeletelementen unterscheide ich die folgenden: I. Megasklere. 1. Style, und zwar a) längere, die jedenfalls hauptsächlich über die Oberfläche hinausragen und über 1,5 mm lang werden (Fig. 49a), sie sind dabei ziemlich dünn, am dicken Ende einfach abgerundet, während das dünnere Ende auch nicht ganz scharf zu- gespitzt zu sein pflegt; der Durchmesser des dicken Endes beträgt etwa 15 u; - b) kürzere und verhältnissmässig stärkere (Fig. 49b), die Haupt- form, etwa 1 mm lang und 17 « dick, mit kürzerer Spitze. 2. Amphioxe (Fig. 49c), die viel dünner als die Style sind, nur etwa 5-6 u dick und an Länge etwas über 1 mm erreichen; sie sind an beiden Enden mit scharfen Spitzen versehen und pflegen in grösserer oder geringerer Anzahl die Style zu be- gleiten. II. Mikrosklere. Gedornte Tornote, die in der Mitte am stärksten und nach beiden Enden gleichmässig verdünnt sind, die eigentlichen Spitzen sind kurz; die spitzen Dornen sind ziemlich zahlreich und leicht wahrnehmbar. Diese Spicula, deren Länge etwa 100-170 «u und deren Dicke 6—7 u beträgt, sind bald ziemlich gerade, bald etwas gebogen, sehr häufig in der Mitte geknickt (Fig. 49d). Sie finden sich überall zerstreut, dürften aber im Ektosom am zahl- reichsten sein. Die beschriebenen Exemplare sind bei Calbuco in einer Tiefe von 30 m gesammelt. Unter den bisher beschriebenen Arten steht Higginsia coralloides var. natalensis CARTER, die aber ebenso wie die andern Varietäten liberiensis Hısaın, arcuata Hıccın und massalis CARTER jeden Falls eine gute Art ist, der unsrigen am nächsten; nach ÜArrEr sind 430 JomH. THIELE, deren Style 1000 « lang und 42 «u dick, die Amphioxe 700 u lang und 28 « dick, die Dornennadeln 112 « lang und 7 « dick, doch ist die Form des Schwammes anders (flabelliform), und die Farbe ist orange, nach den angegebenen Maassen wären hier die Nadeln viel stärker. Heterorrhaphidea. Gattung Tedania GRAY. Obwohl vom Challenger bereits 4 Arten der Gattung aus dem- selben Gebiet gesammelt sind (Tedania tenwicapitata Rıpı., T. actinii- formis Rınr. et Dexpy, T. infundibuliformis Rıpr. et Denny und T. massa Rıpr. et Denpy), stimmt doch keine mit einer der von PrarE gefundenen Arten überein, diese haben durchweg kleinere Style als RınLey u. Denpy angeben. Die mir vorliegenden Arten sind nach den äussern Merkmalen und den Maassen der Spicula leicht zu unterscheiden. Die ektosomalen Nadeln sind nicht wie bei den meisten bekannten Arten Tylote, sondern Tornote. Tedania mucosa n. Sp. (Fig. 50 a—c.) Mehrere Exemplare dieser Art sind durch braune Farbe und eine sehr reichliche Schleimabsonderung ausgezeichnet, wodurch der ganze Alkohol erfüllt wird, ähnlich wie es von der Gattung Myxilla angegeben ist. Die Form der Stücke ist recht verschieden; das grösste ist eine 14 em hohe und 8 cm breite Platte, die 5-10 mm dick und an einer Seite, welche unten durch Einkrümmung der Ränder concav ist, im ganzen glatt, an der andern Seite mit einigen knotigen, längs verlaufenden Balken, fingerförmigen Fortsätzen und niedrigen Buckeln besetzt ist. Ein anderes Exemplar ist etwa 10 cm breit und nur 6 cm hoch, hauptsächlich mit einigen fingerförmigen Fortsätzen. Solche oder niedrigere Buckel zeichnen auch die kleinern Stücke aus, und an deren Enden pflegen die ziemlich kleinen (etwa 1 mm im Durchmesser) Oscula zu liegen. An den glattern Theilen schimmern die im Mittel 1 mm weiten Hauptgefässe durch, welche ein unregelmässiges Netz bilden. Die grossen ausführenden Canäle sind von einem durchsichtigen, sehr lockern Gewebe umgeben, das bei Längsschnitten der Canäle als ein Netzwerk feiner Fäden schon mit blossem Auge sichtbar ist. Die Färbung ist nach Prare’s An- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 431 gabe in Folge der Conservirung nicht verändert, das Innere ist etwas heller gefärbt als die Oberfläche. Das Skelet des Choanosoms besteht aus Stylen, die kaum zu deutlichen Zügen geordnet und durch Spongin nicht verkittet sind; zwischen ihnen liegen starke Bündel von Rhaphiden. Die Haut wird durch pinselartige Gruppen von Tornoten gestützt. Die Style (Fig. 50a) sind 280—310 « lang und 14 u dick; ihr stumpfes Ende ist einfach abgerundet, das andere ziemlich lang zugespitzt, an den Seiten etwas rundlich. Die Tornote (Fig. 50b) sind beiderseits sehr kurz spitzbogen- artig geformt, an den Enden nicht verdickt, 190-210 « lang und 6 u dick. Die Rhaphiden, wie gewöhnlich an einem Ende kurz, am andern lang zugespitzt, sind rauh, ebenso lang wie die Tornote (Fig. 50). Fundort: Calbuco. Tedania excavata n. Sp. (Fig. 5la—.c.) Wenngleich nach Prare’s Angabe der Schwamm im Leben braunroth sein soll, unterscheiden sich die conservirten Exemplare von der vorigen Art doch durch hell bräunliche Färbung, durch eine feste, nicht schleimige Oberfläche, weniger deutlich durch die Form, die auch hier ziemlich unregelmässig ist. Von einem bald mehr massigen, bald mehr plattenförmigen Grundtheil, der zuweilen an Steinchen angeheftet ist, erheben sich verschieden grosse knoten- oder fingerförmige Fortsätze, die 8-15 mm dick und bis 6 cm lang sind; zuweilen sind sie mehr oder weniger weit mit einander ver- wachsen. Sie sind in der Regel hohl und haben am Ende je ein kleines von einer ziemlich dünnen Haut umgebenes Osculum; die Haut hat 2-3 mm, das Loch im Mittel nur etwa 0,5 mm im Durch- messer. Unter der sehr fein netzförmigen Haut sieht man die grössern choanosomalen Wasserräume als getrennte, meist etwas vertiefte rundliche Stellen, also nicht als zusammenhängendes Netz, wie bei der vorigen Art und wesentlich enger. Die Style sind etwas deutlicher zu Zügen geordnet, wenngleich kaum durch Spongin verkittet, und deutlich kürzer als bei Tedania mucosa. Die Style (Fig. 5la) sind 240 « lang und 13—15 « dick, ziemlich kurz zugespitzt. 439 JoH. THIELE, Die Tornote (Fig. 5lb) sind 150 « lang und 6 « dick, mit etwas längern Spitzen als bei der vorigen Art. Die Rhaphiden werden merklich länger, ungefähr 190 « lang, sie sind besonders an dem kürzer zugespitzten Ende etwas rauk (Fig. 5le). Fundort: Calbuco. Ein Exemplar ist mit einem Stück der vorigen Art verwachsen, so dass also beide neben einander vor- kommen. Tedania pectinicola n. sp. (Fig. 52 a—d.) Auf den Schalen von Peeten patagonicus Kına sitzen mehrere Exemplare einer krustenförmigen, glatten Tedania-Art, deren Farbe nach Prare’s Angabe im Leben graubraun gewesen ist. Die grösste Dicke der Krusten beträgt 6 mm. Die Oberfläche zeigt zahlreiche 1—2 mm weite Höhlungen, die von kleinen Amphipoden bewohnt werden. Dazwischen bildet die Haut ein ziemlich unregelmässiges Netz; grössere Oscula kann ich nicht erkennen. Das Skelet ist ein ziemlich schwaches und unregelmässiges Netzwerk von Stylen, die zuweilen zu mehreren neben einander liegen, doch kaum durch Spongin verbunden sind; dazwischen finden sich einzelne Bündel von Rhaphiden. Das Hautskelet ist, da die Haut nur dünn ist, dieser haupt- sächlich in tangentialer Richtung eingelagert, so dass die Nadeln kaum nach aussen hervorragen. Im Choanosom finde ich neben einander Spermaballen und Eier mit grossen Dottertropfen und Embryonen mit bereits entwickeltem Skelet; dieses besteht aus einem Bündel von Stylen, die etwa 70 u lang und 4 u dick sind, im Innern des Embryos, zuweilen deutlich auf die eine (die hintere?) Hälfte beschränkt, während einige Rhaphiden mehr äusserlich liegen (Fig. 52d). Die Style (Fig. 52a) werden ebenso lang wie bei der vorigen Art, doch nur 8 « dick. Die Tornote (Fig. 52b) sind etwas länger und dünner als bei jener, etwa 160 « lang und 5 « dick. Die Rhaphiden sind etwa 140 u lang, in der Regel mit einer mehr oder weniger deutlichen, rundlichen Anschwellung in geringer Entfernung von der kürzern Spitze (Fig. 52 e). Fundort: Calbuco. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 433 Tedania fuegiensis n. sp. (Fig. 53 a—d.) Das einzige Exemplar besteht aus 2 durch eine kurze, ungefähr 1 em dicke Brücke verbundenen, unregelmässig zusammengedrückt eiförmigen Massen von etwa 2,5 cm Länge und 1,5—2 cm Breite. Die Oberfläche ist fein runzlig, wenig durchscheinend, die Haut ziemlich diek und kleinporig, von hell grauer Farbe (die Färbung des lebenden Schwammes ist nicht angegeben); stellenweise sieht man die ziemlich parallel verlaufenden Hauptcanäle durchschimmern. An einer Kante sind einige ziemlich flache, etwa 1 mm weite Gruben, welche vermuthlich Oscula darstellen. Im Choanosom ist das Skelet ein ziemlich kräftiges Netz von Stylen, die häufig zu mehreren neben einander liegen und an den Knotenpunkten durch reichliches Spongin verbunden werden (Fig. 53 d), die Rhaphiden scheinen meist vereinzelt zu sein. Die Tornote sind zu pinselartigen Gruppen geordnet, deren Aussenenden zusammen mit Rhaphiden über die Haut hinausragen. Die Style (Fig. 53a) werden 200—225 u lang und 8 « dick, so dass sie kürzer sind als bei der vorigen Art, meistens ist ihr stumpfes Ende deutlich verjüngt. Tornote (Fig. 53b) 160—200 u lang und 6 « dick, mit ziem- lich kurzen Spitzen. Die Rhaphiden sind ziemlich kurz, rauh, häufig wie bei voriger Art mit einer rundlichen Anschwellung, meist sind sie etwa 120 u lang (Fig. 53 .e). Fundort: Cap Espiritu Santo (Feuerland). Vielleicht gehört zu derselben Art ein kleines, 12 mm langes unregelmässig eiförmiges Stück vom Admiralitäts-Sund; die Maasse der Nadeln lassen sich mit den soeben angegebenen in Einklang bringen, nur zeigen die Tornote die Neigung, an den Enden etwas anzuschwellen, und besonders bemerkenswerth ist, dass einzelne Style in der Nähe des stumpfen Endes ein oder mehrere Dörnchen tragen. Da diese Nadeln sich von den häufigern glatten Stylen sonst nieht unterscheiden, kann man sie als Abnormität ansehen, die jedoch darum interessant ist, weil die Gattung Trachytedania solche Acanthostyle besitzen soll. RınLey u. Dexpy haben schon einen Zweifel geäussert, ob diese Gattung von Tedania mit Recht zu trennen ist, und dieser Zweifel scheint für Trachytedania patagonica 434 JoH. THIELE, begründet zu sein, indessen giebt RıpLey von der typischen Art, Trachytedania spinata, an, dass die Acanthostyle nur basal gelesen sind, und darin liesse sich doch wohl ein Merkmal finden, welches diese Art von Tedania ausschlösse. Torsext’s Gattung Acheliderma scheint dann mit Trachytedania zusammenzufallen. Biemna chilensis n. sp. (Fig. 54 a—d.) Das einzige Exemplar dieser Art ist ein flach trichterförmiges (ebilde, das etwa 2 cm hoch, 5 cm lang und über 3 cm breit ist. Seine Unterseite ist ziemlich glatt, dagegen erheben sich von der Oberseite zahlreiche unregelmässig geformte Lamellen, die am obern Rande in kürzere oder längere fingerförmige Zacken auslaufen und die nur einen Mitteltheil von 1,5 cm Länge und 1 cm Breite frei lassen. Dieser von den etwa 1 cm hohen Lappen umgebene Mittel- theil ist von einer glatten Haut bedeckt. Wahrscheinlich bezieht sich die Farbenangabe schmutzig gelb auf unsern Schwamm, der conservirt blass gelblich gefärbt ist. Das Skelet verläuft in mehr oder weniger starken Zügen nach der Oberseite hin, während die Rhaphiden dazwischen in etwa 50 « starken Bündeln, die grössern Sigme häufig in kleinen Gruppen und die kleinen Sigme in grosser Menge einzeln im Parenchym zerstreut liegen. Hin und wieder habe ich Kieselkugeln gesehen, die wohl kaum als normale Bestandtheile des Skelets anzusehen sind. Das Parenchym ist locker und hält die stärkern Nadelzüge wenig fest zusammen. | Der Schwamm dürfte zu keiner der bisher beschriebenen Arten gehören, die kürzlich von LUNnDBEck (1902, p. 98) zusammengestellt worden sind; die Gattung kann aber nicht Desmacella heissen, sondern muss Diemna genannt werden, wie ich nachgewiesen habe (1903, p. 943). I. Megasklere. Die Style (Fig. 54a) werden 950 « lang und 25 « dick, das stumpfe Ende ist nicht verjüngt. II. Mikrosklere. 1. Die Rhaphiden sind 220—240 u lang, nur von einer (Grösse (Fig. 54 b). 2. Die grössern Sigme (Fig. 54c) sind bald ziemlich gleich- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 435 mässig gebogen, bald mehr winkelartig nur in der Mitte stärker gebogen, sie sind 46—55 u lang. 3. Die kleinen Sigme (Fie. 54 d) sind dünn, Cförmig, 18 u lang. Fundort: Calbuco. Poeeciloseleridea. Desmacidon delicata n. sp. (Mie: 1, 55:3, b.) Zwei Bruchstücke zeichnen sich durch hell graue Farbe (in Alkohol), ihre Weichheit und das Vorhandensein ziemlich grosser, rundlicher Wasserräume aus, die ins Innere hineinziehen. Das eine ist fingerförmig (Fig. 1), 4,5 cm lang und 12cm dick, nach dem Ende hin verschmälert, an den Seiten mit 3 Osculis, die 2:3 mm weit sind; das andere ist 7 cm lang, 2,5 cm breit und halb so dick, weniger gut erhalten. Das Skelet besteht aus ziemlich schwachen, etwa fünfreihigen, durch Spongin zusammengehaltenen Zügen und einzeln zerstreuten Nadeln; die Isochele sind im Ganzen spärlich. I. Megasklere. Die Amphioxe (Fig. 55a) sind ziemlich gross, sie erreichen 350 u an Länge und 12 u an Dicke, ihre Spitzen sind lang und scharf. II. Mikrosklere. Die Isochele (Fig. 55 b) sind fast 20 « lang und nur etwa 3 «u breit, zart, an den Enden der Schaufeln mit nach innen um- gebogenen Schaftenden. Fundort: Admiralitäts-Sund, 19 m Tiefe. Desmacidon ceratosa (RıpLey et Dexpy). (Fig. 56a, b.) Rıprey u. Denpy haben (1887, p. 125) von Australien unter dem Namen Amphilectus ceratosus eine Art beschrieben, welche ausser einem Hornskelet Amphityle und Isochele besitzen soll. Unter den süd-amerikanischen Spongien befinden sich mehrere Spongien, die ganz ähnliche Amphityle und Chele besitzen, daher halte ich es für möglich, dass es dieselbe Art ist, welche der Challenger erbeutet 436 Jon. THIELE, hat. Freilich mit dem Hornskelet verhält es sich folgendermaassen: in einieen Fällen habe ich wohl unregelmässige Hornfasern, die Fremdkörper umschliessen, gesehen, und diese könnten vielleicht vom Schwamm erzeugt sein, um diese Körper (zuweilen Würmer etc.) abzuschliessen, doch gelegentlich wird der Schwamm auch von Horn- fasern anderer Spongien durchsetzt, so verhält es sich bei einem, der auf einer Chalinide sitzt, deren Spicula findet man in den Fasern, welche unsern Schwamm durchziehen. Einen wesentlichen Bestand- theil dürften die Hornfasern bei dem mir vorliegenden Schwamm nicht bilden, und vielleicht war auch bei den Exemplaren des Challenger das Hornskelet nur von der Desmacidon-Art überwachsen. Die mir vorliegenden Stücke sind graubraune Krusten, die kaum mehr als 2—3 mm dick werden und an der Oberfläche mehr oder weniger regelmässig angeordnete flache Kegel tragen, die gewöhnlich weniger als 1 mm hoch sind; zuweilen fliessen einige von ihnen zu kurzen Graten zusammen. Dazwischen ist die Haut glatt. Mit einer Lupe kann man hier und dort die feinen Poren erkennen. Das Skelet besteht aus unregelmässig gerichteten Zügen von Amphitylen, die meist dicht zusammenliegen, ohne durch Spongin verkittet zu sein, und die unter der Oberfläche pinselartig diver- ejren; dazwischen sind die Chele in beträchtlicher Zahl zerstreut. Das Parenchym ist von sehr zahlreichen, aber ziemlich engen Wasserräumen durchzogen; die Geisselkammern haben etwa 20:25 u im Durchmesser. I. Megasklere. Die Amphityle (Fig. 56a) haben deutliche längliche Köpfchen ; sie sind etwa 200 « lang und in der Mitte 2—3 u dick. II. Mikrosklere. Die Isochele (Fig. 56b) sind 22 « lang; der übergebogene Haken ist fast so gross wie die Verbreiterung des Schaftes, die nach der Mitte hin ein paar deutliche Ecken bildet. Fundort: Juan Fernandez. Desmacidon(?) platei n. sp. (Fig. 57 a—c.) Ein paar dünne Krusten, die in der Ausdehnung von einigen cm einen Antipathes-Stamm überziehen, stelle ich mit einigem Zweifel zu Desmacidon, obwohl zwei deutlich verschiedene Formen von Stab- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 437 nadeln vorhanden sind, ich kann sie indessen sonst nirgends unter- bringen und halte die Verschiedenheit der beiden Nadelformen nicht für so gross, dass es geboten wäre, dafür eine neue Gattung zu er- richten. Die Dicke der Krusten beträgt etwas über 0,5 mm. Während sie dem blossen Auge ziemlich glatt und hell grau erscheinen, nimmt man bei Lupenvergrösserung zahlreiche im Mittel etwa 0,5 mm grosse, flache Buckel wahr, und dazwischen schimmern verschieden grosse (unter 0,25 mm im Durchmesser), rundliche Hohl- räume durch, auch sieht man einige unregelmässig verlaufende Nadelzüge durch die Haut schimmern. Bei der einen Kruste scheint ein kleines Oscularrohr vorhanden zu sein, das etwa 1 mm lang, am Grunde erweitert und am Ende verschmälert ist; bei andern Exem- plaren ist indessen nichts von solchen zu sehen. An einem gefärbten und in Canadabalsam gelegten Buckel sehe ich nicht rundliche, sondern wenige unregelmässige spaltförmige Poren; jedenfalls dürften die Poren auf diese Buckel beschränkt sein. An Querschnitten der Kruste findet man den Schwamm von einem sehr festen Gewebe mit wenigen, ziemlich engen Canälen ge- bildet. Die Haut ist meistens nicht durch grössere Räume vom Choanosom getrennt. Im Innern des Schwammes liegen Eier und grosse Embryonen (etwa 200:320 « im Durchmesser). Das Skelet besteht hauptsächlich aus langen, dünnen Strongylen, welche ziemlich senkrechte oder schräge Züge verschiedener Stärke nach der Oberfläche hin bilden. Die kürzern und dickern Nadeln liegen im basalen Theile des Schwammes ziemlich vereinzelt ohne bestimmte Anordnung und ohne Beziehung zu den Zügen der längern Strongyle Die Isochele sind in grosser Menge im Gewebe zer- streut. I. Megasklere. 1. Die Strongyle (Fig. 57a) sind ziemlich regelmässig 180 u lang bei einer Dicke von 2 u; sie sind vom Anfang bis zum Ende gleich dick, an beiden Enden abgerundet. 2. Die basalen Nadeln sind an dem einen Ende abgerundet und werden nach dem andern Ende hin allmählich merklich stärker, um dann mit einer mehr oder weniger kurzen und deutlich ab- gesetzten, häufig am Ende etwas abgestumpften Spitze zu endigen, man kann sie also als Tornostrongyle bezeichnen. Sie sind etwa 100 « lang und an der stärksten Stelle 3 « dick (Fig. 57b). 438 Jon. THIELE, II. Mikrosklere Die Isochele (Fig. 57ec) sind 14—15 u lang, mit ziemlich breitem Schaft und Endhaken, fast halbkreisförmig gebogen. Fundort: Juan Fernandez. Gattung Batzella TorsEnt. Unter dem Namen Halichondria inops hat Torsent (1891, p. 533) eine Spongienart beschrieben, für die er nachher die Gattung Datzella errichtet hat. Zu dieser Gattung dürften 2 Arten von Juan Fernandez gehören, welche wie die genannte typische Art der französischen Küste krustenbildend und glatt sind, die Weichheit ist verschieden, ebenso vermuthlich die Farbe; das Skelet wird von Strongylen gebildet, welche bei der französischen Art nur 180 u lang und 3 « dick sind, während sie bei den mir vorliegenden Arten grösser und mit Amphioxen untermischt sind, die indessen nicht als typisch verschiedene Nadelform angesehen werden können, sondern nur als Variation derselben Grundform mit gleichen Enden, wie auch ihre Maasse in sehr weiten Grenzen schwanken. Das Ektosom ist bei den von mir untersuchten Arten wesentlich verschieden, bei der einen ohne besonderes Skelet, dagegen bei der andern durch sehr zahlreiche Nadeln in eine ziemlich feste Rinde umgewandelt, womit auch die Ausbildung der Poren zusammenhängt. Auch das Skelet des Choanosoms ist nicht unwesentlich verschieden, in dem einen Fall ziemlich schwach, doch durch deutlich entwickeltes Spongin verbunden, in dem andern Fall bedeutend stärker ent- wickelt, doch ohne un Man wird wohl Torsext zustimmen können, er diese Gattung zu den „Poeciloseleridae“ stellen will, weil der Bau des Körpers doch von dem der Renieriden wesentlich verschieden ist und die Grösse der Larven, die ich freilich nicht kenne, für eine solche Auffassung spricht; man wird diese Formen neben Desmacidon stellen können, deren Isochele verloren gegangen sein dürften. Batzella corticata n. Sp. (Fig. 58 a, b.) Diese Art hat fast das Aussehen einer Chondrosia, indem die glatte Rinde sich deutlich gegen das gelblich-graue Choanosom ab- setzt und von gelbgrau bis in tief braune Farbe übergeht, so dass zuweilen die eine Hälfte hell, die andere dunkel gefärbt ist; manch- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 439 mal ist die ganze Oberfläche hell. Die Dicke der Krusten erreicht etwa 2 cm; die Rinde ist 0,53 mm dick. Betrachtet man die Ober- fläche mit einer Lupe, so sieht man neben kleinern porenlosen Be- zirken ausgedehnte Porenfelder, worin die Poren in kleinen Gruppen — meist 3—6 — angeordnet sind und jede Gruppe ist in den braunen Theilen von einem dunklern Ringe umgeben; an andern Stellen sind die Poren indessen nicht zu Gruppen angeordnet. Von jeder Porengruppe führt ein rundlicher Canal ins Choanosom hinab. Welche Bedeutung diese verschiedene Anordnung der Poren hat, ist mir nicht klar geworden; man könnte daran denken, dass die einen zur Ausströmung dienen, indessen an einigen Krusten habe ich Oscula gefunden, einmal ein grösseres (etwa 1:1,5 mm), ein anderes Mal eine kleine Gruppe kleinerer, die im Mittel etwa 0,5 mm im Durchmesser haben. Die Rinde wird von sehr zahlreichen Nadeln gestützt, die keine bestimmte Richtung haben; auch die mehr vereinzelten Nadeln des Choanosoms sind grössten Theils ohne Ordnung zerstreut, nur ver- einzelt finden sich stärkere Züge gleichgerichteter Nadeln, die durch Sponein nicht verkittet sind. Das Choanosom wird von einem sehr compacten Gewebe gebildet, worin die Wasserräume nur klein und vereinzelt sind; in ihm fallen grosse helle Zellen auf, worin je ein von Hämatoxylin gefärbter körniger Klumpen Jiegt, während in andern eine Anzahl stark glänzender Tröpfehen enthalten ist. Die Spieula sind Amphistrongyle und Amphioxe von sehr verschiedener Grösse, die grössten werden etwa 430 « lang und 7 w dick; ihre Ende sind entweder sehr scharf oder auch kurz zugespitzt, die Spitze ist zuweilen am Ende abgerundet oder fehlt ganz, so dass die Nadel einfach abgerundet ist (Fig. 58a, b). Fundort: Juan Fernandez, 30 m Tiefe, an Steinen. Batzella moltlis n. sp. (Fig. 59a, b.) Einige wenig ausgedehnte Krusten, die bis etwa 1 cm dick werden, erscheinen dem unbewaffneten Auge glatt, während man mit der Lupe an ihrer Oberfläche zahlreiche kleine Papillen wahr- nimmt, die von einer Reihe sehr feiner Poren getrennt werden; auch kann man etwas über die Oberfläche hinausragende Nädelchen erkennen. Vielleicht bezieht sich die Angabe „im Leben hell gelb“ auf diese Stücke. Hin und wieder finden sich kleine trichterförmige 2001. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 29 440 Jon. THIELE, Einsenkungen, in die zuweilen einige Rinnen verlaufen, das mögen Ausströmungsgebiete sein. Die dünne Haut wird durch keine der Oberfläche parallelen Nadeln gestützt, sondern es verlaufen die Nadelzüge hauptsächlich nach der Oberfläche hin und endigen in den kleinen Papillen, über welche die äussersten meistens etwas hinausragen. Die Nadelzüge sind in der Regel nur schwach, selten stärker, aber durch gut ent- wickeltes Spongin eingeschlossen. Im Parenchym sowie in der Haut liegen auch hier zahlreiche rundliche von Hämatoxylin dunkel ge- färbte Zellen. Das Choanosom ist hier von weiten Wasserräumen durchsetzt, so dass es viel lockerer ist als bei der vorigen Art. Die Megasklere sind der Form nach ähnlich wie bei D. corticata, entweder lang oder kurz zugespitzt oder auch einfach abgerundet, meist mit weiten Hohlräumen; ihre Grösse beträgt etwa bis 250 « an Länge und 5 u an Dicke (Fig. 59a, b). Fundort: Juan Fernandez. Gattung Esperiopsis Carr. RınpLey u. Denpy haben (1887, p. 78) als Esperiopsis edwardii var. americana eine massige, aufrechte Form aus der Magellanstrasse beschrieben, die wohl besser als besondere Art anzusehen sein wird; ihre Style messen 330 « an Länge und 12,6 « an Dicke, die Isochele sind 30 « lang. Mir liegen mehrere Exemplare vor, die weder nach der Form der Schwämme, noch nach den Maassen der Spicula auf die genannte Art bezogen werden können. Von den Krusten ist es schwierig zu entscheiden, ob sie Variationen einer Art oder ver- schiedene Arten darstellen; ich nehme einstweilen das erstere an, da die Grösse der Style zwar wesentlich verschieden ist, mir aber sonst Stücke vorliegen, die wohl als Uebergangsformen angesehen werden könnten; dann könnte die Art vielleicht auf Zsperiopsis edwardiü bezogen werden, jedenfalls will ich für sie keinen neuen Namen schaffen. Esperiopsis rugosa n. Sp. (Fig. 60a, b.) Ein paar Stücke zeichnen sich durch eine unregelmässig faltige und warzige Oberfläche aus; das grösste ist etwa 5 cm hoch, unten massig mit einem kurzen dicken und 2 unten verwachsenen längern, von Oscularrohren durchzogenen Fortsätzen; die Oscula haben Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 441 2—3 mm im Durchmesser. Am untern Theil spannt sich zwischen den Warzen eine feine, von weiten Poren durchsetzte Haut aus. Betrachtet man die Falten und Warzen mit der Lupe, so sieht man, dass sie in der Regel unregelmässig zackig sind und in kleine Spitzen auslaufen. In den Oscularrohren sieht man weite Hohlräume ausmünden, und von solchen ist der ganze Schwamm durchzogen, auch die festern Theile sind reich an Wassercanälen. Das Skelet ist ein unregelmässiges Netzwerk, an den Knotenpunkten durch wenig Spongin verbunden; die Ohele sind zerstreut. Im Bindegewebe liegen zahlreiche rundliche körnige Zellen. I. Megasklere. Die Style (Fig. 60a) sind etwa 430 « lang und 15 « dick, an dem einen Ende einfach abgerundet, an dem andern ziemlich kurz zugespitzt. II. Mikrosklere. Die Isochele (Fig. 60b) mit breiten Endschaufeln sind 36 « lange; ihr mittlerer unverbreiteter Schaft ist kürzer als die Ver- breiterungen. Fundort: Calbuco. Esperiopsis edwardii (BOWERBANK). Einige 3—7 mm dicke Krusten erscheinen an der Oberfläche ziemlich porös und etwas rauh, Oscula von etwa 1 mm Durchmesser sind bald mehrfach vorhanden, bald fehlend (die Krusten sind meist unvollständige Exemplare). Das Gewebe ist sehr locker und porös, es enthält zahlreiche Spermaballen und gefurchte Eier bei einem Exemplar. Das Skelet besteht hauptsächlich aus mehr oder weniger regelmässigen Zügen nach der Oberfläche hin; die Style sind durch ziemlich reichliches Spongin verbunden und eingeschlossen. I. Megasklere. Die Style der Stücke von Tumbes sind 225—260 « lang und 10 u dick, zuweilen in der Nähe des stumpfen Endes mit einer schwachen Einschnürung, so dass ein Köpfchen angedeutet ist; da- gegen sind die Style in Stücken von Port Stanley (Falklands-Inseln) nur etwa 185 « lang und 6 « dick. 29* 442 Jon. THIELE, II. Mikrosklere. Die Isochele sind 22 u lang, bei den Stücken von Port Stanley sind sie selten und schwächer als bei den andern. Fundorte: Tumbes, unter Steinen der Küste (die Farbe wird als rostgelb im Leben angegeben); Port Stanley, Gezeitenzone. Mycale magellanica (Rıpuky). Unter dem Namen Esperia magellanica hat Rıpıey (1881, p. 117) die Art beschrieben, welche auch mir in zahlreichen Exemplaren vorliegt. Die grössten und vollständigsten Stücke haben die von RıpLey beschriebene Cylinderform, andere kleinere sind mehr oder weniger unregelmässig geformt; eigenthümlich sind solche, die aus einem Strauch von Skeletfasern bestehen, woran nur hier und da grössere oder kleinere Spongien von unregelmässiger Form sitzen, die vielleicht als jugendliche Exemplare an dem Skelet der Mutter oder als Reste eines im Uebrigen abgestorbenen Schwammes an- gesehen werden können. Zur Ergänzung von Rınpuey’s Angaben sei Folgendes bemerkt. Die leicht ablösbare Haut, die von einem Netz- werk von Megaskleren gestützt wird und vereinzelte Chele enthält, wird von rundlichen Poren durchsetzt, deren Grösse innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwankt, etwa zwischen Durchmessern von 30 und 150 u; dem entsprechend sind auch die Zwischenräume verschieden breit, doch meistens schmaler als der Durchmesser der Löcher. Die Megasklere, die starke und feste Züge bilden, sind etwa 450 u lang und 10 « dick, meistens mit einem deutlichen Köpfchen versehen, am andern Ende kurz zugespitzt. Die zerstreuten Anisochele sind ziemlich verschieden gross, die kleinsten sind am häufigsten, besonders im Choanosom, während die grössern haupt- sächlich in der Haut vorkommen, jene sind etwa 18 u, diese 35 u lang; zuweilen findet sich an diesen am Ende der kleinern End- schaufel ein ziemlich langer Dorn, der schräg nach innen (d.h. nach dem Schaft hin) gerichtet ist; vereinzelt habe ich auch an der grössern Schaufel einen ähnlichen Dorn etwas vom Ende entfernt gesehen; diese Schaufel ist ziemlich breit und weit übergebogen. Ausser diesen zerstreuten Chelen sind auch Rosetten einer grössern Form vorhanden, die freilich zuweilen nur schwach ausgebildet sind; RıprLey erwähnt sie nicht. Diese Chele sind 50 « lang und 20 u breit, der grössere Endhaken fast 10 « breit und stark abstehend, so dass die Form von derjenigen der zerstreuten Chele recht ver- schieden ist. ‘ Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung: Plate. 443 Die kleinen Trichodragme sind meist deutlich spindelförmig, sie können aber äusserst selten sein. Fundorte: Punta Arenas; Admiralitäts-Sund. Mwycale sp. (Fig. 61 a—d.) An einem Jophon pattersoni finde ich eine kleine weissliche Kruste einer Mycale, die von der vorigen Art verschieden sein dürfte, doch will ich von einer Benennung wegen des dürftigen Materials absehen. Die Megasklere sind schwach spindelförmige Subtylostyle (Fig. 6la), die etwas kürzer und dicker sind als bei der vorigen Art, etwa 370—400 «u lang und 13 «u dick, das Köpfchen ist klein, aber ziemlich gut abgesetzt, etwa 10 « dick. Die grössern zu Rosetten angeordneten Anisochele (Fig. 61 b) sind ebenso gross wie bei M. magellanica und diesen sehr ähnlich, doch dürfte in der Regel der grössere Haken und die Verbreiterung des Schaftes etwas kürzer sein. Auch die kleinen zerstreuten Isochele sind recht ähnlich, vielleicht etwas länger und schmaler, 20—22 u lang (Fig. 61 c). Der Hauptunterschied ist die Gegenwart kleiner Sigme von 15 « Länge, die wahrscheinlich an Stelle der Trichodragme von M. magellanica vorkommen (Fig. 61 d). Fundort: Punta Arenas. Mysilla chilensis n. sp. (Fig. 22, 62 a—e.) In 2 Exemplaren liegt eine Art vor, die weder nit einer der von RıpLey u. Denpy beschriebenen südamerikanischen Arten noch mit einer sonst beschriebenen übereinstimmen dürfte. Das regel- mässigere Exemplar ist 5cm lang und 2—3 cm dick, in der Nähe beider Enden geht je ein kurzer kegelförmiger Fortsatz schräg nach aussen, der am Einde ein kleines Osculum enthält; dieses hat wenig mehr als 1 mm im Durchmesser. Die Oberfläche des Schwammes trägt zahlreiche flache Wärzchen, zuweilen in kleinen Gruppen, meist kaum grösser als 1-2 mm; zwischen ihnen spannt sich über den im Mittel 1 mm breiten Hohlräumen eine fein poröse Haut aus. Das andere Exemplar ist unregelmässig massig, die Wärzchen sind meist grösser; an einigen Stellen sieht man tiefe Löcher, die zum Theil jedenfalls Cloakenräume, deren Wände an den Enden abge- 444 JoH. 'THIELE, brochen sind, zum Theil vermuthlich andersartige Räume (vielleicht von Würmern und dergl. veranlasst) darstellen. Das Skelet des Choanosoms ist ein dichtes Netzwerk von Acanthostylen, worjn die ziemlich grossen Sigme und seltner die Isochele eingestreut sind. Das Gewebe ist ungemein zart und lacunenreich. "I. Megasklere. 1. Die Acanthostyle (Fig. 62 a) sind kurz zugespitzt und mit zahlreichen Dornen besetzt, die bei dem zweiten Exemplar merklich grösser sind; ihre Länge beträgt 170—200 u bei einer Dicke von 10—12 u, beim ersten Exemplar im Ganzen etwas länger und dünner als beim andern. 2. Die Tornote (Fie. 62 b) sind schwach spindelförmig, an den Enden kurz zugespitzt, 170—190 u lang und 6—7 u dick. II. Mikrosklere. 1. Sigme (Fig. 62e) zahlreich, ihre Länge beträgt 45—47 u, während sie 2—3 u dick sind. 2. Isochele (Fig. 62 c, d), von denen eine kleinere Form von 12—15 «u Länge bei Weitem die häufigste ist, während eine grössere etwa die doppelte Grösse hat; bei dem ersten Exemplar scheint sie kaum grösser als 20 u lang zu werden, beim andern habe ich 25 bis 35 « lange gesehen. Fundort: Calbuco. Gattung Jophon. Die Gattung Jophon, welche von Myxilla hauptsächlich dadurch verschieden ist, dass sie Anisochele statt der Isochele besitzt, ist durch mehrere Exemplare vertreten, die zu 2 Arten gehören dürften. Von diesen ist die eine jedenfalls identisch mit derjenigen, welche Rıpıey (1881, p. 119) Alebion proximum genannt hat, während sie nachher durch Rınprey u. Denpy (1887, p. 117) mit dem englischen Jophon pattersoni Bws«. vereinigt worden ist, die andere dürfte mit Jophon chelifer Rınuey et Denpy zusammenfallen, obwohl diese Art beim Cap der guten Hoffnung bis zu den Kerguelen vorkommen soll, so dass sie jedenfalls weit verbreitet ist. Ein kleines Exemplar von Punta Arenas hat kleinere Acanthostyle mit starken Dornen (150 « lang und 10 « dick), doch stelle ich es mit einigem Zweifel zur erstgenannten Art. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 445 Jophon pattersoni (BWBk.). Da ich die englische Art nicht untersucht habe, kann ich nicht angeben, ob sie wirklich mit der süd-amerikanischen zusammenfällt. Das beste Stück ist ein fingerförmiger Körper von 7 cm Länge, der mit dem einen Ende an einem kleinen Stein befestigt ist, wäh- rend vom andern Ende 3 Fortsätze und von der Mitte einer senk- recht abgehen, die etwa 3 cm lang und nach dem Ende hin ver- schmälert sind. Diese Fortsätze sind hohl und tragen am Ende Oseula; ihre Wand ist zum Theil sehr dünn, hautartig, und zwar in länglichen, rings von dickern Balken umgebenen oder auch in langen, bis zum Ende reichenden Bezirken. Auch sonst bilden festere braungefärbte Stellen ein unregelmässiges Netz, und dazwischen ist über den 1—2 mm weiten Hohlräumen eine feine Haut aus- gespannt. Ein anderes Exemplar ist ähnlich, hat aber nur einen Fortsatz am Ende und einen etwas davon entfernt, wieder andere bestehen aus einem oder zwei grössern Fortsätzen an einem kurzen queren Stück, so dass die Form im Einzelnen zwar ziemlich ver- schieden ist, aber doch im Ganzen auf dieselbe Grundform bezogen werden kann. Die Oscula haben 2—4 mm im Durchmesser. Das Skelet ist ein dichtes Netz von Acanthostylen, die 200 u lang und 13 « dick, kurz zugespitzt und mit zahlreichen mittel- grossen Dornen besetzt sind. Die ektosomalen Tylote sind an den Enden dornig, ebenso lang doch nur halb so dick wie die Acantho- style. Fundort: Calbuco; Punta Arenas (?). Jophon chelifer Rını. et Dexpy. (Fig. 63 a—d.) Schon äusserlich sind die Stücke deutlich von denen der vorigen Art verschieden, sie sind viel massiger, die Fortsätze 2—3,5 cm dick, unten mehr oder weniger zu einer gemeinsamen Masse vereinigt, von ziemlich weiten Röhren durchzogen, die mit 5-10 mm weiten Oscula ausmünden. Solcher Fortsätze sind bei den grössern Stücken mehrere vorhanden; die Höhe der Stücke beträgt etwa 8 cm. Das Balkennetz an der Oberfläche ist regelmässiger und feiner als bei der vorigen Art, und zwischen den Maschen spannt sich eine zarte Haut aus, deren Poren so gross sind, dass sie schon mit blossem Auge deutlich wahrgenommen werden können. 446 JoH. THIELE, Die Form der Skelettheile stimmt so gut mit den Abbildungen von Rıntey u. Denpy überein, dass ich nicht Bedenken trage, sie zu derselben Art zu rechnen, obwohl die Maasse nicht unerheblich kleiner sind, als sie RınLey u. Dexpy angegeben haben. Die Acantho- style tragen nur wenige Dornen (Fig. 65a), und sie sind etwa 250 u lang und 15 « dick (nach Rıpıey u. Denny 360—-420:16—20 u), die Tylote (Fig. 63b) sind 210 « lang und 7 u dick (nach Rıprey u. Denpy 250 -320:10 u), während die gewöhnlichen Anisochele (Fig. 63c) 16—-28 u lang und die eigenthümlichen „Bipocille“, die indessen hier eine wesentlich andere Form haben, so dass ihre Deutung als Anisochele zweifellos ist, 15 « lang sind. Diese sind ganz ähnlich, wie sie RınLey u. Dexpy abgebildet haben; als Aus- gang kann man wohl die Form mit 3 blattförmigen Anhängen an- sehen, doch giebt es auch solche mit 2 und 4 Anhängen, während am andern Ende 2 oder 3 schmale Fortsätze wahrzunehmen sind (Fig. 63d). Fundort: Calbuco. Burypon miniaceum n. sp. (Fig. 64a—f.) Eine der Hymeraphia simplex BOWERBANK (Monogr. Brit. Spong., V.3, p. 255, tab. 80, fig. 2,3) und der Microciona bulboretorta CARTER (Report on specimens dredged up from the Gulf of Manaar, in: Ann. Mae. nat. Hist. (5), V.6, p. 41, tab.4, fig. 3a—e) nahestehende Form von der chilenischen Küste ist durch mehrere Exemplare vertreten, die nach Prarr’s Angabe im Leben durch eine zinnoberrothe bis roth- braune Färbung ausgezeichnet waren, durch die Conservirung aber weisslich geworden sind. Diese Exemplare überziehen chitinige Röhren in einer Dicke von 0,5—1 mm, die Oberfläche ist durch zahlreiche Nadeln, die etwa 2 mm weit hervorragen, sehr hispid. Der Bau des Weichkörpers ist ziemlich fest, sowohl unter der 50—100 u starken Dermalschicht als auch im Choanosom sind die Hohlräume wenig umfangreich und ziemlich vereinzelt, die Geissel- kammern rundlich, etwa 18 « im Durchmesser. Zahlreiche von Hämatoxylin dunkel gefärbte Zellen sind im Bindegewebe zerstreut. Die Skeletelemente sind sämmtlich Style und Tylostyle ver- schiedener Art; die ganz langen und die kürzern Tylostyle ruhen mit dem Köpfchen auf dem Substrat der Spongie und sind ungefähr senkrecht zu demselben gerichtet, und nur die beiden zuletzt be- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 447 schriebenen Nadelformen liegen von der Unterlage entfernt meistens in Bündeln beisammen. Man kann folgende Nadelformen unterscheiden: 1. Sehr lange Tylostyle (Fig. 64a), die von der End- anschwellung bis zum entgegengesetzten Ende ganz allmählich an Stärke abnehmen und am äussern Ende meistens nicht scharfspitzig, sondern abgerundet sind; die Länge schwankt etwa zwischen 2 und 3 mm, während das Köpfchen etwas über 30 « im Durchmesser hat. 2. Kürzere glatte Tylostyle (Fig. 64b) mit deutlich ab- gesetztem Köpfchen und kürzerer scharfer Spitze, ihre Länge be- trägt etwa 800 «., während der Durchmesser des Köpichens 30 u, der der Nadel etwa 20 u ist. 3. Kleinere rauhe Tylostyle (Fig. 64c, e) von ziemlich verschiedener Grösse, mit sehr deutlichem Köpfchen, das zuweilen eine kleine Endkappe trägt, die Dornen sind zwar sehr deutlich, aber nicht lang, sie fehlen auf dem Köpfchen ganz oder sind hier sehr spärlich, was man als ein ungewöhnliches Verhalten der Art bezeichnen kann, da die Endanschwellung der Acanthostyle meistens gerade am dichtesten mit Dornen besetzt ist. 4. Eigenthümliche Acanthostyle (Fig. 64f), die bei verwandten Arten fehlen, so dass sie hauptsächlich als unterscheidendes Merk- mal der chilenischen Art angesehen werden können; sie sind etwa ein Drittel ihrer Länge vom stumpfen Ende entfernt am stärksten, 4 « im Durchmesser. Das eine Ende ist einfach abgerundet, das andere sehr allmählich zugespitzt, jenes fast bis zur Mitte glatt, dieses mit kleinen Dornen besetzt. Die Länge dieser Nadeln, die in kleinen radiären Bündeln oder mehr vereinzelt im Choanosom liegen, beträgt etwa 120 u. 5. Lange, dünne, glatte Style (Fig. 64d), die in diver- girenden Bündeln die grossen hervorragenden Tylostyle umgeben, indem auch sie zum grössten Theil über die Oberfläche hinausragen. Sie sind in der Mitte am stärksten, 5 « im Durchmesser, das untere Ende abgerundet, das obere mit sehr feiner Spitze, etwa 550 u lang. Fundort: Calbuco in einer Tiefe von 30 m. Microciona discreta n. sp. (Fig. 65 a—e.) An Gorgoniden u. dgl. angeheftet, bilden die Exemplare einer Mierociona-Art rundliche Massen, die an der von der Unterlage ent- 448 JoH. THIELE, ferntesten Stelle eine unbedeutende Hervorragung bildet, in der ein Osculum liegt. An der Oberfläche fallen zahlreiche kleine Papillen auf, zwischen denen die Oberhaut sehr porös ist. Das grössere Stück hat 2 em im grössten Durchmesser, während das Osculum von dem Gorgoniden-Zweige etwa 12 mm entfernt ist, so dass dies die grösste Stärke ist. Der Zweig wird zum grössten Theil von der Spongie umwachsen. Die Färbung der lebenden Thiere ist nicht angegeben, die con- servirten sind von unbestimmter hell graubrauner Farbe. Das Skelet besteht aus aufrechten Sponginfasern, deren Enden die äussern Papillen bilden. Sie sind so lang wie der Schwamm dick ist, also im Maximum 12 mm, in der Regel in der obern Hälfte etwas verzweigt. Von ihnen springen in Fiederstellung grössere und kleinere Acanthostyle vor, und zwar legen sich die erstern im Ganzen mehr dem Sponginbäumchen an oder sind ganz von der Sponginmasse umschlossen, während die letztern Neigung zeigen, sich quer dazu zu stellen und von den Fasern abzustehen. Von andern Arten der Gattung unterscheidet sich diese chile- nische dadurch, dass auch die grössern Style der gefiederten Säulen mit Dornen besetzt sind, während diese Spieula sonst nur am stumpfen Ende oder gar nicht bedornt zu sein pflegen. Das parenchymatische Gewebe zwischen den gefiederten Säulen ist von grossen Hohlräumen durchsetzt, die zerstreuten Geissel- kammern sind rundlich, etwa 25 « im Durchmesser. Das Ektosom ist dünn und mit grossen Poren und subdermalen Räumen versehen. Die Skeletzüge reichen in den Papillen bis zur Oberfläche, so dass die äussersten Acanthostyle über diese hinausragen ; im Uebrigen sind die dünnen, glatten Subtylostyle das Stützelement des Ektosoms, indem sie theils parallel mit der Oberfläche, theils senkrecht dazu liegen. Die Toxe und Isochele sind im Parenchym zerstreut, während eben solche Style wie im Ektosom in Bündeln oder mehr vereinzelt die gefiederten Säulen in paralleler Lagerung begleiten. Es sind also folgende Skelettheile zu unterscheiden: | I. Megasklere. 1. Grössere Acanthostyle, deren stumpfes Ende dicht mit Dornen oder Papillen besetzt ist, daran schliesst sich gewöhnlich eine glatte Strecke, während die andere Hälfte zahlreiche zurück- gebogene Dornen trägt; die Länge beträgt ungefähr 280 «, während der Durchmesser unter dem Köpfchen etwa 18 u ist (Fig. 65a). Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 449 2. Kleinere Acanthostyle derselben Form von der halben Grösse (Fig. 65b). 3. Glatte, dünne Subtylostyle, deren stumpfes Ende ein wenig angeschwollen ist, 200 « lang und 3 « dick (Fig. 65). II. Mikrosklere 1. Toxe mit starker Krümmung in der Mitte und in jeder Hälfte gebogen, so dass die beiden Enden fast in einer geraden Linie liegen. Sie sind ziemlich dünn, an beiden Enden sehr spitz; diese sind etwa 80 « von einander entfernt (Fig. 65d). 2. Sehr kleine Isochele von einer Länge von 8 u (Fig. 65). Fundort: Calbuco. Clathria papillosa n. sp. (Fig. 66 a—e.) Das grössere von 2 Exemplaren ist zusammengedrückt eiförmig, 5 em hoch, 4 cm breit und 3,5 cm dick, dicht mit Papillen besetzt, die meist 2—3 mm stark und rundlich oder länglich, zum Theil mit einander vereinigt sind und durch eine zarte Haut verbunden werden, über die sie verschieden weit hinausragen, an einem (viel- leicht dem untern) Ende nur wenig, am entgegengesetzten bis etwa 1 cm. Die Farbe ist lebend und conservirt graugelb. Diese Art zeigt, dass die Gattungen Clathria und Raspailia ziemlich nahe verwandt sind, man kann zweifelhaft sein, zu welcher von beiden sie besser zu stellen wäre. ARaspailia hat freilich meistens verzweigte Arten mit dünnen Aesten, doch kann man darauf schwer- lich eine Spongiengattung begründen; andrerseits könnte die Art trotz des Fehlens von Chelen ganz gut zu Clathria gestellt werden, doch sind die Acanthostyle bei ihr nicht regelmässig von den Nadel- zügen abstehend und überhaupt ziemlich selten, die Toxe sind zu- weilen kaum gebogen, so dass sie sich nicht wesentlich von den Amphioxen von ARaspailia- Arten unterscheiden. Immerhin dürfte unsere Art besser bei Clathria stehen, da die typischen Raspailia- Arten durch ihre langen, dünnen Aeste, durch sehr lange Style, durch das Fehlen deutlicher Toxe verschieden sind. Das Skelet besteht aus ziemlich starken, durch Spongin ver- bundenen Zügen von kräftigen Stylen, von denen nur vereinzelte Acanthostyle abstehen, daneben sind beide Nadelformen zerstreut, ohne regelmässige a Die längern Subtylostyle stützen balance: die Haut theils 450 JOH. THIELE, durch pinselförmige Züge in radiärer Lage, theils indem sie ihr, der Oberfläche parallel, eingelagert sind. Die kleinen Subtylostyle, sowie die Toxe, bilden in der Umgebung der Hauptzüge im Choanosom lockere Züge verschiedener Stärke. 1. Die Style des Hauptskelets (Fig. 66a) sind 300—500 u lang und 20 « dick, am stumpfen Ende mit undeutlichen, sehr kleinen Dörnchen besetzt, die wohl auch ganz fehlen können, am andern Ende ziemlich kurz zugespitzt. 2. Die grössern Subtylostyle (Fig. 66b) haben ein schwaches längliches Köpfehen, das am Ende kleine aber deutliche Dörnchen trägt, sie sind etwa 600 u lang und 15 « dick. 3. Die kleinen Subtylostyle (Fig. 66c) sind an dem läng- lichen Köpfchen am stärksten, ihre Länge beträgt etwa 300 « bei einer Dicke von 7 u. 4. Die Acanthostyle (Fig. 66d) haben ein kleines Köpfchen und sind überall mit nicht sehr grossen Dornen besetzt; sie sind 150—200 u lang und 10 « dick. 5. Die Toxe (Fig. 66e) sind meistens schwach in der Mitte geknickt, zuweilen fast gerade, 300—470 u lang und ziemlich dünn. Chele fehlen. Fundort: Calbuco. Ophlitaspongia membranacea n. Sp. (Fig. 67 a—e, 105.) Durch die Form und Grösse der Skeletelemente sehr deutlich von der englischen O. seriata verschieden, stellt diese eine dünne Kruste auf einem Antipathes-Zweige dar, welche diesen in einer Aus- dehnung von 4 cm überzieht. Im conservirtem Zustande ist die Kruste von unbestimmt graulicher Färbung, bei Lupenbetrachtung sieht man die hervorragenden Nadeln, und unter der Oberfläche schimmern als dunklere Punkte die grössern Hohlräume durch, während Oscula nicht sichtbar sind. Die Dicke der Kruste beträgt nicht mehr als 0,7 mm, während die Nadeln an der Oberfläche etwa 0,2—0,3 mm weit hervorragen. Das Skelet besteht aus einem dichten Netzwerk von Spongin- fasern im untern Theile, von dem gegen die Oberfläche gerichtete, aber diese nicht erreichende, aufrechte Fasern entspringen, oder man kann sagen, dass mit ausgebreiteten Enden von der Basis senk- rechte Fasern entspringen, die in der untern Hälfte durch quere Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 451 Brücken netzartig verbunden sind. Diesem Spongiengerüst sind die Megasklere eingelagert, und zwar enthält jenes im untern Theile in ziemlich unregelmässiger Anordnung dünue Style im Innern der Fasern, und die kürzern und dickern stehen in der Regel unter schiefen Winkeln ab oder quer zwischen den aufrechten Fasern mit ihrem stumpfen Ende so eingelagert, dass sie divergirend nach der Oberfläche und über diese hinausragen (Fig. 105). Dazwischen sind einzelne Style und die Mikrosklere eingestreut. Das Ektosom wird von einer dichten Schicht von dünnen Stylen in tangentialer Lage gestützt, zwischen denen sehr zahlreiche Isochele liegen. Die Unterschiede von Ophlitaspongia seriata (Bows»x.) sind die geringere Dicke des Schwammes und die grössern Megasklere; das Netzwerk von Sponginfasern enthält weniger Maschen, und die Ober- fläche ist durch die viel grössern, hervorragenden Style deutlich stachlig, dazu kommt das Zurücktreten der Toxe, die bei ©. seriata viel zahlreicher sind, und das Vorhandensein zahlreicher Isochele. Die Skeletelemente sind also folgende '): I. Megasklere. 1. Die Style, welche die Hauptmasse der skeletbildenden Elemente darstellen, sind am stumpfen Ende einfach abgerundet, am entgegengesetzten ziemlich scharf zugespitzt; ihre Stärke be- trägt etwa 9 u, während ihre Länge ungefähr zwischen 150 « (im Innern des Schwammes) und 390 u (an der Oberfläche) schwankt; zwischen den Extremen giebt es Uebergangsformen (Fig. 67a, b). 2. Die dünnen Style erreichen etwa 420 « an Länge, sind aber häufige kürzer, während ihr Durchmesser annähernd 3 u beträgt (Fig. 67 e). MaMIkmosklere: 1. Toxe, ziemlich klein und vereinzelt, etwa 70 u lang (Fig. 67d). 2. Anisochele (Fig. 67e) mit dünnem Schaft und ziemlich schmalen Verbreiterungen, 17 u lang. Fundort: Juan Fernandez. 1) Zum Vergleiche sei erwähnt, dass die grössern Style von Ophlita- spongia seriata 130 u lang und 8 u dick, die kleinern 60 u lang und 4 ıı dick sind, beide in der Regel am stumpfen Ende mit einer abge- setzten Verdünnung, während die dünnen Style etwa 150 u lang werden. Die Toxe sind ca. 80 u lang. 452 Jon. TEIELE, Hymedesmia areolata n. sp. (Fig. 23, 688 —d.) Inkrustirend auf chitinigen Röhren sitzen mehrere Exemplare eines Schwammes, der nach Prarr’s Angabe im Leben rothbraun gewesen ist, im Alkohol eine gelblich-braune Färbung angenommen hat. Der Durchmesser des vom Schwamm gebildeten Rohres be- trägt 4—5 mm, so dass die Rohrwand etwa 1,5—2 mm dick ist. An der Oberfläche fallen zahlreiche, ziemlich grosse Felder mit er- höhten Rändern auf, deren Form rundlich oder mehr oder weniger verlängert ist und deren Grösse etwa zwischen 1—7 mm an Länge und 1—3 mm an Breite schwankt. Wenngleich diese Felder zum Theil ziemlich dicht zusammen liegen, so ist doch der von ihnen eingenommene Theil der Oberfläche kleiner als der übrige Theil. allerdings in verschiedenem Maasse. Die grössern der Felder sind Porensiebe, einige der kleinern Oscula. In jenen sind die einzelnen Poren ziemlich klein, meist länglich, die grösste Länge beträgt etwa 70 u bei einer Breite von etwa 35 u, sie werden von Gewebs- bälkchen getrennt, die einen grössern Durchmesser haben als sie selbst. Durch die felderlosen Theile der Haut sieht man die grössern Wasserräume hindurchschimmern. Das Skelet besteht aus Acanthostylen, die mit den dicken Enden der Unterlage aufsitzen und im innern Theil des Schwammes in ziemlich bedeutender Zahl vorkommen, während durch Amphioxe die äussern Theile gestützt werden, indem sie in mehr oder weniger starken Zügen zur Oberfläche hin gerichtet und in der Oberhaut hauptsächlich paratangential angeordnet sind (Fig. 23). Zwischen den Zügen, die von lockerm Gewebe umgeben sind, sind weite Wasser- räume vorhanden; Geisselkammern sind nur in geringer Zahl zu- gegen. Die Isochele finden sich hauptsächlich an der Oberfläche; in den Porensieben kommen sie allein vor, während die Megasklere hier fehlen. I. Megasklere. 1. Acanthostyle von zwei verschiedenen Grössen, die kleinern sind etwa 120 « lang und 7 « dick, die grössern 240 « lang und 16 u dick, diese haben etwas längere und schärfere glatte Spitzen, während der grösste Theil der Nadeln mit ziemlich grossen und zahlreichen Dornen besetzt ist; das stumpfe Ende ist nicht zu einem Köpfchen angeschwollen (Fig. 68a, b). Kiesel- und Hornschwämme der’ Sammlung: Plate. 453 2. Amphioxe (Fig. 68c), ziemlich dick, mit scharfen Spitzen beiderseits, etwa 225 « lang und 8 « dick. II. Mikrosklere. Isochele (Fig. 68d) stark gebogen, ungefähr halbkreisförmig, mit ziemlich kleinen Endhaken; sie sind 25 « lang. Die beschriebenen Exemplare sind bei Calbuco in einer Tiefe von 40 m gesammelt. Hymedesmia laevis n. SP. (Fig. 69 a—f.) In einer Ausdehnung von 2 cm überzieht ein dünner rothbrauner Schwamm einen Bryozoenstock. Es ist nicht ganz sicher, ob die Angabe „im Leben rothbraun“ sich auf diese Art bezieht, doch ist zu erwähnen, dass das eine Exemplar mit solchen der vorigen Art in einem Glase zusammenlag. Mit einer guten Lupe erkennt man die Anordnung der Poren in kleinen Sieben, die nicht von erhobenen Rändern umgeben sind. Die Gegenwart grösserer Oscula ist zweifelhaft, da die Oberfläche stellenweise beschädigt ist. Der Schwamm erreicht kaum 0,4 mm an Dicke. Das Skelet besteht aus basalen, der Unterlage mit den dicken Enden aufsitzenden Acanthostylen und unregelmässigen, meist nach aussen divergirenden Bündeln von Amphitylen, die indessen der Haut selbst nicht eingelagert sind, sondern diese nur von innen her pfeilerartig stützen, somit ist die Haut im Wesentlichen skeletlos. Die Mikrosklere liegen zwischen den Megaskleren zerstreut. I. Megasklere. 1. Acanthostyle (Fig. 69a, b) ohne deutlich abgesetzte Köpfchen, sie nehmen ziemlich gleichmässig vom stumpfen Ende nach der Spitze hin ab; am dicken Ende sind die Dornen am grössten und dichtesten, häufig klauenförmig gekrümmt. Es sind zwei Grössen zu unterscheiden, die grössern Nadeln sind etwa 240 « lang und 20 u dick, die kleinern etwa halb so gross. Aus dem Verhältniss zur Dicke des Schwammes ist zu entnehmen, dass die Acanthostyle dessen untere Hälfte einnehmen und niemals mit den Spitzen die Haut durchbohren. 2. Amphityle (Fig. 69c), deren Köpfchen indessen oft un- deutlich sind (Strongyle); sie sind etwa 160 u lang und 2,5 « dick. 454 Jon. THIELE, II. Mikrosklere. 1. Isochele (Fig. 69d, e) 3zähnig, mit deutlichen saumartigen Verbreiterungen des Schaftes, welche die Mitte frei lassen; es sind grössere, 30 u lange Chele von kleinen, die nur die halbe Länge haben, zu unterscheiden. 2. Sigme (Fig. 69f) von der gewöhnlichen Form, von einer Krümmung zur andern 25 u lang. Fundort: Calbuco. Hymedesmia tenuissima n. Sp. (Fig. 70 a—f.) An chitinigen Röhren, zusammen mit Reniera chilensis, finde ich dünne, leicht zu übersehende, hell graue Ueberzüge mit glatter Ober- fläche, welche zu einer, hauptsächlich durch die dornigen Amphioxe ausgezeichneten, neuen Hymedesmia-Art gehören. Die Krusten sind etwa 0,3 mm dick; Oscula habe ich nicht gesehen. Die Acanthostyle stehen wie gewöhnlich auf der Unterlage des Schwammes, ohne über die Haut hinauszuragen, während die Am- phioxe zerstreut zwischen ihnen in paratangentialer Lage, hier und da in Bündeln nach der Haut hin und besonders in grosser Zahl der Haut eingelagert sind. Die Mikrosklere sind dazwischen zerstreut. I. Megasklere. 1. Acanthostyle (Fig. 70a, b) von ähnlicher Form wie bei voriger Art; die zahlreichern kleinern sind etwa 100 « lang und 10 « dick, während die grössern über 260 « lang und etwa 15 « diek werden; Köpfchen sind nur schwach, die Dornen am stumpfen Ende am stärksten entwickelt. 2. Dornige Amphioxe (Fig. 70c), die etwa 200 « lang und 8 u diek werden; ihre Enden sind häufig etwas unregelmässig ge- formt. Die Dornen sind nicht gross, aber deutlich, bei allen unter- suchten Stücken vorhanden. II. Mikrosklere. 1. Isochele (Fig. 70d, e), deren grössere 30 w lang und 5zähnig sind; ihr Schaft ist von mittlerer Stärke und schwach ge- bogen. Die kleinern haben sehr feine Zähnchen, so dass es schwer ist, genau festzustellen, ob ihrer auch 5 oder nur 3 zugegen sind, mir scheint das erstere der Fall zu sein; sie sind stark übergebogen. [ey | Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. . 45 2. Grosse Sigme (Fig. 70f) von der gewöhnlichen Form, stark gedreht, 45 «u lang und 3 uw dick. Fundort: Calbuco. Hymedesmia irritans n. Sp. (Fig. 71 a—e.) Wie ich kürzlich dargelegt habe (1903a, p. 384), Kann ich die als Forceps oder Labis bezeichnete Form von Mikroskleren nicht für ein Gattungsmerkmal halten, ähnlich wie die Sigme oder Toxe. Bei einer südamerikanischen Spongie finde ich solche Mikrosklere neben Isochelen und Sigmen, und da sich im Uebrigen die Art der Gattung Hymedesmia einreihen lässt, scheint mir die Gegenwart der Labide keinen genügenden Grund abzugeben, sie von dieser Gattung auszuschliessen. Es lagen 3 Exemplare dieser Art vor, die an einem Antıpathes angeheftet waren, etwa 1—1,5 cm im Durchmesser, hell bräunlich von Farbe und von unregelmässig massiger Form. Sie waren von zahlreichen Anneliden-Röhren durchsetzt, wobei es zweifelhaft ge- blieben ist, ob der Schwamm die Würmer-Colonie überwachsen hat oder diese in den Canälen des erstern sich ihren Wohnplatz gesucht haben; das Verhalten der Acanthostyle könnte für erstere Annahme sprechen, da dieselben sich zu den Wurmröhren wie zu einem Sub- strat verhalten, was bei einem Einwachsen der Würmer in den Schwamm schwer zu erklären wäre. Der Schwamm ist von sehr lockerm Bau, da zahlreiche, ver- hältnissmässig weite Canäle ihn durchsetzen. Die ziemlich grossen (etwa 25 « im Durchmesser), rundlichen oder ovalen Geisselkammern sind von einer geringen Zahl von Zellen bekleidet; sie liegen stellen- weise zahlreich zwischen den Canälen, während grosse Bezirke (um die Ausströmungscanäle?) ganz frei von Geisselkammern sind. Das Bindegewebe besteht aus verzweigten, spindel- oder sternförmigen Zellen und enthält meistens nur vereinzelte Plasmazellen. Die Züge von amphitylen Megaskleren sind schwach, unregel- mässie und vereinzelt, während die Acanthostyle meistentheils den Wurmröhren mit ihrem stumpfen Ende aufsitzen. Die Labide sind stellenweise recht zahlreich, auch die Isochele sind nicht selten, die Sigme im Ganzen nicht häufig. IL Megasklere. 1. Die Acanthostyle (Fig. 7la) sind von einem Ende zum andern ziemlich gleichmässig verjüngt und hauptsächlich an der Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 30 456 JoH. THIELE, stumpfen Hälfte mit mehreren deutlichen, aber ziemlich schwachen Dörnchen besetzt; sie messen etwa 85 « an ‘Länge, bei einer Dicke von 5 u. 2. Amphityle (Fig. 71b) mit schwach keulenförmig ange- schwollenen Enden; sie erreichen fast 200 « an Länge, sind aber nur etwa 2 u stark. II. Mikrosklere. 1. Labide (Fig. ”le), deren Schenkel gewöhnlich in einem spitzen Winkel, welcher immer abgerundet ist, doch zuweilen auch in einem mehr oder weniger stumpfen zusammenstossen, so dass sie fast geradlinig werden können; solche messen 30 « an Länge. Die Schenkel sind schwach gerunzelt und am Ende deutlich ange- schwollen. 2. Isochele (Fig. ”le) von 22 u Länge und der. gewöhn- lichen Form. 3. Die Sigme (Fig. 71d) sind 40 u lang, von mässiger Stärke und in ziemlich lange und feine Spitzen ausgezogen. Fundort: Juan Fernandez. Stylotellopsis amabilis n. sp. (Fig. 72 a—d.) Ein Paar Bruchstücke, welche nach Prare’s Angabe im Leben „rosaroth“ gewesen sind, lassen erkennen, dass das Exemplar etwa 3—4 mm dick gewesen und dass die Oberfläche zum Theil mit flachen Warzen besetzt gewesen ist. Das Gewebe des Schwammes ist durchweg sehr fest. Eine dünne Rindenschicht scheint sich besonders zwischen den Wärzchen abzusetzen, während auf denselben die Poren in grosser Zahl vor- handen sind. Letztere sind sehr fein und vereinigen sich unter der Haut zu etwas weitern Räumen, welche ins Choanosom hineindringen, um sich dann wieder in feine Canälchen zu zertheilen. Die ausführen- den Gefässe sind dann wiederum weiter, doch ist mir deren näheres Verhalten und Ausmündung nicht klar geworden. Die Geisselkammern sind sehr zahlreich und ziemlich klein, etwa 15:20 «u im Durchmesser. Dazwischen findet sich ein un- semein zellenreiches Bindegewebe mit unregelmässig geformten Spindelzellen, deren ovale Kerne einige kleine Chromatinkörnchen enthalten, und Plasmazellen, deren Zellinhalt häufig deutlich körnig und ziemlich dunkel gefärbt ist und einen hellen Kern mit grossem Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 457 Nucleolus enthält. In der Rinde sind die Spindelzellen ganz über- wiegend vorhanden. In der Umgebung der grössern Wassercanäle und der Nadelzüge finden sich mehr oder weniger starke Züge fibrillären Gewebes mit spindelförmigen Zellen. Das Skelet besteht in der Hauptsache aus zahlreichen parallelen Zügen der glatten Spicula, basal umgeben von den Acanthostylen, am obern Ende pinselförmig zertheilt (Fig. 72d). In der Basallamelle, welche den vom Schwamme bedeckten Körper überzieht, stecken auch zwischen den Nadelzügen aufrecht stehende Acanthostyle. Man kann 3 Nadelformen unterscheiden: 1. Glatte, dünne Style oder Tornostrongyle (Fig. 72a), deren spitzes Ende sich ziemlich verschieden verhält, da die Spitze nicht nur häufig sehr kurz ist, sondern auch ganz fehlen kann, doch pflegt dann dieses Ende der Nadel etwas schwächer zu sein als das andere, ursprünglich abgerundete; diese Nadeln werden über 300 u lang und etwa 7 u dick. 2. Kurze Acanthostyle (Fig. 72b), mit etwas verdicktem und mit zahlreichen Knoten besetzten untern Ende und einigen starken zurückgebogenen Dornen; die Länge beträgt 150—160 u, bei einer Dicke von 10 u. 3. Längere Acanthostyle (Fig. 72c) ohne Köpfchen am stumpfen Ende; die Dornen sind klein und am stumpfen Ende am zahlreichsten, die spitze Hälfte der Nadel ist meistens glatt. Diese Spicula erreichen etwa 270 « an Länge, bei einer Dicke von 10 «. Die Exemplare sind bei Punta Arenas in einer Tiefe von 19 m gesammelt worden. Für die neue Gattung Stylotellopsis kann man demnach folgende Merkmale annehmen: Inkrustirende Clathriiden mit abgesetzter Rindenschicht, mit basalen, abstehenden Acanthostylen und glatten Stylen (Tornostron- gylen) in dichten Zügen, die sich unter der Oberfläche divergirend auflösen. Homorrhaphidea. Familie Halichondridae. In dem Prartr’schen Material ist die Gruppe der Homorrhaphiden, insbesondere die Gattung Reniera, durch mehrere Arten vertreten. Bei einer Durchsicht der etwa 100 Arten, die schon in diese Gattung 30* 458 Jon. Tmıets, gestellt worden sind, habe ich nach den vorhandenen Beschreibungen kaum eine der vorliegenden mit Sicherheit mit einer bekannten identificiren können, so dass ich die Artenzahl weiter erhöhen muss. Ich habe durch Photogramme der meisten ihr äusseres Verhalten veranschaulicht und so viel vom innern Bau, besonders dem Skelet, zur Wiedererkennung nöthig sein dürfte, angegeben. Zur Gattung Halichondria stelle ich eine Art, die dadurch von den übrigen unterschieden sind, dass ihr eine Verbindung der Nadel- enden durch Spongin gänzlich fehlt, auch Nadelzüge im Choanosom nicht vorhanden sind, während das Ektosom durch ein Netzwerk von Nadeln gestützt wird. Healichondria prostrata n. sp. 6) Von dieser krustenförmigen Art habe ich eins der mir vor- liegenden Bruchstücke in Fig. 2 abgebildet; die Dicke der Krusten erreicht etwa 4 mm, die Oscula sind ziemlich vereinzelt, bald nicht oder wenig erhoben, bald in deutlichen Erhebungen, die bis zu 4 mm hoch werden; die Weite der Oscula schwankt zwischen 1 und 3 mm.. Die Färbung der lebenden Schwämme ist nach PrarE gleichmässig hell gelb, conservirt bräunlich. Unter der Lupe erkennt man ein netzförmiges Hautskelet, das sich aber nicht in grössern Fetzen ablösen lässt; darunter sind die bald rundlichen, bald langgezogenen Canäle des Choanosoms, die etwa 0,5 mm weit sind, sichtbar, in der Nähe eines Osculums zu- weilen in einiger Ausdehnung nach diesem hin verlaufend. Die Haut- poren sind klein, etwa 20—30 u im Durchmesser. Das choanosomale Skelet ist ein mässig dichtes Gewirre von einzelnen Nadeln in allen Richtungen; in der Haut liegen sie grössten Theils in Gruppen neben einander, die bis 70 u breit sind, in der Haut um die Oscularöffnungen herum bilden sie eine dichte Masse. Die Spieula sind ziemlich lange und dünne Amphioxe (Fig. 73) mit langen, scharfen Spitzen, sie werden 300—8320 « lang und 9 u dick. Fundort: Tumbes, Quiriquina, unter Steinen der Küste. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 459 Reniera spinosella n. sp. (Fig. 11, 30, 74.) Durch ihre Form erinnert diese Art an die Chaliniden-Gattung Spinosella, indem sie röhrenförmig und an der Aussenseite mit kegel- förmigen Warzen besetzt ist; durch diese letztern unterscheidet sie sich auf den ersten Blick von derjenigen, die RıpLey u. DEnpY unter dem Namen R. aquaeduectus var. infundibularis beschrieben haben (1887, p. 16, tab. 1, fig. 2; tab. 2, fig. 8). Die Exemplare, die ich vor mir habe, sind 5—6 em hoch und stellen eine einfache Röhre von etwa 2 cm Durchmesser dar, ‚oder vom untern Theil geht noch eine zweite kürzere Röhre ab, die bei dem einen abgebildeten Stück kurz und breit und daher mehr becher- förmig ist. In der Regel findet sich in verschiedener Entfernung vom Rande des Rohrs eine ziemlich feine Haut, die jedenfalls als Oscularmembran anzusehen ist, so dass die Kloake von ihr nach aussen abgeschlossen wird; das Loch ist meist durch theilweise Zer- reissung der Haut unregelmässig geformt, es können auch ein paar Löcher vorhanden sein, die aber vielleicht nicht natürlich sind. Der Hohlraum durchzieht den grössten Theil der Röhren, die Wan- dung ist etwa 5 mm dick, gegen den Rand verdünnt. Die Farbe soll im Leben schmutzig gelbbraun gewesen sein. Die Stücke sind sehr weich und zusammendrückbar. Etwa 1 mm weit von einander entfernt sieht man rundliche, wie grobe Nadelstiche erscheinende Canäle ins Innere dringen, von einem feinen Hautnetz über- zogen. Schnitte zeigen, dass die Haut wenig über 10 « dick und von rundlichen Poren durchsetzt ist, deren Durchmesser im Mittel 50 u beträgt; sie sind durch Hautbrücken von ähnlicher oder noch be- deutenderer Breite getrennt. Unter der Haut finden sich ausge- dehnte Subdermalräume, und das ganze Choanosom ist sehr locker. Die Gewebszüge werden von einem unregelmässigen Skeletnetz ge- stützt, neben regellos gelagerten Nadeln ohne Verbindung finden sich solche, die durch ziemlich reichliches Spongin verbunden sind (Fig. 30) und Nadelzüge von meist nur wenigen Reihen, die auch an den Nadelenden durch Spongin verbunden sind. Solche Züge verlaufen in die Wärzchen der Oberfläche; in den grossen sind sie stärker, doch locker und unregelmässig zusammengelagert. Die Nadeln sind Tornote (Fig. 74) von 150—170 u Länge 460 JoH. THIELE, und 7—8 u Dicke, die von der Mitte nach den Enden sich all- mählich verschmälern und dann kurz zuspitzen. Fundort: Punta Arenas. Reniera siphonella n. sp. (Fig. 75, 97—99.) Ein sackförmiger Schwamm, ähnlich R. agquaeductus, von etwa 25 mm Höhe und 10 mm Durchmesser, der im Leben weissgelb ge- wesen sein soll, in Alkohol grau ist. Ausser einem vollständigen Exemplar liegen mir noch Bruchstücke von zwei andern Exemplaren vor. Die Wand ist 1-3 mm dick, sehr weich, im Ganzen glatt, deutlich porös und mit einigen grössern Löchern von etwa 0,5 mm Durchmesser. Der innere Hohlraum endet oben mit einem 2 mm weiten Osculum und verliert sich nach unten allmählich zwischen den 0,5—1 mm weiten Ausströmungscanälen. Eine abgesetzte Haut ist nicht wahrzunehmen. Das Parenchym erscheint in den Schnitten dadurch sehr eigen- thümlich, dass es von rundlichen, etwas körnigen Zellen ganz dicht erfüllt ist (Fig. 98), dazwischen liegen vereinzelt, doch nicht selten Gruppen grosser Tröpfehen, die mit Hämatoxylin sich dunkel gefärbt haben. Die Geisselkammern sind meist länglich, 20:30 « im äussern Durchmesser, ziemlich flach, mit einer weiten Oeffnung, deren Durch- messer etwa halb so gross ist wie der der Kammer (Fig. 99). Das Skelet ist schwach entwickelt, die Nadeln vereinzelt, zum Theil an den Enden durch etwas Spongin verbunden; ich habe 2—4 Nadeln in einem Knotenpunkt vereinigen gesehen (Fig. 97). Die Spicula sind in fertigem Zustande Strongyle (Fig. 75) von 210-240 « Länge und 13—15 u Dicke; die Enden sind deut- lich abgesetzt und verdünnt, doch abgerundet. Dagegen sind die dünnern Jugendformen der Nadeln zugespitzt. Fundort: Calbuco, in der Tiefe von 30 m. Reniera auletta n. Sp. (Fig. 6, 76.) Das einzige Exemplar, das ich vor mir habe, besteht aus einem fast S cm langen, kriechenden, von chitinigen Röhren durchsetzten Stamm, von dem sich mehrere — bei diesem Stück 12 — röhren- förmige Fortsätze erheben (Fig. 6), so dass die Höhe des ganzen Gebildes etwa 5 cm beträgt. Diese Röhren sind verschieden lang Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 461 und dick, doch sind die meisten weniger als 1 cm dick; sie sind etwas unregelmässig geformt und gebogen. zum Theil mit den be- nachbarten verwachsen, hier und da mit einigen Knoten besetzt. Die Oscula am Ende dieser Fortsätze sind 2—4 mm weit und von einer dünnen Haut umgeben. Die Farbe des conservirten Exemplars ist braun. Die Haut ist in Fetzen ablösbar; an solchen nimmt man neben grössern Gruppen von Poren undurchbohrte Strecken wahr, die Poren sind meist länglich, 30—60 u im Durchmesser. Nadeln sind selten in der Haut. Das choanosomale Gewebe ist sehr locker, die Hohlräume sind viel grösser als die Gewebsbrücken. Diese werden von einem unregelmässigen Nadelnetz gestützt; die Nadeln sind meistens nicht mit einander verkittet, nur hier und da nimmt man geringe Mengen von Spongin wahr. Nicht selten liegen 2—5 Nadeln neben einander, zu schwachen Zügen geordnet, die häufig nach der Oberfläche hin verlaufen, wo sie unbedeutende Erhebungen bilden. Zuweilen, besonders in der Umgebung grösserer Ausführungscanäle, sind die Nadeln strichweise in grösserer Zahl dichter, doch ohne Ordnung zusammengelagert. Die Nadeln sind ziemlich dicke Tornote (Fig. 76), die etwa 150 « lang und 11 « dick werden; ihre Enden sind spitzbogenartig geformt. Dazwischen liegen jüngere unfertige Exemplare von ge- ringerer Dicke. Fundort: Calbuco. Reniera nodosa n. sp. (Fig. 777.) Diese Art, von der mir auch nur ein Exemplar vorliegt (Fig. 7), ist der vorigen so nahe verwandt, dass ich im Zweifel war, ob nicht beide zusammenfallen, doch sind ihre Nadeln deutlich länger und dünner und die Fortsätze des Schwammes bedeutend dicker und in geringerer Zahl vorhanden. Das Exemplar ist 5cm hoch und theilt sich etwa in der Mitte in 2 etwa 15 mm dicke Aeste, welche deutlich knotig sind. An ihren Enden liegt je ein kleines, etwa 1 mm weites, von einer dünnen Haut umgebenes Osculum, die Mündung einer sich bald in mehrere grosse Canäle auflösenden Kloake. Die Farbe des con- servirten Stückes ist grau. Unter der durchscheinenden Haut sieht man zahlreiche rundliche Canäle wie grobe Nadelstiche ins Innere hineinziehen. Die Haut 462 JOH. THIELE, ist in grossen Fetzen abziehbar (rechts in der Abbildung) und ver- hält sich ähnlich wie bei voriger Art; das choanosomale Gewebe ist etwas fester. Das Skelet ist ein sehr unregelmässiges Nadelnetz, das kaum durch Spongin verkittet ist; nicht selten sind Nadelzüge, die mehr oder weniger dicht und mehr oder weniger stark sind, die stärksten enthalten etwa 10 Nadeln neben einander. Die Spieula (Fig. 77) sind Tornote, die etwa 170 u lang und 9 u dick werden; wie überhaupt bei Renieren, ist zuweilen das eine Ende abgerundet, wodurch abnormer Weise Style entstehen. Fundort: Calbuco. ” Reniera topsenti n. nom. (Fig. 4, 78, 104.) Es ist möglich, dass die Form, die ich mit dem angegebenen Namen bezeichne, mit der Art zusammenfällt, welche Torsent (1901, p. 12, tab. 2, fig. 2; tab. 3, fig. 2) unter dem Namen Fteniera cinerea var. porosa beschrieben hat, indessen dürfte die englische A. cinerea doch wohl als Art verschieden sein, und die westindische Arcesios porosa DucHassamne et MicHezrorrtı hat O. Schamipr (1870, p. 40) als Reniera porosa bezeichnet, so dass dieser Name präoccupirt ist. Immerhin finde ich gegenüber den Angaben Torsexr’s doch einige Unterschiede, die Nadeln sollen 160—170 u lang und 6—7 u dick sein, während ich sie nicht länger als 150 u, doch etwas dicker finde, die Farbe des lebenden Schwammes ist nach Torsext schwärzlich violett, nach Prarz oben violett blau, unten gelb, so dass es noch etwas zweifelhaft bleibt, ob die von der Belgica im Beagle- Canal erbeutete Form mit der meinigen identisch ist. Das grösste Stück habe ich in Fig. 4 dargestellt, es ist über 5cm lang und breit und etwa 5 mm dick, conservirt von gelblich- srauer Färbung. Die Oscula sind meist 2—2,5 mm weit, gegen den Rand hin kleiner, in der Regel auf einer flachen warzenförmigen Erhebung — etwa 2 mm hoch und Smm im Durchmesser —; doch sind die kleinern Oscula nicht erhoben; die Kloakenräume durch- setzen fast die ganze Dicke der Kruste bis zum Grunde. Die Poren der Haut sind klein, im Mittel etwa 30 « weit, die Haut fein, über den wie grobe Nadelstiche erscheinenden Subdermalräumen aus- gespannt und dazwischen mit dem choanosomalen Gewebe völlig verwachsen, demnach nicht in Fetzen ablösbar. Mit der Lupe sieht man aus der Oberfläche Nadeln etwas hervorragen. Das choanoso- Kiesel- und Homschwämme der Sammlung Plate. 463 male Gewebe ist weniger locker als bei den vorigen Arten, die grossen Canäle kaum weiter als 0,5 mm. Das Skelet ist ein ziemlich weites und unregelmässiges Netzwerk von Nadeln, hier und da durch Sponein fest verbunden (Fig. 104); vereinzelt finden sich schwache, zwei- bis dreireihige Nadelzüge nach der Oberfläche hin. Die Spieula erreichen eine Länge von 150 u bei einer Dicke von 8 u; sie sind ziemlich langspitzig (Fig. 78). Fundort: Punta Arenas, an den Steinen der Küste. Beeniera macropora n. sp. (ie 979.) Einige Krusten, die 3cm an grösster Ausdehnung und 5 mm an Dicke erreichen, haben in conservirtem Zustande eine graugelbe Färbung, je ein — seltener zwei — grosses, ein wenig erhobenes Osculum, das 2 mm breit und 3—4 mm lang ist und in eine wenig tiefe Kloake führt, so dass man unweit der Oeffnung einige mehr oder weniger weite Ausströmungscanäle münden sieht, und ein sehr gross- und dichtporiges Gewebe (Fig. 9). Mit der Lupe sieht man die Subdermalräume von einem zarten Hautnetz überspannt, dessen Poren 60-70 u weit und durch schmale Gewebszüge getrennt sind. In Schnitten erweist sich das Gewebe als mässig porös, von einem ziemlich dicht und gleichmässig ‚vertheilten Skelet gestützt, dessen Nadeln zum Theil durch so geringe Mengen von Spongin verbunden sind, dass man dessen Gegenwart kaum wahrnehmen, sondern mehr aus der Verbindung der Nadeln entnehmen kann. Nach der Oberfläche hin verlaufen zahlreiche Nadelzüge, die bis zu 6 Reihen stark sind und mit ihren Enden über die Oberfläche hinausragen, das Gewebe in Form kleiner Kegel etwas erhebend. Die Nadeln sind ziemlich kleine Amphioxe (Fig. 79), die etwa 125 « lang und 4—5 u dick werden, die Spitzen sind mässig lang und zuweilen plötzlich gegen den mittlern Theil abgesetzt. Fundort: Juan Fernandez. Reniera verrucosa n. sp. (Fie. 3, 80, 102.) Diese Art steht der isländischen Reniera heterofibrosa LUNDBECK nahe, doch dürfte die Anordnung des Skelets verschieden sein, auch die warzenförmigen Vorragungen mit den Osculis sich mehr erheben (Fig. 3). Die Form und Grösse dieser Erhebungen ist verschieden, 464 Jon. THIELE, die grössten sind 1 em hoch und breit, am Ende abgerundet, grössten Theils aber kleiner, und recht unregelmässig ist auch ihre gegenseitige Entfernung. . Die Oscula sind meistens weniger als 1 mm weit und von einer schmalen zarten Haut umgeben, die zuweilen eine Strecke weit vom Gipfelloch hinab ins Innere versenkt ist. Auffallend ist das Vorhandensein kleiner unregelmässiger Wärzchen, die in sehr verschiedener Vertheilung über die Ober- fläche des Schwammes hinausragen, bald vereinzelt, bald in grosser Zahl beisammen; sie sind mit kleinen Spitzen besetzt, in denen die Enden der Skeletfasern sich erheben. Zwischen den verschiedenen Erhebungen ist die Oberfläche ziemlich glatt, doch sieht man mit der Lupe zahlreiche Nadelenden hinausstecken. Unter der porösen Haut sind ziemlich grosse Hohlräume sichtbar, durch mehr oder weniger breite Gewebszüge in netzartiger Anordnung getrennt. Die Farbe des lebenden Schwammes ist als graublau be- zeichnet, während die conservirten bräunlich sind. Die Dicke der Kruste ohne Öscularfortsätze beträgt etwa 5 mm, während die Flächenausdehnung einige cm (etwa 3 :4—6) weit ist; zuweilen ist nur ein Theil der Unterseite festgeheftet, so dass dann ein zuweilen ziemlich grosser Theil frei absteht. Die Haut ist dünn und kleinporig, meist durch ziemlich schwache Brücken mit dem Choanosom verbunden, dieses sehr locker, doch sind die Wasserräume von mässiger Weite. Das Skelet besteht aus ziemlich unregelmässigen und wenig festen Nadelzügen nach der Oberfläche hin und unregelmässig ge- ordneter queren Nadeln, die nur hier und da durch wenig Spongin verbunden sind; indessen in den mehr basalen Theilen finde ich ein Netz von Nadeln, die durch reichliches Spongin fest verkittet werden (Fig. 102). Die Spieula sind Amphioxe (Fig. 80) mit mässig langen und ziemlich undeutlich abgesetzten scharfen Spitzen, während der mittlere Theil walzenförmig ist; sie werden 150 —165 « lang und 7—8 u dick. Fundort: Punta Arenas, am Strande. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 465 Reniera foraminosa n. sp. (E12: 10, 81,.102) Von einigen Krusten, die von demselben Fundort herrühren, ist es mir nicht ganz sicher, dass alle zu einer und derselben Art ge- hören, doch halte ich es für möglich, dass die Unterschiede nur als Variationen innerhalb einer Art angesehen werden können. Als typische Form sehe ich diejenige an, von der ich in Fig. 10 ein Stück abgebildet habe; sie ist durch die sehr zahlreichen kleinen ÖOscula mit wenig oder nicht erhobenen Rändern ausgezeichnet, die Dicke der Kruste beträgt 2—3 mm. In demselben Glase befanden sich ein paar Stücke, deren Oscula zum Theil am Ende kegel- förmiger Erhebungen liegen, die bis über 3 mm hoch werden, und in einem andern Glase finden sich 2 Stücke, die sonst der typischen Form ähnlich, aber durch andere Farbe und gewisse Unterschiede des Skelets abweichen. Die ganze Oberfläche sieht wie von zahlreichen Nadelstichen durchsetzt aus. Die Färbung der typischen Form ist von PLATE als hell blaugrün, die der letzterwähnten als grau oder grauviolett be- zeichnet, in Alkohol sind sie bräunlich. Das Skelet der typischen Form ist ein ziemlich dichtes und unregelmässiges Netzwerk von Nadeln, die unter der Haut kaum in Zügen zur Oberfläche geordnet sind, doch nehme ich mehr im Innern des Schwammes schwache senkrechte Züge wahr, und hier und dort sind die Nadeln durch Spongin deutlich verkittet. Aehnlich bei der Form mit den grössern Oscularerhebungen, nur sind hier solche Züge im basalen Theil stärker entwickelt, doch weniger häufig und durch Spongin fest verbunden. Endlich bei der zuletzt er- wähnten Form, die übrigens zahlreiche, 150 « grosse Embryonen enthält, sind die Nadeln unter der Oberfläche ziemlich deutlich zu schwachen senkrechten Zügen geordnet, die von reichlichem Spongin verbunden werden, so dass die Nadeln zum Theil ganz von diesem eingeschlossen sind (Fig. 101). Die Nadeln der beiden ersterwähnten Formen sind 140—150 u lang und 10 « dick (Fig. 81), mit mässig langen Enden, während sie bei der letzten Form deutlich kürzer, 125 —130 u« lang, und kürzer zugespitzt sind. Fundort: Tumbes, massenweise an den Felsen innerhalb der Grezeitenzone. 466 JoH. THIELE, Reeniera anceps n. Sp: (Fig. 82.) Ein weicher, gelblich-grauer Schwamm überzieht in einer Länge von 6 cm einen Antipathes-Zweig und erhebt sich allmählich zu einem flachen Hügel von 12 mm Höhe; hier findet sich ein 3 mm weites Osculum oder Pseudosculum, das in einen etwa 3 mm tiefen, unten durch eine dünne Haut grössten Theils abgeschlossenen Raum führt. Es ist mir nicht recht klar, ob das ziemlich kleine Loch in dieser Haut als das eigentliche Osculum anzusehen ist oder nur als Mündung eines ausführenden Canals, für letztere Annahme spricht der Umstand, dass ein paar Canäle dicht unter der Haut verlaufen und in den äussern Raum münden. Die Oberfläche erscheint unter der Lupe durch zahlreiche hervorragende Nadeln fein zottig; durch die Haut sieht man wie feine Nadelstiche die rundlichen kleinen Subdermalräume ins Choanosom hinabziehen. Das Gewebe des letztern ist sehr locker und von einem unregel- mässigen Maschenwerk von Nadeln gestützt, die erst dicht unter der Haut sich zu kurzen radiären mehrreihigen Zügen anordnen, die mit ihren Enden die Haut überragen. Spongin ist sehr schwach entwickelt. Die Nadeln sind langespitzige Amphioxe (Fig. 82), die etwa 150 « lang und 7 u dick werden; die Spitzen sind undeutlich ab- gesetzt. Fundort: Juan Fernandez. Reniera algicola n. sp. (Fig. 83.) An einer verzweigten Alge sitzt inkrustirend in der Ausdehnung von mehreren cm ein in Alkohol bräunlicher, im Leben nach Prarr’s Angabe hell grauer Schwamm; die Kruste ist zum Theil sehr dünn, an andern Stellen bis etwa 5 mm dick und zeigt hier und da zer- streute Oscula, ungefähr 1 mm weit, bald wenig erhoben, bald am Ende von dünnwandigen Rohren, die bis zu 5 mm hoch werden. Die Haut ist dünn und von ziemlich kleinen Poren (etwa 20-40 u im Durchmesser) durchsetzt; darunter sieht man zahlreiche, Kleine Subdermalräume wie feine Nadelstiche. Das Skelet ist ein dichtes Netzwerk von Nadeln, die meist zu Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 467 mehreren in einem Knotenpunkt durch ziemlich reichliches Spongin verkittet werden; deutliche Nadelzüge sehe ich nicht. Die Nadeln sind ziemlich grosse Amphioxe (Fig. 83), an den Enden allmählich in scharfe Spitzen ausgezogen ; sie werden 200—230 u lange und 9 « dick. Fundort: Talcahuano. Reniera chilensis n. sp. (Fig. 5, 84.) Die Form dieser Art, von der mir zahlreiche Exemplare vor- liegen, ist im Ganzen ähnlich wie von R. auletta: ein Ueberzug auf chitinigen Röhren und davon abgehend eine Anzahl von hohlen Fort- sätzen, die am Ende je ein Osculum von durchschnittlich 1 mm Durch- messer, von einer Haut umschlossen, aufweisen; die Rohre sind in der Regel 5—6 mm stark, aber von sehr verschiedener Länge, zuweilen treten sie gegen den inkrustirenden Theil sehr zurück, während sie in andern Fällen die Hauptmasse des Schwammes ausmachen; ich habe in Fig. 5 ein Exemplar mit mehreren Rohren von mittlerer Länge abgebildet, ihre grösste Länge beträgt etwa 4 cm. Die Oberfläche ist im Ganzen glatt, doch nimmt man unter der Lupe die etwas hervorragenden Nadelenden als kleine Spitzen wahr. Unter der Haut sind ziemlich dichtstehende Subdermalräume wie Nadelstiche sichtbar. Die Färbung der conservirten Spongien ist braungrau, während sie lebend weisslich-grau gewesen sein sollen. Das choanosomale Gewebe ist ziemlich locker, radiäre Canäle durchsetzen die Rohrwand im grössten Theil ihrer Dicke; die Haut ist dünn, aber ziemlich fest. Das Skelet ist unregelmässig netz- förmig, mit einer Neigung zur Bildung von Nadelzügen, die zuweilen locker, mit unordentlich gelagerten Nadeln, zuweilen auch fester, mit parallelen Nadeln sind; die Oberfläche wird von solchen Zügen nur wenig überragt. Spongin ist sehr spärlich entwickelt. Die Nadeln haben in ausgewachsenem Zustande, ganz ähnlich wie bei Aeniera siphonella, etwas verjüngte und abgerundete Enden, während die jüngern unfertigen spitz sind; sie werden 165 « lang und 10 « dick (Fig. 84). Fundort: Calbuco. 468 JoH. THIELE, Reniera sordida n. sp. (Fig. 85.) Zusammen mit Reniera chilensis finde ich an chitinigen Röhren Ueberzüge eines schmutzig graubraunen Schwammes, welcher der genannten Art zunächst ziemlich ähnlich erscheint, bei näherm Zu- sehen indessen deutlich verschieden ist. Er entsendet keine Fortsätze, sondern bildet nur flache Ueberzüge auf den mehr oder weniger ver- zweigten Röhren, die er ganz umgiebt; die Dicke des Ueberzuges erreicht 5—7 mm. Die dünnern und wahrscheinlich jüngern Theile erscheinen ziemlich glatt, doch nimmt man bei Lupenbetrachtung die wenig hervorragenden Nadelenden wahr, dagegen ist die Ober- fläche der ältern Theile uneben und leicht warzig, indem zwischen grössern, häufig unregelmässig netzartig verbundenen Subdermal- räumen, die von der Haut überspannt sind, sich etwas vorragende, meist ziemlich kleine Inseln erheben. Im Schwamme finden sich zahlreiche kleine Polychäten. Die Oscula sind einfache kleine Löcher, häufige in Gruppen von gewöhnlich 4, zu denen meist subdermale Canäle hinziehen; die Löcher sind bis 0,5 mm gross. Die Haut- poren sind meist 40—80 u weit, die Hautbrücken dazwischen etwas schmaler. Das Gewebe ist ziemlich locker und brüchig, mit einem unregel- mässig netzförmig geordneten Skelet, in welchem die Nadeln meist einreihig, zuweilen, besonders nach der Oberfläche hin, in schwachen Zügen, die bis 5 Nadeln neben einander enthalten. Spongin ist an den Knotenpunkten deutlich, obwohl ziemlich spärlich vorhanden. Die Nadeln sind ziemlich lange Amphioxe (Fig. 85) mit mässig langen Spitzen; sie werden etwa 200 «u lang und 9u dick; sie werden von der Mitte nach den Enden hin allmählich dünner, ehe sie in die Spitzen auslaufen. Fundort: Calbuco. Reniera inepta n. sp. (Fig. 86.) Zwei kleine Stücke sind zwar unten abgebrochen, scheinen aber doch nicht Theile grösserer Spongien gewesen zu sein, sondern im Wesentlichen die Form der Art darzustellen. Das grössere ist etwa 15 mm hoch und unten fast 10 mm dick, ein gekrümmter, oben etwas abgerundeter Kegel, der 5 mm vom obern Ende entfernt Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 469 an einer Seite ein Osculum zeigt; dieses ist 1 mm weit und von einer dünnen Haut umgeben. Das andere Stück ist 10 mm hoch, unten 4 mm dick und verschmälert sich in der Mitte zu einem ziem- lich dünnen, am abgestutzten Ende mit einem ungefähr 0,5 mm weiten und von einer Haut umgebenen Osculum versehenen Rohr. Die Oberfläche erscheint unter der Lupe durch zahlreiche hervor- ragende Nadeln etwas stachlig, im Uebrigen glatt, weisslich; grössere Subdermalräume und eine abgesetzte Haut sind nicht wahrzunehmen, auch Schnitte zeigen eine kleinporige, undeutlich abgegrenzte Haut und darunter kleine Subdermalräume; weiter im Innern treten weite Wasserräume auf. Das Skelet ist ein dichtes, im Innern unregelmässiges Netzwerk, in dem nach der Haut hin radiäre schwache Nadelzüge auf- treten, in denen 1 oder 2 und kaum mehr als 5 Nadelreihen liegen. Hin und wieder sind die Nadeln durch ziemlich spärliches Spongin mit einander verbunden. Die Spicula sind ziemlich grosse Amphioxe (Fig. 86) mit wenig abgesetzten scharfen Spitzen, sie werden 180—200 u lang und 8 « dick. Fundort: Punta Arenas. Reniera rugosa n. sp. (Fig. 87, 100.) Ein kleines, etwa 1 em im Durchmesser grosses, bräunliches Stück ist halbkugelförmig und zeichnet sich durch eine eigenthüm- lich unebene Oberfläche aus, indem theils netzartig zusammentfliessende, theils von einander getrennte Erhebungen über die glatten Zwischen- räume deutlich hervorragen. Diese werden von einer glatten Haut ausgekleidet, unter welcher sich ungewöhnlich weite Subdermal- räume ausdehnen. Ein grösseres Osculum ist nicht wahrzunehmen. Die Haut ist von vielen, auffallend weiten Poren durchsetzt, die bis über 80 « im Durchmesser haben (Fig. 100), sie ist durch dünne (Gewebsstränge mit dem Choanosom verbunden. In solchen Strängen verlaufen kräftige radiäre Nadelzüge, die mit den äussern Enden über die Haut sich erheben, sie bestehen meist aus 4—8 Nadel- reihen. Im Uebrigen sind die Nadeln ziemlich unregelmässig an- geordnet; Spongin ist schwach entwickelt. Die Nadeln sind Amphioxe (Fig. 87) mit mässig langen, an den Seiten gebogenen, am Ende scharfen Spitzen; sie werden etwa 150 u lang und 7 u dick. Fundort: Punta Arenas. 470 JoH. THIELE, Reeniera ignobilis n. sp. (Fig. 8, 34, 88.) Torsent würde vielleicht diese Art als Chalinula bezeichnen, indessen sind leider die beiden typischen Arten dieser Gattung, Oh. renieroides und membranacea, so ungenügend beschrieben, dass man kaum sagen kann, ob sie wirklich zusammengehören und von den verwandten Gattungen genügend verschieden sind, und da die Menge des Spongins bei den Aeniera-Arten ziemlich verschieden ist, so wird man wohl auch solche wie die vorliegende mit dazu rechnen können, wo die Nadeln meisten Theils von Spongin völlig um- schlossen sind. Das einzige Exemplar (Fig. 8), das ich kenne, ist eine 10 cm lange und bis 2,5 cm breite Kruste, die etwa 5 mm dick wird und einige 1—2 mm weite, ziemlich ungleich vertheilte Oseula zeigt, die in mehr oder weniger grossen, flach kegelförmigen Vorsprüngen liegen und von glatten Rändern umgeben sind. Die ganze Ober- fläche sieht wie von feinen, dichten Nadelstichen durchsetzt aus. Die Färbung des lebenden Schwammes ist nach Prarte’s Angabe oben braunrosa, unten gelb, in Alkohol gleichmässig gelblich. Die Haut und das innere Gewebe sind nicht gut erhalten. Das Skelet ist ein zusammenhängendes, von Spongin mit völlig eingeschlossenen Nadeln gebildetes Netzwerk, in welchem unter der Oberfläche zalıl- reiche schwache aufrechte Züge, in denen die Nadeln bis zu fünf- reihig gelagert sind, und mehr oder weniger regelmässige Quer- verbindungen auffallen. Die Menge des Spongins ist im Ganzen grösser als die der eingeschlossenen Kieselnadeln (Fig. 34). Diese sind Amphioxe (Fig. 88) mit mässig langen, scharfen Spitzen, sie erreichen etwa eine Länge von 125 « und eine Dicke von 7 u. Fundort: Punta Arenas, Strand. Reniera sp. (Fig. 89.) Als ausmacerirtes Skelet lieet mir eine 3 cm lange, am Anfang des obern Drittels sich gabelnde ZAeniera vor, deren Gabeläste 1 cm dick sind. Vom Ende des einen durchzieht den Schwamm bis zur Basis ein ungefähr 5 mm weiter Hohlraum, während der andere Ast nicht durchbohrt ist. Das Skelet wird von langspitzigen Am- Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 471 phioxen (Fig. 89) gebildet, die 160 « lang und 8 « dick sind; von ihnen vereinigen sich zumeist 5 in einem Knotenpunkt. Nadel- züge sehe ich nicht. Fundort: Admiralitäts-Sund. Gattung Pellinella n. g. 0. Schmipr hat (1870, p. 41) die Gattung Pellina für Reniera semitubulosa als typische Art wegen der abziehbaren Haut geschaffen, indessen ist diese Art keine ZAreniera im heutigen Sinne, sondern steht Halichondria und Eumastia näher. Torsent’s Gattung Menanetia soll eine dicke, dem Choanosom fest anhängende Rinde haben, in der zahlreiche Nadeln in allen Richtungen liegen. Für echte Renieren mit einer abziehbaren, glatten, von einem zusammenhängenden Nadelnetz gestützen Haut giebt es noch keine besondere Gattung, doch dürfte es zweckmässig sein, solche Arten von denen mit skeletloser Haut abzutrennen, daher stelle ich dafür eine Gattung unter dem Namen Pellinella auf. Pellinella conica n. sp. (Fig. 90, 1035.) Das einzige Exemplar ist abgerundet kegelförmig, an einer blattförmigen Alge, die theilweise vom Schwamm überwachsen ist, befestigt, 23mm hoch und an der breitesten Stelle 15 mm dick. Am obern Ende findet sich ein 3 mm weites Osculum, das in eine bis zur Mitte des Schwammes hinabreichende Kloake führt. Die Farbe des conservirten Stückes ist aschgrau, zum Theil bedingt durch eingelagerte Schlammtheile. Die Haut ist völlig glatt und leicht in grossen Stücken ablösbar; man sieht etwas undeutlich grössere, unregelmässig geformte subdermale Hohlräume hindurch- schimmern. Das Skelet besteht aus zahlreichen Nadeln, zum grössten Theil ohne gegenseitige Verbindung, indessen ein kleinerer Theil von ihnen durch reichliches Spongin zu einem Netzwerk verbunden ist. Nadelzüge fehlen. Das Netz der Oberfläche (Fig. 103) ist ziemlich dicht; mit ihm stehen die Nadeln eines unregelmässigen weitmaschigen Netzes in Verbindung, das eine innere Verstärkung des Hautskeletes darstellt und sich mit der Haut vom Choanosom ablöst. In den Knoten des innern Skeletes vereinigen sich meist etwa 6 Nadeln. Der Weichkörper ist nicht gut erhalten. Zool. Jahrb., Supplement. Bd. VI. (Fauna Chilensis. Bd.IlI.) Heft 3. al 472 JoH. THIELE, Die Nadeln sind starke Amphioxe (Fig. 90) mit ziemlich langen, scharfen Spitzen; sie werden 165 « lang und 10 « dick. Fundort: Admiralitäts-Sund. Familie Chalinidae. Schon die Abgrenzung der Chaliniden gegen die Renieriden macht bedeutende Schwierigkeit, denn die Menge des Spongins ist in beiden recht verschieden und kann allein kaum zur Unterscheidung verwendet werden, und Nadelzüge giebt es auch bei Renieriden, wie Calix, Eumastia u. a., in der Regel aber nicht in Form eines Netz- werkes wie bei Chaliniden, und so mag das Netz von Nadel- zügen der letztern den Hauptunterschied darstellen; solche Arten wie Reniera velamentosa A. HAnsENn wird man wohl gut thun, wegen der Nadelzüge zu den Chaliniden zu stellen. Immerhin ist zuzugeben, dass kaum eine scharfe Grenze gezogen werden kann. Schwieriger noch ist die Auseinanderhaltung der Gattungen. Es scheint, dass die zahlreichen von LENDENFELD (1887) aufgestellten Gattungen wenig Anklang gefunden haben. Des Nähern sind sie allerdings noch kaum kritisirt worden, denn Drxpy (1887 p. 326) und WHITELEGGE (1902) haben ihr Augenmerk hauptsächlich anderen Dingen zugewendet. LEeNxDENFELD’s System der Chaliniden mag in mancher Hinsicht anfechtbar sein, so kann man bezweifeln, ob die Gattung Hoplochalina hierher gehört, und auch die Arten mit Stylen wird man kaum als Chaliniden ansehen dürfen, da die typische Nadelforın der Homorrhaphiden doch die gleichendige ist (Amphioxe, Amphistrongyle, die nur abnormer Weise mit vereinzelten Stylen gemischt vorkommen können); auf andere Dinge (so die Stellung von .Chalinopsis — Agelas und die der Formen mit Sigmen, Toxen, Spirulae) will ich hier nicht weiter eingehen. LuNDBEcK meint, dass die zur Unterscheidung der Gattungen verwendeten Merkmale nur den Artmerkmalen von Reniera gleichwerthig seien. So ist es gegen- wärtig nicht leicht, sich über die Vertheilung der Arten in den Gattungen Klarheit zu schaffen. In dem mir vorliegenden Material scheinen 3 Gattungen ver- treten zu sein. Durch mehr oder weniger starke Nadelzüge, die nur durch wenig Spongin verbunden sind, dürfte die Gattung Pachy- chalina, von der 4 Arten zu unterscheiden sind, gekennzeichnet sein; sie. sind meist massig, an der Oberfläche mit grössern oder kleinern Wärzchen oder Spitzen, die von den Enden der radiären Nadelzüge gebildet werden und zwischen denen sich die mehr oder weniger Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 473 grossporige Haut ausspannt. Nach der dürftigen Beschreibung von Pachychalina rustica, der typischen Art, könnte diese sich ähnlich verhalten. Die Stärke der Nadelzüge ist aber bei den hier ver- einigten Arten sehr verschieden und dem entsprechend die Härte der Schwämme, hieraus wird daher kein Gattungsmerkmal zu entnehmen sein. In 2 Stücken, von denen eins nur ein Skelet ist, liegt eine Art vor, die ich nicht anders unterzubringen weiss als in der Gattung Chalina in weiterm Sinne; die Form ist dick und unregelmässig bandförmig mit mehreren Osculis und tiefen Kloakenräumen, die Oberfläche im Ganzen glatt, die Haut von einem zierlichen Faser- netz gestützt. Das Skelet besteht aus einem vollständigen Horn- fasergerüst mit kurzen Nadeln. An einigen Stücken von meist langgestreckter oder mehr rund- licher Form ist keine abgesetzte Haut wahrzunehmen, man sieht die ziemlich grossen Poren unmittelbar in das Innere des Körpers hinein führen; die Nadeln sind meist sehr fein und vereinzelt und von einem reichlich entwickelten Sponginnetz zusammengehalten. Diese Art schliesst sich an Bowarsank’s Ohalina limbata an; diese ist von ScHhmipr in seine Gattung Chalinula gestellt worden, und es wäre nicht unmöglich, dass sie sich ähnlich wie Oh. membranacea, eine der beiden typischen Arten, verhielte; für die genannte englische Art als Typus hat dann aber Rınıry die Gattung Acervochalina ge- schaffen und gleichzeitig Scumipv’s Chalina finitima dazu gestellt; mit diesen ist die südamerikanische Art nahe verwandt. Pachychalina validissima n. sp. (Fig. 16, 91.) Diese Art ist durch ihre bedeutende Festigkeit, welche durch die ungemein kräftigen Nadelzüge bedingt ist, sehr ausgezeichnet. Die Stücke (Fig. 16) haben etwa Faustgrösse und unregelmässig massige Form, zuweilen erheben sich am obern Theil ein paar kurze dieke Fortsätze (etwa 3—4 cm lang und dick). Vereinzelt finden sich grosse Oscula von einem Durchmesser von 4—6 mm mit deut- lich erhobenen Rändern; in die Kloakenräume sieht man mehrere weite Ausströmungscanäle münden. An der Oberfläche fallen zahl- reiche 1—2 mm hohe und ungefähr ebenso breite Conuli auf, zwischen denen sich die Haut in wenig breiteren Räumen ausspannt. Diese wird von stärkern und schwächern Nadelzügen in paratangentialer Richtung gestützt und von kleinen Poren, die man mit der Lupe are Sl* 474 JoH. THIELE, kaum erkennen kann, durchsetzt. Die Farbe des lebenden Schwammes ist nach Prarr’s Angabe aussen reinweiss, innen graubraun, bei den conservirten Stücken durchweg weisslich oder etwas gelblich. Zu- weilen sieht man am untern Theil eines Stückes eine wenig poröse, unregelmässig runzlige Strecke der Haut ohne die gewöhnlichen Papillen. Die starken Nadelzüge steigen in etwas divergirender Richtung von der Unterlage zur Oberfläche empor und sind durch i—2 mm breite Zwischenräume, die durch grössere und kleinere Canäle zusammenhängen, getrennt. Sie enden in den Papillen der Oberfläche; ihr Durchmesser beträgt etwa 0,5 mm. Besonders in den äussern Theilen verzweigen sie sich, sind aber kaum durch stärkere Brücken verbunden. Die Spicula, welche diese Züge bilden, sind in ihrer Mitte einander ziemlich parallel, aussen weniger dicht zu- sammengepackt und durch wenig Spongin verbunden. Dem Parenchym sind vereinzelte Nadeln ohne erkennbare Ordnung eingelagert. Die Megasklere sind Amphioxe (Fig. 91) mit ziemlich kurzen Spitzen, in der Regel schwach gekrümmt, sie werden etwa 260 u lang und 16 u dick. Fundort: Calbuco. Pachyehalina magellanica n. sp. (Bie.713- 134,92.) Das typische Exemplar der Prarr’schen Sammlung (Fig. 15) ist krustenförmig, 5 cm lang, 3 cm breit und 1,5 cm in der Mitte dick, mit 4 Oscula, von denen 2 der Mitte und 2 dem Rande ge- nähert sind, ihre Ränder sind mehr oder weniger stark erhoben, ihr Durchmesser beträgt 2—5 mm. Bei den beiden mittlern sieht man in geringer Tiefe je 2 sehr weite (etwa 3 mm) Ausströmungs- canäle, die sehr tief in das Innere des Schwammes hinabreichen, ausmünden, in dem einen ausserdem noch einen engern Üanal, während in der dritten Kloake 4 ungefähr 1 mm weite Canäle endigen. Im mittlern Theil des Schwammes erheben sich kleine Wärz- chen als die Enden der aufsteigenden Nadelzüge, sie erreichen aber kaum mehr als 0,5 mm an Höhe, und in den Randpartien erheben sie sich nicht über die Umgebung und sind stellenweise überhaupt kaum wahrzunehmen. Zwischen ihnen spannt sich die Haut aus, die von einem zierlichen Netz von Nadelzügen gestützt wird, man kann dieses noch mit blossem Auge, besser mit einer Lupe erkennen. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 475 Das Skelet besteht aus wenig festen Nadelzügen verschiedener Stärke, an denen ich Spongin nicht wahrgenommen habe, und zahl- reichen ungeordneten Nadeln; die äussersten ragen an der Ober- fläche häufig nach aussen vor. Die Megasklere sind mässig starke Amphioxe (Fig. 92), deren Spitzen ziemlich lang und scharf sind, sie sind etwa 190 « lang und 8 « dick. Fundort: Bahia Parke, Cockburn-Canal (Magellan-Strasse); Ge- zeitenzone. Zu dieser Art rechne ich auch 3 Stücke von Punta Arenas (Fig. 13a), die 2—3 cm grosse und 1—1,5 cm dicke Krusten dar- stellen; eins von ihnen ist unvollständig. Nur eins besitzt ein etwa 2 mm weites Osculum mit schwach erhobenem Rande. Die Papillen erheben sich nicht oder wenig über die Umgebung, sie sind bald einzeln von porösen Hautstrecken umgeben, bald fliessen sie mit einander zusammen oder sind durch starke Nadelzüge in der Haut verbunden, so dass dann Porenfelder von ihnen rings umgeben werden. Da die Spieula von ähnlicher Grösse und Form sind, wie bei dem zuerst beschriebenen Stück, auch ihre Züge sich ähnlich verhalten, so dürften sie mit diesem zu derselben Art gehören. Pachychalina reticulosa n. sp. (Fig. 12, 93.) Mehrere Stücke sind durch unregelmässig eylindrische oder rund- liche Form, ein weitmaschiges Netz der Oberhaut, aus welcher die Hauptnadelzüge mehr oder weniger weit hervorragen, und sehr lockern Bau gekennzeichnet. Die grössten erreichen etwa eine Länge von 5 cm und eine Breite von 2—3 cm (Fig. 12). Das innere Skelet ist auch ein weitmaschiges Netzwerk, dessen Hauptfasern, die etwa 150 « stark werden, 1—2 mm von einander entfernt und durch meist schwächere Querzüge hier und da mit einander verbunden sind. Die Nadeln sind in ziemlich regelmässig paralleler Richtung von Spongin zusammgekittet und besonders an den Enden und Knotenpunkten von ziemlich reichlichem Spongin umgeben. Die Megasklere (Fig. 93) sind Amphioxe, die in ausgewach- senem Zustande, wie sie die Züge bilden, ziemlich kurze Spitzen haben, während die kleinern im Parenchym zerstreuten undeutlich abgesetzte Spitzen zeigen; sie werden 220 « lang und 15 « dick. Fundorte: Admiralitäts-Sund und Punta Arenas. 476 JoH. 'THIELE, Pachychalina tenera n. Sp. (Fig. 14, 94). Von 2 Stücken habe ich das eine zur Untersuchung verwendet, das andere für die äussere Beschreibung benutzt (Fig. 14). Dieses ist 12 mm lang und 10 mm hoch, weisslich, rundlich, gegen ein Osculum hin undeutlich zugespitzt. Dieses ist etwa 0,7 mm gross, von einer glatten Haut umgeben. Die übrige Oberfläche erscheint unter der Lupe fein warzig, ohne dass sich die Wärzchen wesent- lich über die Oberfläche erheben, und zwischen ihnen sieht man Verbindungen, welche kleine rundliche poröse Hautfelder umgrenzen. Der Schwamm ist weich und zart. Das Skelet besteht in den äussern Theilen aus radiären stärkern und queren schwächern Nadelzügen, die ziemlich locker ohne er- kennbare Kittsubstanz sind, in der Mitte dagegen sehe ich nur Bündel von Nadeln, die kaum unter einander zusammenhängen. Die Radiärzüge sind ungefähr 0,53 mm von einander entfernt. Die Spi- cula sind Amphioxe (Fig. 94) von etwa 150 u Länge und 6—7 u Dicke, deren Spitzen ziemlich lang und undeutlich abgesetzt sind. Fundort: Punta Arenas. Chalina fusifera n. sp. (Fig 15, 22,.05) Es ist möglich, dass die beiden Exemplare der Prarr’schen Sammlung Vertreter zweier naher verwandten Arten sind, da sie durch mehrere Merkmale unterschieden werden können, indessen ist es auch nicht ausgeschlossen, dass diese Unterschiede nur individuelle Variationen darstellen — das müsste an reichlicherm Material ent- schieden werden. Einstweilen vereinige ich sie zu einer Art unter dem angegebenen Namen. Das grössere Exemplar von Tumbes ist nur ein Skelet. Es hat die Form eines gekrümmten, etwa 3—4 cm breiten und 1,5 cm dicken Bandes, hier und da mit einigen Buckeln und Knoten; an beiden Rändern und der einen Seite finden sich zahlreiche 2—3 mm weite Oscula, welche in tiefe Kloaken führen. Das andere Exemplar von Calbuco ist auch ein Band von ähnlichem Durchmesser, das an einem Ende sich gabelt und mit einem dieser Aeste an einem pflanz- lichen Körper befestigt ist; Oscula sind in geringer Zahl an den Rändern gelegen (Fig. 15). Hier ist etwas vom Weichkörper und Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 477 besonders die Haut erhalten, welche von einem zierlichen, aus stärkern und schwächern Fasern gebildeten Netz gestützt wird. In jeder Masche liegen einige (3—6) Poren ziemlich dicht zusammen; diese haben im Mittel einen Durchmesser von 15:20 u. Das Skelet ist im Innern weiter, in den äussern Theilen enger. Es besteht aus einem zusammenhängenden Hornfasernetz, das ziemlich verschiedene Stärke besitzt, zuweilen mehr band- als fadenförmig ist, und an dem man unvollkommen Hauptfasern mit mehreren Nadeln neben einander und Nebenfasern mit gewöhnlich nur einer Nadelreihe unterscheiden kann; besonders die letztern sind sehr verschieden dick (Fig. 32). Die Nadeln liegen ziemlich unregelmässig zusammen in der Mitte der Fasern. Bei dem zuerst beschriebenen Exemplar sind sie deut- lich spindelförmig (Fig. 95), an den Enden ziemlich kurz, aber scharf zugespitzt, bei dem andern an den Enden abgerundet oder doch ganz kurz zugespitzt (Fig. 95a); jene sind daher länger, etwa 80 « lang und 8 « dick, diese wenig über 60 u lang. Das typische Exemplar von Tumbes ist am Strande der Quiri- quina, das andere bei Calbuco gefunden. Von Punta Arenas liegt mir noch ein Chaliniden-Skelet vor, das aber wohl nur ein Theil des Schwammes ist, eine etwa 15 cm im Durchmesser haltende, in der Mitte durchbohrte Scheibe, an der ein paar unregelmässige Fortsätze hängen; besonders in der Nähe des Randes sind einige Reste des Weichkörpers erhalten, der nach Prare’s Angabe im Leben gelb gewesen sein soll. Die Form ist so eigentbümlich, dass ich nicht viel mit diesem unvollkommenen Stück anfangen kann. Die Hauptfasern des Skelets verlaufen in der Hauptsache in radiärer Richtung und sind mit einander durch Quer- fasern zu einem ziemlich dichten Netz verbunden. Spongin ist ziemlich schwach entwickelt. Die Spicula sind ziemlich lange Amphioxe, sie werden etwa 240 u lang und 7 « dick, die grössten haben kurze Spitzen und sind von der Mitte nach den Enden hin allmählich verjüngt. Fundort: Punta Arenas. Acervochalina variabilis n. sp. (Baer 17233, 96,) Schmivr erwähnt (1870, p. 33) eine Chalina finitima von West- indien, die eine dieke Kruste bildet und radiäre und verbindende Fasern unterscheiden lässt, fügt indessen hinzu: „eine Abgrenzung 478 JOH. 'THIELE, nach den Formen von Chalinula limbata und ähnlichen kann aber nieht geschehen.“ Später nennt Rıprey (1884, p. 399) eine australische Art Acervochalina finitima, welche „from a low massive body throws out blunt spurs“ ; die Spicula sollen 100 « lang und 1,8 « dick sein — „il. e. a little thinner than in West-Indian specimens“. Danach scheint es mir mehr als zweifelhaft, dass Rıprey’s Art dieselbe ist wie die Scumipr’sche. Nun liegen mir mehrere Exemplare vor, die jedenfalls in dieselbe Gruppe gehören, doch unter einander wieder so verschiedene Formen zeigen, dass es ohne nähere Kenntniss der früher beschriebenen kaum möglich ist, über die Unterschiede ins Reine zu kommen, das eine freilich ist klar, die PLare’schen Spongien sind nicht inkrustirend, wie die englische und die westindische Form, daher will ich ihr einstweilen einen Artnamen geben: varvabilıs. Ich vereinige hierin alle verschiedenen Formen, da ich unmöglich in ihnen noch Arten erkennen kann. Ich habe diese Formen in Fig. 17 zusammengestellt. Der eine Schwamm ist eiförmig mit einem ziemlich grossen (fast 3 mm) Os- culum in der Mitte und am Ende einem kleinen Buckel mit einem zweiten kleinern Osculum; ein anderes von demselben Fundort ist unregelmässig fingerförmig, 3,5 cm lang, in der Nähe des einen Endes an einem pflanzlichen Körper befestigt gewesen, am andern Ende mit einem kleinern Osculum und an einer Einschnürung mit einem grössern, von 4 mm Durchmesser, das in eine tiefe Kloake führt. Ein anderes Stück ist keulenförmig, am angeschwollenen Ende mit einem grössern und einem kleinern Osculum. Das grösste der ab- gebildeten Exemplare ist 6 cm lang, unregelmässig fingerförmig, mit mehreren 1—2 mm grossen ÖOsculis versehen; ähnlich ist ein anderes, weniger gut erhaltenes Stück von demselben Fundort Punta Arenas. Die Oberfläche erscheint wesentlich anders als bei den bisher beschriebenen Chaliniden, es ist keine zusammenhängende, vom Choanosom durch grössere Räume getrennte Haut wahrzunehmen, sondern man sieht ähnlich wie bei ZReniera durch die weiten, doch unter einander verschieden grossen Poren unmittelbar in die tief hineinreichenden Einströmungscanäle. Die Haut ist durch sehr dichte und feine Spitzen, die Enden der radiären Hauptfasern, rauh. Der Schwamm ist elastisch und weich. Auch das Skelet ist nicht unwesentlich bei den Exemplaren verschieden. In den äussern Theilen sind die Fasern deutlich radiär und paratangential, dagegen bilden sie im Innern ein ziemlich dichtes Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 479 und unregelmässiges Hornfasernetz. Im Allgemeinen sind die radiären etwas stärker und enthalten mehr Nadeln, doch ist das sehr variabel. Bei dem zuerst beschriebenen Stück sehe ich häufig ganz unregel- mässige Hohlräume in den Hornfasern (Fig. 33), während die Nadeln äusserst fein sind. Bei denen von Punta Arenas sind sowohl in den Hornfasern als auch im Weichkörper neben den gewöhnlichen feinen Nädelchen nicht selten viel dickere vorhanden, aber in einer solchen Anordnung, dass man kaum diese für die normale ausgewachsene Nadelform erklären kann; da sie bei beiden Exemplaren ganz ähn- lich sind, kann man in ihnen auch weder eine Abnormität noch Fremdkörper erblicken. Die gewöhnlichen Amphioxe (Fig. 96) sind 90—100 « lang und kaum dicker als 1 «, dagegen erreichen die soeben erwähnten starken Nadeln über S « an Dicke, während ihre Länge nicht viel grösser ist als bei den feinen Nadeln, etwa 115 «; sie sind ziemlich kurz zugespitzt (Fig. 96a). Die zuerst beschriebenen Exemplare, deren Färbung nach PuATE’s Angabe hell bräunlich gewesen ist, sind bei Juan Fernandez er- beutet; die beiden langgestreckten sollen grau violett gewesen sein, sie sind bei Punta Arenas in einer Tiefe von 15 m gefunden. Alle diese Unterschiede: länger gestreckte Form mit kleinern Oseulis, die Färbung, die Gegenwart der dicken Amphioxe dürften es rechtfertigen, die Stücke von Punta Arenas als Unterart: elongata zu bezeichnen. Ceratosa. Familie Spongidae. Oligoceras arenosa N. Sp. Diese Art steht dem Psammoclema vosmaeri POLKJAEFF nahe, unterscheidet sich indessen durch die‘ bedeutend dickere Wand. Von den vorliegenden Exemplaren hat das grösste eine Höhe von 5.5 em; der obere Theil ist 2,5 cm breit und enthält oben eine flache Grube, die zum Theil von einer dünnen Haut abgeschlossen wird, diese ist von einem etwa 3 mm weiten Osculum durchbohrt. Die Kloakenhöhle ist etwa 2 cm tief, während die Seitenwand 5—7 mm stark ist. Ein zweiter Fortsatz ist abgebrochen. Andere kleinere Exemplare enthalten bald nur einen Fortsatz, bald vereinigen sich einige (bis 4) solche unten zu einer basalen Masse, von der sie nach 480 JoH. THIELE, oben divergiren; jeder führt oben ein von einer Haut umgebenes Oseulum. Die Farbe der conservirten Exemplare ist, soweit sie nicht durch den Sand beeinflusst wird, hellgrau. Das Bindegewebe ist von kleinen Körnchen erfüllt; die Geissel-. kammern haben etwa 35 u im Durchmesser. An den ganzen Stücken erscheint das ganze Gewebe von Sand erfüllt wie bei Psammopemma, doch beweisen die kleinen Geissel- kammern, dass die Art nicht zu dieser Gattung gehört. In dicken Schnitten sieht man, dass die Fremdkörper bestimmte Züge nach der Oberfläche hin bilden, während das Gewebe dazwischen mehr oder weniger frei von ihnen ist. Diese Züge, deren Axen etwa 1 mm von einander entfernt sind, scheinen des verbindenden Spongins und der Verbindungsfasern ganz zu entbehren und bestehen aus locker an einander gefügten Fremdkörpern verschiedener Art, ausser dem Sand enthalten sie die verschiedenartigsten thierischen Hart- körper. Auch in der Haut sind solche ziemlich zahlreich. Fundort: Juan Fernandez. Oligoceras sororia n. Sp. Mehrere Exemplare von graugelber Färbung (in Alkohol) bilden flache Hügel, die an Chitinröhren angeheftet sind und in der Regel zu zweien oder dreien unregelmässig an einander gereiht sind. Die Höhe der Hügel beträgt ungefähr 7 mm, die Breite 10 mm, die Länge 15 mm, doch ist das natürlich nicht immer gleich. Jeder Hügel enthält etwa in der Mitte ein 2-3 mm weites Osculum, von einer schmalen Haut umrahmt. Schon mit blossem Auge erscheint der Bau ziemlich locker, indem man zahlreiche Canäle wie Nadel- stiche ins Innere hineinziehen sieht; diese sind, wie man mit einer scharfen Lupe erkennt, von einem sehr zarten Hautnetz überspannt. Das Gewebe des Choanosoms sieht dadurch von dem der vorigen Art verschieden aus, dass die Geisselkammern ungemein zahlreich und dicht an einander gepackt sind, so dass das Bindegewebe sehr spärlich ist. Dazwischen sehe ich feine Fasern verlaufen, deren Bedeutung mir nicht klar geworden ist. Die Geisselkammern sind etwa 40 u lang und 20—25 u breit. Das Skelet besteht aus feinen Sandkörnern und andern kleinen Fremdkörpern, welche durch wenig Spongin zu etwas unregelmässig cekrümmten, hier und da verzweigten, nach der Oberfläche auf- steigenden Reihen verbunden sind. Nur unter der Lupe kann man Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. be} deren Enden an der Oberfläche als unbedeutende Wärzchen vor- ragen sehen. Fundort: Juan Fernandez, 30 m Tiefe. Oligoceras paupera n. sp. Die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Oligoceras mag wegen der ganz verschiedenen Skeletverhältnisse zweifelhaft erscheinen, doch verhält sich das Choanosom mit den kleinen Geisselkammern so ähnlich, dass ich die Art glaube hier am besten unterzubringen, freilich kann sie ebenso wohl einer andern Spongiden-Gattung zu- gehören. Das einzige Exemplar ist ein dick keulenförmiger Körper von brauner Farbe, 2,5 cm hoch und 7—12 mm dick, am Ende des dickern Theiles findet sich ein 1 mm weites, von einer Haut umgebenes Os- culum, das in eine etwa 5 mm tiefe Kloake führt. Die Oberfläche ist uneben, aber ohne regelmässige Conuli; aus ihr ragen zahlreiche Röhren von Orisia-ähnlichen Bryozoen und einige Hydroidpolypen heraus. Diese Röhren durchziehen auch den ganzen Schwammkörper und bilden dessen Stütze, nur sehr vereinzelt werden sie durch fremdkörperfreie Hornfasern mit einander verbunden. Das choano- somale Gewebe ist dem der vorigen Art recht ähnlich, mit vielen Geisselkammern, die etwa 20:35 u gross sind, ausgestattet, da- zwischen ziemlich zellenarm, reich an Hohlräumen und sehr locker. Solche Fasern, wie ich sie bei O. sororia gefunden, habe ich hier nicht beobachtet. Fundort: Juan Fernandez. Cacospongia similis n. sp. (Fig. 108.) Es ist nicht meine Absicht, hier für oder gegen die Aufrecht- erhaltung der Gattung Cacospongia Stellung zu nehmen, da der einzige trockene Schwamm dafür mir durchaus keinen genügenden Anhalt geben könnte, ich stelle die Art nur darum in diese Gattung, weil sie äusserlich das charakteristische Aussehen von Arten wie ©. mollior hat und in der Form der Skeletmaschen sich ähnlich verhält wie ©. scalaris, deren Skelet aber viel gröber ist und weitere Maschen hat als bei der vorliegenden Art. Das Exemplar ist polsterförmig, 7,5 em lang, fast 5 cm breit 482 Jom. 'THIELE, _ und 3 cm hoch, mit einigen flachern oder tiefern Eindrücken, grau- braun, kaum zusammendrückbar. Schon mit blossem Auge nimmt man an senkrechten Durchschnitten die rechtwinklige Anordnung der Haupt- und Verbindungsfasern wahr. Die Fasern enthalten ziemlich viel Sand, indessen überwiegt doch die Sponginsubstanz über die Fremdkörper. Die senkrechten Hauptfasern sind meist 70—90 u dick und Y/,—", mm von einander entfernt, sie werden in etwas unregelmässigen Zwischenräumen durch einfache Querfasern von verschiedener Dicke verbunden, die letztern sind frei von Sand oder enthalten nur wenig davon (Fig. 108). Das Exemplar wurde am Strande von Juan Fernandez gefunden. Spongia cerebralis n. sp. (ug 1077) Ich nehme an, dass der Gattungsname Spongia für Buspongia wieder in Aufnahme kommen muss. Die Art, die ich vor mir habe, erinnert etwas an Scnuuze's Bild (1879 tab. 35 fig. 5) von Buspongia offieinalis var. ürregularis, noch mehr an LENDENFELD'S Kuspongia irregu- laris jacksonia (1886, p. 497, E. i. var. jacksoniana — 1889, p. 254, t. 29 f. 1) und dürfte der letztern Form vielleicht am nächsten stehen, ohne jedoch mit ihr zusammenzufallen. Die Art besteht aus einem meistens ziemlich dichten Netz von aufrechten, im Mittel 1 cm starken Blättern, die unregelmässig gekrümmt und gewunden und mehr oder weniger weit mit einander verwachsen sind (Fig. 19); bei dem einen Exemplar sind sie mehr geradlinig und weiter von einander getrennt, an einer Seite coulissenartig als einzelne Wände ziemlich weit gerade vorgezogen. Am obern Rande sind sie mit mehr oder weniger hohen Warzen oder Hügeln besetzt und von zahlreichen Oseulis durehbohrt, die 1—2 mm weit und in der Regel 5—10 mm von einander ent- fernt sind; zuweilen, aber durchaus nicht immer, liegen sie in der Mitte der Hügel. Nach unten gehen die Blätter bald in eine ein- heitliche basale Masse oder in ein verschieden weites Netz über. An den Seiten der Blätter fallen zahlreiche ins Innere hineinziehende Canäle auf, die im Mittel etwa !;; mm weit sind; zwischen ihnen pflegen die vortretenden Spitzen der Skeletfasern in senkrechten Reihen angeordnet zu sein. Das trockene Skelet ist hell bräunlich, wenig zusammendrückbar, doch wird es nach Aufnahme von Wasser vollkommen weich und elastisch. Das grösste Exemplar ist 17 cm lang und 7 cm hoch. Schnitte davon stellen sich unter dem Mikroskop Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 483 als ein ziemlich dichtes und unregelmässiges Netz dar, in dem die mit wenigen Fremdäkörpern erfüllten Hauptfasern ziemlich spärlich sind. Ihr Abstand von einander beträgt etwa "/, mm, ihr Durchmesser 30—50 u. Die Verbindungsfasern bilden, wie Fig. 107 zeigt, ein hinsichtlich ihrer Stärke und der Maschenweite ziemlich unregel- mässiges Netz, die letztere mag im Mittel etwa 150 « betragen, die erstere schwankt zwischen 10 und 30 «. Die Form der Maschen ist gewöhnlich polygonal. Die 4 Exemplare der Prarer’schen Sammlung sind am Strande von Juan Fernandez ausgeworfen. Spongia magellanica n. sp: (Fig. 18, 106.) Da nach der Grösse der Geisselkammern diese Art zu den Spongiden gehört, kann ich sie nur der Gattung Spongia zutheilen, da die Verbindungsfasern sandfrei und deutlich netzförmig sind. Ich vereinige hier eine Anzahl von Exemplaren, von denen ich das grösste in Fig. 15 abgebildet habe. Dieses, wie alle von dem- selben Fundort (Calbuco), ist von einer grossen Menge von Wurm- röhren durchsetzt, die an der Oberfläche ausmünden, dagegen fehlen diese bei den Stücken von Punta Arenas. Während bei jenen die Rauhigkeit der Oberfläche fast ausschliesslich durch die Wurmröhren hervorgebracht wird, fallen bei den andern sehr kleine und dicht stehende Conuli auf, die mehr oder weniger deutlich durch ein Netz von Fältchen verbunden sind. Dazwischen erkennt man unter der Lupe ein zartes, erossporiges Hautnetz. Die meisten Exemplare bestehen nur aus einem oder wenigen solcher Oscularfortsätze, wie sie bei dem abgebildeten Stück in grösserer Zahl zugegen sind; die Oscula sind mehr oder weniger deutlich von einer Haut umgeben. Die Färbung der von Würmern freien, conservirten Stücke ist heller oder dunkler bräunlich, die andern sind schmutzig braungrau. Die Geisselkammern haben Aehnlichkeit mit denen von Ateniera- Arten, ihr Durchmesser beträgt 30—35 u. Das Skelet besteht aus sandhaltigen Hauptfasern, die bei den mit Würmern erfüllten Exemplaren mehr oder weniger unregelmässig verlaufen und unter einander und mit den Wurmröhren durch meist nur wenig verzweigte, sandfreie Verbindungsfasern zusammenhängen. Diese reichen bis dicht an die Oberfläche und sind gerade hier 484 ‚JoH. THIELE, ziemlich reich entwickelt (Fig. 106), während sie sich sonst im Ganzen nur wenig verzweigen. Eine Maschenweite kann man wegen der bedeutenden Verschiedenheit nicht angeben; die Hauptfasern sind bei den wurmfreien Exemplaren etwa 1 mm von einander ent- fernt und 0,1 mm dick, die Verbindungsfasern sind meist 20—30 u dick. Fundorte: Punta Arenas und Calbuco (20—40 m Tiefe). Hircinia variabilis hirsuta ©. SCHM. (Fig. 109.) In trocknem Zustande liegt mir ein grosses Exemplar vor, das nach Prare's Angabe im Leben schwarzgrau war, jetzt schwarz- braun ist; es hat die Form einer grossen, dicken Kruste, die in der Mitte 7,5 cm hoch ist und in der Fläche etwa 15:17 cm misst, die Dicke nimmt nach dem Rande hin allmählich ab. Nach den Angaben von O. Scaamipr (1862, p. 33), SchuLze (1879a, p. 12) und v. Lenpenrerv (1889, p. 559) stimmt dieser Schwamm ziemlich gut mit den Angaben über Hircina variabilis var. hirsuta, wie sie der letztgenannte Zoologe nennt, überein, so dass ich ihn mit dem obigen Namen bezeichnen kann. Die vorragenden Spitzen der Oberfläche sind grössten Theils durch Häute verbunden. Das Innere ist dicht erfüllt mit durchsichtigen Filamenten. Das Horn- fasergerüst besteht aus aufrechten, von Sandkörnchen erfüllten, meist 80—120 u dicken Fasern, die im Ganzen einfach sind und nur ver- einzelt Spuren einer Netzbildung zeigen. Die Verbindungsfasern sind häufig netzförmig oder doch wenigstens am Ursprung stark verbreitert (Fig. 109) und wegen der geringen Entfernung der Haupt- fasern von einander nur kurz; sie enthalten keine oder nur wenig Fremdkörper. Fundort: Juan Fernandez (Santa Clara) Gezeitenzone. Hireinia elavata n. sp. (Fig. 110.) Da die Hauptfasern im Ganzen einfach und von Sand erfüllt, die Verbindungsfasern netzförmig und in der Regel frei von Sand sind, so gehört diese Art ebenso wie die vorige in v. LENDENFELD’S Untergattung Eurieinia und steht der Hircinia cactus am nächsten. Von einer einige cm weit ausgedehnten, doch nur 2—3 mm dicken Kruste erhebt sich ein keulenförmiger Fortsatz, der in der untern Hälfte 5—6 mm, in der obern 10 mm dick und 3,5—4 em Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 485 lang, am Ende abgerundet oder etwas zugespitzt ist. Die ganze Oberfläche ist mit niedrigen Wärzchen, die 1—2 mm von einander entfernt sind, besetzt, am deutlichsten auf dem obern Theil des Fort- satzes. Bei dem einen der beiden Exemplare ist der Fortsatz in seinem letzten Drittel mit einem festen Körper in Berührung ge- kommen und hat sich auf diesem mit einer kleinen Ausbreitung an- geheftet. Die Färbung der conservirten Exemplare ist grau, haupt- sächlich durch den der Haut eingelagerten Sand, im Innern hellgrau. Das Skelet besteht in dem Fortsatz aus baumförmig verzweigten, etwa 150 « dicken, mit ziemlich grossen Sandkörnern dicht erfüllten Hauptfasern, die besonders in den Achseln der Verzweigungen durch mehr oder weniger stark entwickelte Geflechte verbunden sind (Fig. 110). In diesen finden sich zwar hin und wieder einzelne Fremdkörper (u. A. Foraminiferen-Schalen und Kieselnadeln), doch sind die Geflechte im Ganzen sandfrei im Gegensatz zu den Haupt- fasern. Die Enden der Hauptfasern ziehen nach der Oberfläche hin und endigen in den Wärzchen. Der Hautschicht sind zahlreiche Fremdkörper eingelagert, und hier und da hängt dieser äussere Panzer mit dem innern Skelet zusammen. In der Basalausbreitung sind die Hauptfasern natürlich kürzer und weniger verzweigt, hier und da durch Geflechte verbunden. Die Filamente sind nicht sehr zahlreich, ähnlich wie bei der vorigen Art 7 « dick, während die birnförmigen Endknöpfe etwa 15 « dick sind. Fundort: Juan Fernandez. Familie Spongelidae. Spongelia chilensis n. sp. (Fig. 20.) Besonders die kleinen Exemplare erscheinen der Spongelia spini- fera ähnlich, doch fehlen ihnen nicht die Verbindungsfasern; nach dem Verhalten des Skelets erinnert die Art vielmehr an Sp. avara und fragilis, doch stimmen diese in der Form und Farbe nicht überein, demnach dürfte die Art noch nicht beschrieben sein, sie dürfte der letztgenannten Art am nächsten stehen. Die mir vorliegenden Exemplare sind durchscheinend grau, im Leben sollen sie graublau gewesen sein; sie bilden Ueberzüge theils auf chitinigen Röhren, theils auf flachen Körpern ‘(Felsen u. dgl.), und in recht verschiedener Weise können sich von dem mehr oder 486 JOH. 'THIELE, weniger angehefteten Theil kleinere oder grössere, unregelmässig fingerförmige Fortsätze erheben. Bald tritt der eine, bald der andere Theil stark zurück, so habe ich ausgedehnte flache Krusten vor mir, von denen sich nur wenige kleine Fortsätze erheben, während bei andern die Fortsätze, die bis etwa 7 cm lang werden, bei weitem die Hauptmasse des Schwammes bilden; der in Fig. 20 abgebildete Schwamm ist eine beiderseits freie Platte, die an den Rändern einige Fortsätze trägt. Ziemlich verschieden ist auch das Verhalten der Conuli, sie sind etwa 1—5 mm hoch, gerade oder schräg, meist mit einigen be- nachbarten durch Falten verbunden, diese verlaufen bald mehr in einer bestimmten Richtung, bald mehr sternförmig. Ihre Entfernung von einander schwankt zwischen 1 und 7 mm. Die Oseula sind 1—1,5 mm weit, häufig etwas eingesenkt, in ziemlich geringer Zahl über die Oberfläche zerstreut, sie fehlen aber an den Enden der Fortsätze. Die Geisselkammern haben bedeutende Grösse, je nach der Form beträgt ihr Durchmesser 140 :80 oder 200:55 u. Das Skelet ist ganz von Sand erfüllt, sowohl in den Haupt- als auch in den Verbindungsfasern, doch ist die Dicke der Fasern und ihre Maschenweite sehr verschieden, in den ältern Theilen ist weniger Sand vorhanden als in den jüngern, und die Maschen sind bedeutend weiter, daher ist es kaum möglich, dafür bestimmte Maasse anzu- geben, die mittlere Maschenweite schwankt etwa zwischen 0,5 und l mm, während die schwächsten Fasern mit den wenigsten Fremd- körpern etwa 100 u stark sind. Fundort: Calbuco, 19—283 m Tiefe. Spongelia repens n. Sp: (Rio.1]9%) Das beste Exemplar hat eine Ausdehnung von 2,5 cm und stellt eine an einem Antipathes anhaftende, etwa 5 mm breite, hin und her gebogene Reihe von warzenförmigen Erhebungen dar, die mehr oder weniger dicht zusammenschliessen und an Höhe und Durchmesser etwa zwischen 3 und 7” mm schwanken. In jeder Erhebung findet sich ein fast 1 mm weites Osculum. Schon mit blossem Auge nimmt man den sehr lockern Bau des Schwammes wahr, noch besser mit Hülfe einer Lupe erkennt man unter der zarten Haut grössere und kleinere, kreisrunde, dichtstehende Canäle, die ins Innere hinabziehen Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 487 und dazwischen erheben sich zahlreiche kleine spitze Conuli. Die Färbung des conservirten Schwammes ist weisslich. Schnitte zeigen das Choanosom bis ziemlich dicht an die Ober- fläche von sehr zahlreichen grossen Geisselkammern erfüllt; diese Kammern sind etwa 110 « lang und 40 « breit, andere sind mehr unregelmässig geformt, zum Theil gebogen oder etwas eingeschnürt. Das Bindegewebe dazwischen ist von spindelförmigen Zellen in einer hellen Grundsubstanz gebildet. Bei dem untersuchten Exemplar liegen darin zahlreiche grosse Spermaballen. Vom Skelet habe ich in Fig. 111 einen Theil aus einem dicken Schnitte dargestellt; man sieht darin etwa 30 «u starke Hauptfasern, welche mehr oder weniger geradlinig nach der Oberfläche hin ver- laufen, und dazwischen ein unregelmässiges Netzwerk von 10—15 u starken Verbindungsfasern. Die Hauptfasern sind etwa 0,3 mm von einander entfernt. Bei starker Vergrösserung sieht man an diesen Skeletfasern eine äussere, stärker lichtbrechende Schicht undeutlich gegen die innere, weniger lichtbrechende Substanz abgesetzt. Ganz vereinzelt finde ich in dem untersuchten Exemplar Fremd- körper enthalten, die auch gelegentlich von Spongin umschlossen werden, doch bilden sie keinen irgend erheblichen Bestandtheil des Skelets. Diese Art würde wegen der in der Regel völlig sandfreien Skeletfasern weit eher in irgend eine andere Gattung gehören, wenn man darauf Gattungsmerkmale begründen wollte, indessen würde schon dadurch, dass ein Schwamm an einem Orte festsitzt, wo ihm kein Sand erreichbar ist, die Aufnahme von solchem unmöglich ge- macht sein. Ob auf die mir vorliegenden Exemplare das zutrifft oder ob die Art überhaupt keinen Sand zur Skeletbildung aufnimmt, kann ich nicht sicher entscheiden. ‚Jedenfalls wird die Art durch die grossen, sackförmigen Geisselkammern und den Mangel licht- brechender Körnchen in der Grundsubstanz des Bindegewebes in die Gattung Spongelia verwiesen. Eine etwas undeutliche Scheidung von äusserer, stärker licht- brechender Substanz der Hornfasern von der innern habe ich ganz ähnlich bei Spongelia pallescens elastica gesehen. Vergleicht man nun den von v. LENDENFELD (1889a, p. 71) aufgestellten Schlüssel zur Bestimmung der Hornschwamm-Gattungen, so würde unsere Art vermuthlich zu den Hexaceratina zu stellen sein und hier in die Gattung Dendrilla, deren Arten ein dendri- Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. IIL.) Heft 3. 32 488 Jon. THIELE, tisches oder netzförmiges Skelet besitzen.*) Welches ist denn nun das entscheidende Moment? Das Mark der Fasern? Das ist nach meinen Befunden kaum aufrecht zu halten. Die Aufnahme von Sand kann ebenso wenig ein trennendes Merkmal sein, sie ist eher von biologischer als von systematischer Bedeutung. Endlich das baumförmige Skelet nimmt v. LENDENFELD ja selbst nicht als durchaus charakteristisch für die Hexaceratina an. Auch der Charakter des Bindegewebes ist hier wie dort sehr ähnlich. Daraus scheint mir hervorzugehen, dass die Gruppe der Hexaceratina von Spongelia kaum getrennt werden kann, und wenn v. LENDENFELD’S Annahme richtig ist, dass die letztere sich an die „Phoriosponginae“ anschliesst, brauchen die Hexaceratina nicht in phyletische Beziehung zu den Hexactinelliden gebracht zu werden. Fundort: Juan Fernandez. Aplysilla sulphurea F. E. ScH. (Fig. 112, 114.) Wenngleich mir die Zugehörigkeit des einzigen Exemplars zur genannten Art keineswegs völlig sicher erscheint, so wage ich es doch nicht, dafür eine neue Art aufzustellen, zumal auch v. LENDEN- FELD eine australische Form damit vereinigt hat. Der Schwamm hat in Alkohol eine gelbliche Farbe und stellt eine bis 2 mm dicke Kruste dar, die 2,5 cm lang und 1,5 cm breit ist; die Conuli der Oberseite sind etwa 1 mm hoch, zum Theil etwas höher und meist 2mm von einander entfernt. Ich sehe zwei Oseula, die nicht erhoben, sondern nur von einer glatten Haut umgeben sind; das grössere von ihnen hat etwas über lmm im Durchmesser, während das kleinere nur unter der Lupe deutlich erkennbar ist. Bei stärkerer Vergrösserung sind die von ScHuLzE (1878, tab. 23, fig. 15) abgebildeten Porengruppen deutlich sichtbar. Das Bindegewebe finde ich merklich fester und zellenreicher als 1) Die Gattung Dendrilla unterscheidet sich nach v. LENDENFELD von Aplysilla nur dadurch, dass jene grosse aufrechte, diese kleine, meistens incrustirende Formen enthält — das ist bei Spongien wohl kaum ein zur Unterscheidung von Gattungen geeignetes Merkmal, daher können beide zusammengezogen werden. Vielleicht würde es sich dann aber empfehlen, die Arten mit netzförmigem Skelet abzutrennen und zu Spon- gelia zu stellen. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 489 bei einem adriatischen Exemplar der Art; die Geisselkammern sind eiförmig, im äussern Durchmesser etwa 100:60 u gross. Die von der Basallamelle sich erhebenden Hornfasern sind ent- weder einfach, zuweilen etwas knotig oder gabelförmig (Fig. 112), mehrere Zweige habe ich nicht gefunden. Bei starker Vergrösserung finde ich zwischen der äussern Rindenschicht und der innern Mark- substanz mehr oder weniger zahlreiche Diatomeenschalen (Fig. 114), auch bei dem Mittelmeer-Exemplar sind solche in geringer Zahl zu- gegen. !) Fundort: Bahia Parke, Cockburn-Canal (Magellanstrasse). Aplysilla lendenfeldi n. nom. (Fig. 113.) Nach v. LENDENFELD’s Ansicht (1889, p. 706) ist eine austra- lische Aplysilla-Art identisch mit Simplicella glacialis MEREJKOWSKY, indessen ist diese Art ziemlich ungenügend beschrieben, und die Angabe, dass bei ihr das Osculum am Ende einer ziemlich langen Röhre liegen soll, dürfte gegen die Identificirung sprechen, da die Oscula nach v. LENnDENFELD zahlreich, zerstreut, 0,5—0,8 mm weit sind. Mit der australischen Form dürfte eine mir vorliegende identisch sein; ich benenne sie aus dem angegebenen Grunde mit einem neuen Namen. Die Exemplare überziehen mehrere em weit Antipathes- Aeste, sie sind weisslich, zart, etwa 1 mm dick und mit etwa 2 mm hohen, etwas unregelmässig geordneten, im Mittel 3mm von einander entfernten Conuli besetzt. Unter dem Mikroskop erscheint die Haut als ein feines Netz, welches durch die Gewebszüge zwischen den Porengruppen gebildet wird, und darin finden sich zahlreiche Löcher, welche die Oscula darstellen dürften. In Schnitten erscheint der Schwamm als ausserordentlich zart, da das Bindegewebe meist nur eine dünne Wandung der Geissel- kammern und der Canäle bildet und zwischen diesen äusserst wenig Spindelzellen enthält. Die Kammern sind gross, sackförmig, etwa 170 «u lang und 45 «u breit. Zwischen ihnen liegen im basalen Theil einige Eier und 300 « im Durchmesser grosse Embryonen. 1) Merkwürdiger Weise hat v. LENDENFELD auf die Gegenwart solcher Diatomeenschalen bei einer Spongelia-Art deren Abtrennung von dieser Gattung und die Aufstellung einer besondern Gattung Haastia ge- gründet; ich kann ihm darin nicht folgen. 32* 490 JoH. THIELE, Das Skelet besteht aus meist einfachen Hornfasern, die sich in der Regel mit fremden Röhren (von Hydrozoen?) verbinden, welche den Schwamm durchziehen, an den Verbindungsstellen bilden sich häufig unregelmässige Knoten (Fig. 113). Da die Hornfasern meist nicht länger als 2 mm sind, so haben sie hauptsächlich die Conuli der Oberfläche zu stützen; sie sind etwa 100 « dick. Fundort: Juan Fernandez. Halisarca dujardini var. magellanica ToPrsENT. Zu dieser von Topsent (1901, p. 44) beschriebenen Form dürften ein paar Exemplare gehören, die in Alkohol eine graue Färbung haben; über ihre Farbe im Leben ist nichts angegeben (nach TorsEnT weinroth — vinosus). Von einer Beschreibung glaube ich absehen zu dürfen, nur das sei erwähnt, dass die Geisselkammern meist lang sackförmig, wenig oder nicht verzweigt sind und dass ihre Länge etwa 200—220 u beträgt. Fundort: Bahia Parke, Cockburn-Canal; Gezeitenzone. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 491 Literaturverzeichniss. 1887. Denpy, The new system of Chalininae, with some brief obser- vations upon zoological nomenclature, in: Ann. Mag. nat. Hist., (5), 'V:.20. 1886. LENDENFELD, A Monograph of the Australian Sponges. VI. The Genus Euspongia, in: Proc. Linn. Soc. N.-S.-Wales, V. 10. 1887. —-, Die Chalineen des australischen Gebietes, in: Zool. Jahrb., V. 2. 1889. —, A monograph of the horny Sponges. 1889a. -—-, Die Verwandtschaftsverhältnisse der ne in: Zool. Jahrb., V. 4, Syst. 1902. se Porifera, Part I, in: Danish ee V. 6. 1881. Rıpney, Spongida, Account of the zoological Collections made during the survey of H. 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Pachychalina tenera. Fig. 15. Chalina fusifera. Tafel 28. Fig. 16. Pachychalina validissima, Theil eines Exemplars, zeigt in der untern Hälfte den innern Bau. Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 493 Fig. 17. Acervochalina variabilis, 4 Exemplare, das oberste ist die var, elongata. Fig. 18. Spongia magellanica, mit Wurmröhren. Fig. 19. Spongra cerebralis, Skelet. Fig. 20. Spongelia chilensis. (Fig. 1—20 ungefähr nat. Grösse.) Fig. 21. Schnitt durch ein Osculum von Pleatella expansa. Schwache Vergr. Fig. 22. Schnitt durch Myxılla chilensis. Fig. 23. Schnitt durch Hymedesmia areolata. Tafel 29. Fig. 24. Donatia papillosa. Nat. Grösse. Fig. 25. Polymastia isidis. Nat. Grösse. Fig. 26. Stück von Suberites (Pseudosuberites) digitatus. Nat. Grösse. Fig. 27. Suberites (Pseudosuberites) sulcatus. Nat. Grösse. Fig. 28. Schnitt durch eine Einströmungschone von (kona chilensis. Schwache Vergr. Fig. 29. Schnitt durch ein Osculum derselben. Fig. 30. Theil des Skelets von Reniera spinosella. 440:1. Fig. 31. Schnitt durch Suberites ruber. 64:1. Fig. 32. Theil des Skelets von Chalina fusifera. 99:1. Fig. 33. Theil einer Hornfaser von Acervochalina variabilis. 440 :1. Fig. 34. Theil des Skeletes von FHeniera ignobilis. 248:1. Tatel- 30: Fig. 35. a Styl von Donatia papillosa, 140:1; b Sphaeraster; c Strongylaster von derselben. 440:1. Fig. 36. a Tylostyl von Oliona chilensis, 140 : 1; b Theil eines solchen. 440:1. Fig. 37. a Amphiox; b en von Olionopsis platei, 140:1; c, d Spiraster von derselben. 440: Fig. 38. a—c Style und De von Polymastia isidis, 140:1; d, e Köpfchen von solchen. 440:1. Fig. 39. a—c Tylostyle von sSuberites (Pseudosuberites) suleatus, 140:1; d Köpfchen eines grössern Tylostyls, e kleineres Tylostyl. 440:1. Fig. 40. a Choanosomales Tylostyl von Suberites (Pseudosuberites) digitatus, 140:1; b ektosomales Tylostyl. 440:1. Fig. 41. a, b Tylostyle von Suberites ruber, 140 :1; c, d Köpfchen choanosomaler Tylostyle. 440 :1. Fig. 42. a Tylostyl, b ektosomales Tylostrongyl von Suberites punetu- ratus, 140:1; c die beiden Enden eines ektosomalen Tylostyls, d Tylo- strongyl, e Theile von solchen. 440:1. 494 JoH. THIELE, Fig. 43. Enden eines Tylostyls von Prosuberites epiphytoides. 440 :1. Fig. 44. Styl von Hymeniacıdon rubiginosa. 440 :1. Fig. 45. a Amphiox, b Tylostyl von Vosmaeria reticulosa, 140:1; c Ende eines Tylostyls.. 440:1. Fig. 46. a, b Style von Arinella erinita. 140:1. Fig. 47. a, b Style, ce Amphioxe von Pseudazxinella egregia. 140 :1. Fig. 48. a Styl, b Tylostyl von Plcatella expansa, 140:1; ce Tylo- styl. 440 :1. Fig. 49. a, b Style, e Amphiox von Higginsia papillosa, 140:1; d dornige Tornote. 440 ::1. Fig. 50. a Styl, b Tornot, ce Rhaphid von Tedanıa mucosa. 440 :1. Fig. 51. a—c Dieselben Nadeln von Tedania excavata. 440:1. Fig. 52. a—c Dieselben von Tedania pectinicola; d Styl aus einem Embryo. 440:1. Fig. 53. a—c Spicula von Tedania fuegiensis, 440:1; d Theil des Skelets. 248:1. Fig. 54. a Styl von Biemna chilensis, 140:1; b Rhaphid, ce Sigme, 440 :1. Tafel 31. Fig. 55. a Amphiox, b Isochele von Desmacidon delicata. 440:1. Fig. 56. a Amphityl von Desmaeidon ceratosa, 440 :1; b Isochel. 700571. Fig. 57. a Strongeyl, b Tornostrongyl, ce Isochel von Desmacidon platei. 440:1 Fig. 58. a Strongyl, b Amphiox von Batzella corticata. 440 :1. Fig. 59. a, b Amphioxe von Batzella mollis. 440:1. Fig. 60. a Styl, b Isochele von Esperiopsis rugosa. 440 :1. Fig. 61. a Subtylostyl, b, ce Anisochele, d Sigm von Mycale sp. 440::1. Fig. 62. a Acanthostyl, b Tornot, c, d Isochele, e Sigm von Myxilla chilensis. 440:1. Fig. 63. a Acanthostyl, b Amphityl, e Anisochele, d Bipoecille und Theile solcher von Jophon chelifer. 440:1. Fig. 64. a, b Tylostyle, e Acanthotylostyle, d dünnes Styl von Purypon miniaceum, 140:1; e Theil eines Acanthotylostyls, f Acantho- styl. 440:1. Fig. 65. a, b Acanthostyle, ce Subtylostyl. d Tox, e Isochele von Mierociona discreta: 440:1. Fig. 66. a Styl, b, c Subtylostyle, d Acanthostyl, e Toxe von Clathria papillosa. 440:1. Fig. 67. a—c Style von Ophlitaspongia membranacea, 248:1; d Tox, e Isochele. 440:1. Kıesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 495 a, b Acanthostyle, c eploy d Isochel von Hymedesmia a, b Acanthostyle, e Amphityl, d, e Isochele, f Sigm von Fig. 68. areolata. 440 :1. Fig. 69. Hymedesmia laevıs. Fig. 70. Hymedesmia tenwissima. a Acanthostyl, b Amphityl, ce Isochele, d Sigm, e Labide Fig. von Hymedesmia wrritans. Fig. al. 72. a Styl, b, e Acanthostyle, 248: L, 440: 1. a, b Acanthostyle, c Acanthox, d, e Isochele, f Sigm von 440.:1. 440 :1, d basaler Theil eines Nadelzuges (140: 1) von Stylotellopsis amabilis. Fig. Fig. Fig. 440 :1 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fie. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 440.:1. 73. 74, 75. 76. 77. 78. v9, 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. ig. 93. . 94. 95 . 96 37. „98. SEBE Amphiox Tornot von Reniera spinosella. Tafel 32. von Halichondria prostrata. 440 :1. 440:1. Strongyl von Reniera siphonella; a Theil eines solchen. Tornot von Reniera auletia. 440 :1. Tornot von Reniera nodosa. 440 :1. Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Strongyl von FKeniera chilensis. Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox Amphiox und 95a. und 96a. Knoten des Skelets von Reniera siphonella. Parenchymzellen Geisselkammer von derselben. 440:1. 440:1. 440 :1. 440 :1. 440:1. 440:1. A400; 440:1. 440 :1. 440 :1. 440 :1. von keniera topsenti. von keniera macropora. von Keniera verrucosa, von Reniera foraminosa. von Reniera anceps. von Reniera algicola. von Keniera sordida. von Reniera inepla. von Rentera rugosa. von Keniera ignobilis. von Keniera sp. 440:1. von Pachychalina valıdıssima. von Pellinella conıca. 440:1. 440:1. 440 :1. 440 :1. 440 :1. Amphioxe von Acervochalina variabilis. 440:1. 440 :1. und Körnerhaufen von derselben Art. von Pachychalina magellanıca. von Pachychalina reticulosa. von Pachychalina tenera. Spicula von Chalina fusifera. 440 :1. 496 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 106. JoH. THIELE, Kiesel- und Hornschwämme der Sammlung Plate. 100. 1012 102. 103. 104. 105. Dermalporen von Feniera rugosa. 140:1. Theil des Skelets von Reniera foraminosa. 440:1. Dasselbe von Reniera verrucosa. 440:1. Hautskelet von Pellinella conıca. 99:1. Theil des Skelets von Reniera topsenti. 440:1. Theil des Skelets von Ophlitaspongia membranacea. 140:1. Tafel 33. Theil des Skelets von Spongia magellanica. Der Schnitt ist etwas schräg zur Oberfläche geführt, daher ist das äussere Ende der mittlern Hauptfaser abgeschnitten. 43:1. Fig. Fig. Fig. Fig. ASEHR Fig. Fig. Fig. Fig. 107. 108. 109. 110. 11. 1912: 113. 114. Dasselbe von Spongia cerebralis. 64:1. Dasselbe von Cacospongia similis. 30:1. Dasselbe von Hircinia variabilis hirsuta. 43:1. Geflecht zwischen zwei Hauptfasern von Hhercinia clavata. Theil des Skelets von Spongelia repens. 64:1. Hornfasern von Aplysilla sulphurea. 30:1. Ebensolehe von Aplysilla lendenfeldi. 30:1. Querschnitt einer Hornfaser von Aplysilla sulphurea mit Diatomeenschalen zwischen Mark und Rindenschicht. 440 :1. Nachdruck verboten. Uebersetzungsrecht vorbehalten. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Nach Sammlungen von W. MIcHAELSENn, LupwIG PLATE u. A. unter Berücksichtigung aller antarktischen Arten bearbeitet von Cl. Hartlaub, K. Biologische Anstalt, Helgoland. Hierzu eine Karte und 142 Abbildungen im Text. Vor einigen Jahren wurden mir vom Naturhistorischen Museum in Hamburg die Sammlungen des Herrn Dr. MICHAELSEN aus der Magalhaens-Strasse und einige kleinere Collectionen, wie die des Herrn Kapitän PazssLer von den Falkland-Inseln, sowie auch die des Herın Dr. Vox pen Sreınen von Süd-Georgien zur Be- arbeitung übergeben, welche letztere bereits von PFEFFER (1889, 1. c.) einer Untersuchung unterzogen waren. Bald nachher erhielt ich vom Museum für Naturkunde in Berlin auch die von Prof. L. Prark inder Magalhaens-Strasse und an der chilenischen Küste gesammelten Hydroiden. Die Bearbeitung dieses ganzen Materials gab zunächst Veranlassung zu einer gründlichen Revision der Gattung Sertularella, deren Arten in der MıcHAELsen’schen Sammlung stark vorherrschten. In dieser Arbeit, die 1900 im Druck erschien, wurden die Sertularella-Arten aller Hamburger Sammlungen, unter sorg- fältiger Benutzung der Sammlung KırCHENPAUER, bereits beschrieben. 498 ’L. HARTLAUB, Es blieb also noch ein Rest aus den obigen Hamburger Collectionen und die Prare’sche, vorwiegend chilenische Hydroiden umfassende Sammlung für spätere Erledigung zurück. Die Bearbeitung dieser lege ich jetzt vor, indem ich die damaligen Beschreibungen von Sertularellen noch einmal mit aufnehme, um an dieser Stelle alles zusammenzufassen, was zur Kenntniss und zum Verständniss der magalhaensischen und chilenischen Hydroiden dienen kann. Dass diese Publication, die nebenbei einen Ueberblick aller Hydroiden der weiten Gebiete umfassen soll, welche Orrmann (l. c.) als antarktische Littoral- und Pelagialregion bezeichnete, erst heute erscheint, dürfte nur als vortheilhaft beurtheilt werden, wenn man erwägt, dass ich inzwischen auch die im strengsten und modernen Sinne!) antarkti- schen Hydroiden der Belgica-Expedition bearbeitete und eine sehr wichtige Abhandlung von E. T. Browse erschien, welche vor- wiegend craspedote Medusen der Falkland-Inseln behandelt (1902, 1. c.). Es versteht sich, dass sich dadurch das Gesammtbild der magal- haensischen und chilenischen Faunen und ihrer weiteren Bezekungzu wesentlich vervollständigen liess. Der ursprünglichen Absicht und dem Umfange des Materials nach ist meine Bearbeitung in erster Linie der magalhaensischen Fauna gewidmet. Die reichen Hamburger Sammlungen aus dieser segend in Verbindung mit dem, was PLAtE und die Belgica- Expedition hier erbeuteten und, wie wir sehen werden, eine Reihe anderer Expeditionen in mehr oder minder zurückliegender Zeit mitbrachten, setzten uns in die Lage, von dieser Fauna ein einigermaassen vollständiges Bild zu entwerfen. Von der chilenischen Fauna lagen dagegen bisher nur ganz vereinzelte Angaben vor. Die PrAarr’sche Sammlung ist die erste umfangreichere Ausbeute daraus und legt nur den Grund zu einer sich hoffentlich bald erweiternden Kenntniss der Hydroiden dieses Gebiets. — Beide, die magal- haensische wie chilenische Fauna, gehören zu dem grossen ant- arktischen Littoral-Gebiet Orrmann’s. Schon diese beiden Faunen zeigen. dass dieses Gebiet faunistisch durchaus kein einheitliches ist. Es umfasst die heute als subantarktisch bezeichneten Bezirke neben den notialen. Ein Blick auf meine tabellarischen Uebersichten lehrt, welche Gegensätze hier vereinigt wurden, wie z. B. trotz einiger Beziehungen Süd-Australien ein völlig anderes faunistisches Bild zeigt als die Magalhaens-Strasse. Ich habe in einleitenden Worten, 1) Vgl. PELSENEER, 1903, l. c., p. 53—67. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 499 die ich der Besprechung grösserer Artengruppen voranschicke, den faunistischen Zusammenhang oder Gegensatz der von ORTMANN ZU- sammengefassten Bezirke eingehend erörtert und auch die weitern Beziehungen der magalhaensischen und chilenischen Fauna zur streng antarktischen (Belgica-Expedition) wie zur arktischen und borealen Region beleuchtet. Als „magalhaensische Region“ fasse ich hier zusammen die patagonische Küste, die Falkland-Inseln, Staten Island, Magalhaens- Strasse, Feuerland und feuerländischen Archipel; der Smyth Channel, welcher eine chilenisch-magalhaensische Mischfauna besitzt, wird seiner Erstreckung wegen zur chilenischen Region gezogen. Die bisherigen Angaben über magalhaensische Hydroiden umfassen etwa 25 Arten, darunter 13 Sertularellen und 7 Halecien; die ältesten betreffen 2 von Lamouvroux 1824 (l. ce.) beschriebene Sertularellen, welche auf der Expedition der „Uranie et Physicienne“ bei den Falkland-Inseln erbeutet wurden. Im Jahre 1834 beschrieb Meyen (]. c.) mehrere von der Reise um die Erde mitgebrachte Arten, 1839 p’OrBıcnY (]. c.) eine Anzahl ost-patagoni- scher Species. Für die patagonische Küste ist seitdem keine weitere Angabe von Hydroiden zu verzeichnen gewesen, und merkwürdig ist, dass sich unter den D’OrgBısnyY'schen Arten kaum eine findet, die auch weiter südlicher gefunden wäre (Ausnahme Sertularia operculata L.). Im Appendix zu „Voyage of the Rattlesnake“ beschrieb 1852 (l. ce.) Busk Sertularella divaricata. Nach längerer Pause wurden darauf erst in den 80er Jahren wieder einige magalhaensische Hydroiden bekannt, so als Ergebniss der „Alert“-Reise, auf welcher Dr. B. W. ÜOoPPINGER sammelte, 2 Arten von Punta Arenas (Rıpıey, 1884, ]. c.), ferner 1885 durch Autman eine Art aus der Miss Garry-Colleetion, auch KiRCHENPAUER beschrieb (l. ec. 1884) eine neue Sertularella von den Falkland-Inseln und 1888 (l.c.) Aruman 10 Arten, die von der Challenger-Expedition theils von Port Famine, theils von den Falk- land-Inseln mitgebracht waren. Weiter finden sich in StuDEr’s Bericht über die zoologischen Resultate der Gazelle-Reise (1889, 1. ce.) einige Gattungen aus der Magaihaens-Strasse verzeichnet. Die Direction des Museums für Naturkunde in Berlin stellte mir dieses Material, dessen Arten noch nicht bestimmt waren, gütigst zur Ver- fügung, sowie auch alle von Meyex (l. c.) beschriebenen Original- Exemplare. — Endlich bleibt eine 1890 (]. c.) von MARKTANNER unter dem Genusnamen Calyptothujaria beschriebene Sertularella zu er- wähnen. — Durch die verschiedenen Hamburger Sammlungen und 500 CL. HARTLAUB, eine von Park mitgebrachte Tubularia ist die Zahl der aus dem magalhaensischen Bezirk bekannten Arten auf 44 angewachsen; sie vertheilen sich auf 12 Gattungen, und 6 Species waren darunter als neu zu beschreiben. Von der chilenischen Küste fand ich in der Autman’schen Monographie der Tubulariden (1871, 1. ec.) 2 Species von Tubularia beschrieben. Eine kleine Zahl sammelte ferner die Alert-Expedition im Trinidad Channel; sie wurden (1884, 1. c.) von Rıpızy bearbeitet. Im Challenger Report (1888) erwähnt ALLmAan nur eine chilenische Art, nämlich Sertularia operculata (vgl. oben) von Port Otway. MICHAELSEN’s nördlichster Sammelpunkt, so weit es sich um Hy- droiden handelt, ist, abgesehen von einer im Hafen von Valparaiso gesammelten Tubularie, Puerto Bueno, ein zwischen Trinidad- und Smyth Channel selegener Platz. Hier wurde Sertularella subdicho- toma Kap. erbeutet, eine magalhaensische Art, die PLATE auch noch weiter nördlich bei Calbuco sammelte und die ebenfalls an der ost- patagonischen Küste vorkommt (Gazelle-Expedition).. Im südlichsten Ausläufer der chilenischen Küste, dem Smyth Channel, sammelte MicHAELSEN bei Long Island 7 — und darunter 4 mit dem magal- haensischen Bezirke gemeinsame — Arten (dabei die kosmo- politische Obelia geniceulata). Die nördlichere Küste von Chile zeigt Beziehungen zur pacifischen Küste Nordamerikas. Tubularia erocea Ac. und Syncoryne mirabilis Ac. sind Beispiele für Arten, die an der atlan- tischen wie pacifischen Küste Nordamerikas vorkommen und pacifisch südwärts bis zur chilenischen Küste verbreitet sind. Unter dem mir vom Hamburger Museum übergebenen Material befand sich, wie schon erwähnt wurde, auch die von Pr£rFer (1889, 1. c.) bereits bearbeitete kleine Collection der Herren Dr. Vox DEN STEINEN und ZscHau von Süd-Georgien. PFEFFER beschrieb daraus seiner Zeit 5 Arten; ich habe noch 2 weitere Arten darunter gefunden, nämlich eine Varietät von Tubularia indivisa L. und eine neue Silieularia MEYEN; Hypanthea georgiana PFEFFER dagegen konnte ich . als Synonym von Silicularia rosea MEYENn wieder einziehen.) Auch Grammaria intermedia PFEFFER erschien mir von Gr. stentor ALLM. 1) Die Mryen’sche Arbeit (1834, ]. c.) ist leider von der Mehrzahl der Autoren unbeachtet geblieben; sie enthält trotzdem mehrere für die magalhaensische Fauna wichtige Angaben, u. a. auch eine Schilderung von Campanularia gracilis MEYEN, einer auf Sargassum lebenden atlantischen Art, die schon 10 Jahre früher von LAMOUROUX als (ampanularia clytioides beschrieben war. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 501 (Kerguelen) nicht genügend verschieden, um sie als besondere Species beizubehalten. — Südgeorgien zeigt faunistische Beziehungen sowohl zur Magalhaens-Strasse als zu den Kerguelen. Mit ersterer hat es Gr. stentor Auım. und Sertularella protecta HarTL. gemein — eine - Art, die Prerrer als S. polyzonias bestimmte — mit den Kerguelen ausser Gr. stentor wahrscheinlich noch Silieularia rosew« MEYEN, mit der, wie ich vermuthe, die Kerguelen-Species Silicularıa repens (ALLM.) identisch ist. — Andere Arten als die erwähnten habe ich von Süd- georgien nicht beschrieben gefunden. Ausser den bisher erwähnten Sammlungen verwerthete ich noch einige im Zoologischen Institut zu Göttingen gemachte mikroskopische Präparate von Hydroiden, die dorthin als zufällige Beilage einer von NORDENSKJÖLD 1896 im magalhaensischen Bezirk gemachten Würmer-Sammlung gekommen waren. Ueber die Herkunft meines ganzen Materials resp. über die ver- schiedenen Fundorte und die an ihnen gefundenen Arten giebt die Tabelle S. 502 Aufschluss. Der grössere Theil der ganzen Sammlung, insbesondere der von MICHAELSEN und PAESSLER zusammengebrachte, ist littoral; das- selbe gilt wahrscheinlich von den ältern von LAamouroux und vD’OrBIGNY beschriebenen Arten; auch PrarE sammelte an der chile- nischen Küste littoral, nur einige bei Juan Fernandez von ihm er- beutete Stücke stammen aus etwas grösserer Tiefe. Ein Blick auf die von mir aufgestellten „Uebersichten“, nament- lich die der Sertulariden und Plumulariden, genügt um zu sehen, dass die antarktischen und subantarktischen Gebiete sich faunistisch sehr abweichend verhalten von den durch OrTMmANnN zur „antarkti- schen Littoralregion“ hinzugezogenen Küsten Kaplands, Süd- Australiens und Neuseelands; dies kommt vor Allem durch das Fehlen der Plumulariden und Sertularia-(Dynamena)Arten zum Ausdruck, die besonders an der süd-australischen Küste in grösster Fülle gedeihen. Die Plumulariden sind im magalhaensischen Bezirke nur durch 2 Arten vertreten, ebenso wie die Gattung Sertularia. Von letzterer hat S. operculata L. eine fast Kosmopolitische Verbreitung; sie ist die einzige bis jetzt auf den Auckland-Inseln gefundene Hydroiden-Art. — Zu beachten ist auch, dass die Campanuliniden in dem subant- arktischen Littoral noch nicht nachgewiesen wurden, während in der südpolaren Pelagialregion die Belgica-Expedition eine Campa- nulina vom 70.—71.° südl. Br. und 80.—89.° westl. L. sammelte. 502 Cu. HARTLAUB, Ueberblick über das Vorkommen und die Artenzahl europäischer Hydroiden-Familien im „Antarktischen Littoralbezirk“!) (ORTMANN). antarktisch notial | &D i i | « | eb} I be er ER PT feet n = Zo® u) N) rg ® ! Bı m rS SOSE ER S) =; = Zr =5 © r 3 = = D 102) no < o =“ 10) 2 Atheeata (nach ALıman) Clavidae Turridae Corynidae Syncorynidae Dicorynidae Bimeridae Bougaimvillidae Enudendridae Hydractinidae Podocorynidae Cladonemidae Margelopsidae’?) (statt Nemo- psidae) Pennarüidae Cladocorynidae Myriothelidae Clavatellidae Corymorphidae Monocaulidae Tubularidae Hybocodonidae Laridae Thecata (nach Hıncks) C2 Sosossoaosseam esse soreorRsSeseszzesesegeeeess® SE SISFIAFSFDIE EI INITEIEISIEI ISIS) ESEEeeeeee), Teleleielalala ea) SITES FI DIS TEN HEN TESNIIETIEIS) oz SDJETEEESTFIT E_ N, E_, Eee) arefel Zi eis SSOHSO9O9099°°59 SOSO5O9HSsSsrHoDd — Campannularidae 0 O2 5 0 fe) 0 a8 Campanulinidae 1 0 0 0770 1 0 il 2 Leptoscyphidae 0 0 0 BL 0 0 0 0 Lafoeidae 4,2 Lane 0 3 0 2 1 Trichydridae OEESEO Vz), 0 0 0 0 0 Haleciidae 1,79 0 2 0) 17 1, 149170 1 Sertularidae EL) 2 9 1 8. | 19%) D6@ 2 Plumularidae | 220 6 (0) 4 .| 289) | 36 13 In dieser Uebersicht finden sich die im weitern Sinne antarktischen, kalten Stromgebieten angehörenden Arten von den mehr notialen getrennt. Beide hat ORTMAnN ]. ec. zu einem gemeinsamen „antarktischen Littoralbezirk“ vereinigt. In der Spalte „Kerguelen“ sollen Marion-Inseln, Heard Island, Pr. Edward-Inseln, Crozet-Insel einbegriffen sein. Die Spalte „Chile“ ist inel. Smyth Channel zu verstehen, dessen Fauna in die rein antarktische der magalhaensischen Region über- geht. Spalte „Neuseeland“ ist im Sinne der übrigen „Uebersichten“ gebraucht. ef. S. 513 (Südinsel, Chatham Island). Spalte „Pel“ enthielt die von der „Belgica“ in der südpolaren Pelagialregion gefundenen Arten. 1) In der ersten Spalte wurden auch die Arten der „südpolaren Pe- lagialregion“ berücksichtigt. 2) cf. HARTLAUB 1899]. c. 3) Falkland- Meduse. 4) Falkland-Meduse. 5) Darunter 1 Art von St. Paul. 6) Darunter 1 Art von Tristan da Cunha. 7) Darunter 1 Art von Tristan da Cunha. 8) Darunter Sertularia opereulata, auch von St. Paul. 9) Darunter 2 Arten von Tristan da Cunha. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 503 Obige Zusammenstellung zeigt, welche europäische Familien und in welcher Artenzahl sie in den einzelnen Bezirken der ÖRTMANN’schen „Antarktischen Littoralregion“ vertreten sind. Von den 19 Sertulariden der Magalhaens-Strasse kommen 17 auf die Gattung Sertularella. Sowohl die subantarktischen Küstengebiete als die mehr notialen zeigen unverkennbare Beziehungen zu der arktischen und borealen Fauna. Als bipolare, arktisch und subantark- tisch, aber zum Theil auch boreal-notial und weiter verbreitete Arten sind zu nennen: Eudendrium rameum PALL (west-sibir. Eismeer) Tubularia indivisa L. (ost-sibir. Eismeer, Grönland) Campanularia compressa CLARKE (Alaska) Campanularia calieulata HINcKs (Alaska) Obelia geniculata L. (Grönland, auch kosmopolitisch) Obelia longissima PALL. (ost-sibir. Eismeer) Lafoea gracillima ALDER (u. a. Kara-See) Halecium beanii JOHNSTON Haleeium tenellum HıncKs (Jan Meyen) Als boreal-notiale Arten sind hinzuzufügen: ? Syncoryne sarsü Lov. Syncoryne mirabilis AG. ? Perigonimus repens WRIGHT Campanularia raridentata ALDER Gonothyraea gracilis SARS Pilellum serpens HASSALL Sertularia operculata L. Plumularia setacea ELLIS Als Beispiel vicariirender Arten sei die antarktisch-notiale Sertw- larella subdichotoma Krp. hervorgehoben, resp. die mit ihr wahrschein- lich identische Sertularella johnstoni GrAax, zwei an ihren Hauptfund- orten (Magalhaen-Bezirk, Chile-Küste, — Neuseeland, Süd-Australien), sehr gemeine Hydroiden, die arktisch und boreal durch die ebenso gemeine weit verbreitete Sertularella tricuspidat« ALDER vertreten sind; ferner ist Sertwlarella patagonica D'OÖRBIGNY eine vicarlirende Form für die boreal-arktische Sertularella rugosa L.; möglicher Weise sind auch beide identisch. Die bisher bekannten Gattungen subantarktischer Gebiete sind mit 3 Ausnahmen auch arktisch vertreten. Diese Ausnahmen be- treffen 1. Silieularia MEYEn (Hypanthea Auın.), die 5 subantarktische resp. notiale Arten und eine der südlichen Hemisphäre angehörige tropische Art besitzt, 2. Schizotricha Auım., eine Plumularide der Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 33 504 Cr. Harruaos, Kerguelen und des von der „Belgica“ befischten Südpolarmeeres und 3. Aglaophenia (1 Art von Ost-Patagonien). Als Gattungen, diehocharktisch vorkommen, bisher aber im subantarktischen und antarktischen Gebiete (s. str.) nicht festgestellt sind, seien genannt: Monobrachium MERESCHK. Filellum Hıncks Hydrallnania HINCKS Thujarıa FLEMING Diphasia Acass. Antennularia LAMCK. Oladocarpus VERR. Daß von einer Menge borealer Genera im antarktisch-notialen Ge- biete der Nachweis fehlt, geht aus dem Fehlen von nicht weniger als 9 Familien in der S. 502 gegebenen Tabelle ohne Weiteres hervor. Ich war bemüht, bei der Beschreibung der einzelnen Arten ihre geographische Verbreitung möglichst vollständig zusammen zu tragen; nur bei den Sertularellen habe ich mich in dieser Hinsicht einge- schränkt, da in meiner bereits erwähnten „Revision“ derselben dieser Gegenstand in größter Ausführlichkeit behandelt ist. Auf eine vollständige Synonymik der Species habe ich ebenfalls verzichtet, aber in den tabellarischen Uebersichten die Synonyma so weit aufgenommen, als sie in der Literatur des betreffenden Ge- biets vorkommen. Die vollständige Synonymik der Sertularella- Arten findet sich in meiner „Revision“. Die Sammlungen der in den letzten Jahren ausgerüsteten Süd- polar-Expeditionen werden das Bild, welches meine Arbeit von der subantarktischen und arktischen Hydroidenfauna geben konnte, wesentlich bereichern. Ich hoffe, dieselbe wird sich als ein will- kommenes und brauchbares Hülfsmittel für die Bearbeitung derselben bewähren. Helgoland, September 1904. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 505 Verzeichniss der Fundorte und Arten. Sammler Datum MicHAELsEn 77| Nov. 1892 RZ ” ” NORDENSKJÖLD Alert NORDENSKJÖLD Alert MIcHAELSEN Alert MIcHAELSEN 106 5 103 PAESSLER MICHAELSEN Alert MICHAELSEN Challenger C. Likre ” Gazelle Miss GattyY KIRCHENPAUER Gazelle DÖRBIGNY 10./3. 1893 Nov. 1892 1896 Jan. 1879 Dec. 1895 1879 Jan. 1879 15./10. 1892 25 /7. 1892 Jan. 1879 2.17. 1893 13. u. 14.1. 1876 16.2. 1892 ” 3./2. 1876 Fundorte Magalhaens-Strasse Punta Arenas „ Dungeness Point Possession Bay Elisabeth Island „ Field Anchorage 7 Port Famine ohne genauern Fundort „ 520 57,2' s. Br. u. 73° 56,2° w. L., Tiefe 76,8 m Patagonische Küste u. nördl. bis zum La Plata Cöte de l’Ensenada de Ros ” Arten Hydra viridis L. (?) Hydra viridis L. (?) Obelia geniculata L. „ longissima PALL.(?) Halecium delicatulum ÜOUGRTREY Halecium flexile Auım. Sertularella johnstoni GRAY 2 subdichotoma Krp. Sertularella polyzonias L. antarctica HARTL. Sertularia operculata L. ” ” L. Sertularella protectaH ARTL. Sertularia trispinosa ÜOUGHTREY Perigonimus sp. Lafoea gracillima (ALDer) Hebella striata Auım. ”„ Lafoea graeillima (ALDEr) Halecium cymiforme Auım. u flexile Auın. Sertularella filiformis (ALLnm.) Campanularia ealiculata Hıncks Campannularia clytioides (Lmx.) Sertularella magellanica (MARKT.) Sertularella margaritacea ALLM. Sertularia subdichotoma Kr. Grammaria stentor ALLM. Eudendrium arbusculum (D’ÖRB.) Tubularia rugosa D’ORB. cf. S. 503 nördl. Theil der patagoni-|Aglaophenia patagonica schen Küste „a la baie de Ros“ (D’ORe.) Serlularella patagonica (D’ORE.) 33* 506 Cu. HARTLAUB, Sammler D’OÜRBIGNY Gazelle PAESSLER Uranie et Physicienne PAESSLER Challenger PAESSLER Challenger ” Uranie et Physicienne MEyEN fide Hıncks Challenger n ” Datum | Fundorte 12./2. 1876 |43°56‘ s 1895 12.4. 1893 1895 13./4. 1893 12./4. 1893 12./4. 1893 25./10. 8./2. Jan. 1876 8. Feb. Jan. 1876 ” Arten! „a la baie de Ros“ Sertularella milneana (D’ORB.) „au Sud du Rio Negro“ |Halecium tehuelcha D’ORB. n ” ” Tiefe 109,3 m Halecium edwardsianum D’ORB. Halecium lamarousianum D’ORB. Halecium patagonicum D’ORB. .Br. u. 60° 52‘ w. L.|Sertularia operculata L. en dehors de 1a Bahia de|Sertularella subdichotoma San Blas Falkland-Inseln Stanley Harbour ohne nähere Fundorts- angabe ” Kre. Hydractinia parvispina n. sp. Perigonimus repens (WRrisHr)? Campanularia tincta Hıncks Campanularia Tincta Hıncks var. eurycaly& n. var. Hebella striata AuLnm. Grammaria magellanica ALLM. Sertularella affinis HARTL. Sertularella gaudichaudi (Lux.) Sertularella allmani HArrL. Eucopella reticulata n. sp. Obelia geniculata L. Sertularella paessleri HARTL. Sertularella polyzonias (L.) Silicularia hemisphaerica (Arım.) Sertularella unilateralis (Lmx.) Sertularella picta (Meykn) Sertularia operculata L. Jan. 1876 | between Cap Virgins and [Sertularella polyzonias L. Jan. 1876 Falkland Islands near the Falkland Islands |arammaria 51°5‘ s. Br. u. 65° 39' w.L. „ quadrifida HArTL. magellanica ALım. - Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 507 Sammler Datum | Fundorte Siüdliches Feuerland MicHAeELSEn 164| 14./1. 1893 Puerto Bridges ” n „ „ „ 117—119[0et.-Dec.1892 Ushuaja A 119] 9.12. 1892 x NorDEnsKJörn]| 16./5. 1896 |„Legunda Ushuaja 1895* MicHAELsEN 189 NORDENSKJÖLD MEYEN PLATE MicHAELSEn 176 : 181 ” n MIicHAELsSEn 182 MEYEN Belgica V.D STEINEN 31./12. 1892 Puerto Pantalon ” ” Oestliches Feuerland 1896 Rio Seco ohne nähere Fundorts- angabe 1893/95 bei „Cabo Espiritu santo“ Feuerländischer Archipel 20.112. 1892 | Navarin, Puerto Toro 26./12. 1892 Island "Pieton 5./1. 1893 a 22./12. 1892 Lennox Island 24.112. 1892 3 Kap Horn Beagle Channel Harberton Harbour Südgeorgien Aug. 1883 ” Arten Podocoryne humilis n. sp. Perigonimus repens WRrı6cHT? Sertularella modesta Harrı. Plumularia magellanica n. sp. Syncoryne sarsii Lovkn? Eucopella crenata HarTL. Sertularella picta (MEvEn) i allmani HArTL. Halecium beanii JoHNsT. Sertularella picta MEYEN Tubularia formosa n. sp. Perigonimus repens WRIGHT ? Gonothyraea gracilisSars3? Silieularia hemisphaerica (Auım.) Obelia geniculata L. Halecium tenellum Hıncks Sertularella subdichotoma Krr. Sertularella pieta MEYEN Hydractinia parvispina n. Sp. Sertularella subdichotoma Kr. Plumularia magellanica n. sp. Sertularella picta MEYEN „ ‚protecta HırTL. Obelia geniculata L. Silieularia rosea MEYEN Orig. Obelia geniculata L. Tubularia indivisa L. var. antarctica n. var. 508 Cu. HARTLAUB, Sammler Datum | Fundorte | Arten V. D. STEINEN „ Zschau V.D. STEINEN ” ” Zschau MicHAELsSEn 6] n ” May MicuAELsen 59 Challenger PLATE 1883 10./7. 1893 ” b}) ”„ 1879 Dec. 1894 Südgeorgien Smyth Channel Long Island ohne nähere Fundorts- angabe ” Puerto Bueno Trinidad Channel ohne nähere Fundorts- angabe Port Otway Calbuco ” ”„ ” Be: antarctiea PFEFFER Silieularia rosea MEYEN ” 2, ” = divergens n. sp. Grammaria stentor ALLM. Obelia geniculata L. Sertularella interrupta PFEFFER »„ . protecta HarTL. ” ” ” Campanularia tineta Hıncks Campanularia caliculata Hincks Campanularia compressa CLARKE 1876 Hebella striata ALLm. Lafoea serrata CLARKE Obelia geniculata L. Sertularella subdichotoma Kae. Campanularia caliculata Hıncks Halecium tenellum Hıncks Sertularella subdichotoma Kre. Eudendrium arbuscula D’ORB. Lafoea dumosa FLEMING Sertularella johnstoniGRAY Sertularella polyzonias L. „ episcopus ALLM. Sertularia operculala L. Sertularia opereulala L. Hrydractinia pacifica n. sp. Bimeria vestila WRIGHT Hybocodon chilensis n. sp. Eudendrium rameumPALL. N deforme n. sp. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 509 Sammler Datum Fundorte PLATE PLATE MiIcHAELSEnN 29 J. E. Gray GAUDICHAUD BRÄKENHIELM (Mus. Ham- burg) PLATE Dec. 1894 Mai 1894 März 1894 Calbuco „ ” >] Taleahuano ” Valparaiso Coquimbo ” Caleta Buena des sur n Juan Fernandez n ” ” ? Obelia longissima PArL. Gonothyraea gracilis SARS Campanularia laevis n. sp. Thaumantias inconspieua FORBES Campanulina chilensis N. Sp. Filellum serpens HassAaLL Sertularella subdichotoma Krr. Sertularella flexilis HArTL. Synthecium chilense n. sp. Plumularia setacea EuLis m Sp. Obelia geniculata L. Plumularia setacea ELL1s Tubularia crocea Ac. Tubularia aspera ALLm. * polycarpa ALLM. „Covering the bottom of a ship.“ Syncoryne mirabilis Ac. Tubularia polycarpa ALLM. Gemmaria nitida n. sp. Gonothyraea gracilis SARS Filellum serpens HassaLL Sertularella polyzonias L. Cr. HARTLAUB, 510 -torsargug grepodumoı gyosmyLerug Hp (q ‘uorsargug 9rejodumoır ferzou orp (® ‘uorsaıpeLsefog “ on FE . ‘uorSaaeloggr] Syosyyıegue dIq Es 08T 09T OP rg 001 08 09 07 08 0 68 00L 021 OPL 09T O8T 091 OPT ORT el j 1! 02l 0 3 Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 511 Athecata. Die folgende Uebersicht umfaßt 17 marine Genera. Mit Ausnahme von Halocordyle, der erst kürzlich entdeckten Pelagohydra und der noch systematisch ganz zweifelhaften Gattung Clathrozoon sind sie sämmtlich auch an den europäischen Küsten vertreten und mit wenigen Ausnahmen gemein. Die Mehrzahl von ihnen ist auch in arktischen Regionen zu Hause. Nur die Gattung Tubrelava wäre in dieser Hinsicht einstweilen als Ausnahme zu nennen, ebenso ist auch die im brackischen und süssen Wasser lebende Cordylophora arktisch noch nicht nachgewiesen. Dahingegen ist das Genus Hydra als Mitglied der arktischen Hydrozoenfauna bekannt. Durch eine relativ größere Artenzahl sind arktisch besonders die Genera Euden- drium und Hydractinia ausgezeichnet. Die beiden europäisch wohl bekannten Arten E. ramosum L. und E. rameum Paur. sind sowohl arktisch als antarktisch im Sinne Orrmann’s. Dies gilt auch für Tubularia indivisa L. Die Artenmenge der überhaupt als antarktisch (Orrm.) bekannten Athecaten-Hydroiden ist nach obiger Zusammenstellung eine sehr geringe und beträgt ca. 42. Da die Liste jedoch fast ausschließlich littoral gesammeltes Material enthält, so giebt sie von dem wirk- lichen Artenreichthum wohl schwerlich einen richtigen Begriff. Außerdem bestätigen dies die in der Liste mit aufgeführten Antho- medusen, die auf eine Reihe noch nicht festgestellter Ammenpolypen hinweisen. Darunter ist das Vorkommen der Gattung Eleutheria QUATREFAGES (Hydroid: Clavatella Hıscks) bei den Falklands-Inseln besonders bemerkenswerth, da von dieser Gattung bisher nur 2 europäische Arten bekannt waren. Zu einigen der durch BRownE (1902) von den Falklands-Inseln beschriebenen Anthomedusen sind durch die hier bearbeiteten Sammlungen die zugehörigen Ammen- polypen wenigstens als Gattung gefunden und zum ersten Mal als diesen Faunen angehörig nachgewiesen, wie z. B. Podocoryne (Amme von Dysmorphosa oder Lizzia), Perigonimus (Amme von Tiara), Ay- bocodon (Amme von Amphicodon), Syncoryne (Amme von Sarsia). Ob freilich die Hydroiden-Arten in diesen Fällen ontogenetisch ver- bunden und identisch mit den Medusen-Arten sind, muß dahin ge- stellt bleiben. 512 Cr. HArTLAUB, Uebersicht der athecaten Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, |Kapsd.g.H. Pelagialregion |chilen. Küste und Juan Fernandez [u. Tristan da Cunha Hydra L. Hydra viridis L. 1758 M. Tubiclava Arınm. 1863 Cordylophora Aıum. 1843 HydractiniaV an BEnen.1841 Hydractinia parvispina n. sp. M. — pacifica n. sp. Ch. H. angusta Hart. Podocoryne Sırs1846in parte 1904 Podocoryne humilis n. sp. M. Dysmorphosa PrıLıprı 1842 Dysmorphosa tenwis BRownz 1902 Lizzia Forges 1846 Lizzia formosissima BRownE 1902 Hippocrene MeErTEns 1829 Hippocrene macloviana Less. 1843 Thamnostylus HAEcREL1879| Th. dinema HAECcKEL Limnorea Prron 1809 1879 (Chall.-Exp.) Perigonimus Sars 1846 Perigonimus sp. Perigonimus sp. M. — repens Wricut|— repens WricHt 1857? M. Tiaricodon Brownz 1902 1857 ? Tiaricodon caeruleus BrownE 1902 Tiara Lesson 1837 Tiara intermedia Browxz 1902 Bimeria WriscHrt 1859 Bimeria vestita WrıeHur 1859 Ch. Dicoryne Auum. 1859 Coryne Pauuas 1774 Coryne SP. Syncoryne EHRENBERG 1833 Syncoryne sarsii Lovinx 1837? M. (vaginata partim — mirabilis Ac. Ch. Hıncks? Coll. Kap.) Sarsia Lesson 1843 Sarsia gracilis BRownE 1902 1) Die in dieser wie in den folgenden Tabellen verzeichneten Hydroiden gehören mit wenigen Ausnahmen der antarktischen Littoralregion ORTMANN’s an (l. c., 1896. — Vgl. Karte.). — Die unter der Rubrik „Südpolare Pelagialregion“ aufgeführten Hydroiden wurden auf ca. dem 70° südl. Breite und etwa 80—90° w. Länge von der Belgica-Expedition erbeutet. Einige der chilenischen Arten wurden von Dr. COPPINGER auf der Reise des englischen Kriegsschiffes „Alert“ im Trinidad Channel gesammelt (vgl. RIDLEY, 1. e.). — Ueber die Begrenzung der magalhaensischen Region vgl. Einleitung, S. 499. Der Fundort ist da, wo die Rubriken verschiedene Bezirke oder Inselgruppen umfassen, durch den Anfangsbuchstaben ge- kennzeichnet. Die in der magalhaensischen Rubrik verzeichneten Medusen stammen von den Falklands-Inseln. Von der letzten als „Nov. Genus“ aufgenommenen Gattung steht noch nicht fest, ob sie zu den The- caten oder Athecaten gehört. — Dasselbe lässt sich wohl von (lathro- xoon sagen. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 513 ydroiden und Anthomedusen.') - Kerguelen, Marion- Crozet-I., Pr. Edwards-Inseln u. Heard Islands Südküste Australiens, Tasmania Südinsel und Südküste der und St. Paul Nordinsel von Neuseeland Hydra viridis L. 1758 Hydra oligactis Paur. 1766. — hexactinella v. LENDENF. 1886 Tubiclava rubra FArquHAr 1895 — fruticosa Arrm. 1871 (fide Cordylophora whiteleggüi v. HiıLGENDORF) LENDENF. 1886 Hydractinia antarctica STUDER Limnorea tiedra Pr. 1809 Perigonimus sp. Dicoryne annulata v. LENDENF. Coryne conferta Arnınm. 1876 K. Coryne tenella FARQUHAR 1895 Syncoryne radiata (v. LENDENF. Syneoryne sp. Harız. 1901 Unsere Uebersicht giebt von der littoralen Artenmenge einiger Regionen jedenfalls ein ziemlich zuverlässiges Bild, während sie andrerseits zeigt, wie mangelhaft unsere Kenntnisse geblieben sind hinsichtlich der Athecaten-Fauna von Süd-Afrika. — Die Arten- armuth ist überall eine sehr auffallende: die wohl relativ gut er- forschte süd-australische Region weist nur 9 marine athecate Hy- droiden und eine nicht zu dieser gehörige Anthomeduse auf; in der neu- seeländischen Region sind es 8 und keine Anthomeduse, !) in der 1) FARQUHAR 1894, 1. c., hält den Reichthum Neuseelands an Athe- caten für viel umfangreicher als er bis jetzt erforscht ist. Er sagt: „The fact that so few species have been recorded does not by any means in- dicate that our hydroid-fauna is poor and deficient in this group but only that they have been neglected by New Zealand naturalists,. Mr. H. B. Kırk 514 Cv. HARTLAUB, $ ‚ u 0 er Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, |Kapsd. g. H. Pelagialregion |chilen. Küste und Juan Fernandez fu. Tristan da Cunha i Gemmaria McCrapy 1857 : nitida n. sp. J. F. N Eleutheria QUATREF. 1842 Eleutheria vallentini Browne 1902 = Ceratella Gray 1868 C.procumbens CARTER 1873 Chitina CARTER 1873 } Eudendrium Eurenge. 1832 |P E.ramosum L.1758 Belgica Eudendrium deforme n. sp. Ch. — rameum Pıarr. 1866 Ch. — arbusculum v’Org. 1839 M. Ch. a nn Hybocodon Acass. 1862 Hybocodon chilensis n. sp. Ch. Amphicodon Harcker 1879 Amphicodon unicus BRownE 1902 } Halocordyle Autm. 1871 Tubularia L. 1758 Tubularia formosa n. sp. M. — indivisa L. 1758 8. G. — polycarpa Auum. 1871 Ch. — aspera Arm. 1871 Ch. — crocea Ac. 1862 Ch. Corymorpha Sırs1835partim Corymorpha antarctica PFEFFER Pelagohydra Dexpy 1902 1889 S. @. „Nov. Genus“ BaLE 1893 Clathrozoon SPENCER 1891 (Gattung von noch zweifel- hafter systematischer Stel- lung) Kerguelen-Region 5 und keine Anthomeduse, im magalhaensisch-chile- ; nischen Bereiche 14 und 8 Anthomedusen. Dass sich die arktische 2 Hydroiden-Fauna ähnlich verhält, zeigen die Artenzahlen aus einigen j nachstehend genannten Collectionsberichten: j (NurtrinG) Alaska 6 athecate Arten 3 (MARKTANNER) Ost-Spitzbergen 5 5 r F (LEVINSEn) Grönland 14 4 > b (v. LORENZ) Jan Mayen 3 u = ? informs me that he has found a species at Kan Bay on the south side of the Wellington Harbour, perhaps the Coryne described above (C. tenella FARQUHAR). I have myself collected specimens of a very beautiful Tubularia on the roots of Lessonia at Ohiro Bay near Wellington which I believe is distinet from Dr. COUGHTREY’s species and I have seen the polypidoms of several other species. No doubt a careful and systematie search would reveal many new and interesting forms.“ Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste 515 Eulen, Marlon, en, Südküste Australiens, Tasmania| Südinsel und Südküste der Islands und St. Paul Nordinsel von Neuseeland Ceratella fusca Gray 1868 Chitina ericopsis CARTER 1873 ‚EudendriumrameumParı.1766K. — vestitum Aurm. 1885 H. Eudendrium sp. Baue 1884 — generalis v. LENDENF. 1884 Halocordyle australis BaLz 1893 Tubularia kerguelensis Stuper|Tubularia ralphii BauE 1884 — pygmaea Lux. 1816 Tubularia: attenoides CoUGHTREY Pelagohydra mirabilis Denoy1902 Nov. Genus n. sp. Bauz 1893 Clathrozoon wilsoni SPENcER 1891 (BERGH) Kara Havet. 7 athecate Arten (THompson) Vega-Exp. 2 (MERESCHKOWSKY) Weisses Meer 10 (Tuompson) Willem Barents-Exp. 2 ” ” ” ” Dahingegen wurden von Island (S#zmunxossos) 21 und von Hıncks für Grossbritannien ca. 80 athecate Arten beschrieben. Aber nicht nur an und für sich sind die antarktische (Orrm.) und arktische Region sehr arm an Athecaten, sondern auch im Ver- gleich mit der Abtheilung der Thecaten. Durch die grosse Arten- menge der Sertulariden und Plumulariden überwiegen diese vor Allem an der süd-australischen Küste ausserordentlich; beträchtlich ist aber auch in der neuseeländischen (61 Arten nach FARQUHAR) und der magalhaensisch-chilenischen Region ihr Uebergewicht. Aehnlich liegen die Verhältnisse im Norden, obwohl hier die enorme Artenzahl der 516 Cr. HARTLAUB, Plumulariden und Sertulariden wegfällt. Immerhin aber stehen doch in Grönland nach Levmsen den 14 Arten der Athecaten nicht weniger wie 49 Thecate gegenüber. Sehr verschieden ist dem- segrenüber dieses Verhältniss an der grossbritannischen Küste, wo auf die ca. 80 Athecaten nach Hıncks (1868) nur reichlich 90 Thecate- Species vorkommen. — Ziehen wir schliesslich auch noch die tropischen Meere in Betracht, so scheinen hier wieder die Athecaten gegenüber der andern Abtheilung stark zurückzutreten. ALLMmAN führt in seiner Bearbeitung der Golfstrom-Hydroiden (1877) deren nur 9 (dar- unter 8 Eudendrium) auf bei 56 Thecaten. v. CAMPENHAUSEN nennt als einzigsten Vertreter der Athecata bei Ternate „Pennaria cavolinv“. Pıcrer (1893) giebt für Amboina 7 Species an bei 25 Thecaten. Hıncks (1889) beschreibt für den Mergui-Archipel nur 1 Thecate. Die Bearbeitung des Hamburger Materials ergab als antarktisch (Orrm.) bisher nicht bekannt gewesene Gattung nur Podocoryne, auf deren Existenz in der magalhaensischen Region übrigens schon Browne’s Falklands-Medusen hinwiesen. An antarktisch neuen Arten von eben daher nennen wir: Tubularia indivisa L. (?), T. formosa n. sp., Hydractinia parvispina n. sp. und Podocoryne humilis n. sp. Das interessante Vorkommen der Gattung Corymorpha bei Südgeorgien (©. antaretica PFEFFER) hat bereits Prerrer mitgetheilt. — Als ant- arktisch (Orrm.) neue Gattungen von Chile (PLATE) sind zu nennen: Dimeria, Gemmaria und HAybocodon, und an Arten: Aydractinia pacı- fica n. sp., Bimeria vestita WRIGHT, Gemmaria nitida n. sp. und Hybo- codon chilensis n. sp. Genus Hydra L. 1746. Hydra viridis L. 1758? Fauna suecica 1746, p. 367, No. 1283. MICHAELSEN sammelte etwa 10 Exemplare von Hydra an 3 ver- schiedenen Localitäten. Sie scheinen sämmtlich einer Art anzu- gehören. Die Bestimmung derselben ist am übrigens gut conser- virtem Material kaum mit genügender Sicherheit auszuführen. Die Mehrzahl der Exemplare besitzt kleine durch Knospung erzeugte Nebenhydranthen. Alle sind stark contrahirt, so dass die natürliche Körperform nicht zu erkennen ist. Unsere Kenntnisse von der Verbreitung der Hydra-Arten ist eine sehr mangelhafte. Als antarktische Fundorte waren besonders u 0. ie ee Gi ee 2 ee Me a u a De De a 5 ie Se Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 517 Süd-Australien und Neuseeland bekannt, als arktischer Fundort Grönland. Hochinteressant sind Feststellungen über das Vorkommen von Hydra in den Hochgebirgsseen. Wir erwähnen, dass Hydra rubra Lewes in den Seen der französischen Alpen, die bis 2400 m hoch gelegen sind, vorkommt und dass Hydra fusca in Seen gleicher Höhenlage der Rocky Mountains gefunden wurde (cf. InHor, 1. c., 1888, ZSCHORKE, ]. c., 1902, p. 74—X7). Auch in unterirdischen Gewässern hat man Hydren gefunden, so z. B. eine albinotische Varietät von Hydra fusca in der Hilgershäuser Grotte in Schwaben (ef. Frızs in: Zool. Anz., Jg. 2, p. 154). Für den Genfer See wiesen ForEL und Duruessis Hydra in einer Tiefe von 500 m nach (vgl. ferner Asper, G., 1880, in: Zool. Anz., Jg. 3, p. 200). Asrer fand im Silvaplana- See Hydren von 3 cm Länge (Hydra rhaetica). Coll. MıcH. 77. Magalhaens-Strasse, Punta Arenas, Sept. 1892. Coll. Mıcn. 78. Magalhaens-Strasse, Punta Arenas, Grosser Berg- see ca. 300 m hoch. 10./3. 1893. Coll. Mıca. 4. Quilpue, Pena blanca., 28./5. 1893. (Vgl. ferner für Hydra in Patagonien v. Davar, 1. c., 1902.) Andere Fundorte von Hydra sind: ganz Europa? (Verbreitungs- grenze im Norden Norwegens nicht festgestellt.)!) Solowetzki-Inseln (MERESCHKOWSKY), Shetland-Inseln (Scorr), ferner u. A. die Hoch- gebirgsseen der Alpen, der Hohen Tatra und des Kaukasus (s. o.). Nordamerika: u. A. die Hochgebirgsseen der Rocky Moun- tains (S. A. Forses 1891). Missisippi River (Garman), Michigan- See (B. Warp 1896). Umgegend von Philadelphia (Leıpy 1894). Ost- Afrika: Aegypten, Sansibar, Vietoria-See (WELTNER 1897). Australien: Melbourne (v. LEennenr., BaLe). Moore Park, Neusüdwales (v. LENDENF.). Neuseeland: Dunedin (COUGHTREY). Grönland: Godhavn, Egedesminde (Levinsen 1893), (LÜTKEN 1899): Genus Hydractinia Va BENED. 1841. Als einzige antarktische (Orrm.) Hydractinia kannten wir bis- her die Kerguelen-Art A. antarctica Stuver. Zu ihr gesellen sich nun eine von MIiCHAELSEN und PAESSLER gesammelte magalhaensische, 1) Nach einer brieflichen Mittheilung ©. NORDGAARD’s kommt Hydra bei: Bergen und bei Upsala vor. 518 Cr. HARTLAUB, eine von PLATE gesammelte chilenische und eine von der Belgica- Expedition erbeutete streng antarktische Species. Arktisch und sub- arktisch sind zahlreichere Arten beschrieben und seien ohne An- spruch auf Vollständigkeit folgende hier verzeichnet: Hydractima echinata FLEMING 1828, Grönland (LEvInsEn), Island (WINTHER), Nordkap (BONNEVIE) Hydraetinia monocarpa ALLM. 1874, W.-Spitzbergen Hydractinia (Oorhixa) borealis MERESCHK. 1878, Solowetzky-Inseln Iydractinia carıca BERGH 1887, Kara-See. Hhydractinia allmani BONNEVIE 1899, Bären-Insel, 1200 m Hydractinia minuta BONNEVIE 1899, Spitzbergen Hydractinia sp. indeterminata SCHYDLOWSKY 1902, Weisses Meer Hydractinia ornata BONNEVIE 1899, 72° n. Br. (nördl. von Vardö) Die hier genannten hochnordischen Formen bilden die Mehrzahl der überhaupt beschriebenen Aydractinia-Arten. Im borealen Europa ist die Gattung überall durch A. echinata FrLeming vertreten, im Mittelmeer durch H. fueicola M. Sars (cf. BonnEvIE 1898, in: Z. wiss. Zool.), an der atlantischen Küste Nordamerikas durch H. polyelina Acass., an der pacifischen Küste Nordamerikas durch H. milleri ToRREY 1902. Tropische Arten scheinen nicht beschrieben zu sein. Hydractinia parvispina n. sp. Nährpolypen zerstreut stehend, lang und schlank, mit langer Proboseis und mit 10—15 langen Tentakeln in 2 sich dicht ge- Fig. A. Hydractinia parvispina n. sp. Feuerland-Arch. a Nährpolyp, 12:1. b Geschlechtspolypen, 12:1. c weibl. Gonophor, 70:1. N Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 519 näherten Reihen; kurze, glatte, in grossen Zwischenräumen ver- theilte Dornen. Geschlechtspolypen meist kleiner als. die Nähr- polypen, ebenfalls lange wohl entwickelte Tentakel tragend, deren Zahl je nach der Grösse ihres Trägers variirt, aber bis 11 betragen kann. Gonophoren kurz gestielt, ohne Radiärcanäle, weibliche mit einer grössern Anzahl von Eiern. Ausgewachsene Gonophoren sitzen zu dreien oder vieren in der distalen Hälfte der Blastostyle eine Strecke weit unterhalb der Tentakel meist in einigermaassen gleicher Höhe inserirt. Auf einer Schneckenschale mit Pagurus. Von der zweireihigen Stellung der Tentakel an den Nähr- polypen konnte ich mich nicht immer deutlich überzeugen, ge- legentlich ist sie jedoch zweifellos vorhanden; wie es scheint, ist aber eine Grössendifferenz der Tentakel nicht damit ver- bunden. Die Gestalt der Nährpolypen ist anscheinend weniger gross und schlanker als die der Trophosome von MH. pacifica n. sp. Zwischen den Nährpolypen und den kleinern Geschlechtspolypen findet man alle möglichen Abstufungen der Grösse. Der Besitz einer grössern Anzahl von Eiern in den ’Gonophoren unterscheidet die Species von der chilenischen, von PLATE gesammelten neuen Art, der Besitz von Tentakeln an den Gonosomen aber beide Arten von A. echinata, H. polyelina und H. antarctica STUDER. Von diesen unterscheidet sie sich auch durch die Kleinheit und Glätte der Dornen. Tentacularfilamente und Spiralzooide habe ich nicht auffinden können. Ich zweifle nicht, dass die Gonosome, deren Leibeshöhle bis an das distale Ende der wohl entwickelten Proboseis reicht, eine Mundöffnung besitzen; deutlich gesehen habe ich die- selbe jedoch nicht. — H. levispina CARTER 1873, deren Fundort leider nicht feststeht, ist eine Art, die bezüglich der glatten Dornen mit unserer Species übereinstimmt. Coll. MıcH. 168. Feuerländ. Archipel. Isl. Pieton, Banner Cove. 3 Faden zwischen Tangwurzeln 26./12. 1892. Coll. PazsstLer. Falklands-Inseln, Stanley Harbour 1895. 4 Faden {sehr gut conservirtes Material auf einer Nassa ähnlichen Schnecke, vergesellschaftet mit Perigonimus). Hydractinia pacifica n. sp. Nährpolypen gross, in Zwischenräumen stehend, mit einem Kranz von ca. 15 Tentakeln in 2 sich stark genäherten Reihen, die distalen Tentakel länger als die proximalen; Proboseis keulen- Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 34 5230 Cu. HARTLAUB, förmig, keine Dornen; keine Spiralfilamente, dagegen vereinzelte Tentacularfilamente ohne distale Anschwellung und Nesselbatterien ; Geschlechtspolypen klein und dünn mit einem Kranz von 5—6 Ten- takeln; eine Strecke weit unterhalb dieser die Gonophoren, die manchmal kranzförmig, manchmal auch mehr zerstreut stehen; Gono- phoren in mässiger Anzahl, sessil oder kurz gestielt, ohne Radiär- canäle, die weiblichen mit nur einem Ei; Rhizom älterer Colonien dickschichtig und dicht, bei jüngerm Anwuchs einschichtig und weit- maschig; auf Tubularia indivisa ähnlichen Röhren dichte Ueberzüge bildend. Fig. B. Hydractinia pacifica n. sp. Calbuco. Nähr- und Geschlechtspolypen sowie Tentacularfilament (t), 12:1; # distales Ende des letztern, 150: 1. Obwohl die Art tentakeltragende Blastostyle und keine Dornen besitzt, stelle ich dieselbe ihrer ganz rückgebildeten Gonophoren wegen zu Hydractinia und nicht zu Podocoryne. Durch BonNnEVvIE (1899) wissen wir freilich, dass Uebergänge zwischen beiden Gattungen vorkommen und eine Trennung derselben im natürlichen System nicht durchzuführen ist. — Gonophoren fand ich vereinzelt auch an grossen Nährpolypen entwickelt. Die Tentakel der Blastostyle fand ich ziem- lich dick, kurz und steif. Durch den Bau ihrer Gonophoren zeigt diese neue Hydractin.a Beziehungen zu Heterocordyle Avum. Aber während bei Heterocordyle Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 521 conybeari ALLM. das einzige im Gonophor befindliche Ei von einem einfachen weiten Spadix-Schlauch umfasst wird, theilt sich bei unserer Hydractinia der Spadix älterer Gonophoren in mehrere Aeste, die das Ei fingerartig umschliessen ; nur jüngere Gonophoren zeigen einen noch einfachen Spadix nach Art des Spadix von Heterocordyle. Fig. C. Hydractinia pacifica n. sp. Weibliche Blasostyle. sp Spadix. 170:1. Ein von Torrey 1902 beschriebene Hydractinia von St. Fran- cisco steht unserer neuen Art sehr nahe. Auch bei dieser „A. milleri“ TorrEY enthält das Gonophor nur ein oder höchstens zwei Eier. Torkey erwähnt jedoch nichts von einer Verzweigung des Spadix. Das von ihm abgebildete Gonophor gleicht jugendlichen Gonophoren unserer chilenischen Art. Die californische Art zeigt noch einige andere Uebereinstimmungen mit der unsrigen; als Unterschied aber sei noch erwähnt, dass sie nicht die auffallende Grössendifferenz zwischen Nährpolypen und Blastostylen aufweist und dass ihre sterilen 1) Vgl. A. WEISMANN, Entstehung der Sexualzellen bei den Hydro- medusen. Jena 1883. 34* 522 Cr. HARTLAUB, Hydranthen, die TorREyY in einer Vergrösserung von 27 darstellt, an und für sich kleiner sind als die unserer neuen Species (vgl. Fig. Bl2 4). Coll. PLare 242, 536. Calbuco, December 1894. Coll. PLare 465. Calbuco, 10 Faden, im Leben weisslich. Reich- liches, sehr gut conservirtes Material! Genus Podocoryne Sars 1846 (in parte). Die Gattung Podocoryne, von der 5 europäische Arten beschrieben sind, tritt hier zum ersten Male als Mitglied der antarktischen Fauna auf. Ihr arktisches Vorkommen war dagegen schon länger Fig. D. Hydractinia pacifica n. sp. Männlicher Blastostyl. 70:1. Fig. E. Podocoryne humilis n. sp. Süd-Feuerland. a u. b Nähr- und Ge- schlechtspolyp, 12:1. c Medusenknospe stark vergr. bekannt, da Levınsen (1893, 1. c.) P. carneu Sars für Grönland (Godthaab, Havn, 10 Faden) angab. Nach Bonxevir lässt sich eine Trennung der Genera. Hydractinia und Podocoryne streng genommen nicht rechtfertigen, da die Arten mit sessilen rückgebildeten Gono- phoren (Hydractinia), von denen mit frei werdenden Medusen (Podo- coryne) durch Uebergangsformen verbunden sind. — Aussereuropäische Podocoryne-Arten sind, so viel ich sehe, bisher keine beschrieben worden. Eine weitere Verbreitung dagegen hat das nahe. verwandte Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 523 Genus Stylactis Auum., das sich durch den Mangel einer oberfläch- lichen Schicht nackten Cönosarks auf dem Wurzelgeflecht von den 2 andern Gattungen unterscheiden soll. Ausser der mediterranen Species St. inermis Avım. kennen wir von diesem die nordamerika- nische atlantische Stylactis arge Cvarke 1882 und Stylactis hooperi SIGERFOoS (1899), ferner St. minos Ancock 1892 von der Coromandel- Küste, eine auf einem Fisch Minous inermis Aucock schmarotzende Species (cf. in: Ann. Mag. nat. Hist. (6), V. 10, 1892, p. 213), und St. vermicola Avum. vom nördlichen Paeifie (35° nördl. Br.) aus 2900 Faden Tiefe. Die neueste Stylactis-Art ist St. aretica JÄDERHOLM 1902 aus 2000 m Tiefe zwischen Grönland und Jan Mayen. Podocoryne humilis n. sp. ? Dysmorphosa tenwis BROWNE 1902, Nährpolypen klein, keulenförmig mit dünner Basis, mit kurzer conischer Probosceis und einem Kranz von ca. 12 einreihig gestellten Tentakeln. Geschlechtspolypen noch bedeutend kleiner mit etwa 5 wohl entwickelten Tentakeln, einer eylindrischen Proboseis und 5—4 grössern kurz gestielten Medusenknospen in ihrer basalen Hälfte. Ziemlich zahlreiche, kurze, glatte Dornen vorhanden. Rhizom frei- liegend weitmaschig, die einzelnen Fäden dünn. — In den Ver- tiefungen einer stark längs und quer gerippten, leeren Schnecken- schale, in Gesellschaft von Perigonimus und Pedicellina. Möglicher Weise erweist sich diese winzige Podocoryne-Art später als der Ammenpolyp von Dysmorphosa tenuis BROWNE, einer kürzlich beschriebenen Margelide von den Falklands-Inseln. Die reifern Medusenknospen enthielten noch keine Sexualproducte (im Unterschied zu einer europäischen Art). — Spiralzooide oder Tentakelfilamente konnte ich keine auffinden. Die Polypen standen in Gruppen dicht bei einander in den Vertiefungen der netzförmigen Sculptur des Schneckenhauses, so jedoch, dass die Gruppen durch Rhizomfäden, welche über die Leisten der Schale fortliefen, mit einander in Verbindung waren. Ob das weitmaschige freiliegende Verhalten des Rhizoms nur als ein Zeichen jugendlichen Anwuchses anzusehen oder als charakteristisch und normal zu betrachten ist, muss unentschieden bleiben. Im letztern Falle _würde sich fragen, ob die Art nicht zu Stylactis gehöre, zu welcher ich sie ihrer frei werdenden Medusen und ihrer Dornen wegen einstweilen nicht ge- rechnet habe. 524 Cr. HARTLAUB, Coll. MıcH. 164. Süd-Feuerland, Puerto Bridges. 7 Faden 14./1. 1893. Genus Syncoryne EHRENBERG 1853 (in parte). Nach einem mikroskopischen Präparat, welches ich vor einigen Jahren im Göttinger Museum anfertigte von geringem Material, das dort mit einer grössern Würmersammlung der NORDENSKJÖLD’schen Reise von 1895/96 als zufällige Beigabe hingelangte, beschreibe ich nachstehend eine Syncoryne von der Südküste des Feuerlandes. Da Vertreter der Üoryniden antarktisch nur spärlich nachgewiesen wurden und speciell aus der magalhaensischen Region und von der chilenischen Küste solche noch gar nicht bekannt waren, ist das allerdings nur sehr kärgliche Material von einigem Interesse. Leider ist nicht genau festzustellen gewesen, ob es sich um eine Üoryne oder Syncoryne handelte; doch erschien uns trotz des Mangels an (eschlechtsknospen der Habitus mehr für die letztere Gattung zu sprechen. Ich halte für sehr wohl möglich, dass die Art identisch ist mit der einzigen überhaupt bis jetzt erwähnten antarktischen Syncoryne, nämlich der von mir (1901, 1. c.) als S. sp. für Neuseeland beschriebenen. Dagegen ist sie mit „Coryne conferta* Auım. von den Kerguelen, von der die Gonosome bis jetzt nicht bekannt sind, nicht zu verwechseln, eben so wenig mit 5. radıata v. LENDENF. (Port Philipp) und ©. tenella FARQUHAR (Neuseeland). — Für Nord-Chile konnte ich das Vorkommen von Syncoryne mirabilis As. feststellen, einer bisher nur arktisch und boreal gefundenen Art, die an der pacifischen Küste auch Nordamerikas (St. Francisco) bereits be- obachtet wurde (Torkey).!) Die wenig formenreiche Gattung Syncoryne ist durch einige Arten (S. eximia, Alaska, Nurring; S. mirabilis Ac., Grönland, Levinsen) auch arktisch vertreten. Europäisch boreale Arten existiren ungefähr 9. Nordamerikanisch-atlantisch sind 8. mirabilis Ac. und 8. reticulata Ag. — pacifisch S. mirabilhs und 8. eximia AuuMm. — Als tropische Art sei S. crassa Pıcrer erwähnt, die nach Pıcrer (1893) auf Amboina vorkommt. Für‘ das Vor- kommen von Syncorynen bei den pacifischen Inselgruppen spricht Sarsia sp. A. Acass. et MAYER aus der Gegend der Marquesas- Gruppe. — Von der Ostküste Australiens (Port Jackson) beschrieb v. LENDENFELD Syncoryne minima. Fine zur nahe verwandten 1) Eine den Coryniden ihrer geknöpften Tentakel wegen nahe stehende Familie sind die in Neuseeland, Süd-Australien, Süd- und Ost-Afrika und Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 525 Gattung Gemmaria McCrapy 1859 gehörige Art sammelte PrATE auf Juan Fernandez. — Das Vorkommen des Coryniden-Genus Üla- vatella Hrıscks bei den Falklands-Inseln ist aus der Entdeckung der Meduse Eleutheria vallentini BrownE 1902 mit ziemlicher Bestimmt- heit zu schliessen. (?) Syncoryne sarsii LovEn 1837. (?) Syncoryne sp. HArTL. 1901, in: Zool. Jahrb., V. 14, Syst., p. 363. Stock schwach verzweigt, niedrig. Hydrocauli unscharf und nur an der Basis deutlicher geringelt. Hydranthen mit ca. 16 sehr deut- Fie. F. Fig. 6. Fig. F (?). Syncoryne sarsii Loven. Süd-Feuerland. 12:1. Fig. G. Syncoryne mirabilis Ag. Nord-Chile. 2 Hydranthen. 25:1. lich geknöpften, dicken, ziemlich langen Tentakeln, die einiger- maassen in Wirteln stehen. Die Hydrocauli im Verhältniss zum Hydranthen dick und von einem tief braunen Perisark umgeben. Japan vertretenen Üeratellidae Gray (— Solanderiidae, cf. MARSHALL 1892, WELTNER 1893, JÄDERHOLM 1896). Sie bilden Gorgoniden-artige Stöcke ähnlich wie die Ahndroceratinidae SPENCER (Clathrozoon), welche letztere übrigens weder die geknöpften Tentakel noch sonstige Eigenschaften mit ihnen gemein haben. 526 Cr. HARTLAUB, Das Perisark bildet um die Basis des Hydranthen keine becher- förmige Erweiterung. Die Aeste sind an ihrer Basis verengt. — Gonosom ? Möglicher Weise ist diese Corynide der Ammenpolyp von Sarsia gracılis BROWNE 1902 (Falklands-Inseln). — Vielleicht ist $. sp. HArTL. von Neuseeland mit ihr identisch. Coll. NORDENSKJÖLD, Südl. Feuerland. Legunda Ushuaja, Ebbe- strand, 16./5. 1896. Syncoryne mirabilis Acassız 1862. In;: :Contr. nat. -Hist. D..St., V..4,.p.:185. Die vorliegenden Exemplare wuchsen zwischen und an den Stielen von Tubularia polycarpa. Ihr glattes und stark verzweigtes Caulom war mit Diatomeen und Podophrya dicht bewachsen. Die Hydranthen waren dicht besetzt mit Medusenknospen. Die Erhal- tung der letztern war leider nicht gut und machte die Entscheidung, ob es sich um Knospen frei werdender Medusen oder um medusoide (sonophoren handle, etwas schwierig. Die Knospen bedeckten in grosser Menge die untern 2 Drittel des Hydranthen, und die grössern von ihnen sind lang gestielt. Hinsichtlich der Tentakel variiren die Köpfe sehr. Bei einigen stehen sie in 3 ausgesprochenen Wirteln, bei andern zahlreicher und unregelmässig vertheilt. Die Zahl variüirt sehr. Ich glaube auch hier constatirt zu haben, was ich von Stau- ridium productum beschrieb (in: Z. wiss. Zool, V. 61, p. 150), dass die Medusenknospung zum Theil auf Kosten von Tentakeln ge- schieht. Mit Knospen dicht besetzte Hydranthen zeigen in der Regel sehr geringe Tentakelzahlen. Coll. BRAKENHIELM (Hamburg Mus.). Caleta Buena des sur, Nord- Chile. | Aeltere Fundortsangaben: Pacifische Küste Nordamerikas: St. Francisco (ToRREy). Puget Sound (CALkıns). Atlantische Küste Nordamerikas: Massachusetts Bay (L. Acass, Woods Hole (Nurriıse),. Grand Manan, Eastport (STIMPSON). Davis-Strasse (Levissen), Grönland. Weisses Meer (Bırura). England (S. gravata) T. S. WRIGHT, Hıncks. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 597 Genus Gemmaria McCrapy 1857. Gemmaria nitida n. sp. Unverzweigte, in Zwischenräumen von einem dünnen weit- maschigen Rhizom entspringende 3—4 mm hohe dünne Hydranthen, deren ziemlich langer Stiel von einem glatten, hornigen, dünnen und an der Basis etwas gefaltenem Perisark umgeben ist. Das Cönosark durchsetzt den perisarkalen Stiel als dünner, ihm nicht anliegender Strang, kurz vor dem distalen Stielende aber er- weitert sich das Cönosark zur Breite des Hydranthen und bekommt hier ein hohes cylindrisches Entoderm (vgl. Fig. J). Eine becherförmige Er- weiterung des Perisarks um diesen Theil herum ist aber nicht vorhanden (vgl. Gemmaria implexa bei ALLMAN, Monoegr.). — Hydranthen lang keulen- förmig oder cylindrisch, gegen den Fig. H. Gemmaria nitida n. sp. Juan Fernandez. 12:1. Fig. J. Gemmaria nitida n. sp. Ein- zelner Hydranth. 45:1. Stiel oft scharf umgeknickt und hängend, mit ca. 50 unregelmässig zerstreut stehenden, kurzen, geknöpften Tentakeln. Proboseis kurz und flach conisch. Medusenknospen klein, kurz gestielt, gruppenständig an kurzen verzweigten Trägern sitzend, die zwischen den untern Ten- 528 Cr. HarTLaug, takeln entspringen ; 1—3 solcher in annähernd gleicher Höhe inserirter Träger an jedem Hydranthen. — Auf einem Holzstückchen ange- siedelte Colonie. h Der ausserordentlich feine Bau, die grosse Tentakelzahl und der Besitz von einigen kurzen verzweigten Gonophorenträgern in ganz localisirter Stellung machen die Art leicht kenntlich. Ob sie zu Gemmaria gehört, war mit voller Sicherheit nicht zu entscheiden, da die sehr jungen Medusenknospen ein Urtheil darüber nicht zu- liessen. Doch halte ich es aus verschiedenen Gründen für sehr wahrscheinlich, u. A. spricht dafür der Besitz verzweigter Gono- phorenträger; solche finden wir bei einer andern Cladenomide wieder, nämlich bei Clavatella prolifera; von Gemmaria implexa und gemmosa wurden sie nicht beschrieben ; möglich, dass sie nur übersehen worden sind. Die Lage und Gruppenständigkeit der Gonophoren ist übrigens bei den 3 Arten ähnlich. Ob die hängende Haltung vieler Hydranthenköpfe dem Ver- halten im Leben entspricht, bleibt einstweilen unentschieden, aber sie erinnert an das, was v. LENDENFELD über Syncoryne radıata v. LENDENF. berichtet, indem er sagt: „The Hydranth possesses a muscle, which acts as a flexor at this point — |schiefer elliptischer Rand, mit welchem das Perisark des Hydrocaulus unterhalb des Hydranthen aufhört] — by the means of which it is enabled to bend down and shut up as it were like a penknife.“ Den steifen kurzen Charakter der Tentakel, den Gemmaria implexa im Gegensatz zu unserer Art nicht zeigt, besitzt dagegen nach A. G. Mayer (1900) die Gemmaria gemmosa McCrApy von Florida; nur stehen bei dieser die Tentakel in deutlichen Wirteln. Aus dem Pacific wurde bisher keine Gemmaria beschrieben. Coll. PLarE 310. Juan Fernandez. Genus Perigonimus SArs 1846. Die einzige bisher als antarktisch (Orrm.) bekannt gewordene Species dieser Gattung wurde von mir (1901, 1. c.) für Neuseeland beschrieben (Perig. sp... Mit Browxe’s (1902) Beschreibung der Tiara intermedia Browse wurde aber das Vorkommen von Per:go- nimus auch für die magalhaensische Region festgestellt, da die Qualle Tiara sich von Ferigonimus-Polypen ablöst. Vielleicht ist die nach- stehend beschriebene Art als Ammenpolyp der Browne’schen Medusen- art anzusehen. Erwähnt sei noch, dass auch die Belgica-Expedition weit südlicher, nämlich auf dem ca. 70. und 71.° südl. Br., 2 Peri- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 529 gonimus-Arten sammelte. — Arktische und subarktische Arten sind Per. sp. Bıruna (Weisses Meer), Per. yoldiae-arcticae Bıruna 1897 (Karisches und Weisses Meer), Per. abyssi BoxxzviE (Bären-Insel, 165 m Tiefe), Per. repens WrıcHr (Ost-Grönland). An der West- küste Grönlands und bei Spitzbergen ist das Vorkommen des noch nicht entdeckten Ammenpolypen von Tiara conifera HauckEL zu er- Fig. K. (?) Perigonimus repens Wricur. Falklands- Inseln. a 12:1. b—d 70:1. ce u. d Medusen-Knospen. warten. — Die Gattung scheint auch sonst eine weite Verbreitung zu haben. Autuman (Monograph) verzeichnet 8 europäische Arten. Nordamerikanisch-atlantisch ist P. jonesii OSBORN et HARGITT, nord- amerikanisch pacifisch P. repens (WriscHr). Tropisch dürfen wir aus dem Vorkommon von Tiara oceanica As. et MAyEr 1902 (600 miles north of the Marquesas) eine Perigonimus-Art im Stillen Ocean vor- aussetzen. 550 Cr. HARTLAUE, (?) Perigonimus repens (T. S. WricHt 1858). Atractylis repens WRIGHT, in: Proc. Roy. phys. Soc. Edinburgh 1858, p. 450, tab. 22, fig. 4, 5. Von dieser Art sammelte besonders PAzssLer in Port Stanley schönes Material. Die Colonien bilden einen dicht wuchernden Ueberzug auf einer Rothalge (Nisophyllum). Die Höhe der einzelnen, ear nicht oder nur schwach verzweigten Hydrocauli übertrifft etwas die von Hıncks für P. repens angegebene Maximalhöhe von „?/, inch“. Die becherförmigen Erweiterungen, in denen die Hydranthen fast ganz zurückgezogen werden können, sind besonders gut ausgeprägt. Die Hydrocauli zeigen manchmal an der Basis und stellenweise auch im Verlauf deutliche Ringelung und sind übrigens runzlig; ihr Perisark ist mit einer dünnen, filzartigen Schicht von Fremdkörpern bekleidet, unter denen Spongiennadeln stark vertreten sind; an und für sich ist es fest chitinös, nicht gallertig schleimig, letzteres wird es höchstens um den Hydranthen herum in der becherförmigen Er- weiterung, obgleich ich glaube, daß auch hier eine fest chitinöse Haut vorhanden ist. Sehr diek ist das Perisark an den Exemplaren von Navarin, Puerto Toro, ebenso und zugleich von dunkel brauner Farbe an denen von Puerto Bridges. — Es sind zahlreiche ziemlich kurz gestielte Medusenknospen entwickelt, deren breite Radiär- canäle auf Tiariden hinweisen. Von der vermuthlich zu dieser Perigonimus-Art gehörigen Qualle vom gleichen Fundorte, Tiara intermedia BrownE 1902, sagt der Autor, sie habe eine breitere Glocke, grössere Ocellen und breitere Marginalbulben als Tiara pileata, „but the general resemblance is uncommonly close“. — PAEssLer sammelte an derselben Localität auch weniger üppig wachsende, aber trotzdem auch Quallenknospen tragende Stückchen, die auf Cellularia oder einer ihr ähnlichen Bryozoe wuchsen. — Die Exemplare von Puerto Bridges, welche MicHAELSEN sammelte, sind sehr abweichend im Habitus; sie sind kümmerlich und aller Ueppigkeit baar uud sitzen auf einer Schneckenschale, die zugleich mit den oben beschriebenen Podocorynen bewachsen war; sie ähneln sehr einigen Perigonimus, die ich in der Nähe von Helgoland be- kam und 1897 1. e. tab. 16 u. fig. 10 abbildetee Auch die bei Navarin, Puerto Toro, gesammelten Exemplare, die auf einer vollen Schneckenschale angesiedelt sind, sind klein, niedrig und unverzweigt. Trotzdem könnten aber auch sie nur ärmlich entwickeltes Material Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 531 der auf der Rothalge von Port Stanley in ausserordentlicher Ueppig- keit gefundenen Art sein. Coll. ParsstLer, Falkland-Inseln, Port Stanley 1895, auf einer Rothalge und auf Bryozoen. Coll. Mıc#. 176, Feuerländ. Archip. Navarin, Puerto Toro; Ebbestrand, 20./12. 1892. Coll. Mıca. 164, Süd-Feuerland. Puerto Bridges, 14.1. 189. N Fig. L. Fig. M. Fig. L. (?) Perigonimus repens von Navarin. a 12:1. b 70:1. Fig. M. (2?) Perigonimus repens. Exemplar von Puerto Bridges. a 12: 1. Aeltere Fundortsangaben: Schottische Küste; Shetland-Inseln; norwegische Küste; Öresund; quer ab von Bergen (61° 41‘ nördl. Br., 3° 19° östl. L.) in 402m Tiefe; Puget Sound. — Ost-Grönland, Franz Joseph Fjord, 220 m Tiefe (JÄDERHOLM, 1. c., 1902). 532 Cr. HARTLAUB, Perigonimus sp. (Fig. 7a, b, 13 u. 14.) MICHAELSEn sammelte spärliches Material einer Perigonimus (oder Bougainvillia-)Art, die ich Bedenken trage für identisch mit der vorigen zu halten. Sie wächst in Gesellschaft einer Zafoea und zwar wie diese aufrecht mit zusammengesetztem Stamme. Sie ver- Fig. N. Perigonimus sp. Magalhaens-Str. a Hydranth 70:1. b Stück des zusammengesetzten Stammes. 27:1. zweigt sich ziemlich stark in sehr spitzen Winkeln. Die einzelnen Hydrocauli sind dünn und lang, an der Basis undeutlich geringelt oder gerunzelt und in ihrem übrigen Verlauf fast glatt. Von den Hydranthenköpfen sind leider nur wenige erhalten; sie haben 8—12 lang ausstreckbare Tentakel und eine lang conische Proboseis. Die Haupthydranthen sind grösser als die Nebenhydranthen. -— Medusenknospen sind nicht entwickelt. Das Perisark besitzt einen Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 533 ähnlich filzartigen Ueberzug wie die vorige Species und umkleidet die Hydranthen bis an die Tentakelwurzeln. — Es handelt sich ! Fig. 0. Perigominus sp. Magalhaens-Str. 12:1. wahrscheinlich um eine Art mit Rhizocaulom-Bildung, ähnlich dem Bonnevie’schen Perigonimus sarsii (1898, 1. c.), mit dem Unterschiede aber, dass bei der magalhaensischen Art die Hydrocauli nicht un- 534 Cr. HARTLAUB, verzweigt bleiben. — Hinsichtlich des zusammengesetzten Stammes war die Möglichkeit eines Irrthums nicht ausgeschlossen, da die Beurtheilung der Verhältnisse in Folge der Verbindung mit dem Rhizocaulom der Lafoea sehr schwierig war. Coll. MıcH. 63. Magalhaens-Str. Field Anchorage. 12 Faden. 147721893 Genus Bimeria T. S. WrıcHt 1859. Von diesem Genus, mit dem Torkezy (1900) die Gattung Garveia WrıGHT vereinigt, sind außer der europäischen Art 5. vestita eine Fig. P. Bimeria vestita WaricHt. Calbuco.. a12:1. b 45:1. Art von West-Grönland (@. grönlandica LEvınsen), eine Art von Alaska (@. annulata Nurrıns) und zwei californische von TORREY beschriebene Arten bekannt; ferner beschrieb ALıman (1877) eine Art (B. humilis) von den Tortugas. i Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 535 Bimeria vestita T. S. WricHrt 1859. Das von dieser Art vorliegende Material bildet schwach und unregelmässig verzweigten Anwuchs auf einem Stück Synthecium. Gonophoren sind nicht entwickelt. Exemplare von Helgoland, die ich damit verglich, sind stärker — wenn auch keineswegs so regel- mässig alternierend — verzweigt, als Hıncks (1868, 1. e.) angiebt. Uebrigens herrscht so vollkommene Uebereinstimmung, dass ich vor- läufig keinen Grund finde, die chilenischen Exemplare als besondere Species anzusehen. — Die Verzweigung hat sowohl bei den helgo- länder als bei den chilenischen Exemplaren eine spiralige An- ordnung. Die Prare’schen Exemplare gleichen in der Art des Wachsthums und in der Stärke der Verzweigung der B. humilis ALLM. von den Tortugas. Coll. PLATE 246. Calbuco. Aeltere Fundortsangaben: Grossbritannien: Firth of Forth, Morecombe Bay, Coast of Yorkshire and South Devon, Liverpool District. Helgoland, Austernbank, im August mit Gonophoren. Genus Tubularia L. 1758 in parte. D’ORBIGNY 1839 ]. ec. hat für Patagonien (cöte de l’Ensenada de Ros, au sud du Rio Negro) zwei „Zubularia“-Arten beschrieben und abgebildet, von denen die eine (7. arbuscula D’ORE.) zu Eudrendrium gehört, die andere aber (7. rugosa D’ORB.), eine Art mit distal erweiterten Röhren (Fig. Q), eine Tubularia zu sein scheint. Eine dritte Tubu- laria beschrieb derselbe Autor von Rio de Janeiro (7. fasciculata D’ORB.). — Die Hamburger Sammlungen enthalten nur die nach- stehend beschriebene Varietät von Tubularia indivisa von Südgeorgien. Bei Cabo Espiritu Santo (östl. Feuerland) sammelte PrArE noch eine andere, der 7. coronata bei Hıncks (1868) nahe stehende Art. PrAareE sammelte bei Calbuco an der chilenischen Küste eine neue Art Hybocodon, was hier um so mehr von Interesse ist, als BRowNnE 1902 1. c. eine zu dieser Gattung gehörige Meduse von den Falk- lands-Inseln beschrieben hat (Amphicodon unicus BROwNE). Zu Hybo- codon oder Ectopleura') könnte möglicher Weise auch „Tubularia ? kerguelensis“ STUDER von den Kerguelen gehören, da mir aus der 1) Bemerkenswerth ist das Vorkommen einer Eciopleura-Art in Blanche-Bay, Neu-Britannien (cf. L. THORNELY, 1899, 1. e.). Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 35 536 Cr. HArTLAUB, Beschreibung!) hervorzugehen scheint, daß es sich um eine solitär wachsende Art handelt. . Bezüglich der drei übrigen antarktischen Tubularien vergleiche man die gegebene Uebersicht. Die weit ver- breiteten Arten 7. indivisa L. (Grön- land, östl. Sibir., Eismeer, Vega-Exp.) ist arktisch und subantarktisch s. str. Sonst kennen wir noch 2 arktische Arten von Alaska (7. harrimanı NUT- TING, T. borealis CLARKE), eine von Ost-Grönland (7. regalis BoEk, cf. JÄDERHOLM 1902, l.c.) und eine aus dem Gebiete zwischen Grönland und Jan Mayen und westlich von Spitz- bergen (7. cornucopia BONNEVLE, ?) 2000 m Tiefe, cf. JÄperHkoLMm 1902). T. regalis gehört auch den Gebieten der hochnördlichen Ausläufer des Golfstroms an (u. A. west-spitzbergi- sche Küste, Bäreninsel), wo auch T. variabilis BonnEvıE heimisch ist. Als europäisch-boreale Arten ver- zeichnet ALLMAN 8, mediterran sind 3 bekannt. Sowohl auf der atlanti- schen als pacifischen Seite Nord- amerikas ist die Gattung vertreten. Fig. Q. „Tubularia rugosa“ »’Ors. Als tropisch seien noch erwähnt 7. a Te OR yiridis Prorer von Amboina, T. eris- tata McCrAapy (South Carolina). — Die neueste Species ist 7. albimaris ScHypLowsKkY 1902. 1) Die Beschreibung lautet: „Aus kriechenden Stolonen entspringen glatte, ungeringelte Hydrocauli von durchschnittlich 3 cm Höhe. Der Hydranth mit einem untern Kranz von 16 langen dünnen Tentakeln, deren Spitze die Mundtentakeln überragt. Mundtentakeln kurz, acht. Rosenroth, Tentakeln weiss. — Gonophoren waren keine vorhanden.“ — „nicht selten auf Steinen nahe dem Ebbestrand an der Cascada reach“. 2) Sie erinnert hinsichtlich der allmählichen distalen Verbreiterung ihrer Röhren an 7. (?) cornucopia BONNEVIE. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 537 Tubularia indivisa L. 1858 var. antarctica n. var. Linn£, Syst. Nat., ed. 10, p. 803. Dichte, hoch und grob gewachsene Colonien, denen leider die Hydranthenköpfe fast völlig fehlen. Nur ein solcher fand sich, dessen Uonservirung indessen recht ungenügend war. Immerhin liess sich feststellen, dass derselbe zahlreiche einreihig stehende, unver- zweigte Gonophoren-Träger hatte, an welchen dicht gedrängt die Gonophoren sassen. Die Beschaffenheit dieser Träger und der Gono- Fig. R. Tubularia indivisa L. var. antarctica n. var. a Gonophorenträger des Exemplars von Südgeorgien (stark geschrumpft). 27:1. b 2 Gonophoren eines Exemplars von Helgoland. 27:1. phoren zeigt im Vergleich mit Exemplaren von Helgoland und von der Bären-Insel (Olga-Exp.) Unterschiede, die mir Veranlassung gaben, die 7. indivisa von Südgeorgien als Varietät abzutrennen. Während nämlich die Gonophoren der europäischen Form (man ver- gleiche Autman, Monogr., tab. 20, fie. 2 und 3) weitläufig stehen, gestielt ° gross sind und sich scharf abheben von einem lang gestielt und sehr gross sind und sich scharf abheb eine ger ga iner ıoren an der Basis des Gonophoren-Trägers,. Lager ganz kleiner Gonophore ler B des Gonopl Trägers, sitzen die viel kleinern Gonophoren meiner antarktischen Exemplare kurz gestielt, dicht gedrängt und von gleichmässiger Grösse um den Trägerstiel herum. Auf diesen Unterschied ist bei künftigem Material 35* 538 Cr. HARTLAUB, jedenfalls zu achten, das gegenwärtige lässt seiner schlechten Con- servirung wegen leider kein entscheidendes Urtheil zu. Tubularia indivisa ist bisher antarktisch noch nicht gesammelt worden, arktisch dagegen öfter nachgewiesen. Ihre bathymetrische Verbreitung erstreckt sich vom tiefsten Ebbestrand bis 200 m (cf. Boxxevıe). Ich erhielt bei der Bären-Insel üppige Exemplare von 135-191 m Tiefe aus Schlickgrund. Coll. Von DEN STEINEN, Südgeorgien, August 1883, in Felsecken, tiefste Ebbe. Aeltere Fundortsangaben: Grönland (Levıssen). Alaska, in Tümpeln bei niedriger Ebbe (ÖLARKE 1876). Oestl. sibirisches Eismeer. Vega-Exp. Lawrence Isl. (Bering Sea). Vega-Exp. Gegend der Bären-Insel. Olga-Exp. Harrı. Weisses Meer (MERESCHK.). Lofoten. — Bergen. — Nordeap (G. OÖ. SARs). Deutsche Nordseeküste (u. A. Helgoland, tiefster Ebbestrand). Kleiner und Grosser Belt. Grossbritannische Küsten. — Französische Küste. Mittelmeer. Grand Manan? STımpson.') Zwischen Cuba und Florida (?) (ALıman, Blake Rep., 1877, p. 2). Tubularia formosa n. sp. Hydrocauli ziemlich dünn, etwa 9cm lang, in dichten Büscheln von einem ungeringelten lockern Rhizom entspringend, an der Basis geringelt, im übrigen Verlauf glatt oder in grössern Zwischenräumen quer geringelt, unverzweigt. Zwischen der Basis des Hydranthen und dem Ende des Hydrocaulus eine mehr oder minder kuglige oder kegelförmige Erweiterung des Cönosarks. Hydranthen von mässiger Grösse; aborale Tentakel etwa 5 mm lang und ca. 20 an Zahl. Gono- phoren-Träger (3) bedeutend kürzer, mehrfach verzweigt, an der Basis sehr dick, einreihig stehend. Zahl der wohl entwickelten Gono- 1) Diese von Srımpson erwähnten Exemplare bringt A. Acassız 1865 in die Synonymie von Tubularia couthouyi AG. Da jedoch STIMPSON als Fundort die Laminarien-Zone angiebt, während AGassız betont, dass die 7. couthouyi nicht in reinem Seewasser vorkäme, halte ich die Be- rechtigung dieser Synonymik für zweifelhaft. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 539 phoren-Träger 6—8. Gonophoren (3) gestielt, kuglig, ohne Trentakel, mit austretendem Spadix-Ende; Zahl der oralen Tentakel 20. Das ziemlich reichliche Material hat den Habitus von T. coro- nata bei Hıncks. Autuman hat diese von Hıncks „coronata“ ge- nannte Form mit 7. larynz vereinigt. Mir fehlt ein eignes Urtheil darüber; ich kann nur feststellen, dass die auf Helgoland, dem classischen Fundort von T. coronata ABILDGAARD, gemeinste Tubularia sowohl von der Autman’schen Beschreibung der 7. larynx als von Fig.S. Tubularia formosa n. sp. Ost-Feuerland. Mehrere männl. Gonophorenträger. [=] der Hıncs’schen 7. coronata und T. larynx abweicht; weniger dagegen von der Originalabbildung der 7. larynz bei Euuıs. — Die patagonische Art unterscheidet sich von 7. coronata bei Hıncks durch unver- zweigte Hydrocauli und die kuglige Form und bedeutendere Grösse der männl. Gonophoren, auch dadurch, dass letztere Spuren von Tentakeln kaum erkennen lassen. Das Vorhandensein oder Fehlen der letztern ist übrigens für die Bestimmung von Tubularien mit Vorsicht zu verwerthen, da in dieser Hinsicht die Gonophoren ein und derselben Art sehr variiren können (z. B. bei „7. coronata“ Abbildg. von Helgoland). — Weibliche Exemplare waren unter dem von PLATE gesammelten Material nicht vertreten. — Die Autman’sche Species T. polycarpa von Coquimbo (Chile) besitzt manche Uebereinstimmung 540 ° Cr. HARTLAUB, mit der unsrigen, ist aber durch eine grössere Zahl von Gonophoren- Trägern (24) ausgezeichnet. — Färbung im Leben röthlich braun. Coll. Prare 301, Cabo Espiruto Santo, Ost-Feuerland, Febr. 1895 („in den Vertiefungen der Plaga“). Tubularia polycarpa AuLMman 1871. Monogr. Tub. Hydr., p. 413. „Hydrocaulus attaining the height of about an inch and a half, and a thickness of about half a line, unbranched, or sparingly branch- ed near the base, each stem crowned by a fluted collar for the support ot the hydranth, and having its perisarce marked here and there by a few indistinet annulations; hydrorhiza consisting of an entangled plexus of thin tubes. Hydranth measuring about half an inch from tip to tip of the basal tentacles, which are about twenty- four in number. Gonosome. — Gonophores oval in about twenty four dense clusters, alternately longer and shorter. Colour. — Body of the hydranth carmine. Habitat. — Found covering the bottom of a ship in the harbour of Coquimbo. Locality.— Coquimbo, South America“. Aus dem Hamburger Museum erhielt ich nachträglich ein Glas mit Tubularien von Caleta Buena. So weit die schlechte Erhaltung namentlich der Hydranthen ein Urtheil zulässt, handelt es sich um die obige Art. Das Wachsthum ist ein ausserordentlich dichtes. Die für das Rhizom und den Hydrocaulus angegebenen Merkmale treffen zu. Die Hydrocaulen sind bedeutend kräftiger als bei T. formosa und 7. crocea, und ihr Verlauf ist ein relativ sehr ge- streckter. Die Gonophoren-Träger haben eine freie, von Gonophoren nicht besetzte Basis. Die weiblichen Gonophoren scheinen an ihrer Oeffnung mehrere kurze Tentakel zu tragen. Die Höhe der Hydro- caulen beträgt bis 6 cm (s. Fig. T). Coll. BRÄKENHIELM, Hamburg. Mus. Caleta Buena des sur, Nord-Chile. Aeltere Fundortsangabe: Coquimbo (ALLMAN). Tubularia erocea Acassız 1862. Contr; nat, Hıst! U. /8.,.V.2: Aus dem Hamburger Museum erhielt ich einige sehr mangel- haft erhaltene, von KırCHENPAUER als 7. crocea Valparaiso bestimmte Exemplare. Ich habe mich von der Richtigkeit der Bestimmung Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 541 nicht völlig überzeugen können, wenn ich auch die Möglichkeit, dass es sich um diese Art handelt, nicht leugnen will. Vor Allem konnte ich an den sehr länglichen weibl. Gono- phoren keine leistenförmige Fortsätze feststellen, was aber immerhin Schuld nn (2) der schlechten Erhaltung gewesen fe N BE sein mag. & N A F %) Der Habitus der Art ist etwa NIIuNY 7 Z der von T. larynz Euuis. Es sind = ne GrE> fast gleichmässig dünne, von einem 2 Sn gelblich gefärbten verzweigten Rhi- 2 2% N) | zom entspringende, in dichtem Büschel (>) : wachsende, etwas geschlängelte Stämme, die an ihrer Basis und dann in grössern Zwischenräumen ziemlich tief oder auch flach quer geringelt sind. Verzweigung ist nicht vorhanden, wird aber an vielen Stellen durch Anwuchs jüngerer Individuen vorgetäuscht. Die Höhe der Stämme Fig. T. ?Tubularia polycarpa Am. Nord-Chile. Männl. Gonophorenträger. 25:1. Fig. U. (?) Tubularia crocea Acass. Valparaiso. Männl. Gonophorenträger. 25:1. Bis T. ist etwa 6—7 cm. Die Hydranthen sind von mässiger Grösse. Die zahlreichen proximalen Tentakel sind lang. Die zwischen ihnen (?) oder wenigstens dicht über ihnen entspringenden Gonophoren-Träger sind erheblich kürzer und von geringer Zahl (etwa 6), sie sind schwach oder gar nicht verzweigt und schon am Grunde mit Gonophoren be- 542 Cr. HARTLAUB, setzt; letztere stehen nicht sehr dicht, und die Zahl der reifern be- trägt nur etwa 5. Die Art ist weder mit 7. polycarpa Autm., die durch sehr zahl- reiche Gonophoren-Träger ausgezeichnet ist, noch mit 7. aspera Auum. zu verwechseln, deren Stiele ringförmige Leisten haben. Sie ist also zweifellos eine bisher von Chile nicht erwähnte Art. Bemerkenswerth ist, dass Browne T. crocea in Plymouth an einem Schiff fand, welches direct von Iquique gekommen war, Auch erwähnt TorkeY die Species für Californien. Diese Feststellungen der ursprünglich von der atlantischen Seite Nordamerikas bekannten Art an der pacifischen Küste sprechen dafür, dass es sich, wie KIRCHENPAUER annahm, wirklich um 7. crocea handelt. Am gleichen Fundorte sammelte MicHAELSENn einige niedrig wachsende Tubularien, die, sämmtlich männlichen Geschlechts, wahr- scheinlich zu derselben Art gehören. Sie haben einen niedrigen Wuchs. Ihr Hydrocaulus verdickt sich distalwärts allmählich und entspricht darin der Acassız’schen Abbildung (l. c., tab. 23, fig. 1a). Die Gonophoren-Träger stehen mehrreihig und sind ausserordentlich kurz, viele Gonophoren entspringen direct vom Hydranthen. Die männl. Gonophoren zeigen keine Spur von Anhängen; ihre Form ist elliptisch. Das Manubrium ragt aus der Glocke hervor. TOoRREY will an den männlichen Gonophoren auch 8 abgeflachte Tentacular- processe beobachtet haben, jedoch varlirten seine Exemplare sehr im Aus- bildungsgrade dieser Processe. Verglichen mit den männl. Gonophoren von T. formosa, sind die vorliegenden länglicher, mehr nach beiden Enden zugeschärfte Auch sind die Gonophoren-Träger jener Art dicker. — Da die Tubularien ein und derselben Art, wie z. B. T. larynz Euruıs, ausserordentlich verschiedene Charaktere annehmen können je nach ihrem Alter und dem Standort, an welchem sie ge- wachsen sind, und insbesondere das Fehlen oder Vorhandensein von Ringelung am Hydrocaulus, die Verzweigung des Hydrocaulus, seine Höhe, ferner die Zahlenverhältnisse der 2 Trentakelreihen nur ganz unsichere Merkmale abgeben, so ist nicht ausgeschlossen, das 7. for- mosa und die bei Valparaiso gesammelten Tubularien identisch sind. Beiden gemeinsam ist, dass sie völlig getrennte Geschlechter haben und dass ihre männl. Gonophoren der Fortsätze oder T'entakel entbehren. Coll. Museum Hamburg (Mus. GoDEFFROY leg.), Valparaiso. Coll. MicHAELSEn, Valparaiso. Aeltere Fundortsangaben: Boston Harbour (Acassız); Woodshole; New Haven (NurTinG). Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 543 St. Franeisco Bay, St. Pedro Harbor, San Diego Bay, Oakland Harbour (TorrEY). Plymouth, an einem Schiff von Iquique (BROWNE). Genus Corymorpha (M. Sars 1835 in parte). Antarktisch ist diese Gattung nur durch die von PFEFFER be- schriebene, nachstehend kurz besprochene Art bekannt. Eine ihr nahe stehende Gattung, das pelagisch lebende Genus Pelagohydra Denpy, deren Stiel zu einer Schwimmblase umgewandelt ist, wurde im vorigen Jahre von Neuseeland (SumxeEr) beschrieben (P. mirabilis Denpy). Als arktische Arten kennen wir ©. glacialis Sars (79° 13°’ 3“ n. Br., 59° 55‘ 3 östl. L. v. MARENZELLER), CO. grönlandica (Auım 1874), ©. islandica Auım. 1874 (Nord-Island) und C. carnea CLARKE (Alaska), (s. in: Proc. U. S. nation. Mus., V. 26, 1903). Subarktisch sind (©. glacialis und nana Auer (Vadsö). Die typische Art des Genus Ü. nutans Sars hat eine boreale Verbreitung (Fund- orte u. A. norweg. Küste, Shetland, Helgoland, Phymouth). Auch im Mittelmeer ist die Gattung vertreten (CO. nutans Sars? Neapel, Logranco 1899). Tropisch ist die zu einer sehr nahe stehenden Gattung gehörige Amalthaea januarü STEENSTRUP 1854 (Rio Janeiro). Corymorpha antarctica PFEFFER 1889. In: Jahrb. Hamburg. Wiss. Anst., V. 6, p. 53. „Der Stamm der beiden in Alkohol sehr stark zusammengezogenen Stücke ist conisch, die Wände ein wenig blasig aufgetrieben, aboral ziemlich spitz zulaufend, oral durch eine kräftige Einschnürung von dem Polypenkopf abgesetzt, etwas höher als breit. Der äussere Tentakelkreis hat etwa 20 lang ausgestreckte, schlanke Tentakeln. Die Tentakeln der innern Kreise sind zu einem Bündel zusammen- gelest, so dass eine genaue Zählung nicht möglich war, es mögen etwa 80 vorhanden sein. Die kurz gestielten, ganz unentwickelten Knospen sitzen dicht auf unverzweigten Trägern; sie füllen den ge- samten Raum zwischen den aboralen und Randtentakeln aus. Höhe des ganzen Polypen 7 mm. Höhe des Polypenkopfes 5 mm, Länge eines Trentakels des äussern Kreises 5 mm. Im Leben „hellgelb durchscheinend“. Tiefe Ebbe“ (nach Prerrea, |. c.). Ich untersuchte die Gonophoren von 2 als Originalexemplare bezeichneten Köpfen dieser Art und glaube versichern zu können, dass dieselben sich nicht zu frei werdenden Medusen entwickeln. 544 Cr. HARTLAUB, Trotzdem am Manubrium der reifern Gonophoren schon Sexual- producte in mässiger Menge entwickelt waren, besassen die Gono- phoren nicht die kleinste Anlage von Marginalbulben oder Tentakeln, auch war ein Ringcanal nicht zu erkennen. Radiärcanäle dagegen liessen sich auf dem optischen Querschnitt der Gonophoren deutlich unterscheiden. Coll. Von DEN STEINEnN, Südgeorgien 1883. Genus Hybocodon L. Acassız 1862. Durch eine von PraTE gesammelte Art ist das Vorkommen dieser Gattung an der chilenischen Küste festgestellt. Brown beschrieb Fig. V. Hybocodon chilensis n. sp. Calbuco. Junger Hydranth von oben ge- sehen, das orale Ende ist entfernt. 12:1. eine Meduse (Amphicodon unicus) von den Falklands-Inseln, durch welche wahrscheinlich erscheint, dass Hybocodon auch im subantark- tischen Gebiete vorkommt. Möglicher Weise steht die Falklands- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 545 Meduse mit der hier beschriebenen Aybocodon-Art in genetischem Zusammenhang. — Arktisch und subarktisch ist Aybocodon bis jetzt nicht gefunden. Die Meduse sammelte ich allerdings zahlreich bei der Bären-Insel, aber im Ge- biete des Golfstroms. Auch an der Südwestküste Islands wurde eine Aybocodon-Art (Auliscus pul- cher SÄmunxpsson) beobachtet. Zu der in der Nordsee (Helgoland) und an der grossbritannischen Küste sowie bei Florö in Nor- wegen gefundenen Hybocodon- Meduse ist die Hydroiden-Gene- ration noch nicht gefunden, auch nicht zu „Amphicodon amphi- pleurus“ HaAEcKkEL von der Nor- mandie. — Als pacifisch ist ausser der nachstehend beschriebenen chilenischen noch eine Art von Fig. W. Hybocodon chilensis n. sp. x . Calbuco. a Medusenträger. 27:1. b Me- St. Franeisco anzunehmen, da dusenknospe. 70:1. die von Fewkes 1889 als „Steen- strupia occidentalis“ beschriebene Qualle jedenfalls zu Aybocodon gehört. Hybocodon chilensis n. sp. Sparrig und steif wachsende Tubularide, deren sehr fest chiti- nöse, mässig dicke, etwa 5 cm lange Hydrocauli unverzweigt sind, aber den Eindruck von Verzweigung vortäuschen durch Anlagerung von Rhizomen oder Stolonen. Hydrocauli an der Basis des Hydranthen nicht verdickt. Hydranth von mässiger Grösse mit 17—20 proxi- malen und ca. 27 in mehreren Reihen stehenden oralen Tentakeln; proximale Tentakel 6mm lang; 8 dicht über der Basis der proxi- malen Tentakel sitzende Medusenträger, die etwa halb so lang sind wie die proximalen Tentakel und die mit sehr zahlreichen dicht gedrängt stehenden gruppenständigen Medusenknospen be- setzt sind. Von den Marginalbulben der Medusenknospen ist nur einer und dieser ganz enorm entwickelt. — Stiele im Leben rostgelb. Köpfe blassrosa. Das spärliche Material dieser neuen Species gestattete leider keinen genauen Einblick in die Wachsthumsverhältnisse. — Die 546 Cr. HARTLAUB, von Bonneviız beschriebene norwegische Art, welche die Verfasserin irrthümlich zu A. prolifer Ac. zog,') zeigt viel Uebereinstimmung mit der unsrigen. Beide haben 8 Medusenträger und mehrreihige orale Tentakel. — Stärker weicht dagegen die von SÄMUNDSSON 1899 als „Auliscus pulcher“ beschriebene Species von Island ab. — Die Asassız’sche nordamerikanisch-atlantische Art H. prolifer aber unterscheidet sich von allen durch den Mangel von Medusenträgern. — Leider war die Medusen-Entwicklung am Material noch wenig vorgeschritten. Coll. Prare 490 und 526. Calbuco, December 1894. Genus Eudendrium EHRENBERG (in parte) 1832. Dass diese kosmopolitische, besonders aber auf der nördlichen Erdhälfte stark verbreitete, artenreiche Gattung auch in den ant- arktischen Regionen (vgl. Liste 8. 514,515) ihre Vertreter habe, war seit längerer Zeit bekannt, speciell war auch von Patagonien schon durch D’ORBIGNY (1838) eine Species festgestellt, von der wir nachstehend die Beschreibung und die Abbildungen wiedergeben. Die Hamburger Sammlungen enthalten leider keine Eudendrien; dagegen sammelte PrArE bei Calbuco schöne Exemplare einer vielleicht mit der ant- arktischen und borealen E. rameum Parr. identischen Art und eine andere, die dort E. ramosum zu vertreten scheint. Ferner erhielt die Belgiea-Expedition auf dem ca. 70° südl. Breite ein Eudendrium, das dem europäischen #. ramosum ähnelt. Die von Rıprey (l. c.) als Eudendrium arbusculum »’OrB.? vom Trinidad Channel ange- gebene Form dürfte eher dem E. rameum Pauz. als der D’ORBIGNY- schen Art angehören und jedenfalls identisch sein mit der von PrATE gesammelten Art und mit dem „Z. rameum Paur.,“ welches Autman von den Kerguelen beschrieben hat. — Hinsichtlich der arktischen Verbreitung der Gattung vergleiche man u. A. die Publicationen von v. Lorenz (Jan Mayen), MARKTANNER (Ost- Spitzbergen), pD’Arcy THompson (Vega-Exp.), Bern (Kara Havet) CLARKE, NurrinG (Alaska), Levissen (Grönland) l.c.1.c. Die Mehr- zahl der von diesen Autoren erwähnten Arten sind nicht specifisch arktisch, sondern auch boreal verbreitet. E. tenellum Auum. 1877, aus dem Golfstrom-Gebiet zwischen Florida und Cuba, 471 Faden be- schrieben, wurde von MARKTANNER für Ost-Spitzbergen 13 Faden l) Für die Bonnkvie’sche Art möchte ich ihrer Autorin zu Ehren den Namen Hybocodon christinae vorschlagen. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 547 festgestellt. Arktisch, boreal und im Mittelmeer verbreitet, sind die schon erwähnten, auch antarktisch vorkommenden, resp. durch sehr ähnliche Formen oder Varietäten vertretenen Arten E. rameum und ramosum. — ALLMAN beschrieb 1871 1. c. 6 europäisch-boreale Arten, 2 atlantisch-nordamerikanische und eine mediterrane Art; 1877 schuf er 8 neue Species aus dem Goltstrom-Gebiet zwischen Cuba und Florida. Nurrise (1901) giebt von Woodshole 6 Arten an, darunter E. ramosum (L.). TORREY zählt (1902) für die pacifische Küste Nord- amerikas 3 Species auf, unter denen sich wieder E. ramosum (L.) befindet und E. rameum Pau. — BoNNnEviE 1899 (Nordhavs-Exp.) giebt eine Liste von 11 Arten. Pıcrer u. Bevor (1900) erwähnen von Neufundland ein Hudendrium sp. aus der bemerkenswerthen Tiefe von 1267 m. Eudendrium ramosum kommt auch in den Tropen vor (Cape Comorin, Ostindien, 40 Faden, ARMSTRONG). FEudendrium arbusceulum D’OÖRBIGNY 1838. Tubularıa arbuscula D’ORBIGNY 1839, Voyage dans l’Amärique merid. Eudendrium arbusculum D’ORBIGNY bei RıpLey 1881, 1. ce. (?) Originalbeschreibung: „T. tubulis dichotomis, ramosis; ramulis transversim annulatis.“ „Les branches de cette espece sont nombreuses, plusieurs fois divis6es en petits rameaux alternes tr&s-espac6s, portants des ramules courts, anneles ä& leur base, lisses & leur extr&emite. L’ensemble forme un buisson &pais, dont les grosses tiges sont presque noires, les moyennes brunes, et enfin les ramules jaunes. Elle est propre aux cötes de la Patagonie, oü nous l’avons recueillie jetee a la cöte de ’Ensenada de Ros, au sud du Rio Negro.“ „Pl. XIH, fig. 11, une petite branche de grandeur naturelle“ [unsere Textfigur X], „fig. 12 une extremit& de branche grossie“ [unsere Textfigur Y]. Eudendrium arbuscula WricHut 1859 aus dem Firth of Forth muß, wenn die D’OrBIGnY’sche Species auf weitere Untersuchungen hin sich behauptet, einen andern Namen erhalten und könnte Eudendrium wrighti genannt werden. Ich entnehme Rıprey’s Beschreibung des oben erwähnten „Eudendrium arbusculum w’OrBIGnY?“ von Trinidad Channel Folgendes: „Ihe lower part of the stem is made up of contorted tubes, and the colony resembles X. rameum closely in external appearance; 548 Cu. HartLaug, and is apparently nearly related to it.“... „The stem in the present example is always ringed between the branches, though to a varying extent, and the branchlets are annulated for most of their length. Characters of polypites and gonophores unknown. Maximum height about 80 millims. Several colonies occur together. — Hab. Trinidad Channel S. W. Chili, 30 fathoms, from stem of seaweed ?“ a ben N # F ff \ £ Eh (jr? Y- ei; | ei | j Fig. X. Big..Y. Fig. X. „Tubularia arbuscula“ D’OrB. (nach D’OrBIGnY 1. c.). Nat. Grösse. 18. &. „ ! N \ 3 h Fig. Y. „Tubularia arbuscula“ p’Orp. (nach D’OrBIcnY ]. ec... Ein Zweig- ende vergr. Eudendrium rameum Parzas 1766 (?2). Tubularia ramea PALLAS 1766, Elenchus, p. 83 (??). ? Eudendrium rameum ALLMA N1888, in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, ps; 7pl.62,419.01,2; Eudendrium arbusceulum RIDLEY 1881. Die von Prarz bei Calbuco gesammelten Eudendrien scheinen mir identisch zu sein mit den von Auuman als E. rameum be- schriebenen von den Kerguelen, dagegen erscheint es mir fraglich, ob die Eudendrien dieser beiden Fundorte zu der Pauzas’schen Art Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 549 gehören. Vergleicht man die Auıman’sche Abbildung resp. die von PrArE gesammelten Stücke mit gut entwickelten europäischen Exem- plaren, z. B. solchen von Sylt, so haben letztere einen viel höhern und vor Allem viel dichter verzweigten Wuchs; dazu kommt, dass die Tentakelzahl, welche bei den Kerguelen-Exemplaren 16 beträgt und bei den chilenischen etwa 14—20 betragen dürfte, geringer ist als die des europäischen E. rameum, wo sie nach Hiscks (1868) ca. 24, nach AuumAan (Monograph.) ca. 20 ist; die von mir ver- glichenen Sylter Exemplare haben 24. Die Grösse der Hydranthen ist dagegen bei den chilenischen Exemplaren bedeutender als bei den von mir verglichenen Stücken von Sylt. Fig. Z. Eudendrium rameum Parr. Calbuco. 2 männl. Hydranthen. 27:1. Die Exemplare von Calbuco haben entwickelte Gonophoren. Die der männl. Exemplare sind ziemlich dick und 2kammerig; sie sitzen kranzförmig zu etwa 6 Stück um die Basis des Hydranthen herum, eine Strecke weit unterhalb der Tentakel, die etwas rück- gebildet erscheinen; die Proboseis mit Mundöffnung ist wohl ent- wickelt; einzeln findet man Gonophoren am Ende eines Hydrocaulus, dem der Hydranth fehlt. — Die weibl. Gonophoren sitzen zu höchstens 10 kranzförmig dicht unterhalb der völlig reducirten Tentakel; die Proboscis und Mundöffnung der Hydranthen ist wohl entwickelt. Manchmal findet man in kurzer Entfernung vom Hydranthen am Hydrocaulus noch einen zweiten Kranz von Gonophoren resp. deren von einer hyalinen Membran eingeschlossene Eier; ob in diesen Fällen der untere Gonophorenkranz vielleicht von einem abgestorbenen Hydranthen, der obere dagegen zu einem durch Reproduction ent- CL. HARTLAUB, 550 ENTER EIN! \ı Ir (4) Del Fig. A!. Eudendrium rameuwm Parz. Calbuco. Stück eines weibl. Exemplars. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 551 standenen gehört, oder aber der ursprüngliche Hydranth, wie es WEISMANN |. c., tab. 4, fig. 4 von einem Blastostyl des E. racemosum darstellte, nach einander 2 Kränze von Gonophoren hervorsprosste, lasse ich dahin gestellt sein. — Ueber die Gonophorenbildung des europäischen &. rameum Paruvas ist in der Literatur wenige zu finden, und mir selbst stehen leider keine geschlechtsreifen Stücke zu (Gebote; Autman, der in seiner Monographie keine Angaben darüber macht, sagt in einer Note des Challenger Report: „In the gonosome, as observed in British specimens, the male gonophores are two chambered borne on the body of the Hydranth in a verticil immediately below the tentacles; the female are oviform, scattered on the hydrocaulus for some distance below the hydranth.“ — BOoNNEVvIE sagt über die weibl. Gonophoren (in: Nordhafs Exp. p. 51) nach eigner Untersuchung „female gonophores are pear shaped seattered over and below non atrophied hydranths“. Von diesen Angaben stehen die über die männl. Gonophoren mit der Beschreibung unserer chilenischen Exemplare einigermaassen in Widerspruch. An den weibl. Gonophoren der letztern liess sich sehr schlecht erkennen, ob sie einen einreihigen Kranz bilden oder in verschiedener Höhe stehen, wohl aber, dass sie am Hydranthen viel weniger basal liegen als die männlichen. Sehr beachtenswerth für die Systematik der Eudendrien sind die Beobachtungen A. WeEısmann’s (1883, 1. c.) an E. annulatum und racemosum; sie zeigen, welchen Werth der Systematiker auf genaue Beschreibung der Blastostyl- und Gonophorenbildung zu legen hat. Für die weibl. Gonophoren von E. annulatum und racemosum ist z. B. wichtig, dass sie anfänglich kranzförmig stehen und mit Zunehmen der Entwicklung der Eier am sich streckenden Blastostyle aus ein- ander rücken und eine zerstreute unregelmässige Stellung bekommen, ferner dass der Spadix gablig verzweigt sein kann (E racemosum). WEISMANN ist der Ansicht, dass die reducirten Blastostyle, d. h. die Gonophoren tragenden Hydranthen ohne Probosceis und ohne Ten- takel, an den von ihm untersuchten 2 Arten gleich als solche an- gelegt werden, nicht aber durch Rückbildung gewöhnlicher Nähr- polypen der Colonie entstehen. Coll. PLartE 240. Calbuco. December 1894. Coll. Prare 493. Calbuco. December 1894, jüngerer Anwuchs ohne Gonangium. Aeltere Fundortsangaben: St. Pedro, Californien (Torkey). Kerguelen, 105 Faden (ALLMAN). Z0ool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 3. 36 552 Cr. HARTLAUB, Westküste von Grönland, 100 Faden (Levinsen). Island (SÄMUNDSSOoN). Grossbritannien, Shetland-Inseln (Hıncks). Nord-französische Küste: St. Vaast (BILLARD). Norwegische Küste. Ost-Spitzbergen (MARKTANNER). Kara-See (BERGH). Sibirische Küste (Vega-Exp.). Deutsche Küsten: Helgoland, schleswigsche Austernbänke. Ost- see: Kiel und Friedrichsort. Mittelmeer: u. A. Neapel, Nisida (Lo Bianco). Eudendrium deforme n. sp. Diese Species hat den Habitus der Abbildung von E. ramosum L. bei Hıncks (l. e., tab. 13, fig. a). Eine genauere Beschreibung und ein genauerer Vergleich mit E. ra- mosum lassen sich leider nicht geben, weil die Hydranthen nicht erhalten sind. Zur Charakteristik der Art sei jedoch bemerkt, dass es sich um eine ausserordentlich Fig. C. | Fig. B!. Eudendrium deforme n. sp. Cal- | buco. Abzweigung eines Astes vom Stamm. | ne Fig. C!. Eudendrium deforme n. sp. Cal- Fig. B!. buco. Nat. Grösse. dünne, haarartig feine Art handelt, die auf Obelien wächst, bald mit freien Stämmen, bald dem Stamme der Obelia fest anliegend. Ihre Stämme sind zusammengesetzt und ungeringelt. Auch die Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 553 Aeste haben keine ausgesprochene Ringelung, sondern nur unregel- mässige, schräge Drehungsringe und Runzeln. Bezeichnend ist, dass der Ast an seinem Ursprung meistens eine kurze Strecke in der Richtung des Stammes wächst und sich dann abbiegt. Die Verzweigung ist unregelmässig, nicht regelmässig 2zeilig, und die Aeste stehen am Stamme in ziemlich langen gleichmässigen Abständen; hier und da stehen 2 Aeste gegenständig bei einander, und vielfach entspringt an der Basis der Aeste ein fast achselständiger Zweig. — Die dunkle Hornfarbe, welche X. ramosum auszeichnet, fehlt unserer Art. Ihre Färbung ist hell braun in Alkohol. Die Höhe der Stöcke beträgt etwa 5 cm. Die nahe stehende Art FE. ramosum L. kommt nach Torkrery |. c. auch im Pacific vor und zwar an der californischen Küste. Coll. PLarte. Calbuco, auf Obelia. Spärliches Material. II. Thecata. Campannularidae. Genus Campanularia Lack. 1816 partim. Die Hamburger Sammlungen lassen 3 magalhaensische Arten unterscheiden, somit immerhin mehr, als von irgend einer andern antarktischen resp. von uns berücksichtigten notialen Region bekannt sind. Ihre Bestimmung blieb, da die Gonangien fehlten, leider aus- nahmslos schwierig und unsicher, und es bedarf weiterer Sammlungen, um die hier namhaft gemachten Arten als zuverlässig magalhaen- sische zu bestätigen. Zwei derselben gehören zu dem sehr varliren- den Formenkreis der dem Genus Eucopella nahe stehenden ©. calieu- lata Hıncks. Diese gemeine europäische Art war bereits von Austra- lien und Neuseeland beschrieben und scheint, da möglicher Weise auch ©. compressa ÜLARKE von Alaska nur eine Varietät derselben ist, eine sehr ausgedehnte Verbreitung zu haben. Bei mangelnden Gonangien kann sie leicht mit Zucopella v. LENDENF. verwechselt werden. Nurrinse hält sogar eine Identität der C. compressa mit der australischen Eucopella campanularia für wahrscheinlich. Andrer- seits zeigt Kucopella grosse Aehnlichkeit mit Siheularia MEYENn (Hy- panthea Auım.), und so sind bei Mangel von Gonosomen Verwechs- lungen dieser 3 Gattungen leicht angängig. (©. caliculata Hıncks ist sehr wahrscheinlich vom Genus Campanularia generisch zu son- 36* Cr. HARTLAUB, Campanularidae. Uebersicht der Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Caps d. ge. H. Pelagial- hilen. Kü vr 2 Tri een chilen. Küste und Juan Fernandez |u. Tristan da Cunha Olytia Lux. i. p. 1812 Phialidium LeuckArTt 1856 Phialella BRownE 1902 Campanularia Lam. 1816 Thaumantias ESCHSCHOLTZ 1829 Eucopella v LENDENF. 1883 Silicularia MEvEen 1834 (— Hypanthea Auım. 1876) Obelia P&r. et Les. 1810 Obelia Pär. et Les. 1810 Eucope GEGENBAUR 1856 Gonothyraea Auım. 1864 Hebella Autım. 1888 Halisiphonia Aınm. 1888 Lyptoseyphus Pıcrer 1893 Calycella Hıscks 1861 i. p. Phüalidium simplex Brownz 1902 |Phialella falklandica Brown 1902 Campanularia elytioides Lmx. 1824 M. — compressa CLARKE 1876 Ch. — tincta Hıncks 1861 Ch. M. — laevis n. sp. Ch. — calieulata Hıncks 1853 M. Thaumantias inconspicua FoRrBEs 1848 ChıI.cR. Eueopella retieulata n. sp. M. — crenata Hartı. 1901 M. Silieularia rosea MEvEN 1834 S. G. — hemispherica Avım. 1888 M. — divergens n. sp. S. G. — repens Arm. 1876 M. (fide MArk- TANNER) Obelia geniculata L. 1758 M. Ch. 8. G. — longissima Paru. 1766 M. Ch. Obelia diaphana L. Ac. 1849 M. — multieilia BRowNnE 1902 Gonothyraea gracilis Sars1851 M.Ch.J.F. Hebella striata Auum. 1888 M. Ch. Campanulina\ ax Benen. 1847] 0ampanulina Mitrocoma HAEcKEL 1864 Eutimalphes Hazckeı 1879 Laodice Lxzsson 1843 Mesonema Esc#scHoLtz 1829 Aequorea Pfr. et Les. 1809 Stomobrachium BRANnDT 1838 belgicae Campanulina chilensis n. sp. Ch. Harrr. 1904 Mitrocoma minervae Laodice pulchra BRownE 1902 HaEcKEL1879 Mesonema dubium Branpr 1838 Ch. (Südküste von Afrika) BRANDT Stomobrachium lenticulare 1838 M. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. m 555 Campanulariden, Campanuliniden und Leptomedusen. Kerguelen, Marion-Insel, Heard Island Campanularia tulipifera Aura. 1888 H — cylindrica Arın. 1876 Silicularia repens Auınm. 1896 K. — aggregata Auım. 1888 K. Obelia geniculata L. 1758 K. Südinsel und Südküste der Nordinsel von Neuseeland Südküste Australiens, Tasmania und St. Paul Ulytia johnstoni Auper 1857 Campanularia tincta Hıscks 1861 — caliceulata Hıncks 1853 Campanularia calieulata Hincks 1853 — lairti Lux. 1816 — carduella Auım. 1885, genauer Fundort unbek. Eucopella erenata Harrı. 1901 Eucopella campanularia v. LEn- DENF. 1883 Silieularia bilabiata ÜOUGHTREY 1874 — asymmetrica HILGENDORF 1897 Obelia geniculata L. 1758 Obelia geniculata L. 1758 — dichotoma L. 1758 var. St. Paul — australis v. LENDENF. 1885 Eucope annulata v. LENDENF. 1885 Halisiphonia megalotheca AuLm. 1888, 2600 F. Lyptoseyphus marginatus BALE 1884 Lyptoscyphus fruticosus ESPER 183) (= Sertularella fruticosa EsPER bei Harrı. 1900) Calycella parkeri HıLGENDORF1897 Eutimalphes pretiosa HAECKEL 1879, genauer Fundort? Aequorea eurhodina Prr. et Les. 1809 556 Cr. HARTLAUB, dern.!) Entweder ist sie Agastra Harrı. 1897 zuzuweisen (cf. GIARD, l. e.) oder mit zu Eucopella zu ziehen; die Unterschiede der Agastra- und Eucopella-Meduse sind nämlich nicht so bedeutend, dass die Noth- wendigkeit der Trennung dieser Genera feststünde. — Die Gesammt- zahl der bis jetzt bekannten subantarktischen Campanularia-Arten beträgt 5. Die nahe verwandte, freie Medusen bildende Gattung Olytia Lmx. ist auf Neuseeland vertreten durch eine Art, die sich bis jetzt von der europäischen Cl. johnstoni nicht unterscheiden liess; für ihr Vorkommen in der magalhaensischen Region sprechen die von Browne für die Falklands-Inseln beschriebenen Quallen-Genera Phialidium und Phialella. — Von der chilenischen Küste (PLATE) war das Vorkommen der ebenfalls nahe stehenden Gattung Gonothy- raea festzustellen, die auch MıcHAELsEN auf der Insel Navarin sam- melte. — Die nachstehend beschriebenen Campanularien zeigen Be- ziehungen der magalhaensischen Hydroidenfauna zu der süd-austra- lischen, wie sie sich auch durch den gemeinsamen Besitz von Euco- pella-Arten leicht erkennen lassen. Unter den in meiner Liste verzeichneten subantarktischen Arten sind, die Richtigkeit der Bestimmung vorausgesetzt, die einzigen auch arktisch nachgewiesenen Species (©. compressa ÜLARKE und O. cylindrica ALum. Letztere wurde nicht nur bei den Kerguelen, sondern nach Arı.man (in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, V. 168) auch von der Valorous-Expedition in der Baffins Bay erbeutet. Manche Au- toren würden auch ©. caliculat« anführen, die sie fälschlich für iden- tisch mit ©. integra McGıLLıv«. halten. — Die Zahl der als arktisch beschriebenen Arten ist etwas grösser als die der subantarktischen. Manche von ihnen haben zugleich eine weite boreale Verbreitung (CO. vertieillata, integra, hincksü, volubilis). Antarktisch s. str. ist bis jetzt keine Art bekannt. Die Mehrzahl aller überhaupt beschrie-' benen Campanularia-Arten (im Hincks’schen Sinne) dürften dem borealen Gebiete angehören, notial dagegen gibt es wenige. In den Tropen sind sehr wenige Arten bekannt. Es scheint, daß hier Olytia etwas häufiger vorkommt, wenigstens beschrieb PıcrEr (l. c., 1893) von Amboina 6 Arten, unter diesen die europäische und auch ant- arktische Olytia johnstoni Auper. Auffallend gering ist die Zahl (2) der vom Challenger gesammelten Species. 1) Zu Olytia (ef. NuTTInG 1901) gehört sie keinenfalls, da die Phialidium-Meduse von der (. caliculata-Qualle (Agastra HARTL.) zu sehr abweicht. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 557 Campanularia tineta Hıncks 1861. In: Ann. Mag. nat. Hist. (8), V. 7, p. 280, tab. 12. ? Campanularia tineta BALE, 1884, 1. e.,-p. 57, tab. 1, 5,46. Re Dr Fig, El. Fig. D!. a) Campanularia tincta Hıncks. Smyth Channel. 12:1 b) Thaumantias inconspicua Forses. Calbuco. 12:1. Fig. E!. Campanularia tincta Hıncks. Smith Channel. 70:1. Fig. ET & r „ hach Hmers. 1. c. Die Kelche der mir vorliegenden an Sertularella sitzenden Exemplare weichen von der Hıncks’schen Abbildung dadurch ab, dass sie sich distal nicht erweitern, sondern tief eylindrisch und auch 558 CL. HARTLAUE, etwas grösser sind. Charakteristisch ist die scharf abgesetzte Ver- engerung der Kelchbasis. Die Ausdehnung dieses eingeschnürten basalen Kelchtheiles ist aber sehr variabel, manchmal stark in die Länge gezogen, manchmal ganz kurz. Einige Kelche sind in ihrem distalen Abschnitte der Zähnelung entsprechend longitudinal gerillt (fluted). Die Stiele sind kurz, glatt oder mit welliger Contur und erinnern an die von C. caliculata Hıncs. Die Rhizomfäden sind weiter und weniger dickwandig als die Hydrocauli. Gonangien sind leider nicht entwickelt. Sie sind durch transversale Rippung und niederliegende Stellung der Hincks’schen Beschreibung nach hoch charakteristisch (vgl. Fig. F'). Hıncks beschrieb die Art ohne nähere Fundortsangabe als von Australien stammend. Barz 1. c. beschrieb Exemplare von Port Philipp und Portland, deren Kelche in der Form und bedeutendern Grösse erheblich abweichen. Coll. Mıcn. 61, Smyth Channel, Long Island, 8 Faden. 10.7. 1893. Coll. PaEssLer, Falklands-Inseln, Port Stanley. 12./4. 1893. Aeltere Fundortsangaben: Australien (Hıncks 1861, 1. c.). Süd- küste Australiens: Port Philipp und Portland (BAuE 1884). Campanularia tineta HIncKs var. eurycalyx. Campamularia tincta BALE, 1. c., 1884, p. 57, tab. 1, fig. 4—6. Die wenigen, gerade zur Anfertigung eines mikroskopischen Präparats genügenden Hydranthen haben grosse Aehnlichkeit mit den von BALE als süd-australisch abgebildeten Exemplaren dieser Art. Da ihre Kelchform viel breiter ist als die der magalhaensi- schen Exemplare von ©. tincta (Smyth Channel), so möchte ich sie für eine besondere Varietät ansprechen. Die Species hat, was die Hydranthen anlangt, auch Aehnlichkeit mit ©. cylindrica ALım. von den Kerguelen und könnte bei mangelnden Gonangien mit ihr ver- wechselt werden. Ich gebe daher auch von dieser antarktischen Art die Originalfigur ALuman’s wieder und mache auf die ganz andere Form der Gonangien aufmerksam (vgl. S. 559). Coll Pazssuer, Falklands-Inseln, Port Stanley, 4 Faden. 1895. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 559 Fig. 6". Fig. G!. Campannudaria tinela Hıncks. var. eurycalyx n. var. Falklands-Inseln. a Fig. H!. Campanularia tincta Hıncks. var. eurycaly& n. var. Falklands-Inseln. A0AR Fig. J!. Campanularia eylindrica Arım. Kerguelen. (Nach Auıman.) 60 | Cr. HArTLAuB, Campanularia caliculata Hıncks 1853 (2). In: Ann. Mag. nat. Hist. (2), V. 11, 1853, p. 178, tab. 5B. Olytia calieulata (NUTTING 1901, 1. c.). Die Bestimmung der hier in Betracht kommenden Exemplare von Smyth Channel etc. ist keine ganz sichere, weil ihnen die Gonangien fehlen; es könnte sich auch um Campanularia integra McGiILLıvr. handeln, die ich, entgegen der Ansicht von LEVvInsEN (1892), Bıruna (1898) und Sämunpsson (1902), aber in Ueberein- Fig. K!. Campanularia caliculata Hıncks. Smyth Channel. a 70:1, b 12:1. stimmung mit Caukıns (1899) und NurrinG (1901) ihrer Fortpflanzung wegen nicht für identisch halte mit €. calieulata.‘) Die Hydranthen haben etwas dickwandige Hydrocauli, die im ganzen Verlauf schräg und flach gewellt, seltener fast glatt sind und etwa 3—4 mm Länge haben; deutliche Querringelung ist nie vorhanden. Die Kelche sind ziemlich klein, mehr oder minder dünnwandig, schmal trichterförmig \) BırkunA hat 1898, 1. c., die Frage der Synonymie von (ampu- nularia caliculata und integra unter Beigabe verschiedener Textfiguren be- handelt. Mit welchem Ergebniss, ist mir, da die Arbeit russisch ge- schrieben ist, leider nicht verständlich geworden, doch scheint B. nur (“ integra vor sich gehabt zu haben. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 561 oder becherförmig und ziemlich tief. Ihr Rand ist bald völlig glatt, bald flach eingekerbt. Die Rhizomfäden, die etwas dicker sind als die Hydrocauli, bilden ein weitmaschiges Netzwerk auf den Wurzeln einer Laminariacee; die Hydranthen entspringen von ihnen in /wischenräumen. Diese Campanularia erinnert an die von mir beschriebene neu- seeländische Hucopella erenata (l. e., 1901). Die ebenfalls gezähnten Kelche der letztern sind jedoch bedeutend grösser und weiter, und die eigenthümlich scharf abgesetzte Verdünnung des marginalen Kelchtheiles habe ich bei der magalhaensischen Form nicht bemerkt. ÜOUGHTREY bildete 1875, 1. c., eine Campanularia „allied to C. integra“ ab, die ebenfalls für den Vergleich in Betracht kommt, während die von ihm 1876, 1. c., beschriebene „Campanularia integra (?)“ wohl ziemlich sicher identisch ist mit meiner Kucopella erenata. Vielleicht ist die von BAuE (1888, 1. c., p. 755) beschriebene ©. caliculata von Port Jackson mit der vorliegenden Art identisch, doch wird von BarE keine Zähnelung des Kelchs erwähnt. — Die von v. LENDENFELD 1885 beschriebene (. caliculata var. macrogona von der Südküste Australiens ist nach Bau (ibid., p. 755) möglicher Weise als besondere Art aufzufassen. Verglichen mit typischen europäischen Exemplaren der ©. cali- culata von Wimereux (s. S. 562, Fig. L!) sind die Kelche der ma- galhaensischen Form erheblich grösser. Ferner haben jene deutlich um ihre Längsaxe gedrehte Stiele und ein sehr dickes Perisark.!) — GIarD (l. c.) sieht die von mir als Agastra mira (1897, 1. c.) be- schriebene Meduse als unzweifelhaft zu dieser Art gehörig an und glaubt, dass sich Ü©. caliculata sowohl durch sessile Gonophoren als durch frei werdende Medusen vermehre („Allagonie“). Einen Beweis dafür hat er indessen bis jetzt nicht gebracht. Coll. Mıcn. 61. Smyth Channel, Long Island. 8 Faden. 10./7. 1893. Auf Sertularella und Laminaria. Coll. May, Smyth Channel (ded. Dec. 1894). Auf Laminarien (Lessonia). Coll. CArL Li&re, Magalhaens-Strasse auf Sargassum. 16./2. 1892 Andere Fundortsangaben: Südküste Australiens (Port Philipp.) var. macrogona v. LENDENE. 1) An Exemplaren von Triest sehe ich übrigens, dass die Stieie auch vollkommen glatt sein können und solche glattstieligen Hydranthen mitten zwischen gedrehtstieligen wachsen. 562 Cu. HArTLAUg, Ostküste Australiens (Port Jackson) BALr. Neuseeland. Arktisch: Alaska (Nurrine), Labrador (Hıncks). Europa: Grossbritannische, norwegische, französische Küsten, Mittelmeer (Messina, Rovigno). Nordamerika: Massachusetts Bay (Olytia poterium Ac.). Campanularia compressa CLARKE 1876. In: Proc. Acad. nat. Sc. Philadelphia, p. 214. tab. 8, fig. 5, 6. Campanularia caliewlata CALKINS 1899, 1. c., p. 351, tab. 2, fig. 11. Olytia compressa NUTTING 1901, 1. c., p. 170, tab. 17, fig. 3, 4. Die Hydrocauli sind völlig glatt, jedoch liegt dieht unter dem Kelch ein kugliges Segment, auch zeigen manche Stiele in ihrem distalen Verlauf einige Absätze (wie sie nach ALıman in: Chall. Rep., Fig: Il Fig. M'. Fig. L!. Campanularia caliculata Hıncxs. Wimereux. 70:1. Fig. M!. Campannularia compressa CvLarke. Smyth Channel. a 70:1, b 12:1. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 563 auch bei €. retrofleea von Honolulu vorkommen), die durch Repro- duetion entstanden zu denken sind. Dicht unterhalb des kugligen Segments sind die Stiele etwas verdickt. — Die Kelche sind grösser als die der ©. caliculata von Smyth Channel und bedeutend grösser als die der europäischen Exemplare von Wimereux. — Die Kelch- wand ist mässig verdickt, der Rand ein wenig nach aussen gekehrt und glatt; die Form ziemlich tief trichter- oder breit glocken- förmig. Das Rhizom bildet ein weitmaschiges Netzwerk auf beiden Seiten einer Laminariacee; es sind dickere, zuweilen sogar zusammen- gesetzte Hauptstämme und dünnere Nebenstränge an ihm zu unter- scheiden, was am Rhizom der ©. caliculata von Smyth Channel nicht der Fall war. Leider fehlen auch hier die Gonangien.!) — Nurrting, l. ce, bespricht die Möglichkeit einer Identität von Eucopella campa- nularia v. LENDENFELD und dieser Species. Coll. Mıc#. 61, Smyth Channel, Long Island, 8 Faden. 10./7. 1893. Auf Laminariaceen und auf Sertularella. Aeltere Fundortsangaben: Shumagin Islands, Alaska (CLARKE, NUTTING). Puget Sound (CALKINS). Campanularia elytioides (Lmx. 1824). Tubularia elytioides LMx. 1824, Voyage autour du monde (Uranie et Physi- cienne) Zool., p. 620, tab. 95, fig. 6, 7 et 8. Stlieularıa gracilis MEYEN 1834, 1. ce. Die wenig verzweigten, oft parallel laufenden Rhizomfäden, von denen die unverzweigten Hydranthen sich in Abständen erheben, sind dünnwandig und bedeutend weiter als die Hydrocauli. Letztere sind in ihrem ganzen Verlauf oder nur an der Basis und unterhalb der Kelche eine Strecke weit deutlich quer geringelt und besitzen ein schwach verdicktes Perisark. Das unter dem Kelch gelegene kuglige Segment ist von dem vorhergehenden nur durch etwas geringere Grösse gesondert. Die Kelche sind ziemlich klein, dabei in der Regel breit auslaufend, glattrandig und in ihrem distalen Teile dünnwandig und collabil. Die Dicke der untern Kelchwand und die damit zusammenhängende Weite des Kelchraums sind sehr variabel. Dasselbe gilt für die basale Kelchkammer, die sehr weit l) CLARKE, 1. c., beschreibt dieselben als „turgid, sessile, or with a very short pedicel, largest at the distal end, rounded at the base, very much compressed laterally“. 564 Cu, HARTLAUB, und länglich tonnenförmig oder auch ganz klein sein kann. Die Höhe der Hydrocauli beträgt 3—4 mm. Da die Gonangien an den vorliegenden auf Sargassum wachsen- den Exemplaren nicht entwickelt waren und auch von LAMOUROUX :L. 12 Magalhaens-Str. Campannularia clytioides Lux. Fig. NW, und Mryen nicht beschrieben sind, bleibt die systematische Stellung der Art hinsichtlich der Gattung einstweilen zweifelhaft. — Von Campanularia (Agastra) caliculata Hıncks und ©. integra McGILLIVRAY, Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 565 an welche manche ihrer Kelche erinnern, unterscheidet sich ©. elytioides durch den Mangel jeder Spur von seilartiger Drehung oder Wellung ihrer Hydrocauli; diese sind vielmehr ausgesprochen quer geringelt. — Sowohl Lamouroux als später Mrven haben diese Campanularie vortrefflich abgebildet und zwar beide nach Exemplaren, die auch auf Sargassum wuchsen und bei den Azoren gesammelt wurden. Coll. CARL Lı&re, Magalhaens-Strasse, 16./2. 1892, auf Sargassum wachsende Exemplare. Aeltere Fundortsangaben: Umgegend der Azoren, Sargasso-See, auf Sargassum vulgare (MEyEN). Umgegend der Azoren, „sur le fucus nageant et le baceifere“ (LAMOUROUK). Fig. O!. Campanularia elytioides Lmx. Magalhaens-Str. 12:1. Campanularia laevis n. Sp. Faden des Rhizoms nicht breiter als die Hydrocauli. Letztere schlank, unverzweigt, glatt, 10—14 mm hoch; unterhalb des Kelchs ein kleines kugliges Segment, vor welchem sich der Hydrocaulus etwas verbreitert. Kelche gross, cylindrisch mit abgerundetem Unter- theil, das vom Kugelsegment nur durch einen relativ ganz kleinen zusammengezogenen Basalabschnitt getrennt ist. Kelchrand mit 566 Cr. HARTLAUB, ca. 14 eckigen Zacken, die durch gleich breite, unten abgerundete Zwischenräume getrennt sind. — Die Hydranthen tragen etwa 27 Tentakel. — Gonotheken auf glatten, mässig langen Stielen, die allmählich in die Gonothek übergehen. Die Gonothek lang gestreckt, elliptisch glatt, distalwärts allmählich wieder verengt und abge- Fig. P!. Campanularıa laevis n. sp. Calbuco. 12:1. schnitten endigend; das distale Ende so breit wie das basale. Die Form der Gonothek erinnert an manche Gonotheken von Selieularia (vgl. diese). Manche Hydrocauli zeigen in ihrer distalen Hälfte Absätze, die höchst wahrscheinlich durch wiederholte Reproduetionen‘ entstanden zu denken sind. Das gesammelte Material ist gering; es sitzt theils auf Tubu- larten-Röhren, theils auf Sertularella flexilıs HARTL. Dieser neuen Art sehr ähnlich ist die europäische ©. hincksii Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 567 ÄALDER, die ich an Exemplaren von St. Andrews vergleichen konnte. Ihre Gonotheken sind geringelt, und ihre Kelche sind kleiner und von etwas anderer Form. Auch ist ihr Stiel an der Basis durch eine mehr oder minder ringförmige Einschnürung abgesetzt, während er bei unserer Art glatt aus dem RKhizom hervorgeht. Coll. PLate 246, Calbuco, December 1894. Genus Thaumantias Eschscuoutz 1829. „Stem simple (or branched?), rooted by a thread-like stolon; hydrothecae campanulate; polypites with a prominent funnel-shaped proboscis; reproduction by free medusiform zooids. Gonozooid: Umbrella hemispherie; manubrium 4-lipped ; radiating canals 4; marginal tentacles numerous; sporosacs in the course of the radiating canals; lithocysts wanting“ (nach Hıncks, 1868, 1. c., p. 178). Thaumantias inconspiceua FORBES 1848. Brit. naked-eyed Medusae, p. 52, tab. 8, fig. 3 (Meduse). WRIGHT 1862, in: Quart. J. microsc. Sc. (N. S.), V. 2, p. 221 u. 308 (Hydroid). ? Campanularia raridentata ALDER 1857, in: Trans. Tynes Naturalist Field Club, V. 5, p. 238, tab. 10, fig. 5. Vereinzelte Exemplare mit tief gekerbtem Kelchrande und wenigen Zähnen; ohne Anschwellung des Rhizoms an der Basis des Hydro- caulus. Keine Gonotheken. — An Obelia longissima, Eudendrium und (Juan Fernandez) auf Sertularella polyzonias. Die Exemplare von Juan Fernandez haben kurze, zum Theil ganz geringelte Stiele; auch fand ich an ihnen die Ringleiste des Diaphragmas gut entwickelt, welche l. c. von CAuKıns erwähnt wurde. Sie stimmen gut zu der Beschrei- bung der Thaumantias inconspieua bei Hıscks 1868, 1. e., während die Exemplare von Calbuco sich an die Abbildung von C©. raridentata ebendaselbst anschliessen (vgl. S. 557, Fig. D!D). Coll. Prare, Calbuco, December 1894. Coll. PLare, Juan Fernandez. Coll. GODEFFRoY, Caleta Buena. Aeltere Fundortsangaben: Englische Küsten (ALDER, Hıycks). Rockall Island (THuorxery). Irländische Küste (DUERDEN). Nordsee (HARTLAUB). St. Malo (MARKTAnNNER), Pas de Calais (BRTENcoURT). Pacifische Küste Nordamerikas: Puget Sound (CALKInS). Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 3. 37 Cr. HARTLAUB, (Bl (op) [0 0) (senus Eucopella VON LENDENFELD 1883. „Die Polypenstöcke bestehen aus einer Hydrorhiza, von welcher unverzweigte Hydrocauliabgehen. Die Nährpolypen werden von becher- förmigen Hydrotheken umschlossen. Die Medusen sprossen an ver- zweigten Polypostylen“ (v. LENDENFELD, in: Z. wiss. Zool., V. 41, p. 658). Wir kennen von dieser Gattung genauer nur wenige australisch- neuseeländische Arten. Die typische Art E. campanularıa v. LENDENF. kommt an der Süd- und Ostküste Australiens (Port Jackson) vor. HaAEcKEL bildete in seinen „Kunstformen der Natur“ (tab. 45, fig. 1) eine nahe stehende Campanularide von der kanarischen Insel Lanze- rote ab unter dem Namen „Campanulina pinnata HAECKEL“. — Zur der obigen Diagnose ist zu bemerken, dass die Kelchform keineswegs immer becherförmig ist, sondern nach von LENDENFELD’S eignen Abbildungen, vor Allem aber nach BAr£ (1888, 1. e., p. 751, tab. 13, fig. 9--15) ausserordentlich varürt und ganz wie bei Silicularia bila- teral symmetrisch sein kann. Eucopella erenata Hartz. 19017? In: Zool. Jahrb., V. 14, Syst., p. 364, tab. 22, fig. 27—31, 33—35. Möglicher Weise gehören einige auf einer Sertularella sitzende Hydranthen zu dieser Art. Die Gonangien fehlen leider, und so ist eine sichere Bestimmung unmöglich. Die Kelche sind tief und spitz ge- zähnelt mit 10—12 Zacken, und die Zähnelung ist viel ausgeprägter als an den Original-Exemplaren der #. crenata von Neuseeland, bei der sie nicht constant und schwieriger fest- zustellen war. Die Kelche haben wie bei der neuseeländischen Art eine ringförmige, nach innen vorspringende Verdickung der Kelchwand, dicht unterhalb ihres Randes; doch - ist darin ein sicheres Merkmal für die Species nicht gegeben, da die Kelche Fig. Q'. Ewcopella crenata Harıı. ‘ der O. caliculata var. macrogona (cl. Süd-Feuerland. a 70:1, b 12:4‘, BALE 1888, 1. c., p. 755, tab. 13, Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 569 fig. 4—8) und gelegentlich auch die der europäischen ©. caliculata die- selbe Eigenschaft besitzen. — Viel Aehnlichkeit haben die Kelche mit denen von „Ü.? eylindrica Auım.“ (Kerguelen) (ef. S. 560), bei welcher aber die Stiele an ihrer Basis deutlich quer geringelt sind. Eine Identität mit dieser Art ist trotzdem sehr wohl möglich. Coll. MicH. 189, Süd-Feuerland, etwas westlich von Puerto Pantalon, 7 Faden, 31./12. 1892. Eucopella reticulata n. sp: Das Rhizom bildet ein weitmaschiges Netzwerk, dessen Fäden viel dicker als die Hydranthenstiele sind und ein sehr dickes Perisark besitzen. Hydranthen und Gonotheken stehen zerstreut in ansehn- Fig. R'. Eucopella reticeulata n. sp. Falkland-Inseln. a, b 12:1, c, d 27:1. lichen Zwischenräumen. Die Hydrocauli sind glatt, ca. 6 mm hoch, am distalen Ende etwas verdickt, an der Basis kurz conisch; Dicke ihres Perisarks variabel, manchmal gering. Zwischen Ende des Dur 570 Cr. HArTLAUB, Hydrocaulus und Kelch ein Kugelsegment von ansehnlicher Grösse. Kelche nicht becherförmig, sondern bilateral symmetrisch, sehr variabel in der Form, manchmal stark in die Länge gezogen; seitliche Con- turen vorwiegend eingesenkt. — Gonotheken (2) sind stark compri- mirt, distal abgerundet, im Umriss schinkenförmig mit kurzem, aber nicht abgesetztem Stiel, niedrig und breit, nur an der Basis und am Stiel sehr diekwandig. — Auf einer glattblättrigen Laminariacee. Die Art ist durch ihr weitmaschiges, netzförmiges Rhizom, die zerstreute Steliung der Hydranthen und vor Allem durch die stark abweichende Form ihrer Gonotheken von den meisten, wenn nicht allen Silicularien leicht zu unterscheiden. Die Gonotheken gleichen denen von KEwucopella campannularıa v. LENDENFELD und Silicularia bilabiata COUGHTREY (1875), doch ist bei diesen die starke Ver- dickung des Perisarks nicht auf die Basis beschränkt, und ihr distales Ende ist abgestutzter.') Ausserdem enthalten die Gonangien von E. companularia mehrere Gonophoren zur Zeit, während die von E. retieulata nur ein solches erkennen lassen. — Leider liessen sich die Gonophoren des von PAESSLER gesammelten Materials sehr schlecht färben, so dass es mir nicht gelang festzustellen, ob der Bau derselben mit den von v. LENDENFELD eingehend dargestellten übereinstimmt. Coll. PAEsster, Falklands-Inseln, Port William, 25./10. und 8.2. Reichliches Material mit weiblichen Gonangien. Genus Sölicularia MEyEn 1834 in parte. Hypanthea ALLMAN 1876. ALLMAN’S Diagnose: „Hydrothecae pedunculate, inoperculate, with walls enormously thickened and so far encroaching upon the cavity as to render impossible the complete retraction of the hy- dranth. — Gonosome. — (Gonangia enclosing fixed sporosacs.“ 1) Nach HiLGENDORF (l. c., p. 213) ist Bucopella campanularıa v. LENDENF. ein Synonym von „Campanularia* (Stkeularia) bilabiata COoUGHTREY. Ich würde daran nicht zweifeln, wenn nicht das fast ent- leerte Gonangium, welches COUGHTREY, l. c., tab. 20, fig. 47, abbildete, kuglige Körper enthielte, die wohl als Planulae zu deuten sind. Die Entwicklung der Planulae in den Gonangien (resp. Besitz sessiler Gono- phoren) bei Sikcularia und die Bildung freier Medusen mit unentwickelten Geschlechtsproducten bei Hucopella bilden neben einer gleichzeitig vor- handenen grossen Verschiedenheit der Gonangienform zur Zeit wohl ein Hinderniss für die Vereinigung der 2 Gattungen. — Die 2 verschiedenen Formen von Gonangien, die ÜOUGHTREY abbildete (eine längere und eine kürzere), sind verschiedene Entwicklungsphasen. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. HR. Die obige Diagnose genügt schwerlich, die Gattung im Vergleich mit nahe verwandten Formen, insbesondere Eucopella, zu charakte- risiren. Höchstens wird sich das Merkmal der sessilen Gonophoren als constant und Ausschlag gebend erweisen; aber‘ es ist zur Genüge bekannt, wie trügerisch auch dieses Kennzeichen ist, dass lange darauf ” RI, RN G -:{h |: \ ( \ RR% Nuss Swan, S| 8 N LEN BIh tal , WER R 1 ANNE \ en Sp % Art! Ka Un Se Ar if 4 N Z/V Dex I ki ( Hr N. Ka M BE] T- : WM RS | el N! \ N ‘ B— 7 ne Sue | | ;|\h Surz7/h WW, \ cl Ä Mm NN AM Shurzit $ N ie, m Rt N! Ki RS j N Kal [CC I R Hi NDR N I SUKSeyaN N 2 Wu ISLA 19 SÄR/ Bo N N "4 REN.» \ MA Son ten al WS; | Kal ı HN a N H u c\. 71 W ae ran u \YAZI al. Y RN SM en I vw ! VE une IERRN ı) N hi MW N . iM iR \ A Eh MN Sl. i a lc: | N SONO WR; a | Ph |< | N My Cl) M N CC ıı Huch iM a al N U Mi NIS ıh Kl.“ 1 MM h \ NEN bir We sl N eh N“ lee. ' il Ah) 4 8 19 x H ah f vB Sag? \ i N let 4 N 7 AV: ug N „ Kl Ic vu 14 \öy - N ul NHh Al N cıh N SU nf RE SS H | Wr N J SR \1 ll \ RR KA aa! ul? N ll SE N MB Ni ——— N N — VB ag | N ‘y > N > SR: De MH Zn m ZI Nr Fig. S!. Silicularia („Hypanthea“) repens AuuLm. Kerguelen. Nach Arıman, vergr. hin getrennt gehaltene Gattungen neuerdings auf Grund von Ueber- gangsformen zusammengezogen werden mussten, und dass es andrer- seits Hydroiden giebt, die beide Arten der Fortpflanzung in sich vereinigen, eine Zeit lang sessile Gonophoren produciren und später frei werdende Medusen; u. A. glaubt dies ja Gıarp von der nahe verwandten (ampanularia caliculata versichern zu können (l. c., 1898). 572 CL. HARTLAUB, Trotzdem wird, glaube ich, die Berechtigung einer definitiven Trennung der Genera Eucopella und Silicularia ganz von einer genauern Untersuchung ihrer Gonosomen abhängen. Uns hätte dieselbe bei dieser Gelegenheit zu weit geführt, und ich verzichte daher vor- läufig darauf, eine bessere Diagnose als die obige zu geben. — Die Originaldiagnose Meryen’s gründet sich leider nicht nur auf $. rosea Meyen, sondern zugleich auf eine typische Campanularia (vgl. S. 563 ©. elytioides Lmx.) und ist deswegen von keiner Bedeutung. Die bis jetzt bekannten Selicularia-Arten gehören ohne Aus- nahme der südlichen Hemisphäre an. Eine davon ist tropisch, S. atlantica MARKT. 1890, 6° südl. Br., 38 westl. L., also Nähe der nödlichern brasilischen Küste, (Fig. C?, S. 580), die übrigen 5 Arten subantarktisch oder notial. Die tropische Art, deren Berechtigung wir dahin gestellt sein lassen, erinnert sehr an die magalhaensischen Exemplare von $. hemispherica ALuMm., unter- scheidet sich aber, nach MARrRKTANnNER’s 20 mal vergrösserter Ab- bildung zu urtheilen, durch viel geringere Grösse von allen andern. — MARKTANNER beschreibt sowohl männliche als weibliche (onangien, und seine Figur stellt, wie es scheint, mehrere männliche Gonophoren dar, die von ein und demselben Rhizomfaden mit einem weiblichen (sonophor entspringen. Dies würde in Uebereinstimmung stehen mit dem angeblich monöcischen Verhalten von $. repens (ALLM.), aber in Widerspruch mit meinen Befunden an dem Hamburger Silicularien-Materiale. Da MARKTANNERS (l. c., 1890) Beschreibung darüber nichts angiebt, so wäre eine nochmalige Nachuntersuchung seiner 5. atlantica auf diese Frage hin erwünscht. Irrthümer sind, da die Stolonen des Rhizoms manchmal dicht neben oder über ein- ander herlaufen, sehr wohl möglich. — Beachtenswerth ist, dass bei S. atlantica die männlichen Gonangien kürzer sind als die weiblichen. Silicularia rosea MEYEN 1834. In: Acta Leop. Car. Acad., V. 16, Suppl. I, p. 204, tab. 35, fig. 1—9. Hypanthea georgiana PFEFFER 1888, in: Jahrb. wiss. Anst. Hamburg, V. 6, 2. Hälfte, p. 54. Hypanthea aggregata AuuMm. 1888?, in: Challenger Rep. sc. Res., V. 23, p: 26, tab. 14, fig. 1, 1a. Die Meryen’sche Gattung und Art Silicularia rose wurde nach Exemplaren von Staten Island (südöstl. Feuerland) und Cap Horn, mit einer Reihe von Abbildungen, beschrieben, ist aber merkwürdiger Weise ganz in Vergessenheit gerathen und besonders von ALLMAN, Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 573 der auf eine Kerguelen-Species dieser Gattung hin das Genus „Ayp- anthea“ gründete, ganz unbeachtet geblieben. Ich habe die Meyen- schen Originale aus dem Berliner Museum untersuchen können. Unter dem Hamburger Silicularien-Materiale fand ich keine, die völlig damit übereingestimmt hätte. Trotzdem glaube ich, dass die Silicularia georgiana PFEFFER nur eine etwas grössere, gröbere Varietät dieser Art ist, und ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass auch S. repens, aggregata und 8. hemispherica sich später als blosse Varietäten derselben erweisen werden. Stilicularia georgiana theilt vor Allem mit S. rose« die Aneinanderlagerung und innige Verschmelzung der parallel laufenden Rhizomfäden, eine Eigenschaft, die durchaus kein Charakter der Gattung ist und bisher von keiner andern Art beschrieben wurde. Auf fig. 1 der Meyzx’schen Figuren ist dieses Merkmal nicht zum Ausdruck gebracht; der Autor hat darauf nur die dunklen Stränge des Cönosarks dargestellt und die dazwischen liegenden hellen und breiten chitinösen Scheidewände nicht beachtet. Die Originalbeschreibung Meyen’s ist, abgesehen von den zahl- reichen leidlich guten Abbildungen, recht dürftig und bedarf der Ergänzung. Für die Berliner Originale von Cap Horn kann ich Folgendes hinzufügen: Das Rhizom besteht aus breiten, dicht an einander gelagerten, parallelen Strängen. Von ihm entspringen in geringen Zwischen- räumen Hydranthen und (weibl.) Gonosome und zwar letztere an manchen Stellen stark gehäuft. Die Stiele der Hydranthen überragen die Gonotheken bedeutend, sind dünner als die Rhizomstränge, dick- wandig, völlig glatt, an ihrer Basis kurz conisch verjünet und am distalen Ende — unterhalb des Kugelsegments, welches sie vom Kelche trennt — etwas verdickt. Die Kelche sind bald länglich gestreckt, bald kurz, dickwandig, bilateral symmetrisch und von sehr geringem Lumen. Die (weibl.) Gonangien sind röhrenförmig, relativ klein, kurz und undeutlich. gestielt und an ihrer Basis ebenfalls conisch zugespitzt. Sie sind manchmal gerade, manchmal schwach gekrümmt, ihr seitlicher Umriss ist bisweilen schwach gewellt. Die starke Verdickung ihrer Wandung nimmt nach dem distalen ab- gestutzten Ende bis zu völligem Verschwinden ab. Prerrer’s Originale der „Hypanthea georgiana“ weichen, abge- sehen von der bedeutendern Grösse, durch die Form ihrer weib- lichen Gonangien ab. Dieselbe ist weniger röhrenförmig, vielmehr im Ganzen mehr conisch. Namentlich tritt dies an jüngern Gonangien hervor (vgl. Fig. U'), während ältere wieder mit einem verschmälerten, 574 Cr. HartLaus, Fig. T'!. Silieularia rosea Meyen, Cap Horn, Kelche und weibl. Gonangium von Original-Exemplaren, im Berliner Museum. 12:1, Fig. U!. Silicularia rosea M&ven, Südgeorgien (Originale von PFEFFER’S „Aypanthea georgiana“), Hydranth und junge weibl. Gonophoren. 12:1. Fig. V!. Silieularia rosea Meyen, Südgeorgien (Originale der Hypanthea georgiana PFEFFER). Ausgewachsene weibl. Gonangien. 12:1. Fig. W’. Silicularia rosea Meyen, Südgeorgien (Originale der Hypanthea georgiana PFEFFER). Junge männl. Gonangien und Hydranth. 12:1. ie a u a Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 575 dünnwandigern Abschnitt endigen. Die Dicke ihrer Wandung ist ausserordentlich. — Die männlichen Gonangien sind lang gestielt, doch geht ihr Stiel ganz allmählich in die Kapsel über. Die Form der letztern ist schlank-bauchig, distal und proximal verjüngt und am Ende quer abgestutzt. Hinsichtlich der Gonosomengrösse stimmen die Original-Exem- plare Mryev’s vollkommen überein mit den nachstehend als 8. hemi- spherica beschriebenen Exemplaren von Navarin, Puerto Toro. Fig. X! Silicularia rosea MEYveEn, Südgeorgien (ZscHau leg.). Ausgewachsene männl. Gonangien. 12:1. Coll. Vox DEN STEINEN, Südgeorgien 1883, auf Macrocystis gigantea. Coll. ZscHAu, Südgeorgien 1883, auf Macrocystis gigantea. Coll. Meyen (Berliner Museum), Cap Horn. Aeltere Fundortsangaben: (nach Meyen, 1. ec.) „im südlichen 576 Cı. HarTLAUB, äthiopischen Meere“, häufig in der Nähe von Staten Land und Cap Horn, im Monat December sehr häufig auf Fucus pyriferus. Fig. Y!. Silicularia rosea Meyen, Südgeorgien. Rhizom mit den davon ent- springenden Hydrocaulen. 27:1. Silicularia hemispherica Auım. 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger Rep., V. 23, p. 27, tab. 14, fig. 2, 2a. Aruman’s Diagnose: „Trophosome. — Hydrocaulus a creeping, sparingly branched stolon, which gives off both peduncles and eonangia at intervals along its length; peduncles varying in length from one twentieth to one tenth of an inch, cylindrical and smooth, with the distal end sliechtly swollen and carrying the hydrotheca through the medium of a small globular segment. Hydro- thecae hemispherical with oblique margin. Gonosome. — Gonangia elongate ovate with slightly expanded and truncated summit, smooth, supported on very short but definite peduncles which spring from the creeping stolon in the intervals of the hydrothecal peduncles never clustered.“ „Port William, Falklands Islands.“ Auuman hebt in seinen Bemerkungen dazu als besonders charak- teristisch für diese Art (in Vergleich mit S. repens und aggregata Auın.) an erster Stelle die geringere Grösse hervor, sodann die relative Kürze und Weite der Hydrotheken und schliesslich den Umstand, daß die Gonotheken nicht spindelförmig seien und nicht in dichten Gruppen, sondern zerstreuter stünden. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 577 Die Gestalt und Grösse der Hydrotheken scheinen mir, da hierin augenscheinlich (vgl. die Abbildungen der verschiedenen Arten) indi- viduelle Variation herrscht, kein Merkmal von irgend welcher Be- deutung zu sein. In den andern drei Punkten aber stimmen die Sili- eularien, die MıcHAELsen bei Navarin, Puerto Toro, sammelte, zur AruMman’schen Beschreibung ziemlich gut. Freilich stehen die Go- nangien nur hier und da, aber keineswegs immer, abwechselnd mit den Hydranthen, grössere Gonangienkomplexe aber fehlen und zwar hauptsächlich deshalb, weil die Rhizomstränge, von denen sie ent- springen, nicht in grösserer Menge mit einander verbunden neben einander herlaufen, sondern weiter aus einander liegen im Unter- schied zu 5. rosea MEYEN (S. georgiana PFEFFER und aggregata Arım.). — Die geringe Grösse und nicht spindel-, sondern mehr röhrenförmige Gestalt theilen die MıcHAELsen’schen Exemplare mit ALLMAN’S 5. hemispherica vollkommen, aber auch mit den Meykx- schen Originalexemplaren von S. rosea. Es ist schwer zu ent- scheiden, welches der bisher betonten Speciesmerkmale wirkliche Constanz und Bedeutung hat, und die Unterbringung des Materials unter gewisse schon beschriebene Arten ist daher eine ziemlich willkürliche. Je nachdem man mehr Gewicht auf die Gonangien- gsrösse und -form oder auf die Eigenschaften des Rhizomwachsthums legt, kann man ALuMman’s 5. hemispherica für ein Synonym von S. rosea oder für eine gute Art erklären. Von MiıcHAELsen’s Material (vgl. Fig. Z! und A?) ist noch Fol- sendes zu bemerken: Die Hydrotheken sind mehr oder minder kurz conisch; die Hydrocauli haben sehr verschiedene Länge. Man findet männliche und weibliche Gonangien bei einander wachsend, jedoch überzeugte ich mich, dass dieselben nie von einem Rhizomstrang entsprangen, sondern stets von getrennten. Ein monöcisches Verhalten wurde daher an manchen Stellen vorgetäuscht, und ich vermuthe, dass das- selbe bei S. repens Auım. (Kerguelen) der Fall war. Nehmen wir dies aber an, so liegt die Vermuthung nahe, dass S. repens Auım. (Ker- guelen) mit ihren grossen Gonangien der grossen gröbern Stlieularıa von Südgeorgien entspricht, die PF£rrEer als neue Art S. georgiana beschrieb und ich als Varietät von H. rosea« MeyEn auffasste. — Das Rhizom der vorliegenden Exemplare besteht aus isolirt verlaufenden, den Rinnen des Macrocystis-Blattes folgenden Stolonen. Selten findet man Stellen, an welchen parallele Rhizomfäden dicht neben einander herlaufen, und auch dann hat die Vereinigung solcher Stolonen nicht 4 18 CL. HARTLAUB, (eon | die Breitenausdehnung wie bei S. rose« Meyzn. — Die männlichen Gonangien sind sehr schmächtig und überragen die weiblichen (s. Fig. A?); ihr längerer Stiel geht allmählich in die Kapsel über. Gono- somen und Hydrothekenstiele sind an ihrem Ursprung aus dem Rhizom kurz conisch zuge- spitzt. Ich zweifle nicht, dass diese Eigenschaft, die auch von Ewucopella beschrieben wurde (cf. Baue 1888, 1. c., tab. 13), auch den verschiede- nen von ALLMAN beschriebenen Arten zukam, obwohl sie auf keiner seiner Abbildungen zum Ausdruck kommt. — Histo- logisch konnte ich feststellen, dass die Eizellen ausserhalb der Gonangien entstehen; ich fand zahlreiche auf der Wan- derung im Entoderm der Hydro- cauli und des Rhizoms. Der Blastostyl trägt ein grosses (sonophor, dessen Spadix beim Weibchen stark verzweigt ist. Viele Gonangien enthalten ausser Resten des Spadix nur - reife Planula-Larven. Fig. Z!. Silieularia hemispherica AvLm. Coll. Mıc#. 176, süd-feuer- Navarin-Insel. Hydranthen und weibl. Gonan- 7. 17:. - gien; links ein junges Gonangium. Alles 12:1. ländischer Archipel. Insel Na- varin, Puerto Toro. Ebbe- strand 20./12. 1892. Exemplare auf Macrocystis pyrifera. Aeltere Fundortsangabe: Port William, Falklands-Inseln (ALuman). Silicularia divergens N. SP. Rhizomfäden weiter und dünnwandiger als die Hydranthen und Gonangienstiele.e. Hydrocauli von derber Wandung, gedreht oder doch von welliger Contur (wie bei Campanularıa caliculata), ca. 6 mm lang, von der Hydrothek durch ein Kugelsegment getrennt. Hydrothek tief glockenförmig, gerad- und glattwandig, mit starker, besonders an der Basis sehr verdickter Wandung, die sich aber am Kelchrande Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 579 Fig. A®. Silicularia hemispherica Auım. Navarin-Insel. Gruppen von männl. und weibl. Gonangien. 12:1. Fig. B?. Silicularia divergens n. sp. Südgeorgien. 12:1. 580 Cr. HArTLAUB, sehr verdünnt. Gonotheken (2) meist ansehnlich gestielt; Stiele nicht abgesetzt, sondern allmählich in die Kapsel übergehend; Ge- stalt der Gonothek lang spindelförmig, bei jüngern distal abgestutzt. Wandung der Gonothek und ihres Stieles mässig verdickt. Diese Art weicht durch ihre vegelrecht radiäre Kelchform von allen andern Silicularien ab und nähert sich mehr der Gattung Eucopella, bei welcher radiäre gerad- wandige neben bilateral symmetri- schen schiefwandigen Kelchen vor- kommen. Doch ist ihr Gonosom IN \j äusserlich ganz nach dem Silieularien- al) Typus gebaut, wenn auch dünn- - wandiger und schärfer vom Stiel Fig. ©? Silieularia atlantica Markt. abresetzt. Die gedrehten Stiele er- (nach MARKTANNER ]. c.). 20:1. .,_ = - . innern an (ampanularia caliculat« Hıncks. — Ueber die Wachsthums- weise dieser Art vermag ich nichts auszusagen, der grösste Theil des Materials fand sich von seinem Substrat abgenommen vor, untermischt und verklebt mit Eikallen von Fischen. Coll. Von DEN STEInEn, Südgeorgien, Ebbestrand, unter Steinen. 1883. Genus Obelia PERoN et LESUEUR 1809. Das an guten und schlechten Arten ziemlich reiche Genus Obelia ist antarktisch und notial durch die kosmopolitische Species O. geni- cnlata vertreten. In der Magalhaens-Strasse und an der chilenischen Küste scheint ausserdem ©. longissima PArr. vorzukommen. Auf St. Paul wurde ©. dichotoma L. gefunden. Die australisch-neusee- ländische O. australis v. LENDENF. ist eine Form, die 0. dichotoma so nahe steht, dass ihre Berechtigung zweifelhaft ist (vgl. HARTLAUB, 128. c.,21901,%9: 304): Auch arktisch giebt es wenige Arten und zwar unter ihnen die eben genannten O. geniculata, dichotoma und longissima. O. geniculata scheint aber arktisch wenig verbreitet zu sein. Die neue Art O. dubia Nurrıns von Alaska halte ich für ein Synonym von ©. dichotoma (bei Hıncks 1868). Hıncks 1868 beschrieb 6 Arten für Grossbritannien, G. 0. SARS 1873 für die norwegische Küste 2 Arten, Boxnevır 1899 für Nor- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 581 weeen 4 Arten, SchypLowsky 1902 für das Weisse Meer 2 Arten, BereH 1887 für die Kara-See 1 Art, Carus 1885 für das Mittel- meer 6 Arten, Bevor 1900 für die Azoren 1 Art, Nurrıne 1901 für Woods Hole-Region 8 Arten, TorrzrY 1902 für die paecifische Küste Nordamerikas 12 Arten, MARKTANNER 1890 für China 1 Art, v. LENDENFELD 1887 für ganz Australien 2 Arten. In den meisten Fällen befindet sich unter diesen Arten die ihrer Fortpflanzung wegen nicht zu Obelia gehörende Brackwasser-Species Obelaria gelatinosa (PAuLL.) HARTL. Als tropisch wurden angegeben für die Antillen (VersLuys 1899) 5 Arten, für Zoblos Island (Blake-Exp. CLArkE 1879) 1 Art, für die brasilianische Küste 1 Art (O0. brasiliensis MEvEn 1834), für den Mergui- Archipel (Hıncks 1889) 2 Arten, für Amboina (Pıcrter) 2 Arten (0. geniculata L. und bidentata CLARKE), für die Aru-Inseln (MARKT. 1890) 1 Art, für Neubritannien (Tuornery 1899) 3 Arten, letztere wahrscheinlich zu Gonothyraea oder einem andern Genus gehörig. — Die Challenger-Expedition sammelte nur O. geniculata L. Obelia geniculata L. 1758. Sertularia geniculata L. 1758, Syst. Nat. ed. 10, p. 812. Campanularia prolifera MEYEN 1834, in: Nova Acta Acad. Leop. Car., V. 16, Suppl., p. 198, tab. 33, fig. 1—5. Campanularia major MEYEN? 1834, ibid., p. 196. Monosclera pusilla v. LENDENFELD 1885, in: Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, W..9n..31%,. tab;740, 0851,22,73. Auf Laminarien wachsende Colonien der typischen Form. — Keine Gonangien. C. major MEvENn entspricht wahrscheinlich der auch europäisch beobachteten stärker verzweigten Spielart. Coll. Vox DEN STEINEN, Südgeorgien; 25./2. 1883, bei Sturm angeschwemmte, gut erhaltene Exemplare auf Macrocystis. Coll. Mıcn. 61, Smyth Channel, Long Island, 8 Faden, 10./7. 1893. Coll. Mıca. 73, Magalhaens- Strasse, Punta- Arenas, September 18392 an Tangwurzeln. Coll. Mıcn. 176, süd-feuerländ. Archipel, 1 Navarin-Insel, Puerto Toro; Ebbestrand, 20./12. Fig.D?® EIERN HL: 1892 (mit Gonangien). Chile. 27:1. 582 Cu. HARTLAUB, Coll. MıcH. 182, süd-feuerländ. Archipel, Lennox-Insel, Cove Kelp, 24.12. 1892. Coll. Pate 129, Talcahuano, Mai 1894; niedrige und stärker verzweigte Varietät. Verbreitung kosmopolitisch. Einige ältere Fundortsangaben: Falklands-Inseln, Port William, 5—12 Faden (Auıman, Chall. Rep.), südliche Küste Chiles; MeyEn 1834 (C©. prolifera). Detroit du Beagle, Harberton Harbor (Süd-Feuerland), (Belgica- Exp., Harrı.). Kerguelen, 20—26 Faden (Aruman, Chall. Rep.). Küste Chiles bis zur Breite von Valparaiso hinauf (Ü. major). Port Philipp (Monosclera v. LENDENF.). South coast of Australia (from King George’s Sound to Western Port, v. LENDENF.). New Zealand. Fig. E?. Obelia longissima PALLaAs. a Magalhaens-Str., 12:1, b Kelch eines Exemplars von Calbuco, 45:1. Obelia longissima Paruas 1766. Sertularia longissima PALL., Elench., RE. Eine höchst wahrscheinlich mit O. longissima identische Obelia kommt bei Punta Arenas vor. Das spärliche mir vorliegende Material von diesem Fundorte kam mit einer Würmer- Collection, die NORDENSKJÖLD 1875 in der Magalhaens-Strasse sammelte, ins Göttinger Museum. — PrarE sammelte dieselbe Art an der chile- nischen Küste. Sie hat im Unter- schied zu den meisen europäischen Exemplaren glattrandige Kelche. SAEMUNDSSON, 1. c., fand dieselbe Eigenschaft an isländischen Exem- plaren. BittArD, 1. ec. 1904, unter- scheidet an der nord-französischen Küste bei St. Vaast 2 Varietäten, eine grössere aus tieferm Wasser und eine kleinere Küstenform, an Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 583 welcher letztern sich die Einbuchtungen des Randes, die sehr flach sind, schwer nachweisen liessen. — Ich constatire an deutschen Exem- plaren, dass an ein und demselben Stock glattrandige und gekerbte Kelche vorkommen können. — Die Medusenknospen sowohl der NORDENSKJÖLD’schen als der Prare’schen Obelien liessen 24 Ten- takel erkennen. Coll. NORDENSKJÖLD (Mus. Göttingen). Magalhaens-Strasse. Punta Arenas. Coll. Pate. Calbuco, December 1894, 10 Faden. Einige ältere Fundortsangaben: Ostküste Nordamerikas: Woods Hole (NurrinG). Alaska (ÜLARKE), ost-sibirisches Eismeer (Vega-Exp.). West-Grönland (WINTHER, LEVINSEN). Island (SAEMUNDSsoN). Englische, belgische, nord-französische Küste. Deutsche Nordseeküste und Helgoland. Ostsee. Samsö-Belt. Grosser Belt. Öre-Sund. Genus Gonothyraea ALLMAN 1864. Die nachstehend beschriebene, allerdings etwas zweifelhafte Gonothyraea ist die erste für das antarktische Gebiet genannte Art. — Arktisch ist die Gattung durch @. hyalina Hıscks vertreten (Alaska, CLARKE, nord-sibirisches Eismeer, Vega-Exp.). Kürzlich beschrieb NurTrinG eine neue Art von Alaska (G. inornata), die sich durch ganz glattwandige Kelche auszeichnet. Torrezy (1902, 1. c.) hält die CLARKE'sche @. hyalina von Alaska nicht für identisch mit der @. hyalina Hıncxs und beschreibt sie als neue Art „@. clarki“, während er @. hyalina Hıscks für ein Synonym von @. loveni hält in Ueberein- stimmung mit NurringG 1901, l. ec. — Miss THornELY beschrieb 1899 die erste tropische Art @. longicyatha von Neubritannien. Im Ganzen sind etwa 6 Arten bekannt. — Die gemeine europäische Art @. loveni (Nordsee, Ostsee, Mittelmeer etc.) kommt auch an der atlantischen Küste Nordamerikas vor (Nurrıne 1901). (?) Gonothyraea gracilis Sars 1851. Zool. Reise Lofoten und Finmarken, p. 18. Ich rechne zu dieser Art ihrer Kelchform, ihrer Gonangien und ihrer Verzweigung wegen einige wenige, auf einer Laminariacee Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 38 584 Cr. HARTLAUs, En Fig. F. MoAG? Fig. F?. ?Gonothyraea gracilis Sars. Navarin-Insel, Kelch. 70:1. Eie. 1(G2., 5 ” L a Exemplar von Navarin-Insel. 12:1. b Exemplar von Calbuco. 12:1. wachsende Campanularien von Navarin und einige von PLarTE bei Calbuco und Juan Fernandez gesammelte Colonien. Die magalhaensischen Exemplare haben dünne Rhizomfäden und Hydrocauli und ein dünnwandiges Perisark. Die schlanken Stiele sind an der Basis und unterhalb der Kelche eine Strecke weit scharf geringelt und in einem Falle unterhalb des Kelches seilartig gedreht. — Die meisten Stiele geben einen Nebenhydranthen ab,-dessen Hydrocaulus die Richtung des Stammes beibehält. Leider sind keine Gonangien entwickelt. Exemplare aus der Nordsee, welche ich verglich, hatten 1'/,mal so grosse Kelche, ein Unterschied, der wenig sagen will. Die von Prare bei Calbuco gesammelten Exemplare haben die- selbe geringe Verzweigung; ihre Kelche sind etwas kürzer; in dem _. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 585 vom Rhizom entspringenden kurz gestielten Gonangium (s. Fig. G?b) erkennt man deutlich 3 Gonophorenknospen, welche aber keine Geschlechtsproducte enthalten. Da jedoch Weısmann 1883 von @. loveni das Vorkommen steriler Gonangien und Gonophoren als häufigeres Vorkommniss beschrieb, so war daran hinsichtlich der Gattungsbestimmung kein Anstoss zu nehmen. — Unter den Juan Fernandez-Exemplaren waren einige stärker verzweigte Schosse von Fie. H?. Gonothyraea gracilis Sars. Juan Fernandez. 8:1. S . fast 2 cm Höhe mit schwach zusammengesetztem Stamm (s. Fig. H?). Die Kelche waren von sehr variabler Grösse, die Gonangien auch hier kurz gestielt. Extracapsuläre Gonophoren waren in keinem Falle vorhanden. Die Zahl der in einem der Gonangien befindlichen (Gonophoren betrug höchstens 5. Die meisten Gonangien waren leer oder enthielten nur einige wenige Gonophorenanlagen an der Basis des Blastostyls, so dass die Exemplare offenbar die Höhe der Gonophorenentwicklung schon überschritten hatten. Die grössern 38? 586 Cı. HARTLAUB, Gonophoren hatten ein ansehnliches Manubrium und lange in der Glockenhöhle liegende Tentakel, wie Medusenknospen, die dicht vor dem Ausschlüpfen stehen. — Da weder (reschlechtsproducte noch une, extracapsuläre Gonophoren beobachtet L zu dieser Art mit Gonothyraea gracilis doch N e Bye yaL2T are (gewisser Zweifel an ihrer Identität VVVV al) 4 5 = | I / wurden, bleibt trotz aller Aehnlichkeit | mit derselben zurück. Es sei aber noch bemerkt, dass die Angaben über extracapsuläre Gonophoren \ 729 \ J eat \ AR 7 7 = T: sich stets auf weibliche Exemplare be- gl & ziehen ; männliche „Meconidien“ wurden \ x % nicht beschrieben oder abgebildet. \y Coll. Mıcn. 176. Süd-Feuerländischer | | Archipel, Navarin, Puerto Toro. Ebbe- j strand, 20./12. 1892. ı Coll. Pate. Calbuco. Fig. J%. Gonothyraea gracilis Coll. Prare. Juan Fernandez, 2. Juli, Sars. ‚Juan Fernandez. Zweig- 40 Faden und No.91, Febr. 1894, 30 Faden, stück mit Gonangium. 27:1. , auf Anthipates. Andere Fundorte: Pacifische Küste Nordamerikas: Puget Sound (CALKINS). Norwegische Küste: Stavanger-Nordeap in 0—200 nm Tiefe. Schwedische Westküste: Gullmaren, 30—50 m, Grafvama. Ferner: Irische Küste, Liverpool District, dänische Küste, Grosser Belt; Pas de Calais, St. Vaast la Hougue, Helgoland; Island. Mittelmeer: Messina (Sars), dalmatinische Küste (PıEPER). Genus Hebella Auuman 1888. Auuman’s Diagnose: „Hydrocaulus a creeping monosiphonic stolon. Hydrothecae cylindrical with entire margin, destitute of operculum and with the cavity distinetly differentiated from that of the pe- duncle. — Gonosome not known.“ Bezüglich der Gonothek lässt sich die Diagnose jetzt vervoll- ständigen. BALE beschrieb schon 1888 die Medusen enthaltende (sonothek von Hebella scandens Bauz. Pıcter beschrieb sodann 1893 die von Hebella cylindrica v. LENDENF., und ich fand an meinem magalhaensischen Materiale die Gonothek von Hebella striata ALLMAN, also der zuerst beschriebenen Hebella-Art. Alle 3 Species haben Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 587 isolirt stehende medusenbildende Gonosome. Dieser Charakter trennt Hebella von den Lafoäiden. Andrerseits unterscheidet sich die Gat- tung von den Campanulariden im Hıxcks’schen Sinne durch die Proboseis ihrer Hydranthen, die nicht „trumpet shaped“, sondern conisch ist. Auch ist die Trennung der Kelchcavität vom Stiel wohl nicht immer „distinet“. Mir scheint danach die jetzige Unter- bringung der Gattung unter die Campanulariden nur provisorischen Werth zu haben, ebenso wie die der auch von ALLMAN zu dieser Familie gerechneten Gattung Halisiphonia. Es gibt noch einige andere Formen, die weder recht zur einen noch zur andern Familie gehören; als solche sei z. B. Lafoea gigantean BonNnEviE (1900) er- wähnt, die Arıman bereits 1874 als Campanularia grandis (von Japan) beschrieb und mit der auch Nurring’s Campanularia regia (Alaska) vielleicht identisch ist. Die einzige antarktische Hebella-Art ist die nachstehend be- sprochene A. striata Auım.; in Australien und Neuseeland (Port Stephens, Auckland) kommt MH. scandens BatE vor; arktisch, aber auch boreal-europäisch und atlantisch-nordamerikanisch ist die wohl mit Recht von Nurrins zu Hebella gezogene H. (Lafoea) pocillum Hıncks; eine weite Verbreitung hat die vielleicht mit 4. scandens identische A. cylindrica v. LENDENF. (nördl. Neuseeland, Amboina, Mittelmeer, Antillen [cf. Pıcerer 1893, VersLuys 1899]). — Nurtine 1901 zieht auch Lafoea calcarata A. Acass. (Woods Hole) zu Hebella. Hebella striata ALLMmAN 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, Part 70, p. 30, tab. 15, fig. 3, 3a. Ich kann nach MicHAELsen’s Material be- stätigen, dass die Länge der Hydrocauli sehr variirt; dieselben können ganz kurz und auch recht lang sein. Die Form der Kelche schwankt sehr in der Breite; die eigenthümliche äussere Sceulptur, die zu dem Speciesnamen Ver- anlassung gab, kann auch fehlen; auch die Dicke der Kelchwandung varirt und ist manchmal ziemlich erheblich und einseitig verstärkt. Die Rhizomfäden sind dünn; das Gonangium, welches Auıman noch unbekannt Fig. K’. Hebella striata ; a : ; : Artm. Smyth Channel. blieb, ähnelt hinsichtlich seiner hornartig ge- Kelche u. Gonangien. 12:1. 588 Cr. HARTLAUB, krümmten Gestalt und seiner Medusenbildung dem schon von PIcTET (1893, 1. c.) beschriebenen, nur dass bei Hebella eylindrica v. LENDENF., die Krümmung keine einfach eingerollte ist, sondern füllhornartig („en forme de corne d’abondance“) ihre Richtung ändert. — Von 2 Gon- angien, die ich untersuchte, war eines ausgewachsen; es hat keinen deutlichen Stiel und eine recht dicke Wandung; die Hauptkrümmung liegt zwischen den zwei proximalen Vierteln. Die sehr beträchtliche Weite nimmt nach dem distalen Ende zu ab. Eine äussere Sculptu- rirung besitzt es nicht. Seine untere Hälfte enthält die Anlagen von 4 Medusen, die distale Hälfte ist leer, vermuthlich durch Ab- lösung einer fünften, reif gewordenen Knospe. Der Blastostyl liegt dicht an der stark eingekrümmten innern Seite der Gonothek, und die Medusenknospen sind der entgegengesetzten Seite zugewandt. Die reifste der Medusenknospen ist hochglockig und hat ein ziem- lich langes Manubrium. Geschlechtsproducte sind keine erkennbar; am Glockenrande sitzt ein kugliger Fortsatz. vielleicht Tentakel. — Das jüngere Gonangium, welches nur eine Medusenknospe enthält, macht den Eindruck, als ob es bei weiterm Wachsthum kurz-, aber nicht abgesetzt-gestielt geworden wäre. — Das Hypostom der Hydranthen ist flach conisch, nicht trompetenförmig. — Die Tentakel- zahl beträgt gegen 12. Coll. Mıc#. 61. Smyth Channel, Long Island. 8 Faden, 10.7. 1895, in Verbindung mit Lafoea serrata. Coll. PazssLer. Falklands-Inseln, Stanley Harbour. 13./4. 1893. Exemplare mit Gonangien auf Sertularella. Aeltere Fundortsangaben: Magalhaens-Strasse, Port Famine, 10—15 Faden. (ALuMmAn). Familie 2. Campanulinidae. MicHAELSEN hat keine Arten dieser Gattung gesammelt. PLATE fand eine neue Campanulina an der chilenischen Küste und die Belgica eine ebenfalls neue Art südlich vom Südpolarkreise. Diese Funde sind um so mehr von Interesse, als auf der ganzen südlichen Hemisphäre nur eine Campanulinide (Calycella parkeri HILGENDORF, Neuseeland) bekannt war, es sei denn, dass man die Gattung Thyro- seyphus Ausm. 1877 mit Levissen hierher rechne. Genus Campanulina VAN BENEDEN 1847. Campannulina ist ein artenarmes Genus, über dessen Verbreitung wir noch recht ungenügende Kenntnisse besitzen. Es findet sich ENTE N. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 589 in der faunistischen Literatur der Hydroiden nur hier und da ein- mal eine Art beschrieben, und diese Angaben beschränkten sich bisher auf die nördliche Halbkugel. Auch hierfür sind sie sehr spärlich; die Torrey’sche Zusammenstellung der pacifischen Hydroiden Nordamerikas enthält nur eine subarktische Art: HArcıTT, ]. c., und Nurtiss, 1901, 1. e., führen für die atlantische Seite Nordamerikas nicht eine Species auf. Auch für die europäischen Meere fehlt es sehr an Nachweisen. Für das Mittelmeer ist nur aus der Ent- wicklungsgeschichte gewisser Medusen (Mitrocoma) das Vorhanden- sein der Gattung zu schliessen. Die hydroidenreiche Küste von Norwegen besitzt nach G. O. Sars nur 1 Species, Grossbritannien nach Hıncks, 1868, 1. c., deren 3, die südliche Nordsee mindestens 2 Arten, von denen eine noch unbeschriebene (Ü. germanica HArTL, M. S.) an den Hummerkästen von Helgoland gemein ist. Auch die Ostsee besitzt eine bei Kiel auf Mytelus vorkommende Art, von der jedoch die Gonosome noch nicht untersucht wurden, so dass sie möglicherweise zu Opereularella gehört. Arktisch ist die an der sibirischen Küste von der Vega-Expedition gesammelte Ü. borealis THoMmPson, auch scheint nach LEvissen die britische (©. territa Hıncks eine hochnördliche (West-Grönland) Verbreitung zu haben. Ant- arktisch s. str. ist ©. belgicae Hart. — Der von manchen Autoren befürworteten Vereinigung von Calycella mit Campanulina kann ich mich nicht anschliessen. Campanulina chilensis n. Sp. Röhren des ziemlich weitmaschigen Rhizoms glatt und etwas weiter als die Stämmchen. Verzweigung schwach, distalwärts zu- nehmend und an manchen Stellen zu Gruppen von 3 Zweigen gehäuft. Zweige in der Richtung der Hauptaxe weiterwachsend. Glieder des sympodialen Stammes und Hydrocauli überall geringelt und distalwärts an Länge abnehmend. Kelche klein, gegen die Oeffnung zu sich allmählich etwas erweiternd, im äussern Drittel gespalten. — Gonothek unbekannt. Auf einer Röhre von Tubularia und an Eudendrium rameum. Die Kelche dieser Species sind viel weniger conisch als die von Ö. repens WRIGHT, mit der sie die geringelten Stiele und das Längen- verhältniss der Opercularklappen zum Kelch theilt. Die britische Art scheint ausserdem schwächer und andersartig verzweigt zu sein, mehr im Ziekzack, mit offenern Winkeln zwischen Zweig und Stamm. — An 0. twrrita, deren Kelche tiefer sind und ein sehr kurzes 590 Or. HARrTLAUB, Operculum tragen, erinnert unsere Art durch die Gruppenständig- keit der Verzweigung. Manche Kelche scheinen übrigens auf den ersten Blick auffallend lang zu sein, doch überzeugt man sich in diesen Fällen meist, dass es sich um Neubildung handelt und solche Kelche ein doppeltes Operculum besitzen (s. Fig. M?’b). Eine Aus- nahme hiervon macht der tiefe Kelch Fig. N?b, welchen ich an Eudendrium fand, neben kürzern, die ich für jungen Anwuchs unserer neuen (ampanulina halte. — Eine bei Heleoland gemeine Art (C. germanica Hartr. M.S.) und eine bei Kiel vorkommende stehen der chilenischen nahe, doch sind die Kelche dieser deutschen Arten, wie Fig. M? zeigt, erheblich grösser. — Mit der antarktischen ©. belgicae HaArTL., welche glatte und fast unverzweigte Hydrocauli hat, ist die neue Art nicht zu verwechseln. Coll. Prate. Calbuco, December 1894, an Tubularia und Eudendrium. Fig. L*. Campanulina chilensis n. sp. Calbuco. a 27:1. Der Stock ist weniger scharf geringelt, als es auf der Figur dargestellt ist. bunde Zweigstücke. 70:1. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 591 Fig. M?b. Campanulina chilensis n. sp. Calbuco. a ©. germanica Harır. M. 8. ce und d Campanulina von Kiel. 70:1. Fig. N?. Campanulina chilensis n. sp. Calbuco, auf Eudendrium. Junge, noch unverzweigte Hydranthen. 70:1. re 592 Cr. HARTLAUB, Uebersicht der e Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Caps d.g.H. Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez ju. Tristan da Cunha Lafoea Lmx. 1821 Lafoca plicata Harrr. 1904 — antarcticaH ARTL. 1904 Lafoeca dumosa (Fuemıng 1820) Ch. — gracillima (Auver 1857) M. — serrata CLArkE 1879 Ch. J. FE. Filellum Hıncks 1868 Filellum serpens Hassaur, 1852 Ch. u. J.F. Cryptolaria Busk. 1857 |Oryptolaria conferta Arrm. 1887 Lietorella Aırm. 1888 |Lictorella oper- Grammaria STIMPSON culata Harrtı.|Grammaria stentor Auım. 1888 S. G. 1853 1904 — magellanica Arm. 1888 M. Familie Lafoöidae. Genus Lafoea Lux. 1821. Von dieser wenig artenreichen Gattung sind antarktisch s. str. nunmehr 2 von der Belgica-Expedition erbeutete Species bekannt: Lafoca plicata HarTı. und L. antarctica Hartı. Subantarktisch ist L. gracillima ALver und allenfalls Z. dumosa FLeminG, die neben L. serrata ULARKE im Smyth Channel vorkommt und auch auf Neu- seeland gefunden wurde. Die Zahl der arktischen Lafoea-Arten beträgt etwa 7. Die weiteste Verbreitung von diesen haben Z. fruticosa M. Sars, L. gra- eillima ALveEr und L. dumosa F1. Auch aus den tropischen Meeren kennen wir eine Anzahl Arten (vgl. besonders ALuman 1877 und CLARKE 1879, Blake-Exp.). Zu diesen gehören, wenn nicht alle 3, so doch mindestens 2 der nach- stehend besprochenen Formen (Z. dumosa und L. serrata). In allen Fällen wurden für die tropischen Fundorte Tiefen von über 100 Faden angegeben, für Z. dumosa sogar 450 Faden. Einige der früher zu Lafoöa gestellten Species werden heute der Gattung Hebella zugerechnet. Diese ALumAn’sche Gattung steht unserer Meinung nach den Campanulariden am nächsten, wohin sie auch Arıuman stellte. Vor allem ist sie durch ihre isolirt stehenden, medusenbildenden Gonosome von den Lafoeiden getrennt, als deren Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 593 „afoeiden. Kerguelen, Marion-Insel, Südküste Australiens und Südinsel und Südküste der Heard Island Tasmania Nordinsel von Neuseeland a T—ä—ä ee u Lafoeda dumosa (Fueming 1820) ? Lafoea gracillima (Auper 1857) CousHTrey 1875 Oryptolaria abyssicola Auun. 1888 2600 f. Grammaria stentor Auım. 1888 K. — insignis Auum. 1888 M. wichtigstes Merkmal wir die Neigung zur Coppinien-Bildung an- sehen, also die mehr oder weniger innige Aggregirung ihrer nicht medusenbildenden Gonosome zu jenen früher als besondere Hydroiden- Gattung (Coppinia Hassauı) aufgefassten klumpenförmigen Gebilden, die man in Gesellschaft von Lafoea findet und deren Bedeutung als Gonosomeomplexe dieser letztern Gat- tung erst Levinsen 1893 richtig er- kannte. — Einige Zafoea - Arten scheinen übrigens die typische Cop- pinien-Bildung nicht zu besitzen und auch in der Form ihrer Gonosome nicht unerheblich abzuweichen; in dieser Hinsicht verweisen wir auf das höchst eigenthümliche Gonangium von L. comvallaria Auuman (Florida Reef, 152 £.), welches 1879 Orarke beschrieb; pjo.0:. a Lafoca pinnata Boxsevir, es ist ankerförmig gebaut, mit einer b Lafoda convallaria Auım. Gonan- terminalen Oeffnung an jedem der °°" Bas a her se 2 Ankerarme. Eine sehr ähnliche Form beschrieb 1899 Bonnevır von Lafoca pinnata G. O. SARS (71° 45° N. 15° 41° 0. 1134 m — 72% 27 N. 35° 10. 249 m). , Auch bei dieser stehen die Gonangien nicht in gedrängter Berührung (Coppinia), sondern nur gehäuft (Scapus), und ihre Form ist nicht 594 Cr. HarrLaus, 2armig, sondern 3armig ankerförmig, wenn auch durch die Kürze der Arme in diesem Falle die Ankerform weniger ausgeprägt ist. Die auffallende Uebereinstimmung im Bau sowohl wie in der Stellung der (Gonangien gibt zu erwägen, ob nicht besser diese Arten generisch zu sondern seien. Lafoea gracillima (Auver 1857). Cat. Zooph. Northumberland Durham. Trans. Tyneside Fieldelub, p. 39. Lafoöa fruticosa ALLMAN 1888, in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, p. 34, tab. 16, fig. 2, 2a. Lafoca fruticosa BALE 1884, 1. c., p. 64, tab. 2, fig. 1. Die MicnAaeusen’schen Sammlungen enthalten ein kleines, aber bezüglich des Stammes und des Rhizoms vollständiges Stück dieser Art; leider fehlen demselben die Coppinien. — Auch die Belgica- Expedition sammelte ein winziges Stückchen dieser Species in der Magalhaens-Strasse. Coll. MiıcH. 63. Magalhaens-Str. Field Anchorage, 12 Faden, 11./7. 1893. Aeltere Fundortsangaben: Magalhaens-Str. Port Famine, 9—15 Fa- den (ALLMAN). Süd-Australien: Bass-Strasse (BALE). Arktische Region: Grönland, Spitzbergen, Kara-See 75—91 Faden (Ber6nH), Alaska (Nurriss), Shumagin Isl. (ÖLARKE). Boreale Region: Island, Bären-Insel (Olga- Exp.), norwegische Küste, britische Küsten. Puget Sound, Californien (TORREY). ee Golf von Mexico (?), 101 Faden (CLARKE Lafoca gracillima ALDER. Magalhaens-Str. 30:1. 1879). Lafoca dumosa FLEnuise 1820. In: Edinburgh. phil. Journ., V. 2, p. 83. Lafoea tenellula ALım. 1877, 1. c., p. 12. Lafoca robusta CLARKE 1879, 1. c., p. 243. Rıpıry fand diese gemeine europäische Species unter dem Material der Alert-Expedition: „abundant in the creeping form“; Trinidad Channel. S. W. Chili, „30 fathoms on Sertularella“. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 595 Aeltere Fundortsangaben: Neuseeland (?) (CoOUGHTREY 1875). Arktische Region: Alaska, Unalaska; 79° 04' N. 62° 297" O. zwischen Franz Josephs-Land und Nowaja Semlja (v. MArEx- ZELLER). Boreale Region: Nord-Cap, norwegische Küste, britische Küsten. Woods Hole; New England Coast; Puget Sound; California Coast. Mittelmeer; Golf de Gascogne, 134—300 m (Bevor u. PIcTEr). „south of Marquesas from a depth 140 fathoms“ (ALLMAN). Golf von Mexico, 84° 21‘ W., 101 Faden (CLARKE 1879). Off Sombrero Island, West Indies, 450 fath. (Chall. Rep.). Lafoeca serrata CLARKE 1879. In: Bull. Mus. comp. Zool. Harvard Ooll., V. 5, p. 242, tab. 4, fig. 25. Das Rhizom ist verzweigt. Die Hydrotheken machen einen weitern Eindruck als die auf der Abbildung von CLARKE, und die Weite nimmt nach der Oeffnung der Hydrothek hin allmählich etwas zu. — Kleine, ungestielte, tiefe Becher mit glattem, nach aussen Fig. Q°. Lafoea serrata CLARKE. a Hydrotheken, 70:1. b Sarcothek, 150:1. gebogenem Rande, die hier und da dem Rhizom aufsitzen, sind viel- leicht als Sarcotheken zu deuten (vgl. die Sarcotheken von Peri- siphonia bei Pıcrer u. BEpor 1900, 1. c., tab. 4, fig. 2a, 2c). — Be- achtenswerth ist die beträchtliche Tiefe, in welcher die Art bei Cuba vorkommt. Coll. Mıc#. 61. Smyth Channel, Long Island, 8 Faden, 10./7. 1893, auf Sertularella. Aeltere Fundortsangaben: Cuba, in der Nähe von Havannah in 292 fath. (ÜLARKE). 596 Cr. HarrLaus, senus Filellum Hıncks 1868. Die bisherigen Angaben über die Verbreitung dieser sehr arten- armen Gattung bezogen sich, soviel ich sehen kann, sämmtlich auf Fundorte der nördlichen Erdhälfte. Um so interessanter ist die Fest- stellung der gemeinen europäischen F. serpens im südlichen Pacific. Ihr Vorkommen im nördlichen Pacific (südl. Alaska) hat Nurrting nachgewiesen. Filellum serpens HassauL 1852. In: Zoologist., No. 69, p. 2223, u. Trans. microse. Soc. London, V. 3, p. 163, tab. 21, fig. 4. Die Stücke von Juan Fernandez wachsen zwischen Campanulina und Pedicellina auf Röhren von Tubularia. Die Hydrotheken sind FI nit SarcTr = D 5 \ Fig. R’. Filellum serpens Hassan. Juan Fernandez. 70:1. von sehr verschiedener Länge. Ueppiger im Wachsthum sind die bei Calbuco gesammelten Exemplare; sie bilden einen dichten Ueber- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 597 zug auf Enudendrium. Die Rhizomröhren sind in eine chitinige Kruste eingebettet. Coll. PLate. Calbuco. December 1894. Juan Fernandez. December 1894. Aeltere Fundortsangaben: Juneau, Alaska (Nurrine 1901). Zwischen Cuba und Florida (?) (ALuman 1877). West-Grönland (LEvissen). Island (WıntHer), Faröer (WINTHER). Grossbritannien, Norwegen. Schwedische Westküste, Kattegat. Grosser und Kleiner Belt. Öre-Sund (Lönsgers). Oestliche und süd- liche Nordsee, Pas de Calais, Kara-See (Ber6H), Barents-See, West- Spitzbergen (JÄDERHOLM), sibirische Küste (Tmompson, Vega-Exp.). Genus Grammaria STImpson 1853. Salacia LMx. 1816 (bei Hıncks 1868) cf. Arım. 1888, p. 48 Note. Diese Gattung erweist sich schon durch ihre Coppinien-Bildung als ein Mitglied der Lafoeiden-Familiee Auf ihr eine besondere Familie der Grammaridae zu begründen, wie es ALuman im Challenger- Report gethan hat, halten wir für unnöthig, ebenso wenig würde diese Familie zur Legion der Sertularinae gehören, wohin ALLMAN sie stellte Grammaria ist, soweit unsere Kenntniss reicht, nur Bigx. PR Fig. 5’. Grammaria magellanica Avım. Stanley Harbor. Stück aus einer Coppinia. 27:1. Fig. T’. Grammaria magellanica Arım. Stanley Harbor. Stück aus der Oberfläche einer Coppinia. 70:1. 598 Cr. Harruaug, subantarktisch und arktisch-boreal verbreitet. Arktisch-boreal sind 3 Arten, nämlich die weit verbreitete Gr. abietina Sars 1862, Gr. graeilis Stımpsoxn (Grand Manau) und Gr. immersa Nurrine 1901 (Alaska), subantarktisch sind nur die von ALuman im Challenger Report be- schriebenen Species: Gr. stentor (Kerguelen), Gr. magellanica (Falk- lands-L.) und Gr. insignis (Marion Isl.) bekannt. Davon sammelte die (sazelle-Expedition, wie ich mich an Material aus dem Berliner Museum überzeugte, Gr. stentor Auum. in der Magalhaens-Strasse. — Gr. intermedia PFEFFER 1889 von Südgeorgien ist nur ein Synonym dieser selbigen Art. Grammaria magellanica ALLMAN 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, Part 70, p. 48, tab. 23, fig. 2, 2a, 2b. ALtMAN’S Diagnose lautet: „Lrophosome: Hydrocaulus set with primately disposed alter- nate ramuli which are given off at rather wide intervals and very much contracted at their oriein. Hydrothecae cylindrical with even cireular non everted orifice and disposed in six lon- situdinal series. Gonosome not known.“ Kleine Stücke einer Gram- maria, die PAEssLER bei Port Stanley sammelte, stimmen in den wesentlichsten Punkten zu der obigen Beschreibung. Die Gonosome bilden typische Cop- pinia-Aggregate, also Complexe von Gonotheken mit dazwischen lieeenden und sie weit über- ragenden gekrümmten Hydro- theken. Die Gonotheken sind lang und schmal und haben auf ihrem distalen Ende ein kurzes Fig. U?. Grammaria magellanica ALLM. 2 Bee Nach Arzman 1888, 1. c. Ausführungsrohr. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 599 Coll. Parsster. Falkland-Inseln, Port Stanley, 12./4. 1893. Aeltere Fundortsangabe: Near the Falkland Islands, lat. 51° 5’ 8. long. 65° 39° W., depth 70 fath. (ALuman). Grammaria stentor ALLMAN 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, Part 70, p. 48, tab. 23, fig. 1, la. Grammaria intermedia PFEFFER 1889, in: Jahrb. Hamburg. Wiss. Anst,, v6, 9.753 Autman’s Diagnose lautet: „Trophosome. — Colony attaining a height of between three and four inches, set with pinnately disposed ramuli which are alter- Fig. V?. Grammaria stentor Auum. Nach Arıman 1888, 1. e. nate, subopposite or opposite, thinner than the stem, and often carrying secondary ramuli similar in disposition to the primary ones. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 39 600 Cr. HARTLAUB, Hydrothecae rather long and wide and abruptly though slightly dilated at the orifice, and disposed in six longitudinal series. Gonosome not known.“ Ich habe mich an dem Prerrer’schen Originalexemplare über- zeugt, dass die Zweige der Gr. intermedia nicht constant 4reihig sind, sondern dass einige 6reihig sind. Mithin fällt, da die nach aussen gerichteten Kelchränder vorhanden sind, ein Grund zur Ab- trennung von Gr. stentor Auum. fort, und dies um so mehr, als auch die Gazelle-Exemplare von Grammaria stentor neben 6reihigen auch 4reihige Zweige aufweisen; es frägt sich auch, ob die Grammaria- Arten nicht auch hinsichtlich des Kelchrandes variiren und ob nicht auch die 4reihige Gr. insignis Arım. von Marion Island identisch mit Gr. stentor ist. Von Gr. magellanica unterscheidet sich Gr. stentor vielleicht durch ihre ziemlich weit vorragenden und vom Stamm stark abgezweigten Hydrotheken. Coll. Von DEN STEInen, Südgeorgien 1883 (Gr. intermedia PFEFFER). Coll. der Gazelle, Magalhaens-Strasse, 43 Fad., 3./2. 1876. Aeltere Fundortsangabe: Kerguelen (Royal Sound), 28—60 Fad. (Chall. Rep.). Familie Haleciidae. Uebersicht | Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Kaps .d. g.H. Pelagialregion |chilen. Küste und Juan Fernandez | u. Tristan da Cunha Halecium Öken 1815 Halecium tenellum| Halecium tenellum Hıncks 1861 M. Ch. (Thoa Lux. 1816) Hıscxs 1861 |— lamourouxianum d’Orz. 1839 — patagonicum d’Ors. 1839 — tehwelcha v’OrB. 1839 — edwardsianum »’OrB. 1839 — cymiforme Auım. 1888 — flexile Auım. 1888 — delicatulum CouGHTREY 1876 H. delicatulum ÜOUGHTREY K. 1876 — dichotomum Arzm.1888K. — fastigiatum Arım. 1888 rc! — sp. Harrı.K. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 601 Genus Halecium OKEn 1815. Thoa Lmx. 1816, D’ORBIGNY 1847. Unter den in unserer Uebersicht aufgeführten Arten sind nur 2 auch ausserhalb des von uns behandelten Gebiets vertreten und zwar auch arktischh Es sind dies A. tenellum Hıxcks und AH. edwardsianum »’ORB., mit welcher letztern Art unseres Erachtens H. beanii Jounston identisch ist. Dass diese europäische Art eine weite Verbreitung habe, war schon länger bekannt, namentlich durch ihre Feststellung an der südöstlichen Küste Australiens (Twofold Bay, Auuman 1888). Arktisch kennen wir uneefähr 16 Arten. Davon ist arktisch und boreal sehr weit verbreitet 4. muricatum Eur. et Sor. Die norwegische Nordatlantische Expedition fischte sie westlich von Spitzbergen aus 1359 m Tiefe. Aruman (1877) vermuthet ihr Vor- kommen zwischen Cuba und Florida. Ebenfalls weit verbreitet arktisch und boreal ist MH. halecinum L. Sie ist auch an der deut- schen Küste häufig sowohl in der offenen See als im Wattenmeer. Pıcrer (l. c.) hat sie unter den Hydroiden von Amboina gefunden. ler Haleciidae. sense lesen — — ——— Kerguelen, Marion- Crozet-I., Pr. Edwards-Inseln u. Heard Islands Südküste Australiens, Tasmania Südinsel und Südküste der und St. Paul Nordinsel von Neuseeland Halecium delicatulum COoUGHTREY 1876 Haleciummutilum Auım.')1876K. — robustum Auın. 1888 K. Pi Beschreibung des Gonosoms bei STUDER, 1879, 1. c., p. 120. 39* 602 Cu. HArTLAUB, Die zahlreichsten Aalecium-Arten gehören der borealen Region an, sowohl europäisch als nordamerikanisch-atlantisch und pacifisch. Auffallend arm an Halecien sind Australien und Neuseeland. — Die Zahl der tropischen Species ist gering (Auuman, 1877, 3 Arten, Pıcrer 2 Arten), und keine derselben stammt aus bedeutenderer Tiefe. Antarktisch s. str. (70° s. Br.) ist H. tenellum Hicks. Eine Halecium nahe stehende, aber Medusen bildende Gattung beschrieb 1900 T'oRREY unter dem Namen Campalecium medusiferum. Fig. W°. Halecium sp. Kap der guten Hofinung. Aus der KırcHEnPpAuer’schen Sammlung. 27:1. Halecium tehuelcha »’Ore. 1839. Thoa tehuelcha D’OreB. 1839, 1.c., V.6, Zoophytes, p. 24, tab. 12, fig. 4, 5. „I. ramosissima; ramulis elongatis, fihformibus, undulatıs, alter- natim ramulosis;, vesiculis pyriformibus, inferne acuminatis, apice trumcatis ; apertura lata.“ „Cette espece est parfaitement caracterisee par ses rameaux filiformes, tres deli6s formant des coudes alternatifs sur toute la longueur. De ces coudes partent de petits rameaux lateraux tres- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 603 ramifies, mais toujours courts. Les vesicules sont fix6es a la base des derniers rameaux; leur figure est pyriforme, tout en se distinguant Fig. X?. Halecium tehwelcha »’Ore. (Nach D’OrgısnY.) Stark vergr. u. nat. Gr. 604 Cr. HArTLAUB, de l’espece precedente |H. patagonicum] par leur extremite tronquee, sans former de tube terminal. Nous l’avons rencontree jetee & la cöte, en Patagonie, non loin de l’embouchure du Rio Negro.“ Halecium edwardsianum v'OrB. 1839. Thoa edwardsiana D’ORB. 1839, 1. c., V. 6, Zoophytes, p. 25, fig. 6—8, tab. 12. ? Haleeium beanii JOHNSTON 1838. „TI. ramosissima, ramulhs irregularıbus, brevibus, incrassatis, fascı- cularibus ; vesiculis oblongis, aperturä in medio munitis.“ „Üette espece me parait devoir former un genre bien distinet du Thoa proprement dit, caracterise par ses tiges non simples, mais formees de tubes reunis, dont le nombre est d’autant plus grand, que la tige est plus ancienne; aussi les gros rameaux en montrent-ils de huit & douze En attendant que ce genre puisse &tre plus ample- ment &tudi6, je proposerai de le nommer Da- naea, et l’espece Danaeca edwardsiana, en CON- sacrant le nom d’un savant americain, qui a fait de beaux travaux sur les Polypiers. Les vesicules de cette espece ont aussi une forme bien distincte. Au lieu d’avoir leur orifice a Textremite, elles l’ont au milieu de leur Halecium longueur sur les cötes. a en Nous Favons recueillie jetee ä la cöte de Nat. Gr. l’Ensenada de Ros, au sud du Rio Negro.“ Ich zweifle nicht daran, dass diese Art mit Halecium beanii Jornston identisch ist. Ohne noch die p’Orgıgny’sche Abbildung und Beschreibung zu kennen, bestimmte ich im Göttinger Museum einiges von NORDENSKJÖLD 1895 am Rio Seco in 10—20 Faden gesammelte Material als A. beamii JOHNSTON; ausserdem ist die eigenthümliche Gonangienform, ferner der zu- sammengesetzte Stamm und die Art des Wachsthums, wie ein Vergleich der »’Orsıcny’schen und Hiscks’schen (1868) Figuren zeigt, eine bei den 2 Arten so übereinstimmende, dass ein Zweifel an ihrer Identität kaum möglich erscheint. Andere Fundorte von Halecium beanii JOHNSTON: Südost-Australien: Twofold Bay, 150 Faden (Arımas, Chall. Rep.). Arktisch: Kara-See (Bere#); 76° 51'n. Br., 44° 21° ö. L., 145 fath. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 605 (Willem Barents-Exp.), Ost-Spitzbergen (MARKTANNER), Davis- Str. (LEVINSEN). Europa; Norwegen, G. O. Sars, britische Küsten („common and widely distributed“ Hıxcks), Öresund, Nordsee (WıntHer), nordfranzösische Küste, St. Vaast (BızLLArD). Weisses Meer (SCHYDLOWSKT). Barents-See (W. Thomson). Island (S#MmuxDsson). Azoren (Bevor.), 450 fath., Auum. in: Chall. Rep. Nordamerika, Woods Hole (NurrinG). Fig. Z°. Halecium edwardsianum v’Ore. (Nach D’OrzıcnY.) Stark vergr. 606 Cr. HArTLAUs, % Fig. A®. Halecium beanii Jouxston. Rio Seco. Fig. B?. Halecium beanii Jonnstox. a Hydro- NORDENSKJÖLD leg. Zweigstück. 27:1. thek, 150:1. b Gonothek, 70:1. Halecium lamourousianum v’ORB. 1839. Thoa lamourouxiana D’ORB. 1839, 1. c., V. 6, Zoophytes, p. 24, tab. 11, fi 2: „I. sureulis filiformibus ; elongatis; ramulis elongatis strangulatis ; cellulis lateraliter dispositis.“ „Cette espece qui forme un ensemble assez considerable, est formee de branches simples, allongees filiformes, divisees par des etranglements obliques rapproches. Entre chaque &tranglement par- tent, alternativement ä droite et a gauche, de petites branches egale- ment etrangl&es par un double anneau a leur base. Elles portent chacune une cellule presque capuliforme. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 607 Nous avons rencontr& cette espece jetee A la cöte de la baie de Ros, au Sud du Rio Negro; en Patagonie.“ Fig. ©%. Halecium lamourowxianum v’OrB. (Nach p’ROBıEnY.) Nat. Größe und stark vergr. Halecium patagonicum v’ORB. 1839. Thoa patagonica D’ORB. 1839, 1. c., V. 6, Zoophytes, p. 24, tab. 12, fig. 1—3. „I. sureulis filiformibus, elongatis, subramosis; ramulis rectis, dichotomis, subarticulatis, vesiculis pyriformibus, laevigatis, apice am- gustatis.“ „Cette espece est formee de branches dures, simples, coriaces, tres longues, portant de petits rameaux lateraux, dichotomes, qui vont en se divisant d’avantage. Les ovaires ou vesicules sont pyri- formes, attaches a la base des dernieres bifurcations de rameaux. Leur surface est lisse, et leur extremit& retrecie est comme tubu- leuse. Nous l’avons recueillie sur la cöte de la Patagonie septentrionale, non loin du Rio Negro. o° < N ’ oe 3 Rn > = CL. HARTLAUB, BE — Dr Pr „er PR ‘ EA ü £ Fr k a} + £ 5“ d vr rn Kar FE ie ! £- . ; # Br H # I HE fi B VA tur Bf Re EIRRR 20, 1% a2 f vs H f Ei ; Halecium patagonieum »’Ore. (Nach D’OrgBıGNY.) Nat. Größe. Stärker vergr. Stark vergr. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 609 Halecium tenellum Hıncks 1861. In: Ann. Mag. nat. Hist. (3), V. 8, p. 252, tab. 6, fig. 1—4. ? Halecium corrugatum NUTTING 1899, in: Proc. U. St. nation. Mus,., V..21.n. (045. Spärliches, auf einer Alge wachsendes Material; die Stämmchen sind streckenweise scharf quer geringelt. Die Species hat wie Halecium beanii eine kosmopolitische Ver- breitung. Coll. MıcH. 176. Südfeuerländischer Archipel; Navarin, Puerto Toro; Ebbestrand, 20./12. 1892 (ohne Gonangien). Coll. May. Smyth Channel. Aeltere Fundorts- angaben: 70° 48' S. u. 91° 54° W. (Belgica- Exp. Harrı. 1904). Australien? Baur, BESAEEL. €, pN469, v. LENDENF. Arktisch: Jan Mayen (v. Lorenz 1886) auf Peeten is- landieus, 160—180 m Tiefe. Grönland (LE- vInsEN). Kara-See. Europa: Salcombe Bay (Devon), Filey (Northumberland), Li- verpool Distriet.—Hel- eoland. Weisses Meer. Nordamerika: Woods Hole (NuTTInG 1901). St. Diego, Uali- fornien (ÜLARKE). Van- couver Isl. CaraibischesMeer, DAY 547 1. Br. 083.10. w.1.,36fath. (ÜLARKE). Azoren, 130 m Tiefe (BEDoT). Fig.G°. Halecium tenellum Hıscxs. Isle of Pieton. 27:1. 610 Cr. HArTLAUs, Halecium cymiforme ALLMAN 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, p. 15, tab. 7, fig. 1—5. Fig. H°. Halecium cymiforme Anm. (Nach Arıman, 1888.) a er Ne u nn DE ii Eu Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 611 „Trophosome. — Hydrocaulus a very slender sub-diehotomously branched stem, which springs from a bundle of creeping tubular filaments. Hydrophores borne on the summits of the branches, and with a moderately wide reflexed limbus. Gonosome. — Gonangia (male?) pyriform, compressed, borne like the hydrophores on the summits of the branches, and having their contents crowned with a cap which disappears as the gonophore advances towards maturity. Loeality. — Station 312, Port Famine, Patagonia; lat. 53° 37‘ 30“ S., long. 70° 56‘ 0“ W.; depth, 9 fathoms.“ Halecium flexile AuLman 1888. In: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, p. 11, tab. 5, fig. 2, 2a. „Lrophosome. — Hydrocaulus attaining a height of about four inches; main stem and prineipal branches fascicled, becoming mono- siphonie towards the distal portion of the colony, slender and flexile; ramification pinnate and alternate, every branch springing from the base of a hydrophore, divided by oblique joints into moderately long internodes, each internode with a shallow annular constriction at its proximal end. Hydrophores cylindrical, usually prolonged by several consecutive similar segments. Gonosome. — Gonangia (male?) oboviform capsules springing by a short peduncle from the side of the basal segment of the hydrophore, and provided with a terminal orifice. Locality. — Station 145, off Marion Island; depth, 50 fathoms. Station 312, Port Famine, Patagonia; lat. 53° 37‘ 30“ S., long. 70° 65° 0“ W.; depth, 9 fathoms.“ Ich zähle zu dieser Art 2 etwa 7 cm hohe, sehr gracile Stöcke von Halecium, die NORDENSKJÖLD bei Punta Arenas sammelte. Leider haben sie keine Gonangien entwickelt. Sie stimmen gut zu der obigen Beschreibung Autman’s, doch sind ihre Kelchränder stärker nach aussen umgekrümmt, als es von Auuman dargestellt wird. Charakteristisch für die vorliegenden Exemplare ist, dass die Glieder sowohl des Stammes wie der Zweige nicht im Ziekzack zu einander stehen, sondern eine gerade Richtung beibehalten. Halecium gracile BaLEe 1889 (non VERRILL 1874) scheint zu unserer Art zu gehören. Baue beschrieb wahrscheinlich ein jüngeres Exemplar; es hatte nur °/, inch Höhe und einen monosiphonen Stamm. Die Uebereinstimmung der Baur’'schen Abbildung, 1. e. 612 Cr. HARTLAUB, tab. 14, fig. 1 mit unserer Fig. K? ist sehr auffallend. H. gracile BALE kommt nach CLARKE 1894 auch in der Nähe der Westküste von Nicaragua vor. Coll. NORDENSKJÖLD. 5. Dec. 1895, Punta Arenas. Fig. J°. Halecium fleeile Avım. (Nach Aurman, 1888.) ee Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 613 >> iR Ber 2) III ie N EIS Fig. K?. Halecium flexile Auum. Punta Arenas Fig. L?. Halecium delicatu- (NORDENSKJÖLD). a, b 27:1. c 70:1. lum _ÜCoUGHTREY. (Nach CouUGHTREY, 1876.) Halecium delicatulum COUGHTREY 1876. ') In: Ann. Mag. nat. Hist. (4), V. 17, p. 26, tab. 3, fig. 4 et 5. Rıprey (l. ce. 1881) bespricht leider etwas dürftig 23 mm hohe Exemplare dieser Art und beschreibt ihre Gonosome folgender- 1) Auf einer Sertularella gayi von Algoa Bay fand ich ein kleines Halecium-Stück ohne Gonangien, das möglicher Weise dieser Art angehört. Es hat erweiterte nach aussen umgewendete Kelchränder (Mikrosk. Prä- parat, Hamburger Mus.). 614 Cr. Hartuaus, maassen: „Gonophores inserted on pedicle of hydrophores, just below the first joint, by a stalk; they are transversely oval in outline, and have a thin, very pale capsule.“ Fundort: Punta Arenas, 7—10 Faden; auf einer grossen Wurm- röhre (Alert-Expedition). Aeltere Fundortsangabe: Neuseeland, Dunedin Upper Harbour (COUGHTREY); vgl. auch HArrraug 1901, 1. c., p. 368. Familie Sertularidae (s. Tab. S. 616—617). Genus Sertularella Gray 1847 (s. Tab. S. 618—621). Sertularia L. in parte. Keine andere Hydroiden-Gattung ist in den besser durchforschten Gebieten der antarktischen Littoralregion ORTMANN’S so artenreich vertreten wie Sertularella; insbesondere hat in der magalhaensischen Region keine andere eine ähnliche Artenzahl (24) aufzuweisen. In letzterer Hinsicht unterscheidet sich Sertularella erheblich von Ser- tularia (Dynamena), aber auch von Plumularia und Aglaophenia, die, wie ein Blick auf die Plumulariden-Tabelle lehrt, in der magalhaen- sischen Region fast ganz fehlen, während sie an der Südküste Australiens ebenso stark vertreten sind wie die genannten Sertulariden. Ich habe vor einigen Jahren die Gattung Sertularella mono- graphisch bearbeitet und dabei die Hamburger und Prarr’schen Sammlungen bereits berücksichtigt. So konnte ich mich hier darauf beschränken, die dort von den magalhaensischen Arten gegebenen Beschreibungen unter Hinzufügung einiger diesem und andern Werken entnommenen Figuren zu wiederholen. Die kurz vor der Druck- legung dieser Arbeit erschienene Monographie der amerikanischen Sertulariden von Nurring, welche 12 neue Arten und darunter auch eine magalhaensische enthält, wurde als werthvolle Ergänzung meiner eignen Untersuchungen noch gebührend gewürdigt. Die geographische Verbreitung der Sertularellen ist eine vor- wiegend antarktisch-notiale. Von den 2 Artengruppen, die sich unterscheiden lassen, umfasst die tricuspidata-Gruppe ausser wenigen besonders tropischen Arten nur arktisch-subarktische (8) und ant- arktische (21) Formen im Sinne Orrmann’s. Die andere Gruppe (rugosa-polyzonius-Gruppe) enthält 5 arktische und 32 antarktische (Orrm.) neben ca. 30 aus andern Erdtheilen, darunter 19 tropischen. Unter den arktischen und antarktischen Arten herrschen un- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 615 verkennbare Beziehungen. Aufs nächste verwandt sind die arktische S. trieuspidata und die antarktische S. johnstoni (resp. S. subdichotoma), ferner die arktisch-boreale S. ryosa und die magalhaensische, vielleicht mit ihr identische S. patagonica w’ÖRBIGNY. (Gemeinsam beiden Regionen sind ferner die kosmopolitische S. polyzonias und S. tenella. Auch ein circumpolarer Zusammenhang der antarktischen (Orrm.) Sertularellen ist in mancher Hinsicht unverkennbar. Zu- nächst ist die kosmopolitische S. polyzonias auch antarktisch überall verbreitet. Sodann ist unter den rein antarktischen Species die australisch-neuseeländische S. johnstoni mit der magalhaensischen S. subdichotoma vielleicht identisch; ebenso die an beiden genannten Regionen vorkommende S. divaricata. Schliesslich beweist 8. epi- scopus (Neuseeland und Magalhaens-Strasse) die weite Verbreitung einzelner Arten in der antarktischen Littoralregion ORTMANN’S. Die südlichsten mir bekannten Sertularellen erbeutete die Belgica-Expedition auf ca. dem 70° s. Br., eine Species mit glatt- randigen Kelchen, die dem Synthecium alternans Auum. von Port Jackson ähnlich ist. Seit meiner Revision der Sertularella-Arten (1900) sind ver- schiedene neue Species beschrieben, u. A. 3 in der. Torrry’schen Publication „Hydroida of the Pacific Coast“. Von diesen besitzt S. dentifera Torrey Zweige, die innerhalb von Hydrotheken oder an Stelle von Hydrotheken entspringen, und bei 5. halecina TORREY entstehen die Gonotheken innerhalb von Hydrotheken. Erstere Art würde danach zum Autman’schen Genus Thekocladium (1885), letztere Art zu Symthecum Auum. 1874 gehören. ToRREY ist aber der Ansicht, dass diese beiden Genera überflüssig seien und betont, dass im Genus Synthecium auf Grund der Gonothekenlage, die eine ausschliesslich physiologische Bedeutung habe, 2 Arten, S. alternans und 5. campylocarpum, vereinigt seien, von denen erstere zum Genus Sertularia (Dynamena), die andere zu Sertularella gehöre. — NurringG 1904 schliesst sich der Ansicht Torkey’s, was Synthecium betrifft, nicht an und hält dafür, dass die Öonstanz der eigenthüm- lichen Gonophorenentstehung in Verbindung mit einigen andern Merkmalen genügend Grund gäbe, das Genus beizubehalten. S. denti- fera Torkey hält er für ein Synonym von S. tropica Harrr. und die von Torkry beschriebene Entstehung der Zweige in den Hydrotheken für eine Anormalität, wie sie bei zahlreichen Hydroiden gelegentlich vorkomme. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 4) 616 Ct. HARTLAUB, Uebersicht der Sertularider Südpolare Magalh. Region, Süd- Pelagial- |georgien, chilen. Küste und Region des Kauad u u. Tristan da Cunha region Juan Fernandez Dietyocladium Avım. 1888 Diphasia!) L. Acass. 1862 D. bipinnata Auum. 1885 K.' D. pinnata (Paruas 1766) K.' D. rosacea {L. 1758) K.? Hydrallmania Hıscks 1868 HA. falcata (L. 1758) K.? Idia Lux. 1816 Lineolaria Hıncks 1861?) Selaginopsis Arm. 1876 Staurotheca Auın. 1888 S. antaretica Harrr. 1904 Syntheeium Avım. 18571 S.robustumNurrınGl904 M. S. chilense n. sp. Ch. Thekocladium Arınm. 1888 Th. flabellum Arunm. 1885 K Thujaria FLeminse 1828 Th. polycarpa Krr. Ch. Th. articulata Pauuas 1766° (non Freuine u. Hıncks)K. — Th. ellisii Busx 1850 Th. doliolum Krr. 1884 K. Th. pectinata Auum. 1888 K' Thyroseyphus Auım. 1877 1) Ich habe in der Liste auch die von Busk 1850 ]. c. erwähnten süd-afrikanischen Arten aufgenommen, da möglicherweise eine oder die andere derselben vom Kap der guten Hoffnung oder aus der Algoa Bay stammt. 2) Die Gattung Lineolaria wurde von Hıncks als Campanularide auf- gefasst, von ALLMAN und BALE als Vertreterin einer besondern Familie der Lineolaridae gedeutet und von AGAssız und von V. LENDENFELD den Sertulariden angereiht. 3) ef. KIRCHENPAUER 1884 |. c. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und ehilenischen Küste. 617 mit Ausnahme von Sertularia und Sertularella. Kerguelen, Marion-Insel, Heard Island S. urceolifera Krr. 1884 K. St. dichotoma Auım. 1888 M. Südküste Australiens, Tasmania Südinsel und Südküste der und St. Paul Nordinsel von Neuseeland D. dichotomum Auum. 1888 D. retieulatum (Kr. 1884) D. attenuata Hıncks 1868 D. subcarinata Bus 1852 H. bicalyceula Couserrevy 1875 IT. pristis Lux. 1816 I. pristis Lmx. 1816, genauer — Diphasia rectangularis v. Fundort ? LENDENr. 1884 L. flexuosa Bare 1884 L. spinulosa Hıscks 1861 S. patulum Busk 1852 S. elegans Arım. 1871 Th. fenestrata Baus 1884 Th. lata Baue 1882 Th. heteromorpha Auum. 1885 Th. monilifera Hurtron 1872 Th.subarticulata CouGHTREY 1874 — Sertularia fertilis v. LEnDeEnr. 1884 Th. tridentatus (BALe) 1893 Th. tridentatus Baue 1895 — (ampanularia tridentata Bare 1893 618 Cr. HARTLAUE, Uebersicht der # { Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Region des Kaps d. g. H. u. $ Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez Tristan da Cunha 4 S.fallax Harrı.1904 S. affinis Harrtı. 1900 M. ; S. allmanı Hart. 1900 M. S. antarctica Hartz. 1900 M. S. conica Auum. 1877 M. S. contorta Krr. 1884 M. u. Ch. S. divaricata (Busk 1852) M. — $, subdichotoma Krr. 1884 partim S. episcopus Arım. 1874 Ch. S. filiformis Auım. 1888 M. — 5. gracilis Auum. 1888 S. flexilis Harru. 1900 Ch. S. gaudichaudi (Lmx. 1824) M., cf.|S. gaudichaudi (Lux. 1824) fide Busk, S. pieta genauer Fundort? S. interrupta Prerrer 1888 8. G. S. johnstoni (Gray 1843) Ch. ?—= S. subdichotoma Krr. 1884 S. magellanica Markt. 1900 M. (Calyptothujaria MARKT.) S. margaritacea Auım. 1885 S. meridionalis Nurrıng 1904 S. milneana v’ORB. Patag. S. modesta Hartz. 1900 M. S. paessleri Harıı. 1900 M. S, patagonica »’OrgıGny 1839 Patag. ?—= $. rugosa L. S. pieta Meyen 1834 M. ?— S$. gaudichaudi (Lux. 1824) S. polyzonias L. M. Ch. J. F. S. polyzonias L. 1758 — $. implexa Auım. 1888 forma gracilis Krp. \ K . und forma robusta Kr. /J S. protecta Harır. 1900 M. u. 8. G. S. quadrifida Harır. 1900 M. — Thujaria quadridens Auum. 1888 S. subdichotoma Krr. 1884 Ch. M. — 8. divaricata Busk 1852 ?— S. johnstoni bei Rınrey 1881 S. unilateralis Lux. 1824 M. S. unilateralis Lux. 1824 K. S. arborea Krp. 1884 K. — $. cuneata Aut". 1885 — 8. crassipes Auum. 1885 Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 619 Sertularella-Arten. Kerguelen, Marion-Insel, Südküste Australiens, Tasmania | Südinsel und Südküste der Nordinsel von Neuseeland Heard Island und St. Paul | ‚IS. allmani Harrtı. 1900 K. — $. secunda u. wumilateralis | Arım. 1888 ‚IS. antarctica Hırrı. 1900 I = 8. unilateralis Auzm. 1876 IS. contoria Krr. 1884 { I = 8. lagena Arım. 1876 (?) | S. divaricata (Busk 1852) | S. episcopus Auım. 1874 — 8. longicosta CouGHTREY 1876 —S. fusiformis CouGauTrEY1875 S. johnstoni (Gray 1843) S. johnstoni (Gray 1843) — 5. purpurea Krr. 1884 — $. purpurea Krr. 1884 = 5. pygmaea BauE 1882 — S. subpinnata Hurrox 1872 — Symplectoscyphus australi| = 8. capillaris Auum. 1885 Markt. 1890 S. polyzonias L. 1758 S. polyzonias L. 1758 S. polyzonias L. 1758 6 = 8. simplex CousHutrey 1876 — $. kerguelensis Arım. 187 — — $. simple Hurrtox 1872 620 Cr. HArTLAUB, Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien. Region des Kaps d. g. H. u. Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez Tristan da Cunha S. gayi Lux. 1821 K. S. leiocarpa Aurm. 1888 Tr. da C. S. secunda Krr. 1884 K. S. tenella Auper 1857 Algoa B.? Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Kerguelen, Marion-Insel, Heard Island Südküste Australiens, Tasmania und St. Paul 621 Südinsel und Südküste der Nordinsel von Neuseeland S. artieulata Auım. 1888 K. S. echinocarpa Auum. 1888 K. S. exserta Auım. 1888 H. J. S. tenella Auper 1857 S. microgona v. LiENDENF. 885 S. angulosa BauE 1893 S. sp. Tromrs. 1879 S. indwisa Baue 1882 (ef. soli- dula) S. infracta Krr. 1884 ?— S. tilesii Krr. 1884 ?— S. pallida Kar. 1884 S. laevis Baue 1882 S. longitheca BauE 1889 S. macrotheca Baue 1882 S. neglecta Tromrpson 1879 — S, sonderi Kr. 1884 S. parvula Aurm. 1888 (Calamphora Autm.) 5. tenella Auper 1857 5. simplee Hurrton CousHurr. 1874 partim S. sp. Tuomps. 1879 bei S. ramosa Tuomrs. 1879 (nicht|S. ramosa Tmomrs. 1879 sicher australisch) S. solidula BauE 1882 ?— 8. indivisa Baue 1882 — $. variabilis Bauz 1889 S. exigua Tuomrs. bei Krr. 1884 S. trochocarpa Auum. 1885 ?S. trimuceronata Arnım. 1885, genauer Fundort? S. solidula Baue 1882 S. capillaris Auım. 1885, genauer Fundort? ?— S$. johnstoni GRAY S. exigua Tuomps. 1879, genauer Fundort? S. fusiformis Hıycks 1861 — $. simplex Hurrox 1872 — 8. simplex CousHırey 1874 S. integra Aruım. 1874, genauer Fundort? — S$. cylindrica BauE 1885 S. mülleri Kre. 1884 Chatham-l. S. quadridens (Baue 1884) — Thujaria quadridens BALE 1884 622 Cu. HARTLAUB, Meiner Ansicht nach ist die Berechtigung der 2 Genera Syn- fhecium und Thekocladium davon abhängige, ob die Entstehungsweise der Gonotheken resp. Zweige als constantes Merkmal der Art nachzuweisen ist oder nicht. Denn in Folge einer gleich näher zu besprechenden Wahrnehmung an Obelia geniculata ist es erwiesen, was auch NurrinG (1904) beobachtet zu haben scheint, dass bei den Thecaten unter gewissen Umständen die für gewöhnlich ausserhalb der Hydrotheken entspringenden Gonangien in Menge innerhalb der- selben entstehen können. Zu solchen mehr ausnahmsweise vor- kommenden Exemplaren könnte möglicherweise auch das Material gehört haben, das den Arrman’schen Gattungen und den neuen Torrey’schen Arten zu Grunde lag. Da die Sache entschieden systematische Bedeutung hat, sei mir gestattet, auf die Torker’sche Beschreibung von 9. halecina noch etwas näher einzugehen und daran anschliessend in grösster Kürze meine einschlägigen Beobachtungen an Obelia geniculata zu schildern; dieselben hoffe ich bei einer spätern Gelegenheit noch umfassender zu bearbeiten, resp. sollte es mich freuen, wenn die wenigen hier mitgetheilten Angaben irgend einen andern Autor veranlassen sollten dem Gegenstand näher zu treten. Von seiner neuen Art Sertularella halecina beschreibt ToRREY die Entstehung der männlichen Gonotheken aus dem desorganisirten, auf dem Grunde der Hydrothek zurückbleibendem Rest abgestorbener Hydranthen. Er nimmt offenbar an, dass diese Entstehungsweise die normale sei und fügt hinzu: „The cause which determines the formation of a gonophore out of the substance of the degenerated hydranth in S. halecina is as mysterious as that which determines whether a certain bud in an Obelia-colony is to become a hydranth or a blastostyle“ ... „It is possible, however, that the conditions which favor the degeneration of the one (hydranth) may determine the growth of the other.“ Ich erhielt Ende December 1901 zahlreiche, ganz normale, auf Kork wachsende Colonien von Obelia geniculata mit vereinzelten (Gonangien, aus denen sich bald die kleinen Medusen ablösten. Ich setzte diese Uolonien in ein grösseres Aquariumbecken mit stehendem Wasser. Nach etwa 1'/, Wochen war die Mehrzahl der Hydranthen abgestorben, und die Colonien hatten sich mit einer Masse von schlauchartigen Auswüchsen bedeckt, die ich anfänglich für gewöhn- liche Stolonen hielt, wie sie an Hydroiden, die in Aquarien gehalten werden, so oft auftreten. Eine genauere Untersuchung aber belehrte Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 623 mich, dass es sich keineswees um solche handle, sondern dass es Gonangien waren, die in Menge aus den Hydrotheken, aber auch nicht minder zahlreich an der normalen Stelle ausserhalb der Hydro- theken hervorgewachsen waren. So hatten sich also hier aus den Fig. M?. Obelia geniculata L. Exempl. Fig. N?. Obelia geniculata L. Exempl. von von Helgoland mit Gonangien in den Helgoland; Gonangienbildung in- und ausser- Kelchen abgestorbener Hydranthen. halb des Kelchs abgestorbener Hydranthen. 20-1. 70: - 624 Cr. HARTLAUB, Resten abgestorbener Nährpolypen Blastostyle entwickelt, wie es TorrEy von Sertularella halecına beschrieb, nur mit dem Unterschied, dass es sich bei Obelia um eine ganz exceptionelle Erscheinung handelte und dass ihre so gebildeten Gonotheken auch nicht die normale, sondern eine eigenthümlich schlauchförmig veränderte Form hatten. In Folge des Absterbens der Colonie hatte sich offenbar die ganze übrig bleibende Lebenskraft auf die Hervorbringung von (seschlechtspersonen geworfen, gleichsam als Rettung für die Er- haltung der Art. — Die Kelche der abgestorbenen Hydranthen waren vielfach abgefallen, wodurch die an Stelle der Nährpolypen entstandenen Gonotheken zum Theil eine völlig freie Stellung ein- nahmen. Was sich hier im Aquarium vollzogen hatte, dürfte vor- aussichtlich auch in der freien Natur vorkommen können. Die „tendrillike appendages“ von Campannularia angulata Hıscks 1864 z. B. sind daraufhin näher zu prüfen, und auch die von TorrREY an Sertularella und von ALLMAN u. A. an Synthecium beobachteten Fälle bedürfen einer erneuten Untersuchung, wenn sie als Art- oder gar Gattungscharaktere Werth behalten sollen. An vielen der in den Hydrotheken entstandenen Gonangien fiel mir auf, dass sich die Ringelung des Hydranthenstiels eine Strecke weit auf sie fortsetzte, und dass die Ringe wirtelständigen Anlagen von Medusenknospen entsprachen. Im weitern Verlaufe des Blastostyls ging die Medusenstellung allerdings meistens in eine unregelmässige über, aber die ersten Knospenanlagen scheinen mir überall wirtel- förmig und segmental aufzutreten und damit die Ringelung der den Blastostyl einschliessenden Gonothek in Zusammenhang zu stehen. Auch in dem tendrillike appendage von Campanularia angulata ist im proximalern Teile eine Segmentirung nicht zu verkennen, und auch hier handelt es sich vermuthlich um wirtelständige Anlagen von (sonophoren, wenn auch diese nicht recht zur Ausbildung gelangen. Denn dies war auch bei Obelia unverkennbar, dass von den zahl- reichen Blastostylen nur ein relativ kleiner Theil zur Bildung nor- maler Medusen gelangte, in der Mehrzahl dürften die Medusen- knospen nicht zur vollen, ja nur zu einem sehr geringen Grade der Entwicklung gelangt sein, und dieses letztere Verhalten nahm offenbar mit weiterm Absterben der Colonie zu. Es ist daher anzunehmen, dass bei dem Process zahlreiche Fälle vorkommen, wo in den schlauchförmigen „Gonangien“ der Nachweis von Medusenknospen kaum noch oder nur noch histologisch zu erbringen ist, so dass iu ae Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 625 solche „Gonangien“ von gewöhnlichen stolonenförmigen Anhängen kaum zu unterscheiden sein werden. Die oftenbare Beziehung der Gonotheken-Ringlung zu den wirtel- förmig stehenden jüngsten Anlagen von Medusen am Blastostyl legte mir die Frage nahe, ob sich nicht damit überhaupt die scharfe Ringelung an den Stielen der Thecaten-Hydroiden würde erklären Fig. 0°. Campanularia angulata Hıncs. (Nach Hıncks.) Exemplar mit „tendrillike appendage“. lassen, ob nicht diese Ringelung zurück blieb aus einer Zeit, wo die Arbeitstheilung in Nährpolypen und Geschlechtspersonen bei den Thecaten-Hydroiden noch nicht Platz gegriffen hatte, wo vielleicht jeder Hydranth unterhalb seiner Hydrothek, also am jetzigen Hydro- caulus, eine Knospungszone für Gonosome besass, die wirtelförmige Stellung hatten und um welche Wirtel herum sich das Perisark ringförmig einfaltete. So würden wir nicht nur die jetzige Ringelung 626 Cr. HARTLAUB, der Hydranthenstiele verstehen, sondern es auch begreiflich finden, dass in diesen Stielen, die einst zugleich Blastostyle waren, die alte Kraft und Eigenschaft latent blieb, so dass sie durch den leer ge- wordenen Kelch hindurch wieder auswachsen können zu Medusen Eio-202: Fig. P?. Sertularella erassicaulis HELLER. (Nach Harrraug, 1900.) Zweig aus einem Gonangium entspringend. Fig. Q°. Sertularella trimucronata ALLM. Gonothek. Vergr. knospenden Geschlechtspersonen. — Dass auch heute noch normale Blastostyle mit einem Nährpolypen endigen können, wie ich es Fig. R? a u. b dargestellt habe, zeigt die Gattung Aalecwum, und dass Blastostyle sich nicht nur in einen Nährpolypen, sondern eine auf einander folgende Reihe von Polypen, in einen Zweig also, fortsetzen können, habe ich in meiner Revision der Sertularella-Arten von S. crassicaulis HELLER nachgewiesen (s. Fig. P?). — Die von mir für die ursprünglichste Form der Gonangienbildung angenommene, aus der Wirtelstellung der Gonosome zu erklärende Ringelung aber hat sich nirgends besser erhalten als bei der Gattung Sertularella (8. Fig. Q°). a Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 627 Fig. R°. Fig. R?. Schematische Figuren zur Erklärung der Gon- angien-Entstehung im Kelch abgestorbener Hydranthen: a Ur- sprüngliche Art der Medusenknospung am Hydrocaulus einer Campanularide vor der Trennung von Nähr- und Geschlechts- personen (hypothetisch). b Freiwerden der Medusen nach Ab- sterben des Hydranthen (hypothetisch. ce Auswachsen des Hydrocaulus und Wiederaufnahme seiner alten Function als Blastostyl (bei Obelia beobachteter Fall). Fig. S’. Obelia flabellata. (Nach Hıscks.) Normales Gon- angium mit dem röhrenförmigen Aufsatz (Rest einer Hydro- thek). Vergr. Johnstoni-Gruppe (HARTLAUB). „Glatte Hydrotheken mit meist 3fach gezähntem Mündungsrand; Gonotheken fast immer mit scharf abgesetztem, glattrandigem Mün- dungsrohr.“ 628 Cr. HARTLAUE, Sertularella unilateralis (Lamx. 1824). Sertularia untlateralis Lmx. 1824, Quoy et GAIMARD, Voyage Uranie et Physicienne, .p. 615, tab. 90, heul, 2,9 Sertularella wunilateralis HARTL. 1900, Rev. der Sertularella-Arten, p. 42, fig. 20a und b. %Y Fundort: Falklands-Inseln. Andere Fundorte: Süd-Afrika: Algoa-Bay? nach Busk, 1. c., 1850. Fig. T?. Sertularella unilateralis Lux. (Nach Lamovrovx.) Vergr. Sertularella johnstoni GRAY 1843. In: DIEFFENBACH, New-Zealand, V. 2, p. 294. RıpLey, 1881, in: Proc. zool. Soc. London, p. 104. HARTLAUB 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 30, tab. 3 u. 3. Sertularella purpurea Krp. 1884, ]. c., p. 49. Sertularella pygmaea BALE 1881. Sertularella capillaris ALLM. 1885. Symplectoseyphus australis MARKT. 1890, 1. e., p. 235. Rıpey, ]. c, hat diese australisch-neuseeländische Art in der Sammlung der Alert-Expedition gefunden. Obwohl ich 0) a b Fig. U3, Sertularella johnstoni Grax. a Original von „S. purpurea“ Krr. 40:1. b Exempl. von Neuseeland. 40:1. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 629 glaube, dass sein Material eher zu 5. subdichotoma Krr. gehört haben wird, gebe ich der Vollständigkeit halber seine Beschreibung wieder: Several specimens generally pale brown in colour; the hydro- thecae moderately distant, and elongate and free to a great extent, tapering almost from base, or slightly swollen just above it; lateral teeth very small, lip sometimes ringed. Gonothecal tube varying from a short and straight to a prominent trumpet-shaped opening. Internodes generally include a large number of calieles, joints very faintly-marked; oblique rings of stem scanty, often wanting. A doubtful specimen from Sandy Point, 7—10 fathoms, has the caliele considerably swollen at base, and bent outwards at a spot about two thirds of its length from that point. Hab. Trinidad Channel, S. W. Chili, 30 fathoms; also Sandy Point, 7—10 fathoms, on large worm-tube. Sertularella subdichotoma Krr. 1584. KIRCHENPAURR, |. c., p. 46, tab. 16, fig. 1, 1a, 1b. HARTLAUB 1900, Rev. der Sertularella-Arten, p. 33, tab. 1, fig. 5, 4, 69, 11—16, tab. 2, fig. 10—17, 51, 52, tab. 3, fig. 3, 4, 13, 14. „KIRCHENPAUER hat für die Beschreibung dieser Species Material aus der Magalhaens-Strasse und aus der Bass-Strasse benutzt. Das letztere halte ich für identisch mit S. divaricata Busk. var. sub- dichotoma BALE. Ob es identisch ist mit dem Material der Magalhaens- Strasse, lasse ich einstweilen unentschieden. Meine Schilderung der Art bezieht sich ausschliesslich auf südamerikanisches Material, und zwar standen mir zur Verfügung ausser dem Original KırcHENPAUER’S Material der Gazelle-Expedition aus dem Berliner Museum, und solches von den Expeditionen MicHAELSEn und Prare. Mit Aus- nahme des Originalexemplars waren sämmtliche Stücke in Spiritus gut conservirt. Die Merkmale dieser Art lassen sich folgendermaassen zusammen- fassen: In einer Ebene verzweigte, meistens vielfach mit einander durch Klammerenden verbundene, monosiphone Stämme, die in kurzen Zwischenräumen von einer gemeinsamen Hydrorhiza entspringen. — Hydrorhiza von der Dicke der Stämme. Endigungen der Stämme und ihrer Verzweigungen häufig stolonisirt durch klammerförmige Ausläufer neu befestigt und völlig rhizomartig umgestaltet. Die Verzweigung ist sehr variabel, sowohl individuell als manchmal an ein und demselben Stock. Sie ist oft regelmässig alternirend, ziem- 630 Cr. HARTLAUB, lich dicht gefiedert in Zwischenräumen von 2 astfreien Internodien, manchmal aber auch ganz unregelmässig, in grössern Zwischen- räumen, eine mehr subdichotome. Zweige 3. Ordnung sind selten; Zweige 1. Ordnung an der Basis eine längere Strecke unver- zweigt und meist ungegliedert. Die Gliederung der Stämme ist sehr unregelmässig, aber constant verbunden mit grosser Neigung zur Verwischung der sympodialen Gliedgrenzen auf lange Strecken. Die Länge der Glieder wechselt sehr; zuweilen folgen sich regel- mässig abwechselnd lange und kurze Glieder, was mit einer paar- weisen Zusammenstellung der Hydrotheken verbunden ist (S. 631, Fig. W°). Eine Einschnürung an der Basis der Stämme und Zweige ist constant. Die Hydrotheken sind glatt und liegen alternierend in einer Ebene. Ihre Form ist etwas variabel, klein, etwas conisch, gegen die Mündung zu mässig verengt, zur Hälfte anliegend, mit eingebuchteter Aussenfläche, mit deutlich eingebuchtetem, özackigem Mündungsrande und mit 3klappigem Deckelapparat. Gonotheken, an Stamm und Zweigen sitzend, sich an diese an- lehnend, oft gedrängt stehend, eiförmig, mit mehr oder minder hohen Ringleisten, die auf der anliegenden eingesenkten Fläche verstreichen, mit ziemlich langem, gegen die Mündung erweitertem Ausführungs- rohr (Fig. V?). Habitus variabel. Höhe der Stöcke bis 7 cm. Färbung in Spiritus dunkel braun oder hell gelbbraun. S. subdichotoma Krp. ist eine besonders interessante Art. Sie ist ähnlich wie die ihr sehr nahe stehende S. Johnston? von Neuseeland äusserst variabel; sie neigt im hohen Grade zur Verwischung der ursprünglichen Internodiengrenzen und zeigt damit eine Beziehung zum Genus Thujaria, von welchem sie sich jedoch durch viel freiere Stellung der Hydrotheken unterscheidet. Endlich tritt uns die An- lage zur Stolonisirung der Zweigenden und deren Verwertung zu Befestigungs- oder Vermehrungsorganen, wie wir sie ähnlich von einer Reihe von andern Sertulariden kennen, bei ihr in besonders weit entwickeltem Maasse entgegen. Die Hydrotheken variiren zwischen einer zwei Drittel angehefteten kurzen Form (Smyth Ch.) und einer viel ge- strecktern, kaum zur Hälfte anliegenden (Punta Arenas); letztere entsteht zum Theil freilich auch durch mehrfach wieder aufgesetzte Mündungsränder. Ihre Stellung zu einander ist ent- sprechend der sehr wechselnden Gliedlänge eine stark varlirende, immer aber liegen sie in einer Ebene. Bemerkenswerth fand ich das Verhalten der aus 60 Faden Tiefe stammenden Exemplare der EU. WEL No... ee Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 631 Gazelle-Expedition, bei welchen an manchen Zweigen eine paarweise Annäherung auf einander folgender Hydrotheken durch regelmässiges Abwechseln von langen und kurzen Gliedern entstanden war (Fig. W?). Die Gliederung der Stämme und Zweige kann stark ausgeprägt sein und wieder an andern Strecken gänzlich fehlen. Zwischen beiden Extremen finden sich alle Uebergänge. — Ungegliederte Ab- schnitte finden sich regelmässig vor dem Beginn der wechselständigen Fiederung an der Basis der Zweige, zuweilen auch an der Basis des Stamms, soweit er noch keine Aeste abgiebt.— Die Verzweigungs- art ist im Allgemeinen eine alternirende Fiederung, doch kommen auch Exemplare und Stellen mit ausgesprochen dichotomer Ver- zweigung vor. — Sehr variabel ist der Habitus, theils infolge der wechselnden Verzweigungsart, theils durch den verschiedenen Grad der Kräftigkeit des Wuchses. Die Dicke der Stämme und Zweige variirt erheblich.“ (Auszug aus HARTLAUB, |]. c.) Fig. V?. Sertularella subdicho- Fig. W°. Sertularella subdichotoma Krr. Expl. toma Krr. Gonothek. 38:1. von Patagonien (Gazelle). Stück mit stoloni- sirtem Zwischenstück und Spross mit paarweise genäherten Hydrotheken. Vergr. Coll. Mıcn. 59. Smyth Channel, Puerto bueno, 9./7. 1893. Coll. Mıcr. 61. Smyth Channel, Long Isl.. 8 Faden, an Lami- narien, 10./7. 1893 (zahlreiche Gonangien). Coll. Mıc#. 73. Magalhaens-Str., Punta Arenas, November 1892 (mit Gonangien). Coll. Mıcr. 171. Feuerländ. Arch., Isl. Pieton,. Nordost-Kap, 4 Faden, Tangwurzeln, 5./1. 1893 (ohne Gonangien). Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd.III.) Heft 3. 41 632 Cr. HarTLAug, Coll. Mıcn. 176. Feuerländ. Arch., Puerto Toro, 20.7. 1892, Ebbestrand (mit Gonangien). Coll. der „Gazelle“. „Patagonien“, 43° 56‘ s. Br. und 60° 52‘ w. L., 109,85 m Tiefe, 12./2. 1876 (mit Gonangien), Berliner Museum. Coll. der „Gazelle“. „Ostpatagonien“ (trockene Exemplare der KIRCHENPAUER' schen Sammlung in Hamburg). Albatross Sta. 52° 41‘ s. Br. und 69° 55‘ 30“ w. L.. 21 Faden (Nurring, 1904), Coll. KIRCHENPAUER. Magalhaens-Str. (Museum Hamburg). Coll. Pate. Calbuco (chilen. Küste). Sertularella affinis Harrtı. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 43, tab. 1, fig. 5, tab. 2, fig. 23, 24. Kurze, spärlich und einfach verzweigte, von einer Hydrorhiza entspringende, monosiphone, dicke Stämmchen. — Hydrorhiza noch etwas dicker als die Stämme; diese an der Basis einmal gedreht, oft eine Strecke weit ohne Hydrotheken, an der Basis unregelmässig und schwach, weiterhin und an den Zweigen deutlich gegliedert. Internodien ziemlich kurz, schräg getrennt, die des Stamms nicht viel länger als die der Äste, mit je einer Hydrothek. Zweige nicht abwechselnd, sondern von einer Seite des Stamms entspringend und zwar seitlich von der Basis der Hydrotheken (vgl. S. neglecta THuoMmps,., S. albida Krp.). Hydrotheken glatt, in einer Ebene liegend, einander abgewandt, über die Hälfte frei, nicht bis zum Ende des zugehörigen Glieds anliegend, stark nach aussen gerichtet. Mündung nicht ver- engt und mit 3 deutlichen Einbuchtungen. — Gonothek unbekannt. Höhe bis 2'/, cm. Färbung braun oder bräunlich-gelb. Von S. affinis liegt mir leider nur ein sehr dürftiges Material vor, weshalb die obige Beschreibung nicht entfernt den Anspruch einer ausreichenden Diagnose erheben kann. Die Beschreibungen von der Grösse und Wachsthumsweise sind vielmehr mit grösster Vorsicht aufzunehmen. Die Art zeigt viel Uebereinstimmung mit den Baur’schen Abbildungen (1884, 1. c.) von 8. jJohnstoni, 5. divaricata und S. pygmaea; sie ist aber viel grösser und plumper gebaut als diese. Ich fand die Art in Gesellschaft von Grammaria magellanica und als Anwuchs auf ihr Hebella striata Auınm. Nurting, 1904, ]. e., stellt die Art mit einem ? unter die Synonyma von Sertularella quadrifida HARTL. Coll. Pazsster. Falklands-Inseln, Stanley Harbour, 12./4. 1893. Hr Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 633 Fig. X?. Sertularella affinis Harte. Falklands-Inseln. Hydrothek. 38:1. Fig. Y?. Sertularella affinis Harıı. Falk- lands-Inseln. Stamm mit Zweig und Hydro- theken. 15:1. Sertularella interrupta (PFEFFER 1889). Sertularia interrupla PFEFFER, in: Jahrb. Hamburg. wiss. Anst,, V. 6, 2. Hälfte, p. 55. Sertularella interrupta HARTL. 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 43, tab. 1, Sg. 2, tab: 2, fie. 26. 41* 634 Cr. HARTLAUE, „Unverzweigte, von einer Hydrorhiza entspringende Stöckchen. die an der Basis 1I—2mal gewunden sind und dicht über der Basis anfangen Hydrotheken zu tragen. Inter- nodien sehr kurz und mehr oder minder keilförmig, ‘nicht in einer Flucht liegend, sondern mit der kurzen Seite vorspringend, jedes mit einer relativ grossen Hydrothek. Die Hydrotheken sind glatt, liegen in einer Ebene und sind einander völlig ab- gewandt und stark nach aussen gerichtet. Sie sind weit und röhrenförmig; die Oeffnung ist nicht verengt und deutlich 3fach ein- gebuchtet. Ein Drittel bis zur Hälfte der epicaulinen Fläche ist angewachsen. — Gonangien fehlen. Höhe der Stöckchen 10 mm. Die Art ist leicht zu erkennen an ihrem plumpen Bau und den keilförmigen Inter- nodien, deren Gestalt sehr an die der Inter- nodien von Sertularella arborea Krr. (— cuneata AuuMm. 1885) erinnert. Zwischen dem Stiel der Hydrothek und dem zuge- hörigen Internodium zeigt sich bei dieser Art eine auffallend deutliche Lücke“ (nach HARTLAUB, ]. c.). Coll. Von DEN STEINEN Südgeorgien Fig. Z°. Sertularella inter-- (spärliches Material). rupta PFEFFER. Südgeor- gien. (Nach HarrrAte.) ori. Sertularella modesta Hartz. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 42, tab. 1, fig. 1, tab. 2, fig. 28. „Monosiphone, unverzweigte, von einer Hydrorhiza entspringende Stämmchen; Hydrorhiza dicker wie die Stämmchen; diese an ihrer Basis mehrfach gedreht, dünn, durch sehr schräge Einschnü- rungen in kurze Glieder getheilt, von denen jedes eine Hydro- thek trägt. Hydrotheken glatt, zur Hälfte angewachsen, in einer Ebene liegend, einander abgewandt, das Ende des Internodiums frei lassend, nach auswärts gebogen, länglich und schmal, gegen die Mündung hin nicht verengt, mit verdicktem, tief dreifach einge- a ee Si 2 ee N et Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 635 buchteten Mundrande Gonothek dem Stamm anliegend, fast sitzend, oval, bauchig, in der untern Hälfte glattwandie, in der äussern quer gewellt mit kurzem, manchmal etwas conischem Röhrenaufsatz, mit ein- fachem Oefinungsrand. — Höhe der Stämm- chen: bis 2 cm. — Färbung: lebhaft braun oder gelblich braun in Alkohol. Das mir vorliegende Material besteht aus wenigen kleinen Stämmchen; der Be- sitz von Gonotheken macht sie jedoch be- sonders werthvoll und ermöglicht eine brauch- bare Diagnose. Nur, was die Grösse und das allgemeine Wachsthum anbelangt, dürfte sie schwerlich hinreichend sein. Die Form der Hydrotheken gleicht der einer von PrAartE bei Calbuco gesammelten Sertularella flexiis HAarTL., doch hat diese Art einen schlanken, viel höheren Wuchs und reichliche Verzweigung. Leider fehlen diesen Exemplaren die Gonangien; die Inter- nodien sind bei ihnen viel länger, nicht so schräg und viel undeutlicher getrennt; die Hydrotheken sind etwas grösser. S. modesta ist etwas kräftiger im Wuchs als S. tricuspidata. Die Gonotheken haben viel Aehnlichkeit mit denen von 8. tropica HartL. (variabilis ÜLARKE) (near Panama) und S. arboriformis MARKT. (Indisch. Ocean); sie nähern sich in der Form der rugosa-polyzonias-Gruppe, ohne Fig. At. Sertularella mo- desta Harrı. Südl. Feuer- land. (Nach HarTLAue.) la: jedoch die gezähnte Oeffnung zu besitzen“ (nach HARTLAUB, |. c.). Coll. Mıca. 117. Süd-Feuerland, Uschuaja, Ebbestrand, 27./10. 1892. Coll. Mıc#. 118. Süd-Feuerland, Uschuaja, tiefster Ebbestrand, @ırl. 1892 Coll. Mıc#. 119. Süd-Feuerland, Uschuaja, tiefster Ebbestrand, 9.12. 1892. 636 Cr. HARTLAUB, Sertularella filiformis Auım. 1888. Sertularia filiformis ALLM., in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, p. 5l, tab. 24, tig. 1, 1a: Sertularia gracilis ALLM., ibid., p. 51. Sertularella filiformis HArTL. 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 101. Aruuman’s Beschreibung lautet: „Trophosome. — Stem monosiphonic, slender, profusely branched; primary ramification pinnate or subpinnate, many of the. primary and secondary branches presenting a similarly pinnate or subpinnate ramification. Hydrothecae alternate, distant, one borne on every internode, nearly ceylindrical, adnate to the internode for about two thirds of their height, then bending outwards; orifice with a broad cusp on each side. (sonosome. — Gonangia springing each from a point just below the base of a hydrotheca, urniform, with very prominent annular ridges, distal end continued as a narrow cylindrical tube, which carries the even, circular orifice on its summit. This slender and very elegant species was brought up in luxuriant masses about five inches in height, and richly laden with gonangia. The ramification, which is very profuse, commences with pinnately disposed branches, many of which soon branch in a similar way, and the primary ramification is further repeated in ramuli of a secondary, tertiary, and even higher order. The branches are given off each close to the base of a hydrotheca. The gonangia are very beautiful. The regularity and prominence of the annular ridges constitute a feature in the highest degree attractive. The distal end is prolonged into a short, wide neck, which terminates in a saucer-shaped summit, from the centre of which rises a narrow, cylindrical tube, which carries the relatively small orifice of the gonangium. The annular ridges, which are very prominent on the apocauline or outer side of the gonangium, are nearly obsolete on the inner or epicauline side, a condition which is obviously connected with the elose proximity of this side to the opposed surface of the stem. Sertularia gracilis has considerable resemblance to Sertularıa tricuspidata, ALDER. It differs from it in the absence of annulation at the distal side of every hydrotheca, in the hydrothecae having only two marginal cusps, and in the more elongated gonangia.“ | Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 637 Eine neue nach den Originalen entworfene Beschreibung gibt 1904 Nuttine (l. c.). „Locality. — Station 312, Port Famine, Patagonia; lat. 53° 37' 30“ S., long 70° 56‘ 0“ W.; depth, 9 fathoms.“ Fig. B*. Sertularella filiformis Auım. Patagonien. (Nach Arıman.) 15:1. Sertularella magellanica (MARKT. 1890). Calyptothujaria magellanica MARKT. 1890, 1. c., p. 243, tab. 5, fig. 7. Sertularella magellanica HARTL. 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 39, fig... 17. „Stämmchen 27/, cm hoch, im untern Theile schlank und eylindrisch, im obern Theile breit und abgeflacht, mit nur wenigen Verästigungen (am vorliegenden Exemplare nur 2) versehen. Im untern Theile ist eine, durch mehrere über einander liegende Ringelungen markirte Gliederung des Stämmchens bemerkbar; die Hydrotheken stehen in dieser Partie ziemlich entfernt von einander. Die Distanz von der Basis einer Hydrothek bis zu der der benachbarten beträgt hier 1'/, mm; weiter nach oben zu verringert sich diese Distanz immer 638 Cu. HARTLAUB, mehr, und zwar bis auf 0,5 mm; gleichzeitig tritt hier nur mehr dicht über der Ursprungsstelle eines Astes eine Ringelung auf. Auch die Aeste zeigen, von einer Ringelung an ihrer Ursprungsstelle abgesehen, in ihrem weitern Verlaufe keine Gliederung. Die Hydro- theken sind an der Stelle, wo ihre Rückwand vom Stämmchen ab- tritt, am weitesten und verjüngen sich nach oben und unten zu um ein Weniges; sie sind in den untern Partien des Stämmchens etwa zur Hälfte angeheftet, weiter nach oben zu beträgt ihr freier Theil aber nur mehr ein Drittel ihrer Länge; die Mündung ist mit 3 sehr ausgesprochenen Zähnen, 1 medianen obern und 2 seitlichen untern, versehen. Zwischen den Zähnen sind zarthäutige Deckel vorhanden. Fig. C*. Sertularella magellanica (MArkr.). Magalhaens-Str. (Nach MARKTANNER.) Die Länge der Hydrotheken beträgt 0,3—0,9 mm, ihre Dicke an der weitesten Stelle ca. 0,3—0,45 mm; die Stellung ist alternirend. Die Aeste entspringen dicht unter der Basis einer Hydrothek, ohne dass der Stamm an dieser Stelle einen Fortsatz bildet; es ist an dieser Stelle höchstens eine kleine Auftreibung bemerkbar. — Gono- theken fehlen an dem vorliegenden Exemplare. — Magalhaens-Str.“ (nach MARKTANNER). Ich glaube, diese Species wird sich nach weitern Untersuchungen als. identisch mit S. subdichotoma Kr. erweisen; jedenfalls dürfte das Genus „Calyptothujaria“ MARKT. nicht von langer Dauer sein. — Auch Nurriss, 1904, 1. c., stellt die Art zu Sertularella. Er unter- suchte Exemplare von Albatross Station 2771, lat. S. 51° 34‘, long W. 68°, depth 50,5 fathoms. ei te Bu A Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 639 Sertularella milneana (D’ORBIGNY 1839). Sertularia milneana D’ORB., Amer. merid., V. 6, Part. 4, p. 26, tab. 11, fig. 6—8. Sertularella milneana HArTL. 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 39, fig. 18. D’ORBIGNY’s Beschreibung: „Sertularia ramosa, dicholoma ; cellulis oblongis, arcuatis, trumcatis, ore sinuato ; vesieulis pyriformibus laevigatis, apice transversum rugosis.“ Fig. D*. Sertularella milneana (D’OR- Fig. Et. Sertularella milneana D’OR- gıcny). Patagonien. (Nach D’ÜRBIENY.) gıGny. Patagonien. (Nach D’ORBIGNY.) Vergr. Stark vergr. „Uette espece forme des rameaux irregulierement ramifies, dont la tige simple, sans etranglements, porte alternativement, de chaque cöte, des supports saillants, sur lesquels sS’appuie la cellule oblongue, arquee, large en bas, &troite et sinueuse en haut. Les vesicules sont grandes, pyriformes, lisses, plissees ou rid6ees en travers, seule- ment a l’extremit& terminees par un tube. Elle est propre aux cötes meridionales de la Patagonie, ol je l’ai rencontree, prineipalement a la Bahia de Ros, au sud du Rio Negro.“ S. milneana wird durch Nurring, 1904, ]. e., als eine gute Art 640 Cr. HARTLAUB, der tricuspidata-Gruppe bestätigt nach Exemplaren von folgenden Stationen des Albatross. Stat. 2776. lat. S. 52° 41‘, long W. 69° 55‘ 30“, 21 fathoms. Stat... 2777. lat. Ss. 52038, long W.. 70° 10:30“, 19,75 Zibome Sertularella quadrifida Harrıı. 1900. a Fig. F*. Sertularella quadrifida Harıı. a Falklands-Inseln. (Nach Nurring.) b Nach Arzman. 20:1. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 20. Thujaria quadridens ALLM. 1888, in: Rep. sc. Res. Chal- lenger, V.. 23. ,m.,.06,, tab. Albetıp.. 2,025. Auıman’s Beschreibung lautet: Trophosome. — „Stem monosiphonic, pinnately branched, joints at irregular intervals. Hydrothecae alternate, deep, subeylindrical, adnate to the internode for somewhat more than half their height, and then diverging at a rather high angle; margin divided into Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 641 four teeth, two of which are narrow and situated at the epicauline side, and two broader at the apocauline. Gonosome not present. Thwiaria quadridens was dredged from the same ground with Sertularia implexa. It is a rather slender form of much elegance, and attains a height of nearly two inches. Locality. Station 314, between Cape Virgins and the Nalklands Islands; lat.. 51%. 35° S, long.” 652397 W.,"depth 70 fathoms.“ Nurris@ gibt 1904, 1. c., eine neue Beschreibung des in London befindlichen Originals und stellt dabei fest, dass die Art nur 3 Kelchzähne und 3 Opercularklappen habe. Sertularella meridionalis NurrtınG 1904. Amer. Hydroids, part 2, p. 98, tab. 23, fig. 8, 9. Nurriss’s Beschreibung lautet: „Trophosome. — Colony compactly pinnate in shape, attaining a heicht of about 2 inches. Stem not fascicled, flexuose, proximal portion not differing from the rest, not noticeably annulated, divided into fairly regular internodes by obliques nodes, each internode often bearing a branch and two hydrothecae on one side and a single hydrotheca on the other. Branches regularly alternate, rather closely approximated, constrieted sharply at their origins, divided into long and regular internodes. Hydrothecae large, closely approximated, tubular, with both proximal and distal ends expanded, both lower and upper profiles concave; about one half of the adcauline wall free; margin expanding, with three strongly developed teeth, and a three-flapped operculum. Gonosome. Gonangia quite large, oblong conical, the distal portion being ornamented with three to five, usually three, pro- nounced annular turrets; neck small, tubular, suddenly expanding distally into a trumpet-shaped termination with a round orifice. This very striking species bears considerable resemblance to S. milneana, but has fewer annulations and a more suddenly enlarged termination to the neck of the gonangia. The trophosome is very much more compact and robust than that of 5. milneana, and the hydrothecae are quite different in shape. Type slides. — Cat. No. 19767 U. S. N. M., Cat. No. 18709. Mus. Stat. Univ. of Jowa; also in collection of the author. 642 Cr. HaArTLaus, Fig. G*. Sertularella meridionalis Nurrıng 1904. Süd-Chile. (Nach Nurrine.) Die Hyuroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 643 Distribution. — Albatross Station 2783, lat. S. 51° 02° 30", long W. 74° 08° 30%, 122 fathoms“ (Süd-Chile). rugosa-polyzonias-Gruppe (HARTLAUB). Vorwiegend 4zähnige Kelche, häufig innere Kelchzähne. Gono- theken ohne oder mit flacher Ringlung; Rand der Oeffnungsfläche des Gonangiums mit wenigen Ausnahmen gezähnelt; kein röhrenförmiger Aufsatz der Gonothek. Sertularella patagonica (vV’OÖRBIGNY 1839). Sertularia patagoniea D’ORB., Voy. Amer. merid.,1.c., p.25, tab. 11, fig. 3—5. ? Sertularella rugosa L. D’ORBIGNY'S Beschreibung: „Cette jolie espece est formee de rameaux tres-courts, simples, fixes aux corps sous-marins; chaque tige est compos6e d’etranglements obliques, doubles, tres-rapproch6s, portant alternativement A droite ou a gauche, une cellule ovale, tronquee A son extremite, pourvue Fig. H?. Sertularella patagonica D’Orz. Fig. J*. Sertularella patagonica D’OR». (Nach p’Orsıcny.) Schwach vergr. (Nach v’Orzıcny.) Stark vergr. 644 Cr. HARTLAUB, de six rides ou fortes saillies transverses en gradins. Les vesicules enormes sont, comme les cellules, ovales, ornees en travers de six cötes en gradins. Elle se fixe sur les coquilles de la cöte de la Patagonie septen- trionale, olı nous l’avons rencontree & la baie de Ros, jetee par la vague, apres la tempete.“ Sertularella gaudichaudi (Lux. 1824). Sertwlaria gaudichaudi LMX., QUOY et GAIMARD, Zoologie Uranie et Phys., p. 615, tab. 90, fig. 4 und 5. Sertularella gaudichaudi HARTLAUB 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 78, fie. 51. Lamovroux’s Beschreibung lautet: „Sertularia arbusculata:; ramis ramulisque capillaceis, gracilhibus alternis; cellulis distantibus, ore quadridentato; ovariis subpedicellatis, transverse rugatıs. Fig. K!. Sertularella gaudichaudi Lmx. (Nach Lamourorvx.) Cette elegante sertulaire, consacree & M. GauUDIcHAUD, est une des plus remarquables par ses caracteres. Elle ressemble a un petit arbrisseau A rameaux tres-nombreux, capillaces, greles et flexibles, de la m&me grosseur dans presque toute leur ätendue. Ils offrent quel- ques ramuscules et des cellules alternes tres-eloignees les unes des autres; elles sont campanulees, a ouverture quadridentee. Les ovaires, Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 645 presque globuleux et pedicelles, sont marques de lignes transversales presque spirales, qui ne sont bien sensibles en general que vers le milieu de l'ovaire. La couleur de ce polypier est un jaune verdätre et vert bleuätre dans l’etat de vie; celle des polypes est un bleu clair. Sa hauteur varie d’un pouce et demi ä deux pouces. Il se trouve sur le „fucus buceinalis“, pres des iles Malouines.“ Nach Busk (l. ec. 1850) kommt die Art auch in Süd-Afrika vor. Der genaue Fundort wird leider nicht von ihm angegeben. Sertularella pieta (MEyEn 1834). Sertularia pieta MEYEN 1834, in: Nova Acta Acad. Leop. Car., V. 16, Suppl. 1, 1834, p. 201, tab. 34, fig. 1—3. Sertularella pieta HarTL. 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 77, tab. 5, fig. 14, tab. 6, fig. 17, 18, 20. ? Sertularia gaudichaudi Lrx. 1824, in: Quoy et GAIMARD, Zoologie Uranie et Phys., p. 615, tab. 90, fig. 4 und 5. Die Originalbeschreibung dieser Art ist eine verhältnissmässig ausführliche; sie lautet: „Von einer Grösse, welche 6—8 Zoll und darüber beträgt; oft in grossen Massen beisammen wachsend, von ausgezeichnet schön Fig. L'. Sertularella picta Meyex. Cap Horn (Orig.). (Nach HaArTLAUR.) a4:]1. b Hydrothek. 38:1. 646 Cu. HArTLAUg, gelber, zuweilen auch blass rother Farbe. Mit alternirenden Aestchen und ungestielten sowohl alternirenden als achselständigen Polypen- zellen; diese mit kleiner Oeffnung versehen, am Rande mit 4 kleinen Zacken besetzt. Diese Röhre des Stammes ist jedesmal nach dem Abgange einer Polypenzelle ein oder ein paar mal geringelt, die etwas gestielten Eibehälter wechseln mit den Polypenzellen, sind auf der Oberfläche ebenfalls geringelt und an der Spitze mit 4 Zacken besetzt. An der östlichen Küste des Feuerlandes und bei den Falklands- Inseln.“ Auffallend an dieser Diagnose ist vor Allem, dass die Eibehälter mit den Polypenzellen wechseln sollen, wie es in der That auch die Abbildung, die MeyEn gab, zeigt. Läge hier nicht ein Irrthum vor, so wäre S. picta mit keiner sonst bekannten Art identisch oder zu verwechseln. Sie würde eine Ausnahme bilden unter sämmtlichen Species der Gattung. Durch eigne Untersuchung des mir von der Direction des Museums in Berlin gütigst anvertrauten Originals fand ich meine Vermuthung vollauf bestätigt. Die Gonangien sitzen an dem sehr schön erhaltenen, in Spiritus conservirten Exemplare Meyrn’s an der normalen Stelle, also seitlich an der Basis eines Hydranthen. Ich möchte noch Folgendes über dieses Exemplar hinzufügen: Die alternirenden Hydrotheken liegen bei ihm nicht in einer Ebene, sondern stehen ebenso wie die an ihrer Basis entspringenden Zweige stumpfwinklig zu einander. — Der Wuchs ist ein sehr üppiger und erinnert an Obelia-Arten (0. longissima) durch die sehr langen, im Zickzack zu einander gestellten Internodien des Hauptstammes und der Hauptzweige. Jedes dieser Internodien giebt einen Zweig ab. An diesen Eigenschaften ist die Art, wie ich glaube, leicht zu er- kennen. Die Stämme und Hauptzweige sind überall dünn. Erstere an der Basis ein bischen zusammengesetzt. Auch die weitere Ver- zweigung ist derart, dass die auf einander folgenden Internodien meist ohne Unterbrechung Aeste abgeben. Die Ringelung an der Basis der Internodien ist sehr unbedeutend und flach, an den kurzen Fiedern auch wohl ganz fehlend. Die Zweige sind an der Basis stärker geringelt. Die Zähnelung an der Oeffnung der Gonangien ist nicht immer deutlich. Die Kelche sind mit einem Drittel ihrer Länge verwachsen. Ein besonders schönes Exemplar dieser Art sammelte MicHAELSEN am Ebbestrand von Puerto Toro. Es umgiebt in dichtesten Büschen Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 647 einen von Membranipora bewachsenen Laminarienstengel; es trägt zahlreiche Gonotheken“ (nach HARTLAUB, |. c.). Coll. MıcH. 176. Feuerländ. Arch., Isl. Navarin, Puerto Toro; Ebbestrand, 20.12. 1892 (mit Gonangien). Coll. MıcH. 181. Feuerländ. Arch., Isl. Lennox, Südküste, Meeres- strand; 22./12. 1892. Coll. Mıcn. 189. Süd-Feuerland, etwas westlich von Puerto Pantalon, 7 Faden, 31.12. 1892. Coll. Meven (Berliner Museum), Cap Horn. Sertularella contorta Krr. 1884. KIRCHENPAUER 1884, 1. c., p. 39, tab. 15, fig. 2, 2a. HarttaugB 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 83, tab. 6, fig. 14—16. ? Sertularella lagena AuıMm. 1876, in: Ann. Mag. nat. Hist. (4), V. 17, px 114, Sertularella lagena AuLuMm. 1879, in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, V. 168 (Extr. Vol.), p. 283 (mit Textfigur). 2? Sertularella antarctica HARTL. (s. p. 690). „Diese Art ist von $. picla MEyeEn sicherlich zu unterscheiden. Das eine der KIRCHENPAUER’schen Originale, ein auf Papier geklebtes Exemplar mit Gonotheken, bildet einen reich verzweigten Stock von ungefähr 3 cm Höhe (aus der Strasse le Maire), das andere Exemplar bildet niedrigern Anwuchs auf einem Fucusstengel und hat keine Gonangien. Mit diesen stimmt genau etwas Material der Berliner Sammlung, das von PkırLiprr an der chilenischen Küste gesammelt wurde. Alle diese Stücke zeichnen sich vor ähnlichen andern aus durch seltnes Vorkommen sehr langer Internodien, durch relativ kurze dünnwandige und weite Hydrotheken, die dicht unterhalb der Oeffnung ziemlich stark eingeschnürt sein können, keine, oder wenigstens keine auffallenden innern Zahnleisten besitzen, und deren Randverdickung schmal ist, ferner durch Gonotheken von kleinerer, bauchiger Form, deren Ende wenig oder gar nicht abgesetzt ist, und durch die gewöhnlich stark markirte schräge Ringelung an der Basis der Internodien. Die Verzweigung ist stellenweise derart, dass jedes Internodium einen Zweig abgiebt, häufiger aber so, dass 2 asttragende Internodien durch eine oder mehrere astfreie getrennt werden. Die Form der Internodien wechselt sehr; es kommen ganz kurze, gedrungene und lang gestreckte dünne vor. Ebenso ist die Kelchform variabel. — Ich sah Internodien, die denen, welche ALLMmANn von $. lagena abgebildet hat, vollkommen gleichen. Die Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 3. 42 648 Cr. HartLaug, alternirenden Hydrotheken stehen keineswegs in einer Ebene, ‚sondern in Ebenen, die sich schneiden unter einem Winkel, dessen Weite variirt. Insofern besteht also kaum ein Unterschied von Ss. umi- lateralis Auum.“, 1. c., deren Internodien an ihrer Basis auch die tiefe Ringelung besitzen, welche S. contorta auszeichnet, deren Kelche aber viel tiefer und wahrscheinlich viel dickwandiger sind (vel. S. 651). Wenn die Arten identisch sein sollten, darf trotzdem der Name „unilateralis“ nicht verwandt werden, da er schon von LAMOUROUX vergeben wurde (vgl. S. 628). — KırcHeEnpaver's Abbildung ist nicht ausreichend, besonders bezüglich der &onangien, die ich nirgends so Fig. M!. Sertularella lagena Auınm. Fig. N*. Sertularella contorta Kre. Str. Le Maire Kerguelen. (Nach Arı..) (Orig.). (Nach Harrtvaue.) 15:1. gestielt fand, wie es der Autor darstellt. Die basale Ringelung der Internodien ist kein zuverlässiger Artcharakter“ (nach HArTLAUB, ]. c.). Nurring, 1904, beschreibt ein Exemplar, welches er von LEVINSEN mit der Ortsbezeichnung „Lamarre Straits“ erhielt, und hält mit diesem S. protecta HArTL. für identisch. — Meine obige Beschreibung Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 649 wurde zum Theil nach dem im Hamburger Museum befindlichen Original-(Type-)Exemplare KIrcHENPAUER'S entworfen (cf. Nurring, 1904, p. 85). Fundort: Strasse Le Maire (KiRCHENPAUER).!) Sertularella allmani HArTL. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 81, tab. 5, fig. 12, 13, tab. 6, fig. 1, 8. Sertularia secunda. ALLMAN 1888, in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, tab. 25, fig. 2. Sertularia unilateralis ALLMAN, ibid., p. 53. „Die Exemplare haben einen an der Basis etwas zusammengesetzten Stamm. — Das Perisark besitzt nicht die auffallende Dicke, durch welche ich 5. antarctica (— unilateralis ALLM. 1876) ausgezeichnet fand. Nachdem ich aber bei S. tenella constatirte, dass in dieser Hinsicht das Alter der Colonie die grössten Unterschiede bedingen kann, lege ich auf die Dicke des Chitins kein grosses Ge- wicht mehr. Es ist aber immer- hin nicht zu übersehen, dass manche Arten, wie z. B. 5. polyzonias, erassi- caulis, immer dünnwandig bleiben. — Der Oeffnungsrand der Hydrothek ist breit verdickt und oft mit einem stärkern innern Kelchzahne auf der epicaulinen Seite verbunden. Auch die andern Kelchseiten tragen zu- weilen einen kräftigen innern Zahn (cf. S. protecta). Die Hydrotheken sind mit einem Viertel ihrer epi- caulinen Seite verwachsen (nicht mit einem Drittel nn bei ALLMAN'S Fig. 0%. Sertularella allmanı HArTL. Exemplaren). Hierin stimmt die Art Expl. von den Falklands-Inseln. 15:1. 1) Genannt nach dem Entdecker der Fahrt um das Cap Horn (1616); ob der von NurringG 1904 angegebene Fundort „La Marre Straits“ damit identisch ist ? 42% 650 Cr. HARTLAUE, auch mit S. protecta überein, mit der sie überhaupt aufsnächste verwandt ist; die Randzähne können sehr verwischt sein (Exemplar von Port Stanley). — Die Gonotheken können besonders in der äussern Hälfte ziemlich kräftig geringelt sein, zuweilen aber sind sie nahezu glatt. Sie sitzen nicht am Stamm oder an die Nähe desselben gebunden, sondern an den Fiedern selbst 3. Ordnung. Die Zweige 1. Ordnung erreichen zum Theil eine beträchtliche Länge. Die Fiedern stehen dicht, sind aber meist durch ein oder mehrere Internodien getrennt. Man findet nirgends lang gestreckte Internodien (Unterschied von S. pieta und contorta). — Die Färbung ist weisslich-braun. Die Höhe 6 cm. Die nächst verwandten, vielleicht identischen Arten sind $. pro- tecta und antarctica“ (nach HARTLAUB, ]. c.). Coll. MıcH. 189. Süd-Feuerland, etwas westlich von Puerto Pantalon, 7 Faden, 31./12. 1892. Coll. PazssLer. Falklands-Inseln, Port Stanley, 12./4. 1893.') Andere Fundorte: Magalhaens-Str. (Albatross-Exp., Nurring, 1904). Kerguelen, off Accessible Bay, 20 Faden (ALLMmaAn). Sertularella antarcetica HARrTL. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 82, tab. 6, fig. 27, 28. Sertularella unilateralis ALLM. 1876, in: Ann. Mae. nat. Hist. (4), V. 17, p. 114. Sertularella unilateralis AuuLM. 1879, in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, V. 168 (Extra-Vol.), p. 282, tab. 18, fig. 10, 11. „ich zähle zu dieser Art, deren Name aus Prioritätsgründen zu verändern war (cf. S. umilateralis Lmx., S. 628), ein Exemplar von der Magalhaens-Strasse, welches MICHAELSEn sammelte. Die Stämme sind zusammengesetzt, dünn, an der Basis stark geringelt, in grössern Abständen von einer ebenfalls dünnen, ziemlich weitmaschig ver- zweigten Hydrorhiza entspringend, weich und sehr flexibel, reich verzweigt. Verzweigung unregelmässig, alternirend gegliedert. Fiederung 3fach. Sämmtliche Fiedern, ebenso wie die Hydrotheken, nach einer Seite des Stocks mehr oder minder zusammenneigend, so dass der Stock eine Rücken- und Vorderfläche unterscheiden lässt, was aber durch die grosse Länge und Biegsamkeit des Stamms und 1) Nurring 1904 giebt diesen Fundort irrthümlich als „Point Stanley Tierra del fuego“ an. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 651 seiner Hauptäste nicht sehr auffällig ist. Die Fiederung ist in ihren Abständen variabel; streckenweise entspringt unterhalb jeder Hydro- thek ein Zweig (ähnlich wie bei S. picta). Die Aeste sind von sehr verschiedener Länge; einige überragen die Spitze des Stamms. Die Fig. Q%. Fig. P!. Sertularella antarcetica HArTL. Magalhaens-Str. a Hydrothek. 38:1. b Zweigstück. 15:1. (Nach HarTLAue.) Fig. Q*. Sertularella unilateralis ALım. 1876. Kerguelen. (Nach Arıman.) Verzweigung erinnert an diejenige von Obelia longissima. Die Zweige sind an der Basis etwas geringelt. Die Hydrotheken liegen in ziemlich weiten Abständen und in zwei verschiedenen Ebenen, die sich spitzwinklig schneiden; sie sind, ebenso wie die Zweige, alle 652 Or. HARTLAUg, derselben Seite des Stocks zugewandt. Sie sind tief und verjüngen sich distalwärts. Die epicauline Fläche ist ein wenig ausgebaucht, die Oeffnungsfläche liegt schräg zur Hauptaxe der Hydrothek. Der Oeffnungsrand ist verdickt, 4zähnig, die 2 apocaulinen Zähne sind kräftiger, die Gliedgrenzen verlaufen schräg. Basis der Glieder selten einmal schräg geringelt. — Das gesamte Perisark ist ausser- gewöhnlich dick. — Gonotheken fehlen. — Färbung weisslich. Ich stütze meine Bestimmung besonders auf die Uebereinstimmung im Habitus und auf die tiefe Gestalt der Kelche. Autman hat offen- bar jüngere Exemplare zur Verfügung gehabt. Daraus erklärt sich, dass er den Stamm nicht als zusammengesetzt bezeichnet, und dass er die Dicke des Perisarks nicht erwähnt“ (nach HARrTLAUB, 1. c.). NurrinG, 1904, hält diese Art aus der Magalhaens-Str. für viel- leicht neu, dagegen die Kerguelen-Art Sertularella unilateralis für identisch mit S. allmani HarTL. Coll. Mıcn. 106. Magalhaens-Str., Dungeness Point, Strand, auf einer blattförmigen Alge, 15./10. 1892. Aeltere Fundortsangabe: Kerguelen, Swains Bay (ALLMAN). Sertularella proteeta Harrı. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 79, tab. 6, fig. 21—26. Sertularella polygonias 1. bei PFEFFER 1889, in: Jahrb. Hamburg. wiss. Anst., V. 6, p. 54. „Stamm von dicht verzweietem Rhizom entspringend, an der Basis geringelt, einfach; Verzweigung bis 3fach unregelmässig alter- nirend gefiedert, häufig so, dass 2 auf einander folgende, astgebende Internodien durch 2 astfreie getrennt werden. Aeste an der Basis der Hydrotheken median entspringend, an der Basis geringelt. Zweige mit Neigung rhizomartig zu endigen und sich an andern Zweigen festzuklammern. Internodien von sehr wechselnder Länge, manchmal sehr lang, häufig an der Basis ein paarmal fiach gedreht. Hydrotheken am Ende der Internodien entspringend, ein Viertel ihrer Länge verwachsen, epicauline Seite ausgebaucht, Mündungs- rand verdickt, mit 4 Zähnen, von denen gewöhnlich 1 bis 2 be- deutend länger sind als die andern. Der breite verdickte Kelch- rand meist mit einem in der Mitte zweier Randzähne liegenden, nach unten gerichteten Vorsprunge (innerer Kelchzahn). Die alter- nirenden Hydrotheken nicht in einer Ebene liegend, sondern meist in einem Winkel von etwa 90° zu einander gestellt, ebenso die Basis Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 653 der von ihnen entspringenden Zweige. (Gonotheken undeutlich ge- stielt, an den Zweigen entspringend, länglich eiförmig, in der äussern Hälfte einige Male geringelt; Mündung auf einem verjüngten Vor- sprunge, dessen Rand Höcker trägt; Marsupium vorhanden und mit kleinen Fremdkörpern bedeckt. — Höhe bis 4 cm. Färbung lebhaft braun, Stanım dunkel braun. a N N N { \ u nu Fig. Rt. Sertularia proteeta Harrtı. Lennox Isl. a Zweigstück. 15:1. b Hydrothek. 38:1. Die Art steht S. contorta, pieta und vor Allem allmani sehr nahe und mag vielleicht später mit einer von diesen zu vereinigen sein. Ich hielt anfänglich die dichte Bedeckung des Marsupiums mit kleinen Steinen für ein gutes Merkmal, habe mich aber überzeugt, dass unsere S. polyzonias L. ganz dieselbe Eigenschaft besitzt und lege deshalb darauf keinen Werth mehr für die Unterscheidung. Die stellenweise sehr langen Internodien erinnern an $. pieta, doch sind häufig gerade die Internodien des untern Stammes kurz. Die 654 Cr. HARTLAUB, Art der Verzweigung weicht von derjenigen dieser Art ab. Der Besitz deutlicher innerer Kelchzähne, die in Verbindung mit dem Mundrande stehen, sowie vor Allem der Habitus unterscheiden diese Species von andern. Ich zähle hierher auch ein paar kleine Stücke von Südgeoreien, die PFEFFER für 5. polyzonias hielt. Sie theilen mit dem oben be- schriebenen Exemplare die lebhaft braune Farbe, ferner innere Kelch- zähne, die Form und Anheftung der Hydrotheken und die nicht in einer Ebene liegende Stellung der letztern (dies unterscheidet sie besonders von 5. polyzonias). Die Verzweigung an ihnen ist regel- mässig alternirend gefiedert in Zwischenräumen von 2 astfreien Internodien. Stolonisirte Zweigenden sind nur an dem einen der Stücke, welches mit einer Ascidie behaftet ist, vorhanden. Eins der kleinen Zweigstücke trägt Gonotheken, an welchem aber kein Marsupium entwickelt ist. Dem sehr winzigen Exemplar von Elizabeth Isl. fehlen die innern Kelchzähne, die übrigens auch an dem andern Exemplar nicht constant in jedem Kelche vorhanden waren“ (nach HARTLAUB, ]. €.). Nurting, 1904, l. c., hält diese Art für ein Synonym von S. contorta Krp. (cf. S. 648). Coll. Mıcn. 97. Magalhaens-Str., Elizabeth Isl., an Tang, 13./10. 1892 (ohne Gonangien). Coll. Mıc#. 181. Feuerländ. Arch., Isl. Lennox, Südküste, Meeres- strand, 22./12. 1892. Coll. Von DEN STEINEN. Südgeorgien, auf Tangwurzeln, 1883. Coll. Zscuau. Südgeorgien, 1883. Sertularella paessleri Hart. 1900. Rev. d. Sertularella-Arten, p. 80, tab. 6, fig. 3, 19. „Stämme einfach oder wenig zusammengesetzt, an der Basis eine kurze Strecke stark geringelt, in Zwischenräumen von einer Hydro- rhiza entspringend. Internodien von mittlerer Länge; die erstern an der Basis 1—2mal schräg geringelt. Hydrotheken knapp ein Drittel verwachsen, ziemlich weit und mässig lang, 4zähnig; apo- cauliner Zahn besonders lang (ähnlich wie bei S. picta); unterhalb der Mündung ist ein queres durchlochtes Septum (Velum) vorhanden; epicauline Kelchseite ausgebaucht, apocauline Seite gerade. Stellung der beiden Kelchreihen zu einander stumpfwinklig. Gonotheken ent- springen an der Seite der Kelchbasis, sind glatt oder ganz flach ge- Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 6 Qt [S]| wellt, ungestielt, gross, länglich eiförmig mit etwas verjüngtem Ende, das meist glattrandig ist. Die Gonotheken sitzen auch an Zweigen 2. Ordnung. Verzwei- gung vorwiegend alternirend doppelt gefiedert in Zwischen- räumen von 2 astfreien Inter- nodien. Zweige an der Basis etwas geringelt, in fast rechtem Winkel abstehend. Basales Inter- nodium verlängert. — Färbung an der Basis des Stamms braun, übrigens weisslich. Höhe 3'/, cm; auf Laminarien, in Gesellschaft von Campanularia. "Tiefe ? Die mir vorliegenden Exem- plare sind offenbar junger An- wuchs; die Form erreicht also möglicher Weise eine viel be- deutendere Grösse Ich halte sie unter den verschiedenen so nahe verwandten Arten der magalhaensischen Region für relativ gut begründet. Be- sonders die Grösse der Gono- theken und ihre ganz glatte Oberfläche sind charakteristisch“ (nach HARrTLAUB, 1. c.). Ö Q a Fig. St. Sertularella paessleri HarTL. Coll. PAESSLER. Falklands Falklands-Inseln. (Nach HArrTLAU2.) Inseln, Port Williams, 8./2. alt Sertularella polyzonias (L. 1758). Linn£, Syst. Nat., ed. 10, p. 813. PFEFFER 1889, 1. c., p. 54. ALLMAN 1888, 1. c., p. 52. Rıprey 1881, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 104. HarrtrauB 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 88, tab. 1, fig. 10, tab. 5, fig. 1—6 u. 8, tab. 6, fig. 5, 6, 11 und Textfiguren. 656 Cr. HARTLAUE, ? Forma robusta Kre. 1884, ]. c., p. 38. Sertularia implexa AuLLM. 1888, in: Rep. sc. Res. Challenger, V. 23, p. 54, tab. 26, p. 1, 1a. „Stems slender, slightly waved, irregularly branched; branches subflexuous, alternate, but produced at unequal distances, often themselves much and variously branched, jointed obliquely; Hydro- thecae placed immediately below the joints, distant, urceolate, bulging below, above free and divergent, with a wide, everted and 4 toothed aperture; Gonothecae produced at the base of the calycles, large, ovate, wrinkled transversely, with a tubular quadridentate orifice and shortly stalked“ (Diagnose nach Hıxcks, 1868, 1. c.). ’ € Fig. T!. Sertularella polyzonias L. Fig. Ut. Sertularella polyzonias L. Gonothek der Var. robusta Krr. Kap Gonothek eines Expl. von Helgo- der guten Hoffnung. (Nach HARrTLAUB.) land. (Nach Harrtıaue.) 15:1. als „Als sehr wichtige Speciescharaktere dieser variablen Art möchte ich erklären: die Dünne der Kelchwandungen und des Kelchrands, die flache Einbuchtung des Kelchrands, die asymmetrische, auf der epicaulinen Seite viel stärker ausgebauchte Form der Gonotheken, - den Ursprung der Gonotheken gegenüber einer Kelchbasis und die Neigung zur Stolonisirung von Zweigenden. S. implexa Auuman halte ich für identisch mit S. polyzonias L. Die Autman’sche Beschreibung dieser Art enthält meines Erachtens keinen stichhaltigen Grund für die Abtrennung derselben. Dass sie von letzterer abgetrennt wurde, ist um so auffallender, als der Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 657 Challenger Material der S. polyzonias von den Falklands-Inseln mit- brachte, also von fast dem gleichen Fundort; ebenso auffallend ist, dass Avuman bei der Beschreibung der 2 Species sie nicht vergleicht und die Unterschiede klar hervorhebt, wie er es sonst thut. Es beruht dies wohl auf der auch bei andern Autoren gelegentlich zu constatirenden Scheu bei der Beschreibung unsicherer Arten gerade die nächsten Beziehungen zu berühren“ (aus HartLaus, ]. c.). KIRCHENPAUER’S „forma robusta“ vom Kap der guten Hoffnung ist wahrscheinlich eine besondere Species. — Die antarktischen Synonyma sind in der tabellarischen Uebersicht der Sertularella-Arten ver- zeichnet. Die übrige Synonymik vergleiche man bei HarrrLaus, re. 1900: Nurting, 1904, fügt den bisher bekannt gewesenen Fundorten einige nordpacifische Stationen und eine östlich von Nord-Florida gelegene Station des „Albatross“ hinzu. Coll. PLATE. Juan Fernandez. Aeltere Fundortsangaben für die chilenische und magalhaen- sische Küste: Trinidad Channel, S. W. Chili, 30 fath. (Rıpıey). ?Sandy Point, 7—10 fath. (Rıpury). Cap Virgins and Falklands-Inseln (Arıman). Patagonien, Krp. 1884, 1. c. MICHAELSEn sammelte die Art nicht. — Die Art ist kosmopolitisch verbreitet. Ein ausführliches Ver- zeichniss ihrer Fundorte findet sich bei HarrLAug, 1900, 1. ec. Hin- sichtlich der antarktischen Fundorte vergleiche man die tabellarische Uebersicht S. 618, 619. Sertularella margaritacea ALLMAN 1885. In: Journ. Linn. Soc. London, Zool., V. 19, p. 133, tab, 7, Dig. 3, 4. HARTLAUB 1900, Rev. d. Sertularella-Arten, p. 50, fig. 28. „Trophosome. — Stem monosiphonic, much branched. Hydrothecae distant, adnate by about half their height to the | Arc ; - - ‚, Fig. V* Sertularella margari- stem, from which they then become strongl) add Arm (Nech Auraand) divergent, epicauline side ventricose Vergr. 658 Cr. HARTLAUB, towards the base; orifice with a thickened rim and with a deep sinus at its apocauline side. (sonosome. — Gonangia springing from the angles of the rami- fication, ovoid, marked by wide transverse rugae towards the summit and the base. Locality: Straits of Magellan. On an air-vesicle of Macrocystis pyrifera. This is a delicate form, attaining a height of about 3 inches, with a very thin pellucid periderm. The gonangium develops an acro- cyst, the remains of which are visible in the specimen“ (ALtMmAaNn, 1. c.). Sertularella episcopus ALıım. 1874. In: Journ. Linn. Soc. London, Zool., V. 12, p. 263, tab. 13, fig. 5—7. Sertularia fusiformis HUTTON 1872, in: Trans. New Zeal. Inst., V. 5, p. 257. Sertularia fusiformis COUGHTREY 1875, ibid., V. 7, p. 285, tab. 20, fig. 21-—23. Sertularia fusiformis PFEFFER 1892, ]. c., p. 568. Ich zweifle nicht, dass RıpLey, welcher 1881, 1. c., einige Exem- plare der Alert-Expedition unter der Bezeichnung S. fusiformis Hurtox? (non Hicks) von Trinidad Channel beschrieb, diese von ALLMAN „S. episcopus“ benannte Species vor sich gehabt hat. Ich gebe Rınrıry’s kurze Beschreibung hier wörtlich wieder und bemerke, dass ich den von RıpLey im letzten Satz ausgesprochenen Zweifel an der Identität seiner Exemplare mit der Atruman’schen Art nicht verstehe, da doch Hurron’s 8. fusiformis und AutmANs Exemplar beide von Neu- seeland stammen und sicher identisch sind. „This species (Sertularia fusiformis Hurrox ? non Hıncks) appears to be represented by four specimens. The growth is very strong and the calicles large (425 millim in diameter at their middle); but they should be described as quadridentate, though the interior and exterior teeth are very short. The crest, described by COUGHTREY on the upperside of the Gonangium, is here, at any rate, a tube which opens in the side of the Gonangium. This is certainly not Fig. W*. Sertularella episcopus Arım. (Nach Auınan.) Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 659 the species assigned to Hurron’s species by Aruman (in: Journ. Linn. Soc. London, V. 12, p. 263) under the name of S. episcopus. Hab. Trinidad Channel, S. W. Chili, 0—30 fathoms, on coral ete.“ Magalhaens-Strasse (PFEFFER). Neuseeland (HurTon, ALLMAN). Sertularella conica Auuman 1877." Hydroids of the Gulf Stream, p. 21. Nurring’s Beschreibung (1904, 1. c.) lautet: Trophosome. — Colony attaining a height of 1?/, inches. Stem not faseicled, flexuose, divided into regular slender internodes, each of which bears a hydrotheca. Branches irregular and sparse them- selves sometimes branching dichotomously, divided into long, slender internodes, each bearing a hydrotheca. Hydro- thecae distant, rather slender, free for nearly their distal two thirds, proximal ends swollen, narrowing regularly to their distal end, which is much more slender and narrow than in allied species, the upper side being marked by shallow corrugations; margin with four equal and equidistant teeth and a conical operculum composed of four flaps. (sonosome. — Not known.“ Fundort: Patagonien (Albatross Stat. 2771, lat. S. 51° 34‘, long W. 68° 50°; 5 fath. (fide Nurrine 1904). Fig. Xt. Sertularella co- Sonstige Fundortsangaben: nica. (Nach Annan.) Southwest of Tortugas, 60 fathoms (ALumav); Albatross Stat. 2370, lat. N. 29° 18° 16“, long. W. 85° 32‘, 25 fathoms (Golf v. Mexico), fide Nutring 1904. Albatross Stat. 2388, lat. N. 29° 24° 30“, long. W. 88° 01‘, 35 fath. (Golf v. Mexico), file Nurring 1904. Pacifische Küste der Ver. Staaten? ef. Nurrıns 1904. Genus Sertularia L. 1758 in parte Hıncks 1868, Baue 1884. Dunamena LMmx. 1812 in parte. Amphisbetia A.GAssız 1862 (for S. operculata). 1) NurrinG’s Abbildung weicht von der AtıLmAN’schen erheblich ab. N. untersuchte außer patagonischen Exemplaren auch solche aus dem Golf von Mexico. Auf welche sich seine Abbildung bezieht, wird nicht gesagt. 660 Cr. HARTLAUB, Uebersicht der ———_—_—_—I_I_—_—_—_—_ Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Kaps d. g.H. Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez u. Tristan da CGunha TEREEE EEHEERE ERE ENERGIE ERBETEN, PAERKRENGIRERERBERRRERRE ER LBS EB EEEe rm S. stolonifera Harrı. 1904 Y) S. operculata L. 1758 M. Patag. Ch. 1) Die von Busk (l. e. 1850) für Süd-Afrika angegebenen Arten siehe S. 663. a Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 661 # 3 Sertularia-Arten. welen, Marion-, Crozet-1. lee > r er er | nn nor ae Südküste Australiens, Tasmania | Südinsel und Südküste der Fan und St. Paul Nordinsel von Neuseeland S. acanthostoma BALE 1882 S. australis Krp. 1864 S. bicornis BaLz 1882 S. bispinosa Gray 1843 S. bispinosa GraY 1843 — Diphasia symmeltrica v. LENDENF. 1884 S. bidens BaLE 1884 S. crenata Bauz 1884 S. divergens Lux. 1816 — 5. flosculus Tmomrs. 1879 S. elongata Lmx. 1816 S. elongata Lux. 1816 = $. abietinoides COUGHTREY 1874 — Diynamena abietinoides Gray 1843 ? — 8. Iycopodium Lmk. 1817 S. fleeilis Tuomrs. 1879 S. geminata BauE 1884 S. grosse-dentata Kr. 1864 (ge- nauer Fundort?) S. insignis Tuomps. 1879 S. loculosa Busk 1852 S. macrocarpa BAaLE 1884 5. maplestonei Bauz 1884 S. minima Tmomps. 1879 5. minima Tuomps. 1879 — S$. pumila CoucHrrey 1876 S. pumoloides BauLz 1882 Synthecium gracilis COUGHTREY 1874 S. minuta Bauz 1882 S. operculata L. 1758 S. operculata L. 1758 (auch Auck- S. orifissa Auzm. 1885 land Isls.) (Desmoscyphus ALM.) S. pectinata Auum. 1888 !) (Desmoscyphus ALM.) S. pluma Kap. 1864 S. pulchella Tuoumrs. 1879 S. recta Bauz 1882 S. tenwis Barz 1884 S. tridentata Busx 1852 S. trispinosa Cousurrey 1874 |S. trispinosa CouGHTrev 1874 S. tuba Baue 1884 S. unguwiculat« Busk 1852 (Thujaria ambigua Tmomrs. 1879) 1) Das Genus Desmoseyphus Auım. 1874 wurde von BALE 1885 nicht anerkannt. — NUTTInG hat den Speciesnamen „pectinata*, der bereits 1816 von LAMARCK verwandt wurde, in „challengeri“ verwandelt. 662 Cr. HARTLAUB, Region des Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Kapsd.g.H. Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez u. Tristan da Cunha S. erinoidea Auım. 1885 K S. pluridentata Kr. 1864 K. S. pumila L. (fide | 5. aperta Auım. 1885 K. Krauss) K. Da die grosse Mehrzahl der unter vorstehender Tabelle ver- einigten Sertularien süd-australischen Herkommens sind und in der ausgezeichneten Bearbeitung der australischen Hydroiden von BALE beschrieben wurden, schliesse ich mich hier hinsichtlich des Gattungs- beeriffs „Sertularia“, über den die Meinungen der Autoren noch sehr aus einander gehen, der Baue’schen Diagnose an, welche die Hıncks- sche im Wesentlichen wiederholt, aber besonderes Gewicht auf die paarweise Stellung der Hydrotheken legt. Nurriss zieht in seiner neuen Monographie 1904, 1. c., den Begriff der Gattung noch enger, indem er nur die Arten, bei denen die Hydrotheken „in strietly opposite or rarely subopposite pairs“ stehen und normal ein 2klappiges Operculum haben, darin belässt. Die Gattung Thujaria, zu der auch S. argentea und S. cupressina gezogen werden, umfasst nach ihm die Arten mit normal subopponirten oder alternirenden Hydrotheken und 1 oder 2klappigem Operculum. Die Gattung Abietinaria Krr. mod. schliesslich wird beibehalten für Arten, deren Hydrotheken „not strietly opposite“* und „more or less bottle shaped“ sind und deren Opereulum dem zahnlosen Kelchrande entsprechend 1klappig ist. Ein Blick auf die Tabelle zeigt in der antarktischen Littoral- region ORTMANN’S eine auffallend ungleiche Vertheilung der Arten: die reichste Entwicklung in der süd-australischen Region, nur ver- einzelte Arten darunter gemeinsam mit der neuseeländischen und einen fast gänzlichen Mangel in den antarktischen Bezirken s. str., insbesondere auch dem magalhaensischen, aus dem nur 2 Arten zu nennen sind. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 663 Kergnelen. Marion-Insel, Südküste Australiens und Südinsel und Südküste der Heard Island Tasmania Nordinsel von Neuseeland Fundort?) S. simplex v. LENDENF. 1884 S. unilateralis Auum. 1885 (ge- nauer Fundort ?) S. buskii Am. 1874 (genauer Fundort ?) S. huttoni Markt. 1890 (genauer (= Desmoscyphus Anm.) Es fehlt leider noch an einer monographischen Bearbeitung der sehr artenreichen und weit verbreiteten Gattung, und mir war es leider bei dieser Gelegenheit nicht möglich, die sehr zerstreute Literatur gründlicher auf die Ausbreitung hin durchzusehen. Es lässt sich jedoch wohl mit einiger Sicherheit aussprechen, dass in keiner andern Gegend der Welt ein ähnlicher Artenreichthum nach- gewiesen wurde wie in Süd-Australien, dass aber im Uebrigen so ziemlich überall, wo überhaupt eingehender gesammelt wurde, sich auch Vertreter dieser Gattung gefunden haben. Im arktisch-borealen Gebiete sind eine ansehnliche Menge von Species festgestellt worden, und ihre Verbreitung ist keinenfalls eine so ungleichmässige wie im antarktisch-notialen. Beiden Gebieten gemeinsam ist nur S. pumila L., die nach Krauss in der Mossel-Bay (Süd-Afrika) vorkommt und von LEvIissEen auch unter den grönländischen Species genannt wird. Die übrigens so weit verbreitete 5. operculata L., die einzige, die auch antarktisch (ÖrRTMANN) ein weit ausgedehntes Vorkommen hat, wurde meines Wissens arktisch nirgends gefunden; ihr nördlichster Standort sind die Fxröer. Viele Arten scheinen eine sehr weite Verbreitung zu haben und unter sehr verschiedenen Bedingungen existiren zu können. Beispiele hierfür hat besonders Pieter (l. ec, 1893) bei- gebracht. Er fand die arktischen S. vegae THomrson und 8. complexa (Yukatan) auf Amboina wieder, ferner ebendaselbst S. tubitheca, eine Species, die ALıman von den Tortugas beschrieb und die kürzlich JÄDERHOLM (1902, 1. c.) für Japan angiebt. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 45 664 Cr. HARTLAUS, Die so weit gegen den Südpol vorgedrungene Belgica-Expedition brachte keine hierher gehörigen Hydroiden mit. Leider hat Busk (l. c.. 1850) für die süd-afrikanischen, von Port Natal, Algoa Bay und Table Bay stammenden Arten nicht im einzelnen Falle den genauen Fundort angegeben, wir wissen daher nicht, welche von den Arten, die er aufzählt, zu dem kleinen, im Sinne ORTMANN’s antarktischen Gebiete Süd-Afrikas gehören. Die von ihm genannten Arten sind: Sertularia argentea ELL. et SOoL. Sertularia abrelina L. | zugleich Sertularia operculala 1. | europäisch Sertularia nigra FLEMING Sertiiarıa arbuseula LMX. Sertularia operceulata L. 1758. Fig. Y*. Sertularia operculata L. Exemplare von Patagonien. Gazelle leg. Kelche. 70:1. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 665 Syst. naturae ed. 10, 1758, p. 808. Dynamena pulchella D’ORBIGNY 1839, Voyage Amer. mer., V. 5, Zooph., p.. 26, tab. 11, fig. 9—11. Sertularia furcata TRASK 1857, in: Proc. California Acad. nat. Sc.,p. 112, tab.5. ? Dinamena bispinosa GRAY 1842, in: DIEFFENBACH, Travels in New Zealand, V. 2, p. 294. Die Art ist, wie die unten stehenden Fundorte zeigen, auf der südlichen Erdhälfte weit häufiger gefunden als auf der nördlichen. Ein arktischer Fundort ist bis jetzt nicht bekannt. In ganz ausser- ordentlicher Ueppigkeit gedeiht sie an der Küste der Normandie bei St. Vaast la Hougue. In dem Museum der Zoologischen Station von Tatihou bei St. Vaast sah ich dicht gewachsene Klumpen davon, die etwa die Grösse eines ansehnlichen Badeschwammes hatten. — Die in der Magalhaens-Strasse gefundenen Stücke sind weniger mächtig. Die von MICHAELSEN gesammelten trugen Gonangien. Fig. Z+. au.b Sertularia operculata L. Kelche. 70:1. — a Exemplar von Dungeness Point, Micnartsen leg. — b Exemplar aus dem Liverpool Distriet. — ce Exemplar von der Sertularia bispinosa Gray von Neuseeland. Die ost-patagonischen Exemplare der Gazelle-Expedition und „Moreno leg.“ im Berliner Museum haben ziemlich gleich lange Kelchzähne. Es ist offenbar, dass die Art in diesem Punkte varürt. D’OrBIGnY’s 8. pulchella und Trask’s S. furcata, die Nurrins, 1904, l. c., zusammenzieht, dürften daher nur Synonyme von $. operculata L. 43% 666 Cr. Harrraus, sein. Es ist sogar wahrscheinlich, dass auch S. bispinosa Gray von Neuseeland nur eine kräftigere Varietät von S. operculata ist. Ich habe diese Art an neuseeländischen Exemplaren untersucht. Die Kelchform bietet keinen Anlass zur Unterscheidung, aber der all- gemeine Habitus ist robuster, und Bat sagt, die Gonotheken seien am distalen Ende weniger abgerundet, sondern eckig, „often produced Fig. A5. Sertularia operculata L. Exemplar von Patagonien, Moreno leg. Berlin. Mus. Diverse Kelche. 70:1. Man sieht, wie das Längenverhältniss der Kelchzähne variirt. upwards into erect tubular processes“. Exemplare, die der 5. bispinosa im Habitus glichen, habe ich unter dem patagonischen und magalhaen- sischen Material nicht gefunden, mir ist auch sehr zweifelhaft, ob die von Nurrıxs, 1904, 1. e., abgebildeten Exemplare identisch mit S. bispinosa Gray sind, da die Abbildung nicht übereinstimmt mit meinem neuseeländischen Material. Es ist wohl anzunehmen, dass die „S. bispinosa“ Exemplare, welche nach Nurrme die Albatross- Expedition, Stat. 2771, lat. S. 51° 34‘, long. W. 68° 50‘, 5 fathoms, sammelte, auch zu der patagonischen Varietät der S. operculata mit eleich langen Kelchdornen gehört hat. Leider bildet Nurrine nicht Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 667 diese Exemplare ab, sondern solche von einer mir ganz unbekannten Localität „Trod. Hav.“, von der auch der Autor nicht angiebt, wo sie liegt. Auch wird von Nurrine nicht ausdrücklich erwähnt, ob die südamerikanischen Exemplare Gonotheken hatten, so dass man nicht weiss, ob die Uebereinstimmung derselben mit der S. bispinosa von Fig. B’. Sertularia pulchella D’Ors. Fig.C’. Sertularia pulchella D’Ore. (Nach (Nach p’Orgıeny.) Vergr. D’ORBIGNY.) Stark vergr. Trod. Hav. nur auf den Hydrotheken oder auch auf den Gonotheken beruht hat. Meine patagonischen Exemplare mit gleich langen oder annähernd gleichen Kelchzähnen hatten Gonotheken nach Art der S. operculata. Coll. MıcnH. 103. Magalhaens-Str., Dungeness Point, 10 Faden, 15./10. 1892. Coll. MıcH. 104. Magalhaens-Str, Dungeness Point, Strand, 15./10. 1892. 668 Cr. HARTLAUB, Coll. PAEssLer. Magalhaens-Str., Possession Bay, 12 Faden, 25./8. 1892. Andere Fundortsangaben: „Fin dehors de la Bahia de San Blas, Patagonie septentrionale“ (D’OÜRBIGNY). | Ost-Patagonien, Gazelle-Exped., 34° 43,7' s. Br. u. 52° 36,1‘ w. L., 80,5 m Tiefe, 20./2. 1876 (Exemplare im Berlin. Mus.). Ost-Patagonien, F. P. Moreno leg. (Exempl. im Berlin. Mus.). Falklands-Inseln (fide Hıncks, 1868, 1. e.). Port Otway, lat. 46° 53‘ 15“ S., long. 75° 12° W., 45 fath. (AuLuman, 1888). Ferner: Auckland Islands, New-Zealand (fide Hıncks, 1868, 1. c.). Süd-Australien: Portland, Queenscliffe. Ausserhalb des antarktischen Gebiets: Pacifische Küste Nordamerikas: Californien. Ostküste Australiens: Port Stephens, Port Jackson. Indischer Ocean: Java (MARKT. 1890). St. Paul (Novara-Exp., Markt. 1890). Süd-Afrika (Busk 1850; näherer Fundort unbekannt). Europa: Mittelmeer (Napoli, Costa; Lesina, HELLER). Biaritz; Cancale (Markt. 1890). Nordküste Frankreichs „en masses considerables“ (BıLLarn 1902) Küste Grossbritannien „generally distributed“ (Hıncks). Millport, Harrr.; Aberdeen, McGıuuivrAay; St. Andrews, ÜRAW- FORD; Liverpool, THORNELY; irische Küste, DvERDEN; Valencia Harbour, BROwNE. Fxröer „nicht selten“, WıstHEr 1880. Keine norwegischen Fundorte! Nicht in der deutschen Bucht der Nordsee! Nicht an der atlantischen Küste Nordamerikas! Sertularia trispinosa ÜOUGHTREY. In: Trans. New Zealand Inst., V. 7, p. 284. Sertularia trispinosa BALE 1884, Catal. Austral. Hydr. Z., p. 69, tab. 6, fig. 3. Nach Rınuey, 1881, 1. c., kommt diese neuseeländisch-australische Art in der Magalhaens-Strasse vor. Er sagt darüber: „Rises from a creeping fibre. Growth upright; branches very distinet, and given of equally on both sides. Maximum height quite 100 mm. No Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 669 gonangia observed. Habitat: Elisabeth island, Straits of Magellan 6 fath. on stem of seaweed, in company with Polyzoa.“ BALE, 1884, 1. c., giebt folgende Diagnose der Art: „Hydrocaulus one or two inches in height, dividine dichotomously and forming short bushy tufts, a hydrotheca at each side of every axil. Hydrothecae opposite, a pair to each internode, not in contact with each other, tubular, divergent, adnate for the greater part of their length; apperture with two Fig. D’. Sertularia_tri- nearly equal long erect spines or teeth on N the outer margin and a shorter one on the everted inner margin, the latter recurved towards the hydrocaulus. — Gonothecae pyriform, much widened laterally at the summit, with erect tubular processes at the angles; aperture operculate, with a slightly elevated border. — Color dull brown.“ Fundort: Elisabeth Island, Magalhaens-Str., 6 Faden. Aeltere Fundortsangaben: Neuseeland ÜOUGHTREY. Süd-Australien: Warrnambool (BALE 1887). Genus Synthecium Auuman 1874. Nurrin@ giebt in seiner soeben erschienenen vortrefflichen Mono- graphie der amerikanischen Sertulariden folgende Genus-Diagnose: „Irophosome. — Branches opposite, nodes regular. Hydrothecae opposite or alternate, margins smooth, round, often rimmed or re- duplicated. Operculum apparently wanting. Gonosome. — Gonangia springing from the interior of hydro- thecae, where they replace hydranths.“ Diese Gattung ist vor Allem dadurch ausgezeichnet, dass die Gonangien ihren Ursprung normal aus Hydrotheken nehmen. Ob- gleich dies nirgends deutlich ausgesprochen wird, ist wohl anzu- nehmen, dass diese Hydrotheken keinen Hydranthen enthalten, dass vielmehr der Hydranth, welcher die Hydrothek bildete, abstarb und durch einen das Gonangium bildenden Blastostyl ersetzt wurde. Dieses Verhalten ist jetzt nicht mehr ohne Parallele unter den Hydroiden, wie es seiner Zeit Austman hinstellte, vielmehr sagt Nurring (1904, ]. c.), dass sich diese Entstehungsweise als gelegent- 670 Cu. HARTLAUB, liches Vorkommniss nicht selten bei mehreren weit verschiedenen Formen von Sertulariden fänden, und wir haben S. 623 gezeigt, dass bei einer sehr gemeinen Uampanularide (Obelia geniculata) unter ge- wissen Bedingungen die Colonie dazu übergehen kann, abgestorbene Hydranthen durch Gonangien zu ersetzen, welche in diesem Falle gerade wie bei Synthecium aus der leeren Hydrothek hervorwachsen. Ich habe dies daraus zu erklären versucht, dass trotz der ein- setretenen Arbeitstheilung zwischen Nährpolypen und Geschlechts- polypen doch die ursprüngliche Fähigkeit der Hydranthen, am Hydrocaulus Gonosome zu erzeugen, erhalten blieb. Was aber bei Obelia nur gelegentlich vorkommt, scheint bei Synthecium zum aus- schliesslichen normalan Modus der Blastostylbildung geworden zu sein. Es ist sehr erfi =ulich, dass PLaTE diese Gattung an der chile- nischen Küste samme.te. Die bisher bekannten Fundorte beschränkten sich auf Neuseeland, Australien, Ternate, Thursday Island und — merk- würdiger Weise — das Mittelmeer. Erst kürzlich hat aber Nurrin@ (1904) auch mehrere westindische Arten festgestellt und eine cali- fornische, ohne dass mir in einigen dieser Fälle erwiesen zu sein schiene, was NuTTinG gerade als Merkmal des (Genus Syntheenm ver- langt, dass die Gonangienbildung normal innerhalb der Kelche läge. Die Gonangien, welche TorkEy, 1902, ]. e., von seiner Sertularella halecina (Synthecium halecinum Nurrıns, 1904) abbildet, sind schlauch- förmig, erinnern sehr an die abnormen Gonangien von Obelia und erwecken daher einigen Zweifel an ihrer normalen Form und Ent- stehung. Von 2 andern Nurrin@’schen Synthecium-Arten sind die (sonosome unbekannt. Ueber die systematische Stellung kann fernerhin kein Zweifel sein. Wenn ich 1. c., 1901, bei meiner Bearbeitung der von SCHAU- INSLAND auf Neuseeland gesammelten Hydroiden SCHNEIDER’'S An- sicht (1. e.) beipflichtete und die Gattung zu den Lafoäiden rechnete, so erkenne ich dies jetzt gern als einen Irrthum an. Die genauere Untersuchung der Hydranthen nämlich zeigte mir, dass diese den für Sertulariden, insbesondere für Sertularella so charakteristischen Blindsack besitzen (Hydrumbrella des Hydromedusoids nach SCHYD- LOWSKY, 1902, 1. c.), vgl. Fig. G°. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 671 Synthecium chilense n. sp.') Rhizomfäden beträchtlich dünner als der Hydrocaulus; dieser kräftig, nicht zusammengesetzt, bis 8 cm hoch, in seiner untern Fig. BE’. Synthecium chilense n. sp. 12:1. 1) Nurring hat 1904, 1. c., eine neue Syntheeium-Art von der Magalhaens-Strasse beschrieben, die er S. robustum nennt (Albatross Stat. 2776 lat. S. 52° 41‘, long. W 69° 55‘ 30“, 21 fath.). Dieselbe unter- scheidet sich von meiner Species dadurch, dass ihre Zweige gefiedert sind. Uebrigens herrscht viel Uebereinstimmung. Einen besonders robusten Habitus haben unsere Exemplare allerdings nicht, sie sind nicht robuster als z. B. S. evansi aus dem Mittelmeer (vgl. p. 673). 672 Cr. HARTLAUS, Partie oft bräunlich gefärbt. Die Fiederung beginnt erst 1—1'/, cm oberhalb seiner Basis. Gliederung des Hydrocaulus mässig tief, manchmal fast verwischt. Jedes Glied trägt 3 Paar Hydrotheken, an der Basis des mittlern Paars entspringen die Fiedern. Diese sind unverzweigt, ziemlich kurz und tragen höchstens 10 Paar Fig. F°. Synthecium chilense n. sp. & Stück mit Fig. G°. Synthecium chilense n. sp. Gonangien ähnlichen Kapsel. (Schneckenlaich ?) Zweigstück. 45:1. 2:1. b Letztere stärker vergr. Hydrotheken, ausserdem auf der untern apocaulinen Seite als erste eine einzeln stehende Hydrothek. Die Stellung der untern Hydro- thekenpaare ist subopponirt. Die Fiedern sind meist etwas auf- wärts gerichtet, seltner quer ab vom Stamm. Die Hydrotheken haben Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 673 ein nur kurzes freies Ende, ihre Oeffnung sieht schräg nach autf- wärts und hat einen schwach nach aussen gebogenen, etwas ein- gebuchteten Rand. Gonangien — ? Die Hydrotheken dieser neuen Art scheinen denen von Syn- thecium patulum BursK. stark zu ähneln. Dies ist aber eine kleinere Art, und es scheint, dass sie sich hinsichtlich der Hydrothekenpaare am Stamm wie 8. orthogomium Busk verhält. Bei dieser sollen nach BALE, welcher 1889, 1. c., die beiden Busk’schen Arten vergleicht, die Fiedern vom Ende eines Hydrocaulusglieds entspringen und jedes dieser Glieder nur 1—2 unterhalb der Fiedern liegende Hydro- thekenpaare haben. — Hinsichtlich der einen unpaaren Hydrothek am Grunde der Fiedern sei erwähnt, dass sie manchmal fehlt; ın diesen Fällen war aber stets die Entstehung der Fieder durch Re- generation an einem nur kurzen hydrothekenlosen Stumpf der alten Fieder nachweisbar. Die Stöcke trugen Gonangien sehr ähnelnde Kapseln, dieselben fand ich aber auch an einer Plumularie; ich möchte glauben, dass es Eikapseln einer kleinen Schnecke sind. Coll. PLATE. 246. Calbuco Dec. 1894. Synthecium robustum Nurrins 1904. Nurring’s Beschreibung dieser magalhaensischen Art lautet: „Trophosome. — Colony attaining a height of 2!/, inches. Stem not fascicled, straight, without hydrothecae below the proximal branches, hydrothecate above, divided into irregular internodes. Fig. H’. Synthecium robustum Nurrıng. (Nach Nurrine.) Vergr.? 674 Cr. HArTLaAUs, Branches strietly opposite and divided into branchlets; main branch straight, giving off pairs of strietly opposite branchlets, and bearing as a rule three pairs of hydrothecae between adjacent branchlets; internodes variable, the most common arrangement being one for each pair of branchlets, there being two pairs of hydro- thecae above and one below the branchlets; branchlets straight, with a tendency toward an internode to each pair of hydrothecae. Hydrothecae tubular, short, stout, extensively immersed, only a small part of the distal adcauline side being free; margin neither constrieted nor flaring, and without ornamentation, but sometimes broadly sinuated; aperture round, sometimes subtriangular. No operculum. (Gonosome. — Gonangia springing from the interior of hydro- thecae, terete, heavily annulated, with a very small tubular neck and round aperture. T'he specimens were dried, and the Gonangia greatly distorted; making it attempt a somewhat uncertain recon- struction in the drawings. Distribution. —— Albatross Station 2776, lat. S. 52° 41‘, long W. 69° 55° 30“, 21 fathoms. This species has shorter and more extensively immersed hydro- thecae than any of the others of the genus thus far described.“ Plumularidae (s. Tabelle S. 676—677). Ueber die geographische Verbreitung der Plumulariden ent- nehme ich der Nurrin@’schen Monographie, 1. e., 1900, Folgendes: „Von den über 300 beschriebenen Arten gehören ungefähr 33°, Westindien und der atlantischen Küste der Vereinigten Staaten an, 23°, der australisch-ostindischen Region, 13°, sind mediterran oder sonst europäisch, und der Rest von 31°, sind über andere Weltzegenden zerstreut. Mehr als die Hälfte aller Piumulariden stammen aus den zwei weit getrennten Bezirken, dem westindischen und australischen. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Plu- mulariden das Maximum ihrer Entwicklung an Arten und Individuen sowohl wie an Grösse und Mannigfaltigkeit der Form in wärmern Meeren erreichen. Wir fügen hinzu, dass nach den Polen zu die Plumulariden-Ent- wicklung mehr und mehr abnimmt. Sowohl in Nord- wie Südpolar- regionen fehlen sie innerhalb der Treibeisgrenzen und kalten Strom- gebiete so gut wie ganz. Die weit nach Süden vorgedrungene Belgica-Expedition sammelte (70° 20° s. Br, 83° 23° w. L.) nur Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 675 ein vereinzeltes Exemplar von Schizotricha wnifurcata Aurm. 1883, einer zuerst bei den Kerguelen gefundenen Species. Die von antarktischen Strömungen beherrschte magalhaensische Littoralregion besitzt nur 2 Arten. Offenbar lässt die Winterkälte des Wassers hier trotz der im Sommer ziemlich hohen Temperaturen kein Leben der Plumulariden zu. — Die Kap-Region, die trotz der Nähe der Treibeisgrenze unter dem Einfluss wärmerer Strömungen steht, besitzt nicht weniger als 27 Species. Dass die Südinsel Neuseelands viel ärmer an Plumulariden erscheint als Australien. liegt wohl zum Theil an dem ganz ungleichen Grade der Erforschung beider Gebiete. — Der grosse Plumulariden-Reichthum der süd- australischen Küste ist ein deutlicher Beweis dafür, dass sie ebenso wenig im Gebiete kalter Strömungen liegt und in diesem Sinne ant- arktisch ist wie die Region des Kaps der guten Hoffnung. Wenn trotzdem gewisse Hydroiden der Südküste Australiens und der viel kältern magalhaensischen Region gemeinsam angehören, so handelt es sich theils um Kosmopoliten, wie z. B. Sertularella operculata und polyzonias, Obelia geniculata, theils um eurytherme Species wie Sertularella subdichotoma. Die arktische Plumulariden-Verbreitung ist der antarktischen ähnlich. Innerhalb der arktischen Treibeisgrenzen wurde in zu- verlässig kalten Stromgebieten kaum eine Plumularide gefunden. Die Bearbeitungen MARKTANNER'S für Ost-Spitzbergen, FIscHEr’s für Jan Mayen, Bere#’s für die Kara-See, Tmompson’s für die sibirische Küste und Nowaja Semlja, KIRCHENPAUER’S (1874) und JÄDERHOLMS (1902) für Ost-Grönland erwähnen nicht eine einzige Art. Aber Levissen führt aus der Davis-Strasse Pl. grönlandica, 3 Cladocarpus- Arten und Antennularia antennina (2, m langes Exemplar) an. Wahrscheinlich aber verdanken diese Arten, von denen wir A. an- tennina auch unter den neuseeländischen Species wieder begegnen, ihr Gedeihen in der Davis-Strasse dem Einfluss wärmerer von Süden heraufkommender Strömungen !); man darf sie vielleicht geradezu als Fingerzeig für das Vorhandensein solcher betrachten. — Clado- carpus holmii und A. antennina habe ich auch westlich von der Bäreninsel im Bereich des Golfstroms erbeutet (Olga-Exp. 1898). 1) Auf eine. briefliche Anfrage war Herr Professor VANHÖFFEN in Kiel so freundlich, mir das Vorhandensein von wärmern, von Süden nach Norden ziehenden Strömungen in der Davis-Strasse zu bestätigen mit ein- gehender Hinzufügung der von ihm darüber gemachten Beobachtungen. 676 Cu. HARTLAUS, Uebersicht der Plumulariden (mit Ü Magalh. Region, Südpolare Südgeorgien, Region des Kaps d. g. H. Pelagialregion chilen. Küste und u. Tristan da Cunha Juan Fernandez I. Eleuthero Acladia MArkT. 1890 4A. africana Markt. 1890 K. Antennalaria Lux. 1816 A. decussata Krr. 1876 K. A. fascicularis Auım. 1883 Tr,daz: A. johnstoni Krr. 1876 K. A. ramosa Lmx. 1816 (fide Busk) genauer Fundort Azygoplon Bare 1888 Heteroplon Aruım. 1883 Schizotricha Auın. 1883 Sch. bifurca Harrı.1904 II. »St a/to Halicornaria (Busk mod.) H. allmani Markt. 18% K. Bar 1884 — H. plumosa Arın. 1883 var. Halicornopsis BaLE 1882 — Azygoplon Auım. 1883 Kirchenpawueria JICKELI (mod.) 1883 — Diplocheilus Auım. 1883 Lytocarpus Autum. 1883 L. patulus (Krp. 1872) K. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 677 Ausnahme der Genera Plumularia und Aglaophenia).. Kergmelen, Marion-Insel, Südküste Australiens und Südinsel und Südküste der Heard Island Tasmania Nordinsel von Neuseeland A. antennina L. 1758 A. productum BauE 1882 — Pl. producta Bauz 1882 H. pluma Aurm. 1883 Sch. unifurcata Arım. 1883 K. Sch. multifurcata Auım. 1883 H. plea H. ascidioides \BALE 1882) H. baileyi BaLE 1884 H. humilis Bare 1884 HA. ilieistoma (BaLE 1882) H. longirostris (Krp. 1872) — Agl. thompsoni BALE 1882 H. prolifera (Bau 1882) H. superba (Bare 1882) H. avicularıs BaLE 1882 — Azygoplon rostratum ALLM. ? Agl. avicularıs Krp. 1872 K. mirabilis (Avım. 1881) K. producta (Baur 1882) — Pl. producta Baue 1882 — Azygoplon productum BALE 1888 678 Cr. HARTLAUB, Uebersicht der Südpolare Magalh. Region. Südgeorgien, Region des Kaps d. g. H. u. Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez Tristan da Cunha Pl. filicaulis Krr. 1876 Ch. Pl. oligopyxis Kre. 1876 W. K. Süd- amerikas. Genauer Fundort? Pl. setacea Euuıs 1755 Ch. Pl. magellanica n. sp. M. Pl. frutescens (Eur. et Sor. 1786) K. Pl. gaimardi (Lux. 1824) K. Pl. pinnata L. 1758 (Mus. Hambg..) Pl. stylifera Auım. 1883 Tr. da C. Pl. tuba Krr. 1876 K. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 679 Plumularia-Arten. Kerguelen, Marion-Insel, Südküste Australiens, Tasmania Südinsel und Südküste der Prince Edward Island und St. Paul Nordinsel von Neuseeland Pl. filicaulis Krr. 1876 Pl. setacea Euuis 1755 — Pl. tripartita v. LENDENE. 1884 Pl. frutescens (Eur. et Sor.1786)K. Pl. abietina Auım. 1883 E. Pl. flabellum Aurm. 1883 M. Pl. insignis Arım. 1883 E. Y Pl. alata Bat 1888? (australische| Pl. alata Barz 1888? (neusee- Herkunft nicht sicher, viel- ländische Herkunft nicht leicht Neuseeland) sicher, vielleicht australisch) Pl. australis Bauz 1884 — Pl. obliqua var. australis Krp. 1876 Pl. buskii Baue 1884 Pl. campanula Busk 1852 Pl. indivisa Barz 1882 Pl. laxa Auım. 1883 torresia v. LENDENF. 1884 Pl. rubra v. LENDENF. 1883 Pl. compressa BaLE 1882 Pl. delicatula Baue 1882 Pl. flecuosa Baue 1893 Pl. goldsteimii Baue 1882 Pl. hyalina Bauz 1882 Pl. obeonica Krr. 1876 Pl. obligqua Jonunst. 1847 Pl. procumbens SpEncER 1890 Pl. pulchella Barz 1882 Pl. setaceoides BatLE 1882 Pl. spinulosa BaLE 1882 Pl. spinulosa Bauz 1882 Pl. tubulosa Baue 1893 Pl. wattsii Bar 1887 Bee Pl. multinoda Arm. 1885 Pl. twrgida Bate 1888 Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 4 680) Cr. HARTLAUB, Genus Plumularia Lan. 1816 (in parte) (s. Tabelle S. 678—679). Plumularia setacea (Euuıs 1755). Die bereits bekannte weite Verbreitung dieser europäischen Art findet durch die Prarr’schen Sammlungen eine neue Bestätigung. Fig. J°. Plumularia setacea (Euuıs). Expl. von Talcahuano. 45:1. Die von Talkahuano stammenden Exemplare haben niedrigen Wuchs. Es kommt bei ihnen vor, dass eine Reihe von Stamm- gliedern 2 gegenständige Fiedern tragen (vgl. Fig. J°). An dem dargestellten Stück zeigten diese Eigenschaft jedoch nur eine Anzahl der mittlern Glieder, an den übrigen war die Fiederung normal, also alternirend. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 681 Einige Exemplare von Calbuco sind bedeutend höher (etwa 6 cm) und haben längere Hydrocladien. An ihrem Rhizom fand ich zahl- reiche Nematophoren, und eine Nachuntersuchung von Helgoländer Stücken ergab, dass auch bei diesen das Rhizom mit Nematophoren besetzt ist. Hıncks erwähnt diese Eigenschaft von Pl. catharina JoHunston, jedoch nicht für Pl. setacea. Nach TorkEY (l. e.), der californische Exemplare beschrieb. variirt die Wachsthumshöhe von 5—10 mm. Er hält Pl. palmeri NurrinG für identisch mit Pl. setacea. Fig. RK’. Plumularia setacea (Eıuıs). Expl. von Calbuco. a Stück des Rhizoms mit Nematophoren. 45:1. b Nematophor. 150:1. Coll. PLate. Talcahuano. Mai 1894, 8 Faden. Coll. PLATE. Calbuco. 10 Faden. Aeltere Fundortsangaben: Paeifie: Californische Küste (Torkey), Puget Sound (CAuKkıns), Vancouver (ÜLARKE), Neuseeland (HARTLAUB), Japan (JÄDER- HOLM 1895). Key West Florida (NUTTIng). Süd-Australien: Port Phillip Heads (Baur 1889). Ceylon (THoRNELY). Europa: Grossbritannien (Hıncks), Helgoland (HARTLAUB), nor- wegische Küste: Hardanger Fjord (G. O. Sars), Pas de Calais (B£ErEncourT), St. Vaast (BıuLLarn), schwedische Westküste (SEGERSTEDT), Mittelmeer: u. A. Adria (Pırper), Rovigno (SCHNEIDER). Mauritius (Möpıus?). 44* 682 Cr. HARTLAUB, Plumularia sp. Einige sehr winzige Plumulariden von Calbuco mögen hier der Voll- ständigkeit wegen abgebildet sein. Gonangien waren leider an ihnen nicht entwickelt, und zu einer Bestimmung reicht das nur zu einem mikroskopischen Präparate genügende Material nicht aus. Es handelt Fig. L?. sich möglicher Weise um Jugendstadien einer bekannten Art. Doch dürfte hier wohl Pl. setacea nicht in Frage kommen, da bei dieser die Fiedern viel näher dem Ende des Stammgliedes entspringen. Eher scheint die Art Beziehungen zu P!l. helleri Hıncks zu haben, da wie bei dieser die Hydrotheken tragenden Glieder der Hydro- cladien nur ein mittleres Nematophor tragen, die Stammglieder und intermediären Glieder dagegen keine. Coll. PLare. Calbuco, December 1894; am Rhizom von Euden- drium rameum. Plumularia filicaulis KIRCHENPAUER 1876. In: Abh. naturw. Ver. Hamburg, V. 6, Suppl., p. 47, tab. 5, fig. 6. Plumularia filicaulis Bau 1884, Cat. Austr. Hydr. Zooph., p. 134, tab. 11, fig. 6—7, tab. 19, fig. 41—42. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 683 Plumularia filicaulis NUTTING 1900, Amer. Hydroids, V. 1, p. 60, tab. 2, fig. 6. Diese ursprünglich von PorrrıG nach chilenischem Material be- nannte Form kommt sowohl in gefiederten als unverzweigten Exem- plaren vor. BAuz, welcher australische Exemplare beschrieb, hielt die letztern für eine besondere Varietät, die er var. indivisa nannte; erst 1893 (l. c.) berichtet er von Exemplaren aus Port Phillip Bay, dass sie aus gefiederten und unverzweigten Schossen bestanden hätten, „growing abundantly from the same hydrorhiza“. Nurrıng, 1900, 1. e., bestätigt dies nach australischem Material und giebt folgende Beschreibung des Trophosoms: „Colony attaining a height of about one fourth inch, sparsely branching, not fascicled; stem divided into internodes which are conical in front view and give off hydrocladia from their proximal portions; hydrocladia with short internodes, every alternate one bear- ing & hydrotheca near its proxi- mal end; intermediate internodes somewhat shorter than the hydro- thecate. Hydrothecae closely approxi- mated for this genus, campanulate in form and attached to the hydro- cladia by the basal half only; there is a corrugation on the posterior surface of the hydrotheca extending about two thirds around the anterior face; a mesial nematophore on the proximal end of each intermediate internode, and one in the form of a pedieulate projection from the distal part of the internode, which curves upward and supports the hydrotheca in front; supra-calycine nemato- phores wanting in some specimens, but present in others. Color of dried specimens reddish brown.“ Fig.M5. Plumularia filicaulis Kr. Das Gonosom, welches Nurrine Nach Barz, 1884. 80:1. irrthümlich als unbekannt bezeich- net, beschreibt Baur als „irregularly ovate in outline, springing from the hydrorhiza and closely adnate to the supporting substance 684 Cr. Harruaus, on the flat under side; upper side convex, transversely undulated; the margin surrounded by a narrow thin adherent expansion; a few small perforations (?) scattered over the surface, from which spring very short, delicate, tubular processes; aperture small, subterminal, looking upwards.“ Fundort: Talcahuano, Chile (Poerrı6) auf Algen. Portland und Port Phillip Bay (Bar 1884 und 1889). Plumularia magellanica n. sp. Rhizom weitröhriger und relativ dünnwandiger als der Hydro- caulus; Stamm bis 2 cm hoch, seine Verzweigung einfach alternirend gefiedert, an der Basis nicht eigentlich ge- ringelt, sondern aus einigen kürzern zweig- losen Gliedern zusammengesetzt; die übrigen Stammglieder länglich, die Basis der Zweige an ihnen liegt an der untern mehr der Mitte, an der distalern ziemlich stark dem Finde genähert ; zweigtragende zuweilen von zweig- losen unterbrochen. Die Gliedenden über- ragen seitlich die Basis des darauf folgenden Glieds. Die Hydrocladien entspringen von kurzen Sockeln der Stammglieder und sind einer Seite zugewandt. Bereits die Sockel der Stammglieder sind dies mehr oder weniger, und die von ihnen entspringenden Hydrocladien liegen daher nicht in einer Ebene, sondern in sich schneidenden Flächen. Die Stammglieder tragen keine Sarcotheken. Die Hydrocladien sind kurz und aus höchstens 4 Hydranthen zusammen- gesetzt. Der erste Hydranth vom Sockel durch ein kurzes Zwischenglied getrennt. Die hydrothecalen Glieder von mässiger Fig.N®. Plumularia magel- und etwas variabler Länge, etwas ver- Be Por Ne breitert gegen die endständig und völlig frei liegende Hydrothek zu. Hydrothek kurz und weit becherförmig mit bisweilen schwach nach aussen gebogenem Rande. Unmittelbar unter der Hydrothek entspringt der sich abbiegende relativ dünne Sockel des folgenden Glieds (x in Fig. O,c), und zwar auf der der anfänglichen Richtung entgegengesetzten (dorsalen) Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 685 Seite, so dass sich das Hydrocladium wieder zurückwendet. Auf der Mitte jedes hydrothekalen Gliedes entspringt eine Sarcothek. — Gonothek nicht vorhanden. Wir bedauern, dass von dieser hoch interessanten, einzigen Plumularide der MicHarusen’schen Collection nur sehr geringes Material gesammelt wurde. Ich halte die Form für eine phylo- genetisch ursprüngliche. Der Fortsatz, welcher am hydrothecalen Gliede normaler Plumulariden in der Gliedrichtung und der Hydrothek fest anliegt, tritt bei unserer Art aus der Gliedrichtung heraus und setzt sich völlig zweigartig vom Gliede ab. Coll. Mıcr. 119. Südliches Feuerland, Ushuaja, tiefster Ebbe- strand, 9./12. 1892. Coll. Mıc#. 171. Feuerländischer Archipel, Island Picton, 5./1. 1893. Fig. 0°. Plumularia magellanica n. sp. a Einzelner Hydranth. b Ursprung eines Hydrocladiums aus dem Stamm; Db basaler Sockel, s Stelle der Sarcothek. c Stück eines Hydrocladiums, & der sich frei abzweigende Sockel des folgenden Gliedes entspricht x’ in Fig. d. d Hydrothecales Glied einer Pinna eines normalen Plumariden. Alle Figuren 70:1. 686 Cr. HARTLAUE, Uebersicht der Südpolare Magalh. Region, Südgeorgien, Pelagialregion chilen. Küste und Juan Fernandez A. patagonica D’OrB. 1839, nördl. Patag. A. tenerrima Kr. 1876 Ch., noch un- beschriebene Art Bar pa fa ia hi hin A. A. 4. Region des Kaps d. ge. H. u. Tristan da Cunha . alopecura Krr. 1872 . arcuata Lmx. 1816 . attenuata Auım. 1883 . chalarocarpa Auım. 1885 . conferta Krp. 1872 . dichotoma Krr. 1876 — Pl. cristata var. JOHNST. flecuosa Lmx. 1816 formosa Busk 1850 fusca Krr. 1872 A. lignosa Krr. 1872 . ligulata Krp. 1872 . pennatula (Eur. et So. 1786), fide Krauss . pluma L. 1758, fide Krauss . plumifera Krp. 1872 . pusilla Krp. 1872 . tubulifera Hıncxs 1861 (Die obigen 16 Arten gehören sämmtlich der Kapregion an) Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Aglaophenia-Arten. 687 Kerguelen, Marion-Insel, Heard Island Südküste Australiens, Tasmania und St. Paul A. divaricata (Busk 1852) —= 4. ramosa Krp. 1872 (non Busk) — A. m’coyi Barz 1882 ?—= Lytocarpus ramosus ALLM. 1885 A. lendenfeldi BauLz 1887 — 4A. kirchenpaueri v. LENDENF. 1884 A. parvula Baue 1882 A. plumosa Bare 1882 A. ramulosa Krp. 1872 A. whiteleggii Baue 1893 Südinsel und Südküste der Nordinsel von Neuseeland A. acanthocarpa Aurm. 1876 genauer Fundort? A. banksii Gray 1843? genauer Fundort? 4. filicula Arım. 1873, fide HILGENDORF A. huttoni (CouGHTREY 1874) }) — Pl. banksii Hurron 1872 A. huttoni Kr. 1872 — 4A. pennatula Hurron 1872 A. incisa CoucHtrey 1874 A. laxa Auum. 1876? genauer Fundort ? 1) Ueber die 2 Species „A. huttoni“ vgl. FARQUAHR, 1896, 1. c.,p. 467, Note. 988 Cr. HARTLAUB, Genus Aglaophenia Lamx. 1812 (in parte). (s. Tabelle S. 686—687.) Aglaophenia patagonica (vD’Or». 1839). Phumularia patagonica D’ORB. 1839, Voy. Am. mör., V.5, Zooph., p. 27, tab. 13, fig. 3—6. Aglaophenia patagonica Krp. 1872, 1. c. Die Beschreibung p’OrBIıGNY's lautet: „P. surculis ramosis, flexuosis, ramis alternis pinmatıs ; cellulis com- plicatis; vesiculis elongatis, compressis, transversim oblique eristatis.“ „Cette jolie espece forme des branches longues, terminees par un grand nombre de rameaux arques, penniformes. Chaque rameau porte des ramules alternes assez etendus. Les ramules sont divises en segmens nombreux, trois par cellules, dont la partie superieure est terminee en pointe exterieure. Les cellules sont composees d’un support lateral de chaque cöte qui en occupe toute la longueur, d’un autre support in- ferieur termine en pointe tronquee. Les bords ont deux expansions late- rales, et en dessus quatre sinus et trois pointes. Les vesicules sont ” allongees, comprimees, dentees ob- a. liquement et lateralement. Fig. P’. Aglaophenia patagonica Nous Javons rencontree sur v’Orz. Nat. Grösse. (Nachv’OrsisnY.) Jes cötes de la Patagonie septentrionale.“ Unter dem von mir untersuchten Hydroiden-Material fand sich diese Art nicht. — KIRCHENPAUER (]. c., 1872) hielt sie für eine Varietät von Agl. erucialis Lmx. (Pl. brachiata Lmk.), einer austra- lischen Species, deren genauerer Fundort nicht bekannt ist. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 689 Fig. Q’. Aglaophenia patagonica D’ORB. Fig. R’. Aglaophenia patagonica D’ORB. Stück des Stammes. Vergr. Gonothek. Vergr. (Nach p’ORBIcKY.) (Nach D’OrBIENY.) 690 Cu. HARTLAUB, Literaturverzeichnis. ABILDGAARD, 1806, Tubularia coronata, in: O. F. MÜLLER, Zoologia Danica, V. 4, p. 25, tab. 141. Acassız, L., 1850, Contributions to the natural history of the Acalephae of North America, Part I, in: Mem. Amer. Acad. Arts Se., V. 4 Pt. 1, p. 221-316, 8 pl., 1850. —, 1860, 1862, Contributions to the Natural History of the. United States of America, V. 3 u. 4. Acassız, A., 1865, North American Acalephae, in: Illustrated Catalogue Mus. comp. Zool. Harvard Coll. No. 2. ALcocK, 1892, A case of commensalism between a Gymnoblastice Antho- medusoid (Stylactis minoi) and a Scorpaenoid Fish (Minous inermis), in: Ann. Mag. nat. Hist. (6), V. 10, p. 207—214. Acassız and MAyER, 1902, Medusae (Reports Albatross Exped. 1899, 1900, III), in: Mem. Mus. comp. Zool. Harvard Coll., V. 26. Aıper, 1857, A Catalogue of the Zoophytes of Northumberland and Durham, in: Trans. 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Hydrotheken gross, weitläufig stehend, nach aussen gebogen, röhrenförmig, mehr als zur Hälfte frei, mit ziemlich tief eingebuchtetem, 3spitzigem Mündungs- rand. Gonothek unbekannt. Färbung: blass gelblich-braun. Höhe: bis 6 cm. Fundort: Calbuco, PLATE. Dec. 1894. Die Art ist von auffallend schlankem, weichem, zartem Wuchs. Im Besondern betrachtet, unterscheidet sie sich von S. modesta, der sie in den Grössenverhältnissen der Einzelteile sonst ziemlich gleicht, durch weitläufiger gestellte Hydrotheken. Der Rand der meisten 1) Durch ein Versehen ist meine Beschreibung der von PLATE bei Calbuco gesammelten Sertularella flexiis unter den Arten der johnstont- Gruppe nicht zum Abdruck gekommen. Ich hole dies hier nach und bedaure, daß ich hinsichtlich einer Abbildung auf meine oben citirte Arbeit verweisen muss. 704 CL. HARTLAUE, Hydrotheken ist ein mehrfach wiederholter. Die Klappen der ein- zelnen in einander geschachtelten Mündungsaufsätze sind oft erhalten und liegen dann, wie tab. 3, fie. 2-zeigt, blattartig über einander. Die Hydrotheken sind manchmal nur wenig oder selbst gar nicht mit dem Stamm verwachsen. Aehnliches hat CLArke bei S. „variabilis“ (tropiea Hartı.) beobachtet (1894), einer auch übrigens ähnlichen, aber durch viel längere Hydrotheken ausgezeichneten Species. In der Größe der Hydrotheken gleicht sie annähernd S. divaricata. Diese Art ist etwas kleiner und hat weniger freie Hydrotheken. Ich fand auf S. flexilis wachsend eine sehr schöne neue Campanularia“ (Campannularia laevis n. sp., Ss. S. 565). ai R Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 705 993 598 614 652 675 676 Druckfehler. unter Fig. O? statt Lafoda pinnata BONNEVIE lies L. pinnata G.O.SAars. Z. 3 von oben statt Grand Manau lies Grand Manan. statt Sertularella polyzonius lies Sertularella polyzonias. statt Sertularella polygonias lies Sertularella polyzonias. statt Serlularella operculata und polyzonias lies Sertularia oper- culata und Sertularella polyzonias. u. 677 Genus Axygoplon BALE und Species A. productum BALE versäumt zu streichen ; siehe beide ebendaselbst unter Kirchenpaueriva. 706 Cu. HARTLAUB, Index. (Die Synonyma sind cursiv gedruckt. * bedeutet Figur.) Abietinaria Krp. 662. Aglaophenia lendenfeldi BALE 687. Acladıa africana MARKT. 676. — lignosa Krr. 686. Aequorea Pfr. et LES. 554. — ligulata Krp. 686. Aequorea eurhodina P£R. et LEs. 555. — m’coyi BALE 687. Agastra HARTL. 556 564. — parvula BALE 687. Agastra mira HArTL. 561. — patagonica D’ORrB. 505 686 688* Aglaophenia Lmx. 504 614 688 689. 689*, Aglaophenia acanthocarpa ALLM. 687. — pennatula Eur. et SoL. 686. — alopecura Krr. 686. — pennatula HuTTon 687. — arcuata LMXx. 686. — pluma L. 686. — attenuata ALLM. 686. — plumifera Krp. 686. — avicularis KrPp. 677. — plumosa BALE 687. — banksii GrAY 687. — pusilla Krp. 686. — banksıii HutTTon 687. — ramosa KrP. 687. — chalarocarpa ALLM. 656. — ramulosa Krp. 687. — conferta Krr. 686. — tenerrima Krp. 686. — erucialis Lmx. 688. — thompsoni BALE 677. — dichotoma KrPp. 686. — tubulifera Hıncks 686. — divaricata Busk 687. — whiteleggii BALE 687. — filieula ALM. 687. Amalthaea januarii STEENSTR. 543. — flexuosa LMx. 686. Amphisbetia AG. 559. — formosa Busk 686. Amphicodon HAECKEL 511. — fusca Krp. 686. Amphicodon amphipleurus HAECKEL — huttoni COUGHTREY 687. 545. — huttoni Krp. 687. — unicus BROWNE 514 535 544. — incisa COUGHTREY 687. Antennularia LAMCK. 504. — kirchenpaueri v. LENDENF. 687. Antennularia antennina L. 675 677. — laxa Auum. 637. — decussata Krp. 676. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Antennularia fascicularis ALLM. 676. — johnstoni Krp. 676. — ramosa LMCK. 676. Atractylis repens WRIGHT 530. Auliseus pulcher SEMUNDSSON 545 546. Axygoplon ALLM. 676. — rostralum ALLM. 677. Axygoplon BALE 676. Axygoplon productum BALE 677. Bimeria WrıGHT 516 534. Bimeria humilis ArLıLm. 534 535. — vestita WRIGHT 508 512 516 534* 5355. Calamphora Aurm. 621. Calycella Hıncks 554 589. Calycella parkeri HILGENDORF 555 588. Calyptothıyarıa MARKT. 618 638 Calyptothujaria magellanica MARKT. 637. Campalecium medusiferum 602. Campanularia Lmck. 553 566. Campanularia angulata Hıncks 624 625*. — bilabiata COUGHTREY 570. — caliculata CALKINS 562. Campanularia caliculata Hıncks 503 505 508 553 554 555 556 558 560*—62* 562—564 571 578 580. caliculata BALE 561. —-var. macrogona V.LENDENF.ö6l. carduella AuLıLm. 555. elytioides Lmx. 500 505 554 564" 565* 563 572. compressa CLARKE 503 508 553 554 556 562*. cylindrica ArLıLm. 555 558 559*. gracilis MEYEN 500. grandis ALLM. 587. hincksii ALDER 556 566. integra McGILLIVvRAY 556 560 564. integra (?) CoUGHTREY 561. TORREY 707 Campanularia allied to integra COUGH- TREY 561. laevis n. sp. 509 554 565 566*. lairı Lmx. 555. major MEYEN 581 582. raridentata ALDER 503 567. regia NUTTING 597. retroflexa ALLM. 563. prolifera MEYEN 581 582. tincta Hıncks 506 508 554 555 557*—559, —-yar. eurycalyx.n. var. 558599*. tincta BALE 557 558. tridentata BauE 617. tulipifera Auum. 555. verticillata L. 556. volubilis L. 556. Campanulina Van BENED. 501 588 a3: Campanulina belgicae HARTL. 590 554. — borealis Tmomps. 589. — chilensis n.sp. 509 589—591* 554. — germanicaHAarTL.M.S.589—591. — repens WRIGHT 589. — turrita Hıncks 589. Campanulina pinnata HAECKEL 907. Ceratella GraY 514. Ceratella procumbens CARTER 514. — fusca GRAY 515. Ceratellidae GRAY 525. Chitina ericopsis CARTER 515. Cladocarpus VERR. 504. Cladocarpus holmii 675. Clathrozoon SPENCER 511 512 514 525. Clathrozoon wilsoni SPENCER 515. Clavatella Hıncks 511 525. Clavatella prolifera Hincks 528. Clytia Lmx. 556. Clytia johnstoni ALDER 555 556. Olytia caliculata NUTTING 560. — compressa NUTTING 562. — poterium AG. 563. Coppinia HassaL 593. Cordylophora AuLum. 511 512. Cordylophora whitelegii v. LENDENF. 513. 589 108 Corymorpha Sars 543 549. Corymorpha antarctica PFEFFER 508 514 516 543. carnea ÜLARKE 543. glacialis ALDER 543. islandica ALLM. 543. nana ALDER 543. nutans SARS 543 Coryne PALLAS 512 Coryne conferta AuLMm. 513 524. — sp. Krp. 512. -— tenella FARQUHAR 515 514. Cryptolaria BuUsK 592. Cryptolaria conferta ALM. 592. — abyssicola ALLM. 593. Danaea D’ORB. 604. Danaea edwardsiana D’ORB. 604. Desmoseyphus AuuMm. 661 663. Desmosceyphus challengeri NUTTING 661. — pectinata AuLım. 661. Dicoryne Arım. 512. Dieoryne annulata v. LENDENF. 513. Dietyocladium dichotomum ALLM. 617. — reticulatum Krer. 617. Diphasia Ag. 504. Diphasia attenuata Hıncks 617. bipinnata Auım. 616. pinnata PALLAs 616. reetangularis V. LENDENF. 617. rosacea L. 616. — symmelrica V. LENDENF. 661. Diplocheilus Arm. 676. Dynamena Lmx. 614 659. Dynamena abietinoides GRAY 661. — bispinosa GRAY 669. — pulchella D’ORB. 669. Dysmorphosa PHıLıppı 511 512, Dysmorphosa tenuis BROWNE 512 923. Ectopleura AG. 535. Eleutheria QUATREF. 511 514. Eleutheria valentini BROWNE 514 925. Eucope GEGENBAUR 594. Cr. HARTLAUB, Eucope annulata v. LENDENF. 555. Eucopella v. LENDENF. 553 556 567—570 571 578 580. Eucopella campanularia v. LENDENF. 555 555 563 567 570. — crenata HArTL. 507 554 555 561 568*. — reticulata n. sp. 506 554 569* 570. Eudendrium EHRENBERG 511 516 535 546-553. Eudendrium annulatum NORMAN 551. — arbuscula WRIGHT 547. arbusculum D’OrB. 505 508 514 546 547 548. deforme n. sp. 508 514 552*, generalis V. LENDENF. 515. racemosum ÜCAVOLINI 55l. — rameum PıarL. 503: 508 511 514 515 546-548 549* 550* 5 — ramosum L. 511 514 546 547 552 BIS: — tenellum ALLMm. 546. — sp. BALE 515. sp. PICTET et BEDOT 547. vestitum ALLM. 515. wrightii n. nom. 547. Eutimalphes HAECKEL 554. Eutimalphes pretiosa HAECKEL 552. Filellum Hıncks 596. Filellum serpens HassauLL 503 507 509 596*. Garveia WRIGHT 534. Garveia annulata NUTTING 534. — grönlandica LEVINSEN 534. Gemmaria McCrApyY 516 527. (Gemmaria gemmosa McORADY 528. — implexa ALDER 527 528. — nitida n. sp. 509 514 516 527*. Gonothyraea ALıLm. 554 556 585 — 586. Gonothyraea elarkı TORREY 583. —— gracilis Sars 503 509 554 555 583 — 586. — hyalina Hıncks 583. Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Gonothyraea inornata NUTTING 583. — longieyatha THORNELY 583. — loveni ALLM. 583 585. Grammaria STIMPson 597— 600. Grammaria abietina Sars 598. — gracilis STIMPSON 598. immersa NUTTING 598. insignis ALLM. 593 598 600. — intermedia PFEFFER 500 598 599 600. magellanica ALLm. 506 592 597* 598* 600. stentor ALLm. 500 501 505 508 592 593 598 599* 600. Halecium OKEN 600 601 —614 626. Halecium beanıi JOHNsToNn 503 507 601 604 605 606*. corrugatum NUTTING 609, ceymiforme Auum. 505 600 610*. delicatulum COUGHTREY 505 600 601 613*. dichotomum Arm. 600. edwardsıanum p’OrB. 506 600 601 604* 605*. fastigiatum Auım. 600. flexile ALım. 505 600 611 612* 613%; gracile BALE 611 612. halecinum L. 601. lamourouxianum D’ORB. 506 600 606 607*., muricatum ErL. et Sor. 601. mutilum ALLMm. 601. patagonicum D’ORB. 506 600 607 608*, robustum ALM. 601. sp. Hırrı. 600 602*. — tehuelcha D’Org. 506 600 602 603*, — tenellum Hıscks 503 507 508 600 602 609*, Halicornaria Busk 676. Halicornaria allmani MARKT. 676. — ascidioides BALE 677. — baileyi BALE 677. — humilis BALE 677. — ılıeistoma BALE 677. 709 Halicornaria longirostris Krp. 677. — prolifera BALE. 677. — superba BALE 677. Halicornopsis BALE 676. Halicornopsis avicularis BALE 677. Halisiphonia ALum. 587. Halisiphonia megalotheca ALLM. 555. Halocordyle Auım. 511 514. Halocordyle australis BALE 515. Hebella AuLum. 554 586—588. Hebella ceylindriea v. LENDENF. 586 587. — pocillum Hıncks 587. — scandens BALE 586 587. — striata ALM. 505 506 508 554 586, 587* 632. Heterocordyle ALLm. 520. Heterocordyle conybeari ALLm. 521. Heteroplon Auum. 676. Heteroplon pluma AruıLm. 677. Hippocrene MERTENS 512. Hippocrene macloviana Less. 512. Hybocodon L. Ac. 511 516 535 544— 546. Hybocodon chilensis n. sp. 508 514 516 544* 545”. — christinae n. nom. 546. — prolifer AG. 546. Hydra L. 511 512 516 517. Hydra fusca 517. — hexactinella v. LENDENF. 513. — oligactis PAur. 513. — rhaetica ASPpER. 517. rubra Lewis 517. viridis L. 505 512 513 516. Hydractinia Van BENED. 511 517 — 522. Hydractinia allmanı BONNEVIE 518. antarctica STUDER 513 517 519. borealis MERESCHK. 518. carıca BERGH 518. echinata FLEMING 518 519. fucicola M. Sars 518. levispina CARTER 519. millerı TORREY 518 521. minuta BONNEVIE 518. monocarpa ALLM. 918. ornata BONNEVIE 518. 10 Hydractinia paeifica n. sp. 508 512 516 519—522*, — parvispina n. sp. 506 507 512 516 518. — polyelina Ac. 518 519. — sp. SCHYDLOWSKY 518. Hydrallmania Hıncks 504. Hydrallmania bicalycula COUGHTREY 617. — faleata L. 616. Hydroceratinidae 525. Hypanthea AuuLm. 553 554 570 572. Hypanthea georgania PFEFFER 500 572 573 574. — repens ALLM. 571. Idia Lmx. 616. Idia pristis Lmx. 617. Kirchenpaueria JICKELI 676. Kirchenpaueria mirabilis ArLım. 677. — producta BALE 677. Lafoeidae 592 — 600. Lafos&a Lmx. 532 592-595. Lafoea antaretica HARrTL. 592. —- ceonvallarıa ALLM. 593*. — dumosa FLEMING 508 592 — 594. — fruticosa ALLM. 594. fruticosa BALE 594. fruticosa M. Sars 592. gigantea BONNEVIE 587. gracillima ALDER 503 505 592 bıs 594*. pinnata G. O. Sars 593*. — plieata HARTL. 592. pocillum Hıncks 587. Lafo&a robusta CLARKE 594. — serrata ÜLARKE 508 592 595*. — tenellula ALLM. 594. Laodice LESSon 554. Laodice pulchra BROWNE 554. Lietorella ALnLm. 592. Lictorella operculata HArRTL. 592. Limnorea PER. 512. Limnorea tiedra PER. 513. Lineolaria Hıncks 616. Lineolaria flexuosa BALE 617. Cr. HARTLAUB, Lizzia FoORBES 511 512. Lizzia formosissima BROWNE 512. Lyptoscyphus PICTET 554. Lyptoscyphus fruticosus ESPER 555. — marginatus BALE 559. Lytocarpus ALLMm. 676. Lytocarpus patulus Krp. 676. — ramosus ALLM. 687. Mitrocoma HAECKEL 554 589. Mitrocoma minervae HAECKEL 554. Mesonema ESCHSCHOLZ 554. Mesonema dubium BrAxpr 554. Monobrachium MERESCHK. 504. Monosclera pusilla v. LENDENF. 581 aa „Novum Genus nova Species“ BALE 515. Obelaria gelatinosa Pauuas 581. Obelia PER. et Les. 580-583. ÖObelia australis v. LENDENF. 555 581. bidentata ÜLARKE 581. brasiliensis MEYEN 581. diaphana AG. 554. dichotoma L. 580 581. -- var. 500! dubia NuUTTInG 581. flabellata Hıncks 627*. geniculata L. 500 503 505—509 555 580* 581 622 623* 670 675. — longissima Parras 503 505 508 580— 582. — multieilia BROWNE 554. Oorhiza MERESCHK. 518. Opercularella Hıncks 589. Pelagohydra Denny 511 543. Pelagohydra mirabilis DENDY 543. Pennaria cavolini EHRENBERG 516. Perigonimus SaRs 505 511 528— 534. — abyssi BONNEVIE 529. —- jonesii OSBORN et HARGITT 529. — repens WRIGHT 503 506 507 512 529* 530 531*. 915 Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. Perigonimus sarsii BONNEVIE 533. — sp. HARTL. 512. sp. Hırrtı. 512 532* 533*, sp. HArTL. 513 528. sp. BIRULA 529. — yoldiae articae BIRULA 529. Phislidium LEUCKART 554 556. Phialidium simplex BROWNE 554. Phialella BROwNE 556. Phialella falelandica BROWNE 554. Plumularıa Lm&. 614 680. Plumularia abietina Anm. 679. — alata .BALE 679. australis BALE 679. banksii HUTTON 697. brachiata LMK. 688. buski BALE 679. campanula BusK 679. catharına JOHNST. 681. compressa BALE 679. eristata var. JOHNST. 686. delicatula BALE 679. flabellum Auım. 679. filicaulis Krr. 678 679 682 683*, flexuosa BALE 679. frutescens ELL. et SoL. 678 679. gaimardı LMX. 679. goldsteinii BALE 679. grönlandica LEv. 675. helleri HIncKs 682. hyalina BALE 679. indivisa BALE 679. insignis ALLM. 679. laxca ALLM. 679. magellanica n. sp. 507 678 679 684* 685*, multinoda ALLM. 679. obceonica Krr. 679. obliqua var. australis Krp. 679. obliqua JOHNSsT. 679. oligopyxis Krp. 679. palmeri NuTTinG 681. pinnata L. 679. procumbens SPENCER 679. producta BALE 677. pulchella BArLE 679. rubra V. LENDENF. 679. Zoo]. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. RR Plumularia setacea Ennıs 503 509 678 679 680*—682. setaceoides BALE 679. sp. HArTL. 509 682*. spinulosa BALE 679. stylifera ALLM. 679. torresia V. LENDENF, 679. tripartita V. LENDENF. 679. tuba Krp. 679. tubulosa BALE 679. turgida BALE 679. — watsii BALE 679. Bodieosyak Sars 5ll 512 516 522. Podocoryne carnea Sars 522. — humilis n. sp. 507 512 516 522* 523. Salacıa Lux. 597. Schizotricha bifurca HArRTL. 676. — multifurecata ALLMm. 677. — unifurcata ALım. 675 677. Selaginopsis urceolifera Krp, 617. Silicularia MryEen 553 554 570— 580. Silicularia aggregata AuLum. 555 573 576. asymmetrica HILGENDORF 555. atlantica MARKT. 572, 580*. bilabiata COUGHTREY 555 570. divergens n. sp. 554 578 579*, georgiana PFEFFER 572 573 576 Al. gracılıs MEYEN 563. hemispherica ALLM. 554 572 573 57.52 00 an repens Autum. 554 555 571*— Se DD Bo — rosea MEYEN 554 572 —578*. Stauridium productum WRIGHT 526. Staurotheca Arım. 616. Staurotheca antarctica HArTL. 616. — dichotoma ALrLm. 617. Stomobrachium BrRANDT 554. Stomobrachium lenticulare BRANDT 554. Symplectoseyphus 628. australis MARKT. Syncoryne EHRENBERG 524—526. Bd. III.) Heft 3. 46 112 Syncoryne crassa PICTET 524. Synthecium eximia ALLM. 524. gravata 526. minima V. LENDENF. 524. mirabilis AG. 512 524 525 526*. radiata V. LENDENF. 513. reticulata Ag. 524. sarsıı LOvEn 503 507 512 525*, sp. Hartr. 513 525. sp. AG. et MAYER 524. AuıM. ‚615 622. .624 669-—674. Synthecium alternans ALLM. 615. en GrAY 614-659 campylocarpum ALLM. 615. chilense n. sp. 509 616 671* —673. elegans ALLm. 617. evansi Eun. et Sour. 671. graeilis COUGHTREY 661. halecinum NuTrine 670. orthogonium Busk 673. patulum Busk 617 673. — robustum NutrTinG 616 671 673*, 708. Sertularella affınis HArTL. 618 632 633*, albıda Krp. 632. allmanı HARTL. 6925653. angulosa BALE 621. antarctica HARTL. 618 619 647 649 650 651*. arborea Krp. 634. arboriformis MARKT. 639. artıculata ALLM. 621. capillaris ALLM. 619 621 628. conica ALLM. 618 659*. contorta Krp. 618 647 648* 650 653 654. crassicaulis HELLER 626* 649, crassipes ALLM. 618. cuneata ALLM. 618 634. eylindrica BALE 621. dentifera TORREY 615. divaricata Busk 615 618 619 632. — var. subdichotoma BALL 629. echinocarpa ALLM. 621. 618 619 649* Cr. HARTLAUB, Sertularella episcopus Auım. 615 618 619 658* 659. exigua THoMmps. 621. exserta ALLM. 621. fallax HArTL. 618. filiformis ALum. 618 636 637*, flexilis Harto. 618 635 708. fruticosa ESPER 555. fusiformis COUGHTREY 619. fusiformis Hıncks 621. gayı Lmx. 613 620. gracilis ALLM. 618. gaudichaudi Lmx. 618 644* 645. halecina NurtrinG 615 622 624 670. implexa AuuM. 618 656. indivisa BALE 621. infracta Krp. 621. integra ALLM. 62]. interrupta PFEFFER 618 633 634”, johnstoni GrAY 615 618 619 621 628* 630 632. kerguelensis ALLM. 619. laevis BALE 621. lagena AuuMm. 619 647 648*. leiocarpa ALLM. 620. longieosta COUGHTREY 619. longitheca BALE 621. macrotheca BALE 621. magellanica MARKT. 638”, margaritacea ALM. 618 657*. meridionalis NUTTING 618 642” 644. microgona V. LENDENF. 621. milneana p’OrB. 618 639* 641. modesta Harrn. 618 634* 635. mülleri Krp. 621. neglecta THoMPs. 621 632. paessleriı Harrr. 618 654 655%. pallida Krp. 621. parvula Auım. 621. patagonica D’ORrB. 615 618 643*. picta Mryen 618 645*°—647 650 651 653 654. polyzonias L. 615 618 619 649 652 654 655 —657* 675. 618 637 Die Hydroiden der magalhaensischen Region und chilenischen Küste. 713 Sertularella polyzonias var. robusta Sertularia divergens Lux. 661. Krp. 656. — elongata Lmx. 661. — protecta HArtL. 618 648—650 — fertilis v. LENDENF. 617. 652 653*, — filiformis AuLM. 686. — purpurea Krp. 628. — flexilis Tuomps. 661. — pygmaea BALE 628. — flosculus THoMPs. 661. — quadridens BALE 621. — furcata TRASK 665. — quadrifida HArTL. 618 632 640%. — fusiformis HUTTON 658. — ramosa THoMPs8. 621. — geminata BALE 661. — rugosa L. 615 643. — geniculata L. 581. —- secunda ALLM. 619 620 649. — gracilis ALLM. 636. — simplex COUGHTREY 619 621. —- grosse-dentata Krr. 661. — simplexe HUTTON 619 621. — huttoni MARKT. 663. — solidula BALE 621. — insignis THOMPS. 661. — sonderi Krr. 621. — loculosa Busk 661. — sp. Tuomps. 621. — longissima PALLAS 582. — subdichotoma Krpr. 615 618 — Iycopodium LMk. 661. 629 —651* 638 675. — macrocarpa BALE 661. — subpinnata Hurron 619. — maplestonei BALE 661. — tenella ALDER 615 620 621 649. — milneana D’ORB. 639. — tillesii Krp. 621. — minima THomps. 661. — trieuspidata ALDER 615 635. — minuta BALE 661. -— trimucronata ALLm. 621 626°. —- nigra FLEMING 664. — trochocarpa Aunm. 621. — operculata L. 499—503 505 506 — tropica HArTL. 615 635. 508 659 665 664*—-667* 675 — ımilateralis Auum. 1876 619 648 — orifissa Auum. 661. bis 652”. — pectinata ALM. 661. — .milateralis Auum. 1888 619 648 — pluma Krp. 661. 649. — pluridentata Krr. 662. — unilateralis Lmx. 618 628”, — pulchella Tuomes. 661. — variabilis BALE 621. — pulchella D’ORB. 665 667”. — variabilis OLARKE 655. — pumila L. 662 663. Sertularia L. 502 615 659—669. — pumila COUGHTREY 661. Sertularia abietina L. 664. — pumoloides BALE 661. — abietinoides ÜOUGHTREY 661. — recta BALE 661. -— acanthostoma BALE 661. — secunda ALLM. 649. — aperta ALuM. 662. — simplex v. LENDENF. 663. — arbuscula Lmx. 664. — stolonifera HArTL. 660. — argentea Enn. et Son. 662 664. — tenuis BALE 661. — australis Krp. 661. — tricuspidata ALDER 636. — bicornis BALE 661. — tridentata Busk 661. — bidens BALE 661. — trispinosa ÜOUGHTREY 661 668 — bispinosa GrAY 661 666 667. 669*, — buskii Auıum. 663. — tuba BALE 661. — crenata BALE 661. — tubitheca AuLum. 663. — complexa ÜULARKE 663. — unguiculata Busk 661. — crinoidea ALLM. 662. — unilateralis ALuLm. 628 663. — cupressina L. 662. — vegae THOoMPS. 663. 46* 714 Thaumantias inconspicua FORBES 509 557* 56%. Thecocladium Arm. 615 622. Thecocladıum Nabellum ALLMm. Thoa Lmx. 601. Thoa edwardsiana D’ORB. 604. -— lamourouxiana D’ORB. 606. — patagonica D’ORB. 607. — tehuelcha D’ORB. 602. Thujarıia FLEMING 504 630 662. Thujaria ambigua THuomPs. 661. — articulata PALLAS 616. — doliolum Krp. 616. — ellisit BUSK 616. — fenestrata BALE 617. — flabellum Arım. 616. — heteromorpha Arım. 617. — lata BALE 617. — monilifera HuTTon 617. — pectinata Anm. 616. — quadridens Anm. 618 640 641. — quadridens BALE 621. Thyroserpbns ALLM. 588. Thyroscyphus tridentatus BALE 617. Tiara Lesson 5Bll 528. Tiara conifera HAECKEL 529. — intermedia BROwNE 512 528 530. — oceanica AG. et MAYER 529. — pileata Ac. 530. Tiarıcodon BROWNE 512. Tiaricodon caeruleus BROWNE 512. Tubiclava AutuLm. 511 512. Tubielava fruticosa ALLm. 513. Tubiclava rubra FARQUHAR 513. 616. Cu. Hartraug, Die Hydroiden d. magalhaens. Region u. chilenischen Küste. Tubularia L. 514 535 —542. Tubularıia albımaris SCHYDLOWSKY 536. Tubularia arbusceula D’OrB. 535 542 Tubularia aspera ALLM. DAT DAS“ 509 514 542, attenoides COUGHTREY 515. borealis CLARKE 536, elytiordes LMX. 563. cornucopia BONNEVIE 936. coronata ABILDG. 535 539. couthoni AG. 538. cristata McÜRADY 636. crocea As. 500 509 514 540 Dal fasciculata D’ORB. 535. formosa n. sp. 507 514 516 538 540 542. harrımanı NUTTING 536. indivivisa L. 503 511 516 536. — var. antarctica n. var. 500 507 Si4,539 532 kerguelensis STUDER 515 535. larynx Ernnıs 539 541 542. polycarpa ALM. 509 514 526 539 540-—542*. pygmaea Lux. 515. ralphii BALE 515. Tubularia ramea PALLAS 548. Tubularia regalis Böck 536. rugosa D’ORB. 505 535 536”. variabilis BONNEVIE 536. — vırıdıs PICTET 536. Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Myriapoda. Per il Prof. Filippo Silvestri in Portici. Con tav. 34—37. Cenno storico. Il primo ad occuparsi dei Miriapodi del Chile fu il Gervaıs, il quale ne descrisse 8 specie (5 Diplop. e 3 Chilop.) nell’ opera «Insectes apteres, V. 4» (1847) e due anni piü tardi dette le descrizioni delle stesse specie e di altre 4 di Chilopodi nella «Historia fisica y politica de Chile, Zoologia, V.4, p. 56—63, Atlas zoolog. Myr., 1 tab.» pubbli- cata da ÜLaupio GAY, al quale si deve la prima illustrazione scienti- fica del Chile Le specie descritte dal GERvAıs furono: Polydesmus gayanus, Strongylosoma concolor, Iulus chilensis, Iulus gaudichaudi e Iulus sublevis, Henicops chilensis, Scolopendra chilensis, Scol. pallida, Oryptops monilis, Geophilus gracilis, Geophilus millepunctatus, Geophilus canaliculatus. Dal 1849 bisogna giungere fino al 1899 per trovare menzionate altre specie di Miriapodi del Chile. Fu appunto in tale anno che io annunziai per il primo leesistenza di Pauropodi e di Simfili in Chile e che pubblicai sui Chilopodi di tale regione una nota, nella quale oltre le specie ricordate dal GERVvAISs descrissi come nuove le seguenti: Anopsobius productus; Cryptops detectus e armatus; Meecistocephalus pluripes e porteri, Linotaenia crassipes, indicando inoltre per la prima volta come abitanti in Chile pure le seguenti specie: Zithobius platen- sis, Henicops inermipes, Schizotaenia alacer. 716 FıLıppo SILVvESTRI, Nello stesso anno 1899 I’ Arrems nella prima parte del suo lavoro «System der Polydesmiden» descrisse le seguenti specie di Diplopodi: Pleonoraius pachyskeles ; Strongylosoma eukrates, Str. areatum, Str. ecari- natum, Str. robustum ; Anaulacodesmus levissimus ; Myrmekia karykına ; Oligodesmus nitidus; Odomtopeltis polydesmoides, Od. michaelseni, Od. gayanus; Mikroporus granulatus. Il medesimo Autore negli anni 1901—1903 descrisse altre specie di Diplopodi ed alcune di Chilo- podi, ma senza tenere in giusta considerazione le specie giä descritte della stessa regione, cosicche varie di esse ho dovuto passarle in sinonimia. Le specie da lui descritte sono: Spörostreptus collectiwus ; Nannolene nigrescens; Otostigma michaelseni, Ot. platei; Cryptops ab- breviatus, Or.triserratus ; Pachymerium corralinus ; Ewrythion michaelsen?, Eu. metopias, Eu. moderatus. Nel 1902 io pubblicai una nota con descrizione delle seguenti 16 specie nuove: Pleonoraius omalonotus ; Iulidesmus chilensis ; Semmo- soma porteri, Semn. intricatum, Semn. subecarinatum; Anaulacodesmus carinobtusus, An. marmoratus; Abatodesmus chilensis ; Momenchodesmus chilensis, Mon. monticola, Mon. inermis ; Julomorpha chilensis ; Eudigona chilensis; Apodigona abbreviata; Polyxenus chilensis, Pol. rosendinus. Il Dr. H. J. Hansen nel 1902 descrisse le specie di Pauropodi da me raccolti e che sono Pauropus robustus, P. intermedius e P. spectabilis. Lo stesso Autore nel 1903 descerisse la Seutigerella chilensis. Da ultimo il Prof. K. Krarrerın nella «Revision der Scolo- pendriden» (1903) deserisse tutte le specie di tale gruppo giä ricordate dai precedenti Autori e indicöo per il Chile anche la Scolo- pendra gigantea. Tutto ciö, che & sopra ricordato, @ quanto si sapeva fino ad ora intorno ai Miriapodi del Chile. Quantunque io sia il primo a ricono- scere che altre ricerche aceresceranno di molto il numero delle specie ora note per tale regione, mi & sembrato fare cosa utile riunire in un sol lavoro quanto intorno ad essi € noto dando descrizioni, e@ fieure originali quando necessarie, delle specie, delle quali io ho avuto esemplari. Le nostre conoscenze sulla fauna miriapodologica del Chile si sono dal 1899 ad oggi notevolmente accresciute per le collezioni fatte in quella regione dal Prof. L. Puatz, dal Dr. MIiCHAELSEN € da me stesso, che come specialista di tali Artropodi dedicai ad essi Myriapoda. 717 particolare attenzione durante il breve viaggio, che feci dal 23 Marzo al 13 Aprile da Valparaiso fino al lago di Villa Rica. Al Prof. L. Prarz, che con le sue ricche raccolte generali, con i suoi interessanti studii e con la pubblicazione dell’ opera «Fauna chilensis» ha contribuito grandemente alla conoscenza della fauna del Chile e che si € compiaciuto accogliere anche questo mio modesto lavoro, porgo vivissimi ringraziamenti. Portici, Novembre 1904. Elenco dei Miriapodi finora trovati in Chile. Diplopoda. 23. Monenchodesmus chilensis SILV. 24. R michaelseni ATTEMS Fam. Polywenidae. 25. inermis SILY. 1. Polyxenus chilensis SILY. 26. " monticola SILYV. 2. 3 rosendinus SILV. 27. Mikroporus granulatus ATTEMS Fam. Heterochordeumidae. d 3. Eudigona chilensis Sınv. Fam. Spirostreptidae. 4. Apodigona abbreviata SILV. 28. Autostreptus chilensis (GERV.) Fam. Strongylosomidae. SıLv. 5. Pleonaraius pachyskeless ATTEMS 6. u omalonotus SILV. Fam. Spirobolidae. 4 ar a ee a S 29. ? Rhinoerieus gaudichaudi (GERY.) . Semnosoma coneo or( ERV.)SILV. 90, 2 = sublevis (GERY.) 9! = porteri SILV. 10. = intricatum SILV. Fam. Cambalidae. 11. ö subecarinatum SILY. u. 19. i ori As 31. Dimerogonus chilensis SILV. 13. 5 eukrates ATTEMS KB 14. 3 areatum ATTEMS i 15. a robustum Artems 32. Nopoiulus pulchellus LEACH 16. Anaulacodesmus levissimus AT- TEMS Pauropoda. 7. . carinobtusus SILV. k 18. Mi marmoratus SILV. Fam. Pauropodidae. 19. Myrmekia karykina ATTEMS 1. Pauropus robustus HANSEN 20. Oligodesmus nitidus ATTEMS 2. 5 intermedius HANSEN 3. 5 spectabilis HANSEN Fam. Polydesmidae. : 21. Abatodesmus chilensis SILY. Symphyla. Fam. Chelodesmidae. Fam. Scolopendrellidae, 22. Trienchodesmus gayanus 1. Seutigerella chilensis HANSEN 18 FıLıppo SIıLvEstkı, Chilopoda. Fam. Cryptopidae. 10. Uryptops monilis GERV. Fam. Seutigeridae. 11; 2 detectus SILV. a 12. armatus SILV. 1. Scut iR = 3 ED 13. # iriserratus ATTEMS Fam. Lithobeidae. Fam. Geophilidae. 2. Lithobius platensis GERV. 14. Pachymerinus mullepunctatus GERV. IE: 15. n millepunctatus v. abbre- Fam. Henicopidae. er 3. Lampyetes inermipes var. pacıficus 16. Y canaliculatus GERV. SILV. 17% ” pluripes SILV. 4. Paralamyctes chilensis (GERV.) 18. n porteri SILYv. SILV. 19. Burytion gracile (GERV.) SILV. 5. Anopsobius productus SILV. 20. : metopias ATTEMS 21% X moderatus ATTEMS 22. Pachymerium armalum SILY. Fam. Sc dridae. a anmarnene 23. Schixotaenia alacer (Poc.) SILv. 6. Scolopendra gigantea L. 94, k varüipes SILY. 7. Hemiscolopendra chilensis (GERV.) 95. Apogeophilus claviger SILY. KRrAFP. 26. Linotaenia araucanensis SILY. 8. = michaelsent (ATTEMS) Krare. Fam. Schendylidae. 2: F platei(ATTEMS)KRAEP. 27. Schendyla. Osservazioni corologiche. Dall’ elenco sopra riportato risulta che le specie di Miriapodi finora note per il Chile sono 63, delle quali 32 spettano ai Diplopodi, 3 ai Pauropodi, 1 ai Simfili e 27 ai Chilopodi. Esse possono essere divise in due gruppi: specie proprie del Chile e specie comunni con altre regioni. 1. Specie proprie del Chile. Diplopoda. — Tutte le specie sopra enumerate, eccetto il Nopoiulus pulchellus, specie della fauna europea e che certamente deve essere stato cola importato col terriecio di vasi di fiori. Pauropoda e Symphyla. — Tutte le specie proprie del Chile. Chilopoda. — Anopsobius productus ; Hemiscolopendra michaelsent, Hem. platei; Oryptops armatus, Cr. triserratus; Pachymerinus malle- punctatus, Pach. millepunctatus v. abbreviatus, P. canaliculatus, P. pluripes, P. porteri, Eurytion metopias, Eu. moderatus ; Pachymerium armatum ; Apogeophilus claviger, Linotaenia araucamensis. Myriapoda. 719 2. Specie comuni con altre regioni. Diplopoda. — Soltanto il Nopoiulus pulchellus, specie im- portata. Pauropoda e Symphyla. — Nessuna specie. Chilopoda. — Lithobius platensis:; Lamyctes inermipes; Para- lamyetes chilensis: Scolopendra gigantea; Hemiscolopendra chilensis ; COryptops monils, Cr. detectus; Eurytion gracile; Schizotaenia alacer, Sch. varüipes ; Schendyla. Annotazioni: Diplopoda. — Di questi, che, come ho detto, sono tutti propri del Chile eccettuato il Nopoiulus pulchellus specie importata, il genere Polyxenus & rappresentato da due specie, delle quali una Polyxenus chilensis Sıuv. € molto vieina al Polyrenus lagurus (L.) della fauna europea, mentre il Polyxenus rosendimus SILv. Si avvicina alle specie dell’ America meridionale e che costituiscono un insieme di forme molto diverse dal Polyxenus lagurus per la dis- posizione e la forma delle setole dei ciuffi anali, come per la lunghezza delle antenne. Degli Heterochordeumidae & notevole il genere Apodigona con soli 29 segmenti, mentre tutti gli altri generi conosciuti: Zudigona del Chile stesso, Schedotrigona della N. Zelanda ed altri della regione Orientale (Artogea), ne hanno tutti trentuno. Di tale famiglia fino ad ora non Si conoscono specie di altri paesi dell’ America meridio- nale, cosi pure del genere Dimerogonus fino ad oggi la sola specie conosciuta del continente americano & del Chile: Dimerogonus chilensis SıLv., mentre se ne conoscono varie specie delle isole Hawaii, N. Zelanda, Australia. I generi di Polydesmoidea sono tutti propri del Chile, eccetto il Zulidesmus, del quale si conosce una specie boliviana. A proposito di quest’ ultima debbo pero notare che non conoscendosene il maschio resta dubbio se si tratti realmente dello stesso genere 0 no. Il genere Abatodesmus SILv. € prossimo al genere Heterocookia Sırv. della Tunisia e le specie del gen. Semnosoma SıLv. somigliano piü a quelle dello Strongylosoma delle fauna mediterranea che a quelle del gen. Mestosoma Sırv. e generi affıni, rappresentati da molte specie nel bacino del Rio de La Plata. Le affinita degli altri generi di Polydesmoidea sono molto dubbie attualmente, ma quando sara meglio conosciuta la fauna delle regione Neo-Zelandese e del resto della Neogea forse si fara un pö di luce in proposito. 720 FILIPPO SILVESTRI, I sottordini Spirostreptoidea e Cambaloidea sono rap- presentati ciascuno da una specie soltanto, mentre numerose specie esistono nel resto dell’ America meridionale; ed € notevole che queste due specie non abbiano affinita con quelle del resto della Neogea, poiche il Dimerogonus chilensis, come ho giä detto, & rappresentante di un genere, le cui specie si trovano numerose alle isole Hawaii, N. Zelanda ed Australia, e l’ Autostreptus chilensis per i caratteri dell’ hypostoma del 2 debbo per il momento considerarlo come rap- presentante di un genere proprio del Chile. Il sottordine Spiroboloidea, se il riferimento da me fatto delle specie di J/ulus gaudichaudi GERvV. e Julus sublevis GERV. al gen. Rhinochrieus risultera esatto, quando si avra occasione di esami- nare esemplari di esse, & rappresentato dalle dette due specie appar- tenenti ad un genere molto ricco di specie nell’ America meridionale. Pauropoda. — Le tre specie di Pauropus del Chile mostrano una grande affinita con quelle della fauna europea. Symphyla. — La Seutigerella chilensis e molto prossima alla Scutigerella capensis HANsEn dell’ Africa meridionale. Chilopoda. — Le specie proprie al Chile di questa classe appartengono a generi, i quali, eccetuati il Pachymerinus el’ Apogeo- philus, che sono pure propri al Chile, hanno rappresentanti anche in altre regioni 0 sottoregioni e specificando: 1’ Anopsobius, che €@ il piü interessante genere dell’ ordine Lithobiomorpha, & stato da me stesso trovato anche nella Patagonia meridionale, il gen. Hemisclopendra & rappresentato specialmente nel bacino del Rio de La Plata, ma si estende fino al Nord America; il Oryptops € un genere cosmopolita, I’ Eurytion & diffuso anche in tutta la Rep. Argentina e Uruguay, i generi Pachymerium e Linotaenia hanno specie nell’ Artogea e altrove, se ad essi sono state riferite con esattezza alcune specie. Le specie, che il Chile ha in commune con altre regioni o provincie sono 5, cio® Paralamyctes chilensis, Cryptops monilis e Or. detectus, Eurytion gracile, Schizotaenia alacer e Sch. varüipes, con la Patagonia meridionale, 2 con I’ Argentina settentrionale oceidentale: Hemi- scolopendra chilensis e Lamyctes inermipes, 1 con l’ Argentina centrale- orientale: Lithobius platensis, 1 con tutta 1’ Argentina compresa la Patagonia meridionale, 1 con la Neogea tropicale, forse importata: Scolopendra gigantea ed 1 con la fauna paleartica, certamente im- portata: Schendyla. Conelusione. — Dallo studio dei Diplopodi fino ad ora Myriapoda. 721 raccolti in Chile risulta che tale provincia zoologica & caratterizzata dai seguenti dati negativi: mancanza dei Colobognatha conoseciuti delle altre provincie della Neogea e di tutte le regioni zoologiche, eccettuate quelle Neo Zelandese e Australiana con esclusione della N. Guinea; mancanza degli Oniscomorpha come in tutta la Neogea; mancanza dei Limacomorpha limitati all’ America cen- trale, N. Guinea e Sumatra; mancanza degli Steemmatoiuloidea trovati nell’ America centrale, N. Guinea, Ceylon, Africa oceidentale, mancanza infine degli Iuloidea') propri dell’ Artogea. La fauna diplopodologica del Chile per le specie, che comprende, e molto distinta da quella delle altre provincie della Neogea e per avere in se, a differenza delle ultime, membri della fam. Heterchordeu- midae e specialmente del gen. Dimerogonus (Cambalidae) rivela tale affinita con quella Hawaiana e Neo-Zelandese da dare appoggio all’ ipotesi sostenuta da molti che sia esistito in epoche remote un continente antartico continuo dall’ America meridionale all’ Australia. Di Chilopodi esistono in Chile rappresentanti di tutti gli ordini, eccetuati I Craterostigmomorpha, conosciuti soltanto della N. Zelanda. Dal loro studio il fatto piü importante che risulta & la comunanza di specie con la Patagonia meridionale, fatto, che sta in armonia anche con i dati, che abbiamo sulla distribuzione degli altriı animali e che possiamo spiegare ammettendo che la grande barriera delle Ande tra il Chile e l’Argentina si sia elevata in un’ e- poca, in cui le due regioni avevano molte specie in comune. Rispetto alla corologia dei Miriapodi nel Chile stesso siamo in grado- di dire ossai poco, poiche le raccolte sono state fatte fino ad ora in pochi punti. Ciö che risulta in modo evidente & la povertä della fauna miriapodologica dell’ estremo sud del Chile, di ceui cono- sciamo solo due specie di Geophilidae. I Diplopodi sembrano mancare nella zona chilena della Terra del Fuoco, come in quella argentina, o almeno devono esservi rarissimi non essendovi stata raccolta finora alcuna specie. Del resto questa mancanza non deve stupire, poiche anche nella Patagonia meridionale verso il 70° di lat. S. dalla costa dell’ Atlantico alle Ande in quattro mesi da me trascorsivi, raccolsi soltanto due specie di Diplopodi: 1 Polyxenidae ed 1 Strongylosomidae. Per la distribuzione secondo Yaltitudine le nostre conoscenze sono affatto insufficienti. Posso accertare che 1’Hemiscolopendra chilensis tanto sul versante chileno che su quello argentino della 1) Il Nopoiulus pwulchellus, ho gi& detto, & considerato da me specie importata. 1233 FILıPPO SILVESTRI, Cordigliera si estende fin oltre i 2000 metri d’altitudine, avendone raccolti esemplari in Chile nei dintorni di Juncal. Speciografia. Diplopoda. Subelass. Pselaphognatha. Fam. Polyxenidae. 1. Polyxenus chilensis SILY. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 15. Pallescens , setis aliquantum cinereis. Oculi ocellis 6, deplamatis compositi. Antennae breviores, articulo sexto quam septimus tertia parte longiore, articulo octavo quam septimus fere tertia parte breviore. Hypostoma appendieulis palporum brevioribus, subeylindraceis (in Pol. lagwuro subfusiformibus). Pemicilli pleurales breves, setis crassis, serratis, longitudine inaequalıbus compositi. Tergitum singulum seriebus tribus setarum, serratarum, crassarum auctum. Setae seriei amticae apice antrorsum vergentes, et longitudine inaequales, setae seriei medianae et posticae retrorsum vergentes, longitudine setae seriei medianae quam setae seriei posticae parum breviores (im Pol. laguro tergita seriebus duabus setarum aucta ; setae seriei amticae parum minus quam duplo setis postieis breviores). Penicılli caudales magmi sat longi, setis (Fig. 43) attenwatis trunco plus minusve serrato, apice arcuato et appendiculis 2—6 subtriangularibus aucto. Pedes breves. Long. corp. mm 2,6; long. antennarum 0,5: long. setarum majorum penicellorum pleuralium 0,22; long. pemicilli caudalıs 0,6; long. setarum dorsalium seriei posticae 0,1. Habitat sub cortice arborum ad Temuco. 2. Polyxenus rosendimus SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 15. Luride pallescens, setis cinereis. Antennae sat breves, articulo sewto guam septimus duplo lomgiore, articulo ultimo quam septimus muaulto breviore. Oculi ocellis 8 compositi. Penicilli plewrales sat longi, setis (Fig. 41) sat erassis, serratis inter sese inaequalibus compositi. Tergita postice setis retrorsum vergentibus, indistinete 2—3 seriatis, sat crassis, Myriapoda. 7123 quadrangularıbus, serratis et serie setarum sat brevium, amtrorsum vergentium, in medio dorso interrupta, aucta. Cauda margine postico setis nonnullis sublateralibus, parum clavatis et serratis aucto et penicillo postico sat magno instructa. Setae penicilli caudalis (Fig. £0) longae, exiles, trunco acute serrato, apice rotundato appendieula antrorsum vergente aucto et appendieula similh ante dietam antrorsum vergente et altera brevi retrorsum vergente. Sterna papillis duabus basi subeylindrica, setam brevem gerente, composita instructis. Pedes breves, articulis 1- 2 infra papilla subapicalı auchs. Long. corp. 2,8, lat. 0,8; long. antennarum 0,58; long. setarım majorum penicillorum pleuralium 0,36: long. penicilli caudalis 1; long. setarum dorsalium seriei posticae 0,14. Habitat sub cortice arborum ad S. Rosendo. Subelass. Chilognatha. Chordeumoidea. Fam. Heterochordeumidae. Gen. Eudigona SıLYv. Corpus capite, collo, valvulis amalibus et segmentis 51 constitutum. Hypostoma inframazillare integro. Antennae (Fig. 25) elongatae, apicem versus parum incrassatae, artieulo sexto (Fig. 26) quam septimus parum breviore. Oculi ocellis numerosis compositi. Metanota superficie sublaevi, carinis lateralibus parvis, in parte postrema corporis nullıs. Setae metanotorum magnae. Pedes articulo secundo quam tertius parum breviore, artieulo ultimo quam tertius parım longiore, ungue terminali sat magno, seta quam unguis parum longiore infra aucto. & Pedes fere ut in foemina, tantum paris septimi articulo (Fig. 27) primo apice postice paululum rotundatim producto, articulo secundo apice postice processu parvo eylindrico, sursum parum vergente, aucto. Pedes primi paris segmenti septimi trumei quam ceteri magis attenuati et ali- quantum breviores, articulo primo vesicula coxali instructo. Organum copulativum appendicium duobus paribus constitutum 724 FıLıppo SıLvEstmer, 9. Eudigona chilensis SILv. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 10. Fuliginea, carınıs umbrinis, ventre pedibusque lwride avellaneis. Caput facie setis parvis sparsis. Oculi parvi, rotundati, ocellis 14—17 compositi. _Antennae longae, articulis setis brevibus et seta non- nulla apicali instructis. Collum subsemicirculare. Trunei segmenta dorso parum convexo, metanotorum carinis lateralibus (Fig. 24) parvis, ın parte posteriore corporis gradatim minoribus ia ut a segmento 26° carınıs nullis. Carinarum angulus anticus rotundatus, posticus subrectus. Setae dorsales magnae, robustae: duo dorso-laterales, duo in parte basali antica carinarum et duo fere in angulo postico carinarum sitae. Pleurae carinis perparvis longitudinalibus obsessae. Pedes tenues, sat breves, setis nonnullis sparsis sat longi, instructi. & Pedes ut in generis descriptione dixi. Organum copulativum: par anticum (Fig. 25) lamina ventrali processu medio (V‘) attenuato, longo instructa, utrimque processibus tribus constitutum, quorum externus (a) ceteris longior apice in cornibus duobus inaequalibus diviso, processus interni inter sese longitudine subaequales, alter (b) triangularis apice valde attenuato, alter (c) triangularıs pilis brevioribus instructus ; par postieum (Fig. 29) processibus duobus medianis (a) apice lato, interne comvexo et margine externo parum dentata con- stitutum et brachüs Tlateralibus duobus, articulum (b) tramsversalem, clavatum, magnum, cerassum gerentibus. Long. corp. 7,5; lat. pronoti 0,62, metanoti 0,80; long. antennarum 1,1: long. pedum 0,7. Habitat sub foliis super humum emortuis sistentibus ad Coipue. Gen. Apodigona SILv. Corpus capite, collo, valvulis analibus et segmentis 29 constitutum. Hypostoma inframazillare integro, parum trapezoideo. Antennae (Fig. 30) breves, articulis 5-7 quam ceteri valde crassioribus, articulo quinto secundum longitudine subaequante, articulo sexto (Fig. 31) quam quwintus breviore et quam septimus parum longiore. Oculi ocellis numerosis compositi. Metanota sublaevia carinis lateralibus perparvis, setis dorswalibus robustis. 3 Pedes paris septimi (Fig. 32) articulo primo infra processu lato extrorsum acute producto, longe setoso. Pedes paris primi segmenti Myriapoda. 725 septimi (Fig. 33) ceteris parum breviores, articulo primo vesicula coxalı instructo. Organum copulativum paribus duobus appendicium constitutum. 4. Apodigona abbreviata SILv. In: Bull. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 11. & Fuligineus dorso fascüus duabus lateralibus umbrinis, ventre pedibusque sordide isabellin:s. Caput facie setis brevissimis instructo. Oculi ocelis 18 compositi. Antennae (Fig. 30) breves, setis brevibus instructae, clavatae. Collum subsemieirculare. Trunci segmenta parum scabra, carimis lateralibus metanotorum perparvis, angulo amtico valde rotundato, postico parum rotundato, in parte postica corporis gradatim minoribus ta ut in segmento 250 nullae sint. Pedes breves, infra sat longe setosi, ungue terminali infra seta longa aucto. Pedes paris Ti et Si ut in desceriptione generis dixi. Organum copulativum: par anticum lamina ventrali media non producta, utrimque processibus duobus sat brevibus, triangularibus, acutıs, aliguantum sub apice acute incisis constitutum; par posticum (Fig. 3#) processibus duobus (a) medianis triangularibus, apice (c) attenuato, recurvo et appendice (d) parva, ceylindracea, attennata, aliquantum sub apice aucto, utrimque brachio brevi, articulum (b) magnum, claviformem gerente, instructo. Long. corp. 6; lat. pronoti 0,45, metanoti 0,62; long. antennarum 0,74, pedum 0,68. Habitat cum specie praecedente. Polydesmoidea. Fam. Strongylosomidae. 5. Pleonaraius pachyskeles AÄTTEMS. Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 54, tab. 3, fig. 65—68. Pallide latericius vel luride isabellinus, pedibus lwride isabellinis. Caput facie pilis sparsıs, vertice sulco mamifesto. Antennae sat longae, articulo sexto ceteris parum crassiore, quam quintus vix longiore, quam septimus fere triplo longiore, pilis brevibus sparsis et setis non- 726 Fırıppo SILveEsteı, nullis longis subapicalibus. Collum paullo minus quam caput latum, subsemicirculare et seriebus tribus setarum nonnullarum brevium auctum. Trumei segmenta nitida seriebus tribus tuberculorum valde deplana- torum ita ut minime distineta appareant, seta breviore instructorum. Carinae segmenti primi sub libella carinae segmenti secundi pertinent, angulis rotundatis. Segmenta coetera metanota parım convexo, carinis sat magnis, crassis, angulo antico rotundato, postico paululum acute produeto (in exemplo nonnullo angulo postico bene acute producto), margine laterali minutissime tridentato. In bası carınarum, parallelus ad marginem lateralem, sulcus sat profundus adest. Segmenta 16—17 carims minimis. Segmentum 18 perparvum carınıs tantum postice minime distinctae. Pori fere laterales ad angulum posticum carinarum valde approximatı. Cauda setis parvis sparsis apice ceylindraceo obtuso. Lamina sub- analis triangularis, utrimque ad apicem tuberculo parvo setigero aucta. Pleurae carinis nullis ; sterna sat lata inermia et nuda. Pedes pilis paueis sparsis et seta subapicali in artieulis 1—5 et suprapicalis in articulis 4—5, articulo secundo quam tertius parum breviore, articulo tertio quam ultimus vix breviore, ungue terminali sat magno. & Pedes parium 3-—10 praesertim incrassati, articulo secundo supra rotundatim parum producto, infra sternis et articulis 1—4 setis brevioribus pluribus obtusis, auctis, articulis 5—6 tubereulis rotundatis, setam minimam gerentibus, omnino instruckis. Organum copulativum (Fig. 1) in fovea magna basi situm, hastıs, basibus coniumetis, brachüs tribus compositis, quorum internum (b) ceteris longius rectangulare, apice extrorsum aliquantum vergente et parum triangulari, brachio camalifero (A) ceteris breviore, attenwato, brachro externo (c) subrectanguları. Long. corp. 18, lat. pronoti 1,8, metanoti 2,5; long amtenn. 2,4, pedum 2,1. 2 Habitat: S. Vicente (Talcahuano) sub equi stercore. Tumbes (Prarz), 6. Pleonaraius omalonotus SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 1. Differt a specie praecedente metanoto tuberceulis destituto, laeı. 3 Organum copulativum (Fig. 2) brachio interno (b) ceteris longiore, parte apicali extrorsum flexa et processu (e) dentiformi supero aucta, brachio externo (c) sat angusto apice attenuato, arcuato introrsum alı- quantum vergente, brachio canalifero (A) attenuato, ceteris brewiore. Myriapoda. AaR Long. corp. 18; lat. metanoti 2,3. Habitat: Coipue (Villa Rica) sub arboribus putrescentibus. 7. Tulidesmus chilensis SILv. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 1. Plus minusve latericius, marmoratus, capite pedibusque luride cremeis. Caput facie setis sat brevibus instructa, vertice sulco parvo. Collum semicirculare, serie antica setarum pone margimem instructum et serie mediana. _Antennae sat longae, setis brevibus et nonnullis apicalibus sat longis in articulo singulo instructae, articulo sexto ceteris parum crassiore, quam quintus tertia parte longiore, quam septimus quwintuplo longiore. Trumei segmenta nitida parte postica metanotorum vix conspieue longitudinaliter striolata. Segmentum primum carinis minimis, segmenta 2—3 pro carimis sulco minimo lateraliter impressa, segmenta cetera carinis nullis, ceylindracea, pronoto quam metanotum vix amgustiore, metamotis setis nonnullis (12) biseriatis, parvis ornatis. Cauda triangularis apice Iruncato utrimque tuberculo longo, ceylindraceo armato ita ut cauda bicornis appareat, setis sparsis exilibus instructa. Pleurae carinis nullıs. Sterna perparva, aliquantum coxiformia, processu trianguları minimo armata. Valvulae anales parum limbatae. Lamina subanalıs triangularıs ad apicem utrimque tuberculo setigero sat magno. Pedes breves attenuati, infra setis paucioribus instructi, articulo secundo quam tertius aliguantum breviore, articulo ultimo quam tertius parum breviore, ungue terminali sat magno et supra ante apicem seta longa instructo. & Foemina angustior, pedibus parum crassioribus et setis instructis fere ut in foemina. Organum copulativum (Fig. 3) hastis rechıs apice brachüs tribus constituto, quorum inferus (a) supero longitudine subaequalis, sat latus apice triangularıi interne vergente et externe processu (b) rotundato brevi aucto, brachio supero a basi in processibus duobus (c et d) sat attenuatis, in apice rotundatis, diviso, brachio medio (A). canalıfero, ceteris longiore, apice extrorsum flexo. Long. corp. 10; lat. corp. 1,2; long. antenn. 0,9, pedum 0,7. Habitat sub folüs putrescentibus in nemoribus ad Coipue et Temuco. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. II.) Heft 3. 47 7128 FıLıppo SILVvESTRI, Gen. Semnosoma SILv. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 2. Corpus robustum, postice paululum attenuatum. Antennae articulo sexto cylindrico, quam qwintus panlulum longiore, guam septimus quadruplo longiore. Collum quam caput parum latius vel latitudine caput aequans. Carinae laterales metanotorum mimimae et angustae, segmenti primi sub libella carinae sequentis pertinentess. Pleurae carinis nullis. Metanota dorso laevi et sulco transversali nullo, quam pronota parım latiora. Pori repugnatorü in segmentis 4, 6, 8, 9, 11, 12, 14—18 in angulo laterali-postico carınarum siti. Sterna parum lata, in medio profunde sulcata, ta ut ad basım pedum coxiformia appareant. Pedes sat breves, articulo secundo ceteris crassiore et tertium longitudine aequante. 3 Foemina angustior. Pedes longiores et crassiores. Organum copulativum coxis magnis inter sese coalıtıs, in foramıme magno sternorum sitis, hastis integris valde inter sese admexis, apice brachiis duobus constituto. 8. Semnosoma concolor (GERV.) SILY. Syn.: Strongylosoma concolor GERV., Ins. apt., V. 4, p. 117 (1847). Strongylosoma concolor GERY., in: Gay, Hist. fis. i pol. d. Chile, Zool., V. 4, p. 59, Atlas zool. Myr., fig. 2 (1849). Strongylosoma concolor ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 63, tab. 2, fig. 46. Luride vinosum vel pallide latericium, pedibus dilute avellameis. Caput clypeo pilis paucioribus, fronte et vertice subnudis, mitidis, vertice sulco sat profundo. Antennae sat breves, pilis brevibus instructae. Collum margine antico et laterali panlulum limbato, lateribus parum rotundatiıs. Truneci segmenta nitida, nuda, carinis segmenti primi sub libella carinarum segmenti secundi pertinentes, carıinis ceteris minimis, parum limbatis, sulco transversali inter pronota et metanota vix erenulato. Cauda erassa parum conica apice obtuso, utrimque vin producto. Valvulae amales viv limbatae. Lamina subanalis magna, sub- trapezoidea, tuberculis duobus setigeris lateralibus postice aucta. Pedes sat breves et sat crassi, articulo primo et secundo seta longa, Myriapoda. 729 En infera, subapicali auetis, articulis ceteris, praesertim ultimo, setis nonnullis brevibus instructis. & Pedes guam in foemina longiores et crassiores, articulis 3—4 infra setis plwribus brevibus, robustis, obtusis et artieulis 4—5 infra tuberculis pluribus rotundatis, setam brevem, robustam, obtusam gerentibus, auchis. Organum copulativum (Fig. 4) parte apicali bipartita, brachio externo (b) guam internum longiore ensiformi interne inflexo et spina (ec) robusta ad basım anucto, brachio interno processibus tribus composito, guorum medianus (A) canalıferus, ceteris longior, apice obtuso, inferus (d) attenuatus, acutus, longus, swperus (e) ceteris brewor plus minusve latum, plus minusve arcuatum. Long. corp. 26; lat. promoti 2,5, metanoti 2,8; long. antenn. 2,4, pedum 2,4. Habitat. Sub arboribus putrescentibus vel in \humo sub folüs. Puerto Montt, Valdivia, Temuco, Coipue-Villa Rica, El Salto. Gli esemplari di questa specie, che io stesso ho potuto osservare, di Temuco, Coipue, EI] Salto, Puerto Montt, concordano tra di loro per i caratteri sopra menzionati, ma nell’ organo copulativo tra gli individui di Puerto Montt, che io considero come rappresentanti la forma tipica, e quelli di Uoipu& e del Salto vi sono alcune piccole differenze, che credo opportuno di notare. Le Figure 5 e 6 rappre- sentano rispettivamente metä dell’ organo copulativo di esemplari raccolti a Coipue e al Salto, e comparate con la Figura 4 e fra di loro fanno vedere le piccole differenze, che esistono nella forma dell’ organo, che rappresentano. 9. Semnosoma porteri SILY. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 3. Badio-vinosum, pedibus argillaceis. Caput facie pilis brevibus, vertice sulco sat profundo. Antennae breves, setis brevibus, articulo sexto subeylindraceo quam qwintus aliguamtum longiore, quam septimus fere quintuplo longiore. Collum capitis latitudinem aequans, subsemicirculare, angulo postico parum rotundato. Trunei segmenta nitida, dorso valde convexo, carinis lateralibus minimis, limbatis, sulco inter pronota et metanota erenulato. Pori re- pugnatorü ad angulum postieum carinarım valde approximati, super- marginales. Cauda apice parum conico, obtuso, setis pancis instructa. 47% 130 FıLıppo SILVESTRI, Sterna parva, sat coxiformia, seta postica instructa. Pedes breves et sat attenuati, articulo secundo sat erasso, tertium longitudine aequante, infra setis paucıs instructt. & FPedes, praesertim parium 3—7, crassi, articulo secundo supra aliquantum rotundatim producto, artieulis I—2 infra setis paucioribus, brevissimis, articulis 5—4 infra setis pluribus, brevioribus, apice obtuso, auetis, articulis 5—-6 infra tubereulis pluribus, rotundatis, breviter setigeris. Organum copulativum (Fig. 7) hastis rectis, inter sese valde adnewis apice brachio infero (b) basi lata, externe attenuato, arcuato, in concavo serie dentium armato et supra basim spina (c) magna, brachio supero (d) acuto, aliquantum arcuato, brachium inferum. longitudine aequante, processu canalifero (A) in angulum rectum flexo et ad basım processw (e) parum acuto instructo. Long. corp. 22; lat. metanoti 2,5; long. antenn. 2,2, pedum 1,9. Habitat sub arboribus emortwis ad Temuco. 10. Semnmosoma intricatum SILv. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 3. & Latericium pedibus isabellinis. Caput et collum ut in specie praecedente. Trunci segmenta dorso convexo, sed parum minus quam in Semn. porteri, sulco inter pronota et metanota cerenulato, carinis lateralibus minimis, limbatis. Cauda apice eylindraceo, obtuso, setis sparsıs instructa. Valvulae amales limbatae: lamina subanalis al u ad apicem utrimque tuberculo piligero aucta. Sterna parva, coxiformia, media profunde et late sulcata. FPedes, praesertim parium 3—7, crassi, articulo secundo supra sat valde rotundatim producto, setis et tuberculis ut in specie praecedente. Organum copulativum (Fig. 8) hastis rectis inter sese adnexis, apice brachüs tribus comstituto, quorum inferum (a) externe vergens, apice triangulari acuto, ceteris breviore, brachio supero processu infero, basalt, externo (A), canalifero, truncato et processibus duobus terminalibus, quorum alterum (b) brevius, rectum, acutum, alterum (c) longius, acutum, externe fleeum, brachio mediano (d) quam brachium superum parım longiore, acuto, subrecto. Long. corp. 18, lat. metanoti 2, long. antennarum 1,9. Habitat ad S. Vicente (Talcahuano) sub saxis super humum sitis. Myriapoda. 731 11. Semnosoma subecarinatum SILv. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 4. & Oremeum totum. Caput facie setis sparsis. Antennae articulo sexto eylindrico, ceteris vix crassiore, quam quintus aliquantum longiore, quam septimus quintuplo longiore, setis sparsis brevibus instructae. Collum subsemieirculare. Trunei segmenta nitida, sulco inter pronota et metanota paululum crenulato. Dorsum valde convexum carinis lateralibus vix distinctis, linearibus. Cauda setis nonnullis sat longis, sparsis instructa, apice subeylindrico utrimque postice tuberculo lato, brevi terminato. Sterna parva, cowiformia, pilis nonnullis instructa. Pedes, praesertim antiei, incrassatıi et ut in speciebus praecedentibus setis et tuberculis setigeris infra instrucis. Organum copulativum (Fig. 9) hastis brevibus, adnexis, apice brachüüs tribus constituto, quorum inferum (a) latum, ceteris brevius, rotundatum, superum laminare (b) oblique truncatum, brachium canaliferum (A) angustum, subacutum, brachio supero parum longius. Long. corp. mm 18; lat. metanoti 1,6; long. antenn. 1,8, pedum 1,6. Habitat: ad Temuco sub arboribus putrescentibus. 12. Semnosoma eulkrates (ATTENMS). Syn.: 1899. Strongylosoma eukrates ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 64, tab. 2, fig. 44. Habitat: Corral (Dr. PrArE). 13. Semnosoma areatum (ATTEMS). Syn.: 1899. Strongylosoma areatum ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p- 65, tab. 2, fig. 29—31. Habitat: Corral (Dr. PLATE). 14. ? Semnosoma ecarinatum (AÄTTENS). Syn.: 1899. Strongylosoma ecarinatum ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, P:722; Habitat: Valdivia (Dr. MicHAELsEn) et Corral (Dr. PrLare). Riferisco con dubbio questa specie e la seguente al genere Semnosoma, non avendo potuto osservare alcun esemplare. 132 FıLıppo SıLveEsmkı, 15. ? Semnosoma robustum (ATTENS). 1899. Strongylosoma robustum ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 72, tab. 1, fig. 1—3. “4 B Habitat: Valparaiso, Quilque (Dr. PLare et Dr. MICHAELREN). 16. Anaulacodesmus levissimus ÄTTEMS. Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 100, tab. 4, fig. 72. Luride latericius totus, pedibus isabellinis vel dorso partis posticae metanotorum macula triangulari nigra et fascüs duabus nigris, anguslis, lateralibus. Caput facie breviter pilosa, fronte nuda, vertice nudo, sulco parum profundo impresso. Antennae sat longae, paululum clavatae articulıs breviter pilosis et setis 2—3 longis, apicalibus, instructis, articulo sexto quam septimus duplo longiore, quam quwintus parum longiore. Collum subsemicirculare, latitudine caput aequans, angulo postico sat rotundato. Trunci segmenta dorso parum convexo (multo minus convexo quam in Semnosoma) ita ut carinae laterales multo magis ad libellam medir dorsi quan ad superficiem inferam ventris vicinae sint. Carinae laterales minimae, limbatae, angulo antico valde rotundato, angulo postico brevissime et acute producto, in segmentis 17—19 carinae tantum in parte postica metanotorum distinctae; in segmentis 1—5 margine laterali carınarum dentibus tribus minimis, qui in segmentis ceteris evanescentes sunt, in structo. Metanota setis nonnullis brevissimis, exilioribus, triseriatis aucta, sulco transversali nullo. Cauda apice subeylindrico, tuberculis nonnullis parvis setigeris aucto. Pleurae carinis nullis. Valvulae amales parum limbatae. Lamina subanalis trapezoidea, postice utrimque tuberculo parvo, setigero. Sterna parum deplanata, parum lata, inermia. Pedes articulo tertio quam secundus amgustiore et longiore et sextum longitudine aequante, articulis 2—5 infra setis brevissimis et seta subapicali sat longa, articulo, ultimo setis brevibus, ungue sat magno. & Pedes parium 3—10 ceteris crassiores, articulo secundo supra parum rotundatim producto, articulis 2—4 infra breviter et valde setosis, artieculo 5 infra tuberculis rotundatis, breviter setosis, aucto, articulo ultimo infra tuberculis rotundatis, breviter setosis et setis sparsis, prae- sertim ad apicem, brevibus instruclo. Myriapoda. 733 Organum copulativum (Fig. 10 et 11T) coxis inter sese fusis, in fovea sternali, comumni, sitis, hastis, parte basali tantum inter sese adnewis, rectis, apice brachüs tribus constituto, brachio infero (b) recto ceteris longiore, pugioniformi, supero (c) etiam pugioniformi et quam extermus (A) canalıferus, obtusus plus minusve longo. Long. corp. mm 16; lat. metanoti 1,6; long. antennarum 2,4, pedum 2. Habitat ad Coipue (Villa Rica) sub arboribus putrescentibus. Val- divia. Anaulacodesmus levissimus ATTEMS var. &. Long. corp. mm 20, lat. metanoti 2,2. Organum copulativum (Fig. 12 et 13) brachio supero hastae (c); quam brachium canalıferum parum Tlongiore et aliquantum interne arcuatum, brachıo infero ceteris breviore. Habitat ad Corpue et ad Pitrufquen sub arboribus emortwis et sub saxıs in humo. 17. Anaulacodesmus carinobtusus SILY. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 4. Species haec differt a praecedente angulo postico carınarum obtuso. & Organum copulativum (Fig. 14) hastae brachio infero (b) perlato, apice trianguları ceteris longiore, brachio supero (c) quam brachimm canaliferum (A) parum longiore et aliguantum falcato. Long. corp. mm 20; lat. metamoti 2,5. Exempla segmentis 19 tantum instructa, dorso fascia mediana sat lata ornato et lateribus sub carimıs etiam fascia nigra ornatıs. Metamota tuberculis, perlatis, deplanatıs, vix conspiewis aucta, parte interna cart- narum sulco sat profundo a margine postico usque ante dimidiam partem metanoti extenso, exarata. Habitat ad Temuco sub arboribus emortuws super humum sistentibus. Anaulacodesmus carinobtusus var. «. Exempla duo masculina ex S. Rosendo notis omnibus cum exemplis ex Temuco bene congruwunt, hastae copulativae (Fig. 15) forma autem aligquantum differunt: brachio infero (b) perlato, apice triangulari spinis duabus terminato, brachio supero (c) guam brachium canaliferum breviore. Long. corp. mm 16; metanoti 2. Habitat ad S. Rosendo sub saxis in humo. 134 FıLıppo Sınvesteı, 18. Anaulacodesmus marmoratus SILY. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, No. 433, p. 5. & Badius, marmoratus, ventre pedibusque isabellinis. Caput facıe et fronte pilis sparsis. Antenmae sat longae, articulo tertio ceteris (2—6) breviore, articulo sexto ceteris erassiore, quam qwintus aliquantum longiore, quam septimus paullo magis quam duplo longiore. Collum semicireulare, alıquantum minus latum quam caput, serie setarum brevium, antica, marginali, serie mediana et serie postica auctum, angulo postico parum rotundato. Truneci segmenta metanoto parum comvexo seriebus tribus trams- versalibus setarum paucarum, brevium, subtihorum, aucto. (arinae perparvae paululum sub libella superficiei mediü dorsi orientes ; margine laterali, praesertim antice, minutissime sed sat distincte tridentato et trisetoso, angulo antico valde rotundato, postico vix rotundato. Segmenta 17—19 carınıs vix conspiceuis tantum in parte postica metanotorum. Pori haud omnino laterales, ad angulum posticum carinarum valde approximati. Cauda setis sparsis instructa, apice ceylindrico, obtuso. Valvulae anales parum limbatae. Lamina subanalis triangularis, ad apicem utrimque tuberculo setigero aucta. Sterna parum lata et parum producta, pilis brevissimis instructa. Pedes parium 3—10 ceteris crassiores, arliculis 2—4 infra setis pluribus brevissimis, articulis 5—6 infra tubereulis rotundatıs, setigeris auctis, articulo secundo supra aligquantum rotundatim producto. Organum copulativum (Fig. 16) hasta recta apice brachüs tribus composito, quorum inferum (b) ceteris longius, acuto bası interne laminarı, brachrum canaliferum sat arcuatum, brachium superum (c) acutum ceteris brevius. Long. corp. mm 19; lat. metanoti 1,9; long. antennarum 2. Habitat ad S. Vicente (Talcahuano) sub saxis in humo. Gen. Myrmekia ATTEMS. 19. Myrmekia karykina AÄTTEMS. Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 101, tab. 4, fig. 73—75. Habitat: Valparaiso, Vino del Mar (Dr. MicHAELsEnN). Myviapoda. 135 (en. Oligodesmus ATTENS. 20. Oligodesmus nitidus ATTEMS. Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 103, tab. 3, fig. 69— 71. Habitat: Valparaiso (Dr. MicHAELSEN). Fam. Polydesmidae. Gen. Abatodesmus SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 453, p. 5. Corpus capite, collo, segmentis 19 et valvulıs amalibus constitutum. Antennae breves, articulo sexto ceteris crassiore et quam quwintus parum minus quam duplo longiore. Collum parvum antice tramsverse semilliptieum, seriebus 6 transversalibus tubereulorum comicorum setigero- rum ornatum. Trunci segmenta metanotis seriebus quatuor tramsversalibus tuber- culorum conicorum setigerorum instructis. Carinae sat parvae, margine laterali profunde qwinquedentato, margine postico quadridentato. Pori laterales, inter dentes duos posteriores siti in carinis 4, 6, 8. ie BE rt BC) Cauda apice brevi, trapezordeo. Sterna parum lata et ad basim pedum parum producta. Pedes breves articeulo tertio quam ultimus parum breviore, ungwe terminali sat magno. & FPedes parium 5—10 ceteris crassiores, articulo secundo ceteris aliquantum crassiore et supra rotundatim paullo producto. Organum copulativum hastis rectis bası inferiore tantum adnexis, apice processibus nonmullis composito. Obs. Genus hoc ab Heterocookia Sıır. seriebus quatuor tuber- culorum in metanotis et forma orgami copulativi bene distinctum, a Tuberceularium Arrzus margine antico carinarum integro etiam distinctum. 21. Abatodesimus chilensis n. sp. Testaceus vel latericius. Caput- totum pilis brevioribus vestitum, vertice sulco manifesto. Antennae breves, articulis setis breworibus et seta nonnulla longa ad apicem instructis. Collum antice transverse semiellipticum, margine 136 Fıuıppo SILVESTRI, antico integro, postice obtrapezoideum, supra seriebus 6 transversalibus tubereulorum conicorum, setam cylindricam apice acuto gerentium, ornatum. Trunci segmenta inter pronota et metanota tuberculis perparvis rotundatis aucta, metamotis seriebus quatuor transversalibus tubereulorum conicorum setigerorum, ut in collo, instructs. Carinae sat parvae, amgulo antico parum rotundato, postico etiam parum rotundato in segmentis anticis, in segmentis 17—1S parum acute producto, margine laterali dentibus quwinque, triangularıbus, magnis, selam apicalem gerentibus, armato, margine postico quadridentato. Cauda (Fig. 17) seriebus tuberculorum setigerorum ut in metanotis aucta, apice parum elongato, trapezoideo. Sterna parum lata et ad pedum basim parım producta. Valvulae anales parum limbatae. Lamina subanalıs trapeziformis, angulıs posticis tuberculo parvo instructis. Pedes breves, setis brevioribus instructi, articulo tertio quam ultimus parum breviore, ungue terminali sat magno. Long. corp. mm 7,5; lat. pronoti 0,65, metamoti 0,96; long. anten- narum 0,50, pedum 0,62. 2 Pedes parium 3---10 ceteris crassiores, articulo secundo ceteris aliquantum crassiore et supra rotundatim parum producto, artieulis 1-3 infra setis brevioribus, articulis I—6 infra setis brevissimis, a tuberculis rotundis gestis, auctis. Organum copulativum (Fig. 15) hastarum apice processw longiore (b) aliguantum arcuato, interne dentato et serrato et processu (A) ad basim in spina acuta terminato, canalifero aucto, supra ad basim processus longioris processibus duobus (c, d) attenuatis, acutis, areuatis, sub apice lateraliter processu (e) parvo, arcuato, sat acuto instructo. Habitat sub foliis super humum in nemoribus ad Coipue. Fam. Chelodesmidae. Gen. Trienchodesmus SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 6 (1903). Antennae longae, articulo sexto quintum longitudine subaequante et ceteris parum crassiore. Oollum magis quam duplo latius quam longius. Trunei segmenta metanotis sulco transversali, sat profumdo, impressis et seriebus tribus tuberculorum majorum, valde deplanatorum aucta. Carinae laterales magnae, horizomtales, margimibus antico et postico ! : A Myriapoda. 137 v parallelis, margine laterali vix vix dentato. Cauda postice subeylindracea, apice obtuso. Pori superi, marginales, ab angulo postico carinarum aliguantum distantes, in segmentis 4, 6, 8, 9, 11, 12, 14—18. Plewrae carinis nullis ; sterna parva, profunde media sulcata, coxi- formia setis nonnullis instructa. ? Sternum segmenti secundi, ante pedum paris secundi in processu sat magno et sat lato, subtriangulari, antrorsum parum inflexo pro- duetum. Pedes articulo tertio secundo longiore, articulo ultimo tertio longiore. & Pedes parium 3—6 articulo primo infra aliquontum conico pro- ducto, articulo secundo ceteris crassiore supra rotundatim aliquantum producto, artieulis 2>—3 infra setis brevioribus pluribus obtusis auctis, artieulis I—6 infra tuberculis rotundatis breviter setigeris instructis. Organum copulativum hastis iam prope basim in brachüs tribus partitıis. Observatio. — Genus hoc a genere Odontopeltis brevitate pedum articuli tertü praesertim distinetum et processu sternali segmenti secundi in foemina. 22. Trienchodesmus gayanus (GERv.) SILV. Syn.: 1847. Polydesmus gayanus GERY., Ins. apt., V. 4, p. 114. „ 1849. Polydesmus gayanus GERY., in: Gay, Hist. fis. i pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 58, Atlas zool. Mir., fig. 1. „1899. Odontopeltis polydesmoides ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 184, tab. 7, fig. 147. Testaceus vel laterieins, ventre pedibusque plus minusve testaceis. Caput facie pilis nonnullis sparsis instructa, vertice sulco parum profundo. Antennae longae, setis instructae. Collum magis quam duplo latius quam longius, antice late rotundatum, angulo laterali acuto, postice utrimque oblique aliquantum truncatum. Truneci segmenta nitida, metanotis supra sulco transversali sat pro- fundo impressis et seriebus tribus transversalibus tuberculorum majorum deplanatorum, vix distinetorum, aucta. (Carinae, magnae, horizontales, supra parum inflatae, marginibus antico et postico parallelis, angulo antico paululum rotundato, postico in segmentis antieis acute parum producto, in segmentis posticis acute gradatim magis producto, margine laterali minutissime (vix distincte) 5-dentato. Cauda subeylindrica apice obtuso. 738 FiLıppo SILvEsmRı, Valvulae anales marginatae, tuberculo setigero instructae; lamina subanalis triangularis, postice ad apicem utrimque tuberculo setigero. Pedes ungue magno terminati, articulis 1—2 infra seta longa apicali, articulis ceteris, praesertim wltimo, setis brevibus, sparsis in- structo. & Pedes quam in foemina parum longiores et praesertim parium 3—8 crassiores. Pedes parium 3—6 articule primo infra aliguantum conico producto, articulo secundo ceteris crassiore, supra rotundatim ali- quantum producto, artieulis 2—5 infra setis brevioribus pluribus, obtusis aucetis, artieulis 4—6 infra tuberculis rotundatis breviter setigeris auctis. Organum copulativum (Fig. 19) hastis rectis iam prope basim in hrachüis tribus partitis, quorum inferum (a) ceteris longvus et latius apice rotundato et processu (b) longo, spimiformi, laterali aucto, brachium superum (c) integrum, attenwatum, apice acuto, brachium intermedium (d) in processibus duobus partitum, quorum alter (e) altero (f) parum brevior et magis attenwatus. Long. corp. mm 55 ; lat. pronoti 3, metanoti 4,6 ; long. antennarum 4, pedum 4. Habitat sub arboribus putrescentibus ad Coipue. Valdivia. Corral. Come si vede dalla sinonimia sopra indicata il Dr. Artems descrisse questa specie come nuova e riferi invece al Polydesmus gayanus GERY. esemplari, che io descrivo piü sotto sotto il nome di Monenchodesmus inermis. Per me non vi ha dubbio che il Polydesmus gayanus del GeErvAIs sia in realta la specie descritta qui sopra per le sequenti ragioni: perche & questa specie che per la sua forma si avvieina di piü al Polydesmus rubescens GERV., come dice nella sua descrizione il GERVAIS stesso e perch@ le figure 1, la—1e concordano abbastanza bene con gli esemplari da me riferiti al P. gayanus e no con quelli del Monenchodesmus inermis Sınv. (— Odontopeltis gayana ATTEMS non GERVAIS). Gen. Monenchodesmus SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 7. Syn.: 1899. Odontopeltis ex p. ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 176. Antennae longae, articulo sexto ceteris parum crassiore et quam guintus parum longiore. Collum latius quam longius. Trunci segmenta metanotis seriebus tribus tubereulorum majorum plus minusve deplanatorum et serie tuberculorum ad marginem posticum instructis. Myriapoda. 189 Carinae sat parvae, crassae horizontales vel parum sursum vergentes, angulo antico rotundato parım acuto et in parte anteriore corporis parum producto, magis in parte posteriore, margine laterali vix vix 5-dentato. Cauda postice crassa, subconica, apice obtuso. Pori repugnatorü, laterales, ad angulum posticum carinarum valde approximati, in segmentis 4, 6, 8, 9, 11, 12, 14—1S. Pleurae carinis nullis. Sterna parva, parum coxiformia, setis non- nullis instructa. Pedes articulo tertio quam secundus longiore et quam ultimus parum breviore, ungue terminali magno. 3 Pedes quam in foemina parum longiores et crassiores, parium 3—8 artieulis 3—4 infra setis brevioribus obtusis, artieulis 5—6 infra tuberculis rotundis breviter setigeris vel tantum selis instructis. Organum copulativum hasta apice tantum processibus nonnullis aucta, cetera parte integra. 23. Monenchodesmus chilensis SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 7. Testaceo-latericius, pedibus sordide isabellinis. Caput facie hürsutella, vertice sulco manifesto. Antennae articulo sexto ceteris parum crassiore et quinto parum longiore, articulis singulis setis brevibus et seta nonmulla longa instructis. Collum antice semi- circulare angulo postico acuto, utrimque postice paululum rotundatim sinuatum, serie antica setarum brevium fere marginali et seriebus duabus alüs instructum. Trunei segmenta nitida, metanoto convexo, seriebus tribus irregularibus tuberculorum majorum, valde deplanatorum aucto, sulco inter pronota et metanota erenulato. Carinae sat parvae, et paululum deorsum vergentes, crassae, angulo antico valde rotundato, angulo postico parum acuto et in segmentis anticıs parum, in segmentis posticis magıs producto, margine laterali minutissime quwinque-dentato. Pori repugnatorü laterales ad angulum posticum carınarum valde approximati. Cauda postice crassa, subconica apice obtuso, setis nonnullis instructa. Valvulae anales limbatae; lamina subanalis semielliptica, postice utrimque tuberculo parvo setigero aucta. Sterna parum lata, in medio parum profunde sulcata, aliquantum coxiformia et setis nonmullis instructa. Pedes setis sparsis, praesertim articulo ultimo, instructi. 740 FıLıppo SILVESTERI, Long. corp. mm 24, lat. pronoti 2,5, metanoti 3,5; long. antenmarum 2,8, pedum 2,7. & Pedes parium 3—8 arliculis 1—2 infra longe setosis, artieulis 3—4 infra setis brevioribus, obtusis, artieulis 5—6 infra setis brevissimis obtusis a tuberculo rotundo gestis. Sterna antica inermia, longe setosa, a segmento decimo ad basim pedis singuli processu sat longo apice bi- partito, in segmentis postieis integro et parvo, armata. Organum copulativum (Fig. 20) hasta brachio uno constituta, apiee attenuato, arenato, supra’concavo, ad basim processw attenuato canalifero aucto, ad basim externe hasta dente parvo aucta. Habitat: sub saxis ad Talca. 24. Monenchodesmus michaelseni (ATTEMS). SILY. Syn.: 1899. Odontopeltis michaelseni ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 185, tab. 7, fig. 152. Differt a specie praecedente: colore testaceo, sculptura aliguantum minus distincta, angulo postico carinarum bene acuto et parum magis producto. 2 Organum copulativum (Fig. 2T) hastae apice attenuato, arcuato, obtuso, parum ante apicem in processu laminari bidentato, producto et in parte concava, sub processu laminari, processu canalifero (A) attenwato aucto. Long. corp. mm 25, lat. pronoti 2,5, metanotı 3,5 ; long. antennarum 3, pedum 2,8. Habitat: sub saxis vel inter humum ad Vina del Mar (Valparaiso). Quilpue. 25. Monenchodesmus inermis SILV. Syn.: 1899. Odontopeltis gayanus ATTEMS, Syst. d. Polyd., Abth. 1, p* 186, Hab. 7, ne.1a7: „1903. Monenchodesmus inermis Sıuv., in: Boll. Mus. Torino, V. 18. N. 433, p. 8. Non Syn.: Polydesmus gayanus GERVAIS. Badius carinis laterieiis vel testaceus totus, pedibus testaceis. Caput facie pilis sparsis, vertice sulco manifesto. Collum duplo latius quam longum, antice lateribus tantum latissime rotundatis, angulo postico acuto, utrimque postice aliquantum sinmatum. Trunci segmenta metanotis nitidis, a quinto seriebus quatuor trans- versalibus tuberculorum sat deplanatorum, polygonalium instructis et sulco transversali sat profundo. Myriapoda. 741 Carinae sat parvae, crassae, horizontales, angulo postico paululum sursum vergente, angulo antico valde rotundato, angulo postico praesertim postice acute retrorsum producto, marginibus lateralibus vix vix tridentatis, subintegris. Pori repugnatorü laterales, fere in amgulo postico cari- narum sit. Cauda postice subconica, crassa, apice obtuso. Lamina subanalis triangularis, postice ad apicem tuberculo parvo aucta. Pleurae carinis nullis. Sterna parva, media profunde sulcata, coxi- formia, setis nonnullis instructa. Pedes setis paucis brevibus, sparsis, in articulo ultimo magis numerosis instruct, articulo tertio quam secundus longiore et quam ultimus parum breviore. Long. corp. mm 38, lat. pronoti 3,6, metanoti 5; long. antennarım 4, pedum 4. & Pedes articulis 1—5 infra setis pluribus, brevioribus, obtusis auctis, articulo ultimo parte basali setis brevibus, pluribus, obtusis, cetero setis sat longis, sparsıs. Organum cöpulativum (Fig. 22) hastis sat longis apice (b) aliguantum convexo et lato, dentibus 4—5 armato, interne processu (A) subeylindrico, canalıfero, brevi aucto et dente spimiformi (c), supra processu trianguları retrorsum flexo instructo. Habitat: sub arboribus putrescentibus ad Coipue. Valdivia, Corral (Dr. Prarz). 26. Monenchodesmus monticola SILV. In: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 8 (1903). 2 Testaceus, antenmis pedibusque ochraceis. Caput facie pilis sat longis pluribus instructa, vertice sulco mamifesto. Antennae elongatae, articulo sexto quam quintus parum longiore. Collum fere duplo latius quam longum, transverse subrectangulare, angulis anticis late rotundatis, angulis posticis acutis, postice utrimque parum sinnatum. Trunci segmenta opaca, metanotis seriebus quator tubereulorum majorum valde deplanatorum instructis. Carinae laterales parvae, crassae, marginibus antico et laterali limbatis, angulo amtico valde rotundato, postico, praesertim in segmentis posticis, acute sat producto. Pori re- pugnatorü fere laterales in angulo postico carınarum sitt. Cauda setis nonmullis, postice parum elongata, conica, crassa apice trumcato. Sterna parva, media profunde sulcata, aliquantum coxiformia, setis sat longis instructa. Pleurae carimis nullis. Valvulae anales infra 742 Fırıppo SILVESTRI, ad tantum bene limbatae, lamina subanalis, triangularis, postice utrimque tuberculo parvo, setigero. Pedes hirtelli articulo ultimo quam tertius parum longiore. Long. corp. mm 31, lat. pronoti 3, metanoti 3,5; long. antenn. 4,5, pedum 4. Habitat: in vicinüs lacus Lacar. (sen. Mikroporus ATTENMS. 27. Mikroporus granmulatus ATTEMS. Syst. d. Polyd., Abth. 1, p. 194, tab. 4, fig. 76—80. Habitat: Valdivia, Ins. Tega (D. MicHAELSEN). Spirostreptoidea. Fam. Sperostreptidae. Gen. Autostreptus n. g. Mandibulae laminae pectinatae 10—11. Hwypostoma (Fig. 35) basıları (b) et infrabasılari (ib) bene evolutis. Oculi inter sese aliquantum magis quam diamelros transversalis oculi distantes. Collum Tlateribus latis, haud inflexis, amtice pone oculos haud sinuatum. Trunci segmenta metazonis minutissime variolosis. Port repugnatorü a segmento quinto incipientes, aliquantum pone sulcum siti. Cauda postice brevis, triangularıs, valvulas anales spatio magno non superams. & Hypostoma (Fig. 36) infrabasılari (ib) tantum ad latera discreto, parte cetera membranacea. Collum angulo antico antrorsum non wel vin produecto. Pedes articulo qwinto infra parum inflato. Organum copulativum flagelli apice latiore, poculiformi. Obs. Genus hoc praesertim forma infrabasilaris maris hypostomatis distinguendum. 28. Autostreptus chilensis GERV. Syn.: 1847. Julus chilensis GERV., Ins. apt., V. 4, p. 193. 1849, Iulus chilensis GERV., in: Gay, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 61, Atlas, Mir., fig. 3. pr] Myriapoda. 743 Syn.: 1903. Spirostreptus collectivus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 88, tab. 7, fig. 17—19. Nigrescens, parte postica segmentorum ferruginea, pedibus testaceo- laterieüs. Caput breve, vertice sulco perbreni. Oculi subtriangulares inter sese aliquantum magis quam diametros transversalis oculi distamtes, ocellis ce. 42,7-seriatis. _Antennae resupinae collum parum superamtes, articulo secundo ceteris longiore, articulo tertio quam quartus parum longiore, articulis 4-6 longitudine inter sese subaequalibus, articulo sexto ceteris aliqguantum cerassiore, articulo septimo perbrevi. Collum lateribus latis non inflexis, angulo antico paululum, postico parum rotundato, sulcıs tribus utrimque impressis. Trumei segmenta prozonis comcentrice striatis, metazonis nitıdhs, supra poros minutissime varvolosis, sub poris in segmentis amtieis strüs profundis longitudinalibus auctis, in segmentis ceteris, sat longe sub poris tantum strüs parvis instructis, inter poros et strias pone sulcum strüs perbrevibus notatıs. Pori repugnatora minimi, aliguantum pone sulcum siti. Sterna sublaevia. FPedes sat breves, articulo singulo infra seta longa subapicali et setis nonnullis brevibus aucto, articnlo ultimo infra setis nonnullis brevibus, robustis, armato et supra parum longe ab ungue spina acuta, brevi, robusta, ungue terminali sat magno. Cauda postice brevis, triangularıs valvulas anales spatio magno non superans. Lamina subanalis subtriangularıs. Segmentorum numerus ad 65. Long. corp. 60, lat. 4. a Collum amgulo antico obtuso (nom rotumdato ut in foemina). Pedes primi paris ut in foemina 5-artieulati, ungue magno terminati ; pedes ceteri articulo quinto solea parva instructo. Organum copulativum (Fig. 23) lamıina amtica (a) apice interne rotundato et pilis brevioribus instructo; lamina postica (b) quam antica parım longiore, angulo externo in processu triangulari producto, flagello (f) basi externa processu (c) longo, attenwato, acuto instructo et apice valde lato poculiformi, appendice (d) attenuata ancto. Habitat. EI Salto; Valparaiso, Quilpue (Dr. Prarr). Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 48 744 Firıppo SILVESTRI, Spiroboloidea. Fam. Spirobolidae. Gen. Rhinocricus Karsch. 29. ? Rhinocricus gaudichaudi (GERY.). Syn.: 1847. Iulus gaudichaudi GERV., Ins. apt., V. 4, p. 194. „ 1849. Iulus gaudichaudi GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 62, Atlas, Mir., fig. 5, 5a—Ddd. Habitat: Chile (senza altra indicazione). 30. ? Rhinocricus sublaevis (GERYV.). Syn.: 1847. Iulus sublaevis GERV., Ins. apt., V. 4, p. 194. „ 1849. Iulus sublaevis GERV., in: Gay, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 62, Atlas, Mir., fig. 4, 4a—4e. Habitat: Chile (senza altra indicazione). Cambaloidea. Fam. Cambalidae. Gen. Dimerogonus ATTEMS. 31. Dimerogonus chilensis SILY. Syn.: 1903. Iulomorpha chilensis Sıuv., in: Boll. Mus. Torino, V. 18, N. 433, p. 9 (Gennaio 1903). „ 1903. Nannolene nigrescens ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 90 (Marzo 1903). „1904. Dimerogonus ehilensis SILv., in: Fauna Hawaiiensis, V. 3, p- 324, in nota. 3 Nigra parte postica metazonarum et pedibus fuligineis. Caput elypeo pone labrum serie setarum instructo, ceterum laeve, vertice sulco parvo. Oculi parvi, subrotundi, ocellis 9—10 aliquantum deplanatis compositi. Antennae resupinae trumci segmentum primum superantes, articulo singulo setis brevibus et seta nonnulla apicali longa instructis, artieulo sexto ceteris paululum crassiore et quam quintus parum longiore, artieulo septimo quam sextus quadruplo breviore. Collum magnum, lateribus Myriapoda. 745 oblique excisis, angulo antico rotundato, postico parum acuto, utrimque strüs duabus exaratıs. Trunei segmenta prozomis concentrice striatis, metazomis quam pPro- zonae aliguantum magis elevatis, super poros mitidis, subtilissime punctatis, sat longe sub poris longitudinaliter striatis, inter poros et strias, pone suleum transversalem, strüs brevissimis, fere punctiformibus, impressıs. Pori repugnatoriü sat magni, sat longe pone sulceum transversalem sitı. Sterna laevia. Cauda postice parum triangularıs, rotundata, valvulas anales non superans. Pedes primi paris 5-articulati, articulo ultimo ungue nullo. Pedes ceteri infra setis nonnullis longiusculis instructt, articulo ultimo etiam supra setis nonnullis brevibus, ungue terminali magno. Organum copulativum: par amticum laminis antieis apice triangulariı posticas lomgitudine aequantibus, laminis posticis apice aliquantum triangulari quam apex laminae anticae latiore et setis nonmullis margi- nalibus interne aucto, flagellis subtilibus, elongatis. Par posticum colummis duabus rectangularibus constitulum, apice paululum rotundato, spinis breworibus armato et processu longo, attenwato, spiniformi. Segmentorum numerus ad 50. Long. corp. mm 30, lat. 1,5; long. antennarum 1,6, pedum 1,4. Habitat sub arboribus putrescentibus ad Coipue. Tuloidea. Fam. Blaniulidae. 32. Nopoiulus pulchellus LEacH. Syn.: Blaniulus pulchellus Auctorum. Habitat: raccolsi molti esemplari di questa specie europea nel giardino botanico della Quinta Normal (Santiago); certamente, come dissi innanzi, devono esservi stati importati. Pauropoda. Nel numero 18 del Zool. Anz. del 1899 io annunziai per il primo I’ esistenza in Chile di Pauropoda, che fino allora erano cono- seiuti soltanto della fauna palearctica, e riferii gli esemplari da me raccolti al Pauropus huzxleyi; pero 1’ Hansen nel 1902 facendo uno studio comparativo di tutte le specie di Pauropus conosciute e di 48* 746 FıLıppo Sınveseeı, altre ancora non descritte, riconobbe che gli esemplari da me ritenuti per Pauropus huxleyi LuBB. presentavano caratteri cosi diversi da quelli di detta specie ed anche fra di loro da doversi referire a ben tre specie, che sono le seguentii 1. Pauropus robustus Hansen. In: Vid. Meddel. nat. Foren. Kjöbenhavn, V. 1, p. 360, tab. 2, fig. 2a—2f. Habitat: frequens sub truncis putrescentibus in nemoribus ad Temuco. 2. Pauropus intermedius Hansen. Op. eit., p. 362, tab. 2, fig. 3a—dd. Habitat: haud rarus cum specie praecedenti ad Tremuco. 3. Pauropus spectabilis Hansen. Op. eit., p. 363, tab. 2, fig. 4a—4h. Habitat: frequens cum speciebus praecedentibus ad Temuco. Symphyla. Nella stessa nota del Zool. Anz. sopra citata io per il primo accertai l’ esistenza di rappresentanti di questo gruppo in Chile, riferendoli alla Scolopendrella immaculata NEewP. Lo stesso HANsSEN pero studiando un ricco materiale di Symphyla, tra cui quello da me raccolto nell’: America meridionale, riconobbe trattarsi di una specie nuova, che denominö Scutigerella chilensis HANSEn. In: Quart. Journ. microsc. Sc., V. 47, N. 8., p. 46, tab. 3, fig. 4a—4g. Habitat: trequens sub truneis arborum et sub saxis ad Tiemuco, nec non ad S. Vicente (Talcahuano). Myriapoda. 747 Chilopoda. Fam. Scutigeridae. Gen. Scutigera. 1. Sceutigera sp. ? Nei dintorni di Talca sotto una pietra io vidi un esemplare del senere Scutigera, che non riuscii pero a catturare. In seguito ho ricevuto due esemplari raccolti a «El Salto», che & la prima stazione ferroviaria dalla Cordigliera a Valparaiso, ma in tali condizioni, che non mi & riuscito riferirli con sicurezza ad alcuna specie. Fam. Lithobiüidae. Gen. Lithobius. 2. Lithobius (s. s.) platensis GERV. Syn.: 1847. Lithobius platensis GERV., Ins. apt., V. 4, p. 237. „ 1899. Lithobius platensis SIuv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 142. Fusco rufus totus. Antennae hirsutellae, 24—26-articulatae. Oculi ocellis 12—14 triseriatis, compositi. Pedes mazxillares dentibus 2 +2 armatı. | Trumei tergita‘) 10, 12, 14 angulis posticis produetis. Pori subcoxales”) rotundi #, 5, 5, 3. Pedes ultimi crassiusculi, ungue singulo terminati, calcaribus 0, 1, 3, 2, 0—0, 1, 3, 2, 1, articulo primo margine laterali inermt. 2 Genitalium unguis trifidus, calcarium paria duo. & Pedes ultimi articulo quarto supra apendice brevi, cylindrica, pilosa ad apicem aucto. Long. corp. mm 15, lat. corp. mm 2,2. Habitat: exempla nonnulla in Quinta Normal (Santiago), Exempla legi etiam in Buenos Aires et ad Montevideo. 1) Segmentum pedes maxillares gerens ut trunei segmentum primum considero. 2) — cozxales Auctorum. 748 FıLıpro SıLvesteı, Fam. Henicopidae. Gen. Lamyctes Meın. Syn.: 1868. Lamyctes MEın., in: Naturh. Tidskr., V. 5, p. 266. „ 1880. Henicops LATZEL, Die Myr. öst.-ung. Mon., V. 1, p. 132, „ 1901. Lamyctes Poc., in: Ann. Mag. nat. Hist. (7), V. 8, p. 449, 3. Lamyctes inermipes SILV. var. pacificeus n. var. Syn.: 1899. Henicops inermipes SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 143. Fulvus vel fulvo-castameus. Caput: lamina cephalica aeque longa ac lata. Antenmae 26—2JI- articulatae, breviter et parum dense setosae, articulis parum elongatıs, artieulo ultimo quam penultimus parum longiore. Truncus: laminae dorsales setis brevibus et sparsis instructae, IV, VI, IX, XI, XIII, XV, XVI angulis postieis rolundatıs, margine postico corporis partem posteriorem versus gradatim magıs sinuato, laminae ceterae angulis postieis subrectis. Laminae ventrales setis brevibus sparsim auctae, X VI angulis posticis rotundatis. Pedes mazxillares subcoxis dentibus 2 +2, robustis armati. Pedes ambulatorü setis brevibus, sat subtilibus et sat numerosis instructi. Pori subcoxales rotundi, parvi, 2, 3, 3, 2—3, 3, 3, 3, in exemplo ex Temuco NL Genitalium femineorum unguwis integer, calcarium paria duo. Long. corp. mm 8; lat. 0,8; long. antenn. 3; long. ped. paris ultimi 3,5. Habitat: sub saxis ad Temuco, Coipue, Talca. Questa varietA si distingue facilmente dalla specie tipica per il numero degli articoli delle antenne e dei denti dei piedi mascellari. Negli esemplari del Chile, da me osservati manca ai piedi mascellari il terzo piccolo dente, che esiste invece quasi sempre negli esemplari della Rep. Argentina. Gen. Paralamyetes Poc. Syn.: 1847. Henicops GERV., Ins. apt., V. 4, p. 238. „1849. Henicops GERV., in: Gay, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 68. „ 1901. Paralamyectes Poc., in: Ann. Mag. nat. Hist. (7), V. 8, p. 450. Myriapoda. 749 4. Paralamyctes chilensis (GERV.) SILV. Syn.: 1847. Henicops chilensis GERV., Ins. apt., V. 7, p. 239. 1849. Henicops chilensis GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 65, Atlas Myr., fig. 6, 6a—6b. 1899. Henicops chilensis SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 242, ” Brunneus, rufo varıegatus. Caput: lamina cephalica vix longior quam latior, fronte media pro- funde sulcata. Antennae 19-articulatae, articulis subeylindricis duplo vel minus longioribus quam latioribus, articulo ultimo gqeam penultimus aliquantum longiore. Truncus: laminae dorsales setis brevioribus instructae, laminarum II-VI anguli postici rotundati, VII anguli postici parum acute ali- quantum producti, VIII margo postico triangulariter sat profumde incısa, anguli postiei parum rotundati, product, IX, XI, XIII, XV anguli postiei gradatim corporis partem posticam versus aliquantum magis producti, X, XII, XIV anguli postici acute producti, XVI anguli rotundati, margo parum sinuata. Laminae ventrales sparsim et breviter setosae, XVI lata, angulis postieis late rotundatıs. Pedes mazillares subcoxarum margine dentibus 5 +5 armata. Pedes ambulatorü hirtelli, paris ultimi, praetarso ungue terminali et utrimgue unguwiculo composito, articulo 7 infra setis pluribus robustis armato. Pori subcoxales 3, 3, 3, 3, rotundi. Grenitalium femineorum unguis integer, calcarium duo paria. Long. corp. mm 13, lat. 1,6, long. antenn. 6, long. ped. ultimi 7. Habitat: S. Vicente (Talcahuano). Questa specie & stata da me raccolta nel Marzo del 1900 anche sul Monte Frias presso il lago Argentino (Rep. Argentina: Patagonia merid.). Gen. Anopsobius SILV. In: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 143. Corpus facie et segmentorum numero eodem Henicopidarum simile. Spiracula tantum in trunci segmentis quarto et undecimo (segmento pedes mazxillares gerente primo sumpto) sita. Oculi nulli. Antenmae monilıformes. 750 FıLıppo SILVESTRI, Labrum liberum, medium profunde unidentatum. Mandibulae (Fig. 5) lamina dentata et lamina parva (a) lacimiata auctae. Mawxillae primi paris (Fig. 46) triarticulata, articulis secundo et tertio inter sese vero non omnino distinctis, infra setis longis penicillatis instructae, mala interna (t) trianguları, brevi, setis simplieibus sat longis in apice aucta. Maxwillae secundi paris (Fig. 46) articulis quatuor praeter umguem compositae, articulo quarto infra setis nonnullis longis plumosis ad apicem aucto et setis nonnullis simplieibus, ungue terminali (Fig. 47—-48) elongato acuto et ad. basim subtus dentibus duobus spimiformibus, supra dentibus duobus quam ipse unguis parum brevioribus et parum minus robustis armato. Pedes mazillares (Fig. 50) subcoxa multo producta. Pedes ambulatorü pariıum 1—12 artieulo quinto in parte supera anteriore in processum triangularem in apice acutum producta. Pori subcoxales tantum in pedum paribus 14° et 15° adsunt. Pedes paris ultimi et paullulum paris penultimi subeoxa in parte infera-postica acute producta. Typus: Anopsobius productus Sıuv. Ohile. Speciem alteram legi ad S. Oruz in Patagonia australi. 5. Anopsobius produetus SILY. In: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 143. Flavus, capite ochraceo. Caput: Antennae breves, hirsutae, 13>—15 articulatae. Truneus: tergita omnia angulis posticis rectis vel parım rotundatıs. Pedes mazxillares (Fig. 50) subcoxa in parte amtıca antrorsum producta, parum lata, in margine dentibus sat magmıs 5 + 5 armata. Pedes ambulatorü (Fig. 49) hirtelli, paris ultimi sat crassi, quam ceteri parum longiores, ungue singulo, calcaribus, ut pedum par 14”, 0, 0, 1, 0, 0, articulo primo infra postice in processum magnum, conicum, producto et poris 1—2 instructo ; etiam pedum paris 14° articwlo primo poris I—2. 2 Genitalium femineorum (Fig. 51) unguwis integer, calcarium paria duo. Long. corp. mm 5; lat. corp. mm 0,9. Habitat: in truncis putrescentibus ad Temuco. Myriapoda. 51 Fam, Scolopendridae. Gen. Scolopendra L. 6. Scolopendra gigantea L. Tra le localitaä indicate per questa specie dal Prof. KRAEPELIN (Rev. d. Scolopendriden, p. 233) figura anche il Chile. Le altre regioni dove & stata raccolta questa specie sono: Brasile, Colombia, Venezuela, Trinidad, Giamaica, St. Thomas. (Gen. Hemiscolopendra KRraEr. Rev. d. Scolopendriden, p. 212. 7. Hemiscolopendra chilensis (GERV.) KrRAEPr. Syn.: 1847. Scolopendra chilensis GERV., Ins. apt., V. 4, p. 285. 1847. Scolopendra pallida GERV., Ins. apt., V. 4, p. 285. 1849. Scolopendra chilensis GERV., in: Gay, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 67, Atlas Myr., fig, 7, 7a—7d. 1849. Scolopendra pallıda GERV., in: GAy, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 68, Atlas Myr., fig. 8, Sa—8d. 1895. Seolopendra longipleura Sıuv., in: Boll. Mus. Torino, V. 10, No. 203, p. 2. 1899. Seolopendra chilensis Sıuv., in: Rev. chilena Hist. nat. V. 3, p. 144. 1903. Hemuscolopendra chilensis KRAEPELIN, Revis. d. Scolopen- driden, p. 214. Fusco viridescens. Lamina cephalica punctata marginem anticum tergiti primi trumei margine postico obtegens. Antennae 17 (16—18)-artieulatae. Laminae dorsales laevigatae, a tertia bisulcatae, ultima sulco mediano destituta. Laminae ventrales bisulcatae, wltima postice aligquantum angustata, angulis postieis rotundatıs. Pedum mazxillarium subcoxa dentibus + 4 armata. Pedes paris ultimi articulo basali (pseudopleura Krarr.) in parte laterali plerumque spina aucto, processw postico elongato in apice spinulis 4—6, lateraliter 0—2, supra ad apicem 5 armato; artieulo secundo in parte infera-externa plerumque seriebus duabus spinorum 6 + 6 (8—34) armato et in parte supera interna spinis plerumque 10—15 (var. 8—24). 752 FILipro SILVESTRI, Long. ad mm 70. Habitat: frequens in Chile usque ad Valdivia. In Rep. Argentina etiam sat frequens in prov. Tucuman, Cordoba, S. Luis. Questa specie con le due seguenti rispetto alle variazioni, che presentano, meritano uno speciale studio comparativo col metodo somatometrico. Ciö io desidero fare appena mi saröo procurato materiale piü abbondante. Questa specie deposita le uova verso la fine di Febbraio, trovandosi ejia in Marzo nidiate giovani custodite dalla propria madre. Gli individui giovani presentano gia tutti i caratteri degli adulti, eccezione fatta del colore, che & giallo paglierino. 8. Hemiscolopendra michaelseni (ATTEMS) KrArP. Syn.: 1903. Otostigma wmichaelseni ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syats pa 37: „ 1903. Hemiscolopendra michaelseni KRAEPELIN, Revis. d. Scolo- pendriden, p. 215. Oliwacea. Lamina cephalica punctata marginem anticum tergiti primi trunei margine postico obtegens. Antennae plerumque 17-articulatae. Laminae dorsales a quarta bisulcatae, ultima sulco mediano im- pressa. Laminae ventrales bisulcatae, wultima postice angustata et rotundata. Pedum mazxillarium subcoxa dentibus 4 + 4 armata. Pedes paris ultimi articuli basalıs processu postico in apice spinulis 3—4, in parte mediana laterali externa et supera spina singula aucto, articuli basali margine postico plerumque spinis 2, articulo secundo subtus externe seriebus duabus spinarum 8—10 et in parte interna supra et infra spinis 14 aucto, in processu apicalı spinis 2. Long. corp. ad mm 50. Habitat: Qwilpue, Coguimbo, Valparaıso, Salto. 9. Hemiscolopendra platei (ATTEMS) KRAEP. Syn.: 1899. Cormocephalus pallidus SıLv., in: Rev. chilena Hist. nat., V.3, pP: 125, „1903. Otostigma platei ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 98. „ 1903. Hemiscolopendra platei KRAEP., Revis. d. Scolopendriden, p- 216. Myriapoda. 753 Fusco viridescens antennis coeruleis. Lamina cephalica punctis minimis impressa, postice a lamina prima trunci obtecta. Antennae 17(— 19)-articulatae. Laminae dorsaless a quarta bisulcatae, ultima sulco mediano im- pressa. Laminae ventrales profunde bisuleatae, wltima postice angusta et rotundata. Pedum macillarium subcoxa dentibus 1.3 + 3.1 armata. Pedes poris ultimi articuli basalis processu postico sat elongato in apice spinulis 3—4, in parte laterali spimis 2—5 et in parte supera spinis 1-2 armato, articuli basalis margine postico lateraliter spimis 1—2, articulo secundo in parte infera externa spinis 8—12 biseriatis, et in parte interna infera et supera spinis 12—16, in processu apicali hispinos0. Long. ad mm 40. Habitat: Quilpue, Ooguimbo, Valparaiso (Vina del Mar). Fam. Oryptopidae. Gen. Oryptops LEachH. 10. Oryptops monilis GERV. Syn.: 1849. Cryptops monilis GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 69. „ 1899. Cryptops monilis Sınv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 146. ” De abbreviatus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 107. „ 1903. Oryptops monilis KRAEP., Revis. d. Scolopendriden, p. 51. Ochraceo-ferruginens. Lamina cephalica postice a tergito primo obtectum, punctis parvis sparsis impressa. Antennae 17-articulatae, apicem versus alıquantum attenuatae. Lamina prima dorsalis suleis medialibus nullis tantum impressione mediana Y-formi, laminae dorsales ceterae sparsissime et laevissime punctatae, a quarta swleis medialibus nullis, suleis sublateralibus distinctis. Laminae ventrales sparse punctatae, sulco mediano recto et altero transversali arcuato notatae, ultima lata postice rotundata. ‘ Pedes paris ultimi in articulo basali poris numerosis et parvis in- structae, articulis 2—3 subtus et interne setis spimiformibus auctis supra sulco nullo, articulo tertio ad apicem infra plerumgque etiam dentibus 754 Fınıppo SILVESTRI, 1—3 armato, articulo quarto infra serra dentium 9—10 (secundum Krarreıın 6—8, secundum Arrzus 12) armato et articulo quinto serra dentium 5—5, praeter setas sparsas. Long. ad mm 34. Habitat: Valdivia, Corral, Coipue, Villa Rica, Temuco, S. Vicente, Vina del Mar. 11. Oryptops detectus SILVv. Syn.: 1899. Cryptops deteetus SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 146. 1903. COryptops detectus KRAEP., Revis. d. Scolopendriden, p. 48. N Flavus capite ferrugineo, hürsutellus. Lamina: cephalica haud suleata margine postico marginem anticum segmenti primi pediferi obtegens. Antennae 17-artieulatae cerassiusculae, apicem versus paullulum attenuatae, artieulis 1—4 setis sat longis in- structis, ceteris gradatim apicem versus brevioribus et magis densis. Lamina prima dorsalis sulco mediano distinelo, postice bifwrcato impressa, coeterae a secunda suleis medialibus et a quarta etiam suleis armatis sublateralibus impressae. Laminae ventrales usque ad segmentum 17m eruciatim sulcatae, ultima trapezoidea angulis postieis rotundatis. Pedum mazxillarium subcoxa margine antico subrecto. Pedes paris ultimi in articulo basali poris parvis c. 20—25 instructi, artieulo secundo infra valde spinoso, supra setis nonnullis, articulo tertio infra spinoso et dente haud longe pone apicem armato, articulo quarto parum setoso infra serra dentium 6 armato, articulo quwinto setoso et serra dentium 2, artieulo ultimo magis setoso. Long. corp. ad 16 mm. Habitat: Temuco sub saxis et trumcis putrescentibus. Juvenis: Long. corp. mm 7. Pedes paris ultimi in articulo basalı poris 4 instructo, in articulo quarto serra dentium 5 et in articulo quinto serra dentium 2 armato. 12. Oryptops armatus SIL. 1899. Oryptops armatus Sıuv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 147. 1903. Cryptops armatus KRAEP., Revis. d. Scolopendriden, p. 49. Juvenis: Long. corp. mm 7, lat. 0,5. Pallide flavus, hürsutellus. Lamina cephalica margine postico marginem anticum segmenti primi pediferi obtegens. Antennae hirsutae, 17-articulatae. Myriapoda. 755 Pedum maxillarium subcoxa in margine antico recte truncata. Laminae dorsales et ventrales ut in specie praecedenti. Pedes paris ultimi in articulo basali poris 4 instructi, artieulis 2—3 infra spinosis, articulo quarto infra serra dentium 10, articulo qwinto serra dentium 9 armato. Habitat : Santiago. Questa specie & certamente vicinissima alla precedente e poträ solo essere mantenuta distinta se altre ricerche dimostreranuo che in Chile si trovano con una certa frequenza esemplari con un numero di denti al quinto articolo di 9, come in quello giovane da me sopra descritto, e se presenteranno gli adulti anche altri caratteri, per i quali si differenziano dal Ü. detectus. 13. Cryptops triserratus ATTEMS. 1903. Oryptops triserratus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 107. 1903. Cryptops triserratus KRAEP., Revis. d. Scolopendriden, p. 53. Questa specie si distingue dal Ur. monilis GERv. per avere le lamine dorsali dalla sesta provviste di solchi mediali, il margine anteriore della subcoxa dei piedi mascellari affatto retto, 1’ articolo quarto delle zampe dell’ ultimo paio armato sotto con una sega com- posta di 13—16 denti. Habitat: Valdivia. Fam. Geophilidae. Gen. Pachymerinus n. 9. Caput magnum; lamina cephalica longior quam latior. Labrum tripartitum, parte mediana minima, labro prono non vel vix distineta, partibus lateralibus setis marginalibus longis auctis. Mandibulae lamina singula pectinata terminatae. Maxillae primi paris malae externae articulus basalis processu externo, perbrevi, interdum nullo auctus, articulus secundus processu palpiformi plus minusve brevi instructo. Mala mazxillarum interna infera, longa, ab articulo secundo malae externae distincta. Maxillae secundi paris articulus basalis in angulo interno productus, ungue terminali plus minusve brevi. Pedes mazillares flexi marginem frontalem superantes, in articulo basali dente parvo armati, in articulo secundo dente robusto et in unguis basi etiam dente sat magno aucti. 756 FıLıppo SILvESTRI, Lamina praebasalis disereta vel non. Lamina basalis trapezoidea, angustata. Laminae ventrales poris nullis, in parte mediana sulcatae. Lamina ventralis segmenti ultimi pediferi angusta vel latiuscula, postice quam antice magis angustata. Pedes articulo basalı poris numerosis instructo, ungue terminali auctt. Pori anales duo. Species typica: Feophilus millepunctatus Gear. Obs. Genus hoc ad genus Pachymerium Ü. Kocn (Typus P. ferrugineum Ü. Kocz) valde proximum, sed labri forma praesertim, nec non brevitate processum palpiformium mazillae primi paris, glandulis ventralibus absentia distinguendum. 14. Pachymerinus millepunetatus GERY. Syn.: 1849. Geophilus millepunctatus GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Zool., V. 4, p. 71, Atlas Mir., fig. 9, 9a —d. „ 1899. Meeistocephalus millepunectatus SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 148. „ 1903. Meeistocephalus millepunctatus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V.+18, 8y8t.,0p.218. „ 1903. Geophilus (Pachymerium) eorralinus ATTEMS, ibid., p. 252, tab. 14, fig. 33—38. Ochraceus, capite ferrugineo; pilis nonnullis sparsis corpus auetum. Lamina cephalica multo longior quam latior grosse et dense punctata, lateribus parallelis, ita ut subrectangularis sit. Antennae apicem versus aliquantum attenuatae, pilosulae. Macxillae secundo paris ungue terminali breviore. Pedes mazillares flexi articulum secundum antennarum superantes, articeulo basali (subcoxa) in margine antico dente sat parvo auecto, articulo secundo dente magno ad apicem armato, ungue ad basim dente sat magno, articulis ommibus infra setis nonmullis. Tergita sparse punctata et bisulcata; sternita sat dense pumetata, in parte mediana sulcata, poris glandularibus destituta. Segmentum ultimum pediferum tergito longo, parıum convexrum, sternito angusto, elongato, parım trapezoideo, pedibus attennatis, artieulo basali inflato poris sat magnis, inter sese paullulum remotis, undique instructo, articulis ceteris setis brevissimis pluribus et setis nonnullis sat longis auctis, ungue terminali sat magno. Pedum paria in exemplis a me observatis 23 61, secundum Arteus ad 65. Myriapoda. 157 Long. corp. ad mm 68; lat. ad mm 2,6. Juvenis: pallide flavus. Pedum paria 61. Pori articuli basali pedum paris ultimi ce. 20, undique sparsis. Long. corp. mm 20. Habitat: Corral (Prarz), Valparaiso (Vina del Mar), El Salto, Valdivia (Miczarrsen), Temuco, S. Rosendo (Sırveszer). Össervazione. Non ce’ & alcun dubbio che questa sia la specie denominata dal GERvAıs Geophilus millepunctatus, come pure & certo che il Geophilus (Pachymerium) corralinus & la stessa specie. Intorno alla descrizione dell’ Arrzms debbo notare che mentre egli afferma che la «Stirn nicht durch eine Furche abgesetzt», con un piccolo ingrandimento ed anche ad occhio nudo si rileva facilmente un tenue solco, che delimita posteriormente la fronte; cosi la lamina prae- basalis & ora visibile ed ora no secondo come si osserva l’animale. Lo stesso autore scrive che «die Ventralporen sind sehr unscheinbar und werden erst durch Auskochen in Kalilauge deutlich»; io non nego che alcuni pori esistano sulle lJamine ventrali, ma essi sono pori delle ghiandole unicellulari, che si trovano sulle piü. svariate regioni del corpo, e non sono affatto quei pori di ghiandole speciali. che si menzionano nelle deserizioni delle specie fornendo perlopiü un ottimo carattere specifico. 15. Pachymerinus millepunctatus (GERV.) subsp. abbreviatus n. subsp. Ferrugineus totus. Artieulus basaliıs pedum paris ultimi inflatus poris sat magmis, majoribus quam in specie, inter sese sat remotis, ergo multo minus numerosis quam in specie, undique sitis instructus. Pedum paria 51. Long. corp. mm 30, lat. mm 1,2. Habitat: El Salto (specimina tria). I caratteri, che fanno distinguere dal P. millepunctatus la sotto- specie qui descritta come nuova, sono quelli sopra indicati soltanto, essendo gli altri uguali a quelli della specie tipica o tali almeno, che non sono sufficienti a far rilevare una differenza tra specie e sottospecie. Se si fosse trattato di un solo esemplare l’avrei piuttosto considerato come una forma anomala della specie tipica, ma essendo tre gli esemplari, che presentano caratteri identici mi sembra giusti- ficato la fondazione di una nuova sottospecie, la quale si puo con- siderare derivata da un individuo della specie tipica, che per una 758 FiLıppo SILVESTEI. variazione congenita sia nato con 51 paia di zampe invece di 61 e che abbia trasmesso ai suoi discendenti tale variazione. 16. Pachymerinus canaliculatus GERV. Syn.: Geophilus eanaliculatus GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Ziool.,; MV... 4, P»,.72. „ 1899. Meeistocephalus millepunctatus, subsp. canahiculatus SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 148. Ochraceus capite ferrugineo. Lamina cephahca multo longior quam labior, minus grosse et parum dense punctata quam in P. millepumctato et antice posticeque lateraliter magis rotundata quam in dieta specie ita ut lamina cephalica paullulum elliptica appareat neque subrectangularis. Maxillae secundi parıs ungue terminali breviore. Pedes mazillares flexi marginem frontalem aliquantum superantes, quam in P. millepunctato minus grosse et minus dense punctati, artieulo basali in margine antico dente sat parvo armato, articulo secundo ad apicem dente minimo et etiam ungwis bası dente minimo armatis. Tergita et sternita punctis paucioribus et minimis, sparsissimis im- pressa. Segmentum ultimum pediferum sternito angustato, elongato, parum trapezoideo, pedum artieulo basali valde inflato, magıs inflato quam in P. millepunctato poris sat parvis, inter sese parum remotis undique instructo. Pedum paria 2 75. Long. corp. mm 75; lat. corp. mm 2. Habitat : Coipue. (esta specie fu descritta dal GERvAIS cosi brevemente, che ad essa si potrebbe riferire tanto 1’ esemplare da me sopra descritto che qualunque altro, il quale presentasse tra i caratteri, quelli indicati dal detto autore e che sono «corpore longiore ; pedibus numerosis antennis subacutis, supra antice in medio subcanaliculato, infra impressione media cingulorum notatos. Il GerVvAIS attribuisse acli esemplari di tale specie la lunghezza di 3 pollici. Ritenendo cosa assai migliore il cercare di riferire, quando & possibile, a specie incompletamente descritte da vecchi autori, esemplari delle stesse regioni, i quali presentino tra gli altri tutti i caratteri dagli stessi autori indicati, piuttosto che creare senz’ altro specie nuove, ho creduto conveniente per gli esemplari, da me raccolti poco lungi da Valdivia, mantenere il nome specifico del GERVAIS. Myriapoda. 759 17. Pachymerinus pluripes SI. Syn.: 1899. Mecistocephalus müillepunetatus GERV., subsp. plımipes SILV., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, p. 149. Q Flavus capite ochraceo-ferrugineo, sat breviter et sparse setosus. Lamina cephalica longior quam latior laeviter et oblonge punctata. Lamina frontalis disereta; lamina basalis angusta, trapezoidea, lamına praebasalis obtecta. Antennae apicem versus aliquantum attenwatae. Unguis palpi labialis parvus. Pedes maxillares flexi marginem frontalem spatio majore superamtes punctis impressi, articulo basali in margine antico dente magno acuto, articulo secundo ad apicem dente magno, ungue ad basim dente sat magno armato, artieulis ommibus setis nonnullis sat longis instructis. Tergita bisulcata. Sternita in parte mediana sulco profundo, latiusculo impressa, port destituta. Segmentum ultimum pediferum tergito longo amgulis posticis rotun- datis, sternito longo, valde angusto, apicem versus paullulum magis angustato, ia ut vix trapezoideo sit, pedibus sat attenuatis, umgue ter- minali sat parvo, articulo basali poris sat parvis inter sese aliquantum remotis, undique sitis instructis. Pedum paria 79—81. Long. corp. mm 32; lat. corp. mm 1,2. Habitat: nonmulla specimina legt -apud 8. Vicente (Talcahuano) sub sawıs. La prima volta descrissi questa forma come sottospecie del P. millepunctatus, pero oggi mi sembra molto piü giustificato con- siderarla come specie affatto distinta, particolarmente per la forma dello sternite dell’ ultimo segmento pedifero, oltreche per essere provvista di un numero maggiore di setole e per avere un maggior numero di zampe. 18. Pachymerinus porteri SILY. Syn.: 1899. Mecistocephalus porteri SıLv., in: Rev. chilena Hist. nat., Venen. s Ag, Ochraceus capite ferrugineo, parce pilosus. Lamina cephalica multo longior quam latior, grosse et sat dense punctata; lamina frontalis distineta. Lamina praebasalis indiscraeta. Lamina basahs angusta, trapezordea. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. IIL) Heft 3. 49 760 FıLıppo SILvESTRT, Ungwis palpi labialis magnus. Pedes maxillares toti grosse punctati, flexi antennarum articulum primum superantes, articulo basali in margino antico dente parvo aucto, articulo secundo ad apicem dente sat magno et ungue ad basim dente magno armatıs. Tergita bisulcata, pumetis indistinctis. Sternita in parte mediana sulcata, poris et punctis destituta. Segmentum ultimum pediferum sternito fere atque longo atque lato parte antica laterali rotundata latiore, parte postica aliquantum angustata, pedibus attenwatis ungue magno terminati, articulo basali infra poris 15 sat magnis, quorum 2—3 interni a stermito obtecti sunt, supra poris 6—7 et lateraliter porıs 4—D instructis. Pori anales magni. Pedum paria 2 47—51, 3 47—49. Long. corp. mm 46; lat. corp. mm 2. Habitat: nonnulla exempla in nemoribus ad Coipue et Temuco sub truncis putrescentibus et sub sawıs legt. Gen. Eurytion ATTENS. Geophilus subgen. Burytion ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 244. L’ Arrems nella tavola per la determinazione dei sottogeneri del genere Geophilus, data a p. 217 del sopracitato lavoro, indica come caratteri differenziali tra il sottogenere Pachymerium ©. Koch ed il suo Eurytion i seguenti: a) Ventralplatte des Endbeinsegments schmal; Hüften mit zahl- reichen frei mündenden Poren oben und unten Pachymerium ©. KocH b) Ventralplatte des Endbeinsegments sehr breit; Hüftporen ventral und dorsal; oder nur ventral Eurytion ATTEMS. La larghezza della lamina ventrale dell’ ultimo segmento pedi- fero non puo costituire una differenza dal genere Pachymerium nel senso usato dall’ Arrems e che comprenderebbe anche il mio Pachy- merinus, poiche il Pachymerinus porteri ha una lamina ventrale se non molto larga abbastanza larga. Inoltre il genere Schizotaenia O. F. Coox, prendendo in con- siderazione i caratteri scelti dall’ Arrems per distinguere il Pachy- merium dall’ Eurytion, sarebbe perfettamente identico al suo Eurytion. Stando cosi le cose, non prendendo in considerazione i caratteri del Myriapoda. 761 labbro superiore, si doveva accettare il genere Pachymerium ed il genere Schizotaenia senza creare il nuovo genere Pachymerinus, ne Eurytion, pero dall’ esame di tutte le specie sudamericane, con aleune di quelle africane riferite dal Coox al genere Schizotaenia (p. es. Geo- philus 4suleatus Por.) e con Pachymerium ferrugineum della fauna paleartica si rilevano alcune differenze, le quali consigliano di ascrivere tali specie di Geophilidae a varii gruppi con valore di generi o sotto- generi, che chiamar si vogliano, come appresso: a Labrum (Fig. 52) Spartitum ; pars mediana sat magna c Mala externa mazillarum primi paris processibus palpiformibus longis, articulo tertio quam secundus breviore vel vix longiore, quam processus palpformis artieuli secundi valde breviore. Laminae ventrales poris glandularum instructae. Articulus basalıs pedum paris ultimi undique vel tantum subtus poris instructus Pachymerium 0. Kocu c! Mala externa mazxillarum primi paris processibus palpiformi- bus, praesertim articuli primi, brevibus et attenwatis, articulo tertio quam secundus et quam mala interna longiore. Laminae ventrales poris glandularıum instructae vel destitutae. Arti- culus basalıs pedum paris ultimi subtus poris instructus Schizotaemia !) O. F. Coock b Labrum (Fig.54—55) tripartitum :pars mediana perparva vel minima d Labrum parte mediana minima, pronum inspectum indisereta. Mala externa mazxillarum primi paris articulo basali processu palpiformi brevissimo, obsoleto, articulo secundo processu palpi- formi plus minusve brevi, articulo tertio quam secundus et quam mala interna longiore. Laminae ventrales poris glandu- larım destitutae. Artieulus basalis pedum paris ultimi un- dique poris instructus Gen. Pachymerinus n. g. Labrum parte mediana perparva, semper discreta. Mala externa mazillarum primi paris in articulis basali et secundo processu palpiformi sat longo instructis, articulo tertio quam secundus et quam mala interna parum longiore Eurytion Arrms. je d 1) ©. F. Cook indica come carattere differenziale tra il G@eophilus e la Schizotaenia la mancanza di pori ventrali, ma nel Geophilus 4sulcatus Por. dallo stesso Autore riferito al genere Schixolaenia si trovano pori ventrali, come pure in tale specie 1’ ultime paio di zampe & fornito di una cortissima unghia, poco chitinizzata, che sfuggi al PORAT deserivendo detta specie. 49* 762 FıLıppo SILVvESTRI, Eurytion gracile (GERY.). Syn.: 1849. Geophilus gracilis GERV., in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, H00l.,u.N4 4, ps: „1886. (Geophilus tenebrosus MEIN., in: Vid. Meddel. naturh. Foren. Kjöbenhavn for 1884—86. p. 146. „ 1899. Schizotaenia gracilis SILY., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, 1:50: „1903. Geophilus (Burytion) moderatus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 247. Flavescens capite ochraceo-ferrugineo. Lamina cephalica longior quam latior ; lamina. basalis trapezoidea. Antennae sat attennatae. Maxillae secundi paris articulo wltimo setis pluribus et ungue magno aucto. Pedes mazxillares flexi marginem frontalem spatio magno superantes. artieulo basali in margine antico dente sat magno conico armato, articulo secundo dentibus duobus sat magnıs, quorum alter in parte mediana, alter in parte praeapicali situs est, ungue etiam ad basim dente magno armato. Sternita media sulcata 2-c. 20 area porosa fere ovali-transversali postice instructa, coetera areis duobus postieis parvis, in exempls jJuvenili- bus parum distinctis. Segmentum ultimum pediferum sternito breve, latum, subtrapezoideum, margine postico vix emarginato, angulis posticis parum vel non rotundatıs. Pedes articulo basali poris usque ad 15, mazima pro parte obtechs, articulis 2—5 sat incrassatis setis nonnullis sat longis instructis et infra breviter et dense pilosis, artieulis 6—7 quam ceteri magıs attenuatıs, ungue terminali magno. Pedum paria in exemplis eilemis a me observatis 2 66, & inwenis 61, secundum Arrzus 2 67; in exemplis Reip. Argentinae pedum paria 43 ad 65. Long. corp. ad 45; lat. 1. 2. Habitat: Santiago (Sırvestrı), Quilpue (Micwarısex). Questa specie con numerose e piccole variazioni si trova in tutta la Rep. Argentina dal Chaco al Rio S. Cruz, dall’ Atlantico alle Ande; non mi sembra che sia possibile almeno per ora, stabilire delle sottospecie. Io ho riferito I Eurytion moderatus ATTEMS a questa specie avendo confrontato 1’ esemplare tipico dell’ ArtEms, sentilmente avuto in communicazione dal Prof. K. KRAEPELIN, con quelli di Santiago e dell’ Argentina. Myriapoda. 763 20. Eurytion metopias ATTEMS. 1903. Geophilus (Burytion) metopias ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 246, tab. 14, fie. 41; tab. 15, fig. 45—47. Habitat: Corral (MicHAELSEN et PLATE). 21. Eurytion michaelseni ATTEMS. 19053. Geophilus (Bwrytion) michaelseni ATTEMS, ]. c., p. 245. Habitat: Valparaiso (MıcHAELSEN). Gen. Pachymerium C. Koch. 22. Pachymerium armatum n. Sp. Flavum, capite ferrugineo, hirsutellum. Labrum (Fig. 53) parte mediana sat magna, dentibus minimis aucta. Lamina cephalica longior quam latior, setis subquatuorseriatis supra instructa. Pedes maxillares flexi antennarum artieulum primum superantes, artieulo basali in margine antico dente acuto, magno aucto, articulo secundo dente in parte mediana et dente altero ad apicem acutis armato, artieulis 5—4 dente singulo parvo instructis, ungue ad basim dente magno, articulis ommibus setis monmullis longis et setis brevioribus instructis. Laminae ventrales anticae (Fig.59) area porosa parva transversalipostica instructae, posticae areis duabus posticis lateralibus, poris pancioribus compositis, praeditae, omnes setis duabus sublateralibus anticis longıs, et setis duabus sublateralibus postieis longioribus auctae, nec mon setis nonnullis brevibus. Pedes setis (Fig. 60) nomnullis sat longis et in articeulis 2—E infra seta longa auctt. Segmentum ultimum pediferum sternito amgustato, longiore quam latiore, trapezoideo, pedibus attenuatis, setis nonnullis longis ad artieu- lorum apicem instructis, articulo basali poris 11 sat magnıs, quorum 2—3 obtectis instructo, ungue terminali magno. Pedum paria 37. Long. corp. mm 20; lat. 1,2. Habitat: Puerto Mayno (Expl. Beaufils 24.9. 1897). FiILıPpo SILVESTRI, =] ©) EB Gen. Schizotaenia 0. F. Coox. Schizotaenia alacer (Poc.) SILv. Syn.: 1891. (Geophilus alacer Poc., in: Ann. Mag. nat. Hist. (6), V. 7, p. 226, tab. 12, fig. I11—1la. „1897. Scolioplanes magellanicus ATTEMS, in: Erg. Hamburg. Magal. Sammelr., V. 2, No. 4, p. 4, fig. 1—4. „1899. Schizotaenia alacer SILv., in: Rev. chilena Hist. nat., V. 3, ps #51. „1902. Scohoplanes magellanicus ATTEMS, in: Res. Voyage 8.Y. Belgica, Zool., Myr., p. 1, tab. 1, fie. 1—9. „1903. Scohoplanes magellanicus ATTEMS, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 269. Ferruginea, hürsutella. Lamina cephalica longior quam latior. Lamina basalis trapezoidea. Antennae attenwatae. Labrum (Fig. 56) parte medrana sat magna dentibus 6 sat distinchs, partibus lateralibus setis instructis. Maxillae primae paris in articulo secundo processu palpiforma brevi, sed. distinctissimo auctae. Mazxillae secundi paris ungue terminali elongato, acuto. Pedes mazxillares flexi marginem frontalem valde superans, artieulo basali in margine antico dente sat magno aucto, articulo secundo ad apicem etiam dente sat magno armato, articulis 3—4 dente parvo aucltıs, ungue ad basim dente magno armato. Laminae ventrales poris destitutae. Segmentum ultimum pediferum sternito brevi, lato, postice angustato, trapezoideo, pedes attenuati, in mare parum incrassati, et breviter et parum dense pilosi, articulo basali poris plerumque 5—8. Pedum paria 33. Long. corp. ad mm 15; lat. corp. 0,8. Habitat: Terra del Fuoco (Chile et Argentina). L’ Arrems non ostante che io giä nel 1899 avessi molto giusta- mente riferito il suo Scolioplanes magellanicus al Geophilus alacer PoC. e questo al genere Schizotaenia, ha continuato nel 1902 e nel 1903 a chiamare questa specie Scolioplanes magellanicus. G@uanto al nome specifico non vi ha dubbio alcuno che debba essere abbandonato, poiche la specie descritta dal Pocock come @. alacer & certamente la stessa, e quanto al nome generico € pure strano che l’ ATTEMS continui per la stessa a ritenere quello di Scoloplanes. Di questo genere infatti questa specie non ha la forma del labbro ne del capo Myriapoda. 169 e del dente basale dell’ unghia, non ha i pori ventrali, mentre & provvista di una evidente appendice palpiforme al secondo articolo delle mascelle del primo paio, appendice sempre molto evidente, quantunaue |’ ArrEms affermi «les appendices palpiformes manquent». Questa specie e la seguente sono riferite da me solo temporanea- mente al genere Schizotaenia, perch@ & probabile che in seguito per esse si debba accettare il genere Schendyloides ATTEMS, specialmente per essere sprovviste di pori ventrali. L’ Artenms riferisce alla stessa specie anche esemplari con 35 e 37 paia di zampe, ma io dubito che si tratti piuttosto della specie seguente in tale caso. Schizotaenia psilopus AÄTTEMS. 1897. Schendyla (Schendyloides) pstlopus ATTEMS, in: Erg. Hamburg. Magal. Bammeln.g 223 No:#4, p::6. Flavescens capite ochraceo, hirsutella vel etiam siraminea capite flavescente. Lamina cephalica longior quam latior. Antennae attenwatae. Labrum (Fig. 58) parte mediana parva, parum minore quam in S. alacer, dentibus minimis, tuberceuliformibus aucto. Mawillae primi paris in articulo secundo processu palpiformi sub- nullo. Maxillae secundi paris ungue terminali, elongato, acuto. Pedes mazillares flexi marginem frontalem superantes ; articulo basali in margine antico dente sat magno aucto, articulo secundo ad apicem dente sat parvo et articulis 3—4 dente minimo vix distincto armatis, ungue ad basim dente sat longo, conico armaltı. Sternita poris naullıs. Segmentum ultimum pediferum sternito parum elongato, postice quam antice magis angustato, trapezoideo, pedibus in foemina attenmatis, in mare paruım incrassatis infra breviter et sat dense plosis, in articulo basali poris 5—6 instructis. Pedum paria 35—41. Long. corp. ad. mm 18; lat. mm 0,8. Habitat: Coipue (Chile); Mons Buenos Aires apud lacum Argen- tinum (Patagonia, R. Argentina). (Questa specie & molto prossima alla precedente, dalla quale si distingue per avere un numero di zampe maggiore, i tubercoli del terzo e quarto articolo dei piedi mascellari piü piccoli, e piü piccoli 766 Fırıppo Sınvestmeı, pure i denti degli altri articoli. Ho esaminato i due esemplari tipici dell’ Arrems ed ho constatato che la 9 con 43 paia di zampe e in realta da considerarsi come tipo di una specie distinta, ma il g e un giovane di Burytion gracilis (Gerv.) SıLv. con 53 paia di zampe. Gen. Apogeophilus n. g. Caput (Fig. 61) parvum, fere aeque longum atqwe latum. Antennae sat longae, apicem versus paullulum incerassatae, artieulo ultimo elongato, conico, in parte mediana laterali utrimque appendiculis sensitwis nonnullis, eylindricis, brevibus, contiguis aucto. Labrum (Fig. 62) 3partitum, parte mediana parva, quam laterales magis quam triplo minus lata, margine, vix lobulato, partibus lateralibus nudıs. Mandibulae lamina pectinata tantum instructae. Ma«illae (Fig. 65) primi paris praeter articulum basalem, artieulum alterum cylindrieum tamtum distinetum et mala interna, appendicibus palpiformibus nullis. Maxillae (Fig. 65) secundi paris ungue magno terminatae. Pedes maxillares (Fig. 64) parvi flexi quam margo frontalis parum breviores, articulis omnibus inermibus, ungue terminali robusto, simpliei. Lamina praebasalis obtecta. Lamina basalis lata, transverso-reetam- gularıs, quam tergitum segmenti primi pedes ambulatorios gerentis, vix minus lata. Sternita poris ventralibus posticis instructa. Segmentum ultimum pediferum (Fig. 65) sternito brevi, lato, duplo latiore ad basim quam longo, pedibus (Fig. 65—66) 6-articulatis, articulo basali parum inflato, poro magno semiobtecto, articulis 2—5 gradatim parıum magis incrassati et paullulum longioribus, articulo 6° quam quinto magıs quam duplo longiore et crassiore, apice Convexo, infra articulis 4—6 setis brevibus instructis. Obs. Genus hoc forma pedum paris ultimi praesertim distinetissimum. 25. Apogeophilus elaviger n. sp. 2 Ochroleucus, setis brevioribus sparsis instructus. Caput subquadratum. Antennae quam caput longiores, setis breviori- bus sparsis instructae. Pedes mawillares fleri marginem frontalem spatio magno non attin- gentes, imermes. Myriapoda. 7167 Sternita poris paucis, sat magnis in parte postica mediana et laterali antice, in parte postica laterali postice instructa. Segmenti ultimi pediferi pedes sat elongati, clavati, articulo sexto quam quintus magis quam duplo longiore et aliquantum crassiore. Segmentorum numerus 51. Long. corp. mm 10; lat. 0,5. Habitat: Exemplum unum masculinum ad Santiago in humo legt. Gen. Linotaenia 0. Koch. Syn.: Scolioplanes MEIN. et Auct. 26. Linotaenia araucanensis SILV. Q Luride rufa, hürsutella. Lamina cephalica parva, paullo latior quam longior. Lamina basalis lata, transverse rectangularis. Lamina praebasalis obtecta. Antennae sat longae, attenuate, articulis primis sparse setosıs, ultimis magıs pilosıs. Labrum (Fig. 67) integrum, latum, dentibus perparvis, rotundatis instructum. Maxillae primi paris appendieibus palpiformibus nullis vel minimis in articulo secundo. Maxillae secundi paris articulo wltimo ungue sat parvo et setis pluribus armatae, Pedes mazillares flexi marginem frontalem non superantes, articulo basali et artieulis 2—- 4 inermibus, ungue tantum ad basım dente magno, subtrianguları armato. Sternita areis duabus porosis magnis, subeircularibus, posticis instructa. Segmentum ultimum pediferum sternito longo, angusto, trapezoideo, angulis posticis vix rotundatis, pedibus attenuatis sparse setosis, in articulo basali poris 12—15 sat magnis instructis et ungue terminal valıdo armalti. Pori amales duo magnt. Pedum paria 43. & Pedes paris ultimi valde cerassi, dense pilosi, ungue minimo armati et in articulo basali poris 10 instructi. Long. corp. mm 30; lat. corp. mm 1,5. Habitat: Temuco, Pitrufquen. 768 FiLıppo SILvESTRT, Fam. Schendylidae. Gen. Schendyla Bercs. et Mein. 27. Schendyla montana ÄTTEMS. Ochracea capite ferrugineo, valde hürsuta. Lamina cephalica parva, aeque longa atque lata. Antenmae breves. Pedes mazillares flexi antennarum basim attingentes, margine antico subeoxae inermi, articulis 2—4 tuberculo setigero instructis, ad basim unguis dente parvo armatı. Laminae ventrales anticae area porosa subrotunda sat lata postica instructae. Segmentum ultimum pediferum sternito sat parvo, trapezordeo, pedibus in 2 parum crassis, in 2 crassioribus, in articulo basali poris duobus magnis instruch, artieulo ultimo ceteris breviore et multo magıs attenuato. Pedum paria 2 40, & 39—40. Habitat: Santiago: (Quinta Normal. Gli esemplari riferiti da me a questa specie sono identici a quelli da me raccolti a Palermo (Sicilia) e riferiti pure alla Schen- dyla montana ATTEms. (Questo autore nella prima sua descrizione della Schendyla montana non parla affatto di differenze tra la Ser. nemorensis e la Sch. montana nella presenza 0 mancanza di pori nelle lamine ventrali, mentre nella tavola dicotomica delle specie del genere Schendyla data a p. 187 dei Zool. Jahrb., V. 18, Syst., ascrive la Schend. montana alle specie mancanti di pori ventrali. Se in realta cosi stanno le cose, allora gli esemplari sopradescritti, come quelli di Palermo avendo pori alle lamine ventrali anteriori non si dovrebbero piü riferire alla Sch. montana, ma almeno ad una var. nov. della Sch. nemorensis distinta dalla specie tipica particolarmente per avere un dente alla base dell’ unghia dei piedi mascellari. In qualsiasi modo, lasciando dubbio, se si tratta realmente della Schendyla montana o di una var. nov. della Schendyla nemorensis fino a quando avrö potuto ottenere esemplari tipici della Sch. montama, gli esemplari chileni debbono sempre considerarsi importati dal- l’ Europa. Myriapoda. 769 Bibliografia. 1897. ATTEMS, C., Myriapoden, in: Hamburg. Magalh. Sammelreise, p. 1—8. 1899. —, System der Polydesmiden, Theil 1, in: Denkschr. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Cl., V. 67, p. 221—482, tab. 1—11 (1898). 1902. —-, Myriapodes, in: Result. d. voyage du S. Y. Belgica en 1897 -——1899, Zool., p. 1—5, 1 pl. 1903. —-, Beiträge zur Myriapodenkunde, in: Zool. Jahrb., V. 18, Syst., p. 63—154, tab. 5—11. 1903. —-, Synopsis der Geophiliden, ibid., V. 18, Syst., p. 155--302, tab. 12—16. 1847. GERVvAIS, P., Histoire naturelle des insectes Apteres, V. 4. 1849. —-, Miriapodos, in: Historia fisica y politica de Chile por CLAUDIO GAY, Zool., V... 4: 1902. Hansen, J. H., On the genera and species of the order Pauropoda, in: Vid. Meddel. naturh. Foren. Kjöbenhavn, V. 1, p. 323 —424, tab. 1—6. 1903. —, The genera and species of the order Symphyla, in: Quart. Journ. mierosc. Se. (N. 8.), V. 47, p. 1—101, tab. 1—7. 1903. KRAEPELIN, K., Revision der Scolopendriden, in: Mitteil. naturh. Mus. Hamburg, V. 20, p. 1—276. 1891. Pocock, R. I., Descriptions of some new Geophilidae in the col- lection of the British Museum, in: Ann. Mag. nat. Hist. (6), V. 8, p. 215—227, tab. 12. 1899. SILVESTRI, F., Contribucion al estudio de los Quilöpodos chilenos, in: Revista chilena Hist. nat., V. 3, p. 141—152. 1803. —-, Note diplopodologiche, in: Boll. Mus. Zool. Anat. comp. Torino, V. 18, N. 433, p. 121. 1904. —, Myriopoda, in: Fauna hawaiensis, V. 3, p. 323-338, tab. 11—12. ® =] —] (>) FıLıppo SILVESTRI, Explieatio figurarum. Nav. 34. Fig. 1. Pleonoraius pachyskeles. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 2. Pleonoraius omalonotus. Organı copulativi pars altera supina. Fig. 3. Julidesmus chiensis. Organı copulativi pars altera integra et partis alterius basis supinae. Fig. 4. Semnosoma concolor. Organi copulativi pars altera lateraliter inspecta (exemplum e Puerto Mont). Fig. 5. Semnosoma concolor. Organı copulativi pars altera supina (exemplum e Coipue). Fig. 6. Semnosoma concolor. Organi copulativi pars altera supina (exemplum ex EI Salto). Fig. 7. Semnosoma porteri. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 8. Semnosoma intricatum. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 9. Semnosoma subecarinatum. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 10. Anaulacodesmus levissimus. Organi copulativi pars altera supina (Coipue). Fig. 11. Anaulacodesmus levissimus. Organmı copulativi pars altera supina (Coipue). Fig. 12. Anaulacodesmus levissimus var. a. Organi copulativi pars altera supina (Coipu£). Fig. 13. Anaulacodesmus levissimus var. «. Organi copulativi pars altera supina (Coipue). Fig. 14. Anaulacodesmus carinobtusus. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 15. Anaulacodesmus carinobtusus var. «. Organi copulativi pars altera supina. Fig. 16. Anaulacodesmus marmoratus. Organi copulativi pars altera supina. Myriapoda. “ed Tav. 35. Fig. 17. Abatodesmus chülensis. Trunci segmenta 17—19. Fig. 18. Abatodesmus chilensis. Organı copulativi pars altera prona. Fig. 19. Tiienchodesmus gayanıs. Organi copulativi pars altera ex parte laterali interna inspecta. Fig. 20. Monenchodesmus chilensis. Organi copulativi pars altera ex parte laterali interna inspecta. Biol. ex parte laterali interna inspecta. Fig. 22. Fig. 23. Autostreptus chilensis. inspecta. Fig. 24. HEudigona chilensis. Fig. 25. & n Fig. 26. 2 n Pie. 27. a B Fig. 28. 5 5 Fig. 29. . 4 Fig. 50. Apodigona abbrewiata. Fig. 31. A E Tav. Fig. 32. Apodigona abbreviata. Fig. 33. " 2 Fig. 34. = “ Fig. 35. Autostreptus chilensıs. Fig. 36. E E Fig. 37. a a Fig. 58. Polyzenus rosendinus. Fig. 39. z 2 Fig. 40. a 3 Fie. 41. : a Fig. 42. 5 chilensis. Fig. 43. A " Fig. 44. Anopsobius productus. Fig. 45. Se E Fig. 46. ; 5 Fig. 47. ” ® Monenchodesmus michaelseni. Organi copulativi pars altera Monenchodesmus inermis. Organi copulativi pars altera supina. Organi copulativi pars altera antice Segmentum 124m supra inspectum. Antenna. Antennae articuli terminales. Paris 4 pes. Organi copulativi par anticum. Organı copulativi par posticum. Antenna. AÄAntennae artıculi terminales. 36. Paris 4i pes. Paris Si pes. ÖOrgani copulativi par posticum. Hypostoma 9. Hypostoma 4. Pes paris 10 4. Antennae pars terminalıs. Pedum (12) pars apicalis. Seta partis internae penicilli caudalis. Seta partis externae penieilli caudalis, Pedum paris 10! pars apicalıs. Seta penicilli caudalıs. Caput cum antenna altera. Mandibula. Maxillae primi et secundi paris. Pars apicalis maxillae 2i paris supina Fig. inspecta. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. articuli basalıs. Fig. 67. 48. 49. 50. a 52: 58: ER 2255. 256. DZ ER . 59. ie. 60. ai e. 62. 63. 64. 65. 66. Fıuıppo SıLvesteı, Myriapoda. Anopsobius productus. Pars apicalis maxillae 2! ex latere e . Pes paris 10i. Masıaarz: Anopsobius productus. Pedes maxillares. 5 4 Corporis pars posterior 9 supina. Pachymerium ferrugineum. labrum. Pachymerium armatum. Labrum. Pachymerinus pluripes. Labrum. Eurytion gracilis. Labrum (exemplum e Tandil). Schizotaenia alacer. Labrum (exemplum e Tierra del Fuego). Schixotaenia 4sulcata. Labrum (exemplum e Kamerun). Schixotaenia psilopus. Labrum (exemplum e Monte Buenos Pachymerium armatum. Pars posterior laminae ventralis 102°. - ir Pes. Apogeophilus claviger. Caput et segmenta 1—-2 prona. e B Labrum. x a Maxillae li et 2i paris. “ Pedes maxillares. fi 5; Corporis pars postrema supina. ” „ Pes paris ultimi cum parte extrema Linotaenia araucanensis. Labrum. Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Thysanura. Per il Prof. Filippo Silvestri. Con tav. 38-44. Sunto storieco. Nella «Historia fisica y politica de Chile» del Gay furono descritte dal NicoLET tre specie chilene di Tisanuri cioe un Lepismidae: Lepisma horrens, e due Machrlidae: Machilis anceps e M. striata. Da quell’ anno, che era il 1849, bisogna giungere fino al 1897 per trovare descritte altre specie di Tisanuri del Chile e cio da parte del Dr. ScHÄFFER, che studiando il materiale raccolto dal Dr. MICHAELSEN, vi trovö tre specie di Tisanuri, nuove per la scienza e le descrisse sotto il nome di Lepismina bifida, Trinemophora michaelsent e Japy& bidentatus. Nel 1899 io annunziai la presenza del genere (ampodea anche in Chile e riferii alla Oampodea staphylinus WEstw. gli esemplari da me raccolti in tale reeione e che in questa nota credo dover con- siderare come appartenenti ad una nuova specie, che chiamo Campodea paeifica. lo stesso descrissi nel 1901 altre tre specie di Tisanuri del Chile: Eutrichocampa chilensis, Japyc megalocerus e@ J. anodus. Dal VERHOEFF venne descritto nel 1903 col nome di Japya chilensis un esemplare di Japyx, che senza dubbio deve riferirsi invece al mio Japyx megalocerus. 774 FıLıpro SILVESTRL, Per quanto mi consta fino ad oggi nessuna altra specie di 'Tisanuri fu descritta del Chile. Nella presente nota io enumero dodieci specie di Tisanuri, come appartenenti a tale regione, descrivendo quelle, delle quali ho esemplari da me stesso raccolti e tra le quali due (Zutrichocampa breviseta e Trinemophora schaefferi) vengono qui deseritte come nuove. Le specie di Tisanuri fino ad ora note del Chile sono pertanto 12, cosi distribuite per famiglie: Fam. Campoderdae Fam. Lepismatidae Otenolepisma horrens (NICOLET) Atelura bifida (SCHÄFFER) Trinemophora michaelseni SCHÄF- FER 10. Trinemophora schaefferi n. sp. N (ampodea paecifica n. sp. 2. Eutriehocampa chilensis SILY. 3. Butrichocampa breviseta SILV. oa@N Fam. Japygidae 4. Japyxc megalocerus SILV. Fam. Machilidae 5. Japyx anodus SILV. ll. Machrloides anceps NICOLET 6. Japyx bidentatus SCHÄFFER 12. Machtlis striata NICOLET Annotazioni corologiche. Delle sopracitate specie la Otenolepisma horrens fu cosi breve- mente deseritta, che non puö essere considerata per la distribuzione seografica, Je altre sono tutte specie particolari al Chile. I generi pero ai quali essi appartengono sono per la maggior parte cosmo- politi: Campodea, Japyx, Atelura, Otenolepisma. Il genere Putrichocampa € rappresentato da una specie anche nel Paraguay (Eutrichocampa sublerranea Stuv.) il genere Machiloides da altra specie della Patagonia; il solo genere Trinemophora si deve fino ad oggi considerare come peculiare del Chile. Sistematica con note intorno la morfologia esterna dei varii generi. Ordo Thysanura. L’ Hanopuiesch alla fine del 1903 nel suo lavoro «Zur Phylogenie der Hexapoden» staceo dall’ ordine dei Tisanuri i Tisanuri entotrofi, elevandoli a classe distinta col nome di Oampodeoidea. Nel 1904 il BÖRNER divise pure il vecchio ordine Thysanura in due, proponendo il nome di Diplura per i Thysanura ento- tropha Grassı e Campodeoidea HanpLirsch. Il VERHOEFF Thysanura. 775 nello stesso anno per la famiglia Machihidae cred un nuovo ordine appellandolo Microcoryphia. Da detti autori non sono state ancora a lungo esposte le ragioni, che li hanno indotti a separare in ordini diversi i Tisanuri ento- trofi da quelli ectotrofi, pereiö io non posso qui discuterle ad una ad una, ma per quanto mi appare dai miei studii condotti su forme delle varie famiglie io credo piuttosto attenermi alla vecchia classi- fiecazione, ammettendo che gli Apterygota comprendono fino ad ora due ordini soltanto fra di loro nettamente distinti e cioe iCollem- bola ed i Thysanura. Lasciando da parte i primi a me pare che le famiglie Machilidae, Lepismatidae, Campodeidae, Projapygidae, Japygidae costituiscano un ordine molto naturale, cosi caratterizzato: Insecta primiter aptera, thorace et abdomine inter sese semper distinctis. Abdomen segmentis undecim praeter telson (valvulas anales) compositum, in seymento umdecimo semper cercopodis instructum, ei in plerisque segmentis ceteris vel nonnullis etiam stylis (telopoditis) auetum. Oris apparatus secun- dum typum mandens constructus est. L’ ordine dei Tisanuri cosi definito comprende due sottordini, ai quali si devono conservare i nomi proposti fino dal 1888 dal Grassı di Thysanura entotropha e Thysanura ectotropha fra di loro cosi distinti: a) Labium cum genis lateraliter coahtum vita ut mandibulae et mazillae internae sint. Olupeus a labro haud distinctus. Mazxillae lobis interno et externo iam ad basim distinctis, superpositis. Palpus masillaris bre- vissimus, artieulo uno constitutus. Palpus labialıs nullus vel brevissimus, uniartieulatus. Labü lobus externus nullus vel minimus. Abdomen in segmentis I—7 vel 2—T stylis instructum, segmenti undecım parte mediana a segmento decimo obtecta vel cum eodem coalıta, Thysanura entotropha b) Labium liberum, ita ut mandibulae et maxidae parte laterali externa deteetae sint. Olypeus a labro distinetus. Mazxillae lobis interno et externo ad apicem articuli basali eorumdem distinctis ; palpus masillarıs pluriartieulatus. Palpus labialis bene evolutus, pluriartieulatus. Labri lobi bene distineti. Abdomen in segmentis 2—9. vel tantum in S—9 stylis instruetum, segmenti undecim parte mediana valde elongata, cerco- formi Thysanura ecetotropha Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd.III.) Heft 3. 50 776 FILIPPO SILVESTRI. Subordo Thysanura entotropha. Fino ad oggi si conoscono tre famiglie di Tisanuri entotrofi e sono: Projapygidae, Campodeidae e Japygidae. (Queste tre famiglie presentano tali caratteri, che rendono necessario il raggrupamento di esse in due soprafamiglie da distinguersi come appresso: a) Abdomen tergito undecimo omnino wel fere a tergito decimo obtectum, cereis articulatis, valwulis analibus bene distinctis Rhabdura O. F. Coorx b) Abdomen tergito wundecimo cum decimo coalito, cereis uniarticulatis, foreipem formantibus, valvulis analibus indistinetis Dicellura Harıar Superfam. Rhabdura ©. F. Cook. O. F. Coox propose nel 1896!) il nome di Rhabdura per un ordine, che doveva comprendere soltanto la famiglia Cumpodeidae e fu in ciö anche da me (1901) seguito, quando trattai del genere Projapy& ©. F. Coor. Il BÖRNER (1904) ha riportato a questo gruppo, che non puö in qualunque modo avere il valore di ordine, anche la famiglia Projapygidae, ciö, che anch’ io ritengo ora pienamente gjustificato. Le famiglie Projapygidae e Campodeidae sono fra di 1loro ben distinte dai seguenti caratteri: a) Caput oceipile parvo el a vertice tantum lateraliter parım distineto. Abdomen segmento primo siylis et appendieibus styliformibus duabus aucto. Oerei breves, robusti, in apice aperti. Stigmata novem wel decim. Vasa malpighiana pauca 5—6 et brevissima. Glandulae duo praeanales, per ceresorum apex sese aperientes, adsunt Fam. Projapygidae b) Caput oceipite sat magno et a vertice bene distineto. Abdomen segmento primo stylis naullis, appendieibus styliformibus duabus aueto. _Cerci longi, graciles in apice haud aperti. Stigmata tria. Vasa malpighiana numerosa Fam. Campodeidae Fam. Projapygidae O. F. Cook. Questa famiglia comprende i due generi Projapyc 0. F. CooX ed Anajapye Sırv. il primo trovato la prima volta dal Coox in Liberia e poi da me nell’ Argentina, Paraguay e Brasile; il secondo da me stesso trovato fino ad ora soltanto a Portiei. Non si conosce ancora alcuna specie del Chile. 1) Brandtia, p. 49. Thysanura. 777 Fam. Campodeidae. Sono tre i generi conosciuti di questa famiglia: Campodea WESTWw., Eutrichocampa SILY., Lepidocampa WEBER. Quest’ ultimo genere & stato trovato oltre che in Malesia, nell’ Argentina, nel Brasile, nel Paraguay e Ecuador, ma fino ad ora non & stata descritta aleuna specie cilena. Gen. Campodea WEsTwoon. Varii autori si sono oceupati della morfologia esterna di questo genere, ma intorno alla costituzione del capo e degli ultimi segmenti addominali, intorno ai sensilli delle antenne ed alle differenze sessuali poco o nulla & stato detto; pertanto credo opportuno fare qui un cenno di tali parti. Capo.- L’ epieranio della Campodea (Fig. 1) presenta distintissimi fra di loro il labbro, la fronte, il vertice e !’ occipite. Il labbro (Fig. 1 2), quando il capo & prono, & visibile appena alla base, essendo diretto dall’ alto in basso ed un poco in dietro. Disteso orizzontalmente (Fig. 2) si presenta sotto forma semiellitica con Y asse magegiore disposto trasversalmente, nella sua faceia superiore @ provvisto, specialmente presso i margini, di aleuni peli: dalla sua parte mediana sporge una laminetta (7) corta, poco larga e molto piü sottile del resto del labro. KEsaminato dalla faceia ventrale (Fig. 3) il labbro si vede fornito nella parte anteriore sub- mediana di due corti processi chitinosi (pr!) un poco arcuati e aventi il margine interno ineiso cosi che tra una incisione e l’ altra resta un dentello ottuso. Ai lati del labbro si attaccano due lunghi tendini (f. »d.) del muscolo abbassatore del labro. La fronte (Fig. 1 F) nella parte anteriore mediana & limitata dal labbro, ai lati dal margine libero dell’ epieranio e posteriormente da una sutura trasversale, la quale nascendo da quella mediana del vertice si dirige ai lati del capo ed un po’ in avanti per giungere al margine laterale dell’ epicranio sopra l’estremitä anteriore delle gene. Il vertice (Fig. 1 V) & limitato anteriormente dalla sutura tras- versale, posteriormente da una linea, che passante per la base della sutura lungitudinale (st!) si dirige quasi orizzontalmente ai lati dell’ epicranio, continuando di fianco con il margine libero ed inferior- 50* 778 Fınıppo SıLvEsmeı, mente con le gene. La sutura longitudinale dell’ epieranio si estende per tutta la parte mediana del vertice. L’oceipite (Fig. 1 0) e al lato dorsale completamente separato dal vertice per mezzo di un profondo solco, @ meno largo del vertice e con i suoi lati va ventralmente sotto il vertice stesso. Lungo il margine posteriore @ fornito di una serie di setole (Fig. 11) come pure sul margine laterale ventrale (Fig. 12). La forma e la disposizione dell’ occipite del capo del genere Campodea, che si riscontra anche in Lepidocampa ed KButrichocampa, non era stata fino ad ora rilevata da alcuno mentre in realta pre- senta un particolare interesse, potendosi considerare come una condizione di cose intermedia tra quella dei Diplopodi!), nei quali l oceipite (o collo) & affatto libero, alla parte dorsale, dall’ epicranio formando un tergite pilı o meno grande, che veniva considerato come primo del tronco, e quella ti tutti gli altri Insetti, nei quali 1’ ocei- pite & affatto saldato al vertice e da questo si puö distinguere solo per la presenza di una cresta, che decorre dalla parte mediana posteriore del vertice ai lati dello stesso. Le mandibole dei Campodeidae, come quelle dei Projapygidae sono distintissime da quelle degli altri Tisanuri per la presenza di una laminetta (Fig. 4 Im) nella parte interna distale, poco lungi dal- l’ apice della mandibola. Il 1obo mascellare esterno (Fig. 6 le) & molto corto e provvisto all’ apice di corti peli conici sensitivi, oltre che da alcune lunghe setole. Il palpo mascellare (Fig. 6 pm) & molto corto inarticolato ed & al margine fornito di un sensillo (Fig. 6 sm) corto, ovoide e di alcune lunehe setole. ]l labbro inferiore (Fig. 5) consta di un mento () saldato alle gene (G), delle subcoxe saldate nella parte mediana fra di loro e dirette un poco all’ innanzi lateralmente avanti le gene, alle quali pure si saldano. Nella parte mediana le subcoxe si prolungano in due larghi lobi (%) corrispondenti ai lobi interni degli altri insetti e sotto la parte basale di questi verso la parte mediana delle subeoxe sorgono due lobi conici, che io considero come lobi esterni. I palpi labiali (p) sono rappresentati da due 1) Cfr. F. SıLvestkı, Classis Diplopoda, V. 1, Anatome, pars 1% Segmenta, Tegumentum, Musculi, in: Acari, Myriopoda et Scorpiones hucusque in Italia reperta, Portici 1903. Thysanura. 179 corte protuberanze a contorno elittico, fornite alla superficie (Fig. 7) di molti peli corti e grossetti e verso la parte anteriore esterna di un sensillo subeonico (spl). Addome. Il primo segmento addominale € provvisto su ciascuna subcoxa di un processo cilindrico, che nella femmina (Fig. 16 pr) & piü lungo che nel maschio e situato un poco piü in dentro che in questo (Fie. 15 pr), il quale ha il margine posteriore delle subcoxe prolungato posterior- mente anche piü dei detti processi. Q@uesti da molti sono stati con- siderati omologhi agli stili, ma erroneamente secondo me, perche nei Projapygidae, oltre a processi subcoxali uguali a questi delle Campodee le subcoxe hanno anche veri stili. Io ritengo tali processi omologhi alle vescicole retrattili, che in numero di una per subcoxa (Fig. 17 v) si trovano sui segmenti 2—7 dell’ addome a lato interno dello stilo. Del tergite dei segmento undicesimo sporge da sotto il decimo tergite presso la base dei cerei un processo laminare corto e largo a margine rotondato (Fig. 18, X7). La valvola sopraanale (Fig. 18—19 /s) & triangolare e abbastanza lunga. Le valvole adanali (Fig. 19 /ad) sono molto piü corte della valvola sopraanale e si presentano come appendici laminari della parte posteriore del decimo sternite dell’ adulto, derivante dalla fusione del decimo e undicesimo. Differenze sessuali. Le differenze sessuali molto facili a rilevarsi nel genere Oampodea risiedono nella parte ventrale del primo segmento dell’ addome, come ho sopra detto, e nella forma della papilla genitale, che nel maschio (Fig. 19 9) € intera, mentre nella femmina € divisa in due lobi da una incisione mediana abbastanza profonda. Sensilli delle antenne. Le antenne del genere (umpodea oltre a setole e peli della forma consueta, hanno 10 sensilli uditivi (Fig. 10) costituiti da una fossetta ceircolare dal fondo della quale sorge una lunga e sottilissima setola. Tali sensilli (Fig. 8—9 s!—s!°) sono situati tutti all’ apice degli articoli e cosi distribuiti: due (s!'—s”) nella parte superiore del terzo articolo poco discosti fra di loro, e di essi uno quasi mediano l’ altro esterno- laterale; tre (s®—s*, s®) sul quarto articolo, dei quali due molto avvicinati fra di loro nella parte esterna laterale superiore, ed uno ler} (80 FıLıppo SILVESTRL, (Fig. 9 s”) nella parte laterale esterna inferiore; tre (s?, s*, s!®) sul quinto articolo disposti come quelli del quarto e due sul sesto (s’—s°) nella parte superiore laterale. Il numero e la disposizione sopra indicati dei sensilli uditivi delle antenne nella Campodea sono uguali a quelli dei generi Hutricho- campa @ Lepidocampa. Vedremo che anche per il gener Japyx il numero e la disposizione dei sensilli uditivi sono costanti per tutte le specie. Campodea pacifica n. Sp. & Parva, albicans, vel straminea. Corpus tolum setis brevibus integris in parte laterali tergitorum ommium et in parte supera segmentorum postremorum, paullulum peetinatis, parum raris instructum, praeter setas, quae in deseriptione sequenti notantur. Caput (Fig. 1I—12): labrum (Fig. 2) setis nonnullis brevibus et setis nonnullis longis nudis instructum,; frons setis duabus, altera ante alterami sıta, medianis, setis duabus valde approximatis submedianis, setis duabus sublateralibus et duabus lateralibus et eirca antennarum basim setis nonmullis sat longis serratis aueta,; vertex setis longis nullis; occiput ex setis paueis serratis gradatim partem externam versus parum longioribus in serie sub- marginali dispositis auctum. Antenmae 22-artieulatae, resupinae thoracem superantes, artieulis setis nonnullis longis et setis brevibus instructis, articulo tertio in parte sub- apieali externa et in parte supera submediana sela perlonga aueto. Sensilla (Fig. 8&—9s!—s1) ut jam supra dixi disposita. Labüi lobi externi (Fig. 5le) setis guatuor ad apicem bifureatis instructi. Thorax (Fig. 1I—12): pronotum setis duabus amtieis submedianis sat longis, duabus sublateralibus longis, duabus lateralibus parum longioribus et setis duodecim in margine postico dispositis, ommibus peclinatis instruchum, prosterno in parte anmtiean mediana setis 6 longis pectinatis et in parte laterali setis nonnullis etiam pectinatis et longis, in parte postica mediana sets nonnullis sat longis pectinatis instructo, in pleuris setis nonnullis longrs pectinatis. Mesonotum setis duabus submedianis, duabus sublateralibus anlicıs et setis 22 in margine laterali et postico, quarum laterales, posticae longiores, omnibus pectinatis, pleuris setis nonnullis longis pectinatis, mesosierno par- tibus anticıs (Fig. 12b et c) setis sat longis, nonnullis, pectinatis instructo, parte cetera setis duabus submedianıs, sat brevibus et setis nonnullis lateralibus longis pectinatis, aucta. Metanotum setis duabus submedianis antiers pectinatis, sat longis, serie postica setarum, brevium, robustarum et peclinatarum, nec non setis nonnullis lateralibus pectinatis et utrimque seta Thysanura. sl lateralv postica, longa, peclinata, metasterno armatura fere ut in meso- sierno. Pedes (Fig. 13): femore in parte mediına, antica, supera, seta sat longa pectinata instructo et in apicem antice setis sat longis, robustis, pecli= natis 4, tibia setis nonnullis subapicalibus postieis sat brevibus, parum robustis et parum pectinatis et setis duabus anticıs sat brevibus, robustis, pectinatis aucta, praetarsı ungwium (Fig. 21) altera quam altera parum breviore et parum magis arcuata, ad basım externe processu minimo ambis auctis. Abdomen : tergita I—9 serie postica setarum sat brevium, sat robusta- rum, tenuissime pectinatarum, in lateribus parum majorum aucta, tergita 4—6 (Fig. 14) etiam seta longa robusta sublaterali pectinata et tergita 7—9 seta sublaterali et seta laterali longis pectinahs auctis. Tergitum 10% (Fig. 18) setis superis tenwissime pectinatis, parum robustioribus et longioribus quamı in segmentis praecedentibus et setis Il postieis longıs, peclinatis aucto, Sub- coxae segmenti primi (Fig. 15) utrimque postice in processum triangularem retrorsum et extrorsum alıquantum vergente sylorum apicem superante productae, ad marginem postieum setis brevissimis conicis 3—4 seriatis, inter sese approximalis auctae, setis quatuor, in parte laterali antıca, longıs, pectinatis et selis quatuor in superficie mediana. Urosterna 2—7 (Fig. 17) setis nonnullis, praesertim in manrgine postico brewibus, bifurcatis, et in mar- gine laterali pone stylos setis 2—3 brewibus, robustis, pectinatis instructa. Urosternum $® (Fig. 19) in margine postico setis 6 sat longis pectinatis, papilla genitali & (Fig. 19pg) setis brevissimis instructum. Urosternum nonum (Fig. 19) setis 6, in margine poslico, longis pectinatis et urosternum decimum (Fig. 19) setis duabus sublateralibus anlieıs et setis quatuor longis, postiers, pectinatis praeter setas nonnullas attenuatus aucta. Processus subcoxalis segmenti primi (Fig. 15 pr) breviores, eylindrici, setis pluribus brevioribus in apice et setis nonnullis in superfieie laterali instructi. Stylı subeoxarum 2—7 (Fig. I7st) sat longt, attenuati, conici, setis nonmullis sat longis nudis et seta apicali ad basim bipartita, parte altera quam altera brewori, ambis bifurcatis. Cercı (Fig. 20) quam dimidia pars totius corporis longitudinis parum longiores 1I—12 artieulati (im cercis duobus a me observatis, qui integri sunt), setis longis robustis pectinatis, in vertieillis dispositis et setis sat longis et sat subtilibus, nudis auctis. Squama supranalis (Fig. 1815) triangularis, sat longa, setis quatuor sat brevibus ad apicem supra instructa, et subtus ad basim setis plurıbus brevibus. Squamae adanales (Fig. 19lad) quam squama supraanalis breviores, subtriangulares. 182 FıLıppo SILvESTRI, Long. corp. mm 4, lat. thoraeis 0,7; long. antenn. 2,5; long. cer- corum 2,6. ? Subcoxae segmenti abdominalis primi (Fig. 16,pr) processibus laterali-. bus longis eylindrieis, marginem posticum eiusdem sterniti superantibus, setis brevibus instructis, superficie sterni inter processus setis brevibus ut in cetero aucta. Papnllae gemitales pone marginem posticum segmenti & abdominis duo, subtriangulares setis brevibus instructa. Obs. Species haec a Campodeis faunae palearcticae forma processuum subeoxalium segmenti primi abdominalis in mare et praesertim absentia setarum ad basim unguium praetarsi distinetissima (cf. Fig. 21 et 22). Eutrichocampa chilensis SILV. In: Bull. Soc. entomol. ital., V. 33, p. 240. Parva, straminea. Corpus (Fig. 25) totum praeter setas, quae in deseriptione sequenti notantur, setis sat brevibus, nudis, parum raris inslruchum. Caput: supra setis paueis instructum, labrum setis paueis sat longis auetum; frons setis Tribus medianis longis pectinatis et setis duabus sub- lateralibus longis subnudis; vertex setis paucioribus sat longis nudis ; oceiput selis gradatim partem externam versus aliquanlum longioribus, pectinatis, uniseriatis auctum. Antennae (Fig. 24) sat longae, attenuatae, 29-artieu- latae, articulis selis nonnullis longis et setis brevibus instructis, artieulis primo et secundo setis nonnullis sat longis et sat robustis, pectinatis auctis, artieulo tertio in parte subaprcali externa et in parte subapicali mediana supera setis duabus perlongis nudis, artieulis 4—6 supra seta singula longa, sensilis ut in genere Campodea dispositis. Thorax (Fig. 23): pronotum setis duabus antieis submedianis longis peetinatis, seta sublaterali longa et serie setarum marginahium, quarım duo posticae laterales longiores, duo medianae breviores, subtiles, ceterae sat longae, inter sese aliguamtum inaequales, sat robustae, omnes, praeter duas medianas nudas, pectinatae sunt. Mesonotum antice setis duabus robustis, longis, sub- mediantis, pectinatis et duabus parum longioribus sublateralibus et serie marginali laterali et postica setarum sat longarum, pechinatarum, quarım duo laterales posticae ceteris longiores, duo medianae subtiles, nudae. Meta- notum, jpraeter setas antıcas sublaterales nullas, setis ul mesonotum in- struchum. _ Prosternum parte antica postlabiali setis ulrimque Tribus sat longis pectinatis et setis nonmullis brevibus, subtilibus, lateraliter ante pedum basim setis utrimque 4, sat longis, peclinatis, ceterum setis sat brevibus. Thysanura. 7183 Mesonotum ct melanotum in partibus pleuralibus amtieis setis nommullis longis pectinatis et in praescutis etiam serie setarum sat longarum pectina- tarum. Pedes (Fig. 25) femore in apice setis 4, quae partem inferam versus gradatim longiores sunt, et subtus setis duabus longis sat robustis instructo, tibia infra seta parum longa aliquantum ab apice remota pectinata, nee non seta antica robusla, sat longa pectinata et seta sal longa postica aueta, tarso infra selis parım longis et parım robustis parum profunde pectinatis, prae- tarso ungwibus sat brevibus et sat altenuatis, arcuatis ad basim seta laminarı infra plumata, quam unguis parum breviore instruclis. Abdomen tergitis I—7 (Fig. 27) in parte laterali postica et parte postica sublaterali utrimque setis S—9 longis sat robustis, parum profunde pectinatis auctis, in tergitis 3—8 sela sublaterali et seta laterali quam cetera gradatim partem posteriorem corporis versus valde longioribus, robustioribus. Tergitum nonum (Fig. 28) etiam seta sublaterali et laterali el infero-laterali longioribus segmentum decimum superantibus. Tergituwm decimum (Fig. 28) margine mediano postico rotundato, setis ad marginem posticum decim, quarum duo infero-laterales longiores, quatuor sublaterales quam submedianae breviores, duo medianae et duo submedianae, quam medianae parum longiores et robustiores. Urosternum segmenti primi (Fig. 26) processu subcoxali (pr) eylindrico, marginem posticum wrosterni parum superante, margine postico urosterni setis brevissimis pluribus instructo, superficie urosterni pone processus laterales setis quatuor longis, peeclinatis instructa et cetera setis brewibus sparsis. Urosterna 2—7 ante stylos setis 2—3 sat longis pectinatis, ‚ad marginem posticum setis paullulum longioribus quam in superficie cetera et majoribus pectinatis, setis nonnullis ad apicem pectinatis etiam in superficie eoetera. Urosternum segmenti 9 (Fig. 29) postice utrimque seta submediana et setis duabus lateralibus longis pectinatis auctum. Urosternum segmenti 10° (Fig. 29) postice setis duabus submedianis subtilibus in apiee pectinatis et setis utrimque duabus ad latera harum setarum parım robustoribus et longioribus, seta sublaterali et seta laterali longis, robustis parum a margine remotis et seta magis a margine remota et fere submediana auetum, praeter setas sat elongatas, parum raras, breves. Styli (Fig. 30) elongati, altenuatı seta apicali sat brevi attenwata , pectinata, seta subapicali quam apicalis parum breviore, et setis nonnullis in parte cetera instructi. Cerci (Fig. 31) sat longi, elongati, longitudine longitudinem abdominis aequantes, artieulis sat distinetis 8 compositis, in parte posleriore pseudoartieulationes mon- strantibus ita ut I1I—12-artieulatis appareant, seriebus circularıbus setarum 184 Firıpro Sınvasmeı, longarum, robustarum, pectinatarum inter sese parum distantibus el serie selarum brevium ad apicem articuli singuli 3—! instructt. Long. corp. 4, lat. 0,6; long. antenn. 2,4, cercorum 2,2. Habitat sub sawıs ad Talea. Eutrichocampa breviseta n. sp. Parva, alba. Corpus (Fig. 32) setis brevissimis, robustis, parım raris, im ventre magis attenuatis, praeter setas pectinatas de quwibus dieam, instruehum. Caput (Fig. 32) praeter setas brevissimas (Fig. 33), robustas, parumı raras, in fronte inter antennarum basim, antice et in labro setis nonnullis brevibus pectinatis auetum. Antennae (Fig. 34) 22-artieulatae, artieulo primo setis brevioribus nonnullis, robustis pectinatis, articulo secundo setis nonnullis brewioribus subtilibus et setis nonnullis brevibus peclinatis, sat robustis auetis, artieulo tertio supra setis duabus longis nudis et sensillis consuetis duobus, nee non setis nonnullis brevibus, artieulis ceteris setis nonnullis brevioribus et non- nullis sat longis, nec non artieulis 4—6 supra sensillis duobus et articuhs 4—5 Ilateraliter infra sensillo singulo instructis. Thorax (Fig. 32): pronotum setis duabus antieis submedianas pectinatis quam ceterae parum longioribus et robustioribus setis margimis postiei etiam parum longioribus et robustioribus ; mesonohum setis quatuor antieis pectinatis quam ceterae (Fig. 35) parum longioribus et robustioribus, quarım duo submedianae et duo sublaterales sunt, setis marginis postiei quam coeterue paullulum longioribus et robustioribus. _Metanotum setis sublateralibus antiers destitutum, ceterum ut mesonotum setis instruchum. Pedes (Fig. 40) trochantero, femore et tibia, supra el postice setis brevissimis parum varis ut in cetero corpore instructis, amtice setis magis numerosis paullulum longioribus ei parum magis altenuatis, setis apiealıbus femoris quam_ceterae parum longioribus, tibia postice parum longe ab apiee seta quam ceterae aliguantum longiore, pectinata ameta et antice ad apicem in latere infero setis duabus guam_ ceterae aliquantum longioribus, pectinatis armata, tarso setis brewioribus sat attenuatis, sat numerosis instructo, prae- tarso unguibus brevibus inter sese subaequalibus arcuatis, ab basim processu laminari quam ungues vix longiore, externe plumato auctis. Abdomen: tergita setis ut pars dorsalis thoracis instructa et in tergitis 6—7 setis utrimque Iribus postieis peetinalis quarum duo sublaterales et duo laterales-inferiores quam ceterae robustiores et parum longiores, in ter- gito 8° seta sublaterali et seta laterali parum longioribus quam in tergito 7° et seta laterali inferiore fere duplo longiore. Tergitum gm (Fig. 38) Thysanura. 185 setis sublateralibus, lateralibus et infero-lateralibus fere ut in 8°. Tergitum deeimum (Fig. 38) postice parte mediana rolundatim parum produeta setis magis elongatis quam in tergitis anticıs et setis postieis 18 pectinatis sat longis, robustis ut figura 38 demonstrat dispositis. Urosterna setis parum raris, brewioribus, maxima pro parte in apice bi- vel tripartitis, seriei margi- nalıs posticae setis quam ceterae parum longioribus et in apice magis partitis, nec non setis 3—F parum brevibus in parte laterali ante stylorum basıim sitis auela. Urosternum segmenti primi postice utrimque processu subeoxalı (Fig. 36. pr) sat longo, eylindrico instruetum. Urosternum segment F (Fig. 39) postice utrimque setis trıbus sat longis, robustis, pectinatis auctum, urostermum segmenti decimi setis ut figura 39 indieat instruchum. Cerei? (in exemplum a me observatum fracti). Lamina supraanalis sat magna, triangularis setis tribus apiahbus in- structa, laminae adanales sat magnae triangulares, setis duabus brevibus. Long. corp. mm 3, lat. 0,4. Habitat sub saxıs ad Talea. Superfam. Dicellura, Fam. Japygidae. Di questa famiglia sono stato descritti fino ad ora due generi: Japy& e Parajapyx, il primo comprendente specie di tutte le regioni faunistiche della terra ed il secondo rappresentato da una specie dell’ Italia meridionale ed un’ altra dell’ America settentrionale: Parajapye minimus SVENK (= Japyxc minimus SVENK). Il VERHOEFF (1904) ha fondato anche il genere Heterojapyz per una specie di Japygidae della Nuova Zelanda, ma per ora mi sembra che in realtä non possa grenericamente ritenersi distinto dal Japyx. Gen. Japy& Hauın. Il VERHOEFF (1904) si & oceupato della morfologia esterna e della muscolatura di questo genere nonch& dell’ apparato boccale, ma i suoi risultati sono poco in accordo con quelli di autori precedenti, specialmente per ciö, che riguarda la struttura del lattro inferiore. La Fig. 41 rappresenta il labbro inferiore e le gene del Japyx megalo- cerus e appare evidente, che le diverse parti, che compongono tale labbro inferiore sono come nel genere Campodea le seguenti: il mento (m) situato tra le gene; le subcoxe (sc) o primo articolo delle appendiei del segmento labiale, subcoxe, che lateralmente si 786 Fınıppo SILVESTRI, prolungano innanzi alle gene formando due lamine a margine anteriore lersermente rotondato; il palpo labiale (o telopodite pl!) formato di un articolo conico e nascente sulla parte basale submediana delle subcoxe, un lobo interno (“) delle subcoxe, trasversalmente rettangolare e formante con quello dell’ altro lato la parte anteriore del labbro inferiore. Il VERHOEFF considera per palpo labiale la parte delle subcoxe sitnata innanzi alle gene, cosa affatto erronea, poiche si vede in modo molto evidente tanto nel Japyx che nella Campodea che detta parte non & separata dalla base della subcoxa stessa, ma @ con essa continua presso 1’ angolo interno delle gene. Lo stesso autore con- sidera poi gli stili come organi coxali e non giä come resto del- V appendice labiale, e ciö in armonia col suo modo di considerare anche gli stili dei Machitidae, come dirö a proposito nel paragrafo concernente tale famiglia. Japys& megalocerus SILV. Syn.: 1901. Japyz megalocerus Sıuv., in: Bull. Soc. entomol. ital., V. 33, p. 215, fig. 21—23. „1903. Japya chilensis VERH., m: Nova Acta Acad. Leop.-Carol., MS, N0%9,57.2290, abe Ienersı: »„ 1904. Japyx& chilensis VERH., in: Arch. Naturg., Jg. 1904, p. 102, tab. 3, fig. 34. Stramineus, segmentis abdominalibus 7—10 et cereis gradatim postiee versus colore magis laterieio, nigro marginatis. Caput trapezoideum subnudum. Antennae (Fig. 42) 50-articulatae, bası crassiusculae apicem versus gradatim attenuatae, artieulis I—16 setis pluribus brevibus inler sese sub- aequalibus vestitis, artieulis ceteris setis pluribus partim breworibus et partim brewibus magis numerosis, apicem versus vero gradatim setis brevioribus magis numerosis vestitis; sensillorum fovea basalis parva, selae breves. Thorax: pronotum setis utrimque 6-longis, nudis, quarım una antıca, submediana, duo anticae sublaterales, duo laterales medianae et una postica sublateralis sunt, prosternum parte antica postlabiah serie transversali setarum 8 subposticarum aucla, lateraliter ante pedum basim setis utrimque 5, ceterum setis sat brevibus sparsissimis. Mesonotum et melanotum selis nonnullis sat longis, submarginalibus, praesertim posticis, mesosternum el metasiernum in praescutis serie transversali setarum brevium aueta et cetera setis brevibus aliquantnm sparsıs. Pedes (Fiy. 44) robusti, coxa, trochantero et femore setis nonnullis Thysanura. 187 brevibus et nonnullis longis auctis, tibia setis sat numerosis infra sat robustis et ad apicem sat longis instructa, tarso selis brevibus et infra sets sal longis, sat robustis et sat mumerosis auclo, praetarso (Fig. 45) ungwibus parum arcuatis, quorum alter quam alter parum longior, empodio supra in dente sat longo producto. Abdomen: tergita setis 3—4 in latere marginal, quarum postica longior est, et seta sublaterali postica aucta, stermita setis sat longis pluribus, inter sese sat approximatis instructa. Styli robusti coniei, seta basalı externa, attenuata, brevi aucti. Tergitum 6°" (Fig. 45) angulıs postieis rotundatis, tergitum 7m (Fig. 48) angulis postieis retrorsum in processum triangularem sat longum et sat latum, in apiee acutum »roduetis. Uro- sternum primum (Fig. 46) papilla subcoxali lata, quam pars mediana urosieorni parum latiore pilis minimis 2—3 seriatis densis im manrgine auctis, ante margines papillarum -subeoxaltum aliquantum magis setosum quam wurosterna coetera. Segmenlum decimum aliquantum latius quam longius lateribus supra et subtus costulatıs. Forceps (Fig. 49) brachüis quam segmentum decimum parum longio- ribus, sat attenuatis, ad apicem aliquantum arcuatis, dextero quam laeve aliqguantum crassiore, dente ad basim triangulare majore, in parte praedentali tubereulis tribus armato, in margine interno usque ad apicem tubereulis parvis aueto, brachio laevi quam dexterum magis attenuato dente ad basim sat magno armato, cetero margine interno inermi. Long. corp. mm 37, lat. 5; long. antenn. 9,5, long. forcipis 4,5. & Sternitum primum ut in foemina. ‚Juvenes. Straminei, segmento decimo ferrugineo, cerei ferruginei nigro marginati. _Antennae (Fig. 50) in artieulis basalibus setis paucıs longis et setis sat numerosis brevibus instructae, in articulis ceteris setis breimbus et setis sat brevibus. Tergitum septimum (Fig. 52) angulis postieis minus produetis quam in adulto. Urosterna minus setosa quam in adulto, tantum selis breworibus et setis sat longis 4-seriatis, sat raris aucta. Foreipes (Fig. 54) quam eidem adulti minus attenuati in margine interno bracht dexteri tuberculi quam in eodem adulto magis distineti, brachio laeın tuber- eulis marginalibus internis parvis distinctis et setis longioribus instructis. Urosternum primum (Fig. 53) fere ut in adulto. Pedes tibia et tarso (Fig. 51) aliguantum minus setosi. Long. corp. mm 7, lat. 1; long. antenn. 2,3, long. forcipis 1. Variatio, Exemplum unum inter pluria antennis 35-articulatis. Habitat sub 'saxis ad S. Vicente (Taleahuano). 1 9 ©; FıLıppo SILVESTRI, Japyx anodus SILv. In: Bull. Soc. entomol. ital., V. 33, p. 218, fig. 283—29. Stramineus, segmenlis abdominalibus S—10 ferrugineis, forcipe ferru- gineo in lateribus latericio. Caput setis nonnullis longis et nonmnmullis brevibus instructum. Antennae (Fig. 55) 27-artieulatae, apicem versus altenuatae, articulis setis nonnullis longis robustis in serie circulari dispositis et setis paueis, brevibus auctis. Sensilla (s'—s!!) in artieulis 4I—6 ut in speciebus. ceteris dispositis, fovea basali sat parva, setis sat longıs. Thorax: pronotum utrimque setis 6 longis, quarum seta sublateralis. mediana ceteris longior est et setis nonnullis brevioribus auetum ; mesonotum et metanotum setis longis etiam 6 utrimque, quarum sublateralis mediana et postiea lateralis longiores sunt, nee non selis paucioribus brevibus. Pro- sternum in parte amtica postlabiali setis duabus lateralibus sat longis el alüs brevibus, in parte laterali ante pedum basim setis longis tribus, ceterum setis nonnullis sat brevibus instruetum. Mesosternum et metasternum, setis nonnullis sat brevibus aucta. Pedes (Fig. 56) parum robusti, coxa, trochantero et femore setis paueioribus brevibus, infra ed apicem femoris seta longa, tibia setis nonnullis brewibus et nonnullis longis ed ad apicem infra seta longa robusta nee non seta parum longiore, sat robusta armata, tarso setis nonnullis longis infra parım robustioribus et longioribus instructo, praelarso empodii ungwieula attenuata, sat longa. Abdomen: tergita setis longis 16, quarum 6 anticae: duo medianae, duo submedianae et duo laterales sunt, 4 posticae, quarum duo sub- medianae, duo longiores laterales, ceterae laterales sunt, nec nom setis non- nullis brevioribus aueta, Tergitum 6% (Fig. 57) angulis postieis votun- datis; tergitum Tem (Fig. 57) angulis posticis in processum brevem tri- angularem in apice obtusum productis. Urosterna seriebus quatuor setarum sat brevium et inter sese spatio sat magno remotarum instructa. _Uro- sternum segmenti prüni (Fig. 58) partibus lateralibus serie selarum sat brerium, subtilium aucta, parte mediana setis 4 submarginalibus, ceterum setis nonnullis brevibus. Styli attenuati,conici. Segmentum decimum parum longius quam latius. Forceps (Fig. 59) ‚longitudine fere longitudinem segmenti decimi aequans, brachiis attenuatis, brachio laevi quam dexterum parum magis attenuato, sat areualis, in margine interno dentibus destitutis, tantum ad basim tubereulis perparvis auctis, setis longis instructis. Long. corp. mm 10; lat. 1,5; long. antenn. 3; long. foreipis 0,9. Habitat ad Temuco sub saxis. Thysanura. 789 Varietas. Ezxempla exe Coipue (Villa Rica) notis sequentibus bene distineta ab exemplo typico ex Temuco : Urosternum (Fig. 61) segmenti primi abdominalis in partibus lateralibus setis parum brevioribus. b Tergitum abdominale 6" (Fig. 60) angulo postico triangulariter paullu-- um produeto. Forceps (Fig. 62) brachüs parim crassioribus et tuberculis basalibus magis distinctis. Japyx& bidentatus SCHAEFFER. C. SCHÄFFER, Apterygoten, in: Hamburg. Magalh. Sammelreise, p. 30—32, tab. 3, fig. 99-105. F. SILvESTRI, in: Bull. Soc. entomol. ital.,- V. 33, p. 214, fig. 18. Q Ochroleueus segmentis abdominalibus 7—I10 ferrugineis, forcipe ferrugineo, laterieio marginato. Corpus setis ut in specie praecedenti instructum. Antennae (Fig. 65) 32-artieulatae, artieulo singulo setis nonnullis longis, antennae apicem versus mınus longis, et setis nonnullis brewibus instructo, arteulis 4—6 sensillis consuetis. Pedes praetarsi ungumm altera quam altera aliquantum breviore, ungweola empodii brevi. - Abdomen: tergitum 6°® (Fig. 64) angulo postico non produeto, tergitum um (Fig. 64) angulo postico rotundato vel vix producto. Uroslernum segmenti primi (Fig. 65) partibus lateralibus serie marginali setarum subtilium brevium et setis subtilibus brevibus ante seriem marginalem 3—4-seriatis instructum nec non in superficie cetera setis nonnullis sat brevibus ut in wrosternis ceteris. Segmentum decimum ?/, longius quam latius, Forceps (Fig. 66) quam segmentum decimum aliquantum brevior, brachiis attennatis ad apicem sat arcuatis, setis longis sat numerosıs in- structis, brachio dextero quam laeve parum crassiore in margine interno fere ad dimidiam parlem dente sat magno armato et tubereulis basalibus 5—# distinetis, parte distali subintegra, brachio laevi in margine interno ad basim tubereulo dentiformi aucto et tuberculis alüis, pone dimidam partem dente sat parvo armato. Long. corp. 9, lat. 1,2; long. antenn. 2,6; forcipis 0,9. Habitat sub saxis ad Vina del Mar (Valparaiso). L’esemplare descritto dallo ScHÄFFER proveniva pure da Vina del Mar, pero esso secondo la descrizione e le figure dello stesso autore differisce da quelli, da me osservati, per le antenne fornite 790 Fırıppo SıLvEsteı, di 35 articoli, per il settimo tergite addominale, che ha gli angoli posteriori un poco sporgenti in dietro e per le dimensioni un poco maggiori. Subordo Thysanura ectotropha. A questo sottordine vengono ascritte fino ad oggi le due famiglie Lepismatidae e Machilidae, fra di loro distinte per i seguenti caratteri: a) Corpus depressum, ocelli frontales nulli, palpi maxillares 5—6-artieulati. Abdominis tergitum undecimum a tergito decimo lateraliter et ad basım partis medianae obtectum Fam. Lepismatidae b) Corpus supra converum, ocelli frontales sistentes, palpı mazıllares 7-artieulati, Abdominis tergitum undeeimum a tergito decimo haud obtectum Fam. Machilidae. Fam. Lepismatidae Subfam. Nicoletiinae. Gen. Trinemophora SCHÄFFER. Trinemophora mvichaelseni SCHÄFFER. SCHÄFFER, in: Hamburg. Magalh. Sammelreise, t. 3, p. 29, fig. 87—98. ESCHERICH, in: Zoologica, Heft 43, p. 140—142, tab. 1, fig. 12 und fig. 64 a—c in text. Vina del Mar (Valparaiso). Dr. MicHAELSsEN leg. Trinemophora schaefferi n. sp. 2 Straminea. Caput setis sat longıs, sat rarıs instruchum. Antennae (Fig. 67—T70) quam dimidia pars corporis aliquantum lon- giores, apicem versus gradatim magis attenuatae artieulis 20 compositae, quorum 1—6 integri, ceteri in artieulinis, numero in articulis apiealibus crescentibus, divisi sunt, p. e. artieulo S° in articulimis duobus, artieulo 18° in artieulinis 5 diwiso,; artieulo primo longiore quam latiore, setis nonnullis sat brevibus instructo, articulo secundo quam primus parum breviore et setis nonnullis longis instructo, articulis ceteris et articulino singulo setis nonnullis sat longis biseriatis instructis; sensilis setarum subtilium (Fig. 67—70s) e parva fovea eireulari orientibus in artieulis 3—I11 sitis ita distributis, in u he ee „Er: JE he Sri aa Thysanura. 791 «artieulo tertio duobus superis et tribus inferis, in artieulis 4—11 singulo sensillo supero laterali et altero infero laterali ad apicem articuli vel ad apicem artieulini secundi in artieulis S—1l. Setae sensilorum ab artieulo tertio ad IR gradatim longiores. Ab articulo 7° subtus et ab artieulo undicesimo supra artieulinis etiam sensillis nonnullis brevissimis, subovalibus (Fig. 68—71sm) instruckis. Thorax et abdomen supra et subtus setis sat longis, parum raris nudis, in margine postico et laterali seutorum longis instructa. Pedes sat robust, selis nonnullis sat longis instruch, femore infra ad basim seta longa, robusta, ad apicem setis duabus longis, robustioribus et supra in apice setis duabus brewibus robustioribus armato, tıbia infra ad basim seta longa robusta ad apicem setis duabus longis, robustiorıbus et in parte supera apicali spina brevi, robusta armata, tarso sets nonnullıs brevibus biseriatis infra armato, praelarso unguibus brevibus, lateralibus quam mediana paullulum longroribus. Styli (Fig. 72) tantum in segmento nono adsunt, sat breves, comiei, spina conica robusta, acuta terminati et setis nonmullis brewibus et duabus inferis sat longis, robustis instruct. Tergitum decimum (Fig. 75—76 X) breve latum, parte mediana postice paullulum emarginata, wtrimque vix rotundatum, supra in parte postiea setis sat brevibus, parum rarıs auetum, in margine postico setis robustioribus, quarum quatuor partis medianae quam ceterae longiores sunt, armatum. Oerei (Fig. 75—19) longitudine dimidıam partem corporis aequantes, pluriartieulati, setis longis et longioribus nee non sensillis setarum subtilium brevium et longarum in cerco mediano infra, ut figurae demonstrant, instructi et in cercis lateralibus ad basim tantum supra sistentibus et subtus praesertim interne. Oropositores in foemina non bene adulta stylos segmenti noni non superantes, tenues. 3 Urosternum segmenti octavi (Fig. 73) margine postico late rotundato, setis ut cetera urosterna instructum. Appendices genitales (Fig. 74ag) breves, integrae quam apex stylorum segmenti noni vix breviores, margine laterali externo subrecto, margine in- terno ad apicem oblique emarginatum setis brevissimis instructi. Penis (Fig. 74p) brevissimus, latus. Habitat: Santiago, Vina del Mar (Valparaiso) in humo. Obs. Species haec absentia siylorum in segmenti &° a Trinemophora michaelseni ScHÄrFER bene distincta. Dr. 0. ScHÄrFFER dicata. Zool. Jahrb., Supplement VI. (Fauna Chilensis. Bd. III.) Heft 3. 51 799 FıLıppo SILVESTRI, Atelura bifida (SCHÄFFER). Syn.: 1897. Lepismina bifida SCHÄFFER, Apterygota, in: Hamburg. Magalh. Sammelr., p. 27, fig. 73—86. „1901. Grassiella bifida SILv., in: Bull. Soc. entomol.ital., V. 33, p. 232. „ 1903. Grassiella silvestrii ESCHERICH, in: Zool. Anz., V.26, p. 355. 1905. Atelura bifida ESCHERICH, Das System der Lepismatiden, in: Zoologica, Heft 43, p. 156, fig. 52. Aurea, subovalis postice attenuata. Caput in fronte praesertim amntice setis sat numerosis et sat longis instructum, ceterum setis paucioribus. Antennae (Fig. 80) 13—14-artieulatae, articulo secundo quam tertius parum longiore et in apice setis nonnullis longis, robustis instructo, artı- culis 3—5 inter sese longitudine parum inaeqgualibus et parum distinetis, ” artieulis ceteris apicem versus gradatim longioribus et in artieulinis duobus parum distinctis divisis, totis pilis minimis vestitis, selis nonnullis in arli- culis dimidiae partıs basalis robustis et sat longis, in parte cetera parum subtilibus, sensillis setarum longarum in artieulis S—11 sitis ia distributis : in artieulo tertio tribus, quorum duo infera lateralia externa, tertium superum laterale, in articulis ceteris sensillo singulo in parte subapicali laterali extern« instructis, articulo ultimo sensillo apieali, basi brevi et setis duabus lateralibus plumatis et seta subtili mediama nuda constituto, aueto. Thorax et abdomen tergitis in parte postica squamis (Fig. 825g, 83), brevibus, latiuseulis in apice sat profunde incisis auclis, in margine laterali setis sat brevibus 3—8, pluribus in thorace, sat robustis et paucıs in ab- domine, nec non in angulo laterali postico seta longa, robustiore, in apice ineisa instructa. Urosterna in margine postico setis nonnullis uniseriatis sat subtilibus et sat longis integris instructa. Tergitum X abdominale (Fig. SI X) trapezoideum, postice profunde et sat late triangulariter incisum, utrimque seta longa, robusta, apicali auclo et selis brevibus lateralibus instructum. Cerci (Fig. 84) breves artieulis non bene distinetis laterales quamı medianus aliguantum breviores, setis ei sensillis selarum subtilium, ut figurae 84 demonstrat, instrueti. Pedes sat robusti, femore infra ad medium parum produeto et setis duabus sat longis, sat robustis anucto, nee non supra sela spiniformi apieali in apice bifida, tibia supra ad basim seta longa robusta, infra setis duabus ad basim et tribus ad apicem nee non supra in apice spinis tribus robustis brevibus parum longe a basi bifidis et spina postica longa robusta armata, tarso setis sat brevibus sat raris instructo, praetarsi ungue lateral antico Thysanura. 793 sat arcualo gquam posteus fere duplo breviore, ungue mediano subreeto, attenuato, quam unguwis lateralis antieus parum breviore, Styli in segmentis abdominalibus 4—9 sistentes, seta apicali brevi, acuta instructi et setis nonnullis sat brevibus sparsis instruch. Vesieulae subeoxales in segmento sexto utrimque ad partem internam styli singula, supra serie setarum instructae. Ovopositores basim cerei mediani parum superantes. d Appendiees genitales erassiusculae, basim cerci mediani aliquantum superantes. Long. corp. mm 3, lat. corp. 1; long. antenn. 0,96, cerci mediani 0,53. Habitat in nidis formicarum ad Vina del Mar (Valvaraiso). Salto (Dr. Micaarzser). Subfam. Lepisminae. Gen. Otenolepisma ESCHERICH. Ctenolepisma horrens (NICOLET). Syn.: 1847. Lepisma horrens NICOLET, in: Ann. Soc. entomol. France (2), V. 5, p. 350. „ 1849. Lepisma horrens NICOLET, in: GAY, Hist. fis. y pol. de Chile, Ziool.,, V. 4, p. 84, Atlas Tis. lam. I, fig. 2. „ 1904. Ctenolepisma horrens ESCHERICH, in: Zoologica, Heft 43, p..98. Di questa specie di Cftenolepisma debbo limitarmi a riportare la descerizione del NıcoLET, non avendo raccolto esemplari di tale genere ne io, ne altrı. «L. fusca, villosa, paululo squamosa; abdomine depresso, villosissimo, lateribus amoque nigrescentibus. Cuerpo velludo y erizado de largos pelos rectos; cabeza y törax de un moreno amarillento; abdomen moreno-rojizo, con los lados y la estremidad posterior negros; escamas blancas 6 irizadas; los filetes caudales y los costados laterales del abdomen estän mas erizados de pelos rectos que los demäs del cuerpo. — Long. 2 lin. y media. Se encuentra en la Repüblica. Hemos hallado en una casa pröxima al Jardin de Plantas de Paris, una especie muy parecida a la presente y le dimos el nombre de L. parisiensis.» 51* 794 Fınıppo Sınvester, Fam. Machilidae. Fra tutti gli altri Tisanuri i generi di questa famiglia sono quelli, che hanno conservato piü evidenti i caratteri primitivi del- l' addome, pertanto credo opportuno esporre brevemente il mio modo di interpetrare la costituzione dell’ urosterno e delle sue appendici. L’ addome dei Machilidae & costituido di 11 segmenti fra di loro tutti ben distinti tanto con gli urotergiti che con gli urosterniti. Gli urotergiti sono tutti convessi e quelli dei segmenti 1—9 hanno il mar- sine laterale libero e rivolto in basso e piegato un poco in dentro in modo da coprire una piccola parte degli urosterniti lateralmente. L’ urotergite decimo forma un anello intero con il piccolo e sottile sternite deceimo, 1’ undecimo si prolunga in dietro a costituire un cerco mediano sempre piü lungo dei cerei laterali. Gli urosterniti 1—7 (Fig. 96) sono piani e costituiti da un pezzo basale trasversalmente rettangolare, che nella parte mediana e poco o molto prolungato in forma di triangolo, che si insinua tra le due parti laterali dell’ urosternite, che sono sempre fra di loro distinte come pure dalla parte basale e mediana dello stesso urosternite. Nei segsmenti 8—9 (Fig. 98) le parti laterali dell’ urosternite sono separate fra di loro completamente o per un tratto piü 0 meno lungo, mentre la parte basale si riduce fino a diventare una semplice listerella chitinosa. Le parti laterali del primo urosternite portano sempre ceiascuna una vescicola retrattile, quelle degli urosterniti 2—9 (Fig. 96) pure sempre uno stilo articolato sul loro margine laterale e mosso da uno speciale muscolo, e quelle degli urosterniti 2—5 oppure 2—6 ciascuna due vesicole retrattili o anche ciascuna una sola vesicola retrattile mentre quelle dell’ urosternite 7° eiascuna sempre una sola vescicola retrattile. Nei segmenti 8° e 9° (Fig. 98) non si trovano vescicole retrattili, ma in molti casi appendieci genitali. Orbene quale & il valore morfologico di tutte queste parti dell’ uro- sternite? (io@ del suo pezzo basale e mediano, dei suoi due pezzi laterali, degli stili, delle vescicole retrattili e delle appendiei genitali ? Il primo che abbia richiamato in modo speciale ]’ attenzione sulla struttura della regione ventrale dell’ addome nei Machilidae, per quanto io sappia, fu il Woop-MaAson (1879), il quale consideroö la parte mediana dell’ urosternite come sterno, le parti laterali come proto- podite, gli stili come expoditi e ritenne pure per endopoditi le appen- diei genitali e per expoditi ji processi laterali esterni delle anche del 2° e 3° paio di zampe toraciche di varie specie di Machihdae. Thysanura. 795 La maggior parte degli altri autori, che si occuparono di Tisanuri, ritennero gli stili per zampe rudimentali impiantate sulle parti laterali dello sterno. Il VERHOEFF (1902 e 1903) considerö per lamina ventrale la parte mediana dello sterno, per coxe le parti laterali e per exopoditi gli stili, che considerö omologhi alle appendici dell anche del 2° e 3° paio di zampe, attribuendo a questi ultimi un muscolo, che io non sono riuscito a vedere in alcuna specie di Machilidae, come non Vi era riuscito gia ’ OupEmans (1889). Lo stesso VERHOEFF ritenne Je appendici genitali come telopoditi cioe omologhe agli articoli delle zampe seguenti all’ anca. Börner (1904) e EscHerıcH (1904) seguirono nell’ interpetrazione delle appendici genitali come telopoditi il VERHOEFF. Io gia nel 1903 e nel 1904 avevo interpetrato come subcoxe le parti laterali dello sternite e come zampe rudimentali gli stili, nonch& avevo chamato col nome di semplici processi laterali, no di stili, le appendici esterne delle anche del 2° e 3° paio di zampe delle specie di aleuni generi di Machilidae, e avevo conservato il nome di appendici genitali agli organi genitali esterni. Oggi con- fermo pienamente tale mio modo di vedere ed aggiungo che le appendieci genitali sono da considerarsi omologhe alle vescicole retrattili. Queste, per la specie Machilis polypoda, negli urosterniti 2—6 sono due per ciascuna subcoxa, perciö nessuno potra supporre che tali vescicole siano omologhe all’ endopodite dei Crostacei essendo due per lato e non una. Bastera pertanto a dimostrazione della mie tesi che io provi l’omologia perfetta delle vescicole retrattili con i processi subcoxali degli urosterniti. Nel primo urosternite dei generi Projapye ed Anajapyc abbiamo in ciascuna subcoxa uno stilo tipico ed a lato interno di questo un processo eilindrico 0 conico, nei Machilis e Nicoletia al primo urosternite ogni subcoxa ha una vescicola retrattile e nella Campodea soltanto un processo cilindrico. Non vi ha dubbio che gli stili del primo urosternite dei Projapygidae non sono omologhi alle vescicole retrattili del primo urosternite dei Machilidae, poiche nel secondo segmento di questi come di quelli abbiamo stili e vescicole retrattili, perciö @ naturale ammettere che i processi subcoxali, che si trovano a lato interno degli stili siano essi gli omologhi delle vescicole retrattili. In secondo luogo negli urosterniti 2—7 dei Machilidae troviamo alle subcoxe stili e vescicole retrattili, mentre negli urosterniti 8—9 ciascuna subcoxa porta uno stilo ed in aleuni generi una appendice genitale. Im questo caso € 796 FıLıppo SILVESTRI, molto ragionevole ammettere che invece della vescicola retrattile si e sviluppata un’ appendice sempre estroflessa, che cio@ tale appendice sia omologa ad una vescicola retrattile ed infatti ha una struttura identica essendo formata dall’ esterno all’ interno di cuticola, ipo- derma e di elementi mesodermici, ed essendo mossa da un muscolo alla base, @ insomma una vescicola retrattile sempre estroflessa. Lo sviluppo dimostra pure che le appendici genitali si accennano come piccole estroflessioni della parte marginale della subcoxa non altri- menti che le vescicole retrattili. @Quanto alla posizione pil prossi- male delle appendieci genitali rispetto a quella delle vescicole retrattili e da notarsi che essa non ha alcun valore, poiche ciö sta in rapporto con l’ avvenuta separazione delle subcoxe fra di loro e quindi con lo spostamento terminale di un organo gradatamente in prossimale. Cosi le appendici genitali maschili delle Lepismuidae (Fig. 86) hanno ancora una posizione distale mentre quelle dei Machilidae prossimale. Subceoxe. Le subcoxe o primo articolo degli arti degli insetti, omologhe al coxopodite dei Urostacei, nelle appendici toraciche sono ben distinte (Fig. 85) come pezzo laterale dello sterno alquanto estroflesso a sorreggere le anche, negli urosterniti esse dilatandosi si portano innanzi allo sterno stesso formando cosi Ja maggior parte della regione ventrale di ciascun segmento. Non si puö convenire nel considerare col VERHOEFF come coxa la parte laterale dell’ uro- sternite, poiche si dovrebbe ammettere la scomparsa della subcoxa esistente distintamente nelle appendici toraciche, ne si puö convenire col BöRNER nel ritenere tale parte come derivante dalla fusione della coxa con la subcoxa, poiche in vero negli Insetti non abbiamo mai nelle appendici toraciche tale fusione e nessun dato morfologico ci autorizza ad ammetterla per le appendici addominali. Telopodite. Üon tale nome il VERHOFFF ha distinto la parte della zampa seguente all’ anca considerando come basipodite Il’ anca, che secondo lui puö unirsi allo sterno per formare un coxosterno. In tutti gli Insetti abbiamo sempre le zampe toraciche completa- mente libere con tutta I’ anca compresa, perciö non mi pare che si possa seguire un tale modo di vedere, n& quello del BÖRNER che concorda con questo del VERHOEFF. Per telopodite noi possiamo con- siderare tutta la zampa compresa l’ anca, mentre la subcoxa (= coxo- podite) resta quale parte basale dell’ arto e puö con lo sterno fondersi nel modo piü vario o unirsi con quella opposta o essere libera. Stili. Gli stili dei segmenti addominali, come dimostra del resto anche lo sviluppo, rappresentano i telopoditi degli arti addomi- Thysanura. 797 nali. I processi laterali delle anche delle zampe toraciche del 2° e 3° paio di alcuni Machilidae non hanno nulla a che vedere con gli stili addominali; essi sono sempliei appendici di senso, sprovviste affatto di muscoli e considerabili come grosse setole, che infatti troviamo nella parte esterna delle anche del genere Machilinus, che & sprovvisto di appendici alle anche toraciche. Come ho giä detto il VERHOEFF ha creduto di vedere muscoli, che si inserirebbero alle base di tali appendici e li ha disegnati varie volte, perö io non li ho visti in alcuna specie di Machrlidae. Perciö concludendo quanto ho sopra brevemente esposto e che formeräa oggetto di trattazione piü estesa in un prossimo mio lavoro sui Machilidae, io ritengo: 1°. che le parti laterali degli sterniti addominali si debbano considerare come subcoxe omologhe alle subcoxe degli arti toraciei; 2° che gli stili addominali si debbono considerare come telo- poditi degli arti addominali; 3° che le appendiei laterali delle anche del 1° e 2° paio delle zampe toraciche non si debbono considerare omologhe agli stili; 4° che le appendiei genitali si debbono considerare omologhe alle vescicole retrattili delle subcoxe e ritenendo queste omologhe a coxopoditi, le vescicole retrattili e le appendiei genitali si possono considerare come epipoditi. Ci6ö premesso descriverö l’unica specie di Machilidae da me raccolta in Chile. Gen. Machüloides SILv. In. Redia, V..2, p. 4. Ocelli laterales nigri, magni. Mandibulae in apice 4-lobatae. Palpus maxillaris (Fig. 88) 7-artieu- latus ad basim ipsam articuli primi processu supero brevi, conico, brewiter peloso (Fig. 88, 90, 92pr) auctus, nec non processu supero externo consueto et dente apieali interno. FPalpus labialis artieulo tertio apicem versus gradatım parum incrassato et sensillis nonnullis sat longis, subconieis aucto. Coxa pedum 2' et 3 paris (Fig. 93) externe dimidiam partem versus process conico instructa. Urosterna (Fig. 96) parte mediana sternali brevissima, subeoxis segmen- tarum I—7 utrimque vesicula singula instructis. 2 Ovopositores forma consueta. 3 Palpi maxillarıs artieulus secundus (Fig. 90) in parte apicali supera m processum unciformi productus,. 98 FıLıppo SILvEsTkı, Appendices genitales nullae. Subcoxae segmenti 8 inter sese adnexae. Penis quam subcoxae brevior. Osservazione. — Nella descrizione, che io detti di tale genere in: Redia, V. 2, p. 4, si trova scritto: segmenta abdominalia 8% et gem appendieibus genitalibus duabus subeylindrieis aueta. Ci6ö non &, al- meno per gli esemplari da me esaminati di & di Machiloides anceps (Nıc.); quanto al Machiloides appendieulatus Sıuv. conosco Soltanto 9, delle quali una molto giovane avente gli ovipositori molto corti ancora, simili ad appendiei genitali maschili, fu da me considerata come &; Avendone perö piü tardi esaminati gli organi genitali interni, ho potuto agevolmente riconoscere la vera sua natura; perciö fino ad ora si deve considerare il genere Machiloides come sprovvisto di appendici genitali esterne maschili. Machiloides anceps (NICOLET) SILY. 1849. Machilis anceps NiCOLET, in: Historia fisica y politica de Chile por C. Gay, Zool., V. 4, p. 83. & Color? (exempla duo squamis denudatis). Oculi (Fig. 870) sese spatio magno tangentes; oculus singulus fere !]z latior guam longior. Ocelli laterales (Fig. ST ocl) lati, ocellus singulus parum minus latus quam oculus singulus, angusti, parte interna sub- eirculari inter sese subtamgentes, parte coetera quam pars interna magis attenuata, Antennae longiuseulae, attenuatae, articulo primo ?], longiore quam latiore, articulis ceteris (Fig. 99) squamis nullis, setis sat brevibus verti- eillatis instructis. Palpi mawillares (Fig. 88, 90—92) spina terminati et in parte apicali supera artieuli 5 nee non in parte supera articuli totius 6‘ et 7’ setis sub- tilibus et serie spinarum armaltt. Arcus thoracieus sat parvus. Pedes (Fig. 93) setis brevibus parum raris auch et infra in femore et tibia setis sat longis parum robustis, et in tarso (Fig. 94) setis sat longis, parum longioribus et parum robustioribus quam in tibia, nec non spinis 5—6 instructi. Processus coxalis pedum paris 2} et 5 paris (Fig. 95) sat longi, 3° paris quam coxae °?),, breviores, setis monnullis brevibus ei setis nonnullis sat longis aueti, Styli (Fig. 96—98) sat longi, sat altenuati, seta apicali longa, robusta aucti et selis brevibus apicem styli versus gradatim parum longioribus ; siyli segmenti noni (Fig. 98) quam subeoxae fere duplo breviores, seta apicali quam stylus duplo breviore. Thysanura. 799 Cerei? (in exemplis meis maxima pro parte fractis). Long. corp. 7; lat. mesonoti 2; long. antenn. 6. Habitat inter cespites ad S. Vicente (Taleahuano). Il NıcotLer cosi descrisse il Machilis anceps. «M. ceylindrica, arcuata; corpore fusco, angenteo,; pedibus palpisque flavescentibus. Cuerpo moreno, ceubierto de escamas aplomadas y plateadas, con una lista amarillenta en medio y cuatro gruesos puntos morenos, de los cuales dos sobre el metatörax y dos en el antepenültimo seemento del abdömen; patas, palpos y por cima del cuerpo de color amarillento; filetes caudales de un amarillo bronceado, y el inter- medio de ellos algo mas largo que el cuerpo — Longitud, 4 lin. Se encuentra en la Repüblica sobre los arbolitos y entre las malezas.» Con tale descrizione del NIcoLET seguendo il metodo di molti moderni sistematici si dovrebbe dichiarare irriconoscibile il M. anceps; perö io credo che in tali casi sia meglio riferire ad una specie descritta in un modo molto generico esemplari dello stesso genere, provenienti dalla stessa regione e descrivere questi sotto quel tal nome che creare un nome nuovo. In tal modo non si accrescerebbe straordinariamente la lista delle specie cosi dette irriconoseibili per essere state troppo brevemente descritte e si metterebbe anche un freno a molti, che arbitrariamente, sopratutto per risparmiarsi il tempo, che richiede un accurato esame di tutta la bibliografia o una sana ceritica, si tolgono di imbarazzo dichiarando per incompletamente descritte molte specie, e da parte loro non fanno che crearne altre. Questo metodo & secondo me molto riprovevole, poiche di mano in mano che le conoscenze zoologiche avanzeranno, tenendo conto nella determinazione delle specie di caratteri primi trascurati, forse si sarebbe condotti a ritenere per irriconoscibili Ja maggior parte delle specie descritte da Linneo ad oggi, e cosi via di seguito. ? Machilis striata NICOLET. In: Hist. fis. y pol. de Chile por C. Gay, Zool., V. 4, p. 83. La descrizione del NıcoLET & la seguente: «M. elongata, eylindrica, parum arcuata,; corpore fusco, immaculato ; pedibus palpisque flavescente-fusco anmnulatıs. 800 FıLıppo SILVvESTRI, Cuerpo cilindrico, prolongado, poco arqueado, con los lados late- rales subparalelos, de un moreno negrusco uniforme y cubierto en toda su longitud de finas estrias trasversales; patas y palpos de un flavo livido, anillados de moreno-rojo. — Longitud del cuerpo 5 lin. y media. Esta deseripeion la hemos hecho segun un individuo conservado en el alcohol, lo que nos impide el describir el color de las escamas. Habita con la precedente especie.» Thysanura. 801 Bibliografia. 1904. BÖRNER, C., Zur Klärung der Beingliederung der Ateloceraten, in: Zool. Anz., V. 27, No. 7—8, p. 226—243. 1904. —-, Zur Systematik der Hexapoden, ibid., V. 27, No. 16—17, p. 511—5353. 1903. ESCHERICH, K., Beiträge zur Kenntniss der Thysanvren, I. Reihe, in: Zool. 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Parte distale della mandibola: m lamina mandibolare, da dente apicale della mandibola. Fig. 5. (Campodea paeifica Sivv. Capo supino: L labbro, M mandi- bole, lim lobo mascellare interno, lie lobo mascellare esterno, li lobo labiale interno, le lobo labiale esterno, p palpo labiale, »ro mento labiale, sc parte anteriore laterale delle subcoxe labiali, ( gene, o oceipite. Fig. 6. Campodea pacifica Sınv. Parte distale del lobo interno delle mascelle: sm sensillo del palpo mascellare, pm palpo mascellare. Fig. 7. Campodea pacifica Sıuv. Palpo labiale visto di fronte: spl sensillo del palpo labiale. Fig. 8. Campodea pacifica Sıuv. Primi sei articoli dell’ antenna sinistra vista dal dorso: s!—s® sensilli. Fig. 9. Campodea pacifica Stuv. Articoli 2—6 dell’ antenna sinistra: °—s10 sensilli. Ss Fig. 10. Campodea paeifica Sınv. I sensilli 7° e 8° delle antenne. Fig. 11. Campodea paeifica Sınv. Capo e torace proni. Thysanura. 303 Fig. 12. COampodea pacifica SILv. Capo, torace e primo segmento addominale supini: a parte anteriore del prosterno, b ec parte anteriore del mesosterno, s! primo stigma. Fig. 13. Campodea pacifica SILv. Zampa (eccetto 1’ anca). May. 39. Fig. 14. Campodea paeifica Sınv. 6° tergite dorsale. Fig. 15. Campodea pacifica SıLv. & Primo urosterno addominale: pr processi subcoxali. Fig. 16. (Oampodea pacifica SıLv. 2 Primo urosterno addominale: pr processi subcoxali. Fig. 17. Campodea pacifica Sınv. 6° urosterno addominale: v vesci- cola retrattile, s/ stili. Fig. 18. Campodea pacifica SıLv. Parte posteriore dell’ addome dal segmento nono: c base dei cerci, /s lamina sopranale, /ad lamina adanale, XJ processi del tergite undicesimo. Fig. 19. Campodea pacifica Sıuv. Parte posteriore dell’ addome dal segmento 8° di un &: pg papilla genitale maschile, ce cerci, /s lamina sopranale, /ad lamine adanali. Fig. 20.. Oampodea pacifica SILv. Cerco. Fig. 21. Oampodea pacifica Sıuv. Estremitä di una zampa. Fig. 22. COampodea staphylinus WESTw. Estremitä di una zampa: s setole laterali delle unghie. Fig. 23. Eutrichocampa chilensis Sivv. Capo e torace. Fig. 24. Eutrichocampa chilensis SILv. Primi 7 articoli dell’ antenna destra visti dal dorso. Fig. 25. Butrichocampa chilensis Sınv. Zampa del 2° paio meno l’ anca. Fig. 26. Eutrichocampa chilensis SiLv. Primo urosterno addominale. Fig. 27. Eutrichocampa chilensis Sıuv. Terzo tergite addominale. Tav. 40. Fig. 28. Eutrichocampa chilensis SiLv. Estremitä posteriore del- l’addome dal nono segmento prona: /s lamina sopranale. Fig. 29. Butrichocampa chilensis SıLv. HEstremitä posteriore del- l’addome dal nono segmento supina: /ad lamine adanalı, /s lamina sopranale. Fig. 30. Hutrichocampa chilensis Sıuv. Stilo del 6° urosterno. Fig. 31. Eutrichocampa chilensis SiLv. Üerco. Fig. 32. Eutrichocampa breviseta SILY. Capo, torace e primo seg- mento addominale. Fig. 33. Eutrichocampa breviseta SıLv. Setole del vertice del capo. Fig. 34. Eutrichocampa breviseta Sınv. Primi 6 articoli dell’ antenna destra visti dal dorso. 804 Fırıppo SILVESTRI, Fig. 35. Eutrichocampa breviseta SıLv. Setole della parte anteriore submediana del mesonoto. Fig. 36. Eutrichocampa breviseta SILv. Primo urosterno addominale: pr processo subcoxale. Fig. 37. Eutrichocampa breviseta Sıuv. Parte laterale posteriore del sesto urosterno addominale. Fig. 38. Butrichocampa breviseta Sınv. Parte posteriore dell’ addome dal nono segmento vista dal dorso: /s lamina sopraanale, /ad lamina adanale. Fig. 39. Butrichocampa breviseta SıLv. Idem vista dal ventre. Fig. 40. Kutrichocampa breviseta Sıuv. Estremitä della tibia, tarso e pretarso del 3° paio di zampe: pr pretarso, « unghie, / lamine piumose del pretarso. Fig. 41. Japyae megalocerus Sıuv. Parte inferiore del capo: @ gene, m mento, sc subcoxe (— palpigero), pl palpo labiale, ! lobo interno. Fig. 42. Japye megalocerus SILv. Primi sette articoli dell’ antenna destra visti dal dorso: s!—s® sensilli. Fig. 43. Japye megalocerus SILv. Articoli 4-—6 dell’ antenna destra visti dal di sotto: s’—s!! sensilli (i peli sono stati tralasciati). Fig. 44. Japyxc megalocerus SıLv. Zampa dal femore. Fig. 45. Japyx megalocerus SILv. KEstremitä del tarso e pretarso: pr pretarso, « unghie, «m unguicola. Fig. 46. Japya megalocerus Sıuv. Primi due segmenti addominali dal ventre: st stili. Fig. 47. Japyx megalocerus Sırv. Parte posteriore delle subcoxe del primo segmento addominale: st stilo. Tav. 41. Fig. 48. Japya megalocerus Sıuv. Metä destra dei tergiti 6° e 7, Fig. 49. Japy& megalocerus SILv. Üerci. Fig. 50. Japyx megalocerus SıLv. Juvenis. Primi 6 articoli del- ’antenna destra visti dal dorso: s!’—s? sensilli. Fig. 5l. Japyc megalocerus Sınv. Juvenis. Zampa del 2° paio dalla tibia. Fig. 52. Japyxc megalocerus Sınv. Juvenis. Metä sinistra dei tergiti Gone. Fig. 53. Japyc megalocerus SıLv. Juvenis. Primo urosterno addo- minale: st stili, psc papilla subcoxale. Fig. 54. Japyc megalocerus Sıuv. ‚Juvenis. Estremitä dell’ addome con i cerci. Fig. 55. Japya anodus Sıuv. Primi 6 articoli dell’ antenna destra visti dal dorso: s!—s? sensilli. Thysanura. 805 Fig. 56. Japyc anodus Sıvv. Zampa del 2° paio dalla tibia. Fig. 57. Japyc anodus Sıuv. Metä sinistra dei tergiti 6° e 7° (Temuco). Fig. 58. Japyz anodus SıLv. Primo urosterno addominale (Temuco). Fig. 59. Japyr anodus SınLv. Segmento decimo addominale con i cerci (Temuco). Fig. 60. Japyc anodus SınLv. Meta sinistra dei tergiti 6° e 7° (Coipu®). Fig. 61. Japyz anodus SıLv. Primo urosterno addominale: si stili, pse papilla subcoxale (Coipue). Ne Fig. 62. Japy& anodus SıLv. Segmento decimo addominale con i cerci (Coipu®). Fig. 63. Japy& bidentatus SCHÄF. Primi 7 articoli dell’ antenna destra visti dal dorso: s!—s? sensilli. Fig. 64. Japyx bidentatus SCHÄF. Metä sinistra dei tergiti 6° e 7°, Fig. 65. Japy& bidentatus SCHÄF. Primo urosterno addominale: st stili, pse papilia. subcoxale. Fig. 66. Japyx bidentatus SCHÄF. Estremitä dell’ addome con i cerci. Fig. 67—70. Trinemophora schäffert SILv. Antenna destra: s sensilli uditivi, sm sensilli conicı. Fig. 71. Trinemophora schäfferi Sınv. 16 articolo della stessa antenna molto ingrandito. Fig. 72. Trinemophora schäfferi Sıuv. Stilo. Fig. 73. Trinemophora schäfferi SILv. Urosterno del segmento 8° 4. Fig. 74. Trinemophora schäffert Sınv. Parte ventrale del segmento nono addominale: s/r sterno, sc subcoxe, st stili, ag appendici genitali, p pene. Fig. 75. Trinemophora schäfferi SILv. Estremitä dell’ addome con i cerci: X tergite decimo. en a Fig. 76. Trinemophora schäffert SıLv. NEstremitä dell’ addome e base dei cerci. Fig. 77—79. Trinemophora schäfferı SILv. Tre pezzi consecutivi del cerco mediano. Fig. 80. Atelura bifida SCHÄF. Antenna: s sensilli uditivi. Fig. 81. Atelura bifida SCHÄF. Ultimo articolo di una antenna: st sensillo terminale. Fig. 82. Atelura bifida SCHÄF. Parte posteriore della metä sinistra del 6° tergite addominale: sy squame setiformi. 806 FıLıppo SILvESTRL, Thysanura. Fig. 83. Atelura bifida SCHÄF. Squama setiforme della parte posteriore dei tergiti. Fig. 84. Atelura bifida SCHÄF. Estremitä posteriore dell’ addome con ı cerei: X decimo tergite. Fig. 85. Machilinus pampeanus Sıny. Sterno e parte basale delle zampe del mesotorace: st sterno, sc subcoxa, c coxa, ir trocantere. Fig. 36. Heterolepisma pampeana Sıuv. IX Urosternite dı un &: st sterno, sc subcoxa, si stili, ag appendici genitali, pe pene. av, AA, Fig. 87. Machiloides anceps SILv. Capo prono: 0 occhii, ocl ocelli laterali. oc) ocello impari, A antenne, c clipeo, / labbro. Fig. 83. Machiloides anceps (Nıc.). Palpo mascellare: pr processo basale. Fig. 89. Machiloides anceps (Nıc.). Labbro inferiore: st mento, sc palpigero (— subcoxa), 'i lobi interni, /e lobi esterni, p/ palpo mascellare. Fig. 90. Machrloides anceps (Nıc.). Primi due articoli del palpo mascellare visti dalla faccia interna: pr processo basale. Fig. 91. Machiloides anceps (Nıc.). Tre ultimi articoli del palpo mascellare. Fig. 92. AMachiloides anceps (Nıc.). Primo articolo del palpo mas- cellare visto dalla faccia esterna: pr processo basale, pra processo sub- apicale esterno. Fig. 95. Machrloides anceps (NıC.). Zampa del mesotorace: co coxa, pre processo coxale esterno, /” trocantere, fe femore, fi tibia, /a tarso. Fig. 94. Machrloides anceps (Nıc.). Tarso della stessa. Fig. 95. Machtloides anceps (Nıc.). Processo coxale della stessa. Fig. 96. Machiloides anceps (Nıc.). Urosternite del 2° segmento ad- dominale: st sterno, sc // subcoxa, vs vesicola retrattile, st stili. Fig. 97. Machiloides anceps (Nıc.). Stilo del 5° urosternite. Fig. 98. Machiloides anceps (NIC.). Urosterniti dei segmenti 80 e 9° addominali: s? sterno, se VIII e se IX subcoxe rispettivamente dell’ 8° e 9° segmento, sti stili, pe pene. Fig. 99. Machiloides anceps (Nıc.). Articolo della parte distale di una antenna. Lippert & Co. (@. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a. S. N re Be Bern 2: i Fer Be D ä Y & j - 5 N ' f \ i ö y\ Y | { I j i Zoolog. Jahrbuchen Sulem.- Bi Uri Fauna chilensts Bau. = Er . r TarA. F 4. (a.l.) — HR, (980.1) 9. (1500:1) (1220: 1} STR ERNAII SZ RR — up SIT. A) aan JER je: j /1090:1) dvm-- Rwacxe ui nar Ad. r Verlag von Glktay Piicher ın Jena JlhAnsb x Werner & Winter, Frankie r R . „7 * 3 . - ‘ { 5 u n s . k n l { i , . 4 ’ Sr AS E EN f r X ’ 3 j fı\ ae e r rt; . 4 v v f \ H N ’ > "aa AR * . « i ” L fi Der — KH (98021) 19. (980717 Zoolog. Jahrbücher; Suppılem-BAVI (Fauna chilensis Da.). 18. (98021) n 20. (1200: 1) exp I A C ) I st 4 Ka = 94. (928021) x erner & Winter Frunkfurt? ht R 5 h * . “ ' } is x 1 Fi N « ’ 2 5 i Ir ? [3 f | 44T 5 dr r G eu le, N PL N Pr 17 L t ’ B ’ ’ N (> \ ae ( \ } I 07 i 2 I Go“ i N x ‘ x ar / 1% ir eG or [4 1X fa Cr fr r gi L N [ u & En “2 5 2 = N = Rs u i - Jaulıkanr % - =. 3 zu gar u u 7 5 = Zoolog. Jahrbiicher, Supyulem=Ba.I( Fauna chilensis Dal), NR: 2 a pi se dum par dr parz RWacke ad nıar del 29: (1220:1) ıh. Anstv Werner Kiäkten Danktare®M, Ve 1. 14220:1) R.Wacke adı nut. dl. en Feriag vor [7728 2 Tzto:1) 534 I N (1220:1) 25: (280:1) fich Im rdm lm « Tar: 4. z 36: | tal.) ß | } rem Im [0 u Do] PEE =] [le cher in. Jena. IR Enst w Horner SWinter, Frankfure®bL. ME = cn 2 2 2 Zoolog. Jahrbücher, Supplem.-Bd.VT/ Fauna chilensts Bau, ZEIR 44. she 1980:1) (980:1) Ln— _ Er) . { Dur see = BR SO a . cut Be \ < A & ei N een Fe wer Im euer 2 Kr RWacke al man. del Verlag Won Gar Fischer m Jonm, ieh. Anist 7Werner & Winter, Frankfurt”. Taf: 6. Zoolog. Jahrbücher, Supylem.-Ba N (Kuna chilensis Bd 46. (1000:1) AR Ss 70- \ (80021) \ 52. (9801) #7. /800:1) Br 50. Ex (710:1) SE 5 y.\ — — — == ara FFRTTT = da 2 Z R.Wacke ad nat u. e En u = ar . 5 N “ v w 2 u. h ü ” - pn 3" 2 Bi - u 2 ® jr Gi M 0 . : - 5 » P ® - Zoolog. Jahrbiicher, Supplem. Bat Fauna chulensis BE.) par vo ö 7 “ schdrg A 57. (a.l.) {pP Ad se Ve De H gel [77 O0. 58. (800.1) pz“ chrst spz 7 59. [71021] chf par... , rdın--- ” Eee chst 2 e Zr 55 50. 2 1980:1) 220:1) ge 3 op \ \ = /ast ch | ch Sem 61° 5 d 5 5 - | > | | | JAN dr BYA dr | chs | E n j | | | | ; | N m | | ach ee, his : chs | | 1 sehn | I i ach | | ACH | a = E = | s { 3 ” u. Fe Frankfurt, n 4 y } S & j —- N Zoolog. Jahrbücher Suylem.-bd.v (Fauna chilensis Bel um. 02. 710:0 x E 67 (1220211 (60:1) 09. (za) Pen) — = Veran Von BUSUY Fischer jn Jan: 7 —o Rache aD mas del Br cher in. Jena, Zieh Aust wWorner KWiPter Frakinsr 0 A - ar a & e 3 u) Zoolog. Jahrbücher Suyyulem.= BAT Fauna ciulensis Bd). Tuf 9 > : af. 9. 7. 3 (78:1) 22. (390214 ee A For une ee ee 0 TI diem skb »szl neo Roh N WAR Ama % \ a. Gh DR \ \ \ SS \ h 0: en: ‘ mu I N nasnnunanuansmruunlnnunnnamp suon a N ER ER 2 oraama an Nr aLaa eEC) > = 273 — gear / / — / / ol EEE TE x‘ | ut hl a N i ‚7, I ee 77 | EN EN be \ ff Le \ | =) | af be ‚| oe Hi \ / = / S FE >, 2 DES 9, % au» a ar I Bay Bear | x MRRHHN 0 / 3 Ag weaamE AN Ss = Saabmaus : N: Ne upeaunuegpum bnuanEanzaun \ y S eonmtausseenmm EFF rent ri AHRAUDIBATEE BER OD ET zu > Pe G - j Fa E ‚ e2 % N 3 e . ö . o D D En 5 Et - ı b - u, 2 a B q > ie ur & 5 _ u j De. . | Taf. 10. ceph 5 Loman gez. Verlv.lstav Fischer, Jena, Lith.Ansty.J.Arndt, Jena. { x ii Ä 5 SSR, i 92% er (> ‚ In b N N R h \ ve | sv, icHA { ER HN y F Zoolog. Jahrbücher Suppl.6 Fauna Chilensis Bd.3. OR ee en: & r = > PR FR N } Mm un Synanm! \ 12 ne 1 Verlv. Gustav Fisher Jena Loman gez, Verl v. Gut 1 Taf. 11. lith Anst,v. Arndt, Jena, a Tape r Ze era 1a oe est ki nn: > = e u a Zoolog. Jahrbücher. Suppl.6.Fauna Chilensis Ba... Loman gez. Terly.Qustar Fischen Jena, Taf 12. m Lith.Anst,v.J.Arndt, Jena. Wr E4 N) 1 i- Zoolog.Jahrbücher Suppl.6 Fauna Chilensis Ba.S. ' — a Taf. 13. opt Verl v.Gusiev Fisher Jena Litn Anstv.J. Arndt, Ji ith.Anstv.J,Arndt, Jena. es Zoolog. Jahrbücher Suppl. Bd.6kaunachiensis. Taf Ip —— u JP.Me Mumidt gez. Yith.Anst.v. "Arndt, Jena. = . 1 E \ 5 - et ° J u A - ) BE a — - - u. — APe - = - „ .“ ’ . Fra eu u Se Zoolog.Jahrbücher Suppl..Bd.6. Fauna Chilensis. A N) 250, ORT ara d ES RE TE 0 Mg gen! FE 280 v D NH \ nn ” u [OR ROTH HLNAH DI 2 „DD go EN nn La’ . / Re H 14; Y z 2 EN surf Mn / or / rn y 116] Ze) JPMc Murrich gez. Verl. Gustav Fischer Jona De diese u ef En Zoolog. Jahrbücher Suppl.Bad.6. Fauna Chilensis. Terin,bustaXFischer Jena, J.PMc Murrich gez. g Lith.Anst.v.J.Arndt,Jena. ‚w — a cf m »r Pe hu EEE ET Ar den ee; 2222 3 N Fo on Pi Dre. ee Zoolog. Jahrbücher Suppl. Dd.6. Fauna Chilensis. mn N NT DREH na 1 SE :0 08o N Verl.v. Gustav Fischer Jena, J.P.Mc Murrich gez Lith.Anst.v.J.Arndt, Jena I f ns >. R | \ ) { 14 G \ m N Y f EN; {ri > aA a \ VER RP UMRER 3 . \ N 1 k "is nn _ » & = % Verl vEUSAV Fischer Jr. Lit AnsıvJ Arndt, Jena. JPMcMinrich gez. A ee - 1. Bıl6 Kauma Chilensis, JPMeMurrich cez R Mc Murrich gez Verl v.Gustav Fischer Jena. Lith.Anst.v.J.Arndt, Jena. Zoolog. Jahrbücher Suppl. ne WU. (Fauna Chilensis Bd. II.) rR h; PERL | I Sn Ener Fr Zn v abi Er ar r "Au ' | | a [ Lith Anst.vK.WessenJena Verlag v: Gustav Fischer, Jena Coronula diadema.Ll. Verlag v.Gustav Fischer, Jena. \ F- LithAngefWiesser,Jena E Balanus psittacus, Molina. . Zoolog. Jahrbücher Suppl. I (Fauna Chilensis Bd. 1) Ta. 002 = Fr | ' U | Eremeu n.ant \ us _Rg.3#. Lith.Anst:v.KWesser. Jena Verlag v.Gustav Fischer, Jena. Balanus psittacus, Molina - B. flosculus, var sordidus, Darw. Da 2 ze L Zoolog. Jahrbücher Supypl. I Fauna Oulensis BdIH. [o) in RS DOO-C 25 go0000 o\@L0Y®) @7 0: m. f i ob. ASchweikart gez. IR ; = er = 3 Verlag von GustavFischerin Jena. Lithographiev.E.Schaal, Jena. _ Zoolog. Jahrbücher Suppl. 1 Kuma Chilensis Dal. Taf’ 25. RAN u 1 ch. | £ 2 RR: De 3 © DIE SER RER \ 2° 30 ch f SELL EEISCHEIO 33 = RE) :@ RR EIER rs dh. 2 . ASchweikart gez. Verlagvon a S ern De , Lithor graphie vE.Schaal, Jena. 4 ’ Taf. 26: Zooloy, Jahrbücher Suppl. W Fauna Chilensıs baAJH. 2% FORDERTE BERIEE Or un Gustav Nische = Lithographie Schaal,de ze a de ee Verlag von Gust@ Fischen jn Jena. N .B. Reproduktion von J Obernetter, Münenane Zool Je Ja Suppt. 0 U T 28, Zoolo: Jahrbücher Su 1.6 Fauna Chilensis Bd 5 3 af. s 16 , Gustav Fische er Verlag v0 } in Jena. n J. B Obernetter Reproduktion vo München. u RR Zoolog. Jahrb Suppl.6. Fuuna Chllensis bd.3 | Taf 22. Be a — Verlag von GuslawFischen In Y | z Thiele gez. Da Litkographie v. E.Schaal, Jena. > er Zoolog, Juhrb. Suppl.6.Iruna Chilensis Dd.3 Tut. 30. a 3b 396 Ha 496 49 HUb | la nn Gustav Nischer i3 era Thiele gez Verlag vw er in clena Lithographie v. E.Schaal.Jena. Z - 1a Taf 31, E.Schaal, Jer Lithagraphue 7 Verlag von Gustayfischer j ala. Zoolog. Jahrb. Suppl. 6. Kuna Onlensis Bd.3 Thiele 'rez. Jaf 32. Zoolog, Jahrb, Suppt. 6. Fauna Onlens1s Bd. 6 PeuLz 2 2 | 7a \ | \ - es 4 \ \ N 1} \ 1) — \ \ \ \ ) } 5 \ —— Verlag von Guslav Fischer ın J) = Verlag von uslV Fischer in Jona Lithographie v. E.Schaal, «Jena. Thiele ge: Taf. 33. Lithographie v.E.Schaal, Jena. n Gustav Fischer in Jen. S S { S N N S Ss B 2 SI r 5 Sı ; = 2 en Ä u Zoolog, Jahrbücher Suppl.Bd6 Kama Chlensis Bd 3 Sılvestri del erlag vn Gustav Fisc - e del. erlag von Lus! ischer in = "SZ Ythographie v, E. Schaal, Jena. u ie ee Zoolog, Iahrhicher Suppl.Bd.6 Kruna Oniensis Ba. 3 V N, # j ER EN, 3 En = = a Fade nam. TRETEN Silvestri da. Verlag vom Gustav Fischer in Ja : Tihograplie v.E.Schoal, Jena, Zoolog Jnhrbicher Suppl Bd.6 Krana Ohlensis Dd.S Zu \ ze Fiy.36 = Verlag vor Gustav Fi Sherman: aan Lithographie von B-Schaal, lena. ua ta A u mn Zoolog, Jahrbicher Suppl.bd 6 Erma Chilensıs ba 3. UN Fiy.55 > se 7 Hy ER Silvestri del. Verlag yorı GustawFischer in Jena. Lithographie v.E.Schaal, en Zoolag. Jahrb. Suppl. 6. Kuna Chilensis Ba. 3 H ı , ie ; N l M ig ‚pe Fig. 86. 739.77. Fig. 81 ee ze L Silvestri del. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Iithographie v.E.Schaalın Jena. Fig.98. Pig.95 Silvestri del Verlag von. Gustav Fischer in Jena. Lithographie v.E-Schaal, dena. + Nr “ie Y W Fa Hr MBL WHOI En z I 02843 m —— IM) >