MARINE BIOLOGICAL LABORATORY. Received Accession No. 0<^/ Given by Place, ***rio book op Pamphlet is to be cemoved Jfom tbe Ltab- OPQtopy taithout the pepcnission of the Tpastees. ^f-^/. ZOOLOGISCHER JAHRESBERICHT FÜR 1879. HERAUSGEGEBEN VON DER ZOOLOGISCHEN STATION ZU NEAPEL REDIGIRT VON PROF. J. VICT. CARUS IN LEIPZIÜ. ERSTE HÄLFTE. (TITEL, VORWORT, INHALT, SEITE 1—612. LEIPZIG, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 1880. Alle Rechte vorbehalten . nii Druck von Broitkopf &, Iliirtol in Leipzig. Vorwort des Heraiisaebers. Vor niclir als 10 Jahren beschäftigte ich mich mit dem Plan der Herstellimg- eines umfassenden Zoologischen Jahresberichts. Der Versuch, die bestehenden Unternehmungen derart zur Fusion zu bringen und da- durch Absatzgebiet und Herstelluugsmittel vor Zersplitterung zu bewahren, scheiterte. Durch Gründung und Organisation der Zoologischen Station stark in Anspruch genommen, mußte ich den älteren Plan zurückstellen, verlor ihn aber nie ganz aus den Augen; schien er mir doch eine Ergän- zung dessen, was durch die Errichtung der Zoologischen Station erstrebt ward: Zeit und Kraft der wissenschaftlichen Arbeiten zu sparen und zu erhöhen. Vor drei Jahren verabredete ich nun mit Professor Carus die Heraus- gabe der vorliegenden Berichte. Die großen Schwierigkeiten der Aufgabe blieben uns nicht verborgen. Es ist ja leicht genug, darauf zu dringen, ein Jahresbericht müsse erschöpfend sein und nicht allzu lange auf sich warten lassen. Solche Postulate sind so alt, wie die Bericht - Erstattung selbst, — wenn aber dennoch fast jeder bisherige Unternehmer der Art weder die Vollständigkeit noch die rasche Herstellung erzwingen konnte, so müssen eben die Schwierigkeiten unüberwindlich gewesen sein. Und man braucht nur den Umfang des vorliegenden Jahresberichts in Erwägung zu ziehen, um zu begreifen, welche gewaltige Arbeit in die enge Spanne eines Jahres eingezwängt werden mußte. Das kann nur gelingen bei weit durchgeführter Arbeitstheilung , energischer und organisirender Central- Leitung und reichlichem Aufgebot von Geldmitteln, — drei Dinge, die nicht so leicht zu beschaffen, oder, wenn sie einmal vorhanden, doch nicht leicht bewahrt zu werden pflegen. Ob das Letztere gelingen wird, muß der Zukunft anheim gestellt wer- den. Guter Wille, Uebung und Erfahrung und hofientlich wachsende Geld- mittel werden aber um so weniger fehlen, je günstiger das neue Unter- nehmen von der wissenschaftlichen Welt aufgenommen wird, je mehr jeder Einzelne den Anstrengungen entgegenkommt, welche Referenten, liedac- teur und Herausgeber vereint machen, um auch den strengsten Anforde- rungen gewachsen zu bleiben. Man spricht viel von der Republik der Wissenschaften : nun, eine wirkliche res publica sollte es sein, ein Unter- nehmen, wie das vorliegende, zu unterstützen, zumal auch durch jy Vorwort. rasche Zuseuduug aller neu erscheinenden Schriften (an Prof. Carus), damit kein Aufenthalt und möglichst wenig Litcken in der Be- richterstattung bleiben. Es bleibt mir noch die erfreuliche Pflicht zu erfüllen, dem königl. ital. Unterrichtsministerium und Parlament den Dank der Zoologischen Station und der gesammten Wissenschaft für die namhafte Subvention auszusprechen, durch welche die Herausgabe dieses Jahresberichts unterstützt worden ist. Neapel, Zool. Station, 15. November 1880. Antoii Dolirn. Vorwort des Redacteiirs. Mit dem vorliegenden Berichte beginnt die Keihe der von der Zoo- logischen Station in Neapel herauszugebenden Jahresberichte. Von ähn- lichen Unternehmungen sollen sich dieselben wesentlich durch zweierlei unterscheiden : einmal durch gleichmäßige Berücksichtigung aller Zweige der Thierkenntnis, der Systematik und Anatomie, wie der Morphologie und Biologie, und ebenso der allgemeinen wie der specielleren Fragen, und dann durch möglichst zeitiges Erscheinen. Dass der die Keihe eröff- nende erste Jahresbericht nach beiden Seiten hin noch hinter dem vor- gesteckten Ziele zurückgeblieben ist, kann Niemand schmerzlicher empfin- den als der Unterzeichnete. Doch hofft er, bei den folgenden Jahrgängen ebensowohl Zeit wie Maß besser einhalten zu können, wenn ihm die Theil- uahme und das kaum genug zu dankende Interesse der Herren Bericht- erstatter in gleichem Maße erhalten bleibt. Die dem Berichte beigegebenen drei Register sollen die Brauchbarkeit desselben erhöhen. Dass für das Sach - Register bei einem durchaus syste- matisch angeordneten Buche andere Grundsätze zu befolgen Avaren, als bei einem Sannnel werke, liegt auf der Hand. Ich hoffe, durch Berücksich- tigung der anatomischen und geographischen Thatsachen sowie der durch Beschreibung neuer Arten gegebenen Erweiterung der Formkenntnis dem arbeitenden Zoologen Erleichterung zu gewähren. Mit neu aufgestellten Gattungen beschriebene neue Arten, sowie die typischen Arten jener sind bei den neuen Gattungsnamen zu suchen. Leipzig, Anfang Novcmlier 1880. J. Victor Carus. Verzeichnis der Herren Referenten. Äusserer, Prof. Dr. A.^ in Graz (Arachniden) . B ü t s c h 1 i , Prof. Dr . 0 . , in Heidelberg (Protozoen) . Chun, Dr. Carl, in Leipzig (Spongien, Coelenterateu) . DallaTorre, Prof. Dr. K. von, in Innsbruck (Hymenopteru) . Dewitz, Dr.H., in Berlin (Macro-Lepidoptera) . Fanzago, Prof. Dr. Fil., in Sassari (Myriapoda). Flesch, Dr. Max, in Würzburg (Untersucliungsmethoden) . Fol, Prof. Dr. Herrn., in Genf (Allgemeine Ontogenie). Frey, Prof. Dr.H., in Zürich (Micro-Lepidoptera) , Fürbringer, Prof. Dr. Max, in Amsterdam (Morphologie der Wirbelthiere) . Graff, Prof. Dr. Ludw., in Aschafienburg (Platyelminthen) . G r u b e r , Dr. Aug. , in Freiburg i/Br. (Allgemeine Biologie) . Hagen, Prof. Dr. H. A., in Cambridge, Mass. (Neuroptera und Pseudo-Neuroptera) H a r 0 1 d , Edg. Frhr. von, in München (Coleoptera) . Hatschek, Dr. B., in Wien (Bryozoa). Hoff mann, Prof. Dr. CK., in Leyden (Amphibien und Reptilien). Jentink, Dr.J.A., in Leyden (Säugethiere) . I h e r i n g , Dr. Herm. von, (Anatomie der Mollusken) . Kar seh, Dr. Ferd., in Berlin (Diptera). Kobelt, Dr. W,, in Schwanheim a/M. (Mollusken). Koch, Prof. Dr. G. von, in Darmstadt (Anthozoa). Krauss, Dr. Herm., in Wien (Orthoptera) . Ludwig, Dr. Hub., in Bremen i Echiuodermen) . de Man, Dr. J. G., in Leyden (Nematoden) . Mayer, Dr. Paul, in Neapel (Arthropoden- Anatomie) . Meyer, Dr. A.B., in Dresden (Allgemeine Zoogeographie) . Mob ins, Prof. Dr. K., in Kiel (Geograph. Verbreitung der wirbellosen Seethiere) Noll, Dr. F. C, in Frankfurt a/M. (Zoologische Gärten). yi Verzeichnis der Herren Referenten. R e i c h e n 0 w , Dr. Aut. , in Berlin (Vögel) . Reuter, Dr . 0 . M. , in Helsingfors (Hemiptera) . Schalow, Herrn., in Berlin (Vögel). Schmidtleiu, R., in Neapel (Aquarien, Thierfang etc.). Seidlitz, Dr. Geo., in Königsberg i/Pr. (Descendenztheorie) . Spengel, Dr. J.W., in Göttingen (Anneliden, Gephyrea, Bryozoa) Steindacliner, Dr. Franz, in Wien (Fische). Zürn, Prof. Dr. F. A., in Leipzig (Hausthiere) . Inhalts -Übersicht. Seile I. Geschichte der Zoologie imd vergleichenden Anatomie. — Biographien. Necrolog von 1879 1 (Eef. : J. Victor Carus.) U. Litteratnr der Zoologie und vergleichenden Anatomie 5 (Eef. : ./. Victor Carus.) III. Allgemeine Methodik. — Nomenclatur 6 (Ref. : J. Victor Carus. ) IV. Handbücher, Atlanten und andre litterarische Hiüfsmittel 7 (Ref.: J. Victor Carus.) V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel 10 A. Uutersucliimgs- und Couservinmg-s-Mcthodeu. (Ref. : Dr. 3Ia.v Flesch, Prosector iu Würzburg.) 1. Theorie des Microscops, eiüschließlich Prüfungsapparate. — Neue Objectiv-Systeme 10 2. Neue Microscope und Nebenapparate 18 3. Handbücher der microscopischen Uutersuclumg 20 4. Hülfsmittel der microscopischen Präparatiou 20 a) Microtome 22 b) Präparir-Microscop 24. c) Beleuchtuugs- und Zeichnen- Apparate. — Microphotographie 24 d) Feuchte Kammer 25 e) Microtome 25 f) Drehtische zum Einkitten der Präparate. — Compressorien 26 g) Verschiedene Hülfsapparate 27 5. Conservirungsmethoden 28 6. Histologische Untersuchungsmethoden :50 a) Allgemeines 32 b) Einbettungsmethoden 35 c) Tinction. Injection 36 d) Maceriren. Entkalken 39 e) Erhärtungs- und Conservirungsflüssigkeiten 40 f) Einkitten 41 1>. Zoologische Gärten. — Aquarien. Terrarien 41 Ref. : Dr. F. C. NoU in Frankfurt a/M.) C. Zoologische Stationen 50 (Ref.: J. Victor Carus.) ü. Thierfaug. — Dredgen. — Tlefsec- und pclagischc Fischerei . . 52 (Ref. : R. SchmicUlcin in Neapel und Prof. Dr. K. 3Iöhius in Kiel.) VIII Inhalts-Übersicht. Seite VI. Zoogeographie. Faunen 54 a) Allgemeines 54 (Ref.: Dr. A. B. 3Ieijer in Dresden.) b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei 56 (Ref. : Prof. Dr. K. Ilöbius in Kiel.) c) Fauna der Binnenseen 79 (Ref. : Dr. Herrn, von Ihering in Leipzig.) VII. Descendenztheorie und Phylogenie 81 (Ref. : Dr. Georg Seidläz, Privatdocent in Königsberg i/Pr.) A. Descendenztheorie 81 1. Allgemeine Darstellungen. Betrachtungen, Erklärung, Verthei- digung etc 81 2. Beobachtungen im Sinne der Selections- oder Descendenztheorie verwerthbar 82 3. Einfluß der Selections- oder der Descendenztheorie auf andere Wissenschaften 86 4. Referate. Litteratur. Biographien. Geschichte 88 5. Gegner der Descendenz- oder der Selectionstheorie 89 B. Phylogenie 90 VIII. Tliierzucht. — Haus- und Jagdtbiere. Anatomie der Hausthiere ... 93 (Ref. : Prof. Dr. F. A. Zürn in Leipzig). IX. Biologie im Allgemeinen 97 Seelenleben. Sociales Leben. — Färbung. Mimicry. (Ref.: Dr. Aug. Grtiher in Freiburg i/Br.) X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter 103 (Ref. : Prof. Dr. Herin.. Fol in Genf.) XI. Einzelne Thiergruppen. A. Protozoa 112 (Ref. : Prof. Dr. O. Bütschli in Heidelberg.) (Protoplasma) 112 1. Allgemeines über Protozoen 114 2. Rhizopoda 123 3. Sporozoa 164 4. Flagellata 167 5. Infusoria 172 B. Spougiae 191 (Ref. : Dr. C. Chun, Privatdocent in Leipzig.) 1. Allgemeines 193 2. Technisches 196 3. Anatomie und Systematik 196 4. Entwickelungsgeschichte 211 5. Palaeontologie 217 C. Coelenterata 218 (Ref.; 1 — 4. Dr. C. Chun in Leipzig, 5. Prof. G. von Koch in Darmstadt.) 1. Allgemeines 220 2. Hydrozoa 220 3. Acalephac 241 4. Ctenophora 245 5. Anthozoa 247 Inhalts-Ubersicht. IX Seite D. Ecliiuodermata 271 (Ref. : Dr. Hiih. Lmhvig in Bremen.) I. Allgemeinere Arbeiten über Anatomie, Physiologie, Ent- wicklungsgeschichte und Systematik 275 II. Speciellere Arbeiten über Anatomie, Physiologie, Entwickelungs- geschichte und Systematik 278 1. Crinoidea (incl. Cystoidea et Blastoidea) 278 2. Asteroidea 285 3. Ophiuroidea 291 4. Echinoidea 295 5. Holothurioidea 301 E. Termes 310 1. Orthonectida 310 (Ref.: Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) 2. Platyhelminthes 312 (Ref. : Prof. Dr. Ludw. Graff in Aschaflfenburg.) a) Allgemeines 315 b) Cestodes 315 c) Trematodes 318 d) Turbellaria 322 e) Nemertinea 333 3. Nematodes 335 (Ref. : Dr. J. G. de 3Ian in Leiden.) 4. Acanthocephala 348 (Ref. : Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) 5. Rotatoria 349 (Ref. : Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) 6. Gephyrea 350 (Ref. : Dr. .7. W. Spengel in Göttingen.) 7. Annelida 355 (Ref. : Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) a Hirudinea 355 b Oligochaeta 356 c Polychaeta 365 F. Arthropoda 384 1. Allgemeines 384 2. Pycnogonida 389 3. Poecilopoda. Trilobitae 389 4. Protracheata 390 5. Tracheata im Allgemeinen 390 6. Crustacea 391 (1—6. Ref. : Dr. Paul Mmjer in Neapel.) I. Allgemeines 393 II. Cirripedia 395 III. Copepoda 395 IV. Ostracoda 398 V. Cladocera 399 VI. Phyllopoda 404 VII. Nebaliadae ■ . . . . 404 VIII. Thoracüstraca 404 IX. Arthrostraca 415 Inhalts- Übersicht. Seite 7. Myiiapoda 426 (Ref. : Anatomie Dr. P. Mmjer, das Übrige Prof. Fil. Fanzayo in Sassari.) 8. Arachnida 430 (Ref. : Prof. A. Äusserer in Graz.) I. Allgemeines 430 II. Acarida 431 III. Opilioues 439 IV. Araneida 445 V. Pedipalpi 463 VI. Scorpiones 464 VII. Pseudoscorpiones 468 VIII. Galeodidae 469 9. Hexapoda 470 I. Allgemeines 470 (Ref. : Dr. P. Mayer in Neapel.) II. Hemiptera 488 (Ref. : Dr. O. 31. Reuter in Helsingfors.) III. Orthoptera 544 (Ref. : Dr. Herrn. Krauss in Wien.) IV. Pseudo-Neuroptera 562 (Ref. : Prof. H. Haf/en in Cambridge, Mass.) V. Neuroptera 579 (Ref. : Prof. JI. Ha (Jen in Cambridge, Mass.) VI. Diptera ' 597 (Ref. : Dr. Ferd. Kar seh in Berlin.) VII. Lepidoptera 613 Macrolepidoptera 613 (Ref. : Dr. H. Deivitz in Berlin.) Microlepidoptera 642 (Ref. : Prof. H. Frey in Zürich.) VlII. Hymenoptera 650 (Ref.: Prof. Dr. K. von Dalla Torre in Innsbruck. IX. Coleoptera 735 (Ref. : Herr Edg. Frhr. von Harald in München.) G. Molluscoidea 790 1. Bryozoa 790 (Ref. : Dr. J. W. Spengel in Göttingen und Dr. B. Hatschek in Wien.) 2. Brachiopoda 796 (Ref. : Dr. Spcncjel, von Ihcriny und Carus.) 3. Tunicata 801 (Ref. : Prof. Dr. H. Fol in Genf.) H. Mollusca . 802 (Ref. : 1. Dr. H. von Ihering, 2—5. Dr. W. Kohelt in Schwanheim.) Litteratur 802 1. Anatomie, Physiologie, Entwickelung 816 a) Allgemeines 816 b) Amphineura 818 c) Lamellibranchiata 819 d) Cephalopoda 823 Inhalts-Übersicht. XI Seite e) Arthrochlides 832 f) Ichnopodii 835 2. Geographische Verbreitimg 840 3. Systematik 855 aj Allgemeines 855 b) Cephalopoda 856 c) Pteropoda 856 d) Gastropoda 856 1. Prosübranchia 856 2. Opisthobranchia 866 3. Neiirobranchiata 868 4. Pulmonata 869 e) Solenoconchae 881 f) Lamellibrauchiata 881 4. Biologie. Verwendung, Nutzen 885 5. Fossile Mollusken 889 I. Vertebrata 898 1. Morphologie (Anatomie und Entwickelung) 899 (Ref. : Prof. Dr. M. Fürhrirnjer in Amsterdam.) a) Lehrbücher, Allgemeines, Verwandtschaft zwischen Wirbel- losen und Wirbeltliieren 898 b) Anatomische Monographien einzelner Thiere, Abstammung einzelner Classen 900 c) Integumentgebilde 912 d) Skeletsystem 920 e) Muskelsystem 948 f) Electrische Organe 953 g) Nervensystem 953 h) Sinnesorgane 962 i) Verdauuugssystem 975 k) Eespirationssystem und benachbarte Organe 989 1) Gefäßsystem. — Nebennieren 992 m) Excretions- und Geschlechtsorgane 996 n) Entwickelungsgeschichte 1004 2. Pisces 1023 (Ref. : Dr. Franz Steindaclmer in Wien.) I. Werke über Ichthyologie im Allgemeinen 1023 II. Abhandlungen systematischen Inhalts 1024 III. Faunistische Abhandlungen 1027 IV. Abhandlungen über einzelne Fischarten verschiedener Meere oder unbekannter Fundorte 1040 V. Abhandlungen über Lebensweise, Wachsthum, Fort- pflanzung und Sterblichkeit der Thiere 1040 VI. Über Fischerei und künstliche Fischzucht 1042 VII. Über geographische Verbreitung der Fische im All- gemeinen 1047 VIII. Palaeontologische Abhandlungen 1048 IX. Einzelne Familien, Gattungen und Arten 1050 3. Amphibia 1082 (Ref. : Prof. Dr. C K. Hoffmunn in Leyden.) Litteratur 1082 XII Inhalts-Übersicht. Seite I. Allgemeines über die ganze Classe 108G II. Urodelen 1086 III. Anuiii 1089 IV. Fortpflanzung, Entwickelung und Metamorphose . . . 1090 V. Biologie 1092 VI. Palaeontologie 1093 4. Reptilia 1095 (Ref. Prof. Dr. C. K. Hoffmann in Leyden.) Litteratur 1095 I. Allgemeines über die ganze Classe 1099 II. Schildkröten 1099 III. Saurier und Hydrosaurier 1099 IV. Ophidia 1103 V. Biologisches 1104 VI. Palaeontologisches 1106 5. Aves 1108 (Ref. : Dr. Ant. Reichcnoio und Herrn. Schalow in Berlin.) I. Litteratur und Geschichte 1108 II. Museologie, Taxidennie 1109 III. Anatomie, Physiologie, Palaeontologie 1109 IV. Geograiihische Verbreitung, Wanderung etc., Faunen . 1111 V. Systematik 1133 6. Mammalia 1161 (Ref.: Dr. F. A. Jentink in Leyden.) I. The General Subject 1161 II. Ordres, Families and Genera 1176 Register der neuen Gattungen 1180 Autoren-Register 1188 Sach-Register 1215 I. Geschichte der Zoologie und vergleichenden Anatomie. (Iteferent : J. Victor C a r u 8. ) a) Alterthum, Mittelalter. Houghton, W., Gleanings from the Natural History of the Ancients. lUustr. London 1879. 80. Lectures on some of the animals known to the early inhabitants of Egypt, Palestine, Assyria, Greece and Rome, down to the middle of the third Century. Huxley, Th. H., On certain errors respecting the structiire of the heart attributed to Aristotle. in: Nature, Vol. 21. No. 52;i. p. 1—5. Verf. weist, gegen Cuvier, nach, dass Aristoteles den Bau des Herzens ganz richtig beschrieben hat ; weil er den rechten Vorhof als eine Erweiterung der beiden in ihm zusammentreffenden Hohlvenen ansah, konnte er nur noch drei Abtheilungen beschreiben. Die Stelle, wo Aristoteles sagt, dass sich an der Verbindungsstelle des Herzens und der Luftröhre eine Höhlung finde (Hist. Anim. I. 16), erklärt er dahin, dass unter dieser Höhlung das Pericardium gemeint sei. Dass die Luft in das Herz gelange, habe Aristoteles wohl an- genommen, aber nicht durch größere Canäle oder Venen, sondern durch Dif- fusion aus den Ästen der Luftröhre in die dicht ihnen anliegenden Lungen- gefäße. Schultze, Fritz, Die Naturwissenschaften im Mittelalter, in: Kosmos, von E. Krause, ;i Jahrg. 1. Heft. p. 1—9. Verf. gibt^ eine ausführliche Analyse der Hauptschrift des Geo. Gemistos P 1 e t h 0 n (vofiojv auyypa'f r) ?) , der nach Art der Neuplatoniker die Natur als Emanationserscheinungen auffaßt und sie polytheistisch belebt. Ein Hinweis auf den fast zwei Jahrhunderte altern Roger Baco und ein Vergleich desselben mit seinem Jüngern Namensverwandten Francis Baco beschliesst die geschicht- liche Skizze. Fellner, Stef., Compendium der Naturwissenschaften an der Schule zu Fulda im IX. Jahr- hundert. Berlin, 1879. 80. Eine Darstellung der Naturkenntnisse aus der angegebenen Zeit, nach der Schrift des Rh ab an US Maurus »De Universo«. Wenn Verf. sagt: »Da Rha- banus auf Isidor baut, dieser sich aber auf die Alten stützt, so gibt das citirte Werk zugleich das Material an die Hand, welches eine compendiöse Feststellung der antiken Naturwissenschaft ermöglicht,« so ist dies doch dahin einzuschränken, dass in diesem Werke nur die compilatorische sammelnde Richtung Plinius' vertreten ist. Bemerkung. Ein * vor dem Titel einer Arbeit hezeichnet im vorliegenden Bericht, dass dieselbe dem betreffenden Referenten nicht zugänglich gewesen ist. Zoolog. Jahresbericht Is79. t 2 I. Geschichte der Zoologie und vergleichenden Anatomie. b) Hülfsarbeiten zur Geschichte der Thiere. Honimel, l'ritz, Die Namen der Säug-ethiere bei den südsemitischen Völkern als Beiträge zur arabischen und äthiopischen Lexicographie, zur semitischen Kulturforschung und Sprachvergleichung und zur Geschichte der ISIittelmeerfauna. Leipzig, 1S79. 80. Verf., welcher sich schon früher durch die Herausgabe des äthiopischen Philologus um die alte Geschichte der Zoologie verdient gemacht hat, gibt hier einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der den ältesten Anwohnern des südöstlichen Theils des Mittelmeerbeckens bekannten Thierwelt, welcher auch verschiedene interessante Details zur Zoogeographie enthält. Heinzerling, J., Die Namen der wirbellosen Thiere in der Siegerländer Mundart ver- glichen mit denen anderer deutschen Mundarten und germanischer Schriftsprachen. Siegen, 1879. 80. (Beilage zum Jahresbericht der Siegener Realschule.) Nicht unwichtiger Beitrag zur Quellensammlung für eine philologische Ge- schichte der Thierwelt. Harting, J. E., Animal Life at the Koyal Academy. in; The Zoologist, June, p. 233 — 243. Bei dem Vertrauen, welches Zoologen in die künstlerische Darstellung einzel- ner, seltner gewordener oder ausgestorbener Thierformen (ich erinnere an die Darstellungen der Dronte) setzen zu können berechtigt sein müssen, ist der Nachweis der verschiedenen stärkern oder geringern Verstöße, welche sich Maler auf ihren in der Royal Academy befindlichen Bildern haben zu Schulden kommen lassen, von historischem Werthe. c) Geschichte der Menagerien und zoologischen Gärten. Stricker, AVilh., Geschichte der Menagerien und zoologischen Gärten. Berlin, 1879. 80. Aus: Virchow und Holtzen dor f f ' s Sammlung gemeinverständl. wiss. Vorträge, 14. Ser. 24. Hft.) Kurz gefasste Zusammenstellung. Stricker, Wilh., Geschichte der kais. österreichischen Menagerie in Schönbrunn, in : Zoolog. Garten, Oct., p. 314 — 317. Vorzugsweise nach Fitzinger's Darstellung (Wien. Sitzungsber. Bd. 10. 1853.) d) Leistungen einzelner Nationen, Akademien etc. Brandt, Joh. Frdr., Bericht über die Fortschritte , welche die zoologischen Wissenschaften den von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg von 1831 bis 1879 herausgegebenen Schriften verdanken. Ein Beitrag zur neuern Geschichte der zoologischen Wissenschaften in Russland. in : Beiträge zur Kenntn. d. russ. Reichs. 2. Folge. Bd. 1. Systematisch geordnete Übersicht der in den Schriften der Petersburger Aka- demie im genannten Zeitraum erschienenen Arbeiten , welche auf Zoologie Bezug haben , mit sorgfältigen , nach den Gegenständen und den Verfassern geordneten litterar-historischen Verzeichnissen. Veth, Huibert Jobs, Overzicht van hetgeen, in het bijzonder door Nederland, gedaan is voor de Kennis der Fauna van Nederlandsch Indie. Academisch Proefschrift. Leiden, 1879. 80. Historische Darstellung der Erforschung der ostindischen Fauna von Reinward an, mit einleitenden Bemerkungen über Früheres, biographischen Angaben, Ein- setzung und Wiederauflösung der »Natuurkundig Commissie voor Nederlandsch Indie«, geschichtlichen Notizen über das Reichs-Muscum u. s. w. I. Geschichte der Zoolof^ie und vergleichenden Anatomie. ,3 e) Berichte über die Leistungen der neuesten Zeit und Gegenwart. Record, The Zoological, for 1877, being Vol. 14. of the Record of Zoological Literature. Edited by Edw. Caldwell Rye. London, Van Voorst, 1879. Leuckari, Rud., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niedern Thiere. 2. Theil. (Echinodermen — Protozoa.) Berlin, 1878 (erschien 1879). (Arch. f. Naturgesch. 42. Jahrg. 187G. Schluss.) Bertkau, Phil., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen der Arthropoden während der Jahre 1877— 78. (1. Theil. Crustaceen, Myriapoden, Arachniden, Hymenoptera und Coleoptera.) in: Arch. f. Naturgesch. 44. Jhg. 1878. 5. Hft. (erschien 1879). Jahresbericht über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie. Hrsgeg. von Fr. Hof mann und G. Schwalbe. 7. Bd. Literatur 1878. I. Abth. Anatomie. II.Abth. ICntwickelungsgeschichte. Anatomie der wirbellosen Thiere. III. Abth. Physiologie. Leipzig, 1879. 80. Die I. Abth. enthält auf p. 122—133 Anatomie der Wirbelthiere , U. Abth. p. 198 — 241 Entwickelung der Wirbelthiere. Hoek, P. P. C, Die Zoologie in den Niederlanden. 2. Die im Laufe des Jahres 1877 erschie- nenen Arbeiten, in : Niederländ. Arch. f. Zool. 4. Bd. — 3. Die im Laufe des Jahres 1878 erschienenen Arbeiten, ibid. 5. Bd. Verf. gibt von den während der genannten beiden Jahre in Holland erschie- nenen Arbeiten , mit Ausnahme der im Niederländ . Archiv enthaltenen , kurze Auszüge. f) Biographien von Zoologen und Schilderung Einzelner. Agassiz, Louis. — in: Nature, Vol. 19. No. 495. p. 573 — 576. With Portrait. Bernai'd, Claude. — Picard, P., Claude Bernard. Le9on d'ouverture du cours de physio- logie. Lyon, 1879. 80. Brüggemann, Fr. {-1-6/4.78). — Buchenau, Fr., Friedr. Brüggemann, in: Abhandl. Naturwiss. Ver. Bremen, 6. Bd. 1. Hft. p. 319—328. Buffon. — Mivart, St. G., On BufFon and his merits. Opening Address to Section D (Bio- logy; of the British Assoc. in: Report 49. Meet. Brit. Assoc. Sheffield, p. 354 — 369. Nature, Vol. 20. p. 39.3—400. Danvin, Charl. — Preyer, W., Ch. Darwin. Eine biographische Skizze, in: Kosmos, von E. Krause. 2. Jahrg. 11. Hft. p. 339—350. Danvin, Erasm. — Krause, E., Erasmus Darwin, der Grossvater und Vorgänger Ch. Dar- win's. in: Kosmos, von E. Krause, 2. Jahrg. 11. Hft. p. 377 — 385. — Id. Translated from the German. With a preliminary Notice by Ch. Darwin. London, Murray, 1879. 80. Dmnortier, B. C. J. — Crepin, Fr9., Notice sur B. C. J. Dumortier. Avec portr. in : An- nuaire Acad. Belg. 1879. p. 303—345. Pocke, G. W. — Gust. Woldemar Focke. I. Lebensbild von W. O. Focke. II. Die zoolo- gische Thätigkeit Focke's, von H. Ludwig. Sep.-Abdr. (Abhandl. Naturwiss. Ver. Bremen. 6. Bd.) Isenschmid, Mor. — Necrolog. in: Mittheil, der Schweiz. Entomol. Ges. 5. Bd. 9. Hft. p. 488—492. Lyonet, P. — Snellen van Vollenhoven, S. C, Levensschets van Pierre Lyonet. in: Album der Natuur von Harting etc. 1880 (Decbr. 1879). 1. Afl. p. 1— 14. ßlenzel, Aug.— Necrolog. in: Mittheil. d. Schweiz. Entomol. Ges. 5. Bd. 9. Hft. p. 492— 494. Panceri, Paolo. — Gasco, Frc, Paolo Panceri. Commemorazione. Col ritratto. Napoli, 1878. 40. Sismonda, Aug.- — Necrolog mit Schriftenverzeichniss. in: Leopoldina, Hft. XV. Nr. 7 u. 8. p. 56—58. 1* 4 I. Geschichte der Zoologie und vergleichenden Anatomie. Stäl , Carl (f 14/6. 78). — Spängberg, Jac, Necrolog. in; Stettin. Entomol. Zeit. Nr. 1—3. p. 97—105. Steinheil, Ed. — Forel, Aug., Necrolog. in: Mittheil. d. Münch. Entomol. Ver. 3. Jhg. 1. Hft. p. 1—5. Treviranus, G. R. — Focke, W. O., Gottfr. Keinh. Treviranus. in. Abhandl. Naturwiss. Ver. Bremen, 6. Bd. 1. Hft. p. 11— 48. Tweeddale, Arth.Mqs.of. — Memoir ofthe Marquis ofTweeddale. in: Ibis, Apr. p. 223 — 231. Kurze biographische Notizen über jetztlebende Ornithologen gaben A. Reichenow und H. Schalow, in: Ornithol. Centralbl. Nr. 2. p. 11. Nr. 6. p. 42. Eine Zusammen- stellung der i. J. 1878 verstorbenen Ornithologen gab H. Schalow, ebend. Nr. 4. p. 29. Nr. 5. p. 35. g) Necrolog des Jahres 1879. a] ZoologeD, Anatomen and Physiologen im Allgemeinen. £oll, Franz, in Rom, f 19. Dec. — s. Zool. Anz. Nr. 48. p. 72. Brandt, Joh. Friedr., in St. Petersburg, f 15. Juli. — s. Z. A. Nr. 37. p. 480. — Scha- low, H., Necrolog. in: Ornithol. Centralbl. Nr. 17. p. 125 — 127. Funke, Otto, in Freiburg i. Br., f 16. Sept. — s. Z. A. Nr. 39. p. 518. Garrod, Henry Alfr., in London, -|- 17. Oct. — s. Z. A. Nr. 42. p. 600. Gervais, Paul, in Paris, f lO. Febr. — s. Z. A. Nr. 23. p. 144. — Amer. Natural. Vol. 13. Apr. p. 275 — 276. Jacubowitsch, Nie, in St. Petersburg, -p 31. Jan. — s. Z. A. Nr. 22, p. 120. Reichenhach , H. G. L., in Dresden, f 17. März. — s. Z. A. Nr. 25. p. 192. Stillitig, Bened., in Cassel, f 28. Jan. — s. Leopoldina, Hft. XV. Nr. 15. u. 16. p. 114 — 115. — Kussmaul, A., D. Ben. Stilling. Gedächtnissrede etc. Strassburg, 1879. 80. Winther, G., in Copenhagen, -j- in Nizza 11. Jan. — s. Z. A. Nr. 19. p. 48. ß] Ornithologen. Jones, Miss Genevieve E., in Circleville, Ohio, ;- 17. Aug. — in: Bull. Nutt. Ornithol. Club, Oct. p. 228. Russow, Valer. von, in St. Petersburg, f 18. Jan. — s. Brandt, AI., in: Z. A. Nr. 22. p. 120. Salnion, Thom. Knight, in Guildford, ■[ 5. Mai. — s. Ornithol. Centralbl. Nr. 16. p. 122. Schwaab, Wilh., in Cassel, f 15. Sept. — s. Ornithol. Centralbl. Nr. 19. p. 148. Weigelt, Rob., in Breslau, f 4. März. — s. Leopoldina, Hft. XV. Nr. 7 u. 8. p. 58. y] Malakolog. Cfie?iu, Jean Charles, in Paris, j- im Novbr. — s. Z. A. Nr. 51. p. 144. (f) Entomologen. JBerce, J. Et., Lepidopt., in Paris, f 29. Decbr. — s. Z. A. Nr. 51. p. 144. Boisduval, J. Bapt. Alph. Dechauffour, Lepidopt., in Paris, f 30. Decbr. — s. Z. A. Nr. 51. p. 144. Chapman, Thom., Entomol., in Burghill, Hereford, f 27. Aug. — s. Z. A. Nr. 42. p. 600. Chapuis, Felicien, Coleopt., in Heusy bei Vervieres, f 20. Sept. — s. Z. A. Nr. 42. p. 600. — C an dfeze , Notice biograph. in : Compt. rend. Soc. entomol. Beige. Nr. 69. p. 1 — 4. Chavannes, Aug., Entomol., in Lausanne, f 16. Sept. — s. Z. A. Nr. 39. p. 528. Fedrizzi, Giacinto, Myriapod., in Padova, •[•.... — s. Naturae Novitates, Nr. 3. p. 47. Fitch, Asa, Oeconom. Entomol., in New York, -1- 8. Apr. — s. Americ. Natural. Decbr, p, 798. Fritsch, C, Phaenolog, in Wien, h 20. Decbr. — s, Z, A, Nr. 5o. p. 120. ^ II. Litteratur. 5 Goiirean, le Colon. Claude Charl., Entomol., in Paris, \- 6. Febr. — s. Ann. Soc. Entomol. France, T. 9. 4. Trim. p. 389. Haacj-Ruthenherg, Geo., Coleopter., in Frankfurt a. M., f 20. Nov. — ,s. Z. A. Nr. 48. p. 72. Kirchner, Leop., Hymenopt., in Kaplitz, f 29. Decbr. — Katter's Entomol. Nachr. 1880. Nr. 6. p. 60. Loew, Hrm., Dipter,, in Meseritz, f (in Halle) 21. April. — s. Z. A. Nr. 31. p. 336. — Krause, E., in: Deutsch. Entomolog. Zeitschr. 23. Jhg. 2. Hft. p. 419 — 423. Moncreiffe, Sir Thom., Entomol., in Moncreiffe, Perth, -J- 16. Aug. — s. Scott. Natural., Oct. p. 145—148. 3Ioquerys, S., Coleopt., in Rouen, f 12. Febr. — s. Naturae Novit. Nr. 7 u. 8. p. 92. Fictet, Ed., Neuropt., in Genf, t . . . — s. Nature, Vol. 20. Nr. 499. p. 88. Rnndani, Cam., Dipterol., in Parma, f 18. Sept. — s. Z. A. Nr. 42. p. 600. Saunders, W. Wils., Entomol., in Raystead, f 13. Sept. — s. Z. A. Nr. 41. p. .576. Smith, Ferd., Hymenopt., in London, f 16. Febr. — Dunning, J. W., Biography. With Portr. in : The Entomologist , Apr. p. 89 — 92. — Entomol. Monthly Mag. Apr. p. 263—264. White, Adam, Entomol., in Glasgow, f 4. Jan. — s. Z. A. Nr. 21. p. 96. £ Palaeontologen. Gastaldi, Bartolomeo, in Turin, f 5, Febr. — s. Z. A. Nr. 26. p. 216. (Atti R. Accad. Torino.) Plienitujer, W. H. Th. von, in Stuttgart, f 26. Apr. — 8. Leopoldina, Hft. XV. Nr. 21 u. 22. p. 165—167. n. Litteratur. (Referent: J. Victor Carus.) a) Allgemeine Verzeichnisse. Catalogue of Scientific Papers. (1864 — 1873). Compiled by the Royal Society of London. Vol. VIII (J— Z). London, Murray and Trübner, 1879. 4fi. b) Schriftenverzeichnisse einzelner Verfasser. Liste des travaux scientifiques de G. Pouchet. Paris, 1879. 40. (Mehreren der oben angeführten biographischen Notizen sind Schriftenverzeich- nisse angehängt). c) Gesammelte Schriften Einzelner. Czermak, Joh. N., Gesammelte Schriften. 1. Band. Wissenschaftl. Abhandlungen 1. und 2. Abth. 2. Bd. Populäre Vorträge u. Aufsätze und biograph. Skizze von A. Springer. Leipzig, 1879. 80. Martins, Charl., Gesammelte kleinere Schriften naturwissenschaftlichen Inhalts. Autor. Übersetzung von Steph. Born. 1. Bd. Basel, 1880. (Novbr. 1879 erschienen). d) Fortlaufende Verzeichnisse der gleichzeitigen Erscheinungen. Anzeiger, Zoologischer. Hrsg. von J. Victor Carus. 2. Jahrg. Nr. 18 — 45. Leipzig, 1879. Enthält regelmäßig systematisch geordnete Verzeichnisse der selbständigen und in periodischen Schriften enthaltenen Litteratur. 6 III. Allgemeine Methodik, Nomenclatur. Guide du Naturaliste. Revue bibliographique des Sciences Naturelles chez les Races latines. Bulletin mensuel par A. Bouvier. I. Annee. Nr. 1 — 12. Janv.-Decbr. 1879. Paris, 1879. gr. 8". Besonders Avichtig in Bezug auf die französische periodische Litteratur. Naturae Novitates. Bibliographie neuer Erscheinungen aller Länder auf dem Gebiete der Naturgeschichte und der exacten Wissenschaften. 1879. Nr. 1 — 2.5. Hrsg. von R. Friedländer & Sohn. Berlin, 1879. 80. (276 p., Tit., Reg.). In Folge der ausgedehnten Verbindungen der Herausgeber sehr reichhaltige Cataloge. e) Übersicht der i. J. 1879 erschienenen, speciell zoologischen periodischen Schriften. Annales des Sciences Naturelles. i6. Serie). Zool. T. 7. Nr. 5 u. 6. T. 8. Nr. 1—6. Anzeiger, Zoologischer. Hrsg. von J. Victor Carus. 2. Jhg. Nr. 18 — 45. Arbeiten aus dem zoolog. Institute Wien. Hrsg. von C. Claus. 2. Bd. 1. — -3. Hft. Arbeiten aus d. zoolog. - zootom. Institut Würzburg. Hrsg. von C. Semper. 5. Bd. 1. u. 2. Hft. Archiv für Naturgeschichte (Tr oschel). 42. Jhg. 1876. 6. (Schluss-) Heft; 44. Jhg. 1878. 5. Heft; 45. Jhg. 1.— 3. Hft. Archiv für mikroskop. Anatomie. 16. Bd. 3. u. 4. Hft. 17. Bd. 1.— 3. Hft. Archiv, Niederländisches, für Zoologie. Hrsg. von C. K. Hoffmann. 5. Bd. 1. Hft. (Decbr) . Archives de Zoologie experimentale (Lacaze-Duthi er s). Annee 1877. T. 6. Nr. 3 u. 4. Annee 1878, T. 7. Nr. 1—4. Bulletin of the Museum of Comparative Zoology. Cambridge. Vol. V. Nr. 9 — 15. Bulletin de la Societe Zoologique de France. 1878. Oct. — Decbr. 1879. Jan. — Juill. Garten, Zoologischer. Hrsg. von F. C. Noll. 12 Hfte. Jahrbuch, Morphologisches. Hrsg. von C. Gegenbaur. 4. Bd. 4. Hft. 5. Bd. 1. —4. Hft. Mittheilungen aus der Zoolog. Station zu Neapel. 1. Bd. 2. — 4. Hft. Linnean Society, Journal. Zoology. Vol. 14. Nr. 77 — 80. Mittheilungen aus dem k. Zoolog. Museum. Dresden. Hrsg. von A. B. Meyer. 3. Hft. Notes from the R. Zoological Museum at Leiden. I. Nr. 1 — 4. Revue et Magasin de Zoologie, par Guer in-Meneville. 3. Ser. T. 6. Nr. 4 — 10. Tijdschrift der Nederland. Dierkundige Vereeniging. 4. D. 2. — 4. Aflev. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. 32. Bd. 2.-4. Hft. 33, Bd. 1.-3. Hft. Zoological Society of London. Proceedings. 1878. IV. 1879. I. II. III. Transactions. Vol. X. P. 10—13. Zoologist, The. Ed. by J. E. Harting. 12 Nos. III. Allgemeine Methodik. Nomenclatur. (Referent: J. Victor Carus.) a) Allgemeines. Hanstein, Joh. von. Über den Zweckbegrift" in der organischen Natur. Bonn, Cohen &S., 1880. (4. Dec. 1879.) 80. Hasse, C, Die Beziehungen der Morphologie zur Heilkunde. Leipzig, 1879. 8^. Beweis des Cohnheim' sehen Satzes, dass jede Neubildung Reste eines embryo- nalen Gewebes zur Grundlage habe, an der Entwicklung des hyalinen Knorpels. IV. Ilandbik'her, Atlanten u. a. littcrarischc Hüli'smittel. 7 Hubbard, Walter C, Haeckel vs. Vircliow. in: Amcr. Quart. Micro.scop. Journal, Vol. 1. Nr. 4. p. 295—299. Kurze objectiv gelialtene Darstellung der Streitpunkte. Moleschott, Jac, Die Einheit der Wissenschaft aus dem Gesichtspunkte der Lehre vom Leben. Antrittsrede etc. Giessen, 1879. 80. *Gentil, Amb., Considerations sur Ics caracteres fournis par lembryogenie pour la Classifica- tion methodique en histoire naturelle. Kapport sur deux Theses de M. Louis Crie. Le Maus. ISTil. S". b) Nomenclatur. Loew, Franz, Über den Gebrauch der Autorcnnamen, in: Verhandig. d. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 28. Bd. 1878. Wien, 1879. Sitzungsber. p. .54—57. Verf. tritt mit vollem Rechte für das Hinzufügen desjenigen Autornamens zu einem Gattungsnamen ein, welcher letzteren, nicht überhaupt gewählt und auf- gestellt, sondern in einem ihm eigenthümlichen Umfang gebraucht hat, und führt dies an einzelnen Gattungen, wie Aphis, Coccns. Pemphigus nach. Ridgway, Hob., ün the use of Trinomials in zoological nomenclature. in: Bull. Nutt. ürnithol. Club, Vol. 4. Nr. 3. July, p. 129—134. Verf. betont die auch von anderer Seite hervorgehobene Nothwendigkeit, in gewissen Fällen, so besonders bei Rassen, Varietäten oder Subspecies, den beiden eine Art bezeichnenden Namen einen dritten beizufügen, wie es auf ornitho- logischem Gebiete Sp. F. Baird schon vor Jahren ausgeführt hat. IV. Haiulbüclier, Atlanten u. a. litterarische Hülfsniittel. (Referent: J. Victor Carus.) Brehm's Thierleben. 2. Aufl. Vögel, von A. E. Brehm. 2. u. 'S. Bd. Fische, von A. E. Brehm. (5., 6. u. 8. Bd. des ganzen Werkes). Leipzig, Bibliogr. Instit., 1879. gr. 80. Mit diesen Bänden ist die ZAveite Auflage des bekannten und allgemein ver- breiteten Werkes vollendet. Dass ein, vorzugsweise auf Darstellung des Thier- lebens gerichtetes und hierin Vorzügliches bietendes Werk systematische Voll- ständigkeit nicht anstrebte, ist aus dem Plane desselben erklärlich ; der die Fische umfassende Theil ist der verhältnismäßig schwächste. Bronn's Classen und Ordnungen des Thierreichs. Leipzig, C. F. AVinter'sche Verlagshandlg. Hiervon sind 1879 folgende Fortsetzungen erschienen, über welche an den betreft'enden Stellen berichtet werden wird : Ger Stack er, A. , Arthropoden. 25. — 29. Lief. (Schluss der 1. Abtheilung. Crustacea, I.Hälfte. 1866—1879). Hoff mann, C. K., Reptilien. 1. — 7. Lief. (Chelonia , Anatomie, Knochen, Muskeln, Nerven). Giebel, G.G., Säugethiere. 21. — 25. Lief. (Anatomie, Gliedmaßen). Die außerordentliche, in manchen Beziehungen wohl gerechtfertigte Ausführ- lichkeit einzelner Abtheilungen des überaus brauchbaren Werkes verringert leider die Hoffnung, es vollendet zu sehen, bedeutend. 8 IV. Handbücher, Atlanten u. a. litterarische Hülfsmittel. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. Zum wissenschaftlichen Gebrauche. 4. Aufl. I. Bd. 2. Lief. Marburg, Elwert, 1879. Enthält die Echinodermen und Würmer. ^ — Die 1 . Lief, erschien im November 1878. , Kleines Lehrbuch der Zoologie. 1. Hälfte. Marburg, 1879. 80. ^Gervais, P., Elements de Zoologie. Edition mise en rapport avec les programmes officiels pour l'enseignement secondaire special. Paris, Hachette, 1879. 80. * , Cours elementaire d'histoire naturelle , pour l'enseignement de l'histoire naturelle dans les classes des lettres. 1. P. Zoologie. .'^ edit.. Paris, ib., 1879. 18". Giebel, C. G., Katechismus der Zoologie. Mit 125Holzschn. Leipzig, J. J.Weber, 1879. 80. Hayek, Gst. von, Handbuch der Zoologie. 7., 8. u. 9. (2. Bd. 1. — 3.) Lief. Wien, C. Gerold, Sohn. 1879. 80. Der erste Band dieses mit außerordentlich zahlreichen Holzschnitten ausge- statteten Werkes umfaßt die niederen Thiere bis zu den Würmern; die drei, 1879 erschienenen Lieferungen enthalten Crustaceen , Myriapoden , Arachniden und Insecten bis zu den Orthoptern. Huxley, Th. H., The Crayfish. An Introduction to the Study of Zoology. London, C. Kegan Paul & Co., 1880. 80. (erschien schon 1879). An eine allseitig eingehende anatomische, systematische, embryologische und phylogenetische Schilderung des Flußkrebses und der nächst verwandten Formen knüpft Verf. Erläuterungen über die formalen und realen Grundlagen der all- gemeinen Zoologie. Jaeger, Gust., Handwörterbuch der Zoologie und Anthropologie. Unter Mitwirkung von W. Hartmann, F. von Hellwald, E. Hofmann, Klunzinger, Koss- mann, Ed. von Härtens, Mojsisovics, G. Roeckl u. D. F. Weinland. 1. Bd. 1. u. 2. Lief. [Aal-Aturenses] . A. u. d. Tit. : Encyklopädie der Naturwissen- schaften. Hrsgeg. von G. Jaeger, A. Kenngott, Ladenburg, Oppolzer, Schenk, Schlömilch , Wittstein und von Zech. l.Abth. HI. Theil. Breslau, Trewendt, 1879. 80. Das vorliegende Werk soll einerseits die Lücke »zwischen den großen Conver- sationslexica's und den für specielle Fächer und Fachgelehrte bestimmten Hand- wörterbüchern und zoologischen Nomenclaturen« ausfüllen, besonders für die, »welche die populär-naturwissenschaftliche Lectttre zu genießen wünschen« ; da andererseits »der Specialzoologe heutzutage auch das Wichtigste aus Anatomie, Histologie, Physiologie, Anthropologie wissen muss, der Physiologe nicht mehr existiren kann ohne feste Fühlung mit der Zoologie, die Wissenschaft vom Men- schen Stückwerk ist ohne Kenntnis der thierischen Basis, aus der der Mensch herausgewachsen ist und mit der er die innigsten biologischen Beziehungen unter- hält«, so soll das Handwörterbuch diese Fühlung zu unterhalten dienen. , Lehrbuch der allgemeinen Zoologie, '.i. Abth. Psychologie. Auch u. d. T. : Die Ent- deckung der Seele. 2. Aufl. Leipzig, E. Günther's Verlag, 1880 (Septemb. 1879). 8". '^'Nicholson, H. All., Advanced Text-book of Zoology, for Junior Students. 3. Ed. Edin- burgh, Blackwood, 1879. 8«. Packard, A. S., jr., Zoology for Students and General Readers. With numerous Hlustr. New- York, H. Holt & Co., 1879. 80. Eine zweckmäßig und übersichtlich angeordnete Einleitung in das Studium der Zoologie, bei welcher der speciell systematische, überhaupt nur bis zu den Ord- nungen gehende Theil gegen die allgemeinen, sich an Detailausführungen anleh- nenden Schilderungen der größeren Gruppen zurück tritt. Die vom Verf. befolgte Einleitung repräsentirt den heutigen Standpunkt, mit Ausnahme des Umstandes, dass er die Protistengruppen Monera u. Rhizopoda mit den Gregarinida und In- fusoria als Classen zu den Protozoa rechnet. Die Spongien bilden einen selb- IV. Handbücher, Atlanten u. a. litterarische Hülfamittel. 9 ständigen Zweig zwischen Protozoen nnd Coelenteraten. An den Anfang der Würmer stellt er die Dicyemiden. Außer den Rotatorien werden die Bryozoen, Brachiopoden und Tunicaten zu den Würmern gestellt. Bei den Wirbelthieren werden die Leptocardier und Marsipobranchier als selbständige Classen neben die übrigen fünf gestellt. Allgemeine Capitel über vergleichende Anatomie der Organe, Entwicklung, geographische Verbreitung, Ursprung der Arten, protec- tive Ähnlichkeit und über Instinkt und Vernunft schließen das Buch. Außer zwei neuen , kurz erwähnten und abgebildeten Arten (einem dendrocoelen Wurm : Dendrocoelum percoecum und einem Cyclopiden Canthocamptus cavernartim) enthält das Buch mehrfache neue Darstellungen : so Anatomie von Metridhim marginatum (Anthozoe) mit Abbildung, Längsschnitt durch Körper und Arm von Asterias vulgaris, Anatomie und Beschreibung mehrerer Holothurien, Anatomie der Boltenia reniformis, Anatomie von Phascolosoma Gonldii, Entwicklung einer Poh/dora^ Figur des Nervensystems von Mya arenaria, Anatomie von LoUgo Pealii, Skelet des Hummers, Anatomie von Serolis, Bopyrus^ Centralnervensystem eines Cambarus, Anatomie von Tautagolabrus adspersus, von Rana halecina^ Angaben über Siredon, Anatomie von Sceleporus undulatus, Euiaenia sirtalis, Chrysemys p)iota, Colnmba und der Katze. Wright, E. P., Animal Life; being a Series of descriptJons of the various subkingdoms of the Animal Kingdom. With Illustr. London, Cassell, 1879. Roy.-SO. (VIII, 618 p.) Eine populäre, durch zahlreiche Holzschnitte erläuterte Darstellung des Thier- lebens, welche ohne systematisch -technische Ausführlichkeit lebendige Schil- derungen besonders der Formen der höheren Classen gibt. Die Wirbellosen, denen die letzten 150 Seiten gewidmet sind, sind durch solche Formen vertreten, an welche sich ein besonderes allgemeineres Interesse knüpft. LUtken, Chr., Skildringer of DjTrelivet i Fortid og Nutid. Populaere Forlaesninger holdte i den Naturhist. Foreningg Sondagsmoder. Lev. 1. — 6. Mit Illustr. Kjobenhavn, Philipsen, 1879. Stammen die Vögel von den Reptilien ab? — Über Lungenfische und die ursprüng- liche Form der Gliedmaßen der Wirbelthiere. — Haie und Rochen. Hagelberg, W., Zoologischer Hand-Atlas. B. Vögel. Berlin, Dümmler, 1879. Koehne, E., Repetitions-Tafeln für den Zoologischen Unterricht an höheren Lehranstalten, Heft 1 . Wirbelthiere. Heft 2. Wirbellose Thiere. Berlin, H. AV. Müller, 1879. gr. 8«. Milne • Edwards, H., Lecons sur la physiologie et l'anatomie comparee de l'homme et des Animaux. T. 13. P. 1. 2. Actions nerveuses excito-motrices ; — Animaux electri- ques; — Fonctions mentales. Paris, Masson, 1879. 8". Bernard, Claude, Lecons sur les phenomenes de la vie communs aux anin.aux et aux vege- taux. T. 2. Paris, J. B. Bailliere, 1879. (T. 1 erschien 1878). Krukenberg, C. F. W., Vergleichend -physiologische Studien an den Küsten der Adria. Experimentelle Untersuchungen. 1. Abth. Mit 4 Holzschn. und 2 Taf. Heidelberg, C.Winter, 1879. 80. Brühl, C, Zootomie aller Thierklassen für Lernende, nach Autopsien skizzirter Atlas in 50 Lief gn. qu. 4 Taf . 11.— 15. Liefgn. Wien, Höldev, 1879. 40. Centralnervensystem des Menschen und der Säugethiere. 10 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. V. Uiitersiichiiiigs- und ßeobaditimgsmittel. A. Untersudmngs- und Conservirungsmethoden. (Referent: Dr. Max Flesch in Würzburg.) Vorbemerkung. Einige der verzeichneten Abhandlungen Avaren dem Referenten nicht rechtzeitig erreichbar ; doch sind dies fast ausschließlich Notizen technischer Art die ohnedem kaum zu einem besonderen Referat Veranlassung zu geben schienen ; dieselben sind im Verzeichnis durch ein * bezeichnet. Mehrfach sind Beschreibungen von Apparaten aus den Referaten des Journal of the R. microsc. Soc. entnommen, die, sogar die Abbil- dungen reproducirend, das Original (meist amerikanische und englische technische Zeit- schriften) fast ohne Weiteres ersetzen ; auch dies ist jedesmal in dem Verzeichnis erwähnt. — Referent war während des ganzen Monates März durch eine Leicheninfection der rechten Hand gezwvmgen, sich der Hülfe eines Schreibers zur Ausarbeitung zu bedienen. Mögen einige Ungleichmäßigkeiten der Schreibweise darin ihre Entschuldigung finden. 1. Theorie des Mikroskops, einschliesslich Prüfungsapparate. — Neue Objectiv-Systeme. 1. Smith, H. L., A iew remarks on angular aperture and description of a universal aperto- meter. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. Iil4. 2. Woodward, J. J., Description of a new apertometer. Ibid. Nr. 4. p. 272. 3. Blackham, . ., Ouvertüre angulaire des Objectifs de Microscopes. in : Journ. de Microgr. p. 23. 4. Dippel, L., Beiträge zur allgemeinen Mikroskopie. I. Professor Abbe's Apertometer. in: Zeitschr. f. Mikrosk. 1879. p. 25. 5. Stephenson, J. W., The vertical Illuminator and homogeneous immersion, in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 266. 6. Hitchcock, Rom., Angular aperture defined. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 50. 1 — 6. Beschreibung von Methoden der Prüfung des Öfinungswinkels. Dazu ge- hört auch noch — s. unten 32. Tolles, an illuminating traverse-lens. 7. IWayall, J., jr., The aperture question. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 134. 8. Stephenson, J. W., On a Table of Numerical Aperture showing the equivalent angles of aperture of Dry, Water-Immersions and Homogeneous Immersion Objectives , with their resolving powers, taking theWave Length of Sine E as the Basis; a = n sin w ; n = refractive index and w = 1/2 Angle of Aperture. Ibid. Vol. 2. Nr. 7. p. 839. 9. Mayall, J., jr., Aperture measurements of Immersion Objectives expressed as »Numerical aperture«. Ibid. p. 842. 10. Wenham, F. H., On Professor H. L. Smith's Apertometer. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 280. 11. Letter regar ding baisam angles. Ibid. p. 318. 12. Mayall, J., jr., Measuring Aperture. Ibid. p. 283. 13. Hitchcock, R., Aperture angular and numerical. Ibid. p. 284. 7 — 13. theoretische und kritische Erörterungen der verschiedenen, zum Theil un- ter 1 — 6 referirten Methoden und ihrer Ergebnisse. 14. Abbe, E., On newMcthods for improving spherical Correction, applied to theConstruction of Wide-angled Object-glasses. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 812. 15. Royston-Pigott, G. W., Microscopical Researches in high Power Definition, in: Pro- ceed. Roy. Soc. Vol. 29. p. 164. A. Untersuchung^- und Conscrvirungsmethoden. 11 16. Keith, R., Note on Diagrams exhibiting the path of a Ray through Tolles Vfi Immersion Objectives. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 269. 17. Dippel, L., Beiträge znr allgemeinen Mikroskopie. III. Der Diffractions- Apparat und die Versuche zur Bestätigung von Professor Abbe's Theorie der mikroskopischen ^^'ahrnchmung. in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 42. 18. Royston-Pigott, G. W., A further inquiry on the limits of microsc. vision. and the delu- sive application of Fraunhofer's optical law on Vision, in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 9. 19. Crisp, Frank, Microscopical Vision, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 155. 2(». Tolles, R. B., La distance frontale libre. in: Journ. de Microgr. p. 174. 21. Mayall, J., Les eclairages ä Immersion. Ibid. p. 175. 22. Abbe, E., Über Stephenson's System der homogenen Immersion bei Mikroskop -Objec- tiven. in: Sitzungsber. d. Jen. Ges. für Naturw. u. Medicin. 1879. 10. Jan. 23. On Stephenson's System of homogeneous Immersion forMicroscope Objectives. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 256. 24. A letter from Professor Abbe, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 157. 25. Pelletan, La question des huiles ä la societe R. microscopique de Londres. in: Journ. de Microgr. 26. Smith, H. L., The Oil-immersion of Carl Zeiss compared with the objectives of C. A. Spencer and Sons, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 28 ff. 27. Wenham, F. H., Note on homogeneous Immersion Object-glasses. in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 394. 28. Dippel, L., Beiträge zur allgemeinen Mikroskopie. IL Die Objectiv-Systeme für homo- gene Immersion, in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 33. 29. Einige weitere Flüssigkeiten für homogene Immersion. Ibid. p. 58. 30. Woodward, J. J., Observations suggested by the study of Amphipleura pellucida mounted in Canada-Balsam , by Lamplight and Sunlight with various objectives. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 663. 22 — 30 beziehen sich sämmtlich auf die von Abbe (22) ausführlich besprochene Methode der homogenen Immersion. 31. Cutter, E., L'objectif V75 de pouce de Tolles, in: Journ. de Microgr., Juin 1879. 32. Tolles, R. B., An illuminating Traverse-lens. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 389. (vgl. auch Bemerk, zu Nr. 6.) 33. Woodward, J. J. , The oblique illuminator. An apparatus for obtaining oblique illu- mination at definite angle, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 268. 34. Edmunds, Jam., Note on a Revolver Immersion Prism for substage Illumination, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 32. 35. Mayall, J., Immersion Stage Illuminator, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 837. 36. Stephenson, J. W., A catoptric Immersion illuminator. Ibid. Nr. 1. p. 36. 37. Lighton, W., A new device dark-field Illumination, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 42. 38. Smith, Edw., The vertical Illuminator, in: Americ. Naturalist. Vol. 13. p. 137. 'Auszug: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 194.) 39. Tripp, H. E., On the theory of illuminating apparatus employed with the microscope. P. I. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 503. 40. Woodward, J. J., Note on Abbe's Experiment on Pleurosigma angulatum. Ibid. p. 675. 41. Wolff, M., (Ein neuer Condensor.) Über Blutuntersuchungen bei infectiösen Wundkrank- heiten, in : Verhandl. d. Berl. physiol. Ges. im Archiv für Anatomie und Physiologie. Phys. Abth. p. 570. \2 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. Smith, H. L., A fcw remarks on angular aperturc and description of a »universal aperto- mcter«. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. 194. Das zu prüfende Objectiv ist in einem horizontal verschiebbaren Tubus ohne Ocular befestigt. Vor ihm liegt ein Gradbogen, dessen Mittelpunkt dem Objectiv zugekehrt ist. Um den Mittelpunkt des letzteren als Axe beweglich , ist mittels eines langen Messingarmes eine Linse so angebracht , dass sie gegen das zu prü- fende System sieht. Genau über dem Drehungspunkt steht rechtwinklig zur Axe des Objectivs ein Glasplättchen , auf welchem ein Kreuz aus zwei Linien , der Kreuzungspunkt im Brennpunkt des Objectivs eingestellt gerichtet ist. Bei Be- wegung der prüfenden Linse wird die Kreuzung eine Verschiebung zeigen ; man sieht nämlich innerhalb der freien Fläche der zu prüfenden Linse ein kreisförmi- ges Bild, entsprechend der Blendung des zu prüfenden Systems. Gemessen wird der Winkel, um welchen sich die prüfende Linse dreht, während sich das Kreuz von dem einen Ende eines Durchmessers des Bildes der Blendung zum andern be- wegt. Soll der Öffnungswinkel als »Balsamwinkel« statt als »Luftwinkel« bestimmt werden , so wird auf der der prüfenden Linse zugekehrten Seite des Glasplätt- chens eine halbkugelförmige Linse, das Centrum entsprechend dem Kreuzungs- punkt der Linien , aufgekittet , um die störenden Einflüsse der Refraction aus- zugleichen. Die wirklichen Winkel müssen auch hier durch Berechnung festgestellt werden ; hinsichtlich der Berechnungen selbst muss auf das Original verwiesen werden. • Woodward, J. J. , Description of a new apertometer. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 272. Auf einer kreisförmigen Messingscheibe, deren Rand eine Gradtheilung trägt, ist ein Mikroskop drehbar in horizontaler Stellung an einer dem Centrum der Scheibe entsprechenden vertikalen Axe befestigt ; dieselbe Axe trägt auch eine halbkreisförmige Crownglasscheibe, die ebenfalls horizontal so orientirt ist, dass der dem Durchmesser des Kreises entsprechende Rand dem Mikroskop zugekehrt ist , dass ferner das Centrum des Halbkreises genau dem Centrum der Messing- scheibe, beziehentlich der Drehungsaxe der ganzen Vorrichtung entspricht. Auf dem geraden Rande der Crownglasplatte ist (in ein aufgeklebtes, versilbertes Deckglas eingeritzt) ein Spalt angebracht , der genau dem Drehungspunkte ent- spricht; das Mikroskop ist auf diesen Schlitz eingestellt. Indem das Ocular durch ein schwaches Objectiv ersetzt wird, wird das Gan;ze als Teleskop, durch welches ein Lichtpunkt (Schlitz eines Spectralapparates) betrachtet wird ; der Ötfnungs- winkel lässt sich nun für diese Combination bestimmen, indem man durch Drehung der Vorrichtung um ihre Axe die Grenzen ermittelt, innerhalb deren der Licht- punkt im Gesichtsfelde bleibt. Durch Berechnung lässt er sich dann für andere Medien ermitteln. W. schlägt übrigens die gewöhnliche Messungsweise zu modificiren vor, indem er zeigt, dass bei einem bestimmten Brechungsindex der Crownglasscheibe die gefundene Zahl direct als maßgebend erscheint ; auch ist für ganz starke Systeme der Spalt des versilberten Deckglases überflüssig , da dieselben an sich nur eine sehr kleine Strahlengruppe eintreten lassen. Blackham, . . , Ouvertüre angulaire des Objectifs de Microscopes. in : Journ. de Micro- graphie p. 2.'i. Fortsetzung einer Untersuchung über Bestimmung des Öffnungswinkels ; ver- langt, dass dieser Winkel so bestimmt werde, wie er sich für das System in Ver- bindung mit dem Ocular gestaltet, also entsprechend dem wirklichen Gebrauch. An seinem Mikroskop trägt derselbe Arm, der den Beleuchtungsspiegel trägt, eine kleine Vorrichtung, an welcher eine Kerze befestigt wird ; der Spiegel mit der A.; Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 13 Kerze kann sich um eine Axe drehen, ein Theilkreis gestattet, den Betrag der Drehung zu messen. Das Mikroskop wird horizontal gestellt, so zwar, dass bei Einstellung des Spiegels in der Axe des Mikroskopes die Kerze centrale Be- leuchtung eines eingestellten Objectes liefert; nun dreht man Spiegel und Kerze, bis das Gesichtsfeld sich verdunkelt. Der Betrag der Drehung ist gleich dem halben Ööuungswinkel. Bei sehr großem Winkel muss, wie auch bei den Vor- richtungen von Tolles, Spencer u. a. m. eine planconvexe Linse dem Object- träger unten angeheftet werden, der Art, dass das übject im Krümmungscentrum der Linse steht. Dippel, L., Beiträge zur allgemeinen Mikroskopie. I. Professor Abb e's Apertometer. in: Zeitschr. f. Mikroskopie, p. 25. D. gibt, nach Besprechung des Abbe'schen Apparates, eine einfache Methode zur Bestimmung des Ötfnungswinkels ohne jenen Apparat in ausreichender Ge- nauigkeit. Mau stellt das zu prüfende System in geeigneter Weise über einen Maßstab auf und untersucht mit einer zweiten Loupe, welche Länge der Scala [l] als deutliches reelles Bild sichtbar bleibt. Es sei nun // der Abstand der Front- linse von dem Maßstab (den man leicht durch Heben und Senken des Trägers der Linse messen kann), ^der halbe Öfinungswinkel, so ist -|— tg W. Stephenson, J. W., The vertical Illuminator and homogeneous Immersion, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 2üü. Mittels des Vertical -Illuminator (derselbe besteht aus einer Beleuchtungs- vorrichtung, die durch einen seitlichen Schlitz in einem Zwischenstück zwischen Tubus und Ubjectiv Licht von oben her durch letzteres hindurch wirft, zur Be- leuchtung der Objecto von oben her; lässt sich durch Umkehr seiner Anwendung bei Beleuchtung von unten her die Größe des Lichtkegels nach dem Passiren von Systemen mit großem Öffnungswinkel (homogene Immersion u. s. f.), demon- striren, indem durch den Apparat ein Bild der Lichtquelle seitlich von dem Tubus projicirt werden kann. Hitchcock, Romyn, Angular aperture defined. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 5U. H. schlägt vor eine einheitliche Bezeichnungsweise für den Öffnungswinkel so zu construiren , dass man als solchen bestimmt den Winkel , den zwei Linien bilden, die vom Brennpunkt der Linse aus zu den Enden eines Durchmessers des nutzbaren Gesichtsfeldes gezogen werden. Die Brennweite von Trockensystemen wird da, wo deren untere Fläche mit der Fassung in einer Ebene liegt, durch Messung des Abstandes, um welchen das Mikroskop gehoben werden muss (nach- dem die Frontlinse einen Objectivträger berührt hat) bis ein reelles Bild auf dessen Oberfläche befindlicher Marken oder kleiner Stäubchen, entsteht ; wo Linse und Fassung nicht in einer Ebene sind, wird das Objectiv in die Öffnung des Object- tisches als Condensor eingesetzt, in der Weise, dass sie ein reelles Bild entfernter Objecto projicirt; dann wird die Distanz gemessen, um welche der Tubus ge- hoben werden muss, wenn man bei schwacher Vergrößerung zuerst auf die Front- linse des zu bestimmenden Systems, dann auf jenes reelle Bild einstellt. Bei Immersionssystemen betrachtet man eine mit dem Diamant eingeritzte Marke im Objectträger durch die Immersionsflüssigkeit ; will man den Balsamwinkel be- stimmen, so verfährt man nach einer Hitchcock von W e n h a m mitgetheilten Methode. Man bringt auf einen mit einer Marke versehenen Objectträger einen Tropfen noch eben weichen Canadabalsams, den man mit einem Deckglas bedeckt, in dickerer Schicht als der zu messende Abstand beträgt. Nun wird das Mikroskop auf das Deckglas direct aufgesetzt und der Tubus gesenkt, bis man die Marke 14 V. Unter suchungs- und Beobaehtungsmittel. sieht. Mit einem Taster wird dann die Dicke der Balsamschicht einschließlich des Deckglases gemessen. Die Gesichtsfeldweite wird folgendermaßen gemessen : Die Frontliuse des zn bestimmenden Systeraes wird mit Milch befeuchtet ; nachdem letztere trocken, wird das System als Condensor, die Frontlinse nach oben in den Objecttisch gebracht und nun mit schwacher Vergrößerung im Ocularmikrometer der Durchmesser des Lichtkreises, der bei scharfer Einstellung auf die mit Milch benetzte Fläche sichtbar wird, ausgemessen. — Aus letzterem und der vorher be- stimmten Fücaldistanz lässt sich dann der von H. vorgeschlagene Werth leicht berechnen. Mayall, J., jr., The aperture question. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 134. Theoretische, theilweise polemische Betrachtungen über die mögliche Größe des Öffnungswinkels und deren Bestimmung. Stephenson, J. W., On a Table of Numerical-Apertures showing the equivalent Angles etc. in: Journ. 11. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 839. Theoretisch. Mayall, J., jr., Aperture measurements of Immersion Objectives expressed as »Nmnerical Aperture«. in : Journ. E,. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 842. Bestimmung einer großen Zahl von Systemen nach dem Öffnungswinkel und nach Abbe's Berechnungsweise. Wenham, F. H., On Professor H. L. Smith's Apertometer. in: Americ. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 250. Kritische Bemerkungen über Abbe's und Smith's Apertometer; W. spricht sich zu Gunsten des Letzteren aus, welchen er mit einer kleinen Modification verwendet. Wenham, F. H., Letter regarding Balsam angles. in: Americ. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 318. Bemerkungen von rein technischem Interesse über die mögliche Größe des Öffnungswinkels. Mayall, J.jr., Measuring Aperture. in: Americ. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p.283. Kritische Bemerkungen über das Smith'sche Universalapertometer, er glaubt mit Tolles »Traverse lens«, (s. unten p. 17), praktisch dasselbe wie mit den Vorrichtungen von Smith und Abbe zu erreichen. Hitchcock, 11., Aperture angular and numerical. in: Americ. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 284. Kurze kritische Beleuchtung der Berechnungsweise des relativen Werthes des Öffnungswinkels. Abbe, E., On new Methods for improving spherical Correction, applied to the Construction of wide-angled Object-Glasses. in: Journ. li. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 812. Mittheilungen von wesentlich physikalischem und technischem Interesse, be- züglich der Möglichkeit, durch Anwendung neuer Methoden der Construction eine Steigerung des Definitionsvermögens zu erzielen. Royston-Pigott, G. W., Microscopical researches in high Power Definition, in : Proceed. Roy. Soc. London. Vol. 29. p. 164. R. theilt im Auszug den Inhalt einer noch zu erwartenden größeren Abhand- lung mit, die sich mit den Ursachen der Schwierigkeiten beschäftigt, welche der Erkenntnis dicht gehäufter sehr kleiner Körper entgegenstehen ; es soll darin der Vortheil der Systeme mit großem Öffnungswiukel, der Effect verschiedener Immorsionsflüssigkeiten, insbesondere des Ricinus-Öles erörtert werden ; ferner die Möglichkeit einer annähernden Messung von Größen von '/ 40000 — Vsooooo Zoll ; ferner ein neues, die Nobert'schen Platten übertreffendes Probeobject. A. Untersuchungs- und Cünserviningamethoden. 15 Keith, R., Note on Diagrams exhibiting the path of a Ray through Tolles i/c Immersion Objectives. in: Journ. R. Microse. Soc. Vol. 2. Nr. li. p. 209. Von wesentlich physikalischem Interesse. Dippel, L., Beiträge zur allgemeinen Mikroskopie. III. Der Difl'ractions-Apparat und die Versuche zur Bestätigung von Professor Abbe's Theorie der mikroskopischen Wahr- nehmung, in: Zeitschr. f. Mikroskopie, p. 42. Versuche über die Entstehung des mikroskopischen Bildes und die Grenzen der Sichtbarkeit. Royston-Pigott, G. W., A further inquiry on the limits of microse. vision and the delusive application of Fraunhofers optical law on Vision, in: Journ. R. Microse. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 9. Theoretische Untersuchung. — R. glaubt nicht, dass die von Abbe und Helmholtz gegebenen Formeln die Grenze der Sichtbarkeit feiner Linien völlig bestimmt haben. Er theilt hier die Resultate einiger Untersuchungen mit (mittels Miniaturen) , woraus hervorgeht, dass es möglich ist, zwischen dunklen Linien einen hellen Zwischenraum von nicht mehr als Y'2;ioooü oder selbst Vaooooo -^oU Breite zu erkennen. Crisp, Frank, Microscopical Vision, in: Americ. Quart. Microse. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 155. Referat über einen Vortrag von Frank Crisp im Queckett-Club bezüglich Abbe'scher Untersuchungen über die Entstehung des mikroskopischen Bildes. Tolles, R. B., La distance frontale libre. in: Journ. de Microgr. p. 174. Theoretische Erörterungen über die mögliche Weite des Öffnungswinkels bei großer freier Focaldistanz. Mayall, J., jr., Les eclairages ä Immersion, in: Journ. de Microgr. p. 175. Theoretische Begründung der Nothwendigkeit der Immersions-Einrichtung zur Erzielung eines großen Öffnungswinkels. Abbe, PL, Über Stephenson's System der homogenen Immersion bei Mikroskop-Objec- tiven. in: Sitzungsber. d. Jenaisch. Gesellschaft, f. Naturwissenschaften und Medicin. 1879. 10. Januar. Diese Construction setzt an Stelle des Wassers als Immersionsflüssigkeit ver- schiedene Gemische, deren Brechungsindex annähernd gleich dem des Crown- glases, also des aus letzterem bestehenden Deckglases einerseits, der Frontlinse des Objectivs anderseits ist. In erster Linie sind diese Systeme (die von Zeiss in Jena auf Grund der Berechnungen Abbe's angefertigt werden) , für die Be- nutzung mit Cedernholzöl (oleum ligni cedri des Handels, von Juniperus virginiana) eingerichtet. Statt dessen können auch möglicherweise Lösungen verschiedener Salze (in erster Linie Chlorzink) in Anwendung kommen. Die bisher construirten Objective haben — für den langen Tubus englischer Mikroskope berechnet eine Äquivalent-Brennweite von 2.0, 1.8, 1.2 mm — einen Öffnungswinkel von 1 1 4° in- nerhalb ihrer Immersionsflüssigkeit. Der Vortheil der Ölimmersion vor der Was- serimmersion liegt in dem Wegfall des Lichtverlustes durch Reflexion an den un- gleichen Medien (Deckglas, Wasser, Frontlinse) , ferner eines erheblichen Betrages von sphärischer Aberration. Technisch wichtig ist, dass wegen der Gleichartig- keit der optischen Eigenschaften der Zwischenflüssigkeit mit jenen des Deckglases und der Frontlinse eine Correction für verschiedene Deckglasdicken überflüssig wird, so dass die Linsen innerhalb des Systemes feststehen können, wodurch die Sicherheit der Centrirung selbstverständlich erhöht wird. Durch Mischung stärker brechbarer ätherischer Öle mit Olivenöl lässt sich für das Cedernholzöl ein Ersatz gewinnen, dessen man sich bedienen kann, um einen vollkommenen Aus- gleich etwaiger Ungenauigkeiten der chromatischen Correction, wie sie sich bei 16 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. abwechselnder Benutzung von schiefer und gerader Beleuchtung zuweilen ergeben, herbeizuführen ; die Objective geben nur bei ganz bestimmter Tubuslänge gute Bilder (dieselbe ist bei der Anschaffung solcher Linsen anzugeben) . Durch Be- nutzung eines Tubus mit Auszug lässt sich eine sehr feine Correction erzeugen. Hinsichtlich der Benutzung dieser Systeme für schiefes Licht, ferner für Aufnahme von Photograjjhien mittels derselben muss auf das Original verwiesen werden. Abbe, E., ün Stephensou's System of homogeneous Immersion for Microscope Objectifs. in ; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 256. Vgl. das Referat der entsprechenden deutschen Arbeit. Abbe, E., A letter from — . in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 157. Erklärung Abbe's bezüglich einiger Exemplare von Öl-Immersionssystemen mit geringem Öffnungswinkel. A. hebt hervor, wie viel wichtiger als eine kleine Differenz im Öffnungswinkel eine genaue Correction der Tubuslänge und die Be- nutzung der verschiedenen Ölgemenge je nach der Verwendung von schiefem oder geradem Lichte sei. Pelletan, I;a question des huiles h la societe R. raicroscopique de Londres. (aus : Journ. de Micrographie. ?). Wesentlich kritische Bemerkungen über die Priorität hinsichtlich der Anwen- dung der Ölimmersion. P. empfiehlt von den in Betracht kommenden Systemen in erster Linie die von Tolles, die nach Belieben Immersion mit Wasser, Öl, Glycerin zulassen. Smith, H. L., '] he oil immersion of Carl Zeiss compared with the objectives of C. A. Spen- cer and sons. in : Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1 . Nr. 1 . p. 28 ff. S. spricht sich bei einem Vergleich zu Gunsten der Spencer' sehen Systeme aus, erkennt jedoch die Vorzüglichkeit des Zeiss' sehen Systems unbedingt an. Wenham, F. H., Note on homogeneous Immersion Object-glasses. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 394. W. weist nach, dass er im Princip schon IS 70 auf die Möglichkeit, durch ge- eignete Immersionsmedien die Nothwendigkeit der Correction für verschiedene Deckglasdicken auszuschließen, hingewiesen hat; dass er ferner schon 1855 auf die Vorzüge der Bilder hingewiesen hat , die er mit einem System erhielt , dessen Frontlinse durch Canadabalsam mit dem Objectträger verbunden War. Dippel, L., Beiträge zur allgemeinen Mikroskopie. II. Die Objectivsysteme für homogene Immersion, in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 33. Kritische Bemerkungen zu Gunsten der Zeiss' sehen Öl-Immersionssysteme. Dippel, L., Einige weitere Flüssigkeiten für homogene Immersion, in: Zeitschr. f. Mikro- skopie, p. 58. Auf Grund einer Prüfung verschiedener von Abbe übersandter Flüssigkeiten zu homogener Immersion räth D. von der Anwendung der Salzlösungen i Zink- chlorid in Wasser , Cadmiumchlorid in Glycerin , Zinksulfocarbolat in Glycerin) ab und empfiehlt , bei den ätherischen Ölen , von welchen Copaivabalsamöl vor dem Cedernholzöl den Vorzug geringerer Dünnflüssigkeit hat, zu bleiben. Woodward, J. J., Observations suggested by the study of Amphipleura pellucida mounted in Canada-Balsam , by Lamplight and Sunlight with various objectives. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 663. Auf Grund photographischer Aufnahme des im Titel genannten Objectes ver- gleicht W. die stärksten der bekannten Systeme ; er stellt in erste Linie 1/12 von Zeiss (Öl-Immersion), dann folgen '/lo von Tolles (Öl-Immersion), Ve «»d Vio von Spencer (Glycerin-Immersion) , und diesen nahestehend, wenn auch sie nicht A. Untersuchung'S- und Conservirungsmethoden. 17 erreichend , Zeiss Y^ (01-Immersion) . Insofern aber bei letzterem die Correc- tion für die Deckglasdicke wegfällt, gibt ihm W. für die Praxis gleichwohl un- bedingt den Vorzug. W. betont übrigens , dass gerade die Vereinfachung der Fassung durch Wegfall der Correctiou die Verbesserung des Mikroskopes auf dem Wege der homogenen Immersion wesentlich begünstige. Cutter, E., L'objectif ''75 de pouce de Tolles, in: Journ. de Microgr., Juin 1879. Empfehlung dieses sehr starken Systems, das indessen kaum zu allgemeinerer Anwendung kommen dürfte, wegen der Schwierigkeit seiner Handhabung, von C. indessen wegen seiner vorzüglichen Bilder, die sich auch photographisch ver- vielfältigen lassen (vgl. unter IV, 13), gerühmt wird. Tolles, R. B., An illuminating Traverse-lens. in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 389. T. bezweckt mit dieser Vorrichtung die vollkommenste Ausnützung der schie- fen Beleuchtung ; zugleich kann sie als Apertometer dienen. Eine mit abwärts gekelirter Gradtheilung versehene Platte trägt die Vorrichtung der Art, dass das Centrum der Gradtheilung mit dem Präparat zusammenfällt. Die Vorrichtung besteht aus einer planconvexen Linse , deren Masse einer Halbkugel minus der Dicke des Objectträgers gleich ist und mit letzterem durch Immersions-Contact verbunden ist, so ein Ganzes mit ihm darstellend, dessen Krümmungscentrum der Stelle des Präparates entspricht. Eine zweite planconcave Linse ist 1 ebenfalls durch Immersions-Contact) mittels ihrer concaven Fläche , der couvexen der ersten, mit welcher sie gleiche Krümmung hat, aufgelagert. Sie ist zugleich mit der eventuell zu verwendenden Condeusorlinse an einem Metallarme um das Cen- trum der ersten Linse beweglich augebracht. Mittels der Gradtheilung kann man den Beleuchtungswinkel ablesen. Aus der äußersten Stellung dieser Linse, bei welcher man noch ein belichtetes Gesichtsfeld gewinnen kann , lässt sich der Öffnungswinkel des jeweils benutzten Objectivs entnehmen. Woodward, J. J., The oblique Illuminator. An apparatus for obtaining oblique Illumination at definite angle.s. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 4. p. 268. Der Apparat, bestimmt zur schiefen Beleuchtung mit monochromatischem Licht, ist speciell dem großen Stativ von Powell and Lealand angepasst. Er besteht im Wesentlichen aus einer, an einem querstehenden Charnier verstellbaren Sammel- linse (einem schwachen Objectiv;, deren Neigung an einem kleinen Quadranten abgelesen wird. Die Vorrichtung ist an einem horizontal verschiebbaren Messing- stab befestigt, an den mittels einer Hülse das Objectiv fixirt ist. Um noch unter größerem Winkel als 41" (wegen der Brechung des Lichtes an den Flächen des Objectträgers) untersuchen zu können , tritt eine besondere Vorrichtung an die Stelle des Objecttisches. Ein Stahlstab fderselbe ist vertical verschiebbar im Centrum der Hülse, die die Vorrichtung trägt, eingelassen hält auf seinem oberen Ende eine halbkugelige Crownglaslinse, auf deren oberer planer, mit Nelkenöl zu benetzender Fläche der Objectträger aufliegt; das monochromatische Licht, durch ein Prisma erzeugt und dem Condensor zugeführt, fällt jeweils in der Richtung des dem Neigungswinkel der Sammellinse entsprechenden Radius in die als Ob- jecttisch dienende Linse. W. selbst gibt zu, dass für die meisten Zwecke ein- fachere Vorrichtungen genügen. Edmunds, Jam., Note on a Revolver Immersion prism for Substage Illumination, in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 32. E. nennt das Prisma ein »Revolverw-Prisma, weil mittels desselben Licht in vier Graden von Schrägheit auf das Object geleitet werden kann. Es ist Ys — Vs Zoll im Durchmesser , ist oben kreisrund und eben und unten in zwei rechtwink- lige Prismen geschliffen , deren untere Ränder rechtwinklig aufeinander stehen Zoolog. Jahresbericht 1»>7'J. 2 18 V. üntersuchiinj^s- und Beobachtungsmittel. und dessen Facetten mit der obern Fläche Winkel von ;}0" und üo" und von 41" und 49" bilden. Mayall, J., jr., Illumination Stage Illuminator, in: Journ. II. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. s;j7. Mayall's Vorrichtung bezweckt, auch bei den continentalen Stativen mit dreh- barem Objecttiscli , dessen Dicke die Anwendung schiefen Liclites nur in be- schränktem Grad gestattet , die Anwendung sehr schräger Beleuchtung möglich zu machen. Der Apparat ist ohne Abbildung nicht wohl zu beschreiben. * Siephenson, J. W., A catoptric immersion illuminator. in: Journ. R. Microsc. 8oc. Vol. 2. Nr. 1. p. Hü. Eine planconvexe Linse von 1,2 Zoll Durchmesser ist auf der obern convexen Seite in der Mitte eben geschliffen, um au dieser Vio Zoll im Durchmesser hal- tenden Stelle mittels Öls oder Wassers mit dem Objectträger verbunden zu wer- den. Der Rand ist ebenso wie die Mitte der untern Fläche in einer der obern flachen Stelle entsprechenden Ausdehnung versilbert. Lighton, Wm., A new device dark-tield illumination. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 42. Man kann das Bild des Präparates hell im dunklen Grunde sehen, wenn man das Ocular mit einer Messingplatte , die von einer ganz kleinen Öffnung durch- bohrt ist , bedeckt und durch letztere in den Tubus sieht ; verbessert wird der Effect , wenn man ein Ocular benutzt , in welches statt der gewöhnlichen Linse ein achromatisches Triplet von etwa 1 Zoll Öflnung eingefügt ist. Smith, J. Edw., Verbesserung des verticalen Illuminator. (Amer. Naturalist. Vol. 13. p. 194.) in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 194.; S. hat die Anwendungsfähigkeit der an anderer Stelle dieses Berichts erwähn- ten Vorrichtung (s. Stephenson, p. 13) gesteigert durch Anbringen eines stellbaren Schiebers vor dem Schlitz des Tubus. Tripp, H. L., On the theory of illuminating apparatus employed with the Microscope. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 503. Physikalischen Inhaltes. Woodward, J. J., Note on Abbe' s Experiment on Pleurosigma angulatum. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 075. Bemerkungen über die Vorzüge der Beleuchtung mit monochromatischem Son- nenlicht gegenüber dem Lampenlicht. Woiff, M., Über Blutuntersuchungen bei infect. Wundkrankheiten. (Ein neuer Condensor.) in: Verhandl. d. Berl. physiol. Ges. im Archiv f. Anat. u. Phys., phys. Abth. p. 570. W. hat mit Dr. Hartnack eine Beleuchtungslinse construirt, die an Hart- uack' sehen Mikroskopen , au welchen sich Abbe's Condensor niclit anbringen lässt, die Stelle des letzteren ersetzt. (Eine genauere Beschreibung liegt nicht vor.) 2. Neue Mikroskope und Nebenapparate. 1. Microscope nouveau; grand modele renverse de Nachet. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. ♦>. p. 765. 2. Transportables Demonstrations-Mikroskop von Nachet. Ibid. p. 766. 3. Microscopes Avith swinging Tailpiece von Zentmayer. Ibid. Nr. 3. p. 320. 4. Reisemikroskop von Zeiss. in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 17. (Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 955. fig.) 5. Contrivance for holding übjects bcneath the Stage. (nach: Monthly Journ. of Science. p. 392.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 166. A. Untersuchung;«- und Conservirungsmethoden. 19 0. Rotating slips for cheap microscope. nach: Amor. Journ. ot'Microsc. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. (i2;i. 7. Bulloch, Size of Society Screw. (nach: Anier. Naturalist. Vul. 13. p. (Jü.) in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 1(5:5. Microscope nouveau ; grand modele renverse de Nachet. in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. (). p. 7t)5. Der Tubus dieses (in England noch nicht abgebildeten) Mikroskops ist knie- förmig gebogen, die Kniekungsstelle abwärts, ein Schenkel, senkrecht, trägt das Objectiv ; über diesem Objecttisch , Hülfstisch und Spiegel , der andere geneigte Schenkel das Ocular. Ein Silberspiegel, geeignet aufgestellt, bewirkt die nöthige Strahlenbrechung. Transportables Demonstrations-Mikroskop von Nachet. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 766. Ein Mikroskop mit stein>arem Objecttisch , an dessen unterer Fläche das Prä- parat fixirt wird , kann an einem Handgriff von dem Fuß , der den Spiegel trägt, abgenommen werden und direct als Deraonstrations-Mikroskop circuliren. Ein gabelförmiger, nach rückwärts gerichteter Ansatz bildet mit jenem (iriff einen Dreifuß, aufweichen in jedem Moment, ohne Schädigung der Einstellung, die Vorrichtung niedergelegt werden kann. Zum Wechseln der Einstellung braucht man das Ganze nur auf den Fuß aufzusetzen, um es wie ein gewöhnliches Mikro- skop benutzen zu können. Microscopes with swinging Tailpiece. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 320. Vorrichtung an einem von Zentmayer in Philadelphia patentirten Mikroskop, wodurch Objecttisch und Hülfstisch (Substage) seitliche Drehungen ausführen kön- nen , um eine zur optischen Axe senkreclite , das Präparat von vorn nach hinten schneidende Linie , zum Zweck alle erdenklichen Modificationen der Beleuchtung herzustellen. ZeiSS, Reisemikroskop, in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 16. (auch: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 955. fig.) Sehr compendiöses Instrument ; namentlich zweckmässig, weil es zugleich eine aplanatische Loupe nach Herausnahme des Tubus behufs der Verwendung als Präparirmikroskop aufnehmen kann, so dass der kleine Kasten i21 : 10 : 11 cm) den gesammten optischen Apparat des Mikroskopikers (auch Zeichnenprisma und Präparirinstrumente) birgt. Contrivance for Holding übjects beneath the Stage. ('nach : Monthly Journ. of Science, p. 392. ! in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 466. Um das Präparat behufs voller Ausnützung des schiefen Lichtes an die untere Fläche des Objecttisches fixiren zu können , ist eine dünne Metallplatte mittels einer Hülse von unten in den Blendungscylinder eingefügt ; an deren unterer Fläche wird mittels Federklammer das Präparat fixirt. Rotating slips for cheap microscope. (nach : Amer. Journ. of Microsc, in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 623. Ein wohlfeiler Ersatz für den drehbaren Objecttisch ist an dem Mikroskop von George Wale angebracht. Der feststehende Objecttisch ist rund ; an seinem Rande gleitet in Rinnen und mittels einer Feder fixirt eine einem Radschuh ähnliche Platte , an welcher zwei gewöhnliche Federklammern befestigt sind ; durch Ver- schiebung der Platte kann man diesen Klammern und mit ihnen dem Präparat jede beliebige Stellung zur Axe des Mikroskops geben. Der Tisch hat dabei, im Gegensatz zu fast allen Drehtischen, die Dicke eines gewöhnlichen einfachen Tisches ; noch dazu kann man aber durch einfache Umkehr der Vorrichtung das 2* 20 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. Präparat auch an die untere Fläclie des Tisches gleichfalls in beliebiger Stellung anheften. Bulloch, .., Size of Society Screw. (nach: Amer. Naturalist. Vol. 13. p. (JO.) in: Journ. K. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 163. B. schlägt vor , das einheitliche Gewinde (society screw) der Amerikaner und Engländer durch ein noch weiteres zu ersetzen, da dasselbe schwachen Systemen mit großem Öffnungswinkel nicht ausreichenden Raum gewähre. 3. Handbücher. 1. Bachmann, Otto, Leitfaden zur Anfertigung mikroskopischer Dauerpräparate. München, Oldenbourg. VII. 196 p. 87 Holzschn. SO. 2. Beale, L. S., How to work with the Microscope. 5. Ed. London, Harrison, 1879. 80. 3. Davies, T., The preparation and mounting of microscope objects. New ed. by John Mat- thews. London, Bogue, 1879. 8«. 4. Marsh, S. , Section cutting. Guide to preparation and mounting of sections for Micro- scope. New York, 1879. 120. 5. Morel, C, Traite elementaire d'histologie humaine normale et pathologique, precede d'un expose des moyens d'observer au microscope. Paris, Bailiiere, 1879. 6. Vogel, Jul., Das Mikroskop und die Methoden der mikroskopischen Untersuchung in ihren verschiedenen Anwendungen. 3. Aufl. Berlin, Denicke, 1879. VII. 231 p. 116 Holzschn. 80. 4. Hülfsmittel der mikroskopischen Präparation. a) Mikrotome. 1. Loewe, L., Eine Modification des Ranvier'schen Mikrotome», in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 123. 2. Ward, F. H., Improved Microtome, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 957. 3. Seiler, Carl, Practical hints on preparing and mounting animal tissues. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 134. 4. Roy, C. S., Microtome, (nach: Journ. of Physiology, ed. by Foster. p. 19.) in: Journ. K. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 768. fig. 5. Flelcher, S. W., Ein neues Mikrotom, (nach: English Mechanic. XXIX. p. 108.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 466. fig. Sämmtlich Schraubenbewegung des Präparates. 6. Spengel, J. W. , Einige neue Verbesserungen am Schlittenmikrotom. in: Zool. Anz. Nr. 44. p. 641. Abbild. 7. Körting, Einneues Mikrotom, in : Sitzungsber. d. Jen. Ges. f. Naturw. u. Med. 1879. p. 146. 8. Cornet, .., Note relative au microtome de Rivet. in: Bull. Soc. Beige Microsc. Proc. Verb. 1879. p. XCI. 9. Matthew's Section-cutting Machine. in: Mo nthly Journ. of Science, p. 823. b) PräparirMikroskop. 10. Schöbl, J., Ein neues Präparations-Mikroskop. in: Archiv f. mikrosk. Anat. 17. Bd. 2. Hft. p. 165 ff. c) BeleacbtuQgs- aad Zeichnenapparate. Mikrophotographie. 1 1 . Donnadieu, Organisation du Service de la Zoologie h la faculte libre de Lyon, in : Journ. de Microgr. p. 168. 12. Support for the head in drawing with the camera lucida. (nach : Hardwick's Science- Gossi]). Nr. 170.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 187. A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 21 13. Cutter, E., Microphotography with Tolles 'V,^ inch Objectivc. in: Amor. .Tourn. of Sc. 'Silliman). Vol. 18. Aug. p. 93. fig. *14. Crisp, Frank, On some recent forms of Camera lucida. in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 21. *15. Russell, J. Cunningham, Dcscription of a new form of Camera lucida. in Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 25. fig. d) Feuchte Kammer. Ifi. Selenka, E., Keimblätter und Organanlage der Echiniden. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 33. 1. Hft. p. 41. 17, Malassez, . ., Chambre ä air humide graduee. in: Gazette medicale. p. 632. e) Mikrometer. *18. Abbe , Über mikrometrische Messung mittels optischer Bilder, in : Jena. Zeitschr. 12. Bd. Suppl. p. XI— XVII. 19. Marley, Edw. W., On the probable error of micrometric measurements. in ; Araer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 93. 2(». Hitchcock, Rom., A Standard micrometer. Ibid. Nr. 1. p. 47. 21. Rogers, W. A., Standard measures of length. Ibid. Nr. 2. p. 97. 22. ■ On two forms of comparators for measures of length. Ibid. Nr. 3. p. 208. 23. Micrometry. Ibid. Nr. 3. p. 23.5. *24. Rogers, W. A., Limits of accuracy in measurements with the microscope. in; Amer. Naturalist. Vol. 13. Jan. p. 59. f) Drehtische zam Einkitten der Präparate. Gompressorien. 25. Rolfe, Spencer, Improved turntables. (nach: English Mechanic. XXIX. p. 365.1 in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 617. 26. Mechanical turntable. inach: English Mechanic. p. 139.) ibid. p. 616. 27. Bulloch, . ., Tournette ä centrage automatique. in ; Journ. de Microgr. p. 142. 28. Rogers, F. M., Electrical mounting table, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 468. fig. 29. WiH's Compressorium, descr. by Bolton. (nach: English Mechanic. XXX. 1879. p. 360.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 3. Nr. 1. p. 148. g) Verschiedene Hülfsapparate. 30. Apparat zum Schneiden der Deckgläschen, in; Zeitschr. f. Mikrosk. p. 77. 31. Wedl, C, Über die Anwendung der Centrifugal-Maschine für histologische Studien, in : Arch. f. pathol. Anat. Bd. 77. p. 375. 32. Malassez, . ., Apparat zum Zählen kleiner mikroskopischer Formbestandtheile. in; Gaz. med. p. 633. 33. Hoggan, G. u. Eliz., Apparat zur Tinction von membranösen Gebilden, in; Etüde sur les lymphatiques de la peau. Journ. de l'Anat. et de la Physiol. XV. An. p. 54. (s. unter Tinctionen, 6, c. Nr. 3 . 34. Rezner, W. B., Mechanical Finger and Modification by Smith), (nach: Amer. Journ. of Microsc. p. 65, and Populär Science p. 102.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 951. fig. 35. Kurz, W., Ein einfaches Präparaten-Etui. in: Zool. Anz. Nr. 20. p. 70. *36. Hilgendorf, F., Anwendung kleiner Spiegelplättchen bei mikroskop. Untersuchungen, in: Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde zu Berlin. Nr. 1. p. 2 — 3. 22 V. Untersuchung'S- und Beobachtuiigsmittel. a) Mikrotome. Loewe, L., Eine Modification des Ranvier'schen Mikrotomes. aus: Beitr. z. Anat. u. Ent- Avickl. d. Nervensyst. d. Säug-eth.) in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 123. L. befestigt das Ranvier'sclie Mikrotom in einem Metallring, der mittels einer Klammer an den Tischrand angeschraubt wird. So behält er beide Hände zum Schneiden mit einem über 20U0 gr schweren Messer von 64 cm Länge, wovon 20 cm auf die bleiernen Handgriffe kommen, frei. Zwei weitere Modificationen rühren von den Verfertigern her ; von K a t s c h in München eine Vorrichtung zum schnelleren Heben und Senken des Bodens des Cylinders, von Rainer in Wien eine Befestigung dieses Bodens durch Bajonettverschluss. Ward, F. H., Improved Microtome, in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 957. Das Mikrotom schliesst sich dem Ranvier'schen an. Die Schnittdicke kann ermittelt werden durch Einspringen eines Sperrhakens in Kerben des Randes der Schraube. Der Haken ist an dem Boden des Cylinders angebracht. Der Boden selbst ist an dem Cylinder durch Bajonetverschluss befestigt, leicht abzunehmen und in zwei Hälften zerlegbar, so dass man die Abnutzung der Schraube und der Sperrfeder durch Zurückdrehen vermeidet , indem man nach dem Gebrauch die Zerlegbarkeit des als Schraubenmutter dienenden Bodens ausnutzt. Seiler, Carl, Practical Hints on preparing and mounting animal tissues. in ; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 134. S. gibt ein Mikrotom an, welches vollständig vermeiden soll, dass das Messer gegen die zu schneidenden Gewebe gedrückt wird. Das Object Avird in der ge- wöhnlichen Weise von einem Cylinder durch Schraubenbewegung gehoben. Auf dem Teller gleitet das Messer in einer Führung ; letztere besteht aus zwei parallelen Metallarmen, die am Tisch, der das Mikrotom trägt oder an letzterem selbst dreh- bar befestigt sind. Die freien Enden der Stäbe tragen das Messer, dessen Länge dem Abstand der beiden Stäbe gleich ist. Die Vorrichtung bewegt sich also ähn- lich einem sog. Storchschnabel, indem das Messer, die es tragenden Arme und die Platte oder der Stab, welcher letztere trägt, ein bewegliches Parallelogramm bilden. Die Schneide des Messers ist einwärts, also gegen den innerhalb des Parallelogramms befindlichen Cylinder gerichtet; bei der Bewegung gleitet das Messer in der Längsseite des Parallelogrammes entsprechendem Zuge über den Teller des Mikrotomes. Die Vorrichtung ist construirt von Joseph Zentmayer, Philadelphia. Roy, C. S., Micvotome. (nach: Journ. of Physiology, Foster. 1879. p. 19.) in: Jonrn. K. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 768. fig. Eine verticale Messingplatte trägt an ihrem oberen Ende ein horizontales Huf- eisen aus einer Glasröhre verfertigt, auf welchem das Messer geführt wird. Das Präparat wird aufwärts bewegt durch eine am unteren Ende der Platte angebrachte Schraube, zugleich mit einer Korkplatte, die in einer Vertiefung jener Platte be- weglich eingelassen ist. Beim Schneiden hält man die Vorrichtung so in der Hand, dass man das (eingebettete; Object gegen die Korkplatte zugleich anpresst. Ein Tropfrohr, welches mit einer Wulff'schen Flasche verbunden ist, an der Messing- platte fixirt, überragt das Hufeisen, damit man (durch Lufteinblasen) das Präparat benetzen kann. Will man uneingebettete Präparate schneiden, so ist zur Scho- nung des Messers zweckmäßig, eine Wachsplatte zwischen Präparat und Kork einzuschalten. — Die Vorrichtung ist zweckmäßig, wo man nur weniger Schnitte bedarf und rasch mit den Präparaten wechseln will. Fletcher, S. W., Ein neues Mikrotom, (nach: English Mechanic. XXIX. p. 108.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 466. Ein complicirter Apparat, dessen Beschreibung ohne Abbildungen nicht mög- A. Untersuchungs- und Couservirungsmethoden. 23 lieh. Er besteht aus einer Hülse, in welcher das Object befestigt ist, mit einem Abflussrohr zum Ablassen des Alkohol, Hebeschraube und einer Schraubenvor- richtung zum Einstellen für verschieden große Objectc. Das Messer ist in einen dreieckigen Metall-Kahmeu gespannt, der mittels Elfenbeinstiften auf Glasplatten geführt wird. Das Instrument scheint leicht zu handhaben und soll Schnitte von ziemlicher Größe und Feinheit liefern. — Bezugsquelle nicht angegeben. Spengel, J. W., Einige neue Verbes.serungcu am Schlitten -Mikrotom, in: Zool. Anz. Nr. 44. p. 641. Die Klammer zum Halten des Objectes am Ri vet-Leiser'schen Mikrotom ist von Spengel in folgender Weise abgeändert. Das Präparat ist, statt in einer Zange eingeklemmt zwischen zwei parallelen Messingiilattcn , die mittels einer Druckschraube gegen einander gepresst werden. Diese Zwinge ist zunächst drehbar um eine zur Längsnchtung des Mikrotomes rechtwinklige Axe ; der Klotz, in welchen letztere eingelassen ist, kann wiederum um eine der Längsrichtung des In- strumentes parallele Axe rotiren. Mittels Schrauben lässt sich die Vorrichtiiug in jeder Stellung fixiren. Die Klemme mit sammt diesem Apparat in Zusammenhang kann aus dem Schlitten herausgenommen werden, indem nämlich ein von der letztgenannten Axe durchsetzter Klotz durch eine eigene Schraube an dem Schlitten fixirt ist : man ist so durch Besitz mehrerer Klemmen im Stande, abwechselnd mehrere Objecte zu bearbeiten. Der Messer-Schlitten ist ebenfalls abgeändert. Die Platte, welche das Messer trägt ist von unten her durchbohrt von einer Schraube, deren freies Ende das Messer von unten her hebt, so dass das vordere Ende der Schneide, statt wie gewöhnlich etwas abwärts, ein wenig aufwärts ge- richtet ist ; so ist verhindert, dass das Messer von dem zu schneidenden Object gehoben wird ohne zu fassen. Zwischen der Schraube, die das Messer fixirt und dem Messer ist eine ringförmige, auf der oberen Seite kugelig ausgeschliffene Platte eingeführt, in welche die entsprechend geformte ünterfläche des Schrauben- kopfes eingefasst ist ; der Druck der Schraube wirkt dann trotz der Neigung des Messers gleichmäßig, weil die Platte sich letzterer anpassen kann. — Die Schienen, in welchen Object-Schlitten und Messer-Schlitten laufen, bilden zur Mittelplatte des Mikrotomes einen spitzeren Winkel als bei anderen Constructionen. Die Steigung der Schienen ist eine geringere (1 : 20 statt 1 : 10) . Eine Erleichterung der Hand- habung bietet eine weitere Vorrichtung, durch welche der Objectschlitten mittels einer in der Länge des Apparates aufgestellten Schraube verschoben wird ; an dieser ist er mit einer keilförmigen in zwei Hälften zerlegbaren Mutter befestigt, so dass man durch eine grobe Einstellung schnell die gewünschte Stellung des Apparates erreicht. (Die Instrumente mit Sp eng eis Modificationen werden von dem opt. Institut von Adolph Wich mann, Hamburg, große Johannisstraße 17, geliefert.) Körting, . ., Ein neues Mikrotom, in; Sitzungsber. d. Jena. Ges. f. Med. u. Naturwiss. 1879. p. 146. Vorläufige Mittheilung. Das Messer wird mittels Sclditten geführt, zur Ein- stellung des Objectes dient eine getheilte Trommel mit Mikrometerschraube. Näheres ist aus der bisherigen Mittheilung nicht ersichtlich. Gefertigt wird das- selbe von Zeiß in Jena. Cornet, . ., Note relative an Microtöme de Kivet. in: Bull. Soc. Microsc. Beige, p. XCI. Nichts neues. Matthews Section-cutting Machine. nach: Monthly Journ. of Science, p. 823.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 9-57. Zur Herstellung von dünnen Abschnitten bis '/lood Zoll aus Hartgebilden ver- wendet M. eine mit einer Kurbel getriebene sorgfältig angespannte auf- und ab- 24 V. Untersuchungs- und Beobachtung.smittel. gehende Säge, gegen welche das Präparat, sei es durch einen Mechanismus, sei es mit der Hand, fixirt ist ; die Regulirung der Schnittdicke geschieht durch Mikrometerschraube. Es ist kaum ein Nachj)olireu der Schnitte nöthig (Verfertiger nicht genannt) . b) Präparir-Mikroskop, Schöbl, Jos., Ein neues Präparations-Mikroskop. Archiv f. mikrosk. Anat. 17. Bd. 2. Hft p. 165 ff. Auf einem schweren Metallfuß erheben sich drei Messingsäulen, zwei an den vorderen Ecken, eine, welche einen Beleuchtungsspiegel trägt, in der Mitte des hinteren Randes; diese tragen einen 22 cm langen, 12 cm breiten Messingtisch, der in der Mitte durchbohrt ist von einer 2 cm weiten, durch Scheibenblendung zu verengenden Öffnung ; er bietet hinlänglichen Raum zum Auflegen der Hände, für Klemmen zum Festhalten des Objectes u. s. f. Auf der linken vorderen Ecke des Tisches erhebt sich eine verticale Messingsäule ; sie trägt fünf übereinander- stehende drehbare und vertical verschiebbare , hohle Messingarme , die mit Schrauben festgestellt werden können ; in der Höhlung der Arme federnd sind Messingstiele angebracht, welche zum Theil, noch mittels Kugelgelenk bezw. Trieb, verstellbare Loupen von verschiedener Stärke, die stärksten an den unteren Armen und ein Dissectionsmikroskop (am mittleren) tragen. Der Hauptvortheil des Instrumentes beruht auf der Möglichkeit, die Vergrößerung sehr schnell zu wechseln und insbesondere auch das Mikroskop, ohne das Präparat zu berühren, ■ benutzen zu können. Das Gestell wird von Mechaniker Grund, Prag, Valentins- gasse 10 geliefert. c) Beleuchtungrs- und Zeichnenapparate. Mikrophotographie. Donnadieu, . ., Organisation du Service de la Zoologie ä la faculte libre de Lyon, in : Journ. de Microgr. p. 168. D. beschreibt die Einrichtung des histologischen Laboratoriums seines zoologi- schen Institutes mit manchen zweckmäßigen Einzelheiten. Bemerkenswerth daraus eine einfache Vorrichtung, um das Mikroskop verstellen, sowie beim Zeichnen mit der Camera dem Papiere beliebige Höhe auf zu diesem Zweck aus der Tisch- platte ausgeschnittenen beweglichen Stativen geben zu können, ohne dass dabei die Beleuchtung eine andere wird. Ferner die Beleuchtungsvorrichtung : eine ein- fache Gasflamme (Flachbrenner) auf flachem Fuß, der zugleich einen beweglichen Reflexspiegel und diesem gegenüber einen Rahmen trägt, in welchen Blendungs- scheiben aus mattem oder einfarbigem Glas eingeschoben werden können. Support for the head in Drawing with the Camera lucida. (nach : Hardwick's Science-Gossip. Nr. 170.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 187. Es wird vorgeschlagen, beim Zeichnen mittels der Camera den Kopf auf einem verstellbaren gepolsterten Stativ zu fixiren. Cutter, Ephr., Microphotography with Tolles '/vs cni Objective. in: Amer. Journ. of Sc. (Silliman). Vol. 18. Aug. p. 93. C u 1 1 e r ' s Combination ist bestimmt als transportable Vorrichtung zur Auf- nahme von Photographien bei sehr starker Vergrößerung insbesondere zur Blut- untersuchung verwendet zu werden. Ein frei beweglicher Planspiegel, S" breit, [{}" lang, fängt das Licht auf. Zwischen dem horizontalen IVIikroskop und dem Spiegel ist ein 18 zölliges photographisches Objectiv von 3 Zoll Durchmesser ver- stellbar in einer Hülse eingeschaltet. Es dient als Condensor ; indem das Präparat nicht in dessen Focus selbst zu stehen kommt, ist die Einschaltung adiathermaner Medien tiberflüssig ; in der Möglichkeit , so ohne wesentliche Erwärmung des A. üntersuchungs- und Conserviruiigsinethoden. 25 Präparates directes Sonnenlicht benutzen zu können (?? Ref.) sieht C. den Haupt- vortheil seines Apparates. Der Tubus, selbstverständlich ohne Ocular. ist mit einer Camera verbunden. Sämmtliche Theile des Apparates sind auf einem Bret so in einer Rinne beweglich angebracht, dass sie in der Richtung des Mikroskopes einander genähert werden können. Die Vorrichtung ist zunächst für das neue starke System von Tolles verfertigt. Die Einzelheiten der Construction sind un- wesentlich. *Crisp, Frank, On some recent forms of camera lucida. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 21—24. ^Russell, J. Ciinningham, üescription of a new form of camera lucida. in : Journ. K. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. J. p. 25. fig. d) Feuchte Kammer. Selenka, E., Keimblätter und Organ-Anlage der Echiniden. in: Zeitschr. f. ■wis.s. Zool. Bd. 3;i. 1. Hft. p. 41. Eine feuchte Kammer zur Beobachtung kleiner Seewasser-Organismen construirt Selenka aus ca. 3 mm dicken aus Spiegelglas (von Vogel in Gießen) gefertigten Glasringen 40 mm äußerem, 30 mm innerem Durchmesser. Dieselben haften auf dem Objecträger durch Capillaradhäsion nach Zusatz einer kleinen Menge Seewassers ; oben schließt sie das aufgelegte Deckglas, an dessen Unterfläche der das Beobachtungsobject enthaltende Wassertropfen haftet. Malassez, Chambre ä air humide graduee. in: Gaz. med. p. 632. (Societe de Biologie.) Ein dicker Objectträger trägt auf der oberen Fläche eine kreisförmige Rinne von 1,5 mm Breite, 1 mm Tiefe bei einem inneren Durchmesser von 7,5 mm. Außerhalb der Rinne durchbohren den Objectträger 3 — 4 Löcher, in welchen feine Schrauben, den Kopf abwärts (jedoch nicht die Unterfläche des Object- trägers überragend) , die vorstehenden Spitzen aufwärts gerichtet, der Art einge- bracht werden, dass auf die letzteren das Deckglas aufgelegt wird, während auf dem von der Rinne umschlossenen Theil des Objectträgers sich das zu untersu- chende Präparat befindet. Indem man etwas Wasser an den Raud des Deckglases bringt, erhält man den luftdichten Abschluß, ohne dass das Wasser mit dem Präparat in Berührung kommt, da es bei seinem Eindringen zwischen Object- träger und Deckglas die Rinne nicht überschreiten kann. Durch Verstellung der Schrauben kann man — mit Hülfe eines Tasters als Messapparat — dem Innen- raum der Kammer eine beliebige Höhe geben. Hierdurch hat man den Vortheil, die Kammer zu Zählungen (z. B. von Blutkörperchen) in bekannter Raumeinheit verwenden zu können, sei es, indem man eine Quadratur auf dem Objectträger, sei es, indem man eine solche des Oculars benutzt (vgl. u.). Der Apparat ist von Verick construirt. e) Mikrometer. *Abbe, E., Über micrometrische Messung mittelst optischer Bilder, in : Jen. Zeitschr. XII. Bd. Suppl. p. XI— XVII. Morley, Edw. W., On the probable Error of micrometric Measurements. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 93. Bestimmung des wahrscheinlichen Messungsfehlers bei mikrometrischen Messun- gen : — mehr von physikalischem Interesse. Hitchcock, Rom. , A Standard micrometer . in : Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1 . Nr. 1 . p. 47. H. spricht sich entschieden zu Gunsten der metrischen Messungseinheit aus gegen den Vorschlag Rogers, eine dem englischen Maßsystem entnommene Universal-Einheit zu creiren. 26 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. Rogers, W. A., Standard measures of length. in; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 97 ff. Nachweis der Variationen der Grundmaße und Methode der Bestimmung (vgl. u.) wesentlich von technischem Interesse. Rogers, ^^^ A., ün two forms of comparators for measures of length. in; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. ."<. p. 208. Beschreibung von Messungsapparaten die mehr für die technische Ausführung von Mikrometertheilung als für histologische Zwecke bestimmt sind. Micrometry. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. .'i. p. 235. Bemerkungen über die mikrometrische Einheit (zu Gunsten des Viooo oam als Grundlage) . 'Rogers, W. A., Limits of accuracy on measurements with the microscope. in: Amer. Naturalist. Vol. 13. Jan. p. 59—60. f) Drehtische zum Einkitteu der Präparate. Compressorieii. Rolfe, Spencer, Improved turntables. mach: English Mechauic. XXIX. p. 3f)5.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 617. Diese Verbesserung des Drehtisches besteht wesentlich in der Art wie der Objectträger fixirt wird. An einer Stelle nahe dem Umfang des Messingtisches ragen zwei Stifte aus demselben, um etwa den Betrag der Dicke des Objectträgers, hervor, auf verschiedenen Radien und in ungleicher Entfernung vom Rand an- gebracht, so dass eine Ecke des Objectträgers zwischen sie eingeschoben werden kann. Diesen diametral gegenüber ist ein rechtwinkliges Messingstück , die ÖfiFnung des Winkels gegen das Centrum des Tisches sehend, an einem Stifte angebracht, der durch einen Schlitz des Tisches gesteckt wird, und von unten durch ein, um die Säule gelegtes Gummiband gegen das Centrum gezogen wird. Der, in der Richtung einer Diagonale zwischen die Stifte und den Winkel federnd eingeklemmte Objectträger kann nun beliebig herausgenommen und wieder ein- gesetzt werden, wobei die genaue Centrirung leicht zu controlireu ist. (Eine Anzahl concentrischer Linien auf der Messingplatte macht für praktische Zwecke vollkommen ausreichend die gleiche Controle möglich. Ref.). Rolfe, Spencer, Mechanical turntables. (nach: English Mechanic. XXIX. p. 139.^ in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 616. Die Drehscheibe zur Rotation des Objectträgers wird bewegt durch eine Feder, welche ein im Fuß der Vorrichtung angebrachtes in die Säule des Tisches ein- greifendes Zahnrad-Segment treibt. Zu Beginn hält ein Sperrhaken die Feder gespannt ; ist das Zahnrad-Segment abgelaufen, so bewegt sich der Tisch noch einige Zeit von selbst durch sein Beharrungsvermögen. Bulioch, . ., Tournette ä centrage automatique. in: Journ. de Microgr. p. 142. Die Platte dieses Tisches besteht aus zwei Theilen, einer oberen eigentlichen Tischplatte und einer unteren, etAvas größeren, die nur mit ilirem vorstehenden Rand das Niveau der ersten erreicht, im übrigen aber frei gegen diese verstellbar an der gemeinsamen Axe angebracht ist. In zwei radiären Einschnitten an den entgegengesetzten Enden eines Durchmessers der oberen Platte eingelassene Plätt- chen tragen an ihrem äußeren Ende an Stiften drehbare kleine Metallwinkel, deren Öffnung beim Gebrauch des Tisches zwei diagonale Ecken des Objectträgers um- fasst. Die untere Fläche der die Winkel tragenden Plättchen ist gezähnt: die Zähne greifen ein in einen Schneckengang, der in die obere Fläche der unteren Platte eingelassen ist ; durch Drehung der letzteren werden daher die Plättchen und die von ihnen getragenen Winkel gegen das Centrum des Tisches geführt und A. Uutersuchungs- und Consorvirungsmcthoden. 27 so die genaue Einstellung und Fixirung des Präparates vor dem Einkitten und bei jedesmaliger Verstärkung des Lackringes erreicht. Rogers, F. M., Electrical mounting'table. in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 4(38. Im Fuß eines drehbaren Tisches zum Einlegen von Präparaten ist ein kleiner elektrischer Rotations- Apparat angebracht. Will's Compressorium. (nach: English Mechanic. 1879. Vol. XXX. p. ;5()0.) in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 3. Nr. 1. p. 148. Nicht zum Eeferat geeignet, nach dem vorliegenden nicht ganz deutl. Auzug. g) Verschiedene Hülfsapparate. Apparat zum Schneiden der Deckgläschen, in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 77. Der Diamant ist mittels eines Kugelgelenkes verstellbar an einem Stifte, der an einem horizontalen Arm in l)eliebigen Al)stand von der letzteren tragenden Hülse gebracht werden kann. Diese Hülse ist drehbar um einen Stempel, dessen unteres, gepolstertes Ende auf die Glasplatte aufgesetzt wird. Man schneidet durch ein- fache Drehung des horizontalen Armes um den Stempel, nachdem man dem Dia- mant eine dem gewünschten Durchmesser des Deckglases entsprechende Stellung gegeben hat. Wedl, C. O., über die Anwendung der Centrifugalmaschine für histologi.sche Studien, in; Archiv f. pathol. Anat. Bd. 77. p. 37.5. Zur Darstellung von Schüttel-Präparaten benutzt W. die Centrifugalmaschine in folgender Construction. Die Bewegung eines 15 cm im Durchmesser haltenden Schwungrades wird auf eine 1,3 cm im Durchmesser große, oben und unten auf 1 cm verjüngte 24 cm hohe Spindel, und zwar deren unteres Ende durch einen Schwungriemen übertragen. Auf das obere Ende können verschiedene Aufsätze befestigt werden, so eine Holzdose zur Aufnahme einer, die Präparate euthaltenden Glasdose, ein 30 cm langer Querbalken, an dessen beiden Enden Reagensgläscheu, letztere in einer um 2.=)° geneigten Stellung, angebracht werden können ; in letzterem Falle wird das Ausfließen von Wasser durch Aufsetzen eines Gummi-Däumlings auf das Reagens^^las verhindert. — W. empfiehlt in Weingeist gehärtete Objecto als am besten brauchbar. — Weitere Verwendung der kleinen Centrifugalmaschine durch Aufsetzen einer Kreissäge oder eines Schleifsteines ist natürlich möglich. (Fabrikant nicht angegeben.) Malassez, . ., Methode zur Zählung in mikroskopischen Präparaten (Chambre ä air humide graduee). in: Gaz. med. p. 633. (Soc. de Biol.) Um die in '/looo cmm eines Präparates enthaltenen Formelemente z. B. die Blutkörperchen dieser Blutmenge zu zählen, bringt M. das Blut in die oben re- ferirte feuchte Kammer, der er eine bestimmte Höhe z. B. von '/lo oder 7s oder V5 mm gibt. Die Oculartheilung ist ein Rechteck von 10:4 mm Seitenlänge, in 40 Quadrate (4 Reihen zu je 10) von je l mm Seitenlänge getheilt. Die Ver- größerung muss der Art gewählt sein, dass jedes Feld der Oculartheilung einem solchen im Präparat von 50 jx (0,05 mm) Seitenlänge entspricht. Bei einer Höhe der feuchten Kammer von Yio mm zählt man den Inhalt von sämmtlichen, bei '/s mm von 32, bei '/ö von 20 Quadraten; so erhält man, wie eine einfache Be- rechnung zeigt, jeweils den Inhalt von 0,01 cmm. (Construirt vonVerick.) Einen Vorzug gegenüber dem Apparat von Hayan-Nachet zu derartigen Zählungen sieht M. darin, dass man in der Hand habe, die Höhe der Kammer genau zu reguliren. Rezner, W. B., Mechanical Finger. (Mit Modificationen von E. Smith), (nach: Amer. Journ. of Microsc, p. 65 and Populär Science, p. 102.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 951. 28 V. Untersuchungs- und Bcobachtungsmittel. Der »mechanische Finger«, eine Vorrichtung, um sehr kleine Objecto, einzelne Diatomeen z. B., in beliebiger Weise legen zu können, besteht in einem Holzstift, der einii Borste trägt, oder einer langausgezogenen Glasspitze, welche mittels ge- eigneter Schrauben an Hebelarmen verstellbar, unter Controle des Mikroskopes in Berührung mit dem Object gebracht werden können. In der ursprünglichen Gestalt, wie sie Rezner angibt, die jedenfalls für die continentalen Mikroskope zweck- mäßiger erscheint, ist die Vorrichtung am Tubus mittels eines federnden Ringes befestigt; Smith hat direct ein Zwischenstück an den Tubus befestigt. Der Finger kann bei beiden Modificationen auf- und abwärts, bei R. mittels einer auf einen federnden rechtwinklig gebogenen Messingarm wirkenden Schraube, bei Sm. durch Verschiebung eines verticalen Stiftes in einer Hülse bewegt werden. Die hori- zontale Verschiebung beruht bei R. in der Verschiebung eines Stiftes, bei Sm. in einer Axendrehung des verticalen Stiftes sammt der den Finger tragenden Zange. Hinsichtlich der Einzelnheiten der Benutzung ist auf das Original zu verweisen. Kurz, W., Ein einfaches Präparaten-Etui. in; Zool. Anz. Nr. 20. p. 70. K. verwendet zum Transport größerer Mengen von Präparaten Pappkästen, deren Länge der Länge der Objectträger, deren Tiefe der Breite der letzteren bei beliebiger Höhe entspricht ; in diese Averden die Präparate, bis zur Füllung ge- schichtet, getrennt, statt durch je zwei Schutzleisten durch eine hufeisenförmige Pappleiste ; die kurzen Seiten des Hufeisens — zwei gewöhnlichen Schutzleisten entsprechend — verbindet ein schmaler, der einen Längskante des Objectträgers entsprechender Streif. *Hilgendorf, R., Anwendung kleiner Spiegelplättchen zu mikroskopischen Untersuchungen, in: Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde. Berlin. Nr. 1. p. 2 — 3. 5. Conservirungsmethoden. 1. Miall, L. C, Solid mounted Museum Preparations. Sep. Abdr. aus Nature. 1878, mit neueren Zusätzen. 2. Fredericq, Leon, Conservation a sec des tissus mous par la paraffine. in : Gaz. med. de Paris, p. 45. (Soc. de Biol.) 3. Osler, W., Note on Giacomini's Method of preserving the brain. in. Journ. of Anat. Vol. 14. p. 144. 4. Paulier, Arm., Nuovo metodo per studiare il midollo spinale, in: Giern, internaz. Sc. med. Napoli (Raffaele), Anno 1. Fase. 1. p. 16. 5. Rolleston, G., Note on the preservation of encephala bj' the Zinc Chloride, in: Journ. of Anat. Vol. 13. p. 232. 6. Wickersheimer, Conservirungs-Flüssigkeit. (verötientlicht im Zool. Anz. nach der Patent- publication im Deutschen Reichs - Anzeiger. Nr. 251; referirt nach einer späteren Publication, vgl. das Referat). Miall, L. C, Solid mounted Museum Preparations. (Sep. Abdr., früher veröffentlicht in Nature. July 18. 1878, doch seither verbessert.) Statt feuchter Aufbewahrung empfiehlt M. in geeigneten Fällen den Einschluß in Glycerin-Gelatine. In erster Linie verwendet er folgende Vorschrift : Gelatine 2'/2 Unzen ca. Gramm 75 (abgerundet). Glycerin 8 ■> >> " 24ü. Gesätt. Lösung von arseniger Säure 24 » » » 720. Alkohol 4 .. .. .. 120. Essigsäure 2 Drachm. » » 7,4. Mit Eiweiß zu klären. Schmelzpunkt 98° F. = 36,7 C. A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 29 Eine andere brauchbare Vorschrift ist : Gelatine 3 Unzen ca. Gramm 90. Zink-Chlorid 2 » .. » Gü. Wasser 30 » » » 1Ü80. Essigsäure 2 Drachmen » » 7,4. In gleicher Art zu klären. Schmelzpunkt 96" F. = 35,5 C. Die zu conservirenden Präparate werden zuerst gereinigt und falls schnelle Veränderung der Farbe nicht zu fürchten ist, einige Stunden in eine Thymol- lösung (0,5'J/q Thymol zu einer Mischung von 1 Theil Wasser mit 2 Theilen Gly- ceriui eingelegt; auch vorher in antiseptischen Flüssigkeiten Alkohol, Chlorzink, Pikrinsäure) gelegene Präparate müssen dieser Behandlung unterzogen werden. Das Präparat wird statt jeder anderen Befestigung auf dem Boden des es auf- nehmenden Gefässes — dem man durch Unterlegen von farbigen Gläsern, Wachs- tafeln u. s. f. eine geeignete Farbe geben kann — zuerst durch eine dünne Schicht der Gelatine angeklebt. Das Gefäß wird schließlich bis zum Rand mit der Gelatine gefüllt und unter Ausschluß aller Luft durch Aufschieben einer seinem Rande gut aufliegenden Glasplatte unter nachträglicher Verkittuug mit einem Firniss u. s. f. fest verschlossen. Das Eingießen der Gelatine muss bei möglichst dem Erstar- rungspunkt naher Temperatur geschehen ; ist sie zu flüssig , so schwimmen die Präparate leicht fort. Luftblasen dürfen erst nachträglich entfernt werden. Sehr große Präparate kommen zweckmäßig in Gefäße, bei welchen die deckende Glas- platte statt auf dem Rand selbst auf einem Vorspruug unterhalb desselben auf- liegt. (Verschluß zweckmäßig mit einem Gemisch von Canadabalsam mit Wachs. Die Gelatine wird zweckmäßig in kleineren (300 Gramm) Flaschen aufbewahrt, die man im heißen Wasser erwärmen kann. Fredericq, Leon, Conservation a sec des tissiis mous par la paraffine. in : Gaz. Med. de Paris, p. 45. (See. de Biolog.). Die Präparate werden in Alkohol vollständig entwässert, dann mit Terpentinöl vollständig durchtränkt, zuletzt je nach ihrer Größe 2 — 8 Stunden und länger in geschmolzenes Paraffin gelegt ; zu achten ist darauf, dass Letzteres nicht über 60" erwärmt wird. Nach Entfernung des oberflächlich anhaftenden Paraffin (durch Abwischen eventuell im Dampfstrom) ist das Präparat fertig ; es gleicht einem genauen Wachsabguss des Objectes. Osler, W., Note on Giacomini's Method of preserving the brain. in: Journ. ot' Anat. Vol. 14. p. 144. 0. bestätigt die Vortheile jener Methode (Giacomini, Nuovo processo per la conservazione del Cervello. Communicazione allo reale Academia di Medicina di Torino lb78). Paulier, Arm., Nuovo metodo per stud. il mid. spin. in : Giorn. internaz. Sc. med. T. J. p. 16. Mark in 2 dopp. chroms. Kali, 4 schwefeis. Kupfer, 100 Wasser; nach 8 — ^10 Tagen in 1% Schwefel- oder Salzsäure; nach 2 — 3 Tagen in 1"/^ Chlorallösung 12 Stunden lang. Zum Isoliren der grauen und weißen Substanz u. s. f. Rolleston, G., Note on the preservation of encephala by the Zinc Chloride, in: Journ. of Anat. Vol. 13. p. 232. Empfehlung der von Bischoff angewendeten Behandlung frischer Gehirne mit Chlorzink, dann Alkohol. Wickersheimer, Conservirungs-Methode. (Deutscher Reichs-Anzeiger. Nr. 251. v. 25. Oct. 1879.) in: Zool. Anz. Nr. 45. p. 669. Es werden über dem Feuer in 3000,0 Wasser gelöst: 100 Alaun, 25 Koch- salz, 12 Salpeter, 60 Pottasche, 20 Arsenik (arsenige Säure). Nach dem Er- kalten wird filtrirt und 10 Raumtlieile des neutralen Filtrates mit 1 Raum- 30 V. Untersuchungs- und Beobachtung'smittel. theilen Glycerin, 1 Holznapbta gemischt. (Die Vorschrift ist hier nach einer Mittlieilung von Dr. G. Broesicke, Centralblatt f. tl. med. Wissensch. ISSO. p. 1'.) wiedergegeben, da nach Br. sich in die ministerielle Bekanntmachung Druckfehler eingeschlichen haben ; derselben Quelle ist zu entnehmen, dass die Firma Pätz und Flohr in Berlin verschiedene Modificationen der Lösung unter Aufsicht des Erfinders herstellt. Ref.). Die Lösung eonservirt die Theile in ihren natürlichen Farben. Sollen dieselben trocken aufbewahrt werden, so müssen sie nach (5 — 12 Tage langem Liegen (je nach ihrem Volum) in der Lösung an der Luft getrocknet werden. Hohlorgane müssen, vor dem Einlegen in die Lösung mit ihr ausgefüllt, Därme vor dem Trocknen aufgeblasen werden. Die Organe behalten dabei ihre Beweglichkeit. Kleinere Thiere bewahrt man dauernd in der Flüssigkeit. — Größere Körper halten sich zum Zweck der Präparation Jalire lang, wenn einfach injicirt. (Die beiden letzten Erfahrungen kann Referent theilweise bestätigen ; bei der Trocken- aufljewahrung ebenso wie l)ei längerem Liegen von Präparaten in der Lösung ist Schimmelbildung zu fürchten. — Im Übrigen ist die Zusammensetzung der Lösung jedenfalls der Vereinfachung fähig ; da die Thonerde des Alauns naturgemäß bei . der Mischung ausfällt, (wie eine im hiesigen chemischen Laboratorium ausgeführte Analyse speciell bestätigt , so würde, wie Professor Wislicenus vorschlägt ver- mutlilich Alaun und Pottasche sich durch schwefelsaures Kali ersetzen lassen.') (Bei längerer Verwendung zu Präparationen wäre übrigens noch die Gefahr etwaiger ehronisclier Arsenik-Vergiftung zu berücksichtigen. An einer mit der Lösung behandelten Leiche — deren Erhaltung alle Erwartung übertraf — beschäftigte Präparanten klagten über Kopfschmerzen. Die Farbe der Organe wird übrigens nur insoweit erhalten, als sie nicht von deren Blutgehalt abhängt. Das Blut wird rasch ausgezogen, oder fließt beim Trocknen ab. Referent). 6. Histologische Untsrsuchungsmethoden. a) Allgemeines. 1. Valentin, G., Bestimmung tier Brechungsverhältnisse der Gewebe mittels des Abbe'schen Refractometers. (Ein Beitrag zur Kenntniss der Brechungsverhältnisse der Thier - gewebe in: Pflüger's Archiv f. d. ges. Phys. Bd. I!l. p. 7.5. — Fortgesetzte Unter- suchungen etc. Ibid. Bd. 20. p. 283. 2. Robertson, D., Renseignements sur la maniere de recolter les microzoaires marines, in : Journ. de Microgr. p. 33 L 3. Brandt, K., Mikrochemische Untersuchungen, in: Sitzungsber. d. Berl. phys. Ges. p. 54. 4. Seaman, W. H., The microscopical examination of fibres. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. L p. 32. 5. Johnson, C. B., Removal of Air from microscopic specimens. (nach: Amer. Naturalist Vol. 13. Jan. p. äl .) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 2. p. 1.50. (i. Gage, S. H., Untersuch, lebender Wasserthiere. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. p.71. 7. Altmann, Rieh., Über die Verwendbarkeit der Corrosion in der mikroskopischen Ana- tomie, in: Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 16. p. 471. 8. Born, G., Technische Mittheilungen über die von ihm benutzten Methoden in »die Na- senhöhlen und der Thränennasengang der Wirbel thiere«. in: Morphol. Jahrb. Bd. 5. p. 64. 65. 1) Herr Prof. Wislicenus theilt mir mit, dass nach neueren Versuchen etwas Thon- erde gelöst bleibt durch das Glycerin, welches wenn auch in geringerem Grade als andere vielwerthige Alkohole die Ausfällung eines kleinen Theils der Thonerde, also auch deren Nachweis verhindert. A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 31 b) Einbettungsmethoden. 9. Strasser, H., Einbettung sehr kleiner Objecte in «Zur Entwicklung der Extremitäten- knür])el bei Salamandern und Tritonen«. in: Morphol. Jahrb. Bd. 5. p. 24."!. 10. Gage, S. H., Zur Paraffin-Einbettung, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 100. 1 1 . Duval, M., De l'emploi du Collodion humide pour la pratique des coupes microscopiques. in: Journ. de l'Anat. et de la Physiol. XV. An. p. 1S5. ])a.sselbe noch wiederholt an anderen Stellen mit kleinen Erweiterungen publicirt., 12. Lacaze-Duthiers, H. de, Note sur un procede pour faire des coupes. in: Arch. Zool. experim. T. ü. p. XXXVIII. 13. Kadyi, Hnr., Seife als Einbettungsmasse beim Anfertigen mikrosko])ischer Schnitte, in : Zool. Anz. Nr. ;^7. p. 476. c) Tinction. Injection. 14. Grenacher, IL, Einige Notizen zur Tinctionstechnik, besonders zur Kernfärbung, in: Arch. f. mikrosk. Anat. lü. Bd. 3. Hft. ]). 4(J3. ;Carmin. Purpurin. 15. Lang, A., Eine neue Tinctionsmethodc. in: Zool. Anz. Nr. 19. p. 45. Picrocarmin. Eosin. ; If). Seiler, Carl, Practical hints on preparingand mounting animal tissues. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. 220. (Carmin. Indigschwefels. Natron. y .17. Cook, . ., Note on Logwood staining Solution, in: Journ. of Anat. Vol. 14. p. 140. Hämatoxylin. 1^. Renaut, J., Sur leosine hematoxyline et sur son emploi en histologie in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 8S. Nr. 20. p. 1039. Eosin. Hämatoxylin.; 19. Parker, T. Jeffrey, On some applications of Osmic Aeid to microsc. purposes. in : Journ. K. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 381. 20. Grenacher, H., Untersuchungen über das Sehorgan der Arthropoden, p. 24. Verwendung des eigenen Pigmentes der Organe als Farbstoff.) 21. Barrett, A. H., Staining Fluids for Vegetable Tissues. (nach: Hardwick's Science Gos- sip. p. 255.) in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 942. 22. Rawitz, Beruh. , Die Kanvier sehen Einschnürungen und Lautermann'schen Einkerbungen. in: Arch. f. Anat., anat. Abthl. 1. u. 2. Hft. p. 57. (Alkoholische Fuchsinlösung für frische Präparate.) 23. Hoggan, George and Francis Elizabeth, Etüde sur les lymphatiques de la peau. in : Journ. de l'Anat. et Physiol. XV. An. Nr. 1. p. 54. 24. , Etüde sur les lymphatiques des muscles stries. Ibid. p. 588. Gold-Silber-Behandlung. 25. Schäfer, H., Beiträge zur Injectionstechnik. in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 10. 2Ü. Brandt, K., Das Tingiren mikroskopischer Präparate. Ibid. p. 113. d) Maceriren. Entkalken. 27. Seiler, Carl, Practical hints on preparing and mounting animal tissues. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 131. 28. Caudereau, . ., Sur un procede nouv. de dissociation des glandes. in : Gaz. Medic. p. 577. 29. Rawitz, Beruh., Die Ranvier'schen Einschnürungen und die Lautermann'schen Einker- bungen, in: Arch. f. Anat., anat. Abthl. p. 72. (Javelle-Lauge als Macerations- mittel.) 30. Lavdowsky, .., Zum Nachweis der Axencylinder-Structurbestandtheile u. s. f. in: Centralbl. f. d. med. Wissensch. Carbolwasser als Macerationsmittel.) 32 ^ ■ Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. e) Erhärtungs- and ConservirungsFlüssigkeiten. ;n. Langerhans, P., Modification der Farrand'sehen Flüssigkeit, in : Zool. Anz. Nr. 41. p. 575. ;<2. Lang, A., Nachträge zu meiner Notiz über Conservation mittelst Sublimatlösung. in: Zool. Anz. Nr. 19. p. 46. 3Ü. Certes, . ., Sur une methode de conservation des infusoires. in; Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 433. — Journ. de Microgr. Mai 1879. 34. Henneguy, .., Procede technique pour l'etude des embryons des poissons. in; Journ.de Microgr. p. 72. 35. Gage, S. H., Conservirung rother Blutkörperchen von Amphibien, in; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. IGU. 3t). Arndt, . ., Beobachtungen an rothen Blutkörperchen des Menschen, in : Arch. f. pathol. Anat. Bd. 78. p. 3. f) Einkitten. 37. Seiler, Carl, Practicalhintsonpreparing and mountinganimal tissues. in; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. 223. a) Allgemeines. Valentin, G., Bestimmung der Brechimgsverhältnisse der Gewebe. (Ein Beitrag zur Kenntniss der Brechungsverhältnisse der Thiergew ehe.: in; Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 19. p. 78. — Fortgesetzte Untersuchungen etc. Ibid. Bd. 2(J. p. 283). Die Bestimmung der Brecliungsverhältuisse thierisclier Gewebe ist für Flüssig- keiten und durchsiclitige Gewebe leicht mit dem Abbe'schen Refractometer aus- zuführen ; die zu untersuchende Substanz wird hierbei zwischen zwei mit der Hypoteuusenfläche einander zugekehrte rechtwinklige Flintglas -Prismen einge- schaltet ; soweit das von unten kommende Licht nicht total reflectirt wird an der die Zwischenschicht bildenden Substanz , dringt es durch das obere Prisma und die Hülfs- Apparate (Compensator und Fernrohr) in das Auge des Beobachters. Durch geeignete Einstellung der Grenzlinie der totalen Reflexion in einem Faden- kreuz und entsprechende Ablesung gewinnt man das nöthige Material für die Berechnung des Brechungs-Index. Indessen sind die meisten Gewebe nicht in hinreichender Durchsichtigkeit zu erhalten ; selbst die dünnsten Knochen- oder Zahn-schlitfe nicht. Zu deren Untersuchung verwendet daher Valentin eine neuere Vorrichtung Abbe's, eine von letzterem (Sitzungsber. d. Jenaischen Ges. f. Med. u. Naturw. 1879. 21. Febr.) vorgeschlagene Modification des ur- sprünglichen Apparates. In die untere Hälfte der Metallfassung des oberen Flint- glasprisma ist eine Lücke ausgeschnitten, auf welche eine planconvexe Linse auf- gesetzt wird ; durch letztere fällt das Licht von oben her durch das Prisma auf den der Hypotenusenfläche desselben mit möglichst glatter Fläche aufgepressten zu untersuchenden Körper ; das untere Prisma ist überflüssig. Hinsichtlich der Einzelnheiten der in Betracht kommenden Apparate muß auf die Original- Abhand- lungen von Valentin sowie auf Abbe's erste Beschreibung des Refractometers (Neue Apparate zur Bestimmung des Brechungs- und Zerstreuungsvermögens fester und flüssiger Körper, Jena 1874. Sep. Abdr. der Jenaisclien Zeitschrift) verwiesen werden. Robertson, l)av., Renseignements sur la maniere de recolter les microzoaires marines, in: Journal de microgr. p. 331., Compt. rend. Soc. Beige Microsc. Nr.VIII. p. CXCIX. (aus dem Engl, übers.; Zusammenstellung der zum Sammeln kleiner Seethiere zweckmässigen Methoden. A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 33 Brandt, K., Mikrochemische Untersuchungen, in: Sitzimgsber. d. Berl. physiol. Ges. p. 34. Ausgehend von der Thatsache, dass den Kernen ein besonderer Stoff, das Nu- deln, eigen ist, untersuchte B. eine Reihe von Organismen auf ilir mikrochemisches Verhalten. Das Nuclein ist in Kochsalz unlöslich. Da sich Protamoeba in 10% Kochsalzlösung vollständig auflöste, so enthält sie diese Substanz nicht ; während wie Hoppe-Seyler gezeigt hat, andere Organismen ohne morphologisch nach- weisbaren Kern, Nuclein enthalten. Eine Reihe von Protozoen zeigte nach Lo- sung des Eiweisses, Fettes und des Nucleins (durch successive Behandlung mit Chlornatrium lU^/o und Natriumcarbonat P/oi'esp. Ammoniak) einen Rückstand, der nach seinen Reactionen organischer Natur und zwar vermuthlich ein der Cel- lulose ähnliches Kohlenhydrat ist (wenn auch Jodschwefelsäure oder Chlorzink- reaction im Stich lassen) . Die Substanz färbt sich in Bismarckbraun in lebenden Organismen, so dass dessen Lösung (1 : 3000) zum Nachweis z. B. an einem le- benden Actiuosphaerium verwandt werden kann, da nur noch das Fett, nicht aber Eiweiß und Nuclein am lebenden Thiere jenen Farbstoff annehmen. Nach- träglicher Zusatz der genannten Salze löst die sämmtlichen Substanzen — auch das Fett — mit Ausnahme der braungefärbten Materie, Seaman, W. H. , The microscopical exaniination of fibres. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 32. Kurze Darstellung der Diagnostik verschiedener Fasern mit besonderer Rück- sicht auf die Erkenntnis verschiedener Formen der Pflanzenfaser ; für letztere ist eine zweckmässige Übersichtstabelle beigefügt. Johnson, C. B., Removal of Air from microscopic specimens. nach: Amer. Natural. Vol. 13. Jan. p. 57. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 1. p. 150. Zur Entfernung von Luftblasen kommen die zum Einlegen fertigen Präparate in einer Glasflasche in einen Vulcanisirungsapparat, wie ihn die Zahnärzte brauchen, und wird dieser einige Minuten auf 300° Fahr, (160 Gels.) erwärmt. Das noch in der Flasche enthaltene Wasser wird nach dem Abkühlen durch Alkohol ersetzt. Das zunächst für pflanzliche Präparate, Holz u. s. f. bestimmte Verfahren dürfte nur bei wenigen Objecten der thierischen Histologie verwendbar sein, Gage, S. H. , Mittel zur Untersuchung im Wasser lebender Organismen, in: Americ. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 1. p. 71. Um die Bewegungen von Insecten, Amphibienlarven u. s. f. im Wasser auf- zuheben (zu Demonstrationszwecken), soll man dem Wasser einige Tropfen Äther zufügen; Herzcontraction, Blutbewegung u. a. m. sollen so vorzüglich leicht zu zeigen sein. Die Thiere werden wieder munter, sobald sie in frisches Wasser kommen. Altmann, Rieh., Ueber die Verwerthbarkeit der Corrosion in der mikroskopischen Anatomie, in: Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. IG. 3. Heft. p. 471 ff. Die Möglichkeit, thierische Gewebe durch Eau de Javelle (Lösung von unter- chlorigsaurem Natron mit überschüssigem Chlor) zu zerstören, unter Erhaltung des in jenen enthaltenen Fettes, namentlich, wenn es durch Osmiumwirkung ge- ronnen und erhärtet ist, benutzt A., indem er mit Fett imprägnirte oder injicirte Gewebe obiger Behandlung unterzieht, um Corrosionsbilder der kleinsten Hohl- räume in den Organen dem Mikroskope zugängig zu machen. Mit Öl (Olivenöl) injicirte Organe müssen in gefrornem Zustande (damit das Öl nicht ausfließt) in dünne Scheiben zerlegt werden, ehe man die Osmiumlösung (1 : 1001 einwirken lässt; dünne Häute können direct eingelegt werden. Die Osmiumbehandlung, durch welche das Öl erhärtet, soll 24 Stunden dauern ; die Einwirkungszeit der Lauge hängt von der Größe, Zartheit u. s. f. des Objectes ab. Die fertigen Prä- parate werden aus der Glasschale, in welcher man sie der Lauge aussetzt, um mit Zoolog. Jahre.sbericht 1879. 3 34 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. dem Mikroskop den Fortschritt der Corrosion zu controliren, in Glycerin über- tragen. Ganz besonderen Vortheil bietet das Verfahren bei pigmentreichen Ge- weben, in welchen einfach injicirte Gefässe durch den eigenen FarbstotF des Or- ganes verdeckt werden. (Hüllen des Bulbus.) Fett-Injection von Lymphge- fässen 'Haut des Frosches) kann man durch Einspritzen der Blutgefässe bei über- mäßigem Druck, namentlich nach vorlierigem künstlichem Ödem, erhalten. Audi die Lücken der Cornea (Hornhautkörperchen) können (bei Triton cristatus) so gefüllt werden. Die Ölinjection geschieht bei Kaltblütern von der Aorta aus mit der Spritze, bei kleinern Säugern (Kaninchen) von der Carotis, nachdem das Thier verblutet ist, durch den directen Druck der injicirten Flüssigkeit, die man aus einer Höhe von ca. 3 m einströmen lässt. Man kann das Öl vorher roth färben, indem man es mit Alcanna-Wurzel kocht und colirt. Zur Imprägnation der Gewebe mit Fett werden ganz kleine Stücke derselben in eine Mischung eingelegt, die man erhält, indem man zu einem Gemenge von 1 Vol. Olivenöl mit '/^^^^l- Alkohol absolutus so lange Äther zusetzt, bis sich beim Schütteln eine klare Lösung bildet ; letztere vermag eine geringe Menge Wasser zu lösen ; sollte man zu wenig von der Mischung genommen haben, so daß sie sich trübt, so läßt sich mit Ätherzusatz doch nur in engen Grenzen naclihelfen. Die Art, wie sich die Gewebe imprägniren, ist übrigens fast mehr von deren Structur, als von ihrem Wassergehalt abhängig. Statt der Olivenölmischung kann auch ein Gemenge von 2 Theilen Ricinusöl mit 1 Theil Alkohol, ohne Zusatz von Äther in ganz gleicher Weise verwendet werden, die sogar noch schärfer sich in der Vertheilung in den Geweben differenzirt als jene. Sie hat außer ihrer Ein- fachheit den Vorzug mehr Wasser aufzunehmen, also auch größere Gewebestücke zu imprägniren, dagegen den Nachtheil der Dickflüssigkeit und grösseren Zähig- keit. Beide Flüssigkeiten müssen daher nebeneinander zur Anwendung kommen. Zur Imprägnation bleiben die Gewebestücke (frischen Präparaten entnommen) 5 — 8 Tage in der Ölmischung, kommen dann in Wasser und nachdem das Öl ausgefallen ist und sie womöglich durch Schütteln mit Wasser oberflächlich ge- reinigt sind, in Osmiumsäure ; größere Stücke sind auch hiebei vorher in gefror- nem Zustand in Scheiben zu zerlegen. Der Grad der Imprägnation der Gewebe- bestandtheile variirt nach deren Wassergehalt. Da hier ein Gegensatz zwischen absoluter Farblosigkeit und prononcirter Färbung nicht hervortritt, vielmelir Übergänge bestehen, so muß noch sorgfältiger der Grad der Wirkung der Corro- sion controlirt werden. Vorzüglich empfiehlt A. die Imprägnationsmethode zur Darstellung der Hornhautkörperchen, vor allen aber zur Darstellung der Lymph- lücken in Organen, in welchen sie sich wie in der Chorioidea und Retina, der Darstellung durch Injection entziehen. — In einzelnen Fällen kann man brauch- ■ bare Bilder erlangen, wenn man auf die Corrosion verzichtet und die imprägnirten Organe mit einem Gemische gleicher Theile Alkohol mit Alcannin behandelt, wonach sich die imprägnirten Theile roth gefärbt präsentiren. Die zahlreichen Einzelangaben A.'s für die Behandlung der verschiedensten Gewebe und Organe sind im Orginal einzusehen. Born, G., Die Nasenhöhlen und der Thränennasengang der amnioten Wirbelthiere. in: Morphol. Jahrb. Bd. 5. Hft. 1. p. 64. (55. B. gibt einige Ergänzungen zu früheren Mittheilungen über die von ihm zur Anfertigung von Schnitzereien und Modellen der Kopfform kleiner Thiere be- nutzten Methoden. Er entkalkt (nach Busch) mit Salpetersäure 2 — 4<'/q, nach- dem die Thiere , wenn möglich frisch , in absoluten Alkohol eingelegt waren ; dann färbt er die Präparate in toto in concentrirter Lösung von Bismarckbraun ; er bettet sie in die aucli bisher von ihm benutzte Wallrath - Ricinusölmasse ein, (wobei die vorher nicht zu lange in Bergamottöl getauchten Präparate nicht über A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 35 45 — 50" erwärmt werden dürfen) zu deren Lösung an den Schnitten ein Gemisch von 1 Terpentin auf 3 Kreosot dient. Zum Modelliren (Darstellung des Präpa- rats aus aufeinander geschichteten, die einzelnen Schnitte nachbildenden Wachs- platten) nimmt er jetzt fast reines, nur mit wenig Terpentin und Stearin versetztes Wachs, weil solches nicht so leicht bricht wie bei größerem Stearingehalt. b) Eiubettnugsmetliodeu. Strassen, H., Zur EnUvicklung der Extremitätenkuorpel bei Salamandern und Tritonen. in: Morphol. Jahrb. 5. Bd. 2. Hft. p. 243. Str. setzt der von Kleinenberg angegebenen Einbettungsmasse (Spermaceti 4, Ricinusöl 1) noch 3 — 4 Talg zu. Um sehr kleine Objecte auf bequeme Art in der gewünschten Richtung schnittgerecht sich orientiren zu können, legt er sie zwischen Glimmerplättchen in die warme Masse, deren Temperatur nie 45° überschreiten darf. Nach dem Erkalten lassen sich die Glimmerplättchen von der Masse leicht lösen, welche letztere dann als dünne Platte die das Object enthält in beliebiger Lage auf einen Block schwerer schmelzbarer Massen mit erhitzten Nadeln festgekittet werden kann. Gage, S. H., Zur Paraffin-Einbettung, in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. lüu. G. empfiehlt, falls man die fertigen Präparate in Glycerin einzuschließen vor- hat, die zu schneidenden Stücke vor der Paraffineinbettung in dicke Gummilösung zu tauchen, dann einige Minuten in Alkohol zu legen. Das erhärtende Gummi bildet eine schützende Hülle, welche verhindert, dass das Paraffin in die Höhlungen eindringt oder dem Präparate anhaften bleibt. Duval, Math., l^e l'emploi du Collodion humide pour la pratique des coupes microscopiques. in: Journ. de l'Anat. et Physiol. (Robin etPouchet). XV. An. Nr. 2. p. 185 ff. Das Verfahren bezweckt, sehr zarte- Objecte, namentlich solche, die reich an Hohlräumen oder Gewebslücken sind, in eine Masse einzubetten, welche durch- sichtig genug ist, dass sie von den fertigen Schnitten vor dem Einlegen nicht entfernt zu werden braucht. Die gehärteten, gefärbten und entwässerten Stücke (junge Keimanlagen, Embryonen, embryonale Gehirne u. a. m.) werden einige Minuten in Äther getaucht, dann auf 10 Minuten bis 24 Stunden, je nach ihrer Größe in flüssiges Collodium eingelegt ; danach werden dieselben (kleinere nach Befestigung auf Hollundermarkl in Alkohol eingelegt ; man kann dann nach be- liebiger Zeit die Schnitte anfertigen ; Präparat und Messer müssen stets mit Alkohol befeuchtet werden. Zarte Schnitte können unter Wasser auf den Objectträger übertragen werden ; die Untersuchung geschieht in Glycerin, worin die den Schnitt einhüllende dünne Collodiumschicht ganz unsichtbar wird. Färbt man die einzelnen Schnitte erst nachträglich, so nimmt das Collodium die Farbe fast nicht an und verliert sie eventuell beim Auswaschen. Will man die Präparate transparent einlegen, so muss man statt Dammarfirniß oder Canadabalsam Nelkenöl anwenden, weil das Collodium in dem Harz körnig wird. Das Einkitten geschieht alsdann mit in Chloroform gelöstem Canadabalsam. (Duval hat seine Methode mehrfach, so im Journ. de Microgr., der Gaz. med. u. a. a. 0. veröffentlicht.) Lacaze-Duthiers, H. de, Note sur un procede pour faire des coupes. in: Arch. Zool. experim. T. 6. p. XXXVIII. Um sehr schnell Schnitte zur ersten Untersuchung, namentlich kleiner Objecte zu erhalten, empfiehlt L., die Organe der Thiere in eine starke, dunkelgelbe, sehr heiße Chromsäurelösung zu werfen. Nach wenig Minuten ist das Stück so weit erhäi-tet, dass man die zu schneidende Stelle isoliren kann ; man bringt dann letztere (ein kleines Ganglion u. s. f.; in eine schwache, hellgelbe Chromsäure- lösung von gewöhnlicher Temperatur, in welcher sie bleiben, bis man etwaige 36 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. weitere Präparationen des Thieres beendet hat. Als Einbettungsmaterial dient Mundleim, der von bester Qualität, namentlich ganz durchsichtig sein muss. Ihn hält man vorräthig in doppelter Form, als dünne Platten und als Lösung von Syrupconsistenz ; beide müssen in feuchter Luft (unter einer Glasdecke, falls nicht am Meeresstrand die Luft an sich Feuchtigkeit genug enthält) verwahrt werden ; die Platten bleiben dann weich, so dass sie die richtige Schnittconsistenz haben. Man klebt nun das einzubettende Stück mittels eines Tropfens der Lösung auf eine Tafel nahe einem Kande derselben ; ein Stückchen Pauspapier oder Gelatin- papier, mit der Lösung getränkt und erweicht wird darauf gelegt ; man kann auf letzteres kleine Notizen über Schnittrichtung u. s. f. aufzeichnen ; andere Objecte werden parallel dem ersten auf dieselbe Platte gelegt. Schließlich deckt eine zweite dünnere Leimtafel rasch mit der ersten verklebend das Ganze. Die Masse bleibt so durchsichtig, dass man Präparate und Notizen leicht sehen kann. Nun- mehr lässt man nur noch den, die Präparate ti*agendeu Theil der Platte unter der Glocke; der freie Theil trocknet so schnell und wird härter. Man kann bald schneiden ; die Schnittrichtung lässt sich wegen der Transparenz der Masse unter der Loupe controliren. Die Schnitte kommen in Wasser, worin sich der Mund- leim rasch löst ; und sind nunmehr zur Untersuchung fertig. — Die einzige Schwierigkeit ist, den Leim hinlänglich weich zu erhalten ; wird er zu hart, so ist das Schneiden unmöglich; leichte -Anfeuchtung kann hier helfen; sind die Stücke beim Eintrocknen des Leimes geschrumpft, so gleicht sich dies durch nachträgliches Aufquellen wieder aus. Kadyi, Hnr., Seife als Einbettungsmasse beim Anfertigen mikroskopischer Schnitte, in: Zool. Anz. Nr. '.il. p. 47G. 25 Gramm feingeschabte Natronseife (weiße Wachskernseife) [sapo domest. pulv. der meisten Apotheken, Ref.J werden über dem Wasserbad in 100 ccm 96 0/q Alkohol gelöst; beim Erkalten der anfangs mit weißer Farbe erhärteten Masse wird Wasser (5 — 10 ccm) tropfenweise zugesetzt, bis sie beim Erstarren durchscheinend bleibt. Die Masse schmilzt bei 60 — 70° C, erstarrt schnell, imbibirt das einzubettende Object und lässt sich leicht wieder extrahiren durch 90 'Yo Alkohol. Die Masse lässt sich in verschlossenen Kolben aufheben. Beim Schneiden wird das Messer mit Spiritus befeuchtet. (Nach Erfahrung des Re- ferenten ist ein, ihm durch Herrn B er mann mitgetheiltes, von Dr. Gasser in Hamburg, gelegentlich der Naturforscherversammlung vorgezeigtes Verfahren, wobei der Seifenlösung noch ca. ^3 Glycerin zugesetzt wird, vorzuziehen. Alle Seifenlösungen stossen übrigens beim Erwärmen im Glas so stark, dass ihre Ver- wendung nie ganz ungefährlich ist.) c) Tiuctiou. lujectiou. Grenacher, H., Einige Notizen zur Tinctionstechnik, besonders zur Kernfärbung, in: Arch. f. mikrosk. Anat. 16. Bd. 3. Hft. p. 463. Ein sehr einfaches und sicheres Kernfärbemittel erhält man, wenn man eine con- centrirte Alaunlösung (Kali oder Ammoniakalaun) mit 0,5 — 1 o/o Carmin 10 — 20 Minuten kocht und dann auf den gewünschten Alaungehalt verdünnt. In der filtrirten Lösung färben sich Schnitte in wenig Minuten. Überfärben ist auch bei langem Liegen ebenso wenig wie diffuse Tinction, ausgenommen allenfalls bei quergestreiften Muskeln zu fürchten. Zur Aufbewahrung setzt man der Lösung eine Spur Carbolsäure als Antisepticum zu. — Eine andere Methode zu sicherer Kernfärbung mit Carmin ist folgende : Zu einer klaren, nöthigenfalls filtrirten Lösung durch Kochen von 0,5 — 0,75 Carmin mit 1,0 — 2,0 Borax in 100 Wasser dargestellt, wird tropfenweise ver- A. Untersuchungs- und Conservirungsmethoden. 37 dünnte Essigsäure zugesetzt, bis sie die Farbe einer gewöhnlichen ammoniaka- lischen Lösung angenommen hat. Nachdem die entstehenden Niederschläge ab- filtrirt, oder bequemer durch Decantiren entfernt sind, lässt man diese Lösung Y2 — 3 Minuten auf Schnitte einwirken, die man dann, scheinbar diffus gefärbt, in 700/0 Alkohol einlegt, dem man auf ein Uhrschälchen 1 Tropfen Salzsäure, bei zarten Geweben noch weniger zusetzt ; dabei löst sich in wenig Minuten ein Theil des Farbstoffes auf, während ein anderer Theil von den Kernen aufgenommen wird. (In gleicher Weise kann man auch bei Anwendung der Carmin- Alaunlösung etwaige diffuse Färbung beseitigen) . — Will man größere Stücke vor dem Schnei- den durchfärben, so wird eine Lösung von 2 — 3 Carmin, 4 Borax zu 100 Wasser, die mit dem gleichen Volum 70% Alkohol (ohne Essigsäure-Zusatz) verdünnt ist, benutzt. Die hiemit durchtränkten Stücke kommen ohne vorheriges Abspülen in schwach angesäuerten Alkohol (4—6 Tropfen Salzsäure auf 100 ccm); nach dem Auswaschen werden sie in gewöhnlicher Weise verarbeitet. — Eine andere brauchbare Lösung erhält man durch Kochen von Carmin (je nach der Sorte ver- schiedene Menge) in schwach angesäuertem Alkohol von 60 — SO^/q (3 — 4 Tropfen Salzsäure auf 50 ccm). Falls diese Lösung diffus färben sollte, muss durch tropfenweisen Zusatz von Salzsäure, falls sie zu sauer, (was sich durch gelbröth- liche Farbe documentirt) durch Ammoniak nachgeholfen werden. Namentlich zweckmäßig ist diese Lösung zur Tinction von Schnitten in Alkohol erhärteter Objecto , da diese in wässeriger Lösung zuweilen durch Aufquellen Schaden leiden. Das Auswaschen, ebenso etwaiges Verdünnen der Lösung geschieht in Alkohol, weil bei Wasserzusatz der Carmin ausfällt. — Purpurin verwendet Gren acher in einer Lösung, die er durch Kochen von einer Messerspitze Purpurin in einer Solution von 1 — 3 Alaun in ca. 50 ccm reinem oder sehr wenig verdünntem Glycerin erhält ; nach mehrtägigem Stehen und Filtriren ist dieselbe brauchbar ; sie zeichnet sich durch Haltbarkeit vor der von Ran vi er angegebenen Lösung aus. Mit den genannten Lösungen tingirte Präparate müssen in Canada-Balsam oder angesäuertem Glycerin wegen ihrer Empfindlichkeit gegen Alkalien aufbewahrt werden. Lang, A., Eine neue Tinctionsmethode. in : Zool. Anz. Nr. 19. p. 45. L. empfiehlt eine Mischung von gleichen Mengen 1 ^j^ Pikrocarmin mit 2 % wässeriger Eosinlösung, um neben den durch Carminfärbung hervortretenden Gebilden auch den sonst farblos bleibenden protoplasmatischen und anderen Ge- webeth eilen Farbe zu verleihen. Extrahirt wird successive mit 70 %, dann 90 % Alkohol. Besonders empfohlen ist diese Behandlung für Dendrocoelen ; die Präparate sollen vorher in Alkohol gehärtet sein. Seiler, C, Practical Hints on preparing and mounting animal tissues. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. 220. Zur Carminfärbung benutzt S. eine von Wo od ward publicirte boraxhaltige Carminlösuug unter Nachbehandlung mit salzsäurehaltigem Alkohol. Auch be- dient er sich einer Doppelfärbung, erzielt durch Nachbehandlung der sorgfältig ausgewässerten Carmin-tingirten Schnitte mit Indigo. Die benutzten Lösungen sind : a. Carmin gr. 1.5 il,ü) Borax 3 1 (3,5) Wasser fl l 51/2 (150) Alkohol 950/0 fl l 11 (330) b. Salzsäure 1,0 Alkohol 4,0 c. Lösung von indigoschwefels. Natron 2 Tropfen Alkohol 950/0 1 Unze (30,0) 38 V. Unter suchungs- und Beobachtungsmittel. Das indigoschwefelsaure Natron bereitet S. indem er besten Bengal-Indigo mit rauchender Schwefelsäure digerirt, die überschüssige Säure auswäscht, mit Koch- salz ausfällt, das gut ausgewaschene Präcipitat in warmem destillirtem Wasser zur Sättigung löst. — Zum Autliellen verwendet S. Benzol ; zum Einlegen Canada- Balsam, der in warmem absolutem Alkohol gelöst ist. Cook, . ., Note on Logwood staining Solution, in : Journ. of Anat. Vol. 14. p. 140. Um Chromsäurepräparate mit derselben Leichtigkeit mit Hämatoxylin zu fär- ben wie frische oder in Alkohol gehärtete Präparate, bereitet C. seine Lösung in folgender Weise : 6 Theile Blauholzextract, 6 Theile Alaun und 1 Theil Kupfer- vitriolwerden gepulvert und allmählich mit 40 Theilen Wasser versetzt. Nach zwei- tägigem Stehen unter zeitweiligem Umrühren Avird die Masse filtrirt ; das Filtrat, dem man einen Thymolkiystall, um Schimmelbildung zu verhindern, beifügt, färbt genügend verdünnt frische und Alkoholpräparate direct. Für Chromsäurepräpa- rate mischt man unmittelbar vor dem Gebrauch 8 Theile jener Lösung mit 120 Wasser und 1 Theil Yio Vo Lösutig von doppeltchromsaurem Kali. Zum Aus- waschen dient Wasser. Renaut, J., Sur l'eosine hematoxyline et sur son emploi an histologie. in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. Nr. 20. p. 1039. Um eine geeignete Flüssigkeit für Doppelfärbung mit Carmin und Hämatoxylin zu erhalten, fügt R. die Böhmer'sche Hämatoxylinlösung tropfenweise zu einem Gemenge von gleichen Volumina Glycerin mit wässriger oder alkoholischer Eosin- lösung, bis die Fluorescenz der letzteren eben verschwindet, und filtrirt. Die Lö- sung eignet sich besonders für in Osmium oder Chromsäure gehärtete Objecte, die sich in Pikrocarmin schlecht färben. Die Kerne werden violet, Bindegewebe perlgrau , elastische Fasern und Blutkörperchen dunkelroth , Protoplasma und Axencylinder rosa. Namentlich wichtig sind aber die Diflferenzirungen in Drü- senzellen, die sich durch dies Reagens erzielen lassen. Parker, T. Jeffrey, On some Applications of Osmic Acid to MicroscopicPurposes. in: Journ. R. microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 4. p. 383. P. empfiehlt die Anwendung der Osmiumsäure mit nachfolgender Alkohol- behandlung bei niederen Thieren, zarten Pflanzentheilen u. s.f. , für letztere auch Mischungen von Chromsäure und Osmiumsäure (Cr. 0^ 0,25^0? 9 Theile Os- miums. 10/0 1 Theil). Grenacher, H., Untersuchung über das Sehorgan der Arthropoden, p. 24. Zum Nachweis der Kerne in pigmentreichen Organen — Spinnenauge — be- dient sich G. eines Verfahrens, das unter ähnlichen Bedingungen vielleicht wei- tere Verwendung finden könnte , wenn nämlich die Behandlung des Präparates mit Salpetersäure der nachträglichen Färbung mit den gewöhnlichen Mitteln Schwierigkeit bereiten sollte. Wenn aucli G. keine diesbezügliche Andeutung macht, glaubt Referent doch im Hinblick auf die gegebene Möglichkeit jenes Ver- fahren hier erwähnen zu sollen : »Man färbt mit dem in Lösung übergeführten Pigmente selbst, indem man nur eine minimale Spur von Salpetersäure hinzufügt und dann das Präparat sich selbst überläßt. Die Lösung muss aber so langsam erfolgen, dass erst nach 12 — 24 Stunden der Hof um den Schnitt auftritt. Das Pigment wirkt hier wie ein von außen eingeführter Farbstofi"; es verschwindet von jenen Stellen, wo es sich vorher befand, um sich ganz in den Kernen nieder- zuschlagen, wobei die andern Gewebstheile nur unbedeutend daran participiren.« Barrett, A. H., Staining Fluids for Vegetable Tissues. (nach: HardM'icke, Science Gossip, p. 255.). in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 7. p. 942. Die Schnitte pflanzlicher Gewebe kommen zunächst in P/,^ Lösung von »Craw- shaw's aniline blue dye«, von da in starke Essigsäure, von da aus in eine schwache A. üntersuchuuf^s- und Con«ervirungsmethodeu. 39 Lösung von Mageuta (Judson's dye) , wieder in Essigsäure, um endlich in Glyce- ringelatin eingelegt zu werden. Es sollen durch diese Doppelfärbung mehrfache Ditlerenzirungen der Intensität und der Nuance der Farben erzielt werden. Rawitz, Beruh., Die Ranvier'schen Einschnürungen und Lautermann'schen Einkerbungen, in : Archiv f. Anat., anat. Abth. 1. u. 2. Hft. p. 62. Zur Darstellung der Kanvier' sehen Einschnürungen wird ein Stück des Ischia- dicus vom Frosch 4 — 24 Stunden in verdünnter alkoholischer Fuchsinlösung (6 — 7 Tropfen 4*yo Lösung auf ein Uhrschälchen Wasser) behandelt, dann in Liquor Kali acetici (50'^/q) untersucht. — Die Präparate lassen sich nicht con- serviren. Hoggan, Geo. et Frs. Elizab., Etüde sur les IjTnphatiques de la peau. in: Journ. de l'Anat. etPhys. XV. An. Nr. 1. p. 54. Etüde sur les lymphatiques des muscles stries. Ibid. p. 588. Zur histologischen Behandlung der Haut empfehlen Herr und Frau H. einen Ap- parat, bestehend aus einem cylindrischen Kautschukring, auf dessen eine Öffnung das Hautstück, die Cutisfläche einwärts aufgelegt, und dann gleich der Membran einer Trommel mit einem zweiten Gummiring fixirt wird. Die Darstellung der Lymphgefäßausbreitung geschieht, indem man successive eine halbprocentige Silbernitratlösung, dann eine ebenso starke Goldchloridlösung in die Höhlung des inneren Ringes, also auf die Cutisfläche aufgießt und hier je 30 Secunden ein- wirken lässt. Ebenso wie für die Haut combiniren dieselben Silber- und Goldbehandlung zur Darstellung der Lymphbahnen im quergestreiften Muskel ; platte Muskeln (transv. abdominis, diaphragma u. a. m.), auf die vorbeschriebene Trommel die Perito- nealfläche einwärts aufgespannt, werden einige Secunden mit l^o Silberlösung benetzt, 1 0 Minuten dem Licht exponirt, dann eine Minute mit Y2 % Goldlösung behandelt. Untersuchung nach der Reduction in Glycerin. Schäfer, H., Beiträge zur Injectionstechnik. in: Zeitschr. f. Mikrosk. p. 10. Kurze Übersicht der Injectionstechnik. Brandt, K., Das Tingiren mikroskopischer Präparate, in : Zeitschr. f. Mikrosk. p. 113. Zusammenstellung der bekannten Tinctionsmethoden. d) Macerireu. Entkalken. Seiler, Carl, Practica! Hints etc. in: Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 131. Zum Entkalken benutzt S. folgende Lösung : Chromsäure gr. 15 (0.75) Salpetersäure 3 1 (3.5.) Wasser 5 7 (210.0) Caudereau, . ., Sur un procede nouveau de dissociation des glandes. in: Gaz. med. p. 577. Societe de Biologie. Zum Isoliren speciell der Drüsen der Magenschleimhaut benützt C. Kochen in (Kali-) Salpeterlösungen. Die frischen Stücke werden nach kurzem Aufenthalt in Osmium längere Zeit (ca. 3 Stunden) in der Lösung gekocht ; solche Präparate haben den Nachtheil, sich schwer zu färben. Besser ist daher folgendes Verfah- ren : Zu einem Liter eines Gemenges von 1 Theil Müller scher Flüssigkeit mit 2 Theilen Wasser setzt C. 30 — 40 Gramm des Salzes; in dieser Lösung (die bei älteren Präparaten dahin abzuändern ist, dass mehr Müller sehe Flüssigkeit, we- niger Salpeter zu verwenden ist) kocht man gleichfalls 3 Stunden. Rawitz, Beruh., Die Ranvier'schen Einschnürungen etc. in: Arch. f. Anat., anat. Abth. 1. u. 2. Hft. p. 72. 40 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. Zur Isolation der Nervenfasern raacerirt R. den Nerven 24 Stunden in ver- dünnter Javelle-Lauge (2 Tropfen der officinellen solutio natr. hypochlor. auf 25 com Wasser) und isolirt durch Schütteln. Lavdowsky, . . , Zum Nachweis der Axencylinder-Structurbestandtheile am markhaltigen Nerven, in; Centralbl. f. medic. Wiss. Nr. 48. ]). 804. Macerirt mit Osmium behandelte Nerven (Ischiadicus vom Frosch) 7 — 10 Tage in carbolisirtem Wasser (l : 100). e) Erhärtnng-s- und ConserTirungs-FlUsslgkeiten. Langerhans, P., Modification der Farrand'schen Flüssigkeit, in: Zool. Anz. Nr. 41. p. 575. Zur Conservirung kleiner Seewasserthiere als mikroskopische Dauerpräparate empfiehlt Langerhans folgende Modificationen der Farr and 'sehen Lösung: Man mischt Gummi arab. 5,0 mit Glycerin 5,0 ; dazu fügt man nach 12 Stunden Glycerin 5,0, Sol. aquosa acid. carbolici (5: 100) 10,0. Man gibt davon etwas an den Rand des Deckglases zu dem lebenden Thier und ersetzt das ver- dunstende. Die Schrumpfung ist sehr gering und selbst viele Farben halten sich. Lang, A., Nachträge zu meiner Notiz über Conservation vermittelst Sublimatlösung, in: Zool. Anz. Nr. 19. p. 46. L. empfiehlt für Conservation niederer Thiere (namentlich aus der Gruppe der Coelenteraten, Echinodermen, Würmer) Conservirung in Sublimat zur Vorbehand- lung für histologische Zwecke, manchmal als allein brauchbare Methode (Den- drocoelen). Einer früher (Zool. Anz. Nr. 1, für Planarien) von ihm angegebenen reiht er noch folgende Vorschriften an : a) Concentrirte Lösung von Quecksilberchlorid in Pikrinschwefelsäure. b) Concentrirte wässerige Lösung von Quecksilberchlorid. Certes, .., Sur une methode de conservation des infasoires. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris, T. 88. Nr. 9. p. 433—436. — Journ. de Microgr., Mai 1879. C. empfiehlt Infusorien zur Conservirung in Gestalt mikroskopischer Präparate durch Osmiumsäure zu tödten. Dies kann auf doppelte Weise geschehen ; ent- weder indem man sie einige Minuten den Dämpfen einer 2 % igen Lösung aus- setzt oder indem man den Wassertropfen, der das Thier enthält in einen kleinen Tropfen der Lösung auf den Objectträger fallen lässt. In beiden Fällen kommt es wesentlich darauf an, dass das intacte Thier plötz- lich mit der Säure in Berührung kommt. Nach dem das Deckglas aufgelegt ist, was mit größter Vorsicht geschehen muss, damit die Thiere nicht zerdrückt wer- den, kann man vor dem definitiven Einschluss noch Färbungen vornehmen ; am geeignetsten dazu ist nach C. eine Mischung von Glycerin, Wasser, Ranvier'schem Pikrocarmin zu gleichen Theilen. Zum Einschluss dient Glycerin. Damit diese Flüssigkeiten nur allmählich an das Präparat gelangen, verfährt man so, dass man zuerst das Deckglas an zwei Rändern z. B. durch Canadabalsam festlegt, dann an einem Rand 1 Tropfen Färbungsflüssigkeit, später verdünntes, zuletzt reines Glycerin zusetzt und das ganze Präparat in die feuchte Kammer bringt. Hier- durch verdunstet die ursprüngliche Flüssigkeit so langsam, dass nur ganz all- mählich das den Präparaten gefährliche Glycerin dieselben erreicht. Henneguy, . ., Procede technique pour l'etude des embryons des poissons. (Soc. Philomath.) in: Journ. de Microgr. p. 72. (Übers, in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 3. p. 240.) Henneguy eröflfnet die einige Minuten mit Osmium behandelten Eier unter Müller' scher Flüssigkeit, färbt dann mit Methylgrün oder um Schnitte zu machen, nach mehrtägigem Liegen in Müller scher Flüssigkeit mit Pikrocarmin. Die Ein- bettung geschieht nach dem Duval'schen Collodion- Verfahren (vgl. p. 35). B. Zoologische Gärten. Aquarien. Terrarien. 41 Gage, S. H., Conservirung rother Blutkörperchen von Amphibien, in ; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 160. Man lässt das Blut direct in gesättigte Pikrinlösung fließen ; nach einigen Minuten ersetzt man diese durch Pikrocarmin. Nach ein bis zwei Tagen conser- virt man in angesäuertem Glyceriu. (Glycerin 100 Theile, Essigsäure 1 Theil.) Arndt, . ., Beobachtungen an rothen Blutkörperchen des Menschen, in: Arch. f. pathol. Anat. Bd. 78. p. 8. A. empfiehlt Lösung von chromsaurem Ammoniak in Serum (1 Theil Salz auf 100 Theile Serum) zur Untersuchung des Blutes, namentlich auch von Amphibien und Fischen, als äußerst schonende Zusatzflüssigkeit. f) Einkitten. Seiler, C, Practical Hints etc. in; Amer. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 3. p. 223. Als ersten Verschluss für Glycerinpräparate empfiehlt S. folgenden Kitt : Cox's Gelatine 3 2 (7,0) Essigsäure 5 1 (30,0) Gummi Ammoniak gr. 10 (0,5). Nach Lösung auf dem Wasserbad durch ein Tuch zu filtriren. Ist der provi- sorische Einschluss mit dieser Flüssigkeit etwas erstarrt, so wird das ganze Präparat in eine wässerige Lösung von doppeltchromsaurem Kali (0,5 : 30 [gr. 10 : .5 l] ) auf eine Minute getaucht, dann zum Trocknen an das Licht ge- legt, wodurch vollkommene Erhärtung erreicht wird. B. Zoologisclie (xärten. Aquarien. Terrarien. (Referent: Dr. F. C. Noll in Frankfurt a. M.) Ein Bericht über die in dem Jahre 1879 in den zoologischen Gärten gemachten Leistungen und Fortschritte in Bezug auf Einrichtungen für die Thiere, auf die bei deren Haltung befolgten Principien, auf die dabei gewonnenen Erfahrungen u. s. w. muss leider sehr mager ausfallen. Nicht als ob es in Wirklichkeit an dem Material dazu fehlte ! Ist doch gerade der Fortschritt hinsichtlich der Haltung der Thiere ein deutlich wahrnehmbarer. Wie zweckmäßig gegen ältere Einrichtungen sind alle neueren Thierhäuser der zoologischen Gärten , wie ist da für Raum zur Bewegung, für Luft, Wärme und Sonnenlicht gesorgt, und wie danken dies auch die Bewohner dieser Räume durch gutes Aussehen, längeres Leben und durch ihre Vermehrung. Vielmehr fehlt es nur an der Mittheilsamkeit der betreflfenden Institute. Die meisten derselben sind zufrieden, wenn ihre Einrichtungen sich bewähren und vor allem, wenn der finanzielle Stand des Unternehmens ein befriedigender ist. Ihre litterari- sche Thätigkeit aber bleibt auf die Localpresse und auf die Tagesblätter beschränkt, so dass die Resultate ihrer Thätigkeit nicht in weiteren Kreisen bekannt werden. Auch die von den meisten zoologischen Gärten ausgegebenen Jahresberichte über den Stand derselben während des letzten Jahres enthalten nur statistisches , wenn auch oft schätzbares Material und gelangen nicht in den Buchhandel. Nur drei Gesellschaften lassen regelmäßig Publicationen erscheinen ; die Zoo- logical Society of London, die Soci^te d'Acclimatation zu Paris und die Neue zoolo- gische Gesellschaft zu Frankfurt a. M. Die Proceedings of the scientific meetings of the Zoological Society of London bilden jährlich einen stattlichen Band, ausgestattet mit guten Illustrationen. Aus 42 V. Untersuchuiif^«- und Beobachtungsmittel. den Gärten der zoologischen Gesellschaft bringen sie aber nur gelegentlich einen Report on the additions to the Society's Menagerie ; Berichte über Einrichtungen in den Gärten, über Thierhaltung u. s. w. geben sie niemals, wohl aber ein äußerst reiches Material zu allen Theilen der wissenschaftlichen Zoologie. Fast nur Acclimatisationszwecken dient das Bulletin mensuel de la Societe d'Acclimatation, das in Monatsheften erscheint und sowohl die Einführung und Hal- tung von Thieren wie von Pflanzen behandelt. Die Illustrationen sind von geringe- rer Bedeutung ; am Schlüsse wird ein kleiner Bericht über die neueren französischen Publicationen auf diesem Gebiete gegeben. Der »Zoologische Garten« , herausgegeben von der Neuen Zoologischen Gesell- schaft zu Frankfurt a. M., ist das einzige Blatt, das Beiträge zur Geschichte der zoologischen Gärten sammelt und Berichte über Einrichtungen der Thierbehälter und Häuser, über zweckdienliche Apparate etc. liefert. Beobachtungen über das Leben der Thiere in der Gefangenschaft, über ihre Fortpflanzung, ihr Lebensalter und alle einschlagenden Gebiete werden zahlreich mitgetheilt, und ebenso wird dem Freileben der höheren Thiere und ihrer Bedeutung für den Menschen Aufmerksam- keit gewidmet ; über Aquarien enthält die Zeitschrift ebenfalls reiches Material. Regelmäßige Berichte über Haltung der Thiere und über Beobachtungen an densel- ben liefern aber außer dem Frankfurter Garten nur wenige andere Institute, vor allem der Hamburger Garten, dann Cincinnati, Dresden u. a. In neuerer Zeit hat noch die russische Acclimatisations-Gesellschaft in Moskau Berichte aus dem dortigen zoologischen und Accliraatisations- Garten verötfentlicht (u. d. Tit: Arbeiten der russ. Acclim.-Gesellsch. in den Berichten der kais. Ges. der Freunde d. Naturw. etc. [HsnicTia hmh. oöiij;. .iioö. ecTeex. etc.] in Moskau), denen photographische Abbildungen und Grundrisse mehrerer der in den Antwerpe- ner, Breslauer, Berliner, Dresdener, Frankfurter, Hamburger zoologischen Gärten befindlichen Thierhäuser, sowie einzelner Häuser des Moskauer Gartens beigegeben sind. Die gegenwärtig bestehenden zoologischen Gärten. i) l. Deatschland. (Alphabetisch geordnet.) Berlin. Eröffnet 1844. Director: Dr. med. Bodinus. Bestand 1879: 113 Arten Säugethiere, 50 Arten Hühnervögel, 48 Arten Stelzvögel. (Das Übrige ist nicht angegeben.; Breslau. Eröffnet 1865. Director: Dr. med. F. Schlegel. Bestand 1875: 269 Säugethiere, 417 Vögel, 5 Reptilien. Summa 691 Thiere. Crefeld, »Handelsthiergarten«. Eröffnetl879. Director: Premierlieutnanta. D. Stechmann. Cöln. Eröffnet 1860. Director: N. Funck. Dresden. Eröffnet 1861. Director: Alwin Schöpff. Düsseldorf. Eröffnet 1876. Director: Joh. v. Fischer. Elberfeld. Projectirt, noch nicht in Angriff genommen ; der Thierarzt Maaß ist zum Direc- tor ausersehen. Frankfurt a. M. Eröffnet 1858. Director: Dr. vet. Max Schmidt. Bestand 1879: 293 Säuge- thiere in 105 Arten, 1159 Vögel in 197 Arten, 9 Reptilien in 4 Arten. Summa 1451 Thiere in 306 Arten. Hamburg. Eröffnet 1863. Director: Dr. phil. H. Bo lau. Bestand Ende 1878 : 321 Säuge- thiere in 146 Arten, 915 Vögel in 270 Arten. Summa 1236 Thiere in 416 Arten. ') Vgl. auch Dr. W. Stricker, Geschichte der Menagerien und zoologischen Gärten. Sammlung gemeinverständlicher Avissenschaftlicher Vorträge, herausgeg. v. R. Virchow und Fr. V. Holtzendorfl". 14. Serie. Heft 336. Berlin 1880. — Wo der Bestand an Thieren in un- eerem Verzeichnisse nicht angegeben ist, wurde derselbe nicht der Öffentlichkeit übergeben. B. Zoologische Gärten. Aquarien. Terrarien. 43 Hannover. Eröffnet 1865. Director; Thierarzt Ch. Kuckuck. Karlsruhe. Eröffnet 1866, ist seit 1877 Stadtgarten unter der Leitung der Stadtgarten-Com- mission und verfolgt den Zweck, durch Musikproductionen, Anlagen und Thierschau- stellung zu unterhalten und zu belehren. Bestand : 1 1 Arten Säugethiere, 40 Arten Vögel, 2 Arten Reptilien. Summa 53 Arten. Münster i. W. Eröffnet 1875. Pflegt besonders einheimische Thiere. Stuttgart. Privatgarten des Herrn Nill, verknüpft mit einer Restauration. 2. Frankreich. Bordeaux. (?) Lyon. (?) Paris, a) Jardin des plantes. Eröffnet 1794. Enthält eine große Menagerie von dem Charac- ter eines zoologischen Gartens. Vom Staate unterhalten. b) Jardin d'Acclimatation im Bois de Boulogne. Eigenthum der Societe d'Accli- matation. Eröffnet 1860. Director: Geoffroy St. Hilaire. Verfolgt den Zweck des Ac- climatisirens von Pflanzen und Thieren. Gibt letztere leihweise (en cheptel) an ihre Mitglieder ab. Veröffentlicht ein Bulletin mensuel (s. oben) . Tours (Beaujardin bei). Privatgarten des Herrn Cornely de St. Gerlach , hat mit gutem Er- folg fremde Thiere zur Fortpflanzung gebracht, zuletzt den Wasserhirsch, Hydropo- tes inermis Swinh. 3. England. Dublin. »Royal Zoological Gardens.« Eröffnet 1830. Superintendent: Mr. Carter. London. »Zoological Society of London.« Eröffnet 1828. Superintendent: Mr. Bartlett. Secretär der Gesellschaft: Dr. Ph. L. Sclater. Der älteste und reichste aller zoo- logischen Gärten. Veröffentlicht : Proceedings s. o.) und Transactions mit größeren Abhandlungen. Ferner: »List of Vertebrated Animals now or lately living in the Gar- dens of the Zool. Soc." 7. Ausgabe, 1S79. Dies ist ein schätzbares Verzeichnis aller der Thiere, welche von der Gründung des Gartens an in demselben gelebt haben, nebst der Angabe, ob sie durch Kauf, Tausch oder als Geschenk in den Garten gelangt oder dort geboren wurden. 4. Schweiz. Basel. Eröffnet 1874. Director: Hagmann. Stand Ende 1877: 83 Säugethiere in 36 Arten, 506 Vögel in 143 Arten, 8 Reptilien in 3 Arten. Summa 597 Thiere in 182 Arten. 5. Rolland. Amsterdam. «Kon. Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra.« Eröffnet 1838. Direc- tor: G. F. We stermann. Haag ;'s Gravenhage) . »Kon. Zoologisch-Botanisch Genootschap.« Eröffnet 1863. Director: R. T. Maitland. Rotterdam. »Rotterdamsche Diergaarde.« Eröffnet 1857. Director: A. A. v. Bemmelen. 6. Belgien. Antwerpen. Eröffnet 1843. Director: Dr. Vekemans. Veranstaltet jährlich große Thier- auctionen. Gent. Eröffnet 1851. Director: Prof. Ro digas. Hat vorzugsweise die Acclimatisation im Auge. Lüttich. Eröffnet ?. Director : Graf deRoberti. 7. Österreich. Pest. Eröffnet 1866. Director: J. Cimez. Schönbrunn. Kaiserliche Menagerie. Eröffnet 1752. Inspector : Alois Kraus. Prag. (Die Errichtung eines zoologischen Gartens ist projectirt.) 8. Rassland. Moskau. Eröffnet 1864. Acclimatisations- und zoologischer Garten (s. oben). 44 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. 9. Dänemark. Kopenhagen Frederiksberg) . »Zoologiske Have.« Eröffnet 1858. Bestand Ende Septbr. 1875 : IH'.tSäugethiere in 75 Arten, 6;n Vögel in 173 Arten. Summa 806 Thiere in 248 Arten. 10. Spanien. Madrid. Eröffnet 1857. Hält besonders Hausthiere ; Hühner etc. 11. Italien. Mailand. (?) Turin. '?) 12. Amerika. Cincinnati. Eröffnet 1875. New-Yorl(. »Central Park Menagerie.« Eröffnet?. Director ; William A. Co nkl in. Be- stand 1879 : Säugethiere 423 in 98 Arten, Vögel 753 in 134 Arten, Reptilien 30 in 10 Arten. Summa 1206 Thiere in 242 Species. »New York Aquarium«. Manager : H. D o r n e r. Philadelphia. Eröffnet 1859. Superintendent: Arthur E. Brown. Bestand 1879 : Säuge- thiere 378, Vögel 327, Reptilien 69, Amphibien 52. Summa 826 Thiere. Blumenau in Brasilien. Privatgarten des Herrn Schlüter. Eröffnet 1870. 13. Ägypten. 14. Ostindien. 15. Australien. 16. Java. Gezireh. Garten des Khedive. Caicutta. Eröffnet 1875. Melbourne. Eröffnet 1857. Batavia. (7) Zimmerapparate zur Haltung von Thieren. 1. Terrarien. Exotische Reptilien sind in der letzten Zeit viel mehr als früher in Gefangen- schaft gehalten worden, wozu auch durch die Ausdehnung des Handels mit Thieren mehr Gelegenheit geboten ist. Manche wichtigen Erfahrungen sind dadurch bereits gewonnen. Zur Haltung dieser Thiere ist vor allem viel und gleichmäßige Wärme nöthig, und Reptilienbehälter haben dies in erster Linie zu beachten. Einen solchen, der neben der zweckmäßigen Einrichtung auch durch bequeme Bedienung und geringe Unterhaltungskosten sehr empfehlenswerth ist, hat Joh. V. Fischer, Director des Zoologischen Gartens in Düsseldorf construirt. (Mein neues heizbares Terrarium für Reptilien, in: Zool. Garten, 1879, Decbr. p. 353. Mit Abbildg.). Das aus starkem Schmiedeeisen gefertigte Terrarium hat ringsum Glaswände, von denen mindestens zwei als Thüren eingerichtet sein müssen ; der abhebbare Deckel besteht aus feiner Drahtgaze. Der Boden ist dreifach und aus starkem Eisenblech hergestellt. Der unterste Hohlraum nimmt die Heizung auf. Auf der einen kürzeren Seite ist eine Klappthüre mit Zuglöchern, die nach Art der Ventilationsklappen an Eisenbahnwagen durch einen seitlich beweglichen Eisenschieber geschlossen werden können ; an der entgegengesetzten Seite ist ein Abzugsrohr angebracht, das in einen Schornstein oder in das Freie geleitet wird. In diesen Hohlraum wird ein von den Seiten des Terrariums 1 — 2 cm ab- stehender Eisenblechkasten eingesetzt ; sein Boden ist mit Chamottesteinen von 2 — 2^1 2 cm Höhe belegt, darauf kommt eine 6 — 8 cm hohe Lage trockener Holz- B. Zoologische Gärten. Aquarien. Terrarien. 45 asche und darauf eine 5 — 6 cm dicke Schicht von Grude-Cook. An der Thüre bleibt eine etwa 10 cm breite Grube frei, diese wird mit Sägespänen, die stark mit Petro- leum getränkt sind, gefüllt, mit einem Hügel von Grude umgeben und das Ganze augezündet. Die Grude- Cook glimmt ununterbrochen und gleichmäßig ohne Rauch und Flamme, ist reinlich und gefahrlos und steht im Verbrauch im Terrarium nur auf etwa 1,5 Pfennig per Tag. Morgens und Abends wird mit einem Löffel die Asche entfernt und neue Grude aufgeschüttet. Durch die Zuglöcher in der Klapp thüre wird die Verbrennung regulirt. Der darüber befindliche, 8 — 10 cm hohe Hohlraum ist mit starken Zinkplatten wasserdicht ausgelegt und dient zur Aufnahme des zu erwärmenden Wassers. Auf der einen Seite kann durch ein nach außen führendes, am oberen Rande angebrachtes Rohr Wasser zugelassen, durch eiu auf der anderen Seite am Boden befindliches Rohr dasselbe wieder entfernt werden. Der dritte, obere Boden ist mit einer 8 — 10 cm hohen Sandschicht bedeckt, so dass die Temperatur in dem Behälter niemals eine zu holie werden kann. Reptilien aller Art haben sich in diesen Terrarien zwischen tropischen Pflanzen nicht nur vortrefflich gehalten, sondern empfindliche Arten wie Chumaeleo vulgaris und Cjimyylus ocellatus sich Sogar fortgepflanzt. 2. Aquarien. Bei der Handhabung von kleinen Aquarien, besonders von Seewasser-Zimmer- aquarien, die der steten Durchlüftung bedürfen, muss das Bestreben dahin gehen, mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Effect zu erreichen, mit anderen Worten, den Wechsel der das Druckwasser enthaltenden Süßwasserbehälter da, wo man eine Wasserleitung nicht zur Verfügung hat, möglichst einfach ausführen und doch dem Wasser das größtmögliche Luftquantum zukommen lassen zu können. Den leichten Wechsel der das süße Wasser enthaltenden Luftzuführungsreser- voire will F. Junge (Zur Luftspeisung der Aquarien, in: Zoolog. Garten, 1879, März, p. 72 — 74. Mit Abbildung) dadurch erreichen, dass er zwei Wassergefäße an einer über eine Rolle laufenden Schnur befestigt und durch einen Wasserleitungs- schlauch verbindet. Dieser Schlauch reicht bogenförmig bis auf die Unterlage der unteren Flasche und führt erst dann aufsteigend in dieselbe hinein. Wenn die obere Flasche leer geflossen ist, dann bleibt in den Schenkeln dieses Bogens so viel Wasser zurück, dass es nach dem Wechsel der Gefäße vermittels der über die Rolle laufenden Schnur vermöge seiner Schwerkraft im Stande ist, die Hebervorrichtung wieder in Gang zu setzen, ohne dass ein Ansaugen nöthig wäre. Um zu verhüten, dass die von dem Apparate erzeugten Luftblasen zu schnell durch das Seewasser entweichen, wodurch ihre Wirkung geschwächt wird , legt Junge (a. a. 0.) Glasstreifen dicht, aber in schräger Lage, mit einer Steigung von 1:10 an die Wand des Aquariums, so dass diese eine nach unten gerichtete Rinne bilden, in welcher die von unten in sie eintretenden Luftblasen gezwungen werden, länger mit dem Wasser in Berührung zu bleiben, indem sie z. B. in einem Aquarium von 50:30 cm einen Weg von 160 cm zurücklegen und dazu 11 — 14 Secunden gebrauchen. Es ist darauf zu achten, dass die Luftblasen auf ihrem Wege unter den Rinnen nicht durch rauhe Körper (etwa Cement- aufgehalten werden, weil sonst mehrere sich zu einer größeren vereinigen und ihre Oberfläche dadurch verhältnismäßig kleiner wird. Ebenso ist den Ecken besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, wo eine Rinne die Blasen an die andere abgeben soll, da sie hier leicht stocken. H. Lenz theilt ferner die Erfindung von A. Sasse ndt (Verbesserung an den 46 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. Durchlüftimgsapparaten der Seewasser-Aquarien, in: Zool. Anz. Nr. 18. p. 20 — 21), nach Avelcher es ihm gelungen ist, die in das Aquarium eingeführte Luftmenge mög- lichst zu zcrtheilen und dadurch einen größeren Nutzeftect zu erzielen. Statt die Ausströniungsöffnung der Glasröhre in eine feine Spitze auszuziehen, wird dieselbe auf 8 — 10 mm erweitert oder es wird ein ca. 25 mm langes, 6 — 8 mm weites Glasrohr auf den kurzen, nach oben gerichteten und jetzt nicht zu einer Spitze ausgezogenen Ausströmungsschenkel mittels Siegellack aufgekittet. In die weite Öftnung stopft man ziemlich fest ein Stück Badeschwamm. Die durch diesen hindurchtretende Luft wird nun in Hunderte kleiner Luftbläscheu zertheilt, die büschelförmig aus ihm hervorperlen, und je fester das Schwammstück ist, desto kleiner werden die Bläschen. Carl Vogt bringt den Schwamm in eine Pfeife aus gewöhnlicher Erde, die mit einem Stückchen Blei beschwert ist ; Hermann F o 1 (Perfectionnements relatifs aux aquariums d'eau salee. in: Zool. Anz. Nr. 26. p. 213 — 215i nimmt anstatt des Schwammes den Docht einer Spirituslampe oder einen Pfropf aus parallelen Cliarpiefasern und erreicht damit eine völlige Zerstäubung der Luft, die in möglichst großer Oberfläche mit dem Wasser in Berührung kommt und bei dem Zerplatzen der Blasen an der Oberfläche kein Seewasser umherschleudert. Fol beschreibt (ebendort) den von ihm auf Reisen benutzten und leicht her- stellbaren Durchlüftungsapparat. Das Wasser tropft dabei in ein Rohr, das so weit sein muss, dass die Tropfen darin keine Spur von Blasen (chapelet de buUes) bilden ; es muss länger sein als die Höhe des Wassers im Aquarium beträgt und setzt sich in ein enges Rohr (Bleirohr) fort, das in eine Schlinge gebogen und mindestens 3 — 4 m senkrecht hinabführt. Es mündet in eine weite Flasche, die in dem Hofe oder dem unteren Hausraume aufgestellt wird. Sie ist luftdicht von einem dreifach durchbohrten Kork ver- schlossen. In dessen eines Loch führt das Bleirohr, welches nur bis an den unteren Rand des Korkes reicht und Wasser und Luftblasen hinabbringt ; ein zweites Rohr, ebenfalls an dem Korke beginnend, führt in das Aquarium und liefert diesem die Luft. Das dritte Rohr, dessen Länge etwas mehr beträgt als die Höhe des Wassers im Aquarium, erhebt sich von dem Boden der Flasche und lässt das Wasser ab- fließen. Die Kosten dieses einfachen und sicher arbeitenden Apparates belaufen sich auf ca. 5 frs. Dabei werden täglich etwa 20 Liter Wasser verbraucht. Ein anderer Apparat, der kein Wasser verbraucht und ganz in ein Zimmer gestellt werden kann, wird aus zwei luftdicht verschlossenen Behältern (Flaschen oder Petroleum-Blechkannen) dargestellt, deren jeder mit zwei Hähnen versehen ist. Der eine derselben befindet sich oben, der andere unten an dem Behälter. Die beiden unteren Öffnungen sind durch einen engen Kautschukschlauch mit einander verbunden. Der eine der Behälter wird mit Wasser gefüllt und hoch, etwa auf ein erhöhtes Möbel gestellt, der andere, Luft enthaltende steht am Boden. Von dem oberen Hahn des letzteren führt ein Schlauch in das Aquarium, um diesem die Luft zu bringen. Alle Hähne werden bei Beginn der Arbeit geöflnet und durch sie wird die Thätig- keit des Apparates geregelt. Ist alles Wasser aus dem oberen Reservoir in das untere abgelaufen, dann wechselt man die Behälter, setzt den Luftschlauch auf den oberen Hahn des am Boden stehenden Reservoirs und lässt die Arbeit von neuem beginnen. Auch dieser Apparat ist für 5 frs. herzustellen. (Vgl. oben den Apparat von F. Junge) . Ein Zimmer-Bassin- Aquarium hat sich Emil Bück construirt. (Das Zimmer- Bassin- Aquarium und seine Apparate, in: Zool. Garten, 1879, Mai, p. 135 — 144. Mit 4 Abbildungen). Aus Stückchen Bimsstein und Cement hat er eine runde Schale von 75 cm Durchmesser und einer Tiefe von 20 cm hergestellt, wovon aber B. Zoologische Gärten. Aquarien. Terrarien. 47 nur 13 cm für das Wasser sind. Die Wände dieses Aquariums sind nicht senkrecht und fallen zu verschiedener Tiefe ab, um seinen Bewohnern verschiedene Bedingungen bieten zu können. Das Ufer des Beckens ist aus hohen Bimssteinstücken gebildet mit Nischen für Erde und Pflanzen. Da die Bimssteine Wasser saugen, eine herr- liche Flora von Moosen u. a. begünstigend, so kann es nicht fehlen, dass außen wenige Wassertropfen an dem Aquarium abrinnen und letzteres ist deshalb in eine flache Zinkschale gesetzt. Ein aus der Mitte der Wasserfläche emporragender Fels (Bimsstein) trägt ebenfalls Pflanzen und an seiner Seite einen kleinen Springbrunnen. Wasserpflanzen und Gewächse, die die Feuchtigkeit lieben, gedeihen in und an dem Aquarium in schönster Weise, Wasserthiere können von oben leicht beobachtet werden. Bück durchlüftet das Wasser seines Aquariums auf doppelte Weise, indem das Kraftwasser zunächst lierabtropfeud Bewegung und Luft iu das Wasser des Bassins bringt und dann abfließend noch einen eigenen Uurchlüftuugsapparat treibt. Ein Heber führt das Kraftwasser zunächst in ein Filtrirkästcheu, von wo aus es durch ein Stück Kautschukschlauch, das durch eine Klemmschraube gestellt werden kann, durch ein enges Glasröhrchen iu ein weiteres Glasrohr abfließt. Es kann nicht fehlen, dass, da letzteres oflen ist, Wassertropfen an seiner Außenfläche abrinnen, und diese gelangen zu einem über das Glasrohr gelegten Kautscliukring, von welcliem sie herunter tropfen. Der durch das weitere Glasrohr abfließende Theil des Kraft- wassers gelangt bis an das untere Ende des Rohrs, wo dieses mit seinem lose schließenden Kork dem in der Mitte des Bassins stehenden Felsen aufliegt, rinnt zwisclien dem Kork und der Röhre aus und erliält den Bimssteinfelsen mit seinen Farnen und Moosen feucht. In der Wasseroberfläche des Aquariums liegt ferner horizontal eine enge Glas- röhre, in welche eine Schlinge aus feinem Messingdraht so eingeschoben ist, dass sie zur Hälfte in das Wasser steht ; sie hält Schmutz zurück und veranlasst, dass das einströmende Wasser Luftblasen mit in die Röhre reisst. Die nun senkrecht hinab- führende Glasröhre reicht ein Stückchen frei in das obere Ende eines weiteren, senk- recht stehenden Glasrohres und nimmt dadurch nochmals Luftblasen mit abwärts, welche in den Zwischenraum zwischen den beiden Glasröhren einströmen. Am Boden des Zimmers steht in einem Wassergefäße, dessen Wassersäule so hoch sein muss wie der Stand des Wassers im Aquarium, ein glasirter, von einem doppelt durch- bohrten Korke verschlossener Pfeifenkopf, und in diesen fällt das von dem zuletzt erwähnten Glasrohr gebrachte Wasser, das zugleich Luft mit einführt. Letztere aber wird durch ein zweites Glasrohr, das in das Aquarium steigt, vor seinem Ein- tritt in das Acjuariumwasser aber ein ziemliches Stück über dessen Fläche empor- steigt und sich dann abwärts krümmt (damit es nicht als Heber das Wasser aus dem Aquarium ableiten kann) , nach dem Boden des Aquariums gebracht, während das Wasser aus der unteren engen Öffnung des Pfeifenkopfs in das umgebende Gefäß und von diesem in ein weiteres Sammelbecken abfließt. Soll eine ähnliche Vorrichtung bei Seewasseraquarien angebracht werden, so dürfen keine Metallgefäße genommen werden. Um das Spritzen des tropfenden Wassers zu vermeiden, lässt man die Tropfen durch einen weiten Lampency linder, welcher fast bis zum Wasserspiegel des Aquariums hinabreicht, fallen. Etwas complicirter ist ein zweiter, von Bück (siehe ebenda' hergestellter, in seinem Principe sich an vorigen anschließender Durchlüftungsapparat. Ein Heber führt das Wasser aus seinem Reservoir in eine Klärflasche, aus der ein zweiter enger und kleiner Heber das Wasser dann in die weitere, hier aber noch in eine Schlinge umgebogene Glasröhre fiilirt. Pfeifenkopf, Luftröhre u. s. w. sind die gleichen wie bei dem vorhin beschriebenen Apparate. 48 V. Unterßuchungs- und Beobachtungsmittel. Preise der TMere. Im Großhandel stellen sich die Preise der Thiere durchschnittlich wie folgt : Löwen und Tiger ... 1600 Mk. Polarbär 500 Mk. Panther, gefleckter . . . 600 - brauner Bär .... 200 - schwarzer . . . 3000 - syrischer Bär .... 240 - Leopard 400 - japanischer Bär . . . 300 - Jaguar 6U0— lOOO - Rhinoceros .... 8000—20,000 - Hyäne 240—600 - Elefant, afrikanischer . 1200 - Wolf 100—200 - .. indischer . . 3000—6000 - Waschbär 160 - Känguru, das Paar 200—1200 - Chimpanse und Orang Utan nicht unter 2000 Mk. (Zoologischer Garten, 1879. p. 320). Lebensdauer der Thiere. Nachdem Director Dr. Max Schmidt im XIX. Jahrgange des ))Zoolog. Gar- tens« über die Lebensdauer der in dem Frankfurter Zoologischen Garten gehal- tenen Thiere berichtet hat, ist Director Dr. Bolau mit ähnlichen Nachrichten aus dem Hamburger Zoologischen Garten gefolgt. (Zoolog. Garten, März, p. 65 — 71. Novbr. p. 326 — 331.) Der Hamburger Garten bestand bei Veröffent- lichung der Listen 16 Jahre. Nach den verschiedenen Familien war die Dauer des Aufenthaltes der Thiere im Garten bis zu deren Tod eine verschiedene. Bei den Aflfen der alten Welt erwiesen sich am dauerhaftesten der gemeine Makak, Macacus cynomolgus L. (5 — S Jahre), der Babuin, Cynocephalus bahttin Desm. (5 — 6 J.), während sich die Arten der Gattungen Semnopifhecus und Cer- copithecas als am meisten hinfällig erwiesen ( 1 Monat 1 2 Tage — 3 Jahre) . Ein Orang Utan, Shnia satyms L. lebte am 31. Decbr. 1878 bereits 3 Jahre 3 Mon. 29 Tg., ein Chimpanse, Iroylodyies 7)iyer Geoffr. 5 Jahre 5 Mon. 3 Tg. im Garten. Von den Aften der neuen Welt brachte es ein weißhalsiger Rollaffe, Cebus hypoleucus Humb. auf 4 Jahre 4 Mon. 25 Tg., während unter 14 Exemplaren 7 nicht 1 Jahrausdauerten, 6 andere zwischen 1 Jahr 4 Mon. 18 Tg. und 3 Jahre 9 Mon. schwankten. Krallenaffen lebten nur l Jahr 3 Mon. bis 2 Jahre 1 Mon. im Garten. Viel dauerhafter erwiesen sich die Nage thiere, von denen ein Greifstachler, Cercolabes insidiosus Lcht. Ende 1878 schon 10 Jahre 3 Monate, ein Murmelthier, Arctomys marmofta L. 9 Jahre 8 Mon. in dem Garten lebten. Bei den Halbaffen scheint etwa 4 Jahre das mittlere erreichte Alter gewesen zu sein, ein Lemur macaco L., wurde, nachdem er 8 Jahre in dem Garten gewesen, lebend verkauft. Ein langes Leben in der Gefangenschaft erreichen im Ganzen die Raub thiere. Tiger, FpUs tiyns L. haben 1 1 — 13 Jahre, Jaguar, F. owmL. 16 Jahre, Puma, F. concolor L. 16 Jahre, Wü,stenluchs 11 u. 12 Jlir. ausgedauert, Hyaena crocuta Erxl. 8 Jahre, der Wolf, Canis lupns L. 8 Jahre, der Eisfuchs, C.lagopus, 8 Jahre, der Schab rackenschakal, C. mesmielas Schreb. 10 u. 13 Jahre, der Savannenhund, C. caiicrivorus Desm. 11 Jahre. — Ebenso ertrugen Viverren, Marder und Bären die Gefangenschaft vortrefflich. Die Seehunde, PAoca vittiUna L., dagegen hielten meist nur wenige Wochen oder Monate aus und nur 2 Exemplare lebten 5 und 51/4 Jahr in dem Garten. Von den Hufthieren, Paarzehern und Unpaarzeliern, halten sich die meisten sehr gut, was sie auch durcli ihre verhältnismäßig häufige Fortpflanzung be- weisen; nur die Saigaantilope, Saiga tatarica Pall. und das Elenn, Alces palmattis B. Zoologische Gärten. Aquarien. Terrarien. 49 Gray nebst einigen zarteren Antilopen machen hiervon eine Ausnahme ; eine Erfahrung, die mit dem in anderen Gärten Erlebten übereinstimmt. Ein auffallendes Beispiel von Gewöhnung an völlig andere Ernährungsweise bei andauerndem Wohlbefinden gibt ein Ameisenbär, Mi/rmecophagujubata L., der 9 Jahre 5 Monate in dem Garten war (Ende 1878 . Fein gehacktes Fleisch, Ei und Brei von Maismehl bilden seine Hauptnahrung. Ein anderes Exemplar (Z. G. IX, 1868) hatte nur 2 Jahre 4 Mon. erreicht. Auch Faulthiere, Chohepus Hofmanni Pet., gewöhnen sich gegen Erwarten leicht ein (2 Jahre und 3 Jahre 5 Mon,). Beutelthiere einweisen sich im Ganzen als dankbare Bewohner der zoolog. Gärten, und es stehen von ihnen der Wombat, Phascolomys latifrons Owen, mit 11 und 12 Jahren, Bennett's Känguru, Halmaturm B e?meäi Waterh., mit 7 und 11 Jahren und das schwarzschwänzige Känguru, H.zmlabatus Lqss., mit 6 und 7 Jahren oben an. Von Vögeln erreichten viele ein gutes Alter in dem Hamburger Garten, na- mentlich Papageien, von denen Kakadus und Aras mit 17 Jahren bezeichnet sind. Unter den Singvögeln waren Stare iGlanzstar u. a.) mit 12 und 13 Jahren sowie Raben mit 11 Jahren 9 Mon. die dauerhaftesten. Auch unter den Raubvögeln sind viele sehr geeignet, die Gefangenschaft zu ertragen, obwohl ihnen die Gelegenheit zum Gebrauche ihrer Flügel nicht ge- boten werden kann. Eine Uhu-Eule, Nyctaetos lacteus Temm., starb nach 14 Jahren 3 Mon. durch Zufall, verschiedene Geierarten lebten über 16 Jahre, Falken und Adler fast ebensolang. Tauben erreichten ein Durchschnittsalter von 5 — 7 Jahren (eine Felsentaube, Columba livia L., war Ende 1878 bereits 15 Jahre 12 Tg. alt), Fasanen und Hüh- nerarten wurden durchschnittlich älter und es sind Fasanen mit 10 und 14 Jah- ren, Hokkos mit 12 — 14 Jahren verzeichnet. Straußartige Vögel hielten sich 5 — 6 Jahre, während bei den Sumpf- und Storchvögeln wieder eine größere Ausdauer angegeben wird, so bei Kranichen 6 — 12 Jahre, bei Nachtreiher, Ardea nycticorax L., 12 Jahre 6 Mon., Marabu, LeptopliluscrumeniferGviY., 1 1 Jahre 1 Mon., Ibis, Ibisreligiosa Lath., 1 3 u. 16 Jahre. Flamingos, Schwäne und Gänse gehörten mit zu den langlebigsten Thieren des Gartens, während die eigentlichen Enten kaum 4 Jahre überdauerten. Ein gemeiner Pelikan, Pelecanns onocrotalus L. war am 31. Dec. 1878, bis zu welchem Tage die gegebenen Notizen reichen, bereits 12 Jahre 11 Mon. 21 Tg. in dem Garten. Geburten in den zoologischen Gärten. Ein Zeichen guter Haltung und körperlichen Wohlbefindens ist es, wenn ge- fangene Thiere zur Fortpflanzung schreiten und ihre Jungen großziehen, und schon insofern sind die in den zoologischen Gärten vorkommenden Geburten bei den Thieren von Interesse. Die bis jetzt gemachte Erfahrung hat bewiesen , daß bei weitem die meisten der gefangenen Thiere, wenn neben den genannten Bedingungen auch die Indi- viduen nach Alter und Neigung zusammen passen, sich in der Gefangenschaft fortpflanzen. Raubthiere , Nager, Hufthiere und Beutelthiere thun dies am leichtesten. Unter den im Jahre 1879 verzeichneten Geburten (Zoolog. Garten XX, 1879) ist die interessanteste die eines Seelöwen (die Art ist nicht näher bezeichnet) in Cincinnati, die um so wichtiger ist, als auch die Paarung der Thiere in dem dortigen Garten stattfand. Die Prairiehunde haben sich daselbst sehr stark vermehrt. Junge Bären, Ursus arctos L., erwiesen sich nach der Geburt Zoolog. Jahresbericht 1879. 4 50 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. 40 Tage blind ; an dem 40. Tage traf der Wärter die alte Bärin, wie sie einem der Jungen die Augen aufleckte . Die G r i z z 1 y b ä r i n , Ursus ferox , fraß ihre Jungen, als sie 2 Tage alt waren. Das künstliche Bebrüten der Straußeneier ist in Algier den Herren C r e p u t und 0 u d o t gelungen Bull. mens. Soc. d'Acclimat. Nr. 7. Juillet 1879. Paris 1879,. Zwei weibliche Katzenhaie [ScylUnm catukis) , denen ein Männchen zugesellt ist, haben in dem Aquarium des zoologischen Gartens in Hamburg im Jahre 1878 42 Eier gelegt. Die Zeit der Entwickelung derselben schwankte zwischen 165 und 178 Tagen; doch starben die Jungen in den ersten Tagen ihres Lebens, in Frankfurt a. M. dann, wenn sie eine Länge von 15 — 24 cm erreicht hatten. Hundshai- Junge , die im Hamburger Aquarium am 1. 4. u. 17. Jan. 1878 ausschlüpften, blieben dagegen am Leben und wuchsen in 10 Monaten etwa um die Hälfte ihre Länge, von 22 auf 32 cm. Sie lebten noch im Januar 1879. Feinde der zoologischen Gärten. Als die schlimmsten Feinde der zoologischen Gärten erweisen sich die Ratten, die wegen des reichlichen, ihnen zugänglichen Futters sich außerordentlich ver- mehren und schließlich auch Eier, junge Vögel und kleine Säugethiere anfallen und autFressen. In dem neuen zoologischen Garten zu Frankfurt a. M. zeigten sich die Ratten ein Jahr nach Erötfnung desselben in wenigen Exemplaren. Bald aber vermehrten sie sich stark und lebten besonders in einigen Stallungen. In Fallen wurden ge- fangen 1876 — 30 Stück, 1877 — 35 Stück, 1878 — 67 Stück, 1879 — 468 Stück. Da alle angewandten Mittel zur Bekämpfung des Ungeziefers nicht ausreichten, so versuchte Director Max Schmidt das von dem Apotheker Heine rsdor ff in Culm hergestellte Gliricin, das nur für die Ratten tödtlich, für andere Thiere aber un- schädlich ist. Nachdem die Ratten durch gehacktes Fleisch an bestimmte Futter- stellen gewöhnt waren , wurde an Stelle des Fleisches Gliricin mit Talg gebracht, dagegen alles Futter aus Krippen und Ställen entfernt. Die Ratten sprachen tüchtig zu und die Wirkung des Mittels war eine geradezu überraschende , denn nach einer Gabe Gliricin wurden 37 todte Ratten gefunden ; während sicher eine nicht minder große Zahl in ihren Schlupfwinkeln gestorben sein mag. Ein Theil der aufgefun- denen Ratten war auf dem Ilintertheil völlig gelähmt und suchte sich mit Hülfe der Vorderbeine mühsam fortzuschleppen, so daß sie leicht getödtet werden konnten. (Wirksames Mittel zur Rattenvertilgung in: Zoolog. Gai'ten, 1879. Novbr. p. 321—325). C. Zoologische Stationen. (Referent: J. V. Carus.) Neapel. Mittheilungen etc., s. oben p. 6. Nachtrag, zweiter, zum Bibliothekscatalog der Zool. Station zu Neapel. Leipzig, Engelmann, 1879. Dohrn, A. , Preis -Verzeichnis der durch die zool. Station zu beziehenden conservirten Seethiere. in: Mittheil. d. zool. Stat. Neapel. 1. Bd. 2. Hft. p. 344—355. Schmidtlein, 11., Leitfaden für das Aquarium der Zool. Station in Neapel. Leipzig, Engclmann, 1879. 8*^. C. Zoologische Stationen. 51 Roseoff. Lacaze-Duthiers, H. de, Laboratoiie de Zoologie experimentale de Roseoff. Compte-rendu des ameliorations et des travaux de 1874 a 1878. in : Arcli. Zoolog, experiment. T. 6. Nr. 3. p. 311 — 362. Enthält den Bericht M. Leon Frederic q's über das transportable holländische zoologische Laboratorium und die Schilderung , welche derselbe von der Station in Roseoff gibt. Hieran reiht sich die Beschreibung der Einrichtung und des Dienstes in der Station vom Verf. und eine geschichtliche Übersicht über die seit 1874 in Ros- eoff angestellten Arbeiten. Wimereux. Die Station steht unter der Leitung des Prof. Alfr. Giard in Lille. Im Jahre 1879 erschien : Travaux de llnstitut zoologique de Lille et de la Station maritime de "Wimereux. Fase. IL Lille, 1879. 40. (H alle z, P., Contrib. äl'hist. nat. des Turbellaries). Ter-Schelling. Jaar verslag, derde, omtrent het zoologisch Station der nederlandsche dier- kundige Yereeniging. in: Tijdschr. nederl. dierk. Vereen. 4. D. 2.Afl. p.XXIV — XL. Die zoologische Station der niederländischen zoologischen Gesellschaft ist nicht an einem bestimmten Punkte der Küste dauernd errichtet , sondern kann , da das ganze Material transportabel ist, an jedem dazu ausgewählten Orte aufgeschlagen werden. "Wiederholt ist sie in West-Terschelling gewesen. Der vorliegende Jahres- bericht enthält die Darstellung der finanziellen Lage der Station und ein Verzeich- nis der Zoologen, welche in den Monaten Juli und August 1878 daselbst gearbeitet haben. Triest. Arbeiten aus dem zoolog. Institut der Universität "Wien und der zoolog. Station in Triest, s. oben p. Ü. Schottland. In Stonehaven , Cowie , fünfzehn Meilen südlich von Aberdeen wurde am 8. August durch G. J. Romanes die erste zoologische Station in Groß-Britannien eröffnet. Sie steht in Verbindung mit der Universität Aberdeen unter der Leitung des dortigen Professors der Naturgeschichte Coss. Ewart und dessen Assistenten Patrick Geddes. Auch das Gebäude dieser Station ist kein festes steinernes, son- dern ein transportables hölzernes, und es wird beabsichtigt, es in diesem Jahre in Cromarty Firth zu errichten. Da die Station durchaus auf privaten Beiträgen ruht, ist die erste Einrichtung in Bezug auf Boote noch nicht ganz vollständig und man geht damit um, einen kleinen Dampfer zu acquiriren. Grundriss, Abbildung des Hauses und eine summarische Liste der beobachteten Thierarten gibt T. Jeffrey Parker, in: Nature, Vol. 21. Nr. 529. p. 159— 161. Newport, Mass. — AI. Agassiz gibt in dem Annual Report of the Curator of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College for 1877 — 78. p. 13 — 16, eine Schilderung des von ihm in Newport errichteten zoologischen Laboratorium (1878). Ein Auszug mit "Wiedergabe des Grundrisses findet sich in : Nature, Vol. 19. Nr. 484. p. 317 — 319. Chesapeake Zoological Laboratory. In Verbindung mit Johns Hopkins University ist auf dem Terrain der alten unvollendeten Befestigung »Fort "Wool« an der Mündung von Hampton Roads ein Haus als zoologische Station errichtet und im Laufe des Sommers (von 24. Juni bis 19. August] benutzt worden. In dem darüber erschienenen Bericht: Scientific Results of the Session of 1878. Baltimore, 1878. 8", gibt Prof. "W. K. Brooks (p. 1 — 14) eine geschichtliche Darstellung der Arbeit, ohne auf die Ein- richtung der Station näher einzugehen. Der Band enthält die einzelnen, dort aus- geführten Untersuchungen, welche an den betreffenden Stellen aufgeführt werden. Sydney, N. S. "Wales. Der von Miklucho-Maclay angeregte Plan, in Sydney eine zoo- logische Station zu errichten, ist insofern seiner Verwirklichung näher gerückt, als die Regierung den nothwendigen Grund und Boden in AA'atson s Bay (einem kleinen Badeorte, sechs englische iSIeilen von Sydney und dicht am Eingange in Port Jackson) bewilligt und ferner versprochen hat, M 3UÜ zu gewähren, sobald die gleiche Summe 4* 52 V. Untersuchungs- und Beobachtungsmittel. durch Privatsubscription innerhalb eines Jahres aufgebracht sein wird. Eine vor- läufige Schilderung der beabsichtigten Einrichtung gibt ein Artikel in : Nature, Vol. 20. Nr. 517. p. 506—507. I). Thierfaiig. — Dredgen, Tiefsee- und pelagisclie Fischerei. (Referenten: H. Schmidtlein und Prof. K. Möbius.) Carri^re, E., Nouveau piege pour petits Mammiferes, Reptiles, Mollusques et Insectes. in: Guide du Naturaliste, Ann. I. Nr. 2. Fevr. p. 28. Nach der Angabe des M. Pelletier. Capus, G., Guide du Naturaliste preparateur et du Naturaliste collectionneur pour la recherche, la chasse, l'empaillage, le montage et la conservation des animaux etc. Paris, J. A. Bailliere, 1879. 80. Hubrecht, A. A. W., Handleiding bij het opsporen en verzamelen van voorwerpen uit het dierenrijk, ook in Oost- en West-Indie. Leiden, Brill, 1879. 80. SigsbeCi C. D., Descript. of Sounding-Machine, Water-Bottle, and Detacher. Rep. on the Dredging Operations of the U. S. Coast Survey Str. »Blake«, in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. V. Nr. 8. (Decbr. 14., 1878). Der mit fünf Tafeln ausgestattete Bericht enthält die Beschreibung eines verbesserten Tiefseelothes und eines Wasserschöpfapparates. Ersteres ist ein complicirt gebauter Mechanismus, welcher den Zweck hat, durch Compensations- vorrichtungen die Wirkung der Schiffsbewegung auf das Loth abzuschwächen und daher auch bei ungünstiger Witterung und hoher See sichere Lothungen auszu- führen erlaubt. Die Lothleine (Pianoforte-Saite Nr. 22, Birminghamer Maß, von welchem eine Seemeile 1 4 ^2 Pfund wiegt) ist zu diesem Ende zunächst über ein Rad geführt, das zwischen zwei verticalen Hohlpfeilern an einem Rahmengestell befestigt ist und mit demselben in einer Führung zwischen den Pfeilern auf und nieder bewegt werden kann. Das Gestell ist an zwei Ketten aufgehangen, die über Rollen in die beiden Pfeiler gehen und dort mit Feder-Accumulatoren ver- bunden sind. Es wird daher, sobald sich der Zug an der Leine verstärkt, der Rahmen herabgezogen und umgekehrt, beim Nachlassen der Spannung durch die Gegenwirkung der Accumulatoren wieder gehoben. Hinter diesem Apparat be- findet sich ein zweites größeres Rad zur Führung der Lothleine, mit Sperrvor- richtung und Zähler, das durch ein an zwei Federwagen befestigtes Tau, eine Frictionsleine festgehalten wird. Eine Transmission verbindet dieses Hauptrad mit einem dritten kleineren, das für Handbetrieb und Dampf eingerichtet ist. Der ganze Apparat soll in vorzüglicher Weise arbeiten, indem die bei dem Rollen und Stampfen des Schiffes unvermeidlichen Spannungen der Lothleine durch das Spiel der federnden Accumulatoren und »Scales« ausgeglichen werden. Das Sondirinstrument selbst , Sigsbee's Detacher , ist ein Hohlcylinder von Metall, welcher an seinem unteren Ende durch ein Ventil mit vorstehendem Knopf ge- schlossen ist ; dasselbe öffnet sich nach innen, wobei ein Rohr, das über einem cylindrischen Stabe gleitet, als Führung dient. Das Ventil wird durch eine Spiralfeder beim Heben des Apparates herabgedrückt. Die übrigen Bestandtheile sind ähnlich denen des Brooke'schen Lothes : eine schwere durchbohrte Eisen- kugel, welche mittels einer Schnur an einem beweglichen Haken des Trägers so aufgeliangen wird, dass der Cylinder unterhalb der Kugel mit seinem letzten Drittel vorragt, und der Träger selbst, bestehend aus vier beweglichen Stücken, dem D. Thierfang. — Dredgen, Tiefsee- und pelagische Fischerei. 53 Anfhängering zur Befestigung der Lothleine, einem damit verbundenen Stück, das in die darunter befindliche Aufliängenuss für die Kugel eingreift und endlich einer leicht gebogenen Schiene, welche die Nuss und eine Springfeder zum Zu- rückschnellen derselben trägt. Dieser Theil ist an seiner Basis noch von einer kegelförmigen durchlöcherten Metallkappe umgelien, welche beim Herabgehen des Lothes auf der Kugel ruht. Sobald nun das Loth den Grund erreicht, öffnet es durch sein Gewicht das Ventil und der Cylinder füllt sich mit Wasser und der Grundprobe, wobei die Luft durch die oberen Öffnungen des Cylinders und der Kappe entweicht. Gleichzeitig wird durch das Schlaffwerden der Lothleine der Mechanismus des Trägers in Thätigkeit gesetzt, indem die Nuss ausgelöst wird und die Kugel herabfällt, wobei auch die Kappe auf das Loth niedergleitet und dessen obere Löcher verschließt. Der Wasserschöpfapparat Sigsbee's ist darauf berechnet, Wasser aus jeder beliebigen Tiefe und zwar unvermischt mit dem Wasser anderer Schichten zu sammeln. Er besteht aus einem Cylinder, dessen Enden durch zwei mittels eines Stabes verbundene und gleichzeitig sich Öffnende Ventile verschlossen sind. An dem oberen Ende des Cylinders ist ein Rahmen befestigt, der an einer mittleren Axe eine leicht bewegliche Propellerschraube aus Neusilberblättern trägt. Lässt man das Instrument herab, so öffnen sich die Ventile und lassen das Wasser frei durch den Cylinder durchströmen. Beim Heraufholen aber schraubt sich der Propeller an seiner Axe herab , greift unten angelangt mit zwei stiftförmigen Fortsätzen unter den Flügeln in entsprechende Vertiefungen eines beweglichen Cylinderstückes und treibt dasselbe gegen die obere Ventilplatte, die herabgedrückt wird und damit den Cylinder abschließt. Außer den genannten Bestandtheilen enthält das Instrument noch eine Anzahl sehr sinnreicher Einzelnheiten, die seine Wirksamkeit sichern und es als einen der gelungensten Apparate zu obigem Zwecke erscheinen lassen. Refer. : R. Schmidt lein. St. John, Capt. H. C, beschreibt (Proceed. Zool. Soc. London. 1879. Part. I. p. 59) Avie er im Japanischen Meere dredschte. Sein Schleppnetz war 3' lang und 18" breit, der Beutel 3' 6" tief. 5 — 8 Faden vor dem Netz befestigte er ein 28 Pfd. schweres Bleiloth ; den Inhalt des Beutels ließ er durch drei Siebe von verschiedenen Maschenweiten gehen. Schnehagen, Capt., Über den Fang pelagischer Thiere. in: Nachrichtsbl. d. d. malakozool. Ges. 1879. Nr. 6/7. p. 69—71. (Aus d.Ver. f. naturwiss. Unterh. Hamburg, 1876.) Verf. bringt das Netz durch eine 8 Fuß lange Stange so weit hinaus, dass es vom Schiffe frei bleibt, lässt es mit dem Hintertheil des Schiffs in gleicher Linie und befestigt von diesem aus eine dünne Leine an das Netz, um es immer leicht aufheben zu können. Die meisten Thiere wurden in sehr dunklen Nächten ge- fangen ; gewisse Formen kommen zu bestimmten Zeiten an die Oberfläche und wechseln mit andern regelmäßig ab. Berthelin, L., Liste des Forami niferes recueillis dans la Baie Bourgneuf et ä Pornichet. Nantes, 1879. 8«. Angehängt sind ; Renseignements sur la m a n i e r e de r e c o 1 1 e r les Microzoaires mar ins, Auszug und Übersetzung von früheren Mittheilungen D. Robertsons, in: Transact. Geolog. Soc. of Glasgow. Vol.V. Part. I. 1875. (s. auch oben p . 3 2 . ) Es wird eine kleine Dragge und ein Oberflächennetz beschrieben und empfohlen, mit dem foraminiferenhaltigen Schlamm, ehe er getrocknet wird, Kochsalz zu mischen. Er wird dann leichter vom Wasser durchtränkt, schwimmt nicht klumpig an der Oberfläche desselben, und die lufthaltigen schwim- menden Foraminiferen sondern sich besser von den niedersinkenden Massen ab. 54 VI. Zoogeographie. VI. Zoogeographie. a) Allgemeines. (Referent: Dr. A. B. Meyer.) Milne-Edwards, Alph., Considerations generales sur la distribution geographique des ani- inaux. in: Compte rendu des seanc. du congres intern, des sc. geograph. tenu ä Paris 1875. Paris, 1878. I. p. 192—97. Verf. vertheidigt die alte Existenz localisirter zoogenetischer Heerde und die centrifugale Ausbreitung der Repräsentanten derselben, geknüpft an folgende vier Hauptbedingungen : 1) Die Art der Fortbewegung, welche den betr. Thieren zukommt, 2) die geographischen Beziehungen des zoogenetischen Heerdes zu den demselben benachbarten Theilen der Erde, 3) das Geeignetsein dieser Gegenden in Bezug auf Klima, Nahrung u. dgl. m. zum Wohnplatz für diese von außen kommenden Wanderer, 4) die geologische Epoche, bis zu welcher der zoologische Typus, den diese Wesen repräsentiren, zurückreicht. Die erste Säugethierfauna der Erde mag analog derjenigen gewesen sein, welche wir jetzt fast ausschließlich in Australien finden ; zur Secundärzeit bewohnten die Beutelthiere den alten und den neuen Continent ; während der Tertiärzeit haben sich die placentalen Säugethiere auf der nördlichen Erdhälfte gezeigt, und lebten dort zusammen mit den Beutelthieren ; diese gemischte Fauna findet sich heute noch in Neu-Guinea und einem Theile America's, während die Beutelthiere vom alten Continent mit dem Beginn der gegenwärtigen Periode verschwanden. Nur die für den Flug organisirten placentalen Säugethiere haben sich nach Au- stralien verbreitet. Also waren zur Zeit, als die auf der Erde lebenden placentalen Säugethiere sich in den benachbarten zu Asien gehörenden Gegenden nieder- ließen, diese wahrscheinlich schon von Australien durch die für Landbewohner unüberschreitbares Meer getrennt. Die noch lebenden sowie die ausgestorbenen Straussartigen Vögel legen die Frage nahe, ob nicht alle von Arten abstammen, welche ursprünglich ein und der- selben Localfauna angehörten, aber zu einer sehr weit zurückliegenden geologi- schen Periode auseinandergingen, während welcher noch zwischen America, Australien, Neu Seeland, Madagascar, Africa etc. Verbindungen existirten. Semper , Prof. C. , Über die Aufgabe der modernen Thiergeographie. (Samml. wiss. Vorträge 14. Ser. Heft 322). Berlin, 1879. 8. (32 p.) Die Thiergeographie muß auf Erforschung der Genealogie im Sinne der De- scendenztheorie hinauslaufen und mit der Paläontologie Hand in Hand gehen. Als Ursache der Neubildung von Arten wird der Hybridation ein Plat.. eingeräumt und auf die direct umbildende Einwirkung der äußeren Verhältnisse Gewicht ge- legt. Wasserasseln zwei Jahre hindurch in 4 — 5 Generationen in hermetisch verschlossenem Glase gezüchtet, wurden zuletzt nicht nur klein , sondern unter- schieden sich auch durch Behaarung der Beine und Größenverhältuisse der Kör- pertheile von den Stammeltern. Von Interesse ist der p. ;U) mitgetheilte Brief Darwin's über die physiologische Bedeutung von 4 früher für rein morphologisch gehaltenen Merkmalen, so wie die von Cartier an Reptilien (und von Braun an Krebsen) gemachte Entdeckung, daß die Häutung durch eine Schicht von »Hau- a) Allgemeines. 55 tiingshaarcna eingeleitet wird, die später zu den (früher für rein morphologische Merkmale gehaltenen) Leisten, Kippen , Stacheln etc. der Reptilienschuppen werden. Kef. G. Seidlitz. Allen, Joel Asapli, The geographica! distribution of the Mammalia, considered in relation to tlie principal ontological Regions of the earth, and the laws that govern the distri- bution of animal life. in : Bull. U. St. Geol. and geogr. Survey. IV. p. IH.'i — 77. 1878. Verbreitung des Säugethierlebens auf der nördlichen Hemisphäre in Bezug auf die Gesetze der geographischen Verbreitung. Säugethierregionen der Erde. Es werden hauptsächlich die Gesetze und Einflüsse discutirt, welche die Ver- breitung regeln, ob diese mit klimatischen Zonen coincidirt oder nicht und ob sie hervorragend vom Klima (Temperatur) abhängt. Dass letzteres bei dem marinen Thierleben der Fall, ist anerkannt ; dass es sich auf der Oberfläche der Erde etwas anders verhalten wird, kann man wegen der mannigfaltigen horizontalen und verticalen Gliederung derselben voraussehen. Es scheint jedoch eine ähn- liche Beziehung zwischen klimatischen Gürteln und Lebenszonen zu herrschen. Eine arctische oder Nordcircumpolarzone lässt sich leicht abtrennen, sie um- faßt die arctischen , subarctischen und kälteren gemäßigten Breiten der nörd- lichen Hemisphäre und ist durchgängig durch eine markante Gleichartigkeit des Säugethier- wie überhaupt des thierischen und pflanzlichen Lebens characterisirt. Nach Süden von dieser Zone findet sich ein breiter Gürtel über die gemäßigten und gemäßigt warmen Gegenden Beide Zonen zusammen gleichen sich in ihrem Säugethierleben weit mehr untereinander als dieses demjenigen in den intertro- pischen Regionen gleicht ; sie können daher zusammen als Arctogaea unter- schieden werden. Die Formen der tropischen und gemäßigten Regionen desselben Continentes differiren mehr von einander als die der correspondirenden Theile der gemäßigten und kälteren Gegenden der alten und neuen Welt. Das tropische America hat sehr wenig Gemeinsames mit dem tropischen Asien und Africa. Die südliche gemäßigte Zone differirt von den Tropen und hat noch weniger gemein mit der nördlichen gemäßigten Zone. Australasien und Madagascar mit benach- barten Inseln bilden je eine hoch specialisirte Region. Die antarctische und kalte gemäßigte südliche oceanische Region ähnelt mehr den entsprechenden Ge- genden der nördlichen Hemisphäre als irgend einem anderen Theile der Erde. Außer dem Einflüsse des Klima s aber hat die geologische Geschichte und Be- schaff'enheit der Erdoberfläche großen Einfluß auf die Verbreitung der Säugethiere gehabt, so daß die Verschiedenartigkeit der Lebeformen ebenso sehr abhängt von der Isolirung einzelner Theile der Erdoberfläche oder von ihrer Continuität. Die folgende Eintheilung ergibt sich aus des Verf. Betrachtungen : 1. Primäre Abtheilungen oder Reiche (Realms.) 1. Arctisches oder Nord-Circumpolares. H. Nördliches gemäßigtes mit 2 Regionen und 8 Provinzen, ni. Americanisches tropisches mit 3 Regionen ohne characterisirte Provinzen. IV. Indoafricanisches mit 2 Regionen und 5 Provinzen. V. Südamericanisches gemäßigtes mit 2 Provinzen. VI. Australisches mit 3 Regionen und 2 Provinzen. VII. Lemurisches. Vin. Antarctisches oder Südcircumpolares. 2. Secundäre Abtheilungen oder Regionen. II. Nördliches gemäßigtes Reich : 1) Americanische. 2) Europaeo-asiatische. III. Americanisches tropisches Reich: 1) Antillische. 2) Centralamerica- nische. 3) Brasilianische. 56 VI. Zoogeographie. IV. Indoafricanisches Reich : 1) Africanische. 2) Indische. VI. Australisches Reich: 1) Australische (Australien, Tasmanien und Neu Guinea). 2) Polynesische. 8) Neu Seeland. 3. Abtheilungen 3. Ranges oder Provinzen. II, 1. Americanische Region: a. Borealische, b. Östliche, c. Mittlere, d. Westliche. II. 2. Europaeo-asiatische Region : a. Europäische, b. Sibirische, c. Mittel- ländische, d. Manschurische. IV. 1. Africanische Region : a. östliche, b. westliche, c. südliche. IV. 2 . Indische Region : a. continentale, b. insulare. V. Südamericanisches gemäßigtes Reich : a. Andische, b. Pampas. VI. 1. Australische Region: a. Australische, b. Papuanische. Die Verwandtschaft der verschiedenen primären Region und ihrer Unterab- theilungen kann man durch folgende Diagramme veranschaulichen. II. I. a 1 1 1 a 2 b . d : 1 " c 1 b 1 c d II. III. 1 a a 2.. b D VII. IV. VI. VIII. b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. (Referent: Prof. KarlMöbius in Kiel.) Die äussern Lebensverhältnisse der Seethiere. Boguslawskl, G. von, Die Tiefsee und ihre Boden- und Temperaturverhältnisse. Berlin, Habel, 1878 (Febr. 1879). (Heft IHO/.'lll der Samml. gemeinverst. wiss. Vorträge. Hrsg. von R. Virchow und F. von Holtzendorff.) Die Schrift enthält Resultate der Untersuchungen der Expeditionen des eng- lischen »Challenger«, der deutschen i^Gazelle« und der nordamericanischen »Tus- carora« über Meerestiefen, Gestaltung und Beschafi"enheit des Meeresbodens, die b; Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 57 Temperaturvertheihmg in den Oceanen und die allgemeine oceanische Circiilation. Auf einer beigefügten Karte der Erde sind die Tiefen in Metern in die Meere eingeschrieben und die Forschungsrouten der drei genannten Schiflfe eingetragen. Pagenstecher, H. Alex., Über die Thiere der Tiefsee. Berlin, Habel, 1879. (Samml. gcmein- verst. wiss. Vorträge von 11. Virchow u. v. HoltzendorÖ'. Heft 315 u. 316.) Diese Schrift enthält eine Geschichte der planmäßigen zoologischen Unter- suchungen des Meeres von Edward Forbes an bis zu den großartigen Tiefsee- forschungen unserer Zeit , sowie eine Zusammenstellung der in größeren Tiefen lebenden Formen der Fische und aller marinen Evertebraten . Meeresfaunen. Mittelatlantischer Ocean. Ostseite. Langerhans, P., Die Wurmfauna von Madeira, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 32, 1879, p. 514. Bd. 33, 1879, p. 271 u. Bd. 34, 1880, p. 87. L. suchte nach Würmern im Oberflächenwasser, am Strande unter Steinen, zwischen an Felsen wachsenden Algen und mit dem Schleppnetz bis 40 Faden (73m) tief. 37 bis 73m tief besteht der Grund aus feinem Schlamm, in welchem viele Mollusken und Würmer wohnen. Er fand 153 Arten Chaetopoden, 4 Chaeto- gnathen !1 neue Art) und 18 Nemertinen. 57 Arten Chaetopoden sind neu; von den 96 schon bekannten Arten leben 72 im Mittelmeer. 33 Arten sind nicht nur im Mittelmeer, sondern auch noch an den europäischen Oceanküsten gefunden worden. Bis in das nördliche Eismeer sind verbreitet : Ehkrsia comuta, EusylUs Blomsirandi und monilicornis, Autolytns prolifer, Nephthys Homberyi, Eulalia viridis, Pomatilla rcniformis und Placoste.gus tricuspidatus. Leontis Dumerilii kommt auch in Westindien und bei Japan vor. Von den 24 Arten, welche in keinem europäi- schen Meere gefunden worden sind , gehören 3 der westindischen Fauna an : Amphinome carunculosa, Nereis ßoridana und i-ubiciinda . Vier andere, nämlich : Pionosyllis compacta, Staurocephalus erucaeformis, Prionospio Steetistrupi und Chone Duneri sind bisher nur weit entfernt von Madeira im Norden gefangen worden, werden aber wahrscheinlich auch in den Zwischenstationen leben. Drei Arten : Lumhriconereis fragilis , Brada inhabilis und Myriochele /fem erreichen den hohen Norden. Von den 18 angeführten Arten Nemertinen sind 3 Arten neu. 13 der schon bekannten Arten leben auch im Mittelmeer. Greeff, Kich., über pelagische Anneliden der Canarischen Inseln, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 32, 1879, p. 237 u. 661. G. führt 7 Arten (6 neue Arten und 3 neue Gattungen) von Polychaeten an, unter diesen Typhloscolex Mülleri ^u^c\i {■= Acicularia Virchoivii Lgrhs.), welche auch im Mittelmeere und im rothen Meere beobachtet worden ist. Er nennt zu- gleich alle bekannten Arten von Tomopteris : 2 Arten T. Kefersteinii und levipes von den Canaren, T. EscfiscJwltzii aus der Südsee, T. helgolandica aus der Nordsee und vitrina aus der Adria. Mittelmeer. Marion, A. F., Draguages au large de Marseille, in: Ann. des Sc. Nat. (6.) T. 8. Art. 7. Es wurde bis 350m tief gedredscht, wo, 9 milles von dem Eingang in den Golf von Marseille, plötzlich große Tiefen auftreten. Unter der Strand- und der Zostera- Region, welche letztere bis 30m tief reicht, liegt die Corallinenregion, in welcher über 200 Arten (ohne die Spongien) gefunden wurden. M. zählt auf: Crustaceen 27 Arten, Chaetopoden 55, Gephyreen 4, Nemertinen 3, Ascidien 3, Bryozoen 16, Brachiopoden 1, Mollusken 82, Echinodermen 12, Coelenteraten 15 Arten. 58 VI. Zoogeographie. 80 bis 108m tief in sandigem Schlamm war die Fauna mannigfaltiger und reicher als 350m tief im klebrigen Mud. Manche Arten, welche nahe der Küste im flachen Wasser eine bedeutende Größe erreichen, bleiben klein in größeren Tiefen, z. B. Ci/therea rudis, Scaphander Ugnai-ius, Strongylocenlrotus lividns. Dagegen erreicht Echmus melo sein größtes Volumen 60 bis 108 m tief und bleibt klein an der Küste. Außerhalb der Inseln Maire und Planier wurden bis 350 m tief gefunden: Mol- lusken 33 Arten, Chaetopoden 13, Gephyreen 2, Bryozoen 3, Crustaceen 2, Echinodermen 5, Coelenteraten 3 Arten. Haller, G., Beitr. zur Kenntn. der Laemodipodes filiformes, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 3;{. 1879. p. 395. Auf Crustaceen des Mittelmeeres fand H. Podophrya crustaceurum n. sp. Claus, C, Agalmopsis utricularia , eine neue Siphonophore des Mittelmeeres. Arbeit, d. zool. Inst. Wien etc. 2. Bd. 2. Heft. p. 199. Diese neue Siphonophore wurde im Hafen von Messina gefangen. Chun, C, Die im Golf von Neapel erscheinenden Rippenquallen, in : Mittheil, aus d. Zoolog. Stat. z. Neapel. 1. Bd. 2. Heft. 1879. p. ISO— 217. Die meisten Arten und Individuen erscheinen von Februar bis Mai. Ccstus veneris, Callianira hialata und Hormiphora plumosa bleiben im Sommer ganz aus. Im Herbst erscheinen zuerst Beroe und Cestusschwärme. Sciroccostürme verur- sachen große Schwankungen im Auftreten der Rippenquallen. Im August er- scheinen regelmäßig Cassiopea borhonica und Iwm flavüabris. Im Sommer 1877 wurden Beroe ovata und Larven von Cestus durch Schwebnetze in bedeutenden Tiefen gefangen. Am Grunde wurden im Sommer folgende Arten angetroffen: Tima ßaviVosiris , Oceania cruciata und Charybdea marsupialis. Die Larve von Cassiopea geht am Grunde auf Algen aus. Im Ganzen wurden 17 Arten (16 Gat- tungen) Rippenquallen gefunden und zwar : Pleurobrachiadae 4 Arten, Merten- sidae 4, Lobatae 5, Cestidae 2, Beroidae 2 Arten. Ludwig, H., Die Echinodermen des Mittelmeeres. Prodromus einer monograph. Bearbeitung derselben, in: Mittheil, aus d. Zoolog. Stat. z. Neapel. 1. Bd. 4. Heft. p. 523—580. Im Mittelmeere sind sicher beobachtet : unsicher: 2 Arten Crinoideen 19 » Asteriden 4 25 .. Ophiuriden 10 18 » Echinoideen 29 )> Holothurien 13 93 Arten 27 Seit der Eröffnung des Suezcanals ist Heterocentrotus mamillattis in das Mittel- meer eingewandert. Die Arten werden einzeln aufgeführt mit Angabe der Fund- orte, der Tiefen, wo sie leben und ihre Litteratur. Waters, Arth. W., Bryozoa (Polyzoa) of the Bay of Naples. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. pp. 28, 114, 192, 267. Es werden aufgeführt Cheilostomata 78 Arten, Cyclostomata 33, Ctenostomata 2, Pedicellina 5 Arten, im Ganzen also 118 Arten. — Die Untersuchungen von W. erstrecken sich bis zu Tiefen von 170 Fd. (310 m). Viele Arten sind bis an die nordeuropäischen Küsten verbreitet und reichen zurück bis in die Tertiärzeit. Mehrere Arten leben auch im mittelatlantischen Ocean, einige im rothen Meere, einige kennt man vom Cap der guten Hoffnung und von Australien. Bis 40 Fd. (73 m) tief fand W. viele Hörnern, Idmonea, Entahphora und Eschara, welche anderwärts in großen Tiefen gefunden worden sind. Fossile Ablagerungen dieser Bryozoengattungen können sich also ebensowohl in flachen als in tiefen Meeres- gründen gebildet haben. b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 59 Hubrecht, A. A. W., The Genera of European Nemerteans critically revised, with descriptions of several new species. in : Notes from the Leyden Museum. Vol. 1 . Note XLIV. Hub recht stellt für die europäischen Nemertinen 14 Gattungsbegriffe auf und beschreibt 50 Arten aus der Bucht von Neapel ; außer diesen führt er noch 7 wohlcharacterisirte andere europäische Arten an. Greeff, R., Über dieAlciopiden des Mittelmeeres und insbesondere des Golfs von Neapel, in: Mitth. aus d. Zoolog. Stat. z. Neapel. 1. Bd. p. 448. Es werden 3 Gattungen und 8 Arten angeführt. Haller, G., Beiträge zur Kenntniss der Laemodipodes filiformes, in: Zeitschr. f. Aviss. Zool. Bd. 33 1879. p. 350. H. beobachtete im Mittelmeer, vorzugsweise bei Messina und Villa franca 3 Arten der Gattung Proto, l Protella, 8 Caprella, 1 Podalirius. Die meisten fand er auf Bryozoenstöcken im flachen Wasser. Claus, C, Der Organismus der Phronimiden. in: Arbeit, d. zool. Inst. Wien etc. 2. Bd. 1. Heft. p. 59. C. fand im Frühjahr bei Messina 5 Arten aus 4 Gattungen. Sars, G. O., Nye Bidrag til Kundskaben om Middelhavets Invertebratfauna. II. Middel- havets Cumaceer. in: Arch. f. Math, og Naturvid. 3. og 4. Bind. Christiania. 1879. Med 60 Plancher. Sars sammelte im Winter 1876 im flachen Wasser bis 50 Faden (91 m) tief bei Goletta (Tunis), Syracus, Messina, Neapel und Spezzia im Ganzen 23 Arten (14 neuei. Er fand 8 Arten bei Goletta, 5 bei Syracus, 9 bei Messina, 9 bei Neapel und 13 Arten bei Spezzia. Von diesen Arten kommt eine in dem rothen Meere vor, ü Arten leben an der Westküste von Frankreich, 10 an den britischen Küsten, 2 bei Belgien, 3 bei Dänemark, 5 an der Südküste Norwegens, 5 an der Westküste Norwegens, 2 Arten bei den Lofoten. Er gibt folgende tabellarische Übersicht ihrer Verbreitung : Mare mediterran. E 3 .2-2 'o u oiü bc u s o « « .2 3 Ca 2 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. Cuma Edwardsii Goodsir gibba n. sp pulchella n. sp Cyclaspis cornigera n. sp Iphinoe gracilis Sp. Bäte tenella n. sp inermis n. sp Cumopsis Goodsiri v. Ben laevis n. sp Vaunthompsonia cristata Sp. Bäte . Leucon mediterraneus n. sp Eudorella truncatula Sp. Bäte . . . nana n. sp Diastylis rugosa G. O. Sars neapolitana n. sp Pseudocuma cercaria v. Ben ciliata n. sp Campylaspis glabra n. sp macrophthalma n. sp. Cumella pygmaea H. O. Sars .... limicola n. sp Nannastacus unguiculatus Sp. B. . . longirostris n. sp. . . . + + + + + + + + + + + + + + + + + + + 4- + + + 4- 60 VI. Zoogeographie. Haller, G., Zur Kcnntniss der Mittelmeerfauna der höheren Crustaceen. in: Zool. Anzeig. Nr. 2(>. p. 20.5. H. sammelte bei Villafranca, Nizza, Messina und Lipari bis 500 m Tiefe. Er führt an 10 Arten Brachyuren, 9 Macruren, 3 Cumaceen, 1 Nebalia und 1 Am- phipoden. Po7itonia ü/rrhe^m, Typton spongicoJa und LeucotJioe Qhnticulata fand er in der Atliemhöhle von Ascidien {Phallusia mamUlata) , Typton spongicola auch in Spongien. Mittelatlantischer Ocean. Westseite. Agassiz, Alex., ün the Dredging Operations carried on from l)ec. 1878 to March 10, 1879 by the U. St. Coast Survey Steamer »Blake«, in : Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 14. 1879. p. 289. Es wurde hauptsächlich gedredscht zwischen St. Thomas und Trinidad, auf 200 Stationen über 230 mal, in Tiefen von 100—2412 Faden (180— 4450 m) . — Auf Felsengrund wurde mit einem Baum von 6 Fuß Länge gefischt, an welchem eine Kugel und 12 — 15 Ringe hängen, in denen Schwabber (große Quasten aus Faserwerk) befestigt waren. — In feinmaschigen Schwebnetzen wurden in großen Tiefen viel weniger schwimmende Crustaceen und Fische gefangen als im Kurr- netz, wenn dieses schnell (2 — 2^/2 miles in der Stunde) gezogen -wurde. Es wurde ein galvanisirtes Stahltau von P/jg Zoll Umfang verwendet. An diesem hingen zuweilen Tiefsee-Siphonophoren (Rhkophysa). Es wurde zweckmäßig gefunden, den Beutel des Tiefseekurrnetzes nicht länger als 12 Fuß zu nehmen, wenn der Baum desselben 10 Fuß Länge hatte. — Außer großen Massen kreideartigen Muds wurden in Tiefen von 994 Faden (1820 m) große Blöcke weißer Kreide gefunden. — Die Fauna im östlichen Theile des Caraibischen Meeres ist nicht wesentlich ver- schieden von der Fauna des Golfs von Mexico und der Straße von Florida ; doch ist sie in großen Tiefen weniger reich, als diese sind. In Tiefen von 300 — 1000 Faden (550 — 1830 m) wurden fast alle Arten, welche bis 2000 Faden (3700 m) leben, gefangen und zwar in großer Anzahl. Eine große Zahl von Arten sind mit den von der Challengerexpedition gefangenen identisch oder wenigstens sehr nahe verwandt. Es wurden keine Typen gefischt, welche nicht bereits die große eng- lische Expedition zu Tage gefördert hatte. Man kann annehmen, dass der Hauptsache nach die Tiefseefauna bekannt ist. Auf den tieferen Gründen treten immer wieder dieselben Gesellschaften wirbelloser Thiere auf. — Die monotone Tiefseefauna geht 300 — 350 Fd. (550 — 640 m) hoch. Die Littoralfauna reicht bis 100 oder 150 Faden (180— 275 m) hinunter. Zwischen 100 und 300 — 400 Faden (180 u. 550 — 730 m) leben Arten, welche weder littoral sind, noch die weite geographische Verbreitung der Tiefseearten haben. Da die obere Grenze der Tiefseefauna von der Temperatur ab- hängt, so ist ihre Lage sehr variabel . — Beiden Caraiben liegen 1 0 0 0 — 1500 Faden (1800 — 2740 m) tief zwischen den Tiefseethieren Massen von gesunkenen Baum- blättern, Bambus, Zuckerrohr und Schalen von Landschnecken, welche offenbar durch die Passatwinde von den Küsten in See getrieben werden. Diese gesunkenen Pflanzenmassen begünstigen die Vermehrung der Thiere. — Fänden Paläontologen eine derartige Vermischung fossiler See- und Landorganismen, so würden sie glauben, die sie einschließenden Schichten hätten sich in einem Astuarium ge- bildet, welches Wälder umsäumten. — Unter den gesammelten Thieren werden her- vorgehoben : Sandforaminiferen, Hyalonemen, eine Riesen-Euplectella, eine Reihe Entwicklungsstufen von Dactylocalyx (Spongie), Tiefsee-Holothurieu, Echiniden, viele Echinothurien, Comatulae und Pentacrinen. Die Peiitacrinen gehören zu zwei Arten , die sehr variiren. Sie ergreifen mit den Girren ihrer Stämme fremde Gegenstände und halten diese fest. Die Pentacrinen scheinen an manchen b^ Verbreitung Avirbelloser Seethiere und Seefischerei. 61 Stellen wahre Wälder zu bilden. — Ophiuren kommen in allen Tiefen vor, oft in unzähligen Individuen. Die meisten, vielleicht alle atlantischen Tiefsee-Ophiuren, welche der Challenger entdeckte, wurden zahlreich gefangen. Unter den vielen Corallen waren große einfache Formen (Flabellum, Trochocyathus, Ceratrochus) und Tiefsee-Actinien, welche auf Spongiennadeln, Gorgonien oder Umbellularien- stämmen saßen. — Zahlreich waren auch die Alcyonarien vertreten. Röhren- würmer wurden gefangen, deren Köhren aus Kieselnadeln oder Pteropodenschalen bestehen oder welche mit Corallen, Gorgonien, Spongien oder Mollusken associirt sind. — Ein B,iesen- Pi/cnoffotwm maß bei ausgestreckten Beinen 2 Fuß. Viele Einsiedlerkrebse, welche in Bambusröhren, in Höhlungen von Spongien oder ge- sunkenem Holze saßen, verschlossen die ZugangsöfFnungen mit einer Scheere, welche wie das Operculum einer Serpula abgeplattet war. — Unter den Mollusken waren viele Pleurotomarien, (ein Individuum 5 Zoll lang) und eine wohlerhaltene Spvntla von 950 Faden (1740 m). — Todte Pteropodenschalen tragen in allen Tiefen wesentlich bei zur Bildung des Grundes. — Unter den zahlreichen Fischen sind besonders viele Lophoidformeu. Manche der seltener gefangenen pelagischen Fische sind unzweifelhaft Tiefseefische oder deren Junge. — Im Caraibischen Meere verursachten zuweilen Massen von Ctenophoren [Mnemiopsis sp.) und ein Syllis verwandter Wurm prachtvolles Meerleuchten. — Unter den Tiefseethieren leucliteten mehrere Gorgonien und Antipathen prachtvoll blau und eine Ophiure an ihren Armen bläulichgrün. Schmidt, O., Die Spongien des Meerbusens von Mexico. 1879. (s. unten: Spongiae.) Sollas, W. J., On Pharetronema zingiberis, a new genus and species of Renierid Sponge. in: Ann. Nat. Hist. ;6.,i Vol. '6. June. p. 404. Eine Spongie von Jamaica, an die Pharetrospongia aus dem Cambridger Grttn- sand sich anschließend. Clarke, S. F., Report on the Hydroidea collected during the Exploration of the Gulf Streani andGulf of Mexico by AI. Agassiz. 1877—78. in ; Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 10. AI. Agassiz sammelte 26 Arten, von denen bereits 13 als neu von Allman be- schrieben worden sind (Mem. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 2. 1877). Sie ge- hören zu 14 Gattungen. Reports on the dredging Operations of the U. S. Coast Survey Str-Blake. (Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 9. Corals, by de Pourtales. W^. -Indien ist reicher an Tiefseecorallen als andere Meere. Nicht selten bringt ein Netz ein Dutzend verschiedener Arten empor. Die meisten fand man auf Fels- grund an der Küste von Cuba und an der Außenseite der Floridariffe, wenige im Globigerinen-Mud in großen Tiefen des Golfs von Mexico und in der Floridastraße. Die Corallenfauna an der Spitze von Florida ist ein Zweig der westindischen. Manche bei Florida sehr häufigen Thierspecies fehlen freilich bei Cuba z. B. Terebratula cubensis und Waldhelmia ßoridana, BalanophylUa floridana, Thecopsam- mm tmtmnabultcm. Rhizotrochus fragilis, Dtstichopora foliacea, Allopora miniacea. Madreporaria wurden 44 Species gefunden, Antipatharia 6, Hydroidea 12, im Ganzen also 62 Arten. Die Riffe der Bermudasinseln werden von wenigen Arten gebildet, von ca. 10 Anthozoen und 2 Hydrozoen. Besonders tragen 2 Sp. Mille- pora viel zur Bildung des Riffes bei. Diploria cerebriformis liebt Sonnenschein, Millepora ramosa und SympkylUa dip- sacea scheinen im Schatten am besten zu gedeihen. Mycedium fragile, welches aus sehr dünnen zerbrechlichen Platten besteht, bildet Colonien in kleinen Höh- lungen auf 1—6 Fuß Tiefe. (Moseley, Notes by a Naturalist on the Chal- lenger. 1879, p. 26—27.) 62 VI. Zoogeographie. Reports on the Kesults of Dredging under the Siqiervision of AI. Agassiz in the Gulf of Me- xico by the U. S. Coast Survey Steamer »Blake.» V. Nr. 9. 1878. II. Echini by A. Agassiz, Crinoids by L. F. de Pourtales, Ophiurids by Th. Lymän. Es wurden gefangen: Echinoidea 33 Arten 25 — 2865m tief, die meisten jedoch nicht unter 820 m; Crinoidea 9 Arten, darunter Rkkocrinus lofotensis 320 — 1750m tief; Ophiuridae 55 Arten, 60 — 1750m tief, Astropiiytidae 6 Arten 183— 745 m tief. Cuppy, Lechmere 11. J., First sketch of a Marine Invertebrate Fauna of the Gulf of Paria and its neigbourhood. Parti. Mollusca, in: Journ. of Conchol. Vol. 2. 1879. p. 151. Es werden aufgeführt : Cephalopoda 4 Gatt. 4 Arten, Solenoconchia 1 Gatt. 1 Art, Gastropoda 44 Gatt. 87 Arten, Lamellibranchiata 42 Gatt. 102 Arten, im Ganzen 91 Gattungen und 194 Arten. Bergh, 11., Die Doriopsen des atlantischen Meeres, in: Jahrb. d. Deutsch. Malakozool. Ges. 6. Jhg. 1. Hft. p. 42. Es sind im Ganzen 48 Arten der Gattungen Doriopsis bekannt. Die meisten gehören dem indischen und stillen Meere an. Im mittelatlantischen Meere (und Mittelmeere) sind nur folgende 4 Arten nachgewiesen: Doriopsis limba ia Cnv., Krebsii Mönch., atropos Bgh., subpellucida Abr. Bergh, R., Beitr. zur Kenntniss der Aeolidiaden VI. Verhdl. d. k. k. zool. bot. Ges. in Wien. Jahrgg. 1878 (1879). p. 553. P/iidiana Selencae Bergh, n. sp. Bei Eio Janeiro außerdem noch 5 Arten bek. laus d. atlant., stillen u. ind. Ocean). Ehlers, E., Preliminary report on the Worms, in: Reports on the Results of Dredging under Supervision of AI. Agassiz in the Gulf of Mexico (1878) by the Steamer- »Blake«. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 12. p. 269. (1879.) Bis 1568 Fd. tief wurden Würmer gefunden. Weniger als lüO Fd. (183 m) wurden gefangen: Chrysopetalidae, Hesionidae, Syllidae, Nereidae, Scalibreg- midae, Cirratulidae ; weniger als 300 Fd. (550 m) tief: Amphinomidae, Phyllo- docidae, Glyceridae, Ariciidae, Terebellidae , Sabellidae ; unter 600 Fd. (llOOm): Aphroditidae, Polynoidae, Eunicidae, Opheliidae, Ampharetidae, Serpu- lidae. Eunicidae wurden von der Strandgregion bis 955 Fd. (1750 m) gefunden ; sie sind durch 7 Genera vertreten und bilden in vielen Localitäten einen wesent- lichen Theil der Fauna. Serpulidae wurden bis 860 Fd. (1570 m) tief gefunden. Webster, H. E., On the Annelida Chaetopoda of the Virginian Coast. in advance of : Vol. 9. of Transact. of the Albany Institute. Jan. 9, 1879. Das untersuchte Gebiet ist die flache Region von der Küste bis zu den vorlie- genden Inseln. Der Grund ist schwarzer Mud, der bei Ebbe theils mit dem Spaten, an nicht entblößten Stellen mit dem Schleppnetz gehoben wurde. Bei niedrigem Wasser sind die Watten schwarz von Ili/a7mssa obsoleta, und zwei Arten Gelasimus treten in Scharen auf, welche jeder Schätzung spotten. Zwischen den Austern wohnen zahllose kleine Würmer und Mollusken. Amphitrite omata ist so häufig, dass sich an manchen Stellen die ausgestreckten Tentakel der Indi- viduen berühren. Im Ganzen werden 59 Arten aus 49 Gattungen Chaetopoden angeführt. Stimpson, V\\, Prelim. Report on the Crustacea dredged in the Gulf Stream in the Straits of Florida. I. Brachyura. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 2. 1879. Es wurden 81 Arten aus 47 Gattungen gefangen. Buthynomus (jiganteus Milne Edwards, ein riesiger Isopod von 23 cm Länge und 10cm Breite mit facettenreichen Augen wurde 955 Faden (1750mi tief nord- östlich von Yucatan gefangen. (Compt. rend. 6. Jan, 1879, Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 241). b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 63 Nordatlantischer Ocean. Ostseite. Berthelin, G., Liste des Foraminiferes recucillis dans la Baie de Bourgneuf et ä Pornichet (S. V. der Mündung der Loire, bei der Ins. Noirmoutiers) . Nantes, 1879. 8«. Es werden 31 Gatt, und 76 Species aufgeführt; die meisten kommen auch an andern Punkten der französischen Westküste vor, so wie an der belgischen und englischen Küste, wie der Verf. in einer tabellarischen Übersicht angibt. Siddali, J. 1). u. H. B. Brady, Catalogue of British recent Foraniinifera, 1879. Es werden aufgeführt : Gromida 3 Gattungen 4 Arten ; Miliolida 7 Gatt. 27 Arten; Lituolida 9 Gatt. 20 Arten; Lagenida 10 Gatt. 75 Arten; Gio- bigerinida 22 Gatt. 63 Arten; Nummulinida 4 Gatt. 11 Arten, im Ganzen 35 Gattungen und 210 Arten. Robin, Ch., Mem. sur la struct. et la reprod. de quelq. Infusoires tentacules , suceurs et flagelles. in: Journ. de l'Anat. et Physiol. 1879. p. 529. R. fand an der Westküste von Frankreich bei Concarneau das an der Küste von Norwegen von Claparede und Lachmann, an der schottischen Küste von Str. Wright beobachtete Ophryodendron abietimtm an Hydroidpolypen und Fucus ; ferner Achutopis rara Robin, Podophrya Lynghyei Ehb. '= Podophrya gemmipara Hertwig), Trichod'ma Scorpaenae Rob. Fischer, P., Essai sur la distribution geographique des Brachiopodes et des MoUusques du littoral oceanique de la France, in: Actes de la Soc. Linn. de Bordeaux. XXXII. 1878. F. theilt das Gebiet in folgende Regionen : 1) Region normande ou de la Manche. Bis C. de la Hague. 50 m t. 2) Reg. armoricaiue ou du massif bre- ton. — Mündung d. Loire, reich an Inseln. 100 m t. 3j Reg. aquitanique ou vasconienne. — Mündung d. Bidassao, Inseln. 200 — 4500 m. Arten von 0 — 375m (tiefer lebende sind nicht angeführt). Frankreich Gr. Brit. Mittelmeer nach Jefl'reys. Brachiopoda 8 Arten 5 Arten 10 Arten Acephala 170 - 167 - 273 - Pteropoda 2 - 2 - 19 - Gastropoda 362 - 363 - 660 - Cephalopoda 21 - 12 - 53 - 569 Arten 549 Arten 1015 Arten (21 Art. zweifelhaft). Jeffreys , J. Gwynn, On the Mollusca procured during the »Lightning« and »Porcupine« Ex- peditions, 1868 — 70. (Part. II.) in: Proceed. Zool. Soc. London, 1879. Part. III. p. 553. Mit Angabe der horizontalen und bathymetrischen Verbreitung und des geolo- gischen Vorkommens werden 101 Arten Mollusken des nordatlantischen Gebietes angeführt. Dieselben gehören zu folgenden Familien: Anomidae 2 Species, Ostreidae 2, Spondylidae 1, Pectinidae 28, Aviculidae 2, Mytilidae 14, Arcidae 52, im Ganzen 101 Species. Norman, A. M., The Mollusca of the Fjords near Bergen, Norway. in: Journ. of Conchol. 1879, IL p. 8, 33, 65. N. dredschte im Oster- und Bukkefjord auf 27 Stationen. Im Osterfjord be- steht der Grund aus feinem grauen Mud, der viele Foraminiferen enthält, beson- ders BuUmma, VirguUna, Bolivina, Cassidulina, Pullenia. Globigerina und Orbu- litia fehlen fast gänzlich. 50 bis 200 Fd. (i)0 — 370 m) tief ist die Fauna sehr reich, besonders an Würmern und Mollusken. Der Grund des Korsfjord besteht auf 200 Fd. (370m) Tiefe ebenfalls aus feinem Mud. N. sammelte: Brachio- poda 4 Arten, Conchifera 105, Solenoconchia 7, Gastropoda 144, Pteropoda 1 Art, zusammen 261 Arten. Andere Zoologen fanden bei Bergen außer diesen 64 VI. Zoogeographie. noch 92 Arten. Es beträgt also die Summe aller bei Bergen gefundenen be- schälten Mollusken und Brachiopoden 353 Arten. Bergh, 11., Gattungen nordischer Doriden. in: Areh. f. Naturg. 45. Jahrg. 1879. p. 340. Die bekannten nordischen echten Doriden, welche zurückziehbare Kiemen tragen, gehören zu den Gattungen ArcMdoHs, Diaulula, Cadlina, Jorunna, Aldisca und Rostaj^ga ; sie sind mehr kosmopolitisch als die mit nicht zurückziehbaren Kiemen versehenen Gattungen Acanthodoris, Adalaria, Lamellidoris, Goniodoris und Doridunculus , welche fast ausschließlich auf kalte Meeresgegenden be- schränkt sind. I. Mit zurückzieh b aren Kiemen. Zu Archidoris gehören ."{ Arten nordisch (1 pacifisch). Diaulula 1 Art nordpacifisch. Cadlina 4 Arten nordatlant. und- pacifisch. Jorunna 1 Art nordatlant. Aldisca 1 » .« Rostanga 1 » atlant. und mediterr. 11 n. Mit nicht zurück ziehbaren Kiemen. Akiodoris 1 Art pacif. Acanthodoris 3 Arten nordatl. und nord-pacif. Adalaria 5 » » » » Lamellidoris 17 .. n » » Goniodoris 8 .. atl., medit., pacif., indisch 34 + 11 =45 Arten. Norman, A. M., On the Occurrence of Neomenia (Solenopus Kor. u. Dan.) in the Brit. Seas. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 4. 1879. p. 164. Neomenia varinata TuUb. und N. Dalyelli 'Kox. u. Dan., beide von der norwe- gischen Küste bekannt, kommen auch bei den Shetlands-Ins. vor. Hincks, Th., On the Classif. of the Brit. Polyzoa. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 153. Es werden zwei neue Arten angeführt : Brei da tubaeformis n. sp. SO Küste und Sc/iizoporella cristata n. sp. Hastings auf Pecten maximus. Norman, A. M., On Loxosoma and Triticella, Genera of Semiparasitic Polyzoa in the British Seas. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 133. Loxosoma phascolosomatum C. Vogt. Triticella flava Dalyell. (auch bei Norwegen nach G. 0. Sars) . Tauber, P., Annulata danica I. En Revision af de i Danmark fundne Annulata Chaeto- gnatha, Gepliyrea, Balanoglossi, Discophorae, Oligochaeta og Polychaeta. Kjeben- havn, 1879. P. Tauber kennt 250 Arten in Dänemark und 37 an der schwedischen Kattegattküste gefundene Würmer. Die an den dänischen Küsten vorkommenden Polychaeten schlägt er an auf 220 Arten. Es werden aufgeführt : Chaetognatha 2 Arten, Gephyrea 7 Arten, Balanoglossi 1 Art, marine Discophoreae 17 Arten, marine Oligochaeta 9 Arten, Gymnocopa (Tomopterisj 1 Art, Polychaeta 202 Arten. Ridley, H. N., fand eine neue Species Copepoden : Doridicola antheae auf Anthea cereus an der Küste Englands, in: Ann. Nat. Hist. Vol. 4. 1879. p. 458. Hoek, P. P. C, Carcinologischcs. in:Tydschr. d. Nederl. Dierk. Vereen. 4. Deel, 3. en 4. Afl. 1879. p. 97. An der Kü.ste der Niederlande sind folgende 1 1 Arten Amphipoden gefunden : CorophitimlongicorneYah., Corop/iium crassicnrneBniz., Cerapus difformisM.. Edw., b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 65 Orthopalame TerschelUngi Hoek (n. sp.) , Amphitoe liUorina Sp. Bäte, Pudocerus falcatus Mont. , Ati/lus Sivainmerdammii M. Edw., CalUopius lacvmsculus Kröy., Melita obtusataM.out., C/ieirocrahis brevicortiis Hook (n. sp.l, Ampelisca aeqiiicornis Bruz. Norman, A. M., Crustacea Cumacea of the »Lightning«, »Porcupine« and »Valorous« Expedi- tions, in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 3 u. 54. Im Ganzen wurden 30 Arten gefangen, welche 10 Gattungen angehören. Die Gattung Diasti/lis ist durch 16 Arten vertreten. Die meisten Arten wurden in größeren Tiefen (900— 4800 m) gefangen. *Sars, G. O., Carcinologiske Bidrag til Norges Fauna. I. Monographi over de vid Norges Küster forkomede Mysider. 1879. Nordatlantischer Ocean. Westseite. Verrill, A. E. , Preliminary Check-list of the Marine Invertebrata of the Atlantic Coast from Cape Cod to the Gulf of Lawrence. New Haven, 1879. Es wurden über 1400 Arten gefunden, die meisten weniger tief als 370 m. Insecta 4, Pycnogonida 13, Acarina 1, Xiphosura (Merostomata) 1 , Podoph- thalma 45, Schizopoda 13, Cumacea 17, Phyllocarida (Nebalia) 1, Amphipoda über 100, Isopoda29, Cirripedia 15, Chaetopoda 210, Gephyrea 10, BdellodeaS, Chaetognatha 2, Enteropneusta 2, Nemertina 33, Turbellaria 19, Echinoder- mata 7S, Anthozoa 44, Acalephae 151, Cephalopoda 12, Gastropoda 187, Pte- ropoda 4, Solenoconcha 3, Lamellibranchiata 122, Tunicata 43, Brachiöpoda 5, Bryozoa 141, Spongiae über 100 Arten. Matthew, Jones J., (in Halifax, Nova Scotia) theilt in Nature, Feb. 20, 1879, p. 363 mit: Mit großen Massen Sargassum bacciferum bei Winterstürmen aus SO und SW werden verschiedene pelagische Thiere : Spinda prutotypus, Jonfhina communis, T'eleUa communis , Physalia pelayica, Nester von Antennarius marmoratus an die Bermudas, ja sogar bis an die Küsten von Neuschottland und Neufundland nord- wärts getrieben. Nordpolar- Meer. Sars, G. O., Indberetninger til Department for det Indre om de af ham i Aarene 1874 — 77 antstillede Undersögelser vedkommende Saltvandsfiskerierne. Christiania 1878. III. Uddrag af Prof. Sars' Indber. som Delfager i den norske Atlanterhavsexpedition i Aaret 1876, p. 28 — 41. IV. Forlöbig Beretning om de under den 2den norske Nord- havsexpedition i 1877 anstillede zoologiske Undersögelser. p. 42-59. An den Untersuchungen nahmen Theil : Danielssen und Koren (Echino- dermen, Gephyreen und Coralleu) , Hansen (Anneliden), Friele (Mollusken), 0. Sars (die übrigen Thiere, Diatomeen und Seefischerei). Die größte Tiefe, welche man (zwischen Norwegen und Island) erreichte, be- trug 2000 Faden (3700 m). Das Grundnetz wurde 1 6 mal ausgeworfen, das Kurrnetz 1 2 mal, beide zu- sammen 2 mal, Schwabber 1 mal. Außerdem wurde mit dem Oberflächennetz gefischt. Die Resultate waren meistens gut. Außerhalb der Barriere vor der norwegischen Küste wurde unter 300 Faden (550m) 1,()" bis 0*' C. gefunden. Bis Island und zu den Faröern besteht der Meeresboden bis gegen 1000 Faden (1830 ra) hauptsächlich aus klebrigem, kalkreichem grauweißem Schlick, der sehr viele Biloculina-Schalen enthält. Dieser Biloculinamud entspricht dem Globi- gerinenmud anderer Meerestiefen, ist jedoch kalkreicher als dieser. Durch Trocknen verwandelt er sich in kurzer Zeit in harten Kalkstein. In diesen Tiefen bildet sich also Kalkstein oder Kreide. Zoolog. Jahresbericht 187'J. 5 66 VI. Zoogeographie. Die Fauna trägt auch das Gepräge ihres gleichzeitigen Ursprunges mit den Fossilien des Endes der Secundärperiode. Im Ganzen ist sie einförmig und arm. Hauptformen derselben sind Crinoideen , große Pycnogoniden , Siphonodentalium vitreum. Auf ansteigendem Grunde, von 900 bis 400 Faden (1650 bis 730 m) ist das Thierleben reicher und mannigfaltiger. Da sind wahre Wälder von baumförmigen Spongien [Cladorhiza] ; an deren Ästen sitzen Euryale, Antedon, Crustaceen, große Pycnogoniden, Bryozoen und Hydroiden. Auf Plätzen zwischen den Spongienwäldern leben purpurrothe Astropecten, Ophiuren, Anneliden, Crustaeeen [Crangun, Erythrops, Parerythrops, Pseudomma, viele Amphipoden und Isopoden] . Die Riesen unter den Thieren dieser Tiefen sind die 4 Ellen erreichenden Umbellularien. Nach ihnen kann diese Region die U m b e 1 1 u 1 a r i e n r e g i 0 n genannt werden . Fast alle Thiere derselben leuchten bläulich, grünlich oder röthlich. 200—100 Faden (370— ISO mj tief, 20 bis 10 Meilen von der Küste fängt die Barriere an, auf welcher Norwegen ruhet. Am Rande derselben ist harter Grund mit Rollsteinen, welche wahrscheinlich aus Eismassen niedergefallen sind. Die Fauna ist der Küstenfauna ähnlich. Man kann hiernach vor der norwegischen Küste zwei Regionen unter- scheiden: 1. eine wärmere, welche das Skagerak, die Nordsee iind das Nord- meer (10 — 20 Meilen von Norwegen bis Finmarkens Nordspitze) umfaßt; 2- eine kältere außerhalb der Barriere, deren Centrum der Nordpol ist und welche sich zwischen den Faröern und Shetlandsinseln keilförmig bis zum 60" N. B. nach Süden erstreckt. Die Fauna dieser kälteren Region ist arc tisch oder glacial. Sie steigt im N. bis an die Meeresoberfläche ; denn das Thierleben ist mehr abhängig von der Temperatur als von der Tiefe des Meeres. Einst reichte sie weiter nach Süden, wie die glacialen Petrefacten zeigen. In tiefen Fjorden leben noch verkümmerte Abkömmlinge dieser Fauna. An der äußersten Grenze der Barriere liegen mehrere Bänke mit steinigem Grunde auf 220 bis 70 Faden (407 — 128 m), die sich durch Fischreichthum auszeichnen. Der Häring ist ein pelagischer Fisch, welcher den Copepodeu nachgeht. Nur wenn er zum Laichen an die Küsten kommt, ist er von diesen unabhängig. Durch die Entwicklung der Geschlechtsdrüsen gegen die Küste getrieben, nähert er sich dieser bald mehr bald weniger, je nachdem er Nahrung findet. Für die Fischerei ist daher die Untersuchung der Oberflächenschichten auf Nährthiere wichtig. Zwischen Norwegen und den Faröern sind Calanus finmarchicus und Ponteila Paltersonii sehr häufig. Die letztere Art (welche das Meer blau färbt) wird auch von Makrelen viel verzehrt. Von den Faröern nach Island zu ver- schwinden die Copepoden. 1877 dauerte die Expedition vom 11. Juni bis zum 23. August: das Meer wurde zwischen 65" und 71I/2" NB. untersucht (um Jan Meyen) : 24 mal auf 200Faden (370m), 14 mal auf 500 Faden (910m), 6 mal auf 1000— 1600 Faden (1820 — 2930 m). Zwischen Jan Meyen und Norwegen beträgt die größte Tiefe 2000 Faden (3700m). Unterhalb 800 Faden (1460 m) besteht der Grund aus plastischem Biloculinamud. Die Fauna ist nicht reich, enthält aber eigenthümliche interes- sante Formen. Reicher ist sie an den Abhängen zwischen Bänken und größeren Tiefen, wo Mud mit Sand gemengt ist. Die riesige Umbellularia, die auch hier gefunden wurde, scheint nur local in großer Anzahl aufzutreten. Auf 400 Faden (730m) Tiefe wurden bei — 0,9" C. zwei Species Lycodes an- getroff'en (eine neue und eine schon aus dem Polarmeer bekannte) . In weichem bläulichen Thon wurden nur Lumbriconereis und ein großer Si- b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 67 punculid angetroffen. Mit der Beschaffenheit des Grundes verändert sich stets auch die Fauna. Eine und dieselbe Thierform kann in verschiedenen Tiefen leben, wenn der Grund und die Temperatur dieselben sind. Die Grenze der kalten Region erhebt sich bis 300 Faden (550 m). Bei Jan Meyen reicht das eiskalte Wasser bis wenige Faden unter die Ober- fläche. Der warme Golfstrom übt seinen Einfluß also nicht bis dahin. Die Fauna ist daher bis an die Oberfläche arc tisch. 60 — SO Faden (110 — 146m) tief treten Formen auf, welche südlicher in der kalten Region in großen Tiefen leben. Das Thierleben ist reich, und es sind alle Typen repräsentirt. Die Echinodermen sind durch große, prächtig gefärbte Arten vertreten. Area gla- cialis tritt in Riesenexemplaren auf. Auch Fische fehlen nicht ; zahlreiche See- vögel beleben die Luft und das Meer. In der Oberflächenschicht wimmelt es von Thieren. Calanus ßmnarchirus ist hier drei bis viermal so groß wie bei Nor- wegen, Limarina helic'ma und CUone limacina sind häufig. So weit das kalte Oberflächenwasser nicht mit Eis bedeckt war, hatte es eine schmutzig graugrüne Farbe von einem formlosen organischen Schleime, welcher sehr bald die Maschen der Tüllnetze verstopfte. Mit dem Messer abgeschabt, erwies er sich bei 800 — 1000 maliger Vergrößerung als lebendes Proto- plasma von der einfachsten Zusammensetzung. In den unregelmäßigen Klumpen desselben lagen leere Diatomeen u. a. mikroskopische Körperchen , aber keine Coccolithen. Dieser Stoff bedingt den großen Individuenreichthum an Fischen im arctischen Meere. Das Vorkommen und die Vertheilung der Häringe hängt ab von der Nahrung und diese wieder von den Strömungen. Wo sich verschiedene Strömungen be- rühren, häufen sich die Nährtliiere der Häringe an und ziehen Häringszüge herbei. Der Dorsch nährt sich hauptsächlich vom Häring, der Häring von Copepoden, das formlose Jan Meyen-Protoplasma liefert Nahrung für unzählige kleine Fisch- Nährthiere. Bei Jan Meyen, wo die Temperatur fast immer unter 0" bleibt, leben weder Dorsche noch Häringe. Bessels, E., fand am 22. Juli 1871 (die americanische Nordpol-Expedition, Leip- zig 1879, p. 37) östlich von Labrador (53° 19' N.B., 53" 10' W.L.) das Meer schmutzig hellgrün. Es enthielt ungeheure Mengen von Melosim ardica (bis 12 Fuß unter der Oberfläche) und zahlreiche Copepoden, deren Darm mit dieser Diatomee angefüllt war. Sars, G. O., Nogle Bemaerkninger cm den marine Faunas Character ved Norges nordlige Kyster. (Med 2 Kartskitser). in: Tromsö Museums Aarshft. II. 1879. p. 58— 65. Die Grenze der arctischen Seethierfauna verläuft südlich vom Nordcap inner- halb der vor der Festlandsküste liegenden Inseln ; etwas nördlich vom Polarkreis biegt sie ostwärts von der Küste ab und wendet sich dann südöstlich zu den innersten Armen der tief einschneidenden Fjorde. In diesen sind die physica- lischen Verhältnisse denen des Polarmeeres ähnlich, weil sie weit von der warmen atlantischen Südwestströmung entfernt liegen, im Winter stark abgekühlt werden und im Frühjahr bei der Eis- und Schneeschmelze viel Süßwasser erhalten. Nördlich vom Nordcap biegt die Grenzlinie der arctischen Fauna nach Nord- west, wendet sich dann in südwestlicher Richtung gegen Island, wo sie den Polarkreis wieder schneidet, um endlich in der Höhe des Cape Cod unter 4 l" nörd- licher Breite die americanische Küste zu berühren. Nach den neuesten Untersuchungen scheinen die Halbinsel Alaschka, die Aleuten, Kamtschatka und der nördliche Theil des ochotskischen Meeres zoogeo- graphisch ebenfalls zur arctischen Region zu gehören, selbstverständlich auch die ganze Nordküste von Asien und Nordamerica. 68 VI. Zoogeographie. Alle echten arctischen Thiere sind circumpolare Thiere. Dies ist für verschie- dene Arten nachgewiesen, die an der nordeuropäischen und nordamericanischen Küste und im Behringsmeer aufgefunden worden sind, Nach einem Briefe Nordenskjölds v. Ceylon, d. lü. Dec. 1879, abgedruckt in Göteborgs Handels Tidning (Nature, Febr. 5, ISSü, p. 327) fand derselbe zwischen Hongkong, Labuan und Singapore und in der Straße von Malacca am Meeresboden viel weniger Thiere, als im Polarmeere auf 20 — 100 Faden Tiefe, in der Hinloopenstraße, an der Ostküste von Novaja Semlja, südöstlich von (Jap Chelyuskin und südlich von der Behringstraße, an Stellen also, wo die Temperatur stets nur 0 — 2, 7" beträgt, während in jenen thierärmeren Meeresregionen eine Wärme von 15 bis 25° C. herrscht. Resultate der österreichisch -ungarischen Nordpol -Expeditionen 1872 — 1874. Denk- schriften d. Wien. Akad. Bd. 35. — E. v. Marenzeller, Die Coelenteraten, Echino- dermen und Würmer, p. .'i57. — C. Heller, Die Crustaceen, Pycnogoniden und Tunicaten. p. 25. Der nördlichste Punkt, wo Thiere gefangen wurden, war 75° 15' N.B., 59° 14' O.L. Man fischte in Tiefen von 36—510 m. Es wurden gefangen : Spongien 13 Arten, Hydroiden 5, Anthozoen 7, Crinoiden 2, Ophiuriden 6, Astrophytiden 1, Ästenden 5, Echiniden 1, Holothuriden 2, Turbellarien 1, Gephyreen 22, Chaeto- poden 26, Bryozoen 13, Tunicaten 5, Pycnogoniden 3, Cirripedien 1, Isopoden 3, Amphipoden 13, Cumaceen l, Cariden 5 Arten, im Ganzen 115 Arten. V. Marenzeller macht im Betreff der von ihm behandelten Classen folgende allgemeine Bemerkungen : Die meisten Arten waren schon von Spitzbergen und Grönland bekannt. Von den von ihm aufgezählten 84 Arten waren nur 22 dort noch nicht beobachtet. 17 Arten waren bis dahin an der norwegischen Küste nicht über Finmarken hinaus gefunden worden ; von diesen sind 1 6 Arten auch an der nordamericanischen Küste beobachtet. Das nördliche Eismeer kann nicht als abgegrenztes zoogeographisches Gebiet angesehen werden. Zu dem zoogeo- graphisch-arctischen Gebiet müssen alle Punkte, welche der Polarstrom berührt, gezogen werden. Im Robeson Canal unter 82° N.B. nördlich von Grönland fand Bessels mit dem Schleppnetz , welches er durch kleine Waken niederließ, Cranc/on boreas, Hippolytc, Mysis, 2 Arten Caprdla und Gammarus locusta. Der letztgenannte Krebs war sehr groß und so häufig, dass man ihn zu Hunderten aus dem Fluth- loche schöpfen konnte, wenn man die oberflächlich abgefleischten Körper von Robben oder Vögeln in dasselbe hinabließ. Eine Eiderente oder Lumme wurde von diesen Krebsen gewöhnlich in zwei oder drei Stunden auf das schönste skele- tirt ; ein Seehund im Laufe eines Tages. An Mollusken wurden gefunden : eine Modiolaria, Mya truncata wu^Saxicava rugosa. Der einzige Wurm , welcher gefischt wurde, war ein kleiner Priapulus. »Diese Formen geben jedoch keineswegs ein Bild der Meeresfauna ; denn die Localität, die mit dem Schleppnetze untersucht werden konnte, war überaus be- schränkt und nicht günstig für die Existenz thierischen Lebens. Dass die Fauna reicher ist, als dieselbe sich uns darstellte, mag daraus hervorgehn, dass bei stürmischer Witterung mitunter große Pycnogoniden ans Ufer gespült wurden, welche Nymphon grossipes sehr ähnlich waren.« Unter 79" N.B. fand Bessels im Kalkschlamm aus 90 — 95 Fd. (165— 175 m) Tiefe Probathybius, »oiweißartige Massen ohne Coccolithen, welche unverkennbare amöboide Bewegungen ausführten«.) (E. Bessels, Die amerikanische Nordpol-Expedition. 187'J. p. 310 u. 321.) b) Verbreitune; Avirbelloser Seethiere und Seefischerei. 69 Danielssen, D. C, og J. Koren, Echinodermer fra den norske Nordhavsexpedition. in: Nyt Magaz. for Naturvidensk. Bd. 25, Hft. 2. 1879. Es werden 8 Arten Holotliurioiden 4 neue) aufgeführt. IVoc/iosoma horeale M. Sars (= Moljjadia riolctcea Stmler) lebt auch bei Kerguelensland lOü Faden (183 m) tief. Sars, G. O., Bidrag til Kundskaben om Norges Arktiske Fauna. I. Mollusca regionis arcticae Norvegiae. Christiania Univ.-Progr.). 1878. (1879 ausgeg.). Es ist keine scharfe Grenze zwischen einer borealen und arctischen Region zu ziehen. An der ganzen südlichen, westlichen und nördlichen Küste von Norwegen ist überall in der Tiefe wärmeres Wasser {+ 5° C.) als außerhalb der Barriere und östlich vom Nordcap. Bei Vadsö beträgt die Temperatur auf 100 Fd. (183 m) nur 2° C. S. gibt die folgende tabellarische Übersicht der Verbreitung der verschiedenen Classen : < [3 3 [c3 o pH Regio arc- tica Nor- vegiae _ta "a M Ö.2 »H .7^ Brachiopoda . . 8 1 5 6 5 3 3 3 2 Conchifera . . . 174 31 92 132 128 119 45 56 25 Solenoconchia . 9 2 3 9 3 4 2 3 — Gastropoda . . 371 28 97 256 225 133 82 77 25 Pteropoda . . . 0 — 1 4 2 2 3 4 — Cephalopoda . . 13 — — 0 8 8 1 1 1 580 62 198 412 371 269 136 144 53 55 Arten sind neu für die norwegische Meeresfauna, 31 Arten neu für die Wissenschaft, 407 Arten gehören der arctischen Zone an, 372 beschalte Mollusken leben nördlich vom Polarkreis, (Loven kannte 1846 nur 133 arctische beschalte Arten) . Bei den Lofoten kommen 321 Arten Mollusken vor. Bei den Lofoten undWest- finmarken sind boreale Arten mit arctischen gemischt. Östlich vom Nordcap leben 195 Arten, unter ihnen aber keine borealen Arten. Das Nordcap bildet daher eine Grenze zwischen zwei Regionen innerhalb der arctischen Zone. An der Nord- und Westküste von Norwegen leben 132 Arten, welche nur ausnahmsweise südlich vom Polarkreis vorkommen. Bis Spitzbergen gehen 67 Arten, bis Grönland und die Polarinseln 136 Arten, bis an die Ostküste von Nordamerica 137 Arten, bis ins Behringsmeer 54 Arten, bis ins japanische Meer 33 Arten. Schlussbemerkungen : 1) Es ist anzunehmen, dass alle Arten, welche in Ostfinraarken östlich vom Nordcap) vorkommen, arctisch sind. 2) Auch diejenigen Arten sind arctisch, welche gar nicht oder nur aus- nahmsweise südlich vom Polarkreis gefunden worden sind. 3) Eine Art, die in größerer Menge und in kräftigerer Ausbildung innerhalb der arctischen Zone auftritt als südlich vom Polarkreis, ist arctisch. 4) Arctisch sind Arten, welche in der arctischen Zone in verhältnismäßig flachem Wasser, aber weiter südlich in größeren Tiefen leben. 5) Arctisch sind solche Arten, welche in der arctischen Zone in verschie- denen Varietäten auftreten, während sie südlicher mehr constant sind. 70 VI. Zoogeographie. 6) Avctisch sind Arten, welche am Grunde tiefer Fjorden kräftiger ent- wickelt sind als an der offenen Küste. 7) Arctiscli sind Arten, welche in der kalten Area außerhalb der äußeren Bänke leben. 8) Arctisch sind die circumpolaren Arten. 9) Arctisch sind auch die an der nordamericanischen Küste bis Cape Cod gehenden Arten, weil sie durch den kalten Polarstrom zugeführt sind. 10) Die Mollusken des Behringsmeeres sind arctisch. 11) Alle in der Glacialformation vorkommenden Mollusken sind arctisch. 12) Arctisch sind Arten, die im fossilen Zustande kräftiger ausgebildet sind, als Individuen, welche in denselben Breiten noch leben. Hiernach sind 279 Arten arctisch und 128 Arten boreal. Friele, H., Catalog der auf der nonvegischen Nordmeerexpedition bei Spitzbergen gefundenen Mollusken, in: Jahrb. d. deutsch, malakoz. Gesellsch. 6. Jahrg. 1879. p. 264. Zwischen 74° 54' und 80° N.B. wurde auf 5—1333 Fd. (9 — 2440 mi ge- dredscht. Auf 2440 m Tiefe bestand der Grund aus Biloculinenmud. In allen Wasserschichten war das Wasser gegen 0° kalt ( — 1,4 bis + 1,9). So weit die Mollusken- (und Brachiopoden-) Fauna Spitzbergens bekannt ist , umfasst sie 167 Arten, nämlich: Brachiopoda 4 Arten, Conchifera 52, Solenoconchia 1, Gastropoda 105, Pteropoda 2, Cephalopoda 3 Arten. Auf der norwegischen Expedition wurden 138 Arten gesammelt. D'Urban, W. S. M., The Mollusca of Barents-Sea between Spitzbergen and Novaya Zemblia. in: Journ. of Conchol. Vol. 2. 1879. p. 88. Es werden aufgeführt: Brachiopoda 2 Arten, Conchifera 13, Solenoconchia 1, Gastropoda 1 1 Arten. Mereschkowsky, C, Über einige Turbellarien des Weißen Meeres, in: Arch. f. Naturgesch. 1879. I. p. 34. M. fand 14 Arten. Levinsen, G. M. R., Bidrag til Kundskab om Grönlands Turbellariefauna. in: Vidensk. Meddel. naturhist. Foren. Kjebenh., 1879 — 80. L. sammelte in den Jahren 1875 — 77 Turbellarien an der grönländischen Küste hauptsächlich zwischen abgestorbenen Laminarien und andern Algenmassen, welche bei niedrigem Wasserstande ans Land gezogen werden konnten. Er fand 41 Arten aus 20 Gattungen. Die Gattung Mesostomtim ist durch 8 Arten ver- treten, Vortex durch 5, Gyrator durch 4, Cylmdrostamum und Monocelis durch je 3 Arten, die übrigen Gattungen nur durch 2 oder 1 Art. Theel, Hj., Les Annelides polychetes des mers de la Nouvelle-Zemble. in: K. Svensk. Vet. Akad. Handl. B. 16. Nr. 3. Stockholm 1879. 4. Tabl. Bis 1875 waren aus dem Gebiet von Novaja-Semlja 37 Polychaeten bekannt. Die schwedischen Expeditionen von 1875 u. 76 sammelten 90 Arten (13 neu für die Wissenschaft) . Es sind überhaupt dort gefunden 102 Arten, 5 — 255 Fd. (9 — 470 mi tief (bei Grönland 122, bei Spitzbergen 93 Arten). 73 Arten haben Novaja-Semlja und Grönland gemeinschaftlich, 72 Arten Novaja-Semlja und Spitzbergen. Mittelpacifischer Ocean. Brazier, J., List of marine shells collect, on Fitzroy Island, N. Coast of Australia with notes on their geographica! ränge, in: Journ. of Conchol. Vol. 2. 1879. p. 186. B. fand im Jahre 1871 an der Westseite der Insel den Strand auf 60 Fuß Länge mit einer 6 — 7 Fuß breiten und eben so dicken Schicht Corallen und Muscheln b) Verbreitung wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 71 bedeckt, aus der er in wenigen Stunden 73 Arten Gastropoden und 4 Arten Muscheln sammelte. Bei einem zweiten Besuch fand er an derselben Stelle nichts als feinen Aveißen Sand. Ein Sturm hatte die ganze Bank fortgewaschen. Garrett,.A., Annotated Catalogue of the Species of Cypraeidae collected in the South Sea Islands, in: Journ. of Conchol. Vol. 2. 1879. p. 105. G. führt an von W.-Polynesia : von den Viti-Inseln 44 Arten, Tonga-Inseln 36, Samoa-Inseln 41, Kingsmill-Inseln 43, Carolinen-Inseln 32; von O.-Polynesien : von den Cooks-Inseln 3(5, Gesellschaftsinseln 45, Pomotu-Inseln 43, Marquesas- Inseln 13, Sandwich-Inseln 31 Arten. In W. -Polynesien wurden 53 Arten ge- funden, von denen 18 in O.-Polynesien nicht zu Gesicht kamen. O.-Polynesien lieferte 56 Arten, von denen 20 in W. -Polynesien nicht beobachtet wurden. Die Gattung Cypraea ist durch 58 Arten vertreten, Cyj)raeovula durch l Art, Trivia durch 15 Arten. Chinesisch -japanisches Meer. Sladen, W. Percy, On the Asteroidea and Echinoidea of Korean Seas ; Duncan, P. Martin, On some Ophiurioidea from the Korean Seas. in: Journ. Linn. Soc. Zool. Vol. 14. Nr. 77. p. 424 u. 445. Asteroidea 4 Gattungen 6 Arten. Ecliinoidea 8 Gattungen 10 Arten, Ophiu- rioidea 7 Gattungen 16 Arten. 2 Arten Asteroidea und 13 Arten Ophiurioidea sind neu. Die übrigen 17 Arten leben auch in den benachbarten wärmeren Meeren; einige sind noch weiter verbreitet. Jeffreys, J. Gwyn, Notice on some shells dredged by Capt. St. John in Korea Strait. in: Journ. Linn. Soc. London. Zool. Vol. 14. Nr. 77. 1879. p. 418. Es werden 14 Arten angeführt, welche die Straße von Korea mit europäischen Meeren gemein hat oder welche fossil im Coral-Crag vorkommen. Von diesen wa- ren bisher aus dem nordpacifischen und nordatlantischen Ocean noch nicht be- kannt: Annmia ephippium, Pecten similis, Lepton sulcatulum, Axinus ßexiiosus, Panopaea plicata und Turbo sanguineiis. Von 6 anderen wusste man, dass sie im atlantischen und pacifischen Ocean eine weite Verbreitung haben, nämlich : Tere- hratula caput serpentis, Crenella decussata, Lasaea ruhra, Saxicava rugosa, Punctu- rella noachina und Embolus rostralis. Neun Arten sind fossil im Coral-Crag und eine Art [Nucinella ovalis) kannte man bisher nur aus dem Pliocen. Smith, A. Edg., On a Collection of Mollusca from Japan, in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. Part. IL p. 181. Capt. St. John sammelte SS Arten (22 Gattungen) Gastropoden, die meisten bei den Goto-Inseln im Canal von Korea 18 bis 105 m tief. Collingwood, C, New Species of Nudibranohs from the Eastern Seas. in: Journ. Linn. Soc. London, Zool. Vol. 14. Nr. 8ü. p. 737. C. führt die Namen von 16 Arten auf, die meisten aus dem chinesischen Meere, einige aus dem indischen und stillen Ocean. Marenzeller, E. v., Südjapanische Anneliden. I. in: Uenkschr. der math.-naturwiss. Cl. d. Wien. Akad. Bd. 41, 1879. Es werden 30 Arten, darunter 24 neue angeführt. Sie wurden an der Ostküste Süd-Japans von Dr. Koerbl und Dr. v. Roretz meistens 0 — 20 m tief ge- sammelt. Von den 6 bereits bekannten Arten kommen 4 in europäischen Meeren \0V [Poli/noe imbricatalj., Nereis pelagicah., Ä". Dumerilii Awd.FAw. u. N. dirersi- co^or Müll.) , 2 im rothen Meere [Pectlnaria aegi/ptiaca S)SiV. u. Lysidice collaris). Die letztgenannte Art lebt auch bei den Philippinen. 72 ^1- Zoogeographie. Miers, Echv., ün a Collection of Crustacea made by Capt. H. C. St. John, R. N. in the Corean and Japanese Seas. Parti. Podophthalmia. in: Procecd. Zool. Soc. London 1879. P. I., p. 18. 54 Species oder gut-characterisirte Variatäten werden aufgezählt, außer ost- asiatischen Formen manche weitverbreitete pacifische Arten, viele westamerica- nische und einige Mittelmeerformen. Slater, H. Henry, On a new Genus of Pycnogonidae and a Variety of Pycnogonum littorale from Japan, in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3, 1879, p. 281. Die neue Form : Parazetes auchenimis wurde bei Cape Sima, Pycnogonum Uttorule Fab. var. temie an der Westseite Japans gefunden. Nordpacifischer Ocean. Bergh, R., On the NudibranchiateGastropod Mollusca of the North Pacific Ocean, with spec. reference to those of Alasca. Part. I. and II. in: Scient. Results of the Explor. of Alascaby W. H. Dali. Vol. I. Washington. 1879—80. Es wurden 27 Arten gefunden (14 neue). Folgende Arten leben auch im nord- atlantischen Meere : Aeolidia jmpillosa , Cadlina [Doris] repanda , Acanthodoris pilosa. Südpaciiischer Ocean. Thompson , DArcy W., On some new and rare Hydroid Zoophytes (Sertularidae and Thuja- riidae) from Australia and New Zealand. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 97. Th. führt an: 5 Arten Sertuhrella, 8 Arten Serttdaria, 4 Arten Thujaria, 1 Art Pericladium. Die Zahl der bekannten Sertulariden von Australien beträgt 15. Haswell, William A., Preliminary Report on the Australian Amphipoda. in ; Ann. Nat. Hist. Vol. 5. 1880. p. 30. Arten der Gattungen Talorchestia , Orchestoidea , Orchestia und Allorchestes sind zahlreich an der Küste von Tasmania, Neu-Süd-Wales und Queensland. Mehrere Species der Gattung Lysianassa kommen vor bei Port Jackson und Port Denison. Arten der Gattungen Melita , Megamaei-a , Maera , Gammariis und Amphitoe sind gemein an den Küsten Australiens. Thomson, George M., Additions to the Amphipodous Crustacea of New Sealand. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 4. 1879. p. 329. Zu den nach seiner Angabe bereits bekannten 30 Arten Amphipoden fügt Th. die Beschreibung von 4 neuen Arten hinzu. Es sind also von den Küsten Neu- seelands jetzt 34 Species Amphipoden bekannt. Haswell, W. A., On 2 n. sp. of Crabs of the Genus Stenorhynchis (brevirostris and fissirostris). in: Proceed. Linn. Soc. N. S. Wales, III. P. 4, p. 408. Von Port Jackson und New Zealand. Thomson, G. M., besehreibt 2 neuelsopoden, Arctiirustuhcrculatiis und Tanuis novae-zealan- äiae und Nebalia longipes n. sp. von Neuseeland, in; Ann. Nat. Hist. Vol. 4. 1879. p. 415 und 418. Indischer Ocean. BrUggemann, F., CoralsfromRodriguez. in : Philos. Transact. London. Extra- Vol. 168. 1879. p. 509. Es werden 4 9 Arten aus geringen Tiefen angeführt. Die Corallenfauna von Rodriguez ist der von Mauritius , Madagascar und den Seychellen nahe verwandt. b) Verbreitung ■wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 73 Viele Arten kommen auch im rothen Meere vor , manche leben auch im nordöst- lichen Theile des indischen Oceans und einige auch im stillen Oceau. Vertreten sind folgende Familien: Alcyonaria (2 Arten) , Milleporidae (3 A.) , Actinidae (2A.), Stylophora (1 A.), Astraeidae (15 A.), Fungidae (3 Art.), Eupsammidae (1 A.) , Madreporidae (12 A.) , Poritidae (2 A.) , Montiporidae (5 A.) , Pocillo- poridae (3 A) . Smith, Edg. A. , Echinodermata of Rodrig-uez. in : Philos. Transact. London. Extra-Vol. 168. 1871). p. 564. Es werden im Ganzen 12 Arten angeführt, welche größtentheils schon aus dem indischen Ocean bekannt waren, Crinoidea 1 Art, Ophiuridea 4 Arten, Asteridea 2 Arten, Echinoidea 5 Arten. Sladen, Percy, beschreibt eine neue Echinodermen-Gattung, Astrophiura permira von Mada- gascar. in; Ann. Nat. Hist. Vol. 4. 1879. p. 4(tl. Perrier, Pi., Les Stellerides de 1 ile Saint-Paul. in : Arch. Zool. experim. T. 8. 1879 — 80. p. 47. Die beiden dort gefundenen Arten sind Asterina extgna Lamck. (= A. minuta Blainv., A. Kraussii Gray, M. & T., Asteriscus pentagonus M. & T.,) und Culcita Vencris sp. n. Hilgendorf, F., Die von Herrn W. Peters in Mozambique gesammelten Crustaceen. in: , Monatsber. d. Akad. d. Wiss. z. Berlin. 25. Nov. 1878. Es werden angeführt: Brach yura 62 Arten, Anomura 26, Macrura 25, Stoma- topoda 2, Isopoda 5, Copepoda 1 , Cirripedia 7 Arten, zusammen 128 Arten. Von diesen kommen bei Mozambique vor 1 17 Arten, bei Zanzibar ausschließlich 6, am Cap der guten Hoffnung und bei Loanda 5 Arten. Smith, Edgar A., Mollusca ofRodriguez. in: Philos. Transact. London. Extra-Vol. 168. 1879. p. 473. 78 marine Arten, die meisten im indischen und stillen Ocean. Die arten- reicheren Genera sind : Conus 9 , Sistrum 4 , Strombus 4 , Nerita 3 , Cypraea 1 3 Arten. Grube, Ed., x\nnelida of Rodriguez. in: Philos. Transact. London. Extra-Vol. 168. 1879. p. 554. AmpMnome pocißca Kb . IVlierS, Edw., Crustacca ofRodriguez. in : Philos. Transact. London. Extra-Vol. 168. 1879. p. 485. Es wurden 35 Arten gefangen, welche im indischen und im stillen Ocean mit wenigen Ausnahmen weit verbreitet sind, Brachyuren 20 Arten, Macruren 11, Stomatopoden 2, Isopoden 1, Araphipoden 1 Art. Rothes Meer. Klunzinger, C. B., Die Korallthiere des rothen Meeres. 1. 1877, II. u. III. 1879. Berlin. 40. Mit 28 Tafeln. Es werden aufgeführt folgende Familien : Alcyonidae 29 Arten, Gorgonidae 6, Antipathidae 2, Zoanthidae 2, Actinidae 19, Ilyanthidae 3, Discosomidae 4, Thalassianthidae 9, Madreporidae 35, Poritidae 14, Turbinaridae 3, Eupsammi- dae 4. Stylophoridae 7, Pocilloporidae 7, Astrangidae 3, Stylinidae 4, Eusmilidae 1 , Astraeidae 52, Fungidae 1 1, Agaricidae 13, Milleporidae 3, Stylasteridae 1. Die Summe der aufgeführten Arten beträgt 237 in 85 Gattungen. Bewohner der oberen Klippenfläche der Corallenriffe sind : Mudrepnra vagahunda , Stylophora pistillata, Porites solkla. An dem der grossen Brandung ausgesetzten Klippenrande gedeihen : Madrepora pyramidalis, M. Haimea, M. corymhosa, Balanophyllia gemmifera, Coeno- psammia Ehrenhergiana , Stylophora palmata , Pocillopora favosa , P. Hentprichii, 74 VI. Zoogeographie. Cylicia cuticulata , Galaxea irregularis . Zu den Bewohnern des gegen das offene Meer gekehrten Riffabhanges gehören : Madrepora cytherea , M. variabilis , M. pallida , Montipora stilosa , M. tuhercidosa , M. verrucosa , Po7-iies lutea , P. colum- naris, Astraeopora myriophthalma, Coenopsammia micranthus. In der Tiefe vor dem Abhang leben : Madrepora Hemprichii , M. obtusata , M. eurystoma , M. sca?idens, Seriatopora angidata. Auffallende Färbung haben manche Madreporen (oft mit bläulichen oder rötlilichen Astspitzen) , Focillopora (pfirsichblüthroth) , Astraeopora (hellgelb), Coenopsammia Ehrenbergiana (zinnoberroth) u. C. micranthus (schwarz oder tief dunkelgrün) , Balanophyllia gemmifera (hellgelb) , Stylopihora digitata und palmata (röthlich) . Die Färbungen gehören nicht bloß den weichen Polj^jen an, sonderen auch dem Kalkgerüst, in dem sie sich auch noch lange nach dem Trocknen halten. Sehr weit verbreitet sind Madrepora cytherea , Porites lutea , Goniojwra liehen. Südsee. Studer, Th., Die Fauna von KerguelensLand. in: Archiv f . Naturgesch. Jahrg. Ab. 1879. I, p. 116. Carter, H. J., Spongiidae of Kerguelens Land, in: Philos. Transact. London. Extra- Vol. 168. 1879. p. 286. Allman, G. R., Hydroida of Kerguelen.s Land. Ibid. p. 282. Smith, E. A., Echinodermata of Kerguelens Land. Ibid. p. 270. Busk, G., Polyzoa from Kerguelens Land. Ibid. p. 193. Smith, E. A., Mollusca from Kerguelens Land. Ibid. p. 167. M'Intosh, W. C, Marine Annelida of Kerguelens Land. Ibid. p. 2.58. Miers, J., Crustacea from Kerguelens Land. Ibid. p. 200. Brady, G. St., Copepoda of Kerguelens Land. Ibid. 215. Studer, Th., Die Arten der Gattung Serolis von Kerguelens Land, in: Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 45. 1879. I. p. 20. Kerguelensland liegt zwischen 48" 50' und 50° S.B. und zwischen 6S° und 70° 50' O.L. — Studer fand 9m tief die Temperatur des Meerwassers durch- schnittlich nur 3,2° C warm. Das spec. Gewicht des Wassers betrug 1,027. Es hatte also oceanischen Salzgehalt. Die Fauna kann in drei Abtheilungen getheilt werden. 1 . Die Fauna des Ebbestrandes. In Rinnen und Vertiefungen zwischen Basaltblöcken bleibt zur Ebbezeit Wasser stehen, in welchem Conferven und Ulven wuchern. 2. Die Fauna der Florideenregion, 1,8 — 3, 7m tief. Hier wachsen viele Flo- rideen. 3. Die Fauna des Schlammgrundes, 9 — 37m tief. Der Grund besteht aus zähem schwarzen sandigen Schlamm, in welchem hin und wieder Basaltblöcke liegen. An diesen haftet oft der Riesentang Macrocystis gigantea. Außer in diesen Regionen dredschte Studer auch noch Thiere in Tiefen von 110 — 290m. Man kennt von Kerguelensland: Spongiadae 8 Arten, Hydroidea 9, An- thozoa 5, Ophiuridae 4, Asteridae 10, Echinoidea 3, Planariae 1, Nemertineae 1, Gephyreae 1, Polychaeta 22, Bryozoa 27, Tunicata 6, Brachiopoda 1, Lamelli- branchiata 13, Gastropoda 26, Cephalopoda 1, Copepoda 5. Isopoda 9, Amphi- poda 7, Decapoda 1, Pycnogonidae 3, zusammen 163 Arten marine Evertebrata. Die meisten Arten gehören Gattungen an, welche in den Meeren der nördlichen kalten und gemäßigten Zone leben. Mehrere Arten sind mit nordeuropäischen identisch [Mytilus edulis L., Trochosoma borealeM.. ^a,rs= Molpadia violacea Stud.), manche Arten sind hochnordischeu sehr ähnlich. Eine größere Anzahl stimmt mit Arten überein, welche bei Feuerland und Südpatagonien leben. b) Verbreitung wirbellüser Seethiere und Seefischerei. 75 Auffallend ist bei vielen Asteriden und Ophiuriden die häufige Ausbildung von 6 oder 7 Radien. Mehrere Echinoderraen Kerguelens haben keine freien Larven- formen, sondern die Jungen entwickeln sich in Bruthöhlen des mütterlichen Körpers. Yerbreitung einzelner Thiergruppen. Brady, Henry B., Notes on some of the Reticularian Rhizopoda of the Challenger Expe- dition, in: Quart. Journ. of Microsc. Sc. XIX. 1879, p. 1 und 47. Es werden 68 Arten aus allen Meeren, welche der Challenger untersuchte, an- geführt, viele Arten aus verschiedenen Meeren und verschiedenen Tiefen. Durch die häufige Anwendung des Oberflächennetzes sind folgende Arten als pe la- gische erkannt worden : Globigerina hullokles, inflata, rubra, sacculifera, conglo- bata, aequilateralis, universa, Hastigerhia pelagica, Fullenia obliqueloculata , Sphaeroi- dina dehiscens, Candeina nitida, Pulvinulina . Menardii, canariensis, crassa, Micheli- niana, Cymbalopora biilloides und Chilostomella ovoidea. B. nimmt an, dass Rhizopoden nicht bloß in den Oberflächenschichten, sondern auch am Grunde der Oceane leben. Viele Formen sind niemals schwimmend, sondern nur am Grunde gefangen worden. Carter, H. J., Contribution to cur knowledge of the Spongida. in : Ann. Nat. Hist. Vol. 3. 1879. p. 284 und 343. Es werden 21 Arten aufgeführt: 3 von Westindien, 2 von Westafrica, 1 vom Cap d. g. Hoffnung, 4 von Mauritius, 1 aus dem rothen Meere, 3 aus der Südsee und 7 von Australien. Haeckel, E., Das System der Medusen. I. System der Craspedoten. Jena, Fischer, 1879. gr. 40. I. Ordnung. Anthomedusae. 1. Fam. Codonidae. 44 Arten: 28 an den europäischen Küsten, 9 an der atlantischen Küste von Nordamerica, 1 bei Grönland, 2 bei den Canaren, 1 bei Brasilien, 2 im stillen Ocean, 1 im rothen Meere. 2. Fam. Tiaridae. 30 Arten: 14 an den europäischen Küsten, 2 bei den Canaren und Azoren. 3 bei Grönland, 5 an der atlantischen Küste von Nordame- rica, 2 im südatlantischen Ocean, 2 im nordpacifischen Ocean, 2 bei Australien. 3. Fam. Margelidae. 40 Arten. 24 an den europäischen Küsten , Sander atlantischen Küste von Nordamerica, 5 im stidatlantischen Ocean, 2 im indischen Ocean, 2 an den australischen Küsten, 2 im nordpacifischen Ocean. 4. Fam. Cladonemidae. 11 Arten. 4 an den europäischen Küsten, 1 bei den Canaren, 3 an der atlantischen Küste von Nordamerica, 3 im stillen Ocean. n. Ordnung. Leptom edusae. 1. Fam. Thaumantidae. 20 Arten: 6 an den europäischen Küsten, 2 bei Grönland, 4 an der atlantischen Küste von Nordamerica, 4 bei den Canaren und Azoren, 4 im pacifischen Ocean. 2. Fam. Cannotidae. 25 Arten: 5 an den atlantischen Küsten von Europa, 3 an der atlantischen Küste von Nordamerica, 8 an der Westküste des nördlichen Africa und bei den benachbarten Inseln, 9 im stillen Ocean. 3. Fam. Eucopidae. 60 Arten : 56 im atlantischen Ocean (20 bei Nordamer.), 4 im indo-pacifischen Gebiet. 4. Fam. Aequoreae. 35 Arten : 10 an den europäischen Küsten, 8 an der atlantischen Küste von Nordamerica , 1 bei den Falklandsinseln , 6 im stillen Ocean, 10 im indischen Ocean. 76 VI. Zoogeographie. III. Ordnung. Trachomedusae. 1. Fam. Petasidae. 10 Arten: 4 an den europäischen Küsten, i bei den Canaren, 2 an der brasilianischen Küste, 1 im rothen Meere , 1 im chinesischen Meere und 1 bei Kerguelensland. 2. Fam. Trachynemidae. 14 Arten: 11 Arten (der Subfamilie Marmane- midae) im Mittelmeer und bei den Canaren. Von den 3 Arten der Subfamilie Pectyllidae ! Tiefsee-Medusen ?) ist 1 Art im Mittelmeer , 1 bei Grönland , 1 bei Kerguelensland gefunden. 3. Fam. Aglauridae. 13 Arten: 7 im atlantischen Ocean , 4 im Mittelmeer, 3 im stillen Ocean. 4. Fam. Geryonidae. 23 Arten: 7 an den europäischen Küsten, 3 bei den Canaren und Azoren , 4 an der atlantischen Küste von Nordamerica , 4 im in- dischen Ocean, 5 im stillen Ocean. IV. Ordnung. Narcomedusae. 1. Fam. Cunanthidae. 22 Arten: 10 im Mittelmeer, 7 im atlantischen Meer, 2 im südpacifischen Ocean, 2 im indischen Ocean. 2. Fam. Peganthidae. 16 Arten: 2 im Mittelmeer , 6 im atlantischen Ocean, 5 im stillen Ocean, 3 im indischen Ocean. 3. Fam. Aeginidae. 16 Arten: 8 im atlantischen Ocean, 1 im Mittelmeer, 1 im indischen Ocean, 6 im stillen Ocean. 4. Fam. Solmaridae. 21 Arten: 7 im Mittelmeer , 6 im atlantischen Ocean, 6 im stillen Ocean, 1 im indischen, 1 im rothen Meer. Studer, Th., Übersicht der Anthozoa Alcyonaria, welche während der Reise S. M. S. Gazelle um die Erde gesammelt wurden, in: Monatsber. d. Berl. Akad. Oct. 1ST8. p. ri;52. Es werden 208 Arten angeführt; die meisten wurden im mittelpacifischen Ocean gesammelt. Carpenier, P. Herbert , Preliminary Report upon the Comatulae of the »Challenger« Exped. in: Proc.Roy. Soc.London.March6,Nr. 194. 1879.— Nature, March 13, 1879, p. 450. Com. wurden an 45 verschiedenen Stellen gesammelt, die meisten höher als 200 Faden (370m) ; 200—1000 Faden (370— 1830m) auf 13 Stationen, unter 1830 m tief nur an 7 Stellen. Die Zahl der gefundenen Arten beträgt 111. Die meisten sind neu. 59 Arten gehören zur Gattung Antedon, 48 zu Actinometra, 1 zu Ophiocrinus, 3 zu Promachocrinus g. n. : Promachocrinus Kerguelensis (mit 20 Armen) wurde bei Kerguelensland 37 — 137m tief gefunden ; P. ahyssorum. (mit 10 Armen) beidenPrinceEdwards-Ins. 2930 m tief; P. Naresii (mit 10 Armen) bei den Philippinen 910 m tief. Ophiocrhius wurde im nord- und südpacifischen Ocean aus Tiefen von 1110 — 1958 m heraufgeholt. Actinometra wurde nur zwischen 30° N.B. und 40° S.B. im mittelpacifischen Ocean, bei den Philippinen und den Molukken gefunden. Die meisten Actinometra- Arten leben höher als 20 Faden (37m) ; nur 3 Arten tiefer als 1830 m. Manche Antedon- Arten sind weit verbreitet, besonders A. rosacea und Eschrichtii. Lyman, Th., Ophiuridae and Astrophytidae of the »Challenger« Expedition. Parti. 1878. Part II. 1879. in: Bull. Mus. Comp. Zool. (Vol. 5. Nr. 7. p.65.) Vol. 6. P. 2. p. 17. Es sind 165 neue Arten und 15 neue Gattungen beschrieben. Am Schlüsse des 2 . Theiles gibt der Verfasser ein alphabetisches Verzeichnis von 2 1 1 Arten Ophiuriden und 12 Arten Astrophytiden, welche durch die neueren englischen und nordamericanischenTiefseeuutersucbungen aus größeren Meerestiefen zu Tage gefördert und von ihm beschrieben worden sind. Theel, Hj., Prelim. report on the Holothuridae of the explor. exped. of the »Challenger". in: Bih. tili Svenska Vet. Ak. Handl. B. 5. Nr. 19. 1879. Th. beschreibt 15 neue Arten aus 9 Gattungen aus Tiefen von 180 — 4750 m b) Verbreitunpr wirbelloser Seethiere und Seefischerei. 77 aus dem atlantischen, stillen und südindischen Ocean, In dem Vorwort führt er an, dass auf der Challenger-Expedition gegen 200 ( lOOn. sp.) Arten Holothuriden gefangen wurden, die meisten in großen Tiefen. Pfeffer, G., Übersicht der während der Reise um die Erde in den Jahren 1874 — 76 auf der Gazelle und von Dr. F. Jagor auf der Keise nach den Philippinen 1857 — 61 ge- sammelten Pteropo den. in: Monatsber. d. Akad. d. Wiss. Berlin. März 1879. p. 230. Pf. führt 22 Arten auf. Im indischen Ocean wurden 12 Arten gefangen, im atlantischen 11, im stillen Ocean 9 Arten. Koelbel, C, Über einige neue Cymothoiden. in : Sitzungsber. d. math.-naturw. Gl. d. Wiener Akad. d. Wiss. Bd. 78. Abth. I. 1879. p. 401. Es werden 8 neue Arten beschrieben : 1 aus dem Mittelmeer, 1 aus dem atlan- tischen Ocean, 1 aus dem Senegal, 3 aus dem indischen Ocean, 2 aus dem chinesisch- japanischen Meere. Claus, C, Die Gattungen und Arten der Platysceliden in systeraat. Übersicht, in: Arbeit, d. zool. Instit. Wien etc. 2. Bd. 2. Heft. 1879. p. 2. Von den 40 aufgeführten Arten wurden im indischen Ocean 19 Arten gefangen, im atlantischen Ocean 16, im Mittelmeer 10, im großen Ocean 3 und in der Süd- see 2 Arten. Seefischerei. ') Sars, G. 0., Indberetninger til Departement for det Indre om de af ham i Aarene 1874 — 1877 anstillede Undersögelser vedkommende Saltvandsfiskerierne. Christiania, 1878 (ver- sendet 1879). p. 1—25. Balaenoptera Sibbaldii nährt sich hauptsächlich von Thysanopoda inermts und verfolgt diese Schizopoden bis in die Fjorde hinein. Balaenoptera laticeps, B. muscuhis und Megaptera boops fressen hauptsächlich Lodden [Mallotus arcticus), welchen sie sowohl nach der Küste zu wie auch nach dem offenen Meere hinaus nachgehen. Nächst der Härings- und Dorschfischerei ist gegenwärtig an der norwegischen Küste die Makrelenfischerei wichtig, weil jetzt viele Makrelen nach England ver- schifft werden. Man betreibt sie an der Süd- und Westküste vom Mai bis Mitte Juli oft 6 bis S Meilen weit vom Lande mit Treibgarnen. Die Makrele ist wie der Häring ein pelagischer Fisch. Ihre Eier schwimmen. Hummer werden 1 bis 5 Faden (1,8 — 9 m) tief nordwärts bis zu den Lofoten gefangen und in großer Zahl nach England und Dänemark verschickt. Der Hummer wandert nicht. Er ist ein Bodenthier, welches steinigen Grund mit Schlupfwinkeln und Tangen liebt. Im Sommer und Herbst trifft man ihn in der Nähe der Küste auf Tanggrund oft höher als 1 Faden tief; im Winter lebt er tiefer. Er ist sehr vorsichtig und wird am besten durch kleine frische Fische geködert. Sein Geschmack ist am besten im Frühjahr und Vorsommer. Im Spät- sommer und Herbst ist er mager. Man trifft in allen Jahreszeiten Hummerweibchen mit Außenrogen an, doch sind Juli, August und September die Hauptlaichmonate. Die Jungen sinken, wenn sie ausschlüpfen, zu Grunde, häuten sich bald und schwimmen dann an der Oberfläche. Mit der fünften Häutung (die nach einigen Monaten stattfindet), ist ihre Metamorphose beendigt. Nach derselben bleiben sie am Grunde. Die Schon- zeit der Hummer sollte am 1 . Juli anfangen und bis Ende August dauern, weil in ', Dieser Bericht über die Seefischerei im Jahr 1879 ist sehr unvollkommen, da mir nur wenig Litteratur über diesen Gegenstand zu Händen gekommen ist. K. Möbius. 78 VI. Zoogeographie. dieser Zeit die Häutung stattfindet, während der sie in den Kästen und auf dem Transport leicht sterben. Innerhalb des Aufsichtsdistricts der L o f o t e n f i s c h e r e i wurden l S 7 9 gefischt : Stück Dorsch 187(j 1877 1878 1879 Millionen: 251/5, 288/4, 24^/4, 24^/4. 1879 fischten 25 556 Mann in 5 282 Böten. Der Fang der Finmarkenfi scher ei betrug : Stück Dorsch 1878 1879 Millionen: 11, I73/4. Die Bankfischerei auf der Storegge ergab 1879 : 1 302 970 Stück Dorscli. Der ganze Ertrag der großen nordischen Dorschfischereien im Jahre 1S79 beläuft sich auf 52 300 UDO Htilck. Westlich von Jan Mayen wurden ungeheure Schaaren der Klappmütze (Cysto- phora borealis) gefunden. Der Walfischfang in den Fjorden Finmarkens, bei Spitzbergen und Novaja- Semlja war 1879 gut. Svend Foyn hat 81 Wale gefangen und die Gesellschaft Jarfjord CO. (W. Finn, Deutsche Fischereizeitung 1880, p. 66.) Statistique des Peches maritimes 1878. Rapport au Ministre. in: Revue maritime et coloniale. T. 63. Paris. 1879. p. 59. Von französischen Fischern wurden im Jahre 1878 gefischt: Dorsch bei Neufundland 16 070 560 kg, Werth : 7 141 822 fres. Dorsch bei Island 12 951751 « .. 7 966 160 » Hering in der Nordsee 21 764 707 » » S 133 178 » Sardinen an der franz. Küste 1 919 302 829 Stück, » 14031667 » Anchovis » » Austern » » 169 397 046 Miesmuscheln » » 506 648 hl Andere Muscheln » » 145 536 » Crustaces » » 1 466 249 Stück Crevettes » » 1 319 741 kg Der Gesammtwerth des Ertrages der französischen Seefischerei erreiclite im Jahre 1878 die Höhe von 86 971 721 frcs. Andersen, B. , Udbyttet af Fiskeri i Limfjorden. in: Nordisk Tidsskrift for Fiskeri. 1879, p. 300. Die Aale, Plattfische, Häringe, Dorsche, Hummer, Garnelen und Wildenten, welche vom 1. April 1877 bis zum 31. März 187S im Limfjord gefangen wurden, hatten einen Bruttowerth von 318 959 dänischen Kronen (= 1 ,08 ^/j . 1878 — 79 lieferte die nämliche Limfjordfischerei einen Ertrag von 401 618 Kronen. Hoek, P. P. C, Über Austernzucht in den Niederlanden, in : Circulare des deutsch. Fischerei- vereins. 1879. p. 60. Im Jahre 1870 fing man an in der Ooster scheide Austern künstlich aufzu- ziehen. Man sammelt Aasternbrut, welche natürliche Bänke liefern, auf Dach- ziegeln, die mit einer mehrere Centimeter dicken Cementkruste überzogen sind. Sobald der Winter vorüber ist, werden diese Brutsammeikörper von der Bank genommen und die jungen Austern abgelöst. Für jeden Ziegel darf man durch- schnittlich auf zehn Austern rechnen. Die kräftigeren streuet man auf geeigneten Stellen aus, die zarteren bringt man in Kästen, welche mit Drahtgewebe über- sponnen sind, um sie vor Taschenkrebsen und andern Feinden zu schützen. Im zweiten Jahre erreichen sie schon Marktgröße. 1873 — 74 wurden von einem Züchter Fi'/i Millionen junge Austern auf Ziegeln gesammelt, von welchen aber c) Fauna der Binnenseen. 79 nur 2 — 3 Millionen Marktgröße erreichten. Es waren also ungefähr TO^/q zu Grunde gegangen. Die Gesammtzahl der Austern, welche im Jahre 1S75 von verpachteten holländischen Bänken auf den Markt gebracht wurden , betrug 30 Millionen. 187G lieferten die natürlichen Austernbänke und die künstliche Austernzucht zusammen 36 Millionen, 1&7 7 nicht ganz 10 Millionen. Bei St. Jage und St. Vincent (Cap Verden) fischen Spanier in 4 bis 5 Böten und 7 italienische Böte Edelcor allen 100 — 120 Faden tief mit Schwabbern wie im Mittelmeere üblich sind. Die Stränge des Schwabber sind zu einem Netz mit vierzöUigen Maschen verbunden. Für jedes kg Corallen zahlen die Fischer eine Abgabe von 1 Dollar an die Regierung. (Moseley , Notes by a naturalist on the »Challenger«, 1879, p. 65.) c) Fauna der Binnenseen. (Referent: 11. v. Ihering.) Pavesi, P., Ulteriori studj sulla fauna pelagica dei laghi italiani. in: Rendicont. R. Istit. Lombard. 2. Ser. Vol. 12. fasc. XVI. 21 p. Pavesi hat die pelagische Fauna einer sehr großen Anzahl italienischer Seen untersucht und ist dadurch hinsichtlich des Ursprunges derselben zu einer anderen Ansicht gekommen als P"' o r e 1 und W e i s m a n n , welche den Ursprung derselben auf die Verschleppung von Eiern, zumal Wintereiern von Cladoceren, zurück- führen. Pavesi nimmt für manche Fälle diese Erklärung als zulässig an, aber will im Wesentlichen die Herkunft der pelagischen Crustaceen der italienischen Seen zurückführen auf die marine Fauna, so zwar, dass es sich um eine umge- wandelte Relictenfauna handeln würde, und also die betr. Seen, von denen aber der Trasimeno ausgeschlossen ist , früher mit dem Pliocenmeere in Verbindung standen. Pavesi, P., Nuova serie di ricerche della fauna pelagica nei laghi italiani. Comm. di 5. giugno 1879. Rendicont. R. Istit. Lombard. 2. Ser. Vol. 12. fasc. XI— XII. 1879. 10 p. Enthält die Aufzählung der bisher von Pavesi aufgefundenen pelagischen Thiere der italienischen Seen. Außer dem als specie accidentale angeführten Atax crassipes 0. F. Müll, von Lago Albano sind es: Siila brachyura, Daphnia pulex, Daph. hyalina , Daph. galeata^ Bythotrephes longimanns, Leptodora hyalina, Cyclops tenuicornis, Cycl. hrevicornis, Cycl. serriilatus, Heterocope robusia, Diaptomus castor . von Ihering, IL, Die Thierwelt der Alpenseen und ihre Bedeutung für die Frage nach der Entstehung der Arten, in: Nord und Süd. Eine deutsche Monatsschrift. Bd. X. Heft29. (1879.) p. 242— 260. Der Verf. bespricht auf Grund der Untersuchungen von F o r e 1 , Cle s s i n u. a. die Thierwelt der Alpenseen , zumal ihre Tiefenfauna, nachdem zuvor im ein- leitenden Theile die physicalischen Bedingungen der Tiefsee überhaupt erörtert worden. Nach einer kurzen Schilderung der Thierwelt der verschiedenen Re- gionen des Sees und dem Hinweis auf die Art der Abhängigkeit der Organisation von den äußeren Lebensbedingungen wird dargethan, wie für die Arten der Tiefsee sich aus der Uferfauna die entsprechenden nahestehenden Arten nach- weisen lassen, aus denen sie sich entwickelt haben müssen. So entspricht im Genfersee die Lhnnaea profunda der L. stagnalis der Uferfauna, die Limn. abyssi- cola der L. palustris etc. für die drei Arten Lhnnaea^ eine Valvata und zahlreiche Pisidien. Es lässt sich aus den geologischen Verhältnissen der Seen erweisen, dass der Process der Bildung der Tiefseearten sich in jedem See selbständig voll- 80 VI. Zoogeographie. zogen hat. Es ist nun sehr bemerkeuswerth, tlass dabei in den verschiedenen Seen zum Tlieil gleiche Arten entstanden sind. >iPisidium Foreli z. B., welches sowohl im Bodensee als im Genfersee in der Tiefenregion lebt, hat sich in jedem See selbständig von Pisid'mm nitidum abgezweigt.« »Wir gelangen damit denn zu der Erkenntnis, dass die Anpassung an übereinstimmende äußere Lebensbedin- gungen auch zur Entstehung ähnlicher ja selbst gleicher Formen führen kann, so dass eine und dieselbe Art mehrmals und an verschiedenen Orten entstehen kann.« Verf. ist daher der Meinung , dass auch für die grösseren Gruppen des Systemes (wie z. B. die Mollusken) die Möglichkeit polyphyletischen Ursprunges nicht ab- gesprochen werden könne. Forel, F. A., Materiaux pour servir ä l'etude de la Faune profonde du lac Leman. IV. et V. Series. Lausanne 1879. Extr. d. Bullet, de la Soc. Vaud. des Sc. nat. Vol. XV. Nr. 80 et Vol. XVI. Nr. 8L sowie VI. Ser. Extr. ibid. Vol. XVI. Nr. 82. Lau- sanne 1879. Die beiden neuen Hefte der Materiaux bringen wieder reiches Material zur Kenntnis der Tiefenfauna des Genfersee. Wir werden im Folgenden ohne überall genauer auf den Inhalt eingehen zu können die einzelnen Artikel der Reihe nach aufführen . Die Serie IV. wird eröffnet durch einen einleitenden Artikel von Forel, in welchem er die Frage behandelt, auf welche Weise sich die Wanderungen der Thiere vollziehen. Dieselben sind passive (Transport durch Fische, Vögel, Wind und Strömungen) oder active. Die pelagische Fauna nun kann nur auf dem Wege der passiven Wanderung entstehen, weil die betreffenden Geschöpfe nicht gegen die Strömung einzuwandern befähigt sind. Zur Bildung der Ufer- fauna wirken beide Arten der Wanderung zusammen, wogegen der Ursprung der Tiefenfauna in der pelagischen und litoralen Fauna desselben Sees zu suchen ist. Die ganze Fauna der Alpenseen hat sich erst nach der Eiszeit durch Einwan- derung gebildet. Die nächste Nummer (§ 40) ist eine Abhandlung von Lebert über Hydrach- niden der Tiefenfauna, speciell über Campognatha Scknetzleri u. sp. — § 41 ist von Vernet über Acanthopus, ein gen. nov. von Ostracoden, und in § 42 behandelt derselbe Verf. die Entomostraken der Tiefenfauna, wobei Moma hathycolla als n. sp. beschrieben wird. Hierzu gehören zwei Tafeln. Die V. Serie enthält als § 43 die Analyse chimique du limon du Leman von Hochreutner, als § 44 die chemische Analyse des Wassers der Tiefe von Brandenburg. Aus letzterer Arbeit sei das Resultat hervorgehoben, dass das Wasser in der Tiefe weniger Sauerstoff und Stickstoff aber beträchtlich mehr Kohlensäure als das der Oberfläche enthält, was nach Forel mit den im Ocean erhaltenen Erfahrungen gut übereinstimmt. Der § 45 gibt die Beschreibung einiger neuen Turbellarien der Tiefenfauna von du Plessis ; in den nächsten §§ bespricht derselbe Verfasser die heterotrichen Infusorien sowie die Rhizopoden, woran sich endlich noch eine Aufzählung der von Lunel in den Fischen des Leman angetroffenen Parasiten anschließt. Die VI. Serie wird eingeleitet durch ein Vorwort von Forel, in welchem eine systematische Übersicht über sämmtliche bis dahin aufgefundenen Bewohner der Tiefenregion gegeben wird. Es sei daraus hervorgehoben, dass Lota vulgaris nicht erst in historischer Zeit in den See eingeschleppt worden, und dass Forel an den Tipuliden der Tiefenregion Paedogenesis constatirt hat. Es sind danach bis jetzt 7() Arten der Tiefseefauna bekannt, von welchen 17 noch nicht genau untersucht sind. Unter den genauer untersuchten 59 Arten befinden sich nur 4, für welche keine entspreclienden Arten aus der Uferfauna bis jetzt bekannt sind ; es sind diess 1 sp. Pachy gaster Lebert, 2 sp. Acanthopus sowie Mesostomum mor- VII. Descendenztheorie und Phylogenie. 81 gie7}so. Zieht man alle bis jetzt bekannten 76 Arten in Betracht, so ergibt sich dass iiur 6 von ihnen hinsichtlich ihres Ursprunges nicht mit Sicherheit zu ver- folgen sind , während die übrigen sich direct von den Bewohnern der oberfläch- lichen Wasserschichten ableiten lassen. Auf diese wichtige Abhandlung folgt als ein Opus posthumum von Lebert eine große mit zwei Tafeln ausgestattete Ab- handlung über die Hydrachniden des Genfer Sees. Unter 19 Arten, die bis jetzt aus diesem See bekannt sind, waren 17 neu, unter welchen 6 den von Lebert auf- gestellten neuen Gattungen Campi>gnatha, Neinnania, Pachyguster und Brachypuda angehören. Den Beschluß dieser Serie bildet als § 50 ein Artikel von Blanc, die Beschreibung eines blinden Isopoden der Tiefe, des Aselhis Forelii n. sp. enthaltend. Diese Art ist hinlänglich von As. cavaticus verschieden, um als eigene Art gelten zu können, hinsichtlich deren Ableitung von As. aquatmis nur der Umstand hindernd im Wege steht, dass die letztere Art in der Fauna der Uferregion vermisst wird. VII. Descendenztheorie nnd Phylogenie. (Referent: Dr. Georg Seidlitz, Privatdocent in Königsberg i. Pr.) A. Descendenztheorie. 1. Allgemeine Darstellungen, Betrachtungen, Erklärungen, Vertheidigung etc. Cattaneo, Giacomo, L'evoluzione degli organismi. in; Boll. scientif. (Maggi, Zoja et de Gio- vanni.) Ann. I. Nr. 5. p. 70- — 76. Die Selectionstheorie wird in kurzen Zügen dargestellt. *Dumont, Leon A., Haeckel et la theorie de l'evolution en Allemagne. Paris, 1879. 173 p. Vielleicht nicht hierher, sondern zu den Gegnern. *Ferriere, Emile, Le Darwinisme. Paris, 1879. 187 p. Nach früheren Arbeiten des Verf. zu urtheilen, hierher gehörig. *Fiske, J., Darwinism and other Essays. London, 1879. 288 p. Dürfte hierher gehören, vielleicht aber auch unter die Gegner. ^Guilland, A., La Theorie de la descendance et son enseignement dans les facultes. Mont- pellier, 1879. 39 p. Scheint hierher zu gehören. Haeckel, Ernst, Gesammelte populäre Vorträge aus dem Gebiete der Entwickelungslehre. 2. Hft. Bonn, 1879. 164 p. Dieses Heft enthält folgende früher erschienene Vorträge: 1) Über Entwicke- lungsgang und Aufgabe der Zoologie. 2) Über die Wellenzeugung der Lebens- theilchen oder die Perigenesis der Plastidule. 3) Über die Urkunden der Stam- mesgeschichte. 4) Über die heutige Entwickelungslehre im Verhältnisse zur Ge- sammtwissenschaft. 5) Über Ursprung und Entwickelung der Sinnesorgane. Das 1. Heft erschien 1878 und enthält die Vorträge: 1) Über die Entwickelungs- theorie Darwins. 2) Über die Entstehung des Menschengeschlechts. 3) Über den Stammbaum des Menschengeschlechts. 1) Über Arbeitstheilung in Natur- und Menschenleben. 5) Zellseelen und Seelenzellen. Zoolog. Jahresbprielit l**?!). 6 g2 VII. Deacendenztheorie und Phylogenie. *Haeckel, E., Les preuves du transformisme, reponse ä Virchow. Traduit et preced. d'une preface par Jul. Soury. Paris, 1879. 159 p. *Hahn, Dr. Otto, Die Urzelle, nebat dem Beweise, dass Granit, Serpentin, Talk, gewisse Sandsteine, auch Basalt, endlich Meteorsteine und Meteoreisen aus Pflanzen bestehen. Die Entwickelungslehre durch Thatsachen neu begründet. Tübing., 1879. Nach dem Schlußsatz des wundersamen Titels vielleicht hierher gehörig. Huxley's in Amerika gehaltene wissenschaftliche Vorträge. Nebst einer Vorlesung üb. d. Studium der Biologie. Autor, deutsche Ausg. v. Spengel. Braunschw., 1879. 141 p. Die alleinige Berechtigung der Descendenztheorie und namentlich der Selec- tionstheorie wird in gewohnter klarer Weise nachgewiesen. Im dritten Vortrag wird die Phylogenie der Pferde als »Beweis« der Descendenztheorie erörtert. Das versöhnende Element in der Darwinistischen W^eltanschauung. Ein Wort zum Frieden, in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 351 — 359. Die Wahrheiten der Descendenztheorie und ihre Verträglichkeit mit allen ver- nünftigen Richtungen der Religion und Pädagogik werden nachgewiesen. Müller, Fritz, Theorie und Erfahrung, von P. Kramer. in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 495—502. Die merkwürdigen und mit unnöthigem Apparat complicirter mathematischer Formeln angestellten Berechnungen des Herrn Kramer über die Richtigkeit der Voraussetzungen der Selectionstheorie werden als von ganz falschen Prämissen ausgehend nachgewiesen. Wo der Ansatz zur Rechnung falsch ist, muss auch unbeschadet der richtigen Ausführung das Resultat ein falsches sein. MUller, Dr. H., Über die Wechselbeziehungen zwischen den Blumen und den ihre Kreuzung vermittelnden Insecten. (Encyclopädie der Naturwiss. I. Abth. 1. Lief. p. 1 — 112.) Breslau, 1879. P. 9 u. 10 findet sich eine gedrängte Darstellung der Grundzüge der Selec- tionstheorie und p. lOl — 107 eine allgemeine Auseinandersetzung der Bedeutung der nachgewiesenen Anpassungen für die darwinistische Naturauffassung. Im Übrigen vergleiche unter »Beobachtungen« etc. Seidlitz, Dr. G., Die naturwissenschaftlichen Streitfragen Moritz Wagner's. in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. .324—329. — Ausland. Nr. 7. Moritz Wagner's Angriffe auf die Darwin sehe Theorie werden zurückgewiesen. Soury, Jul., Les preuves du transformisme. — s. Haeckel. 2. Beobachtungen, im Sinne der Selectionstheorie oder der Descendenztheorie verwerthbar. Allen, B. A. Grant, The Colour-Sense : its origin and development. An essay in compara- tive psychology. London, 1879. 228 p. Nach dem ausführlichen Referat von H. Müller (Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 308 — 3 1 9) wird die Entstehung des Farbensinnes uud der Farben durch Natur- züchtung eingehend und anziehend geschildert, ohne indeß wesentlich neue Ge- sichtspunkte zu bringen, (vgl. Kosmos, ibid. p. 319 — 324.) *Berg, H., Die Lust an der Musik. Nebst einem Anhang; Die liust an den Farben, den Formen und der körperlichen Schönheit. Berlin, 1S79. In der Annonce des Werkes sagt die Verlagsliaudlung : »Vorstehende Schrift versucht eine Erklärung der Lust an der Musik, den Farben, Formen und der körperlichen Schönheit auf darwinistisch-physiologischer Grundlage A. Deseendenztheorie. 83 und ist für jeden Gebildeten, insbesondere aber den Musikfreund hochinteressant«, — daher vielleicht hierher gehörig. Clark, F. C, Instinct and Reason. in: Amer. Naturalist. Vol. 13. Febr. p. 96—108. Über die Entwickelung von Reflexbewegung, Lebensäußerung, Instinct und Vernunft. Der erste Artikel handelt nur von den Protisten und Pflanzen. Die Fortsetzung nicht zugänglich gewesen. Dodel-Port, Dr. Arnold, Infusorien als Befruchtungs- Vermittler bei Florideen. Ein Beitrag zur Kenntniss der Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen- und Thierwelt. in : Kos- mos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 182—190. Die Vermittlung des Transportes der Spermatozoiden zu der Trichogyne der Florideen durch Infusorien wird wahrscheinlich gemacht. Emery, Carlo, Le Sembianze degli animali. Prelezione al corso di zoologia, anatomia et fisio- logia comparate, letta il 25. Nov. 1878. in: Giorn. Internaz. Sc. mediehe. Nov. Ser. Anno I. Gennaio. Napoli, 1879. Verf. behandelt die sympathische Färbung, analoge Anpassung, Mimicry, chro- matische Function und den geschlechtlichen Schmuck. Neu ist die Deutung der Farbenpracht vieler Meeresfische als Schutz des Auges, das dadurch weniger siclitbar und den Angriffen der Feinde entzogen wird. Hilgendorf, Dr. F., Zur Streitfrage des Planorbis multiformis. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 10—22 u. 90—99. Die Umwandlungsnachweise von Planorbis multiformis in den Schichten von Steinheim werden klar dargelegt und Sandberger's Einwände zurückgewiesen. Folgende allgemeine Sätze können als sicheres Resultat der Untersuchung gelten, l ) In dem Steinheimer Becken sind an den Planorben eine grössere Zahl von Um- wandlungen nachweisbar (wenigstens 12 bemerkenswerthe) , d. h. es sind für jeden der Fälle die nöthigen , fein abgestuften Zwischenformen vorhanden, die auch die regelrechte Lagerung besitzen. 2j Die neuen Formen haben für eine längere Zeit eine verhältnismäßige Constanz erlangt. 3) Der Process der Umwandlung scheint im Vergleich zu der Epoche der Formbeständigkeit meist kurze Dauer zu haben. 5) Einige Formen sind ohne Descendeuz zu hinterlassen ausgestorben. 7) Die Zwischenformen zwischen dem Stamm und dem Zweig sterben in kurzer Zeit aus. Daher zerfallen die in einer einzelnen Schicht zusammen gefundenen Conchylien fast stets in scharf von einander geschiedene Typen, ähnlich , wie wir es in der jetzigen Epoche finden. 10) Keine Form tritt unvermittelt auf (Einwanderung, heterogene Zeugung) , jede steht mit früher lebenden durch Zwischenformen in Verbindung, 20) Die Umformungen können nicht als krankhafte Misbildungen betrachtet werden. 22) Die 19 in genetischem Zusammenhang stehenden Formen haben unter einander Unterschiede , welche zum Theil denen guter Arten , wahr- sclieinlich aber sogar denen der Subgenera nach heutigem Gebrauche wenigstens eben- bürtig sind. 24) Für die Richtigkeit der Deseendenztheorie bilden die zahlreichen Umwandlungen des Planorbis multiformis einen der klarsten Beweise. 25) Für die Selectionstheorie ist vielleicht das baldige Aussterben der Zwischenformen bei Zweigbildungen von Belang. 2()) Für einen einzelnen Fall (Bildung des costatus) lässt sich mit ziemlicher Sicherheit nachweisen, dass die Bildung der neuen Form ohne räumliche Abtrennung von der alten vor sich gegangen ist. Dass Isolirung eine conditio sine qua non für Ausbildung neuer Formen sei, kann danach nicht zugegeben werden , so förderlich dieselbe in der That in vielen Fällen wirken dürfte. 27) Ohne ein energisches und andauerndes Suchen eigens nach Über- gangsexemplaren und Schichten wird man sie ebenso wenig finden, als die meisten früher in Steinheim beobachtet wurden. (Das Übrige siehe unter Phylogenie.) 6* 84 VII. Descendenztheorie und Phylogenie. Jaeger, G., Zur Pangenesis. in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 377 — 385. An Stelle der „kleinsten Keimchen" in Darwin's Pangenesis werden die Duft- und Würzstoffe (Jaeger's ,,Seelenötoffe") gesetzt, und an der Hand der so ver- änderten Pangenesis die Vererbuugserscheinungen eingehend erklärt. * Jaeger, G., Die Entdeckung der Seele. 2. Aufl. Lehrb. d. allg. Zoologie. 3. Abth. Psycho- logie. Leipzig, 1879. p. 387. Wahrscheinlich sehr ähnlich dem Vorhergehenden. Kellicott, D. S., An example of protective Mimicry. in ; N. Amer. Entomol. Nr. 4. p. 30—31. Ein Fall von Mimicry mitgetheilt. Siehe „Entomol. Biol." Knauer, Dr. Fr., Schutzfärbungen bei europäischen Reptilien und Amphibien, in. Zool. Anz. Nr. 21. p. 84—86. Es wird in mehreren Fällen sympathische Färbung bei den genannten Thieren nachgewiesen. Knauer, Dr. Fr., Körperfärbung bei Reptilien und Amphibien im Sinne der geschlechtlichen Zuchtwahl, in ; Zool. An/,. Nr. 28. p. 253. Greller gefärbte Männchen sind zur geschlechtlichen Erregung der Weibchen, greller gefärbte Weibchen zur Anlockung der Männchen besser ausgerüstet. ''' Kriesch, Instinct und Vererbung, in: Eichstädter Bienenzeitung. Nr. 2. p. 21 — 22. 1879. Wahrscheinlich hierher. Landois, H., Monströse Fussbildung bei einem Kalbe, in: Jahresber. d. Zoolog. Sect. d. westf. Prov.-Ver. p. 17 — 20. Ein Kalb hatte an den Vorderfüßen je einen Huf und ganz verschmolzene Pha- langen , an den Hinterfüßen getrennte Hufe ; am linken waren die ersten und zweiten Phalangen in der Mittellinie theilweise verwachsen. Leider wurde das Kalb geschlachtet, so dass über die Erblichkeit dieser spontanen Variation nichts beobachtet werden konnte. Landois, H., Über die scheinbare Nutzlosigkeit langer Thierschwänze. ibid. p. 35 — 37. Die langen Schwanzborsten dienen den Ephemeren beim Ablegen der Eier , in- dem sie sich mit denselben auf die Oberfläche des Wassers stützen. Die langen Schwänze der Mause und Ratten dienen als Balancierstange bei raschen Sprüngen. Thiere, denen der Schwanz abgeschnitten wurde, zeigten sich ungeschickt. *Leinoigne, Aless., Delle cause e delle circonstanze che influiscono suUa trasmissione eredi- taria negli animali. in: Rendic. Ist. Lombard. 2. Ser. T. XI. pp. 419, 468, 516, 594, 632. Dürfte hierher gehören. Müller, Fritz, Epicalia Acontias. Ein ungleiches Ehepaar, in: Kosmos. 2. Jahrg. 10. Aufl. p. 285—292. (Abstr. by Meldola. in: Natura, Vol. 19. Nr. 495. p. 586.) Die verschiedene Färbung des Männchens und Weibchens ist als sexuelle Schmuckfärbung zu deuten , die wahrscheinlich zuerst vom Männchen erworben wurde , und dann auch auf das Weibchen überging. Die Duftvorrichtung dieser Art und eine ähnliche bei Antirrhuea archaea sind nicht homologe, sondern analoge Bildungen. Müller, Fritz, Ituna und Thyridia. Ein merkwürdiges Beispiel von Mimicry bei Schmetter- lingen, in: Kosmos. 3. Bd. p. Iü2 — 108. Es wird zwischen den beiden Arten ein Fall vom Mimicry nachgewiesen , bei dein sich nicht nachweisen lässt , welche Art die nachahmende und welche die nachgeahmte ist. Die nachahmende Art kann unter Umständen seltener werden al.s die nachgeahmte, letztere kann auch ganz aussterben. Die nachahmende Art kann auch das Schutzmittel des widrigen Geruchs besitzen. Es ist Mimicry dann für beide Arten von Nutzen, für die seltenere aber von grösserem. Ein nicht näher A. Descendenztheorie. 85 constatirter Fall von Mimicry einer Heuschrecke, die einer Spinne glich, wird er- wähnt. Müller. Fritz, Über Phryganiden. in:Zool. Anz. Nr. 25. p. 180— 182 u. Nr. 29. p. 283— 284. Das Rudimentärwerden nutzloser Organe wird durch Rückschlag erklärt. Vergl. auch unter ..Phylogenie". Müller, Fritz u. Hermann, Phryganiden-Stiulien. in ; Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 386 — 396. Die Abstammung der Lepidopteren von den Phrygauiden wird wahrscheinlich gemacht. P. 396 ein Beispiel eines jetzt nutzlos gewordenen, aber sich noch weiter vererbenden Instinctes einer Phryganidenlarve. Vergl. auch unter ,, Phylo- genie*'. Müller, H., Über die Wechselbeziehungen zwischen den Blumen und den ihre Kreuzung ver- mittelnden Insecten. in'; Encyclopädie d. Naturwiss. I. Abth., 1. Lief. p. 1 — 112. Breslau, 1879. Der durch seine schönen Beobachtungen und Arbeiten auf diesem Gebiete rühmlichst bekannte Verf. gibt eine gedrängte durch zahlreiche neue Beobach- tungen vervollständigte Darstellung aller bei den Wechselbeziehungen zwischen Blumen und Insecten in Betracht kommenden Verhältnisse. Während p. 11 — 17 und 31 — 93 den von den Blumen zur Kreuzbefruchtung durch Insecten erworbenen Ausrüstungen gewidmet ist, kommen p. 17 — 30 und p. 93 — 101 die an den Insecten hervorgerufenen und zur Gewinnung von Blumennahrung ausgebildeten Vorrichtungen zur Darstellung. Überall ist nachgewiesen, wie alle diese An- passungen allein durch Naturzüchtung geworden sind. Die Darstellung ist durch die vielen Holzschnitte klar und lehrreich, das Ganze eine Zierde unserer Litteratur, Müller, H., Bomhiis mastriicaius, ein Dysteleolog unter den alpinen Blumenbesuohern. in: Kosmos. 3. Jlirg. 5. Bd. p. 422—42.5. Die genannte Hummel raubt Honig durch Einbruch in die Blüthen , und ist wahrscheinlich Ursache, dass gewisse Alpenblumen durch Naturzüchtung Schutz- vorrichtungen gegen Räuberhummeln erworben haben. Reuter, O. M., Nagra blad ur Naturens bok. I. Ur djurens maskering, särskildt med hänsyn tili nordens fauna. Helsingfors, 1879. 46 p. Über sympathische Färbung und Mimicry mit besonderer Rücksicht auf die Fauna des Nordens. Ryder, John A., On the origin of bilateral symmetry and the numerous Segments of soft rays of Fishes. in: Amer. Naturalist. Vol. 13. Jan. p. 41 — 43. Im Verhältnis zur Dichtigkeit des Mediums haben die knöchernen Gerüsttheile der Extremitäten die Tendenz sich zu verkürzen und umgekehrt. Die bilaterale Symmetrie der aus zwei Hälften bestehenden knöchernen Flossenträger der Fische ist bedingt durch die Nothwendigkeit größter Haltbarkeit an der Stelle des größten Widerstandes, die Gliederung der Flossenstrahlen durch die nothwendige Bieg- samkeit. Taschenberg, O., Färbung derThiere als natürliches Schutzmittel gegen ihre Feinde. Vortrag, in; Zeitschr. f. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 408— 420. Die chromatische Function, sympathische Färbung und Mimicry besprochen. Weismann, Aug., Beiträge zur Naturgeschichte der Daphnoiden. Leipzig, 1879. 486 p. u. 15 Tafeln. Sieben successiv in der Zeitschrift für wiss. Zoologie veröffentlichte Abhand- lungen (1. Über die Bildung von Wintereiern bei Leptodora hyalina. 2. Die Ei- bildung bei den Daphnoiden. 3. Die Abhängigkeit der Embryonal-Entwickelung vom Fruchtwasser der Mutter. 4. Über den Einfluss der Begattung auf die Er- zeugung von Wintereiern. 5. Über die Schmuckfarben der Daphnoiden. 6. Samen- 86 Vn. Descendenztheorie und Phylogenie. bildung und Begattung bei den Daphnoiden. 7. Die Entstehung der cyclisclien Fortpflanzung bei den Daphnoiden.) liegen unter obigem Titel zu einem stattlichen Bande vereinigt vor. Während alle 7 Abhandlungen mehr oder weniger für die Descendenztheorie verwerthbares Material enthalten (so z. B. Abhandl. 6 den Nachweis, dass die Daphnoiden mit präciser Begattung nur ganz wenige Samen- elemente produciren und bisweilen nur ein einziges in das Weibchen entleeren, während diejenigen, bei welchen die Ejaculation mit möglichem Verlust von Sperma verbunden ist, sehr zahlreiche Samenelemente produciren und entleeren) , sind es doch vorzugsweise Abhandl. 5 und 7, über die hier zu referiren ist. In Nr. 5 wird mit der die Arbeiten des Verf. auszeichnenden und sicheren Schlussfolgerung nachgewiesen, dass die bunten Färbungen, welche bei einer kleinen Zahl von Daphnoiden selten dem einen, meist beiden Geschlechtern zu- kommen, als sexuelle Schmuckfärbungen anzusehen sind, die wahrscheinlich meist vom Männchen zuerst erworben, durch allmählich zurückrückende Vererbung zuletzt auch auf die parthenogenetischen weiblichen Generationen übertragen und so zu Artcharacteren wurden. In Nr. 7 wird, gestützt auf eingehende Beobachtungen und zahlreiche Experi- mente der Nachweis geführt, dass die rhythmische Abwechselung zwischen parthe- nogenetischer und geschlechtlicher Fortpflanzung bei den Daphnoiden nicht direct durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird, sondern ein durch Naturzüchtung erworbenes Ausrüstungsmerkmal der verschiedenen Arten ist. Diese zerfallen in polycyclische, bei denen im Laufe des Jahres mehr als ein mal die Partheno- genesis mit Orthogenesis abwechselt, monocyclische, bei denen der Wechsel nur einmal im Jahr eintritt, und acyclische, bei denen der Wechsel ganz auf- gehört hat, d. h. nur parthenogenetische Fortpflanzung stattfindet. Gezeigt wird, dass die zweigeschlechtliche Production von Latenzeiern 'Dauereier, Wintereier, geschlechtlich befruchtete Eier) die ursprünglich alleinige Foitpflauzungsweise gebildet habe, und wie diese dann durch Naturzüchtung , den verschiedenen Lebensbedingungen der Colonien entsprechend, allmählich mit Production von Subitaneiern (Sommereier, parthenogenetische Eier, unbefruchtete Eier) abwech- selnd und endlich bei einigen Arten von dieser ganz verdrängt wurde. Bei diesem Vorgang bildete die allmählicheVergrößerung derLatenzeier (ver- bunden mit dem Verbrauch von 4 Zellen zu ihrer Bildung) im Laufe der phyle- tischen Entwickelung einen wichtigen Factor, dessen die Nachkommenzahl ein- schränkende Folge durch eingeschobene Parthenogenesis compensirt wurde. Die Vergrößerung derLatenzeier aber wurde bedingt durch das Schwinden der Metamorphose, die mit Ausnahme von Leptodora allen Daphnoiden verloren gegangen ist. Siehe auch unter »Phylogenie«. Werner, Eug., Die Ursachen der Vererbungskraft. Versuch zur Klärung thierzüchterischer Streitfragen. Leipzig, 1879. .32 p. Die Constanz der Vererbung hängt von dem Grade der »Angepasstheit« des betreffenden Organes des zeugenden Thieres an die Lebensbedingungen ab. Die verschiedene Vererbung der elterlichen Merkmale wird als Grund der individuellen Variation anerkannt. Von den Ursachen der Vererbungskraft ist eigentlich nicht die Rede, weder die Pangenesis noch sonst eine Theorie der Vererbung wird erwähnt. 3. Einfluss der Selectionstheorie oder der Descendenztheorie auf andere Wissenschaften. Graue, G., Darwinismus und Sittlichkeit, in: Deutsche Zeit- u. Streitfragen v. Holtzendorff. Heft 124 u. 125. Berlin, 1879. 88 p. A. Descendenztheorie. 87 Indem Verf. zwischen der Descendenztheorie, der Selectionstheorie nnd der monistischen Weltanschauung unterscheidet, spricht er sich unbedingt für die erstere, bedingt auch für die zweitgenannte Theorie aus, und schreibt derselben zwar weniger für die Artenbildung als namentlich für die Ausbildung der Moralität in der menschlichen Gesellschaft große Bedeutung und volle Gültigkeit zu. Hermann, L., Der Einfluss der Descendenzlehre auf die Physiologie. — Die Vorbildung für das Universitätsstudium, besond. für das medicinische. 2 Rectoratsreden. Leipzig, 1879. 61 p. In der erstgenannten Rede wird an der Hand von Beispielen gezeigt, dass die Descendenztheorie (oder richtiger die Selectionstheorie) für die Physiologie gerade so eine Lebensfrage geworden ist : durch Vorzeichnung der richtigen Forschungs- principien, durch Beseitigung teleologischer Auffassung und durch Herbeiführung richtiger Fragestellung. Nur das psychische Problem könne die Descendenztheorie nicht lösen. Hoernes, R., Die Veränderungen der Organismen als geologisches Zeitmaaß. in : Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 256—266. Die Classification der geologischen Perioden soll nach Mojsisovics Vorgang (Die Dolomitrifife von Südtirol und Venetien) mit Zugrundelegung der Phylogenie und der Veränderung der Organismen erfolgen. Lilienfeld, Paul von, Gedanken über die Socialwissenschaft der Zukunft. 4. Theil : Die sociale Physiologie. Mitau, 1879. Das Princip der Selectionstheorie ist mit allen seinen Consequenzen in folge- richtiger Durchführung auf die Socialwissenschaften angewandt. Besonders in den Capiteln »Das Gesetz der social-physiologischen Anpassung«, »Der social-physio- logische Kampf ums Dasein«, und »Das social -physiologische Gesetz der Ver- erbung« — tritt die naturhistorische Behandlung ganz im Sinne der Selections- theorie hervor. Maggi, Leop., Della primitiva origine degli organi. in : Sollet, scientif. (Maggi, Zoja et de Giovanni.) Anno I. Nr. 5. p. 76 — 78. Die Entstehung der Organe ist jetzt durch die Descendenztheorie begreiflich ge- worden, dadurch der wissenschaftlichen Medicin zugänglich und für die Beur- theilung vieler pathologischen Bildungen von Wichtigkeit. Mayer, A., Der Kampf um das Dasein der Seele. Mainz, 1879. Gelegentliche Aussprüche für die Richtigkeit der Descendenztheorie. Haupt- sächlich gegen Carriere, aber auch Haeckel's »Zellenseelen« und Jaeger's »Seelen- stoflfe« als unberechtigter Dualismus nachgewiesen und gut widerlegt. Schuster, P. Rob., weiland Prof. d. Philos. in Leipzig, Gibt es unbewusste und ererbte Vorstellungen? Akad. Antrittsvorlesung am 5. März 1877. Nach d. Tode d. Verf. mit 1 Bildniss u. einer Vorrede : herausgegeben von Prof. Zöllner. Leipzig, 1879. Es wird die Vererbungsfähigkeit von Instincten, Gewohnheiten und Vorstellungen nachgewiesen. Die aprioristischen Erkenntnisse sind ererbte Vorstellungen. "^Siciliani, Pietro, Socialismo, Darwinismo e Sociologia moderna. Bologna, 1879. Gehört entweder hierher oder zu den Gegnern. *Voit, C. V., Über die Entwicklung der Erkenntniss. Rede. München, 1879. 29 p. Wahrscheinlich hierher. ^Wimmer, J., Zur Frage über die Abstammung des Menschen. Erkenntnisstheoretisches und Psychologisches. Leipzig, 1879. 14 p. Gehört vielleicht nicht hierher, sondern zu Phylogenie oder zu den Gegnern. 88 \'1I. Descendenztheorie und Phylogenie. 4. Referate, Litteraturberichte, Biographien, Geschichte. Die Fortschritte des Uarwinismus Nr. ;i. 1875 — 1878. in: Vierteljahrsrevue, v. H. Klein 187!». I3() p. Eine dankenswertbe Übersicht über die Litteratur der letztverflossenen Jahre, die wenn auch nicht vollständig (was nie zu erreichen ist) so doch annähernd ein Bild der litterarischen Erzeugnisse der Jahre 1877 und 1878 gibt, während 1876 recht lückenhaft und 187 5 fast gar nicht (nur durch höchstens 10 Citate be- handelt ist. Übersichtlichkeit fehlt ganz. Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 481 — 484. Die Reptile der Primär zeit. Ref. über Gaudry's Entdeckung an Reptilien- Wirbeln. Siehe »Phylogenie«. Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 61 — ti2. Die Urtypen der Insecten. Ref. über Scudder. Siehe »Phylogenie«. Kosmos. :i Jahrg. 5. Bd. p. 406 — 408. Die Philosophie und die Anthropogenie des Prof. Dr. E. Haeckel von Dr. M. L. Stern. Das Buch wird als »potenzirte und eitel aufgeblasene Narrheit« bezeichnet. Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 463 — 465. Die Abstammung der Säugethiere. Referat über H u xl e y . Siehe »Phylogenie« . Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 486—488. Thomas Huxley's in Amerika gehaltene wissen- schaftliche Vorträge. Deutsch von Spengel. Referat über Huxley's Vorträge. Siehe »Descendenztheorie« 1, oben p. 82. Krause, Ernst, Erasmus Darwin , der Grossvater und Vorkämpfer Charles Darwin's. Ein Beitrag zur Geschichte der Descendenztheorie. in : Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 397—424. Ausführliche Analyse von Erasmus Darwins Werken und seiner Descen- denztheorie. Krause, Ernst, Der Darwinismus im 10. und 19. Jahrhundert von Dieterici. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 80—81. Kritik und scharfe Zurechtweisung des allerdings sehr verfehlten Buches. Krause, Ernst, Evolution, Old and New etc. by Samuel Butler, in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 480—483. Referat und Kritik des mit großer Prätension auftretenden Buches. Vergl. »Descendenztheorie, Gegner«, s. unten p. 89. Müller, H., Samuel Butlers Gedanken über die Rolle der Gedächtniss-Übung in der Ent- wickelungsgeschichte. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 23 — 38. Referat und allzu günstige Beurtheilung der Butler' sehen Ideen, die haupt- sächlich darauf hinauslaufen , die Vererbung als Gedächtnis zu erklären, etwa wie Hering es gethan hat. Müller, H., Grant Allen, der Farbensinn, sein Ursprung und seine Entwickelung. in: Kos- mos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 308—319. Referirt ausführlich über Allen »Colour- Sense.« Vergl. unter »Beobach- tungen«, s. oben p. 82. Potoni^, Henry, Alex. Brauns Stellung zur Descendenztheorie. Ein Beitrag zur Geschichte der Entwickelungslehre. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 366— 370. Braun hat schon in seinem 1849 — 1850 erschienen Werk »Betrachtungen über die Erscheinung der Verjüngung in der Natur« transformistische Ideen aus- gesprochen, die ausführlich mitgetheilt werden. Preyer, W., Charles Darwin. Eine biographische Skizze, in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. 339-350. Durch von Darwin selbst stammende Notizen und ein vollständiges Verzeichnis seiner Werke, wcrth volle biographische Mittheilung. A. Desceudenztheorie. 89 Zeller, Ed., Über die griecliischen Vorgänger Darwins, in; Abb. d. Akad. d. Wiss. Berlin, auch separat: Berlin, ISTi). 16 p. 40. Ein Beitrag zur philosophischen Vorgeschichte der Desceudenztheorie. 5. Gegner der Descendenz- oder der Selectionstheorie. "Butler, Samuel, Involution, üld and New ; or tlie Tlieories of Buflon, Dr. E. Darwin and Lamarck as compared with that of Charles Darwin. London, 1879. 38ü p. Nach dem Keferat im Kosmos 3. Jahrg. 5. Bd. p. 480 — 4 83 zu urtheilen, eine teleologische und zugleich stark an Lamarck erinnernde Desceudenztheorie, in der Absicht und Meinung publicirt, die Selectionstheorie zu widerlegen. *Darwinian Theory examined. London 1879. 126 p. Der Titel lässt einen Gegner vermuthen. *Gosselet, J., in: Kevue scientifique. 1879. Avril. p. 948. Nach Kosmos 3. Jahrg. 5. Bd. p. 3S5 eine Analyse von Barrand e's Cephalo- poden-Werk und seiner Einwände gegen die Desceudenztheorie. Hanne, J. 11., Pfarrer in Bad Elgersburg. Das Dogma vom Affenursprung des Menschen, ästhetisch und logisch beleuchtet, in: Hilgenfeld's Zeitschr. f. wiss. Theologie. 22. Jahrg. p. 312—350. Eine nicht ohne Witz geschriebene humoristische Verarbeitung der von einigen Naturforschern an Haeckel's »Anthropogenie« aufgedeckten kleinen Sünden. Desceudenztheorie und Selectionstheorie kaum berührt. *HertIing, G. Frh. von, Der Darwinismus, eine geistige Epidemie. Frankfurt a. M., 1879. 74 p. Nach dem Titel sicher hierher. Kühl, Joseph, Die Desceudenztheorie und der neue Glaube. München, 1879. 244 p. Verf. zeigt zunächst, dass die Desceudenztheorie unanfechtbar richtig sei (pag. 6 — 9} und gibt dann eine correcte verständnisvolle Darstellung der Dar- win sehen Selectionstheorie bis p. 24. Hier hört sein Verständnis auf. Darwin könne nicht nachweisen, dass aus einer Taube eine Ente geworden, und den ersten Vogel, das erste Säugethier etc. nicht vorzeigen. Dann stellt Verf. der Selectionstheorie seine »Cumulationstheorie« ent- gegen, nach der seit Entstehung des Menschen die Umbildung aller Arten auf der Erde, die von einem Umbildungscentrum ausging und auf heterogener Zeugung beruhte, aufgehört hat. — Der Darwin'schen angeblich polyphyletischen wird p. 43 eine monophyletische Descendenzannahme als richtiger entgegengesetzt. Darwin ordne die heutigen Thierformen zu einer aufsteigenden Linie von der Urform bis zum Menschen (sie!] und halte das für den Stammbaum. Darwin nehme an, dass die heutigen Formen sich aus und nach einander entwickelt haben (p. 89). Man müsse sich aber vielmehr den Stammbaum der Thiere gleich einem Baume vorstellen , dessen Zweigspitzen die jetzt lebenden Formen reprä- sentirten. (Als wenn Darwin oder seine Nachfolger es je anders gemacht hätten !) Das Endziel der Entwickelung sucht Verf. im Menschen, und der ganze Vor- gang ist nur teleologisch zu erklären. Der Dualismus ist dem Monismus gegen- über die einzig richtige Auffassung. Auch muss an der Unsterblichkeit der Seele des Menschen fest gehalten werden und an der christlichen Religion. Diesem Thema ist die zweite Hälfte des Buches gewidmet, die hauptsächlich gegen David Strauß gerichtet ist und außerhalb des Kalimens dieser Berichte liegt. Nathusius, W. von, Betrachtungen über die Selectionstheorie vom Standpunkt der Oologie aus. in: Journ. f. Ornithol. 27. Jahrg. 3. Heft p. 225—261. 90 VII. Descendenztheorie und Phylogenie. In der ganzen Selectionstheorie finde man nicht eine einzige Thatsache resp. Beobachtung sondern nur Verniuthungen. Sie geliöre daher nicht unter die Naturwissenschaften sondern unter die »Naturvermuthungen.« Wigand habe sie bereits vernichtet. Die Auffassung, dass beim Vogelei das Eiweiß und die Schale ein Product des Eileiters sei und den Dotter nur mechanisch um- hülle, wird aufs eifrigste bekämpft, und dagegen behauptet, alle diese Hüllen seien Wachsthumsproducte des Eierstockseies. Hauptsächlich Polemik gegen Dr. Kutter , der über die Bildung der Schale der Vogeleier vom Darwin'schen Standpunkt in derselben Zeitschrift geschrieben hatte. *Netter, A., De llntuition dans les decouvertes et inventions, ses rapports avec le Positi- visme et le Darwinisme. Strassbourg 1879. 116 p. Scheint hierher zu gehören. *Pfaff, Frdr., Über den Einfluß des Darwinismus auf unser staatliches Leben. Heidelberg, 1879. Nach den früheren Publicationen des Verf. zu schließen hierher gehörig. Schasler, Max, Über materialistische und idealistische Weltanschauung. Deutsche Zeit- und Streitfragen V. Holtzendorfi". Heft 113. Berlin, 1879. Verf. steht auf teleologischem Standpunkt, verehrt hauptsächlich Hartmann's »Wahrheit und Irrthum des Darwinismus« und Wigand's «Widerlegung« des Darwinismus. An einigen Stellen wird gegen die Selectionstheorie polemisirt. ^Schilde, Joh., Gegen pseudodoxische Transmutationslehren. EinEntomolog. Leipzig, 1879. 154 p. Nach dem Titel hierher gehörig. *Stern, M. L., Die Philosophie und Anthropologie des Prof. Dr. E. Haeckel. Berlin, 1879. 1.52 p. Nach dem Referat im Kosmos (3. Jahrg. 5. Bd. p. 406 — 408) hierher gehörig. Wagner, Moritz, Meine Antwort an Georg Seidlitz in einer Darwinistischen Streitfrage, in: Ausland Nr. 17. p. 325— 331. Eine mehr persönlich als sachlich gehaltene Entgegnung. Wigand, Alb., Der Darwinismus ein Zeichen der Zeit. Heilbronn, 1879. 122 p. Wohl hierher gehörig. *Zöckler, O., Geschichte der Beziehungen zAvischen Theologie und Naturwissenschaften, mit besonderer Rücksicht auf Schöpfungsgeschichte. II. Abth. Von Newton und Leibnitz bis zur Gegenwart. Gütersloh, 1879. 835 p. Nach dem bekannten Standpunkt des Verf. hierher. "^Zöckler, O., Die Lehre vom Urzustand des Menschen. Gütersloh, 1879. VIII, 337 p. Nach dem bekannten Standpunkt des Verf. hierher. ß. Phylogenie. Albrecht, P., Die morphologische Bedeutung der seitlichen Kieferspalte und die wahrschein- liche Existenz von 4 Zwischenkiefern bei den Säugethieren. in : Zool. Anz. Nr. 26. p. 207—213. Die nach dieser Entdeckung bis auf 8 gestiegenen Kiefer der Säugethiere werden auf die homologen Theile der Fische zurückgeführt. Cattaneo, Giacomo, Le individualita animali. Studio morfologico. in : Atti della Soc. Italiana di sc. nat. XXII. Milano, 1879. B. Phylogenie. 91 Morphologische Betrachtungen über die verschiedenen Individualitätsstufen der thierischen Formen , mit anderer Eintheilung und Benennung als die Haeckel's in seiner Generellen Morphologie. Gelegentlicher Ausspruch über die Richtigkeit der Selectionstheorie (p. 50 und 53) und Entwurf eines Stammbaumes des Thier- reiches (p. 67, . Fries, S., Mittheilunt>-en aus dem Gebiete der Dunkelfauna, in : Zool. Anz. Nr. 19. p. 33 — 38. Über die Entstehung des Gammarus puteanus. Gaudry, A., in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 87. p. 956. Nach dem Referat in Kosmos , 2. Jahrg. 4. Bd. p. 482, erstattete Gaudry einen interessanten Bericht über die neuesten Entdeckungen fossiler Reptile. Acti- nodon und andere Reptile der permischen Schichten haben Wirbel , die auf der embryonalen Stufe der Entwicklung stehen , auf welcher die Verknöcherung des Centrums im Begriffe ist perfect zu werden. Pleuronura scheint eine Übergangs- form zwischen Tritonen und Fröschen. Giebel, C. G., Über geos2,Taphische Verbreitung der vorweltlichen Säugethiere im Allgemeinen und der Pferde im Besonderen, in: Zeitschr. f. ges. Naturw. 52. Bd. p. 488 — 494. Hauptsächlich über die fossilen pferdeähnlichen Vorfahren der Gattung Equus. Eohippus wird als U r a h n des Pf e r d e t y p u s bezeichnet, so dass es fast scheint, als ob wieder ein erbitterter Feind der Deseendenztheorie bekehrt sei. Haacke, W., Zur Blastologie der Korallen. Eine morphologische Studie, in: Jena. Zeitschr. 13. Bd. 2. Hft. p. 269—320. Es werden auf p. 305 — 314 einige phylogenetische Hypothesen entwickelt. Haacke, W., Über System und Stammbaum der Korallen-Classe. in: Zool. Anz. Nr. 28. p. 261. Es wird der Entwurf eines Stammbaumes als Resultat der in vorhergehender Arbeit enthaltenen Betrachtungen mitgetheilt. Haeckel, Ernst, Einstämmiger und vielstämmiger Ursprung, in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p. .360—376. Für die Protisten ist ein polyphyletischer Ursprung wahrscheinlich, ebenso für die aus ihnen hervorgegangenen Gasträaden und für die niederen Zoophyten und Würmer. Jeder einzelne aus diesen letzteren abzuleitende Stamm der höheren Thiere für sich ist monophyletischen Ursprungs. Organe, die einem ganzen Stamme ausschließlich eigenthümlich sind (..semontische" oder ,, typische" Organe) sind monophyletischen, Organe, die in mehreren Stämmen vorkommen !,,asemische'S ..atypische" Organe) sind polyphyle tischen Ursprungs. Haeckel, Ernst, Über die Stammverwandtschaft zwischen Schirmquallen und Kammquallen, begründet durch eine neue Übergangsform zwischen beiden, in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 348—356. , Ursprung und Stammverwandtschaft der Ctenophoren. in: Jena. Zeitschr. 13. Bd. Suppl. II. p. 70—79. Die Ctenophoren sind phylogenetisch von der Ordnung der Anthomedusen und speciell von der Familie der Cladonemiden abzuleiten. Hertwig, Ose, Das Hautskelet der Ganoiden Lepidosteus und Polypterus. in; Morphol. Jahrb. 5. Bd. I.Heft, p. 1— 21. Ursprünglich war die Haut der Ganoiden mit kleinen Zähnchen besetzt, wie bei den Selachiern. Hieraus ging allmählich ihr heutiger Zustand des Zahnbeleges hervor. Hertwig, O. u. R., Die Actinien, anatomisch und histologisch mit besonderer Berücksich- tigung des Nervensystems untersucht, in: Jena. Zeitschr. 13. Bd. p. 457 — 640 und 14. Bd. p. 39—89. Pag. 629 — 631 finden sich phylogenetische Betrachtungen. 92 ^'ll- Descendenztheorie und Phylogcnie. Hilgendorf, F., Zur Streitfrage des Planorbis multiformis. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 10—22 und 90—99. Das Allgemeine wurde bereits unter, , Descendenztheorie' ' (p. 83) erwähnt. Für die Phylogenie können ausser dem p. 1 3 mitgetheilten Schema des Stammbaumes folgende Sätze als Resultat der Untersuchung für sicher gelten : l) »Die veränderten Formen sind zum Thoil weiteren Umformungen unterlegen ; als höchste Zahl wurden fünf aufeinander folgende bedeutendere Umwandlungen (in der Hauptreihe constatirt.« 61 «Ein Theil der Individuen einer Form kann in verhältnismäßigem Stillstande verharren, während der andere eine abweichende Gestalt annimmt: der Stamm kann einen Zweig erzeugen. Die Zweigbildungen können sich wiederholen.« 8) »Eine Auflösung der Stammform in zwei oder mehrere neue Formen mit gleichzeitigem Verschwinden der ersteren (Gabelbildung im engeren Sinne) kam nicht zur Beobachtung , auch eine gleichzeitige Abtrennung zweier Zweige vom Mutterstamm ist noch nicht sicher nachgewiesen.« 9) »Spätere Verschmelzungen früher getrennter Zweige (Bastardbildung) wurden nicht beobachtet« . 1 Ti »Keine Form hat sich unverändert erhalten, die längste Dauer einer Form geht kaum über die Hälfte des Zeitraumes hinaus.« 12] »Alle Charactere sind der Verände- rung unterworfen gewesen.« 1 5) »Ein einmal verschwundener Typus kehrt später nie in genau derselben Form wieder , wohl aber erscheinen einzelne Merkmale zum zweiten Mal in der Descendenz«. Huxley, Th. H. On the characters of the Pelvis in Mammalia, and the conclusions respecting the origin of Mammals wich may be based on them. in : Proc. Roy. Soc. London. Vol. 28. p. 395. Nature. Vol. 20 Nr. 496. p. 22—24. Das Becken der geschwänzten Amphibien enthält die Elemente aller so ver- schiedenartigen Beckenbildungen der Reptilien , Vögel und Säugethiere. Diese stammen durch eine bisher unbekannte Gruppe wahrscheinlich von Amphibien ab. Landois, Der Tonapparat des Ephippiger vitium. in: Jahresber. d. Zool. Sect. des westf. Prov.-Ver. p. 35—37. Der Tonapparat der Heuschrecken ist zuerst wahrscheinlich vom Männchen und Weibchen erworben worden und später beim Weibchen rudimentär geworden. Marsh, O. C, The Vertebrae of Recent Birds. in: Amer. Journ. of Sc. (Silliman). Vol. 17. p. 266 — 270. Übersetz, in: Naturforscher. Nr. 26. p. 245 — 246. Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 389—391. Die Wirbel von Ichlhi/orius sind meist biconcav wie bei Fischen und Amphibien, der 3 . Halswirbel aber bildet einen deutlichen Übergang zur ersten sattelförmigen Gelenkbildung der Vögel und zeigt wie durch fortschreitende Umbildung der ein- zelnen Wirbel die heutige Wirbelsäule der Vögel geworden. Bei einigen Gattungen ist dieser Proceß auch jetzt noch nicht ganz bis zum Kreuzbein vorgeschritten. Marsh, O. S., Polydactyle Horses, recent and extinct. in: Amer. Journ. of Sc. (Silliman). Vol. 17. p. 499— 503. Deutsch mit Holzschn. in: Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 432— 438. Auszug, in: Naturforscher. Nr. 32. Die bereits 1874 von Marsh publicirte Reihe der fossilen pferdeähnlichen Säuge- thier-Gattungen wird durch Eohipjnai noch weiter zurückgeführt, und durch Epi- kippus und Mesohippus, die sich zwischen Orohippus und Miohippus einschieben, vervollständigt. W^reschkowsky, K., Versuch einer Erklärung der Abwesenheit von Homologieen zwischen Thier- und Pflanzenwelt (russisch), in: »TpyÄti« der Petersb. naturwiss. Gesellsch. Bd. 9. p. 413—425. Dürfte hierher gehören. Moebius, K., Ist das Eozoon ein versteinerter Wurzelfüßler oder ein Mineralgemenge? in: »Die Natur". Nr. 7, 8 u. 10. Auch separat, Halle, 1879. 31 p. VIII. Thierzucht. Haus- und Jagdthiere. Anatomie der Hausthiere. 93 Der Aufsatz gibt im Wesentlichen den Inhalt der Abhandlung des Verf. »Der Bau des Eozoon canadense nach eigenen Untersuchungen verglichen mit dem Bau der Foraminiferen«. ^Palaeontographica, Bd. 25, 1878) wieder, und ist mit 21 erläuternden Holzschnitten ausgestattet. Darnach ist Eozoon kein thierisches Gebilde. Müller, Fritz, Über Phryganiden. in: Zool. Anz. Nr. 34. p. 405 — 407. Ein Stammbaum der Phryganiden entworfen. Vergl. auch oben p. 85. Müller, Fritz u. Hermann, Phryganidenstudien. in: Kosmos. 2. Jahrg. 4. Bd. p..S8(J — .'59(). Die Lepidopteren stammen von den Phryganiden ab. Vergl. auch oben p. 85. Parker, W. K. und G. T. Bettany, Die Morphologie des Schädels. Deutsch von Vetter. Stuttgart, 1879. Die Säugethiere sind, dem Schädel nach zu urtheilen, als directe Abkömmlinge der Amphibien zu betrachten. (Referat im Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 488.) Scudder, Samuel, in: Amer. Journ. of Sc. (Silliman). Vol. 17. p. 72. In den paläozoischen Schichten existireu mannigfache Zwischenformen, durch welche die heutigen Ordnungen der Orthoptera und Neuroptera verbunden werden. (Referat im Kosmos. 3. Jahrg. 5. Bd. p. 61 u. 62). Sladen, W. Percy, Astraphiura permira, an Echinoderm intermediate between Ophiuridea and Asteroidea. in: Zool. Anz. Nr. IS. p. 10 — 11. Eine Mittelform zwischen Ophiuriden und Asteroiden wird beschrieben. Weismann, Aug., Beiträge zur Naturgeschichte der Daphnoiden. Leipzig, 1879. Die Urdaphnoiden stammen wahrscheinlich von den Phyllopoden und zwar von den Estheriden ab (p. 435). Vergl. im Übrigen unter »Descendenztheorie« 2. p. 85. Wiedersheim, 11., Über den Kopf der Gymnophionen. in: Zool. Anz. Nr. 21. p. 87. Die Schädelbildung nähert diese Thiere den Microsauriern der Kohlenformation. Vni. Thierzucht. Haus- und Jagdthiere. Anatomie der Hausthiere. (Referent: Prof. Dr. F. A. Zürn in Leipzig.) Mortillet, G. de, The Origin of the Domestic Animals. in: Amer. Naturalist. 1879. Decbr. p. 747 — 753. Transl. from: Materiaux pour l'Hist. Primit. et Natur, de l'Homme. 1879. le et 5e Livr. Mit dem Beginn der neolithischen Periode treten plötzlich die Hausthiere : Pferd, Rind, Ziege, Schaf, Schwein auf, während der Hund vielleicht schon früher vorhanden war. Es hat also eine Einwanderung einer Rasse stattgefunden, welche außer der in der Politur der Steinwerkzeuge und den architectonischen Anfängen (Dolmen etc.) sich äußernden Cultur auch im Besitze von domesticir- ten Thieren waren. Aus den Beziehungen der Thierreste zu west- und mittel- asiatischen Formen , aus dem Mangel der Metalle , dem Fehlen von Thierzeich- nungen, dem Vorhandensein einfacher Linienoruamente und der Dolmen, Menhir u. a. schließt Verf., dass diese Einwanderung aus dem westlichen Asien vor der 94 VIII. Thierzucht. Haus- und Jagdthiere. Anatomie der Hausthiere. Entwickelung der ägyptischen Cultur stattgefunden hat , da Ägypten schon zur Zeit der ersten Dynastie im Besitze von Metallen war. Böhm, J., II. Settegast's Lehre von der Individualpotenz kritisch beleuchtet und deren Un- haltbarkeit nachgewiesen. Leipzig, Hugo Voigt. 187!). Böhm will Settegast's Lehre von der Individualpotenz bekämpfen und eine Lehre von der Züchtungscon stanz an deren Stelle gesetzt wissen. Vom Begriff »Racec sagt Böhm : »Race ist eine Gruppe von Hausthieren derselben Art, welche in irgend einem Landstriche vorkommen, der einen bestimmten Character hat, daher gleiche Lebensbedingungen bietet; also nur eine , geographisch begrenzte Gruppe*, in welcher die sämmtlichen Individuen sich einander ähnlich sind, ihnen ähnliche Nachkommen erzeugen, auch von ihnen ähnlichen Vorfahren abstammen, und die ihnen eigenthümlichen Eigenschaften bewahren, auch wenn sie aus ihrer ursprünglichen Heimath in andere Gegenden versetzt werden«. Nachdem Böhm versucht hat, die von Settegast in seiner Thierzucht (IV. Aufl.) aufgestellten Gründe für die Lehre von der Individualpotenz zu widerlegen, spricht er aus : 1) Ein unbedingtes, sich unter allen Umständen bewährendes Übergewicht in der Vererbung besitzt kein Individuum. 2) Macht sich ein solches Übergewicht in der Vererbung bei einzelnen bemerk- bar, so ist solches nur bedingt : a) durch das Nichtvorhandensein latenter, den erkennbaren widerstre- bender Eigenschaften ; b) durch eine richtige Paarung, d. h. durch eine bewusste oder unbewusste Auswahl solcher Thiere zur Ausübung des Fortpflanzungsgeschäftes mit denselben, die, wenn auch nur in latenter Form Eigenschaften besitzen, welche denen des scheinbar ein Übergewicht in der Vererbung aus- übenden Thieres entsprechen ; c) durch Vorhandensein von, der Entwicklung der hervortretenden Eigen- schaften günstigen Lebensbedingungen. IConstanz un d Atavismus; Thierfreund (Leipzig, H. Dege), 1879. Nr. 5. p. 53, unter Miscellen. Konstanz und Atavismus. Von einer deutschen, grau (getigert) und schwarz gefleckten Hühnerhündin und einem ))raunen englischen Pointer fiel eine braune Hündin, welche auf der linken Seite des Leibes eine Saugwarze weniger hatte, als auf der rechten. Zwei Saugwarzen waren gewissermaßen zusammen- gerutscht und bildeten eine, welche sich in der Mitte der Stelle befand, wo die beiden hätten sitzen sollen : 1 0 0 1 2 0 0 2 0 :i '''■'' 0 4 5 0 0 5 (i (I 0 6 Sämmtliche lünder, Enkel, Urenkel und Ur-Urenkel dieser Hündin zeigten dieselbe Abnormität, welche, wie ich vermuthe, weil aus mehrfacher Incest- Paarung hervorgegangen, jetzt constant geworden zu sein scheint. Da vorzugs- weise die braunen Thiere zur Zucht benutzt wurden, so ist auch die braune Farbe ziemlich constant geworden . Eine braune Ur-Urenkelin jener grau-schwarzen Hündin wurde jedoch zuletzt mit einem schwarzen englischen Hunde gepaart, welcher als einziger schwarzer in einem e r b s g e 1 b e n Stamme vom Besitzer weggegeben war. Die Hündin brachte 1 2 Junge, wovon 3 schwarz, 4 erbsgelb, 4 braun und 1 grau-schwarz waren . In 5 . Generation trat also der Atavismus plötzlich auf, das Zurückschlagen auf die Ur-Ürgroßmutter. Vin. Thierzucht. Haus- und Jagdthiere. Anatomie der Hausthiere. 95 Freytag, Prof. in Halle, Über Rindviehzüchtung in NorAvegen, besonders über die Telemarker Kace. in: Revue für Thierheilkunde u. Thierzucht von A. Koch. Wien, 1879. Nr. 1 — 3. Zunächst wird in diesem Artikel angegeben, dass nach einer Zählung von lb75 in Norwegen etwa 1016 595 Rinder gehalten werden. Die Kinderracen Nor- wegens lassen sich in Berglands- und Niederungsvieh gruppiren, wenn man ab- sehen will von dem an der Westküste Norwegens vorkommenden zwergartigen ungehörnten Rindvieh (Kyrtkvaeg ) . Den Niederungsschlag repräsentiren beson- ders die Smaalenrace und die Thorsoerace, während das Höheland- oder liergvieh am besten durch die Hedemarkrace, durch die Hallingdales und vor Allem durch die Telemarken vertreten wird. Diese Telemarker Rinder, daheim im Amt Brats- berg mit den Vogteien Ober- und Nieder-Telemarken und Bambel, zeichnen sich durch Schönheit und Nutzbarkeit bezüglich der Milchproduction aus, vererben ihre Eigenschaften auch so sicher auf ihre Nachkommen, dass — wie Frey tag hervorhebt — sie als Thiere einer reinen constanten Race bezeichnet werden dürfen . Werner, Eugen, Die Ursachen der Vererbungskraft. Leipzig, Fr. Thiel, 1879. 32 p. 8^. Der Kern dieser Arbeit gipfelt in den beiden Sätzen : Die Vererbungskraft eines Individuum ist abhängig: 1) von dem Grade der Angepasstheit seiner und des Mitzeugeuden Eigenschaften an die Lebensbedingungen (das am meisten angepasste Individuum zeigt Vererbungspräponderanz) und 2) von dem Grade , in welchem sich die Eigenschaften der beiden Zeugenden bei der Vereinigung im Gezeugten gegenseitig beeinflussen. Rohde, ()., Die Schafzucht. Berlin, Wiegandt, Hempel & Parey, 1879. 172 p. 80. In gedrängter Übersicht bringt der Verfasser dieses Werkchens, welches den 54. Bd. der Thaer-Bibliothek bildet, die zoologische Eintheilung der Schafe und deren Racen, die Zuchtprincipien, die Lehren von der Ernährung und Pflege der Schafe, sowie eine kurzgefassto Wollkunde. Müller und Schwarznecker, Die Pferdezucht, nach ihrem jetzigen rationellen Standpunct. Berlin, Wiegandt, Hempel & Parey. 1879. 2 Bände. Das ganze Werk ist nun vollendet ; sowohl der von Müller verfasste Theil über Anatomie und Physiologie des Pferdes, welcher 931 Seiten umfasst und 266 Holz- schnitte besitzt, als der zweite Band, welchen Schwarznecker schrieb und der über Racenzüchtung und Haltung des Pferdes handelt, 657 Seiten stark ist und 125 in den Text gedruckte Holzschnitte aufzeigt, liegen fertig vor. Kühn, Julius, Bericht aus dem Hausthiergarten des landwirthschaftlichen Institutes der Universität Halle. Halle, 1879. Als Manuscript gedruckt. Professor Julius Kühn acquirirte im Jahre 1875 für den landwirthschaftlich- zoologischen Garten zu Halle vier kalmückische Fettsteißschafe. 1878 wurden zwei Böcke geboren, die also von Eltern stammten, welche vor der Paarung zwei Jahr in Halle gelebt haben. Die Bocklämmer erhielten als Ammen zwei Marsch- mutterschafe, weil gewisse Verhältnisse verhinderten die jungen Thiere an den eigenen Müttern saugen zu lassen. Später wiirden sie mit Ackerproducten, nicht einmal mit Wiesenheu ernährt und mussten sich in beschränktem Bewegungsraume oder im Stall aufhalten. Beide Böcke entwickelten ihren Fettsteiß binnen Jahres- frist, wie ihn ein ausgewachsenes und ausgemästetes Ovis Aries steatopyga nicht besser aufzeigen kann. Pallas behauptete bekanntlich, dass der Aufenthalt in den Salzsteppen, der Genuss von Salzpflanzen von Wermuth und Beifuß, das Saufen von brakem oder sal.'Jiaftem Wasser, das Gehen auf ausgebreiteter Weide im Sommer wie im Winter bei dem kirgisischen Schafe den Fettsteiß erzeuge, und dass diese Schafe den Fettsteiß verlieren müssten, wenn sie von diesen Weiden zurückgenommen, im Stalle gehalten und ohne die salzhaltigen und gewürzhaften 96 \T^II. Thierzucht. Haus- und Jagdthiere. Anatomie der Hausthiere. Vegetabilien ernährt würden. Erman versichert, ilass das Fettsteißschaf den Fettsteiß verliere, wenn es nach Orenburg gebracht werde. Auf die Mitthei- hmgen von Pallas und Erman fußend sagt Darwin : «dass die Natur der Nahrung zuweilen definitiv gewisse Eigenthilmlichkeiten veranlasst«. Da die in Halle geborenen Fettsteißschafe ihr Racemerkmal bewahrt hatten und bei guter Ernährung in hoher Potenz entwickelten, auf der anderen Seite aber die Erfahrung lehrt, dass bei karger Ernährung der Fetti^teiß dieser »Schafe so reducirt werden kann, dass nur der Schwanzstunimel mit der Hautdecke zurück- bleibt, so hat Professor Kühn Recht, wenn er angibt : «Reiche Ernährung ist also hier die Bedingung zur Heranbildung des in der Anlage vererbten Raceumerkmales" . Eichbaum, F., Die Brusthöhle des Pferdes vom topographisch-anatomischen Standpunct und mit besonderer Berücksichtigung der physikalischen Diagnostik. Mit 2 Abbildungen. Vorträge für Thierärzte. 2. Serie. 1. Heft. Leipzig, H. Fese. 1879. Diese Schrift hat vorwiegend nur Interesse für Thierärzte. Ellenberger, Vergleichend anatomische Untersuchungen über die histologische Einrichtung des Uterus der Thiere. in: Archiv für wissenschaftliche und practische Thierheilkunde. 5. Bd. p. 89—149. Berlin. A. Hirschwald. 1879. Ellenberger untersuchte Fruchthälter von Affen, Fledermäusen, Maulwürfen, Katzen, Hunden, Kaninchen, Ratten, Mäusen, Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, und Schweinen. Hauptresultate : die Uteruswand besteht aus Mucosa, Muscu- laris, Serosa. Die Membrana mucosa zerfällt 1. in das Stratum pro- prium si ve glanduläre, welches folgende Unterschichten aufzeigt : das Stratum epitheliale, das Strat. cellulare, das Stratum reticulare (welche drei Schichten nur bei der Menstruation ausgestoßen werden) und das Stratum fibrillare ; 2. in das Stratum musculare s. Membrana muscularis mucosae; 3. in das Stratum submucosum. Die Membrana muscularis hat ein Stratum circulare und ein Stratum longitudinale als Unterschichten, die Membrana serosa aber zer- fällt in das Stratum subserosum und das Stratum serosum. Die innere Oberfläche der Uterusschleimhaut trägt ein flimmerndes, einer Basalmembran aufsitzendes Cylinderepithel, welches durch Einstülpungen in das Grundgewebe der Schleimhaut die Utriculardrüsen bildet. Diese sind bei ver- schiedenen Thieren verschieden gestaltet und verschieden gelagert. Das Stratum submucosum des Uterus ist ungemein gefäßreich ; die Gefäße sind sehr stark- wandig. Die Blutgefäße des Uterus sind derart angeordnet , dass die großen Arterienstämme mit dem Ligamentum latum, zwischen dessen Platten sie liegen, an die Uteruswand treten und mit ihren Ästen in der Submucosa in der Art sich vertheilen , dass die Mucosa von einem Gürtel von Adern umgeben erscheint, ie äi ßeren Lymphgefäße entspringen mit zierlichen Capillarnetzen in der Sub- ucosa, durchziehen die Muscularis und treten dann in die Submucosa, wo die größeren Stämme sich befinden ; die inneren Lymphgefäße haben ihre Wurzeln besonders in den Bindegewebelücken der Propria mucosae. In der Mucosa finden sich größere Lymphräume, welche mit dem übrigen Lückensystem communiciren. Fibrillare Züge oder Bälkchen des Bindegewebes der Mucosa bilden eine Art von Scheiden um Drüsen und Gefässe, dadurch entstehen periglanduläre und perivas- culäre Lymphräume , welche mit dem Lückensystem des Bindegewebes ein aus- gebildetes, zusammenhängendes Saftcanalsystem der Propria ausmachen. Ellenberger, die physiologische Bedeutung des Blinddarmes der Pferde, in: Archiv für wiss. u. praet. Thierheilkunde. h. Bd. p. 398 — 1-5.3. Berlin, 1879. Eine auf anatomisch - histologischer Untersuchung und auf Experimente ge- gi-ündete Arbeit, welche hauptsächlich beweist, dass das Coecum des Pferdes mit einer bedeutenden secernirenden Oberfläche ausgestattet ist , dass seine anato- IX. Biologie im Allgemeinen. 97 mische Bescliaffenheit nicht auf eine bedeutende resorbirende Thätigkeit, sondern mehr auf eine secretorische Function und auf ein mechanisches Verarbeiten des in ihm Befindlichen hindeutet, somit die AnsiclLt EUenberger's, dass das Coecum der Pferde für deren Ernährung , für die Verdauung der aufgenommenen Nah- rungsmittel sehr wichtig und dasselbe in seiner Bedeutung ähnlich wie die Vor- mägen der Wiederkäuer aufzufassen sei, berechtigt ist. Graff, Karl, vergleichend anatomische Untersuchungen über den Bau der Hautdrüsen der Haussäugethiere und des Menschen mit besonderer Berücksichtigung der Präputial- drüsen. Mit 4 Tafeln. Vorträge für Thierärzte, 2. Serie. 2. Heft. Leipzig, H. Dege, 1879. Dieser mit sehr schönen Abbildungen versehene sogen. Vortrag des Dr. Karl Graff zeigt, dass viele acinöse Drüsen der Haut kein Fett oder Talg absondern, ebenso dass tubulöse Drüsen nicht nur Schweißdrüsen sind. Aus der Form der Drüsen ist also nicht auf ihre physiologische Function zu schließen und Verfasser will, dass Ausdrücke wie Schweiß- und Talgdrüsen ersetzt werden durch Be- zeichnungen, welche bei den zusammengesetzten acinösen Drüsen sowohl wie bei den schlauchförmigen Drüsen der Form derselben entsprechen (traubenförmige, bläschenförmige Drüsen ; tubulöse Drüsen ; Knäueldrüsen) . Das Smegma prae- putii ist nach Graff das Product der acinösen und tubulösen Drüsen, welche sich an der äußeren und inneren Platte in der Nähe des Orificium praeputii befinden und zwar beim Menschen sowohl, als bei fast allen Haussäugethieren : somit ist die Ansicht He nie' s dass das Smegma abgeschilferte Epidermis sei, hinfällig. Graff beweist ferner , dass die seceruirenden Schläuche der tubulösen Drüsen glatte Muskulatur besitzen und zwar nur da , wo dies nöthig ist, wo zur Ent- leerung des Secretes contractile Fasern nothwendig sind ; da wo die Haut durch Spannung diese Secretentleerung ermöglicht z. B. an den Drüsen des Praeputium und der Sohlenhaut, fehlen die glatten Muskelfasern. Sehr interessant sind die Untersuchungen Graffs über die Brunftfeige der Gemse , welche zuerst von v. Hessling beschrieben wurde. Nach letztgenanntem Autor sollen die Brunftfeige- drüsen erweiterte Haarbalgdrüsen sein, was Graff widerlegt, indem er nachweist, dass die Brunftfeigen isolirte acinöse Drüsen enthalten, die sich periodisch ver- größern und Schleim absondern. Die Drüsen der Klauensäckchen der Schafe und die der Sohlenballen des Menschen , der Hunde und Katzen, die Fleischstrahldrtisen des Pferdes fanden besondere Berücksichtigung. IX. Biologie im Allgemeinen. Seelenleben. Sociales Leben. Färbung, Mimicry. (Referent: Dr. Aug. Gruber. j Jäger, Gustav, Die Entdeckung der Seele. Zweite Aufl.: enthaltend: A. Gesammelte ältere Aufsätze. B. Neue Bewci.se und Aufschlüsse. Zugleicli Lehrbuch der allge- meinen Zoologie. III. Abtheilung : Psj'chologie. Leipzig, 18S0. In Abtheilung A dieses Buches druckt Verfasser eine Reihe von Aufsätzen ab, welche schon früher an verschiedenen Orten erschienen sind ; so : I . Über die Bedeutung der Geschmacks- und Geruchsstoffe aus Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Zoolog. Jahresbericht IslU. 7 98 IX. Biologie im Allgemeinen. Bd. XXVII. 1876. 2. Physiologische Briefe über Vererbung aus »Kosmos« l.Bd. 1877. p. 17 u. 306. 3. Der todte Punkt in der Zoologie aus »Deutsche Revuei 2. Jahrg. 1878. Juliheft. p. lOS. 4. Die Entdeckung der Seele aus »Kosmos« I. Bd. 1S78. p. 171. 5. Der Angststoff aus: G. Jäger, Seuchenfestigkeit und Constitutionskraft etc. Leipzig 1S7S. 6. Zur Pangenesis aus »Kosmos« 4. Bd. 1S7S. p. 377. 7. Seele und Geist aus : »Ausland« Jahrg. 1879. Nr. lö. Ferner zwei Aufsätze von Richard Andree. 8. Völkergeruch aus Correspondenz- blatt der Anthropolog. Gesellschaft. 1876. Nr. 5.9. Der Nasengruß aus »Globus« Jahrg. 1879. Nr. 10. Im zweiten Abschnitte wird zu diesen älteren Beobachtungen eine Menge neuer und genau ausgeführter hinzugebracht, welche die Theorie stützen sollen, wie die Überschrift sagt, als: Neue Aufschlüsse und Beweise. Die Capitel sind folgende : 10. Allgemeines über den Äff ect. 11. Sympathie. 12. Antipathie. 13. En- dogene Affecte. Allgeraeines. 14. Die cerebralen Aflfecte. 15. Die Sexual- AfFecte. 16. Trieb. 17. Instinct. 18. Gelüste. 19. Idiosynkrasie. 20. Sexuale Idiosynkrasie. Allgemeines. 21. Monosexuale Idiosynkrasie. 22. Hoiiiosexuale Idiosynkrasie. 23. Parasit und Seuche. 24. Dendorisation. 25. Seuchenfestigkeit. 26. Affect- imd Wetterfestigkeit. 27. Die Heilkunde. 28. Die Verwitterung. 29. Die Pflanzenseele. 30. Bildungstrieb. 31. Sprach- liches über die Seele. 32. Geist. 33. Körperregierung. Intellect in Brufes. in: Nature. Jahrg. 1879. In einer großen Reihe von Nummern dieses Jahrganges werden von den ver- schiedensten Seiten allerlei Anekdoten aus dem Leben der Thiere erzählt. Sie beziehen sich in den meisten Fällen natürlich auf Hausthiere, welche auch vom Laien täglich beobachtet werden können. Alle diese Erzählungen erscheinen unter dem Titel »Intellect in Brutes«, damit sie als ganzes einen Beitrag zur Thierpsychologie liefern können. ^Murphy, Jos. John, Habit and Intelligence : a Series of Essays on the Laws of Life and Mind. London, Macmillan &' Co. ISTI». *Figuier, Louis, La vic et les moeursdesanimaux. Zoophytes etMoUusques. Paris, Hachette. 1879. Schneider, G. H. , Zur Entwickelung der Willensäusserung im Thierreich. in: Viertel- jahrschr. f. wiss. Philosophie. Bd. '4. p. 17(i— 20.5, und 294—301;. Eine interessante durch zahlreiche Beobachtungen an Seethieren in Neapel ge- stützte Untersuchung, die den Nachweis führt, dass alle Triebe (und alles zweck- bewußte Wollen) zum Selbstschutz sich durch Naturzüchtung aus dem Trieb zur Contraction des ganzen Körpers entwickelt haben. »Die Contraction des ganzen Körpers und der Trieb hierzu findet sich von den Protozoen bis zum Menschen bei allen Thieren in irgend einer Form vor.« »Bei allen Wirbelthieren findet sich der ursprüngliche Contraclionstrieb differenzirt in ein zweckbewußtes Wollen zum Zusammenziehen und in ein unwillkürliches Zusammenfahren ; das letztere ist das Rudiment vom ursprünglichen (Jontractions trieb, welclier vom bewußten Willen nach und nach zurückgedrängt worden ist.« »Der Fluchttrieb differenzirt sich ebenfalls direct aus dem ursprünglichen Contraclionstrieb.« (p. 304 — 305). Zum Schluß ist eine bildliche Darstellung von der Entwickelung der Schutzbewe- gungen gegeben. (Referent: Dr. G. Seidlitz.) Clark, Xenos, Animal Music, its nature and origin. in: Amer. Naturalist. Vol. 13. April, p. 209—233. Verf. sucht eine wissenschaftliche Untersuchung über das Wesen und die Ent- stehung der thierischen Laute zu geben, wobei er den Gesang von 31 Vogelarten und die Laute eines Sängers graphisch darstellt. IX. Biologie im Allgemeinen. 99 Espinas, Alfred, Die thierischen Gesellschaften. Eine vergleichend-psychologische Unter- suchung. Übers, nach d. 2. Aufl. von W. Schlosser., Braunschweig, 1879. In dem umfangveicheu, 5G1 Druckseiten umfassenden Werke versucht der Ver- fasser die Lösung- des Problems : Was ist die thierisclie Ge -ellschaft ? Da ihm die menschliche Gesellschaft mit der thierischen vollständig analog erscheint, schickt E. eine ausführliche, die hauptsächlichsten social-philosophischeu Systeme um- fassende Einleitung voraus , um dann zum eigentlichen Thema überzugehen , der thierischen Sociologie, welche E. nicht als Theil der Biologie, sondern als selb- ständigen Zweig in der Wissenscliaft angesehen wissen möchte. Nachdem E. im ersten Abschnitt die Associationen oder zufällige Gesellschaf- ten unter Tliieren verschiedener Art als Parasitismus, Commensualismus und Mu- tualismus beschrieben , classificirt er die eigentlichen thierisclien Gesellschaften in solche der Ernährung (zweiter Abschnitt) als normale Gesellscliaften unter Thieren derselben Art (Infusorien, Coelenteraten, Tunicaten, Würmer) und zwei- tens der Fortpflanzung (dritter Abschnitt) . Bei letzteren unterscheidet er: Die Familie : Eheliche Gesellscliaft (erstes Capitel) , die häusliche mütterliche Gesell- schaft oder die Familie bei den Insecten (zweites Capitel) , endlich die häusliche väterliche Gesellschaft, d. i. die Familie bei den Fischen, Reptilien, Amphibien, Vögeln und Säugethieren (drittes Capitel). Im vierten Absclmitt gelangt E. zur dritten, nach ihm der höchsten Stufe des gesellschaftlichen Lebens im Thier- reiche, zur Völkerschaft, welche auf rein intellectuellen Functionen beruhen soll. Zum Schluss spricht E. von den Gesetzen der socialen Thatsachen in der Thier- welt, von der Natur der thierischen Gesellschaften, wonach die Gesellschaft »ein lebendiges Bewußtsein, ein Organismus von Ideen ist«, und endlich von der Mo- ral der Thiere. (Zu einfacheren und wohl auch richtigeren Schlüssen wäre Verfasser gekom- men, hätte er, statt sich auf rein psychologischen Standpunkt zu stellen, im Hin- ])lick auf die natürliche Zitchtwahl seine Untersuchungen unternommen. Ref . i Semper, Karl, Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere. 2 Bde. (Internat, wissen- schaftl. Bibliothek. 39. Bd.) Leipzig 1880. (I.) V^erfasser, überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, wo die große Menge der in den vergangenen Jahren aufgestellten Hypothesen durch exacte Versuche gestützt werden müsse , sucht in seinem Buch durch Zusammenfassung theils bekannter, theils neuer Hypothesen und au der Hand fremder und eigener Versuche den Weg zu bahnen, der zur Erklärung der Variabilität der Thiere führen soll. In den verschiedenen Capiteln werden systematisch die verschiedenen Einflüsse durchgenommen, welche verändernd wirken können. Es können hier natürlich nur die Resultate angegeben werden. Die Nahrung und ihr Einfluss: »Wir sahen, dass in Bezug auf den direct umformenden Einfluss der Nahrung im Grunde noch alles zu thun übrig bleibt.« Der Einfluss des Lichtes: Es muss erst durch das Experiment erwiesen werden , ob im Thierleib echtes Chlorophyll vorkommt oder ob man es mit Para- sitismus niederer Organismen zu thun hat. »Weitaus die größte Zahl der Thiere hängen vom Licht nur ab durch Vermittlung des Auges.« Dies wird bewiesen durch die Versuche von Lister und Pouchet. Es ist nicht zu erklären, warum neben blinden auch sehende Höhlenthiere vorkommen. Auf dem Grunde des Meeres konnten sich nur entweder blinde und phosphorescirende oder mit grossen , das schwache durch jene erzeugte Licht auffangenden Augen versehene Thiere er- halten. Der Einfluss d e r T e m p e r a t u r : »Das Wohlleben der mit einander ver- gesellschafteten Thiere hängt viel mehr ab von den Extremen der Temperatur und 100 IX. Biologie im Allgemeinen. den Schwankungen zwischen ihnen , als von dem absoluten Wärmegrade , den sie zu irgend einer bestimmten Zeit gleichzeitig empfinden.« Der Einfluss des unbewegten Wassers: Jeder Wechsel in der Con- stitution des AVassers wirkt auf die darin befindlichen Thiere je nach deren Empfänglichkeit in verschiedener Weise. Er kann sogar umformend auf einige Arten wirken (Versuche von Beudant, Plateau und Schmankewitschi . Doch weiß man über letzteren Punkt sehr wenig. Eier verschiedener Formen können langes Austrocknen ertragen oder bedürfen desselben zur Weiterentwicklung. Der Einfluss der ruhenden Luft: Auch hier beruht der auszuübende Einfluss darauf, dass die Thiere gegen die Luft und die darin enthalteneu Theile verschieden reagiren. Ein direct umbildender Einfluss der Existenzbedingung kann nicht nachgewiesen werden. Der Einfluss des bewegten Wassers. Eine directe Einwirkung mehr oder minder constanter und entschieden starker Ströme auf die Form gewisser Thiere kann nachgewiesen werden. Ströme haben einen directen mechanischen Einfluss auf Structur und Wachsthum von Thieren. Beleg die Veränderungen, welche durch die an Corallen schmarotzenden Krebse hervorgerufen werden. Der Einfluss der Ströme auf das Wachsthum der CorallenrifFe veranlasst Verf. zur Aufstellung einer neuen Theorie über die Entstehung der Coralleninseln. Strömungen als Hülfsmittel und als Hindernisse für die Aus- breitung der T hier arten. Viele Beispiele für die wichtige Rolle , welche die Strömungen des Wassers und der Luft für geographische Verbreitung haben. Einige Bemerkungen über den Einfluss anderer Existenz- bedingungen: Der Einfluss der Schwere und des Drucks kann direct oder aus- wählend sein. Man weiß aber sehr wenig darüber. Ebensowenig über den Ein- fluss fester Körper bei bohrenden Thieren] , und des Erdmagnetismus oder der Electricität. Umformender Einfluss lebender Organismen auf Thiere: Es ist hauptsächlich der Parasitismus, welcher große Veränderungen an Thieren hervorruft. Ein zweiter noch zu wenig berücksichtigter Factor bei der Umformung von Arten ist die Hybridation. Auswählender Einfluss lebender Organismen auf Thiere: Es werden hier die bekannten Agentien besprochen, der Wettstreit um die gleichen Existenzbedingungen, die Beziehungen zwischen Verfolgern und Verfolgten, wobei Verf. das von ihm entdeckte schöne Beispiel der Beziehung der Schnecke 'Onchi- dium und des Fisches Periophthalmus ausführlich beschreibt , und endlich die Nachahmung der äußeren Umgebung, die Verf. mit neuen eigenen Entdeckungen zu belegen vermag. Semper, l'rof. C, Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere. (Internat, wiss. Biblio- thek. Bd. ;i9 u. 4(1.) 2 Bde. Leipzig 18S0. (Ausgegeben 1879.) 29« u. 299 p. (IL i Von dem umfassenden neuen Material, das hier dem früher bekannten über- sichtlich geordneten hinzugefügt wird, — und das theils von eignen Beobachtungen, theils von einer ausgedehnten Beherrschung namentlich der neueren americanischen Litteiatnr die leider nicht immer zu ausreichendem litterarischem Nachweis benutzt wurde herrührt , — sind folgende Beobachtungen für die Descendenztheorie be- sonders hervorzuheben : l . Die zur Gattung J)as7jpeUls gehörenden Schlangen haben fest an der Unter- seite der Wirbel (über der Vorderseite des Magens) angewachsene echte Zähne, welche die Magenwand durchbohren. Diese Schlangen nähren .sich ausschließlich von Vogeleiern, die heil verschluckt, im Magen also zermalmt werden müssen. Näheres Citat fehlt. ^ IX. Biologie im Allgemeinen. \Q\ "2. Das Phosphorescireu eini,s:er Beethiere in großen Meevestiefeii , in welche kein Sonnenliclit dringt , seheint dazu zu dienen . um Beute anzulocken ; denn es kommen in dieser dunklen Tiefe neben blinden auch seilende Formen mit besonders großen Augen vor. (Nähere Citate dieser von Dr. Coldstream, Mac Cul- loch und den Naturforschern der Porcupine gemachten Beobachtungen fehlen.) 3. Interessant ist die Hypothese, dass gewisse hirvenähnliche Thierarten ihre Entstehung habituell gewordener Paedogenesis verdanken, gleich wie der Axolotl. Indess dürfte dieselbe auf die namentlich angeführten flügellosen Orthopteren kaum anwendbar sein , da diese lusecten abgesehen vom Flügelmangel ganz er- heblich von ihren Larven abweichen. 4. Frösche sterben zwar in 5 procentiger und 3' ., procentiger Salzlösung, bleiben aber in 1 procentiger am Leben. 5. Cordylophora lacustris ist Seit 1S54 aus dem Meer ins süße Wasser gewandert und hat z. B. in Hamburg die Durchgängigkeit der Wasserleitungsröhren beein- trächtigt . 6. Li/mnaeus stagnalis wird unter sonst gleichen Bedingungen in geringem Wasser- volum nicht so groß als in großem. 7. Das ganze Capitel über die Respiration der im Wasser lebenden Thiere, Bd. I. p. 205 — 213 und Anmerkungen p. 290 — 291), ist von großem Interesse , be- sonders die Auffindung von Fischen, deren Schwimmblase als echte Lunge functio- nirt. Nach G. Wilder ^\\\i\. Aviia culca und Lepiclosteus osscm wahrscheinlich, nach Jober t Sudis gigas, Erythrhms taeniafiis und E. brasiliensis sicher in dieser Lage ; denn letztere starben nach Unterbindung des Luftgauges in kurzer Zeit ab. S. Reichhaltig ist auch das Capitel über die Respiration von Thieren, die eigentlich für Wasserathraung organisirt sind , in freier Luft. Die Kiemenhöhlen der Labyrinthfische nehmen kein Wasser auf), sondern führen nach Francis Day (Proc. Zool. Soc. 1868. IL p. 274) Luft, sind daher als Lungen zu bezeichnen. Die Deckelschnecke Ampullaria athmet rhythmisch abwechselnd mit einer Kieme Wasser und mit einer Lunge atmosphärische Luft. Bei einigen Neritiueu der Philii)pinen ist das Dach der Kiemenhöhle mit einem dichten Gefäßnetz ausgestattet und befähigt als Lunge zu fungiren. 9. Zur Rückbildung rudimentärer Organe bei Parasiten sind mannigfache Bei- träge Bd . II . p . 1 8 1 — 1 S S geliefert . 10. Das schönste Beispiel einer Ausrüstung einem bestimmten Feinde gegen- über sind die von Semper entdeckten Augen auf dem Rücken nur derjenigen zur Nacktschnecken-Gattung Onchidiiim gehörenden Arten , die mit bestimmten Fischen [PerlopJähalmus und Bolcopldhahnus zusammen vorkommen. Diese hüpfen nämlich mit großen Sätzen am Strande längs dem Wasser fort und fressen die um- herkriechenden Schnecken. Die Onchidien sind langsame Thiere, die nur dadin-ch Rettung finden können , dass sie sich rechtzeitig contrahiren und aus zahlreichen auf ihrem Rücken verbreiteten Drüsen eine Flüssigkeit ausspritzen. Die Gefahr rechtzeitig zu bemerken . dazu sind sie offenbar nur durch ihre Rüekenaugen be- fähigt. Auch die Entstehung dieser Augen, selbstverständlich keine Neu-, son- dern eine Umbildung, ist vom Verf. genau dargelegt: II. p. 220 — 224. 10. Ein Fall echter Mimicry bei Schnecken wird p. 239 — 242 beschrieben. Die Arten der Gattung Hclirarinn, ausgezeichnet durch einen dünnen Schwanz, der beim Fangen der Schnecken leicht abbricht resp. von den Thieren gewaltsam ' Diese frühere Annahme führte übrigens zur Ansicht, dass die Kiemen durch fort- dauernde Anfeuchtung befähigter würden den Sauerstoff der freien Luft aufzunehmen, — nicht, wie Prof. Semper p. 232 meint, dass der Sauerstoff des mitgenommenen Wassers zur Respiration hinreiche. Letztere Annahme wäre allerdings »absurd" gewesen. 1Q2 IX. Biologie im Allgemeinen. abgeschleudert wird (wodurch die Thiere einen Schutz genießen), werden copirt von der zu einer anderen Familie gehörenden Xesta Cumingü. 1 1 . Selir lehrreich ist auch der zum Schluss mitgetheilte Fall einer überraschen- den Ähnlichkeit eines Wurmes mit einem Polyp, der nicht als Mimicry angesprochen werden darf. In der Anmerkung p. 269 — "270 wird der polyphyletischenDescendenz- Annahme gegenüber der monophyletischen nicht nur für das ganze Thierreich, sondern so- gar für einzelne Gattungen die größere Wahrscheinlichkeit zugesprochen. Auch der Hybridation als einer nicht zurückzuweisenden Ursache neuer Form- bildung wird mehrfach das Wort geredet. (Referent; Dr. G. Seidlitz.) Färbung, Mimicry. Keller, Conr., Über Farbenschutz in der Thierwelt. in: Neujahrsblatt, hrsg. von der naturf. Ges. Zürich, 1870. 4. XXXI. In gesonderten Abschnitten erläutert Verfasser die Erscheinungen des Farben- wechsels , der sympathischen (dauernden) Färbungen , die eigenthtimliche Be- schaffenheit der »Glasthiere« , womit er die wasserklaren pelagischen Formen des Meers und des süßen Wassers bezeichnet , und endlich die Mimicry. Es werden meist nur die bekanntesten Beispiele erwähnt, zum Schluss aber noch einige neue Formen von Mimicry raitgetheilt , welche Schmetterlingspuppen in Südaustralien eingehen, von Prof. Rietmann gesammelt, aber vom Verf. nicht benannt) . Sie copiren Früchte verschiedener Pflanzen und ein Cocon ahmt in so auffallender Weise eine Orchideenfrucht nach, dass er von letzterer nicht zu unter- scheiden ist , folglich — unter den echten Früchten aufgehängt — den Insecten- fressern entgehen muss. (Wird aber der Cocon dann nicht um so sicherer von den Fruchtfressern ver- zehrt? Nein, denn diese werden durch ihre in dieser Richtung besonders ge- schärften Sinne wohl vor Täuschung bewahrt! Ref.) Hoffmann, W. J. , Molting of the horned Toad [Phrynosoma DougUissi Gray) . im Amer. Naturalist. Vol. 13. May. p. 326. Verf. beschreibt die Häutung des Phrynosoma Douglassi Gray und erwähnt den Umstand, dass dieses Thier sich in der Farbe dem Boden anpasst, auf dem es lebt. Lyman, Th., Üphiurans. in : Bull. Mus. Compar. Zool. Vol. 5. Nr. 9. p. 234. Verf. beschreibt eine Sigsheia (gen. nov.) murrhma (sp. nov.) von Havanna aus 175 Faden Tiefe, deren Arme um Stylaster filogranus gerollt ware'h , welche Art von Sigsbeia in ihrer porzellanartigen Hautbeschaffenheit nachgeahmt wird. X. AUaremeine Ontoerenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. 103 X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befi'uclitimg. Greschlechter. (Referent; Prof. Herrn. Fol.; Brandt, Alex., Commentare zur Keimbläschentheorie des Eies. I. Die Blastodermelemente und Dotterballen der Insecten. in: i\.rch. f. mikrosk. Auat. 17. Bd. 1. Heft. p. 43. August 1879. Ce memoire de AI. Brandt est consacre ä iine critique du travail de Bo- bretzky sur rorigine du blastoderme cLez les insectes et ä la defense de sa propre tlieorie. L'auteur, apres avoir examine les preparations de Bobretzky s'attache ä demoutrer que les blocs vitellins (Dotterballen) ne sont pas de simples cellules, que ce fractionneraent est independant de la formation du blastoderme, et que les amas protoplasmiques de ces blocs deviendront les noyaux des cellules du blastoderme. Les noyaux des blocs vitellins seraient les micleoles du blasto- derme, l'espace central deviendrait la cellule blastodermique elle-meme. L'auteur en conclut. conformement ä la theorie de Vi Hot et des auteurs anciens, que les cellules du blastoderme descendent directement de la v^sicule gerrainative par simple division et que les noyaux des preraieres derivent de la taclie germinative. II insiste beaucoup sflr les mouvements amiboides qu il attribue ä toutes ces par- ties, mais explique neanmoins la marche des elements histologiques du centre vers la Peripherie du vitellus et leur apparition a la surface par une contraction du vitellus. Brandt pense que chez les oeufs ä fractiounemeut total, le fractionne- raent n'est pas en relation necessaire avec la division progressive de la vesicule germiuative et attribue la Separation rapide du vitellus en fragments ä l'influence »d'une irritation, d'un chatouillement« produit par les mouvements amiboides plus actifs des pseudopodes de la vesicule germinative en voie de division rapide. D'apres celä, les blocs vitellins des oeufs d'insectes ne seraient pas des cellules biastodermiques (cyta^ , mais des elements d'un ordre plus eleve (metacyta) , pro- duits par le fait que la substance vitelline enveloppe chaque cellule sans etre absorbee par eile. L'auteur considere le travail de Grab er comme une confirmation de ses vues. Taschenberg, O., Unsere Kenntnisse von den Veränderungen im thierischen Ei zur Zeit der Reife und unmittelbar nach der Befruchtung, in : Leopoldina. 15. Heft. Nr. 11 — 12. p. 89. Juni 1879. Un travail de compilation, rendant compte des memoires recents relatifs ä la maturation de l'ovule et ä la fecondation, est du ä la plume du Dr. 0. Taschen- berg. Quoique bref, le compte rendu est assez complet, surtout en ce qui con- cerne les travaux des auteurs allemands. V. Bischoff, Th. L. W., Berichtigung, in: Leopoldina. 15. Heft. Nr. 15 — 16. p. 127. August 1879. Ä propos d'une phrase contenue dans Tarticle de 0. Tasclienberg, Th. L. W. V. Bischoff Proteste contre l'interpretation donnee de ses anciennes opinions d'apres laquelle il aurait ete partisan de la theorie d'une action catalytique du zoosperme sur l'oeuf pour produire la fdcondation et declare que son idde etait et reste que le röle du zoosperme est de »coramuniquer un mouveraent« au vitellus. Fol, Herrn., Recherches sur la Fecondation et le commencement de l'henogenie chez divers animaux. in: Mem. Soc. Phys. etHist. nat. deGeneve. T. 26, et tire äpart; 1 vol. 40. 310 p. et 10 pl. Geneve 1879. 104 X. Allgemeine Ontogenie. Ei Befruchtung. Geschlechter. Le volumineux memoire de H. Fol est divis6 eii trois chapitres relatifs ä la maturation de loviile, la fecondation et le fractionnement. Chacun de ces cha- pitres se subdivise en une partie descriptive et une partie bibliograpliique, que uons navons pas ä analyser ici. Enfin un quatrieme chapitre est cousacre ä des disciissions siir des questions generales. Les deux premiers chapitres ont d^jä . pani en extrait en 1877, soit dans les Archives des sciences de Geneve, soit dans les Comptes Rendus de l'Academie de Paris. L'auteur est partisan de la th^orie cellulaire de l'ovule et combat l'opinion de ceux qui considereut la vesicule germiuative comme une cellule veritable. Les Observation« de Fol ont porte surtout sur Asterias gladalis , puis sur loxo- pnettstes lividus, Sp/iaerechim/s brevispwosus, Sagitla Gegetihauri, Pterotrachaea mutica et Pt. Friclei-ici; elles ont öte faites comparativement sur des oeufs vivants on traites par les acide.s acetique, picrique ou osmique ou par le chlorure d'or. Chez Asttrias, l'ovule mur se compose dune tache et d'une vesicule germina- tives, d'un vitellus compose de protoplasme et de granules lecithiques et enfin d'une couche enveloppante moUe et visqueuse, ou sarcode-enveloppe qui n'a pas les caracteres d'une veritable membrane. Exterieurement l'ovule est encore en- toure d'une enveloppe muqueuse ä striures radiaires, ou ooleme pellucide, et enfin d'un 6pithelium pavimenteux. Place dans l'eau de mer cet ovule perd d'abord son epithelinm externe, puis il subit une metamorphose dans l'espace de quatre heures environ. La tache germinative pälit, disparait en partie, et le reste tombe en fragments. La vesicule germinative se ratatine et disparait, tandis que la pr^ten- due membrane de la vesicule, qui n est qu'une couche enveloppante, se dissout dans le vitellus. Le premier amphiaster de rebut (Richtungsspindel, Bütschli) prend naissance au bord des derniers restes de la vesicule, du cote pdriph^rique. Fol n'a pas elucidö la part que les restes de la tache germinative peuvent prendre ä la formation de l'amphiaster, mais il incline ä croire que cette part est nulle. Chez Sphaerechimis et Toxoptieiistes, cet amphiaster prend naissance dans le sein de l'ovaire, longtemps avant la ponte. Chez Pterotrachaea l'amphiaster de rebut se forme apres la ponte dans la vesicule germinative dans une position excen- trique et l'enveloppe de la vesicule ne disparait qu' apres la formation complöte de l'amphiaster. Chez Saffitta, l'amphiaster a une forme compacte et ramass^e, qui differe notablement de la forme la plus repandue. L'auteur insiste sur ce que l'amphiaster de rebut se divise de teile fa^on que sa moitie pöriphörique devient le premier globule polaire, tandis que sa moitie in- terne reste dans le vitellus. Celle-ci passe directement ä l'dtat d'amphiaster com- plet, par le fait qu'un nouvel aster peripherique prend naissance au point de con- tact du vitellus avcc le premier globule polaire. Ce second amphiaster de rebut se divise de meme que le premier et donne naissance d'une part au second globule polaire et d'autre part ä de petites taches nucleiformes. Ces jeunes noyaux se reunissent entre eux et avec d'autres taches serablables mais d'origine indepen- dante. La fusion de tous ces Clements nucleaires produit le noyau auquel Fol donne le nom de pro7iitc/ei/s ou noyau femelle Ce terme est synonyme de celui de noyau de l'cenf (Eikern) pro})Ose par 0. Hertwig, et de celui de prnnudeus central par E. V. Beneden. Ces phdnomenes sont, chez Asterias, independants de la fecondation et ne sont pas sensiblement modifies par cet acte. Chez Toxojmenstes et Sp/iaerec/nnus, ils paraissent avoir lieu dans le sein de l'ovaire, mais l'auteur n'a observe, chez ces animaux, qu'un seul globule polaire. Dans son quatrieme c]iai)itre, Fol revient sur les globulcs polaires auxquels il donne le nom de corjmscuks de rebut ä cause de leur signification physiologique, X. Allgemeine Üntogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. 105 mais il leconnait en meme temps que leur procf^de de formation est le meme que celui de la division des cellules. L'aiitenr insiste aiissi sur les nieinbranes quil cherche ä definir. Les coiiches molles et plastiques qui peuvent servir d'enveloppe au protoplasme, mais que celui-ci peut repousser dans toutes les formes, traverser ou absorber saus digestion prealable , devraient etre , d'apres lui , completement exclues de la cat(?gorie des membranes ; Fol propose de donner ä ces couches, qui entourent par exemple la vesicule g-ermiuative et le vitellns ä' Asterias et des Ecbinides, le nom de couche enveloppaute ou de sarcode-enveloppe (Hautschicht) . Pour la piemiere fois , lauteur ä reussi ä observer directeraent la penetration du zoosperme daus le vitellus et celä chez Jsterias et chez les Echinides. Apres avoir traverse la plus grande partie de l'ooleme, le spermatozoide entre en com- munication avec le vitellus, par rinterraediaire d'un prolongement sarcodique en forme de cone qui est emis par le protoplasme vitellin. Le corps du zoosperme est alors attire dans le vitellns, tandis que le eil vibratile reste en dehors et se decompose. De l'endroit oü le corps de lelement male vient de penetrer sort une substance tres-päle qui atfecte d'abord la forme d'un cöne, puis change souvent de contours et enfiu disparait. Fol donne ä cette production le nom de cöne d'ex- sudation. Pendant ce temps la membrane vitelline se souleve, en commen9ant par le point de penetration ; Tauteur soutient qu il ne s'agit pas ici seulement du gon- flement d'uue membrane pröformee, mais dun durcissement de la snrface du vitel- lus qui donne naissance ä la membrane, au moment oü eile va se soulever. Lauteur s'accorde avec 0. Hertwig ä reconnaitre que le corps du zoosperme de- vient le promicUus male Spermakern de Hertwig, pronaclens peripherique de van Beneden) , seulement il pense que le sarcode vitellin entre pour une grande part dans la formation de ce pronucl^us. Chez Pterotrochaea les noyaux sexuös sont fort gros et egaux de dimensions. Ces noyaux se rencontrent et se fusionnent pour constituer le noyau feconde. L'auteur fait une description speciale de certains cas pathologiques obtenus par la f^condation doeufs älteres &' Asterias glacialis. Dans ce cas il penetre plusieurs zoospermes dans chaque vitellus, ce qui, d'apres Fol, n'aurait jamais lieu ä Tetat normal, et chaque zoosperme donne naissance ä un pronuclöus male. L'auteur attribue cette penetration multiple ä la lentem* avec laquelle la membrane vitel- line se forme chez des oeufs älteres. Diverses eventualites sont decrites qui toutes aboutissent ä la formation de monstruosites per excessnm, ce qui amene l'auteur ä proposer, ä titre de supposition, une nouvelle hypothese sur lorigine des monstres doubles ou multiples. Les diverses phases des premiers fractionnements ont ete etudines en compa- rant pour chaque phase, surtout chez les Echinides, les Images fournies par les differentes methodes de preparation. L'auteur arrive ä cet dgard aux resultats suivants ; La couche enveloppaute du noyau se dissout d'abord en deux points diametralement opposes, et ces deux points constituent les nouveaux centres d'at- traction. Le reseau sarcodique intranucleairc perd sa disposition reticulaire et les filaments s'arrangent en lignes qui tendent d'un pole ä lautre. Ce sont les filaments intranucleaires. En dehors du noyau, s'amasse une raasse de sarcode autour de chaque centre d'attraction. Ce sont les amas centraux. Autour de ces amas s'etendent enfin, dans des directions radiaires, les filaments extranucleaires. Les uns et les autres sont formes de sarcode et sont l'expression de courants de cette substance, semblables ä ceux qui constituent les pseudopodes des Rhizo- podes. Tout en cherchant ä dömontrer indirectement la justesse de cette theorie, l'auteur confesse quil n'a pas observe directement ces courants et ne sait si le courant ä lieu seulement dans une direction ou dans les deux scus ä la fois, comrae on le voit souvent dans les pseudopodes des protozoaires. Dans le premier cas, 106 X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung,-. Geschlechter. les courants seraient, d' apres Fol, probablement centrifuges au debut et centripetes ä la fin de chaque fractionnement. Dans le centre d'attraction ai)parait uii petit corpuscnle foncö. Ce corpuscule se gonfle ensuite comnie un jeune noyaii. D'autres petita uoyaux resultent du gonflemeut des varicosites intranucl^aires ou granules de Bütschli. Tous ces jeunes noyaux se fusionnent pour former Ic nouveau uucleus. Fol n'admet pas avec 0. Hertwig que les grauules de Biltscliii provieiment du nucleole de rancien noyau et fait obsevver que, s'il en etait ainsi, le noyau de cbaque cellule provien- drait du nucleole de la genöration precedente, ce quil considere comme absurde. L'auteur pense que rexistence de centres d'attraction est un fait r^el, et cherche ä muntrer que ces centres repondent au point de fnsion de deux especes diffe- rentes de sarcode. 11 cherche ä expliquer les pheuomenes vitaux que presente le protoplasme par la chaleur et l'electricite developpdes par les ri^actions chimiques qui ont lieu dans le sein de cette substauce. Fol insiste tout particulierement sur l'inegalite dans la distribution de la chaleur et de Telectrieite dans l'interieur de chaque cellule, comme cause possible des mouvements dits sarcodiques. Bergh, R. S., Studien über die erste Entwicklung des Eies von Gonotltyraea Loveni. in: Morphol. Jahrb. 5. Bd. 1. Heft. p. 22. R. S. Bergh nous donne une breve relation des ses recherches, sur le deve- loppement de l'oeuf, qui ont portö principalement sur un polype hydraire du genre Gonothyraea. Les ovules du G. Loveni prenuent naissance dans Tentoderme, tandis que le sperme derive de l'ectoderme. L'ovule jeune se compose d'un exoplasma sarcodique et hyalin et d'un eudoplasma tres-granuleux. La vesicule germinative est entouree d'une membrane ä d(»uble contour ; eile contient un nucleole rond ou de forme variable (ä mouvements amiboides) , muni dune ou de plusieurs vacuoles et suspendu dans un reseau sarcodique ou nucleoplasma. Ce reseau peut etre mis en vue par l'acide acetique tandis que l'acide osmique et le carmin le laissent incolore. L'ovule s'accroit par l'augmentation de son endoplasma, Toxoplasma restant stationnaire. En approchant de la maturite, les deux couches du vitellus de- viennent de moins en moins distinctes et la vesicule germinative se metamorphose. Le nucleoplasma se dissout, et le nucleole se separe en une quantite de fragments, soit par des divisious dichotomiques successives, soit par un emiettemeut rapide. Les fragments sont de grosseurs tres- diverses, contiennent une ou plusieurs vacuoles chacun, et se colorent tres-fortement dans l'acide osmique et le carmin. L'ovule est depourvu de tonte espece de membrane et reste tonjours nu. C'est en cet etat qu'il se detachc du gonophore pour se placer dans le gonozoide. Les derniers phenomenes de maturation qui ont lieu dans le gonozoide consistent dans la dissolution de la membrane de la vesicule germinative qui se trouve pres de la surface et la sortie d'un globule polaire. Le vitellus est tres-assombri par les globules lecithiques dont il est rempli ; mais l'acide acetique l'eclaircit et fait voir un amphiaster de direction (de rebut) . 11 ne se produit quun seul globule polaire. Le noyau femelle a ete aper^u. Tout ces phenomenes precedent la fe- condation. Clava squamata se comporte de meme que Gonothyraea. Chez Aurelia aurita , Psammechimis miliaris, Fichinocarditim cordatmn, Aphrodite aculeata et rhaUusia parallelocjramma , le nucleole se montre encore intact dans la vesicule germinative, au moment oü cette derniere atteint la surface du vitellus, et se dissout ensuite tres-rapidement. Chez les Echinides, le nucleoplasme se montre encore dans la vesicule germinative au moment oü le nucleole commence ä se dissoudre et Bergh remarque ä ce propos q'uil na observee aucune trace de cette dölimitation du vitellus en trois couches conccntriques dont parle Selenka. X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. 107 La tecondation na pu etre observ^e, mais B. a rencontre un oeuf renferuiant les deux uoyaux sexues et im autre ceuf avec six asters qii'il coiisidere comme ayant ete trop miir au moment de la feeuudation, et ä ce propos il remarqite que les anomalies dans le fractionnement sont frequentes chez Gonothyraea. Le fractionuement se produit ä la siiite! de la mt'tamorphose du uoyau en am- pliiaster. Ces phenouieues ne seiiiblent pas ditiVrer seusiblemeiit des cas dejä couuus. Pendant les deux i»remier.s fractionuenients, les filanients connectifs ne sont repr^sentes que par de simples lignes pointillees Le sillon de fractionnement se montre d'abord du cöte dont l'amphiaster est le plus rapproche, au moment oü les filaments unipolaires atteignent la peripherie. Le foud du sillon reste b^ant en forme de canal. Le sillon du second fractionnement part du bord interne de chaque spherule et les noyaux de seconde generatiou se cbangent en ampliiasters avant que le premier fractionnement soit completement aclieve. B. considere le fractionnement comme uu phenomene h^reditaire reproduisant l'histoire de l'origine des Metazoaires et non comme un processus acquis plus tard par adaptation. Perez, J., I-.echerches sur les phenomenes qui precedent la segmentation de l'oeuf chez Helix aspersa. in: Journ. de l'Anat. et de la Physiol. de Robin. ISTi). p. 329 (av. 2 PI.). J. Perez s'est attaclie ä suivre d'uue maniere complete le premier developpe- ment de l'oeuf d'une Heliv. L'ovule Ovarien se montre ä tont äge pourvu dune membraue vitelline ; ä la maturite seulement et dans l'oeuf complet, la couclie la plus exterieure du vitellus ne laisse voir qu'une zoue transparente, libre de granu- lations, oü il est impossible de discerner une membraue. Toutefois lauteur pense que la membrane existe, quoique invisible. Los enveloppes de l'oeuf prennent naissance avant son arrivee dans l'oviducte, dans un diverticule qui se trouve ä la base de la glande albumineuse. Ici, le vitellus est entoure d'abord d'une membrane qui n'est pas la membrane vitelline, membrane epaisse, lamelleuse, formee par d^pot autour du vitellus. L'albumen penetre ensuite par endosmose ä travers cette membrane qui forme ainsi l'enveloppe du blanc d'oeuf. Le vitellus, suspendu dans son albumen qui penetre ä travers cette membrane, est encore entoure d'une membrane vitelline tres-tenue. Cette derniere est rendue visible par les globules polaires qui la soulevent en sortant; eile se rompt avec la plus grande facilite, livrant souvent passage au globule polaire exterieur, ou bien eile se moule sur ce dernier si exactement quelle semble passer entre le premier et le second globule. La coque et la membrane de l'albumen adherent assez fortement et ne se b6- parent pas par gonflemeut dans l'eau, comme c'est le cas chez Limax agrestls. C'est dans le diverticule qui se trouve au sommet de l'oviducte qua lieu, d'apres J. Perez, la tecondation de l'oeuf. Les spermatozoides provenant de l'accouple- ment remontent jusque dans cette poche qu'ils remplissent. Les ovules y descen- dent vers le moment oü l'animal se met ä creuser son nid dans la terre. On peut en trouver jusqu'ä 40 et meme 50 dans cette poche, au milieu du fourmillement des spermatozoides. Apres la descente des oeufs dans l'oviducte, les spermatozoaires ont disparu et ue se retrouvent pas dans l'albumen des oeufs. L'auteur n'a jamais vu de zoosperme plus ou moins engage dans la sphere vitelline ; il a seulement ob- servd l'accolement immediat de quelques uns des filaments spermatiques ä la surface du vitellus, oü ils se tenaient immobiles. Perez a d'ailleurs la conviction que lä s'arrete le röle mdcanique du spermatozoide, qu'ä celä se reduisent ses rapports morphologiques avec l'ovule. L'auteur croit que la fecondation est simplement le resultat de la dissolution du spermatozoide, dont la substance serait ensuite absorbee par l'ovule, et etend cette croyance aux Nematodes et aux lusectes. II y aurait difierents degres dans la Parthenogenese, depuis la Parthenogenese 108 X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. v(5ritable, jiisquä ces oeufs qui non fecondes se segmentent et perissent apres la segmentation et ä ceux qui sans fecondation ne se developpent pas du tout. L'absorption d'un zoosperme decompose aurait pour effet de »suppleer ä l'insuffi- sance de l'^nergie vitale du vitellus ou plutöt de son noyau». L'ovule, au moment oii il arrive dans le diverticule, possede encore sa vesicule et sa taclie geiminative Pendant que la premiere se dissout dans le vitellus, ce dernier presente ä sa surface un assez graud nombre de saillies coniques tres- transparentes et composees d'une substauce pvotoplasmique extremement tenue, produite par une exsudation de la substance vitelline. Comme la base de ces cönes renferme souvent des granulations vitellines, l'auteur ne peut admettre qu'ils passeut ä travers la membrane vitelline et, pour ne pas abandonner Ihypo- these de l'existence de cette membrane, il en est reduit ä admettre que ces fila- ments , semblables »aux expansions pseudopodiques de certains Radiolairesi-, »soulevent la membrane vitelline en se formant, et sen coiffent en doigt de gaut«. Ces saillies se soulevent ä repoque oü la vesicule germinative est remplacee par un Systeme radiaire et rentrent dans les vitellus avaut la sortie du premier globule polaire. Pendant que l'oeuf comraence ä descendre dans l'oviducte, la tache germinative se desorganise et, ä sa place, ajjparaissent deux petits nucleoles. En meme temps se montrent deux figures radiaires dans l'espace clair qui reste apres la dissolution de la vesicule germinative. Ces figures seraient, d'apres Perez, produites par l'attraction des deux nucleoles qui proviennent de la tacbe germinative et auraient donc chacune un de ces nucl(?oles dans son centre. Au point de contact des deux etoiles, un certain nombre de rayons se rencontrant bout ä bout constituent le fuseau, qui na donc pas une existence independante. Les rayons du fuseau pre- sentent des nodosites eparses. La majeure partie de chaque etoile s'eteud ä travers une agglomöration spheri- que de substance protoplasmique. L'une de ces deux spheres est plus petite que l'autre. Le centre de chaque sphere est occupe par un ni»yau qui derive d^s nucleoles resultant de la dissolution de la tache germinative. Ce noyau grossit et s'entoure d'une membrane et en meme temps son action sur le protoplasma environnant s'efface. Ce dernier perd donc sa structure radiaire et il est expulse par le vitellus, tandis que le noyau correspondaut reste ä l'interieur. La substance de chaque etoile devient donc un globule polaire qui se montre ddpourvu de tout element nucl^iforme. Les globules polaires ne sont que les aureoles radiaires des deux noyaux, expulsees par le vitellus. Les deux noyaux, restes dans le vitellus, ne different que peu par leurs dimen- sions. Ils grossissent sensiblement et en meme temps leur nucleole se divise et se subdivise. Enfin Tun des deux noyaux disparait et l'autre devient le noyau de l'oeuf feconde. Perez n'a pas vu leur conjugaison et, sans la nier absoluraent. il la considere comme peu probable. Dans les amphiasters de fractionnement Perez admet la pr^existence dun jeune noyau dans chacun des centres d'attraction. Trinchese, Salv., Studi intorno ai primi momenti dell' cvolnzione nei molluschi. in: Atti R. Accad. dei Lincei. Transunti. Vol. III. Giugno, 1879. p. 230. I/ovule d'Am2)//orin(( ccvnilea a un protoplasme incolore qui verdit ensuite : puis vient s'ajouter une couche externe de protoplasme incolore tcnant en Suspension les granules lecithiques. Ä maturite, le protoplasme verdätre entoure immediate- ment la vösicule germinative. Apres la ponte le vitellus presente ä un pole une aire transparente. La vesicule germinative s'allonge en fuseau, le protoplasme verdätre se rassemble autour des X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. ] 09 deux extvemites pour former lamphiaster «de direction«. La tache germinative se divise eu morceaiix qui se placeiit eu ligne dans Taxe du fuseau. La moiti^ externe de cet amphiaster devieut le premier globule polaire, la moitie iuterne se coniplete cn ampliiaster dont un des asters sort encore du vitellus pour former le second globule polaire. La moitie interne du second amphiaster reste dans le vitellus ; le protoplasme verdätre qui lentoure se disperse et la partie interne, dernier reste du fuseau de direction devient le noyau femelle. Sauf pour le role de la tache germinative, tont ceci est absolument conforme ä ce que le rapporteur a döcrit chez les Heteropodes (Arch. de Zool. exp. 1S76). Les globules polaires sont de vraies cellules comprenant une partie du nucleole, une partie du noyau et une petite partie du protoplasme de l'ovule. Ces globules sont au nombre de deux , mais le premier globule peut se subdiviser apres sa sortie du vitellus et le second globule suit parfois cet exemple. Les globules sont rduuis entre eux et au vitellus par des fils protoplasmiques renfles au milieu ; ce renflement est designe par Tauteur sous le nom de point intermediaire. Le globule externe emet des pseudopodes pointus et souvent renfles au dessous de leur extre- mite effilee. Le second globule renferme des granules fonces. Trinchese pense que le premier globule avec ses pseudopodes a pour fonction d'absorber des sub- stances nutritives qu il amenerait au vitellus tandis que le second globule serait un Organe excretoire du vitellus. A cote du second globule polaire se forme parfois ä la surface du vitellus un bourgeon de protoplasme qui va se rdunir au globule. L'auteur pense quil ne penetre qu'un zoosperme par vitellus et que le noyau male derive seulement de la partie anterieure du zoosperme. Le vitellus non feconde ne se developpe que jusqu ä la troisieme segmentation. Le fractionnement, tel qu'il est decrit par Trinchese correspond assez exacte- ment avec ce que Ton sait des Gasteropodes pulmones et des Heteropodes. II ny a que des differences de detail dans la disposition des quatres premieres spherules. Trinchese, S., Studi sulla fecondazione. in: llendiconto Accad. d. Sc. di Bologna, 1878 — 7',l. p. 72. Les observations de Trinchese ont porte sur une seule espece, ä savoir Berghia coerulescens . Les ceufs de ce MoUusque, aussitot apres la ponte, presentent dejä les globules polaires, au nombre de deux ou trois, reunis entre eux et avec le vitelhis, par un ou deux filaments qui portent chacun un »point intermediaire«. Les globules et les points intermediaires sont herisses de pseudopodes excessive- ment fins. Dans la grande majorite des cas, le zoosperme touehe les globules polaires par quelque partie de son corps. Dans lalbumen de chaque ceuf penetre un seul zoosperme qui a perdu le pou- voir de locomotion au moment de la ponte, mais est agite de mouvements vibratoires semblables aux vibrations d'une corde tendue. Trois heures apres la ponte, le zoosperme a cesse de se mouvoir, mais le vitellus et les globules polaires presentent des changements de forme. Au pole du vitellus qui correspond aux globules, se remarque une tache claire, sans doute le noyau de Treuf ou pronucleus femelle qui dispaiait ä la 4*^ heure. Trinchese suppose que cette tache dchappe aux regards en se portant au centre du globe vitellaire. Puis survient une periode de repos qui dure deux heures, et fait place ä une nouvelle periode d'activite. Le vitellus pousse une quantite de pseudopodes egalant parfois en longueur le rayon du vitellus, gros ä lorigine, plus tard tenus, hyalins au sommet et obscurcis ä la base par les granules lecithiques. L'un de ces pseudopodes rencontre avec sa poiute le corps du zoosperme (|ui se resout en granules, ou bien plusieurs pseu- dopodes le saisissent et l'entrainent dans le vitellus. Le zoosperme devient tres- päle et disparait dans l'^corce vitelline. 110 X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchüing. Geschlechter. Le vitellus resto ensuite en repos pendant deux heures et se prepare ensuite an fractionnement. Salenski , B. , Histoire embryogenique de l'Esturgeon (Arripptiser ruthcims). — I . partie : Developpement cmbryonnaire. in: 'l'vavaux de la Soc. des Natural, de Kasan (TpyÄW ÜumccTBa ecrecT. KasaiicK. yauBepc.) T. 7. 3. Livr. ISTil (la couvertiire porte par erreur la date de 1878.) Salensky consacre un beau memoire ä rembryogenie de TEsturgeoii. La matiiration des oeufs ovariens de T Accipenser ruthmns a Heu bleutet apres la poute. Aussitüt apres cet acte, les poissons se refugient dans les eudroits les plus protbnds oü ils se forcent de nourriture. Les substances assimilees se transforment avec uue extreme rapidite en oeufs qui se trouveut presque raiirs peu de seniaines apres la ponte pröcedente, et restent dans cet etat jusqu'ä l'epoque du frai de l'annee suivante. Le developpement de Tovule presente les phenomenes suivants : 1) Le nucleole DU taclie germinative se divise en Fragments qui se dissolvent probablement dans le suc nucleaire. 2) La vesicule germinative grandit saus etre entouree dune membrane. Elle n'est limitee que par une couche plus compacte de protoplasme. ;^>) Le vitellus de formation ou protoplasme (auquel lauteur donne le nom de protolecithe) est amasse surtout ä la partie superieure du vitellus et correspond au »germe« des poissons osseux ; il s'etend en couche mince et pigmentee sur toute la Peripherie du vitellus. 4) Le lecithe (que l'auteur designe du nom de deutole- cithe) se compose de gouttelettes graisseuses et vitellines (jui deviennent de plus en plus petites et irregulieres de forme, ä mesure que l'on va du centre a la Peri- pherie du vitellus. L'oeuf pondu est recouvert de deux membranes : le chorion ä l'exterieur, et la membrane vitelline en dedans. Au moment de la ponte, le chorion est encore entoure dune membrane granuleuse et de l'epithelium folliculaire de l'ovaire. La granuleuse adhere fortement au chorion, lepithelium tombe en lambeaux. Ces enveloppes sont visqueuses et serveut ä fixer l'oeuf contre les corps immerges. Le chorion et la membrane vitelline sont perces de micropyles sous forme de plusieurs orifices en entonuoir, dont le nombre et la disposition varient d'un oeuf ä l'autre. Les coupes transversales d' oeufs durcis un quart d'heure on uue demi-lieure apres la ponte ne presentent plus de vesicule germinative. Sa place est occupee par une quantite de petits ilots formes dune sub.stance pareille ä Celle de la vi-sicule et uoyees dans la substance du germe ; d'oü Ton peut conclure que la vesicule se disperse dans le germe. Une heure apres la fecondation, se montre au pole superieur de l'oeuf une tache blanchätre aux contours indecis et correspondant parfaiteraent au »volle« de l'oeuf de Grenouille. Sous le »volle« se voit une couche de pigment qui occupe la Peri- pherie du vitellus et penetre en forme de traiuee jusqu'au fond du germe. L'origine du pronucleus mfile na pas ete directement observee, mais une heure et demie apres la fecondation, Salensky a observe ä l'extremite de la trainee pigmentaire un nucleus sans membrane, compose d'une masse transparente finement granuleuse iFig. 13 et 13 ^ Ptim). A son cöte se trouve un peu plus tard le pronucleus femelle Fig. 14 et 1") LcJ\ I'»/)- Ce dernier provient de Tun des ilots resultant de la dispersion de la vesicule germinative ([ui devient ovale et s'entoure de pigment. T^e pronucleus femelle provient done dune portion de la vesicule germinative et le pronucleus male renfermc parfois un petit corpuscule central qui represente peut-etre le reste du spermatozoide. Les deux pronucleus sont voisins et se confondent bientöt pour former le pre- X. Allgemeine Ontogenie. Ei. Befruchtung. Geschlechter. 111 mier noyau de fractiounemeut (Fig. 1 6; . Une ligne indique d'abord la limite des deiix pronucleus, mais cette ligne s'efface et 11 ne raste qii'un corps ovale dcpourvu de membraue et coraposö dune substance transparente finement granuleuse. Le fractionnement commence aussitOt apres la copulation des deux pronucleus. Le premier sillon passe par la trainee pigmentaire et ne divise que le germe. Le second sillon, perpendiculaire au premier divise le germe en trois parties, le troisieme sillon le divise en quatre. En ce moment le premier sillon s etend au reste du vitellus et le separe completement en deux portions. Quant ä la suite du fractionnement, Salensky remarque que: 1) le germe se divise beaucoup plus vite que le reste du vitellus , 2) les premiers sillons sont tous diriges suivant des meridiens , les sillons equatoriaux n'apparaissant qu'en seconde ligne , 3) les Premiers sillons ne produiseut qu'un fractionnement partiel et n entament que la surface du vitellus , 4) les segments ne se separent completement les uns des autres qn'apres l'apparition des sillons horizontaux, 5) les noyaux des segments resultent de la division da premier nucleus de fractionnement; les nucleoles ne fönt leur apparition dans ces noyaux qu ä un stade beaucoup plus avance, 6) Tceuf, ä la suite du fractionnement, se compose dejä de deux couches embryonnaires, ä savoir : l'ectoderme qui provient surtout du germe et comprend de petites cellules granuleuses et l'entoderme forme de grosses cellules cbargees de lecithe. La cavite de fractionnement se montre ä des Stades avances. Le fractionnement de TAccipenser presente une forme intermediaire entre le fractionnement partiel des poissons osseux et le fractionnement total des am- pliibiens. Canestrini, Giov., Produzione dei sessi e animali dicogami. in ; Bull. Soc. Ven. 'Prent, di Sc. Nat. Anno 1879. T. 1. Nr. 1. Maggie, p. 18—22. , Sulla produzione dei sessi. in : Gaz. Med. Ital. Provincie Venete. Anno XXII. Nr. 16. 1879. Dans deux notes presque simultanees, Canestrini chercbe ä rendre plausible une bypotbese, d'apres laquelle le sexe dependrait du nombre des zoospermes qui ont produit la fecondation de l'oeuf. L'auteur admet comme axiome que, chez les animaux superieurs tout au moins, la fecondation est produite par le concours de nombreux zoospermes. D'apres Ihypothese de Canestrini il faudrait un tres- grand nombre de zoospermes pour produire un male et un nombre moindre pour une femelle ; un nombre insuffisant produirait des arrets de developpement et Tabortion. Sans appuyer ces idees sur aucun fait nouveau d'observation et sans entrer dans aucun detail sur le processus meme de la penetration, l'auteur cherclie ä montrer que les faits statistiques connus sur la proportion des naissances mascu- lines et feminines dans diverses circonstances s'accordent avec son hypothese. XI. Einzelne Thiergrnppen. A. Protozoa. (Referent: Prof. Dr. O. Bütschli in Heidelberg.) (Protoplasma, Allgemeines.) 1. Frazer, Perzifor, jr., A speculation on Protoplasm. in; Amer. Naturalist. Vol. 13. July. p. 420—426. 2. Maggi, Leop., Sulla disposizione regolare del Protoplasma anteriormente alla formazione di Microrganismi. Con 1 tav. in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. (7 p.) — lAbgedr. in; Studi Laborat. Pavia. 1879.) 1. Allgemeines. .'{. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. 1. Lief. Marburg, 1879. 4. Lankester, E. Ray, in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 484. (s. Rhizo- po da.) '.j. Maupas, E., Sur quelques Protorganismes animaux et vegetaux. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 89. Nr. 4. p. 2.5U— 253. <). Mereschkowsky, C. v., Studien über Protozoen des nördlichen Russlands, in; Arch. f. mikrosk. Anat. 16. Bd. 2. Heft. p. 153—248. Mit 2 Taf. 7. Norsa, Gius., Intorno ai Protisti del Mantovano. in ; Bollet. scientif . (Maggi eZoja;. Nr. 1. p. 13—15. 8. Leuckart, Rud., Die Parasiten des Menschen etc. 2. Aufl. l.Bd. l.Lief. Leipzig u. Heidelberg, 1879. 9. Grassi, Batt., Dei Protozoi parassiti e specialmente di quelli che sono nell' uomo. Sunto preventivo. in: Gazz. med. ital.-lomb. 1879. Nr. 45. (8 p.) 10. Cattaneo, Giov., Sulla produzione di microfiti nell' interno delle ova. in : Atti Soc. Ital. Sc. nat. T. 20. (14 p., 1 tav.) — (Abgedr. in: Studi Laborat. Pavia. 1879.) (Protoplasma.) Frazer, Perzifor, jr., A speculation on protoplasm in; Amer. Naturalist. Vol. 13. July. p. 420—426. Die Leser dieses Jahresberichtes, die sich für die Frazer' sehen Speculationen über Protoplasma und die Bedingungen des Lebens überhaupt interessiren, muss der Referent in der Hauptsaclie auf die Originalschrift verweisen, da sich die Ansichten des Verfassers hier in Kürze kaum entwickeln lassen. Der Referent beschränkt sich dalier darauf kurz mitzutheilen , was in der betreffenden Arbeit gefunden werden kann. Verfasser bespricht zunächst die chemisclie Zusammen- setzung des Protoplasmas, das er für eine structurlose oder amorphe, wie es A. Protozoa. 113 zuweilen vielleicht zu voreilig genannt wirdj Substanz erklärt und zwar legt er, als die chemische Zusammensetzung dieser wunderbaren Substanz erläuternd, die »Composition of the amniotic fluid of a fecuntaded ovum« nach Robin zu Grunde. In dieser Amniosflüssigkeit erkennt er zwar nicht das Protoplasma von den ein- fachsten Structuren. sondern »solches das in organischen Gebäuden von ziemlich hoher Complicirung verwerthet ist«. Er findet so, dass die wichtigsten Elemente der organisirteu Körper C, H, N u. 0 seien, zu denen sich jedoch stets noch S und gewöhnlich auch P gesellen. Hierauf legt Verfasser sich die Frage vor, ob diese vier erstgenannten Elemente denn auch zu jeder Zeit nothwendig zum Aufbau lebender Wesen gewesen seien? Zu diesem Zweck sucht er zunächst die Frage zu beantworten : was Leben eigentlich sei ? und löst dieselbe dann durch den Ausspruch : Leben sei eine »manifestation of force«. Aber Krystallisation (»in- organic life« nach Frazerl ist nach ihm ebenso »manifestation of force« und er findet den Unterschied zwischen beiderlei Erscheinungen darin, dass bei dem Wachsthum des Krystalls das Endproduct seiner Gestalt nach ähnlich den es auf- bauenden Molekülen erscheine , wogegen bei dem organischen Wachsthum das Endproduct der Gestalt nach den constituirenden Molekülen unähnlich sei. Was die die organisirten Körper zusammensetzenden Moleküle selbst betrifft, so scheint es dem Verfasser sehr wahrscheinlich, dass sie eine regelmäßige geo- metrische Configuration besitzen wofür ihm die, organisirten Körpern gewöhnlich eigenen Polarisationserscheinungen hauptsächlich beweisend erscheinen) . Da chemische Veränderungen des Protoplasma's sich ohne Zweifel finden und bei der Entwicklungslehre eine Rolle spielen, so sieht Verfasser nicht ein, wes- halb solche Veränderungen nur unter den »jetzigen Bedingungen der Dinge« sich thätig erweisen sollen ; eine erhöhte Bildungsfähigkeit plasticity) könne auch wohl Menschen und Thiere erzeugen, denen ein arctisches Klima normal und gesund sei, ja er hält die Möglichkeit lebender Wesen »kälter wie gefrornes Quecksilber oder heißer wie geschmolzenes Piatina« nicht für ausgeschlossen. Natürlich er- scheint ihm auch unter diesen Umständen kein hinreichender Grund dafür auf- zustellen möglich, dass fühlende Wesen nur allein aus den vier oben genannten Elementen aufgebaut werden könnten, da ja nach ihm die einzige »manifestation of vitality, we can know. is the action of force upon matter«. Maggi, Leop., Sulla disposizione regolare del protoplasma anteriormente alla formazione di Microorganismi. in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. 7 pp. Tav. 16. fAbgedr. ih; Studi laborat. Pavia. 1S79.'' In einer Mischung von gleichen Theilen Phosphorsäure und Ölsäure, wozu noch etwas weniger als gleiche Theile Glycerin und Olivenöl zugesetzt wurden, worauf das Ganze durch mehr als das gleiche Volum ammoniakalischen Wassers verdünnt wurde, sah Maggi in einer in der feuchten Kammer aufbewahrten mikroskopischen Präparatiou im Laufe einiger Tage mycelartige Aneinanderreihungen von Körn- chen auftreten, die -er als protoplasmatische bezeichnet und die nach seiner Vor- stellung, da er sich von der Abwesenheit jeglicher Keime in der ursprünglichen Mischung überzeugt hatte, aus den in oben erwähnter Weise vermischten Stoffen sich hervorgebildet haben. Im weiteren Verlauf der Beobachtung treten dann noch weitere solche Mycelien auf, die sich in ihrer Bildung an den Sj^haerotilus natans Rabenh., den Hallier' sehen Cholerapilz Urocystis intestinalis und Botrio- sporitim diffitsum Cor. anschlössen. Die Abbildungen lassen erkennen, dass es sich hier ohne Zweifel um die Entwicklung von Pilzmycelien handelte. Die vermeintliche Entstehung dieser Mycelien durch lineare Aneinanderreihung ursprünglicher Protoplasmapartikelchen gibt dann fernerhin M. Veranlassung diesen Vorgang mit der Bildung strahliger Aneinanderreihungen der Protoplasma- Zoolog. Jahresbericlit 1879. § 114 A. Protozoa. körnchen im Zellprotoplasma während der Theilung etc. zu vergleichen und beides für correspondirende Vorgänge zu erklären. Er hält es daher auch für möglich, dass die karyolitischen Figuren oder die sogen. Molecularsterne , wie sie in der Entwicklungsgeschichte der thierischen Organismen auftreten, ein vegetabilisches Stadium repräsentiren i) . 1. Allgemeines. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. 1. Lief. Marburg, 1879. Die neue (4.) Auflage der Grundzüge der Zoologie von Claus gibt, wie dies ja nach den vorhergehenden Auflagen zu erwarten war, eine sehr schätzbare, auf Grund der neueste^ Erfahrungen gewissenhaft gearbeitete kurze Darstellung der Protozoenwelt. Im Ganzen ist, wie gesagt, die Darstellung recht knapp gehalten, was vielleicht gerade für die hierhergehörigen, dem gewöhnlichen Verständnis so fern stehenden Organismen nicht von besonderem Vortheil erscheint, um so mehr, als in dem Claus'schen Lehrbuch die das Verständnis mehr als seitenlange Beschreibungen fördernden Abbildungen bekanntlich keine Verwerthuug finden. Ob die in ihrem Werthe für ein derartiges Handbuch sehr zweifelhaften syste- matischen Darstellungen, namentlich aber auch die Aufführung einzelner Species- namen, nicht vielleicht im Interesse des so werthvollen Lehrbuchs besser einer etwas gründlicheren Darstellung allgemeiner Organisations- und Lebensverhältnisse Platz machen dürften, scheint Referenten überlegenswerth, jedoch ist er sich der großen Verschiedenheit subjectiven Empfindens in dieser Richtung Avohl bewusst. Wie schon in den früheren Auflagen schickt Claus auch in dieser neuen der Betrachtung der drei eigentlichen Protozoeu-Classen die einer Anzahl zwischen den beiden organischen Reichen schwankender Formen voraus und zwar sind dies zunächst die Schkomyceten, die Myxomyceten und die Flagellaten. Bezüglich der beiden erstgenannten Abtheilungen wäre wohl kaum etwas zu erinnern, der Nach- weis der Geißelfäden für die Bacterienformen , der in neuerer Zeit bekanntlich von Dallinger und Drysdale erbracht ist, hat keine Berücksichtigung gefunden. Bezüglich der Stellung der Flagellaten dürfte jedoch die Meinung zahlreicher For- scher von der Claus'schen abweichen, denn wie innig auch die Verknüpfungen hierhergehöriger Formen mit solchen von entschieden pflanzlichem Character sein mögen, so wird es bei dem völlig thierischen Verhalten zahlreicher hierher- zurechnender Formen doch wohl nothwendig und naturgemäß sein, für diese eine besondere Classe der Flagellata unter den übrigen eigentlichen Protozoen zu er- richten und dies um so mehr, da ja auch Berührungspuncte mit der höchstent- wickelten Abtheilung der Protozoen, den Ciliaten, sich finden. Die Darstellung der Flagellaten ist ziemlich knapp gehalten und das neue Werk von Stein noch nicht mit aufgenommen. Die Noctilukeu werden im Anschluss an die Flagellaten besprochen. Die Darstellung der Zoosporenentwicklung derselben ist nicht gerade sehr durchsichtig und noch ohne Berücksichtigung der neueren Arbeit Robin' s. Hieran reiht sich die Darstellung des Hertwig'schen Leptodiscns , der nach der Auffassung des Referenten sehr zweifelhaften sog. Catallacten Häckel's, der Labyrinthiüen und schließlich der Gregarinen. Dass die Gregarinen hier, und nicht etwa unter den Rhizopoden ihre Stellung gefunden haben, hält auch Referent für sehr gerecht- fertigt, da sich über die Beziehungen dieser eigenthümlichen Formen doch bis jetzt kaum etwas gegründetes sagen lässt. In der Darstellung der Entwicklungs- ') Es widerstrebt dem Referenten auf die zum Theil auch recht unklar entwickelten 1. Allgemeines. 115 geschiclite der Gregarinen scheint dem Referenten die neuerdings durch Schneider nachgewiesene große Verbreitung der sog. sichelförmigen Körperchen in den Pseudonavicellen und namentlich die dadurch festgestellte nähere Beziehung zu den Psorospermien nicht genügend gewürdigt. In der 1. Classe der eigentlichen Protozoa. der Rhizopoda, werden die drei Ord- nungen der Foraminifera, Heliozoa und Radiolaria unterschieden. Eine systema- tische Gruppe der Monera hält Claus für unhaltbar und kann Referent hierin nur vollständig mit ihm übereinstimmen. In der Darstellung der Foraminifera ist die bei ihrer morphologischen Mannigfaltigkeit so interessante Schalenbildung etwas stiefmütterlich behandelt ; so findet namentlich auch Zwischenskelet und Canal- system kaum eine genügende Andeutung. Die Ordnung der Foraminifera wird in die zwei Unterordnungen der 1. Amoebaformes und 2. Reticularia getheilt. Die ersteren umfassen alle Süßwasserformen mit Ausnahme der Gattungen Lieber- kfi/mia und Groinia , die letztere hingegen die Meeresformen einschließlich der letztgenannten Gattungen. Einen Fortschritt gegenüber früheren Classifications- versuchen bietet diese Anordnung gewiss nicht. Die Heliozoa werden unterschieden in Actinophryidae , Acanthocystidae und Clathrulinidae. Bezüglich der Radiolaria dürfte Verwahrung einzulegen sein, gegen die auf p. 176 als hohl beschriebenen Stacheln der Acanthometra. Der neueren Unter- suchungen und Aufklärungen der Organisation und Entwicklungsgeschichte der Radiolarien durch R. Hertwig wird eingehend gedacht. Die systematische An- ordnung wird später nach dem von R. Hertwig entwickelten Grundsätzen umge- staltet werden müssen. Die sogen. Challengeridae der Challengerexpedition werden nicht erwähnt. Recht eingehende Berücksichtigung erfahren die Infusoria, sowohl in Bezug auf Organisation als Entwicklungs- und Lebensgeschichte und ist dieser Ab- schnitt namentlich durch eingehende Berücksichtigung der neueren Erfahrungen Wrzesniowski' s. Engelmann's, Balbiani's, Hertwig's und des Referenten bereichert. Wenn dem Referenten an dieser Stelle einige wenige Bemerkungen noch erlaubt sein dürften, so möchte er nur hervorheben, dass neben den Trichocysten durch G r e e f f und ihn auch wirkliche Nesselkapseln bei Infusorien nachgewiesen wurden ^ und dass nach dem Staude der heutigen Forschung die Bedeutung der contractilen Vacuolen als Flüssigkeit austreibende Organe füglich nicht mehr recht bezweifelt werden kann. In ihnen jedoch Excretionsorgane, welche die Producte des Stoff- wechsels nach außen befördern, zu erblicken, dürfte andererseits wohl wieder nur in beschränktem Sinne gültig sein, da sich bei zahlreichen Infusorien Endproducte des Stoffwechsels als feste Ablagerungen im Endoplasma nachweisen lassen. Die systematische Gruppirung der Infusoria ist die bekannte Stein'sche. Der von Wrzesniowski geführte Nachweis, dass sich unter den sogen, holotrichen Tracheliden auch liypotriche Formen verbergen, wie Loxodes, ist nicht weiter berücksichtigt. Gegen die Beschreibung der Hypotricha als bilateral muss Ein- spruch erhoben werden, da dieselben bekanntlich dui'chaus asymmetrisch sind. Lankester, E. Ray, in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 484. L. faßt alle Protozoen, die »das lebendige Protoplasma ihrer Körpersubstanz im nackten Zustand dem Medium, in welchem sie leben, in Gestalt von lappigen, fadenförmigen oder netzförmigen, als Pseudopodien bekannten Fortsätzen expo- •; Den von Greeff für Epistylis flavicans geführten Nachweis des Vorhandenseins zahlreicher kleiner Nesselkapseln kann Referent bestätigen. \\Q A. Protozoa. niren«, als Gymnomyxa zusammen. Gegenüber dieser Abtheilung ;die, soweit Ref. den Verf. verstellt, die heutigen Rhizopoda einschließlich der rhizopoden- artigen Moneren umfaßt) steht dann die Abtheilung der Corticata, bei welchen eine permanente Diflferenzirung der Körperoberfläche sich findet, wie bei den Gregarina, Flagellata und Infusoria. Maupas, E., Sur quelques Protorganismes animaux et vegetaux multinuclees. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. S9. Nr. 4. p. 2.50—253. Durch die Fcärbung mit Pikrokarmin unter vorheriger Einwirkung von Alkohol und nachträglicher Behandlung mit krystallisirter Essigsäure (eine Methode , die sich in Comptes rendus 1879, p. 1274, näher beschrieben findet) hat sich Mau- pas von der Anwesenheit sehr zahlreicher Kerne bei gewissen Protophyten so- wohl als Protozoen überzeugt. Was die erstereu betrifft, so sei des allgemeinen Interesses wegen hier nur kurz erwähnt, dass vermittels des erwähnten Verfah- rens von ihm sehr zahlreiche kleine Kerne, zuerst bei einem Pilz Empusa musca- rina) , wie ferner bei zwei Algengattungen, nämlich Vaucheria und Cladophora, nachgewiesen wurden. i) Bei einer der drei untersuchten Arten von Cladophora schwankte die Zahl der Kerne jeder Zelle zwischen 50 und 200. Unter den Infusorien wurde diese Vielkernigkeit bei vier zu den Geschlechtern Enchelyodon, Enchelys, Uroleptus und Oxytricha gehörigen Arten festgestellt. Auch hier war die Zahl der vorhandenen Nuclei sehr beträchtlich und ihre Größe dem entsprechend gering. Verfasser theilt jedoch noch in einer Anmerkung die inter- essante Thatsache mit , dass ihm seine Methode auch den Nachweis der Nucleoli bei nachstehenden Infusorien ermöglicht habe: Stentor coeruleus, Condylostoma patens, Spirosiomtwi ambigimm und den meisten der von ihm in dieser Hinsicht un- tersuchten Vorticellinen.2) Bei den drei zuerst namhaft gemachten Arten, die be- kanntlich sämmtlich einen rosenkranzförmigen Nucleus besitzen, kommt fast stets nahezu auf jedes Glied dieses Nucleus ein sogen. Nucleolus, zuweilen übertrifft die Gesammtzahl der Nucleolen die der Nucleusglieder um 1 — 2 , ebenso oft bleibt sie jedoch auch um den gleichen Betrag geringer als die Zahl der Glieder. Bei einem vom Verfasser nicht eingehender characterisirten Süßwasserrhizopo- deu, der nach der kurzen Beschreibung große Ähnlichkeit mit dem Plasmodium eines Myxomyceten zu besitzen scheint 3), hat sich gleichfalls eine sehr große Zahl von Kernen nachweisen lassen , die durch das gesammte Körperprotoplasma vertheilt waren. Was die morphologische Seite dieser Erscheinung der Vielkernigkeit betrifi"t, die ja in letzterer Zeit mehrfach Gegenstand von ziemlich weit auseinandergehen- den Betrachtungen war, so glaubt Verf. zunächst der Ansicht E. van Beneden's, der in den zahlreichen Kernen einer Zelle die Bruchstücke eines zerfallenen pri- mitiven Kernes erkennen will, seine Zustimmung versagen zu müssen und dies hauptsächlich deshalb, weil jedes dieser vermeintlichen Bruchstücke sich bei der Theilung wie ein gewöhnlicher Kern verhalten könne. Ungewiss ist er jedoch auch, ob er der Häckel'schen Ansicht sich anschließen und in dem vielkernigen Zustand einen latent mehrzelligen erblicken soll. Im Ganzen scheint er sich die- ser letzteren Auflassung mehr zuzuneigen, und glaubt daher auch, dass die Un- tersuchung solcher mehrkerniger Zustände wohl zur Auffindung der vermitteln- den Zwischenglieder zwischen Protozoen und Metazoen beitragen dürfte. ') Neuerdings auch von einem deutschen Forscher, Schmitz. 2j Yüx Spirostommn amhiguum und zahlreiche Vorticellinen wurde die Anwesenheit der Nucleoli schon vom Refer. constatirt. (Vergl. Abhandl. d. Senkenberg. Ges. 10. Bd.) 3) Cienkowsky hat schon im Arch. f. mikr. Anat. 13. Bd. ein Süßwasserplasmodium beschrieben, das zahlreiche kernartige Gebilde aufAvies. Refer. 1. Allgemeines. 117 Mereschkowsky, C. v. , Studien über Protozoen des nördlichen Russlands, in : Arch. f. mikrosk. Anat. 16. Bd. p. 153—247, T. X u. XI. (Ausführliche Beschreibung sämmtlicher von dem Verf. gefundener Arten im 8. Bd. der Arbeiten der St. Petersburger Naturforscher-Gesellschaft.) M. fand im weißen Meer und dem nördlichen Russland überhaupt 150 i) Arten von Protozoen (ohne Berücksichtigung der Foramiuifereu) und zwar : Rhizopoda (mit Einschluss der Monera] im Ganzen 32, darunter: Monera 4 (Süsswasser 1, marine 3), Amoebina 11 (Sw. 7, m. 5), Monothalamia 8 (Sw. S, m. 0) und Heliozoa 5 (Sw. 5, m. 0). RcuUohrien wurden sowohl von ihm als Nie. Wagner im weißen Meer durch- aus keine angetroffen. Flagellata (mit Einschluss der Cilioflagellata) 30 (Sw. 25, m. 6). Suctoria 9 (Sw. 5, m. 5). Ciliata 82 (Sw. 54, m. 29). Norsa, G., Intorno ai Protist! del Mantovano. in: Bollet. scientif. Ann. 1. Nr. 1. p. 13 — 15. N. hat die Gewässer der Umgebung von Mantua nach Protozoen durchsucht, jedoch ist die Ausbeute bis jetzt eine sehr geringfügige geblieben. Abgesehen von einigen zweifelhaft gebliebenen Formen Hessen sich nachweisen : 1 Amöbe, 5 Flagellaten und 3 Ciliaten. Die Gewässer von Mantua dürften hiernach gewiss nicht zu den bestdurchforschten gehören. Leuckart, R., Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten. Ein Hand- und Lehrbuch für Naturforscher und Ärzte. 2. Aufl. 1. Bd. 1. Lief. Leipzig u. Heidelberg, 1S79. In der zweiten Auflage des bekannten Parasitenwerkes von Leuckart finden wir eine ungemein vollständigere Darstellung der im Menschen schmarotzenden Protozoen, als sie die 1 . Auflage bot, verbunden mit einer treö'lichen Darstellung der allgemeinen Organisations- und Entwickelungsverhältnisse der Protozoa über- haupt und specieller deren parasitirender Formen, wofür ja der rühmlich bekannte Name des Verfassers im Voraus Gewähr leistet. Der die Protozoen umfassende Abschnitt nimmt nicht weniger als 113 Seiten ein und sind ihm zahlreiche eigene Beobachtungen des Verfassers einverleibt, bezüglich deren es jedoch dem Refer. nicht immer möglich ist, zu entscheiden, wie groß hieran der Anspruch des Verf., wie viel hingegen den von ihm benutzten Arbeiten anderer Autoren gutgeschrie- ben werden muss, so dass Refer. im Voraus um Entschuldigung bitten muss, wenn es ihm im Verlaufe seines Referats nicht vollständig gelingen dürfte, diesen ver- schiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. Eine nur ganz kurze Berücksichtigung erfahren die Schizomyceten (p. 226 — 229), obwohl Verf. in den »ihnen selbst zukommenden Eigenschaften kaum ein Motiv erkennt, sie von den Protozoen abzutrennen«. Eingehende Berücksich- tigung erfahren dann als eigentliche Protozoen die Classen der Rhizopoda, Gre- garina und Infusoria, woraus gleichzeitig hervorgeht, dassL. den Gregarinen, einschließlich der Psorospermien, den Werth einer selbständigen Protozoenciasse gibt, für die er gleichzeitig die neue Bezeichnung Sporozoa vorschlägt. Wir werden uns im Folgenden auf einen kurzen Bericht über die den eigent- lichen Gegenstand des Werkes bildenden menschlichen Schmarotzer beschränken und nur gelegentlich eine Bemerkung über des Verfassers allgemeine Auffassung der betreffenden Abtheilungen beifügen. So sei uns zunächst hier eine derartige Bemerkung bezüglich der Rhizopoden gestattet, deren polythalame Formen dem Verf. ihren Ursprung einer ungeschlechtlichen Vermehrung zu verdanken schei- 1) Nach den in Klammern beigefügten Angaben einer zweiten Tabelle, welche die Ver- theilung auf Süsswasser und Meer darstellt, sind es jedoch 153 Arten. 118 -^- Protozoa. nen, so dass dieselben hiernach ähnlich den Colonien der Heliozoen und Radiola- rien zu beurtheilen sein möchten. Refer. glaubt, dass eine solche Auffassung keine natürliche ist, da mit ihr die Kernverhältnisse, wie sie durch R. Hert- wig und F. E. Schulze aufgeklärt wurden, sich nicht in Einklang setzen lassen. Die Rhizopoden sind als menschliche Schmarotzer nur durch das proteische Genus Amoeha vertreten und nur eine hierher gehörige Art ist näher bekannt, nämlich die A. coli Lösch , die sich massenhaft in den Stuhlgängen eines russi- schen, an Dickdarmentztindung leidenden Bauers fand. Weitere Beobachtungen machten es jedoch wahrscheinlich, dass das Vorkommen dieser Form nicht so ganz selten ist. Ob es sich hier um eine besondere parasitirende Art oder nur einen gelegentlichen Schmarotzer handle, was natürlich bei dem proteischen Cha- racter der meisten bis jetzt beschriebenen sogen. Amöbenarten kaum festzustel- len sein dürfte, lässt auch Leuckart unentschieden, macht jedoch auf die Ähn- lichkeit dieser Form mit der von v. Mereschkowsky beschriebenen A. Jelaginia 's. unten, p. 128) aufmerksam. Dass die vorliegende Amöbenform, wenn sie in größter Menge auf der Schleimhaut des Darmes vorhanden ist, eine Hyperämie und vermehrte Schleimbildung, ja sogar eiue intensive Entzündung hervorrufen kann, hält auch Leuckart durch die Versuche Lösch's an Hunden für erwiesen. Eine recht ausführliche Darstellung gibt Leuckart von den Gregarinen und Verwandten, seinen Sporozoa, die auch in allgemeiner Beziehung recht eingehend, sowohl nach ihrer Organisation als auch nach ihrer Entwicklung, soweit dieselbe durch die früheren und die neueren Untersuchungen von Aime Schneider, E. van Ben e den u. A. aufgeklärt worden ist, besprochen werden. Die Ansichten Gabriel's erfahren dabei keiner Erwähnung. Im speciellen sind es jedoch die sogen. Psorospermien und unter diesen wieder die sog. eiförmigen Psorospermien, die als nicht seltene Schmarotzer der Säuge- thiere und gelegentlich auch des Menschen, eine besonders eingehende Würdigung erfahren. Doch wird auch dasjenige was bis jetzt seit Joh. Müller von den sogen. Psorospermienschläuchen der Fische und Frösche bekannt wurde, ziemlich aus- führlich aufgeführt und ihre Differenzen, sowie die Vergleichspuncte mit den eigentlichen Gregarinen werden hervorgehoben. Die schon 1855 von Klo ss auch in wirbellosen Thieren (Gartenschnecke) nach- gewiesenen eiförmigen Psorospermien, die Aime Schneider auch in Tinten- fischen genauer studirte, bezeichnet L. als Coccidien und führt die hierhergehörigen bekannten Leberschmarotzer des Kaninchens und Menschen als Coccidmm oviforme Leuck. auf. Dem Referenten ist nicht ganz klar geworden, ob Verfasser unter dieser Gattungsbezeichnung CocckUum auch die erwähnten hierhergehörigen Para- siten der Wirbellosen und gewisser anderer Säugethiere begreift, die schon von A. Schneider die Bezeichnungen Klossia, Benedenia und Eimeria erhalten haben, da letztere Namen gelegentlich auch angeführt werden. Characterisirt werden die der Gattung Coccidmm angehörigen Formen als jugendlich hüllenlose Bewohner von Epithelzellen, die nach Abschluss des Wachsthums sich mit einer Schale um- kleiden. — In diesem Entwicklungszustand treten sie aus den Epithelzellen aus und verlassen zum Theil auch den zeitherigenWirth. Innerhalb der Schale bildet sich der Körper zu einer oder mehreren bis zahlreichen Sporen um, die ihrerseits Stäbchen- oder spiralförmige Embryonalformen in sich entwickeln, unter denen jedoch ein Rest des ursprünglichen körnigen Inhalts der Spore, als sogen. Körner- haufen, gewöhnlich zurückbleibt. Aus der ausführlichen Darstellung der Organisation und Entwicklungsgeschichte des Cocc. oviforme glauben wir hier folgende Puncto besonders hervorheben zu sollen. Die eingehender auseinandergesetzten mannigfach variirenden Ansichten früherer Beobachter über die Natur der in Frage stehenden Organismen übergehen 1. Allgemeines. 119 wir. Die zweierlei Formen von Coccidien, die man frei in den sogen. Psorospermien- knoten des Kaninchens trifft,, nämlich die schlankere Form mit einem die Schale vollständig erfüllenden Inhalt und dann die bauchigere Form mit kugelförmig contrahirtem Inhalt, werden als verschiedene Entwicklungszustände miteinander in Zusammenhang gebracht und zwar in der Weise, dass die erstere Form den früheren Zustand darstelle, der sich durch Hei'vorbildung einer neuen bauchigen Schale, unterhalb der ursprünglichen, späterhin verloren gehenden und durch kuglige Contraction des Inhalts zu der zweiten Form entwickle. Die bauchige Form zeichnet sich außerdem noch durch die Existenz einer mikropylartigen Öffnung am zugespitzten Schalenpol aus und durch die Anwesenheit eines hellen Ballens im kuglig contrahirten Inhalt, den jedoch Leuckart nicht als Nucleus an- erkennen kann. Was die Bildung der Psorospermienknoten im Großen und Ganzen betrifft, so gehen dieselben aus erweiterten und mit ihren Lumina zusammenfließenden Gallen- gängen hervor, in deren Umkreis das Bindegewebe einer beträchtlichen Wucherung unterworfen ist. Mannigfaltige Zwischenstufen deuten auf diese Entstehung der Knoten durch Zusammenfluss benachbarter Gallengänge hin. Die Entwicklung der Coccidien geht auch hier in den Epithelzellen der zu Knoten sich umbildenden Gallengängen vor sich, wie sich dies durch genaue Untersuchung von Schnitten constatiren lässt. Die frühesten in den Epithelzellen angetroffenen Entwicklungsstufen repräsentiren sich als rundliche hüllenlose Proto- plasmahaufen von 0,009 — 0,01 mm. Obgleich meist nur Ein Eindringling in den Epithelzellen zu beobachten ist, sind zwei nicht gar selten und auch 5 — G werden gelegentlich beobachtet. Durch die Entwicklung der Coccidieu wird jedoch unter lebhafter Zellvermehrung das Epithel sehr modificirt, indem sich die Zellen in rundliche körnerkugelartige Gebilde umwandeln, die in dicker Schicht der Binde- gewebswand des Knotenhohlraumes aufliegen. Noch innerhalb der Epithelzellen bilden sich die Coccidien zu der oben erwähnten umhüllten schlanken Form um, die, nachdem sie im Innern der Knoten frei ge- worden ist, die schon besprochene Umwandlung in die bauchige Form erfährt. Eine Weiterentwicklung des Cocc. oriforme innerhalb des Parasitenträgers ist nie beobachtet worden, dagegen ist wohl anzunehmen, dass ein Theil dieser Para- siten auf dem erwähnten Entwicklungsstadium durch die Gallenwege und den Darm seinen Ausweg nach außen findet. In Wasser im Freien aufbewahrt zeigen die Coccidien , wie seit Kauffmann bekannt ist , eine Weiterentwicklung , die wenigstens bei den Lebercoccidien mehrere Wochen bis Monate zu ihrer Voll- endung zu beanspruchen scheint. Diese Weiterentwicklung oder Sporenbildung (auch Psorospermienbildung, da diese Sporen allein sich mit den eigentlichen Psorospermien vergleichen lassen] vollzieht sich durch eine Theilung des Cocci- dieninhalts in vier Ballen, wobei es fraglich bleibt, ob dies durch successive Zwei- theilung oder gleichzeitige Viertheilung geschieht. Jede der vier so entstandenen Furchungskugeln scheidet eine zarte Hüllhaut aus und erzeugt ein peripherisch gelegenes, C förmiges Stäbchen , neben dem der Rest des Körnerhaufens (ver- gleichbar dem Schneider'schen Nucleus de reliquat zurückbleibt. Die auf dieser Entwicklungsstufe angelangten Coccidien hält Leuckart für fähig bei der Aufnahme durch einen entsprechenden Parasitenträger eine Infection zu erzeugen und erblickt in den C förmigen Stäbchen die eigentlichen Keime nach Analogie mit den verwandten Organismen, wogegen er die von Waidenburg und Eivolta beobachtete W^eiterentwicklung der Sporen auf Zerfallerscheinungen zu- rückzuführen sucht, die durch das Absterben der Sporen, bei zu langem Aufenthalt im Wasser, hervorgerufen werden. Ein Austreten der Sporen oder ihrer stäbchen- förmigen Keime im Freien wurde nie beobachtet. j^20 -^- Protozoa. Eine Betrachtung der von Eimer beschriebenen Darmcoccidien der Hausmaus [Eimeria A. Sehn.) führt L. zu dem Schluss, dass es sich hier wohl um eine von dem Coccidium oviformc specifisch verschiedene Form handle und dass auch die bei anderen Säugethieren beobachteten Darmcoccidien wohl mit dem Lebercocci- dium specifisch niclit übereinstimmten ; er schlägt daher für die Darmcoccidien den Namen Cocc. perforans vor. Den seither bekannt gewordenen Fällen vom Vorkommen des C. ovi/orme beim Menschen kann Leuckart durch eigene Untersuchung zwei weitere zufügen. Als Übermittler der Lebercoccidien fungirt ohne Zweifel das Kaninchen, während für die Darmcoccidien auch Hund und Katze in Betracht zu ziehen sind. Die von Lindemann in der Niere des Menschen angeblich aufgefundenen Psorospermien hält Leuckart für sehr zweifelhaft, wie auch die von demselben Beobachter beschriebenen Haargregarinen bekanntlich keine Ansprüche auf Be- rücksichtigung finden können. Der Betrachtung der Infusorien wird eine allgemeine Darstellung der Organi- sation und Fortpflauzungsgeschichte vorausgeschickt und die specielle Darstellung berücksichtigt zunächst die Flagellaten, welche von L. als 1. Ordnung der Infu- soria aufgefasst werden. Die von Steinberg beschriebenen 9 Arten aus den Geschlechtern Monas, Bodo und Cercomonas, die von ihm in der weißen Belegmasse der Zähne des Menschen gefunden wurden, konnte Leuckart, wegen ünzugänglichkeit der betreffenden Arbeit, nicht näher berücksichtigen ; unsicher erscheinen ferner die von W e d 1 auf unreinen Geschwüren gefundenen Bodo saltans und Morias crepnsculum, sowie der von Hassall beschriebene Bodo urinarms. Etwas sicherer erscheint hiergegen die Cercomonas intestinalis Lambl. Diese zuerst von Davaine in den Stuhlgängen Cholera- und Typhuskranker beobachtete Form wurde später auch in den Stuhlgängen bei diarrhoischen Zuständen auf- gefunden und sogar von Lambl in der Flüssigkeit einer großen Echinococcuscyste der Leber nachgewiesen. In wie weit dieser Parasit mit den Darmleiden, die er gewöhnlich begleitet, in ursächlichen Zusammenhang zu bringen ist, scheint frag- lich, wahrscheinlich wird auch er nicht als deren eigentlicher Urheber zu be- trachten sein, jedoch wenn er bei Vorhandensein dieser Leiden einen günstigen Boden für seine Entwicklung gefunden hat, durch sein massenhaftes Auftreten zur Steigerung der Krankheit beitragen. Betreffs der Organisation des Genus Trichomonas neigt sich L. zu der Auffassung, dass es sich (wenigstens für die Tr. hatrachorum] um einen wirklichen unduliren- den Hautsaum handle, im Gegensatz zu der Stein'schen Vorstellung über das Zu- Standekommen des Anscheins eines solchen Hautsaumes. Eine besondere Erweiterung unserer Kenntnisse von Trichomonas vaginalis ist nicht zu verzeichnen. Zu dem Genus Trichomonas zieht Leuckart auch die von Marchand und Z u n k e r als Cercomonas aus den Stuhlgängen Typhuskranker oder sonst schwer Darmkranker beschriebene Form. Dieselbe wird als Tr. intestinalis ht. bezeichnet. Die beiden vorderen Geißeln dürften von den erwähnten Beobachtern wohl über- sehen worden sein. In Bezug auf pathologische und klinische Bedeutung reilit sich diese Form an die Cercomonas intestinalis an. Von den Ciliaten scheinen einige Formen wie Colpoda Cucullus und Vorticella sich gelegentlich auf unreinen Wundflächen und Geschwüren zu entwickeln, die au gleichem Ort durch Wedl beschriebene Bursaria glaubt L. vielleicht auf das Glaucoma scintillans Ehbg. beziehen zu dürfen. Von genuinen parasitischen Ciliaten bleibt daher nur das bekannte Balantidium coli Malmst, übrig. In neuerer Zeit haben sich die Beobachtungen über das Vor- 1., Allgemeines. 121 kommen dieses Parasiten recht vermehrt, sämmtliche bekannt gewordenen Fälle beschränken sich jedoch auf Schweden und die russischen Ostseeprovinzen, so dass, bei der wohl unabweislichen Übertragung dieses Parasiten durch das Schwein, dessen constanter Einwohner er ist, L e u c k a r t wohl mit Recht das Auftreten des B. coli in den genannten Ländern auf gewisse Lebensgewohnheiten, die eine Übertragung des Parasiten von dem Schwein auf den Menschen erleichtern, zu- rückführt. Die Darstellung des Baues unseres Infusors gibt zunächst gegen früher eine verbesserte Schilderung des Peristom's, Mundes und Schlundes, des Nucleus einen Nucleolus konnte Leuckart im Gegensatz zu Wising nicht finden) . Die von Wising beobachtete Conjugatiou wird geschildert und der Theilungsvorgang berichtigt, der ähnlich wie ihn Stein für Balant. entozoon schildert, verläuft. Die Übertragung des Parasiten geschieht hier, wie wohl aus der Analogie mit den parasitirenden Opaliuen, wie auch der directen Beobachtung der Encystirung wenigstens bei den Insassen der Schweine, geschlossen werden darf, im encystirten Zustand, woraus sich dann auch der Gang der Infection des Menschen durch das Schwein leicht anschließen lässt. Was die pathogene Bedeutung des Balanti- dium betrifft, so ist dieselbe wohl ähnlich zu beurtheilen, wie dies schon oben für die Darmamöben und Monaden angezeigt wurde. Grassi, B., Dei Protozoi parassiti e specialmente quelli che sono iiell' uomo. in: Gazz. Med. Ital.-Lomb. 1879. Nr. 45. 8 p. Die von Grassi während einer gerade nicht sehr ausgedehnten Untersuchungs- dauer (Juli bis October 1879) beobachteten Protozoenschmarotzer führen wir nachstehend kurz auf. Der Beobachtungsort war hauptsächlich Rovellasca in der Lombardei. Die Rhizopoda waren vertreten durch ein zweifelhaftes Moner, das sehr selten im Blut (von ?) gefunden wurde und durch eine Reihe von Amöben. Dar- unter soll die interessante und nicht unwichtige Darmamöbe des Menschen, die^. coli Lösch in nicht weniger als 6 Fällen beobachtet worden sein. Eine ähnliche Form wurde ferner im Colon der Maus gefunden und A. miiris n. sp. getauft. Weiterhin wurde eine A. dentalis Grassi n. sp. (wahrscheinlich = A. buccalis Steinberg) in drei Fällen in der Mundhöhle des Menschen beobachtet, sie soll der A. coli sehr ähnlich sein. Auch die früherhin schon vielfach beobachteten Amöben des Froschdarms hat Gr. in den Bereich seiner Untersuchungen gezogen und tauft sie A. rananim n. sp. Im Dickdarm der Katze wurde ein neues Coccidiimi ange- troffen (C Rivolta n. sp.). Namentlich die Entwicklung soll die Berechtigung zur Aufstellung einer neuen Art erweisen ; zunächst soll der granulirte Inhalt (wohl eines encystirten Coccidiums, Ref.) zu zwei rundlichen Sporen zerfallen, von welchen jede vier halbmondförmige Mouerenkeime i) und einen Nucleus de reliquat erzeugt. Eine sehr ansehnliche Reihe von Flagellaten werden weiterhin aufgeführt, für welche Verfasser eine neue generische Eintheilung vorschlägt, da er die seither übliche, die sich hauptsächlich auf die Zahl und Bildung der Geißeln basirte, wegen der Schwierigkeit der Feststellung dieser Verhältnisse für nicht wohl durchführbar hält. Zunächst stellt er ein Genus Blonocercomonas auf, das durch Besitz eines ein- fachen Schwanzanhangs characterisirt und in vier Untergeschlechter zerlegt wird. 1. Untergeschlecht: Monocercomonas s. str. nackt. Hierher M. hominis (== Cercomonas hominis Dav.?; Cerconi. intestinalis Lamb. ? ; Trichomonas intestinalis [Lamb.] Leuck.) Diese Form wird zugleich ausführlich beschrieben und kam in nicht weniger als ca. 100 Fällen zur Beobachtung. Wir heben aus der Beschrei- sichelförmige Körperchen Schneiders. Refer. 122 A. Protozoa. bung hier hervor, dass Verfasser die wogende Bewegung, welche bei einer Anzahl von Individuen sichtbar ist, hier wie bei Trichomonas und Hexamitus im Gegen- satz zu der gewöhnlichen Darstellung auf eine am vorderen Körperende befestigte und nach hinten zurückgeschlagene Geißel zurückzuführen sucht. Die Normalzahl der Geißeln am vorderen Körperende soll vier betragen, die jedoch häufig in ihrer ganzen Länge verklebten. Eine Mundöffnung wird etwas seitwärts vom vorderen Körperende angegeben. Bezüglich der Fortpflanzungserscheiniingen hält es Ver- fasser nicht für wahrscheinlich, dass der Schwanzanbang zuweilen, nachdem er vorher besonders angeschwollen sei, sich loslöse und einem neuen Individuum den Ursprung gebe. Bei 55° C. sterben die Organismen ab. — Die mit den Parasiten behafteten Patienten boten die Erscheinungen (empirico-clinica) der acuten oder subacuten Diarrhoe dar. Als Krankheitserreger vermag Grassi die besprochene Monade nicht zu betrachten, sondern hält ihr Auftreten nur für eine Begleiter- scheinung der durch andere Ursachen hervorgerufenen Diarrhoe, wobei ihm be- sonders wichtig erscheint, dass die Flüssigkeit der Fäces eine der Entwicklungs- bedingungen der fraglichen Organismen bildet. Die Möglichkeit, dass sie auch im gesunden Körper zuweilen vorhanden sind, scheint ihm nicht von der Hand zu weisen zu sein. Die Behandlung geschah mit Infus von Ipecacuanha (IY2 gi"- in 100 aqu.), eine tödtende Wirkung übe jedoch die Ipecacuanha nicht auf die Monaden aus. Durch Übertragung der inficirten Fäces auf Hunde ließ sich keine Diarrhoe bei diesen erzeugen. Als weitere beobachtete Formen des Untergenus Monocorcomonas werden aufge- führt: M. cavkie Gr. sp. (== Trichom. caviae Dav. ?), M. coroiiellae n. sp. (= Cercom. cohihronmi Ham.?), M. anatis n. sp., M. batrachorum Gr. sp. (= Cercom. intestinalis Ehbg. ?, Trichom. batrach. Per.?), auch bei dieser Form soll die wogende Bewegung nicht von einem schwingenden Saum oder einer Wimperreihe, sondern von einer größeren Geißel des Vordereudes hervorgerufen worden. M. muris n. sp. mit nur einer großen Geißel des Vorderendes ; M. laccrtae viridis n. sp. Die Gattung Trichomonas wird von Grassi als Untergenus von Monocercomonas aufgefasst und als behaart characterisirt, sie ist demnach hier ganz anders aufge- fasst, wie dies gewöhnlich der Fall. Kurz beschrieben wird Trichomonas melolonthae n. sp., die wegen ihrer Bedeckung mit unbeweglichen, haarartigen Fortsätzen nach der Ansicht des Referenten wohl in näherer Beziehung zu der Gattung Mallomonas Perty's steht ^] . Retortomonas . ein drittes Subgenus \Q>Xi Monocercomonas wird durch die retorten- förmige Gestalt characterisirt und eine hierhergehörige Art aus Gryllotalpa (Ä. gryllotalpae kurz characterisirt) . Das vierte Subgenus Schcdoucercomonas (»gleichsam ohne Schwanzanhang«) wird mit vier Arten aufgeführt : Seh. gryllotalpae, melolonthae, caviae nn. spsp. und Seh. muscae domesticae [= Cercomonas m. d. Barnett] . Die Gattung Dicercotnonas wird durch zweispaltigen Schwanzanhang von Mono- cercomonas unterschieden und in zwei , sich durch nicht weiter erörterte Cha- ractere unterscheidende Untergeschlechter zerlegt : Monomorphes (»sich unter einer Gestaltung darbietend«) und Dimorphris (»sich unter doppelter Gestal- tung darbietend«) 2] . Monomorphes wird auf die bekannte Hexamita ranarum 1) Eigenthümlich ist, dass Verfasser bei der Untersuchung von "mehr als 100 Frauen die Trichomonas vacjinalis Denn, nicht angetroffen hat ; auch in der Mundhöhle wurden von ihm nur ein Mal Monaden angetroffen. 2] Aus der Beschreibung von D. mnris scheint hervorzugehen, dass mit dieser Doppel- gestaltung weiter nichts als die Verschiedenheit der Form bei Ansichten von verschiedenen Seiten ausgedrückt sein soll. I 2. Rhizopoda. 123 Diijd. gegründet, die wahrscheinlich sechs vordere Geißeln besitzen soll und bei welcher die von Stein beschriebenen zwei schwingenden Säume wohl gleichfalls von zwei Geißeln herrühren sollen. Dimorphns muris n. sp. wird etwas genauer beschrieben. Von parasitischen ciliaten Infusorien wurden beobachtet : Trichodma tritonis n. sp. (in den Eingeweiden von Triton) i), BalantkUum coli Stein (im Schwein), Plagiotoma cordiformis und Inmbrici, sowie Opalina ranarum, dimidiata und trigona Stein. j^nhang. Caitaneo, G., Sulla produzione di microfiti nelV interno delle ova. in: Atti Soc. Ital. Sc. Tat. 20. 14 p. 1 Tav. (Abgedr. in: Studi Laborat. Pavia. 1879). Cattaneo hat sich neuerdings mit der Lösung der Frage beschäftigt, ob die innerhalb der Vogeleier so häufig zur Entwicklung kommenden Pilze äußerlich dem Ei zugeführt werden oder ob sie, wie dies ja bezüglich der Schizomyceten von einer Reihe italienischer Forscher festgehalten wird, ihre Entstehung auch selbständig innerhalb des Eies, aus dessen eigenen Bestandtheilen nehmen können. Eine vorläufige Betrachtung der für das Eindringen der Sporen in das noch im Organismus befindliche Ei möglichen Wege, nämlich durch die Lunge und die Luftsäcke, durch den Darmcanal und schließlich durch die Cloake und den Ei- leiter, führt ihn zu dem Schluss, dass ein Eindringen der Sporen auf diesen Wegen zu dem in Entwicklung begriffenen Ei sehr unwahrscheinlich sei. Demnach sei auch die Entwicklung von Pilzen in den Eiern kurz nach ihrer Ablage wohl nicht auf von außen eingedrungene Sporen zurückzuführen, wenngleich auch ein Ein- dringen von Pilzen durch die Eischale sich finde. Seine eigenen Beobachtungen über die Pilzentwicklung auf und in Eiern, die in einer feuchten Kammer, theil- weise nachdem die Eier einen äußeren Überzug von Wachs oder Copallack er- halten hatten, vorgenommen wurden , führten ihn zu dem Ergebnis , dass die gewöhnlich auf den so aufbewahrten Eiern sich massenhaft entwickelnden Peni- cillium, Aspergillus etc. nur selten in das Innere des Eies eintreten und die Schalen- haut nicht zu durchdringen vermögen. Dass sich hingegen die, nur in nicht fau- lenden Eiern zur Entwicklung kommenden "Vegetationen von LepiotJmx und Lepto- mitus auf der Innenseite der Schalenhaut bilden und ein centrifugales Wachsthum durch die Porencanäle der Eischale nach außen zeigen, ohne dass sich ein An- zeigen für deren Eindringen von außen finden lasse. 2. Rhizopoda. a) Allgemeines, b) Amoebina. c) Foraminifera. 11. Caiianeo, G., Intorno ai Päzopodi. in: Boll. scientif. (Maggi, Zoja). Anno 1. p. 6— S, 25—29, 50—61. 12. Barnard, W. S., New Rhizopoda. in: Araer. Quart. Microse. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. S3 — So, 1 pl. i; Dürfte wohl identisch sein mit der bekannten Trichodinn der Harnblase der Tri- tonen. Refer. 124 -^^ Protozoa. *13. Berthelin, G., Liste des Foraminiferes recents de la baie de Bourgneuf. Nantes, 1879. (55 p.) 14. Brady, H. S., Notes on soiue of the Reticularian Ilhizopoda of the «Challenger«' Expe- dition, in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. I. On new or little known arenaceous types. ib. Jan. p. 20 — 63, 3 pl. II. Additions to the knowledge of porcellanous and hyaline types. ibid. July. p. 261 — 299, 1 pl. 15. Carpenter, W. B., Eozoon Cunadense. in: Nature. Vol. 20. Nr. 509. p. 328—329. 16. Carter, H. J., On a new genus of Foraminifera (Apkrosina informis) and Spiculation of an unknown Sponge. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5. p. 500 — 502. 17. , Notes on Foraminifera. in: Ann. Nat. Hist. (5.) Vol. 3. June. p. 407 — 414. 18. , On the structure of Stromatopora. in : Ann. of Nat. Hist. (5.) Vol. 4. p. 253 — 265. 19. Cattaneo, G., Intorno all' ontogenesi dell' Arcella vulgaris Ehbg. in: Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. (14 p., 1 tav.) — (Abgedr. in: Studi Laborator. Pavia, 1879.) 20. , Intorno all' anatomia e fisiologia dieX Podostonia filigerum G\^A.e. et Lachm. in: Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. (Abgedr. in: Studi Laborat. Pavia, 1879.) 21. Champernowne, A., Note on some Devonian Stromatoporidae from Darlington near Tot- nes. in: Quart. Journ. Geol. Soc. London. Vol. 35. P. 1. p. 67 — 68. 22. Dawson, G. M., On a new species of io/l;Ms«a from British Columbia. With 1 pl. in: Quart. Journ. Geol. Soc. London. Vol. 35. P. 1. p. 69 — 74. 23. , Prof. Möbius, on Eozoon catiadense. in: Amer. Journ. Sc. (Silliman). Vol. 17. March, p. 196—202. — Nature. Vol. 20. Nr. 509. p. 329—330. 24. , On the microscopic structure of Strotnatoporidae and on palaeozoic fossils minera- lized with Silicates in Illustration of Eozoon. With 3 pl. in : Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 35. P. 1. p. 48—66. 25. Du Plessis, G., Note sur les Rhizopodes observes dans le limon du fond du lac [Leman]. in: Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. T. 16. p. 166—167. 26. Grassi, G., Dei Protozoi parassiti etc. in: Gazz.med. ital.-lomb. Nr. 45. (s. oben Nr. 9.) 27. Hahn, O., Die Urzelle. Mit 30 Taf. Tübingen, 1879. (71 p.) *28. De la Harpe, Phil., Les Nummulites du eomte de Nice. in: Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. T. 16. Nr. 82. p. 201—243. 29. Hertwig, R., Der Organismus der Radiolarien. Jena, 1879. (Denkschr. d. Jen. Ges. II.) 30. Lankester, E. Ray, Lithamoeba discus n. g. et sp., one of the Gymnomyxa. "With 1 pl. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 484—487. 31. , The structure of Haliphysema Tumanotoiczii. With 1 pl. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 476—483. 32. Leidy, J., On Rhizopods occurring in Sphagnum. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. p. 162—163. 33. Leuckart, Rud., Die Parasiten des Menschen. 2. Aufl. 1. Lief. (s. oben Nr. 8.) 34. Maggi, Leop., Contribuzione al Catalogo dei Rhizopodi d'acqua dolce di Lombardia etc. in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. T. 21. (7 p.) — (Abgedr. in: Studi Laborat. Pavia.) 35. Mereschkowsky, e.V., Studien über Protozoen des nördl. Russlands, in : Arch. f . mikrosk. Anat. 16. Bd. 2. Heft. p. 153. (s. oben Nr. 6.) 36. Möbius, K., Ist das -Eo;:oow ein versteinerter Wurzelfüßler oder ein Mineralgemenge ? in: Die Natur. 1879. Nr. 7, 8, 10. Mit 21 Holzschn. (Auch apart.) (Auszug aus der Originalarbeit : »Der Bau des Eozoon canadense nach eignen Untersuchungen ver- glichen mit dem Bau der Foraminiferen.« in: Palaeontograph. 25. Th. 1878.) 37. , On the Eozoon-question. in: Nature. Vol. 20. Nr. 507. p. 272— 275. Nr. 508. p. 297—301. 38. , Principal Dawson's criticism of my Memoir »On the Eozoon canadense compared with thatof Foraminifera«. in: Amer. Journ. Sc. (Silliman). Vol. 18. Sept. p. 177 — 185. 39. Siddall, J. D. (with the assistance of H. B. Brady), Catalogue of British recent Fora- minifera, for the use of collectors. Chester, Griffith, 1879. 2. Rhizopoda. 125 40. Simonelli, V., Nuovo o:enere di Rizopodi del Calcare a Nullipore della vicinanza di San Quirico d'Orcia. in: Atti Soc. Toscan., Proc. verb. p. LXXVI— LXXVII. 41. Wright, E. Perc, Fossil calcareous Algae. With cut. in: Nature. Vol. 19. Nr. 491. p. 4S5— 486. d) Heliozoa. 42. Mayer, P., Wagnerella borealis. in: Zool. Anz. Nr. 32. p. 357 — 358. 43. Schneider, Aime, Monohia conßuens, nouvelle Monere, in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 585 — 588, 1 pl. 6) Radiolaria. 44. Hertwig, R., Der Organismus der Radiolarien. Jena, 1879. 40. (Jen. Denkschr. II.) 45. Williamson, W. C, On the Organisation of the fossil plants of the coal measures. (Rov- Soc. London.) in: Nature. Vol. 19. Nr. 492. p. 521—522. a) Allgemeines. Cattaneo, G., Intorno ai Rizopodi. in: Boll. scientif. Anno 1. p. 6—8, 25—29, 50—61. Eine kurze Übersicht über den heutigen Stand unserer Kenntnisse der Rhizo- poda (mit Ausnahme der Monera) veröffentlicht Cattaneo. Die Natur dieser Pu- blication lässt uns hier nur zur Besprechung weniger Punkte Raum, nämlich sol- cher, die vom Verf. in eigenthümlicher , von der gewöhnlichen abweichender Weise behandelt werden. Die Übersicht beginnt mit einer systematischen Be- trachtung der hierher gehörigen Formen. C. theilt die Rhizopoda in 4 Ordnun- gen : Lobosa, Thalamophora, Heliozoa und Radiolaria. Die Lobosa werden zerfällt in die zwei Unterordnungen der Gymnolobosa (haupts. Amoela, Podostotna etc.) und Thecolobosa [Arcella, Difflugia, jedoch auch Microgromia und Euglypha! Refer.). Die Lobosa seien einzellig oder selten Aggregationen mehrerer Zellen. Die der 2. Ordnung, der Thalamophora , angehörigen Formen sollen im entwickel- ten Zustand ein Syncytium mit mehreren Kernen darstellen, selten hingegen ein- kernig und einzellig sein. (Verf. übersieht hierbei, dass die Mehrkernigkeit sehr gewöhnlich auch unter seinen Lobosa verbreitet ist. Im Gegensatz zu dieser Auf- fassung betrachtet er weiterhin im Verlaufe seiner Darstellung die Rhizopoda über- haupt als einzellige Wesen und dies auch ungeachtet der ganz an H ä c k e 1 sich anschließenden Darstellung' der Organisation der Radiolaria, die nach ihm sowohl in- als außerhalb der Centralkapsel zahlreiche Zellen enthalten sollen.) Die Tha- lamophora zerfallen sodann in die beiden Gruppen der Imperforata und Perforata, von welchen die ersteren in Monostegia und Polystegia, die letzteren in Monotha- lamia und Polythalamia untergetheilt werden, beides Gruppen, die nach der Auf- fassung des Refer. sehr wenig natürlich sind. Auch die Heliozoa sollen bald einzellig, bald in Form von Syncytien sich fin- den, und werden in die 3 Unterordnungen des Askelcta, C/ilamgdopAora uaä Ske- letophora eingetheilt. Die 4. Ordnung, die Radiolaria, werden in der gewöhnlichen Weise characte- risirt ; wir heben jedoch aus der Characteristik hervor : dass nach dem Verf. die Centralkapsel »voll von Zellen sei« ; auch die gelben Zellen rechnet Verf. ohne Zweifel zum eigentlichen Thierkörper. Die Eintheilung dieser Ordnung geschieht im Anschluss an Hacke l in Pancollae, Panacanthae, Pansoleniae, Plegmidae, Sphaerideae, Discideae und Cyrtideae. Nach dieser Übersicht wendet sich Verf. zu einer kurzen Darstellung der ver- gleichenden Anatomie und Physiologie der Rhizopoda, woraus wir hervorheben, 126 A. Protozoa, dass, wie schon oben angedeutet, die Häckelsche Auffassung vom Bau des Ra- diolarienorganismus und speciell der Centralkapsel noch völlig adoptirt wird, ob- gleich im Litteraturverzeichnis die erste Hertwig'sche Arbeit über diese Gruppe aufgeführt wird. Was die physiologischen Verhältnisse anbetrifft, erlauben wir uns hier hauptsächlich anzumerken, dass C. in den contractilen Vacuolen wie schon so viele seiner Vorgänger einen Circulationsapparat erkennen will. Mit ziemlicher Ausführlichkeit wird ferner die Fortpflanzung behandelt, die nach dem Verf. in dreierlei Art vor sich zu gehen vermag. 1] Durch Segmentation (Thei- lung), wobei der Kern sich zuerst theile, der daher als Fortpflanzungsorgan an- gesehen werden könne. 2) Durch Sprossung; als Beispiel wird die Fortpflanzung der Podophrya gemmipara Hertwig's aufgeführt, jedoch wohl ohne dass Verf. die- sen Organismus zu den Rhizopoden rechnete. Die von Gervais und Schnitze beob- achteten Fortpflanzungserscheinungen gewisser Thalamophoren sollen wahrschein- lich gleichfalls hierher gehören. Recht häufig soll die dritte Fortpflanzungsart anzutreffen sein, nämlich die durch Sporen, und diesem Act soll zuweilen eine Conjugation oder Copulation vorausgehen. Gewöhnlich gehe ferner der Sporenerzeugung eine Encystirung vor- aus. Zu dieser Categorie der Sporenerzeugung wird vom Verf. auch die Erzeu- gung amöbenförmiger Keime bei Arcella, die Zoosporenbildung der Heliozoen und Radiolarien gerechnet, in welchen Vorgängen Refer. jedoch entweder nur Thei- lungs- oder Knospungsvorgänge erkennen kann, die mit Ausnahme vielleicht der Zoosporenbildnng der Radiolarien sicherlich keine besondere Categorie von Fort- pflanzungserscheinungen im Gegensatz zu den zwei ersterwähnten bilden. Ein letztes Capitel bespricht schließlich die Ontogenie der Rhizopoda. Hier werden vom Verf. die bei der Knospung erzeugten Keime stets für kernlose Mo- nerenformen erklärt (oben wurde dagegen als Beispiel der Knospung die Podo- phrya aufgeführt, wo doch die Knospen keineswegs kernlos sind) . Die weiterhin mitgetheilten ontogenetischen Thatsachen über die Rhizopoden beziehen sich auf die Beobachtungen Balsam o-Crivelli's und Maggi's über die Entwickelung der Amöben, des letzteren Forschers Untersuchungen über die Entwickelung von Podostoma (s. unten p. 130) und die eigenen Studien des Verf. über die Entwicke- lung der amöbenartigen Keime der Arcella (s. unten p. 131). Schließlich folgt noch der wahrscheinliche Stammbaum der Rhizopoda nach der Darstellung von F. E. Schulze (Arch. f. mikr. Anat. 13. Bd.) und eine bibliographische Über- sicht der wichtigsten Litteratur über diesen Zweig des zoologischen Wissens. Hertwig, R., Der Organismus der Radiolarien. (Denkschr. d. Jen. Ges. 11.) (s. unten.) R. Hertwig theilt am Schlüsse der Darstellung seiner Radiolarienunter- suchungen seine jetzige Auffassung des Systemes der Rhizopoda, wie es sich auf Grundlage seiner zahlreichen Untersuchungen über Angehörige dieser Abtheilung ergibt, mit. Die Zusammengehörigkeit aller Rhizopodenabtheilungen zu einer größeren Gruppe , die als Subphylum des Stammes der Protozoen zu betrachten ist, erscheint natürlich. Unter diesen Rhizopoda treten sofort als weitere natürliche Abtheilungen, gegen die kaum Bedenken erhoben werden könnte, hervor: die kalkschaligen Thalamophoren (Foraminiferen) und die Radiolarien. Fraglicher dagegen erscheinen die verwandtschaftlichen Beziehungen der restirenden Rhizopoden- gruppen : der chitinschaligen Thalamophoren, der Amöbinen, Mo- neren und Heliozoen zu den beiden ersterwähnten Gruppen . Was die Heliozoen betrifft, so erscheinen diese «mit den Radiolarien zwar verwandt, aber sehr früh von ihnen abgezweigt«. — Hinsichtlich der Beziehungen der kalkschaligen Thala- mophoren zu den noch restirenden Rhizopoden beharrt R. Hertwig wie früher 2. llhizopoda. 127 auf der Zurückweisung des hauptsächlich von Carpenter auf die Beschaffenheit der Pseudopodien basirten Eintheilungspriucipes (Unterscheidung von Lobosa und Reticulata) . Auch die Vereinigung sämratlicher hierhergehöriger Formen als Foraminifera, wie Claus gethan, kann er nicht acceptiren. — Gegen erstere Eintheilungsweise liegen namentlich auch practische Bedenken vor, die bei den Schwierigkeiten, die einem natürlichen System der Protozoen im Wege stehen, von um so größerer Bedeutung erscheinen. — Auf diese Gründe hin schließt er wie schon früher in eine Gruppe der Thalamophora die kalkschaligen Polythala- mien und die chitinschaligen Formen Monothalamien) ein und errichtet daneben noch zwei künstliche Gruppen für kernhaltige Amöben und kernlose Moneren. Das System der Rhizopoden erhält daher nach Hertwig nachstehenden Aufbau. (Die Bezeichnung der Abtheilungen als Classen etc. sind vom Referenten bei- gefügt worden.) Rhizopoda (Subphylnm), characterisirt durch Bewegung und Ernährung. I. Classe iTibne/-es, kernlos von unbestimmt wechselnder Form. 1. Ordn. Gymno- moneres, skeletlos ; 2. Ordn. Lepomoneres, mit Skelet. II. Classe A m 0 e b i n a , ein oder mehrere Kerne, Form unbestimmt, wechselnd, wenn mit Skelet, dieses unregelmäßig. 1. Ordn. Gymnamoehae, skeletlos; 2. Ordn. Lepamoebae , mit Skelet. in. Classe Thalamophora, kernhaltig, Schale chitinös (meist verkalkt i , in der Anlage stets monaxon und stets mit 1 — 2 Hauptöffnuugen zum Durchtritt der Pseudopodien. 1. Ordn. Monothalamia. Schale unverkalkt eiukammrig. a. Unter- Ordn. Amphistoniata, Schale an beiden Polen geöffnet; b. Unter-Ordn. Monosto- mata, nur an einen Pol geöffnet. 2. Ordn. Polythahmia, Schale verkalkt, meist vielkammrig. a. Unter-Ordn. Imperfurata, Schalenwand solid ; b. Unter-Ordn. Perforata^ Schalenwand von zahlreichen Porencanälen durchsetzt. (Von nahezu gleicher Berechtigung erscheint jedoch Hertwig die Carpenter'sche Theilung der Thalamophora in zwei Ordnungen der Imperforata [also mit Ein- schluss seiner sämmtlichen Monothalamien] und der Perforata . IV. Classe Heliozoa, Gestalt kuglig, kernhaltig, Pseudopodien allseitig. spitz und fadenförmig. 1. Ordn. Aphrothoraca, skeletlos; 2. Ordn. Chalaro- thoraca, Skelet aus getrennten Stücken ; 3. Ordn. Desmothoraca, Skelet: Gitter- kugel. V. Classe Radiolaria, Gestalt kuglig, kernhaltig mit Centralkapsel, Gallert- hülle, Pseudopodien spitz fadenartig, von Körperoberfläche ausstrahlend. 1. Ordn. TJialassicolleae ; 2. Ordn. Sphaerozoeae ; 3. Ordn. Tripyleae; 4. Ordn. Peripyleae ; 5. Ordn. Monopyleae; 6. Ordn. AcanthomeU-ae ^) . (Für gleichfalls berechtigt erachtet H. die Zusammenfassung der eigentlichen Radiolarien mit den Heliozoen zu einer Classe der Radiolaria, die dann auf Grund des Vorhandenseins oder Fehlens einer Centralkapsel in die beiden Ordnungen der 1. Heliozoa und 2. Cytophora zerfiele. Entz, Geza s. unten) hält !p. 11) die dunkeln Körnchen im Plasma zahlreicher Rhizopoden für Zersetzungsproducte des Stoffwechsels (harnsaure Verbindungen nach ihm) . (Über den Kerngehalt von Prntamoeha s. oben p. 33. K.. Brandt. Mereschkowsky, C. von, Studien über die Protozoen des nördlichen Russlands, in : Areh. f. mikrosk. Anat. 16. Bd. 2. Heft. p. 153. Bezüglich der Fortpflanzung der Moneren und der kernhaltigen Protisten glaubt M. einen tiefgreifenden Unterschied darin gefunden zu haben, dass die erstereu sich nie durch eine regelmäßige successive Theilung (Segmentationj wie die kern- 1) Die Characteristik dieser Ordnungen vergleiche bei dem Referat über Radiolarien. I2S • ■^- Protozoa. haltigen Protisten, sondern durch gleichzeitigen Zerfall in eine größere oder ge- ringere Zahl von Theilstücken vermehren. Als zu den Moneren gehörig beschreibt M. zunächst eine neue Gattung : Hächelina. Protoplasmakörper rundlich (Durchm. = 0,021 mm) mit allseitig ausstrahlenden feinen, nicht anastomosirenden Pseudopodien ; ohne Kern und Vacuolen; getragen von langem dünnem Stiel, der eine Ausscheidung darstellt. — Fortpflanzung? — H. horealis n. sp. W. M., Protamoeba Grhnmi n. sp. W. M. Die näheren Beziehungen dieses Organismus dürften nach der Ansicht des Referenten bei dem von F. E. Schulze, Arch. f. mikr. Anat. Bd. 11. p. 392 be- schriebenen Actinolophus pectunculatus zu suchen sein, dessen Kernhaltigkeit zwar durch Seh. nachgewiesen worden ist. Wie für letztere Form schon durch Seh. hervorgehoben, so ist auch für die Mereschkowsky'sche H. borealis noch die eventuelle Beziehung zu der von St. Wright, Quart. Journ.Microsc. Sc. Vol. 2. beschriebenen Zooteira religata aufzuhellen. Genauere Angaben werden über folgende Rhizopoden geliefert ; Amoebina. Amoeba verrucosa Ehrbg., Petersburg, Onega-See, Wologda. Soll sich durch Abschnürung kleiner Knospen fortpflanzen. Am. crassa Duj. W. M., Theilung angeblich beobachtet. Am. minuia n. sp. W. M., Theilung beobachtet. Am. papillata n. sp., nördliche Duina. Am. angulata n. sp., Petersburg. Am. Jelaginia n. sp., Petersburg. Am. emittens n. sp., Petersburg und Archangelsk. Eigenthümliche Entleerung der contractilen Vacuole, die am Hinterende als Höcker aus dem Körper hervortritt und hierauf platzt. Im Anschluss hieran Be- merkungen über contractile Vacuolen überhaupt, ohne wirklich Neues. Atn. alveolata n. sp. Brakisches Wasser, Solosutzky-Inseln. Die vacuoläre (alveoläre) Beschaffen- heit des Plasmas dieser Amöbe gibt M. Veranlassung zu der Vermuthung, dass diese Eigenthümlichkeit in den besonderen Lebensbedingungen derselben ihre Ursache habe. Dieselbe soll nämlich während der Fluth ihre Vacuolen mit Meer- wasser füllen, das ihr während der Ebbe zu gute komme. Am. ßlifera n. sp. W. M. Hyahdiscus Hocotnexoi n. sp. Der unter diesem Namen beschriebene Organismus des weißen Meeres schließt sich seiner Bauweise nach, hauptsächlich wegen der Bildung hautartiger Pseudo- podienplatten der Gattung Placopus Fr. E. Schulze nahe an, wird jedoch von M. als Hyahdiscus bezeichnet, da M. die beiden Gattungen Hyalodiscus Hertwig & Less. und Placopris Fr. E. Seh. vereinigen zu dürfen glaubt. Der Organismus vermag sowohl kurze, stumpfe, als lange zugespitzte Pseudopodien auszusenden, zwischen welchen letzteren dann und, zwar, wie es scheint, immer in einer Ebene, hautförmige Plasmaplatten vorgeschoben werden können, die jedoch auch ohne Mitwirkung der eigentlichen Pseudopodien sich zu bilden vermögen. Thalamophora. Bifflugki spiralls Ehrbg., Onega-See. Die eigentliche von Sandkörnern nicht incrustirte Schalensubstauz soll structurlos und glatt sein. Difßugia Soloivetzkii n. sp. Pleurophrys angulata n. sp., Onega-See. 2. Rhizopoda. 129 Heliozoa. Clathrulina Cienkoivskii n. sp., Onega-See. HauptsäcUich ausgezeichnet durch bedeutendere Länge des Stiels und den Besitz kleiner Dörnchen in den Kreuzungspunkten der Bälkchen des Kieselgitters. Theilung bei ausgestreckten Pseudopodien beobachtet. Von Foraminiferen wiirden im weißen Meer beobachtet : Miliola seminuhmilj.; Tnmcatulma hbatida ; Textularxa sp. ; Spirillina hyalina n. sp. ; Rotalma mßata (?); Rotalina nitida; Nonionina Jeffreysii ; Polystomella umbilicatula . b) Amoebina. Lankesier, E. Ray., Lithamoeha discus nov. gen. et sp., one of the Gymnomyxa. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 484—87. PL 23. L. beschreibt unter dem Namen Lithamoeha discus nov. gen. et sp. eine Amöbe, die er in mehreren Exemplaren aus einem Sumpf bei Birmingham erhalten hat. Sie besitzt eine scheibenförmige, im ruhenden Zustand nahezu kreisförmige Ge- staltung und bewegt sich durch Hervorbrechen bruchsackartiger und nach dem Hervortreten allmählich wieder mit dem Amöbenleib verschmelzender Pseudo- podien, die Verfasser an das ähnliche bruchsackartige Hervorbrechen des Proto- plasma s bei Felomyxa erinnern. Dagegen ward die gleichzeitige Bildung feiner, fadenförmiger Pseudopodien, wie sie sich außerdem noch bei Felomyxa findet, nicht beobachtet. Die Bildung solcher bruchsackartiger Pseudopodien erklärt sich Verfasser durch die Anwesenheit einer zarten, die Oberfläche des körner- freien Außenplasma's überziehenden Cuticula, die bei der Bildung eines Pseudo- podium's von dem hervordrängenden Plasma durchbrochen werde, sich jedoch bald wieder auf den hervorgetretenen Plasmatheilen neu bilde. In der Annahme einer solchen zarten Cuticula wird er noch durch die Beobachtung der Ein- wirkung von Jodtinctur auf die fragliche Amöbe bestärkt. Hierbei tritt nämlich dicht unter der Oberfläche der Amöbe eine Zeichnung hervor, die sich wie eine Lage äußerst feiner dicht gestellter Körnchen repräsentirt. (Referent muss ge- stehen, dass ihm der Schluss aus dieser Zeichnuug auf die Gegenwart eine Cu- ticula nicht ganz verständlich ist.) Das gesammte Protoplasma besitzt eine durchaus alveoläre oder vacuoläre characteristische Structur, jedoch kann Referent mit dem Verfasser hierin nicht einen von den übrigen Amöben diff'erirenden Character erkennen, da auch bei zahlreichen anderen Amöben sich eine derartige Beschafi"enheit dauernd oder vor- übergehend findet. Besonders characteristisch sollen die zahlreichen stark licht- brechenden Concretionen sein, welche das Protoplasma der untersuchten Exemplare stets enthielt. Wie jedoch Verfasser selbst am Schlüsse seiner Arbeit bemerkt, sind dieselben wohl nichts anderes als die auch bei zahlreichen anderen Amöben beobachteten dunklen Körnchen in etwas ansehnlicherer Ausbildung, obgleich die Mehrzahl der abgebildeten Concretionen in ihrer Größe die ähnlichen Einschlüsse, wie sie Referent von Amoeba princeps und anderen Formen bekannt sind, nicht überschreitet. Der Xucleus war nur in Einzahl vorhanden, von ansehnlicher Größe und eckigen Umrissen. Eine Membran ließ sich an ihm wohl nachweisen, die eigentliche Nucleusmasse schien aus einer großen Zahl feiner Körnchen ge- bildet, die durch eine Verbindungssubstanz vereinigt wurden. Außerdem fand sich eine nahezu central gelegene contractile und recht ansehnliche Vacuole, Zoolog. Jahresbericht 1S79. 9 130 A. Piotozoa. deren Inhalt bei ihrer Contraction nach Außen befördert werden soll, jedoch soll die Vacuole sich bei einer Contraction nur theilweise entleeren. Von Fortpflanzungserscheinungen wurde nichts beobachtet i) . Catianeo, G., Interno alla anatomia e fisiologia del Podostoma ßligerwn Clap. & Lachm. in; Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. (Abgedr. in: Studi Labarat. Pavia.j Cattaneo wendet sich gegen die vom Referenten gelegentlich (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 30. p. 272) ausgesprochene Ansicht, dass das Claparede-Lach- mannsche Podostoma ßligerum, wahrscheinlich ein durch besonders energische geisselnde Bewegung seiner langen feinen Pseudopodien ausgezeichnetes Stadium der Amoeba radiosa (Ehbg.) Dujd. sei. Nach Cattaneo, der sich bei seinen Be- trachtungen hauptsächlich auf die im Jahre 1876 von L. Maggi^) veröffentlichten Beobachtungen über das Podostoma stützt, die er durch eigene Untersuchungen zu bestätigen vermag , ist dagegen die Bauweise obiger beiden , vom Referenten für nahe verwandt erklärten Organismen so verschieden von einander , dass an eine Identificirung derselben im Sinne des Referenten nicht gedacht werden darf. Gegen- über den meisten Amöben soll sich die Gattung Podostoina durch eine viel höhere Differenzirung ihres Protoplasmaleibes auszeichnen , der hier nicht nur ein Ecto- und Endoplasma , sondern zwischen diesen beiden noch ein Mesoplasma unter- scheiden lasse. (Vergl. auch diesen Bericht über die C a 1 1 a n e o ' sehen Unter- suchungen der Entwicklung von Arcella) . Von allen eigentlichen Amöben ab- weichend besitze jedoch fernerhin Podostoma zweierlei Arten von Pseudopodien, indem die gewöhnlichen stumpfen und kurzen zur Bewegung dienenden Pseudo- podien allein von dem Ectoplasma gebildet werden, wogegen die langen, geisseln- den und zur Ergreifung der Nahrung verwendeten Pseudopodien, welche das Hauptcharacteristicum dieser Gattung bilden, ihren Ursprung von dem Mesoplasma nehmen. Letztere Pseudopodien sollen sich beständig in der Zweizahl finden und nicht immer kurz sein und zugespitzt endigen , sondern manchmal sehr lang und von gleicher Dicke bis zum Ende sein. Fernerliin soll das Ende derselben noch mit einer kleinen becherförmigen Öffnung versehen sein. Die contractile Vacuole soll ihren Sitz im Mesoplasma haben, wogegen das Endoplasma den Nucleus um- 1) Referent erlaubt sich hier noch zu bemerken, dass ihm die aufgezählten Charactere der von Lankester beobachteten Amöbe keineswegs zur Aufstellung eines neuen Genus zu nöthigen scheinen, ganz abgesehen von der für alle diese proteischen Wesen so schwierig zu eruirenden Frage nach der Artselbständigkeit. Überhaupt dürfte es an der Zeit sein, der in unseren Tagen bei den Süßwasserrhizopoden in so ausgiebiger "Weise geübten Schaffung neuer Genera etwas Einhalt zu thun, und nicht für jede neu beobachtete Form auch sogleich ein neues Genus zu errichten. '-) Rendic. Istit. Lomb. 2 Sei. Vol. IX. Verfasser macht dem Referenten einen beson- deren Vorwurf daraus, dass er diese 1876 erschienene Arbeit von Maggi übersehen habe und schließt seine Abhandlung mit einer Lobrede auf die größere Gewissenhaftigkeit der italie- nischen Forscher , bezüglich der Berücksichtigung fremder Arbeiten. Was letzteren Punkt anlangt, scheint demRefer. kaum eine Vertheidigung der deutschen Forschung nothwendig zu sein; was dagegen den ihm persönlich gemachten Vorwurf betrifft , so kann er nur hervor- heben, dass es für einen ausländischen Forscher, der nicht am Ort einer großen Bibliothek seinen Wohnsitz hat , der reine Zufall ist, wenn er von einer der in den zahlreichen italieni- schen Journalen zerstreuten Arbeiten frühzeitig Kenntnis erhält. Die italienischen Forscher hingegen sollten, wenn es ihnen um eine Abwendung dieses Übelstandes zu thun ist, dafür Sorge tragen, dass ihre Arbeiten nicht in zahlreichen Gesellschaftsschriften sich zerstreuen, sondern ein geeignetes zoolog. Journal als Sammelpunkt für dieselben gründen , welches womöglich auch über die sonstigen Leistungen der italienischen Litteratur auf zoolog. Gebiet zur rich- tigen Zeit Kenntnis verbreitete. 2. Rhizopoda. 131 schliesse. Die hervorgehobene Diflferenzirung des Protoplasmas des Podostonm in die drei erwähnten Schichten soll schon von den frühesten Entwickelungsstadien ab erkennbar sein. Cattaneo, G., Intemo all' ontogenesi dell' Arcella vulgaris Ehbg. Con 1 tav. (14p.) in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. (Abgdr. in: Studi Labarator. Pavia, 1878.) Cattaneo sucht die vom Referenten (vgl. Arch. f. mikorosk. Anatomie. Bd. 11. 1874) nachgewiesene Bildung kleiner amöbenartiger Keime bei Arcella vulgaris durch die Verfolgung der weiteren Entwicklung dieser Keime bis zur Erlangung aller Charactere der ausgebildeten reifen Form zu vervollständigen. Das gleiche wurde auch schon früher durch Busk versucht ^vergl. Zeitschr. f. wiss. Zool. 30. Bd.), dessen Untersuchungen dem italienischen Forscher unbekannt geblieben sind. Der Referent muss jedoch gestehen, dass die hier zu besprechenden Unter- suchungen Cattaneo's ihm nicht die bei entwicklungs-geschichtlichen Beobach- tungen über Protozoen nothwendige Sicherheit zu bieten scheinen und dies haupt- sächlich aus zwei Gründen. Einmal weil der Verfasser die den Ausgangspunkt seiner Untersuchungen bildenden kleinen amöbenähnlichen Keime nicht selbst als Abkömmlinge der Arcella vulgaris direct erkannt hat und dann weil die Weiter- bildungsgeschichte dieser Keime zur entwickelten Arcella wohl hauptsächlich aus einer Vergleichung verschiedenartiger, nebeneinander getroffener Formen, jedoch nicht durch directe Verfolgung der allmählichen Entwicklung geschöpft ist. Wie gesagt, sind es kleine amöbenartige, nackte Organismen, welche Verfasser als die erste von ihm beobachtete Entwicklungsstufe der Arcella vulgaris schil- dert, und die er frei zwischen den ausgebildeten Arcellen angetroffen hat. Er leitet dieselben von den durch Referenten erkannten amöbenartigen Sprösslingen der Arcella her, findet jedoch bei dieser, seiner ersten Entwicklungsstufe noch keine contractile Vacuole, während Referent schon eine solche an den noch in der Mutter- schale eingeschlossenen amöboiden Sprößlingen bemerkte. Eine Unterscheidung von Exo- und Endoplasma ist schon möglich und es findet sich im Letzteren ein kernartiges Körperchen, das Verfasser jedoch im Gegensatz zum Referenten nicht als Nucleus bezeichnen möchte, sondern als Nucleolus , in- dem sich erst auf einem späteren Stadium durch Auftreten eines hellen Hofes um dieses dunkle Körperchen der eigentliche Nucleus bilden soll. Es soll demnach hier die Kernbildung in derselben Weise sich vollziehen, die E. van Beneden bei der Entwicklung der Gregariim gigantea beobachtet haben will , und die ähnlich auch Maggi für die Entwicklung der Amöben festgestellt haben will. Ungefähr gleichzeitig mit der Ausbildung dieses Nucleus erhält das Exoplasma eine sehr characteristische , feine , radiäre Streifung. Das Wachsthum schreitet constant fort, dagegen nimmt jetzt die früher recht lebhafte Beweglichkeit der jungen Arcella allmählich sehr ab und geht dieselbe schließlich in einen nahezu unbeweg- lichen Zustand über. Ein weiterer Fortschritt in der Entwicklung soll nun durch die Ausbildung eines besonderen, zwischen Exo- und Endoplasma zur Ausbildung gelangenden Mesoplasma's gegeben sein (den Abbildungen nach zu urtheilen ist dies eine helle körnchenfreie Zone zwischen dem gestreiften Exo- und dem körni- gen Endoplasma) . Mit dem Auftreten dieses Mesoplasma zeigt sich auch die erste contractile Vacuole, die innerhalb desselben zur Entwicklung kommt. Mit dem weiteren Wachsthum tritt die radiäre Streifung des Exoplasma s immer deutlicher hervor und setzt sich dieses gleichzeitig durch eine ziemlich scharfe Grenze gegen das Mesoplasma ab, was namentlich dadurch noch besonders hervortritt, dass das Exoplasma nun eine hellgelbe Färbung annimmt , die allmählich bis zum orange- gelblichen sich steigert. Die weitere Entwicklung führt zunächst zu einer Ver- mehrung der contractilen Vacuolen , worauf dann auch die Bildung der Schale 9* 132 A. Pyotozoa. beginnt , die zuerst als ein sehr zartes , imgefärbtes Schalenhäutchen auftritt , mit deutlich ausgesprochener hexagonaler Feklerung. Auch die Kerne vermehren sich jetzt und die junge Arcella erhält den characteristischen genau kreisförmigen ümriss. Das Exoplasma nimmt eine gelbrothe Färbung an, auch die Schale färbt sich gelblich und ihre hexagonale Feklerung wird deutlicher , wie auch auf der Oralseite die kreisrunde Eingangsöffnung deutlich hervortritt. Hiermit wäre denn der ursprüngliche amöbenförmige Keim bis zur Entwicklung aller wesentlichen Charactere der fertigen Arcella gelangt. ^] Barnard, W. S., New Rhizopod. With 1 pl. in: Amer. Quart. Microsc. Joiirn. Vol.l. Nr. 2. p. 83—85. Barnard beschreibt einige von ihm in Nordamerica beobachtete Arten des Genus Echinopyxis Clap. u. Lachm., und zwar außer der schon lange bekannten E. aculeata Ehbg. noch 2 neue als E. tentorium und hemisphaerica bezeichnete Arten. Wir heben aus der Schilderung dieser Formen hier hervor , dass Verfasser die bei aculeata und hemhphaerka in grösserer Anzahl (4 — 6 u. 3 — 7) sich findenden horn- artigen Fortsätze, von denen bei tentorium dagegen nur ein einziger auf der Spitze der etwas kegelförmigen Schale sich findet , wie Claparede und Lachmann an ihren Enden geöffnet fand und zuweilen auch Pseudopodien aus diesen Öffnungen hervortreten sah. Die diese hornartigen Fortsätze bildende Substanz soll ein diatominartiges Aus- sehen haben und die Hörner eine directe Fortsetzung der das Schaleninnere aus- kleidenden Lage sein , auf welche die die Schale incrustirenden Sandkörner auf- gelagert seien. Bei hemisphaerica mit nahezu halbkugliger und bei tentorium mit kegelförmiger Schalengestalt ist die Mündung nahezu central gelagert im Gegen- satz zu aculeata. Verfasser beschreibt ferner noch eine neue als Euglypha tegulifera bezeichnete Form, die Referent jedoch wegen des aus crystallinischen Körnern gebildeten äußeren Überzugs der Schale eher für eine Angehörige der Gattung Pleurophrys Clap. & Lachm. (= Pseuäodifßugia Schlumb.) halten möchte. Über das Fehlen von Nuclein in Pi-otamoeba. s. oben Brandt, p. 33. c) Foraminifera. Du Plessis, G. Note sur les Rhizopodes observes dans le limon du fond du lac [Leman]. in; Bull. Soc. Vaud. Sc. Nat. 2. ser. T. 10. p. 16G— 67. Auffallend ist die große Armuth des Tiefschlammes des Genfersees an Rhizo- poden, wie sich dies durch die Untersuchungen von du Plessis ergeben hat. Eine Erklärung für diese Erscheinung wurde noch nicht gefunden. Bis jetzt wurden nur 3 hiehergehörige Formen beobachtet, nämlich Amoeha princeps Ehbg., Amoeba terricola Greeff und Difflugia proteiformis Ehbg. Bei der letztgenannten Form wurde häufig wie dies für Verwandte schon mehrfach geschah, die Ent- wickelung einer großen Gasblase im Protoplasmakörper beobachtet, mittels deren 1) Der Referent kann seine Zweifel über die von C. geschilderte Schalenentmcklung der Arcella hier nicht unterdrücken. Ihm scheint es sehr möglich, dass die Schalenbildung schon viel früher anhebt und dass das sogenannte Exoplasma Cattaneo's, das sich intensiv gelb färben und durch eine radiäre Streifung auszeichnen soll , wohl die in Bildung begriffene Schale darstellt. Ich werde zu dieser Vermuthung um so mehr veranlasst , als ja bei der ausgebildeten Arcella von einem gelbgefärbten Exoplasma durchaus nichts bekannt ist und dieses vermeintliche Exoplasma auf den Abbildungen durch eine ganz scharfe Linie gegen den inneren Plasmakörper abgegrenzt gezeichnet ist , eine Eigcnthümlichkeit , die ebenfalls gegen dessen Deutung als Exoplasma spricht. 2. Rhizopoda. 133 die Individuen an die Oberfläche des Wassers, in dem sie gehalten wurden, em- porstiegen; jedoch ließ sich bis jetzt nicht constatiren, ob sie auch in ihren na- türlichen Verhältnissen im See von diesem Mittel Gebrauch machen, um in höhere Wasserschichten emporzusteigen. Maggi, Leop., Contribuz. al Catalogo dei Rizopodi d'acqua dolce di Lombardia. in; Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. (Abgedr. in: Studi Laborator. Pavia, 1878.) 7 p. Maggi theilt mit, dass jetzt die Zahl der von ihm an verschiedenen Orten der Lombardei beobachteten Rhizopoden sich bis zu 30 Arten vermehrt habe, die sich auf 16 Genera vertheilen. Die neuerdings von ihm aufgefundenen und zu dem schon früher gegebenen Verzeichnis (s. Rendiconti d. R. Istit. Lomb. di Milano , Ser. 11. Vol. IX) sich hinzugesellenden Arten sind: Hyalodiscus rubi- cwidus Hertw. u. L., Actinosphaerium Eichhorni Ehbg., Hedriocystis jjellucida H. U. L., Clathrulina elegans Cienk., Heterophrys spinifera H. u. L. und Arcella viridis Perty, die er entgegen den Einwendungen anderer Forscher (so haupt- sächlich Claparede u. Lachmann; bis auf weiteres für eine von A. vulgaris Ehbg. verschiedene Art zu halten geneigt ist. Leidy, J., On Rhizopods occuring in Sphagnum. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, 1879. p. 162— 03. Leidy macht auf den großen Reichthum, in welchem sich Rhizopoden zwischen Sphagnen in gewissen Sümpfen finden, aufmerksam. So konnte er in dem Wasser, das sich aus einem kleinen Sphagnumbüschel aus einem Sumpf bei Malaga, Gloucester County N. J. auspressen ließ, nicht weniger als 40 verschiedene Arten nachweisen. 37 hierunter waren Amöben oder Thalamophoren, 3 hingegen Heliozoen. Im Speciellen waren vertreten 6 Arten von Difflugia, 7 von Nebela, einem von Leidy vor einigen Jahren gegründeten Geschlecht, das sich zunächst an Quadrida auschliesst , darunter eine neue Art N. contorta, von welcher eine kurze Diagnose gegeben wird. Von Arcella fanden sich 3 Arten vor, neben A. vulgaris noch A . discoides und mitrata , von welchen Referent sich nicht zu erinnern vermag, wo sie beschrieben sein sollen. Ferner zwei Arten eines Ge- schlechtes Heleopera, das gleichfalls Referent bis jetzt unbekannt geblieben ist ; 1 Quadrida, 2 Centropyxis, 2 Hyalosphaeria, 4 Euglypha, l Assulina, ein Geschlecht, das wie die angegebene Synonymie besagt, auf Euglypha bi-unnea und tincta sich gründet. Sphenoderia lenta Schlmb., die gleich Euglypha globosa Gart, sein soll und eine zweite neue Art des Geschlechtes Sphenoderia [Sph. macrolepis, die auf jeder Breitseite der birnförmigen Schale nur je 1 Paar großer hexagonaler Platten besitzen soll). Ferner Cyphoderia ampulla'^] = C. margaritacea Schlmb., 1 Tri- nema, 1 Pkicocista spinosa~j [=^ Euglypha spinosa, , Pseudodifflugia gracilis Schlmb. (== Pleurophrys sphaei-ica H. u. L.). Von Heliozoen waren vertreten: 1 Hyah- lampe, 1 Clathrulina und 1 Acanthocystis ; von amöbenartigeu Formen die Am- phizonella violacea Greeff? und zwei eigentliche Amöben. Referent hat diese Mittheilung etwas ausführlicher wiedergegeben, weil die- selbe über die systematischen Anschauungen des Verf. mehrfachen Aufschluss gibt, er kann jedoch bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen zu bemerken, dass die von Leidy seit einer Reihe von Jahren fortgesetzten kurzen Mittheilungen über nordamericanische Rhizopoden ohne ausreichende Beschreibung der neu er- richteten Genera und Arten und bei dem gänzlichen Mangel der zum Verständnis durchaus nothwendigen Abbildungen sehr viel von ihrem Werth einbüßen, ja ge- 1) Aut.? Referent. 2j Dies Geschlecht Placocista, sowie das weiter oben erwähnte Assulina schienen hier zum ersten Mal aufgestellt zu sein. 134 ^- Protozoa. eignet sind, in mancher Hinsicht die schon hinreichend complicirte Synonymie nur noch mehr zu verwirren. Siddalt, J. D. (with the assistance of H. B. Brady), Catalogue of british recentForaminifera. ehester, 1879. Das von S i d d a 1 1 zusammengestellte Verzeichnis hritischer lebender Foramini- feren umschließt nur die marinen Formen, da aus der Fam. Gromida Carp. nur Lieherkühnia Wagneri Clap. (von Siddall in Colwyn Bay, North Wales beob- achtet), 2 Arten von Gromia und 1 Art von Cyphoderia [Lagyiiis] aufgeführt werden. Die Fam. der MilioUda Carp. ist vertreten durch 27 Arten und zwar Cornuspira 2, Nubecularta 1, Biloculina 5, Milolina [Triloctilina und Quinque- loculina) 14, Spiroloculina 4 und Hauermal. Yon f'Lüuolidae, im Carpent ersehen Sinne, finden sich : 20 Arten und zwar Psammosp/iaera 1, Jacullela 1 , Astrorhiza 1 , Haliphysema 2, Reophax 3, Halojyhragmiuni 3, Ammodiscus 4, Trochammina 3, Valvulina 2.1). Die Fam. der Lagenida Carp. hat 65 Vertreter, darunter Lagena 27, Glandulina 1, Lingulina 1, Nodosaria %, Dentalina A, Vaginultna 2, Marginidina 3, Cristellaria 5, Polymorphina 13 und Uvigerina 3. Die Fam. Glo- bigerinida weist 63 Arten auf und zwar Sjjirillina 3, Orbulina 1 , Globigerina 1 , Sphaeroidina 1 , Pullental, Texttdaria 8, Bigenerina 2, Gaudryina 1, Verneuilina 2, Bulimina 7, Virguliiia 1, Bolivina 3, Chilostomella 1, Cassidulina 4, Disco7-hina 7, Planorbiilina 3, Truncatulina 2, Anomalina 1, Pulvinulina 9 , Polalia 3, Tinoporus2. Fam . Nummulinida mit 1 1 Arten und zwar : Patellina 1 , Operculina 1 , Poly- stomella 3 ud Nonionina 6. Carter, H. J. Notes on Foraminifera. Ann. Nat. Hist. (5.) Vol. 3. June. p. 407 — 414. Carter nimmt Gelegenheit, einige Gedanken, die er sich über verschiedene Verhältnisse der Foraminiferen gebildet hat auszusprechen. Die besondere Art der Carter'schen Publicationen, die allen Lesern derselben wohl bekannt sein wird, macht es dem Referenten nicht wohl möglich,, dem Verfasser in seinen Ge- dankengängen gleichmäßig zu folgen , sondern er muß sich darauf beschränken, die ihm wichtigst scheinenden Punkte hervorzuheben. Die durch Schulze und Hertwig nachgewiesene Kernhaltigkeit der marinen Foraminiferen im Zu- sammenhang mit den von Carter 1861 nachgewiesenen sog. Fortpflanzungs- kugeln gewisser Foraminiferen^) macht es dem Verfasser sehr wahrscheinlich, dass zwischen den marinen Foraminiferen und den Stißwasserformen, wie Amoeba und Euglypha sehr innige Beziehungen beständen, so dass er auch das Vorkommen von contractilen Vacuolen bei den ersteren nicht für unwahrscheinlich hält. Auch die Fortpflanzungsverhältnisse beider Formenkreise hält er für sehr ähn- liche und glaubt daher , «dass die Fortpflanzungskugel der Foraminiferen, nach- dem sie abgelegt worden sei, den Wandlungen folgen möge, die bei Euglypha alveolata (von ihm) beobachtet worden sind, d. h. sie mag amöbiform werden oder Cilien extemporisiren zum Zweck der Fortbewegung.« Aus einer folgenden Stelle, die jedoch dem Referenten nicht durchaus verständ- lich ist, scheint hervorzugehen , dass Verfasser geneigt ist, den polythalamen Foraminiferen für jede Kammer einen Nucleus zuzuschreiben, wenn sich ein solcher auch nur in einer Kammer demonstriren ließe. Für die einfachste Fora- ') Die von Wright beschriebene DendropJirya fehlt dem Verzeichnis. Referent. 2) Referent braucht wohl kaum besonders zu betonen, dass die Bedeutung dieser soge- nannten "Spherules" als Fortpflanzungskörper der marinen Foraminiferen in noch viel höherem Grade zweifelhaft ist, als dies bezüglich der von Carter von dem Kern der Süß- wasserformen hergeleiteten sogenannten Eier oder Sporen der Fall ist. 2. Rhizopoda. 135 miniferenform hält er sein Genus Gypsina^ da hier die Kammern keine Mündungen besitzen und ein Canalsystem nicht entwickelt ist. Squamulina sei nicht so ein- fach gebaut wegen des Besitzes einer Mündungsöflfnung. Bei Gelegenheit der Er- wähnung dieses bekanntlich von M. Schultze für eine festsitzende imperforate und monothalame Form errichteten Genus, spricht sich Verfasser dahin aus, dass er die Schalenstructur, ob perforirt oder nicht, kalkig oder sandig nicht für maßgebend zur Errichtung verschiedener Geschlechter für sonst in ihren Ge- staltsverhältnissen übereinstimmende Formen erachte und dass er daher die früher von ihm zu der Gattung Squamulina gezogenen sandschaligen Formen auch fernerhin für hiehergehörig halte. In einem folgenden Abschnitt beschäftigt sich C. mit den apical verzweigten Formen der Foraminiferen, nämlich den Gattungen Polytrema und Carpenteria so- wie seiner Squamulina scopula (= HaUphysema Tmnanowiczü Bbk) var. 7-acemosa, ohne dass jedoch über die Bauweise dieser vom Verfasser bei früheren Gelegen- heiten schon mehrfach beschriebenen Formen Neues erwähnt würde. Norman wird wegen der Aufstellung einer besonderen Ordnung der Schwämme für die Gattung HaUphysema und ihre Verwandten getadelt, wie auch wegen der von ihm ausgesprochenen Zweifel über die wahre Stellung seiner Ge- nera Technitella und Marsipella , die nach Carter, der Technitella legumen auch selbst untersucht hat, unzweifelhaft zu den Foraminiferen zu rechnen sind. Durch seine früheren Untersuchungen der von ihm unter dem Namen Bdelloi- dina aygregata beschriebenen sandschaligen Foraminifere glaubt C. die gewöhn- liche Ansicht, dass die sandschaligen Formen imperforirt seien widerlegt zu haben, aber auch für die eigentlichen Imperforaten mit porcellanartiger Kalk- schale hält er den Mangel der Porosität für nicht erwiesen, sondern glaubt eher, dass die Feinheit der Poren unsere optischen Hülfsmittel überschreite. An den Kieselsteinkernen einer Miliola hat er auf verschiedenen Theilen, hauptsächlich »about the angle« Fortsätze beobachtet, die von der Ausfüllung die Schale durch- setzender Poren herrühren sollen. Bezüglich der von ihm früher beschriebenen (Ann. Nat. Hist. (4.) Vol. 20.) Rotalia spiculotesta , deren Schale sich aus durch Chitin verkitteten, von dem Organismus selbst erzeugten Spicula aufbaute, wird hier noch auf die Ähnlichkeit i ? Referent) hingewiesen, die zwischen diesen Spicula und den Schalenplättchen von Euglyplm bestehen soll, sowie mitgetheilt, dass nach der Beobachtung Brady's diese Spicula aus Kalk bestehen. Brady, H. B., Notes on some of the Retieularian Rhizopoda of the »Challenger" Expedition. I. On new or little known arenaeeous tyjies. in: Quart. Journ. Microse. Sc. Vol. 19. Jan. p. 20—63. 3 pl. Brady, dem die reiche Sammlung von Grundproben (von 354 Stellen), welche die »Challenger«-Expedition auf ihrer großen Reise zusammengebracht hat, zur Untersuchung anvertraut ist, wird einstweilen, bis zum Erscheinen der Gesammt- arbeiten über die zoologische Ausbeute dieser Expedition, die besonders inter- essanten, bis jetzt von ihm gefundenen Formen vorläufig beschreiben. Er beginnt mit einer Darstellung der sandschaligen Meeresformen, über die in letzterer Zeit hauptsächlich von englischen Forschern viel geredet wurde, ohne dass dieselben jedoch eine entsprechende Schilderung gefunden hätten. In der Einleitung wird ein Abriss der geschichtlichen Entwickelung unserer Kenntnis hauptsächlich der größeren Sandforaminiferen gegeben. — Durch zwei chemische Analysen der Gehäuse solcher Sandformen wird hauptsächlich die Frage nach der Natur des die Sandkörner und sonstigen fremden Bestandtheile, die die Schale aufbauen, zusammenkittenden Cements aufzuklären versucht. Hyperammina elongata ergab folgende Resultate : 136 A. Protozoa. Glühverlust (organische Substanz 4- COo) ... 2,9 SiO.2 -92,5 FejOa 4- etwas AI2O3 2,0 CaO + MgO 2,2 99,6 Cyclammina cancellata dagegen : Glühverlust 7,4 SiOo -80,5 FeaOg + etwas KhO^ 8,9 CaO -2,9 99,7 Das Eisen ist als '^Q'fi.i in den Schalen vorhanden, nicht als Silicat oder Phos- phat. Phosphorsäiire fehlt überhaupt bei ersterer Form, bei letzterer war sie in nicht bestimmbaren Spuren vorhanden. — Die braune Färbung der Schalen ist jedenfalls durch das Fe203 verursacht, ob jedoch immer bei Foraminiferen, bleibt fraglich. Aus obigen beiden Analysen, die nur einen sehr geringen Gehalt an CaO er- gaben, sowie aus dem Umstand, dass die Schalen gewisser von dem Verfasser beobachteter Sandforaminiferen eine Behandlung mit Salpetersäure ohne Schaden ertragen, dass er ferner später näher zu beschreibende Miliolae gefunden hat, deren Schalensubstanz Kieselsäure sein soll, während andererseits die sandige Bedeckung gewisser Trochamminae und Miliolae von einer chitinigen Hüllmasse zusammengehalten wird, ergibt sich, dass weder CaCOs noch Fe203 nothwendig das Cement der Schale der Sandforaminiferen bilden, sondern dass sowohl eine Chitinhülle den Sandkörnern zur Befestigung dienen kann, als andererseits wahr- scheinlich auch Si02 diese häufig verkittet. Bezüglich des feineren Schalenbaues ist Verf. der Ansicht, dass sich unter den Sandforaminiferen auch solche mit per- forirter Schale finden. Die beschriebenen Formen sind; Psammosphaera fusca F. E. Schulze. Nord- u. Südatlant. Ocean, nördl. stiller Ocean. 250—2740 Faden. Sorosphaera n. gen. Charact. Schale frei und unregelmäßig, aus einer An- zahl unregelmäßig zusammengewachsener convexer oder sphärischer Kammern aufgebaut, die sich nicht oder mehr oder weniger umfassen. Ohne größere Kam- meröfi'nung. Größter Durchmesser der bis jetzt allein beobachteten Art S. con- ßisa n. sp. 4,5 mm. N. Atl., S. Atl., N. Pacif. 900—2900 Fd. Pelosina n. g. Schale frei, einkammerig [P. rottmdata n. sp.) oder auch melir- kammerig [P. variabilis n. sp.); Schalenwand aus dicker Schlammlage gebildet ; terminale Kammeröffnung in chitinöse Röhre ausgezogen. (Zweifelhaft, ob nicht nur etwas alterirt hervorgetretene Sarcode.) Kammerlänge bis 8 mm. (P. varia- bilis). Bis 1675 Fad. Hyperammina Brady. Schale frei (a) oder angewachsen (b, c), röhrenförmig verlängert. Apicalende seitlich geschlossen und zum Theil kuglig angeschwollen (b, c ) , Oralende nicht eingeschnürt, zum Theil verästelt (b) oder vielfach liin- und hergewunden (c) . Sandig, Schaleninneres glatt. a) H. elongata Brady. Verbreitung sehr weit, bis 2600 Fd. b) H. ramosa n. sp. von ähnlicher Verbreitung. c) H. vagans n. sp. N.- u. S. Atl., N. Pacif., haupts. 2000 Fd.: steht sehr nahe einer Form aus paläozoischen Kalken (haupts. silur. Kalk von Girvan in Ayrshire) . Jaculella n. g. Schale langgestreckt und meist ganz gerade, Apicalende zuge- spitzt und nach Oralende kegelförmig sich erweiternd. Sandig, sehr compact und 2. Rhizopoda. 137 hart. Äußere und innere Oberfläche rauh (letztere etwas weniger) , tiefbraun, nach Oralende lichter. (L. S,5 mm.) /. acuta n. sp. Es blieben einige Zweifel über die Natur dieser Formen, ob nämlich nicht vielleicht Annelidengehäuse vorliegen. Mac' Intosh hat sich gegen ihre Zugehörigkeit zu Anneliden ausgesprochen. Marsipella Norman. Schale frei, spindelförmig nach den beiden geöffneten En- den sich gleichmäßig zuspitzend; feinsandig. M. (/ranulosa n. sp. Rhabdammina Sars. Rh. abyssroum. Sehr häufig auch auf südl. Hemisphäre. Rh. linearis n. Sp. Rhizammina n. gen. Schale frei (?) , fein röhrenförmig , vielfach verzweigt und biegsam, verstrickte, algenartige Büschel von unbestimmter Größe bildend. Chitinig sandig, äußerlich schwach rauh. Rh. algaeformis n. sp. bis 2160 Fd. Sagenella u. gen. Schale auf Muschelschalen oder anderen Objecten aufge- wachsen, wird von feinsandigen Röhrchen gebildet, die sich vielfach dichotomisch verzweigen und anastomosiren. Endzweige mit runder Öffnung. Länge unbe- stimmt. S. frondescens n. sp. Seichtes Wasser (16 — 35 Fd.), Süd-Pacif., unter NuUi- poren. Astrorhiza Sandahl. A. catenata Norm. N., Atl., S. Pacif. 290—2760 Fd. A. cornuta n. sp. S. u. N. Atl., S. Pacif., 350 — 1100 Fd. Aschemonelh n. gen. Schale frei ein- oder mehrkammerig. Kammern aufge- bläht, von sehr ungleichmäßiger Gestalt und Größe. Mit zwei oder mehr Öffnun- nungen, von jeder derselben kann die Bildung einer neuen Kammer ausgehen. Wände dünn und compact. A. scahra n. sp. N. u. S. Atl., N. Pacif., 1000 — 2000 Fd. Thurammina n. g. Schale frei oder angewachsen (a zuweilen), einfaches rund- liches, monothalames Gehäuse (zuweilen einige Individuen bei a äußerlich auf- einandergewachsen) . Mehr oder weniger zahlreiche verschieden angeordnete Öffnungen, die auf zitzenförmigen Papillen liegen oder daneben noch eine röhren- förmig ausgezogene Hauptöffnung (a) . Schalenwand dünn, sandig oder chitinös- sandig. a) Th. papillata n. sp. N. u. S. Atl. u. N. u. S. Pacif. Tiefsee. b) Th. albicans n. sp. Tiefsee. C^ Th. compressn n. sp. Die Gattung Lituola der Carpenter'schen »Introduction« oder die damit etwa gleichbedeutende Familie der Litnolidae von Renß, schlägt der Verfasser vor, in nachstehender Weise in Gattungen zu zerlegen, wobei er betont, dass die Unter- scheidung dieser Gattungen, in eben dem Sinne wie dies die Auffassung Carpenter's und der englischen Foraminiferologen im allgemeinen ist, eine künstliche Aus- zeichnung von Haupttypen bedeute. Allgemeiner Character der Gruppe LittioUdae : Äußere Oberfläche mehr oder weniger rauhsandig; Septenbildung bei den poly thalamischen Formen rudimentär oder unvollständig. A) Kammerhöhlungen nicht durch Einwüchse von Seiten der Schale labyrinthisch. a) Angewachsen mit der Flachseite Placopsilina d'Orb. b) Säulig, an einem Ende angewachsen Haliphysema Bowb. (?)i). Die Rhizopodennatur von Haliphnsema erachtet Br. jetzt für sicher gestellt. 138 A. Protozoa. c) Frei, monothalam oder polythalam, und dann einreihig nicht Spiral Reophax Montf. d) Frei, theilweise oder gänzlich Spiral, nautiloid oder bischoffstabähnlich Haplophragmmm Rss, B) Kammer höhl ungen untergetheilt, labyrinthisch. a) Angewachsen mit der Flachseite Bdelloidina Cart. b) subcylindrisch , säulig an einem Ende ange- wachsen Polyphragma Rss. c) Frei, einreihig, gestreckt od. gebogen, nie spiral Haplostiche Rss. d) Frei, theilweise oder vollständig spiral Liiuoh Lmrck, Beschrieben werden : Placopsilina vesictdaris n. sp. N. Atl., 1215 Fd. Reophax Montf. Schale frei, entweder von einer lagenaartigen Kammer ge- bildet (a) oder eine Anzahl Kammern nodosariaartig zusammengereiht in gerader, gebogener oder unregelmäßiger Linie. Kammerhöhlungen nicht labyrinthisch. Textur rauhsandig (au. b) chitinössandig (c) oder aus Kieselspicula gebildet (d). a) R. difflugiformis n. sp. Tiefsee, N. u. S. Atl., S. Pacif. ' b) R. nodulosa n. sp. Weite Verbreitung, 1400 — 2000 Fd. c) R. membranacea n. sp. Tiefsee, S. Atl. d) R. spiculifera n. sp. S. Pacif., 256 — 2300 Fd. In ähnlicher Weise wie für LHuola wird auch die Untertheilung des Genus Trochammina P. & J. vorgeschlagen und zwar in die vier folgenden Genera : Ammodiscus Reuß. Schale frei, röhrig und in verschiedener Weise aufgerollt, zuweilen eingeschnürt, jedoch nicht wirklich durch Scheidewände getheilt. Trochammina V .&. ^ . (s. Str.). Schale rotaloid, nautiloid oder trochoid, meist frei, mehr oder weniger deutlich septirt. Hormosina n. gen. Typischer Schalenbau nodosariaartig. Wird die primäre Kammer sehr groß, so unterbleibt weitere Kammerbildung fa zuweilen) . Webbina d'Orb. Ganz oder theilweise angewachsen, entweder einfache halb- kuglige, ovale oder subsphärische Kammer mit oder ohne anhängenden Hals ; oder Reihe vonzeltähnlichen durch stolonenartige Röhren zusammenhängendenKammern. Zu Trochammina gehörig werden beschrieben : Tr. trullissata n. sp. Weit verbreitet, bis 2200 Fd. Tr. ringens n. sp. Selten, jedoch weit verbreitet, bis 1900 Fd. Tr. jKiuciloctdata n. sp. Tr. coronata n. sp. N. u. S. Atl. bis 1900 Fd. Tr. lituiformis n. sp. N. u. S. Atl. bis 900 Fd. Hormosina n. g. (siehe oben). a) H. globulifera n. sp. N. u. S. Atl. u. N. u. S. Pacif., bis über 2000 Fd. H. ovicuh n. sp. 1900—2600 Fd., S. Atl., N. u. S. Pacif. Cyelammina n. gen. Schale frei nautiloid, mit 2 — 3 sich gänzlich oder fast gänzlich umschließenden Umgängen und sehr zahlreichen Kammern. Höhlungen derselben meist mit feinen saudig-röhrigen Auswüchsen erfüllt. Öfinung normal ein halbmondförmiger Schlitz, daneben häufig noch eine Anzahl Poren auf der letzten Scheidewand. C. cancellata n. sp. = Lituola canariensis Carter, sehr weit verbreitet. 350 — 1900 Fd. Brady, H. B., Notes on some of the Reticularian Rhizopoda of the »Challenger« Expedition. II. Adclitions to the knowledge of porcellanous and hyaline types. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 261— 299. Taf.VIII. In einer zweiten Mittheilung bespricht Brady die hervorragendsten Resultate, 2. Rhizopoda. 139 welche das Studium der während der Challengerexpedition gesammelten Fora- miniferen aus den Abtheilungen der porzellanschaligen (Farn. Miliolidae Carp.) und der hyalinsehaligeu Perforata Carp. ergeben hat. Was zunächst die Familie der Miliolidae Carp. betriift, so hat diese Gruppe verhältnismäßig die geringste Ausbeute, sowohl an neuen Formen als auch an sonstigen interessanten Beobachtungen geliefert. Interessant ist zunächst der Nachweis der seither nur in fossilem Zustande be- kannten Nribecularia tibia Park. u. J. auch in den jetzigen Meeren. Durch Parker und Jones wurde diese Form zuerst in gewissen triasischen oder rhaetischen Schichten Englands nachgewiesen, jedoch vonBrady auch im Lias gefunden. Die Challengerexpedition brachte dieselbe mit von den Philippinen (95 Faden) und der Humboldbai, Papua (37 Faden). Von der Gattung Hatterina d'Orb. wurden zwei interessante neue Arten auf- gefunden, von denen die eine, H. exigna n. sp., sich als eine Mittelstufe zwischen der ungekammerten Gattung Comuspira und den sehr deutlich gekammerten übrigen Arten der Gattung Hauerina darstellt, die andere hingegen, H. inconstatis n. sp., sich durch die interessante Umbildung der aufeinanderfolgenden Win- dungen an einem und demselben Individuum auszeichnet. Es beginnt nämlich diese Form ihr Wachsthum als eine symmetrische ungekammerte Spiralröhre wie Comuspira, geht hierauf nach einigen Umläufen in die Gestaltung der Gattung Spiroloculina über, um schließlich in den letzten Umgängen die Charactere der Gattung Hauerina anzunehmen, indem die Zahl der Kammern dieser Umgänge sich auf 3 — 4 erhöht. Bezüglich der eigentlichen Miliolae Gattung Miliola Carp.) hat sich Brady durch das Studium der Challengerbefunde von neuem überzeugt, dass die Unter- scheidung der d'Orbigny 'sehen Gattungen Triloculina und QuinquelocuUna nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Gründe hierfür sind: die relative Seltenheit der rein nach dem für Triloculina von d'Orbigny aufgestellten Schema gebauten Formen, wogegen die meisten QuinqneiocuUnen ein Triloculina- artiges Wachsthumsstadium durchlaufen. Als weiterer Einwurf wird hervorge- hoben, dass die Zahl der äußerlich sichtbaren Kammern keineswegs stets drei oder fünf betrage (wie dies jedoch für QuinquelocuUna schon von Carpenter früher hinreichend betont wurde ; Refer.), so wird eine neue Form MilioUna alveo- liniformis kurz beschrieben, bei der zuweilen 7 — S Kammern äußerlich sichtbar sind (es ist dies eine im Alter feinsandige Form; . Eine weitere neue Form wird unter dem Namen Miliolina triquetra beschrieben und soll deren Bauweise gleich- falls für die oben berührte Frage von Bedeutung sein (Referent ist jedoch nicht im Stande sich aus der gegebenen Beschreibung eine deutliche Vorstellung dieser Form zu bilden) . Für die vereinigten Gattungen Tri- und QuinquelocuUna wird die schon von Williamson gebrauchte Bezeichnung Miliolina wieder in Vorschlag gebracht. Mit einigen Worten wird des Umstandes gedacht , dass sehr junge Exemplare der Genera PeneropUs und OrbicuUna eine punktförmige Zeichnung ihrer Schalen zeigen, die sehr den Eindruck von Perforirung mache , jedoch scheint Verfasser geneigt zu sein , dennoch die Richtigkeit der Carpenter' sehen Ansicht festzu- halten , dass diese Zeichnung nur von oberflächlichen Grübchen herrühre. Auf alten Schalen einer MiUoli7ia wurden häufig in regelmäßigen Linien geordnete Poren beobachtet, die jedoch durch Abreibung der Schalenwände an verdünnten und über die Oberfläche erhobenen Punkten hervorgerufen worden sein sollen. Eine kurze Erwähnung findet auch die ziemlich häufig getroffene Dactylopora eruca (bekanntlich nach Carpenter, Parker und Jones eine Angehörige der Familie der Milioüden) . Obgleich Verfasser auf eine nähere Besprechung des 140 A. Protozoa. neuerdings von Munier-Chalmas ^vergl. diesen Jahresbericht p. 153) ver- suchten Nachweises, dass diese Form, wie die Dactyloporiden überhaupt, zu den Algen gehörten , nicht eingeht , kann er dennoch seine Zweifel an der Richtigkeit der Muni er' sehen Ansicht nicht unterdrücken und kann in der Stellung, welche dieser Form von Parker und Jones unter den Milioliden angewiesen wurde, keine Anomalie erkennen. Unter den hyalin- oder glasschaligen Perforaten hat die Kenntnis der Familie der Nummuliniden nur sehr geringe Erweiterung durch die Untersuchungen der Challengersammlungen erfahren , wogegen die Familien der Lagenida und Globigerinida eine reichere Ausbeute ergeben haben. Einen sehr großen Reichthum von neuen Formen hat das Genus Lagena geliefert, deren ausführliche Schilderung dem späteren Hauptwerk aufgespart bleibt. Die Lagenen haben sich bis zu den größten Tiefen hinab, in zum Theil sehr characte- ristischen und schönen Vertretern gefunden. Unter den A'ofZoso?-/a-artigen Formen sind hauptsächlich die in ziemlicher Zahl angetroffenen Arten des Genus FroncUcnlaria und des sehr nahe verwandten Ge- schlechts Flabellina von Interesse. Beschrieben und abgebildet sind in dem vor- liegenden Bericht zwei neue Arten von Fründicuhria, nämlich Fr. spathulata (Ki- insel, 129 Faden) und compta (Baßstraße, 3S Faden). Von dem seither nur fossil bekannten Genus (Untergenus ? Refer.) Flabellina dOrb. werden recente Arten beschrieben , die erstere soll identisch sein mit der von Münster'schen Art Fl. cuneata (Ki-Insel, 129 Faden), die zweite Art Fl. foliacea steht der von C. Schwager beschriebenen fossilen Frondicularia foliacea sehr nahe und unterscheidet sich von dieser nur durch den Character, der überhaupt die Genera Frondicularia und Flabellina unterscheidet, nämlich die unregelmäßige oder cristellariaartige Anordnung der Anfangskammern bei dem letzteren Geschlecht. In die Nähe der Nodosarien wird auch eine sehr interessante neue Form gestellt, die mit gewissen von Rup. Jones unter dem Gattungsnamen Ramulinu aus der Kreideformation von Nord-Island sehr unvollständig beschriebenen Resten identi- ficirt wird. Brady , der auch diese Kreideformen durch eigene Untersuchungen kennt , ist überzeugt von der generischen Identität der recent gefundenen Ramu- lina globulifera n. sp. mit den Resten der Kreide. Die Gattungseigenthümlichkeiten dieser interessanten Formen bestehen kurz in Folgendem : Schale frei, hyalin und perforirt , aus einer Anzahl bis S und mehr) kugliger Kammern bestehend , die durch ziemlich lange Röhren in Verbindung stehen, außerdem entspringen jedoch von den Kammern noch 2 — 6 ähnliche ziemlich lange Röhrchen, die entweder mit einer Mündungsöflfnung endigen oder zum Theil wieder in neue Kammern an- schwellen, die ähnlich gebaut sind wie die beschriebenen. (Referenten scheint namentlich von besonderem Interesse die Ähnlichkeit , welche die kalkschalige Form in ihrer Bauweise mit gewissen Sandforaminiferen besitzt , weshalb auch der von Brady versuchte Anschluß an die Nodosarien ihm bis jetzt noch etwas zweifelhaft erscheint.) Aus dem Genus Uvigerina werden zwei neue Arten beschrieben , die sich durch den Übergang der jüngeren Kammern zu einreihigem Wachsthum auszeichnen und daher zu dem Genus Sagrina d'Orb. überführen. Es sind Uv. porrccta und Uv. inter- rupta 1) . Auch das Genus (? Untergenus , Referent) Sagrina wird durch die Be- schreibung und Abbildung zweier neuen Arten vermehrt, nämlich S. virgula und eine sandige Form S. divaricala. Nicht uninteressant sind die Beiträge zur Kenntnis der Familie der Globigeri- 'j Referent erlaubt sich zu bemerken, dass er nach den bisher als wesentlich für die Gattung Sagrina d'Orb. festgehaltenen Characteren, nicht einzusehen vermag, warum die be- schriebenen 2 Uvigerina-Yoxm.Gxv nicht direct der Gattung Sagrina einverleibt worden sind- 2. Rhizopoda. J41 nida. Aus der Gattung Spirillina werden 4 neue Arten bekannt gemacht, nämlich Sp. inaequalis (1), Ihnhaia (2), obcoju'ca (3) und tuberculata ;4), von denen die erste und dritte sich durch ziemlich ausgeprägte Asymmetrie auszeichnen (von der er- steren ist es Br ady sogar wahrscheinlich, dass sie mit der einen Seite festgeheftet war) ; die vierte Art zeichnet sich durch die Auflagerung exogener Schalenmasse aus, die die Nähte bis auf die des letzten Umgangs verdeckt. Bei der zweiten Art sind die Nähte durch ein erhabenes Band solcher äußerer Auflagerungsmasse gekennzeichnet. Das erst vor wenigen Jahren durch Norman recent angetroffene Genus Chilo- stmiella Reuß hat sich auch in den von der Challengerexpedition gesammelten Proben aus dem nörlidchen und südlichen stillen und dem nordatlantischen Ocean mehrfach gefunden. Die von Reuß unterschiedenen beiden Arten [ovoidea ww^ Czjzeki] hält Brady für identisch. Die Characteristik des Genus lässt sich nach der Brady sehen Beschreibung und Abbildung dahin zusammenfassen : Kammern eiförmig bis läng- lich , die Jiächstjüngere die ältere stets nahezu völlig einhüllend , so dass nur ein verhältnismäßig kleines und schief zur Längsaxe umschnittenes Segment des einen Poles der älteren Kammer frei bleibt : Kammeröffnung ein querer Schlitz an jenem Pol. Anwachsstelle und Mündung der aufeinanderfolgenden Kammern alternirend bald am einen , bald am andern Pol. Brady hält dies Genus für nahe verwandt mit Ellipsoidina Segu. Das ganz nahe mit Chilostomella verwandte, gleichfalls Reuss'sche Geschlecht Allomorp/iina ist jetzt zum ersten Mal auch recent ange- troffen worden und hält Brady die gefundenen , • sehr seltenen Exemplare Japan 345 Faden und Tahiti 620 Faden) für identisch mit der fossilen Reuss' sehen A. triff ona. Die bis jetzt seit d'Orbigny nur einmal bei den Seychellen wiedergefundene Gattung Pavonina ist von der Challengerexpedition auf 3 Stationen angetroffen worden, nämlich einer westindischen, bei den Admiralitätsinseln und bei Hono- lulu. Die genauere Untersuchung der bis jetzt allein bekannten Art P. ßabelli- fomiis d'Orb. ergab zunächst, dass es sich hier um eine entschieden perforate Foraminifere handle, die sich in ihren Bauverhältnissen wohl zunächst an die Texhdarien anschließt, d. d. ihre Anfangskammern sind nicht spiralig, wie früher vermuthet wurde, sondern zweizeilig alternirend, nach Art der Textularien ge- ordnet, die jüngeren Kammern jedoch, die sehr rasch in die Breite wachsen, wo- durch die Gesammtgestaltung der Art eine fächerförmige wird, gehen in die ein- zeilige Anordnung über. Statt einer einfachen Mündungsöffnung findet sich be- kanntlich eine Reihe größerer Poren auf der Endfläche der letzten Kammer. Aus der sehr großen Zahl der gesammelten Rotalinen wird in dem vorlie- genden Bericht nur eine abweichende neue Art der Gattung Planorbulma be- schrieben und abgebildet. Sehr wichtig sind ferner die Beiträge, welche durch die Challengerexpedition zur näheren Kenntnis der Gattung Glcbigerina geliefert wurden und zwar trug hierzu hauptsächlich die methodische Untersuchung der Meeresoberfläche mit dem feinen Netz bei, wodurch zahlreiche hiehergehörige und z. Th. neue Formen in ihrer Bedeutung als pelagische Organismen erkannt wurden. Das Interesse, welches dieses Genus, hauptsächlich wegen der letzterwähnten Eigenthümlichkeit in Anspruch nimmt, gibt Br. Veranlassung schon jetzt etwas genauer auf dasselbe auch in morphologischer und systematischer Beziehung ein- zugehen, namentlich auch deshalb , weil die Charactere desselben in ihrer Ma- nigfaltigkeit bis jetzt keineswegs hinreichend gewürdigt worden sind. Durch eine Vergleichung der bekannten und neu gefundenen G lob ifferina- Arten kommt Brady zu dem Resultat, dass dieselben sich in 3 Gruppen sondern, von denen die erste sich durch asymmetrischen trochoiden) Bau mit ausgehöhlter Unterfläche 142 A. Protozoa. (sog. Nabelhöhle; auszeichnet, in welche Aushöhlung sich die Mündungen sämmt- licher Kammern getrennt von einander öffnen. Den Tj'pus dieser Gruppe bildet die bekannte Gl. bnlloides d'Orb. ; außer dieser gehören jedoch noch hierher Gl. dubia Egger, Gl. cretacea d'Orb ; Gl. digitata n. sp. und Gl. marginata Reuß (mög- licherweise identisch mit der recenten Rosalina Linnei d'Orb. von Cuba'i. Die zweite Gruppe umschließt die Formen mit nur einer einzigen freien Mündungs- öffnung auf der letzten Kammer, die typische Form dieser Gruppe ist die Gl. inflata d'Orb., an die sich noch die Gl. Dtdertrei d'Orb. anschließt. In der dritten Gruppe schließlich treten Formen auf. die gleichfalls auf der Unterseite nur an der letzten Kammer eine kleine freie Mündung zeigen, dagegen auf der Oberseite noch accessorische, ansehnliche Mündungsöffnungen an zahlreichen Kammern wahrnehmen lassen, die sich sogar in Zweizahl an einer Kammer finden können. Als typischer Vertreter dieser Gruppe fungirt die Gl. rubra d'Orb., jedoch ge- hören noch hierher die Gl. conglobata n. sp.. Gl. sacculifera Brsiäy und Gl. helicina d'Orb. Es scheint, dass alle die aufgezählten Formen, mit Ausnahme der Gl. marginata, Reuß , in den Proben der Challengerexpedition sich gefunden haben. Die noch als neue Art aufgeführte Gl aequilateralis die in Anschluß an die Btd- fo?V/es-Gruppe besprochen wird, scheint Referent jedoch zu keiner der drei aufge- führten Gruppen gehören zu können , da sie wie Hastigerina eine symmetrisch spiralige Entwicklung zeigt und in ihren Mündungsverhältnissen (über die jedoch nichts bemerkt wird) sich wohl an die Bulloides-^r^x\)^^Q anschließen dürfte. Auf die Bestachelung glaubt B r a d y keinen Werth in systematischer Hinsicht legen zu sollen , da fast sämmtliche Arten von Zeit zu Zeit sich bestachelt gefunden hätten. Die vielbesprochene Orbuliiia hält Brady für einen subgenerischen Typus von Globigerina, der sich entwickle, indem die letzte Kammer einer G lobiger inaavtig sich aufljauenden Form zu bedeutender Größe anschwelle und den Globigeritiaartig gebauten Anfangs theil der Schale völlig umschließe. Mit der Bildung einer solchen abnorm großen Kammer soll bei den Foraminiferen das Wachsthum si- stiren, wie sich solches auch bei Cymbalopora bulloides und gewissen Modifica- tionen von Discorbina und Pulvinulina zeige, auch sollen alle diese durch die Bil- dung einer solchen großen Endkammer sich auszeichnenden Formen auch noch darin übereinstimmen, dass diese Großkammer eine zweifache Art der Perfori- rung besitze , nämlich neben den zahlreichen feinen Poren noch eine geringere Anzahl von grösseren zeige, wie dies ja von Orbulina allgemein bekannt ist. Bezüglich der Orbulina universa wird noch bemerkt, dass wenn überhaupt je eine größere Schalenöffnung an der ümhüUungskammer dieser Form existire, dies doch ein sehr seltener Fall sei. Die nicht selten gefundenen Öffnungen seien entweder durch Bruch oder durch Abreibung entstanden. Auch bei der erwähnten Cymbalopora soll die grosse Endkammer keine größere Hauptmündung mehr zeigen. Neben der Orbulina universa wird noch die O. ncojurensis Kammer unterschieden, die sich im Globigerinenschlamm recent gefunden hat. Die von d'Orbigny beschriebene Globigerina bilobata soll nur eine Doppelbil- dung von Orbulina sein. — Die Hastigerina Murrayana Wy. Thoms. wird gewiss mit Recht mit der schon von d'Orbigny beschriebenen Nonionina pelagica identificirt (oder doch höchstens für eine Varietät derselben erklärt; und auch hervorgehoben, dass schon d'O rb i g n y dieselbe im stillen Ocean pelagisch gefischt habe. Die seither nur von Norman wiedergefundene Gattung Candeina d'Orb. hat sich bei der Challengerexpedition sowohl pelagisch als auch in den Gruudproben aus dem südlichen atlantischen und stillen Ocean wiedergefunden. Sie soll sich 2. Rhizopoda. 143 nach Brady am nächsten an Globigenna anschließen. (Wie dies auch schon vor d'Orbigny angegeben wurde. Referent.) Hauptcharactere : Schale spiralig- trochoid, Kammern kuglig und gewöhnlich drei auf einen Umgang. Schalenwände sehr dünn und ungemein fein perforirt. An Stelle einer Hauptkammeröffnung findet sich eine Reihe kleiner Offnungen , die in ihrem Verlauf den Septallinien folgt. Nach Brady's Beschreibung scheint es , dass sich solche Reihen von Öffnungen auf einer größeren Zahl von Kammern bemerken lassen, nicht nur auf der letzten, wie die d"Orbigny"sche Diagnose der Gattung besagt. Referent.) Ein letzter Abschnitt der Arbeit ist der Besprechung der so interessanten pelagi- schen Foraminiferen im allgemeinen gewidmet und gibt zunächst einen kurzen geschichtlichen Abriss unseres Wissens vom pelagischen Leben dieser Organismen überhaupt, worin die Verdienste d'Orbigny's, Macdonald 's und des Major Owen um diesen Gegenstand gewürdigt werden. Die Untersuchung der von der Challengerexpedition mitgebrachten Oberflächenproben hat eine ganze Anzahl weiterer Formen als pelagisch auftretend nachgewiesen. Wir geben nachstehend das Verzeichnis dieser pelagisch beobachteten Formen, wobei wir diejenigen Arten, die nur sehr selten angetroffen worden sind, durch ein * bezeichnen, diejenigen von nur sehr localer Verbreitung durch ein f. G lobig erina bulloides d'Orb. » inflata d'Orb. » rubra dOrb. » sacculifera Brady. » conglobata Brady. » aequilateralis Brady. Orbidina universa d'Orb. •\Hastigerina pelagica d'Orb. sp. f » » var. Murrayana W. Th. Pullenia obliqueloculata P. & J. Sphaeroklina dehiscens P. & J. *Candeina nitida d'Orb. Pulvinulina Menardii d'Orb. » » var. tiimida. » canariensis d'Orb. » crassa d'Orb. » Micheliniana d'Orb. ^Cymbalopora bulloides d'Orb. * Chilostomella ovoidea Reuß. Brady unterwirft hierauf die Frage einer näheren Discussion, ob die erwähnten pelagischen Foraminiferen ausschließlich zu dieser Lebensweise bestimmt seien, oder ober sie sowohl pelagisch als in der Tiefe zu leben vermögen. Er entscheidet sich für die letztere Lösung und zwar aus einer Reihe von Gründen, die am Schlüsse der Abhandlung kurz zusammengefasst werden und die wir hier in ihren Hauptpunkten wiedergeben. 1) Unterliegt es keinem Zweifel, dass Foraminiferen wirklich bis zu bedeutender Tiefe auf dem Meeresgrund leben, da dies einmal durch die Formen mit sandiger Schale, dann aber auch dadurch bewiesen wird, dass zahlreiche Formen sich eben nur auf dem Meeresboden finden. 2) In den Genera Globigerina und Pulvinulina (hauptsächlich jedoch in letzterem) finden sich Formen, die zu den Gemeinsten im Schlamm des Bodens gehören, obgleich sie niemals an der Oberfläche des Meeres gefunden worden sind. 3) Die Vergleichung der pelagisch gefischten Exemplare mit den vom Boden 144 A. Protozoa. heraufgeholten derselben Arten ergibt im Durchschnitt eine geringere Größe für die ersteren und eine beträchtlichere Dicke der Schalenwandungen für die letzteren. 4) Auf dem Boden finden sich gewisse dickschalige Orbulinen und solche, die statt einer einfachen Schalenhülle eine aus mehreren durch Zwischenräume ge- trennten Lagen bestehende zeigen, von welchen Formen bis jetzt an der Ober- fläche durchaus nichts gefunden wurde. 5) Obgleich die Globigerinen auf dem Meeresboden der englischen Küsten sich finden, sind sie jetzt an solchen Stellen doch noch niemals pelagisch gefischt worden. 6) Die von Wallich constatirteThatsache, dass aus sehr großer Tiefe herauf- geholte Ophiuren in ihrem Mageninhalt zahlreiche Globigerinen aufwiesen. 7) Schließlich die übereinstimmenden Beobachtungen von Ehrenberg, Parker und Jones, Wallich und des Verfassers selbst, dass die aus der Tiefe heraufgeholten Globigerinen noch einen frisch aussehenden Sarkodekörper ent- hielten. (Die von Brady in dieser Hinsicht untersuchten Exemplare waren in der Weise erlangt, dass ein feines Netz an dem Schleppnetz (trawl?) befestigt war, dazu bestimmt, die von der Oberfläche des Bodens aufgewühlten feinen Formen aufzunehmen ; eine Vorsicht, die nicht ohne Bedeutung ist, da sich ja jedenfalls lebende Foraminiferen nur in der oberflächlichsten Schicht des Meeres- bodens finden) . Dem Einwand, dass die aus großen Tiefen heraufgeholten Foraminiferen bis jetzt noch niemals mit entwickelten Pseudopodien beobachtet worden sind, sucht Brady durch die plötzliche und so tiefgreifende Veränderung der Lebensbe- dingungen zu erklären, welcher dieselben durch die Heraufbeförderung an die Meeresoberfläche unterworfen wurden i) . Simonelli, V., Nuovo genere di Rizopodi del Calcare a Nullipore delle vicinanze di S. Quirico d'Orcia. in: Atti Soc.Tosc. Sc. Nat. Proc. verb. 1S79. p. LXXVI— LXXVII. Simone 11 i hat in dem Nulliporenkalk des Poggio die Sant' Ansano bei S. Quirico d'Orcia (den er für Miocfen hält) ein von ihm als Foraminifere gedeutetes ') Referent erlaubt sich zu den hier von Brady in 7 Punkten entwickelten Gründen einige kurze Bemerkungen zu machen. Gegen die Punkte 1 und 2 lässt sich natürlich nichts einwenden, sie sind jedoch auch nicht beweisend. Am gewichtigsten erscheinen die Punkte 3 und 7. Gegen 3 kann vielleicht geltend gemacht werden, dass sowohl die bedeutendere Größe, als auch die stärkeren Schalenwände der Individuen des Grundes sich daraus er- klären lasse, dass es eben einmal vorzugsweise die ältesten und größten Exemplare sein müssen die bei ihrem Absterben allmählich auf den Meeresboden hinabsinken, andererseits jedoch auch wohl denkbar ist, dass schon bei Lebzeiten die besonders schwerer gewordenen Exemplare sich nicht mehr an der Oberfläche halten können und allmählich hinabzusinken beginnen, wobei aber als die wahre Heimat dieser Formen dennoch die Oberfläche des Meeres zu betrachten sein dürfte. Der Punkt 5 ist wohl auch so zu erklären, dass die auf dem Meeresboden gefundenen Globigerinen dieser Stellen nicht hier gelebt haben, sondern durch Meeresströmungen hingeführt worden sind, die ja ohne Zweifel die minutiösen Schalen dieser pelagischen Foraminiferen weit verbreiten müssen. Der wichtigste Punkt 7 scheint mir gleichfalls nicht ohne begründete Zweifel passiren zu können. Abgesehen davon, dass bis jetzt wirkliche Lebenserscheinungen an solchen Tiefseeglobigerinen noch nie mit Sicher- heit constatirt wurden, ist es auch gar nicht absolut nothwendig, dass die noch mit Sarkode- inhalt in jenen Tiefen gefundenen Globigerinen lebendig gewesen seien, da M. Schnitze darauf aufmerksam gemacht hat, dass sich abgestorbene Polystomellen sehr lange erhalten und der Fäulnis widerstehen können (Org. d. Polyth. p. 21). Hierdurch wird dann auch gleichzeitig der Punkt 0 zweifelhaft, da sich die vielbesprochene Ophiocoma ebensogut von solchen abgestorbenen, jedoch noch mit mehr oder weniger intactem Sarkodekörper versehenen Globigerinen, als wie von lebenden ernähren kann. 2. Bhizopoda. 145' ansehnliches Fossil gefunden. Dasselbe besitzt eine etwa pyramidenförmige Ge- stalt mit trapezoidalem Durchschnitt, und wird aus einer großen Anzahl rund- licher, in mehreren Ebenen übereinandergeschichteter und in linksgewundener Spirale geordneter Kämmer chen gebildet. Beziehungen glaubt S. zu den Genera Xubecularia, Carpentcria und Tinoporus aufzufinden, ohne dass jedoch die neue Form einem dieser Geschlechter angehöre. Er schlägt daher für sie die Bezeich- nung Kiibeculospira Sanguiricensis vor. Carter, H. J., On a new genus of Foraminifera f ^jjä/'os//;« informisj etc. in; Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 5, p. 500—502. PI. XVII a. Carter hat auf einer Coralle (Amphilielia octdaia), die im nordatlantischen Ocean, zwischen Schottland und den Faröern gesammelt worden war, eine Fora- minifere entdeckt, die er für den Vertreter eines neuen Geschlechtes hält und unter dem Namen ^/j//rosme infonnis beschreibt. Es bildet diese Form, die zu den polythalamen Perforaten und sonder Zweifel in die Familie Globigerinidae Carp. gehört, eine unregelmäßige ringförmige ümwachsung einer ca. ^^4" engl, messen- den Höhle in einem Stämmchen der erwähnten Coralle, einer Höhle, die durch Wiederverwachsung zweier Theiläste gebildet wurde. Die fragliche Foraminifere selbst wird aus unregelmäßig nebeneinanderge- häuften, flachen Kammern, von recht verschiedener Gestalt und Größe gebildet ; selten lagern sich auch einige aufeinander. Unter sich stehen diese Kammern durch eine oder auch mehrere Coramuuicationsöffnungen in Verbindung und am peripherischen Eande trägt jede der Randkammern eine größere Zahl umwallter, porenartiger Mündungen gewöhnlich etwa drei nach den Abbildungen) . Die Perforation der Kammerwände ist ziemlich fein und jedes Porenröhrchen durch- setzt ein mikroskopisches prismatisches Pfeilercheu, durch deren Zusammenlagerung die Kammerwände gebildet werden und die auf der freien Oberfläche der Kam- mern um jede Porenötfnung eine polygonale Umrandung hervorrufen. (Die ganze Bildung erinnert daher sehr an die ähnliche Beschaffenheit der Tubulirung bei Operculina. Refer.). Außerdem ist die Kammeroberfläche noch mit zahlreichen, unregelmäßig zerstreuten halbkugligen Tuberkeln übersät. Über die verwandtschaftlichen Beziehungen seiner neuen Form spricht sich Verfasser nicht eingehender aus, jedoch erinnert er an eine gewisse Ähnlichkeit mit Carpentcria . Referent glaubt, dass mit dieser Gattung sicher keine näheren Beziehungen vorhanden sind, dagegen hält er es nicht für unwahrscheinlich, dass die Carter'sche Aphros'ma in nächster Beziehung zu jenen unregelmäßigen, sog. acervulinen Formen des Genus Phnorhulina steht, ja wahrscheinlich letzterem Ge- schlecht geradezu eingereiht werden kann. Lankesfer, E. Ray, The structure oi Haliphysema Tumanowiczii. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Oct. p. 476— 4S:3. PL 22. Lankester hat sich bemüht , die eigenthümliche Streitfrage über die Natur des Haliphysema = Squaniulina scopula Carter) durch eigene Beobachtungen zu controliren und ist hierbei durch Savile Kent unterstützt worden, der ihm zahl- reiche Exemplare dieses interessanten Organismus sowohl im lebenden, als auch durch Chromsäure und Alkohol wohl conservirten Zustand zur Verfügung stellte. Bekanntlich hat Kent vor kurzer Zeit durch eigene Untersuchung lebender Exemplare sich von der schon von Carter behaupteten Foraminiferennatur dieses Organismus überzeugt und namentlich die Bildung reich verästelter Pseudopodien- netze nachgewiesen. Eine gleiche Beobachtung an seinen Exemplaren zu wiederholen ist L . nicht ge- lungen , wohl deshalb , wie er mit Recht vermuthet , weil dieselben durch die Überführung in ihren Lebensbedingungen gestört waren. Was die äußere Gestal- Zoolog. Jahresbericht 1S79. 10 146 A. Protozoa. tung und die Schalenbeschaffenheit der untersuchten Exemplare anbetrifft, so boten dieselben nichts Neues von Bedeutung dar ; wir heben hier nur hervor, dass sie zum Theil in vieler Hinsicht den von H a e c k e 1 in seiner bekannten Abhand- lung abgebildeten Haliphyscma nahe kamen und in ihren allgemeinen Gestaltungs- verhältuissen einen recht beträchtlichen Grad von Variabilität darboten. An lebenden Exemplaren ließ sich nur wenig von dem Weichkörper erkennen, jedoch war es möglich Partien von feinkörnigem Protoplasma zu isoliren, die ge- wöhnlich bis zu 1 und 4 bläschenförmige, echte Nuclei enthielten. Es gelang hingegen an den mit Chromsäure und Alkohol conservirten Exemplaren, die in der bekann- ten Weise nach vorhergegangener Färbung in Balsam eingelegt wurden , durch vorsichtige Zertrümmerung und Entfernung der Schale einen vollständigen Ein- blick in den protoplasmatischen Weichkörper zu erhalten. Derselbe füllt die Schale völlig aus und zeigt, wie hier kaum besonders hervorgehoben zu werden braucht, ebensowenig eine Spur von zelliger Structur, als das Vorhandensein eines inneren Hohlraumes ; auch die Differenzirung einer Kindeuschicht ist nicht deutlich, wenn auch die oberflächliche Schicht etwas ärmer an Körnern ist als die tieferen Partien. Die Zahl der im Protoplasmaleib eingeschlossenen Nuclei ist ungemein groß ; sie sind , wie schon erwähnt, bläschenförmig gebaut, färben sich, namentlich ihre Membran leicht und intensiv ; der eigentliche Nucleuskörper ist fein granulirt bis hyalin. Der ungefähre Durchmesser dieser Kerne beti'ägt etwa ^/noo engl. Zoll. Die Hauptmenge der Nuclei soll in dem basalen Theile des Thierkörpers sich finden, wogegen in der Mündungsregion ihre Zahl stets sehr vermindert ist. Da- gegen wurden in dieser Gegend beieiner Anzahl Exemplaren ansehnliche Körper im Protoplasma aufgefunden, die in vieler Beziehung an die von H a e c k e l bei seinem Haliphyssema aufgefundenen Eier erinnern. Die Größe dieser eiähnlichen Gebilde schwankt von Y1500 — Vöoo"! ^ie kleinsten zeigten keine Spur eines Nucleus, die größeren hingegen ließen einen solchen deutlich erkennen , dagegen besitzen sie keine äußere Hülle und ihr Protoplasma hat eine ziemlich grobkörnige Beschaffen- heit. Auch die Quertheiluug eines derartigen Körpers wurde beobachtet. Lan- kester betrachtet diese Gebilde für eiähuliche Keime und sieht in ihrem Nach- weis bei Haliphysema eine Übereinstimmung mit den übrigen Foraminiferen sowohl, als auch mit den Radiolarien. Das eigentliche Protoplasma hat ein feinmaschig fibrilläres Aussehen, oder wohl besser ausgedrückt, eine fein vacuoläre Beschaffenheit. Einige dichtere Körnchen und Körperchen finden sich hier und da darin, bleiben jedoch an Größe hinter den Kernen zurück. 3 Wie gesagt , wurde das Pseudopodienspiel nicht beobachtet , dagegen hie und da auf den die Schale zusammensetzenden Spicula der conservirten Exemplare noch Reste von Protoplasma wahrgenommen, die ohne Zweifel von aus der Schale hervorgetretenem Protoplasma herrühren. Da sich in solchen Protoplasmaresteu gelegentlich auch noch Körner zeigten, so unterliegt es keinem Zweifel, dass auch diese zum Theil mit dem hervortretenden Protoplasma ihren Weg aus der Schale nach außen finden. Gelegentlich spricht L. noch die Ansicht aus, dass die eigenthüralichen spindel- förmigen Körperchen von Lubijrinthula und Chlamydomyxa sehr wahrscheinlich nur zahlreiche Kerne seien , ähnlich wie bei dem Haliphysema , was jedoch dem Refe- renten sehr unwahrscheinlich vorkommt, da die Zellennatur dieser Gebilde bei La- byrintJiula durch Cienkowsky hinreichend sicher gestellt scheint, während bei Chlamydomyxa Archer , der sich bekanntlich gerade um den Nachweis der Kerne zahlreicher Süßwasserrhizopoden recht verdient gemacht hat, die Abwesenheit von Kernen mit Bestimmtheit angibt. 2. Rhizopoda. 147 Dawson, G. M., On a new species of Loftiisia from British Columbia, in ; Quart. Journ. Geol. Soc. London. Vol. 35. P. 1. p. 69—74. PI. \l. Das von Brady aufgestellte, seither nur durch eine wahrscheinlich tertiäre Art vertretene Genus Loftusia hat durch die Entdeckung einer zweiten und zwar höchst wahrscheinlich der Kohlenformation angehörigen Form eine recht interessante Be- reicherung erfahren. Der Fundort dieser neuen Art ist Britisch Columbien, wo sie sich hauptsächlich in einem ausgedehnten Kalksteinlager des Thaies von Marble Canon findet. Das gleichzeitige, wie wohl spärliche Vorkommen von Fusulinen in diesen Schichten macht die auch aus stratigraphischen und petrographischen Gründen sehr wahrscheinliche Zugehörigkeit dieser Ablagerungen zur Kohlen- formation noch bedeutend sicherer. Die Häufigkeit des zu besprechenden Fossils in den erwähnten Kalksteinschichten ist zum Theil so beträchtlich , dass gewisse Lagen derselben geradezu ausschließlich von der Loftusia gebildet werden, wogegen andere Schichten nur spärlichere Einschlüsse derselben in eine aus den Schalen zahlreichei-er kleiner Foraminiferen gebildete Grundmasse zeigen. Das häufigste Vorkommen jedoch bildet ein kryptokrystallinischer Kalkstein mit zahlreichen von der Grundmasse nicht trennbaren Loftusiaeinschlüssen, welche Grundmasse hier vorzugsweise von körnigen Kalkpartikeln gebildet zu werden scheint , die den- jenigen, welche die Schale der Loftusien selbst zusammensetzen, sehr ähnlich sind. (Bekanntlich ist die Loftusia nach den Untersuchungen B r a d y ' s eine sandschalige Foraminifere, gegen welche Ansicht jedoch Carter aufgetreten ist, ein Umstand, der wie die Carter'sche Auffassung der Parkeria und Loftusia überhaupt von Seiten D a w s 0 n' s nicht weiter berücksichtigt wird. Referent.) Bezüglich ihrer allgemeinen Gestalts- und Bauverhältnisse steht die neue Art der schon früher bekannten Loftusia persica Brady sehr nahe, bleibt jedoch in der Größe hinter derselben beträchtlich zurück. Die allgemeine Gestalt ist eine ei- bis spindelförmige und schwankt der Längedurchmesser gewöhnlich um ^'^/loo eng'i- Zoll, wogegen der Querdurchmesser er. ^'Yioo — ^Vuio Zoll beträgt (jedoch sind auch Exemplare bis zu ^"/iqo" Länge beobachtet worden). Der gewöhnlich regu- läre kreisförmige Querdurchschnitt der Schale zeigt , wie bei der L. persica zu- weilen mannigfache Unregelmäßigkeiten und Abweichungen , die wie dies von Brady für die letztgenannte Form schon hervorgehoben wurde, wohl auf erst nach dem Tode des Thieres hervorgerufene Abnormitäten und Zerstörungsformen oder aber auch zum Theil auf, mit dem Fossilisationsproceß in Verbindung stehende Vorgänge wie Zusammendrückung und dergleichen) zurückgeführt werden können. Wie bei Loftusia persica soll sich auch hier keine Embryonalkammer finden, sondern statt deren ein netzförmig-labyrinthischer centraler Nucleus. ^) Die all- gemeinen Bauverhältnisse der sich hieraus entwickelnden zahlreichen Umgänge sind ganz ähnlich der Loftusia persica , und da sich eine kurze Schilderung dieser Verhältnisse hier nicht wohl geben lässt, so muß Referent auf das Original oder die Bradysche Darstellung derselben bei der persischen Art verweisen. Die höchstbeobachtete Zahl der Umgänge betrug 17. Wie h&i Loftusia persica ^mii 1) Referent kann sowohl für die Loftusia persica, als auch für die neue Dawson' sehe Art, den Mangel einer Central- oder Embryonalkammer nicht anerkennen. Sowohl die Brady'schen Abbildungen als die, wenngleich mangelhafteren Daw sons zeigen deutlich eine kuglige bis ellipsoidische Embryonalkammer , die sich von den gewöhnlichen Embryo- nalkammern der Foraminiferen nur dadurch unterscheidet, dass ihr wohl ursprünglich weiter Binnenraum durch labyrinthische Einwüchse der Schalenwandung mehr oder weniger erfüllt ist, eine Eigenthümlichkeit, die ja bei einer nach Brady und Dajwson sandschaligen Fo- raminifere nicht besonders auffallen kann, da ja auch bei monothalamen Sandforaminiferen diese labyrinthische Erfüllung des Schaleninnern sich sehr häufig findet. 10* •[48 '^- Protozoa. die Umgangsräume wieder untergetheilt durch sehr schief zu den Umgangswän- den verlaufende Septen, die parallel der Windungsaxe ziehen. (Nach den beige- fügten Abbildungen zu urtheilen ist jedoch die Entwicklung dieser Septen und die dadurch bewirkte Kammerung der Umgänge hier bei weitem nicht so regel- mäßig wie bei Loftusia persica ; im Ganzen ist von diesen Septen auf den Abbil- dungen überhaupt sehr wenig zusehen. Referent.) Hierzugesellen sich jedoch noch zahlreiche säulchenartige Bildungen , die von der Innenfläche der Umgangs- wandungen durch die Hohlräume der Umgänge wachsen und entweder mit ihren centralen Enden frei endigen oder mit den erwähnten Septen, auf die sie treffen, oder aber der Außenfläche der Wandung des vorhergehenden Umgangs zusam- menwachsen. Ihrer Lage nach halten diese Säulchen auf Querschnitten eine ziemlich streng radiale Richtung ein, außerdem sind sie jedoch sowohl in Längsreihen parallel der Windungsaxe als auch in Querreihen oder vielmehr circulären Reihen parallel dem Aequator der Schale gruppirt. Interessant ist fernerhin die Art des Ursprungs dieser Säulchen auf der Innenfläche der Umgangswandungen : die Basis jedes Säulchens geht hier in eine kreuzförmige Verdickung dieser Wand über und zwar so, dass die Arme des Kreuzes parallel der Längs- und Querrichtung der Schale orientirt sind. Indem nun die entsprechenden Kreuzarme der benachbarten Säulchen in einanderfließen, entsteht so auf der Innenfläche der Umgangswandun- gen eine Art von aus viereckigen Maschen gebildeten Netzwerks, dessen Maschen gewissermassen eine Art von unvollständiger Kämmerchenbildung hervorrufen. Fernerhin sind jedoch die Zwischenräume zwischen den peripheren Abschnitten der Säulchen noch durch eine lockere netzartige (cancellatedj Schalenmasse aus- gefüllt, die mehr als die peripherische Hälfte der Umgangshöhlungen erfüllen kann. Eine deutliche Trennung zwischen der äußern primären Lamelle der Umgangs- wandungen von den soeben erwähnten Innern Auswüchsen in die Umgangshöh- lungen wurde bei dieser Art nicht beobachtet, während bei der grösseren L. per- sica nach Brady eine solche Sonderung deutlich sichtbar ist. Die Zusammen- setzung der Säulchen aus verhältnismäßig großen Partikeln ist sehr deutlich, und ist, wie schon oben hervorgehoben, Dawson in Bezug auf die Zugehörigkeit dieser Gattung zu den sandschaligen Foraminiferen mit Carpenter und Brady nicht im Zweifel. Abweichend von den Verhältnissen bei der persischen Form zeigen zahlreiche Exemplare der L. columbiana äußerlich eine Lage ganz un- regelmäßiger Kämmerchen ohne deutliche äußere Schalenlamelle. Zuweilen geht auch diese Schichte über in eine netzförmige oder schwammige Masse von Kalk- partikeln, äußerlich von einer festern und dunklern Lage begrenzt. Die Anordnung der erwähnten Säulchen zwischen den Umgangswandungen und die schwammigen Einwüchse in die Umgangshöhlungen erinnern Dawson sehr an gewisse Formen der Stromatopora. Möbius, K., Ist das Eozoon ein versteinerter Wurzelfüßler oder ein Mineralgemenge, in: »Die Natur« Jahrg. 1S79. Nr. 7, S und lo. Mit 21 Holzschnitten. ;auch separat.) — (Auszug aus : »Der Bau des Eozoon canadense, nach eignen Untersuchungen ver- glichen mit dem Bau der Foraminiferen" in Palaeontographica. Bd. 25. 1S78. p. 175—192. Tf. 23—40.) Der Umstand, dass K. Möbius in der populären Zeitschrift »Die Natur« die Resultate seiner schon 1878 in den Palaeontographica publicirten Untersuchungen über das Eozoon auch weiteren Kreisen in einem Auszug ', zugänglich macht, 1) In denselben sind einige Abschnitte der Originalarbeit unverändert aufgenommen ■worden und es kann derselbe in Anbetracht der Kürze der Darstellung in der Originalarbeit den Text dieser letzteren wohl ersetzen. 2 Rhizopoda. 149 gibt uns noch Gelegenheit , die so wichtige Arbeit über das in letzterer Zeit na- mentlich so vielfach wieder besprochene Fossil hier näher zu erörtern. M ö b i u s wurde zuerst im Jahre 1 S 7 5 zu dem Studium des Eozom durch eine eigenthümliche marine Rhizopodenform geführt , die er 1 S 7 4 auf den Corallen- riffen von Mauritius aufgefunden hatte. Es ist dies eine neue Form des Genus Carpenteria, deren CentralöfFnung ähnlich der von Carter beschrieben Carpen- teriamonticularis sich in einen baumartig verzweigten ansehnlichen Fortsatz erhebt^ . Die basalen Theile dieser Form zeigten auf Schliffen große Ähnlichkeit mit dem Bau des Eozoon, was wie bemerkt, zunächst die Veranlassung zu den vorliegen- den neuen Untersuchungen über Eozoon gab. Bei Durchführung dieser erneuten Untersuchungen konnte Möbius über ein reiches, ihm von verschiedenen Seiten, namentlich auch von Dawson und Car- penter direct zugegaugnes Material verfügen , wie letztgenannte beide Forscher ihm auch eine Reihe trefflicher, von ihnen selbst hergestellter Präparate zur Untersuchung anvertrauten . Wie aus der Veranlassung der Arbeit schon hervorgeht , begann Verfasser dieselbe mit der entschiedenen Hoffnung , die organische und speciell die Rhizo- podennatur der Eoozonreste nachweisen zu können, um im weiteren Fortschreiten in der Erkenntnis von dessen Structur schließlich [ähnlich wie King und Rowney) zu der Schaar der Gegner, die wie bekannt namentlich von King und Rowney, Carter, 0. Hahn und einer großen Reihe von Mineralogen gebildet wird, über- zutreten. Die Richtigkeit der Auffassung jener genannten Forscher glaubt er durch seine Untersuchungen zum Überzeugen darthun zu können und es ist nicht zu leugnen, dass er die Zahl der schon von seinen Vorgängern, hauptsächlich King und Rowney, gegen die organische Natur des Eozoon hervorgehobenen Gründe um einige sehr wesentliche vermehrt und dadurch die Natur der Eozoon- vorkommnisse als rein mineralische Producte höchst wahrscheinlich gemacht hat. Wir müssen es uns an dieser Stelle natürlich versagen, die Schilderung, welche Verfasser auf Grund seiner Untersuchungen von dem Bau des Eozoon entwirft eingehender wiederzugeben, dagegen müssen wir die Gründe, auf welche er sein schon hervorgehobenes Urtheil über die Natur des Eozoon basirt , in Kürze etwas näher betrachten. Die zwischen den Serpentinkörnern und dem Kalk sich findenden fasrigen Lagen , welche von den Vertheidigern der Rhizopodennatur des Eozoon als die von Nummuliniden ähnlichen Poreucanälen durchsetzte eigentliche Schalenwand betrachtet werden, besteht nach Möbius, wie dies auch schon früher von King und Rowney hervorgehoben wurde, aus fasrig - krystallinischem Chrysotil, und zwischen den einzelnen bei starker Vergrößerung als deutlich prismatische Kry- stallnadeln erscheinenden Fasern findet sich keinerlei Zwischensubstanz, so dass die Deutung dieser Chrysotilnadeln als Ausfüllungen ehemaliger Porencanäle der Schalenwandung einer Foraminifere nicht haltbar erscheint. Hierfür spricht ferner noch die Richtung der Faserung, die ohne directen Bezug zu den von ihr verhüllten Serpentinkörnern, der vermeintlichen Kammerräumen ist, dagegen halten die Fasern häufig durch größere Partien des JS'o;:oo?«-körpers und ohne Rücksicht auf ihre Lagerung zu den benachbarten Elementen eine parallele Ri'ch- tung ein, eine Erscheinung die wie Möbius mit Recht geltend macht, wohl auf 1) Diese neue Art wird jetzt als Carpenteria Raphidodendron bezeichnet und ist wohl ohne ZM-eifel identisch mit der von Ca rp enter (Ann. Mag. Nat. Hist. (4) Vol. 18. p. 422) erwähnten, neuen Gattung und Art Raphidodendron album, die Möbius auf Mauritius gefunden habe und die sich in ihrer Bauweise nahe an Eozoon anschließe. 150 A. Protozoa. eine unorganische Ursache hinweist , dagegen mit dem Bau der uns bekannten Foraminiferenschalen sich nicht vergleichen lässt. 2 Die eigenthtimlichen ästig stengligen oder dendritischen Gebilde, welche die Kalkmasse zwischen den Serpentinlagen mehr oder weniger wohl ausgebildet durchziehen und die von Dawson und Carp enter als die Ausfüllungen eines die Kalkmasse (das sog. Zwischenskelet) durchsetzenden Canalsystems gedeutet werden — besitzen nach Möbius, der sie vielfach isolirte, einen Bau, welcher die ebenerwähnte Deutung nicht zulässt. Es haben diese Gebilde nach ihm die Ge- stalt schmaler, ebner oder gebogner Platten oder flacher Stengel mit zuge- schärften Rändern. Abweichend hiervon zeigt dagegen das Canalsystem der Fo- raminiferen stets Canäle von cylindrischer Bildung. 3) Die einzelnen die £'o;:oow-bildungen zusammensetzenden Theile, nämlich die die Kammerhöhlungen repräsentirenden Serpentinkörner, die als Kammerwände gedeuteten Faserlagen und die Kalkzwischenmasse mit ihren stengligen Einlage- rungen zeigen unter einander weder genetische noch physiologische feste Be- ziehungen. So vermißt man zunächst an den Eozoonbildungen einen Ausgangs- punct des Wachsthums, eine Centralkammer, wie sie bei den echten Foramini- feren sich stets findet. Ebenso zeigen jedoch auch die oben angeführten einzelnen Bestandtheile des Eozoons keine festen Beziehungen zu einander, bald fehlt an einer Stelle der eine, bald der andere, ohne dass sich hierin eine organische Regelmäßigkeit verriethe. Wollte man das Eozoon als einen Organismus be- trachten, so müsste man nach Möbius denselben wegen der mangelnden orga- nischen Regelmäßigkeit allen übrigen bekannten Organismen gegenüberstellen. Auf diese Gründe wesentlich gestützt, gelangt demnach Möbius zu dem schon von seinen Vorgängern King und Rowney sowie 0. Hahn gezogenen Schluß, dass das Eozoon ein Mineralgemenge darstelle, zusammengesetzt aus Ser- pentin und Chrysotil, die aus Olivin hervorgiengen, sowie aus Kalk, in welchem Kieselsalze, als sie erstarrten, verschiedene Stengel- und plattenartige Formen an- nahmen. Neben dem etwas knapp gehaltenen Text, in welchem auf eine genauere und eingehendere Besprechung der früheren Streitschriften über die Natur des Eozoon, wie wir glauben, zum Nachtheil der Arbeit verzichtet worden ist, (denn es sind damit eine Reihe von Punkten unerörtert geblieben, die gelegentlich gegen die Resultate der Arbeit geltend gemacht werden können, so z. B. der von Car- p e n t e r behauptete Nachweis noch hohler Poreucanäle in der vermeintlichen Kammerwand) bietet die Möbius 'sehe Arbeit auf ihren 1 7 Tafeln noch Dar- stellungen'vom Bau einer ganzen Anzahl Perforaten, so der schon erwähnten Carpenteria raphidodendron, ferner von Polytrema, Cycloclypens Nummvlites, Cal- carina und Tinoporus und werden wir in nächster Zeit eine eingehendere Dar- stellung der vom Verfasser auf Mauritius gesammelten Foraminiferen zu erwarten haben. Möbius, K., On the Eozoon question. in: Nature. Vol. 20. Nr. 507. p. 272 — 275. Nr. 508. p. 297— :joi. Die »Nature« gibt einen ziemlich ausführlichen Bericht über die Möbius'sche Eozoonarbeit von einem nicht genannten Verfasser. Der Bericht hat namentlich deshalb noch erhöhtes Interesse für solche , denen die Originalarbeit nicht zu- gänglich ist, dass er mit einer ziemlichen Anzahl guter Holzschnitte ausgestattet ist, die dem von uns oben erwähnten Auszug der Mob ins' sehen Arbeit in der Zeitschrift »Die Natur« entnommen sind. Der Verfasser des Berichtes in der »Na- ture» ist offenbar durch die M ö b i u s'sche Arbeit von der unorganischen Natur des Eozoon überzeugt worden. 2. Rhizopoda. 151 Dawson, J. W., Prof. Möbius on Eoznon cauadense. in; Amer. Journ. Sc. (Silliman). (3.) Vol. 17. p. 196—202. (Mit 5 Holzschnitten.) Die in unserm Bericht über die Möbius'sche Untersuchung und Deutung des Eozoon ausgesprochene Vermuthung, dass die Anhänger und Vertheidiger der Organismennatur dieses vielbesprochenen Fossils sich durch die M ö b i u s'sche Arbeit nicht für geschlagen erklären würden, hat rasch ihre Bestätigung gefun- den, indem einer der ältesten und anhaltendsten Erforscher des Eozoun und war- mer Vertheidiger von dessen organischer Herkunft. Dawson, eine Reihe von Einwänden gegen Möbius erhoben hat, dessen Untersuchungen er überhaupt die Beweiskraft gegen die organische Natur abspricht. Wir können hier nur kurz die hauptsächlichsten Punkte, auf die Dawson ge- genüber Möbius aufmerksam macht, berühren und dies um so mehr, als in die- sem anhaltenden Streit über die Natur des Eozoon kaum das Studium der Ori- ginalarbeiten zur Bildung eines selbständigen Urtheils zu führen vermag, noch viel weniger ein kurzer Bericht hierzu dienlich sein kann. Dawson wirft M. zunächst vor, dass er keinen genügenden Einblick in das geologische Vorkommen des Eozoon besitze, das nach D. schon auf die organische Natur desselben hinwiese ; in gleicher Weise fehle ihm auch die hinreichende Kenntnis von dem sehr verschiedenen Erhaltungszustand dieses Fossils, nament- lich solcher Vorkommnisse, in welchen die Erfüllung der Hohlräume nicht durch Serpentin, sondern durch verschiedenartige andere Mineralien geschehen sei. Den Mangel scharf bestimmter Form theilt nach Dawson Eozoon mit einigen Stromn- toporen, die nach dem americanischen Beobachter gleichfalls den Foraminiferen zuzurechnen sind'y, und denen zum Theil, wie auch der Foraminiferengattung Lnftusia, eine Embryonalkammer fehle. Was die fein tubulirte eigentliche Kammerwand anbetreffe , so habe Möbius sich einer Verwechslung derselben mit Chrysotil-Adern, die viele Exemplare durchsetzen, schuldig gemacht. Es sei jedoch bei dem mangelhaften Erhaltungs- zustand dieses uralten Fossils nur zu natürlich, dass die feinere Structur der Kammerwand häufig nicht mehr deutlich erkennbar sei und ganz dasselbe sei häufig auch der Fall bei tertiären Nummuliten. Auch die von Möbius gegen die Natur des sogen. Canalsystems ausgesproche- nen Einwände sucht Dawson zurückzuweisen ; wir können jedoch auf diese De- tailfragen hier nicht näher eingehen. Unberechtigt scheint uns der Vorwurf, den Verf. schließlich noch M. macht, dass er jedes der Structurverhältnisse des Eozoon gesondert betrachte und ihre cumulative Tragweite bei gemeinsamer Betrachtung nicht gehörig berücksichtige. Unter Verwahrung gegen den Vorwurf, dass er und Carpenter die Structur- verhältnisse des Eozoon einer idealisirten Darstellung unterworfen hätten, kommt Dawson zu dem Schluss, »dass die M ö b i u s'sche Arbeit eine interessante und nützliche Darstellung der Structurverhältuisse des Eozoon biete, jedoch von einem etwas zu beschränkten Standpunkt, um ganz zufriedenstellend zu sein.« Carpenter, W. B., The Eozoon canaäense. in: Nature. Vol. 20. Nr. 509. p. 32S — 329. Wie Dawson hat auch der zweite Hauptvertreter der Rhizopodennatur der Eozoonreste die Feder ergriffen, um gegenüber den Möbius'schen Resultaten seiner nicht erschütterten Überzeugung von der Richtigkeit oder besser hohen Wahrscheinlichkeit der von ihm schon früher stets mit großer Wärme vertretenen Ansicht Ausdruck zu verleihen. Wir erfahren aus dieser kurzen Entgegnung gleichzeitig, dass Carpenter und Dawson mit den Vorbereitungen zu einer größeren Publication über die Eozoonfrage beschäftigt sind und dass das Erschei- ') Vg;!. Journ. of London Geolog. Soc. Jan. 1878. •152 ^- Protozoa. nen dieser ohne Zweifel höchst wichtigen Arbeit hauptsächlich durch die schwie- rige Herstellung der Abbildungen sich noch für eiiiige Zeit verzögern dürfte. Die hier zu besprechende kurze Bemerkung Carpenter's gegen Mob ins be- zieht sich hauptsächlich auf das sogen. Canalsystem, dessen tj'pische Anordnung nach Carpenter in keiner der Möbius'schen Abbildungen dargestellt sei. Dass es sich hier um ein wirkliches ursprüngliches Canalsystem, das erst später- hin durch mineralische Substanzen ausgefüllt wurde, handle, sucht Carpenter hauptsächlich durch das höchst interessante Verhalten desselben in zum Theil dolomitisirten Exemplaren des Eozoon zu erweisen. Hier zeigt sich, dass das Ca- nalsystem in der Nachbarschaft eines die Calcitlage durchsetzenden Dolomitbandes 1) zum Theil mit Dolomit erfüllt ist, während dasselbe bekanntlich gewöhnlich von Serpentin gebildet wird; 2) dass sogar die Zweige eines und desselben Ab- schnittes des Canalsystems zum Theil mit Dolomit, zum Theil hingegen mit Ser- pentin gefüllt sein können, ja sogar 3) ein und derselbe Zweig zum Theil mit dem einen, zum Theil mit dem andern Mineral erfüllt sein kann. Auch Petrographen von Fach, wie die Prof. Geikie und Bonney, sollen hierdurch überzeugt worden sein, dass es sich um Erfüllung wirklicher Canäle durch die oben erwähnten Mineralien handle. In den mannigfachen Abweichungen, welche das Canalsystem und andere Orga- nisationseigenthümlichkeiten des Eozoon von den entsprechenden Verhältnissen der übrigen Foraminiferen zeigen, kann Carpenter keine hinreichenden Gründe finden, das Eozoon von den Foraminiferen zu trennen und dessen organische Na- tur überhaupt zu leugnen. Er zieht es vor, in diesen Besonderheiten die Natur eines sehr alten Typus zu erkennen, der in sich noch eine Reihe von Characteren combinirt zeige, die späterhin als solche besonderer Gruppen specialisirter ent- wickelt wurden. Möbius, K., Principal Dawson's criticism of my Memoir on the structure of Eoznon Cana- (Ze«se compared with that of Foraminifera. in: Amer. Journ. Sc. (Silliman). Vol. 1". 1879. p. 177—185. Mit 2 Holzschnitten. Auf Veranlassung der Redaction des American Journal hat Möbius eine Ent- gegnung auf die von D a w s o n gegen seine ^o;:oon- Arbeit erhobenen Einwände veröffentlicht, worin er diese der Reihe nach zu widerlegen oder ihre Nichtbedeu- tung für die Frage nach der Natur des Eozoon darzulegen sucht. Die Natur der- artiger polemischer Schriften macht es unmöglich oder lässt es doch nicht ge- rechtfertigt erscheinen, sie hier einer eingehenden Analyse zu unterwerfen und dem Verfasser auf allen seinen Bemerkungen ilber misverständliche Auffassung seitens seines Kritikers oder seinen Einwänden gegen ungerechte Beurtheilung und dergleichen zu folgen. Man kann jedoch gewiss nur mit dem Verfasser ein- verstanden sein, wenn er seine Arbeit gegen die D awson'schen Einreden ver- theidigt, dass Unkenntnis des geologischen Vorkommens des Eozoon oder gar eine vorgefasste Meinung über die Wahrscheinlichkeit organischen Lebens in jenen tiefsten, ^o~oon-führenden Schichten einen Einfluss auf seine Beurtheilung dieses Fossils ausgeübt hätten. Ebenso gerechtfertigt wird er erscheinen, wenn er die von ihm untersuchten £'o;:oo??-proben für durchaus typische Stücke hält, da sie sämmtlich von D a w s o n oder Carpenter selbst herrühren. Auch der Vorwurf, dass er den möglichen Abweichungen und Vereinfachungen im Bau des Eozoon gegenüber den heutigen Rhizopodeu nicht Rechnung getragen habe, lässt sich ge- gen ihn nicht erheben. DievonDawson gegen die Mob ins" sehe Bemerkung über das Nichtvorkommen einer Embryonalkammer und überhaupt das Fehlen eines deutlichen Ausgangspunktes des Wachsthums gegebene Hinweisung auf Stromatoj)ora und Loftusia wird von Möbius mit Recht auf ihn zurückgeschoben, 2. Rhizopoda. 153 da sich bei diesen beiden letztgenannten Fossilien ein solcher Ausgangspunkt sehr wohl findet. Gegenüber den Dawsonschen Bemerkungen über die Porencanäle des sogen. Kammerwalls hält Mob ins seine Deutung aufrecht und stützt sich hierbei hauptsächlich darauf, dass er bei seinen Untersuchungen und Abbildungen sich häufig solcher Präparate bedient habe, die von Carpenter selbst als Beleg- stücke für die Perforirung des Kammerwalls bezeichnet seien. Dasselbe gilt auch von dem sogen. Canalsystem, das gleichfalls nur an typischen, von Carpenter und D a w s 0 n herrührenden Exemplaren untersucht wurde und dennoch die ab-^ weichenden Structur- und Anordnungsverhältnisse zeigte , die bei Besprechung der Möbius'schen Arbeit schon Erwähnung fanden. M. betont bei dieser Gele- genheit nochmals die Wichtigkeit der von ihm bei der Untersuchung dieses Struc- turverhältuisses angewandten Methode. Mit Recht weist ferner M. den Vorwurf zurück, dass er die einzelnen Structur- eigenthümlichkeiten des Eozoon zwar gesondert für sich genau behandelt hätte, dagegen ihnen im Zusammenhang nicht die hinreichende Würdigung bei der Beur- theilung der Natur dieses Fossils habe augedeihen lassen ; auch dürfen wir ihm gewiss zustimmen, wenn er nochmals eine directe Ähnlichkeit des Eozoon mit Stromatopora, Carpenteria \\\i([ Poh/(rcma in Abrede stellt. Möchte der von M ö - bius ausgesprochene Wunsch, durch Dawsou in den Besitz der von Seiten die- ses Forschers so vielfach erwähnten typischen und beweisenden Exemplare des Eozoon zu gelangen, um an diesen eine nochmalige genaue Prüfung vorzunehmen, in Erfüllung gehen, damit hierdurch endlich eine befriedigende Entscheidung über diese so lauge schwebende Frage herbeigeführt werde — eine Frage, die, wie wir glauben, schon lauge einer befriedigenden Lösung hätte entgegengeführt wer- den können, wenn die araericauischeu und englischen Forscher, die sich angeb- lich im Besitz so entscheidenden Materials befinden , durch umfassendere Unter- suchungen und Publicationen hierzu in ausreichenderer Weise beigetragen hätten. Hahn, O., Die Urzelle. Tübingen, 1879. (71 p.: Mit 30 Taf. Nur ganz kurz glauben wir hier darauf hinweisen zu sollen, dass der Rechts- anwalt und Dr. philos. h. c. 0. Hahn die ^ozoon-Frage in keiner Weise in ganz neue überraschende Bahnen gelenkt hat, indem er in den £'o;:oo??-Kalken und Ser- pentinen ganze Algenlager entdeckt zu haben glaubt. Die in den Serpentinlagern enthaltenen und schon mit bloßem Auge sichtbaren großen, nach ihm sogar fu- eusartigen Algen, mit Brutzellen und dergleichen, nennt er Eophyllum, wogegen er nun in dem Canalsystem Carpenters eine ganze Reihe verschiedenartiger, mikroskopischer Algeuformen erkannt haben will. Leser, die sich für diese merk- würdigen neuen Entdeckungen iuteressiren, müssen wir auf das Originalwerk ver- weisen, dessen Leetüre ihnen ohne Zweifel eine genussreiche Stunde bereiten wird. Wright, E. Perc, Fossil calcareous Algae. in: Nature. Vol. 19. Nr. 491. p. 485 — 48G. Mit 1 Holzschnitt. Perciv. Wright bringt in der »Nature« einen Bericht über die schon 187 7 er- schienene kurze, jedoch hochinteressante Mittheilung von Muni er-Chalmas (Compt. rend. Acad. Sc. Paris. Bd. S5. p. 814 — 817) , in der nachgewiesen wurde, dass die bis jetzt von den größten Autoritäten auf dem Gebiet der Fora- miniferologie (wie Carpenter. R e u ß , Parker und Jones, sowie G ü m b e 1) für Foraminiferen erklärten Dactyloporiden mit Unrecht zu den thierischen Orga- nismen gerechnet worden sind , dagegen ihre wahre Stellung bei den Algen und zwar den Dasycladeen H a r v e y ' s finden, mit denen sie von M.-Ch. (mit Einschluß der Gattung Uteria zn einer Ai)theilung der Siphoniata verticillata vereinigt wer- den. Es würde hier zu weit führen, die sehr einleuchtenden Gründe , welche M.-Ch. für seine Auffassung der Dactyloporiden entwickelt hat . näher zu be- 154 A. Protozoa. leuchten, da ja die Mittheilung Munier's selbst nicht mehr Gegenstand dieses Jahresberichtes sein kann. Dagegen sei hier noch hervorgehoben, dass, wie aus dem Referat Wright's hervorgeht, Muni er auch neuerdings seine Untersuchungen auf die Gattung Ovu- lites Lmck. ausgedehnt hat und in derselben einzelne Gliederstücke einer Alge er- kannte , die der Gattung Pe^iicellns sehr nahe verwandt ist. ^Eine hierauf bezüg- liche Mittheilung ist im Februar 1S79 der Societe geologique de France gemacht worden.) Bisher wurde Ovulites gleichfalls als Foraminifere aufgefasst und von Carpenter (Introduction) neben Orbulma in seine Familie der Globlgerinkla gestellt, während Parker und Jones neuerdings diese Gattung, wie schon früher d'Orbigny, zu den Dactyloporiden zogen. (Ann. Mag. Nat. Hist. [4.] Vol. 20.) P e r c i V. W r i g h t hat sich durch eigene Untersuchung der Munier -Chal- m a s ' sehen Präparate von der Richtigkeit der Auffassung der Dactyloporiden als Algen überzeugt. Dasselbe gilt von Zittel, der sich schon 1878 in einem von Toula (Verhandl. derk. k. geolog. Reichsanstalt 1878. Nr. 13) veröffentlichten Briefe für die Algennatur von Dacfylopora nach eigenen Untersuchungen der ganz nahe verwandten Algengattung Cyonopola ausgesprochen hat. In der, der 1879 erschienen 2. Lieferung seines Lehrbuchs der Palaeontologie beigelegten »Erklä- rung« hebt er gleichfalls seine Zustimmung zur Muni er' sehen Ansicht hervor. Dawson , J. W. , On the microscopic structure of Stromatüporidae and on palaeozoic fossils mineralized with Silicates in illustration of Eoznnn. in: Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 35. P. 1. p. 4S— 66. PI. III— V. J. W. Dawson hat die zahlreichen Vorkommnisse nordamericanischer Stroma- toporiden einer mikroskopischen und makroskopischen Untersuchung unterworfen und spricht sich hierauf gestützt mit großer Entschiedenheit für die Zugehörigkeit dieser so vielen, verschiedenen Deutungen unterworfenen Reste zu den Foramini- feren aus. Die nächsten Beziehungen derselben in Bezug auf die allgemeine Bau- weise glaubt er mit den bekannten Gattungen Parkeria und Loßtisia gefunden zu haben , geringer hingegen , wenngleich nicht ganz ohne Bedeutung sei auch die Ähnlichkeit mit der G?d,im\^ Receptamlitcs. Dagegen hält er die von Carter be- tonte Ähnlichkeit dieser Fossilien mit den basalen Skeleten der Hydractinia für eine ganze oberflächliche (wobei jedoch keine Erwähniing geschieht , dass nach Carter auch die von Dawson hauptächlich zum Vergleiche mit den Stromato- poriden herbeigezogenen Genera Parkeria und Loftusia keine Foramiuiferen , son- dern gleichfalls Skelete von Hydractinia ähnlichen Hydroidpolypen sein sollen. Referent.). Auch mit Eozoon glaubt D. eine nicht geringe Ähnlichkeit des Baues feststellen zu können , wenn auch die Stromatoporiden gegenüber diesem fraglichen Fossil einen mehr specialisirten Bildungstypus darstellen sollen. Wir glauben in Betracht der immer noch nicht hinreichend aufgeklärten Frage nach der Natur der Stromatoporiden, die wir auch durch die vorliegende Daw- son'sehe Arbeit für noch keineswegs endgültig entschieden erachten können, uns hierauf eine kurze Wiedergabe der Bauverhältnisse beschränken zu sollen, wie sie durch des Verfassers Untersuchungen für die verschiedenen hiehergerechneten Gattungen sich ergeben haben. Was zunächst das eigentliche Genus Stromatopora Goldf. betrifft , auf welches sich die oben hervorgehobenen Vergleichungen mit anderen Foraminiferen- geschlechtern hauptsächlich beziehen, so wird dies characterisirt durch zahlreiche, ziemlich parallel übereinander geschichtete dünne Kalklamellen , an welchen sich von einer Zusammensetzung aus Spicula durchaus nichts wahrnehmen lässt. Zwi- 2. Rhizopoda. 155 sehen den Lamellen sind zahlreiche, theils solide, theils hohle säulenartige Pfeiler ausgespannt, senkrecht auf den Lamellarebnen. Die Lamellen selbst werden von zahlreichen runden Poren durchsetzt, welche die benachbarten Interlamellarräume in Communication setzen. Außerdem stehen jedoch je zwei Interlamellarräume, mit Überspringuug des zwischenliegenden, durch die Vermittelung der erwähnten hohlen Pfeiler, die sich zwischen ihnen ausspannen, in Communication. In den Lamellen selbst beobachtet man hie und da Canäle , die in sehr schiefer Richtung von einem Interlamellarranm zu dem benachbarten hinziehen , oder von einem Interlamellarraum in die Höhlung der erwähnten hohlen Pfeiler führen. Stromato- cerium Hall soll synonym mit Stromatopora sein. Die röhrenartigen Bildungen, welche man in einigen Exemplaren vertical durch eine Reihe voninterlamellarräumen hindurch verfolgen kann, sollen keine normalen Bildungen sein , sondern Avalirscheinlich durch Einbohrungen eines parasitischen Thieres, zum Theil jedoch auch durch Einschluß und Überwachsungen von Äst- chen von Syringopora oc'er ähnlichen Corallen hervorgerufen worden sein. Bezüglich der Dicke der Lamellen herrscht ziemliche Variabilität , so dass bei relativ ansehnlicher Dicke derselben die sie durchsetzenden Poren sich auch in der Gestalt von Röhrchen reprä^entiren können. Bei der Gattung Cannopora Phill. ;1&41) und Coenostroma Winchell (1867) sollen die ursprünglich dünneu Lamellen durch eine secundäre die Interlamellar- räume mehr oder weniger erfüllende Ablagerung supplementäres Skelet D a w s o n) sehr verdickt sein. Diese secundäre Auflagerung wird von zahlreichen , horizon- talen und zum Theil auch anastomosir enden Canälchen durchzogen, die ihrerseits von je einer [Caunnpora] oder Gruppen von verticalen Röhren [Coenostroma] radiär ausstrahlen, welche Verticalröhren die Gesammtmasse der geschichteten Lamellen durchsetzen und auf der Oberfläche der jüngsten Lamelle ;oder des ganzen Orga- nismus in osculaartigen Offnungen münden. Eine neue Art von Caimopora wird als C. Imdsonica beschrieben und einer schon früher (»Life's Dawn on the Earth« p. 160) beschriebnen Art von Coenostroma der Name C. galtense zugetheilt. Außerdem soll zu diesem letzteren Genus auch die Stromatopora nodulata Nichols. und die Syringostroma densa Nichols. gehören. Das Genus Syrinyostroma Nichols. (1875), characterisirt durch die typische Form S. cohonmiris Nichols., zeichnet sich aus durch verticale Säulen, welche die ganze Masse durchsetzen und die dadurch entstehen sollen, dass sich die Lamellen längs gewisser Verticalliuieu aufwärts biegen und mit einander verschmelzen. Da- gegen sollen die Verticalröhren hier anscheinend fehlen, obgleich an anderer Stelle bemerkt wird, dass sich die Syringostroma bezüglich der Entwicklung der Vertical- röhren und der davon in die Laraellen ausstrahlenden Radialcanälen ganz ent- sprechend Coenostroma verhalte. Bei Dictyostroma Nichols. (1875) finden sich an Stelle von Pfeilern spitzconische Erhebungen der Oberfläche der Lamellen, welche die überliegende Lamelle stützen. Die typische Art dieser Gattung ist D. undu- lata Nichols. Möglicherweise gehört auch zu einem der zwei letztgenannten Ge- schlechter die Lahbecheia conferta Edw. u. H.'). Die Characteristik der Geschlechter wird durch eine Tabelle über die Verthei- lung der nordamericanischen Arten auf die verschiedenen Abtheilungen der dortigen palaeozoischen Formationen vervollständigt. ' Mit den Stromatoporiden scheint nach des Verfassers Untersuchungen auch der Ar- chaencyatlius Bill, der Cambrischen Formation verwandt zu sein. Das von Billing's beob- achtete Vorkommen von Kieselnadeln in der Matrix dieser Formen soll sich durch die ge- legentliche Vergesellschaftung mit einem zu dem Hexactinelliden gehörigen Schwamm er- klären. 15G ^- i*rotozoa. Über den folgenden Abschnitt der Abhandlung, der sich auf die ziemlich häufige Mitwirkung von wasserhaltigen Silicaten (so zum Theil Serpentin, PoUyt, Fahlu- nitetc.) bei der Fossilisation palaeozoischer Reste bezieht, namentlich im Hinblick auf das gewöhnliche Vorkommen des Eozoon , glauben wir hier nicht näher ein- gehen zu sollen. Ein letzter Abschnitt bespricht eine Anzahl von Structurerscheinungen an Ge- steinen und Mineralien, die einer Verwechslung mit Stromatopora oder Eozoon mög- lich machen. Gelegentlich macht Verfasser noch darauf aufmerksam , dass die Stromatopora concentrica des Coruiferous Limestone von Ohio häufig mit einer kalkschaligen Saccammina e7-iana Daws. vergesellschaftet sei, sowie dass sich in den obersilurischen Schichten von Neuschottlaud häufig ähnliche Steinkerne von Rotalia- oder Textu- ^«•»■«-artigen Foraminiferen finden, wie sie Ehrenberg aus untersilurischen Schichten Rußlands beschrieben hat. Champernowne , A. , Note on soine Devonian Stromatoporidae from Dartington near Totnes. in; Quart. Journ. Geol. Soc. London. Vol. 35. P. 1. p. 67 — 68. Champernowne legt der geologischen Gesellschaft von London seine Stro- matopora-iunäe von Dartington bei Totnes vor und knüpft hieran einige Bemer- kungen über die Beziehungen dieser Formen , die ihm die meiste Ähnlichkeit mit den Milleporiden zu besitzen scheinen. Auch über die Structur der diese Formen durchsetzenden Röhren findet sich eine Bemerkung. d) Heliozoa. Mayer, Paul, JVagnerella borealis. in: Zool. Anz. Nr. 32. p. 357 — 358. Paul Mayer macht in einer kurzen Notiz darauf aufmerksam, dass die von Mereschkowsky (siehe Mem. Acad. Imp. d. St. Petersbourg, 1879. Nr. 7) aus dem weißem Meer beschriebene Wagnerella borealis sich auch häufig in Neapel finde, jedoch kein Kalkschwamm sei, wofür sie M. hält, sondern eine skeletophore Heliozoe, deren Nucleus seine gewöhnliche Lage in der verbreiterten Stielbasis finde, aus der er zur Fortpflanzungszeit ins Köpfchen aufsteige und hier in acht, für ebensoviele Knospen bestimmte Theilstücke zerfalle. Schneider, Aime, Monohia conßuens, nouvelle Monere, in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 585—588. PI. 31. Aime Schneider beschreibt eine neue Monere, welche er im süßen Wasser angetroffen hat, von der er jedoch vermuthet, dass sie sich möglicherweise auch in feuchter Erde finden dürfte. Diese als Monobia confluens nov. gen. et sp. be- zeichnete Form erscheint in ihrer einfachsten Gestalt als ein sphärisches, fein granulirtes Protoplasmaklümpchen ohne Kern und contractile Vacuole, das all- seitig äußerst feine, strahlenartige Pseudopodien von mehr als vierfacher Länge des Körperdurchmessers aussendet, welche hauptsächlich durch zahlreiche auf ihnen vertheilte, stärker lichtbrechende, knötchenartige Verdickungen sichtbar werden. (Größenverhältnisse sind nicht angegeben). Die Bewegung der Pseu- dopodien ist langsam und sie können verschmelzen. Wenn sich die Monobia in Bewegung setzt, nimmt sie gewöhnlich eine bisquitförmige Gestalt an, seltener eine dreieckige oder ganz unregelmäßige. Die Art der Nahrungsaufnahme wurde nicht beobachtet, obgleich aufgenommene und von Vacuolen umschlossene Nahrungs- partikel vielfach gesehen wurden. — Von besonderem Interesse sind die beobach- teten Fortpflanzungserscheinungen. Die Fortpflanzung geschieht durch einfache Theilung, wobei die zwischen den beiden Theilhälften befindliche, eingeschnürte Strecke sich bis zu einem feinen Verbindungsfaden auszieht, durch dessen Zer- 2. Rhizopoda. 157 reißen schließlich die beiden Sprösslinge sich trennen können. Gewöhnlich erfolgt jedoch keine Trennung der beiden Sprösslinge, sondern dieselben bleiben vermittels des Verbindungsfadens in colonialem Verband, ja es kann sich durch Ver- schmelzung von Pseudopodien eine zweite Verbindungsbrücke bilden. Derartige Verschmelzung von Pseudopodien der beiden Sprösslinge einer solchen Colonie oder der zahlreichen Sprösslinge, welche die gleich zu besprechenden daraus hervor- gehenden Colonien zusammensetzen, scheinen sich sehr häufig zu ereignen. Durch fortgesetzte Theilung der beiden Individuen einer solchen Colonie gehen dann Vereinigungen von 4 — 8 Sprösslingen hervor, die zusammen einen colonialen Verband herstellen, der sich durch stetig wechselnde gegenseitige Stellung der Individuen auszeichnet. Durch die fortdauernde Bildung neuer Verbindungs- brücken zwischen den Individuen unter gleichzeitiger Lösung früherer Verbin- dungen vollzieht sich eine beständige Änderung in der gegenseitigen Stellung der Individuen und in der Gesammtgestaltung der Colonie, zu welchem Wechsel noch die gelegentliche Trennung einzelner Individuen und die Theilung anderer beiträgt. Ob die Monobia neben der geschilderten Fortpflanzungsweise nicht noch eine andere zeige, wagt Verfasser nicht zu entscheiden, dagegen scheint es ihm un- zweifelhaft, dass es sich hier um einen selbständigen Organismus und nicht etwa um eine Entwicklungsstufe einer höhereu Form handle. Gegenüber Claus (siehe oben S. 115, im Referat über die 4. Aufl. seines Lehrbuchs) scheint es ihm noth- wendig, die Ordnung der Movera, wie sie Häckel errichtet hat, aufrecht zu er- halten, bis unsere Kenntnisse von den gegenseitigen Beziehungen der Protozoen eine größere Vollständigkeit erreicht haben. e) Eadiolaria. Hertwig, R., Der Organismus der Radiolarien. Jena, 1879. 40. (Jena. Denkschr. 2 Bd. p. 129—277. Mit lOTaf.). — (Vorläufige Mittheilung in: Jena. Zeitschr. 12. Bd. Suppl. Heft). Die Arbeit Hertwig's bietet auf Grund früherer und erneuter Untersuchungen, die in Ajaccio, Villafranca und Messina angestellt wurden, eine vollständige Dar- stellung der Organisation der Radiolarien und ist seit Joh. Mülle r's und Häckel' s grundlegenden Arbeiten der bedeutendste Fortschritt auf diesem For- schungsgebiet, ja ist, was den Bau der Weichtheile betrifft, ebenso als grund- legend zu bezeichnen. Sie zerfällt in zwei Theile ; der erste, oder analytische Theil gibt eine eingehende Darstellung der Beobachtungen des Verfassers nach den zum Theil neuumgrenzten Familien geordnet, der zweite oder synthetische Theil entwirft, auf Grundlage des vorhergehenden, ein Gesammtbild von der Organisation und Fortpflanzung, morphologischen Auffassung und Systematik der Abtheilung. Der Referent glaubt den Bericht am besten in der Weise einleiten zu können, dass er znächst die vom Verfasser entworfene systematische Gruppirung der Ra- diolarien gibt, da dieses System in vieler Hinsicht einen Abriss der durch Hertwig besser ergründeten Puncte der Radiolarienorganisation darstellt. H. zerfällt die Radiolarien (vergl. oben p. 127 bei allgemeiner Systematik der Rhizopoda) in 6 Ordnungen, die hier ihrer Folge nach zu betrachten sind. I.Ordnung. Thalassicolleae. Charact. Monozoe einkernige Radiolarien mit allseitig von Porencanälen durchsetzter Centralkapselmembran. Skelet fehlend oder unregelmäßig, kieselig. Nur Familie Collidae. — Hierher die Gattungen Tlmlassolampe und Thalassicolla, die genauer geschildert werden ; dagegen wurde Physematium nicht gefunden. — Auszuschließen sind die von Häckel zu seiner 158 A. Protozoa. Familie der Collidae gezogenen Gattungen Aulacantha und Thalassoplamla. — Von Interesse ist die Mittheilung, dass das Häckersebe Genus Myxobrachia nichts weiter, als ein durch Anhäufungen von Coccolithen und Coccosphaeren in der extracapsulären Sarcode erzeugte Deformität der Thalassicolla sanguinolmta Hack. ; darstellt. Als nov. sp. wird beschrieben Thahssolampe primordialis von Messina. 2. Ordnung. Sphaerozoeae. Coloniebildende, vielkernige Radiolarien mit all- seitig durchbohrter Kapselmembran, Skelet kieselig, unregelmäßig oder fehlend. — Hierher nur die Familie der Sphaerozokleae ^also sowohl Sphaerozoida J. Müll, als Collosphaerida Hack.). — Die Darstellung dieser Ordnung gibt die schon in der früheren Arbeit des Verfassers Zur Histologie der Radiolarien, Leipzig, 1876) niedergelegten Resultate wieder. 3. Ordnung. Peripyleae (Sphaeroideae) . Monozoe einkernige Radiolarien mit allseitig durchbohrter Kapselmembran ; Skelet kieselig , aus Gitterkugeln oder modificirten Gitterkugeln bestehend. a. Unter-Ordnung. Sphaerideae. Mit regelmäßig kugligem Skelet, ebenso Cen- tralkapsel und Kern. (Schon von Häckel neuerdings in ähnlichem Sinn vereinigt . 1. Familie. Efhmosphaerklae . Mit einer Gitterkugel, die extra- oder intracap- sulär ; meistens mit radialen Stacheln auf derselben, die noch durch Kieselfäden verbunden sein können. — Zu der Iläckel'schen Familie der Ethmosphaerkla ist hier noch die Familie der Cladix-occida Häck. zugezogen, da sich herausgestellt hat, dass der vermeintliche Character der Cladococciden, die intracapsuläre Lage der Gitterkugel kein con- stanter ist, und sich hier bei zunehmendem Alter wahrscheinlich ein allmählicher Durchwachsungs- und schließlich Umwachsungsprocess der Gitterkugel von Seiten der Centralkapsel einstellt, wie er sich für verwandte Formen sicher constatiren ließ. Als neue Arten werden beschrieben : Heliosphaera insigiiis n. sp. und Diplo- sphaera spinosa n. sp. 2. Familie. Otmnatidae. Mit zwei oder mehr Gitterkugeln, die durch Radial- stäbe verbunden sind, welche .^ich aber nie im Centrum des Skelets vereinigen. — Hierher die Häckelschen Ommatklen, mit Ausschluss der Durataspkla und der Gattungen Aspklomma sowie Tetrapyle. 3. Familie. Spongosjjhaerklae. Mit 2 bis 3 Gitterkugeln, deren Gitterwerk zu spongiösem Gerüst ausgebildet. Hertwig wird durch seine Radiolarienstudien zur Auflösung der Häckel- schen Familie Spongnrkla geführt, von denen dann die Unterfamilie der Spotigo- sphaerklu jedoch nur die Gattungen Rhizosphaera und Spongospkaera einschließend) als Familie zu den Sphaerideen gezogen wird, denen sie sich auch bezüglich der Bildung des Weichkörpers anschließt. b. Unter-Ordnung. Dyssphaerkleae. Das, von dem allgemeinen Bauplan der Sphaerideen ableitbare Skelet zeigt beträchtliche Abweichungen von der sphäri- schen Grundgestalt, in verschiedenem Sinn. 1 . Familie. Dyssphaerklae. Mit zwei Gitterkugeln, einer Markschale und einer Rindenschale, welch letztere unregelmäßig wird, entweder noch mehr oder weniger sphärisch geschlossen bleibt, wie bei den als Echinosphaera nov. gen. datura n. sp.) beschriebenen Formen, oder die äußere Gitterkugel schließt sich nicht gleich- mäßig und zwar in verschiedenartiger Bildung. Bei der Gattung Tetrapyle Job. M. ist sie abgeplattet, im Aequator eingeschnürt und an den dadurch erzeugten Breit- seiten von vier großen Löchern durchbrochen. Von den Rändern dieser Löcher aus vermag sie weiter zu wachsen , so dass dadurch eine Brücke über denselben gebildet wird und die Ränder dieser Brücke können dann ebenso weiter wachsen und zwei neue Brücken schlafen und so fort. 2. Rhizopoda. 159 Bei der Gattung Lithelius hingegen bleibt die Rindenschale an einer Stelle von einer Öffnung durchbrochen, indem hier ein stärker und ein schwächer gekrümmter Schalentheil nicht mehr aufeinander treffen. Der schwächer gekrümmte, weiter vom Centrum abgelegene Theil wächst in spiraliger Krümmung, die älteren Schalentheile allmählich ganz umhüllend, weiter fort. Neue Art Lithelius jjrimordialis . Hinsichtlich ihrer Weichtheile sind die hier- hergerechneten Gattungen sehr übereinstimmend gebaut. 2. Familie. Discidae. Ausgezeichnet durch scheibenförmige Abplattung des Skelets. Gegenüber Häckel wird hervorgehoben, dass die Schalenbildung sämmtlicher Disciden von einem spiraligen Wachsthum der Rindenschale abzuleiten sei (für die Unterfamilie der Coccodisciden Hack., die nicht beobachtet wurde, ist dies nur Vermuthung) . Die beiden Unterfamilien der Discuspirideji und der Tremato- disciden unterscheiden sich in der Weise, dass bei den ersteren die Abplattungs- ebene der Schale zusammenfällt (oder doch nahezu) mit der Ebene in der die Rindenschale spiral aufgerollt ist, bei den letzteren hingegen diese Aufrollungs- ebene senkrecht zur Abplattungsebene steht ; daher zeigen die Schalen der Tre- matodisciden den spiralen Bau nur in einer bestimmten Kantenansicht. Als Ver- treter einer neuen Gattung Stylospira werden aufgeführt : St. arachnia und St. quadrispina ; die Gattung nimmt eine Mittelstellung zwischen Discospiriden und Trematodisciden ein. Neue Gattung und Art ferner : Amphibrachium rhopalum, von Euchitonia durch die Entwicklung nur je eines Armes auf jeder Seite der Schale unterschieden. 3. Familie. Spongodiscidae. Die hierhergestellte Häckel'sche Unterfamilie der Spongodiscidae soll höchst wahrscheinlich in demselben Verhältnis zu den Disciden stehen wie die Spongosphaeriden zu den Ommatiden. 4. Ordnung. Acanthometreae. Monozoe vielkernige Radiolarien mit allseitig durchbohrter Kapselmembran; Skelet nicht kieselig, aus 20 nach Müllers Gesetz gestellten Stacheln bestehend. 1. Familie. Acanthometridae. Skelet aus einfachen, nicht mit Gittertafeln ver- sehenen Stacheln gebildet. Gallerthülle um die Austrittsstelle der Stacheln mit sogen. Gallertcilien ausgerüstet. Diese Familie ist in dem ihr schon von Häckel gegebenen Umfang beibehalten worden. — Der Skeletbau ist von Häckel durchaus richtig dargestellt worden, dagegen gilt die Löslichkeit der Skelettheile in selbst schwachen Säuren und Alkalien nach Hertwig für sämmtliche Mitglieder dieser Familie, nicht nur für einen Theil, wie Häckel glaubte. Die nichtkieselige Bildung der Skelettheile der Acanthometriden wie der Acanthoraetreen überhaupt wird auch durch ihr von den Skeleten der übrigen Radiolarien verschiedenes Lichtbrechungsvermögen erwiesen. Sie treten in Glycerin scharf hervor, wogegen die kieseligen Skelete darin ihre scharfen Contouren verlieren. 2. Familie. Acanthophractidae . Ausgezeichnet durch Bildung sich zu Gitter- tafeln entwickelnder seitlicher Fort^:ätze der 20 Stacheln, welche Gittertafeln sogar sich zu einer Gitterkugel zuweilen vereinigen können. In gleicher Weise kann sich (Aspidomma) noch eine zweite innere Gitterkugel entwickeln. Diese Familie wird gebildet durch die früher von Häckel zu den Ommatiden gestellte Unterfamilie der Domtaspiden , einschließlich der Gattung Aspidomma. Gegenüber Häckel wird auch für diese Familie die nichtkieselige und daher lös- liche Natur des Skelets betont. 3. Familie. Diphconidae. Hier sind die sog. Tropenstacheln und das, durch ansehnliche Verlängerung zum Hauptstrahl gewordene Eine Paar Äquatorial- lOQ . A- Protozoa". stacheln zu zwei Kegelmänteln verbreitert und verwacliseu. Hierher nur die Gattung Diploconus, deren Skelet gleichfalls als nichtkieselig erkannt wurde. 5. Ordnung. Mnnopi/leae. Monozoe einkernige Radiolarien, Kapselmembran einseitig geöffnet mit einem Porenfeld, Skelet kieselig. Die hier vereinigten Formen sind auf Grund ihres übereinstimmenden Central- kapselbaues zusammengestellt worden. Derselbe wird weiter unten noch kurz besprochen werden. Die Skeletbildung zeigt sich in den drei Familien nach drei wahrscheinlich ganz verschiedenen Typen gebaut. 1. Familie. Acanthodesmidae . Grund- und einfachste Form des Skelets ein Kieselring (Lithocirctis), der jedoch nicht ganz regulär und daher zwei Pole unter- scheiden lässt ; hierzu tritt noch ein zweiter auf der Ebene des ersten senkrecht stehender und durch die Hauptaxe gelegter Ring {Zygostephanus und Acaniho- desmta). Bei den gleichfalls hierher und nicht wie Häckel wollte, zu den Cyrti- den gehörigen Zygocyrtiden geht vom Ring eine Gitterbildung aus, wodurch ein helmförmiges Skelet entsteht. Als neue Arten werden beschrieben: Lithocircus prodtictus und Ceratospyris acuminata. 2. Familie. Plagiacanthidae . Skelet aus drei an ihrem Vereinigungspunct ver- schmolzenen Stacheln bestehend , die entsprechend den Kanten einer flachen Pyramide geordnet sind und in deren Spitzenwinkel der Weichkörper getragen wird. Hierher nur die Gattung Phgiacantha J. M., von der eine neue Art PI. abietina beschrieben wird. 3. Familie. Cyrtidae. Skelet monaxon, käfigartig, oberer Pol geschlossen, der untere hingegen weit geöffnet. Im Bau spricht sich ein triradialer Typus aus, woraus vielleicht gewisse Beziehungen zu der Familie der Plagiacanthidae sich herleiten lassen. Entweder ist eine einfache Kammer vorhanden [Monocyrtidae] oder durch Weiterwachsthum des unteren Randes hat sich noch eine zweite Kammer gebildet [Dicyrtidae] , die von der ersten gewöhnlich durch eine Ein- schnürung geschieden wird. Zwischen diesen beiden Kammern hat sich eine aus drei, in der Axedes Gehäuses zusammenstoßenden Radialstäben gebildete Scheide- wand entwickelt, die jedoch häufig noch durch einen vierten Stab, der sich zwischen zwei der in gleichen Winkeln zusammenstoßenden drei Hauptstäbe einschiebt. Bei den Stichocyrtidae schließlich wächst der freie Rand der zweiten Kammer noch weiter fort und bildet weitere secundäre Kammern, die jedoch nicht durch voll- ständige Querscheidewände geschieden werden, so dass die Gesammtkammerzahl sich hier bis zu 8 erheben kann. Von neuen Arten dieser Familie werden beschrieben : Tridictyojms elegans, Eu- cecryphalus laevis und die neue Gattung und Art Cyrtidhim inerme, die höchst eigen- thümlich ist durch ihre völlige Skeletlosigkeit, sich jedoch hinsichtlich des Cen- tralkapselbaues den Monopyleae anschließt. Besonders interessant erscheint diese Form noch durch ihre große Monothalamienähnlichkeit. 6. Ordnung. Tripyleae. Monozoe einkernige Radiolarien; Kapselmembran doppelt, mit einer Hauptöffnung und zwei Nebenöffnungen ; Skelet kieselig ; von hohlen, röhrenförmigen Stücken gebildet, deren Lumen jedoch nach Außen völlig geschlossen erscheint. Der morphologische Aufbau der Skelete sehr verschieden. 1. Familie. Atilacanthidne. Skelet aus discreten Stücken von sehr verschie- dener Gestalt aufgebaut. Diese, vom Verfasser noch etwas zweifelhaft gelassene Familie wird gebildet von den von Häckel früher den CoUiden zugerechneten Gattungen Thalassoplancta und Anlucantha , wozu noch die von Häckel zu den Acanthodesmiden gerechnete Gattung Dictyocha sich gesellt. 2. Familie. Aulosphneridae . Skeletröhren zu einem zusammenhängenden Ske- let verschmolzen. Hierher die Gattung Aidosphaera Hack., von der eine neue Art A. gracilis beschrieben wird ; ferner Coelodendrtim Hack, und die neue Gatt- 2. Rhizopoda. 161 tung Coelacantha, die dadurch characterisirt wird, dass sich außer der Gitterkugel der Gattung Auhsphaera noch eine innere kugelige Schale findet, die durch Ra- dialstäbe mit der äussern verbunden ist. Die Art wird als C. cmchomta bezeichnet. Im Anschluss an den zweiten oder synthetischen Theil der Arbeit, soll nun hier noch versucht werden, einen Überblick über die noch nicht erörterten Punete der Radiolarienorganisation, wie sie sich auf Grundlage der Her twig'schen Unter- suchungen ergeben, vorzulegen, ebenso wie über die allgemeine morphologische Auffassung dieser Classe von Seiten des Verfassers. 1 . D e r W e i c h k ö r p e r. a) Die Cent ralkap sei. Die Gestaltung der Centralkapsel lässt sich wie der gesammte Organismus der Radiolarien von der Kugelgestalt ableiten. Die Abweichungen von dieser Grund- form, die Längsstreckung, Abplattung etc. lassen sich in Berücksichtigung der Skeletbildung leicht von der Kugelform ableiten ; auch die lappige Gestalt der Centralkapsel zahlreicher Cyrtiden erklärt sich durch das von den Stäben der Querscheidewand beengte Wachsthum der Kapsel, wodurch dieselbe gezwungen wird in 3, respective 4 lappigen Fortsätzen durch die zwischen diesen Stäben gebliebenen Öffnungen hindurch zu wachsen. Die intracapsuläre Lagerung von Skelettheilen der Peripyleen ;Disciden und Ethmosphaeriden zum Theil) erklärt sich durch einen Durchwachsungsprocess der Centralkapsel durch die Maschen der Markschale, respective weiterer Gitter- kugeln und eine Verschmelzung der über diese hinausgetretenen Fortsätze der Centralkapsel. — Damit erscheint denn auch die Unterscheidung von Ectolithia und Entolithia hinfällig. Die poröse Beschaffenheit der Kapselmembran bei den Thalassicollen, Sphaero- zoeen, Peripyleen und Acanthometreen ist auch bis jetzt nur in wenigen Fällen bei den beiden erstgenannten Ordnungen direct constatirt worden , doch macht die directe Beobachtung der Wanderung von Protoplasmakörnchen aus der intra- capsulären Sarcode in die extracapsuläre und umgekehrt, das gleiche Verhalten für die gesammten Ordnungen sehr wahrscheinlich. Bei den Monopyleen finden sieh Poren nur auf einem beschränkten polaren Bezirk der Centralkapsel. Hier finden sich zu einem oder mehreren Kreisen zu- sammengestellte feine, in Carmin sich stark imbibirende Stäbchen auf der Kapsel- membrau, die wahrscheinlich durchbohrt sind und den Pseudopodien den Durch- tritt gestatten. Über diesem Porenfeld erhebt sich ein sogenannter Pseudopodien- kegel in die intracapsuläre Sarcode hinein, der eine von seiner Spitze nach den Stäbchen zu verlaufende strahlige Zeichnung zeigt, welche auf zarte den Pseudo- podienkegel durchsetzende Röhrchen zum Durchtritt der Pseudopodien zurückge- führt wird. Über die Natur des sogenannten Pseudopodieukegels selbst fehlen genauere Angaben, wie überhaupt die ganze Deutung dieser Einrichtungen der Centralkapsel der Monopyleen in vieler Hinsicht noch unsicher erscheint. Bei den Tripyleen schließlich finden sich nur 3 Öffnungen in der Centralkapsel, eine Hauptöffnung, die den sogenannten oralen Pol bezeichnet und 2 zu den Seiten des apicalen Pols symmetrisch gelegene Nebenöffnungen, wodurch die Cen- tralkapsel bilateral symmetrisch sich gestaltet. Die Kapsel' wird hier durch zwei Häute gebildet , eine äußere festere und dickere und eine innere sehr zarte, die sich beide in eigenthümlicher Weise an dem Bau der Öffnungen betheiligen. Was die Beziehungen der hervorgehobenen verschiedenen Formen der Cen- tralkapseln unter einander betrifft, so ist Hertwig der Ansicht, dass die Peri- pyleenform die ursprünglichere sei , von der sich die der Mono- und Tripyleen durch locale Beschränkung der Poren herleite. Zoolog. Jahresbericht 1879. \\ 162 A. Protozon. b) Kerne Haben sich durcliaus bei den untersuchten Radiolarien nachweisen lassen und finden sich stets in der intracapsulären Sarcode innerhalb der Centralkapsel. — Die jugendlichen Formen sind stets einkernig , bei gewissen, oben namhaft ge- machten Ordnungen macht jedoch dieser einkernige Zustand sehr bald einem viel- kernigen Platz , während bei den übrigen die Vermehrung der Kerne erst kurz vor der Fortpflanzungsperiode stattfindet. Der Bau und die Größe der Kerne sind hier mannigfaltiger als sonst irgendwie. Kleine homogene Kerne sind die von Häckel als wasserhelle Bläschen be- schriebenen Gebilde (doch hat H. auch intracapsuläre Vacuolen in dieser Weise bezeichnet). Sehr groß wird der Kern der einkernigen Radiolarien. Besonders merkwürdige Formen zeigen die Thalassicollen zum Theil, so verästelte oder wurmförmig aufgerollte Kerukörper und blindsackförmige Auswüchse der Ober- fläche (die jedoch auch, wiewohl durch andere Verhältnisse verursacht, bei den Cyrtideen sich finden können) . Besonders eigenthümliche Kernformen sind auch bei einkernigen jungen Acauthometren beobachtet worden, wo sich eine bis zum großen Nucleolus nach innen reichende blindsackförmige Einstülpung der Keru- membran findet. Bei den Ommatideu kann der Kern die Markschale umwachsen , bei den Spongosphaeren sogar noch die nächste Gitterkugel, die dadurch ins Kerninnere sich einlagert ; noch weiter getrieben ist dieser Process bei den Disciden. Die Umbildung des primären Kerns in den vielkernigen Zustand soll sich nicht durch einfache Kerntheilung vollziehen , sondern , wie es scheint, auf dreierlei verschiedenen Wegen geschehen. 1) Bei den Sphaerozoideen durch wiederholte Zweitheilung. 2) Bei den Acanthometreen durch Sprossenbildung nach Auflösung des Nucleolus und durch weiteren Zerfall der abgelösten Knospen in kleine homogene Kerne. 3) Bei ThalassicoUa durch Zerfall des verästelten Nucleolus in zahlreiche kleine Stücke , die aus dem Kern in die intracapsuläre Sarcode treten, sich hier zu selbständigen Kernen entwickeln und weiter vermehren. c) Intracapsuläre Sarcode. Zeigt sehr gewöhnlich im einkernigen Zustand eine radiäre Strahlung, die bei CoUiden nur auf die äußere Zone beschränkt ist und den Cyrtiden, Acanthome- triden und Tripyleen fehlt. Bei letzteren läuft jedoch eine strahlige Zeichnung zu jeder der 3 Öfl"nungen. Als wahrscheinlich wird hervorgehoben, dass diese strah- ligen Zeichnungen der anatomische Ausdruck der in dem Protoplasma stattfinden- den Strömungen seien. Von Einschlüssen im intracapsulären Protoplasma sind hervorzuheben: Vacuolen hauptsächlich bei größeren Formen) , Eiweißkugeln, die ihrerseits wieder weitere Einschlüsse, wie Concretionen (Kalksalz ?) und Öl- kugeln einschließen können. Ob sämmtliche der bei Radiolarien so häufigen Öl- kugeln eine solche Eiweißhülle besitzen, bleibt fraglich. Die Bedeutung der Öl- kugeln scheint nur nebenbei eine hydrostatische zu sein, hauptsächlich dagegen die von Reservenahrung. Über die Bedeutung der sich nicht selten frei im Protoplasma findenden Kry- stalle oder Concretionen ist nichts sicheres ermittelt worden. Die gelben intracapsulären Pigmentkörperchen der Acanthometriden sind echte Zellen , die sich in der Kapsel durch Ansammlung von Pigment um einen Kern zu bilden scheinen. 2. Rhizopoda. 163 d) Der extracapsuläre Weichkörper. Der Nachweis einer mehr oder weniger entwickelten Gallerthttlle wird für sämmtliche untersuchten Radiolarien geführt , und dieselbe ist in keiner Weise eine postmortale Erscheinung, wie Joh. Müller und Häckel annahmen. Die so- genannten Gallertcilien oder contractilen Fäden der Acanthometriden umstehen in Kränzen von 5 — 80 Stück die Austrittsstellen der Stacheln aus den Gallert- scheiden und befestigen sich mit ihrer breiteren Basis auf letzteren, mit ihren zugespitzten Enden an den Stacheln ; sie sind contractu ähnlich Muskelfibrillen und ziehen die Gallertscheide nach dem Stachelende vor. Bei Acanthochiasma findet sich statt ihrer eine contractile Membran. Die extracapsuläre Sarcode ist in die Gallerte eingebettet, der Haupttheil überzieht als Pseudopodienmutterboden die Obei'fläche der Centralkapsel und ist in seiner Ausbildung abhängig von den Verhältnissen der Comraunicationsöffnungen in der Kapsel. Vom Mutterboden ausgehende Sarcodenetze durchsetzen die Gallerte und lassen von deren Ober- fläche die Pseudopodien entspringen. In der Sarcode dieser Netze bilden sich (bei CoUiden, Tripyleen und Sphaerozoideen) gewöhnlich extracapsuläre Vacuolen (Al- veolen) . Bei den coloniebildenden Sphaerozoideen ist die Gallerte und die extra- capsuläre Sarcode Gemeingut der gesammten Colonie. Die Pseudopodien anastomosiren nur selten mit einander und für die der Acan- thometriden wird der Nachweis besonderer Axenfäden geführt, die in die Cen- tralkapsel eintreten und bis zum Stachelncentrum zu verfolgen sind. Wenn auch noch weitere Radiolariengruppen ähnliche Axenfäden besitzen mögen, so sind dieselben bei zahlreichen anderen dagegen sicher abwesend. Die sogenannte Sar Codegeißel der Disciden ist kein Flagellum, sondern ein Bündel theilweis verschmolzener Pseudopodien. Bezüglich der gelben Zellen ist Verfasser gegenüber seiner früheren Auffassung wankend geworden und scheint jetzt mehr die parasitische Natur derselben für wahrscheinlich zu halten. Die Verbreitung der gelben Zellen sei durchaus nicht so allgemein, wie gewöhnlich angenommen. 2. Die Morphologie des Skelets. Da die wichtigsten Beobachtungen des Verfassers über den Skeletbau schon oben bei Besprechung seines Systems hervorgehoben wurden, so sei hier nur be- merkt, dass er bezüglich der allgemeinen morphologischen Autfassung desselben zu dem Schluss geführt wird, dass die Skeletbildungen der Radiolarien sich in mehrfacher und unabhängiger Weise von einander entwickelt haben. Dies gilt sicher für die 4 nachstehenden Skelettypen der: 1) Acanthin- oder Sta- chelskelete (Acanthometreae) , 2) Sphaeroidskelete (Perip3'leae) , 3. Cyrtoidskelete (Cyrtidae), und 4. Cricoidskelete (Acanthodosmidae) . 3. Die Fortpflanzung. Über die Fortpflanzung der Radiolarien hat Verfasser wenig neue Untersuchungen angestellt. Er gibt eine Besprechung der früheren Untersuchungen von ihm und anderen Forschern , als deren Resultat hervorgeht , dass die Radiolarien sich 1; durch Zweitheilung, 2) durch Schwärmerbildung fortpflanzen. Über den durch Theilung der Centralkapsel eingeleiteten Zweitheilungsproceß bringt er neue Be- obachtungen an Tripyleen bei. Über die Theilung der Centralkapsel kann hier- nach kein Zweifel mehr sein, dagegen ist bis jetzt die hieraus vermuthete Zweithei- lung des gesammten Radiolarienkörpers noch nie beobachtet worden. Bezüglich der Schwärmerbildung kommt Verfasser zu dem Schluß, dass dieselbe sämmtlichen Radiolarien zukommt. 11* 16-1 A. Protozoa. 4. Allgemeine morphologische Auffassung. Die allgemeine Grundgestalt der Radiolarien hält Verfasser für eine sphärische oder homaxone , von der sich auch die abweichenden monaxonen Formen (haupt- sächlich in Beriiclcsichtigung der schon oben hervorgehobenen Auffassung über die Entstehung des Centralkapselbaues; herleiten ließen. Der Centralkapsel glaubt er gegenüber H ä c k e 1 nicht den Werth eines Sporan- giums zuschreiben zu sollen, sondern betrachtet sie als ein Stütz- oder Schutzorgan und für vergleichbar der Schale der Thalamophora i) . Das Verhältnis der Radiolarien zur Zellentheorie klärt sich dahin , dass die- selben, auch die vielkernigen, als einer Zelle gleichwerthig zu erachten sind 2). In ganz ähnlicher Weise, wie dies früher schon Referent Studien über erste Entwicklungsvorgänge etc. p. 160) gethan, spricht er sich für die Auffassung der vielkernigen Piastiden und Protisten als einfache Zellen aus. Williamson, W. C, On the Organisation of the fossil plants of the coal measures. Part. X. (Roy. See. London.) in: Nature. Vol. 19. Nr. 492. p. 521— 522. Williamson hat schon 1874 (Philosoph. Transact. 1874. p. 56) seine Zweifel über die von Carruthers aus der Kohlenformation von Oldham und Halifax be- schriebenen und Traquairia benannten Radiolarienreste ausgesprochen. Seine weite- ren Untersuchungen dieser Reste haben ihn in diesen Zweifeln nur noch mehr bestärkt und die Deutung derselben als Sporen pflanzlicher Natur sehr wahr- scheinlich gemacht. Er hat dieselben zur näheren Untersuchung auch an Häckel und Strasburger in Jena gesendet , von welchen der erstere ihre Radiolariennatur entschieden in Abrede stellt , während der letztzere es für sehr wahrscheinlich hält, dass sie sich zunächst an die Macrosporen der Rhizocarpeen anschließen. 3. Sporozoa. 46. Claus, C, Der Organismus der Phronimiden. in: Arb. zool. Instit. Wien. 2. Bd. l.Hft. 47. Gabriel, B., Über primitives Protoplasma, in: Jahresber. Schles. Ges. vat. Cult. 1&T&. p. 120—125. 48. Hallez, P., Contributions ä l'histoire naturelle des Turbellaries. (Travaux de linstit. zoolog. Lille. 2. Fase.) Lille, 1879. 40. 49. Vejdowsky, Fr., Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Anneliden. I. Monogra- phie der Enchytraeiden. Prag, 1879. 40. Gabriel, B., Über primitives Protoplasma, in: Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cult. 1878. p. 120—125. Gabriel berichtete in einem Vortrag über seine fortgesetzten Untersuchungen der Entwicklung.^geschichte der Gregarinen ; bis jetzt liegt nur ein Referat hier- über vor , das , wie Referent gestehen muß , ihm vielfach nicht ganz verständlich 1) Referent glaubt auf diesen , ihm sehr wichtig scheinenden Vergleich , der durch Hertwig nicht näher ausgeführt wird, hier noch besonders aufmerksam machen zu sollen, namentlich in Anbetracht des soThalamophoren-ähnlichenCyrtidiums und der in neuerer Zeit bei einzelnen pelagischen Foraminiferen bekannt gcAvordenen Gallert- und Vacuolenhülle. 2) Bei dieser Betrachtung ist jedoch auf die Acanthometriden und ihre gelben Pig- mentzellen vom Verfasser keine Rücksicht genommen wordon. 3. Sporozoa. 165 wurde , so dass er sich kaum in der Lage glaubt , in Kürze ein getreues Abbild von den Darstellungen und Ansichten des Verfassers entwerfen zu können. Verfasser hat schon früher (Jahresb. d. schles. Ges. 1S77. p. 72) von ihm ge- schilderte protoplasmatische Gebilde, die sich in den Hoden und der Leibesflüssig- keit der Lumbriciden finden — jedoch jetzt von ihm auch bei zahlreichen marineu Wirbellosen (Dendrocoelen, Anneliden und Crustaceen) angetroffen worden sind — eingehender studirt , und bezieht sich vorliegende Arbeit hauptsächlich auf diese nach G. in den Entwicklungscyclus der Gregarinen gehörigen Gebilde. Dieselben stellen sich dar als »homogene, jeder Differenzirung entbehrende, granulations- und kernlose , Scheiben- , platten- und spindelförmige , äußerst umbildungsfahige Plasmastücke von sehr schwankenden Größenverhältuissen und ungemein wechseln- dem Lichtbrechungsvermögen«, was von sehr verschiedenem Quellungszustand her- rühren soll. Zu gewissen Zeiten sind sie ganz bewegungslos, zu anderen Zeiten hingegen zeigen sie sehr eigenthümliche Bewegungsphänomene, die Verfasser keiner der drei bekannten Arten der Protoplasmabewegung , der amöboiden , Flimmer- und Contractionsbewegung anreihen kann. Diese eigenthttmlichen Beweguugs- phänomene sollen sich noch am besten als Zuckungen bezeichnen lassen. Ihre Intensität und Zeitdauer soll sehr verschieden sein und sollen sie bald die ganze Masse eines der Körper durchsetzen , «bald nur innerhalb der Straten desselben« auftreten. Volumeuveränderungen sollen damit nicht verbunden sein. Eine sichere Ursache für dies wechselnde Verhalten der fraglichen Körper, bezüglich ihrer Be- weglichkeit oder Unbeweglichkeit aufzufinden, gelang Verfasser nicht, jedoch scheinen ihm gewisse Mischungsverhältnisse, der »prävisceralen Flüssigkeit«^) der Lumbriciden in dieser Hinsicht von Einfluß zu sein. Die gesammte Organisation der geschilderten Gebilde scheint Verfasser die denkbar einfachste zu sein, daher die Bezeichnung »primitives Plasma«. Was nun aber die eigentliche Natur dieser Gebilde betrifft, so hat Verfasser er- mittelt, dass dieselben »die in die Außenwelt (? Referent) gelangten, ihrer schützen- den Hülle entkleideten , von Lieberkühn als Batonnets bezeichneten , protoplas- matischen Inhaltsportionen der Pseudonavicellen« sind , »welche noch in einem socialen Verbände mit einander geblieben sind und es entweder — je nach den nun divergirend auseinanderlaufenden Entwicklungsbahnen — für immer bleiben oder sich von einander loslösen«. Weiter wird bemerkt, »dass aus den im socialen Verbände bleibenden Syn- amöbien , aus den einzelnen , vom socialen Verbände losgelösten gewisse Gregari- nenformen direct (mit Überspringuug des amöboiden Zustandes) hervorgehen«. Letztere Beobachtung hält Verfasser für sehr wichtig und hierdurch die noch ofi"ene Pseudonavicellenfrage für entschieden. Während sich eines Theils die so verschiedenen Form- und Größenverhältnisse der besprochenen Gebilde aus ihrer soeben erwähnten Natur und Bedeutung er- klären , sollen doch auch »auf ungleichen individuellen Nährzuständen basirende Wachsthumserscheinungeu« in dieser Beziehung von großem Einfluß sein. Aus weiteren Bemerkungen glaubt Referent schließen zu dürfen, dass Verfasser eine fortdauernde Neuerzeugung von Gregarinen in dem von Gregarinen inficirten Wirth nachzuweisen glaubt, hingegen soll nach ihm die Art und Weise der ersten Einwanderung dieser Parasiten noch ganz unbekannt sein. Aus einer weiteren Bemerkung geht hervor , dass die Fortpflanzung durch En- cystirung und Pseudonavicellenbildung nicht allen Gregarinen eigenthümlich sei, ij Der in der Abhandlung mehrfach wiederkehrende Ausdruck »präviscerale Flüssig- keit« dürfte wohl ein auf Rechnung des Setzers zu bringender Irrthum sein und wohl perivi- scerale Flüssigkeit bedeuten sollen. 166 A. Protozoa. sondern dass sich Gattungen finden , »welche in Folge besonderer , schwer zu eruirender Anpassungen in einer weniger complicirten Weise überschüssige Wachs- thumsproducte liefern«. Claus, C. , Der Organismus der Phronimiden in: Arbeiten des zool. Institutes zu Wien, 2. Bd. 1. Heft. Claus theilt gelegentlich seiner Untersuchungen über Phronimiden (p. 78 des Separatabdrucks) mit, dass der Magendarm von Phronima und Phronimella nahezu constant von einer kleinen ovalen Gregarine, sowohl im freien als encystirten Zu- stand, bewohnt sei. Dieselbe gehört zu der Abtheilung der eigentlichen Gregari- niden mit durch Scheidewand getrenntem vorderen Körperabschnitt Protomerit Schneiders) und läuft dieser Kopfabschnitt in einen kurzen conischen Zapfen aus , der auf der Abbildung (Taf. VIII. Figur 66) eine radiäre Streifung er- kennen lässt. Hallez, P., Contributions a l'histoire naturelle des Turbellaries. (Travaux del'instit. zoolog. de Lille. 2. Fase.) Lille, 1879. 4«. Hallez hatte Gelegenheit während seiner Untersuchungen der Turbellarien das sehr gewöhnliche Vorkommen von Gregarinen bei der Planaria fusca in ähn- licher Weise wie schon früher M. Schnitze zu constatiren. Gewisse von ihm be- obachtete Zusammenlagerungen zweier dieser Gregarinen glaubt er als Copula- tionszustände deuten zu dürfen. Abbildungen dieser Formen begleiten die kurze Darstellung. Seltner hingegen beherbergt dieselbe Planarie größere kuglige , dickwandige Cysten, die dicht mit kleinen ovalen, hüllenlosen Körperchen angefüllt sind. In- wiefern die Deutung dieser sehr gregarinen-ähnlichen Cysten als Psorospermien gerechtfertigt ist, die ihnen von H. gegeben wird , scheint Referent sehr zweifel- haft. Weiterhin haben sich schließlich noch kleine amöboid bewegliche Körper- chen an dem gleichen Orte gefunden , in welchen Verfasser möglicherweise eine Entwicklungsstufe der Gregarinen erblicken zu dürfen glaubt. VejdOWSky, Fr., Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Anneliden. I. Monographie der Enchytraeiden. Prag, 1879. 40. Gelegentlich seiner Studien über die Enchytraeiden hat Vejdowsky auch zwei Gregarinenformen sowohl in den Hoden als auch der Leibesflüssigkeit beob- achtet (p. 39 — 40, T. XIV, Fig. 13 — 15) . Eine dieser Formen ist die auch schon von Kölliker beobachtete Gregarina Enchytraei, die im Enchytraeus hegemon und galha angetroffen wurde ; die zweite Form hingegen, welche den Hoden von Packy- drilus Pagenstecheri bewohnt, ist neu und wird von V. dem Schneid ersehen Ge- nus Gonospora, unter dem Namen G. Packydrili, zugetheilt. Indem wir bezüglich der näheren Beschreibung auf das Original verweisen, wo sich auch Abbildungen finden, heben wir noch hervor, dass auch Conjugationszustände beobachtet wur- den, die jedoch (ob immer? Ref.) eine Pseudoconjugation nach A. Schneider) darzubieten scheinen, da die aus ihnen hervorgehende Cyste (wie wenigstens aus der Abbildung zu schließen) durch eine mittlere Scheidewand getheilt ist, wie dies auch bei ähnlichen von Schneider beobachteten Fällen sich zeigte. 4. Flagellata. 167 4. Flagellata. 50. BUtschli, 0., Researches on the Flagellate Infusoria and allied organisms. in: Quart. Joiirn. Microsc. Sc. Vol. 19. Jan. p. 63 — 109, 1 pl. .Ausfiihrl. Auszug aus der in : Zeitschr. f. Aviss. Zool. 30. Bd. p. 205 erschienenen Arbeit des Referenten von d'Arcy Power.) *51. Eyfferth, B., Schizophyten und Flagellaten. Supplement-Heft zu der »Systemat. Natur- gesch. der microscop. Süßwasserbewohner«. Mit 2 Taf. Braunschweig, 1879. 52. Henneguy,.., Germination of the spores of Fo/yoa; (^«Wcj«. in: Ann. of Nat)>. Hist. (5.) Vol. 3. p. 93—94. (Nach: Bull. Soc. Philom., Juillet 27, 1878.) 53. Joseph, G., Über Grotten-Infusorien, in: Zool. Anz. Nr. 22. p. 114 — 118. (Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 1879.) 54. Lewis, T. R., Flagellated organisms in the blood of healthy rats. With cut. in : Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Jan. p. 109—114. *55. , The microscopic Organisms found in the blood of Man andAnimals and their re- lations to disease. Calcutta, 1879. (Bezüglich Protozoen wahrscheinlich nur das im vorstehenden Aufsatz, Nr. 54, enthaltene mittheilend.) 56. Maupas, E., Sur la position systematique des Volvocinees et sur les limites du regne vegetal et animal. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. (Extr. auch in: Ann. of Nat. Hist. (5.) Vol. 4. p. 170—172.) Mereschkowsky, C. von, Studien über Protozoen des nördl. Russlands, s. oben Nr. 6. p. 112 . 57. Schmankewitsch, "Wl., Über einige Abweichungen bei der Entwickelung der niedersten Organismen, in: Zool. Anz. Nr. 21. p. 91—94. Nr. 22. p. 110—114. 58. , 06^ OTHOiueHiu HinoTop. öeguBicni. Flagellata etc. Odessa, 1879. (Aus den Berich- ten der Neuruss. naturf. Ges. T. 6.) — (Weitere Ausführung des Vorstehenden.) 59. Stein, Fr. Ritter von. Der Organismus der Infusionsthiere. 3. Abth. Der Organismus der Flagellaten. 1. Hälfte. Mit 24 Kpf. Leipzig, Engelmann, 1878. Fol. Stein, Friedr. Ritter von, Der Organismus der Infusionsthiere. 3. Abth. Der Organismus der Flagellaten. 1. Hälfte. Leipzig, Engelmann, 1878. Fol. (154 p. mit 24 Kpfrtaf.) Der hervorragenden Bedeutung des Stein'schen Werkes über die Flagellaten entsprechend, muss dasselbe hier mit einigen Worten Erwähnung finden, obgleich das Erscheinen desselben noch in das Ende des Jahres IS 78 fällt. Die vorliegende erste Hälfte des Werkes enthält nur den noch nicht ganz ab- geschlossenen allgemeinen Theil, bestehend in einer sehr eingehenden Besprechung der geschichtlichen Entwickelung unserer Kenntnisse von den Flagellaten seit Ehrenberg bis zum Beginn der sechziger Jahre. Die Besprechung erstreckt sich ebenso eingehend wie auf die eigentlichen Flagellaten selbst, auch auf die Darstellung des Entwickelungsganges der Beobachtungen und Vorstellungen über die formverwandten Schwärmsporen und Spermatozoidien des vegetabilischen Reichs und der Einflüsse, welche die letzterwähnten Forschungen auf die Ent- wickelung der Flagellatenstudien ausgeübt haben. Unterwebt damit sind dann auch schon eigene Beobachtungen und Ansichten über Natur und Systematik der Flagellaten. Auf den 24 Kupfertafeln sind die von Stein beobachteten Formen nahezu vollständig dargestellt und mit ziemlich ausführlichen Beschreibungen ver- sehen, so dass ihre Benutzung schon jetzt wohl möglich ist. Der Refer. glaubt am besten zu handeln , wenn er einstweilen auf eine Besprechung der in dem bis jetzt vorliegenden Theil aufgeführten neuen Beobachtungen und Ansichten nicht Ißg A. Protozoa. eingeht, sondern über das Werk späterhin in seiner vollständigen Gestalt ein eingehendes Referat liefert. Lewis, T. K., Flagellated organisms in the blood of healthy rats. in : Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Jan. p. 109—114. Mit 1 Holzschn. (Theil einer demnächst in »14. An- nual Report of the Sanitary Commissioner with the government of India« zu publici- renden Arbeit : «The microscopic organisms found in the blood of man and animals.") Lewis hatte bei seinen auf Veranlassung der Regierung unternommenen Un- tersuchungen über das Spirillmn des Bombayfiebers Gelegenheit, das Blut zahl- reicher Thiere zu untersuchen. Er entdeckte dabei im Blut einer Anzahl ost- indischer Ratten [Mus decmnamis und J/. ru/cscens und zwar in 2ü'yo der unter- suchten Thiere einen in großer Menge vorhandenen flagellatenartigen Organismus, der trotz seiner Häufigkeit die Gesundheit der betreffenden Thiere nicht im ge- ringsten zu alteriren schien. Dies gibt ihm Gelegenheit, sich gegen den P a s t e u r- schen Satz auszusprechen, dass bei gesunden Thieren niemals mikroskopische Organismen oder ihre Keime im Blut angetrofi'en werden sollen. Der betreffende Organismus ähnelt in seiner Gestalt sehr einem Samenfaden mit langgestrecktem Kopf. Dieser Kopf oder Körper besteht aus einem hier und da Gestaltveränderungen zeigenden Plasma, indem dasselbe zuweilen an einer oder zwei und drei Stellen plötzlich anschwillt ; für gewöhnlich besitzt der Körper jedoch eine fadenförmig langgestreckte Gestalt und eine Länge von etwa 0,02 — 0,03 mm auf eine Breite von 0,0008 — 0,001 mm. Nach hinten läuft der Körper in eine Geißel aus von einer, soweit deutlich sichtbar, etwa dem Körper gleichen Länge, jedoch dürfte die wirkliche Länge derselben bedeutender sein. — Die Bewegung des Organismus soll mit dem Geißelende voran vor sich gehen. Der Tod der fraglichen Flagellaten erfolgt gewöhnlich schon 12 — 24 Stunden nach der Herausnahme aus ihrer Wohnstätte, sie können jedoch auch zuweilen bis zu drei Tagen andauern. Sowohl die Einwirkung verschiedener Reagentien als der Electricität auf diese Organismen werden geschildert und dann noch bezüglich ihrer verwandtschaft- lichen Beziehungen bemerkt, dass sie sich wohl am nächsten an die vom Refer. aus einem freilebenden Nematoden beschriebene Form (s. Zeitschr. f. wiss. Zool. 30. Bd. p. 216) anschließen 1) ; und dass wohl auch die von Dr. Gros in dem Blut einer Feldmaus aufgefundeneu kleinen Würmcheu als ähnliche Organismen zu betrachten seien. Mereschkowsky, C. von, Studien über Protozoen des nördl. Russlands. (s. oben p. 117. 127.) Von Cilioflagellateu beschreibt M. eine neue Art der Gattung Dinophysis (D. arctica n. sp.) des weißen Meeres. Von eigentlichen Flagellaten wurden zahlreiche neue und zum Theil schon bekannte Arten beschrieben. Eine Familie UveUina wird für solche colo- niale Flagellaten aufgestellt, die gehäuselos zu kugelförmigen, freischwimmen- den Colonien vereinigt sind (oder vorübergehend wie Antophjm auf Stielen sitzen) . Geißeln in Ein- oder Mehrzahl. Genauer beschrieben wird zunächst Polytoma Uvella Ehbg. Petersburg, Heu- infusion. — Die schon früher von Perty genauer beschriebene Fortpflanzung, wobei die Organismen durch rasche successive Theilung in uvellaartige Colonien von bis 8 Theilungssprösslingen übergehen, wird genauer dargestellt. Da diese Colonien sich späterhin in Einzelindividuen auflösen, so wird vermuthet. dass diese Flagellate sich phylogenetisch von einer mehrzelligen uvelliuenartigen Form her- 1) Letztere Form ist wohl identisch mit Cercomonas miiscae domesticae, Stein, Org. d. Flagell. T. I. fig. II. 4. Flagellata. 169 leite, was noch für eine größere Zahl einzelliger Monadineu wahrscheinlich sein soll. Encystirung gleichfalls beschrieben. Von Astasia werden A. guttuh n. sp. und A. deformis From. näher beschrieben, Merotricha n. g, Ovale Gestalt, einzige Geißel aus Grübchen nahe am Vorder- ende hervortretend; Vorderende mit einer Anzahl (trichocystenartiger ?) glän- zender Stäbchen. Tiefgrüne, zahlreiche Paramylonköruchen. Wohl identisch mit Steins Raphidomonas, Org. d. Flagell. T. XIII. Fig. 6 — 12). M. bacillata n. sp. Onega-See. Euglena viridis Müll. Angaben über Encystirung und Ausstossung der soge- nannten Paramylonkörner innerhalb der Cyste. Urceolus n. g. Körper flaschenförmig, contractu ; Hals mit weiter Mundöffnung, an die sich canalartiger Schlund anschließt , aus dem die einfache lauge Geißel hervortritt. Nucleus imd Vacuole? (Identisch mit Stein's Phialoiwma, Org. d. Flag. T. 23, Fig. 42 — 48). Urceolus Alenizini n. sp. W. M. Heteromita sulcata n. sp. Süßwasser N. Drina, Küste des W. M.'s. Heteromita cylindrica n. sp. W. M. Heteromita adunca n. sp. W. M. Schmankewitsch, "\V1. Über einige Abweichungen bei der Entwickeln ng der niedersten Or- ganismen, in: Zool. Anz. ISTy. p. 91 — 94. Nr. 22. p. 110— 114. Schmankewitsch glaubt durch seine Züchtungsversuche mit Pilzsporen und Flagellaten [hauptsächlich Anisonema acinus Tiw] . (Bütschli)] den Nachweis führen zu könuen, dass Aiiisonema acinus, eine hoch entwickelte Flagellatenform mit 2 Geißeln, einer Schluudröhre und sicher constatirter Nahrungsaufnahme, durch Veränderungen des umgebenden Elementes ausartet, wobei ihre in der Entwicke- lung zurückgehaltenen Generationen sowohl zu Wandersporen eines Pilzes als auch Embryonen einer Alge werden können.« Indem wir von den uns an dieser Stelle nicht weiter interessirenden Versuchen mit Pilzsporen absehen, bemerken wir noch einige Worte über die an A. arinns angestellten Untersiichungen. Echte A. acimis sollen am Sonnenlicht im hängenden Tropfen einer geschlosse- nen feuchten Kammer zunächst unbeweglich geworden seien, worauf die dunklen Körnchen ihres Plasma's (die sogenannten Secretkörnchen des Refer.) sich an- sehnlich vergrößerten, ergrünten und zum Theil langsam ausschlüpften. Ein sol- ches Anisoiiema, mit grünen Kugeln im Innern, soll nun der Alge Chlor ococ- cum Rabenh., während ihrer Vermehrung durch unbewegliche Gonidien sehr ähneln. Schm. hält daher auch die sogenannten Secretkörnchen der Anisone^na für homolog mit den unbeweglichen Gonidien des Chlor ococcum. Im Dunkeln sol- len hingegen die grün gewordenen Secretkörnchen des Anisonema farblos und den Sporen eines Pilzes ähnlich werden. Kleine Flagellaten, die Schm. für in der Entwickelung zurückgehaltene Gene- rationen des Afiisonema acinus hält, sollen in der feuchten Kammer zu verästelten Mycelien auswachsen. Aspergillus- (Pilz- ■ Sporen sah er in echte Amöben sich umwandeln , die hie- rauf zu grünen Kugeln sich zusammenzogen ; letztere theilten sich und gingen in Chlamydnmonas über. Auch Pandorina und die oben erwähnte zurückge- bliebene An iso7ie7na gener nüon soll aus Aspergillussporen erzogen worden sein. Die Mittheilung bietet an manchen Stellen viel Unklares, wie dies z. B. auch aus folgendem wörtlich mitzutheilenden Satz erhellt, durch welchen der Verf. seinen Anschauungen über die Beziehungen der niedersten Organismen zu dem sie beeinflussenden umgebeudeu Element Ausdruck zu verleihen sucht : »so sehe ich, dass jede Form der niedersten Organismen zum Entwickelungsstadium der auf sie folgenden Form in demjenigen Theile ihrer Generationen wird, welcher 170 ^- Protozoa. sich in der Richtung des diese neue Form umgebenden Elements hin verbreitet ^) oder welcher sich uothwendigerweise bei der allmählichen Veränderung des ihn umgebenden Elements verändert.« Oö-B OTHOuieiiiu utKoroptixT, öcsuBtiHLixT. Flagellata kt. BOAopoe^iaM'L h rpuöaMi.. BjiaauMipa UlMaHKCBuqa. Ojiccca 1879. Nach einer freundlichen Mittheilung des Hrn. Dr. von David off (Assisten- ten des Ref.), der die Güte hatte, die russisch geschriebene HauiDtarbeit Schmankewitsch's mit dem vorläufigen Bericht im zoologischen Anzeiger zu vergleichen, finden sich in der ersteren keinerlei bemerkenswerthe Abwei- chungen von dem Bericht, so dass die obige Angabe der wichtigsten Resultate Schmankewitsch's (soweit sie die Protozoen berühren) , auf Grund der vorläufigen Mittheilung, wohl genügen dürfte. Maupas, M. E., Sur la position systematique des Volvocinees, et sur les limites du regne vegetal et animal. in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris, T. 88. 16. Juni. M a u p a s , der sich schon früher mit der genaueren Untersuchung gewisser Eigeuthümlichkeiten der Algenzoosporen beschäftigt hat, Eigenthümlichkeiten, die man früher häufig für Beweise thierischer Natur hielt so speciell der con- tractilen Vacuolen) , erhebt sich nun mit Recht gegen die von Stein in dem kürz- lich erschienenen 1. Band seines Organismus der Flagellaten unternommenen Versuch eine scharfe Grenze zwischen thierischen und pflanzlichen einzelligen Organismen auf Grund gewisser Organisationseigenthümlichkeiten zu ziehen. Die gleichzeitige Ausrüstung eines solchen einzelligen Organismus mit Geißeln oder Cilien, einem Kern und einer contractileu Vacuole gilt Stein für ein entschie- denes Kriterium von dessen thierischer Natur. Stein ging bei dieser Aufstellung von dem Vergleich der Flagellaten mit den ihnen in so vieler Hinsicht ähnlichen Schwärmsporen der Algen aus, denen er sowohl die contractile Vacuole als den Kern durchaus absprach. Was nun die erstere betrifft, so hebt Maupas mit Recht her- vor, dass ihm sehr erstaunlich sei, wie Stein zu der Leugnung des Vorkommens contractiler Vacuolen bei echten Zoosporen von Algen geführt werden konnte, da doch der Nachweis solcher durch eine ganze Reihe von Forschern bei einer ziemlichen Zahl von Zoosporen geführt wurde. Anders hingegen steht es um den Nucleus der Algenzoosporen, dessen Nach- weis im Schwärmstadium nach Maupas bis jetzt noch nirgends erbracht worden sein soll. Ihm selbst ist es jedoch neuerdings geglückt durch Anwendung der schon früher erwähnten Färbungsmethode mit Pikrocarmin die Existenz eines un- zweifelhaften Kernes bei den schwärmenden Zoosporen von Microspora floccosa und einer Oedogoniumart zu erweisen. Nach der Überzeugung des Verfassers dürfte die Anwesenheit eines Kernes wohl den Algenzoosporen im allgemeinen eigenthtimlich sein. Was die Grenzbeziehuugen der beiden organischen Reiche betrifft, so hält Vei- fasser die Feststellung einer bestimmten Grenzscheide weder auf morphologischem noch auf physiologischem Wege für möglich, dagegen hält er es wohl für aus- führbar bei Berücksichtigung der Gesammtheit der Charactere eines fraglichen Organismus dessen Beziehungen zu in ihrer Stellung schärfer fixirten Formen festzustellen. Im Speciellen glaubt er hiernach auch, bei Berücksichtigung des Gesammtcharacters der Volvocinen, an deren Anschluß an die Algen im Gegen- satz zu Stein und in Übereinstimmung mit Cohn festhalten zu müssen. 2) 1) Man wird hier unwillkürlich an die »Richtung des kleinsten Raumes« von Chr. G. Ehrenberg erinnert. Ref. 2) Referent erlaubt sich, indem er seine völlige Übereinstimmung mit Maupasbe- 4. Flagellata. 171 Henneguy, M., Germination of the spores of Volvox dioicus. Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 3. p. 93-94. (Nach: Bull. Soc. Philomath. Juillet. 27. 1878). Es ist Heuneguy geglückt, die Entwickelung der befruchteten Oosporen von Volvox dioicus zu verfolgen und zunächst, wenigstens für diese Art, festzustellen, dass die Vermuthung Cohns, es bedürfen diese Sporen zu ihrer Entwickelung einer vorhergehenden Austrocknung, nicht gerechtfertigt ist , indem die in Ent- wickelung begrilfenen Sporen im Schlamme eines Bassins gesammelt wurden, das nie einer Austrocknung unterworfen ist. Die Sporen besitzen zwei Hüllhäute, ein dickeres Exosporium und ein sehr zartes Endosporium ; ersteres wird bei der beginnenden Keimung (Furchung Ref. gesprengt und das gequollene Endospo- rium tritt aus den Rissstellen hervor. Der orangefarbene Sporeninhalt wird einer ganz regulären Furchung unterworfen , wobei die Färbung der Furchungszellen allmählich aus dem Orangegelben durch das Braune ins Grüne übergeht. Nach vollendeter Furchung bilden die Furchungszellen eine reguläre Blastosphaera. Jede der Zellen entwickelt hierauf 2 Cilien ; das Endosporium schwindet und der junge Volvox schwimmt fort. Allmählich trennen sich die Zellen desselben dann, durch Ausscheidung einer gelatinösen Masse von einander. Schon innerhalb des Endosporiums haben sich jedoch diejenigen Zellen diffe^- renzirt, die dazu bestimmt sind, sich zu den Partheuogonidieu zu entwickeln; sie zeichnen sich jetzt schon durch hervorragende Größe aus. Die Entwickelung der Volvox-QiQlomQ aus den befruchteten Oosporen verläuft demnach im wesent- lichen genau so wie die der Parthenogonidien. Joseph, G., Über Grotteninfusorien, in: Zool. Anz. Nr. 22. p. 114 — HS fs. auch Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Cult.). Aus seinen seit längerer Zeit fortgesetzten Untersuchungen der Fauna der Krainer Tropfsteingrotten theilt Joseph einige Beobachtungen über Protozoen und zwar zunächst die Cilioflagellaten mit. Was die allgemeinen Verhältnisse der Protozoenfauna der Grotten anbetrifft, so scheinen nach dem Mitgetheilten die eigentlichen Grottenba>sins sehr arm an Infusorien zu sein, während sich eine eigenthümliche Fauna in der feuchten Erde entwickeln soll, die von den Excremeuten der zahlreich in den Höhlen überwin- ternden Fledermäuse geschwängert wird. Au dieser Stelle entwickeln sich auch die beiden Cilioflagellatenformen , die im besonderen den Gegenstand der Mit- theilung bilden. Hirer Bildung nach würden diese beiden Formen den beiden Gattungen Gymno- dinium und Peridiniuni angehören, indem die erstere einen glatten, durchsichtigen Panzer besitzt und kleiner ist, während die zweite sich durch einen getäfelten Panzer bei beträchtlicherer Größe auszeichnet. Verfasser glaubt sich mit Sicher- heit überzeugt zu haben, dass die erstgenannte Form nur ein jugendlicher, unent- wickelter Zustand der zweiten ist und reiht daher auch beide unter die Bezeichnung Peridinivm stygium n. sp. in eine Art ein. Die Entstehung der Panzertäfelung im entwickelteren Zustand erklärt sich nach J. in der Weise, dass bei fortschreitendem Wachsthum der Panzer in eine Anzahl von Tafeln zerspringe, die durch eine untergelagerte Ausscheidung neuer chitinöser Panzermasse verbunden werden. Auch diese letztere Ausscheidung kann bei besonders weit fortschreitendem Wachs- thum nochmals in gleicher Weise in Platten zertheilt werden. Die weiteren Or- züglich der vermeintlichen Stein' sehen Unterscheidungscharactere betont, noch zu be- merken, dass ar sich auch über die Beurtheilung der Natur eines fraglichen einzelligen Or- ganismus in ganz ähnlicher Weise ausgesprochen hat fVergl. Zeitschr. f. wiss. Zoologie Bd. 30) . 172 ^- Protozoa. gamsationseigenthümliclikeiten lassen wir hier imerörtert, da dieselben nichts wesentlich Neues darbieten. In dem zweiten getäfelten Zustand sollen die Thiere »geschlechtsreif« werden und sich conjugiren. Es ist eine wirkliche Conjugation ohne Verschmelzung, wobei sich die Thiere in entgegengesetzter Stellung, also das Hinterende des einen nach vorn, des anderen nach hinten gerichtet, mit ihren MundöfFuungen auf- einanderlagern. Über das Verhalten der Kerne während der Conjugation kam Verfasser nicht ins Reine. Nach der Trennung verlieren die aus der Conjugation hervorgegangenen Individuen die Geißel und den Wimperkranz und demnach die Bewegungsfähigkeit. Die in weiterer Folge nach der Beschreibung des Verfassers eintretenden Fortpflanzungserscheinungen hält Referent für sehr unwahrscheinlich, wie er hier vorgreifend sich zu bemerken erlaubt. Es soll nämlich der Kern sich sehr vergrößern, Kugelgestalt annehmen, bis er schließlich den Thierkörper völlig ausfülle; zuweilen soll jedoch zuvor der Kern sich zweitheilen und jedes der Theilstücke zur Kugel sich umbilden. Durch Aufbersten des Panzers werden die eine, respect. die beiden Kugeln frei, nachdem sie auf ihrer Oberfläche eine Hülle ausgeschieden haben. Die beiden Kugeln sollen sich einfach zu zwei Indivi- duen von Peridinmm (respect. zunächst Gymnodminm) entwickeln, während bei Bildung von nur einer Kugel 'sog. Keimkugel) eine Entwicklung von Bläschen im Innern derselben eintreten soll, die die Kugel schließlich völlig erfüllen, durch Auf bersten ins Freie gelangen und sich zu jungen Gymnodinien entwickeln sollen, ohne dass jedoch der Gang der Entwicklung genauer angegeben wäre. 5. Infusoria. 60. Certes, A., Sur une methode de conservation des Infusoires. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. SS. p. 433 — 436. (Les tirages ä part av. 1 pl.) 61. Davis, J., On a new speeies of Cothurnia. With 1 pl. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 6. p. 653—655. 62. Dodel-Port, A., Infusorien als Befruchtungsvermittler bei Florideen. Mit Illustr. in: Kosmos, von E. Krause. 3. Jahrg. 3. Heft. p. 1S2 — 190. 63. Duncker, H. C, Über Blepharisma lateritia. in: Zool. x\nz. Nr. 28. p. 260. 64. Du Plessis, G., Premiere note sur les Infusoires cilies heterotriques des faunes littorale et profonde du Leman. in: Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. T. 16. p. 160 — 165. 65. Entz, G., Über einige Infusorien des Salzteiches zu Szamosfalva. in: Termeszetrazii Füzetek. 3. Vol. P. 1. (Sep.-Abdr. 40 p. u. 3 Taf.) 66. Everts, Ed., Bijdrag tot de kennis der Opalinen uit het Darmkanaal van Batrachiers. in: Tijdschr. Nederl. Dierk. Vereen. 4. D. p. 92 — 96, 1 Taf. 67. Gruber, Aug., Kleine Beiträge zur Kenntniss der Protozoen, in: Berichte naturforsch. Ges. Freiburg. 7. Bd. p. 533 — 555, 1 Taf. 68. , Neue Infusorien, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. 3. Heft. p. 439—466, 2 Taf. 69. , Berichtigung, in: Zool. Anz. Nr. 45. p. 668 — 669. 70. Haller, G., Beiträge z\x^ 'K.cvmimss Aex Laemodipodcs ßliforities. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. 3. Heft. p. 350—422, 3 Taf. (Hallez, P., Turbellaries. s. Nr. 48, oben p. 160.) 71. Maggi, Leop., I Plastiduli nei Ciliati cd iPlastiduli liberamenteviventi (mit2Holzschn.). in; Atti Soc. Ital. Sc. Nat. T. 21. (Abgedr. in: Studi Laborator. Pavia, 1S7S. Nr. 3.) 72. , Intorno alle Cothurnie parassite delle branchie dei Gamberi nostrali. in : Boll. scient. (Maggi, Zoja). Anno 1. Nr. 3. p. 33 — 35. 5. Infusoria. 173 73. Maggi, Leoj)., Sopra una varietä della Cothurnia pijxidiformis. in: Boll. scient. Anno 1. Nr. 5. p. 69—70. 74. Maupas, E., Haptophrya (jigantea, Opaline nouvelle de lintestin des Batraciens anoures d'Algerie. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. SS. Nr. 18. p. 921 — 923. (Les Mondes, T. 49. Nr. 3. p. 131—132; Ann. Nat. Hist. Vol. 4. June. p. 97—99.) MereschkowsKy, C. von, Studien über Protozoen des nördl. Russl. s.Nr.6, oben p. 168.) 75. Sterki, V., Tiiitinnus semiciliatus, eine neue Infusorienart. Mit Fig. in: Zeitschr. f. Aviss. Zool. 32. Bd. 3. Heft. p. 460—465. (Vejdowsky, Fr., Enchytraeiden. s. Nr. 49, oben p. 164.) Certes, A., Sur une methode de conservation desinfusoires. in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 433—436. (Les tirages ä part. av. 1 pl.). C. beschreibt kurz seine Methode zur Herstellung dauernder Präparate von Infusorien. Ciliaten und Flagellaten ; jedoch soll dieselbe auch zur Conservirung von Rotatorien und kleinen Nematoden gute Dienste leisten) . Dieselbe beruht auf der bekannten Anwendung der Überosmiumsäure in Dampfform ; bei sehr con- tractilen Infusorien hingegen der directen Application der gelösten Säure. Certes verwendet gewöhnlich eine 2 "/(, Lösung und setzt die Präparate ca. 10 — 30 Mi- nuten der Einwirkung der Säuredämpfe aus. Als Färbungsmittel hat ihm nament- lich das Ran vi ersehe Pikrocarmin gute Dienste geleistet, das er jedoch in Mischung mit 1 Theil Wasser und 1 Theil Glycerin empfiehlt. Der Einschluss der so erhaltenen Präparate geschah in Glycerin, das jedoch um Schrumpfung zu vermeiden in der von Ran vi er iTraite d'Histologie) em- pfohlenen Weise vorsichtig applicirt wurde, indem nach einstweiliger Aufkittung des Deckgläschens an zwei gegenüberliegenden Seiten ein Tropfen des mit Pikro- carmin gemischten oder später des reinen Glycerins, auf den freien Rand des Deckgläschens aufgesetzt wurde und die Ersetzung des Wassers durch das Glycerin in einer feuchten Kammer ohne weiteres Zuthun abgewartet wurde. Ob alle Infusorien sich zu einer derartigen Präparationsweise eignen, will Verfasser zwar nicht behaupten ; alle bis jetzt von ihm gefundenen Formen ließen sich jedoch in dieser Weise fixiren und es blieben Cilien, Flagellum, Mundbewaffnung, Kerne etc. durchaus deutlich. Dass jedoch diese Glycerinpräparate eine unbegränzte Er- haltungsdauer besitzen sollten, wie Verfasser hofft, scheint Referenten sehr un- wahrscheinlich ; es dürfte jedoch bei hinreichend vorsichtigen Manipulationen wohl auch gelingen, die durch Osmium fixirten Thiere in Harze einzuschließen'). Auf der die Mittheilung begleitenden Tafel hat Verfasser eine Anzahl nach seiner Methode präparirter Formen abgebildet (Parmnaecmm , Chüodon , Oxytricha, Euplotes und Euglena). Entz, G., Über einige Infusorien des Salzteiches zu Szamosfalva. in: Termeszetrazii Füzetek. Vol. 3. P. 1. (Sep.-Abdr. 40 p., 3 Taf.). G. Entz hat seine, früher schon den Rhizopoden gewidmeten Studien der Protozoenfauna des Salzteiches zu Szamosfalva bei Klausenburg nun auch auf die Infusorien im engeren Sinne ausgedehnt und das schon in den Jalirbüchern der Wanderversammlung ungarischer Ärzte und Naturforscher (15. Versammlung zu 1) Von der trefflichen Fixirung der Ciliaten und Flagellaten durch Osmiumdämpfe hat sich Referent schon vor längerer Zeit überzeugt, auch Glycerinpräparate von seinen Schülern herstellen sehen, die als sehr gut gelungen bezeichnet werden mussten. Dennoch hielt es schwer, manche Formen in dieser Weise zu fixiren, wegen der großen Neigung zum Zer- fließen, welche sie hierbei zeigten. Immerhin scheint jedoch die von Certes beschriebene Methode die beste der bis jetzt bekannten Infusorienpräparationen zu sein. 1 74 A. Protozoa. Elöpatak 1S75: gegebene Verzeichnis der Infusorienfauna dieses Teiches um 11 theils schon früher bekannte, theils neue Arten vermehrt. Von den schon be- kannten Arten sind 4 bis jetzt nur im Meer angetroöene Formen, 2 leben sowohl marin, als im Süßwasser, 2 sind Süßwasserformen, jedoch zu auch marin ver- tretenen Gattungen gehörend. Auch die 3 neuen Arten haben marine Verwandte, so dass durch diese neuen Ergebnisse das Resultat seiner früheren Untersuchungen: dass die Infusorienfauna des Salzteiches sich näher an die der Meere als die der Süßwasser anschließe, eine weitere Bestätigung erhält ' ) . Doch auch Fragen allgemeiner Natur hat der Verfasser bei seinen Studien be- rücksichtigt und macht hierüber einige Mittheilungen, die hier zunächst kurz erörtert werden sollen. Der Conjugationsprocess der Ciliaten wird von Litonotus fasciola näher geschil- dert (vergl. weiter unten), doch hat Verfasser die Conjugationsvorgänge vieler anderer Infusorien noch untersucht, ohne darüber jedoch genaueres mitzutheilen und entwirft auf Grund dieser Beobachtungen ein allgemeines Bild von dem Ver- lauf und der Bedeutung der Conjugation der Ciliaten. das sich nahe an die vom Referenten gegebene Schilderung dieser Erscheinung anschließt, jedoch in einigen, nicht unwichtigen Puncten abweicht, auf welche daher hier allein aufmerksam gemacht werden soll. Die aus dem Zerfall des Kernes (sog. Hauptkern oder secundärer Kern) während oder nach der Conjugation hervorgehenden Bruchstücke sollen wesentlich durch Verschmelzung mit dem Protoplasma des Infusors, dem sie als »Material vorrath bei der Verjüngung« dienen, verschwinden, obgleich auch oft einzelne Bruchstücke ausgestoßen werden. Die Embryonalkugeln und acinetenartigen Embryonen S t e i n ' s sollen schwer- lich (?) in den regelmäßigen Verlauf des Conjugationsprocesses gehören. — Die aus dem Nucleolus hervorgegangenen Zerfallsproducte (sie sollen zuweilen auch durch Sprosseubildung des oder der ursprünglichen Nucleoli entstehen) verschmelzen gleichfalls zum Theil mit dem Protoplasma des Thieres, der Rest entwickelt sich zum neuen Kern. Der neue Nucleolus soll sich durch Sprossung (»äußere oder innere Abschntirung«) aus dem Kern »differenziren«. — Doch sollen die Conjuga- tionsvorgänge bei nucleolusloseu Ciliaten (hauptsächlich Vorticellinen, Stentoren etc.; in etwas anderer Weise verlaufen, indem sich hier der neue Kern aus einer Anzahl Bruchstücken des alten bilde, während die übrigen Bruchstücke mit dem Protoplasma des Thieres verschmelzen "^) . Die bekannte Reorganisation der con- jugirten Infusorien gegen Ende oder nach der Conjugation, soll sich auch darin aussprechen, dass verschieden große conjugirte Individuen gegen Ende des Con- jugationsprocesses au Größe gleich werden. In allgemein systematischer Beziehung knüpft Verfasser an die Besprechung des weiter unten noch zu erwähnenden Genus Sparotricha die Bemerkung an (wie dies zum Theil auch schon von frühereu Forschern geschehen), dass die von Stein 1) Dies Ergebnis erscheint auch im Hinblick auf die von M eres chkow sky (vergl. diesen Bericht) angenommene Verschiedenheit in den Verbreitungsmitteln der Infusorien- welt der Meere und SüßAvasser von Interesse, da es darauf hinzuweisen scheint, dass auch die Meeresinfusorien ähnliche Verbreitungsmittel besitzen , wie die des süßen \Vassers ; anderenfalls müsste man wohl diesen Salzteich als Rest eines früheren Meeres betrachten. (Anm. des Refer.). 2) Der Nucleolus der Vorticellinen ist so leicht nachweisbar, dass ich mich wundere, dass Eutz dessen Nachweis nicht glückte. Natürlich kann ich auch die vom Verfasser für die sogen, nucleolusloseu Ciliaten statuirten Abweichungen nicht als zutreffend anerkennen. vAnm. des Refer.). 5. Infusoria. 175 zur Unterscheidung seiner bekannten Ordnungen hervorgehobenen Charactere der Bewimperung nicht durchaus natürliche seien. Dies gehe einmal aus der Existenz von entschieden zu den Hypotricha zu stellenden Formen hervor, (wie die unten noch erwähnten Gattungen Sparofricha und Stichutrirha die keineswegs der Wim- pern auf der Rückentläche entbehren, andererseits besitze die hypotriche Familie der Chlamydodonten ihre nächsten Verwandten unter den Holotrichen. Verfasser betont daher die Nothwendigkeit, die gesammten Organisationsverhältnisse bei der Feststellung der VerwandtschaTtsbeziehungen gleichwerthig zu berücksichtigen. Wir lassen jetzt hier die Aufzählung der vom Verfasser mehr oder minder ein- gehend geschilderten 1 1 Ciliatenarten folgen mit kurzen Bemerkungen über die in allgemeiner Beziehung wichtigeren Beobachtungen an denselben. Litonotus grancUs n. sp. Länge bis 0,4 mm (nahe verwandt mit Loxophyllum rostratum Cohn - . Gelegentlich der Besprechung der Körperstreifung spricht sich Verfasser dahin aus, dass zwischen der sogen, cuticularen Streifung zahlreicher Infusorien und den Myophanstreifen eine scharfe Grenze nicht zu ziehen sei. Den Sitz der Contractilität findet Verfasser mit Li eberkühn, Greeff und Simrock in den hyalinen, körncheufreieu Bändern nicht in den körnigen Streifen wie Stein und andere und wird darin hauptsächlich auch durch den so überaus contractilen und ganz hyalinen Rüssel des Litonotus bestärkt. Überhaupt scheint ihm festzustehen, dass allein das homogene, hyaline Protoplasma der Protozoen der Sitz der Contractilität sowohl als der Irritabilität sei. Die Claparede- Lach- manu- und Greeffsche Auffassung des mit Nahrungsresteu gefüllten Endoplasma als Chymus hält Verfasser nicht für gauz unrichtig. Lito7iotus fasciola Ehbg. Für diese Form erhalten wir eine genaue Darstellung der Conjugationsvorgänge. Eigenthümlich erscheint die Angabe, dass, abweichend von Stein, Entz hier den Nucleolus bei den gewöhnlichen, durch Theilung sich vermehrenden Generationen vermisste, dagegen bei den zur Conjugation sich an- schickenden stets an jedem der zwei Kerne einen Nucleolus fand , der jedoch im Innern der Kerne befindlich erschien (!) . Die im Innern der conjugirten Thiere ver- laufenden Processe werden folgendermaßen angegeben : Die Nuclei schwellen etwas an und legen sich daher inniger aneinander ; die beiden Nucleoli verschmelzen zu einer unpaaren, sogenannten Samenkapsel an der jedoch keine Streifung beob- achtet wurde". Hierauf zerfallen die Nuclei zu je 3 — 4 Kapseln, die allmählich mit dem Endoplasma verschmelzen. Auch die sogenannte Samenkapsel wird all- mählich undeutlicher , ohne jedoch zu verschwinden und aus ihr sollen in einer nicht näher geschilderten Weise die beiden neuen Kerne hervorgehen. Unter Verlust der früher das Endoplasma erfüllenden fettglänzenden Körnchen treten im Verlaufe der Conjugation stark lichtbrechende, dunkle Körnchen auf isoge- nannte Secretkörnchen des Referenten) dieEntz für Harnconcremente (harnsaures Natron?) erklärt. Placus striatus Cohn (?) . Auf die große Ähnlichkeit dieser Form mit gewissen Acinetenschwärmern wird hingewiesen , worüber auch weiter unten bei dem Re- ferat über des Verfassers Beobachtungen an Ac'meta tuherosa zu vergleichen ist. Lacrymaria lagenula Clp. & Lachm. Bei Gelegenheit der Besprechung dieser Form gibt Verfasser eine Übersicht der Schlundformen der Familie der Enrhely- neen überhaupt, die sich bald als sehr dünnhäutiger ungefalteter, bald als gefalteter Trichter darstellt , oder aber noch durch von der Mundöffnung ausgehende keulenförmige Stäbchen in verschiedener Zahl) gestützt wird , die als contractile oder elastische Gebilde angesprochen werden , deren Aufgabe es sei , »den aus- gespannten Schlund auf die Beute zu ziehen« . Verfasser hält diese verschiedenen Schlundformen für Entwicklungszustände einer und derselben Grundform und so- gar bei einer und derselben Art in den verschiedenen Generationen für wechselnd. J 76 '^^ Protozoa. Enchelys nebulosa (0. F. Müller) Ehbg. Die Betrachtung dieser Art leitet Ver- fasser ein mit einer Diagnose des Genus Enchelys , das auf die 5 nachstehen- den Arten beschränkt wird , für welche die hier wiedergegebene Synopsis auf- gestellt wird : 1 Mit 1 Vacuole ^ sackförmig . . . E. farcimen Ehbg. I. Mit l Kern < ' \ eiförmig . . . . E. nebulosa Ehbg. [ Mit mehreren Vacuolen, eiförmig . E. arcuata Clp. & Lachm. n. Mit 2 Kernen, 1 Vacuole, sackförmig . . . . E. hhmcleata n. sp. i) III. Mit rosenkranzförmigem Kern , mit l in den After sich öffnenden Vacuole und mehreren zerstreuten, kleineren Vacuolen , sackförmig E. ffiyas Stein. (Die Synonymik dieser letzteren Art wird näher erörtert, woraus hervorgeht, dass dieselbe richtiger E. spathda 0. F. Müller zu nennen sei.) E. nebulosa des Salzteiches besitzt einen stäbchenlosen Schlund , dagegen die Formen des Süßwassers stets Stäbchen. Die Encystirung dieser Form in den Ge- häusen der von ihr gefressenen Vaginicolen wird häufig beobachtet ; in der Cyste theilt sich das Thier in 2 — 4 Theile. Ervilia salina n. sp. nähert sich den marinen Erv. monostyla Stein und Erv. (Argyria) pusilla Clp. & Lachm. Sparotricha n. g. vexillifer n. sp. Diese Gattung ist am nächsten verwandt mit Stichotricha Perty, gehört daher zur Familie der Oxytrychinen und weicht wie Sti- chotricha von den Hypotrichen Stein's durch den Besitz von Eückenwimpern ab. Gestalt langgestreckt, spindelförmig , Körper biegsam , jedoch nicht contractu. Unregelmäßig zerstreute borstenförmige Wimpern über Bauch- und Rückseite, so- wie längs der Seitenränder des Körpers. Adorale Wimperzone vertreten durch eine von der Mundöffnung bis zur Mitte zwischen dieser und der vorderen Kör- perspitze linkerseits hinziehende Reihe von untereinander zu einer Art unduli- render Membran verbundenen ansehnlichen Wimpern. 2 Kerne , 1 contractile Vacuole dem linken Seitenrand genähert, dicht hinter der Mundöffnung. Stichotricha Mü lleri hachm. sp. Entz hat sowohl die Chaetospira Müllen, als die Ch. mucicola Lachmann's näher untersucht und sich wie Stein überzeugt, dass dieselben dem Genus Stichotricha angehören. Sie unterscheiden sich von der Stichotricha secundaF Gl' tj hauptsächlich durch ihren sehr dehnbaren Rüssel. Die Rückenwimpern der St. Mülleri findet er im Gegensatz zu Stein's Beobachtungen von St. secunda ganz regellos vertheilt. Suctoria. Einer genaueren Schilderung wird eine als Acijieta tuberosa Ehbg. beschriebene Form des Salzteiches unterworfen '-^i . ') Ohne weitere Beschreibung. 2) Verfasser hält, wie Referent früher gleichfalls, die A. tuberosa Ehbg. und die unter gleichem Namen von Stein (Die Infus, auf ihre Entw. untersucht) beschriebene Form für identisch. Durch die Untersuchungen von Fraipont 'Bull. Ac. Belg. 1S77 und 1878) , die E. unbekannt blieben, erscheint es dagegen j etzt wahrscheinlich, dass die Ehrenberg' sehe und St ein' sehe Form, wenn auch sehr nahe verwandt , doch constante Verschiedenheiten zeigen. Es sei daher hier bemerkt, dass die von Entz beschriebene Form identisch ist mit der Stein' sehen. Verfasser macht dem Referenten den Vorw^urf, dass er »ganz irrig« die Podophrya quady-ipartita Clp. & Lachm. mit der Vorticella tuberosa O. Fr. Müller, identi- ficirt habe. Dieser Vorwurf richtet sich zunächst auch an die Adresse von Clp. &• Lachm. und Referent verbleibt auch trotz dieser Einwendung bei seiner und der Clp. & Lachmann- schen Ansicht, muss jedoch, da hier nicht der Ort zu derartigen, an und für sich nicht gerade bedeutungsvollen Erörterunc^en ist, auf eine nähere Begründung Verzicht leisten. 5. InfuRoria. 177 Der im jugendlichen Znstand von einer farblosen homogenen Substanz erfüllte Stiel wird später röhrig und soll zuweilen noch von einem Axenfaden durchzogen sein. Der Panzer (Gehäuse) geht an den beiden den Tentakeln zum Austritt die- nenden Hockern direct in eine dem Protoplasma dicht aufliegende zarte Cuticula über. Die Frage nach der Existenz einer besonderen cuticularen Membran des eigent- lichen Acinetenkörpers hält E. für eine sterile, da zwischen einer bloßen Grenz- schicht des Protoplasmas und einer wirklichen Membran nur ein gradueller Unter- schied bestehe. Die vonHertwig beschriebene DifFerenzirung der Tentakeln von Podophri/a gemmlpara in sogenannte Fangfäden und eigentliche Saugfäden fand E. auch bei fraglicher A. tuberosa und Anderen, glaubt jedoch gefunden zu haben, dass diese Verschiedenheit keine constante sei, sondern die eine Form in die andere übergehen könne. Auch sollen die Fangfäden gleichfalls zum Saugen dienlich sein. Von der Basis der Tentakeln sah E. , wie Hertwig, feine Fäden durch das Protoplasma gegen den Kern hinziehen und möchte dieselben den Axenfaden der Heliozoen vergleichen. Interessant ist die Beobachtung, dass die fragliche Aci- nete auch Chlorophyllkörnchen mit der Endscheibe ihrer Tentakeln aufzunehmen vermag. Die contractile Vacuole mündet durch einen feinen Canal auf dem vorderen Körperpol aus und soll dieser Canal gleichzeitig als Geburtsgang für die Schwärm- sprößlinge dienen. Was nun die Schilderung dieser endogenen Schwärmsprößlinge, sowohl bei der fraglichen A. tuherosa als bei anderen von dem Verfasser unter- suchten, jedoch nicht namhaft gemachten Acinetinen betrifft , so glaubt Verfasser der neuerdings im Gegensatz zu Stein auf Grund der Untersuchungen von Engelmann, Hertwig, Fraipont und des Referenten mehr und mehr zur allgemeinen Annahme gelangten Auffassung der Bildung dieser Schwärmer ent- gegentreten zu müssen und sucht die vorzugsweise von Stein, sowie C 1 a p a - rede & Lach mann vertretene Herleitung derselben wesentlich von dem Kern zu vertheidigen. — Soweit Referent sich ein Bild von den Ansichten des Ver- fassers zu machen vermag , geschieht die Bildung der endogenen Sprößlinge nach ihm in der Weise , dass entweder der Kern in zwei gleiche Theile zerfällt , von denen der eine auf Kosten des mütterlichen Protoplasmas zum Sprößling auswächst, oder aber sich nur ein kleiner Theil des mütterlichen Protoplasmas ausschält, jedoch diese ausgeschälte Partie von diesem Kernsproß keineswegs direct zum Leib des Embryo wird, sondern nur das Material liefert, aus welchem der Spröß- lingsleib sich aufbaut. Der genauere Vorgang dieser Bildung wird vom Verfasser jedoch nicht dargestellt, sondern durch eine Anzahl Vergleiche versinnlicht, so soll derselbe ähnlich sein : der Bildung der Eizelle unter Mithülfe der Zellen der Membrana granulosa bei den Wirbelthieren, oder den Dotterbildungszellen bei den Insecten. Die theoretischen Bedenken, die von R. Hertwig und dem Referenten, auf Grund unserer allgemeinen Kenntnisse vom Verhalten der Zelle, geg'en eine solche Bildungsweise der Acinetensprößlinge geltend gemacht wurden , hält Verfasser für bedeutungslos , »auch wenn dadurch unsere ganze Erfahrung über das Wesen der Zelle auf den Kopf gestellt würde« M . Man dürfte wohl erwarten , dass Ver- fasser, der so allen gesicherten Untersuchungen über die Fortpflanzung der Ge- webszellen und der einzelligen Organismen mit einer tiefgreifenden Neuerung ent- gegentritt , sich auch bemüht hätte , diese Bildungsgeschichte der endogenen Aci- netensprößlinge durch Wort und Bild möglichst getreu nachzuweisen. Statt dessen erhalten wir nur die oben schon wiedergegebenen Behauptungen über die Ent- •) Eine Wendung, deren sich der Referent früher bedient hatte. Zoolog. Jaliresbericlit IST'J. 12 178 '■'^- Protozoa. stehung derselben, keineswegs jedoch den Versuch einer völligen Bildungs- geschiclile derselben , und unter den Abbildungen ist keine , die nicht auch nuf Grundlage der entgegenstehenden Auffassung völlig verständlich wäre. Die fragliche A. tubemsa soll zwei Schwärmerforraeu besitzen , eine ganz be- wimperte und eine mit 4 — 5 Cilienkräuzen vesehene. Auch Podophrya fixa soll zwei Sprößlingsformen besitzen , eine langgestreckt cylindrische und eine flach- gedrückte, jede mit einem Cilienkranz versehen. Bei Podophrya quadripartUa wachse die Zahl der Wimperkränze bei gewissen Generationen so , dass die Schwärmer nahezu liolotrich werden. Bei der Umwandlung der Schwärmer der fraglichen A. tuherosa in die Acincten- form sollen die hervorsprossenden Tentakeln, die anfänglich zerstreut über die ganze Oberfläche entstehen, die Bewimperung sammt einer feinen Cuticula abheben. Diese erstentstehenden Tentakeln sollen wieder eingezogen werden , worauf erst die beiden Seitenhöcker mit den bleibenden Tentakeln sich bilden. Da die oben erwähnten holotrichen Schwärmer der fraglichen A. hiherosa eine sehr große Ähnlichkeit mit dem oben erwähnten Placus striutus Cohn besitzen , so hält E. es für höchst wahrscheinlich, dass dieser Placus nur »eine im Schwärraer- zustand verbliebene und mit einer Mundöffnung versehene Acinete sei«. Die Rich- tigkeit dieser V^ermuthung vorausgesetzt, hält er es für wahrscheinlich , dass auch viele Repräsentanten der Euch ely neu, Trachelinen (und vielleicht auch Opaliniuen) selbständig gewordene Acinetenschwärmer seien. Unter diesen Umständen sei denn auch die alte (von ihrem Begründer längst aufgegebene, Referent] Acinetentheorie Stein s in gewissem Sinne möglicherweise doch richtig , und auch die sogenannten acinetenartigen Embryonen gehörten möglicherweise dennoch in den Generations- cyclus der betreffenden Ciliaten. Durch diese Betrachtungen lässt sich denn schließlich der Verfasser »zu jener höchst wichtigen Schlußfolgerung führen, dass bei den Infusorien keine constanten Species existiren, sondern nur periodisch wiederkehrende Formen, welche je nach den Nahrungsverhältnissen in veränderter Organisation ihr Leben fortsetzen« Mereschkowsky , C von, Studien über die Protozoen des nördlichen Russlands, in: Arch. f. micr. Anat. 1(J. Bd. 2. Heft. p. 153. Von M. stellt naturphilosophische Betrachtungen über die fast durchaus asym- metrische Gestaltung der Infusorien (wohl hauptsächlich der Ciliaten) an , und wird hierbei zu dem Schluß geführt, dass, da die Infusorien aus den Amöben hervorgegangen seien, (durch stärkere Verdichtung des Ectoplasma's) sich dem- nach die asymmetrische Bildung derselben aus »der jeweiligen unsymmetrischen Gestalt, welche die Amöbe angenommen hatte« erkläre. Auch die Bekleidung des Ciliatenkörpers mit Cilien scheint ihm durch diese Vorstellung über die ursprüngliche Entstehung der Ciliaten erklärlich. Da sich sowohl bei Flagellaten als Ciliaten die Nahrungsaufnahme im Vergleich mit den Verhältnissen der Amöben und anderer Rhizopoden auf eine Mundstelle von be- schränkter Ausdehnung localisirt hat , so sei das Bedürfnis rascher Bewegung, um diesen Ausfall zu decken , eingetreten. Da nun gleichzeitig ein stark ver- dichtetes Plasma, wie das Ectoplasma der Infusorien, nur sehr feine pseudopo- dienartige Bewegungsorgane ausbilden konnte und ein principieller Unterschied zwischen Pseudopodien und Cilien nicht existire, so erkläre sich hieraus das Auftreten der Wimperbekleidung der Ciliaten. — Ein genaueres Studium der Infusorien des nördlichen Russlands, und haupt- sächlich der des weißen Meeres, gibt M. auch Veranlassung die Frage nacli der geographischen Verbreitung dieser Organismen von neuem zu betracliten. Hin- sichtlich der Süßwasserformen gelangt auch er zu dem Resultat, daß die Unter- 5. Infusoria. 179 schiede der Infusorienfaiina selbst weit entlegener Gegenden nur sehr geringe sind. Von 54 in den Küstengegenden des weißen Meeres anfgefnndenen Infu- sorien waren 52 identiscli mit bekannten westeuropäischen Formen, die beiden restirenden neu. Ganz anders soll sich jedoch die Meeresfauna hinsichtlich ihrer Verbreitung verhalten, wie dies aus einer Vergleichuug der von Mereschkowsky beobachteten Infnsorienfauna des weißen Meeres mit der durch Claparede und Lachmann ziem- lich eingeheiul erforschten der norwegischen Süd- und Westküste hervorgehen soll. — Was zunächst das gegenseitige Verhältnis der marinen und der Süßwasserfauna betrifli't, so ergibt sich auch durch Vergleichuug der Formen des weißen Meeres und der der angrenzenden Küstenlande, dass, wie ja aucli durch frühere Unter- suchungen wohl bekannt, beiderlei Faunen fast durchaus verschieden sind. Von den 34 gefundenen marineu Arten (Ciliata und Aciuetina) gehören nur zwei gleichzeitig der Süßwasserfauna an. Von diesen 34 Arten (Ciliaten) sind nur 10 identisch mit an den norwe- gischen Küsten beobachteten Arten (62). — Da sich ferner unter den dem weißen Meer demnach eigenthümlichen 1 8 Arten zum Theil dort sehr gemeine finden, so glaubt M. hieraus den Schluß ziehen zu dürfen, dass die Infusorienfauna verscliiedener Meere ähnlich wie dies auch be- züglich der höheren Thiere Regel ist, eine eigenthümliclie und wohl unterschie- dene sei. (Zur Benrtheilung dieses Resultats verdient jedoch hier noch her- vorgehoben zu werden, dass die 8 unter den 18 dem weißen Meer eigenthümlichen Arten, die als sehr gemein aufgeführt werden, sämmtlich neu sind, worunter sogar 2 parasitische.) Auch die Erklärung dieser eigenthümlichen Verschieden- heit in der geographischen Verbreitung der Süßwasser- und Meeresformen glaubt M. gefunden zu haben. Die weite gleichmäßige Verbreitung der ersteren erkläre sich durch ihre Ausstreuung in encystirtem Zustand nach Eintrocknung der sie beherbergenden Sümpfe etc., wogegen den Meeresformen ein derartiges Ver- breitungsmittel fehleu soll. (Strömungen werden zwar in einer Anmerkung erwähnt, jedoch nicht weiter berücksichtigt) . Auch über die bathymetrische Verbreitung von 12 Infusorienformen des weißen Meeres (Peritricha und Acinetina) finden sich Angaben. — Der specielle Theil der Arbeit gibt die Beschreibung zahlreicher neuer und auch Bemerkungen über schon früher beschriebene Arten. Im allgemeinen darf hier hervorgehoben werden, dass die Beschreibung der neuen Arten zum großen Theil wenig vollständig ist und namentlich das Verhalten der Kerne nur geringe Berücksichtigung gefunden hat. Von Ciliata werden beschrieben : Cothurnia nodosa Clp. & Lchm. Weißes Meer. C. arcuata u. sp. W. M. Vorticella Pyrum n. sp. W. M, Zoothamnium marmum n. sp. W. M. Epistijlis Balanorpn n. sp. W. M. au sogenannten Kiemen von Balanen. Tintinnus Usoicii n. sp. W. M. Oxi/tricha Wrzesniowskii n. sp. W. M. O. oculala n. sp. W. M. EpicUnthes auricularis Clp. & Lchm. sp. W. M. Urostyla Weissei Stein nv. var. Onega-See. Aspidisca Andreewi n. sp. W. M. Bakmfidiitm (?) Medusarum n. sp. W. M. Gastro vascularsystem kleiner Cras- pedota und Eingeweide eines Anneliden (Brada) . 12* 180 A. Protozoa. Glaucomn Wrzrsniowshü n. sp. Oiiega See und nördl. Dwina. Der helle Hof um die Mundlippen wird als eine Art Sphineter bildendes contractiles Plasma (zur Bewegung der Lippen) gedeutet. — Holophrya Kesslerin. sp. Onega See. Wologda. Suctoria : Podophrya ci/lhidnca Perty Petersburg (Süßwasser) . Podphrya conipes n. sp. W. M. Die feine Querstreifung des Stiels wird auf periodisches, durch Tag- und Nachtwechsel bedingtes, Wachsthum zurückge- führt, so dass durch diese Streifung sowie die gelegentlichen plötzlichen An- schwellungen des Stiels , die auf besonders günstigen Ernährungsverhältnissen beruhen sollen, eine völlige Lebensgeschichte des Individuums gegeben sei. Acineta mystacina Ehbg. n. var. Petersburg etc. Maggi, Leop., I Plastiduli nei Ciliati ed i plastiduli liberamente viventi. (Mit 2 Holzschn.) in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. (Abgedr. in: Studi Laborator. Pavia, N. 3.) Maggi beschreibt von den Hauptkernen der Oxytricha (speciell wird abge- bildet 0. gibba Clap. & Lehm.) das in neuerer Zeit bei so mannigfachen Ge- webezellen nachgewiesene Kernnetz. Zu dessen Darstellung ließ er die betreffenden Infusorien durch Zusatz einer 2'Vo Lösung von doppelt chromsaurem Kali theilweis zerfließen und gerinnen, worauf durch Behandlung mit 5"J/f, Lösung von salpeter- saurem Silberoxyd eine schwarze Färbung des Kernnetzes erzeugt wurde. In den Knotenpuncten der netzförmig geordneten Kernfasern treten dann- körnerartige Anschwellungen deutlich hervor, und zwar in ziemlich regelmäßiger gegenseitiger Stellung, so dass je 4 benachbarte die Ecken eines Rhombus einnehmen, durch Kernfasern, die entsprechend den Seiten zum Theil jedoch auch gleichzeitig einer Diagonale des Rhombus umlaufen, unter einander verbunden. Diese bekannten Verdickungen in den Knotenpuncten des Kernfasernetzes und ähnliche Verdickungen in den von manchen Seiten auch im Zellprotoplasma be- schriebenen netzförmigen Differenzirungen bezeichnet Maggi als Plastidulen, wohl im Anschluss an die bekannte Plastidultheorie Häckel's, und sollen diese Ge- bilde nach ihm , ähnlich wie die Zellen die Formelemente der Gewebe zelliger Thiere bilden, ihrerseits die Formelemente der Piastiden constituiren. Ähnlich wie wir jedoch auch die Piastiden als actuelle für sich allein existi- rende Organismen in der Gestalt der einzelligen Pflanzen und Thiere kennen ge- lernt haben, so sollen auch diese Plastidulen in entsprechender Weise noch als Wesen für sich anzutreffen sein , es seien nämlich dfe Schizomyceten in dieser Weise aufzufassen. Zum Unterschied von den übrigen Moneren möchte M. diese auf dem Stadium einfacher Plastidulen verharrenden Formen als Protomoneri bezeichnen. Die hier in Kürze wiedergegebene Plastidulentheorie Maggi' s dürfte nach ihrem Begründer eine ähnliche Bedeutung für die Erklärung der morphologischen Organisation der Lebewesen beanspruchen , wie sie der Zellentheorie im Laufe der Jahre allgemein zuerkannt wurde. Dodel-Port, A., Infusorien als Befruchtungsvermittler bei Florideen. Mitlllustr. in: Kos- mos von E. Krause, .'i. Jhg. 3. Hft. p. 182— l'JO. Bei dem Befruchtungsvorgang der marinen Florideen (speciell Polysiphonia su- bulata J. Ag.), deren Spermatozoidien bekanntlich nicht activ beweglich sind, glaubt Dodel-Port sich von der thätigen Mitwirkung gewisser Vorticellen über- zeugt zu haben. Die betreffenden Vorticellen sind zahlreich auf den weiblichen Individuen angesiedelt und zwar vorzugsweise an den die weiblichen Fortpflan- . Zungsorgane tragenden Zweigenden. Durch ihre lebhaften Wimper- und Con- 5. Infusoria. 181 tractionsbewegungen setzen sie die iu die Nähe der weiblichen Organe gelangten Spermatozoidien iu lebhafte Bewegungen , wodurch Verfasser die Wahrschein- lichkeit der Befruchtung, d. h. des Hiuzutrcteus einer solchen Sperraatozoidie zu einer Trichogyne und ihre Verschmelzung mit derselben sehr vermehrt erachtet. Referent glaubt, dass dies wohl unter den vom Verfasser gesetzten Untersu- chungsbedingungen, d. h. bei directem Zusammenthun weiblicher und männlicher Pflanzen der Fall sein mag, dass jedoch unter den natürliclien Verhältnissen die Mitwirkung der betreffenden Infusorien jedenfalls sehr secundärer Natur sein dürfte, da nach des Verfassers eigenen Angaben, männliche und weibliche Pflanzen weit von einander entfernt gefunden werden. Unter diesen Umständen kann natürlich die Wirksamkeit der Vorticellen erst secundär eintreten und dürfte die durch die Wasserbewegung vermittelte Zufuhr der Spermatozoidien zu den weiblichen Pflanzen wohl auch schon an und für sich die Befruchtung genügend sichern. — Fernerhin ist weiterhin noch zu berücksichtigen, dass die betreffenden Vorticellen die Spermatozoidien gerne fressen, ein Umstand, den Verfasser jedoch gegenüber seiner geschilderten Auffassung nicht für bedeutungsvoll hält , da die große Zahl der Spermatozoidien den hierdurch erzeugten Verlust als unerheblich erscheinen lasse. — Maupas, ^I. E., Haptojjhrt/a gigantcct, Opaline nouvelle de l'intestiii des Batraciens anoures dAlgerie. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. 1879. Nr. 18. p. 921— 23. Die Untersuchung des Darmiuhalts der Batrachier der Umgebung von Algier ließ M a u p a s außer den auch in Europa aufgefundenen Schmarotzern ans der Abtheilung der Ciliaten noch eine sehr interessante neue Form des St einsehen Genus Ilaptophryu entdecken, die ihrer sehr beträchtlichen Große wegen (sie erreicht mehr als 1 mm. Länge, nachEverts, s. w. unten, 1 — 2 Mm.) unter dem Namen H. gigantea n. sp. ziemlich eingehend beschrieben wird. Besonders häufig wurde dieselbe gefunden in Bufo punthcnmis und Discoglossm pictus, selte- ner hingegen in Rana esculcnta. Die Form dieser Opaline ist eine sehr langgestreckt cylindrisch- kegelförmige, nach hinten sich verschmälernd. Das Vorderende ist sehr abgeplattet und doppelt so breit als die hintere Region. Auf der Unterfläche dieses abgeplatteten Vorder- endes findet sich eine runde , saugnapfartige Vertiefung , mittels derer sich die Thiere anzuheften vermögen. Sarcodefäden , die von der Saugnapffläche zur oberen Seite (Dorsalfläche) des Vorderendes hinziehen, scheinen die Wirkung des Saugnapfes (durch ihre Contraction? Referent.) zu sichern. Während die reihen- weis geordneten Cilien auf dem Leibe des Thieres sehr dicht stehen, sind sie auf dem Saugnapfe weiter gestellt. Das Ectosark lässt zwei Schichten deutlich unterscheiden, eine äußere (soge- nannte Cuticula? Referent), durch welche die Cilien stäbchenartig nach Innen hindurchsetzend zu verfolgen sind, und darunter eine Lage durchsichtiger, ganz structurloser Sarcode. Das Ectosark ist ganz contractionsunfähig, dagegen sehr elastisch. Das Endosark besteht aus klarer, flüssiger Sarcode, enthält jedoch peripherisch eine Lage großer undurchsichtiger Körner. Der Nueleus hat die Ge- stalt einer sehr langgestreckten und etwas abgeflachten Spindel und liegt frei im Endosark, so dass er bei den Bewegungen des Thieres sich von einen Körper- ende bis zum andern verschieben kann; er enthält zahlreiche nucleolusartige Körperchen. An der Rückfläche des Körpers verläuft ein langer canalartiger , contractiler Behälter, etwas unregelmäßig nach den Seiten sich vielfach ausbuclitend. Es soll dieser Behälter hier distincte Wandungen besitzen, welche namentlich nach Zusatz coagulirender Reagentieu deutlich hervortreten sollen. Außerdem finden sich 182 -•^- Protozoa. deutliche porenartige Aiisführiingsöffnungen des Behälters uud zwar zu 7 — S in einer geraden Linie und in unregelmäßigen Abständen über die Ausdehnung des Behälters sich hinziehend. Die Form der Poren ist eine ovale. Die Fortpflan- zung geschieht durch Quertheilung in der eigenthümlichen Weise, dass die Thei- lung bis zur Bildung von aus S Sprößlingen gebildeten Ketten fortschreitet, bevor die Trennung in die einzelnen Theilsprößlinge sich vollzieht. Everts, Ed., Bijdrag tot de kennis der Opalinen uit het Darmkanaal van Batrachiers. in: Tijdschr. Nederl. Dierk. Vercen. 4. D. p. 92— 9G. T. 4. Eigenthümlicher Weise ist fast genau zu derselben Zeit, in welcher die oben besprochenen Untersuchungen von M a u p a s über die neue interessante Opalimi erschienen, auch von Everts die Beschreibung und Abbildung einer neuen Opaline aus dem Enddarm von Discoghssus pictus (die er in Neapel und Palermo zu beobachten Gelegenheit hatte) mitgetheilt worden und es unterliegt keinem Zweifel, dass es dasselbe Thier war, welches den beiden Forschern zu ihren Untersuchungen Gelegenheit bot. Everts bezeichnet die Form als Opnlina Dinco- (jlussi n. sp., hebt jedoch ihre nahe Verwandtschaft mit der Opaline der Süß- w^asserplanarien hervor, wie dies auch schon durch Maupas geschah, der eben deshalb die beobachtete Form dem Stein'schen Genus Haptuphrya zugesellte, das für die Opaline der Süßwasserplanarien errichtet wurde. Was die Priuritäts- frage bezüglich der Namengebung betrifft, so scheint dem Referenten wohl die Maupas'sche Bezeichnung rpcjantca das Vorrecht zu haben, da dessen Mitthei- lung in den Comptes rendus in der Sitzung vom 5. Mai zur Sprache kam, wogegen die Everts'sche Mittheilung am 29. Juui bei der Redaction des Jahresberichtes eingetroffen ist (jedoch Avill Referent mit dieser Bemerkung keineswegs die Ent- scheidung dieser chronologischen Frage beanspruclien) . Die Everts'schen Ab- bildungen fördern im Allgemeinen nicht sehr erheblich das bessere Verständnis dieser interessanten Form, wogegen die Angaben über Bau und Fortpflanzung in den meisten Punkten sich sehr nahe an die Maupas'sche Beschreibung an- schließen und sich die Untersuchungen beider Forscher in einigen Punkten niclit unerwünscht ergänzen. In der Erkenntnis der Organisation scheint im Allge- meinen Maupas etwas weiter gekommen zu sein, namentlich, was die schon oben besprochenen Verhältnisse des Saugnapfes und des contractilen Behälters betrifft. Dagegen erfahren wir durch Everts noch einiges weitere über de Fortpflanzungsgeschichte. Was zunächst die Fortpflanzung durch Theilung be- trifft, so hebt Everts hervor, dass, wie dies auch durch die Mau pas' sehen Untersuchungen erhellt, sich bei dieser Form nur Quertheilung findet, während bei den von Engel mann und Zeller beobachteten Opalinen der Batrachier Längs- und Quertheilung miteinander abwechseln. Wie Maupas erwähnt auch Everts, dass die Theilungsgrenzc stets durch das Auftreten einer «chmaleu körner- losen Querzone im Endosark angedeutet werde, dagegen scheint mir aus seiner Beschreibung hervorzugehen, dass er die Ketten von zahlreichen Theilungsspröß- lingen (von denen er in Fig. 7 ein aus sechs Individuen bestehendes Exemplar abbildet) sich nicht durch successive , sondern durch simultane Tlieilung eines großen Exemplares entstanden denkt. Der Nucleus soll hierliei eine perlschnur- artige Gestaltung annehmen und durch seinen Zerfall für jedes der Tlieilungs- individuen ein Bruchstück liefern. Während sich die großen Individuen fast ausschließlich im Enddarm finden, begeben sich die aus der fortgesetzten Theilung hervorgegangenen kleineren, die ungefähr eine Länge von 0, 1 mm besitzen in das Rectum (Clonke Refer.) und encystiren sich hier. Die in der Cloake in großer Anzahl anzutreffenden Cysten haben gewöhnlicli 0,07 — 0,0ü mm Durchmesser und dicke glashelle Hüllen. Die 5. Infusoria. 183 Vermuthimg, dass sich die jungen Dtscoglossiislarveii durch Aufnahme der mit den Excrcmenten nach außen beförderten Cysten inficiren, konnte liis jetzt nicht durch Untersucliung' geprüft werden. Dagegen kann Verfasser die Vermutliung auch nicht zurückweisen, dass sehr kleine mit Cilien bedeckte Ktigelchen, die er in den Cysten enthaltenden Excrcmenten fand, möglicherweise eine Art von Schwärm- sporen darstellten, die aus dem Nucleus der Cysten hervorgegangen seien, und durch deren Aufnahme möglicherweise die Infection der Discofflosstisla-Yven sich voUzielie (Verfasser folgt hier seinen über die Fortpflanzung der Vorticellinen entwickelten Ansichten. Kefer.). Es werden dann noch einige Bemerkungen über eine zweite Opalinenart der Untersuchungsthiere mitgetheilt, die sich viel häufiger als die erstgenannte finde und die mit den bereits bekannten Opalinen der Batrachier übereinstimmen soll (jedoch ist nicht angegeben mit welcher Form, da bekanntlich mehrere Arten unterschieden werden) . Die Theilung dieser Form geht abwechselnd nach der Länge und Breite. In einer Anmerkung wendet sich Verfasser gegen die Untersuchungen des Referenten über die Conjugation der Ciliaten und bemerkt: dass er die Existenz der sogen. Nucleoli der Infusorien stark bezweifeln müsse. Seine Untersuchungen über Vorticellinen haben ihm bewiesen, dass die Fortpflanzung geschlechtslos sei. Die Conjugationserscheinungen haben nach seinem Urtheil nichts mit dem Ge- schlechtsleben zu tliun und »misleiten dazu, statt die wahre Entwicklung zu ver- folgen, da nachzusuchen, wo nichts von derselben zu finden ist«. Vejdovsky, Fr., Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Anneliden etc. (s. obenp. 1(54). Vejdovsky bestätigt (p. 16 Anmerk.) das schon von Buchholz coustatirte ziemlich häufige Vorkommen einer Opaline in der Leibeshöhle und dem Darmcanal gewisser Enchytraeiden, und zwar sollen sich in dieser Hinsicht besonders Enchy- fracns galba und hegcmon auszeichnen. Er gibt bei dieser Gelegenheit eine etwas genauere, von einer Abbildung begleitete Darstellung dieser Form, die von Buch- liolz als Opalina linnbriculi bezeichnet wurde, jedoch nach unserem Verfasser identisch ist mit der schon früher von Claparede aus ClitdUo arenarins be- schriebenen Op. filum. Aus der kurzen Beschreibung heben wir hier hervor, dass es dem Verfasser geglückt ist, durch die Behandlung mit Osmiumsäure und Pikro- carmin den Nucleus als ein sehr langes, fast den gesammten Körper der sehr lang- gestreckten Opaline durchziehendes schmales Band nachzuweisen. Ferner wurde die Vermehrung durch Theilung constatirt und nicht selten »ganze Ketten von ;') — 1 sich theilenden Individuen« beobachtet. (Vergl. die Berichte über die Mit- theilungen von M a u p a s und E v e r t s) . Du Plessis, G., Premiere note sur les Infusoircs cilies heterotriques des faunes littorale et profonde du Leman. in: Bull. Soc.Vaud. Sc. Nat. 2. Ser. Vol. IG. p. lOd— 15.5. Nach den Untersuchungen von Du Plessis, an denen sich auch F o r e 1 viel- fach betheiligt hat, scheint die Entwicklung der Infusorienfauna in der Tiefe des Genfersees keine sehr reichhaltige zu sein. Aus der Familie der Iletcrotn'clm, über die bis jetzt allein genauere Angaben vorliegen, wurden in der Litoralzone des Sees, d. h. im Sümpfen, die dem Hochwasser des Sees ihre Entstehung ver- danken und die während des Sommers noch in Communication mit demselben bleiben, nachstehende Formen gefunden, von denen die mit einem * bezeichneten auch in den Tiefen des Sees (ca. 45 — 60 m) angetrofi'en wurden. Spirostotmmi amhigimm* , Stentor coeruleus* , polymorjihus* und Röselii* (letztere Form in der Littoralzone bis jetzt noch nicht beobachtet i , schließlich Bursaria truncutella. In den Gewässern des Wadtlandes wurden dagegen sämmtliche bis jetzt be- 184 ^■^- Protozoa. kannten Mitglieder der Familie der Heterotricha, abgesehen von den marinen und parasitisclien, gefunden ^) . Duncker, H. C. J., \jher ]SlepIians7na latcritium. in: Zool. Anz. Nr. 28. p. 2G0. Duncker macht einige Mittheilungen über von ihm beobachtete Conjugations- zustände des Blepharisma lateritium, die jedoch, in Anbetracht ihrer Kürze und da sie kaum etwas Neues von Bedeutung darbieten, keinen Anspruch auf eingehendere Berücksichtigung in diesem Jahresbericht machen können. Gruber, A., Kleine Beiträge zur Kenntnis« der Protozoen, in: Berichte naturforsch. Ges. Freiburg. 7. Bd. p. 533—555. Taf. X. Über einige besondere Vorgänge bei der Nahrungsaufnahme und Defäcation des Chilodon cucullidus macht A. Gruber Mittheilungen. Es handelt sicli um die Auf- nahme sehr langer Oscillatorienfäden, wie sie zuweilen jenem Infusor zur Nahrung dienen. Die Aufnahme solcher Fäden geschieht in der Weise, dass der Chilodon an einem Faden bis zu einem seiner freien Enden hinschwimmt, hierauf den bekannten reusenartigen Schlund etwas vor- und über das Ende des Fadens stülpt, der hierauf rasch durch den Schlund in den Körper eindringt. Diesen Act des Eindringens vermag sich Verfasser nur durch einen Saugprocess zu erklären, ohne jedoch eine Erklärung für dessen Zustandekommen geben zu können. — Den Schlund glaubt er wie als Schluckorgan so auch als Tastorgau ansprechen zu dürfen. Der eingedrungene Oscillatorienfäden stößt bei bedeutender Länge auf die hintere Körperwand und wird, wenn es nicht gelingt, diesem Hinterende des Fadens eine Biegung zu geben, so dass er längs einem Seitenrand nach vorn ab- gleiten kann, nach einiger Zeit wieder ausgestossen. Der Faden kann nun in dieser Weise mehrfach im Körper aufgerollt werden, und bringt durch seine Elasticität und den Druck auf die Körperwandungen viel- fach Verzerrungen und Deformitäten hervor. Verfasser glaubt aus dem Verhalten der aufgenommenen Fäden schließen zu dürfen , dass keine Grenze zwischen Körperparenchym und Rindenschicht existire, dagegen die äußerste Grenzschicht des Körpers eine bedeutende Widerstandskraft besitzen müsse. Sehr eigenthümlich ist die Art der Ausstoßung dieser Fäden und noch bemerkens- werther, dass sie meist , ohne irgend welche Veränderung erfahren zu haben, wieder entfernt werden. Ihre Entleerung geschieht nicht etwa, was auch unmög- lich erscheint, durch den After, sondern sie platzen plötzlich an einem der Seiten- ränder hervor. Das durch eine solche Ausstoßung sehr deformirte Infusor scheint sich von dieser schwierigen Operation jedoch bald wieder zu erholen. Das weiterhin unter dem Namen Calcaria n. g. contorta n. sp. beschriebene Infusionsthier ist nicht, wie Verf. meinte, eine bis jetzt noch unbekannte Form, sondern wurde schon 1860 von Stein unter dem Namen Gyrocorys oxyura be- schrieben (wie Verf. selbst im Zool. Anz. Nr. 45. p. 668 berichtigt). Leider hat auch die Untersuchung, die Verf. diesem hochinteressanten Thierchen wid- men konnte, nicht zu einer hinreichenden Aufklärung des sehr cigenthünüichcn Baues geführt, da er nur wenig Exemplare zur Verfügung hatte und die wich- tige Erkenntnis dieser Form große Schwierigkeiten bietet, wie Referent aus eigener Erfahrung weiß. Immerhin dürften die beiden Abbildungen, die Verf. von unserm Wesen gibt, im Zusammenhang mit der Stein'schen und seiner eigenen Beschreibung dazu beitragen, den aus der Beschreibung allein kaum ') Referent glaubt, dass bei der bekannten Ubiquität der Infusorien der scheinbare Gegensatz zwischen den Sümpfen der Litoralzone und dem Binnenland sich durch fortge- setzte Untersuchunü'cn wohl ausgleichen dürfte. 5. Infusoria. 185 verstäiullicheu Bau deutlicher zu machen. Aus dem erwähnten Grund und da es sich nicht um eine neue Form handelt, glaubt Referent liier nicht auf eine nähere Beschreibung- des Baues eingehen zu sollen, die wie bemerkt, auch kaum eine richtige Vorstellung des betreffenden Organismus geben würde. Er hebt nur her- vor, dass Verfasser mit Stein bezüglich der Lage der Muudöffnung nicht über- einstimmt. Während Stein dieselbe am vorderen Ende der schraubenförmig den Körper umziehenden Wimperspirale sucht, verlegt sie Verfasser au das hintere Ende dieser Spirale, und wie Referent nach seinen eigenen Beobachtungen angeben kann, wohl mit Recht. Auch bezüglich der Zahl und Lage der Nuclei stimmen die Angaben des Ver- fassers mehr mit den Erfahrungen des Referenten überein, als mit denen Stein's. Verfasser hat nämlich zwei Kerne, wie Referent, im vorderen Körperende beob- achtet, ist jedoch etwas zweifelhaft über die richtige Deutung dieser Gebilde ge- blieben. Die Reihe großer, langer Wimpern, die vom Scheitel nach hinten ziehen (und bezüglich deren Stellung die Angaben des Verfassers etwas von denen Stein's abweichen) , deutet er als Homologa der Bauchwimpern der Hypotricha und möchte daher unsere Form deshalb der Abtheilung der Hypotricha zuweisen ; Stein hat dieselben hingegen im Zusammenhang mit seiner abweichenden Ansicht von der Lage des Mundes für eine adorale Wimperzone gehalten und stellt die Gattung Gyrocorys als Vertreter einer besonderen Familie unter i&^ Pcritrwha. zwischen die Urceolarina und die Cycladmca, und zwar, wie Referent glaubt, mit Recht. Bezüglich dieser Reihe großer Wimpern erlaubt sich Referent jedoch noch die Bemerkung, dass dieselben seiner Meinung nach keinen auszeichnenden Cliaracter der Gattung bilden, da er bei früherer Gelegenheit einmal, wie schon oben her- vorgehoben, zahlreiche G'yrocojv/sindividuen in einem Tümpel bei Frankfurt beob- achtet hat, die in jeder Beziehung mit der von Stein und dem Verfasser beschrie- benen Form übereinstimmten, jedoch keine Spur jener Wimpern zeigten. Wahr- scheinlich dürfte es sich demnach hieraus ergeben, dass noch eine zweite Art von Gyrocorys zu unterscheiden ist, die jener Wimpern entbehrt und für die Referent eventuell den Namen G. Steinii in Vorschlag bringen möchte. Davis, J., On a iieAV species of Cothiirnia. in: Journ. R. Microsc. See. Vol. 2. P. 6. p. G53— 55. PI. XX. J. Davis beschreibt eine angeblich neue Art von Cothumia (cornigata), die er in einem Behälter des Aquariums zu Brighton gefunden hat. Die Beschreibung ist jedoch so unvollständig und der Verfasser so wenig orientirt über die ersten Anfangsgründe der Zoologie — er betrachtet nämlich bald seine neue Art als zu den Räderthieren gehörig, bald hingegen vergleicht er sie mit den Vorticelleu, — dass wir hier auf seine Darstellung nicht näher eingehen können. Soweit sich aus der Configuration des Gehäuses urtheilen lässt , scheint es sich thatsächlich um eine neue Art zu handeln, die sich durch ca. 4 — 5 ringförmige Einschnürun- gen ihres etwa becherförmigen Gehäuses, einen recht ansehnlichen Stiel und zwei am Hinterende des Gehäuses zu beiden Seiten der Ansatzstelle des Stiels ent- springende hornartige Fortsätze auszeichnet. Maggi, L., Intorno alle Cothurnie parassite delle branchie dei Gamberi nostrali. in; Boll. scientif. 'Maggi, Zoja) Ann. 1. Nr. .'3. p. 33 — 35. Über eine Mittheilung, die Maggi an das Istituto Lombarde di Milano gemacht hat, veröffentlicht derselbe auch in dem Bellet, scientifico einen kurzen Bericht, dem wir Nachstehendes entnehmen. Zunächst beschäftigt sich der Verfasser mit der Untersuchung der von Panceri und Ninni beschriebenen Cot/mrtiiaSormen, welche auf den Kiemen italienischer Flußkrebse schmarotzend getroffen werden. Die von Ninni als Vagmivola Pancerü bezeichnete Form ist seinen Unter- 1S6 A. Protozoa. sucliungen zu Folge eine Angehörige des Geschlechtes Cothurnia nnd wird daher von Maggl als CoMwy?//» AV?;«// bezeichnet. (Weshalb in diesem Fall der Spe- cicsname geändert wurde, ist Referent unverständlich). Von dieser C. Ninnii folgt eine Diagnose, in der jedoch die Beschaffenheit des eigentlichen Thierkörpers nur wenig berührt wird. Zwei weitere von Panceri und Ninni erwähnte Co- thurnia-AxiQU des gleichen Wohnortes werden als C. curva St. und Sieboldü St. erkannt. Hierzu gesellt sich sodann eine neue von Maggi zuerst beobachtete Form, die dem Fromen tel'schen Geschlecht riumiola zugerechnet und als PL Patucrii durch eine Diagnose näher characterisirt wird (jedoch bezieht sich dieselbe aus- schließlich auf den Bau der Hülle) . Auch die Cothuniia Astaci St. hat Maggi als Bewohner der Kiemen der italie- nischen Krebse gefunden. Während die erwähnten Cothurnia- Ari^n mit Ausnahme der C. Ninnn Maggi häufige Ansiedler auf den Kiemen gesunder Krebse sind, werden dagegen die C. Ninnii und die Plumiolu Pancerii Maggi nur bei erkrankten Thieren gefunden, wenngleich es bis jetzt noch sehr zweifelhaft erscheint, in wiefern die Erkrankung der Krebse mit der Gegenwart dieser Infusorien in Zusammenhang gebracht werden darf. Maggi, L. , Sopra una varietä clella Cothurnia ^iyxidiformis D'Udek. in: Boll. scientif. Anno 1. Nr. 5. p. 69 — 70. Auch L. Maggi theilt seine Beobachtungen über eine mit Deckel versehene Cu f hw-nia \mt, die der von D'Udekem (Mera. de TAcad. roy. de Belgique T. XXIV, ISGl) beschriebenen C. pi/xidifonnis so nahe steht, dass sie als varietas /rtm6Ym' dieser zvigerechnet wird, im Hinblick auf ihren Fundort, denLago di Brinzio in Valcuvia. Besondere hervorhebenswerthe Eigenthümlichkeiten hat Verfasser an seiner Form nicht beobachtet. Sterki, V., Tintinnus snniciliatus. Eine neue Infusoricnart. Mit Abbild, in. Zeitschr. f. wiss. Zool. 3:1 Bd. ;5. Hft. p. 460—465. Die Beobachtungen Sterki' s über Tintinnus semiciliatus, eine neue Süßwasser- form, und Tintinnus ßtiviatilis St. machen uns nicht nur mit einer neuen Art dieses interessanten Genus bekannt, sondern geben auch Aufschluß über eine Reihe wichtiger Organisationseigenthümlichkeiten dieser beiden Formen, hauptsächlich deren Bcwimperung. T. semiciliatus besitzt außer der dem T. ßuviatilis allein zu- kommenden adoralen Wimperspirale noch eine zerstreute Bekleidung kurzer, feiner Wimpern über ca. '/s bis 1/2 hre neben- einander Platz, und indem nun jedes eine besondere Fortsetzung der Gehäuse- 5. Infusoria. 189 röhre weiter baut, spaltet sich dieselbe cliehotomisch ; (liirch weitere Wiederholung dieses Vorganges entstehen sodann die vielfach verzweigten banmförmigen Ge- häuse. Bei heftiger Beunruhigung verlassen sämmtliche Thiere das Gehäus, um sich an geeigneter Stelle ein neues zu bauen. Die besprochene interessante In- fusorienform entwickelt sich aus seit 187() aufl)ewahrtem Schlamm, der von Wien stammte. Die zweite Hypotriche, bei welcher die Bildung eines Gehäuses beobachtet wurde, ist eine Oxytricha [O. tubicola n. sp.), eine eingehende Untersuchung des Thieres selbst konnte nicht vorgenommen werden. Dasselbe baut älmliclie Köhrcn wie die Stichotricha , deren Masse jedoch ziemlich resistent ist, nicht weich und klebrig und die nicht zu verzweigten Gesellschaftsgehäusen auswachsen, sondern einfach bleiben. Wie die Stichotricha hat auch diese Form die Gewohnheit , in dem Ende ihrer Gehäuseröhren fortwährend hin und her zu schlüpfen. Eine ganz ähnliche verzweigte Gehäusebildung wie bei Stichotricha wurde aus dem gleichen Schlamme weiterhin gezüchtet. Sie gehört nach Grub er zu den Holotrichen, zu den Enchelyden und zwar soll ihr die Gattung Pkialina Ehbg. zu- nächst kommen. Grub er errichtet für sie ein neues Genus Mnryna und nennt die Art M. sodalis. Die Charactere dieser neuen Gattung lassen sich in Kürze etwa folgendermaßen angeben. Körper etwa in Gestalt eines Fingerhuts , jedoch mit nur schwach concaver Aushöhlung , so tief als diese Aushöhlung sich in den Körper einsenkt ist die Wand des fingerhutartigen Körpers durch einen axialen Schlitz gespalten. Vom Boden der Aushöhlung erhebt sich ein centraler trichter- förmiger Zapfen , der gegenüber dem erwähnten Schlitz gleichfalls ziemlich weit schlitzartig geötfnet ist. Der fingerhutartige Körper ist auf seiner äußeren Ober- fläche gleichmäßig dicht und fein bewimpert (jedoch sind die des freien Randes etwas größer) , während der Trichterzapfen nur auf seinem freien Rande einen Kranz langer zarter Borsten trägt. Der Mund liegt an der Basis des Trichter- zapfens , etwa zwischen den beiden geschilderten Schlitzen , so dass die von den langen Wimpern des Trichterrandes herbeigestrudelten Nahrungsbestandtheile längs dem Schlitz in den Mund hinabgleiten , an dem sich ein ziemlich langer Schlund anschließt. Eine contractile Vacuole und ein Hauptkern wurde beobachtet. Die Gehäusebildung ist recht ähnlich der Stichotricha , dennoch unterscheiden sich die Gehäuse in ihren Gestalts- und Größenverhältnissen sehr merklich. Die Theilung einzelner Thiere in den Enden der Gehäuseröhren wurde auch hier beob- achtet, ebenso jedoch auch nicht selten an gleicher Stelle encystirte Individuen. Eine weitere Form vom gleichen Fundort und ebenfalls zu den Holotrichen, etwa zwischen Paramaecium und Colpoda gehörig , wird zu einer neuen Gattung Tillina erhoben. — Da diese Form keine besonders interessanten neuen Organisations- eigenthümlichkeiten zeigt und Beschreibung ohne Abbildung daher wenig ersprieß- lich ist, so verzichten wir hier auf eine nähere Characteristik des neuen Genus und heben nur hervor, dass Grub er bei dieser Form einen ähnlichen Fortpflanzungs- proceß , wie er durch Stein für Colpoda cucidlm schon vor langer Zeit fest- gestellt wurde , beobachtet hat i) . Es erfolgt nämlich hier wie bei Colpoda suc- cessive Theilung im encystirten Zustand ^j bis zu 4 (bei Colpoda auch bis zu 8) Spröß- lingen. Bei diesen Theilungszuständen ist häufig die Entleerung der contractilen ') Referent erlaubt sich nur die Bemerkung, dass ihm die fein radiäre Strichelung des Ectosarks, die Gr. auf Trichocysten bezieht, etwas fraglich erscheint. Bei gewissen Infuso- rien (so Bursaria z. B.; findet sich eine solche Bildung, die einer eigenthümlichen Diff"cren- zirung des Ectosarks ihren Ursiirung verdankt. '-) Grub er will den Zustand nicht als wirkliche Cyste gelten lassen, da die Hülle sehr zart sei; Referent glaubt nicht, dass eine solche Unterscheidung gerechtfertigt ist. lOO A. Protozoa. Vacuole nach Außen sehr deutlich zu constatiren , da man die aneinanderge- IH'cssten Lei1)er zAveier Thoilsprößlinge durch die ausgetretene Flüssigkeit sich von einander entfernen sieht. Von Interesse sind ferner die beiden neuen Cot/mmia- Arten, deren Beschreibung den Beschluß der Abhandlung bildet. Beide Formen wurden in einem kleinen Seewasseraquarium mit Wasser aus dem Frankfurter Aquarium gefunden. Die erste derselben scheint sich der von Davis erwähnten C. corrugata sehr nahe anzuschließen (vergl. oben p. 185) durch die Entwicklung eines sehr an- sehnlich langen, das eigentliche Gehäuse tragenden Stiels, wie durch die mehr- fachen ringförmigen Einschnürungen des Gehäuses, sowie die Neigung sich mehr- fach aufeinander zu befestigen , indem der Stiel jüngerer Individuen auf dem Ge- häuse der älteren sicli befestigt. Derart werden dann Gesellschaften ziemlicli zahlreicher Individuen gebildet , welche Eigenthümlichkeit zu dem Speciesnamen soc?'a//s Veranlassung gab. Was den thierischen Weichkörper betrifft, so ist an demselben besonders bemerkenswerth die Bildung einer läppen- oder Avulstartigen Verdickung des Peristomrandes an der Stelle , wo sich der Mund einsenkt. Bei der Zurückziehung des Thieres legt sich dieser sogenannte Deckel über das ge- sammte Peristom hinüber und gleichzeitig zieht sich das Thier soweit in das Ge- häuse zurück , dass der Deckel sich genau in eine etwas verengte Stelle des Ge- häuses einpasst. Recht verschieden von der eben erwähnten Einrichtung zum Verschluß des Gehäuses bei Zurückziehung des Thieres ist eine zum gleichen Zweck dienliche Deckelbildung bei der weiterhin beschriebenen C. operculata n. sp. Bei dieser mit langgestreckter , ungestielter Hülle versehenen Form findet sich eine chitinöse Deckelbildung etwas hinter der Gehäusemüudung im Innern der Gelläuseröhre an einer etwas erweiterten Stelle befestigt. Sehr eigenthümlich ist der zur Schließung des Deckels hier vorhandene Mechanismus, der in einem chiti- nösen Bande besteht, das von der Gegend der Gelenkstelle des Deckels an der Ge- häusewand bis zur Basis des Thieres hinzieht und diese völlig trichterförmig um- scheidet. Dieses Band, das morphologisch einem nur unvollständig zur Ausbildung gekommenen , inneren Gehäuse entsprechend betrachtet werden kann , überträgt nur die Bewegung des hinteren Körperendes auf den Deckel, bei der Ausstreckung wird daher der Deckel gehoben , bei der Zurückziehung zurückgezogen. Bei beiden untersuchten Cothurnien, namentlich bei der letzterwähnten, ebenso jedoch auch an anderen Vorticelliden hat sich Verfasser überzeugt , dass die viel- fach beschriebene große Borste, die aus dem Vestibulum der Vorticelliden hervor- ragt, eigentlich eine Membran sei , die den Außenrand des Peristoms in der Gegend der Mundöffnung umsäumt , und die dazu diene , die Nahruugspartikel in den Schlund hinabzuleiten. Referent erlaubt sich hier nur die Bemerkung , dass die richtige Deutung dieser vermeintlichen Borste keineswegs so lange unklar blieb, wie Verfasser meint, da er schon 187 7 die betreffende Einrichtung in entsprechen- der Weise geschildert hat (vergl. Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Bd. 28, p. 67). Gruber, A., Kleine Beiträge zur Kenntniss der Protozoen (s. oben p. 184). in: Berichte über die Vcrhandl. d. natiirf. Gesellsch. Freiburg i. B. 7. Bd. p. 533 — .555. Taf. X. Über den Bau und namentlich die Fortpflanzung der Acineta mystacina Ehbg. theiltGruber (s. oben p. IS 4) Einiges mit. Die von ihm zahlreich zu Genua auf (?«?TÄesmm-Colonien getroffenen Acineten unterscheiden sich etwas von den von früheren Beobachtern beschriebenen und zwar hauptsächlich dadurch , dass die langen Saugtentakel nicht aus sechs regelmäßig gestellten Spalten der Schale, sondern nur aus drei auf der einen Hälfte des Umfangs placirten Spalten hervor- treten. Verfasser schlägt daher für seine Form die Bezeichnung var. Carchcm vor. Die Thierchen ernährten sich räuberisch von den Carchesien und glaubt B. Spongiae. 191 Verfasser , dass die Enden der Saugtentakel einen sehr klebrigen Stoff enthalten müssten , der gleichzeitig ein starkes Gift sei , da die Wirkung der Füßchen eine lähmende und sehr energische sei. Bezüglich der Fortpflanzung hat Verfasser die interessante Beobachtung ge- macht, dass bei seinen Thieren nicht die Umbildung eines der Theilstücke zu einem Schwärmsprößling erfolgte, wie dies nach den Untersuchungen von Stein, C 1 ap a rede und Lach m a n n , sowie des Referenten, die Verfasser nicht kennt, gewöhnlich der Fall ist. Die Theilung wird durch die des Kernes eingeleitet, und die beiden jungen Kerne rücken ziemlich weit auseinander, bevor die Theilung des Acinetenkörpers erfolgt (ein Vorgang, der mit den Erfahrungen des Referenten nicht übereinstimmt, nach denen die Kern- und Körpertheilung ziemlich Hand in Hand gehn) . Das nach der Schalenmündung zu gelegene Theilstück ist stets kleiner, wie das im Grund des Gehäuses gelagerte und es erfolgt somit eine nochmalige Theilung dieses letzteren. Während der Theilung blieben die Tentakeln ausgestreckt. Die Ansichten des Verfassers über das Verhalten der Hülle bei der Theilung sind Re-, ferenten nicht recht klar geworden , einmal sucht er durch seine Beobachtungen wahrscheinlich zu machen , dass unter Umständen die Hülle gleichfalls getheilt werde, andererseits jedoch scheint es, dass er für gewisse Fälle auch die Neu- bildung einer Hülle für den einen , austretenden Theilsprößling annimmt. Haller, G., Beiträge zur Kenntniss der Laemodipodesßliformes. in: Zeitschr. f. \vif3s. Zool. ;{;}. Bd. 3. Heft. p. 350—422. Taf. 21—23. Gelegentlich seiner Untersuchungen über Laemodlpoden berichtet Haller auch über zwei von ihm auf diesen Formen und verwandten marinen Crustaceen mehr- fach getroffene Protozoen. Zunächst kurz über eine Form , die er der Tetrabaena Dujardinn From., in an- deren Stücken auch wieder der Anthopkysa Mülleri vergleicht. Referent vermag sich jedoch aus der kurzen Beschreibung kein einigermaßen klares Bild dieser Form zu machen und verzichtet daher an dieser Stelle auf weitere Bemerkungen über dieselbe. Die zweite Form ist eine Podophrya [crustaceorum n. sp.), mit sehr langem, ge- ringeltem Stiel und kugeligem Köpfchen , das zweierlei Fortsätze trägt , nämlich kurze geknöpfte Saugtentakel und lange zugespitzte Fangfäden. Die Fortpflanzung geschieht durch Bildung zahlreicher äußerer Knospen. Häufig enthält diese Podo- phrija mehrere ovale Kerne. (Vergl. 1. c. p. 395 u. Taf. 23. Fig. 40 A. u. B.) B. Spongiae. (Referent : Dr. Carl CJ li u n in Leipzig.) Litteratur : Balfour, F.M., On the Morphology and Systematic Position of the Spongidae. in; Quart. Journ. Microse. Sc. Jan. Nr. 73. p. 103 — 109. Carter, H. J., On Holasterella, a fossil sponge of the Carboniferous Era, and on Hc- miasterella, a new genus of recent sponges. in; Ann. Nat. Hist. Vol. 3. Febr. p. 141—150. Taf. XXI. , Contributions to our knowledge of the Spongida. in: Ann. Nat. Hist. (5.) Vol. 3. p. 284—304. Fortsetzung p. 343— 3ÜÜ. Taf. XXV— XXIX. 192 B- Spongiae. 4. Carter, II. J., On a new specics of excavating sponge [Alectona Milien) ; and on a new species oi lt(q)hidothecu {R.afßnis). in: Joiirn. R. Micr. Soc. Vol. 2. Aug. p. 493—499. Taf. XVII u. XVIIa. 5. , [On a new genus of Foraminifera (Aphrosina informis) and] Spiculation of a un- known Sponge. in: Journ. R. Micr. Soc. Vol. 2. Aug. p. 502. Taf. XVII^. 0. , On the nutritive and reproductive processes of Sponges. in : Ann. Nat. Hist. Vol. 4. Nov. p. 374—386. 7. , Spongiidae of Kerguelen's Land, in: Philos. Trans. London. Vol. 168. Extra- Vol. p. 286—288. 8. , Note on the so called »Farringdon (Coral Rag) Sponges« [Calcisponyiae Zittel). in : Ann. Nat. Hist. Vol. 4. Dec. p. 431—437. 9. Czerniavski, "Wl., Die littoralen Schwämme des schwarzen u. kaspischen Meeres. Vor- läufige Untersuchung, in: Bull. Soc. Imp. Natur. Moscou. 1878. Nr. 4. p. 375 — 397. Taf. V— VIII. 10. Dezsö, Bela, Die Histologie und Sprossenentwicklung der Tethyen. in : Arch. f. mikrosk. Anat. 16. Bd. p. 626—651. Taf. XXX— XXXIII. 1 1 . , Fortsetzung der Untersuchungen über Tethya lyyicurium Auct. in : Arch. f. mi- krosk. Anat. 17. Bd. p. 151—164. Taf. 12. Duncan, Martin, On some spheroidal Lithistid Spongida from the Upper-Silurian For- mation of New-Brunswick. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 4. July. p. 84 — 91. Taf. IX. 13. Ganin, M. S., Materialien zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung der Spongien. Mit 7 Taf. Warschau, 1879. 80. (Tit., 88 p., IV p., Taf.-Erkl.) russisch. 14. Keller, C, Studien über die Organisation und Entwicklung der Chalineen. in : Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 329—349. Taf. XVIII— XX. 15. Krukenberg, C. Fr. 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Schulze, F.E., Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. VIII. Mittheilung. Die Gattung Hirciniu Nardo und Olif/nceras n. g. in; Zcitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. 1. Heft. p. 1— 3S. Taf. I-IV. 21). , Über die Bildung freisclwebcnder Brutknospen bei einer Spongie, Halimrca lohii- laris. in: Zool. Anz. Nr. 44. p. (136 — 641. 30. Selenka, E., Über einen Kieselschwamm von achtstrahligem Bau, und über Entwicklung der Schwammknospen, in: Zcitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 407 — 475. Taf. XXMI— XXVIII. 31. Sinzow, J., Über Kreideschwämme des Saratow'schen Gouvernements, in: Denkschr. d. ncuruss. naturf. Ges. 6. Bd. 1. Heft. p. 1—40. Taf. I— VI. (russisch.) 32. Sollas, W. J., On Plectronella papulosa, a new genus and species of Echinonematous Sponge. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. Jan. p. 17—27. Taf. IV— VII. •^3. , On the geima Catar/ma (Correction). in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. Febr. p. 1(19-170. •^•l- , Observations on Dactylocuhjx pumiceus Stutchbury, with a description of a new variety, Dactylocalyx Stutchburyi. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol.- 2. Nr. 2. April, p. 122—133. Taf. V— VIII. 35. , On Pharetronema zingiberis, a new genus and species of Renierid Sponge. in : Ann. Nat. Hist. Vol. 3. Juni. p. 404—407. Taf. XXX. •^^- , On Plocamia jjlena, a new species of Echinonematous Sponge. in : Ann. Nat. Hist. Vol. 4. Juli. p. 44—53. Taf. 37. Toula, Fr., Remarks on Munier-Chalmas's Classification of the Dactylnporidae. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. Febr. p. 151—153. (Übers, aus d. Verhandl. d. k. k. Geol. Reichsanstalt.) 38. Verrill, A. E., Notice of recent additions to the marine Invertcbrates of the N. E. Coast of America. Part 1. Porifera. in: Proc. U. S. Nat. Museum, p. 204—205. 39. Zittel, Karl A., Beiträge zur Systematik der fossilen Spongien. 3. Tbl. in : Neues Jahrb. f. Mineralogie. 1879. 1. Heft. p. 1—40. Taf. I u. II. ^0. ,i Beiträge zur Systematik der fossilen Spongien. Mit lU lith. Taf. Stuttgart, E. Schweizerbart (E. Koch), 1879. 80. (132 p.) IJ- , Studies on Fossil Sponges. III. IV. V. Monactinelluhic , TetractinellUlac and Cnlcispmif/iae. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. p. 304— 313. p. 364— 379. Vol. 4. p. 61—73. p. 120—135. 1. Allgemeines. Balfour, F. M., On the Morphology and Systematic Position of the Spongida. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Jan. p. 103 — 109. Anknüpfend au die Beobaclitungen F. E. S chul z e' s über die Entwicklung von Sycandra rap/mnus (Zeitschr. f. wiss. Zool. 31. Bd.) betrachtet Balfour die freischwimmende Spongienlarve als eine Protozoencolonie, deren eine Hälfte von Individuen sich zu Nährthiereu, deren andere sich zu Locomotious- und Respira- tionsthieren umbildete. Ersterc werden durch die körnigen amöboiden Zellen, letztere durch die Wimper tragenden Zellen repräsentirt. Während man nun nach allen Analogieen erwarten sollte, dass die körnigen Zellen sich einstülpen und die Gastrulahöhle begrenzen, so findet bekanntlich das Gegentheil statt. Diesen Widerspruch sucht B. folgendermaßen zu erklären : Als die freischwimmenden Vorfahren der Schwämme sich festsetzten, wurden die Cilien tragenden Zellen größtentheils functionslos, indess zugleich die amöboiden Nährzellen durch Um- Zoolog. Jaliresbericht ls79. 13 194 B- Spongidae. wachsen ersterer eine größtmögliche Oberfläche zu gewinnen suchten, Für Fort- setzung der respiratorischen Thätigkeit der Wimperzellen wurde durch Bildung von Osculum und Poren gesorgt. Du die Kragenzellen der Wimperkammern bei dem erwachseneu Schwamm ofl'enbar von den eingestülpten Zellen abstammen, so müssen sie der Respiration vorstehen, indess die gewöhnlichen Epithelzellen, wie sie die Außenfläche und meist auch den größten Theil des inneren Hohlraura- systemes auskleiden, die Verdauung besorgen. Fände das Gegentheil statt, so wäre die Theorie B.'s hinfällig, wie andererseits bei einer Bestätigung seiner An- sichten sich ein fundamentaler Unterschied der Keimblätter zwischen den Spongieu und den übrigen Metazoen ergeben würde, insofern bei ersteren das Entoderm ein respiratorisches und das Ectoderm ein verdauendes und sensitives Keimblatt repräsentirte ; (die Sensibilität würde hauptsächlich auf das Oberflächenepithel und die Verdauung auf das die Hohlräume auskleidende Epithel beschränkt sein) . Carter, H. C, On the nutritive and rcproductive processes of Sponges. ,in : Ann. Nat. Hist. Vol. 4. Nov. p. 374—386. Carter bespricht die Versuche Lieber külin's &Metschnikoff's über die Nahrungsaufnahme von Spongieu und hebt hervor, dass er ebenfalls im Jahre 1857 die Aufnahme von Farbepartikeln von Seiten der Geißelepithelien der Wimperkörbe beobachtet habe. Weiterhin erörtert er die Angaben über ge- schlechtliche Verhältnisse, Befruchtung und über die Fortpflanzung durch Gem- tnulac. Krukenberg, C. Fr.W., Vergl. physiol. Studien an d. Küsten d. Adria. p. 64 — 75. Ver- dauung der Spongien. Während bisher nur Schwämme zur Untersuchung gelangt waren, deren Gly- cerinauszüge lediglich peptische Wirkung auf Eiweißstoff"e lieferten, so wird nun nachgewiesen, dass Suberites massa und lohatus eine trypsinähnliche Natur ihres Enzymes erkennen lassen. Suherites flavus , Tethya Lyncureuin und Aplysina aerophoba ließen keine tryptische Wirkung auf rohes Fibrin erkennen, wohl aber der Glycerinauszug von Syconen, Renicra porosa und Tedania dicßtata. Bei Rinden- schwämmen konnte eine auffällige Diß'erenz in der Verdauungsfähigkeit von Rinde und Centraltheil nicht nachgewiesen werden. Eine saure Reaction des lebenden Gewebes bei Bohrschwämmen (Vioa) und anderen Arten war nicht zu bemerken. Trotzdem vermutliet K. aus Versuchen, die natürliche Farbe von manchen durcli Alkalien misgefärbten Schwämmen vermittels Säurezusatzes wieder herzustellen, dass eine saure Reaction die Gewebe vieler Schwämme auszeichnen möge. Aus Versuchen über die Verdauungsfähigkeit von rohem Fibrin ergab sicli, dass die Rindenschicht von Sube?'ites domimmla und Chondrosia reniformis binnen 24 — 36 Stunden dasselbe resorbirt hatte, indessen in das Körperparenchym ein- gesenkte Stücke nach 48 Stunden keine Veränderungen erfuhren. Eine Ver- dauung roher Fibrinfäden an der Oberfläche von Hircinia variabilis , Spongelia elegans und Euspongia adriatica konnte nicht beobachtet werden, wohl aber eine solche an den in das Osculum von Stiberiies domuncula eingebrachten Fibrinstücken. Der Nachweis von Diastase gelang weiterhin bei Sycon raphanns, Tethya Lyn- cureum, Tedania digitata, Geodia gigas, Suberites ßaviis, Reniera porosa undi m di&v Rindensubstanz von Ancorina verrucosa und Stenetta Wagtieri. Krukenberg, C. Fr.W., Tetronerythrin in Schwämmen, in: Centralbl. f. d. med. Wissensch. 1879. Nr. 40. Das orangerothe Pigment, welches durcli Äther aus Suberites domuncula, massa und lobatus gewonnen wurde und bei Spongien eine große Verbreitung zu haben scheint, stimmt, wie durch die Reactionen nachgewiesen wird, mit dem durch seine Lichtempfindlichkeit bemerkenswerthen Tetronerythrin überein. 1. Allgemeines. 195 Mereschkowsky, C, Etudcf? sur les Eponges de la mer blanche, in : Mem. Acad. St. Petersb. 7. Ser. T. 20. Nr. 17. p. 30—41. (Sep.). M, gelangt zu einer Auffassung des Schwammovganismus, welche sich ziemlich an diejenige von S. Kent, wonach je eine Geißelkammer ein Individuum reprä- sentiren soll, anschließt. Er betrachtet die Hydroiden sowold, wie die Schwämme als eine Colonie von Einzelindividuen, welche sich durch Knospung aus einem Mutterthier entwickelten. So soll z. B. ein Hydranth, der vier Tentakel besitzt, aus fünf Individuen bestehen, welche durch Arbeitstheiluug verschiedenen Leistungen sich anpassten : das Mutterthier (der Magenschlauch) knospte die vier Fangthiere (die Tentakeln) . Während jedoch bei den Hydroiden die Eiuzelindividuen relativ getrennt bleiben und nach strengen Gesetzen um das Mutterthier sich gruppiren, wird der Schwamm von einer Colonie unregelmäßig angeordneter und zu einer compacten Masse verschmolzener Individuen gebildet. MetSChnikoff, E., Spongiologische Studien, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 374 — 384. Auf Grund seiner Beobachtungen über die Entwicklungsgeschichte und Nahrungs- aufnahme der Spongien gelangt Metschnikoffzu der Ansicht, dass die Gastrula invagmafa durchaus nicht eine primäre Larvenform, eine Archigastrula, repräsen- tirt, sondern dass sie aus der Gnsimla dclammaia, der y>Parenehymellarmige Gestalt der Magenhöhle. Die freischwimmende Larve besteht demgemäß aus drei Keimblättern : dem flimmernden ectodermalen Cylinderepithel, den Mesodermzellen mit ihren Spicula und den pelluciden flachen und polygonalen Entodermzellen. Einen zwischen Ectoderm und Mesoderm wahr- nehmbaren Zwischenraum versucht G. als Leibeshöhle zu deuten. Bald beginnt die Larve vermittelst der hinteren Ectodermzellen sich festzusetzen und sich scheibenförmig abzuplatten , während gleichzeitig die Cilien eingezogen werden und die Mesodermzellen durch starke Vermehrung das Lumen der Magenhöhle verringern. Sie verschwindet indessen nicht, sondern geht in definitive Ento- dermhöhlen über und gibt zunächst durch zahlreiche Ausstülpungen zur Bildung von Geißelkammern Veranlassung. Durch Auseinanderweichen der Mesoderm- uud Entodermzellen an der oberen Wand der Magenhöhle bildet sich die Mund- öftnung, welche in den als Leibeshöhle (nach außen noch vom Ectoderm über- kleideten) Hohlraum einmünden soll. Bald darauf entstehen durch Auseinander- weichen der Ectodermzellen die ersten Poren. Das von Mesoderm und Ectoderm gebildete Osculum ist einem Dermalporus homolog. Die erwachsene Spongilla baut sich aus den drei Keimblättern der Larve auf und zwar gliedert sich das Ectoderm in zwei Schichten , während das Mesoderm eine nur geringe hyaline Grundsubstanz difFerenzirt und das Entoderm als einschichtige Epithellage die Auskleidung der Höhlungen , Wassercanäle , Mesodermsepten und Balken mit Ausnahme der sogenannten Leibeshöhle liefert. Auf die embryologischen Thatsachen hin erklärt sich G. für die Coelenteraten- natur der Spongien , namentlich insofern nicht bloß die Auskleidung der Geißel- kammern, sondern auch diejenige des inneren Hohlraumsystemes als Entoderm aufzufassen sei. Keller, C, Studien über die Organisation und Entwickelung der Chalineen. Mit 3 Taf . in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 329-349. Die geschlechtliche Entwickelung der Chalinula fertilis Keller findet wahr- scheinlich nur im Frühjahr statt. Sie ist getrennten Geschlechts und lässt einen augenfälligen sexuellen Dimorphismus erkennen, insofern die männlichen Indivi- duen einen gracilen , die weiblichen dagegen einen massigen, zur Zeit der Ge- schlechtsreife rosa gefärbten Körper von doppelter bis dreifacher Größe besitzen. Die Spermatozoen und reifen Eier sind in eine von Plattenepithel ausgekleidete Kapsel eingeschlossen. Die Eikapsel ist von wahrscheinlich nutritiven körnchen- reichen Mesodermzellen umgeben ; die jüngsten Eier sind amöboid beweglich und durchsichtig. Die Furchung ist eine totale, aber inaequale ; von den ersten beiden Furchungs- zellen übertrifft die eine um ein Beträchtliches die andere an Größe. Senkrecht zu der ersten Theilungsebene wird der Keim in vier Zellen zerlegt, von denen drei kleinere als Ectodermzellen von einer größeren Entodermzelle zu unter- scheiden sind. Letztere theilt sich träger als die kleinen Zellen ; es folgen Sta- dien mit 7 (6 Ecto-, eine Entodermzelle) und 14 (12 Ecto-, 2 Entodermzellen) Zellen. Eine Furchungshöhle wird nie gebildet, sondern es zerfällt durch wieder- holte Theilung der Keim in einen soliden Zellhaufen, der insofern eine wahre Gastrula darstellt, als die centralen größeren Entodermzellen au einer distincten Stelle nicht von den kleineren Ectodermzellen umwachsen sind. Dieses an der Oberfläche deutlich umgrenzte Feld wird zum hinteren Pol der Larve und ist als 4. Entwicklungsgeschichte. 213 ein durch einen "Dotterpfropf« verschlossener Urmund aufzufassen. Die Ecto- dermzellen werden cylindrisch und differenziren je eine Geißel, welche später auch an den peripheren Zellen des Entoderms wahrgenommen wird. Das primäre Entoderm zerfällt in eine periphere zuerst in der Umgebung des Urmundrandes in das Mesoderm sich umbildende und in eine centrale zum defini- tiven Entoderm sich differenzirende Lage. Die ovale Larve schwärmt durch die Dermalostien der größeren Radialcanäle aus. Nach dem Ausschwärmen aller Larven zerfällt der Mutterkörper. Die frei- schwimmende Larve , deren Dotterpfropf braun pigmeutirt ist und deren Meso- dermzellen die Spicula absondern, zeigt eine napfförmige (der basalen Area der Euspongialarve vielleicht homologe) Vertiefung am Entodermpol. Nach zwei bis drei Tagen plattet sie sich senkrecht zur Hauptaxe stark ab und beginnt sich festzusetzen, indem sie sich auf die Breitseite legt. Das Pigment vertheilt sich gleichmäßig, die Geißeln schwinden und die Ectodermzellen bilden sich zu einem platten contractilen Epitliellager um geschlossene Gruppen von Entodermzellen, erscheinen am vierten Tag wieder intensiver gefärbt und bilden die Anlage der Wimperkörbe. Bald weichen die centralen Entodermzellen auseinander, um zur Entstehung des Magens Veranlassung zu geben, in welchen die braunen Ento- dermzellgruppen als Geißelkammern sich öffnen, indessen die restirenden blassen Entodermzellen als flache Epithelien die übrige Auskleidung des Magens dar- stellen. Am fünften Tage erfolgt auf der Oberseite ein Durchbruch; es wii-d das Osculum und gleichzeitig in ähnlicher Weise die Hautporen gebildet. Die Bil- dung eines von Ganin bei Spmgüla als Leibeshöhle gedeuteten Cavität konnte nicht beobachtet werden. Die Entwickelung der ChaUnula bestätigt also die Auffassung, dass die Spon- gien dreiblättrige Metazoen repräsentiren. Ihr Mesoderm entsteht gleichzeitig mit Ecto- und Entoderm radiär im Umkreise des Urmundes. Indem Keller weiterhin der Auffassung entgegentritt, dass die Geißelkammern die eigentlichen Individuen des Spongienkörpers repräsentiren (Kent, Me- r e s c h k 0 w s k y I erklärt er sich mit Entschiedenheit für die Coelenteratennatur der Spongien. Metschnikoff, E., Spongiologische Studien. Mit 4 Taf. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. ;U9— 387. 1 '( Entwicklung der Halisarca Dujardinii. Die Halisarca Dujardinn — ihre Ge- schlechtsproducte gelangten nur bei einer kleinen , schleimartige Krusten bilden- den Varietät von Santa Lucia zur Beobachtung — ist Hermaphrodit. Die Samenballen und reifen Eier sind von einer endothelartigen Membran um- hüllt. Die jüngsten Eier gleichen so völlig den feinkörnigen Elementen des Meso- derms, dass eine scharfe Grenze zwischen beiden Elementen nicht zu ziehen ist. Die Furchung ist eine totale ; die ersten vier Zellen besitzen gleiche Größe, erst späterhin bemerkt man größere und kleinere radienartig um eine kleine Segmenta- tionshöhle gestellte P^lemente. Letztere verkleinert sich erst bis zu einem Spalt, um sich dann wieder ansehnlich zu vergrößern. In ihrem Innern nimmt man wahr- scheinlich aus dem Blastoderm eingewanderte und rosettenförmig sich aneinander- reihende Zellen wahr. Die ausschwärmende Larve ist völlig mit den Kosetten- zellen erfüllt und besitzt einen Überzug von flimmernden Cylinderzelleu. Während die Körnchen im Zellplasma letzterer nur an der unterhalb des Kernes gelegenen Hälfte auftreten . so bemerkt man an dem einen etwas abgeplatteten Pol dickere Geißelzellen mit gleichmäßig im Inhalt vertheilten Körnchen. Die Larven erlangen eine compresse Form und setzen sich dann wahrschein- lich mit dem abgeflachten Pole fest. Der Unterschied zwischen den beiden Geißel- 2j4 B- Spongidae. epithelformen wird nach dem Festsetzen verwischt und die Rosettenzellen weichen auseinander. Zwischen sie drängen sich feinkörnige aus dem Ectoderm einwan- dernde Zellen. Die Geißeln verwandeln sich unterdessen in amöboide Fortsätze, welche schließlich eingezogen werden. Durch Silbernitrat lassen sich indessen stets die Grenzen der äußeren ectodermalen Zellen nachweisen. Von den Zellen der unter dem Ectoderm liegenden Schichte , dem Mesoderm , wird reichlich eine wasserhelle Intercellularsubstanz ausgeschieden. Bald gruppiren sich die fein- körnigen Mesodermzellen zu Canälen, welche, ursprünglich isolirt entstanden, erst späterhin zu einem gemeinsamen System mit centralem Hohlraum sich vereinigen. Die feinkörnigen Elemente , welche bald weit zahlreicher als die Rosettenzellen auftreten , ähneln den Zellen der Canäle , nur sind letztere mehr cylindrisch ge- worden und differenzirten einen Geißelfaden. Ein weiter entwickeltes Stadium mit Osculum wurde nicht beobachtet. Hervorzuheben ist noch der Umstand , dass Metschnikotf gemeinschaftlich mit Kowalevsky bei einer Halimrca aus dem schwarzen Meere [H. ponüca) die Zygose zweier und mehrerer freischwimmender Larven beobachtete , welche zur Bildung einer von den übrigen Larven nur durch ihre Größe verschiedenen Zygo- planula hinführte. 2) Entwicklung der Kalk schwämme. Bei Ascetta primcrdialis bildet sich während der Dotterklüftung eine zu ansehnlicher Größe heranwachsende Furchungshöhle. Noch innerhalb der Eikapsel wandern aus dem einschichtigen, Geißeln differenzirenden Blastoderm Zellen in die Furchungshöhle. An dem unteren Körperpol trifft man große körnchenreiche eingewanderte Zellen, indessen kleinere körnchenarme Zellen gleichmäßig durch die Furchungshöhle vertheilt sind. Er- stere sind als die Elemente des Mesoderms , letztere als die des Entoderms aufzu- fassen. Beiderlei Zellformen entstehen bisweilen nicht gleichzeitig und füllen die gesammte Furchungshöhle aus. Später treten körnchenreiche Zellen gegenüber den körnchenarmen an Zahl zurück, wie denn überhaupt der Unterschied zwischen beiden Zellformeu sich verwischt. Bei den sich festsetzenden Larven schwinden die Geißeln und die Körnchen vertheilen sich gleichmäßig im Zellinhalt. Die Ecto- dermzellen platten sich in ihrer Totalität oder partiell ab und die inneren Zellen gruppiren sich enger zusammen. Letztere verlängern sich in dem zuletzt beob- achteten Stadium und zeigen radienartig angeordnete Coutouren. In dem zwischen den verlängerten Entodermzellen und den kugeligen Ectodermzellen befindlichen Raum konnten mehrere Mesodermzellen wahrgenommen Averden. Die Entwicklung der Ascetta hlanca verläuft ganz analog ; nur sind an den in die Furchungshöhle eingewanderten Zellen keine Formunterschiede wahrzunehmen. Die Entwicklung der Sycandra wird im Wesentlichen übereinstimmend mit F. E. Schulze geschildert. Metschnikoff bestätigt sein frühere Ansicht, dass die geißeltragende Cylinderepithelschicht eingestülpt und zum definitiven Ento- derm wird. Li dem hinteren geißellosen Abschnitt der körnigen Zellen gewahrt man einen mehr oder minder großen Hohlraum , der fast gänzlich von kleinen Zellen aus- gefüllt sein kann. Nach verfrühten Anlagen von Nadeln in diesen Zellen zu schließen repräsentirt der centrale Haufen die Anlage des Mesoderms , wie denn überhaupt ein Vergleich mit früheren Stadien lehrt, dass von beiden Schichten des geißellosen Abschnittes der vordere die Anlage des Mesoderms , der hintere die- jenige des Ectoderms repräsentirt. Nach dem EinstiUpen der die Geißeln ver- lierenden Cylinderzellen verschwinden Blastoporus und Livaginationshöhle , so dass der juuge Schwamm einen compacten Körper repräsentirt , der vermittelst pseudopodienartiger Fortsätze des Ectoderms sich bewegt. Die Nadeln entstehen innerhalb der Mesodermzellen. 4. Entwicklungsgeschichte. 215 Fast identisch mit der Entwicklung der Si/mndra verläuft diejenige vcn Lcu- candra aspera. Auf Grund dieser ontogenetisclien Thatsachen gelangt auch Metschnikof t zu der Ansicht, dass die Spongien Triblasterien repräsentiren, deren Keimblätter allerdings nicht scharf abgesondert erscheinen , sondern leicht ineinander über- gehen. So ist namentlich das Mesoderm geradezu als Matrix des Entoderms auf- aufzufassen. Schulze, F. E., Unters, üb. Bau u. Entw. der Spongien. VI. Mitth. Die Gattung Spongelia. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 145 — 147. Schulze fand bei Spongelia pallescens Eier in verschiedenen Furchungsstadien, sowie zum Ausschwärmen reife Flimmerlarven. Die Furchung ist eine totale und gleichmäßige. Eine Furchungshöhle war nicht zu bemerken. Die Flimmerlarve ist cylindrisch und an dem einen Pol convex abgerundet , an dem anderen flach eingezogen. Auf Schnitten erwies sie sich als von einer Lage schmaler prismatischer Geißel- zellen umkleidet , welche an dem concav eingezogenen Pol braun pigmentirt sind. Ihre Kerne liegen nicht in gleicher Höhe ; jede Zelle — auch diejenigen des con- caveu Poles — differeuzirt ein Geißelhaar. Die Geißelzellen umschließen eine centrale Bindegewebsmasse mit gallertiger Grandsubstanz. Eine scharfe Grenze zwischen beiden Gewebelagen existirt nicht. Von den Zellen der inneren Binde- substanz sind die dem GeiHelepithel zunächst gelegenen sanduhrförmig mit media- nem Kern. Sie sind mit ihrer Längsaxe rechtwinklig zur Oberfläche gestellt und strahlen an beiden Enden in ein Bündel feiner Fasern aus , welche sowohl in die fadenförmigen Enden der Geißelzellen , wie in die Ausläufer der centralen stern- förmig verästelten Bindegewebszellen übergehen. Schulze, F. E. , Unters, üb. d. Bau u. d. EntAV. d. Spongien. VII. Mitth. Die Familie der Spomjidae. in : Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p^ 642—648. Taf. XXXVIII. Schulze macht über die Entwicklung der Enspovgia ofßcinalis folgende Mit- theilungen. Die Euspongia ist das ganze Jahr hindurch geschlechtsreif. Neben reifen Eiern finden sich in den einem Ovarium ähnelnden distincten Partien der Bindesubstanzschicht verschiedene Stadien einer nach dem zweitheiligen Typus verlaufenden aequalen Furchung, welche schließlich zur Bildung eines compacten maulbeerförmigen Zellhaufeus, einer wahren Morula, hinführen. Auf Durchschnitten sind keine differenten Regionen an letzterer zu gewahren. Erst später differenziren sich unter reger Theilung die peripherischen Zellen zu Cylinderepithelzellen, indessen aus dem centralen Haufen ohne beträchtliche Ver- mehrung eine dem Zellknorpel ähnliche Bindesubstanzmasse hervorgeht. An dem einen Pole findet eine flache Einsenkung des Cylinderepithellagers statt. Schwarzes Pigment tritt intensiv in den die basale Einsenkung umgebenden Cylinderzellen, sowie in denen des gegenüberliegenden Poles auf, indessen die abgeflachte Grube braun pigmentirt erscheint. Die Kerne der je eine Geißel tragenden Cylinderzellen liegen in verschiedener Höhe. In den centralen Bindesubstanzzellen erhalten sich noch länger die Dotterkörner ; mit ihrer Resorption wird das Zellplasma feinkörnig und scheint strahlig von dem Kern zur Zelhvand verästelt. Wahrscheinlich wer- den später die Scheidewände der Zellen verflüssigt , so dass in einer gallertigen Grundsubstanz sternförmig verästelte Bindegewebszellen als directe Abkömmlinge der centralen Morulazellen liegen. Spätere Stadien gelangten nicht zur Beobach- tung , doch steht zur vermuthen , dass die äußeren Geißelzellen sich zum Platten- zellenlager (Ectoderm), die eingestülpten Zellen zu den Kragenzellen (Entoderm) und die Bindegewebsmasse der Larve zum Bindegewebe des Schwammes (Meso- derm sich diff"erenziren werde. Es würden sich dann drei Keimblätter fast gleich- zeitig aus den gleichartigen Furchungszelleu der Morula differenziren. 216 B. Spongidae. Schulze, F. E., Über die Bildung freischwebender Brutknospen bei einer Spongie , Hali- surca lohularis. in: Zool. Anz. Nr. 44. p. 636 — 641. Krusten von Halisarca lobiilaris zeigen sich bisweilen in der Weise gelockert und aufgebläht, dassjede der handschuhfingerförmigen Erhebungen, welche die in den Hohlraum einmündenden Geißelkammern enthalten, ballonartig aufgetrieben und hervorgedrängt erscheint. Endlich lösen sich die kugelig abgerundeten Erhebun- gen völlig von der mütterlichen Kruste und schweben als geschlossene Blase frei von dannen. Die blaue Färbung der Kruste verblaßt und die abgeschnürten Blasen sind farblos. Zwei bis vier enge rundliche Poren führen in das wahrscheinlich mit Seewasser gefüllte Lumen der Blase , welche von einem einschichtigen poly- gonalen, bisweilen pseudopodienartige Ausläufer entsendenden Epithellager äußer- lich umgeben ist. Dass die Bildung solcher transportabeler Brutknospen für die Erhaltung und Verbreitung der Art sehr vortheilhaft ist, geht aus dem Umstand hervor, dass nach einigem Umhertreiben die Blasen an festen Gegenständen nach Art der Spongien- larven anhaften, sich abplatten und nach Verlauf von acht Tagen zu kleinen Krusten der Halisarca hbularis coeriilea heranwachsen. Selenka E., Über einen Kieselschwamm von achtstrahligem Bau und über die Entwickelung der Schwammknospen. Mit 2 Taf. in : Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 472 — 475. Bei den meisten Individuen (sowohl (^ wie Q. ) der Tetilla radiata und euplo- canms konnte Selenka eine Vermehrung durch Knospen beobachten. Ihre erste Anlage tritt als eine Zellvermehrung unter der Oberfläche im Bezirk eines oder mehrer Nadelbüschel hervor. Eine sphärische, mehrere Hundert großkernige Zellen umfassende Zellenmasse wird abgegrenzt, in deren Mitte 12 — 20 Geißel- kammern eingeschlossen sind. Auf den Nadelbüscheln fortgleitend emancipirt sich die Knospe von dem Mutterthier unter Mitnahme einiger letzterem angehö- riger Nadelstücke. An der reifen Knospe werden unterschieden : 1) Ein ein- schichtiges polygonales Ectoderm ; 2j Ein Mesoderm bestehend aus dicht anein- ander gedrängten keine Zwischensubstanz und Membran erkennen lassenden Zellen; 3) Eine geringe Anzahl von Geißelkammern. Bei einer zweiten Gattung von Kieselschwämmen, der Tethya muza n. sp. war ebenfalls eine ausgiebige Vermehrung durch Knospen während des Winters zu beobachten. Sie erfolgt derart, dass in der Rinde um jeden der 200 — 400 Na- delfascikel die sternförmigen Zellen sich zu kleinen großkeruigen Zellen meta- morphosiren , welche unter reger Vermehrung die benachbarten Hohlräume ver- engen. In diese Knospenanlagen wuchert eine größere Anzahl von Geißelkam- mern in Gestalt vielbeeriger Trauben. Durch Kuospung vermehren sich letztere bis auf viele Hunderte, indeß unter allmählichem Hervorwachsen der Knospe das Canalsystem der Kammern sich von demjenigen des Mutterthieres abschnürt. Mesodermzellenzüge , welche im Centrum der Knospe zusammenstoßen, theilen das unter sich zusammenhängende, mit der Außenwelt nicht communicirende System der Geißelkammern in Partieen. Die auf einem Nadelfascikel des Mutter- thieres fortgleitende Knospe erscheint vor ihrer Loslösung lang gestielt. Ein ectodermales Plattenepithel überkleidet sie , indeß durch Auseinauderweichen der Mesodermzelleu die subcorticalen Hohlräume entstehen und zwar ohne Communi- cation mit dem Canalsystem der Geißelkammern. Letztere sind von endothelar- tigen Mesodermzellen ausgekleidet, wohingegen die größte Summe der Meso- dermzelleu zu sternförmigen oder Spindelzellen sich umbildet. Oscula und sub- dermale Höhlen treten erst nach Ablösung vom Mutterthier auf. Die Entstehung der subcorticalen Hohlräume vergleicht S. mit der Bildung der Leibeshöhle höherer Thiere. 5. Palaeontologie. 217 5. Palaeontologie. Carter, H. J., On the Mode of Growth of Stromaiopora includ. the Commensalism of Cau- ' twpora. in: Ann. of. Nat. Hist. Vol. 4. Aug. p. 101 — 106. Carter ist mit Roemer der Ansicht, dass Caunopora durch den Commensalis- mus einer Coralle mit der sie überziehenden Stromatopora entsteht. Carter, H. J. , Note on the so-called »Farringdon (Coral-Rag Sponges" (Calcispongiae, Zittel). in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. Decbr. p. 431— 437. Carter ist der Ansicht, dass das Vorkommen verkalkter Dreistrahler bei den Zittel'schen fossilen Calcispongien noch kein Beweis dafür sei, dass die Nadeln ursprünglich aus Kalk bestanden, und äußert die Vermuthung, es möchten die von Zittel beschriebenen Calcispongiae zum Theil — wenn nicht alle — zu den übrigen Spongienordnungen gehören. Carter, H. J., On Holasterella . s. oben : Anatomie und Systematik. ]). 196. Duncan, Martin : On some Spher. Lithistid Spong. from the Upper-Silurian Form, of New- Brunswick. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. Nr. 19. July. p. 84— 91. Taf. IX. Die neuere Litteratur , besonders Zittel's Monographie, ist nicht berück- sichtigt. Als neues Genus wird Hindia mit H. sphaeroklalh aufgestellt. Körper frei, ohne Einschlüsse im Gewebe; er besteht aus Spicula, welche Reihen von ge- gabelten, langen, geraden auf der Oberflä,che ausmündenden Radiärcanälen bilden. Die Spicula sind verkalkt und repräsentiren mehr oder weniger stämmige vier- kantige Dreifüßer, deren Enden da, wo sie mit den anderen in Verbindung treten, angeschwollen sind. Mazzetti e Manzoni : Le spugne fossili di Montese. Con 2 tav. in : Atti Soc. Tose. Sc. nat. Pisa. Vol. IV. fasc. I. p. 57—65. Sämmtliche fossilen Schwämme von Montese gehören zu den Hexactinelliden und Lithistiden. Allerdings bestehen sie aus kohlensaurem Kalk ; durch welche Pseudomorphosen jedoch die Kieselsäure in kohlensauren Kalk verwandelt wurde, vermögen die Verfasser nicht anzugeben. Es werden zwei Vertreter der Gattun- gen Crat'mdaria und Chenendopora beschrieben, denen eine Speciesbenennung nicht beigefügt ist. Sinzow, J., Über Kreideschwämme des Saratow' sehen Gouvernements. Mit 6 Taf. in: Denkschr. (OaniiCKu) d. neuruss. naturf. Ges. 6. Bd. 1. Heft. p. 1 — 40. (russisch). Die Saratoff'schen Kreideschwämme sind sämmtlich bis auf Plocoscypkia, Mae- androptychium, Coeloptychmm, Zittelisponyia und Ventriculites verkalkt. Es werden 29 Arten aufgezählt, darunter von neuen Arten : Maeandmptychium ovale. Plocosoyphia grandis, Zittelispongia plicata, Ventriculites subradtatus und plt- cato-punctatus, Hillirhoa Peskowi und Isoraphinia cavata. Von neuen Genera wer- den genannt : Labyrintholites , Polyscyphia und Zittelispongia. Labyrintholites. Gestalt kuglig, eiförmig oder knollig. Sitzt entweder ver- mittelst eines wurzeiförmigen Ansatzes oder unmittelbar mit dem Körper auf. Zahlreiche labj'rinthförmige Röhrchen münden durch eine Menge von Ausfuhr- öffnungen nach außen , welch' letztere in unregelmäßig verzweigten radiären Falten der Schwammoberfläche bemerkbar sind. Spitze abgerundet oder mit einer tiefen Einsenkung versehen. Skelet besteht aus einem dünnen gitterför- migen Gewebe mit undurchbohrten octaedrischen Verdickungen. Äußere Skelet- schichte verdickt und von zahlreichen Poren durchsetzt. Labyrintholites ähnelt äußerlich Plocoscypkia, von der sie jedoch durch den Bau des verkieselten Gewebes leicht zu unterscheiden ist. Arten : L. [Plocoscypkia ranaws Sinz., L. Plocoscypkia) maxiina Sinz., L. [PorospoJigia] Fakrenko/ilii Kichw , 218 C. Coelenterata. Polyscyphia. Gestalt eiförmig, verkehrt conisch oder knollig. Besteht aus zahl- reichen sich verzweigenden Röhrchen, welche mit breiten Ausfuhrgängen auf der Oberfläche ausmünden. Die Intercanäle haben sowohl auf der oberen als auch auf der unteren (Seiten-) Fläche Öffnungen. Letztere ist stets mit radiären Falten besetzt. Skelet unregelmäßig mit undurchbohrten octaedrischen Verdickungen und mit breiten inneren Canälen. Zwischenräume des Skeletgewebes dreieckig oder unregelmäßig polygonal. Äußeres Skelet ähnlich dem von Labyrintholites . Arten: P. [Plocoscyphia] pseudocoeloptychium Sinz. und P. plicata n. sp. Zittelispongia . Eine der größten Formen von Saratow'schen Schwämmen. Bil- det unregelmäßig sphärische Massen und besteht aus dünnwandigen, geräumigen, verzweigten , manchmal seitlich abgeplatteten Röhrchen. Meist sind dieselben sehr verlängert und durcli unregelmäßig polygonale Zwischenräume getrennt. Die einzige Art, Z. [Plocuscyphia] alcyonoides Sinz., besitzt ein baumförmiges oder hirschgeweihartiges Aussehen. Zittel, Karl A. Beiträge zur Systematik der fossilen Spongien. 3. Theil. in; Neues Jahrb. Miner. Geol. u. Palaeont. 1. Heft. p. 1—40. Taf. I und II. Ausführlicher Auszug der in den Abhandlungen der k. bayr. Akad. der W. 11. Cl. 13. Bd. 11. Abth. erschieneneu jStudien über fossile Spongien 111. Abth. Monactinellidae, Tetractinellidae & Calcispongiae.« Dasselbe apart u. d. T. : Zittel, Karl A. : Beiträge zur Systematik der fossilen Spongien. Mit 10 lith. Taf. Stuttgart. E. Schweizerbart (E. Koch) 1S79. 80. (132 p.) K. A. : Studies on Fossil Spongcs III. IV. V. Monactinellidae, Tetractinellidae and Calcispongiae. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 3. p. 304—313, p. 364— 379. Vol. 4. p. 61—73, p. 120—135. Übersetzung der in den Abhandlungen d. k. bayr. Akad. d. W, 11. Cl. 13. Bd. erschienenen »Studien über fossile Spongien. 111. Abth.« C. Coelenterata. (Referenten; Dr. C. Chun in Leipzig und Prof. l)r. G. von Koch in Darmstadt.! Litteratar. (Allgemeines; Hydrozoa; Acalephae; Ctenophora.) 1. Asper, Gib., Über die Hydra der Limmat. in: Vierteljahrschr. d. nat. Ges. Zürich. 24. Jahrg. I.Heft, p. 115—220. 2. Chun, C, Histiologische Bemerkungen über Rippenquallen, in: Zool. Anz. Nr. 31. p. 329—332. 3. , Das Nervensystem und die Muskulatur der Rippenquallen, in ; Abli. d. Senckenb. nat. Ges. Frankf. a. M. 11. Bd. p. 181—230. 2 Taf. 4. Ciamician, J., Über den feineren Bau und die Entwicklung von Tnbularia 3Iesembryan- thenmni KWmiM. in; Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 323— 347. Taf. XVIII— XIX. 5. Clarke, S. F., Report on the Hydroida coUected during the FiXploration of the Gulf Stream of Mexico by A. Agassiz 1877 — 78. in : Bull. Mus. Comp. Zool. Cambr. Vol. 5. Nr. 10. p. 239—252. Taf. I— V. 6. Claus, C, Agalmopsis £/^(!r/c?o/vnA-. in: Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. p. 342—346. Fig. 11. Haacke, W., Zur Specicsunterscheidung in der Gattung Ilydru. in: Zool. Anz. Nr. 43. p. 622—623. 12. Haeckel, E., Das System der Medusen, in: Sitzungsber. d. Jen. naturf. Ges. f. d. Jahr 1S78 (1879). p. LXXVIII— LXXX. 13. , Ursprung und Stammverwandtschaft derCtenophoreu. ibid. f. 1879. p.70 — 79. 14. , Das System der Medusen. 1. Hälfte des 1. Theils: System der Craspcdoten. Jena, Fischer. 40. 360 p., 20 Taf. 15. Hartmann, R., Einige Verhältnisse in der Organisation von Flciimhrachia pileas. in; Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde Berlin. Febr. 1879. 16. Hertwig, Ose. und Rieh., Die Actinien anatomisch und histologisch mit besonderer Be- rücksichtigung des Nervensystems untersucht. Mit 10 Taf. in: Jena. Zeitsehr. f. Nat. 13. Bd. 3. u. 4. Heft. p. 457—640. Auch apart: Jena, Fischer, 1879. p. 140—141 : Gesehlechtsorg. d. Ctenojjhoren ; p. 141 — 145: Geschlechtsorg. d. Charybdeen; p. 145—151: Geschlechtsorg. d. Discophoren ; p. 154- — 166: Geschlechtsorg. d. Calyco- zoen ; p. 166 — 173 : Schlussfolgerungen f. d. System d. Coelenteraten. 17. Jentink, F. A., Über Trembley's Umkehrungsversuche an Hydra, in: Tijdschr. nederl. dierk. Ver. 4. D. 2. Afl. Versl p. LI— LIII. 18. Kling, O., Über Crateralophas Tethi/s. in: Morph. Jahrb. 5. Bd. p. 141 — 166. Taf. IX— XL 19. Korotneff.A.. Entwicklung d. 3Iyriothelu. in; Zool. Anz. Nr. 25. p. 187—190. 20. Mereschkowsky, C, On an anomaly among the Ilydromedusac and on their mode of nu- trition by means of the Eetoderm. in; Ann. Nat. Hist. Vol. 3. p. 177 — 181. Taf. XX. 21. Lapworth, Ch., On the geological distribution of the Rhabduphora. in; Ann. Nat. Hist. Vol. 3. p. 245—257, 449—455. Vol. 4. p. 333—341, 423—431. 22. Linnarson, G., Om Gotlands Graptoliter. in: Öfvers. af Kongl. Vet. Akad. Förh. 36te Arg. p. 3—11. Taf. X. 23. Moseley, H. N., On the structure of the Stylit steridae, a family of the Hydroid Stony Corals. in; Philos. Trans. Roy. Soc. London. Part II. 1878(1879). p. 425— 503. Taf. 34—44. 24 Nicholson, H. A., On the structure and affinities of the Tabulate Corals of the Palaeozoic Period. London, 1878. (342 p.) 15 Taf. 44 Holzschn. 25. Pouriales, F. de, Reports on the dredging operat. of the U. S. Coast survey Str. »Blake« Corals and Crinoids. in; Bull. Mus. Comp. Zool. Cambr. Vol. 5. Nr. 9. Hydroids. p. 210—211. 26. Romanos, G. J., Concluding remarks on the loeomotor system of l/crffAsae. in; Proceed. Roy. Soc. Lond. Vol. 28. Nr. 192. p. 266—267. 27. Studer, Th., Sur les Siphonophores des profondeurs de la mer. in: Arch. Zool. Exper. T. 7. Nr. 2. p. XIII— XV. 28. Thompson, d'A. W., On some new and rare Hydroid Zoophytes [Sertalariidae and Thu- iariidue) from Australia and New Zealand. in: Ann. Nat. Hist. Vol. 3. p. 97 — 114. Taf. XVI— XVII. 29. Verrill, A. E., Notice of recent additions to the marine fauna of the eastern coast of North America, Nr. 4. in: Amer. Journ. of Sc. (Silliman). Vol. 17. Apr. p. 309 — 310, 220 C. Coelenterata. 30. Winther, G., Fortegnelse over de i Danmark og dets nordlige Bilande fundne Hydroide Zoophyter. in: Naturhist. Tidsskr. 3. R. 12. Bd. p. 223—278. 31. , Om Internodies Bygning og Sammensaetning hos Sertularierne. ibid. p. 303 — 320. Taf. VI. 1. Allgemeines über Coelenteraten. (Referent: Dr. C. Chun in Leipzig.) Hertwig, O. u. R., Die Actinien. Sep. p. 166 — 173; Schlussfolgerungen für das System der Coelenteraten. Auf Grund ihrer Untersuchungen über die Entwicklung der Geschleclitsproducte bei den Hydroraedusen, Acalephen und Anthozoen versuchen die Verfasser die Coelenteraten (excl. der Schwämme) in die zwei Abtheilungen der Entocarpen (Anthozoen und Acraspedoten incl. Lucernarien und Charybdeen) und der Ecto- carpen (Hydromedusen incl. Siphonophnren und Ctenophoren) zu scheiden. Die Entocarpen sind Coelenteraten, deren Geschlechtszellen im Entoderm ent- stehen und bei der Reife ins Mesoderm rücken und welche mit besonderen secre- torischen Fäden, dea Mesenterialfilamenten, ausgestattet sind. Die Ectocarpen sind Coelenteraten, deren Geschlechtszellen im Ectoderm ent- stehen und bei denen die Mesenterialfäden fehlen. 2. Hydrozoa. (Referent: Dr. C. Chun in Leipzig.) a) Anatomie und Systematik. Eimer, Th., Die Medusen physiol. u. morphol. auf ihr Nervensystem untersucht. Tübin- gen, 1879. Die Untersuchung zerfällt in einen physiologischen und morphologischen Theil. In ersterem werden sowohl die früher publicirten Theilungsversuche , als auch zahlreiche neuere Versuche mitgetheilt, deren wesentliches Endresultat dahin zu- sammenzufassen ist, dass das centrale Nervensystem der Acraspedoten seine Hauptausbildung in den acht Randlappen hat , welche nicht durch einen im Schirmrand verlaufenden Nervenring in Verbindung gesetzt sind, indessen bei den Craspedoten ein centrales Nei-vensystem am Schirmrande existiren muss, wel- ches nur in den als Ganglien früherhin bezeichneten Anschwellungen eine größere Anzahl von Nervenzellen angehäuft zeigt. Mit Rücksicht auf die durch das Ex- periment erschlossenen und durch die morphologische Untersuchung bestätigten Verhältnisse werden die Acraspedoten als toponeure, die Craspedoten als cyclo- neure Medusen bezeichnet. Die Experimente sowohl wie die aus ihnen gezogenen Schlüsse stimmen im Princip mit den später und unabhängig von E. angestellten Untersuchungen von R o m a n e s überein . Die neueren Versuche beziehen sicli liauptsächlich auf die Thatsache, dass viele Medusen, welche der coutractilen Zonen (der Randkörperchen mit der in der Ausdehnung weniger Millimeter sie umgebenden Gewebszone) beraubt worden waren, nach einiger Zeit auf kurze Dauer sich erholen. Übrigens folgt dieser Erholung bald vollkommene Bewegungslosigkeit, welche zu raschem Absterben hinführt. Mechanische Reize vermögen an derartig gelähmten Aurelien (an ihnen 2. Hydrozoa. 221 wurden vorwiegend die Versuche angestellt) rhythmische, über den ganzen Schirm sich erstreckende Contractionen hervorzurufen. Dass auch im freien_Meere Indi- viduen, welche aller contractilen Zonen bar sind, schnell zu Grunde gehen, wird aus der Thatsache geschlossen, dass verkrüppelte Aurelien nur dann lebenskräf- tig waren, wenn wenigstens ein Randkörper noch existirte. Bedeutende indivi- duelle Schwankungen konnten in Betrefl" der Erholung wahrgenommen werden ; junge Thiere ließen sie sogar oft ganz vermissen. Es bedarf jedoch nicht des Durchschneidens der ganzen Dicke der Umbrella bis auf eine Verbindungsbrücke von einer gewissen Breite, um die Fortpflanzung der Contractionen von Seiten der contractilen Zonen auf den jenseits der Brücke gelegenen Abschnitt zu ver- hindern, sondern es genügen wenig tiefgehende Einschnitte in die untere , die Muskulatur tragende Fläche. Ist die Verbindungsbrücke zu schmal oder wird sie ganz durchschnitten, so bleiben die Contractionen auf den mit der contractilen Zone versehenen Abschnitt beschränkt. Aus diesen Thatsachen wird geschlossen, dass das Centralnervensystem der Toponeuren nicht auf die Randlappen allein beschränkt ist, sondern dass Nerven- centren auch über die Subumbrella — wenngleich in relativ geringer Zahl — ver- breitet sind. Sie werden als Ersatz-Contractionscentren bezeichnet, insofern die Erholung sichtlich von einzelnen localisirten Funkten ausgeht. Diese Anschauung erhält eine Stütze in den Versuchen über das Absterben von Theilstücken der Aurelia. Solche beginnen etwas oberhalb der Mitte quer durch sich aufzulösen, worauf zunächst der obere, den Randkörper nicht enthaltende Theil zerfällt, in- dessen allmählich in dem restirenden Stücke die Auflösung gegen den Randkörper zu fortschreitet, bis dieser mitsammt der contractilen Zone noch verhältnismäßig sehr lange intact ei-halten bleibt. Ein auffällig langsames Absterben lassen in Jodserum aufbewahrte Stücke erkennen. Seine früheren Anschauungen über die Beherrschung der vegetativen Thätigkeit durch die contractilen Zonen schränkt E. dahin ein, dass, wenn auch im weiteren Sinne das ganze Thier als eine Er- nähi'ungspumpe anzusehen sei, so doch nur die im Bereiche der contractilen Zo- nen gelegenen Muskelbezirke unmittelbar als Ernährungspumpen wirken. Die Angaben Ehrenberg's, wonach die acht gerade gestreckt und interradial ver- laufenden Gefäße durch je eine Öffnung am Schirmrande ausmilnden (Eimer be- zeichnet sie als Aftergefäße), werden bestätigt. Sogar junge Larven der Aurelia wurden in großer Zahl an jenen Stellen mit den Fäces austretend gesehen — eine Beobachtung, die Veranlassung gibt, das Pumpwerk auch mit der Fortpflanzungs- thätigkeit in Beziehung zu setzen. Betrefifs der Versuche an Toponeuren wird schließlich noch auf ein gewisses proportionales Verhältnis zwischen der Größe des weggenommenen Gewebestückes und der Zahl der in der Zeiteinheit ausge- führten Contractionen durch neuere Versuche hingewiesen. Was die Experimente an Cycloneuren, von denen Sarsien als Material dienten, anlangt, so bestätigen dieselben durchweg die Resultate von Romanos. In dem morphologischen Theile der Abhandlung wird zunächst das Nerven- system der Toponeuren geschildert. Die gröberen Bauverhältnisse der Randlappen mit der von Claus entdeckten Sinnesgrube werden ausführlich von Aurelia aurita, Cyanea capilluta, Rhizostoma, Pelagia und Cassiopea beschrieben. Zwei unmittelbar über dem Randkörperstiel gelegene Gruben (die inneren »Riech- kappen«) repräsentiren die von Claus als Ganglien gedeuteten Bildungen. Der feinere Bau der Randkörper wurde vorwiegend an Aurelia aurita studirt. An dem Randkörper ist ein oberer Theil, der Stiel und das untere blindsackartige Ende mit dem Krystallsack zu unterscheiden. Die Wandung des hohlen Stieles zeigt vier Schichten, von denen die innerste (vierte Schichte) dem Entodermepithel angehört. Zwischen letzterer und den beiden äußeren Schichten liegt ein schmales 222 tl. Coelenterata. Stützblatt als Fortsetzung der Umbrellavgallerte. Die äußerste Schichte setzt sich aus cyliudrischen Geißelzellen und aus Sehspiudeln zusammen. Beide Zellformen laufen in feine nervöse Fädchen aus, welche sich auf dem Stützblatt durchflechten und einen dichten Nervenfilz (zweite Schichte) herstellen. Das nervö.se Fädchen durchsetzt jede Zelle, um hier in den Geißelfaden überzugehen, dort einen Central- faden in dem Stäbchen der Sehspindeln zu bilden. Die Geißelzellen sind an manchen Stellen pigmentirt, so dass ein innerer und ein äußerer Pigmentfleck zu consta- tiren ist. Unterhalb der Nervenfilzschicht trifft man auf eine Schiclite von Ganglienzellen (dritte Schichte) , welche von den gewöhnlichen Bindegewebszelleu sich dadurch unterscheiden, dass sie nach Einwirkung von Reagentien nicht wie jene kugelig erscheinen, sondern ihre Ausläufer ausgestreckt beibehalten. Auf dem Hörsäckchen verdünnen sich die einzelnen Schichten. Die in ihm enthaltenen Krystalle entstehen in amöboiden Zellen, deren Plasma und Kern zum Aufbau des Krystalles verwendet wird. Was den histiologischeu Bau der Randlappen anbelangt , so sind die acht polsterförmigen Erhebungen des Schirmrandes, unter denen die Randkörper liegen mitsammt den Riechgruben von Nervenepithelium überkleidet. Sie repräsentiren den wesentlichsten Theil des Ceutralnervenapparates und sind gewis-^ermaßen Gehirnen zu vergleichen. Nesselkapseln fehlen in ihrem Bereiche ; da, wo letztere auftreten gehen sie in das gewöhnliche Oberflächenepithel über. Wie am Rand- körperstiel, so treten auch in den Polstern die Geißelzellen, Spindeln und in be- sonderer Mächtigkeit die Nervenfilzschichte auf. In der ihnen unterliegenden Gallertschichte sind zahlreiche Nervenzellen wahrzunehmen, welche allerdings von den gewöhnlichen Bindegewebszellen (sie werden als amöboide Zellen be- zeichnet) sich so wenig unterscheiden, dass sie augenscheinlich eine Modification letzterer darstellen. Bei Cassiopea findet sich auch an der aboralen Schirmfläche gegenüber der Randkörperwurzel in einem knöpfchenförmigen Gebilde eine stärkere Ansamm- lung von Nervenzellen. Sie stehen bei den Toponeuren durch feine Fäden in Verbindung, wie denn auch zahlreiche als nervös anzusprechende, jedoch von Bindegewebsfasern nicht zu unterscheidene Fäden schräg oder quer die Gallerte (in ungeheurer Menge an den contractilen Zonen) durchsetzen. Mehrfach abweichende und auf eine niedere Organisationsstufe hindeutende Verhältnisse lässt Cyanea capillata erkennen. Ihr fehlen die zelligen Einlagerungen der Gallerte, die gesammte Körperoberfläche ist von cylindrischem Geißelepithel bedeckt, dessen Elemente meist mit breitem Fuß einem langen Faden aufsitzen. An den Randlappen, wo das Ectoderm als Nerveuepithel aufzufassen ist, kommen jedoch auch zugespitzte in feine sich verfilzende Nervenfädchen auslaufende Zellen vor. An der Grenze des muskelfreien Bezirkes der Randlappen bildet sich die Basis der in ein Nervenfädchen auslaufenden Zelle zu einem contractilen Faden aus (Neuromuskelzelle) . Sämmtlich die Gallerte durchsetzenden Fäden, von denen diejenigen der Randlappen vielleicht als nervöse in Anspruch zu nehmen sind, entspringen oft büschelförmig von Ectodermzellen. Unter denselben waren bei Cyanea nicht nur am Schirmrande, sondern auch an der aboralen Körperfläche noch Zellen wahrnehmbar, welche E. als Nervenzellen anzunehmen geneigt ist. Die Subumbrella ist von Neuromuskelzellen im Sinne Kleinenberg's mit quer- gestreiften contractilen Elementen überkleidet. Steht die Muskelfaser durch ein feines Fädchen mit dem Zellkörper in Verbindung, so wird dasselbe als nervös beurtheilt. Schließlich wird auch in Kürze des Bindegewebegerüstes der Toponeuren und eigenthümlicher Blätter gedacht, welche die Gefäße in Verbindung setzen und 2. Hydrozoa. 223 stellenweise auch in das Ectoderm übergehen sollen (E. hat offenbar die von Claus und Hertwig- ihrer Bedeutung nach aufgeklärten »Gefäßplatten« vor Augen gehabt . Das jServeusy stem der cycloneuren Medusen, von denen vorwiegend (hnnarlna untersucht wurde, wird in vieler Beziehung übereinstimmend mit den durch die Gebrüder Hertwig erzielten Resultaten geschildert. E. beschreibt den (oberen! Nervenring und bestätigt späterhin die Existenz des von den H.'s entdeckten unteren Nervenriuges. Das dem oberen Nervenring auf- liegende ectodermale Gewebe wird als ein Füllgewebe bezeichnet, welches weder knorpeliger Natur ist (Häckel), noch auch wegen seiner lockeren Beschaffenheit dem Körper einen Halt zu geben vermag. Die Topographie des Schirmrandes und des Velum wird auf Querschnitten im Wesentlichen übereinstimmend mit H.'s dar- gestellt. Entfernt von dem Ringnerven liegt distal eine von den gewöhnlichen Be- legzellen des Schirmrandstützblattes unterschiedne Lage plasmareicher Zellen : das Ringgangliou. Unter und auf jedem der in die Gallerte eingebetteten Hörbläschen verdickt sich diese Zellenlage zu einem Radialganglion, von dem ein Zellenband, das Spangengauglion , radiär an der Außenfläche des Schirmes über das Hör- bläscheu wegzieht, um spitz zulaufend zu endigen. Mit den Zellenbändern stehen Fasern in Verbindung, welche wahrscheinlich als Spangennerven aufzufassen sind. Als characteristisch für die Cycloneiiren wird die Anordnung der Nervenzellen zu Strang- oder bandförmigen Ganglien hervorgehoben. Die Histiologie der einzelnen Gebilde anlangend, so ist vor Allem der unzweifelhafte Zusammenhang des Nervenringes mit den ihm direct aufliegenden Ectodermzellen zu betonen. E. befindet sich hier in Widerspruch mit den Angaben von H.'s, insofern er die von ihnen als Stützzellen bezeichneten Bildungen dem Nervensystem zurechnet und geradezu den Nervenriug als aus der Zerfaserung dieser »Besenzellen« hervor- gegangen betrachtet. Dagegen schildert er tibereinstimmend das Eingehen der übrigen zwischen den Besenzelleu gelegenen Elemente in den Nervenring. Für diese vom Ectoderm aus eingewanderten Ganglienzellen wird eine fibrilläre Strei- fung des Plasma als characteristisch hervorgehoben. Er bezeichnet daher den Inhalt der Nervenzellen als neurofibrilläre Substanz oder Neuroplasma und legt diesem Character einen so holien Werth bei, dass er nicht nur in der durch chrom- saures Kali hervortretenden fibrillären Beschaffenheit des äußeren plasmatischen Theiles der Subumbrellarmuskeln einen Beweis für die Richtigkeit der Auffassung als Neuromuskelzelleu erblickt und ferner auf denselben Character hin alle Ecto- dermzellen, welche den Radiärmuskelzügen und den der Muskulatur entbehrenden Bezirken der oralen Schirmfläche aufliegen, sondern sogar auch die centralen meist als Knorpelzellen gedeuteten Tentakelaxen der Craspedoten in das Bereich des Nervensystemes zieht und das Hervorgehen letzterer aus Entodermzellen in Frage zu stellen sucht ! Dieselbe neurofibrilläre Beschaft'enheit des Zellinhaltes weisen auch die Zellen des Ringgauglions, der Radial- und Spangenganglien auf. Für die Hörzellen des mit einem feinen Plattenepithel ausgekleideten Hör- bläschens wird ein Ausstrahlen in Nervenfasern, welche die beiden von Häckel beschriebenen Hörnerven zusammensetzen, nachgewiesen. Der lange feine Geißel- faden der Hörzellen war bisweilen noch innerhalb der Zelle , selbst bis in den Kern zu verfolgen. Ein Basalganglion (Häckel) am Grunde des Hörbläschens war nicht nachzmveisen, vielmehr besitzt dasselbe au seiner Basis eine Öffnung, durch welche die beiden Nervenschenkel eintreten. An der Subumbrella der Carmarma ist das Nervensystem gewissermaßen blatt- artig ausgebreitet und in weniger concentrirter Form entwickelt, als an dem Schirmrande. Die Deckzelleu mit der neurofibrillären Beschaffenheit ihres Inhaltes lassen Übergänge zu Ganglienzellen erkennen, wie denn auch unter ihnen typische 224 C. Coelenterata. verästelte Ganglienzellen liegen, deren Ausläufer einen Nervenplexus herstellen. In der Nähe der Radiärgefäße ordnen sich Nervenfäden zu radialen Zügen an. Bei den übrigen untersucliten Craspedoten (Sarsia, Bnugahwillpa , Aeghieta, Rhopohinema, Eucope, Lhzia ) ist das Nervensystem nicht so ausgeprägt differenzirt, wie bei Oirmarhia, doch konnte fast bei allen der Ringnerv zur Anschauung ge- bracht werden. In einem Schlußcapitel wird ein Resume über die phylogenetische Bedeutung des Decknervensystemes gegeben, indem namentlich das Hervorgehen der nervösen Apparate aus modificirten Ectodermzellen , die allmähliche Concentration und Localisirung der Centralapparate, sowie der Einfluß der Function auf die morpho- logische Gestaltung der Gewebe betont wird. Indem E. weiterhin durch die über die Muskulatur mitgetlieilten Thatsachen die Neuromu.skellehre als durchaus be- rechtigte Theorie darzustellen sucht, hebt er schließlich noch die hohe Bedeu- tung der Zellkerne hervor und erblickt in ihnen das nervöse Centralorgan, das )^Lebensorgan« der Zelle. Die hohe Übereinstimmung, welche das Nervensystem der Medusen mit dem von ihm geschilderten der Beme erkennen lassen soll, wird, wie vielfach im Texte, so zum Schlüsse noch nachdrücklich betont. Mereschkowsky, C, On an Anomaly among the Hydromedusae and on their Mode of Nutrition by Means of the Ectoderm. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 3. p. 177 — 181. pl. XX. Zwei Species von Medusen aus dem weißen Meere zum Genus Bougainvillea ge- hörig (die eine derselben wird B. paradoxa geuanut) zeigen ziemlich häufig eine Anomalie, insofern ihnen vollständig Manubrium und Mundo ftnung fehlt und keine Communication zwischen Gastrovascularsystem und dem umgebenden Medium be- steht. Da trotzdem diese anormalen Individuen fast dieselbe Größe (1 cm) wie die mit Manubrium versehenen erreichen, so erklärt M. dies dahin, dass die Ecto- dermzellen die Verdauung übernehmen, indem sie im Seewasser gelöste (?y orga- nische Materie absorbiren. Häckel, E., Das System der Medusen, in: Sitzungsber. d. Jena. Ges. f. 1878. p. 78 — 80. Häckel unterscheidet folgende 8 Ordnungen: Erste Hauptgruppe. Craspedotae (Gegenbaur), oder Cryptocarpae (Esch- scholz), Gymnophthalmae (Forbes). Schirm mit Velum. Am Schirmrand ein zu- sammenhängender Nervenring , durch die Velum-Insertion in zwei Ringe ge- schieden. Magenhöhle stets ohne Gastral-Filameute. Geschlechtsorgane stets per- radial (in den Radien erster Ordnung). Abstammung (ursprünglich) von Hydra- Polypen (ohne Gastral-Filamente) . Zerfallen in 4 Ordnungen. I.Ordnung. Anthomedusae (Familien: Sarsiadae, Tiaridae, Cytaeidae, Hip- pocrenidae, WilUadae, Cladonemidae] . Keine Sinnesbläschen. Stets Ocelleu an der Tentakelbasis. Geschlechtsorgaue in der Magenwand, entweder (Sarsiadae) gleich- mäßig in der ganzen Wand vertheilt , oder in vier perradiale Gruppen gesondert, letztere oft durch die perradialen Längsmuskeln in 8 adradiale Paare getheilt. Abstammung von Tubularien. II. Ordnung. Leptomedusae (Familien: Thaumantiadae, Berenicidae, Melicer- tidae, Polyorchidae, Eucojndae, Mitrocomidae, Olindidae, Geryonopsidae, Octorchidae] . Sinneszellen an der Unterseite des Velum oder der Velum-Insertion am Schirmrand, entweder zerstreut oder in Hörgrübchen oder Hörbläschen von verschiedener Zalü vereinigt. Otolithenzellen aus dem Ectoderm stammend. Ocellen bald fehlend, bald vorhanden. Sinnesbläschen nicht Tentakeln homolog. Geschlechtsorgane bandförmige oder krausenförmige Wülste im Verlauf der Radialcanäle (4, 8 oder zahlreiche) . Abstammung von Campanularien. III. Ordnung. Trachymedusae (Familien: Trackynemidae, Petasidae, Aghuri- dae, Geryonidae). Sinnesbläschen aus Tentakeln entstanden, 8 oder mehr. Otolithen- 2. Hydroaoa. 225 Zeilen aus dem Entoderm stammend. Ocellen meist fehlend, bisweilen vorhanden. Geschlechtsorgane weite Aussackungen oder blattförmige Ausbreitungen im Ver- laufe der Radialcanäle. Abstammung von Hydroid-Polypen wahrscheinlich, aber unbekannt. IV. Ordnung. Narcomedusae (Familien: CamjmnelUdae, FoveoUdae, Aeginidae) . Siunesbläschen aus Tentakeln entstanden, 8 oder mehr. Otolithenzellen aus dem Ectoderm stammend. Ocellen meist fehlend , bisweilen vorhanden. Geschlechts- organe in der oralen Magenwand oder in taschcnförmigen radialen Ausbuchtungen derselben. Eigenthümliche Tentakelwurzeln. Abstammung von Hydroid-Polypen wahrscheinlich, aber unbekannt. Zweite Hauptgruppe. Acraspedae (Gegenbaur), oder Phanerocarpae (Esch- scholtz) , oder Steganophthalmae (Forbes) . Schirm ohne Velum (oder mit Pseudo- velum) . Am Schirmrand kein zusammenhängender Nervenring , sondern mehrere (4, 8, Iß) getrennte Nervencentra (Hertwig). Magenhöhle stets mit vier oder acht interradialen Gruppen von Gastral- Filamenten. Geschlechtsorgane interradial (in den Radien zweiter Ordnung) . Abstammung (ursprünglich) von Scyphistoma- Polypen (mit Gastral-Filamenten) . Die Acraspeden zerfallen in vier Ordnungen. V. Ordnung. S c y p h o m e d u s a e (Familien : Scyph.ellidae, Depastridae, Lucer- naridae). Keine Sinnesbläschen. Kein Pseudovelum. Geschlechtsorgane 4 Paar bandförmige Wülste , welche neben den 4 schmalen (interradialen) Septen paar- weise au der Oralwand der 4 breiten (perradialen) Gastrocanaltaschen be- festigt sind. VI. Ordnung. Conomedusae (Familien: Charybdaeidae, Bursaridae, Chiropsal- midae) . Ein breites Pseudovelum. Geschlechtsorgane 4 Paar blattförmige Wülste, welche von den 4 schmalen (interradialen) Septen frei in die 4 breiten (perradia- len) Gastrocanaltaschen hineinragen. VII. Ordnung. Per ome du sae (Familie : Per?);%//ra n. g. abgestorben. Antip)atJies 7 ) 15) Ponap^. (Brüggemaun. in: Journ. Mus. Godeffroy. 14. Heft.) Stylopora palmata Blainv. Seriatopora gracilis Dana. PoecillojJora pulcltella Brügg. P. Dimae Yerv. Galaxea tenella Brügg. Coeloria daedalea Ell. & Sol. Astraea delicatida Brügg. Goniastraea Quoyi M. E. Fungia confertifolia Dana. JP. papillosa Verr. Pavoiiia foliosaYeTT. P. divaricata Ijam.. P. Senate Brügg. P. »mwor Brügg. P. lata Dana. Pachyseris carinata Brügg. 3Iontipora poritiformis\exx. M. limitata'E)\.8i^o\. 31. lima'La.m.. 31. prolifera Brügg. Turhinaria cinerascens Ell. & Sol. Porites decipiens Brügg. P. tumida Brügg. P. Gaimardi M. E. Synuraea monticulosa Dana. Psammocora exesa Dana. 16) Bonham Island. (Brüggemann, in: Journ. Mus. Godeffroy. 14. Heft.) Pavoniu prismatica Brügg. 17) Magelhaenstraße. 42 Faden. Felsen. Primnoella magelhanica Stud. UI. Indischer Ocean. 1) Kerguelen. BlightsCape. 120 Faden. Felsen. (S tu der. in: Berlin. Monats- berichte 1878.) Boloccra Kerguelcnsis Stud. Actinopsis rosea Stud. 2) Nördlich von Kerguelen. B.47°35'S.— L.66"42'0. 100 Faden. Schwarzer Schlamm. (Stud er, ibid.) Halcampa purpurca Stud. 3) Nördlich von Kerguelen. 60 Faden. Basaltsand und Gerolle. Isis antarctica Stud. Clavularia rosea Stud. 4) Küste von Kerguelen. Edwardsia Kerguelensis Stud. 2ß6 C. Coelenterata. Halcampa jmrpurea Stud. Bwwdcs Kerguelensis Stud. 5] Zwischen Mauritius und Fiat Island. 25 Faden. Corallinen. Echinogorgia sasapj)o Esp. var. pinnata Stud. Gnrgonia miniacea Esp. Juncella ßcxilis Stud. Gorgonella verriculata Val. 3Iadrepora ? 6) Südkttste von Mauritius. 60 Faden. Corallensand. Heteropsammia MicheliniM.. E. 7) Rodriguez. (Brüggemann, Corals of Rodriguez. in: Philos. Transact. Vol. 168.) Alcyonium sphaerophorum Ehbg. Sarcophi/tum latum Dana. Pahjthoa argiis Ehbg. P. violacea Brügg. Stylophora palmata Blainv. Galaxea laevis Brügg. G. fascicularis L. G. laperotiseana M. E. 3Iiissa umhellata Brügg. Leptoria tenuis Dana. Flatygyra Esperi M. E. Hydnophora microcona Lam. Astraea denticulata Ell. & Sol. A. afßnis M. E. & H. A. lohata M. E. Plesiastraea quatrefagesana M. E. Acanthastraea angidosa Brügg. Frionastraea rodericatia Brügg. P. scahra Brügg. Echinopora spinulosa Brügg. Fungia Haimei Verrill. c Lohactis dentigera Leuk. Pavonia cristata Ell. & Sol. Dendrophyllia Ehrenhergiana M. E. 3Iadrepora pharaonis M. E. M. pustulosa M. E. 31. plantaginea Lam. JSI. Haimei M. E. M. gonagralA.'E. 3/. senato Ehbg. 31. coryinhosa'Lvaw. 3I.ßabelli- formis M. E. 31. microclados Ehbg. 31. monticulosa Brügg. 31. alces Dana. Turbinaria tnesenterina Lam. Porites lutea M. E. P. arenosa Linn. 3Io7itipora divaricata Brügg. 31. foliosa Pallas. 31. incrustans Brügg. 31. expla- nata Brügg. 31. liehen Dana. Pocillopora hrevicornis Lam. P. favosa Ehbg. P. grandis Dana. 8) Rothes Meer. (Klunzinger, Corallenth. d. Rotten Meeres i) . Aleyonitmi sphaero2)Iiorum Ehbb. A. glohuliferum Klz. A. digitulatum Klz. Gemein bei Koseir. A. pachy ciados ELlz. Nicht häufig. A. brachy ciados Ehbg. A. polydactylum. Ehbg. Gemein. A. leptoclados Ehbg. Gemein. A. gyrosum Klz. Nicht häufig. Sarcophytum pulmo Esii. Bankweise. S. pauci/lorum'Eh.hg. S. Savignyi Klz. Ammothea thyrsoides Ehbg. A. arborca Forsk. Nephthya Chahrolii^. E. Gemein. Spongodes Savignyi Ehbg. Selten. S. Hemprichi Klz. S. ramulosa Gray. Nicht selten. Xenia umbellata Sav. Sehr häufig an der Brandungszone. X. fuscescetis Ehbg. Vorkommen wie vorige. 1) Es sind hier auch die, von Klunzinger nicht gefundenen, aber von ihm sicher als im rothen Meer lebend angegeben Arten mit aufgenommen. 5. Anthozoa. 267 Sympodium coeruleum Ehbg. S. fulvtmi Forsk. S. fuliginosum Ehbg. S. pur- pur ascens Ehbg. Anthelia glauca Savig. A. strumosa Ehbg. 3Ionoxenia Darici7iii Haeckel. Tuhipora Hemprichi Ehbg. Sehr häufig. T. jmrpttrea Fall. Seltener. Siphonogoryia mirabilis Klz. Ph'xaura antipathes L. P. torta Klz. Verucella ßcxuosa Laink. Juncella hejiatica Klz. 3fopsea erythraea Ehbg. Häufig oben am Corallenabhang. Antipathes anguina Dana. In tiefen Corallenbrunnen. A. isiclis placomiis Ehbg. Zoanthus Bertholletii Aud. Häufig oben am Abhang. Z. Peru Aud. Selten. Puhjthoa Lesueuri Aud. Häufig in der Brandungszone. P. tuherculosa Esp. Brandungszone . Cer actis clavata Valenc. Paractis enjthrosoma M. E. Häufig bei Tor. P. adhaerens Ehbg. Südlicher Theil des rothen Meeres. P. heliantlms Ehbg. P. olivacea Ehbg. Nicht häufig. P. pulchella Ehbg. Bei Tor. P. suhfusca Ehbg. P. erythraea Ehbg. P. 7nedusula Klz. Bei Koseir. P. Hemprichi Klz A). P. euchlora Klz. Corynactis globulifera Ehbg. Brandungszone. C. quadricolor Leuck. Phellia decora Ehbg. ^Sehr gemein. Calliactis polypits Forsk. Ziemlich häufig. Sunodes crispa Ehbg. B. koseirensis Klz. Sehr häufig bei Koseir in sandigen Tümpeln. P. steüula Ehbg. Häufig an Steinen. Thelactis simp)lex Klz. Selten an Algen und Seegras in Tümpeln. Edioardsia jmdica Klz. In engen Klippenspalten. E. arenosa Klz. Am Strand unter Steinen im Sand. Peachia taeniata Klz. Discosoma nummiforme'LQVLcli. D.tapetum'E\\\>^. D. giga7iteu7n¥oTsk. In Klüften und zwischen Steinen. Heteraiühus ver7-ucidatiis Klz. Nicht häufig, in Seegrastümpeln zwischen Steinen. Phyllactis cichoracea Haeck. Triactts producta Klz. Selten an Steinen und Corallen. C7-yptodendru77i adhaesivum Klz. Zwischen Corallenblöcken tief eingegraben. Phy7na7ithus loligo Ehbg. In sandigen Tümpeln. Rhodactis 7-hodnsto7na Ehbg. Cramhuctis arahica Haeck. Bei Tor. Thalassianthus aster Leuck. Brandungszone, gesellig am Rande von Klüften. Heteroductyla Hemprichi Ehbg. Actineria Hemp7'ichi Ehbg. Mudrepora Heiiiprichi Ehbg. Aus der Tiefe am Corallenabhang. 31. obtusuta Klz. Tief am Corallenabhang , Bänke bildend. 31. variolosaKXz. Selten tief am Corallenabhang. 31. pustulosa Klz. Corallabhang. 31. Scherzeriana Brügg. Tor. 31. ocellata Klz. 31. pallida Klz. 31. pyramidalis Klz. 3f. canali- culata Klz. 31. squa7-7-osa Ehbg. 31. erythraea Klz. 31. vagahu7ida Klz. Oben auf der Klippe. M. eurystoma Klz. In der Tiefe. 31. Forshali Ehbg. 31. variabilis Klz. In der Tiefe. 31. Haimei M. E. Obere Region am Abhang häufig. 31. 7)ncrocyathns Klz. 31. spinulosa Klz. 31. co7-ymhosa Lamk. Sehr gemein am Klippenrand. 31. cytherea Dana. 31. 8cande7is Klz. In der Tiefe des Abhanges. 31. suhtilisKXz. In der Tiefe, selten. 31. capillarisKXz. 'j Von Ehrenberg für Acti7iia inesembryatitheniioii gehalten. Diese kommt im rothen Meer nicht vor. 268 C. Coelenterata. 3Iontipora siüosa Ehbg. Incrustirend, am Corallenabhang. M. villnsa Klz. 31. tuherosa Klz. 31. tiihercidosa Lara. 31. nudiceps Dana. 31. crista galli Ehbg. 31. monasteriata Forsk. 31. verrucosa Larn. 3£. rus Forsk. 31. gracilis Klz. Brandungszone. 31. spnngiosa Ehbg. Porites lutea M. E. Sehr häufig wesentlich Klippe bildend. P. noäifera Klz. P. columnaris Klz. P. solida Forsk. Oben auf der Klippe. P. alveolata M. E. P. arenosa Esp. P. eclünulata Klz. Auf alten Corallenzweigen bei Koseir. Stylaraea punctata L. Gonwpora pilanulata Ehbg. G. Savigiiyi Dana. G. liehen Dana. In engen Spalten nahe der Brandungszone. Alveopora daeda/ea Forsk. Synaraea imduluta Klz. Tiefe. S. lutea Verrill. Tuj-binaria mesenterina Lamk. T. conica Klz. Astraeopora myriophthalma Lam. Balanophyllia gemmifera Klz. Gesellig. Coenopsammia Ehrenhergiana M. E. C. coccinea Ehbg. C. inicranthus Ehbg. Styloplwra digitata Pall. S. prostrata Klz. S. 2}istillata Esp. S. jJalmata Blainv. S. elongata Lam. S. sinaitica Brüggm. »S. suhseriata Ehbg. S. armata Ehbg. Pocillopora favosa Ehbg. P. Hemprichi Ehbg. Seriatopora octoptera Ehbg. S. caliendrum Ehbg. S. Imeata L. S. spinosaM.. E. S. angulata Klz. « Cylicia cuticulata Klz. Phyllangia fuscomarginata Klz. Corallenabhang. Ph. pallida Klz. Nicht häufig. Galaxea irregularis M. E. Gyrosmilia interrupta Ehbg. Cynarina Savignyi Brügg. Scleroplnjllia margariticola Klz. 3It{ssa corymbosaFoxsk. 3f. distansl{.\z. 31. C7'istata 'Es'p . 3f. Hemprichi TShhg. Isophyllia erythraea Klz. 1 — 4 Faden. Atitillia Geoffroyi Aud. Golf von Suez. Leptoria gracilis Dana. Gemein bei Koseir. Coeloria jmchychila'Eh.hg. C. arabicalilz. C. Esperi^l. E. C. leptoticha Klz. Ilydnophora microconus Lam. H. contignatio Forsk. Favia cavernosa Forsk. F. denticulata Ell. & Sol. F. tuhulifera Klz. C. Clouei M. E. F. Ehrenherqi Klz. Häufig in der Brandungszone oben auf Klippen. F. lobata M. E. Corallenabhang. Goniastraea halicora Ehbg. Corallbrunnen der Brandungszone. G. seychellensis M. E. G. pectinata'EÄvhg. G. fuvus'For^'k. G. retiformis'Lemk. Abhang. Prionastraea tesserifera Ehbg. Pr. vasta Klz. Auf der Klippe, in Brunnen der Brandungszone. Pr. spinosa Klz. Pr. gibbosu Klz. Klippenrand. Pr. pen- tagona Esjj. Acanthastraea Mrsuta M. E. Leptastraea Bottailsi.'F,. Brandungszone, Klüfte und Höhlen. L. inaecpialis'KXz. L. Ehrenbergana M. E. Brandungszone, sehr gemein. L. transversa Klz. Brandungszone, sehr gemein. L. immersa Klz. Orbice.lla mamillosa Klz. Corallenabhang. O. laxa Klz. In Brunnen auf der Klippe. Cyphastraea Savignyi M..^. C. serailia Forsk. Auf der Corallenklippe. C. chal- cidicmn Forsk. Häufigste Art bei Koseir. C. incrustans Forsk. Echinnpora fruticulosa Ehbg. E. Ehrenbergi M. E. Häufig in Brunnen auf der Klippe. E. concamerata Forsk. E. Carduus Klz. Fungia patella FW. Sc ^ol. Tiefe des Corallenabhanges, gemein. F. validaYerv. Tiefe des Abhanges. F. scrujDosaXlz. Tiefe des Abhanges. F'. placunariaEAz. F. dentigera Leuck. F. granulosa Klz. 5. Anthozoa. 269 Haliglossa pectinata Ehbg. Sehr häufig in der Tiefe des Abhanges. Herpolitha foliosa Ehbg. Echinojjhyllia asiiera Ell. & Sol. Pavonia angularis Klz. Auf der Klippe. P. cactus Forsk. P. explamilata Lam. P. repens Brügg. Siderastraea lilacca Klz. Coscinarae.a monile Forsk. Auf der Klippe bei Koseir. Psammocora gonagra Klz. Auf der Klippe. Ps. Haimeana M. E. 9) Westküste von Australien bei Dirk Hartog. 45 und 60 Faden. Sand und Sand- steinknauer. (Studer. in: Berlin. Monatsber. 1878.) 3Ielitella elongata Gr. 31. retifera Lam. Ellisella calamus Stud. Juncella juncea Fall. Gorgonella miniacea Stud." Muricea ujnhraticoides Stud. Echinogorgia furfuracea Esp. Anthogorgia divaricata Verr. Antipathes foeniculuin iNI. E. Dendropliyllia granosa Stud. 10) Nordwestküste von Australien, vor den Dampier Inseln. 50 Faden. Sand. Pteroides Lacazii Köll. Spongodes divaricata Gr. Lobularia viridis Qu. & G. Siphonogorgia squärrosa Köll. Solenocaulon tortuosurn Gr. S. Grayi Stud. Sclerogorgia suberosa L. S. vcrriculata L. 3Ielitella atroruhens Lam. 3Iopsca encrinula Lam. JEllisella maculata Stud. Juncella juncea Fall. Gorgonella distans Stud. Ctenocella pectinata Y&M. Von Ferlmuschelbänken. 3 — 4 Faden. Leptogorgia diverge?is Stud. Echinogorgia intermedia Stud. E. cerea Esp. Paramuricea cancellata Dana. Siphonogorgia squärrosa Köll. Cyphastraea microphthalma Lam. Dendrophyllia aurea Qu. & G. Ferlmuschelbänke. 3—4 Faden. Euphyllia rugosa Dana. Uferzone. Turhinaria cinerasccns. An der Küste. Antipathes pinnatifida Lamx. Calliactis marmorata Stud. Seichtes Wasser. Sfhenopus marsupialis Steenstr. Seichtes Wasser. 1 1) Ambon. Corallenriff der inneren Bay. Porites sacharata Brügg. 12) MacCluer-Golf. Neu-Guinea. Corallen, welche in 3 Faden Tiefe die Küste um- säumen. S^iongodes spitiosa Gray. 3Iussa cactus Dana. Lophoseris cristata Lam. 3fadrepora suhulata Dana. 270 C, Coelenterata. 13) Galevostraße , zwischen Salwatti imd Nord-Neu-Giünea , vou Corallenriffen, welche eine Küstenterrasse , 1 — 3 Faden unter Wasser, bedecken. Telesto Smitlii Gray. 3Iussa tetiuiclentata ^I. E. Coeloria lahyrinthiformis L. C. stricta M. E. C. sinensis M. E. Hydnophora polygonatu Lam. Prionastraeu seychellensis M. E. P. rohusta Dana. J^chinojjo7-a rosularia Lam. E. flexuosa Verr. Pachyseris involuta Stud. Phyllastraea explanata Ag. Podohucia C7'ustacea Fall. Funyia Ehreiihergi Dana. F. dentata Dana. F. echinata Fall. F. actiniformis Qu. & G. Madrepora sptcifera Dana. 31. pkintcif/inea Lam. 31. digitifera Dana. 31. tu- hulosa Ehbg. Isopoi'a lahrosa Dana. /. securis Dana. Porites conferta Dana. Synaraea convexa Verr. 3Iontipora erosa Dana. 31. patinaeformis Esp. Poecillopo7'averrucosa'M..Fi. P. favosa'Eh.hg. P. bulbosa'Esi^. P.ramiculosaYexr. Se7'iatopora pacifica Brügg. S. elegans M. E. S. lineata L. *S'. Jeschkei Stud. S. ocellata Ehbg. Cryptode7idrmn adhacsivnm Klz. b) Fossile Formen. I. Italien : Monte Primo. (D'Achiardi. in : Atti. Soc. Toscan. Vol. 4. Fasel.) Trochocyathus Canavarii D'Achiardi. II. Australien. (Nicholson, H. A., and Ether idge jr., K. in: Ann. of Nat. Hist. (5.) Vol. 4. p. 283.) 1) Coral Creek. Bowen River. Coalfield. Ste7wpora ovata Lonsdale. S. JackiiWiQh.. & Eth. jr. 2) Fanning ßiver. Limestone. Heliolites po7-osus Goldf . Pachypo7'a 7neridionalis Nich. & Eth. jr. 3) Gympie goldfield, green chloritic rock. Ste7iopora ? 4) Broken River. Limestone. Favosites gothlandicus Lam. var. Heliolites poi'osus Goklf. H. plasmo^yoroides Nich. & Eth. jr. H. Dcmitreei Nich. & Eth. jr. H. — ? Araeopora aust7-alis Nich. & Eth. jr. 5) Arthurs Creek Limestone , Burdekin Downs. Cau7i02J07'a. St7-o7natopo7-a. Aheolites ? (sp. near .^4. 7-ohustus IVom..) . A. ? (lobate form) . Aulopo7-a 7'epens E. & H. Heliolites po7'osus Goldf. H. po7'osus var. Lithost7'otio7i — ? Pachypo7'a 7neridionalis Nich. & Eth. jr. 2Vaeliypo7'a — ? D. Echinodermata. 271 D. Echinodermata. (Referent ; Dr. Hiil)ert Lud w i g in Bremen. Litteratur. 1. Agassiz, A., Letter Nr. 3 on the Dredging Operations of the U. S. Coast Survey Str. »Blake», in: Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge. Vol. 5. Nr. 14. p. 289—302. 2. , Preliminary Report on the »Challenger« Echini. in: Proc. Amer. Acad. of Arts and Science. Vol. 14. 1S79. p. 190—212. Agassiz, A., s. Reports etc. Nr. 63. *3. Barrois, Gh., et J. Cotteau, Memoire sur le terrain cretace du bassin d'Oviedo (Espagne) par Ch. Barrois, suivi dune notice sur les Echinides urgoniens reeueillis par M. Barrois dans la province d'Oviedo par M. Cotteau. Paris, 1879. 4. Bell, F. Jeffrey, Observations on the Characters of the Echinoidea. — I. On the Species of the Genus Brissus, and on the allied forms Meoma and Metalia. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 249—255. 5. , Note of the Number of Anal Plates in Echinocidaris. in : Proc. Zool. Soc. Lon- don. 1879. p. 436—437. 6. , Observations on the Characters of the Echinoidea. II. On the Species of the genus Tri2}neustes KgVifiSYZ. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 655 — 662. PI. XLIX. *7. Benoist, Em., Couches ä EchinolaDq^as hcmisphaericus du sud-ouest. in: Actes delaSoc. Linneenne de Bordeaux. T. 2. p. 95. 8. Beyrich, E., Über Pürocri«iet Ha])Iodactyla mediterranea. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 1879. p: 319. 81. Theel, Hj., Preliminary Report on the Holotkuridae of the exploring expedition of H. M. S. «Challenger«. Part 1. With 2 pl. Stockholm, 1879. (Bihang tili K. Svenska Vet. Akad. Handlingar. 5, Bd. Nr. 19.) 82. Trautschold, H., Über den Jura von Jsjum. Mit 1 Taf. in: Bull. Soc. Imp. Natural. Moscou. 1878. Nr. 4. p. 249—264. 83. Trenl(ner, IV., Die Urfauna des Weser- u. Emsgebietes. Systemat. Zusammenstellung aller bislang in dem Gebiete zwischen Weser und Ems gefundenen fossilen Thier- reste. p. 83 — 172. in: 3. Jahresber. d. naturwiss. Vereins zu Osnabrück f. 1874 — 75. Osnabrück, 1877 (ausgeg. 1879). 84. Verrill, A. F., Notice of recent Additions to the Marine Fauna of the Eastern coast of North America. Nr. 5. Brief Contributions to Zoology from the Museum of Yale Col- lege. Nr. 42. in: Amer. Journ. Sc. (Silliman). 3. Ser. Vol. 17. June 1879. p. 472— 474. 2 n. sp. Echinodermen. 85. , Notice of Recent Additions to the Marine Invertebrata of the Northeastern Coast of America, with Descriptions of New Genera and Species and Critical Remarks on others. Part. 1. in: Proc. U. S. Nation. Museum. 1879. p. 165—205. — Echinoder- mata. p. 201—204. 1. Arbeiten von allgemeinerem Character über Anatomie etc. 275 86. Viguier, C, Anatomie comparee du squelette des Stellerides, in: Arch. Zool. experim. T. 7. Nr. 1. p. 32—250. PI. V— XVI. 87. Wachsmuth, Charl., and Frank Springer, Transition forms in Crinoids and description of five new species. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. 1878. P. 2. p. 224—266. 88. , üewision oi the Palaeocrmoidea. ibid. 1879. p. 226— ... Schluss noch nicht er- schienen. Referat darüber im nächstjährigen Bericht. 89. White, C. A., Description of new species of Invertebrate Fossils from the Carboniferous and Upper Silurian rocks of Illinois and Indiana, in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philadel- phia. 1878. P. 1. p. 29— 37. (erschien 1879.) (Yarrow, s. Coues, Nr. 23.) 90. Zittel, K. A., Handbuch der Palaeontologie. l.Bd. 3. Lief. München, 1879. p. 308— 560. £chinnder7nata. I. Arbeiten von allgemeinerem Character über Anatomie, Physiologie, Entwicklungsgeschichte und Systematik. Fol, Hrm., Recherches sur la Fecondation etc. in: Mem. Soc. Phys. Geneve. T. 26. Die Beobachtungen des Verfassers über die Reifung , die Befruchtung und die ersten Entwickelungsstadien des Eies, über welche dieser Jahresbericht an anderer Stelle genauer berichtet, sind zum großen Theile an Echinodermen angestellt, namentlich an Asterias glacialis, Sphaerechinus brevispinosus, Toxopneustes lividus und Echinocidaris aequitubercnlata . Wir verweisen an dieser Stelle auf den erwähnten Bericht (s. oben p. 103). Wartens, E. von, Selbsttheilung bei Seesternen, in: Naturforscher. Nr. 11. p. 103. Verf. gibt einen kurzen Bericht über Kowalevsky's Beobachtungen der Theilung von Asierias tenuispina und Si mro th 's Untersuchungen der Theilung von Ophiactis viretis, ferner über die Ergänzung eines einzelnen Armes zum ganzen Tliiere bei Linckia miiltiforis und L. omithopiis. Weist auf die Schwierigkeiten der Häckel' sehen Cormustheorie der Echinodermen hin , hebt besonders hervor, dass überall bei der Stockbildung durch Knospung gerade der Mund das dem Ein- zelthiere Besondere ist. Carpenter, P. H., On the Apical and Oral Systems of Echinoderms. Part 2. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Apr. p. 176—206. P. H. Carpenter behandelt in dem zweiten Theile seiner Abhandlung, deren erster Theil schon im Vorjahre erschienen ist , namentlich das »Oralsystem« des Echinodermenskeletes. Auch hier wie im ersten Theile von einer kurzen Schil- derung der bekannten Verhältnisse der pentacrinoiden Antedon-\Si\'\Q ausgehend, bespricht Verf. das Verhalten der Oralia bei verschiedenen Crinoideen. Bei Hyo- crinus werden dieselben ebenso wie bei Rhizocrinus durch das ganze Leben hindurch erhalten , bei den meisten recenten Crinoideen aber werden sie völlig resorbirt. Namentlich im Anschlüsse an die Untersuchungen von Wachsmuth werden die betreffenden Verhältnisse der Palaeocrinoideen besprochen; der subtegminale Mund derselben wird, mit Götte, durch das Verhalten der jungen pentracrinoiden Larve zu erklären versucht , deren Tentakelvorraum sich noch nicht nach außen geöffnet hat. Beiläufig oppoiiirt Verf. gegen die von dem Ref. vertretene Auf- fassung der Steincanäle der Crinoideen. Ferner wendet sich der Verf. in ausführ- licher Erörterung, auf die wir hier nur verweisen können, gegen die von Billings über das Wassergefäßsystem der paläozoischen Crinoideen geäußerten Ansichten. Am Skelet der Crinoideen unterscheidet er drei verschiedene Systeme 1) das apicale, 2) das orale und 3) das intermediäre. Er bespricht dann die Homologa der 18* 276 I^- Echinodermata. Skelettheile derCrinoideenbei den übrigen Echinodermen ; Oralia seien bei Asterien und Ophiurcn nicht nachweisbar, wohl aber bei den Ilolothurien ; unter den Echi- noideen .seien Oralia bei Lcskia mirabiUs vorhanden. Bezüglich der Skeletstücke, welche sich in Umgebung der Wassergefäßäste befinden , glaubt Verf. bei Peii- (acrinus sowohl die Homologa der Wirbelstücke und der Adambulacralplatten der Asterien als auch diejenigen der Ambulacralplatten der Echinoideen nachweisen zu können. Weiterhin werden die von Götte über die Morphologie des Skeletes der Echinodermen geäußerten Ansichten bekämpft. Schließlich erläutert der Verf. an einigen Diagrammen seine Ansichten über die verschiedene Entwickelung der intermediären Skeletzone der Larve bei den verschiedenen Echinodermengruppen. Ludwig, H., Echinodermenstudien. in: Zool. Anz. Nr. 40. p. 540 — 542. In einer vorläufigen Mittheilung des Hauptinhaltes des 4. Heftes seiner »mor- phologischen Studien an Echinodermen« beschreibt Verfasser den primären Stein- canal der gestiölten Antedoti -ha-rxe und dessen constante Lagebeziehung zum Darme, welche mit den entsprechenden Lage-Verhältnissen der Asterien überein- stimmt. Der primäre Kelchporus der Crinoideen liegt in einer Oralplatte ; die Oralplatten der Crinoideen stehen also zum Wassergefäßsystem in derselben Be- ziehung wie die Genitalplatten der Asterien und Echinoideen. Die Darmwindung ist bei allen Echinodermen mit Ausnahme der Ophiuren, wo sie bekanntlich fehlt, die gleiche, von der Mundseite des Thieres aus gesehen verläuft der Darm immer von links nach rechts. Die rückläufige zweite Windung des Darmes bei den Echinoideen ist eine nur ihnen zukommende Eigeuthümlichkeit. Der Verlauf des Darmes bei Echinen, verglichen mit dem der Spatangen, liefert ein neues Beweis- mittel für die Richtigkeit der Loven'schen Orientirungsweise dieser Gruppen. Die Radien des Triviums und Biviums sind bei Holothurien und Spatangen nicht die gleichen. Bei den Ophiuren sind das Blutgefäßsystem und die Perihämalräume desselben in derselben typischen Weise aiisgebildet wie bei den Asterien , doch ist der Verlauf des aboralen, bis jetzt unbekannt gebliebenen Blutgefäßringes ein complicirterer als bei den Asterien. Die Mundschilder der Ophiuren erweisen sich durch ihre Lagebeziehung zum aboralen (dorsalen) Blutgefäßringe und zum Stein- canal als Homologa der Genitalplatten der Ästenden und Echinoideen. Die früher vertretene Ansicht, dass die Mundschilder der Ophiuren den ersten intermediären Skeletplatten der Asterien homolog seien, wird aufgegeben. Das perianale Feld der Echiniden ist dem gesammten Perisom der Ophiurenscheibe mit Ausnahme der Arme und der Mundschilder homolog. Studer, Th., Die Fauna von Kerguelenland. in: Arch. f. Naturgesch. p. 104 sq. Auffallend ist bei den Asteriden und Ophiuriden von Kerguelensland die bei vielen Arten auftretende Vermehrung der Radien (p. 137); 6 Arme bei OpMoglypha hexactis Sm., Othilia sexradiata Stud., Asterias meridionaUs Perr., A. Perrieri Sm., A. mollis Stud. nou Hutton; 7 Arme bei Ophiacantha vivipara Ljgm. Diese Arten kommen meist in großer Individueuzahl vor. Ophiacantha vivipara Ljgm. , Ophioc/Iypha hexactis Sm. , Abattis cordatus Verr., Cidaris memhranijmra Stud. haben besondere Brutpflege ; ein analoges Verhalten an der Südspitze America's, wo auf 30 Echinodermenarten 8 mit Brutpflege kom- men. »Ähnliche Fälle finden sich im Norden und sind wohl in der Tiefenfauna Regel« (p. 137). Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. 2. Lief. Gl. behandelt die Echinodermen weit ausführlicher als in der dritten Auflage. Wir heben hier nur die wesentlichen Änderungen , welche die systematische An- ordnung erfahren hat, hervor, und bemerken in Bezug auf den .-inatom isch - ent- wicklungsgeschichtlichen Theil , dass die neueren Untersuchungen auf diesem I. Arbeiten von allgemeinerem Character über Anatomie etc. 277 Gebiete sorgfältig berücksichtigt wurden sind. Während der Verf. früher die Cystideen und Blastoideen als Ordnungen in die Classe der G-inotdea stellte, wer- den sie jetzt als besondere Classen aufgeführt. Die Crinoidea werden weiter ge- theilt in die l'essellata nnä Ariiculaia. Die Tesselktia in: 1. Pcntamera, Fam. 1. Cupressocrinidae , 2. Cyathocrinidae) ; 2. Tetramera (Fam. 3. Eiicalyptocrinidue, 4. Melocrijiidae] ; 3. Trimera (Fam. 5. Plati/crinidae, 6. Poteriocrmidae , 7. Eucri- nidae). D\Q Articidatahx ^\QYa.m. : 1. Encrinidae , 2. Apiocrmidae, 3. Pentacrini- dae , 4. Comatulidae. Die Asteroidea werden wie früher in die eigentlichen See- sterne und die Ophiuridea getheilt; für erstere acceptirt Cl. jetzt den Namen Stelleridea. Als Fam. der AS'/'p//mr/eö werden aufgeführt : \ . Asferiadae , 2. Sola- steridae, 3. Ophidiastridae, 4. Aster inidae, 5. Culcitidae, 6. Goniastridae, 7. Oreas- teridae , 8. Astropectinidae , 9. Brisingidae. Die Unterordnungen der Ophiuriden werden gegen früher in umgekehrter Reihenfolge aufgeführt : I. Euryaleae (Fam. 1. Aslrophytidae, 2. Astronychidae] \ IL Ophinreae (Fam. 1. Ophiodermatidae, 2. Ophiolepididae, 3. Ophiaranthidae, 4. Amphhiridae, 5. Ophiocomidae , 6. Ophio- tkrickidae, 7. Ophiomyxidar . Bei den Echinoidea werden wie früher drei Ordnungen unterschieden : Regu- lai-ia, Clypeastroideae, Spatmigoideae. Die Regularia werden in drei Unterordnun- gen zerlegt : I. EckmotJmrideae (Fam. 1. Echinothiiridae) ; IL Cidurideae (Fam. 2. Saleniadae , 3. Cidaridae) ; III. Echinidcae (Fam. 4. Arbaciadae, 5. Diadematidae, tl. Ecliinidae, 7. Echinometradae] . Die Eintheilung der Clypeastroideae ist die frühere geblieben (Fam. 1. Clypeastridae, 2. Scutellidae) . Die Spatangoideae wer- den in zwei Unterordnungen getheilt: I. Cassidulideae (Fam. 1. Echinoneidae, 2. Cassidulidae) , IL Spatangideae (Fam. 3. Collyritidae, 4. Ananchytidae , 5. aS^j«- tangidae.) Unter den Holothurioidea werden wie früher als zwei Ordnungen auf- geführt: I. Pedata (Fam. 1. Aspidochirotae, 2. Dendrochirotae , hier jetzt auch : 3. Rhopalodinidae) ; IL Apoda. Unterordnungen 1. PneumonopJwra (Fam. Molpa- didae) ; 2. Apneumona (Fam. Synaptidae) . Zittel, K. A., Handbuch der Palaeontologie. 1. Bd. 3. Lief. München, 1879. Zittel gibt eine umfassende Darstellung unserer heutigen Kenntnisse der fossilen Echinodermen. Der Bau, die Systematik, die räumliche und zeitliche Verbreitung und die Stammesgeschichte werden ausführlich behandelt. Auch die wichtigste Litteratur wird überall aufgeführt. Zahlreiche Abbildungen, die zum großen Theile neu sind, verleihen der Arbeit einen besonderen Werth. Über den reichen Inhalt vergleiche man die Referate bei den einzelnen Gruppen. Krukenberg, C. F. W., Über die Enzymbildung in den Geweben und Gefäßen derEvertebraten. in: Untersuch, physiol. Inst. Heidelb. 2. Bd. 3. Heft. p. 338 und Nachtrag. Ibid. Von Krukenberg wurden auf das Vorkommen der Enzyme untersucht Synapta digitata, Holothuria tiibulosa, Cucumaria Planci, Astropecten aurnntiacris , Asteracan- thioH glaciale , Solaster papposus , Toxopneustes lividus und brevispinosus , Comatiila mcditerranea. Bei Holothuria tubulosa wurde tryptisches Enzym constatirt im Darminhalt, peptisches in der linken Wasserlunge. Bei Cttcumaria Planci erwiesen sich die Genitalschläuche welche Verf. irrthümlich als «lange, dottergelbe Darmanhänge» beschreibt, Ref.) als enzymbildcnd ; bei den Ästenden die Radialanhänge des Darmes, sowie die Tiedemann'schen Körperchen; bei Toxopneustes der Darm. Die Reaction des Blutes der Holothurien ist nach Untersuchung von Seiten E. Gr äffe's meist neutral. Dem Darm der Holothuria tubulosa werden nach Untersuchungen an Querschnitten secretorische Organe abgesprochen. Soweit die Echinodermen dabei in Betracht kommen , sind die Resultate des Verf. folgende : Die Enzymbildung ist bei vielen Echinodermen nicht vollständig localisirt. Es 278 ^- Echinodermata. ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass bei ihnen die resorbirten Stoffe noch extraintestinal enzymatisch verändert werden. »Die Tiedemann sehen Kör- perchen von Astrupecten aurantiacus sind enzym -(Pepsin und Diastase) bildende Organe und können den pepsiubildenden Drüsen im Wasser- und Blutgefäßge- flecht der Hulothuria (tibulosa analogisirt werden.« »Die Asteridenlebern sind voll- kommen analog den Lebern der Arthropoden und Mollusken ; functionell gleich- werthige Drüsen finden sich im Darme von Toxopneusks lividus und brevisjnnosus. Krukenberg, C. F. W., Weitere Studien über die Verdauungsvorgänge bei den Wirbellosen. in: Vergl.-physiol. Studien a. d. Küsten d. Adria. 1. Abth. p. .57. Derselbe Forscher versucht (Anmerkung p. 6U) die von ihm früher erwähnten Darmanhänge von Cucumaria, die Ref. als die misverstandenen Geschlechtsorgane gedeutet hatte , auf eine Misbildung zurückzufuhren , die durch abnorme Ver- heilung eines zerrissenen Darmes entstanden sei. Krukenberg, C. F. W., Vergl.-toxicolog. Untersuchungen etc. Ibid. p. 77 sq. Kr. untersuchte ferner die Einwirkung verschiedener Gifte auf Syimpta digitata. In einer Curarelösung von 1/3% wurde die Synapta binnen 20 Minuten gelähmt. Wiederbelebungsversuche mislangen stets. Kampher bewirkte nach 30 Minuten Bewegungslosigkeit, das Thier erholte sich in frischem Seewasser im Verlaufe einer Stunde. Strychninnitratlösung von VsVo lähmte in etwa 25 Minuten; die Thiere starben am zweiten oder dritten Tage. Auch ätherisirtes und chloroformirtes Wasser lähmte in 15 Minuten; Wiederbe- lebungsversuche gelangen nicht. Ebenso wirkte destillirtes Wasser binnen 30 Mi- nuten. Ähnlich auch eine Mcotinlösung von '/g — VtVo- ^^ einer Atropinsulfat- lösung von VsVo ti'at Selbstzerstückelung nach krampfartigen Krümmungen ein. Fredericq, Leon, La digestion des matieres albuminoides etc. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 391 sq. Verf. constatirt das Vorkommen eines pancreatischen und eines diastatischen Fermentes in den Blinddärmen von Asteracantkion rubens. IL Arbeiten von speciellerem Character über Anatomie, Physiologie, Entwicklungsgeschiclite und Systematik. 1. Crinoidea (incl. Cystoidea und Blastoidea). Zittel, K. A., (Handb. der Palaeontologie. 1. Bd. 3. Lief.) gibt eine neue sy- stematische Anordnung der Crinoideen, mit Diagnosen der Gattungen, die wir ihrer Wichtigkeit halber hier auszugsweise mittheilen : 1. Ordnung. Eucrinoidea. Übersicht der Unterordnungen und Familien der Eucrinoideen. Abkürzungen: K Kelch; A Arme; St Stiel; W Wurzel; Pinn., Pinnulae ; B Ba- salia ; JB Infrabasalia ; PB Parabasalia ; R Radialia ; R' Radialia primaria ; Bß Radialia secundaria etc. ; Dist. Radialia Distichalia ; Interdist. Interdistichalia ; Br Bracbialia ; JR Interradialia ; JRA Interradialia analia; 0 Oralia. l . Unterordnung : Tessellata Job. Müll. Kelchtäfelchen dünn, unbeweglich durch einfache Nähte verbunden. Meist JR vorhanden. B 5 oder durch Ver- wachsung 1, 2, 3 und 4. Basis häufig dicyclisch. Kelchdecke solid getäfelt, seltener durch 5 0 gebildet. Mund subtegminal. Afteröffnuug subcentral oder excentrisch, oft Proboscis entwickelt. A. Kelchdecke ausschließlich aus 5 großen 0 oder aus letzteren und einer kleinen Zahl Decktäfelchen über dem Mund und den Ambulacralfurchen be- 1. Crinoidea. 279 stehend ; die 0 bilden entweder eine Pyramide oder einen sogenannten Consoli- dationsapparat. A einfach, einzeilig. 1. Farn. Haplocrinidae F. Rom. K irregulär, aus 2 — 3 Täfeichenzonen be- stehend. Kelchdeclce aus 5 großen 0 gebildet. A schwach entwickelt. 2. Farn. Fisoc, i?iidae Ang. K irregulär; Täfelchen dick. Kelchdecke theils aus den breiten Gelenkflächen der Ri, theils aus den 0 gebildet. Mund subteg- minal. A lang, dünn, einzeilig, einfach. 3. Farn. Cupressocrinidae F. Rom. K schüsseiförmig, meist regulär aus 2 — 3 Täfeichenkreisen bestehend. 0 einen ringförmigen oder pyramidalen »Con- solidationsapparata bildend. Mundöffnung groß , central, übertäfelt ; After ex- centrisch. A einfach, sehr dick und breit, einzeilig. B. Kelchdecke getäfelt : Täfelchen leicht auseinanderfallend ; Mund zuweilen mit 5 0, die entweder an der Zusammensetzung der Kelchdecke Theil nehmen und ganz oder theilweise sichtbar sind oder unter derselben liegen. After excen- trisch. Häufig Proboscis vorhanden. K aus 3 (selten 2) Täfeichenzonen be- stehend; Basis meist dicyclisch. JRA vorhanden. A stark entwickelt, ästig (sehr selten ungetheilt ; Ambulacralfurchen der Arme mit 2 oder 4 Täfeichen- reihen bedeckt. Pinn. fehlen. 4. Farn. Hybocrinidae TAH. K irregulär. Basis monocyclisch. B 5. R 5. JRA 1 — 2. A dünn, einzeilig. 5. Farn. Cyathocrinidae Ang. K unregelmäßig. Basis dicyclisch. K aus 5 JB, 5 B, 5 R und 1 — 3 JRA bestehend. A stark entwickelt, einzeilig, lang, gabelig. 0 vorhanden. 6. Fam. Taxocrim'dae Ang. K unregelmäßig aus 3 JB, 5 PB, 5 R und einer verschiedenen Zahl JR bestehend. (Basis bei 2 Gattungen monocyclisch) . A ga- belig verästelt. Kelchdecke wie bei voriger Familie. 7. Fam. Ichth/ocrinidae Wachsmuth. K irregulär aus 3 JB, 5 PB, 5 R und mehreren JRA bestehend. A dicht aneinander gedrängt, gegen oben in parallele Zweige getheilt. Kelchdecke fein getäfelt, die Täfelchen schuppenartig, etwas beweglich. 8. Fam. Crotahcrinidae Zitt. K irregulär. 5 JB, 5 PB, 5 R und 1 JRA. A stark vergabelt, seitlich theilweise oder vollständig verwachsen, im letzteren Fall blattförmig. 9. Fam. Cheirocrinidae Ang. K irregulär , seitwärts nach unten geneigt. A ungleich entwickelt, der dem Stiel gegenüber liegende äußere und obere am stärksten. C. Kelchdecke gewölbt oder ballonförmig aufgetrieben, aus zahlreichen, dün- nen, leicht auseinander fallenden Täf eichen bestehend, selten erhalten. After- röhre lang und dick, daneben an ihrer Basis die Afteröffnung. Mund subtegmi- nal. A stark entwickelt, mit langen Pinn. besetzt. H). Fam. Heterocrinidae Zitt. K regulär. Basis monocyclisch oder dicyclisch. K aus 5 B (oder 5 JB und 5 PB) und 5 R bestehend. A lang, schwach vergabelt oder einfach. 11. Fam. Poteriocrinidae F. Rom. (emend. Zitt.) K irregulär. Basis dicyc- lisch. JB 5, PB 5, R 5, JRA 1 — 5 oder mehr. A stark vergabelt, Pinn. lang. 12. Fam. Marsupitidae F. Rom. K regulär, ungestielt, statt des Stieles eine große Centrodorsalplatte. Basis dicyclisch. R 5, JR fehlen. A vergabelt. D. Kelchdecke aus dicken, häufig höckerigen, unbeweglich verbundenen Täfelchen gebildet, mit einer einzigen excentrischen oder subcentralen Afteröff- nung, die häufig am oberen Ende einer rtisselförmigen Röhre liegt. Mund sub- tegminal, durch getäfelte Ambulacralröhren mit den Armen verbunden. Tafel- 280 ^- Echinodermata. chen der Kelchdecke mehr oder weniger deutlich radiär geordnet, in der Mitte des Scheitels meist 7 größere Centralplatten. 13. Fam. Gasterocomidae Y. Rom. K irregulär. Basis dicyclisch (selten mo- nocyclisch). JB l oder 5, PB 5, R 5, JRA 1 oder mehr. Stiel meist vierkantig. 14. Fam. Platycrinidae F. Rom. (emend. Zitt.) K irregulär. Basis monocyc- lisch. B 3 oder 2, R 5, JRA 1 — 5. A 10 oder mehr. Pinn. lang. 15. Fam. Carpocrinidae Ang. K irregulär. B 3, R 5X3, JR in allen In- terradien. JRA^ zwischen R'. A einzeilig. 16. Fam. Bnarocr'midae Ang. K wie bei voriger Familie, aber JRA' zwi- schen R2 u. 3. A einzeilig. 17. Fam. Dimerocrinidae Zitt. K irregulär. B 3, R 5X3, Dist. 5X1— 3, JR in verschiedener Zahl. JRA* zwischen R2 u. R^^ A zweizeilig. 18. Fam. Barrandeocrinidae Ang. B 3, R 5X3 , JR mehrfach vorhanden. A zweizeilig, zurückgebogen, seitlich verwachsen, mit ihrer Dorsalseite dem K aufliegend. 19. Fam. Acthwcrintdae F. Rom. K irregulär. B 3, R 5X3, Dist. 5X1 — 3, JR zahlreich. JRA' zwischen' R' und wie R' gestaltet, so dass über der Basis ein Kranz von 6 Täfelchen steht. Täfelchen der Kelchdecke radiär geordnet, die Reihen der Zahl der Arme entsprechend. A zweizeilig (sehr selten einzeilig) . 20. Fam. Stelidiocrinidae Ang. B 5, R 5X3, Dist. 5X1 — 3, JR mehrfach vorhanden, JR' zwischen R' ^ u. 3. 21. Fam. Mehcrinidae Zitt. K irregulär. B 4, R 5X3, Dist. 5X2 — 3, JR zahlreich. Täfelchen der Kelchdecke klein, zahlreich. 22. Fam. Polypeltidae Ang. Basis dicyclisch. JB 8, PB 16, R 10X2, JR zahlreich. 23. Fam. Uintacrinidae Zitt. K ungestielt, frei, irregulär. St. durch eine kleine Ceutrodorsalplatte ersetzt. B 5, R 5X3, Dist. 5X2 oder mehr, JR zahl- reich JR' zwischen R^. A 5X2 lang, einzeilig, undeutlich vom K geschieden, durch Interbrachialia verbunden. 24. Fam. Glyptocrinidae Zitt. Basis dicyclisch. JB 5 (oder 3) , PB 5, R 5X3 — 4, Dist. 5X1 — 3, JR zahlreich, JR' zwischen R' u. 2. 25. Fam. Rhodocrinidae F. Rom. (emend. Beyrich) . JB 5, PB 5, R 5x3, Dist. 5X1 — 3, JR zahlreich, JR' zwischen R', bilden mit letzteren einen Kranz von 10 Täfelchen. 26. Farn. Cahjptocrinidae Ang. B 4, R 5X3, Dist 5X2, JR 5X3. 2. Unterordnung: Articulata Joh. Müll. Kelchtäfelchen meist sehr dick, durch gelenkartig ausgehöhlte und gewölbte oder ebene Nahtflächen verbunden. JR sehr selten vorhanden. Basis meist monocyclisch. Kelchdecke mit offenen Ambulacralfurchen , centraler Mundöffnung und excentrischem After , häutig, seltener getäfelt. 0 in den Mundwinkeln vorhanden oder fehlend. Im Inneren der Kelchtäfelchen verlaufen vom dorsalen Organ entspringende Cauäle in ra- dialer Richtung nach den Armen und setzen im dorsalen Theil der Armglieder bis in die äußersten Armspitzen fort. 1. Fam. Enerinidae F. Rom. Basis dicyclisch. JB 5 sehr klein, unter dem obersten Stielglied versteckt, PB 5 groß, R 5. A 5X2 — 4 kräftig, ungetheilt, dicht neben einander liegend, zweizeilig oder wechselzeilig. St rund. 2. Fam. Eugeniacrinidae Zitt. K aus 5 dicken, seitlich innig verbundenen R bestehend. B rudimentär, wahrscheinlich im oberen Theil der R eingeschlossen. Über R2 einfache Br. A 5x2 einzeilig , dick, ungetheilt. St kurz, rund. W dick. 3. Fam. Ilolonidae F. Rom. (emend. Zitt.). K ungestielt, mit breiter Basis 1. Crinoidea. 281 festgewachsen. B, häufig auch K, zu einem ungetheilten Becher oder Schüssel verwachsen. A dick, wechselzeilig, einfach. 4. Farn. Plicatocrinidae Zitt. K aus dünnen Täfelchen bestehend. B fehlen, R5, 6, 7, 8X2. Kelchdecke getäfelt mit 5 großen 0. A lang, gabelig, einzeilig. St rund. 5. Farn. Apiocrinidaeiy Orh . Kelchtafeln sehr dick, gelenkartig verbunden, allmäh- lich in den oberen Theil des Stieles übergehend. B 5, R 5X1 — 3. JR ausnahms- weise vorhanden. Abweichungen von der Ftinfzahl häufig. A kräftig, einzellig. G. Fam. Pcniacrinidac Rom. K klein. B 5 , R 5. A ungemein stark ver- gabelt. St fünfkantig, meist mit Ranken besetzt, Gelenkflächen der Stielglieder mit fünfblättriger Zeichnung. 7. Fam. ComatuUdae D'Orb. Nur in der Jugend gestielt, später ungestielt, frei. Centrodorsalplatte mit Ranken besetzt. B 5 mehr oder weniger verküm- mert, R 5. A 5 — 20 oder mehr, einfach, wechselzeilig. 3. Unterordnung. Co st ata Joh. Müll. Ungestielt. K aus 5 dünnen innig verbundenen R und einem winzigen B bestehend, mit 10 radialen Rippen. A 5X2 dünn, entfernt stehend, mit feinen Seitenästen, an den Enden eingerollt, Armglieder lang, abwechselnd mit ungegliederten, dornförmigen Fortsätzen be- setzt. Ganzes Skelet von grobmaschiger Beschaffenheit. 2. Ordnung. Cystoidea. Nach J. Müllers Vorgang werden drei Gruppen unterschieden! 1. Gruppe Aporitidae J. Müll. Kelchtäfelchen ohne Doppelporen oder ge- streifte Rauten. 2. Gruppe. Diphporitidae J. Müll. Kelch mit Doppelporen, wovon stets meh- rere ein und demselben Täfelchen angehören. 3. Gruppe. Rhomhiferi J. Müll. Kelchtäfelchen mit Porenrauten oder ge- streiften Rhomben. a) Porenrauten in sehr großer Zahl, nahezu auf sämmtlichen Kelchtäfelchen. b) Porenrauten nur auf den Seiten tafeln des Kelches, auf der Decke fehlend. c) Gestreifte Rhomben in geringer Zahl vorhanden, meist durch ansehnliche Zwischenräume getrennt. 3. Ordnung. Blastoidea. Von besonders bemerkenswerthen Einzelnheiteu der ZitteTschen Arbeit, welche überall die neueren Untersuchungen auch der lebenden Formen sorgfältig berücksichtigt, führen wir hier noch an : Tiaracrinus Schnitze wird von Z. umgekehrt orientirt. — Der Basalknopf von Rhizocrimis lo/o/etisk wird anders aufgefasst als von Sars und Ludwig. — Die Platten des sogenannten Consolidationsapparates der Cupressocrinklae werden als Homologa der Oralplatten betrachtet. — In der Auffassung der Skeletstücke der Basis schliesst sich Z. den neuerdings von P. H. Carpcnter vorgetragenen Anschauungen an ; den unteren Plattenkreis der dicyclischen Basis (»underbasals« P. H. Carpenter) bezeichnet Z. als Infrabasalia. Carpenter, P. H., Preliminary Report iipon the Comatulae of the »Challenger« Expedition, in: Proc. Roy. Soc. London. Nr. 194. p. 3S;3— .39.t. Carpenter veröffentlicht den vorläufigen Bericht über die auf der Fahrt des Challenger erbeuteten Comatulen. Comatulen wurden an 45 Stellen gefunden, darunter nur 7mal in Tiefen von über 1000 Faden (einmal in 2,G00 und einmal in 2,900 Faden) . An 13 Stationen kamen Comatulen aus einer Tiefe von 200 — 1000 Faden. Am häufigsten fanden sich Comatulen in einer Tiefe von viel weniger als 200 Faden. Verfasser gibt eine Zusammenstellung der gesammten Comatulen nach Station , Tiefe und Zahl 282 D- Echinodermata. der Arten. Einstweilen glaubt Verfasser 1 1 1 verschiedene Species vor sich zu haben, die sich auf vier Genera vertheilen: 59 Antedon^ 48 Actinomctra, 1 Ophio- crinus, 3 Promac hocrimts . Promachocrinus unterscheidet sich von Antedon und Actinotnetra (die 5 getheilte Arme haben) und von Ophiocrimis (der 5 ungetheilte Arme hat) durch den Besitz von 10 Armen, die unmittelbar an das Centradorsale anstoßen. In 2 von den 3 Species von Promachocrhms sind die 1 0 Arme ungetheilt , in der dritten Art aber getheilt. Er unterscheidet die 3 Arten als Promachocrinus Kerguelemis (20 Arme) ; P. ahj§sorum und P. Naresü, beide zehnarmig. Unter allen von ihm untersuchten Comatulen fanden sich (incl. der Sammlung des British Museums und des Pariser Museums) 2 Exemplare , die nicht die nor- male Armzalil hatten. Ein Exemplar mit 4 Armen, ein Exemplar mit 6 Armen. Es wird die geographische Verbreitung von Antedon und Actinometra vergleichs- weise besprochen ; Actinometra hat eine beschränktere horizontale und verticale Verbreitung. Das eigentliche Heim von Actinometra sind die Philippinen und Mo- lukken. Fast alle Actinometren des Challeuger kamen aus weniger als 20 Faden, nur 3 Species (unter 48) aus einer Tiefe von über 100 Faden. Fast jede Localität hat ihre besondere Art. Antedon hingegen geht in größere Tiefen und ist hori- zontal weiter verbreitet. In der eigentlichen Tiefseefauna aber verschwinden die Comatulen fast ganz und gestielte Crinoideen treten an ihrer Stelle auf: Pentacri- nus, Bathycrimis , Rhizocrinus. Hypoiwyne Sarsii Loven stellt sich heraus als eine ihres Skeletes beraubte Scheibe einer Comatula. Die Täfelung der anambulacralen Bezirke ist stark entwickelt wie bei manchen Pentacrinen. Die Ambulacra sind fast ganz geschlossen durch die Annäherung der Randläppchen ; in Folge dessen sind Ambulacralrinnen zu Röhren («tunnels«) umgewandelt. Der centrale Mund stellt Htjponome zur Gattung Antedon. Der theilweise Verschluß der Ambulacra findet sich übrigens fast nur an der Scheibe, während sie an den Armen in der gewöhnlichen Weise offen sind. Auch bei Arten der Gattung Actinometra kommt ein mehr oder weniger vollstän- diger Verschluß der Ambulacralrinnen auf der Scheibe vor. In diesen Fällen können aber Randläppchen durch ihre Beweglichkeit vorübergehend die Rinne öffnen und schließen. Wahre Ambulacralröhren (»tunnels«) , wie man sie bei palae- ozoischen Crinoideen annehmen muss . kommen hier also nicht vor. Phanogenia typica. Die Loven' sehe Gattung wurde aufgestellt auf Grund der eigenthümlichen Gestalt des Centrodorsalstückes (sternförmig, in fast gleichem Niveau mit den Radialia und nur mit Avenigen rudimentären Cirrhen versehen) . Carpenter zeigt, dass ein ähnliches Verhalten auch bei anderen Comatulen vor- kommt, so bei Actinometra stellata Lütken und Actinometra Jitkesiin. sp. Bei letzterer Art konnten an jungen Exemplaren die allmählichen Umbildungsstadien, wodurch jene aberranten Verhältnisse des Centrodrosale erreicht werden, verfolgt werden. Verfasser kommt dann zur Besprechung des Unterschiedes in dem Verhalten der ersten Radialia zum Centrodorsale bei den Gattungen Antedon und Actinometra und gibt darin eine ergänzende Bestätigung zu dem von ihm in seiner im Druck be- findlichen Arbeit über Actinometra Gesagten. In Bezug auf die Abgrenzung der beiden Gattungen Antedon und Actinometra schließt er sich auch hier an Lütken an. Bezüglich der Deutung der dorsalen Faserstränge (axial cords of the skeleton) betont er aufs Neue , dass bei etwa der Hälfte aller untersuchten Actinometra- Species die Arme mehr oder weniger ohne Ambulacralrinne und subepitheliales Nervenband sind , während die Faserstränge in Mitten eines jeden Armgliedes Zweige abgeben. Er meint, aus diesem negativen Befunde hinsichtlich des sub- epithelialen Faserbandes gehe hervor, dass das letztere nicht der einzige nervöse Apparat der Crinoideen sei. 1. Crinoidea. 283 Greeff, Kich. , Über den Bau der Echinodermen. (5. Mitth. in; iSitzung-8ber. Marburg. Ges. Nr. 4. p. 47. Greeff bemerkt, dass ihm und nicht W. B. Carpenter die Priorität für die Beobachtung , dass das sogenannte Herz der Crinoideen in fünf Kammern getheilt sei, gebühre, da seine Mittheilung am 13. Jan. 1876, also 7 Tage früher als die Carpenter 'sehe vom 20. Jan. 1876, veröffentlicht sei, auch habe er zuerst auf die Übereinstimmung im Baue der Kelchbasis derComatulen mit fossilen Crinoideen hingewiesen. Carpenter, P. H., The ehanibered organ of Comatula. in: Zool. Anz. Nr. 41. p. 5(j(). Carpenter weist nach , dass Ludwig trotz des Einspruches von Greeff, der für sich die Priorität in Anspruch nimmt , durchaus im Rechte ist , wenn er W. B. Carpenter als Entdecker des fünfkammerigen Organs der Crinoideen be- trachtet. Carpenter , P. H., ün the Nomenclature of the Plates of the Crinoidal Calyx. in : Rep. Brit. Assoc. Sheffield, p. 333. Es wird gezeigt , dass bei Crinoideen mit doppeltem basalem Plattenkreise nur der obere Kreis , dessen Platten interradial angeordnet sind , mit den Basalia der übrigen Crinoideen zu vergleichen ist; vergl. auch Carpenter, On the apical and oral Systems etc. s. oben p. 275. Carpenter, P. H., The nervous System of Comatula. ibid. p. 418. Verfasser betont aufs Neue mit Zugrundelegung der Experimente seines Vaters und seiner eigenen anatomischen Untersuchungen die nervöse Natur der axialen Faserstränge, führt aber keine neuen Beobachtungen an. Ferner behandelt P. H. Carpenter (Apical and oral System etc. S. oben p. 275) das orale und apicale Skeletsystem der Crinoiden. Referat darüber siehe oben. Ludwig (Echinodermenstudien. Zool. Anz. Nr. 40. p. 540) beschreibt den pri- mären Steincanal der Antedon-\j2iV\Q. de Pourtalös, L. F., Report on the Dredging Operations etc. in ; Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 9. p. 181 sq. Pourtales fand in einer Tiefe von 100 Faden im Golf von Mexico ein junges Exemplar von Holojms (p. 213). Er gibt Abbildungen des 3 mm breiten und wenig mehr als 1 mm hohen, trockenen Exemplares, das einem Stein aufsitzt, von oben und von der Seite, sowie eine kurze Beschreibung. Dem nicht weiter getheilten Basalstücke sitzen zwei Kreise von je 5 radialen Stücken auf, welche die Arme gänzlich verdecken. Die 5 Platten des unteren Kreises sind pentagonal, die des oberen dreiseitig. Derselbe beschreibt ebendort ;p. 215) 3 neue Arten aus dem Golf von Mexico : Antedon akita, A. grunulifera, A. puk/iella; und stellt die bis jetzt in dem mexica- nischen Golfe gefundenen Crinoideen zusammen : 4 Gattungen, 10 Arten. Beschreibung von Comatula /W/w Smith (Echinodermata ofRodriguez. in: Philos. Transact. Vol. 168). Carpenter, P. H., On some undescribed Comatulae from the British Secondary Rocks, in: Proc. Geol. Soc. London. Nr. 376. 3. Dec, 1879. p. 4. Carpenter beschreibt kurz sieben neue fossile Comatulen aus Süd-England und bespricht den eigenthümlichen Bau des Centrodorsalstückes bei Glenotremites paradoxus Goldf . Oehlert, D., Descr. de deux nouveaux genres de Crinoides etc. in: Bull. Soc. geol. France. T. 7. p. 6—11. Oehlert stellt 2 neue Gattungen fossiler Crinoideen auf : Thylacocrivus nov. gen. »CaljT: amplus , globosus , saociformis , assulis plurimis compositus ; assulae basa- 284 ^- Echinodermata. les quinque parvae , regulariter pentagonae ; parabasales quinque hexagonae ; ra- diales 3X5, addita una anali ; interradiales numerosae; brachia 24 gracilia, longissima, assulae fornicis ad brachia ascendentes«. Die neue Gattung gehört zu den Cyathocrinen. Die einzige Art benennt Oehlert Th. Vanmoti (p. 7—8. PI. I. ; PI. IL , Fig. 1). Clonocrintis nov. gen. wCalyx cupuliformis , assulis parvis ornatisque composi- tus ; assulae basales ignotae ; parabasales nullae ; radiales 3X5; brachiales (2 + 2) X 5 ; suprabrachiales (3 -j- 3) X lü ; brachiorum species duae : alterae simplices , pinnulas gereutes ; alterae caule gemino compositae, ramos pinnigeros gignentes«. Zu dieser neuen Gattung will er auch Melocrinus spectabilis Angelin ziehen. Die einzige Art ist Clonocrinus Bigsbyi (p. 9 — 10. PI. II. Fig. 2 — 4). Beyrich, E., Über Poroa-imis radiatus. in: Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde. Berlin, 1879. Nr. 4. p. 60—63. Beyrich beschreibt ein Exemplar einer neuen Art Porocrinus radiatus aus russischen Silurschichten und vergleicht dasselbe mit der B i 1 1 i n g s ' sehen Species P. conicus. Beyi'ich bezeichnet die Gattung Porocrinus, im Allgemeinen mit Bil- lings übereinstimmend, als ein Bindeglied zwischen Cystideen und Crinoideen. Neu ist bei Beyrich, dass jedes Porenfeld von Porocriims eigentlich aus einer Gruppe von drei Porenrauten besteht. Die einzelnen Porenrauten unterscheiden sich in ihrem Baue nicht von denjenigen gewöhnlicher Cystideen. Holzschnitt p. 62. Besonders characteristisch für die neue Art ist die wohl entwickelte Radial- sculptur der Kelchglieder. Bölsche, W., Beitr. zur Palaeontologie der Juraformation etc. 1. Th. (Osnabrück. Naturwiss. Ver.) p. 41. Bölsche beschreibt ein Exemplar von Pentacrinus Quenstedti Oppel. Eck, H, Über einige Triasversteinerungen, in: Zeitsch. d. deutsch, geol. Ges. 31. Bd. p. 254. Eck bespricht die Beziehungen der Encrinus-Arten des Muschelkalkes zu ein- ander ; insbesondere werden E. lilUformis , E. Brahli und E. Camalli berück- sichtigt. Koenen,A. V., Die Kulmfauna vonHcrborn. in: Neu. Jahrb. f. Mineral., Geol. etc. p.309 — 345. K 0 e n e n beschreibt ein unvollständiges Exemplar von Poieriocrinus regtilaris H. von Meyer (Taf. VII, Fig. 5) von Aprath bei Elberfeld; ferner nach einer größeren Anzahl von Exemplaren vom Weinberge bei Herborn den Lophocrinus speciosus H. v. Meyer (Taf. VII, Fig. 6). Für die Gattung Lophocrinus gibt der Verfasser folgende Diagnose des Kelches : »Kelch subregulär, 5 Basalia, 3 -|- 2 Para- X basalia (Subradialia) , 5 (4 -1- l) X 4 Radialia, 1 ? Interradialia« . White, C. A., Descr. of n. sp. of Invertebrate Fossils etc. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. P. 1. p. 29—37. White beschreibt drei neue fossile Crinoideen: Platycrinus Boiwevsis n. sp.. verwandt mit PL aequalis Hall und PI. laevis Viller. Fundort : Bono Indiana) . Subcarboniferous Limestone . Scaphiocrinus Gibsoni n . sp . . verwandt mit Sc . aequalis Hall. Fundorte: Crawfordsville (Indiana) und Bono (Indiana). Subcarboniferous Strata. Scaphiocrinus Gurleyi n, sp. Fundort: Crawfordsville (Indiana). Sub- carboniferous Strata. Wachsmuth, Chls. , and Frank Springer, Transition forms of Crinoids etc. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. P. 2. p. 224—266. Die Verfasser schildern interessante Übergangsformen zwischen den Crinoideen der oberen Burlington- und den Keokuk-Schichten (untere Kohlenformation des Missis- sippithaies) und zwar hauptsächlich aus den Gattungen: Batocrinus Casseday, Ere(- 1. Crinoidea. 2. Asteroidea. 285 mocrinus Lyon ausCasseday, Affaricocn'mis Troo&t, Actinocrinus, Pkti/rrinus Miller, Ichthyocrinus Conrad, Cyathocr'mus Miller, Ollacrinus Cumberlaud und Bort/crim/s. Von Eucladocrhms (Untergattung von Plali/crimis. wird eine Art : Encl. mille- brachiatus ausführlich beschrieben , ebenso die gleichfalls neue Art : Platycriims praenunthts. Die Gattung Ichthyocrinus wird durch die neue Art /. nobiUs und die Gattung Cyathocrinus durch die beiden neuen Arten C. harydactylus und C. Gilesii bereichert; auch diese neuen Arten werden ausführlicli beschrieben. Aus der Gattung Ollacrmus erfahren die Ilairschen Arten O. typus und 0. iuberculosus eine genaue Schilderung. Schmidt, Fr., Über Cyathocystis rimiünae. in: Neu. Jahrb. f. Mineral., Geol. etc. p. 1001. Nach dem von W. Dames gegebenen Referate (die Orginalabhandlung war dem Referenten nicht zugänglichj ist die neue Gattung Cyathocystis , in welcher zwei Arten C. Plautinae und C. rhizophoi-a unterschieden werden , mit stumpf-pentago- nalem Kelche aufgewachsen. Auf diesem aus einem Stücke bestehenden Kelche ist ein Deckel befindlich, welcher aus fünf Ambulacralstrahlen (jeder von diesen aus zwei alternirendeu Plättchenreihen bestehend; und aus fünf Interambulacralplatten besteht, welche mit den ersteren alternirend gestellt sind und nur aus einem ein- zigen dreieckigen Stück bestehen. Im Centrum des Deckels sind fünf unregel- mäßig-pentagonale Plättchen den Spitzen der Interambulacraltafeln aufgesetzt, welche in der Mitte unregelmäßig zusammenschließen. Der Rand des Deckels be- steht aus einer continuirlichen Reihe von Marginalplättchen. Auf einer Inter- ambulacralplatte erhebt sich die wohl bekannte fünfplattige Pyramide der Cystideen. Von regelmäßigen Poren ist nichts wahrnehmbar. Die Oberfläche der einzelnen Plättchen ist fein gekörnelt. Auch eine innere Doppelreihe von Plättchen ist wahr- scheinlich vorhanden. — Auffallend ist , dass manchmal mehrere Kelche anein- andergewachsen sind. Cyathocystis gehört zu den Edrioasterideu [Agehcrinus, Edrioaster, Hemicystis und Cystastes) . Sladen, W. Percy, On Lepidodiscus Lehourii etc. in : Quart. Journ. Geol. Sog. London. 35. Vol. p. 744—751. Auf Grund einer genauen Untersuchung des von Lebour (Ann. Soc. Geol. de Belg. T. m. p. 21 j als identisch mit Lepidodiscus squamosus Meek & Worthen be- trachteten Exemplares begründet Verfasser die neue Art L. Lebouri und gibt von derselben eine ausführliche Beschreibung. Das Exemplar stammt aus der unteren Kohlenformation Northumberlands. Der Verfasser gibt schließlich eine Übersicht über die bis jetzt bekannten Agelacrinitidae , wozu er die Gattungen Agelacrinns Vanuxem (5 -}- 2 ? Arten) , Lepidodiscus Meek & Worthen (4 Arten) und Hemi- cystites Hall (4 -f- 1 ? Arten) rechnet. 2. Asteroidea. Greeff, Rieh., Über den Bau der Echiuren. in; Sitzungsber. d. Marburg. Ges. Nr. 4. p. 4L Es werden die Athraungsorgane der Asterien vorübergehend besprochen ; be- merkenswerth ist, dass dabei die von demselben Autor früher beschriebene »Kieme« (die in Wirklichkeit das von Tiedemann beschriebene Herz ist) , nicht mehr als Respirationsorgan aufgeführt wird. Haacke, W., Über eine Abnormität am Darme von Asteracanthion rubens. in: Zool. Anz. Nr. 44. p. 641. Die radiären Blindsäcke eines Asteracanthion rubens fanden 'sich in vier Armen normal entwickelt, im fünften Arme aber fehlten ihnen die leberartigen Anhänge fast vollständig. Viguier, C, Anatomie comparee du squelette des Stellerides, in: Arch. Zool. experim. T. 7. Nr. 1 u. 2. p. 32—250. 286 D. Echinodermata. In dieser sich eng an die Arbeiten E. Perrier's anschließenden Abhandlung werden die Skelettheile der Asterien einer genauen Schilderung unterworfen und dabei ein besonderes Gewicht auf die Skelettheile der Mundumranduug , nament- lich auch im Hinblick auf die S3'stematik, gelegt. Zur Isolirung der Skelettheile wurde Ätzkali angewandt. Nach einer längeren historischen Einleitung folgt eine allgemeine Schilderung der Skelettheile. Zunächst wird der bekannte histiologische Bau der Skelettheile besprochen, da- bei wird erwähnt, dass auch im Grunde der Tentakelrinnen, entlang dem Nerven, sich bei einigen Gattungen Kalkkörperchen finden. Die Ambulacralstücke und Adambulacralstücke werden nach ihrer typischen Form und Verbindungsweise ausführlich geschildert. An jedem Segmente des am- bulacralen Skeletsystemes unterscheidet V. zehn Muskeln : 1) vier verticale Muskeln, zwei jederseits zur Verbindung der Ambulacralstücke mit den Adambulacralstücken. 2) vier longitudiuale Muskeln, zwei jederseits, ein oberer zwischen den Ambula- cralstückeu und ein unterer zwischen den Adambulacralstücken. 3) zwei transversale Muskeln, ein oberer und ein unterer zur Verbindung der beiden Ambulacralstücke desselben Paares. Die Function dieser Muskelgruppen wird eingehend geschildert. Bezüglich der Ocellarplatte des Armes werden die bekannten Thatsachen zu- sammengestellt und constatirt , dass diesem Skeletstücke keine größere systema- tische Bedeutung zukommt. Auch über die Madreporenplatte und ihre Function wird eine Zusammen- stellung der älteren Angaben gegeben. Nach dem Vorgange Jourdain's nennt er den Steincanal »tube ou canal hydrophore«. Die Angaben v. Siebold's über den Bau des Steincanals scheinen dem Verf. nicht bekannt geworden zu sein. Interessant ist die Angabe , dass bei HeUaster die Madreporenplatte sich aus einer größeren Anzahl einzelner Stücke zusammensetzt. Bei Asterien mit mehrfachen Madre- porenplatten fand Verfasser stets jeder Platte entsprechend nur einen Steincanal. (A. Giard hatte einen Fall hQiAsierias mbens beschrieben, in dem zu einer aller- dings aus zwei dicht mit einander vereinten Madreporenplatte zwei Steincanäle gingen) . Die Form der Madreporenplatte ist von nur geringem Werthe für die Classification. — Bezüglich der Pedicellarien verweist Verf. auf die Arbeiten Perrier's. Bei der Beschreibung der Füßchen wird das Vorkommen von Kalkrosetten in zwei verschiedenen Hauptformen erwähnt: Die eine Form findet sich bei Ophidiaster und Linckia, die andere bei Peniaceros und Culcita. Die systematische Bedeutung derselben ist aber eine geringe. — Das System der interbrachialen Skeletstücke (interbrachial partition A. Agassiz) hält Verf. für eine besondere Gruppe von Skeletstücken , die bei den »adambula- cralen Asterien« des Verfassers nicht ohne Weiteres als eine Fortsetzung des Skeletes der Arme betrachtet werden können , wohl aber bei den »ambulacralen Asterien«. Die interbrachialen Skeletsysteme lassen sich nach Vorkommen, Form, Zusammensetzung systematisch verwerthen. — Beschreibung des Mundskeletes. An Pentaceros turritus als Paradigma für die Abtheilung der »adambulacralen Asterien« wird der Bau des Mundskeletes aus- führlich erläutert, nicht nur die Anordnung der Skeletstücken, sondern auch die- jenige der Muskeln. Mit dem Namen Odontophore wird die erste intermediäre Skeletplatte belegt und ihr eine ganz besondere Bedeutung für die Systematik zu- geschrieben (sie ist identisch mit der »basal plate of the interbrachial partition« A. Agassiz's). 2. Asteroldea. 287 Als Paradigma für die »ainbulacralen Asterien« dient Astenas glacialis. Das Mimd- skelet dieser Form wird gleichfalls geuaii beschrieben und mit dem der vorigen ver- glichen, wobei sich herausstellt, dass dieselben Theile hier, wenn auch in modifi- cirter Gestalt, wiederkehren ; sodass das Mundskelet aller Asterien sieh auf einen einheitlichen Plan zurückführen lässt. V. versucht das Mundskelet auf das Arm- skelet zurückzuführen und nimmt zu diesem Zwecke au, dass je einem Arme entspre- chend vier Paare von Skeletstücken in das Mundskelet eingehen : zwei ambulacrale und zwei adambulacrale ; dagegen sollen einzelne Muskelgruppen des Mundskeletes ohne Homologen im Armskelete sein. Welche Theile des Mundskeletes aber im Einzelnen auf die angenommenen vier Paare von Skeletstücken des Armes zu- rückgeführt werden können, vermag V. nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen. — Die ambulacralen und adambulacralen Stücke , welche in das Mundskelet ein- treten, sind so angeordnet, dass bald die ersteren nach dem Centrum des Mundes weiter vorspringen, bald die letzteren. Die Asterien , welche das erstere Ver- halten zeigen , nennt Verf. Asteries, dont la bouche est formee k type ambula- craire, oder einfach Astdries ambulacraires, und diejenigen, deren Mundskelet das letzterwähnte Verhalten zeigt, Asteries , dont la bouche est formee ä type adam- bulacraire, oder einfach Astt^ries adambulacraires. Diese beiden Gruppen fallen zusammen mit den beiden Hauptgruppen Perrier's. Mit besonderer Verwerthung des Mundskeletes, insbesondere der Form des Odontophors , der «Zähne« und des dorsalen Skeletes wird ein neues System der Asterien aufgestellt, das im Großen und Ganzen mit demjenigen Perrier's über- einstimmt, wenn auch im Einzelnen manche Abweichungen vorhanden sind, ins- besondere werden die Guniasteridae anders abgegrenzt als von Perrier. Im Folgenden ist ein Auszug des Systems des Verf. gegeben : Classe der Stellerides. Premiere sous-classe. — Asteries ambula- craires. Bouche du type ambulacraire. — Pedicellaires pedoncules droits ou croi- sds. Ambulacres le plus ordinairement quadriseries. I. Odontophore simple, ambulacres quadriseries. Fam. I. Asteriadae. Insbeson- dere nach der Gestaltung des dorsalen Skeletes werden fünf Gattungen unterschie- den : Asterias L. , Aiiastcrias Perrier, Stichaster M. &. Tr. , Calvasterias Perrier, Pycnopodia Stimpson. II. Odontophore resultant de la coalescence de deux pieces : A. Ambulacres quadriseries. Fam. II. Heliasteridae ; umfasst nur die Gattung Heliaster Gray. B. Ambulacres biserids. Fam. III. Brisingidae umfasst die drei Gattungen LabidiasterlAM^QVi., Brisinga Sars, Pedicellaster Sars. (Bei Brisinga wird Sars als Autor der Gattung angeführt, unrichtig!) Deuxieme sous-classe. — Asteries adambulacraires. Bouche du type adambulacraire. — Pedicellaires sessiles, en pince ou valvulaires — Ambulacres presque toujours biserids. I. Squelette dorsal forme de pieces reticulees , minces , ötroites et imbriquöes, et laissant entre elles des mailles au moins aussi grandes que les ossicules consti- tutifs du reseau ; pas de soutiens ambulaöraires. Fam. IV. Echinasteridae wird nach der Form der Zähne, des Odontophors etc. in 4 Tribus getheilt. Tr. 1. Echinasterinae (Gattungen: EcJmiaster 'Hi.. & Tr., Cn'Äre/fe Agassiz) . » 2 . Mithrodinae [Mithrodia Gray) . » 3. Valvasterinae Vahaster Perrier). » 4. Solasterinae [Solaster Forbes und Acanthaster Gervais). II. Squelette formd d'ossicules arrondis ou quadrangulaires , disposes en s^ries longitudinales, ou moins sur la face ventrale ; des soutiens ambulacraires. Fam. V, 288 T^- Echinodermata. Lincliiadae iimfasst zwei Gruppen , deren erste von Linckia Nardo und Chaetaster M. &Tr., deren zweite von Op/n'ch'asier Agsi^s. und ^cy/'asto- Ltitken gebildet wird. III. Dents aigues; bouche presque fermee , pas de soutiens ambulacraires, squelette forme , an moins sur la face ventrale , d'ossicules disposes de maniere ä constituer une sorte de pavage ; des plaques marginales generalement bien distinc- tes. Farn. A^I. Goniasteridae. A. Odontophore mince et sans apopliyses bien döveloppees, pas de systemes interbrachiaux ; pas de spicules dans les ambulacres. Trib. 1. Pentagonasterina e. Gattungen: Fromia Gray, Metrodira (jV2iY , Ferdina Gray , Pe nta ff o7ia s ter hinck, Hijipastei'ia Gray. B. Odontophore massif ä apopliyses tres-developpees ; des systemes inter- brachiaux , variables de forme , mais constants ; des rosettes de spicules dans les ambulacres. Tr. 2. Goniasterinae. Gattungen: Anthenea Gray, Conms^e;- Agass. (Perrierj , Gon?W/wMs Müll. & Trosch. Nectria (jVSiy , Axterodiscus Gray , Culcita Agass. , Choriaster Lütken, Nidorellia Gray, Pentaceros Linck, Gymnasteria Gray. IV. Dents grosses et arrondies, bouche largement ouverte ; odontophore massif ä apophyses peu developpees ; des systemes interbrachiaux variables de forme ; pas de soutiens ambulacraires ; pas de spicules dans les ambulacres ; ossicules du squelette imbriques, arrondis ou disjoints. Farn. VII. Asterinidae. A. Plaques marginales plus petites que les autres , ou tont au plus egales. Gattungen : Patiria Gray , Asterina Nardo , Palmipes Linck, Disasterijia Perrier. B. Corps borde d'une double rangee de plaques marginales , plus grandes que toutes les plaques dorsales et ventrales : Gattungen : Astempsis Müll. & Trosch. Dermasterias Perrier, Porania Gray, Ganer ia Gray. V. Revetement dermique Supporte par des piquants rayonnants autour d'ossi- cules saillants du squelette. Farn. VIU. Pterasteridae . Gattung : Ptera&ter. VI. Dents saillantes ä la surface ventrale, bouche largement ouverte, pas de systemes interbrachiaux ; des soutiens ambulacraires ; point d'anus ; plaque ocel- laire tres - developpee ; ambulacres coniques , squelette dorsal forme d'ossicules surölev^s, sans disposition completement reguliere. Fam. IX. Astropectinidae. Gat- tungen : Ctenodiscus Müll. & Trosch. Luidia Forbes, Astropecten Linck. VU. Dents triangulaires, pointues ne faisant pas saillie ä la surface ventrale et fermant presque completement la bouche ; des systemes interbrachiaux ; pas de soutiens ambulacraires; un anus; plaque ocellaire petite ; ambulacres munis de ventouses ; squelette dorsal forme d'ossicules sur^levesä disposition tres-röguliere ; des plaques marginales dorsales et ventrales , ces dernieres constituant toute la face ventrale. Fam. X. Archasteridae . Gattung: Archaster IslüW. & Trosch. Verf. versucht das Mundskelet der Asterien mit demjenigen anderer Echino- dermen zu vergleichen und bespricht zunächst das Mundskelet der Opliiuriden, an der Hand von Abbildungen des Mundskeletes von Astrophyton , Ophioderma und Ophiocoma . Die peristoraalen Platten (Joh. Müller) der Ophiuriden werden vom Verf. dem Odontophor der Asterien gleichgestellt. Bei den Echiniden meint Verf., man könne vielleicht den Zahn derselben rflit dem Odontophor der Asterien homologi- siren. — Verf. hebt hervor , dass D u v e r n o y schon lange vor H ä c k e 1 im Jahre 1837 die Seesterne als Thierstöcke aufgefasst hat. Verf. bespricht dann kurz die Hack el- sche Wurmtheorie der Echinodermen und bringt namentlich zwei Gründe gegen Häckel vor : Ij Bei keiner Asterie gibt es une segmentation reguliere du squelette gen^ral, correspondant ä celle des series ambulacraires et adambulacraires. 2. Asteroidea. 289 2) Les coecums radiaux n'out pas leuvs divisions correspondantes aux segments du Corps, comme on le voit toujours cliez l'Annele. — In dem speciellen Theile wird eine detaillirte Beschreibung des Skeletes der einzelnen Familien in der Reihenfolge des von dem Verf. aufgestellten Systems gegeben. Das folgende Verzeichnis führt die Formen auf, deren Skelet von dem Verf. untersucht und ausführlich geschildert worden ist : Asterias glucialis ; SticJiastrr aurantiacus ; Pycnopodia helianthoides ; Heliaster Iielian- i/iiis, H. Kxbeiiiji, H . vncrobrachia ; Echinasfer sepositus, C)-ibrella oculata ; Mithro- dia clavigera \ Vahaster striatus \ Solaster papposus, S. endecu \ Acanthaster echinites., Lt7ickia miliaris , L. diplax ] CJiaetaster longipes :, Ophidiaster pyramidatus, O. ophi- dianus, O. Gcrmani., Scytaster Novae Caledoniae; Fromia milleporella \ Melrodira subtilata ; Ferdina ßavescens ; Petita gonaster astrologorum ; Hippasteria plana ; Anthe- nra articulata ; Goniaster obtusangulus ; Goniodisüiis Sebae ; Asterodiscus elegans ; Cul- rita Schmideliana ; Nidorellia armata ; Pentaceros reticulatus , P. muricatus ; Gym- nasteria carinifera ; Aster i7ia gibbosa, A. calcar ; Palmipes inßatus, P. menihranaceus ; Asteropsis i^ernicina ; Dermasterias imbrica(a; Porania jmlvillus; Ctenodiscus cornicu- latns] Luidia clathrata; Astropecten aurantiacus; Archaster typicus^ A. angulatiis. Archaster vexillifer Wyv. Thomson ist nach V. ein Astropecten. Ludwig , H. , Das Mundskelet der Asterien und Ophiuren. in : Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd, p. 072. L. opponirt gegen die von Viguier , Squelette des Stellerides, vorgetragene morphologische Deutung des peristomalen Skeletes der Asterien und setzt seine schon früher publicirten Ansichten noch einmal ausführlicher auseinander. Fol, Hnn., Recherches sur la Fecondation etc. in: Mem. Soc. Phys. Geneve. T. 26. Asterias glacialis ist nach Fol bei Messina gemein und es wurden geschlechts- reife Individuen vom Herbste bis zum Frühling gefunden (im Sommer wurden keine Untersuchungen angestellt) . Eibildung, Reifung des Eies, Befruchtung, erste Furchungsstadien werden aus- führlich beschrieben. Greeff, llich., Über den Bau und die Entwicklung der Echinodermen. 6. Mittheilung, in: Sitzungsber. d. Marburg. Ges. Nr. 4. p. 47 — 54. Greeff behandelt die Entwicklung von Asterias rubens. Die Umbildung des Keimfleckes und des Keimbläschens , sowie die Bildung der Richtungskörperchen wurden in ihren einzelnen Stadien genau beobachtet. Dann treten zwei Strahlen- figuren auf, deren Centra sich schließlich miteinander vereinigen , in ähnlicher Weise wie 0. Hertwig die Vereinigung des »Spermakerns« mit dem »Eikern« be- schrieben hat. Dabei ist bemerkenswerth, dass Greeff glaubt, die von ihm unter- suchten Eier seien sicher unbefruchtet gewesen. Ob man es hier wirklich mit einer parthenogenetischen Entwicklung zu thun hat , wird zwar wahrscheinlich gemacht, jedoch noch nicht über allen Zweifel erhoben. Die Ablösung der Mesoderm- Zellen von der Innenseite der Keimblase beginnt noch vor der Bildung der Entoderm - Einstülpung und findet an jeder Stelle der Innenseite der Ectoderm-Blase statt. Nach der Bildung der Einstülpung entstehen wie es scheint die Mesoderm -Zellen sowohl vom Ectoderm, als auch vom Ento- derm. Bezüglich des Kalkskeletes constatirt Greeff, dass dasselbe einzig und allein im Mesoderm entsteht. Die Angaben von Greeff über die Bildung des Mesoderms werden von Selenka ^Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. l.Hft. p. 47) auf pathologische Vor- gänge zurückgeführt. Giebel, G.G., (Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 471). — Ausführliche Beschrei- bung von Guniodiscus granulifer n. sp, ; Fundort?; verwandt mit G. conifer'Slohms,. Zoolog. Jahresbericht 1S79. 19 290 I^- Echinodermata. Von Sladen (On the Asteroidea etc. of tlie Korean Sea. in: Journ. Linn. Soc. London, Zool. Vol. 11. p. 424) wird eine neue Art ^s^/-o/»ec/en/bnHo*Ms, Korea, W. Küste von Nipon, und eine migratum benannte Varietät von Aüeracanthion ruhens (p. 432) beschrieben. Smith, E. A., Echinodermata of Kerguelens Land : in: Philo s. Transact. Vol. 168. Nach Smith sind Asterias meridtonalis und A. Pennen sechsarmig. Bei jungen Thieren von A. Perrieri sind nur zwei Füßchenreihen vorhanden statt der spä- teren vier. Die Diagnose des neuen von Smith aufgestellten Genus Lep top tyc haster lautet : »Discus quinque-radiatus, depressus ; radii modiee longi ; superficies dorsalis fasciculis spinularum minutarum pedunculatis confertim obsita ; radii serie unica laterali tessellarum tenuium transversarum lamelliformium usque ad ambulacra vix productarum muniti, serieque altera fasciculorum spinarum minutarum (fas- ciculis unicis cum tesselis ordinate dispositis) inter tessellas et ambulacra inter- posita; tessella madreporiformis super marginem in angulo interradiali locata.« Die neue Gattung ist verwandt mit Luidia. Leptoptychaster kerguelenensis Smith = Archaster excavatus W. Thomson. V er rill (Amer. Jour. Sc. Silliman , Vol. 17. p. 473) gibt die Diagnose einer neuen Art, Solaster Earllii, Ostküste von Nordamerica, 200 — 250 Faden. Derselbe Forscher (Proc. U. S. Nat. Mus. p. 201) stellt ein neues Genus Tremaster auf ; Diagnose : »Body thin, pentagonal, the rays united by a thin interradial web extending to their tips. Five interradial openings, situated toward the center of the disk, pass directly through to the lower side , where they open at the aboral side of the jaw plates. Ambulacral grooves wide toward the mouth. Suckers in four rows. Upper surface covered with imbricated flat plates, which may bear granulös and marginal spinules. Lower surface with small imbedded plates bearing spines«. Er beschreibt 2 neue Arten : Tremaster mirabilis, die 3 Exemplare stammen aus Tiefen von 150, 220 und 250 Faden, und Porania spinulosa aus Tiefen von 80, 130, 150 Faden. Auch neue FnndortQ von Archaster tenuispiims Duh.& Kor. Eck, H., Über einige Triasversteinerungen, in: Zeitschr. d. deutschen geolog. Ges. 31. Bd. p. 263—267. E. beschreibt aus dem oberen Muschelkalke (Eisenach) eine neue Art : Tri- chasteropsis Senfti. Die Beschreibung beschränkt sich auf das vorliegende eine Ex., das von der Rückenseite beobachtet werden konnte ; dazu Taf. IV. Fig. 4. Auf p. 265 — 266 gibt der Verfasser eine Zusammenstellung der übrigen bis jetzt aus dem Muschelkalke bekannten Asterien mit Angabe der Litteratur ; aus dem un- teren Muschelkalke : 1) Pleuraster Chopi Eck, 2) Asterias sp. 3) Asterias sp., aus dem oberen Muschelkalke: 1) Trichasteropsis cilicia Quenst. 2) Asterias sp. Von Trichasteropsis cilicia Quenst. werden Fig. 3, 3 a — d, Taf. IV gute Abbil- dungen gegeben, namentlich der Bauchseite. Zittel (Handb. d. Palaeontol. 1. Bd. 3. Lief.) gibt eine Zusammenstellung der in Bezug der fossilen Seesterne bekannten Thatsachen. Ebenso wie Claus (Grundzüge d. Zool.) adoptirt er für die Seesterne im Gegensatze zu den Ophiuriden die Bezeichnung Stellcridae und theilt dieselben weiter ein in die Encrinasteriae Bronn und die Astcriae verae Bronn. Nach Montaugö (Actes Soc. Linn. Bordeaux, Vol. 32, p. 229) ist Asterias rubem einer der gefährlichsten Feinde der Austern und Miesmuscheln. Auf der Insel 01<^ron wird Asterias ruhens als Düngmittel benutzt. 3. Ophiuroidea. 291 3. Ophiuroidea. Ludwig, H., Notiz über Trlchaster ehgans. in: Zool. Anz. Nr. 18. p. 18 — 20. Auf Grund einer Vergleichung der von dem Verfasser aufgestellten neuen Species Tr. elegans mit einem Exemplar von Tr. palmifertis L. Agassiz wird der von Th. Lyman brieflich geäußerte Zweifel an der Selbständigkeit jener neuen Art zurückgewiesen. Was Müller und T r o s c he 1 bei Tr. palmiferus als paarige Mundschilder beschrieben, sind die dritten Adambulacralplatten, während das bisher unbekannte wirkliche Mundschild von Tr. zwar rudimentär, jedoch wie bei allen Ophiuren unpaarig ist. Bei Trlchaster betheiligen sich ähnlich wie unter den Asterien bei Brismga nur drei ambulacrale Skeletsegmente am Aufbau der Scheibe ; woraus jedoch auf eine engere verwandtschaftliche Beziehung der Brisinga zu Tr. nicht geschlossen werden kann. Dieselben Angaben werden wieder- holt in Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 683. Ludwig, H., Das Mundskelet der Asterien und Ophiuren. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. ÜT2— 688. L. erklärt die Mundschilder der Ophiuriden für homolog mit den Oralplatten der Crinoideen und den Genitalplatten der Echinoideen und wiederholt seine von Viguier (s. oben p. 286) abweichende morphologische Deutung der Peristomal- platten der Ophiuriden. Derselbe Autor macht ebendort auch neue Angaben über die Skelettheile des Peristoms und die Lagerung des Wassergefäßringes bei AstmpJu/ton. Über Anatomie der Ophiuren vergl. auch Ludwig (Echinodermenstudien. Zool. Anz. Nr. 40. p, 540); Referat siehe oben p. 276. S tu der (Fauna von Kerguelensland. in: Arch. f. Naturgesch. p. 122) gibt bei Ophioglyjiha hexactis Smith zwölf Bruttaschen an (= Bursae Ref.). Sladen, W. Percy, On i\ie s,ir\\QiMre oi Astrnphiura. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. p.401. Sl. beschreibt nach einem einzigen, trockenen, von Madagascar stammenden Exemplare eine sehr eigenthümlich gebaute Ophiure, welche er als eine Zwischen- form zwischen Ophiuren und Asterien zu betrachten geneigt ist, unter dem Namen Astrophiura permira und stellt dafür die neue Familie der Astrophiuridae auf. Die vom Autor am Schlüsse seiner Arbeit gegebene Diagnose lautet : »Fam. Astroplmiridue . Brachia cum disco ophiurano in corpore pentagonali inclusa. Deutes absunt. Oris armatura simplex et imperfecta. Fori pedum am- Ibulacralium septis angustis ad perpendiculum radü directis disjuncti. Cava inter- brachialia perlata.« )■> Astrophiura permira. Corpus pentagonale, depressum, supra convexum, infra paulo concavum, obtectum squamis concinnis et planis, in dimidio interiore more disci ophiurani dispositis, in dimidio exteriore scutella lateralia brachiorum simu- lantibus maxime prolatis. Brachia incipientia ab angulis disci producta, series radiales continuantia. In superficie actinali os medium, decem magnis ossiculis oralibus cinctum, prostantibus scutellis adoralibus. Unum scutum buccale adest; dentes, scutella oralia et tori augulares absunt. Papulae orales ternae aut qua- ternae, cum una magna, ad angulos oris apposita. Series scutorum qiiadratorum a rimis oris per radios procedunt, scutellis ventralibus prostantibus, et per bra- chia inchoata producuntur. Foramina pedum ambulacralium septis angustis dis- juncta. permagna, protecta siugnla longa pai)illa ambulacrali ad margines inter- brachiales, lanceolata et squamaeformi, altera minore ad partem interiorem radü juxta scutella brachiorum ventralia posita. Areae interbrachiales squamis parvis hexagonalibus obtectae ; marginem appropinquantes descrescunt , relinquentes limbum angustum expositum ; disci margine cincto densis spinis brevibus et com- pressis.« 19* 292 ^- Echinodermata. Vorläufige Mittlieilungen darüber in: Proc. Roy. Soc. London, Nr. 1S8. Vol. XXVU, 1S78, p. 456—457 und in: Zoolog. Anz. IH, Nr. 18, p. 10. Ludwig, II., Einige Bemerkungen zur Abhandlung: Aspidura etc. von H. Pohlig. in: Zool. Anz. Nr. 19, p. 41 Verfasser widerspricht der von P o h 1 i g versuchten Deutung des Mundskeletes von Aspidura und der darauf begründeten Ansicht, dass das Mundschild der Ophiuren als ein ursprünglich paariges Gebilde auf die Verschmelzung zweier Lateralschilder des Armskeletes zurückzuführen sei. Durch eine andere Aus- deutung des Mundskeletes der beiden :Von Pohl ig unter Aspidura unterschie- denen beiden Untergattungen Hemi(jlypha und Amphiglypha) findet Verfasser, dass das Mundskelet dieser fossilen Formen in den wesentlichen Zügen, namentlich auch mit Hinsicht auf das auch hier unpaarige Mundschild, mit den lebenden Ophiuren übereinstimmt. Verfasser wiederholt die schon früher von ihm vertre- tene Ansicht, dass die Mundschilder der Ophiuren morphologisch nicht zu dem Armskelete gehören. Dieselben Angaben werden wiederholt in Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 684 flgd. Duncan, P. M., On some Ophiuroidea from the Korean Sea. in : Journ. Linn. Soc. London Vol. XIV, Nr. 77, p. 445—482. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über den Character der Ophiuren- Fauna von Korea, zählt Duncan die beobachteten 1 6 Arten auf. Darunter sind neu die Arten : Ophioglypha Forhesi, 0. striata, O. sculpta, O. Sladeni, Ophiolepis mirahilis , Ophionereis dubia Aud. var. variegata , Amphiura Lüthrni, A. koreae, Hemipholis microdiscus, Ophiactis affinis, Ophiacantha Dallasii, OphiotJirix koreana, O. koreana va,!- . , Ophiothela Verrilli. Sämmtliche Arten werden genau und aus- führlich beschrieben. Duncan, P. Martin, On the Zoological Position of the Ophiurans obtained by Dr. Wallich during the Voyage of H. M. S. «Bull l)og. in 1860. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 3. p. 382—384. Duncan beschreibt ausführlich Ophiacantha spinulosa M. & Tr. aus einer Tiefe von 1260 Faden und vergleicht sie mit Exemplaren derselben Art aus geringen Tiefen (16—90 Faden). Duncan, P. M., On a synthetic type of Ophiurid. in : (Linn. Soc.) Zool. Anz. Nr. 45, p. (171. D. beschreibt unter dem Namen Polyojjholis echinata eine Ophiure, die er einst- weilen in die Familie der Amphiuriden stellt, und die Merkmale der Gattungen Amphiura, Ophiothrix und Ophiolejns gleichzeitig besitzen soll. Ausführlichere Mittheilungen noch ausstehend. Hutton, F. W., Notef5 on some New Zealand Echinodermata. in: Proc. N. Zeal. Instit. Vol. 11. p. 305. Verfasser stellt als neue Art auf Amphiura parva, Fundort Dunedin Harbour, Neu-Seeland. Ludwig, H., Die Echinodermen des Mittelmeers, in: Mitth. Zool. Stat. Neapel, p. 523. Ludwig führt als neue Art aus dem Mittelmeer auf: Ophioconis brevispina. Lyman, Th., Ophiuridue and Astrophytidac of the Challenger Expedition. P. II. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. (i. Nr. 2. Der zweite Theil von Lyman' s Challenger-Ophiuren enthält die Beschreibung von 2 neuen Gattungen und 63 neuen Arten und ein Register über alle in Part I und II behandelten Arten. Die neuen Gattungen (Astrophytidae) sind folgende: Astrocerus »Disk and arms covered with smooth, soft skin ; disk small ; its inter- brachial outlines re-enteringly curved ; radial shields narrow and rather high, running nearly to centre. Arms somewhat knotted by a contraction between each 3. Ophiiiroidea. 293 pair of joinis. Upper jirm-plates divided in halves like high ribs, bearing a jointed spine at their iipper end. Side arm-plates, towards middle of arm, having a long process to which are articulated thc two spine-like tentacle-scales. Teeth. A clump of grains on sides of raouth-angles, answering to mouth-papillae. Two vertical genital openings.« Ast7-oclßn »Arms beginning to branch at a considerable distance from the disk, and having but few forks , nearly as in Trichaster. Disk rising well above the arms, and granulated, as are the letter. The tips of the twigs are encircled at each Joint by a double belt of hook-bearing grains. Along the under surface of the base of the arm are two longitudinal lines of large, transverse slits, a pair to each Joint, from which issue short tentacles ; and above these on either side is a row of peg-like tentacle scales. Mouth-angles naked on their sides, but with a bunch of spine-like papillae at the apex, Two very large genital openings in each interbrachial space.« Die neuen Arten ') sind I. Opbiuridae ; Amphiura maxima, A. bellis^ A. incana, A. argentea, A. acacia, A. vonstricta, A. iris, A. tomentosa, A. lanceolata, A. gla- bru, A. angularis, A. dilatata, A. concolor, A. dalea, A. cernua, A. glatica, A. VerriUi, A. canescens, A.patula; — Ophiocnida pilosa, 0. scabra ; — Amphilepis patens, A. papyracea, A. tenuis; — Ophiactis resiliens, 0. ßexuosa, O. cuspidata, 0. nama, 0. hirta, O.poa, O. canotia; — Ophiostigma africanum ; — Ophiopholis japomca; — Ophiochondrus stelliger ; — Ophioconis antarctica, 0 . pulverulenta ; — üphiomyces grandis, O. spathifer ; — Pectinura arenosa, P. heros ; — Ophiopeza aster ; — Ophiothrix aristulata, O. capillaris, 0. berberis, 0. caespitosa; — Ophio- chiton lentus ; — Ophioglypha meridionalis ] — Opkiacanthn discoidea, 0. Valencien- nesi, 0. Normani, O. abnormis ; — ü. Astrophytidae. Astrotoma Murrayi; — Astroceras pergamena ; — Ophiocreas carnostis, 0. caudatus, 0. abyssicola, 0. oedi- pus ; — Astrosc/iema horridum; A. salix, A. brachiatum, A. tumidmn, A. rtibrum ; — Astrochn propugnaforis . Ältere Arten, von welchen neue Fundorte angegeben werden, sind : Amphiura capensis Ljn., A. duplicata Lym., A, squamata Sars, A. Oiieri? hjn., A. depressa? Ljn., A. Studeri Lyman (= antarctica Studerj; — Amphilepis norvegica? Ljn. ; — Ophiactis asperuh, Ltk., O. camea Liju., 0. Savignyi \j]n., 0. Mülle r i \ji\i. \ — Pectinura maculata Vll., P. rigida Lym., P. stellata Ltk., P. gorgonia Ltk. ; — Ophiothrix violacea Müll. & Trosch. , O. Lütkeni? Wyv. Thoms., 0. propinqua Lym., 0. purpurea V. Mart., O. nereidina Müll. & Trosch., O. stelligera hjm., O. Sueyisonii Ltk., 0. pusilla Lym., 0. longipeda Müll. & Troscli., O. galateae? Ltk., 0. striolata Grube, 0. Martensi Lijm., 0. exigt/a Lym., O. ciliaris? Müll. & Trosch., 0. triglochis Müll. & Trosch. — Die von Martin Duncan beschriebene Ophiure Ophiolepis mirabiUs wird für eine echte Ophiopholis erklärt. Bei Ophiocreas oedipus sind die Arme in ihrem basalen Abschnitte angeschwollen ; in diese angeschwollenen Abschnitte erstrecken sich (ähnlich wie bei den See- sternen) die Ovarien. In einigen vorläufigen Bemerkungen über den Bau der Astrophytiden macht Lyman darauf aufmerksam, dass die Jugendstadien der Astrophytiden enge Beziehungen zu den echten Ophiuren besitzen. Kurz besprochen wird das Ver- halten der Armplatten, der Armstacheln und des Mundschildes bei den Astro- phytiden. ') Da bei einer jeden Art nur die Nummern der Dredging Stationen angegeben ist, lägst sich der Fundort derselben nicht genau angeben. 294 •^- Echinodermata. Lyman, Th., Report ofDredging Operations etc. in; Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr.9.p.l81. Lyman beschreibt aus dem Golfe von Mexico 2 neue Gattungen und 21 neue Arten ; die neuen Gattungen sind die folgenden : Ophwlipus : Haut dick und weich, die Platten zum Theil verdeckend. Mundpapillen und Zähne, aber keine Zahnpapillen. Tentakelporen sind nur an den ersten Armgliedern vorhanden. Rückenschilder der Arme rudimentär. Zwei Genitalöflfnungen in jedem Interbra- chialraume. Gattung ist verwandt mit Ophiomusium. Sigsbeia. Die Scheibe geht ohne deutliche Abgrenzung in die Arme über, welche in der Verticalebene aufgerollt werden können ; seitlich von den Rücken- schildern der Arme eine Reihe von supplementären Platten. 2 Genitalöflfnungen in jedem Interbrachialraum. Die neue Gattung wird mit Hemieuryale zu einer besonderen Gruppe vereinigt. Als neue Arten werden aufgefühi't : Ophiupeza Petersi, Ophiomastus secundus, Ophiomusium jjlamim, Ophiolipus Agassizii, Ophioconis miliaria, OphiocJiaeta ^i) mixta, Ophiozona tessellata, 0. (f) dubia, Amphiura tumida, A. cuneata, A. lunans, Ophiocnida nbnormis, Ophiopsila fulva, Ophiacuntha aspera, 0. scutata, O. echinu- lata, Ophiomiira exigua, Ophiocamax hystrix, Sigsbeia rmirrhina, Astroschema intectum, A. arenosum. Im Ganzen führt Lyman aus dem Golfe von Mexico an; I. Ophiuridae\ 27 Gattungen mit 55 Arten und II. Astrophytidae : 3 Gattungen mit 6 Arten. Mariens, E. von, Über einen sechstheiligen Schlangenstern, in: Sitzgsber. Berlin. Ges. nat. Fr. p. 127. M. beschreibt eine neue Art der Gattung Ophiothela, O. diridua, welche auf Melitaea ochracea lebt. Fundort angeblich Algoa-Bai. Die beobachteten Exem- plare besitzen entweder 3-]-3 oder 2-|-4 Arme. Verfasser schließt daraus, dass hier eine ähnliche Vermehrung durch Theilung und nachherige Regeneration der fehlenden Hälfte stattfindet wie bei Ophiactis vireiis. Nach E. A. Smith (Echinod. of Kerguelensland. in: Philos. Transact. Vol. 168) ist Ophiocomä didelphys V7. Thomson identisch mit Ophiacantha vivipara Ljungman. Verrill, (Proc. U. S. Nat. Mus. p. 203) beschreibt eine neue Art: Ophia- cantha miUespina aus einer Tiefe von 220 Faden ; dieselbe ist verwandt mit O. hidentata Ljungm. (=0. spinulosa M. & Tr.) Ferner neue Fundorte von Astrochele ■ Lymani Verrill und Astrophyton Lamarckii M. & Tr. Eck, H., Bemerkungen zu den Mittheilungen des Hrn. Pohlig über Äspidura etc. in: Zeitschr. deutsch, geol. Ges. 31. Bd. p. 35 — 53. E.hält gegen Po hl ig daran fest, dass die von ihm aufgestellten Formen Ophio- derma (Ophiarachna?) Hatichecornei und Pleuraster Chopi durchaus diflferent sind»; jene ist eine Ophiure, diese eine Asterie. Pohlig's Arbeit wird eingehend kri- tisirt. Opliioderma Hauchecornei ist ähnlich mit, aber doch verschieden von Acro- ura gramdata Benecke. Die Unterschiede (von Pleuraster und Asterias ctlicia, die der Verfasser als Trichnsteropsis cilicia benannt wissen will,) werden beleuchtet. Die Kritik der Pohlig'schen Angaben erstreckt sich auch auf die von Letzterem gemachten Fundortsangaben. Schließlich gibt Verfasser ein Verzeichnis aller bis jetzt bekannten Ophiuren- Vorkommnisse aus dem Muschelkalke. Zu diesem Ver- zeichnisse gibt der Verfasser (ibid. p. 280) einen kurzen Nachtrag. Zittel gibt im Handb. d. Palaeontol. eine übersichtliche Darstellung der heu- tigen Kenntnisse der fossilen Ophiuriden. Studer, Th., Beitr. z. Kcnntn. niedr. Thiere v. Kerguelensland. in : Arch. f. Naturgesch. p. 24. Nach Studer ernährt sich Ophiogona laevigata Stud. von Serolis cornuta Stud. 4. Echinoidea. 295 Giard, A., Les Orthonectides. in; Jouru. de l'Anat. et de la Physiol. Tom. 15. p. 449—404. Nach Giard sind Ophiothrix fragUis und OpMoccmm neglecta (=Amp/mira squa- mata Ref.) uiclit nur vivipar, sondern auch hermaphroditisch. Als Parasiten der Ophiocoma neglecta zählt er auf: 1. Vorticella ophiocomae n. sp., 2. Urceolaria ophiocomae n. sp., 3. Phthiriopsis Emilii n. gen. n. sp. (Familie der Ergasiliden) 4. Sphaerodonim Greeffii n. sp., 5. Rhopahira ophiocomae n. gen. n. sp., 6. Into- shia gigas n. gen. n. sp. Die beiden letzteren, die zu der von dem Verfasser auf- gestellten Wurmclasse der Orthonectiden gehören , werden ausführlich beschrieben ; vergl. den Bericht darüber, (s. unten p. 310.) p. 463 macht der Verfasser auch eine kurze Bemerkung über die Verschieden- heit in der Entstehungsweise des Mesoderms bei Ophiuren mit pelagischen Larven und solchen mit Brutpflege. Metschnikoff, El., Zur Naturgesdi. d. Orthonectiden. in: Zool. Anz. Nr. 40. p. 547— .549. M. beschreibt einen zur Gruppe der Orthonectiden (Giard) gehörigen Parasiten, Rhopahira Giardü n. sp., den er in der Leibeshöhle von Amphiura sqiumiata, im Mai und Juni bei Spezia, schmarotzend fand. (s. unten p. 311.) 4. Echinoidea. Douville, Siir la structure du test etc. in : Bull. Soc. geol. France. T. 7. p. 59. D. bestätigt die von Rose (Abhdl. k. Acad. d. Wiss. Berlin, 1858) über die crystallographische Beschaffenheit des Kalkskeletes der Echiniden gemachten kn- gaben. Mackintosh, H. W., Keport on the Acanthology of the Besmosticha (Haeckel). Part I. On the Acanthological Relations of the Desmosticha. in : Transact. Roy. Irish Academy. Dublin, Oct. 1878. Vol. 26. p. 475—490. PI. IX— XI. Auf Grund einer vergleichenden Untersuchung der Structur der Stacheln unter- scheidet Verf. unter den Desmosticha zwei Hauptgruppen : L Acavthocoelata, mit Stacheln, deren Axe hohl ist. U. Acanthodictyota , mit Stacheln , deren Axe von einem netzförmigen Kalk- gewebe ausgefüllt ist ; die Acanthodictyota werden wieder in zwei Unterabtheilun- gen getheilt : IIa. Acanthostraca . deren Stacheln eine Rindenschicht besitzen, welche anders gebaut ist als die Hauptmasse des Stachels : Hb. Acanthosphenota, deren Stacheln von soliden durch Maschengewebe vonein- der getrennten Leisten gebildet sind und keine besondere Rindenschicht besitzen ; sie lassen sich wieder in monocyclische und polycyclische unterscheiden, je nach- dem die Leisten auf dem Querschnitte in einem oder in mehreren Kreisen ange- ordnet sind. Diese Gruppen fallen in folgender Weise mit den bisher unterschiedenen Unter- abtheilungen der Desmosticha zusammen : die Acanthocoelata werden gebildet von der Familie der Diadematidae (inclus. Asthenosoma) ; die Acanthostraca von den Cidaridae (wahrscheinlich auch den Salenidae] ; die Acanthosphenota von den Arba- ciadae, Echinnmetradae und Echinidae. Die Verbindung zwischen den Acanthostraca und den Acanthosphenota wird durch die Gattung Arbacia hergestellt. Monocyclisch sind die Stacheln von Arbacia. Parasalenia, Temnopleuriis und Mespilia ; alle übrigen Acanthosphenota scheinen polycyclisch zu sein. Ambbjpneiistes und Astropyga ver- binden in der Structur ihrer Stacheln die Acanthodictyota mit den Acanthocoelata. Sämmtliche Abbildungen stellen Querschliffe durch Stacheln dar und zwar von : Centrostephanus Rodgersii , Diadema mexicanum , Echinothrix calamaris , Astropyga radiata, Echinothrix turcarum, Asthenosoma varium, Cidaris mctularia , Goniocidaris geranioides, Arbacia punctulata, A. stellata, Parasalenia gratiosa, Tcmnoplcurus toreu- 296 I^- Echinodermata. maticns, Mespilitt ylohidus , Salmaris rarispina , Sphaercchiiius pulchcrrimiis , Ambly- p7ieustcs Ovum , Stnmffi/locentrotus Uvidus , Echirws esculentus , E. acutus , Hipponoe varicgata, Toxopiieustcs mac}ilatt(s ("^J, Stronfft/locentrotus armiger, Stoniojmeustes vario— Iuris, Echinometra lucunter, Echinostrephiis molare. Von Noll (Zool. Anz. Nr. 34 p. 405) werden bei Echinus , Sphaerechinus und Toxopneustes die längst bekannten fünf Paar Mundfüßclien unter dem Namen »Pseudopedicellien« kurz nach Bau und Bewegungsweise geschildert und ver- muthungsweise als Geruchsorgane angesprochen. Ludwig (ibid. Nr. 36. p. 45ö) bemerkt, dass die von Noll vorstehend be- schriebenen »eigenthümlichen Organe der Seeigel« die längst bekannten Mund- füßchen sind. Stewart, Charles, On certain Organs of the Cidaridae. in : Transact, Linn. Soc. 2. Ser. Zool. Vol. 1. P. 8. p. 569—572. Taf. tXX. Stewart stellt in Übereinstimmung mit J. Müller das Vorkommen äußerer Kiemen bei Dorocidaris papillata in Abrede und beschreibt an dem Kauapparate desselben Thieres fünf bis dahin unbekannte Orgaue, welche in ihrer Form große Ähnlich- keit mit den äußeren Kiemen der Echinen haben und deshalb von St. als innere Kiemen bezeichnet werden. Er bespricht ferner die Wirkungsweise der sog. Compassstücke des Kauapparates , beschreibt die Kalkspicula in der Wand der Geschlechtsorgane und die Vertebralfortsätze der Ambulacralstücke. Unter den Pedicellarien von Dorocidaris pap. fanden sich mitunter auch viertheilige , welche aber im Übrigen von den dreitheiligen nicht verschieden sind. Fol, H. C, Rech, sur la Fecondation etc. in: Mem. Soc. phys. Geneve. T. 26. Sphaerechinus brevispinosus und Toxopneustes Uvidus (Hafen von Messina; ent- leeren die Geschlechtsproducte zur Zeit des Vollmondes, doch wechselt die Masse der Geschlechtsproducte nach den Jahreszeiten , sie ist im Winter geringer , im Sommer größer. Selenka, E., Keimblätter und Organanlage bei Echiniden. in: Sitzungsber. phys. -med. Soc. Erlangen, 12. Mai. Künstliche Befruchtung bei Echinus miliaris (! = E. microtuberculatus Ref.), Toxopneustes brevispinosus , Strongylocentrotus Uvidus , Arbacia pustulosa, Echinocar- dium cordatum. Beobachtung im hängenden Tropfen. Furchung: Die Eintrittsstelle des Spermatozoon (mit der gewöhnlich oder doch oft die Austrittsstelle der Richtungskörper aus dem Dotter zusammenfällt) bezeichnet die Längsaxe des späteren Embryo's. Vorn und hinten ist durch die erste Furchungsebene gegeben, bei deutlich inaequaler Furchung bildet die größere der beiden ersten Furchungskugeln den hinteren Körperabschnitt. Auch bei an- scheinend aequaler Furchung müsse eine physiologische und morphologische Diffe- renz der beiden ersten Furchungszellen angenommen werden. Der Unterschied zwischen aequaler (regulärer Sei enka , primordialer Häckel) Furchung und inaequaler Furchung ist ein wesentlich physiologischer , der keine Schlußfolge- rungen auf die Phylogenie gestattet. B 1 a s t u 1 a : Ein Morulastadium im Sinne H ä c k e 1' s kommt nicht vor. Der in der Furchungshöhle sich ansammelnde Nahrnngsstoff (= Gallertkern) ist von der hellen Rindenschicht des befruchteten Eies abzuleiten. Jede Blastodermzelle trägt eine sehr lange Geißel. Mesodermkeime : Größendifferenz; der Furchungszellen tritt spätestens von 16 oder 32 Furchungszellen an auf. Der verdickte Theil des Blastodermes ist = Ento- derm -f- Mesoderm. Bildung des Mesoderms bei Echinus tniliaris und Toxopneustes brcvisprinosus genau verfolgt. Das Mesoderm entsteht in Gestalt zweier Zellencom- plexe, welche durch eine an der Innenseite der Entoderm-Scheibe des Blasto- 4. Echinoidea. 297 derms gelegene , später verstreichende Rinne (die der Längsaxe des Einbryo's entspricht) getrennt sind . Diese Zellcncomplexe lösen sich bald in amöboide den Gallortkern durchschwärmende Zellen auf; ein Theil dieser Zellen wird zur Ring- musculatur des Vorderdarms , ein anderer Theil erzeugt das Kalkskelet als Cuti- cularbildung , ein anderer Theil bleibt Wanderzellen , um später bei der Um- bildung der Larve in die radiäre Gestalt als Bildungszellen der Körper- und Darmmusculatur Verwendung zu finden. Gastrula: Durch Einstülpung des verdickten Entodermtheiles der Blastula gebildet, Urdarm: Derselbe bildet an seinem blinden Ende 2 seitliche Ausstülpungen (= »Peritonealsäcke«) . Beide bleiben nach der Abschuttrung vom Urdarm eine Zeit lang in Zusammenhang [^ Vasoperitonealblasci die bald in zwei typische Peritonealsäcke zerfällt , von denen der linke durch Zweitheilung auch noch die Gefäßblase liefert. Bei den älteren Formen (Crinoiden , Astenden, Echiniden] ist die Abschnürung der Peritonealsäcke vom Urdarm eine paarige , bei den Holo- thurien eine unpaare. Darm, Mund, After: Der Gastrulamund geht direct über in den After der Larve sowie des Radiärthieres. Der Mund der Larve entsteht durch Einsenkung des Ectoderms. Der Darm zerfällt in Vorderdarm, Mitteldarm und Hinterdarm. Alle Zellen des Urdarmes und seiner Derivate tragen je eine lange bewegliche Geißel. Genaue Zeit an gaben über die einzelnen Stadien der Entwicklung bei Echi- mis miliaris. Derselbe Forscher gibt später (Zeitschr. für wiss. Zool. 33. Bd. p. 39) ausführ- liche Mittheilungen über seine Beobachtungen der Echinidenentwicklung , sowie auch der angewandten Methoden der künstlichen Befruchtung und der Unter- suchung im hängenden Tropfen. Die älteren Beobachtungen von Derbes 1847 über Echinidenentwicklung und von Greeff (siehe oben p. 289) über die Ent- stehung des Mesoderms bei den Asterien werden auf pathologische Vorgänge zurückgeführt. Agassiz, AI., >€\\&\\en%ex'<-Echini. in: Proc. Amer. Acad. Vol. 14. p. 190 — 212. A. beschreibt neue Arten und Gattungen mit Angabe der Fundorte und Tiefen aus der Ausbeute des Challenger. Im Ganzen 10 neue Gattungen und 41 neue Arten. Dorocidaris bracteata n. spec. ; verwandt m\i D. papillata; Porocidaris elegans n. spec. ; Gom'ocidaris ßorigera n. spec. ; Salcnia hastigera n. spec. Aspidodiadema nov. gen. , Zwischenform zwischen den eigentlichen Cidariden und den Diadematiden. Die Mundplatten und die Stacheln erinnern an die letz- teren, die Gestalt und geringe Zahl der Tuberkeln an die ersteren. Die Ambula- cren, wie bei den Cidariden, eng. Zwei Arten werden unterschieden: A. tonsmn n. spec. und A. microtuherculatvm n. spec. Erstere kommt aus Tiefen von 1700 bis 100 Faden, letztere aus einer Tiefe von 2225 und 2025 Faden. Micropyga nov. gen. , verwandt mit Astropyga. Das abactinale System mehr zusammengedrängt, das kleine Actinostom mit tiefen Einschnitten für die Kiemen, die primären Tuberkeln reichen in den Ambulacren und in den Interambulacren bis zum abactinalen System; Micropyga tuberculata n. spec. Asthenosoma pellucida n. spec. ; Asthenosoma Grubei n. spec. ; Verf. will im Genus Asthenosoma zwei Subgenera unterscheiden, von denen das eine A. Grubei und ^. varia , das andere aber A. pellucida, A. hystrix und A. fenestrata um- fasst ; Asthenosoma coriacea n. spec. ; Asthenosoma tessellata n. spec. , — Phormo- soma luculenta n. spec. ; Phormosoma tenuis n. sp. ; nahe verwandt mit Ph. uranus W. Thoms. 298 D. Echinodermata. Primiechinus nov. gen. , das Apicalsystem gleicht dem der Salmacidae. Die Stacheln sind gesägt ; Prionechinus sagittlger n. spec. — Cottaldia Forbesiana n. spec. ; nahe verwandt mit dem tertiären Psammechmus monilis. Trigonocidaris monolini n. spec. ; Echinus ho7-ridiisw. spec. ; Catopygus recens n. spec. ; Palaeotropus Loveni TL. spec. ; Pourtalesia hispida n. spec. ; Pourtalesia laguncula n. spec. ; Pourtalesia carinata n. spec. ; Pourtalesia ceratopyga n. spec. ; Pourtalesia rosea n. spec. Alle diese Pourtalesien sind ausgeprägte Tiefseeformen. Cionobrissus n. gen., beweist die Verwandtschaft der Pourtalesien mit den Bris- sinen. Charactere von Brissopsis , Echinocardium ^ Macropneustes und Pourtalesia finden sich in dieser Gattung vereinigt. Ciotjobrissus revinctns n. spec. Echinocrepis n. gen., gleicht der Gattung Pourtalesia, ist aber ohne Anal- schnabel ; Echinocrepis cuneata n. spec. Spatagocystis n. gen., diese und die drei sogleich zu erwähnenden neuen Gat- tungen : CystecJmius, Urechinus und Genicopatagus haben theils Beziehungen zu den Pourtalesien , theils zu den cretaceischen Gattungen Holaster , Cardiaster und Ananchytes; Spatagocystis erinnert an Holaster , hat aber den Analschnabel der Gattung Pourtalesia; Spatagocystis Challengeri n. spec. Urechinus n. gen., diese und die folgende Gattung unterscheiden sich von Pour- talesia durch den Mangel der eingesenkten Actinalgrube ; Urechinus erinnert in seinem Analsystem an Neolampas ; Urechinus naresiamis n. spec. Cystechinus n. gen., Habitus von Ananchytes, Ambulacren wie bei Pourtalesia; Cystechinus Wyvillii n. spec. ; Cystechinus clypeatus n. spec. ; Cystechinus vesica n. spec. Schale biegsam ; Homolampasfulva n. spec. Argopatagus n. gen. , verwandt mit Homolampas, die laterale Fasciole fehlt; Ar- gopatagus vitretis n. spec. ; Paleopmeustes Murrayin. spec. Genicopatagtis n. gen., verwandt mit Holaster, Toxaster und Cardiaster, die seit- lichen und das unpaare Ambulacrum ebenso wie bei Toxaster ; Genicopatagus afßnis n. spec. — Hemiaster gibbosus n. spec. ; Hemiaster zotiatus n. spec. ; Rhinobrissus hemiasteroides n. spec. ; Schizaster claudicans n. spec, ; Schizaster japonicus n. spec. Der kurzen Beschreibung der neuen Arten und Gattungen geht ein gleichfalls kurzer, allgemeinerer Bericht voraus. Darin wird besonders aufmerksam gemacht auf den Fund nordischer Echinus -Arten in der Tiefsee der Tropen, ferner auf das vollständige Fehlen der Clypeastriden in der Tiefsee. Von bisher nur fossil bekannten Formen wurden gefunden: eine Cottaldia [C. Forbesiana n. spec.) und ein Catopygus [C. recens n. spec). Besonders reichhaltig und interessant ist das Material an Pourtalesien und nächstverwandten Formen. Über die horizontale und vcrticale Verbreitung der vom Challenger heimge- brachten Echiniden wird eine gedrängte Übersicht gegeben. Agassiz, AI., Report on the Dredging Operations etc. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 9. p. 181. Aus dem Golfe von Mexico werden erwähnt: 31 Gattungen (darunter eine neue) ; 33 Arten (darunter 7 neue). Neue Gattung : Aspidodiadema (ohne Beschreibung , die Beschreibung findet sich in den »Challenger Echini«, siehe das vorige Referat). Neue Arten : Dorocidaris Blakei; Salenia Pattersoni; Aspidodiadema microtuber- culattim ; Conoclypus Sigsbei ; Eupatagus longispinus ; Rhinobrissus micrasteroides ; Schizaster [Periasier] limicola. Agassiz schildert (Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 14, p. 291) lebend beob- achtete Exemplare von Phormosoma. Bell, F. Jeffrey, Observat. on the Characters of the Echinoidea. I. On the Species of the Genus Brissiis etc. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 249. 4. Echinoidea. 299 Auf Grund einer Untersuchung der Exemplare des British Museum kommt B e 1 1 zu dem Schlüsse, dass Brissi/s cannatus und Brissus xmicolor specifisch nicht von einander unterschieden und in Zukunft unter dem älteren Namen unicohr zusammenzufassen sind. In der Untergattung Meoma lässt er die beiden Arten ]\I. grandis und ventri- cosa einstweilen als zwei verschiedene Arten gelten und zieht zu letzterer nach dem Vorgange von L ü t k e n auch die Grube' sehe Species Brissits paiiis. Schließ- lich gibt der Verfasser eine genaue Characteristik der nahe verwandten Gattungen (Untergattungen) Meoma, Brissus, Metalia. Bell, F. Jeffrey, Note on the Number of Anal Plates in Echinocidaris. in; Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 436—437. Bell zeigt, dass die Zahl der Analplatten bei Echinocidaris variiren kann. Statt der typischen 4 Platten können 3 oder 5 vorhanden sein , in einem Falle wurden sogar 6 und in einem andern 10 Analplatten beobachtet. Bell, F. Jeffrey, Observation on the Characters of the JEchinoidea. II. On tlie Species of the Genus Tripneustes Agassiz. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 655' — 661. PI. XLIX. Bell bespricht zunächst die Synonymie des Gattungsnamens Tripneustes (= Hip- ponoe Gray) . Bezüglich der Arten kommt Verfasser durch eine kritische Ver- gleichung der Synonyme zu dem Schlüsse, dass die von A. Agassiz in der Re- vision of the Echini als Hipponoe variegata aufgeführte Art den Namen Trijmeustes angulusus führen müsse. An der Hand der Exemplare des British Museum werden die beiden neuen Arten Tr. esculentus und Tr. angulosus genau mit einander ver- glichen und neue Diagnosen derselben gegeben. Die Abbildungen stellen Theile des Kauapparates von Tr. angidostis^ esculentus und depressus dar. Von Fol (Rech, sur la Fecond. etc. Mdm. Geneve. T. 26) werden Sphaerechinus esculentus und Sph. brevispinosus als besondere Arten nebeneinander aufgeführt. Giebel, C. G., Seeigel der Gattung Phyllaeanihus. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 51. Bd. p. 863. Kurze Beschreibung der Gattung Phylhcanthus im Anschluß an A. Agassiz, Revision of the Echini, sowie der drei Species : Fh. verticillatus von den Viti-Inseln, Ph. baculosus von Mauritius, Pk. dubins von Mauritius. Bei Ph. dubius haben sich auf den Stacheln Crepidida angesiedelt. Hutton (Transact. and Proc. New-Zealand Instit. Vol. 14. p. 305) stellt eine neue neuseeländische Art : Goniocidaris umbraculum auf. Bölsche, W. , (Jahresber. d. nat. Ver. Osnabrück, 1877. p. 41) beschreibt ein Exemplar von Hypodiadema guestphalicum Dames. Cotteau, J., Considerations sur \es Uchinoides de l'etage cenomanien de l'Algerie. in: Compt. rcnd. Ac. Sc. Paris, 1879. T. 88. p. 778. Cotteau fand im Cenoman Algiers 86 Arten Echinoideen, die zu 28 Gattungen gehören. 58 dieser Arten sind neu. Unter den schon bekannten Arten sind 25, welche in der gleichen Schicht Frankreichs gefunden worden sind. Diese zugleich im Cenoman Frankreichs und Algiers sich findenden Arten werden namentlich aufgeführt. Von den neuen Arten werden vorläufig besonders namhaft gemacht : Cardiaster pustulifer, Epiaster verrucosus , Heterodiadema libycum , Hemicidaris Bat- nensis, Coptophyma 2}roblematic%im . Hebert macht (ibid. p. 781) einige Bemerkungen zu dem vorigen Artikel Cotteau's. Cotieau, J., Salenidees des terrains jurassiques de la France, in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 1217. Cotteau gibt eine Übersicht über die paläontologische Verbreitung der Familie der Saleniden , zu welcher er die Gattungen Acrosalenia Agassiz , Pseudosalenia Cotteau, Heterosalenia Cotteau, Peltastes Agassiz , Goniophorus Agassiz und Salenia 300 1^- Echinodermata. Gray rechnet. Es folgt dann eine Aufzählung von 1 9 in den Juraschichten Frank- reichs beobachteten Arten, deren genaue Schilderung in der Paleontologie franoaise gegeben werden wird, mit Angabe ihrer Verbreitung in den einzelnen Etagen des französischen Jura. Cotteau,J., Ecliinides nouveaux ou pcu conuus. in: Revue et Mag. de Zool. T. 6. p. 140, 170, 195. Cotteau beschreibt folgende neue fossile Arten: 1) Pseudodiadema Cayluxense\ 2) Pseudodiadema altense ., 3) Cidaris Delatotirei \ 4) R/iabdocidaris T/iotnasi ., b) Psam- mechinus sulcatus \ 6) Spatangiis Szaböi; 7) Lovenia Gauthieri\ 8) Lovenia Lorioli; ferner werden folgende bereits bekannte Arten näher beschrieben : 1) Pseudodia- dema Dupini Cotteau ; 2) Cidaris uniformis Sorignet. Manzoni, A., Gli Echinodermi^fossili dello Schlier etc. in: Denkschr. d. AVien. Acad. 39. Bd. 2. Abth. p. 149. Manzoni führt aus dem Schlier (mittleres Miocän) von Bologna folgende 8 Arten Echinoiden auf und beschreibt dieselben ausführlich : Dorocidaris papillnta Leske , Brissopsis ottnangensis^. Hörnes, Pertcosmus callosusnOY. spec, Hemipneu- stes italicus Manzoni , Maretia Pareti nov. spec. , Spaiangus c/iitonosus Sism. , Spa- tangus ausiriacus Laube, Schizaster sp. ? In einem kurzen Appendix (p. 162) wird noch eine neunte Form aus derselben Schicht hinzugefügt: Heterobrissm J/on^m Manzoni e Mazzetti, nov. gen. et nov. spec. Das neue Genus Heterobrissus schließt sich an die Gattung Brissus an, unter- scheidet sich aber durch die ganz flachen und sehr breiten Ambulacren . welche bis zum Rande des Körpers reichen ; die primären Tuberkeln der Abactinalseite sind zahlreich und dick, crenulii't und durchbohrt. Dames,W., (Neues Jahrb. f. Mineral., Geol. und Palaeontol. 1879. p. 725 — 727) kritisirt die Manzoni'sche Arbeit. Nach ihm gehört der Hemipneustes italicus Manzoni nicht in diese Gattung. Die Maretia Pareti Manzoni ist nach D. ein echter Spatangus und da es schon einen Spantangus Pareti Ag. & Des. gibt , wird von D. der Name Spatangus Manzonii vorgeschlagen ; auch die Bestimmung der von Manzoni als Dorocidaris papillata Leske aufgeführten Form hält D. für un- zuverlässig. White, C. A., Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. p. 29—37. Verfasser beschreibt Lepidesthes Colletti n. sp. aus subcarbonen Schichten von Salem (Indiana) . Es ist dieses die zweite Art , welche von dieser merkwürdigen Gattung der Palaeechiniden bekannt wird. Die Ambulacra fünf bis sechsmal so breit als die Interambulacra. Die Ambulacra aus 18 bis 20 Reihen von rhom- bischen Platten zusammengesetzt, deren jede zwei Poren besitzt. Die schmalen Interambulacren besitzen 4 oder 5 Plattenreihen. Zittel, K. A., Handb. d. Palaeontol. I. Bd. 3. Lief. 1879. Z i 1 1 e 1 behandelt die fossilen Echinoiden . Er gibt folgende systematische Über- sicht der Echinoideen : I. Unterclasse. Palechinoidea Zitt. Schale aus mehr, selten aus weniger als 20 Täfeichenreihen zusammengesetzt. Scheitelschild aus 5 oder 10 mehrfach durchbohrten Täfelchen bestehend. 1 . Ordnung. Cystocidaridae Zitt. I A f . (Interambulacralfelder) breit mit mehreren Täf eichenreihen. After excentrisch. 2. Ordnung. Bothriocidaridae Schmidt. lAf. mit einer einzigen Täfel- chenreihe. After im Scheitelschild. 3. Ordnung. Perischoechinidae M'Coy. lAf., zuweilen auch A f. (Am- bulacralfelder) , mit mehr als 2 Täfeichenreihen. After im Scheitelschild. 4. Echinoidea. 5. Holothurioidea. 301 II. Unterclasse . Euechiuoidea Bronu . Schale aus 20 Täfelchenreihen ge- bildet. Täfelchen des Scheitelschildes nur einfach durchbohrt. 1 . Ordnung. Reguläres Alb. Gras . (Endocyclia Wright. ) After im Scheitel- schild. Ambulacra einfach, alle gleich, lüefergebiß vorhanden. l.Fam. Cidaridae Wright. Af. schmal, aus einfachen Täfelchen bestehend. lAf. breit mit großen Warzen. Peristom bis zur Muudöfinung mit beweglichen Täfelchenreihen bedeckt, wovon die Ambulacraheihen Poren tragen. 2. Fam. Salou'dac Wiight. Scheitelschild mit überzähligen Täfelchen. Peristom mit porenlosen Kalkschuppen und 10 Buccalplatten. 3. Fam. I!c/nnot/m?-idae Wyv. Thomson. Schale aus beweglichen, übergreifen- den Platten bestehend. Peristom mit reihenweise geordneten, theilweise poren- tragenden Täfelchen überdeckt. 4. Fam. Gli/phostoynata Vomal. (ünterfamilie : Diadematidae , Eckinidae.) Af. breit aus zusammengesetzten Großplatten oder gruppenweise vereinigten Täfelchen bestehend. Peristom mit häutiger Membran, in den Ecken mit Einschnitten. 2. Ordnung. Irreguiares Alb. Gras. (Exoclyclia Wright). 1. Unterorgnung. Gnathostomata Loriol. Mund mit Kiefergebiß. l.Fam. Ec/iinoconidae D'Ovh. Ambulacra einfach, alle gleich. Poren rund, 2. Fam. Conoclypeidae TAU. Ambulacra petaloid , schmal ; Porenstreifen auch auf der Unterseite entwickelt, jedoch abweichend von der Oberseite. lAf. breit. .S. Fam. Cli/peastridae Kg. Ambulacra petaloid , breit, auf die Oberseite be- schränkt. lAf. auf der Unterseite schmal. 2 . Unterordnung. Atelostomata Loriol. Mund ohne Kiefergebiß, fünfeckig oder zweilippig. 1 . Fam. Cassidulidae Ag, Mund central, häufig mit Floscelle. Ambulacra ein- fach oder petaloid. a) Ambulacra einfach oder subpetaloid. Echmoneinae Desor. b) Ambulacra petaloid. Echinolampinae Loriol. 2. Fam. Holasieridae Loriol. Mund weit nach vorn gerückt. Ambulacra ein- fach, a) Scheitelschild stark verlängert, in Trivium und Bivium zerrissen. Dysas- terinae Gras, b) Scheitelschild mäßig verlängert oder compact; alle Ambulacra im Scheitel vereinigt. Ananchi/tinae Desor. 3. Fam. Spatangidae Ag., emend. Loriol. Mund weit nach vorn gerückt. Am- bulacra petaloid ; das vordere unpaare von den übrigen verschieden. In der Regel Fasciolen vorhanden, a) Mund fünfeckig. Palaeostominae Loriol. b) Mund zwei- lippig. Spatanginae Loriol. Von Einzelnheiten in der Zittel'schen Bearbeitung der fossilen Echinoideen sei besonders erwähnt, dass Z. die Gattung Echimcystites Wyv. Thomson umtauft in Cystocidaris und unter den Archaeocidaridae eine neue Gattung Anaulocidaris auf- stellt. Von letzterer Gattung sind nur isolirte Täfelchen bekannt, aus der oberen Trias von St. Cassian in Tirol. Über die chronologische Reihenfolge der wich- tigeren Echinoideen - Gattungen gibt Z. eine übersichtliche tabellarische Zu- sammenstellung. 5. Holothurioidea. Greeff, R., iBau der Echiuren. Sitzungsbr. Marburg. Ges. Nr. 4. p. 41) be- hauptet, dass die Analschläuche der Echiuren analog und homolog den »Wasser- lungen« der Holothurien seien. Schmelz demonstrirte (Verhandl. d. Ver. naturwiss. Unterhalt. Hamburg. 4. Bd. p. XV) einen «Holothurienzwilling« ; zwei Individuen von Cucumaria acicula, die mit ihren hinteren Theilen seitlich verwachsen sind. Sei enka, E., (Keimblätter u. Organanlage beiEchiniden. in: Sitzgsbr. d. Marburg. 302 T). Echinodermata. Ges. 12. Mai) machte bei einer in der Bay von Rio Janeiro lebenden viviparen CMrodota die Beobachtung, dass sich das Nervensystem aus dem Ectoderm in Ge- stalt eines Ringes bildet, welclier erst später eine Difierenzirung in fünf »Ganglien« erfährt. Danielssen D. C, und J. Koren, Fra den Norske Nordhavsexpedition. Echinodermer. in: Nyt Mag. f. Naturvid. 25. Bd. p. 83. Verfasser gebfen eine auch die gesammte Anatomie ausführlich behandelnde Beschreibung von 3 neuen Gattungen mit 4 neuen Arten, sowie auch systema- tische und anatomische Bemerkungen über einige bereits bekannte nordische Arten. Kolga n. g. (Familie Elpididae Theel) Körper bilateral. Mundscheibe bauch- wärts gerichtet, mit 10 Tentakeln. Analöflnnng dorsal. Auf dem vordersten Theil des Rückens ein hervorragender mit Papillen versehener Kragen. Dicht vor demselben zwei Öffnungen ; eine für die Geschlechtsorgaue, eine für den Steincanal. Füße an beiden Seiten des Körpers und um das hintere Ende des- selben. Getrenntgeschlechtlich. Keine Darmanhänge (Lungen) . Eine Art : Kohja hyalina n. sp. Äußere Charactere: Körper bilateral . Mundscheibe bauch wärts gerichtet, 10 Tentakeln. Die Tentakeln an der Spitze fünflappig; jeder Lappen dreitheilig (dreizipfelig: . Bauch beinahe flach. Im vorderen Theil des Rückens ein kragen- förmiger Vorsprung, auf dessen bogenförmigem Rande 6 cylindrische, conisch zugespitzte Papillen, von denen die 2 mittelsten die längsten sind. Diese Papillen (Rttckenfüßchen) können zurückgezogen werden. Etwas vor dem Kragen 2 kleine Öffnungen, von denen die eine, die in den Ausführungscanal der Geschlechtsor- gane führt, ein wenig vorspringt, während die andere, die in den Steincanal führt, im Niveau der Haut liegt. Afteröffnung im hintersten Theil des Rückens. Am Rande der Bauchseite eine Reihe dicker, langer conischer Füßchen, welche sich um das hinterste abgerundete Ende des Thieres fortsetzen ; gewöhnlich jederseits 6 und hinten 5, zusammen 16. Die Füßchenampullen und die fünf Längsmuskeln scheinen durch. Das größte Exemplar 50 mm lang, 15 — 20 mm hoch, 12 — 15mm breit. Haut: Histiologische Zusammensetzung der Haut; einzellige Schleimdrüsen. Die von Semper in der Bindegewebsschicht der Holothurienhaut beschriebeneu Schleimzellen werden als Bindegewebszellen gedeutet. Ring- und Längsmuscu- latur werden beschrieben, ebenso das flimmernde Peritoneum. Beschreibung der Kalkkörper. V e r d a u u n g s 0 r g a n e ; Histiologische Zusammensetzung der einzelnen Darm- abschnitte. Darm in der für die Holothurien typischen Weise gewunden. Am vorderen Ende der Cloake ein kurzer Blindsack (Rudiment der Lunge? Ref.) Ähnlich wie bei Trochostoma Thomsoni kommen auch hier im Darmtractus Nematoden vor. Inneres Skelet: Kalkring rudimentär, ähnlich wie bei Elpidia und Irpa. Wassergefäßsystem: Vom Ringcanal gehen fünf Stämme ab, von wel- chen jeder sich gabelt um je 2 Tentakeln zu versorgen ; der rechte und linke ven- trale Stamm gibt außerdem ein Längsgefäß ab. Es gibt also nur 2 Längswasser- gefäße. 1 Poli'sche Blase im linken unteren luterradius. 1 Steincanal, der mit einer einzigen neben der Geschlechtsöffnung liegenden Öffnung direct nach außen führt ; die Verfasser heben hervor, dass damit ein embryonaler Zustand festge- halten werde. Bei Trochostoma und Irpa ist der Steincanal zwar auch an die Haut festgewachsen, durchbohrt sie aber nicht, sondern besitzt eine innere Ma- dreporenplatte. Bei Elpidia ist der Steincanal an der Haut festgewachsen, aber '5. Holothurioidea. 303 eine eigentliche Madreporenplatte ist nicht ausgebildet. Am nächsten dem Lar- venstadium steht Kolga, dann Elpidia, dann Trochostoma und Irpa. Die Papillen des Rückenkragens stehen mit einem Hohlraum in Verbindung, der sich mit einer Gruppe von 4 Offnungen in dem dorsalen Interambulacrum in die Leibeshöhle öffnet. (Dieselben scheinen mir also mit den Kiemen der Asterien und Echiniden vergleichbar zu sein.) Auch das Blutgefäßsystem wird kurz geschildert. Beim Nervensystem wird eine genaue Darstellung der zahlreichen Hör- blasen und der in denselben vorkommenden Otolithen gegeben. Die Art ist ge- trenntgeschlechtlich. Besprochen werden ferner Bewegungsweise, Färbung, Er- nährung. Vorkommen: 71°,59' N.B., ll°,4ü' Ost, Gr. ; 1 1 1 0 Faden Temperatur — 1,3 C. 75''12'N.B., 3°,2' » « 1200 » » _ 1,6 C. Es folgen dann Bemerkungen über die von den Verfassern gleichfalls unter- suchte ^7p?V/m glacialis Theel. Die großen Kalkrädchen, welche The el höchst selten fand, gehören nach den Verfassern nicht zu dieser Art : die Vertheilung der Wassergefäße ist eine ganz ähnliche wie bei Kolga; im allgemeinen werden Th^el's Angaben bestätigt; eine genaue Beschreibung des Steincanals von Elpidia wird gegeben. Es folgt dann eine Zusammenstellung der auf Myriotrochus Rinkii St. bezüg- lichen Litteratur. Die von Theel in Note sur quelques Holothuries des mers de la Nouvelle Zemble, Upsala 187 7, als M. Rinkii angeführte Form ist = Myrio- trochus (Ckirodota) brevis Huxley und verschieden von M. Rinkii St. — Die Ver- fasser geben eine ausführliche Beschreibung von Myriotrochus Rinkii, nicht nur der äußeren Gestalt, sondern auch der Anatomie. Im Darminhalt fanden sich oft kleine röthliche lebende Planarien. Besonders genau wird die histiologische Zu- sammensetzung der Haut und der Bau des Steincanals geschildert. An der inne- ren Seite der Körperwand finden sich Orgaue, welche den Wimperbechern der Synaptiden gleichen. Von Myriotrochus (Chirodotu) brevis Huxley (= Oligotrochus vitreus M. Sars und Myriotrochus Rinkii Theel) wird namentlich der feinere Bau der Haut, der Kalk- ring und der Steincanal genau beschrieben. Die Thiere stammen aus einer Tiefe von 136 Faden 72^27' N.B. 35'M' O.L. Gr. ; das äußere Ende des Steincanals ist mit einer Madreporenplatte versehen und durch ein Ligament an die Körper- wand befestigt. Acanthotrochus n. g. Körper cylindrisch, fußlos, am hinteren Ende abgerundet. Getrenntgeschlechtlich. Keine Darmanhänge (Respirationsorgane). Haut mit zwei verschiedenen Arten von Kalkrädchen ; die einen haben flügeiförmige Speichen und Zähne am inneren Rande der Peripherie ; die anderen mehr als doppelt so groß haben gleichfalls flügeiförmige Speichen, lange Zähne aber gehen vom äußeren Rande der Peripherie aus. Zwölf fingerförmige, zurückziehbare Tentakeln. Eine Art: Acanthotrochus mirabilisw. sp. Feinerer Bau der Körperwand ; Beschreibung von eigenthümlichen Wimperorganen an der Wand der Leibeshöhle ; ausführliche Schilderung der zwei verschiedenen Arten von Kalkrädchen der Haut. Es folgt dann eine kurze Besprechung der Verdauungsorgane, des Kalk- ringes, des Wassergefäßsystemes, des Nervensystemes und der Geschlechtsorgane ; Fundorte: 73°47' N.Br. 14"2r O.L. Gr. 767 Faden. Temperatur— 1,4. 71"59' N.Br. 11°40' O.L. Gr. 1110 » » — 1,3. 74°54' N.Br. 14"53' O.L. Gr. 658 » » —1,2. Trochostoma ( Molpadia) boreale M. Sars. Syn. Molpadia violacca Studer. Be- schreibung der Haut und der Kalkkörper. 304 ^^- Echinodermata. Trochostoma ( Haplodactyla) arcticwn V. Marenzeller. Ausführliche anatomische Beschreibung der Art. Fundorte: 70"54' N.B. 26"! 1' O.L. 127 Faden Temperatur + 3,5. 72°53' N.B. 21°57' O.L. 223 » » +1,5. Ankyrodvrma n. g. Körper cylindrisch. Vorderende quer abgeschnitten. Muudscheibe mit 15 röhrenförmigen Verlängerungen, abwechselnd mit 15 ovalen Vertiefungen, in welchen sich 15 papillenförmige Tentakeln finden. Das Hinter- ende schwanzförmig verlängert. Cloakenöffnung von 5 Papillen umgeben. Haut versehen mit durchbohrten Papillen und eigenthümlichen Kalkkörpern , welche aus 5 — 6 in Sternform angeordneten spateiförmigen Kalkstäben bestehen, auf deren Mitte sich ein Kalkanker erhebt. Keine Füßchen. 2 Darmanhänge ^Lungen^ . — 2 Arten: Ankyroderma Jeffrey sii n. sp. : ausführliche Beschreibung des anato- mischen Baues, namentlich der Kalkkörper, des Kalkringes, des Steincanals. Fundorte: 127, 148, 459 Faden: Porsangerfjord ; Janafjord. Temperatur -|-3,5; -[-2,8; -|-1,9; — 1,0. Anhyroderma affine n. sp. ausführliche Be- schreibung des anatomischen Baues. Fundorte: 72°27' N.B. 20^51' O.L. 191 Faden. Temperatur -1-3,5. Anhyroderma wird als ein Bindeglied zwischen den Synaptiden und den Mol- padiden betrachtet. Schließlich geben die Verfasser p. 137 eine Übersicht über die Gattungen Tro- chostoma und Ankyroderma mit kurzen Diagnosen. Sie zählen auf: Trochostoma Thomsonü , T, boreale Sars, T, arctictmi Marenz. T. ( Molpadia) ooUticum Pourt. Ankyroderma Jeff'reysii, T. affine. Hutton, F. W., Notes on some New Zealand Echinodermata. in . Trans, and Proc. N. Zeal. Instit. Vol. 11. p. 305. Verfasser führt von Neu-Seeland drei neue Arten und eine neue Gattung auf: Cucumaria Thomsonixi. sp., Stewart Island; Labidodesmus turbitiatus u. sp., Ste- wart Island, Hülothuria Robsoni n. sp., Cape Campbell ; das neue Genus Pipjite- dactyla gehört zu den Aspidochiroten und ist durch die Fünfzahl der Tentakeln characterisirt ; der Verfasser gibt selbst die folgende Diagnose : »Feet evenly spread over the greater part of the body. Tentacles five, pedunculated, frondose ; dental apparatus veiy large.« Das neue Genus wird gegründet auf die Species P. hngidentis Huttou, welche der Verfasser früher als Thyone lonyidentis beschrie- ben hatte ; Thyone hngidentis aber habe sich jetzt nicht einmal als eine dendro- chirote, sondern als eine Aspidochirote erwiesen. Theel, Hjalmar, Challenger-Ä^o/o^/mn^/we. P. I. in: Bihang tili k. Svensk. Akad. Handl. 5. Bd. Nr. 19. Stockholm. In dem ersten Theile des vorläufigen Berichtes über die Holothurien des »Chal- lenger« werden 7 neue Gattungen und 16 neue Arten beschrieben, welche alle in den Verwandtschaftskreis der Elpidia yladaUs Theel und Irpa abyssicola Danielssen & Koren gehören und zu einer besonderen Ordnung der Elasmopoda zusammen- gefasst werden. Die Elasmopoda werden neben die beiden bisherigen Ordnungen der Pedata und Apoda gestellt. Die neuen Arten stammen alle aus beträchtlichen Tiefen, zum Theii aus Tiefen von über 2000 Faden. Die Characteristik der neuen Ordnung lautet : Body distinctly bilateral. Ambulacra well defined. The lateral ambulacra of the trivium bearing large, slightly retractile pedicels and sometimes with another series of larger highly elongated not retractile processes placed externally and above the pedicels. The odd ambulacrum naked or very seldom with a few rudi- mental pedicels. Bivium provided with very long not retractile processes , often disposed along each of its ambulacra, or with only a few rudimental ones in its 5. Holothurioidea. 305 anterior part, or witli a siugle very large one , resembling a broad , branched or uubrauched lobe, and near to it some small papillae. No respiratory trees. Inte- gument naked, spiculous, or plated. Die neuen Gattungen dieser Ordnung werden folgendermaßen characterisirt : Deima n. gen. : »Back highly couvex ; ventral surface flat. Mouth anterior, ventral, anus posterior, ventral. Tentacles small, perfectly retractile, about twenty (?) . The lateral ambulacra of the triviura with large pedicels , slightly retractile at their ends alone , disposed in a Single row all along each side of tlie ventral surface. and with another series of highly elongated, conical , rigid, not retractile processes , placed externally and above the pedicels all along each side of the body and directed straight outwards. The odd ambulacrum naked. Bivium with processes, resembling those of the trivium, disposed in a single row all along each of its ambulacra. Processes forming trausverse rows , more or less distinct. Integument with crowded, irregularly rounded, perforated plates.« Deima valühmi n. spec. ; D. fastosum n. sp. Oneirophatüan. gen. : »Back highly convex ; ventral surface flat. Mouth ante- rior, sub ventral ; anus posterior, ventral. Tentacles twenty, large and retractile at their ends alone. The lateral ambulacra of the trivium with large pedicels, slightly retractile at their ends alone , disposed in a double row all along each side of the ventral surface, and with another series of highly elongated, conical, more or less flexible , not retractile processes , placed externally and above the pedicels all along each side of the body. The odd ambulacrum with a few more or less rudimental pedicels. Bivium with processes, resembling those of the tri- vium, disposed in a single row all along each of its ambulacra. Processes not for- ming transverse rows or very indistinct ones. Integument with crowded, irregu- larly rounded, perforated plates, often provided with miuute processes.« Oneiroplianta mutabilis n. spec. Orp/nmrgus n. gen. : »Back convex ; ventral surface almost flat. Mouth anterior, terminal subventral ; anus posterior, terminal, slightly dorsal. Tentacles twenty. The lateral ambulacra of the trivium with very large not retractile pedicels, dis- posed in a Single row all along each side of the ventral surface, and with another series of slender, very flexible , for the raost part apparently rectractile processes placed above the pedicels all along each side of the body. The odd ambulacrum naked. Bivium with a crowded series of numerous processes , resembling those of the trivium , apparently disposed in two rows all along each of its ambulacra. Integument with spicula of various forms, but destitute of wheels.« Orphnurg US asper n. spec. Cryodnra n. gen. : »Back highly convex; ventral surface almost flat. Mouth anterior, subventral; anus posterior, terminal, subdorsal. Tentacles fifteen. The lateral ambulacra of the trivium with large. slightly retractile pedicels, disposed in a Single row all along each side of the ventral surface. The odd ambulacrum naked. Bivium with slender, flexible, not retractile processes, disposed in a Single row all along each of its ambulacra. Integument spongy without calca- reous deposits.« Cryodnra spongiosa n. spec. Laetmogone n. gen. : »Back highly convex; ventral surface slightly so. Mouth anterior, terminal, sub ventral ; anus posterior, terminal, slightly dorsal. Ten- tacles fifteen. The lateral ambulacra of the trivium with large , not retractile, only a little contractile pedicels , disposed in a single row all along each side of the ventral surface. The odd ambulacrum naked. Bivium with highly elongated, flexible, cylindrical , not retractile processes , disposed in a Single row all along Zoolog. Jahresbericlit 1879. 20 306 D. Echinodermata. each of its ambulacra. Integumout witli numerous wheel-shaped plates and other calcareons deposits.« Lactmogone Wyville-TJiomsoni n. spec. ; L. violacea n. spec. Ih/üdaemon n. gen. : «Back highly convex ; ventral surface nearly flat. Mouth anterior, almost ventral ; anus posterior, terminal, snbdorsal. Tentacles fifteen. The lateral ambnlacra of the trivinm with large , not retractile pedicels , appa- rently disposed in a donble row all aloug each side of the ventral surface. The odd ambulacrum naked. Bivium with a crowded series of very numerous, com- pletely retractile, slender , ^rather long processes , disposed in three or four irre- gulär close-set rows all along each of its ambulacra. Integument with numerous, wheel-shaped plates and dichotomously branched bodies.» llyodaemon maciilatits n. spec. Achh/onice n. gen. : »Back highly convex ; ventral surface flat or almost con- cave. Mouth anterior, ventral; anus posterior, dorsal. Tentacles twelve. The lateral ambulacra of the trivinm with more or less retractile pedicels, disposed in a Single row all along each side of the ventral surface. The odd ambulacrum naked. Bivium with a few very soft and flexible processes in its anterior part alone. Integument thick, spongy, destitute of calcareons deposits.« Achli/onyce ecalcarea n. spec. Die übrigen neuen Arten gehören zur Gattung Elpidia Thdel ; es sind außer der schon früher von T h e e l beschriebenen Elpidia ylacialis Theel die folgenden : E. mollts, E. globosa , E. verrucosa , E. nana, E. Murrayi , E. papillosa , E. elon- gata. Taschenberg, 0., beschreibt (Zeitschr. f. d. ges. Naturw. 52. Bd. p. 319) ganz kurz ein Ex. einer Holothurie aus dem Mittelmeer , welche er als Haplo- daclyla mediterranea Grube bezeichnet. Verrill gibt die Diagnose einer neuen Molpadia, M. tnrgida, von der Ostküste Nordamericas (Amer. Journ. of. Sc. Vol. 17 p. 473). Zittel stellt im Handbuch d. Palaeontol. 3. Lief, das Wenige zusammen, was über fossile Holothurien bekannt ist. in. Arbeiten über geographische Verbreitung und Localfaunen. Agassiz, A., Letter Nr. :{ on the Dredging Operations etc. in; Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 14. p. 2S9— 302. A. gibt eine kurze Notiz über die erbeuteten Echinodermen. Von Holnpua wurde ein Bruchstück gefunden. Pentacrinus wurde massenhaft heraufgebracht; die Girren bewegten sich lebhafter als die Arme , der Stiel aber geht nur träge aus einer verticalen in eine gebogene Haltung über. Besonders reich ist die Aus- beute an Ophiuren. Seltene Arten wie Sigsbeia mzirrhina, Ophioznna nivea , He- mieuryale pustulata , Ophiocamax kystrix wurden in Menge gefunden ; 6 Ex. von Asfrocnida isidis ; verschiedene Arten von Astroschcma, eine neue Art von Ophio- creas. Coues, Ell., and H. C. Yarrow, Notes on the natural history of Fort Macon, N. C. Nr. 5. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. P. 2. p. 297- 315. Verf. geben eine Aufzählung der bei Fort Macon vorkommenden Echinodermen. 4 Holothurioidea: Thyona hriarens Selenka (stößt wenn mishandelt die Eingeweide aus ) , Pmtamcra pulchcrrima Ayres, Thyonelh gemmataNQYvWX, ^. Lepto- synapta Girardii Verrill. in. Arbeiten über geographische Verbreitung und Localfaunen. 307 4 Echinoidea: Arhada punclulata Gray, Tuxopm'ustes variegatus A. Agassiz, Mellita pentapora Lütken, Moira atropos A. Agassiz. 3 Astevioidea: Asterias Forbesii\%x\\\\, Astropecten articulatus Lütken, Lui- ch'a clathrata Lütken. 3 0 p h i u r 0 i d e a : Oph'mra oUvacea Lyman , Ophiophragrmis Wxirdemanii Ly- mann , Ophiuthrlx avgulata Ayres. Letztere Art ist nach Verrill gemein in den Höhlungen der Schwämme. Hution, F. "W., Collection from Auckland Islands etc. in; Trans, and Proc. N. Zealand Instit. Vol. 11. p. 343. Unter der Rubrik Echinodermata wird nur eine einzige Form aufgeführt, nämlich Asterias rupicola Verrill. Es lagen davon eine Anzahl Ex. vor, welche von den Auckland-Inseln stammen und von H u 1 1 o n wegen der fehlenden Rückenstacheln als var. laevigata bezeichnet werden, Hutton, F. W., Notes on New Zealand Echinodermata. Ibid. p. 'M)b. Von Neu-Seeland werden von Hutton aufgeführt 19 Echinodermen, darunter 1 Ophiurie, 8 Asterien, 3 Echinoiden, 7 Holothurien. Es sind dies Amp/iiura parva n. sp., Asteracanthion graniferuml^SiVa.., Asterias rupicola N QwiW , Echinaster fallax ^. u. Tr. , ist identisch mit der von H utt on früher Henricia oculata genannten Form, Echinaster sp.?, Chaetaster macalatus Gray , Pentagonaster dilatatus Perrier , Asterina novae-zealancliae Perrier , Astcrina rcgiikiris Verrill , Goniocidaris canaliculata A. Ag. welche aber in einer Note als neue Art unter der Bezeichnung G. umhracuhm unterschieden wird, Salmacis glo- hator , Echinocardiuni austräte , Molpadia coriacea Hutton , er hält diese Art für keine echte Molpadia sondern für eine Catidina oder Echinosama, Cucumaria T/ioni- soni n. sp. , Ec/miocucumis alba Hutton , Lahidodesmtis turbinatus n. sp. , Penta- dactgla longidentis Hutton, Holothuria mollis Hutton, Holothiiria Robsoni n. sp. Ludwig, H., Die Echinodermen des Mittelmeeres. Prodromus zu einer monographischen Bearbeitung derselben, in : Mittheil. d. zool. Stat. Neapel. 1. Bd. 4. Heft, p.523 — 580. Dieser Prodrom enthält l) eine Zusammenstellung der auf die Echinodermen des Mittelmeeres bezüglichen Litteratur ; 2) eine Aufzählung aller bis jetzt aus dem Mittelmeer bekannten Arten. Bei jeder Art werden alle auf dieselben bezüg- lichen Litteraturstellen in chronologischer Ordnung und mit Angabe der Synonyma genau aufgeführt. Ferner sind bei jeder Art alle Fundorte und Tiefen, soweit sie bekannt sind, zusammengestellt. Im Ganzen werden 120 Arten aus dem Mittel- meere aufgezählt, von denen jedoch 27 als mehr oder wenig unsicher bezeichnet werden. Die übrigen 93 vertheilen sich so, dass darunter 2 Crinoideen, 19 Äste- nden, 25 Ophiuriden, IS Echinoiden und 29 Holothurien sind. Von diesen 93 Arten hat der Verfasser 77 selbst vor sich gehabt und vergleichen können. Zur bequemen Benutzung ist der Arbeit ein Register beigefügt. Als neue Art, deren Beschreibung demnächst folgen soll , wird aufgeführt : Ophioconis brevispina von Neapel. Marion, A. F., Draguages au large de Marseille, in : Ann. Sc .Nat. T. 8. Nr. 2/3. Art. 7 (48 p.) Es wurde Echinus me/o Lam. im Golfe von Marseille in Tiefen von 60, 80, 180 m gefunden. OpJdoglypha texturata Forb. im Golfe von Marseille bis zu einer Tiefe von 108 m ; Farbenvarietäten werden beschrieben ; die aus einer größeren Tiefe als 60 m stam- menden Exemplare unterscheiden sich als besondere Race durch dickere Arme und kleinere, zahlreichere Schuppen der Rückenseite der Scheibe. Cucumaria Marionii v. Marenzeller und Thyone raphanus Düb. & Kor. kommen bei Marseille vor. Antedon phalangium J. Müller wurde ebendort in Tiefen von 70, 80, 200 m 20* 308 I^- Echinodermata. gefunden und wird ausführlich beschrieben und durch Abbildungen erläutert (Taf. 18). Sclimarda (Bericht über d. Fortschr. geogr. Verbr. d. Thiere in: Behn's geogr. Jahrb. 7. Bd.) berücksichtigt auch die Echinodermenlitteratur. Sladen, \V. P., On the Asteroidea and l^chinoidea of tlie Korean Seas. in : Journ. Linn. Soc. London, Zool. Vol. 14. p. 424 — 445. S laden führt auf und beschreibt sechs Arten von Seesternen, darunter eine neue Art , Astropectcn fonnosus und eine als mlgratum bezeichnete Varietät von Asteracanthion ruhens, sowie zehn Arten (sämmtlich bereits bekannt; von Echinoi- deen ; ferner gibt der Verfasser eine Übersicht über die geographische Verbreitung der erwähnten Seesterne und Seeigel. Smith, Edg. A., Echiiindermata of Kerguelens Land, in: Philos. Trans. London. Vol. 168. p. 27ü. Von den Kerguelen führt Smith 14 Arten an: 1 Holothurie [Pentactella laevi- _9a^« Verrill) ; 2 Ecliiniden [Cidaris märixV^ . Thomson, Hemiasfer cavernoms A. Ag.) ; 8 Asteriden [Asterias meridionalis Perrier , Asier/'as Perrieri Smith , Pedicellasfer sraber Smith, Echinaster sphiulifer Smith, Pteraster affinis Smith, Punmia antarctica Smith, PeniaffonasiermeridionalisBmith, Leptoptychaster kerffuelenensisBuxith] : 3 Ophiu- riden [Ophiacantha vivipara Ljungman , Ophioglypha hexuctis ^\m\\\. , Ophioglypha brevispina Smith) . Genau beschrieben werden die Asterien und Ophiuriden ; vorläufige Beschrei- bungen seiner neuen Arten hatte Smith schon früher veröflfentlicht (Ann. &Mag. IS76. 4. Ser. Vol. 17). Smith, Edg. A., Echmodermata of Rodiguez. Ibid. Smith führt von Rodriguez 12 Arten an: 1 Crionid [Comatula indica Smith); 4 Ophiuroiden [Oplüumastix fe??osa Peters , Ophiocoma erinaceus M. & Tr. , Ophio- cmna varieyafa Smith, Ophiocoma brevispinosa Smith) ; 2 Asteroiden [Scytaster vario- latus Retzius, Linckia mttltifora Lam.) ; 5 Echinoiden [Phyllacanfhus imperialis Lam. , Hipponoe variegata Leske , Heterocentrottis mamillatiis Klein , Echinometra lucunter Leske, EcMnoneus cyclostomus Leske) . Genauer beschrieben werden die drei von dem Autor aufgestellten neuen Arten, Comatula indica, Op/iiorona variegata und O. brevispinosa, deren Diagnosen schon 1876 (Ann. &Mag. 4. Ser. Vol. 17. p. 406. Vol. 18. p. 39, 40) veröffentlicht worden waren. Storm, V., Bidrag til Kundskab oni Trondhjemfjordens Fauna, in: K. Norske Vid. Selsk. Skrift. 1S78. p. 9—36. Faunistische Notizen über Antedon petasus D. & K. und A. Sarsii D. & K. ; über Astrop/zyton Linckii M. &Tr., Astrophyton Lamarckii M.. &Tr., Ophinscolex glacialis M. & Tr., Ophioscolex purpurea D. & K., Ophiothrix fragilis Müll. , Ophiacantha abyssicola G. 0. Sars , Ophiacantha anomala G. 0. Sars , Ophiacantha spectabilis G. 0. Sars, Ophiopeltis borealis G. 0. Sars, Ophiactis abyssicola (Ampkiura) M. Sars, Ophioglypha affinis Lütk. ; ühev Archaster Parelii D . &K., Archaster tenuispAnus D. & K., Brisinga endecacnemos AsbJ0rnsen , Brisinga coronata G. 0. Sars, Goni- aster hispidifs M. Sars, Goniaster granularisMüM., Pteraster militaris }iiü\\. , Pteraster pulvillus M. Sars, Solaster endeca L., Solaster furcif er D. &K., Pedicellaster typicus M. Sars, Echinaster sa7iguinolen ins MxiW., Asterias rubens lu.; ühev Echinxs esculentus L., Echinus Fleming üForh., Echinus elegansD. &K.; über Ciictimaria Hyndmanni Forb., Thyonidiimi hyalinum Forb., Oligotrochus vitreus M. Sars. Studer, Th., Die Fauna von Kerguelensland. in: Arch. f. Naturgesch. p. 122 — 123. S t u d e r gibt eine Aufzählung der Echinodermen von Kerguelensland , mit ge- nauer Angabe der Fundorte : 4 Ophiuridae \ Ophioglypha hexactis^imih, 0. brevispina III. Arbeiten über geographische Verbreitung und Loealfaunen. 300 Smith , Amp/iiura antwctica Studer , OphiacantJia vivipara Lgm. vav. kerc/uclcnsis Stllder ; 10 Asteridae [Leptoptychaster kergnelenensis Smith, Astrogonmm meridio^iale Smith , Po7-ania antarctica Smith , Pteraster affinis Smith , Othilla spimilifcra Smith, Othilia sexradiata Studer, Pedicellastcr sc« Je'r Smith, Asferias Pert-ieri Smith, A. me- ridionalis Perrier, A. rupicola Veri'ill i ; 2 Echinoidea [Alatus eordatus Verrill, Goniocidaris memhranipora Studer) ; 3 Holothurioidea [Pentactellfi laevigata Verrill, Ciivieria porifera Studer, Sigmodota purpurea Less.) In Bezug auf die verticale Verbreitung der Echinodermen , welche bei Kergue- lensland vorkommen, gibt S t u d e r Aufschluß in der Übersicht über die »Ver- theilung der Meeresthiere« . p. 131 — 136. Er unterscheidet: li Strandregion, 2 Florideenregion mit D'Urvillea utilis und Macrocystis, 3) Schlammgrund 5 — 20 Faden, 4) 20 — 100 Faden und darüber. Echinodeen fehlen in 1 ) ganz ; in I ) kommen vor Asterias Perrieri Smith, Poran'm rt«^ßrc'^/m Smith, Leptoptychaster kergnelenensis Smith, Ophioglypha hrevispina^ Pentac- tella laevigata Verr. ; in 3) A.sterias meridionalis Perr. , Othilia sjnnulifera Smith, Oth. sexradiata Studer, Pteraster affinis Smith, Astrogonium meridionale Smith, Ophioglypha hexactis Smith, Amphiura antarctica Studer, Ophiacantha vivipara Ljgm. , Abattis cordatus Verr., Goniocidaris memhranipora Studer, Ouvieria jmrifera Studer, Sigmodota purpurea hess.; in 4) 2 Euryaliden, Pectinura verrucosa Studer, Ophio- gona laevigata Studer, Ophiolepis carinata Studer, Ophiacantha «;äv);ör« Ljgm., Bri- singa sp., Astropecten meridionalis Perr., Asterias mollis Studer, Cidaris menibrani- pora Studer, Echinus diadema StxidQX . Abatus cordatus Verr., Molpadia violacea Studer. Studer vergleicht dann (p. 137) dieEchinodermenfaunavonKerguelenslandmit derjenigen von Südamerica. Von den 26 im Ganzen vorkommenden Arten sind 2, Sigmodata jntrpureahess. und Ophiacantha vivipara h^gm., identisch mit südameri- canischen , 9 sind nahe verwandt mit solchen (diese 9 werden mit Anführung der entsprechenden südamericanischen aufgeführt) . Zu der Echinodermenfauna Neu- seelands keine näheren Anhaltspunkt , außer in dem Vorkommen von Molpadia, wovon ein Vertreter von Neuseeland, keiner bis jetzt von Südamerica bekannt ist. Die Gattung Leptoptychaster Smith ist Kerguelen eigen thümlich. Die Gattung Abatm findet sich nur noch an der Küste des antarctischen Südamerica. Viguier, C iSquelette des Stellerides, in: Arch. Zool. experim. T. 7) fand bei Roseoff : Asterias glacialis , Echinaster sepositus , Cribrella oculata , Asterina gibbosa und Palmipes memhranaceus. Die Echinodermenfauna des Golfes von Mexico wird in den Reports of the Dredg. Operat., Str. Blake (Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5, Nr. 9) behandelt von Agassiz {Echinoidea), Lyman [Ophiuroided] undPourtales iCrinoidea); vergleiche dar- über oben die Referate bei den einzelnen Gruppen. Trautschold, H., Über den Jura von Isjum. in : Bull. Soc. Imp. Natural. Moscou. 1S78. Nr. 4. p. 249—264. Von Echinodermen werden aus den Juraschichten von Isjum angeführt : Cidaris florigemma Phill. (Stacheln) , Echinobrissus scutatus Lam. und Pentacrinus cingulatus Gldf. (Stielfragmente). Trenkner, W., Die Urfauna des Weser- und Emsgebiets etc. in: '.\. Jahresber. d. naturAviss Ver. Osnabrück. 1878. p. 83—172. Verfasser gibt p. 160 — 162 eine Aufzählung der zwischen Weser und Ems ge- fundenen fossilen Echinodermen: 6 Crinoideen, 29 Echinoideen. 3]0 E. Vermes. E. Vermes. 1. Orthonectida. (Referent: Dr. J. W. Spcngel in Göttingen.) Giard, A., "Len Orthonectida, classe nouvellc du phylum des Vermes. in: Journ. de l'Anat. et de la Phys. 1870. p. 449—464. p. 34—36. , Sur l'organisation et la Classification des Orthonectida. in; Compt. rcnd. Ac. Paris. T. 89. 1879. p. 545—547. Giard beschreibt die bereits in einer vorläufigen Mittheilung bekannt gemachten Orthonectiden, Parasiten aus der Leibeshöhle von Ophiocoma neglecta und Li- neus gesserensis, in einer von 3 Tafeln begleiteten Abhandlung. In der genannten Ophiure beobachtete der Verfasser zwei Arten. Beide bestehen aus nur zwei Körperschichten, einem Exoderm und einem Entoderm ohne Mund und After; ihr Körper zerfcällt in eine Reihe von deutlicheren oder undeutlicheren Metameren, die mit langen Wimpern bekleidet sind; am Vorderende stehen längere Cilien. Rhnpalura ophioconme besitzt 5 Metameren, von denen das zweite unbewimpert und mit Papillen besetzt, das dritte sehr lang, das vierte kurz und das fünfte un- deutlich in zwei Abschnitte getheilt ist. Diese Segmentirung beschränkt sich auf das Exoderm ; auf jeden Ring kommt eine Zellenreihe. Die hintersten Ringe schlagen hin und her und tragen außer den Wimpern zur Fortbewegung bei. Das anfangs aus sehr großen Zellen bestehende Entoderm erfährt eine Verwand- lung, infolge deren es erscheint als ein gegen das Hinterende in einen Faden auslaufender Sack, an dem sich feine Muskelbänder erkennen lassen. Das Innere dieses Sackes ist mit Elementen erfüllt, aus denen die GeschlechtsstofFe hervor- gehen. Spermatozoon wurden nicht deutlich beobachtet; doch trat manchmal zwischen dem dritten und vierten Ringe eine Wolke von beweglichen Körperchen aus. Intoshia gigas ist viel größer ; ihr fehlt der Papillenring und die Gliederung ist weniger deutlich als bei Rhopalura. Auf das dem Papillenring entsprechende Segment folgen drei Ringe von abnehmender Größe, dann ein viel größerer, darauf zwei kleine und endlich ein Endglied. Jedes Metamer besteht aus meh- reren Zellenreihen des Exoderms ; alle sind bewimpert. Das Entoderm bildet einen eiförmigen Sack polygonaler Zellen, in dessen Innern sich andere rund- liche Zellen in größerer oder geringerer Menge finden. Muskelbänder konnten hier nicht wahrgenommen werden. Infolge eintretender Proliferation der zelligen Elemente im Innern des Entodermsackes schwillt dieser in beiden Gattungen an, sprengt das Exoderm und erscheint nun als eine Sporocyste mit zahlreichen Knospen darin, au denen wieder neue Knospen entstehen. Wenn diese eine ge- wisse Größe erlangt haben, bestehen sie aus einer einzigen Zellenschicht, welche durch Delamination eine innere Schicht erzeugt. Außer dieser ungeschlechtlichen Vermehrung kommt Fortpflanzung durch Eier vor. Bei Rhopalura wurden An- deutungen einer Planulabildung durch Epibolie beobachtet ; bei Intoshia dagegen geht aus dem Ei eine regelmäßige Blastula hervor , in welcher es sehr deutlich zur Delamination kommt. Dann treten auf den Exodermzellen Wimpern auf, der Embryo streckt sich und die Gliederung tritt hervor. Zur Gattung Intoshia werden noch ein von Mcintosh (The Nemerteans, p. 129.pl. XVIII. Fig. 17 — 19) beschriebener und abgebildeter Parasit des Lincus gesserensis unter dem Speciesnamen linei und ein von Kefer stein (See- planarien von St. Malo) abgebildeter Parasit von Leptoplana tremellaris unter dem Namen Icptoplanae gezogen. 1. ürthonectida. 311 Giard weist den Ortlionectiden eine Stelle unterhalb der Dicyemiden im Stammbaume der Würmer an, «die erste Stufe im ünterreiche der Metazoen.« MetSChnikoff, E., Zur Naturgeschichte der Orthonectiden. in: Zool. Anz. 1879. Nr. 40. p. 547—549. , Nachträgliche Bemerkungen über Orthonectiden. Ibid. Nr. i'i. p. OlS — 620. Mets chnikoff untersuchte vor dem Erscheinen obiger Abhandlung Giard's eine OrtJwnectkle aus Amphiura squamata , der er den Namen Rhopalura Giardii gibt. Die äußere Schicht ausgewachsener Individuen besteht aus einem körnchen- reichen Protoplasma mit stumpfen Pseudopodien und ohne gut ditferenzirte Zellen. Im Innern finden sich constant Eier und sämmtliche Embryonalstadien. Erstere sind rundliche Zellen mit großem Nucleus und Nucleolus. Sie entsprechen den Entodermzellen von Giard. Durch regelmäßige totale Zerklüftung entsteht eine Blastula mit Furchungshcilile, in welch' letztere einzelne Zellen gelangen. Ganz gleiche Mutterschläuche erzeugen aber verschiedenartige Embryonen : größere, welche zu weiblichen Larven = »forme ovoide« von Giard, kleinere, welche zu männlichen Larven = »forme allongee« von Giard werden. Ein Mutterschlauch enthält stets nur Embryonen einer Art. Bei den männlichen Embryonen bleibt die innere Schicht viel kleiner und ist kleinzelliger. Die das segmentartige Aus- sehen hervorrufenden Zellengrenzen sind schärfer. Von den neun »Segmenten« des Weibchens zeichnet sich das zweite durch Wimperlosigkeit und den Besitz stark lichtbrechender Körperchen aus. Die Ectodermzellen des Weibchens sind lange sechsseitige Prismen. Die innere Schicht besteht aus rundlichen oder poly- gonalen Zellen, welche mit den oben beschriebenen Eiern übereinstimmen. Die Schicht als Entoderm zu bezeichnen erscheint durchaus unzulässig. Es gelang dem Verfasser nicht, die Einwanderung der Weibchenlarven zu beobachten. Selten fanden sich junge Weibchen, deren Ectodermzellen noch gesondert waren; meist waren sie zu einer Art Plasmodium verschmolzen. Bei den Männchenlarven verwandelt sich die innere Schicht in Zoospermien mit rundlichem Köpfchen und beweglicher Geißel. Weitere Ergänzung erhalten diese Mittheilungen in einigen nach dem Erschei- nen von Giard's Abhandlung erschienenen nachträglichen Bemerkungen von Metschnikoff. Es wird zunächst die Art Rhopalura Giardii als identisch mit Rhopalura ophiocomae und Infoshia gigas eingezogen und erstere Gattung für die männliche, letztere für die weibliche Form eines und desselben Thieres erklärt, dem der Name Rhopalura bleibt. Giard hat das wimperlose Segment des Weib- chens , seiner Intoshia , übersehen. Die von Giard angegebenen Muskelbänder sind die Contouren der Zoospermienschwänze. Die ungeschlechtliche Vermehrung durch innere Knospen besteht nicht ; die angeblichen inneren Knospen sind iden- tisch mit Eiern und Embryonen. Auch die Entstehung des Entoderms des Männ- chens durch Epibolie wird in Abrede gestellt und die betreffende Abbildung Giard's auf eine Verklebung zweier Furchungsstadien zurückgeführt. Giard, A., Nouvelles remarques sur les ürthonectida. in; Compt. rend. Ac. Sc. Paris. 1879. T. 89. Nr. 24. p. 104G— 1049. Gegen die Kritik seiner Angaben durch Metschnikoff bemerkt Giard, dass er die Deutung der Inioshia als Weibchen der Rhopalura nicht durchaus zu- rückweise, doch Bedenken gegen diesen weitgehenden Dimorphismus habe. Glän- zende Körperchen im wimperlosen Segment von Intoshia finde er auch bei wieder- holter Untersuchung Hunderter von erwachsenen Individuen nicht. Der Vorder- körper von Intoshia ist stark abgeplattet, und an der Unterfläche des wimperlosen Segments ist eine ziemlich tiefe Querfurche vorhanden. Die »Muskelstreifen« können nicht durch die Spermatozoenschwäuze vorgetäuscht sein, sondern be- 3J2 E. Vermes. stehen sehr deutlich und in bestimmter Anzahl schon bei jungen Individuen, in spiraliger Anordnung. Auch bei Intoshia hat Verfasser sie erkannt, namentlich im Vorderkörper. Er hält endlich an der Bezeichnung der Innenschicht als En- doderm fest. 2. Platyhelminthes. (Referent: Prof. Dr. Ludw. Graff in Aschaffenburg.) Litteratar. a) Allgemeines. 1. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. 1. Bd. 2. Lief. Marburg, Elwert, 1879. *2. Cobbold,T., Spencer, Parasites; aTreatise on the Entozoa of Man andAnimals, including some account of the Ectozoa. London, Churchill, 1879. 80. 510 p. 3. Coues, EH., an H. C. Yarrow, Notes on the Natural History of Fort Macon, N. C, and vicinity. in; Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. Part. 2. p. 300. 4. Danielssen, D. C, og J. Koren, Fra den Norske Nordhavsexpedition. in: Nyt Mag. for Naturvid. 25. Bd. 2. Heft. p. 108. 5. Graff, Ludw., Über einige interessante Thiere des zoologischen und des Palmengartens in Frankfurt a./M. in: Zool. Garten. Juli. p. 196—199. 6. Lang, A., Mittheilungen zur microscopisclien Technik. in;Zool. Anz. Nr. 19. p. 45 — 46. 7. , Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie und Histologie des Nervensystems der Platyhelminthen. Mit 2 Tafeln, in: Mittheil, zoolog. Stat. Neapel. 1. Bd. 4. Heft, p. 459—488. 8. Leuckari, Rud., Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krank- heiten. 2. Aufl. 1. Bd. 1. Lief. Leipzig u. Heidelberg, C. F. Winter'sche Verlags- handl.. 1879. [VHI, 336 p., 130 Holzschn.). 9. , Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten mit besonderer Berücksichtigung der beim Menschen schmarotzenden Arten. 'Ibid. (X, 216 p.). 10. Linstow, 0. von, Helminthologische Studien, in: Arch. f. Naturgesch. 45. Jhg. p. 180— 187. Taf. XII. Fig. 31-39. 11. , Helminthologische Untersuchungen, in: Jahresheft d. Ver. f. vaterländ. Naturk. Württemb. 35. Jhg. p. 313—342. 12. Lunel, G., Parasites et vers intestinaux des poissons du Leman. in; Bull. Soc.Vaud. Sc. nat. Vol. 16. p. 168—169. 13. Packard, A. S. jr., Zoology for Students etc. New- York, 1879. *14. Papier, A., Sur quelques Helminthes recueillis sur les bords de l'üued Kouba pr^s de Bone. Bone, impr. Dagand, 1879. 80. 15. Studer, Th., Die Fauna von Kerguelensland. in: Arch. f. Naturgesch. 45. Jhg. p. 123. 16. Verrill, A. 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Ibid. p. 161. 29. , Note sur deux esp. nouv. de Taenias inermes. T. Vogti et T. Benedeni. Ibid. p. 163—164. 30. , Note sur les metamorphoses des Cestoides. Ibid. Juill. p. 233 — 240. 31. , Note sur les Cysticerques. Ibid. Sept./Oct. p. 346—347. 32. , Note sur une particularite de la formation des oeufs chez laLigule. Ibid. p.323 — 324. *33. , Sur le Taeniu Giardi et sur quelques especes du groupe des Inermes. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 1094—1096. 34. Perroncito, Ed., Über eine neue B?inä\vurm.aTt (Taenia alba), in: Arch. f. Naturgesch. 45. Jhg. p. 235-237. 1 Taf. 35. Rivolta, S., Di una nuova specie di Tenia nella pecora, Taenia ovilla. in: Giorn. Anat. Fisiol. e Patol. Pisc. Fase. 6. p. 302—303. Taf. 1. fig. 3—5. 36. Schaff rath, N. M., Über die Cysticerken-Invasion beim Menschen. Diss. inaug. Kiel, J879. 4". {24 p. 1 Taf.). 37. Villot, A., Metamorphoses des Tenias des Musaraignes. in: Ann. Sc. Nat. (5). T. 8. Art. 5. 19 p. 1 Taf. 38. Zürn, F. A., Helminthologisches. in : Deutsche Zeitschr. f. Thiermedic. u. vergl. Pathol. von Bollinger & Frank. 5. Bd. p. 423—425. c) Trema t ödes. 39. Bütschli, O., Bemerkung über den excretorischen Gefäßapparat der Trematoden. Mit Abbild, in: Zool. Anz. Nr. 42. p. 588—589. 40. Minot, Ch. S., ün Distomum crassicolle, with notes on Huxley's proposed Classification of Worms, in: Mem. Boston Soc. Vol. 3. Nr. 1. (12 p. 1 pl.) 41. Stowell, C. H., A Study of one of the Distomes With 1 pl. in: Amcr. Quart. Microsc. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 85—93. 42. Taschenberg, O., Zur Systematik der monogenetischen Trematoden. in: Zeitschi*. f. d. ges. Naturwiss. (Giebel'. 52. Bd. p. 232 — 265. 43. , Beiträge zur Kenntniss ectoparasitischer mariner Trematoden. in: Abhandl. naturf. Ges. Halle. 14. Bd. (51 p. 2 Taf.) 44. , Weitere Beiträge etc. in: Festschr. d. naturf. Ges. Halle. (52 p. 2 Taf.) 45. , Didymozoon, eine neue Gattung in Cysten lebender Trematoden. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. (Giebel). 52. Bd. p. 606—617. 46. Villot, A., Organisation et developpement de quelques Trematodes endoparasites marins. Av. 6 pl. in: Ann. Sc. Nat. (5). T. 8. Art. 2. (40 p.) 47. Vogt, C, Sur les organes reproducteurs de quelques Trematodes marins ectoparasites. in : Arch. Zool. experim. T. 6. p. 360—376. — Zool. Anz. Nr. 6. p. 109. 31 4 E. Vermes. 48. Weyenbergh, H., Description detaillöe d'unc nouv. esp. de la fam. des Distomides, savoir D. ■pulcherrimum. in : Periodico Zoolog. Soc. Zool. Argent. T. 3. p. 31 — 38. (Cordoba. 1878). d) Turbellaria. 49. Carriere, J., Ein neuer Fundort von PUmaria terrestris O. F. Müll, in: Zool. Anz. Nr. 45. p. 668. 50. Du Plessis, G., Sur quelques nouveaux Turbellaries de la Faune profonde. in: Bull. Soc.Vaud. Sc. Nat. Vol. 16. p. 157—160. 51. Fries, S., Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna, in: Zool. Anz. Nr. 24. p. 151—153. 52. , Ergänzende Bemerkungen zu den Mittheilungen etc. Ibid. Nr. 30. p. 308 — 309. 53. Geddes, P., Sur la fonction de la chloropliylle chez les Planaires vertes. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 87. p. 1095—1096. — Naturforscher, 1879. p. 116. 54. Graber, V., Über Amoeboid-Epithelien. in: Zool. Anz. Nr. 29. p. 278. 55. Graff, Ludw., Kurze Mittheilungen über fortgesetzte Turbellarien-Studien. in : Zool. Anz. Nr. 26. p. 202—205. 56. Gulliver, Geo., Turbellaria of Rodriguez. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. (Extr-Vol.). p. 557—563. 1 pl. 57. Hallez, P., Contributions ä l'histoire naturelle des Turbellaries. Lille, impr. Danel, 1879. 40. (VIII. 215p. llpl) (Travaux de l'Instit. Zool. de Lille et de laStat. maritime de Wimereux. Fase. II). 58. , Sur les cristalloides des Mesostomum. in : Bull. Scient. dep. du Nord. Mai. p. 149—153. 59. , Sur les especes du genre For^co\ex vom Kabeljau, vorgefunden im Mesenterium und der Darm- wand. Folgendes das wichtigste : der ganze Körper ist mit starren Cuticular- härchen besetzt. Das hintere Ende des Scolex ist mit längeren Haaren besetzt, ändert stets seine Form und kann sich auch einstülpen. Diese Einstülpung, an Avelcher die 4 Hauptstärame des Wassergefäßsystemes ausmünden, ist die »pulsi- rende Blase« der Autoren. Die Längsgefäße entbehren der Comraissuren, solche und reiche Verästelungen finden sich bloß im Kopftheil und den beiden Saug- näpfen. Flaschenförmige Ausmündungen des Wassergefäßsystemes finden sich ge- häuft auf der Vorderseite des Kopfes rechts und links und am vorderen Seiten- rande der Saugnäpfe. Eine Verbindung zwischen Gefäßsystem des Scolex und des Blasenwurms wurde nicht gesehen. Der Retractor der Rüssel setzt sich ins Innere der Rüsselkolben fort und inserirt sich hier. Letztere sind aus Längs- und Spiralmuskelfasern zusammengesetzt und von einem Epithel umkleidet. Die sehr wechselnde Form der Rüsselhaken wird genau beschrieben. Mehrere Längs- nervenstämme, davon zwei deutlichere, verlaufen nach innen von den Wasserge- fäßen, geben besonders im Kopf zahlreiche Äste ab, ohne jedoch hier zu anasto- mosiren. Megnin (Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 88) sucht den Nachweis zu er- bringen, dass »les migrations par l'intermediaire des carnassiers, qu'on a crues jusqu'ä preseut indispensables et le seul moyen pour les Taenias d'arriver ä l'etat 31(3 E. Vermes. adulte apte ä la reprocluction , ne sont qu'un deuxieme moyen parallele au pre- mier. employe par la natura pour mieux assurer la conservation de respece.» — Mdgniu beschreibt (ibid. T. 89. p. 1045) eine ganz neue Form von Blasenwür- mern »polycöpliale ä scolex invagines, mais appartenant ä la surface externe." Jeder Scolex hat 4 Saugnäpfe und einen doppelten Hakenkranz. Gefunden auf der äußeren Oberfläche des Schenkels eines Jerboa (»Gerboise« = ? Dipus aegyp- ticus H. & E.) in einer Geschwulst. Megnin, Pierre, Neue Beobachtungen über die Entwickelung und Metamorphosen der Tae- nien bei Säugethieren. in : Revue der Thierheilkunde und Thierzucht. Wien , 1879, Nr. 7—11. Megnin beschreibt zwei von ihm an gestorbenen Pferden bei der Section beob- achtete Fälle, in deren einem er im Dünndarm des Pferdes mehrere Cysten- ähnliche Geschwülste, die mit dem Darmlumen durch Öffnungen comraunicirten, fand, welche 53 junge Taeniae perfoliatae enthielten; außerdem zeigte sich in der Dünndarmwand desselben Tliieres eine vollkommen abgekapselte Cyste, in wel- cher ein dicker breiiger Inhalt mit Bandwurmhaken und Taenien- Kalkkörpern vorzufinden war. Die Haken und Kalkkörperchen hält Megnin für identisch mit denen der Taenia echinocoecus. Im zweiten Fall wurde beobachtet ein riesiger Auswuchs am hinteren Theil des Dünndarmes des secirten Pferdes. Der Aus- wuchs war verursacht durch die Bildung zahlreicher Säckchen, welche mit dem Inneren des Eingeweides in Verbindung standen, und welche mehr als 100, reife 6 — 7 Ctm. lange Taeniae perfoliatae einschlössen. Hieraus schließt Megnin, dass Taenia echinocoecus mit Taenia perfoUata in einem genetischen Zusammenhang stehe , und zwar dass letztere die ausge- reifte Form der ersteren sei. Im ersten, oben angeführten Falle sei der Echino- coccus zu Grunde gegangen, weil die von ihm beAvohnte Höhlung keine Verbin- duung mit dem Verdauungstracte hatte ; in den Cysten, welche mit der Darmhöhle des Pferdes communicirtcn, konnte — so sagt Megnin — die Transformation des Echinococcusscolex in eine waffenlose Strobila stattfinden ; diese aber kann zur reifen Taenia inermis werden, wenn der Wirth des Bandwurms ein Pflanzen- fresser ist und die Höhlung, in welcher die Umwandlung stattfindet, in directer Verbindung mit dem Inneren des Eingeweides bleibt. Taenia echinocoecus canis und Taenia perfoUata equi sollen also nach Megnin als »zwei parallele reife For- men eines und desselben Parasiten anzusehen sein, und die großen Unterschiede zwischen beiden hätten ihre ausschließliche Ursache in der Verschiedenheit der Örtlichkeit, in welcher sie zur Entwickelung gelangten.« Diese ungeheuerliche Annahme, nur auf das zufällige Nebeneinandervorkommen von Cysten mit Taenia perfoUata und solcher mit Haken der Taenia echinocoecus basirt, wird schAverlich gläubige Annahme finden. Der Artikel wimmelt sonst noch von Fehlern aller Art, die möglicherweise auf Conto des Übersetzers geschrieben werden müssen. (Refer. Prof. Dr. F. A. Zürn). Moniez (Bull, scientif. dept. du Nord, Mars, p. 67) beschreibt ein neues Cestoden- genus f,Leucl. pajnllosum Dies. Der eingehenden systematischen Beschreibung folgen die Resultate der anatomischen und histologischen Untersuchung , deren Hauptpunkte folgende sind. Die äußere Cuticula ist mit Porencanälen versehen und sclilägt sicli auf die Innenfläche des Pharynx und der ersten Leitungswege des Geschlechtsapparates um. Darunter liegt eine feinkörnige Subcuticularschiclit mit Kernen, aber ohne regelmäßige Zellabgrenzungen. Sie ist einer Epidermis homolog und erzeugt die Cuticula und deren Anhänge (Stacheln etc.) . Der Haut- muskelschlauch besteht aus Ring-, Längs- und Diagonalfaser schichte. Die Enden der mächtig entwickelten Parenchymmuskeln enden pinselartig zerfasert in der Subcuticularschicht. Der große Bauchsaugnapf bietet nichts besonderes , die kleinen Mundsaugnäpfe sind besonders entwickelte Theile des Hautmuskelschlau- olies, mit dem sie die Faserschichten gemein haben. Das Parenchym ist ein Maschenwerk von Bindegewebsfasern und -Platten. In den Lücken desselben liegen membranlose Zellen , die an manchen Stellen ihr «Protoplasma vollständig in einander fließen lassen und dadurch das Maschenwerk gewissermaßen mit Plas- ma durchdrängen , in welchem dann nur noch die Zellkerne mit ihren Kernkör- perchen hervortreten.« Im Gehirn sind die (unipolaren) Ganglienzellen in den beiden seitlichen Anschwellungen angehäuft. Die »Balkenstränge« werden als Nerven erkannt. Eine genaue Darstellung erfahren die Verdauungsorgane. Die Darmverzweigungen haben »keine besonderen Wände , sondern sind ein vom Epithel (Cylinderzelleu) ausgekleidetes System von Lücken im Körperparenchym.« Die Excretionsorgane sind von einer structurlosen Membran ausgekleidet und ent- behren der schwingenden Läppchen oder ähnlicher Bewegungsapparate für die Flüssigkeit, (solche werden von Linstow [Arch. f. Nat. p. 185] für den Embryo von Dist. trigonocephalum R u d. beschrieben) . Was K ö 1 1 i k e r als pulsirendes Ge- fäßsystem gedeutet, kann T. nicht enträthseln. Ohne auf die genaue Beschrei- bung der Geschlechtsorgane näher einzugehen, sei nur erwähnt, dass T. 3 geson- derte bauchständige Geschlechtsöff"nungen, die des männlichen Apparates, die des Eierganges und die der Scheide auffindet. Sämmtliche Geschlechtsdrüsen ent- behren selbständiger Membranen. Die Eibildung geht in der durch Ed. v. Beneden beschriebenen Weise vor sich. Accessorische Drüsen münden in die Basis des Cirrusbeutels (Prostata) und den rautenförmigen Uterus (Schalendrüse) . Die Dot- terbildungszellen zerfallen vor Umlagerung des Eierstockseies. Die Befruchtung ist eine wechselseitige wie aus dem Vorhandensein der Scheide und dem Maugel einer Verbindung zwischen Hoden und weiblichen Organen hervorgeht. Die Sper- matazoen sind lange Fäden, die Eier eine dreiseitige Pyramide mit Anhangs- faden an der Spitze. — Für Tristoma Hippoffhssi wird eine völlige Gleichheit des Nervensystems mit den beschriebenen Arten statuirt. Taschenberg, O., Weitere Beiträge zur Kenntn. ectoparasit. mariner Trematoden. in: Fest- schrift Naturf. Ges. Halle. Derselbe schildert den Bau von Onchorotyle appendiculata Kuhn und Pseudoco- trjle squatinae H. &. V. B. Für erstcre wird als neuer Wirth Heximchus grisens auf- geführt. Onch. app. zeigt in ihrem feineren Bau folgende Unterschiede von 320 E. Vcrmes. obgenannten Tristomnm- Arten. EineDiagonalfaserschiclit des Hautmuskelschlau- ches fehlt. Der Darm sowohl als alle Geschlechtsdrüsen habe eine deutliche Tunica propria z. Th. (Eierstock), sogar mit eingelagerten Zellen. Die einzelnen Zellen des Darmepithels sind durch Zwischenräume getrennt. Die Dotterzelleu behalten ilire Selbständigkeit selbst noch nach Bildung der Eischale. Spermatozoen mit Knopf, Eier oval mit Fäden an jedem Ende. Ein Nervensystem und eine beson- ders ausmündende Scheide wird wie oben vorgefunden. Letztere sowie der OviductvomReceptaculumSeminis an bis zum Uterus zeigen ein flimmerndes Cylin- derepithel. Unsere gegenwärtigen Kenntnisse von der »Organisation der mono- genetischen Trematoden im Allgemeinen« werden in sehr klarer Weise zusammen- gestellt. Taschenberg, O., Didymozoon, eine neue Gattung in Cysten lebender Trematoden. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 606 — 617. Verf. beschreibt ein höchst merkwürdiges neues Trematodengeschlecht, Didy- mozoon. Dasselbe entbehrt der Säugnäpfe. Schlundkopf und Darm ist vorhanden oder kann fehlen. Doch fehlt auch im erstereu Falle ein Darmepithel. Die beiden Geschlechtsöfiuungen liegen am Vorderende in der Nähe des Mundes. Jede führt in einen laugen , mit zahlreichen Windungen den Körper erfüllenden Schlauch : Hoden und Eierschlauch. In diesem finden sich Millionen hartschaliger Eier, deren Bildungsstätte wahrscheinlich im hinteren blinden Ende des Eischlauches zu suchen ist., da besondere Ovarien und Dotterstöcke vergebens gesucht wurden. Merkwürdig ist das paarweise Vorkommen derselben in Cysten der Haut von Fischen. Bisweilen verwachsen beide Individuen mit einander, ohne dass jedoch diese Verwachsung eine Beziehung zur Fortpflanzung erkennen ließe , da beide Individuen gleich gebildet und bereits im Beginne der Verwachsung mit einer großen Anzahl fertiger Eier erfüllt erscheinen. Villot, A., Organisation et developpement de quelques Trematodes endoparasites marins. in : Ann. Sc. nat. T. 8. Art. 2. Verf. gibt zunächst eine ausführliche Beschreibung des Distom. insigne Dies. In histiologischer Beziehung ist folgendes hervorzuheben. Den Hautmuskelschlauch bildet eine äußere Ringfaserschichte (wie aus der Abbildung Fig. l PI. VIH her- vorgeht keine continuirliche Schichte , sondern aus gesonderten Bündeln prisma- tischer Fasern bestehend) und die inneren Längsfasern. Diese ordnen sich eben- falls in Bündel, die nach außen compact nach innen aufgelöst erscheinen. Getrennt sind sie durch Radiärfasern. Das Parenchym soll gebildet sein aus großen, dicht- gedrängten Zellen mit deutlichem Kern , doch sind weder Zellenleib noch Kern an Schnitten zu sehen , da beide durch die Präparation zu Grunde gehen und so die »Formation artificielle dune sorte de reseau ä grandes mailies« zu Stande kommt. Der Darmcanal hat außer seinem Epithel eine aus Ring- und Längs- fasern bestehende Muscularis. Eine innere Samenblase ^receptaculum seminis Taschenberg, Weitere Beiträge etc.) fehlt. Jeder DotterstocksfoUikel besteht aus einer Anzahl Drüsenzellen mit gezähnelten Rändern, gleich Endothelzellen. Das gemeinsame Orificium genitale ist einem Saugnapfe gleich gebaut und dient als solcher bei der Copula. Die beiden, hinten mit gemeinsamer Ööuung münden- den Excretiousgefäßstämme entsenden in den ganzen Körper ein capilläres Netz feinster anastomosirender Gefäße, die besonders in der Mitte des Querschnittes zahlreiche Erweiterungen zeigen — Erweiterungen , die besonders schön in den Saugnäpfen zu sehen sind und von den bisherigen Beobachtern (Walter, Stieda, Salensky) als Zellen mit deutlichen Kernen beschrieben worden sind , was V. auf optische Täuschung zurückzuführen sucht. Eine ausführliche Beschreibung erfahren ferner Monod. petasatum Deslong. und ein mit diesem im Darm von Strepsilas interpres gefundenes Monost. squamo- 2. Platyhelminthes. c) Trematodes. 321 sum nov. spec. , sowie aus Triiiga variabilis Dist. hrachystomum Crepl. mit der dazu gehörigen Cercarie aus Anthura gracilis , und Dist. leptosomum Crepl. mit der dazu geliörigen Cercarie aus Scrobiciüaria tenuis. In der Leibeshöhle dieser letzteren fand V. aucli einige geschwänzte Cercarien : C. wyocerca n. spec, ßssi- cauda La Val. und setifera Müll, (bisher bloß pelagisch gekannt) und constatirte deren Entwicklung aus Sporocysten, welche bei C. ßssicauda die Fähigkeit haben sich durch Theilung zu vermehren. Von C. Vogt's in der Zeitschr. f. wiss. Zool. 30. Bd. Suppl. erschienenen Trematodenarbeit erscheint ein französischer Auszug in ; Arch. Zool. exper. T. 6. p. 363. Weyenbergh (Periodico Zool. Soc. Zool. Argent. T. 3. p. 31) gibt eine genauere Beschreibung seines früher zu Amphistoma gerechneten Distoma jmlcherrimum W. aus der Haut und Musculatur (Cysten) des Hyposiomus plecostormis L. — IL Systematisches und Faunistisches. Linstow, O. V., Helminthologische Studien, in: Arch. f. Naturgesch. p. 183 — 187. Linst GW beschreibt als nov. spec. : Dist. inerme (Darm von Petrorayzon flu- viatilis) , Dist. ßavocinctum (Darm von Anguis fragilis) , Dist. Limiiophili (Larven- form, eingekapselt in der Larve von Limnophilus ? rhombicus). Li n stow, 0. von, gibt (Württemb. Naturwiss. Jahreshefte 35. Jhg. p. 313 — 342) eine Ergänzung zu v. H e r i n g ' s Übersicht der an der kgl. Thierarzneischule Stuttgart gesammelten Helminthen und beschreibt als nov. spec. : Dist. megaloon (Darm von Lacerta agilis) und Monost. aculeatum (Darm von Testudo graeca) . — Stowell, C. H, , beschreibt (Amer. Quart. Micr. Journ. Vol. 1. Nr. 2. p. 85 — 93) ein Distoma aus der Harnblase des Frosches. Einen Namen erhält der Parasit nicht, ja es fehlt jegliche Andeutung darüber, zu welcher Species St. dieses Thier rechnet , was bei der Lückenhaftigkeit der Beschreibung und Abbildung doppelt zu bedauern ist. — Taschenberg, O., Weitere Beiträge etc. in: Festschr. d. nat. Ges. Halle, und Zur Systema- tik der monogenetischen Trematoden. in : Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 232. T. theilt die monogenetischen Trematoden in : 1 . Familie 2>-/s^omeßeTasch. mit Subfamilie : 1) Tristomidaev.'^Qn. (gen.: TristomumGxw.) ., 2) Monocotylidae Tasch. (gen.: CalicotyleDies., Pseudocoti/le'H.e&Sie &v.'BGn., MonocotyleTascli.) 3) Udonel- lidae\.'Q&Vi. (gen.: Udonella 5 ohri&i. ] ; 2. Familie Po^j/s/JowieaeTasch. mit Subfamilie : 1) Octoboi/iriidae TsLüCh. (gen. : OctobothriumY . S. Leuck., Diplozoon '^ox^m., An- thocotyle H. & B., Phyllocotyle H. & B., Hexacotyle Blainv., Plectanocotyle H. & B., Platycotyle H. & B., Pleurocotyle Gerv. & Ben.) 2) Polystomidae Hesse & v. Ben. (gen. : T'o^ystomzmi Rud., OnckocotyleD'ies. , ErpocotyleJl. &B., DiplobothriumY . S. Leuck.) 3) Microcotylidae Tasch. (gen: Axine Abildg. , Microcotyle H. & B., GastrocoiyleB.. &B.) i]Gyrodactylidae'H.. &B. (gen. : Gyrodacty bis 'Nordm., Dac- tylogyrus Dies., Diplectanum Dies., Tetraonchus Dies., Calceosioma Ben.). Nachdem derselbe schon früher (Helminthologisches 1878) eine detaillirte Classification der 1 . Familie gegeben , folgt jetzt (am zuletzt angeführten Orte) eine solche für die 2 . Familie Polystomeae mit Synonymie der bisher beschriebenen Arten. ■ Zu seinem nov. gen. Didymozoon (s. oben) beschreibt exD. Thynni (= Monost. hipartitiwi Weä\ , auf Kiemen von Thynnus vulgaris), D. Scombri n. sp. (Kie- mendeckel von Scomber colias), D. Pelamydisvi. sp. (Kiemen von Pelamys sarda , j D. Sphyraenae n. sp. (Mundschleimhaut von Sphyraena vidgaris) D. Auxis n. sp. (Kiemen von Auxis Rochei) sämmtlich von Neapel. — V i 1 1 0 1 beschreibt (Ann. Sc. nat. T. 8. Art. 2.) nov. spec: Monost. squamosum Zoolog. JahresboricLt 1s79. 21 322 ^- Vermes. (Strepsilas interpres, Darm) , Cercaria ovata (Lygia oceanica), Cercaria megacoty- Irn Mysis sp.?], C. tnyocerca (Leibeshöhle von Scrobicularia teiiuis) . Wright, K. lt., Contributious to American Helminthology. in: Proc. Canad. Instit. Toronto. Vol. 1. Nr. 1. Nov. spec. : Dist. retkulatum (Ceryle alcyon, Lungenoberflächc) , Folyst. oblcni- gum lAcromochelys odoratus, Harnblase) und Sj^hyranura Osien nov. gen., nov. sp. in der Mundliöhle von Menobranchus lateralis. Char : »Body depressed, somewhat elongate, expanded posteriorly into a candal lamina, considerably wider than the body, bearing two immersed acetabula, two large hooks behind tliese, and sixteen small hooks (seven along each side of the lamina and one in the centre of each acetabulum) . Mouth ventral anterior , somewhat funuel-shaped , intestine with two branches anastomosing posteriorly. Excretory pore between the acetabula, two contractile bladders anteriorly. Oviparous.« W. beantragt dieses Genus mit Gyrodaciylus, Dactyloportis und Polystomum in v. Beneden's Familie Gyrodaety- lidae zu vereinigen. Neue Wirthe werden gefunden für: Dist. heierosiomum Rnä. (Botaurus minor, unter der Zunge) , Dist. variegatum Rud. (Rana halecina , Lunge), Dist. gracilo Dies. (Perca flavescens, Cysten), Octobothriwn sagittatmn F. S. Leuck. (Catosto- mus teres, Kieme) . — d) Turbellaria. I. Morphologie und Physiologie. Geddes, F., Sur la fonction de la chlorophylle chez las Planair es vertes. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 87. p. 1095. Geddes sucht den Nachweis zu erbringen , dass das Chlorophyll in der Haut von Convoluta Schultzii Kohlenstoff assimilirt und Sauerstoff ausscheidet. In einer weiteren Mittheilung (Proc. Roy. Soc. London. Nr. 194. p. 449) fügt er zu diesen Erörterungen noch folgende histiologische Daten. Die Epithelzellen können amö- boide Fortsätze ausstrecken «some of the cilia changing into slender finger-like or stout fusiform pseudopodia«. Außer den gelben echten »Stäbchenw finden sich in der Haut lange spindelförmige , meist einzeln stehende echte Nesselorgane, deren jedes eine scharfe Nadel auszustoßen vermag. Unter dem Epithel liegt die Ring- und Längs-Muskelschicht und darunter die chlorophyllhaltigen Zellen. Das Chlorophyll ist hier durch das ganze Zellplasma gleichmäßig vertheilt. Auch feinste Stärkekörnchen glaubt G. in demselben nachgewiesen zu haben. Das Pa- renchym wird gebildet von farblosen runden oder geästelten Zellen mit halb- flüssigem Plasma , das bei jeder Körperbewegung hin- und hergetrieben wird. Hoden und Ovarien entstehen durch fortgesetzte Theilung einer solchen Zelle. Der Otolith ist eine plan-convexe Linse. Ferner beschreibt G. aus dem Parenchym (»Mesoderm«) zahlreiche birnförmige Zellen mit zur Längsaxe parallelen Fibrillen in ihrer Wand und lebhafter rhythmischer Contraction in der Richtung der Fibrillen. Doch lässt er es dahingestellt , ob man es hier nicht etwa mit parasitischen In- fusorien zu thun habe. Graber, V., Über Amoeboid-Epithelien. in: Zool. Anz. Nr. 29. p. 278. G r a b e r bestätigt das Vorhandensein von » Amoeboidepithelien« auch im Darme von Rhabdocoelen [Stenostomum leucops, Derostomum). Graft, L., Kurze Mittheilungen über fortgesetzte Turbellarienstudien. in: Zool. Anz. Nr. 2G. p. 202—205. G r a f f untersucht die auf Limulus schmarotzende Planarie : PL LimuUGff. Die- selbe trägt einen großen Saugnapf am Hinterende , gleicht aber im übrigen Bau der PL lactea. Als besondere Eigenthümlichkeiten werden erwähnt: 2 gesondert / 2. Platyhelminthes. d) Turbellaria. 323 nach außen miindende Uteri , regelmäßige Anastomosen der Längsnervenstämme (Strickleiternervensystem) und Vereinigung derselben am Hinterende über dem Sangnapf. Entwickelung ohne Metamorphose. Hallez, P., Contributions a Ihist. natur. des Turbellaries. Lille, 1879. 4°. H a 1 1 e z ' s großes Werk concentrirt sich lianptscächlicli auf allgemeine Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Turbellarien und eröffnet dabei interessante neue Gebiete der Turbellarienkenntnis. Anatomie. Die »Stäbchenförmigen Körper« entstehen als Verdich- tungen des Plasma's (? Crystalloidsubstanz) in den Bildungszellen. Diese stammen •aus dem Ectoderm und bilden in der Larve [Eurylepta auricidata) sowohl als bei allen ausgewachsenen Turbellarien eine unmittelbar unter der Haut (und nicht im Parenchym] liegende Schicht. In morphologischer und physiologischer Beziehung stellt H. sie gleich den Nesselorganen der Coelenteraten. Im Anschluß an andere Autoren findet er die M u s c u 1 a t u r bestehend aus äußerer Ring-, äußerer Längs-, innerer Ring- und innerer Längsfaserschicht. Zwischen 2 und 3 bei Rhyncho- (lemns (etresiris noch eine Radialfaserschicht. Das echte Pigment entsteht in Zellen und liegt stets im Muskelschlauche. Durch Ruptur der Zellen entsteht die reticuläre Pigmentirung. Das Parenchym wird gebildet durch verästelte Bindegewebszellen und eben- solche kernhaltige sagittale Muskelfasern. Dieses »Reticulum« ist am stärksten bei Landplanarieu , dann bei Süß- und Seewasserplanarien , am schwächsten bei Rhabdocoelen entwickelt, welche also die geräumigste Leibeshöhle besitzen. » S p i n n d r ü s e n « (Schneider) finden sich außer bei Mesostomen auch im Hinter- ende von Vortex viridis. Bei Rh. terrestris findet sich vor dem Schlünde ein Paar großer Drüsen auf Querschnitten. Ein deutliches Nervensystem findet H. bloß bei Meeresplauarien und den Rhabdocoelen : »les Planaires terrestres et d'eau douce sont privees d'un Systeme nerveux localise«. Die Augen liegen dem Nervensystem nicht auf , sondern oberhalb desselben im »reticulum«. Der Darmcanal besteht bei Stenostoimim und Dinophilus aus zwei Abschnitten, sonst aus einem. Sein Epithel findet H. bei Mesost. Ehrenbergü aus platten Zellen mit deutlichen Kernen bestehend. Während der Verdauung quellen diese Zellen unter Verschwinden der Kerne zu transparenten, zähflüssigen Kugeln auf, deren jede starkglänzende kernartige Concretionen enthält. Dazwischen liegen nach außen noch kleinere halbmondförmige Ersatzzellen. Der Schlund ist nach zwei Typen gebaut, die von H. als wichtige systema- tische Merkmale verwendet werden : tonnenförmig bei Rhabdocoelen , schlauch- förmig bei den Dendrocoelen (doliiforme und tubuliforme) . Den Dendrocoelen- schlund findet H. in Übereinstimmung mit Moseley und Mi not bestehend aus: äußerer Hüllmembran , äußerer Längs- und Ringfaserschiclit, darauf einer beson- ders nach dem freien Rande zu sehr dicken Radialfaserschicht, dann innerer Längs-, innerer Ringfaserschicht und innerer Hüllmembran. Beim Schlünde von Vortex viridis fehlen die beiden Längsfaserschichten. Den »Schlauchmuskeln« fehlen stets Kerne, während solche bei Speicheldrüsen (Pros^f. Zmeare , Giardi, Vortex pictus, Prorhynchus stagnalis) stets sammt ihren Kernkörperchen deutlich zu machen sind. Ein Wasser gefäßsystem fehlt stets den Turbellarien mit schlauchförmigem Schlünde [Dcndrocoela H.) . kommt dagegen allen mit tonnenförmigem Schlünde versehenen [RhabdocoelaYi. .) zu. Bei Vortex viridis, pictus und vittatus, wo es bislang nicht constatirt war, fand es Hallez. Die schwingenden Geißeln bestehen nicht aus einer starken, sondern einem Büschel zarter Wimpern. Der Rüssel gewisser Turbellarien [Prostomum , Alaurina , Dinophihis — für letzteren führt H. die Beobachtungen 0. Schmidt' s über die Lage und die Aus- 21* 324 E. Vermes. mündiing des Rüssels durch den Mund weiter aus) unterzieht H. einer vergleichen- den Betrachtung und theilt Folgendes über den Bau desselben (bei Prost, lineare, Strc7\stnipü , Glar(li\ mit: Der musculöse hintere Theil zeigt unter der dünnen Epidermis eine Lage quergestreifter Ringfasern, darauf eine solche von viel feineren Längsfasern. Im Centrum des Rüssels soll sicli eine mit der Leibeshöhle in Ver- bindung stehende und von einem Endothel ausgekleidete Höhle finden. Im vor- deren Theile ist die Epidermis dicker , papillös , ermangelt jedoch der Nessel- kapseln. Die Musculatur ist hier bedeutend schwächer, die Längsschicht derselben die dickere. Von Retractoren findet H. a) vier lange , zwischen Rüsselbasis und Hinterende des Körpers ausgespannte, b) eine Anzahl vom Hautmuskelschlauch ab- gelöster Faserbündel , die Seitenwand des Rüssels und Integument verbindend. Letztere bewirken durch ihre Contractioneu die Einstülpungen des Integumentes imd legen so den Rüssel bloß. Eine secundäre Rolle spielen dabei die Ring- muskeln. Der Rüssel ist Greiforgan , als Tastorgan kann bloß seine lutegument- umhüllung bezeichnet werden. Dieser Rüssel ist homolog dem Nemertinenrüssel nach Bildung (durch Einstülpung der äußeren Haut) und Lage (in einer am Vorder- ende sich öß'nenden Scheide, unter dem Gehirn und über dem Darm) . Stenostomum ist ein »veritable Nemertien degradö«, indem dessen Wassergefäßschlinge (Schmidt, Graff) für einen rudimentären Rüssel (mit Schneider und Barrois) angesehen wird. Den Versuch, den männlichen Ansführungsapparat von ProrhyncJms mit dem Ne- . mertinenrüssel zu homologisiren, weist H. zurück und stellt dieses Thier zu den Rhabdocoelen. Ein interessantes Beispiel von Reproduction theilt H. von Dcndroc lactmm mit. Duplicität des Pharynx mit gemeinsamer Basis und einer äußeren Mund- öfFnung. Was die ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Quertheiluug betrifft, so findet H. die feineren Vorgänge genau wie Graff, doch hat letzterer übersehen , dass die erste Anlage der ringförmigen Verdickung nicht in der Mitte sondern im hinteren Dritttheil der Microstomenindividuen statt hat (»temps de pro- duction«) und sich erst später durch rascheres Wachsthum des hinteren neuen Segmentes nach vorne verschiebt (»temps de regularisation«) . Die Eier bei Microstonmm und Stenostomum entstehen durch Knospung von dem Epithel des Darmes. Für die Ho den vermuthetH. eine Abstammung von der äußeren Haut (die Verschmelzung von Integument- und Darmverdickung bei der Quertheilung wird auch als »conjugaison s'operant entre le feuillet interne et le feuillet externe« bezeichnet) . Bei Zwitter igen Turbellarien reifen die Hoden stets früher als die Ovarien und zwar mit folgenden Varianten : a) bei Rhabdocoelen geht die Bildung der Sper- matozoen noch während der Eibildung fort. Die Begattung ist gleichzeitig eine gegenseitige [Hypost. viride, Prost lineare) , b) bei Meeresdendrocoelen [Leptoplanu, Eurylepta] werden zuerst bloß Spermatozoen gebildet , dann erfolgt die Begattung und dann erst die Bildung der Eier , während welcher gar keine Hodenbläschen mehr gefunden werden, c) bei Süßwasserplanarien schließen sich die beiderlei Geschlechtselemente in ihrer Bildungszeit ebenfalls gegenseitig aus , doch findet noch während der weiblichen Reife Begattung statt , indem dazu das Material der vorher gefüllten Samenblasen verwendet wird. Eine Homologie zwischen Ovarien und Hoden existirt nicht , der Hermaphrodi- tismus ist das primäre , Geschlechtstreunung durch Abortirung einer der beiden Drüsen entstanden. Männliche Organe. Dieselben sind in zweierlei Arten entwickelt : a) bei Rhabdocoelen als zwei langgestreckti; seitliche Hoden , von einem Epithel kern- loser Samenbildungszellen ausgekleidet. Letztere lassen bald je eine Tochterzelle in ihrem Innern entstehen , die sich alsbald ohne Betheiligung des Protoplasma 2. Platyhelininthes. d) Turbcllaria. 325 der Miitterzelle in zwei, dann in vier Zellen theilt. Jede von diesen erhält einen Kern und streckt sicli dann zur fadenförmigen Spermatozoenform [Mesost. Ehren- hcrgü). Beobachtungen an Mcsoüt. personaium, avo im Sommer 1, im Frühling 16 Tochterzellen aus einer Mutterzelle entstehen, führen H. zu dem Schluß, dass die Zahl der letzteren mit der geschlechtlichen Ermüdung abnimmt. In den Hoden- zellen von Mesost. E/irenherf/ii kommen parasitische Psorospermien vor ;von Schneider mit der Samenbildung in Zusammenhang gebracht), b) Bei Dendro- coelen besteht der Hoden aus zahlreichen isolirten Bläschen. Die Spermabildung geht ebenso vor sich, wie bei Rhabdocoelen. Bei MoywceUs Balani und Enterosto- nmm Fingalianum bleibt Stets ein nicht verbrauchter Rest des Protoplasma der Mutterzelle neben den Spermatozoen zurück. Das Secret der accessorischen Drüsen des männlichen Apparates ist körnig und ballt sich meist zu rundliclien Massen ; nur bei Prorhjnvlms ist dasselbe flüssig. Es wird gleichzeitig mit den Spermatozoen ausgestoßen und von denselben im Itcceptaculum seminis resorbirt. Da die Spermatozoon meist erst in diesem ihre Beweglichkeit erlangen, so ist es wohl als Nährstoff für diese zu betrachten. Wo die accessorischen Drüsen zu Giftdrüsen umgewandelt sind (Prost, lineare), da dient demselben Zweck ein eiweißartiges Secret, das von der Wand des Recepta- culum ausgeschieden wird. In Bezug auf das Verhältnis zwischen den Ausfüh- rungsgängen des Hodens und der accessorischen Drüsen kommen folgende Modi- ficationen vor : a) ein gemeinsames Reservoir für beide (gewisse Mesostomcen) , b) getrennte aber commuuicirende Reservoire u. z. das Samenreservoir über dem des accessorischen Secretes liegend [Macrostomum^ Vortex, einzelne Mesostomeeu) ; — in beiden Fällen findet eine Mischung zwischen Sperma und accessorischem Secret statt ; c) vollständig getrennte Reservoire (Prostonmm , Prorhy^ichus) — hier sind die accessorischen Drüsen ein Giftapparat geworden und haben mit dem Sperma nichts zu thun. Der Ausführungsgang der Giftdrüsen verläuft im Centrum des Ejaculationscanales. Verhältnisse wie a) und b) finden sich auch bei Dendrocoelen. Weibliche Organe. Die Eier sind losgelöste Zellen des Ovarialepithcls {Prost, lineare , Prorhynchus stagnalis) . Die Production von durchsichtigen Sommer- und hartschaligen Wintereieru ist eine Anpassung einerseits zum Schutze des Individuums (Sommereier bloß bei durchsichtigen, freischwimmenden Mesostomcen) andererseits zur Erhaltung der Art ;harte Schalen als Schutz wäh- rend des Winters) . Sobald die durclisichtigen Mesostomcen mit der Production von Wintereiern beginnen, verkriechen sie sich unter Blättern etc. Das gefärbte Mes. persnnatum producirt überhaupt keine »Sommereier.« Die Dotter Stöcke fehlen den Meeresdendrocoelen. Die Zellen des Dotter- stockes (= Einahrungsstockes) sind homolog den Eiern und der Dotterstock als losgetrennter Theil des Ovariums zu betrachten. Bei Mcurostomum sind Ei- und Dottererzeugende Zellen noch in einem Organ vereinigt. Die in letzteren gebil- deten Dotterkörnchen mischen sich mit dem Plasma der Eizelle. Pjci Prorhynchus legen sich die Dotterzcllen in toto um die Eizelle lierum. »Supposons que la l)artie infericure du sac Ovarien du Prorhynchus, produisant les cellules nutritives, au lieu de sc trouver en ligne droite avec la partie qui produit les oeufs, vienne u former un diverticulum en communication avec la partie infericure de l'ovaire par un canal retreci, et nous aurons la disposition ordinaire des autres Rhabdo- coeles, c'cst-ä-dire une dißerenciation de l'ovaire en deux glandes distinctes.« Die selbständigen Dotterstöcke sind von einem Epitlicl kernlialtiger Zellen ausgekleidet, welche mit zunehmender Entwickclung ein Kcrnkörperchen erhalten, wachsen und allmählich die Dotterkörnchen ausbilden. Die Zahl dieser Körnchen in je einer Zelle ist verschieden bei den einzelnen Familien. Die Dotterzellen 326 E. Vermes. behalten ihre Selbständigkeit beinahe bis ziim Ausschlüpfen der Jungen und ver- lieren erst sehr spät die Fähigkeit amöboider Bewegung, welclie von H. übrigens auch bei den Eiern der Ehabdocoelen beobachtet wurde. Die Eischale ist ein Secret der Uteruswandung. Bisweilen ( Voriex pictus) münden in den Uterus besondere Drüsenbttschel für diesen Zweck. Die Oviducte sind nicht in Continuität mit den Ovarien. Die Eier fallen in die Bindegewebslücken und von da in die Öffnungen der Oviducte, deren bei Meeresdendrocoelen 2, bei Süßwasserplanarien einer vorhanden ist. 0. Schmidt hat bei letzteren den Oviduct als Uterus beschrieben. Schmidt' s paarige räth- selhafte Organe von Poh/cdis comuta sind flaschenförmige Haufen von Sperma- tozoen und accessorischem Secret, »Pseudospermatophoren«, die sich in den, nach H. bei allen Süßwasserdendrocoelen doppelt vorhandenen muskulösen Recept. seminis vorfinden. — E t li 0 1 0 g i e. In diesem Capitel werden zum erstenmale die höchst interessanten Beziehungen (mimicry, adaptation) besprochen, in welchen die Turbellarien zu ihrer Umgebung stehen, was Form, Farbe und — da die letztere vielfach von ihr abhängt — die Nahrung betrifft. Leider gestatten die hier angeführten Details keinen Auszug. Ferner wird die bereits früher von Hallez (Bull, scientif. dept. du Nord, Mai, p. 149) bekanntgemachte merkwürdige Erscheinung der Cr y- stallisation des Protoplasma aller Gewebe von Mcsost. Ehrenhvrci'n im Herbste ausführlich geschildert. Die Crystalloide, pentagonale Dodecaeder, er- scheinen anfangs einzeln in den Speicheldrüsen, Spinndrüsen und in Ovarien und Hoden nach Aufhören ihrer Function. Binnen zwei Monaten (Ende August — October) erfüllen sie jedoch massenhaft den ganzen Körper, heben die Durch- sichtigkeit auf und verleihen dem Thiere eine mattweiße Farbe. Wahrscheinlich sind diese Crystalloide Reservenährstoffe und die Thiere können auf Kosten der- selben überwintern. Die Entstehung dieser Gebilde wird folgendermaßen ge- schildert : »Avant rapparition des dodecaedres, on voit daus ces differents organes la substance protoplasmique se transformer eu spheres d'un diametre d'abord beaucoup plus petit que celui des dodecaedres : Le nombre de ces spheres, tres- restreint au debut , va sans cesse en s'augmentant, et quand tout ou au moins la plus grande partie du protoplasme se trouve transforraee en dodecaedres penta- gonaux, on n'y rencontre plus que de tres-rares spheres semblables ä celles dont je viens de parier.« Von den als neu beschriebenen Parasiten der Turbellarien sind es nur die Psorospermien im Hoden von Mesost. Ehrenhergii und die in Fl. fiiscu gefundenen Psorospermienkapseln und amöbenartigen Wesen. Die übrigen sind längst bekannt und ist Hallez Nr. 1 =Mermis myrest-ens Leuck., Nr. 2 = Ojialina 2)lanarianmi v. Sieb., Nr. 3 = Trichodina niitra v. Sieb. Entwickelungsgeschichte. a) Meeresplanarien n. zwar Lepiopkma fremellaris 0. F. Müll, und Eurylepta auriculata 0. F. Müll. Erstere ist mit Leichtigkeit in Aquarien zu ziehen und legt hier Laich ab. Die Befruchtung findet vor der Ei- ablage statt. Eine resistente, durchsichtige, dünne Eischale ist vorhanden. Die ersten Vorgänge sind dieselben, wie überall wo man sie bisher beobachten konnte : Verschwinden des Kernkörperchens, Bildung der Richtungsspindel, Ausstoßen des Richtungskörpers. Dieser theilt sich bei Beginn der Furchung, so dass man später stets zwei Richtungskörper vorfindet, die wenigstens anfangs eine constante Lage zum Ei beibehalten. Dem Ausstoßen des Richtungskörpers folgt eine 5 — 10 Min. dauernde langsame amöboide Bewegung des ganzen Eies, dessen Oberfläche sich mit warzenförmigen Erhabenheiten bedeckt, die es unmöglich machen, den Kern wahrzunehmen. Solche Bewegungen finden wahrscheinlich schon vor der Befruchtung statt, und Quatrefages' Angabe von sich bewegenden Larven im Oviduct von Poli/cells palUdus (das er deshalb als vivipar erklärte) , ist 2. Platyhelminthes. d) Turbellaria. 327 wahrscheinlich auf solche amöboide Bewegungen unbefruchteter Eier zurückzu- führen. Nacli Aufhören dieser äußeren Formveränderungen scheinen noch innere Protoplasniaströuiungen einige Min. lang fortzudauern, indem der jetzt deutliche Kern erst 5 — lU Minuten nach Aufhören der ersteren in centraler Lage zur Ruhe kommt. Jetzt beginnt unter den bekannten Kerntheilungsphänomenen die Fur- cliung. Die erste Theilungsebene geht durch die Richtungskörper, so dass der Theilungsamphiaster senkrecht auf die Richtungsspindel zu liegen kommt. Nach Theilung der ersten beiden Zellen haben wir 4, der Eiaxe parallele Zellen vor uns. Als Axe bezeichnet H. den vom Bildungspol (»pole formateur«, der Aus- trittsstelle des Richtungskörpers und Bildungsstätte der Exodermzellen) zum ent- gegengesetzten Pol (dem zukünftigen Gastrulamunde) gehenden Eidurchmesser. Die nächste Theilungsebene steht senkrecht auf der Eiaxe und theilt dieselbe in zwei ungleiche Stücke , deren kleineres dem Bildungspole anliegt. Hier schnürt nämlich jede der 4 großen Zellen eine kleine Zelle ab und das Ei besteht jetzt aus 1 großen (Entoderm-) und 4 kleinen (Exoderm-)zellen. Diese sind den ersteren anfangs opponirt (»temps de formation«), rücken aber bald um 45° (»temps d'orien- tation«] und altcrniren jetzt mit jenen. Diese beiden Momente, Bildung und Orientiruug, zeigen später in allen Stadien, soweit man dieselben verfolgen kann, eine wesentlich verschiedene Stellung der Furchuugsproducte. So folgt jetzt eine Theilung der 4 Exodermzellen in der Längsaxe und Bildung einer achtzähligen Rosette am Bildungspol. Diese orientirt sich in der Weise, dass sie in zwei vier- zählige Rosetten zerfällt , eine innere , deren Zellen mit den 4 Entodermzellen altcrniren, und eine äußere, deren Zellen letzteren opponirt sind. Im nächsten Stadium mit 1 2 Exodermzellen bilden diese 3 Rosetten : eine centrale , die sich wieder um 4 5" »orientirt« und jetzt den Entodermzellen opponirt ist, dann nach außen 4 alternirende und dann wieder 4 opponirte Zellen. Jetzt schnürt jede Entodermzelle an der dem Bildungspole entgegengesetzten Seite je eine Zelle ab — die Mesodermzellen, die sich alsbald alternirend mit den Entodermzellen Orientiren und allmählich nach dem Bildungspole hinaufrücken. Die Furchungs ebenen verhalten sich also, wenn wir uns das Ei senkrecht, den Bildungspol nach oben, stehend denken, folgendermaßen: 1) obere Horizon- talebene (Abschnürung des Richtungskörpers) , 2) Verticalebene von rechts nach links durch die Eiaxe (die ersten beiden Furchuugskugeln) , 3) Ebene von vorn nach hinten, auf der vorigen senkrecht (4 Furchungskugeln) , 4) eine Ebene etwas unter der und parallel zur ersten (4 Exodermzellen) 5) und 6) zusammen- fallend mit der zweiten und dritten (Vermehrung der Exodermzellen auf zwölf] , 7) Horizontalebene nahe dem unteren Eipole, parallel mit der ersten und vierten (Mesodermbildung) . Die weiteren Theilungsebenen lassen sich schwer verfolgen. Die Gesetze, nach denen sich die Richtung der Theilungsebenen bestimmt, sind nach H. folgende: 1. Bei der Furchung ist bloß das Nuclearplasma activ, das Cellularplasma passiv ; 2. fällt das Centrum des Amphiaster mit dem Centrum der Zelle zusammen, so werden, ob die Axen beider zusammenfallen oder sich schneiden, a) die beiden Strahlensysteme (asters) gleich, b) die folgende Thei- lungsebene senkreclit auf die Amphiasteraxe sein und diese in zwei gleiche Hälften theilen ; 3. fallen die beiden Centra nicht zusammen, so wird dagegen a) die Größe der beiden Strahlensysteme des Amphiaster ungleich , b) dasjenige das kleinere sein, das entfernter ist von der Zellenaxe, c) die folgende Theilungs- ebene zwar ebenfalls senkrecht auf die Amphiasteraxe fallen, aber letztere in zwei mit der Ungleichheit der Strahlensysteme correspondirende ungleiche Theile theilen. Die Exodermzellen theilen sich fort bis auf 24, in drei Kreisen angeordnet, deren innerster noch immer aus 1 den Entodermzellen opponirten Zellen besteht. 328 ^- Vermcs. Darüber hinaus ist die, besonders am Rande der Exodermkappe stattfindende Vennelirung nicht mehr genau zu verfolgen. Erreicht der Rund der Exodermkappe den Aequator, so theilt sich eine der vier Entüdernizcllen und es bildet sich eine fü nf t c Entodermzell e. (Dieser Vor- gang wird als «rajeunissement« gedeutet und diese ftinfte Entodermzelle soll später die Hauptmasse der fettig-eiweißartigen Substanz bilden, welche den Lar- vendarm erfüllt) . Die Mesodermzellen vermehren sich ebenfalls und bilden jetzt vier kreuzförmig gestellte Zellhaufen zwischen Exo- und Entoderm. Vier Knos- pen wachsen jetzt von dem oberen Ende der Entodermzellen hervor und sollen die Darm Wandung zu bilden bestimmt sein. Die Umwachsung der Exoderm- zellen erstreckt sich jetzt auf ca. ^4 ^^^ Eies, die Flimmerhaare bilden sich und die Rotation des Embryo um seine Längsaxe beginnt. Durch weitere Umwach- sung wird der Gastrulamund punktförmig und an dieser Stelle findet H. später auch den definitiven Mund, ohne dass indess dessen Identität mit dem Gastrula- munde sicher gestellt werden konnte. Die Mesodermzellen erfüllen jetzt den Bil- dungspol und breiten sich zwischen Exoderm und Darmwandung aus. Der Darm bildet in diesem Stadium eine centrale Masse kugliger Zellen ohne Communication nach außen. Die ursprünglichen Entodermzellen verschwinden , indem sie den Darm als »Deliquium albumino-graisseux« erfüllen. Dieses ist nach H.'s Meinung homolog der Marksubstanz der A c o e 1 c n , bei denen es zur Bildung der vier Darmknospen wahrscheinlich gar nicht gekommen ist. Eine kleine Segmentationshöhle ist während der Furchuug zwischen Exo- und Entoderm vorhanden, geht jedoch mit Ausbildung des Mesoderms ver- loren. Der Embryo wird ein solider Körper iind erst nach seiner Abplattung kommt eine Leib es höhle durch Spaltung des Mesoderms in ein äußeres (Haut- muskelschlauch) und inneres Blatt (Reticulum) zu Stande. Zur selben Zeit bildet sich in der Kopfregion »un bourrelet cephalique«, ein vorübergehendes Gebilde von rein atavistischer Bedeutung (= homolog den Kopflappen bei pelagischen Planarienlarven) . Der Pharynx entsteht als Knospe der DarmAvand und das Epithel der äußeren Haut stülpt sich um diese ein und bildet die Scheide des Pharynx. Es entstehen die Hautborsten, das Gehirn (im Mesoderm), erst 2 dann 4 Augen. Die ganze Entwickelungsdauer bis hierher beträgt 1 1 Tage , doch kann jetzt die Larve noch sehr lange (bis 6 Wochen) in der Schale verbleiben , ehe sie sich aufrollt und die Schale zerreißt. Bei FAinßepta uurieulata 0. F. Müll, beobachtet H. amöboide Bewegungen des Eies noch vor dem Ausstoßen des Richtungskörpers und gibt Genaueres über das Ver- halten des Kernes während der Zeit nach diesem Vorgang. Die Entwickelung ver- läuft hier bedeutend schneller als bei Leptoplana trem. und H. schildert besonders die Histogenese eingehend : die Delamination des Exoderms in die äußere Epithcl- und die darunter liegende Stäbchcnzellschicht, die Spaltung des Mesoderms in das eigentliche , aus runden und gestreckten oft verästelten Zellen bestehende Binde- gewebe und die Zellschicht, aus der der Hautmuskelschlauch hervorgeht. Die pe- lagische mit 8 Flimmerlappen und einer steifen Borste an jedem Ende des Kör- pers versehene Larve wird genau beschrieben und die Ableitung der Pilidium- larve dcrNemertinen von solchen pelagischen Dendrocoelenlarveu zurückgewiesen. b) Die Entwickelung der R li a b d o c o e 1 e n hat H . bloß nach hartschaligen Eiern untersucht durch Zerreißen der Schale mittels Nadeln und er gibt von ver- scliiedenen Species einzelne Stadien, die zusammen aber nur den Schluß gestatten, dass die Entwickelung im Großen und Ganzen auch bei Rhabdocoelen wie bei //r;>/'o- jdana trcmcUaris ohne Metamorphose und mit Bildung einer Gastrula durch Um- wachsung verlaufe. Speciell von Interesse ersclieinen einige Angaben über Pro- 2. Platyhelminthes. d) Turbellaria. 329 Stoma lineare, die Eutwickehmg des Stilets und die paarige Anlage des später nnpaaren Recept. seminis imd die erste Anlage des Kü.sscis als einfache Ilaut- einscnkung betretfend. Ein optisclier Querschnitt durch die Larve von Mesust. rostrahmi zeigt dieselbe liistiologische Schiclitung wie bei Euryhpta auriculata. Jensen, O. S., Turbellaria ad litora Norvegiac occidcntalis. Ikrj^en, 1S7S. in. Jensen') reiht sich mit seiner prächtigen Arbeit würdig au die besprochene Publication an. Das Hauptgewicht seines Werkes liegt in der mit ))ewunderungs- würdiger Ausdauer ausgeführten genauen Analyse des Geschlechtsapparates zalil- reicher, zumTheil systematisch höchst wichtiger und neuer Meeres-Rhabdocoelen. Diese letzteren gaben fast ausschließlich das Material zum allgemeinen Theile dieser Arbeit. Zum Nachweis der Epithelzellen und deren Kerne (bei Vortex cavifrons n. sp. auch Kernkörperchen) dient J. die Silberimprägnation. Die vonM. Sc liul tz e beschriebenen wasserliellen ovalen oder rundlichen Vacuolen der Haut sind kein Product der Compression (Ilallez) , sondern ein normales Vorkommnis und auch ohne jede Compression nachweisbar. Lange Tasthaare mit ruckweiser peitschen- artiger Bewegung sind weit verbreitet in der Haut und bisweilen auch am Schlund- rand [Cylindrostomum longißlum Jens.). Sie wurden früher wahrscheinlich mit Borsten verwechselt. Die Haftpapillen sind aus Stäbchen zusammengesetzt und finden sich bis- weilen auch im Vorderende, so bei Kylosphaera armata n. g. n. sp. in einer Reihe auf der Bauchseite nächst dem Munde und dienen zum Festheften an der Beute. Unregelmäßige (Kalk?) Körperchen von höchstens 0,0087 mm. finden sich neben den Stäbchen in der Haut von Flagiostomum Koreni n. sp. Der Hautmuskel- schlaucli von Mmwcclis besteht aus äußerer Ring- und innerer Längsfaserschichte. Die Fasern der letzteren sind in Bündel zerfallen, die untereinander durch schräge Fasern verbunden werden. Die »Stäbchen f. Körper« werden durch bestimmte meist am Vorderende gelegene Öffnungen aus dem Körper ausgeführt und es führen dahin die Stäbcheu- straßen [Monocelis hamnta n. sp. , Vortcx angidatus n. sp.). Bei erstgenannter Art finden sich solche auch im Hinterende, doch sind die hier vorhandenen Stäb- clien größer und anders geformt als im Vorderende. Die Anordnung der Stäbchcn- bildungszellen (»spindelförmige Säcke«) und das Verschmolzen ihrer Ausläufer zu gemeinsamen Stäbchenstraßen entspricht der vom Ref. s. Z. von Mes. Ehren- hercjii gegebenen Darstellung, yt Aphanostomum diversicolor Oe. zeigt im Vorder- ende des Körpers langgestreckte mit langen feinen stabförmigen Kr»rpern gefüllte Säcke, die sich an der Oberfläche öffnen. Dem sonderbarsten Verhältnis begegnet man bei Monocelis assimilis Oe., wo die Stäbchenreihen von allen Seiten in den Penis münden, um durch diesen aus dem Körper ausgeführt zu werden.« Ebenso bei Plagiostomum Koreni n. sp. Auf Reiz durch verdünnte Essigsäure wurden diese Stäbchen stoßweise durch den Penis ausgetrieben. J. ist darnach geneigt mit Schneider diese Körper als Reizmittel bei der Begattung anzusehen. Nessel- fäden im Inneren der Stäbchen konnten niclit entdeckt Averden. Manchmal [Con- vohita ßavibacillum n. sp . imd Enterostomum ßavibacillum n. sp.) finden sich gleich- zeitig farblose und gefärbte Stäbchen. Bei Kylosphaera armata n. g. n. sp. finden sich Nesselorgane und Stäbchen, desgleiclien bei Gyralor Schmidtii \\. sp., wo auch die Übergänge zwischen beiderlei Gebilden zu finden sind. Schleimdrüsen wurden bei ^&a. Aphanostomum-AxiQW als kleine Säckchen mit körnigem Secret im Vorderende entdeckt. »Bei Monocelis assimilis mündet eine *) Dieses Referat ist ein Auszug aus einem deutschen Resume des allgemeinen Theilcs seiner Arbeit, welches ich der großen Güte des Herrn Jensen verdanke. 330 E. Vermes. Menge einzelliger Scliloimdvüsen, die ein körniges Secret absondern, in einer ein- zigen Öflnr.ui;- an der Uauchscite , eine kurze Strecke hinter der männlichen (jcschlechtsöHuung aus.« Es folgt eine genaue Darstellung von dem Bau der 0 1 0 1 i t h e n bei Aphcmostomum - Arten (plattgedrückt und aus Centralkorn und Kandpartie bestehend ; ersteres mit kleiner Höhle im Centrum und durch Druck von letzterer isolirbar) \\\\A Monocelis hamata n. sp. (Otolith mit 4 Nebenotolithen, an letzteren zwei feine Fäden oder Häutchen befestigt , die den ganzen Otolithen an die vordere Blasenwand befestigen) . Parenchymstückc von Convoluta paradoxa zeigen amöboide Bewegung. Bei Aphanostomum diversicolor Oe. zweierlei Spei- cheldrüsen mit verschiedeuköruigem Secret vorhanden. Vielfach verbreitet finden sich accessorische Drüsen, die in die Geschlechts- öffnung Tröpfchen eines starklichtbrechenden Secretes von 0,01 mm. Durch- messer absondern. Die Monocelis - AxiQxs. haben zwei Geschlechtsölfnungen und nur in die weibliche münden diese accessorischen Drüsen, so dass dieselben wohl im Dienste des weiblichen Apparates stehen. Sehr mannigfaltig sind die accessorischen Drüsen des männlichen Apparates. Bei Münocelis assimilis n. sp. ganz fehlend , finden sich bei Plagiost. Kor ml und Vortex angulatus n. sp, zweierlei accessorische Körnerdrüsen. Dieselbe Function (specifische Einwirkung auf den Samen) haben wolil auch die Drüsen , die bis- weilen in die Bursa copulatrix oder deren Ausführungsgang einmünden [Bi/rsu- 2)/ikbs Ch-affii u. g. n. sp., Froxenetes flahelUfcr n. g. n. sp.). Solche Körnerdrüsen sind nach J. fälschlich oft als Giftdrüsen beschrieben worden, so namentlich bei Prostoma [Gt/rator] lineare. Bei G. Daniclsseni n. sp., das ganz ähnliche Verhältnisse aufweist wie jenes , auch dasselbe körnige »Gift«- Secret, wird dieses ganz gewiss dem Samen beigemischt. Das eigentliche Gift hat eine ganz andere , viel feiner granulirtc Beschaffenheit ; Giftsack -|- Giftstachel stehen hier nur durch einen musculösen Strang mit dem Behälter des aces- sorischcn Kornsecretes in Verbindung und sind sonst völlig getrennt von dem männlichen Apparate. Lang, A., Untersuchungen zur vergleich. Anatomie und Histologie des Nervensystems der Platyhelminthen. in: Mittheil. Zool. Station Neapel. 1. Bd. 4. Hft. p. 459—488. Verf. lichtet endlich in einer vortretFlichen Arbeit das Dunkel, das bisher über^ dem Nervensystem der Seeplanarien gelegen und zeigt, wie die verschiedenen Beobachter vor ihm dazu kommen konnten , in diesem Organ ein Wassergefäß- system, Blutgefäßsystem etc. zu sehen. Seine Publication, einer Monographie der Meeres-Dendrocoelen von Neapel entnommen, bezieht sicii auf die Genera 77«ysffwo- ::oon und Planocera. Das Gehirn ist ein querovaler Knoten durch eine mediane Ausbuchtung in zwei Lappen getheilt, jeder Lappen vorn und außen mit einem kleinen, gekerbten, feinkörnigen Anhang — der Ursprungsstelle des Sinnes- nerven — versehen. Außer einem medianen vorderen Nerv strahlen jederseits 10 — 11 Nerven aus, die vorderen als Sinnesnerven die Augen und Tentakel ver- sorgend, als letztes und stärkstes Paar nach hinten die beiden Längsstämme. Alle diese Nerven anastoraosiren unter einander , verästeln sich gegen den Kör- perrand immer mehr , um schließlich ein nach außen immer enger werdendes, ziemlich regelmäßiges Maschenwerk zu bilden. Aus diesem gehen zuletzt feine Fäserchen unter das Epithel. Auch die beiden Längsstämme sind »in ziemlich regelmäßigen Abständen durch auch selbst wieder anastomosirende zarte Nerven verbunden , die im Bereiche des Rüssels auch diesen innerviren. Von einem be- sonderen, den Küssel (Pliarynx) umfassenden Nerven ist keine Spur vorhanden.« Das Gehirn liegt in einem birnförmigen hellen Hofe , der dadurch zu Stande kommt »dass in seinem Bezirke Körperpigment , Hodenbläsehen und Eibildungs- 2. Platyhelminthes. d) Turbellaria. 331 Stätten völlig zurücktreten und die Darmverzweigungen , denselben umkreisend, ausciuaiulerweiclieu. Nur ein einziger dünner Darmast verläuft in der Median- linie durcli diesen Hof, mitten über das Gehirn.« Dieser Dunuast wird von zwei, über demselben anastomosirenden Sinnesnerven umfasst. Gehirn und Nervennetz liegen unter dem Darme, der Bauchmuskelmasse direct auf, ersteres stets vor dem Pharynx und der Mundöftuung , die feineren Anastomosen des letzteren senken sich in die Muskelmasse selbst ein. Über dem Nervennetz lagern die Hodenbläschen — die Eibildungsstätten haben stets eine völlig dorsale Lagerung. Das Gehirn ist von einer anliegenden structurlosen Kapsel umschlossen, an die sich die Muskelfasern innig anlegen. Die Ganglienzellen , als unipolare, bipolare und colossale multipolare Zellen und kleine Ganglienzellenkerne mit nicht mehr erkennbarem Plasm abcleg sind symmetrisch gelagert. Die Kerne setzen hauptsächlicli die vorderen gelappten Anhänge zusammen, von denen die Sinnes- nerven entspringen , die unipolaren liegen um die aus dem Gehirn austretenden Nerven , die multipolaren anastomosirend in den von Faserzügen freigelassenen Partien. Der Centraltheil des Gehirns besteht aus feinfaseriger Substanz , indem alle in die Nerven austretenden Faserzüge im Gehirn mit einander durch bogen- förmige nach innen vorspringende Commissuren verbunden sind. L. schildert diese Verhältnisse ganz detaillirt. Die Nerven bestehen aus äußerst zarten Fasern und eingelagerten Ganglien- zellen, natürlich auch die beiden als »ßalkcnstränge« bezeichneten Längsnerven, ihre nervöse Natur erscheint durch L.'s Arbeit endlich sicher gestellt- »Denken wir uns ein Gewebe von verschiedenartigen Ganglienzellen , wie sie im Gehirn unserer Thiere vorkommen , in einer bestimmten Richtung in die Länge gezogen, wobei die Ausläufer des Plasmas , nun als Fasern differenzirt , auf Kosten des- selben überhand nehmen , ferner das Körperparenchym die einzelnen Elemente dieses Gewebes verbinden, so haben wir die Structur der Nerven unserer Dendro- coclen, der sogen, spougiösen Stränge«. Von einem Circulations- oder W a s s e r g e f ä ß s y s t e m hat L . keine Spur entdecken können. Lankester, E. Ray, Chlorophyll in Turbellarian Worms and other animals. in : Quart. Journ. Microsc. Sc. July. p. 434. Verfasser gibt gelegentlich der Besprechung der erwähnten Arbeit von G e d d e s (s. oben p. 322) eine Zusammenstellung dessen, was wir über die Bedeutung des Chlorophylls im Thierreiche wissen und nicht wissen. H. Systematisches und Faunistisches. Carriere, J., notirt (Zool. Anz. Nr. 15. p. 668) einen neuen Fundort ftir Plan. terreslris 0. F. Müll. (Ebersteinburg bei Baden-Baden). Danielssen & Koren erwähnen (Fra den Norske Nordhavsexpedition. in: Nyt Mag. for Naturvid. 25. Bd. 2. Heft. p. 108) röthliche Planarien im Darme von Myriotrochus Rinkii St. gefunden zu haben. Duplessis verzeichnet (Biill. Soc. Vaud. Vol. 16. p. 157) folgende bisher im Genfersee noch nicht beobachtete Turbellarien aus 45m Tiefe : Macrost, hystrix Oe. , Mesost. monfanuni Gtf. , Mesost. banatmim Gff. , und als nov. spec. Vortcx inter- medius. Fries gibt (Zool. Anz. Nr. l'J. p. 45. Nr. 30. p. 308) neue Mittheilungen über seine Plan, cavatica und beschreibt PL macrocephala nov. spec. aus der Bielshöhle im Harz. G raff lenkt (Zool. Garten. Juli. p. 1!)6) die Aufmerksamkeit auf das häufige Vor- kommen der- Plan, terrestns Müll. , Plan. Limrdi Gff. und der (iconcmertcs chalico- phora nov. spec. im Zoologischen- resp. Palmengarten zu Frankfurt a./M. 332 E. Vcrrnes. Gulliver findet auf Rodrignez eine neue Landplanarie , Geopluna Whurtoni x\. sp. :Pliilos. Transact. London. Vol. IGS. p. 557—563). llallez trennt (Contribut. ä Ihist. nat. d. Turbell. s. oben) i\\^ MonoccUda die bis- herigen Genera Monncclis , Enterostomum , Turbella und Vorticeros ab und «teilt sie zu den Dendrocoeleu. Eliabdocoela und Deudrocoela werden cliaracterisirt : Khabdocoela. lloticulum wenig entwickelt, Pharynx tonnenförmig, Wasscrgefäßsystem vorhanden, Ovarien und Hoden meist paarig, Körper meist cylindrisch. Dendrocoela. Reticulum fast den ganzen Leibesruum er- füllend, Pharynx schlauchförmig, Wassergefäßsystem fehlend, Ovarien und Hoden zahlreich im lleticulum zerstreut, Körper meist abgeplattet. Als niedrigste Formen betrachtet H. die Microstomeen, dann die Macrostomeen. Aus diesen werden einerseits durch Z>/««/;/«7«s-ähnliche Formen die Nemertinen (mit Stenostomum) , andererseits die Convoluten abgeleitet. Von Letzteren spalten sich die Dendrococlen (mit den Moiwcelida) und die Rhabdocoelen [Mcsostovta, DerosUmia, Prostoma) als gesonderte Aste ab. Prorhpichus ist wahrscheinlich ein früher Seitenzweig des Stammes der Rhabdocoelen und gehört zu diesen. Eine ausführliche fast monographische Beschreibung erhalten folgende Species von Wimereux und Lille: Mkrost. giganteum n. sp., Dmophiliis mctameroides n. sp., Vortcx Graffii n. sp., Prostom. Giardii n. sp. (ist = Gyrator Danielsseni Jensen ^ Prost. /telgohrndicuinMetsch.. — Der Ref.), Vorticeros pulchcUumvSiX. nov. luteum, Vortic. Schmidtn n. sp. [mit Vortic . pulehelhim 0. Seil, in Wimereux vorkommend; s. auch Hallez (Bull. Sc. dep. Nord, Juin, p. 187)], Turhella inermisn. sp., J/o- nocelis Bahni n. sp., Dendrocoelum angarensc Gerstf. (bei Lille im Schlamm einge- graben, 4 cm lang) . Jensen schließt sich in seinem System (Turbellaria ad litora Norvegiae occidentalis. Bergen, 1878) anM.Schultze & Uljanin an, beider Systeme combinirend und etwas modificirend. Hauptgruppen: L Acoela, IL Coelata, letztere in A) Aprocta, B) Proctucha (Nemertinen) zerfallend. Leider gestattet das Progamm dieses Berichtes nicht auf die vorzüglichen Species- beschreibungeuund die mit größter Gründlichkeit behandelte Synonymie einzugehen. Folgende neue Genera sind aufgestellt: Byrsophlebs : Mund und Schlund wie bei Mesostomum. Ein Ovarium. Recept. sem. und Bursa copulatrix durch einen Canal verbunden. Zwei Geschlechts- öfFuungen. Proxenetes : Mund und Schlund wie Mesostomum. Zwei Keim-Dotterstöcke. Bursa und Receptaculum vereinigt zu einem Organ. Eine Geschlechtsöffnung. Kxjlosphacra : Ein Rüssel und Schlund wie bei Prostomum. Haftpapillen in der Nähe des Mundes. In diesen ein unpaarer Wassergefäßstamm mündend. Bursa und Receptaculum vereinigt. Penis hart, spiralig. Eine Gesqhlechtsöffnung, Novae species: Aphanostomum, clegans, Convohita flavihavillmn, Mecynostomwn agile, Byrs. Graffii, Prox. flaheUifer, Vor tex angiilafns und a^7iis, Kglosph. armata, Gyrator Danielsseni , PJagiostomum (char. em.) Koreni , Armostomum Sarsii , Ente- rostovium ßavibacillum , Monocelis hamata .^ Stylockus roseus , Thysanozoon papilhsum, letztere zwei nach dem Nachlaß von M. Sars, dem auch die Tab. VIII angehört. Im ganzen werden von dem Striande Bergens aufgeführt 3S Turbcllarien (meist Rhabdocoela) . Lang, A., führt (Mittheil. zool. Stat. Neapel, p. 15!) ff.) als nov. spec. an: Phno- cera Graffii und Proceros Lo-Bianchii. 2. Platyhelminthes. e) Ncmertini. 333 Levinsen, G. M. R., Bidrag til Kundskap om Grönlands Turbellaricfauna. in: Vid. Mcd- del. Nat. Foren. Kj^bcnh., lS7t)/80. p. 165—204. Levinsen findet im Süß- und Salzwasser Grönlands 38 Turbellarien und gibt zum Theil neue Details über dieselben. Neue Genera: Ulianinia (der Vordertlieil des sehr weichen Körpers durch eine Querfurche abgesetzt, 2 Augen, Pharynx in der Körpermitte gelegen, wie bei Mesostomum, Nesselorgane wie bei Microstomum, Penis weich , Keim-Dotterstöcke) und Graffia (Vordereude durch eine lialsartige Einsclinürung abgesetzt, zwei metallisch glänzende Augen, Pharynx im hintersten Drittheil , wie bei Mesostomum , Keim-Dotterstöcke) . Novae species: Aphanost. latissimtmi , Cnnv. groenlandica , Mecynosi. coräi- forme , letitiferum , Mesost. violaceum , agile , Vortcx punctalus , Annplodmm Mytili, Gyrator groenlandicuSj assimilis, Plagiost. caiidatum, Acmost. groenlandicnm, Cylindrost. album , discors, Oerstedi, elongaium, Monocelis alba, hirtido , Microst. groenlandicnm, Ulianinia mollissima , Graffia capitata. Mereschkowsky, C, Über einige Turbellarien des weißen Meeres, in; Arch. f. Naturgesch. p. 35 — 55. Verfasser findet etwa 15 Arten im weißen Meere. Sein nov. gen. Alauretta ist jedenfalls ein Microstomum. Der »After« ist der Mund des 2. Hauptsegmentes. Als nov. spec. figuriren : AI. viridirostnmi, Vrostomnm papillatum, Mesost. Graffii, Fovia lapidaria. Die von Noll (Zool. Anz. Nr. 34. p. 404) in seinem Aquarium erzogene Turbellarie ist , wie Ref. sich unterdessen überzeugte , identisch mit Aphanostomum diversi- color Oe. Packard (Zool. for Students. p. 142) erwähnt eine augenlose höhlenbewohnende americanische Dendrocoele, Dendr. percoecum nov. spec, Studer (Archiv f. Naturgesch. p. 123) von Kerguelensland eine Lej) top lana n. sp., Villot (Ann. Sc. Nat. T. 8. Art. 2. p. 32) aus Scrobicuhria tenuis eine parasitische Rhabdocoele. e) Nemertini. I. Morphologie und Physiologie. Giard, A., Sur l'embryogenie des Nemertes. in: Revue et Mag. de Zool. T. H. p. 255 — 200. Kurzer Bericht über die lange vorher erschieneneu Arbeiten von Barrois. Graff, L., Gconemertes chalicophora. in: Morpholog. Jahrb. 5. Bd. p. 430 — 449. Graff bearbeitet die Anatomie einer im Frankfurter Palmengarten gefundenen Landnemertine , Geonemertes chalicophora n. sp. Dieselbe ist 12 mm lang und ge- hört nach Bau und Bewaffnung des Rüssels , Bau der Leibesmusculatur und des Nervensystems zu der Gruppe der Enopla, wie Geon. palaensis Semp. Mit letzterer theilt sie die Einmündung des Rüssels in den "Vorderdarm und die Zwitternatur. Sie hat 4 Augen , Seitenorgane und Kopfspalten fehlen , in der Haut eiförmige Kalkkörper. Auf das histiologische Detail können wir nicht eingehen. Es sei nur erwähnt, dass der Bau des Rüssels eine genauere Darstellung erfährt als bisher. Die »Längsstränge« werden für elastisches Gewebe erklärt. Hubrecht, A. A.W., Vorläufige Resultate fortgesetzter Nemertinen- Untersuchungen, in: Zool. Anz. Nr. 37. p. 474 — 470. — Voorloopig Overzigt van het natuurhist. Onderzoek. in het Zool. Station te Napels. aus: Tijdschr. nederl. dierk. Verecn. Hub recht berichtet über die Resultate neuer Nemertinenstudien in Neapel : l) es findet sich ein dritter dünner Längsnerv in der dorsalen Mittellinie; 2) im Schwanzende findet oft eine Vereinigung der seitlichen Längsstämme über dem Darm statt ; 3) aus jedem unteren Hirnganglion entspringt ein Nervus vagus ; 334 E- Vermcs. 4) im Rüssel finden sich Nerven , welche vom Gehirnganglion entspringen ; 5) d.is Nervengewebe ist mit Hämoglobin getränkt, welches in den sogen. Seitenorg.inen vermittels gewnndener, reich bewimperter Canäle in unmittelbare Bcrülirung mit einem fortwährenden Strom sauerstoft'haltigen Seewassers gesetzt wird ; (5) die Bildung innerer Dissepimente der Leibeshöhle findet sich allgemein ; 7) alle Enoplen haben stäbchenartige Nesselorgane im Rüssel ; 8) die Körperchen der Rtissel- flüssigkeit enthalten bisweilen Hämoglobin ; 9) Keunel's Angaben über das Wasser- gefäßsystem werden bestätigt. n. Systematisches und Fannistisches. Coues, EUiot & Yarrow (Proc Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. p. 800) ver- zeichnen Cerebratulus ingens bei Fort Macon N. C. Gulliver (Philos. Transact. Vol. 168. p. 557) von Rodriguez : Tetrastemma roäeri- cianum n. sp. (Die vierte bis jetzt bekannte Landnemertine.) Hubrecht, Ä. A. W., The genera of European Nemertcans. in: Notes from the Leyden Museum. Vol. I. Note XLIV. p. 193. Hub recht gibt eine völlig neue Eintheilung der Nemertinen mit mehreren nov. fam., gen. u. spec. — letztere aus dem Golf von Neapel. 0 r d 0 N e m e r t i n i . I. Subordo nov. Palaeonemertini. Fam.: CepJmhtricidae, gen.: Cephalotrix (n. spec. C. signatus). » Carinellidae, gen. : Carinella. » nov. Valencimaidae , gen.: Valencinia. » nov. Poliaidae, gen.: PoUa (n. spec.: P. curta, P. minor). n. Subordo nov. Schizonemertini. Fam.: Lineidae, gen.: Lineus , Borlasia, Cerabratulus (n. sp.: C. panthe- rinus, Dohrnii, Griibei, tristis, hejiaticus) . » nov. Langiaidae, gen. nov.: Langia (n. sp.: L.formosa). HI. Subordo nov. Hoplonemertini. Fam.: AmpMporidae , gen.: Amphiportis (n. sp.: A. dubms , marmoratus, pugnax), Drepanophorus. » nov. Tetrastem,midae , gen.: Tetrastemma (n. sp.: diadema , octo- punctatimi) , Oerstedia (n. sp.: vittata, unicolor], Prosorhochmns . » Nemertidae, gen.: Nemertes (n. sp.: N. Marioni) . Nebenstehende analytische Tabelle zur Bestimmung der Genera enthält auch gleichzeitig die Charactere für die neugeschaffenen systematischen Abtheilungen. Den Genusnamen Lobilabrum Blainv. streicht H. . da die dafür characteristische Lappenbildung am Vorderende eine Folge von Verletzung und des darauf folgen- den Regenerationsprocesses ist (s. auch Hub recht, Mededeel. omtrent. Lobi- labrum. in: Tijdschr. nederl. dierk. Vereen. p. CVI). Jensen (Turbellaria ad litora Norvegiae etc.) zählt von Borgens Umgebung 12 (13) Nemertinen auf, darunter als nov. spec. aus M. Sars' Nachlasse Cosmocephala cordicejjs, Levinsen (Bidrag til Kundsk. om Grönlands Turbell.) aus Grönland 5 Arten, dar- unter Amphiporus Fabricü nov. spec, S tu der (Arch. f. Naturgesch. p. 123) von Kerguelensland Lineus corrugatus Mc. Int. Verrill (Proc. U. S.Nation. Mus. p. 183 — 187) zählt an der Nordostküste Americas 15 (16) neuerlich gefundene Nemertinenarton , darunter als nov. spec: Amp/ii- ponis virescens und cruentatus , Lineus dubitis und pallidus , Micrura inornata und albida. :<. Nematodes. 335 Mund vor dem Gehirn, Rüssel mit Stiletten, Köri)cr (Hoplone- niertini) t^. mehr oder \venisi;er • kurz und dick, '^ Küssel lan":, lebendg^e- bärend Kopf mit tiefen Sciten- spalten am Kopfe (bchizonemertini) , Mund hinter dem Gehirn, J Rüssel ohne Stilette sehr lan<^ und dünn, oft in Knoten aufgewickelt, Rüssel kurz ( großen Augen, Korjier kurz und dick kleinen mit vier < Augen, Kör- per dünner, l sehr I contractu, ' eierlegcnd . ., . 1 1 ( ein centrales Stilet imRüssel ^. [^ ^ \ ein gekrümmter Haken in X ^^ 1 dem mit zahlreichen kleinen ^'"'' ' [ Stiletten versehenen Rüssel die Körpcrränder aufwärts gekrümmt, die gefalteten Ränder einander beinahe berührend nicht sehr ( wohl ent- lang im Ver- wickelt , mit hältnis zur Nessel- Breite, Augen Organen . selten zahl- \ dünn , die reich, meist Körpermus- fehlend, der kein tief roth Rüssel \ gefärbt . . außerordentlich lang, Augen sehr zahlreich Augenlos , Rüsselöff- nung hinter dem Vor- derende Körper platt oder rund keine tiefen Seiten- spalten am Kopfe (Palaeonemertini) , hintere Gehirn läppen vorhan- den , verwach- sen mit dem lobus supero- anterior, hintere Gehirn- lappen nicht sichtbar, mit Augen, Rüsselöff- nung terminal . . . Kopf zugespitzt, nicht abgesetzt Kopf spateiförmig, vom Körper abgesetzt . . Nemertcs. Oersiediu. Prosorhochmus. Tetrdstcmma. Antjyldporus. Drcpa/inphoriis. La7igi(t. Ccrehratulus. Borlasia. Lmeus. Valcncmia- Polia. Ctqihalntrix. Carmella. 3. Nematodes. (Referent: Dr. J. G. de Man in Leiden.) Cobbold,F., Spencer, Parasites : aTreatise ontheEntozoaof Manand Animals, including some account of the Ectozoa. London, Churchill, 1879. 80. 510 p. Leuckart, Rud. , Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten. 2. Aufl. 1. Bd. 1. Lief. Mit 130 Holzschn. Leipzig u. Heidelberg, C. F. Winter'sche Verlagshandl., 1879. SO. , Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten mit besondrer Berücksichtigung der beim Menschen schmarotzenden Arten. Ein Lehrbuch für Zoologen, Mediciner und Landwirthe. Mit 91 Holzschn. Ibid. 1879. 80. Küchenmeister, F., und F. A. Zürn, Die Parasiten des Menschen. 2. Aufl. 2. Lief. Trematodcn. Nematoden. 1. Abth. Leipzig, Abel, 1879. 80. Benecke, B., Die Trichinen und die mikroskopische Fleischschau. Bearbeitet als Bei- gabe 2u Dr. Hartnack's Trichinen- Mikroskop. Straßburg, 1879. Mit 22 eingcdr. Holzschn. Tiemann, Fr., Leitfaden für die praktische mikroskopische Untersuchung des Schweine- fleisches auf Trichinen. 2. Aufl. Breslau, 1879. Moresco, E., Breves apuntes s. 1. Trichinas y Trichinosis. Cadiz, 1879. 80. Suarez, . ., De las Trichinas y de la Trichinosis en Espaiia. Valencia, 1879. 80. 336 ^- Vermes. 9. Linstow, O. von, Helminthologische Studien, in: Arch. f. Naturgesch. 45. Jhg. p. lüä— ISS. 10. , Helminthologische Untersuchungen, in: Württcmherg. Natunviss. .Tahreshefte. 35. Jhg. p. :{13— 342. Mit 1 Taf. 11. Wright, R. Kamsay, Contributions to American Helminthology. in: Proc. Canad. Instit. Toronto. N. Ser. Vol. 1 . Nr. 1. 12. Lewis, T. R., The Nematoid Haematozoa of Man. With 1 pl. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Apr. p. 245—259. 13. Parona, Corr. , e Batt. Grassi , Sullo sviluppo deW Anchilosto7na [Ankylostoma] duo- denale. Con 2 Tav. (Estr. dagli Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21). in: Studi fatti nel Laborat. di Pavia. 1878 (1879). 0 p. 14. Maggi, Leop., Sugli studi di C. Parona et B. Grassi intorno aW Anchilostoina duodenale. in: Rend. Istit. Lomb. 2. Ser. T. 11. p. 428 — 436. — üsservazione di P. Pavesi, ibid. p. 430 — 438. — Osservazione su queste da Giac. Sangalli , ibid. p. 438 — 439. 15. Sangalli, Giac, Annotazioni critiche suW Anchilosto?na duodenale, in: Rendic. Istit. Lomb. 2. Ser. T. 11. p. 460—467. 16. Parona, C, e Batt. Grassi, Sovra TAnguillula intestinale (dell'uomo) e sovra embrioni probabilmente d'Anguillula intestinale. Con 1 Tav. (Estr. dall' Arch. per le Sc. med. Vol. 3. Nr. 10). in: Studi fatti nel Laborat. di Pavia. 1878 (1879). (Parte zoolog. 7 p., parte medica 7p.). 17. Grassi, Batt., UAnguillula intestinalis. Nota preventiva. (Estr. dalla Gazz. med. Ital. - Lomb. Nr. 48. 1878). in: Studi fatti nel Laborat. di Pavia. 1878 (1879). 18. , Intorno ad una nuova malattia del Gatto analoga alla clorosi d'Egitto dell'uomo (anemia da -4ncAt7osiowm) . Milano, 1878. 8 p. in: Studi fatti nel Laborat. di Pavia. 1878 (1879). 19. Moniez, R., Des accidents causes par les Ascarides et d'un danger possible dans l'emploi de la Santonine. in: Bull. Sc. dept. du Nord. Sept./Oct. p. 305—309. 20. Leidy, Jos., On Gordius and some parasites of the Rat. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1879. I. p. 10—11. Ann. of Nat. Hist. Vol. 3. June. p. 457—458. *21. Silva, Aranjo A. J. P., La Filaria immitis et la Filaria sunguinolenta au Bresil. (Extr. du Lyon med.). Lyon, 1879. 80. 22. Heckel, E., Sur un cas de Trichinose observe chez un jeune Hippopotame du Nil, mort en captivite. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 1139—1140. — Abstr. in: Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. p. 99. 23. Megnin, P., Strongylus (jigas provenant d'un chien. in: Ann. Soc. Entomol. France. 1879. l.Trim. Bull. p. XXIX. 24. Galeb, Osman, Recherches sur les Entozoaires des Insectes. Organisation et developpe- ment des Oxyurides. Av. 10 pl. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 283 — 390. — Auch separat erschienen. 25. Haliez, P., Rectification ä propos de la these de Dr. O. Galeb. in: Bull. Sc. dept. du Nord. Juill. p. 251—253. 26. Jourdain, S., Analyse du Memoire de Osm. Galeb etc. in: Revue Sc. Nat. Montpellier. 2. Ser. T. 1. Nr. 2. p. 260—266. 27. Villot, A., Organisationetdevelopp.de quelques especes de Trematodes etc. in: Ann. Sc. Nat. T. 8. p. 29. 28. Joseph, G., Über die in den Krainer Tropfsteingrotten einheimischen freilebenden Rund- würmer (Nematoden), in: Zool. Anz. Nr. 29. p. 275 — 277. 29. Belfield, W. T., andM. H. F. Atwood, Researchcs on Trichinac made at Chicago. (Boston med. and chir. Journ.). Extr.: Ann. Soc. med. Gand; Journ. de med. et de chir. prat. Mai, 1879: Het Lancet, Mai, 1879). ■'SO. Papier, A., Sur quelques Helminthes recueillis sur les bords de TOucd Kouba pres de Bone. Böne, 1879. 80. 3. Nematodes. 337 *31 . Giornale del Laboratorio Crittogamico e Entomologico per lo studio dei Parassiti vegetali ed animali, dir. da L. Macchiati. Anno I. Sassari, 1879. 4o. (Enthält möglicherweise Etwas über Nematoden) . 32. Verrill, A. E., Notice of rccent additions to the marine Invcrtebrata etc. in: Proc. Unit. Stat. Nation. Mus. 1S79. p. 187—188. 33. Danielssen, D. C, og J. Koren, Fra den Norske Nordhavsexpedition. in: Nyt Mag. for Naturvid. 25. Bd. 2. Heft. p. 90. 34. Zürn, F. A., Trichinen im Hasen, in: Der Thierfreund. Leipzig, Dege. 1. Jhg. 1879. Nr. 1. p. 9. 35. , Die Lungenseuche der Rehe, in: Deutsche Jagdzeitung. 1879. p. 130. 36. Weyenbergh, D. H., Descr. de nuevos Gusanos, in: Bolet. Acad. Nat. Cienc. Argent. T. 3. Entr. 2./3. p. 213. Cobbold, F. Spencer, Parasites : a treatise on the Entozoa of man and animals. London, 1879. Wie Verfasser in der Vorrede dieser wichtigen Arbeit sagt, hat er absichtlich ausführliche anatomische Beschreibungen weggelassen und mit seltenen Aus- nahmen auch klinische Details ; es war ihm hingegen besonders darum zu thun, viel Originales zu geben. Am Schlüsse jedes Abschnittes des Werkes erwähnt er vollständig die über diesen Abschnitt handelnde Litteratur. Verfasser bespricht nicht die therapeutische Behandlung der von den Parasiten verursachten Krank- heiten, aber doch versucht er viele Fragen in Bezug auf von den Parasiten ver- anlaßte Epidemien zu lösen. In der ersten Hälfte dieses Werkes werden die menschlichen Parasiten behandelt, wobei Verfasser öfters die gewöhnlicheren Formen (z. B. Fasdola hepatica) nur kurz berücksichtigt, über neue oder weniger bekannte Arten hingegen bisweilen sehr weitläufig handelt [BÜharziu haematohia, Filaria Bancrofti). In der zweiten Hälfte werden die Parasiten der Thiere be- sprochen und nach einander die wichtigsten, bei den Thieren lebenden Arten erwähnt : sehr ausführlich werden die Säugethiere berücksichtigt, deren einzelne Ordnungen jede besonders in Betracht gezogen werden. Während die Parasiten derjenigen Thiere, welche nur ein zoologisches Interesse bieten, sehr kurz be- handelt werden (Quadrumana, Chiroptera, Insectivora etc.), werden über an- dere, welche von größerer Wichtigkeit sind, ausführlichere Mittheilungen ge- macht (Ruminantia, Solidungula, Pachydermata) . — Leuckart, Rud., Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten. 1. Bd. 1. Lief. 2. Aufl. Leipzig und Heidelberg, 1879. Von diesem berühmten Werke über die menschlichen Parasiten und die von ihnen herrührenden Krankheiten erschien eine zweite Auflage und zwar die erste Lieferung des ersten Bandes, worin die allgemeine Naturgeschichte der Parasiten und der Anfang der speciellen Naturgeschichte der bei dem Menschen schmarot- zenden Parasiten (Protozoen) behandelt werden. In der »allgemeinen Naturge- schichte« widmet Verfasser einen Abschnitt dem Herkommen der Parasiten und der allmählichen Ausbildung des Schmarotzerlebens, welches sich in der ersten Auflage nicht findet. Verfasser handelt hierin über die verschiedenen Formen des Parasitismus, über die Entstehung der Parasiten aus ursprünglich frei leben- den Arten, über die allmähliche Steigerung des Parasitismus, über die Beziehun- gen der Entozoen zu den freilebenden Thieren (Rhabditis apjmnlkulata, Rhabdo- nema nigroveiiostmi), über die Verwandtschaft der Band- und Saugwürmer, über die Beziehungen der Trematoden zu den Hirudineen und zu ihren muthmaßlichen Stammeltern, den Planarien, über die verwandtschaftlichen Beziehungen der Acanthocephalen , über den Ursprung des WirthsAveclisels und über die Ent- stehung der Zwischenzuständc. Zoolog. Jalirt'.'iboricht 1879. 22 338 E. Vermes. Was den inhaltsreichen speciellen Theil betrifft, worin die Protozoen behandelt werden, müssen wir auf das Referat über diese Gruppe verweisen (s. p. 117). Leuckart, Rud., Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten. Leipzig und Heidelberg, 1879. Verfasser macht, durch Veranstaltung eines Separatabdrucks, den einleitenden Theil der zweiten Auflage seines großen Parasitenwerkes einem größeren Leser- kreise zugänglich. Während wir auf das verweisen, was wir über die neue Auf- lage des großen Werkes gesagt haben, beschränken wir uns darauf zu erwähnen, dass nach einander gehandelt wird : über die Natur und Organisation der Para- siten, ihr Vorkommen, die Lehre von der Entstehung der Parasiten in ihrer ge- schichtlichen Entwickelung, ihre Lebensgeschichte, ihr Herkommen und die all- mähliche Ausbildung des Schmarotzerlebens und die Einwirkung der Schmarotzer auf ihre Wirthe. Benecke, B., Die Trichinen und die mikroskopische Fleischschau. Straßburg, 1879. In dieser, als Beigabe zu Hartnack's zusammengesetzten, 60 — 80 mal ver- größernden Trichinenmikroskopen geschriebenen Anleitung bespricht Verfasser in kurzen Zügen die Naturgeschichte der Trichine, die Trichinenkrankheit, das Trichinenmikroskop, die Aufstellung und die Vergrößerung des Mikroskopes, die Vorbereitung des Fleisches zur Untersuchung, dann die mikroskopische Unter- suchung des Fleisches , schließlich die Behandlung des trichinösen Schweine- fleisches. Tiemann, Fr., Leitfaden für die praktische mikroskopische Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen. 2. Aufl. Breslau, 1879. Verfasser handelt in dieser Anleitung in kurzen Zügen über das Mikroskop, den Gebrauch des Mikroskopes in specieller Rücksicht auf die Fleischschau, die mikroskopische Fleischschau, das Anfertigen und Behandeln eines Präparates, die Zusammensetzung des Fleisches, die Geschichte der Trichine und ihren Entwick- lungsgang, die Organisation und Geschlechtsunterschiede der Trichine, die Ein- theilung der Würmer und wie eine obligatorische mikroskopische Fleischschau ausgeführt und gehandhabt werden soll. Verfasser führt die mikroskopische Fleischschau auf Trichinen mit einem einfachen Mikroskop bei 10 — 12facher Linear-Vergrößerung aus. Li nstow, O. von, Helminthologische Studien, in: Arch. f. Naturgesch. 45.Jhg. p. 165 — 188. Verfasser gibt in dieser Arbeit erstens die Beschreibungen vier neuer Arten von freilebenden Nematoden und handelt dann noch über 29 parasitische', von welchen 1 1 neu sind ; die neuen freilebenden Arten sind : Donßaimus fasciatus an Mooswurzeln, Boryl. tenuis ebenso an Mooswurzeln (nach Referent mit dem von ihm früher beschriebenen Doryl. elongatus identisch), Biplogaster viviparus aus dem süßen Wasser und Rhabditis macroura aus feuchter Erde. Die neuen parasi- tischen Arten sind : Ascaris aurita aus dem Oesophagus von Anous melanogenys aus Madagascar, A. Petromyzi aus dem Darme von Petromyzon fluviatilis, Filarin Spermosjnzae aus der Leibeshöhle von Spermospiza guttata, Hystrichis Wedlii für die, von Wo dl in der Brusthöhle von Fulica atra gefundene Art, von welcher Verfasser eine Larvenfonn außen am Oesophagus fand, Heterakis longecaudata aus Megacephalon maleo, Heter. fo«ym>mfe aus einer Dolchstichtaube (Geopeliasp.?), Tropidocerca globosa aus der Wand des Proventrikels von Fulica atra, Trop. iner- mis aus dem Gewebe des Pro Ventrikels von Astur palumbarius und nisus, Tricho- soma striatum aus dem Darm von Astur nisus, Angiosimna m.acrosto7na aus der Pleurahöhle von Anguis fragilis und Mermis setifonnis wahrscheinlich aus der Leibeshöhle eines größeren ausländischen Insects. Außerdem wird vom Verfasser das noch unbekannte Weibchen von Filaria hamata aus dem Magen von Astur nisus beschrieben. 3. Nematodes. 339 Linstow, O. von, Helminthologische Untersuchungen, in . Württemb. Naturw. Jahreshefte. 35. Jhg. p. 313—342. Verfasser welcher ersucht war die noch unbestimmten, vom Obermedicinalrath Dr. von Hering gesammelten Eingeweidewürmer zu untersuchen und zu be- stimmen, stellt in dieser Abhandlung ein Verzeichnis dieser Arten zusammen, gibt Bemerkungen zu 13 schon bekannten Arten von parasitischen Nematoden und Beschreibungen mit Abbildungen von 21 neuen Arten. Diese letzteren sind : Ascaris tiara, aus dem Darm von Varanus ornatus Daud. in Natal, Asc Heringii, aus dem Darm von Myrmecophaga jubata L., Asc. Gallinulae, aus dem Darm von Gallinula chloropus Lath., Asc.Philomelae, aus dem Darm von Luscinia philomela Bp., Filaria ascoroides, aus den Bronchien von Cercopithecus mona Schreb. , Filoria involuta, zwischen den Magenhäuten von Strix flammeaL., Fil.recta, zwischen den Magenhäuten von Podiceps cristatus Lath., Fil. UrogalU^ unter der Haut von Tetrao urogallus L., Fil. coelcbs, zwischen den Magenhäuten von Lanius rufus Briss., Fil. Turdi., zwischen den Magenhäuten von Turdus merulaL., Physahptera pyramidalis, an den Sehnen der Zehen von Choloepus didactylus L. von Surinam, Phys. crassa, aus dem Darm von Alauda arvensis L., Oxyuris foecwida., aus dem Darm von Simia satyi'us L. , Oxyuris hamata, aus Myopotamus coypus Molina, Strongylus (? = Eucyathostomum) spinulosus, aus Capra ibexL., Strcmyylus alatus, aus dem Darm von Manis tetradactyla Schreb. , Strong. longecirratus, aus dem Darm von Bos grunniens L., Sh-ong. aculeatus, aus dem Darm von Macacus cyno- molgus L., Trichocephahis serratus, aus dem Darm von Felis domesticaL., Tricho- sonia longevaginatum f= Trichosoma Alaudae Mus. Caes. Vind.), aus dem Darm von Alauda arvensis L., und Gordius Mantidis pustulatae, aus der Leibeshöhle von Mantis pustulata Stell. Wrighi, R. Ramsay, Contributions to American Helminthology. aus ; Proc. Canad. Instit. Vol. 1. Nr. 1. Toronto. Verfasser erwähnt das Vorkommen von Ascaris adunca Rud. in Alosa sapidis- sima Storer und von Ancyracanthus cystidicola (Sehn.) R. in der Schwimmblase von Salmo siscowet Ag. Außerdem beschreibt Verfasser zwei neue Arten : Filaria triaenucha aus dem Proventrikel von Botaurus minor Gm. und Ancyracanthus ser- ratus aus dem Herzen von Coregonus albus Le S. Lewis, T. R., The Nematoid Haematozoa of Man. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Apr. p. 245—259. In dieser Abhandlung berichtet Verfasser über die Resultate seiner Untersuch- ungen, welche er in Folge der M an son sehen Forschungen angestellt hat. Er fand dass 14% der zufällig gefangenen Mosquitos (er arbeitete zu Calcutta) Em- bryonen von Filarien enthielten. Wenn der Magen des Insects, bald, nachdem es Blut gesogen hatte, untersucht wurde, fand er, dass die darin lebenden Haema- tozoen nicht wesentlich von den, unmittelbar aus dem Blute des inficirten Indivi- duums genommenen verschieden waren ; während der ersten 24 Stunden ändern die aufgenommenen Embryonen ihre Gestalt nicht, am zweiten Tage aber, wenn die Verdauung stattgefunden hat, fand Verfasser nur noch Spuren der Embryonen im Magen, aber er beobachtete sie jetzt in den Geweben des Insects. Die Em- bryonen wurden allmählich dicker und einige hatten das Schwanzende geißei- förmig verdünnt. Am vierten Tage fand Verfasser die Embryonen in verschie- denen Wachsthumsstadien, aber er konnte sich nicht erklären, was eigentlich statt gefunden hatte. Ungefähr in dieser Zeit fand er bisweilen Exemplare, welche in einer Art Quertheilung begriffen waren, aber er weiß nicht ob sie zum Entwicke- lungskreise unserer Embryonen gehören. Auch sah er fast am vierten Tage kurze dicke, von Man son »sausage -shaped« genannte Formen, mit schwach an- gedeuteter Mundöffnung , während auch das Vorkommen eines Darmrohres und 22» 340 K. Vermes. einer Analöffnung wahrscheinlich war ; es gelang ihm aber nicht, eine Umwand- lung der ursprünglichen Embryonen in diese eigenthümlichen Formen unmittelbar zu beobachten. Diese letzteren wurden nun allmählich größer und erhielten am fünften und sechsten Tage eine allmählich mehr verlängerte Gestalt ; die größte beobaclitete Form war Y32" lang und Vi 000" breit. Das Darmrohr war fast un- sichtbar, aber es gab keine Spur von Geschlechtsorganen. Weiter gehen des Verfassers Beobachtungen nicht, weil es ihm nicht gelang, diese Embryonen im Wasser wieder aufzufinden oder in den todten Mosquitos, wenn diese ihre Eier ins Wasser gelegt hatten ; Verfasser konnte also nicht bestätigen, dass ein Aufent- halt im Körper der Mosquitos und eine darauf folgende Übertragung ins Wasser genügen, um die Filaria sanguinis-hominis zur Reife zu bringen. Schließlich be- schreibt Verfasser noch einmal ausführlich die von ihm 1877 gefundenen ge- schlechtsreifen Formen von Filaria sanguinis-hominis, worüber er schon früher be- richtet hatte. Parona, C. e Batt. Grassi, Sullo sviluppo dell' Anchilostoma duodenale. Coii 2 Tav. in: Stiidi Laborat. Pavia. 1878. Verf. berichten in dieser vorläufigen Mittheilung über die Resultate ihrer Unter- suchungen über die Entwickelung des menschlichen Ankylostoma . Im Darm (Duo- denum und Jejunum) findet man stets zugleich mit ganz erwachsenen Ankylosto- men auch ihre Eier, in Segmentation begriffen, und zwar in allen Stadien bis zur Blastula , nie aber einen Embryo oder eine Larve. Eier in Theilung begriffen, nicht weiter als die Blastula , findet man in den eben entleerten Faeces ; es ist sehr leicht sie zu erkennen , durch die ovale Gestalt , ganz glatte Oberfläche und dünne doppelt conturirte Eischale. Es bildet sich erst ein Embryo ähnlich dem- jenigen von Dochmitis trigonocephalus , welcher sich verlängert; wenn er ungefähr dreimal die größte Länge des Eies erreicht hat , durchbricht er die Eischale und es entsteht eine Larve , welche einigermaßen der Larve von Dochmius trigonoce- phalus gleicht. Diese Larve vergrößert sich allmählich, verlängert sich und unter- liegt mindestens zwei Häutungen ; sie verwandelt sich dann in eine andere Larve, welche noch einigermaßen derjenigen von Dochmius gleicht und auch noch eine Häutung durchmacht. Weiter gelang es nicht die Entwickelung zu verfolgen. Verf. schliefen also , dass die Entwickelungsgeschichte des Ankylostoma der- jenigen von Dochmius trigonocephalus sehr ähnlich ist (was schon Leuckart vermuthete.) Die Temperatur übt den größten Einfluß auf die Schnelligkeit der Entwickelung aus. — Verf. stellen schließlich die Vermuthung auf, dass die Filaria sanguinis-hominis die Larve des Ankylostoma sein sollte und zwar aus den folgenden Gründen : a. Die F. s. h. ist nur im embryonalen Zustande bekannt, b. sie wurde in Brasilien und Ägypten gefunden, wo das Ankylostoma sehr häufig ist , c. das letztere verursacht in diesen Ländern die sogenannte intertropische Anämie, während hier auch die Hämaturie vorkommt. Maggi, Leop., Sugli studi di C. Parona e G. B. Grassi intorno all' Anchilostoma duodenale Dub. in: Rendic. Istit. Lombard. 2. Ser. T. 11. p. 428 — 436. — üsservazioni di C. Pavesi. Ibid. p. 436 — 438. — Osservazioni su queste da Giac. Sangalli. Ibid. p. 438—439. Verf. gibt in dieser Abhandlung, welche auch in den von ihm herausgegebenen »Studi fatti nel Laboratorio di anatomia e fisiologia comparate della r. Univer- sita di Pavia« erschienen ist, eine kurze Übersicht der von den Herren Parona und Grassi erhaltenen Resultate, welche wir schon oben referirt haben und fügt schließlich noch eine ziemlich ausführliche Auseinandersetzung der in der Entwickelungsgeschichte gebräuchlichen Kunstausdrücke, deren Bedeutung er erklärt, hinzu. Sie enthält außerdem einige Bemerkungen von Pavesi über die 3. Nematodes. 341 genannte Arbeit , dass nämlich das A7ik. duodenale auch in Deutschland vorkom- men soll (ein einzelner Fall in Wien) , dass die Verfasser zu wenig Acht gegeben haben anf eine Arbeit von Wucherer, welcher die ganz gleichartige Ent- wickelungsweise des^. duodenale mit derjenigen des Z). iriffonocep/ialus schon geiun- den hatte, und schließlich, dass er meint, dass die Verfasser eine verkehrte Methode bei ihren Untersuchungen anwenden, nach welcher sie ihr Ziel nicht treffen wer- den. Endlich werden noch die Gegenbemerkungen erwähnt, welche Sangalli wieder zu den Bemerkungen von Pavesi gemacht hat. Sangalli, Giac, AnnotaziomcntichesuWAnchüostomaduodetiale. in: Kendic. Istit. Lombard. T. 11. p. 460—467. Verf. behandelt und widerlegt in dieser Abhandlung die verschiedenen Bemer- kungen, welche Dr. Sonzino in einer 1878 erschienenen Arbeit: «L' anchilo- stoma duodenale in relazione coli' anemia progressiva perniciosa« gemacht hatte in Bezug auf eine Arbeit des Verf. , betitelt : »Sopra alcuni punti controversi d' elmintologiaw, worin er nicht nur über einen Fall des Vorkommens von Ascariden in der Bauchhöhle , sondern auch über drei andere Thatsachen handelte , u. a. über einen von ihm beobachteten Fall eines an Anämie gestorbenen Mannes, wel- cher im Dünndarm mehr als 700 todte Ankylostoma's beherbergte, die der Verf. für die Ursache der Krankheit hielt. Ref. glaubt aber auf diese Controversen nicht weiter eingehen zu müssen , weil sie nur die Widerlegung persönlicher Irr- thümer und abweichender Urtheile und Meinungen enthalten und nichts wissen- schaftlich Neues bringen. Parona, C. e B. Grassi, Sovra rAnguillula intestinale (dell' uomo) . Con 1 Tav. in: Studi fatti nel Laborat. Pavia. 1878. Im zoologischen Theile dieser Abhandlung wird eine Beschreibung der interes- santen Anffuillula intestinalis gegeben, genauer als diejenige von Dr. Bavay; Verf. behalten aber vorläufig den Namen Anc/uillula intestinalis bei. Sie hatten Gelegenheit in Pavia eine große Anzahl dieser Würmer zu beobachten , aber nur in einem Falle, bei einem an Tuberkulose gestorbenen Bauer. Der Embryo der Anguilliila intestinalis gleicht in sehr vielen Characteren demjenigen des Ankylo- stoma duodenale , unterscheidet sich al)er namentlich durch die sehr deutliche Ge- schlechtsanlage. Verf. fanden aber in vielen anderen Fällen in den eben ent- leerten menschlichen Faeces zahlreiche . bisweilen sehr zahlreiche Embryonen, welche im Ganzen den (24 Stunden nach dem Tode des Patienten) beobachteten Embryonen der Ang. intestinalis ähnlich waren, so dass Verf. das Vorkommen dieses Wurmes als wahrscheinlich diagnosticirten. Als Verf. das erste Mal diese Embryonen auffanden , glaubten sie die Vermuthung aufstellen zu können, dass sie vielleicht zu Anhjlostoma duodenale gehörten ; später aber , namentlich als sie die Embryonen aufgezogen hatten , überzeugten sie sich, dass sie wirklich zu der Ang. intestinalis gehörten, bis sie die Sache wieder in Zweifel zogen, da Grassi zu Rovellasca weder in einem eben getödteten Kaninchen noch in dessen Faeces einen einzigen (aus dem Ei gekrochenen) Embryo beobachtete (die Anguilhda des Kaninchens ist derjenigen des Menschen sehr ähnlich) ; es wäre möglich, dass die von den Verf. gefundenen Embryoneu nach dem Tode des Patienten, während der 24 Stunden, welche der Autopsie vorausgingen, entstanden sind. Verf. des medicinischen Theiles dieser Arbeit untersuchten die Faeces von 250 kranken und von 50 gesunden Leuten, beobachteten im Ganzen 21 Fälle und zwar l mit erwachsenen Exemplaren der Ang. intestinalis und 20 mit Embryonen. Verf. schließen also , dass es sehr wahrscheinlich ist , dass diese Parasiten gewöhnlich wenigstens keine Diarrhoe verursachen , welche derjenigen von Cochincliinn analog ist, dass eine üuernießliche Zahl Embryonen gleichzeitig und bei starken 342 E. Vcrmes. Individuen in dem Darme leben kann ohne deutliclie Darmstöriingen zu venir- saclien und dass sie in keinem Falle die Erscheinungen der gewöhnlichen Hel- minthiasis constatirt haben. Neue Untersuchungen müssen aber noch ihre Resul- tate bestätigen. GrzSS'i, B., IjAnr/uillnlu intestinalis, in: Studi Laborat. Pavia. 187S. 8 p. Verf. hat Untersuchungen angestellt um zu erfahren, 1) ob die Anguilluh in- testinalis oder nahe verwandte Anguillulen den Darm von anderen Thieren be- wohnen , 2) ob sie auch außerhalb des Darmes lebt wie die Anguillula siercoralis. Er fand nun wirklich nah verwandte Arten bei anderen Thieren und zwar beim Schwein , beim Wiesel und beim Kaninchen ; er fand nur Weibchen und zwar im Dünndarm. Am besten konnte Verf. die Anguillulen des Kaninchens studiren ; er gibt eine ausführliche Beschreibung dieser Art. Dann beschreibt er auch die Eier und die Embryonen dieser Angtiillula , welche denjenigen der im Menschen lebenden Aitg. intestinalis ähnlich sind. Verf. fand auch in den Faeces der Kanin- chen öfters reife Peloderen und Leptoderen und glaubte einige Zeit lang , dass diese Formen zum Entwickelungskreise der Ang. intestinalis gehörten. Bevor man aber das Vorkommen dieser Formen im Entwickelungskreis unserer Anguilhih annehmen dürfte , sei es nach Verf. uöthig neue Untersuchungen anzustellen und dabei zu versuchen die frei lebenden Nematoden auszuschließen und zu entfernen. Es bleibt schließlich für Verf. noch problematisch , ob die Ang. intestinalis auch frei , als erwachsenes Thier, außerhalb des Wirthes lebt ; er hofft aber in kurzer Frist neue Angaben mitzutheilen im Stande zu sein. Grassi, B., Intorno ad una nuova malattia del Gatto. Milano, 1879. 80. in: Studi Laborat. Pavia. 1878. In dieser Abhandlung beschreibt Verf. ausführlich die von ihm bei der Katze beobachtete Krankheit , welche der sog. »Ägyptischen Chlorose« oder tropischen Anämie ganz analog ist ; sie wird auch hier von einem Dochmitts, dem von Verf. entdeckten und beschriebenen Dochmius Baisami, verursacht. Verf. betrachtet genau die Erscheinungen des Leidens, den Verlauf und den Ausgang, welcher in sehr schweren Fällen, wenn die Diarrhoe einen Monat gedauert hat, tödtlich ist ; Genesung soll nur selten eintreten. Er beschreibt ausführlich die von dem Wurme verursachten pathologischen Zustände ; der Wurm saugt das Blut der Katze auf, wie der menschliche diiodenalis und es ist begreiflich , dass , wenn die Zahl der Dochmien groß ist, z. B. 200 oder mehr beträgt, ihre Anwesenheit die schwer- sten Folgen haben muss. Verf. nennt schließlich einige Mittel, welche er für die Vertreibung geeignet hält. Moniez, R., Des accidents caiises par les Ascarides etc. in; Bull. Scient. dep. du Nord. Sept./Oct. p. 305—309. Verf. beschreibt die Krankheitserscheinungen, verursacht durch Ascariden, welche im Allgemeinen vom Publicum und selbst von den Ärzten für weniger gefährlich gehalten werden als die Taenien. Es sind besonders epileptische An- fälle und temporäre Blindheit, bisweilen auch ein eigenthümlicher Husten und ein Erbrechen von Galle ; Verf. schreibt sie den großen und energischen Bewegungen zu, welche die Ascariden im Duodenum ausführen. Auch nachdem er einem Hunde, welcher, wie wohl mit sehr zahlreichen Ascariden besetzt , früher keine Krankheitserscheinungen gezeigt hatte, Santonin gegeben hatte , traten solche jetzt auf, und Verf. erklärt die gefährliche Wirkung dieses Mittels durch die ener- gischen Bewegungen der Würmer, wenn diese, durch Santonin gereizt, zu fliehen versuchen. Leidy, Jos., On Gordius in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1879. p. 10 — 11. Ann. of nut. Hist. Vol. 3. June. p. 457. 3. Nematodes. 343 Verf. berichtet über eine, ihm in zahlreichen Exemplaren zugeschickte Art von Gordim (wahrscheinlich Gordius robus(us) ; die Tiiiere (52 Männchen und 7 Weib- chen) waren zu einem eigenthümlichen Haufen zusammengewickelt, während die Köpfe überall nach außen hervorragten wie beim Medusenkopfe ; Verf. beschreibt die äußeren Charactere sehr ausführlich. Auch handelt er über zwei Parasiten von Mus decumanus [Taenia diminuta und Cysticercus fasciolaris) , von welchen der letztere bei 500 Ratten nur sechsmal fehlte. Heckel, E., Sur un cas de Trichinose observe chez un jeune Hippopotame. in; Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 1139—1140. Verf. beobachtete einen Fall von Trichinose bei einem Hippopotamus amphi- bius L. aus dem zoologischen Garten von Marseille. Die Haut war an verschiede- nen Stellen mit sehr tiefen Geschwüren überdeckt, welche nichts besonderes zeig- ten. Zufällig fand er, dass ein Stück des Muskelgewebes mit sehr zahlreichen Trichinencysten erfüllt war, welche denjenigen von Trickma spiralis Owen sehr ähnlich waren, aber etwas mehr entwickelt schienen. Verf. glaubt aus diesem Falle schließen zu können, dass die Pachydermen mehr als andere Thiere von Trichinen aufgesucht werden, aus welcher Thatsache vielleicht einiges Licht über die bis jetzt unbekannten Wanderungen der Trichine aufgehen könnte. Weil das Nilpferd aber eine ganz andere Lebensart hat als das Schwein, so scheint dieser Fall von Trichinose der Meinung entgegen zu sein, dass das öftere Vorkommen der Trichine beim Schwein seiner Gefräßigkeit und unreinen Lebensart zugeschrie- ben werden muss. Megnin, P., Stroncfi/lus gigus provenant d'un chien. in: Ann. See. entomol. France. 1879. l.Trim. Bull. p. XXIX. Verf. erwähnt, dass in einem für physiologische Zwecke getödteten Hunde, welcher während seines Lebens keine Spur von Krankheit gezeigt hatte, ein 25 cm langes männliches Exemplar von Strongylus [Eustrongyliis] gigas gefunden wurde, ganz bhitroth gefärbt ; der Wurm befand sich ganz frei in der Bauchhöhle, während die Nieren, worin er gewöhnlich lebt, ganz gesund und unverletzt waren. Galeb, Osman, Organisation et developpement des Oxyurides. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 283—390. Diese Arbeit gibt die Resultate der Untersuchungen des Verf. über die Orga- nisation, die Entwicklung und die Fortpflanzung der in Insecten parasitirenden Oxyureu. Verf. studirte die Oxyuren aus dem Darme der Blattiden und der Hy- drophiliden ; außer Ox. blattac Hammerschm. und Ox. Dicswgi Hammerschm. be- schreibt Verf. 5 neue Arten aus den Blattiden und zwar : Oxyuris Uattkola aus mehreren Arten , wie Ectobia lapponica , Ectobia livida und Blatta germanica, Oxyuris Küncheli aus Blatta americana, Oxyuris aegyptiaca aus Polji)haga aegy- ptiaca, Oxyuris pancsthiae aus einer Panesthia von Neu-Guinea, schließlich Oxyuris heterogamiac aus Heterogamia aegyptiaca. Die vier bei den Hydrophiliden beob- achteten Arten, von Verf. in eine neue Untergattung Helicothrix vereinigt — cha- racterisirt durch die Structur der Eier, welche mit einem spiraligen Faden ver- sehen sind, der sich, nachdem die Eier ins Wasser gelangt sind, abwickelt und sich an Wasserpflanzen anheftet, — sind Ox. spirothcca Györy aus Hydrophilus piceus, Ox. hydrophili n. ebenso aus Hydrophilus piceus, Ox. hydroi n. aus Hy- drous caraboides und Ox. hydrohii n. aus Hydrobius fuscipes. Die Männchen die- ser Oxyuriden sind viel kleiner als die Weibchen und scheinbar seltener, weil sie eher geschlechtsreif sind und nach der Copulation bald sterben. Bei den Oxyuren der Blattiden sind die Ringel der Cuticula ununterbrochen, bei den der Hydro- philiden trefi'en sie sich in den Seitenlinien nicht, sondern sind alternirend ge- stellt ; bei den letzteren findet man außerdem zu zweien gruppirte laterale Tu- 34^4 ^'- Vermes berkeln, von welchen Rinnen ausgehen, wodurch secundäre Hautringel entstellen. Viele Arten haben Seitenmembrauen und einige eigenthümliche kreisförmige Haut- aut'trcibungen am Vorderende, welche letztere sich nur bei den Weibchen finden. Verf. beobachtete bisweilen eine Schichtung der Cuticula ; die Subcutanschicht besteht aus einer homogenen Masse mit zahlreichen Körnchen und Zellkernen und soll die Cuticula bilden. Die Mehrzahl der Oxyuriden der Insecten gehören zu den Meromyariern, einige Arten aber bilden einen Übergang zu den Polymyariern, woraus Verf. ableitet, dass die Sehn ei der' sehe Eintheilung der Würmer nach der Musculatur eine rein künstliche ist. Außer den Muskelfeldern findet Verf. bei diesen Thieren noch ein fibrilläres Gewebe, »tissu spongieuxc genannt, dessen Fibrillen in allen Richtungen in der Leibeshöhle verlaufen, die einzelnen Mviskel- zellen unter einander verbinden und sich dem Darme und den Geschlechtsorganen anheften. Die Längslinien bestehen aus einer homogenen Substanz, welche sehr große, mit einem oder zwei Kernkörperchen versehene Kerne und feine Körnclien enthält ; außerdem findet Verf. in diesen Linien voluminöse, mit der Mitte jedes Hautringels correspondirende Zellen, wie auch zahlreiche Fibrillen, welche wahr- scheinlich zu dem »tissu spongieux« gehören und das Gefäßsystem umgeben. Das Gefäßsystem besteht aus vier blind endigenden, in den Seitenfeldern gelegenen und in ein gemeinschaftliches Säckchen ausführenden Gefäßen; das Säckchen liegt etwas hinter dem Zahnbulbus und mündet durch einen Perus aus ; Verf. be- trachtet das Gefäßsystem als Excretionsapparat. Das Darmrohr besteht aus Oeso- phagus, Zahnbulbus und Darm. Der Oesophagus, welcher in relativer Länge bei den einzelnen Arten sehr variirt, wird von einer äußern und Innern Membran ge- bildet, mit einem eigenen Gewebe dazwischen ; die äußere Membran zeigt keine Eigenthümlichkeiten, die innere hat am vorderen Theile des Oesophagus circuläre Fortsätze und bei einigen Arten sechs Chitinlamellen. Das zwischen den Mem- branen liegende Gewebe wird gebildet aus quer verlaufenden Fibrillen, welche sich an den beiden Membranen anheften, aus einer körnigen Masse mit feinen Kernen und zahlreichen Lacunen oder Vacuoleu. Im vorderen Theile der Höhle des Zahnbulbus befinden sich eine größere unbewegliche dreieckige Chitinplatte und zwei viel kleinere, fast dreieckige bewegliche Platten, welche hervorragende Querliuien zeigen und über die unbewegliche Platte hin und her geschoben wer- den. Nur bei den gänzlich entwickelten Weibchen von Ox. hlattae hat der vor- dere Theil des Darmes einen Blindsack, welcher sich bisweilen bis in die Nähe des Afters hinzieht und wie der Darm gebaut ist. Der Darm wird von zwei, mit Poren versehenen Membranen und einer zwischen diesen Membranen gelegenen Zellschichte gebildet ; die Zellen sind vieleckig, mit einer Membran versehen, durchscheinend, mit zahlreichen feinen Körnclien im centralen Theile, welche einen Kern mit deutlichem Kernkörperchen umschließen. Das Rectum hat fast ganz denselben Bau wie der Darm, aber die stärkere Cuticularschicht der In- nenfläche zeigt Läugsrinnen. Verf. beobachtete Ringmuskeln, namentlich im hin- teren Theile des Darms, und vermuthet das Vorhandensein von Längsmuskeln. Das Darmrohr entwickelt sich durch die Bildung von zwei Knospen ungleicher Größe an den beiden Polen des Blastodermes und nicht durch Einstülpung ; die äußere und innere Membran des Darmes erscheint erst ungefähr während der Zeit des Ausschlüpfens. Verf. betrachtet die Darmzellen als »glandes intestinales«, ohne ihnen eine besondere Function zuzuschreiben. Die weiblichen Geschlechts- organe der Mehrzahl der Arten sind zweitheilig, bei Ox. hlattkola und Ox. aegy- ptiaca einseitig; die Lage der Vulva ist bei den einzelnen Arten sehr verschieden, und die Lage der Geschlechtsröhren ist davon abhängig. Die Vulva ist spalten- förmig und mit zwei mehr oder weniger hervorragenden Li]jpen versehen ; an der Innenseite inseriren sich zwei Gruppen von Muskel lil »rillen. 3. Nematodes. 345 Die Vagiua ist röhrenförmig und besteht aus einer sehr dünnen äußern Mem- bran und sehr kräftigen Muskeln, Längs- und Ringmuskeln; die Innenfläche hat ein Pflasterepithel mit großen kernhaltigen Zellen. Es gibt stets nur einen Ute- rus ; er ist wie die Vagina gebaut, wiewohl es schwierig ist, Muskeln zu finden. Die Eileiter bestehen aus einem erweiterten Theile, worin die Spermatozoon ge- funden werden, und einem an die Ovarien grenzenden, verengten Abschnitte, der vom Verf. »tube intermediaire« genannt wird ; dieser »tube intermcdiaire« wird von einer äußern Membran (tunique propre) und einer vierreihigen Zellschichte gebil- det. Die Ovarien haben eine sehr feine äußere Membran, welche an ihrer Innen- fläche ein, aus einer einzelnen Schichte kernhaltiger Zellen gebildetes Pflaster- epithel zeigt. Die Gestalt der Eier ist mehr oder weniger gleich bei allen Arten ; das reife Ei besteht aus einem granulirten Dotter mit Keimbläschen, einer flüssi- gen Masse, welclie Verf. mit dem Vogeleiweiß vergleiclit, einer Dottermembran und einer Eischale. Der Dotter Avird von kleinen, gelbbraun gefärbten Körnern gebildet ; die hyaline Substanz zwischen Dotter und Dottermembran ist bei den einzelnen Arten mehr oder weniger ausgebreitet ; die Dottermembran ist durch- scheinend und ohne Structur. Die Eischale hat doppelte Umrisse und ist bei den Oxyuriden der Ilydrophiliden mit einem spiraligen Faden versehen, dessen an- einander schließende Windungen eine zweite Eischale um die erste bilden. Die erste Spur der weiblichen Geschlechtsorgane bildet sich erst nach der gänzlichen l']ntwickelung der vegetativen Organe und zwar in Gestalt einer Zelle, welche sich im Bauchfelde befindet ; aus dieser Zelle entsteht durch Proliferation eine Primi- tivknospe, welche sich bei den mit zweitheiligen Genitalien versehenen Arten in zwei Knospen theilt; aus jeder dieser letzteren wird ein Eileiter und ein Ova- rium gebildet, während aus der Primitivknospe die Vagina und der Uterus ent- stehen. In den Terminalzellen dieser secundären Knospen findet jetzt eine schnelle Proliferation statt, und so werden zahlreiche nackte Zellen gebildet, von welchen die Kerne sich in die Keimbläschen und das grauulirte Protoplasma sich in den Dotter umwandeln ; die ersten Eier der Oxyuren entwickeln sich deshalb nicht aus einer Keimsäule. Die große terminale Zelle, welche Verf. im blinden Ende des Ovariums der erwachsenen Weibchen beobachtete, spielt wahrscheinhch eine sehr beträchtliche Rolle in der Eibildung, aber Verf. glaubt nicht, dass sie die einzige Zelle ist, aus welcher Keime entstehen. Das Protoplasma des Eies ist ur- sprünglich klar und homogen ; später wird es mit Körnern erfüllt. Der vordere Theil der männlichen Geschlechtsröhre, wo die Samenbildung stattfindet, besteht aus einer, mit einer Epithelschicht bekleideten »Tunica pro- priac ; der hintere Theil, welcher als Vas deferens fungirt, unterscheidet sich nur durch die bedeutendere Größe der Epithelzellen ; das einzige Spiculum ist chi- tinös und Verfasser betrachtet die Papillen des Schwanzes als Saugorgane (ven- touses) . Die Spermatozoen zeigen einen Kopf und einen Schwanz und erhalten diese definitive Gestalt schon im Vas deferens. Verfasser beobachtete nicht die Entwickelung der männlichen Geschlechtsorgane , aber er vermuthet, dass auch sie sich aus einer Primitivzellc ausbilden, woraus eine Knospe entsteht, welche zur Geschlechtsröhre anwächst. Die Spermatozoen entstellen durch eine endogene Vermehrung der Mutterzellen, d. li. der nackten Zellen welche aus einem durch- scheinenden Protoplasma ohne Körnchen mit Kern und Kernkörperchen bestehen und im blinden Ende der Geschlechtsröhre gelegen sind. Während der Copulation wird der Samen durch viele peristaltisclie und antiperistaltische Bewegungen des Uterus und der Eileiter bis in den erweiterten Theil dieser letzteren geführt, wo die Befruchtung gewöhnlich stattfindet. Verfasser schließt aus seinen Beobacli- tungen, dass die Befruchtung darin bestellt, dass das Spermatozoon sich an das Ei anlegt und mit der oberflächlichen Schicht desselben verschmilzt, dass es keine 346 E- Vermes. Micropyle gibt und dass die Dottermembran nur nach der Befruchtung gebildet wird. Ebenso entstellt die Eischale erst nach der Befruchtung und wird von den Epithelzellen der Eileiter und des Uterus ge))ildet, welche proliferiren und kleine bläschenartige Zellen entstehen lassen, von welchen einige hyalin, andere granu- lirt sind ; wenn die Wände dieser Bläschen bersten, schlägt sich ihr Inhalt auf die Eier nieder und so wird die Eischale gebildet. Nachdem das Ei befruchtet und die Eischale gebildet ist, zieht sich der Dotter zurück und es entsteht jetzt eine klare durchscheinende Flüssigkeit zwischen dem so verdichteten Dotter und der Eischale; das Keimbläschen persistirt, aber ist durch die Verdichtung des Dotters unsichtbar. Es bilden sich dann zwei Zonen in dem Dotter, eine peripherische ohne Körnchen und eine centrale, worin alle Körnchen angehäuft sind; nachdem diese peripherische Masse jetzt während einiger Zeit hyaline Fortsätze ausgestreckt hat, welche allmählich wieder ver- schwinden, hellt sich der mittlere Theil des Dotters auf und man beobachtet dann das in zwei Theile getheilte Keimbläschen. So sind zwei Segmente von ungleicher Größe entstanden ; bei den Parasiten der Blattiden folgen sich die Zahlen der Furchungskugeln wie gewöhnlich, 4, 8, 16, 32 etc., aber bei den Oxyuriden der Hydrophiliden nach der Reihe 3, 4, 5, 6, 7 etc. So entsteht die Maulbeerform ; die Furchungskugeln umgeben eine kleine Höhle , welche sich allmählich ver- größert und bilden dann eine einzelne peripherische Schicht, woraus sich durch Theilung (delamination) ein zweites inneres Blatt bildet. Verfasser findet, dass die Embryone, woraus sich Weibchen bilden, sich viel schneller entwickeln als dieje- nigen, aus welchen die Männchen entstehen ; wahrscheinlich entstehen aus den von jungen Weibchen gelegten Eiern die Männchen. Im Sommer genügen drei Tage für die ganze Entwickelung der Embryonen der Oxyuriden von Blatta orientalis oder americana. Hallez, P., Rectification a propos de la these du Dr. Osman Galeb. in : Bull. Scient. dep. du Nord etc. Juill. p. 251 — 253. In seinen »Recherches sur les entozoaires des insectes« führt Osman Galeb, pag. 369, 1. als Bütschli's Angabe an, dass die Analöffnung von CucuUamis zur Seite der Öffnung der Gastrula gebildet werde, während die Mundöffnung dieses Wurmes an der gegenüberliegenden Seite entstehe, 2. läßt er Halle z sagen, dass die Mundöffuung von Angziülula zur Seite der Gastrulaöffnung ent- stehe, und die Analöffnung an der gegenüberliegenden Seite gebildet werde. — H a 1 1 e z verbessert nun in der »Rectification« diese Irrthttmer und sagt , dass die definitive Mundöffnung von Anguilhda an einer von der Gastrulaöffnung weit entfernten Stelle entsteht und dass die Analöffnung entweder aus der Gastrula- öffnung oder doch in der Nähe der letzteren gebildet werde. Auch die Meinung von Bütschli sei gerade die entgegengesetzte von der von Galeb angeführten. Verfasser betrachtet den ganzen bibliographischen Theil der G a 1 e b'schen Arbeit als sehr unvollständig. Jourdain, S., Analyse du Memoire de Osman Galeb, Recherches etc. in: Revue Sc. Natur. Montpellier. 2. Ser. T. 1. Nr. 2. p. 260—266. Verfasser gibt ein ausführliches Referat dieser interessanten Abhandlung ohne eigene kritische Bemerkungen und bittet den Verfasser seine Untersuchungen fortzusetzen, welche ohne Zweifel von großem Interesse sind. Villot, A., ürganis. et developp. de quelques esp. de Trematodes etc. in; Ann. Sciene Natur. T. 8. Verfasser beschreibt (pag. 29) einen Nematoden, welchen er für neu hält und welcher, bisweilen in großer Anzahl, um die Eingeweide der Lygia occanica ge- funden wird. Das Thier hat eine Rhahditis-SiXii^Q Gestalt, 0,5 mm lang und 3. Nematodes. 347 0,02 mm breit. Kopfende stumpf, imbewaffnet, Hintercnde zugespitzt. Ge- schlechter getrennt. Weibliche Geschlechtsöffnung in der Nähe des hinteren Korperdritttheiles. Zwei gebogene Spicula, 0,03 mm lang. Joseph, G., Über die in den Kraincr Tropfsteingrotten cinheim. freileb. Rundwürmer (Nema- toden), in; Zool. Anz. Nr. 21). p. 27.^—277. Verfasser berichtet über das Vorkommen von freilebenden Nematoden in den krainer Tropfsteingrotten. Vor und in den Grotteneingängen fand Verfasser in feuchter Erde, unter modernden Pflanzenstoffen etc. 14 Arten, welche alle zu oberweltlichen Gattungen gehören. Die im Dämmerungsgebiet der Grottenräume lebenden Arten gehören sämmtlich zur Gattung Pkctus. In den innersten Grot- tenräumen lebt auch eine Plec/us-Aii, deren Entwickelungsgeschichte Verfasser später zu veröffentlichen beabsichtigt. Sehr interessant war die Entdeckung einer sehr großen [rf 11 — 13 mm., Q 9 — 10 mm), der Gattung Pkctus angehörenden und besonders dem Plcctus granulusns Bast, verwandten Art im schlammigen Sande der Reccagrotte. Verfasser fand dasselbe Thier später im schlammigen Meeres- sande in der Nähe der Reccamündung wieder, und vermuthet, dass dieser Wurm durch Wanderung aus dem Meere flußaufwärts in die Grotte gelangt sei, auf gleicher Weise wie es bei Anchistia lacustris, Caridina Desmarestii Joly und Trog- locaris SchmicUü Dorm., zu den Palaemoniden gehörigen Krebsen, beobachtet worden ist. — Belfield, W. T., und M. U. T. Atwood, Untersuchungen über Trichinen, gemacht zu Chicago, in : Boston med. and chir. Journ. Referent sah einen Auszug aus dieser Abhandlung in der Holländischen medi- cinischen Zeitschrift »Het Lancet«, Nr. 7, 1879. — Verfasser fanden unter einer Zahl von 100 Schweinen 8, welche trichinös waren; aus ihren Untersuchungen mit Ratten schließen sie, dass auch der Mensch und jedes anderes Thier ohne Schaden von Zeit zu Zeit eine kleine Anzahl Trichinen absorbiren kann. Sie meinen, dass die Mehrzahl der Menschen einige Trichinen bei sich trägt, und sie fanden, dass eine, noch nicht bestimmte, jedenfalls aber kleine Quantität Schwe- felsäure, zu der Lake hinzugesetzt, hinreicht um alle Trichinen zu tödten. Verrill, A. E., Notice of recent additions to thc Marine Invertebrata etc. in: Proc. U. St. Nation. Mus. 1879. p. 187. Verfasser erwähnt hierin einen Rundwurm, welchen er mit einigem Zweifel zu den Nematoden und zwar zu einer neuen Gattung Nectonenia bringt, welche er folgendermaßen characterisirt : Nectonenia n. g. Körper lang, schlank, beinahe rund, glatt; Kopf ohne An- hänge, stumpf abgerundet oder stumpf kegelförmig, und mit der Mundöffnung, wie es scheint, an der unteren Seite ; Längs jeder Seite eines großen Thciles der Länge des Körpers findet sich hinten eine feine Flosse, aus sehr zahlreichen, schlanken, haarförmigen Fortsätzen gebildet, welche, wie es scheint, in zwei mit einander abwechselnden Reihen stehen , (im Leben durch eine zarte Haut viel- leicht verbunden) ; bei dem als Männchen betrachteten Individuum ist der Schwanz mehr oder weniger eingebogen und zu einer kleinen papillenartigen Spitze verjüngt ; keine äußerliche Geschlechtsorgane sichtbar. In der größeren, als Weibchen betrachteten Form ist das Hinterende ein wenig abgestutzt, mit einer kleinen terminalen Papille. Die Art, Nectonema agilis, 80 — 200 mm lang, und 0,5 — 1 mm dick, wurde an der Wasseroberfläche in Vineyard Sound. Mass. lebhaft schwimmend gefunden. Danielssen, D. C, og J. Koren, Fra den Norskc Nordhavsexpedition. in. Nyt Mag. for Naturv. 2.5. Bd. 2. Heft. Auf pag. 90 theilen die Verfasser mit, dass sie auch bei der in dieser Abhand- 348 E. Vermes. lung beschriebenen Kolga hyalina, wie früher bei Trochostoma Thomsoui, einen parasitischen llimchviirm gefunden haben. Im Darminhalt fanden sie nämlich einige ganz entwickelte Exemplare eines Nematoden und in der Körperhaut, so wie auch in der Wand des Darmes und der Cloake eingekapselte Individuen. Der Wurm wird aber nicht beschrieben oder bestimmt. S0rensen, W., erwähnt Nematoden in der Leibeshöhle der Gonyoleptiden (Gor- diacee? von 1!^ cm Längp). (Naturhist. Tidsskr. 12. Bd. p. 210.) Claus, C, erwähnt als Parasiten der Phronimiden einen jugendlichen Nematoden vom Aussehen der Trichinen in der Marksubstanz des Gehirns (Organism. d. Phronimiden, Arb. Zool. Inst. Wien, 2. Bd. 1. Hft. p. 78). Zürn, F. A., Trichinen im Hasen, in: Der Thierfreund. 1. Jhrg. Nr. 1. p. 9. In diesem Aufsatz werden Eier und Embryonen eines Nematoden beschrieben und abgebildet, welche in der Leber von Lepus timidus gefunden wurden. Zürn widerlegt die, in verschiedenen Zeitungen ausgesprochene Annahme, dass dieser Nematode aus den Lebern der Hasen »Trichine« sei, und gibt der Auffassung Raum, dass man es nur mit Embryonen einer Strongylus-Axi, wahrscheinlich des Strongylus retortaeformis , im gegebenen Falle zu thun hat. (Refer. Prof. Zürn.) Zürn, F. A., Die Lungenwurmseuche der Rehe, in: Deutsche Jagdzeitung. 1870. p. 1.30. Eine Schilderung und Abbildung von Stronr/ylus ßlaria des Rehes, nebst Be- schreibung der pathogenen Wirkung dieses Parasiten bei Cervus capreolus und Angabe der bezüglich dieser Krankheit anwendbaren Prophylaxis. (Refer. Prof. F. A. Zürn.) Weyenbergh, D. H., Descripciones de nuevos Gusanos. in ; Bolet. Acad. Nac. Cienc. Argent. T. 3. Entr. 2./3. p. 213—218. W. beschreibt drei neue Arten von Gordhis: G. acridiurum (in Acridium pa- ranense Burm.), G. tenuis (inMantisprccaria L.) und G. diihius (nicht parasitisch) . 4. Acanthocephala. (Referent: Dr. J. W. Spengel in Gottingen.) Andres, A., Über den weiblichen Geschlechtsapparat des Echinorkynchus Olgas liwiS.. in: Morphol. Jahrb. 4. Bd. 1878. p. 584—591. Taf. XXXI. Das Ligamentum Suspensorium, eine Fortsetzung des Retractor proboscidis, be- steht aus zwei Säcken, einem dorsalen und einem ventralen, die durch eine vordere und eine hintere Öffnung mit einander communiciren. Der ventrale Sack endigt hinten geschlossen, der dorsale dagegen, dessen hinterer Abschnitt sich zu Uterus- glocke, Uterus und Scheide differenzirt , mündet nach außen. Die Membran des Ligamentes ist structurlos und ungemein fein ; neben der hintern Öffnung liegen in ihr zwei Kerne. Der vordere Rand der Uterusglocke ist durch zwei seitliche scheibenförmige gestielte »Flocken« gekennzeichnet. Drei unter einander und mit den Flocken in Communication stehende Canäle rufen ein T-förmiges Gebilde her- vor. An beiden Seiten ist ein kernhaltiger innerer Wulst und hinten eine Tasche mit einem vereinzelten Kerne vorhanden. Jede Flocke besteht ans einer ver- ästelten Masse mit drei Kernen ; in den Verästelungen liegen Fettstreifen oder Canälchen (?), an der Spitze sieht man manchmal feine Haare. Die Mündung der Canäle des T-förmigen Gebildes wurde nicht erkannt. Hinter den Taschen findet sich die Öllnun2- zwischen dorsalem und ventralem Sacke. Im Inneren der Glocke 5. Rotatoria. 349 liegen aus 1 0 Zellen gebildete , genau beschriebene Wülste , und von diesen geht ein doppelter , aus 2 Zellen zusammengesetzter Strang in der Glocke nach vorn. Dieser Haufen von Zellen umgibt den Uterusmund, der in einen Y-förmigen Gang führt , dessen obere Schenkel gegenüber den Taschen mit der Glocke communi- eiren, während der untere in den Uterus führt. Die Glockenwand besteht aus vier Schichten. Der etwas keulenförmige Uterus hat eine äußere structurlose , eine mittlere ringfaserige und eine innere bindegewebige Schicht mit 3 Kernen. Die in ilirer Structur wesentlich mit dem Uterus übereinstimmende Vagina setzt sich aus drei Segmenten zusammen , deren jedes aus einer Zelle besteht ; zwischen ihnen liegen Sphinctere. Dem dritten Segmente entsprechend finden sich zwischen Scheide und Körperwand 4 große Ganglienzellen. Claus, C, erwähnt Embryone \o\\ Echinorhynchus in der Leibeshöhle der Phronimiden (Organism. der Phronimiden. in; Arbeit, zool. Instit. Wien. 2. Bd. 1. Heft. p. 78). 5. Rotatoria. (Referent: Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) Hudson, C. T., On Geeistes iimhella and other Rotifers. in : Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. IST'J. p. 1— S. 2 Taf. Hudson beschreibt einen durch starke radiale Rippen auf der Räderscheibe ausgezeichneten Oecistes umhelh n. sp. aus einem Tümpel bei Snaresbrook; der- selbe besitzt zwei rothe Augen nahe an der dorsalen Seite. Hinsichtlich des Cono- chilus volvox bestätigt der Verfasser einige Angaben von Davis. Notommata anrita ergreift Vorticellen mittels des Kauapparates und frisst dieselben. In Bezug auf die Deutung der Functionen der einzelnen Theile des Kauapparates von Melicerta ringens weicht der Verfasser etwas von F. A. Bedwell (ibid. Vol. I. 1878, p. 176—185) ab. Deby, J., Is not the Rotiferous genus Pedalton of Hudson synonymous with Hexarthra of Ludwig Schmarda? in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. 1879. Nr. 4. p. 384 — 385. Hudson, C. T., Note on Mr. Deby's paper. ibid. p. 386—387. Deby vermuthet, Pedalion Hudson sei synonym mit Schmarda's Hexarthra aus Ägypten. Hudson weist diese Annahme zurück, indem er als Hauptunter- schied zwischen deu übrigens nahe verwandten Gattungen die Existenz von 3 An- hangspaaren an derselben Körperseite bei Hexarthra , das Vorhandensein eines großen unpaaren , fünf kleineren gegenüber stehenden Anhanges bei Pedalion hinstellt. Balbiani, Observations on Notommata Werneckii, and its parasitism in the tubes of Vaucheria. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. 1879. Nr. 5. p. 530—544. 1 Taf. Im Auszuge übersetzt aus Annales des Sciences Naturelles, Zool. ser. VI. Vol. VI. 1878. Joseph, G., Über die in den Gewässern der Krainer Tropfsteinhöhlen einheimischen Räder- thiere. in: Ber. Schles. Ges. vaterl. Cultur, naturwiss. Sect. 1878. p. 25 — 28. Zool. Anz. Nr. 20. p. 61—64. Joseph fand in den Bächen im Innern der Krainer Tropfsteingrotten 9 Räder- thierarten , darunter l Trochosphaera , 1 Lepadella , 2 Jh/datina und 2 Apodoides nov. gen. Für Letztere gibt Verfasser folgende Merkmale an : Fjuchlanls ähnlich. Männchen und Weibchen an Gestalt fast völlig gleich, doch erstere im geschlechts- reifen Zustande ohne Darm. Chitinpanzer bestehend aus gewölbter Kückenplatte mit seitlich kielartig abstehenden und nach der Bauchfläche scharf umgebogenen 350 E. Vermes. Seitenrändern und einer flachen , schmäleren und kürzeren Bauchplatte. Vorder- und Ilinterrand des Panzers halbmondförmig ausgeschnitten und seitlich in eine Spitze ausgezogen ; beim Männchen am Ilinterrande jederseits zwei spitze Fort- sätze. Wimperlappen ähnlich Avie bei Euchlunis, doch mit zahlreicheren und tieferen Einschnitten. Schwanzanhang viergliedrig , mit gabelförmigem Ende. Schlund- kopf beim Weibchen groß , mit zarten Kiefern ; statt dieser beim Männchen eine mit einem mittleren Kiel versehene Chitinplatte. Keine Augen, dagegen zwei be- wegliche, verlängerbare Taströhren mit borstenförmigem Ende. Zwei kleinere Borsten am Rückenschild. Junge, nicht geschlechtsreife Thiere haben einen kolben- förmigen Panzer ohne ausgeprägte Seitenränder und Spitzen ; statt des Schwauz- anhanges ist ein Borstenbüschel vorhanden. Der Darm des jungen Männchens wird während des winterlichen Ruhezustandes zu einem dunklen Strange, der Kau- apparat zu der einen Chitinplatte reducirt. Diese Metamorphose ist mit einer Häutung verbunden. Ein Unterschied zwischen Sommer- und Wintereiern wurde nicht wahrgenommen. Maggi, L., Primo elenco dei Rotiferi o Sistolidi della Valcuvia. in ; Studj fatti nel Laborat. di Anat. e Fisiol. comparate dl Pavia. Ann. 1878. Nr. 7. aus; Atti della Soc. Ital. diSc. Nat. Vol. 21. 6 p. Maggi beobachtet in den Herbstmonaten der letzten Jahre in der Valcuvia (Thal zwischen Lago di Varese und Lago Maggiore mit dem Hauptorte Cuvio) folgende 18 Rotiferen : Ptygura melicerta Duj. (= Melicerta ringens '}nv . Ehbg.?), Floscularia onzatoEhbg., Lacmularia soc/ff/c's Ehbg., Hydatma smtoEhbg., Notom- mata felis 'EMi^., Diglena? catelUna Ehbg., Salpina bicarinata Ehbg., S. mucronata Ehbg., Mefojndia lepadellaYihhg., Monostyla cornutaYt\ihg., Rotifervulgaris ^hbg . , R. ^rtrf/?« Ehbg., R. iiißatus \)vi] . , Anuraea /iepiodo7i Pertj, Brachionus urceolaris Duj., Lepadella patella Duj., L. rohmdata Duj., Squamella oblonga Ehbg. Ferner fand er dort Ichtkydium podura Ehbg. und Chaetonotus larus Ehbg. 6. Gephyrea. (Referent: Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) Litteratur. 1. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. 1. Bd. 2. Lief. 2. Cosmovici, L. C. E., Quelques remarques sur le genre Fhascolosoma. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88, Nr. 21. p. 1Ü93-1Ü94. 3. Ehlers, E., Prelim. Rep. on the Worms. (Rep. on the dredging results. Gulf of Mexico, Coast S. St. «Blake«), in: Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge. Vol. 5. Nr. 12. p. 269—274. 4. Greeff, Rieh., Über den Bau der Echiuren. 3. Mittheil, in: Sitzungsber. Marburg. Ges. z. Beförd. d. ges. Naturwiss. 1879. Nr. 4. p. 41—46. 5. Spengel, J.W. , Beiträge zur Kenntnis der Gephyreen. I. Die Eibildung und dasMcännchen der lirmellia. MitSTaf. in: Mitthcil. zool. Stat. Neapel. 1. Bd. 3. Heft. p. 357—419. 6. , ijhcr die Organiaation des Echiiirus Bcllasn. in: Zool. Anz. Nr. 40. p. 542 — 547. 7. Studer, Th., Fauna von Kerguelcnsland. in: Arch. f. Naturgesch. 45. Jhg. p. 124. 8. Verrill, A. E., Notice of recent additions to the marine Invertebrata of the Northeastern Coast of America etc. in: Proc. U. S. Nation. Mus. 1879. p. 182 — 183. 6. Gephyrea. 351 Spengel, J. W., Beiträge zur Kenntnis der Gcphyrcen. I. Die Eibildung, die Entwicklung und das Männchen der Botiellia. in: Mitth. zool. Stat. Neapel. 1. Bd. p. 357 — 419. 5 Tafeln. Spengel hat das von Lacazc-Dutliiers entdeckte und im vorigen Jahre von Vejdovöky genauer untersuchte Ovarium der Bonellia einer erneuten Untersucliung unterworfen , welche hauptsäclilich auf die Erkenntnis des merkwürdigen Ei- bildungsvorganges gerichtet war. Die Grundlage des Ovariums bildet der Peri- tonealüberzug des hinteren Abschnittes des Bauchgefäßes. Die Eibildung geht aus von vergrößerten Zellen dieses Überzuges (»Ureiern«), welche von kleineren, platten Deckzellen umhüllt werden. Unter Vermehrung beider Zellenformen kommt es zur Bildung von kurzgestielten Häufchen , deren Centrum von einer »Centralzelle« eingenommen wird, welche von einer Schicht »peripherischer Zellen« umgeben ist; über diese Abkömmlinge der Ureier ziehen die Deckzellen liin. Dann vergrößern sich einige von den dem Stiele zunächst gelegenen peripherischen Zellen und eine von diesen wächst zur Eizelle heran, indem sie sich rasch so ver- größert , daß die übrigen Zellen des Ballens als ein ihr anhängender Zellenknopf erscheinen. Während des weiteren Wachsthums scheint die Centralzelle des Knopfes zu degeneriren. In der Eizelle tritt Deutoplasma anfangs nur in Gestalt heller Körnchen auf; bald treten in der Peripherie Öltropfen hinzu. Endlich reißt der ausschließlich von Deckzellen gebildete Stiel ab und der Haufen fällt in die Leibes- höhle. Das ausgebildete Ei enthält in der peripherischen Schicht des Dotters zart contourirte Bläschen und stark lichtbrechende Öltropfen. Es besitzt eine structur- lose Dotterhaut. Zur Zeit der Reife platzt der aus den Deckzellen gebildete Follikel und fällt sammt dem Zellenknopf ab ; einen Schwund des Letzteren hat Verfasser nie beobachtet. Die functionelle Bedeutung desselben bleibt zweifelhaft. Bei Echiurus fand Spengel am hintern Abschnitte des Bauchgefäßes einen Theil der Zellen des Peritonealüberzuges in »Ureier« verwandelt und schließt daraus auch die Existenz einer dem Ovarium der Bonellia homologen Geschlechtsdrüse bei diesem Thiere. Er discutirt ferner die älteren Angaben über die Geschlechtsorgane von Thalassenia. Die reifen Eier treten bei Bonellia in das von Lacaze-Duthiers als Eierbehälter erkannte Segmentalorgan ein und werden hier von einem zähen Schleim umschlossen. Der zweite Abschnitt von Spengel's Aufsatz behandelt die Entwicklung der Bonellia. Im Mai und Juni wurden Eierschnüre gefunden. Bei ungefurchten, wahrscheinlich unbefruchteten Eiern war der tropfenfreie Dotter an einer Seite an die Peripherie des Eies gerückt; im Centrum lag ein ellipsoidischer dichter Körper. Im Stadium der Viertheilung besteht jede Zelle aus einer deutoplasmaarmen , den Kern enthaltenden und einer deutoplasmareichen Hälfte. Durch wiederliolte Ab- schnürung von je vier kleinen Zellen (Mikromeren) von der deutoplasmaarmen Hälfte entstehen 8, 12, 16 Zellen, darunter 4 deutoplasmareiche Makromeren. Die Mikromeren , welche den animalen Pol einnehmen, theilen sich dann in je zwei Zellen , und so vermehrt sich durch Theilung und Abschnürung weiterer kleiner Zellen von den Makromeren ihre Menge, bis sie die Oberfläche der 4 Makro- meren mit Ausnahme einer kleinen Öffnung am vegetativen Pole, des Blastoporus, bedecken. In den Makromeren sind die Öltröpfchen allmählich zu je einem großen Tropfen zusammengeflossen. Die weiteren Theilungsproducte der Makromeren bleiben innerhalb der Mikromerenschicht liegen und bilden das Entoderm , diese aber das Ectoderm. Die Elemente des Letzteren gelangen dann bei fortgesetzter Tlieilung durch den Blastoporus zwischen Entoderm und Ectoderm und stellen dort die Mesodermanlage in Gestalt einer anfangs schmalen Zellenlage her, welche den Blastoporus ringförmig umgibt. »Urmesodermzellen« im Sinne Hatschek's wurden ebensowenig beobachtet wie eine bilaterale Anordnung der Anlage. Auch 352 E. Vermes. das Schicksal des Blastoporus und seine Beziehung zum Embryokörper ist dem Verfasser unbekannt geblieben. Nach diesen Veränderungen erhalten die Ecto- dermzellen grüne Pigmcnttropfchen und einen Besatz von kurzen Wimpern, wäh- rend längere Wimpern auf einem anfangs unterbrochenen Bande pigmentloser Zellen auftreten , zu dem bald darauf ein engerer hinterer Ring kommt. Eine Verdickung des Ectoderms wird als Anlage des Oberschlundganglions gedeutet. Im Vorderabschnitt des sich streckenden Embryos treten zwei braune Pigment- flecken , Augen , auf. In diesem Stadium verläßt der Embryo die Eihaut und schwimmt als mesotroclie Larve umher. Das Bauchmark wurde zuerst als ein bereits vom Ectoderm getrennter Zellenstrang ohne scharfe Abgrenzung gegen das Mesoderm beobachtet. Das Mesoderm wird vorn blasig, hinten spaltet es sich in eine dem Ectoderm und eine dem Entoderm anliegende Schicht. Vom Ento- derm geht in der ventralen Mittellinie eine anfangs solide zapfenförm-ge Wuche- rung, die Anlage des Oesophagus , hervor. Bei der fertigen Larve besteht das Nervensystem aus dem Bauchmark mit centralem Faserstrange , seitl ichen , un- regelmäßig gruppirten Ganglienhaufen und einer plattzelligen Mesodermhülle und dem an Zellen ärmeren in weitem Bogen den Kopfabschn/tt des Darmes umgreifen- den Schlundring. Den von Greeff beschriebenen centralen Canal hat Spengel nicht gefunden. Der Bau der Augen wird geschildert. Das Ectoderm enthält kleinere und größere Zellen , und in den Letzteren entstehen Vacuolen , welche den Kern an die Wand drängen (»Schleimzellen«) . Die somatische Platte des Mesoderms ist an beiden Seiten zu dicken Strängen angeschwollen ; ihre oberfläch- lichen Schichten differenziren sich zu Muskelschichten , die tieferen zu einem schwammigen Maschenwerke mit eingelagerten indifferenten Zellen. Kleine Bo- nellien von der Secca di Benta Palummo lieferten kleinere augenlose Larven mit einem dem Ectoderm angehörigen ventralen Saugnapfe. Die Verwandlung der Larve in das fertige Weibchen kommt wesentlich dadurch zu Stande , dass die in den Lücken der schwammigen Seitenstränge liegenden Zellen eine Membran er- halten, sich loslösen und in einer den Körper aufschwellenden Flüssigkeit umher- schwimmen. Der Enddarm verlöthet sich mit dem Ectoderm , der After bricht durch und neben ihm entstehen zwei Analblasen, welche bald eine innere Öffnung erhalten. Der solid bleibende Vorderabschnitt der Larve wird zum Kopflappen (»Rüssel« der Autoren) . In ihm sieht man früh ein mittleres und zwei seitliche Gefäße , welche mit denen des Rumpfes communiciren. Diese letzteren scheinen mit der Leibeshöhle in Verbindung zu stehen und ihren Inhalt mit dieser aus- zutauschen. Der Darm liegt mit Ausnahme des Oesophagus in einem Gefäß. Nach Verlöthung der Oesophagusanlage mit der Epidermis entsteht der Mund. Die Analblasen werden zu flaschenförmigen Gebilden. Die Epidermis verliert mit Aus- nahme der ventralen Fläche des Kopflappens ihre Wimpern. Von den Wimper- bändern veschwindet erst das hintere, dann das vordere. Die auf die Epidermis folgende Musculatur besteht aus äußeren ringförmigen , mittleren longitudinalen und inneren schrägen Fasern ; sie ist von einem dünnen Peritoneum bekleidet. Hinter dem Munde entsteht zu beiden Seiten des Bauchmarkes in einem zelligen, durch Muskelfäden beweglichen Sacke als Cuticulargebilde eine Borste. Vor diesem liegen zwei zarte Schläuche , die Verfasser als provisorische Excretions- organe deutet. Die Entstehung der bleibenden Segmentalorgane wurde nicht beob- achtet. Die Körpercheu der Leibesflüssigkeit sind anfangs zu Haufen vereinigt, die sich später auflösen. Die ersten Anfänge des Ovariums erkennt man in Ge- stalt einzelner Ureier auf dem hinteren Abschnitte des ventralen Gefäßes. Nach -Beendigung der Metamorphose wurde nur noch ein Wachsthum des Kopflappens mit den ersten Spuren der späteren Gabelung des Vorderendes beobachtet. Die zu Manuellen werdenden Larven heften sich früher oder später an den Kopflappen 5. Gephyrea. 353 erwachsener Weibchen an und machen hiev ilire Verwancllnng dnrcli. Diese be- ginnt schon während des freien Lebens mit einer Umbildung einzelner der in- dift'orenten Mesodermzellen zu Keimzellen und Vermelirung dieser zu Häufchen mit einer centralen und melireren peripherischen Zellen. Die Letzteren vermehren sich weiter und werden unter Streckung des Kernes zu Spermatozoen. Diese Zellenballen lösen sich aus dem umgebenden Gewebe los und durcli Vereinigung ihrer verschiedenen Bildungsstätten entsteht die Leibeshölile. Außer den Samen- bildungszellen gehen ans dem Mesoderm blasige Zellen hervor , die mit den Blut- körperchen der Weibchen übereinstimmen und oftmals gi'ime Tröpfchen enthalten. Andere bleiben an ihrer Bildungsstätte liegen und liefern wohl theils Material für weiteres Sperma , theils verwandeln sie sich in blasige , von einem feinen Netz- werke theilweise musculöser Natur umgebene Zellen. Ein Peritoneum als ge- schlossene Membran scheint nicht zu existiren. Im Vorderkörper findet eine Ver- dichtung des Mesodermgewebes statt. Die Oesophagusanlage scheint zu Grunde zu gehen. Mund und After bilden sich nicht. Vom Rüssel wandern die jungen Männchen in den Oesophagus ein und beenden dort ihre Metamorphose. Die Epi- dermis der ausgebildeten Männchen enthält wie diejenige der Larven Schleim- zellen und ist von einer feinen structurlosen Cuticnla überzogen. Die Musculatur besteht aus äußeren Ring-, mittleren Längs- und inneren schrägen oder Spiral- fasern. Nach innen von der Musculatur liegt ein Maschenwerk von verästelten Zellen, dessen Lücken von kugligen, blasigen Zellen ausgefüllt sind, während die vorwiegend in dorsoventraler Richtung verlaufenden Fasern dissepimentartige Coulissen darstellen. In diesem Gewebe treten beständig neue Keimzellen auf und zwar hauptsächlich in der die Begrenzung der Leibeshöhle bildenden Schicht, welche eine Art Peritoneum darstellt. Die Samenbildung wird im Einzelnen ge- schildert und auf die Beziehungen zur Eibildung hingewiesen. Das Nervensystem hat ziemlich die gleiche Beschaffenheit wie bei der Larve behalten ; nur der Schlundring scheint etwas verengert. Die Ganglienzellen des Bauchmarks sind in ununterbrochener Schicht , doch in wechselnder Mächtigkeit an beiden Seiten an- geordnet , unregelmäßige Anschwellungen bildend ; in der Mitte liegen zerstreute Kerne , vielleicht Bindegewebszellen angehörig. Der Samenschlauch besteht aus einem vorderen engen, einem mittleren weiten Abschnitt und einem hinteren wim- pernden Trichter. Er ist mit Ausnahme des vordersten in das Parenchym des Vorderkörpers eingebetteten Endes von einem Peritoneum überzogen. Der mittlere Abschnitt schien dem Verfasser durch eine von hinten nach vorn ziehende dünne Scheidewand in zwei neben einander liegende Höhlen getrennt zu sein. Der Samenschlauch scheint aus einer Ectodermeinstülpung mit anfangs etwas ventral gerückter Mündung ^hervorzugehen. Der Darm ist von einer öligen Masse, dem Reste der Ültropfen des Eies , erfüllt. Seine Wandung besteht aus einem hohen wimperlosen Darmepithel und einem äußeren Peritonealüberzuge. Hinten läuft der Darm in einen spitzen, sich an die Wand der Leibeshöhle ansetzenden Zipfel aus. Die von Sei enk a entdeckten 2 Segmentalorgane wurden gesehen, aber nicht ge- nauer untersucht. Im Uterus einer kleinen Bonellia aus dem Golf von Neapel lebte ein Männchen, das wie das von Marion beschriebene vorn 2 Chitinhaken ent- hielt. Den Schluß des Aufsatzes bildet eine Vergleichung der Organisation des Männchens und des Weibchens. Es wird auf die Unsicherheit in der morphologi- schen Deutung des Samenschlauches hingewiesen. Die Eigeuthümlichkeiten des Männchens erklären sich als ein Zurückbleiben auf der Stufe einer Larve mit ein- seitiger Entwicklung der Geschlechtsorgane. Greeff, R., Über den Bau der Echiuren. 3. Mitth. in: Sitzungsber. d. Gesellsch. z. Beförd. d. ges. Naturw. zu Marburg. \Sl\). Nr. 4. Mai. p. -11 — 40. Zoolog. Jahresbericht ls7y. 23 354 E. Vermes. Grecff fand bei einem auf Mauritius aufgefundenen Thalassema Moebii u. sp. die in den Enddarm mündenden braunen Schläuche ohne Spur von Wimpertrich- tern, gegen die Leibeshöhle vollkommen geschlossen. Eine im Verfolge dieser Beobachtung mit Hülfe von Injectionen und Schnitten angestellte erneute Unter- suchung der entsprechenden Organe des EcMurus Pallasii ergab, dass die hier zahlreich vorhandenen Wimpertrichter nicht mit dem Innenraum der Schläuche communiciren, sondern in ein die Schlauchwand und die von dieser vorspringenden Leisten und Wülste durchlaufendes Caualsystem führen, welches seinerseits gegen die Schlau chhölüe vollkommen geschlossen ist. In den Leisten und Wülsten ge- legene helle oder bräunlich gefärbte Streifen und Körnerhaufen zeigten eine große Übereinstimmung mit den in der Leibeshöhle vorkommenden Blutkör- perchen. Die Analschläuche werden auf Grund dieser Befunde als Respirations- organe , »Analkiemen« in Anspruch genommen und ihre Homologie mit den sog. Wasserlungen ausgesprochen. Aus früheren Mittheilungen wiederholt der Verf. die Angabe, »dass das Blutgefäßsystem auf der Spitze des Rüssels mit der Leibes- höhle communicire , indem die Rüsselarterie hier in zwei an den Rändern des Rüssels nach hinten verlaufende Canalsysteme übergehe, eines dem Blutgefäß- system angehörig , das andere von der in den Rüssel in sinuösen Canälen sich fortsetzenden Leibeshöhle gebildet.« In Bezug auf die Geschlechtsorgane bestätigt der Verf. die Angaben Spengel's, wonach bei Thalassema und Echiurus wie bei Bonellia die Ovarien auf dem hinteren Ende des Bauchstranges liegen , während die durch ein trichterförmiges Organ mit der Leibeshöhle communicirenden , die reifen Geschlechtsproducte aufnehmenden Schläuche als Segmentalorgane anzu- sehen sind. Das Ovarium des Echiurus Pallasii bestand »aus einer Bauchfellfalte mit sehr kleinen Eizellen, die sich in dieser primitiven Form zu lösen und erst in der Leibeshöhle zu reifen scheinen.« Spengel.J. W., Über die Organisation des ^cAjmh« PaZ/as«. in: Zool. Anz. Nr. 40. p. 542 — 547. Spengel theilt im Auszuge die Hauptergebnisse einer Untersuchung über den Bau des Echiurus Pallasii mit , die sich auf die Haut , den Hautmuskelschlauch, das Peritoneum , die Leibeshöhle sammt deren Inhalt , das Nervensystem , die Borsten, den Verdauungstr actus , die Analblasen, die Segmentalorgane , das Ge- fäßsystem und die Geschlechtsorgane erstreckt. Da inzwischen bereits eine aus- führliche Darstellung erschienen ist , über welche der nächste Jahresbericht das Referat enthalten wird, mag diese Erwähnung genügen. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. Marburg, 1879. p. 452. Nach Claus entsteht bei Echitirus-hsiWQu »sowohl die Anlage des Gehirns als die des Bauchstranges durch Verdickung des Ectoderms , erstere in Form der Scheitelplatte , letzterer als bauchständiger , in Gangliengruppen gesonderter Strang. Beide sind durch ein ebenfalls gangliöses langes Band, den späteren Schlundring, verbunden. Als Excretionsorgaue fungiren — nach noch nicht ver- öffentlichten Beobachtungen von C. Grobben — zwei fein verästelte Wasser- gefäßcanäle, welche in seitlichen Poren ausmünden.« Cosmovici, L. C. E., Quelques remarques sur le genre Phasculosoma. in: Compt. rend. de l'Acad. Paris, t. 88. 1879. Nr. 21. p. 1093—1094. Cosmovici fand an den beiden schwärzlichen Taschen des Phascolosoma vul- gare vorn ein Rohr mit einem zweilippigen Wimpertrichter. Die Taschen sind nach ihrer Structur Harnorgane mit ansitzenden Segmentalorganen (s.u. p. 369). Männliche und weibliche Geschlechtsdrüsen liegen an der Basis der hinteren Rüsselretractoren. Es sind traubenförmige Drüsen die an einem elastischen Faden, wahrscheinlich einem Gefäß, angebracht sind. Die Eier zeichnen sich durcli den Besitz von Wimpern auf der Oberfläclie der Dotterhaut aus. Die Tentakelkrone 6. Gephyreii. 7, Annelida. a) Hirudinea. 355 des Rüssels ist Athmimgsorgan ; in ihren Hohlräumen , die mit dem Gefäß com- municiren, bewegen sich Blutkörperchen. Ehlers, E., Preliminary Keport on the Worms. Reports oii thu rcsults of drcdging, iinder the Supervision of Alexander Agassiz, in the Gull" of Mexico, by the U. S. Coast Survey St. »Blake«, in: Bull. Mus. Comp. Zool. Harvard College, Cambridge, Mass. Vol. 5. Nr. 12. p. 269—274. Die Gephyreen waren in der Ausbeute der »Blake«-Expedition durch Sternaspis, Sipunculus Aspidosiphim und Phascolosoma vertreten , Sipunctdus aus dem Küsten- gürtel von Bahia Honda, Sicmaspis aus 158 Faden, Aspidosiphnn aus 190 Faden, während ein Phascolosoma in einem Dentaliumgehäuse aus 1568 Faden Tiefe heraufgebracht wurde. Thalassema Moebii (Mauritius), Greeff, Echiuren, 3. Mitth. (s. p. 354). TJialassema verrucosa (Kerguelen, 5 — 20 Faden), S tu der (Arch. f. Naturgeschichte 45. Jhrg. p. 124). Thalassema viridis (Campo Belle Island, 77 Faden) , Verrill, A. E. , Notice of recent additions etc. in Proc U. S. Nat. Mus. p. 183. Priapulus pygtnaeus (Massachusetts Bay, 27 Faden), Verrill, ibid. p. 182. 7. Annelida. (Referent: Dr. J. W. Spengel in Göttingen.) a) Hirudinea. Leuckari, R., Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten. 1. Bd. l.Lief. A. u. d.T. Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten. Leipzig, 1879. p. 139. Die von Leuckart bisher mit den Plattwürmern vereinigten Hirudineen werden in der neuesten Publication des Verfassers »als parasitäre Formen an die Regenwürmer« angeknüpft. Viguier, C, Anatomie comparee des Hirudinees. Organisation de la Batracobdelle [Batraco- bdella Latasti C.Yig.). in: Compt. rend. Acad. Sc. Paris. T. 89. 1879. Nr. 2. p. 110—112. Eine von Viguier an einem Discoghssus pictus aus Algier gefundene Hirudinee soll sich im Nerven- und Gefäßsystem an Clepsine, in der Anordnung der Ge- schlechtsorgane an Pontohdella anschließen , in der Anordnung der Darmblind- säcke aber und dem Besitze einer Leberanschwellung — eines Darmabschnittes mit großen braunen Zellen — von allen anderen Hirudineen unterscheiden. Ver- fasser gibt ihr den Namen Batracohdella Latasti. Weyenbergh, D. H., Algunas nuevas sanguijuelas o chancacas de la familia Gnathobdelliu y revista de esta familia. in ; Bolet. Acad. Nacion. Cienc. Republica Argentina. T. .3. p. 231—244. NepJielis argentina n. sp. (Cordoba), p. 236. N. cinerea n. sp. (Cordoba) , p. 236. N. similis n. sp. (Cordoba), p. 237. N. picta n. sp. (Cordoba), p. 237. N. corduensis n. sp. (Cordoba), p. 238. N. subolivacea u. sp. (Cordoba), p. 239. Sc/ilegelia nov. gen. Weyenbergh, p. 240. Kiefer unbewaffnet, in Gestalt kleiner rudimentärer Falten, papillenförmig ; After am oberen Rande der hintern 23* 35Ü E. Verines. Saugscheibe. Männliche Geschlechtsöffnung im 27. vollständigen Hautringe, weibliche im 2S. ; Öffnungen spaltförmig. Augen wahrscheinlich wie bei Nep/ielis. Schlcgclia ncphclokles n. sp. Weyenbcrgh. (Sierra de Cordoba) . Cychhdella nov. gen. Weyenbergh, p. 242. Kiefer und Hautfalten im Munde fehlend. Kopf sehr spitz. 5 Augenpaare am 1., 2., 3., 4. und 6. Haut- ringe. After rückenständig, nahe am obern Rande der hintern, kreisförmigen und ziemlich flachen Saugscheibe. Cyclohdella ghbra, n. sp. Cordoba, Weyenbergh, p. 243. Hybohdella nov. gen. Weyenbergh. p. 243. Augen sehr groß, in der Mitte des vordem Randes des Kopfes. Mundfalten schwach, ohne Zähne. Auf dem Rücken 5 Reihen von Höckern. Hybohdella Dormgii (Sierra de Cordoba), Weyenbergh, p. 243. H. ßavoli- neata, Weyenbergh, p. 244. Batracobdella nov. gen., Viguier. s. p. 355. B. Latasti (an Dücoglossm pictus aus Algier), Viguier, a. a. 0. b) Oligochaeta. Litteratur. 1. Elsen, G., On the anatomy of Ocnerodrilus. in: Nova Acta Reg. Soc. Sc. Upsal. 3. Ser. (12 p. 1 tab.). (s. Jahresber. d. Anat. u. Physiol. 1878. Abth. 2. p. 102). 2. , Redogörelse für Oligochaeter, samlade under de Svenska expeditionerna tili Ark- tiska trakter. in: üfvers. K. Svensk. Vet. Akad. Förhandl. 1878. Nr. 3. p. 63— 79. 3. , Preliminary Report on genera and species of Tuhißcidae. in: Bihang tili k. Svensk. Vet. Akad. Handl. 5. Bd. Nr. Ki. 1879. (26 p., 1 Taf.). 4. Fraisse, P., Über Spermatophoren bei Regenwürmern. Mit 1 Taf. in: Arbeit, zool. zootom. Instit. Würzburg. 5. Bd. p. 38 — 55. 5. Grube, Ed., Anneliden aus den Schweizer Seen, in: Bericht Schles. Ges. vaterländ. Cultur im Jahre 1877 (1878). p. 72—73. 6. Horst, R., Die Lumbrieiden-Hypodermis. in: Tijdschr. Nederl. Dierk. Vereen. 4 D. p. 56 — 57. 7. Lankester, E.Ray, Terrestrial Annelida (Kerguelensland and Rodriguez) . in; Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. p. 264—269. (7 Fig. in Holzschnitt) . 8. Mojsisovics, Aug. von, Zur Lumbricidenhypodermis. in: Zool. Anz. Nr. 21. p. 89 — 91. 9. Vejdovsky, Fr., Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Anneliden. I.Monographie der Enchytraeiden. Mit 14 Taf. Prag, 1879. 40. 10. , Vorläufige Mittheilungen über fortgesetzte Oligochaetenstudien I. in: Zool. Anz. Nr. 25. p. 18.3—185. 11. , Über die Entwicklung des Herzens von Criodrilus. Eine Vorlauf. Mittheil, in: Sitzungsber. K. Böhm. Ges.Wiss. 4. Juli. 1879. 12. Weyenbergh, D.H., Descripciones de nuevos Gusanos. in: Bolet. Acad. Nac. Ciencias Republ. Argent. Tom. 3. Entr. 2./3. p. 213—218. Vejdovsky, Fr., Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Anneliden. I. Monographie der Enchytraeiden. Prag, 1879. 40. 14 Tafeln. Verfasser beginnt nach einer historischen Einleitung seine Darstellung vom Bau der Enchytraeiden mit einer Schilderung des Leibesschlauclies. Die Cuticula zeigt bei Anachaeta im optischen Längsschnitt dunkle Längslinien, bei Enchytraetis schwache Andeutungen von schräg sich kreuzenden Linien. Sie ist von gröberen und feineren Poreucanälen durchbohrt, welche die Hypodermisdrüsen mit der Außenwelt verbinden, und schlägt sich in die Öffnungen des Darmcanales, der 7. Annolida. b) Oligochaeta. 357 Segmentalorgane, Samen- und Eileiter und in die Samentaschen ein. Die Hypo- dermis bestellt aus Epithelzellen, die durch homogene Intercellularmasse getrennt sind. Einzelne Hypodermiszellen gestalten sich zu ürüscuzellen um. An anderen Stellen, namentlich im Kopfsegmente , entwickeln sie sich zu einem langen Säu- lenepithel, und ähnlich um die Öffnungen der Samenleiter und Samentaschen. Bei Anachaeta finden sich in der mittleren Zone jedes Segments grüne Drüsen, in denen durch Anwendung von Reagentien Chlorophyll nachgewiesen wurde («Chlorophylldrüsen«), und ferner hyaline »Intersegmentaldrüsen.a Im Gürtel von Anachaeta sind die Hypodermiszellen mit grobkörnigem, lichtbrechendem Inhalte erfüllt und mächtig entwickelt ; bei Enchytraens Buchhokü ist hier eine granulirte Intercellularmasse vorhanden, in der Kerne zwischen je zwei lacunenartigen Zellen liegen ; bei den meisten Encki/traens-AxiQXi aber fehlen den letzteren die Kerne, während bei Ench. ventriculosus die centralen Theile der Alveolen mit einem grobkörnigen Inhalte erfüllt sind. Bei E^ich. Leydigü wechseln granulöse Zellen mit kernlosen Alveolen ab. Die Alveolen sind modificirte einzellige Haut- drüsen. Unter der Hypodermis liegt eine Quermuskelschicht, deren parallel ge- lagerte Fasern keine Axen- und Riudensubstanz erkennen lassen und ununter- brochen im ganzen Umfange des Körpers verlaufen. Die Längsmuskelschicht ist weniger zusammenhängend und zeigt an der Bauchseite eine tiefe Furche. Sie ist überzogen von einem »bindegewebsartigen, an den Kernen zu unterscheiden- den« Peritoneum, das auch den Darm , die Dissepimente, Samentaschen und an- dere Organe »auskleidet.« Die als musculöse Stränge, nicht als Membranen er- scheinenden Dissepimente hören an der Peritonealmembran auf. DievonCla- parede als Speicheldrüsen, von d'Udekem als «glandes capsulogenes«, von Buchholz als Keimdrüsen, von Ratzel als Ganglien des Schluudnervensystems beschriebenen Gebilde sind »Septaldrüsen« , große birnförmige Zellen, die von einer fasrigen Membran überzogen sind. Bei Anachaeta sind sie unpaarig, bei Ench. appendiculatus im 5. und 6. Segment unpaarig, bei Euch, hegemon im 4. Segment in mehrere Paare kleiner Drüsen zerfallen, sonst paarig, und zwar an den Dissepimenten Yöj Vg» V? ^^^ Vs vorhanden. Ähnliche Gebilde fand Ver- fasser in den vorderen Segmenten von Tubifex und auch bei Criodrilus. Das Secret dieser Drüsen soll aus der Leibeshöhle durch die Kopf- und Rückenporen entleert werden und zur Befeuchtung der äußeren Haut dienen. Die Leibes- flüssigkeit enthält Wanderzellen in einer größeren und einer kleineren Form, die von verschiedenen Arten beschrieben werden. Dieselben haben nichts mit den Darmdrüsen (Ray Lankester) gemein. Bei jE'^ic^i^rffezw hängt die Leibeshöhle in jedem Segment durch einen Rückenporus mit der Außenwelt zusammen. Solche fehlen an allen vor dem Gürtel liegenden Segmenten , hinter diesem finden sie sich etwa im ersten Drittel jedes Segments, die Hypodermis und die Leibesmusculatur durchsetzend. Bei Pachydrilus und Anachaeta fehlen sie. Dagegen besitzen alle drei Gattungen einen Perus im Kopflappen, durch welchen »die nicht von den Samen- trichtern aufgefangenen Spermatozoon nach außen entleert werden« sollen. Bei Anachaeta liegt derselbe wie bei Polyophthalmus auf dem vordersten Pole des Kopflappens, bei Enchytraeus und Pachydrilus in der Intersegmentalfurche des Kopf- und Mundlappens (gegen L e y d i g' . In dem 2 . Capitel, das den Borsten gewidmet ist, erhalten wir zuerst eine kurze Beschreibung der verschiedenen Formen der Borsten und ihrer Anordnung. Ihrer Entstehung nach sollen die Borsten «keine Cuticularbildung sein« , sondern ihre Entstehungsstelle befindet sich in der Hypodermis. Bei Anachaeta fehlen die Borsten; statt ihrer sind in jedem Segment 4 von glänzendem Inhalte gefüllte und von einer dicken Cuticu- larmembran umgebene flaschenförmige Zellen , die nach der Ansicht des Ver- fassers »thatsächliche einzeilige Ilypodermisdrüsen und zugleich Borstenfollikel 358 E. Vermes. darstellen.« Die ScLildenmg der Entstehung der Borsten ist dem Ref. im Ein- zelnen unverständlich geblieben. Dieselben sollen sich in einem von grobkörniger Masse erfüllten Borstensacke , der durch Muskelbündel an die Leibeswand be- festigt ist, auf je einem Kerne bilden, die Spitze zuerst. Die verbrauchten Borsten fallen in die Leibeshöhle und werden durch neue ersetzt. Von Perrier bei JJro- vhaeta beschriebene Drüsenzellen in den Borstenzonen werden den »Borstenfolli- keln« von Anachaeta gleichgesetzt. Die Borstensäcke durchbrechen die Läugs- muskelschicht. Das im ersten Segment gelegene Gehirn ist ein mehr elliptischer Körper, dessen symmetrischer Bau manchmal durch einen «centralen Einschnitt« sonst durch die Anordnung der Ganglienzellen angedeutet ist. Nach der Form des Gehirns sind mit Eisen (s. u.) Gruppen zu unterscheiden. Die »fibrilläre Punktsubstanz« nimmt das Centrum und die untere Seite des Organs, die in einer Reihe liegenden Zellen die Oberfläche ein. »Es kommen nur unipolare Zellen von gleicher Größe vor. « Das Gehirn ist von einem Neurilem bedeckt und jeder- seits durch 2 Paare von Muskeln mit der Leibeswand verbunden. Bei einigen Arten wurden Nervenäste zu den Drüsen des Kopflappens verfolgt, denen des- halb »die Function der Tastorgane« zugewiesen wird. Außerdem treten Nerven von den Commissuren aus, welche das Gehirn mit einem großen Suboesophageal- ganglion verbindet. Dann folgen 5 (?) Segmente, in denen sich zwischen je zwei größereu »Segmentalganglien« ein «Intersegmentalganglion« findet. Nach hinten werden die Ersteren kleiner, während die Letzteren ganz fehlen. Bei Anachaeta existirt im 12. Segment ein besonders angeschwollenes Ganglion. »Der Bauch- strang des vorletzten Segments geht in einen deutlichen Keimstreif des letzten Segments über.« Von den Ganglien gehen Nerven zu den Muskeln. In der Scheide des Bauchstranges fehlen Muskelschicht , inneres Neurilem und Gefäße. Das Neurilem ist eine zellige Membran. Die zu 2 vorhandenen sogenannten Riesenfasern sind von einer feinen Membran umgebene Röhren , die »aus einer knorpelartigen Substanz zu bestehen scheinen.« Die Nervenzellen bilden auf der unteren Seite des Bauchmarks eine ununterbrochene Schicht ; am Hinterende fehlt die Punktsubstanz. Die Zellen liegen in einer granulösen Nervenmasse, welche den von C 1 a p a r e d e bei Ltiynbrims »als Sttitzsubstanz der Nervenzellen gedeuteten Kernen« entsprechen soll. Der Bauchstrang liegt über eimir Furche in der Längsmusculatur , aus welcher Muskeln an denselben hinantreten, deren Anordnung im Einzelnen beschrieben wird. Bei Anachaeta und Enchytracns hc.ge- H«o?« fand Vejdovsky ein Schlundnervensystem, bestehend aus 2 Nerven die von den Schlundcommissuren ausgehen, 2 Ganglien bilden, (aus denen 4 »Mus- kelfasern« in das Dissepiment treten) und sich dann in der Schlundwandung in zahlreiche Äste auflösen. Der Darmcanal beginnt mit einer queren, von Ober- und Unterlippe eingefaßten, durch Muskeln erweiterbaren Mundöffnung. Der folgende vom Verfasser als Oesophagus oder Schlundkopf (!) bezeichnete Ab- schnitt ist durch Verdickung des ventralen und namentlich des dorsalen Epithels ausgezeichnet, welch' letzteres die Gestalt prismatischer Drüsensäulen besitzt. In die »Basis des Schlundkopfes« oder (bei Ench. appendictdatus) weiter nach hinten münden im 3. Segment entweder an der dorsalen Seite oder an beiden Seiten oder an der ventralen Seite zwei Speicheldrüsen, die meist als verästelte Schläuche mit einem Ausführungsgang, seltener (Ench. humicultor) als unverästelte Schläuche erscheinen, die bis ins 6. Segment reichen; hai Ench. appendiculains sind es kurze, nur bis ins 4. Segment reichende Canäle, die mit einer gelappten Ampulle endigen. Bei Pachydrilns fehlen Speicheldrüsen gänzlich. Verfasser l)e- trachtet die Speicheldrüsen als modificirte Segmentalorgane. Die letzteren Or- gane fehlen in den von den ersteren eingenommenen Segmenten, mit Ausnahme von Ench. ventricitlostis , dessen Speicheldrüsen »sehr verkümmert« sind ; bei Fa- 7. Annelida. b^ 01io;ochaeta. 359 chydrilus beginnen die Segraentalorgane schon im 3. Segment. Mit dieser Meta- morphose ist der Verlust der Flimmerung und Umgestaltung der Wandung ver- bunden. Die gleiche Deutung wird auf die von P e r r i e r beschriebenen Speichel- drüsen von Dero, Urochaeia und 3Io7iilif/as(er, sowie auf 3 Paar Schläuche der Gattung Grubea (^SyllideCyi und die Oesophagusdrüsen von Sijjhonostoma diplochaitos ausgedehnt. Der folgende Darmabschnitt, den Verfasser »Speiseröhre« nennt, reicht bei Anachaeta bis ins 6., bei Enchytraeus und Paclnjdrilus hi?, ins 7. Seg- ment. Er ist häufig ganz, manchmal aber nur hinten mit Pigmentdrüsen bedeckt. Seine Wandung besteht aus einem Säulenepithel mit langen Wimpern, einer schwachen Muskelschicht und dem Peritoneum. Auf der Grenze zwischen Speise- röhre und Magendarm findet sich ein Kranz von starren Borsten, die in letzteren hineinragen. Der weitere, nach hinten allmählich enger werdende Magendarm reicht bis ins vorletzte Segment. Das mit langen Flimmern versehene Cylinder- epithel desselben bildet Längsfalten zur Vermehrung der Oberfläche ; darauf folgt eine dünne Schicht von Längsmuskeln, und zwischen dieser und der Quer- muskelschicht befindet sich in größerer oder geringerer Erstreckung ein Blutsinus, aus dem vorn das Rückengefäß entspringt. Das äußere sehr dünne Epithel ist bei den meisten Arten von einer mächtigen Schicht einzelliger Chloragogendrüsen be- deckt. Bei Euch, ventriculosus, leptodera und appendiculatus findet sich im 8. Seg- ment eine »Leber«, bei der ersten Art in Gestalt einer Verdickung der Wandung, welche mit Drüsen bedeckte Gefäße enthält , bei den zwei letzteren als zwei ))raune ovale Körper, welche aus einer grobkörnigen von Gefäßen durchsetzten Masse bestehen und in den Darm münden. Genetisch werden es Ausstülpungen der Darmwand sein. Das letzte Segment durchzieht der Enddarm »welcher durch die Einstülpung der Cuticula und Hypodermis gebildet wird.« Das dorsale Blut- gefäß ist bei keiner Art bis ans Hinterende des Körpers zu verfolgen, sondern entspringt zwischen dem 6. (Anachaeta) und dem 16. Segment (Ench. hmiictdtor) aus dem oben erwähnten Blutsinus des Darms. Bei den meisten Arten von En- vhytraeus und bei Anachaeta bildet es 2 bis 3 herzartige Anschwellungen, die bei Pachydrilus fehlen. Bei Ench. appendiculatus ist zwischen Blutsinus und Rücken- gefäß ein dichtes Gefäßnetz eingeschaltet, das von B u c h h o l z als blindsackar- tiger Darmanhang beschrieben wurde. 2 bis 3 Paar Gefäßschlingen verbinden im Vorderkörper Rücken- und Bauchgefäß, während hinten in jedem Segment 2 bis 3 Gefäßpaare vom Bauchgefäß zum Blutsinus treten. Seitengefäße oberhalb des Darmcanales sind nicht vorhanden. Der Bau der Gefäßwandung wurde bei Anachaeta untersucht : sie besteht aus einer inneren homogenen Tunica propria, einer ziemlich dicken Muskelschicht und einer äußeren kernhaltigen Tunica adven- titia. In den herzartigen Erweiterungen des Rückengefäßes sind sternförmige »Muskelzellon« vorhanden. Die Blutfarbe ist bei Enchytraeus und Anachaeta weiß, bei Pachydrilus röthlicli oder roth. Blutkörperchen fehlen. Segmentalorgane sind bei Anachaeta vom 6 . , bei Pachydrilus vom 3 . , bei Enchytraeus vom 7 . Segment ab vorhanden; nur XsoÄEnch. ventriculosus fangen sie schon im 4. Segment an (vergl. oben, Speicheldrüsen). Im 12. und 13. Segment verschwinden sie mit der Geschlechtsreife. Vejdovjsky unterscheidet an jedem Segmentalorgan ein vor dem Dissepimcnt gelegenes, mit dem Wimpertrichter versehenes Antiscptale (sie!) und ein hinter demselben gelegenes Postseptale, das nach außen ausmündet. Die Form der Organe wird für die verschiedenen Arten beschrieben. Die äußere Öffnung liegt vor den Bauchborsten. Die Organe bestehen aus wenigen durcli- bohrtcn Zellen. Die Hoden cntstehn bei Ench. humicultor als von einer klebrigen Masse zusammengehaltene Zellenhäufcheu an den Ilinterflächen der Dissepimente Yio uuti ^Vii- ^^^ Spermatozoenbildung geht ebenso vor sich, wie es Kowa- Icvsky für Lumhricus bescliricben liat. Die Zellengruppen fließen dabei zu- 3G0 F.. Vcnncs. sammeu und erfüllen als zwei bräunliche, von einer Membran — walirseheinlich dem Peritoneum — umschlossene Massen die Leibeshöhle des 10. und 11. Seg- ments zu beiden Seiten des Darms. Bei J^irhydrilns Pagensfecherl bilden die Hoden 6 — 8 birnförmige Körper an der Vorderfläche des Disscpimcnts ^^/j^. Jeder dieser Körper ist ein helles, von polygonalen Zellen bekleidetes Säckchen mit einer schwachen Muskellage , aus dessen innerem Epithel sich die Samen- zellen entwickeln. Reife Spermatozoon verlassen durch die Dehiscenz der Wan- dungen die Hoden und flottiren frei in der Leibeshöhle. Die Entwickelung der Samenleiter beobachtete Verfasser bei Anachacta. Zur Zeit der Entstehung der ersten Anfänge der Samenzellen und Eierstöcke sieht man an der Stelle des früheren Segmentalorgans an der Vorderfläche des Dissepiments ^'/li eine solide Zellengruppe. Sodann vermehren sich die Zellen hinter dem Dissepiment und bilden einen dünnen Strang, welcher sich später aufwindet und von einem Flimmercanal durchbohrt wird, während der vor dem Dissepiment gelegene Theil zum Samentrichter wird. Bei Euch. Buchhokii beobachtete Verfasser ein Sta- dium, in welchem der Trichter mit einem noch soliden Schlauche verbunden war. Die Samenleiter »haben demnach nichts mit den Segmentalorganen gemeinschaft- lich.« In diesem Sinne macht Vej dovsky auch die Thatsache geltend, dass die Lage der Mündung der Samenleiter bei Rhynchdmis (hinter den Bauchborsten) nicht derjenigen der Segmentalorgane (v o r demselben) entspreche , ferner die Ausdehnung der Samenleiter bei dieser Gattung wie bei Anteus (nach Perrier) über mehrere Segmente. Die ausgebildeten Samenleiter werden für verschiedene Arten beschrieben und abgebildet. Der äußere Theil des Samenleiters fügt sich an eine Duplicatur der eingestülpten Cuticula des Leibesschlauches, die sich wieder ausstülpen kann und ein rundes durch Muskeln ein- und ausstülpbares Röhrcheu darstellt, das bei der Begattung als Penis fungirt. Prostatadrüsen bilden um die Öffnung der Samenleiter eine Rosette. Die Eierstöcke sind mittelst einer feinen Membran an der Hinterseite des Dissepiments 'Yi:i befestigt. Es sind bei Ench. Buchholzii und Pachydrilus Paffenstecheri zahlreiche keilförmige Zellencomp- lexe, anfangs aus gleichwerthigen Zellen bestehend. Dann wächst eine am unteren Pole befindliche Zelle auf Kosten einer aus hellen Nährzellen bestehenden Gruppe zum Ei heran. Bei der erstgenannten Art findet sich seltener an jeder Seite des Darms nur ein Eierstock , der durch seichte Einschnitte in mehrere Klumpen getheilt ist, von denen jeder ein Ei erzeugt. Ähnlich verhalten sich die Eier bei vielen Enchydrmts-Arten und bei Anachacta ; hier aber platzt die Membran, die Zellen fallen in die Leibeshöhle und entwickeln sich erst dort zu Eiern. Die Entleerung der Eier erfolgt durch spaltförmige Öff'nungen zwischen dem 12. und 13. Segment, die sich bei Ench. hmiicultor, Buchholzii und Perrieri auch zwischen dem 13. — 14., 14. — 15. und 15. — 16. Segment wiederholen. Diese Eileiter ent- wickeln sich nur auf Kosten der Körperwand und haben nichts mit Segmental- organen zu thun. Sie finden sich nur bei Thieren mit reifen Eiern. Die ovalen Gocons mit verlängerten Polen enthalten nur je ein Ei. Im 5., bei Euch, jmtcanm im 5. und G., Segment liegen Receptacula seminis , die durch Einstülpung der Leibeswand in die Leibeshöhle entstehen und entsprechend eine Cuticula, ein Epithel, eine Muskellage und einen Peritonealttberzug besitzen. Das innere Ende ist angeschwollen und bei einigen Arten mit Ne))entaschen versehen. Die Aus- mündung findet in der Intersegmentalfurche zwischen dem 1. und 5. Segment statt. Die Receptacula sind von den ))ci Pachydrilus unverändert, bei Enchytravus und Anachacta als Speicheldrüsen daneben bestehenden Segmentalorganen unab- hängig. Vejdovsky, Fr., Vorläufige Mittheilungen über die fortgesetzten Oligoehactenstudien. I. in: Zoül. Anz. Nr. 25. p. 183—185. 7. Annclidu. h] Oligochacta 361 Bei Anachaeta hohemica überzeugte Vejdovsky sich, dass die hier nur im 5. und G . Segmente vorhandenen Septaldrüsen mittels zwei drüsiger Ausführungs- gänge in den Schhmdkopf münden (Schleimdrüsen^i . Der bewegliche Schlundkopf der Enchytraeiden erwies sich als vorstülpbar. Bei Anachaeta enthält die Mund- hölile an der unteren Wandung ein Paar lappenförmiger zugespitzter Gebilde mit einer glänzenden Endpapillc. die bei der Nahrungsaufnahme vorgestreckt und vom Verf. als Geschmacksorgane gedeutet werden. Vejdovsky untersuclite ferner die von Semper bei Naiden entdeckten »Seitenlinien« bei Chaetogaster, Nais, Tubifex, Psammoryctes, Limnodrilus , Lumbriculus und Anachaeta. Bei letz- terer Gattung fand er Folgendes : Die Organe »nehmen ihren Ursprung im End- segmente als ein- oder multipolare glänzende Zellen und ziehen zu beiden Seiten des Körpers in der Linie zwischen den Borstendrüsenreihen und dem Bauch- strange hin. Aus diesen Strängen entspringen die aus wenigen, mit langen Stiel- chen versehenen Zellen bestehenden Seitenzweige zu den Borstendrüsen, Dissepi- mentcn und Segmentalorganen. Höchst reiche Verzweigung der Seitenstränge findet in den Genital- und Kopfsegmenten statt. Hier bilden die Nervenzellen namentlich an den Insertionsstellen der Bulbusmuskeln eigenthttmliche gangliöse Anhäufungen und fungiren wahrscheinlich als motorische Nerven. Selbst die vom Gehirn ausgehenden und sich an der Leibeswand inserirenden Muskeln werden von den genannten Seitensträngen versorgt. Am Kopflappen sind die Zellen sehr verbreitet. Auch auf der Rttckenseite der Magendarmpartien , die der Chlora- gogenzellen entbehren, namentlich in den Genitalsegmenten, findet man einen aus gleichen Zellen bestehenden Strang, der dem chloragogenlosen Darmendothel hart anliegt und hier und da seitliche Zweige entsendet. Die die besprochenen Stränge ' zusammensetzenden Zellen gleichen vollständig jenen des Bauchstranges.« Verf. deutet diese Stränge als »echte Sympathici«, die aus den Schlundcommissuren aus- gehenden Nervenäste als N. vagus. Bramhiobdella zieht Vejdovsky (wie Gegenbau r) zu den Oligochaeten , indem er die Kiefer den »Geschmacksorga- nen« von Anachaeta vergleicht, und gründet für dieselbe die Familie den Discodri- lida, »die in der nächsten Verwandtschaft zu der Familie der Chaetogastriden steht.« Vejdovsky, Fr., Über die Entwicklung des Herzens von Criodrilus. Eine vorläufige Mit- theilung, in: Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. 4. Juli 1879. Vejdovsky untersuchte die Entstehung des »Herzens« am wachsenden Hin- terende von Criodrihis. Aus der Beschreibimg dieses Hinterendes geht hervor, dass die Einstülpimg des Enddarmes nicht am letzten Körpersegment stattfindet, sondern dass dahinter noch ein Abschnitt mit etwa 6 in Bildung begriffenen Dis- sepimenten , dem sich entwickelnden Bauchmark und »einer Verlängerung des Entoderms bis zum hintern Körperpole« existirt. Querschnitte durch die After- öffnung treffen zu beiden Seiten des Darms, außerhalb des Darmfaserblattes, ein voluminöses mit der Perivisceralschlinge communicirendes Gefäß. Dicht vor dem After rücken diese beiden Seitengefäße an die dorsale Seite des Darmes und ver- einigen sich noch etwas weiter vorn hier zum unpaaren Herzen. Zwischen den beiden Seitengefäßen verbindet ein Ligament den Darm mit der Leibeswand. Verf. deutet diese Beobachtungen als eine ursprüngliche paare Anlage des Her- zens, die sich bei den erwachsenen Hermellideu nach Quatr efages dauernd er- halten habe und weist auf die Ü])ereinstimmung mit den Beobachtungen von Kowalevsky an Lnmhricus einerseits, mit denen von Claus an Apus und von Hensen, Kölliker und G a s s e r an Wirbelthieren andererseits hin. Das aus- gebildete Herz besteht in den mittleren Rumpfsegmenten aus einem inneren Epi- thel, einer schwachen Längs- und einer viel deutlicheren Quermuskelschicht und einem starken Belage von »Chloragogenzellen«, modificirten PeritonealzcUen. In den Muskelschichten vermochte Verf. keine Kerne zu erkennen. 362 K. Vermes. Eisen, G., Preliminary rcport on gencra and spccics of Tiibißcidac. in: Bihang tili K. SvenskaVet. Akad. Handlingar. 5. Bd. Nr. 16. 187!). 26 p. 1 Taf. Eisen beschreibt die »luvaginatioii des Oviducts« , d. h. die Umlittlhmg des Penis durch einen als Eileiter fungirenden, mit einer inneren Öffnung versehenen Sack und die Penisscheiden mehrerer Tubificiden. Die den Penis unmittelbar umgebende Scheide (eigentl. »Penisscheide«) ist stets chitinig. Den Oviduct bil- den eine oder zwei Hüllen (»einfacher« oder »doppelter Oviduct«] , von denen die innere meistens gleichfallig chitinig, selten musculös, die äußere häufiger musculös ist. Nur die äußerste Oviductscheide ist an der Leibeswand befestigt, die übrigen Scheiden sind frei um den Penis beweglich. Die Copulationsorgane sind von Muskeln umgeben, die bei Camptodrilus n. gen. spiralig um dieselben aufgerollt sind. FraiSSe, P., Über Spermatophoren bei Regenwürmern, in. Arbeit, d. zool. zoot. Instit. Würzburg. 5. Bd. 1879. p. 38—33. Taf. IV. Fraisse beobachtete die nach der Begattung in verschiedener Anzahl an der Neuralseite des 23. — 27. Segmentes sich findenden Gebilde, welche Hoff- meister als »Penes« beschrieben hatte, während Fr. Müller und Leuckart sie vermuthungsweise als Spermatophoren deuteten, bei Lumbricus agrtcola, communis, riparius und olhlus Hfm . und beschreibt die für jede Art characteristische Form derselben. Sie bestehen aus einer hyalinen, völlig structurlosen, anfangs weichen, bald aber erhärteten Masse mit einem ein Spermatröpfchen enthaltenden Hohl- raum und sind der Cuticula der Ilypodermis aufgekittet. Verf. betrachtet sie als Spermatophoren. Ihre Bildungsstätte sind wahrscheinlich Hautdrüsenschläuche, die sich in der Umgebung von « Genitalborsten« bei geschlechtsreifen Thiereu am 26. und 27. oder am 24. , 27. und 29. Ringe finden, also in der Gegend, in welcher dieselben angeheftet zu sein pflegen. Über die Aufnahme des Spermas stellt Fr. eine Vermuthung auf, welche allerdings mit der Deutung dieser Gebilde als Spermatophoren nicht wohl in Einklang stehen dürfte : die »Spermatophoren« sollen nämlich vor dem Samenergusse gebildet und bei der Begattung der männ- lichen Geschlechts()ffnung des anderen W^urmes gegenüberstehen , aus der sie wahrscheinlich direct ihren Sameninhalt empfangen. In einer Tabelle sind die Beobachtungen über Zahl und Sitz der »Spermatophoren« mit Angabe der Jahres- zeit zusammengestellt. . Horst, 11., Die Lumbriciden-Hypodermis. in; Tijdschr. d. Ncderl. Dierk. Vereen. 4. Decl. p. 56—57. 1878—79. Horst stellt die Hauptergebnisse seiner 1876 veröffentlicliten Untersuchungen über den Bau der Lumbriciden-Hypodermis mit den übereinstimmenden Befunden von Mojsi so vi CS aus dem Jahre 1S7 7 zusammen und nimmt die Priorität für sich in Anspruch. Mojsisovics, Aug. von, weist nach (Zool. Anz. Nr. 21. p. 89), dass seine Arbeit gleichzeitig und unabhängig unternommen ist, und erkennt die in manchen wesentlichen Punkten sich ergebende Übereinstimmung an. Neue Gattungen und Arten. Grube, Ed., Anneliden aus den Schweizer Seen, in: Ber. Schles. Ges. vaterl. Gultur, natur- wiss.,Sect. im Jahre 1877 (1878). p. 72—73. Grube erhielt aus dem Genfer See 3 Oligocliaeten, nämlich Samurh vurie(/ata, S. veluima n. sp. und Clitellio (?), Lcmmii n. sp., (Bai/n/nomm nov. gen.?) Lumbricus matutimts n. sp. (Cordoba) , W^ ey c n b e r g h, Gusanos. Bol. Acad. Argent. p. 213. 7. Annelida. b) Oligochaeta. 363 Lumbricus argentinus n. ^\}. (Cordoba, Buenos Ayres, Santa Fe), Weyenbergh, ib. p. 214. » dissidcns n. sp. (Cordoba), Wey enbevgli , ib. p. 215. » conhivensis n. sp. (Cordoba), Weyenbergh, ib. p. 215. AUoIobophora Nordemkiöldii (Wajgatsch und Jenisej), Eisen, Redogörcise, p. 64. Acanthodrilus kergtielenensis n. sp. (Kergiielen , Ray Lankester, Philos. Trans. Vol. 168. Peric/iaeta rodericenstsn. sp. (Rodriguez), Grube. (Annelida ofKerguelensland etc. in Philos. Trans. Vol. 168. p. 554.) Eisen, G., Prelim. report on Tuhificidac. in: Bihang K. Svcnska Vet. Akad. Handl. 5. Bd. Nr. IG. Sub-Farailie : Telmatodrilini: Atrium mit mehreren Prostatadrüsen . Ge- fäßsystem ähnlich wie bei den Tubificinen , doch mit 5 Paaren undeutlich pul- sirender Herzen im 6. bis 10. Segment. Das Bauchgefäß an eine Körperseite gerückt und dem Rückengefäß genähert , nicht pulsirend. Borsten ähnlich wie bei den Lumbriculiden , doch zahlreicher in jedem Bündel ; bei erwachsenen Tliieren ungctheilt , bei jungen bisweilen unvollständig gegabelt. Die Längs- stämme der ventralen Ganglien durch Queranastomosen verbunden. Mündung des Receptaculum seminis im 9., des Vas efferens im 10. borstentragenden Segmente. Genus Telmatodrihis : Charactere der Sub-Familie. Sub-Familie : Tubificini : Atrium mit nur einer Prostatadrüse. Ein Paar pulsirender, erweiterter Herzen im 7. borstentragenden Segmente. Bauch- und Rückengefäß einander genau gegenüber liegend. Längsstämme der ventralen Ganglien nicht durch Queranastomosen verbunden. Borsten von mehrerlei Art, die kurzen immer gegabelt. Mündung des Receptaculums und Vas efferens wie bei den Telmatodrilini. I. Haar-, Kamm- und gabelförmige Borsten ; immer zwei dieser Borstenformen vorhanden. A. Das Kopfganglion vorn mit einem großen conischen Fortsatze. Die Sper- matophoren außerordentlich lang und spiralig aufgewunden. Oviduct ein- fach. Spirodcrrna. B. Das Kopfganglion ohne vorderen couischen Fortsatz. Spermatophoren kurz und breit und nicht gewunden. a. Vas efferens kurz und breit, nie viel länger als Atrium und Copulations- organe zusammen. Keine Herzen, llyodrüus. b. Vas efferens lang und schmal, stets länger als Atrium und Copulationsorgane zusammen. 1. Basis des Receptaculums mit Drüsen. Am Vas efferens oder Atrium eine große Vesicula seminalis. Haarförmige und gabiige Borsten , doch können crstere fehlen ; keine kamraförmigen Borsten. Mittlerer Theil des Atriums drüsig. Hemltubifex. 2. Fsammoryctes Vejd, und 3. Tuh'ifex Lamarck. U. Nur gabiige Borsten. 1 . Penis und Oviduct nicht von spiraligen Muskeln umgeben . Limnodrilus Clap . 2 . Dieselben von einem Bande von spiraligen Muskeln umgeben . Camptodrilns Neue Arten : llyodrüus Perrieri, Californien : Fresno Co. » sodalis, Californien : S. Francisco. » fragilis, Californien : Sierra Nevada, Fresno C. Hemituhlfex insigtiis, Schweden : Motala Fluss. Tuhifex cmnpamdatus, Schweden: Scania, Christianstad. 364 E. Vcrmes. Limnodrilus omatiis, Californien : San-Joaquim-Fluss. » Steigerwahli, Californien : Sierra Nevada. )) monticola, Californien ; Sierra Nevada. )) alpestris, Californien : Sierra Nevada. » Silvani, Californien: San Francisco. Camptodrihis spiralis Californien: Sierra Nevada. » corallimis, Californien, » californicus, San Francisco. Saetmris velutina (Genfer See), Grube, Anneliden aus d. Schweizer Seen (Ber. Schles. Gesch. 1877, p. 72.) CliteUio (?) [Bathynomus nov. gen.?) Lemani (Genfer See) Grube, Anneliden aus d. Schweizer Seen (ibid.) Ocncrodrihis nov. gen. Lumbriculidartim. Eisen, »Ocnerodrilus« p. 2. »Samen- leiter zum Theil verwachsen, an der Basis nicht von einer Prostata umgeben. Samenleiter und Receptaculum seminis münden in einem gemeinschaftlichen Porus aus. Kein Atrium, aber ein Herz. Rückengefäß vorn dreiästig; Bauchgefäß nicht gegabelt. (( Ocnerodrilus occidenkdis (Fresno County , Californien) . Geschlechtsreife Ende October. Eisen, »Ocnerodrilus« p. 10. Pachydrilus fossor, (Turnau) Vejdovsky, Monogr. d. Euch. p. 52. » sphagnetorum, (Hirschberg) Vejdovsky, ebenda. Mesenchytraeus nov. gen. Eisen, Redogörelse p. 67. Spermazellen in der Leibeshöhle nicht frei , sondern zu kleinen Ballen zusammengehäuft, deren Jeder von einer Membran umgeben ist. Oberschlundganglion vorn tief eingeschnitten, hinten gerade, mit sehr unbedeutender Einbuchtung. Ausführungsgangsrohr (der Samenleiter?) ungewöhnlich kurz und breit, nie mehr als 6 — 8 mal so lang wie der blasenförraige Theil des Organs. M. primaeims (Novaja Semlja, Jenisej), Eisen, p. 68. M. mirabilis (Jeuisej), Eisen, p. 68. M. falciformis (Novaja Semlja) , Eisen, p. 68. Archenchytraeiis nov. gen. Eisen, Redogörelse p. 69. Spermazellen sind frei, wenn sie in den blasenförmigen Theil des Ausführungsganges kommen. Hinterer Rand des Oberschlundganglions immer tief eingeschnitten. Ausführungsgangs- rohr lang und dünn, knäuelförmig aufgewunden. A. Levinsenü (Süd-Sibirien, zwischen Tomsk und Krasnojarsk) Eisen, p. 69. A. tenellns (Jenisej), Eisen, p. 70. A. lamj}as (Sibirien (Dudino)), Eisen, p. 70. A. Dicksonii (Novaja Semlja), Eisen, p. 70. A. gemmaUis [ » ), Eisen, p. 7L Archenchytraeiis ochraceus (Novaja Semlja) , Eisen, p. 61. A. mmäus (Jenisej), Eisen, p. 72. A. affinis (Jenisej), Eisen, p. 72. A. profugus (Grönland), Eisen, p. 73. A. nervosus (Novaja Semlja), Eisen, p. 73. Enchytraeiis [Archenchytraeiis] j^iitcatnis (Bedihost in Mähren) Vejdovsky, Monogr. p. 54. » leptodera (Prag, Kaurim, Sazan, Talmberk) Vejdovsky, p. 55. » Buchholzii (Böhmen) Vejdovsky, p. 56. » hiimicuUor (Kaurim) Vejdovsky, p. 57. » lobifer (Baumgarten, Kaurim, Wittingau, Leitmeritz) Vejdovs- ky, p. 57. Neocnchytraeus nov . gen. Eisen, Redogörelse, p. 71. Spcrmazellen frei inner- 7. Annelida. c) Polj'chaeta. 365 halb des Ausfühnmgsgan^es. Hinterer Rand des Oberschlimdganglions immer convex. AusführuDg-sgangsrobr lang und dünn, wie bei der vorigen Gattung. N. jenestratus ( Jalmal) , Eisen, p . 71. N. Vejdovskyi (Novaja Semlja) , Eisen, p. 75. N. Stuxhergii (Novaja Semlja), Eisen, p. 75. N. hyalinm (Novaja Semlja), Eisen, p. 76. N. callosus (Novaja Semlja, Jcniscj), Eisen, p. 70. N. durus (Norwegen und Schweden), Eisen, p. 77. N. Ratzelii (Tromsö) , Eisen, p. 77. Enchytraeus [Neoenchytraeiis] adriaticus (Adriatisches Meer bei Triest) Vej- dovsky, Monograph. p. 58. » Fernen', Vejdovsky, p. 58. » Leydigii (Prag) , Vejdovsky, p. 59. » hegemon (Prag, Kaurim, Sazan, Talmberg, Wittingau) Vejdovs- » ky, p. 60. AnacJiaeta nov. gen. Vejdovsky, Monogr. p. 00. Borsten durch große, in die Leibeshöhle hineinragende, einzeln stehende Drüsenzellen vertreten. Blut farblos, Perus cephalicus am vordersten Ende des Kopflappens. Die Rücken- poren fehlen. Die Segmentalorgane modificiren sich im 3. — 5. Segmente zu Speicheldrüsen. Hodenschläuche amorph. A. Eisenü (Prag) Vej dovsky , p. 60. A. bo/iemka, Vej dovsky , Fortges. Oligoch. Stud. Zool. Anz. Nr. 25 p. 1S3. c) Polychaeta. Litteratur. 1. Cosmovici, L. C. E., Sur les organes segmentaires et les glandes genitalcf5 des Annelides polychaites sedentaircs. in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. Nr. 8. p. :i93 — 390. 2. , Sur la cavite du Corps des Annelidcs sedentaircs et leurs organes segmentaires ; quelques remarques sur legenrc PhascülüSoma. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T.88. Nr. 21. p. 1092—1094. 3. Ehlers, E., Prelimin. Report onthe Worms etc. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Vol.5. Nr. 12. p. 2G9— 274. 4. Eisig, H., Die Seitenorgane und becherförmigen Organe der Capitelliden. ZAveiter Aus- zug aus einer Monographie der Capitelliden. Mit 1 Taf. in: Mittheil. zool. Station Neapel. 1. Bd. 2. Heft. p. 278—343. 5. Graber, V., Nachtrag betreffend die Convergenz zwischen dem Tracheaten- und Anneliden- stemma. in: Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. 1. Heft. p. 94. 6. , Morphologische Untersuchungen über die Augen der freilebenden marinen Borsten- würmer. Mit 3 Taf. in: Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. 3. Heft. p. 243—323. 7. Greeff, Rieh., Über die Alciopiden des Mittelmeers und insbesondere des Golfs von Neapel. Mit 1 Taf. in: Mittheil. zool. Station Neapel. 1. Bd. p. 448—458. 8. , Über pelagische Anneliden von der Küste der canarischen Inseln. Mit 3 Taf. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. 2. Heft. p. 237—283. 9. , TgpJdoscolex Älülleri W. Busch. Mit 1 Taf . Ibid. 32. Bd. 4. Heft. p. GGl— G71. 10. Grube, Ed., Über die Familie Eunicea. in: Ber. d. Schles. Ges. vaterl. Cultur im Jahre 1877 (1878). p. 34—70. 11. , Annelida (Kerguelens land and Rodriguez). in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 1(18. (Extra-Vol.). p. 554— 55G. 12. Hansen, G. A., Annelider fra den Norske Nordhavsexpedition i 1877. aus: Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. (G p. 1 Taf.). 13. Haswell, W. A., On six new species of Annelids, belonging to the faniily Amphinomidae. in Proc. Linn. Soc. New Soutli Wales. Vol. 3. pt. 4. 1879. p. 341—347! 3G6 E. Vermes. 14. Hinde, G. J., On Annelid Jaws from thc Cambrio-Silurian, Silurian and Devonian for- mations in Canada and from the lower Carboniferous in Scotland. With '.i pl. in : Quart. Journ. Geol. Soc. London. Aug. 1879. p. 370—38!). 15. Langerhans, P., Die Wurmfauna von Madeira, in; Zeitschr. f. wiss.Zool. 32. Bd. 4. Heft. Mit 3 Taf. p. 513—592. 33. Bd. 1./2. Heft. Mit 4 Taf. p. 267—316. 16. Levinsen, G. M. R., Om to nye slaegter af arctiske chaetopode Annelider, in: Vidensk. Meddclelser fra den naturhist. Forening i Kjebenhavn. 1879 — 80. (10 p. 1 Taf.). 17. M'lntosh, W. C, Marine Annelida (Kerguelen's-Land and Rodriguez). With 1 pl. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168 (Extra- Vol. ) . p. 258—263. (Die neuen Arten sind publicirt in: Ann. of Nat. Hist. [4]. Vol. 17. 1876. p,313 — 323). 18. , On the circulatory System of Magelona. in: Journ. of Anat. and Physiol. Vol. 13. p. 331—345. (Abschnitt IV u. V der »Anatomie von Magelona« in : Zeitschr. f. wiss. Zool. 31 . Bd. 19. , On a remarkably branched Syllis, dredged by H. M. S. »Challenger«. in: Journ. Linn. Soc. London Zool. Vol. 14. p. 720—724. 20. , On budding in the Syllidean Annelids, chiefly in reference to a branched form from the »Challenger«. in: Nature. Vol. 20. Nr. 516. p. 588. 21. Marenzeller, E. von, Südjapanische Anneliden. I. Mit 6 Taf . in: Denkschr. d. K. Akad. Wien, Math. nat. Gl. 41. Bd. p. 109—154. 22. Marion, A. F., Draguages au large de Marseille. Av. 4 pl. in: Ann. Sc. Nat. Zool. (6). T. 8. Art. 7. (48 p.). 23. Storni, V., Bidrag til Kundskab om Throndhjemfjordens Fauna, in: K. Norske Vid. Selsk. Skrifter. 1878. p. 32. 24. StOSSich, M., Alcuni cenni sopra il primo sviluppo delle Serpule. in : BoUet. Soc. Adriat. Sc. Nat. Vol. 5. 1 Fase. p. 99—109. (Inhalt übereinstinamend mit: Beiträge zur Entwicklungsgesch. der Chaetopoden. in: Sitzungsber. d. Wien. Akad. Math. nat. Cl. 77. Bd. 1. Abth. 1878. p. 533—544. 25. Sluder,Th., Die Fauna vonKerguelensland. in: Arch. f . Naturgesch. 45. Jhg. p. 104 — 141. 26. Theel, Hj., Les Annelides polychetes des mers de la Nouv.-Zemble. in: K. Svensk. Akad. Handl. 16. Bd. Nr. 3. (75 p., 4 pl.). 27. Uljanin, B., Sur le genre Sagitella 'i^.Wa.gn. Av. 4 pl. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 1—32. 28. Verrill, A. F., Notice of recent additions to the marine Invertebrata of the North eastern coast of America, with descriptions of new genera and species and critical remarks on others. pt. I. in: Proc. U. S. Nation. Mus. 1879. p. 165—205. 29. Webster, H. E., On the Annelida Chaetopoda of the Virginian coast. in: Trans, of the Albany Instit. Vol. 9. p. 202—272. 11 Taf. Eisig, H., Die Seitenorgane und becherförmigen Organe der Capitelliden. in: Mitth. zool. Station Neapel. 1. Bd. 2. Heft. p. 278—343. Eisig hat die zum Theil schon von Claparede und Keferstein gesehe- nen, aber mangelhaft erkannten Poren am Abdomen und Thorax von Notomastus genau untersucht und beschreibt ihr Verhalten bei Notumastus lineatus. An jedem Segmente des Abdomens liegen zwischen Bauch- und Rückenparapodium mit star- ren Haaren versehene Hügel von elliptischem Umriß, die sich als kuglige Knöpfe darstellen, deren Pol durch einen Retractor eingezogen Averden kann. Im Hügel befindet sich ein Hohlraum, der mit der Perivisceralhöhle communicirt. Auf dem Pole stehen mehrere hundert unbewegliche und gerade, äußerst vergängliche Sin- neshaare von 0,04 — 0,06 mm Länge. Dieselben durchbohren mit ihrer Basis eine 0,002 mm dicke homogene Cuticula und gehen unter dieser in blasse, homogene, 7. Annelida. b) Polychaeta. 367 0,012 — 0,014 lange und 0,001 — 0,0015 breite »Stäbchen« über , welche durch feine Fädchen mit resistenten , körnige Einlagerungen entlialtcnden »Spindeln« von 0,006 — 0,008 mm Länge und bis 0,002 mm Breite zusammenhängen. Unter diesen folgt die tiefste mächtigste Schicht, bestehend aus blassen rundlichen, kern- artigen Gebilden von 0,002 — 0,00 1 mm Durchmesser, den oKörnchen« . Diesen außen ansitzende gelbe glänzende Kügelchen bedingen die gelbliche Färbung des Hügels. Jedes Körnchen stellt durch 2 — 3 Fortsätze mit den Spindeln und mit anderen Körnchen in Verbindung. Die Körnchen werden auf Grund ihrer Ähn- lichkeit mit Ganglien des Bauchmarks, welche gleichfalls einen Belag von gelben Bläschen besitzen, als Ganglien gedeutet. Die Fibrillen des Retractors lassen sich bis zu den Spindeln verfolgen. Ein Nerv wurde bis in die Nähe des Sinneshügels verfolgt, doch nicht bis in denselben hinein. Solche Sinneshügel sind auch am Thorax vorhanden, wo indessen ihr Verhältnis zur Perivisceralhöhle infolge der starken Entwicklung der Ringmusculatur ein anderes ist. Jeder Hügel wird durch Muskelfasern, welche sich an seine Peripherie ansetzen, in eine »Seitenorganhöhle« eingestülpt, die durch Dehnung der Leibesmusculatur wieder ausgeglichen wird. Diese Höhle öffnet sich in einem von Lippen umgebenen Spalt, der bei erwachse- nen Individuen 0,06 — 0,01, bei jugendlichen 0,04 — 0,06 mm Durchmesser hat, nach außen. Der Retractor des Haarfeldes verhält sich wie bei den abdominalen Sinneshügeln. Die Größe der thoracalen Hügel ist etwas geringer (0,06 — 0,08 mm Durchmesser j ; auch das Haarfeld ist weniger ausgedehnt. Dagegen sind die Haare gleich, die Stäbchen kleiner (0,003 — 0,004 mm), die Spindeln größer (0,014 — 0,02 mm), die Körner kleiner (0,002—0,003 mm). Der Übergang der Retractorfasern in die Spindeln ist hier ganz unverkennbar. Auch die Muskeln der Leibeshöhle vertheilen sich in solch feine Fasern. Die Retractoren des Haar- feldes sind die Wurzeln je eines der ventralen Retractoren eines dorsalen Para- podiums. Die histiologische Schilderung der Organe geht vom Bau der Hypoder- mis aus. Diese enthält l) Faltenzellen von mannigfacher Form und Structur, meist ohne Kern, während sich manchmal, namentlich am Abdomen, »geschwänzte« Kerne nachweisen lassen, und 2) Plasmazellen, gleichfalls von mannigfacher Ge- stalt, ohne Membran ; ihr Substrat ist ein »helles, vergängliches, oft an Schleim erinnerndes Plasma« ; der Kern ist klein und homogen oder größer und granulirt. Diese Plasmazellen münden durch Poren der Cuticula nach außen, sind mithin Drüsenzellen. Am Aufbau der Sinneshügel betheiligen sich nur Fadenzellen; das äußere Ende derselben entspricht den »Stäbchen«, der geschwänzte Kern den »Spindeln«. Außer diesen an jedem Segment in einem Paare auftretenden Orga- nen sind diflTus vertheilte »becherförmige Organe« vorhanden. Auch hier ist eine Hügelhöhle und ein rundlicher bis kegelförmiger Hügel zu unterscheiden. Letz- terer hat 0,006 — 0,01 mm im Durchmesser, besitzt eine unmessbar dünne Cuti- cula und trägt wenig zahlreiche, stäbchenförmige Sinneshaare von 0,004 mm Länge. Über Structur und Innervirung wurde nichts erkannt. Solche Organe stehen zu Hunderten am Kopf läppen, zu Tausenden am Thorax, namentlich zahl- reich am Mundsegment, und viele am Rüssel, der ganz die Structur der Leibes- wand hat ; an der Spitze jeder Papille, die einem Polygonal der Haut entspricht, liegt ein Organ. Eisig vergleicht nunmehr die segmentalen Seitenorgane der Capitelliden den Sinnesorganen der Seitenlinie bei Fischen und Amphibien. Auch für diese scheint eine ursprünglich segmentale Anordnung wahrscheinlich. (Verf. fand solche bei einer Anzahl junger Seefische, wenigstens am Rumpfe, deutlich aucli bei jungen Macropodus.) Verf. betont die Lage an der Grenzlinie zwischen ventraler und dorsaler Längenmusculatur, die secundäre Bedeutung des Einschlusses in Canäle gegenüber der ursprünglichen und auch bei manchen Fischen dauernden ober- 368 K- Vcrmes fläclilichen Lage, die Übereinstimmung in der Form ; es sind epidermoidale Bil- dungen, von dünner Outicula überzogen und mit starren Haaren ausgestattet. Untersclüede bestellen in Gestalt, Länge und Zabl der Haare : auch eine Retrac- tion des Haarfeldes wurde bei Vertebraten noch nicht beschrieben, ist aber nach gelegentliclien Andeutungen wahrscheinlich. Verf. schaltet dann eine, des Auszugs niclit wohl fähige Kritik des von S e m p e r angestellten Vergleichs zwischen der «Seitenlinie« der Vertebraten und einem bei Naiden in der Grenzlinie zwischen dorsaler und ventraler Musculatur liegenden Zellenstranges ein, die zur Abwei- sung der Homologisirung führt. Auch die becherförmigen Organe der Capitelli- den werden mit den gleichnamigen Gebilden der Wirbelthiere, namentlich Te- leostier, verglichen und Übereinstimmung in Anordnung, Retractilität, Zugehörig- keit zur Epidermis und Structur, namentlich im Besitz starrer Haare, constatirt. Eine Homologisirung von Seitenorganen und becherförmigen Organen ist vorläufig nicht zu begründen. Die Function der Seitenorgane vermag Verf. nicht aufzu- klären ; die becherförmigen Organe hält er wie die der Vertebraten für Ge- schraacksorgane . Graber, V., Nachtrag, betr. die Convergenz zwischen dem Tracheaten- und Annelidenstemnia. in: Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. p. 94. Grab er theilt über seine Untersuchung des Annelidenauges Folgendes mit: Die Augen der Nereiden i. w. S. besitzen einen aus modificirten Hypodermzellen bestehenden Glaskörper mit basalen Kernen. In diesem Glaskörper differenzirt sich häufig (Eunice , Nephthys etc.) ein geschichteter imd von einer besonderen Kapsel umgebener linsenartiger Binnenkörper. Unter dem Glaskörper findet sich überall eine besondere, in Carmin sich rasch röthende cuticulare Glashaut. Die Retinalschläuche zeigen im Allgemeinen den von Greeff bei den Alciopiden ge- schilderten Bau, lassen aber meist außer dem basalen noch einen präbacillären (Eunice z. B.) bisweilen auch einen mittleren (dritten) Kern erkennen. Die hoh- len (röhrenförmigen) Stäbchen sind von einem von der Ganglienzelle ausgehenden dünnen Axenfaden durchzogen. Graber, V., Mo'^^phol. Unters, über die Augen der freilebenden marinen Borstenwürmer, in : Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. 3. Heft. p. 243—323. Verf. hat den Bau der Augen von Aldope Cantrainü, Eunice Harassii und E. vittata, Nephthys margaritacea, Nereis Costae^ Hestone pantherina, Polynoe elegans und Herminne hystrix untersucht. Jedes Auge besteht aus einem äußern oder in- tegumentalen Theile, der den dioptrischen Apparat bildet, und einem Innern, mit dem Nervensystem verbundenen Perceptivsystem oder der Retina. Eine eigene Umhüllung für den Augapfel fehlt, ist dagegen für die Retina vorhanden. Der integumentale Abschnitt setzt sich aus einer cuticularen Schicht, welche geringe Vorwölbung mit hoher Pellucität (sie ! ) verbindet und einer linsenartigen Ver- dickung entbehrt, und einer hypodermalen Schicht oder dem »dioptrischen Bin- nenkörper« zusamm en, der in allen Fällen sehr durchsichtig ist, ein bedeutendes Lichtbrechungsvermögen und gegen die Retina hin eine stark gekrümmte Fläche besitzt. Bei Nereis, Aphrodite, Polynoe und Hesione ist dieser Binnenkörper ein Stück Hypodermis mit basalen Kernen ; bei Alciope, Eunice und Nephthys enthält er im Centrum ein homogenes cuticulares Gebilde, die Linse. Dadurch zerfällt der Körper in ein zwischen Outicula und Linse gelegenes «Corneaepithel« und einen neben und hinter der Linse gelegenen »Glaskörper«. Die Linse ist nach außen flach bei Eunice, Nephthys, convex bei Alciope. In allen Fällen besitzt sie eine dünne homogene Kapsel. Ihre Masse selbst ist bei Alciope aus drei Schichten zusammengesetzt ; bei Nephthys liegt im Innern ein körniges Gerinnsel. In der pericornealen Hypodermis kann sich Pigment ablagern und als Iris erscheinen : diese ist bei Eunice sternförmig. Der innere Abschnitt des Auges oder die Retina 7. Annelida. c) Polychaeta. 369 stellt eine becherförmige Ausbreitung des Sehnerven dar. Sie besteht aus einer Innern Opticusfaserschicht und einer äußern, d. h. dem Integument zugewandten »Pallisadenschicht« und ist im centralen Theile stets dünner als in der angrenzen- den peripherischen Region. Die Pallisaden sind meist prismatische Schläuche, welche mit ihrem Innern Theil je in eine Opticusfaser übergehen, während ihr äußeres Ende an die Grenzlamelle angeheftet ist. Jeder Retinalschlauch besitzt mindestens 2 Kerne, einen apicalen am äußersten Endstück und einen basalen. Bei Nereis wurden nur die basalen Kerne gesehen ; bei Eunicc und Alcinpe dagegen sind außerdem noch mittlere Kerne vorhanden, die sich wahrscheinlich auch bei andern Würmern finden. Die Schlauchwandung zwischen dem äußern und mitt- lem Kerne ist stark verdickt und wird mit Gr eef f als »Röhrenstäbchen« bezeich- net. Der protoplasmatische Inhalt des Schlauches wii'd der Länge nach von einem Axenfaden durchzogen. Die Retinalschläuche enthalten ein körniges Pigment, das bei Alciope Cantrainii auf die Mittelstrecke beschränkt ist, bei allen übrigen Arten auch die Stäbchen ausfüllt. Bei Alciope liegt vielleicht zwischen der Stäb- chen- und Mittelschicht eine feine gefensterte Grenzmembran. »Von einer direc- ten Umwandlung einer Hypodermstrecke in die retinale Pallisadenschichte kann wohl, nach ihrem ganzen Verhalten zu urtheilen, kaum die Rede sein.» Verf. be- tont endlich die Ähnlichkeit zwischen Tracheaten- und Chaetopoden-Auge, na- mentlich im Besitz von mindestens zwei Kernen im Retinalelement, und weist dann auf die Parallele mit dem Cephalopoden-, speciell dem Na?äilus-Auge hin. Cosmovici, L. C. E., Sur les organcs segmentaires etc. des Annelides polychaites sedentaires. in. Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. SS. Nr. 8. p. 393—396. Cosmovici findet die »drüsigen Taschena bei einer Anzahl sedentärer Poly- chaeten, wie Arenicola, Terehella nebiilosa u. A., aus zwei Theilen zusammengesetzt, 1 j einem drüsigen, mit sehr gefäßreichen Wandungen und einem äußeren Porus ; im Innern lassen sich mit Hilfe von Reagentien Crystalle, anscheinend von Harnsäure, constatireu : dies ist ein Hatnorgan oder ein »Bojanusscher Körperc ; 2) einem nicht drüsigen Theil ; dieser besteht aus einem zweilippigen Trichter mit Wimper- krausen und einem gewundenen Rohre , das sich an den »ßojanus'schen Körper« ansetzt und mit diesem communicirt , so dass die in den Trichter aufgenommenen Körper durch den Letzteren nach außen geführt werden : für diesen Theil wird die Bezeichnung »Segmentalorgan« angewandt. Bei anderen sedentären Anneliden sind diese Theile völlig gesondert. So besitzt Terehella concinlega drei Paare von Taschen, die nur aus dem drüsigen Theile bestehen und keine Communication mit der Leibeshöhle haben ; weiter hinten aber stehen zwei Paare normal gebildeter »Segmeutalorgane« , die direct nach außen münden. Bei Ophelia bicomis sind fünf »Segmentalorgane« und dahinter fünf drüsige Taschen ohne innere Öffnung vor- handen. Die Sabellen und Myxicolen endlich haben nur ein Paar Harntaschen zu den Seiten des Oesophagus , in jedem Ringe des übrigen Körper aber ein Paar typischer »Segmentalorgane« . Die Geschlechtsstoffe entstehen nach Cosm o vi ci's Beobachtungen weder in den ßojanus'schen Taschen noch in den Peritonealzellen , sondern in besonderen, die Blutgefäße umgebenden Drüsen. Bei Arenicola piscatomm, Terehella conchilega und Ophelia bicomis ist die männliche oder weibliche Geschlechtsdrüse an den Ge- fäßen angebracht, die vom Centraltheil des Gefäßsystems zu den Segmentalorganen ziehen ; die Zahl ist nach der Art verschieden , aber immer übereinstimmend mit derjenigen der Segmental organe. Bei Terebella nehdosa liegt die Drüse im Thorax in der Mittellinie um das subnervale Gefäß. Bei Chaetopterus pcrgamentaceus sind die Drüsen paarweise in jedem Segment angebracht und zwar zu den Seiten des Darmes , bei Sahella um das untere Seitengefäß. Im Winter bestehen die Drüsen aus einer Anzahl kleiner Acini , deren Structur noch »rien de distinct« darbietet. Zool. Jahresbericht 1879. 24 370 E. Verrnes. Im Frühling vermehrt sich die »amorphe Masse«, die Aciui werden deutlicher, und im Innern treten kleine Kerne auf, um welche sich Protoplasmaportionen ab- grenzen. Im weiblichen Geschlecht wird die Drüse traubenförmig und die in der Peripherie liegenden reifsten Eier fallen in die Leibeshöhle. Im männlichen Ge- schlecht lösen sich die Samenmutterzellen ab , ihr durch Auflösung der Wandung freiwerdender erdbeerförmiger Inhalt schwimmt in der Leibesflüssigkeit umher und endlich trennen sich die Spermatozoiden. Die Geschlechsstoffe werden durch die Segmentalorgane ausgeführt. Cosmovici, L. C. E., Sur la cavite du corps des Annelidcs sedentaires etc. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. Nr. 2L p. 1U92— 1094. In einer zweiten Mittheilung gibt Cosmovici das Verhalten der Segmental- organe noch bei einigen anderen Anneliden an. Bei den Clymemden sind die Bo- janus'schen Körper sehr lang und an den vorderen Enden derselben »Segmental- organe« befestigt ; vom 1 1. Segmente ab findet sich statt der Bojanus"schen Körper nur noch deren Gefäßgerüst. Pect'maria europaea besitzt ein Paar sehr großer Bo- janus'scher Körper und ferner zwei Paare mit Segmentalorganen. Bei den Serpu- liden sind die Segmentalorgane wie bei den erranten Polychaeten gewundene Röhren mit innerem Trichter und äußeren Öffnungen , ein Paar in jedem Segment. Die Leibeshöhle ist bei Arenicola, Terebellen , Cli/metiickti und ^'erpulickn durch schräge Muskelbänder in drei Theile , einen mittleren , den Darm enthaltenden , und zwei seitliche , die Füße nebst Retractoren und die Segmentalorgane enthaltende , ge- theilt, bei Chaetopterus pergamentaceus wird diese Verbindung nur durch den Trichter des Segmentalorgans hergestellt. Spirorbis communis von RoscofF ist hermaphro- ditisch. Langerhans, P., Die Wurmfauna von Madeira. Mit 7 Taf. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. .513—592. 33. Bd. p. 267—316. Lange rhans liefert in dem ersten Abschnitte seiner Abhandlung über die Wurmfauna von Madeira eine Monographie der SylUden. Der Übersicht der be- schriebenen Formen geht eine solche der Organisation voraus , die namentlich die äußere Gestaltung (Palpen, Girren, Borsten etc.) und die Fortpflanzungsweise be- rücksichtigt. Ungeschlechtliche Fortpflanzung findet sich als Bildung einer epi- token Form mit »Pubertätsborsten« und gelegentlich vergrößerten Augen bei den Syllideae. Dieselbe wird bei den Exogoneae complicirt durch Brutpflege von Seiten des Weibchens. Als ungeschlechtliche Vermehrung durch Theilung erscheint die Ablösung eines epitoken Geschlechtsthieres mit verkümmertem Darmcanal und ohne borstenloses Mundsegment am Stammthiere und ferner die bei den Autolyteae vorkommende Bildung mehrerer Individuen , von denen das hinterste »Pubertäts- borsten« erhält und sich loslöst ; es ist ein borstenloses Mundsegment und ein aus- gebildeter Darm vorhanden ; der Kopf ist bei männlichen (= Sacconereis] und weib- lichen (= Polybostrichiis , Diploceraea und Cnthida) Thieren verschieden. Als zweifelhaft wird die von Krohn angegebene Entwicklung lebendiger Jungen im Abdomen erwähnt. Eine Vergleichung verschiedener Altersstadien von Syllis gra- cilis hat Aufschlüsse über den Verlauf des Borstenwechsels geliefert, welche Rück- schlüsse auf die Verwandtschaft der Subgenera Typosyllis , Ehlersia und Syllis ge- stattet und durch Beobachtungen an Ehlersia Bestätigung gefunden haben. Ur- sprünglich nur mit zusammengesetzten Borsten versehene Segmente erhalten durch Auftreten einfacher Borsten gemischte und verlieren später die zusammengesetzten, durchlaufen also in der Entwicklung drei Stadien. Den Combinationen entsprechen die drei Untergattungen , von denen nach diesem Befunde Typosyllis mit aus- schließlich zusammengesetzten Borsten als älteste, Ehlersia mit zusammengesetzten und gemischten als jüngere, und Syllis mit zusammengesetzten, einfachen und ge- mischten als jüngste erscheint. Ferner sind die hinten neugebildeten Segmente 7. Annelida. c) Polychacta. 371 bei deu Si/lUdeen imd Exogoneen mit 2 eiufacheu Borsten verstehen , die wieder verloren gehen nnd zwar meist die ventrale eher. Beobachtungen an regenerirteu Köpfen zeigten , dass auch den vorderen Segmeuten diese einfachen Borsten ur- sprünglich zukommen. Verfasser erklärt dies Verhalten durch die Annahme einer Stammform mit einfachen Borsten. Bei S>/llides longocirmta und Pmiosyllis Weis- maimi erhalten sich diese einfachen Borsten dauernd, bei erwachsenen Exemplaren Yon Amhlyüsi/llis fehlen dieselben ganz, treten jedoch während des Wachsthums auf. Auch die Autolytcae, bei denen die allein vorhandene dorsale einfache Borste in den alten Segmenten verloren geht , in jungen stets vorkommt , leiten sich von derselben Stammform ab , als deren nur wenig veränderter Abkömmling Haplo- sijllis mit lauter einfachen Borsten angesehen wird. Aus dem zweiten Abschnitte der Langerb ans' scheu Abhandlung sind fol- gende Ergebnisse hervorzuheben. Die Tasthaare an den Girren von Hermadio7i 2)cllucidum sind wie die der Alciopiden nicht directe Fortsetzungen der Nerven Cla- parede, Greeff), sondern sitzen modificirten Epithelzellen auf, mit denen sich der Nerv verbindet. Gleiches ist an den Tasthaaren der Serpulakiemen im frischen Zustande und nach Osmiumbehandlung zu constatiren. Leontis DumerilH legt in Nereisform Eier ab. Die Jungen machen keine Metamorphose durch. Anfangs sind alle Segmente mit Borsten versehen ; später verliert das zweite Segment die Bewaffnung und verschmilzt mit dem Mundsegment. Ursprünglich sind alle Borsten homogomph ; heterogomphe Sicheln und Gräten treten erst später auf. Am Darm sind Ectodermtheile als Mund- und Enddarm vom entodermalen Mitteldarm zu unterscheiden. Das Bauchmark besteht anfangs aus einem paarigen Zellenstrange ohne Ganglienanhäufungeu. Von Nephthys Hombergn And. & M. Edw. schildert Verfasser den von Ehlers erwähnten Bandapparat : zwei dorsal vom Bauchmark gelegene Längszüge geben in jedem Segment zweimal Aste zu den Seiten des Körpers ab und zeigen an diesen Stellen eine glänzende sternförmige Figur. Die Äste treten in die Ruder und erreichen die Ursprnngsstelle der Borstenbündel, um dort fein ausgefasert zu enden. Der Apparat besteht aus flachen Strängen , die von queren Zickzacklinien durchzogen sind und Längsstreifung erkennen lassen : seitlich sitzt oft ein Frotoplasmarest mit Kern Verfasser sieht in diesem Apparat ein inneres Skelet, »dessen Centraltheil genau die Lage der Chorda einnimmt«. M'Intosh, W. C, On a remarkably branched Syllis etc. in: Journ. Linn. See. Zool. Vol 14. p. 720—724. , On budding in the Syllidean Amielids etc. in: Nature. Vol. 2ü. Nr. 51G. p. 488. M'Intosh erhielt von Thomson eine von der Challenger-Expedition unweit Zebu gefangene Hexactinellide, deren basale Canäle von einer verzweigten Sj^llidee [Syllis ramosa n. sp.) bewohnt waren. In den eng verschlungenen Massen konnte kein Kopf beobachtet werden. Die zahlreichen schmalen Segmente tragen au den Seiten wohlentwickelte Füße mit einem langen, aus zahlreichen (an 26) Gliedern bestehenden dorsalen Cirrus , einer Acicula und wenigen einfachen Borsten , und einem breiten kurzen ventralen Cirrus. An allen Seiten des Thieres sind Knospen vorhanden, in deren jede ein Divertikel des Darmcanals hineinragt. An den Knospen sitzen wieder secundäre Knospen. Am freien (Schwanz-) Ende der Knospe stehen zwei lange Girren. Einzelne größere Fragmente trugen 9 bis 19 Knospen. Verfasser fand zwei weibliche Knospen mit rudimentären Girren und borstentragenden Fortsätzen. Der Kopf der Knospe ist zweilappig, trägt jeder- seits am Rücken wie am Bauch je ein Paar röthlich brauner Augen, und geht seit- lich in zwei kurze Girren und einen borstentragenden Fortsatz aus. Der ganze Körper vom zweiten Segment an ist mit Eiern gefüllt. Ferner fand sich eine etwas abweichende freie weibliche Knospe und ein Fragment des Hinterendes einer von 24* 372 • E. Vermes. Beiden verschiedenen, vielleicht männlichen Form. Der vorläufige, nicht mit Ab- bildungen versehene Bericht ist schwer verständlich. Greeff, K., Über die Alciopiden des Mittelnieeres. in: Mitth. zool. Station Neapel. 1. Bd. p. 448-458. Gr e ef f fügt den bisher bekannten 7 Alciopidenarten des Mittelmeeres eine neue unter dem Namen Ahiupa KraJmii hinzu: 0,8 — 1,2 cm lang. Breite vorn '/to? i^ der Mitte 'y; — '/s der Länge. 30 — 34 Segmeute. Die ventralen und dorsalen Girren flossenförmig, die dorsalen mächtiger als bei irgend einer andern Art ; Kopf zum Theil von den ersten dorsalen Girren bedeckt ; die Girren gehen in eine ver- längerte conische Spitze aus. Körger glashell ; die seitlichen braunen Drüsen klein und von den Girren verhüllt. Kopf breit; 1 unpaarer und 4 paarige Fühler, 5 Paar Fühlercirreu. das oberste von außerordentlicher Größe. Ruder vorn klein, weiter hinten lauge conische Fortsätze mit einer kräftigen Acicula und einem Bündel einfacher Borsten. Greeff, R., Über pelagische Anneliden von der Küste d. canar. Inseln, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. 2. Heft. p. 237—283. Greeff beschreibt eine Anzahl pelagischer Anneliden die er während eines Aufenthaltes auf der canarischen Insel Lanzarote 1S66 — 67 beobachtet hat. Über die inzwischen von Langerhans (Berl. Monatsber. 1S77. S. 727) be- schriebene Adcularia Virchoivil macht er eine anatomische Mittheilung. Die Girren enthalten nesselorganartige Haftapparate : in becherförmigen Follikeln liegen Bündel cylindrischer Stäbchen, deren äußere Enden an der Oberfläche als glänzende Knöpfchen hervorragen, auch ganz heraustreten und sich an feste Körper anheften können. Der Verdauungscanal besteht aus einem musculösen, vorstülpbaren Pharynx, in den vorn ein über ihm liegender Drüsensack sich öffnet, einem Oesophagus und einem Darm mit großen chordazellenähnlichen Zellen. Die Haut besteht aus einer glashellen Guticula. Am hinteren Theile des Kopfsegments beobachtet man lebhafte Wimperung. Die Leibeswand enthält äußere Ring- und innere Längsmuskeln. Zur Bewegung der Girren dienen Quer- muskeln. Das Nervensystem besteht aus einem Doppelganglion, dem Gehirn, und einem Bauchmark mit paarigen Ganglien und Commissuren. Die Zahl der Ganglien ist etwas geringer als die der Segmente. Nervenfäden treten zu den Girren und strahlen in diese aus, in Tasthaaren endend. Vom Gefäßsystem wurde ein Rückengefäß mit farbloser Flüssigkeit erkannt. Die Geschlechtsproducte ent- stehen an der inneren Leibeswand. Um Mitte Januar waren große Eier vor- handen. Um dieselbe Zeit fing Verfasser eine pelagische Larve der Adcularia mit noch kleinen Fühlercirren ; dahinter fand sich eine dorsale und eine ventrale Querreihe weit abstehender langer Borsten. Als nov. gen. et nov. sp. beschreibt Greeff von demselben Fundort unter dem Namen Pontodora jjelagica eine 1-6 mm lange glashelle Annelide mit sternförmigem goldgelben oder rothbraunen Pigment. 14 Segmente. Kopf mit 2 dunkelbraunen Augen, 2 Fühlern und zwischen diesen 2 knopförmigen Hervorragungen. Ander Unterseite des Kopfes zwei wimpernde Wülste. 2 Paar lange Fühlercirren. Ruder mit langem cirrenförmigen Fortsatz ; lange zusammengesetzte Borsten ; kolben- förmiger Bauch- und Rückencirrus. An den Fußstummeln und deren Basis sitzen eigenthümliche Wimperorgane : gestielte Becher, deren Stiel mit einem den inneren Theil des Ruders durchziehenden Ganalsystem in Verbindung steht ; die- selben stehen entweder einzeln oder sind zu 3 bis 4 verschmolzen. Sie gehören »augenscheinlich« zu Segmentalorgansystemen ; doch wiu'den innere Mündungen nicht beobachtet. Letztes Segment borstenlos, mit 2 sehr langen Analcirren. Von der Anatomie der Pontodora theilt Verfasser mit, dass der Mund in einen T. x\nnelida. c; Polychaeta. 373 tonnenförmigen musculösen vorstülpbarer Schlundkopf führt, dessen Yorderrand einen Kranz von conischen Papillen trägt, während die Innenwand mit knäuel- förmigen Drüsen ausgekleidet ist. Im Nervensystem ist die Duplicität deutlich ausgeprägt. Auf den Ganglien liegen ziemlich regelmäßige bläschenförmige Pig- mentzellen mit Ausläufern. Verfasser stellt die Gattung zu den SylUdeen ; doch nimmt sie innerhalb dieser Familie eine besondere Stellung ein. Ein weiteres nov. gen. et nov. sp. von Lanzarote ist Pelagohia hngocirrata. eine glashelle Annelide von 3 mm Länge. 15 Segmente. Kopf und erste Seg- mente gelbröthlich pigmentirt. Am dreieckigen Kopf 2 kleine rothbraune Augen mit Linsen. Mund endständig. Ein dorsales und ein ventrales Fühlerpaar. In Buchten hinter dem Kopfe beiderseits ein wimpernder Wulst. Keine Fühlercirren, Fußstummel des ersten Segments mit 2 knieförmigen Girren ; ca. 6 zusammen- gesetzte Borsten mit gegabeltem Außenglied ; neben den Girren ein dritter cirren- förmiger Anhang. Zweites Fußpaar kleiner, mit geraden Girren und 10 Borsten. Drittes Paar mit 14 — 16 Borsten. Die Größe der Fußstummel nimmt bis zur Mitte zu, dann wieder ab. Letztes Segment ohne Fußstummel : 2 höckerförmige Analcirren. Pelagohia ist getrenntgeschlechtlich ; im Januar geschlechtsreif. Verfasser stellt sie vorläufig zu den SylUdeen. P/ialacrop/iorus pictus nov. gen. et nov. sp. von Lanzarote. Eine 6 mm lange glashelle Annelide mit röthlich braunem Pigment in verästelten Zellen. Kopf ohne Anhänge , viereckig ; vielleicht sind 2 kleine Erhebungen am Vorderrande rudimentäre Stirnfühler. 2 rothbraune Augen mit Linsen. Am 2. Segment vorn ein Paar kurze Fühlercirren und hinten ein Paar borstentragender Fußstummel mit langem Rückencirrus ; Ruder höckerförmig mit 4 zusammengesetzten Borsten. Die Segmente sind beiderseits mit Wimperhaaren besetzt. Fußstummel des 3. Segments kleiner, ohne Girrus. Vom 5. Segment an sind lappige Bauch- und Rückencirren vorhanden. 1 Acicula und 15 — 20 zusammengesetzte Borsten. Ruder auf der Oberfläche wimpernd. Analsegment lang, ohne Anhänge, beider- seits mit büschelförmigem Wimperapparate. Es ist ein Schlundkopf mit 2 langen, schlanken, zangenartigen Kiefern vorhanden. Die Eier, die sich im Januar zahlreich fanden, entstehen an der Basis der Ruder. Phalaerophorns wird zu den Li/corideen gestellt. Von Sacconereis canariensis n. sp. fand Greeff im December und Januar trächtige Weibchen. Die Bruttasche au der Bauchseite erstreckt sich vom 8. bis zum 20. — 22. Segmente; sie besteht aus einer Ausstülpung der Bauchhant, die in offener Verbindung mit der Leibeshöhle steht. Eier 0,08 — 0,1 mm. Das jüngste beobachtete Larvenstadium hatte 4 Segmente, das vorderste mit 2 Wimperbü- scheln und 2 rothen Augenflecken, das zweite gleichfalls mit 2 Wimperbüscheln. Es ist ein tounenförmiger Schlundkopf und ein brauner Darm vorhanden. Dann entsteht am vordersten Segment ein zweites, hinteres Paar Wimperbüschel und vordere stiletförmige Fortsätze. Im 3. Stadium hat sich das vorderste Segment in zwei Segmente getheilt, in deren vorderem ein zweites Augenpaar entstanden. Das 4. Stadium ist durch ein unpaares Wimperbüschel an der Stirn und 2 Paare von Höckern am Kopfsegment ausgezeichnet ; das zweite Segment hat sich wieder in 2 Segmente getheilt; dahinter liegen noch 4 Segmente, davon das vorderste mit einem Bündel zusammengesetzter Borsten und das letzte mit 2 Wimper- büscheln und 4 fadenförmigen Anhängen. In Anschluß daran bespricht Greeff noch eine andere pelagische Anneliden- larve von 2 — 3 mm Länge mit grüuem Rückenschild. 4 Fühlern, 2 rothbraunen Augen mit Linsen. Jederseits 4 lange Girren. Die Mundöfinung liegt zwischen dem 3. und 4. Segment. Hinter dem vom Rückenschilde bedeckten Theile sind noch 1 1 Segmente mit Fußstummeln vorhanden ; die 3 ersten haben Ruder mit 374 ^ ^- Verrnes. zusammengesetzten Borsten und keulenförmigem Bauchcirrus, die S folgenden noch einen blattförmigen Rückencirrus mit wimpernden Rändern. Letztes Seg- ment mit 2 Analcirren. Das letzte Capitel von Greeff's Abhandlung enthält «Beobachtungen über die Tomoptcriden nebst geschichtlichen und allgemeinen anatomischen Bemerkungen über diese Annelidengruppe.« Aus den letzteren heben wir folgendes hervor. Die von Grube als Kopffühler bezeichneten kleinen Anhänge hält Verfasser für constant vorkommend ; er findet an ihrer Spitze eine kleine Borste und deutet sie als erstes Fühlercirreupaar. Das Gehirn enthält in der Mitte zwei kuglige Zellen- haufen (Ganglien' mit feinkörnigem Kern, umlagert von theils sehr großen Zellen. Nach außen liegen die Augen mit Linse, Pigmentschicht und Nervenschicht. Die bei T. Eschscholtdi und T. scohpendra einfache Linse besteht aus einer äußeren hyalinen Rinde und einem Innern feinkörnigen Kerne ; bei T. helgolandica, T. Kefersteinii und T. levipes ist sie doppelt. Nach außen und vorn von den Augen finden sich auf dem Durchschnitte zwei Faserstränge , wahrscheinlich die austre- tenden Schlundcommissuren. Jederseits geht ein Nerv zu den zweiten Fühler- cirren und einer zu den Stirnfühlern ab. Im Bauchmarke unterscheidet man 2 Faserstränge und 3 Zellenreihen, zwei seitliche und eine bei einigen Formen unterbrochene mittlere in der Rinne zwischen den Fasern. In jedem Segment hat das Mark eine schwache Anschwellung, aus der jederseits ein starker, von Zellen begleiteter Nerv zu den Fußstummeln tritt. »Außerdem entspringen aus den bei- . derseitigen Zellreihen in der ganzen Länge des Bauchstranges sehr zahlreiche feine und feinste Nervenfäden, die sich im Hautmuskelschlauch ausbreiten.« Der Bauchstrang liegt ganz zwischen Hautmuskelschlauch und Cuticula. Die Längs- faserstränge sind an vielen Stellen durch ein helles in ihnen sich verzweigendes Querfaserband verbunden.« Die von Vejdovsky als »Flossenaugen« beschrie- benen »rosettenförmigen Organe« betrachtet Greeff als Drüsen. Er findet wie frühere Beobachter meridianartig zu einem Kugelsegment gegeneinander gebogene und mit einer gelben ölartigen Substanz gefüllte Schläuche, die in Alcohol un- sichtbar werden, in Osmium sich schwärzen, und nach innen von dieser ein kugelförmiges, aus Schläuchen oder Canälen zusammengesetztes Organ. Eine Linse, wie sie Vejdovsky beschreibt, war bei den untersuchten Arten nicht vorhanden. Für jeden Fußstummel sind 2 Paar Quermuskeln vorhanden, ein ventrales und ein dorsales, erstere convergirend, letztere etwas divergirend. Einen Nachtrag zu obiger Abhandlung bildet ein Aufsatz desselben Verfassers: Greeff, E., Tyjihloscolex 3IüUeriW . Busch, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 601—671. Taf. XXXIX. Verfasserhält die von Langer haus und ihm unter dem Namen ^4 (?/c?ssichu&etts Ißiij his, Nova Scotia, 10 — SO Faden , Verrill, 1. 1. p. 181. Apomatus (?) globifer (Nowaja Semblja), Theel, K. Sv. Vet. Akad. Handl. 16. Bd. Nr. 3. p. 66. ^ Dyspo7ietus nov. gen., Levinsen, Arct. Annel. (Vid. Med. Nat. Foren.): Corpus elongato-ovatum e segmentis paucis omnibus setigeris compositum. Lobus cepha- licus appendicibus brevissimis peduuculatis Septem instructus. Pedes biremes, remis bene sejunctis, dorsalibus setas simpliccs cirrosque elougate foliiformes, ven- tralibus setas compositas cirrosque minutos gerentibus. Branchiae nullae. Seg- mentum anale cirrorum loco processu coniformi instructum. Proboscis amphori- formis maxillis duabus elongatis antice anguste hastiformibus munita. D. pym- naeus (zwischen Laminarienwurzeln bei Egedesminde [Grönland]), Levinsen. Paractius nov. gen., Levinsen, Arctiske Annelider (1. 1.): Corpus elongatum. Lo- bus cephalicus appendicibus brevibus inarticulatis quattuor instructus, quarum duae in parte dorsali, duae sub margiuibus lateralibus lobi cephalici affixae sunt. Seg- menta duo sequentia nuda. Pedes uniremes setas paucas (simplices et compositas) 384 F. Arthropoda. gerentes. Cirri nuUi. Segmentum anale cirris duobus ejusdem formae atque ap- pendices cephalicae. Proboscis maxillis inferioribus duabiiß maxillisque superiori- bus utriiique octo, quarum quattuor posteriores hamatae sunt. P. littoralis (aus Algeubüscheln ebendaher, , L e v i n s e n. Cabira nov. geu. incertae sedis, Webster, Trans. Alb. Inst. Vol. 9. p. 267. Seiten des Kopfes in dünne, mit Papillen besetzte Platten ausgehend ; erstes Segment mit 2 Paar Fühlercirren , ohne Borsten ; dorsale Girren an allen Segmenten ; keine ventralen Girren ; ventrale Borsten starke Haken , vom 6 . borstentragenden Seg- mente an, einer in jedem Fußast. Cabira incerta Northampton Go., Virg.) , Webster, ibid. Fhronki nov. gen. incertae sedis, Webster, ibid. p. 26S. Kopf mit 2 Palpen; Kör- per langgestreckt, abgeplattet aus zahlreichen Segmenten bestehend ; erstes Seg- ment mit 2 Paar Fühlercirren, ohne Borsten, dorsale Girren des zweiten Segmentes den oberen Fühlercirren ähnlich, die übrigen abgeplattet , dünn ; Ruder einästig ; Borsten sämmtlich einfach , haarförmig. Pkronia tardigradia (Northampton Go.), Webster, ibid. Etmua spinulosa (Nova Scotia; , Verrill, Proc. U. S. Nat. Mus. p. 169. F. Arthropoda. 1. Allgemeines. Referent: Dr. Paul Mayer in Neapel.) Berger, Em., Untersuchungen über den Bau des Gehirns und der Retina der Arthropoden. in: Arb. Zool. Instit. Wien. 1878. I. p. 173—230. Tab. XIII— XVII. Nachtrag p. 437—441. Berger hat Gehirn und Retina von Insecten (Larven von Aeshna und Li- bellula , Dt/tiscus, Hydrophilns. Cetonia, Musca, Apis, Pieris, Cossus, Macroglossa, Locusta, Gryllus, Acridium) und Krebsen [Arte^nia, Squilla, Astacus, Nep/irops. Palinurits) nach der Schnittmethode untersucht und dabei folgende allgemeine Er- gebnisse erlangt, die zum größten Theil mit des Verf. Worten wiedergegeben werden. «Das Augenganglion der Arthropoden besteht aus zwei Theilen, von welchen der eine in directer untrennbarer Beziehung zu dem Facettenauge steht und mit der Sehstabschichte desselben zusammen die Retina des Facetteuauges bildet, während der andere Theil ... als ein integrirender Theil des Gehirns im engeren Sinne aufzufassen ist.« Die Retina selbst wird beim einfachen Auge der Biene aus einer einzigen Schicht Ganglienzellen nebst den zugehörigen Sehstäben gebildet und steht durch Nervenfasern direct mit dem Hirne in Verbindung ; bei den zusammengesetzten Augen hingegen zeigt sie 5 Schichten, nämlich 1) die Sehstabschicht (diese ist von der folgenden durch eine Membran, die «Fortsetzung der matrix chitinogena", getrennt], 2) die Nervenbündelsehicht (die Bündel sind bei Decapoden, Squilla und Goleopteren nach der Sehstabschicht zu mehrfach den- dritisch getheilt), 3) die Körnerschicht (von der vorigen durch eine Membran, die «Fortsetzung des das Gehirn umhüllenden Neurilems oder der dasselbe vertre- tenden Tracheenblase« getrennt, enthält sie Kerne mit grobkörnigem Inhalte ohne Fortsätze), 4) die Moleculärschicht mit feinkörniger Substanz, und 5) die Gang- lienzellenschicht, welche Kerne und Ganglienzellen enthält. (Bei der Libellen- 1. Allgemeines. 385 larve verschmelzen am inneren Rande die 3. und 5. Schicht mit einander. Übri- gens ist sie allen Facetten gemeinsam und vermittelt also den Selivorgang nach der bekannten Darstellung von Johannes Müller.) —Der Ilirnantheil des Angen- ganglions ist ungemein verschieden gebaut und hat bei den höheren Arthropoden mehrfache Complicationen im Verlaufe der Fasern, welche in ihm vom Hirne aus zur 5. Schicht der Retina ziehen, aufzuweisen; hervorzuheben sind die beiden, wie es scheint, bei allen Formen in derselben Ebene verlaufenden Kreuzungen der Fasern. Sein Rindenbeleg aus Ganglienzellen steht bei einigen Formen in direc- tem Zusammenhange sowohl mit dem der 3. — 5. Schicht der Retina (deren »gang- lionären Theile«) , als auch nach der anderen Seite hin mit dem des Gehirns ; hier- nach ist »der ganglionäre Theil der Retina nichts anderes, als ein in seinem Bau modificirter Theil des Rindenbeleges« des Hirnes. Bei anderen Formen jedoch ist das Augenganglion entweder zum Theil oder ganz vom übrigen Hirne durch einen Nerven abgetrennt, der aber nicht als Sehnerv, sondern nur als »Stiel des Augen- ganglions« bezeichnet werden darf; ein wirklicher, dem der Wirbelthiere ent- sprechender, also unmittelbar nach innen von der Retina gelegener Opticus findet sich nur bei Dipteren und Cossus vor. Die Ganglienzellen der Hirnrinde bilden bei den Insecten meist einen continuirlichen Überzug, bei den höheren Crustaceen hingegen getrennte Lager. Central gelegene Ganglien finden sich nur im Augen- ganglion und bei Musca auch in der Medianlinie des Gehirns. Der Nerv für die Kauwerkzeuge entspringt nur zum Theil aus dem Rindenbelege des unteren Schlundganglions ; der größere Theil seiner Fasern stammt vielmehr aus dem Ge- liirn und verläuft, zum Theil gekreuzt, in der Schlundcommissur. — Das sogen, fächerförmige Gebilde Dietl's (der Centralkörper Flögel's) ist »ein Ort, in welchem eintretende Faserzüge sich auflösen, um denselben in verschiedenster Richtung zu verlassen« ; vielleicht »vermittelt es die Verbindung zwischen den Fasern, die von den pilzhutförmigen Körpern entspringen, und solchen, welche vom Rindenbelege des Gehirns oder der Bauchganglien herstammen« (Nachtrag p. 438). Die pilzhutförmigen Körper (Becher Flögel's) sind ein »in seinem Bau modificirter Theil des Rindenbeleges« ; sie stellen »ein Projectionscentrum erster Ordnung im Sinne Meynerts« dar und empfangen als solches Fasern aus dem Gehirnantheile des Augenganglions und aus Ganglienzellenlagern, also aus »Pro- jectionscentren zweiter Ordnung«. Im Nachtrage werden die Arbeiten von Flö- gel, Dietl und Bellonci (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe f. 1878, Ai-- thropoda, Nr. 86, 32, 30, p. 185, 165, 160) besprochen. Grenacher,H., Untersuchungen über das Sehorgan der Arthropoden, insbesondere der Spinnen, Insekten und Crustaceen. Göttingen, 1879. 188 p. mit 11 Tafeln. Die Hauptergebnisse seines Werkes über das Sehorgan der Arthropoden hat Grenacher schon früher in einer besonderen Schrift publicirt. (Vergl. über dieselbe die Referate im Jahresberichte von Hofmann und Schwalbe f. 1877: Abth. Anatomie p. 345, Abth. Physiologie p. 119, Abth. Evertebrata p. 142). Seine ausfülirliche Arbeit behandelt zunächst das einfache Auge oderStemma der Insecten, Spinnen und Krebse. Bei den Larven von Dijtiscus und Acilius läßt sich die morphologische Zugehörigkeit der percipirenden sowohl wie der nicht percipirenden Elemente des Auges zur Hypodei'mis auch noch im ausge- bildeten Zustande erkennen : die Linse ist eine Cuticularbildung, die periplieri- schen Zellen führen Pigment, während am Boden der Augeneinstiili)ung sich die Retina als einfache Zellschicht ausbreitet. Ein selbständiger Glaskcirper fehlt. Die Retinazellen tragen an ihrer dem Lichte zugewandten Seite Stäbchen. Bei Acilius hat die Retina eine tiefe Spalte. Die Larve von Scmblis besitzt einfache Augen mit einer eigenthümlichen, glaskörperähnlichen Masse vor der Retina. — Bei den Ar achni d e n , von denen /V/(^f/r^»^ww?, Epdj-a, Li/cosn , D olo7nod es imd Zooloj. JalirosbHrR-lit IsTil. 25 ßgß F. Arthropoda. Saltictis untcrsuclit wurden, sind die Weichtlieile des Auges bereits in zwei Schichten gesondert, von denen die vordere, eine directe Fortsetzung der Hypo- dermiszellcn, das Pigment und den Glasltörper, die hintere aber die Retina bildet. Für die Araneiden ist ein Dimorphismus der Augen ein und desselben Individu- ums bemerkenswerth , der in erster Linie die Retina betrifft — die Kerne der Retinazellen sind entweder vor oder hinter den Stäbchen gelegen — und bei Sal^ iici/s sogar zu einem Polymorphismus wird , indem hier auch ein Dimorphismus der Glaskörperelemente auftritt. Die Retinakerne sind bei der einen Augenform von Sulü'cus ganz aus der Bahn der Lichtstrahlen an die Peripherie des Auges gerückt und stehen mit ihren Zellen durch lange dünne Fäden in Zusammenhang. Die Musculatur des Spinnenauges stellt nicht, wie Leydig angibt, einen als Accommodationsapparat wirkenden Sphincter vor, sondern dient zur Verschiebung der Retina in Bezug auf die Linse in der Art, dass andere Theile der Außenwelt zur Projection auf ersterer gelangen. — Das Stemma der Imagines der In- secten entspricht in seinem Bau demjenigen der Spinnen, in welchem die Stäb- chen vor den Kernen der Retiuazellen liegen. Der Nachweis wird au Ptilex, 3'fusca, Vespa, Crabro und Phryganea geführt. Bei letzterem Thiere fehlen die Stäbchen gänzlich. — Bei den Crustaceen, von denen nur die pelagischen Cope- poden Calanclla, Sapphirma, Corycacus und Copilia zur Untersuchung gelangten, entspricht das Auge trotz seiner oft merkwürdigen Complication nur dem Einzel- elemente des Facettenauges. Bei Calanella fehlen die Stäbchen. In Bezug auf die wesentlichen Eigenthümlichkeiten des zusammenge- setzten Auges stimmen die Crustaceen und Insecten überein. Jede Facette besteht in der einfachsten Form aus den zur Abscheidung ihrer Cornea dienenden Glaskörperzellen und dem dahinter gelegenen nervösen Apparate (Retinula) in Gestalt einer einschichtigen Gruppe von Zellen, in welche die Fasern des Opticus eindringen. Je nachdem nun die Glaskörperzellen, an Zahl meist 4 (sämmtliche Insecten, viele Crustaceen), seltener 2 oder 5, in dieser Form persistiren oder in ihrem Inneren eine das Licht stärker brechende flüssige oder feste Masse aus- scheiden , zerfallen die Augen in acone, pseudocone und eucone. Der nervösen Zellen sind meist 7 , häufig aber nur 5 oder 4, auch wohl 8 ; die in ihnen zur Ausscheidung gelangenden Stäbchen bleiben entweder gesondert oder verschmelzen zu dem Rhabdom (Sehstab). Acone Augen — echte Crystallkegel fehlen, statt ihrer nur 4 einfache Zellen mit Kernen ; die Retinula besteht aus 7 Zellen mit ebensoviel noch nicht verschmolzenen Stäbchen — finden sich unter den In- secten bei Dipteren (Tipnla, Ctenophora, Culex), Hemipteren (Notonecta, Nepa, Ranatra, Pijrrhocoris, Pentatoma , Lijgaeus), Orthopteren (Forficula), heteromeren, tetramereu und trimeren Coleopteren (Tenebrio, Meloe; Pissodes, Sapenia, Rha- gium; Coccmclla). Pseudocone Augen — die 4 Glaskörperzellen scheiden eine weiche oder ganz flüssige Masse aus, die zwischen der Cornea und den Kernen gelegen letztere oft weit nach hinten drängt ; Retinula wie bei den aconen Augen — kommen nur den brachyceren Dipteren (Tahanus, Haematopota, Sarco- phaga, Syrphus, Musca) zu. Den Übergang zu den euconen Augen bildet Necro- jihorus, bei welchem sich bereits ein echter, aber noch vor den Kernen der Glas- körperzellen gelegener Crystallkegel vorfindet. Für die euconen Augen nämlich ist characteristisch die Lage des Crystallkegels, d. h. eines aus den Aus- scheidungen der Glaskörperzellen hervorgegangenen einheitlichen, festen Körpers, hinter den Kernen der Mutterzellen, welche ihn wie eine Scheide umgeben. Der nervöse Apparat ist bei dieser Augeuform sehr verschieden gestaltet, indem so- wohl die Zahl der Zellen der Retinula schwankt als auch die von den einzelnen Zellen abgesonderten Cuticularstäbchen nocli nicht in allen Fällen zu einem ein- lieitlichen Rhabdome verschmolzen sind und endlich dieses selbst sehr verschieden 1. Allgemeines. 387 geformt sein kann. Im Einzelnen sind folgende Verschiedenheiten bemerkens- werth. Was zunächst die Insecten betrifft, so finden sich bei Corethra noch 7 nur zum Theil verwachsene Selisläbe vor. Die Ilymcnopteren { Fespa, Apis, Crahm, Formica, Ichneumoniden ) haben 8 Ketinulazellen und ein aus ebenso' viel Tlieilen zusammengesetztes Rliabdom ; dasselbe gilt von den homopteren "Ilemipteren (Cicnda , Aphrophora) , während bei den Orthopteren ( Periplaneta , Grylhfalpa) die Zahl der betreffenden Elemente 4 ist. In Bezug auf die Tagschmetterlinge (Pieris, Vanessa, Lycaena) und die Libelluliden (Aes/ma. Lihelhda, Agrion) hat sich hierüber nichts genaues ermitteln lassen. Alle bisher genannte Vertreter des euconen Auges besitzen eine in ilirer Länge durchaus gleichmäßig entwickelte Retinula ; im Gegensätze hierzu ist bei einer großen Anzahl Insecten die letztere in der Art differenzirt, daß ihr liinterer , dem Lichte abgewendeter Theil breit, der vordere aber schmal, fadenförmig ist und entweder direct in das gleichfjills fadenförmige Hinterende der Crystallkegelscheide tibergeht oder nochmals an- schwillt und alsdann in dieser vorderen Verbreiterung die Kerne birgt. Das Rhabdom ist jedenfalls nur in dem hinteren Theile der Retinula stark ausgebildet. Solche eucone Augen mit complicirter Retinula haben eine Reihe Coleopteren (Melolontha. Cetonia, Geotrupes mit siebentheiligem, Dytiscus, Carabus mit vier- theiligem Rhabdom), ferner Phryganea und die Nacht- und Dämmerungsfalter (Liparis , Triphaena, Euprepia, Zerene, Sphinx, Macroglossa, Cossus. Noctuiden). Bei Telephurus , Lampyris und Elater sind die Crystallkegel mit der Cornea ver- schmolzen. — Die zusammengesetzten Augen der Crustaceen sind sämmtlich eucon. Porcellio, Gammartis und Talitrus, sowie Hyperia und Phronima haben zweitheilige Crystallkegel, die beiden letztgenannten fünftheiliges Rhabdom. Bei Branchijms und Apus sind die Crystallkegel vier-, die Rhabdome fünftheilig ; bei ersterem füllen die Kegel ihre Mutterzellen bei weitem nicht aus. Die Estheriden und ebenso Dapfmia und Podun besitzen fünftheilige Crystallkegel. Mysis ver- hält sich in dieser Beziehung den Amphipoden und Isopoden gleich, während die Decapoden und Schizopoden {Palaemon, Crangon, Astacus, Poriunns ; Sqnilla) mit den Phyllopoden übereinstimmen. Das zusammengesetzte Auge von Limulus ist sui generis. Die Cornea ist nach innen stark conisch, dagegen fehlt ein echter Crystallkegel. Die Retinula setzt sich aus 14 — 16 Zellen zusammen. Am nächsten steht in Bezug auf sein Auge Limulus noch den Myriapoden (Scuü'gcraJ, über welche indessen die Unter- suchungen noch nicht abgeschlossen sind. — Die Folgerungen, zu welchen Gre- nacher auf Grund der von ihm ermittelten Thatsachen gelangt, erstrecken sich im Wesentlichen auf drei Puncte. Es handelt sich um die morphologische Be- ziehung zwischen Stemma und Facettenauge, um die Relation des Auges der Ar- thropoden zu dem der anderen Thierstämme und um den physiologischen Werth der Facetten des zusammengesetzten Auges. Mit Rücksicht auf die erste Frage wird aus der Entwickeluugsgeschichte dargelegt, dass die Crystallkegel, welche zuerst im Inneren ihrer Mutterzellen auftreten (Mysis, Porcellio), als secundär zii betrachten sind und dass die Retinula mit unverschmolzenen Stäbchen die ältere ist. Sonach bietet das acone Auge, bei welchem diese primitiveren Verhältnisse Platz greifen , die Anknüpfung an das Stemma, welches eben einer einzigen Fa- cette entspricht. »Vermehrung der Einzeleleraente des Urauges führt uns zum Stemma ; Vermehrung der Zahl der Einzelaugen, nähere Aggregirung derselben unter leichter Umformung der Elemente dagegen leitet uns zum Facettenauge hin- über.« Ein solches Urauge, bestehend aus einer Cornea, der sie abscheidenden Zellschicht , einer aus wenigen Zellen gebildeten Retina mit Stäbchen, und peri- pherischen Pigmentzellen, müßte die Urform der Arthropoden, falls diese überhaupt monophyletischen Ursprunges sind , besessen haben und von ihm aus würde sich 25* 388 F- Arthropoda. bei den Crustaceen das facettirte Auge , bei den Insecten dieses nnd das Stemma, bei den Spinnen nur letzteres entwickelt haben. Bei der großen Übereinstimmung der zusammengesetzten Augen bei Crustaceen und Insecten wäre an eine gemein- schaftliche Abstammung zu denken, dann aber müßten die pseudoconen und aconen Augen wiederum rückgebildet sein. — Mit dem Auge der anderen Thier- siämme ist dasjenige der Arthropoden nur in Bezug auf das Retinaelement ver- gleiclibar, welches überall aus einer Zelle mit Stäbchen (Ausnahme Phryganea und Calanella) und Nervenfaser besteht und auch immer ein Product des Ectoderms ist. (Vergl. das Referat über allgemeine Phylogenie). — ^ Physiologisch ist die einzelne Facette nicht dem ganzen Stemma, dem sie morphologisch entspricht, gleich- werthig, sondern nur einem Elemente desselben. Es wird somit die Müller'sche Lehre vom musivischen Sehen wieder aufgenommen und die ihr gegenüberstehende von Gottsche herrührende sogenannte Bildchentlieorie zurückgewiesen. Letztere ist unrichtig, weil entweder durch die Cornea ein umgekehrtes Bildchen überhaupt nicht zu Stande kommt (Hyperia), oder in das Innere des Krystallkegels fällt (Lepidopteren) , also nicht percipirt werden kann, oder endlich, wenn es auch auf die Retinula geräth , dort nicht Platz genug zur Ausbreitung findet und von den innig verschmolzenen Stäbchen nicht in seinen Elementen wahrgenommen wird. Dagegen sind alle Einrichtungen so getroffen, dass nur der axiale Lichtstrahl überhaupt auf die Retinula gelangt , während die peripherischen durch das Pig- ment vernichtet werden ; auch wird, je typischer sich das zusammengesetzte Auge durch Differenzirung der Stäbchen ausbildet, das Sehfeld jeder Facette um so ge- ringer. Somit dient die Facette nicht wie das Stemma zum Sammeln, sondern zum Isoliren des von einem Puncte ausstrahlenden Lichtes, es kommt also auch durch dieses musivische Sehen im zusammengesetzten Auge kein verkehrtes, son- dern ein aufrechtes Bildchen zu Stande. — In einer Nachschrift betont Gre- n ach er gegenüber den Untersuchungen von Oscar Schmidt (vergl. Bericht von Hofmann und Schwalbe f. 1878 Arthropoda Nr. 4, p. 160), dass auch für irreguläre Crystallkegel die Müller sehe Theorie gültig bleibe. Rauber, A., Gibt es Stockbildungen (Cormi) bei den Vertebraten? in: Morphol. Jahrb. 5. Bd. p. 188. Raub er deutet einen von Reichert (Froriep's Notizen 1842. XXIII. p. 10) beobachteten Fall von Doppelembryo bei Astacus auf Stockbildung bei Arthro- poden. Saussure, H. de, Spicilegia entomologica Genavensia. 1. genre He^mmerus. in: Memoir. Soc. Phys. Hist. natur. Geneve. 1879. 26. Bd. p. 26. Tab. I. S a u s s u r e hat ein einziges männliches trockenes Exemplar einer Art des von F. Walker 1871 zu den Gryllotalpiden gestellten Genus Hemimerus untersucht und daran zwei palpentragende Lippenpaare gefunden. Die Gegenwart des 2. oder Endo- Labiums beruht entweder auf einer Abnormität , oder aber ist eine normale Erscheinung und führt alsdann dazu, das im Uebrigen an flügellose Blat- tiden erinnernde Genus , zu einer besonderen Gruppe , den Diphglossata, zu er- heben. Letztere selbst wären nicht zu den Insecten zu rechnen, sondern als eine »section isolee« der Artliropoden zu betrachten. Giunti, Michele, ricerche sulla diffusione del ranic nel regno animalc. in : Gazz. chim. ital. 9. Bd. 1879. p. 10. Ginnt i fand in Calabrischem Guano von Fledermäusen Kupfer und suchte daher in der animalisclien Nahrung derselben gleichfalls nach diesem Metalle. Indem er dann seine Forschungen ausdehnte , gelang es ilim Kupfer in Hi/meno- ptcreii , Neiiropteren , Colcopteren , Orthopteren , Dipteren ^ hepidopteren , ferner in Ararhiiiden , Srnr))ify)ien . JMyrIapoden und /w;;ßr/n; nneliznweisen. Quantitativ be- 2. Pycnogonida. 3. Püocilopoda. Trilubitac. 389 stimmte er in den Aschen einiger dieser Tliiere das Knpferoxyd (CuO) in folgenden Mengen: Anumahi viü's 0,00?>S^>/^^ des Tliieres , 0,(i95"/(, der Asche , Prrijilauctn oricnfalis 0A)i3 rcsp. 0,S2G, Juliis terrestris U,0;JS resp. 0,221 und ArtmdäU- dnmi vulgare 0,034 resp . 0 , 1 9 7 ^o • 2. Pycnogonida. (lleferent: Dr. Paul Mayer in Nea])cl.) Böhm, K., Über die Pycnogoniden des Königl. Zoologischen Museums zu Berlin, insbesondere über die von S. M. S. »Gazelle« mitgebrachten Arten, in: Monatsber. Akad. Wiss. Berlin. 1879. p. 17Ü— 195. Tab. I u. II. Böhm beschreibt 15 Arten Pycnogoniden, von denen folgende neu sind: Nym- plum phasmatodes (siidwestl. v. Cap. d. gut. Hoffnung, 50 Faden), horridtim (Ker- guelen, 15 — G5 Faden), Pallene [Pscudopallme Wilson?; lappa (Ibo, Mozambique, auf Opliiocoma erinaceus M. u. Tr.), Phuxichüidium [Anap ludacli/ Ins \Yilson) düji- tatum ^Singapore) ; Comigcr n. g. [\xvi\iQ Acheliu , aber Kieferfühler eingliedrig, Rostrum sehr groß) Hügendorfi (Enosima, Japan, 3 — 4 Faden) ; Phoxichihis meri- dionaUs (Singapore) , Pycnogonum (?) chelatum (wo?). Böhm, K., Über zwei neue, von Herrn Dr. Hilgendorf in Japan gesammelte Pycnogoniden. in: Sitzungsber. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin. 1S7!>. p. 53 — GO. Die beiden neuen von Böhm beschriebenen Formen sind Pullene hngkcps [c^ mit 2gliedi'igen Palpen; Enosima) und Gnumpturhynchus n. g. (ähnlich 7,ctes und RfiopalorhyncJms , aber l . Beinpaar nur Sgliedrig und Augenring sehr verlängert) ramipes (ebenda) . Böhm, 11., Über Pycnogoniden Ibid. p. 140—142. Böhm ersetzt den schon vergebenen Namen Cornigcr durcli LecytJiorhyiichus und beschreibt die neue Art arwatus (im Maule von Halieutaea stellata Wahl, Yedo) , welche aber zweigliedrige , nicht scheerentragende Kicferfühler besitzt. Letzteres Verhalten bedeutet nur einen Alters- oder Geschlcchtsunterschied gegen- über der Art L. Hügendorfi. Miers, EdAV. J., The collections from Kerguclcn Island. Pycnogonida. in: Phil. Trans. K. Soc. London. (Extr.-) Vol. 16S. 1879. p. 211—212. , Miers erwähnt als zur Fauna von Kerguelen gehörig Nymphon antarcticmn n. (= iV. ^-rae/^^^es Miers, auf Macrocystis, 5 — ■! Faden), ZV. brevicaudatumia.. und Tamjstylum n. g. (Kieferfühler Igliedrig, Abdomen mit langem Fortsatze) styligc- rnm n. (ebenda). Slater, Henry H., On a new genus of Pycnogonon and a variety oiPyoKxjajmni liUara/e from Japan, in: Ann. of Nat. Ilist. (5). Vol. 3. p. 281— 2s;i. Slater beschreibt Parazeics n. g. (Schnabel gestielt, 1. Beinpaar 2gliedrig, ohne Scheere , Abdomen keulig) (mchmicus n. sp. (off Cape Sima, Jnpnu. 1 Ex.) und Pycnogonmn littoralc Fabr. var. tcnuc (33'M5' N., 129"! 8' 0.). 3. Poecilopoda. Trilobitae. (Referent; Dr. Paul Mayer in Neapel.) Fredericq (Note sur le sang du Homard in Bull. Acad. Belg. T. 47. Nr. 4. p. 409 — 413) glaubt, dass im Blute von Limnhis wie in dem der Crustaceen Hae- mocyanin enthalten sei. 390 ^- Arthropoda. Über (las Auge von Limuhis s. o. Grenadier p. 387. Gerstäcker, A., Bronn's Klassen und Ordnungen des Thierreichcs, wissenschaftlich dargestellt in ^^'urt und Bild. Arthropoda. 25. — 27. liief. Gerstäcker beliaudelt in den neuesten Lieferungen seiner Abtlieilung des Bronn'schen Werkes die Triluhiten. Packard, A. S., jr., New Classification of the Crustacea. in; Amcr. Naturalist. 1879. 785—787. Packard vereinigt die Trilobitae und Merostomata zu der Gruppe der Palaco- carida und stellt sie als die eine Uuterabthcilung der Crustacea der anderen, näm- licli den Neocarida (Crustacea s. str.) gegenüber. Woodward, H., On the occurence of a fossil King-crab {Limulus) in the Cretaccous forma- tion of the Lcbanon. in; Ann. of Nat. Hist.. (5.) 4. Vol. p. 320. Wood ward beschi'eibt den fossilen Limulus syriacus n. sp. aus der Kreide vom Libanon. 4. Protracheata. (Referent; Dr. Paul Mayer in Neapel.) Balfour, F. M., On certain points in the ?iri.?Xova.y oi Peripatus capensis. in; l^oc. Cambr. Philos. Soc. 1879. 3. Vol. p. (3. Avich im Auszuge in : Zool. Anz. Nr.31. p. 332— 335. Balfour bespricht auf Grund eigener Untersuchungen die Segmentalorgane, das Nervensystem und den sog. Fettkörper von Peripatus capensis. Die Segmental- organe liegen in jedem Segmente mit Ausnahme der 2 oder 3 ersten nach dem Munde , und zwar befinden sie sich in Seiteuabtheiluugen der Leibeshöhle an der Fiißbasis ; an letzterer münden sie auch nach außen. Sie bestehen aus einer Blase , einem drüsigen Rohre und einem inneren Theile , besitzen vielleicht auch eine innere Öffnung und ähneln so den Organen von Hirudo. Um sie herum liegen in den Füßen Zellen, Avelche denen des Fettkörpers der Insecten ähnlich sind und von vielen Tracheen versorgt werden. — Die früher als ganglienlos angesehene Bauchkette besitzt für jedes Fußpaar eine gauglionäre Anschwellung ; die Quer- commissuren zwischen den letzteren enthalten Nervenzellen. Ein medianer Nerv, der vom Hinterrande des Gehirns zum Oesophagus verläuft , ist wohl sympathi- scher Natur. Auch Spuren eines paarigen Sympathicus scheinen vorhanden zu sein. — Das von Moseley als Fettkörper gedeutete Gebilde ist in Wirklichkeit eine drüsige Röhre , welche dicht über dem Bauchstrange verläuft und , da sie sich in den Mund öffnet, wohl als Speicheldrüse aufgefasst werden darf. Sie ist nicht mit den Schleimdrüsen zu verwechseln, die in die Oralpapille münden. Moseley, H. N., Notes on the species oi Feriputus and cspccially on thosc of Caycnne and the West Indies. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 3. p. 263— 2G7. Mo seley gibt an, dass bei Peripatus die Anzahl der Fußpaare nach den Spe- cies zwischen 27 und 37 zu schwanken scheint. 5. Tracheata im Allgemeinen. (Eeferent; Dr. Paul Mayer in Neapel.) Graber, V., Über das unicorneale Trachcaten- und s])ccicll das Arachnoidcon- und Myria- poden-Auge. in; Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. p. 58— 93. Tab. V— VII. Mit »Nachtrag, bctrefl'cnd die Convergenz zwischen dem Trachcaten- und Anneliden- stemma«. Ibid. p. 9-1. 5. Trachcata im Allgemeinen, (i. Crustacca. 391 Seine schon im Jahre 1875 angestellten Untersuchungen über das einfache Auge der Tracheaten , speciell der Arachnoideen und Myriapoden veröifentliclit Graber im Anschlüsse an und vielfach im Gegensatze zu der Arbeit von Gre- u acher über das Arthropodenaugc (s. diesen Bericlit p. 385). Die Ergebnisse sind, zum Theil mit des Verfassers eigenen Worten, folgende. »Die Cornea- Linse des Stemmas zeigt nicht bloß die lamellare Structur, sondern auch die feinen Porencanäle der integumentalen Ohitincuticula. — Die Retina des Stemma ist in ihrer ganzen Ausdehnung durch eine besondere cuticulare mit der Sclera zusammenhängende Zwischenlamelle (präretinales Septum) vom integumentalen Epithel (Hypodermis, »Pigmenti<- und »Glaskörper« -zellen) abgesondert.« Ein solches Septum, das also »vielleicht auch für die Zulässigkeit der Grenacher'schen Theorie bezüglich des hypodermalen (wir sagen nicht ectodermatischen) Ursprungs der Arthropoden - Retina eine schwer zu überwindende Schranke bildet« , findet sich nicht nur bei Spinnen, Scorpionen und Myriapoden , sondern auch bei den Larvenaugen von Dytisms . deren Einschichtigkeit Grenacher behauptet hatte. — »Der einzelne Retinastrahl des Stemma ist im Allgemeinen keine einfache Zelle (Grenacher] , wie jener des Facettauges, sondern gliedert sich in zAvei Ab- schuitte , in eine basale Ganglienzelle und in einen ein- (vielleicht zum Theil auch zwei-) kernigen Endschlauch.« Während also nach Grenacher die Re- tinakerne bald vor , bald hinter den Stäbchen liegen , sind nach G r a b e r wohl stets beide vorhanden und oft findet sich in der Mitte noch ein dritter. Der hin- tere Kern gehört einer bipolaren Ganglienzelle an , deren »dirccte mediane Fort- setzung bei Buthts der Axenstab des Retinaschlauches zu sein scheint.« Hiernach ließe sich ein solcher Retinastrahl direct mit den Eudschläuchen des tympanaleu Sinnesapparates der Orthopteren vergleichen, »indem speciell die Anordnung der basalen Ganglienzellen und die der beidemale zu einem Becher vereinigten stäb- chentragenden Endschläuche bei beiden Organen so zu sagen die gleiche ist.« Bei einem Augenpaare von Epeira zeigt sich übrigens noch eine besondere Diflfe- renzirung eines Theiles der Retina. — »Die Enden der Retinaschläuche scheinen, z. Th. wenigstens, die Matrix der Sclera zu bilden. Die Rctiualschläuche des 7??/i/«. Haller, G., Vorläufige Diagnosen einiger Peltidien aus Messina. in: Zool. Anz. Nr. 25. p. 178—180. 11. , Zur Kenntnis der Mittelmccrfauna der höheren Crustaceen. Ibid. Nr. 26. p. 205—207. 12. Heider, C, Die Gattung Lernanthropus. Mit 4 Taf. in: Arbeit. Zool.-zoot. Instit. Wien. 2. Bd. 3. Heft. p. 269—368. 13. Hesse, E., Description des Crustaces rares ou nouvcaux des cotes de France. 28. Art. in: Ann. Sc. nat. (6). T. 7. Art. 14. Av. 1 pl. 29. Art. Av. 3 pl. Ibid. T. 8. Art. 11. Art. 30. Ibid. Art. 15. Av. 1 pl. 14. Jones, T. R., Notes on the palaeozoic bivalved Entomostraca. Nr. 12. Some carboni- ferous species belonging to the genus Carbonia Jones. With 2 pl. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. July. p. 28—40. 15. , Idem. Nr. 13. Entornis serratostriata and others of the so-called Cypridinea of the Devonian Schists of Germany. With 1 pl. Ibid. p. 182 — 187. 16. Jones, R., and J. W. Kirkby, Description of the species of the Ostracodous genus Bairdia M'Coy from the carboniferous strata of Grcat Britain. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. Sept. p. 318—319. 17. Keilikoff, 1). S., Arr/uhis Lcpidostei. in: Amcr. Journ. Microsc. 4. Bd. p. 153 — 155. 18. Kerschner, L., Über zAvei neue Notodelphyiden nebst Bemerkungen über einige Organi- sationsverhältnisse dieser Familie (Anz. d. kais. Akad. Wiss. Wien, 1879. Nr. 14. 13. Juni; auch in: Ann. of Nat. Hist. [5]. Vol. 4. p. 321—322). Mit 6 Taf. in: Denkschr. d.Wicn. Akad. Math. nat. Cl. 41. Bd. (44 p.). 19. Levinsen, G. M. R., Um nogle parasitiske Krebsdyr, der snylte hos Annelidcs. in: Meddel. naturhist. Foren KJ0benh. 1878. p. ;i51— 380. Tab. VI. 20. Lutz, A., Untersucliungen über die Cladoccrcn der Umgebung von Bern, in: Mitth. naturforsch. Ges. Bern. 1879. p. 38—54. 21. Marion, A. F., Draguagcs au large de Marseille. I. in: Ann. Sc. nat. Zool. (6). T. 8. Art. 7. 22. Mayer, P., Carcinologische Mittheilungen. VII. Ein neuer parasitischer Copepode. Mit 1 Taf. in: Mittheil. zool. Stat. Neapel. 1. Bd. 4. Heft. p. 515—521. 2)5. Miers, Edw. J. , Collections from Kerguelensland made during the Transit of Venus expeditions in the year 1874 — 75. With 1 jd. in: Phil. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. p. 200—211. 6. Crustacea. I. Crustacoa im Allgemeinen. 393 24. Miers, Edw. J., The collcctions from llodrigucz. Crustacea. Ibid. p. 485— 490. 25. Packard, A. S., jr., The Nebaliad Crustacea as types nf a new order. in: Ann. of Nat. Hiat. (5). Vol. 3. p. 459. 26. , A new Classification of the Crustacea. in; Amer. Naturalist. Vol. 13. p. 785 — 787. 27. Ridley, H. N., On a new Copepod oi thc gcnuH Doridicola. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 458. 28. Ryder, J. A., Successive appearance of CJm-occphalus and Streptocephalus in thc samo pond. in : Amer. Naturalist. Vol. 13. p. 703. 29. , Description of a new species of Chirocephalus. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1879. II. p. 148—149. With cuts. — Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 251—252. 30. , Strange habitat of a Barnacle on a Garpike, in : Amer. Naturalist. Vol. 13. p. 455. 31. Studer,Th., Die Fauna von Kerguelensland. in: Arch.f. Naturgesch. 45. Jhg. p. 104 — 141. 32. Thomson, G. M., On a new species of A^c/;«//« from New-Zealand. With 1 pl. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 418—419. 3;5. Weismann, Aug., Beiträge zur Naturgeschichte der Daphnoiden. Mit7Taf. in: Zeitschr. f. wi.ss. Zool. 32. Bd. p. 55—270. .'M. Woodward, Henry, On i}\e occvinence oi Branchiims (or Chirocephalus) in a fossil State, associated with Eosphaci'oma (n. g.) and Avith numerous Insect remains, in the Eocene Freshwater (Bembridge) Limestone of Gurnet Bay (Isle of Wight). in : Quart. Journ. Geol. Soc. London. Nr. 35. p. 343—350. I. Crustacea im Allgemeinen. Packard, A. S., jr., NewClassificationoftheCrustacea. in: Amer. Natural. 1S79. p. 785 — 787. Packard vereinigt die Trihbitae und Mcrostomata zu der Gruppe der Palaeo- rarida und stellt sie als die eine Unterordnung der Crustacea der anderen, nämlich den Neocarida (Crustacea s. str.) gegenüber. Norman, A. M., (Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. p. 173—182) stellt als eine für wahrscheinlich alle Crustaceen gültige Regel den Satz hin , dass die Männchen dimorph seien. Die eine Form sei dem Weibchen älmlich, zugleich aber entweder unreif oder steril, die andere hingegen von ihm verschieden. Über das Gehirn und Auge der Crustaceen, s. oben Berg er, p. 384, über das Auge s. oben Grenacher, p. 385 (vergl. auch unten, Hexapoda, Allgemeines: Lowne, B.Th.). Brandt, AI., Von den armenischen Alpenseen, in: Zool. Anz. Nr. 39. p. 522 — 527. Crustacea p. 525. Brandt erwähnt, dass in dem Goktschai, einem Süßwassersee Armeniens, die Decapoden und wahrscheinlich auch die Isopoden fehlen. Dagegen waren Gam- nuiriden zahlreich; Exemplare aus 34 Faden Tiefe zeigten anscheinend ver- kümmerte Augen. Ferner fanden sich einige Cladoceren , auch wurden mehrere Arten Cyclopiden, sowie Cypriden angetroffen. Forel, F. A., Materiaux pour servir ä l'etude de la faune profonde du lac Leman. (>. Ser. in: Bull. Soc.Vaud. Sc. nat. Vol. 1(5. p. 318—320. Forel gibt folgendes Verzeichnis der Krebsfauna des Genfer Sees, a) Am- p h i p 0 d a : Niphargus jmteamis var. Forelii Ilumbert ; b) Isopoda: Aselhis Foreli Blaue ; clCladocera: Sida cn/siallmaO.F.M., Moina huthi/coluNcxn., FAirycercus lamellatus 0. F. M. , Camptovercus ynacrurus 0. F. M. , Alima (luadraiupilaris 0. F. M. , Pleuroxus ?,T^Q;C,.\ d) Ostracoda: (7y/jm w«?»?/7a Baird, Ccmdona lucens Wm\([ wwA similis Baird , Accmthojms resistcMs Vorn . und ehmgatus Vern . ; e) C o p e p o d a : Cyrlops magniceps Lilj. und brcvicornis Cl., CantJiocarnptus mimdus Cl. und staphylinua Jur. Haller, G. , Zur Kenntnis der Mittelraeerfauna der höheren Crustaceen. in: Zool. Anz. Nr. 20. p. 205—207. 394 F. Arthropoda. Hall er berichtet über das Vorkommen einer Reihe von höheren Krebsen, vor- wiegend von Decapodcn , an den italienischen Küsten. Stcnorhynclms aegypthts M. Edw. (Sicilicu häufig); Amathia Rissoana Iloux (Nizza); Acanthonyx n. sp.'? (zusammen mit A. lunulatus , Messina); Lambrus mediterraneus Roux (Sicilien) ; Portumis holsaius Fabr. (Messina); Pachygrapms marmoratus M. Edw. (Lipari); Ebalia Pennantii Leach (Messina und Lipari, 200 — 250 m) ; Calappa granulata Fabr. (Messina); LatreilUa elegans Roux (Genua); Homola Ciwieri Risse (Nizza, 400 m); Galathea nexa Embl. (Villafranca) ; Nephrops norvcglcus Leach (Nizza, 400 — 450 m); Pasiphaea sivado Risse (Villafranca^; Pontonui tyrrhena Latr. (Sici- lien , in Pinna und Ascidien) ; Typton spongicola Costa (Messiua , in Ascidien und Spongien); Hippolyte CrrtMf;/m Leach (Villafranca); Hippolyte n'^acnov. (?, Villa- franca, Messina); Virhius viridis M. Edw. (Villafranca); Scjuilla Ferussacü TioMx (Nizza); »S'^rmV/« Ccnm Roux (Nizza) ; Cumaceen (Messina, 150 m); N ebalia tijplilops Sars (Messina, 150 m, auch als Bewohner eines Kieselschwammes) ; Lcucothoe denticulata A. Costa (in Phallusia mamillata) . Marion, A. F., Draguages au large de Marseille. I. in: Ann. Scienc. nat. (6). T. 8. Nr. 7. p. 48. Tab. XV— XVIII. Nach Marion' s im Sommer 1875 auf der Rede von Marseille angestellten Forschungen gehören 27 Arten höherer Krebse zur dortigen Fauna. Es sind 11 Thoracostraca {Pihimnus spinifer M.. Edw., Enry ti ome cisjjera Tjeach, Lam- hnis 3 fassena üoiix , Ebalia Cranc/iii hauch , Dromia vulgaris M.. Edw., Pagiiristes 7)mculait(s H'isso, Eupagunis PrideauxiiljesiCh, Pagu7'us striatus hatv . , Typto7i spovgi- fofe Costa, Athanas ?2?Vesce??s Leach , Alpheus rnber M. EdAV.) und 16 Arthro- straca [Sp/uierotna cur tum Leach, Iphimedia obesa Rathke , Amjjclisca brevicornis Costa sive BelUana Sp. B., Leucothoe spinicarpa Abiig., Maera integrimana Hell., truncatipes Spinola und Donafoi HeU., Protomcdeia kirstifimana yar . massiliensis C&tta, Lysia7jassa Audouiniana Sp. B. und spinicornis Costa, Liljeborgia pallida Sp. B., Iphimedia corallina Catta , Amphitonotus Bobretzkii Catta , Tanais vittatus Rathke, Peltocoxa Marioni Catta und Protella phasma Mont.) MierS, Edw. J., CollectionsfromKerguelensland made during the Transit of Venus Expeditions in the years 1874—7-5. in: Phil. Trans. R. Sog. London. Vol. 168. (Extr-Vol.) p. 2U0— 211. Tab. XI. Miers zählt 14 marine Arten auf und zwar von Decapoden iww HaUcardmis planatus Wh. , von Arthrostraken hingegen : Hyale villosa Smith , Lysianassa Kid- f/en Smith, Anonyx Kerguele7ii Miers ^ Atyhis australis Miers, Padocerus ornatusWiQVS ^ Jacra j^ubescens Dana, Aega semicarinata Miers, Si^haeroma gigas Leach , Dynamene Eatoni Miers , Cassidina emarginata Guer. (sehr variabel) , Scrolis latifrons Miers, Bromleyana ^\\\\m (1975 Faden) und septemcarinata Miers (Crozet Island). Die neuen Arten sind bereits früher (Ann. Mag. Nat. Hist. 1875. Vol. 16) vorläufig beschrieben worden. Miers, Edw. J., The collections from Rodriguez. Crustacea. in : Phil. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. (Extr.-Vol.). p. 485—496. Auf Rodriguez sind nach Miers 35 Arten Krebse vorhanden, von denen fast alle einen weiten Verbreitungsbezirk haben. Es sind : 1 Gammaride, 1 Oniscoide, 2 Squilliden , 6 Cariden , 5 "Paguriden , 1 Oxystomate , 1) Catometopen , 8 Cyclo- stomaten und 2 Oxyrhynchen. Die einzige neue Art : Talitrus GulUveri Miers wurde schon 1876 (Ann. of Nat. Hist. 4. Ser. Vol. 18) beschrieben. Studcr, Th., Die Fauna von Kcrguelensland. in: Arch. f. Naturgcsch. 4.5. Jhg. p. 104—141. Aus Studers aufKerguelen angestellten Sammlungen ergibt sich das Resultat, dass «für Crustaccen das Felden der Decapodcn mit einer Ausnahme charactcri- atisch ist , dafür aber die Amphipodcn und Isopodcn in verhältnismäßig großer 6. Crustacea. IL Cirripedia. III. Copepoda. 395 Artenzahl und namentlich in bedeutender Individuenzahl auftreten«. Im Süß- wasser fand Studer von Cladoceren : Simocppkalus infermedius, Maerothrix Bnrgcni, rieuroxus Wittsteini und Alona Weineckii; von Ostracoden : Candona Ah.lefcldn\ von Copepoden : Cychps Bnjnini und Krilki — sämmtlich neue, aber schon früher (Arch. f. Naturg. 44. Jhg. 1878. p. 102 ff.) von ihm beschriebene Arten. Die marinen Formen sind nahezu dieselben, welche schon Miers (s. vor. Seite) angegeben hat. Als neu aufgefunden treten hinzu von Copepoden : Harpacticus ßdvus Fisclier ?, ferner A^e^«^/'« spec, und von Arthrostraken : Atylus spcc, Zej^roMoe spcc. und Tanais spec; \o\\ Scrolis werden nur die Arten latlfronsy^Xi. und ovalis Studer [septemcarinaia Miers ?) erwälint. Identisch mit patagonischen Arten sind 4 , mit neuseeländisclien 3 und nahe verwandt mit sttdamericanischen 4 Arten. II. Cirripedia. Ryder, John A., Strange habitat of a barnacle on a garpike, in: Amcr. Naturalist. 1879. p. 453 (riati/lcpas deco7-ata Darvf . auf Lepidosteus) . Auri villi US [BalaenopMlns unisetus, Ett Bidrag etc.) erwähnt, dass auf Balaeno- ptera Sibbaldii Gray und B. musculus Comp, bisher noch keine Corouuliden ge- funden seien, wohl aber auf Megaptera boops Fabr. III. Copepoda. A. Eucopepoda. Grobben erwähnt in seiner Arbeit über die Entwicklung von Äluinn (Arbeit. Zool. Inst. Wien. 1. Bd. 2. Hft.), dass er ein dem Nackeuorgane der Phyllopoden ent- sprechendes Gebilde auch bei den Larven von Cychps semdatus und Eryasilus Sk- holdii aufgefunden habe. Gruber, Aug., Beiträge zur Kenntniss der Gcncrationsorgane der freilebenden Copepoden. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 32. Bd. p. 407—442. Tab. XXIV— XXVII. Die vorliegende Arbeit Grube r's ist eine Wiederholung früherer Untersuchun- gen (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe, Liter. 1878, Arthrop. Nr. 14 u. 15. p. IGl) und Ausdehnung derselben auf alle freilebenden Copepoden. Die Angabc von Claus , dass bei den Cyclopiden noch besondere Anhaugsdrüsen der männ- lichen Genitalien vorhanden seien, erweist sich als irrig. Die Spermatozoiden verändern im Receptaculum seminis des Weibchens ihre erst fadenförmige Gestalt in eine kugelige. Fehlt ein Receptaculum, so wird der Same in die Scheide ge- bracht. Über das Auge von Calanella, Sapphirina, Corycaeus, Copilia, s. oben Grcna eher , p. 380. Brady, G. Stew., Entomostraca of Kerguelen. in: Phil. Trans. R. Soc. London. Vol. 108. (Extr.-Vol.). p. 215—218. Die vier nach Brady auf Kerguelen vorkommenden Copepoden sind : Harpac- ticus ftdvus Fisch., Calanus ßnmarch'icus Guun., Sapphirina Danae Lubb., Ccntro- paytis brevicaudatus Brady (letzterer schon Ann. Mag. Nat. Hist. 1S75. Vol. IG. beschrieben) . Fauna von Kerguelen, s. Studer, Arch. f. Naturgesch. 45. Jhrg. p. 104. Fauna des Genfersees, s. Forel, Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. Vol. Iß. Aurivillius, Ol. Chr., Balaenophilus unisetus nov. gen. et sp. Ett Bidrag tili kännedomen um Harpacticidernas utvecklingshistoria oeh Systematik. Stockholm, 1879. 26 p., mit 4 Taf. [Dasselbe auch u. d. Titel : .On a new genus and spccies of Harpactida. in : Roy. Swed. Acad. Scienc. J^7<». 5. Bd. Nr. 18. Ki p., mit 4 Taf.l. Die neue Gattung Balaenuphilus i Körper fast cylindrisch, Mandibularpalpus zu 396 F. Arthropüdu. einem Höcker rcducirt, innerer und äußerer Ast des 3. und 4. Fnsses drei-, resp. viergliedrig, 5. Fuß rudimentürl findet sicli an den Barten des blilhval (Balae- noptera Sibbaldii Gray) in großer Anzahl und zwar in allen Entwicklungsstadien. Die Männchen sind vergleichsweise sehr selten. Der querovale Nauplius besitzt nur kurze, nicht gegliederte und nicht zum Schwimmen taugliche Extremitäten. Haller, G., Vorläufige Diagnosen einiger Peltidien aus Messina. in: Zool. Anz. Nr. 25. p. 178—180. H. gibt die Diagnosen von folgenden 6 neuen Arten : Zausoscklia Folii, PorcclU- dhim parvulum, Porcellidium ovaium, Oniscidmm triarticidatiim, Oniscidhmi svidphini., Oniscidium incertum. Die neue Gattung Zausoscklia erhält folgende Diagnose : Cor- pus depressum, porrectum, profunde incisum, feniinae 9-, maris 10-articulatuni, abdomine magnopcre attenuato ; maxillipedes inferiores magni, manu prehensili armati, pars basalis elongata, non articulata; pedum primi paris ramus internus biarticulatus, natatorius et prehensilis, externus longior 3-articulatus, uncis com- pluribus armatus, prehensilis; pedes postici tenucs, non foliacei. Kerschner, L., Über zwei neue Notodelphyiden nebst Bemerkungen über einige Organisations- verhältnissc dieser Familie. (Anz. Wien. Akad. Wiss. 1879. Nr. 14. 13. Juni. Auch Ann. üf Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 321—322). in: Denkschr. d.Wien. Akad. 41. Bd. 2. Abth. 44 p. Tab. I— VI. Kerschner gibt zunächst eine Übersicht über die Organisation der Noto- delphyiden im Allgemeinen. Das Nervensystem ist in seinem centralen Theilc auf eine nach hinten nur bis zum I . Fußpaar reichende Masse concentrirt. Die Füße dienen bei den nicht schwimmenden Formen zur Erzeugung eines Wasserstromes behufs der Athmung ; die Fortbewegung wird vorzugsweise durch die Antennen bewirkt. Der Brutraum, in welchen die schon befruchteten Eier gelangen, ist nicht ein Theil der Leibeshöhle, sondern wird von einer nach hinten gerichteten Dupli- catur der Rückenfläche des 4. (bei Paryphes und Gnnentophonts schon des 2.) und der Seitenflächen des 4. und 5. Segmentes gebildet. Die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane sind sehr einfach : unpaare Keimdrüse und paarige Ausführungsgänge. Die SpermatophorenhüUe wird von der Wandung des ganzen Vas deferens abgeschieden , wie dies auch bei Cyclopiden , Corycaeiden , marinen Calanideu, Lichomolgiden und Caligiden geschieht. Das Sperma gelangt von dem ventralen Perus genitalis aus durch einen gegabelten Canal in die beiden Recepta- cula und von da aus zu den Scheiden . — Neue Formen : Paryplies longipes n . g . n . sp . (ähnlich Guncntophorm ; erster Brustring mit kragenartiger Duplicatur ; Außen- äste von Fuß 2 — 4 stark verlängert) nur 1 ^ zugleich mit Gunentophorus in einer Cynthia (Bucht von Muggia) ; Doroixys uncinata n. g. n. sp. (ähnlich Duropygus ; Abdomen stark verkürzt; eigenthünilicher Haken am Cephalothorax und 5. Brust- segment; Mundwerkzeuge und Beine in Rückbildung, in Amaroecium. Einer Re- vision werden unterzogen: Nolodelpkys Allmnni Th., ru/escens Th., prasma Th. (N. jmsilla Buchh.), Doropyytis ptdcx Th., psyllus Th. [B. AWjwam' Brady) , gihher Th., Notopterophorus elongatus Buclih. [Doropygiis auriius Th."?) , Botachxis cylindra- tus Th., Gtmentojjhorus globidaris Costa. Levinsen, G. M. 11., um nogle parasitiske Ivrebsdyr, der snylte hos Annelidcr. in: Vid. Meddel. naturhist. Foren. Kebenh. 1878. p. 351—380. Tab. VI. Levinsen gibt zunächst ein Verzeichnis der bisher auf Anneliden gefundenen parasitischen Copepoden und beschreibt alsdann einige neue Formen. 1) SeUoi- dcs n. g. {nahG Seltus, aber Mandibeln frei, nicht in das Saugrohr eingeschlossen), Bolbroei n. sp. (von Egedesminde in Grönland) auf Ilarmothoe imbricata L. und im Magen von Cottus scorpius. (f \, Q 2 mm lang. 2) eine verwandte Form mit gelappten Eiersäcken ; 1 Exemplar aufNychia (Polynoe) cirrosa Fall. 3) Rho- 6. Crustacea. III. Copcpoda. 397 dinicola n. g. (nahe Tcrrhellicola und Donvsa, aber Mandibeln frei i , elongata n. sp. (beiSamsü) auf KhüdineLüveni, ^ S mm lang. 4) Bradop/iilan.g. (wahrscheinlich naho Herpi/llohius) p//g?}iaca n. s\^. im Munde von Brada villosa. ^ 'A ^i^ ? in- dessen wohl nicht völlig aus dem Wirthe herauspräparirt , Eiersäcke IY2 ^^• Ferner ein vielleicht dahin gehöriges jüngeres Stadium , wegen dessen auf das Original verwiesen werden muss. 5) Saccopsis TcrchclUdis n. g. n. sp. (vielleicht = Herpi/llobius arcticiis St. Ltk. pp.) auf Terebellidcs Strömii von Egedesminde (Grönland), ö) Crypsidomtts Terchellae vl. g. u. sp. ganz in Terebella cirrata ein- gesenkt, sodass nur die Eiersäcke hervorragen. Nur ^ ! ^ ™ii^ lang, 1 (i mm breit, halbmondförmig , ganz ohne Gliedmaßen und After ; dem Darmcanal des Wirthes angeheftet. Von Egedesminde (Grönland). — Endlich macht L. noch Angaben über die Organisation des bis dahin nur ungenau bekannten Hcrpyllohms arcticus St. Ltk. [Silenium polynoes Kr.) , den er auf dem Kopfe von Harmothoe imbricata L. und Eunoe Oerstedi Malmgr. in Grönland gefunden. Vom § befindet sich ein großer zungeuförmiger Abschnitt in dem Körper des Anneliden , der Rest außer- halb desselben. Morphologische Deutung der einzelnen Theile wird nicht ver- sucht. Beim q^ sollen die Ausfülirungsgänge der Hoden sich nach vorne in den Kopf und von dort aus direct in das ^ , dem das (J* in der Nähe der Geschlechts- öftnung aufsitzt, erstrecken. Ficker, Gust., Über ein bisher unbekanntes Abscheidungsorgan \>q\ Sapphirina. in: Zool. Anz. Nr. 39. p. 515—516. Das bisher als Muskel gedeutete Organ, die »Furcaldrtise« , erstreckt sich in beiden Geschlechtern vom Abdomen in die Furcalplatten und mündet am Ende derselben aus. Function unbekannt. Ridley, H. N., On a new Copepocl of the genus Doridicola. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 458. Doridicola antheae n. sp. auf Anthea cereus. Heider, C, Die Gattung Lernanthropus. in: Arb. Zool. Instit. Wien. 2. Bd. 3. Heft, p. 2G9— 308. Tab. XIX— XXIII. H e i d e r unterzieht die gesammte Organisation der Gattung Lernanthropus einer eingehenden Besprechung. Die Epidermis ist an manchen Stellen sehr dünn und läßt nirgend Zellgrenzen erkennen. Das Bauchmark ist wie bei den Corycaeideu in eine Masse verschmolzen , welche von der Speiseröhre durchbohrt wird und nach hinten zwei starke Längsstämme aussendet. Das Auge ist normal drei- theilig. Der Darm besitzt weder drüsige Anhänge noch eine Muskelschicht, ist aber innen von einer starken Cuticula ausgekleidet. Der große Längsmuskel des Bauches zeigt in seinem Verlaufe mehrfache Unterbrechungen der querge- streiften Substanz durch helle Bänder , die wahrscheinlich auf die ehemalige Seg- mentirung des Thorax zurückzuführen sind. Die Schalendrüse ließ sich nicht auffinden und ist vielleicht ganz eingegangen. Dagegen existiren drei Arten Hautdrüsen, von denen eine, nur im Cephalothorax vorkommende, durch große, rosettenförmige Kerne ausgezeichnet ist. In der Leibeshöhle findet sich eine farblose Flüssigkeit ohne Zellen ; außerdem breitet sich aber durch den ganzen Körper ein Netz von Gefäßen aus, die ein gelbrothes Blut führen. Letzteres, gleichfalls ohne Zellen , aber mit feinen Körnchen erfüllt , wird bei dem Mangel eines pulsirenden Herzens durch die Bewegungen des Darmes in den zwei ven- tralen Längsstämmen von hinten nach vorne getrieben, vertheilt sich dann nament- lich in den lappigen Anhängen ^Kiemen ?) und scheint durch ein unpaares Kücken- gefäß zurückzufließen. Die Wandungen der Gefäße sind structurlos und sehr elastisch; Kerne sind an ihnen nur spärlich wahrzunehmen. Die Geschlechts- drüsen sind paarig. Beim Q bestellt ein großes unpaares lleceptaculum seminis 398 ^- Arthropoda. und eine Kittdriise zur Bildung der Eisäckclien. Die Sperpaatophoren sind mit einem kugelf()rmigen Anhange versehen , der bisher als zu den weiblichen Orga- nen gehörig betrachtet worden ist. Der AustreibestofF in den Spcrmatophoren ist nicht aus Zellen , sondern aus Kügelchen mit Molecularbewegung zusammenge- setzt. — In systematischer Beziehung werden die schon bekannten 19 Arten genauer untersucht ; von ihnen stammen 5 aus Brasilien , 3 aus Europa , 2 aus dem indischen Ocean und je 1 aus Neuholland , Batavia , Westindien , Mozambi- que, Cap der guten Hoffnung, Manila, Honolulu. Hesse, E., Description des Crustaces rares ou nouveaux des cötes de France. 29. Art. in: Ann. Scienc. nat. T. 8. Art. 11. 31 p. Tab. XIX— XXI. Hesse beschreibt 7 neue Arten Cycnus M. Edw. und 3 neue Arten Krnyer'm V. Ben., nämlich Cycnus crenilabri (^ , Q. (auf Cr. melops), C. lahri mixti ^ » ^• labri Donovani ^ , C. acantholahri exoleti Q, , C. lahri trimaculati Q , C. pagelli Bognerave.i Q und C. canthari p-isei Q, sowie Kroyeria scylli (sie!) camculae (^Q.-, K. carchariae glauci Q und K. acanthiae vtdgaris § (auf den im Speciesnamen er- wähnten Fischen) . Bei der letztgenannten Gattung sollen auch die Weibchen Augen haben, bei Cycnus nur die Männchen. Auri villi US [BalaenopMlus unisetns, Ett. bidrag etc.) erwähnt, dass sich auf Balaenoptera Sibbaldii Gray und B. musculus Comp, keine Lemaetden finden, wohl aber auf Megaptera boops Fabr. Mayer, Paul, Carcinologische Mittheilungen. VII. Ein neuer parasitischer Copepode. in: Mittheil. Zool. Station Neapel. 1879. 1. Bd. 4. Heft. p. 515—521. Tab. XVII. Im vorderen Theile der Leibeshöhle von Balanoglossus minutus Kow. befindet sich anscheinend frei ein wahrscheinlich zu den Lernaeiden gehöriger, wurmför- miger Schmarotzer, Ive Balanoglossi n. g. n. sp. Segmentirung fehlt, Körper beim 5 mit 3 — 5 Paar drüsenreicher Buckeln. Abdomen ziemlich lang, mit kleiner Furca. Antennen und Mundgliedmaßen wie bei Peniculus , doch ohne Rüssel. Nur 2 Paar zweiästiger Brustfußstummeln. Auge und After fehlen, (j^ zu einem oder zweien neben den Geschlechtsölfnungen des ^ angeheftet. Q bis zu 12, (^ bis zu 5 mm. lang. Über Anatomie und Ontogenie liegen nur spärliche An- gaben vor. Hesse, E., Description des Crustaces rares ou nouveaux des cotes de France. 30. Art. Av. 1 pl. in: Ann. Scienc. nat. T. 8. Art. 15. (16 p.). In der Nasenhöhle einer Art von Raja, welche Hesse bald rostrata, bald batis nennt, lebt ein Lernaeopodide Siijlop/io)-us hippoccphahis n. g. n. sp. , und ist mit seinen äußeren Maxillarfüßen an ein ankerförmiges Knöchelchen (»osselet«) , das zwar tief im Gewebe des Fisches liegt, aber dem Parasiten augehören soll, ange- heftet, löst sich indessen bei Reizung von demselben ab. Die neue Art, von der nur das Weibchen und eine Jugendform mit 6 Beinpaaren gefunden sind , soll zwei große seitliche Augen besitzen, Hesse gründet auf sie die Familie der Ler- naeopalmidae . B. Branchiura. Kellikotts, 1). S., Argulus Lepidostei. in: Amer. Journ. Microsc. 4. Bd. p. 153 — 155. IV. Ostracoda. Fauna des Genfer Sees s. Forel, Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. Vol. 16. p. 3 IS. Fauna von Kerguelen s. Studer, Arch. f. Naturg. 45. Jlig. p. 104. Jones, 11. and J. \V. Kirkby, Description of the species of the Ostracodous genus Bairdin M'Coy, from the carboniferous strata of Great Britain. in: Ann. of Nat. llist. Vol. 4. Sept. p. :n8— 319. 6. Crustacca. IV. Ostracoda. V. Cladocera. 399 Jones, T. R., Notes on the palaeozoic bivalvcd Entomostraca. Nr. 12: Sonic carboniferous species belonging to the genus Carhonia Jones, in: Ann. of Nat. Ilist. (5). Vol. 4. July. p. 28— 40. Tab. II, III. Es werden 7 Arten besclirieben , darunter die neuen : Carbonia fahdma ion. and Kirkby var. humilis, mflata, suhanc/uhta \ C. scalpellus; Cijthere? [Carbonia?) hairdioidcs. Am Schlüsse wird eine Liste der Ostracoden der englischen Stein- kohlenformation gegeben, welcUo S Genera und IS Species umfasst. Jones, T. 11., Notes on the palaeozoic hiv-AwaiS. Entomostraca. Nr. 13: Entomis scrratostriata and others of the so-called »Ci/pt-idmeau of the Devonian Schists of Gevmany. in: Ann. of Nat. Hist. (5j. Vol. 4. p. 182—187. Tab. XI. V. Cladocera. Poppest, H. E., On the anatomy oi Leptodo7-u hyalina. in: Journ. II. Microsc. Soc. 1879. Vol. 2. p. 825-8:54. Tab. XXIV u. XXV. Forrest gibt an, dass Leptodora hyalina sowohl wie IlyalodapJmia Kahlbergensk für die englische Fauna neu seien. Seine anatomische Beschreibung des erstercu Thieres weicht nur in ganz unbedeutenden Puncten von der Weismann'schen ab und bedarf daher des Referates nicht. Gpobben, C, Die Entwicklungsgeschichte (\.qx Moina rectirostris. Zugleich ein Beitrag zur Kenntniss der Anatomie der Phyllopoden. in: Arb. Zool. Instit. Wien. 1. Bd. 2 Heft, p. 2o;5— 26S. Tab. XI— XVII. Die auf Untersuchungen von Moina recärosfn's Baird und 31. 2^arado.xa Weism. fußende Arbeit von Grobben hat zu folgenden Ergebnissen geführt. 1) Des- criptives über die Entwickelung. Die Sommereier sowie die aus ihnen hervor- gehenden Jungen sind sehr verschieden groß ; letztere verkümmern sogar, wenn es dem Mutterthiere an Nahrung fehlt. Der Dotter der im Brutraume angelangten Eier erscheint am künftigen animalen Pole feinkörniger, als am vegetativen ; am ersteren befindet sich auch nocli, während der eigentliche Kern im Centrum liegt, eine Art Richtungskörper, der aber nicht aus dem Eie heraustritt, sich gegen Farbstoffe indeß wie der Kern verhält. Seine Entstehung wurde nicht beobachtet. In dem Nahrungsdotter, welcher in Form einer Kugelschale den Kern umgibt und am vegetativen Pole in größerer Menge angehäuft ist, sind die Fettkugeln in nach den Individuen verschiedenem Maaße vorhanden und können fast ganz fehlen. Wie schon Weismann angegeben, entsteht die Dotterhaut erst beim Eintritte in den Brutraum. Die erste Furchungsebene läuft durch Kern und Riclitungskörper; die 4 ersten Segmente sind noch gleich, dann aber theilt sich zunächst nur dasje- nige, in welchem der Richtungskörper liegt, und zwar in zwei ungleiche Stücke, Überhaupt ist die Furchung nicht, wie Metschnikoff von den Daphniden an- gibt, eine totale , sondern eine superficiale ; dies gilt auch von Daphnia pulex. Schon wenn erst 32 Zellen gebildet sind, lassen sich an ihnen wesentliche Ver- schiedenheiten bemerken : eine am vegetativen Pole gelegene und durch einen großen Kern ausgezeichnete Zelle (Genitalzelle) liefert später die Keimdrüsen ; eine benachbarte und vielleicht von derselben Furchungskugel abstammende gibt höchst wahrscheinlich das Entoderm ab, während die um die Genitalzelle gelege- nen wohl Mesodermtheile enthalten. In einem späteren Stadium lassen sich 4 Ge- nitalzellen, um sie herum 12 Zellen als Anlage des Mesodermes und daneben 82 Entodermzellen unterscheiden ; der Rest ist Ectoderm und zeigt bereits die paarig angeordneten Zellen der Scheitelplatte d. h. der Anlage des oberen Schlundgang- lions. Bei Branchipiis wird übrigens das Mesoderm walirsclicinlich in 2 Zellen angelegt. Zuerst rücken nun die 1 2 Mesodermzellen von der Oberfläche der Kugel in das Innere ; dann stülpt sich das Entoderm ein und so entsteht eine Gastrula 400 ^ Arthropoda. mit weitem Munde. (Letzterer schließt sich wahrscheinlich gänzlich, jedenfalls aber tritt der neue Mund genau an der Stelle des alten auf.) Hierauf gelangen auch die Genitalzellcn, deren Zahl inzwischen auf S gediehen ist, nach innen. Die Fettkugeln des Nahrungsdotters, welcher sich schon von Beginn der Furchung an immer mehr dem Centrum genähert hat, fließen zu einer einzigen Masse zusammen. Nun beginnt das Ei zu wachsen und bald darauf findet am Embryo, der schon Bauch und Rücken unterscheiden läßt , die erste Segmentation statt, welche Kopf und Rumpf sondert ; zugleich erscheint an er.sterem ein Fortsatz, die zweite An- tenne. In diesem Stadium bildet sich der definitive Mund ; das Mesoderm reicht schon auf den Rücken hinüber und endet in einer Reihe größerer Zellen. Am Vorderende des Rumpfes schnürt sich sodann das Mandibelsegment ab ; die zweite Antenne wird zweiästig und die erste tritt als Hocker auf. In diesem Nauplius- stadium endet die Speiseröhre noch blind , ist die Scheitelplatte noch einschichtig und reicht das noch solide Entoderm noch nicht bis zum Hinterende des Embryo. Dieser scheidet, wie schon von Dohrn hervorgehoben, bei Sida und Dap/mia pulex eine Cuticula ab und sprengt die Eihaut, bei Moina hingegen finden beide Vorgänge nicht statt. Die Anlage der weiteren Segmente geschieht in der Rich- tung von vorn nach hinten. Die Scheitelplatte wird mehrschichtig und zerfällt in einen vorderen Abschnitt, das Gehirn, und einen hinteren, die Retina. Schlund- commissur und Bauchstrang, der sich später in 8 Ganglien theilt, entstehen als Verdickungen des Ectodermes. Die Schale ist ursprünglich eine paarige Dupli- catur des Rückens der Maxillarregion und wird erst später einheitlich. Die Scha- lendrüse entstammt dem Mesoderm ; zu Anfang liegt sie noch nicht in der Schale und endet noch blind, später jedoch öffnet sie sich auf der Spitze der zweiten Maxille. Das zusammengesetzte Auge wird bei Moina, Skia und Daphnia paarig angelegt und hängt zuerst mit der Haut zusammen ; nachher wölbt sich indessen eine Hautfalte darüber, vereinigt sich mit einer ihr entgegenkommenden und hüllt so das Auge ganz ein. Die Genitalanlagen werden von Mesodermzellen um- wachsen ; in gleicher Weise wird der Rest des Nahrungsdotters eingehüllt und persistirt so als Fettkörper. Der Mitteldarm erhält, noch während er ohne Lumen ist, seinen Beleg von Mesodermzellen. Das Nackenorgan wird ziemlich spät an- gelegt und ist beim Ausschlüpfen des Embryo in Rückbildung begriffen. 2) Fol- gerungen. Nach einer Besprechung der Furchung und Blattbildung wird bemerkt, dass die von Ilatschek auch für Crustaceen angenommene Trochophoraform (vergl. Bericht von Hofmann und Schwalbe für 1S78. Arthropoda Nr. 3, p. 160) hier nicht zutrifft, weil der Nauplius gegliedert sei ; auch sei die Kopfniere der Würmer nicht der Schalendrüse, sondern wohl der Antenuendrüse homolog. An der ersten Antenne findet sich noch vor der Entwickelung der Riechkolben eine Tastborste ; da sie nun auch beim Nauplius von Estheria und Lhnnadia auftritt, so ist sie wohl ein »phylogenetisches Erbstück«. Das Naupliusauge ist rudimentär und ohne Pigment, wird aber, wie bereits Leydig dargetlian, bei Baphniu pulex und Skia paarig angelegt. Die Schalendrüse aller Daphniden besitzt eine dorsale Nebenschleife von oft großer Ausdehnung. Die Parthenogenese und die früh- zeitige Anlage der Geschlechtsproducte stehen in der Weise in Zusammenhang, dass erstere die Ursache der letzteren ist. 3) Über das zusammengesetzte Auge der Cladooeren und PJn/llopoden Avird Folgendes nachgewiesen. Die Ilautfalte, welche das Auge allmählich überwächst, ist auch bei erwachsenen Moina, DapJmia uud Sida noch wahrnehmbar; ihre innere Lamelle nimmt an den Häutungen Theil, aber die abgeworfenen Cuticulae häufen sich natürlich über dem Auge au. Bei Esllin-ia, Limnadia und Lmmcfis kommt die Falte gleichfalls vom Rücken hei-, läßt aber am Vorderrande des Auges noch eine kleiue Öffnung bestehen, durch welchn hindurch die abgestoßene Haut wohl jedes Mnl eutf(^rut wird. TTiernnch 6. Crustacea. V. Cladocera. 401 wäre bei den Estheriden ein Stadium erhalten, das bei den Cladoceren schon wäh- rend der Embryonalperiode absolvirt wird. Auch bei Apus findet sich die Haut- duplicatur mit Öffnung vor. 4) Das als Drüse fungirende Nackenorgan findet sich auch bei Larven von Artemia und bei Estheria und Lhiwctis in allen Altersstufen, ebenso, wie bekannt, bei Limnadia. Bei den Cladoceren tritt es am Embryo immer auf, bildet sich jedoch später mehr oder weniger zurück. Bei Sida ist übrigens keins der zwei bei dem erwachsenen Thiere vorhandenen Organe dem echten Nackenorgane homolog. Auch die Larven von Cyclops semdatus und Ergasilus Sieboldii zeigen die entsprechenden Gebilde. Ebenso hat Euphausia am Rücken einen kleinen drüsigen Höcker, der als Rudiment des Nackenorgans, nicht etwa des Zoeastachels aufzufassen ist. Wahrscheinlich sind auch die Rückenorgane der Embryonen von Cuma, Palinurus und Pandalus hierher zu rechnen. Weismann, Aug., Beiträge zur Naturgeschichte der Daphnoiden. in: Zeitschr. f. wiss. Zool. ;i2. Bd. p. 55—270. Tab. VIII— XIII. Weis mann liefert zwei neue »Beiträge zur Naturgeschichte der Daphnoiden.« In dem ersten (dem 6. der ganzen Reihe) bespricht er Samen und Begattung in der großen Mannigfaltigkeit, welche hierin bei der doch nur kleinen Thiergruppe herrscht. Characteristisch ist vor Allem, dass die von früheren Forschern wahr- genommenen Bewegungen der Samenzellen [Polyphemus , Bythotrephes) lediglich auf Zerreißungen und Quellungen im Wasser beruhen und als solche nicht normal sind. Unnöthig wird aber die Beweglichkeit der Spermatozoiden deswegen , weil diese ganz direct mit dem Ei in Berührung kommen und es noch dazu nackt fin- den, also weder selbständig längere Wege zurückzulegen noch sich durch etwaige Eihüllen durchzuschrauben haben. Die Größe der Samenzellen wechselt mit der Art des Thieres , dem sie angehören , enorm : bei Bythotrephes sind sie bis zu 0,13 mm. groß und nehmen Y^ der Körperlänge in Anspruch, bei Peracantha dagegen nur 0,0005 mm. resp. Viooo- I"i umgekehrten Verhältnisse zu den Di- mensionen steht aber die Menge derselben , und zwar wächst sie in dem Maße, wie die Wahrscheinlichkeit der Befruchtung für die einzelne Samenzelle eine ge- ringere wird. Die Begattung findet nämlich in dreierlei Weise statt: 1) »durch Ejaculation in die als Receptaculum functionirendeu Eileiter — Eileiterbegattung« (Sidinen, Polyphemiden) ; 2) »durch Ejaculation in die zum geschlossenen Brut- sack umgewandelte Schale — Uterinbegattung« (Lynceiden, Polyphemiden) ; 3) »durch Ejaculation in das Ephippium — Ephippialbegattung« (Daphninen). In den ersten beiden Fällen nun gelangt vermöge der anatomischen Einrichtungen jede Samenzelle in das Weibchen hinein und trifft auch das Ei , dagegen gehen bei der Ephippialbegattung viele Zellen verloren. Hier wird die Befruchtung ent- weder durch Vergrößerung der Anzahl oder durch Hervorbildung einer beson- deren (strahligen, halbmondförmigen u. s. w.), die Anheftung an das Ei erleich- ternden Gestalt der Spermatozoiden gesichert. Die Spermatogenese geht in vier verschiedenen Weisen vor sich. Im einfachsten Falle — wenn die Samenzellen sehr groß sind — werden die Zellen , welche am blinden Ende des Hodens eine Art Keimlager bilden, direct zum Sperma; sonst gestaltet sich entweder das Hodenepithel zu frei im Lumen liegenden Spermatoblasten [Leptodora, Daph- ninen, Lynceiden) , oder es schiebt sich noch eine Generation von Zellen ein [Si- mocephalus] , oder endlich die Spermatozoiden entstehen im Inneren der Epithel- zellen selbst und treten durch Platzen derselben in das Hodenlumen ein [Scapho- Icheris) . — Von Einzelnheiteu wären noch folgende aufzuführen. Die Samenzellen von Daphnella sind ungemein weich und nehmen beim Durchgange durch das Vas deferens in Folge der Quetschung in demselben eine streifige Beschaffenheit an, die sich aber später wieder verliert. In die Oviducte des Weibchens treten nur Zoolog. Jahresbericht 1879. 26 402 F- Arthropoda. 1 — 3 Zellen ein. Bei Sida haben die Spermatozoiden eigenthümlich zerschlitzte Ränder nnd sind häufig in ihrer ganzen Ausdehnung mit Falten versehen ; in- dessen auch sie werden im Körper des Weibchens zu ovalen Zellen. Das Männ- chen heftet sicli mit den beiden Geschlechtspapillen wie mit einem Saugnapfe auf den Kücken des Weibchens. Bei Bijthotrephcs geschieht die Begattung durch einen ganz engen Porus des Brutsackes , sodass wohl nur einer der beiden Penes ein- dringen kann. Dieser Porus fehlt aber bei denjenigen Weibchen, die in der Bil- dung der Sommereier begriften sind (Jungfernweibchen) , sodass diese unmöglich befruchtet werden können. Ähnliches gilt von Podon und Evadne, bei denen der Begattungscanal erst während der Bildung der Wintereier im Ovarium entsteht und sich auch nur durch eine Häutung des Thieres öffnet. Polyphemus hingegen begattet sich, da ein eigentlicher Penis fehlt, durch eine Spalte im Brutraume, aus welcher später die Eier ins Freie gelangen. Auch bei Leptodora lassen die Sper- matozoiden im Inneren häufig Streifungen erkennen ; die Befruchtung geht auch hier im Brutraume vor sich, in welchen die in die Oviducte ejaculirte Samenmasse durch die austretenden Eier gedrängt wird. Der zweite Abschnitt (p. 1 1 1 — 2 04) handelt von der E n t s t e h u n g d e r c y c 1 i - sehen Fortpflanzung bei denDaphnoiden. Der Verfasser wendet sich hier gegen Kurz, welcher aus Experimenten und Beobachtungen den Schluß ge- zogen hatte, dass die Männchen erst dann auftreten, wenn für die Jungfernweibchen das Wasser qualitativ oder quantitativ unzureichend werde. Ihm gegenüber betont W e i s m a n n , dass die Periode der geschlechtlichen Fortpflanzung unabhängig von den momentanen äußeren Einflüssen (Temperatur, Nahrungsmangel, Austrocknen, Salzgehalt des Wassers) eintritt. In dieser Beziehung lassen sich Generations- cyclen aufstellen und mit Bezug auf die Häufigkeit derselben in einem Jahre poly-, mono- und acyclische Daphnoiden unterscheiden (vergl. auch Referat im Bericht von Hofmann und Schwalbe für 1S77. Arthropoda Nr. 33. p. 158). Zu den Ersteren gehören die Bewohner von Pfützen [Moina , Macrothrix) , sowie von Tümpeln und Sümpfen [Daphnia pulex und lonc/ispina , Ceriodaphnia , Polyphemus, Daphnella u. s. w.) , zu den Zweiten die in Seen und Teichen lebenden Formen, deren Sexualperiode stets mit dem Ende der warmen Jahreszeit zusammenfällt [Sida, Latona , Daphnia hyalina, Bythotrephes ^ Leptodora u. S. w.) . Die völlige Verzichtleistung auf geschlechtliche Fortpflanzung , also die Acyclie , scheint weniger bei ganzen Arten [Bosmina], als deren einzelnen Colonien [Chydoms, sonst polycyclisch) vorzukommen. »Allen Cyclusformen gemein ist nur die Zusammen- setzung der ersten Generation , welche überall rein eingeschlechtlich ist« ; bei manchen ist aber schon die 2. , bei anderen erst die 3. bis 6. , bei noch anderen die 10. bis 20. zweigeschlechtlich. Dabei »können die Geschlechtsgenerationeu neben männlichen und weiblichen Geschlechtsindividuen noch eine größere oder geringere Zahl von eingeschlechtlichen Jungfernweibchen enthalten.« Die letz- teren sind bei einigen Arten zur Hervorbringung von befruchtungsbedürftigen Eiern ebenso unfähig (s. oben) wie umgekehrt Geschlechtsweibchen bei einzelnen Arten auch nach dem Aussterben der Männchen nicht parthenogenetisch werden. Die Cyclen selbst sind um so kürzer d. h. die »Anzahl der den Geschlechts- perioden vorausgehenden eingeschlechtlichen ist um so kleiner, je häufiger durch- schnittlich die Colonien der betreff'enden Art von Vernichtungspcrioden heimge- sucht werden« fp. 213) . Als periodisch wiederkehrende Ursachen zum Tode der Colonien bezeichnet Weismann Austrocknen der Wasserbecken, anhaltende Kälte und überwuchernden Pflanzenwuchs. Die Dauereier aber, auf welchen alsdann die Erhaltung der Art beruht , vertragen bei einzelnen Arten mit Ephip- pien das Einfrieren auf kurze Zeit nicht nur, sondern erfahren in ihrer Ent- wickelung — die Furchung kommt noch im Brutraume zu Stande , dann aber 6. Crustacea. V. Cladocera. 403 folgt im Blastulastadium eine Pause — sogar eine Beschleunigung. Ähnlich wirkt das Austrocknen , das aljer durchaus nicht nothwendig ist. 'Bei Moina haben sich Eier , die drei Jahre lang nicht befeuchtet worden, noch entwickelt.) Während nun die Ablage der Dauereier dem Absterben der Colonie im Allge- meinen unmittelbar vorhergeht , folgen bei der monoc} clischen Daphnia hjalina auf die Geschlechtsgeneration noch mehrere parthenogenetische Generationen ; den Grund hierfür hat man in der Vorgeschichte der Art zu suchen und diese selbst als in der Verschiebung der Sexualperiode gegen den Winter hin begriffen aufzufassen. Soweit reichen die Thatsachen der cyclischen Fortpflanzung , wie sie durch Züchtungsversuche und Beobachtungen im Freien ermittelt worden sind. Mit Be- zug auf die phylogenetische Seite der Erscheinung ergibt sich nun, dass jene von den Daphnoiden selbständig erworben ist , da schon ihre directen Vorfahren, die Estheriden, sie nicht kennen. Der Anstoß zu ihr gab aber nicht die Einführung der Parthenogenese, sondern die Bildung der zwei Arten von Eiern , nämlich der Winter- oder Latenz- (Dauer- jeier und der Sommer- oder Subitaneier. Von den Estheriden auf die Daphnoiden überkommen sind die ersteren , die zugleich be- fruchtungsbedürftig waren, also die Zweigeschlechtlichkeit voraussetzen. Durch die Vereinfachung im Körperbau, wie sie von den Urdaphnoiden aus zu den noch lebenden Formen sich geltend gemacht hat, wurde die Ontogenese eine raschere, die Einzelnperiode kürzer, die Colonialperiode daher relativ länger. Während also früher die eine Generation, welche innerhalb der günstigen Jahreszeit lebte, sich über die ungünstige nur durch die Dauereier mit langsamer Entwickelung (großer Latenzperiode) hinweghalf, konnte es nun noch zur Bildung einer zweiten Gene- ration durch Subitaneier kommen. Diese theoretisch älteste Form des Cyclus, bei w^elcher , abgesehen von den Männchen , in der ersten Generation nur Subitan- weibchen, in der zweiten nur Latenzweibchen (Subitan- resp. Latenzeier produ- cirende Weibchen) vorkamen, existirt nicht mehr, wohl aber, und zwar bei i>/oräa, die nächstfolgende , also diejenige, bei der auch in der zweiten Generation schon einzelne Subitanweibchen auftreten und zur Bildung einer dritten Generation innerhalb einer Colonialperiode Anlaß geben. Bei Vervollkommnung der cycli- schen Fortpflanzung wurden alsdann aus den frühesten Generationen die Latenz- weibchen als entbehrlich immer vollständiger ausgemerzt und immer mehr Gene- rationen erzeugt, demnach am Abschlüsse der Periode auch mehr Dauereier hervorgebracht , bis schließlich in einzelnen Fällen Acyclie mit völliger Unter- drückung der Latenzweibchen möglich geworden ist. Auch jetzt noch findet in dem Weibchen selbst gewissermaßen ein Kampf zwischen der Production von Wintereieru und Sommereiern statt; denn auch bei den Subitanweibchen, imd zwar am meisten in den Generationen , welche der Sexualgeneration am nächsten liegen, finden sich Anlagen von Dauereiern, gehen aber wieder zu Grunde, wobei dann die für sie als Nährzellen zu verwendenden Vierlingsgruppen der älteren Tendenz gemäß zu Subitaneiern werden (vergl. den oben citirten Bericht Nr. 31 p. 154). Die Parthenogenese aber trat zu diesem Complex von Erscheinungen noch hinzu und betraf die Subitanweibchen, wxil auf diese Weise eine weit größere Anzahl Individuen , also auch eine größere Menge der für die Erhaltung der Art nothwendigeu Dauereier hervorgebracht werden konnte, als wenn die Zweigeschlechtlichkeit entweder immer oder doch für die Subitanweibchen ge- herrscht hätte. — In Betreff der sich hieran schließenden, indessen über das spe- cielle Thema hinausragenden »Gedanken über Wesen und Entstehung der cycli- schen Vererbungc, sowie über die »Beziehungen des Daphnoidencyclus zu den anderen Generationscyclen« (p. 243 — 200) darf auf das Referat über Phylogenie verwiesen werden. 26* 404 F- Arthropoda. Lutz, A., Untersuchungen über die Cladoceren der Umgebung von Bern, in : Mittheil, naturf. Gesellsch. Bern. 1879. p. 38—54. Es haben sich 19 Gattungen mit 42 Arten vorgefunden; darunter neu: Alona verrucosa Lutz. Auf dem Giacomopasse (2400 Meter hoch) leben noch Aiotm Ihieata und Chjdorus sphaericus 0. F. M. Fauna von Kerguelen s. Studer, Arcli. f. Naturg. 45. Jhrg. p. 104. Fauna des Genfer Sees s. Forel, Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. Vol. 16. p. 318. Hesse, E., Description des Crustaces rares ou nouveaux des cotes de France. 28. Art. in: Ann. Scienc. natur. T. 7. Art. 14. 20 p. tab. XII. Hesse gründet auf vier von ihm gefundene Exemplare von marinen Crustaceen [Cypridiniden? Ref.] die vier Arten der neuen Gattung Co;jcc^aete [C. elongata, afßnis , armoricana , ßssa) und reiht sie als die neue Familie der Copechaetiden den Bosminiden an. VI. Phyllopoda. Über Anlage des Mesodermes und über das Nackenorgan siehe Grobben, Entwick- lung d. Moina rectirostris. S. oben p. 399. Etheridge, R., On the occurrence of a . . new Phyllopod Crustacean . . genus Leaia, in the lower Carbonif. rocks of the Edinburgh neighbourhood. in: Ann. of Nat. Hist. 1879. (5). Vol. 3. p. 257—263. Leaia Jonesii n. sp. Woodward, Henry, On the occurrence oi Branchipus (er Chirocephalus) in a fossil State, . ., in the Eocene Freshwater (Bembridge) Limestone of Gurnet Bay, I. of Wight. in : Quart. Journ. Geol. Soc. London. 35. Bd. 1879. p. 343—350. Mit l Tafel. Ryder, J. A., Successive appearance of Chirocephalus and Streptocephalus in the same pond. in: Amer. Natural. 1879. p. 703. Ryder, John A., Description of a new species of Chirocephalus. in : Proc. Acad. Nat. Scienc. Philad. 1879. II. p. 148—149; Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 251—252. Chirocephalus Holmaniin. sp. (Woodbury, New Jersey.) VII. Nebaiiadae. Packard, A. S., jr., The Nebaliad Crustacea as types of a new order. in : Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 3. p. 459. Packard betrachtet die Nebaliaden als Ahnen der Decapoden und nennt sie daher Phyllocarida . Von palaeontologischen Formen rechnet er außerdem zu der neuen Gruppe ; Dithyrocaris, Argas, Dictyocaris, Ceratiocaris , Peltocaris , Disctno- caris, Hymenocaris. (Siehe Claus, Untersuchungen zur Erforschung der genea- logischen Grundlage des Crustaceensystems. 1S76. p. 105. Ref.) Thomson, G. M., On a new species of iA'eiaZj'a from New-Zealand- in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 418—419. Tab. XIX. Nebalia longicornis n. sp. Fauna von Messiua, s. Haller (Zool. Anz. Nr. 26. p. 205). VIII. Thoracostraca. Litteratnr. 1. Boas, J.E. V., Amphion und Polychelcsi" Tr<7^e?/ioesmj. in: Zool. Anz. Nr. 28. p. 256 — 258. 2. Cornish, Thom., On some little known Fishes and Crustacea. in: The Zoologist. 1879. ]). 473^ — 477. ."'>. De Man, J. G., On some new or imperfectly known Podophthalmous Crustacea of the Leyden Museum, in: Notes from the Leyden Museum. Vol. 1. Note XIX. p. 53 — 73. 4. , On some sjjecics of the genus Falaemon Fabr. with descriptions of two new forms. Ibid. NotcXLI. p. 165—184. 6. Crustacea. VIII. Thoracostraca. 405 5. Faxon, Walter, Oii the development of Palaemonetes vulgaris. With 4 pl. in : Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. 5. Nr. 15. p. 303—330. R. , On some young stagcs in the development of IIq)pa, Porcelluna and Pinnixa. With 5 pl. Ibid. Nr. 11. p. 2.53— 26S. 7. Fredericq, Leon, Note sur le sang du Homard. in : Bull. Aead. Belg. 1879. T. 47. Nr. 4. 8. Haswell, AV. A., On two new species of Crabs of the genus Stenorhynchus. in: Proc. Linn. Sog. N. S.Wales. Vol. 3. P. 4. p. 408—409. 9. , Contributions to a monograph of Australian ieMCosiVeZac. AVith 2 pl. Ibid. Vol. 4. P. 1. p. 44—60. 10. , On the Australian species oi Petiaeus in the Maeleay Museum, Sydney. Ibid. Vol. 4. P. 1. p. 38—44. 1 1 . Huxley, Th. H., The Crayfish. An Introd. to the study of Zoology. London, 1880 (1879). 12. Joseph, Gust., Über die in den Ivrainer Tropfsteingrotten einheimischen Nematoden. in : Zool. Anz. Nr. 29. ]). 275 — 277. 13. Kingsley, J. S., Notes on North American Decapoda. in: Proc. Boston Soc. Nat. Hist. Vol. 20. p. 145—160. 14. Lockington, W. N., Notes on Pacific Coast Crustacea. in: Bull. Essex Instit. 1878. 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Vol. 4. p. 173 — 182. 21. Sars, G. O., Carcinologiske Bidrag til Norges Fauna. I. Monographie over de ved Norges Kyster forekommende Mysider. 3. Hefte. Christiania, 1879. (131 p., 34 tab.). 22. Schmidtlein, Rieh., Beobachtungen über die Lebensweise einiger Seethiere innerhalb der Aquarien der zool. Station, in: Mittheil. Zool. Station Neapel. 1. Bd. 4. Heft, p. 489—514. 23. Smith, S. J., The stalk-eyed Crustacea of the Atlantic coast of North America north of Cape Cod. With 5 pl. in: Trans. Connectic. Acad. 1879. Vol. 5. P. 1. (136 p.). 24. Ward, J., Observations on the physiology of the nervous System of the Crayfish (Astacus ßuviatilisK in: Proc. R. Soc. London. Vol. 28. p. 379 — 385. 25. Woodward, H. , On Necroscilla Wilsoni, a supposed Stomapod Crustacean from the middle Coal-Measures, Cossall, near Ilkestone, Derbyshire. in : Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. p. 319—320. 26. , On a fossil Squilla from the London clay of Highgate, part of the Wetherell collec- tion in the British Museum, in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. Sept. p. 319. 27. , On the discovery of a ioseW Squilla in the Cretacous deposits of Häkel, in the Lebanon. Ibid. p. 320. 28. Yung, Em., Recherches sur la structure intime et les fonctions du Systeme nervcux central chez les Crustaces decapodes. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 401 — 534. Av. 4 pl. — Extr. in : Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 240—242. — Arch. d. Sc. ' phys. et nat. 1879. II. p. 167—175. 406 F- Arthropoda. a. Allgemeines. Faxon, Walter, On the development oi Palaemonetes vulf/aris. in. Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. T). Nr. 15. p. :U):<— 330. Tab. I— IV. Die Beobachtungen wurden an Palaemonetes vulgaris Stimps. angestellt. Wäh- rend der Entwicklung des Embryo wächst das Ei auf das Doppelte. Von Larven werden 7 aufeinander folgende Formen beschrieben, von denen die 1., 2. und 4. — 6. gezüchtet wurden. Der im Süßwasser lebende P. exilipes Stimps. besitzt viel größere Eier , so dass w^ahrscheinlich der Embryo nicht als Zoea , sondern in einer weiter entwickelten Gestalt das Ei verlässt. Übrigens häutet sich das Mutter- thier sofort nach dem Ausschlüpfen der Jungen. Faxon, Walter, On some young stages in the development oiHipiHi, PorcelUma and Pi7in{xa. in: Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge Mass. 1879. Vol. 5. Nr. 11. p. 253— 268. Tab. I— V. Faxon liefert eine Beschreibung des ersten Zoeastadiums von Hippa talpoidea, des letzten nebst Übergang zur Krabbe von Porcellana macrocheles und des letzten von Pinnixa spec, das ohne Megalopaform in die Krabbe übergeht. Nach Smith findet jedoch die letztere Erscheinung bei einer nahe verwandten Art nicht statt, vielmehr tritt bei dieser eine Megalopa auf. Fredericq, Leon, Note sur le sang du Homard. in : Bull. Acad. Belg. 1879. T. 47. Nr. 4. 4 p. Fredericq ist zu denselben Resultaten gekommen wie vor ihm Jolyet und Regnard. Im Plasma des Hummerblutes finden sich zwei Farbstoffe vor, ein rother und ein blauer. Ersterer hat mit den Änderungen der Farbe, welche das Blut durch Sauerstoff erleidet , nichts zu thun und fehlt mitunter auch gänzlich, letzterer hingegen scheint mit dem Haemocyanin, das F. in dem Blute der Cepha- lopoden entdeckt hat (vergl. Bericht von Hofmann und Schwalbe für 1878. Mol- lusca. N. 4 8. p. 149), identisch zu sein und färbt sich wie dieses an der Luft blau . Aus der Notiz von Lankester (vergl . Bericht von Hofmann und Schwalbe für 1878. Arthropoda. Nr. 60. p. 173) scheint hervorzugehen, dass auch das Blut von Limulus Haemocyanin enthält. In Betreff des Rttckenorganes der Embryonen von Ciima , EnpJmnsia , Pandalus und Palihurus siehe G robben, Entwickl. d. 3Ioina rectirostrls, s. oben p. 399. Huxley, T. H., The Crayfish. London, 1880 (1879j. H u X 1 e y liefert in der Monographie des Flußkrebses eine Darstellung des ge- sammteu Baues von Astacus in anatomischer und physiologischer Beziehung und bespricht auch die Ontogenese und Phylogenese desselben Thieres. Neu sind fol- gende Angaben. Die sogen. Analrespiration, welche LerebouUet bei jungen Individuen beobachtet hatte, zeigt sich nach Huxley an erwachsenen Thiereu nur dann , wenn die Thoracalganglien zerstört sind ; indessen mag an den unver- letzten Exemplaren die Zwangslage , in welche sie behufs der Beobachtung ge- bracht werden müssen, ihr Fortdauern verhindern. In Bezug auf Bau und Ent- wicklung der Spermatozoiden stimmt Huxley nicht völlig mit Grobben über- ein. Unentschieden bleibt, ob Astacus torrentmm und A. nobilis (= A. fluviatilis s. str.) zwei Arten oder nur Varietäten von A. fluviatilis sind; jedenfalls ist A. nobilis als ein Abkömmling von A. leptodacttjlus zu betrachten. Letzterer ver- tritt die alten aralo-caspischen Flußkrebse, während A. nobilis in der Gegenwart, A. torre7iiium aber in einer früheren Epoche nach Westen gewandert sind. Die jetzigen Homarina werden mit der tertiären Form Hoploparia , der Kreideform Enoploclytia und dem jurassischen Eryma in Verbindung gebracht. Smith (Stalk- eyed Crustacea etc. in: Trans. Connect. Acad. Vol. 5. p. l.) be- schreibt kurz die Larven von Thysanopoda norvegica M. Sars (1. c. p. 91). 6. Crustacea. VIII. Thoracostraca. 407 Ward, J., Observatioiis on the physiology of the nerv'ous System of the Crayfish (Astavus ßuviatilis). in: Proc. Eoy. Soc. London. Vol. 28. p. 379 — 383. Die Hauptresultate der Arbeit von Ward sind folgende. 1) Es findet keine Kreuzung der Längsfasern statt. 2] Das Gehirn regulirt die willkürliclie Thätig- keit des Thieres als eines Ganzen , kann die Tliätigkeit der anderen Centren in- hibii-en , und sorgt für die Erhaltung des Gleichgewichtes , sowie für die Ausfüh- rung der Schwimmbewegungen. 3] Das Unterschlundganglion ist das Centrum für die Coordinirung der Locomotion, der Fressbewegungen und der rhythmischen alternirenden Bewegung der Kieferfüße und vorderen Beinpaare. 4) Sanfter Druck auf After oder Genitalien excitirt oder inhibirt die Bewegung der Schwimmfüße und führt zur Krümmung des Abdomens ; auch hemmt die Berührung des Afters die Press- und Putzbewegungen. Yung, Em., Recherches sur la structure intime et les fonctions du Systeme nerveux central chez les Crustaces decapodes. in: Arch. Zool. experim. T. 7. p. 401 — 534. Tab. 27—30. Extr. in: Compt. rend. Acad. Sc. Paris. T. 88. p. 240— 242. Arch. Sc. Phys. et Natur. II. 187«». p. 137—17.5. Zur Untersuchung, die sowohl an dem frischen, in Krebsblut liegenden, als auch an mit l^/oiger Osmium- oder Chromsäure gehärteten Gewebe ausgeführt wurde, dienten Homams, Astacus, Palaemon, Carcinus, Portunus, Cancer, und Maja. Die Ergebnisse des anatomischen Theiles werden in 40 Sätzen zusammengefasst , von denen die wichtigsten hier folgen. Es gibt apolare, uni- und auch bipolare Ganglienzellen. Die Nervenfasern sind, wie aus ihrem Verhalten gegen Reagentien hervorgeht, Zellverlängerungen. In den Längscommissuren findet keine Faser- kreuzung statt. Die in den breiten Fasern beschriebenen Fibrillenbündel existiren im frischen Zustande nicht. In jedem Ganglion sind 3 Bündel Commissuralfasern zur Verbindung der beiden Hälften desselben vorhanden. Das Gehirn entspricht 3 Ganglienpaaren. Die Sinnesnei'ven haben ihren Ursprung in den Zellen an der Oberfläche der Geliirnwülste . — Es folgt dann die Beschreibung physiologischer Versuche mit Nicotin, Digitalin , Curarin u. s. w., aus denen sichergibt, dass bei Homams weder in den Abdominalganglien noch in den Längscommissuren ein getrennter motorischer und sensibeler Theil existirt. Fauna des Mittelmeeres s. Haller, Zool. Anz. Nr. 26. p. 205. Fauna von Marseille s. Marion, Ann. Sc. nat. T. 8. Art. 7. Fauna von Kerguelen s. Miers, Phil. Trans. R. Soc. Vol. 168. p. 200, und Stu- der, Archiv f. Naturgesch. 45. Jhrg. p. 204. Fauna von Rodriguez s. Miers, Phil. Trans. R. Soc. Vol. 168. p. 485. Miers, Edw., On a collection of Crustacea made by Capt. H. C. St. John in the Corean and Japanese Seas. P. I. Podophthahnia. With an appendix by Capt. John, in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. I. p. 18—01. Mit 3 Taf. Miers zählt in seiner Arbeit über die von Capt. John 1870 — 77 an den Küsten von Japan gesammelten Podophthalmen 64 Arten und Varietäten auf, von denen 26 neu sind. Es hat sich dabei für die Faunistik das Resultat ergeben, dass die japanesischen Krebse große Verwandtschaft einerseits mit den europaeischen, speciell mediterranen, andererseits mit den pacifisch-americanischen zeigen. — Cumacea: Hetcrocuma n. g. (nahe Eudorella Norm., aber mit Auge und mit verbreitertem 3. und 4. Gliede des 3. Maxillarfußes) Sarsi n. sp. (32" 41' N., 12S° 57' 0., 40 Faden; 33" 10' N. 129" 7V2' 0., 50 Faden; 32" 49' N. 128" 56' 0.) und var. granulata (zusammen mit den ersterwähnten typischen) . Sto- matopoda: Cyrtopia Dana spec. nov. ?). Decapoda: Penaetis affinis M. Edw. ; Pandalus gracilis Stimps.; Hippolytc leptognatha Stimps. var.; Rhi/nchocyclus 4Q8 F. Artliropoda. planirosiris De lia,a.n; Alp/ieus ff raciltpes Stim])B. ?, A. Kingsleyi n. (35° 7' N., 136° 55' 0., 3 Faden), A.japonicus n. (ebenda und 34° 6' N., 13()° la'O., 11 Faden), A. bisincisns De Haan ; Paracrangon echinatus Dana; Gebia major De Haan ; Mu- nida japonica Stimps.; Galathea orientalis Stimps. ; Pomaioc//rlcs n. g. (Vorder- körper sehr ähnlich Cancelhis, Abdomen aber symmetrisch und deutlich segmen- tirt; nicht etwa Jugendform eines Pagurideu, sondern reif) Jeffreysii n. (32° 43' N., 129°2S'0., öSFaden, und34°13'N., 136°37'0., 48Faden, inDentalium; nur 4 Exemplare, Länge 5 Linien); Eujmgurus cavimanus n. (41° 40' N., 141° 10' 0., 100 Faden); Cnjptolithodes expansus n. [ll^oväjaTßSin)., Hapalogaster de7i(a(us De Haan ; Pachycheles -iSYee;e??«n Stimps.; Porcellana sjnnulifrons n. (wo?); Lyreideus tridentatus De Haan? ; Raniyia serrula Lam. ; Paratymolus n. g. (ähnlich Homola) pubescens n. (Matoya, 6 Faden, nur 1 Exemplar 3 Linien lang) ; Cryptodromia spec; Arcania orientalis u. (33° 10' N., 129° 12' 0., 36 Faden; 34°10'N., 136° 47' 0., 30 Faden), A. globata Stimps.; Crypiocnemrts pen(agom/s Stimips,.; Ebalia bitubermilata n. (34° 12' N., 136° 28' 0., 52 Faden), E. rhomhoidalis n. und E. minor n. (wo?); Myra dubia n. (wo?); Philyra spec, Pseudophilyra u. g. (ähnlich P/ito7no)i). in : Horae Soc. Eutom. ross. 1879. 15 Bd. 4 p. Brandt beschreibt das Nervensystem von Idothea in Bezug auf die Anordnung der Ganglien und der von ihnen ausgehenden Nerven. Bullar, J. F., On the development of the parasitic Isopoda. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 169. IL p. 505—521. Tab. 45— 47. (Referat s. in Hofmann u. Schwalbe, Bericht für 1878. Arthropoda Nr. 47. p. 172). Claus, C, Der Organismus der Phronimiden. in: Arbeit, d. zool. Instit. z.Wien. 2. Bd. 1. Heft. 1879. p. 59—146. Tab. III— X. Bei seinen Forschungen über den Organismus der Phronimiden ist Claus zu folgenden, meist mit seinen eigenen Worten wiedergegebenen Resultaten gelangt. Auch die Weibchen besitzen ein Rudiment des 2. Antennenpaares in Gestalt des kugeligen, die gewundene Antennendrüse enthaltenden Coxalgliedes. — Vor dem Munde liegt ein Oberlippenrudiment, ein von den Seitenplatten der Mandibeln und den Paragnathen begrenztes Atrium , in welches bei der Nahrungsaufnahme das Beeret mächtiger Drüsen mit einfließt. Letztere liegen theils im Umkreise des Oesophagus, theils in den Kiefern, und wiederholen in Form und Structur die fünfzelligen Beindrüsen (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe f. 1878, Arthro- poda, Nr. 55, p. 169). Sie sondern die zur Verdauung des Amylum und der Eiweißkörper nöthigen Enzyme ab. Der eigentliche Darm entbehrt jeglicher Form von Drüsenzellen. In dem mit zwei Nebentaschen ausgestatteten Schlund- mngen erfolgt die Verdauung. Die sogen. Leberschläuche, d. h. die Ausstülpun- gen des Magendarmes, sind nach vorn gerichtet und dienen wie der Magendarm selbst zur Resorption. — Das Herz besitzt neben den drei mit Klappen versehe- nen Ostienpaaren und den beiden Aorten zwei Paare von seitlichen Arterien. Die schräg transversalen Muskelreifen des Herzens sind aus zwei seitlichen Zellen- (). Criistacea. IX. Arthrostraca. 417 reihen entstanden, zwischen denen eine dorsale und ventrale Medialnaht erhalten bleibt. Der ventralen Herzwand angeliörig spannt sich ein aus großen Zellen- platten zusammengesetztes Septum quer durch die Leibeshöhle, während ein zwei- tes zu dem Darme in gleicher Beziehung steht. So werden drei große, binde- gewebig umgrenzte Blutcanäle hergestellt und bilden mit einer Menge peripheri- scher Nebencanäle die Blutbahneu des regelmäßigen Kreislaufes. — Die Banch- gangiienkette enthält außer der suboesophagealen Ganglienmasse noch 5 thoracale und 4 abdominale Ganglien, von denen das letzte durch Verschmelzung aus drei im Embryo gesondert angelegten entstanden ist. Der Unterschlundknoten ent- spricht 7 Ganglien. Die Schluudcommissur, von welcher außer dem Nerven der 2 . Antenne auch sämmtliche Kieferuerven ausgehen , ist eigentlich das getheilte Ganglion des Muudsegmentes. Die peripherischen Nerven wurzeln nicht in der sogen. Punctsubstanz, sondern beziehen ihre Fasern aus Ganglienzellen theils des entsprechenden Ganglions — und zwar sowohl gekreuzt als ungekreuzt — theils des vorausgehenden Ganglions, theils vom Gehirn aus. Die in das Gehirn eintre- tenden Faserzüge der sogen. Schlundcommissur treten theils zu den Ganglien- lagern der gleichen, theils zu denen der entgegengesetzten Hirnhälfte. Im Gehirn besteht ein mächtiges Commissurensystem, von welchem Theile in die Augen- ganglien hineinragen. Die Ganglienlager sind Verdickungen des oberflächlichen Zellbelages ; innere Ganglienkerne existiren nicht. Die kleinzellige Ganglien- formation des hutförmigen Hinterlappens entspricht dem pilzhutförmigen Ge- bilde im Gehirn der höheren Krebse und Insecten. Die Ganglienzellen selbst sind multipolar im Sinne der multipolaren Zellen aus dem Rückenmarke der Ver- tebraten ; das Vorkommen von unipolaren im Bauchstrang ist höchst unwahr- scheinlich. Auch bipolare, wohl auf die Centren der sympathischen Nerven zu beziehende Zellen sind vorhanden. Die sogen. Punctmasse stellt zum größeren Theile wohl nur eine bindegewebige, dem Neuroglia der Vertebraten vergleich- bare Substanz dar. Die Opticusfasern des Seitenauges und des Scheitelauges ver- laufen in nahezu rechtwinklig gekreuzten Ebenen. Jedes Auge ist von einer festen Hüllhaut, der Fortsetzung der äußeren Nervenscheide des Gehirns, umlagert, welche sich auch über die Vorderfläche hinüberschlägt und vor jedem Complex von zwei Crystallkegelzellen zwei Kerne enthält. Die cuticulare Cornea wird nicht von den Crystallkegelzellen (vgl. Grenacher, Sehorgan der Arthropoden, dieser Bericht p. 385), sondern von einem besondern, von jenen durch die Augen- scheide getrennten Hypodermisbelag abgeschieden und bei der Häutung erneuert. Das Auge nimmt mit dem Alter durch Bildung neuer peripherischer Elemente an Umfang zu. Der auf die Form der Crystallkegel von Oscar Schmidt gegründete Einwurf gegen das musivische Sehen (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe f. 1878, Arthropoda, Nr. 4, p. 160) ist nicht stichhaltig. Das Rhabdom ist bei Phrnnimn und den Hyperiden kein solider Stab, sondern eine fünftheilige Röhre, in deren Axe vielleicht das empfindende Element liegt. — Am Ovarium befindet sich ein besonderes Keimlager. Der knieförmig gebogene Endabschnitt des Ovi- ductes endet sackförmig erweitert mit einer Samentasche. Claus erwähnt gelegentlich seiner Untersuchungen über die Phronimiden (s. vorstehend), dass auch bei den Embryonen der Isopoden das Nackenorgan, wel- ches der Nackendrttse der Phyllopoden entspreche, auftrete; bei denCymothoidcn enthalte es sogar ein mit cuticularer Intima bekleidetes Lumen, um welches sicli die Drüsenzellep strahlig anordnen (1. c. p. 33). Mit den paarigen Anhängen von Asellus sei dieses unpaare Gebilde aber nicht zu verwechseln. (Vgl. Grob- ben, Entwick. d. Moina rectirosiris. s. oben p. 399). Claus gibt in seiner Aufzählung der Platysceliden (Arb. zool. zoot. Instit. 2. Bd. 2. Hft.) einige kurze Notizen über das Vorkommen der Drüsen in den Zoolog. Jaliresliericlit 1S79. 27 418 F. Arthropoda. Beinen nnd erwähnt auch zweier Otolithenblasen bei den Lycaoiden und Oxy- ceplialiden. Haller, G., Beiträge zur Kenntnis der Laemodipodcs filiformes, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 350—422. Tab. XXI— XXIII. H a 1 1 e r hat von den Caprelliden in erster Linie die Gattung Frotella anato- misch untersucht. In Betreff des Nervensystems bemerkt er, dass die Schhmd- commissur keinen Nerv zur Speiseröhre und zum Kaumagen absende, wie dies Gamroth (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe f. 1878, Arthropoda, p. 168) behauptet hat, und dass hinter dem scheinbar letzten Abdominalganglion noch 5 andere, nämlich 2 paarige und 1 unpaares, existiren. Das von Gamroth ent- deckte sogen. Frontalorgan von nervöser Natur ist hingegen nicht vorhanden. In der ersten Antenne und den Beinen sollen Nerven vorkommen, die ohne be- sondere Endzellen direct an die Haut treten. Eigenthümliche Körperchen an den Antennen sind wegen ihrer Innervirung als einfachste Sinnesorgane, vielleicht Sehwerkzeuge niederer Art zu deuten. Auch an der Hand gibt es Sinnesorgane von besonderem Aussehen. Dem Herzen werden 4 Paar Spaltöffnungen zuge- sprochen. Über den Darm und die Geschlechtswerkzeuge bringt Hai 1er nichts Neues vor. Dagegen hat er in der großen Greifhand Drüsen, welche den von P. Mayer (vgl. Bericht v. Hofmann u. Schwalbe f. 1878, Nr. 55, p. 169) be- schriebenen ähneln, aufgefunden. Gewisse Zellen, welche namentlich bei Protella in der Umgebung der Ganglien besonders häufig sind, sollen fibrinogener Natur sein. — Phylogenetisch werden die Caprelliden von den Gammariden abgeleitet ; als die älteste Form ist Proto zu betrachten, an die sich Protella, Aegina, Capr eilet, und Püdalirius der Reihe nach anschließen. Die Cyamiden werden mit Protella in Verbindung gebracht. Hoek, P. P. C, Carcinologisches, größtentheils gearbeitet in der Station d. niederl. zool. Ges. in : Tijdschr. d. Nederl. Dierkund. Vereen. 4. 1). 3./4. Afl. p. 97—161 . Tab. V— X. Hoek bringt einige Beiträge zur Anatomie der Caprelliden, Corophiden und Gammariden. Er beschreibt bei ersteren im Postabdomen hinter dem sogen, letz- ten Ganglion noch 2 andere (vgl. die vorstehend erwähnte Arbeit von Haller) und verbreitet sich über die Structnr der Haut, der Riechzapfen, Augen und Co- pulationsorgane. Von den Corophiden erwähnt er der Drüsen, welche im Grund- gliede des 3. ((J') resp. 4. (Q) Thoracalfußes liegen, und sich bei Orchestiden und Gammariden nicht finden ; sie münden im Klauengliede aus und liefern viel- leicht ein Secret zum Nestbau. Endlich bespricht er die Borsten und Calceoli an den Antennen der Gammariden, sowie die Kiemen von Atylus. Mayer, Paul, Carcinologische Mittheilungen. VI. Über den Hermaphroditismus bei einigen Isopoden. in: Mitth. Zool. Station Neapel. 1. Bd. 2. Heft. p. 165—179. Tab.V. Mayer hat eine Nachuntersuchung der Angaben von Bullar über den Her- maphroditismus parasitischer Isopoden (vergl. Bericht v. Hofmann und Schwalbe f. 1877 Arthropoda Nr. 54 p, 164) zu dem Zwecke unternommen, um die da- gegen geäußerten Bedenken von Lankester und Moseley auf ihre Berech- tigung zu prüfen. Gleich Bullar findet er bei den parasitischen Cymothoiden (Anilocra, Nerocila, Cymothoa) eine ausgesprochene Protandrie und weist im Einzelnen nach, wie mit der Verödung der Hoden und der Zunahme des Eier- stockes auch die männlichen Genitalien (Penes und Hülfsgriffel) schwinden. Im Gegensatze aber zu seinem Vorgänger gelangt Mayer zu dem Resultate, dass der Ilermaphroditismus nur ein morphologischer sei und dass auch niclit etwa Par- thenogeuesis statthabe, sondern die älteren Individuen [Q.) sich mit den jüngeren [(S) hegatten. Die Befruchtung ist alsdann ebenso wie bei Otüscus und Idothea eine innere. Spuren einer solchen Einrichtung liegen ferner noch bei Cirnlmia <>. Crustacea. IX. Arthrostraca. 419 lind Conilera in der Art vor, dass sich zwar bei den rf keinerlei Andentung von Ovarien, wohl aber bei den ^ eine, solche der 3 typischen Hoden zeigt. Über den phylogenetischen Ursprung des vorliegenden Falles von Protandrie vermag Mayer keine Erklärung zu liefern. Milne-Edwards, Alph., Sur un Isopode gigantesque des grandes profondeurs de la mer. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. SS. p. 21—22. Extr. : Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 3- p. 241—243. Der von Mi Ine Edwards jun. beschriebene riesige Isopode Bathynomm gigantem besitzt einen eigenthümlichen Athemapparat in Gestalt baumförmig ver- zweigter Kiemen, die von den Abdominalfüßen verdeckt werden. Die Augen sind, obwohl er in der Tiefe von nahezu 1000 Faden lebt, sehr gut entwickelt, liegen aber auf der Unterseite des Kopfes. Schöbl, Jos., über die Fortpflanzung isopoder Crustaceen. in: Arch. f. mikrosk. Anat. 17. Bd. p. 125—140. Tab. IX u. X. Nach Schöbl, der vorzugsweise Porce^^?'o, jedoch auch Om^cws, ArmadilUdium, Haplophihalmus und Trichoniscus untersucht hat, hat es mit der Fortpflanzung dieser Isopoden folgende eigenthümliche Bewandtnis. Bei den überwinterten Q. führen im Frühjahre die Genitalöffnungen nur bis in die am Ende der Oviducte ge- legenen Samenbehälter, nicht in die alsdann nach außen abgeschloßenen Eierstöcke. Bei der Ende April oder Anfang Mai statthabenden Begattung werden die Recep- tacula mit Samen gefüllt und communiciren kurze Zeit darauf mit den Eierstöcken, indem die zwischen ihnen gelegene Wand platzt. Darauf erfolgt die Häutung und zwar zuerst (vergl. Schiödte in Bericht v. Hofmann und Schwalbe f. 1878 Nr. 57, p. 172) vom 5. Segmente nach hinten zu, später auch für den Vorderkörper. Zugleich drängen sich die Samenfäden in das Ovarium zwischen die Eier, das Receptaculum aber wird mit abgeworfen und durch einen soliden Chitinfortsatz der Haut ersetzt. Die gehäuteten Q haben keine Genitalöflfnung mehr, dafür aber die Brutplatten und nach innen von ihnen 4 — 12 sogenannte Brutschläuche, zwischen denen die Eier liegen. Letztere gelangen befruchtet in die Bruthöhle und zwar sollen sie, da die Gunitalöffnung ja fehlt, aus dem mittels jenes Chitin- fortsatzes verschlossenen Eileiter zunächst in die Bauchhöhle fallen, dann aber durch eine breite Querspalte in der Medianlinie des 5. Segmentes aus dem Körper austreten. Hiernach würde die eigentliche Genitalöflfnung nur die Begattung er- möglichen. Schöbl hat ferner beobachtet, dass bei einem nur auf der einen Seite oder gar nicht begatteten Q die Brutplatten der betreffenden Seite verkrüppeln oder die Häutung ganz unterbleibt. Nach dem Austritte der Eier sammelt sich das nicht verbrauchte Sperma wieder an dem früheren Orte an und befindet sich dort in rotirender Bewegung, dient auch noch zur Befruchtung eines zweiten, sich allmählich heranbildenden Satzes Eier, die ebenfalls den schon beschriebenen Weg zur Bruthöhle nehmen. Sind jedoch aus ihnen die Jungen ausgeschlüpft, so gehen die Brutschläuche und Brutplatten ein und es erfolgt im Spätsommer die 2. Häu- tung, durch welche die Q. wieder in den Besitz von Genitalöflfnungen und Samen- behälter gelangen und so ihren Jahrescyclus abschließen. Studer, Th., Beiträge zur Kenntniss niederer Thiere von Kerguelensland. in; Arch. f. Naturgesch. 4.5. Jhg. p. 19 — 34. Tab. III. Studer bemerkt von Serolis latifrons Wh., dass ihr ganzer Darm von einer Chitinschicht ausgekleidet sei. Weber, Max, \)hex Asellus cavaticus ^chimAlc in 1. teste Leydig [As. Sieboldii Roug.). in: Zool. Anz. Nr. 27 p. 233—238. Weber macht darauf aufmerksam, dass bei Asellus cavatkus die Leberschläuche 27* 420 F- Arthropoda. einen melir embryonalen Cliavacter als die von A. aquaims tragen. Das obere Paar derselben bleibt nämlich bei jenem zeitlebens kleiner als das untere, wäh- rend es bei diesem bald die gleiche Länge mit ihm erreicht. Wrzesniowski, A., Vorläufige Mittheilungen über einige Amphipoden. VI. Beiträge zur Anatomie derselben, in: Zool. Anz. Nr. 36— 41. pp. 447 — 45ü, 4ü5— 469, 487 — 491, 511—515, 536—540 u. 564—569. Wrzesniowski macht Angaben über die gesammte Organisation einiger Amphipoden, speciell der Gattungen Goplana , Pallasea^ Gammarus, Hyale und CalUsoma. Von Abdominalganglien sind bei Goplana 3, bei Gammarus jm lex war . a 4 vorhanden. Zarte Borsten an der 1. Antenne von CalUsoma werden als Hörbare, die Haare an der 2. Antenne als Tasthaare gedeutet. Die sogenannten Calceoli sind lliechorgane ; unter jedem von ihnen bildet der Antennennerv ein Ganglion, doch wurde der Eintritt der Nervenfasern in den Calceolus nicht beob- achtet. Bei Hyale sind am Vorderrande der 2. Maxille zwei Arten Sinnesborsten, nämlich dünnwandige, oben offene (Geschmacksorgane?) und einfache Tastappa- rate. Zwischen Dünn- und Dickdarm ist eine Klappe angebracht, welche den Rücktritt der Contenta des letzteren verhindert. Von den Rectalanhängen bildet sich bei Goplana im Alter der rechte zurück. Ferner findet sich bei derselben Gattung eine besondere Afterdrüse, welche dicht vor dem After in den Darm mündet. Im Übrigen werden noch Haut und Fettkörper, Muskel- und Nerven- system, Antennendrüse, Herz und Kreislauf besprochen, in Betreff deren aber auf das Original verwiesen werden muß. Auri villi US (Balaenophilus unisetus. Ett Bidrag etc. Stockh.) bemerkt, dass sich Cyamiden wohl auf Megaptera boops Fabr., nicht aber auf Balaenoptera Sib- baldii Gray und B. musculus Comp, vorfinden. Hall er bringt (Zeitschrift f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 350 flgd.) folgende bio- logische Notizen über CaprelUden. Die Farbenvarietäten sind Anpassungserschei- nungen; auch chromatische Anpassung kommt vor. Ein merkwürdiger Commen- salismus soll zwischen einer grünen Fadenalge und der Caprelle bestehen, indem erstere zum Theile im Hinterdarme der letzteren lebt, zum Theile zum After her- aushängt. Als Synöken werden zwei Protozoen und ein Corycaeide angeführt. Landois, H., Über eine Krebsart im Innern von J^itj^lectella aspergilbim. in : Jahresber. zool. Sect. d. westfäl. Provinz. -Vereins. 1878/79. p. 41 — 42. Landois beschreibt als im Inneren von Euplectella aspergillum lebend die neue Art Idothea euplectellae . Mayer, Paul, Carcinologische Mittheilungen. VIII. Über Farbenwechsel bei Isopodcn. in: Mitth. Zool. Station Neapel. 1. Bd. 4. Heft. p. 521—522. Mayer hat bei Idothea und, wenn auch in geringerem Grade, bei Anilocra chromatische Anpassung beobachtet , die aber nach Exstirpation der Augen erlosch. Über die Lebensweise von Serolis liefert Studer (Beitr. z. Kenntn. niedr. Thiere v. Kerguelen, in : Arch. f. Naturg. 45. Jhg. p. 19) folgenden Bericht. Die Thiere halten sich auf dem Sande auf, in welchem sie oft mit dem Vorderleibe eingewühlt sind. Sie leben gesellig. Ihre Bewegungen erfolgen ruckweise ; der Athemstrom geht von vorne nach hinten. Als Nahrung dienen wohl »organischer Detritus, Diatomeen und ähnliche Stoffe.« Bei der Begattung ist die Verbindung der Individuen eine sehr innige. Die 4 Paare Brutplatten erlangen erst nach der 1. Begattung ihre volle Ausdehnung. Die Eier sind sehr groß, Serolis latifrons Wh. wehrt die Feinde (Cormorane und Seeschwalben) durch Aufrichten des letzten Paares Abdominalfüße ab, deren Basalglied in je einen sehr spitzen Stachel verlängert ist. (5. Crustacca. IX. Artlirostraca. 421 Fauna des Genfer Sees s. Forel (Bull. Soc. Vaud. Sc. uat. Vol. IG. p. 318). Fauna von Marseille s. Marion (Ann. Sc. nat. T. 8. Art. 7). Fauna von Kerguelen s. Miers (Pliilos. Trans. K. Soc. Vol. 168. p. 200). Fauna von Rodriguez s. Miers ibid. p. 185. b. Amphipoda. Fauna des Mittelmeeres s. Hai 1er (Zool. Anz. Nr. 26. p. 205). Thomson, G. M., Additions to the Amphipodous Crustacca of Ncav Zealand. in: Ann. of Nat. Hist. (5]. Vol. 4. p. 329— :333. Tab. XVI. Von den Arten, welche Miers 1876 als zur Fauna Neu Seelands gehörig be- schrieben hatte, ist Talitrus novae-zcahmliae Dana nach einer früheren Publication Thomson's (Trans. N. Zeal. Inst. XI) = Talorchcstia Q^offuna Dana Q., und Paramacra tenuicornis Miers = Mdita tcnicicornis. Ebenda hat Thomson 14 an- dere Species aufgeführt, darunter 12 neue : Nicea novac-zealandiac , N. ßmhriuta, N. rubra, Phrrnsa niwae-zcalandiae , Atylus Damn, Dcxamme paclfica, Calliope di- dactyla, C ßiiviatilis, Gammarus barhimamis, Platyscelus intcrmedius, Caprella cau- data, CapreUma novae-zealandiae . Neuerdings macht er noch 4 Arten namhaft, darunter die 3 neuen aus Dunedin Harbour : Amphithonotus laevis (4 — 5 Faden) , Mici-odeiitopus macidatus und Cyrtoph'nmi crisfatum. Nach Hoek (Carcinologisches. in: Tijdschr. nederl. dierk. Vereen. 4. D. p. 106 flgd.) sind Arten der niederländischen Fauna von Caprelliden : PodaUrms lypicus Kr., Caprella. linearis L. (C. hystrix Sp. B. nicht = hystrix Kr., sondern = linearis var.), und Leptomera pedata Abiig., von Corophiden ; Corophium hngi- corne Fabr., C. crassicorne Bruz., Cerapus difformis M. Edw., Podovcrus fakatus Mont. = P. pidchellus, falcahis und pelagicus Sp. B. und Westw., Amplntoe litto- riiia Sp. B. und Orthopalumc n. g. (zu den Podoccriuen ; die 5 ersten Epimeren groß, l. Ant. mit 2-gliedr. Beifaden, 2. Ant. nicht beinförmig, letztes Fußpaar 1 ästig) Tcrschcllingi n. sp. (Insel Terschelling, nur 2 q^). — Als »eine Orchestidc des Festlandes« wird Orchestia cavimana Heller (Olymp auf Cypern 4000' hoch) erwähnt, von welcher Exemplare SO Kilometer entfernt vom Meere in einem Garten gefunden wurden. — Ferner beschreibt Hoek »einige ungenügend be- kannte Gammariden« näher, nämlich : Atylus Stcammerda7nmii M. Edw., CaUiupius laeriusntlus Kr., Melita obtusafa Mont. (nicht parasitisch auf Asteracanthiou ru- ))ens^ , Ampdisca aeqaicortiis Bruz. und Cheirncratus brevicornis n. sp. Wrzesniowski, A., Vorläufige Mitthcilungcn über einige Amphipoden. in: Zool. Anz. Nr. 25, •2B, ;iO— 32. pp. 175—178, 199—202, 299— 3U2, 322—325, 349-351. Wrzesniowski beschreibt drei neue Arten der Gattung Hyah aus den Süß- wasserquellen der peruvianischeu Cordillcren : H. Jelskii (Pumamarco, SOOO' hoch; , LuhnnirsM (Pacasmayo, 80 OO' hoch), Dybowskii [Vn.maX, Montana de Nancho, 7000' hoch), ferner Hyale Stokmani (Peru, Bucht von Chimbote) . — Die neue Gattung Goplanu unterscheidet sich von Cranyonyx Sp. B. nur dadurch, dass bei ihr die 3 letzten Abdominalsegmente verschmolzen sind: (t. pohmica n. sp. (Warschau, Dublin) sehr ähnlich Gammarm (^= Goplana) amhdans F. Müll. Es wird die Begattung beschrieben ; gewöhnlich sollen 2 (J' gleichzeitig ein und das- selbe 2 begatten ; die Bruttasche des letzteren enthält dabei schon die Eier. — Lrda n. g. (ähnlich Melita, nur l. Fußpar des cT ohne Klaue, aber mit Ilaken^ Chaliibinskii n. sp. (Peru, Bucht von Chimbote, in kleinen Dachen von Meer- wasser). — Maera Miersi n. sp. (ebenda). CaUisom,a Branickiiw. sp. (Nizza, in einem todten Clypeaster) . Fries, S., Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna. 1) Gammarus (Nipharcjus) imteanus~Koch. in: Zool. Anz. Nr. 19, 20, 30. pp. 33—38, 5(5—60, 308-309. Als neue Fundorte für den blinden Gammarus der Brunnen führt Fries Hilgers- 122 l*" Arthruiiuda. haiisiui hu Hcsöisclicn, die Fisclibrutanstalt von Cattenbühl bei Müiuleu und I[cli;<>Iand an. Walirsclieinlich befand er sich auf letzterer Insel, wo ihn zwei Brunnen mit schwach brakigem Wasser beherbergen, schon vor der Abtrennung derselben vom Festlande und ist jedenfalls als Art schon lange fixirt ; vielleicht ist er von G. pulex abzuleiten In der Falkenstciner Höhle lebt G. puteanus auch in der Dämmerung und ist pigmentirt, während G. pulex unmittelbar vor der Höhle vorkommt ; gleichwohl hat Fries keine Übergänge zwischen den beiden Formen gefunden. Die Gattung Niplmi-gtis geht ein, da alle Arten derselben nur Varietäten von G. puteanus sind. Joseph, G., Zur geographischen Verbreitung von i\lijj/ia?-^t. Femoralplatte ohne Spalte), Schi- zoscrlus (vorderes Gnathopodenpaar klauenförmig, hinteres mit zusammengesetzter Scheere, (5. Femoralplatte mit Spalte) ; beide Gnathopodenpaare klauenförmig, Tanyscehis (6. Femoralplatte mit taschenförmiger Grube) und Parascelus (6. Fe- moralplatte ohne Grube) . (). Crustucea. IX. Arthrostracu. 423 Die Primoidae zerfallen in drei Gattungen : Pronue ibeido Guatliopodenpaarc klaucnförmig-, hintere Antennen nur 1 — 2 mal gefaltet) , Fdipronoe hinteres Gna- ihopodenpaar mit zusammengesetzter Scheerc , hintere Antennen zickzackformig gefaltet: Eupronoe (5. und 0. Abdomiualsegment kurz) und ranqjronoe (unge- wöhnlich verlängert) . Die Lycaeidae. bieten 6 Gattungen : Thamyris (beide Gnathopodenpaare mit zu- sammengesetzter gezackter Scheere , 5. und (1. Beinpaar ziemlicli gleich lang), Lycaea (beide Gnathüpodenpaarc mit zusammengesetzter «cliarfrandiger Scheere, 5 . Beinpaar stark verlängert) , Simorhynchus (vorderes Gnathopodenpaar klaucn- förmig, hinteres mit halber Scheere) ; beide Gnathopodenpaare klaucnförmig: Fsemlolycaea (5. und G. Beiupaar ungefähr gleich lang, 7. Femoralplatte breit), Paralycaea (5. Beiupaar stark verlängert, 7. Femoralplatte dünn, gebogen) und Lycacojjsis (6. Beinpaar stark verlängert, 7. dünn und gestreckt). Zu den OxyccphaUdac gehören nur Oxycephalus mit mäßig gestrecktem Körper und kurzem Stirnstachcl , und Rhabdosoma mit stabförmig verlängertem Körper und langem Stachel. — Die Arten sind : t. Eutyphis (= Typhis Risso, Thyropus und Di(/iyrus Dana,, Phtyscelus Sp.B.) uroides Risso, armatns n. (atlant. und ind. Ocean, Küste von Chile und Zanzibar) , acrraius n. (ind. Ocean, Zanzibar, Messiua), ghbosiis n. (Messina). 2. Hemityphis teiiuiniamis n. (atlant. Ocean, Cap. d. guten Hofi'nuug), crustn- lum n. (Zanzibar). 3. Paratypkis maculatus n. (Cap, atlant. Ocean). 4. Tctruthjrus forcipaius M. (Cap, atlant. Ocean). 5. Amphithyrus bisjnnusiis n. (atlant. Ocean), sculpturalus m. (atlant. Ocean), similis n. (Mcssina) . 6. Tanyscelus sphaeroma n. (Zanzibar, Ombaistrasse) . 7. Parasceliis Edwardsii n. (atlant. Ocean) , typluiidvs n. (Messina, Neapel), parvus n. (atlant. Ocean) . 8. Schizoscelus oj-natns n. (atlant. Ocean). 9. Euscclus robustiis n. (Zanzibar). 10. Pronoe (Guerin) cnpito Guerin. 11. Eiq)ronoe (Pronoe Dana a. p.) maculuta n. (Zanzibar), armata n. (atlant. Ocean, Zanzibar, Ombaistrasse), mimda n. (Südsec) . 12. Parapronoe [Amphipronoe S}). B. ?) crustuhim n. (atlant. Ocean, Lagos, Zanzibar) , 2^C'rva' n- (Zanzibar) . 13. Thamyris (Sp. B. = Schneehagenia Claus) rapux n. (Cap) , glohiceps n. (Zanzibar) . 14. Lycaea (Dana) nastda n. (Zanzibar) , similis n. (Lagos) , serruta, n. (Ben- galen), robusta n. (Neapel, Messina). 15. Paralycaea graeilis n. (wo?). 16. Pseudolycaea packypoda n. (Messina, Zanzibar). 17. Lycaeojysis thcmistoides n. fMessina) . 18. SimnrJiynchus (Cl.) atiiennarius n. (Zanzibar: großer Ocean)i . 19. Oxyce2)haliis (M. Edw.) piscaior M.. E. , similis n. (Messina) , kUiroslris n. (Lagos) , tenuirostris Cl. (Gilolo- Passage) , porcellns n. (Zanzibar) , lungiceps n. (Zanzibar), typhoides rs.. (Zanzibar, Messina). 20. Rhabdosoma (White) armatum. M. E. Haller, G. , Vorläufige Notizen über die Sy.stematik der im Mittelmcerc vorkoinmcndcn Caprclliden. -in: Zool. Anz. Nr. 27. p. 2;}0 — 233. Die ausführliche Arbeit, in: Zeitschr. f. wiss. Zool. 33. Bd. p. 350, s. oben p. 41S. H a 1 1 e r beschreibt als neue CaprelUden die folgenden Arten : Pruto brunncovil- tata (Messina, 145 m.), Caprella liparotensis (Lipari) , Helleri (Scilla, Messina, Li- 424 F. Arthropoda. pari^ , Dohmi (Villafranca) , ehngata (Messiua) , Podalirms Kroytrn iMessina, Lipari, Villafranca, 20 — 200 m.). Caprella antennata n. sp. (Messina) wird in der ausführlichen Arbeit nicht erwähnt und Protella major n. sp. stellt sich als das (J* von P. phasma heraus. c. Isopoda. Harger, Ose, Notes onNew-EnglandJsoporfa. in; Proc.U. S.Nation. Mus. ISTl). p. 157 — 165. Als marine Isopoden von Neu-England werden aufgeführt : Phihscia vittata Say (nördlich bis Barnstable , Mass.), ScyphaceUa arenicola Sm. (New -Jersey bis Mass.), Acto7usctis ellipäctis HsLYg. (Long Island , New-Haven); Cepon distortus m Kiemenhöhle von Gelasimus pugilator [New- Jersey) , Gyge Hippolytes Sp. B. Westw. (südlich bis Massachusetts Bay), Phryxus ahdominalis (ebenso), Dajus my- sidis Kr. (nicht südlich von Labrador) ; Jaet-a albifrons Leach (überall) , Janira aha Stps. (südlich bis Mass. Bay, bis 190 Faden), /. spinosan. sp. (Banquereau) , Munna Fabricii Kr. (Casco Bay, Me. , bis 150 Faden) ; Mt^mojjsis typica Sars (Bay of Fundy, 60 Faden, Lorenzgolf j ; Eurycüpe rohista Harg. (südlich bis Lorenzgolf, 220 Faden), Ckiridoiea coecaUsii'g. (nördlich bis Halifax) , Ch. Tuftsii Harg. (von Long Island bis Halifax, gemein bei Gloucester Mass.), Idotea irrorata M. Edw. (überall), /. phosphorea Harg. (ebenso), /. robusta Kr. (pelagisch), Sy- nidotea nodidosa 'Rarg . (Halifax, 16 — 190 Faden, St. Georges Bank), 'S", bimspida Owen (südlich bis zu Grand Bank), Erichso7iia ßUformis Harg. (nördlich bis Cape Cod), E. attcmiata (New-Jersey, Connect.), Epelys trilobus^m. (nördlich bis Qua- hog Bay, Maine) , E. montosus Harg. (südlich bis Long Island, bis 40 Faden), Aslacilla granulata (St. George's Bank , Banquereau) ; Sphaenmia quadridentatmn Say (nördlich bis Provincetowu Mass.) ; Limnoria Ugnonmi Wh. (überall) ; Ciro- lana conchanim Harg. (nördlich bis Cape Cod) , C. polita Harg. (St. George's Bank, Eastport) , Acga psora Kr. (St. George's Bank) , Berodla mtmda Harg. auf Cerata- canthus aurantiacus (Vineyard Sound), Aegathoa loligmea Ha^rg . (New-Haven), Livoneca ovah's Wh. (nördlich bis Cape Cod), Ani/mra polita St^s,. (nördlich bis Gloucester Mass.), Parantkura brackiala (südlich bis Vineyard Sound, 27 — 115 Fa- den) , Ptihnthura tennis Harg. (überall) , Gnathia cerina Stps. (südlich bis Cape Cod, 10 — 220 Faden) ; Tanais vittatus \A\\] . (Noank Harbour Conn.), LeplocheUa algicola B.SiYg. (ebenda, Vineyard Sound, Provincetown Mass.), L. Itmicola Usa-g . (off Salem, Mass. 48 Faden) , L. rapax n. sp. (Annisquam Mass.) , L. filum Stps. (Bay of Fundy) , L. coera Harg. (off Salem Mass. 48 Faden). — Für die Gattung Limnoria schlägt Harg er die neue Familie der Limnoriidae vor. Schiodic, J. C. et Fr. Meinert, Symbolae ad monographiam Cymotlioarum, Crustaceorum Isopodum familiae. I. Aegidae. in: Naturhist. Tidsskrift. 12. Bd. p. 321 — 414. Tab. VII— XIII. S c h i 0 d t e und Meinert geben in dem allgemeinen Theile ihrer Arbeit die anatomischen Bemerkungen wieder, die Schi 0dte bereits früher veröffentlicht hatte (vergl. Bericht von Hofmann und Schwalbe f. 1878 Arthropoda Nr. 57 p. 172). Im Einzelnen geben sie Beschreibungen und Abbildungen von Arten der Gattungen Acya Leach, Rocinda Leach und Alitropus M. Edw. Die Arten sind: Aega tridens (virgo ; nordisch), hirsuta w. (virgo ; Nizza), er enulata IjüiV. (virgo, (^ adol., puUi 2. et 3. stad. ; alle nur auf Scymnus microccphalus) , Web- i?VGuer. ((J* ; Cap d. guten Hoffnung) , Stroemii'Lviik. (virgo, puUi 2. et 3. stad. ; nordisch), roswcm Risso (virgo), serr?/>e,y M. Edw. (virgo; Japan), ^;som Lütk. (virgo, rf adol., puUus 3. stad. ; auf Scymnus microccphalus und Gadus morrhua) , Deshaycsiava M. Edw. (virgo, q'' adol. ; adriatisches Meer, Azoren), Aiitillcnsis \\ . (virgo; Cuba) , magnijica Yianai [Q. ovigera, virgo, q^ adol.; Patagonien) , mo- nopluhulma Johnst. (virgo , (^ adol. ; auf Scymnus microccphalus und Gadus <>. Crustacea. IX. Arthrostraca. 425 morrlma), nodosa n. (rf adol. ; Bass-Straße) , op/ii/ialmicaM. Eäyr. (Q ovigera, (^ adultus, virgo), tetmipes n. (virgo ; Cuba) , dentata ii. (virgo ; Ciiba), incisa n, (virgo ; Mittelmeer), arcticaljüik. (virgo, cf adol.; aufScymmis microccplialus) , t'm/nw« Sars [Q. ovig., virgo; Norwegen), sjmigiojihila ^Qm\i . (Q ovig. , virgo, (^ adult. ; Cebu). Roc'mela Danmo7iicfms hcach. (Q ovig., (j^ adult,, virgo, pulli l. — 3. stad. ; Scandinavien) , imtdaris \\. {(j^ adol.; Westindien), Dumert'ln huc. (Q ovig., virgo; Mittelmeer und atlant. Ocean), maculata n. [(^ adult.; Wladi- wostok) , americana n. (virgo; Ireston N. Amer.) , orientalis n. (Q ovig., (;^ adult. ; Philippinen, Calcutta) , australis n. (q^ adult. ; virgo; Magelliaenstraße) , signata n. (Q ovig., virgo; Westindieu, Centralamerica, in der Kiemenhöhle von Fischen), arics n. (Q ovig., puUus 1. stad. ; Mazatlan). Alitropus ij/pus M. Edw. (virgo, Bengalen, Borneo, = Aega interrupta Msivt.) , fovcolaüts n. (virgo). Schi&dte, J. C. et Fr. Meinert, De Cirolanis Aegas simulantibus commentatio brcvis. in: Naturhist. Tidskrift. 12. Bd. p. 279—302. Tab. III— V. S c h i 0 d t e und Meinert beschreiben einige neue Gattungen und Arten von Cirolanidcn, welche den Aegiden so ähnlich sehen, dass sie nur bei genauer Unter- suchung der Mundtheile wirklich als kauende und nicht als saugende Isopoden erscheinen. Sie stammen Alle aus den ostindischen Gewässern. Baryhrotes n. g., Indus n. ((^^ adol.), agilis n. (virgo, (^ adol.) ; Tuchaca n. g., crassipes n. {(^) ; Corullana (Dana) basalis Hell. (= Aega Hell. Q ovig. , (^ adult.) , collaris n. (virgo) , brevipes n. [Q. ovig. in evolut.) , hirücauda Dana (Q ovig.) , nodosa n. (^ ovig., (^f adult., virgo), hirsuta n. (^ ovig., virgo). Koelbel, K., Über einige neue Cymothoiden. in: Sitzungsber. Wien. Akad. 78. Bd. l.Abth. p. 401—415. Mit 2 Taf. Koelbel beschreibt folgende neue Arten von Cymothoiden : Ceratothoa uxyr- rhgnchaena (Japan), C. Steindachneri (Lissabon, auf Kiemen von Pagrus vulgaris), Lwnneca pterygota (Amboina) , L. sinuata (Sicilien, auf Kiemen von Cepola rubes- cens) , Anüocra alloceraea (Sumatra), Nerocila rhahdota (Senegal, an der Brustflosse von Psetta Sebae) , N. doUrhostylis (China, Amoy), Emphyliaw. g. (l. Antennen bis zur Berührung genähert, sonst = Nerocila) ctcnophora (Indischer Ocean, Akyab) . Milne-Edwards, Alph. (Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. p. 21) beschreibt einen neuen riesigen Isopoden, Bathjnomus gigantens (NO. von der Yucatan-Bank, N. von Tortugas, 955 Faden), der 0,23 m lang und 0, 10 m. breit ist. Er steht zwar den Cirolauiden und Aegiden nahe, unterscheidet sich aber wesentlich von ihnen durch seinen Athemapparat (vgl. oben p. 410) und bildet daher füglich eine neue Familie, für welche der Name Cymothoadiens branrhifcres vorgeschlagen wird. Studer (Arch. f. Naturgesch. 45 Jhg. p. l!) ff.) beschreibt eingehend drei Arten Serolis von Kergueleu, nämlich S. Inlifrons Wh., uvalis n. (= scptcmvarinata Miers?), cornuta n. BlanC, H., Über den Asellus aus der Tiefenzone des Genfer Sees, in : Zool. Anz. Nr. 35. p. 428—431. , Isopode aveugle de la region profonde du Leman, Asclliis Fordii sp. nov. in: Bull. Soc.Vaud. Sc. nat. Vol. Ki. p. 377-394. Tab. XII. Blanc hält den Asellus, welcher sich im Genfersee in Tiefen von 30 — 300 m findet, für eine neue, von A. ravatirus sowohl wie von A. at/uatüus verschiedene Art und nennt ihn A. Forclü. Einzelne Exemplare von ihm besitzen Augen. Fries, S., Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna. 2) AsMus cavaticus ^ch\idA.lQ (in litt.) = Asellus Sieholdii Ilougemout. in: Zool. Anz. Nr. 23, 21. iip. 129 — 134, 150—151. 42Ü F- Arthroj)odii. Fries kommt bei Besprechung; des bliiicleu Asellus, für wclcheu die Hilgers- LäusL'r THiblc im Hessischen) einen neuen Fundort abgibt, zu dem Kesultatc, dass A.Sicbuldii Koug. = .4. cavatictis Schiwdte, und dass letzterer sich zu A. aquuiivus verhält wie Gammarns putcanus zu G. pulex (vgl. oben p. 421). Weber (Zool. Anz. Nr. 27. p. 233) hat den Asellus caraticus in einem Brunnen in Bonn gefunden und macht auf die geringen Verschiedenheiten, welche ihn von A. cK/uaäctis trennen, aufmerksam. Thomson, G. M., On two new Isopods [Arcturus sp. and Tcmais sp.) from New-Zcaland. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. p. 415—418. Tab. XIX. Thomson beschreibt die neuen Neu-Seeländischen Formen Arcturus luhercu- latus und Tmiais novae-zealandiae. 7. Myriapoda. (Referenten; Anatomie: Dr. P.Mayer, das Übrige : Prüf. F. Fanzago in Sassari.) Litteratar. 1. Butler, Arth. G., Myriapoda and Arachnida of Kodriguez. (Transit of Venus Expedition). in: Philos. Trans. 11. Soc. London. (Extra-) Vol. 108. p. 41)7— 5ü(». 2. Fanzago, Fil., Uei Caratteri speciüci nei Miriapodi. in : Annuar. Soc. Natural, di Modena. 2. Ser. Disp. III. 1878. 3. , l)ue nuove specie di Miriapodi. in; Atti Soc. Ven. Trent. di Sc. Nat. Vol. 6. Faso. 1. p. 20—21. 4. Fedrizzi, G., Miriapodi del Trentino, raccolti e descritti. in: Annuar. Soc. Natural. Modena. 1878. 5 Giebel, C. G., Sjnrostreptus Hercules n. sp. in; Zcitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 146. — Scolopcndra respublicana n. sp. Ibid. p. 326. 6. Locard, A., Description de la Faune malacologique des terrains quaternaires des environs de Lyon. Lyon, 1879. 80. p. 1—2. 7. Mac Leod, Jul., Poison glands of the Centipedes. (From Bull. Acad. Bclg. 1878). in: Monthly microsc. Journ. 1879. II. p. 57 — 58. 8. Pasziavszky, J., Massenhaftes Erscheinen von Tausendfüßlern, in; Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1878. p. 545—552. 9. Pirotta, R., I Miriapodi del »Violante«. in: Ann. Mus. Civ. Genova. Vol. 11. p. 29 — 3ü. 10. , Intorno agli Ortotteri ed ai Miriapodi del Varesotto. in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21 (19 p.). 11. Ryder, John A., An account of a new genus of minute Pauropod Myriapods. in ; Amer. Naturalist. Vol. 13. Oct. p. 603—612. (Proc. Ac. Nat. Sc. Philad. 1878. p. 139j. A third locality. in : Amer. Naturalist. Nov. p. 703^ — 704. 12. Sograff, N., Vorläufige Mittheilungen über die Organisation der Myriapoden. in: Zool. Anz. Nr. 18. p. 16—18. Mac Leod, Jul., Poison glands of the Centipedes. in: Monthly microsc. Journ. 1879. II. p. 57 — 58. (Auszug aus der schon 1S78 in den Bull. Acad. Belg. T. 44. Nr. 6 er- schienenen Arbeit) . Sograff, N., Vorläufige Mittheilungen über die Organisation der Myriapoden. in: Zool. Anz. Nr. 18. p. 16—18. Sograff gibt die Resultate seiner an Chilopoden (Ccrmatla, LltJiohius , Scolo- perulra, HImanturhnn, Grop/iihis, Henicops) angestellten Untersuchungen. Im Darme 7. Myriapoda. 427 befindet sich zweierlei Epithel. Das Herz hat eine Riugmusculatur. Der Tracheen- verschlußapparat ist sehr einfach. Es werden zwei Arten Ganglienzellen unter- schieden von denen die großen uni- bis tripolar sind. Je länger das Genus ist, desto weniger Augen hat es und desto kleiner sind die Lohi optici, letztere fehlen bei Himaniarium gänzlich. Die Augen von Litholius und Scolopindra sind wie die- jenigen der Spinnen und Käferlarven gebaut ; die von Ccmiatia bestehen aus einer Menge kleiner Augen, zu denen die Zweige des Nervus opticus treten. Die Eier- stöcke gleichen denen der Spinneu ; die Hoden sind mit großen, wahrscheinlich seinem Epithel entstammenden Mutterzellen erfüllt. Am Thorax und den Füßen befinden sich zahlreiche Hautdrüsen ; auch die Coxalporen sind als solche aufzu- fassen. Im 2. Maxillenpaare sind sehr große Giftdrüsen enthalten. Pirotia, R. , I Miriapodi del «Violantc«. in: Ann. Mus. Civ. Gcnova. Vol. II. p. 29 — 30. Genajo 1878). L' autore da un catalogo delle specie raccolte in uu' escursione fatta col vapore »Violante« alle isole italiane minori si)ecialmente, catalogo ragionato e critico. Tra le specie ivi registrate notiamo la Scolopmdra Ztcicknina C. Koch, dell' isola Mar- mara e della baja Palatia , nuova per l'Italia ; la Scohpcndra lopadusae n. sp. cosi caratterizzata : Sc. sordide olivacea ; articnlis 14 — 21 supni et postice macula lineari intense coerulea notatis , articulis 2 ultimis pedibusque posticis luteolis ; antennis basi olivaceis , apice coeruleis ; capite inferne et mandibulis rubiginosis ; capite couvexiusculo, antea inter antennarum ortus sulcato etcostato; labii denti- bus G magnis ; antennis subulatis e 20 articulis compositis; corpore supra et subter bistriato ; pedibus posticis robustis , longis , articulo basali interne spinis 8 — 10, inferne spinis 7 — S notato. Longitudo corporis mill. G5. Isola di Lampedusa ; la Scidupendra Doriae n. spec. cosi caratterizzata: Parva; intense olivaceo-viridi ; capite convexiusculo, minute pnnctulato, superne et antea foveolis duabus signato ; antennis subulatis, 17 articulis; labiorum dentibus 10, parvis ; segmentonira parte superiore convexa, inferiore planiuscula, utraque in parte lateraliter sulco longitu- dinali notatis; articulo basilari pedum posticorum supra et subter bispinoso. Longi- tudo corporis mill. 25. Palermo; la. Sroinpendra Violnnfisw. spec, i di cui caratteri sono : Parva; olivaceo viridi ; antennis subulatis, articulis 18 compositis ; capite ovato , antea convexiusculo, postice concavo , minutissime punctulato ; corpore supra subterque longitudinaliter bistriato ; pedibus posticis gracilibus, longis, arti- culo basali supra spinis 4biseriatis, subter 2 praedito. Longitudo corporis mill. 28. Pautellaria. Fedrizzi , G. , Miriapodi del Trentino, raccolti e classificati. in : Annuar. See. Natural. Modena, 1878. Delle specie ivi notate , ricordiamo W Neolithohms ( Lithohius) finitimtts n. sp., distinto dai seguenti caratteri : Antennae articulis 40 — 42 moniliformibus. Coxae pedum maxillarium secundi paris dentibus 1 -{- 1 , 8 -[- 8 armatae. Oculi ocellis 17 — 21 in series 4 — 5 horizontales digestis. Pori coxales rotundi in series non- nuUas digesti. Pedum analium articulus primus armatus. Unguis genitalium femineorum inflatus crassusque, calcaribus 5 armatus. Longitudo corporis 16 — 17 mm. Color dorsi rufescente-bruneus ; W LitJwhius rhnrticus '^lamari; \\ Lithohius horealis Meinert ; il Lithohius muticm CK.; il Lithohius latro Meinert, tutte specie non ancora trovate in Italia. Citiamo ancora il Lithohius ochraceus n. sp.: Antennae articulis 58. Coxae pedum maxillarium secundi paris 3 4-3 dentibus armatae. Oculi ocellis 19 in series 5 horizontales digestis. Pori coxales rotundi 5 — 7—7 — 5. Unguis genitalium femineorum tridens. Calcarium 2 paria. Color dorsi flaves- cens , taenia longitudinalis dorsi atra ; il Geophilus Cavannae Fanzago (Fanzago, Miriapodi della Calabria, ncgli Atti della Societä Veneto-Trentina di scicnze natu- rali, vol. IV fasc. I, p. 10 estr., sub G. Cavannae et. G. Carpophuyus/. Fuscus, 428 F. Arthropoda. dorso taenia flava ; capite oclivaceo , pedes anales ochracci. Antcnnae longae, qnadrnplo longiorcs quam caput. Pedes maxillares secimdi paris marginc interno inermi. Pedes anales incrassati , ungue nuUo ; il GeopMlus Anaunimsis n. sp.: Flavus. Pedes maxillares secimdi paris marginc interno armato. Pedes anales pcdibus paris antecedentis mnlto longiorcs , laeves , non pilosi ; ungue nullo ; il GeopMlus rugulosus K., nuovo per l'Italia. Fanzago, F., Dei Caratteri specific! nei Miriapodi. in: Annuar. Soc. Natural, di Modena. 2. Ser. Disp. III. 1878. L' Autors dirigc una lettera al Prof. Fedrizzi , cultore distinto dei Miriapodi italiani da poco rapito alla scienza, richiamando la sua attenzionc sulla pocliissima importanza dei numero degli anelli tra i Miriapodi quäle carattere spccifico, gene- rico e di famiglia. Ritorna sopra alcuni studi suoi e di altri Autori che si occu- parono dell' argomento, i quali dimostrarono che anclie nelle forme sessuate il numero dei segmcnti e variabile [Doltstenus Fanzg.). Non accetta la famiglia Cor- deiimidae stabilita dal Fedrizzi; perclie basata solamcnte sul numero dei segmcnti, le specie che la costituiscono avcndo lo sbocco all' csterno degli organi sessuali uguale agli altri roh/dcsmns ai quali appartengono , essendo tale sbocco l'unica caratteristica naturale c fissa di questo gruppo. Maggiormente dovrcbbc farsi allora una famiglia a parte dei Dolistemis che contano anche piü che 100 seg- mcnti. Accenna finalmente all' aver constata la trasformazione dell' Julus flavipenYs.. neir Jtdus nigripes K., ciö che dimostra che la specie e 'una sola. Pirotta.. 11., Intorno agli Ortottcri ed ai Miriapodi dei Varesotto. in : Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 21. L'Autoi'C da un catalogo dclle specie di Mirapodi dei Varesotto, tra cui notiamo la CTilomeris po7'phyrea^., Glomcris tmdulaia 1^. ; \a, Glomeris conspcrsa }^.; Glo- 7neris (piadrifaseiata K.; 1' Julus rutiluns K., specie non ancora rinvenute nei ter- ritorii italiani. Fanzago, F., Due nuove specie di Miriapodi. in; Atti Soc. Vcn. Trent. Sc. Nat. Vol. 6. Fase. 1. p. 20—21. Polydesmus Sicuhis n. sp.: Polydesmus dorso non tuberculato, raris parvisque granulis obsesso ; processibus lateralibus elongatis , posterioribus angulis produc- tissimis ; cingulo anteriore tuberculis minimis consperso. Color supra nigricante flavus, iufra pallide lividus. Atraetosoma nü/mmn. sp. iGeneris dcscriptio: Atrac- tosoma Fanzago, Annuario della Socictä dei Naturalisti di Modena Anno X. Fasci- colo 1*'; Corpus, cxcluso capite 28 annulis pediferis instructum. Oculi utriuque nonnulli , approximati , antennis retro dispositi. Antennae 7 articulatae , articuli inaequales. Corpus fusiforme. Dorsum medio sulco longitudinali ; cinguli omues inaequaliter transvcrsim sulcati , posterior pars, major, cariuata. Organa copula- tionis mascula externa in septirai annuli parte addorainali. A. mcridümalis n. sp.: Antcnnae nigrao, articulorum apicibus albidis. Caput antice fusccscens, margine labiali flavicante albido, medio sulcatum, maculis utrinque albidis duabus. Corpus totura flavicante albidum , maculis fuscis lateraliter notatum. Atti della Socictä Veneto Trentina di Scienze Naturall, vol. UI, fasc. II. TavolaXII. Fig.'^ 12, 9.) . Atraetosoma nigrimi n. sp. cavernicolum , coecum ; dorso sulco longitudinali nullo. Pasziavszky, J., Massenhaftes Erscheinen von Tausendfüßlern, in: Verhandl. d. k. k. zool.- bot. Ges. Wien. 1S7S. (1879.) p. 5-15—552. Matthäus Rösch spcdiva alla Socictä zoologico - botanica di Vienna una gran quantitä di Miriapodi , da lui raccolti lungo la fcrrovia tra Török — Szent — Miklös e Fcgyvcrnek fino al ;^5'^ cascllo, dove vi si trovavano in tanta quantitä da farc una crosta attoruo alle ruotc c da inipcdire quasi l'avanzarsi della locomotiva (und der Zug kaum v(n-wärts kam). II sig. Pasziavszky si porto sul luogo per 7. Myriapoda. 429 esamiuare il fenomeno e spicgave possibilmente le cause di talc straordinaria com- parsa. Scavando la terra che coprc le travi trasversali di sostegno delle rotaje a Török — Szent — Miklos raccolse molti esemplari e cosi nei crepacci del casello edel cimitero vicino. AUora erano diminuiti, ma da informazioni prese Seppe che questi miriapodi erano agglomerati fino a due poUici d'altezza. Capi trattarsi deir Julus tmilineatus Koch. Quali le cause di tanta straordinaria raccolta? I tre siti , dove in tanta copia si agglomerarono gli Julus sono chiusi da tre fiumi (Theiss, Hortohägy, Koros), o trattasi di una gran estensione, spesso inuondata. Sicconie i Miriapodi non possono vivere nell" acqua, e prescclgono per depositare le uova luoghi sotterranei, secchi ma non umidi , si conceutrarono sempre piii in luoghi meno bagnati, cioe nel mezzo. Anche altra volta, dopo Vultima innon- dazione una gran quantitä di grilli si riunirono nel culmine della ferrovia. Tanto piü ciö doveva succedere pei Miriapodi i quali aveano trovata, tra le travi vecchie, stanza opportunissima alla loro riproduzione. Butler, A. G., Myriapoda and Arachnida of Rodriguez. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. p. 497—500. Tra le specie di Miriapodi raccolte dai Signori G. Gulliver e H. Slater, sette sono riferibili ai Chilognati e cinque ai Chilopodi , tutte , eccezione fatta da due specie di Scohpendra (e probabilmente un Sprirostreptus socortms , e due Me- cisiocep/ialus , sembrano nuove pella scienza. Esse sono descritte negli An- nais and Magaz. of Nat. Hist, Vol. 17, 1876 p. 444). Le due specie di Scohpendra sono la Sc. mossamhica Pet. 6 Sc. ferruginea Koch, le quali pero sem- brano essere due individui di diversa etä, ma di identica specie. L'individuo de- scritto dal Peters sembra ladulto, esso giä riteneva la stessa opinione. Anche il Mecistocephalus Gulliveri ha molta rassomiglianza col Geophilus insularü Lucas al quäle forse dovrebbe riferirsi. Ryder, John A., An account of a new genus of minute Pauropod Myriapods. in: Amcr. Naturalist. Vol. 19. Oct. p. 003—612. Una nuova specie, appartenente all' ordine Pauropoda (Lubbock ISGG) fu scoperta dal Ryder e dal D. Holman nel East e nel West Fairmount Park'), ne tenne prigione e poteva averne le larve. Siccome dilFerisce d'assai dal Pattropus, lo descrisse come nuovo genere contraddistinto dai seguenti caratteri : Corporis segmenta, excluso capite, 6. Caput cingulo anteriore obtectnm. Cingula spinosa dorso, tuberculata, reticulata, marginibus serratis. Pedes, 9 paria, processibus lateralibus cingulorum obtectis. Oculi nuUi. Eurypauropus sp'mosus n. (tab. fig. la VIU). D'altra parte i seguenti sono i caratteri che contraddistinguono la famiglia Pauropoda di Lubbock: Corporis segmenta 6 — 10. Cingula convexa aut de- pressa, tuberculata, spinosa. Antennae articulis 5. Pedes, 9 paria, clavati, pul- villos ferentes. Herbivora. Caput cingulo anteriore non obtectum. (Lubbock, Trans. Linn. Soc. XXVL p. 181). Da cio risulta che la famiglia dei Pauropoda differisce dal genere Eury- paxiropus , perche in questo le zampe sono coperte dalle carene laterali dei seg- menti e per avere la testa del tutto coperta dal primo segmento del corpo. Per queste ragioni il Ryder ne stabilisce una famiglia chiamata E ur y p a u r o p o d i d a e. Locard, A.. l^escription de la Faune malacologicjue des tcrrains quaternaires des environs de Lyon. Lyon, 1879. 80. p. 1—2. Miriapodes. Genre Polydesmus Latr. : P. comphnaitis Latr. [Juhis com- 1) E di poi un miglio piu vcrso norte del luogo primo al lato occidentale del Schuylkill . (Ibid. Nov. p. 703). 430 F- Arthropoda. planattts Fabr.). »Deux echantillons , 18 — 20 scgmcnts. Pattes dans nn des echantillons 27, les autres probablement bvisees, car on compte dans ce genre 31 paivcs de pattes. Habit. : Dans le Lehm du vallon de la Boisse.« Giebel, C. G., Spirostrejdns Hercules n. sp. (del fiume Ogoway). in: Zeitsclir. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 146. Giebel, C. G., Scolopcndra respuhlicana n. sp. (della Repubblica Ecuador) . in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 326). 8. Arachnida. (Referent: Professor A. Äusserer in Graz.) I. Allgemeines über die Classe. 1. Landois, H., Conservirungs-Methoden der Spinnen für die Sammlung, in: Jahresber. d. zool. Sect. d. westfäl. Provinz. Ver. 1878 — 79. p. 42 — 43. 2. Becker, Leon, Communications arachnologiques. in: Compt. rend. Soc. entom. Belg. Nr. 68. Sept. p. 7—16. 3. Butler, Arth. Gard., Arachnida of Rodriguez. With 1 pl. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. p. 501—509. 4. Cambridge, Rev. O. P., Arachnida of Kerguelen's Land. With 1 pl. Ibid. p. 219—227. 5. Moschen, Lamb., Aggiunta alla fauna aracnologica del Trentino. in: Atti Soc. Yen. Trent. Sc. nat. Vol. 6. p. 28—31. 6. Pavesi, Pietro, Saggio di una fauna aracnologica del Varesotto. in: Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. p. 1—31. 7. , Lettera del — intorno ai resultati di escursioni eseguite nel territorio di Varese. in : Resocont. Adun. Soc. Entom. Ital. 1878. 24. Novbr. 8. Simon , Eug. , Les Arachnides de France. T. 7 contenant les Ordres des Chernetes, Scorpiones et Opiliones. Av. 8 pl. Paris, 1879. 80. (316 p.). 9. , Note relative au Gaetulia et Chrysotrix. in: Soc. entom. France Bull. Nr. 22. (Novbr. 1879). p. 221. Landois, H., Conservirungs-Methoden der Spinnen, in: Jahresber. zool. Sect. westf. Prov.- Ver. p. 42—43. Handelt von den Trocknen-Methoden und dem Aufbewahren in Flüssigkeiten, ohne etwas neues zu bringen. Becker, Leon, Communications arachnologiques. in : Compt. rend. Soc. entom. Belg. Nr. 68. p. 7—16. Enthält zunächst Verzeichnisse der bei den Excursionen im Vallee de l'Onrthe und Baraque Michel gesammelten Spinnen, dann Verzeichnisse der für Belgien und die Niederlande neuen Arachniden. Butler, A. G., Arachnida of Rodriguez. in: Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. 168. p. 501—509. PI. LH. Von den 30 von den Herrn Gulliver und Slater auf Rodriguez gesammelten Arten von Arachniden gehören 28 zu den Araneiden, je eine zu den Acariden und Scorpionideu. 12 Species sind bisher nur aus Rodriguez bekannt, während die übrigen auch auf Mauritius, Bourbon und Madagascar gefunden wurden. Die 11 neuen Arten dieses Eilandes wurden von Butler bereits in: Ann. of Nat. Hist. (4) Vol. 17. p. 4 39 — 444 beschrieben und die Beschreibung hier wie- der abgedruckt. 8. Arachnida. I. Allgemeines über die Classe. II. Acarida. 431 Cambridge, O. P., Arachnida of Kerguelen's Land. With 1 pl. in : Philos. Trans. R. Soc. London. Vol. KJS. p. 219—227. Ein Abdruck der in den Proc. Zool. Soc. Febr. 1876 p. 259—265 bereits publicirten Beschreibung von 5 Species aus den Ordnungen der Acariden, Poeci- lophysiden und Araneinen. Moschen, Lanib., Aggiunte alla fauna aracnologica del Trentino. in: Atti Soc. Ven.Trent. Sc. nat. Vol. 6. p. 28—31. 5 im Trentino noch nicht beobachtete Arten von echten Spinnen und ein Scor- pion, sämmtlich aus der Umgebung Roveredo's stammend. Es zälilt dalier die Fauna des Trentino 248 Species von Araneiden und 4 Scorpione. Die Übersicht der Spinnen aus der Umgebung Roveredo's enthält 53 Arten. Pavesi, Pietro, Saggio di una fauna aracnologica del Varcsotto. in; Atti Soc. Ital. Sc. nat. Vol. 21. p. 1—31. , Lettera del — intorno ai risultati di escursioni eseguite ncl territorio di Varesc. in : Resocont. Adun. Soc. Entom. Ital. 1S7S. 24. Novbr. Der Verfasser führt ein Verzeichnis der Arachuiden auf, welche er in den Herbstferien im Gebiete von Varesotto, jenem reizenden Winkel der Lombardei, welcher sich zwischen dem Lagomaggiore und dem Südzipfel des Cantons Tessiu einschiebt und vom See Varese seinen Namen hat, sammelte. Im citirten Briefe an Cavanna wurden die Hauptresultate mitgetheilt. Es wurden 150 Arten erbeutet, welche sich auf 5 Ordnungen [Scorpiones (1), Araneae (132), Opiliones (11, Pseudoscorpiones (1), Acari (5)], 19 Familien und 75 Gattungen vertheilen. 33 hier aufgezählte sind für die Fauna der Lombardei neu, 2 sogar { Heliophanus rußthorax E. S. & Prosthesmui pedestris K.) wurden in Italien noch nicht aufgefunden. Simon, Eugene, LesArachnides de France. T. 7 contenantles Ordresdes Chernetes, Scorpiones et Opiliones. Paris, 1879. Av. 8 pl. 316 p. Jeder Ordnung wird eine ausführliche, sich hauptsächlich auf das Chitinskelet beschränkende Characteristik mit sorgfältiger Benützung der einschlägigen Litte- ratur vorausgeschickt, während auf die anatomischen und entwickelungsge- schichtlichen Arbeiten zumeist nur hingewiesen wird. Besondere Berücksichti- gung wird der historischen Entwickelung des Systemes und der Synonymik zu Theil. Sämmtliche in Frankreich vorkommende Arten werden ausführlich be- schrieben, die anderwärts vorkommenden Arten der besprochenen Gattungen mit ihrem Vaterlande und der Stelle, an welcher sie zuerst beschrieben wurden, auf- geführt. Simon, Eug., Note relative au Gaetulia ei Chrysotrix. in; Soc. entom. France Bull. Nr. 22. (Novbr. 1879). p. 221. Beide Namen waren schon vergeben und werden umgeändert, (s. unten) . II. Acarida. 1. Ashmead, Wm. H., (Jacksonville, Florida), On a mite preying on the Orange scale Inaect. in: Canad. Entomolog. Vol. 11. Nr. 5. p. 93-94. 2. , Injurious and beneficial Insects found on the Orange of Florida. Ibid. Nr. 8. p. 159—100. 3. Canestrini, Giov., Nuove specie iicX gcncxc Dermalcichus. in: Atti K. Istit.Ven. di Sc. etc. Vol. 5. Ser. 5. p. 1—28. Venezia, 1878. 4. , Intorno ad alcuni Acari parassiti. Con 4 Tav. in : Atti Soc. Ven.-Trent. Sc. Nat. Vol. 6. Fase. 1. Padüva, 1879, Genn. p. 32—42. 5. Conil, Aug., Unc cspece nouvelle de Gamase. in; Period. zool., Soc. Zool. Argent. T. 3. Entr. 1 . Cordoba, 1878. p. 65—73. 432 F- Arthropoda. t). Croneberg, A., Über den Bau von Trnmhidimn. in; Ikill. Soc. Imp. Nat. Moscou. 1879. II. p. 234—252. Mit 5 Taf. 7. Csokor, J. , Über Haarsackmilben und eine neue Varietät derselben bei SchAveinen, Demodex phylloides, in: Verhandl. k. k. zool. -bot. Ges. Wien. 29. Bd. 1879. p.419 — 450. Taf. VIII. 8. Karsch, F., Zwei neue Arachniden des Berliner Museums, in: Mittheil. München. Entom. Vereins. 1879. p. 95. 9. , Arachniden Ceylons, in: Zeitschr. f. d. ges. Naturw. (Giebel). 52. Bd. p. 562. 10. Krämer, P. , Über die Milbengattungen Leptogiiatlms Hodge, Raphignathus Dug., Caligotius K. und die neue Gattung Cryptognathus. Mit 1 Taf. in : Arch. f. Natur- gesch. 45. Jhg. p. 142 — 157. 11. , Neue Acariden. Mit 2 Taf. Ibid. p. 1—18. 12. , Über einige Unterschiede erwachsener und junger Gamasiden. Ibid. p. 238 — 242. 13. Lebert, H., Hj-drachnides du Leman. (in: Materiaux pour servir ä l'etude de la faune profonde du lac Leman par F. A. Forel. C. Serie), in: Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. Vol. 16. Nr. 82. p. 327—376. PI. XI— XII. 14. LOW, Fr. (Wien), Beiträge zur Kenntnis der Milbengallen (Phytoptocecidien) . Mit 1 Taf. in: Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 28. Bd. (1878) 1879. p. 127—150. 15. Michael, A. D., (with the assistance of C. F. George), A contribution to the knowledge of British Orihatidae. With 3 pl. in: Journ. R. Microsc. Soc. Vol. 2. Nr. 3. p. 226—251. 16. Ryder, John A., A probable new species of Phytoptus or Gall-mite. in : Amer. Naturalist, Vol. 13. Nr. 11. Novbr. p. 704—705. 17. Thomas, Fr., Ein sechstes Phytoptocecidium von Acer campestre. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. (Giebel). 52. Bd. p. 740 — 745. Croneberg, A., Über den Bau von Troinhidium. in: Bull. Soc. Imp. Natur. Moscou. 1879. II. p. 234—252. Tab.V. Croneberg gelangt in Folge seiner Untersnchnngen an Trombidhim /loloseri- cemn (?) zu dem Resultate, dass sich die 'Trombidien in ihrem Bau, namentlich mit Bezug auf Darmcanal und Excretiousorgane eng an die Hydrachniden an- schließen. Von den Einzelnheiten mögen folgende hervorgehoben werden. Zell- grenzen in der Hypodermis werden vermißt ; Hautdrüsen fehlen gänzlich. Der Magen ist mit paarigen Blindsäcken von derselben Structur wie er selbst besetzt ; dagegen existirt nicht die von Pagenstecher angegebene traubige Leber. Mit dem After soll der Magen nicht zusammenhängen, sondern blind enden. Dafür mündet durch den After nach außen das unpaare Excretionsorgan, welches aber mit der Rückenwand des Magens fest verwachsen ist. (Vergl. Bericht v. Hofmann und Schwalbe f. 1878 Arthropoda Nr. 69 p. 179). In Bezug auf den Verlauf der Nerven s. Original. Die Beschreibung der Genitalien weicht bedeutend von der- jenigen ab, welche Pagenstecher gegeben hat; namentlich ist das von Letz- terem entdeckte Receptaculum seminis nicht wieder aufgefunden worden. (P. Mayer). Kramer, P., Neue Acariden. in: Arch. f. Naturgesch. 1879. 45. Jhg. p. 1 — 18. Tab. I, II. Kr am er erwähnt, dass bei Sperchoyi n. g. jederseits 3 Speicheldrüsen vor- lianden sind, deren Ausführungsgänge sich vereinigen. (P. Mayer). Ashmead, Wm. H., ün a mite preying on the Orange scale Insect. in: Canad. Entomolog. Vol. 11. Nr. 5. p. 93—94. Die zahlreichen mit der Orangen-Schildlaus (Aspidiotus Gloverii Packard) auf Orangen vorkommenden schwarzen Milben ernähren sich ohne Zweifel von den 8. Arachnida. H. Acarida. 433 Eiern genannter Insecten und stellen Packard's Not/ims ovifonnis zunächst. Leicht zu erkennen an den beiden eiftirmigen Fortsätzen in der Mittellinie des behaarten Abdomens, wird die Milbe als : Oribatcs\ ß.s/j;V//o// n. sp. beschrieben. Ashmead, Wm. H., Injurious and beneficial Insects found on the Orange-trees of Florida, in: Canad. Entomolog. Vol. 11. Nr. 8. p. 139—100. Enthält kurze Beschreibungen von: 1. Glover s White or Yellow Orange-Mite. Acarus? Gluverii n. sp. In Gesellschaft mit Aspidlotus ciiricola Packard tritt — in Florida weit verbreitet und von Glover im »Agricultural Report von 1855 erwähnt — eine hellgelb gefärbte Milbe auf, deren Abdomen oben einen fleisch- rothen Längsstreif besitzt und die sich wahrscheinlich von den Eiern der ge- nannten Schildlaus ernährt. Die jungen Thiere sind hell fleischroth. 2. Oil-eating Mite. Ti/phlodromus oilUvorus isic!) n. sp. Cambridge, 0. P., beschreibt (Philos. Trans. London, Vol. 168. p. 221.) Acarus neglcctus n. sp. von Kerguelensland. Canestrini, Giov. , Nuove specie del genere Dermaleichus. in ; Atti R. Istit. Vcn. di Sc. Vol. 5. 5. Ser. p. 1—28. Nach einer kurzen historischen Einleitung über das Gen. BermuleicJms wird hervorgehoben, dass die meist etwas größeren ^ bei weitem häufiger sind als die (^, zudem gleichen sich die Weibchen der verschiedenen Arten so sehr, dass es fast unmöglich ist sie zu classificiren, wenn man nicht die dazugehörigen Männ- chen kennt. Die Weibchen nähern sich in ihren Characteren den jungen Thieren. Während die Mehrzahl der dieser Gattung angehörigen Species auf den Flügeln der Vögel lebt, finden sich nur wenige auf Insecten. Die dieser Gattung zuge- rechneten auf Säugethieren lebenden Arten, wie D. lemmimis, schirinus und mus- culimis CK. und 2 andere Species, die eine auf Kaninchen, die andere auf Hasen lebende, unterscheiden sich generisch von Dermaleichus. (Schon durch C 1 ap a- rede getrennt, il/yoco/jifes Clap.) Schließlich macht C. auf den Polymorphismus bei der Gattung D. aufmerksam ; man trifft nämlich außer den Männchen und Weibchen die man häufig in der Paarung beobachten kann, bei einigen Arten eine weibliche Form, die niemals in Copulation gesehen wurde. Sie sind etwas größer als die sich paarenden Weibchen, haben 4 Fußpaare, häufig auch die den reifen Weibchen eigene Lyra, entbehren der Saugscheiben und besitzen der Reife nahe Eier. Von früheren Autoren als eigene Arten beschrieben hielt sie Koch für Männchen, B u c h h o 1 z für Weibchen. C. fand sehr häufig auf ein und derselben Feder mit den sich paarenden beiden Geschlechtern von D. glandarhms C.K. den geschwänzten i). Ampelidls Buchliolz. Es lässt sich noch nicht sagen, ob dieser Polymorphismus sich bloß auf wenige oder auf alle Arten der Gattung BermaMchus erstrecke. Über die hier zugesicherte Monographie der Gattung siehe unten. Folgende 22 Arten werden neu beschrieben ; von der letzten D. cerambycis ist nur das (^ bekannt. 1 . Dermaleichus squatarolae auf Squatarola helvetica. 2. » Ä^ny/sjoßssmwfle auf Strix passerinae. 3. » c/iarafZnV auf Charadrius hiaticulus. 4. » /jorzawae auf Ortygometra porzana (verw. m. D. Charadrii). 5 . » lyra auf Strix otus . 6. » «rf/eae auf Ardea minuta ; verw. mit Z). s^c/fom Buchh. 7. » Anthi auf Anthus arboreus. 8. » Cyjose/j auf Cypselus apus. 9. )) «?^7 auf Nisus communis. Zoolog. Jahresbericlit 1879. 28 434 F- Arthropoda. lu. Dermukichiis Ninnü auf Numenius arquata. 11. » ^fi^ U n t e r f a m i 1 i e « der Epeiroiden , und unterscheiden sich von den übrigen dieser Familie durch folgende Merkmale : Die beiden ersten Beinpaare sind viel länger als die beiden folgenden und seitlich ausgebreitet und an der Unterseite ilirer Tibien und Metatarsen finden sich in regelmäßigen Reihen angeordnete Stacheln doch machen die Männchen von Gnoliis limbatus Nie. und Oarces reäculaius Kic. eine Ausnahme) ; die vorderen Metatarsen sind immer ge- bogen und verschmälern sich oft stark von der Basis gegen die Spitze. Re- präsentanten dieser Unterfamilie sind aus Australien und Chili bekannt. Die von Nicolet beschriebenen und im Museum von Paris aufgestellten Arten aus Chili unterscheiden sich von den australischen so sehr, dass sie generisch getrennt wer- den mußten , während die von Nicolet aufgestellten zahlreichen Arten nach ge- nauerer Durchsicht zusammengezogen werden mußten. Unterfamilie der Arcynae. 1. Pars cephalica transversa , abrupte elevata, a latere angulosa ; oculi medii aream multo longiorem quam latiorem occupantes. Arcys W. 458 ' ^- Arthropoda. Pars cephalica haud elevata , liaiid angulosa ; area oculorum medionim hitior quam longior. 2. 2 . Ccphalothorax in dorso planus ad marginem posteriorem abrupte declivis ; oculi laterales a mediis longe remoti inter se contingentes. Chwlus n. gen. Cephalothorax in medio convexus antice et postice evidenter declivis ; oculi late- rales disjuncti, a mediis parum remoti. Oarces n. gen. 1. Arci/sW. Nur australisch. 3 Arten, darunter eine neue. A. lanceariusW.^ A. cornutus Jj. K., A. Walckenaeri u. sp. 2. Gnolus n. gen. Umfasst 3 Arten aus Chili. 1 ) (hi. spiciclator Nie. {=A. par- vuliisWlG.. A. nigrlventris'^iQ.) , 2) Gn. curdi/'nrmis 'Nie. [= A. van'ahilis Nie] , 3) Gn. livihatus Nie. 3. Oarces n. gen. Nur eine Art aus Chili. Oarces reticulatm Nie. (= A. piri- formis Nio,., A. Gai/i Nie, A. ßavescens Nie, A. lilipntaims Nie, A. inßatus Nie] . In einer Note wird berichtet, dass das Genus Hcterognatha Nie. nach genauer Unter- suchung der von Nicolet unrichtig dargestellten Mundtheilc zu Epeira gehört. Gaste racanthidae. Cambridge, O. P., On some new and little known species of Ai-aneidea with remarks on the gtinufi Gasteracantha. With 2 pl. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. p. 270 — 2i)3. Nach einer kurzen Characteristik der Gattung Gastemcantha, von welcher gegen- wärtig beiläufig 170 iVrten bekannt sind , wird der Schwierigkeit Erwähnung ge- than, welche die Unterscheidung der Species erfordert. Die Durchmusterung einer größeren Zahl von Individuen einer Art (z. B. G. fomwsaYin's,.] lehrte, dass sowohl in der absoluten, als auch relativen Länge und Stärke, sowie der Richtung der Hinterleibsdornen bei Thieren derselben Art und von denselben Fundorten sehr große Differenzen bestehen. Ebenso unverläßlich ist die Farbe und Zeich- nung der Thiere , besonders wenn die Schilderung derselben nach getrockneten Exemplaren erfolgte. Schon jetzt sind manche Synonyma nachgewiesen und die Zukunft wird gewiss noch mehr bringen. Für die am Abdomen symmetrisch an- geordneten grübchenförmigen Ansatzstellcn der Muskeln wird die Bezeichnung Sigilla eingeführt. Es werden 23 Arten der Gattung Gaster acantlm und eine Species der Gattung Paraplectana Capello [P. T/iorntoni'Blyf.] mehr oder minder ausführlich beschrieben und abgebildet. Folgende Arten sind neu : Gasteracantha qtiadrispinosa , Australien; G. Canestrinii, Antigua; G. rimata, Ceylon; G. Pavesi, Laos; G. peccans, Mauritius; G. callida, Trinidad; G. harpax, Sarawak; G.flebilis, Sarawak ; G .importuna, Westküste Africas ; G.molesta, eben- daher; G. (?rf^?V/o/?//orrt, Neu-Guiuea ; G.prnpivqua, Cambodia ; G.clavrata, Cele- bes ; G. Simoni, Caj) York ; G. acrosoinoides, Madagascar; G. Wealii, Kafferland ; G.observatrix, China; G. proha, Kafferland; G. Bogersü, CoanzaFluß, Westafrica. Von letztgenannter Art wird das Männchen beschrieben, interessant deswegen, weil bis jetzt nur ein einziges Männchen dieser Gattung [G . parv^ila T\loy .) bekannt war. Gasteracantha madagascaricnsis Vins. von der Insel St. Johanna angeführt von A. G. Butler, Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. July. p. U. Karsch, F., Wcstat'ricanische Arachniden. in; Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. h'l Bd. p. ."i;}!. Aetrocantha n. gen. Cephalothorax hoch gewölbt, mit steil abfallendem Kopf- und Thoracaltheil. Vordere Mittelaugen über dem Vorderrande, näher beisammen liegend, als die hinteren Mittclaugen. Der niedrige Clypeus vertical. Das vorn etwas breitere Abdomen reicht bis zur Höhe des Kopfes ; vorn und an den Seiten abgerundet, bildet es hinten seitlich je eine scharfe Ecke und über die mittlere 8. Arachnida. IV. Araneida. c) Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 459 Hälfte des quer abgeschnittenen Hinterrandes ragt ein kurzes, seitlich etwas ecki- ges Postabdomen hervor. Auf dem Rücken des Abdomens ein abgerundeter ge- rader Höcker. Am Seiten- und Vorderrande auf dem Rücken jederseits 3 drei- eckige OccUen, am Hinterrande 1 rundliche in einer Querreihe und 1, ein Rechteck bildend in der Mitte hinter dem Höcker. Zunächst an Stanneochvis Butler sich an- schließend. — A. Falkensteinii n. sp. ^ • Butler, Arth. G., Description of a remarkable new Spider from Madagascar. in : Proc. Zool. Soc. London. 1878. IV. p. 799. Coerostris avernalis n. sp. Von der zunächst stehenden C. mitraUs leicht zu unter- scheiden durch den viel mehr vorragenden und mehr divergirenden Zahnfortsatz am Abdomen, den Mangel eines conischen Höckers in der Mitte, die verschiedene Anordnung der Höcker an der Seite des Abdomens , sowie den Mangel von Bän- dern auf der Oberseite der Beine. Atelacantha hetcrodoxa n. sp. Q Karsch (Westafric. Arachn. , Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 330). Cyrtarachna binirvata n. sp. L. Becker (Aran. amer., Ann. Soc. ent. Belg., T. 22. p. 77). Thomisidae. Karsch, F., Über ein neues Laterigraden-Geschlecht von Zanzibar. in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 374 — Tt(\. Thomisops n. gen. An PlatythnmisKs Dol. sich anschließend. Cephalothorax hinter der Mitte plötzlich stark abgedacht, vor der Abdachung seitlich stark geeckt, der Unterrand des hohen, senkrechten Clypeus nach unten zu mit je einem seitlichen und einem mittleren nach unten vorspringenden Spitzchen. Die 4 Mittelaugen im Quadrat, die vordere Augenreihe ist sehr stark, die hintere nur wenig schwächer nach vorn und unten convex gebogen. Abdomen im Umriß rundlich 4eckig, stark deprimirt. — l) Thomisops 'pupa n. sp., 2) Th. jmsio n. sp. Thomisus foka Nva&. Über dessen Biss. s. obenPara. p. 448. f)xyptHa derorata n. sp. cf Q und 0. ftdvipcs n. sp. Q Karsch (Spinnenfauna .Japan, Verhdlg. nat. Ver. preuß. Rheiul. 36. Jhrg. p. 76, 77). Oxytate setusa n. sp. cT^ Karscli (ibid. p. 78). Diaea devo?iiensis n. sp. 0. P. Cambridge (Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. Sept. p. 208.) Torquay. SyiiemajaponicavL. sp. (5*2 Karsch (Spinnenfauna Japan, 1. 1. p. 75). Pistills undulatus n. sp. Q. Karsch (ibid. p. 77). XysticKs f rater n. sp. 0. Hermann (Ungarns Spinnenfauna, p. !^29). Hi'xuimna. Der Name wird (1877 von Thor eil für eine Phalangide vergeben) in Hcxophthulma umgeändert; Karsch (7 Arachn. v. St. Martha: Stett. Ent. Zeit. p. 109). Selcnops sector n. sp. Q. Karsch (Westafric. Arachn., Zeitschr. f. ges. Nat. 52. Bd. p. 342). — S. bursariusu. sp. (^Q. Karsch (Spinnenfauna Japan, Ver- handl. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 81). Samtes trimctts n. sp.? Japan. M'^Cook (Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. p. 136. — Über Sarotes veuatorixs s. M'^Cook (ibid.). Themeropis (?) paripes n. sp. (^Karsch (Arachn. Ceylons, Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 559). Der Name Cclrmis E. Simon wird von Karsch (weil bei den Homoptern vergeben) umgeändert in /josjV/«7/a (ibid. p. 558). Heteropoda rosea n. sp. Karsch (Arachn. St. Martha: Stett. Ent. Zeitung, p. 107). — H. oecidenialis-n. sp. Q Karsch (Westafric. Arachn., Zeitschr. f. ges. Nat. 52. Bd. p. 341). 460 F. Arthropoda. Feltnopuda n. g. Karscli (Arachn. Ceylon's, Zeitschr. f. d.ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 560). Der Gattung Heterojwda im Sinne L. Koch's sehr nahe stehend, aber der Cephalothorax ist genau so hing wie Patella und Tibia eines Beines des 4. Paares zusammen. — P. hirta n. sp. Kar seh (ibid.). Ceylon. Arlanes fuligiiwsus n. ^T^. Q, Karsch (Spinnenfauna Japan, Verhandig. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 80). PModrotnus fallax n. sp. 0. Hermann (Ungarns Spinnenfauna, p. 329). — Ph. roseofcmnraUsn. sp. ^ Karsch (Spinuenfauna Japan, Verhandig. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 79). — Ph. molarms n. sp. L. Koch (Arachn. von West- Sibirien, Verhandig. k. k. zool.-bot. Ges. Wien, 1878. p. 483). Lycosidae. Lycosa leueocephala und L. insoUta nn. spp. L. Koch, Arachn. W. Sibir. in; Verhdlg. kk. zool.-bot. Ges. Wien (1878) 1879. p. 184 u. 486. Lycosa badia und 7ia7m nn. spp. Menge, Preuß. Spinnen, in: Schrift, nat. Ges. Danzig 4. Bd. 3. Heft. Lycosa lupina (J^ , L. lanca (^ nn. spp. Karsph (Arachn. Ceylon's, Zeitschr. f. d. gas. Nat. 52. Bd. p. 551.) Lycosa lacunata n. sp. cf Q , und X. ipsa n. sp. § Karsch (Baustoffe Spinn. - Faun. Japan, Verhdlg. nat. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 100, 101). Lycosa Lindneri (^ Q , atramentata Q, , ingemia Q, , ßabella ^ , levis ^ , tencra ^ nn. spp. Karsch (Westafric Arachn., Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 351 bis 357.) Lycosa profuga , poecila, , farinosa , festinans , exornata nn. spp. 0. Hermann (Ungarns Spinnenfauna.) Tarentula solitaria n. sp. 0. Hermann (ibid.). » tigrina WQ., Nestbau s, Mrs. M. Treat Amer. Natural. Aug. p. 485. Trochosa Jmngarica n. sp. 0. Hermann (1. 1.). Pi?-a(a piiipes n. sp. Q Kar SC h (Westafric. Arachn., 1. 1. p. 351). Pardosa laura n. sp. § Karsch (Spinn. Faun. Japan, Verhdlg. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 102). Karsch, F., Zur Naturgeschichte der Araneidengattung JVcc/iöiea Thor, in: Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 539—542. Nach einer im Berliner Museum befindlichen, mit Triclaria longitarsis C. K. be- zeichneten getrockneten , männlichen Spinne aus Brasilien wird die neue Art Trechalea jjrotenta beschrieben und die Stellung der Gattung Trechalea im Systeme besprochen. Besonders die Kürze der Beine des dritten Paares sowie der Total- habitus nähert die Gattung den Agalenoiden , während die Stellung der Augen ihr einen Platz in der Gruppe der Dolomediden unter den Lycosiden anweist, wo- hin sie auch von C. L. Koch zuerst verwiesen wurde. Pasithea foliifera n. sp. A. G. Butler (Ann. of. Nat. Hist., Vol. 4. July, p. 41). Insel Johanna; verwandt mit P. LucasU Vins. Ctenidae. Phoneutria aicricuhris (^f Q und Ph. capulina (^ nn. spp. Karsch (Westafric. Arachn. , Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 347 und 348.) Westafrica — Ph. oculifera n. sp. Q Karsch (ibid. p. 350. Anm.) Mexico. Ctenus spinosissimus u. sp. Q. Karsch (ibid. p. 345). West-Africa. Dinopidae. Dinopis fasctatus, fabidus , bicornis nn. spp. L. Koch (Arachniden Australiens, 24. Heft). 8. Arachnida. IV. Araneida. c) Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 461 Jelshia rohusta n. sp. (J'Taczanowski (Aran. du. Perou : Bull. Soe. Imp. Nat. Moscou, 1878. IV. p. 373). Salticidae. Koch, L., Die Arachnidcn Australiens. Heft 24 u. 25. Nürnberg, 1879. 40. Heft 24. Rhombonofxs xvow . gen. Cephalothorax im Umfange fast rautenförmig, doppelt so lang als breit. Augen der 3. Keilie an der breitesten Stelle des Kückens, über den Rand liinausreicliend, von einander weiter als vom Kopfrande abstehend. Augenfeld länger als breit. Lippe vorn verschmälert, halb so lang als die Maxille. Füße 4, 1, 2, 3 ; das erste Paar das stärkste. Rh. graciUs n. sp. Setrief es nov. gen. Cephalothorax doppelt so lang als breit , mit gerundeten Seiten, gewölbtem Kücken. Höhe des Clypeus dem Kadius eines vorderen Seiten- auges gleich. Augenfeld länger als breit. Lippe kaum halb so lang als die Maxille. Die vordere, weichhäutige und glanzlose Hälfte des Abdomens durch eine Querfurche von der hinteren, stark chitiuisirten, glänzenden getrennt. Füße 1, 4, 2, 3. — Sc. nitidus u. sp. Lagniis noiv . gen. Auffallend langbeinig. Cephalothorax kaum länger als breit, mit gewölbtem Kopftheile und sehr niedrigem Clypeus. Augen der dritten Keihe vor der Mitte des Cephalothorax, einander näher als dem Kopfrande. Lippe mehr als halb so lang als die Maxillen. Palpen des (^ fast so lang als die Beine des ersten Paares. Fflsse 1, 4, 3, 2. — L. longimamis n. sp. Heft 25. Smea nov. gen. Cephalothorax länger als breit , nach hinten ver- schmälert, ziemlich hoch und gewölbt, mit steil abfallenden Seiten. Augenfeld breiter als lang ; Augen der dritten Keihe vor der Mitte des Cephalothorax , von einander weniger als vom Kopfrande entfernt. — Sc vestita n. sp. Acompse nov. gen. Cephalothorax niedrig, mit gerundeten Seiten und nur um ein Viertel länger als breit. Augenfeld breiter als lang. Augen der dritten Keihe vor der Mitte des Cephalothorax, unter sich weiter als vom Kopfrande entfernt. — A. suavis n. sp. ; A. dukinervis n. sp. Astia nov. gen. Cephalothorax nach vorn verschmälert, ein Viertel länger als breit. Augen der dritten Reihe unter einander so weit als vom Kopfrande ent- fernt. — A. hariola, A. nodosa nn. spp. Cambridge, O. P., On a new genus and species of Spiders of the family Salticides. in: Proc. Zool. Soc. London. 1879. I. p. 119—121. Eine durch Fritz Müller ausBlumenau, Sta. Catherina, Brasilien an Charles Darwin eingesendete durch ihren eigenthtimlichen Nestbau ausgezeichnete Spinne aus der Familie der Salticiden. Wenn auch vielfach mit den europäischen Gat- tungen Menemenis Sim., Marpissa C. K., Hijctia Sim. und Icius Sim. tibereinstim- mend, mußte doch für dieses Thier eine neue Gattung creirt werden. i'Kfc/a gen. nov. Cephalothorax anderthalbmal so lang als breit, oben eben^ in den Seiten allmählich nach hinten steilabfallend. Augenfeld rechteckig, be- trächtlich breiter als lang , kaum über ein Drittel der Länge des Cephalothorax ausgebreitet. Augen der vorderen Keihe sehr ungleich groß, von einander ziem- lich entfernt, die der mittleren Reihe den vorderen näher als den hinteren. Die Beine kurz, von mäßiger Stärke, das relative Längenverhältniss 1, 4, 2, 3; die des ersten Paares bei weitem die stärksten. Eine Art : Fritzia Müllen n. sp. Sie baut ihre silberweißen Seidennester von etwas mehr als einem Centimeter Länge, jederseits mit 3 scharfen, einander regel- mäßig gegenüberstehenden Dornfortsätzen über der Mittelrippe der Oberseite der Blätter verschiedener krautartiger Gewächse. Karsch, F., Westafricanische Arachniden. in; Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 52. Bd. p. 361. Natta n. g. Bildung des Kopfs und die Augenstellung wie bei Thiania CK.; 462 F- Arthropoda. Beiuc 1 , 1 , 2 , 3 ; Glieder aller Beine regelmäßig stark bestachelt ; an der Unter- seite der Schenkel , Patellen und Tibien eine dichte kurze Bürste steifer Haare ; Mandibeln horizontal, wie bei CallietheraQ,. K. — N. horizontallN n. sp. Kar seh, ib. p. 362. Taczanowski, L., Araneidcs du Peron. in: Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou, 1878. IV. p. .'{G2. Chlrothec'ia n. g. Cephalothorax niedrig mit stark abgeplattetem Rücken ; Kopf- theil länger als breit, oben flach ; die sehr weit nach hinten gerückte dritte Augen- reihe ist von der mittleren Reihe viel weiter entfernt als diese von der ersten : zudem sind die Augen der zweiten Reihe unter einander näher als den seitlichen der vorderen Reihe. Das erste Fußpaar viel kräftiger als die übrigen ; der mächtig aufgetriebene Tibialtheil nach innen zu mit sehr tiefer Rinne , in deren Grunde sich ein Kamm aus breiten und abgeplatteten in eine Reihe gestellten Haaren befindet ; am Rande dieser Rinne stehen beiderseits auf breiten aber niedrigen Höckern 3 beweglich eingelenkte lange Stacheln (bei beiden Geschlech- tern). Die Mandibeln beim Q breit, kurz und fast vertical, beim (^ lang, hori- zontal und mit langer gebogener Klaue versehen. Außer den angeführten 4 neuen Arten: Ch. eheliferoides ^ (Fig. 1. u. 2.), Ch. crassipes rf $ (^ig- 3 und 4.), Ch. WrzesniowsM ^ (Fig. 5. u. 6.) , Ch.? formicina , gehört zu dieser Gat- tung noch Athis clavimanns Tacz. von Cayenne. Saltictis Simonis n. sp. 0. Hermann (Ungarn's Spinnenfauna). » ruficeps n. sp. 0^2 Taczanowski (Peron, Bull. Soc. Imp. Nat. Mos- cou, p. 369) ; S. discicollis n. sp. (^ Q Taczanowski (ibid. p. 371). Saläcus biculor n. sp. L. Koch (Arachn. Austral. 24. Heft). » japonicns n. sp. § Karsch (Spinn. -Faun. Japan, Verhdlg. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 82). Leptorchestes eryfhrocephalus , siriaiipes , Simoni , cognatus , luctuostis nn. spp L. Koch (Arachn. Austral. 24. Heft). Sißiemosyna lupata n. sp. L. Koch (ibid. 24. Heft). Marptusa vittata, jmlla ^ nn. spp. Karsch (Japan, 1. 1. p. 87). » marita n. sp. Karsch (Westafric. Arachn., Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 3.58). Marptusa coniplanata , leucocomis , invenusta , planissi'tria mx. spp. L. Koch (Arachn. Austral. 24. Heft); M. liturata, bracteata, jovialis, cinerea, melancholica, tenerrima, aerata, parallelesfriata nn. spp. L. Koch (ibid. 25. Heft). Maevia cylindrata n. sp. ^ Karsch (Spinn. -Fauna Japan, Verhdlg. Ver. preuß. Rheinl". 36. Jhrg. p. 84). Maevia fenestrata (^ Q. , M. Stolzmanni (^ Q, , M. Susiformis (^ , M. trilineata Q (mit M. fenestrata zunächst verwandt), M. gradUpes (^ nn. spp. Taczanowski (Aran. du Perou, Bull. Moscou 1878, IV. p. 327—333). Marpissa Raimondi Q. , Luhomirshü Q, modesta ^ (ähnlich derM. mucosa A.), M. hieroglyphica ^, mystacina. Q, tsabelliiia (j^ ^ nn. spp. Taczanowski (Perou, ibid. p. 317—327). De)idryphantes bisqninquepunctatus (J^ Q , centromanulnfus Q, , seriatns ^ (zur Gruppe Xn. hastatus E. S. gehörig), D. cuprinus (J^ Q. Taczanowski (Perou, ibid. p. 309—314). Hasarivs inhebes n. sp. Q Karsch (Westafric. Arachn. , Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 359), H. Doenitii n. sp. ^ und H. crinitus n. sp. (^ Karsch (Ja- pan, Verhdlg. Ver. pr. Rheinl. 36. Jhrg. p. 86). Icius elongatKs (J^ , I. magistcr Q. nn. spp. Karsch (Japan, ibid. p. 83). ») severus , ridnns, snniater. semiferrugineus , albobarbatus nn. spp. L. Koch (Arachn. Austral 25. Heft). 8. Arachnida. IV. Araneida. c) Einzelne Fam., Gatt. u. A. V. Pedipalpi. 463 Phyheus metallescens n. sp. L. Koch (Arachn. Austr. 25. Heft). Attus FinscJiii n. sp. L. Koch (Arachn. W. Sibir. , Verhdlg. zool. bot. Ges. Wien [1878], 1879. p. 489^ Attm Bncshcri , Johamiae (verwandt mit muscivoriis) , anjuanus (verwandt mit afri- canus) nn. spp. A. G. Butler (Ann. of Nat. Hist. Vol. 4. July, p. 42). Ai(us hasalis n. sp. 9 Karsch (Japan, Verhdlg. Ver. preuß. Rheinl. 86. Jhrg. p. 90). Attus vohqje n. sp. (f Karsch (Arachn. Ceylon's, Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52 Bd. p. 552). Ballus angulosus u. sp. Q Karsch (Arachn. Ceylons. 1. l. p. 553). Homalattus opulentus , auronitens. auratns, violaceus nn. spp. L. Koch (Arachn. Austral. 24. Heft). R/ieve tamula n. sp. Karsch i^ Arachn. Ceylon's, Zeitschr. f. d. ges. Nat. 52. Bd. p. 554). Euophrys linea Q^^ Karsch (Japan, 1. 1. p. 90) ; Etc. declnns n. sp. § Karsch (Arachn. Ceylon's, l. 1. 52. Bd. p. 553). Euophrys periwiamis (^ ^ ("^^t ^- decorata und bella verwandt) , E. quinque- radiatus Q. (mit E. floricola verwandt), E. crux (^ Q (ebenso), E. KeyserUngii § (ebenso), E. mauni.s (^, E. uiyn're/js (J^ Q (mit Attus coronatus verwandt) , E. alhipaljm (^ Q. (mit Attus obscurus verwandt) , E. Pelzeini (^ (ebenso) . E. vesti- ttts (^ Q , E. leucodon cf $ , E. undinus Q (mit Attus encarpatus C. K. ver- wandt) , E. quadricolor cf § , E. Sancti Matei ^ (von San Mateo in einer Höhe von 10000 Fuß), E. leuropalpis (^ ^ , E. sinupiculor (J^ ^ , E. ferruin equinnm (^ 2 (mit Attus Waleckii nahe verwandt) , E. nanchonensis ^ (mit vorhergehen- der Art nahe verwandt) , E. aririfrons (^ nn. spp. Taczanowski (Perou, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou, 1878. IV. p. 280—308). Phidippiis aeneidens u. sp. (^Q Taczanowski (ibid. p. 333). » prorus n. sp. (J^ Karsch (Spinn. Faun., Japan, Verhdlg. Ver. preuß. Rheinl. 36. Jhrg. p. 88). Plf'xippus setipes n. sp. Q Karsch (Japan, ibid. p. 89). Hylhis fuscomamis (f Q. , Camhridgei q^ Q , callietherimis (^ Q (ähnelt der Callic- thcra scenica , dem Attus platycephalus Tacz. sehr nahestehend;, H. quadri- lunatus (3f, heUophaninus (j^, tumbezmnis (J' nn. spp. Taczanowski (Perou, 1. 1. p. 336—345). Amycus fuscomamis (^ ^ (mit Attus spectabilis CK. verwandt), A. Steindachneri (j^, A. lechugalensis 0, A. thoracicns (^ Q. (verwandt mit A. porcatus Tacz.), A. crocutus ^ Q. , A. mystacalis (f ^ , A. lycosi/ornm cf § nn. spp. Tacza- nowski (Perou, 1. 1. p. 347 — 360). Atiurops Simplex n. sp. 0. Hermann (Ungarns Spinnenfauna). Ictidups pupus n. sp. c^ Karsch (Japan, Verhdlg. Ver. pr. Rheinl. p. 85). Jamis mutillaeformis n. sp. (^ Taczanowski (Perou, 1. 1. p. 372). V. Pedipalpi. Karsch, F., Über eine neue Eintheilung der Tarantuliden [Plirynidac aut.). in: Areh. f. Naturgesch. 45. Jlig. p. 189—197. Nach genauer Durchsicht des reichhaltigen Materiales über diese Arachniden- Ordnung am Berliner Museum und der Museen von Stuttgart, München und Wien, sowie eingehendem Studium der einschlägigen Litteratur kommt K. zum Sclilusse, dass die Zahl der Tibialglieder der Beine des hintersten Paares eine natürliclie Umgrenzung der Gattungen gäbe und zwar : 1. Alle 6 echten Beine gleich gebildet, d. h. das vierte Heinpaar ohne Hinter- schienenglied: Phrynichus nov. gen. Sp. typ. Phrynus reniformis L. 464 F- Arthropoda. 2. Die Beine des vierten Paares mit je einem Hintersehienengliede : Dämon C. L. Koch. Sp. typ. D. medius Herbst. 3. Die Beine des vierten Paares mit je 2 Hinterschienengliedern, von denen das vordere kürzer ist: Tarantuln Fabr. Sp. typ. Tar. pumilio C. L. Koch. 4. Die Beine des vierten Paares mit je 3 Hinterschienengliedern. Charon n. gen. Sp. typ. Charon Grayi Gerv. Butler, Arth. G., Respecting a new distinction between the species of the genus Phrynus of authors. in: Ann. of Nat. Hist. (5). Vol. 4. Oet. 1879. p. 313-316. B. giebt in Kürze den Gehalt von F. Karsch's Aufsatz oüber eine neue Ein- theilung der Tarantuliden« (Archiv f. Naturgesch. 1879. p. 189 — 197) wieder und knüpft daran Erörterungen, welche mit den durch Kar seh gewonnenen Re- sultaten in Widerspruch stehen. Da die beiden in allen wesentlichen Eigenschaften (das eine jedoch ist ein junges Thier) mit einander übereinstimmenden Exemplare von Ph. palmatvs Herbst aus Mexico , welche das British Museum besitzt , in Be- zug auf die Zahl der Hinterschienenglieder differiren und daher nach K a r s c h in 2 verschiedene Gattungen : Dämon und Tarantnla , gebracht werden müßten , sei das von K. zur Characteristik der Gattung entdeckte Merkmal selbst zur Unter- scheidung der Arten unzuverlässig. Nachdem P. Grayi Gerv., auf welche ArtK. seine Gattung Charon gründete , an den Beinen des vierten Paares nur je ein Hinterschienenglied (und nicht drei] besitzt, falle die Gattung Charon. VI. Scorpiones. 1. Gillman, F., Suicide of Scorpions. in: Nature. Vol. 20. Nr. 522. p. 629. 2. Hutchinson, H. F., The Bis-cobra, the Goh-semp and the Scorpion. Ibid. Nr. 519. p. 553. 3. Karsch, F., Scorpionologische Beiträge, in: Mittheil. München. Entom.Ver. p. 6 — 22. IL Ibid. p. 97—136. 4. , Über einen neuen Scorpion aus der Familie der Androctoniden. in : Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde Berlin. Nr. 8. p. 119—120. 5. Mantegazza, P., Sul veleno dello scorpione. in: Bull. Soc. Entom. Ital. XI. p. 73 — 76. 6. Simon, Fug., Arachnides de France. T. 7. p. 79 — 115. 7. , Descriptions de deux genres nouveaux de l'ordre des Scorpions. in: Ann. Soc. entom. France. T. 8. 4.Trim. p. 399—400. Mantegazza, P., Sul veleno dello scorpione. in: Bull. Soc. Entom. Ital. 1879. XL p. 73 — 76. Thomson, Allen, Suicide of the scorpion. in: Nature. Vol. 20. Nr. 520. p. 577. Thomson gibt an , dass eine längere Zeit im Dunkeln aufbewahrte kleine schwarze Scorpionart wenn sie plötzlich an das Licht gebracht werde, nach hasti- gem Umherlaufen im Glase den Hinterleib über den Rücken schlage und sich mit dem Stachel eine Wunde am Kopfe beibringe , an der sie sofort sterbe. (P. Mayer.) Hutchinson, H. F., The Bis-cobra, the Goh-semp, and the Scorpion. in: Nature. Vol. 20. Nr. 519. p. 553. Hutchinson bestreitet aus anatomischen Gründen die Möglichkeit des Selbst- mordes beim Scorpion und erwähnt , dass das Gift als in Alcohol gerinnend eine Eiweißsubstanz enthalte. (P. Mayer.) Gillman, F., Suicide of Scorpions. in: Nature. Vol. 20. Nr. 522. p. 629. Gillman schließt sich der Ansicht von Thomson an und behauptet , dass der Scorpion , falls man ihn in einen Ring von glühenden Kohlen bringe , sich selbst tödte. (P.Mayer.) Simon, Fug., Arachnides de France T. 7. Ordnung Scorpiones Thor. p. 79—115. Taf. XVU z. Th. und XX. 8. Arachnida. "\T. Scorpiones. 4G5 Das Gebiet umfaßt nur 2 Familien dieser Ordnung. 1. Stermmi obtusement triangulaire : Buthidae. 2. » large , parallele , subpentagonal : hchmirklae . Die Familie der Buthidae mit einer Gattung Butlms und einer Art. Die Familie der Ischmiridae mit 2 Gattungen : FAiscorpius Thor, und Belisnn'ns nov. gen. und 5 Arten. Belisariiis nov. gen. Durch den Mangel der Augen , die kurzen Kämme , mit nur 4 Lamellen, denen die Basilartheile fehlen, von allen bekannten Scorpionen ver- schieden. Neue Arten : Euscor^nus Faniagoi, Belisarius Xambexi. Karsch,F., Scorpiono logische Beiträge, in: Mittheil. d. München. Entom. Vor. 1S7'J. p. 6 — 22. Die scorp. Beiträge stellen sich gestützt auf Studien des außerordentlicli reich- haltigen Materials am Berliner Museum zunächst die Aufgabe, T h o r e 11 " s im Jahre 187(i publicirte Classification der Scorpione ;0n the Classification of Scorpiones. Ann. of Nat. Ilist. Jan. IST 6. p. 1 — 15 und Etudes scorpionologiques. Atti Soc. ital. d. sc. nat. Milano 1877. p. 75 — 272) kritisch zu besprechen. Die Gesammtresultate fasst K. in folgendes (im Auszuge liier wiedergegebene Schema zusammen : I. Sternum sub-triangulum. 1. Fam.: Androc tonoidae. A. Margines et superior et inferior digiti immobilis mandibularum dentibus binis armati. 1. Subfam.: Andr octonini. Pno7iurusE\\hg., 1829. Typ.: P. liosoma Ehhg., 1829. Androciuwts Ehhg., 1829. Typ.: A. auslralis h., 1758. Biithus Leach , 1815. Typ . : B. enrojmeits L . , 1754. B. Margo superior digiti immobilis mandibularum dentibus binis, inferior deute nuUo vel singulo armatus. 2. Subfam.: Centrurini. Androcottus nov. gen. Typ.: A. discrepans n. sp. PhassusT\\ov., 187(;. Typ.: Ph. columbicmns T\xoY., 1876. Isometrus (Ehbg.) Thor., 1829 u. 187G. Typ.: I. macnlatus De Geer, 1778. R/iopali/ms Thov . , 187G. Typ.: li. laiiccmda Thor., 187(i. Cmtnims (Ehbg.) Thor., 1829 u. 187G. Typ.: C. gr acilis huti:, 1804. Leprms Thor . , 1876. Typ . : L. pilosus Thor . , 1876. Tityus C. L. Koch, 1836. Typ.: T. lineatus C. L. Koch, 1845. U. Sternum pentagonum , lougius quam latius ; pectinum lamellae intermediae ad maximam partem angulatae et fulcris majores. 2. Fam.: Pandinoidae. A. Digitus mobilis mandibularum serie dentium vel deute in margine inferiore armatus. 3. Subfam.: Jurini. Uroctonus Th.or., 1876. Typ.: U. mordax T\\OY. , 1876. Scorpiops VqIqxs,, 1861. Typ.: Sc Hardivir/a'i Ggyy., 1842. Ji/nisTliOY., 1876. Typ.: /. r/mnvk/us (C. L. Koch) Thor., 1838 u. 1876. B. Margo inferior digiti mobilis mandibularum muticus. 4. Subfam.: Pandinini. Nebo'E.S., 1879. Typ.: N. hierochonticus 1^. ^., 1863 (sub : Hemiscorpin] . Diplocentrns Peters , 1861. Typ . : D. Whitci Gerv . , 1842. Scorpio (Linn.), 1758. Typ.: Sc ma?<>v/s Linn. , 1758. Pandlmis'YXxoY., 1876. Typ.: P. afrivaniis (Linn.), 1754. Zoolog. Jahre.'ibericht IsTil. 30 4()0 F- Arthropoda. HeieroinnlrusEhhg., I82i). Typ.: H. spini/er Ehhg., \S29. Miaephomis Tlior . , 1 S 7 G . Typ . : M. Wahlbergii Thor . , 1 S 7 G . Opisthop/ii//almHs C. L. Koch, 1857. Typ.: 0 . caprjisis lievh&t , 1800. Opüst/iacanl/ms [Petevs) , 18G1. Typ.: O. pfeif?« (Gerv.) Peters, 1844 ii. 18G1. Hormums Thor . , 187G. Typ.; H. caudicolah. Koch, 1867. Isc/murus (C. L. Koch) Thor., 1837 u. 187G. Typ.: 7. trichiurus (Gerv.), 1844. Hnniscorpion (Peters), 1861. Typ.: H. Ipphirus Peters, 1861. Unxlacus Peters, 1861. Typ.: U. Novae. Hollandiac Peters, 1861. loctonm Thor . , 1875. Broteas (C. L. Koch), 1837. Typ.: B. Herbsäi Thor . , 1876. aßcto (Gerv.), 1841. Typ.: Ch. lepturus Thor., \ Sil . Euscorpius Thor., 1876. [Scorpius C. L. Koch.) Typ.: E. carpathimtn (Liim.), 1767. III. Sternnm snb - pentagonum , latins quam longius ; pectiniim lamellae inter- mediae ad maximam partem rotundatae et fiilcris non majores. 3. Farn.: Vejovidae. Vejovii^ C. L. Koch, 1836. Typ.: V. mexicmms C. L. Koch, 1836. Hadrams Thor . , 1876. Typ.: H. /lirsuius [Wood] , 1863. IV. Sternnm falcem angnstissimam , transversam formans. 4. Fam.: Telegonoidae. Telcffornis (C. L. Koch), 1836. Typ.: T. vcrsicolor C. L. Koch, 1836. Bothriurus Peters, 1861. Typ.: B. vittatus (Gner.), 1830. Cercoplamius (Peters) , 1 8 6 1 ( p , + Aconthochirus Peters , 1 8 6 1 , (^ ) . Ty p . : C. aqtiama (Gerv.), 1844 (^ et Acanthochirus testudinar ins Peters, (^, 1861). Das nene Genns : Ayidrncottns , zeichnet sich vor den verwandten dadnrch ans, «dass an der Unterseite der ('andalsegmente mit alleiniger Ansnahme des vorder- sten , mit zwei parallelen Mittelkielen versehenen Segmentes , nnr ein einziger, scharf ansgesprägter Mittellängskiel vorhanden ist«. Karsch, F., Scorpionologische Beiträge, II. in: Mittheil. München. Entom.Ver. 1879. p. 97— 136. I. Berichtigungen znm ersten T heile. 1. VejoinsQ,. L. K. ist seiner Sternalbildnng nacli bei den mit je 3 Seitenangen versehenen Pandininen , Iladrnrus Thor, ebenfalls seiner Sternalbildnng nach bei den Telegonoiden unterzubringen , womit die von T h o r e 1 1 creirte Familie der V e j o V 0 i d e n entfällt. 2. Caucon Karsch muss als synonymer Gattungsname zu Damtrus Peters ge- zogen werden. 3. Ischnunis asper Peters ist ein OpisthacantJms (Pet.) Thor. II. Monographie der Gruppe der Jurini. ChoerilusT^. S., welche Gattung in »Scorpion. Beiträge, I.« als synonym mit Scorpiops Peters bezeichnet wird , erscheint liier von ihm getrennt und für eine Ceylonische Species wird eine neue Gattung C/umnus aufgestellt ; Charmus woY. gen. Von Uroctonus Thor . durch die zarten, cylindrischen , nicht gekielten Hände, welche nicht breiter als der Arm sind, sowie dadurch verschieden, dass das fünfte Candalsegment kaum länger, aber dicker ist als das vierte. Als neue Arten werden beschrieben : Uroctonus privtis \\. sp., Californien. Charmns lanevs n. sp., Ceylon. Scorpiops solldus n. sp., ITimalaya. Sc. rmmtamis n. sp., Tlimalaya. C/toerihis truncatus n. sp., Himalaya. 8. Arachnida. VI. Scorpiones. 467 III. Über Hetcrometrus carina tu s Peters. Die weit hinter der Mitte des (•ci)lial(»th(irax o-cieo-cnen, Jodocli nicht doppelt so weit vom vorderen als vom hinteren Rande desselben entfernten Seitenaugen , so- wie der gänzliche Mangel der Wärzchen auf der Bauchseite der Vesica schließen die Art aus der Gattung Heteromefnis aus und fordern die Bildung einer neuen Gattung : Peirmncus nov. gen. IV. Über Vej ovis Schuberti C. L. Koch. Karsch deutet die genannte Art für Ihähus ( Prümunts ) lioücntotta Fabr. und glaubt damit auch noch folgende Arten identificiren zu dürfen : Androctonus pu. 424. Folgende Arten sind mit denen in Europa gemeinsam und einige wahrscheinlich importirt : Ligyrocoris sylvestris Linn., Gonionotus marginepimctafns Wolff , Ischnorrkynclms rcscdae Panz., JSysius thymi 'Vf o\^ , Cymiis claviculus Hahn , Lopomorphus dolahratns Jj'mn., Calocoris bi- 9. Hexaporla. II. Hemiptera. b) Faunistisches. c) Biologie. 493 punctatus Fabr. , Capsus capülaris Fabr. (auch in Brasilien), Rhopalotomus ater Linn. [scheint d. Ref. dubiös], Haliicus pallicorm's Fahr., Li/ctocoris domesticus ^c\\\\\., Accmthia lecüdaria Linn., Coriscus ferus\i\Xi\i.., Eeduvii/s pcmoiiatus hmn. und Lttn- noporus rufoscutellatus Latr. Regio neotropica. Berg, Carlos, Hemiptera Argentiua. in: Anal. Soc. Sc. Argent. Tomo 7 et 8. Ist eine Fortsetzung derselben Arbeit in Tomo VI (1878) und behandelt die Familien Tinyitidae, Aradidae , Nabidae, Reduviidac und Hydrometridae sammt den Cryptoceraten und ferner die Homopteren der argentinischen Republik. Manche neue Arten und auch Gattungen. Ebenso einige neue synonymische Bemerkungen. (Der Referent hat nicht die letzten Nummern der Anales gesehen ; er citirt des- halb unten einige Arten nur aus dem ihm zugesandten Separat-Abdruck , welcher 1879 unter dem Titel »Hemiptera Argentina enumeravit speciesque novas descripsit Carolus Berg (curonus) « zugesandt ist. Die »Hemiptera Argentina« sind in 8" publi- cirt und umfassen p. I — 3 IG. Die im Jahre 1878 in Anales de la Soc. cient. Arg. publicirten Arten werden dagegen unten nicht erwähnt.) Tinyitidae 3 Arten, Ara- didae 4, PJiymatidae 2, Nabidae 3, Reduciidae 41, Henie.oceplialidae 1, Hydrometri- dae 1, Galytdidae 'i, Nuucoridae 2 , Belosicmiidae [) , Nepidac '1, Notonectidae \, Cori- sidae 2, Cicadidae 13, Fulyoridae 2G, Cercopidae 10, Membracidae 10 und Jassidac 47 Arten, p. 27 7 — 297 finden sich einige Addenda. White, Buchanan F., Description of new Hemiptera. in : Linn. Soc. Journ. Zool. XIV. p. 483—489. 17 neue Arten beinahe ausschließlich im nördlichen Brasilien (Amazon) vom Prof. Trail entdeckt. Distant, W. T<., De-scription of some new Homüjjterous insects fromCentral America belonging to the Farn. Membracidae. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. II — 12. 4 Species. Distant, W. L., Description of some new Species of Hemiptera Homoptera from Central America, in: Entom. Monthly Magaz. Vol. lü. p. Ol — 63. 6 Species, 2 Cercopiden, 4 Tettigoniden. c) Biologie. Laker, Abbot G., Note on the habits oi Ranatra liveuris. in: The Entomologist. June. 1879. p. 142—145. Siehe unten bei Ranatra. Reuter, O. M., Till Kännedomen om mimiska Hemiptera och deras lefnada historia. in: Öfvers. Finska Vet. Soc. Förh. XXI. p. 141—198. Der Verfasser beginnt seine Abhandlung mit einer Erörterung der protectiven Farben unter den europäischen Hemipteren (pp. 141 — 156) und zählt ferner alle ihm bekannte xirten (p. 157 — 193), welche eine Mimesis s. strict. darbieten, auf; hier und da einige beleuchtende Lebens-Notizen beifügend. Endlich gibt er (pp. 193 — 198) eine übersichtliche Eintheilung der verschiedenen Arten von Mimicry. Eine specielle Aufmerksamkeit widmet er der myrmecoiden Nachah- mung. Von den myrmecoiden Species sind schon viele, wie nachgewiesen ist, zu- sammen mit Ameisen gefunden und die Natur hat manche verscliiedene Mittel zur Erhaltung der LaWe angewandt. Bald ist der Körper ganz illusorisch ameisen-ähnlich {Myrmecoris Q , Systellonotus triguttatas Q , ^S". alpinus Q ) , bald ist die Zeichnung ein Hülfsmittel der Maskirung , wenn nicht das Abdomen an der Basis schmal genug ist ; so besitzen die Larven der Alydus-siriQn, der Meya- hnotus limbatiis, der Corisciis lativentris einen weißen Fleck beiderseits an dem 494 F- Arthropoda. Gruud des Abdomen nud Systellonohis unifasciatus (n. sp.) einen ähnlichen auf correspondirenden Stellen der Halbdecken. Sehr oft sind die myrmecoiden Arten in hohem Grade phanerodimorpli und da ist stets die Spitze der Decken weiß, so dass der Körper auch dadurch in der Mitte noch mehr verengt scheint (Diplacus, Myrmecoris, Mimocoris Q. , Si/stello- notus 5 ) . Sehr interessant sind die aufstehenden Dornen verschiedener Larven und Nymphen, welche sich an den Hinterecken des Pronotum die Nymphen der Alydiden) oder beiderseits der Meso- und Metanota (die Larve des Coriscus lati- ventris) finden, wodurch die myrmecoide Mimesis noch größer wird. Diese ge- meinsame Eigenthümlichkeit der Zeichnung und Structnr, ebenso wie der Sculptur bei Arten ganz verschiedener Familien scheint deutlich auf eine wirkliche Mimicry hinzuweisen, — Auch die coleopteroiden Hemipteren sind sehr oft mit den Ameisen zusammen gefunden und die Familien unter den Coleopteren, welche sie nach- ahmen (Pselap/iiden, Trichopterygien, Corticarien ., Lafhridien, Alexia) schließen in sich manche Myrmecophilen ein. Vielleicht ist die Maskirung nach myrmecophilen Species von Nutzen bei ihrer Jagd nach Poduriden, Blattläusen u. s. w. in den Ameisen-Nestern? — Endlich glaubt der Verfasser, dass alle solchen Fälle in welchen nur das Weibchen ausschließlich brachypter und in seiner Gestalt von den Männchen sehr verschieden ist, als von der Mimicry begründet zu erklären sind (Mimocoris, Systellonotm, Myrmedobia, Microphysa) . Einige neue Arten und Gat- tungen sind in der Abhandlung beschrieben. d) Systematisches und Descriptives. Bolivar, Ign., Heinipteros nuevos del Museo de Madrid, in: Anal, de la Soc. Esp. Hist. Nat. VIII. p. 133—146. Zwei neue Gattungen ; 22 neue Arten aus Africa und Süd- America. Distant, W. L., Descriptions of new species of Hemiptera Homoptera. in: Trans. Entern. Soc. 1S7S. IV. p. 321—324. 6 neue Arten aus Indien und West- Africa, 4 Cercopiden, 2 Fulgoriden. (Die Abhandlungen und Aufsätze, welche nur einzelne Familien, Gattungen und Arten behandeln, finden sich unten bei resp. Familien, Gattungen und Arten referirt) . Fam. Pentatomidae. Douglas, J.W. , Populär Entomology. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 10. p. 115. Der Verfasser hat Eurygaster maurus L. als Phyllnxera von einem Correspondent bekommen. Harold, E. von, Über einige Agoiioscelis- Kxiew. Siehe oben; Regio aethiopica. Die Pentatomiden Belgiens 47 Arten; Lethierry & Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1879, pp. 7—9. Die Pentatomiden Caucasien's 101 Arten; Jakovleff, TEoji. KaBK. Kp. p. 1—49. Subfam. Cydnina. Cyrtomenus comtrictus n. sp., Buenos Ayres, Berg, Hern. Arg. p. 277. Cydnus Komaroffi n. sp., Caucasus, Jakovleff, Ilojr. krbk. Kp. p. 12. Sehirus congener u. sp., Caucasus, ibid. p. 23. Thyrencoris pampeamis n. sp., Buenos Ayres, Berg 1. c. fieotomus apicalis Dali, ist beschrieben in v. Horwath's Hem. Het. a Xantus in Jap. coli. p. 2. Tetyra helopioides Wolff = Odonioscelis unicolor Germ. = Corimelaena atra Am. cts.; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 366. Thyreocoris histeroides Say = Corimelaena nitididoides Wolff, ibid. p. 366. 9. Hexapoda. 11. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 495 Cydmts femoralis H. Seh. = Acthus Robertsoni Fit seh. = Cydnus biUneaius Say = Pangaeus id., ibid. p. 371. Sehirus albonotatus Dali. = Cydnus ligatus Say = Pentatoma cincta Beauv. = Sehirusi^., ibid. p. 372. Sehirus macullpcs M. et R. und Ochctostethus basalis Fi ob. sind in Spanien ge- funden; Bolivar und Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 154. Corimelaena scarabaeoides L. neu für Ligurien , Ferrari, An. Mus. Civ. Gen. XU, p. (iO. Die Cydninen Caucasien's , 17 Arten, Jakovleff, IIoji. KaBK. Kp. pp. 18—24. Sehirus nratus H. Seh. und S. tnaculipes M. et R. auch in Transcaucasien ge- funden; V. Horwath in Schneider's Beitr. z. Kennt, d. Cauc. p. 73. Tritomegas sexmaculatiis Rh mh. lebt auf Ballota foetida, Lamie, Act. Soc. Linn. Bordeaux, p. XXXIX. Subfam. Plataspina. Copiosoma Colmeiroi n. sp., Zanzibar und C. Raffrayi n. sp., Abyssinien, Bo- livar, An. Soc. Esp. Hist. Nat. t. VUI, p. 133. C. breviceps n. sp. Japan, V. Horwath in Hern. Het. a Xantus in Japon. coli. p. 2 (Separatabdr.) Brachyplatys Burmeisteri n. sp. nordwestl. Indien, Distant, Ann. a. Mag. Nat. Hist., (5.), Vol. 3, p. 4 (Separatabdr.) Coptosonia ylobus F Sih V . lebt auf Lathyrus angustifolius und latifolius. Lamie, Act. Soc. Linn. Bordeaux p. CIU. Subfam. Scuteller ina. Coelocoris n. g. Bolivar in An. Soc. Est. Hist. Nat. 1. VIII, p. 134. Prope Alphocorim, ab omnibus propinquis processu infra-oculari antennarum basin tegente divergens. Corpus glabrum, antennis quinquearticulatis, articulo quiuto longiore, incrassato, subfusiformi , 4. gracili, 3. apice incrassato et 2** pauUo longiore, hoc recto ; capite valde deflexo, triangulari , brevi, convexo. Typi : C. aelioides n. sp. und C. gibbosus n. sp., beide aus Abyssinien, 1. c. p. 135. Ceratorephala n. g. Jakovleff in IIoj. KaBK. Kp. p. 7. Psacastae simillima ; Corpus late ovale, supra valde convexum; capite triangulari, latitudiue longiore, antice valde angustato, tylo a jugis lanceolatis incluso, jugarum prolougationibus antice divergentibus , dentiformiter erectis; antennis 4-articulatis , art. 1"^^ capite breviore, 2*^*^ 1""° duplo longiore, apicali 2'^° circiter '/;( longiore; rostro coxas posticas attingente ; scutello valde convexo; pedibus brevibus. Typus: C. caucasica n. sp. ibid. p. 8. Phimodera carinata u. sp. Daurien, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 44; Ph. protracta n. sp. Caucasus, Jakovleff. 1. c. p. 5. Odonioscelis Komaroßi n. sp., Caucasien, Jakovleff, 1. c. p. 12. Phimodera nodicollis Burm. und laeviUnea Stäl näher erörtert von Reuter, 1. c. p. 42 und 43. Odontoscelis hispidula Jakovleff == plagiata Fieb. = signata Fieb. = dorsalis Fabr. v. Horwath, Hem. in Schneiders Beitr. z. Kennt, d. Cauc. p. 74 (Separ. p. 3); 0. lineola Ramb. = 0. dorsalis Fabr., Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. Vm, p. 152. Arctocoris lanatus Fall, in Ost Sibirien, Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser. V, t. IX, p. XCI. Eurygaster marirus L. lebt auf den Blumen des Eriophorum ; protective Farben- ähnlichkeit, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 153. Kommt in Japan vor; v. Horwath, Hem. Het. a Xantus coli. p. 3. Subfam. Pentatomina. Folgende Arten sind von Bolivar & Chicote in An. Soc. Esp. Ilist. Nat. 496 F- Arthropoda. T. VUI, Taf. II und lU, abgebildet: Taf. U: fig. 1 Tarisa ßarrscem Am. et S., 2. Lcprusoma incons2)icuumf V. Bär., 3. Putonia torrida Stäl ; Taf. III, fig. 1 • Derula ßaroguttata M. et R., 2. Pudops dilatata Put. und 3. P. hmncta Fabr. Neue Genera und Species : Tornosia, Bolivar in Au. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 136: Prope Podops. Corpus ol)longum, parum convexum, capitis genis tylo longioribus, autice conti- guis, bucculis modice elevatis, dente brevi armatis, postice abbreviatis, depressis; tuberculis antenniferis extus spinosis, supra conspicuis ; anteunis gracilibus, lon- giusculis ; oculis stylatis ; pronoto transverso margine laterali antice spiuoso ; scutello abdomeu superante , augustissimo , subparallelo ; abdominis segmeutis angulis acute productis. Typus: T. insularisn. sp., Zanzibar, ibid. p. 137. Oestopis, Di staut in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5.), Vol. 3, p. 49. Divisionis Haliduria. Generibus Ateloccra et Memniia antennis 4- articulatis , longitudiue loborum lateralium capitis staturaque affinis ; antennis art. 1™° robuste capitis apicem liaud attingente, 2'^" 3*'" paullo breviore, ultimis sub-aequalibus ; rostro coxas posticas attingente; pronoto angulis lateralibus promiuentibus, margine denticulato apicem versus deflexo ; scutello latitudine paullo longiore ultra mem- branae basin vix extenso, "^j-^ basalibus apicem versus sensim angustato, dein late- ribus subparallelis ; abdomine dilatato cum pectore inermi. Typus : Oe. terra n. sp., Nordwestl. Indien, ibid. p. 51. MasthJrtinus , Reuter in ÖtV. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 48. Generi Scio- coris alfinis, pronoto antice magis aequaliter sinuato, disco impressione transversa destituto, scutello piano, liemelytris abbreviatis corio apice intus late rotundato- truncato ; a Menaccaro marginibus lateralibus capitis et pronoto non ciliatis tar- sisque articulo primo reliquis simul sumtis breviore, secundo minuto divergens; capite brevi semicirculariter rotundato ; pronoto antice haud angulariter emar- ginato, scutello medium abdominis haud attingente ; tibiis fortiter spinulosis api- cem versus dilatatis. Typus: M. abhrevialus n. sp. aus Ost-Sibirien, ibid. p. 48. Bclopis , Distaut, 1. c. p. 51. Divisionis Pentatomana. Late ovatus ; capite triangulär!, lobis lateralibus centrali longioribus, infra liunc couvergentibus, ipso apice divisis ; antennis 5-articulatis; pronoto longitudine vix magis quam duplo latiore, angulis lateralibus jjrominentJbus , margine denticulato, disco apicem versus deflexo ; scutello latitudine basali aeque longo, '-/:( longitudinis basalibus apicem versus sensim angustato, dein lateribus sub-parallelis ; abdomine dilatato cum Storno inermi ; tibiis modice sulcatis. Typus: ß. m»Wor n. sp., Nordwestl. Indien, ibid. p. 52. Cratonutus j Distant, 1. c. p. 52. Generi i)?\\'&] Jakovleff, Ilojr. KaBK. Kp. p. 121 — 123. L. pachycnemis und L. (Orthops) sa7iguinolenfus ; Reuter, 1. C. p. 200. Capsus cordiger Hahn, var., Frankreich; Lamie, Act. Soc. Linn. Bord. Vol. XXXII. p. cm. Capsus simulatis 8ta\ var . , nordwestl. Sibirien; J. Sahlberg, 1. c. p. 27. Camptobrochis nebulosus , Nord-America; Uhler, 1. c. p. 408. C.piUpes, Turke- stan; Reuter, 1. c. p. 201. C. punctulatus Fall, var., nordwestl. Sibirien; J. Sahlberg, 1. c. p. 27. Poeciloscytus brcvicornis, Turkestan; Reuter, ibid. p. 201. Hadrodema parvula, Algier; id., ibid. p. 35. Eine neue mit Bothynotus verwandte Art ohne Namen beschrieben , Italien ; Ferrari, Ann. Mus. Civ. Gen. XXU. p. 87. Mimocoris coarctatus M. et R., Weibchen beschrieben von Reuter, 1. c. p. 171. Pilophorus sinuaticollis , Turkestan ; Reuter, l. c . p . 202. Orf/incep/ialits conßnis, Sarepta ; id., ibid. p. 35. O. niger, Turkestan; ibid. p. 203. Pachytoma Jakuvlrffi, Astrachan; id., ibid. p. 3(). Lahops (Pachytoma) bmüpemiis, Turkestan; ibid. p. 203. P. sibirica, nordwestl. Sibirien; J. Sahlberg, 1. c. p. 28. Euryopicoris Reuteri, Caucasus ; Jakovleff, Ilojr. KaBK. Kp. p. 132. Biplacus tiigripes und limbatus, Turkestan; Reuter, 1. c. p. 172. 512 F- Arthropoda. Si/stellonotus ? Bnicku (Fieh.), Spanien, und imi/asciaius (Fieb.) , Algier; Reuter, 1. 1. p. 181 — 182. S. alpimis Frey, Weibeben; ibid. p. 179. Idnlocoris fameliciis (Say) , Nord- America , New -Hampshire ; Ubier, l. c. p. 414. Dicyphus Orientalis, i/ioracicus und tesiaceus, Turkestan ; Reuter, 1. c. p. 203 — 204. Globiceps cruciatus, Corsica, \mdsuturalis, Frankreicb, Schweiz; id., ibid. p. 36 — 37. Platycranus Putoni, Algier; id., ibid. p. 38. Ort/ioti/bts parvuhs, AstrsLchsin; Reuter, ibid. p. 38. O. discolor und artemisiae, nordwestl. Sibirien; J. Sahlberg, 1. c. p. 29. Maci-otyltis hipunctatus, Süd-Frankreich; Reuter, Hem. Gymu. Eur., II., p. 207. Amhhjtylus testaceus , Ungarn; Reuter, ibid. p. 215. A.? ornatulus, Caucasus; Jakovleff, 1. c. p. 138. Macrocoleus Signoreti , Süd - Frankreich ; Reuter, Hem. Gymn. Eur., H. p. 219. M. Bolivari, Spanien, p. 220. M. naso , Corsica. p. 221. M./emoralts, Elsass, p. 230, M. Krueperi , Algier und Syrien, p. 231. Tinicephalusßavopilosus, Corsica; id., ibid. p. 234. Pachyxyphns caesareus, Spanien; id., ibid. p. 243. Oncotylus ritticeps , Turkestan; Reuter, ibid. p. 276. O. desertorum, T\\xkifm. p.277. O.persims, Nord-Persien. p. 281. O. caspicus, kaspische Länder, p. 282. 0. Reuten (Oschan) , Turkestan. p. 283. O. Komarojyi, Caucasus; Jakovleff, no.1. KaBK. Kp. p. 137. Tupo7iio arcufera , Astrachan; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI. p. 38. Camptjlomma ^«6vV/a Jakovl. , (J^ und ^ beschrieben; Reuter, Hem. Gymn. Eur. n. p. 297. Atomoscelis hrevico7-nis, Astrachan; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. XXI. p. 39. Plagioynathus annulicornis , Turkestan; Reuter, Hem. Gymn. Eur. H. p. 299. PL obscurus, Nord- America ; Uhler, 1, c. p. 409. PL fusciloris Reut., (^ be- schrieben; Reuter, I. c. p. 300. Psalhis criocoroides , Süd-Frankreich; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI. p. 31. Ps. luridifs Rent., (^ beschrieben; Reuter, Hem. Gymn. Eur. U. p. 303, Synonymen: Pamerocoris anthocoroides Uhler == Teratodella anthocoroides Reut.; Bergroth in Katter's Ent. Nachr. 1877. p. 39. Diese Identification ein Irrthum ; Bergroth, ibid. p. 108. Lopus afßnis Jakovl. = L. gothicus var. stiperciliosjfs Linn. ; Reuter, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 12. Capsus insitivus Say = Resthenia ; C. insignis Say =: Resthenia; Uhler, 1. C. p. 399—400. Capsus nubilus Say = Phytocoris ; Uhler, ibid. p. 403. Capsus rapidus Say = C. melaxanthus H. Sch. = Deraescoris (Calocoris) rapidus Say ; Uhler, ibid. p. 401. Capsus Robifiiae Uhler = Lopidea media Bsiy ; Uhler, ibid. p. 406. Deraeocoris irianmilatus 8ta\ = Calocoris , Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XVI. p. 51. Capsus vittatus Say = C. hneatus Führ. = Lygus lineatus Fabr.; Uhler, I. c. p. 406. Capsus dislocatus Say = Lygus\ ibid. p. 406. Capsus oblineatus Say = Coreus? lineolaris Beauv. = Lygus lineolaris Beauv.; ibid. p. 407. Analog mit C. campestris L. in Europa. Capstis invitus &3iy = Lygus ; ibid. p. 407. Deraeocoris nigronasutus Stäl = Lygus, von T^. nigronasutus Reut, in Hem. Gymn. Sc. et Fenn. , p. 69, verschieden; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI. p. 53. D. approximatus Stäl = Lygus und D. mutans Stäl = Lygus (subg. Or- thojjs), ibid. p. 53 — 54. 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 513 Deraeocoris simulans Stal = Capsus, ibid. p. 56. Poeciloscyttis sericeus Uhler = P. basalis Reiit. ; Bergroth in Katter's Ent. Nachr. 1879. p. 39. Stiphrosoma steganoides 3 . Sahlb., in England, Tyrol, Schweden und russischem Lapp- land gefunden, wahrscheinlich nur Varietät von St. hucucephala ; Reuter , Ent. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 12. Die Gattung Pachytoma nicht wesentlich \(m Labops verschieden; Reuter, Öfv. FinskaVet. Soc. Förh. XXI. p. 59. Labops Burmeister i ^ikl von L. SahlbergiYsW. specifisch verschieden , ibid. p. 58; J. Sahlb erg, K. Vet. Ak. Handl. XVI. Nr. 4. p. 28. Orthocephahis opacus Jakovl. = Labops (= Pachytoma = Anapits) Kirschbaumi Stäl ; ibid. p. 58. Plagiostylus macidatus Fieb. ist (nach den von Puton gefundenen Weibchen zu schließen! mit Orthocephahis verwandt. Puton, Ann. Soc. ent. France. Ser. V. T. IX. p. CX. Leptomerocoris gilvipes 8tid = Chlamydatns ] ibid. p. 57. Capsiis collaris f. brach. Flor = Dicyphus stachydis Reut.; J. Sahlb erg, K. Vet. Ak. Handl. XVI. Nr. 4. p. 29. Leptomerocoris prolixus Stäl = Loptts criiciatus F. Sahlb. = Macrotylus cruciatus ; Reuter , 1. c. p. 56. Oncotyhis fenestraftis Fieb. = Enrymerocoris ßaveohis Stäl = Oncotylus ßaveolus \ ibid. p. 59. Macrocoleus ochroleucus Kirschb. von M. molliculm Fall, specifisch verschieden; Reuter, Hem. Gymn. Eur. IV. p. 229. Macrocoleus soror Reut, ist ganz räthsel- haft; Typenexemplare ganz verdorben; ist ab.er kein Macrocoleus; Reuter, Öfv. FinskaVet. Soc. Förh. XXI. p. 60. Maurodactylus nigricornis (Jak.) Reut. = Q, von M. bicolor (Fieb.) Reut. (^. Jako v- leff, IIoji. KaBK. Kp. p. 14u. Plagiog)mthus puncticeps B,Qllt. = 3Ia7-crocoleus pictus Fieb. = Plagiogymthus pictus ; Reuter, Hem. Gymn. Eur. II. p. 300. PI. plagiatus Reut, vielleicht nur Varietät von arÄMsfo?-?/^ Fabr.; ibid, p. 300. Criocoris moestus^QwX. Q. und Atractotomus sulcicornis Kirschb. (^ = Q. und Q^ von Criocoris suhicor7ns imcht Atractotomus !]; Reuter, ibid. p. 301. Psallus rubronotatus Jakovl. = Ncocoris Bohemani Fall., var.; ibid. p. 303. Psallus? fuscovenosus Fieb. und AgalUastes kirgisicus Fieb. gehören beide zur Gattung Solenoxyphus Reut, (divis. Oncotylaria . Der erste ist in Sol. crassiceps umgetauft ; der Fieber'sche Name ist nur auf eine Monstrosität der Membran gegründet; ibid. p. 257. Ttiponia prasina Fieb., Reut, ist vielleicht eine Complexe von zwei oder drei Arten. Var. punctipes aus Turkestan beschrieben. Reuter, Hem. Gymn. Eur. H. p. 290. Geographisches : Für Schweden und Finland neu : Phytocoris f/?m/r//«/i« Kirschb., Macrolophus nuii- lusYl. Seh. Schweden;, Orthotylus ßavincrvis Kirschb. ^Finland), 0. vtridinervis Kirschb. (Schweden), O.M.Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser.V. T.IX, p. XCI. Für Großbritannien: Lygtis limbatus Fall. ; F. S. Saunders, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 122; Stiphrosoma steganoides J. Sahlb.; Reuter, ibid. p. 12; Atractotomus magnicornis Fall. ; E. Saunders, ibid. p. 98. Für Holland neu: Lygus [Loxops] coccineus H. Seh. ; Snellenv. VoUenhoven, Tijdskr. v. Ent. D. XXII, 4. Aufl. p. 229 mit Fig. Die Capsiden Belgiens, 96 Arten, Lethierry & Pierret, Ann. Soc. ent. Belg., 1879, p. 14—18. Zoolog. Jahresbericht 1S79. 33 514 F. Arthropoda. Für Belgieu neu : Aceiropis carinata H. Seh. und Criocoris crussicornis Hahn ; Bull. Soc. ent. Belg. Ser. U. Nr. 71, p. 17. Für Departement du Nord in Frankreich neu: Plesiocoris rugicolUsYaW., Sijstratiotus holosericeiis Hahn.^ Globiceps /ulvipes JiQut., Macrocoleus ta^iacetiYaW., Psalliis pini- cola Reut, und Ps. diminutus Kirschb. ; Lethierry & Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1879, p. 15—18. Für Frankreich neu: Pilop/wrxs perplexus Dougl. &. Sc, Orthotylus viridincrvis Kirschb., Plat/ioti/lus maculatus Scott, JSIacrocoleus tanacetiYsXX., Macrotylus Hor- wathi '^Qw.t.. PsuUms fuscinervis 'R.QVit. ; Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser. V. T. IX, p. XCI und XCII. Für Spanien und Portugal neu: Orthops montamcs Schill., Poeciloscytus cognatus Fieb., Capsus cordiger Hahn, Stiphrosoma nige^-rimimi H. Seh., Halticus macroce- p/iali/s F'ieh. und Si/ienanis ocularis. M. etR.; Bolivar & Chicote, An. Soe. Esp. Hist. Nat. VHI, p. 167 — 170; Systello7iotus alpmus Frey, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. ISO. Für Ligurien neu: Monalocoris ßlicis L., Pilophoms hifasciatus Fabr. [kann nicht der wahre bifasciatus sein ; dieser lebt auf Pinus, nicht auf Salices] , Orthotylus strücornis Kirschb., Icodema infuscatum Fieb., Psallus quercus Kirschb. und KirschhatimiY'iQh., Plag iognathus /ulvipenjiis K.h'SGhh., Atomoscelis verbasci H. Seh. und AgalUastes pullus Reut. ; Ferrari. Ann. Mus. Civ. Gen. XII, p. 66 — 6S. Folgende Arten sind in Italien gefunden worden, obwohl nicht von Puton in Cat. Hern. d'Eur. als Italiener angezeichnet: Phytocoris ustulatus H. Seh., Signoreti Ferr., Calocoris alpestris Mey., ttcifiensis Mey., Plesiocoris rugicollis Fall., Lygus flavo- virens Fieb., Poeciloscytus holosericeiis Hahn, cognatus Fieb., Capsus pic7ictum HsLmb . ^ Bothynotus pilostis Boh., Heterocordylus unicolor Hahn, Stiphrosoma nigerrimum H. Seh., Halticus erythrocephalus H. Sch., Orthotylus tenelliis Fall., Tuponia hip- pophaes Mey., Plagiognathus crassicomis Halm nnd fuhipennis Kirschb. ; Ferrari ibid. p. 73. In Sardinien ist Psallus fusciiiervis Reut, gefunden worden, Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser. V. T. IX, p. XCH. Für Tirol neu: Alloeonotus egregius Fieb., Stiphrosoma steganoides J. Sahlb., Or- thocephalus p)arallelus Mey ; ibid. In der Schweiz ist Bothynottis pilosus Boh. gefunden ; ibid. Für Preußen neu : Teratocoris paludum i . S»h\h . (Schleswig), Globiceps dispar 'Boh. ; ibid. Für Ungarn neu : Calocoris Schmidtii F'ieh . , Dicrooscytus valesianus Mej. ; ibid. In Dalmatien ist Mimocoris coarctatus M. & R. gefunden, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 171. Jakovleff führt in Ilojr. KasK. Kp. p. 112 — 144 und 175, 89 Arten vom Cau- casus an (5 neue) . Aus Transcaucasien führt v. Horwath in Schneiders Beitr. z. Kennt, d. Cauc. (in Jahresb. d. Ges. Isis zu Dresden) folgende nicht früher für d. Caucasus- Gegenden angezeichnete Arten an: Lopus bicolor F'ieh . , Calocoris mehmocephalus Reut., Lygus hccorum Mey., Gryllocoris angusticollis v. Baer., Globiceps fulvipes Scop., Reut. Aus d. Ural-Gegenden: Allorhinocoris ßavus J. Sahlb., Systratiotus nigritaFsXl., Deraeocoris morio Boh., Macrotylus cruciatus F. Sahlb., Reuter, Ann. Soc. ent. Fr. Ser. V. T. IX, p. XCH. In Syrien ist Psallus fuscinervis Reut, gefunden, ibid. Aus Nordwest!. Sibirien zählt J. Sahlb er g in Kongl. Vet. Aead. Handl. XVI, Nr. 4, p. 23 — 30 fünfzig Arten, darunter sechs neue. Die meisten sind euro- päisch ; folgende allein sind bisher nur in Ostsibirien gefunden ; Orthops mu- 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 515 ians Stell, Capsus simitlans Stäl, Lahops Burmeisteri Stal. Interessant ist Deraeo- coris anmdipes H. Seh., ebenso wie die boreale Teratocoris hyperhoreus J. Sahlb. und Saundersi Dougl. & Sc., Platypsallus acanthioides 3 . Sahlb., Diplacus alboor- natus Stäl und Agalliastes Wilkinsoni Dougl. & Sc. In Nordamerica sind folgende Europäer gefunden: Lopomorphus dolahratm Linu., Calocuris bipunctaius Fabr. , Capsits capiUaris Fabr., RJiopalntomtis atcr Linn. [?], HalticKs pallicornis Fabr.; Uhler. Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 397 — 411. In Brasilien : Capsus capiUaris Fabr. ; ibid., p. 4 US. Biologisches u. s. w. J. Sahlberg beschreibt in Kongl. Vet. Acad. Handl. XVI, Nr. 4, p. 23—28 fol- gende Nymphen und Larven, nämlich von : Pmllus amnthioides J, Sahlb. p. 27, Pac/n/ iuma sibirica Jakovl.. Labops Bur7neisteri ^I'aX, Diplacus albootmatus 8tii\, Or- thotylus discolor n. sp. und artemisiae n. sp. Derselbe beschreibt 1. c. macroptere Individuen von Platypsallus aca7ithioides J. Sahlb. p. 27 und Ayalliastes Wilkimonii Dougl. & Sc. § p. 30, ebenso wie macroptere und brachyptere Exemplare von Lahops Burmeisteri Stäl p. 28. 0. M. Reuter erörtert in Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 167—187 die Mimesis der Capsiden. Mimetische Formen sind: Phytocoris mo;w Uhler nach Psocus [obwohl von Uhler als mimetisch angeführt, wahrscheinlich keine wahre Mimesis darstellend], P/i. salsolae Fut., nach Coriscus sarepkimts Dolirn, welcher ihn wahrscheinlich verfolgt (Puton) ; alle übrige Arten sind so genannte myrme- coide Species, nämlich 1'- die ganze Gattung PilopJumis Hahn (P. bifasciatus Fabr. mit Formica rufa und congercns , P. clavatus L. mit Lasius niger nnd fuliginosus , P. covfusus Kirschb. mit Lasius niger und P. perplexus D. & Sc. mit Formkafusca gefunden]; 2° Mimocoris coarctatus M. et R., Weibchen; 3° die ganze Gattung Diplacus Stäl ; 4*° Myrmecoris gracilis Sahlb. (von dieser Art beschreibt der Ver- fasser zwei Varietäten : var. rufuscida zusammen mit Formica rufa und var. fusca mit F. fusca gefunden); 5*" Campo7io(idea n. g., einer großen Camponotus- Axi sehr ähnlich; ^^' SystelloyiotusY'iQh., das Weibchen aller Arten [S. Iriguitalus h. mehrmals mit Lasius niger, auch in den Nestern dieser Ameise, ebenso wie mit Formica fusca gefunden); 7° Laemocoris n. g. Endlich 8° nimmt der Verfasser noch Cremnocephalus auf als besonders im Laufe etc. einer Ameise ähnlich. Glo- biceps dispar Boh. Q wird nur fraglich als imitatorisch betrachtet. Hadrodema pi7iastri Fall, ist vom Verf. in Schottland nur in d. gelben Varietät, in Finland aber nur schwarz gefunden. Protective Farbenähnlichkeit in Schottland mit d. jungen Ästchen der Tanne (Pi7ius sylvestris)? Reuter, ibid. p. 151 und Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 12. Capsiden, sich von animalischen Säften nährend : Phylus mela7iocephalus L. mit dem Blut des Menschen ; Psallus variabilis Fall., rar/wns Mey. und c?emmM2f<<5 Kirschb. eine verstorbene Lepidopteren- Larve aussaugend. Reuter, 1. c. p. 169, Not. Psallus aethiops Zett. sondert, in kleine Glascylinder eingeschlossen, ein Gas ab, dessen Geruch dem des Essig-Äthers nicht unähnlich ist, und fällt nach einiger Zeit in Lethargie; erwacht jedoch wieder, so bald atmosphärische Luft in den Cylinder gelassen wird; ibid. p. 147, Not. Neue Nahrungspflanzen : Monalonio7i or7\atuj7i Berg auf Vitis vinifera in Buenos Ay res, Berg, Hem. Arg. p. 292. Miridius (ptady-ivirgatus Costa auf Festuca. Avena etc.: Lamie, Act. Soc. Linn. Bordeaux, Vol. XXXU, p. CHI. Phytocoris 7iubilus Say auf Solidago, Cephalanthus occidentalis etc. in Nordamerica ; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 403. 33* 516 F- Arthropoda. Pksiocoris rugicollis Fall, auf Myrica gale, in Schottland, G.Norman, Ent. M. Maa*. Vol. 15. p. 255. Capsus cordiger var. auf Sai'othamnus scoparius, in Frankreich, Lamie, 1. c. p. ClI. Pilopliorus pe7-plexus D. & Sc, Larven und Imagines mit i^orm?m ywsm auf Apfel- bäumen gefunden. J. W. Douglas, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 253. Conosfethtis brevis Eeut. auf Carices in Scotland, G. Norman, 1. c. p. 255. Subfam . Isometopina. Isometopns mirißcus n. sp. aus Stid-Frankreich (Lyon) auf Pyrus communis; Mul- sant etRey, Ann. Soc. Linn. Lyon, 1S78, seance le 11 nov. : Description d'une espece nouvelle d'Hemiptere-Heteroptere. Fam. Acanthiidae. Die Acanthiiden Belgiens, 17 Arten, Lethierry& Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1879, p. IS— 19. Die Acanthiiden Caucasiens. 11 Arten, Jakovleff, IIoj. KaBK. Kp. p. 144 — 14S. Subfam. Anthocorina. Die europäischen Gattungen werden in einer analytischen Tabelle beschrieben von Ferrari, Ann. Mus. civ. Gen. XXU, p. 90. Bestimmungstabellen für d. resp. Arten folgender Genera gibt Ferrari 1. c. : Anthocoris p. 91 und Thriphleps p. 92. White, F. Buchanan, Description of new A/ithocoridae. in : Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 142—145. 14 neue Arten aus verschiedenen Gegenden. Neue Genera und Species: Xyloecocoris Reuter in Öfvers. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 40. Prope Bra- chystelem. Corpus ovatum, parvum, capite brevi, antennis capite et pronoto con- junctis brevioribus, articulo primo apicem capitis vix attingente, secundo capite fere duplo breviore, tertio secundo 2/. breviore, quarto compresso et tertio pauUo longiore ; prouoti callo minus elevato ; scutello haud transversim impresso. Typus: X. ovatuhis XI. sp., Süd-Frankreich Beziers) unter Platanen-rinde, ibid. p. 40. Lilia Buch. White in Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 147: Corpus oblongum, glabrum ; capite longo, oculis mediocribus; antennis articulo 1""^ apicem capitis attingente, 2'^'^ apicem versus incrassato, ultimis fere fusiformibus ; rostro coxas anticas superaute, art. 1™*^ oculos attingente ; pronoto collari distincto, margine antico truncato, postico late sinuato, lateribus medio sub-sinuatis ; hemelytris seriatim punctatis, membranae venis indistinctissimis ; abdomine subdilatato ; femoribus anticis incrassatis inferne versus apicem dente instructis ; areola alarum hämo instructa. Typus: L. dilecta n. sp. auf den Hawai-Inseln, ibid. p. 147. Acompocoris angustnlus, Nordwestl. Sibirien, J. Sahlberg, K. Vet. Acad. Handl. XVI, Nr. 4, p.31. A. alienus. Madeira, Buch. White, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 145. Anthocoris aterrimus, Nordwestl Sibirien, J. Sahlberg, 1. c. p. 31. A. nenwralis Fabr. var. Gkiliani, Italien, Ferrari, Ann. Mus. Civ. Gen. XII, p. 32 ; A.an- tevolens, California, Buch. White, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 14ii. Dolichomefus Reuteri, Nord -America, Buch. White 1. c. p. 146. Dilasia? denigrata und Z).? decolor , Hawai-Inseln und Honolulu, ibid. p. 146 und 147. Piezostethns nigritul7(s, Berlin, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 41. P. signatus, Caucasien, Jakovleff, XIoji. KanK. Kp. p. 146. Triphlcps iristicolor, Californien, und T. Reedi, Chili, Buch. White , 1. c. p. 145. Cardiastethus contimms, Madeira, p. 142, C. coiisors, Neu Seeland, C. Poioeri. Neu 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 517 Seeland, C. chrus, Amazon., p. 144, und C? coUudens, Brasilien, p. 14S, Blich. White, 1. c. Brachysteles Wollastoni, Madeira, ibid. p. 141. Myrmeäohia antica, Corsica, Reuter, Öfv. Fiuska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 186. Synonymen : Acanthta nemoralis Fabr. kann nicht mit Acompocorls pygynaeiis Fall, identificirt werden. Reuter, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 13. Antliocnris sarothamni D. et Sc. ist von jiemoralis Fabr. specifisch verschieden, ibid. A. Minki Dohrn = Varietät von A. imnoralis Fabr. ibid. ThripMeps latus Fieb. = T. obsctcrus Doiigl. et Sc. = T. minutus Linn., Fall., ibid. ; T. mhiiäus Fieb. uec Linn. = T. majmcuhis Reuter, ibid. p. 15. Anthocoris obsciirella Zett. ist nicht =^ Xylocoris ater Leon Duf. , sondern gehört zur Gattung Scoloposcelis, ibid. p. 15. Geographisches : Piezostedius formicetorum Boh. aus Frankreich; mit Formica pratensis gefunden: Buch. White, Ent. M. Mag. Vol. 16. p. 145. Neu für Ligurien : Temnostethus pusÜhis H. Seh., Anthocoris pratensis Hahn. Piezo- stethus cursita?is Fall., Thriphleps luteoliis Fieb., latus Fieb., Inevigatus Fieb., Brachysteles j^arvicornis Costa; Ferrari, Ann. Mus. civ. Gen. XII, p. 69. Microphysa elegantula V. Baer., aus Italien, ibid. p. 73. Microphysa pselaphiformis Westw. aus Spanien. Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Not. Hist. Vm, p. 170. Jakovleff führt in IIoji. KanK. Kp. p. 144 — 148 eilf Arten für Caucasien an, darunter auch Anthocoris pratensis Hahn. J. Sahlberg führt aus Nordwest - Sibirien acht Arten an (zwei neue], unter a. auch Acompocoris alpimis Reut. ; K. Vet. Ac. Handl. XVI, Nr. 4, p. 31 — 32. Poronotus discifer 8ta\ aus d. argentinischen Republik, Berg, Hem. Arg. p. 293. In Nordamerica ist Lyctocoris campestris Fabr. gefunden; Uhler, Proc. Bost. Soc. XIX, p. 416. Biologisches u. s. w. : 0. M. Reuter in Öfv. Finska Vet. Soc Förh. XXI. p. 185 — 187 erörtert die Mimesis folgender Arten: 1° Myrmeäohia coleoptrata FaW. nach Alaxia pili/era. welche mit Lasius fuUginosus gefunden ist fauch Myrmeäohia mit Ameisen obser- virt) ; M. antica n. sp. und M. rufoscutellata v.Baer. ; 2*^" Microphysa pselaphiformis Westw. nach Pselaphiden (?) . Nur das Weibchen dieser Arten ist imitatoriscli und brachypter. Subfam. Acanthiina: Acanthia lectularia Linn. betreffend informirt uns Uhler in Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. Vol. XLX, p. 417 dass man aus der Form und Größe der Deckenrudi- mente bei den americauischen Exemplaren ganz sicher schließen kann, dass diese Art bisweilen beinahe vollkommen geflügelt ist. Die Exemplare aus den Nigger- Quartieren in den Ostküsten von Mary-Land sind oft doppelt so groß als die nor- malen Exemplare und mit beinahe aufgerichteten Börstchen bedeckt. (Sind solche wirklich A . lectularia Linn. ?) . Subfam. Ceratocombina: Dipsocoris pusillimns J. Sahlberg in Corsica und Süd-Frankreich gefunden. Reuter, Ann. Soc. Ent. France, Ser. V, T. IX, p. XLII. Ceratocomhus coleoptratus Fall. , Pachycoleus rufescens J. Sahlb. und Dipsocoris pusilli- mus J. Sahlb. scheinen dem Verfasser als nach Corticarien und Cryptophagen mimetisch. Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXL p. 187—188. 518 . F- Arthropoda. Familie Saldidae. Neue Arten: Salda htlfrons p. 32, S. arctica und S. serior p. 33, S. rkularia p. 34, S. Try- bomip. 35, alle aus dem nordwestlichen Sibirien, J. Sahlberg, K. Vet. Ac. Handl, XVI, Nr. 4 ; S. yracilipes p. 149 u. S. fcnestraia p. 150, aus Caucasien, Jakov- leff. IIo.ii. KasK. Kp. ; aS'. argentina, Buenos Ayres, Berg, Hem. Arg-., p. 294; S. aeparata und S. coriacea, Nord-America, Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. XIX, p. 432 u. 433. Eine ganz schwarze Varietät von S. lateralis Fall, aus Calais, beschrieben von Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 145. Synonymen u. s. w. : Salda ohlonga Stäl ist mit S. scotica Curt. verwandt; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 61. ^S". saltatoria var. apicalis J. Sahlberg ist nicht Varie- tät von S. sallato7-ia L., sondern von S. palUpes Fabr., ibid. p. 145. Neu für Finland : S. (= Acanthia) melanoscela Fieb, und C-alhum Fieb. ; Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser. V, T. IX, p. XLII. Neu für Holland : S. pilosella Thoms . ; Snellen vonVollenhoven, Tij dschr . V. Ent. D. XXII, 4 Afl., p. 231, nebst Fig. Die Saldiden Belgiens, 15 Arten, Lethierry und Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1S79, p. 19—20. Neu für Tirol : -5". nigricoryiis'RQwi. [ = bifasciata in Gredler's Rhynch. Tirol.), S. melanoscela Fieb. und C-album Fieb., Reuter, 1. c. Neu für Ligurieu: Salda melanoscela F'ieh . , S. venustida Scott und aS'. CooA-s/ Curt. sammt Leptopus /u'spanus Ramb. Ferrari, Ann. Mus. Civ. Gen. XII, p. 69. S. marginella H. Seh., C-album Fieb., brachynota Fieb., litoralis L., nigrico7-nis Reut. und elegantula Fall, sind in Italien gefunden, obwohl nicht von Puton in Cat. Hem. d'Eur. als Italiener augeführt; ibid. p. 73. Jakovleff führt neun Arten (zwei neue) aus Caucasien au, unter denen a^^ch S. riparia Fall. : IIo.i. KasK. Kp. p. 14S — 153. J. Sahlberg in K. Vet. Ac. Handl. XVI, Nr. 4, p. 32—36 rechnet 14 Arten für das nordwestliche Sibirien auf ' 5 neue) . Protective Farbenähnlichkeit. Reuter, Öfvers. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 145. Familie Nabidae : Nabis nlgro-vittatits n. sp. nordwestliches Sibirien, J. Sahlberg, K. Vet. Ac. Handl. XVI, Nr. 4, p. 36. Coriscus assimilis n. sp. Nord-America, Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 422. Verschiedene Varietäten von Nabis lativentris Boh. und Proslemma gattula Fabr. be- schrieben von Ferrari, Ann. Mus. civ. Gen. XII, p. 35 u. 36. Redtivioltis inscripius Kirby = Coriscus feriis Linn., ibid. p. 421. Nabis canudensis Prov. = Coriscus subcoleoptratus Kirby, ibid. p. 422; N. puncti- pennis Blanch. = Coriscus argentinus Mey. Dür, Berg, An. Soc. Cient. Arg. T. VII, p. 88 und Hem. Arg. p. 143 und 144. N. fuminervis Stäl nee Dahlb.) = iV. minor Reut. = N. brevis Scholtz, Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 62. Coriscus lineatus Dahlb. in Preußen, Reuter, Ann. Soc. ent. France, Ser. V, T. IX, p. XLH. Die Nabiden Belgiens, 11 Arten, Lethierry und Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1S79, p. 20. Die Nabiden Caucasiens, 8 Arten, Jakovleff, IIoji. KaBK. Kp. p. 153 — 155. '■). Hexapoda. II. Hemiptera. d: Systematisches und Uescriptives. 519 Die Nabiden des nordwestlichen Sibirien , 6 Arten , unter denen anch N. Umbatus Dahlb., J. Sahlberg, 1. c. p. 30 u. 37. Coriscus ferus Linn. gefunden in Nord- America, Uli 1er, I. c. p. 421. Die Nabiden der argentinischen Republik, 3 Arten, Berg, 1. c. p. SO — S8. Familie li e d u v i i d a e : Die Reduviiden Belgiens, 5 Arten, Lethierryu. Pierret, Ann. Soc. Ent. Belg. 1879, p. 20. Die Reduviiden Caucasiens verzeichnet, 25 Arten, Jakovleff, IIo.i, kubk. iq).; p. 155 — 167. Die Reduviiden der argentinischen Republik, 32 Arten, Berg, An. Soc. Cient. Arg., Vn, p. 88—92, 225— 23G, 262-278, VIII, p. 19—21, und Hem. Arg. p. 146— 179, 295. Subfamilie Reduviina: Neue Arten : Cor anns lateralis, Caucasien, Jakovleff, üo.i. KaBK. Kp., p. 156. Endochus Staliavus , Japan, v. Horwath, Hem. Het. a D. Xanthus coli. p. 8 (Separ.), Tab. VII, Fig. 4. Pantoleistes qrandis , Madagascar , Distant, Trans, ent. Soc. 1S79, II, p. 215, Taf. V, Fig. 5. Ulpms obscurus, Madagascar, ibid. p. 215, Taf. V, Fig. 4; U. bicolor und U. festi- vus, Madagascar, ibid., p. 215. Velinits anmdatus, Nordwest - Indien , Distant, Ann. a. Mag. Nat. Hist. , Febr., p. 131. Cosmolestes annnlipes, Nordwest-Indien, ibid., p. 132. Reduvius (Harjnscus) Reuteri, Kashgar, Distant, Trans, ent. Soc. 1S79, I, p. 125. Harpactor riibrogidaris , Transcaucasien , V. Horwath, Sitzber. d. Naturw. Ges. Isis in Dresd. 1879. lu. II (Separ. p. 3). H. rvßpes , Abyssinien, Bolivar, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 142. Cosmodopius pallidus, argentinische Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. T. VII, p. 92 und Hem. Arg. p. 149. Zehis (Zelus) persrmatm, argentinische Republik, ibid. p. 225 und Hem. Arg. p. 150. Z. (Diplodus) illotxcs, argentinische Republik, ibid. p. 229 u. Hem. Arg. p. 153. Synonymen: Arilus denticulatus'West'W . = Prionotus cristatus Linn., Uhl er , Proc. Bost. Soc. XIX, p. 427. Zelus bilobus Say = Etiagoras rubidus A. et S. = Eu. speciostts Burm. = Eti. fri- color H. Seh. = Zelus lomjipes Linn.;, ibid. 427. Zelus varipes H. Sch. = Repipfa ßavicans Stal, Berg, An. Soc. Cient. Arg. T. VII, p. 90, und Hem. Arg. p. 147. Reduvius brasiliensis St. F. et S. = Arilus anrantiacus H. Sch. = A. guttiferH. Sch. = Diphdus conjungens Stäl = Zelus (Diplodus) armillatus St. F. et S. , ibid., p. 226, u. Hem. Arg., p. 151. Harpactor caucasicus Kol. von H. ir acu77 dus Scoip. specifisch verschieden, Jakov- leff, Ilojr. KaBK. Kp. p. 158. Callidema lygaeiformis Jak. = Rhinocoris irammdus var. fasciatus Kol. = Callidema fasciata, ibid., p. 158. Harpactor lividigaster M. et R. in Spanien, Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. Vill, p. 171. Callidema lygaeiformis Jak. bei Erzerum und in Turkestan gefunden, Reuter, Ann. Soc. Ent. France, Ser. V, T. IX, p. XLII. Larven des Zelus armillatus S. F. et S. und Z. leucogrammris Perty beschrieben von Berg, 1. c. p. 227 und 228. 520 ^- Arthropoda. Subfam. Apiomerina: Heniarthes Theresina n. sp. , argentinische Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VII, p. 231 u. Hern. Arg., p. 156. Subfam. Hammatocerina: Hammatocerus Reuteri n. sp., Nova Granada, Berg, Hern. Arg. p. 295 '= H. cinctipes Berg (nec Stäl) , An. Soc. Cient. Arg. VII, p, 234 und Hern. Arg., p. 159;. Subfam. Ectrichodiina: Physorhijnchus Signoreti n. sp. , Zanzibar, Bolivar, An. Soc. Esp. Hist. Nat. p. 143. Rhijginia criidelis Stal = Rh. cruciata Say, Uliler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX. p. 425. Subfam. Piratina : Melanolesfes argentinus n. sp. , argentinische Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. Vn, p. 264, u. Hern. Arg. p. 163. Eunienis insignis n. sp. Zanzibar, Bolivar, 1. c, p. 143. Pirates {Cleptocoris] brachypterus und cinctiventris n. spp. , Japan, v. Horwath, Hem. Het. a D. Xanthus coli. , Separ. p. 8. P. (Lestomems) cruciatus n. sp., China, ibid., Taf. VII, Fig. 5. Holotrichius Grtmmin. sp. u. H. apicrus n. sp., Caucasien, Jakovleff, IIoji. KasK. Kp. p. 160 u. 161. Reduvius ciliatus n. sp., Caucasien, ibid. p. 163. Reduvkis ptmgens Lec. = Melanolestes picljyes H. Sch., Uhler, 1. C. p. 424. Melanolestes abdominalis H. Sch. ist von M. picipes H. Sch. specifisch verschieden, ibid. Pasira lasiptera Stäl aus Caucasien, Jakovleff, 1. c. p. 162 ; aus Transcaucasien, V. Horwath, Schneiders Beitr. z. Kennt, d. Cauc. p. 83. Redzivius personaiusL'mn. in Nordamerica ; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 425. Die Larve von Rasahus hamattis Fabr. beschrieben, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VH. p. 263 u. Hem. Arg., p. 162. Subfam. Acanthaspidina: Panstrongylus n. g. , Berg, An. Soc. Cient. Arg., VII, p. 268, u. Hem. Arg. p. 167. Prope Lamus Stäl: Capite porrecto, longo, convexo, apicem versus atte- nuato et declivi , parte interoculari lata, coUo antice coarctato ; tuberculis anten- niferis extus deute parvo ; pronoto distincte constricto , lobulo antico medio sul- cato, birotundato, postico ampliato et subplano ; scutello apice in spinam longam et obtusam producto; femoribus anticis et mediis subtus spinulis armatis; tibiis fossula spougiosa destitutis. Typus: P. Güntheri n. sp. , Buenos Ayres, ibid., p. 269 u. 168. Divisio quinta Stäl (En. Hem. H, p. 117) der Gattung *S/j?W^er Burm. , ist Dpi- sthacidius n. subg. genannt; ibid. p. 273 u. 172. Pantopsilus n. subg. generis Spiniger Burm., ibid. p. 273 u. 172: Tylo cristato- elevato, genis apice obtusis, oculis parvis, pronoto omnino inermi, medio distincte constricto, lobulo antico hemisphaerico ; spina apicali scutelli parva, reflexa, pedi- bus longis, femoribus anticis et mediis subtus spinulosis, fossa spougiosa tibiarum anteriorum parva. Typus: ^S*. (P.) longipes n. sp., Buenos Ayres, ibid. Spimger (Acrocoris) fulvo-maculatus n. sp., argentinische Republik, ibid. p. 272 und 171. Velitra Xanthusi n. sp. , China, v. Horwath, Hem. Het. a D. Xanthus coli., Separ. p. 9, Tab. VU, Fig. 6. 9. Hexapoda. II. Heiniptera. d) Systematisches und Deseriptives. 521 Conorhinus Renggeri H. Seh. = C. sex-tuberciilatus Spin. = C. gigas Burm. = Re- dtiviiis infestans Klug (1S34^ = Conorhimts id., Berg, 11. ee., p. 266 u. 165. Spiniger fratermis Stal = Sp. femomlis Stal, ibid. p. 270 U. 169. Die Larven von Conorhinus infestans Klug, p. 266 u. 165, C. sordidus Stal p. 268 und 167 und Spiniger femoralis Stälp. 271 u. 170, Berg, locis citatis. Subfam. Stenopodina: Centromelus edentidiis MnA C. scorpiomus un. spp.. Buenos Ayres, Berg, 11. cc., p. 276 und 277 sammt 174 und 175. Rhyparoclopius cornuhdus n. sp.. argentinisclie Republik, ibid. p. 277 u. 176. Centroscelis spinosus Jak., früher nur in Südrußland gefunden, in Spanien entdeckt, Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIU, p. 172. Oiicocephalus notatus Klug in Japan, v. Horwath, Hern. Het. a D. Xanthus coli., p. 9. Subfam. Tribelocephalina: Opistoplatys sorex, China, v. Horwath, Hem. Het. a D. Xanthus coli., Separ. p. 9. Subfam. Saicina. Fleurosigynia u. g., Berg, An. Soc. Cieut. Arg. VIU. p. 19 und Hem. Arg., p. 178. Vxo'^Q Onceroti-achelus %ik\. Corpus oblongo-ovatum, capite breviusculo, pone oculos tumido, subtus setis spiniformibus ; genis valde nutantibus, subtuber- culiformibus, apice setis compluribus ; articulo antennarum primo capite plus quam duplo longiore; rostro articulis duobus primis subtus setis spiuiformibus , secundo obpyriformi ; corio parvo elongato cellulis tribus augustiusculis ; membrana magna cellulis tribus superpositis ; metastethii angulis posticis in spinam obtusam validius- culam productis ; conuexivi segmentis angulis apicalibus in spinam acutam pro- ductis. Typus: P. Lynchün. sp., Buenos Ayres, ibid. p. 20 — 179. Fam. Hydrometridae. Die Hydrometriden Frankreichs beschrieben von Puton in Syn. Hem. Het. France, n. p. 143—159, 17 Arten. Die Hydrometriden Belgiens verzeichnet, 12 Arten, Lethierry & Pier r et, Ann. Soc. Entom. Belg. 1879. p. 22. Die Hydrometriden'Caucasiens, 9 Arten: Jakovleff, Ilojr. KaBK. Kp. p. 167 — 169. Die Hydrometi-ideu der argentinischen Republik, 2 Arten; Berg, Hem. Arg. p. 101—104. Subfam. Mesovelina. Mesovelia M. et R. wird von Puton von Hebrus entfernt und zur Fam. Hydrome- tridae gerechnet. Mesovelia furcata M. et R. neu für Ligurien ; Ferrari. Ann. Mus. Civ. Gen. XU. p. 66. Subfam. Aepophiliua. Nov. subf., Puton, Syn. Hem. Het. France. U. p. 144: ocellis nullis, antennis pedibusque robustis , articulo antennarum primo secundo multo breviore , pronoto antice et lateribus reflexo-marginato , postice scutellum haud tegente , coxis con- tiguis, unguiculis maximis apicalibus. Aepophilus n. g., Siguoret, Ann. Soc. Entom. France. Ser. V. T. IX. p. 73; Puton, I.e. p. 144; Do uglas, Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 68. Typus: A. Bonnairei n. sp. , Frankreich, Ile de Rö ; Signoret, 1. c.; Puton und Do u glas, 11. cc. Subfam. Hydrometrina. /Tyr/z-ome^ra »ne^a^rn. sp., Nord-Brasilien; Buchanan White, Linn.Soc. Journ., Zool. XIV. p. 486. H. argentina n. sp., Buenos Ayres ; Berg, An. Soc. Cient. Arg. \TU. p. 22, iind Hem. Arg. p. 182. 522 F- Arthropoda. Die Mimesis der Hydrometra stagnorum Linn.; Reuter, Öfv. Finska Vet. Soc. Förh. XXI. p. 191. Subfam. Velina. Douglas, 'J. W., Note on Gerns ^7iti?Y/«CM. in: Entorn. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 42 — 4o. Reuter, ü. M., Note on Gerris tJwrticica. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. IG. p. 67 — 68. Ncorelia n. g.; Buchanan White, Linn. Soc. Journ. Zool. XIV. p. 437; Mi- croveliae affinis, tarsis anticis biarticulatis, art. 1™° minntissimo, ultimo brevissimo erasso, fusiformi, ante medium biunguiculato, tarsis iutermediis triarticulatis tibiis fere aeque longis , articulo ultimo minuto , 3*^° et 2'^° aeque longis , ultimo fere ad basin fisso ; tarsis pedum posticorum brevium uniarticulatis et tarsis anticis gra- cilioribus paulloque longioribus, articulo fusiformi pone medium biunguiculato. Typus: N. Traüü n. sp., Nord-Brasilien, ibid. Microvelia miniula n. sp., Nord-Brasilien, ibid. p. 487. Velia lividan. sp., Nicaragua, ibid. p. 486. V. major n. sp., Süd-Frankreich, Sar- dinien, Sicilien, Algier; Puton, 1. c. p. 150. Limnoporusrufoscutellatus in Nord- America ; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX. p. 437. Subfam . G e r r i d i n a. Gerris (Limnotrechus) Sahlhercji \s.. sp., Kashgar ; Distant, Trans. Ent. Soc. 1879. I. p. 125. Hygrotrechvs conformis (Say) n. sp., Nord-America ; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX. p. 435. H. remigator n. sp., Japan; v. Horwath, Bull. Soc. Ent. Belg. Ser. 2. Nr. 67. p. 12. Limnotrechus gracilicornis n. sp., Japan, ibid. p. 13. Gerris gibbifera Schumm. Yar. ßaviveniris n. var., Genua; Puton, 1. c. p. 157. Gerris plebe jus Horw. = G. thoracicus H. Sch., auct., und G. thoracicus Flor, Horw. = G. asperris Fieb. ; Reuter, Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 67 — 6S. G. remigis ^Sij = Hggrotrechus und G. marginati/s &?ij = Lim7ioirechus ; Uhler, 1. c. p. 435— 4S6. Hydrometra Servillei Fvey-Gessn. pars = Gerris lactistris Linn. , pars = G. odonto- gaster Zett. (sec. specim. in collectionibus) ; Puton, 1. c. p. 159. Hydrometra gibbifera Schlimm, neu für Spanien ; Boli var & Chicote , An. Soc. Esp. Hist. Nat. VHI. p. 173. Subfam. Hydrobatiua. Hydrobates regubis n. sp., Nord-Brasilien; Buchanan White, Linn. Soc. Journ. Zool. XIV. p. 488. Limnogonus'f lottts n. sp. und ? lubricus n. sp., Nord-Brasilien, ibid. p. 488 — 489. Halobates platensis n. sp., argent. Republik; Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 23, und Hem. Arg. p. 182. H.? oricnfaUs n. sp. , Kashgar; Distant, Trans. Entom. Soc. 1879. I. p. 125. Halobates pictus H. Sch. forma macroptera, 1 Exemplar von Uhler unfern von Balti- more gefangen. Uhler, 1. c. p. 437. Farn. Galgulidae. Die Galguliden der argentin. Republik, 3 Arten; Berg, 11. cc. pp. 25 — 27 und 184—186. Pelegonns victor n. ^\). , Süd-America; Boli var. An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII. p. 144. Naucoris bipimctulatus Walk, pars = Galguhts nebulosus Guer., ibid. pp. 26 u. 185. Fam. Naucoridae. Die Naucoriden der Argent. Republik, 3 Arten, alle neu ; Berg, 11. cc. pp. 27 — 30 und 186—189. 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 523 Ambrysus fucatiis n. sp., argent. Republik; Berg, ibid. pp. 28 und 187. Pelocoris nigriculus n. sp. und lautits n. sp., ai'gent. Republik, ibid. pp. 28 und 29, sammt ISS. P. procurrens i^. sp., Nord-Brasilieu ; Buch an an White, Linn. Soc. Journ. Zool. XIV. p. 489. Naticoris Perezii n. sp., Abyssinien ; Bolivar, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII. p. 144. Naucoris maculaiusFahv. neu für Ligurien ; Ferrari, Ann. Mus. Civ. Gen. XU. p. 71. Aphelochira aestkalis Fabr. aus Transcaucasien ; v. Horwath, in Schneiders Beitr. z. Kenntn. d. Cauc. p. 83. Farn. Belostomidae. Die Belostomiden d. argent. Republik , 9 Arten; Berg, 11. cc. pp. 30 — 33, 71 — 72 und Hern. Arg. p. 189—194. Belostoma piscivorus n. s^. , Nord-America; Turner, Amer. Natur. Nov. 1879. p. 710 — 711. [Nicht gesehen vom Referent.] Belostoma Haldemanum Leidy = Be7utcus id. Stal = Belostoma angiistattim Guer. = Bei. ffrisea Say = Benacxis id.; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX, p. 441. Perthostoma aurantiannn Leidy = Belostoma fluminea 8ay = Zm'iluc id., ibid. p.441. Farn. Nepidae. Laker, Abbot G., Note on the habits oiRanatra linearis, in : The Entomologist. June, 1871). p. 142—145. Die Ranaira ist sehr trag, sitzt fast unbeweglich an Gräsern etc., öfter nur einige Zoll unter der Wasserfläche geheftet , gewöhnlich mit dem Kopfe perpendiculär nach unten gerichtet ; sie schwimmt nur mit scheinbarer Schwierigkeit : die zwei hinteren Beinpaare werden dabei nicht gleichzeitig gebraucht ; die vorderen Beine nehmen gar keinen Theil an dem Schwimmen , sind aber gute Raub- und Fang- Apparate, mit denen die Ranatra auch kleine Gasterosteen angreifen und fest- halten kann. Die Ranatra geht nicht auf die Jagd , sondern wartet still den Raub ab und kann lange Zeit ohne Nahrung leben. Mr. Laker hat sie mit Ar- gyroneta aquatica , Notunecta und Blutegeln gefüttert. Auch greift sie kleine Wasserkäfer, y/'ie Ht/p/n/drus , an. Mr. Laker hat eine Ranatra mit einem /)?/- tisctis zusammen gesperrt, dieser aber hat die Ranatra nicht angegriffen. Der Ver- fasser vermuthet, dass die Ranatra in ihrer Gestalt und Farbe eine Protection be- sitzt, welche sie unter den Wasserpflanzen und Gräsern verbirgt. Heloteuthes n. g., Berg, An. Soc. Cient. Arg, VIII. p. 72 et Hem. Arg. p. 194 : Corpus valde oblongum , depressum , articulo antennarum secundo sat incrassato, parum hamato , tertio hämo longo ; pronoto aeque longo ac lato vel nonnihil bre- viore quam latiore , antice capite fere duplo latiore ; femoribus auticis incrassatis subtus subrectis apicem versus ampliatis et depressis, nonnihil pone medium deute obtuso ; tibiis anticis femoribus nonnihil plus dimidio brevioribus. Gen. Curicta affinis. Typus: H. bojiaerensis n. sp., ibid. pp. 73 u. 195. Ranatra hrachyura n. sp. , Japan; v. Horwath, Hem, Het. a D. Xanthus coli, p. 10. (Separ.). Ranatra nigra H. Seh. = R. /<«£■« Beauv.; Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX. p. 440. Ranatra linearis und übrige Ra^uttra-Xxien , mimetisch. Reuter, Ofv. Finska Vet. Soc. Förh. XIX. p. 191. Nepa cinerea \j. Protective Farbenähnlichkeit ; ibid. p. 143. 524 F. Arthropoda. Familie Notonectidae: Enithares maculosa n. sp. , Madagascar . Distant, Trans, ent. Soc. 1879, II, p. 216. Taf. V, Fig. 7. E. glauca u. sp., Abyssinien, Bolivar, An. Soc. Esp. Hisl. Nat. Vni, p. 145. Anisops fiiscipejmis n. sp., argentinisclie Republik. Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 70 und Hern. Arg. p. 198. Notonecta irrorata n. sp. , Nordamerica , Uhler, Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XIX. p. 443. Plea maculosa n. sp., argentiniscbe Republik, Berg, 1. c. p. 77 u. 19',). Notonecta ntgosa Fieb. var. plagiata et cordigera = Ä''. insulata Kirby ; Ühler, 1. C. p. 442. Notonecta variabilis Fieb. var. maciilata = N. unchdata Say, ibid. Familie C o r i s i d a e : Corisa caspica n. sp., Transcaucasien, v. Horwath in Schneiders Beitr. z. Kennt. d. Cauc. p. 54; C Jakovleffi u. sp., Transcaucasien, v. HorAvath, Sitzber. d. Ges. Isis in Dresden, In. II, p. 4 (Separ.); C. vittipenyiis , fallax und belltia nn. spp., China, v. Horwath, Hern. Het. a D. Xanthus coli. p. 11 (Separ.) ; C. Harrisü n. sp., Nord- America, Uhler, 1. c. p. 444. Die Corisiden Belgiens, 18 Arten, darunter eine dubiöse, als C. cavifrons Thoms. bestimmte; Lethierry & Pierret, Ann. Soc. ent. Belg. 1879, p. 21 u. 22. Corisa lugubris Fieb. neu für Spanien, Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. Vni, p. 174. Corisa Geoffroyi Leach , Sahlbergi Fieb. und Fabricii Fieb. neu für Ligurien : Ferrari, Ann. Mus. Civ. Gen. XII, p. 71. Die Corisiden Caucasiens, 9 Arten, unter denen auch C. tratisversa lUig. ; Jakov- leff, II0.1. KaBK. Kp. p. 172—174. Corisa assimilis Fieb. und carinata Sahlberg auch in Transcaucasien gefunden: V. Horwath, Schneiders Beitr. z. Kennt, d. Cauc. p. 84. Familie Cicadidae: Douglas, J. W., Note on tlie synonymy of Cicada montana Scop. in : Entom. Monthly Magaz. Vol. 15 p. 209—210. Eine Discussion über die generischen Namen dieser Art: Cicadetta Kol. nee Fieb., oder Mekmopsalta Stäl, J. Sahlb. nee Kol., oder Cicadetta Fieb. nee Kol., oder ein neuer Name. Strecker, H., The Cicada in Texas, in: Science News. Vol. 1. Nr. 16. p. 2.56. Enthält die bekannte Lebensgeschichte der Cicada septemdecim. Neue Arten ; Odopoea insignifera, argentinische Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 135 u. Hem. Arg. p. 203. Tettigades cinnabarina, argentinische Republik, ibid. p. 137 u. 205. Fidicina gastracanthnphora , pullata , bonoerensis imä. pusilla , argentinische Republik. ibid. p. 138—140 und 206— 209. Tympanoterpes sibilatrix, argentinische Republik, ibid. p. 141 u. 210. Proarna dactyliophora , argentinische Republik, ibid. p. 143 u. 211, Carineta diplographa, argentinische Republik, ibid. p. 144. Platgpleura Madagascariensis , Madagascar, Distant, Trans, ent. Soc. 1879, U, p. 217, Taf. V, Fig. 9; P. insignis, Upper Tenasserim , Distant, Journ. As. Soc. of Bengal, XLVHI, part H, p. 39. Taf. H, Fig. 2. Hyenches thoracica, Upper Tenasserim, ibid. p. 39. Taf. II, Fig. 3. Melampsalta Mangu, New Zealand, Buch. White, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 214. 9. Hexapoda. II. Hemiptera. dj Systematisches und Descriptives. 525- Synonymisches, etc.: Cicatia ßexicosta Stäl = C. Zealandica Boisd. = C. mdivulsa Walk. = Melampsalta ctngtilafa Fabr., ibid. p. 213 ; C. snicea "Walk. = M. scidcllaris Walk. ; C. Cit- tora Walk. = C. ochrina Walk. = M. muta Fabr., ibid ; C. duplex Walk. = C. arche Walk. = M. Telxiope Walk. ; C. rosea Walk. = C. hilinea Walk. = M. aiigiista Walk.^ ibid. p. 214. Cicada crassimargo Spin. = C. ercmopliila Phil. = Tettigades chilensis A. et S., Berg, 11. cc. p. 137 u. 204. Cryptotympana recta Walk, abgebildet von Di st an t, Jouru. As. Soc. BengaL XLVm, Taf. II, Fig. 4. Geographisches: Tibicina nigroncrvosa Fieb. neu für Spanien und Portugal, Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 175. Tibicma nigronervom Y'ith. und Ciradetta dhnissa Hagen, neu für Transcaucasien, V. Horwath in Schneiders Beitr. z. Kennt, d. Cauc. p. 84 u. 85. Die Cicadiden Neu-Seelands, ü Arten, alle aus der Gattung Melampscdla ; Bucha- nan White, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 213 u. 214. Die Cicadinen der argentinischen Republik. 13 Arten, Berg, 11. cc. p. 135 — 144 und 203—213. Familie F u 1 g o r i d ae : Fieber beschreibt in Les Cicadines d'Eiirope, Troisieme partie, [Revue et Mag. de ZooL T. 6, p. 270 — 312) die europäischen Arten folgender Gattungen: Asiracor Latr. (eine Art), Araeopus^T^m. (2), Tropidocep/iala Stal (1 , Megcnnelus Fieh. (2), Stenocarenus Fleh . (3), KelisiaFieh. [1] , Dclp/tacinus Fieb. (1), C/doriona Fieh. (5), Et/ides Fieh. (2), Kortmts Fieh. (1), Eurgsa Fieh. (3), Co^n. melus Fieh. (T. Oonuna n. g. , Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII, p. 180 und Hern Arg. p. 2iG : Inter Acmoniam et Alipheram ; corpus ovatum ; fronte transversa, sursum nonnihil ampliata, apice profunde marginibusque indistincte siuuata , rugis duabus basa- libus et mediis transversis carinisque tribus longitudinalibus obsoletis , una basi, alteris apice ; clypeo basi utrinque rotundato , apicem versus leniter inflexo ; me- souoto cariuis quatuor obliquis : tegminibus opacis valde convexis ; pedibus validis, anticis mediisque sat compressis. femoribus posticis abdomine fere duplo longiori- bus. Typus: 0. badia n. sp., Buenos Ayres. ibid. Cixiosoma n. g., ibid. p. 1S5 u. 220: Gen. Cixius affinis; carina media frontis per- currente apice ocello destituto ; fronte clypeoque conjuuctim sulj-ellipticis : an- tennis longiusculis , articulo secundo magno subgloboso ; tegminibus marginibus lateralibus subparallelis , vena radiali in tertia prima tegminis , vena ulnari inte- riore ante medium furcatis. Typus: C. platensis n. sp. , argentinische Republik, ibid. p. 186 u. 221. Aulocorypha n. g., ibid. p. 180 u. 221 ; Subfam. Cixüna: capite ba§i truncato ; ver- tice latitudine duplo longiore. coucavo. sursum sensim leviter angustato , basin versus carinato ; fronte longa apice subsinuato ocello destituto, carina percurrente. Typus: A. punchdata n. sp., argentinische Republik, ibid. p. 187 u. 222. Aka n. g., Buch an an White in Ent. M.Mag. Vol. 15. p. 210. Prope genus J/y«- dus Stäl: corpus oblongum, capite pronoto angustiore, vertice obtuse prominente, margine postico angulariter sinuato , disco carina longitudinali , utrinque carina crassiore iulermedium antice attingente, antice foveis tribus ovalibus . media mi- nima; fronte clypeoque ellipticis, marginibus elev.-stis, carina media in medio fron- tis furcata; antennis parvis, articulo secundo globoso ; oculis sul)tus emarginatis : ocellis duobus distinguendis : pronoto carina centrali valde elevata, utrinque carina a margine antico prope carinam centralem emissa , duplice curvata et prope au- gulum posticum exeunte ; scutello carina centrali ante apicem evanescente, utrin- 5 26 F- Arthropoda. que cavina obliqua : tibiis posticis iuermibus. Typus: CixhisßnitinuisV^SiXk. aus Neu-Seelancl. Semn u. g., ibid. p. "217. Prope genus Duilius Stäl: corpus oblongum , capite pro- notö sat latiore , autice distincte rotundato- prominente : vertice transversim ob- longe, carinis duabus transversis sat curvatis, anteriore medio nonnihil depresso, margine postico capitis recto ; fronte trapezoidali , apice latiore , ibique clypei basin utrinque superante, lateribus acute marginatis, disco valde convexo; clypeo convexissimo , fere semigloboso, lateribus acute marginatis: oculis subtus sat si- nuatis: ocellis duobus: antennis infra oculis insertis, brevibus, articulo secundo globoso: prouoto brevi. margine postico sinuato. autice utrinque ad carinam lon- gitudiualem pone medium marginis antici depressionibus duabus punctiformibus : scutello tricarinato, centrali pone medium evauescente; tegminibus angustis : tibiis posticis Sspinulosis. Typus: S. clypeatus n. sp., Neu-Seeland, ibid. Agandecca n. g. , ibid. Gen. Messeis 8täl affinis: corpus oblongum; capite pronoto angustiore: vertice longitudine multo latiore, obtusissime angulatim prominente, disco concavo, carina longitudiuali obsoleta, antice distinctissime transversim carinato, foveis duabus triangularibus inter carinam et froutem, margine postico angulariter sinuato: fronte clypeoque anguste ellipticis, margine carinatis, carina media instructis ; fronte basi apiceque aeque latis : oculis subtus vix emarginatis : antennis brevibus articulo secundo globoso: pronoto brevissimo carina centrali, carina utrinque laterali oblique curvato margiuem posticum profunde angulariter sinuatum haud attingente ; scutello tricarinato: tegminibus apice rotundatis: tibiis posticis Spina unica parva spinulisque apicalibus. Typus: A. annecfens n. sp., Neu-Seeland, ibid. p. 218. Cona n. g., ibid. p. 2 IS. Subfam. Belphacma: Corpus oblongo- ovale; capite pro- noto multo angustiore; vertice sub-quadrato, dimidio oculi latitudine angustiore, margine postico recto , disco carina fere A-formi carinaque alia longitudiuali de- biliore, interdum sub-obsoleta : fronte elliptica , basi et apice truncata , lateribus acute carinatis , disco carinis duabus basi apiceque sensim approximatis ; clypeo marginibus carinatis, disco carinato vel convexo; oculis dimidio longitudinis ultra marginem posticum verticis extensis ; antennis longis, sat compressis, articulo secundo primo pauUo longiore ; pronoto brevi , margine antico truncato , tricari- nato , carina laterali duplice curvata , a medio marginis antici ad angulum posti- cum extensa: scutello quinque-carinato. Typus: C. coelata n. sp., Neu-Seeland. ibid. p. 216. Neue Arten: Homahcepluda intermedia , Zanzibar, Bolivar, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 146. Aphana novemmaculata, West-Africa, Distant, Trans, ent. Soc. 1S78, IV, p. 328. Polydictya maculata West-Africa, ibid. p. 323. Acanonia chloris , argent. Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VUI, p. 210 und Hem. Arg. p. 228. Ormenis Cestri, argent. Republik, ibid. p. 211 und 229. Byllis proxima, argent. Republik, ibid. p. 212 und 230. Hyalesthes Mlohosiewicd, Persien, Signoret, Ann. Soc. ent. France, Ser. V, T. IX, p. CXVI Oryerws Pererü, Spanien, Bolivar & Chi CO te, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII. p. 177, Taf. lU, Fig. 4. Megamdus leptus , Böhmen, Fieber & Reib er, les Cicad. d'Europe in Revue et Mag. Zool. Ser. III, T. VI, p. 279. Kelisia melanops , Italien, ibid. p. 285; K. Bnicki, Italien, ibid. p. 290. Kornms pyrenaea, Pyrenaeen, ibid. p. 306. Libtirnia cognata [Fieber hat schon früher eine L. cognata beschrieben, welche in- 9. Hexapoda. II. Homiptera. dj Systematisches und Desoriptives. 527 dessen mit L. Anbei Vevv. synonym ist^: L. tmivittata, xiphios, nigricula, nimbata, alle aus der argentiu. Republik, Berg, 11. cc. p. ISS — 191 und 223 — 227. L. fuscotermimita, Buenos Ayres, Berg, Hern. Arg. p. 29(3. Synonymen: Fulgora J/iVr?VBurm. = Laternaria luctfera Germ. Als Varietät wird Fulgora Set— r///« Spin, fraglich angeführt, Berg, 11. cc. p. 178 und 214. Fulgora tuba Germ. = Enchophora recurva Oliv., ibid. p. 178 und 214. Li/stra Dianae Germ. = Acraephia turca Fabr., ibid. p. 179 und 215. Geographisches: Lihurnia paryphasma Flor aus Finland, Reuter, Ann. Soc. ent. Fr. Ser. V, T. IX, p. XLUI. Tettigometra obliqna Panz., Delphax striatella Fall, und D. sordidida Stäl neu für Belgien, Bull. Soc. ent. Belg. Se'r. II, Nr. 66, p. 16 und Nr. 71, p. 17. Helicoptem margmicoUis Spin., Cixius pimcola Duf. , simplex H. Sch., Oliarus 5- co- siatus ? Dwf . , Ccdoscelis dimidiata? Costa, Ommaiidiotus Falleni ^i-k\ (bisher nur aus Südl. Rußland, Issus hteus Fleh., HysterojJterum fuscovenosum Fieb., H. macxdi- frons M. et R.. Tettigometra afra Kbm., T. sulphurea M. et R., T. bracJn/cephala Fieb., T. impressi/rons M. et R., 7'. bifoveolata Sign, auch in Spanien gefunden. Bolivar & Chicote. An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 175 — 179. Abgebildet sind 1. c. : Caloscelis dimidiata'^. Costa, Taf. II, Fig. 5. Araeopus crassicornis, Taf. III, Fig. 5, Oinmatidiüiusdissimilis Fall, und Falle7ii &ta.\ , Taf. UI, Fig. 8 u. 9. f'ixius vitripcnnis Kbm. und Mgcterodus intricatus Still auch in Transcaucasien ge- funden; V. Horwath in Schneiders Beitr. z. Kenntn. d. Cauc. p. 85. Die Fulgoriden der argentinischen Republik, 26 Arten, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII, p. 178—192, 209—212 und Hem. Arg. 213—231, 296. Fam. Cercopidae. Oistant, W. L., Description of a new Homopterus Insect belonging to the Genus Cosmoscarta. in: Journ. Asiat. Soc. Bengal. XIA^I. p. II. Neue Arten : Considia sectmda , argent. Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII, p. 213 und Hem. Arg. p. 231. Tomaspis Katzensteinii . entreriuna, correntina, Aguirrei, Perezii, argenti^ui und Knob- kmchii, alle aus der argent. Republik, ibid. p. 214 — 219 und 233 — 237. Sphenorhina costarice7isis und conspicua nn.spp. Central- America, Distant, Ent. M. Mag. Vol. 16 p. 61 und 62. Phymatostetha insigtiis, Ceylon, und Ph. binoiata, Ostindien, Distant, Trans, ent. Soc. 1878, IV, p. 322. Cosmoscarta borealis, Khasia Gebirge, und Moorei, Sikkim, ibid. p. 321; C. Masoni Tenasserim, Distant, Journ. Asiat. Soc. Bengal. XLVII, part. II, und ibid. XLVIII. Part II, p. 40, Taf. II, Fig. 6; C. tricohr^i. F. etS., varietas, Tenas- serim. ibid. p. 40, Taf. 11, Fig. 5. Aphrophorajactator, Neu-Seeland, Buch. White, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 214. Machaerola Spangbergi, Silhet, gupionata (Stäl), Australien, punctidata, Silliet Un4 punctatoncrvosa, China, Signoret, Ann. Soc. ent. France, Ser. V, T. IX, p. XLVIII und XLIX. Synonymisches etc. Cercopis gigas Sign. = CephisKs siccifolii(s Walk., Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII, p. 219 und Hem. Arg. p. 238. Die Cercopiden d. Argentin. Republik, 10 Arten, Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII, p. 213—219 und Hem. Arg. 231—239. 528 F- Arthropoda. Die Cercopiden Neu-Seeland's, 4 Arten (Gatt. Aphrophora und Philaeyius), Bucha- nan White, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 214 und 215. Farn. Membracidae. Distant, W. L., Description of some new Homopterous insects from Central- America, be- longing to the family Membracidae. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 1(5. p. 11 — 12. Diese sind : Adippe maculata, Polyglypta Godmani, Telamona Salvmi und Hyphinoe cornuta. Die Membraciden der argent. Republik werden von Berg verzeichnet in An. Soc. Cient. Arg. VIU, p. 220—226 und 241—245 sowie in Hern. Arg. p. 238—249. 18 Arten, von denen neu : Cyphonia colenophora und C. bojiaerensis, An. Soc. Cient. Arg. Vin, p. 221 und 222, Hem. Arg. p. 239 und 240. Acutalis variabilis, An. Soc. Cient. Arg. VIU, p. 225 und Hem. Arg. p. 244. Memhracis ßavicmcta Germ. ^=: M. atomm-iaGfQYm. = Darnis (Hebetica) convoluia Oliv. ; Berg, An, Soc. Cient. Arg, VUI, p. 241 und Hem. Arg. p. 245. Fam. Jassidae. Signoret, V., Essai sur les Jassides Stal, Fieb. et plus particulierement sur les Acoceplialides Puton. 1. Partie in: Ann. Soc. entom. de France. 5. Ser. T. 9. p. 47 — 92. Tab. I et n. — Id., Suite. Ibid. p. 259— 2S0. Tab. VII et VIII. Der Verfasser nimmt als Basis seiner Classification die Cataloge Fiebers und Puton' s an, weicht aber in der Begrenzung der Acocephaliden etwas ab ; so ist für ihn die Gattung Mesodicm Fieb., welcher mit Xerophloea Germ, synonym ist, keine Acocephalide ; Errhomenm Fieb. und Chiasmus M, et R. (synonym mit Atractotypus Fieb.) werden besser unter die Tettigoniden gestellt. Dagegen werden Platymetopius Burm. , Psegmatus Fieb. und Parubolocratus Fieb. mit den Acocephaliden zusammengebracht. Rhytistylns Fieb. und Paramesus Fieb. sind als Tettigoniden angesehen; Hecalus Stäl tritt mit Eupelix Germ, unter die Aco- cephaliden ein. — Die Familien der Jassiden werden von Signoret kürzlich folgender Art characterisirt : TJlopides : Ocelli nuUi, pedes vix pubescentes vel spinulosi. Paropides : Ocelli in cavitate ad marginem anticum capitis. TeUigoyiides : Ocelli in vertice prope marginem posticum et inter oculos positi. Bythoscopides : Ocelli in facie inferiore capitis. Acocephalides : Ocelli ante oculos et in margine autico magis minusve angulato capitis vel ad hunc marginem positi. Jassides: Ut Acocephalides, sed vertice a fronte haud margine angulato separate. Der Verfasser gibt p. 50—53 eine Tabelle der Gattungen; folgende sind neu: Spunyheryia p. 51 (später Sjjangberyiella p. 273j, Reuteria p. 51 (später 7ie?/^e- riella), Ectomops, Chelusa, Thnmsonia,, Distantia, alle p. 51, Fieberia '^. 52 [der Name schon früher von Jakovleff auf Heteropteren angewandt) ; Coclidiodes und Macroceps p, 53. Beschrieben und abgebildet sind : p. 53 — 92 und Taf. I und II: Eupelix mit 3 Arten, Charcariacephalus mit 1, Cephalus mit 1, Acocephalus mM 9, Anoscoptis mit 2, Siroyigylocephalus mit 2; p. 259 — 280 und Taf, VII und VUI: Cephalelus mit 1, Dorydimn mit 2, Dorycephalus mit 1, Hecalus mit 6, Spa^igber- giella mit 1, Parabohcratiis mit G Arten. Bisher unbeschrieben sind 5 Species. Spängberg, Jac, Species Jassi Generis Homopterorum. in: Öfvers. k. Vet. Akad. Förh. 1878. Nr. S. p. 3—40. 61 Arten werden beschrieben, unter denen 28 neue. Spängberg, Jac, Homoptera nonnulla americana nova vel minus cognita. in: Öfvers. k. Vet. Akad. Förh. 1879. Nr. (i. p. 17—26. Mit Taf. XV. u. X\T. 9. Hexapoda. II. Hemiptera. di Systematisches und Descriptives. 529 I Ein neues Genus und 8 neue Arten. Abgebildet sind : Taf. XV : Petalopoda annulipes und pic(if?-07rs nn. spp., Fig. 1 und 2 ; Terulia ferruginea Stal und nigripes Stäl, Fig. 3 und 4; Taf. XVI: Terulia fasciaticollis Stäl, elegans und pulchella nn. spp., Fig. 5 — 7; Jassns borealis, tnijsticiis \m([ graiiosits nn. spp., Fig. 8 — 10. Die hübschen Tafeln sind von Signoret und Clement colorirt. Die erörterten Arten stammen theils aus Nord-, theils aus Süd-America. Die Jassiden der argentinischen Kepublik, 4ü Arten, sind von Berg verzeichnet: An. Sog. Cient. Arg. VIII, p. 245 — 272 und Hem. Arg. p. 249 — 276. 27 neue Arten . Die Jassiden Neu- Seelands, nur zwei Arten Gatt. Donjdium und Athxjsanus)^ Buchanan White , Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 215. Subfam. Ulopina: Ulopa reiiculata Fabr. auf Calluna vulgaris lebend imitirt in Farbe und auch etwas in Gestalt eine verwelkte Blume der Calluna. Reuter, Öfvers. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 192. Subfam. Bythoscopina. Jassus fruiicola [= Bythoscojms ßavicollis Linn.] wird als neu für Norwegen (!) von Sch0yen angeführt, Supplem. p. S. Idiocenis decipiens Fieb. neu für Belgien, Bull. Soc. ent. Belg. Ser. II, Nr. 71, p. 17. Idiocerus taeniops Fieb., ustulatus M. etR., aurtileiiius Khm., Macropsis jtrasinaYabv., scuiellaris Fieb., Agallia sinuata M. et R., Pediopsis dispar Fieb. neu für Spanien; Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIII, p. 181. Idiocerus Herrichi Kbm., elegans Flor und ajyinis Fieb. (!), Agallia reticulata H. Sch. (!) auch in Transcaucasien gefunden; v. Horwath, Beitr. z. Kenntn. d. Cauc. p. 85; Idiocerus sciirra Germ, und trifasciatus Kbm. ebenda; v. Horwath, Sitzber. d. Ges. Isis in Dresden 1S7 9. I und U. Subfam. Tettigonina. Tettigonia tribunicia, corisrdai-is, missio7izim, Doeringii [auch die Larve), xanthophis. ca- pifanea und argentina nn. spp.; argentin. Republik, Berg, An. Soc. Cient. Arg. Vin, p. 246 — 251 und Hem. Arg. p. 250 — 256. T. alhomacula, scutellata, co- stariceyms und rufofasciata nn. spp., Ceutral-America, Distant, Ent. M. Mae:. Vol. 16. p. 62 und 63. Die Gattungen Errhomenus und Chiasmus M. etR., ebenso wie R/igiisti/his Fieh. und Paramesus Fieb. werden von Signoret zu den Tettigoniden gezählt; Ann. Soc. ent. France. Ser. 5. T. 9. p. 47 — 48. Tettigonia pulcherrima Blanch. = T. variegata Fabr.; Berg, An. Soc Cient. Arg. Vin. p. 252 und Hem. Arg. p. 256. Xerophloca grisea Germ. = X. viridis Fabr.; Berg, ibid. p. 253 u. 257. Penthimia atru Fabr. Die Eier werden auf Weinreben in zwei Reihen gelegt und mit Erde bedeckt; wurden oft für Phylloxera angesehen (!); Lamie, Act. Soc. Linn. Bord. Vol. XXXU. p. CHI. Subfam. Acocephalina. Scott, J., On certain British Hemiptera Heteroptera. Revision of the genus Eupclix. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 231—233. Drei Arten. Neue Gattungen und Arten : Spängbergiella n. g.; Signoret, 1. c. p. 273: capite ante oculos valde prolongato. latitudine longiore, margine tote non canaliculato ; ocellis in ipso margine capitis positis ; clavo tegminum vena unica. Hecalo Stal affinis. Vielleicht synonym mit Adiotoma ^"^xn. Typus: S. vulnerata \]h\QX , ibid. p. 274. Taf. VIU. Fig. 29 (in der Tafel unrichtig S. Lacerdae genannt) . Zoolog. Jahresbericlit 1S70. 34 530 F- Arthropoda. Cephalius frontalis (Fieb.), Constantineli ; Signoret, ibid. p. 64. Taf. I. Fig. 5. Acocephnlus Sahlbcrgi, Daurien ; ibid. p. 72. Taf. II. Fig. 11. A. assimüis (Fieb.), Süd-Frankreich, Corsica, Algier; ibid. p. 75. Taf. II. Fig. \2>\ A. duhins, argent. Republik; Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 259 und Hem. Arg. p. 264. Von A. alhifrons Linu. beschreibt Signoret 19 Varietäten, theilweise benannt: fuliginostis^QY (mss.j, assimilis Fieb. Cat., subrusticus Ya\\., obliquus Germ., bifas- ciatus Yiob . , dispa?' Y\Qh . , apicalis Y'ith . , albiger? Gevm., confiisus Khm. , arcuatus Kbm., co7ispersus Key , m'ffrojnmckitus Zeti. , concmnus Cnvt. , livens Zieit.; Signoret, 1. c. p. 79—81. Dorydmm Westwoodi, New-Zealand ; Buchanan-White, Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 215. Hecalus Lynchii, argent. Republik; Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 26S und Hem. Arg. p. 273. Parabolocratus flavidus , Nord- America, und P. aegyptiacus, Aegypten ; Signoret, 1. c. p. 276—277. Taf. VIII. Fig. 31 und 32. Platymetopius longiceps, argent. Republik; Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 267 Hem. Arg. p. 272. Fieberia pxdcherrima, argent. Republik; Berg, 11. cc. pp. 270 u. 275. Synonymisches. Die Gattung Mesodicus Fieb. = Xerophhea Germ, ist nach Signoret keine Aco- cephaline ; die Ey-rhomenusY'iQh. und C/üasimis M.. etR. = Atmctotypiis Fieb. sind Tettigoninen, ebenso wie -ß/^y^^M^y/ws Fieb . ; Signoret, 1. c. p. 47 — 4S. Die Gattungen Hecalus Stäl und Platymetopius Burm. werden von Signoret zu den Acocephaliuen gebracht ; ibid. p. 48. Eupelix spathulata Germ. = E. depressa Fabr.; E. fuliginosa Oliv. = cuspidata Fabr.; Signoret, 1. c. pp. 54 u. 57. Acocephalus variegatus Fabr. = nervosus ^chr . , ibid. p. 62 ; A. variegatus (^ Fieb. et Put., Catal. = carinatus Stäl, ibid. p. 65; A. interruptus Fieb. Catal. uec Scott (nee nigritus Kbm.) = A. bifaseiatus Linn., ibid. p. 66; A. nigritus Kbm. = A. tricinctus Curt., ibid. p. 68 ; A. bifaseiatus Fieb. et Put., Catal. = A. trifasciatus Fourcr. [welche von A. albifrons Linn. gut verschieden ist]; A. disparH. Seh. var. = A. elongatus Leth. , ibid. p. 74 ; A. testudo Curt. = concinnae Curt. = arcuatus Curt. = confusus Kbm. = nigropunctatus Sahlb. = albifrons Sahlb. = polystolus Scott = ornatus Fieb., Catal. = A. albifrons Linn., ibid. p. 76. Acocephalus bistriatus Germ. = transversalis Fourcr. =? albiger Germ. = arenicola Marsh. = albifrons Scott = serratidae Fabr. = Anoscopus bru7i7ieo - bifaseiatus Geoffr., ibid. p. 82; A. costatus^sX^. = histriotiicus Fabr., ibid. p. 84; A. rivularis Germ. = ßavostrigatus Donov., ibid. p. 85. Strongylocephalus agrestis 8sih.\h . necFall. =S. MegerleiFieh. et Scott, ibid. p. 91 — 92. Geographisches: Pkoktaera [= Acocep/ialus] rusticus und histrionicus neu für Norwegen; Sch0yen, Supplem. p. 8. Stegelytra alticeps M. et R. , S. Putoni M. et R. sammt Dorydium lanceolatum Burm. in Spanien gefunden; Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VIU. p. 182. Subfam. Gyponina. Epiclines bdellostoma n. sp., argent. Republik; Berg, An. Soc. Cient. Arg. VHI. p. 253 und Hem. Arg. p. 258. Gypo7ia Spängbergi n. sp. , laticeps (Spängb.) n. sp. , binotulafa n. sp.; Berg, An. 'Soc. Cient. Arg. VIII. p. 254 — 257 und Hem. Arg. p. 259—261; G. laticeps 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Dcscriptives. 531 n. sp., östl. Banda Inseln ; Spangberg, Öfv. K. Vet. Akad. Förh. 1879. Nr. 6. p. 17. G. fusi/onnis Spaugh. (j^, ibid. p. 18. Subfam. Jassina. Abgebildet sind: Deltocephalus Frauen/eldi Fieh. und pictipennis Kbm.; Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. VUI. Taf. III. Fig. G und 7. Neue Gattungen und Arten. Petalopoda M. g. , Spängberg, Öfv. K. Vet. Akad. Förh. 1879. Nr. 6. p. 18: Teruliae Stäl affinis , pedibus mediocribus , femoribus tibiisque anticis valde com- pressis, foliosis, ad basin sat angustis, apicem versus valde dilatatis et ampliatis ; Typus: P. annulipes und P. pictifrons nn. spp., ibid. p. 18 — 19. Taf. XV. Fig. l und 2. Terulia elegans . Bogota, und T. piilchella, Bogota; Spängberg, 1. c. p. 23 — 24. Taf. XVI. Fig. 5 und G. Jassus borealis, Nord-America : mysticus, Peru; gratiosiis, Mexico, ibid., p. 24 — 25. Taf. XVI. Fig. S — 1 0. J.formosus (Sign.) , Rio- Janeiro, p. 2 ; Signoreti, Rio Janeiro, p. 4 ; elegans, Rio negro, p. G ; moestus, Bolivia, Bogota, p. 8 ; truncatiis, Bogota, p. 9 angulatus, Brasilien, St. Paul, p. 10 ; a/ricanus, Prinzen-Insel, iindßavicosia, Peru p. 13; meditabundus, Brasilien, und jKillidiceps, Bogota, p. 15; lugubris, Cayenne p. 16 ; varicolor, Bogota, p. 17; pustnlata, Mexico, p. 18 ; melanotus , Georgien, p. 19 fuscipennis, Nord-America, p. 21 ; deplanahis, Ost- Indien, p. 24 ; fasciatipennis Mexico, p. 26 ; Stälü, Bogota, p. 26 ; niger, Columbien, p. 27 ; trivittatus (Sign.) Rio negro, p. 28; macuUpennis, Bogota, p. 29; areatus, Bogota, p. 31; j^O'truelis Bogota, p. 32 ; sordidulus, Bogota, p. 34 ; vitäpennis, Bogota, p. 35 ; jjmipercula Ceylon, p. 35; ochripes, Neu-Guinea, p. 36; Spängberg, 1. c. 1878. Nr 8 Athysaniis coronatiis, maximus, fraterculus, desertortim wnd picimis , argent. Republik Berg, An. Soc. Cient. Arg. VIII. p. 261—263 und Hern. Arg. p. 265 — 267 ^. we^a^;«, New-Zealand ; Buclianan-White, Entom. Monthly Magaz. Vol 15. p. 215. Deltocephalus sexpimctahcs , variegatus , gefiiilis , venosulus und respublicanus , argent. Republik; 11. cc. pp. 264 — 267 und 268 — 271. Typhlocyba photophila und T. salinarum , argent. Republik; 11. cc. pp. 269 und 273—274. Synonymisches etc. Der Gattungsname Dicranonetira Hardy muss statt Notus Fieb. acceptirt werden ; Douglas, Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 253. Coelidia nigrina Stäl = (^ des Jassus adspersus Stäl; Spängberg, Öfv. K. Vet. Akad. Förh. 1878. Nr. 8. p. 21. Typhlocyba blandida Rossi und tiliae Geoffr. , Bemerkungen über den specifischen Unterschied dieser Arten. J.W.Douglas, Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 253 — 254. Typhlocyba nitidtila Fabr., eine Varietät dieser Art wird als Synonym mit Anoniia iVorg'j^eft' Leth. fraglich aufgeführt; ibid p. 254. Geographisches. Typhlocyba rosea Flor muss aus der brittischen Fauna gestrichen werden ; Douglas, ibid. p. 254. T.debilisDowgX., brittische und französische Locale angegeben; ibid. Dicrnnoneura aureola Fall., neu für Britannien, in Schotland gefunden ; Norman , ibid. p. 256; Douglas, ibid. p. 202. Deltocephalus sahulicola Curt. in Nord - Frankreich gefunden; Reuter, Ann. Soc. entom. France. Ser. 5. T. 9. p. XLIII. Athysanus ocellaris Fall. , Chlorita ßavescens Fabr. und Deltocephalus punctum Flor, neu für Belgien; Bull. Soc. ent. Belg. S. II. Nr. 66. p. 16 und Nr. 71, p. 17. 34» 532 F- Arthropode. Thamnotettix coronifera Marsh., vitripennis Flor, Ai/iysamts quadratns Forel , limbatus Fieb., ohsoletits Kirsclib., ho-idus Fieb., Deltocephalus Frauenfeldi Fieb., 7J2W?/>em??V Kbm., breviceps Kbm., strilfrons Kbm., jiauxellus Fieb., litteus M. et R. , Eupteryx Curtisxi Flor, Typhlocyha Pandellei Leth., Zygina limaris M. etR., auch in Spanien und Portugal gefunden: Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Eist. Nat. VIU. p. 182— 1S3. Deltocephalus formosxis Stäl var. Ste'miiYi^. aus Transcaucasien ; v. Horwath, Schneiders Beitr. z. Kenntn. d. Cauc. p. 86. Biologisches. Typhhcyba quercus Fabr. lebt auch auf Kirschen; Typhlocyha gratiosa Boh. , auf Buchen ; T. Dovglasii Edw. lebt auf Buchen ; Douglas, Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 254. Eupteryx stachydearmn'RsiYäy, melissae Curt., villatus \m(\. jnctiis leben alle auf Melissa officinalis; ibid. p. 254 — 255. Farn. Psyllidae. Scott, J., Description of two new European Species of Psyllidae. in : Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 265—267. , Description of a new Species of Trioza. Ibid. Vol. 16. p. 82. , Description of a new Species of the Family Psyllidae. Ibid. p. 84 — 85. , Description of the nymph of Spanioneitra Fojiscolomhei Förster, Family Psyllidae. Ibid. p. 85—86. , Description of the £. o{ Trioza atriplicis lAcYvt. Ibid. p. 114 — 115. Lichtenstein, J. W., Description of a new Species of Trioza. Ibid. p. 82. Low, Franz, Zur Systematik der Psylloden. in: Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1878. p. 585—610. Mit 1 Tafel. P. 607 — 6 1 0 gibt der Vefasser eine sehr instructive Tabelle zur Bestimmung* der Subfamilien und Genera der Psylloden. Die ganze Familie läßt er in vier Subfamilien zerfallen, nach folgendem Schema : 1. Alis anticis petiolo cubiti praeditis. 2. Alis anticis petiolo cubiti destitutis. Triozinae. 2. Petiolo cubiti parti discoidali subcostae aeque longo vel hac longiore. 3. Petiolo cubiti parte discoidali subcostae distincte breviore. Psyllinae. 3 . Oculis ultra marginem capitis lateralem semiglobositer prominentibus ; vertice latitudine breviore. AphaJarinae. Oculis in capite insertis, supra marginem lateralem haud promiuentibns ; vertice latitudine longiore ; corpore magis elougato. Livüvae. Die Subfamilie /v?Vw?ae besteht nur aus 1 Gattung, Z/rmLatr., die Subfam. Aphalarinae aus 4, nämlich Psyllopsis n. g., Euphyllura Forst., Rhinocola Forst. und Aphalara Forst.; die Subfam. Psyllinae aus Homotoma Guör. := Anisostropha Forst.). Diajihora n. g., Calophya n. g., Amblyrhina u. g., Livilla Cnvt., Alloe- oneura n. g., Spanioneura Forst., Psylla n. g., Floria n. g. und Arytaena Scott: die Subfam. Triozinae umfaßt 2 Genera : Trioza Forst, und Bactericera Put. Näher beschrieben sind: Psyllopsis n.g., p. 587, Taf. IX, Fig. 1 — 5 [im Psylla fraxinicolu Forst, p. 588, fraxini lAfin. p. 590, discreparis Flor p. 590); Fluria n. g. p. 590, Taf. IX, Fig. 6 — 8 für Psylla jjyrenaea Mink p. 592, spariiisuga Put. p. 593, vittipennella Reut. p. 593 und spectabilis F\OY p. 594); Alheoneura n. g. p. 594, Taf. IX, Fig. 6, 7, 10 (für Psylla radiata Forst, p. 596); Arytaena Scott p. 596, Taf. IX, Fig. 11 und 12 mit A. genistae Latr. p. 597 ; Calophya n. g., p. 59S, Taf. IX, Fig. 13 und 14 (für Psylla rhois Low); Amblyrhina n. g. p. 599, Taf. IX, Fig. 15 (für Pstßla torifrons Flor p. 600): Psylla sens. strict. p. 600, Taf. IX, Fig. 16 — 20 (die Arten sind nicht beschrieben, nur nebst zahl- 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 533 reichen synonymischen Angaben verzeichnet, ihre Begründung wird in einer später erscheinenden Arbeit erörtert werden ; dem Verfasser sind 44 Arten be- kannt; räthselhaft sind 20 meistens von Förster, Rudow und Thomson be- schriebene Species.}; Diaphora n. g., p. ß03, Taf. IX, Fig. 22 — 25 (für B. Putoni n. sp. p. 605) . Die neuen Gattungen basiren sich auf folgende wesentliche Charactere. Psyllopsis generi Aphalara quam Psylla multo magis affinis : petiolus nempe cubiti parte discoidali subcostae longior vel huic aequo longus ; a generibus reli- quis subfamiliae Aphalarinae conis frontalibus mox distincta. Floria a reliquis generibus subfam. Psi/llmac non solum alis longis aeque latis et ramo secuudo furculae secundae in apice alae exeunte, sed etiam praecipue conis frontalibus, vertice notisque thoracis in eodem piano horizontali positis divergens. AUoenneura generi Homotoma venarum directioue in alis superioribus similis, ab Omnibus reliquis subfam. Psyllinae tamen ramo secundo furculae secundae in margine antico alae exeunte divergens ; ab Homotoma funiculo antennarum gracili filiformi distincta. Calophya : Flagello antennarum tenui, antennis ad maximum capitis latitudini aeque lougis ; areolis marginalibus alarum anticarum magnitudine valde dissimi- libus, areola prima marginali secunda triplo-quadruplo majore ; areola basali ante- riore brevi ; conis frontalibus fortiter et deorsum et retrorsum vergentibus ; cor- pore laevi. Amblyrhina : Flagello antennarum tenui ; antennis capitis latitudine longioribus; areolis marginalibus alarum anticarum magnitudine fere aequalibus ; alis anticis nonuihil coriaceis et convexis, basin versus dilatatis, latitudine duplici nonnihil brevioribus ; capite pronotoque subtiliter punctatis. Psi/lla : antennis longis ; areolis marginalibus alarum anticarum ut in praece- dente ; alis anticis membranaceis, planis, apice magis minusve rotundatis, latitu- dine saltem duplo longioribus, apicem versus latioribus ; ramo secundo furculae secundae in apice alae vel pone hunc exeunte, radio in alarum apice haud exeunte ; capite thoraceque laevibus ; vertice declivi, notis prothoracis magis minusve alte convexis. Biaphora: antennis latitudine capitis brevioribus, flagello tenui; areola prima marginali alarum anticarum secunda fere magis quam duplo breviore ; conis fron- talibus horizontaliter prominentibus ; corpore subtiliter granulato. Neue Arten : Aphalara Jalovleffi, Astrachan, Scott, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 266. Floria Horivathi, Ungarn, Scott, ibid. Vol. 16. p. 84. Diaphora Piäoni, Süd-Frankreich, Corsica, Griechenland, F. Low, 1. c. p. 605, Taf. IX, Fig. 22—25. Psylla retamae und Ps. aphalaroides, Madrid, Puton, Ann. Soc. ent. France, Ser. 5, T. 8, p. CXXXIV und CLXV. Dieselben Arten auch von Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Eist. Nat. VIH, p. 181, Taf. IL Fig. 6 und HI, Fig. 10. Trioza dichroa, Astrachan, Scott, 1. c, Vol. 15. p. 265. T. afripUcis, Süd-Frank- reich, Lichtenstein, Ent. M. Mag, Vol. 16. p. 82, undAnn. Soc. ent. France Ser. 5, T. 9, p. CXV. Das Weibchen: Scott, 1. c. Vol. 16. p. 114. Synonymisches, etc. Chermes Sorbi Th.om^. = Psyllopsis Fraxini Linn., Varietas, Low, 1. c. p. 590. Psylla austriaca Gour. = rutila Meg. = ru/itarsis Meg. = pyri Schm. nee Linn. = pyrisuya Först. ; Chermes qiiercus Thoms. nec Linn. = Ch, puncticosta Thoms. = Ps. costato - punctata Forst. ; Ps. nobilis Meg. = costalis Flor ; Ps. ? carpini Forst. 534 F- Arthropoda. = peregrina Forst.; Ps. viridissima Scott = ynali Sclim. ; Ps. ixophila F. Low = visci Curt. ; Ps. similis Meg. p. ^ ? occidta Forst. = ? ornata Meg. = pineti Flor; Ch.? 7n{croptera Thomä. = parvipennis F. Low; Ps. ßavojmnctaia Flov = alaterni Forst. ; Ps. sylvicola Leth. = Hartign Flor, Ps. ? elegantida Zett. = be- tulae Linn. ; F. Low, 1. c. p. 602. Geographisches und Biologisches: Aphalam exi'lisW. etM., neu für Britannien, Douglas, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 255. A. polygoni Forst, auf Polygonum hydropiper und Rumex Acetosella lebend; ibid. Rhiyiocnla accris Linn. Douglas nimmt zwei jährliche Generationen an; ibid. Spanioneura Fonscolovibei Forst. Die Nymphe beschrieben ; sie lebt auf Buxus sem- pervirens. Scott, 1. c. Vol. 16. p. 85. CV^ermes «äjWjs neu für Norwegen ; Sch0yen, Supplem. p. 9. Trioza galii Forst. Bemerkungen über die weiße Zeichnung des Abdomen. Douglas, 1. c. Vol. 16. p. 255. Trioza mesomela Flor in Spanien gefunden; Bolivar & Chicote, An. Soc. Esp. Hist. Nat. Vm, p. 184, Taf. LU, Fig. 11. Farbenveränderung nach d. Jahreszeiten; Reuter, Öfvers. Finska Vet. Soc. Förh. XXI, p. 155. Fam. Aphididae. Buckion, George Bowdler, Monograph of the British Aphides. Vol. 2. Edited by the Ray Society in London. 1879. p. 1 — 176. Mit 57 colorirten Tafeln. In diesem Theil hat der Verfasser die brittischen Arten der Gattungen Rhopa- losiphum Koch. ]^. 9 (6 Arten) , Melanoxaiithus n. g. p. 21 (1 Art), Siphoconjne Pass. p. 23 (4 Arten), Apkis Linn. p. 31 (45 Arten), Hyaloptents Koch p, 109 (6 Arten), Chaitophorus Koch p. 120 (7 Arten), Pierocomma n. g. p. 142 (1 Art), Cryptosiphum n. g. p. 144 (1 Art) und Brachycolus n. g. p. 146 (1 Art) in ihren verschiedenen Entwickelungsformen beschrieben und die meisten auch abgebildet. Manche neue Arten. Die Parasiten der resp. Species sind erwähnt (p. S5, 106, 107 u. s. w.) und einige biologische Mittheilungen hie und da in d. Text einge- woben. Den aphidivoren Hemerobien p, 107 — 109, Syrphiden p. 117 — 120, Cynvpklen p. 150, Ichneumoniden p. 151 — 153, Chalcidideii p. 153 — 158 und fossorischen Crabromdemß. 158 — 167 sind besondere Rubriken gewidmet. Auch einige Parasiten sind abgebildet, nämlich : Taf. XL VI : Trionyx rapae mit Aphis brassicae ; Taf. LXIV : Coryna dubia n. sp. mit Aphis rumicis ; Taf. LXXIII : Cynips atriceps n. sp. mit Ai)his amygdali\ Taf. LXXIV: Hemer obim ymi\j2XVQ und Eiern, Larve von Chrysopa; Taf. LXXXV : Psen afratiis; Taf. LXXXV : Syrp/itis balfeatus mit Larve, Diodontus tristis, mimäus und Coryna clavata. P. 126 — 133 enthalten einige interessante Beobachtungen über den sonderbaren Dimorphismus des Chaitophorus aceris. Endlich finden wir p. 167 — 171 einige sehr instructive Mittheilungen über die Farbstoffe der Aphiden - Körper , nach S or b y ' s in Quart. Journ. Micr. Soc. XI, p. 352 veröffentlichten Untersuchungen. Diesen zufolge ist der Farbstoff der Aphididen dem Chlorophyll der Pflanzen viel mehr als dem Carmin der Cocciden analog. Die Farbe der Aphiden wird auch im Herbste dunkler, rostroth bis dunkelbraun, ganz wie das Chlorophyll der Pflanzen sich in Xanthophyll und Erythrophyll umwandelt. Mr. Sorby unter- scheidet zwischen vier Oxydationsgraden des Aphiden - Farbstofi'es , welche er characterisirt und benennt : Aphidein, Aphidilutein, Aphidiluteolin und Aphidirhodein und welche sich unter dem Spectroscope verschiedenartig ver- halten. Cooke, B., Note on Aphides. in; Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 136. Der Verfasser hat eine ungeheure Zahl von Aphiden in den Netzen der Spinnen beobachtet. 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 535 Courchet, L., Note sur les Aphides du Terebinthe et du Lentisque. Siehe unten bei den Pemphiginen. Fitch, Edw. A., Aphides. in: Entomologist. XII. p. 245—2.50. Eine kurze etwas populäre Darstellung der Biologie der Apliiden, vorzüglich die Arbeiten Buckton's (siehe oben) referirend. Die Familien Fumariaceae, Gen- tianeae und Irideae sind nicht von Aphiden angegriffen (p. 245; Aphiden-galleu (246) ; über die Synonymie (247) ; die Metamorphose (248) ; Aphiden -Feinde (249) ; die Ameisen-Relationen u. s. w. (250). Gallmaking Plantlice inScienceNews Vol. 1, Nr. XII, p. 184 — 186 ist ein Re- ferat des Riley'schen Aufsatzes »Biological Notes on the Pemphiginae« in Bull. Unit. H. Geol. Surv. Vol. v. siehe unten. Lichlenstein,J., Die Wanderungen der Blattläuse, in: Stettin. Entom. Zeit. XL. p. 181— 182. Über Aploneura Lentisci siehe unten bei den Pemphiginen. Lichtenstein, J., Migration of the Aphides of the galls of Pistaeia to the roots of Grass, in : Ann. Nat. Hist. (5). Vol. 3. Febr. p. 174—175. , Sobra les emigraciones de los pulgones y los metamorfosis del pulgon del Lentisco (Aploneura lentisci). Diese beiden Aufsätze behandeln die Wanderungen der Aploneura lentisci und sind näher erörtert unten bei den Pemphiginen. Lichtenstein, J., Migration of Aphides. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 15. p. 190. Siehe unten bei Tetraneura TJlmi. Lichtenstein, J., On the preservation of Aphides. in: Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. p. 191. Eine neue Methode, die Aphiden zu präpariren und preserviren. Riley, Ch. V. and J. Monell, Notes on Aphididae of the United States, with descriptions of Species occurring west of the Mississippi, in: Bull, of the Survey. Vol. 5. Nr. 1. Washington, January 22, 1879. Diese Arbeit zerfällt in zwei Abhandlungen, die erste von C. V. Riley mit dem Titel: »Biological notes on the Pemphiginae, with descriptions of new Species« tp. 1 — 17), die zweite von J. Monell: »Notes on Amphidinae with descriptions of new Species« (p. 18 — 32). Siehe unten bei den Aphidinen und Pemphi- ginen. Subfam. Aphidina: Neue Gattungen und Arten: Bück ton beschreibt in seinem »Monograph of British Aphides« folgende neue Gattungen : Melanoxanthns, p.21: corpore elliptico, planiusculo, vertice inter antennas piano, antennis brevibus, articulo 3^^° 4*° duplo longiore, 7"'o 6^" aequali; tuberculis fron- talibus inconspicuis ; nectariis brevibus et pyriformibus ; prothorace denticulis duo- bus lateralibus; abdomine ovali, pedibus brevibus; cauda nulla vel inconspicua; venis stigmaticis apice reflexis. Typus: Aphis Salicis lÄmx., p. 21, Taf. XLII, Fig. 4—6. Pterocomma ^ . 142: corpore longo ovali, vertice sat piano, tuberculis frontis nullis, antennis brevibus 7-articulatis , articulo tertio longissimo , 7'"° 6*'' subae- quali ; corniculis nectariis brevibus et cylindricis ; rostro sat longo ; pedibus modice longis : alis longissimis sat angustis , venis costali et submarginali valde incurva- tis; cauda minutissima. Typus: P. pilosan. sp., England, p. 143, Taf. LXXXIII. Cryptosiphum-^. 144: vertice convexo, antennis formae apterae brevissimis, ala- taelongioribus, articulo 7"'° brevi, Ö^** circiter 1^/2 longiore; rostro coxas interme- dias attingente; corniculis nectariis nullis vel poriformibus , cauda parva sed distincta ; pedibus sat brevibus ; alis brevibus , apice rotundatis , ut in Aphide venosis. Typus: C. artemisiae n. sp. p. 14 5, Taf. LXXXIV. 536 ^- Arthropoda. Brachjoolus p. 146 : corpore longo et angusto, farinoso ; vertice sat piano, tuber- culis frontis millis ; antennis brevissimis 7-articnlatis, art. 1"'' et 2'^'^ globosis. 3 — 6 inter se snbaequalibns, 7'"° 5*° et 6'° simnl sumtis longitudine circiter ae- quali, indeterraiuatim annulato : nectariis minutissimis inconspicnis ; canda modice longa; pedibus brevissimis, posticis abdominis apicem vix superantibus ; rosti'o brevissimo, coxas intermedias vix attingente. Typus: ApJiis stellariae Hardy, p. 147, Taf. LXXXV, Fig. 1—3. Neue Arten: Bück ton beschreibt von England 1. c. : Aphis edentida -^ . 39, Taf. XL VIII, Fig. 1 — 3, auf Crataegus oxyacantha ; A. pedicularisiß.4\, Taf . XLVIII, Fig. 4 u. 5, auf Pedicularis palustris; A.penicillata, p. 51 , Taf. LI, Fig. 5 und 6, auf Epilobium montanum ; A. cncurbiti p. 56, Taf. LIV, Fig. 1 u. 2, auf der unteren Fläche der Melonen-Blätter; A. lentiginis p. 59, Taf. LV, Fig. 1 u. 2, auf Pyrus communis ; A. petasitidis p. 69, Taf. LVIII, Fig. 1 u. 2 , auf Tussilago Petasites und Cynoglossum officinale ; A. aucupariae p. 76, Taf. LX, Fig. 3 — 5, auf Pyrus torminalis und Sorbus aucuparia ; A. ace- tosae p. 80, Taf. LXII, Fig. 5 — 7, auf Rumex Acetosa ; A. instabilis p. 94, Taf. LXVin, Fig. 1 bis 5 auf Pyrethrum inodorum, Epilobium montanum und parvifolium; A. hellis p. 98, Taf. LXIX, Fig. 1, 2 u. 4, auf Bellis perennis. Hyaloptenis delineatus p. 113, Taf. LXXXVI auf Rosa centifolia, H. melano- cephalus p. 116, Taf. LXXVII, Fig. 5—7 auf Silene inflata. Chaitophorus letulae^. 139, Taf. LXXXII, Fig. 1 u. 2, auf Betula {iin = p-a- nulatus Koch?). Monell, J., Notes on /i^j/mZm«e, with descriptions of new Species. Siehe oben: Riley and Monell. 23 neue Arten aus Nordamerica, die meisten bei St. Louis, Mo., auch einige von Miss Smith unfern Peoria, Illinois, gefunden, werden beschrieben. Auch einige schon früher bekannte* Arten sind erörtert ; die Gattungen characterisirt. Die neuen Arten sind : Siphonophora achyranthes p. 18, an der unteren Fläche der Blätter von Achyran- thes ; S. calenduhlla p. 1 9, an der unteren Fläche der Blätter von Calendula micran- tha; S.tulipae^. 19, andenPetalen und Stigmen von Tulipa ; S.tüiae p. 20, ander unteren Fläche der Lindenblätter, welche sie rollt; S. liriodendri mit var. ru/a p. 20, an Liriodendron tulipifera; S. crataegi p. 20, an der unteren Fläche der Blätter von Crataegus coccinea; S. sonchella]). 21, an Sonchus oleraceus ; S. calev- clulae p. 2i, am Stamme der Calendula micrantha. Aphis lutescens p. 23., an Asclepias syriaca; A. calendidicola'^. 23, an der unteren Fläche der Blätter von Calendula micrantha; A. hypenci p. 25, an der unteren Fläche der Blätter von Hypericum Kalmianum ; A. hniceme p. 26, an zarten Ästchen und Blättern von Lonicera in Colonien mit überflüssig farinöser Secretiou bedeckt; A. helianthi p. 26, am Stamme und den Blättern von Helianthus. Rhopalosij)hum Salicis^. 21, an der unteren Fläche der Blätter von Salix lucida, nigra und babylonica; Rh. rhois p. 27. Callipterus ulmifoUi p . 2 9 , an der unteren Fläche der Blätter von Ulmus americana ; C. Wals/m]). 29, ibid. von Quercus rubra; C. asclepiadis -^ . 29, an Asclepias cor- nuta und obtusifola ; C. discolor p. 30 , an der unteren Fläche der Blätter von Quercus bicolor ; C. punctaius -p . 30, ibid. ; C. hyalinus p. 30, ibid. von Quercus im- bricaria, C. hetulaecoUns p. 30, ibid. von Betula; C. caryae p. 31 , an den Blät- tern des Wallnußstrauches; C? quercicola p. 31 (möglicherweise der Gattung Asiphum Koch), an Quercus. Chaitophorus viminalis p. 31 , an zarten Ästchen und Blättern von Salix lucida 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematifsches und Descriptives. 537 und habylonica; Ch. Stniikiae p. 32. an Blättern von Salix alba; C/i. quercicola p. 32, an unteren Flächen der Blätter von Quercus priuus. Synonymisches : Siphonophora granaria Koch = Aphis hordei Kirby = A. cerealis Kalt. = A. avenae Fitch = Sip/io7iop/iom avenae Thos. ; Mo n eil, 1. c. = Ap Ms sefart'ae Thos. ^ Sip/ionop^ora panicolaThos., ibid. p. 23. Sip/ionop/iora/raffariae Koch, var.imma- culata"K\\ey wahrscheinlich von /my«?vße Koch specifisch verschieden, ibid. p. 22. Aphis ccp /i alant/iii Thos. ist eine echte Ap/n's, ibid. p. 24. A. salicicola Thos. = A. brevijurca lA.onQ\\ , ibid. p. 24; A. vernoniae Tho&. von A. beccabmiffae verschieden, ibid. p. 23; A. o-ataegifoltae Fitch gehört zu Aphis sensu strict. , ibid. p. 25. A. prunifolnY'iich als identisch mit /;>•?/»/ Koch fraglich angeführt, ibid. p. 26. y>A. candica7is Fitch« nur eine Nominalart, niemals beschrieben, ibid. p. 26. — Aphis persicae Morren = rapae Ciirt. == vastator Smee = dianthae Sehr., Buck- ton, 1. C. p. 15; A. raphani Sehr. ■=z ßoris rapae Curt. = brassicae Linn., ibid. p. 33; A. carotae'Koch^=sribterraneaV^ai\\i., ibid. p. 3S ; -4. /;n«?//b/i>ze Fitch? = primi Reaum. , ibid. p. 64; A. Fabae Kirby & Spence =; genistac Scop. =? ulicis Fabr. :=^ ? eiiphorbiae Kalt. = dahliae Mosl. = rumicis Linn., ibid. p. 81 ; A. chenopodii Sehr. = atriplicis Linn., ibid. p. 87; A. chrysanthemi Koch ='1 lez(ca7ithemi Sehr. = cardui luinn. nec Pass., ibid. p. 92. Drepanosiphiim Koch wird mit Unrecht von Passerini mit Siphonophora vereinigt, ist vielmehr mit CaUipterus verwandt, Monell,l.c.p. 27. Drepanosiphiim acerifoliae iThos., = Siphonopjhora acericola Thos., ibid. Callipterus Koch wird als den Übergang zwischen Aphidiina und Lachniina vermit- telnd angesehen, ibid. Hyalopterus aquilegiae Koch =H. trirhoda Walk. ; Buckton, 1. c. p. 114. Aphis holci Hardy = Brachycolus stellariae Hardy, ibid. p. 147. Geographisches: Aphis medicaginis Koch und .^. atriplicis Linn., neu für Nord -America, Mouell, 1. c. p. 24 u. 25. Biologisches : Caneslrini, G., e Fil. Fanzago, Metamorfosi A.q\ Lachmts pini Kalt. Con 1 Tav. in: Atti Soc. Yen. Trent. Vol. 5. P. 2. p. 17:3—176. Die Metamorphose des Lacknus pini wird umständlich beschrieben. Chaitophortis aceris Linn. Der Dimorphismus dieser Art näher erörtert. Phyllophorus testudinatus Thort. = Chelymorpha testudo Laue Clark = Periphyllus testudo van der Hoeven sind nur eine sehr eigenthümliche Form von Ch. aceris, welche keine reproductiven Organe besitzt, sondern in ihrer Entwickelung wie gehemmt wird ; diese höchst curiose Form wird p. 129 beschrieben und auf Tafel LXXXIX abge- bildet. Nähere Bemerkungen finden sich p. 131 — 133. Buckton, 1. c. Mehmoxanthus Salicis Linn. von Aphidius gregarins Morsh. in tausend Individuen ge- stochen; ibid. p. 23. Apihis asteris Walk, lebt an den Ufern des Essex in England, 1 50 Yards vom Strande, wo das Fluthwasser jeden Tag acht Stunden lang die Pflanzen tiberschwemmt. Fitch, Entomologist, XII, p. 245. Aphis rumicis Linn. hat als Parasit eine wahrscheinlich neue Coryna- Art [C. dubia n. sp. p. 86, Not.). Diese Art greift die Puppen an; die Cor3'na -Larve bohrt sich endlich durch den Bauch der Aphis heraus und umspinnt sich mit einer eigenthümlichen doppelwandigen Hülse , deren Dach die Aphis und deren Boden das Blatt der Pflanze ist, worauf die Aphis lebt: ibid. Taf. LXIV. Aphis anu/gdnli Fonsc. hat als Parasiten Cynips atriceps n. sp. ; ibid. p. 106, Taf. LXXXlil, Fig. 6. 538 F. Arthropoda. Aphis dianthi Sehr. Der Verfasser discutirt etwas bezweifelnd Mr. Smith's Be- hauptung, dass diese Art von Peronospora infestans penetrirt wird; ibid. p. 17. Neue Nahrungspflanzen : Siphonophora Rudbeckiae Fitch aufVernonia novaeboracensis, V. Lindheimeriana, Soli- dago rigidaundserotina.Bidenschrysanthemoides, Ambrosia trifida,Cirsiumarvense, Silphium perfoliatum und integrifolium, Cacalia suaveolens. M o n e 1 1 , 1. c. p. 2 1 . Aphis medicaginis Koch auf Caracana arborescens, Robinia viscosa und Melilotus ita- lica. ibid. p. 24. RJwpalosiphum ribis Linn. lebt auch auf Lapsana communis und Viburnum opulus ; Buckton, 1. c. p. 10. Subfam. Pemphigina. Courchet, L., Note sur les Aphides du Terebinthe et du Lentisque. in; Revue Sc. Nat. Montpellier. T. 8. Nr. 1. p. 1—14. Der Verfasser gibt eine Darstellung der Untersuchungen Derbes' über die auf Pistacia terebinthus und P. lentiscus gallenbildenden Pemphigiden. Auf P. terebinthus fandDerbes 5 Arten: Pemphigus cornicularius, nti-icularius^ semihmarius und /ollicidarius Fass., sammt pailidus Devhhs. M. Courchet beschreibt weiter P. retroflexus. Auf P. lentiscns kommt nur Aphmenra lentisci vor. Die Entwick- lungsgeschichte der Terebinthus-Pemphigen ist nach Derbes die folgende : 1 . Agame , geflügelte Individuen , im Frühling auf den Terebinthus gekom- men ; von diesen stammen : 2. Aptere , sexuirte Individuen , welche sich begatten ; das Weibchen legt nur ein einziges Ei , aus welchem im folgenden Frühling 3. Ein agames apteres, die provisorische Galle bildendes Individuum hervor- tritt ; von diesem stammen 4. Agame aptere, die definitive Galle bildende Individuen; deren Proles sind : 5. Agame aptere, in den Gallen verbleibende und darin sterbende Individuen, welche hervorbringen : 6. Geflügelte, agame, die von dem Terebinthus hinweg fliegen, wohin? — ist noch eine Frage ; und endlich . . . (nach Zwischenstufen^ . . . 7. Die agamen, geflügelten Frühlings-Individuen (= 1). M. Courchet hat seine Untersuchungen mit der fünften im Herbste lebenden Generation (die agamen, apteren, in den Gallen absterbenden Individuen begonnen. Von dieser hat er zwei Generationen (6 und 7) von allen Arten bekommen und von P. semihmarius wnd follicidarius noch eine dritte (8). Er beschreibt alle diese Generationen, ebenso wie die Gallen der verschiedeneu Arten. Diese Generationen werden unter folgenden Verhältnissen erhalten. Bei der Entdeckung Lichten- stein's, einer an den Wurzeln des Bromus sterilis lebenden geflügelten Pemphi- gide, welche nur eine Generationsform von Aphneura lentisci wäre (siehe unten bei dieser Art), fiel es Courchet ein, dass auch die Terebinthus- Aphiden auf ana- loge Weise emigrirten und eine unterirdische Wintergeneration hervorbrachten. Er nahm also die geflügelten (agamen) Individuen der 6. Generation und trans- portirte diese an die Gerste. Einige Individuen des P. cornicidarius setzten sich auf den Stengeln nieder und brachten aptere und agame Individuen hervor (7. Ge- neration), welche sich an dem Wurzelhalse festsaugten, aber bald starben. Besser gelang es mit P. scmilunamis und follicularis. Geflügelte Individuen (6. Ge- neration) wurden an Gramineen gebracht. Einige flogen weg, andere aber blieben , gaben im October eine aptere agame Proles , welche sich an der Basis der Stengel festsaugte , mehr oder weniger tief in der Erde verborgen , an Größe zunahm und endlich (den 24. October lumdurius , und den 2b . follictdanus) wie- der agame, aptere Individuen (die 8. Generation) hervorbrachte. Die Unter- 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 539 suchungen Courchet's sind noch nicht weiter geführt. Von P. j^alliclus und retroflexus hat er an den Gramineen nur eine erste Generation (= 7.), ganz wie bei P. cornicularius , erhalten , die Individuen aber wurden nicht blasser , sondern dunkler , glänzender , etwas braun ; sie verschwanden ohne sich fortzupflanzen. Von A. lejüisci hat er ebenso nur eine Generation bekommen. Er faßt endlich seine Untersuchungen in folgendes Resultat zusammen : Die Proles der geflügelten • agamen Herbst-Individuen (= 6. Generation) lebt au den Stengeln oder an den Wurzeln der Gramineen , oder wenigstens der Pflanzen , und nicht an der Rinde des Terebinthus ; diese Proles ist apter und wird noch nicht zu der im Frühling zum Terebinthus zurückkehrenden Form entwickelt. (Siehe unten bei Aploneura lentisci die Resultate Lichtenstein's.) Low, Franz, Zur näheren Kenntnis zweier Pemphiginen. in; Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1879. p. 65— 70. Enthält einige biologische und synonymische Beobachtungen über Schizoneura compressa Koch und Tetraneura alba Ratzeb. , welche beide Arten von Kessler im Jahresbr. d. Verein f. Naturkunde zu Cassel 1S79 mit Unrecht ideutificirt sind. Der Verfasser gibt vollständige Beschreibungen der Gallen dieser beiden Arten. Riley, C.V., Biological notes on the Femj)ki(jinae, with descriptions of new Species, bildet den ersten Theil der »Notes on the Aphididae of the United States«, in : Bull, oi the Survey. Vol. 5. Nr. 1. p. 1—17. Der Verfasser bezweifelt Lichtenstein's Theorie über die Migration der Pemphiginen zu Gramineen und glaubt, dass Lichtenstein zwei sehr ähnliche, aber distincte Arten mit verschiedener Lebensart verwechselt hat. Die sexuirten Individuen der nordamericanischen , auf Ulmen lebenden Arten und auch des Pemphigus cornmikü-his , welcher auf Föhren lebt , finden sich nur an der Rinde dieser Bäume, wo das Weibchen ganz wie Phylloxera nur ein einziges überwintern- des Ei legt. Er hat nämlich weiter observirt , dass alle americanischen Arten, welche Gallen auf den Ulmen produciren , in diesem Punkte übereinstimmen, ebenso wie darin , dass die sexuirten Individuen nicht Flügel noch Rostrum be- sitzen. Die Blattlaus, aus dem einzigen Ei hervorgekommen, ist die Stamm- Mutter, die im Frühling die Blätter aufsucht und die gallenbildeude Colonie gründet. Hier werden mehrere Generationen hervorgebracht , bis endlich die ge- flügelte Herbstgeneratiou nach der Rinde des Baumes wandert , um da direct oder durch zwischenliegeude Generationen die sexuirten Individuen (ohne Flügel und Rostrum) abzusetzen. Referirt in Science News. Vol.I. Nr. 12. p. 184 — 1S6. »Gallmaking Plantlice«. Neue Arten : Schizoneura americana, aufUlmus americanainNordamerica, bringt Pseudo-Gallen hervor, indem die Blätter sich rollen. Von der Stamm-Mutter (die l. Generation) stammen sechs Generationen her ; die zweite ohne , die dritte aber mit Flügeln ; die vierte ist wieder flügellos und bildet neue Gallen, die fünfte ebenso ohne Flügel, die sechste aber ist die geflügelte Herbst-Generation , die die Blätter liefert und die Rinde aufsucht , um da die sehr kleinen , rostrum- und flügellosen sexuirten Thierchen abzusetzen, welche sich hier begatten. Das Weibchen legt nur ein ein- ziges , das ganze Abdomen aufnehmendes , überwinterndes Ei , aus welchem die Stamm-Mutter im Frühling herauskommt. Die Feinde dieser Art sind unter den Coleoptereu : Coccinella S)-notata, C. sangui- nea (munda) , TLippndamia convergens , manche (S'cymw?/«- Arten , Podahrus modestus (als Imagoj ; unter den Hemipteren : Cyllocoris scuteUatus Uhler und Capsus linearis Beauv. ; unter den Dipteren eine große grüne Sijrphns-Xri ; unter den Neuropteren : manche CTryso/ja-Larven ; und endlich auch ein Lepidopteron : die Larve von 5i0 F- Arthropoda. Semasia pnmtvora , die sowohl die Blätter , als auch die Aphiden frißt. Riley. 1. c. p. 4. Taf. I. Fig. l. Pemphigris populi-monilis, in Nordamerica auf Populus balsamifera, var. angustifolia Torrey. Die Gallen (populimonilis sind perlschuur-ähuliche Anschwellungen der oberen Fläche des Blattes, jede ein Weibchen enthaltend, das geflügelt wird; ibid. p. 13, Taf. II, Fig. 4. P. poptdi-tramversus , in Nordamerica auf Populus monilifera und balsamifera. Die Gallen bestehen aus einer ovalen Anschwellung des Blattstieles, welche die Stiele krümmt und sich mit einer Rinne öö"net, deren Rand verdickt ist; ibid. p. 15, Taf. n. Fig. 5. P. popidi-rmmtlonmi, in Nordamerica; die etwas flachen Gallen finden sich an den Ästchen der Populus balsamifera in Colorado und öffnen sich in einer longitudi- nalen, transversalen oder schrägen Sutur; ibid. p. 16. P. acerifoln , in Nordamerica, an der untern Fläche der Blätter des Acer dasycarpum zahlreich , die Blätter einrollend ; mit einer langen baiimwollenähnlichen Se- cretion versehen ; sehr honigreich ; ibid. p. 16. P. fraxmifolii. in Nordamerica an den Terminalblättern von Fraxinus americana und F. sambucifolia einen geflochtenen Buckel hervorbringend; ibid. p. 17. P. 7-etroßext(s, in Süd-Frankreich auf Pistacia terebinthus, dem Pemph. pallidus Derbes sehr ähnlich; die Gallen aber stets an der unteren Fläche der Blätter. Courchet 1. c. Biologisches , etc. Schizonet/ra compressa Koch ist eine echte Schizotteura und kommt nur auf Ulmus efi"usa Willd. vor. Koch's Beschreibung wird berichtigt. Die Gallen sind schon bei ihrer Entstehung flachgedrückt und bilden sich stets in den Winkeln, welche die Seitenrippen mit der Mittelrippe bilden, etwas entfernt von denselben. Sek. coni- pressa hat in Nordamerica eine analoge Species mit sehr ähnlichen hahnenkamm- förmigen Gallen, an Ulmus americana lebend, nämlich Byrsocrypta americana Fitch. F. Low, 1. c, p. 66—69. Tet7-aneura ulmi. Dr. Kessler in Cassel hat die geflügelte von Lichtenstein sogenannte pupifere Form die schnabellose sexuirte (»sexuata erostrata«) an die Ulmen zurückbringend gefunden ; Lichtenstein, Ent. M. Mag. Vol. 15. p. 190. — Die Entwickelungsgeschichte von T. ulmi ist in Katter's Ent Nachr. 1S79. p. 279 — 284 und 316 — 319 nach Kessler (die Lebensgeschichte der auf Ulmus campestris L. vorkommenden Aphidenarten, Cassel IS78) abgedruckt. Tetraneura alba Ratzeb. ist nicht mit Scinzoneura compressa identisch. Ihre eiförmigen dicht weißhaarigen Gallen, welche stets nur auf den Blättern von Ulmus campestris einzeln vorkommen und meist am Grunde der Blätter auf der Mittelrippe ent- stehen, werden näher beschrieben. Die Tetraneura alba ist ganz wahrscheinlich schon 1839 von Haliday (Mag. Nat. Hist. Ser. 1, Vol. II, p. 189) unter dem Namen Eriosoma pallida Curt. beschrieben. Da aber das von Samouell 1819 aufgestellte Genus Eriosoma wegen seiner ungenügenden und viel zu weiten Begrenzung von den späteren Autoren nicht beibehalten ist, muß die besprochene Art Tetraneura pallida (Curt.) Hai id. [^= T. alba Ratzeb.) genannt werden; F. Low, 1. c. p. 66—69. Der Name Byrsocrypta Halid. kann nicht angewandt werden. Er verdient gar keine Beachtung, weil er ein nicht wissenschaftlich begrenztes Genus bezeichnet, son- dern nur ein Name für ein Kunterbunt von Aphiden (inclusive Chermes) , welche geschlossene Gallen erzeugen, ist; ibid. p. 70. Colophis idmicola Fitch lebt auf Ulmus americana in Nordamerica und producirt hahnenkammähnliche Gallen an der oberen Fläche der Blätter. Die Stamm- mutter (die erste Generation) bringt eine zweite Generation hervor, die nach zwei 9. Hexapoda. 11. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 541 Häutungen Puppe und endlich ein geflügeltes Weibchen wird. Die Proles dieses Weibchens ist flügellos. Weitere Beobachtungen fehlen noch. Nur die sexuirten Individuen sind bekannt; diese sind klein, ohne Flügel und Kostrum und leben in den Ritzen der Rinde. Das Weibchen legt nur ein einziges Winter-Ei; Riley, 1. c. p. 9, Taf. 1, Fig. 2. Hormaphis spinosus Schimer. Die Gallen ( hainamelidis spinosa), an dem Stamme der Hamamelis virginica, sind eine Deformation der Blumenknospen, deren Blätter zu Bracteen verändert werden ; ibid. p. 14, Taf. 11, Fig. 4. Pemphigus. Lichtenstein bemerkt, daß die vollkommen ausgebildeten Individuen sehr wenige zu guten Characteren geeignete Organe haben ; mau muß aber die mittleren geflügelten Formen studiren und für jeden Fall angeben, ob man emi- grirende, ganz ähnliche Rostrum besitzende Junge zeugende, oder auch »pupifere« eine sexuirte, rostrumlose Proles producirende, Individuen beschreibt. Ann.Soc. Ent. France, Ser. 5. T. 9, p. CXV. Pemphigus spirothecae Pass. Lichten stein ergänzt Dr. Löws Observationen über diese Art (in Verh. zool. bot. Gesellsch. in Wien, XXVII, Sitzber. p. 40) mit einigen Notizen. Diese Gallenlaus erscheint als geflügeltes Weibchen (Pseudo- gyne = Weibchen, welches sich auf parthenogenetischem Wege fortpflanzt), das einige Eier (= Puppen nach Lichtenstein legt, aus welchen schuabellose (^ und 2 sich entwickeln. Das Weibchen legt nach der Begattung ein einziges, von einer weißen Secretion iimgebenes Ei. Lichtenstein. Verh. der zool. bot. Gesellsch. in Wien, 28. Jahrg., 3. Juli 187S . Vactma drijophila Schrk. Von dieser Art erscheinen die parthenogenetisch sich fort- pflanzenden Weibchen (pupifere Pseudogynen Licht enst ei n's^ in Süd -Frank- reich im November, die (^ und 2 'A^^ erste Generation) und deren Eier im De- cember, die zweite (ungeflügelte) Generation im April und die dritte die erste geflügelte Anfangs Mai. Diese verlassen den Baum und sind vielleicht migri- rend ; sie unterscheiden sich durch hellgelbe Färbung von der im Herbste ge- fundenen grünen zweiten geflügelten Generation. Die (^f und ^ sind mit einem Schnabel versehen ; ibid. Aploneura len tisci. Lichtenstein fand im Mai an Graswurzeln eine geflügelte Blattlaus , die er an den flach auf dem Rücken liegenden Flügeln als eine Aphneura erkannte und A. radicum nannte, zugleich jedoch vermuthend, es möge dies eine zweite geflügelte Form der A. kntisci, von der man bisher nur zwei Formen, die Gallen- bildnerin und die geflügelte Laus kannte, sein. Die gefundene Laus brachte im Juni geschlechtliche Junge von zweierlei Größe ohne Schnabel hervor, kleine (;f und größere Q ; die letzteren hatten ein einziges, beinahe das ganze Thier ausfüllendes Ei im Leibe. Um nun zu erfahren, wie die Blattlaus an die Wurzeln komme, setzte L. die Gallenlaus von A. kntisci auf in ein Glas mit Gartenerde gesäte Gerste; das Thier setzte ihre geschnabelte Nachkommenschaft hier ab, die sogleich die Wurzeln aufsuchte, sich daran festsog, und schon nach 14 Tagen wieder ungeflügelte Junge hervorbrachte. Dieselben Thiere fand L. im Freien an den Wurzeln von Bromus sterilis. Der Kreislauf wäre somit nach L. folgender: Die A. kntisci geht aus den Gallen von Pistacia Lentiscus an die Wurzeln von Gräsern und erzeugt eine unterirdische Wintergeneration. Im Frühling erscheint die zweite geflügelte Form, welche ihre geschlechtliche Nachkommenschaft wieder auf Lentiscus absetzt. Es findet die Begattung statt, und das Weibchen legt ein einziges Ei, aus dem die Gallenbildnerin hervorgeht. Lieh ten stein , 1. c. XXVTII, Sitzber. p. 53: referirt in Katters Ent. Nachr. 1579, p. 162. Aploneura lentisci bespricht Lichtenstein näher in Stett. Ent. Zeit. Aus einem auf Lentiscus-Blätter oder Stämme geklebten Ei kommt eine kleine Laus im Mai oder Juni aus, die das Blatt sticht und die Galle verursacht (Lichtensteins »erste 542 F. Arthropoda. Larvalform, Fundatoria«). Nach vier Häutungen wird sie keimfähig und legt als Pseudogyne vivigemma (siehe oben bei Pemphigus spirothecae) eine Anzahl junger Läuse nieder, die nach vier Häutungen geflügelt werden (»die zweite Larval- form, Migrantia«) , die sich etwas öönende Galle verlassen und davon fliegen, um sich auf Grashalme (Bromus sterilis und Hordeum vulgarej niederzusetzen. Da legen sie als Pseudogyne vivigemma eine ungefltigelte Proles S^die dritte Larval- form, Gemmantia«), die 6, 10, 12 und vielleicht noch viel mehr Generationen lie- fert, welche alle an Wurzeln oben genannter Gramineen leben. In den ersten Frühlingstagen aber zeigen sich in diesen keimenden Colonien einige Individuen, die geflügelt werden (»die vierte Larvalform , Pupipara«) , welche nach dem Len- tiäcus zurückfliegen und die sexuirteu Puppen legen, aus welchen r^ und Q. herauskommen. Stett. Ent. Zeit. 40. Jahrg. p. 181 und 182; Anal. Soc. Esp. Hist. Nat. T. 7, Cuad. 3, p. 471—474; Ann. Nat. Hist. Ser. 5, Vol. 3. p. 174—175 ; Ann. Soc. Ent. France, Ser. 5, T. 3, p. CLXVH. Familie Coccidae. Cook, A. J., The Lecanium of theTulip-tree. in: Amer. Natural. Vol. 13. Nr. 5. p. ;j24 — 326. Siehe unten: Lecanium tidipiferae. Honegger, H., Einführung und Cultur der Cochenille auf den Kanarischen Inseln, in: Der zoologische Garten, Zeitschr. für Beobachtung, Pflege und Zucht der Thiere. XX. Nr. 1. p. 10—17. Die Cochenille [Coccus cacti) wurde im Jahre 1826 von Cadix in la Laguna auf Tenerifa eingeführt und die erste Cultur derselben von St. Yago de la Cruz, des fast unüberwindlichen Widerstandes der Einwohner ungeachtet, versucht. Erst nach dem Jahr 18.52 und 1853, da das Oklium Tnckeri die Reben, wie bekannt, größtentheils zerstörte, richtete man seine Aufmerksamkeit ernstlicher auf die Cochenillen -Zucht. Auf die Canarischen Inseln waren schon früh unter anderen zwei Cactus- Arten der Abtheilung der Opuntien importirt, nämlich C. tuna und C. Heruandezii. Diese waren aber hauptsächlich der schmackhaften Früchte wegen am meisten an den unfruchtbaren Orten cultivirt ; an solchen sterilen Localen werden nämlich ganz gut die Früchte hervorgebracht, aber das Wachsthum der Glieder sehr beschränkt. Man hat sie deshalb nunmehr auf gutes Erdreich und gut bearbeiteten gedüngten Boden, wo die Glieder kräftig und saftig, die Blüthen aber nur in geringer Anzahl sich entwickeln, herausgepflanzt. Am meisten hat man den Guano als Düngung angewandt. Der Cactus wird bei 500 m. Höhe über dem Meere cultivirt und treibt in höheren Lagen früher als näher am Meere (in Folge größerer Feuchtigkeit.) — Da man fand, dass die von den In- secten ausgezogenen Cactusglieder gelb wurden, bricht man nun jedes mit Coche- nille besetzte Glied ab , wischt davon die Schildläuse in einen mit Zeug ausge- fütterten Korb , worauf die abgebrochenen und zerhackten Blätter als Dünger unter die Erde gebracht werden. Die Cochenillen werden bei einer Wärme von etwa 40° gedörrt. Zu weiterer Anpflanzung wird aber wieder eine Anzahl zurück- behalten. Im Ganzen gibt es nämlich drei Generationen, wovon die letzte über- wintert , am meisten auf der Südostseite der Inseln und am häufigsten an dem Cactus Hernandezii , welche ganz wollig oder sammetartig ist und besser als die zweite Art gegen ungünstige Witterungseinflüße geschützt. — Eine Zahl der reifen Weibchen werden zur Vermehrung in der Regel auf hölzerne Hürden gestreut und mit Baumwolllappen überklebt. Sobald die Lappen mit Jungen besetzt sind, wer- den sie wieder schnell an die Pflanzen gebracht. Die Fortpflanzung des Weibchens dauert oft 14 Tage lang. Die jungen Thierchen verlassen bald die Lappen und saugen sich auf der Pflanze fest. Im Sommer reichen etwa 3 Monate zum völligen Wachsthum hin. Die Ernten sind oft sehr reichlich und man hat Beispiele, dass 9. Hexapoda. II. Hemiptera. d) Systematisches und Descriptives. 543 auf 6400 D m. 20 ja bis 24 Centner (der spanische Centner zu 26 K.) trockene Cochenille geerntet worden sind. — Die Preise sind nunmehr sehr herunterge- gangen (2 bis 2^/2 fl. per Pfund). Im Jahre 1S75 — 1S76 wurden 53,732 Centner ausgeführt, im Jahre 1S74 — 1875 60,730 Centner. Lichtenstein, J., Las Cochenilles de rormeau ; un genre noiiveau, liitzemia pupifcra. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 88. Nr. 17. p. 870 — 871. Ann. of Nat. Hist. Ser. 5. Vol. 3. p. 455—457. Lichtenstein, J. Ritsemia pupifera, eine neue Schildlau^. in: Stettin. Entom. Zeit. 40. Jahrg. p. 387— 389. Ritsemia u, g. bildet augenscheinlich den Übergang von den Cocciden zu den Ph3^11oxerideu (oder Pemphigiden im Allgemeinen' . In den Monaten August und September findet man auf den Stämmen junger Ulmen kleine rothe Läuse, Ritse- mia piqjifera u. sp. laufend, welche die Form einer Phylloxera, aber sechsgliedrige schnurförmige Fühler und einen langen geschlängelten Rüssel haben. Diese setzen sich in den Ritzen der Rinde fest, anscheinend nach und nach die Form einer Galle einnehmend , die wie eine kleiue plattgedrückte fast nierenfürmige Blase aussieht. Im Winter findet man unter den Thieren ein weißwolliges viele Eier enthaltendes Secret. Diese Eier, welche Lichtenstein als Puppen betrachtet, zeigen eine Andeutung von Segmenten ; deren Hüllen platzen in den ersten April- tagen und zum Vorschein kommen sexuirte sofort copulationsfähige Thiere, zu- erst die Männchen. Diese ähneln sehr einer Phylloxera, sind aber roth und haben schnurförmige neungliedrige Fühler , Schwauzborsten und hervorragende Ruthe ; Kopf, Thorax und Abdomen aber sind wie bei Phylloxera alle vereinigt; nur zwei Ocellen sind vorhanden; Flügel fehlen. Die Fühler des Weibchen sind nur achtgliedrig, es besitzt einen langen geschlängelten Rüssel, der dem (^ fehlt. Die Begattung erfolgt Ende April. Weiteres noch nicht bekannt. Spondißiaspis n. g. Der Schild ist muschelförmig mit vielen scharfen spinulosen oder glatten Rändern. S. spitmiosns , ccrens und Ba7icrofii nn. spp., alle von Brisban, Quensland ; Signoret, Ann. Soc. ent. France, Ser. 5, T. 9, p. LXXXV und LXXXVI. Lecaniimi tulipiferae n. sp., Michigan, Tennessee und andere Staaten am Ohio-Fluß, auf der Magnolia tulipifera gemein. Oft ist die Art so destructiv , dass sie die Bäume beinahe ganz vertilgt. Die vollentwickelten Weibchen, welche ohne Beine und Antennen an den Ästchen festsitzen , werden näher beschrieben und abge- bildet. Das Weibchen bedeckt die kleinen gelben Eier , welche im August abge- legt sind. Aus diesen kommen die Larven aus, welche Antennen, Beine und einen neungliedrigen Körper haben, dessen letztes Segment ausgerandet ist. Diese Lar- ven laufen auf den Zweigen herum , saugen sich endlich mit ihrem langen Rüssel fest und wachsen sehr schnell. Nach einigen Wochen sind die Weibchen ganz fertig und die Eier wieder entwickelt. Kein Männchen noch beobachtet. Cook . Amer. Natural. Vol. 13. Mai, p. 324—326. Boisduvalia Lataniae Sign, auch geflügelt gefunden; Signoret, Ann. Soc. ent. France, Sdr. 5, T. 9, p. LXXXVU. Metylaspis flavescens Targ. (= anym^ws Boisd.) für die Orangen schädlich; ebenso eine neue Aspidioius - Art , die besonders die Früchte angreift; Signoret. ibid. p. LXVI. Eine iVrt Pulvinaria (P. pyri? Asa Fitch oder P. vitis?) für Pyrus communis in Frankreich schädlich. Signoret, ibid. T. 8, p. CX. Signoretia hizulae L, Duf. von St. Valery-en-Caux, neu für Südeuropa. Signoret, ibid. p. CXVm. Aspidiotus populi , A. Salicis, Cocciis adonidum xmd Aleurodes vaporario7-!ov neu für Norwegen. Sch0yeu, Supplem. p. 9. 544 r. Arthropoda. III. Orthoptera incl. Thysanoptera et Thysanura). lleferent ; Dr. Herrn. Ivrauss in Wien.) Orthoptera. Bolivar, Ignacio, Analecta orthopterologica. Con 2 tab. in: Anal. Soc. Espan. Hist. Nat. T. 7. Cuad. 3. p. 423—470. Beschreibungen neuer, grdßentheils spanischer Arten, synoptische Übersicht über die Genera Gumplmcerus , Pamphagm und EpMppiger (s. Systemat. Theil) . Beigegeben p. 453 — 4bS des auch separat bei Fortanet, Madrid 187S (18 p.), erschienenen : Catalogus Orthopterorum Europae et confinium (Systematischer Ca- talog der Orthopteren Europas und der angrenzenden Gebiete) . Bolivar, Ignacio. in: Anal. Soc. Espan. Hist. Nat. T. 7. Cuad. 3. Actas. p. 91—95. Bemerkungen zu einigen Typen Rambur's (Faune ent. de l'Andalousie, 1838), die zur Untersuchung vorlagen: Furßcula analis Ramb. = Chelidxira analis Ramb., Bradyporus inermis Ramb. = Pycnogaster inermis Ramb., Achiipe hesperica Ramb. = Pamphagns hespericus Ramb., A. monticola Kamb . =^ Eunapius monticula Ramb., Gryllus migratorius Ramb. = Pachytylus cinerascens F., G. cyanopterus Ramb. = CtypMppus coeridescens\i., G'. e^eya??^ Ramb. = Gomphocenis decikus^\\^. Außer- dem gibt Verf. noch einige Verbesserungen und Ergänzungen in Bezug auf seine Synopsis der spanischen Orthopteren. Die spanische Orthopterenfauna ist mit 194 Arten unter den europäischen Localfaunen die reichste. Butler, Arth. Gard., Orthoptera of Eodriguez. With 1 pl. in : Philos. Trans. London. (Extr.-)Vol. 168. p. 545—549. 17 Arten, von denen 7 schon bekannte (2 Cosmopoliten) auch auf Mauritius und Bourbon und 3 (2 Cosmopoliten) auf Madagascar \orkommen. 1 Art [Mogo- plistes) ist unbestimmbar, 5 weitere sind bis jetzt nur auf Rodriguez gefunden und wurden als neu in: Ann. Mag. Nat. Hist. (4.) Vol 17. 1876. von Butler und Smith beschrieben. Sie sind hier noch einmal beschrieben und 4 davon werden auf Tafel XIV, Fig. 1 — 4 zuerst zur Abbildung gebracht. Chatin, Joannes, Note sur l'origine et valeur morphologique des differentes pieces du labium chez les Orthopteres. in: Compt. rend. Ac. Sc. Paris. T. 89. Nr. 15. p. 652 — 653. Nachweis der Homologie im Bau der Maxilleu und der Unterlippe. Sämmtliche Bestandtheile der Maxillen lassen sich an der scheinbar unpaaren Unterlippe der Orthopteren demonstriren, wie dies beispielsweise an der Unterlippe von Locusia viridissima verfolgt wird. Analoga des Submaxillar- und Maxillarstücks, der Sub- galea und Galea, des Intermaxillarstücks, der Squama palpifera, des Maxillar- Palpus und Prämaxillarstücks sind vorhanden. Letzteres Stück läßt sich bei Mantis, Emjnisa. Gryllutalpa als gesondertes leicht constatiren. Der Unterschied zwischen Galea und Subgalea tritt bei den Acridiern deutlich hervor, wo sich die Galea am obersten Theil der Subgalea inserirt. Dubrony, A., Notes sur quelques Orthopteres de Sardaigne. in: Ann Mus. Civ. St. Nat. Gcnova. Vol. 14. p. 148—152. Aufzählung einer CoUection Orthopteren, die in der Sarrabus genannten Ge- gend an der Mündung der Flumendosn im südöstlichen Theil der Insel gemacht wurde. Dieselben gehören folgenden Familien an : Mantidae 3 Arten, Phasmidae 1 Art, Acridndae 7 Arten, Locustldae 7 Arten, darunter Odo7itura s(enoxyp//n F'ieh . , die bisher nur aus Sicilien bekannt war. Die Exemplare dieser Art aus Sardinien sind wegen ihrer kurzen Vorderschenkel bemerkenswerth. Frey-Gessner, E., Die Orthoptera des Kantons Aargau. in: Mittheil. d. aarg. naturf. Ges. Aarau. 2. Heft. p. 1—17. 9. Hesapoda. III. Orthoptcra. 545 In der Einleitung erörtert Verf. das allgemein "NVissenswertlie über die Ordnung und bespricht die verschiedenen Fundorte im Aargau, sodann werden die 45 vor- kommenden Arten OrtJwpt. gen. *et Dennaptcra, in systematischer Reihenfolge mit Allgabe des Fundortes, der Zeit des Auftretens etc. aufgeführt. Unter den Grillen ist erwähuenswerth Ncmohius Hcydmi Fisch, vom Hallwylersee. Krauss, Hermann, Die Orthopteren-Fauna Istricns. Mit G Tafeln, in; Sitzungsber. Akad. d. Wiss.Wien. 78. Bd. p. 4.51— 544. Bezüglich des Characters dieser Fauna ergibt die Einleitung, dass von den 1 1 4 aufgezählten Arten 22 fast ausschließlich der nord- und centraleuropäischeu Fauna angehören, 28 dagegen für die Mittelmeerländer characteristisch sind; S Arten sind dem Südabhaug der Alpen eigenthümlich, 10 finden sich in Istrien und Dalmatien, 1 Art [Poecüimon ampliatiis] ist bisher nur in Istrien aufgefunden worden ; die übrigen sind entweder ganz Europa oder einem großen Theil davon angehörig oder auch in einem Theil Africa's oder Asiens vorkommend. In der Einleitung wird außerdem die Vertheilung der Arten auf die einzelnen Localitäten des Landes besprochen und ein Verzeichnis der Sammler und Litteratur gegeben. Im systematischen Theile finden sich bei den einzelnen Arten Angaben über Vor- kommen, Lebensweise, Zeit des Auftretens etc. Mehrere neue Arten sind be- schrieben, außerdem werden die Beschreibungen einiger schon bekannter Arten ergänzt. (Siehe hierüber und über weiteres Detail den systemat. Theil des Be- richts.) Krauss, Hermann, Synonymische Bemerkungen mit Bezug auf Bolivar's Catalogus Ortho- pterorum Europae. in: Verhandl. zool. -bot. Ges. Wien. 29. Bd. p. 57 — 64. Besprechung des genannten Catalogs nebst Berichtigungen und Ergänzungen desselben. (S. syst. Theil des Berichts.) Martorell y Pena, ^Manuel, Catalogos sinoaimicos de los Insectos encontrados en Cataluna. Barcelona. Verf. gibt auf p. 101 — 105 eine Namenli.ste der in Cataluiia aufgefundenen 76 Orthopterenarten [Forficul'ulae 6 A., Blattklae 5 A., Maniidae 4 A., Phasmidae 2 A., Acrididae 35 A., Gryllidae 12 A., Locnstidae 12 A.). Pirctta, Ivomualdo, Intorno agli Ortotteii ed ai Miriapodi del Varesotto. in: Atti Soc. Ital. Sc. nat. Milano. Vol. 21. Sep. p. 1—9. Zählt 3 1 Arten auf, die sich auf folgende Familien vertheilen : Forßcnlklae 4 A., Munüdae 1 A,, Gryllidae 3 A., Locusüdue II A., Acrididae 12 A. Platy- cleis montana KoU. imd bicolor Philippi sind neu für die Fauna Italiens. ■Pirotta, R., Degli Ortotteri genuini Insubrici. (Milano . S. 40 pg. (Nach Friedländer, Xaturae novit. 1. p. 203). Ruiz Madrid, L., Anal. Soc. Espail. Hist. Nat. T. 7. Cuad. :5. Actas, p. 59. Aufzählung einiger Orthopteren aus der Umgebung von Puerto de Navacerrada und la Granja. Von letzterem Orte ist hervorzuheben Lepiopkyes pimcfatissima Bosc, die bisher noch nicht in Spanien aufgefunden worden war. Scudder, Samuel H., A Century of Orthoptera. from : Proceed. Bost. Soc. Nat. Hist. Vols. 12 — 20. Boston, 1S79. 84 p. Die in den Jahren 1S68, 1S75, 1876, 1877 und 1879 veröffentlichten 10 De- caden neuer Orthopteren mit Inhaltsverzeichnis. Seoane Lopez, Victor, Description de deux Orthopteres nouveaux d'Espagne. in: Mittheil, d. Scluveiz. entom. Ges. Vol. 5. 9. Heft. p. 485 — 487. (S. Jilattidae und Acridiidae]. Turk, Ptodolfo Türk, Rudolf,, Noticias acerca de la Myrmecophila accrvorum y la Saga serrata. in: Anal. Soc. Espan. Hist. Nat. T. 8. Cuad. 1. Actas, p. 15 — 17. Über genannte Arten theilt Verf. seine von ihm in der Umgebung Wiens ge- machten Beobachtungen mit. Die erstere findet sich in Ameisennestern [Lasius Zoolog. Jaliresliericht 1879. 35 546 F- Arthropoda. niger, fuliginosus etc.) unter Steinen in Gesellschaft von Claviger, Batrisus, Di- ncirda etc. Ende März bis Ende April und zwar die Weibchen zusammen mit Lar- ven. Das Vorkommen der Männchen und die Begattung dürfte nach Ansicht des Verf. in die Monate Januar oder Februar fallen. Saga serrata wurde in Wiens Umgebung noch nie im männlichen Geschlechte aufgefunden. August bis October sind die Weibchen im ausgewachsenen Stadium zu treffen. Blattidae. a) Fossile Blattiden. Geinitz, H. B., BlatÜJia dresdensis'H.em. \x.J)eiüh.va..ri. ?,'^. MitHolzschn. in: Sitzungsber. d. nat. Ges. Isis in Dresden. 1879. Jan. -Juni. p. 12 — i;^. Ein ziemlich wohlerhaltener Oberflügel bei Klein-Opitz als erster Fund einer Blaitina-Axt in der Steinkohlenformation Sachsens. Scudder, Sam. H., Palaeozoic Cockroaches : a eomplete revision of the species of both worlds, with an essay toward their Classification. With cuts and 5 pl. in : Mem. Boston Soe. Nat. Hist. Vol. 3. P. 1. Nr. 3. p. 23—134. Scudder stellt alle bisher bekannt gewordenen Blattidenreste aus der Stein- kohlenformation und Dyas (Perm'sches System) zusammen und fügt denselben zahlreiche neue nordamericanische Funde bei. Leider bestehen fast sämmtliche aufgefundene Reste dieser Insecten lediglich aus den Vorderflügeln, so dass unsere Kenntnis der Arten nur eine Kenntnis dieser Organe ist. Von ganz wenigen For- men sind auch Hinterflügelfragmente bekannt, noch seltener sind Prothorax, Reste der Beine oder anderer Körpertheile erhalten. Verf. war daher bei Aufstellung seines Systems allein auf die Vorderflügel beschränkt und benützte die Bildung ihres Hauptgeäders zur Trennung in Genera, in Gruppen und sogar zur Aufstel- lung einer eigenen Subfamilie, zu der alle bekannten palaeozoischen Blattiden (62 Arten sind aufgezählt) als verschieden von denen späterer Perioden und der Jetzt- zeit gestellt werden, eine Ansicht, die im Widerspruch steht mit dem, was bisher in dieser Beziehung angenommen wurde. (S. Gerstäcker, Classen u. Ordn. 5. Bd. l. p. 292.) Die Vergleichung der europäischen mit den americanischen Typen ergibt, dass unter letzteren eine Gruppe [Mglacridae] vorkommt, die in Europa keinen Vertreter hat, mehrere Genera der zweiten Gruppe ' Blattmariae] sind hinwiederum beiden Continenten gemeinsam. Bezüglich des Alters der Blat- tiden beider Erdtheile nimmt Verf. an, dass die americanischen die älteren sind : in America finden sich 76''/q der Arten in der untern Kohlenformation, Avähreud nur T^/q daselbst in Europa gefunden wurden; in der obern Kohleuformation er- scheint America mit 24%, Europa dagegen mit 74'yQ, in der Dyas America mii 6",,,, Europa mit 26''/o. Ob die americanischen Mglacridae, wie nach dem Geäder vermuthet wird, die ältesten Blattiden sind, bleibt unentschieden, da Blattmariae noch in tieferen Schichten aufgefunden wurden. Die Mglacridae kommen im All- gemeinen nur im eigentlichen productiven Kohlengebirge vor. Die Genera sind bezüglich ihrer Verbreitung meist nicht auf denselben Horizont beschränkt, dage- gen ist dies bei der Art Regel, eine Thatsache, die bisher verkannt wurde ; nur 2 Arten wurden in verschiedenen geologischen Horizonten bisher beobachtet [Eto- blattina ßahellata im Kohlengebirge und in der Dyas der alten Welt, Gerablattina balteata in America) . In der Einleitung gibt Verf. ferner noch eine Übersicht der Fundorte für Europa und America, Tabellen bezüglich des wahrscheinlichen rela- tiven Alters der Arten, synonymische Übersicht, Litteraturverzeichnis. Interes- sant ist endlich der Vergleich in Bezug auf die Artenzahl der palaeozoischen Blat- tiden mit anderen geologischen Perioden und der Jetztzeit. Den 62 palaeozoischen Blattiden stehen 35 bekannte mesozoische und nur 16 caenozoische (mit Einschluß der im Bernstein gefundenen Arten) gegenüber, die Artenzahl für die gegenwär- 9. Hexapoda. III. Orthoptera. 547. tige Erdperiode beträgt ca. 500. (Verf. berechnet nach diesem Verhältnis, indem er für die caenozoische Periode eine etwas willkürliche Artenzahl von 1500 an- nimmt, die Artenzahl der palaeozoischeu Periode mit 5625.: Die einzelnen Arten oder vielmehr ihre Oberflügel finden sich im systematischen Abschnitte ausführ- lich beschrieben und abgebildet. 3 Arten, die nur nach dem Hinterflügel bekannt, sind im Anhange besprochen, ebenso das flügellose Genus Polt/zosterites Gold. Classification : Subf. Palaeoblattariae , p. 40. Vorderflügel durchscheinend. Vena externomedia vollständig entwickelt und in der äußeren Hälfte des Flügels getheilt (ihre Äste gehen im Allgemeinen zum Spitzenrand) , während diese Vene ))ei allen modernen Arten mit der V. scapularis verschmolzen und nur gelegentlich nahe der Spitze an ihren Ästen zu erkennen ist. Die Area internomedia ist breit an ihrer Basis f jenseits der Analarea) , läuft sehr rasch spitzig zu und ist ausgefüllt mit schiefen, zu einander parallelen, un- gefähr mit den Analvenen in der gleichen Richtung verlaufenden Venen, welche gleich diesen den Innern Rand treffen, bei den lebenden Arten dagegen gehen diese Venen nicht bis zum Rande und treffen nur die Analfurche. Tribe I. Mylacridae, p. 40. Äste der Vena mediastina strahlig angeordnet, gewöhnlich von einem gemein- schaftlichen Puucte an der Basis entspringend. Area mediastina annähernd drei- seitig. (America.) 1. Sämmtliche Äste der Vena mediastina entspringen an der Flügelbasis. 2. Flügel breit. Area mediastina und scapularis nehmen zusammen weniger als die Hälfte des Flügels ein. Area externomedia ziem- lich breit, jenseits des ersten Astes regelmäßig verbreitert. Mi/lacris Scudd. 2.2. Flügel schmal. Area mediastina und scapularis nehmen zusammen mehr als den halben Flügel ein. Area externomedia schmal, kaum gegen die Spitze zu verbreitert. Lithomylacris n. g. 1.1. Einige Äste der Vena mediastina entspringen jenseits der Flügelbasis und nehmen kaum Theil an der fächerförmigen Anordnung der anderen. Nccymylacris n. g. Tribe H. Blattinariae , p. 56. Äste der Vena mediastina in regelmäßigen Zwischenräumen von einem Ilaupt- stamm entspringend. Area mediastina gewöhnlich bandförmig. (Beide Welttheile.) 1. Vena internomedia jenseits der Mitte, selten in der Mitte, der äußern Hälfte des Flügels endigend. Area scapularis und externomedia zusam- men weniger als die Hälfte des Flügels einnehmend. 2. Area mediastina verhältnismäßig kurz, zwei Drittel der Länge des Flügels selten erreichend oder überschreitend. 3. Area scapularis die Flügelspitze nicht erreichend, das Ende der Hauptader aufwärts gebogen. Area externomedia ver- hältnismäßig breit. Etohluttina n. g. 3.3. Area scapularis geht über die Spitze, sie mit den hinteren Ästen der Hauptvene umfassend. Area externomedia schmal. ArcMmylacris Scudd. 2.2. Area mediastina lang, gewöhnlich Dreiviertel des Flügels er- reichend, bisweilen bis zur Spitze gehend, 3. Äste der Vena scapularis oben. 4. Äste der Vena externomedia unten, so dass die Äst- chen im Zwischenraum zwischen Vena scapularis und externomedia. Anthracohhttina n. g. 35* 548 ^- Arthropoda. 4.4. Äste der Vena exteruomedia oben, so dass die Äst- clien im Zwisclieuraiim zwischen Vena externo- media und internomedia. Gerahlattina n. g. 3.3. Aste der Vena scapularis unten. Hermcvtohlattina n. g. 1.1. Vena internomedia vor der Mitte der äußeren Hälfte des Flügels endi- gend, Area scapularis und exteruomedia zusammen mehr als die Hälfte des Flügels einnehmend. 2. Vena externomedia gegen die Spitze gerichtet und an ihr endigend, Äste unten. 3. Hauptvenen dichtgedrängt in der Basalhälfte des Flügels. Äste gleichförmig vertheilt. Area scapularis über der Flü- gelspitze endigend. Progonoblattma n. g. 3.3. Hauptvenen weit von einander stehend in der Basalhälfte. Äste in einigen Theilen des Flügels dichter stehend als in anderen. Area scapularis imter der Flügelspitze endigend. Ofyctohlatüna n. g. 2.2. Vena externomedia gegen die Mitte des Innern Fhigelrandes ge- richtet und hier endigend, Äste oben. Petiablattma n. g. M y 1 a c r i d a e . Mylacris pcnnsylvanicum n. sp., p. 44, und M. Mansßeldn u. sp., p. 47, Can- nelton '^Pennsylvania^ unteres Kohlengebirge. Lithomylacris n. g., p. 48. L. angustum n. sp., p. 48, und L. pittstünianrnn n. sp., p. 50, Pittston i^Penn.), oberes Kohlengebirge, L. simplex n. sp., p. 51, Illinois, unteres Kohlengebirge. Ä'ecymylacris n. g., p. 52. N. lacoairum n. sp., p. 53, und N. heros n. sp., p. 54, Pittston, unterste Koh- lenschichten (bei letzterer Art Fundorte corrigirt nach dem Erratum!). Blattina riae. Etoblatiina n. g. [Blattina auct. p. p.), p. 56. E. Dohrnii n. sp. {Blattina euglyptica Gold. p. p.), p. 66, Wettin (Deutsch- land, oberes Kohlengebirge, E. Lesqtiereuxii n. sp., p. 67, Pittston (Penn.), mitt- leres Kohlengebirge, E. elongata n. sp., p. 80, Weissig (Sachsen;, untere Dyas. Archimylacris parallelmn n. sp., p. 85, Pittston (Penn.), untere Kohlenlager (Fundort corrigirt nach dem Erratum ! ] . Anihracoblaltina n. g. [Blattina auct. p. p.), p. 87. A. sopita n. sp. [Blattina diclyma E. Gein. nec Germ.), p. 89, Weissig (Sach- sen), untere Dyas, A. [Blattina) dresdemis Gein.-Deichm., p. 92. (S. o. Geinitz.) Gerablattina n. g. [Blattina auct. p. j).!, p. 97. G. Münster i \\. sp. [Blattina ßabclhta Germ. p. p.), p. 104, und G . producta u. sp. [Blattina evglyptica Gold, p.p.), p- 106, Wettin (Deutschland), obere Koh- lenformation, G. balfcata n. sp., p. 110, Cassville (Monongolia Cty.), »Permo- carboniferous« und Bellaire (Ohio), obere Kohlenformation. Hermatüblattina n. g. [Blattina auct. p. p.J, p. 115. H. [Blattina) wemmetsiveilei-iensis Gold. etc. Progonühlattina n. g. [Blattina auct. p. p.), p. 118. P. { Blattina] hclvetica Heer etc. Orycti.blattina n. g. [Blattinu auct. p. p.), p. 121. O. [Blattina) reticulata Germ. Petrablattina n. g. [Blattina auct. p. p.), p. 123. P. [Blattina) gracilis Gold. 9. Hexapoda. III. Orthoptera. 549 b) Blattidcn der Jetztzeit. Brehm, S., Über die männl. Geschlechtsorgane der Blatta (jermanica u. d. Periplaneta orien- talis. Russisch,. St. Petersb. 8'\ 2S p., m. Holzschn. (S. anat. Theil des Berichts, oben p. 477;. Ectobidae. Ectobia Brunner tu. sp., Seoane. Mittli. Schweiz, uat. Ges. 5. Bd. p. 4S5, von FeiTol. Aphlebia hrevipennis Fiscli. Fr. Q^ von Kraus s, Sitzb. Acad. Wiss. Wien. 78. Bd. p. 4G6, zum erstenmale beschrieben (mitAbb. beider Geschl.. A. virgulata n.sp., Bolivar, Anal. Soc. Espaü. Hist. is\it. T. 7. p. 423 (mit Abb.). P h y 11 0 d r 0 ra i d a e . Loboptera limbata Clip. == decipicns Germ. Krauss. Sitzb. Acad. Wiss. Wien. 7S. Bd. p. 467. Blatta germanica L. Seit 1S54 in Wien beobachtet. Krauss. ibid. p. 4G9, Periplauetidae. Duchamp, G., Observations sur la structure et le developpement de la Capsula ovigere de la Blatta Orientalis. Avec 3 fig. in : Revue Sc. Xat. Dubrueil. Montpellier. T. 7. Nr. 4_ p. 423—427. Bei der mikroskopischen Untersuchung zeigte sich die Eikapsel (»Oeuf de Ca- fard«, »cocon«, »ootheque«) aus äußerst regelmäßigen Crystallen gebildet, welche durch eine amorphe, anfangs weiße, an der Luft aber schnell braun werdende Grundsubstanz verbunden sind. Diese letztere verursacht die Hauptfärbung der Kapsel. DieCrystalle sind quadratische Tafeln, die häufig gekreuzt übereinander liegen und so an von oben gesehene Octaeder des Oxalsäuren Kalkes erinnern. Über ihre chemische Natur spricht sich Verf. vorläufig nicht aus, dagegen hält er die Grundsubstanz nach der chemischen Untersuchung für Chitin. Die von Dufour »glande seri;ci;fique« genannte, aus Schläuchen zusammengesetzte Drüse, die ihre Mündung hinter der Samentasche hat, hält der Verf. in Übereinstimmung mit Dufour für das Organ, das die Eikapsel bereitet. Die Drüsenschläuche sind mit einer Lage Cylinderepithel ausgekleidet und mit einer gelblichen granulären Masse erfüllt, in der das Chitin, welches sich bei Luftzutritt bräunt, und dieCry- stalle zu erkennen sind. Die noch unfertige Kapsel trägt am vordem Ende eine Öffnung, die sich verkleinert und vor der Ablage geschlossen ist. Die Bildung der Kapsel findet wahrscheinlich gleichzeitig statt mit der Ankunft der Eier am Ende des Geschlechtsapparats. Die eigentliche EihüUe besteht aus einer homoge- nen Membran mit zellenähnlichen hexagonalen Eindrücken und Mikropylen. Kadyi, Heinrich, Beitrag zur Kenntniss der Vorgänge beim Eierlegen der Blatta orientalis. Vorläufige Mittheilung, in: Zool. Anz. Vol. 2. Nr. 44. p. 632 — 63G. Verf. bespricht zunächst die anatomischen Verhältnisse des weiblichen Ge- schlechtsapparats, sofern sie auf die Bildung der Eikapsel und auf deren Ablage Einfluß haben. Er unterscheidet eine Vulva und Vagina, die in ihrem Innern drei Paare palpenartiger Gebilde trägt. (Damit sind offenbar die drei Paare Klappen gemeint, welche den Ovipositor-Klappen anderer Orthopteren entsprechen. Ref ; In die Vagina münden die beiden Eileiter mit gemeinsamer Öffnung, das Recepta- culum seminis und die Anhangsdrüsen (Glandes serifiques), deren Secret das Ma- terial für die Hülle der Eikapsel liefert. Die linke derselben, aus dichotomisch verästelten Schläuchen von milchweißer Farbe bestehend, ist schon lange bekannt, davon unterscheidet K. eine unscheinbare, zwischen den Schläuchen der linken versteckte rechte Drüse, die ihrem gröbern Bau nach der ersteren ähnlich, dage- gen ihrem Inhalt nach verschieden ist, indem ihr die der großen Drüse eigen- thümlichen Crystalle (s. das Referat über die Arbeit Ducliamp's; und damit die 55(1 F. Arthropoda. milchweiße Färbung abgeht. Die Eikapsel bildet sich in der Vulva, die jedesmal zu diesem Behufe dorsalwärts und nach hinten durch die sie begrenzenden Platten abgeschlossen wird. Das einfließende Secret legt sich zunächst rückwärts an die innere Fläche der Vulva , die hintere Kuppe bildend , und nun folgen die ersten Eier, welche die Vulva ausdehnen, neues Beeret fließt zu und weitere Eier treten ein und so baut sich in dem Hohlraum die Eikapsel allmählich auf, das Secret an die Wände gelagert und hier erstarrend und im Innern die Eier. Ist eine gewisse Anzahl Eier eingetreten, so öffnet sich die Vulva wieder und läßt das erhärtete zuerst gebildete Ende der Kapsel zu Tage treten, das sich durch die Einwirkung der Luft bräunt, der vordere Theil dagegen ist noch weich und weiß und zeigt eine Öffnung, die der Mündung der Vagina entspricht. Die Eikapsel ist anfangs noch von der Vulva umfaßt, deren in eine zarte Membran auslaufende Ränder von Dufour für eine Art Amnion gehalten wurden, erst beim Weiterrücken tritt sie frei zu Tage. Sind alle in der betreffenden Legeperiode gereiften Eier (gewöhn- lich 16, da jede Eiröhre ein Ei liefert) in das Innere getreten, so schließt sich auch die vordere Öffnung und es zeigt sich hier bei der fertigen Kapsel eine rund- liche Narbe. Die Eikapsel ist der Abguß des Hohlraumes der Vulva, die Ein- drücke und Zähne des Kamms werden durch ein Paar »Vaginalpalpen« verursacht, die sich in dieser Gegend anlegen und beim Fortrücken der Kapsel, sobald wie- der ein neues Ei eingetreten, immer wieder weitere nach vorn zu gelegene Theile berühren und dadurch die Eindrücke bewirken. Die Eier sind im fertigen Cocon vertical gestellt und in zwei alternirenden Reihen geordnet, sie werden auch alter- nirend aus dem rechten und linken Eierstock abgelegt und zwar gelangen die Eier des rechten Eierstocks in die linke Hälfte des Cocons und alle aus dem linken in die rechte Hälfte. Die hinteren Pole der Eier sind in der Eikapsel nach unten gekehrt. Die Gestalt der ursprünglich walzenförmigen Eier wird noch im Eileiter verändert, indem sie bohnenförmig werden. Die Mikropylen (80 — 100) sind auf die untere Hälfte des convexen, der äußern Wand der Kapsel anliegenden Rückens vertheilt. Die in der oben referirten Arbeit Duchamp's über dasselbe Thema er- wähnten »Mikropylen« sind nach K. unrichtig gedeutet, indem ihnen nicht einmal Poren der Eihaut zu Grunde liegen. Leidy, J., On Endamoeba (Amoeba) ö?a!!<«eBütschli. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. 1879. p. 204—205. E. blattae in Menge in Gesellschaft von A^yc^oMer?w ovalis, Lophomonas hlattarum, Oxyaris gracilis, 0. appendiculatus und einer algenartigen Pflanze im Dickdarm von Blatta orientalis. Newton, E. T., On the brain of the Cockroach, Blatta orientalis. With 2 pl. in: Quart. Journ. Microsc. Sc. Vol. 19. Jiily. p. 340 — 356. (S. anatom. Theil des Berichts, p. 477). , Blatta orientalis iised for dropsy. New remedies. March, 1879. Vol. S. p. 67. 6. (Nach Psyche advert. May-June. p. 8). Mantidae. Layard, E. L., Leaping power of Mantis. in; Nature. Vol. 20. p. 481. Constatirt nach eigenen Beobachtungen, dass einige Arten in Ceylon, Südafrica und Fidschi Springvermögen besitzen und zwar hauptsächlich im Larvenstadium, und dass die Entfernung, die sie von Zweig zu Zweig überspringen, sehr beträcht- lich ist gegenüber der Größe des Insects. Stainton, H., Über das SpringA-ermögen einer jungen Mantis (M. religiosu?). in: Proc. entom. Soc. London. 1879. p. IX. Ameles clecolor Chp. vermag sich auch durch hüpfende Bewegungen fortzubewegen, wozu sie durch schwach keulenförmige Verdickung der Hinterschenkel befähigt erscheint. Kr aus s, Sitzb. Acad. Wiss. Wien. 78. Bd. p. 470. 9. Hexapoda. III. Orthoptera. 551 Polyspilota pusüilaM Stoll von der Goldküste mit der Larve von Gordhis Mantidis pustulatae n. sp., in der Leibeshöhle. v.Linstow, Helmintholog. Untersuchun- gen, in: Jahresh. Ver. f. vaterl. Naturk. Württemberg. 35.Hft. p. 314 u. 336. Mantis religiosalj. Swinton, A. H.. erwähnt, dass nach der Beobachtung von Goureau M. r. durch Reiben der Abdomeuseiten am innern Rande der Ober- und Unterflügel ein Geräusch hervorbringt. Proc. ent. Soc. London. 1S79. p. I u. IV. Wood-Mason, ibid., p. III — IV, fand keine Modification an den Flügeln oder Tegmina, die als Reiborgan anzusehen wäre. Phasmidae. Girard, Maurice, Un spectre fossile. Mit Holzschn. in: La Nature. 7. Annee. Nr. 294. p. 108—110. Bespricht das von Ch. Brongiart beschriebene Protophasma Dumasi aus den oberen Steinkohlenschichten von Commentry (AUieij, am nächsten dem Genus Cyphocrania der Jetztzeit stehend. Lucas, H., Ennjcantha ecliitiafa u. sp. Amberbaki (Neu-Guinea). in: Ann. Soc. cntom. France. T. 8. 4.Trim. Bull. p. CLXIII. 1878. Wood-Mason, J. , Preliminary Notice of a new Genus [Parectatosoma of Phasmidae from Madagascar, with brief descriptions of its two Species. in: Journ. Asiat. Soc. Bengal. Vol. 48. p. 2. 1879. p. 117—118. — Abstr. in: Ann. Mag. Nat. Hist. ^5 . Vol. 4. Nr. 23. p. 386—388. Parecatosoma n. g. p. 3S6. Dem australischen Genus Ectatosoma (sie ! Extafosoma Gray ' nahe stehend unter- scheidet es sieh davon in folgenden Characteren : Der Prothorax ist relativ länger imd mehr stachelig ; das (^ ist ocellenlos und gleich dem Q kurzgeflügelt : die gekürzten Flügeldecken sind in beiden Geschlechtern kürzer als die gleichfalls ge- kürzten Flügel ; der obere Kiel der Schenkel läuft in einen scharfen Kniestachel aus. Ectatosoma hufonium Westw. aus Australien steht den Madagascarformen am nächsten. P. /lystn'xn. sp. p. 387. Fianaräntsoa, Antananarivo (Madagascar;. P. echinus n. sp. p. 387. Fianaräntsoa. Bacillus hispanicns n. sp. [B. gallicus'QoWw. p. p.) von Logroiio, Madrid, Escorialetc. Bolivar , An. Soc. Esp. Hist. Nat. T. 7. p. 423 m. Abb.). B. incommodus n. sp. Butler von Rodriguez gemein auf den Blättern der Fächerplame, deren Färbung es hat . Philos. Trans. Lond. Vol. 168. Extra Vol. p. 548 (m. Abb.). (Gehört nach der Abbildung in's Genus R/iap/tiderus Serv. oder in dessen Nähe. Ref.) Acridiidae. Brunner von Wattenwyl, C, Über ein neues Organ bei den Acridiodeen. in: Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 29. Bd. Sitzungsber. p. 26 — 27 und Description dun Organe propre aux Insectes de la Familie des Acrydiens. in: Lc Naturaliste, Deyrolle. 1_ Nr. 12. p. 94. Warzenförmige Erhöhung in der Hohlkehle auf der Unterseite des Hinter- schenkels, in welche sich die Tibia vor dem Sprunge anschmiegt. Diese Erhöhung etwa im 4. Theile der Länge von der Basis aus gerechnet ergibt sich als ein weiches Polster über einer runden Öffnung in der Chitinmasse , deren etwas auf- geworfener Rand auf der Basalseite mit einzelnen größeren Haaren besetzt ist. Da sich dieser Höcker bei sämmtlichen Acridiern mit Springfüßen findet, dagegen bei den Zünften, deren Hinterschenkel einfache Schreitfüße sind, so bei den Prosco- piden und Pneumoriden fehlt, so dürfte derselbe mit dem Springvermögen in Ver- bindung stehen. In »Le Naturaliste« wird noch berichtet , dass bei einem leben- den Acridier beim Versuche die Tibia vom Femur abzuziehen an dieser Stelle ein 552 F- Arthropoda. Widerstand gefülilt wird und dass das weiche Polster , nachdem die beiden Glied- maßen von einander entfernt sind, stark hervorgezogen erscheint. Näheren Unter- suchungen bleibt es vorbehalten die Bedeutung des Organs festzustellen. In der Litteratur ist der Sache bis jetzt keine Erwähnung geschehen, dagegen findet sich der Höcker am Schenkel von CuculUyera hystrix Germ, von Krauss auf Tafel 11. Fig. S seiner Orthopt. -Fauna Istriens (Sitzb. Akad. Wiss. Wien. TS. Bd. 1S78 zur Darstellung gebracht. Tanchis, Pietro, Stutlii sulle Cavallette. in: Bollettino del Comizio agrario di Sassari. Separatum. 24 p. Sassari. SO. Bespricht in äußerst weitschweifiger Weise das schädliche Auftreten von Heu- schrecken auf der Insel Sardinien und die Mittel zu deren Vertilgung. Verfasser gibt sich viele Mühe indirect zu beweisen, dass diese Heuschrecken nicht aus Africa dahin kommen , sondern auf der Insel einheimisch seien , vermag aber schließlich nicht anzugeben, welcher Art [Caloptenus italiciis L.? Ref.) dieselben angehören. Außer den eigentlichen Heuschrecken ^^cavallette'.i , soll auch eine »locitsta verde<^ Schaden verursachen. Was er an biologischen Beobachtungen beibringt, ist alles längst bekannt. Am Schlüsse berichtet er über Schmarotzerlarven, die er oft in Mehrzahl in sterbenden Heuschrecken gefunden, dieselben sollen von der gewöhn- lichen Fleischmücke und von Bracon dispar (oder einer Foemis-Avi herstammen. Diese Entdeckung (?; wird als Mlminiiask (?) der Heuschrecken bezeichnet. Wilson, "W. J., Verwüstung durch große HeuschreckenscliAvärme in Meerut {Ganges-Thali. in: Proc. entom. Soc. London. 1S79. p. XVI. , Heusehreckenschwärme in Armenien (Elisabethpol, an beiden Ufern des Kur, des Terter und Akstafa) , die große Verwüstungen anrichteten, in: Nature. Vol. 20. 19. June, p. 183. 26. June, p. 208 und American Naturalist. Vol. 13. 13. Sept., p. 600. , Heuschreckenschwärme in Nordwest-Indien im April, in: American Naturalist, I.e. Pamphagidae. Bolivar, .., Anal. Soc. Espan. Hist. Nat. T. 7. p. 433—439. Tabula synoptica generum specierumque Pamphagidomm Europae. Als Genera, werden Pamphag us Thunb. , Eiinajmis Stal , Nocarodes Fisch. W. angenommen. Pumphagus Thunb. wird in folgende Subgenera getheilt : Orchamas Stäl , p. 434 ; Prionosthenus subg. nov., p. 436; Acinipe^umh., p. 435; ^e(/jfoyZossff2'(i5 Saussure. Gryllidae. Girard, Maurice, Ann. Soc. ent. France (5. ser.) T. 9-. 2. Trim. Bullet, p. LXXX, macht die Mittheilung, dass ihm Brachytrypes mcgacephulus Lefebvre von G. Piucitore-Marrot in Palermo als den dortigen Weinpflanzungen und Getreide- feldern sehr schädlich überschickt wurde. Nemubius luteolus Butler, Philos. Trans. London. Vol. 1<38. Extra Vol. p. 547. (m. Abb.) (Gehört nach der Abbildung zu CyrtoxipJms Brunn. Trigoyiidklae. Ref.i My r m e c 0 p h i 1 i d a e. Myrmecophila acer-vorum Panz. s. Turk, p. 545. Mogoplistes talitriis Costa = M. (Gryllus) squamiger Fisch. Fr., Krauss, Sitzb. Acad. Wiss. Wien. 7S. Bd. p. 540 ; M. marginatus Costa = M. hnmneus Serv. Krauss, 1. c. p. 541 . Forficulidae. Dubrony, A., Enumeration des Orthopteres rapportes par J. Doria, O. Beccari et L. M. d Albertis des regions Indienne et Austro-Malaise. I. Dermapteres. Mit Holzschn. in: Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova. Vol. 14. p. 348 — 383. 44 Arten sind aufgezählt, die sich auf 13 Genera (darunter eines neu ver- theilen. Die Beschreibungen einiger schon bekannter werden vervollständigt, für viele Arten sind neue Fundorte angegeben, 13 Arten werden als neu in ausführ- licher Weise beschrieben. Du Brony, A. Durien, Etüde sur quelques Forficulides exotiques. in: Anal. Soc. Espan. Hist. Nat. T. 8. Cuad. 1. p. 91—96. 9 Arten aus dem Madrider Museum, davon 3 neu. Bei den schon bekannten aufgeführten Arten wird Neues bezüglich ihrer Verbreitung beigebracht. Kuwert, H., Forßcula auricularia und Scolopendru forßcatu, zwei Feinde der Lepidoptera und der Schmetterlingssammler, in: Stettin. Entom. Zeitung. 1879. Nr. 10 12. p. 508—511. Forßcula auricularia stellt sich nächtlicher Weile in größter Menge auf den zum 9. Hexapoda. III. Orthoptera. 559 Zweck des Noctuineu-Fanges aufgehängten stark duftenden Obstschntiren ein mit aufgerichteter Zange aufliegenden Schmetterlingen drohend, während bei Tage nur au trüben, regnerischen Tagen einzelne Individuen erscheinen. Im Zimmer machte dieselbe Schaden, indem sie gleichfalls bei Nacht den auf den Spann- brettern befindlichen oder in ofleue Schachteln gesteckten Schmetterlingen die Fühler abfraß. Apachijs chartacea de Haan (j^ abgeb. ; A. Beccarii n. sp. Hatam, Fly River (Neu Guinea) (m. Abb.): Dubrony, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova. Vol. 14. p. 349. Pygidicrana marmoricriira Serv. (f zum erstenmale beschrieben Dubrony 1. c. p. 351. Diplatys Raffrayi u. sp. Zanzibar, Du Brony, An. Soc. Esp. Hist. Nat. T. 8. p. 91. Labidura liinda n. sp. S. Catarina (Bras.), Du Brony, 1. c. p. 93; L. femoralis Dohrn q^ zum erstenmale beschrieben, Dubrony, An. Mus. Civ. St. Nat. Ge- nova. Vol. 14. p. 353 (m. Abb.). Labidurodes n. g. Dem Genus Labidura sehr nahe stehend unterscheidet es sich vorzugsweise von diesem durch das Vorhandensein von sehr deutlichen Seitenfalteu auf dem 2 . und 3 . Bauchsegmente ; der Hinterleib ist um die Mitte verbreitert, während dies bei Labidura nicht der Fall ist ; die Schenkel sind dicker. Dubrony, 1. c p. 355. L. robustusu. sp. {^f. Fly River (Neu Guinea), Dubrony, 1. c. p. 356 (m. Abb.). Braclujlabis punctata n. sp. Q . Buitenzorg (Java) , Dubrony, 1. c. p. 357 (m. Abb.) . Psalidophora angusticollis n. sp. (^. Sarawak (Borneo) , Dubrony, 1. e. p. 359, (m. Abb.); P. aiisfralica n. sp. (^. Somerset (N. Australien), Dubrony, 1. c. p. 361 (m. Abb.) . Labia luzonica Dohrn (^ zum erstenmale beschrieben: Dubrony, 1. c. p. 363 ; L. Wallacei Dohrn, ein (^, das möglicherweise zu dieser nur im Q. Geschlechte be- kannten Art gehört, wird beschrieben, Dubrony, 1. c. p. 364; -Labia? pyyidiata n. sp. Tcibodas (Java), Dubrony, 1. c p. 364 (m. Abb.); Labia grandis n. sp. Somerset (Australien), Yule J., Fly River (N. Guinea), Wokan (Arn. J.), Du- brony, 1. c. p. 366 (m. Abb.); L. Feae n. sp. Ramoi (N. Guinea), Key Inseln, Dubrony, 1. c. p. 368 (m. Abb.); L. nigrella n. sp. c^ Tcibodas (Java), Du- brony, 1. c. p. 370; L. bicolor Vi. sp. Abyssinien, Dubrony, An. Soc. Es]). Hist. Nat. T. S. p. 95. Platylabia major Dohrn (^ zum erstenmale beschrieben, Dubrony, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova Vol. 14. p. 371 ; P. Gestroi n. sp. ^f Fly River (N. Guinea), Dubrony, 1. c. p. 372 (m. Abb. Q Zange abgeb. aber ^ nicht beschrieben). Lobophora laetior YiQ\vxvL (^ zvcisx erstenmale beschrieben, Dubrony, 1. c. p. 374 (m. Abb.). Forßcula Wallacei Yydhx'a. (^ zum erstenmale beschrieben, Dubrony, 1. c. p. 377 (m. Abb.); F. Alber tisii u. sp. § Sarawak (Borneo) , Yule J. (N. Guinea), Du- brony, 1. c. p. 378 (m. Abb.); F. Doriaen. sp. Sarawak (Borneo , Dubrony, 1. c. p. 379 (m. Abb.); F. Bomeensis n. sp. (j^ (ibidem), Dubrony, 1. c. p. 381 (m. Abb.) F. Toniis Kolen. : Die Synonymie dieser Art wird richtig gestellt und ihre Stellung im System bezeichnet: Krauss, Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. 29. Bd. p. 59. F. fBrac/iylabis?) varicornis ümiih. Butler, Philos. Trans. London, Vol. 168. Extra Vol. p. 546. Thysanoptera P h y s o p o d a) . Reuter, O. M., Diagnoser öfver nya Thysanoptera frän Finland. in: Öfvers. Finsk. Vet. Soc. Förhdlgr. 21. Bd. 1878—79. p. 2u7— 22:i. Aufzählung von 2 1 in Finnland aufgefundenen Arten, die sich folgendermaßen 560 ^- Arthropoda. auf die Familien vertlieilen : Tubulifera 5 A. [P/doeof/irips) , Stenelytra 13 A., Coleoptrata 3 A. [Aeolothrips] . 9 A. sind davon neu. Zur Bestimmung der Familien, Genera und Subgenera sind Schlüßel in lateinischer Sprache beigefügt. Tubulifera. PhheotJirips hmgispmä n. sp, Nagu, Reuter, 1. c. p. 214; Ph. tibialis n sp. Aboa, Ilelsingfors, Reuter, 1. c. p. 215; Ph. pallicornis n. sp. Aboa ^in Sümpfen unter Heleocharis) , Reuter, 1 . c . p . 216. Stenelytra. Set'icothrips siaphylinm Halid. Forma macroptera von Süd-Finnland (auf Papiliona- ceen) neu, Reuter, 1. c. p. 217. Thrips [Limoilmps] hidcns n. sp. Pargas, Reuter, 1. c. p. 218; Th. (Thrips) hasalis n. sp. S. Finnland (inBlüthen), Reuter, 1. c. p. 219; 77*. (Thnps) flavicomk n. sp. Pargas, Reuter, 1. c. p. 219; Th. (Thrips) Salicis n. sp. J. Stortervö (Pargas] Reuter, 1. c. p. 220; Th. [Belothrips) bicolor n. sp. Pargas. Reuter, 1. c. p. 221. Aptinothrips fasciatus Butler von Rodriguez beschrieben und abgebildet : Butler, Zool. of Rodriguez, Philos. Trans. Royal. Soc. London. Vol. 16S. Extra Vol. p. 552 (Taf. LIV. f. 7.). Heliothrijjs hacmorhoidalisml^OYWQ^en. s. Sch0yen, oben p. 491. Coleoptrata. Aeolothrips (Coleothrips) limbata n. sp. Pargas (auf Abies excelsa) ; Reuter, Öfv. Finska. Vet. Förh. 21. p. 222. Thysanura. Fries, S., Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna. 4. Von der Falkensteiner Höhle, in: Zool. Anz. Nr. 24. p. 1.54. Thysanura aus dieser Höhle : Bechia, Lipura, Cmnpodea haben Vertreter auf- zuweisen, die jedoch, was die Arten anbelangt, nicht mit Sicherheit bestimmt sind. Reuter, Lina and O. M., Collembola and Thysanura, found in Scotland in the Summer of 1876. in: The Scottish Naturalist. Jan. 1880 (Dec. 1879). p. 204—208. Sammelergebnis einer Reise in Schottland (Shetland and Orkney Isl., Moray- shire , Perth) . Von den 2 1 zu den Collembola gehörigen dabei aufgefundenen Arten sind Sminthurus Uneatus, Macrotoma vi/l(/aris, Isntovta crassicauda, Achorufes viaticus für die Fauna Groß - Britanniens neu und mit Beschreibungen aufgeführt, 2 Arten sind als überhaupt neu zum erstenmale beschrieben. Abgesehen von Degeeria cincta und lamiginosa finden sich die übrigen schon bekannten Arten auch in Skandinavien. Die Thysanura s. str. vertritt Machilis maritima. Coilembola. Lubbock, Sir John, Collembola of Kerguelen's Land, in: Philos. Trans. London. Vol. 168. Extra- Vol. p. 249. 3 Formen wurden gefunden, davon sind 2 unbestimmbare, in die Gattungen Isotoma und Smynthurus gehörige Arten, die 3. gab Veranlassung zur Aufstellung eines neuen, zu den Lipiuridae (sie!) zu stellenden Genus Tullbergia, antarcfica n. sp. (Lubbock, Ann. Mag. Nat. Hist. 4. Ser. Vol. 18. 187G. p. 324), das hier noch einmal characterisirt wird. Die Gattung ist ausgezeichnet durch cylin- drische Fühler, einklauige Füße und lange Analborsten. Die Art war geraein. — S. hierüber Referat in : Ann. Sc. Nat. 6. ser. Zoolog. T. 8. 1879. p. 24, und Th. Studer, Die Fauna von Kerguelensland, in: Arch. f. Naturgesch. 45. 1. 1879. p. 113. Parona, Corrado, Collembola. Saggio di un Catalogo delle Poduridi italiane. MitHolzschn. in: Atti Soc. Ital. Sc. Nat. Milano. Vol. 21. (Separatum, 53 p.) und in : Studi fatti nel Laboratorio dAnat. e Fis. comp. dell'Univers. di Pavia. Pavia, 1879. Nr. 11. (53 p.). 9. Hexapoda. III. Orthoptera. 561 Ein bisher in Italien fast ganz vernachlässigtes Gebiet, wie Verf. in der Ein- leitunghervorhebt. Abgesehen von der Arbeit desselben Verf/s : Delle Poduridi etc. (Ann. Scient. R. Istit. Tecn. Pavia, 1875), finden sich nur wenige dürftige fau- nistische Notizen in der Lifteratur. Die Beobachtung von Giovanni Silva (Me- morie di alcuni natural! fenomeni. Pavia, 1770) über eine Poditra-Art (vielleicht mit Degeeria nivalis identisch) wird ausführlich mitgetheilt. Folgt ein vollständiges Verzeichnis der Litteratur, Besprechung des Lubbock'schen Werkes (Monograph of the CoUembola and Thysanura, IS73) und Angabe der Hauptresultate der Un- tersuchung Uljanin's über die Entwicklung der Poduren. Lubbock's System ist in dem nun folgenden Verzeichnis der italienischen Poduriden, das sich vorzugsweise auf die Fauna Pavia's bezieht, als Grundlage angenommen. Die Familien, Genera und Species werden in italienischer Sprache characterisirt. Bei den einzelnen Arten finden sich neben Litteraturangabe Bemerkungen über Verbreitung. 4(J Arten aus folgenden Familien sind aufgezählt: Smynt/mridae 2 A.. Papiriidae 2 A., Degeeriadae 28 A., Puduridae 5 A., Lijmridae 2 A. , Annridae 1 A. Smynthuridae. Smynthurus quadrimaculata n.sp., East Fairmount Park (an einem Löcherschwamm) . Ryder, Ino. A., Description of an. sp. oi Smynthurtis. With cut. in: Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1878. P. in. (1879.) p. 335. Degeeriadae. Orchesella ru/escens bei Kent, neu für Britannien. Lubbock, Sir John, Trans, ent. See. London. 1879. Proceed. p. XLIV. Degeeria nivalis L., Varietät (Mitte Juli an den sandigen Ufern des Ticino und Po), beschrieben und abgeb. Parona, CoUembola 1. c. p. 36. Isotoma coeca n. sp., Orkney. Reuter, Lina et 0. M., The Scottish Nat. Jan. 1880. (Dec. 1879.) p. 207. Liijuridae. Tullbergia antar ctica Ijuhhodk. Beschrieben und abgeb. (PI. XIII. fig. 1.) Lub- bock, Philos. Trans. London. Vol. 168. Extra-Vol. p. 249. Aniirida crassicomis n. sp. Tay (Perth) . Reuter, Lina et 0. M., The Scottish Nat. Jan. 1880. (Dec. 1879.) p. 208. Diploglossata Saussure. Saussure, Henri de, Sur le genre Hemimerus "VValk. paraissant former un Ordre nouveau dans la Classe des Hexapodes. in : Mem. Soc. Phys. et d'Hist. nat. Geneve. T. 26. II. 1S79. p. 399 — 420. PI. 1. Separat mit dem Titel : Spicilegia entomologica Ge- nevensia. 1. Genre Hemimerus. Geneve, 1879. 40. Der Verf. entdeckte bei Gelegenheit der Revision der Grylliden des British Museum unter den Gryllotalpiden versteckt ein kleines, augenloses, 5/a^^a-artiges Thierchen aus Sierra-Leone (Africa) , das von Francis Walker in Catalogue of Dermapt. Saltat. British Mus. T. V. 1871. Suppl. p. 2 als Hemimerus talpoidcs ganz ungenügend beschrieben und ohne weitere Bedenken zu den genannten Or- thopteren gestellt wurde. Die mit großer Genauigkeit vorgenommene Untersu- chung eines getrockneten (^ Exemplars ergab, dass Hemimerus zu keiner der be- stehenden Insecten-Ordnungen paßt, ja wie am Schlüsse der Arbeit in einer Note angegeben wird, überhaupt nicht in der Classe der Insecten unterzubringen ist und somit Typus einer neuen Arthropodenclasse wäre. Die Ordnung oder rich- tiger Classe erhält den Namen Diploglossata und wird p. 412 — 413 folgen- dermaßen characterisirt : Diploglossata : Corpus ovatum, depressum, crustaceum, biattiforme, apterum. Caput deplanatum, antrorsum vergens. Labrum perspicuum, transversum. Man- dibulae 2 articulatae, manducariae. Maxillae 2 palpigerae. Labia 2 super- Zoolog. Jahresbericht 1S79. 36 552 •^- Arthropoda. posita, utrumquepalpis2. Lingula transversa brevissima, vix uUa. Pedes (6) grcssorii, plautigradi, breves, tarsis articulatis, biungulatis. Abdomen 9-arti- culatum, segmentis veutralibus (^ 1 (Q 6?) non appendieulatis ; segmeutum me- diale absque parte ventrali. Cerci 2, e segmentb ultimo Orientes. Spiracula? Antennae setaceae. Das Hauptmerkmal , das Hemimerus von den Insecten scheidet , bestellt in 2 Unterlippen, deren jede mit einem Palpenpaare versehen ist, die obere oder innere als Endolabium bezeichnet, ist die kleinere (Taster Sgliedrig) , sie wird von der unteren oder äußeren, welche Ectolabium genannt wird Taster 4gliedrig) be- deckt. Es wäre also hier der Köpf, statt aus 4, wie bei den Insecten angenom- men wird, aus 5 Segmenten zusammengesetzt und ein weiteres Beinpaar zu seiner Bildung herbeigezogen. Sämmtliche äußere Organe werden beschrieben und ab- gebildet, Genus- und Artcharactere neu aufgestellt. Verf. erwägt in ausführlicher Weise verschiedene Möglichkeiten bezüglich der Stellung des Thieres im System, vergleicht es mit den Thysanuren, den eigentlichen Orthopteren, endlich mit Platypsylhis (Coleoptera?) und kommt zu dem Resultat, dass es unter den Arthro- poden eine ganz isolirte Stellung einnehme. Leider war bei dem Zustande des einzigen vorliegenden Exemplars eine Untersuchung der innern Organe unmög- lich, so dass auch sie nichts zur Aufklärung beizutragen vermögen. Selbst über den Respirationsapparat konnte kein Aufschluß erlangt werden (Stigmen waren nicht aufzufinden) . Ref. möchte zum Schluß auf zwei Beziehungen des Hemimerus aufmerksam machen, einerseits auf die unbestreitbare Annäherung an gewisse Thysanuren [Lejnsmatidae) , wobei neben anderem insbesondere die Ähnlichkeit im Bau der Maxillen beider auffällt, andrerseits auf eine gewisse Übereinstimmung in Bezug auf die Kopfbildung mit den Isopoden, bei welchen bekanntlich das erste Beinpaar des Thorax zum Kopfe hinzutritt und durch Verwachsung in der Mittel- linie eine »Unterlippe« bildet. Es wäre danach Hemimerus als Zwischenglied zwi- schen Thysanuren und Crustaceen aufzufassen. Einer späteren Untersuchung bleibt es vorbehalten, die verschiedenen Räthsel zu lösen und dem Thiere end- giltig seine Stellung im System anzuweisen ; bis dahin aber dürften die »Diplo- glossaten« noch am ehesten neben den Thysanuren unterzubringen sein. Über die Lebensweise des Hemimerus ist nichts bekannt. (S. auch G i 1 n i c k i's Besprechung desselben Themas in : Le Naturaliste, DeyroUe, 1. Nr. 14. p. 112.) IV. Pseudo-Neuroptera. (Referent: Prof. Dr. H. Hagen in Cambridge, Mass.) a) Allgemeines. Smith, Fred., The Neuroptera of Rodriguez. in : Philos. Trans. London. Vol. 168. p. 389 — 390. Nur 5 Arten werden mit Namen aufgeführt. Ein Yermes- Arbeiter wird als bis jetzt nur auf Rodriguez gefunden bezeichnet. Es ist nicht ersichtlich, worauf diese Angabe beruht ; wenn er so verschieden von allen bekannten Arten ist, hät- ten die 107 Stück wohl eine Beschreibung verdient. LibeUula mauricimia, Anax mauricianU'S und Myrmeleon ohscuriis sind früher von Mauritius, Agrion ferrugineum von Madagascar beschrieben. Alle sind in wenigen oder einzelnen Stücken ge- sammelt. Vielleicht erklärt der gegenwärtig große Mangel an süßem Wasser auf der Insel die Kleinheit der Sammlung. Borre, A. Preudhomme de, Note sur le BreyeriaBorinensis. in; Soc. entom. Belg. Compt. R. Ser. 2. Nr. 6.5. 7. Juin 1879. p. 7—12. Der Verfasser hat (in derselben Zeitschrift) 1. Mai 1875 den Flügel eines In- sects aus der belgischen Steinkohle erwähnt als Pachytyhpsis Borinensis. In der 9. Hexapoda. IV. Pseudo-Neuroptera. a} Allgemeines, b) Termitidae. 563 nächsten Sitzung, 5. Juni 1S75, wird eine genaue Beschreibung nebst 2 Tafeln gegeben, der Flügel mit Attacus genau verglichen und die zahlreichen feinen Queradern erwähnt, die bei Lepidopteren bis jetzt nicht beobachtet sind. Das Insect wird für ein Lepidopteron gehalten. Das Stück wurde von M' Lac hl an untersucht und (Compt. rend. 1S77. XX. p. 36) als zu den Ephemeriden gehörig betrachtet. In Nature 1S79, Nr. 492, p. 501 von A. R. Wallace als Lepido- pteron angeführt, wogegen M'Lachlan ebenda Nr. 494, p. 552, reclamirt, wird es nochmals von A. R. Wallace als Lepidopteron erklärt, was P. deBorre veranlaßt hat, den Gegenstand nochmals zu erörtern. Gegen Wallace bemerkt de Borre, dass die transversalen Adern in der That deutlicher ausgeprägt sind, als Wallace nach Ansicht der Photographie annimmt, und dass sie nicht durch Zerknittern des Flügels gebildet sind. Ohne Anführung neuer thatsächlicher Mo- mente wird die Frage im Sinne der Descendenztheorie erörtert und das Lisect als ein Prolepidopteron bezeichnet. Die Arbeit ist hier erwähnt, weil das fossile In- sect sehr gut zu der fossilen Gruppe stimmt, deren vorragendste Gattung Dictio- neura in den Saarbrücker Kohlen vorkommt, eine Gattung, die sicher zu den Pseudoneuropteren gezählt werden muss, mögen die Lepidoptera von ihr abstam- men oder nicht. Eaton, A. E., Did flowers exist during the Carboniferous Epoch? in: Nature. Vol. 20. Nr. 509. p. 315. July 31, 1879. Eaton hat in Brüssel die ^reyerm-Flügel der Type gezeichnet. Das Geäder ist sehr ähnlich Palingenia (Ephemerid.) in der Menge der Queradern und der Art der Abweichungen der abnormen Queradern. Die Palingeniagruppe ist elastisch genug, um Breyerk aufzunehmen. Es wird von Eaton nachgewiesen, dass Pho- tographien fossiler Insecten vortheilhafter mit stärkeren Objectiven (3 Zoll Distanz) gemacht werden. Die Mittheilung ist übersetzt im Kosmos 1S79. 3.Jhg. 3. Heft, p. 461—462. Eaton, A. E., Gab es schon während der Steinkohlenzeit Schmetterlinge? in: Kosmos. 1S79. 3. Jhg. 2. Heft. p. 218—219. Referat über die (schon früher ausgezogenen) Artikel in Nature, Vol. 19, p. 501, 554, 582. Deutet am Schlüsse Breyeria gegen Wallace's Ansicht als Netzflügler. b) Termitidae. Hagen, H., Some Remarks upon White Ants. in: Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. 1879. T. 20. p. 121—124. Die Beobachtungen wurden an Eutermes Ripperüi aus Jamaica gemacht. Die bisher nicht bekannte Micropyle liegt am oberen Eipol, jederseits 4 — 6 flache Trichter, deren enger Hals die Häute nach oben durchbohrt. Spermatozoen der Termiten sind nicht bekannt ; in einigen Eiern lag ein Fadenbündel in den Micro- pyltrichtern, das sich herausdrücken ließ. Der Dotter ist sehr großzellig. Nym- phen mit kurzen Flügeldecken fanden sich im Material, das kurz vor dem Schwär- men entnommen war, nur sehr wenige, was F. Müllers Ansicht derselben als supplementärer Königinnen unterstützt. Die Jungen werden mit vorher präparir- tem Futter versorgt. Im Baue finden sich lose liegend kugelförmige Kuchen von der Größe einer Erbse bis zu der eines Mannskopfs, die von der Unterseite her ausgefressen werden. Sie sind gelblich, von sehr feinem Korn, ähnlich wie Ku- chen und überaus leicht, so dass einer 9 cm lang und 41/2 cm breit nur 2'/4 Unze wog. Da ein Nest viele Pfunde solcher Kuchen enthält, ist die große Menge augenfällig. Sie enthalten in 100 Theilen nur 1,91 unorganische Substanz, sonst nur vegetabilische Stoff"e, und schwimmen auf Wasser. Die übrigen Nesttheile enthalten 17,1 unorganische Substanzen. Für die eben dem Ei entkommenen 36 * 5G4 F. Artliropoda. Thiere scheint aucleres Futter bestimmt. Zwischen den Eiern fanden sich in Menge kleine Kügelchen, rund, sehr hart, von der Größe der Eier. Sie sind das Sclero- tium eines Fuugus und waren mehrfach dem Bersten nahe, so dass die ganz jun- gen Thiere vielleicht vom Fungus leben, was aus Nietner's und König's ähn- lichen Angaben wahrsclieinlich wird. Hagen, IL. SomeRcmarks upon White Ants. in: Proc.Bost. Soc.Nat. Hist. 1879. T. 2ü. p. 118. In Cambridge wurde 19. Mai 187S ein Schwärm von Termes ßavlpes beobachtet, so stark, dass er die Fenster verdunkelte. Etwa 15 Arten von Vögeln folgten ihm, so eifrig die Thiere verspeisend, dass sie nicht von der Nähe von Menschen beunruhigt wurden. Einige hatten sich so vollgestopft, dass buchstäblich der Schnabel offen stand. Die Termiten fielen fortwährend paarweise zu Boden, stets ein Männchen und ein AVeibchen. Der Schwärm war in solcher Ausdehnung für Cambridge früher nicht beobachtet. Seoane, V. L., Note sur un Termitide. in: Soc. entom. Belg. Compt. rend. Ser 2. Nr. 57. 2. Nov. 1879. p. 17—18, und Nr. 61. 1. Fevr. 1879. p. 11—12. Die zweite Mittheilung enthält Berichtigungen und Erläuterungen zur ersten (die hier sofort eingeschaltet sindl. Die der Soc. Belg. überreichten Termiten waren in der (span.) Fregatte Beren- guela gesammelt und werden in den Philippinen anai {in America comejen] ge- nannt. In America leben sie in den Wäldern oder in den Ebenen mit wenig reicher Vegetation. Die Nester, in Form eines Bienenstocks in Baumstämmen, sind außen mit schwarzer Erde bekleidet und enthalten zahlreiche Bewohner. Mitunter sind die Nester in der Erde und dann die Zellen größer. Die Thiere gehen gewöhnlich Früchte an. Die Sitten der Termiten auf den Philippinen blieben dem Verfasser unbekannt. (Sie sind mehrfach beschrieben. Eef.) Es ist nicht leicht, die Thiere in den Schiffen zu finden, und der Verf. glaubt nicht, dass eine ähnliche That- sache bekannt sei (das franz. Linienschifi" Le Genois wurde vor GO Jahren durch Termiten zerstört. Ref.). Sie werden sehr leicht eingeführt, wenn die Schiffe mit Holz befrachtet sind, das fast stets Termiten oder ihre Eier (wohl ein Irrthum. Ref.) enthält. In den Antillen leben sie in den Hölzern, die Seibo, Yaya (Uvaria neglecta Rieh.), Sabiua (Juniperus virginiaua L.) genannt werden, am La Plata im Espiuillo Parkinsonia aculeata L.) , Coronilla. An Bord des Schiftes fand man, dass sie feuchte und weiche Hölzer vorziehen, nicht aber harte Hölzer wie Sabicu (Acacia formosa Kunth) , Guayacau (Guayacum officiuale L.) und Haya (Fagus ferruginea? Mich.). Mit Vorliebe werden Schifte, von europäischen Hölzern (Pap- pel, Eiche, Fichte) gebaut, zerfressen, und zwar in den Philippinen nur diese, so dass die Fregatte Berenguela zurückkehren und die Corvette Narvaez versenkt werden mußte, um das Holz zu retten. Die Fregatte Esperanza, vor 50 Jahren mit philippinischem Holz gebaut, wurde nie von Termiten angegriffen. (Die sämmtlichen Thatsachen sind lange bekannt. Ref.) c) Embidae. M'Lachlan, li., in: Entom. Monthly Magaz. 1S79. Novb. Nr. 186. p. 171. Proc. Entom. Soc. 1. Octb., 1879. Die Larve einer Embide, wahrscheinlich Ollgotoma Saundersii, hat Wood- Mason in Jubbulpore in Indien meist unter Ziegeln auf der Erde gefunden. d) Ephemeridae. Eaton, A. E., Descriptions of two species of Caenis (Ephemeridae from Lake Nyassa. in: Entom. Monthly Magaz. May. p. 268. Ein Pack enthaltend Crten/s- Arten, bezeichnet »Edible Midges, wliich the na- tives of Nyassa make into cakes« wurde von H. B. Cotterill eingesandt. Sie 1). Hexapoda. IV. Pseudo-Xeuroptera. d) Ephemeridae. 565 waren von ihm zwischen Livingstonia und Makanjeras am 25. Januar 1S77 ge- sammelt , als er in einem Boote in der Mitte des Sees durch den Schwärm hin- durchfuhr. Caenis Kuncja und C. ciboria, beide neu. die letztere in größerer Zahl. — Die letzten 3 Zeilen betreffend Figuren der Thiere gehören nicht her, wie Mr. E. C. Eye, Entom. Monthly Mag. 1S79. Juni. p. 23, ausdrücklich bemerkt. Eaton, A. E., Kungu Cake. in: Entom. Monthlv Mag. IST!). Febr. Xr. 177. p. 212. Proc. Ent. Soc. 4. Dec. 1878.) Zeigt einen Kungu Cake vor, der am Lake Nyassa als Speise dient, und aus Massen kleiner Insecten gemacht wird , die am Ufer des Sees gesammelt werden und Ephemeriden seih sollen. Der Kuchen ist schwarz und geschmacklos. In dem untersuchten Stücke konnten keine Ephemeriden sondern nur Culiciden nachge- wiesen werden. Müller, Albert, Larve und NjTnphe von Oligoneuria Rhouina. in : Mitthcil. Schweiz. Entom. Ges. Novbr., 1878. T. 5. Nr. 7. p. 384—386. Die Larve und Nymphe (Juli 20 imd October 25) gefunden im Rhein bei Basel, 'woselbst Imhoff die Image zahlreich sammelte] bestätigen Joly's Entdeckung derselben in der Garonne (0. ganinmica Joly) . Die Abbildung der letzteren, Proc. Ent. Soc. London und Zoologist August 1873, und die neuen Zeichnungen er- gänzen völlig die Kenntnis des Thieres, das oflenbar zu den Orthopteren gehört. (Erichson hat den Beweis vor 40 Jahren vollgültig geliefert. Ref.) Bei der Nymphe sind stark entwickelte Maxillenpalpen , Labium , eine stark entwickelte maskenartige Unterlippe , welche sich etwas seitlich verschieben kann , vorhan- den ; gleichfalls ein spornartig gekrümmter Fortsatz der inneren vorderen Kante der Tibia der Vorderbeine, der von Joly auch hQ\ Palingejua Roeselii (selbe ist mit P. longicauda identisch, nach Exemplaren vom selben Fundorte in der Samm- lung des Referenten) augetrofien wurde. Der Vordertheil des Kopfes tritt ptlug- scharförmig vor , die asymmetrisch gebildeten Fortsätze der Tibia sind verküm- mert, die zwei Paar Flügelscheiden liegen aufeinander. Im Hintertheile des Kopfes und Metathorax sind ventral schön verzweigte ofiene (?Ref.) Branchien- stämme vorhanden. Die Verbreitung von Oligoneuria ist eigenthümlich, ein oder zwei Arten in Central -Europa, eine in Port Natal, eine in Aegypten und eine in Brasilien, was bei einer so ausgeprägten Form auf einen ganz anderen Zusammen- hang der großen Süßwassersysteme in vergangenen Zeitaltern mit Brasilien ! Ref.) hinweist. Eaton, A. E., Palingeniae Papuanae, speciei Epliemeridariim novae diagnosis. in: Annali del Mus. Civ. di Stör. Nat. di Genova. Vol. 14. p. 398—400. Estratto dagli Annali. 9. Giugno, 1879. p. 1—3. Pal. Papuana nov. sp. aus dem Fly Flusse der Insel Papuana von Alb erti s ge- sammelt ist nach Spiritus-Exemplaren beschrieben. Vorderflügel, Füße, Zange und Schwanzfäden sind abgebildet. Die Beschreibung sagt nur, dass die Art der P. lata Walk, nahe stehe, und gibt auch nur die Unterschiede beider Arten an. Ähnliche Arten fliegen in Borneo und anderen nahen Inseln; aus Ceylon lagen Larven vor. Nach Albertis' Bericht war am 2. Juli 1S76 der auskommende Schwärm der Thiere zahllos , und lockte die Vögel mehrerer Arten zur eifrigen Jagd auf die leckere Speise. Myriaden von Individuen füllten die Luft mehrere Meilen hindurch, die Männchen immer in überwiegender Mehrzahl, wohl wie 5 zu 1 . Die Schätzung ist leicht, da die Weibchen schwarze Flügel, die Männchen milchweiße (crema) haben. Das Insect benutzte auf dem Wasser die Schwanz- fädeu zum Steuern ; die auf dem Wasser schwimmenden Thiere waren zumeist Subimago. Es war dies das einzige Mal, dass die Insecten in solcher Anzahl beobachtet wurden. Ein Flug December IS75 auf der Insel EUangawon war un- bedeutend, ebenso einer in IS77. 566 F. Arthropoda. Joly, E., et A. Vayssiere, Sur le Prosoj){sto))ia punctifrons. in: Compt. rend. Acad. Sc. Paris. 5. Aoüt, 1878. (3 p.). Die Untersuchung wurde an zahlreichen in der Garonne gefangenen Stücken gemacht. Mundorgane sind vorhanden, Oberlippe , 2 Mandibeln und 2 Maxillen und eine sehr entwickelte Unterlippe, die anderen Mundtheile fast ganz be- deckend. Der sehr lange Oesophagus endet in einen weiten Magen, den eine bern- steinfarbene Zellschicht auskleidet. Sehr lange und sehr zahlreiche Malpighische Gefäße sitzen an einer Art von verlängertem Coecum, welches das untere Ende des Magens überragt. Der gerade Darm ist in der Mitte erweitert, und endet auf der Bauchseite unmittelbar hinter dem letzten Segment. Das Athmungssystem besteht aus zwei Organen. Die Tracheen bilden zwei seitliche Stränge mit zahl- reichen Ästen. Supplementäre Organe liegen auf dem Rücken der Basis des Ab- domen in einer Art Höhle , deren obere Wand durch den überragenden Thorax gebildet wird. Diese Respirationskammer hat drei Öffnungen nach außen , zwei seitliche ventrale, und eine dritte dorsale in der Mittellinie. In dieser Kammer liegen 5 Kiemenpaare jederseits in Form von Blättern oder gefiedert , mit ryth- mischer Bewegung. Das Wasser tritt durch die Seitenöffnungen ein , und ent- weicht durch die Rückenöffnung. Das sehr rudimentäre Gefäßsystem zeigt ein Rückengefäß vom Vorderrande des Rückenschildes bis zur Athmungskammer. Das Nervensystem zeigt zwei zusammenliegende Gehirnganglien , zwei suboeso- phageale Ganglien, fast vollständig vereint, ein einziges Thoraxgauglion mit dem suboesophagealen doppelt verbunden. Dies Thoraxganglion repräsentirt zusammen alle Thorax- und Abdominal ganglien. Prosojnstoma hat zwei ßgliedrige Fühler, 2 zusammengesetzte und 3 Nebenaugen. Zwei dicke Drüsen über dem Darm ge- legen , ihn umgebend und an der Basis verschmolzen , werden als Geschlechts- organe angesprochen. Sie sind bei beiden Geschlechtern von gleicher Form und bestehen aus einer Reihe kleiner kugliger Lappen, die miteinander verbunden sind. In diesen Lappen finden sich Zellen fsamenbildend ?) , in welchen sich kleine hyaline Körper, vielleicht Spermatozoen bewegen. Von der Basis der Drüsen geht jederseits ein Ductus ab zur Bauchseite zwischen dem 6. u. 7. Seg- ment, doch konnte eine Mündung nicht nachgewiesen werden. Copulationsorgane wurden nicht gefunden. Die Verfasser sind geneigt M' Lachlan's Ansicht zu adoptiren , dass Prosopistoma wahrscheinlich ein Ephemerid darstelle mit dauern- dem Wasseraufenthalt. Der Berichterstatter kann gegen diese Ansicht anführen, dass Prosopisioma der Larve von Baetisca obesa durchaus ähnlich ist, wenigstens ergibt die Beschreibung des Prosopisto7na keinen faßbaren generellen Unterschied. Da sich Baetisca ver- wandelt , kann man von Prosopistoma nicht das Gegentheil vermuthen , so lange dies nicht unumstößlich erwiesen ist. Joly, E., Recentes captures de Prosopistomes dans la Garonne. in: Sog. Sc. nat. de Nimes. 1879. Noch nicht gesehen. e) Libellalidae. StefaneHijPietro, Seconda memoria intorno alla conservazione delle Libellule a colori fugaci. in: Bullet. Soc. Entom. Ital. Anno IX. Trim. I— II. 1879. p. 29—35. Tab. IV. Der Verfasser hat seine früher beschriebene Methode (December 2. 1877^, die Farben der Libellen zu erhalten an 12 Arten in über 150 Exemplaren geprüft, und gute Resultate erhalten. Sogar die Farben der Augen waren erhalten. Die Methode besteht darin, dass die gefangenen Thiere in Briefcouverten lebend nach Hause gebracht , und gespannt unter die Glocke einer Luftpumpe gebracht wer- den , mit einigen daneben gestellten Schälchen mit conceutrirter Schwefelsäure. Darunter bleiben sie drei bis vier Stunden oder bis zum nächsten Tage. Nach 9. Hexapoda. IV. Pseudo-Neuroptera. e) Libellulidae. 567 vollendeter Trocknung bleiben sie einen Tag offen stehen. — Da die vergäng- lichen Farben der Libellen Fettfarben sind, in der Hypodermis abgelagert, ist die schnelle Trocknung in Verbindung der Absorption des Sauerstoffs durch die Schwefelsäure offenbar ein gutes Mittel zur Erhaltung der Farben. Eaton, A. E., Dragon flies and telegraph Avires. in; Entom. Monthly Magaz. 1ST9. Novbr. Nr. 186. p. 135. Kleine Libellen halten (in Frankreich) tägliche Parade auf dem Telegraphen- draht, und wenn sie eine Fliege gefangen , kehren sie auf den Draht zurück, um sie zu fressen. M'Lachlan, R., The Cuckoo feeding on Dragonflies. in: Entom. Monthly Magaz. 1879. June. Nr. 181. p. 22. In Bell's Ausgabe vonWhite's Seiborne (vol. II, p. 113) ist angegeben, dass im Magen neben anderen Insecten auch Libellen gefunden werden, und Gil- bert White sagt, dass er mehr als einmal den Kukuk habe Libellen im Fluge über Teiche fangen gesehen. Prof. Newton theilte Mr. ML., dem diese That- sache neu war, mit, dass nur Bechsteiu auch diese Thatsache erwähne. Selys-Longchamps, Edm. bar. de, Quatriemes Additions au Synopsis des Calopterygines. in. Bull. Acad. Belg. 2. Ser. T. 47. Nr. 4. Avril, 1879. p. 349—409. Die Zahl der bekannten Arten betrug 1873 (troisiemes additions und appendix vom selben Autor) 151, von denen jetzt drei eingehen: Si/ljj/iis elegans (fem. von angustipermis) , Rhinocyplia nstulaia {= petiolata), Rh. albistigma [= colorata ^uu.]. Neu werden beschrieben 3S Arten, 3 derselben vielleicht nur Local-Racen. Von 1 1 nur in einem Geschlecht bekannten Arten ist jetzt auch das andere beschrie- ben. Die Zahl der jetzt bekannten Arten ist 183. Die unvollkommen bekannten Gattungen Echo und Anisonecra konnten jetzt sicher begrenzt werden. Der Ma- layische Archipel und das tropische America lieferten eine beträchtliche Zahl von Arten, von denen es vorläufig unentschieden blieb, ob sie zu Local-Racen gehören. Sämmtliche neue Arten reihen sich den bekannten Gattungen an. Sylphis elegans {= angustipomis ie,m.) \ Calopteryx hudsonica yx. Hag. Canada, ge- trennt von C. aequabilis Say (= C. virginica Sei. mas.), C. Syriaca (neue Varie- täten) ; C. splendens [vaiwon Amasia) , Mairoiia nigripectus n. Sei. , Bengalen, Echo margarita (mas neu) undRace? tripnrtita n. Sei., Bengalen; E.? imiformis^Ql., Su- matra ; Mnais pruinosa (die 4 bekannten Arten von Mnais fallen vielleicht zusam- men) ; Sapho glorisa (wohl = S. orichalcea) ; Cleis mesostigma n. Sei., Camaroons : Phuon irid/pennin f/uligmosus Hag. ist nur var.) ; Neurobasis Chinensis [N. Kaupi und /or?V/a sind var.) ; Vestalis melam'a (jetzt auch ausgefärbt beschrieben); Vestalis lugcns n. Albarda, Sumatra. (Die Identität mit V. corocina Hag. ist sicher, da der Berichterstatter die Art unter diesem Namen vom Leidener Mus. erhielt) ; V. apicalis (fem. jetzt beschrieben) ; V. smaragdinan. Sei., Bengalen; Lais im- peratrix n. M'Lachl., Ecuador (fem.) ; L. fulgida n. Sei., Ecuador (Race? von L. aeneaj; L. HauxwelU, Peru; L. marginata n. Sei., Nord-Peru; Hetaerina san- guinea; H . furcoguttata n. Sei., Panama; H. majuscula (fem. neu) ; H. maxima n. M'Lachl., Costa Rica (fem. ob var. von majuscula?) ; H. miniata n. Sei., Panama imas) ; Epallage fatime (große var. von Armenien); E. alma n. Sei., Persien (fem.) ; Bayadera hyalinan. Sei., Bengal. (mas) ; Euphaea aspasia jung) ; E. brzinnea n. Sei., Bengal. (mas) ; E. refidgens (fem.) ; E. Semperi n. Sei., Ma- nilla (Race? von refidgem] ; E. Masoni n. Sei., Tenasserim (mas. fem.) ; Dysphaea dimidiata (fem. neu) ; Anisoneuni montana (mas neu) ; Libellago glauca n. Sei., Calabar (mas) ; L. cyanifrons (vielleicht = glauca] ; L. mbida ; L. curia ; L. dis- par; L. cancellata n. Sei., Calabar (mas, fem.^ ; L. asiatica Brauer, Lucon (mas, fem.); Rhinocypha immaculata n. Sei., Bengalen (mas); Rh.bifasciata n. Sei., Dar- 568 F- Arthropoda. * jeeling mas, fem. ob Race? von irifasciata) ; Rh. fenestrella , Tenasserim ; Rh. spuria n. Sei., Bengal. (mas, fem.); Rh. nngusta (fem. neu; es ist möglich, dass die 5 Arten der Gruppe Rh. fenestrata nur Local-Racen bilden) ; Rh. biforata ; Rh. perforata; Rh. petiolata (mas, neu) ; Rh. anisopteru n. Sei. , Sumatra (mas) : Rh. tincta (fem. neu) ; Rh. colorata (ausgefärbt fem. neu; Rh. semitincta und ihre var. albistigma vielleicht nurRacen, möglicherweise auch Rh. frontalis nur Race) ; Micromerns sxtmatranus n. Alb., Sumatra mas, fem.); M. Snellemanni n. Alb., Sumatra (mas); Thore boliviana n. M'Lachl., Bolivia (mas.; vielleicht ist fem. die Th. vicioria Sei.) ; Th. ornata n. Sei., Peru (mas; vielleicht sind Th. victoria, boli- viana und ornata nur Raceu einer Art) ; Th. aurora n. Sei., Ecuador (mas, fem.) ; Euthore plagiata (mas, neu) : E. niirabilis n. M'Lachl., Ecuador (mas, fem.) ; E. mericlana n. Sei., Venezuela (mas); Cora dualis n. M'Lachl., Ecuador (mas, fem.) ; C. munda n. M'Lachl., Ecuador (fem.) ; C. terminalis n. M'Lachl., Bolivia (mas, fem.i ; C. semiopaca Sei., Panama (mas). Die mit M'Lachl. bezeichneten Arten sind April 1878 in Trans. Ent. Soc. Lond. beschrieben. Selys- Longchamps, Edm. bar. de, Quatriemes Additions au Synopsis des Gomphines. in: Bull. Acad. Belg. 2. Ser. T. 40. Octbr. -Novb., 1878. Sep.: Bruxelles, 1S78. 8». p. Iü6. Dieser ebenso wichtige als reiche Beitrag erschöpft den gegenwärtig bekannten Inhalt aller Sammlungen in Europa und Nordamerica. Die 1873 herausgegebenen Troisiemes Additions zählten 200 Arten von Gomphinen auf; gegenwärtig werden 46 neue Arten beschrieben, und für 20 früher nur in einem Geschlechte bekannte Arten jetzt auch das andere Geschlecht. Von den früher beschriebenen Arten werden 6 als synonyme gestrichen, nämlich G. pilipes (== G . palUdus vq.?l'&] , G. sordidus (= G. lividus iem.) , G. eloncfatus (= G. plaffialus fem.); G.ßuvialis [=G. notatus); Prog. borealis (= Prag, obscurus] . Es sind demnach jetzt 240 Arten be- kannt. Drei neue Subgenera werden aufgestellt,: Leptogomphus nahestehend Austrog, und Hemig. mit der abgeflachten Stirn von Platyg.; Davidius abgeti'ennt von Hagenius\ Orogomphus nahestehend Chlorog. Macrog. quadratus n. mas, Sumatra; Albardae u. mas, fem., Palembang ; decem- lineatiisn. mas, Palembang; Heterog. cochinchi7ie7isis n.msiB, Cochinchina ; Onychog. biforceps n.ma.s, Bengal. ; Onr/chog.? inscriptnsn. fem. , Ssiva; On>/chog.modestnsn.ma.s, fem., Bengal.?; Onychog. Lefeburei: eine nochmalige Untersuchung der Type Rambur's bestätigt ihr Zusammengehören mit O . forcipatiis var. merid. Dagegen werden die Stücke aus Kleinasien, Persien und Aegypten? als eigene Art 0. Lefe- burei Selys (nee Ramb.) abgesondert. (Jedenfalls wäre der Gebrauch eines neuen Namens vorzuziehen gewesen) ; O . flexuoms fem.beschr., O. Hageniin. mas, Beirut, Abyssinien; 0. abyssinicus n. fem., Abyssinien ; O. frontalis n. fem., Tenasserim ; Herpetog. Menetriesi mas, fem., Guatemala; Ophiog. sererMs Hag., Colorado, und var. montana. Es folgt eine Übersicht der vier nordamericanischen Arten : Ophiog. mainensis, nipinsulensts , colubrinus, bison, von denen das Männchen von 7nainensis, Weibchen von mpinsulcnsis, von colubrinus, von bisoii neu sind; Ophiog. spinicornisu. fem., Gebirge nördl. Peking ; Phgllog. aethiops fem., Camaroons ; Platyg. ? occulti/sn. fem., China; Leptog. (mitausführl. Schilderung des Subgenns) -S'e/?jpe;-/n. fem., Min- danao ; Leptog. incUtus n. fem., Birma ; Leptog. ? Lansbergein.iem., Java; Gomph. praetoriusn. mas, fem., Transvaal; G .? Nietneriu. mas, Ceylon; G. M-flavitm-Q.. fem., Peking; G. externus wird mit G. consobrinus vereinigt; G. ventricostis fem., Nord- America; G. crassus n.fem., Kentucky ; G. personatusmas, Bengal.; G.? ceylonicusn. fem., Ceylon; G. adelphis fem., New- York ; es folgt eine Übersicht der fünf zur Gruppe G. villosipes gehörigen Arten. G.furcifer n. mas, fem., Massachusetts ; G. 9. Hexapoda. IV. Pseudo-Neuroptera. e) Libellulidae. 569 parvulus ^etzt fem. beschr. N. Hampshire U. St. ; G. albistyhisu. fem., Maine ; G. näevius n. fem., Pennsylvania ; G. brevis n. mas, fem., New- York ; G. abbreviatus n. mas, fem., Massachusetts ; G. plagiatus mit elongatus vereint ; G. notatus rmißnrialis vereint ;Z)rowoy. rt/-wiff^«sn. fem., Georgia: Epig . snbobtusus n.mas, Costarica; Cgclog. minusciilusn. fem.. Tenasserim ; Neog. bidnis n. mas, Chili; Prog.obscurus mit borcali's vereint; Prog. integer n. mas, fem., Cuba : Prag, serenusw. mas, Hayti ; Gomphoides Ji/asc/ft/an. fem., Mexico; Gomph.ictmiaw.. fem., Pernambnco; Cydophyllaargentina n. mas, fem., argent. Republik, Davidius? fallorensis [Zallorensishi'DxwQk.L) n. mas., Fallore-Pass, Himalaya ; D. bicormihis n. fem., Nord-Peking; D. Davidün. fem., Thibet (der doppelte Name wäre besser vermieden) ; D. ? ater n. mas, fem., Japan ; Gomphidia Kirschün. mas, fem., Mindanao ; G. confluens n. mas, Central-China ; Icti- nus /«/fM-jetztfem. beschr. ; /. praecox masu. jetzt auch fem., Bombay ; 7. «Yz-ar jetzt mas beschr. , Calcutta ; Orogomphus splendidus n. fem. , Luzon ; O. Atkinsoni n. fem. , Bengal.; Allogaster latifrons n. fem., Bengal.; Theraphora diastatops ist mit Corduleg. lateralis vereint , und der Fundort Columbien gestrichen ; sie stammt aus Nord- America ; Corduleg. Sayi der vorigen nahestehend , die frühere Besclireibung be- richtigt; Cord. GodmaniWL?ic\i\. mas, fem., Costa Rica ; C. erronensn. mas, fem., Carolina; C. macuhtus mas. fem., Georgia; C. luniferusw. mas, fem., Thibet; C. obliquus und C. fasc latus werden als vermuthlich verschieden getrennt ; Phyllop. stictica jetzt fem. beschr.; Ph. apollo n. mas, Chili; Ph. decoraia n. mas, Chili; Tachopt. Thoreyi jetzt fem. beschr. Es folgt eine Auseinandersetzung der Legionen Petalura , Chlorogomphus und Corduleg aster. Die Kenntnis dieser , wie es scheint , unerschöpflich reichen Familie ist durch diese neue Arbeit wesentlich gefördert. SelyS-Longchamps, Edm. bar. de, Revision des Ophiogomphus et descriptions de quatre nouvelles Gomphines Americaines. in : Compt. rend. Soc. Entom. Belg. Nr. ü4. p. G— 13. Die Gattungen Herpetogomphns und Ophingomphus sind in Bezug auf ihre Merk- male einer neuen Prüfung unterworfen. Es sind bei Herpetogomphus nur die Arten beiassen, deren Appendices anales sup. beim Männchen etwas geknickt, lang aus- gezogen , und in der Spitzenhälfte nach unten und innen gebeugt sind , — die Scheidenklappe der Weibchen zwei dreieckige oder gerundete, nach der Spitze zu divergirende Platten bilden. Zu Ophiugo^nphus gehören die Männchen mit mehr cylindrischen Appendices anales, und fast ungetheilter unteren Appendix, — die Weibchen mit schmalen, langen, parallelen Scheideuklappen.. Der Inhalt von Herpetogomphus wird um eine Art (O. severus) vermindert, die 8 bekannten Arten leben im tropischen Theile Nord-Americas. OpMogowphus wird um zwei Arten vermehrt: O. severus und 0. Morrissoni Yon Nevada , die sich von den übrigen 6 bekannten Arten durch ein gerades , un- gehörntes Occiput unterscheiden. Die Arten leben in Nord-America , Europa, Asien. Neu beschrieben werden O. Morrissoni von Nevada, dem O. severus nahe stehend ; Go7np/iMs consanguis von Nord-Carolina (mas) dem G. fraternus verwandt ; Tacho- pteryx Hageni von Nevada (mas) , eine werthvoUe Bereicherung der merkwürdigen bisher nur durch eine Art vertretenen Gattung, deren Verwandte der australischen Fauna angehören. Selys-Longchamps, Edm. bar. de, Nota delle Libellule raccoltc dai Soc. A. Spagnolini e V. Kagazzi nelle campagne Livornesi e Pisane nei mesi di estate e di autunno 1873— 7(5. in: Bull. Soc. Entom. Ital. Ann. XL Trim. I— IL 1879. p. 67—72. Eine Liste von 33 Arten mit Citat aus Selys' Werken und Angabe des Fund- ortes, Libellula 11, Cordulia 1, Ayiax 2, Aeshna 3, Calopterijx 3, Lestes 5, Platy- cnemis 1, Agrion 7. — Von den 38 Arten, die Pirotta für die Fauna Toscanas 570 F- Arthropoda. aufzählt fehlen 9: EpHh. bhnaculata, Ae. grandis, alle 5 Gomphinen, Agr. mininm, tenellum. Dagegen sind 4 für die Fauna neue Arten zugefügt : Calopt. splendens, haemorrJioidalis, Plat. pennij}es und Lib. nitiderois. Das Vorkommen der letzten Art, die bisher nur aus Sicilien bekannt war, ist besonders wichtig. Auch 0. hacmor- rhoidalis war bisher nur aus Sicilien und auf dem Festlande aus Calabrien bekannt. Pirotia, R., Sugli Ortotteri e Miriapodi del Varesotto. in: Atti Soc. Ital. Sc. nat. V. XXI. Milano, 1879. Kenne ich nur aus Pirotta's Citat. Es werden 21 Libellen vom Prof. Pavesi dort gefangen aufgezählt, Localität und einige Varietäten angegeben. Pirotta, R., Libellulidi Italiani. Memoria present. alla VII. Riunione d. Soc. Ital. di Sc. natur. in Varese. Sept., 1S7S. Genova, 1879. 80. p. 89. (Estr. d. Annali del Mus. Civ. etc. Genova. Vol. 14). Die sehr fleißig gearbeitete Schrift gibt eine umfassende Litteratur (p. 4 — 20), einen Vergleich des Inhalts der Fauna Italiens mit der von Europa und der Faunen der anderen europäischen Staaten; — von 105 bekannten europäischen Arten werden S5 für Italien verzeichnet, wesentlich mehr als für die übrigen Staaten; — ein Verzeichnis der Arten, die Italien mit Schweden, Lapland und Sibiren und andererseits mit Algier und Kleinasien gemein hat (p. 24); eine Sonderung der Fauna Italiens in einen nördlichen und einen südlichen Theil ; eine specielle Liste der Vertheilung der Arten in den verschiedenen Landstrichen (p. 27 — 29) und Betrachtungen über die Verbreitung der Arten ; dann eine Aufzählung der Arten in der von Brauer angegebenen Folge , mit Beifügung der chronologisch geordneten Litteratur, der Fundorte, von denen die in Italien gesondert aufgeführt werden ; endlich allgemeine Bemerkungen über die Lebensweise und wenn nötbig über die Synonymie. (p. 32 — 89). Die mit besonderer Sorgfalt behandelte Litteratur zählt 66 Werke auf; Schnei- der's Verzeichnis der von Zeller in Sicilien und Italien gesammelten Neuropteren (Stett. Zeit. 1845.p. 338) ist dem Verfasser entgangen. Manipulus insectorum tau- rinensium ist nicht von Allioni, sondern von 0. Fr. Müller, wie der Anfarvg der Vorrede: Manipulus hie insect. pertinet ad dar. virum 0. F. Müller — angibt. Dies Versehen — die schwer zugängliche Schrift wird seit Fabricius , der be- kanntlich jede Arbeit Müllers zu ignoriren beflissen war, meist Allioni zuge- schrieben — wird hier erwähnt, weil es die unrichtige Deutung von zwei Arten zur Folge hat, Lib. triedra und Lib. quadrifasciata \ beide sind durch Vergleich von Müllers Schriften anders zu deuten. Faunal-Cataloge, in welchen die Be- stimmungen der Arten unzuverlässig sind, und hier ist dies bei allen vor 1840 und bei späteren (Disconzi) sicher der Fall, dürfen zu Angabe der Fundorte nicht benutzt werden. Sämmtliche für L. rubicunda angeführten gehören in diese Classe. Es hätten besser alle solche Citate fortbleiben und die betrefi"enden Arten in der Litteratur bei den Autoren eine Stelle finden können. Der Theil über geographische Verbreitung ist ausführlich. Der Verfasser hat für Italien die natürlichen Grenzen nebst Corsica und Sardinien angenommen; dann hätte aber Istrien nicht fortbleiben sollen. Wenn aber auch das Unter- Innthal oberhalb Innsbruck zu Italien gezogen wird [E. arctica und E. alpestris) , so kann dies nur als ein Irrthum betrachtet werden. In der vergleichenden Übersicht der Faunen von Europa (105 Arten) mit der Italiens (85) und den übrigen Staaten sind die vom Verfasser benutzten Zahlen der Revue des Odonates 1850 nicht mehr anwendbar, da sie durch spätere Entdeckungen vergrößert sind. Die 85 für Italien vom Verfasser angeführten Arten enthalten keine für die Fauna neue Art; Selys hatte 1850 63 Arten aufgeführt (für die eingezogene L. Cycnos trat später A. ephippigerus ein), Außerer's Fauna von Tirol 1869 fügte 16 hinzu, 9. Hexapoda. IV. Pscudo-Neuroptera. e) Libellulidae. 571 Disconzi und Brauer je 2, Ragazzi und Pirotta je eine. Die Vergleichung der Fauna Italiens mit der von Nordeuropa und Sibirien und mit der von Algier und Kleinasien, wobei die den beiden extremen Districten gemeinsamen Arten aus- geschlossen worden, bedarf Änderung, da die in der Revue etc. 1850 angegebenen Zahlen inzwischen erweitert sind. Den 22 mit Nordeuropa und Sibirien gemein- samen Arten sind 1 1 hinzuzufügen [L. 4- macnlaia, cancellata, C. aenea, flavo- macidata ^ B. pratense , Ae. cyanea, mixta , rufescens, L. nympha, A. miniiim, pitmilio) . Dagegen sind von den 2 7 Arten , die auch in Algier und Kleinasien vorkommen, 2 (L. sangtiinea und Ae. rufescens) zu streichen, da beide auch Nordeuropa angehören. Die Fauna Italiens wird in eine nördliche und eine süd- liche getrennt. Zur letzteren, die durch eine Linie vom Varus über die Apenninen nach Bologna gezogen, begrenzt wird, werden die Inseln gerechnet, falls man selbe wegen des eigenthümlichen Gepräges ihrer Arten nicht in ein besonderes Gebiet zusammenfassen will. Aus den für den nördlichen Theil als characteristisch an- geführten 21 Arten, die sämmtlich Mitteleuropa angehören, sollte i. albistyla besser entfernt werden, da sie, obwohl in Unteritalien noch nicht nachgewiesen, sicher eine südliche nach Norden vorgeschobene Art ist. Die 13 für den süd- lichen Theil characteristischen Arten gehören sämmtlich zur Fauna der Mittel- meerküsten. In das Po-thal werden wohl durch Siroccostürme mitunter südliche Arten hinaufgeführt. Nur 3 Arten sind gegenwärtig Italien eigenthümlich. Lib. nigra, nur durch Vander Linden's Type bekannt, ist vielleicht africanisch; Lib. sardoa nur von Sardinien bekannt (wohl Localrace) und Agr. Gcnei den drei Inseln gemeinsam. Die Vertheilung der Arten nach Gebieten ergibt: Für den nördlichen Theil: Südtirol 61 Arten, Lombardei, Venedig 49, Piemont 45, Emilia (Romagna bis Bologna) 38. Für den südlichen Theil: Sicilien 46, Tos- cana 38, Sardinien 33, Corsica 25, Neapel 20, Nizza 11. Der nördliche Theil umfaßt 69 Arten, deren 19 dem südlichen fehlen; dieser besitzt 63 Arten, deren 13 dem nördlichen fehlen. Die Inseln haben 52 Arten, deren 9 nicht auf dem Continent gefunden sind. Diese Zahlen für die Districte werden sich jedenfalls wesentlich ändern, da nach des Verfassers Angabe der größte Theil Mittel- und Süd- Italiens sehr unvollkommen und zum Theil gar nicht erforscht ist. Über die verticale Verbreitung sind einige Daten aus den Alpen beigebracht, die in der nördlichen Verbreitung dieser Arten ihre Erklärung finden. Italien hat gemein mit Frankreich 61 Arten, mit Spanien 43, mit Nord-Africa 44, mit Griechenland 40, mit der Türkei 34, mit Klein -Asien 37, d. h. nach den von Selys 1850 an- gegebenen Zahlen, die gegenwärtig beträchtlich erweitert sind. Nur drei Arten sind im übrigen Europa bis jetzt nicht nachgewiesen: L. trinacria, T. mbrinervis, On. Genei. Die Fauna der Inseln zeichnet sich durch Sparsamkeit der Arten (Folge der geringen Wasserflächen) und die Gegenwart characteristischer For- men aus. Über einige der im Verzeichnis angeführten Arten müssen zur Zeit Bedenken erhoben werden. Lib. rttbicunda ist mit den verschiedenen Fundorten nur auf Verzeichnisse angeführt, von denen Risso und Disconzi Vertrauen nicht bean- spruchen dürfen, Lanfossi und Märten s mir nicht vorliegen. Der Verfasser sagt nicht, dass er ein Stück gesehen habe. Auffälliger Weise ist Äußerer, der diese Art allerdings aus dem Unter-Innthal verzeichnet, nicht angeführt. Die Art kann vorläufig nicht als in Italien nachgewiesen betrachtet werden. Lib. albifrons ist nur auf Disconzi's Autorität angeführt, und dessen ganze Beschreibung lautet: 12 — 14 lin., schwärzlich, Stirn weiß. Die zweite Autorität A 1 1 i 0 n i (Müller) . Lib. triedra gehört nicht zu L. albifrons (Pterostigma weiß), sondeni zu L. cau- dalis vergl. Schi0dte Nat. Tid. 1861. p. 101. L. albifrons kann also nicht als 572 ^- Arthropoda. in Italien nachgewiesen betrachtet werden ; im besten Falle tritt L. caudalis in ihre Stelle. L. vulgata. Alle Citate vor 1850 und die darauf basirten Fundorte sind un- sicher, und dasselbe ist für L. flaveola zutreffend. L. quadrifasciata AUioni, die fraglich bei L. quadrimandata citirt wird, gehört nach Müller Faun. Fridrichsd. zu Aeshna grandis, mit welcher Art Müller noch mehrere Arten verbindet. E. alpestris ist nur aus dem Unter-Innthal nachgewiesen, also nicht italienisch bis jetzt, während E. arctica von der Kaiseralp bei Bozen, doch nur zweifelhaftes Bürgerrecht hat. Die Gattung Cyrtosoma ist von Charpentier und die Ableitung von ihm richtig angegeben. Selys hat nirgends Cy/-Moso»iß geschrieben, wie Pirotta annimmt. Aeshna viridis von Brauer fraglich ohne Fundort angeführt, wird besser zu streichen sein, bis ihr Vorkommen nachgewiesen ist. Die Autoritäten vor 1S50 für Ae. grandis nebst den Fundorten können nicht als maßgebend betrachtet werden , da diese Art von früheren Entomologen bis anf Discouzi verkannt ist. Dasselbe gilt für G. vulgatissimus und einen großen Theil der Citate von Cal. splendens und Agr. puella. Es wird demnach die Zahl der für Italien angegebenen Arten um 3 oder 4 zu kürzen sein. Die aufgeführten Arten sind : Libellulina 25 Arten. Leiicorhinia rubicunda, albifrons ; Diplax striolata, vulgata, ineridionalis, Fonsco— lomhii, flaveola, scotica, sanguinea, depressiuscula, pedemontana] Lepthemis trinacria ; Lihellida depressa, fnlva, quadrimaculata ; Libella coerulescetis, brunnea, sardoa, Bamburii, nitidinervis, cancellata, albistyla; Trithemis rubrinervis, erythraea; Croco- themis erythraea. Corduli na 7 Arten. Cordulia aenca : Epitheca bimaczdaia,^metallica, arctica^ alpestris , flavomaculata ; Oxygastra Citrtisii. Aeshniua 13 Arten. Anax formosKS , Parthenope \ Crytosoina epldppigerus ] Brachytron pratense : AesJina cyanea, juncea, borcalis, mixta, aßinis, viridis, rtifescens, grandis: Amphi- aeshna Irene. Gomphina 11 Arten. OnychogompJms uncatiis, forcipatus, Genei; Ophiogomphus serpentinus \ Gomphus vulgatissimus, similUmus, pulchellus, flavipes ; Lindenia tetraphylla ; Cordulegaster annulatus, bidentatus . Calopterygina 3 Arten. Calopteryx splendens, virgo, haemorrhoidalis . Agri oui na 2G Arten. Lestes viridis, macrostigma, nympha, sponsa, virens, barbara ; Sympycnu fusca ; Platycnemis pennipes, latipes; Agrion viridulum, 7iajas, minium, tenelluni, pumilio, Genei, degans, pulchellum, puella , ornatum, cyathiger-iim, hastulatum, lunulatutn, scitulinn, coerulesccns, mercuriale, Lindcnii. Bulletino della Soc. Entom. Ital. XI. Trim. II. p. 209 — 211 enthält eine aus- führliche Anzeige von R. Pirotta. Libellulidi Italiaui, in Ann. Mus. Civ. Ge- nova Vol. XIV. Schoch, Gust., Analytische Tafeln zum Bestimmen der schweizerischen Libellen, in : Mittheil, d. Schweiz. Entom. Ges. 1878. 5. Bd. G. Heft. p. 331—332. Analytische Tabellen haben eben nur für die Fauna die sie repräsentiren Werth 9. Hexapoda. IV. Pseudo-Neuroptera. e) Libellulidac. 573 und Bedeutung ; der Verfasser hat sie neu gearbeitet und sich an Merkmale ge- halten, die nach dem Tode nicht unsicher werden. Eine gedrängte (Schilderung der äußeren Anatomie geht voraus, und wird den Gebrauch der Tafeln wesentlich erleichtern. Der Arteninhalt ist aus Meyer-Dür entnommen libid. 4. Bd. 6. u. 7. Heft. 187 5). nur Aeshna alpina unterdrückt und Lib. ruiyata und striolata wieder vereint, da an über 100 Expl. keine durchgreifenden Unterschiede ge- funden wurden. Neu für die Fauna ist Cordulia arctica vom Gadmenthal, Anax Parthenope vom Katzensee, Agrion Lindenii aus Tessin und Epitheca bhnaculata vom Katzensee. Agrion Genei, das hier aufgenommen ist, später als irrige Be- stimmung zurückgezogen, so dass für die Schweizer Fauna jetzt 62 Arten nach- gewiesen sind. Seit Selys' Revue 1S50 ist die Kenntnis der Fauna um 12 Arten vermehrt. Selys-Longchamps, Edm., Baron de, Mittheil. d. Schweiz. Entom. Ges. iSTb. 5. Bd. 7. Heft. p. ;s. in: Soc. Entom.Ital. Kesoconti delle Adun. 24. Novbr. 1878. p. 28 — 30. fig. Tassinari hatte 1858 Valvata agglutinaus beschrieben, welche sich später als das Gehäuse einer Phryganide herausstellte. Durch S i eb o 1 d ' s Forschungen aufmerksam gemacht, sammelte er die Thiere von neuem an derselben Stelle, nahm einige mit Deckel versehene Nymphengehäuse mit und zog daraus eine Phryganide. Zwei andere Stücke fing er neben dem Aufenthaltsorte der Nym- phen. Obwohl das Thier von H. sperata verschieden, mag Targioni ihm vor- läufig nur den Namen Helicopsyche agcjhiünans geben. Eine Umrißfigur (des Weibchen) und Gattungscharacter folgt bei. Der Palpus maxillaris soll 4gliedrig sein idie Abbildung deutet ein kurzes Basalglied mehr an, und stimmt auch sonst nicht mit der Beschreibung für die Verhältnisse der anderen Glieder) . Die Füße haben 2. 4. 4 Sporen; die Angabe »ordo longitudinis 2. 3. 4 nee 2. 2. 4« ist un- verständlich. Das Thier ist offenbar ein Tinodes. Rougemont hält das Zusam- mengehören des Thieres mit H. agglutinans offenbar für einen Irrthum , da er angibt , dass das Thier von H. agglutinans sehr wahrscheinlich mit H. sperata identisch sei. Unsere Kenntnis der Larven und Gehäuse der Hydropsychiden ist äußerst dürftig und beschränkt sich für Tinodes auf Pictet's Angabe, dass H. maculicornis in gewundenen Röhren auf Steine befestigt lebe. Helicopsyche ist (außer Africa) in allen Welttheilen und Zonen nachgewiesen, die Thiere werden also kaum zu einer Gattung gehören. Da überdies Arten verschiedener Familien (einige Limnophiliden und Mystacidenl unter sich sehr ähnliche Gehäuse besitzen, würde das bei Helicojm/che nicht auffällig sein. Immerhin scheint es unbillig, eine directe Beobachtung abzuweisen, bevor der Misgriff unzweifelhaft ist. Adunanza d. 8. Juni 1879 p. 18 — 19. Targioni theilt mit, dass eines der beiden erwähnten gefangenen Thiere ein Männchen sei. Nach einer Abbildung der App. anales erklärte M' L ac hlan die Art für identisch oder sehr nahe stehend mit Tinodes aureola. Es folgt eine Beschreibung der Appendices. Siebold, C. de, L'Helicopsyche in Italia ; lettera terza agli Entomologi Italiani. in : Bull. Soc. Entern. Ital. Anno 11. Trim. 3. 25. Novbr. 1879. p. 134—138. Der Brief theilt einen Auszug aus deRougemont's Abhandlung (im Bull. Soc. Sc. Neuchätel, T.XI) mit. Schon 1868 hatte Stabile lebende Helicopsyche aus Lugano und Adami 1877 solche von dem südlichen Abhang der Alpen ein- gesendet. Der Verfasser ersucht die italienischen Forscher ihre Aufmerksamkeit dem Gegenstand zuzuwenden , umsomehr als Helicopsyche mehrere Arten umfaßt. M'Lachlan, R., Helicopsyche bred in England, in; Entern. Monthly Magaz. 1879. March. Nr. 178. p. 239—240. Eine Übersicht der Geschichte der Art, deren Gehäuse vor 36 Jahren entdeckt, erst jetzt in Europa (England im Titel ist Druckfehler) durch Mr. Rougemont bei Amalfi erzogen wurde, und wohl mit H. sperata ML. übereinstimmt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Helicopsychen-Gehäuse in den ver- schiedenen Theilen der Welt verschiedenen Gattungen angehören mögen, dass die nordamericanische Art vielleicht nicht zur selben Gattung mit der euro- 9. Hexapoda. V. Neuroptera. b) Phryganidae. 591 päischen gehören möge i'sie gehört zur selben Gattung, wenn die Zeichnung und Beschreibung der europäischen Art richtig sind. Refer.) und dann Swain- son's Namen Thelidojnus annehmen könne. M'Lachlan besitzt eine Art aus Sachsen, die wahrscheinlich zu Helicopsi/rhe gehört, und zweifelt kaum, dass Helicnpsyche auch im Süden Englands oder Süd-Westen Irlands vorkommen möge. M'Lachlan, II., Helicupsyche bred in Eiirope. in: Entom. Monthly Magaz. 1879. April. Nr. 179. p. 257. Berichtigung des Druckfehlers und Auskunft über die von Hr. Rougemont eingesendeten Thiere. Das Männchen ist wahrscheinlich H. sperala, das Weib- chen ist ein Tinodes, doch hat nach brieflicher Mittheilung llr. R. jetzt auch das wahre Weibchen entdeckt. Nachricht über Tassinari's und Targioni- Tozzetti's HeUcopsychei^wW.liaX.Yjui.^oc. Novbr. 21. 1&7S), welche nur einen Tinodes mit unvollständiger Beschreibung darstellt. Nachricht, dass 2 Arten //e//- copsyche von Fr. Müller eingesendet sind. Rougemont, Phil, de, Helicopsyche sperata M'Lachlan. Neuchatel , 1879. 80. p. 24. PI. 1. (Extr. du Bull. Soc. Sc. de Neuchatel. T. 11. 3. cahier). Eine kurze Notiz »Über Helico2)syche«. in: Zool. Anz. T. 1. p. 393—394. 30. Dec. 1878, ist vom Verfasser gegeben. Bei Atrani nahe Amalfi in einer Schlucht Valle dei Mulini an einer vom Wasser überrieselten Felswand lebt die Larve auf dem Moose kriechend in großer Anzahl. In der Nähe gefangene Phryganiden stimmten mit denen , die sich aus mitge- nommeneu Nymphen entwickelten. Die mitgenommenen Larven starben in kurzer Zeit. Nach Beschreibung der Lebensweise der Larven (p. 3 — 10) folgt die Lit- teratur der europ. Arten ;p. 11 — 15); der Verfasser vereint i/e/. Shuttleioorthü, aggluimans und crispata als zur selben Art gehörig mit Hei. sperata. Das Ge- häuse ist (p. 16 — 18) beschrieben und abgebildet, die Larve, Nymphe und Imago beschrieben fp. 18 — 23) und abgebildet, nebst einzelnen Theilen, von der Imago nur die Flügel, Kopf, Ende des Leibes mit Anhängen. — Die Gattung Helicopsyche war bisher nur auf Gehäuse begründet (die Imago einer nordamericanischen Art und die Larve und Nymphe einer Art aus Ceylon sind seit Jahren beschrieben) ; die Entdeckung des Thieres war ein Räthsel, welches den energischen Anstrengungen Siebold's und anderer Forscher unlöslich blieb. Auf directe Anregung Siebold's unternahm der Verfasser die Erforschung der Art, und war so glücklich, die Gehäuse mit Larven und Nymphen an einer Stelle (Atrani) in Mehrzahl anzutreffen unter Umständen, die den Vermuthungen Siebold's genau entsprachen. In einer Felsschlucht rieselte das überflüssige Wasser des Mühlbachs über die mit Moos bedeckten Tufffelsen. Hier fanden sich die Gehäuse zu Tausenden. Hier und an der gegenüberliegenden Felswand be- finden sich die einzigen vom Verfasser entdeckten Fundorte. Die Larven gingen sehr munter auf dem Moose umher, das Gehäuse ohne Beschwerde nachschleppend, und der ziemlich heftigen Strömung des Wassers ohne Mühe widerstehend. In einer kleinen Wasserlache am Fuße des Felsen, etwa einige Centimeter tief, aber fortdauernd von herabrieselndem Wasser bewegt, fanden sich keine Larven, wohl aber in Menge Gehäuse mit geschlossenem Deckel an der unteren Seite der Steine mit einigen Seidenfäden befestigt. In nächster Nähe schwärmten um Tussilago eine große Anzahl kleiner Phryganiden, einige schwarz, die anderen grau. Die erste Vermuthung, dass beide verscliiedenen Arten angehören möchten , wurde durch die oft beobachtete Begattung beider miteinander berichtigt. Eine be- trächtliche Zahl wurde gesammelt , tlberdies 150 Larvengehäuse und solche mit geschlossenem Deckel in ein Gefäß mit Wasser gebracht, überdies mit Moos be- deckte Steine mit daran sitzenden Gehäusen in einem Tuche mitgenommen, letztere um Eintrocknen zu vermeiden mit mehreren Lagen feuchten Mooses bedeckt. 592 F. Arthropoda. Auf einer vierstündigen Fahrt nach Capri am selben Tage wurde das Material mitgenommen und das Wasser unterwegs mehrfach aus mitgenommenem Vorrath erneuert. Die Bewegungen der Larven, deren zu viel im Glase waren, verlang- samten nach und nach ; aus den gedeckelten Gehäusen entwickelte sich eine Nymphe, die nach Erneuerung des Wassers sofort au die Oberfläche schwamm, sich lebhaft bewegte, aber nicht verwandelte. Da Pflanzen zum Anhalt fehlten, ermüdete sie und starb. In Capri wurden die Thiere geräumiger placirt, und etwa 20 Nymphen nur auf feuchtem Moos belassen, auch die Steine nicht mit Wasser bedeckt. Die Larven starben alle bis zum nächsten Tage. Entwickelte Phryganiden fanden sich in dem die Steine beherbergenden Gefäße, zwei graue und drei schwarze. Die Nymphenhaut fand sich im Gefäße, als Beweis dass die Thiere frisch ausgekommen waren. In der nächsten Woche kamen stets in der Nacht, sodass keine Verwandlung beobachtet wurde, 20 Thiere aus. Die Ge- häuse bleiben am Steine fest, der Deckel liegt oft neben der Mündung. Die mitgetheilten Thatsachen beweisen, dass Helicopsyche für ihre früheren Zustände und die Verwandlung an ganz eigenthümliche Ortsverhältnisse gebunden ist. Sie bedürfen zur Athmung rieselndes Wasser, aber nicht zu viel ; sie be- dürfen als Wohnort einer Felswand mit Moos bedeckt und der vollen südlichen Sonne ausgesetzt. Es scheint daher vorläufig unnütz die Larven in fließendem Wasser aufzusuchen oder ihre Erziehung zu Hause zu unternehmen. Die einzige Möglichkeit wäre die Acclimatisation der Image, durch Placirung mitgebrachter Steine mit Nymphengehäusen an geeignete Orte. Nach der Beobachtung des Verfassers befestigen sich die Larven nicht an der Stelle, an welcher sie leben, sondern unter Steinen in ruhigen Wasserlachen, in den Höhlungen von Tuff- steinen besonders wenn das Wasser nicht die Höhlung ganz erfüllt. Solche Steine sind leicht zu transportiren, während Loslösen der Gehäuse mit Zerstörung der Seidenfäden die Verwandlung unmöglich macht. Die Befestigung durch Seide ist stark und die Fäden stehen dicht beieinander, um das Eindringen von zuviel Wasser durch die Deckelmündung zu verhindern. Nach Zerreißung der Seide starb die Nymphe stets, auch kann dann die Verwandlung nicht stattfinden, da die kräftigen Bewegungen der Nymphe zur Öfi"nung des Deckels und theilweisen Durchbrechung der Seide eine feste Fixirung des Gehäuses benöthigen. Die Beschreibung von //e&o/jsyc/Sc. du l)e])artcm. du Nord, Lille. IL Nr. 11. Nov., 1879. p. 353— 3(5:{. Beobachtungen einer Entomophthora Calliphorae n. sp. (forma Tarichium) auf Calliphora vomitoria, var. dunensts, nov. var. (beständig kleiner als vomituriu) , die bei Tage die Kaninchenbaue bei Boulogne besucht. So wird auch die Möglich- keit erklärt, wie gewisse Oestriden (namentlicli eine unbeschriebene Cnterchra von Guyana) ihre Eier auf Nachtthiere (Didelphis muriua) abzulegen im Stande sind, indem sie ihre Baue am hellen Tage besucheu. Im Abschnitt U wird auf Ento- mophthora rimosa Sorokin (Empusa-Form) an Chmmomus riparius (?) Bezug ge- nommen. Gosse, P. H., Singular occurence in a dipterous inscct. in: Entom. MonthlyMagaz. Vol. K». Nr. 187. Dec. 1879. p. 160. Mit Bezug auf einen Fall von doppeltem Coitus bei einem Mulubn/s (Vol. 9, p. 46) wird ein Fall der gleichzeitigen Copula zweier Männer mit einem Weibchen von Bibio ('?(, von denen keiner sich verdrängen Hess, coustatirt. Gradl.H., Biologische Notizen, in: Katter's Entom. Nachr. V. 1879. 17. Heft. p. 224— 225. Volucella pellucem L. und Pliora rußpcs wurden aus Nestern von Vespa germa- nica gewonnen. Hagen, H. A., About flies in a petroleum lake, Santa Cruz, Co., Cal. in: Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XX. Apr. 1879. p. 134—135. Mittheilungen über massenhaftes Auftreten einer undeterminirten, wahrschein- lich neuen Ephydra auf einem Petroleum -See bei Santa Cruz , aus einem Briefe Dean's an H. Edwards. Die Fliegen saßen in Myriaden auf dem Petroleum und wurden schichtenweise in die Flüssigkeit hinabgedrückt und getödtet; bei An- näherung flogen sie Avolkenartig auf und ließen sich , wenn man sie nicht be- lästigte, wieder auf das Petroleum nieder. IWeade, R. H., Parasitic Diptera. in: Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XX. Nov. 1879. Nr. 186. p. 121—122. Tachhia larvarum L. und Exorista vulgaris Fall, werden als Parasiten auch der Zifgaena ßlipendulae, Exorisia grandis Zett. der Saturnia carpini bezeichnet, Wäh- rend Masicera atropivora Desd. auf Achenmtia Atropon beschränkt sei. Meade, R. H., On parasitic Diptera. in: The Naturalist, Yorksh., n. s. Jun. 1879. IV. Nr. 47. p. 167-168. Hebt das philosophische Interesse für Biologie, ihr seltenes Studiiiui und ihre 600 F. Arthropoda. Pflege durch die Riesen -Entomologen: De Geer und Reaumur hervor. M. fand AsUiis mit Trixa oestroides in den Klauen ; die Wirthsraupe der Larve von Echhm- my'm grossa sei unbekannt ; Exorista vulgaris wurde aus Thecla quercus, Nemorta maculosa aus dem Cocon von Botys verticalis gewonnen. Müller, Herrn., Wechselbeziehungen zwischen den Blumen und den ihre Kreuzung ver- mittelnden Insecten. in: Encyclopädie d. Naturwiss. I. Abth. 1. Lief Handb. d. Botan. 1. Lief. Breslau, 1879. p. 1—112. Über Dipteren p. 19 — 23. Die meisten besuchen Blumen, große Familien nähren sich als Imagines fast ausschließlich von Blumennahrung , und besitzen Mundtheile, die durch eine hochgradige Umbildung zur Gewinnung derselben vor- trefflich ausgerüstet sind. Es fehlt nicht an Blumen, welche der ausschließlichen oder fast ausschließlichen KreuzungsvermittUmg durch Fliegen und Mücken an- gepasst sind. Die blumeneifrigsten und intelligentesten, zugleich in ihrer eigenen Organisation bedeutend, durch ihre Blumenliebhaberei bedingt, umgebildet , sind merkwürdiger Weise fast ohne allen Einfluß auf Ausprägung ihnen speciell angepasster Blumenformen geblieben (Syrphiden, Empideu , Conopiden, Bom- byliden), wogegen manche der dümmsten, welche nicht die mindeste eigene Anpassung an Blumennahrung aufzuweisen haben , als ausschließliche Kreu- zungsvermittler ihnen ausschließlich angepasster Blumenformeu fungiren. Es hängt dies von dem Grade ihrer Abhängigkeit von der Blumennahrung und von der Lebhaftigkeit der Concurrenz (mit Bienen und Schmetterlingen) in Er- beutung derselben ab. Aas-, Fleisch-, Kothfliegen und andere Fäuluisstoffe liebende Dipteren besitzen eine Geschmacksrichtung, welche der fast aller übrigen Blumenbesucher zuwider ist , und dieser entsprechend bildeten sich Blumen aus, welche ausschließlich oder vorwiegend fäulnisstoff liebende Dipteren anlocken, während sie gleichzeitig die übrigen Blumenbesucher durch Erregung von Ekel zurückschrecken. — P. 20 (Fig. 7) behandelt die Syri-)hkhn (Rhingia rostrata), p. 20 — 21 die Emjjükn auf Cruciferen, Caryophylleen, Compositen (vergl. p. 48, Fig. 17, Empis livida auf Orchis maculata), p. 21, (Fig. 8), diQ Conopideti \mk Bonibylidm (Fig. 8, 1 — 3: Sicus ferrng'mens , 8, 4 — 5: Bomhylius major). Die Cono/j?V/c« besuchen außer den Empidenblumen noch Labiaten uudPapilionaceen. — Der Übergang zur Blumennahrung hat bei den Dipteren erst nach der Theilung des gemeinsamen Stammes in größere und kleinere Zweige stattgefunden, deren manche [Museiden, Tabaniden) in ihrer Artenmehrzahl noch jetzt nicht blumenstät, manche [Asilideti] überhaupt nur ausnahmsweise Blumeugäste sind. — Cap. 9 »Durch- führung der Arbeitstheilung zwischen Blüthenstaub und sonstige Lockspeisen» be- handelt p. 48 bis 49 (Fig. 17) die Kreuzungsvermittlung der Orchis maculata durch Emjn's livida. P. .57 bringt eine »Statistische Übersicht des Insectenbe- suches einiger unserer häufigsten Compositen und Umbelliferen (nach ajähriger Beob ). — Cap. 14 enthält »Anpassung der Blumen an Zweiflügler«. Sie sind fast nur als Mitarbeiter an der Kreuzungsvermittlung für die Blumen von Wich- tigkeit (p. 70—73). Müller, Herrn., Weitere Beobachtungen über Befruchtung der Blumen durch Insecten. in; Verhandl. naturhist. Ver. preuß. Rheinl. u. Westph. XXXV. Nr. 2. Bonn, 1878 (erschien Mai 1879). p. 272—329. Taf. VI. Enthält Ergänzungen zu H. M.'s die Befr. d. B. d. Insect. und der gegensei- tigen Anpassungen beider , Leipzig, 1873, sowie Kosmos, III, neue Nummern (389 — 440) nebst Bereicherungen zu vielen der alten; hervorzuheben namentlich die neue Beobachtung am Fliegenblümchen, Ophris muscifera, Huds., p. 285, Nr. 404 : Fäulnisstoffe-liebende Dipteren treten als Kreuzungsvermittler auf, Sarcophaga leckt die Tröpfchen, mit denen sich die Unterlippe bedeckt. lt. Hexapoda. VI. Diptera 5. Biologie. H. Beschreibende Arbeiten verm. Inhalts. 601 Riley, Charl. V., Parasites of the Cotton Worni. in; The Canad. Entern. XI. 1ST9. Sept. Nr. 9. p. 161—162. Neben verschiedenen Hymenopteren ans den Eiern nnd Puppen, wnrden aus den Raupen äer Aleäa argilkwea Ilübn. zwei Dipteren: Sarcophaga 4Y/7v«rf»/rfe Riley und Tachitia aletiae , nov. spec. (beschr. p. 1G2, 3) gewonnen (als Wirth dieser wird nachher die Puppe angegeben ! ) . Vianne, E., Le C/iioro^s (flg.). in; Bull, de laSoc. d'Insectologie agricole. lY. Nr. 4. p. {!). , Cecidomyie du froment. Ibid. Nr. 5. p. 65. Nach dem Bull, bibliogr. der Ann. Sog. Entomol. Fr. , IS7D, p. 22 und 29; haben dem Ref. nicht vorgelegen. 6. Beschreibende Arbeiten vermischten Inhalts. Bigot, J. M. F., Diptcres nouveaux ou peu connus. lue partie 'pars secunda). XV (suite). Tribu des Asilidi. Curies des Laphridac et Dasypogoniduü. in; Ann. Soc. Entom. France. 5. Ser. T. 8. 1878. p. 401—446. Beschreibung von 77 neuen Dasypogoniden, von denen 2 im Bulletin de laSoc. Ent. Fr., 1879, p. LXVIII als Synonyma wieder eingezogen werden; sämmtlich Exoten außer 2. Äli(rosii/lunia77io>/mse,(^, Amoy ; erythropygnm., (^ , und basirit/um, c^ , Assam ; brevipcnnatum, (^, Ostind. ; eximium, (J^, hacmorrhoidalc , (^^ und 7iitidiventris, ^, Birman. ; nignim, ^, Cambog.; villosum, (J^ , vuripnmatum , (J^ nnä capucintwi, (^,^, Cap. bon. sp. ; sagitta, (J^, 7iigriharbatHm ^ (J^, elongatmn (^ xnid /nlvican- dafum, Q, 1^ SitaX, fuloigaster, (^, Mexico. Dasypogo7i pehinense, (;^,Q., N. Ghmdi \ japonicwn, ^, Japan; (jtmdrinotutmn, (^, ^ \ Californ. ; bilimbatum, g , Californ., wird Bull., 1S79, p. LXVIII als Syno- nym zu Callinirus calca7iei(s Low, 1S72, gebracht. Sarnpogon scalare, Q, Ostind. ; hyachtt/mirmi, Q, , nigroitasulum, (^ midfrate/-- 7mm, cJ'Q, Chili; seTnh-ufimi, Q, Austrat. Diog777ites atratus, (^ und n/ßbasts, Q , Brasil. ; ? 7iotatus, (J^, Amazon. Lapar7(s? 2^ioii^(irsis, ^, Californ. Allopogo7i gracile, Q, , Uruguay. Seilopogo7i Gougeleti, ^ und Olcesii, Q. , Tanger; riibigmosimi, N. -America. Ste7iopog(>7i hicolor (^? (^ von cormmms Low), S.- Europa; Jusculi7nbatii)n (^?, 5, Mexico ; /rß^em?m//«e partim, et OIfcrsiis partim«), spec. typ. : O. Beccarüna, n. sp., Amboina, auf Ardeaalba; Olfersia Macquartii, n. sp. {J'iisca Macq. olim in scheda) , Neu Granada; pallidilabris, n. sp., Mexico; obliquine7-vis, n. sp., ohne Vaterlandsangabe; papuana, n. sp.. Neu Guinea (Hatam) ; Hippobvsca canina Rud. , Europa, Persien und Ost- und Nord- africa ; equinah., Europa, Africa und canar. Ins.; acgyptlaca Macq., Aegypten und Persien; camelina Sygn., Africa, nn^ bactriana, nov. spec, Persien und Mas- saua, vorn, auf Cam. bactrianus. Streblidae Klnt.: Brachytarsina amboinensis, n. sp., Amboina [^\m\\\^ Raymondiae africaiiae y^Ws.. [ZTf/Äer/' Frfld.]); StreUu mexlcana, n.sp., Mexico; Kolcnatia, nov. gen., mit der typ. (nicht mit Sir. vesperfiliotiis Wdm. synonymen) Strebla Wiede- mannii Kol. mit Ausschluß seiner Synonyme (»genus a Raymondia Frfld. et Bra- ckytarsina Mcq. praecipuo distiuguendum venarum in alis dispositione diversa, tarsorum structura, oculorum latitudine et positione, antennarum distinctione etc.«) p. 168. Wulp, F. M. van der, macht in Tijdschr. voor Entom. XXII, 1878—1879, 1. Aflevering, 1S79, Verslag p. XX — XXII dipterologische Mittheilungen, zu- nächst über Asiliden der argentinischen Kepublik : Laparus Lw. mit 2 — 3 un- beschr. Arten, eine Senobasis, Dicramis pracceüens n. sp. (unbeschr.), Hypmctes asdiformis^ Plesiomma semiriifa Wied., Cacodaemon Satanas und Lucifer Wied. und eine dritte, durch schlankeren Hinterleib unterschiedene Art, Atomosia modesta, 3 Mällup/wra- Avten, darunter M. ruficauda Wied-, Erax speciösus Phil., der ein FroctacantJms ist und andere Arten dieser Gattung. — C/iirmumms vermis Mg. Avird als Tanyfarsus bezeichnet p. XXI. — Mit Ritsema handelt W^. p. XVIU. über vivipare Sarcophaga haeniorhoa Mg. 9. Hexapoda. \T. Diptera. 7. Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 605 7. Einzelne Familien, Gattungen and Arten. I. Diptera ovthorhaplia. A. Nematocera. a) Oligoneura. 1. Farn. Cecidomyidae. Claypole, E.W., The scientific names of Insects. in: Canad. Entom. 1879. XI. Nr. 4. ]). 61—64. Will p. 62 für Cecidomyia destructor die Namensänderung in C. desirucirix. Karsch, Fr., Entomologica. in: Jahresber. der Zool. Sect. Westfäl. Prov.-Ver. Wiss. u. Kunst. 1878-79. Münster, 1879. p. 26—35. Abtheilung- 1, die Gallen (Zoocecidien) des Wurmkrauts und ihre Erzeuger ent- hält Beschrei))ung einer neuen Gallmücke, OligoÜKiphm tanaceticolus , (J^, p. 27 — 2S deren schon von Bach beschriebene Galle auf Tanacetum vulgare L. Taf. I, F. la, b darstellt; sie ist ein knospenförmiger , im Herbst in Westfalen häu- figer Auswuchs der Blüten, Blütenstiele, Blätter und Blattachseln. Pg. 30 — 31 bringt Berichtigungen und Ergänzungen zur 187 Ter Revision der Gallmücken. Lintner, J. A., The clover-seed fiy — a new insect pest. in: The Canad. Entom. XI. 1879. Nr. 3. p. 44—45. Die Larve einer Cecidomyine (unbeschrieben, aber Ceridomyia trifoUI n. sp. ge- nannt cf. Annual Meeting of the N. Y. State Agricultural Society, Jan. 79) richtet in Nordamerica große Verwüstungen an. Lintner, J. A., On Cecidoniyia leguminicola n. sp. in: The Canad. Entom. XI. 1879. Nr. 7. p. 121—124. Die in der ersten Abhandlung Ceddumyia trifulii genannte Gallraücke wurde im Juni gezogen und (da »iri/olm schon frülier für eine Cecidomyine vergeben) nun- mehr Cecidomyia leguminicola genannt. Sie ist eine echte Cecidomyia Wiunertz, Sect. I, subsect. A. cf. Riley. Packard, A.S., jr., The Hessian Fly. in: The Canad. Entom. XI. 1879. Nr. 7. p. 137— 139. Über Cecidomyia (Dasyneura) destructor Say und Cecid. tritici Kirby wird die Beantwortung von 7 Fragen, die Biologie betreffend, gewünscht. Betreffs C. de- structor vergl. auch Saunders in Annual Report of the Eutomological Society of Ontario, for the year 1878, Toronto, 1879, p. G und B. Grott, ebenda, p. 55, 1—59. Riley, Charles V., Report of the Entomologist, August 22, 1879. With Illustrations. Washington. Author's Edition. From the annual Report of the l_)c])artment of Agriculture for the year 1878. 52 p., 7 PI. Beschreibung (p. 45 — 47) und Abbildung (PI. VI, Fig. 3 Larve, Fig. 1 (f, 2 5 ^^^ Insectes) der Cecidomyia legimiinicnla Lintner (vergl. das.), [C. Lininerii Riley]. Die Larve afficirt Trifolium in gleicher Art, wie die der C. tritici den Weizen. Die Fliege entschlüpft im September. 2. Fam. Mycetophagidae. — Sciarinae. Bellng, . ., Nachrichten über den Heerwurm in den Jahren 1871 bis 1877. in: Der zool. Garten. Frankfurt a./M. XX. 1879. Nr. 3. p. 74— 83; Nr. 4. p. 112—115. Eine Fortsetzung der Nachrichten des Jahrganges 1871 , p. 1871, p. 71. Des Heerwurms Leben , Gedeilien und Erscheinen hängt ganz und gar von den mehr nassen oder trockenen Witterungsverliältnissen ab, die während der Zeit des Larven- lebens herrscheu ; die durchfeuchtete Decke des Waldbodens ist ihrem Gedeilien am günstigsten und man findet sie alsdann in Larvcngesellschaften, in Processionen 606 F- Arthropoda. nur bei mangelnder Nahrung. Die Larven ^^x Cyrtoneura pahulomm saugen die Heerwurmpuppen aus. b) Polyneura. 3. Fam. Chironomidae. XihQX Ceratoiiogon Meycr-Dürrii ^Y\!&, s. Mik, Dipterol. Beiträge, in: Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1878. p. 626. (a. oben p. 603.) Über Chironomus vernus, s. oben (p.604) van der Wulp, Dipterol. Mittheil, in: Tijdschr. voor Entomol. 22. Deel. Verlag, p. XXI. Slater, J. W., Note on aquatic dipterouslarvae. in: Entomologist. XII. Jan. 1S79. Nr. 188. p. 87. Über Chironomus plumosiis. Katter, F., berichtet über aus gepressten und getrockneten Corethra's bereitete Kungu-Kuchen , Entomol. Nchr., V, Heft 13, 1879, p. 175 (nach Eaton) und empfiehlt ein Mittel gegen Mückenstiche (s. oben p. 565). 4. Fam. Tipulidae, — Limnobinae. Über Trochohola caesarea O. S., s. Mik, Dipterologische Beiträge, in: Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 1878. p. 617 — 626 (s. oben p. 603). de Borre berichtet in Compt. rend. Soc. Ent. Belg., Ser. H, Nr. 66, 5. Juill. 1879, p. 16 über den Fang von Ctenophora inctmicomis L. und das. Nr. 60, p. 9 — 1 1 über Präparirmethoden mit Bezug auf v. Schlechtendal (Entomol. Nachr., IV, p. 155). Walsingham fing Bittacomorpha clavtpes F. in Californien nach Entomol. Monthly Mag., Vol. 16, 1879, Nr. 183, p. 70. B. Brachycera. a) Cyclo cera. 5. Fam. Stratiomyidae. Trichochaeta n. g. Bigot (Dipt. nouv. 11. F., s. oben p. 602). Enoplomyia n. g. Bigot (ibid.). Gobertina n. g. Bigot (ibid. und Soc. Entom. Fr. Bull., 2 Trim., p. LXVH). Über Stratiomyidae, s. auch Bigot, Dipt. nouv. 11. P. (s. oben p. 602). Wulp, F. M. van der, Hhaphiocera picta, nouvelle espece de la Familie des Stratiomyides. in: Ann. Soc. Entom. Belg. XXII. 4. Trim. 1879. Compt. rend. p. CLXI-IIet Soc. entom. Belg., Compt. rend. 8. Nov. 1879. 2. Ser. Nr. 70. p. 9—10. Rhaphiocera picta n. sp., 2, von Brasilien, verwandt Rh. armata Wied. und Falleni Perty. 6. Fam. Xylophagidae. Bigottheilt in Bull. Soc. Entom. Fr., 5. Ser., T. 9, 3. Trim., 12. Nov. 1879. p. CXXn mit, dass Ghitops (Burgess, 1878) in die Nähe von ^rM?'o/;ms Lw. , nicht zu den Leptiden, sondern den Xylophagiden gehöre. Über Arten der Xylophagiden, s. auch Bigot, Dipt. nouv. 11. P. (s. oben, p. 602). 7. Fam. Tabanidae. — Tabaninae. Witney, C. P., Descriptions of some new species of Tahanidae. in: The Canad. Entom. XI. Nr. 2. 1879. p. 35—38. Beschreibung von 6 neuen Arten: Chrysops cuclux Q, niyrihimho ^ (gegen beide Namen legt E. Bur-gess, 1. c. Nr. 4, p. 80 Protest ein) unda<;Wm, ^ (N. H.), Tahanus superjxmientarxus Q. (N. H.) , Dodyei Q. (Nebraska) und sparus Neue Arten, s. auch Karsch, Westal'rican. Dipt. (s. oben p. 598). KrauSS, Herrn., ütocystenartiges Organ bei I'nbanus autumnalis Linne. in: Zool. Anz. 2. Bd. 1879. 5. Mai. Nr. 27. p. 229—230. 9. Hexapoda. VI. Diptera. 7. Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 607 Die »Fliegenmade« Gräbers in »Neues Organ einer Fliegenraade«, Arcb. f. mikr. Anat., XVI, 1878, p. 47 wird als Larve von Tahanus auümmalis L. gedeiitet nnd darauf aufmerksam gemacht , dass das fragliche Organ ohne Zweifel auch bei der Fliege zu finden und dort vielleicht Aufschluß über Räthselhaftes zu erhalten sei. Pangoninae. Sackeiumyia n. g. Bigot (Soc, Entom. Fr., Bull. 2. Trim. p. 2), s. oben (p. 60;i). M(^gnin beschreibt im Bulletin Soc. Entom. Fr., 5. Ser., T. S, 1878, 4. Trim., p. CXLV eine neue Pangünia, P. neo-caledo7iica und gibt rectifications et additions ä la description daselbst, 5. Ser., T. 9, 1879, 2. Trim., p. LX — LXI. b) Orthocera. 8. Farn. Nemestrinidae. Dicotrypana n. g. Bigot (Soc. Entom. Fr., Bull., 2. Trim., p. LXVU.) s. oben (p. 603). Parasijmmictus n. g. Bigot (ibid., s. oben p. 603). 9. Fam. Bombylidae. Williston, S.W., An anomalous Bombylid. in: Canad. Entomol. XI. 1879. Nr. 11. p. 215—216. Ein Exemplar einer als neue Art bezeichneten , aber unbenannten Anthrax mit anormalem Flügelgeäder. 10. Fam. Asilidae. Wulp, F. M. van der, Argentinische Asiliden. in: Tijdschr. voor Entomol. 22. Deel. Verslag. p. XX. (s. oben p. 604). Leptogastrinae. Siehe Bigot, Dipt. nouv. 10. P. (s. oben, p. 601). Dasypogoninae. Arribalzaga, Enrique Lynch, Asilides argentinos. in: Anal, de la Soc. Cient. Argent. Octob. 1S79. Entr. 4. Tom. 8. Buenos Aires, p. 145—153. Synonymische Bemerkungen über Allopoffo?i viitatus (Wied.), (syn. A. gracilis Big. 1878) ; Allop. tessellatus (Wied.) ; auf Laphria coarctata Perty [Dasj/pogon coarciaf US Walk., boimriensis Macq., ? Senobasis secabilis (Walk., Beil., Schik.) wird eine neue Gattung Planetolesfes gegründet (»Caput duplo latius quam longius, occi- put setigerum, non villosum ; facies tomentosa, sine vellere ; antennarum articulus tertius fusiformis, compressus, supra breviter setiger, absque stylo, ad apicem ci- catriculatus ; mystax peristomaticus, biseriatus ; scutellum setis destitutum ; tibiae anticae unco apicali armatae ; metatarsus processu subtriangulari ; denticulato, munitus ; pulvilli mediocres. Alae iis Allopogonis latiores; venae ut in illo genere. Abdomen subclavatum«. p. 147 — I'IS) ; Lastaw-us ardens (Wied.); Cacodaemon Lucifer (Wied.); (^, syn. Dasgpogon Satanas Wied., (^) . S. auch Bigot, Dipt. nouv. 10 et 11 P. fs. oben p. 601) und Karsch, Westafrican. Dipt. (Dasypogon. und Laphrinae) (s. oben p. 598). 11. Fam. Leptidae. Bigot hebt Bull. Soc. Entom. Fr., 5. Ser., T. 9, 1. Trim., 25. Juin 1879, p. XX — XXI die Verschiedenheit in der Lebensweise der Larven und die große Ähnlichkeit der Imagines bei Vermileo De Geerii (Macq.) und der Gattung Leptis hervor und macht p. XXI auf einige Druckfehler seiner 187 Ser Asiliden- Abhand- lung aufmerksam. 1 2 . Fam. E m p i d a e . Bigot theilt (Bull. Soc. Entom. Fr., 3. Trim., p. CXXIII) mit, dass Lampromyia Macq., welche Macquart zu den Bombyliden stellt, nicht mit Schiner den Leptiden, sondern den Empiden zuzugesellen sei. 608 F- Arthropoda. 1 3 . Farn . D o 1 i c h o p o cl i d a e. Rhaphinae. Hi/poc/iarassus n. g. Mik, Dipterol. Beiträge, in : Verhdlg. k. k. zool.-bot. Ges. 28. Jhg. 1878. p. 627—632 (s. oben p. 603). Diaphorinae. Kowarz, Ferdinand, Die Dipterengattungen Argyra Macg. und Leucnstola Lw. Mit 1 Tafel, in: Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 28. Jhg. 1S78. p. 437— 4G2. Taf . V. Sep. 2S p. lS7i). (Bericlit darüber vgl. Mik.) Behandelt I. die Synonymie von 14 Argyra-Kvi&a., darunter 2 nov. spec, die genau mit einander verglichen werden ; Abtheilung I , Scutellum supra pilosum, umfaßt 1) A. maffnicornis (Zett.), (J^, Q, F. 15 — 18 (syn. A. aristata , Gerst.); 2j sethnana \j^ . , (^ ; 3) diaphcma (Fabr.), [%yn. j}elliicensYdX\. , vcrsicolor Meig., /lirhjjes Ginü&) , Fig. 1 — 12; 4) Hoßmeisieri hw . , (^, Q, Fig. 13; Unterschied von diaphana, (^ , p. 446 ; 5) Loewii, n. sp., (J', Fig. 14, Böhmen; Abtheilung II, Scutellum supra non pilosum, 6) A. leucocephala (Meig.), (J", Q., (syn. diaphana Fall, p., Meig., Macq.,////yfm Hai., pellticens Zett.); 7) argyria (Meig.), (^, ^, (syn. diaphana Fall. p. , tvV/VZa Meig.? , argcntata Macq. , Zett., Walk., Lw., Schin., und argentellu Zett., von Schiner irrthümlich zu argentina Meig. gezogen, p. 450); 8) argentina (Meig.), (^f, 2> [semiargentata [scmiargentella] Don.?, dia- p/^«H« Fall. p. , ^ewmfo^Ms Schumm.?; 9) cmßnis (Zett.), (J', Q, Fig. 19 (syn. ßaviventris MiXQ(\.'f); lU) auricollis (Meig.), (^ , 0; \^) atriceps Irff. , (^ , (syn. incompta Gerst.); 12) spoliata n. sp. , (J' (I) bildet mit conßnis , auricollis und namentlich atriceps eine eigene Verwandtschaftsgruppe p. 456 Anm.) ; 13) don- gata (Zett.), fj^, Q (verglichen mit A. magnicomis, p. 457 Anm.), Fig. 20, 21 ; 14) grataljVf., (J^, Q, Fig. 22 — 25 [syn. ßilviventris Macq.'f] . Abtheiluug II stellt die Synonymie der Leucoslola vestica (Wied.) , (J' , Q. , p. 458—60 1, Fig. 26 fest. Im Anhang (p. 460) spricht K. Zweifel aus, äuss Porp hgrops ßi/lvip es Msicq. und P. spinipesMeig. zu Argyra gehörig seien, P. sciäellafusMeig. wird als Q von Raphium lungicornc Meig. erklärt und Argyra ßcstiim Meig., (^, als sehr fragliclie A. atriceps Lw. angesehen. Mik, Jos., Bericht über vorstehende Arbeit, in: Sitzungsber. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 2S. Jhg. 5. Juni (2 p.). II. Diptera cyclorhapha. A. Proboscidea. AA. Hypoccra. 14. Fam. Phoridae. Siehe Gra dt. Biolog. Notizen, in: Ivatter's Entom. Nachrichten. \^. 22i (Phora rußpes). Wulp, F. M. van der, Über Lejitophora perpnsilla Six = PJiora idiyonciira Mik. in : Tijdschr. voorEntomol. 22. 1). 1879. Nr. 2. p. XC— XCII. Leptophora Six könnte bestehen bleiben. AB. Ort hoc er a. a) Oligoncura. 15. Fam. Muscidae. Ephy drinae. Teiehotngza ßusca s. Cornelius (s. oben p. 598). Ephydra sp. s. Ilagen (s. oben p. 599). 9. Hexapoda. VI. Diptera. 7. Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 609 Pi opliilinae. Mik, Josef, Über Amphipoffon spectrum'Wh\hg. , insbesondere über die systematische Stellung desselben, in: Verhandl. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. 28. Bd. 1878. p. 473 — 476 (Sep. 4 p.). Fig. p. 475 (resp. p. 3). An^pJiipogon spcctrum {-= Macrochira flava Zett. §, nee. (^ ^= Chma flava) ge- hört zu den acalyptvaten Musciden, in die unmittelbare Nähe von Mi/cetanlus , zu den Piophiünen. Die Art wurde in Oberüsterreich gefunden und in Böhmen durch Zucht aus Agaricus erhalten, die (^ sind aeUener als die § > j^ne laufen in geraden Linien und einander verfolgend auf trockenen , kahlen Granitblöcken und sind wenig scheu und leicht zu fangende Dämmerungsthiere. Die Eierablage erfolgt bei trockenem Wetter anfangs August auf Polyporus ovinus Fries u. a. P., bis 100 von einem Q . Die Fliege tritt in der ersten Juli-Hälfte auf. Der Unterschied von Clusia, die Schiner zu den Heteroneurideu stellt, besteht unter anderem in der Anwesenheit von 2 laugen, Clusia fehlenden, Borsten am Scheitel über dem Ocellen- dreieck und der geschwungenen, verdünnten, bis zum Hinterrande des Flügels sich erstreckenden, bei Clusia geraden, gleich dicken und stark verkürzten Canalader. Endlich wird Madiga Fall, von den Piophilinen ausgeschieden. Trypetinae. Fitch, Edward A., Parasites of the Celery Fly. in: The Entomologist. London. XII. Sept. 1879. Nr. 196. p. 231—232. Gegenüber Curtis' Zweifel, oh Pachylarthrus (Phagonia) smaragdinus Gurt, als directer Parasit der Tephritis onopordinis, die im vergangenen Jahre sehr schädlich aufgetreten sei, zu gelten habe, wird die Wahrscheinlichkeit dieses Factums betont. Fitch, Edward A., Trypeta reticulata. in: The Entomologist. London. XII. Nr. 198. Nov. 1S79. p. 257—259. (Figur p. 257). Die p. 257 bildlich dargestellte Fliege, Trypeta reticulata Schrank [^= jmpiUala Fall., Meig., Macq., Zett.) wurde aus Hieracium umbellatum und sabaudum gezogen. Derselben Art gehören auch die von Trail in Trans. Nat. Hist. Soc. Aberdeen, 1878, p. (36 beschriebenen Galleu an Hieracium boreale Fr. an, die denen von Hy- pochaeris radicata ähnlich sind. P. 259 wird zweier Gallen von Tanacetum vulgare Erwähnung gethan. Eine Galle von Crepis paludosa wird als uiclit von einem Dipteron herrührend bezeichnet , sondern einer ? Varietät des Aiilax Hieracii zu- geschrieben. Sapromyzinae und Authomy zinae. Farsky, Franz, Die ersten Stände zweier Runkelrüben-Fliegen, in: Verhandl. k. k. zool.- bot. Ges. Wien. 29. Bd. 1879. p. 101—114. Taf. III. Sep. 16 p. Behandelt I, p. 101 — 107, die Metamorphose der Xo??f'//rtea c/zorm Meig. Die- selbe macht ihre Entwickeluug in 10 — 14 Wochen durch. Schneeweiße Eierchen an der Unterseite der Blattstiele liefern nach S — 10 Tagen die sogleich in das Innere des Blattstiels dringende Larve , welche den Blattstielsträngeu entlang bis in die Wurzel dringt, zwar so, dass nicht die Gegenwart der Fliegenmade Ursache der Rübenkrankheit ist , sondern die Kübennematode , welche , das Kübenfleisch zerstörend (»Kernfäule» der Zuckerrübe im Juli) , die fäulnisfreundliche Lonehaea lierbeilockt. Verfasser legte die zählebige Larve in Wasser , in Alkohol , sogar einen Tag lang in reines Bier, ohne dass sie gestorben wäre; ja sie vollendete, gegen Berührung gefühllos , ihre Verwandlung , die in der Erde oder der faulen Rübe erfolgt, und 6 — S Wochen in Anspruch nimmt; die Tonnenpuppe ruht 3'/2 bis 5 Wochen. Verfasser unterscheidet 2 Generationen, deren letzte im Puppen- zustande überwintert, und zog im Laboratorium ca. 30 Procent ^ und 70 (^ (50 Stück). Eier, Larve, Puppe, Fliege und Kranklieit der Rübe werden genau beschrieben und z. Th. Taf. Ill , Fig. 1 — 7 abgebildet. Zuolog. Jahresbericht 1879. 39 610 . F. Arthropoda. Der n. Abschnitt behandelt die Runkelfllege , Anthomy'm conformis Nördlinger 'Fall.I, p. 107 — 113. Ende Mai treten auf der Unterseite der noch wenig ent- wickelten Blättchen schneeweiße Eierchen in Reihen neben- und untereinander zwischen den Blattrippen zu Tage , aus denen in 6 — 8 Tagen (in Vegetations- häuserni die Larve Abends oder Nachts entschlüpft , um sich gleich in das Blatt zu bohren, wodurch misfarbige Flecke in der Epidermis entstehen ; das Blattgrün ist der Leitstern ihrer Wanderung. Durch ihr energisches Vernichtungswerk im Mesophyll entstehen dunkelgrüne Flecken, die Excremente der Nahrung. Die Larven verpuppen sich nach 24 — 31 Tagen am Blattrande in der Blase oder der Erde. Man schätzt die angefallenen Rüben in der Polarisation als um 2 — 4 Proc. zurückgeblieben Verfasser fand ähnliche Maden auf Atriplex und Stechapfel- pflanzen und übertrug sie auf Rüben und umgekehrt. Eier, Larve, Puppe und Insect , sowie die Krankheit werden genau beschrieben und die Stadien Taf . III, Fig. 8 — 11 abgebildet. Platystominae. Siehe Kar seh, Westafric. Dipt. (s. oben p. 598). Muscinae. Arribalzaga, E. L., Calliphora anthropophaga Conil, Nota critica. in: Anal, de la Soc. Cient. Argent. Junio 1879. Entr. 6. Tom. 7. Buenos Aires, p. 2.53 — 258. A. unterscheidet 3 nahe verwandte Calliphora von Rio de la Plata und Cl)ile, die wahrscheinlich alle in die Gattung Compsmryia Rond. gehören , nämlich 1) Calliphora {nfestaV\\\\. (1861), 2) Compsumt/ia motiteviderisisBig. {s,i\h jSonu)7nyia, 187 7, syn. Calliphora anthropophaga Conil, 1878) und 3) Compsomyia ßilvipes Macq. (sub Calliphora, 1843, syn. Calliphora anmdipes Fhil., 1861). fnezäe, Ji. Tl., lüxorista hortulanaMeigen. in: Entom. Monthly Magaz. Sept. 1879. Vol. 16. Nr. 184. p. 95. Exorista horiidanaMg. parasitirt in Acronycta alni ; mit Bezugnahme auf Porritt, vergl. das. Meade, R. H., Exorista hortulana Meigen in Britain. in: The Naturalist (Yorksh.) Nr. 48. July. p. 180—182. Exorista hortukma Mg. wurde aus der Raupe der Acronycta alni gezogen ; Be- schreibung des rj^ Dipteron. Meade, R. H., Hxorista hortulana Meigen. in: The Naturalist (Yorksh.) V. Nr. 50. Sept. p. 22—23. Mit Bezug auf die vorige Notiz ; Beschreibung des 2 Dipteren. Porritt, Geo. T., A dipterous parasite new to England, in : Entom. Monthly Magaz. Vol. 16. Nr. 182. July 1879. p. 44. Exorista hortulana Meigen aus einer Raupe der Acronycta alni, vergl. Meade 1. Marchi behandelt unter anderem Homalomgia prostrataBche. und lepidaMg. in den Resoconti delle adnnanze, compilati dal Sgr. G. Cavanna, 1879, p. 1 — 20, reo. Katter , Entomol. Nachr. (Hat dem Refer. nicht vorgelegen.) Sarcophaginae. Camerano, Lorenz o, Sopra un caso dubbioso di Parassitismo. Estratto dai Resoconti della Socictä Entomologica Italiana. Anno 1878. Adun. del 24. Nov., 2 p. Aus einer am 27. August bei Turin gefundenen, mit einem Deckel versehenen Helix pomatia entschlüpfte durch eine Öffnung an der Schalenspitze eine Dipteren - larve, die am G. September Sarcophaga intricaria lieferte. Am 10. September zeigte sich noch ein zweites, kleines Dipteron, das dem Verfasser entschlüpfte. Die am 20. September geöffnete Schale ergab noch eine zweite Sarcophaga intricaria sowie eine Larve vielleicht derselben Art und die Puppenhülle des kleinen Dipteron. 9. Hexapoda. VI. Diptera. 7. Einzelne Familien, Gattungen und Arten. 611 Das Vorhandensein des Deckels maclit es wahrsclieinlich , dass die Schnecke nocli lebend zum Ablagerungswirth der Eier gedient habe , falls dieselben nicht diircli Spitzenöffnung der Schale auf das schon stinkende Thier abgesetzt wurden. C. faßt die Erscheinung als fraglichen Parasitismus auf. Sarco2)ha(ja haemorrhoa, s. van der Wulp, s. oben p. 598. Tachininae. Siehe Karsch, Westafrican. Dipt., ^. oben p. 598. Siehe Riley, Parasites of the Cotton-Worm, s. oben p. GOl. Siehe Meade, Parasitic Diptera, s. oben p. 599. Phasi'nae. Laboulbene, AI., bezeichnet (Bull. Soc. Entom. Fr. S.Sdr. T.9. 1879. l.Trim. p.VIII) Alophora hemiptera F. und suhcolcoptrata L. als identisch. Anfimgs October in St. Denis häufig, gab die vielleicht in einem Coleopteron oder Orthopteron parasitirende Fliege zum Studium der Anatomie beider Geschlechter das (J' ist größer und bunter gefärbt) Veranlassung. Dieselbe soll die älteren Beschreibungen modificiren. 16. Farn. Oestridae. Megnin, .., Une note sur l'introduction en France d'une nouvelle espece d'Oestride. in: Bull. Soc. Eutom. France. 5. Ser. T. 9. 3.Trim. 12. Nov. 1879. p. 117—118. M. constatirt das Vorkommen einer kleinen Varietät von Gastrophihis pecorum Brauer in Frankreich auf einem Ponie der Ukraine. Die Larven sitzen am After. Die Fliege steht zwischen G. equi und haemorrhoidalis , die auch in Frankreich heimisch; über diese vergl. Pouj ade. 17. Fam. Syrphidae. Volucellinae. Siehe Gradt, in: Katter's Entom. Nachr. Nr. 47. p. 224. Er is talin ae. Bean, Thos. E., "Westward progress of Eristalis tenax Linn. in: Psyche, Cambr. Mass. Aug. 1879. II. Nr. 64. p. 260. B. fing 9 Exemplare, 4 (^f, 5 Q, von Juli 1876 — 1878 bei Galena, III., deren Flugzeit vom 23. Juli bis zum 24, October. Burgess, Edward, Eristalis tenax Linn. in America, in: Psyche Advertiser. Sept. to Dec. 1878. p. 188. Enthält Angaben über die geographische Verbreitung von Eristalis tenax L. und eine Beschreibung des Insects. Westwood, J. O., On some unusual monstrous Insects. in: Trans. Entom. Soc. London. 1879. PI. III. Nr. 4. p. 219—228. PI. \^— \ai. P. 228 werden 2 Stücke Dipteren, Eristalis tenax und E. nemorum mit unvoll- kommen entwickelten Köpfen aus der Hope-Sammlung beschrieben und PI. Vll in Fig. 7 und 8 dargestellt. Milesinae. Merapioidits n. g.; Bigot (Bull. Soc. Entom. Fr. 2 Trim., p. LI, s. oben p. 603). Chry sotoxinae. Röder, V. von, Über die Zusammengehörigkeit der beiden Arten der Gattung Sphecomyia Latreille. in: Katter's Entom. Nachr. V. 7. (März) Heft. 1879. 96—98. Chrysotoxiim vittatum und Psarus ornatus Wied. (= Sphecomyia Latr. spec. innom.) werden mit Tyzmhausia vespiformis Gorski als eine und dieselbe Art unter dem Namen Sphecomyia vittuia (Wied.) zusammengezogen und ihre Verbreitung 39* 612 F- Arthropoda. (über Nordenropa , Nordamerica, Sibirien) mit der dmv Hypoderma tarandllj. (in der Heimat des Renthiers) vergliclien. Microdonina. Bertkau, Ph., Über die Protboracalliörner an der Tonnenpuppe von Microdon mutahilis. in: Katter's Entom. Nachr. V. 7. iMärz) Heft. 1879. p. 95—96. Diese Prothoracalhörner baben nicbt den Zweck , dem ansschlüpfenden Insect das Sprengen der erbärteten Larvenbaut zu erleichtern , sondern sie dienen zur Öffnung des geschlossenen Tracheensystems. 18. Farn. Hippoboscidae. Berfkau, Ph., Über Lijwptena cerviT.. und deren Synonyme, in: Katter's Entom. Nachr. V. 7. (März) Heft. 1879. p. 178—179. Ein (j^ Stück hatte den linken Flügel bereits verloren, während es den rechten vollkommen besaß ; die übrigen, von demselben Rehkopfe gelesenen Stücke hatten nur die Flügelwurzeln ; die Synonyme bezeichnen theils die verschiedenen Ge- schlechter , theils verschiedene Zustände der Fliege im Besitze und nach Verlust der Flügel. Rondani, Cam., Hippoboscita italiea in Familias et Genera distributa. in : Bull. Soc. entom. Ital. XI. 1879. Fir., Trim. I— H. p. 3—28. Hat dem Refer. nicht vorgelegen. Inhalt nach Katter's Entomol. Nachr. : Melojjhagus rupicaprinus n . sp . , Genua , auf Antilope rupicapra ; Lipoptena capreoli n. sp. , Q. , Cypern (und ? Norditalien); Chelidomyia (= Stenopterix Seh. pp.) cypselin. sp., Italien, auf CypselusundHirundo ; melbae n. sp., Capra, Piemont, auf Cypselus melba ; OmUhomyla Gestroi u. sp., (^'j 9' Tunis, Italien, auf Falco Eleonorae ; frimjillana Gurt. (1836, =ife?;e/(f«Rogenh., Schin.) ; Ornithophila n. gen. (Fig. alae, p. 2ü), vagans n. sp., Mittelitalien, auf Ardea purpurea; garzettacn. sp., lusubria; falcinclU n. sp., Malta; Hippobosra ca7iina n. sp., Italien (und Persien?) auf Canis u. a. Säugethieren ; taurinau. sp., Mittelitalien. Myiocoryza n, g.; Rondani (Muse. exot. in: Ann. Mus. Civ. Genov. Vol. 12. 'p. 155). Ornithoica n. g.; Rondani (ibid. p. 159). 19. Farn. Nycteribidae. Rondani, Ph., Muse. exot. (s. oben p. 604). 20. Fam. Streblidae. Kolenatia n. g.; Rondani (Muse. exot. in: Ann. Mus. Civ. Genov. Vol. 12. p. 169). 21. Fam. Polyctenidae. Waterhouse, Chas. O., On the affinity of the genus Polyctenes Giglioli, with a description of a new species. in: Trans. Entom. Soc. London. 1879. Pts. HI u. IV. p. 309—312. PI. IX— X. Desgl.: Proc. ibid. p. 45. W. bringt die von Giglioli zu den Nycteribiden , von Westwood zu den Hemi- pteren gestellte Gattung Polyctenes zu den Hippobosciden und bildet dann aus ihr und einer neuen Gattung £'Mc^enw/^s (p. 310), mit E. vm-abilis n. sp., p. 310 — 311, P. X, Fig. 1, 1 a— b, 2, aus Columbien, eine Familie Polyctenidae. Die neue Art ist in der Flügeladerung Strebla am ähnlichsten. Neue Arten sind ferner Polyctenes lyrae, p. 311 — 312, PI. IX, Fig. 1 — 3, auf Megaderma lyra in Madras und r. spasmae, p. 312, PI. IX, Fig. 3, 3 a und 4 , auf Megaderma spasma in Java. — Dagegen stellt Westwood, loc. cit., Pt. V, Proc, p. XLIX Polyctenes wie- der zu den ITemiptera Heteroptera und bringt für P. spasmae die Namcusändernng spasmntis in Vorschlag, 1. c. p. LXIX, f ) . MBl. WHOI LIBRARY lilH IflM? ö 17/ 1 '^ i^^^-t