a A À! au ‘ ri rk? ae A : Lu 24 aes Sah Ay i aad 2 EN FÖRR 4 ala à ; ; à JE ek EL LE Ren FU u N kd SUPER STR. Pere i an AF COUR ÖR Va KUH - A) A wae \ RN TR SL N je Ram à ea 4 . ee KON Hs TEEN, Peep che ; N +) ae be Lu] sg NER ee ESC ENRCEE bea fåra MÖR SR HAE är ‘ ER HS J AE WM à : N äv eae à ae eas OTTAR KN (ISRN QUE EL di SEG Yew NA aay ~ % ace i Wehr N rn ee. RT hit: avi hae? vad i sa MR NR RR eat deanna Lage tata ea marin MONA ge a eee 4 CRC tad TAA. vaste N/A > NME vee | nha as vw N AT É + à + \ ' HD k A ‘ N 7 SNA A 7 à La a teat Xp À a 2 re a » van De aM t i vr . oe Ae à a aa ( ce Nae Me Na athe ‘ \ i 13 i ; rd ATOS Lx ‘on tou : A à PV} à ‘ À À h : 4 u EIN \ a { | © LRU j i Kiki ‘ MME SAGs a” se ik sn ae à à GA TN 4 | VENT TEE À 4 D ad At à ie: ya pra HAE. ; Ä KN fy CH) : wh { iR UE hes ee ‘ AA 4 chee Me | ER ate SA SSR ö Pe iC | RIS Hon IN ; À Lie) ’ Pe SRE EEE ENTE N | SÅ EL a uote À ‘ We eB a ve VA JA vå UNSURE SA DS ERS ET NY or TELE LUE | ) ; CHARS HAE à jee as saa Ch ” * Al " LUS 19 AA) UN NS AE à TON ACTE À Vv “J 3 \ 19, 3-4 Aa" ACT LA A E Hr ‘ Ae BB de Å ve et " förs is oY 4 Se ACC" Pia a AR Ca ae + sae ATH EN AT Or aH LA CORRE Tune À 5 Erz 8 ee 1 Oe à ct 4 1 “ es. CC ORDRE FRE ‘ ‘ ESSN vu Ua! AA AIT UE UM MCE ; weed VV Be BUT ely RASE iN he Ad santa 1. ERIC ‘i 4 i jr i DA Cae TUR AR «ra N Rh aa’ 34: 6 Ra SUR I ie | VAR RA, Why NK LE 4 7 At te + À 4 as Nå Ne te un, ” ELITE wann TER) 7 \ + AH À a 4 wir an . Ta a ERK KATE V 2 EUER) : {hd 404 44-94 CRT ALL EL OL DE FL AT NL ELA ELA sus ‘ ‘ 4.9 LCA à RAS NE à AAA ES oy tomes iv . À 14? NT A AL OUR 4 Cia Ver A 8 HAPS ARI) Hoan ELLE FR NE ye am? i AAN 44 164% Ou AUTO SEE CU OCT ER LKR a bana TH 3 LER SICH ner al RER RN : Lay 44.20% te Lik ee ES 4 74 KERLE ne“ ane | by AJ RUN LA SV NED F 5 1 € Er 3 "ES N “ : 479! a Yh | BAND V ie 1917 ZOOLOGISKA BIDRAG FRAN UPPSALA. (ZOOLOGISCHE BEITRAGE AUS UPPSALA) MED UNDERSTOD AF R. BUNSOWS ZOOLOGISKA FOND UTGIFNA AF A. WIREN a a “ lan Ino eae Stig > or 7 N EN 3 | 2 ARI 2 re £ u ‘ ir d \ a ake { 19] 9 ad & HAAS | q / N =I Mucel\h ss > ; aj Muse" 7 Se =" UPPSALA & STOCKHOLM BERLIN ALMQVIST & WIKSELLS BOKTRYCKERI-A.-B. R. FRIEDLANDER & SOHN (I DISTRIBUTION) (IN KOMMISSION) i a ZOOLOGISKA BIDRAG FRÅN UPPSALA (ZOOLOGISCHE BEITRAGE AUS UPPSALA) BAND V MED UNDERSTOD AF R. BUNSOWS ZOOLOGISKA FOND UTGIFNA AF A. WIREN sonia Ins AS 244578 3 = A AI Pi er ic 110 4 N I J \ VA ja rio En nal | Mused UPPSALA & STOCKHOLM BERLIN ALMQVIST & WIKSELLS ROKTRYCKERI-A.-B. R. FRIEDLÄNDER & SOHN (I DISTRIBUTION) (IN KOMMISSION) UPPSALA 1916—17 ALMQVIST & WIKSELLS BOKTRYCKERI-A.-B. INNEHALL. (Inhalt.) Nits von Horsren: Uber die Gattung Castrada 0. Schm. Fouxe Bore: Über die Spirorbisarten Schwedens nebst einem Versuch zu einer neuen Einteilung der Gattung Spirorbis if CHRISTIAN HESSLE: Zur Kenntnis der terebellomorphen Polycheteh. Taf. ey Ossian OLorsson: Süsswasser-Entomostraken und -Rotatorien von der Murman- küste und aus dem nördlichsten Norwegen. Taf. VI 259 Uber die Gattung Castrada O. Schm. Von NILS von HOFSTEN, Uppsala. Mit 9 Figuren im Text. Oskar Scummr stellte 1861 die Gattung Castrada für die seitdem nicht wiedergefundene Art C. horrida auf. v. GRAFF zog 1882, in seiner Rhabdocoelidenmonographie, die alte Planaria radiata MÜLL. zu derselben Gattung. Braun fügte 1886 fünf Arten hinzu, von welchen jedoch bloss eine (C. hofmanni) mit Sicherheit identifiziert werden kann (eine, C. acuta, ist mit radiata identisch). 15 Jahre später beschrieb Vozz zwei weitere Arten, C. viridis und C. neocomensis. Dann zeigte LUTHER 1904, in seiner heute schon klassischen Monographie der Typhloplaniden,* dass C. radiata den Typus einer selbständigen Gattung, Strongylostoma ÖRST., bildet, fügte aber andererseits eine Reihe von Arten zum Genus Castrada; er rechnete dazu 18 Arten und lieferte ausführliche Beschreibungen von 9 davon; die übrigen mussten noch als mehr oder weniger ungenügend bekannt gelten. Seitdem habe ich selbst 8 neue Custrada-Species be- schrieben (7 davon eingehend) und zwei der von LUTHER nicht untersuchten älteren Arten geschildert.” Die Gattung umfasst also gegenwärtig 18 anatomisch gut bekannte Arten; von etwa 20 weiss man so viel, dass ihre Verwandtschaftsbeziehungen erörtert werden können. Da es sich um eine so artenreiche Gattung handelt, und da, wie in den letzten Jahren immer deutlicher geworden ist, mehrere bedeutende anatomische Unterschiede vorhanden sind, muss man sich fragen, ob 1 Die Eumesostominen; Zeitschr. f. wiss. Zool., Bd. 77, 1904. Hier auch die ältere Literatur. ? Studien über Turbellarien aus dem Berner Oberland; Zeitschr. f. wiss. Zool., Bd. 85, 1907. — Drei neue Rhabdocölen aus schwedischen Binnengewässern; Ark. f. Zool., Stockh., Bd. 3, 1907. — Neue Beobachtungen über die Rhabdocölen und Allöo- cölen der Schweiz; Zool. Bidr. fr. Uppsala, Bd. 1, 1911 (siene auch Revision der Schweizerischen Rhabdocölen und Allöocölen; Revue suisse de zool., Vol. 20, 1912). — Turbellarien der nordschwedischen Hochgebirge; Naturw. Unters d. Sarekgebirges in Schwedisch-Lappland, Bd. 4, Stockholm 1916. Zool. bidrag, Uppsala. Bd. 5. il Pe, NILS VON HOFSTEN nicht die Zeit für eine Zerlegung der Gattung in mehrere Genera oder wenigstens Subgenera gekommen sei. Ich habe seit Jahren diese Még- lichkeit in Erwägung gezogen, bin aber stets zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Aufteilung der Gattung gegenwärtig nicht durchführbar ist. Wenn ich mich trotzdem entschlossen habe, meine Ansichten über die systematischen Beziehungen der Castrada-Arten vorzulegen, so sind meine Beweggründe von zweierlei Art. Erstens ist die Gattung so viel- gestaltig und enthält so verschiedenartige Typen, dass eine Abgrenzung derselben und eine Erörterung ihrer Verwandtschaftsbeziehungen geboten sein kann, auch wenn eine Zerlegung in neue systematische Einheiten nicht angemessen erscheint. .Hiermit könnte man anstehen, bis eine noch grössere Artanzahl bekannt sein wird; nach meinen eigenen Erfah- rungen zweifle ich nicht, dass — besonders in aussereuropäischen Län- dern — noch eine beträchtliche Anzahl von neuen Arten zu entdecken sein wird. Ich habe aber einen besonderen Grund, die Veröffentlichung der nachstehenden Bemerkungen nicht zu vertagen: es gibt in der Gat- tung einige auffällige, eng umschriebene Verwandtschaftskreise, die un- bedingt zu einer Zerlegung einzuladen scheinen; die Schwierigkeiten zeigen sich erst nach einer vertieften Analyse sämtlicher Arten. Es ist aber zu befürchten, dass nicht jedermann diese Schwierigkeiten er- kennen könnte; meine Auseinandersetzungen haben den Zweck, vor jeder verfrühten systematischen Revision zu warnen. SEKERA! hat schon einige Worte von der zukünftigen “weiteren Zerlegung der Gattung Custrada“ fallen lassen; es wäre bedauerlich, wenn dieser Autor eine solche vor- nehmen würde. * Statt im Folgenden die Literatur zu erwähnen, aus weleher ich die Angaben über den Bau der Arten hole, stelle ich hier für jede Species die Arbeiten zusammen, die eine gute Beschreibung des Tieres oder wichtige Bemerkungen über einzelne Organe erthalten. C. stagnorum LUTHER: LUTHER 1904 (op. cit.), Horsten 1911 (Neue Beob.). C. inermis HorsTEN, ©. rhaetica Horsten: Horsten 1911. C. perspicua (Funrx.): LUTHER 1904 (C. segne), Horsten 1911, 1916 (Turb. a. d. nordschwed. Hochgeb.). C. segnis (Funrm.): HOFSTEN 1911. ©. flavida GRAFF: GRAFF 1882 (Monographie). C. neocomensis Vouz: LUTHER 1904, Horsren 1907 (Stud. üb. Turb.). C. sphagnetorum LUTHER: LUTHER 1904. C. instructa Horsten: Horsten 1907 a (Drei neue Rhabd.). C. affinis Horsten: Horsten 1907 (Stud.). ! Studien über Turbellarien; Sitz.-Ber. k: böhm. Ges. d. Wiss., II KI, 1911. Sonderabdr., S. 28. UBER DIE GATTUNG CASTRADA 0. SCHM. 3 C. hoffmanni M. Braun: LUTHER 1904 (vgl. Horsrren 1907, 8. 429). C. viridis Vouz: LUTHER 1904, Horsten 1907. | C. horrida O. Scum.: Scumipt 1861 (Zeitschr. wiss. Zool., Bd. 11). C. lanceola (M. Braun): Lurner 1904 (C. cuénoti), Horsten 1907 (C. cuénoti). C. spinulosa Horsten, C. quadridentata Horsten: Horsten 1907. C. libidinosa Horsten: Horstren 1916. . C. intermedia (Vouz): LUTHER 1904, Horsten 1911. C. armata (Fuxrx.): LUTHER 1904. C. luteola Horsten: Horsten 1907, 1911. C. fuhrmanni (Vouz): Horsten 1911. C. otophthalma PLOTNIKOW: Prornıkow 1906 (Ber. Süsswasserst. Naturf. Ges. St. Petersb., T. 2, S. 5, Taf. 2, Fig. 4—6). C. granea, pellucida und chlorea M. Braun: Braun 1885 (op. cit.). x Die Diagnose der Gattung Castrada wird von Grarr (Tierreich) folgendermassen formuliert (eine Modifikation der Diagnose LUTHERS): “Typhloplanini mit einem der Mundöffnung aufgesetztem Ex- kretionsbecher. Mit Atrium copulatorium und paarigen, von der Vorderwand des Atrium genitale entspringenden Uteri, mit Bursa copulatrix und Receptaculum seminis. Dermale Rhabdoide fehlen meist.“ Hierzu möchte ich, zu schärferer Abgren- zung gegen die Gattungen Rhynchomesostoma, Strongylostoma und Lutheria, folgende Kennzeichen fügen: Ohne Tastrüssel. Hoden in der Regel in der ersten Körperhälfte, vor und neben dem Pharynx, oder (C. otophthalma) am Anfang der zweiten Körperhälfte. Recep- taculum seminis in der Regel in den Germiduct eingeschaltet oder bruchsackartig vorgewölbt, selten (C. spinulosa) gestielt. Mit einer Ausnahme (C. fuhrmanni) ohne Augen (bei einer Art, C. otophthalma, pigmentlose lichtbrechende Organe). Die Gattung bildet, wie man aus dieser Diagnose und einem Ver- gleich mit den übrigen Gattungen der Tribus Typhloplanini sieht, einen sehr natürlichen Verwandtschaftskreis, trotz den bedeutenden Schwankungen in mehreren Organen. Bei einer eventuellen Zerlegung des Genus müsste diese Zusammengehörigkeit unbedingt im System ausgedrückt werden. Die Unterschiede zwischen den Arten betreffen vorwiegend die ausführenden Teile des Geschlechtsapparats, vor allem den Ductus eja- culatorius des männlichen Kopulationsorgans und das Atrium copula- torium. Dazu kommen einzelne, gewissen Arten zukommende Besonder- heiten in andern Organsystemen (Augen, dermale Rhabdoide), sowie mehr äusserliche Merkmale, vor allem das Vorhandensein bzw. Fehlen von + | NILS VON HOFSTEN Zoochlorellen. Natürlich hat dieser Unterschied keinen wirklichen systematischen Wert, ist aber auch nicht so ganz bedeutungslos, wie man wohl glauben möchte; Arten, die sich anatomisch als verwandt erweisen, verhalten sich in dieser Hinsicht oft gleich. Eine Klarlegung der systematischen Beziehungen wird durch einen Umstand sehr erschwert, der bei keiner systematischen Untersuchung übersehen werden darf und hier mit besonderer Schärfe hervortritt: auch auffällige Ähnlichkeiten sind grossenteils derart, dass sie nicht auf einer gemeinsamen Abstammung beruhen müssen, sondern unabhängig von ei- nander entstanden sein können. Die Form des cuticularen Ductus ejacu- latorius dürfte leicht veränderlich sein; wenn es sich um charakteristische Übereinstimmungen handelt, halte ich jedoch dieses Organ für verhält- nismässig zuverlässig. Die gegenüber der Bursa copulatrix vorkommenden Aussackungen des Atrium copulatorium sind oft äusserst charakteristisch; solche Gebilde können aber zweifellos leicht aufkommen. Wenn mehrere an sich nicht entscheidende Ähnlichkeiten vorhanden sind, kann man natürlich mit grösserer oder sogar vollständiger Sicherheit auf eine Ver- wandtschaft schliessen; allein, auch dieser Weg führt nicht immer sicher zum Ziel, weil die Unterschiede auf so wenige Organe beschränkt sınd. Eine Einteilung der Gattung in einige wenige grosse Verwandt- schaftskreise ist nach dem Obigen nicht durchführbar. Dagegen lässt sich eine grössere Anzahl von kleinen Gruppen unterscheiden, teils aus einer einzigen Art, meist aus einigen wenigen (2—3) Arten bestehend, deren gegenseitige Verwandtschaft sichergestellt oder wenigstens äusserst wahrscheinlich ist. Ich unterscheide zehn solche kleine V.erwandtschafts- kreise, deren Umfang und Merkmale unten zusammengestellt werden (die wichtigsten Kennzeichen sind durch gesperrten Druck hervorgehoben; bei aberranten, vom gewöhnlichen Castrada-Typus abweichenden Verbält- nissen — Vorkommen von Augen, dermalen Rhabdoiden usw. — wird der Übersichtlichkeit halber der normale Bau der übrigen Typen nicht erwähnt). Um den Vergleich zu erleichtern, füge ich eine Anzahl Fi- guren der Begattungsapparate bei (S. 11). 1. C. stagnorum Luruer, €. inermis Horsten (Fig. 1 A). Cuti- cularer Ductus ejaculatorius eine innen geschlossene Blase (bei der letzteren Art sehr dünn). Atrium copulatorium einfach (ohne Aussackungen gegenüber oder neben der Bursa copulatrix). Bursa copulatrix schlauch- bis sackförmig (ohne Stiel. Ohne Spermato- phoren. Mit Zoochlorellen. — Die beiden erwähnten Arten sind nahe verwandt. Zu dieser Gruppe kann wenigstens vorläufig auch C. rhaetica Horsten (Fig. 1 B) gestellt werden; sie weicht durch den Bau ihres Ductus ejaculatorius ab, der schlauchförmig und mit Öffungen versehen ist. Eine nähere Verwandtschaft dieser Art mit der folgenden Gruppe ist nicht ausgeschlossen. UBER DIE GATTUNG CASTRADA 0. SCHM. D 2. C. perspicua (Fuxex.), C. segnis (Fuxrm.) (Fig. 2 A), C. neoco- mensis Volz (Fig. 2 B). Cuticularer Ductus ejaculatorius un- regelmässig schlauchförmig, blind endigend (bei den beiden letzt- genannten Arten ohne Offnung, bei C. perspicua nach LUTHER eine kleine Öffnung). Atrium copulatorium einfach oder (C. neocomensis) mit zwei winzigen, im Anschluss an zwei kräftige Haken entwickelten Aussackungen. Mit einfachen, sack- bis schlauchförmigen Sper- matophoren (—abgerissene Ductus ejaculatorii).” (Bursa copulatrix sackförnig oder /C. segnis] mit Stiel und Endblase. Ohne oder /C. neocomensis] mit Zoochlorellen). — Diese Gruppe ist zweifellos verhält- nissmässig nahe mit der vorigen verwandt. Einige Gründe, vor allem die Organisation von C. rhaetica, könnten für eine Vereinigung angeführt werden; die Ausbildung von Spermatophoren ist jedoch eine so charakte- ristische Eigentümlichkeit, dass ich es vorziehe, diese Gruppe gesondert zu betrachten. — Hieher gehört wahrscheinlich C. flavida (GrAFF). Dafür spricht besonders die gelbe Pigmentierung der Epidermis; die Geschlechts- organe sind ungenügend bekannt.’ 3. C.sphagnetorum LurtHER (Fig. 3). Ductus ejaculatorius ohne Cutieula. Atrium copulatorium mit einer weiten seitlichen Ausbuchtung. Bursa copulatrix sackförmig (ohne Stiel). Ohne Sper- matophoren. Mit Zoochlorellen. —- Diese Art scheint sich durch ihren einfachen Ductus ejaculatorius der 1. Gruppe zu nähern; die Ausbuchtung des Atrium copulatorium dürfte mit andern ähnlichen Anhängen nichts Gemeinsames haben. In Anbetracht der sehr nahen Verwandtschaft zwischen den typischen Arten der 1. Gruppe, ©. stagnorum und inermis, führe ich jedoch C. sphagnetorum als einen eigenen Typus auf. 4. €. instructa Horsten, C. affinis Horsten, C. hofmanni M. Braun (Fig. 4). Cuticularer Ductus ejaculatorius ein einfaches (C. in- structa) oder kompliziert gestaltetes Rohr. Atrium copula- torium einfach. Bursa copulatrix mit muskulösem, bestacheltem Stiel und dünnwandiger Endblase. Mit Spermatophoren von * Es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, dass die Spermatophorenhiille der Castrada-Arten die umgestülpte und abgerissene Cuticula des Ductus ejacula- torius darstellt. Bresstau (Die Strudelwürmer; Monogr. einheim. Tiere, Bd. 5, 1913, S. 248—249) äussert sich ziemlich skeptisch hierüber und scheint die Môglichkeit einer Bildung ans dem Kornsekret einräumen zu wollen; »über die Entstehung der Kapsel sind direkte Beobachtungen noch nicht angestellt worden». Bei Castrada affinis habe ich indessen eine noch in Bildung begriffene Spermatophore beobachtet und ausserdem nachgewiesen, dass die Wandung der Spermatophoren dieselbe Struktur wie die Cuticula des Ductus ejaculatorius aufweist (Stud. üb. Turb., S. 427 ff., Taf. XXIII, Fig. 6—8). * Nach Grarr (Tierreich) ist die Art der C. segnis so ähnlich, dass sie vielleicht mit ihr identisch sein könne. Gegen diese Möglichkeit spricht bestimmt die ge- ringe Grösse der Bursa copulatrix. Mit C. perspicua kann sie nicht identisch sein, da das Atrium copulatorium bestachelt ist. Auch die Verwandtschaft mit diesen Arten kann nicht als sichergestellt gelten. 6 NILS VON HOFSTEN ganz charakteristischem Bau; sie bestehen aus einer mit einer Offnung versehenen Blase und einem fadenartigen, an der Wandung der Bursa befestigten Stiel. Mit Zoochlorellen. — Diese Gruppe ist die einheitlichste von allen. Die drei bekannten Arten sind nahe mit ein- ander verwandt; einige wirkliche oder scheinbare Übergänge zu andern Typen existieren nicht. Diese Gruppe zeigt, dass unter Umständen ein einziges Merkmal — der Bau der Spermatophoren — von entscheidender systematischer Bedeutung sein kann. 5. €. viridis Vorz (Fig. 5), C. horrida O. Scum. Cuticularer Ductus ejaculatorius bei der näher bekannten Art C. viridis eine Blase mit kompliziertem Durchgangsapparat. Atrium copula- torium mit einem grossen, bestachelten, dorsalen Blindsack. Bursa copulatrix sackförmig (ohne Stiel. Ohne Spermatophoren. Atrium genitale s. str. mit einem kleinen vorderen Blindsack. (Mit /C. viridis] oder ohne /C. horrida] Zoochlorellen.) — Auch diese, vorläufig nur aus zwei Arten bestehende Gruppe ist sehr einheitlich und deutlich umschrieben. Das eigentümliche Divertikel des Atrium genitale, das ein wirkliches Organ, nicht eine blosse Ausbuchtung des Atriums bildet, kommt ausser bei der in andern Hinsichten sehr abweichenden C. fuhrmanni nur bei diesen Arten vor. 6. C. lanceola (M. Braun) (= C. cuénoti [DÖRLER]) (Fig. 6 B), C. spinulosa Horsten (Fig. 6 A). Cuticularer Ductus ejaculatorius eine (längliche) Blase mit proximalem Porus; der distale Teil von einer Muskelscheide umgeben. Atrium copulatorium einfach oder (C. spinulosa) mit einer dorsalen, bestachelten Aussackung. Bursa copulatrix mit muskulösem Stiel und dünnwandiger Endblase. C. lanceola mit sackförmigen Spermatophoren (bei ©. spinulosa habe ich solche Gebilde nicht beobachtet, doch ist ihr Vorkommen nicht ausgeschlossen, da ich eine verhältnismässig geringe Anzahl völlig geschlechtsreifer Individuen untersucht habe). Mit dermalen Rhabdoiden. Zwei grosse Sekretreservoire am Vorderende. Grosse Arten, ohne Zoochlo- rellen. — Die verschiedenen, in der ganzen Gattung nur bei diesen Arten bekannten anatomischen und histologischen Besonderheiten (na- mentlich die eigentümliche Muskelscheide des Ductus ejaculatorius und die dermalen Rhabdoide) stellen ihre Verwandtschaft fast ausser Zweifel. Der dorsale Blindsack des Atrium copulatorium von C. spinulosa ähnelt ja demjenigen der C. viridis-horrida-Gruppe, da aber sonst keine Übereinstimmungen vorliegen (das Divertikel des Atrium genitale s. str. fehlt), kann eine Vereinigung mit dieser Gruppe nicht in Betracht kom- men. Natürlich können die Blindsäcke trotzdem homolog sein; diese Frage kann unmöglich entschieden werden. Mit grösserer Wahrschein- lichkeit lassen sie diese Arten an die 2. Gruppe anschliessen. Dafür spricht vor allem das Vorkommen von Spermatophoren bei C. lanceola, bis zu einem gewissen Grade auch der Besitz von dermalen Rhabdoiden; UBER DIE GATTUNG CASTRADA 0. SCHM. 7 denn ähnliche, obgleich gefärbte und in Alkohol lösliche Gebilde kommen auch bei C. perspicua und segnis vor. Eine Vereinigung mit dieser Gruppe wäre jedoch gegenwärtig nicht berechtigt. — Möglicherweise gehört hieher die mit einem dorsalen Blindsack des Atrium copulatorium versehene Art C. quadridentata Horsten; doch kann erst eine anatomisch- histologische Untersuchung sicheren Aufschluss über ihre systematische Stellung bringen. Diese Art könnte auch zur 5. Gruppe gehören; auch ist es gar nicht ummöglich, dass sie einen selbständigen Typus bildet. In die Nähe dieser Art, wohin sie nun auch zu stellen sei, gehört viel- leicht ©. granea M. Braun; aus der Beschreibung dieser Art sieht man, dass das Atrium copulatorium mit einem dorsalen, ein Chitingebilde ent- haltenden Blindsack versehen ist; Zoochlorellen fehlen. 7. €. libidinosa Horsren, C. intermedia Vozz (Fig. 7). Cuticu- larer Ductus ejaculatorius ein einfaches Rohr — proximal an- scheinend offen, aber wahrscheinlich in einen sehr dünnwandigen geschlos- senen Endteil übergehend — (C. libidinosa) oder fehlend (C. intermedia; das Lumen des Ductus bildet einen einfachen Kanal). Atrium copula- torium mit zwei dorsalen, bestachelten Blindsicken. Der Muskelsphinkter am Hingang des Atrium copulatorium fehlt; bei C. intermedia dagegen ein Sphinkter unterhalb der Uteri und des Ductus communis. Bursa copulatrix sackförmig (ohne Stiel). Soweit bekannt keine Spermatophoren (bei C. intermedia sicher fehlend). Mit Zoochlorellen. — C. intermedia weicht durch das Fehlen eines cuticu- laren Ductus ejaculatorius und durch den Besitz des erwähnten Muskel- sphinkters vom gewöhnlichen Castrada-Typus ab. Die Verwandtschaft zwischen ihr und C. libidinosa kann jedoch, wie ich bei der Beschreibung der letztern Art bemerkt habe,’ nicht angezweifelt werden. 8. C. armata (Funrm.) (Fig. 8 B), C. luteola Horsten (Fig. 8 A). Cuticularer Ductus ejaculatorius in zwei Schläuche gespalten. Atrium copulatorium mit zwei dorsalen bestachelten Blind- säcken (C. luteola) oder zwei seitlichen dorsalen Ausbuchtungen (C. armata; zwei Chitinhaken in den Ausbuchtungen). Bursa copulatrix sackförmig (ohne Stiel. Ohne Spermatophoren. Ohne Zoochlorellen. — Die Vereinigung dieser beiden Arten zu einer Gruppe wird, wie aus dem Obigen ersichtlich ist und wie ich an anderer Stelle (1. ce.) näher anseinandergesetzt habe, hauptsächlich durch den äusserst charakteri- stischen Bau des Ductus ejaculatorius gestützt. Dort habe ich auch die Frage erörtert, ob eine Verwandtschaft zwischen dieser Gruppe und der vorigen angenommen werden kann. C. intermedia und luteola sind sehr ähnlich; die Übereinstimmung ist aber auf ein Merkmal beschränkt — die dorsalen Atriumblindsicke —, das nach den oben entwickelten Ge- sichtspunkten keinen entscheidenden systematischen Wert hat. Unter 1 Turb. a. d. nordschwed. Hochgeb., S. 709. 8 NILS VON HOFSTEN solchen Umständen müssen die beiden Gruppe wenigstens vorläufig aus- einandergehalten werden. 9. €. fuhrmanni (Vozz) (Fig. 9). Cuticularer Ductus ejacula- torius rohrenförmig. Atrium copulatorium einfach. Bursa co- pulatrix sackförmig (ohne Stiel. Ohne Spermatophoren. Atrium senitale s. str. vorn mit einer drüsigen Anhangsblase. Mit der- malen Rhabdoiden. Mit (diffusen) Augen. Ohne Zoochlorellen. — Diese Art nimmt durch den Besitz von Augen und einer Drüsenblase eine ganz isolierte Stellung ein; auch der cuticulare Ductus ejaculatorius scheint einen etwas abweichenden Bau zu haben (ich habe ihn leider nur auf Schnitten untersuchen können). Die Drüsenblase nimmt denselben Platz ein wie das Atriumdivertikel von C. viridis und horrida. Trotzdem finde ich es nicht selbstverständlich, dass die Organe homolog sind; diese Frage muss meiner Ansicht nach offen gelassen werden. Der histolo- gische Bau, zweifellos auch die Funktion, ist verschieden. Jedenfalls ist eine nähere Verwandtschaft mit den erwähnten Arten nicht vorhanden.’ 10. C. otophthalma Prornıkow. Atrium copulatorium einfach. Bursa copulatrix sackförmig. Mit pigmentlosen, lichtbrechenden Organen. Pharynx und Hoden in der hinteren Körperhälfte. — Diese Art ist teilweise so ungenügend bekannt (über den Ductus ejacula- torıus wird nichts gesagt), dass ihre systematische Stellung sich nicht entscheiden lässt. Durch das Vorkommen von lichtbrechenden Or- ganen und durch die abweichende Lage des Pharynx und der Hoden steht sie aber so isoliert, dass sie als besonderer Typus aufgeführt werden kann. In bezug auf drei der 22 oben besprochenen Arten, C. flavida, qua- dridentata und granea, konnte ich nur unbestimmte Vermutungen über die Verwandtschaftsbeziehungen äussern. Zwei andere Arten, C. pellucida M. Braun und C. chlorea M. Braun, sind so unvollständig bekannt, dass nichts darüber gesagt werden kann. Eine Wiedererkennung dieser Formen wird ohne Untersuchung des Originalmaterials oder der Fundorte schwerlich gelingen. Wenn man nun die oben unterschiedenen Verwandtschaftskreise betrachtet, so findet man unter ihnen einige, die sehr natürlich und gegen alle übrigen scharf abgegrenzt sind: die Gruppen 4 (C. instructa, affinis * SEKERA (op. cit., S. 21—28) gibt ausführliche Erörterungen über Mesocastrada Fuhrmanni und ihre systematische Stellung. Wie ich früher bemerkt habe (Neue Beob., Nachtrag), ist seine Mesocastrada eine Strongylostoma-Form. SEKERA hat später (Uber die griinen Dalyelliiden; Zool. Anz., Bd. 40, 1912) geltend gemacht, dass seine Art kein Strongylostoma darstelle, »sondern einen Vertreter vielleicht einer neuen Gattung zwischen Strongylostoma und Rhynchomesostoma, wenn unsre Schnittserien nicht übereinstimmen werden». Die Zeichnungen stellen jedenfalls eine mit der — ihm angeblich gut bekannten — Art S. radiatum nahe verwandte oder identische Form dar. UBER DIE GATTUNG CASTRADA 0. SCHM. 9 und hofmanni), 5 (©. viridis und horrida) und 9 (C. fuhrmanni). Diese Gruppen könnten unbedingt als selbständige Gattungen oder Untergat- tungen aufgefasst werden — wenn nämlich die übrigen Species eine annähernd ebenso einheitliche Gruppe bildeten oder sich in ebenso deut- lich abgrenzbare Verwandtschaftskreise einteilen liessen. Dies ist aber nicht der Fall; unter diesen Umständen lässt sich die Abtrennung der drei erwähnten Gruppen mit den Grundsätzen einer gesunden Systematik nicht vereinigen. Die Unmöglichkeit, die Stellung der ungenügend bekannten Arten zu bestimmen, brauchte an sich eine Zerlegung der Gattung nicht zu verhindern. Aus den früher angeführten Gründen — der geringen An- zahl der Merkmale und der Schwierigkeit, über ihren systematischen Wert zu entscheiden — herrscht aber Unsicherheit auch über die Bezie- hungen gut bekannter Arten. Ich stelle die wichtigsten ungewissen Punkte zusammen: 1) die Stellung von C. rhaetica kann nicht sicher angegeben werden; 2) auch davon abgesehen, wäre es zur Zeit unmög- lich zu entscheiden, ob die beiden ersten Gruppen zu vereinigen oder zu trennen seien; 3) C. sphagnetorum muss als ein besonderer Typus betrachtet werden, ist aber vielleicht nahe mit der Gruppe 1 verwandt: 4) die C. lanceola der 6. Gruppe steht vielleicht der 2. Gruppe nahe; 5) die Beziehungen zwischen der Gruppe 7 und 8 sind unsicher; man könnte sie weder zu vereinigen noch als gesonderte Gattungen aufzu- führen wagen. Auch wenn diese Fragen gegenwärtig entschieden werden könnten — meiner bestimmten Ansicht nach ist dies ganz unmöglich —, sehe ich nicht ein, dass eine Zerlegung in mehrere Gattungen, die jede vorläufig so wenige Arten enthalten würde, einen Vorteil bringen könnte. Wenn eine grössere Anzahl Arten bekannt ist, wird die Sache anders liegen; dann wird es voraussichtlich auch gelingen, sämtliche Verwandtschafts- kreise scharf gegen einander abzugrenzen. Bei einer Einteilung der Gattung in Subgenera würde die geringe Artanzahl der Gruppen kein Bedenken erwecken; die Schwierigkeiten, einige der jeweiligen Unter- gattungen zu umgrenzen, sind aber bis auf weiteres unüberwindlich. * Uber die verwandtschaftlichen Beziehungen der oben unterschiedenen Gruppen oder mit andern Worten die mutmassliche phylogenetische Entwicklung innerhalb der Gattung muss man sich mit grosser Vorsicht äussern. Ein detaillierter Stammbaum, wie der von LUTHER (op. cit., 5. 145) aufgestellte, muss notwendigerweise ausserordentlich unsicher, in wesentlichen Punkten sogar unrichtig sein. Obgleich ich über ein grös- seres Tatsachenmaterial verfüge — LUTHER hatte nur 9 Arten untersucht —, will ich nicht versuchen, einen Stammbaum zu konstruieren; nicht 10 NILS VON HOFSTEN dass ich zu den prinzipiellen Gegnern solcher Schemata gehöre, ich sehe aber keine Möglichkeit, mehr als nur einige Hauptetappen der Entwick- lung zu erkennen — und auch dabei herrscht vielfach Unsicherheit. Daher hätte es auch keinen Zweck, den LutHerschen Stammbaum weiter zu diskutieren; ich benüge mich mit der Bemerkung, dass meiner Auf- fassung nach das meiste darin sehr zweifelhaft ist (ich betone, dass ich dieses Urteil an einem bedeutend reichhaltigeren Beobachtungsmaterial gewonnen habe, als es LUTHER zu Gebote stand). Teilweise ist meine abweichende Auffassung schon aus der oben gegebenen Onip peste Le ersichtlich. Die 1. meiner Gruppen (C. stagnorum und mermis) macht einen ursprünglichen Eindruck; man hat keine Ursache zu vermuten, dass im Bau der Geschlechtsorgane bedeutendere Reduktionen stattgefunden haben. Es gibt aber nicht weniger als vier andere Gruppen, die zwar teilweise etwas höher zu stehen scheinen, von denen man aber nicht behaupten kann, dass sie phylogenetisch eine höhere Stufe repräsentieren. Die 2. Gruppe (C. perspicua, segnis und neocomensis) besitzt Spermatophoren, solche kommen aber auch bei den Gattungen Riynchomesostoma und Strongylostoma vor, von welchen wenigstens die. erstere ursprünglicher ist als Castrada (siehe unten); das Vorkommen einer Art dermaler Rhabdoide bei ©. perspicua und segnis scheint ein ursprüngliches Merkmal zu sein. Man kann also aus guten Gründen vermuten, dass die 2. Gruppe sogar noch etwas tiefer als die 1. steht. Auch die dritte Gruppe, bloss C. sphagnetorum enthaltend, zeigt einfache Verhältnisse. Die 6. Gruppe, C. lanceola und spinulosa, weist einige Besonderheiten auf, die teilweise auf Spezialisierung deuten (die Muskelscheide, das Atrium copulatorium der letzteren Art); besonders wegen der dermalen Rhabdoide ist es jedoch nicht unmöglich, dass diese Arten ebenso tief gestellt werden müssen wie die 1. und 2. Gruppe. Dasselbe gilt von ©. fuhrmanni (Gruppe 9), die ebenfalls dermale Rhabdoide und zudem Augen hat. Von allen diesen Gruppen lässt sich also nur sagen, dass sie viele ursprüngliche Verhält- nisse aufweisen; welche am niedrigsten steht — falls überhaupt eine der hypothetischen Stammform näher steht — und wie sich die gegenseitigen Verwandtschaftsbeziehungen gestalten, kann gegenwärtig nicht erörtert werden. Die 4. Gruppe (©. instructa, affinis und ofen ist im Bau der Spermatophoren, aber nur darin, sehr deutlich spezialisiert; sie muss einen Seitenzweig repräsentieren, der direkt aus ursprünglichen Typen entsprungen ist und sich auch nicht weit davon entfernt hat. Die 5. Gruppe (C. viridis und horrida) stellt einen andern, ganz selbständigen, mehr abweichenden Zweig dar, und dasselbe gilt von den Gruppen 7 (C. libidinosa und intermedia) und 8 (C. armata und luteola). Ob die beiden letztern etwas mit einander zu tun haben oder nicht, muss, wie ich oben betont habe, offen belassen werden. Jedenfalls weist nichts Figurenerklarung. Begattungsapparate der Castrada-Arten (nach graphischen Rekonstruktionen, teilweise etwas verein- facht; von Muskeln sind nur die Atriumsphinkter gezeichnet). Die Nummern beziehen sich auf die von mir unterschiedenen Gruppen. 1 A, C. inermis. 1 B, C. rhaetica. 2 A, C. segnis. 2 B, C. neocomensis. 3, ©. sphagnetorum. 4, C. hofmanni. 5, C. viridis. 6 A, C. spinulosa. 6 B, C. lanceola. 7, C. intermedia. 8 A, ©. luteola. 8 B, C. armata. 9, C. fuhrmanni. Bezeichnungen (für jedes Organ nur auf einer Figur): acbl, dorsaler Blindsack des Atrium copulatorium; bc, Bursa copulatrix; ede, cuticularer Ductus ejaculatorius ; de, Ductus communis; di , Divertikel, drb, driisige Anhangsblase des Atrium; gd, Germiduct; mco, männliches Kopulationsorgan; ms, Muskelscheide; pg, Geschlechtsporus; rs, Receptaculum seminis; sph, Muskelsphinkter: ut, Uterus; vid, gemeinsamer Dottergang (2 B, 3, 4, 5, 6B, & B nach LUTHER, teilweise ein wenig verändert oder ergänzt; 1 A, 1 B, 2 A, 6 A, nach HOFSTEN; 7 nach LUTHER und HOFSTEN; 6 A, 8 A Originale) 12 NILS VON HOFSTEN auf eine Verwandtschaft mit der 5. Gruppe hin; sie haben sich zwei- fellos, wie diese, direkt aus Formen mit einfachem Ductus ejaculatorius und einfachem Atrium copulatorium entwickelt. * Zu diesem Versuch, für unsere Kenntnisse der Castrada-Arten und die Méglichkeit einer theoretischen Ausniitzung derselben den status quo festzustellen, möchte ich einige Bemerkungen über die Beziehungen dieser Gattung zu den übrigen Angehörigen der Tribus Typhloplanini fügen. | Bei der Gattung T'yphloplana sind, wie LUTHER (op. cit., S. 172) angenommen und ich selbst genauer Yashaasyalll habe,’ die Banca copula- trix und das Atrium copulatorium durch Reduktion verloren gegangen. Der erwähnte Autor leitet die Gattung “von Castrada-ähnlichen Vor- fahren“ ab. Zweifellos stammt sie aus Formen mit ungefähr derselben Organisation wie die Gruppen 1 oder 2 (oder 3). Das Ss Strongylostoma ist nach LUTHER (op. cit., Stammbaum S. 143, vgl. S. 149) das ursprünglichste der Tribus. Es ist méglich, dass es aus einem einfacher gebauten Typus als die soeben erwähnten Castrada-Formen hervorgegangen ist. Diese Annahme ruht jedoch auf der Voraussetzung, dass der Mangel eines Atrium copulatorium ursprünglich ist. Darüber lässt sich keine Entscheidung gewinnen; andere Tatsachen, die ich weiter unten erwähnen werde, sprechen da- gegen. Der Besitz von dermalen Rhabdoiden hat wenig zu bedeuten, zumal solche auch bei Castrada-Arten vorkommen können. In einer Hinsicht haben die S/rongylostoma-Arten jedenfalls eine Riickbildung er- litten: das Fehlen eines Uterus kann unmöglich ursprünglich sein. Mit grösserer Wahrscheinlichkeit lässt sich behaupten, dass die Gattung Telracelis etwas ursprünglicher ist als Castrada. Ich nehme dabei mit LUTHER an, dass der unpaare Uterus einen ursprünglichen Zu- stand repräsentiert. Doch kommt die einzige bekannte Art dem Genus Castrada sehr nahe; die hauptsächlichen Unterschiede sind die unpaare Beschaffenheit des Uterus und das Vorkommen von Augen. Über Die Gattung Lutheria wage ich eigentlich nur zu sagen, dass das Atrium copulatorium sekundär verloren gegangen ist (vgl. meine oben zitierte Arbeit, S. 450). Wenn ein doppelter Uterus vorhanden ist, kann die einzige Species auf einem Castrada-ähnlichen Typus (den Formen der ersten Gruppen ähnlich) zurückgeführt werden. Sie zeigt jedoch in einigen Hinsichten sehr aberrante Verhältnisse. Das Genus Rhynchomesosioma würde, von den Exkretionsorganen ab- gesehen, sehr nahe zu Castrada zu stellen sein. Der Geschlechtsapparat zeigt denselben Typus; man würde daraus schliessen, dass diese Gattung 1 Stud. Wow Lunde. 449: UBER DIE GATTUNG CASTRADA 0. SCHM. 13 mit Castrada näher verwandt sei als Strongylostoma und Tetracelis; denn sie hat ein Atrium copulatorium und zwei Uteri. Die Exkretionsorgane jedoch verhalten sich ursprünglicher als bei allen übrigen Typhlopla- nini: ein der Mundöffnung aufgesetzter Exkretionsbecher fehlt, und die Endkanäle münden in das Atrium genitale. Dieses primitive Verhalten eines für die Systematik besonders wichtigen Organes kann zu theore- tischen Auslegungen von einem gewissen Interesse Anlass geben. Wenn man annehmen dürfte, dass Rhynchomesostoma von einer Typhloplanide mit Exkretionsbecher abstamme, würde keine Schwierig- keit vorliegen. Diese Möglichkeit muss jedoch fast ausgeschlossen wer- den. Der Exkretionsbecher würde dann verloren gegangen sein, und die Endkanäle hätten ich von der Verbindung mit der Mundöffnung losgelöst und statt dessen mit dem Geschlechtsatrium vereinigt. : Da die Typhlo- planini nahe mit den Olisthanellini, bei welchen die Kanäle an der Körperoberfläche ausmünden, verwandt sind, ist es wohl so gut wie sicher, dass die Ausmündung in das Atrium durch eine direkte Wanderung der Endkanäle von der Bauchseite bis in das Atrium zustande gekommen ist (wahrscheinlich durch eine Einstülpung des Ektodermes). Für unsere Auffassung der Verwandtschaftsbeziehungen der Typhlo- planini eröffnen sich nun bloss drei Wege. Wenn Rhynchomesostoma, wie man nach den Geschlechtsorganen glauben möchte, und wie LUTHER in seinem Stammbaum annımmt, näher als die — mit Exkretionsbecher versehenen — Gattungen Strongylostoma und Tetracelis mit Castrada verwandt ist (sich später als diese von dem in der letztgenannten Gattung gipfelnden Stamm abgezweigt haben), dann muss der Exkretionsbecher der Typhloplaniden wenigstens dreimal selb- ständig entstanden sein: bei Strongylostoma und Tetracelis (oder selb- ständig bei jeder dieser Gattungen), bei den übrigen Typhloplanini (nach der Abzweigung von Rhynchomesostoma) und bei den Mesosto- matini. Dieser Schluss ist keine spitzfindige Stammbaumkonstruktion; er ist, wie man leicht finden wird, vollkommen unausweichlich. Nach den in der Systematik meist befolgten Prinzipien würde man diese Mög- lichkeit wohl ganz in Abrede stellen. Ich wage sie nicht auszuschliessen ; es gibt aber einen anderen Ausweg, der, wie ich sogleich zeigen werde, schon aus andern Gründen als wahrscheinlich bezeichnet werden kann. Wenn der Exkretionsbecher der Typhloplaniden eine im strengsten Sinne des Wortes homologe Bildung ist, muss die Gattung Rhynchome- sostoma sehr ursprünglich sein; sie muss engere Beziehungen zu den primitiven Typhloplaniden zeigen — heute in den Olisthanellini re- präsentiert — als sowohl die Mesostomatini wie auch die übrigen Typhloplanini. Sie hätte sich mit andern Worten unabhängig von dem gemeinsamen Hauptstamm abgezweigt, der sich, nach der Entwicklung eines Exkretionsbechers, in Mesostomatini und typische Typhlopla- nini gespalten hätte, und würde. in einem streng “phylogenetischen 14 NILS VON HOFSTEN System“ eine ziemliche Sonderstellung einnehmen. Diese Méglichkeit ist gar nicht so ungereimt, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Typhloplanini sind nämlich, wie ich früher hervorgehoben habe, ! in allen andern Hinsichten ausser der Ausmündung der Exkretions- organe nahe mit den Olisthanellini verwandt (auch in SEKERAS sog. Monographie der letztern Gruppe” kann man dies sehen). rte Uber die Mesostomatini will ich mich jedoch nicht allzu bestimmt äussern. Es ist möglich, dass sie ihren Exkretionsbecher selbständig erworben haben. Die Typhloplanini sind aber so einheitlich, dass eine + wiederholte selbständige Entstehung dieses Organs aus Stammformen, von welchen sie sich hauptsächlich durch den Besitz desselben unter- scheiden, eine unwahrscheinliche und dazu ganz unnötige Annahme ist. Wenn diese Auffassung richtig ist, muss natürlich entweder das Atrium copulatorium von Rhynchomesostoma eine selbständig erworbene Bildung darstellen oder es muss bei Strongylostoma verloren gegangen sein. Der unpaare Uterus von Tefracelis muss nach denselben Gesichts- punkten beurteilt werden. Ich komme also zu dem Ergebnis, dass die Gattungen Strongylostoma, Tetracelis, Typhloplana und wohl auch Lutheria aus Formen entstanden sind, die den einfacher gebauten Casfrada-Arten ähnlich waren; viel mehr lässt sich von ihnen kaum sagen. Castrada hat (wie auch Typhloplana) die Augen verloren; hierin sind also Strongylostoma und Tetracelis ur- sprünglicher, dagegen ist aber wenigstens die erstere Gattung in andern Hinsichten reduziert. Rhynchomesostoma repräsentiert einen ursprüng- licheren Zweig; die trotzdem sehr grosse Übereinstimmung mit den übrigen hängt mit der nahen Verwandtschaft zwischen diesen und ihren — in den Olisthanellini zurückgebliebenen — Stammformen zusammen. 1 Stud. üb. Turb., S. 409—410. ? Monographie der Gruppe Olisthanellini; Sitz.-Ber. Böhm. Ges. Wiss. Prag BIER): Uber die Spirorbisarten Schwedens nebst einem Versuch zu einer neuen Einteilung der Gattung Spirorbis. Von FOLKE BORG (Upsala). Mit 16 Textfiguren. Vorliegende Untersuchung wurde teils in der schwedischen, zoo- logischen Meeresstation Kristineberg, bei dem Gullmarfjord (an der west- lichen Küste Schwedens) im Sommer 1912 und 1913, teils in dem Zoo- logischen Institut zu Upsala ausgefiihrt. Am erstgenannten Ort war ich in der Lage, meine Untersuchungen an lebendigem Material anzustellen, was ja einen bedeutenden Vorteil bietet. Durch das Entgegenkommen Professor JAGERSKIOLDS habe ich Gelegenheit gehabt, auch die Sammlungen von Syirorbis-Arten im Museum von Gothenburg zu durchforschen. Es sei mir gestattet, an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. A. Wirén in Upsala, auf dessen Anregung diese Untersuchung unternommen worden ist, meinen wärmsten Dank für sein wohlwollendes Interesse auszusprechen. Die Figuren im Text sind, was die Borsten anbelangt, nach Glyze- rinpräparaten gezeichnet, die Deckel dagegen nach Canadapräparaten, die zuvor in Nelkenöl durchsichtig gemacht worden sind. Die Deckelstiele sind im optischen Durchschnitt gezeichnet, um den Bau der Organe deut- lich zu machen. (An der Textfigur 12 c ist auch die oberflächliche Cuti- cula eingezeichnet worden.) In Bezug auf die Technik der Untersuchung stimmt mein Verfahren im wesentlichen mit demjenigen Frl. STERZINGERS (54)! überein. Ausser- dem bin ich durch Totalfärbung der Tiere mit einer wässerigen Lösung von Bismarckbraun zu einem sehr guten Resultat gelangt, da dies die Struktur der Borsten vorzüglich hervorhebt. Uber das Vorkommen von Spirorbis-Arten an der Küste Schwedens finden sich in der Literatur nur sehr wenige Angaben. MALMGREN (33) und Marm (32) erwähnen drei Arten, die an unserer Küste gefunden wurden. Von diesen waren schon zwei Lınn& (30) als der schwedischen ! Die Ziffern in Parenthesen weisen auf die Nummern des Literaturverzeich- nisses hin. 16 FOLKE BORG Fauna angehörend bekannt. In den Arbeiten Morcus (43) und Mrcxaet.- SENS (38) sind auch dieselben drei Arten als schwedische verzeichnet. Von anderen Verfassern, die die Gattung Spirorbis in systematischer Hinsicht behandelt haben, sind erwähnenswert: LEVINSEN (27, 28, 29), der eine Anzahl guter Artbeschreibungen geliefert hat, ferner die aus- führliche Monographie CAULLERY & Mesnizs (8) über diese Gattung. Die neuesten Arbeiten lieferten Miss Busx (4, 5), deren Artbeschreibungen doch oft recht unvollständig sind, Frl. STERZINGER (53, 54) und Miss Pixezz (45, 46, 47). Die Anatomie von Spirorbis borealis behandelt zur Love (31) in einer sorgfältigen Arbeit. Untersuchungen über Deckel und Brutpflege bei Spirorbis-Arten sind von PAGENSTECHER (44) und neuerdings von ELs- LER (16) angestellt worden. — In der folgenden kurzen Übersicht der Organisation der Spirorben habe ich die gebräuchliche Terminologie verwendet, wenngleich einige dieser Bezeichnungen, die auf vielleicht nicht bestehende Homologien hin- deuten, nicht ganz zweckdienlich sind. Das Tier lebt in einer kalkigen Wohnröhre oder Schale, die entwe- der rechts oder links gewunden ist. Unter einer rechtsgedrehten Röhre versteht man eine Röhre, deren nach vorn gerichtete Mündung rechts liegt, wenn man die Röhre von der von der Unterlage freien Seite her betrachtet. Ältere Verfasser unterschieden die Arten nach dem Aussehen der Schale, da aber diese bei derselben Art bedeutend wechselt, führt dies oft zum Aufstellen von einer grösseren Anzahl Arten, als in der Wirklichkeit vorhanden sind. Der Schale kann daher in systematischer Hinsicht nur eine nebensächliche Bedeutung zugeschrieben werden. Die Drehungsart wird doch bei fast allen Arten als konstant angesehen. Das Tier ist in seiner Röhre so orientiert, dass die Dorsalseite der Unterlage zugewandt ist; die Ventralseite ist nach oben gerichtet. Die rechte Seite ist also bei rechtsgedrehten Formen die konkave, die linke bei linksgedrehten. Der Körper der Spirorben kann in 4 Abschnitte eingeteilt werden: Der Kopfteil, der Thorax, die borstenlose, unsegmentierte Region und das Abdomen. Am Kopfteil befindet sich terminal die Mundéfinung, von einer Anzahl sog. Kiemenfäden umgeben. Sie setzen sich aus einem Haupt- stamm und zwei Reihen paarweise von diesem ausgehenden Nebenfäden, Pinnulae, zusammen. Einer der Kiemenfäden, nämlich der zweite, von der Mittellinie der Dorsalseite gerechnet, ist zum Deckel oder Operculum (Figg. 1, 3, 5, 6, 7, 10, 12, 14, 16) umgebildet, und zwar nach der rech- ten Seite, wenn das Tier rechtsgedreht ist, nach der linken, wenn es linksgedreht ist. Das Operculum, das keine Pinnulae hat, und das auch nicht, wie die übrigen Kiemen, flimmert, ist statt dessen stark verdickt, mit einer wohlentwickelten Cuticula bekleidet, und trägt an der Spitze eine kalkige Deckelplatte, die oft mit einem nach unten gerichteten Fort- N ÜBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS | 17 satz, dem Deckelzapfen, versehen ist. Der Teil des Organes, der die kalkigen Bildungen trägt, wird der Deckelstiel genannt. Bei vielen Ar- ten dient das Operculum als Brutraum (Figg. 12 b, 14 b). Wenn die Embryonen zum Ausschlüpfen fertig sind, zerreisst die Cuticula an einer bestimmten Stelle. Eine neue Deckelplatte wird dann regeneriert, wo- nach der Vorgang wiederholt werden kann (Fig. 12 c). | Das Operculum hat eine grosse Bedeutung fär die Systematik. Die verschiedene Form der Deckelplatte und die verschiedene Ausbildung des Zapfens liefern oft brauchbare Merkmale fär die Bestimmung, wenn auch das Organ innerhalb derselben Art stark variieren kann. Der Thorax besteht aus drei oder bisweilen vier borstentragenden Segmenten. Die Borsten sind teils dorsale Haarborsten, teils ventrale Uncini, in der Körperhaut eingesenkte Platten, welche quergestellte Ha- kenwülste bilden. Im ersten Thoracalsegment sind nur ein Paar dorsale Borstenbiindel, aber keine Hakenwiilste vorhanden. Jedes Borstenbiindel besteht aus eimer Anzahl grosser Borsten, die von einer gleichen Anzahl kleiner, spitzer Borsten (Kapillarborsten) begleitet werden. Die ersteren setzen sich aus einem Schaft und einer Schneide zusammen, die mitein- ander einen mehr oder weniger stumpfen Winkel bilden (Figg. 2 a, 4, 8, 9, 11, 18, 15a). Die Schneide hat eine transversale Streifung und zeigt deshalb, von der Seite gesehen, ein gekerbtes Aussehen. An der Grenze zwischen Schaft und Schneide sieht man bei manchen Arten eine hervor- springende gezähnte Flügelspitze (Figg. 2a, 8, 9, 11, 13, 15a). Im zweiten Thoracalsegment finden sich te.ls ein Paar dorsale Borstenbündel, aus einfachen, gleichförmigen, gesäumten Borsten bestehend (Fig. 2 b), teils ein Paar Hakenwiilste. So ist es auch im dritten Thoracalsegment. Ausser den gewôhnlichen dorsalen Borsten finden sich hier oft Borsten mit einer gekriimmten und scharf gekerbten Schneide, sogenannte ge- streifte Sichelborsten (Figg. 2c, 15 b). Bei fast allen denjenigen Arten, bei denen ein viertes Thoracalsegment ausgebildet ist, sind in diesem Segment keine dorsalen Borsten vorhanden, und die Hakenwiilste sind nur an der konkaven Seite ausgebildet. Der Thorax wird von einem kräft'g entwickelten Kragen umgeben, dessen Lappen an der Dorsalseite iiber einander gelegt sind. Die borstenlose, unsegmentierte Region enthalt den Magen, der mei- stens von stark gefärbten Leberzellen umgeben ist. Das Abdomen besteht aus einer wechselnden Zahl von Segmenten, von denen jedes — ausgenommen das letzte — teils ein Paar dorsaler Borstenbiindel, von einigen wenigen kurzen Borsten, deren Schneide mit dem Schaft einen fast geraden Winkel bildet, bestehend (Fig. 2 d), teils ein Paar Hakenwiilste trägt, die aus einer kleineren Anzahl Uncini als im Thorax zusummengesetzt sind. Die Borsten, vor allem die dorsalen Haarborsten des ersten und dritten Thoracalsegmentes, bilden sehr wichtige systematische Merkmale. Zool. Bidrag, Upsala. Bd. 5. 2 fed LS FOLKE BORG Die Uncini, die von Art zu Art sehr wenig variieren, sind in dieser Hinsicht von geringerer Bedeutung. Alle Spirorben sind Zwitter. Die Hier und die Spermatozoen wer- den in den abdominalen Segmenten gebildet. Bei denjenigen Arten, die keine Brutpflege im Operculum haben, legen die Hier, von einer diinnen Haut umgeben, in einer Flimmerrinne an der Dorsalseite des Tieres. Infolge der Spiraldrehung sind die Tiere asymmetrisch, was sich u. a. auch darin äussert, dass die Organe im allgemeinen an der kon- vexen Seite stärker entwickelt sind als an der konkaven. Betreffs der Uncini ist jedoch das Verhältnis das Entgegengesetzte, was ja besonders deutlich im vierten Thoracalsegment, sofern ein solches vorkommt, her- vortritt. Zur Love (31), der die Asymmetrie untersucht hat, kann dies nicht erklären, weil er annimmt, dass das Tier beim Auskriechen sich der Ringmuskulatur bedient und dass dabei die Hakenwülste fast keine Rolle spielen. Es ist aber kaum zu bezweifeln, dass sich das Tier bei diesem Auskriechen eben auf die Hakenwülste der konkaven Seite stützt, und dass dies die Ursache der stärkeren Entwicklung der Uncini an die- ser Seite ist, womit natürlich durchaus nicht geleugnet wird, dass auch die Ringmuskulatur mitbeteiligt ist. Beschreibung der Arten. Die an den Küsten von Schweden gefundenen Arten sind folgende: Spirorbis vitreus Fasr., Sp. spirillum L., Sp. borealis Daup., Sp. pugen- stecheri Qres, und Sp. granulatus L. Schon Linné (30) kennt das Vor- kommen von Spirorbis spirillum und borealis an unseren Küsten. Sp. granulatus wurde dort zuerst von Marm (32) gefunden. Sp. vitreus und : pagenstecheri, die vorher aus Skandinavien nicht bekannt waren, habe ich im Gullmarfjord gefunden. Zur Bestimmung dieser fünf Arten kann das folgende kleine Schema aufgestellt werden: Anzahl der Thoracalsegmente vier ------------- I RTE ies RN aes Spirorbis vitreus FABR. [ Röhre rechtsgedreht. Die Haarborsten des ersten Thora- calsegmentes ohne gezähnte Flügelspitze Spirorbis spirillum L. Röhre linksgedreht. Die Haarborsten des ersten Thora- calsegmentes mit gezähnter Flügelspitze Embryonen in der «3 Rohre. Anzahl der Thoracal- ) | Spirorbis borealis Daun. segmente | Röhre rechtsgedreht. Die Haarborsten des ersten Thora- drei. calsegmentes mit undeutlich ausgebildeter gezähnter Embryonen Flügelspiize ss Spirorbis pagenstecheri Qrcs. im Opercu- | Röhre linksgedreht. Die Haarborsten des ersten Thora- lum, calsegmentes mit scharf abgesetzter gezähnter Flügel- | | Spitzer Aas es eee DRE ET ee Spirorbis granulatus L. UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS 19 1. Spirorbis vitreus (Fapricrus 1780). Syn.: Serpula vitrea; FaBricius 1780. Spirorbis vitrea; Stimpson 1854. » vitreus; MorcH 1863; MALMGREN 1867; Levissen 1883; Levinsen 1887; CAULLERY & Mesnit 1897; Moore 1902; Busx 1904; Per 1912. - Beschreibung: Die Schale ist rechtsgedreht, etwa 2 mm im Durchmesser, glasartig, glänzend, bei lebendigen Tieren fast ganz durch- sichtig, so dass die Farbe des Tieres durchleuchtet. Die Windungen liegen sehr dicht an einander, oft über einander und gehen gewöhnlich so in einander über, dass die verschiedenen Windungen äusserlich kaum untersch:eden werden können. LEVINSEN (27) und CAULLERY & MESNIL (8), die Beschreibungen von der Art geliefert haben, geben an, dass Lings- streifen an der Schale niemals vorhanden seien. Zuweilen sind aber solche ausgebildet, besonders einer an der oberen Seite, der dann als eine Spitze an der gewöhnlich schräg nach oben gerichteten Mündung vorspringt. Die Schale ist sehr hart und fest, und sehr stark an der Unterlage befestigt. Das Tier hat eine stark orangerote Farbe. Die Leberzellen sind dunkel indigo gefärbt. Die Anzahl der Kiemenfäden ist sechs bis sieben, das Operculum nicht mitgerechnet. Das letzt- senannte Organ (Fig. 1) ist einfach gebaut. Die Deckelplatte ist rund, mehr oder weniger tief konkav ausgehöhlt (schalenförmig). Ein Dek- kelzapfen ist gewöhnlich nicht vorhanden, oder er tritt zuweilen bei jungen Tieren als eine kleine Fortsetzung der einwärts gewölbten Deckelplatte auf, bei älteren Tieren aber habe ich nie einen solchen gesehen. Der Kragen N ist sehr gross. Fig. 1. Spirorbis vitreus. Vier borstentragende Thoracalsegmente Operculum. X 100. sind ausgeb'ldet. Die dorsalen Haarborsten im ersten Segment (Fig. 2 «) haben eine gut abgesetzte, grob gezähnte Flügelspitze und eine gleichfalls grob gekerbte Schneide. Die Borsten des zweiten Thoracalsegmentes (Fig. 2 b) sind wie gewöhnlich einfach, gesiumt. Unter den Haarborsten des dritten Thoracalsegmentes kommen auch gestreifte Sichelborsten (Fig. 2) in einer Anzahl von zuweilen fünf, gewöhnlich aber sechs bis acht vor. Die Sichel ist in ihrem inneren Teil gesäumt, ein wenig ausgebreitet. Der schwach gekrümmte und gekerbte äussere Teil ist ganz kurz, aber scharf gezähnt. Das vierte Thoracal- segment hat keine dorsalen Borsten und nur eine Reihe von Uncini, an der konkaven Seite. Die Anzahl der Uncini in den thoracalen Haken- u 20 FOLKE BORG wülsten wechselt zwischen 38—50 an der konkaven Seite, zwischen etwa 25—30 an der konvexen. Das Abdomen rechnet 15—20 Segmente. Die Borsten im Abdomen (Fig. 2 d) sind einfach, mit einer breiten, fein gekerbten Schneide. Die Hier lagern in der Röhre. Diese Art habe ich in = einer Tiefe von 5 bis 20 Me- tern gefunden, wo sie aus- schliesslich auf Steinen, Schneckenschalen und derglei- chen harten Unterlagen vor- kommt. An Algen habe ich sie niemals gefunden. Neue Fundorte: Der Gullmarfjord: Strömmarna (in grosser Zahl auf Steinen), % i i “ Bonden (einige wenige Exem- Fig. 2. Spirorbis vitreus. a Borste des ersten, b des lare) zweiten, c des dritten Thoracalsegmentes. d Abdomi- P Or - ; nalborste. X 512. Weitere Verbreitung: Grönland (Fagricrus, LEvin- SEN); Küste des nördlichen Grönlands (Moore); Karameer (LEVINSEN); Devonshire, England (Busx); Grand Manan, Neu Braunschweig (Srime: son); Grand Banks, Newfoundland (Busy), 2. Spirorbis spirillum (Linné 1758). (nec Monracu 1803, nec FLEMING 1825, nec PAGENSTECHER 1862). Syn.: Serpula spirillum; Lixxé 1758; LINNÉ 1767; MÖLLER 1776; FABRICIUS 1780. » porrecta; MÖLLER 1776; Kagricius 1780. Spirorbis spirillum; Daunix 1800; Grue 1851; Stimpson 1854; Morcx 1863; Jonxsrox 1865; Quarreraces 1865; Acassız 1866; MALM- GREN 1867; Maum 1874; Tauger 1879; Levinsen 1883; Levixsex 1887; Levinsen 1893; BIDENKAP 1894; Micxa- ELSEN 1896; CAULLERY & Mesnit 1897; Moore 1902; Busx 1904: Div.evsen 1909; Fauven 1909; Ezwes 1910; SOUTHERN 1910; Dirtevsen 1911; Prxevit 1912; AUGENER 1913; Fauvez 1913. Serpula lucida; Moxracu 1803 (ed. CHEXU). Heterodisca lucida; Fiemixe 1825. Spirorbis porrecta; Stimpson 1854; DANIELSEN 1861. » lucidus; Morch 1863; MALMGREN 1867; MALM 1874; MARENZELLER 1878; Tauser 1879; CUNNINGHAM & Ramace 1888. Circeis armoricana; SAInt-JosEePH 1894. Spirorbis armoricanus; CAULLERY & MESNIL 1897. UBER DJE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS DA Beschreibung: Die Schale ist rechtsgewunden, von kristallinischer Struktur, glänzend weiss oder mit einem Stich ins Rötliche, besonders an der letzten Windung. halbdurchsichtig, niemals aber ganz durchleuch- tend wie bei der vorigen Art. Längsstreifen kom- men nicht vor. Die Mündung ist wie der Durch- schnitt jeder einzelnen Windung kreisrund. Die Schale ist dünn und leicht zerbrechlich. Durch- messer ça 1—1'!/; mm. Die Einrollung wech- selt ausserordentlich, ist bisweilen, besonders bei kleinen Tieren, fast ganz regelmässig und flach, bisweilen ganz unregelmässig, so z. B. wenn die Schale sich um schmale Algenzweige u. dgl. ge- wunden hat. Sehr oft sind die inneren Windun- gen flach ausgebreitet, die äusserste Windung Fig. 3. Spirorbis spiriltum. . ee HAE = Operculum. X 104. dagegen ist über die übrigen zurückgelegt oder fast gerade nach oben gerichtet (S. porrecta MÜLL.). Das Tier ist fast farblos, mit mehr oder weniger stark braun ge- farbten Leberzellen. Die Anzahl der Kiemenfäden beträgt sechs. Die Kalkplatte des Operculums hat die Form einer konkaven Scheibe oder einer ziemlich flachen Schale. Der Deckelzapfen bildet einen einfachen Fortsatz der Deckelplatte nach unten. Die Ausbildung des Deckelzapfens kann ein wenig verschieden sein. Entweder ist er relativ lang und nach unten sich verschmälernd, oder kiirzer, breiter, und dann oft durch eine Einbuchtung von unten her in einen grüsseren, breiteren und einen klei- neren, engeren Teil geteilt (Fig. 3). Dieser letztere hat dann, von der Seite gesehen, das Aussehen eines kleinen Zahnes. Ab und zu findet man zwei oder drei solche Zähne. Es sind nur drei Thoracalsegmente vorhanden. Die dorsalen Haarborsten im ersten Segment sind einfach und haben keine gezähnten Flügelspitzen (Fig. 4). Die Schneide hat eine feine Kerbung. In den Haarborstenbündeln des zweiten und dritten Thoracalsegmentes findet man nur einfache gesäumte Borsten. Gestreifte Sichelborsten kom- men bei dieser Art nicht vor. Die Hakenwülste sind ziem- lich klein und haben das gewöhnliche Aussehen. Bei einigen Tieren, bei denen eine Rechnung der Uncini vor- Fig. 4. Spirorbis spirillum. Borste genommen wurde, variierten sie an der konvexen Seite des a korar zwischen 18 und 25, an der konkaven zwischen 25 und 35. calsegmentes. £ : : u X 480. Die Embryonen finden sich in der Röhre. Das Abdomen rechnet 12—18 Segmente. Die dor- salen Borsten sind einfach und haben eine breite, feingekerbte Schneide. Die Uneini sind von gewöhnlichem Bau. 22 ' FOLKE BORG Bemerkungen: Beschreibungen bei LEVINSEN (27), CAULLERY & MESNIL (8), SAINT-JUSEPH (49) und Miss Prxezz (45). CAULLERY & MESNIL behaupten, die Art sei mit derjenigen identisch, die unter dem Namen Serpula sinistrorsa von MontAGU (39) beschrieben wird. Dies ist jedoch zweifelsohne nicht der Fall, denn S. sinistrorsa soll nach Montagu un- regelmässige Längsrippen an der Schale besitzen, was Sp. spirillum nie- mals hat. Saint-JoserpH hat die Art unter dem Namen Cüceis armori- cana beschrieben, die aber, wie CAULLERY & MESNIL (8) beweisen, höch- stens als eine Varietät von Sp. spirillum betrachtet werden darf. Von der Art, die von Acassiz (1) unter dem Namen Sp. spirillum in Bezug auf ihre Embryologie untersucht worden ist, gibt Miss Busx (4) fehler- haft an, sie ware mit Spirorbis borealis identisch, was schon die Figuren Agassiz widerlegen. | | Fundorte: Die Art ist ziemlich häufig an den meisten Orten in und an dem Gullmarfjord, wo schon Marm (32) sie am Löken gefunden hatte. Sie kommt hier an Laminarien, Rotalgen und anderen Algen, an Sertularia u. dgl. in einer Tiefe von 5 bis 10 oder 15 Metern längs dem Meeresufer vor. Nur sehr selten wird sie an Steinen oder Muscheln an- getroffen. | Weitere Verbreitung: Küste Norwegens bis Vadsö; Nordsee (DANIELSEN, MALMGREN, BIDENKAP, TAUBER, MICHAELSEN); Dinard, Ärmel- kanal, England, Schottland, Irland (SAmT-JosepH, JOHNSTON, ELwes, SOUTHERN); Färöerinseln, Island, Grönland, Spitzbergen (MALMGREN, Ma- RENZELLER, MICHAELSEN, TAUBER, DITLEVSEN, Moore, FauveEL); Franz Joseph-Land (Aucener); Karameer (Levinsen); Labrador, St. Lorenz- bucht, Neu England (MARENZELLER); Grand Manan Neu Braunschweig (Stimpson); Ostküste Nordamerikas von Cap Cod bis Grönland; West- küste Nordamerikas von Santa Barbara, California, bis Cap Fox, Alaska (Bus#); Küste von Korea (LEvVINSEN). > 3. Spirorbis borealis Daupin 1800. Syn.: Serpula spirorbis; Linné 1758; Linxé 1767; Mürter 1776; Moxracu 1803 (ed. CHENv). » spiriorbis; Fagricius 1780. | Spirorbis borealis; Daupin 1800; MorcH 1863; MALMGREN 1867; Maim 1874; VerRiLL 1874; Tauser 1879; LEVINSEN 1883; Fewkes 1885; CUNNINGHAM & RAMAGE 1888; LEVINSEN 1893; BIDENKAP 1894; SAINT-JosEPH 1894; MicHAELSEN 1896; CAULLERY & MESNIL 1897; zur Love 1908; Fauvez 1909; E.wes 1910; SOUTHERN 1910; DITLEVSEN 1911. Spurorbis communis; FLEMING 1825; QUATREFAGES 1865. » nautiloides; Gruss 1851; Stimpson 1854; DANIELSEN 1861; Jonn- ston 1865. spirorbis; Busu 1904; Prxezxz 1912; Sournern 1914. UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS bo © Beschreibung: Die Schale misst bei ausgewachsenen Tieren 2,5 - 3,5 mm im Durchmesser, ist linksgedreht, kalkweiss, undurchsichtig. Die Einrollung ist gewöhnlich flach und regelmässig, bisweilen liegen doch die Windungen unregelmässig über einander oder sind von einander los- gelöst, was deutlich auf der Beschaffenheit der Unterlage beruht. Die Obertläche der Schale ist in der Regel glatt, ohne Längsstreifen. Die Mündung und der Durchschnitt der einzelnen Windungen sind rund oder verschmälern sich etwas nach oben, so dass die Windungen gleichsam kielförmig aussehen. Die Röhre variiert aber ausserordentlich und kann auch in einer Form mit drei scharf markierten Längsrippen auftreten (Var. Zridentatus Levinsen). Diese mit Rippen versehene Form scheint a b Fig. 5. Spirorbis borealis. Operculum, a von oben, Fig. 6. Spirorbis borealis. b von der Seite. X 75. Operculum eines jungen Mieres ar nur auf Steinen und Schalen vorzukommen, die erstere hauptsächlich an Algen, ausserdem aber auch auf allen méglichen Unterlagen. Zwischen den beiden Formen finden sich allerlei Übergänge. Das Tier hat einen lichtroten Farbenton. Die Leberzellen zeigen meistens eine indigoblaue Farbe, bisweilen aber eine tiefbraune. Die Zahl der Kiemenfäden wechselt zwischen acht und zehn. Das Operculum (Figg. 5, 6, 7, 10) variiert ziemlich stark. Die kalkige Deckelplatte ist beinahe ganz rund oder etwas viereckig, flach oder sehr schwach konkav (Fig. 5a, 6). Der Zapfen bildet ihre Fortsetzung nach unten. Dieser Deckelzapfen ist sehr verschieden entwickelt. Bei jungen Tieren ist er in der Regel sehr kräftig, nach oben schmal, nach unten mehr oder weniger flach und ausgebreitet (Fig. 6). Oft, aber nicht immer, ist der ausgebreitete untere DIT FOLKE BORG Abschnitt desselben durch eine Einkerbung unvollständig in zwei Hälften geteilt (Fig. 6). Eine gleichartige Ausbildung, wie die eben beschriebene, hat auch der Deckelzapfen bei den mit drei Längsrippen auf der Schale versehenen, auf steiniger Unterlage lebenden Formen (Fig. 10). Der Zap- fen ist hier gross und massiv, der obere in die Deckel- platte übergehende Abschnitt gewöhnlich breit, der untere meistens abgerundet, zuweilen etwas einge- kerbt. Dies Aussehen behält der Deckelzapfen bei diesen Formen das ganze Leben. Bei denjenigen Exemplaren, die an Zosterablättern sitzen und die kon- \stant etwas kleiner sind als die anderen, mit einem Schalendurchmesser, der 2 mm nicht überschreitet, ist der Zapfen auch immer gut entwickelt. Bei an Fucus- 7 arten und dgl. vorkommenden Formen ist der Zapfen Fig. 7. Spivorbis bo- dagegen gewöhnlich sehr reduziert (Fig. 5) und ist nur realis. Operculum. noch als eine ganz kurze, massive Fortsetzung der x 60. | Deckelplatte nach unten vorhanden oder fehlt ganz. Es ıst durchaus nicht schwierig, zahlreiche Zwischenformen verschieden stark reduzierter Deckelzapfen anzutreffen. Eine solche Zwischenform stellt Fig. 7 dar. Die Art hat drei borstentragende Thoracalsegmente. Die Haarbor- sten des ersten Segmentes (Fig. 8) zeigen eine gut abgesetze gezähnte Flügelspitze mit groben Zähnen. Die Schneide ist ziemlich fein gekerbt; bei jungen Tieren ist die Kerbung weit deutlicher als bei älteren. Die auf Steinen lebenden Formen tragen ge- N wöhnlich Borsten von dem an der Fig. 11 veranschau- | lichten Aussehen. Die Schneide ist hier schmäler, äus- serst fein gezähnt, die Flügelspitze mehr abgerundet und nur mässig grob gekerbt. Auch Übergänge zwischen diesen beiden Borstenformen werden gefunden, wie es Fig. 9 veranschaulicht. Das zweite Thoracalsegment hat wie gewöhnlich einfache gesäumte Borsten, im dritten Segment sind neben diesen auch gestreifte Sichelborsten mit einer langen, feingekerbten Sichel vorhanden. Im zweiten Segment rechnet man 30—35 Uncini an der konvexen Seite, 60—70 an der konkaven, im dritten 40—45 bezw. 70—80. Die Eier werden in der Röhre ver- wahrt. Das Abdomen rechnet 20—30 Segmente. Die dor- Fig. 8. Spirorbis salen Haarborsten sehen denjenigen bei Sp. vifreus ähn- BEE Eh ER ; lich. Die Hakenwiilste sind von gewöhnlichem Bau. segmentes. X 480. Var. trilentatus (Luvinsen 1883). Levinsen (27) hatte diese Varietät zu Spirorbis granulutus gerechnet; CAULLERY & MESNIL (8) stellten dagegen fest, dass sie zu Sp. borealis gehörte. Sie wird durch UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS einige abweichende Merkmale gekennzeichnet, die ich schon oben erwähnt habe und die folgendermassen kurz zusammengefasst werden können: 1. Die Schale ist immer auf Steinen u. dgl. befestigt, sehr dick und fest, mit drei deutlich her- vorgehobenen Lingsrippen versehen. 2. Das Operculum (Fig. 10) hat einen grossen, massiven, unten gewöhnlich abgerundeten Deckel- zapfen. 3. Die Haarborsten des ersten Thoracalsegmen- tes (Fig. 11) zeigen eine abgerundete, mässig grob gekerbte Flügelspitze und eine schmale, sehr fein gezähnte Schneide. Es muss doch hervorgehoben werden, dass man zwischen der typischen Hauptform und dieser Varie- tit aile Übergänge finden kann. Die Figg. 7 und 9 stellen zwei solche Ubergiinge des Operculums und der Borsten des ersten Thoracalsegmentes dar. Diese ist daher wahrscheinlich nur als eine auf Steinen Fig. 9. Spirorbis borealis. und del. lebende Modifikation zu betrachten. Uber- ee haupt varuert Spirorbis borealis sehr. Bemerkungen: Gute Beschreibungen bei Levrysen (27) und CAUL- LERY & Mesnit (8). Miss Buss (4) und Miss PıxeuL (45) führen Spirorbis borealis FEwKkEs 1885 als Synonyme zu Sp. spirillum L. an, was nicht richtig ist, denn die Figuren FEWKES zeigen deutlich, dass die von ihm untersuchte Art linksgedreht war. Miss Busx (4) legt der Art den Namen Spirorbis spir- orbis bei, was nach meiner Ansicht kaum glücklich ist, da der alte us Spirorbis borealis jetzt sehr eingebürgert ist. Es FE kann ferner nicht als bewiesen angesehen werden, dass LINNÉ (30) mit seiner kurzen Beschreibung wirklich die Art gemeint hat, für welche der Name später in Anspruch genommen wurde. Fundorte: Die Art ist durchaus die häufigste und kommt überall vor, sowohl im Gullmarfjord als an der übrigen westlichen Küste Schwedens. Sie findet sich hier haupt- sächlich an Fucus-arten, an oder neben dem | Wasserrande, kommt aber auch an anderen ae nl me 10: “Spivochie Algen, an Muscheln u. dgl. bis in eine Tiefe ,;dentatus. borealis var. triden- von 10 oder 15 Metern vor. Die Varietät Borste des ersten‘ tatus. Oper - : ee : . Thoracalseg- ee DENE tridentatus findet sich ausschliesslich an Stei- mentes. x 480. 26 FOLKE BORG nen u. dgl., in einer Tiefe von etwa 5 bis 20 Metern, oft mit Sp. vitreus zusammen. Weitere Verbreitung: Küste Norwegens bis Vadsé (DANIELSEN, BinenxaP); Küste Dänemarks (TauBer); Ostsee, Nordsee, Atlantischer Ozean, nördliches Eismeer (MorcH, MALMGREN, TAUBER, MICHAELSEN, CAULLERY & MesnıL); Helgoland (zur Love); Dinard (Sarnr-Josepx); Kü- sten von England, Schottland und Irland, Ärmelkanal (FLEMING, MICHAEL- SEN, CUNNINGHAM & RAMAGE, SOUTHERN, CAULLERY & MESNIL); Azoren, Teneriffa, Madeira (nach MIcHAELSEN); Färöerinseln, Island, Grönland, Spitzbergen (MicHArLsen, FABRICIUS, TAUBER, DITLEVSEN, FAUVEL); Grand Manan, Neu Braunschweig (Stimpson); Newport, Rhode Island (Fewees); Küsten Amerikas (VERRILL). 4. Spirorbis pagenstecheri QUATREFAGES 1865. Syn.: Spirorbis spirillum; PAGENSTECHER 1862. » pagenstecheri; QUATREFAGES 1865; CLAPAREDE 1870; LANGER- HANS 1880; LANGERHANS 1881; CauLLery & Mesnit 1897; ELSLER 1907; STERZINGER 1910; Ewes 1910. Beschreibung: Die Schale misst 1—2 mm im Durchschnitt, ist rechtsgedreht, weiss, kalkig, dick und fest gebaut, teils mit mehr oder weniger deutlichen Querrunzeln versehen, teils auch mit Längsrippen, weniger ausgeprigt bei jungen Formen, stark markiert bei ausgewach- senen. Sie scheinen bei keinen vollständig zu fehlen. An der Mündung laufen sie in kleine Spitzen aus. Die Zahl der Längsrippen wechselt von ein bis vier. Bei allen von mir untersuchten Exemplaren war die Ein- rollung immer flach und regelmässig. Das Tier ist schwach orange gefärbt, mit fast ganz farblosem Tho- rax. Die Farbe der Leberzellen ist tief indigo. Acht Kiemenfäden sind vorhanden. Die Deckelplatte ist kreisrund, flach oder schwach konkav, mit einem stäbchenförmigen, exzentrisch befestigten Zapfen (Fig. 12 a). Das das Operculum bekleidende Epithel ist unterhalb der Deckelplatte oft sehr niedrig und undeutlich (deshalb auf der Fig. 12 @ nur als Kon- tur gezeichnet). Unter diesem Epithel liegt eine, wenn das Operculum leer ist, grosse und deutlich hervortretende Ampulle (Fig. 12a u. c, amp.), die dagegen, wenn sich Bier im Operculum befinden, wo sie zwi- schen der Cuticula und dem Epithel liegen, sehr klein und zusammen- gedrückt ist (Fig. 12 b, amp.). Die Regeneration einer neuen Deckel- platte fängt schon an, bevor die Embryonen den Brutraum verlassen haben. Diese Platte scheint daher zuerst den Boden der Brutkammer zu bilden (Fig. 12 db, dpl.), wenn aber der alte Deckel abgeworfen ist, wird die Ampulle stark erweitert und in Folge davon erhebt sich die UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS 7 neue Platte mit ihrem darunterliegenden Epithel (Fig. 12 c). Der Deckel- zapfen wird dagegen nicht regeneriert. Ein solcher ist also nur vorhan- den, ehe das Operculum zum ersten Male als Brutkammer fungiert hat. Es finden sich drei borstentragende Thoracalsegmente. Die dorsalen Borsten des ersten Segmentes sind mit einer äusserst feingekerbten Schneide versehen und mit einer gezähnten Flügelspitze, die von der en Ne 7 ) UT, CT bar ? SS SW Fig. 12. Spirorbis pagenstecheri. Operculum, a eines jungen Tieres, b mit Eiern, ce machdem es als Brutraum fungiert hat. amp = Ampulle, dpl = neue Deckelplatte. a und e X 128, b X 98. Schneide sehr wenig abgesetzt, aber nicht so feingezähnt ist wie diese (Fig. 13). Die Flügelspitze ist daher oft schwer zu sehen. Im zweiten Thoracalsegment finden sich einfache gesäumte Borsten von gewühnlichem Aussehen; im dritten Segment obendrein einige gestreifte Sichelborsten mit einer äusserst feinen Kerbung der Sichel. Die Anzahl der Uncini der thoracalen Hakenwiilste wechselt an der konkaven Seite zwischen 25 und 35, an der konvexen zwischen 25 und 30. Das Abdomen setzt sich aus 10 — 12 Segmenten zusammen, bei jün- geren Tieren aus 8—10. Die abdominalen Haarborsten haben eine Schneide 28 FOLKE BORG mit langen, feinen Zähnen. An der Grenze zwischen der Schneide und dem Schaft findet sich eine kleine Erhebung. Gute Beschreibungen der Art finden sich bei PAGENSTECHER (44), LANGERHANS (25) und CAULLERY & Mesxre (8). Die Art kommt gewöhnlich auf Steinen und Muscheln vor, bisweilen an Algen. Auch an Krabben und Hummern ist sie an- getroffen worden. Im Gullmarfjord habe ich sie in einer Tiefe von 10 bis 25 oder 30 Metern gefunden. Neue Fundorte: Der oT ator Gäsöränna, Flatholme- ränna, Gäsöflakan und Bonden. Weitere Verbreitung: Cap de la Homies -Ärmelkanal (CAULLERY & MesnıL); Mittelmeer: Cette, Golf von Neapel, Triest, Rovigno (PAGENSTECHER, CLAPAREDE, STERZINGER); Madeira und Fig. 13. Teneriffe (LANGERHANS). Spirorbis pagenste- cheri. Borste des | 5 ersten Thoracal- segmen- bes: x 312, Spirorbis granulatus (LINNÉ 1767). (nec Fagricrus 1780, nec LANGERHANS 1880). Syn.: Serpula granulala; Lısx& 1767; MÖLLER 1776; Moxracu 1803 (ed. CHENU.). » carinata; Moxracu 1803 (ed. CHEND). Spirorbis granulatus; ELEMING 1825; STIMPSON 1854; MorcH 1863; JOHNSTON 1865; QUATREFAGES 1865; MALMGREN 1867; Marm 1874; Tauger 1879; LEVINSEN 1883; Levinsen 1893; Brnexxap 1894; MiCHA- ELSEN 1896; CAULLERY & MESNIL 1897; Moors 1902; Busx 1904; Fauver 1909; Ezwes 1910; AUGENER 1913; Fauver, 1913. » carinatus; FLEMING 1825; MorcH 1863; JoHNSTON 1865; Levixsex 1883; Levinsen 1887; Levinsen 1893; MiCHAELSEN 1896; Busx 1904. » granulata; GruBE 1851; Danie sen 1861. » quadrangularis; Stimpson 1854; MorcH 1863; Busx 1904; Pisani 912: » Jfabricii; MALMGREN 1867. » affinis; LEvInsen 1883. Beschreibung: Die Schale ist weiss, kalkig, undurchsichtig, links- gedreht, 11/2 — 2*/2 mm im Durchschnitt; zuweilen ist es sehr schwie- rig sie von Schalen der Spirorbis borealis zu unterscheiden. Sie hat gewohnlich zwei wenig ausgeprägte Längsstreifen, die der oberen Seite ein etwas abgeplattetes Aussehen verleihen. Die Miindung wirkt dadurch etwas viereckig. Nicht selten aber vermisst man die eine oder sogar beide dieser Rippen. Die Einroliung wechselt sehr; sie ist oft flach und regelmässig, bald aber ganz unregelmässig. In nicht wenigen Fällen ist die Mündung und die Hälfte der letzten Windung nach oben gerichtet. UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS 29 Das Tier hat einen schwachen Anstrich von orange. Die Leberzelien sind auch orange gefärbt. Die Kiemenfäden habe ich nur bei einigen wenigen Tieren rechnen können, weil die meisten gefundenen Exemplare mazeriert waren. Ihre Anzahl war 8—9. Das Operculum (Fig. 14) ist bisher nur unvollständig beschrieben worden, z. B. von CAULLERY & MEs- nit (8). Das Aussehen des Operculums, wenn es leer ist, geht aus Fig. 12 a hervor. Die kalkige Deckelplatte ist dick, mit einer kräftig ent- wickelten Cuticula bekleidet und mehr oder weniger, gewöhnlich stark, konvex. An dieser Platte ist etwas exzentrisch ein Deckelzapfen befe- stigt, der sich nach unten der einen Seite des Operculums dicht anschliesst. a b Fig. 14. Spirorbis granulatus. Operculum, a leer, b mit Hiern. a X 98, b x 60. Im obersten Teile nahe der Befestigung ist er schmal, breitet sich dann stark nach beiden Seiten aus, indem er zugleich abgeplattet wird, ver- schmälert sich dann wieder und endet in einer gewöhnlich zweigespal- tenen Spitze, von welcher Spaltung eine Rinne bis ziemlich hoch an den Deckelzapfen hinauf läuft. Die Form des Zapfens ist übrigens etwas variabel. Bisweilen zeigt er eine mehr stumpfe Endigung ohne Spitze (Fig. 16). Wenn dagegen Eier sich im Operculum befinden, ist sein Aussehen verändert (Fig. 14 6), indem ein Teil der das Operculum bekleidenden | Cuticula stark verkalkt worden ist. Diese nene kalkige Bildung, die also einen grossen Teil der Wand der Brutkammer bildet, hat ihre grösste Ausdehnung an der Seite, wo der Deckelzapfen, der innerhalb der kal- 30 FOLKE BORG kigen Bildung noch immer wahrnehmbar ist, gefunden wird. Sie wird nach der anderen Seite her immer kiirzer, und bildet auf dieser Stelle nur einen kleinen Rand unterhalb der Deckelplatte (Fig. 14 0). Diese Verkalkung der Brutkammerwand ist bisher als Deckelzapfen gedeutet worden. CAuULLERY & MesnıL (8) beschreiben sie als “une surface cy- lindrique, courte d'un côté, très longue du côté opposé“. Den wirklichen Deckelzapfen haben sie aber nicht gesehen. Drei Thoracalsegmente. Die dorsalen Bor- sten des ersten Segmentes (Fig. 15 a) mit ziem- lich grob gezähnter, abgerundeter Flügelspitze und feingekerbter Schneide. Sie ähneln sehr den Borsten bei Spirorbis borealis. Im dritten Thoracalsegment sind einige gestreifte Sichel- borsten mit langer, fein gezähnter Sichel (Fig. 15 b) vorhanden; im übrigen finden sich in die- sem wie im zweiten Segment nur einfache ge- säumte Borsten. Man rechnet 25—35 Uncini in jedem thoracalen Hakenwulst an der kon- 2 2 vexen Seite, 50—60 an der konkaven. Die Zahl Fig. 15. Spirorbis granulatus. der Abdominalsegmente beträgt 18-22. Die a Borste des ersten, b des : - = 3 > dritten Thoracalsegmentes.. Haarborsten im Abdomen sind mit einer ein- Se fachen feingekerbten Schneide versehen. Die Uncini sind von gewöhnlichem Bau. Var. similis Busx 1904. Miss Busx (4) beschreibt als eine neue Art eine Form, die recht häufig auch bei meinem Material vorkam. So- weit aus der Beschreibung Miss Busus ersehen werden kann, stimmt sie jedoch, das Opereulum ausgenommen, mit Sp. granulatus überein. Ich habe auch gefunden, dass Sp. similis sowohl in Bezug auf die Borstenform wie auch in den übri- gen Merkmalen vollständig der Sp. granulatus gleichkommt. Das Operculum (Fig. 16) ist jedoch etwas abweichend. Die Deckelplatte ist nur schwach konvex oder fast flach, und der Deckel- zapfen ist kürzer, nach oben schmal, nach unten ausgebreitet und quer abgeschnitten. Diese Ver- schiedenheiten sind ja ziemlich unbedeutend und gestatten das Aufstellen einer neuen Art nicht. Übrigens kann man auch Tiere finden, die so ziem- Fig. 16. Spirorbis granulatus lich die Mitte zwischen den beiden Formen halten.“ Operentam. > 100. Die Art kommt in einer Tiefe von 5 oder 6 bis 15 oder 20 Metern vor, gewöhnlich auf Steinen und Muscheln, Hydrozoen, Bryozoen u. dgl., ab und zu auch an Algen. UBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS 31 Fundorte: Im Gullmarfjord, wo sie schon MALM am Löken und in Flatholmeränna gefunden hat, habe ich sie in Gäsöränna, an Gäsöflakan. Smedjan und Skarberget gefunden. Weitere Verbreitung: Westküste Schwedens (MALMGREN, Morcu, MICHAELSEN); Küste Norwegens bis Vadsö (DANIELSEN, BIDENKAP); Öre- sund, Kattegat, Nordsee (LINNÉ, Morcu, MALMGREN, TAUBER, LEVINSEN, MicHAELSEN); Helgoland (MICHAELSEN); Aarhus, Küsten Dänemarks (MICHAELSEN, TAUBER); Kielerbucht, Warnemünde, Travemünde (Micna- ELSEN); Küsten Englands, Irlands, Guernsey (Montagu, MorcH, QUATRE- FAGES, Busx); Färöerinseln (MIcHAELSEN); Island, Jan Mayen, Grönland, Spitzbergen, Franz Joseph-Land, Novaja Semlja, Karameer (LEVINSEN, MICHAELSEN, Moore, BusH, FAUVEL, ÅUGENER); Alaska (Busn); Viktoria (PrxeLL); Grand Manan, Neu Braunschweig (Stimpson); Neu England, Newfoundland, St. Lawrencebucht (Bush). Einteilung der Gattung Spirorbis. Versuche zu einer Einteilung der Gattung haben u. a. SAINT-JOSEPH (49), Miss Busx (4) und CAULLERY & MESNIL (8) vorgenommen. Die beiden ersteren haben nur rein systematische Einteilungen nach Merkmalen im Bau der Borsten und Hakenwülste oder der Schale (Miss Busx) geliefert. CAULLERY & Mesnit dagegen haben einen Versuch gemacht, eine natür- lichere Einteilung zu schaffen, mit Riicksichtsnahme phylogenetisch wich- tiger Merkmale. Ihre Ansichten können kurz folgendermassen zusammen- gefasst werden: l. Die Drehungsart ist konstant. Rechts- und linksgedrehte For- men bilden zwei verschiedene Serien, die sich parallel, aber unabhängig von einander, entwickelt haben. 2. Da die Gattung Spirorbis sicher von Serpuliden mit einer grösse- ren Anzahl Thoracalsegmenten herstammt, kann-ein Prospirorbis mit 4 vollständig ausgebildeten Thoracalsegmenten als Stammform der Gattung angenommen werden. Da aber bei einigen Arten die Hakenwülste im vierten Thoracalsegment erst recht spät auftreten, was darauf hindeuten würde, dass dies neuerworbene Organe wären, könnte man auch denken, dass das vierte Segment bei denjenigen Arten, wo es vorhanden ist, auch neu erworben wäre. Auf diese Weise würde man zu einer Prospirorbis mit drei Thoracalsegmenten gelangen. Beide Hypothesen scheinen den Verfassern die gleiche Wahrscheinlichkeit zu bieten. 3. Im ersten Thoracalsegment sind die einfachen Borsten vor den- jenigen mit gezähnten Fliige'spitzen aufgetreten. Ebenso sind gestreifte Sichelborsten später ausgebildet als die einfachen gesäumten Borsten. 4. Die Brutkammerfunktion des Opereulums ist keine ursprüngliche 32 FOLKE BORG Funktion dieses Organes. Von Anfang an wurden die Embryonen bei allen Arten in der Röhre verwahrt. — Die Meinung, d:e im letztgenannten Punkt ausgesprochen wird, ist ohne Zweifel ganz richtig. Bei keiner anderen Serpuliden-Gattung findet man diese eigentämliche Ausbildung des Operculums als Brutkammer, und es muss dann angenommen werden, dass diese Funktion bei Formen, die von Anfang an ein gewöhnliches Operculum uud die Hier in der Röhre gehabt haben, später ausgebildet worden ist. Was Punkt 3 anbelangt, ist es wohl möglich, dass den Borsten wirklich der phylogenetische Wert beigelegt werden kann, welchen ihnen CAULLERY & MESNIL zuschreiben wollen, wenn ich dies auch nicht für be- sonders wahrscheinlich halte. Borsten mit gezähnten Flügelspitzen finden sich gut ausgebildet bei Arten, die sich im iibrigen als sehr primitiv er- weisen, wie z. B. bei Spirorbis. ambilateralis PixELL, während bei einigen anderen, die im übrigen eine höhere Entwicklungsstufe repräsentieren und das Operculum als Brutkammer entwickelt haben, solche nicht vor- handen sind (z. B. Sp. luevis QUATREFAGES). Dasselbe gilt für die gestreiften Sichelborsten im dritten Thoracalsegment. Deshalb ist es wohl wenig- stens ebenso wahrscheinlich, dass die Flügelspitze, deren Lage und Aus- bildung übrigens stark wechselt, bei mehreren Arten unabhängig von einander ausgebildet worden ist. Analog ist vermutlich auch die Ent- wicklung der gestreiften Sichelborsten. Welche von den beiden Hypothesen, die im Punkt 2 behandelt wer- den, die wahrscheinlichere ist, liegt meiner Meinung nach auf der Hand. Es wäre ja schon an und für sich eigentümlich, wenn die Spirorbis-Arten, die, wie man natürlich annehmen muss, von Serpuliden mit einer grös- seren Anzahl Thoracalsegmenten herstammen, ein viertes Segment zuerst verloren und dann wieder neu erworben hätten. So ist es aber ganz sicher nicht. Der von CAULLERY & MESNIL vorgebrachte Beweis dieser Ansicht beweist nämlich ebensogut das Gegenteil. Wenn ein Organ im Begriff der Rudimentierung ist, tritt es bekanntlich in vielen Fällen ontogenetisch später auf. Es kann nun kaum bezweifelt werden, dass das vierte Thoracalsegment mit seinen Borsten und Uncini bei denjenigen Spirorbis-Arten, bei denen es noch vorhanden ist, ein solches im Schwin- den begriffenes Organ ist. Es ist deshalb natürlich, dass die Uncini hier sehr spät entwickelt werden. Übrigens werden bei den Anneliden im allgemeinen die Segmente in der Richtung von vorn nach hinten fertig- gebildet, das vierte also in unsrem Falle als das letzte von den thora- calen Segmenten. Das Ergebnis ist also, das Spirorbis-Arten mit vier Thoracalsegmenten ursprünglicher sein müssen als solche mit nur drei. Dies wird noch weiter bestätigt durch das, soviel ich weiss, bisher von keinem hervorgehobene Verhältnis, dass nämlich Brutpflege im Opercu- lum, soweit bisher bekannt ist, ausschliesslich bei Arten mit nur drei Thoracalsegmenten vorkommt. Hieraus ziehe ich den Schluss, dass die ÜBER DIE SPIRORBISARTEN SCHWEDENS IoD Adaptation des Operculums als Brutkammer erst dann eingetreten ist, nachdem die Entwicklung bei irgend einer Art zum vollständigen Schwund des vierten Thoracalsegmentes geführt hat. Alle diejenigen Arten, welche das vierte Segment mehr oder weniger beibehalten haben, gehören also einer ursprünglicheren Entwicklungsstufe an, in der die Brutkammer- funktion des Operculums noch nicht ausgebildet worden ist. Man kann eine vollständige Reihe von Formen aufstellen, bei denen die Anzahl der Thoracalsegmente stufenweise reduziert wird, die von den typischen Serpuliden bis zu den am meisten differenzierten Spirorbis-Arten hinüberleitet: 1. Die Hauptmasse der Serpuliden. Sieben Thoracalsegmente. 2. Ditrupa BerK., Hyalopomatus MARENZELLER und Spirodiscus Fauvez. Sechs Thoracalsegmente. 3. Josephella Marenzelleri CAULLERY & Mesxiz. Fünf Thoracalseg- ' mente. 4. Spirorbis ambilateralis Pixezz. Mit 4 vollständig entwickelten, borstentragenden Segmenten am Thorax, das vierte Segment mit sowohl dorsalen Borsten als auch Hakenwülsten an beiden Seiten. Diese Form entspricht also am nächsten dem hypothetischen Prospirorbis. 5. Spirorbis cancellatus FaBr. Vier borstentragende Thoracalseg- mente, das vierte mit dorsalen Borsten und ventralen Hakenwiilsten, aber nur an der konkaven Seite. 6. Eine Anzahl Spirorbis-Arten mit vier borstentragenden Thora- calsegmenten, das vierte Segment aber besitzt nur einen Hakenwulst an der ren Seite, aber keine dorsalen Borsten. 7. Die Hauptmasse der Spirorbis-Arten. Drei horresikesmerts — Was endlich den ersten Punkt betrifft, ist die Einrollung, soweit bisher bekannt, bei den meisten Arten konstant, es gibt aber Ausnahmen. Frl. STERZINGER (53) hat neuerdings die beiden Arten Spirorbis steuert und heideri, die sowohl rechts- als linksgedreht auftreten können, be- schrieben. Es führt zu sehr bedenklichen Konsequenzen, wenn man, wie CAULLERY & Mesniz, annimmt, dass die rechts- und die linksgedrehten Formen von einer gemeinsamen Stammform in zwei parallelen, aber von- einander unabhängigen Reihen entwickelt worden sind. Man wird dann genötigt anzunehmen, nicht nur, dass die stufenweise Reduktion der Thoracalsegmente innerhalb der Gattung auf dieselbe Weise in den beiden Reihen stattgefunden hat, was vielleicht nicht undenkbar wäre, sondern auch, dass die Ausbildung des Operculums als Brutkammer in den beiden Reihen unabhängig voneinander vor sich gegangen ist, und dies zwar in beiden Reihen zuerst bei Formen, die schon zu der Entwicklungsstufe mit nur drei Thoracalsegmenten gelangt sind. Diese Annahme muss als äusserst unwahrscheinlich betrachtet werden. Ich würde daher lieber vermuten, dass die Entwicklung innerhalb einer einzigen Reihe vor sich gegangen ist und dass sich die Drehungsrichtung dann und wann geän- Zool. bidrag, Upsala. Bd. 5. 3 aie Gala FOLKE BORG dert hat, wozu die eben erwähnten Arten Sp. stewert und heideri STERZ. ein Beispiel bieten. Auch ein Vergleich mit den Gastropoden, die ja ebenfalls asymmetrisch sind, bei welchen aber die Drehungsrichtung nicht konstant ist, spricht zugunsten dieser letzten Annahme. Alle diese Umstände haben mich zu einer anderen Einteilung der Gattung als die genannten Verfasser geführt. Diese Einteilung ist in der beigefügten Bestimmungstabelle, sowie in dem kleinen, schon oben mitgeteilten Artschema angewendet. Der Einteilung lege ich die Anzahl der Thoracalsegmente zu Grunde. Diejenigen, welche nur drei solche besitzen, werden weiter in zwei Gruppen geteilt, je nachdem die Brut- pflege im Operculum oder in der Röhre stattfindet. Als die primitivste Form wird Spirorbis ambilateralis an den Anfang des Schemas gestellt. Es scheint mir, dass diese Gruppierung der Arten einen natürlicheren Ausdruck ihrer inneren Verwandtschaft und der phylogenetischen Ent- wicklung der Arten bietet. pees vierte Segment vollstandig, mit dorsalen Borsten und ventralen Hakenwulsten an beiden Seiten: ohohreilinksgewunden FI aes eee S. ambilateralis PIXELL. . Das vierte Segment mit sowohl dorsalen als ventralen Borsten an der konkaven Seite; Röhre rechts gewunden _-:____.____. S. cancellatus FABR. (eine Borsten mit gezähnter Flügelspitze S. violaceus LEV. — © + © an = 7 2 Rohre a a Am ersten oO + rep . . . . > 5| rechts Die Schneide dieser Borsten mit grossen am Segment Bor- x = ge- à Zähnen zer S. vitreus FARR. Bs 1 sten mit ge- ; 2 i - i = 4 | wunden ® . | Die Schneide dieser Borsten mit kleinen Bar: zähnter Flü- 3 : Anzahl us Jröhmen EEE S. falklandieus PIXELL. De ES gelspitze der Das vierte T A ; i od : Th | Segment Se [seme Borsten mit gezähnter Flugelspitze ora- TS - N ee = S. antarcticus PIXELL. calseg- trägt nur |& 2 = / I J:s = Operculum ohne Zapfen ----- S. levinseni C. & M. an der kon-\ à ; = mente ;‘ + 35 = Zapfen 5 i . « + Le) . . . 4 kaven Seite | = = | are s Uncini dick S. aggregatus C. & M. Borg 27] > NI sf klein und as & Mee OXSLEn =e 2 D = le Uncini schmal S. claparédei C. & M. dot Röhre o Al a schwach DES : a = : a2 links er © N | Zapfen plump, Deckelplatte sehr dick Syne Yel aS | =e ge- | 6 = = S. lebrunı C. & M. = à = = Sa 5 À 5 2H! wunden | 5.) + Rives [eine Borsten mit gezähnter Flügel- = D © i= 5 D = . = = n = | = | 2 = | Spitze ae S. patagonicus C. & M. a = 5 x oO 2 = cizelolaa = Grosse Bor- [Operculum Sl : : Sn 20|8%|s © =} sten mit ge- S. malardi C. & M. Pos v Ww ® «2 3 =| x +. uel bes a zähnter Flü- |Operenlum S = s = > | (= | lå | IS = | gelspitze S. racemosus PIXELS. ER Keine Borsten mit gezähnter Flügelspitze _____ ER S. spirillum L. Rôhre P 1 | | rechts Am ersten | — |Segment Bor- : ge- I i + Operculum -.----- pe Ma cette Et ee nhs eee S. semidentatus BUSH. sten mit ge-< | sn wun- 3 8° Opereulum -... 2... 22---- 2. 2.22 eens DT. Han Zahnter Flü- i | gelspitze UBER DIE ( Keine Bor- sten mit ge- | zähnter Flu- | gelspitze Em- | bryo- | nen | in der x Röhre ohne bles Die Borsten ge a des ersten De Thoracalseg- den mentes mit einer deut- lichen, ge- zähnten Flü- gelspitze £ À Operculuni es" S, cornu-arietis PHIL SP at Oper culms 2. 2.24 2. _ S. beneti MAR | | ee Opereulum en. S. indica STERZ | sprüngen [ Be | Opersculum... Sees ese S. corrugatus MONT. nn 5 a Operculumg: > eu eee Anne S. rugatus Busu. Anzahl a ae nd Operaulumg gh mes. S. comptus Busu. der : I | ÖPPET ci lena. 1 Pu a S. foraminosus Busx. Thora-) Röhre |.. u Opereulume ser En an 1 31 en S. formosus BUSH. Sichelborsten. | gaze Jecke | Am ersten mente = ; [ a = | Moments wun den nen Don Leberpigment violett "= S. pagenstecheri QFGS. | Leberpigment orange Es ree S. pusilloides Buse (pusillus ST-JosEPH). | am dritten ge- streifte (Stehelborsten | Röhre ( Keine Bor- [ | sten mit ge- | Em- : é Eu Dre: Bees Zeiten an Operceulumsea a ren nenn S. heideri STERZ. y links gelspitze. ; a in | Operxculnm ee a ne... S. steueri STERZ. ge- Keine ge- Oper- | yun- | streiften | culum den (Siekelborsten en so va OP ere Wm eme ees Haine let S. laevis QFGs. mnitsgezähnter Operculumg 222 See as S. validus VERRILL. Flügelspitze | Oper cule nes a Re ur! S. abnormis BUSH. | Am ersten Thoracalseg- en De pee RE 222 2 BR ae S. evolutus BUSH. mit gezannter Rohre Flügelspitze; I er EA Da yt à ne LT EEE S. verruca FABR. : diese wenig links ausgeprägt ge- fee Zähne an ( Opereulum ....____.....- S. koehleri ©. & M. wun- Am ersten |derSchneideder Över eee I perenlum S. bernhardi C. & M. a Thoracalseg- |Borsten des er- On ee AT ment Borsten | sten Thoracal- | perculum --._-..---------- S. granulatus L. ee: segmentes Opereulume 2 - S, nordenskiöldi EHLERS. Flügels er Grosse Zähne an | Operculum -______ S. langerhansi C. & M. Pree der Schueide der Operculan soo ooo S. militaris CLAP. diese gut |Borsten des er- 3 11 Pin ausgebildet | sten Thoracal- Opereulum 7 7. S. papillatus PIXELL. | | | | segmentes Opercnlum 2771 7": S. morchi LEV. SPIRORBISARTEN SCHWEDENS Operculum Operculum S. asperatus Qo Cr S, perrieri C. & M. Busu. Die dorsalen Borsten des ersten Thoracalsegmentes mit schwach aus- gepragter Flugelspitze S. medius PIXELL. f [RE dorsalen Borsten des ersten Thora- I calsegmentes mit feingekerbter Schneide S. borealis Der Deckel- zapfen ohne | Borsten des äussere Vor- {ersten Thora- sprunge Die dorsalen Operculum S. calsegmentes } Operculum mit grobge- S | kerbter | | Schneide Der Deckel- 4 | variabilis mediterraneus C. DAUD, & M. Bush. 36 : FOLKE BORG Bemerkungen zu dem Schema: Spirorbis antarcticus PIxELL, Sp. comptus Busx, Sp. formosus Busx und Sp. nordenskiöldi EHLERS wurden nur provisorisch in die Tabelle eingereiht, da die Kenntnis derselben un- vollständig ist. Mehrere anderen Arten wurden in dem Schema wegen ungeniigender Charakteristik nicht aufgenommen. Literaturverzeichnis. 1. Agassiz, A., 1866. On the young stages of a few Annelids (Spirorbis spi- rillum). Ann. Lyceum Nat. Hist. Vol. 8. New-York. 2. AUGENER, H., 1913. . Polychaeten von Franz-Joseph-Land. Il. Zool. Anz. 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Ausser- dem habe ich das Gothenburger Museum und das Schwedische Reichs- museum zu Stockholm besucht um die dortigen Sammlungen der terebello- morphen Polycheten zu studieren. Die Sammlungen, deren ich mich bei meinen Untersuchungen haupt- sächlich bedient habe, sind folgende: Die Sammlungen des zoologischen Instituts zu Upsala von der schwedischen Westküste, die grösstenteils von Prof. Wıren, Dr. Bock, Fil. lic. OLpevıe und von mir heimgebracht worden sind, die Sammlungen aus dem Nördlichen Eismeer der schwe- dischen Spitzbergen-Expedition 1898 und der schwedischen zoologischen Polar-Expedition 1900, die Sammlungen, die Dr. Bock 1914 von Japan heimgebracht hat, und schliesslich die Sammlungen der schwedischen Süd- polar-Expedition 1901 —1903. Die Sammlungen der letzteren Expedition gehören dem Schwedischen Reichsmuseum, die übrigen sind im zoolo- gischen Museum der Universität zu Upsala aufbewahrt. Ausserdem habe ich im Gothenburger Museum die Marmschen Sammlungen von der schwedischen Westküste und im Reichsmuseum die Matmerenschen Sammlungen aus den nordischen Meeren wie auch die leider sehr schlecht erhaltenen Sammlungen, die von Krysere bestimmt wurden, untersucht. Im Reichsmuseum habe ich auch die Sammlungen der schwedischen Magellans-Expedition durchgesehen. Uberdies habe ich aus dem Christiania Museum, dem Bergener Museum und dem Drontheimer Museum kleinere Sammlungen zur Ver- gleichung bekommen. 40 CHRISTIAN HESSLE Den Herren Professor HJALMAR THÉEL, dem Präfekten der Everte- bratenabteiiung des Reichsmuseums, und Dr. N. ÖDHNER, dem Assistenten derselben Abteilung, Professor L. A. JÄGERSKIÖLD, dem Intendenten der zoologischen Abteilung des Gothenburger Museums, Professor T. ÖDHNER, dem Vorsteher des Christiania zoologischen Museums, Professor A. Brinx- MAN, dem Vorsteher des Bergener Museums, und Dr. O. Norpeaarp, dem Vorsteher des Drontheimer Museums, spreche ich hiermit meinen ehrer- bietigsten Dank aus fiir ihre Bereitwilligkeit mir Material zur Verfii- gung zu stellen. Auch dem Vorsteher der zoologischen Station Kristineberg Dr. Hz. ÖSTERGREN, der mir sehr viel Entgegenkommen gezeigt hat, bin ich zu grossem Dank verpflichtet. Mein Aufenthalt bei Kristineberg 1915 wurde zum Teil von der K. Svenska Vetenskapsakademien bestritten, wofiir ich hiermit der Akademie meinen Dank ausspreche. | Schliesslich ist es mir eine angenehme Pflicht meinen hochverehr- ten Lehrern Professor A. APPELLÖF und Professor A. WIREN meinen ehrerbietigsten Dank darzubringen. Speziell bin ich Professor A. WIiREN grossen Dank schuldig fiir das warme Interesse, das er mir bei der Aus- arbeitung dieser Untersuchungen geschenkt hat, und fiir die Ratschlage und Anweisungen, die er mir in zuvorkommender Weise erteilt hat. Um die Anatomie zu studieren habe ich mich vorwiegend Häma- toxylin-Eosin-gefärbter Microtomschnitte bedient. Bei der Herstellung dieser Schnitte ist mir Fräulein A. Wsrrezr behilflich gewesen, der ich ihr hiermit meinen besten Dank ausspreche. Vielen Dank schulde ich auch Fräulein G. JunGBERG für die meisten Text- und Tafelfiguren, die der Arbeit beigefügt worden sind. Ich habe in dieser Arbeit das Hauptgewicht auf die Systematik gelegt. Da aber ein System, das nur auf äusseren Kennzeichen basiert ist, oft ziemlich unsicher und künstlich bleiben muss, habe ich mich bei der systematischen Einteilung der Terebellomorphen auch anatomischer Charaktere bedient. Ich habe daher eine kurze Übersicht über die innere Organisation der hierhergehörenden Formen gegeben. Bei der Ausarbei- tung dieser Übersicht habe ich aber gefunden, dass unsere Kenntnis von der Morphologie und Anatomie dieser Formen in vielen Hinsichten noch sehr unvollständig ist. Ich habe daher versucht einige neue Beiträge zur Kenntnis der Organisation dieser Formen zu geben. Dabei habe ich aber hauptsächlich solchen Organisationsverhältnissen grössere Aufmerk- samkeit gewidmet, die von systematischem Wert sein können. ALLGEMEINER TEIL. 1. Historische Ubersicht. In der zwölften Auflage der “Systema nature“ 1767 nimmt LINNE vier Arten auf, die wahrscheinlich zu den terebellomorphen Anneliden in ihrer heutigen Umfassung zu rechnen sind. Die erste dieser Arten wurde von Linné Terebella lapidaria genannt. Diese wurde zuerst von KAHLER in einem Brief aus Marseille beschrieben. Dieser Brief wurde später in “Kungl. Vet.-Akad:s Handlingar“ in Stockholm (1754) veröffentlicht. Kanter nahm an, dass das Tier, das er entdeckt hatte, ein Polyp sei, und glaubte auch dass es sich in Steine einbohrte. Aus seiner Be- schreibung und seinen Figuren geht jedoch klar hervor, dass er einen Terebellid gesehen hat. Wie ich später hervorheben werde, ist es doch sehr ungewiss, welcher von den heutigen Arten diese Terebella lapidaria entspricht. | Die zweite Art in Linnés “Systema nature“ die mutmasslich zu den heutigen Terebellomorphen gehört, ist Nereis cirrosa. Diese wurde später (1771) von Mütter unter dem Namen Amphitrite cirrata beschrieben und diesen Namen führt die Art noch heute. Die beiden letzteren der vorgenannten vier Arten sind von LINNÉ in seine Gattung Sabella eingeordnet worden. Die erste derselben, Sa- bella granulata, ist möglicherweise dieselbe wie die heutige Pectinaria granulata. Die letzte schliesslich, Sabella chrysodon, ist zuerst von BER- sıus (1765) als Teredo chrysodon beschrieben worden und ist wahrschein- lich dieselbe wie Parzas’ Nereis cylindraria var. capensis (1778) und die heutige Pectinaria capensis. In Gers Auflage der “Systema nature" (1788) ist die oben er- wähnte Amphitrite cirrata in die Gattung Terebella eingeordnet worden. Neben mancherlei heterogenen Formen umfasst diese Gattung bei GMELIN ausser Terebella lapidaria auch die von Parras (1778) beschriebene Tere- bella conchilega — unsere Lanice conchilega. GMELINS Gattung, Amphitrite, enthält auch mehrere ungleiche For- men, unter anderen Amphitrite auricoma und Amphitrite cristata, beide zuerst von MÜLLER in seinen hervorragenden Werken “Zoologie Danicæ 42 CHRISTIAN HESSLE prodromus* und “Zoologia Danica‘ beschrieben. Müzcers Amphitrite auricoma ist, nach seinen vorziiglichen Figuren zu urteilen, dieselbe wie die heutige Pectinaria auricoma und seine Amphitrile cristata ist wahr- scheinlich unsere Pista cristata. Ausser den oben erwähnten Terebella conchilega und Nereis cylin- draria var. capensis hatte Panuas in seiner “Miscellanea zoologica“ auch Nereis cylindraria var. belgica beschrieben. Diese letztere führte GMELIN seiner Gattung Sabella zu unter dem Namen Sabella belgica. Diesen Wurm kennen wir jetzt als Pectinaria belgica. Legen wir zu diesen in GMELINS “Systema nature‘ aufgenommenen Arten die von Fagricius (1780) beschriebene, Amphitrile cincinnata = die heutige Thelepus cincinnatus, so haben wir alle die Terebellomorphen er- wähnt, die am Ende des achtzehnten Jahrhunderts bekannt waren. Ihre systematische Stellung zu anderen Anneliden und zu einander war noch sehr unklar. Die heutigen Pectinaria-Arten waren ja auf die, in GMELINS System weit von einander stehenden, Gattungen Amphitrite und Sabella verteilt. Dagegen ordnet GMELIN in seine Gattung Amphitrite so weit von einander verschiedene Arten wie die heutigen Pectinaria auricoma und Pista cristata ein. Durch die Arbeiten von Savieny (1817), Monraeu (1818) Risso (1826) wurden mehrere neue Arten beschrieben, die zu den Terebellomorphen zu rechnen sind. Cuvier führte (1804) die damals bekannten Terebello- morphen in zwei Gattungen “les Terebelles“ und “les Amphitrites* zu- sammen. Diese beiden Gattungen entsprechen den heutigen Familien Terebellide und Amphiclenidæ. Die hierhergehörenden Formen wurden neben einigen anderen Gattungen sowohl bei Cuvinr als bei LAMARCK (1812) und Savieny (1817) unter den Tubicolen eingeordnet. Diese letz- tere Gruppe hat doch bei den verschiedenen Verfassern verschiedene Namen und ist auch nicht von ganz gleichem Umfang. Lamarck (1812) ist der erste, der den Namen Pectinaria anwendet. Seine Gattung Pectinaria ist dieselbe wie Cuviers Amphitrite. LAMARCKS Amphitrite dagegen umfasst hauptsächlich Formen, die zu den heutigen Chloræmiden zu rechnen sind. Daneben hat Lamarck in seinem System eine Gruppe “les Amphitritées“, die neben den vorgenannten Peclinaria und Amphitrite auch Sabellaria (= die heutigen Hermelliden) und Tere- bella (= die heutigen Terebelliden) enthält. Savieny hat auch eine. Familie Amphitritae, die neben den vorgenannten Gruppen auch Serpu- liden und Sabelliden enthält. Lamarcks Pectinaria wird bei SAVIGNY Amphictene genannt. Feste Nomenclaturregeln existierten ja noch nicht, und auch bei den nächstfolgenden Verfassern wechselten die Gattungsnamen und ihr Umfang sehr oft. Dem berühmten norwegischen Forscher M. Sars verdanken wir die ersten Beschreibungen über Ampharetiden. In seiner Arbeit * Beskrivel- ser og lagttagelser* (1835) beschreibt er zwei Arten Amphitrite Gunneri Hm O2 ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN und Sabella? octocirrata. Diese beiden kennen wir jetzt als Amphareti- den unter den Namen Amphicteis gunneri und Sabellides octocirrata. In der vorerwähnten Arbeit beschreibt auch M. Sars die interessante Art Terebellides stroemi. Später entdeckte er auch mehrere neue sowohl Terebelliden als Ampharetiden an der norwegischen Küste. Um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts beschreibt auch Grube eine Reihe neue tere- bellomorphe Formen sowohl aus europäischen als aussereuropäischen Meeren. Jounston stellte (1845) die Familie Terebellidæ auf. Im dieser hatte er jedoch nur eine Gattung Terebella. Pectinaria führt er zusammen mit Sabellaria und Flemingia in eine Familie Awricomide. GRUBE ist der erste der die Terebellomorphen von den übrigen Po- lychætengruppen abtrennt. In seiner Arbeit „Die Familien der Anneli- den“ (1851) stellt er eine Familie Terebellacea auf und diese Familie GruBEs hat den gleichen Umfang wie die heutige Gruppe Terebelliformia. War also diese Familie Terebellacea natürlich, so waren doch die Unter- abteilungen, in welche Gruse sie einteilte, sehr künstlich. Nach dem Besitz oder Fehlen von s. g. Palæen ordnete er die hierhergehörenden Gattungen in zwei Gruppen ein: Eigentiiche Terebellaceen ohne Pa- leen und Amphictenea mit Paleen. Hierdurch wurden die heutigen Ampharetiden auf diese zwei Gruppen verteilt. | In seiner “Histoire naturelle des Annelés* stellt QuATREFAGES (1865) die Pectinarien und die von Gruse beschriebene Scalis zusammen in eine Familie Pectinarea. Dadurch hat die Familie Amphictenid® zum ersten Mal ihre heutige Begrenzung erhalten. QuATREFAGES Familie Terebellea um- fasst sowohl die heutigen Terebelliden als Ampharetiden. In seiner Fa- milie Terebellea stellt nun QuATREFAGEs mehrere neue Gattungen auf. Wie frühere Verfasser verwendet er bei seiner Gattungseinteilung so gut wie ausschliesslich äussere Kennzeichen. Seine Einteilung ist ausserdem sehr schematisch. Auch ist keine von den von ihm aufgestellten Gattun- gen bestehen geblieben. Einen grossen Fortschritt in der Systematik der Terebellomorphen bezeichnet die Arbeit “Nordiska Hafs-Annulater“ (1865) von A. J. MALM- -GREN. Dieser teilte die hierhergehörenden Formen in die drei Familien Amplictenide, Ampharetide und Terebellidæ ein und so verdanken also die Terebellomorphen ihm die Einteilung, die sie seither behalten haben. Er gab kurze aber sehr detallierte und distinkte Beschreibungen von mehreren sowohl neuen als zuvor bekannten Arten. Die Beschreibungen sind auch von guten Figuren begleitet. Die Arten wurden auf viele neue Gattungen verteilt. Wie die übrigen Verfasser jener Zeit, verwendete auch MALMGREN nur äussere Charaktere bei seinen Art- und Gattungs- einteilungen. Aber dadurch dass er so viele dieser Charaktere bei der Einteilung in Betracht nahm, wurden seine Gruppierungen oft recht natür- lich. Seine Gattungsdiagnosen waren doch in der Regel zu eng, so dass die Gattungen oft nur je eine Art umfassen konnten, demnach konnten 44 CHRISTIAN HESSLE neu entdeckte Arten oft nicht in die scharf begrenzten Gattungen einge- reiht werden. MALMGREN hat doch gezeigt, dass scheinbar ganz unbe- deutende Charaktere oft von grossem systematischen Wert sein können. Der Einfluss, den MALMGREN hierdurch auch auf die ee ausübte, ist Kai zu überschätzen. Spätere Verfasser wie Levınsen (1884), v. MARENZELLER (1884), WoLLEBAK (1912) u. a. sind auch im grossen ganzen bei der Gruppie- rung der Terebellomorphen MALMGREN gefolgt. Nur Fauvez (1897.2) verwendet bei seiner Einteilung der Ampharetiden nicht nur äussere Charaktere sondern auch anatomische Merkmale und erhält dadurch eine andere Gruppierung innerhalb dieser Familie als MALMGREN. Die übrigen Verfasser haben sich oft nur darauf beschränkt einige von MALMGRENS Gattungen zusammenzuführen. Seine drei Familien und die Unterfamilien, in welche er die Terebelliden einteilte, sind bis heute bestehen geblieben. Diese drei Familien führte Levinsen (1883) in Terebelliformia zu- sammen. Durch mehrere Arbeiten von EntLers, M’IntosH, GRAVIER, Fauvez und vielen anderen Verfassern ist die Anzahl der bekannten Arten während der letzten Zeit erheblich grösser geworden. Der erste, der etwas eingehender die Anatomie der hierhergehérenden Formen studiert hat, ist Minne Epwarps. Er beschreibt (1838) die Circu- lationsorgane bei Terebella nebulosa, Lanice conchilega und Amphitrite cirrata. 1842 gibt RATHKE in seiner Monographie über Pectinaria auri- coma auch eine eingehende Beschreibung von ihrer inneren Anatomie. Sehr eingehend und wertvoll hat auch CLAPAREDE (1869 und 1873) man- ches über die anatomischen Verhältnisse der hierhergehörenden Formen mitgeteilt. 1885 veröffentlichte Prof. Wrrin einige Untersuchungen über die Circulations- und Digestionsorgane. Die Resultate, zu denen er ge- kommen ist, haben noch heute, wie ich gefunden habe in allem wesent- lichen ihre volle Gültigkeit. Dasselbe gilt auch von Meyers (1887) Untersuchungen über das Nephridialsystem der hierhergehörenden For- men. Neuerdings (1912) ist eine Abhandlung von D. Nrzssox erschienen, die manches über das Nervensystem der Amphicteniden aufklärt. 2. Übersicht der Anatomie pre Morphologie. Die verwandtschaftlichen Bi Eds den grösseren Po- lychætengruppen sind noch sehr unklar. So wissen wir auch nicht mit Sicherheit, wo unter den übrigen Polychæten die nächsten Verwandten der Terebellomorphen zu suchen sind. Dass Levinsens Terebelliformia eine sehr natiirliche Gruppe ist, und dass also die hierhergehérenden Familien nähere Verwandtschaft zu einander als zu einigen anderen Fa- milien zeigen, muss doch als sicher gelten. Sowohl die Anatomie wie die äussere Morphologie dieser Familien sind nur als verschiedene Modi- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 45 fikationen eines und desselben Grundtypus anzusehen. In’den wesent- lichen Punkten stimmen sie völlig überein. | Ich behalte hier vorläufig Matmerens drei Familien Amphictenide, Ampharelid@ und Tercbellidæ bei. Ich hoffe doch nachstehend zeigen zu können, dass diese Einteilung nicht ganz richtig ist. Bei allen diesen drei Familien ist der Kopf dadurch gekennzeichnet, dass er mit langen, sehr beweglichen und kontraktilen Fühlern versehen ist. Diese Fühler waren wahrscheinlich ursprünglich in zwei Haufen auf jeder Seite der Mundöffnung geordnet. Dieses kann man aus ihrer Innervation schlies- sen. Diese ursprüngliche Anordnung der Fühler ist nun verwischt und bei den heutigen Formen stehen die Fühler in einem ununterbrochenen, hufeisenförmigen Kreis oberhalb des Mundes. Bei den Amphicteniden und den meisten Terebelliden sind die Fühler mit einer ciliirten Rinne versehen. Die Ampharetiden haben cylindrische Fühler. Bei einigen Gattungen dieser Familie sind die Fühler auch mit kurzen Seitenzweigen versehen, so dass sie ein federartiges Aussehen erhalten. Die Amphare- tiden sind im Stande die Fühler in Mund und Speiseröhre einzuziehen, was die anderen nicht können. Oberhalb der Fühler und diese teilweis deckend sitzt bei den Am- phicteniden und Ampharetiden eine Falte. Aus Gründen, die ich später angeben werde, nenne ich diese Falte hier Tentakelmembran. Zwischen den Fühlern und dem Munde erhebt sich die halbkreis- förmige Oberlippe. Diese ist bei den Amphicteniden schwach ausgespro- chen und tritt hier nur als der etwas verdickte obere Mundrand hervor. Bei den Terebelliden ist die Oberlippe am besten entwickelt. Sie ist hier ein muskulöses und bewegliches, oft weit vorstehendes Organ. Ein frei vorstehender Hautsaum des Buccalsegments dient auf der Ventralseite als Unterlippe. Dieser ist bei den Amphicteniden wenig hervortretend, aber kräftig entwickelt bei den Ampharetiden und Tere- belliden. Der Körper der meisten Terebellomorphen zerfällt in zwei Teile, Vorderkörper oder Thorax und Hinterkörper. Bei manchen Terebelliden- gattungen ist eine solche Einteilung doch nicht möglich. Bei diesen geht der etwas breitere vordere Teil des Körpers allmählich und ohne jede äussere oder innere Grenze in den hinteren schmäleren Teil über. Bei den meisten Terebelliden und Ampharetiden setzt man die Grenze zwischen Vorder- und Hinterkörper, da wo die dorsalen Chætopodien aufhören. Am meisten ausgesprochen ist die Grenze zwischen Vorder- und Hinterkörper bei den Amphicteniden. Hier ist der Hinterkörper sehr verkürzt und umgewandelt. Er besteht nur aus sechs Segmenten. Ab- gesehen von dem ersten derselben, das die s. g. Analhaken trägt, sind alle borstenlos. Übrigens ist der ganze Hinterkörper, der hier Scapha genannt wird, abgeplattet, so dass das ganze Organ ein schaufelförmiges 46 | CHRISTIAN HESSLE Aussehen erhält. Die Scapha dient zum Verschliessen der hinteren Mün- dung der Wohnungsröhre. Der Hinterkörper hat also bei den Amphicteniden eine konstante Segmentanzahl, die für die ganze Familie die gleiche ist. Bei den Am- pharetiden und bei Trichobranchus und Terebellides unter den Terebelli- den hat jede Art eine Segmentanzahl, die für sie konstant ist. Bei den meisten Terebelliden dagegen vergrössert sich die Anzahl der Segmente im Hinterkörper mit zunehmendem Alter. Im allgemeinen haben die Parapodien am Vorderkörper sowohl ven- trale wie dorsale Chætopodien. Die ersten Segmente des Vorderkörpers tragen doch gewöhnlich nur dorsale Chætopodien oder entbehren jeglicher Parapodien. Bei sämtlichen Amphicteniden und bei mehreren Amphare- tiden sind die dorsalen Borsten des zweiten Segments vergrössert und nach vorwärts gerichtet. Sie werden Palæen genannt. Bei den Tere- belliden fehlen dieselben stets. Bei den Ampharetiden und den meisten Terebelliden haben die Segmente des Hinterkörpers nur ventrale Chæto- podien. Einige Terebellidengattungen besitzen doch auch dorsale Che- topodien an mehreren oder sämtlichen Hinterkörpersegmenten mit Aus- nahme des letzten. Das Analsegment ist gewöhnlich um die Analöffnung mit Papillen oder Cirren besetzt. Bei den Amphicteniden ist die Dorsal- seite des Analsegments nach hinten mit einem zungenförmigen Anhängsel versehen, das die Analöffnung von oben überdeckt. An der Basis dieser s. g. Analzunge sıtzt ein Cirr, Analcirr genannt. Die Parapodien der Terebellomorphen sind wie bei den meisten Röhrenwürmern an Grösse sehr reduziert. Die dorsalen Cheetopodien der Parapodien treten nur als kleine Höcker hervor. Die ventralen Chæ- topodien sind am Vorderkörper gewöhnlich als Längswülste an den Sei- ten der Segmente sichtbar. Am Hinterkörper sind sie in der Regel höher und kürzer und mehr flossenfürmig. Die Borsten der dorsalen Chætopo- dien sind haarförmig, gewöhnlich gesäumt und ihre Spitzen sind oft mit Zähnchen oder Dornen besetzt. Die Haarborsten sind gewöhnlich in zwei Reihen geordnet. Die Borsten der vorderen Reihe sind in der Regel kürzer und oft von einer etwas plumperen Form als die Borsten der hinteren Reihe. Auch sind die Spitzen oft verschieden ausgerüstet bei den kurzen und langen Haarborsten. So sind zum Beispiel die langen Haarborsten bei den Amphicteniden in der Regel an den Spitzen ringsum mit Dornen oder feinen Härchen besetzt. Die kurzen dagegen sind nur an der einen Seite ihrer oberen etwas abgeplatteten Teile mit Säge- zähnchen besetzt. Diese Dornen, Härchen und Sägezähnchen entstehen wahrscheinlich dadurch dass nicht alle die Chitinfäden die die Borsten aufbauen bis zur äussersten Spitze der Borsten reichen sondern in ver- schiedener Höhe frei enden. Fndigen die Chitinfäden an dem einen vand der oft abgeplatteten Borstenspitze, so wird die Borste gesägt genannt, endigen sie in verschiedener Höhe ringsum die Spitze, so nenne ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 47 ich die Spitze gedornt oder gehaart. Sehr selten sind die s. g. ähren- formigen Borsten, die bei einigen Arten unter den Terebelliden ange- troffen wurden. Sie haben das Aussehen als wären sie aus Tiiten, die in einander gestellt sind, aufgebaut worden. Auf Figuren von den dorsalen Haarborsten sind diese oft so ge- zeichnet als wären die Säume an den beiden Seiten der Borste verschie- den gross. Die meisten Verfasser beschreiben auch diese Borsten als ob sie eine konkave und eine konvexe Seite hätten und als ob die konkave Seite den breitesten Saum hätte. Man kann doch gewöhnlich nicht von einer konkaven oder konvexen gesäumten Seite reden. Die gesäumten Seiten der Borsten stehen nämlich rechtwinklig zur Längsrichtung des Wurmkörpers. Die Borsten sind nach hinten gebogen also nach dem Hinterende des Wurmes. Wenn man eine solche Borste unter dem Mikro- skop betrachtet, liest sie gewöhnlich auf der einen gesäumten Seite, und demzufolge werden die beiden Säume unter verschiedenen Gesichts- winkeln gesehen und erhalten so ein Aussehen als ob sie verschieden breit wären. In den ventralen Chætopodien sind hier wie bei den meisten tubi- colen Polychæten die Borsten gewöhnlich häkchenförmige uneini. Bei den meisten Formen sind diese kurzschäftig und plattenförmig. Sie be- stehen demnach aus einem mehr oder weniger drei- oder viereckigen Basalstück und einem oberen zahntragenden Teil. Sie haben also ein von den dorsalen Borsten sehr abweichendes Aussehen. Trotzdem gibt es doch zwischen diesen plattenförmigen uncini und den dorsalen Haar- borsten einige vermittelnde Übergangsformen. So sind die Borsten der ersten ventralen Chætopodien bei Melinna unter den Ampharetiden noch den Haarborsten sehr ähnlich. Sie sind nur relativ kürzer und kräftiger und ihre Spitzen sind ein wenig gebogen. In den ersten ventralen Che- topodien bei Terebellides (Terebellide sensu MALMGREN) sind die Borsten eylindrisch, aber die einfachen, kräftigen Spitzen sind gegen die langen Schäfte gebogen. Die Borsten der übrigen thorakalen, ventralen Che- topodien bei Terebellides wie auch die sämtlichen thorakalen, ventralen Borsten bei Trichobranchus und einigen verwandten Gattungen unter den Terebelliden (sensu MALMGREN) sind sehr ähnlich den «mncini vieler ande- ren Polychetenfamilien wie Capitelliden, Spioniden, Maldaniden, Serpu- liden und andere. Sie haben also einen kraftigen bis zum Boden des Borstensackes sich erstreckenden Schaft. Der obere Teil der Borste ist mit einem grossen, gegen den Schaft winkelrecht gebogenen Zahn ver- sehen, der an seiner Basis von mehreren kleinen Zähnchen umgeben ist. Die Schäfte dieser uncini sind von den Seiten abgeplattet. Auch im Hinterkérper gibt es bei einigen Gattungen langschäftige Hakenborsten. So hat die Terebellidengattung Amæa in den Hinterkürperchætopodien lange stäbchenförmige Borsten, die nahezu ganz in das Chetopodium ein- geschlossen sind, so dass nur ihre Spitzen frei hervortreten. Diese Bor- 48 CHRISTIAN HESSLE sten gleichen also den langschäftigen thorakalen Borsten bei Melinna. Als langschäftige ventrale Borsten muss man auch die s. g. Analhaken bei den Amphicteniden bezeichnen. Sie erinnern etwas an die einfachen ventralen Borsten bei Tercbellides, sie sind nur verhältnismässig kürzer. Diese Analhaken sitzen wie oben erwähnt am ersten Scaphasegment. Sie sind dorsalwärts verschoben, so dass sie auf der Rückenseite zu sitzen kommen. Nach ihrem Platz würde man daher schliessen, dass sie als umgewandelte Haarborsten anzusehen sind. Ich bin doch der Ansicht, dass diese Analhaken urspriinglich ventrale Borsten sind. Dies schliesse ich daraus, dass die jüngsten Haken am weitesten dorsalwärts sitzen, und wie ich später hervorheben werde, ist es für die ventralen Chætopodien typisch, dass die jiingsten Borsten auch die am weitesten dorsal gele- genen sind. Sämtliche Amphicteniden haben auch langschäftige uncini im Vorder- körper. Die Schäfte derselben sind doch nicht so lang wie bei Terebel- lides und Trichobranchus. Der obere zahntragende Teil ist ausserdem erweitert, so dass die Borsten ein keulenförmiges Aussehen erhalten. Die Zähne sind in zwei Gruppen geordnet. Die obere derselben besteht ge- wöhnlich aus zahlreichen grösseren Zähnen, die untere s. g. mediane Gruppe enthält dagegen viele sehr kleine Zähnchen. Neuerdings (1915) hat CAULLERY gezeigt, dass die thorakalen Haken- borsten bei Psta unter den Terebelliden als langschäftig anzusehen sind. Der obere Teil dieser Borsten hat ungefähr dieselbe Form wie die ge- wöhnlichen kurzschäftigen Hakenborsten bei den übrigen Terebelliden. Von dem mehr oder weniger dreieckigen Basalstück dieser thorakalen Borsten bei Pista geht aber ein kräftigeres oder schwächeres chitinöses Anhängsel aus, das sich bis zum Boden des tiefen Borstensackes erstreckt. Die- sen Schaft ‚der thorakalen Hakenborsten bei Pista hat schon v. MAREN- ZELLER (1884) gesehen. Er nannte diese Bildung Muskelfortsatz. Nicht bei allen Pis/a-Arten ist der Schaft gleich kräftig. Bei einigen wies B. P. obesiseta ist der Schaft sehr breit und stark chitinisiert, so dass das Basalstück nur als eine Anschwellung des Schaftes hervortritt. Diese Borsten erhalten dadurch ein Aussehen, das etwas an dasjenige der thora- kalen Borsten bei Trichobranchus und Terebrllides erinnert. Bei anderen ist der Schaft bedeutend dünner und gleicht einen Stab, der vom hinte- ren Rande des Basalstückes ausgeht. Bei der Gattung Eupisia, die mög- licherweise mit Pista in eine Gattung zusammengeführt werden kann, ist der Schaft auf ein kleines viereckiges Anhängsel reduziert. Bei an- deren wiederum wie bei Pista maculata und flexuosa (= Scione lobata Men. und Axionice flexuosa Men.) ist der Schaft. wie ich gefunden habe, noch ziemlich lang und breit, dagegen ist er sehr schwach chitinisiert, so dass er schwer zu entdecken ist. Nur an seinem vorderen und hinteren Rande ist er mit einer kräftigen Chitinleiste versehen (Taf. III, Fig. 4). Ausser ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 49 Pista hat auch Lanicides n. g. langschäftige Hakenborsten im Vorder- körper. | Bei den meisten Terebellomorphen kann man an den Hakenborsten einen Hauptzahn und an seiner Basis mehrere oder wenigere kleine Neben- zähne wahrnehmen. Bei manchen Amphicteniden und Ampharetiden ist doch der Hauptzahn wenig hervortretend. Im Profil gesehen werden diese letzte- ren Borsten dann mehr oder weniger kammförmig und werden auch pectini- form genannt im Gegensatz zu den übrigen, die als aviculär bezeichnet werden. Die Nebenzähne sind gewöhnlich in Bogenreihen geordnet. Oft fin- det sich doch nur ein Zahn in jeder dieser Reihen. Dieses muss wahrschein- lich auf Reduktion beruhen, denn teils haben ja die langschäftigen uwncini bei Terebellides, die als ursprünglich betrachtet werden müssen, viele Zähnchen in jeder Reihe, teils kann man oft beobachten, dass die älte- ren Borsten der Chætopodien zahlreichere Zähnchen in jeder Reihe als die jüngeren haben. Dieses habe ich selbst manchmal bei den Ampharetiden konstatieren können und GRAVIER (1906) hat das gleiche bei Loimia unter den Terebelliden gesehen. Das Basalstück der plattenförmigen Hakenborsten bei den Terebel- liden trägt an seiner Vorderseite einen Vorsprung, der mit einem sehr zarten Anhängsel versehen ist. v. MARENZELLER (1884) nennt es “Schutz- polster“. Er ist nämlich der Ansicht, dass dieses Anhängsel dazu dienen soll das Tier vor Selbstverletzung durch den grossen Zahn der wncini zu schützen. Oft sieht man auch dass das Anhängsel die: Spitze des Hauptzahnes etuiförmig umgibt. Öfter aber ist dies nicht der Fall, son- dern das “Schutzpolster“ bildet nur eine kleine unregelmässige Erhebung auf dem medianen Vorsprung. Wenn das Anhängsel so klein ist, dass es die Spitze des Hauptzahnes nicht erreicht, kann es natürlich die Haut nicht vor Verletzung durch den Zahn schützen. Das Anhängsel ist auch nicht mit Muskeln versehen, es kann demnach nicht von der Spitze abgezogen werden, wenn die Borste angewendet werden soll, und kann auch nicht auf die Spitze zu bewegt werden. Darum glaube ich auch mit de SainT-Josepx (1894), dass v. MARENZELLERS Ansicht nicht rich- tig ist. Ein wenig wahrscheinlicher scheint mir de Saint-Josepus Ansicht. Er sieht in dem Anhängsel ein Organ zur Fixation der Borste. Doch glaube ich, dass dies höchstens nur als eine Nebenfunktion aufzufassen ist. Sicherlich werden die wncini hauptsächlich durch die langen Stütz- fäden (siehe unten!) in Lage gehalten. Möglicherweise ist dieses Anhängsel nur als ein rudimentäres Organ anzusehen und homolog mit den Anhängseln, die sich an derselben Stelle bei den Borsten der Maldaniden und anderer Familien befinden oder mit den grossen kapuchonartigen Bildungen der Capitelliden- und Spioniden- borsten. Von den unteren vorderen und hinteren Ecken der kurzschäftigen Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 5. 4 50 CHRISTIAN HESSLE uncini der Ampharetideu und ee mn gehen die s. g. Stützfäden aus (Taf. III, Fig. 1, 2). CLAPARÈDE (1869) nahm an, dass Fe fadenförmi- gen rhin chitinisierte Muskeln seien. en Fauve. (1897) glaubte, dass sie aus Muskeln entstanden seien. Es ist sehr leicht zu sehen, dass diese Stützfäden aus Chitin bestehen. Da man aber keine chitinisierte Muskeln von anderen Tiergruppen kennt, schienen mir die Erklärungen von CLAPARèDE und Fauve. sehr wenig befriedigend. Ich glaube auch die Ansichten dieser Verfasser widerlegt zu haben. Das hintere Anhängsel ist stets länger als das vordere. Die Stützfäden sind auch immer länger im Hinterkörper als im Vorder- körper. Letzteres beruht, wie ich gleich zeigen werde, darauf, dass die ventralen Chætopodien im Hinterkörper höher sind als im Vorderkörper. Es ist auch leicht sich zu überzeugen dass diese Stützfäden zu ihren Borsten gehören und als Teile derselben anzusehen sind. Die Borsten gehen nämlich ohne jede Fuge in die Stützfäden über. Falls diese Fäden selbständige Organe wären, würde man natürlich eine Anheftungslinie zwischen denselben und der Borste sehen. Bei den Terebellomorphen wie bei allen anderen Polycheten ra sowohl die dorsalen Haarborsten wie die ventralen Hakenborsten in Borsten- säcken. Auch die vorerwähnten Stützfäden sind also in den Borsten- säcken eingeschlossen und da es in diesen Säcken keine Muskeln gibt können natürlich die Fäden nicht aus solchen gebildet sein. Die Zellen die die Hakenborsten absondern, liegen nicht an der Oberfläche des Chætopodiums, sondern in seinem Inneren in den Borstensack eingesenkt. In Cheetopodien, die ihre volle Entwicklung erreicht haben, sieht man das Bildungscentrum der Borsten ziemlich weit unterhalb der Oberfläche an der dorsalen Wand des Borstensackes. Hier werden auch die Haken- borsten ausgebildet und steigen dann zur Oberfläche empor. Während dieser Wanderung entwickeln sich die Stützfäden. Ihre Bildung stelle ich mir so vor, dass die borstenbildende Zelle, wenn die eigentliche Hakenborste ausgebildet ist, aufhört Chitin abzusondern ausser von den Teilen, die an den vorderen und hinteren Ecken der Hakenborste liegen. Auf Taf. III, Fig. 3 sieht man eine Hakenborste, die eben ausgebildet ist und deren vordere und hintere Ecken im Begriff stehen sich in die Stützfäden zu verlängern. Die Borste steht also durch diese Fäden stets mit ihrer Bildungszelle in Verbindung. Während die Borste nach der Oberfläche heranwächst, senkt sich aber ihre Bildungszelle allmählich bis zum Boden des Borstensackes. Diese Bewegung der Bildungszelle ist doch wahrscheinlich keine aktive, sondern kommt dadurch zu Stande, dass die Wand des Borstensackes sich herunterbuchtet. Durch diese Herabsenkung der Bildungszelle erhalten die Stützfäden die beträchtliche Länge, die sie in älteren Chætopodien haben (Taf. III, Fig. 1, 2). Doch ist es gewöhnlich nur der hintere Faden, der bis zum Boden des Borsten- sackes reicht, der vordere ist gewöhnlich viel kürzer. Dies rührt natür- | | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 91 lich davon her, dass der vordere Teil der Bildungszelle früher aufhört Chitin zu secernieren als der hintere. Im Vorderkörper sind die Borsten- säcke viel weniger tief als im Hinterkörper. Daneben sind die Chæto- podien im Vorderkörper wie erwähnt nicht so hoch wie im Hinterkörper. Daraus wird es erklärlich, dass die Stützfäden im Vorderkörper viel weniger entwickelt sind als im Hinterkörper. | Eine sehr schöne Übergangsform zwischen kurzschäftigen und lang- schäftigen Hakenborsten zeigen, wie schon erwähnt, die thorakalen Borsten bei Pista maculata und Pista flexuosa. Zu den obigen Ansichten von der Entstehung und Entwicklung der Stützfäden war ich bereits gekommen, bevor ich die Borsten bei den bei- den genannten Pista-Arten näher untersucht hatte. .Das Aussehen der Borsten dieser Arten bestätigt aber sehr hübsch die Ansichten, die ich vorstehend hervorgehoben habe. Der Schaft der thorakalen Borsten bei Pista maculata und flexuosa ist wie erwähnt sehr wenig chitinisiert und ganz hyalin, so dass er schwer wahrzunehmen ist. Er hebt sich ziem- | lich scharf von dem kräftig chitinisierten Basalstück ab. Von der vor- deren und hinteren Ecke des Basalstückes geht aber eine Chitinleiste aus (Taf. III, Fig. 4). Die hintere dieser Leisten bildet den verdickten hinteren Rand des Schaftes, die vordere Leiste bildet den vorderen Rand des oberen etwas erweiterten Teiles des Schaftes. Denkt man sich, dass der Schaft ganz verschwindet, so dass nur der vordere und hintere Rand zurückbleibt, so erhält ja diese Hakenborste ganz das Aussehen einer gewöhnlichen kurzschäftigen Hakenborste mit vorderen und hinteren Stützfäden. Die Funktion dieser Stützfäden ist sicherlich die eine Stütze für das Chætopodium zu sein. Daneben werden die wncini durch dieselbe besser festgehalten. Im Gegensatz zu den Borsten der dorsalen Cheetopodien sind von den. Borsten der ventralen Chætopodien in der Regel die am meisten ventral gelegenen die ältesten. Bei jungen ventralen Chetopodien sieht man also in den ventralen Teilen ausgebildete wncint an der Oberfläche des Chætopodiums, mehr dorsal beobachtet man voll ausgebildete Haken- borsten, die doch noch nicht die Oberfläche erreicht haben, und noch mehr dorsal findet man im Inneren des Chætopodiums uncini in verschie- denen Entwicklungsstadien (Taf. III, Fig. 1). Eine Ausnahme in dieser Hinsicht bilden, wie ich gefunden habe, die ventralen Borsten bei einer oder möglicherweise einigen T’helepus- Arten unter den Terebelliden. Bei den meisten Terebellomorphen stehen | ja die Hakenborsten auf der Oberfläche des Chætopodiums in einer oder | | bei gewissen Terebelliden in zwei geraden Linien. Bei der vorgenannten Thelepus-Art dagegen bilden die Hakenborsten auf der Oberfläche der meisten Chætopodien einen mehr oder weniger vollständigen Kreis (Taf. III, Fig. 5, 6, 7). Dies beruht wahrscheinlich darauf, dass der Keim- 52 | CHRISTIAN HESSLE platz der Hakenborsten hier nicht wie bei den übrigen Formen bei der fort- schreitenden Entwicklung des Chætopodiums geradlinig dorsalwärts ver- schoben wird, sondern sich kreisférmig bewegt beständig Borsten pro- duzierend. Wie bei den meisten tubicolen Polychæten, ist auch bei den Tere- bellomorphen die Haut sehr drüsenreich. Besonders ist der Vorderkérper mit mehreren Drüsenkomplexen versehen. Fauven (1897) hat die Drüsen bei den Ampharetiden untersucht, und die verschiedenen Formen von Drüsenzellen, die er bei dieser Familie gefunden hat, kommen auch bei Amphieteniden und Terebelliden vor. Am meisten entwickelt sind die Drüsen auf der ventralen Seite der Vorderkörpersegmente, wo sie grös- sere Drüsenfelder, die s. g. Bauchschilder, bilden. Ich benutze hier dieses Wort in demselben Umfang wie FAuvEL also um die ganze drüsen- reiche Bauchseite der Segmente zu bezeichnen. MALMGREN (1865) und spätere Verfasser verstehen unter Bauchschildern nur die durch zwei Längsfurchen begrenzten Mittelpartien der Bauchseiten der Vorderkörper- segmente. Diese Teile nenne ich in dieser Arbeit Bauchplatten. Solche kommen bei Amphicteniden und bei den meisten Terebelliden vor. Bei den Ampharetiden wie bei Terebellides und Trichobranchus fehlen sie ganz. Bei den Polycirrinen unter den Terebelliden sind sie sehr klein. Dieses muss sicherlich hier als eine Reduktionserscheinung angesehen werden. Die Verminderung der Bauchplatten bei den Polycirrinen beruht wahr- scheinlich darauf, dass die Seitenteile der Bauchschilder hier ausseror- dentlich drüsenreich und ausserdem oft polsterartig aufgetrieben sind. Ich nenne diese Bildungen Seitenpolster (Taf. V, Fig. 1). Bei sämtlichen Amphicteniden und bei den meisten Ampharetiden und Terebelliden sind die Bauchschilder mit sehr grossen Zellen ver- sehen, die weit in die Körperhöhle hineinragen. Diese birnförmigen Riesenzellen sind von Favven (1897) näher beschrieben und ich habe sie hier nur erwähnt, weil ich glaube, dass sie einen systematischen Wert besitzen. Der Kürze halber werde ich sie Bauchriesenzellen nennen. Erwähnenswert sind auch die grossen kolbenförmigen inneren Drüsen bei den Amphicteniden, die FAuveL (1903) untersucht hat. Sie sitzen je eine an jeder Seite des vierten oder des fünften und sechsten Segments. Fauvez nennt sie Cementdriisen (glandes cémentaires). Sein Unter- suchungsmaterial war hauptsächlich Pectinaria (Lagis) koreni. Bei dieser Art sitzen die rundlichen, in die Körperhöhle ein wenig hineinragenden Drüsen an den Seiten des vierten Segments. Sie bestehen aus hohen, cylindrischen Zellen, die um einen Hohlraum geordnet sind. Dieser Hohl- raum mündet durch einen Kanal in der Nähe der ersten Kieme. Die Drüsen sind von kräftigen Muskeln umgeben. Ganz dieselben Drüsen habe ich bei allen anderen von mir unter- suchten Amphicteniden gefunden, ausgenommen bei Petta pusilla. Auch bei dieser kommen zwar Organe vor, die als Cementdriisen und homolog ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORHPEN POLYCHÆTEN De © mit den bei Pectinaria koreni anzusehen sind. Sie haben aber bei Petta ein anderes Aussehen und ausserdem sind es hier vier, je eine auf jeder Seite des fünften und sechsten Segments (Taf. IV, Fig. 1, 2). Die Drüsen sind bei Pefta mehr birnförmig und sind erheblich grösser als bei Pecti- naria. Sie ragen auch so weit in die Körperhöhle hinein, dass die Drü- sen der beiden Seiten nahezu in der Mitte der Körperhöhle zusammen- stossen. (Mit Körperhöhle meine ich hier natürlich nicht die Celomhöhle. Die Drüsen liegen ganz ausserhalb des Cœloms.) Die Zellen, die diese Drüsen bei Petta aufbauen, sind auch von denjenigen der Drüsen bei Pectinaria verschieden. Bei der letzteren Gattung sind sie cylindrisch und ihre Kerne liegen in ihren oberen Teilen also in den peripheren Teilen der Drüsen. Bei Petia sind die Zellen erheblich länger und kolben- förmig und ihre Kerne liegen im zentralen Teil der Drüse. Der Hohl- raum der Drüsen ist sehr eingeengt und mündet durch einen Kanal ein- wenig hinter der zweiten Kieme und dem ersten Borstenhöcker. Bei Pelta sind die Drüsen nicht von Muskeln umgeben. Das Sekret der Drüsen ist sowohl bei Petta als bei Pectinaria körnig und färbt sich mit Eosin rot. Fauvez (1903) hat gezeigt, dass dieses Sekret als Kittsubstanz bei dem Röhrenbau der Amphicteniden dient. Das Baumaterial besteht hauptsächlich aus Sandkörnern. Die Röhren, die Petta baut, bestehen immer aus bedeutend grösseren Sandkörnern als die Rôhren der Pectinaria. Dies wird naturgemäss dadurch erklärlich, dass die Cementdriisen bei Petta grösser und zahlreicher sind als bei Pec- tinaria. Auch bei Melinna unter den Ampharetiden habe ich zwei Drisen gefunden, die den vorgenannten bei den Amphicteniden ähnlich gebaut sind. Diese Driisen liegen an der äusseren Seite der beiden Haken, die bei Melinna auf der Riickenseite hinter den Kiemen sitzen. FAUVEL (1897) glaubt, dass diese Haken homolog mit den Palæen anderer Formen sind, und dass sie dem dritten Segment angehéren. Ich bin doch der Ansicht, dass diese Haken die umgewandelten Parapodien des im übrigen reduzierten vierten Segments repräsentieren. Diese Ansicht basiere ich darauf, dass das Diaphragma (siehe unten!) von einer Linie ausgeht die dicht hinter den Haken liegt; ausserdem münden zwei Kiemen vor und zwei hinter den Haken in die Körperhöhle hinein. Da aber das Diaphragma bei allen Ampharetiden zwischen dem vierten und fünften Segment steht, und die Kiemen, die ja bei den Ampharetiden am zweiten bis zum fünften Segment stehen, in der Regel hinter den Parapodien in dem Segment, zu welchem sie gehören, in die Körperhöhle einmünden, kann ich nicht anders sehen als, dass diese Haken einem vierten Segment angehören miissen. Die Haken bestehen aus einem breiten Basalstiick und einem oberen gebogenen Teil. Dieser obere Teil ist mit einem Kanal versehen (Taf. IV, Fig. 4hk). Dieser ist dadurch gebildet, dass die Ränder des Hakens 54 CHRISTIAN HESSLE sich zusammengerollt haben, so dass zuerst eine offene Rinne entsteht und schliesslich ein geschlossener Kanal, der an der Spitze des Hakens mündet. Das Basalstiick des Hakens ist durch eine wallförmige Erhe- bung der Körperoberfläche umgeben. Die Drüsen sitzen an der Aussenseite der Basalstücke, je eine an jedem Haken (Taf. IV, Fig. 3, 4). Jede Drüse besteht aus grossen, cy- lindrischen, schlauchförmigen Zellen. Diese sind um einen Hohlraum geordnet. Von diesem Hohlraum geht ein Ausführungsgang aus, der mit dem obengenannten Kanal im Haken in Verbindung steht. Die Kerne der Zellen liegen peripherisch. Das Sekret färbt sich wie bei den Am- phieteniden mit Eosin rot und ist auch wie bei diesen kérnig. Um die ganze Drüse laufen kräftige Muskeln. Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass diese Drüsen bei Melinna homolog mit denjenigen der Amphicteniden sind. Sie sind ja ganz wie diese gebaut, nur dorsalwärts verschoben. Ob sie bei Melinna auch dieselbe Funktion haben wie bei den Amphic- teniden, ist doch nicht ebenso sicher. Die Kiemen der terebellomorphen Polychæten sind wohl wahr- scheinlich von Parapodialcirren abzuleiten. Im allgemeinen sitzen sie ja paarweis auf der Rückenseite der zweiten und folgenden Segmente. Bei den Amphicteniden sind es aber nur zwei und sitzen weit nach den Seiten des vierten und fünften Segments in gleicher Höhe mit den Parapodien der folgenden Segmente. Am zweiten und dritten Segment fehlen Kie- men, diese Segmente haben aber jederseits einen kleinen Cirr, und es kann wohl kaum ein Zweifel darüber obwalten, dass, wie D. NıLsson (1912) schon hervorgehoben hat, diese Cirren mit Kiemen homolog sind, obgleich sie keine Blutgefässe vom Herzen bekommen. | Sehr ursprüngliche Kiemen hat Trichobranchus. Sie sind einfach und eirrenförmig und nicht mit einander vereinigt. Die Gattung Jsolda ausgenommen haben sämtliche Ampharetiden auch nur eirrenförmige Kie- men, aber sie sind hier stets mit einander verwachsen, so dass sie von einem einzigen oder von zwei Segmenten auszugehen scheinen. Die Basalteile zu einem einzigen Stiel vereinigt haben die vier Kiemen der Gattung Terebellides. An diesem Stiel sitzen die oberen kammförmigen Teile der Kiemen. Um ihre Oberfläche zu vergrössern haben die Kiemen der Terebello- morphen zwei verschiedene Wege eingeschlagen. Die Oberflächenver- orüsserung ist nämlich entweder so zu Stande gekommen, dass die ein- fachen Kiemen sich gefaltet haben, oder so, dass sie sich verzweigt haben. Auf dem ersten Wege ist die Kiemenform bei den Amphicteniden und bei Terebellides erreicht worden. Dass die Lamellen der kammförmigen Kie- men dieser Formen nur grosse Querfalten sind, ist leicht an den Spitzen der Kiemen zu sehen. Hier werden nämlich die Lamellen immer nied- riger und niedriger um schliesslich in kleine Falten überzugehen. Eine Zwischenform zwischen den Kiemen der Terebellides und Trichobranchus ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN D9 findet sich bei der diesen beiden nahestehenden Gattung Octobranchus. Bei dieser sind die Kiemen wie bei Terebellides in einen deutlichen Stiel und einen oberen zungenförmigen Teil geteilt. Dieser obere Teil ist doch nicht wie bei Terebellides mit hohen Lamellen besetzt, sondern nur mit ziemlich niedrigen Querfalten versehen (Taf. I, Fig. 15). Auf dem anderen Wege, also durch Verzweigung, ist die Oberflächen- vergrösserung bei einem Teil der Kiemen der Gattung Jsolda unter den Ampharetiden und wahrscheinlich auch bei den meisten kiementragenden Terebelliden erreicht worden. Bei Jsolda sind die beiden äusseren Kie- men in jeder Gruppe fadenförmig wie bei allen übrigen Ampharetiden, dagegen sind die beiden inneren mit einfachen Seitenzweigen versehen, wodurch diese Kiemen ein federförmiges Aussehen erhalten. Bei den meisten Terebelliden sind die Kiemen baumförmig. Sie sind also mit einem Stiel versehen, der sich in mehrere Hauptäste verzweigt. Diese Hauptäste können sich dann wieder mehrfach verzweigen. Wie man die Kiemen bei Thelepus und verwandten Gattungen unter den Terebelliden zu denken hat, ist nicht ganz leicht zu entscheiden. Die Kiemen dieser Gattungen bestehen aus einfachen Fäden, die in einer Querreihe jeder- seits der ersten Segmente angeordnet sind. Am wahrscheinlichsten ist wohl doch, dass diese Kiemen sich aus baumförmigen dadurch entwickelt haben, dass ihre Stiele sich ausserordentlich verkürzt und nach den Seiten verbreitert haben. Was das Nervensystem anbelangt, so hat D. Nizsson neuerdings (1912) diesem eine eingehende Untersuchung gewidmet. Sein Unter- suchungsmaterial waren hauptsächlich Amphicteniden. Das Nervensystem ist aber bei den Terebellomorphen in den meisten Punkten übereinstim- mend, so dass die Schlussfolgerungen, zu welchen er betreffs des Nerven- systems bei den Amphicteniden kommt, auch in mehreren Hinsichten für die übrigen Terebellomorphen ihre Gültigkeit haben. So besteht die Bauchganglienkette bei allen hierhergehörenden Formen aus zwei dicht an einander liegenden Strängen, die in jedem Segment durch eine Gang- lienanschwellung mit einander verbunden sind. Die Bauchganglienkette ist jedoch bei den Ampharetiden und Terebelliden nicht so frei wie bei den Amphicteniden, sondern ist oft in ihrer ganzen Länge mit dem Epithel der. Bauchseite verwachsen. Von jedem Bauchganglion, das erste ausge- nommen, gehen seitliche Segmentalnerven aus. Von den vorderen gehen nur ein Paar Nerven aus, von den folgenden aber zwei oder drei Paare. Was das Gehirn anbelangt so hat Nırsson geglaubt in diesem die drei Gehirnteile, die Racovırza (1896) für mehrere andere Poly- cheten als typisch angibt, wiedergefunden zu haben. Ich will nicht bestreiten, dass die Terebellomorphen, wie andere Polychæten, ein Vorder-, Mittel- und Hintergehirn haben, ich kann jedoch nicht so deutliche Grenzen zwischen denselben finden, wie Nızssox angibt. Ich glaube daher, dass man vorsichtig sein muss bei der Homologisierung 56 CHRISTIAN HESSLE der Teile des Terebellomorphengehirns mit den Hirnteilen der übrigen Polycheten. Das Gehirn ist hier bei den Terebellomorphen sehr ge- drungen und auf einen bandförmigen Streifen oberhalb des Pharynx re- duziert. Sicherlich entspricht die hinterste Partie dieses Streifens dem Hintergehirn anderer Polychæten. Dies kann man daraus schliessen, dass dieser Teil des Gehirns mit den Nucalorganen in Verbindung steht. Die Nucalorgane sind hier einfache, rinnenférmige Vertiefungen, die mit flimmerndem Sinnesepithel versehen sind. Häufig ist, wie bei den Am- phicteniden und Ampharetiden, der hintere Rand der Nucalorgane etwas erhöht. Bei Thelepus und verwandten Gattungen unter den Terebelliden sind die beiden Nucalorgane zu einer einzigen flimmernden Rinne ver- schmolzen. Bei den meisten Terebelliden fehlen die Nucalorgane aber ganz, ob diese Formen auch eines Hintergehirns entbehren, ist doch nicht leicht zu entscheiden. Das Mittelgehirn wird dadurch gekennzeichnet, dass die Schlundkommissur von demselben ausgeht. Was das Vorder- gehirn der Terebellomorphen anbelangt, so ist wohl anzunehmen, dass der vordere Rand des Gehirnstreifens derselben dem Vordergehirn der anderen Formen entspricht. Aber distinkte Grenzen zwischen dem Vor- dergehirn und dem Mittelgehirn kann ich ebenso wenig finden wie solche zwischen dem Mittelgebirn und dem Hintergehirn. Daraus folgt natür- lich auch dass man nicht mit Sicherheit entscheiden kann, von welchen Gehirnteilen die verschiedenen Kopfteilen innerviert werden. D. NILSSON gibt an, dass die Tentakeln vom hinteren Rande des Vordergehirns innerviert werden und homologisiert sie daher mit den Palpen der erranten Formen. Nach meiner Ansicht können die Tentakel- nerven ebenso wohl aus dem Mittelgehirn entstammen. Die Nerven zur Membran oberhalb der Tentakeln stammen nach Nizsson aus dem Mittel- gehirn und er glaubt daher, dass diese Membran den verschmolzenen Antennen anderer Polycheten entspricht und nennt sie demnach Anten- nularmembran. Dies ist nicht unmöglich, ich glaube jedoch dass unsere heutige Kenntnis noch allzu unvollständig ist um solche weitgehende Homologisierungen zu ziehen. Ich schlage daher hiermit den Namen Tentakelmembran anstatt Antennularmembran für die Membran oberhalb der Tentakeln vor. Nach Ninsson gehen bei den Amphicteniden vom Gehirn zwei mitt- lere Nerven nach den Tentakeln und zwei Paar seitliche nach der Ten- takelmembran. Ganz die nämlichen glaube ich bei den Ampharetiden gesehen zu haben. Die Kopfnerven sind bei den Ampharetiden jedoch erheblich schwerer zu untersuchen als bei den Amphicteniden, da sie gegen die umliegenden Gewebe wenig begrenzt sind und der Kopf hier bei den Ampharetiden sehr drüsenreich ist, wodurch die Färbung der Nervengewebe erschwert wird. Die Tentakelmembran ist bei den Am- pharetiden durch zwei longitudinale Furchen in drei Partien geteilt. Der mittlere Teil wird von den beiden inneren die beiden äusseren Teile von den äusseren Membrannerven innerviert. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN a) Die Tentakelmembran fehlt nahezu ganz bei den Terebelliden. Dieses Organ ist hier nur durch einen erhöhten Rand hinter den Tentakeln repräsentiert. Die Tentakein werden bei den Terebelliden nicht durch zwei Hauptnerven innerviert, sondern bei sämtlichen Terebelliden gehen vom vorderen hand des Gehirns zahlreiche kleine Nerven nach den Ten- takeln. Dieses Verhalten ist wohl als ein sekundäres aufzufassen und dadurch zu Stande gekommen, dass die beiden Hauptnerven sich schon beim Austritt aus dem Gehirn geteilt haben. Die meisten Terebellomorphen sind mit Augen versehen. Diese sind sehr einfach gebaut und bestehen nur aus einer Ganglienzelle und einer diese becherförmig umgebenden Pigmentzelle. Entweder finden sich nur zwei solche Augenpunkte im Gehirn oder auch sind die Augenpunkte sehr zahlreich und über das ganze Gehirn verteilt. Wie NILSSON bezeichne auch ich das Buccalsegment, also das Seg- ment in welchem die beiden Zweige der Schlundkommissur sich vereini- gen, als das erste. Damit will ich nicht sagen, dass dieses Segment auch ursprünglich das erste ist. Es lässt sich ja gut denken, dass hier, wie bei mehreren anderen Polycheten, ein oder einige Segmentalganglien mit dem Gehirn verschmolzen sind. Bezeichnen wir das Buccalsegment als das erste, so wird das paleentragende Segment der Amphicteniden und Ampharetiden das zweite. Demselben Segment gehören das erste Cirrenpaar der Amphicteniden, und das erste Kiemenpaar der anderen Formen an. | Bei allen hierhergehörenden Formen ist die Cœlomhôühle sehr gleich- artig entwickelt. Bei allen sind die Dissipimenten sehr zurückgebildet. Am besten beibehalten sind sie im Hinterkörper. Hier kommen sie gewöhnlich zwischen sämtlichen Segmenten vor. Es gibt doch Formen wie z. B. Terebellides, bei welchen sie nur zwischen den allerhintersten Segmenten beibehalten sind. Im Vorderkörper fehlen die Dissipimenten fast vollständig. In der Regel ist hier nur ein einziges vollständig bei- behalten. Dieses steht entweder zwischen dem vierten und fünften oder zwischen dem dritten und vierten Segment. Dieses Dissipiment ist das s. g. Diaphragma. Es bildet die Scheidewand zwischen der vorderen und hinteren Thorakalkammer, d. h. den zwei Abteilungen der Cœlom- höhle im Vorderkörper. Zwischen dem vierten und fünften Segment steht das Diaphragma bei den Ampharetiden und Terebelliden, zwischen dem dritten und vierten bei den Amphicteniden. Bei Petta unter den Amphicteniden kommt doch auch ein unvollständiges Dissipiment zwischen dem vierten und fünften Segment vor. Bei den Ampharetiden kann man auch zwischen den Segmenten der vorderen Thorakalkammer rudimentäre Dissipimenten wahrnehmen. Besonders deutlich sind sie bei Amphzeteis zu sehen (Fauvez 1897). Als reduzierte Dissipimenten sind auch die Membrane anzusehen, die die Trichter der Nephridien mit den Körper- seiten verbinden. 58 CHRISTIAN HESSLE Da das Diaphragma oft sehr diinn und zerbrechlich uud daher schwer zu beobachten ist, ist es sehr erklärlich, dass sowohl E. Meyer (1887) als Fauvez (1897) es nicht richtig placiert haben. MEYER gibt an, dass das Diaphragma bei den Terebelliden zwischen dem vierten und fiinften Segment und. sowohl bei den Ampharetiden als bei den Amphicteniden zwischen dem dritten und vierten Segment steht. FAUVEL nimmt an, dass es zwischen verschiedenen Segmenten in den verschiedenen Gattungen der Ampharetiden placiert ist. Auf Mikrotomschnitten ist seine Inser- tionslinie doch ziemlich leicht zu verfolgen, und ich habe nach dieser Methode seine wahre Lage bestimmen können. | Die Anheftungslinie des Diaphragmas um den Oesophagus ist gewöhn- lich mehr oder weniger nach hinten verschoben, so dass das Diaphragma ein trichterförmiges Aussehen bekommt. Sehr deutlich ist dies bei Tere- bellides zu sehen. Bei den Terebelliden ist das Diaphragma mit nach hinten gerichteten muskulösen Blindsäckchen versehen. Ein grosses solches hat auch Melinna unter den Ampharetiden. Die Funktion dieser Blindsäckchen ist, wie Mryer (1887) hervorgehoben hat, sehr wahrschein- lich die das Ausstrecken der bei diesen Formen besonders langen Fühler zu ermöglicben. Bei der Zusammenziehung dieser Blindsäckchen wird der Raum vor dem Diaphragma vermindert und die Körperflüssigkeit in die Fühler getrieben. Bei allen ist das Diaphragma mit Muskeln ver- sehen und bei den Amphicteniden und den Ampharetiden, die ja kürzere Fühler haben, genügt sicherlich eine einfache Zusammenziehung des Dia- phragmas selbst um die Fühler auszustrecken. Der Darmkanal ist von Prof. Wırzn (1885) näher untersucht wor- den. Nur bei einigen Gattungen, wie Melinna, Thelepus und einigen anderen, ist der Darmkanal nahezu gerade. Gewöhnlich bildet er einen oder einige grössere oder kleinere Biegungen, besonders konstant ist eine kleine Biegung an der Grenze zwischen dem Magen und dem eigentlichen Darm. Bei Artacama und einigen Polycirrinen unter den Terebelliden ist der Darmkanal in einer grossen Windung angelegt. Mehrere solche Windungen bildet der Darmkanal bei den Amphicteniden (Wır£x 1885). Ursprünglich kann man vier Abteilungen am Darmkanal wahrneh- men: Pharynx, Oesophagus, Magen und den eigentlichen Darm. (Ich folge hier den Benennungen von Prof. Wırrn. Brasi (1904) hat für die Am- phicteniden eine andere Einteilung des Darmkanales. Die von Prof. Wir£n gegebene scheint ‚mir doch geeigneter um die Teile des Darm- kanals der verschiedenen hierhergehörenden Familien unter einander zu vergleichen.) Bei den meisten Terebelliden (sensu MALMGREN) ist der Magen in zwei Abteilungen, Chitin- oder Muskelmagen und Drüsenmagen, eingeteilt. Von diesen hat der Drüsenmagen denselben histologischen Bau wie der einfache Magen der Ampharetiden und Amphicteniden. Bei Trichobranchus fehlt aber, wie ich gefunden habe, der Muskelmagen (Taf. IV, Fig. 6). Diese Gattung hat also einen Darmkanal, der im grossen DU 6D ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN Cy ganzen dem der Ampharetiden gleicht. Die Verdauungsorgane der Tricho- branchus gleichen aber auch denjenigen der Terebellides in hohem Grade. Der vordere Teil des Magens bei Trichobranchus ist nämlich wie der Drüsenmagen bei Terebellides mit grossen Falten versehen. Diese Bil- dungen bei Terebellides sind früher von Stern (1883) und. Prof. Wirin (1885) beschrieben worden. Sie haben doch diese Faltenbildungen nicht ganz richtig aufgefasst. Legt man Längs- und Querschnitte durch den Trichobranchus, so findet man unschwer, dass der Magen hier an jeder Seite der Oesophagialmiindung vorgewölbt ist, zwei grosse Seitenkammern bildend (Taf. IV, Fig. 7). Unterhalb des Oesophagus stossen die media- nen Wände der Seitenkammern an einander. Von diesen Wänden ragen hohe Falten in jede Kammer hinein. Hierdurch werden die ursprünglich einfachen Hohlräume der Seitenkammern in Fächer abgeteilt. Einwenig hinter den Mündungen der Seitenkammern ist die Wand des Magens bei Trichobranchus jederseits mit einer dorsiventralen, nach innen gerichteten Falte versehen (Taf. IV, Fig. 6 f'). Diese beiden Seitenfalten laufen etwas schräg von vorn nach hinten und vereinigen sich auf der Ventral- seite des Magens zu einer einzigen, longitudinalen Falte, die nach dem hinteren Ende des Magens verläuft. Wie erwähnt sind die vorderen Seitenkammern des Magens bei Tere- bellides ganz wie diejenigen des Magens bei Trichobranchus entwickelt (Taf. IV, Fig. 8, 9). Nur sind die Seitenkammern bei Terebellides ver- hältnismässig grösser als bei Trichobranchus. Ausserdem sind die Falten erheblich höher, so dass die einzelnen Fächer, in welche die Seiten- kammern eingeteilt sind, bei Terebellides tiefer werden. Auch bei der Gattung Octobranchus, die Trichobranchus sehr nahe steht, ist der Magen, wie ich gefunden habe, mit zwei vorderen Seiten- kammern versehen (Taf. IV, Fig. 10). Bei dieser Gattung sind sie jedoch nicht durch Falten in Fächer eingeteilt, Aber auch bei gewissen Am- pharetiden, wie bei Ampharete und verwandten Gattungen, sind, wie Fauve. (1897) gezeigt hat, ganz ähnliche Bildungen entwickelt. Sie sind nur hier nicht so gross und auch nicht mit Falten versehen. Ausser in den oben erwähnten Hinsichten gleicht der Darmkanal der Gattung Trichobranchus demjenigen der Gattung Terebellides auch darin, dass der untere Teil des Oesophagus bei Trichobranchus von dem- selben eigentiimlichen netzförmigen Bindegewebe umgeben ist wie bei Terebellides (WirEN 1885), (Taf. IV, Fig. 6, 7, 8, 9). Bei den meisten Terebelliden sind der Drüsenmagen und der Chitin- magen ziemlich langgestreckt. Bei T'erebellides und Octobranchus aber sind die Magenabteilungen sehr verkürzt. Bei diesen beiden Gattungen ist der Chitinmagen auch ziemlich englumig (Taf. IV, Fig. 11). Erwähnenswert ist der eigentümliche innere Blindsack des Magens bei Amphicteis und verwandten Gattungen unter den Ampharetiden (Taf. IV, Fig. 5). Dieser Blindsack ragt weit in den Magen hinein und mündet 60 CHRISTIAN HESSLE durch eine quergestellte Offnung an der Ventralseite des Magens (WIRÉN 1885). Dieser Blindsack hat sich wohl wahrscheinlich aus einer Quer- falte der ventralen Magenwand entwickelt. Das Blutgefässsystem besteht bei sämtlichen Terebellomorphen aus einem, den Magen und Darm umgebenden, Blutsinus, einem von diesem an der Grenze zwischen Oesophagus und Magen ausgehenden Herzen, das die Gefässe für die Kiemen entsendet, aus einem Bauchgefäss und schliesslich aus Gefässen, die das Bauchgefäss mit den Kiemen und dem Darmblutsinus verbinden (Wiréx 1885). | Bei einigen Terebelliden (Leena und verwandte Gattungen und ‚sämtliche Polycirrinen) fehlen die Kiemen. Hierdurch ist auch das Blutge- fässsystem etwas verändert worden. Bisher hat man nach CLAPAREDE (1864) geglaubt, dass das Blutgefässsystem bei den Polycirrinen fehle. Dass diese Formen doch wirklich ein Blutgefässsystem haben, ist un- schwer auf Mikrotomschnitten zu sehen. Von aussen oder mit Dissektion hält es doch schwer dieses Organsystem bei den Polycirrinen wahrzu- ‚nehmen. Dies rührt daher dass die Gefässe bei diesen Formen sehr dünn sind und das Blut nahezu ungefärbt ist. Da die Polycirrinen, so viel ich weiss, bisher nicht mit der Schnittmethode untersucht worden sind, ist es daher erklärlich, dass auch ihr Blutgefässsystem der Beob- achtung entgangen ist. | Durchmustert man aber eine Schnittserie, so findet man, dass die Polycirrinen ein Blutgefässsystem haben, das sich in Prinzip nicht von dem der übrigen Terebelliden unterscheidet. So sieht man bald, dass Darm und Magen hier wie bei den übrigen Formen von einem Blutsinus um- geben sind, der auch einige Gefässe am Oesophagus entsendet. Von der ‘Grenze zwischen Magen und Oesophagus geht das Herz aus. Dieses ist sehr dünn und ausserdem von dem Herzen der übrigen Formen dadurch verschieden, dass ein Herzkörper fehlt. An der Innenseite der Herzwand sitzen doch zahlreiche, rundliche Zellen, die möglicherweise dem Herz- körper anderer Formen entsprechen (Taf. V, Fig. 1, 2 he). Das Herz setzt sich bis zum Kopf fort, wo es sich in zwei Gefässe teilt, die je eines auf jeder Seite des Pharynx zum Bauchgefäss führen. Daneben gibt das Herz im vierten oder fünften Segment jederseits ein Gefäss ab (Taf. V, Fig. 1 sg). Diese Gefässe gehen direkt nach dem Bauchgefäss. Diese zwei Seitengefässe sind wohl wahrscheinlich mit den Kiemenge- fässen anderer Formen homolog. Dass das Bauchgefäss auch bei den Polycirrinen mit dem Darmblutsinus durch Seitengefässe in Verbindung steht, ist wohl sicher. Diese Seitengefässe sind jedoch schwer auf Mikro- tomschnitten zu sehen und um sie nach anderen Methoden zu beobachten hat es mir an Material gefehlt. Ich hoffe doch in Zukunft etwas Nähe- res über das Blutgefiisssystem der Polycirrinen veröffentlichen zu können. Die vorstehend mitgeteilten Resultate meiner Untersuchungen genügen ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 61 doch um zu zeigen, dass das Blutgefässsystem bei den Polycirrinen in der Hauptsache mit dem der übrigen Formen übereinstimmt. | Ebenso wie bei den Polycirrinen gabelt sich auch das Herz bei Leena und verwandten Gattungen im Kopf und steht also hier in direk- ter Verbindung mit dem Bauchgefäss. (Bei den übrigen Formen setzt sich das Herz nicht bis zum Kopf fort, sondern löst sich ganz in den Kiemenarterien auf.) Das Herz gibt auch bei diesen kiemenlosen Gat- tungen Seitengefässe nach dem Bauchgefäss ab. Hier bei Leena und verwandten Gattungen sind es doch jederseits zwei. Das Herz ist bei diesen Gattungen mit einem gut entwickelten Herzkörper versehen. Betreffs der allgemeinen Morphologie und Histologie der Nephridien kann ich mich sehr kurz fassen. Die Resultate der. hübschen Unter- suchungen Mryers (1887) über diese Organe habe ich Gelegenheit gehabt in allen wichtigen Punkten bestätigen zu können. Die Nephridien be- stehen aus einem grossen Trichter und einem längeren oder kürzeren U-förmig gebogenen Ausführungskanal. Sie kommen nur im Vorder- körper vor und ihre Anzahl ist immer ziemlich klein. Die vorderen Nephridien, d. h. diejenigen deren innere Mündungen vor dem Diaphragma liegen, sind von den hinteren verschieden. Ihre Trichter sind in der Regel kleiner und die Schleifen ihrer Ausführungskanäle ragen frei in die Darmkammer hinein. Die hinteren Nephridien dagegen haben verhält- nismässig grössere Trichter und ihre Ausführungskanäle liegen ganz in den Nierenkammern. Nach Meyers Terminologie ist ja die Darmkam- mer der Raum um den Darm, der seitlich von den schiefen Muskeln, die von den Parapodien zur Mitte der Bauchseite durch die Coelomhöhle ziehen, begrenzt wird. Die Räume seitlich von diesen Muskeln sind die Nierenkammern. Meyer hat zuerst gezeigt welche grosse Variabilität die Nephridien dieser Gruppe aufweisen. So ist die Anzahl der Nephridien der einzelnen Gattungen und auch der Arten oft sehr wechselnd. Die relative Länge der Ausführungskanäle der vorderen und hinteren Nephridien ist auch sehr variabel. Bei den meisten Gattungen sind die Nephridien frei von einander. Bei Lanice und Loimia unter den Terebelliden dahingegen haben die äusseren Teile der äusseren Schenkel sich mit einander ver- einigt, so dass ein längslaufender Kanal jederseits gebildet wird, der nur am Diaphragma untergebrochen ist. Diese Kanäle sind wahrschein- lich, wie Meyer hervorgehoben hat, dadurch zu Stande gekommen, dass die blasenförmigen Erweiterungen, die man bei einigen Gattungen (be- sonders Pista) an den äusseren Teilen der äusseren Schenkel beobachten kann, sich seitlich so sehr ausgebreitet haben, dass sie zusammenstossen. Die so etablierten Wände zwischen den einzelnen Nephridien sind dann durchbrochen worden. Ausser diesen von Meyer beobachteten Variationen habe ich einige andere wahrgenommen. Gewöhnlich münden die Nephridien nach aussen 62 CHRISTIAN HESSLE auf Papillen, die bei den dorsalen Chætopodien liegen. Aber bei einer grossen Gruppe der Ampharetiden sind die Mündungen der Nephridien im vierten Segment dorsalwärts verschoben, so dass sie auf Papillen hinter den Kiemengruppen zu liegen kommen. Diese Papillen hat schon Levinsen (1884) gesehen. Er wie die folgenden Verfasser brachte sie doch nicht mit den Nephridien in Verbindung. Bei einigen Gattungen (Anobothrus, Sosane) ist diese Verschiebung der äusseren Mündungen so gross, dass die Nephridien auf einer gemeinsamen Papille auf der Dorsal- seite zwischen den Kiemengruppen münden. (Taf. V, Fig. 3, 4.) Diese Nephridien erinnern also an die Thorakalnephridien der Serpuliden und _ Sabelliden. Bei der von mir aufgestellten Gattung Lanicides unter den Tere- belliden sind die hinteren Nephridien ganz wie bei Lanice und Loimia jederseits durch einen Kanal mit einander verbunden. Bei Lanicides fehlen doch die vorderen Nephridien ganz. Wenigstens gilt dies von der einzigen bisher untersuchten Art dieser Gattung. Auch bei einigen anderen Gattungen der Terebelliden sind die hin- teren Nephridien mit einander in Kommunikation getreten. Diese ist doch hier auf eine ganz andere Art zu Stande gekommen als bei Lanice und verwandten Gattungen. . Bei der Gattung Amphitrite MüLr. legen sich die Schleifen der hinteren Nephridien dicht an einander und zwar so, dass der äussere Schenkel eines vorhergehenden Nephridiums an den inneren Schenkel eines nachfolgenden stösst und mit diesem teilweis verwächst (Textfig. 44. Taf. V, Fig. 5, 6). Eine direkte Kommunikation der Lu- mina der einzelnen Nephridien scheint doch hier noch nicht zu Stande zu kommen. Dies ist aber der Fall bei Terebella. Dadurch dass die Schleifen der Ausführungskanäle hier bedeutend kürzer sind als bei Am- phitrite, stösst nur das hintere Ende einer vorhergehenden Schleife an den vorderen Teil des inneren Schenkels einer nachfolgenden. Wie bei der vorigen Gattung verwachsen nun auch hier die beiden zusammenstossen- den Schleifen mit einander. Hier bei Terebella werden doch die Scheide- wände zwischen den verschiedenen Schleifen durchbrochen, so dass jeder- seits ein Kanal gebildet wird (Taf. V, Fig. 7, 8, 97g). Diese Kanäle sind doch oft nicht vollständig durchgängig. Zwischen einigen Schleifen können nämlich die Scheidewände noch nicht durchbrochen sein. Wie bei Amphitrite sind es auch hier bei Terebella nur die hinteren Nephri- dien die mit einander in Verbindung treten. Die vorderen Nephridien sind bei diesen beiden Gattungen von einander frei und haben lange Schenkel. Ich habe gefunden, dass die Nephridien gute Charaktere für die Systematik abgeben. Auch habe ich bei der vorliegenden Revision der systematischen Einteilung der Terebelliformia der Variabilität der Ne- phridien sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Um die Variabilität besser hervorzuheben habe ich bei jeder Gattung eine schematische Figur über ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 63 ihr Nephridialsystem gezeichnet. Auf diesen Figuren bezeichnet die erobe, vertikale Linie das Diaphragma. 3. Diskussion der Familien. Wie oben erwähnt habe ich vorläufig die drei Manmerenschen Fa- milien Amphictenide, Ampharetide und Terebellide beibehalten. Wir werden nun diskutieren, ob diese Einteilung der Terebelliformia auch nach unserer heutigen Kenntnis die richtige ist. Es ergibt sich dann alsbald, dass die Amphicteniden durch ihr cha- rakteristisch ausgebildetes Vorderende, ihre typischen wncint und ihren sehr umgebildeten Hinterkörper eine scharf abgegrenzte Familie bilden. Auch die Ampharetiden haben mehrere Charaktere gemeinsam wie die einziehbaren cylindrischen Tentakeln, die dreigeteilte, grosse Tentakel- membran und die in zwei Gruppen geordneten gewöhnlich einfachen Kiemen, wodurch sie sich von den übrigen hierhergehörenden Formen unterscheiden und wodurch sie sich als eine sehr natürliche Familie er- weisen. Sehr viel heterogener sind die Terebelliden (sensu MALMGREN). MALM- GREN erkannte auch dieses und teilte darum die Terebelliden in fünf Subfamilien ein: Amphitritea, Polyeirridea, Artacamacea, Trichobranchidea und Canephoridea. Die Charaktere, die die drei ersten derselben von ein- ander trennen, werde ich weiter unten diskutieren. In diesem Kapitel will ich nur auf die Stellung der beiden letzten Subfamilien ein wenig näher eingehen. In Trichobranchidea stellt MALMGREN nur eine Gattung Trichobranchus und in Canephoridea auch nur eine Terebellides. MALMGRENS Diagnose über Trichobranchidea lautet: “ Lobus cephalicus ut in Amphitriteis. Bran- chiæ filiformes. Uneini in anteriore parte corporis rostrati, in posteriore aviculares“. Canephoridea wird folgendermassen charakterisiert: “Bran- chia sola quadripartita pectinata. Uncini in anteriore parte corporis rostati, in posteriore pectiniformes“. Nach MALMGREN sind Trichobranchus and Terebellides auch dadurch charakterisiert, dass sie im Vorderkörper langschiftige Hakenborsten besitzen, was bei den übrigen Terebelliden nicht der Fall ist. Wie oben erwähnt (Seite 48) ist dieses nicht ganz richtig. Trichobranchus und Tere- bellides unterscheiden sich von einander durch die Kiemen. Trichobranchus hat einfache, fadenförmige Kiemen, die nicht mit einander vereinigt sind. Bei Terebellides dagegen sind die Kiemen mit einander verwachsen, so dass MALMGREN sie fiir einen einzigen hielt. Uberdies sind sie ja in ihren oberen Teilen mit Lamellen versehen. Die Kiemen der iibrigen Terebelliden sind ja stets verzweigt oder können wenigstens von den- dritischen Kiemen hergeleitet werden. 64 CHRISTIAN HESSLE ; Ich habe im vorhergehenden Kapitel Gelegenheit gehabt auch mehrere andere Charaktere, in welchen Trichobranchus und Terebellides von den übrigen Terebelliden abweichen, zu erwähnen. So fehlen im Gegensatz zu den übrigen Terebelliden bei Trichobranchus und Terebellides Bauch- platten. Bei diesen beiden Gattungen hat ja auch der Hinterkörper wie bei den Ampharetiden eine für jede Art konstante Segmentanzahl, bei den übrigen Terebelliden nehmen ja die Segmente mit dem Alter an Anzahl zu. Wie früher erwähnt, ist zwar Pista innerhalb Matmerens Amphitritea mit langschäftigen, thorakalen Hakenborsten versehen. Diese sind doch stets von den bei Trichobranchus und Tercbellides deutlich ver- schieden. An den langschäftigen Hakenborsten bei Pista ist nämlich immer derjenige Teil, der dem Basalstück der kurzschäftigen Haken- borsten entspricht, deutlich entwickelt. Die Schäfte der thorakalen Hakenborsten bei Trichobranchus und Terebellides sind dagegen immer ziemlich gleich breit. Was die innere Anatomie anbelangt, so ist ja der Magen sowohl bei Trichobranchus als bei Terebellides mit grossen vor- deren Seitenloben versehen. Solche Seitenloben fehlen ja bei den übrigen Terebelliden. Ausserdem ist ja bei beiden Gattungen der Oesophagus von demselben eigentümlichen Bindegewebe umgeben. Ich finde einige dieser Charaktere, in welchen Trichobranchus und Terebellides sich von den übrigen Terebelliden unterscheiden, so wichtig, dass man berechtigt ist die beiden erwähnten Gattungen neben einigen mit diesen nahe verwandten in eine gemeinsame Familie zusammenzu- fassen. Diese neue Familie der Terebelliformia nenne ich Trichobranchide. Ich habe diesen Namen für die neue Familie gewählt, weil ich der Ansicht bin dass Trichobranchus als der typischste und auch ursprüng- lichste Repräsentant der Familie anzusehen ist. Als ursprüngliche Cha- raktere sind die einfachen cirrenförmigen Kiemen, die noch nicht in Gruppen geordnet sind, und der einfache Magen zu betrachten. Aus dem Trichobranchus hat sich Terebellides dadurch entwickelt, dass die Kiemen sich zusammengeschlossen haben, einen einzigen Stamm bildend, während ihre Oberfläche sich durch Faltenbildung vergrössert hat, nnd dadurch dass sich ein Muskelmagen gebildet hat. Die zwei eben erwähnten Charaktere bei Trichobranchus wie auch die langschäftigen Hakenborsten, die für die ganze Familie Trichobran- chide typisch sind, müssen als für die ganze Gruppe Terebelliformia ur- sprünglich angesehen werden, und ich bin daher der Ansicht, dass wir in Trichohranchus eine Form vor uns haben, die der gemeinsamen Urform sämtlicher Terebellomorphen ziemlich nahe steht. Ich sehe also kein Hindernis für die Annahme dass sowohl Amphictenide als Ampharelidæ und Tercbellide (in meinem Umfang) sich aus einer dem Trichobranchus nahestehenden Form entwickelt haben. Als am weitesten von ihrer Urform entfernt müssen dann natürlich die Amphicteniden angesehen werden. Sehr viel primitiver erscheinen ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 65 die Ampharetiden und die Terebelliden. Ich sehe auch in Trichobranchida ein Glied, das Ampharetidæ und Terebellidæ fester mit einander verknüpft. Von den beiden erwähnten Gattungen der Trichobranchidæ nähert sich Trichobranchus durch ihre cirrenförmigen Kiemen mehr der Ampharetide, Terebellides durch ihren Muskelmagen mehr der Terebellide. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Ampharetidæ und Terebellide sich aus den jetzigen Gattungen Trichobranchus und Terebellides entwickelt haben. Es ist ja z. B. sehr möglich, dass das Vorkommen eines Muskelmagens so- wohl bei Terebellides als bei den Terebelliden von Convergenz herrührt. Ein wenig wahrscheinlicher scheint mir doch die Annahme, dass die Terebelliden von einer Form innerhalb der Trichobranchide entstammen, die schon einen Muskelmagen erworben hatte. Nach dem oben Gesagten erhalt ein Stammbaum der Tercbelliformia etwa nachstehendes Aussehen. Trichobranchide\ Als eine Zusammenfassung des vorstehend Gesagten will ich hier zum Schluss die Charaktere der Familien in kurzen Diagnosen prä- zisieren. Amphictemdæ: Tentakelmembran in Form einer halbmondförmigen Falte ohne Längsfurchen. Tentakeln nicht einziehbar. Kiemen kammförmig in der Nähe der Parapodien sitzend. Bauch- platten entwickelt. Hinterkörper verkürzt und umgewandelt. Zool. Bidrag, Upsala. Bd. 5. D 66 CHRISTIAN HESSLE Die dorsalen Borsten am zweiten Segment in Palæen umge- wandelt. Hakenborsten langschäftig, keulenförmig. Ampharetide: Tentakelmembran durch zwei Längsfurchen in drei Felder eingeteilt. Tentakeln einziehbar. Kiemen fadenförmig oder selten federförmig in zwei Gruppen geordnet. Bauchplatten fehlen. Hinterkörper nicht erheblich verkürzt aber mit be- grenzter Segmentanzahl. Die dorsalen Borsten des zweiten Segments oft in Paleen umgewandelt. Die ventralen Borsten sind kurzschäftig (ausgenommen in den vorderen Segmenten bei Melinna und Isolda). Trichobranchide: Tentakelmembran reduziert. Tentakeln nicht einziehbar. Kiemen fadenförmig oder kammförmig. Bauchplatten fehlen. Hinterkörper nicht erheblich verkürzt, aber mit begrenzter Segmentanzahl. Palæen fehlen stets. Die Hakenborsten sind im Vorderkörper langschäftig, im Hinterkörper kurzschäftig. Terebellide: Tentakelmembran reduziert. Tentakeln nicht einziehbar. Kie- men mehr oder weniger dendritisch oder aus solchen entwickelt. Palæen fehlen. Bauchplatten entwickelt. Hinterkörper nicht verkürzt und mit einer Segmentanzahl, die mit dem Alter zunimmt. Die thorakalen Hakenborsten sind kurzschäftig (ausser bei Pista und Lanicides). Ausser in den oben erwähnten Charakteren stimmen alle Amphic- teniden darin überein, dass die Haarborstenchætopodien am sechsten und die Hakenborstenchætopodien am neunten Segment beginnen. Die Haarborsten sind gesägt oder gehaart und alle Hakenborstenchætopodien sind einreihig, d. h. die Hakenborsten sind in einer Reihe geordnet. Bei den Ampharetiden sind die Haarborsten in der Regel glatt, und die Hakenborstenchetopodien sind einreihig. Die Hakenborsten be- ginnen bei Melinna am siebenten Segment, bei allen übrigen Amphare- tiden am sechsten. Auch bei den Trichobranchiden sind die Haarbosten glatt und die Hakenborstenchætopodien einreihig. Da diese letzteren Charaktere der Amphictenide, Ampharetide und Trichobranchide bei Terebellide ziemlich variabel sind, habe ich sie nicht in die vorstehenden Diagnosen aufgenommen. | | | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 67 4. Artbegrenzung, Verbreitung. Die terebellomorphen Polychæten leben so gut wie ausschliesslich auf Thon- oder Schlammboden. Die Thelepus-, Lanice- und Pelta-Arten scheinen aber etwas festeren Boden wie Schalsand und Kies vorzuziehen, fehlen jedoch auch nicht auf weicherem Boden. Die Terebellomorphen bilden auch einen wichtigen Bestandteil der Fauna auf Schlamm- und Thonboden. Sie haben auch eine sehr grosse vertikale Verbreitung, die sich von der Ebbezone bis tief in die abyssale Region erstreckt. Hier- hergehörende Formen sind auch aus allen Weltmeeren sowohl kälteren wie wärmeren bekannt. Manche der einzelnen Arten haben wahr- scheinlich auch eine sehr grosse sowohl vertikale wie horizontale Ver- breitung. Hier wie bei mehreren anderen Tiergruppen ist doch die wirkliche Verbreitung einer Art sehr schwer zu entscheiden, da die Artbegrenzung und Artidentifizierung oft sehr unsicher sind. Die älteren Artbeschrei- bungen und auch viele von den neueren sind oft sehr undeutlich und unvollständig. Gute Beschreibungen von den hierhergehört nden Formen sind aber oft schwer zu geben, da es bei ihnen sehr oft an konstanten und guten Charakteren fehlt. Überdies hat man ja gewöhnlich nur ein ziemlich beschränktes Material zu Verfügung, so dass man die Variabili- tät nicht mit Sicherheit bestimmen kann. Auf Grund dieser Schwierig- keiten kann man oft im Zweifel sein, ob eine Form mit einer schon be- schriebenen Art identisch oder eine Lokalvariation von dieser oder gar eine eigene Art ist. In einigen Fällen habe ich gefunden, dass es mit dem geringen Material, das zu Gebote steht, ganz unmöglich zu ent- scheiden ist, ob eine neue Form als eine alte Art, eine Standortmodifi- kation derselben oder als eine eigene Art anzusehen ist. In einem solchen Fall betrachte ich eine kritische Form nur als eine Varietät der schon bekannten Art. Hieraus geht hervor, dass Varietät (varietas) in diesem Sinne nur als eine provisorische Einheit anzusehen ist, und demnach kein Urteil darüber gewährt, ob eine Form erblich oder nicht erblich ist. Wie schon erwähnt habe ich in dieser Arbeit hauptsächlich Samm- lungen von der skandinavischen Küste, aus dem Nördlichen Eismeer, von Japan, von den Bonin-Inseln und aus dem Südlichen Eismeer behandelt. Eine Vergleichung der Formen dieser weit aus einander gelegenen Gebiete ist von grossem Interesse. Was die Fauna von Japan anbelangt, so habe auch ich wie mehrere frühere Verfasser die eigentümliche Mischung von atlantischen und pacifischen Formen, die für dieses Gebiet typisch ist, konstatieren können. Dies beruht wahrscheinlich darauf, dass viele von den atlan- tischen Formen auch im Nördlichen Eismeer cireumpolar verbreitet sind. Durch den vom Nördlichen Eismeer kommenden kalten Meeresstrom Oja Ger CHRISTIAN HESSLE Schio können diese Formen sich wieder südwärts längs der japanischen Kiiste ausbreiten. Hier begegnen sie aber den siidlichen Formen, die durch den warmen Strom Kuro-Schio nordwärts geführt werden. Es gibt aber auch atlantische Formen in Japan, die nicht im Nérd- lichen Eismeer angetroffen worden sind. Dies ist der Fall mit Lanice conchileya (Pauu.), die in den europäischen Gewässern nicht nördlicher als im Trondhjemsfjord gefunden worden ist. Wahrscheinlich beruht wohl diese discontinuierliche Verbreitung darauf, dass diese Art früher unter Perioden mit wärmerem Klima auch im Nördlichen Eismeer verbreitet war, später ist sie aber bei Verschlechterung des Klimas hier ausge- storben. Vergl. APPELLÖF (1906), v. Horsten (1915). Dasselbe gilt möglicherweise auch von Lysippides fragilis (WoLLEB&K), die nur an der skandinavischen Westküste und in Japan angetroffen worden ist. Die Verbreitung dieser sehr seltenen Art ist doch noch allzu wenig bekannt um sichere Schlussfolgerungen zu gestatten. Schon seit längerer Zeit ist die grosse Ähnlichkeit zwischen der Fauna der nördlichen und der südlichen kälteren Meere bekannt gewesen. Sehr viel ist auch über dieses sogenanntes Bipolaritätsproblem geschrie- ben worden. Verschiedene Verfasser haben auch zur Erklärung dieses. Verhältnisses mehrere Theorien aufgestellt. Die älteste dieser Theorien ist die Tufersche (1886), welcher später Prerrer (1891) und Murray (1896) sich angeschlossen haben. Sehr wichtig ist auch die von ORTMANN (1896) aufgestellte Theorie. Nach der Tuaéez-Murray-Prerrerschen Theorie hatten die Arten in vortertiärer Zeit, als das Klima über die ganze Erdkugel das gleiche war, eine kosmopolitische Verbreitung. Als später Klimazonen entstan- : den, wurden viele Arten auf Grund eines schrofferen Kanıpfes um’s Dasein und veränderter Lebensbedingungen genötigt auf die Pole zu zu wandern, oder falls sie in den tropischen oder borealen Zonen zurückblieben, be- wirkten die wechselnden äusseren Verhältnisse, dass sie sich nach vielen Richtungen hier stark umwandeln mussten, so dass die Fauna der wär- meren Gegenden eine grössere Spezialisierung und Formenmannigfaltig- keit aufweist als die der kälteren, wo die Entwicklung infolge der gleich- mässigeren äusseren Verhältnisse langsamer vor sich gehen soll. Nach dieser Theorie ist auch eine Verbindung der beiden Faunagebiete in der recenten Zeit völlig ausgeschlossen. ORTMANN glaubt dass die Bipolarität oft nur scheinbar ist. also dass manche Arten eine sich von Pol zu Pol erstreckende Verbreitung haben und dass ihr scheinbares Fehlen in den äquatorialen Gegenden oft nur auf fehlenden Beobachtungen beruht. Besonders gilt dies von den Tiefsee- formen, da in der Tiefsee die Lebensbedingungen von Pol zu Pol sehr gleichmässig sind. Er verneint doch richt ganz, dass eine wirkliche bi- poläre Verbreitung existieren kann. Was die Litoraltiere anbelangt, so stehen nach Ortmann die polaren Grundwasserfaunen in vielen Fällen ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 69 mit einander durch die Tiefsee in Verbindung, auch ist er der Ansicht, dass eine Migration von der nördlichen zur südlichen Halbkugel lings der Westkiiste von Amerika und Afrika vor sich gehen kann. Die Verbindung durch die Tiefsee und lings den Westkiisten der Konti- nente kann auch heutzutage stattfinden. Orrmann basiert seine Theo- rie auf eigenen Untersuchungen von der Verbreitung der decapoden Crustacéen. Welche dieser Theorien den wirklichen Verhältnissen am besten entspricht, ist eine sehr verwickelte Frage zu entscheiden. Es ist über- haupt fraglich, ob die eine oder die andere der bisher aufgestellten Theo- rien allein ausreicht um die Verbreitung sämtlicher Tiergruppen zu er- klären. Die verbreitungsbestimmenden Faktoren sind ja sehr verschieden für verschiedene Tiergruppen. Bei einer Form oder Formengruppe kön- nen ja die Bedingungen für eine kosmopolitische Verbreitung nur in der Vergangenheit vorhanden gewesen sein, unter den heutigen Verhältnissen dürften diese Formen aber nur ringsum die Pole gedeihen können. Die Ent- stehung der bipolaren Verbreitung dieser Formen stimmt dann mit der THÉEL-MURRAY: Prrrrerschen Theorie überein. Ortmann hat doch ge- zeigt dass es noch heutzutage sehr weit verbreitete Arten auch unter den Litoraltieren gibt. Was die Verbreitung der terebellomorphen Polychæten anbelangt, so kann man sagen, dass sie wenigstens Orrmanns Theorie nicht wider- spricht, sondern diese in gewissen Hinsichten zu stützen scheint. Aus dem was ich vorstehend geäussert habe geht doch hervor, dass ich damit nicht sagen will, dass Ortmanns Theorie ausreicht um die Verbreitung sämtlicher Tiergruppen zu erklären. Man darf nämlich nicht vergessen, dass viele der Terebellomorphen offenbar sowohl sehr eurybathisch als auch sehr eurythermisch sind. Exzers (1897, 1900, 1901) führt mehrere hierhergehörende Formen als bipolar auf. Wenigstens in einigen Fällen habe ich doch konsta- tieren können, dass diese Angaben irrtümlich sind und nur auf Fehl- bestimmung beruhen. Streng genommen können nur zwei der von mir untersuchten Arten als bipolar angesehen werden. Diese zwei sind Artacama proboscidea Men. und Hauchiella tribullata (M’Ist.), die nicht ausserhalb der kälteren Zonen der beiden Halbkugeln angetroffen worden sind. Vier Formen der südlichen Halbkugel können aber vorläufig nur als Varietäten von nordischen angesehen werden. Diese sind Amphicteis gunneri var. antarctica n. v., Trichobranchus glacialis var. antarcticus n. v. Leena abranchiata var. antarctica (M'IntT.) und Lysilla loveni var. mac intoshi (GRAVIER). Von diesen stimmen Leena abranchiata var. antarctica und Lysilla loveni var. mac intoshi wahrscheinlich besser mit den nordischen Leena abranchiata und Lysilla loveni respective überein als jede andere bisher angetroffene Form. Von Trichobranchus glacialis hat doch LANGERHANS (1881) bei den Canarischen Inseln, also in der Tropenzone, eine Form Tie CHRISTIAN HESSLE | angetroffen, die wahrscheinlich mit der Hauptart zusammenfallt oder wenigstens dieser ebenso nahe steht wie die antarktische es tut. Von der Gattung Amphicteis sind in allen Weltmeeren und in allen Klima- zonen Formen angetroffen worden, die wenigstens nach den Beschrei- bungen zu urteilen so sehr mit der nordischen Amphicteis gunneri Sars übereinstimmen, dass sie vorläufig höchstens als Varietäten von dieser Art angesehen werden können. So gibt z. B. M’IntosH (1885) aus dem mittleren Ocean und aus einer Tiefe von 2,650 Faden eine art Amphicteis sarsi an, die kaum von der nordischen Form zu unterscheiden ist. Dieses Ver- hältnis stimmt ja nicht mit der Taéez-MurrAy-Prerrerschen Theorie überein, denn nach dieser Theorie sollen ja die Formen aus den äqua- torialen Gegenden sehr viel mehr umgewandelt sein als die, die aus mehr polwärts gelegenen Gebieten stammen. Was hier von Amphicteis geäussert worden ist, gilt im grossen ganzen auch von mehreren anderen Gattungen wie Terebellides, Pista, Polymnia, Nicolea und anderen. Diese sind auf allen Breitegraden durch einander nahestehende Formen reprä- sentiert, nur scheinen die verschiedenen Arten bei diesen Gattungen etwas schärfer von einander abgegrenzt zu sein. Aber auch bei diesen Gattungen sind die äquatorialen Formen im allgemeinen nicht mehr um- gewandelt als die polaren. Aus dem antarktischen Gebiet hat Enters (1901.1) nicht weniger als fünf Thelepus-Arten angegeben. Von diesen ist doch eine Th. flabellum wahrscheinlich eine Lanice-Art. Die übrigen vier sind sehr wahrschein- lich nur eine einzige Art Th. plagiostoma (Scumarpa). Diese Art ist sehr wahrscheinlich kosmopolitisch in ihrer Verbreitung. Sie ist doch aus den verschiedenen Gebieten unter verschiedenen Namen beschrieben worden. Ich selbst habe sie aus dem antarktischen Gebiet und von Japan gesehen und jüngst hat Fauvez (1916) die europäische Art Th. selosus mit dieser identifizieren können. Sehr wahrscheinlich ist es auch die- selbe, die Enzers (1897.2, 1901.2, 1904) von Zanzibar, aus Chile und Neuseeland als Th. ruyosus und Gruse (1870. 1) und Gravier 1906 aus dem Roten Meer und AuGENER (1914) von Südwest-Australien als Th. — thoracicus beschrieben haben. Sehr möglich ist es auch. dass Thelepus cin- cinnatus als kosmopolitisch anzusehen ist. Ich selbst habe diese Art so- wohl aus dem Nördlichen Eismeer, von der skandinavischen Küste, von Japan und aus dem antarktischen Gebiet untersucht. Ausserdem meint AUGENER 1906 diese Art bei West-Indien gefunden zu haben. Auf eine Verbreitung längs der Westküste von Amerika deutet schliesslisch der Umstand, dass in Kalifornien eine Thelepus-Art (Th. crispus JOHNSON) angetroffen wurde, die möglicherweise mit der südame- rikanischen Art Th. comatus (GRUBE), die an der Küste von Chile und Argentinien vorkommt identisch ist oder dieser wenigstens sehr nahe steht. | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 71 Ich habe hier einige Verhältnisse hervorgehoben, die zu Gunsten der Ortmannschen Theorie zu sprechen scheinen. Eine endgültige Er- klärung der Bipolaritätsprobleme ist doch sicherlich noch nicht gegeben und kann nicht gegeben werden, bevor sichere Untersuchungen dies- bezüglicher Verhältnisse vorliegen. Besonders wünschenswert ist nach meiner Meinung eine sorgfältige Durchforschung der grösseren Tiefen der äquatorialen Gegenden. SPEZIELLER TEIL. FAM. Amphictenide. MALMGREN stellte in dieser Familie fünf Gattungen auf: Pectinaria Lam., Amphictene Sav., Cistenides Men., Lagis Men. und Petta Men. Die Charaktere, in welchen diese Gattungen von einander abwichen, waren : sehr unbedeutend. Spätere Verfasser haben auch die Marmerenschen Gattungen zu zwei oder sogar zu einer zusammengeführt. GruBE (1871) führt Amphictene, Cistenides und Lagis mit Pectinaria zu einer Gattung Pectinaria zusammen und behält also nur diese und Petta als selbstän- dige Gattungen. Daneben stellte er die Gattung Scalis auf, die sich von den übrigen Amphicteniden dadurch unterscheidet, dass sie anstatt zwei drei Paar Kiemen hat. Die Stellung dieser Scalis mit der einzigen Art minax ist rätselhaft. Sc. minax ist nur einmal nach einem schlecht erhaltenen Exemplar beschrieben (GruBE 1846) und später nie wiedergefunden wor- den. Bis neuere und sichere Beobachtungen vorliegen, kann nichts über ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse geäussert werden. Nach GruBE haben die meisten Verfasser wie LEVInsEn (1884) und WozLzeBæk 1912, die die Genera innerhalb der Amphicteniden diskutiert haben, die sämtlichen hierhergehörenden Formen zu einer Gattung Pec- tinaria zusammengeführt. Äusserlich sind ja auch die Amphicteniden- Arten einander sehr ähnlich, und, wie WoıLLEBzK hervorgehoben hat, ist die GruBesche Gattung Pefta teilweise auf einem Fehler in der Diag- nose Matmerens begründet, MALMGREN gibt nämlich an, dass die Haken- borsten bei Petta am dritten, bei den übrigen dagegen erst am vierten Haarborstensegment beginnen. Bei allen hierzu beschriebenen Amphic- teniden beginnen ja aber die wncini am vierten Haarborstensegment. Trotzdem glaube ich, dass man die beiden Gattungen Pectinaria und Petta im Sinne GRUBES beibehalten kann. Zum mindesten ist dies sicher- ' lich der Fall in Bezug auf die nordischen und mediterranen Arten. Diese sind ja die einzigen, die auf ihre innere Anatomie untersucht worden sind, und ohne eine solche Untersuchung kann man ja über ihre Ver- wandtschaft nichts mit Sicherheit entscheiden. Nach dem äusseren zu schliessen scheinen doch auch die aussereuropäischen Arten sich in die beiden vorgenannten Gattungen einreihen zu lassen. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN to Aus den Borsten und ihrer Anordnung sind keine Gattungscharak- tere zu entnehmen. Die ersten Haarborstenchetopodien treten bei beiden Gattungen am sechsten Segment auf. Die wncini beginnen am neunten. Das Aussehen der Borsten ist zwar ziemlich wechselnd, ist jedoch, wie schon MARENZELLER (1874) hervorgehoben hat, nicht geeignet um die Gattungen von einander zu trennen. Von äusseren Kennzeichen sind nach meiner Ansicht nur die Beschaffenheit der Tentakelmembran und der Scapha als Gattungsmerkmale verwendbar. Hinsichtlich ihrer inneren Anatomie weichen Pectinaria und Petta besonders in der Anordnung der Augenflecke, Cementdrüsen und Nephridien von einander ab. Die Tentakelmembran ist bei Petta ganzrandig, bei allen Pectinaria- Arten dagegen gefranzt. Die Scapha ist bei Petta verhältnismässig viel kürzer als bei Pec- tinaria. Bei jener Gattung geht auch die Bauchseite des Vorderkörpers ganz kontinuierlich in die Unterseite der Scapha über. Bei Pectinaria dagegen ist die Scapha durch eine tiefe Einkerbung vom Vorderkörper abgesetzt. Das fünfte Scaphasegment ist bei Petta mit zwei Lichtrezi- piirenden Organen (Scaphaaugen) versehen (D. Nizsson 1912). Diese fehlen bei Pectinaria. Petta ist mit zahlreichen Augenflecken, die über das ganze Gehirn zerstreut sind, versehen. Pectinaria hat nur zwei Augenflecke. NILSSON hat gezeigt, dass hinsichtlich des Nervensystems Petta auch in mehreren anderen Hinsichten von Pectinaria abweicht. So ist das Gehirn von den umgebenden Geweben bei Pefta weniger scharf abgesetzt als bei Pecti- naria und die Seitenorgane sind bei Petta ein wenig anders geordnet als bei Pectinaria. | Wie oben erwähnt hat Petta zwei Paar Cementdrüsen, Pectinaria dagegen nur ein Paar solche. Bei Petta sitzen sie im fünften und sechsten Segment, bei Pectinaria im vierten. Petta hat ein unvoll- ständiges Diaphragma zwischen dem vierten und fünften Segment. Dieses fehlt bei Pectinaria. Das Nephridialsystem ist sehr gleichartig in der ganzen Familie entwickelt. Doch sind die Schläuche der vorderen Nephridien relativ länger als die der hinteren bei Pertinaria als bei Pelta, wo sämtliche Nephridialschläuche annähernd dieselbe Länge haben. Sämtliche von mir und Meyer (1887) untersuchten Pectinaria-Arten haben Nephridien im vierten, siebenten und achten Segment gehabt. Die Schläuche der vor- deren Nephridien erstrecken sich gewöhnlich über drei oder vier Segmente, die der hinteren nur über ein oder zwei. Petla pusilla, die einzige Art dieser Gattung, die auf ihre innere Anatomie untersucht worden ist, hat Nephridien im vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Die vorderen Nephridien sind, wie oben erwähnt, bei dieser Art nur un- bedeutend länger als die hinteren, sich über ungefähr drei Segmente er- streckend. Dass die Anzahl der Nephridien bei den verschiedenen Pec- tinaria-Arten so konstant ist, macht es wahrscheinlich, dass wir diese 74 : CHRISTIAN HESSLE Anzahl hier bei den Amphicteniden im Gegensatz zu bei den meisten übrigen Terebellomorphen als Gattungsmerkmal verwenden können. Wie D. Ninsson (1912) gezeigt hat, sind die Seitenteile der Tentakel- membran bei Pectinaria (Lagis) koreni (Men.) mit dem zweiten Segment ver- wachsen, so dass die freie Partie der Tentakelmembran flach oberhalb der Tentakeln zwischen den zwei Seitencirren des zweiten Segments ausgespannt wird. Man könnte sich ja denken, dass diese Verwachsung sich als ein Genus- charakter für die Mazmerensche Gattung Lagis verwenden liesse. Erstens ist jedoch dies der einzige bedeutendere Charakter, der P. (Lagis) koreni von den übrigen Pectinaria-Arten unterscheidet, zweitens habe ich bei Pectinaria neapolitana eine Form der Tentakelmembran gefunden, die zwischen der der P. koreni und der der übrigen Pectinaria-Arten steht. Bei P. neapolitana (Textfig. 1b) umgibt die Tentakelmembran die Tentakeln dütenförmig von oben wie bei den meisten Pectinaria-Arten. a b & Textfig. 1. Die Verbindung zwischen der Tentakelmembran und dem zweiten Segment von vorne gesehen. (Schematisch.) a. bei den meisten Pectinaria-Arten. b. bei Pectinaria neapolitana. c. bei Pectinaria koreni. Dorsal und seitlich steht sie doch jederseits durch eine leistenförmige Partie mit dem zweiten Segment in Verbindung. Diese Gewebsspangen sind in der Nähe der Seitencirren des zweiten Segments angeheftet. Denkt man sich nun, dass die Teile der Tentakelmembran, die ventral von diesen Spangen liegen, reduziert oder mit den vorderen Seiten des zweiten Segments verwachsen werden, so erhält die Tentakelmembran hier bei P. neapolitana ganz dasselbe Aussehen wie bei P. koreni. Die Artidentifizierung und Artbeschreibung ist innerhalb dieser Familie leichter als innerhalb der iibrigen Terebellomorphengruppen, da die Amphicteniden eine gréssere Anzahl guter Artcharaktere abgeben als die übrigen; überdies sind die Amphicteniden nicht so kontraktil wie die übrigen. Als die wichtigsten Artcharaktere bei den Amphicteniden wie bei den drei anderen Familien miissen die Anzahl der Haar- und Hakenborstenchætopodien und das Aussehen der Borsten angesehen werden. Von Wichtigkeit ist auch das Aussehen der Tentakelmembran. der für die Amphicteniden so typischen halbkreisförmigen Platte auf der | | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 79 Rückenseite der ersten Segmente und der Scapha. Die Seitenlappen der vordersten Segmente sind auch von Bedeutung bei der Artidentifizierung. Im Gegensatz zu den meisten Terebellomorphen geben auch die Röhren hier bei den Amphicteniden gute Artcharaktere ab. Pectinaria. Lam. 1812. Tentakelmembran gefranzt. Scapha vom Vorderkérper scharf ab- gesetzt. Keine Scaphaaugen. Zwei Paar Kiemen. Nur zwei Augenflecke im Gehirn. Cementdriisen im vierten Segment. Die vorderen Nephridien erheblich länger als die hinteren. Bemerkungen: Bei allen bisher unter- suchten Arten sind, wie erwähnt, Nephridien im vierten, siebenten und achten Segment entwickelt. Auch die kurzen Haarborsten Textfig. 2. haben im grossen ganzen dasselbe Aussehen Schema ee eae LT der bei allen den hierhergehörenden Arten. Sie Ve sind ungesäumt und mit langen gewundenen Spitzen versehen. Die Spitzen sind in ihrem unteren Teil etwas verbreitert und gegen den Schaft ge- bogen. Sie sind an dem grössten Teil der Oberseite grobgesägt. Pectinaria belgica (Pazras 1778). Nereis cylindraria var. belgica; Pauuas 1778. Sabella belgica; GMELIN 1788. Cistena Pallasi; Lracx 1824. Amphictene auricoma; Savicny 1817. Amphitrite auricoma; Cuvier 1817. Amphitrite auricoma Belgica; Cuvier 1830. Pectinaria belgica; Lamarck 1818, Grose 1851, 1871, Quarreraces 1865 (pars), JOHNSTON 1865, MALMGREN 1865, 1867, Mato 1874, Morgius 1875, M'Ixrosx 1870, 1875, 1914, Levixsex 1884, 1893, Tauser 1879 (pars), Gipson 1886, CUNNINGHAM und RAMAGE 1888, Gries 1889, Horxezz 1891, Binexxap 1894.1, APPELLÖF 1896, MICHAELSEN 1896, ? Norman 1903, NORDGAARD 1907, RIDDELL 1911, WoLrLEBAEK 1912, Meyer 1912, SOUTHERN 1910, 1914. Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. Sie ist am Rande mit ca. 25 eirrenförmigen Zäckchen versehen. Palæen jeder- seits 10-15. Die Palen haben lange, nicht scharf abgesetzte Spitzen. Die halbkreisförmige Fläche hinter den Palen ist ganzrandig. Das dritte Segment an der Ventralseite jederseits mit zwei langgestreckten aber wenig hervortretenden Lappen. Haarborstenchetopodien an 17 und Haken- borstenchætopodien an 13 Segmenten. Die langen Haarborsten mit langen undeutlich gehaarten Spitzen. Die kleinen vorderen medianen Zähnchen der Hakenborsten sind sehr zahlreich. Die Hakenborsten haben ausser- dem im Profil 7—8 Zahnreihen und von vorn gesehen 3—4 vertikale 6 . CHRISTIAN HESSLE Zahnreihen oberhalb des Hauptzahnes. Die Scapha ist von länglich ovaler Form. Die ersten Scaphasegmente mit welligen Seitenrändern. Anal- haken jederseits 6—12. Die Analhaken sind kräftig aber wenig gebogen. Die Analzunge ist bedeutend breiter als lang, ganzrandig. Der Analcirr ist kurz. Die Röhren sind nahezu gerade, gewöhnlich bräunlich gefärbt. Grösste beobachtete Länge (ohne Scapha) 70 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Gullmarfjord (A. Wireén), Farsund (Lrypstrém), Kosterfjord 75 m. Marstrandsfjord (Bock u. Orpevie 1909), Dalsvik—-Fiskebäck ca. 60 m. Juni 1914 und 1915, Tofva Gullmarfjord Juni 1915, Oxevik Juni 1914 (Hessre). Allgemeine Verbreitung: Boreale Teile des Atlantischen Oceans (Norman gibt diese Art als in Finmarken gefunden an. Es scheint mir doch sehr warscheinlich, dass diese Angabe von einer Fehlbestimmung herrührt). Pectinaria hyperborea (Mex. 1865). Amphitrite Eschrichti; Sars 1851 (pars). Pectinaria Eschrichti; DANIELSSEN 1 1859 (pars), 1861 (pars), Sars 1865 Qu? 1866 (pars), Koren 1857 (pars). Cistenides hyperborea; MALMGREN 1865, 1867, M'Ixrosx 1879. 1, 1915, Horst 1881, v MARENZELLER 1890, Waiteaves 1901, Moore 1902, 1905. 1, TREADWELL 1914, Fav- vez 1914. Pectinaria hyperborea; GruBe 1871, THÉEL 1879, Hansen 1882. 1, Wiren 1883, LEVINSEN 1884, 1886, Meyer 1889, BIDENKAP 1894. 1, 1899, VANHÖFFEN 1897, MICHAEISEN 1896, 1898, Norman 1903, Norpcaarp 1905, DITLEVSEN 1909, 1911, 1914, Moore 1909. 2, WOLLEB.EK 1912. Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. Sie ist am Rande mit ca. 30 cirrenförmigen Zäckchen versehen. 12—15 Palæen jederseits. Die Palæen sind verhältnismässig schmal und verschmälern sich langsam gegen die nicht scharf abgesetzte Spitze. Die halbkreis- formige Fläche hinter den Palæen ist ganzrandig. Das dritte Segment : an der Bauchseite mit kräftig hervortretendem, ein wenig welligem Rande. Haarborstenchætopodien an 17, Hakenborstenchætopodien an 12 Segmenten. Die langen Haarborsten haben lange, oft gewundene peitschenförmige Spitzen. Die Spitzen sind ringsum mit feinen Härchen besetzt. Die vorderen medianen Zähnchen der Hakenborsten sind nur 4 und unge- wöhnlich gross. Oberhalb des Hauptzahnes nur 2 Zähne. Die Scapha ist von ovaler Form. Die ersten Scaphasegmente mit welligen Seiten- rändern. Die Analhaken sind 6—9 jederseits. Sie sind mit einer kräf- tigen Spitze versehen, die am vollentwickelten Haken nahezu winkel- recht gegen den unteren Teil des Hakens gebogen ist. Die Analzunge ist ein wenig breiter als lang, ganzrandig. Der Analeirr ist sehr klein und tritt nur als kleiner Höcker hervor. Grösste beobachtete Länge des Körpers 28 mm. (MALMGREN). Grösste beobachtete Länge der Röhre ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN Th 37,5 mm. (BIDENKAP 1899). Die Röhren sind sehr schwach gebogen, von ziemlich kleinen Sandkörnern gebaut, gewöhnlich dunkelbraun gefärbt. Neuer Fundort: Norwegische Küste; Altenfjord (L. A. JÄGER- SKIÖLD 1890). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer, arktisch-boreale Teile des Atlantischen Oceans und des Stillen Oceans. Pectinaria granulata (L.?). ?Sabella granulata; Lixxé 1767. ?Amphitrite auricoma, Fasrıcıus 1780. Amphitrite Eschrichti; ?Raruke 1843, LeuckArt 1849. Pectinaria Eschrichti; QuaTREFAGES 1865. Pectinaria groenlandica; Grouse 1851, Jonxsrox 1865, QUATREFAGES 1865. Cistenides granulata; MALMGREN 1865, 1867, Packarp 1867, VERRILL 1874.1,2, Maren- ZELLER 1874, 1890, M’'Ixtosx 1879. 1,2, WEBSTER 1887, Wurreaves 1901, Moore 1902. Pectinaria granulata; Grue 1871, WILLEMOES-SUHM 1873, Wiren 1883, Levinsen 1884, VANHOFFEN 1897, MICHAELSEN 1898, WoLLEBEK 1912, Dirtevsen 1914. Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. Sie ist mit ca. 80 Zackchen am Rande versehen. 7 10 Palaen jederseits. Die Palxen sind sehr kräftig, aber kurz, Das dritte Segment trägt an jeder Seite der Bauchplatte einen vorn zugespitzten, zahnförmigen Lappen, der an seiner medianen Seite mit einem oder einigen kleinen undeutlichen Nebenlappen versehen ist. Unterhalb des zweiten Cirres jederseits sitzt auch ein knollenförmiger Lappen. Die halbkreisförmige Fläche hinter den Palæen ist ganzrandig. Haarborstenchætopodien an 17, Hakenborsten- chætopodien an 12 Segmenten. Die langen Haarborsten verschmälern sich langsam auf die geraden Spitzen zu, die mit sehr feinen Härchen besetzt sind. Die vorderen medianen Zähnchen der Hakenborsten sind ca. 4. Oberhalb des Hauptzahnes 2 Zähne. Die Scapha ist von ovaler Form. Die ersten Scaphasegmente mit welligen Seitenrändern. Die Analhaken sind ca. 6 jederseits. Die Analzunge ist ganzrandig, ein wenig breiter als lang. Der Analeirr ist klein. Grösste beobachtete Länge des Körpers 65 mm. (MALMGREN). Die Röhren sind etwas gebogen, grobkörnig und gewöhnlich licht- braun gefärbt. Allgemeine Verbreitung; Arktische Meere. Pectinaria ehlersi n. sp- (Pate oo) Pectinaria belgica; Enters 1900, 1901. 1. Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. Sie ist mit ca. 25 Zäckchen am Rande versehen. Ca. 12 Palxen jederseits. 78 GC Textiig. 3. Pectinaria ehlersi. . lange Haarborste Vergr. 200 X, . kurze Haarborste. Vergr. 200 X, . Analhaken. Vergr. 200 X, . Stück des oberen Teiles einer lan- gen Haarborste. Vergr. 1300 X, . Hakenborste. Vergr. 690 X. und scharf abgesetzt. Die ist am Rande mit ca. 20 Zipfeln versehen. Die Ventralseite des dritten CHRISTIAN HESSLE Die Ventralseite des dritten Segments mit kräftigem, welligem Rande. Haarborstenche- topodien an 17, Hakenborstenchetopodien an 13 Segmenten. Die grossen Haarborsten haben sehr ausgezogene Spitzen, die rings- um mit feinen Haaren besetzt sind. Die Hakenborsten sind mit ca. 5 medianen vor- deren Zähnchen versehen. Oberhalb des Hauptzahnes 3—4 Zähne in einer einfachen Reihe geordnet. Die Scapha ist von recht- eckiger Form. Die Seitenränder der ersten Scaphasegmente laufen in Zipfel aus. Die Analhaken sind ca. 10 jederseits. Sie sind kräftig und wenig gebogen. Die Analzunge ist jederseits mit einer kleinen Papille ver- sehen. Der Analcirr ist sehr kurz. Die Röhren sind etwas gebogen von bräunlicher Farbe. Fundort: Feuerland. Pectinaria auricoma (Müızer 1776). Amphitrite auricoma ; MÜLLER 1776, 1788 (pars), RaTaKe 1842, 1843, Sars 1851, Mitne Epwarps 1842. Pectinaria granulata; Jouxston 1865. Amphictene auricoma; Orsren 1844, 1845, MALMGREN 1865, 1867, Crararène 1869, v. MARENZELLER 1874, M'Ixrosx 1870, 1875, Euners 1875, PAN- CERI 1875, Maim 1874, GRIEG 1889, APPELLÖF 1892, Fauvez 1909, 1914. Pectinaria auricoma; Sars 1835, Grouse 1851, 1861, 1864, 1871, Koren 1857, DANIELSSEN 1859, 1861, QUATREFAGES 1865 (pars), Kuprrer 1873, MOEBIUS 1875, Levinsen 1884, 1893, Carus 1885, GIBSON 1886, Tauger 1879, Hornet 1891, MiCHAELSEN 1896, Lo Braxco 1893, Bipenkar 1894. 1, 2, 1907, LÖNNSBERG 1898, 1903, APPELLÖF 1896, 1897, ALLENS 1904, Moorn 1908, Sournern 1910, 1914, 1915, Rivvezr 1911, Meyer 1912, WOLLEBAEK 1912, M'Ixrosx 1914. Die Tentakelmembran umgibt die Ten- takeln dütenförmig. Sie ist mit ca. 20 Zäck- chen am Rande versehen. 10—12 Palæen jederseits. Die Spitzen der Palsen sind kurz halbkreisförmige Fläche hinter den Palæen ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 79 Segments ist jederseits mit zwei langgestreckten Lappen versehen. Haar- borstenchetopodien an 17, Hakenborstenchætopodien an 13 Segmenten. Die grossen Haarborsten sind breit mit relativ kurzen Spitzen, die an der einen Seite feingesigt sind. Ausser den kleinen sehr zahlreichen medianen Zähnchen haben die Hakenborsten im Profil 5—6 Zahnreihen, von vorn gesehen 3 vertikale Zahnreihen oberhalb des Hauptzahnes. Die ' Scapha ist von dreieckiger Form. Die ersten Scaphasegmente mit gekrausten Seitenrändern. Ca. 10 Analhaken jederseits. Sie sind ziemlich schwach mit den Spitzen gegen die Schäfte eingerollt. Die Analzunge ist zweimal so lang als breit, ganzrandig. Grésste beobachtete Länge des Körpers 35 mm. (ohne Scapha). Die Röhren sind gebogen, gewöhnlich braun gefärbt. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Elgöfjord 20— 30 m., Hakefjord (Bock u. OuLpevıe 1909), Flatholmen ca. 20 m. Juni 1914, Smedjan Juli 1914, Dalsvik 50 m., Oxevik 15 m. Juli 1914, Tofva Juni 1915 (Hesse). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, Atlantischer Ocean, Nörd- liches Eismeer, nördliche Teile des Stillen Oceans. Pectinaria neapolitana CLAPAREDE 1869. Amphitrite auricoma; DELLE CHIaJE 1828. Pectinaria auricoma; Dezze Cutase 1841. Pectinaria neapolitana; OLAPARkDE 1869, Gruss 1871, Paxcertr 1875. Pectinaria Malmgreni; GruBe 1871. Lagis koreni; v. MARENZELLER 1874, 1, 2, Carus 1885, GRAEFFE 1905. Pectinaria belgica; Lo Braxco 1893 (pars). Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. Die Ten- takelmembran steht doch jederseits durch eine Spange mit dem zweiten Sesment in Verbindung. Die Tentakelmembran ist am Rande mit ca. 20 Zäckchen versehen. Ca. 11 Palæen jederseits. Die ziemlich langen Spitzen der Palæen sind stark dorsalwärts gebogen. Die halbkreisför- mige Fläche hinter den Palæen ist ganzrandıg. Die Ventralseite des dritten Segments ist jederseits mit zwei zahnförmigen Lappen versehen und ausserdem mit einem knollenförmigen Läppchen jederseits unterhalb des zweiten Cirres. Unterhalb der letzten Ki me jederseits ein dreiecki- ger Lappen. Haarborstenchætopodien an 15, Hakenborstenchætopodien an 12 Segmenten. Die grossen Haarborsten verschmälern sich langsam gegen die lang ausgezogenen Spitzen, die mit deutlichen Haaren besetzt sind. Die Hakenborsten haben im Profil oberhalb der kleinen sehr zahl- reichen medianen Zähnchen 6—7 Zahnreihen, von vorn gesehen 2 ver- tikale Zahnreihen oberhalb des Hauptzahnes. Die Scapha ist von ovaler Form. Die Seitenränder der Scapha sind wellig und jederseits mit drei keulenförmigen Papillen besetzt. Die Analhaken sind ca. 4 jederseits. Sie sind kräftig und ziemlich unbedeutend gebogen. Die Analzunge ist 80 CHRISTIAN HESSLE klein und ungefähr ebenso lang wie breit. Ihr äusserer Rand ist grob- gesägt. Von oben gesehen ist die Analzunge quadratisch. Der Analcirr ist gut entwickelt und keulenförmig. Grösste beobachtete Länge des Tieres 32 mm. (ohne Scapha). Die Röhren sind schwach gebogen und weisslich gefärbt. Neuer Fundort: Messina (A. AppELLér 1888). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer. Bemerkungen: Vergleicht man die oben gegebene Beschreibung mit der nächstfolgenden von P. koreni, so geht, wie ich hoffe, daraus klar hervor, dass P. neapolitana nicht mit P. koreni identisch ist wie dies v. MARENZELLER (1874) behauptete. Pectinaria koreni (Mcx. 1865). Pectinaria grenlandica; ?DANIELSSEN 1859. | Lagis koreni; MALMGREN 1865, 1867, EHLERS 1875, DE SAINT-JOSEPH 1898, Kauvez 1909, SOUTHERN 1914, 1915, M'Ixrosx 1914, 1915. Pectinaria koreni; GruBE 1871, Levixsex 1884, 1893, BiDENKAP 1894. 1, 2, 1907, MICHAEL- SEN 1896, APPELLÔF 1896, 1897, LÖNNBERG 1898, NORDGAARD 1905, ALLEN 1904, Wo1- LEBÆK 1912, Meyer 1912. Pectinaria belgica; Mosgius 1873, 1874, ? Lenz 1878, ? Kuprrer 1873. Die Tentakelmembran ist oberhalb der Tentakeln zwischen den Seitenteilen des zweiten Segments flach ausgespannt. Sie ist mit 15 - 20 Zäckchen am Rande versehen. Ca. 12 Palæen jederseits. Die kurzen Spitzen der Palæen sind dorsalwärts eingerollt. Die halbkreisförmige Flache hinter den Palæen ist ganzrandig. Die Ventralseite des dritten Segments ist jederseits mit zwei kleinen Lappen versehen. Der am mei- sten mediane von diesen ist ziemlich langgestreckt, der laterale mehr knollenförmig. Auch unterhalb der letzten Kieme tritt jederseits ein kleiner Lappen hervor. Haarborstenchætopodien an 15, Hakenborsten- chætopodien an 12 Segmenten. Die grossen Haarborsten verschmälern sich langsam auf die mässig ausgezogene Spitze zu. Diese ist ringsum mit kleinen undeutlichen Härchen besetzt. Die vorderen medianen Zähn- chen der Hakenborsten sind sehr zahlreich. Die Hakenborsten haben ausserdem im Profil 6—7 Zahnreihen, von vorn gesehen 3 oder auch oft 4 vertikale Zahnreihen oberhalb des Hauptzahnes. Die Scapha ist von länglich ovaler Form. Die Seitenränder der ersten Scaphasezmente sind etwas wellig. Daneben sitzen jederseits an den Seitenrändern drei keulenförmige Papillen. Die Analhaken sind 3—6 jederseits. Sie sind sehr kräftig. Ihre Spitzen sind im stumpfen Winkel gegen die Schäfte gebogen. Die Analzunge ist etwas länger als breit und an der Basis etwas verschmälert. Der äussere Rand der Analzunge ist feingesägt. Der Analcirr ist keulenfürmig. Grösste beobachtete Länge des Körpers 28 mm. (MALMGREN). Die Röhren sind nahezu gerade, gewöhnlich weiss- lich oder grau gefärbt. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Gäsöflaken, Närberget, Väderöarna (A. Wır£n), Kosterfjord 25—28 m, Kungs- backafjord (Bock u. OtpEvie 1909), Smedjan Juli 1915, Ellösefjord Juli 1915 (Hesse). Allgemeine Verbreitung: Boreale Teile des Atlantischen Oceans. Südwestlicher Teil der Ostsee. Pectinaria bocki n. sp. (Tafel I, Fig. 2. 3.) Die Tentakelmembran ist oberhalb der Tentakeln flach ausgespannt. Der Vorderrand derselben ist mit ca. 40 Zäckchen versehen. 12—15 Palæen jederseits. Die kurzen Spitzen der Palæen sind dorsalwärts eingerollt. Die halbkreisförmige Fläche hinter den Palæen ist ganzrandig mit breitem Randsaum. Die Ven- tralseite des dritten Segments ist jederseits mit zwei kleinen Lappen versehen. Der am meisten mediane von diesen ist länglich der mehr lateral liegende knollenförmig. Auch unterhalb der letzten Kiemen tritt jederseits ein kleiner Lappen hervor. Haarborstenchæto- podien an 15, Hakenborstenchætopodien an 12 Segmenten. Die grossen Haarborsten verschmä- | lern sich langsam auf die mässig ausgezogenen Spitzen zu. Die Spitzen sind ringsum mit fei- nen -aber ziemlich langen Haaren besetzt. Die - kleinen medianen Zähnchen der Hakenborsten sind sehr zahlreich. Die Hakenborsten haben ausserdem im Profil 7 horizontale, von vorn | gesehen ca. 4 vertikale Zahnreihen oberhalb | | des Hauptzahnes. Die Scapha ist von länglich ovaler Form. Die Seitenränder der ersten Scaphasegmente sind gekraust aber nicht mit Papillen besetzt. Ca. 4 Analhaken jederseits. Sie sind kräftig, klauenförmig gebogen. Die | Analzunge ist etwas länger als breit, an der Basıs etwas verschmälert. Der äussere Rand der Analzunge ist gesägt. Der Analcirr ist ziem- | lich lang. Länge der Körpers 27 mm. Zool. bidrag, Uppsala. Bd. 5. POLYCHATEN Sl a b Textfig. 4. Pectinaria bocki. a lange Haarborste. Vergr. 200X, b kurze Haarborste. Vergr.200X, e Analhaken. Vergr 200X, d Stück des oberen Teiles einer langen Haarborste. Vergr.1300X, e Hakenborste. Vergr. 1300X. 6 82 CHRISTIAN HESSLE Die Form und Farbe der Röhren sind unbekannt. Fundort: Japan; Kobe Bay 14 m. (S. Bock 1914). Andere Arten die wahrscheinlich zu Pectinaria zu rechnen sind: Pectinaria capensis (PALLAS 1778). 2 Teredo chrysodon; Bercıus 1765. ? Sabella chrysodon; Lixxé 1767, GMELIN 1788. Nereis cylindraria var. capensis; PALLAS 1778 Sabella capensis; GMELIN 1788. Amphictene capensis; Savicxy 1817. Amphitrite auricoma Capensis; Cuvier 1830. Pectinaria capensis; M’Inrosu 1905, GRAVIER 1906. Fundorte: Rotes Meer, siidliche Kiiste von Afrika. Pectinaria egyptia (Savieny 1817). Amphictene egyptia; Savicny 1817. Pectinaria egyptiaca; GruBe 1871. ? Pectinaria ægyptia; v. MARENZELLER 1879. Fundorte: Rotes Meer, ? Japan. Pectinaria antipoda SCHMARDA 1861. Pectinaria antipodum Gruge 1871. Fundort: Port Jackson (Australien). Pectinaria crassa GRUBE 1870. Pectinaria crassa GRUBE 1870.2, 1871. Fundort: Neu Caledonien. Pectinaria catharinensis GRUBE 1871. Fundort: Desterro. Pectinaria brevispinis Gruss 1878.1. Fundort: Lamiguin (Philippinen). Pectinaria clava GRUBE 1878.1. Fundort: Canal von Lapinig (Philippinen). Pectinaria conchilega GRUBE 1878.1. Fundort: Bohol (Philippinen). Pectinaria parvibranchis GRUBE 1878.1. Fundort: Philippinen. Pectinaria longispinis GruBe 1878.1. - Fundort: Philippinen. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 83 Pectinaria gouldii (VERRILL 1873). Pectinaria Belgica; Gouip 1841. Pectinaria auricoma; Letpy 1855.. Cistenides gouldii; Verritt 1873.1, 1874.1, Wegsrer 1884. Pectinaria grenlandica; Stimpson 1853. Pectinaria gouldu; ANDREWS 1892, TREADWELL 1902. Fundorte: An den Kiisten von New Brunswick, New England und Porte Rico. Pectinaria dubia Wesster 1879. Fundort: Virginische Kiiste. Pectinaria brevicoma JoHnson 1901. | Pectinaria brevicoma; Jonnson 1901, Moore 1909.1, TREA4DWELL 1914. Fundorte: An den Küsten von Alaska und Californien. Pectinaria regalis VERRILL 1901. Fundort: Bermudas-Inseln. Pectinaria australis EHLERS 1904. Fundort: Luttelton (Neuseeland). Pectinaria panava Wirzey 1905. Fundort: Küste von Ceylon. Petta men. 1865. Tentakelmembran ganzrandig. Scapha vom Vorderkörper wenig scharf abgesetzt. Scaphaaugen. Zwei Paar Kiemen. Zahlreiche Augen- flecke im Gehirn. Cementdrüsen im fünften und sechsten Segment. Die vorderen Nephridien nicht erheblich länger als die hinteren. Sämtliche Nephridien haben ziemlich kräftige Schenkel. N Textfig. 3. Schema des Nephridialsystems der Gattung Petta. Petta pusilla Mev. 1865. Petta pusilla MALMGREN 1865, 1867, Gruss 1871, v. MARENZELLER 1874, Mau 1874, Carus 1885, Fauver, 1909, 1914. 84 CHRISTIAN HESSLE Pectinaria pusilla ; Tauser 1879, LEVINSEN 1884, Bipenxar 1894.1, APPELLÖF 1897, Mi- CHAELSEN 1896, WoLLEB AK 1912, M’'Ixrosx 1914. Die Tentakelmembran umgibt die Tentakeln dütenförmig. 9—11 Palen jederseits. Die Palæen sind grob mit kurzen Spitzen. Die halb- kreisförmige Fläche hinter den Palæen ist ganzrandig mit schmalem Randsaum. Die Ventralseite des dritten Segments jederseits mit einigen zahnförmigen Lappen. Die Ventralseite des vierten Segments jederseits der Bauchplatte mit einem kolbenférmigen Lappen. Haarberstencheto- podien an 17, Hakenborstenchætopodien an 14 Segmenten. Die grossen Haarborsten mit wenig abgesetzten kurzen, Spitzen. Die Spitzen sind mit deutlichen Haaren besetzt. Die Hakenborsten sind mit nur 2 Zähnen oberhalb der 6—7 kleinen medianen Zähnchen versehen. Die Scapha ist von kreisfürmigem Umriss. Die Seitenränder der Scapha laufen in Zipfel aus. Die Analzunge ist cirrenförmig. 8—11 Analhaken jederseits. Ihre Spitzen sind wenig gebogen. Nephridien im vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 18 mm. Die Röhren sind etwas gebogen und aus groben Sandkörnern gebaut. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Sea hrolten (A. Wrren 1891), Spättan Juni 1914, Flatholmen Juni 1914, Gäsöränna Juni 1914 (Hesse). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, Atlantischer Ocean und Nördliches Eismeer. Andere Arten die wahrscheinlich zu Petta zu rechnen sind: Petta assimilis M IntosH 1885. Fundort: Zwischen Prince Edwards Land und Kerguelen. Petta pellucida EHrers 1887. Fundort: Santarem Kanal (Florida). Von unbekannter Stellung sind: Pectinaria castanea Risso 1826. Pectinaria nigrescens Risso 1826. Pectinaria bifurcata BLAINVILLE 1828. Scalis minax GRUBE 1846. Sämtlich aus dem Mittelmeer. | | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 85 Fam. Ampharetide. Fauvez (1897.1, 2) hat dieser Familie eine eingehende, systema- tisch-anatomische Untersuchung gewidmet. Es ist ihm auch gelungen eine ziemlich natürliche Gruppierung der hierhergehörenden Gattungen durchzuführen. Sein Material war doch allzu begrenzt, wodurch die: Gruppen zu eng und allzu scharf von einander geschieden wurden. Fav- veL hat nur eine Ampharete-Art, eine Amphicteis-Art und die mit Am- phicteis sehr nahe verwandte Amage (Samytha) palescens und schliesslich zwei Melinna-Arten näher untersucht. Ampharete, Amphicteis und Melinna stellt er auch als Typen für die drei Gruppen auf, in welche er die Am- pharetiden einteilt. Wie oben erwähnt sind diese drei Gruppen als ziemlich natürlich anzusehen. Aber auch dadurch dass FAuvELs anatomische Beobachtungen nicht in allen Punkten ganz richtig sind, werden diese Gruppen in einigen Hinsichten fehlerhaft definiert. So gibt Fauver als typisch für die Amphicteis-Gruppe an, dass die hierhergehörenden Formen zwei rudimentäre Palpen haben. Die Am- pharete- und Melinna-Gruppen haben dagegen nach FAUvVEL eine unpaare Palpode. Was Fauvez als rudimentäre Palpen bezeichnet, ist doch nichts anders als zwei Drüsenbänder an der Oberseite des Mittellappens der Tentakelmembran bei Amphicteis und Amage. Diese Drüsenbänder ziehen schwach divergierend von der Anheftungslinie der Tentakelmembran bis zum äusseren hand derselben. Sie werden hauptsächlich dadurch erhöht, dass die Zellen, aus welchen sie bestehen, höher sind als die übrigen Epithelzellen an der Oberfläche der Tentakelmembran. Als Palpode be- zeichnet Fauve. die vordere etwas zugespitzte Partie des Mittellappens der Tentakelmembran bei Ampharete und Melinna. Die Tentakelmembran ist doch im grossen ganzen bei allen drei Gruppen gleich gebaut. Der einzige Unterschied ist, dass sämtliche Zellen an der Tentakelmembran bei Ampharete und Melinna gleich hoch sind, bei Amphicteis dagegen sind, wie erwähnt, zwei Bänder von höheren Zellen entwickelt. Nach Fauvez sind auch die Nucalorgane der Amphicteis-Gruppe prinzipiell von denen der beiden übrigen Gruppen verschieden. Bei Am- phicteis sollen sie polsterförmig, bei Ampharete und Melinna dagegen grubenförmig sein. Sowohl Amphicteis wie alle übrigen Ampharetiden haben doch rinnenförmige Nucalorgane, nur ist die hintere Wand des Nucalorganes bei Amphicteis gewöhnlich etwas mehr erhöht als bei. Am- | pharete und Melinna. Die Form der Nucalorgane ist doch so sehr vom zufälligen Kontraktionszustand abhängig, dass sie sich sehr wenig für systematische Zwecke eignet. Das Diaphragma steht nach Fauvet bei Ampharete und Melinna zwischen dem dritten und vierten Segment, bei der Amphicteis-Gruppe 86: . CHRISTIAN HESSLE dagegen entweder zwischen dem vierten und fünften oder zwischen dem fünften und sechsten Segment. Teilweise beruhen diese irrtümlichen An- gaben wahrscheinlich darauf dass Fauvren bei Ampharete das dritte und bei Melinna das vierte Segment übersehen hat. Durch diesen Irrtum ist FAuvEL auch zu der Annahme geführt worden, dass die Hakenborsten bei Melinna und Ampharete an einem Segment früher als bei Amphicteis be- ginnen. Bei sowohl Ampharete wie bei Amphicteis beginnen ja die Haken- borsten am sechsten Segment, bei Melinna dagegen am siebenten. Untersucht man die Marmerexschen Gattungen auf ihre innere und äussere Anatomie, so ergibt sich bald, teils dass nahezu alle diese Gat- tungen sehr natürlich sind, teils dass die meisten, wenn auch nicht alle, in die drei Fauverschen Gruppen eingereiht werden können. Man findet doch auch bald, dass sowohl MALMGREN als FaAuvez den systematischen Wert vieler Eigenschaften überschätzt haben und auch dass es zwischen den drei FAuveuschen Gruppen Ubergangsformen gibt. Sehen wir von einigen Merkmalen der Fauvetschen Ampharete- -Gruppe ab, die sich nur als Art- oder Gattungscharaktere erweisen, so gehören folgende Gattungen zu dieser Gruppe: Ampharete Men., Sabellides M. EDWARDS, Anobothrus LEV., Sosane Men., Neosabellides n. g. und Gly- phanostomum LEV. Diese Gattungen unterscheiden sich von einander hauptsächlich durch den Besitz oder das Fehlen von Palæen und durch das verschiedene Aussehen ihrer Tentakelmembran und Tentakeln. Bei Anobothrus und Sosane ist überdies ein Paar der dorsalen Cheetopodien dorsalwärts ver- schoben. Diese sämtlichen Gattungen sind dadurch charakterisiert, dass ihrer Tentakelmembran erhöhte Drüsenbänder fehlen. Die dorsalen Chætopo- dien sind ohne Cirren. An den Hakenborsten ist der zahntragende Teil gewöhnlich nicht scharf vom Basalstück abgesetzt. Sie sind nach Fav- vers Terminologie “subquadrangulär“. Dieses gilt besonders von den Hakenborsten am Vorderkérper, im Hinterkörper ist der zahntragende Teil der Borsten oft etwas schärfer vom Basalstück abgesetzt. Die Haken- borsten am Vorderkérper haben gewöhnlich zwei vertikale Reihen von Nebenzähnen oberhalb des Hauptzahnes. Am Hinterkörper sind die Reihen der Nebenzähne oft vermehrt, aber die Reihen auch verkürzt, wodurch die Hakenborsten hier eine mehr plumpe Form als im Vorderkörper er- halten. Sosane weicht von den übrigen Gattungen der Ampharete-Gruppe in Bezug auf die Hakenborsten dadurch ab, dass die Hakenborsten schon am Vorderkörper dieselbe Form haben wie am Hinterkörper der übrigen Gat- tungen. Der Magen entbehrt bei allen eines inneren Blindsackes. Dagegen ist die Magenwand bei den meisten, wenn auch nicht allen, zu beiden Seiten des Oesophagus in zwei Loben ausgebuchtet. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Von den vorderen sind gewöhnlich nur die im vierten Segment entwickelt, diese fehlen aber bei keiner der hierherge- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 87 hörenden Gattungen. Die Schenkel dieser Nephridien sind sehr lang aber verhältnismässig eng. Die Schenkel sind auch gewöhnlich gerade nach hinten gestreckt und von einer dütenförmigen Ausbuchtung des Dia- phragmas umgeben. Wie ich oben (S. 62) erwähnt habe, münden diese Nephridien im vierten Segment nicht bei den Parapodien, wie Fauve. behauptet, sondern sind ihre äusseren Mündungen dorsalwärts verschoben. Bei einer der hierhergehörenden Gattungen, Glyphanostomum, finden sich auch Nephridien im fünften Segment. Diese durchbrechen also das Dia- phragma. Die Schenkel dieser Nephridien sind nur wenig länger als die der hinteren Nephridien, ihre Trichter sind wie bei den vorderen Nephridien im allgemeinen sehr klein. Ich habe hier wie bei anderen Gattungen diese Nephridien im fünften Segment in der Gattungsdiagnose erwähnt, ich bin jedoch nicht ganz klar über ihren systematischen Wert. Die hinteren Nephridien der Ampharete-Gruppe haben sehr grosse Trich- ter und kurze Schenkel. Bei allen zur Ampharete-Gruppe gehörenden Gattungen sind Bauchriesenzellen entwickelt. Geben wir der Amphicteis-Gruppe denselben Umfang wie FAUvEL, so können wir zu dieser Gruppe nur zwei Gattungen Amphicteis GRUBE und Amage Men. rechnen. Bei diesen ist der Mittellappen der Tentakel- membran mit zwei erhöhten Drüsenbändern versehen. Die Hakenborsten- chetopodien sind mit einem keulenförmigen Cirr an der Austrittstelle der Borsten versehen. Ähnliche Cirren sitzen auch an den rudimentären, dorsalen Chætopodien im Hinterkörper, wo sie auch gewöhnlich vergrös- sert sind. An den Hakenborsten ist der zahntragende Teil vom Basal- stück scharf abgesetzt. Die Hakenborsten sind auch von derselben Form im Vorder- und Hinterkörper. Bei Amphicteis sind die Hakenborsten mit nur einer vertikalen Reihe von Zähnen versehen, bei Amage ist oft der unterste Nebenzahn in der einfachen Reihe verdoppelt. Der Magen ist mit einem grossen inneren Blindsack versehen. Bauchriesenzellen fehlen. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Sämt- liche Nephridien sind von gleicher Form, sie nehmen doch an Grösse von vorn nach hinten zu, so dass die vorderen Nephridien kleiner sind als die hinteren: Sämtliche Nephridien haben kurze aber weite Schenkel. Von den Nephridien haben keine ihre äusseren Mündungen dorsalwärts verschoben. Wenn die Gattung Phyllocomus GRUBE auch nicht in die Fauversche Amphicteis-Gruppe eingereiht werden kann, so hat doch diese Gattung viele Züge, die an Amphicteis erinnern. Phyllocomus unterscheidet sich von Amphicteis besonders dadurch, dass die Drüsenbänder der Tentakel- membran fehlen, dass im Magen kein Blindsack entwickelt ist und dass vordere Nephridien fehlen. Die Hakenborsten haben zwar nur eine Reihe Zähne wie bei Amphicteis, ihre Form - erinnert jedoch mehr an die der Ampharete-Borsten. Wie bei Amphicteis sind aber auch die dor- salen Chætopodien mit keulenförmigen Cirren versehen, und wie bei jener 88 CHRISTIAN HESSLE Gattung fehlen auch bei Phyllocomus Bauchriesenzellen. Wie erwähnt fehlen bei Phyllocomus vordere Nephridien. In Bezug auf das Nephri- dialsystem hat sich also diese Gattung weiter auf dem Wege entwickelt, den Amphicters eingeschlagen hat. Die Nephridien der Phyllocomus sind zwar von denjenigen der Amphicteis darin verschieden, dass die Schenkel sehr lang sind. Dies rührt aber wahrscheinlich daher. dass der Hinter- körper bei Phyllocomus sehr lang ist. In Übereinstimmung mit Amphic- teis sind die äusseren Nephridienschenkel bei Phyllocomus sehr weit. Eine Gattung, die wahrscheinlich auch nahe der Amphicteis steht, ist Amphisamytha n. g. Das Nephridialsystem ist ganz wie bei Amphic- teis entwickelt und der Magen ist wie bei Amphicteis mit einem Blind- sack versehen. Dieser Blindsack ist doch hier bei Amphisamytha be- - deutend kleiner als bei Amphicteis (Taf. IV, Fig. 5). Die Hakenborsten sind alle von dreieckigem Umriss. Wie bei Ampharete fehlen die Driisen- binder der Tentakelmembran wie auch die Cirren an den dorsalen Chæ- topodien. Bauchriesenzellen sind entwickelt, sie sind doch verhältnis- mässig klein. Können wir also Amphisamytha und Phyllocomus nicht ohne weiteres in die Fauversche Amphicteis-Gruppe einreihen, so sehen wir doch unschwer, dass diese beiden Gattungen mehr mit der Amphicteis- als mit der Ampharete-Gruppe verwandt sind. Es gibt doch Gattungen, die zwi- schen der Amphicteis- und Ampharete-Gruppe und auch gleich weit von beiden zu stehen scheinen. Vor allem gilt dies von Samytha (sensu MALMGREN non Favuvet). In den äusseren Charakteren stimmt diese Gattung ziemlich gut mit der Ampharete-Gruppe überein. Die Form der Hakenborsten ist doch mehr derjenigen der Hakenborsten bei Amphicteis ähnlich als derjenigen der Ampharete-Borsten. In ihrer inneren Anatomie zeigt aber Samytha einige Eigentümlichkeiten, die die Zwischenstellung dieser Gattung ziemlich deutlich hervorheben. Der Magen ist etwas hinter der Mitte mit einer nach innen gerichteten Ringfalte versehen. Wie oben erwähnt, ist es ja wahrscheinlich, dass der Magenblindsack bei Amphicteis sich aus einer Falte der Magenwand entwickelt hat. Auch was das Nephridialsystem anbelangt zeigt Samytha eine ähnliche Zwischen- stufe zwischen Ampharete und Amphicteis. Die sämtlichen Nephridien sind von derselben Form. Die Schenkel der Nephridien im vierten Seg- ment sind doch, wenn auch unbedeutend, länger als die der hinteren Nephridien. Die äusseren Mündungen dieser Nephridien sind auch sehr unbedeutend dorsalwärts verschoben, so dass sie an der dorsalen Seite der Haarborstenchætopodien liegen. Wie bei Amphicteis fehlen bei Sa- mytha Bauchriesenzellen. Steht also Samytha ziemlich in der Mitte zwischen Ampharete und Amphicteis, so gibt es doch wenigstens noch drei Gattungen (Lysippe Men., Lysippides n. g. und Sosanopsis n. g.), die auch eine solche Zwischen- - stellung einnehmen, sich jedoch etwas mehr der Ampharete-Gruppe nähern. | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 89 In ihren äusseren Charakteren stimmen sie im grossen ganzen mit der Ampharete-Gruppe überein. Was die Nephridien anbelangt, so sind die äusseren Miindungen der Nephridien im vierten Segment bedeutend dor- salwärts verschoben, die Grössenverhältnisse- zwischen diesen und den hinteren Nepbridien sind doch dieselben wie bei Samytha. Bei Lysippe und Sosanopsis finden sich Nephridien auch im fünften Segment. Bei Lysippe sind diese Nephridien sehr kräftig entwickelt und ihre Schenkel sind bedeutend länger als diejenigen der übrigen Nephridien. Bei Sosa- nopsis dagegen sind die Nephridien im fünften Segment kleiner als die übrigen. Der Magen dieser drei Gattungen ist ohne vordere Seitenloben und auch ohne Blindsack oder Ringfalte. Bei Lysippe und Lysippides sind die Bauchriesenzellen gut entwickelt, fehlen aber bei Sosanopsis. Was schliesslich die Melinna-Gruppe anbelangt, so ist diese vor allem durch ihre langschiftigen, ventralen Borsten der vorderen Seg- mente und durch ihre Riickenhaken hinter den Kiemen charakterisiert. Zu dieser Gruppe müssen wir wahrscheinlich ausser der Gattung Melinna auch die Gattung Jsolda rechnen. Von diesen beiden ist ja nur Melinna auf ihre innere Anatomie untersucht worden. In den meisten ihrer äus- seren Charaktere scheinen diese beiden Gattungen doch ganz iiberein- zustimmen. Der wichtigste und möglicherweise einzige äussere Unter- schied zwischen Melinna und Isolda ist, dass Melinna, wie alle übrigen Ampharetiden, nur fadenförmige Kiemen hat, bei Jsolda sind ja dagegen, wie erwähnt, zwei Kiemen jederseits (die beiden inneren einer jeden Gruppe) federformig. Die innere Anatomie bei Melinna ist in vielen Hinsichten derjenigen der Ampharete-Gruppe ähnlich. Der Magen entbehrt also einen Blindsack und die Bauchriesenzellen sind kraftig entwickelt. Wenigstens bei den bisher untersuchten Melinna-Arten fehlen aber Nephridien im vierten Segment, dagegen sind solche im fünften Segment entwickelt. Typisch fiir Me- linna ist auch, dass sämtliche Nephridienschenkel sehr lang, aber ziem- lich eng sind. Diese Verlängerung der Nephridienschenkel rührt wohl wahrscheinlich hier wie bei Phyllocomus daher, dass der Hinterkörper bei diesen Gattungen sehr lang ist. Bei Melinna habe ich keine keulenför- mige Cirren an den dorsalen Chætopodien im Vorderkörper gesehen. Auf der Riickenseite jedes Segments im Hinterkörper sitzt doch jederseits eine kleine knollenförmige Bildung. Dies können nur die etwas mehr als gewohnlich abgesetzten rudimentären dorsalen Chætopodien sein, die bei mehreren Gattungen im Hinterkörper sehr deutlich sind, sie können aber auch möglicherweise mit den keulenförmigen Cirren der dorsalen Chæto- podien bei -Amphicteis homolog sein. Die einfachen, langschäftigen, ventralen Borsten der vorderen Seg- mente, die als ein primitiver Charakter anzusehen sind, und die hoch- spezialisierten Riickenhaken machen es wahrscheinlich, dass Melinna und Isolda sich schon sehr frühzeitig von den übrigen Ampharetiden getrennt SO. CHRISTIAN HESSLE haben. Sicherlich viel spater haben sich die Ampharete- und Amphicteis- Gruppen aus einem gemeinsamen Stamm entwickelt. Diese beiden Gruppen sind ja auch noch heute durch Zwischenformen mit einander verbunden. Möglicherweise wäre man daher berechtigt Melinna und Isolda in eine eigene Unterfamilie zu stellen. Es ist doch möglich, das es unter den hier nicht behandelten For- men, wie z. B. die Gattung Melinopsis M'Ixrosx und die sehr wahr- scheinlich eine eigene Gattung bildende Melinna monocera AUGENER, Zwischenformen gibt, die Melinna und Isolda näher mit den übrigen Ampharetiden verbinden. Sowohl Melinopsis als Melinna monocera sollen der Riickenhaken entbehren, haben aber nach den Beschreibungen zu ur- teilen viele Eigenschaften mit Melinna gemeinsam. Aus dem oben ge- sagten geht doch, wie ich hoffe, klar hervor, dass man über die Ver- wandtschaft dieser Formen nichts mit Sicherheit äussern kann, bevor ihre innere Anatomie untersucht worden ist Dies letztere gilt auch von mehreren anderen Gattungen, die von M Inros#, EHLERS und VERRILL beschrieben worden sind. Schema der in dieser Arbeit näher erörterten Gattungen der Ampharetide. A. Langschäftige, ventrale Borsten in den order Segmenten. Zwei Rückenhaken entwickelt. I. Alle Kiemen sind fadenförmig __ Zi LR PME nina II. In jeder Gruppe sind zwei Kiemen faden tonne , zwei federförmig es eee MATE: ARCS ROUEN PR Lt SE B. Die vorderen Seomiente ohne lancer nities, ventrale Borsten. Keine Rückenhaken. I. Die vorderen Nephridien (im vierten Segment) grösser als die hinteren. | +. Der Grössenunterschied zwischen den vorderen und den hin- teren Nephridien ist gross. Bauchriesenzellen entwickelt. 1. Von den Haarborstenchetopodien sind keine dorsalwärts ver- schoben. Die Nephridien im vierten Segment münden auf der Rückenseite unabhängig von einander. a) Die Tentakelmembran ist deutlich dreilobiert. a) Die Palæen sind gut entwickelt (grösser als die Haar- borsten) ......._... nl LARMES DATE 6) Die Palæen sind klein (kleiner als die Haar- borsten): ee nr Seabees b) Die Tentakelmembran ist undentlich dreilobiert. x.) Palæen fehlen. Die Haarborstenchætopodien am dritten Segment sind entwickelt. Die Tentakeln sind elabı CARRIERE. … Glyphanostomum ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 91 8) Palæen und Haarborstenchætopodien am dritten Seg- ment fehlen. Die Tentakeln sind gefiedert Neosabellides Ein Paar der dorsalen Chætopodien ist dorsalwärts verschoben. Die Nephridien im vierten Segment münden auf einer gemein- samen Papill zwischen den Kiemengruppen. a) Die Haarborstenchætopodien am 13:ten Segment sind dor- salwärts verschoben == oo. a. _ Anobothrus b) Die Haarbor stenchætopodien : am 1: jen Segment sind dor- salwärts verschoben _.____._.... UHR te Sosane Der Grössenunterschied sen iden vorderen und den hinteren Nephridien ist nicht gross. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind bedeutend dorsalwärts verschoben. a) Keine Haarborstenchætopodien dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen enwickelt. o.) Nephridien im fünften Segmentkräftig entwickelt Lysippe £) Nephridien im fünften Segment fehlen Lysippides b) Die Haarborstenchætopodien am 15:ten Segment dorsal- warts verschoben. Bauchriesenzellen fehlen . Sosanopsis 2. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind unbedeutend dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen fehlen _ i Be Samytha ll. Vordere en Scie oder sad Telleinıcn als die hinteren. +. Vordere Nephridien entwickelt. Magen mit innerem Blindsack. 1. Tentakelmembran ohne Drüsenbänder. Haarborstenchætopo- DiensohnerCirwen. ©. 0. tn ee Amphisamytha — bo —. 1 —- . EL . 2. Tentakelmembran mit Drüsenbändern. Haarborstenchætopo- dien mit Cirren. ee alecon vent WwiCKel ty. eas ete Man Burn} Amphicters b) Palæen fehlen Peers Weer a Amage +t. Vordere Nephridien fehlen. "Magen ohne inneren ÉMIS AG me We et Ae ales Textfig. 6. Schema des Nephridialsystems der Gattung Melinna. ment sind mit ventralen Chætopodien versehen, deren Borsten haarförmig sind. Die dorsalen Chætopodien im Vorderkérper sind ohne Cirren. Im Hinterkörper sind die rudimentären dorsalen Chætopodien sehr deutlich markiert. Die Segmentanzahl im Hinterkörper ist gross. Der zahn- tragende Teil der Hakenborsten ist ziemlich deutlich vom Basalstiick abgesetzt. Der Magen ist ohne vordere Seitenloben und inneren Blind- sack. Nephridien fehlen im vierten Segment, sind dagegen im fiinften entwickelt. Sämtliche Nephridien haben sehr lange Schenkel. Bauch- riesenzellen kräftig entwickelt. Melinna cristata (Sars 1856). Sabellides cristata; M. Sars 1856, 1866. Phenacia cristata; QUATREFAGES 1865. Melinna cristata; MALMGREN 1865, 1867, GruBE 1871, Kurrrer 1873, MALM 1874, EHHLERS 1875, M’Inrosu 1875, 1879.2, 1914, 1915, MorBius 1875, Taéez 1879, Tauser 1879, VERRILL 1873.1,2, 1874.1,2, Horst 1881, Levinsen 1884, 1886, 1893, WEBSTER 1884, 1887, Cun: - NINGHAM und Ramace 1888, Grire 1889, Brpenxar 1894.1, 2, 1907, APPELLÖF 1896, 1897, MICHAELSEN 1896, Fauver, 1897.2, 1911.2, 1914, WuireaAves 1901, Moore 1908, NorD- GAARD 1907, ? Katers 1908, Meyer 1912, WorreBæk 1912, Dirurvsen 1914. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 93 Hinige Augenflecke jederseits. Das Buccalsegment ist wenig her- vortretend und wird zum grössten Teil vom zweiten Segment überdeckt. Dieses ist auf der Bauchseite mit einem kräftigen, freien Saum versehen. Dieser einberechnet ist das zweite Segment so breit wie die beiden fol- senden Segmente. Die beiden Kiemengruppen stehen dıcht an einander und sind durch eine Hautfalte vereinigt. Die Höhe dieser Hautfalte wechselt ausserordentlich. Die drei hinteren Kiemen jeder Gruppe sind an ihren Basen mit einander verwachsen und umgeben halbkreis- förmig die erste Kieme, die bis zur Basis frei ist. Die dorsale Hautfalte hinter den Kiemen ist ungefähr viermal breiter als hoch und an ihrem freien Rande gezähnt. Die Anzahl dieser Randzähne wechselt von ca. 10—ca. 20. Das kräftige Basalstück der Rückenhaken ist länglich, fünf bis sechs mal höher als breit. Die kräftige Spitze ist gerade und nahezu winkelrecht gegen das Basalstück gebogen. Haarborstenchætopodien an 16 Segmenten. Die Haarborstenchetopodien am fünften Segment sind sehr klein und sind nahezu ganz von den erhöhten Seitenrändern des Segments verdeckt. Im Hinterkörper ca. 50 Segmente. Die Hakenborstenchæto- podien sind ohne dorsale Cirren. Die Haarborsten sind breit gesäumt und mit langen Spitzen versehen. Die Hakenborsten am Vorderkörper haben eine einfache Reihe von 4 Zähnen. Die Hakenborsten am Hinterkörper haben auch im Profil gesehen 4 Zähne. Die beiden oberen derselben sind doch oft bei älteren Borsten durch zwei horizontale Reihen von mehr oder weniger zahlreichen Zähnen ersetzt. Die langschäftigen ventralen Borsten laufen in feine, ziemlich weit ausgezogene Spitzen aus, die gegen die Schäfte etwas gebogen sind. Die Analpapillen sind undeutlich und der Rand des Afters ist gewöhnlich etwas angeschwollen. Nephri- dien im fünften, sechsten, siebenten und achten an Grösste beob- achtete Länge des Körpers ca. 50 mm. Neue Fundorte: Diese Art ist sehr häufig an der ganzen schwedischen Westküste in Tiefen von mehr als 30 m. Zahlreiche, neue Fundorte sind von Prof. Wirin und mir notiert. Allgemeine Verbreitung: Bora Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Melinna uruguayi n. sp. b Pak. i, Bier Weicht von der vorhergehenden Art darin ab, dass die Hautfalte hinter den Kiemen nur zweimal breiter als _ Textfig. 7. | . 2 | 3 : Melinna uruguayi: hoch ist, dass die Hakenborsten am Vorderkörper im a, Hakenborste Profil gesehen 5 Zähne haben, und dass der Hinterkörper vom Vorderkorper Vergr. 866 X, nur aus ca. 40 Segmenten besteht. Länge 40 mm. Meee Lenorste Puadort. Küste yon Uruguay; 35785-251710; W vom Hinterkörper 89 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903.) ety à 94 CHRISTIAN HESSLE Bemerkungen: Möglicherweise könnte man diese Art lediglich als eine Varietät von M. cristata betrachten. Da sie aber in drei, wenn | auch unbedeutenden, Charakteren von dieser abweicht habe ich es vor- | gezogen, sie als eigene Art aufzustellen. Wie bei M. cristata ist die | Hautfalte hinter den Kiemen gezähnt. An dem einzigen Exemplar, das | hier vorliegt, waren die Randzähne ca. 15. An den älteren Hakenborsten im Hinterkörper ist auch hier ebenso wie bei M. cristata die Anzahl der oberen Nebenzähne vermehrt. Andere Arten die wahrscheinlich zu Melinna gehören: Melinna palmata GRUBE 1870. Melinna palmata; Grose 1870, 1871, 1872.2, Lo Branco 1893, Fauven 1895.2, 1897.2. Fundort: Mittelmeer. Melinna adriatica MRZLLR. 1874. Melinna adriatica; v. MARENZELLER 1874.2, 1893, Marion 1875, PANCERI 1875, Carus 1885, ALLEN 1904, Grarre 1905, Erwes 1910, M'Ixrosx 1914. Fundorte: Mittelmeer, Britische Inseln. Melinna maculata WEBSTER. 1879. Melinna maculata; WEBSTER 1879, M'Ixrosx 1885. Fundorte: Virginische Kiiste, St. Thomas. Melinna armandi M’Int. 1885. Fundort: Westlich von Neuseelands Nord-Insel. Melinna pacifica M Int. 1885. Fundort: Stiller Ocean; 36° 10’ N 178° O. Melinna parumdentata EHLers 1887. Fundort: Golf von Mexico. Melinna denticulata Moore 1906. Melinna cristata; Moore 1906.1. Melinna denticulata; Moore 1906.1, 1908, TREADWELL 1914. Fundorte: Küste von Alaska und Californien. Melinna elisabethæ M Int. 1914. Melinna elisabethe ; M'Ixrosx 1914, 1915. Fundorte: Britische Inseln, Küste von Norwegen. M’Intosu sagt dies sei die allgemeinste Form in Norwegen. Ob- gleich ich recht viele Exemplare von Norwegen untersucht habe, habe ich doch keine andere als typische M. cristata gefunden. Es scheint mir ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 95 zweifelhaft, ob M. elisabethw eine eigene Art ist. Es ist auch wahrscheinlich. dass M’Intosus Beschreibung, wenigstens in einem Punkte, irrtümlich ist. Er sagt nämlich, dass die Rückenhaken solid also ohne Kanal sind. Es scheint mir doch unwahrscheinlich, dass bei einer Art, die jedenfalls M. cristata sehr nahe steht, diese Haken ein so abweichendes Aussehen haben sollten. Gen. Isolda Mürrer 1858. Die beiden inneren Kiemen jeder Gruppe sind gefiedert, die beiden äusseren sind glatt. In allen übrigen äusseren Charakteren stimmt diese Gattung mit Melinna überein. Innere Anatomie unbekannt. Bemerkung: Von dieser Gattung habe ich keinen Repräsentan- ten gesehen. | Isolda pulchella MÜLLER 1858. Isolda pulchella; Mürrer 1858, GruBe 1871, (JUATREFAGES 1865, KINBERG 1866. Fundort: Insel St. Catharina an der brasilianischen Küste. Isolda warnbroensis AUGENER 1914. Fundort: Warnbro Sound, Südwest-Australien. Gen. Ampharete Mey. 1865. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen ohne Drüsen- bänder. Tentakeln gefiedert. Palæen gut entwickelt. Vier Paar Kiemen. Die Haarborstenchætopodien am dritten Segment reduziert. Haarborsten- SS Textfig. 8. Schema des Nephridialsystems der Gattungen Ampharete, Sabellides, Neosabellides, Anobothrus und Sosane. chætopodien ohne Cirren. Die rudimentären, dorsalen Chætopodien im Hinterkérper deutlich hervortretend. Der zahntragende Teil der Haken- borsten ist nicht scharf von dem Basalstiick abgesetzt. Das Analseg- ment ist mit zwei Cirren versehen. Die vordere Wand des Magens an 96 CHRISTIAN HESSLE jeder Seite des Oesophagus in einen Lobus ausgebuchtet. Kein innerer Blindsack im Magen. Die Nephridien im vierten Segment mit sehr langen Schenkeln. Die übrigen Nephridien mit kurzen Schenkeln. Die äusseren Miindungen der Nephridien im vierten Segment dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen wohl entwickelt. Bemerkungen: Als eine der Eigenschaften, die die Ampharete- Gruppe charakterisieren, erwähnt Fauvet, dass die ventralen Chætopodien im Hinterkörper mit dorsalen Cirren versehen sind. Diese Cirren, die übrigens wahrscheinlich nur als die kräftig ausgezogenen, dorsalen Ecken der Chætopodien anzusehen sind, fehlen doch schon bei einigen Ampha- rete-Arten, sind aber z. B. sehr deutlich bei Amphicteis gunneri entwik- kelt. Sie erweisen sich also nur als Artcharaktere. | Ampharete acutifrons (GruBe 1860). Amphicteis acutifrons; Gaon 1860, QUATREFAGES 1865. Ampharete Grubei; MALMGREN 1865, 1867, PACKARD 1867, Gruss 1871, Masıus 1873, 1875, Mazm 1874, Tauger 1879, Levinsen 1884, 1893, v. MARENZELLER 1889, 1892, Hor- NELL 1891, Bıpenkap 1894.1, MiCHAELSEN 1896, Fauver 189.2, 1897.2, 1914, WHITEAVES 1901, MEYER 1912, Sournern 1910, 1914, 1915, WoLLEB&K 1912, M'Ix- vosH 1914, DirLevsen 1914. ?Branchiosabella zostericola; CLAPAREDE 1863, Fauven 1895.2. Amphicteis Gruber; THÉEEL 1879, Wiréx 1883. ?Ampharete cirrata; WEBSTER 1887. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment an der Bauchseite mehr als zwei mal breiter als das folgende Segment. Die beiden Kiemen- gruppen stehen ziemlich weit von einander, so dass eine breite Partie der Riickenseite zwischen denselben frei wird. Die Kiemen sind bis zur Basis von einander frei. Die drei ersten jeder Gruppe sind halbkreis- förmig um die letzte geordnet. Ca. 15 Palæen jederseits. Die Palxen haben lange, wenig abgesetzte Spitzen. Haarborstenchætopodien an 14 Segmenten. 12 Segmente im Hinterkérper mit Hakenborsten. Die simt- lichen Hakenborstenchetopodien im Hinterkérper wie auch die 5—6 letzten Paare im Vorderkörper sind an ihrem dorsalen Rand mit einem langen Cirr versehen. Die Haarborsten sind sehr schmal gesiumt. Die Hakenborsten im Vorderkérper haben zwei Reihen Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes mit 5 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkérper sind mit ca. 10 Nebenzähnen versehen, die etwas unregel- mässig geordnet sind. Das Analsegment ist mit langen, cirrenförmigen Papillen besetzt, die gleich lang oder länger als die beiden Seitencirren sind. Nephridien im vierten und sechsten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 80 mm. (MALMGREN). Neuer Fundort: Väderöarna an der schwedischen Westküste, 60 —100 m. (S. Bock 1916). ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN om Allgemeine Verbreitung: An den atlantischen Kiisten von Nord- Amerika und Europa, südlicher Teil der Ostsee, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass GRUBES Amphicteis acutifrons und MALMGRENS Ampharete grubei eine und die- selbe Art ist. In seiner Übersicht der Ampharetiden führt auch Gruge (1871) selbst seine Art acutifrons nur als Synonym zu MALMGRENS A. grubei auf. Da Gruszs Name der älteste ist, so muss dieser gelten. Das hier gegebene Längenmass ist dasselbe, das MALMGREN angibt, und ist auch wie bei einigen anderen in dieser Arbeit beschriebenen Arten an dem grössten Matmcrenschen Typusexemplar genommen, das in diesem Fall von Spitzbergen stammt. In den südlichen Teilen ihres Verbreitungsgebiets erreicht diese Art wahrscheinlich nie die hier ange- . gebene Grösse. Exemplare von Bohuslän und aus der Kieler Bucht, die ich gesehen habe, waren bedeutend kleiner (die grössten nur ca. 20 mm.). -Ampharete goési (Men. 1865). Ampharete Goesi; MALMGREN 1865, 1867, Grouse 1871, Enxrers 1875, M'Ixrosx 1879.2, Levissen 1884, Binexxar 1894.1, MICHAEILSEN 1896, WOLLEBAK 1912, DItLEVSEN 1914. Amphicteis Goësi; THéez 1879, Wiren 1833. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment auf der Bauchseite nicht viel breiter als das folgende Segment. Die zwei Kiemengruppen stehen weit von einander. Die Kiemen einer jeden Gruppe stehen sehr dicht an einander, sind jedoch nicht durch Hautfalten mit einander ver- wachsen. Die Palæen haben kurze, scharf abgesetzte Spitzen. Haar- borstenchætopodien an 14 Segmenten. Hakenborstenchætopodien im Hin- terkörper an 17 Segmenten. Die dorsalen Cirren an den Chætopodien im Hinterkérper sind klein. Die Haarborsten haben wenig weit aus- gezogene Spitzen, die Säume sind verhältnismässig kräftig. Die Haken- borsten im Vorderkörper haben 2 Reihen Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes, mit 5 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinter- körper mit demselben Zahnbesatz wie im Vorderkörper. Der Anus ist von einem Kranz von kleinen Papillen umgeben. Grösste beobachtete Länge des Körpers 50 mm. (MALMGREN). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Ampharete arctica (Men. 1865). Ampharete arctica; MALMGREN 1865, 1867, GruBE 1871, Horst 1881, Levixsex 1884, 1886, 1893, v. MARENZELLER 1892, Bipenkar 1894.1, VANHÔFFEN 1897, MICHAELSEX 1896. 1898, Fauven 1909, 1911.2, 1914, TREADWELI 1914, DiTLEVSEN 1914. Amphicteis finmarchia; M. Sars 1865. | Ampharete finmarchia; MALMGREN 1867, Grue 1871, Levixsex 1884, Verrizz 1874. 1, 2, BIDENKAP 1894.1, WOLLEBAK 1912. Ampharete Lindstrémi; MALMGREN 1867 (pars). Amphicteis arctica; THéez 1879, Wirtn 1883. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 5. =] 98 CHRISTIAN HESSLE Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment ist an der Bauchseite ungefähr zweimal breiter als das folgende. Die Pa- leen haben kurze, scharf abgesetzte Spitzen. Die beiden Kiemen- gruppen sind einander sehr genähert, so dass die am meisten mediane Kieme der einen Gruppe an die entsprechende Kieme . der anderen Gruppe stösst, und sind diese zwei Kiemen durch eine Hautfalte mit einander vereinigt. In jeder Gruppe stehen die Kiemen dicht an einander und da die letzte Kieme einer jeden Gruppe nur wenig hinter den übrigen ausgeht, scheinen sämtliche Kiemen in einer Querreihe zu stehen. Haarborsten- chætopodien an 14 Segmenten. 13 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. Dorsale Cirren sind nur entwickelt an den hintersten Hakenborstenchætopodien und sind auch hier sehr klein. Die Haarborsten sind schmal gesäumt mit mässig ausgezogenen Spitzen. Die Hakenborsten haben im Vorder- körper zwei Reihen Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes, mit 5 Zähnen in jeder Reihe. Im Hinterkörper haben die Haken- borsten dieselbe Zähnelung. Der Anus ist mit einem Kranz von nein ai ziemlich kräftigen Papillen besetzt. Nephridien im vierten und Ampharete sechsten Segment. Länge 50 mm. (Dieses Mass ist von einem aretica. aus dem Nördlichen Eismeer stammenden Exemplar, die süd- Pale. : aS © ö ; Vergr. lichen Individuen sind sehr viel kleiner.) BD Neue Fundorte: Schwedische Westküste; Skärberget (A. WIRÉN). König Karls Land 100—110 m. (Schwed. Spitzbergen- Exp. 1898). Allgemeine Verbreitung: Skandinavische Westküste; Nördliches Eismeer, Küste von Alaska. Ampharete lindströmi Mey. 1867. Mayes IL, ING, GE Ampharete Lindströmi,; MALMGREN 1867 (pars). 2Ampharete arctica; M'Ixrosx 1869. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment an der Bauchseite ungefähr zweimal breiter als das folgende. Die Kiemenstellung ist dieselbe wie bei der vorhergehenden Art, die Kiemengruppen sind doch etwas mehr von einander entfernt. Die Palæen verschmälern sich langsam auf die wenig abgesetzten, sehr ausgezogenen Spitzen zu. Haarborstenchæto- podien an 14 Segmenten. 12 Segmente im Hinterkörper mit Haken- borstenchetopodien. Dorsale Cirren fehlen an allen Hakenborstencheto- podien. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben zwei vertikale Reihen Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes, mit ca. 7 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben ca. 15 Nebenzähne in drei ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 99 vertikalen Reihen geordnet. Die Haarborsten sind ziemlich breit gesäumt und haben verhältnismäs- sig kurze Spitzen. Der Anus ist von einigen ziemlich kraftigen Papillen umgeben. Nephridien im vierten, sechsten, siebenten und achten Seg- ment. Länge ca. 12 mm. Neuer Fundort: Skarberget, Schwedische Westküste (A. WIRÉN). Weitere Verbreitung: Schwedische West- küste, Britische Inseln? Bemerkungen: MALMGREN teilte 1867 seine Art Ampharete arctica ohne eine Motivierung da- für zu geben in drei Arten ein: A. arctica, fin- marchia Sars und lindströmi. Von diesen ist, wie oben erwähnt, finmarchia nur ein Synonym zu arctica. Bei Untersuchung der Typusexemplare für A. lindströmi habe ich gefunden, dass diese zwei Arten angehören. Die meisten und grössten waren typische A. arctica und nur zwei kleine stimmten mit der Beschreibung, die ich hier oben für A. lindströmi gegeben habe. Da MALMGREN keine Beschreibung für seine A. lindströmi gibt und es wohl zweifelhaft ist, dass gerade diese beiden kleinen Exemplare ihn veranlasst haben, b c a die neue Art aufzustellen, und da sie ja in ihrem Textfig. 10. äusseren Habitus der A. arctica sehr ähnlich ist, 4@™pharete lindströmi. fragt es sich, ob es ganz richtig ist diese beiden 3 le Individuen als Typusexemplare für die Art A. lind- ¢. Hakenborste vom Hinter- strömi aufzustellen. Da indes diese Frage von ea ziemlich geringer Wichtigkeit ist, habe ich es vorgezogen, den alten Namen beizubehalten, anstatt einen neuen einzuführen. Nach den Figuren von den Hakenborsten zu urteilen ist die Form, die M’Intos# (1869) an der schottischen Küste gefunden hat, und die er als Ampharete arclica bezeichnet, dieselbe wie A. lindströmi. Ampharete vega (Wırkx 1883). Amphicteis Vega; Wırkn 1883. Ampharete Vega; Luvixsey 1884, Bıruna 1897.1, Worrerær 1912. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment ist an der Bauch- seite zweimal so breit wie das folgende Segment. Die beiden Kiemen- gruppen stehen sehr dicht an einander und sind durch eine niedrige Hautfalte verbunden. Die Kiemen einer jeden Gruppe scheinen in einer Linie zu stehen. Die Palæen sind in lange, wenig abgesetzte Spitzen 100 CHRISTIAN HESSLE ausgezogen. Haarborstenchætopodien an 14 Segmenten. 26 Segmente im Hinterkérper mit Hakenborstenchætopodien. Die zwei oder drei ersten Paare der rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinterkörper sind als polsterförmige Bildungen erheblich vergrössert. Dorsale Cirren fehlen. Die Haarborsten sind mässig ausgezogen und mit ziemlich breiten Säumen versehen. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper zwei vertikale Reihen Nebenzähne mit je 3 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper sind mit ca. 10 Nebenzähnen versehen, in drei Reihen angeordnet. Der Anus von mehreren kleinen Papillen umgeben. Nephri- dien im vierten, sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge 50 mm. | Neuer Fundort: König Karls Land 12—20 m. (Schwed. Spitz- bergen-Exp. 1898.) Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Ampharete kerguelensis M'Ixr. 1885. Ampharete kerguelensis; M'Ixrosx 1885, GruBE 1889. ?Ampharete patagonica; Gravier 1907. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment ist zweimal so breit wie das folgende Segment. Die beiden Kiemengruppen stehen ziem- lich dicht zusammen, stossen jedoch nicht an einander, sind aber durch eine Hautfalte verbunden. Die drei ersten Kiemen einer jeden Gruppe stehen in einer Linie und dicht hinter ihnen geht die letzte Kieme aus. Die Palæen sind mit kurzen scharf abgesetzten Spitzen versehen. Haar- borstenchætopodien an 14 Segmenten, 12 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. Keine dorsale Cirren an den Hakenborsten- chetopodien. Die Haarborsten sind breit gesäumt und mit mässig aus- sezogenen Spitzen versehen. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper zwei vertikale Reihen Nebenzähne mit je 6 Zähnen in jeder Reihe. Im Hinterkörper sind die Hakenborsten mit ca. 15 Nebenzähnen versehen, die in drei vertikalen Reihen angeordnet sind. Der Anus ist von zahl- reichen kleinen Papillen umgeben. Nephridien im vierten, sechsten, siebenten und achten Segment. Länge 18 mm. Neue Fundorte: Süd-Georgien, 54° S—86° 28 W 75 m., 54°23'8 — 36° 26’ W 64—74 m., 54° 11'S-36° 18 W 252— 310 m. (Schwed. Süd- polar-Exp. 1901— 1903). Weitere Verbreitung: Kerguelen. Bemerkungen: In der Beschreibung seiner Ampharete kerguelensis gibt M’Intosu die Segmentanzahl im Hinterkörper nicht an. Da dieser Charakter bei der Bestimmung von Ampharetiden von grösster Wichtig- keit ist, kann ich nicht mit absoluter Sicherheit entscheiden, ob die hier vorliegenden Exemplare wirklich zur A. kerguelensis hören. Doch stim-. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 101 men sie in allen Punkten gut mit M'IntosHs Beschreibungen und Figuren dieser Art überein. Es ist wahrscheinlich, dass Graviers (1907) Ampharete patagonica KINBERG von Biscoe Bay mit A. kerguelensis identisch ist. Eine Anobo- thrus patagonica (KınBere) kann es jedenfalls nicht sein, da GRAVIER an- gibt, dass sie gefiederte Tentakeln hat, was Anobothrus patagonica nicht hat. Zu dieser Gattung gehören wahrscheinlich auch: Ampharete selosa VERRILL 1873.1. Fundort: Vineyard Sound. Ampharete sombreriana M Intosn 1885. Fundort: St. Thomas (Westindien). Ampharete mnuta LANGERHANS 1881. Fundort: Madeira. Ampharete trilobata WEBSTER 1887. Fundort: Küste von Maine. Gen. Sabellides M. Epwarps 1838. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln gefiedert. Palæen schwach entwickelt (oder fehlend?). Vier Paar Kiemen. Die Haarbostenchætopo- dien am dritten Segment reduziert. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinterkérper wenig hervor- tretend. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist wenig scharf vom Basalstiick abgesetzt. Das Analsegment ist mit zwei Cirren versehen. Die vordere Wand des Magens ist nicht in zwei Loben ausgebuchtet. Kein innerer Blindsack im Magen. Die Nephridien im vierten Segment mit sehr langen Schenkeln. Die iibrigen Nephridien mit kurzen Schen- keln. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment dor- salwärts verschoben. Bauchriesenzellen kräftig entwickelt. Sabellides octocirrata (Sars 1835). Sabella? octocirrata; M. Sars 1835. Sabellides octocirrata; Mitxne Epwarps 1838, Gruge 1851, 1871, M. Sars 1856, MALMGREN 1865, 1867, Quarreraces 1865, Mazu 1874, Carus 1885, Levinsen 1884, 1893, WEB- STER 1887, Binexkap 1894.1, MICHAELSEN 1896, ?Norman 1903, M'Ixrosx 1914, 1915, WorLeszx 1912. LO? CHRISTIAN HESSLE Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment ist an der Bauch- seite ungefähr zweimal so breit wie das folgende Segment. Die beiden Kiemengruppen stehen weit von einander. Die Kiemen sind bis zur Basis von einander frei. Die hinterste Kieme einer jeden Gruppe ist von den drei ersten ein wenig entfernt. Die Palæen sind nahezu unmerk- lich und sehr wenige (nur ca. 5) in jedem Bündel. Haarborstenchæto- podien an 13 Segmenten. Ca. 17 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. Die dorsalen Cirren an den Hakenborsten- chætopodien im Hinterkörper sind kräftig entwickelt ausser bei den zwei ersten Paaren, an welchen sie fehlen. Die Haarborsten sind schmal gesäumt. Die Hakenborsten im Vorderkörper mit 3—4 Zähnen in einer einfachen Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper sind mit ca. 8 Nebenzähnen versehen, die etwas unregelmässig in zwei oder drei Reihen angeordnet sind. Nephridien im vierten, sechsten ui siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge ca. 10 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Gullmarfjord (A. Wır£n), Längegap, in der Fucus-Region Juli 1915 (HEssLE). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale Küste von Nord- Amerika und Europa. Bemerkungen: WozLeBæk gibt an, dass diese Art 18 Paare Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper hat. Ich habe nie mehr als 17 gefunden. Ein junges nur 3 mm. langes, wahrscheinlich nicht voll entwickeltes Individuum, das ich in der Fucus-Region fand, hatte nur 14 Paare Hakenborstenchetopodien im Hinterkérper. Normans Angabe, dass er diese Art an der Küste Ost-Finnmarkens gefunden habe, scheint mir zweifelhaft. Sie ist ja früher nicht nördlicher als an der südlichen Küste von Norwegen angetroffen. Möglicherweise ist es Sabellides sibirica WIRÉN, die Norman gesehen hat. Diese letztere Art ist, wie S. octocirrata, durch ihre grosse Segmentanzahl im Hinterkörper ausgezeichnet. Sowohl Sars wie WorLLEBEK heben als typisch für diese Art hervor, dass die beiden ersten Paare Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper knollenförmig sind. Die übrigen Chætopodien im Hinterkörper sind mehr abgeplattet und von einem mehr dreieckigen Umriss. Sabellides octo- cirrata ist doch nicht die einzige Art, die einen solchen Gegensatz zwischen den vorderen und den hinteren Chætopodien im Hinterkörper aufweist. Bei allen Ampharetiden sind nämlich das erste oder die zwei ersten Paare Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper von derselben Form wie im Vorderkörper; sie sind also gewöhnlich von einem mehr oder weniger viereckigen Umriss. Bei Sabellides sind die Hakenborsten- chætopodien im Vorderkörper etwas mehr abgerundet als bei den übrigen Gattungen, und da nun die zwei ersten Paare Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper, wie erwähnt, von derselben Form sind, wie die im Vorderkörper, wird der Unterschied zwischen diesen rundlichen Cheeto- podien im vorderen Teil des Hinterkörpers und den übrigen Hinterkörper- ZUR KENNTNIS- DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 103 chetopodien bei Sabellides deutlicher als bei den anderen Gattungen. Hier wie bei den übrigen Formen ist die Zähnelung der Hakenborsten dieselbe in den ersten wie in den hinteren Hinterkôrperchætopodien. Sabellides borealis Sırs 1856. Sabellides borealis; M. Sars 1856, Quarreraces 1865, MALMGREN 1865, 1867, Gruss 1871, Taten 1879, Wiren 1883, Levinsex 1884, 1886, v. MARENZELLER 1892, BIDENKAP 1894.1, MICHAELSEN 1896, 1898, VANHÖFFEN 1897, Norman 1903, Moore 1909.2, WozzeBæk 1912, M'Ixrosx 1919, DırLevsen 1914. Sabellides octocirrata; M. Sars 1851. Sabellides cristata; DANIELSSEN 1861. Augenflecke, Buccalsegment, Kiemenstellung, Haarborsten und An- zahl der Haarborstenchætopodien wie bei der vorhergehenden Art. 12 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. Die dorsalen Cirren der ventralen Chætopodien im Hinterkörper sind kräftig ent- wickelt ausser an den zwei ersten Paaren, wo sie fehlen. Die Haken- borsten haben im Vorderkörper zwei vertikale Reihen Nebenzähne mit 4 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben die- selbe Zähnelung die zwei Reihen von Nebenzähnen stehen jedoch hier weiter aus einander als an den Hakenborsten im Vorderkörper. Grösste beobachtete Länge 48 mm. (MALMGREN). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Sabellides gehören: Sabellides sibirica WIREN 1883. Fundort: Sibirisches Eismeer. Sabellides octocirrata var. mediterranea Marton 1879. Sabellides octocirrata var. mediterranea ; Manion 1879, pe SAINT-JosEPH 1906, Fauvez 1895.2. Fundort: Mittelmeer. Méglicherweise ist die letzterwähnte ganz dieselbe wie die Hauptart. Gen. Neosabellides n. g. Die Lobierung der Tentakelmembran ist undeutlich. Die Mittel- partie der Tentakelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln gefiedert. Drei Paar Kiemen. Palæen und Chætopodien am dritten Segment fehlen. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudimentären dorsalen Chæto- podien im Hinterkérper wenig hervortretend. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist wenig scharf vom Basalstiick abgesetzt. Das Anal- segment ist mit zwei Cirren versehen. Die vordere Wand des Magens ist in zwei Loben ausgebuchtet. Kein innerer Blindsack im Magen. Die 104 CHRISTIAN HESSLE Nephridien im vierten Segment mit sehr langen Schenkeln. Die übrigen Nephridien mit kurzen Schenkeln. Die äusseren Mündungen der Nephri- dien im vierten Segment dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen kräftig entwickelt. Neosabellides elongatus Enters 1912. Sabellides elongatus; Enters 1912, 1913. Zwei einfache Augenflecke jederseits. Die Tentakelmembran ist von dreieckigem Umriss. Die Kiemengruppen stehen weit aus einander. Die drei Kiemen einer jeden Gruppe stehen in einer Linie. Ihre unteren Teile sind mit einander verwachsen. Haarborstenchetopodien an 14 Seg- menten. 19 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchetopodien. Die 17 letzten Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind mit dor- salen Cirren versehen, die jedoch nur als kleine, stumpfe Höcker her- — -vortreten. Die Haarborsten sind breit und mit kräftigen Säumen ver- sehen. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper zwei vertikale Reihen Nebenzähne mit 4 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinter- körper sind mit ca. 15 Nebenzähnen versehen, die in drei Reihen ge- ordnet sind. Ca. 12 Afterpapillen, die cirrenförmig sind. Nephridien im vierten, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 30 mm. Neue Fundorte: Grahams Land; 64° 20° S—56° 38° W 150 m., 64° 36’ S—57° 42" W 125 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903.) Weitere Verbreitung: Mount Terror, Kaiser Wilhelm-II-Land. Zu Neosabellides gehört wahrscheinlich auch: Sabellides oceanica Fauve. 1914. Fundort: Golf von Gascogne. Gen. Glyphanostomum Levinsen 1884. Die Lobierung der Tentakelmembran ist undeutlich. Die Mittel- partie der Tentakelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Drei Paar Kiemen. Palæen fehlen. Haarborstenchetopodien am dritten Segment entwickelt. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudi- mentären dorsalen Chætopodien am Hinterkörper wenig hervortretend. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist wenig scharf vom Basal- stück abgesetzt. Das Analsegment ist mit zwei Cirren versehen. Die Segmente sind sämtlich sehr lang. Der Magen ist ohne vordere Loben und inneren Blindsack. Die Nephridien im vierten Segment mit langen Schenkeln. Die übrigen Nephridien mit kurzen Schenkeln. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment dorsalwärts verschoben. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 105 Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Bauchriesenzellen kraftig entwickelt. Mextne. le Schema des Nephridialsystems der Gattung Glyphanostomum. Glyphanostomum pallescens (Taéez 1879). Samytha pallescens; Taéez 1879. Glyphanostomum pallescens; Luvinsen 1884, 1886, WorLeBæk 1912. Sabellides pallescens; Fauven 1914. Die Tentakelmembran ist vorn zugespitzt und von dreieckigem Um- riss. Zwei einfache Augenflecke. Die Kiemengruppen stehen weit aus einander. In jeder Gruppe sind die Kiemen bis zur Basis frei von einan- der und in einem Dreieck angeordnet. Haarborstenchetopodien an 14 Segmenten. Ca. 25 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchæto- podien. Die Hakenborstenchætopodien sind sämtlich ohne dorsale Cirren. Die Haarborsten haben kurze Spitzen und sind sehr eng gesäumt. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper zwei ventrale Reihen Nebenzähne mit ca. 5 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper sind mit zahlreichen Nebenzähnen versehen. Die Analpapillen sind sehr klein und zahlreich. Nephridien im vierten, fünften, sechsten und sie- benten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 28 mm. (THEEL). | Neuer Fundort: 88°14’ N—22°50' O 150 m. Nördlich von den Sieben- Inseln (Schwed. Spitzbergen-Exp. 1898). Weitere Verbreitung: Das Karameer. Gen. Anobothrus Leyinsen 1884. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Palæen entwickelt. Die Haarborstenchætopodien am dritten Segment klein, nur mit einigen Borsten versehen. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudimentären dorsalen Chætopodien am Hinterkürper deut- lich hervortretend. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist vom LOG CHRISTIAN HESSLE Basalstiick wenig scharf abgesetzt. Die Haarborstenchætopodien des 13:ten Segments sind etwas dorsalwärts verschoben. Ihre Borsten sind etwas verändert. Das Analsegment ohne Cirren. Die vordere Wand des Ma- gens in zwei Loben ausgebuchtet. Die Nephridien im vierten Segment mit sehr langen Schenkeln. Die äusseren Miindungen dieser Nephridien liegen auf einer gemeinsamen Papill zwischen den Kiemengruppen. Die Schenkel der übrigen Nephridien sind kurz. Bauchriesenzellen kräftig entwickelt. Bemerkungen: Es ist bemerkenswert dass ausser BIDENKAP (1907) niemand bisher die Verschiebung der Haarborstenchætopodien des 13:ten Segments bei dieser Gattung gesehen hat. Diese Verschiebung steht wahrscheinlich hier wie bei Sosane und Sosanopsis mit den ungewöhnlich kräftig entwickelten Seitenorganen unter den erhöhten Chætopodien im Zusammenhang. Seitenorgane sind bei den Ampharetiden früher nur an den vordersten Segmenten bei Ampharete lindströmi (NILSSON 1912) beobachtet worden. Diese vorderen bei Ampharete wie auch die unter den erhöhten Chætopo- dien bei Anobothrus, Sosane und Sosanopsis, sind ganz wie diejenigen der Amphicteniden gebaut, die NıLsson näher beschrieben hat. / Anobothrus gracilis (Mey. 1865). Ampharete gracilis; MALMGREN 1865, 1867, Grue 1871, Marm 1874, VERRILL 1873.1, 1874.1, 2, Kuerrer 1873, TauBer 1879, Cun- NINGHAM und Ramace 1888, Lo Branco 1893, Wuireaves 1901, FAUVEL 1909, 1914, WOLLEBAK 1912, AUGENER 1913. Anobothrus gracilis; Levinsex 1884, 1886, 1893, MICHAELSEN 1896, LÖNNBERG 1898, MEYER 1912, ÅUGENER 1913, DirLevseN 1914. Amphicteis gracilis; Taxen 1879. Ampharete arctica; Binexxar 1894.1. Sosane sulcata var. nidrosiensis; BIDENKAP 1907. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment auf der Bauchseite dreimal so breit wie das folgende Segment. Die Kiemengruppen stehen sehr dicht an ein- ander. Die Kiemen sind sämtlich in ihren unteren Teilen mit einander verwachsen. Die drei ersten Kiemen jeder Gruppe stehen in einer Querlinie. Hierdurch wird eine ununterbrochene Reihe von sechs Kiemen quer über dem Riicken gebildet. Die Palæen verschmälern sich langsam auf die weit ausgezogenen Spitzen zu. Textfig. 12. Haarborstenchætopodien an 15 Segmenten. Das erste Anobothrus gracilis: THaarborstenchetopodium nahezu unmerklich klein. 13 Haarborste des 13:ten : 3 5 : . Segments.Vergr.800x, Degmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. - ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHETEN 107 Dorsale Cirren fehlen an den Hakenborstenchetopodien. Die Haarborsten der nicht verschobenen Chætopodien sind breit gesäumt und haben lange, wenig abgesetzte Spitzen. Bei den Haarborsten am 13:ten Segment sind die Spitzen etwas schärfer abgesetzt, überdies ist der obere Teil der Borsten mit Haaren besetzt. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben zwei ver- tikale Reihen Nebenzähne mit 6 Zähnen in jeder Reihe. Die Haken- borsten im Hinterkörper sind mit ca. 15 Nebenzähnen versehen, die in drei vertikalen Reihen geordnet sind. Die Analpapillen sind sehr klein. Nephridien im vierten, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 47 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Flatholmen— Ullskär, Sneholmen in Kosterfjord °/s 1889, Skatholmen 1897, Stängholmen 1897 (A. Wirén), Oxevik, 20 m. Juni 1914, Brofjord Juli 1914, Smed- jan 30 m. Juni 1914, Tofva 40 m. Juni 1915, Hägarnskären 20—50 m. Juni 1914, Väderöarna 60 m. Juli 1915 (Hesszr). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale und arktische Teile des Atlantischen Oceans, Öresund, Nördliches Eismeer. Bemerkung: Durch Untersuchung von Bipenkars Original- exemplar von Sosane sulcata var. nidrosiensis habe ich gefunden, dass diese mit Anobothrus gracilis identisch ist. Anobothrus patagonica (KixgerG 1866). Ampharete patagonica; Kix8erG 1866, Esters 1897.1, 1900, 1901.1, 1915. Diese weicht von der vorhergehenden Art nur darin ab, dass die Chætopodien am dritten Segment ziemlich deutlich sind, dass 18 Segmente im Hinterkérper mit Hakenborstenchætopodien versehen sind, und dass Nephridien nur im vierten und sechsten Segment entwickelt sind. Neue Fundorte: Der Beaglekanal; 54°53’ S—67° 56’ W 140 m. Siid-Georgien; 54°17! S—36°28' W 75 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901 — 1903.) Weitere Verbreitung: Kap Wirginis, Patagonien, Kaiser Wil- helm-II-Land. Zu Anobothrus gehört möglicherweise auch: Amphicteis nasuta EHLers 1887. Die Tentakeln sind glatt. Enxrers sagt auch, dass diese Art in mehreren anderen Charakteren mit A. gracilis übereinstimmt. 108 CHRISTIAN HESSLE Gen. Sosane Men. 1865. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran ohne Driisenbinder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Paleen entwickelt. Haarborstenchætopodien am dritten Segment ent- wickelt. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die Haarborstenchæto- podien des 15:ten Segments dorsalwärts verschoben. Ihre Borsten sind verändert. Die rudimentiren dorsalen Chætopodien am Hinterkörper wenig hervortretend. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist ziem- lich deutlich vom Basalstiick abgesetzt. Analsegment mit zwei Cirren. Der Magen ist ohne vordere Loben und inneren Blindsack. Die Nephri- dien im vierten Segment mit sehr langen Schenkeln. Die äusseren Miin- dungen dieser Nephridien liegen auf einer Papill zwischen den beiden Kiemengruppen. Die iibrigen Nephridien mit kurzen Schenkeln. Bauch- riesenzellen wenig entwickelt. | Sosane sulcata Men. 1865. Sosane sulcata; MALMGREN 1865, 1867, Levixsex 1884, WozreBær 1912. Amphicteis sulcata; Grue 1871. Zahlreiche Augenflecke. Das Buccalsegment ist viermal so breit wie das folgende Segment. Die beiden Kiemengruppen stehen nahe an einander, sie sind jedoch deutlich von einander abgegrenzt. Zwischen den Kiemengruppen geht eine Hautfalte. Die Kiemen einer jeden Gruppe sind in ihren unteren Teilen mit einander verbunden. Die drei ersten Kiemen stehen in einer Querreihe. Die vierte ist hinter und zwischen der in- nersten und nächst innersten verwachsen. Die Palæen sind nicht viel kräftiger als die Haarborsten. Sie sind mit sehr langen, wenig abgesetzten Spitzen versehen. Haarborsten- chætopodien an 15 Segmenten. 12 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchætopodien. Die Hakenborstenchætopodien sind ohne Cirren. Die Haarborsten der nicht dorsalwärts ver- schobenen Chetopodien sind breit gesäumt und haben ziemlich kurze Spitzen. Die Haarborsten am 15:ten Segment haben pfriemenförmige Spitzen, die mit feinen Chitinhaaren besetzt sind. Die Hakenborsten sind im Vorderkérper mit ca. 11 grösseren Nebenzähnen versehen, die in drei vertikalen Reihen angeordnet sind. Oberhalb dieser grösseren Nebenzähne sitzen Textfig. 13. einige sehr kleine. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben Er dieselbe Zähnelung. Keine Afterpapillen. Nephridien im vierten, Haarborste Sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete des 15:ten Länge des Körpers ca. 20 mm. - Segments. . Vergr. 1300X. Neue Fundorte: Skärberget, Lindholmen, Sneholmen ' ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHETEN 109 in Kosterfjord ca. 200 m. 1889 (A. Wrreén), Styrsö ca. 12 m. 1909 (Bock und Oxpevie), Flatholmen 20 m. Juni 1914, Brofjord 30 m. Juli 1914, Hågarnskären 20—50 m. Juli 1914, Gäsö ränna 30 m. Juni 1915, Islands- berg 20—30 m. Juli 1915 (HESSLE). - Verbreitung: Bisher nur an der Westküste Schwedens angetroffen. Gen. Lysippe Men. 1865. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Palæen entwickelt aber klein. Haarborstenchætopodien am dritten Seg- ment entwickelt. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudimen- tären dorsalen Chætopodien am Hinterkörper deutlich hervortretend. Das Analsegment mit zwei Cirren. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist wenig scharf vom Basalstück abgesetzt. Magen ohne Seitenloben und inneren Blindsack. Die Nephridien haben sämtlich ziemlich kurze Schenkel. Die Schenkel der Nephridien im vierten Segment nur unbe- deutend länger als diejenigen der hinteren. Die Nephridien des fünften Segments sind entwickelt und sind etwas grösser als die übrigen. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen entwickelt. NSS Textfig. 14. Schema des Nephridialsystems der Gattung Lysippe. \_Eysippe labiata Mey. 1865. Lysippe labiata; MALMGREN 1865, 1867, Tauger 1879, Levixsex 1884, 1893, MICHAELSEN 1896, WOLLEBAK 1912, DITLEVSEN 1914. Amphicteis labiata; Gruss 1871, Tuten 1879. Sabellides borealis; Hansen 1882.1. Zwei einfache Augenflecke. Das Buccalsegment ist auf der Bauch- seite so breit wie die fiinf oder sechs folgenden Segmente zusammen. Der vordere Rand des Buccalsegments ist etwas gekraust. Die beiden Kiemengruppen sind von einander durch einen deutlichen Zwischenraum abgegrenzt. Sie sind doch durch eine niedrige Hautfalte mit einander ver- bunden. In einer jeden Gruppe sind die Kiemen in ihren unteren Teilen mit einander verwachsen. Die drei ersten Kiemen umgeben halbkreis- RO CHRISTIAN HESSLE förmig die vierte. Die Palæen sind kleiner als die Haarborsten. Sie sind sehr gracil und ihre Spitzen sind weit ausgezogen. Haarborsten- chætopodien an 16 Segmenten. 14 Segmente im Hinterkörper mit Haken- borstenchætopodien. Die Hakenborstenchætopodien sind ohne dorsale Cirren. Die Haarborsten haben lange Spitzen und sind schmal gesäumt. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben zwei Reihen Nebenzähne mit 4—5 Zähnen in jeder Reihe. Die Hakenborsten im Hinterkörper sind mit ca. 10 Nebenzähnen versehen, die in drei Reihen geordnet sind. Die Analpapillen sind ziemlich gross. Nephridien im vierten, fünften, sechs- ten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 22 mm. (MALMGREN). Neuer Fundort: König Karls Land; 78°50’ N—-29°39' 0 60— 70 m. (Schwed. Spitzbergen-Exp. 1898.) Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Sowohl MALMGREN als WoLLEBEK geben als typisch — für diese Art an, dass sie mit einigen halbmondförmigen Falten hinter den Nucalorganen versehen ist. Solche Falten habe ich an den mir vor- liegenden Exemplaren nicht gesehen und glaube daher, dass diese Falten nur von zufälliger Kontraktion herrühren. Gen. Lysippides n. g. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Tentakel- membran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Palæen entwickelt. Haarborstenchetopodien am dritten Seg- ment entwickelt aber klein. Haarborstenchætopodien ohne (irren. Die rudimentären dorsalen Chætopo- dien am Hinterkörper deutlich entwickelt. Der zahn- tragende Teil der Hakenborsten ist wenig scharf vom Basalstück abgesetzt. Das Analsegment ist mit zwei Cirren versehen. Der Magen ist ohne Blind- sack und vordere Seitenloben. Sämtliche Nephri- en dien haben ziemlich kurze Schenkeln. Die Nephri- systems der Gattung dien im vierten Segment sind nur undedeutend grös- wen ser als die hinteren. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind dorsalwärts verschoben. Die Nephri- dien des fünften Segments fehlen. Bauchriesenzellen entwickelt. Bemerkungen: Die Gattung steht wahrscheinlich der vorherge- henden sehr nahe. Der einzige Charakter, in dem sie von einander ab- weichen, sind die Nephridien im fünften Segment, die bei Lysippe ent- wickelt sind, aber bei Lysippides fehlen. Da jede Gattung nur eine Art umfasst, lässt sich die Tragweite dieses Charakters in diesem Fall nicht mit Sicherheit entscheiden. Da ich aber glaube, dass eine zu weitge- . ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORHPEN POLYCHÆTEN LT hende Einteilung besser ist als eine zu wenig durchgeführte, habe ich die beiden Arten auf zwei Gattungen verteilt. Lysippides fragilis (WozreBæk 1912), Amphicteis fragilis; WoLLEBAK 1912. Einige wenige Augenflecke jederseits. Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite so breit wie die fünf oder sechs folgenden Segmente zu- sammen. Der vordere Rand des Buccalsegments ist nicht gekraust. Die beiden Kiemengruppen sind durch einen deutlichen Zwischenraum von einander abgegrenzt. Sie sind doch durch eine niedrige Hautfalte mit einander verbunden. Die drei ersten Kiemen einer jeden Gruppe sind in ihren unteren Teilen mit einander verwachsen und stehen in einer Linie. Die vierte Kieme geht ein wenig hinter den übrigen frei aus. Die Palæen sind von derselben Grösse wie die Haarborsten. Sie sind sehr gracil und in lange, wenig abgesetzte Spitzen ausgezogen. Haar- borstenchætopodien an 17 Segmenten. 8 Segmente mit Hakenborsten- chætopodien im Hinterkörper. Die Hakenborstenchætopodien sind ohne Cirren. Die Haarborsten sind ziemlich schmal gesäumt mit mässig ausgezoge- nen Spitzen. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben ca. 15 Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes in drei vertikalen Reihen angeordnet. Die Haken- borsten im Hinterkörper sind auch mit ca. 15 Nebenzähnen versehen. Diese sind aber hier in 4—5 vertikalen Reihen angeordnet. Keine oder wenigstens sehr undeutliche Analpapillen. Nephridien im vierten und sechsten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 20 mm. (WOLLEBEK). Neue Fundorte: Norwegen; Bergen. Japan; Kiuschiu, Goto-Inseln Korallboden '?/s 1914 (S. Bock). Alte Fundorte: Osterfjord und Hjeltefjord (Norwegen). Gen. Sosanopsis n. g. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Tentakelmembran ohne Drüsen- bänder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Palen fehlen. Haarborstenchetopodien am dritten Segment entwickelt, aber klein. Die Haarborsten- chætopodien des 15:ten Segments dorsalwärts ver- schoben. Ihre Borsten sind verändert. Die rudi- mentären, dorsalen Chætopodien am Hinterkörper N ziemlich deutlich. Der zahntragende Teil der schema des Nephridialsystems Hakenborsten ist ziemlich deutlich vom Basal- der Gattung Sosanopsis. 127 CHRISTIAN HESSLE stück abgesetzt. Analsegment ohne Cirren? Magen ohne vordere Seiten- loben oder inneren Blindsack. Die Nephridien sind sämtlich mit ziem- lich kurzen Schenkeln versehen. Die Schenkel der Nephridien im vierten Segment unbedeutend länger als die der übrigen Nephridien. Die äus- seren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind dorsalwärts verschoben. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Diese Nephridien sind kleiner als die übrigen. Bauchriesenzellen fehlen. Sosanopsis wireni n. sp. 5 iden Rio. 6. Augenflecke fehlen. Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite zweimal so breit wie das folgende Segment. Die beiden Kiemengruppen stehen ziemlich weit von einander, sind aber durch eine Hautfalte mit einander verbunden. Die drei ersten Kiemen einer jeden Gruppe stehen in einer Bogenlinie dicht an einander gedrängt. Die vierte Kieme geht ziemlich weit hinter den übrigen frei aus. Haarborstenchætopodien an 15 Segmenten. 11 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchetopodien. Die Hakenborsten- chætopodien sind ohne dorsale Cirren. Die Haar- borsten der nicht verschobenen Chætopodien sind ziemlich breit gesäumt mit verhältnis- mässig kurzen Spitzen. Die Haarborsten am 15:ten Segment sind etwas länger und auch etwas schmäler gesäumt als die übrigen. Ihre Spitzen? Die Hakenborsten im Vorderkörper sind mit 5—6 Bogenreihen Nebenzähnen versehen. Zahlreiche Zähne in jeder Reihe. Die Haken- borsten im Hinterkörperhaben ungefähr 3 Bogen- reihen Nebenzähne mit mindestens 10 Zähnen en: in jeder Reihe. Analpapillen? Nephridien im a. Haarborste eines nicht ver- vierten, fünften und sechsten Segment. Länge N hi iums. do Re ca. 10 mm. b. Spitze einer Haarborste des Fundort: Sneholmarna, Kosterfjord an 15:ten Segments. Verg. 1300 X, © ss 6 FÖ AES EE vr ordér der ‚schwedischen Westküste °/s 1889 (A. körper. Vergr. 1300X, WIREN). d. Hakenborste vom Hinter- A : ’ RER Körper ycker 10050. Bemerkungen: Diese neue Art, die ich nach meinem verehrten Lehrer, Professor WIRÉN benannt habe, liegt bisher nur in drei wenig gut erhaltenen Exemplaren vor. Daher ist auch die Beschreibung, die ich hier gegeben habe, in einigen Punkten unvollständig. So bin ich nicht ganz klar über das Aussehen der Haarborsten am 15:ten Segment. Bei den hier vorliegen- ‘ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 113 den Exemplaren schienen sie abgebrochen zu sein und ihre Säume waren in Franzen aufgefasert. Dasselbe Aussehen hatten auch die Haarborsten der Chætopodien der Segmente unmittelbar vor und hinter dem 15:ten Segment. Das Aftersegment war etwas maceriert und seine Cirren, wenn es solche gehabt hatte, waren abgefallen. Auch konnte ich keine distinkte Afterpapillen wahrnehmen, sondern schien der Rand des Afters nur un- regelmässig gerunzelt zu sein. Gen. Samytha Men. 1865. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Palæen fehlen. Drei Paar Kiemen. Haarborstenchætopodien am dritten Segment ent- wickelt. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Die rudimentären dor- salen Chætopodien am Hinterkörper deutlich her- vortretend. Analsegment mit zwei Cirren. Anden Hakenborsten ist der zahntragende Teil nicht sehr scharf vom Basalstück abgesetzt. Magen ohne vor- dere Loben oder inneren Blindsack. Der Magen ist etwas hinter der Mitte mit einer Ringfalte versehen, die den Magen in zwei Abteilungen teilt. Die Nephri- Textfig. 18. dien haben sämtlich relativ kurze Schenkel. Die TeR ase ee Nephridien im vierten Segment sind etwas länger Samytha. als die übrigen. Ihre äusseren Mündungen sind sehr unbedeutend dorsalwärts verschoben. Nephridien sind auch im fünf- ten Segment entwickelt. Sıe sind von derselben Grösse wie die hinteren. Bauchriesenzellen fehlen. Samytha sexcirrata (Sars 1856). Sabellides sexcirrata; M. Sars 1856, QUATREFAGES 1865, Moggius 1875, TauBer 1879. Samytha sexcirrata; MALMGREN 1865, 1867, M'Ixrosx 1869, 1875, 1914, Grose 1871, MALM 1874, Verrint. 1873.2, 1874.1,2, Hansen 1882. 1 (pars), Levinsen 1884, 1893, Brpen- KAP 1894.1, 1907, MICHAELSEN 1896, APPELLÖF 1896, 1897, DITLEVSEN 1909, FAUVEL 1909, 1911.2, 1914, ? Moore 1909.2, Meyer 1912, WoLLEeBaX 1912. Keine Augenflecke. Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite dreimal so breit wie das folgende Segment. Die zwei Kiemengruppen sind durch einen deutlichen Zwischenraum von einander abgegrenzt. Sie sind ver- bunden durch eine Hautfalte. Die Kiemen einer jeden Gruppe sind in ihren unteren Teilen mit einander verwachsen und sind in einer Linie angeordnet. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. 13 Segmente im Hinterkürper mit Hakenborstenchætopodien. Die Hakenborstenchetopodien sind ohne Cirren. Die Haarborsten sind ziemlich breit gesiumt mit mässig ausgezoge- nen Spitzen. Die Anzahl der Nebenzähne der Hakenborsten wechselt sowohl Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 5. 8 114 CHRISTIAN HESSLE im Vorder- wie Hinterkörper zwischen 4 und 8. Die Nebenzähne sind in zwei oder drei unregelmässigen Reihen angeordnet. Die Analpapillen sind ziemlich kriftig. Nephridien im vierten, fünften und sechsten Segment. Grüsste beobachtete Länge des Körpers 25 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Flatholmen 1889, Gäsö ränna 1890, Lindholmen 1897, (A. Wrrén), Teganeberg — Skärberget ca. 50 m. Juni 1915, Tofva 30 m. Juni 1915, Dalsvik— Fiskebäck ca. 50 m. Juni 1915 (Hesstr). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer, boreale Teile des Atlantischen Oceans. | Gen. Amphisamytha n. g. Die Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Tentakelmembran ohne Drüsenbänder. Tentakeln glatt. Vier Paar Kiemen. Haarborstenchætopodien am dritten Segment entwickelt aber klein. Haarborstenchætopodien ohne Cirren. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist ziemlich scharf vom Basalstück abgesetzt. Die rudi- mentären dorsalen Chætopodien am Hinterkörper sind ziemlich. deutlich hervortretend. Analsegment mit zwei Cirren versehen. Magen mit in- nerem Blindsack, der doch verhältnismässig klein ist. Die vordere Wand des Magens ist nicht in zwei Loben ausgebuchtet. Die Nephridien haben sämtlich kurze Schenkel. Die vorderen Nephridien sind etwas kleiner als die hinteren. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind nicht dorsalwärts verschoben. Die Bauchriesenzellen sind sehr wenig entwickelt. Hoos Textfig. 19. Schema des Nephridialsystems der Gattungen Amphisamytha, Amphicteis und Amage. - Amphisamytha japonica n. sp. Mat RE Ca tos Zahlreiche Augenflecke. Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite so breit wie die drei folgenden Segmente. Die Kiemengruppen stehen weit aus einander. Sie sind durch eine sehr niedrige Hautfalte mit ein- ander verbunden. Die Kiemen einer jeden Gruppe sind bis zur Basis von einander frei. Die drei ersten stehen in einer Querlinie und die letzte geht dicht hinter ihnen aus. Haarborstenchetopodien an 17 Seg- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 115 menten. Das erste wie die beiden letzten Paare Haarborstenchetopodien sind sehr klein. 14 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborstenchæto- podien. Die Hakenborstenchætopodien sind ohne dorsale Cirren. Die Haarborsten sind schmal gesäumt. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben nur 5 ein- fache Zähne. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben auch eine Reihe von 5 grösseren Zähnen. Zu I beiden Seiten des obersten Zahnes sitzen aber an den | Vorderkörperborsten eine Anzahl kleinerer Zähnchen. | An den jiingeren Borsten sind diese kleinsten Zähne nur zwei oder drei jederseits, an älteren dagegen sind sie ziemlich zahlreich. Die Analpapillen sind klein. Nephridien im vierten, fiinften, sechsten und sieben- ten Segment. Linge ca. 10 mm. Fundort: Japan; Sagami, Okinose ca. 300 m. ye tote (B.S. Bock). Bemerkungen: Das einzige Exemplar, das ich gesehen habe, war sicherlich sehr jung. Die un- gleiche Form der älteren und jiingeren Hakenborsten deutet darauf. Hs ist daher môglich, dass diese Borsten bei voll entwickelten Exemplaren sowohl im Vorder- wie im Hinterkérper nur eine einfache Reihe Zähne haben. | Gen. Amphicteis GRUBE 1851. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Tentakelmembran ist mit zwei er- höhten Drüsenbändern versehen. Tentakeln glatt. “ Textfig. 20. Die Palæen sind gut entwickelt. Vier Paar Kiemen, Amphisamytha japonica: Die Haarborstenchetopodien beginnen am dritten N ee ee Segment. Die dorsalen Chætopodien sind am ganzen Hinterkorper. Verg. 1300 x. Körper mit einem keulenförmigen Cirr versehen. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist deutlich vom Basalstück abgesetzt. Die Hakenborsten sind mit nur einer Reihe von Zähnen ver- sehen. Das Analsegment ist mit zwei Cirren versehen. Die Nephridien haben sämtlich ziemlich kurze aber weite Schenkel. Die vorderen Nephridien sind kleiner als die hinteren. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind nicht dorsalwärts verschoben. Nephridien sind auch im fiinften Segment entwickelt. Bauchriesenzellen fehlen. GR CHRISTIAN HESSLE Amphicteis gunneri (Sars 1835). Tats OM ING, Amphitrite Gunneri: M. Sars 1835, Orstep 1844, 1845. Crossostoma Midas; Gosse 1855. Amphicteis grenlandica; GruBE 1860, QUATREFAGES 1865. Amphicteis Gunneri; Grue 1851, 1871, Quarreraces 1865, MALMGREN 1865, 1867, Da- NIELSSEN 1859, 1861 (pars), M. Sars 1865, KixBerG 1866, M'Ixrosx 1869, 1870, 1875, 1879.2, 1885, 1914, Kuprrer 1873, Matm 1874, Verrien 1874. 1,2, Morgius 1875, Tuéez 1879, Marion 1875, Tausper 1879, Horsr 1881, Hansen 1882.1, LEVINSEN 1884, 1886, 1893, v. MARENZELLER 1892, BIDENKAP 1894. 1, 2, 1907, Favven 1895. 1, 2, 1897.2, 1909, 1914, APPELLÖF 1896, 1897, MICHAELSEN 1896, DE SAINT-JOSEPH 1898, Norman 1903, Aucexer 1906, Norpcaarp 1907, ?EHLers 1908.1, Meyer 1912, WoOLLEBAEK 1912, DiITLEVSEN 1914. Amphicteis curvipalea; Cuararipe 1870, Panceri 1875, Carus 1885, Lo Branco 1893, Fauvez 1895.2, DE Sainr-JoserH 1894, ALLEN 1904. Zahlreiche Augenflecke. Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite so breit wie die drei folgenden Segmente zusammen. Die beiden Kiemen- gruppen sind durch einen Zwischenraum deutlich von einander abgegrenzt. Zwischen den Gruppen läuft eine breite Hautfalte. In jeder Gruppe sind die Kiemen in ihren unteren Teilen mit einander verwachsen. Die drei ersten Kiemen umgeben halbkreisférmig die vierte. Die Palæen sind erheblich länger als die Haarborsten. Sie verschmilern sich ganz kon- tinuierlich auf die langen Spitzen zu. 17 Paare Haarborstenchetopodien. Im Hinterkörper 15 Segmente mit Hakenborstenchætopodien. Die keulen- förmigen Cirren an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinter- körper sind sehr kurzgestielt. Die Hakenborstenchætopodien im Hinter- kérper sind mit kurzen dorsalen Cirren versehen. Die Haarborsten haben missig ausgezogene Spitzen und sind breit gesäumt. Die Haken- borsten sind mit einer Reihe von 4, 5 oder selten 6 Zähnen versehen. Die Analpapillen sind undeutlich. Nephridien im vierten, fiinften, sechs- ten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 55 mm. (WoLLEBÆK). Neue Fundorte: Zahlreiche neue Lokale an der schwedischen Westküste sind für diese Art von Prof. Wirén, Dr. Bock, Fil. lie. ÖLDEVIG und mir notiert. Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, Atlantischer Ocean, Nördliches Eismeer. | Bemerkung: Es ist zweifelhaft, ob Enuters’ (1908.1) A. gunneri von Kerguelen wirklich mit der Hauptart zusammenfallt. Möglicher- weise ist Enters’ Form dieselbe wie die untenstehende var. antarctica. Amphicteis gunneri var. antarctica n. var. Taf. I, Fig. 10. Weicht von der Hauptart nur darin-ab, dass die Spitzen der Pa- leen etwas schärfer abgesetzt sind, und dass die keulenförmigen Cirren ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN LT an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinterkörper mehr langgestielt sind. Daneben erreicht diese Varietät eine er- heblichere Grösse. Grösste beobachtete Länge des Körpers 72 mm. Fundorte: Grahams Land; 64°3' S—56°37' W 360 m.?, 64° 20° S—57° W 5—9 m., 65° 19'S—56 48’ W 400 m., Süd- Georgien; 54°15! S—36° 25’ W 250 m., 54° 23’S—36° 26’ W 64 | — 74 m., 54° 11'S—36° 18 W 252 -310 m. (Schwed.. Südpolar- Exp. 1901— 1903). : Amphicteis gunneri var. japonica (M'Ixr. 1885). Amphicteis japonica; M'Ixrosx 1885, Moore 1908. 1. Weicht von der Hauptart nur darin ab, dass die Haken- borsten in der Regel 6 Zähne haben. Länge ca. 40 mm. Neue Fundorte: Japan; Sagami Sunosaki 30—60 m. 1?/., Kobe Bucht 12 m. **/3, Sagami Misaki 100 m. und 150°m. {7 4 (S. Bock 1914). Textfig. 21. Weitere Verbreitung: Sendai Bucht und nordwärts 2. Spitze ei- ee J]: nes Pale von davon, siidlich von Yeddo. Amphieteis Bemerkungen: Ich nehme an, dass die hier vorliegende gunneri, : > 5 5 iss : b. Spitze ei- Form dieselbe ist wie M’IntosHs Amphicteis japonica, Unter nes Pale von den Charakteren, die A. japonica kennzeichnen, erwähnt M'In- Amphicteis tosH, dass ihre Hakenborsten mit 6 Zähnen versehen sind. ren Wie oben erwähnt, haben auch die meisten Hakenborsten der Exemplare in Dr. Bocks Sammlung 6 Zähne, man kann doch auch bei diesen Exemplaren Hakenborsten finden, die nur 5 Zähne haben. Was die Hakenborsten anbelangt, so stimmen also unsere Exemplare ziemlich gut mit A. japonica M’Int. überein. Dies gilt aber nicht von den Pa- læen, die nach M' IntosH bei A. japonica sehr kurzspitzig sind, bei den hier vorliegenden Exemplaren aber ganz mit denjenigen der A. gunneri übereinstimmen. Es ist doch sehr möglich, dass die Palæen bei M’Ix- tosHs Exemplaren abgebrochen waren. Da also die Verschiedenheiten zwischen der nordischen und der japanischen Form sehr unbedeutend sind, betrachte ich die japanische Form nur als eine Varietät von der nor- dischen. Bei einem Exemplar von Sagamı in Dr. Bocks Sammlung war die letzte Kieme einer jeden Gruppe nicht mit den übrigen vereinigt, wie sie es normalerweise ıst, sondern ging ein paar Millimeter hinter den übrigen frei heraus. Eine ganz ähnliche Missbildung ist früher von WoLLEBEK (1912 S. 51) bei Ampharete acutifrons beobachtet worden. Eine solche Kiemenstellung ist ja für die Sabellides-Arten typisch und muss wohl als mehr ursprünglich angesehen werden. Isr CHRISTIAN HESSLE Amphicteis sundevalli Mey. 1865. Amphicteis Sundevalli; MALMGREN 1865, 1867, Grue 1871, Levinsen 1884, Wiren 1883, Fauve 1911.2, WozreBæk 1912, DITLEVSEN 1914. Zahlreiche .Augenflecke. Das Buccalsegment ist so breit wie die drei folgenden Segmente zusammen. Kiemenstellung wie bei der vorher- gehenden Art. Die Palæen sind bedeutend grésser als die Haarborsten. Sie sind ziemlich gracil und verschmälern sich allmählich auf die weit ausgezogenen, gewöhnlich dorsalwärts gebogenen Spitzen zu. Haar- borstenchætopodien an 17 Segmenten. 19 Segmente im Hinterkörper sind mit Hakenborstenchætopodien versehen. Die keulenförmigen Cirren sind an den mittleren Chætopodien im Vorderkörper sehr klein, im Hinter- körper sind sie gut entwickelt aber ziemlich kurzgestielt. Die dorsalen Cirren an den Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind deutlich entwickelt. Haarborsten und Hakenborsten wie bei der vorhergehenden Art. Analpapillen undeutlich. Grösste beobachtete Länge des Körpers 45 mm. (MALMGREN). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Amphicteis philippinarum Gruss 1878. 1. Augenflecke? Das Buccalsegment ist auf der Bauchseite so breit wie die vier oder fünf folgenden Segmente zusammen. Kiemenstellung wie bei der vorhergehenden Art. Die Palæen sind kürzer als die Haarborsten aber sehr kräf- tig mit wenig weit ausgezogenen Spitzen. Haar- borstenchætopodien an 17 Segmenten. 15 Seg- mente im Hinterkörper sind mit Hakenborsten- chætopodien versehen. Die keulenförmigen Cirren an den dorsalen Chætopodien sind so- wohl im Vorder- wie im Hinterkörper wenig hervortretend, dagegen sind die dorsalen Cirren an den Hakenborstenchetopodien im Hinter- körper kräftig entwickelt. Die Haarborsten haben mässig ausgezogene Spitzen und sind breit gesäumt. Die Hakenborsten haben eine Reihe von 5 oder gewöhnlich 6 Zähnen. Keine deutliche Analpapillen. Länge 34 mm. b x Neuer Fundort: Westlich von Aden; Textfig. 22. 125 9! N—44° 39’ 0 48 m. Zphicteis DEN DINamUmM. Alter Fundort: Kanal von Lapinig (Phi- El, Dale. ıVere..200 <<; RE b. Hakenborste, Vergr. 600 X. lippinen). ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 119 Bemerkungen: Zwei Exemplare im schwedischen Reichsmuseum führe ich vorläufig zu dieser Art. Sehr charakteristich sind ihre kurzen aber kräftigen Palen. Andere Arten die wahrscheinlich zu Amphicteis gehören: Amphicteis gunneri var. atlantica M'Int. 1885. Fundort: Atlantischer Ocean zwischen Spanien und Amerika. Amphicteis sarsi M’Int. 1885. Fundort: An der atlantischen Küste Süd-Amerikas. Amphicteis wyvillei M' Int. 1885. Fundort: Zwischen Prince Edwards Land und Kerguelen. Amphicteis glabra Moore 1906. Amphicteis glabra; Moore 1906. 1, 1908, TREADWELL 1914. Fundort: Küste von Alaska. Amphicteis alaskensis Moore 1906. Amphicteis alaskensis Moore 1906. 1, 1908. Fundort: Küste von Alaska. Amphicteis scaphobranchiata Moore 1906. Amphicteis scaphobranchiata; Moore 1906.2, 1908, TREADWELL 1914. Fundort: Küste von Alaska. ~ Alle diese sind nach den Beschreibungen zu urteilen A. gumneri sehr ähnlich. Besonders gilt dies von den drei ersten und es scheint mir wahrscheinlich, dass A. sarsi und wyvillei wie var. atlantica nichts anderes als. Varietäten von A. qgunneri sind. Möglicherweise ist A. wyvillei dieselbe wie meine A. gunnert var. antarctica. Zur Zeit ist es doch unmöglich dies zu entscheiden, dazu sind die Beschreibungen M'Ixrosas allzu unvollständig. Aryandes forficata Kıngere 1866. Fundort: Die Bucht bei Guajaquil. | Diese Art ist sicherlich eine Amphicteis. Eine nähere Identifizie- rung ist doch unmöglich. Amphicteis foliata Hasweıı 1883. Fundort: Port Molle, Australien. 120 CHRISTIAN HESSLE Es ist deutlich dass diese Art wenigstens in der Nähe von Am- phicteis steht. Nach Haswezzs Beschreibung sind doch die Tentakeln gefiedert und ausserdem sind zwei von den Kiemen blattförmig abge- plattet. Bestätigen sich diese Angaben, so muss natürlich diese Art einer eigenen Gattung zugeführt werden. Gen. Amage Men. 1865. Tentakelmembran deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Ten- takelmembran mit zwei erhöhten Drüsenbändern. Tentakeln glatt. Drei oder vier Paar Kiemen. Palæen fehlen. Die Haarborstenchætopodien am dritten Segment sind klein, sie enthalten jedoch Borsten. Die Haar- borstenchetopodien mit einem keulenförmigen Cirr versehen. Solche Cirren sitzen auch an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinter- körper. Der zahntragende Teil der Hakenborsten ist deutlich vom Basal- stück abgesetzt. Das Analsegment ist mit zwei (irren versehen. Im Magen ist ein innerer Blindsack entwickelt. Die vordere Wand des Magens ohne Seitenloben. Die Nephridien haben sämtlich kurze aber weite Schenkel. Die vorderen Nephridien sind kleiner als die hinteren. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Die äusseren Mündungen der Nephridien im vierten Segment sind nicht dorsalwärts verschoben. Bauchriesenzellen fehlen. —Amage auricula Mex. 1865. Amage auricula; MALMGREN 1865, 1867, Marm 1874, VERRILL 1873. 2, 1874. 1,2, M'Ixrosx 1879.1, 1914, 1915, Levinsen 1884, v. MARENZELLER 1885, BIDENKAP 1894.1, Mı- CHAELSEN 1896, Meyer 1912, WorzeBær 1912, FauveL 1914, Dirievsen 1914. 2Sabellides brevicaudata; Sars 1866. Sabellides auricula; GRUBE 1871, Tauger 1879, TREADWELL 1914. Keine Augenflecke. Das Buccalsegment ist so breit wie die beiden folgenden Segmente zusammen. Die beiden Kiemengruppen stehen weit von einander und sind nicht durch eine Hautfalte verbunden. In jeder Gruppe sind die 4 Kiemen bis zur Basis von einander frei. Sie sind simtlich in einer Bogenlinie angeordnet. Haarborstenchætopodien an 14 Segmenten. Die Borsten der ersten Chætopodien sind sehr deutlich und ragen weit hervor. 8 Segmente im Hinterkörper mit Hakenborsten- chætopodien versehen. Die keulenförmigen Cirren an den dorsalen Chæ- topodien sind gut entwickelt sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper, sie sind jedoch sehr kurzgestielt. Die dorsalen Cirren der Hakenborsten- cheetopodien sind gut entwickelt. Sie sind etwas blattförmig abgeplattet. Die Haarborsten sind langspitzig und ziemlich breit gesäumt. Die Hakenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit 4 oder gewöhnlich 5 Nebenzähnen versehen, von denen die beiden untersten neben einander ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 121 sıtzen. Die Analpapillen sind sehr klein. Nephridien im vierten, fünf- ten, sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge ca. 10 mm. (MALMGREN). | Neue Fundorte: Ramsö ca. 200 m. ?/s—°/s 1889, (A. Wrréy), Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 (Hesse). Diese Lokale an der schwe- dischen Westküste. Die Siebeninseln bei Spitzbergen. (Schwed. Spitz- bergen-Exp. 1898.) Allgemeine Verbreitung: Die borealen Teile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Küste von Japan. Amage sculpta Exurrs 1908.1. Keine Augenflecke. Die Ventralseite des Buccalsegments ist so breit wie die beiden folgenden Segmente zusammen. Die beiden Kiemen- gruppen stehen weit von einander und sind nicht mit einander verbun- den. Die 4 Kiemen stehen dicht an einander, sind jedoch bis zur Basis frei von einander. Sie sind in einer schiefen Linie geordnet. Haar- borstenchetopodien an 14 Segmenten. Die Chætopodien des dritten und vierten Segments sind sehr klein und schliessen nahezu völlig die weni- gen Borsten in sich ein. 10 Segmente im Hinterkörper mit Haken- borstenchætopodien versehen. Die keulenförmigen Cirren sind gut ent- wickelt, besonders an den kleinen Chætopodien des dritten und vierten Segments und an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinter- körper, wo sie sehr langgestielt sind. Die Haarborsten sind gracil, lang- spitzig und ziemlich breit gesäumt. Die Hakenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit 4 Nebenzähnen versehen, von diesen stehen die beiden untersten neben einander. Analpapillen undeutlich. Grösste beobachtete Länge des Körpers 28 mm. Neuer Fundort: Grahams Land, 64°3'S—56°37' W 360 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903.) Weitere Verbreitung: Bouvet-Insel. Bemerkungen: Es kann kaum ein Zweifel darüber obwalten, dass die in den Sammlungen der schwedischen Südpolar-Expedition vorliegen- den Amage-Exemplare zu dieser Art gehören. Unsere Exemplare haben doch Haarborsten im ersten Chætopodienpaar, was Enters bei den Ex- emplaren von der Bouvet-Insel nicht beobachtet hat. Da diese Borsten aber sehr klein und nahezu ganz im Chætopodium eingeschlossen sind, ist es wahrscheinlich, dass Exzers dieselben übersehen hat. In allen anderen Charakteren stimmen die hier vorliegenden Exemplare mit Enrers’ Be- schreibungen von A. sculpta völlig überein. Andere Arten die wahrscheinlich zu Amage gehören: Amage adspersa (GRUBE 1863). Sabellides adspersa; Gruge 1863, 1864, Quarreraces 1865, Pancert 1875, Lo Bianco 1893. Samytha adspersa; Gruge 1871, Carus 1885, Fauven 1897.2. 1909. Amage adspersa; MARION 1875, LANGERHANS 1884, Gourrer 1901. 122 CHRISTIAN HESSLE Fundorte: Mittelmeer und bei Madeira. Bemerkungen: Fauve führte diese Art zur Gattung Samytha. Nach Fauvezs Beschreibung von ihrer inneren Anatomie zu urteilen ist es doch eine typische Amage. Es ist eigentümlich, dass bei dieser Art die Kiemenanzahl häufig zu variieren scheint, so dass es Exemplare gibt, die nur 6 Kiemen, anstatt 8, haben. Wie Fauvez hervorgehoben hat, sind doch 8 Kiemen bei À. adspersa als die normale Anzahl anzusehen. Diese Art hat 17 Paare Haarborstenchætopodien. _Amage pusilla VERRILL 1873. 1. Fundort: Vineyard Sound. Amage gallasii Marton 1875. Amage gallasii; MARION 1875, Carus 1885, Gourrer 1901, Fauvez 1895. 2. Fundort: Bucht von Marseille. Diese Art hat nur 3 Paar Kiemen. In ihren übrigen un stimmt sie aber mit den anderen Amage-Arten gut überein. Grubianella antarctica M Int. 1885. Fundort: Südliches Eismeer; 62°26’ S—95°44' 0. Diese Art hat eine für Amage-Arten ungewöhnlich grosse Segment- Anzahl (25) im Hinterkörper. M’Intos# erwähnt nichts von den keulen- förmigen Cirren an den dorsalen Chætopodien. Die Form der Tentakel- membran und der Hakenborsten ist doch die für Amage typische. Amage tumida EHLERS 1887. Amage tumida; EHLers 1887, AUGENER 1906. Fundorte: Küste von Florida, Westindien. Sabellides anops Jounson 1901. Sabellides anops; Jounson 1901, TREADwELL 1914. Fundorte: Puget Sound, San Pedro. Samytha bioculata Moore 1906.2. Fundort: Küste von Alaska. Nach der Beschreibung und den Figuren zu urteilen ist auch diese Form eine typische Amage. Wie Amage adspersa hat auch diese Art 17 Paare Haarborstenchætopodien. Gen. Phyllocomus Gruss 1878. Die Lobierung der Tentakelmembran ist undeutlich. Die Mittel- partie der Tentakelmembran ohne deutliche Drüsenbänder. Die Tentakeln | sind glatt. Palæen fehlen. Vier Paar Kiemen. Die Haarborstenchæto- podien beginnen am dritten Segment. Die Haarborstenchetopodien sind | mit einem keulenförmigen Cirr versehen. Solche Cirren sitzen auch an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinterkérper. Der zahn- tragende Teil der Hakenborsten ist nicht scharf vom Basalstiick abge- setzt. Die Hakenborsten sind nur mit einer Reihe Zähne versehen. Das Analsegment ist mit einem Kreis von grossen Papillen versehen. Magen ohne inneren Blindsack oder vordere Seitenloben. Der Magen ist S- ' förmig gebogen mit der Konvexität auf die Ventralseite zu. Nur hintere ' Nephridien sind entwickelt. Die Nephridien haben sehr lange Schenkel. Bauchr esenzellen fehlen. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 123 Textfig. 23. Schema des Nephridialsystems der Gattung Phyllocomus. Phyllocomus crocea Gruse 1878. Phyllocomus crocea; Grouse 1878.2, 1889, M’Ixrosx 1885. Zahlreiche Augenflecke. Die Tentakelmembran ist breit und spatel- förmig. Die Ventralfläche des Buccalsegments ist so breit wie die beiden folgenden Segmente zusammen. Die beiden Kiemengruppen stehen weit von einander, sind aber durch eine sehr niedrige Hautfalte verbunden. In jeder Gruppe stehen die Kiemen in einer schiefen Linie geordnet. Sie sind bis zur Basis von einander frei. Haarborstenchætopodien an 15 Segmenten. Im Hinterkörper ca. 45 Paare Hakenborstenchetopodien. Die keulenförmigen Cirren an den dorsalen Chætopodien sind gut ent- wickelt ausser an den hintersten Hinterkörpersegmenten, wo sie sehr klein sind. Die Hakenborstenchætopodien sind im Hinterkörper verhält- nismässig hoch. An den hinteren Hakenborstenchætopodien sind die dor-' salen Cirren gross, an den ersten des Hinterkörpers dagegen klein. Die Haarborsten sind ziemlich breit gesäumt. Die Hakenborsten haben eine Reihe von 5 Zähnen. Das Analsegment ist mit 4 grösseren und einigen kleineren Afterpapillen versehen. Nephridien im sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 83 mm. (GruBE 1878). Neuer Fundort. Grahams Land; 64 20° S—56°38’W 150 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Zwischen der Crozet-Insel und Ker- guelen, Heard Insel. 124 CHRISTIAN HESSLE Unbekannter Stellung sind folgende: Amphicteis invalida GruBe 1860. Amphicteis invalida; GruBE 1860, Osrrooumoy 1896, Bıruza 1897. Phenacia oculata; SCHMANKEWITCH 1875. Amphicteis kowalewskit; GRIMM 1877. Fundort: Kaspisches Meer. Amphicteis brevispinis GRUBE 1860. Amphicteis brevispinis; GRUBE 1860, Osrrooumov 1896, Brrur.aA 1897. Fundort: Kaspisches Meer. Amphicteis antiqua Ostrooumov 1896. Amphicteis antiqua; Osrrooumov 1896, Brruza 1897. Fundort: Schwarzes Meer. Diese drei Arten hat Ostrooumov (1896) in eine neue Gattung Hypania eingereiht. Sie sind sämtlich mit Palæen versehen. Die Ten- takeln sind nicht gefiedert. Haarborsten treten an 16 Segmenten auf. Die drei ersten Haarborstensegmente sind ohne Hakenborsten. Das Analsegment ist ohne Cirren Dass nur drei Haarborstensegmente ohne Hakenborsten sind, deutet an, dass Haarborsten am dritten Segment nicht entwickelt sind. Eine solche Reduktion der Haarborsten am dritten Segment ist ja fiir einige Gattungen der Ampharete-Gruppe typisch, und es ist daher méglich, dass diese drei Arten zu dieser Gruppe zu rechnen sind. Dies, wie auch ob Osrrooumovs Gattung aufrecht zu halten ist, ist zur Zeit ohne Kenntnis ihrer inneren Anatomie unmöglich zu entscheiden. Aryandes gracilis KINBERG 1866. Fundort: Die Bucht bei Guajaquil. Das Originalexemplar ist ganz unbestimmbar. Oerpata armata Kinpere 1866. Fundort: Die Bucht bei Guajaquil Diese Art gehört sicherlich zu Isolda oder Melinna, zu welcher von diesen Gattungen ist jedoch unmöglich zu entscheiden, da die Kiemen sehr schlecht erhalten sind. Amphicteis intermedia Marton 1875. Amphicteis intermedia; Marion 1875, Fauver 1895.2, Gourrer 1901. Fundort: Bucht von Marseille. Es ist möglich, dass diese Art in der Nähe von Anobothrus steht, wie auch Marion und Gourrer hervorheben. Gourrer glaubt, dass er bei dieser Art sexuellen Dimorphismus gefunden hat. Nach Marton hat ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 125 sie glatte Tentakeln, aber Gourrer ist der Ansicht, dass dies nur für die Männchen gilt, die Weibchen dagegen sollen gefiederte Tentakeln haben. Diese Angabe Gourrets ist doch wenig wahrscheinlich. Sexueller Dimor- phismus ist ja innerhalb der Terebellomorphen eine grosse Seltenheit und ist sicher beobachtet nur bei einer Terebellid (Nicolea venustula) und be- schränkt sich bei dieser auf das Aussehen der Mündungspapillen der hinteren Nephridien. Es ist auch fraglich, ob Gourrets Angabe richtig ist, dass die weiblichen Individuen, die er gesehen hat, gefiederte Tentakeln haben. Auf seinen Figuren sind die Tentakeln der Weibchen mit sehr kurzen und plumpen Seitenzweigen versehen. Bei allen Arten, die gefiederte Tentakeln haben, sind aber die Seitenzweige sehr gracil. Es ıst daher möglich, dass das, was GourrET als Seitenzweige gedeutet hat, nichts anders als Kontraktionsfalten sind. Diese Kontraktionsfalten sind bei Anobothrus oft sehr deutlich, und mutmasslich sind es wohl diese, die schon MALMGREN für Seitenzweige genommen hat, denn er führte Ano- bothrus gracilis zu: Ampharete, welche Gattung ja gefiederte Tentakeln hat. Samythella elongata VERRILL 1873. 2. ?Sabellides fulva; Enters 1874, 1875. Fundort: Kiiste von New England und im Atlantischen Ocean oe N 1 56) W? | Samythella neglecta WoLLEBAEK 1912. ?Samytha sexcirrata HANSEN 1882. 1. Fundorte: Atlantischer Ocean; 62°44’ N—1°48' O 753 m., 63°5' N 3° O 960 m. Nach VERRILL und WoLLEBzK kann die Gattung Samythella folgen- dermassen definiert werden. Die Tentakelmembran ist deutlich dreilobiert. Der Mittellappen der Tentakelmembran ist ohne deutliche Drüsenbänder. Die Tentakeln sind glatt. Palæen fehlen. Drei Paar Kiemen. Die Haarborstenchæto- podien beginnen am dritten Segment. Die Haarborstenchætopodien sind ohne keulenférmige Cirren. Die Hakenborsten sind von derselben Form im ganzen Körper mit nur einer Reihe Zähne. Das Analsegment ist mit einem Kreis von grossen Papillen versehen. Bei S. neglecta stehen die sechs Kiemen in einer Linie und sind in ihren unteren Teilen durch Hautfalten verbunden. Haarborstenchætopo- dien an 15 Segmenten. 29 oder 30 Segmente im Hinterkörper sind mit Hakenborstenchætopodien versehen. VERRILLS Samythella elongata und EnzLers’ Sabellides fulva scheinen identisch zu sein. Die Angaben über Segmentanzahl und Borstenbewaff- nung beider Arten stimmen nämlich völlig überein. Nach Euuers’ und Verrizzs Beschreibungen weicht S. elongata von S. neglecta darin ab, 126 CHRISTIAN HESSLE dass die Kiemen nicht wie bei diesen durch eine Hautfalte verbunden sind, und darin, dass S. elongata 36 Segmente im Hinterkörper hat. Zu Samythella gehért wahrscheinlich auch Eusamytha pacifica M’Int. 1885. Fundort: Stiller Ocean bei Japan. Sabellides angustifolia GRUBE 1878. Fundort: Tatihou (Philippinen). Nach Grubes Figuren und Beschreibung zu urteilen hat diese Art gefiederte Tentakeln, Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. 16 Seg- mente im Hinterkörper. Vier Paar Kiemen. Die Tentakelmembran ist wahrscheinlich deutlich dreilobiert und, nach der Figur zu urteilen, mög- licherweise auch mit zwei Drüsenbändern versehen. Das erste Paar Haarborstenchætopodien tritt am dritten Segment auf. Die Kiemen scheinen rinnenförmig zu sein, es ist doch sehr möglich, dass sie dieses Aussehen erst bei der Konservierung erhalten haben. Hat diese Art wirklich zwei Drüsenbänder auf der Tentakelmem- bran, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie zur Amphicteis-Gruppe ge- hért. Gegen diese Ansicht spricht doch das Aussehen der Tentakeln, die ja gefiedert sind. Amphicteis angustifolia MRZLLR. 1885. Fundort: Japan. Diese Art hat v. MARENZELLER mit der vorhergehenden identifiziert. Sie weisen doch viele Verschiedenheiten von einander auf. So hat A. angustifolia einige kleine Palæen jederseits, was ja S. angustifolia nicht hat. v. MARENZELLER glaubt, dass GRUBE diese übersehen hat, oder dass sie bei GRUBES Exemplaren abgestossen waren. v. MARENZELLER erwähnt nichts von den Tentakeln seiner Exemplare, aber sie waren wahrschein- lich glatt, da er die Art zu Amphicteis führt; bei Gruses Exemplaren waren ja die Tentakeln deutlich gefiedert. Ich bin daher der Ansicht, dass diese beiden Arten nicht identisch sein können. Über ihre Verwandtschaftsverhältnisse ist es doch unmög- lich ein Urteil auszusprechen. Samythopsis grubei M' Int. 1885. Fundort: An der amerikanischen Kiiste siidlich von Valparaiso. Die Tentakelmembran ist wahrscheinlich mit zwei Drüsenbändern versehen. Die Tentakeln sind glatt. Drei Paar Kiemen. Palæen feh- len. Die Haarborsten beginnen am dritten Segment. Haarborstenchæto- podien an 17 Segmenten. Zwei Analcirren. Die Drüsenbänder auf der Tentakelmembran und die Form der Hakenborsten machen es wahrscheinlich, dass diese Art zur Amphictets- - ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 127 Gruppe gehôrt. Ob sie mit Cirren an den dorsalen Chætopodien ver- sehen ist, geht aus der Beschreibung nicht klar hervor. M'Ixrosx spricht zwar von Cirren an den hinteren Segmenten. Ob diese Cirren zu den dorsalen oder zu den ventralen Chætopodien gehören, ist doch nach der Beschreibung unméglich zu entscheiden. Melinopsis atlantica M'Ixr. 1885. Fundort: Chesapeak Bay (Nord-Amerika). Diese Art stimmt im grossen ganzen mit Melina überein, doch fehlen die Riickenhaken und die Falte hinter den Kiemen. Melinna profunda AUGENER 1906. Fundort: West-Indien. Diese ist nach nur einem einzigen schlecht erhaltenen Exemplar beschrieben worden, was, wie auch AUGENER selbst zugibt, die An- gaben wenig zuverlässig macht. Der einzige Unterschied von einer ty- pischen Melinna, den diese Art aufweist, ist dass Riickenhaken fehlen. Da diese oft wenig hervortretend sind, ist es ja möglich, dass AUGENER sie übersehen hat; sie können ja auch zufällig abgestossen oder abgebrochen gewesen sein. Melinna monocera AUGENER 1906. Fundort: West-Indien. Zu ihrem allgemeinen Habitus und ihrer Borstenbewaffnung scheint diese gut mit den Melinna-Arten übereinzustimmen, doch fehlen die Rücken- haken. Sehr eigentümlich ist, dass einer der Tentakeln sehr vergrössert ist, so dass er vielmal so dick und lang ist wie die übrigen. Melinella macduffi M Int. 1914. Fundort: Bei den Britischen Inseln. Es ist fraglich, ob diese Art überhaupt ein Ampharetid ist. Nach M’Intos# nähert sie sich in ihrer äusseren Form der Pista unter den Terebelliden und hat wie diese zwei verzweigte Kiemen! Ubrigens ist die Beschreibung sehr mangelhaft. Auchenoplax crinita EuLers 1887. Fundort: Florida. Die Tentakelmembran ist nicht oder wenigstens sehr undeutlich dreilobiert. Zwei einfache Augenflecke. Zwei Kiemen jederseits. An der Basis der Kiemen eine kammförmige Hautfalte. Palæen und die 128 __ CHRISTIAN HESSLE Haarborsten am dritten Segment sind nicht entwickelt. Haarborsten- chætopodien an 14 Segmenten. Die Hakenborstenchætopodien am sechs- ten und siebenten Segment sind ventralwärts verschoben und etwas schief gestellt. Dies sind die wichtigsten Charaktere, die Exrers von dieser eigen- tümlichen Art erwähnt. Dazu gibt Euters an, dass Tentakeln fehlen. Dies scheint mir doch zweifelhaft, wahrscheinlicher ist wohl, dass die Tentakeln bei den Exemplaren, die Enters untersucht hat, abgefallen _ waren. Auch die Angabe, dass sie nur zwei Kiemen jederseits hat, ist wohl unsicher. Jedenfalls ist doch diese Form schon durch ihre eigen- tümliche Hautfalte bei den Kiemen und durch die Verschiebung der vor- deren Hakenborstenreihen von den übrigen Ampharetiden scharf unter- schieden. Nach ihrer äusseren Körperform kommt sie Glyphanostomum am nächsten. Amphicteis procera EHLERS 1887. Fundort: Florida. Es geht nicht ganz klar aus Enrers’ Beschreibung hervor, ob die Tentakelmembran mit Drüsenbändern versehen ist oder nicht. Die Paleen sind gut entwickelt. Die Haarborsten beginnen am dritten Seg- ment und treten an 14 Segmenten auf. Vier Paar Kiemen. Die Haar- borstenchætopodien im Vorderkörper scheinen ohne Cirren zu sein, mög- licherweise sind doch solche, nach Enters’ Figur zu urteilen, an den rudimentären dorsalen Chætopodien im Hinterkörper entwickelt. Das Analsegment ist mit zwei langen Cirren und einem Kranz von kleinen Papillen versehen. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper nur eine vertikale Reihe Zähne, im Hinterkörper sind die Nebenzähne in drei Reihen oberhalb des Hauptzahnes angeordnet. Ist die Tentakelmembran wirklich mit Drüsenbändern versehen, und hierauf deuten einige Punkte in Euters’ Beschreibung, und sind die dorsalen Chetopodien mit Cirren versehen, so ist diese Art wahrschein- lich zur Amphicteis-Gruppe zu rechnen; hiergegen spricht jedoch der Um- stand, dass die Hakenborsten von ungleicher Form im Vorder- und Hinter- körper sind. Samytha speculatrix EHuuers 1908. 1. Fundort: Kaiser Wilhelm-II-Land. Zahlreiche Augenflecke. Drei Paar Kiemen. Keine Pal&en. Die Haarborsten beginnen am dritten Segment. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper eine einfache Reihe Zähne. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 129 Bei dem einzigen Exemplar, das Euters gesehen hat, war der Hinterkörper wahrscheinlich eben regeneriert und daher sehr elon und aus nur wenigen Segmenten bestehend. FAM. Trichobranchide. Wie oben erwähnt, habe ich in dieser Familie die beiden MALM- ereNschen Unterfamilien Canephoridea und Trichobranchidea zusammen- geführt. Nur zwei hierhergehörende Gattungen Trichobranchus und Tere- bellides waren MALMGREN bekannt. Diese beiden sind doch nicht die ein- zigen, die zu Trichobranchide zu rechnen sind. So gehört sicherlich zu dieser Familie die von Marton und BoBRETZKY 1875 aufgestellte Gattung Octobranchus, wie auch wahrscheinlich Ampharetides, die neuerdings (1913) von Enters beschrieben worden ist. Aponobranchus perrieri, die GRAVIER (1905) beschrieben hat, ist auch sicherlich ein Trichobranchid. Ich glaube doch, mit AUGENER (1914) und CAULLERY (1915), dass die Gattung Aponobranchus nicht aufrecht zu halten ist. Sie stimmt in allen Einzelheiten mit Terebellides überein, doch fehlen Kiemen ganz. Wo diese bei Terebellides ausgehen, sitzt bei Apono- branchus perrieri nur ein rundlicher Körper. Aponobranchus liegt bisher nur in einem einzigen Individuum vor. Es ist ja doch sehr möglich, dass dieses Individuum ein Terebellides ist, das zufällig seine Kiemen verloren hat, so dass nur eine wulstartige Narbe an deren Platz zurück- geblieben ist. Es ist ja auch denkbar, dass bei diesem Individuum die Kiemen sich pathologisch verändert haben, den obenerwähnten rund- lichen Körper bildend. Bis sichere Nachrichten vorliegen, betrachte ich also Aponobranchus perrieri nur als eine Terebellides-Art. Was Maıus Filibranchus anbelangt, so hat schon LEVINSEN (1884) gezeigt, dass diese nicht als eine eigene Gattung anzusehen ist. Die einzige hierhergehörende Art F. roseus Maun ist eine typische Trichobranchus-Art. Zu Trichobranchide sind also nur vier Gattungen zu rechnen. Es sind dies Trichobranchus, Ampharctides, Octobranchus und Terebellides. Unter diesen habe ich Gelegenheit gehabt Arten von Trichobranchus, Octobranchus und Terebellides zu untersuchen. Sowohl Octobranchus als wahrscheinlich auch Ampharetides sind da- durch interessant, dass diese beiden Gattungen in einigen Hinsichten als Verbindungsglieder zwischen Trichobranchus und Terebellides anzusehen sind. Leider ist Enters Beschreibung von Ampharetides ziemlich un- vollständig und unklar. Wie bei Trichobranchus sind bei Amphare- tides alle Hakenborsten im Vorderkörper von gleicher Form. Die Kiemen der Ampharetides sind dagegen in ihren oberen Teilen mit Lamellen ver- sehen, wie bei Terebellides. Ausserdem sind aber die acht Kiemen in Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 5. 9 130 CHRISTIAN HESSLE zwei Gruppen angeordnet wie bei den Ampharetiden. Die innere Anatomie der Ampharetides ist unbekannt. Mit Trichobranchus stimmt Octobranchus darin überein, dass die Hakenborsten im Vorderkörper alle von gleicher Form sind, und darin, dass die acht Kiemen von einander frei sind und paarweise stehen. An jeder Kieme kann man doch einen Stiel und einen oberen, etwas gefalteten Teil wahrnehmen. In seiner inneren Anatomie stimmt Octobranchus mit Terebellides darin überein, dass er einen ziem- lich gut entwickelten Chitinmagen hat. Wie bei Terebellides ist der Chitinmagen bei Octobranchus sehr kurz, sich nur über zwei oder drei Segmente erstreckend. Wie erwähnt, fehlen doch bei Octobranchus Falten in den vorgewölbten Seitenkammern des Drüsenmagens. Das Nephridialsystem ist in dieser Familie ziemlich gleichförmig entwickelt wenigstens nach den bisher untersuchten Formen zu urteilen. Bei allen sind sowohl vordere wie hintere Nephridien entwickelt, und die vorderen sind stets erheblich kräftiger als die hinteren. Für die Trichobranchiden scheinen die grossen Seitenlappen am ersten Segment besonders typisch zu sein. Bei den meisten Trichobran- chus-Arten wie auch bei Ampharetides sind sie von einander frei. Bei wenigstens einer Trichobranchus-Art (Tr. lobiungens) und bei Octobranchus sind sie aber unterhalb des Mundes zu einer grossen zweilobierten Platte verwachsen. Eine solche zweilobierte Platte ist auch bei Terebellides ent- wickelt. Auch an den nächstfolgenden Segmenten sind oft Seitenlappen, wenn auch kleiner, entwickelt. Diese gewähren oft gute Artcharaktere. Schema der hierhergehörenden Gattungen. I. Kiemen fadenförmig, nicht mit einander verwachsen. Chitin- magen fehlt’ 2 Hamm TERRE FE Nee ES EEE Trichobranchus II. Kiemen mit einem oberen, mehr oder weniger gefalteten Teil. Chitinmagen entwickelt (bei Ampharetides?) A. Kiemen von emander fret.) EEE Octobranchus B. Kiemen mit einander in zwei Gruppen verwachsen | Ampharetides C. Sämtliche Kiemen mit einander verwachsen, einen gemein- samen Stiel bildend? mar eee Terebellides Gen. Trichobranchus Men. 1865. Oberlippe in Form einer unbedeutenden Falte vor den Tentakeln. Der tentakeltragende Rand des Kopflappens erhöht und etwas gefaltet. Zwei Formen von Tentakeln, teils lange diinne, cylindrische teils kur- zere, rinnenförmige. Die beiden Formen von Tentakeln sitzen ohne jede wahrnehmbare Ordnung unter einander vermischt. Das erste Segment ist jederseits mit einem grossen Lappen versehen, welche Lappen unterhalb des Mundes mit einander verwachsen sein können. Nucalorgane in Form ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 19341 von zwei kleinen flimmernden Feldern. 2-83 Paar Kiemen. Die Kiemen sind fadenförmig, paarweise geordnet und nicht mit einander vereinigt. Die Haarborsten- und Hakenborstenchetopodien beginnen am sechsten Segment. Die langschäftigen Hakenborsten im Vorderkörper sind alle von derselben Form. Die Seitenloben des Magens sind mit tiefen Falten versehen. Chitinmagen fehlt. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt (immer?). Diese sind ebenso kräftig wie die Nephridien vor dem Diaphragma. Die hinteren Nephridien sind sehr klein. Bauchriesen- zellen entwickelt. Textfig. 24. Schema des Nephridialsystems der Gattung Trichobranchus. Bemerkungen: Dass diese Gattung wirklich zwei Formen von Tentakeln hat, davon habe ich mich an lebendem Material überzeugen können. Die langen, cylindrischen scheinen hauptsächlich als Tastorgane zu fungieren. Wie erwähnt sind die hinteren Nephridien hier unge- wöhnlich klein. Wahrscheinlich dienen diese hinteren Nephridien nur als Ausführungskanäle für die Geschlechtsprodukte. Dass hier die Nucalorgane mehr flimmernden Feldchen gleichen als Rinnen, beruht lediglich darauf, dass die hintere Wand der ursprünglich rinnenförmigen Nucalorgane dei dieser Gattung sehr erhöht, die Rinne dagegen sehr flach ist. Trichobranchus glacialis Men. 1865. Trichobranchus glacialis; MALMGREN 1865, 1867 (pars), M'IntosH 1869, 1879.1, 1915, THÉEL 1879, Tauger 1879, LANGERHANS 1881, 1884, Hansen 1882.1, Levinsen 1884, 1893, Wegsrer 1884, 1887, Lo Bianco 1893, DE SAINT-JOSEPH 1894, MICHAELSEN 1896, 1898, VANHÖFFEN 1897, SsoLowırw 1899, Fauven 1909, 1914, SourHern 1914. Zahlreiche kleine Augenpunkte. Die Seitenlappen des ersten Seg- ments sind gross und halbkreisförmig und nicht mit einander verwachsen. Das Buccalsegment auf der Bauchseite wulstartig aufgetrieben und quer- gefurcht. Die Seitenteile des zweiten und dritten Segments ein wenig lap- penförmig hervortretend. 3 Paar Kiemen. Die Kiemen des hintersten Paares sitzen näher einander als diejenigen des zweiten und diese näher einander als die des ersten. Haarborstenchætopodien an 15 Segmenten. 132 CHRISTIAN HESSLE Langschäftige Hakenborsten auch an 15 Segmenten. Im Hinterkörper 45—50 Segmente. Die Haarborsten sind nahezu ungesäumt. Sie ver- schmälern sich langsam auf die ziemlich langen Spitzen zu. Die Schäfte der langschäftigen wncini sind im oberen Teile ein wenig unterhalb des Hauptzahnes etwas eingekerbt. Der Hauptzahn bildet mit dem Schaft einen etwas stumpfen Winkel. Die kleinen Zähne an der Basis des Hauptzahnes sind sehr zahlreich. Die kurzschäftigen wncini haben im Profil gesehen 3—4 Zähnchen oberhalb des Hauptzahnes. Von vorne gesehen sind die kurzschäftigen wncini oberhalb des Hauptzahnes mit zwei Bogenreihen von Zähnchen versehen. Die untere von diesen Reihen besteht aus ca. 10, die obere aus ca. 20 Zähnchen, die etwas unregel- mässig angeordnet sind. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechs- ten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 30 mm. (MALMGREN). | Neuer Fundort: An der schwedischen Westküste; Styrsö 7—8 m. (Bock u. OLpEvie 1909). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, wärmere und kältere Teile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Es ist nicht ganz sicher dass die Mittelmeerform sich mit der nördlichen deckt. Nach den Beschreibungen zu urteilen scheinen doch die beiden Formen in den äusseren Charakteren ganz übereinzustimmen. Nach Meyer (1887) ist doch die Nephridienverteilung eine andere bei der Mittelmeerform als bei der nördlichen. Nach MEYER fehlen nämlich bei jener die Nephridien im ersten Segment hinter dem Diaphragma. Es ist ja doch sehr möglich dass Meyer diese übersehen hat. So viel ich weiss, ist der hier erwähnte Fundort der einzige und erste an der schwedischen Westküste, an welchem Tr. glacialis ange- troffen ist. MALMGREN gibt zwar an, dass Tr. glacialis auch an der schwedischen Westküste vorkommt. Die Exemplare von dieser Gegend, die er als Tr. glacialis bestimmt hat, gehören doch sämtlich zu Tr. roseus. Trichobranchus glacialis var. antarcticus n. var. Trichobranheus glacialis; Enters 1900, 1901.1, 1913. Augenpunkte fehlen. In anderen Charakteren stimmt diese Form ganz mit der nördlichen überein. Neue Fundorte: Süd-Georgien; 54° 11’ S—36° 18° W 252—310 m., 54° 22! S—36° 28’ W 20 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Feuerland, Kaiser Wilhelm-II-Land. Trichobranchus roseus (Marm 1874). Filibranchus roseus; Marm 1874, TauBer 1879. Trichobranchus glacialis; MALMGREN 1865, 1867 (pars), APPELLÖF 1879, WoLLeBæk 1912. Trichobranchus roseus; Levixsex 1884, MiCHAELSEN 1896, WOLLEBAK 1912, MEYER 1912. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 133 Stimmt im grossen ganzen mit Tr. glacialis überein. Doch hat diese Art nur zwei Paar Kiemen und Augenflecke fehlen. Auch sind Nephri- dien nur im dritten, vierten, fünften und sechsten Segment entwickelt. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 35 mm. (MaArn). Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Skärberget, Stumpeskagen—Kopparnaglarna, Stängholme ränna (A. Wirén 1897), Kosterfjord ca. 10 m. (Bock u. OtpEvie 1909), Hägarnskären ca. 50 m., Dalsvik—Fiskebäck ca. 60 m. Juni 1915 (Hesse). Weitere Verbreitung: Skandinavische Westküste. Trichobranchus lobiungens n. sp. ten Aa Der tentakeltragende Teil des Kopflappens nicht sehr hoch aber stark gefaltet. Die beiden Seitenlappen des ersten Segments sind sehr gross und nahezu wagerecht gestellt. Sie sind unter- q halb des Mundes mit einander verwachsen, eine grosse zweilobierte membranartige Platte bildend. Das Buccalsegment auf der Bauchseite wulstartig aufgetrieben und gefurcht. An jeder Seite des Buccalsegments sitzt ein länglicher Lappen. Das zweite Segment ist auf der Bauchseite etwas ver- breitert und ein wenig aufgetrieben. Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen des hinteren Paares sind mehr von einander entfernt als die des vorderen Paares. Haarborsten und langschäftige Hakenborsten an 15 Segmenten. Die Haarborstenhöcker sind etwas abgeplattet, quergestellt, und in ihrem oberen Teil etwas erweitert. Die Haarborsten sind sehr wenig gesäumt und verschmälern sich langsam zu einer ziemlich langen Spitze. Die langschäftigen Haken- borsten haben einen kräftigen Hauptzahn, der nahezu winkelrecht gegen den Schaft gebogen ist. Un- mittelbar unterhalb des Hauptzahnes ist der Schaft etwas erweitert. Zahlreiche Nebenzähne. Die kurz- schäftigen Hakenborsten haben oberhalb des Haupt- Ee: 2%, 2 : a Trichobranchus lobiungens : zahnes eine Reihe von ca. 8 Zähnen und oberhalb a lange Haarborste. derselben zwei unregelmässige Reihen von zahl- NTE SAUDE 5 : és , b thorakale Hakenborste. reichen, kleineren Zähnchen. Die Segmentanzahl Vergr. 1300 X, des Hinterkörpers ist unbekannt. Länge des Vor- © ee en oc r ansic A derkérpers ca. 10 mm. Vergr. 1300 X, Fundort: Küste von Uruguay; 33° S—51° 4 abdominale Hakenborste (von vorne gesehen). 10’ W 80 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Vergr. 1300 X. 134 CHRISTIAN HESSLE Bemerkung: Es liegt nur ein einziges defektes Individuum vor. Andere hierhergehörende Arten: Trichobranchus massiliensis MARION 1875. Trichobranchus massiliensis; Marion 1875, Carus 1885, Gourret 1901. Fundort: Die Bucht von Marseille. Diese Art ist dadurch eigentümlich, dass sie zwar 15 Haarborsten- chætopodien, aber 16 Chætopodien mit langschäftigen Hakenborsten hat. Trichobranchus bibranchiatus Moore 1903.1. Fundort: Japan. Diese Art ist méglicherweise dieselbe wie Tr. roseus. Gen. Octobranchus Marton und Bosretzsky 1875. Der tentakeltragende Teil des Kopflappens nicht erhöht oder ge- faltet. Die Tentakeln sind alle von gleicher Form. Sie sind nur in ihren oberen Teilen rinnenférmig, ihre Spitzen sind etwas erweitert. Nucal- organe in Form eines flimmernden Feldchens jederseits. Vier Paar Kie- men. Die Kiemen sind von einander frei und paar- weise geordnet. Jede Kieme besteht aus einem dickeren Basalstiick und einem oberen Teil, der deutlich vom Basalstiick abgesetzt und mit niedri- gen Falten versehen ist. Die Haarborstenchæto- feg podien beginnen am dritten Segment, die Haken- Schema des Nephridial- borstenchætopodien am sechsten. Die langschäftigen systems der Gattung Hakenborsten sind alle von derselben Form. Die Octobranchus. 3 ä Seitenloben des Drüsenmagens sind nahezu unge- | faltet und nur mit seichten Furchen versehen. Chi- tinmagen entwickelt. Nephridien im fünften Segment entwickelt. Die hinteren Nephridien sind kleiner als die vorderen doch verhältnismässig gut entwickelt. Bauchriesenzellen fehlen Octobranchus japonicus n. sp. Ma Mo, Manta! Die Oberlippe ist gut entwickelt und bildet eine Wölbung oberhalb des Mundes. Das erste Segment ist auf der Bauchseite jederseits mit einem dreieckigen Lappen versehen. Diese Lappen sind unterhalb des Mundes mit einander verwachsen. Auch am zweiten Segment ist jeder- seits ein rundlicher Lappen entwickelt. Das dritte Segment hat auf der Bauchseite einen kräftig hervortretenden freien Hautsaum und daneben ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 1 an jeder Seite einen länglichen Lappen. Das vierte Segment ist sehr kräftig entwickelt und erheblich breiter als die übrigen. Es ist auf der ganzen Bauchseite mit einem frei hervorstehenden Hautsaum versehen, der seitlich lappenförmig er- weitert ist. Auch das fünfte Segment ist von ähnlichem Aussehen. Dieses Segment ist doch schmäler. Die Kiemen stehen ungefähr gleich weit aus einander auf allen vier kiementragenden Segmenten. Die Stiele der Kiemen sind nach den Seiten etwas verbreitert. Der obere Teil des Stieles ist um die Basis des gefalteten Teiles der Kieme wallförmig erhöht. Die Stiele der hinte- ren Kiemen sind länger als die der vorderen. Dagegen sind die gefalteten Endteile der vorderen Kiemen länger als die der hinteren. Die Stiele sind mit Flimmerepithel bekleidet. Die Haarborsten- chætopodien beginnen am vierten, die Haken- borstenchætopodien dagegen am siebenten Seg- ment. Die Haarborstenchætopodien sind abge- plattet, quergestellt und in ihren oberen Teilen etwas erweitert. Haarborstenchetopodien an 16 Segmenten. Ca. 40 Segmente im Hinterkörper. Das Analsegment ist jederseits mit einem kurzen Cirr versehen. Die Haarborsten sind ungesäumt und verschmälern sich langsam auf die Spitze zu. Die Schäfte der thorakalen Hakenborsten sind unterhalb des Hauptzahnes stark eingekerbt. Der Hauptzahn ist winkelrecht gegen den Schaft ge- bogen. An der Basis des Hauptzahnes sitzen zahl- reiche Nebenzähne. Der Hauptzahn der abdomi- nalen Hakenborsten ist ziemlich kräftig. Er ist von ca. 20 Nebenzähnen umgeben. Die Nebenzähne sind in drei regelmässigen Reihen angeordnet. Grösste beobachtete Länge des Körpers 12 mm. Fundorte: Japan; Sagami Okinose 200 — 600 m. *?/s—”®/s, Misaki 150 m. */6 (S. Bock 1914). Zu dieser Gattung gehört nur noch Octobranchus lingulatus (GRUBE 1863). Terebella lingulata; GrvBE 1863, 1864. oe) Textfig. 27. Octobranchus japonicus: a lange Haarborste. Vergr. 600 x, b thorakale Hakenborste. Vergr. 1300 X, ce abdominale Hakenborste. Mergr. 1300: Octobranchus Giardi; Marion und BosrerzKy 1875, LANGERHANS 1884. Octobranchus lingulatus; Carus 1885. Fundorte: Mittelmeer, Madeira. en 156. CHRISTIAN HESSLE Gen. Ampharetides Enters 1913. Der tentakeltragende Teil des Kopflappens stark gefaltet. Die Tentakeln sind cylindrisch und am Ende kolbenartig aufgetrieben. Nucal- organe? Haarborstenchætopodien beginnen am zweiten? Segment, die Hakenborstenchætopodien am zehnten? Die langschäftigen Hakenborsten sind alle von gleicher Form. Die acht Kiemen sind in zwei Gruppen angeordnet. Der obere Teil jeder Kieme ist mit Lamellen besetzt. Innere Anatomie unbekannt. . Ampharetides vanhoffent Euters 1913. Fundort: 65 32 S—85°30'O 2725 m. Möglicherweise gehört zu dieser Gattung auch Terebellides tentaculata TREADWELL 1906. Fundort: Hawaii. TREADWELLS Beschreibung ist sehr unvollständig, von den Kiemen sagt er aber: “Gills in a band of 8 finger-shaped processes, on dorsal surface; each gill tapering gently to blunt point at apex; smallest in center of band, largest on outer end. Bases of gills in contact with one another, though there is some indication of a double row arrangement“. Gen. Terebellides Sars 1835. Oberlippe in Form einer unbedeutenden Falte vor den Tentakeln. Der tentakeltragende Teil des Kopfes erhöht und gefaltet. Die Tenta- keln sind cylindrisch und alle von gleicher Form. Unterhalb des Mundes eine grosse zweilobierte Platte. Nucalorgane fehlen. Vier Kiemen, die nur in ihren oberen Teilen von einander frei sind. Ihre unteren Teile sind zu einem gemeinsamen Stiel verwachsen. Die oberen, freien Teile der Kiemen sind mit Lamellen besetzt. Die Haarborstenchætopodien beginnen am dritten oder seltener am vierten Segment, die Hakenborsten- Les Textfig. 28. Schema des Nephridialsystems der Gattung Terebellides. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCH ATEN 137 chætopodien am achten Segment. Die Hakenborsten des achten Seg- ments sind cylindrisch ohne Nebenzähne und nach hinten gerichtet. Die übrigen langschäftigen Hakenborsten im Vorderkörper sind abgeplattet, nach vorn gerichtet und mit Nebenzähnen versehen. Chitinmagen ent- wickelt. Die Seitenloben des Driisenmagens sind tief gefaltet. Die vorderen Nephridien haben sehr lange und kräftige Schenkel, die hin- teren Nephridien sind dagegen sehr klein. Bauchriesenzellen entwickelt. Bemerkung: Bei allen bisher untersuchten Arten dieser Gattung sind Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Segment entwickelt. Terebellides stroemi Sars 1835. ?Corephorus elegans; GruBE 1846, Carus 1885. Terebella pecten; DALYELL 1851. Terebellides gracilis; Maim 1874. Terebellides stroemi; M. Sars 1835, 1851, 1865, Koren 1857, DANIELSSEN 1859, 1861, Grouse 1851, 1864, 1889, Quarreraces 1865, KixBerG 1866, MALMGREN 1865, 1867, G. O. Sars 1871, MorBius 1873, 1875, VERRILL 1873.1, 2, 1874.1,2, Kuprrer 1873, M'Ix- TOSH 1875, 1879. 1,2, 1915, 1916, Exzers 1871, 1875, ? 1908. 1, Lens 1878, TAUBER 1879, THÉEL 1879, Hansen 1882.1, WiréN 1883, Levinsen 1884, 1886, 1893, Carus 1885, Horst 1881, WEBSTER 1887, Gries 1889, MEYER 1889, v. MARENZELLER 1890, 1892, 1904, Lo Bianco 1893, Bipexxar 1894.1, 1899, 1907, APPELLÖF 1896, 1897, VANHOFFEN 1897, LÖNNBERG 1598, 1903, SsoLowırw 1899, MICHAELSEN 1896, 1898, WHITEAVES 1901, Gourret 1901, Norman 1903, Moore 1903 1, 1909.2, ALLEN 1904, NorpGaarD 1905, 1907, Grarre 1905, Aucrner 1906?, 1918, Levanprer 1908, Dir- LEVSEN 1909, 1911, Fauver 1909, 1914, Skorıxow 1910, WOoLtEBAK 1912, MEYER 1912, SourHern 1914, 1915, ?CAULLERY 1915. Die Tentakeln sind bei Spiritusexemplaren ziemlich kurz mit wenig erweiterten Spitzen. Der tentakeltragende Rand des Kopflappens ist zweimal eingebuchtet. Die grosse Platte unterhalb des Mundes weit hervorstehend. ' Das erste und zweite Segment wenig hervorstehend. Diese beiden zusammen sind so breit wie das dritte. Das dritte, vierte und fünfte Segment mit auf der Bauchseite frei hervorstehenden Rän- dern. Die Seitenteile dieser Segmente sind nicht oder wenigstens sehr unbedeutend lappenförmig erweitert. Sowohl die grösseren, vorderen als auch die kleineren, hinteren Kiemen sind gut entwickelt. Die Kiemen- lamellen haben einen nierenförmigen Umriss und sind sehr zahlreich. 18 Haarborstenchætopodien, am dritten Segment beginnend, und 13 Haken- borstenchætopodien jederseits im Vorderkörper. Das erste Haarborsten- chetopodium gut entwickelt und nur wenig kleiner als die übrigen. 35 —40 Segmente im Hinterkörper. Die Spitzen der ziemlich breit ge- säumten Haarborsten sind ziemlich lang ausgezogen. Die Spitzen der einfachen Hakenborsten des achten Segments sind nahezu winkelrecht gegen die Schäfte gebogen. Die Schäfte der übrigen langschäftigen Hakenborsten sind nur unbedeutend eingekerbt unterhalb des Haupt- 138 CHRISTIAN HESSLE zahnes. Der Hauptzahn ist sehr kräftig und winkelrecht gegen den Schaft gebogen. Die Anzahl der Nebenzähne ist eine mässige. Ca. 30 Hakenborsten in den mittleren Vorderkôürperchætopodien. Die kurzschäf- tigen Hakenborsten im Hinterkörper haben oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von ca. 5 Nebenzähnen und oberhalb dieser Reihe zahlreiche kleinere Zähnchen. Der zahntragende Teil hat von vorn gesehen einen ovalen Umriss. Grösste beobachtete Länge ca. 60 mm. Neue Fundorte: Diese Art ist an sehr vielen Lokalen an der ganzen schwedischen Westküste erbeutet worden, in Tiefen von einigen wenigen — 100 m.; ausserdem liegt ein einziges Exemplar in Dr. Bocks Sammlungen von Japan vor (Sagami, Misaki 100 m. °/s 1914). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, Atlantischer Ocean, Nörd- liches Eismeer, Japan. Bemerkungen: Die von Marm (1874) beschriebene Terebellides gracilis ist nur als eine Standortmodifikation von T. stroemi anzusehen. Die Form gracilis kommt in etwas grösseren Tiefen, wie 50—100 m., vor und ist gekennzeichnet durch ihre blasse Farbe und geringe Körper- grösse. Sie ıst durch mehrere Zwischenformen mit der typischen Form verbunden. Es ist zweifelhaft, ob die von Exrers (1908.1) von der Bouvet- Insel und Kerguelen und die von CAuLLErYyY (1915) von den Sunda- Inseln angegebenen Formen tatsächlich mit 7. stroemi identisch sind. Terebellides minutus n. sp. Aron te Ion IMG}, N Terebellides stroemi; Euters 1900, 1901. 1. Allgemeiner Habitus, Kopflappen, vordere Seg- mente, Kiemen, Segmentanzahl, Borstenverteilung und Haarborsten wie bei T. stroemi, auch die ven- tralen Borsten des achten Segments von derselben Form wie diejenigen der letzteren Art. Dagegen sind die übrigen Hakenborsten sowohl die lang- schäftigen wie die kurzschäftigen von denjenigen der T. stroemi abweichend. Die langschäftigen Hakenborsten sind am oberen Teil des Schaftes mit einer ziemlich markierten Einkerbung versehen. a Cc b athe : Textfig. 29. Der zahntragende Teil ist etwas erweitert. Der Terebellides minutus. Hauptzahn ist winkelrecht gegen den Schaft gebo- a. Borste des ersten ven- tralen Chætopodiums. gen. Die Nebenzähne sind sehr zahlreich. Die 3 Lee N borste ganze Borste hat ein keulenförmiges Aussehen. Wie . thorake akenborste. 3 i : å Vergr. 600 X, bei T. stroemi ca. 30 Hakenborsten in den mitt- c. abdominale Hakenborste Jeren Vorderkérperchetopodien. Die kurzschäftigen (von vorne gesehen). à a Vergr. 1300 X. Hakenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 139 einer Reihe von ca. 5 Nebenzähnen versehen. Oberhalb dieser Reihe stehen nur 4 oder 6 kleinere Zähnchen. Der zahntragende Teil der Borste hat von vorn gesehen einen kreisförmigen Umriss. Grösste beobachtete Länge des Körpers 35 mm. Neue Fundorte: Süd-Georgien; 54°15'S - 36°25’ W 250 m., 54°12' 8 SEs): m., 5417 S—36 28’ W 75 m., 545221 S36 27 W 95 m., 54°23'S-36°26' W 64-74 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Feuerland. Bemerkungen: Aus Feuerland liegen in den Sammlungen der schwedischen Magellan-Expedition nur zwei kleine wenig gut erhaltene Exemplare vor. So weit ich sehen kann, stimmen sie doch im grossen ganzen mit T. minutus überein. Wie erwähnt, hat Enters diese als T. stroemi bestimmt. | Terebellides longicaudatus n. sp. Mates ai ies lt Kopflappen, Kiemen, Borstenverteilung und Haarborsten wie bei den vorhergehenden Arten. Die Seitenteile des dritten und vierten Seg- ments sind stark lappenférmig erweitert. Das erste Haarborstenchetopodium jederseits ist sehr klein und wird unter den grossen Seitenlappen des vierten Segments nahezu völlig verdeckt. Im Hinterkörper ca. 55 Segmente. Die Hakenborsten des achten Segments sehr schwach gebogen. Die Einkerbung am Schaft der übrigen Hakenborsten im Vorderkörper nicht sehr ausgesprochen. Der ziemlich hohe und kräftige Hauptzahn ist winkel- recht gegen den Schaft gebogen. Die langschäf- tigen Hakenborsten sind sehr zahlreich in jedem _ b : Chætopodium (ca. 100 in den mittleren). Die kurz- Textfig. 30. schäftigen Hakenborsten sind oberhalb des Haupt-, ee AR a Se zahnes mit einer Reihe von 6 Nebenzähnen ver- Chætopodiums. Vergr. 200 X sehen. Oberhalb dieser Reihe sitzen einige wenige ” el en kleinere Zähnchen. Der zahntragende Teil der ce. abdominale Hakenborste Borste hat einen kreisförmigen Umriss. Grösste (0 ae METRE beobachtete Linge des Kérpers 75 mm. | Fundorte: Süd-Georgien; 54° 12'S—386°50'W 250 m., 54°17’ S— pues WN m. 542 2215 36° 27’ W 95.m., 154924 836-22! W 195. mi, 54° 11'S —36° 18’ W 252—310 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). > . b. thorakale Hakenborste. 140 CHRISTIAN HESSLE Terebellides antarcticus n. sp. Tal. I, Fig. 18: Kopflappen, Kiemen, Borstenverteilung und Haarborsten wie bei den vorhergehenden Arten. Die Seitenteile des dritten und vierten Segments nicht lappenförmig erweitert. Das erste Haar- borstenchætopodium jederseits nur unbedeutend kleiner als die übrigen. Im Hinterkörper ca. 35 Segmente. Die ventralen Borsten des achten Seg- ments sehr schwach gebogen. Die übrigen Haken- borsten im Vorderkörper sind sehr kräftig. Die Einkerbung am oberen Teil der Schäfte deutlich. Der kräftige Hauptzahn bildet mit dem Schaft einen stumpfen Winkel. Die langschäftigen Haken- borsten sind wenige in jedem Chetopodium (nur | 10—20 in den mittleren). Die kurzschäftigen Haken- borsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit einer 3 ee Reihe von 5 Nebenzähnen versehen. Oberhalb die- Textfig. 31. ser Reihe sitzen nur 2 oder 3 kleinere Zähnchen. 2 De met. Der zahntragende Teil der Borste hat von vorne tralen Chætopodiums. gesehen einen kreisförmigen Umriss. Grösste be- Va, obachtete Länge des Körpers 65 mm. Vergr. 600 X, Fundorte: Grahams Land; 64°8! S—56°37’ W ©. ablominale Hakenborsie ST m? 64°20 557. W 5 OSEO Site (von vorne gesehen). Vergr. 1300 X. polar-Exp. 1901— 1903). Terebellides kobei n. sp. Mae 1, Jie 19 Kopflappen, Kiemen, Borstenverteilung, Haarborsten und Hakenborsten im Vorderkörper wie bei 7. stroemi. Die Seitenteile des dritten und vierten Segments nicht lappenförmig erweitert. Dagegen ist das vierte Segment jederseits mit einem kräftigen, dreieckigen Lappen in gleicher Höhe mit den Chætopodien versehen. Das erste Haarborstenchætopodium jederseits gut entwickelt. Ca. 15 Hakenborsten in den mittleren Chætopodien des & b Vorderkörpers. Nur ca. 30 Segmente im Hinterkérper. Textfig. 82. Die kurzschäftigen Hakenborsten sind oberhalb des , remis ot Hauptzahnes mit einer Reihe von 4—5 Nebenzähnen borste. Vergr.600 x, versehen. Oberhalb dieser Reihe stehen nur 2—3 klei- En ak nere Zähnchen. Grösste beobachtete Länge des Körpers gesehen). Vergr. Bie 1300 X. 35 mm. Fundort: Japan; Kobe Bay 7—15 m. °*/s—”"/s (S. Bock 1914). ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 141 Terebellides anguicomus Mürtsr 1858. Terebellides anguicomus; Mörrer 1858, Grose 1872. 1. Terebellides Klemani; Kixperc 1866. Kopflappen und Kiemen, wie bei den vorhergehenden Arten. Die Ventralseite des dritten Segments mit einem breiten, frei vorstehenden Rand. Ahnliche, wenn auch nicht so breite Ränder an der Bauchseite des vierten und fiinften Segments. Diese Ränder sind nicht an der Seiten lappenförmig erwei- tert. Nur 17 Haarborstenchætopodien am vier- ten Segment beginnend. 13 Hakenborsten- chætopodien. Die einfachen Hakenborsten des achten Segments sind kräftig mit nicht ganz winkelrecht gegen die Schäfte gebogenen Spit- zen. 10—15 Hakenborsten in den mittleren Segmenten. Der Hauptzahn der Hakenborsten im Vorderkérper ist sehr kräftig und stark gebogen. Die Anzahl der Nebenzähne ist nicht gross. Die kurzschäftigen Hakenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit einer Reihe von bad Cou à | ca. 4 Nebenzähnen versehen. Oberhalb dieser ee Terebellides anguicomus. Reihe sitzen nur noch einige kleine Zähnchen. a ‚des nn a . ns ætopodiums. ergr. : Der zahntragende Teil der kurzschäftigen +, a‘ Hakenborsten hat von vorn gesehen einen Vorgr. 600 X, 5 2 5 ce. abdominale Hakenborste ovalen Umriss. 35 A) Segmente 1m Hinter- (von vorne gesehen). Vergr. körper. 1500 X. Fundorte: Insel: Santa Catharina an der brasilianischen Küste. 40°55' O—22°30'sS. Bemerkungen: Es ist wohl wahrscheinlich dass Kıngeres T. Kle- mani mit MÜLLERS T. anguicomus identisch ist. Ich habe mich über- zeugen können, dass KiwBerGs Exemplar nur 17 Paar Haarborsten- chætopodien hat, was ja für MÜLLERS T°. anguicomus typisch ist. KINBERGS und Mürrers Fundorte liegen auch beide an der brasilianischen Küste. Andere hierhergehörende Arten: Terebellides sieboldi KınBere 1866. Terebellides sieboldi; Kınzers 1866, ?EHLers 1904. Fundorte: Bangka Strasse, Neuseeland. Terebellides pacifica Kinpera 1866. Fundort: Gesellschaftsinseln. 142 CHRISTIAN HESSLE T. klemani var. Kinpere 1866. Fundort: Unweit Rio Janeiro. Das Originalexemplar dieser wie der beiden vorhergehenden Arten ist sehr schlecht erhalten, so dass eine nähere Identifizierung unmöglich ist. Terebellides umbella GRUBE 1870. 1. Fundort: Rotes Meer. Terebellides ypsilon GRUBE 1878.1. Fundort: Philippinen. Terebellides koreni Hansen 1882. 2. Fundort: Rio Janeiro. Terebellides stroemi var. M’Inrosu 1885. Fundort: In der Nähe von New-York. Diese ist wahrscheinlich eine eigene Art. Terebellides stroemi var. kerguelensis M’Intosu 1885. Terebellides stroemi var. kerguelensis M'Ixrosx 1885, GruBE 1889. Fundort: Kerguelen. Möglicherweise ist diese dieselbe wie 7. minutus. Terebellides ehlersi M 'Intosm 1885. Fundort: Südlich von den Fidji-Inseln. Terebellides stroemi var. japonica Moore 1903, 1. Fundort: Japan; Sagami Bay. Es ist fraglich, ob diese Form als eine eigene Unterart anzusehen ist. Das Individuum von Sagami Bai, das ich selbst untersucht habe, unterscheidet sich in keiner Hinsicht von T. stroemi. Aponobranchus perrieri GRAVIER 1905. Fundort: Rotes Meer. Terebellides moori n. sp. Terebellides stroemi; Moore 1908. Fundort: Küste von Alaska. Diese ist nach Moore durch ihre eigentiimlichen Hakenborsten im Hinterkörper gekennzeichnet. Ich schlage hiermit den vorstehenden Namen für sie vor. Terebellides intoshi CAULLERY 1915. Fundort: Sunda-Inseln. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN pt Ya OO FAM. Terebellidæ. Nachdem wir von der Familie Terebellidæ in ihrem bisherigen Umfang die beiden Matmerenschen Unterfamilien Trichobranchidea und Canephoridea abgetrennt haben, bleiben in dieser Familie nur die Unterfamilien Am- phitritea, Artacamacea und Polycirridea übrig. Ich habe schon oben bereits die Charaktere, die fiir dieselben gemeinsam sind, hervorgehoben. Bei einer näheren Untersuchung dieser drei Unterfamilien ergibt sich alsbald dass Matmerens Einteilung nicht ganz natürlich ist. Nur die Polycirrinen erweisen sich als eine gut abgegrenzte und einheitliche Gruppe. Die in dieser Unterfamilie zusammengefiihrten Formen sind alle durch ihre lockeren, zarten Kérpergewebe, ihre reduzierten Cirkula- tionsorgane, den stark entwickelten und oft gefalteten tentakeltragen- den Teil ihres Kopflappens, ihren Mangel an Kiemen, die stark vorge- wölbten und oft sehr drüsenreichen Seitenteile der Segmente im Vorder- körper, ihre mehr oder weniger reduzierten Bauchplatten und ihre ein- reihigen, ventralen Chætopodien charakterisiert. Ausserdem tritt bei den hierhergehérenden Formen eine Tendenz zu Reduktion der Borsten hervor, die bei einer Gattung (Hauchiella) zu vülliger Borstenlosigkeit geführt hat. In Ubereinstimmung mit den modernen Nomenclaturregeln nenne ich diese Unterfamilie hier Polycirrine. Die Unterfamilie Amphitritea umfasst die Hauptmasse der Terebelli- den. MALMGREN teilte auch diese Gruppe in nicht weniger als 15 Gat- tungen ein. Die hierhergehörenden Formen zeigen verschiedene Ent- wicklungsrichtungen und lassen sich auch auf mehrere Gruppen verteilen. Unter diesen Gruppen ist besonders eine, die von den anderen abweicht. Zu dieser rechne ich die Gattungen Thelepus Lruck., mit welcher schon Gruse Neottis Men. zusammengeführt hat, und Streblosoma Sars = Grymea Men. Diese Gattungen sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Kiemen aus einfachen Fäden, die in Querreihen geordnet sind, bestehen, dass sie noch mit Nucalorganen versehen sind, dass die Bauch- platten sehr breit sind, so dass sie nahezu die ganze Bauchseite der vor- deren Segmente einnehmen, dass ihre Hakenborstenchætopodien sämtlich einreihig sind, dass das Basalstück der Hakenborsten sehr breit und niedrig von mehr minder viereckigem oder ovalem Umriss ist, und schliesslich dadurch, dass bei ihnen Bauchriesenzellen fehlen. Bei den übrigen Gattungen sind die Kiemen gewöhnlich baum- oder büschel- förmig, wenn überhaupt Kiemen entwickelt sind, Nucalorgane fehlen, die ventralen Chætopodien sind stets im Vorderkörper vom elften Seg- ment ab mit zwei Reihen von Hakenborsten versehen, vereinzelt sind 144 CHRISTIAN HESSLE auch eine grüssere oder geringere Anzahl der ventralen Chætopodien im Hinterkörper mit zwei Reihen von Hakenborsten versehen. Bei den meisten hierhergehörenden Gattungen sind auch die Bauchplatten auf den mittleren Teil der Bauchseite beschränkt, die Bauchriesenzellen sind in der Regel gut entwickelt und das Basalstück der Hakenborsten hat gewöhn- lich einen mehr oder weniger dreieckigen oder halbmondförmigen Umriss. Es sind also viele und wichtige Hinsichten, in welchen diese bei- den Gruppen der Marnmerenschen Amphitritea von einander abweichen. Thelepus und Streblosoma stehen möglicherweise den übrigen Gattungen der Amphitritea ein wenig näher als es die Polycirrinen tun, doch bin ich der Ansicht, dass sie sich von den übrigen Gattungen so weit entfernt haben, dass sie als eine eigene Unterfamilie angesehen werden können. Ich teile also MALMGRENS Amphitritea in zwei neue Unterfamilien Am- phitritine und Thelepine ein. Was schliesslich MALMGRENS Artacamacea anbelangt, so stinimt sie im grossen ganzen mit Amphitritine überein. Der einzige Charakter, in welchem Artacamacea von Amphitritine ab- weicht, ist das Buccalsegment, das bei Artacama zu einem rüsselförmigen Organ umgebildet ist, in welches eine Schleife des Darmes eingestülpt worden ist (Wirtn 1885). Dass dieser Charakter keinen allzu grossen Wert hat, zeigt das Verhältnis, dass einzelne Formen unter den Poly- cirrinen solche wenn auch kleinere zungen- oder rüsselförmige Ausbuch- tungen unterhalb des Mundes haben, und bei den Polycirrinen erweisen sich diese Bildungen nur als Artcharaktere. Ich betrachte also Arta- cama als einen, wenn auch ziemlich hochspezialisierten, Zweig der Am- phitritine. Sind also Polycirrinæ, Thelepinæ und Amphitritine als natürliche Grup- pen anzusehen, so will ich doch nicht leugnen dass es Ubergangsformen zwischen denselben gibt. So sind z. B. die ventralen Seitenteile der Seg- mente bei Polycirrus (Leucariste) albicans unter den Polycirrinen ziemlich wenig vorgewölbt und auch wenig drüsenreich und stimmt demnach diese Art insofern mit Amphitrilinæ überein. Andere Polycirrus-Arten haben eine Borstenbewaffnung, die ebenso gut entwickelt ist wie bei manchen Am- phitritinæ- oder Thelepinæ-Formen. Die Gattung Polymnia Men. (sensu v. MARENZELLER = Polymnia Men. + Terebella Men.) erweist sich dadurch als eine Amphitritine-Gattung, dass Nucalorgane bei derselben fehlen, dass die Kiemen baumförmig sind, und dass die Hakenborstenchætopodien vom elften Segment ab im Vorderkörper zweireihig sind. Wie bei Thelepinæ sind aber die Bauchplatten sehr breit, das Basalstück der Hakenborsten ist viereckig und innere Bauchriesenzellen fehlen. Auch die Polymnia sehr nahe stehende Gattung Nicolea hat Hakenborsten, deren Form an diejenige der Hakenborsten bei Thelepinæ erinnert. In allen übrigen Charakteren stimmt aber Nicolea ganz mit Amphitritinæ überein. Nach dem vorstehend Gesagten lauten die Diagnosen der drei Unter- familien der Terebellidæ folgendermassen. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 145 Amphitritine: Der tentakeltragende Teil des Kopflappens ist nicht erweitert. Nucalorgane fehlen. Die Kiemen sind baum- oder biischel- förmig oder fehlen. Bauchplatten gut entwickelt. Die ventralen Seiten- teile der Segmente nicht kräftig vorgewölbt oder besonders driisenreich. Die Hakenborstenchætopodien sind im Vorderkörper vom elften Segment ab zweireihig. Die Cirkulationsorgane sind gut entwickelt. Die Körper- gewebe sind fest. Bauchriesenzellen entwickelt (ausser bei Polymnia). Thelepine: Der tentakeltragende Teil des Kopflappens ist nicht er- weitert. Nucalorgane entwickelt. Die Kiemen bestehen aus einfachen Fäden, die in Querreihen angeordnet sind. Bauchplatten gut entwickelt und sehr breit. Die ventralen Seitenteile der Segmente sind nicht kräftig vorgewölbt oder besonders drüsenreich. Die Hakenborstenchætopodien sind alle einreihig. Die Cirkulationsorgane sind gut entwickelt. Die Körpergewebe sind fest. Bauchriesenzellen fehlen. Polycirrinæ: Der tentakeltragende Teil des Kopflappens ist erweitert und oft gefaltet. Nucalorgane fehlen. Kiemen fehlen. Die Bauchplatten sind mehr oder weniger reduziert. Die ventralen Seitenteile der Segmente sind in der Regel kräftig vorgewölbt und oft sehr drüsenreich. Die Hakenborstenchætopodien sind alle einreihig. Die Cirkulationsorgane sind reduziert. Die Körpergewebe sind sehr zart. Bauchriesenzellen ent- wickelt. Ausserdem kann hervorgehoben werden, dass bei allen Thelepinen, die bisher untersucht worden sind, die Haarborsten glatt sind und dass bei allen bisher bekannten Thelepinen und Polycirrinen Flankenlappen an den vorderen Segmenten fehlen. Solche Flankenlappen kommen dagegen bei den Amphitritinen sehr häufig vor. Innerhalb Amphitritin lassen sich wie erwähnt mehrere mehr oder we- niger natürliche Gattungsgruppen aufstellen. Als die ursprünglichsten sind wohl die Gattungen anzusehen, die langschäftige Hakenborsten besitzen. Wie ich früher hervorgehoben habe, gibt es doch viele Übergangsformen zwischen langschäftigen und kurzschäftigen Hakenborsten. Die Lang- schäftigkeit der Hakenborsten erweist sich darum auch als ein ziemlich untergeordneter systematischer Charakter. So schliessen sich sicherlich Lanice Men., Loimia Men. uud Lanicides n. g. an: Pista Men. an. Von diesen haben nur Pista und Lanicides langschäftige Hakenborsten, die beiden erstgenannten Gattungen dagegen kurzschäftige. Diese vier Gat- tungen zeichnen sich alle durch gut entwickelte Seitenlappen an den vorderen Segmenten, glatte, gewöhnlich breitgesäumte Haarborsten und kleine oder fehlende vordere Nephridien aus. Die von MALMGREN auf- gestellte Gattung Axionice hat schon WoLLEBEzK (1912) mit der Marm- GRENSchen Scione zusammengeführt. Ich habe, wie weiter unten (S. 153) erwähnt, gefunden dass auch Scione und Pista zu einer einzigen Gattung zusammengeführt werden müssen. Bei Pista sind die Nephridien noch von einander frei, bei Lanice, Lanicides und Loimia sind sie dagegen ja, Zool, Bidrag, Uppsala. Bd 5. 10 146 CHRISTIAN HESSLE wie erwähnt, mit einander durch einen längslaufenden Kanal jederseits vereinigt. Eine Andeutung von diesen Kanälen tritt ja aber auch bei Pista hervor. Zu dieser Gattungsgruppe gehört sicherlich auch Eupista M' Int. Es ist aber, wie ich unten des weiteren hervorheben werde, ungewiss, ob Eupista als eine eigene Gattung anzusehen ist. Eine andre natürliche Gruppe bilden, wie schon erwähnt, die beiden Gattungen Polymnia und Nicolea. Besonders gut stimmen ihre Haar- und Hakenborsten überein. Auch die Form ihrer Kiemen ist im grossen ganzen die gleiche. Doch hat Nicolea sehr gut entwickelte Bauchriesen- zellen, welche ja bei Polymnia fehlen. Bei beiden Gattungen sind die Nephridien von einander frei. Bei Polymnia sind Nephridien im fünften Segment entwickelt, und diese Nephridien sind erheblich grösser als die übrigen. Die übrigen Nephridien sind alle, sowohl die vorderen wie die hinteren, von ungefähr derselben Grösse sowohl bei Polymnia wie bei Nicolea. Eine grosse Gruppe innerhalb der Amphitritinæ bilden die kiemen- tragenden Formen mit gesägten Haarborstenspitzen. Zu dieser Gruppe gehören die Gattungen Neoamphitrite n. g., Amphitrite Müzx., Neoleprea n. g. und Terebella L. Bei allen diesen sind die Haarborsten von im grossen ganzen der gleichen Form. Innerhalb der Gattung Amphitrite in ihrem bisherigen Umfang habe ich zwei von einander ziemlich stark abweichende Artengruppen wahrgenommen und daher diese Gattung in zwei solche, Amphitrite und Neoamphitrite, zerlegt. Amphitrite in meinem Umfang zeichnet sich durch reduzierte Kiemenstämme und einfache faden- förmige Kiemenäste aus. Ausserdem sind die hinteren Nephridien mit einander verwachsen. Neoamplitrite dagen hat gut entwickelte Kiemen- stämme und ihre Kiemenäste sind verzweigt. Die hinteren Nephridien sind hier frei von einander. Bei Terebella sind die hinteren Nephridien, wie zuvor beschrieben ist, durch einen längslaufenden Kanal jederseits mit einander verbunden. Bei Neoleprea endlich beginnen die Haarborsten schon am dritten Segment, was unter den Amphitritinen sehr selten ist. Ausserdem sind bei dieser Gattung die vorderen Nephridien kleiner als die hinteren. Bei den übrigen Gattungen dieser Gruppe, deren innere Anatomie untersucht worden ist, sind die vorderen Nephridien ebenso kräftig oder kräftiger als die hinteren. Was die kiemenlosen Amphitritinen anbelangt, so ist es fraglich, ob sie als eine phylogenetische Gruppe aufzufassen sind. Die Kiemen- zahl wechselt ja stark unter den kiementragenden Formen, und es ist sehr wohl möglich, dass die Kiemen bei verschiedenen Formen auch ganz reduziert worden sind. Die kiemenlosen Formen zeigen auch sowohl was die Borsten als was das Nephridialsystem anbelangt, sehr verschiedene Typen. Sie bieten jedoch keine deutliche Anknüpfungspunkte zu einer oder einigen der heutigen kiementragenden-Gattungen. MALMGREN kannte nur drei kiemenlose Arten, die er auch auf drei Gattungen Leæna, La- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 147 nassa und Laphania verteilte. Später sind mehrere neue hierhergehü- rende Arten bekannt geworden. Dr Saint-Josepx (1894) hat diese in mehrere neue Gattungen einzureihen versucht. Er hat sich doch dabei nach meiner Meinung eines irrtümlichen Einteilungsgrundes bedient. Zum Teil hat er auch die Angaben anderer Verfasser missverstanden. Seine Einteilung macht daher mehr den Eindruck eines Examinationsschemas als eines phylogenetischen Systems. Als Hauptcharakter verwendet er die grössere oder geringere Anzahl von Nebenzähnen an den Haken- borsten, dem Aussehen der Haarborsten scheint er dagegen einen gerin- geren Wert beizumessen. Wie die Erfahrung lehrt, ist doch die Anzahl der Nebenzähne nur als ein Artcharakter aufzufassen. In DE SAINT-JosEPHSs System werden daher Leena und Lanassa zu derselben ‘Gattung gehören. Diese sind doch in mehreren Hinsichten, wie ich weiterhin hervorheben werde, sehr gut von einander verschieden. Eine natürliche Einteilung der kiemenlosen Amphitritinen ist doch nicht leicht durchzuführen, denn teils sind sie ziemlich selten, so dass man fast immer nur eine kleine Individuenanzahl zur Untersuchung bekommt, teils sind viele der bisher bekannten Arten noch sehr unvollständig beschrieben. Die von mir untersuchten Arten habe ich auf die folgenden Gattungen verteilt: Leæna | Men., Lanassa Men., Laphania Men., Proclea DE SAINT-JosEPH, Phisidia DE SAINT-JOSEPH und Spinosphera n. g. Leena hat glatte Haarborsten, die auch ziemlich breit gesäumt sind. Die vorderen Nephridien sind etwas kleiner als die hinteren. Sämtliche Nephridien sind von einander frei. Laphania hat auch glatte Haarborsten, aber bei dieser Gattung | beginnen die Haarborsten schon am dritten, die Hakenborsten dagegen | erst am neunten Segment. Die Nephridien vor dem Diaphragma sind . rudimentär. Dagegen sind Nephridien im fünften Segment entwickelt. | Diese wie die hinteren Nephridien haben sehr lange Schenkel. Bei La- | nassa sind die Haarborstenspitzen gesägt und die langen bezw. die kurzen —— — Er ET nn Haarborsten von derselben Form. Die vorderen Nephridien sind sehr kräftig, die hinteren dagegen ziemlich klein. Bei Phisidia sind die langen und kurzen Haarborsten von sehr verschiedener Form. Die langen Haar- borsten sind verhältnismässig schmal gesäumt und ihre Spitzen sind ge- haart und gesägt. Die kurzen Haarborsten sind ungesäumt und ihre | Spitzen sind sehr breit und grobgesägt. Bei Phisidia sind Nephridien auch im fünften Segment entwickelt und die hier befindlichen sind kräf- tiger als die übrigen. Bei Proclea beginnen die Haarborsten erst am | sechsten Segment. Ausser bei Laphania beginnen ja die Hakenborsten bei allen anderen Amphitritinen am fünften Segment. Die Haarborsten- spitzen sind wahrscheinlich immer gehaart oder gesägt. Die Haarborsten sind von einer mehr oder weniger verschiedener Form in den vorderen und in den hinteren dorsalen Chætopodien. Die vorderen und hinteren Nephri- dien sind ziemlich gleich gross. Sowohl bei Laphania und Lanassa wie bei Phisidia und Proclea sind sämtliche Nephridien von einander frei. Bei Spino- 148 | CHRISTIAN HESSLE sphera sind die Haarborsten sehr eigentiimlich. Die unteren Teile der Spitzen der langen Haarborsten sind spindelförmig angeschwollen und wenigstens bei der hier vorliegenden Art dicht mit Dornen besetzt. Hine solche Borstenform ist ja bei keinem anderen Terebellid gefunden worden. Die kurzen Haarborsten sind messerférmig. Bei Spinosphæra sind die hinteren Nephridien wie bei Amphitrite mit einander verwachsen. Ob dies eine nähere Verwandtschaft mit der letzteren Gattung andeutet, ist doch sehr ungewiss. Aus dem oben Gesagten geht also hervor, dass die kiemenlosen Amphitritinen eine grosse Formenmannigfaltigkeit auf- weisen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die bisher beschriebenen Arten sich auf noch mehrere Gattungen verteilen lassen, wenn sie besser untersucht werden. | | Ausser Thelepus und Streblosoma gehören zu Thelepinæ wahrschein- lich auch die Gattungen Parathelepus CAULLERY und ÆEuthelepus M’Inv. Streblosoma weicht von Thelepus dadurch ab, dass ihre Hakenborsten ein ~ mehr viereckiges Basalstiick haben, wie auch dadurch, dass die Haar- borsten schon am zweiten Segment beginnen. Bei Thelepus ist das Basal- stück der Hakenborsten von einem mehr oval abgerundeten Umriss und die Haarborsten treten erst am dritten Segment auf. Bei Parathelepus beginnen die Hakenborsten erst am elften Segment. Bei Euthelepus soll jede Kieme aus nur einem einzigen Faden bestehen. Solche einfache fadenförmige Kiemen sind auch als typisch für die Gattung Eupista unter den Amphitritinen beschrieben worden. Sowohl bei Euthelepus als bei Eupista sind diese einfachen Kiemen wahrscheinlich als eine Rückbildung anzusehen. Es ist jedoch fraglich, ob Eupista und Euthelepus als selb- ständige Gattungen gelten können. Sieht man von den Kiemen ab, so stimmen sowohl Eupista als Euthelepus fast ganz mit Pista bezw. Thele- pus überein. Neuerdings hat auch CAULLERY (1915) eine Æupista-Art gefunden, die mit ganz wenigen Kiemenästen versehen war, wie auch eine Huthelepus-Art, die wenige Kiemenfäden an jeder Kieme hatte. Dann haben aber diese Kiemen ganz dieselbe Form wie diejenige der Jungen von Pista und Thelepus. Es ıst daher sehr möglich, dass wenigstens ei- nige der Eupista- und Euthelepus-Arten nichts anderes sind als Jugend- stadien von Pista- und Thelepus-Arten. Hierüber lässt sich doch nichts mit Sicherheit entscheiden, bevor nähere Untersuchungen vorliegen. Was schliesslich die Polycirrinen anbelangt, so ist eine gute Gat- tungseinteilung bei diesen sehr schwer durchzuführen. In ihrer inneren Anatomie sind sie alle einander sehr ähnlich. Die Borstenbewaffnung zeigt aber eine grosse Variabilität, die doch oft sogar individuell ist. Verschiedene Verfasser haben auch den hierhergehörenden Gattungen einen sehr verschiedenen Umfang gegeben. MALMGREN teilte die Poly- cirrinen in die Gattungen Ereutho Men., Polycirrus GRUBE, Leucariste Men., Lysilla Men. und Amea Men. ein. Von diesen hebt sich Amea von den übrigen durch ihre stäbehenförmigen ventralen Borsten im Hinter- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 149 körper schärfer ab. Æreutho, Polycirrus und Leucariste haben alle Haken- borsten von im grossen ganzen gleicher Form. Das Basalstück der Hakenborsten ist nämlich bei allen drei Gattungen keilförmig. Die drei Gattungen unterscheiden sich nach MALMGREN von einander nur durch ihre verschiedene Borstenverteilung. Da diese aber schon grosse in- dividuelle Schwankungen aufweist, ist es klar dass man diesen Charakter nicht bei der Gattungseinteilung verwenden kann. Bei Lysilla fehlen Hakenborsten ganz. Die Form der Haarborsten wechselt sehr unter den Polycirrinen, und man kann wenigstens vier und wahrscheinlich noch mehr Borstenformen innerhalb dieser Gruppe unterscheiden. Aber auch das Aussehen der Haarborsten erweist sich bei dieser Unterfamilie als ein Charakter von ziemlich untergeordnetem Werte, denn oft haben Arten, die offenbar einander sehr nahe stehen, ganz verschiedene Borsten, und teils kann dieselbe Art Borsten von zwei verschiedenen Formen haben. Ich habe die Polycirrinen in dieser Arbeit wie CAULLERY (1916) in vier Gattungen Polycirrus, Amea, Lysilla und Hauchiella eingeteilt. Ich will doch voraussenden, dass diese Einteilung wenigstens vorläufig nur als provisorisch anzusehen ist. Polycirrus und Amea sind sowohl mit ventralen wie dorsalen Borsten versehen. Bei Polyeirrus sind die Haken- borsten kurzschäftig und haben keilförmige Basalstücke, bei Amea sind die ventralen Borsten stäbchenförmig. Lysilla hat, wie erwähnt, nur dorsale Chætopodien und bei Hauchiella fehlen Borsten ganz. Polyeirrus, Lysilla und Hauchiella unterscheiden sich also von einander nur durch ihre verschieden weit vorgerückte Borstenreduktion. Schema der Gattungen der Terebelliden deren Stellung etwas näher bekannt ist. I. Die Hakenborstenchetopodien sind im Vorderkörper vom elften Seg- Menten zwemeinis.-' Unterfam. ............... 02 Amphitritine. A. Kiemen entwickelt. | a) Das Buccalsegment nicht rüsselförmig umgebildet. >) Die Haarborsten sind glatt. 1) Die vorderen Nephridien sind erheblich kleiner als die hinteren oder fehlen. +) Die Nephridien sind von einander frei...._.......... Pista. +t) Die Nephridien sind jederseits durch einen längs- gehenden Kanal mit einander verbunden. *) Die Hakenborsten sind langschäftig. Zwei Paar LSS (HTT Sage A Ce MEERE nn Lanicides. **) Die Hakenborsten sind kurzschäftig. Drei Paar Kiemen. ':) Die Hakenborsten sind aviculär __ Lanice. --) Die Hakenborsten sind pectiniform ___ Loëmia. 150 CHRISTIAN HESSLE 2) Die vorderen Nephridien sind unbedeutend kleiner als die hinteren oder ebenso kräftig wie diese. +) Nephridien im fiinften Segment fehlen. Zwei Paar Kiemen =. 2x. dazu 2222. SRE Nicolea. +t) Nephridien im fünften Segment entwickelt. Drei Paar Kiemen,, 5 raie ie Polymnia. 6) Die Haarborstenspitzen sind gesägt. 1) Der Stamm der Kiemen ist gut entwickelt. Die Kiemen- äste sind verzweigt. +) Sämtliche Nephridien sind von ea frei. *) Die Haarborsten beginnen am vierten Segment Neoamphitrite. **) Die Haarborsten beginnen am dritten Segment. Neoleprea. +t) Die hinteren Nephridien sind durch einen längslau- | fenden Kanal jederseits mit einander verbunden Terebella. 2) Der Stamm der Kiemen ist reduziert und die Kiemen- äste sind einfache Fäden. Die hinteren Nephridien sind mit einander verwachsen... ...| 22 sun Amphitrite. b) Das Buccalsegment ist rüsselförmig umgebildet __.. Artacama. B. Kiemen fehlen. a) Sämtliche Nephridien sind von einander frei. Keine der Haar- borsten sind spindelférmig. a) Kein grosser Unterschied zwischen den vorderen und den hinteren Nephridien. 1) Die Hakenborsten beginnen am fünften Segment Leena. 2) Die Hakenborsten beginnen am sechsten Segment Proclea. 8) Die Nephridien vor dem Diaphragma sind rudimentär. Die Haarborsten beginnen am dritten, die Hakenborsten am neunten Segment 0.) 0.5) ER Laphania. 7) Die vorderen Nephridien sind bedeutend grösser als die hinteren. Die Haarborsten beginnen am vierten, die Haken- borsten am fünften Segment. 1) Die Hakenborstenspitzen sind gesägt. Lange und kurze Haarborsten von gleicher Horm 2 meer Lanassa. 2) Die langen Haarborsten sind gehaart und gesägt, die kurzen sin) kammıformıc ae 72 see Phisidia. b) Die hinteren Nephridien sind mit einander verwachsen. Die. langen Haarborsten sind spindelförmig und gedornt, die kurzen Sind messerfürmig. u. 2 ee u un IN Spinosphera. II. Sämtliche Hakenborstenchætopodien einreihig oder fehlen. A. Kiemen entwickelt. Die Kiemen bestehen aus Reihen von ein- fachen Fäden. Unterfam, _ı. en 2 2 REPAS ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 151 a) Das Basalstück der Hakenborsten ist oval on. Thelepus. b) Das Basalstiick der Hakenborsten ist mehr oder weniger vier- eckig. x) Die Hakenborsten beginnen am fünften Segment Séreblosomu. 6) Die Hakenborsten beginnen am elften Segment Parathelepus. B. Kiemen fehlen ............... ie Unterfam. Polycirrine. a) Sowohl dorsale wie ventrale Chætopodien entwickelt. x) Die ventralen Borsten sind stäbchenförmig .............-. Amea. 6) Die ventralen Borsten sind hakenförmig und kurzschäftig tan ekeiliönmigem’ Basalstiick, «este h zu pri Polycirrus. b) Nur dorsale Chætopodien entwickelt ._____............... Lycilla. Eurstentehlengeanz: 24e 22122. Rae Ms ent Hauchiella. Bei den Artbeschreibungen bieten die Terebelliden mehrere Schwie- rigkeiten dar. So haben ja hier die Arten keine konstante Segment- anzahl, da ja, wie erwähnt, die Segmentanzahl mit dem Alter zunimmt. In den nachfolgenden Artbeschreibungen habe ich auch nur die grésste beobachtete Segmentanzahl jeder Art angegeben. Nach MALMGREN werden von den meisten Verfassern die Form und Anzahl der Bauchplatten in den Artdiagnosen angegeben. Dies habe ich auch in dieser Arbeit getan, doch sind diese Angaben von ziemlich geringem Werte, da die vordersten und die hintersten Bauchplatten ge- wohnlich sehr undeutlich sind, wodurch leicht Fehlangaben entstehen. Ausserdem hängt die Form der Bauchplatten zum grossen Teil von dem jeweiligen Kontraktionszustand ab. Vom Aussehen des Kopflappens und der Tentakeln erwihne ich in der Regel nichts in den Beschreibungen. Sowohl die Tentakeln als der Kopflappen scheinen, wenigstens was Am- phitritine und Thelepinæ anbelangt, bei demselben Kontraktionszustand bei den verschiedenen Gattungen und Arten sehr einférmig gestaltet zu sein. CLAPAREDE (1869), v. MARENZELLER (1884) und DE SAINT-JosepH (1894) legen der Stellung, die die beiden Borstenreihen der zweireihigen Haken- borstenchætopodien bei Amphitritine zu einander einnehmen, einen gros- sen systematischen Wert bei. Diese beiden Reihen sind doch gegen einander beweglich und ihre Lage zu einander hängt also zum grössten Teil wie so viel anderes under den Terebellomorphen von dem jeweiligen Kontraktionszustand ab. Ich glaube daher, dass dieser Charakter von gar keinem oder wenigstens von sehr geringem systematischen Wert ist. Nur bei Lanice und Loimia scheinen die beiden Reihen wenigstens bei Spiritusexemplaren konstant rückenständig zu sein, d. h. die Borsten der einen Reihe kehren ihre Hinterseite der Hinterseite der Borsten in der anderen Reihe zu. Bei allen anderen Gattungen kehren die Borsten der einen Reihe ihre Vorderseite, d. h. ihre zahntragende Seite, der Vorderseite der Borsten der anderen Reihe zu. Der Abstand zwischen 152 CHRISTIAN HESSLE den beiden Reihen wechselt indessen sehr. Oft können die beiden Reihen ziemlich weit von einander stehen, aber sie können sich auch so sehr einander nähern, dass sie zu einer einzigen Reihe verschmelzen. In dieser letzteren Lage stehen dann die Borsten der ursprünglich ersten Reihe in den Zwischenräumen zwischen den Borsten der ursprünglich zweiten Reihe. Diese verschiedenen Stellungen kann man oft in den verschiedenen Chætopodien eines und desselben Tieres beobachten. Als Regel gilt, dass die Reihen der vorderen zweireihigen Chætopodien in einander greifen, in den hinteren dagegen stehen sie gewöhnlich in grös- serem Abstand von einander. Dies beruht wahrscheinlich darauf, dass die ‚vorderen Chætopodien gewöhnlich schmäler sind als die hinteren, und die Reihen daher in jenen dichter stehen müssen als in den hinteren, wo die Reihen sich weiter von einander entwickeln können. Die Anzahl der Nebenzähne an den Hakenborsten schwankt sehr innerhalb einiger Gattungen, bei anderen Gattungen ist diese Anzahl ziemlich konstant. Auch in dieser Familie ist oft die Anzahl der Neben- zähne an den Hakenborsten im Vorder- und Hinterkörper nicht dieselbe, und nicht selten haben die einzelnen Hakenborsten desselben Cheetopo- diums eine ungleiche Zähnelung. Man muss daher immer eine grössere Anzahl Borsten von verschiedenen Körperregionen untersuchen um die Variationsbreite wenigstens annähernd bestimmen zu können. Ziemlich gute Charaktere geben die Seitenlappen ab, die bei den meisten Amphitritinen an den vordersten Segmenten entwickelt sind. Auch die Verzweigung der Kiemen kann bei der Artidentifizierung von grossem Wert sein. Doch darf man nicht vergessen, dass sowohl die Kiemen wie die Seitenlappen der vorderen Segmente sich mit dem Alter verändern. Die Kiemen werden bei älteren Tieren reicher verzweigt und die Seitenlappen verhältnismässig grösser und mehr hervortretend. Im allgemeinen sind die Röhren hier wie bei Trichobranchide und Ampharetide von geringem oder gar keinem Wert bei der Artbestim- mung. Nur bei gewissen Gattungen wie bei Streblosoma, Pista und mög- licherweise Lanice kann das Aussehen der Röhren bei der Artbestimmung von Bedeutung sein. Erwähnenswert sind besonders die regelmässig spiralgewundenen Röhren, die einige Streblosoma-Arten bauen, und die mit verzweigten Anhängseln an der vorderen Mündung versehenen Röh- ren der Lanice-Arten. Eigentümlich sind auch die abgeplatteten Röhren einer Pista-Art (Pista flexuosa), die in regelmässigen Krümmungen an- gelegt sind. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 153 Unterfam. Amphitritine. Gen. Pista Men. 1865. Hin, zwei oder drei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deut- lichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit oft sehr kraftigen Seitenlappen versehen. Die Haarborstencheto- podien beginnen am vierten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am fünften Segment. Die Haken- borsten im Vorderkörper sind langschäftig. Die vorderen Nephridien sind kleiner als die hinteren, oder fehlen. Sämtliche Nephridien sind von einander frei. 15 Textfig. 34. Schema des Nephridialsystems der Gattung Pista. Bemerkungen: Wie schon erwähnt, habe ich mit dieser Gattung auch Scione Men. und Axionice Man. zusammengeführt. Ich habe oben hervorgehoben, dass die Typusart sowohl fiir Scone (S. maculata DALYELL) als für Axionice (A. flexuosa GruBE) Hakenborsten hat, die als lang- schäftig angesehen werden müssen. Übrigens hat, nach den Figuren zu urteilen, die der S. maculata sehr nahe stehende S. mirabilis sehr kräftige Hakenborstenschäfte. Wie aus den Beschreibungen hervorgehen dürfte, stimmt das Nephridialsystem sowohl bei Scione als bei Axionice voll- kommen mit dem bei Pista überein. Dass man bei dieser Genus nicht die Kiemenanzahl als Gattungscharakter verwenden kann, geht aus dem Verhältnis hervor, dass diese Anzahl bei einigen Arten individuellen Schwankungen unterworfen ist. So kann man kleine Exemplare von Pista cristata finden, die mit nur einem Paar Kiemen versehen sind. Das Aussehen der Kiemen wechselt sehr innerhalb dieser Gattung, und oft haben Arten, die wahrscheinlich einander sehr nahe stehen, ganz ver- schieden entwickelte Kiemen. Eigentümlich ist auch die Asymmetrie, die bei vielen Arten bei der Kiemenentwicklung hervortritt, in dem die eine Kieme eines Paares oft erheblich kleiner ist als die andere oder gar fehlt. 154 CHRISTIAN HESSLE / Pista cristata (Mörrer 1776). Amphitrite cristata; MÜLLer 1776, 1788, Gmerix 1788, Cuvier 1830, Jonnston 1845. Terebella cristata; Gruss 1851, 1889?, DANIELSSEN 1859, Sars 1861, Tauger 1879. Terebella turrita; Groupe 1860, 1861, 1864, Panceri 1875. Physelia turrita; QuaTREFAGES 1865. Idalia cristata; QUATREFAGES 1865. Idalia vermiculis; QuATREFAGES 1865, Grube 1870. 2. Pista cristata; N ALMGREN 1865, 1867, M’IntosH 1869, 1870, 1915, 1916, VERRILL 1874.1, 2, Kuprrer 1873, Marm 1874, Mæmius 1875, THéez 1879, WEBSTER 1879, Hansen 1882.1, Wiren 1883, Levinsen 1884, 1893, v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, GRIEG 1889, APPELLOF 1892, 1896, 1897, Lo Branco 1893, BIDENKAP 1894. 1, 1907, MICHAELSEN 1896, SsoLowirw 1899, DE SAINT-JOSEPH 1899, 1906, Gourret 1901, NORDGAARD 1907, GRAEFFE 1905, DITLEVSEN 1909, 1914, Fauver 1909, 1914, Meyer 1912, WoLLEBÆK 1912, ?Moore 1903.1, 1908, ?Gravier 1907.1, 2, 1911. 2. Augenflecke fehlen. Zwei Paar Kiemen, oft sind doch die eine oder gar beide Kiemen des zweiten Paares fehlgeschlagen, in der Regel ist auch die eine Kieme desselben Paares grösser als die andere. Der Stamm der Kiemen wie auch der zweigtragende Teil sind bei voll ent- wickelten Kiemen sehr lang. Die Zweige sitzen sehr dicht an einander gedrängt und sind allseitig gerichtet, so dass der obere Teil der Kiemen ein kolbenartiges Aussehen erhält. Die Zweige sind drei- bis viermal gegabelt. Das Buccalsegment ist an der Bauchseite mit einem ziemlich schmalen, nach vorn gerichteten Hautsaum versehen. An den Seiten des zweiten, dritten und vierten Segments sind Lappen entwickelt. Von diesen sind die am dritten Segment am grössten und decken wenigstens den oberen Teil der Lappen des zweiten Segments. Die Lappen am dritten und vierten Segment haben ihre grösste Breite in ihrem dorsalen Teil, die am zweiten dagegen in ihrem ventralen. Gut begrenzte Bauchplatten an 20 Segmenten. Haarborstenchætopodien an 17 Segmen- ten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben lange Spitzen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind verhältnismässig dünn. Sie sind gleich gut entwickelt in den hinteren wie in den vorderen Vorderkürpersegmenten. Die Hakenborsten sind im Vorderkörper mit einer Querreihe von ca. 6 grösseren Nebenzähnen oberhalb des Haupt- zahnes und oberhalb dieser mit drei bezw. zwei unregelmässigen Quer- reihen von zahlreichen kleineren Nebenzähnen versehen. Die Haken- borsten im Hinterkörper haben dieselbe Zähnelung. Mehr als 100 Seg- mente. Der After ist ganzrandig. Nephridien nur im sechsten und sie- benten Segment. Die Nephridien haben sehr lange Schenkel. Grösste beobachtete Länge des Körpers 95 mm. (v. MARENZELLER 1884). Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Löken, Sne- holmarna °/s 1889 (A. Wirén), Brofjord Juni 1914, Gäsöränna ca. 20 m. Juni 1914, Flatholmen— Spättan ca. 15 m. Juli 1914, Smedjan Juni 1914, Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 (Hkssur). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale und arktische Teile ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 155 des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Japan? Südliches Eis- meer? Alaska? Atlantische Küste Afrikas? | Bemerkungen: Sind Gruses (1889) und Graviers (1907, 1911) Fundortsangaben für diese Art richtig, so hat auch sie wahrscheinlich eine Verbreitung, die sich ziemlich ununterbrochen vom Nordpol bis zum Südpol erstreckt. Pista typha Grue 1878. Terebella (Pista) typha; Gruse 1878. 1. Pista typha; CAULLERY 1915. Kiemen und Buccalsegment wie bei der vorhergehenden Art. Das zweite und dritte Segment ist mit Seitenlappen versehen. Die Lappen sind alle von halbkreisförmigem Umriss. Die am zweiten Segment sind zweimal so breit wie die am dritten und erstrecken sich bis zum Kopf- lappen. Deutliche Bauchplatten an 20 Segmenten. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 100. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt. Ihre Spitzen sind kurz und ziemlich scharf abgesetzt. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind dünn und wenig hervortretend. Die Schäfte der Hakenborsten der drei ersten Chetopodienpaare sind etwas, wenn auch unbedeutend, kräftiger als die der Hakenborsten der übrigen Vorderkörperchxtopodien. Die Hakenborsten im Vorderkörper sind oberhalb des Hauptzahnes mit ca. 8 grösseren Nebenzähnen und oberhalb dieser mit drei oder vier Reihen von kleineren Zähnen versehen. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben dieselbe Zähnelung. Nephridien nur im sechsten und siebenten Segment. Die Schenkel der Nephridien sind sehr lang. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 45 mm. Neue Fundorte: Bonin-Inseln (Os Port Loyd, Ebbestrand oder wenige m. (S. Bock 1914). Weitere ‘Verbreitung: Sunda-Inseln, Philippinen. Bemerkungen: Diese Form von den Bonin-Inseln führe ich vor- laufig zu GruBeEs P. typha, da sie ziemlich gut mit GruBEs Beschreibung und Figuren von dieser Art übereinstimmt. Pista microlobata n. sp. Taf. II, Fie. 1. Augenflecke entwickelt. Kiemen und Buccalsegment wie bei den vor- hergehenden Arten, doch sind die Kiemenzweige mit etwas kräftigeren Seitenästen versehen. Das zweite und dritte Segment sind mit sehr wenig hervortretenden, länglichen Seitenlappen versehen. Deutliche Bauchplatten an 18 Segmenten. Haarborstenchetopodien an 17 Segmen- ten. Die Haarborsten sind ziemlich kurz aber breit gesäumt. Ihre Spitzen sind verhältnismässig kurz. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben Li (SA © CHRISTIAN HESSLE verhältnismässig dünne Schäfte (doch kräftiger als bei den vorhergehen- den Arten). Die Schäfte in den vorderen Cheetopodien sind kaum merk- lich kräftiger als die in den folgenden. Die Hakenborsten sind sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper mit einer Querreihe von 3—6 grösseren Nebenzähnen oberhalb des Hauptzahnes versehen. Bei den Hakenborsten im Vorderkörper sitzen oberhalb dieser grösseren Nebenzähne zwei oder ee N Textfig. 35. Pista microlobata : a lange Haarborste. Vergr. 600 X, b kurze Haarborste. Vergr. 600 x, e thorakale Hakenborste Vergr. 866 X, d abdominale Hakenborste. Vergr. 866 X. Textfig. 36. Pista macrolobata: a lange Haarborste. Vergr. 200 X, b kurze Haarborste. Vergr. 200 X, c thorakale Hakenborste. Verg. 650 X, ‚d abdominale Hakenborste. Vergr. 650 X° drei unregelmässige Reihen von kleineren Nebenzihnen. Bei den Haken- borsten im Hinterkörper sind nur eine oder möglicherweise zwei solche Reihen entwickelt. Nephridien nur im sechsten und siebenten Segment. Sie haben sehr lange Schenkel. Länge eines Exemplares, mit nur 44 Segmenten erhalten, ca. 47 mm. | Fundorte: Japan; Kiushiu Goto-Inseln '°/;, Sagami Misaki Fujitas Kolonie 1—2 m. °®/s. (S. Bock 1914.) —1 ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 15 Pista macrolobata n. sp. Tat, IT; Ries 2 Augenflecke fehlen. An jeder Seite des Buccalsegments zwei grosse halbkreisförmige Lappen, die den Kopflappen von den Seiten ganz decken und sich weit nach vorn erstrecken. Die Form und Anzahl der Kiemen ist unbekannt. Das zweite Segment ist ohne Seitenlappen, dagegen sind solche am dritten und vierten Segment entwickelt. Die am dritten Segment sind sehr kräftig, am breitesten in ihrem dorsalen Teil und zurück- geklappt. Die am vierten Segment sind ziemlich schmal. Deutliche Bauchplatten an 20 Segmenten. Haarborstenchetopodien an 17 Segmen- ten. Die Haarborsten sind verhältnismässig schmal gesäumt und haben mässig ausgezogene ziemlich grobe Spitzen. Die Schäfte der Haken- borsten im Vorderkörper sind dünn und sind nahezu gleich kräftig in den hinteren wie in den vorderen Vorderkörpersegmenten. Die Haken- borsten im Vorder- wie im Hinterkörper haben oberhalb des Haupt- zahnes eine Querreihe von 4—6 grösseren Nebenzähnen und oberhalb dieser ım Vorderkörper 3—4 und im Hinterkörper 2 unregelmässige Reihen von kleineren Nebenzähnen. Der Rand des Afters ist kreneliert. Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Segment. Grösste beob- achtete Länge des Körpers ca. 40 mm. Fundorte: Bonin-Inseln (Ogasawara); Chichijima Miyanohama, Eb- bestrand °°/s, Kopepe Bucht, Ebbestrand °/s. (S. Bock 1914.) Bemerkungen: Von dieser Art habe ich nur zwei Exemplare ge- sehen. Bei beiden waren nur unentwickelte Kiemen übrig, die aus einem kleinen Stamm und einigen wenigen Zweigen bestanden. Das eine dieser Exemplare war vollständig. Der Körper desselben bestand aus 85 Seg- menten. Pista marenzelleri n. nom. Pista maculata; v. MARENZELLER 1885. Die Tentakeln sind mit (an Spiritusexemplaren) braunen Flecken besetzt. Augenflecke? Drei Paar Kiemen. Die Kiemen sind mit sehr langen Stämmen versehen. Die verhältnismässig wenigen ‘Zweige sind spärlich zerstreut, mehrmals verästelt und allseitig gerichtet. Das Buccal- segment ist an der Bauchseite mit einem kräftigen Hautkamm versehen, der sich an den Seiten lappenförmig erweitert, den Kopflappen ganz deckend. Das zweite Segment ist ohne Seitenlappen solche sind dagegen am dritten Segment entwickelt. Sie sind hier kräftig und nahezu recht- eckig. Deutliche Bauchschilder an 19 Segmenten. Haarborstenchæto- podien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und ha- ben mässig ausgezogene Spitzen. Dei Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind sehr kräftig und bedeutend kräftiger in den drei er- 158 CHRISTIAN HESSLE sten Chætopodienpaaren als in den übrigen. Besonders charakteristisch für die thorakalen Hakenborsten bei dieser Art ist es, dass der Haupt- zahn stumpf ist. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im: ! Hinterkörper 2—4 grössere Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb dieser eine unregelmässige Reihe von kleineren Nebenzähnen. Diese letzteren sind bei den Hakenborsten im Hinterkörper zahlreicher als bei denjenigen im Vorderkörper. Grösste beobachtete Segmentanzahl 200 (v. MARENZELLER). Grösste beobachtete Länge 55 mm. (v. Maren- ZELLER). | | | Neuer Fundort: Japan; Sagami Misaki einige m. !*/s (S. Bock 1914). Weitere Verbreitung: Japan, an der Ost-Küste der Insel Eno- Sima. Bemerkungen: Von dieser Art habe ich nur ein einziges hinten verstiimmeltes Exemplar gesehen. Da ich Scione maculata (DALYELL) in diese Gattung eingeriickt habe, wiirden also, wenn man MARENZELLERS Namen der oben beschriebenen Art beibehielte, zwei Arten in dieser Gattung den gleichen Namen haben. Da DALYELLS Art zuerst von diesen beiden Arten beschrieben ist, muss ihr Name beibehalten werden. Für MARENZELLERS Art schlage ich hier- mit den Namen Pista marenzelleri vor. Pista corrientis M’Inr. 1885. Te IN. So: Pista corrientis; M'Ixrosx 1885. Pista cristata; Exzers 1900, 1901. 1. Polymnia spec: Euwers 1900, 1901. 1. Wenige Augenflecke. Das Buccalsegment ist an jeder Seite mit einem kräftigen Lappen versehen. Diese Lappen decken den Kopflappen von den Seiten ganz. Sie sind an der Bauchseite durch einen Haut- kamm mit einander verbunden. Das zweite Segment ist ohne Seiten- lappen, dagegen sind solche am dritten und vierten Segment entwickelt. Die am dritten Segment sind kräftig, länglich oval und etwas zurück- geklappt. Die am vierten Segment sind wenig hervortretend. Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen sind mit kräftigen Stämmen versehen. Die Zweige sitzen dicht an einander gedrängt und.sind mehrmals gegabelt. Der zweigtragende Teil der Kiemen ist verkürzt, wodurch die Kiemen ein parasollförmiges Aussehen erhalten. Haarborstenchetopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben kurze, feine Spitzen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind ziemlich kräftig. Die Schäfte der Hakenborsten der drei ersten Cheetopodienpaare sind deutlich breiter als die Schäfte der Hakenborsten der übrigen Vor- derkörpersegmente. Die Hakenborsten sind sowohl im Vorder- wie im ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 159 Hinterkörper mit einer Reihe von 8 grösseren Nebenzähnen oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb dieser mit drei Reihen von kleineren Neben- zähnen versehen. Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Seg- ment. Die Schenkel der hinteren Nephridien sind sehr lang. Neuer Fundort: Süd-Georgien; 54° 11! S—36° 18’ W 252—310 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: La Plata, Feuerland. Bemerkungen: Ich führe vorläufig diese Art zu M’Intosus P. corri- | entis, mit welcher sie, nach den Figuren und Beschreibungen zu urteilen, | ziemlich gut übereinzustimmen scheint. Bei Untersuchung der Sammlungen von der schwed. Magellan-Expedition habe ich gefunden, dass die Exem- plare derselben, die EnLers als Pista cristata und Polymnia spec. be- stimmt hat, mit Pista corrientis identisch sind. Bei dem einzigen Exemplar, das im Material der schwedischen Südpolar-Expedition vorlag, nach welchem die hier gegebene Figur ge- zeichnet ist, war der Oesophagus etwas vorgewölbt, was dem Kopflappen ein eigenartiges Aussehen verleiht. Pista robustiseta CAvuLLery 1915. Augenflecke entwickelt. Das Buccalsegment ıst an der Bauchseite mit einem kräftigen Hautkamm versehen, der sich an den Seiten lap- penartig erweitert. Auch am zweiten und dritten Segment sind Lappen entwickelt. Die am zweiten Segment sind doch klein und treten nur ventral hervor. Die am dritten sind dagegen ziemlich kräftig und von länglich ovaler Form. Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen sind mit kräftigen Stämmen versehen. Die nicht sehr zahlreichen, groben Zweige sitzen dicht gehäuft an einander, wodurch die Kiemen ein | baumförmiges Aussehen erhalten. Deutliche Bauchplatten an 19 Deg- menten. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind verhältnismässig schmal gesäumt und haben lange Spitzen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind sehr kräftig, beson- ders die der Hakenborsten in den beiden ersten Chætopodienpaaren. Die Hakenborsten im ersten Chetopodienpaar haben oberhalb des Haupt- zahnes nur zwei grössere Nebenzähne, oberhalb derselben sitzen mög- | licherweise ein oder zwei sehr kleine Nebenzähne. Bei den Borsten im zweiten Chetopodienpaar finden sich ca. 4 grössere Nebenzähne und oberhalb derselben eine Reihe von mehreren kleineren Nebenzähnen. Bei den Hakenborsten der übrigen Vorderkürperchætopodien und im Hinter- körper ist die Anzahl der Nebenzähne noch mehr vergrössert (5—6 grös- | sere Nebenzähne und 2—3 Reihen von ziemlich zahlreichen kleinen). Der Rand des Afters ist kreneliert. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 100. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 20 mm. Neuer Fundort: Japan; Sagami Okinose ca. 300 m. 7°/5 (S. Bock 1914). 160 CHRISTIAN HESSLE Weitere Verbreitung: Sunda-Inseln. Bemerkungen: Nur ein einziges kleines Exemplar liegt vor. Ich habe dasselbe vorläufig zu P. robustiseta geführt, da die Hakenborsten, nach CauzzeryYs Beschreibungen und Figuren zu urteilen, sehr gut mit denjenigen dieser Art übereinstimmen. Da aber Caurrerys Beschrei- bungen bisher nur präliminär und daher ziemlich unvollständig sind, ist die Identität nicht ganz sicher. | Ein wenig vor dem After konnte ich vier grössere Prominenzen wahrnehmen. Da ich nicht weiss, ob diese konstant oder nur ganz zu- fällige Bildungen sind, habe ich sie in der Beschreibung nicht erwähnt. Pista atypica n. sp. ia JOG Bi, Er Augenflecke fehlen. Die Tentakeln sind (bei Spiritus- Exemplaren) mit rotbraunen Flecken besetzt. Zwei Paar Kiemen. Die Stämme der Kiemen am zweiten Segment sind sehr lang, diejenigen der Kiemen am dritten Segment dagagen ziemlich kurz. Der Stamm gabelt sich an der Spitze in einige kräftige ziem- lich gleich grosse Zweige. Diese gabeln sich wiederum mehrmals und stets in einer Ebene, die rechtwinkelig zur Körperrichtung liegt. Das Buccalsegment ist an der Bauchseite mit einem sehr kräftigen Hautkamm verse- hen, der den Kopflappen von unten und von den Seiten ganz deckt. Das zweite Seg- ment ist ohne Seitenlappen, dagegen sind solche am drit- ten und vierten Segment ent- wickelt. Die Lappen am e b a Textfig. 37. dritten Segment sind breitest Pista atypica: Get ese 1 a lange Haarborste. Vergr. 200 X, he ihrem ventralen Teil und b kurze Haarborste. Vergr. 200 X, verschmälern sich langsam ce Hakenborste des ersten Chetopodiums. Vergr. 600 X,_ : D ss > : d Hakenborstevom mittleren Vorderkörper. Vergr. 650 X, auf die Rückenseïte zu. Die e abdominale Hakenborste, Vergr. 650 X. Lappen am vierten Segment | | | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN ae sind ziemlich schmal und gleich breit. Sie gehen ganz kontinuierlich in einen frei hervortretenden kräftigen Hautkamm über, der quer über die Rückenseite verläuft. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben ziemlich kurze, grobe Spitzen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind sehr kräftig, be- sonders die in den beiden ersten Chætopodienpaaren. Die Hakenborsten in diesen Chætopodien haben oberhalb des Hauptzahnes 3 grössere Neben- zähne und oberhalb derselben 2 Reihen von kleineren Nebenzähnen; die entsprechenden Zahlen für die Hakenborsten in den hinteren Vorderkörper- chætopodien sind ca. 5 und 3, und für die Hakenborsten im Hinterkörper 2 und 3-4. Nephridien im dritten, vierten, sechsten, siebenten, achten, neunten, zehnten und elften Segment. Länge des Vorderkörpers ca. 25 mm. Fundort: Japan; Sagami Okinose 150—300 m. °°/s (S. Bock 1914). / Pista maculata (Darvezr 1853). 7 Taf. III, Fig. 4. Terebella maculata; DALYELL 1853, Jonxsrox 1865. Scione lobata; MALMGREN 1865, 1867, Enters 1871, VERRILL 1874.1, THÉEL 1879, Hansen 1882.1, Wiren 1883, Levinsen 1884, 1886, Horst 1881, Wepster 1887, v. Maren- ZELLER 1892, Bipenxar 1894.1, MICHAELSEN 1896, 1898, VANHÖFFEN 1897, DITLEVSEN 1909, 1911, 1914, Fauvez 1909, 1911.2, 1913, 1914, Moore 1902, WOoLLEBAK 1912, AUGENER 1913. Nicolea lobata; v. MARENZELLER 1878, MEYER 1889, SsoLowırw 1899. Scione maculata; CUNNINGHAM und Ramace 1888, SourHerN 1914, 1915, DE SAINT-JOSEPH 1894, M'Ixrosx 1915. Augenflecke entwickelt. Das Buccalsegment ist jederseits mit einem grossen Seitenlappen versehen. Diese Seitenlappen sind an der Bauch- seite durch einen kräftigen Hautkamm mit einander verbunden. Hier- durch wird der Kopflappen von unten und von den Seiten ganz verdeckt. Das zweite Segment ist schmal und ohne Seitenlappen. Am dritten Segment sitzt dagegen jederseits ein kräftiger Lappen. Diese Lappen am dritten Segment sind nur an den dorsalen Seitenteilen des Segments angeheftet, erstrecken sich also nicht bis nach den Bauchplatten hinunter. Das vierte Segment ist ohne Seitenlappen. Ein Paar Kiemen. Die Kiemen haben kräftige Stämme. Die bei Spiritusexemplaren gewöhnlich stark kontrahierten Zweige sind mehrmals gegabelt und sitzen an der Spitze des Stammes gehäuft, wodurch die Kiemen ein quastenförmiges Aussehen erhalten. Die Bauchplatten verschmälern sich nach hinten und können auch an mehreren der Hinterkörpersegmente wahrgenommen werden. Haarborstenchætopodien an 16 Segmenten. Die Haarborsten sind ziemlich schmal gesäumt und haben lange Spitzen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind sehr wenig chitinisiert und sind nur Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 5. u 162 CHRISTIAN HESSLE im ersten Chætopodienpaar ziemlich deutlich. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinterkérper oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von 2—4 grüsseren Zähnen und oberhalb derselben eine unregel- mässige Reihe von einigen sehr kleinen Nebenzähnen. Der After ist von einem Kranz von 6—12 (WoLLEBEk) kräftigen Papillen umgeben. Nephridien nur im sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers ca. 30 mm. Röhre von cylindrischem Durch- schnitt unregelmässig gewunden. Neue Fundorte: König Karls Land 110 m. *,s (Schwed. Spitz- bergen-Exp. 1898). Ostgrönland; Mackenziebucht 100 m. **/s (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). Nördliches Eismeer 72° 32! N-—58° 5' V ca. 200 m. (©. NYSTRÖM). | | Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Nach Enuers (1871) hat diese Art einen ihrer Tentakeln wie die Serpulaceen in ein Operculum umgewandelt. AUGENER (1912) hat doch gezeigt, dass das was Exzers als Deckel genommen hatte, nichts anders war als ein Fremdkörper, möglicherweise ein Poly- noid-Elytron, der sich zufällig an einen Tentakel angeheftet hatte. | Pista flexuosa (Gruss 1860). Terebella flexuosa; GruBE 1860. Idalia flexuosa; QUATREFAGES 1865. Axionice flexuosa; MALMGREN 1865, 1867, Levixsex 1884, Tuten 1879, DiTLevsen 1909, 1914, Moore 1902. : Nicolea flexuosa; Ssorowiew 1899. Scione flexuosa; WOoLLEBAK 1912. Augenflecke entwickelt. Das Buccalsegment wie bei der vorherge- henden Art. Das zweite Segment ist ohne Seitenlappen. Das dritte Segment ist jederseits mit einem grossen Lappen versehen. Die Lappen sind breiter in ihrem dorsalen Teil und verschmilern sich langsam auf die Bauchseite zu. Die Anheftungslinie der Seitenlappen erstreckt sich bis nach den Bauchplatten. Auch am vierten Segment sind schmale Seitenlappen entwickelt. Ein Paar Kiemen. Die Kiemen sind wie bei der vorhergehenden Art gebaut. Ca. 16 deutliche Bauchplatten. Die Grenzen zwischen den vier ersten Bauchplatten sind undeutlich, so dass diese Platten ein einziges, vorn etwas abgerundetes Driisenfeldchen bil- den. Haarborstenchætopodien an 15 Segmenten. Die Haarborsten sind schmal gesäumt und haben sehr feine verhältnismässig kurze Spitzen. Hakenborsten wie bei der vorhergehenden Art, doch kann die Anzahl der grösseren Nebenzähne im Hinterkörper sich bis auf fünf steigern. Der Körper besteht aus ca. 70 Segmenten. Der After ist von ca. 13 ziemlich kleinen Papillen umgeben. Nephridien im dritten, sechsten und ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 163 siebenten Segment. Die Schenkel der hinteren Nephridien sind sehr lang. Die vorderen Nephridien sind nahezu rudimentär. Grösste beob- achtete Länge des Körpers ca. 55 mm. Die Röhre von elliptischem Durchschnitt regelmässig S-förmig gewunden. Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Andere Arten, die wahrscheinlich zu dieser Gattung gehören: . Pista cretacea (GRuBE 1860). Terebella cretacea: GruBx 1860, 1861, Quarreraces 1865, PANCERI 1875. Pista cretacea; v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, Lo Branco 1893, DE Saint-JosepH 1898, GRAEFFE 1905, Fauve. 1909, M’'Ixrosx 1915. ? Terebella emmalina; QUATREFAGES 1865, Grue 1870. 2. | Fundort: Mittelmeer, Küste von Frankreich und den Britischen Inseln. Pista fasciata GRUBE 1870. Terebella (Phyzelia) fasciata; Gruss 1870.1, EHLers 1908. 1. Pista fasciata; ?M’Inrosu 1885, v. MARENZELLER 1885, ?Moore 1908. Fundorte: Rotes Meer, Japan, Sansibar, ?Kiiste von Alaska. Pista (Terebella) thuja GruBE 1872.1. Fundort: Unbekannt. Pista palmata (VERRILL 1873). Scionopsis palmata; VERRILL 1873.1, WEBSTER 1879. Pista palmata; Wegsrer 1884. Fundort: Kiiste von New England. Pista intermedia WEBSTER 1884. Fundort: Küste von Massachusets. Pista sombreriana M’Int. 1885. Fundort: West-Indien. Pista abyssicola M’Inv. 1885. Fundort: Indischer Ocean 53° 55! S—108° 31! O. Pista mirabilis M’Int. 1885. Pista mirabilis; M’Invrosu 1885, Route 1896, ?Fauven 1914. Scione mirabilis; Enters 1913. Fundorte: Rio de la Plata, Südliches Eismeer, ?Terra-Nova, Bucht von Gascogne. Terebella celrata Euters 1887. Fundort: Florida. 164 CHRISTIAN HESSLE Scionella japonica Moore 1903. 1. Fundort: Japan. Scione spinifera EHLERS 1908. Scione spinifera; Enters 1908. 1, ?Fauvez 1913. Fundorte: Antarctisches Gebiet, Azoren? Nicolea symbranchiata EHLERS 1913. Fundort: Kaiser Wilhelm-II-Land. Der äussere Habitus mit den grossen Seitenlappen der vorderen Segmente dieses Wurmes stimmt mit einer Pista sehr gut überein. Doch sollen nach Enuzers die thorakalen Hakenborsten nicht langschäftig sein. Da die Schäfte dieser Borsten ja oft sehr schwach sind, ist es doch sehr möglich, dass EHLERS sie übersehen hat. | Pista elongata Moore 1909.1. Fundort: Kalifornien. Pista alata Moore 1909. 1. Fundort: Kalifornien. Scione godfroyi GRAVIER 1911.2. Fundort: Grahams Land. Pista foliigera CAULLERY 1915. Fundort: Sunda-Inseln : Pista obesiseta CAULLERY 1915. Fundort: Sunda-Inseln. Pista brevibranchia CAULLERY 1915. Fundort: Sunda-Inseln. Pista siboge CAULLERY 1915. Fundort: Sunda-Inseln. Gen. Eupista M’Inr. 1885. Gleicht der vorhergehenden Gattung, doch sind die Kiemen gewöhn- lich unverzweigt oder wenigstens mit sehr wenigen Zweigen versehen. Die Schäfte der Hakenborsten im Vorderkörper sind sehr reduziert. Innere Anatomie unbekannt. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 165 Bemerkungen: Wie schon erwähnt, ist es noch sehr ungewiss, ob die hierhergehörenden Formen eine eigene Gattung bilden. Ich selbst habe keine Art dieser Gattung gesehen. Eupista darwint M’Ixt. 1885. Fundort: Süd von Valparaiso. Eupista darwin var. M’Int. 1885. Fundort: Zwischen den Azoren und Bermudas-Inseln. Eupista grubei M' Int. 1885. Fundort: Atlantischer Ocean 36° 44’ N—46° 16' W. Eupista dibranchiata FaAuvEz 1914. Fundort: Madeira. Gen. Lanicides n. g. Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deutlichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit Seitenlappen versehen. Die Haarborsten beginnen am vierten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborsten im Vorder- körper sind langschäftig. Vordere Nephridien fehlen (immer?). Die hinteren Nephridien jeder Seite sind durch einen längslaufenden Kanal vereinigt. Dieser Kanal ist wie bei Lanice und Loimia gebildet. Die Textfig. 38. AT PTE > os LL: Schema des Nephridial- Schenkel der hinteren Nephridien sind kriftig. eo etGakang Bemerkungen: Ausser den oben erwähnten Lanicides. Charakteren kann auch hervorgehoben werden, dass bei dieser Gattung die Hakenborstenreihen in den zweireihigen Chæto- podien gegenstindig und nicht wie bei den beiden folgenden Gattungen rückenständig sind. Von dieser neuen Gattung ist ja nur eine Art auf ihr Nephridal- system untersucht worden. Man kann daher nicht mit Sicherheit wissen, ob nicht hier, wie bei Pista, auch vordere Nephridien entwickelt sein können. Ist die Art, die AuGexer (1914) von West-Australien unter dem Namen WNicolea bilobata beschreibt, zu dieser Gattung zu rechnen, was sehr möglich ist, so ist es sehr wahrscheinlich, dass auch bei dieser Gattung vordere Nephridien vorkommen. AUGENER gibt nämlich an, dass er bei Nicolea bilobata einen gut entwickelten Nephridialpapill jederseits am dritten Segment gesehen hat. 166 CHRISTIAN HESSLE Lanicides vayssieri (Gravier 1911). ?Terebella (Phyzelia) bilobata; GruBE 1878.2, 1889. 2Nicolea bilobata; Enrers 1901.1, 1913, nec. AUGENER 1914. Terebella (Phyzelia) Vayssieri; Gravinr 1911. 2. Augenflecke entwickelt. Die voll entwickelten Kiemen haben einen kraftigen Stamm, der mit einigen Hauptisten besetzt ist. Diese Haupt- äste sind mit zahlreichen Zweigen zweiter Ordnung versehen, die reich gegabelt sind. Nur das dritte Segment ist mit Seitenlappen versehen. Die Lappen sind von halbkreisförmigem Umriss und weit hervorstehend. Ca. 16 Bauchplatten. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind in ihren oberen Teilen ruderförmig erweitert und hier mässig gesäumt. Die Spitzen der Borsten sind ziemlich lang und kräftig. Die Hakenborstenchætopodien sind einreihig in sämtlichen Hinterkörper- - segmenten. Die Schäfte der Hakenborsten der drei ersten Chætopodien- paaren sind bedeutend kräftiger als diejenigen der Hakenborsten in den übrigen Vorderkörpersegmenten. Auch die Schäfte der Hakenborsten in den vordersten Chætopodien müssen doch als verhältnismässig dünn an- gesehen werden. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von ca. 7 grösseren Nebenzähnen und hinter diesen drei unregelmässige Reihen von zahl- reichen kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 85. Der After ist von fünf flachen Erhebungen umgeben. Nephridien im sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers ca. 25 mm. Neue Fundorte: Grahams Land; 64°20' S—56° 38’ W 150 m., 64° 36 S-57°42' W 125 m. Süd-Georgien; 54° 17" S—36° 28’ W 75 m., 54 22' S—36° 27! W 95 m., 54°11' S36? 18’ W 2522310. m. 542275 — 36° 27 W 30 m., 54°29) S=236° 28) W 20m. BE 22) See Day m, der Kochtopfbucht, Ebbestrand (Schwed. Siidpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Südlichster Teil von Grahams Land, Feuerland, Kaiser Wilhelm-II-Land. Bemerkungen: Es scheint mir sehr möglich, dass Graviers There- bella (Phyzelia) Vayssieri und Gruges Terebella (Phyzelia) bilobata iden- tisch sind. Die Beschreibungen stimmen nämlich mit einander sehr gut überein. Dagegen ist AUGENERS Nicolea bilobata sicherlich von L. vayssiert gut verschieden. Von den mir vorliegenden Exemplaren waren die, die am Strande der Kochtopfbucht gesammelt waren, sehr klein, nur ca. 1 cm., und wichen auch dadurch von den übrigen ab, dass die Seitenlappen bei ihnen fehlten oder sehr wenig entwickelt waren. Ich bin doch mehr geneigt, diese Exemplare nur als Junge von L. vayssieri wie als eine eigene Art anzusehen. | ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 167 Zu Lanicides gehört, wie erwähnt, möglicherweise auch Nieolea bilobuta AUGENER 1914. Fundort: West-Australien. Wie schon erwähnt, meint Aucener bei dieser Art Nephridial- papillen auch am dritten Segment gesehen zu haben. Daneben ist die Zähnelung der Hakenborsten eine andere als bei L. vayssieri. In den übri- gen Charakteren stimmt aber Nicolea bilobata AUGENER gut mit L. vays- sieri überein. Gen. Lanice Mey. 1865. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deutlichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit Seiten- lappen versehen. Die Bauchplatten sind mit einander vereinigt, eine RE Textfig. 39. Schema des Nephridialsystems der Gattung Lanice. einzige Sohle bildend. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vier- ten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchæto- podien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Hakenborsten ist niedrig. Sowohl vordere wie hintere Nephridien. Die Nephridien jeder Seite sind durch einen längslaufenden Kanal, der nur beim Dia- phragma unterbrochen ist, mit einander verbunden. Dieser Kanal ist wahrscheinlich dadurch entstanden, dass der äussere Teil der Aus- führungskanäle sich seitwärts erweitert hat, so dass die Wände der ein- zelnen Ausführungskanäle an einander stiessen, worauf diese Wände durchbrochen worden sind. Die Schenkel der hinteren Nephridien sind grösser als die der vorderen. Bemerkungen: Bei Lanice erstrecken sıch die längslaufenden Neph- ridialgänge weit nach hinten im Vorderkörper, wo keine Nephridial- schläuche entwickelt sind. Bei Lanicides und Loimia hören die Nephri- dialgänge gleich hinter dem letzten Nephridienpaat auf, wenigstens gilt dies von. den bisher untersuchten Arten dieser beiden Gattungen. Man darf doch wahrscheinlich nicht allzu grosses Gewicht auf diesen Unter- schied zwischen dem Nephridialsystem bei Lanice einerseits und bei 168. CHRISTIAN HESSLE Lanicides und Loimia anderseits legen. Lanice, Loimia und Lanicides zeigen, was das Nephridialsystem anbelangt, nur drei verschieden weit vorgerückte Stadien in der Entwicklung, die sich hier als eine allmäh- liche Reduktion der Nephridienanzahl kundgibt. Der Teil der Nephridial- giinge, der hinter den eigentlichen Nephridialsegmenten bei Lanice liegt, muss natürlich, wie Mryer (1887) angedeutet hat, als die noch nicht reduzierten mit einander verschmolzenen äusseren Teile der im übrigen ganz verschwundenen hintersten Nephridien angesehen werden. Bei Loimia und Lanicides ist dann nur auch dieser Rest der hintersten Nephridien ganz reduziert worden. Lanice conchilega (PALLAS 1778). Qe JUN Je. oe Nereis conchilega; PALLAS 1778. Terebella conchilega; Gmezix 1788, Savieny 1817, Lamarck 1818, Mitne EDWARDS 184?, JoHxsTON 1845, 1865. GruBE 1851, 1870.2, 1872.2, M'Ixrosx 1869, QUATREFAGES 1865, Tauser 1879, Masıus 1875. Amphitrite flecuosa; DELLE Curate 1828, 1841. Terebella artifex; Sars 1863, EHLERS 1875, STORM 1879, BIDENKAP 1907. Terebella prudens; QuATREFAGES 1865. Terebella pectoralis; QUATREFAGES 1865, GRUBE 1870. 2. Terebella littoralis; Jounston 1865. Lanice conchilega; MALMGREN 1865, 1867, M’Intosu 1875, 1915, Levinsen 1884, 1893, LANGERHANS 1880, CUNNINGHAM und RAMAGE 1888, Carus 1885, GIBSON 1886, Hor- NELL 1891, Lo Branco 1893, BIDENKAP 1894.1, 1907, pe Sarnr-JosErH 1894, 1906, GRAEFFE 1905, ALLEN 1904, Enwes 1910, Fauver 1909, 1914, SouTHERN 1910, 1914, 1915, Mever 1912, WOoLLEBAK 1912. Terebella flexuosa; ULAPAREDE 1869. Amphitrite artifex; Kunurs 1875. Augenflecke entwickelt. Der ziemlich kraftige Stamm der Kiemen gabelt sich in einige grössere Aste, die mit zahlreichen feinen Zweigen zweiter Ordnung besetzt sind. Das Buccalsegment ist jederseits mit einem grossen, dreieckigen vorn etwas abgerundeten Lappen versehen. Diese Lappen decken den Kopflappen von den Seiten nahezu vollständig. Die Lappen des Buccalsegments sind ventral durch eine breite Hautfalte mit einander verbunden. Das zweite und vierte Segment sind ohne Lappen, dagegen sind Lappen am dritten Segment entwickelt. Diese sind rundlich oval und weit vorstehend. Die von den verschmolzenen Bauchplatten gebildete Bauchsohle ist vorn etwas abgerundet und ver- schmälert sich langsam nach hinten. Sie kann bis ans Ende des Vorder- körpers verfolgt werden. Haarborsten an 17 Segmenten. Die Haar- borsten sind breit gesäumt und haben ziemlich lange, kräftige Spitzen. Sämtliche Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die Hakenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit zwei grösseren Neben- zähnen und etwas hinter und zwischen denselben mit einem etwas klei- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 169 neren solchen versehen. Hinter diesen drei sitzen einige kleinere, deren Anzahl im Vorderkörper ein wenig kleiner ist als im Hinterkörper. Grösste beobachtete Segmentanzahl 275 (DE Saint-Josepx 1894). Vordere Neph- ridien jederseits drei. Ihre Trichter münden im zweiten, dritten und vierten Segment. Ihre kurzen Ausführungskanäle münden sämtlich in den längslaufenden Kanal vor dem Diaphragma. Der Teil des längs- laufenden Kanals, der vor dem Diaphragma liegt, mündet durch eine Pore am dritten Segment. Hintere Nephridien sind im sechsten, sie- benten, achten und neunten Segment entwickelt. Die längslaufenden Kanäle reichen hinter dem Diaphragma vom fünften bis zum sechzehnten Segment. Sie münden durch Öffnungen im sechsten, siebenten, achten und neunten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 270 mm. (DE SAINT-JosEPH 1894). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, subtropische und boreale Teile des Atlantischen Oceans, Japan. Neuer Fundort: Japan; Sagamı Yokuskastrasse 120—135 m. !?/s (S. Bock 1914). | Bemerkungen: Wie schon Meyer (1887) angegeben hat, ist diese Art mit einer Stathocyste an jeder Seite des zweiten Segments verse- hen. Solche Organe sind bei keiner anderen Form innerhalb Terebelli- formia angetroffen worden. Die Blasen sind bei Lanice ganz geschlossen und von ziemlich grossen, cylindrischen Zellen umgeben. In der Blase bemerkt man einige Körner, die wahrscheinlich von der Blasenwand abgetrennt worden sind. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Lanice gehören: 9 © Lanice flabellum (Baırn 1865). Terebella flabellum; Bairp 1865. Lanice flabellum; M'Ixrosx 1885, TREADWELL 1906. Thelepus flabellum; Esters 1901.2, 1908. Fundorte: Narcon Insel, Marion Insel, Prins Edwards Land, Two- fold Bucht (Australien), Hawaii, Sombrero-Kanal, Somaliland, Golf von Aden, Calbucco. Ob die Tiere von diesen verschiedenen Fundorten wirklich zu der- selben Art gehören, ist wohl nicht ganz sicher, da sie zum Teil nur nach den Röhren identifiziert worden sind. In den Sammlungen der schwe- dischen Südpolar-Expedition liegen einige Röhren vor, die das typische Aussehen der Lanice-Röhren haben. Sie stammen teils von Nord-Argen- tinien (37° 50! S—56° 11’ W 100 m.), teils von Feuerland (54° 43 S— 64° 8 W 36 m.). Auch hat Dr. Bock 1914 einige solche Röhren von den Bonin-Inseln mitgebracht (Östlich von Chichijima 100— 120 m.). Terebella (Lanice) seticornis M'Inr. 1885. Fundort: An der Mündung des Rio de la Plata. 170 CHRISTIAN HESSLE Polymnia socialis Wizzey 1905. Fundort: Ceylon. Nach den Figuren zu urteilen ist dies eine typische Lanice. Lanice expansa TREADWELL 1906. Fundort: Hawaii. Gen. Loimia Men. 1865. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deutlichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit Seitenlappen versehen. Die Haarborstenchetopodien beginnen am vierten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am fiinften Segment. Das Basalstiick der Hakenborsten ist niedrig. An den _jiimgeren Hakenborsten sitzen die Zähne in einer einzigen vertikalen Reihe geordnet. Nephridialsystem wie bei Lanice. Bemerkung: Ich habe selbst keinen Repräsentanten dieser Gat- tung in Händen gehabt. Loimia medusa (Savieny 1817), Terebella medusa; Saviexy 1817, Gruss 1851, QUATREFAGES 1865, M'Ixrosx 1870. Terebella gigantea; Monvacu 1818. Loimia medusa; MALMGREN 1865, v. MARENZELLER 1884, DE Sainr-Josepx 1901, Fauven 1902, 1911.1, 1914.1, Winey 1905, ALLEN 1904, GRAVIER 1906. Terebella annulifilis; Grupe 1878. 1. | Loimia annulifilis; WILLEY 1905, ?Treanwerz 1902. Fundorte: Rotes Meer, Ceylon, Persischer Meerbusen, Westküste | Afrikas, Küste von Devonshire (England), Philippinen, ?Porto Rico. Loimia variegata (GRUBE 1870). Terebella variegata; Gruse 1870. 1, 1872. 1, 1878. 1, ?TreanweLz 1902. Loinia variegata; MICHAELSEN 1891, Witury 1905. Fundorte: Rotes Meer, Ceylon, Philippinen, ?Porto Rico. Loimia montagui (GRUBE 1878). Terebella montagui; Gruse 1878. 1. Loimia montagui; v. MARENZELLER 1885, WiLLey 1905. Fundorte: Philippinen, Japan, Ceylon. Loimia crassifilis (GRUBE 1878). Terebella crassifilis; Grue 1878. 1. Loimia crassifilis; Wizrey 1905. Fundort: Philippinen, Ceylon. Loimia ingens (GruBE 1878. 1). Fundort: Philippinen. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN PA Terebella (Loimia) ochracea GRUBE 1878. Terebella ochracea; Gruge 1878.2, 1889. Fundort: Meermaidstrasse (Nordwest-Australien). Loimia turgida ANDREWS 1892. Fundort: Beaufort, North Carolina. Loimza viridis Moore 1903. 2. Fundort: Küste von Massachusets. Gen. Nicolea Men. 1865. Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen kräftigen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind ohne Seitenlappen. N Textfig. 40. Schema des Nephridialsystems der Gattung Nicolea. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Die Haar- borsten sind glatt. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Hakenborsten ist niedrig aber breit. So- wohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die vorderen Nephridien sind unbedeutend kleiner als die hinteren. Sämtliche Nephri- dien haben ziemlich lange und kräftige Schenkel. Die Nephridien sind frei von einander. 5 Nicolea venustula (Moxracu 1818). Terebella venustula; Monracu 1818, GruBE 1851, QUATREFAGES 1865, JOHNSTON 1865. Terebella zostericola; ? Orstep 1844, GruBE 1851, 1860, KUPFFER 1873, v. WILLEMORS-SUHM 1875, Moxzsıus 1873, 1875, Lunz 1878, Tavuser 1879, Horst 1881. Terebella parvula; LEucKART 1849. Nicolea zostericola; MALMGREN 1865, 1867, Mar 1874, M'Ixrosx 1870, 1875, 1879. 1, Wirtn 1883, Levissen 1884, 1893, Wesster 1887, BIDENKAP 1894.1,2, 1907, ALLENS 1904 DITLEVSEN 1909, 1914, Moore 1909.2, WOoLLEBAEK 1912. Nicolea arctica; MALMGREN 1865, 1867, Kurrrer 1873, Tuten 1879, M'Ixrosx 1879. 1, Wrrewn 1883, Moore 1902. ? Terebella vestila; Craparèpe 1869, Panceri 1875. 2 Nicolea simplex; VERRILL 1873. 1. 172 CHRISTIAN HESSLE Nicolea venustula; v. MARENZELLER 1884, 1890, 1892, Meyer 1889, Carus 1885, HoRrRNELL 1891, Lo Branco 1893, DE SAINT-JOSEPH 1894, 1906, MICHAELSEN 1896, 1898, VANHÖFFEN 1897, SsoLowırw 1899, Grarre 1905, Euters 1908.1, ?1913, Sournern 1910, 1914, 1915, Fauve 1909, Meyer 1912, M'Ixrosx 1915, Aucexer 1913, DirLevsen 1914. Augenflecke entwickelt. Der Stamm der Kiemen ist verhältnis- mässig kurz. Die Kiemen gabeln sich hauptsächlich in einer Ebene, die winkelrecht zur Körperrichtung liegt. Ca. 14 Bauchplatten. Haarborsten- chætopodien an 14—18 Segmenten. Die Haarborsten sind sehr gracil und schmal gesäumt. Sämtliche Hakenborsten haben oberhalb des Haupt- zahnes eine Reihe von 3—4 grösseren Nebenzähnen und hinter diesen einige kleinere. Der Körper besteht im allgemeinen aus weniger als 100 Segmenten (bei einer Länge von 31 mm. 74 Segmente, v. MARENZELLER 1884). Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Segment. Dieselbe haben sämtlich kräftige Schenkel. Bei den Männchen sind die Nephri- dialpapillen am sechsten und siebenten Segment cirrenförmig, bei den Weibchen dahingegen kurz und schornsteinförmig. Grösste Le De cine Länge des Vorderkörpers ca. 20 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Wer Gullmarfjord 1891, Smalsund 1889 (A. Wıren), Elgön (Marstrandsfjord) 15—16 m. (Bock u. Orpevıg 1909), Strömmarna auf Laminaria (juv.) Juli 1915 (Hesse). Kieler-Bucht (Micuartsen). Ostgrönland; Mackenziebucht 3—10 m. (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). | Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, arktische und boreale Teile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Südküste von Africa? (Euters 1915). | Bemerkung: An der skandinavischen Küste ist die häufigste An- zahl der Haarborstencheetopodien 15 Paare. Nicolea chilensis (Scumarpa 1861). Phyzelia chilensis; ScHMARDA 1861, KixBerG 1866. Phyzelia agassizi; Kixpere 1866. Nicolea agassizi; Exuers 1897.1, 1900, 1901.2, Wırzer 1902. Nicolea chilensis; Euuers 1901.1, 1912, 1913, Fauver 1916. Augenflecke entwickelt. Die Kiemen sind unregelmissig, aber sehr reich verzweigt. Die Endzweige sind ziemlich grob. Bauchplatten an 17 Segmenten. Haarborstenchætopodien an 17—22 Segmenten. Die Haar- borsten sind verhältnismässig breit gesäumt und haben feine, lange Spitzen. Die Hakenborsten im Vorderkürper haben gewöhnlich 5 grössere Neben- zähne oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb derselben einige kleine. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben in der Regel nur 2 grössere Nebenzähne und ein oder zwei kleinere. Doch treten häufig Unregel- mässigkeiten auf, so dass oft Hakenborsten im Vorderkörper auftreten, die dieselbe Zähnelung haben wie die im Hinterkörper und bei diesen ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 73 letzteren kann die Anzahl der Zähne häufig erhöht sein. Grösste beob- achtete Segmentanzahl ca. 70. Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Segment. Die Nephridialpapillen sind sowohl bei den Weib- chen wie bei den Männchen schornsteinförmig. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers 35 mm. Neue Kundorte: Keuerland; 55° 10° S—65 15’ W 100 m., 54° 43' S64°8' W 36 m. Falkland-Inseln; 51° 40! S—57° 41! W 40 m., 51° 33' DO 9 'W wenige m., 51° 407S—57°44 W 17 m., 53° 45" S—61°10' W 137— 150 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901 — 1903). Weitere Verbreitung: Küste von Chile, Juan Fernandez, Auk- land, Kaiser Wilhelm-II-Land. Bemerkungen: Unter den mir vorliegenden Exemplaren waren einige mit 17, andere mit 18 Paaren Haarborstenchætopodien versehen. Nicolea gracilibranchis (Grouse 1878). Terebella gracilibranchis; GruBE 1878.1, TREADuwELL 1906. Nieolea gracilibranchis; v. MARENZELLER 1885. Augenflecke entwickelt. Die Kiemen sind sehr reich und unregel- mässig verzweigt. Die Endzweige sind sehr fein. Bauchplatten an 17 Segmenten. Haarborstenchætopodien an 17 oder (selten) 16 Segmenten. Die Haarborsten sind schmal gesäumt und haben verhältnismässig kurze Spitzen. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper 2—3 grössere Nebenzähne und hinter denselben ein oder einige wenige kleine. Der Körper besteht bei grösseren Exemplaren aus ca. 60 Seg- menten. Nephridien im dritten, sechsten und siebenten Segment. Die Nephridialpapillen sind sowohl bei den Männchen wie bei den Weibchen schornsteinförmig. Grösste beobachtete Länge des Körpers 72 mm. Neue Fundorte: Japan; Sagamı Misakı Ebbestrand — 150 m., Aburazubo 2—3 m. '°/s, Kiushiu Okinoshima *8/;, Shimonoseki, Ebbestrand 50/3. Bonin-Inseln (Ogasawara); Ebbestrand (Korall) °/s (S. Bock). Weitere Verbreitung: Japan (Eno-sima), Philippinen, Hawaii. Bemerkungen: Bei dieser wie bei N. chilensis sind die Kiemen ursprünglich in einer Ebene gegabelt. Diese Anordnung wird doch bei den voll entwickelten Kiemen gegen unsymmetrischen Wuchs vertauscht. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Nicolea gehören: Terebella dasycomus GRUBE 1867. Fundort: Mittelmer. Nicolea claparedi (GruBE 1878). Terebella claparedii; Gruss 1878. 1. Nicolea claparedii; Exters 1913. Fundorte: Philippinen, Siidkiiste von Afrika. 174 CHRISTIAN HESSLE Nicolea viridis WEBSTER 1884. Fundort: Kiiste von Massachusets. Diese Art ist möglicherweise mit N. venustula identisch. Nicolea modesta VERRILL 1900. Fundort: Bermudas-Inseln. Gen. Polymnia Mey. 1865. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deutlichen Stamm und sind gewöhnlich reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit Seiten- lappen versehen. Die Haarborstencheetopodien beginnen am vierten Seg- ment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchætopodien be- Sinnen am fünften Segment. Das Basalstück der Hakenborsten ist niedrig aber breit. Sowohl vordere wie hintere Nephridien. Nephridien sind SHLENS Textfig. 41. Schema des Nephridialsystems der Gattung Polymnia. auch im fiinften Segment entwickelt und diese sind erheblich kraftiger als die tibrigen, die sämtlich ziemlich kurze Schenkel haben. Die Nephri- dien sind frei von einander. Bemerkungen: Wie schon erwähnt, sind die Bauchplatten bei dieser Gattung sehr breit und nehmen an den vorderen Segmenten den grössten Teil der Bauchseite ein. Dagegen sind ja Bauchriesenzellen nicht entwickelt. | Polymnia nebulosa (Moxracu 1818). Terebella nebulosa; Moxracu 1818, MıLse EDWARDS 1845, Gruge 1851, 1855, 1861, 1864, 1872.2, QUATREFAGES 1865, M'Ixrosx 1869, 1870, HorxeLL 1891, Rinpezz 1911. Amphitrite Meckelii; DerirE CHiair 1828, 1841, Grouse 1851, QUATREFAGES 1865. Terebella tuberculata; ? DALYELL 1853, Jonnston 1865. Amphitritoides rapax; Cosra 1862. Pallonia rapax; Cosra 1862. Terebella constrictor; Jonxsron 1865. Terebella debilis; MALMGREN 1865, 1867, Kuerrer 1873, MaLM 1874, Morgius 1875, Tauber 1819, Levinsen 1884, BIDENKAP 1894. 1, APPELLÔF 1897, Norman 1903, NORDGAARD 1905, WOoLLEBEK 1912. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORHPEN POLYCHÆTEN 175 Terebella Meckelii; Cuaparipe 1869, Marion und BOBRETZKY 1875, Pancuri 1875, Lancrr- HANS 1884. Polymnia nebulosa; v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, Lo Branco 1893, DE SAINT-JOSKEPH 1894, 1906, MICHAELSEN 1896, ALLEN 1904, Grarre 1905, Fauvez 1909, Meyer 1912, Ewes 1910, Sournern 1914, 1915, M'Ixrosx 1915. Pista cristata var. occidentalis; NORDGAARD 1907. Augenflecke entwickelt. Der Hautkamm an der Bauchseite des Buccalsegments ist nicht an den Seiten lappenférmig erweitert. Das zweite, dritte und vierte Segment sind mit Seitenlappen versehen. Sie sind von ovalem Umriss und gleich gross. Die Kiemen haben kräftige Stämme und sind reich aber unregelmässig verzweigt. Haarborsten- chætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten haben lange, ziemlich grobe Spitzen und sind verhältnismässig schmal gesäumt. Die Haken- borsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper oberhalb des Haupt- zahnes zwei grössere Nebenzähne und zwischen diesen einen kleineren und vereinzelt, besonders im Hinterkörper, noch zwei kleinste. Das Basal- stück der Hakenborsten ist sehr niedrig. Grösste beobachtete Segment- anzahl ca. 100. Der After ist ganzrandig. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment entwickelt. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers ca. 40 mm. Neue Fundorte: An der schwed. Westküste; Hägarnskären 50 m. Juni 1914, -Flatholmen—Humlesäcken ca. 40 m. Juni, Juli 1914, 1915, Teganeberg Juli 1915, Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 {HEessre). An der norweg. Westküste; Else Bergen 18—63 m. °/ 1889 (E. LÖNNBERG, J. A. JÄGERSKIÖLD). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, poreale und arktische Teile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Durch Untersuchung der Originalexemplare von NorDGAARDS Pista crista var. occidentalis habe ich mich überzeugen kön- nen, dass es typische Polymnia nebulosa sind. Polymnia nesidensis (Dezre Cniaie 1828), Amphitrite nesidensis; Dette Cniair 1828, 1841, Grue 1851. Terebella lutea; GruBE 1851, 1855, 1861, 1864. Terebella Danielsseni; MALMGREN 1865, GruBE 1872.1,2, Kuprrer 1873, Morgrus 1875, Tauger 1879, v. WILLMOES-SUHM 1873, Levinsen 1884, 1893, CUNNINGHAM u. RAMAGE 1888, BIiDENKAP 1894.1, APPELLÖF 1896, 1897, LÖNNBERG 1903, WoLLEBEK 1912, M'Ixrosx 1870, 1915. Terebella abbreviata; QuarrerAces 1865, Grue 1870. 2. Terebella flavescens; ? CLAPAREÉEDE 1869, LANGERHANS 1884. Polymnia Danielsseni; MALMGREN (1865), 1867, Marm 1874. Polymnia viridis; MALM 1874. Polymnia nesidensis; v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, Lo Branco 1893, DE SAINT-JOSEPH 1894, 1906, MICHAELSEN 1896, Grarre 1905, ALLEN 1904, Fauver 1909, Ezwes 1910, SOUTHERN 1914, 1915, Euters 1913, M'IntosH 1915. 176 CHRISTIAN HESSLE Augenflecke entwickelt. Der Hautkamm an der Bauchseite des Buccalsegments ist an den Seiten etwas lappenférmig erweitert. Drei Paar Seitenlappen wie bei der vorhergehenden Art und von gleicher Form wie bei jener, doch sind bei dieser Art die Lappen am zweiten Segment etwas grösser als die am dritten und vierten. Die Kiemen haben sehr kurze Stämme. Die Kiemen sind sehr regelmässig verzweigt. Die Zweige sind nur zwei- bis viermal verästelt. Sie gabeln sich stets in einer Ebene, die winkelrecht zur Körperrichtung liegt. Haarborsten- chætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind ziemlich breit ge- säumt und haben lange Spitzen. Die Hakenborsten haben im Vorder- körper oberhalb des Hauptzahnes einen grossen Nebenzahn, und oberhalb des letzteren einen oder einige wenige kleinere. Die Hakenborsten im Hinter- körper sind mit 2—3 grösseren und einigen kleineren Nebenzähnen ver- sehen. Grösste beobachtete Segmentanzahl 88 (DE SAmT-JosepH 1894). Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 60 mm. (DE SAINT JOSEPH 1894). | Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Gäsö ränna 1891, Skärberget, Styrsö °/s 1889, Flatholmen 1891, Smedjebrotten, Ramsö °/s 1889 (A. WTIRÉN). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, arktische, boreale und tropische Teile (Kap Verde-Inseln Enters 1913) des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. ey | Polymnia trigonostoma (Scumarpa 1861). Terebella trigonostoma; SCHMARDA 1861. Polymnia congruens; v. MARENZELLER 1885, EHLERS 1905. ?Terebella grubei; M'Ixrosx 1885. Polymnia nesidensis var. japonica; Moore 1908. 1. Polymnia triplicata; Witiny 1905, Fauver 1911. 1. Polymnia trigonostoma; AUGENER 1914. Augenflecke entwickelt. Buccalsegment mit einem kräftigen Haut- kamm an der Bauchseite. Der Hautkamm ist nicht an den Seiten lappen- formig erweitert. Die Seitenlappen am zweiten, dritten und vierten Seg- . ment wie bei P. nesidensis. Die Kiemen haben kräftige Stämme. Die Kie- men sind wie diejenigen der P. nesidensis verzweigt. Die Zweige sind doch reicher (bis fünfmal) gegabelt. Haarborstenchetopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind ziemlich breit gesäumt und haben lange Spitzen. Die Zähnelung der Hakenborsten ist dieselbe wie bei P. nebulosa. Bei P. trigonostoma ist das Basalstück der Hakenborsten doch plumper (höher) als bei P. nebulosa. Grösste beobachtete Segmentanzahl 77. Der After ist ganzrandig. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, sie- benten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Vorder- körpers 15 mm. | ; ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 1787 Neue Fundorte: Japan; Sagami, Misaki Ebbestrand — 600 m. 7°/,— 3/7, Fujitas Kolonie Austernbänke °°/,, Yokuskastrasse 80—90 m. '?/s, Okinose 150—600 m. °?/s—"/7 (S. Bock 1914). | Weitere Verbreitung: Australien, Laysan, Neuseeland, Ceylon, Persischer Golf. | Polymnia boniniana n. sp. Augenflecke entwickelt. Der Hautkamm an der Ventralseite des Buccalsegments ist sehr kräftig und an den Seiten etwaserweitert. Die Seitenlappen an den vorderen Segmenten sind sehr klein, besonders die am vierten Segment, die nahezu unmerklich sind. Kiemen wie bei P. nesidensis. Haarborstencheto- podien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben kurze, grobe Spit- zen. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben oberhalb des Hauptzahnes nur zwei Nebenzähne, die hinter einander sitzen (wie bei P. nesidensis). Die Hakenborsten im Hinterkörper haben zwei grös- sere Nebenzähne neben einander und zwischen diesen einen kleineren. Länge des Vorderkörpers 6 mm. Fundort: Bonin-Inseln (Ogasawara); Chichi- jima Ostseite °/s (S. Bock 1914). Bemerkungen: Von dieser neuen Art, die wahrscheinlich P. nesidensis sehr nahe steht, liegt mir nur ein einziges, kleines, verstümmeltes Exemplar vor. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Polym- mia gehören: b Terebella crassicornis SCHMARDA 1861. Fundort: Jamaica. Terebella magnifica WEBSTER 1884. 1. 2 Terebella crassicornis; M'Ixr. 1885. a Fundort: Bermudas-Inseln. : Textfig. 42. Polymnia boniniana : Möglicherweise ist RE magnifica dieselbe, wie a lange Haarborste. M’Intosus T. crassicornis, die auch bei den Ber- oa eee ot ow ; . . orakale akenborste. mudas-Inseln gefunden worden ist. Ob die letz- Vergr. 866 X. tere mit ScHMARDAS gleichgenannter Art von Ja- maica identisch ist, ist dagegen zweifelhaft. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 5. 12 178 CHRISTIAN HESSLE échelle kermadecensis M'Ixr. 1885. Fundort: Kermadec Inseln. Terebella turgidula Enters 1887. 5 Terebella turgidula; EHLERS 1887, TREADWELL 1902. Fundorte: Key West, Porto Rico. Eupolymmia (Polymniella) aurantiaca VERRILL 1900. Fundort: Bermudas-Inseln. Nach VERRILL steht bei dieser Art das letzte Kiemenpaar auf dem sechsten anstatt auf dem vierten Segment. VERRILL ist auch der An- sicht, dass diese Art ursprünglich fünf Paar Kiemen gehabt habe, und dass also die Kiemen auf dem vierten und fünften Segment verloren ge- gangen seien. Es scheint mir doch wahrscheinlicher, dass diese Art, wie die übrigen, Kiemen auf dem zweiten, dritten und vierten Segment hat und dass VERRILLS Angabe also auf einer Fehlbeobachtung beruht. Durch Kontraktion der Riickenhaut können nämlich die Kiemen oft ganz be- deutend verschoben werden, so dass es nahezu unmöglich ist zu sehen, von welchem Segment sie entwickelt worden sind. Lanice triloba Fıscazı 1900. Fundort: Ternate (Molukken). Aus Frscazis Beschreibung und Figuren geht ganz klar hervor, dass diese Art zu Polymnia gehört. FıscHLı hat ein Exemplar in Schnitte zerlegt, und glaubt sich dabei die für Lanice typischen Nierengänge ge- funden zu haben. Was er gesehen hat, sind doch aller Wahrscheinlich- keit nach nur die Schläuche der grossen Nephridien ım fünften Segment gewesen. | Lanice heterobranchia Jounson 1901. ' Lanice heterobranchia; Jonxsox 1901, TREADWELL 1914. Fundort: Küste von Kalifornien und Alaska. Die Form der Hakenborsten macht es wahrscheinlich, dass diese Art zu Polymnia und nicht zu Lanice gehört. Gen. Neoamphitrite n. g. Drei (selten zwei?) Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deut- lichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind mit Seitenlappen versehen. Die Haarborsten beginnen am vierten Seg- ment. Die Haarborstenspitzen sind gesägt. Die Hakenborstenchætopo- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 179 dien beginnen am fiinften Segment. Das Basalstiick der Hakenborsten ist verhältnismässig klein, der zahntragende Teil dagegen hoch. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die vorderen Nephri- dien haben bedeutend längere Schenkel als die hinteren. Sämtliche Nephridien sind frei von einander. Auch im fünften Segment sind Nephri- dien entwickelt. AR Textfig. 43. Schema des Nephridialsystems der Gattung Neoamphitrite. Neoamphitrite affinis (Mey. 1865). Amphitrite affinis; MALMGREN 1865, 1867, WIRÉN 1883, Levinsen 1884, BiDENKAP 1894. 1, 1899, v. MARENZELLER 1892, WoLLEBAK 1912, AUGENER 1913, Sournern 1914, M'Ix- TOSH 1915. Amphitrite intermedia; MALMGREN 1865, 1867, Levinsen 1884, Mato 1874, VerRiLz 1874. 1, 2, Tauger 1879, MICHAELSEN 1896, Moore 1909. 2. Amphitrite palmata; MALMGREN 1865, 1867, TauBer 1879, Levinsen 1884, MICHAELSEN 1896, WozLeBæÆK 1912. Terebella gigantea; Quarreraces 1865, GRuBE 1870. 2. Keine Augenflecke. Die Stämme der Kiemen sind ziemlich niedrig. Jede Kieme ist bogenförmig gekrümmt und die in der Regel nur einmal gegabelten Seitenzweige sitzen hauptsächlich an der konvexen Seite. An der Spitze der Kieme sind die Seitenzweige sehr dicht an einander ge- häuft, so dass diese Partie der Kieme ein quastenförmiges Aussehen erhält. Längliche, wenig hervortretende Seitenlappen sind am zweiten, dritten und vierten Segment entwickelt. Etwa 13 Bauchplatten. Haar- borstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind sehr gracil und mässig breit gesäumt. Ihre Spitzen sind feingesägt, in ihren unteren Teilen etwas erweitert und oft etwas spiralig gewunden. Die Haken- borstenchætopodien sind einreihig an sämtlichen Segmenten ohne Haar- borsten. Die Hakenborsten im Vorderkörper haben oberhalb des Haupt- zahnes eine Reihe von 4-6 grösseren Zähnen und oberhalb der letzteren 2—3 unregelmässige Reihen von kleineren Nebenzähnen. Die entsprechen- den Zahlen für die Hakenborsten im Hinterkörper sind 6-8 und 3—4. Grösste beobachtete Segmentanzahl 58. Der After ist ganzrandig oder 180 CHRISTIAN HESSLE feinkreneliert. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 115 mm. Neue Fundorte: An der schwed. Westküste; Lilla Bornö, Humle- säcken (A. Wirén), Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 (Hessre), Ramsö 200—230 m. 1909 (Bock u. OLpEvie). Ost-Grönland ; Franz Josephs Fjord 200-300 m. '*/s (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). | Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Durch Untersuchung der Originalexemplare habe ich mich überzeugen können, dass A. intermedia und A. palmata mit dieser Art identisch sind. Die Originalexemplare zu A. intermedia sind etwas grösser als die zu A. affinis und haben daher etwas kräftiger entwickelte Kiemen. Dieser Unterschied in der Grösse der Kiemen war aber der einzige Charakter, in welchem die beiden Arten von einander abwichen. Das Originalexemplar zu A. palmata ist auch eine typische A. affinis, nur ist das letzte Paar Haarborstenchætopodien fehlgeschlagen. Derartige Anomalien treten bei Amphitrite- und Neoamphitrite-Arten häu- fig auf. Neoamphitrite grayi (Mey. 1865). Amphitrite Grayi; MALMGREN 1865, 1867, MALM 1874, TAUBER 1879, LEVINSEN 1884, BIDEN- KAP 1894.1, MICHAELSEN 1896, MEYER 1912, WOLLEBAEK 1912. Ö Amphitrite groenlandica; HANSEN 1882, 1. Augenflecke fehlen. Die Kiemen sind von derselben Form wie bei der vorhergehenden Art, doch ist die obere Partie nicht so scharf ab- gesetzt, ausserdem sind die Seitenzweige reicher (3—-4 mal) und auch mehr unregelmässig gegabeit. Seitenlappen am zweiten, dritten und vierten Segment. Die Lappen sind am weitesten in ihren dorsalen Teilen. Die am zweiten und dritten Segment sind länglich, die am vierten da- gegen kurz und ohrförmig. Sämtliche Lappen sind kräftig. Etwa 13 Bauchplatten. Haarborstenchætopodien an 21 Segmenten. Die Haar- borsten sind kräftig und breit gesäumt. Ihre Spitzen sind ziemlich kurz, in ihren unteren Teilen nur unbedeutend erweitert und sehr feingesägt. Die Hakenborstenchætopodien sind einreihig, in allen Segmenten ohne Haarborsten. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinter- körper oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von 4—6 grösseren Zähnen und oberhalb derselben 3—4 Reihen von kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl 130—140 (MALMGREN). Nephridien im dritten bis zum zwölften Segment. Grösste beobachtete Länge 250 mm. (MALNMGREN.) Neuer Fundort: An der schwedischen Westküste; Ramsö 200 — 300 m. (Bock u. Orpevie 1909). Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 181 Bemerkungen: WozreBæk gibt an, dass er Nephridialpapillen sowohl unterhalb der ersten 9 als unterhalb der ersten 11 Haarborsten- chætopodien gesehen hat. Ich selbst habe sie nur unterhalb der ersten 10 Haarborstenchætopodien beobachtet. _Neoamphitrite groenlandica (Men. 1865). Amphitrite groenlandica; MALMGREN 1865, 1867, Tauger 1879, THÉEL 1879, VERRILL 1874. 1, 2, Horst 1881, Levinsen 1884, Bipenxar 1894.1, Norman 1903, NORDGAARD 1905, Meyer 1912, WoLLEeB£Xk 1912, M’Inrosa 1915, 1916, DiITLEVSEN 1914. Augenflecke fehlen. Die Kiemen sind von derselben Form wie bei den vorhergehenden Arten. Die Seitenzweige sind 3—4 mal gegabelt. Deutliche Seitenlappen sind nur am zweiten und dritten Segment ent- wickelt. Die Lappen sind ziemlich kräftig, länglich und von gleicher Breite. Etwa 14 Bauchplatten. Haarborstenchetopodien an 19 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben weit ausgezogene, in ihren unteren Teilen wenig erweiterte, feingesägte Spitzen. Das erste Paar Hakenborstenchætopodien hinter den Haarborsten ist zweireihig, alle übrigen Hakenborstenchætopodien im Hinterkôrper sind einreihig. Sämtliche Hakenborsten haben eine Reihe von ca. 5 grösseren Neben- zähnen und oberhalb derselben zwei Reihen von kleineren. Grösste be- obachtete Segmentanzahl ca. 100 (MALMGREN). Der Rand des Afters ist erobkreneliert. Nephridien im dritten bis zum vierzehnten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 115 mm. (MALMGREN). Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des’ At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Von dieser Art habe ich nur Gelegenheit gehabt das Matmerensche Originalexemplar zu untersuchen. Bei diesem fehlt das hinterste Haarborstenchætopodium auf der linken Seite. Neoamphitrite ramosissima (v. MARENZELLER 1885). Amphitrite ramosissima; v. MARENZELLER 1885. Augenflecke fehlen. Die Kiemen sind von derselben Form wie bei der vorhergehenden Art. Die voll entwickelten Kiemen sind nur noch mehr verästelt. Die Seitenzweige gabeln sich nicht direkt, sondern setzen meist wieder Äste zweiter Ordnung an und erst diese teilen sich bis 4 mal. Seitenlappen sind nur am zweiten und dritten Segment entwickelt. Die Lappen sind wenig hervortretend und sind am breitesten in ihren mittleren Teilen. Etwa 13 Bauchplatten. Haarborstenchetopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind kräftig und breit gesäumt. Die Spitzen sind etwas verbreitert und ziemlich grob gesägt. Die Spitzen sind nicht spiralig gewunden. Die Hakenborstenchetopodien sind ein- reihig, an allen Segmenten ohne Haarborsten. Die Hakenborsten haben sowohl im Hinter- wie im Vorderkörper eine Reihe von ca. 6 grösseren SQ. CHRISTIAN HESSLE Zähnen oberhalb des Hauptzahnes. Im Vorderkérper stehen oberhalb diese grösseren Nebenzähne 3 und im Hinterkérper 4 Reihen von kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl 110 (v. MARENZELLER). Der Rand des Afters ist feinkreneliert. Nephridien im dritten bis zum achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 170 mm. (v. MARENZELLER). Neue Fundorte: Japan; Sagami Sunosaki 30—60 m. !?/s, Okinose 600 m. */7 (S. Bock 1914). Weitere Verbreitung: Japan; Eno-sima. Bemerkungen: Von dieser Art liegen mir nur zwei ee Exem- plare vor. Bei diesen sind die Kiemen noch nicht voll entwickelt und daher bedeutend weniger verästelt als v. MARENZELLER angibt. Die oben- stehende Beschreibung der voll entwickelten Kiemen ist auc) hauptsäch- lich auf v. MARENZELLERS Angaben basiert. | CEE r Neoamphitrite figulus (DALYELL 1853). Amphitrite figulus; DALYELL 1853, Horxezz 1891, M'Ixrosx 1875, 1915. ? Terebella brunnea; Stimpson 1853,,Wuiteaves 1901. Terebella nebulosa : JoHNSTON 1865. Terebella elongata; Quarreraces 1865, GruBE 1870. 2. Amphitrite Johnstoni; MALMGREN 1865, 1867, Morsius 1875, Mazu 1874, VERRILL 1874. 1, 2, WILLEMOES-SUHM 1873, Tauser 1879, Levinsen 1884, 1893, CUNNINGHAM u. RAMAGE 1888, BIDENKAP 1894.1, 1907, MICHAELSEN 1896, LÖNNBERG 1898, DE SAINT-JOSEPH _ 1898, ALLEN 1904, Gemmizz 1911, WorreBæk 1912, SouTHERN 1914, 1915. Amphitrite brunnea; VERRILL 1879, WEBSTER 1879, 1884, 1887, SsoLowızw 1899. Amphitrite Stimpson; MEYER 1912. Augenflecke fehlen. Die Kiemen sind von derselben Form wie bei den vorhergehenden Arten. Die Seitenzweige sind nur zwei- bis dreimal gegabelt. Die obere quastenförmige Partie ist wenig markiert. Grosse, längliche und gleichbreite Seitenlappen am zweiten und dritten Segment. Auch das vierte Segment ist jederseits mit einem kleinen, wenig hervor- tretenden Lappen versehen. Bauchplatten sind auch an den meisten Hinter- körpersegmenten deutlich abgegrenzt, besonders gut entwickelt sind doch die 14 ersten. Haarborstenchætopodien an 24 Segmenten. Die Haarborsten sind kräftig und breit gesäumt. Die ziemlich weit ausgezogenen Spitzen sind grob gesägt und in ihren unteren Teilen nur wenig erweitert. Die Haken- borstenchætopodien der beiden ersten Segmente hinter den Haarborsten- Segmenten sind zweireihig, alle übrigen Chætopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinter- körper 5 grössere Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb der- selben 3 Reihen von kleineren. Nephridien im dritten bis zum neunzehnten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 250 mm. (WOoLLEBEK). Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Gäsö ränna, Strömmarna (A. Wrren), Flatholmen ca 20 m. Juni 1915, Oxevik 25 m. Juni 1914, Juli 1915 (Hessre). ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 183 Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Öresund, Nördliches Eismeer. Neoamphitrite vigintipes (Gruss 1870). Terebella vigintipes; Grube 1870. 1. Amphitrite vigintipes; v. MARENZELLER 1885. Augenflecke fehlen. Die Kiemen sind von derselben Form wie bei den vorhergehenden Arten. Die Zweige sind drei- bis viermal gegabelt. Die quastenförmige Endpartie ist wenig deutlich. Wenig hervortretende Seitenlappen am zweiten, dritten und vierten Segment, Die Lappen am zweiten und dritten Segment nehmen nur die ventralen Flankenteile der Segmente ein und sind ungefähr so lang wie der halbe Abstand zwischen den Kiemen und den Bauchplatten. Die Lappen am vierten Segment sind länglich und sehr wenig hervortretend. Etwa 13 Bauchplatten. Haar- borstenchætopodien an 19—22 Segmenten. Die kräftigen Haarborsten sind breit gesäumt und haben mässig ausgezogene, in ihren unteren Teilen etwas erweiterte, grobgesigte Spitzen. Nur die allerletzten Hakenborstenchetopodien im Hinterkörper sind einreihig, alle übrige sind zweireihig. Die Hakenborsten haben eine Reihe von ca. 6 grösseren Nebenzähnen und oberhalb derselben 3—4 Reihen von kleineren. Der Hauptzahn ist stumpf. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 100. Der After ist grobkreneliert. Nephridien im dritten bis zum vierzehnten oder sechsehnten? Segment. Grösste beobachtete Länge des Vorderkör- pers ca. 55 mm. | Neue Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand °°/s, 2—4 m. 7/4, Aburazubo 2—3 m. ‘°/4, Fujitas Kolonie 1—2 m. 7°/4 (8. Bock 1914). Weitere Verbreitung: Rotes Meer, Japan Eno-sima, Kagoshima. Bemerkungen: Bei dem kleinen Exemplar, das ich in Schnitte zer- legt habe, waren nur 12 Paar Nephridien entwickelt. Bei grésseren Exem- plaren habe ich doch Nephridialpapillen an 14 Segmenten gesehen. Es ist daher möglich, dass die Nephridienanzahl bei dieser Art wechselt. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Neoamphitrite gehören: Amphitrite rubra (Risso 1826). Literatur- und Synonymenverzeichnis bei v. MARENZELLER 1884. Fundort: Mittelmeer. Amphitrite variabilis (Risso 1826). Literatur- und Synonymenverzeichnis bei v. MARENZELLER 1884. Fundort: Mittelmeer. 184 CHRISTIAN HESSLE Terebella modesta QUATREFAGES 1865. Terebella modesta; QuATREFAGES 1865, GruBe 1870. 2. Fundort: Bucht von Jervis (Australien). Amphitrite edwardsi (QUATREFAGES 1865). i Terebella Edwardsii; QUATREFAGES 1865. Amphitrite Edwardsi; DE Saixr-Josepx 1894. Fundort: An der atlantischen Küste Frankreichs. Amplutrite ornata (Letpy 1855). Terebella ornata; Leıpy 1855. Amphitrite ornata; VERRILL 1873.1, WEBSTER 1879, 1884, Anpeews 1892. Fundort: Boreale Teile der Atlanter- Küste von Nord-Amerika. Terebella reticulata EHLERS 1887. Fundort: Key West. Kann möglicherweise zu Terebella geführt werden. Amphitrite birulai SsoLowıEw 1899. Fundort: Weisses Meer. Nach SsoLowıEw soll diese Art nur zwei Paar Kiemen haben. Amplutrite robusta Jounson 1901. Amphitrite robusta; Jounson 1901, Moore 1908, 1909.1, TreanweLzz 1914. Fundorte: Kiiste von Alaska und Kalifornien. Amphitrite bifurcata Moore 1908. 1. Fundort: Japan. Diese Art ist sehr wahrscheinlich mit Neoamphitrite ramosissima identisch. Amphitrite attenuata Moore 1907. Fundort: Kiiste von Massachusetts. Amphitrite alcicornis Fauve, 1914. Fundort: Azoren. Amphitrite intermedia? EHLERS 1905. Fundort: Bare Island (an der Kiiste Neuseelands). Enters glaubte, dass diese Art möglicherweise mit Amphitrite inter- media Man. identisch sei. Diese Vermutung ist doch sicherlich nicht richtig, denn die Zähnelung der Hakenborsten ist bei Enzers Form ganz verschieden von der der nordischen Form. CD DL ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCILÆTEN 1 Gen. Amphitrite Mörrer 1771. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen bestehen aus einem sehr reduzier- ten papillenförmigen Stamm und einfachen fadenförmigen Ästen. Die vorderen Segmente sind mit Seitenlappen versehen. Die Haarborsten beginnen am vierten Segment. Die Haarborstenspitzen sind gesägt. Die Hakenborsten beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Haken- borsten ist verhältnismässig klein, der zahntragende Teil dagegen hoch. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Sämtliche Nephridien haben kräftige Schenkel. Die hinteren Nephridien sind in solcher Weise mit einander vereinigt, dass der hintere Schenkel eines vorhergehenden Nephridiums zum Teil mit dem vorderen Schenkel eines nachfolgenden Nephridiums zusammenwächst. Textfig. 44. Schema des Nephridialsystems der Gattung Amphitrite. Amphitrite eirrata Mürizer 1771. Nereis cirrosa; Lixxé 1767. Die buschige Amphitrite; Mürrer 1771. Amphitrite cirrata; Mürrer 1776, Fasricius 1780, Grue 1864, MALMGREN 1865, 1867, PACKARD 186%, Enrers 1871, 1875, Marm 1874, VERRILL 1874.1,2, TauBer 1819; M'Inrosx 1879. 1,2, 1915, 1916, Hansen 1882. 1, Paxcert 1875, Horst 1881, Levis- SEN 1884, 1886, 1893, Wirén 1883, v. MARENZELLER 1884, 1890, 1892, Carus 1885, WEBSTER 1887, CUNNINGHAM u. RAMAGE 1888, MEYER 1889, Lo Branco 1893, Biney- KAP 1894. 1, 1899, 1907, MIiCHAELSEN 1896, 1898, AprezrLôr 1897, VANHÖFFEN 1897, LÖNNBERG 1898, 1903, Ssocowiew 1899, Wuiteaves 1901, Moore 1902, 1903. 1, Norp- GAARD 1905 1907, Norman 1903, GRAEFFE 1905, DITLEVSEN 1909, 1911, 1914, Fauven 1909, 1911.2, 1912, Meyer 1912, WorLEBeK 1912, Aucener 1913. Sabella cirrata; Moxracu 1808. Terebella cirrata; GmeLın 1788, ? Moxracu 1818, Savieny 1817, Jonxsron 1845, 1865, GRrRuBE 1840, 1851, Grsrep 1845, Stimrson 1853, Levckarr 1849, Sars 1851, DANIELS- SEN 1859, 1861, Quarreraces 1865, PANCERI 1875. ? Terebella montagui; Quarreraces 1865. Augenflecke fehlen. Der Stamm der Kiemen ist nahezu ganz redu- ziert. Die zahlreichen Zweige breiten sich fächerförmig aus. Seiten- lappen am zweiten, dritten und vierten Segment. Die Lappen sind läng- lich und am breitesten in ihren dorsalen Teilen. Bauchplatten an 12 KB. CHRISTIAN HESSLE Segmenten. 17 Paare Haarborstenchetopodien. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben sehr dünne, wenig abgesetzte Spitzen, die fein- gesägt sind. Die Hakenborstenchætopodien sind einreihig in sämtlichen Hinterkörpersegmenten. Die Hakenborsten haben ca. 6 grössere Neben- zähne - oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb derselben 3—4 unregel- mässige Reihen von zahlreichen kleinen. Grösste beobachtete Segment- anzahl ca. 85. Der After ist grobkreneliert. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten, achten, neunten, zehnten und elften Segment. Grösste beobachtete länge des Körpers 200 mm. (WoLLEBEK). | Neue Fundorte: Schwed. Westküste; Skärberget, Gäsö ränna 1891, Strömmarna 1897 (A. Wrren), Flatholmen 25 m. Juni 1915, Oxe- vik ca. 18 m. Juli 1914 (HessLe), West von Valgrund ca. 20 m., Svane- sund 35—40 m. (Bock u. OtpEvie 1909). Norweg. Westküste; Glæsvær 18—65 m. Juli 1899 (LÖNNBERG, JÄGERSKIÖLD). Ost-Grönland; Mackenzie Bucht 3—10 m. !!/g (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). | Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale und arktische Teile des Atlantischen Oceans, Öresund, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Meyer (1887) gibt an, dass diese Art nur drei hin- tere Nephridienpaare hat. Da Meyer seine Untersuchungen an Material aus dem Mittelmeer angestellt hat, wäre es ja möglich, dass die Mittel- meerform nicht mit der nordischen identisch ist. Esist doch nicht unwahr- scheinlich, dass MEYERS Angabe auf einer Fehlbeobachtung beruht, denn v. MARENZELLER (1884) hat bei der Mittelmeerform sechs Paare hintere Nephridialpapillen gesehen, also dieselbe Anzahl wie bei der nordischen Form. In allen übrigen Charakteren scheint auch die Mittelmeerform mit der nordischen übereinzustimmen. Amphitrite oculata n. sp. Augenflecke entwickelt. Kiemen und Seitenlappen wie bei der vor- hergehenden Art. Bauchplatten an 12 Segmenten. 17 Paare Haarborsten- chætopodien. Haar- und Hakenborsten wie bei der vorhergehenden Art. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 85. Der After ist grobkreneliert. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers ca. 20 mm. Fundorte: Japan; Sagami Misaki wenige m. *°/4—**/e, Fujitas Kolonie 1—2 m. ?®/s (S. Bock). Amphitrite kerguelensis (M'Ixr. 1876). Amphitrite kerguelensis; M'Ixrosx 1876, 1885, Gruge 1878. 2, 1889, Exr.ers 1897. 1, 1901. 1, 1908. 1, Gravier 1911. 2. Augenflecke fehlen. Die Stämme der Kiemen sind verhältnismässig gut entwickelt. Sie sind zwar papillenförmig, aber ziemlich hoch, und ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 187 von vorn nach hinten abgeplattet. Die Zweige breiten sich fächer- förmig aus. Sehr kräftig entwickelte Seitenlappen am zweiten, dritten und vierten Segment. Die Lappen am zweiten und vierten Segment sind länglich, die am dritten dagegen mehr abgerundet. Über die Rückenseite des vierten Segments läuft ein kräftiger Hautkamm, auf welchem das letzte Paar Kiemen sitzt. Ca. 13 Bauchplatten. Haarborstenchetopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind gracil und ziemlich breit ge- säumt. Ihre Spitzen sind kurz, dünn und sehr fein gesägt. Sämtliche Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die Haken- borsten im Vorderkörper haben eine Reihe von 6 grösseren Zähnen und 3 Reihen von zahlreichen kleinen. Die entsprechenden Zahlen für die Hakenborsten im Hinterkörper sind 8 und 5. Der Rand des Afters ist feinkreneliert. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten, achten, neunten, zehnten und elften Segment. Grösste beobachtete Länge (nur 49 Seg- mente beibehalten) 198 mm. (GruBE 1878. 2). Neuer Fundort: Süd-Georgien; ausserhalb der Mai-Bucht 75 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Kerguelen, Bouvet-Insel, Süd-Shetland, Feuerland. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Amphitrite gehören: Amphitrite radiata Moore 1908. Amphitrite palmata; Moore 1906. 1. Amphitrite radiata; Moore 1908. Fundort: Kiiste von Alaska. Amphitrite eirrata var. profunda Fauve. 1914. Fundort: Azoren. Gen. Terebella L. 1767. Zwei oder drei Paar Kiemen. Die Kiemen sind mehr oder weniger reich verzweigt und haben einen deutlichen Stamm. Die vorderen Seg- mente sind ohne Seitenlappen. Die Haarborstenchetopodien beginnen am vierten, die Hakenborstenchetopodien am fünften Segment. Die Haar- borsten haben kräftige, gesägte Spitzen. Hakenborsten wie bei den vor- hergehenden Gattungen. Sowohl vordere wie hintere Nephridien. Die vorderen haben sehr lange Schenkel. Die kurzen hinteren Nephridien sind mit einander vereinigt und haben einen längslaufenden Kanal an jeder Seite gebildet. Die Kanäle sind dadurch entstanden, dass der hintere Teil eines vorhergehenden Nephridiums mit dem vorderen Schenkel eines nachfolgenden Nephridiums in Verbindung getreten ist. Die äusseren Miindungen der letzten hinteren Nephridien sind oft verschwunden. 188 CHRISTIAN HESSLE Bemerkungen: Es wird wohl nie sichergestellt werden, welche von den heutigen Terebellidenarten Linnés Terebella lapidaria entspricht. Am wahrscheinlichsten ist wohl doch, dass es dieselbe wie MALMGRENS Leprea textrix und v. MARENZELLERS Leprea lapidaria ist. Lieber als den Gattungsnamen Terebella ganz zu streichen, wie es v. MARENZELLER (1884) getan hat, habe ich ihn hier mit dem obigen Vorbehalt beibehalten. Textfig. 45. Schema des Nephridialsystems der Gattung Terebella. Die hierhergehérenden Formen sind alle sehr schlank. Bemerkens- wert ist auch, dass bei allen die Hakenborstenchætopodien sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper sehr wenig hervortretend sind. Daher sind auch die Stützfäden der Hakenborsten sehr wenig entwickelt. Bei den hierhergehérenden Arten treten Haarborstenchætopodien gewöhnlich an einer grossen Anzahl der Segmente auf. Terebella lapidaria L.? 1767. Literatur- und Synonymenverzeichnis bei v. MARENZELLER (1884). Verbreitung: Mittelmeer, Kiiste von Frankreich und den Britischen Inseln. Bemerkungen: Von dieser Art habe ich nur MALMGRENS Original- exemplar seiner Leprea textrix untersucht. Dasselbe stimmt ganz mit v. MARENZELLERS guter Beschreibung überein, zu welcher ich nichts neues hinzuzufügen habe. Terebella ehrenbergi Grusz 1870. Terebella ehrenbergi; GruBE 1870. 1. Leprea ehrenbergi; v. MARENZELLER 1885. Augenflecke entwickelt. Tentakeln ohne Flecke. Drei Paar Kiemen. Der Stamm der Kiemen gabelt sich in einige grössere Äste, die mit ziemlich zahlreichen, sehr kurzen und dünnen Endzweigen versehen sind. 13 Bauchplatten. Die Haarborstenchætopodien fehlen nur in einer wech- selnden Anzahl (bis zu 40, v. MARENZELLER) der letzten Segmente. Die Haarborsten sind sehr gracil. Die der vorderen Segmente sind schmal gesäumt, die der hinteren dagegen ungesäumt. Die Spitzen sind ziem- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 189 lich kurz, wenig spiralgewunden, grobgesägt und an ihrer Basis sehr erwei- tert. Ausser denjenigen der aller letzten Segmente sind simtliche Haken- borstenchætopodien im Hinterkérper zweireihig. Die Hakenborsten haben 3—5 grössere Nebenzähne und oberhalb derselben 2—3 unregelmässige Reihen von kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 170. Der Rand des Afters ist grobkreneliert. Aussere Nephridienmiindungen im dritten und im sechsten bis zum elften oder zwölften Segment. Die längslaufenden Kanäle erstrecken sich nur bis zum zwölften Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 135 mm. Neue Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand — 450 m. °/s;—'°/7;, Sagami Okinose 150600 m. 77/6, 7%/6, °°/e; Sagami Yokuska- strasse ca. 135 m. ‘°/6, Kiushiu Goto Inseln !‘/; (S. Bock 1914). Weitere Verbreitung: Japan Eno-sima, Rotes Meer. Bemerkungen: Bei dieser Art sind die Kiemen bei Spiritusexemplaren besonders oft durch Kontraktion der Rückenhaut nach hinten gerückt. Ich habe zwei Exemplare in Schnitte zerlegt. Das grössere derselben hat sechs Paar hintere Nephridien, das kleinere dagegen sieben. Terebella punctata n. sp. Taf. 11; Fig. 8a,b: Augenflecke entwickelt. Die Tentakeln sind mit einer Reihe von kleinen, rundlichen (an Spi- ritusexemplaren) braunen Flecken besetzt. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen sind reich verzweigt, und die Hauptäste mit zahlreichen, kurzen Seiten- zweigen versehen. Ca. 15 Bauchplatten. Haar- borstenchetopodien fehlen nur an ungefähr 35 der hintersten Segmente. Die langen Haarborsten der vorderen Chætopodien sind sehr schmal ge- säumt, die der mittleren und hinteren Chætopo- dien sind ganz ungesäumt. Die Spitzen der Hakenborsten sind lang, wenig spiralgewunden, orobgesägt und an der Basis sehr erweitert. Die Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind zweireihig, nur das letzte oder die beiden letzten Paare sind einreihig. Sämtliche Hakenborsten a c b Textfig. 46. Terebella punctata: a. lange Haarborste von den vordersten Chætopodien. Vergr. 600 X, b. lange Haarborste von den hinteren Chætopodien. Vergr. 600 X, c. kurze Haarborste. Vergr. 600 X, d. Hakenborste. Vergr. 600 X. 190 CHRISTIAN HESSLE haben eine Reihe von 2—5 grüsseren Nebenzähnen und oberhalb derselben ein Paar oder einige wenige kleinere. Grösste beobachtete Segment- anzahl ca. 90. Der Rand des Afters ist grobkreneliert. Nephridien- mündungen im sechsten, siebenten und achten Segment. Die längsge- henden Nephridialgänge erstrecken sich wenigstens bis in das 25:te Seg- ment. Auch die Trichter treten wenigstens bis in das 25:te Segment auf. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 45 mm. | Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand °/s—?°/s. Bonin Inseln (Ogasawara); Chichi-jima Ostseite Ebbestrand °/s, Kopepe Bucht Ebbestrand °/s, südlich von Port Loyd einige m. °/s (S. Bock 1914). Terebella ehlersi Gravier 1907. Terebella ehlersi; GRAVIER 1907. 1,2, 1911,2, Exrers 1913. Augenflecke entwickelt. Tentakeln ohne Flecke. Drei Paar Kiemen. Die Kiemen sind ziemlich reich verzweigt. Die Seitenzweige der Haupt- iste sind ziemlich grob und lang. Haarborstenchætopodien fehlen an den 40 oder 50 letzten Segmenten. Sämtliche Haarborsten sind unge- säumt. Ihre Spitzen sind lang, stark spiralgewunden und an der Basis sehr erweitert. Die Hakenborstenchætopodien sind vom elften Segment ab zweireihig an sämtlichen haarborstentragenden Segmenten, an den übrigen einreihig. Die Hakenborsten haben eine Reihe von 5—10 grös- seren Nebenzähnen und oberhalb derselben zwei oder drei unregelmässige Reihen von kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 90. Der Rand des Afters ist grobkreneliert. Vordere Nephridien im dritten Seg- ment. Die längslaufenden Kanäle erstrecken sich vom sechsten bis zum dreizehnten Segment. Nephridienmündungen im sechsten, siebenten, ach- ten, neunten, zehnten, elften und zwölften Segment. Nephridientrichter in diesen und dazu im dreizehnten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 100 mm. Neue Fundorte: Grahams Land; 64° 36’ S—57° 42’ W 125 m., Siid-Georgien; 54° 15' 822367 25’ W 250 m., .54 1275 36 50 W 250 m., 54° 17! S—36° 28’ W 75 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Kaiser Wilhelm-II-Land. Bemerkungen: Gravier hat die Augenflecke nicht beobachtet. Auch hat er die Zähnelung der Hakenborsten nicht ganz richtig an- gegeben. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Terebella gehören: Amphitrite gracilis (GruBE 1860). Terebella gracilis; Gruse 1860. Terebella gelatinosa; KEFERSTEIN 1863. Physelia seylla; Quarreraces 1865. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN i 191 ?Terebella levirostris; CLAPAREDE 1869. Nicolea gelatinosa; GruBe 1868. Amphitrite gracilis; v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, DE SAINT-JOSEPH 1894, ÅLLEN 1904, SouTHERN 1915. Fundorte: Mittelmeer,.an der Küste von Frankreich, bei den Bri- tischen Inseln. | ; Diese Art hat nur zwei Paar Kiemen. Die Anzahl der Haarborsten- segmente ist verhältnismässig klein, nur 19—20. In anderen äusseren Charakteren scheint sie aber gut mit den übrigen Arten dieser Gattung übereinzustimmen. | Terebella megalonema SCHMARDA 1861. Fundort: Keys von Jamaica. Terebella pterocheta SCHMARDA 1861. Schmardanella pterocheta; M'Ixrosx 1885, 1905. Leprea pterocheta; v. MARENZELLER 1887, Enters 1908.1, 2. Terebella pterocheta; Gravirr 1906. Fundorte: An der Siid- und Westkiiste von Afrika. Rotes Meer. Bei dieser Art sind sowohl] zwei wie drei Paar. Kiemen angetroffen worden. Leprea rubra VERRILL 1873. Leprea rubra; VERRILL 1873.1, WEBSTER 1879, ANDREWS 1892. Fundort: An der Kiiste von New England. Amphitrite oratave LANGERHANS 1881. Fundort: Bei den Canarischen Inseln. Leprea haplocheta EHLERS 1904. Leprea haplocheta; Enters 1904, 1905, Aucexer 1914. Fundort: An den Küsten Neuseelands, Chatham, Südwest-Australien. Leprea inversa Wizzey 1905. Fundort: Ceylon. Terebella bruneo-comata EHLERS 1887. Fundort: Key-West. Nur zwei Paar Kiemen. Gen. Neoleprea n. g. - Zwei Paar Kiemen. Die Kiemen haben einen deutlichen Stamm und sind reich verzweigt. Die vorderen Segmente sind ohne Seitenlappen. Die Haarborstenchetopodien beginnen am dritten, die Hakenborsten- 192 CHRISTIAN HESSLE chætopodien am fünften Segment. Haar- und Hakenborsten wie bei der vorhergehenden Gattung. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die vorderen Nephridien sind ziemlich kurz, die hinteren dagegen lang. Sämtliche Nephridien sind frei von einander. 7 ANS Textfig. 47. Schema des Nephridialsystems der Gattung Neoleprea. Neoleprea streptocheta (Enters 1897). Leprea streptocheta; EuLers 1897.1, 1901.1, Fauver 1916. Augenflecke fehlen. Der Stamm der Kiemen ist kurz und gabelt sich in einige Hauptäste, die bei voll entwickelten Kiemen mit zahl- reichen Asten zweiter Ordnung versehen sind. Diese Aste zweiter Ord- nung sind häufig auch mehr oder weniger reich verzweigt. Ca. 13 Bauch- platten. Haarborstenchætopodien an 17—18 Segmenten. Die Haarborsten sind verhältnismässig breit gesäumt. Sie haben mässig ausgezogene, grobgesägte, wenig spiralgewundene Spitzen, die an ihren Basen sehr verbreitert sind. Die letzten (ca. 15) Paare ausgenommen sind sämt- liche Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper zweireihig. Die Haken- borsten haben eine Reihe von ca. 5 grösseren Nebenzähne und oberhalb derselben zwei unregelmässige Reihen von kleineren. Grösste beobach- tete Segmentanzahl 93 (Enters 1897). Der After ist ganzrandig. Nephri- dien im dritten und ım sechsten bis zum zwölften Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 55 mm. Neue Fundorte: Falkland Inseln; 51° 40° S—57° 41! W 40 m., 51° 33! S—58° 10° W 7 m., 58° 42° S-57° 50° W 10 m. (Schwed. Süd- polar-Exp. 1901-1903). Weitere Verbreitung: Feuerland. Neoleprea japonica n. sp. Augenflecke fehlen. Kiemen wie bei der vorhergehenden Art. Ca. 15 Bauchplatten. Haarborstenchætopodien an 22—24 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben ziemlich kurze nicht oder wenigstens sehr unbedeutend gewundene Spitzen, die an der Basis ver- breitert sind. Die Hakenborstenchætopodien des 11:ten bis 26:ten Seg- 176, Sagami Okinose 150 m. °/e und ca. 500 m. °°/e, _ typische Borstenverteilung. 127 | | Amphitrite spiralis Jounson 1901. | podien am fünften Segment. Doch sagt er auch: | 1914). | licherweise zu Neoleprea gehören: ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN | 193 ments sind zweireihig, alle tibrigen sind einreihig. Die Hakenborsten haben ca. 5 grössere Nebenzähne und oberhalb derselben 3—4 Reihen von kleineren. Nephridien im dritten und im sechsten bis zum zwölften Segment. Grösste beobachtete Länge des haarborstentragenden Teiles des Kör- pers ca. 12 mm. | Fundorte: Japan; Sagami Misaki ca. 150 m. Sagami Yokuskastrasse ca. 135 m. '”/s (S. Bock Andere Arten, die wahrscheinlich oder mög- Terebella chloraema SCHMARDA 1861. Amphitrite chloraema Enters 1901.1. Fundort: Küste von Chile. Nach Enters hat diese Art die für Neoleprea Amphitrite spiralis; Jouxson 1901, TREADWELL 1914. Fundorte: Küste von Kalifornien und Alaska. In ihrem Ausseren scheint diese Art gut mit den WNeoleprea-Arten iibereinzustimmen. Nach JOHNSON beginnen doch die Haarborstenchætopo- dien erst am vierten und die Hakenborstencheto- “thoracic somites 43, of which 41 are setigerous and 39 uncinigerous“. Nach dieser letzteren An- . . . a gabe beginnen also die Hakenborstenchætopodien Textfig. 48. erst am dritten Haarborstensegment, was ja fiir Neoleprea japonica: Neol peach, ist a. lange Haarborste. Vergr. eoleprea typisch ist. 200 X b. Hakenborste. Vergr. 600 X. Terebella (Schmardanella) californica Moore 1904. Fundort: An der Küste von Kalifornien. Betreffs der Haarborstenchætopodien findet man auch in Moores Beschreibung dieser Art einander widersprechende Angaben. Erst sagt er: “Branchiæ two pairs on the posterior part of somites II and III, _ the first just anterior to the first sete tuft the second above and behind it“. Später gibt er aber an, dass “setigerous tubercles begin on IV (somite)“. Die Hakenborsten sollen am fünften Segment beginnen. Zool. Bidrag, Upsala. Bd. 5. 13 194 CHRISTIAN HESSLE Gen. Artacama Men. 1865. Drei Paar Kiemen. Der Stamm der Kiemen ist niedrig und papillen- formig und mit einfachen Kiemenfäden besetzt. Das Buccalsegment ist an der Bauchseite in einen mit hakenférmigen Papillen besetzten Pro- boscis umgewandelt. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchetopodien beginnen am fünften Segment. Die Basalstücke der Hakenborsten sind ziemlich breit und niedrig. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die vorderen haben lange, die hinteren kurze Schenkel. -Sämtliche Nephridien sind frei von einander. (LEE Textfig. 49. Schema des Nephridialsystems der Gattung Arlacama. Artacama proboscidea Mey. 1865. Marne sol: Artacama proboscidea; MALMGREN 1865, 1867, Mægius 1873, 1875, Kuerrer 1873, MALM 1874, THÉEL 1879, Tauper 1879, Wirey 1883, Levinsen 1884, 1886, 1893, WEBSTER 1887, Verritt 1887, MEYER 1889, v. MARENZELLER 1892, Brpenxar 1894.1, 1907, MicHAELSEN 1896, LÖNNBERG 1898, 1903, SsoLowızw 1899, Wurreaves 1901, EHLERS 1900, 1901.1, Norpeaarp 1905, WoLLEBAK 1912, DITLEVSEN 1914. Artacama challengeriæ; M’Intosu 1885. GruBe 1889.2, Enters 1908.1. Augenflecke fehlen. Der tentakeltragende Teil des Kopflappens ist etwas gefaltet mit einer grésseren Einkerbung auf der Riickenseite. Die Papillen am Proboscis stehen ziemlich diinn zerstreut. Sie sind grob und etwas nach hinten gerichtet. Die langen fadenförmigen Kiemenäste breiten sich von dem nahezu ganz reduzierten Stamm fächerförmig aus. Ca. 10 Bauchplatten. Das vierte Segment ist das erste, das mit einer deut- lichen Bauchplatte versehen ist. Haarborstenchætopodien an 17 Seg- menten. Die Haarborsten sind sehr breit gesäumt und haben mässig ausgezogene, feine Spitzen. Die Haarborsten sind nur in ihren oberen Teilen gesäumt. Sämtliche Hakenborstenchetopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die Hakenborsten haben sowohl im Vorder- wie im Hinterkörper eine Reihe von ca. 10 grösseren Nebenzähnen oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb derselben ca. 4 Reihen von zahlreichen kleineren. Die Anzahl der kleineren Nebenzähne ist im Vorderkörper etwas grösser als im Hinterkörper. Der dorsale Rand der Hakenborsten- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN PYLYCHÆTEN | 195 chætopodien im Hinterkörper ist mit einem mehr oder weniger nieren- förmigen Cirrus versehen, der sehr kontraktil ist. An den mittleren Hinterkérperchetopodien ist er in voll ausgebreitetem Zustand ebenso gross wie das ganze Chætopodium. Grösste beobachtete Segmentanzahl 95 (MALMGREN). Der After ist nahezu ganzrandig. Die Gewebe des Kör- pers sind undurchsichtig. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten, achten und neunten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 80 mm. (MALMGREN). Neue Fundorte: Schwed. Westkiiste; Teganeberg —Skarberget ca. ED m. Juni 1915, Oxevik ca..20 m. Juli 1914) Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 (Hesste), Marstrandsfjord 26 m. °°/;, Hakefjord °/;, Kungs- backafjord 20 m. (Bock u. Orpevic 1909). | Süd-Georgien; 54° 12’ S—36° 50° W 250 m., 5417! S—36° 28' W 2 —— 36 26) Wi 642274. mes) 54> 22/2596 28 W 20 m-. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). | Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile der nörd- lichen und südlichen Hemisphäre. Bemerkungen: Der wichtigste Charakter, durch welchen A. chal- lengerie von A. proboscidea abweicht, ist nach M'Ixrosx (1885) die Form der Hakenborsten. Die Form der Hakenborsten bei A. proboscidea kannte er doch nur von MALMGRENS Figuren und diese sind in dieser Beziehung weniger gut. Die wirkliche Form der Hakenborsten bei A. proboscidea stimmt vielmehr gut mit den Figuren, die M'IntosH über die Haken- borsten bei A. challengerie gegeben hat. Weiter haben sowohl EHLERS wie ich konstatieren können, dass die Artacama-Form, die bei Feuerland und Süd-Georgien vorkommt, mit A. proboscidea identisch ist, und es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass die Form von Kerguelen (von welchem Lokal M'Ixrosx A. challengeriæ beschrieben hat) dieselbe ist wie die von den beiden letztgenannten Fundorten. Ich bin daher vollkommen davon überzeugt, dass A. challengerie mit A. proboscidea identisch ist. Artacama benedeni Kinpere 1866. Tat. Ws Rios 14; Augenflecke fehlen. Kopflappen wie bei der vorhergehenden Art. Der Stamm der Kiemen ist nahezu vollständig verschwunden und die Aste sind sehr lang und gracil. Die Äste scheinen ziemlich allseitig auszugehen. Der Proboscis ist sehr dicht mit Papillen besetzt. Diese sind hier sehr klein. Bauchplatten wie bei der vorhergehenden Art 10. Haar- borstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind breit gesäumt und haben weit ausgezogene Spitzen. Die Säume erstrecken sich auch nach den unteren Teilen der Haarborsten. Sämtliche Hakenborsten- chætopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die dorsalen Cirren der Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind in ausgebreitetem Zustand 196 CHRISTIAN HESSLE bedeutend grösser als die Chætopodien selbst, wenigstens an den mitt- leren Segmenten. Die Hakenborsten haben im Vorderkörper oberhalb Textfig. 50. a Artacama benedeni: a lange Haarborste. Vergr. 200 X, b thorakale Hakenborste. Vergr. 1300 X. des Hauptzahnes eine Reihe von ca. 12 grésseren Zähnen und oberhalb derselben 4 Reihen von zahlreichen kleineren. Die entsprechenden Zahlen der Hakenborsten im Hinterkérper sind 8 und 3. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten, achten und neunten Segment. Länge eines Exemplares mit nur 26 Hinterkérpersegmenten erhalten 30 mm. Die Gewebe des Körpers sind sehr weich und hyalin. Neuer Fundort: An der Küste von Uru- guay; 33° 5—51° 10" W 80 m. (Schwed. Südpolar- Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Ausserhalb des Ha- fens von Rio de Janeiro. | Bemerkungen: Die Exemplare von Uruguay stimmen ganz mit Kinperes Originalexemplar überein. Andere Arten, die zu Artacama gehören: Artacama zebuensis M' Int. 1885. Fundort: Philippinen. Artacama conifer. Moore 1906. Artacama coniferi; Moore 1906. 1, 1908. Fundort: Kiiste von Alaska. Gen. Leæna Men. 1865. Kiemen fehlen. Die vorderen Segmente sind gewöhnlich mit Seiten- lappen versehen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Seg- ment. Die Haarborsten sind glatt und breit gesäumt. Die Hakenborsten- chætopodien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Haken- borsten ist ‚ziemlich hoch und etwas abgerundet. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Sämtliche Nephridien sind kräftig AAS Mex Chips Schema des Nephridialsystems der Gattungen Leena und Proclea. ZUR KENNTNIS DER TERRBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 197 und ungefähr von gleicher Grösse. Die Nephridien sind frei von ein- ander. | ‘Leena abranchiata Men. 1865. Leena abranchiata; MALMGREN 1865, 1867, THÉEL 1879, M’Iwrosn 1879.2, Levinsen 1884, 1886, v. MARENZELLER 1892, BIDENKAP 1894.1, VANHÖFFEN 1897, MIiCHAELSEN 1898, Dirzevsex 1911, 1914, Norman 1903, Moore 1909. 2. Terebella ebranchiata; M. Sars 1865. Leena ebranchiata; WOLLEBEK 1912. Augenflecke fehlen. Das zweite, dritte und vierte Segment sind mit länglichen Seitenlappen versehen. Die Seitenlappen am zweiten Seg- ment sind am breitesten in ihrem ventralen, die am dritten in ihrem dorsalen Teil. Die Lappen am vierten Segment sind sehr wenig hervor- tretend. Uber die Riickenseite des dritten Segments läuft ein niedriger Hautkamm. Dadurch dass die Riickenseite.des ersten und zweiten Seg- ments viel weniger gewölbt ist, als die Rückenseite des dritten, bildet das letztere Segment hier einen scharf markierten Rand. Etwa 10 Bauch- platten. Haarborstenchætopodien an 10 Segmenten. Die Haarborsten haben weit ausgezogene Spitzen. Die Hakenborstenthætopodien sind nur im ll:ten bis zum 20:ten oder 23:ten Segment zweireihig. Die Haken- borsten haben oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von ca. 8 grüsseren Nebenzähnen und oberhalb derselben vier unregelmässige Reihen von zahlreichen kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 60 (MALM- GREN 1865). Nephridien im dritten, sechsten, achten und neunten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 75 mm. (MALMGREN 1865). Neuer Fundort: Alten (Norwegen) 74—148 m. | Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Leena abranchiata var. antarctica (M'Ixr. 1885). Decena antarctica; M’IxtosH 1885, Enters 1879.1, 1900, 1901.1. Leena abranchiata; Enters 1913. Stimmt in allem Wesentlichen mit JL. abranchiata überein. Der wichtigste Unterschied zwischen der südlichen und der nödlichen Varie- tät ist, dass bei var. antarctica die Rückenseite des dritten Segments nicht so scharf hervorstehend ist. Ausserdem scheint die siidliche Va- rietät durchweg kleiner zu sein. Grösste beobachtete Länge des Körpers ist 45 mm. Neue Fundorte: Grahams Land; 64° 20° S—56° 36' W 150 m. Süd- Leone 312, 336 505 W 250 m., 5421175230 18. W 252— 310 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Indischer Ocean 62° 26! S—95° 44! O, Feuerland, Kaiser Wilhelm-II-Land. 198: CHRISTIAN HESSLE Bemerkungen: Die obengenannten Charaktere scheinen mir allzu unsicher als Artcharaktere und ich sehe daher vorläufig Leena antarctica M’Int. nur als eine Varietät der nördlichen L. abranchiata an. EHLERS (1913), der die hier. hervorgehobenen Charaktere nicht gesehen oder jeden- falls nicht erwähnt hat, ist der Ansicht, dass die nördliche und die süd- liche Form völlig identisch sind. Leena collaris n. sp. ren JUG, Be, Sy MO. Augenflecke fehlen. Seitenlappen sind am zweiten, dritten und vierten Segment ent- wickelt. Die am zweiten und dritten Segment sind sehr käftig, die am vierten dagegen wenig hervortretend. Die Lappen am zweiten Seg- ment sind am breitesten in ihrem ventralen, die am dritten dagegen in ihrem dorsalen Teil. Über die Rückenseite des dritten Segments geht ein kräftiger Hautkamm, der durch drei seichte Einkerbungen in vier mehr oder weniger ‚deutliche Lappen eingeteiltist. 11 Bauchplatten. Haarborstenchætopodien an 17 Segmenten. Die Haarborsten haben weit ausgezogene Spitzen. Sämtliche Hakenborstenchætopodien hinter den Haarborstensesmenten sind einreihig. Die Ha- e kenborsten sind oberhalb des Hauptzahnes mit \ ca. 6 grösseren Nebenzähnen versehen und ober- Ting, Se b halb derselben mit vier Reihen von zahlreichen nisse kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ne, en van I À ca. 50. Nephridien im dritten, sechsten, sie- a ee 650 x. benten und achten Segment. Grösste beobach- tete Länge des Körpers ca. 30 mm. Fundorte: Siid-Georgien; 54° 12! S—36° 50' W 250 m., 54° 22’ S— 36°27' W 95 m., Moränenfjord (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Andere Arten, die wahrscheinlich zu Leena gehören: Leena neo-zealanie M' Int. 1885. Bathya Neo-Zealanie; pe Sainr-Joserx 1894. Fundort: Nordinsel von Neuseeland. Leena abyssorum M' Int. 1885. Bathya abyssorum; DE Saixr-Joserx 1894. Fundort: Stiller Ocean 38° 9! N—156° 25’ W. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 199 Leena langerhansi M Int. 1885. Fundort: Nordinsel von Neuseeland. Leena wandelensis GRAVIER 1907. Leena Wandelensis; Gravier 1907.1, 2, 1911. 2. Fundort: Grahams Land. Gen. Proclea pe Saint-JosePpH 1894. Kiemen fehlen. Die vorderen Segmente sind mit Seitenlappen ver- sehen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Die langen Haarborsten sind breit gesäumt, gewöhnlich mit gehaarten oder gesägten Spitzen. Die kurzen Haarborsten der vorderen Chætopodien sind mehr oder weniger peitschenförmig, die der hinteren kammförmig. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am sechsten Segment. Das Basal- stiick der Hakenborsten ist niedrig und halbmondférmig, der zahntra- ‘sende Teil ist dagegen hoch. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die Schenkel sämtlicher Nephridien sind kräftig. Die Schenkel der hinteren Nephridien sind ebenso gross wie die der vorderen. Die Nephridien sind von einander frei. Proclea graffi (LancerHans 1884). Leena Graffi; LANGERHANS 1884. Proclea Graffi; pe SAINT-JOSEPH 1894, SourHerx 1914. Solowetia malmgreni; Ssorowiew 1899, AUGENER 1913. Augenflecke fehlen. Seitenlappen sind am zweiten, dritten und vierten Segment entwickelt. Die Lappen am zweiten und dritten Seg- ment sind länglich, ziemlich kräftig und erstrecken sich bis nach den Bauchplatten. .Die Lappen am vierten Segment dagegen sind sehr kurz und wenig hervortretend. Bauchplatten an 10 Segmenten. 16 Paar Haar- borstenchetopodien. Die Haarborsten der acht ersten und der acht letz- ten Chætopodienpaare sind einander sehr ungleich. Die langen Haar- borsten der acht ersten Chætopodienpaare sind verhältnismässig schmal -gesäumt und ihre Säume sind ganz glatt. Die kurzen Haarborsten dieser Chætopodien sind ungesäumt mit langen Spitzen. Die langen Haarborsten der acht letzten Chetopodien sind breit gesäumt. Die Säume sind dicht gestreift. Der Schaft und die Säume dieser Borsten sind möglicherweise auch mit sehr feinen Härchen besetzt. Die kurzen, kammförmigen Borsten der acht letzten Chætopodienpaare sind breit und ihre Spitzen sind kurz. Die Spitzen der Kammzähne sind etwas gebogen. Sämtliche Haken- borstenchetopodien hinter den Haarborsten sind einreihig. Die Haken- borsten haben oberhalb des Hauptzahnes 5 Reihen von Nebenzähnen mit 200 CHRISTIAN HESSLE DOO ODO APPRA ER ALAA CA : d Textfig. 53. Proclea graffi: b a a lange Haarborste der acht ersten Chætopodien. Vergr. b kurze Haarborste der acht ersten Chætopodien. Vergr. c lange Haarborste der acht letzten Chætopodien. Vergr. d kurze Haarborste der acht letzten Chætopodien. Vergr. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 201 6 Zähnen in jeder Reihe. Die Zähne nehmen an Grösse nach oben succes- sive ab. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des haarborstentragenden Teiles ca. 6 mm. Neue Fundorte: Schwedische Westküste; Hägarnskären ”/+ 1879 (A. W. Maım). Finnmarken; Vadsö ca. 10—20 m. */s—?°/s 1896 (EJ. ÖSTERGREN). Weitere Verbreitung: Madeira, Irland, Weisses Meer, Franz Josephs Land. Bemerkungen: SoutHErn (1914) hat schon hervorgehoben, dass SsoLowıEws Solowetia malmgreni sehr wahrscheinlich mit LANGERHANS’ Leena Graffii identisch ist. Er hat auch diese Art an der Küste von Irland gefunden. Die oben mitgeteilten neuen Fundorte gewähren wert- volle Beiträge zu unserer Kentniss von der Verbreitung dieses offenbar sehr seltenen Tieres. | Sowohl LANGERHANS wie SsoLowIEws Beschreibungen und Figuren über die Borsten sind unvollständig und auch inkorrekt. Die Borsten sind auch wegen der Kleinheit des Objektes sehr schwer zu beobach- ten: Ich muss auch zugeben, dass ich über ihr Aussehen nicht ganz im klaren bin. So habe ich z. B. nicht wahrnehmen können, ob die Spitzen der Borsten, wie bei der folgenden Art, gesägt oder gehaart sind oder elatt. Da die beiden Arten sicherlich einander sehr nahe stehen, und die Auszierung der Haarborstenspitzen innerhalb derselben Gattung we- nigstens bei Amphitritinæ sehr konstant zu sein pflegt, ist es wahrscheinlich, dass die Haarborstenspitzen auch bei P. graffi gesägt oder gehaart sind. Ausser den Marmschen Exemplaren, die im Gothenburger Museum aufbewahrt sind, und den Exemplaren von Vadsö habe ich auch einige sehr kleine nur einige mm. lange Individuen in den Sammlungen des Zoologischen Museums zu Upsala untersucht. Leider fehlen für die letz- teren Fundortsangaben. Proclea glabrolimbata n. sp. Tat JON Bios I NA Augenflecke fehlen. Seitenlappen sind am zweiten, dritten und vierten Segment entwickelt. Die Lappen sind länglich und wulstig aufgetrieben. Die am zweiten erstrecken sich bis nach den Bauch- platten, die am dritten und vierten sind etwas kürzer. Die am vierten Segment nehmen nur die Hälfte der Flankenseite des Segments ein. Etwa 10 Bauchplatten. Haarborstenchætopodien an 16 Segmenten. Der Unterschied zwischen den langen Haarborsten der acht ersten und denjenigen der acht letzten Chætopodienpaare ist gering. Die Säume der sämtlichen langen Haarborsten sind breit und glatt oder wenigstens sehr wenig gestreift. Die Spitzen dieser Borsten sind ge- haart. Bei den Haarborsten der acht ersten Chætopodienpaare scheinen 02 CHRISTIAN HESSLE b d Textfig. 54. Proclea glabrolimbata: a lange Haarborste der acht ersten Chætopodien. b kurze Haarborste der acht ersten Chætopodien. ce lange Haarborste der acht letzten Chætopodien. d kurze Haarborste der acht letzten Chætopodien. e Hakenborste. Vergr. 866 X. a Vergr. Vergr. Vergr. Vergr. c 600 X, 600 X, 600 X, 600 X, ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 203 diese Haare allseitig gerichtet zu sein, bei denjenigen der acht letzten scheinen sie dagegen nur nach der einen Seite gerichtet zu sein. Der gesäumte Teil der langen Haarborsten der acht letzten Chætopodienpaare ist etwas gebogen. Die peitschenförmigen Haarborsten der acht ersten Chx- topodien sind ungesäumt und ihre langen Spitzen sind gesägt oder mög- licherweise gehaart. Die kurzen kammförmigen Borsten der acht letzten Chætopodienpaare sind ziemlich gracil. Sie haben lange gesägte oder gehaarte Spitzen. Die Kammzähne dieser Borsten sind wie bei der vor- hergehenden Art etwas gebogen. Sämtliche Hakenborstenchætopodien hinter den Haarborsten sind einreihig. Die Hakenborsten haben ober- halb des Hauptzahnes ca. 5 horisontale Reihen von Nebenzähnen, deren Grösse successive nach oben abnimmt. In den unteren Reihen ist die Anzahl der Zähne etwa 5, in den obersten dagegen erheblich grösser, Segmentanzahl 60. Der Rand des Afters ist kreneliert. Länge des Körpers ca. 50 mm. | Fundort: Grahams Land; 64° 3 S—56° 37! W 360 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). | | Bemerkungen: Nur ein einziges wenig gut erhaltenes Exemplar liest mir vor. Diese Art weicht von der vorhergehenden besonders darin ab, dass der Unterschied zwischen den vorderen- und hinteren, langen Haarborsten weniger ausgeprägt ist. Gen. Laphania Men. 1865. Kiemen fehlen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am dritten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchetopodien beginnen am neunten Segment. Die Hakenborsten gleichen denjenigen Textfig. 55. Schema des Nephridialsystems der Gattung Laphania. der vorhergehenden Gattung. Die Nephridien, deren äusseren Mündungen vor dem Diaphragma liegen, sind stark reduziert. Die hinteren Nephri- dien dagegen sind sehr kräftig entwickelt. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Diese sind ebenso gross wie die hinteren Nephridien. Sämtliche Nephridien sind frei von einander. 204 . CHRISTIAN HESSLE Laphania boecki Mey. 1865. Laphania Boecki; MALMGREN 1865, 1867, v. WILLEMOES-SUHM 1873, Levinsen 1884, BIDENKAP 1894.1, SsoLowızew 1899, Diruevsen 1911, 1914, M’InrosH 1915. | Augenflecke fehlen. Das Buccalsegment ist verlängert und wenig- stens ebenso lang wie die drei folgenden Segmente zusammen. Das zweite Segment ist am Vorderrand mit einem freien Hautsaum versehen, der um den ganzen Körper läuft. 12 Bauchplatten. Haarborstencheto- podien an 17 Segmenten. Die Haarborsten sind in ihren oberen Teilen etwas erweitert und sind mässig breit gesäumt. Ihre Spitzen sind weit ausgezogen und geschlängelt. Sämtliche Hakenborstenchætopodien im Hinterkörper sind einreihig. Die Hakenborsten haben oberhalb des Haupt- zahnes eine Reihe von ca. 10 grösseren Nebenzähnen und oberhalb der- selben ca. 5 unregelmässige Reihen von zahlreichen kleineren. Nephri- dien ım fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Dazu ein ganz rudimentäres Nephridium (von welchem nur der Trichter übrig ist) zwischen dem dritten und vierten Segment. Grösste beobachtete Länge von 50 Segmenten ca. 70 mm. (MALMGREN 1865). Neuer Fundort: Ost-Grénland; Mackenzie Bucht 12-35 m. (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: SsoLowırw (1899) ist der Ansicht, dass die Haar- borsten bei L. boecki am vierten Segment beginnen. WOoLLEBEZK 1912 dagegen glaubt, dass sie schon am zweiten auftreten. Auf Microtom- schnitten habe ich mich doch überzeugen können, dass sie am dritten Segment beginnen. Gen. Lanassa Men. 1865. Kiemen fehlen. Die vorderen Segmente mit Seitenlappen versehen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Sämtliche Haarborsten sind gracil und ihre Spitzen gesägt. Die Hakenborsten- chætopodien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Haken- N N Textfig. 56. Schema des Nephridialsystems der Gattung Lanassa. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHH TEN 205 borsten ist niedrig, der zahntragende Teil dagegen hoch. Sowohl vor- dere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die vorderen Nephridien haben sehr lange Schenkel, die hinteren dagegen kurze. Sämtliche Nephridien sind frei von einander. Lanassa nordenskiöldi Men. 1865. Lanassa Nordenskiöldi; MALMGREN 1865, 1867, Levinsen 1884, M'Ixrosx 1916. Leena Nordenskiöldi; pe Sainr-Josern 1894, WOLLEBZK 1912. Ereutho Smitti; Hansen 1882. 1. Augenflecke fehlen. Das zweite, dritte und vierte Segment mit sehr wenig hervortretenden Seitenlappen. Etwa 10 Bauchplatten. Haar- borstenchætopodien an 15 Segmenten. Die Haarborsten sind sehr schwach gesiumt und verschmälern sich langsam gegen die weit ausgezogenen Spitzen, die sehr feingesägt sind. Sämtliche Hakenborstenchstopodien hinter den Haarborsten sind einreihig. Die Hakenborsten haben ober- halb des Hauptzahnes 5 grössere Nebenzähne, oberhalb derselben ein Häufchen von 4 etwas kleineren und oberhalb dieser schliesslich eine äussere Bogenreihe von zahlreichen kleineren. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge eines Exemplares mit ca. 30 Segmenten erhalten 60 mm. (MALMGREN 1865). Allgemeine Verbreitung: Nördliches Eismeer. Lanassa venusta (Mam 1874). Laphaniella venusta; Matm 1874, Levinsen 1884, MICHAELSEN 1896, WOLLEBAEK 1912. Amphitrite precox; DE SAINT-JOSEPH 1899. Augenflecke fehlen. Das zweite und dritte Segment sind mit rund- lichen wenig hervortretenden Seitenlappen versehen. Etwa 10 Bauch- platten. Haarborstenchætopodien an 11 Segmenten. Die Haarborsten sind verhältnismässig kräftig mit weit ausgezogenen dünnen und feingesägten Spitzen. Die vier ersten Paare Hakenborstenchætopodien hinter den Haarborsten sind zweireihig, die folgenden sind sämtlich einreihig. Die Hakenborsten haben oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von 5 grés- seren Nebenzähnen und oberhalb derselben drei oder vier Reihen von zahl- reichen kleinen. Grösste beobachtete Länge des haarborstentragenden Teiles ca. 10 mm. Nephridien im dritten, sechsten, siebenten und achten Segment. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Flatholmen, Skarberget (A. Wirin), Svanesund 30—40 m. (Bock und Oxpevie 1909), Stumpeskagen Juni 1915, Ellös Juli 1915 (Hessre). Alte Fundorte: Hägarnskären, Flatholmsrännan (schwedische West- küste). Bei Brest (Frankreich). 206 CHRISTIAN HESSLE Bemerkungen: Für diese kleine Form richtete Mazm (1874) die Gattung Laphaniella auf. Sie ist doch, wie ich gefunden habe, eine ty- pische Lanassa. Ich bin durchaus davon überzeugt, dass die Art, die DE SAINT-JOSEPH von Brest als Amphitrite precox beschrieben hat, mit L. venusta identisch ist. DE SAINT-Josepus Beschreibung stimmt nämlich in allen Einzelheiten mit dieser überein. Ausser bei Brest ist diese Art bisher nur an der schwedischen Westküste angetroffen worden. Andere Arten, die möglicherweise zu Lanassa gehören: Lanassa sarsi M Int. 1885. Fundort: An der Nord-Insel von Neuseeland. Lanassa benthaliana M' Int. 1885. Pherea benthaliana; DE SAINT-JosErH 1894. Fundort: Zwischen den Bermudas-Inseln und den Azoren. Es ist möglich, dass die Hakenborsten dieser Art als langschäftig anzusehen sind. Ist dies der Fall, so ist es sehr möglich, dass DE SAINT- JosEPHS Gattungsname Pherea aufrecht zu halten ist. Leena nuda; Moore 1906. . Leena nuda; Moore 1906.1, 1908. Fundort: Küste von Alaska. Gen. Phisidia pe SAINT-JosEPH 1894. Kiemen fehlen. Die vorderen Segmente sind ohne Seitenlappen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Die langen Haarborsten sind schmal gesäumt oder ungesäumt und ihre Spitzen sind in ihren unteren Teilen gehaart, aber nicht angeschwollen und in ihren oberen Teilen gesägt. Die kurzen Haarborsten sind ungesäumt und kammförmig. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am fünften Seg- ment. Das Basalstück der Hakenborsten ist etwas halbmondförmig und der zahntragende Teil hoch. Die vorderen Nephridien haben lange Schenkel, die hinteren kurze. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Die Schenkel derselben sind sehr kräftig. HESSE Textfig. 57. ; Schema des Nephridialsystems der Gattung Phisidia. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 207 Phisidia oculata (LANGERHANS 1880). Leena oculata; LANGERHANS 1880, 1884. Phisidia oculata; pe SAINT-JosSEPH 1894. Fundort: Madeira. Für LANGERHANS Art Leena oculata richtete DE Saint-JosepH (1894) die Gattung Phisidia ein. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass die von mir hier beschriebene Art (Phisidia sagamica) zu derselben Gat- tung gehört. Die beiden Arten stimmen nämlich in mehreren sehr wich- tigen Hinsichten überein. Beide haben Augenflecke, 14 Paar Haarborsten- chætopodien und wenigstens die kurzen Haarborsten sind bei beiden Arten von ungefähr derselben Form. Von den langen Haarborsten sagt doch LANGERHANS, dass sie breitgesäumt sind, dies kann doch auf irriger Beobachtung beruhen. Weiter geht aus LAngErHAnNs’ Figur deutlich her- vor, dass seine Art wie die meinige grosse Nephridien im fünften Seg- ment hat. Die beiden Arten sind doch wahrscheinlich nicht identisch, denn bei Ph. oculata erstrecken sich die zweireihigen Hakenborsten- chætopodien viel mehr nach hinten als bei Ph. sagamica. Phisidia sagamica n. sp. Einige Augenflecke jederseits entwickelt. Ca. 16 Bauchplatten. Die vier letzten derselben sind sehr schmal und leistenförmig. Haarborsten- chetopodien an 14 Segmenten. Die langen Haarborsten sind gracil und sehr schmal gesäumt. Der gesägte Teil der Spitzen ist lang und dünn. Die Spitzen der kurzen Borsten sind in ihren unteren Teilen sehr verbreitert. Die drei ersten Paare Hakenborstenchetopodien hinter den Haarborsten sind zweireihig, die folgenden sind einreihig. Die Haken- borsten haben oberhalb des Hauptzahnes eine Reihe von ca. 6 grösseren Nebenzähnen und oberhalb derselben ca. 4 Reihen von sehr zahlreichen kleineren. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 50. Nephridien im dritten, fünften, sechsten, siebenten, achten und neunten Segment. Grösste beobachtete Länge des haarborstentragenden Teiles 8 mm. Fundorte: Japan; Sagami Misaki Fujitas Kolonie 1—2 m. °°}, Yokuskastrasse 136 m. *°/6 (S. Bock 1914). Gen. Spinosphera n. g. Kiemen fehlen. Die vorderen Segmente sind ohne Seitenlappen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am vierten Segment. Die langen Haarborsten sind gesäumt. Ihre Spitzen sind in den oberen Teilen ge- sägt. An der Basis sind die Spitzen spindelförmig angeschwellt und 08 CHRISTIAN HESSLE a b Textfig. 58. Phisidia sagamica: a, lange Haarborste (oberer Teil). Vergr. 1300 X, b. kurze Haarborste. Vergr. 1300 X, ce. Hakenborste. Vergr. 1300 X. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHETEN 209 Textfig. 59. Schema des Nephridialsystems der Gattung Spinosphera. ringsum mit Dornen besetzt. Die kurzen. Haarborsten sind messerförmig, ungesäumt ! und mit gesägten Spitzen versehen. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am fiinf- ten Segment. Die vorderen Nephridien sind klein. Die hinteren Nephridien haben kräf- tige Schenkel. Die hinteren Nephridien jeder Seite legen sich dicht an einander und ver- wachsen teilweise mit einander (wie bei Am- phitrite). Spinosphera pacifica n. sp. Augenflecke fehlen. Haarborstenchæto- podien an 23 Segmenten. Die langen Haar- borsten sind in ihren oberen Teilen breit gesiumt. Der angeschwollene Teil der Spit- zen ist ungefähr so breit wie die breiteste Stelle des gesäumten Teiles. Der gesägte Teil der Spitzen ist ziemlich weit ausgezogen und an der Basis verbreitert. Die Spitzen der kurzen Borsten sind an der Basis sehr verbreitert und verschmi- lern sich plötzlich auf den Schaft zu. Die Hakenborstenchætopodien sind vom 11:ten Segment an in allen folgenden Haarborsten- segmenten zweireihig, das letzte ausgenom- men. Die Anzahl der Hakenborsten der retrograden Reihe vermindert sich doch nach hinten, so dass im 21:ten Chætopodienpaar nur ein Paar Borsten nach hinten gerichtet a b sind. Nephridien im dritten und im 6:ten a a, bis wenigstens zum 20:ten Segment. Einziges a. lange Haarborste. Vergr. 600 X, + b. kurze Haarborste. Vergr. 600 X, beobachtetes Mass des borstentragenden Tei- | Halänborsie: | Verse. 1300 X, les 10 mm. Zool. Bidrag, Uppsala, Bd. 5. 14 210 CHRISTIAN HESSLE Fundort: Japan; Sagamı Yokuskastrasse 135 m. *°/¢ (S. Bock 1914). Bemerkungen: Von dieser sehr interessanten Form habe ich nur ein einziges, wenig gut erhaltenes Exemplar gesehen. Daher konnte ich nicht mit Sicherheit konstatieren, wie weit nach hinten die Nephridien entwickelt sind. Unterfam. Thelepine. Gen. Streblosoma Sars 1871. Kiemenanzahl wechselnd gewöhnlich zwei oder drei Paar (selten fünf?). Die Haarborstenchætopodien beginnen am zweiten Segment. Die Haarborstenchætopodien sind hoch und abgeplattet und breiter im oberen als im unteren Teil. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborsten- chætopodien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Haken- borsten ist viereckig. Sowohl vordere wie hintere Nephridien entwickelt. Die Nephridien nehmen von vorn nach hinten an Grösse zu. Nephri- dien sind auch im fünften Segment entwickelt. SAR Ss Textfig. 61. Schema des Nephridialsystems der Gattungen Streblosoma und Thelepus. Streblosoma intestinalis Sars 1871. Streblosoma intestinalis; G. O. Sars 1871, Levixsex 1884, BIDENKAP 1894.1, APPELLÔF 1892, 1896, 1897, MicHAELSEN 1896, WOoLLEBAK 1912. ?Grymea brachata; EHLers 1874. Augenflecke fehlen. Jede Kieme besteht aus nur wenigen Faden (ca. 4 auf 2:ten Segment, ca. 3 auf 3:ten und 0 —3 auf 4:ten). Die Kiemen- faden sind nahezu glatt. Haarborstenchætopodien an 25—30 Segmenten. Die Haarborsten sind gracil und schmal, aber deutlich, gesäumt. Die Hakenborsten haben oberhalb des Hauptzahnes eine Querreihe von zwei oder drei Nebenzähnen und oberhalb dieser einige (ca. 5) kleinere Neben- zähne etwas unregelmässig geordnet. Grösste beobachtete Länge des Vorderkörpers 40 mm. (Dieses Mass erreichte ein Individuum mit nur zwei beibehaltenen Hinterkörpersegmenten.) Die Röhren sind gewöhn- lich aus Sandkörnern gebaut und unregelmässig gewunden. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN DIN Neuer Fundort: Kolvik, Gullmarfjord an der schwedischen West- küste (A. Wırzn). Weitere Verbreitung: Boreale Teile der skandinavischen West- küste. Streblosoma bairdi (Mey. 1865). Grymea Bairdi; MALMGREN 1865, 1867, M'Ixrosx 1869, Matm 1874, Levixsex 1884, WozreBæk 1912, Meyer 1912. Streblosoma cochleatum; G. O. Sars 1871, Mazm 1874, Levinsen 1884, 1893, BIDENKAP 1894. 1, 1907, MICHAELSEN 1896, APPELLÖF 1896, 1897, WoLLEBER 1912. Terebella cochleatum; TauBer 1879. Terebella Bairdi; TAUBER 1879. Augenflecke fehlen. Drei Paar Kiemen. Jede Kieme besteht aus ziemlich zahlreichen Faden. Die Fäden sind gewöhnlich etwas querge- runzelt. Die Anzahl der Haarborstenchstopodien wechselt (höchstens bis zu 90 jederseits?). Haar- und Hakenborsten wie bei der vorherge- henden Art. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten und sie- benten Segment. Grösste beobachtete Länge 80 mm. (WoLLEBAZK 1912). Die Röhren sind regelmässig spiralgewunden aus Thon gebaut. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Dalsvik und Smörkullen, Sneholmarna °/s 1889 (A. Wırkn). Allgemeine Verbreitung: Boreale Teile des Atlantischen Oceans. Bemerkungen: Durch Untersuchung der Originalexemplare habe ich mich überzeugen können, dass Sars’ Streblosoma cochleatum und MALMGRENS Grymea Bairdi identisch sind. WOoLLEB2K gibt an, dass Streblosoma bairdi dieselbe Anzahl von Haarborstenchætopodien hat wie S. intestinalis, also 25—30. TAUBER dagegen sagt, dass er jederseits 90 beobachtet hat. Es scheint also, als ob die Anzahl der Haarborsten- chætopodien bei dieser Art in gleichem Masse wie bei den Thelepus- Arten wechselt. Streblosoma japonica n. sp. Zahlreiche Augenflecke. Drei Paar Kiemen. Jede Kieme besteht aus ziemlich zahlreichen, glatten Faden. Die Anzahl der Haarborsten- chætopodien ist unbekannt (mehr als 19). Haar- und Hakenborsten wie bei den vorhergehenden Arten. Länge von 20 Segmenten ca. 25 mm. Fundort: Japan; Kobe Bay ca. 10 m. ?*/3 1914 (S. Bock). Bemerkungen: Da nur ein einziges Fragment ohne Röhre von dieser neuen Art vorliegt, ist die oben gegebene Beschreibung sehr mangelhaft. Charakteristisch für diese Art sind die Augenflecke. Solche fehlen ja bei den nordischen Arten. 212 . CHRISTIAN HESSLE Andere Arten, die wahrscheinlich zu Streblosoma gehören: Grymea spiralis VERRILL 1874. Grymea spiralis; VERRILL 1874.1,2, Wurreaves 1901. Fundort: Casco Bay (Nord-Amerika). Phenacia exilis GRUBE 1878. Phenacia exilis; Groupe 1878 1, MIiCHAELSEN 1891. Fundort: Philippinen, Ceylon. Streblosoma (Eugrymæa) polybranchia VERRILL 1900. | : Fundort: Bermudas-Inseln. Nach VerrıLıs Angabe hat diese Art nicht weniger als fünf Paar Kiemen; er stellt sie daher in eine eigene Subgenus Kugrymeea. Grymea cespitosa WILLEY 1905. - Fundort: Ceylon. Möglicherweise identisch mit Phenacia exilis. Grymea persica FAuUvEL 1908. Grymea persica; Fauven 1908, 1911.1. Fundort: Persische Bucht. Streblosoma verrilli TREADWELL 1911. Fundort: Dry Tortugas (Florida). Slreblosoma crassibranchia TREADWELL 1914. Fundort: Unbekannt. Streblosoma longiremis CAULLERY 1915. Fundort: Zwischen den Inseln Flores und Sumba (Sunda-Inseln). Gen. Thelepus Leuck. 1849. Zwei oder drei Paar Kiemen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am dritten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborsten- chætopodien beginnen am fünften Segment. Das Basalstück der Haken- borsten ist von ovalem Umriss. Die Rückenseite der Segmente ist oft mit rundiichen Drüsengrübchen besetzt. Sowohl vordere wie hintere Nephridien sind entwickelt. Die Nephridien nehmen von vorn nach hinten an Grösse zu. Nephridien sind auch im fünften Segment entwickelt. Thelepus cincinnatus (Fagricius 1780). Amphitrite cincinnata; Fasricius 1780. Terebella cincinnata; Savieny 1817, GrusE 1851. ? Sabella conchilega; Moxracu 1818. Terebella lutea; Rısso 1826. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCH ATEN >13 Thelepus Bergmanni; Leuckarr 1849. Terebella conchilega; DALYELL 1853. Terebella madida; Frey und Leucxarr 1847, Gruse 1851. Terebella pustulosa; GruBE 1860. Lumara flava; Stimpson 1853. Venusia punctata; Jouxsron 1865. Heterophyselia cincinnata; QUATREFAGES 1865. Phenacia pulchella; Parrirr 1865. Thelepus circinnatus; MALMGREN 1865, 1867, M’Ixrosx 1869, 1870, 1875, 1879. 1, MALM 1874, Mozsıus 1874, 1875, Kuprrer 1873, Tuten 1879, Horst 1881, Hansen 1882.1, Levinsex 1884, 1893, Greson 1886, CUNNINGHAM und RAMAGE 1888, WIRÉN 1883, BIDENKAP 1894.1, 1899, 1907, APPELLÖF- 1896, 1897, Norman 1903, NORDGAARD 1905, Dirzevsex 1911, 1914, WOoLLEBA&K 1912, Fauver 1913. Phenacia terebelloides ; QuATREFAGES 1865, GruBE 1870.2, LANGERHANS 1880. Phenacia ambigrada; CLAPAREDE 1869, Paxcert 1875. Phenacia retrograda; CLAPAREDE 1869, Pancrri 1875. Thelepodopsis flava; Sars 1871, LEVINSEN 1884, 1893, Binexxar 1894. 1, 1907. Thelepus cincinnatus; VERRILL 1874.1,2, v. MARENZELLER 1884, Carus 1885, M'Ixrosx 1885, 1915, 1916, Wegsrer 1887, MEYER 1889, Horxezz 1891, Route 1896, MiCHAEL- SEN 1896, Lo Bianco 1893, Ssozowiew 1899, DE SAINT-JOSEPH 1898, WuirrEaves 1901, Moor 1902, 1909.2, Grzærre, 1905, Enters 1908.1, Fauven 1909, 1911.2, 1914, SOUTHERN 1910, 1914, 1915, Aucexer 1906 ?, 1913, Meyer 1912. Heteroterebella madida; PANCERI 1875. Terebella circinnata; TATBER 1879. ? Thelepus crassibranchiatus; TREADWELL 1902. Thelepus antarcticus; Wınuey 1902. Zahlreiche Augenflecke. Zwei Paar Kiemen. Zahlreiche Faden an jeder Kieme. Die Anzahl der Haarborstenchætopodien wechselt. Bald sind nur ca. 30 Segmente mit Haarborsten versehen, bald finden sich Haarborsten vom dritten bei zum anteanalen Segment. Die Drüsen- grübchen der Rückenseite sind deutlich hervortretend und unregelmässig über die ganze Dorsalseite jedes Segments zerstreut. Grösste beobach- tete Segmentanzahl ca. 100. Der Rand des Afters ist kreneliert (ca. 10 Erhebungen). Die Haarborsten sind ziemlich breit gesäumt und haben mässig ausgezogene Spitzen. Die Hakenborsten sitzen an allen Chæto- podien in einer geraden Reihe. Der vordere Rand des Basalstiickes der Hakenborsten ist etwas vorgebuchtet. Oberhalb des Hauptzahnes sitzen gewöhnlich zwei grössere Nebenzähne und zwischen diesen ein kleiner Zahn. Die Zahl der Nebenzähne ist doch oft etwas vergrössert oder auch vereinzelt reduziert. Nephridien im vierten, fünften, sechsten und siebenten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 260 mm. (MALMGREN). Neue Fundorte: An der schwedischen Westkiiste; Skarberget, Flatholmer, Oxevik, Styrsö, Sneholmarna (A. Wrrén), Strömmarna Juni 1914, Väderöarna ca. 60 m. Juli 1915 (Hesse). Finnmarken; Gjæsvær Porsangerfjord (KozrHorr 1889). Spitzbergen; Isfjord, Coal Bay 50 m. 18/,—?°, (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). Süd-Georgien; 54° 17! S— 214 | CHRISTIAN HESSLE 36 28' W 75 m., 54°24’ S—36°22' W 195 m., 54° INSEE ae Om. 54. 22! 1S — 367 28 W212 im, Grahams Land; 64°.20' S=56 38: W 150 m., 64266 5-972 Ww 125 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Japan; Sagamı Okinose ca. 600 m. 3/7, Kiushiu Okinoshima ca. 300 m. 1% (S. Bock 1914). Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, wärmere und kältere Teile des Atlantischen Oceans. Japan. Nördliches und Südliches Eismeer. Bemerkungen: Trotz sorgfältiger Bemühungen habe ich keinen einzigen konstanten Unterschied zwischen den arktischen und antark- tischen Exemplaren gefunden, wie auch nicht zwischen den europäischen und den japanischen. Die arktischen Exemplare haben gewöhnlich Haar- borsten an sämtlichen Segmenten bis zum anteanalen, die von der skan- dinavischen Westküste und von Japan dagegen nur am 30—40. Bei den antarktischen sind nur die aller letzten Segmente ohne Haarborsten. Nach AUGENER (1906) kommt Th. cincinnatus bei West-Indien vor. Ist diese Angabe richtig, so ist es, wie erwähnt, wahrscheinlich, dass diese Art an sämtlichen Küsten der Atlantischen Oceans verbreitet ist. Thelepus plagiostoma (ScHmarpa 1861). Terebella plagiostoma; SCHMARDA 1861. Terebella heterobranchia; SCHMARDA 1861. Phenacia setosa; QUATREFAGES 1865, GRUBE 1870. 2. Thelepus bilineatus; Batrp 1865. Thelepus antarcticus; KINBERG 1866. Terebella thoracica; Gruss 1870. 1. Neottis spectabilis; VERRILL 1876, Gruse 1889. Neottis antarctica; M'Ixrosx 1876, 1885, Grue 1889. Thelepus m'intoshi; GBvuBE 1878. 2. Thelepus japonicus; v. MARENZELLER 1885. Thelepus setosus; DE SAINT-JOSEPH 1894, ALLEN‘1904, Sourxerx 1910, 1914, 1915, Fauve 1916. Thelepus spectabilis; Enters 1897.1, 1900, 1901. 1,2, 1908. 1, 1915, Prarr 1901, GRAVIER 1907.12 ; Thelepus triserialis; Enters 1900, 1901. 1. Veottis rugosa; Enters 1897. 2. Thelepus rugosus; Enuers 1901.1, 2, 1904, 1905. Thelepus thoracicus; Gravirr 1906, ÅUGENER 1914. Thelepus plagiostoma; Aucexer 1914. Zahlreiche Augenflecke. Drei Paar Kiemen. Jede Kieme besteht aus zahlreichen Fäden. Die Anzahl der Haarborstenchætopodien wechselt — wie bei der vorhergehenden Art. Die Drüsengrübchen der Rückenseite sind klein und sind zu einem Band am hinteren Rand jedes Segments geordnet. Die Segmentanzahl ist gross, 160 oder mehr. Der Rand des Afters ist durch ca. 20 kleine Erhebungen kreneliert. Die Haarborsten sind in ihren mittleren Teilen erheblich - verbreitert und haben lange Spitzen. Sie sind ziemlich breit gesäumt. Die Hakenborsten sitzen an ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 215 allen Chætopodien in einer geraden Reihe. Der vordere Rand des Basalstückes ist nicht oder nur wenig vorgebuchtet. Die Zähnelung der Hakenborsten ist dieselbe wie bei der vorhergehenden Art. Nephridien im vierten, fiinften, sechsten und siebenten Segment. Länge mehr als 180 mm. (Dieses Mass wurde von einem Falklandsexemplar mit nur 70 beibehaltenen Segmenten erreicht. Enzers gibt für Th. rugosus von San- sibar eine Länge von 200 mm. an.) Neue Fundorte: Falklandsinseln; 51° 40! S—57° 41! W 40 m., 51°33’ S—58° 0' W 16 m., 51°33’ S—58° 9" W wenige m., 51° 83! S— Bea ln 51°-40' 062267 44 Woe m. 519 42" S—57 50 W 10m. 52° 8’ S—60°. 33’ W 18—30 m., 55°10 S—66° 15 W 100 m. Süd- Georgien; Kochtopfbucht (Schwed. Siidpolar-Exp. 1901—1903). Japan; Sagami, Misaki Ebbestrand oder wenige m. °/4—?*/s, Aburazubo 2—3 m. 49/4, Okinose ca. 600 m. °°/6, Yokuskastrasse ca. 135 m. *°/s, Sunosaki 30—60 m. 77/6, 18/6, Kiushiu Goto-Inseln !/4. Bonin-Inseln; Ebbestrand 19/3 (S. Bock 1914). Allgemeine Verbreitung: Atlantischer, Stiller und Indischer Ocean, Südliches Eismeer. Bemerkungen: Wie aus dem Synonymenverzeichnis hervorgeht, ist diese Art unter sehr vielen Namen beschrieben worden und weitere können sicherlich noch hinzugefügt werden. AUGENER (1914) ist der Ansicht, dass die Formen, die unter den hier aufgezählten Namen beschrieben worden : sind, sich auf zwei Arten verteilen lassen. Die eine derselben nennt er Th. plagiostoma, die andere Th. thoracicus. Sie sollen dadurch von einander abweichen, dass Th. plagiostoma Haarborsten auch an den hintersten Seg- menten hat, während bei Th. thoracicus die Haarborsten schon am mitt- leren Teil des Körpes aufhören. Ich bin doch vollkommen überzeugt, dass man hier, ebenso wenig wie bei Th. cincinnatus, diesen Charakter bei der Artbegrenzung verwenden kann. Ich habe nämlich viele Über- gangsformen zwischen diesen vermeintlichen Arten gesehen. Speziell schwankt die Anzahl der Haarborstenchetopodien bei den Exemplaren, die von Japan stammen, sehr. Für seine Art Thelepus antarcticus gibt KinBErG (1866) nur zwei Paar Kiemen an. Das Originalexemplar hat doch drei Paar Kiemen und stimmt auch in allen übrigen Charakteren mit Th. plagiostoma überein. 216 CHRISTIAN HESSLE Thelepus comatus (Grouse 1859). Taf. ILI, Fig 5, 6, 7. Terebella comata; GruBe 1859. Helerophenacia comata; QUATREFAGES 1865. ? Thelepus natans; Kixsere 1866. Augenflecke fehlen? Drei Paar Kiemen. Jede Kieme besteht aus zahlreichen Faden. Die Drüsengrübchen der Riickenseite fehlen oder | sind wenigstens sehr klein. Haarborstenchætopo- dien bis zum hinteren Körperende? Die beiden ersten Paare Hakenborstenchætopodien sind bedeu- tend kleiner als die übrigen, und wenig hervor- tretend. Der Körper besteht aus ca. 140 Segmen- ten. Der Rand des Afters ist grobkreneliert. Die Haarborsten sind kurz aber breit und kräftig. Sie 5 sind breit gesäumt und haben ziemlich kurze Spit- | zen. Die Hakenborsten sitzen in den fünf ersten Chætopodien geradlinig geordnet, in den darauf folgenden Chætopodien bilden sie einen unvoll- ständigen und in allen übrigen einen nahezu voll- ständigen Kreis. Der vordere Rand des Basalstückes der Hakenborsten ist vorgebuchtet und.die Ein- kerbung unterhalb des knopfförmigen Vorsprunges ist deutlich markiert. Zähnelung wie bei den vor- hergehenden Arten. Am häufigsten kommen doch nur zwei Nebenzähne vor. Länge ca. 90 mm. Neuer Fundort: An der Küste von Chile Ê Da? (Dusen): | Textfig. 62. : Thelepus comatus: Alte Fundorte: Valparaiso, La Plata? i oes Bemerkungen: Aller Wahrscheinlichkeit b kurze Haarborste. nach gehört der von DusÉn heimgebrachte Wurm zu 3 ku GRUBES Terebella comata. Nach GruBEs Beschreibung Vergr. 400 x, hat seine Art dieselbe Anordnung der Hakenborsten, d abdominale Hakenborste. ie 1 geg | ; is h seh Vere don. die ich oben angegeben. habe. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass Kinperes Thelepus natans mit dieser Art identisch ist, denn die Hakenborsten und ihre Anordnung sind bei ihr dieselben wie bei Th. comatus. Wie gewöhnlich ist doch Kın- BERGS Originalexemplar allzu schlecht erhalten um eine sichere Identi- fizierung zu gestatten. Das einzige Dusénsche Exemplar war in seiner Röhre konserviert worden und eignet sich daher nicht für Microtomschnitte, demnach konnte ich die Nephridien nicht untersuchen. Augenflecke konnte ich nicht wahrnehmen, auch nicht bei Aufhellung mit Cedernholzöl. Die letzten ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 217 15 Segmente waren wahrscheinlich neuregeneriert und waren daher noch nicht mit Chætopodien versehen. | Andere Arten, die wahrscheinlich zu Thelepus gehören: Thelepus triserialis (GRuBE 1855). Terebella triserialis; GruBE 1855, 1861, 1864, 1872. 1, Quarreraces 1869. Neottis triserialis; MALMGREN 1865. Phenacia triserialis; PANCERI 1875. Thelepus triserialis; v. MARENZELLER 1884, Grarre 1905, Fauve 1909, ? M'Ixrosx 1915. Fundorte: Mittelmeer, ?Britische Inseln. Terebella macrocephala Scumarpa 1861. Fundort: Südküste von Jamaica. Heterophenacia gigantea QUATREFAGES 1865. Heterophenacia gigantea; Quarreraces 1865, GRUBE 1870. 2. Fundort: Unbekannt. Neottis gracilis KINBERG 1866. Fundort: Singapore. Heterophenacia nucleolata CLAPAREDE 1869. Fundort: Mittelmeer. Diese Art stellt v. MARENZELLER (1884) als Synonym zu Thelepus cincinnatus auf. Nach CLAPAREDE scheint sie doch dieselbe Stellung der Hakenborsten zu haben, wie Th. comatus. Phenacia robusta GRUBE 1878. 1. Phenacia robusta; GrüBE 1878.1, ? TREADWELL 1902. Fundort: Philippinen, ?Porto Rico. Phenacia parca GRUBE 1878. 1. Fundort: Philippinen. Phenacia leptoplocamus GruBE 1878. 1. Fundort: Philippinen. Phenacia paucibranchis GruBE 1878. 1. Fundort: Philippinen. Nach GruBE hat diese Art nur ein Paar Kiemen. Doch scheint es mir wahrscheinlich, dass bei dem kleinen, schlecht erhaltenen Exemplar, das GrUBE untersucht hat, die übrigen Kiemen noch nicht entwickelt oder abgefallen waren. 218 CHRISTIAN HESSLE Thelepus strepsibranchis GRUBE 1872. 1. Fundort: Desterro (Brasilien). Thelepus Paulina GruBE 1872. 1. Fundort: St. Paul. Thelepus cincinnalus var. canadensis M’Int. 1885. Fundort: Nova Scotia. Sehr wahrscheinlich nur ein Synonym zu Th. cincinnatus. ae helepus marenzelleri M’Int. 1885. Fundort: Südliche Küste von Japan. Thelepus crispus JOHNSON 1901. Thelepus crispus; JonxsoN 1901, Moore 1909.1, TREADWELL 1914. Fundort: Kalifornien. Küste von Alaska. Diese Art steht wahrscheinlich Th. comatus sehr nahe. Thelepus hamatus Moore 1906. Thelepus hamatus; Moore 1906.1, 1908, TREADWELL 1914. Fundort: Küste von Alaska. Mehrere dieser Arten sind wahrscheinlich nur Synonyme zu Th. plagiostoma und Th. cincinnatus. Gen. Euthelepus M'Ixt. 1885. Gleicht der vorhergehenden Gattung. Die einzelnen Kiemen beste- hen doch gewöhnlich nur aus einem einfachen Faden. Innere Anatomie unbekannt. Euthelepus setubalensis M'Int. 1885. Fundort: Setubal (Portugal). Euthelepus chilensis M’Int. 1885. Fundort: Bei Valparaiso. Euthelepus (Protothelepus) tenuis VERRILL 1900. Fundort: Bermudas-Inseln. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 29 Gen. Parathelepus Caunurry 1915. Zwei Paar Kiemen. Die Haarborstenchætopodien beginnen am dritten Segment. Die Haarborsten sind glatt. Die Hakenborstenchæto- podien beginnen am elften Segment. Das Basalstiick der Hakenborsten ist viereckig. Innere Anatomie unbekannt. Parathelepus collaris (SOUTHERN 1914). Thelepides collaris; SoUTHERN 1914. Fundort: Küste von Irland. Unterfam. Polycirrinæ. Gen. Polycirrus GruBE 1851. Die Haarborstenchætopodien beginnen am zweiten oder dritten Seg- ment. Die Haarborsten sind gut entwickelt. Ventrale Chætopodien INSER Textfig. 63. Schema des Nephridialsystems der Gattungen Polycirrus, Ama, Lysilla und Hauchiella. kommen immer im Hinterkörper und vereinzelt im Vorderkörper vor. Die ventralen Borsten sind kurzschäftig, ihre Basalstücke sind keilför- mig. Sowohl vordere wie hintere Nephridien entwickelt. Die vorderen Nephridien sind etwas kräftiger als die hinteren. Bemerkungen: Cauzzery (1916) hat jüngst die hierhergehörenden Arten in drei Untergattungen: Polycirrus s. s., Ereutho und Leucariste, eingeteilt. Von diesen hat Polycirrus s. s. Hakenborsten vor dem 13:ten Haarborstensegment; bei Leucariste beginnen die Hakenborsten am 13:ten Haarborstensegment, und bei Æreutho sind sämtliche Haarborstensegmente ohne Hakenborste. Nach meiner Ansicht ist diese Einteilung ganz irrig, denn nach derselben kann eine und dieselbe Art zu zwei verschiedenen Untergat- tungen geführt werden. So kann man z. B. Exemplare von P. norvegicus finden, bei welchen die Hakenborsten schon am achten Segment beginnen wie auch solche, bei welchen die Hakenborsten erst am 13:ten Segment 220 CHRISTIAN HESSLE auftreten. Die ersteren Exemplare sind also nach CAULLERY zu Polycirrus s. s. zu rechnen, die letzteren dagegen zu Leucariste. Bei P. kerguelensis beginnen die Hakenborsten gewöhnlich hinter den Haarborstensegmenten. Diese Art gehört also demnach zu CAULLERYS Untergattung Ereutho. Bei kleinen Exemplaren von P. kerguelensis kann man doch auch Haken- borsten an den letzten Haarborstensegmenten finden. Diese Exemplare sind also zu ÜAULLERYS Untergattungen Polycirrus oder Leucariste zu führen. Eine natürliche Gruppierung der zahlreichen Arten dieser Gattung ist zwar sehr wünchenswert. Eine solche Gruppierung kann doch nicht durchgeführt werden, bevor sämtliche Arten gut beschrieben sind. ( / >” Polycirrus medusa Grue 1855. Polycirrus medusa; GrusE (1851), 1855, Carus 1885, Ssorowırw 1899, Aucexer 1913. Apneumea medusa; QUATREFAGES 1865. Ereutho Smitti; MALMGREN 1865, 1867, M'Ixrosx 1869, 1875, 1915, 1916, Envers 1871, THÉEL 1879, Tauser 1879, Horst 1881, WEBSTER 1887, CUNNINGHAM und RAMAGE 1888, Meyer 1889, WOoLLEBAK 1912. Polycirrus Smitti; Sourier 1907, SOUTHERN 1914, 1915. Leucariste Smitti; Levıssen 1884, 1893, MICHAELSEN 1896, BIDENKAP 1894.1, APPELLÔF 1897, DITLEVSEN 1914. | Augenflecke fehlen. Die Bauchplatten des ersten, zweiten und dritten Segments sind mit einander verschmolzen und bilden ein grosses, mehr oder weniger dreieckiges Polster, das breiter als lang ist. Die Bauch- platten der folgenden Segmente sind wenig entwickelt und undeutlich. Die Seitenpolster sind gut entwickelt und viereckig. Sie finden sich an allen Haarborstensegmenten. Haarbotstenchætopodien an 10—13 (gewöhnlich 13) Segmenten. Das erste Paar tritt am dritten Segment auf. Die Haar- borstenhöcker sind hoch und dorsal an der Austrittstelle der Borsten mit einem keulenförmigen Cirrus versehen. Die Haarborsten sind sehr schmal gesäumt. Ihre Spitzen sind grob und ziemlich kurz und ringsum mit kurzen Haaren dicht besetzt. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am 16:ten Segment. Die Haarborstensegmente sind also ohne Haken- borsten. Die Hakenborsten haben in der Regel 3 gréssere Nebenzähne oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb derselben einige kleinere. Keine der Nephridialpapillen ist cirrenförmig. Grösste beobachtete Segment- anzahl 76 (Ssorowırw 1899). Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Grösste beobachtete Länge des Körpers 71 mm. (Ssonowrew 1899). Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Skatholmen, Stockeviks hufvud (A. Wırkn), Kosterfjord 9—12 m. (Bock u. ÖLDEVIG 1909), Flatholmen ca. 20 m. Juli 1914, Juni 1915, Gäsö ränna ca. 20 m. Juni 1915 (Hksste). ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 22) | Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale und arktische Teile des Atlantischen Oceans, Oresund, Nördliches Eismeer. Polycirrus norvegicus WoLLEBAK 1912. 2 Polycirrus elisabethe ; MT'xTosx 1915. Augenflecke fehlen. Die Bauchplatten der drei ersten Segmente sind zu einer polsterförmigen, ovalen Platte verschmolzen. Die Platte ist in der Längsrichtung des Körpers gestreckt. Die übrigen Bauchplatten sind undeutlich. Die Seitenpolster der ersten sieben oder acht Haarborsten- segmente sind länglich und viereckig, die der folgenden Haarborsten- segmente kurz und rundlich. Die Haarborsten beginnen am dritten Seg- ment. 14-20 Paar Haarborstenchætopodien. Die Haarborstenhöcker sind hoch und mit einem mehr oder weniger keulenförmigen Cirrus verse- hen. Die Haarborsten sind ungesäumt mit kräftigen, nicht weit ausgezo- genen Spitzen versehen. Die Spitzen sind grob gehaart. Die sieben bis zwölf ersten Haarborstensegmente sind ohne Hakenborstenchetopodien. Im Vorderkörper haben die Hakenborsten gewöhnlich zwei oder drei grös- sere Zähnchen oberhalb des Hauptzahnes und oberhalb derselben wiede- rum drei kleinere. Die Hakenborsten im Hinterkörper haben nur einen Nebenzahn oberhalb des Hauptzahnes. Nephridialpapillen im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Die Nephri- dialpapillen sind nicht cirrenförmig. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 60. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 36 mm. Neue Fundorte: An der schwedischen Westküste; Flatholmen, Gäsö ränna, Rattholmen (A. Wırzn), Fittebojen ca. 55 m. ° 1876 (A. W. Mazu) (Gothenburger Museum), Styrsö Hafen 21 m. (Bock und OL- DEVIG 1909), Gäsö ränna 20 m. Juli (Hesse 1915). Weitere Verbreitung: Kristiania fjord, Britische Inseln? Bemerkungen: Wie aus dem oben gesagten hervorgeht, wechselt auch bei dieser wie bei vielen anderen Polyeirrus-Arten die Borsten- bewaffnung. Die oben mitgeteilten Zahlen für die Haar- und Haken- borstenchætopodien haben sich bei Untersuchung von ca. 15 Exemplaren, die mir vorlagen, ergeben. Es ist ja sehr möglich, dass die Variabilität sich grösser erweisen würde, falls ein grösseres Material zu Verfügung stände. Polycirrus kerguelensis (M’Ixr. 1885). Ereutho kerguelensis; M'Ixrosx 1885, Grue 1889, Exrers 1915. Polyeirrus kerquelensis; ?M'Ixrosx 1885, Gravier 1911. 2. Ereutho antarctica; Wirrex 1902. Augenflecke fehlen. Die ganze Bauchseite des ersten und zweiten Segments bildet eine breite halbmondförmige, polsterartige Platte, die durch eine Furche in einen grösseren vorderen und einen kleineren hin- 992 CHRISTIAN HESSLE teren Teil eingeteilt ist. Die Bauchplatten sind klein und undeutlich. Die Seitenpolster beginnen am dritten Segment. Sie sind gut entwickelt an den fünf folgenden Segmenten. Sie sind hier länglich, viereckig oder oval. Hinter diesen sechs ersten Paaren Seitenpolster sind oft noch zwei oder drei kleinere entwickelt. Die Haarborsten beginnen am zweiten oder dritten Segment. Die Haarborstenhöcker sind hoch und mit einem keulenférmigen Cirrus versehen. Die Anzahl der Haarborstenchætopodien wechselt zwischen 11 und 15. Die Haarborsten sind ungesäumt. Ihre Spitzen sind nicht weit ausgezogen. Die Spitzen sind an der Basis etwas erweitert und sind ganz mit langen Haaren ringsum besetzt. Die Haken- borstenchætopodien können wenigstens bei jungen Individuen an den letzten (gewöhnlich am drittletzten) Haarborstensegmenten beginnen. Gewöhnlich treten sie erst hinter den Haarborstensesmenten auf. Die Zähnelung der Hakenborsten ist wechselnd. Gewöhnlich haben sie ober- halb des Hauptzahnes einen grösseren Nebenzahn und oberhalb dieses letzteren ein — mehrere kleinere. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 60. Nephridien im dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten und achten Segment. Die drei ersten Nephridienpaare münden durch kleine, papillenförmige Erhebungen, die drei hinteren dagegen münden durch lange einziehungsfähige Cirren. Grösste beobachtete Länge ca. 30 mm. Neue Fundorte: Süd-Georgien; 54° 12’ S—36°50' W 250 m., 54° 17’ S—36° 28" W 75 m., 54° 22’ S—36° 27 W 95 m. 54 Bar 36 26 W 64—74 m., 54° 22) S36" 28’ W. 22 m:, JA IS See 310 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901— 1903). Weitere Verbreitung: Kerguelen, Victoria-Land, Kaiser Wil- helm-II-Land. é Bemerkungen: Was die Anzahl der Haarborstenchætopodien an- belangt, so gibt M’Intosn sie als 13 Paare an, Enters hat sowohl 11 wie 12 Paar gesehen und GRAVIER sowohl 11 wie auch 12 und 15 und WiLLEY nur 11. Die mir vorliegenden Exemplare hatten alle 11 Paare. Bei M’Intosus Exemplare fanden sich die cirrenförmigen Nephridialpapillen am fünften, sechsten und siebenten Haarborstensegment. Es ist daher wahrscheinlich, dass bei diesen Individuen die Haarborsten am zweiten Segment beginnen. Nach demselben Berechnungsgrund beginnen die Haar- borsten bei Eusers’ und Gravisrs Exemplaren am dritten Segment. Bei den Exemplaren in den Sammlungen der schwedischen Südpolarexpedition beginnen die Haarborsten bei einigen Individuen am zweiten, bei anderen am dritten Segment. Da alle 11 Paar Faarborstenchætopodien haben, folgt daraus, dass bei den ersten die Haarborsten am 12:ten und beı den letzten am 13:ten Segment aufhören. Von den oben erwähnten Verfassern hat nur Enters Hakenborsten im Vorderkérper gesehen. Bei seinen Exemplaren waren nämlich die drei letzten Haarborstensegmente auch mit Hakenborstenchætopodien ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN ND bo Su) versehen. Von den mir vorliegenden Individuen hatte ein einziges, nur 3 mm. langen Individuum einige Hakenborsten an den drei letzten Haar- borstensegmenten. M'Intosus Polycirrus kerguelensis hatte auch Haken- borsten im Vorderkörper. Im übrigen scheint diese Art gut mit seiner Ereutho kerguelensis übereinzustimmen. Da die Exemplare von Polycirrus kerguelensis sehr klein (nur 5 mm.) waren, ist es demnach sehr möglich, dass die letzten nur Junge der Ereutho kerguelensis M’Inv. waren. Polycirrus nervosus vy. MARENZELLER 1885. Augenflecke fehlen. Die Bauchplatten des ersten, zweiten und dritten Segments sind mit einander zu einer einzigen polsterförmigen Platte verschmolzen, die einen eiförmigen Umriss hat. Sie hat das stumpfe Ende nach hinten gekehrt. Die folgenden Bauchplatten sind undeutlich. Die Seitenpolster beginnen am dritten Segment. Sie sind an den 11 ersten Haarborstensegmenten viereckig und gut entwickelt. An den folgenden vier oder fünf Haarborstensegmenten finden sich auch kleine, rundliche, aber undeutliche Seitenpolster. Haarborstenchætopo- dien an 14—40 Segmenten, am dritten Segment beginnend. Die Haar- borstenchætopodien sind ziemlich niedrig und sind mit einem Cirrus ver- sehen. Die Haarborsten sind ungesiumt und mit langen sehr feingehaarten Spitzen versehen. Die Hakenborstenchætopodien beginnen am 13:ten Haarborstensegment. Die Hakenborsten haben gewöhnlich oberhalb des Hauptzahnes einen grösseren Nebenzahn und oberhalb dieses letzteren zwei — mehrere kleinere. Grösste beobachtete Segmentanzahl 100 (v. MARENZELLER). Nephridialpapillen wenigstens an den neun ersten Haar-. borstensegmenten. Die Nephridialpapillen sind nicht cirrenférmig. Das grösste beobachtete Exemplar, war, mit nur ca. 60 Segmenten erhalten, 33 mm. lang. Neue Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand — 150 m. °/ —!1/,, Sagami Okinose 150—600 m. °®/s—'/r, Sagami Misaki Fujitas Kolonie 1 m. °/s, Sagamı Yokuskastrasse 135 m. !°/6, Kiushiu Goto- Inseln '?/s (S. Bock 1914). Weitere Verbreitung: Japan; Eno-sima. Bemerkungen: Die Anzahl der Haarborstenchætopodien scheint bei dieser Art sehr viel zu wechseln. Von den mir vorliegenden Exempla- ren hatte eines 40, eines 26, eines 24, zvei 21 und eines 14 Paar Haar- borstenchætopodien. Polycirrus albicans (Mey. 1865). Leucariste albicans; MALMGREN 1865, 1867, THéez 1879, Hansen 1882.1, Levinsen 1884, vy. MARENZELLER 1892, Horst 1891, Norman 1903, Enters 1908.1, Dirtevsen 1914. Polycirrus arcticus; Sars 1865. Leucariste arcticus; W oLLEBAEK 1912. Polyeirrus albicans; Meyer 1889, Fauvez 1909, 1911.2, 1914. 224 CHRISTIAN HESSLE Augenflecke fehlen. Die Bauchseite des ersten und zweiten Seg- ments bildet eine kurze und breite, polsterférmige Platte. Sowohl die Seitenpolster wie die Bauchplatten sind undeutlich. Die Haarborsten- chætopodien beginnen am zweiten Segment und finden sich an 15—22 Segmenten. Die Haarborstenhöcker sind sehr klein und wenig hervor- tretend. Sie sind ohne (irren. Die Haarborsten sind schmal gesäumt und haben kurze, glatte Spitzen. Die Haarborsten ragen nur wenig aus den Haarborstenhöckern hervor. Die Hakenborstenchetopodien beginnen am 13:ten oder 14:ten Haarborstensegment. Die Hakenborstenchætopo- dien sind auch im Hinterkörper sehr wenig hervortretend. Die Haken- borsten sind sehr klein. Sie haben oberhalb des Hauptzahnes einige Nebenzähne, in zwei Reihen geordnet. Grösste beobachtete Segment- anzahl ca. 55. Nephridien im dritten bis zum elften Segment. Die Nepridialpapillen sind undeutlich. Grösste beobachtete Länge des Körpers 60 mm. (MALMGREN). Neuer Fundort: Ost-Grönland; 19°20’ W—73°55' N 150 m., Macken- ziebucht 100 m. (Schwed. zool. Polar-Exp. 1900). Allgemeine Verbreitung: Arktische Teile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. | Polycirrus plumosus WoLLEBAK 1912. Augenflecke fehlen. Die Bauchseite des ersten und zweiten Seg- ments bildet eine breite, kurze Platte. Die Bauchplatten der folgenden Segmente sind rundlich und ziemlich deutlich. Die Seitenpolster der neun ersten Haarborstensegmente sind jederseits mit einander ver- schmolzen und mit Drüsenpapillen dicht besetzt. Die Seitenpolster der folgenden vier oder fünf Segmente sind breit und mehr oder weniger viereckig. An diesen treten die Drüsenpapillen nicht so deutlich hervor. Die Haarborstenchætopodien beginnen am zweiten Segment. Sie treten an ca. 17 Segmenten auf. Die Haarborstenhöcker sind hoch und ihr dorsaler Rand ist in einen Cirrus ausgezogen. Die Haarborsten sind von zwei Typen. Die der hinteren Reihe sind schmal gesäumt und haben kurze, glatte Spitzen, die der vorderen Reihe sind ährenförmig. In den vorderen Chætopodien sind die glatten Borsten am längsten, in den hin- teren sind die ährenförmigen am längsten. Die Hakenborstenchætopo- dien beginnen erst hinter den Haarborstensegmenten. Die Hakenborsten haben oberhalb des Hauptzahnes einen grossen Nebenzahn und oberhalb dieses letzteren einen etwas kleineren, hinter diesem sitzen denn einige noch kleinere. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 100. Nephridial- papillen im dritten — neunten? Segment. Die Nephridialpapillen sind klein und undeutlich. Grösste beobachtete Länge von 20 Segmenten ca. 15 mm. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 295 Neue Fundorte: Schwedische Westküste; Flatholmen, Siidlich von Tofva bei Grötö, Stangholmen—Langegap (A. WIRÉN), Hägarnskären ca. 65 m. °/s 1875 (A. W. Mazu). Weitere Verbreitung: Hjeltefjord bei Bergen. Bemekungen: Von dieser Art habe ich nur vier Exemplare ge- sehen. Von diesen hatten drei 18 Haarborstenchætopodien und nur eines 17. Da ich diese Form nicht in Schnitte zerlegt habe, bin ich nicht darüber im klaren, wie viele Nephridien sie hat. Polyeirrus medius n. sp. Augenflecke fehlen.. Die Bauchplatten des ersten und zweiten Segments bilden zu- sammen eine nach hinten gerichtete zungen- förmige Ausbuchtung. Die folgenden Bauch- platten sind undeutlich. Die Seitenpolster sınd sehr wenig entwickelt und treten nur bei gewissen Kontraktionszustände als mehr oder weniger rundliche Verdickungen hervor. Die Haarborstenchætopodien beginnen am drit- ten Segment und treten in 12— 21 Segmenten auf. Die Haarborstenhöcker sind hoch und ihr hinterer Rand ist ausgezogen und um- gibt die freien unteren Teile der Haarborsten. Die Haarborsten sind sämtlich ährenförmig. Die Hakenborsten beginnen am 14:ten oder 15:ten Segment. Die Hakenborsten haben, ausgenommen in der allerersten Chætopo- dien, ausserordentlich kräftige hintere Stütz- fäden. Die Hakenborste sind oberbalb des stumpfen Hauptzahnes mit nur einem ein- zigen Nebenzahn versehen. Grösste beob- achtete Segmentanzahl ca. 90. Nephridien Mezifie. 64. sind in sämtlichen Haarborstensegmenten Polycirrus medius: entwickelt und ihre Anzahl schwankt also de 0 mit der Anzahl der Haarborstenchetopodien. Die Nephridialpapillen sind bei reifen Exemplaren sehr gross und bul- benförmig. Grösste beobachtete Länge des Körpers ca. 50 mm. Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand — einigem. 7?/4—" 7 (S. Bock 1914). Bemerkungen: Von dieser neuen Art liegen mehrere Exemplare vor. Sie zerfallen in zwei Gruppen. Die grösste dieser Gruppen ent- hält Tiere, bei welchen die Anzahl der dorsalen Chætopodien zwischen 17 und 21 schwankt. Die andere enthält Tiere, die alle 12 Paare Haar- Zool. bidrag, Uppsala. Bu. 5. 15 226 CHRISTIAN HESSLE borstenchætopodien haben. Es wäre ja demnach möglich, dass diese beiden Gruppen zwei verschiedene Arten repräsentieren. Ich bin doch der Ansicht, dass wir hier nur zwei Altersstadien vor uns haben. Die Individuen mit der grösseren Chætopodienanzahl sind nämlich durch- schnittlich kleiner und die Geschlechtsprodukte fehlen oder scheinen we- nigstens wenig entwickelt zu sein bei ihnen. Ihre Nephridialpapillen sind auch wenig hervortretend. Die meisten Individuen mit 12 Paaren Haarborstenchetopodien sind dagegen prall mit Eiern gefüllt und ihre Nephridialpapillen sind sehr angeschwellt. Dass keine Zwischenformen zwi- schen den beiden Gruppen vorliegen, spricht dafür dass die Rudimenta- tion der hinteren Haarborstenchætopodien und Nephridien ziemlich schnell vor sich geht und wahrscheinlich dann im Anschluss an die Geschlechtreife. In Bezug auf Körperform und Haarborsten gleicht diese Art sehr Lysilla pacifica n. sp., die auch bei Japan gefunden wurde. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Polycirrus gehören: Polyeirrus eximius (Leıpy 1855). Torquea eximia; Luipy 185. Apneumea eximia; QUATREFAGES 1865. Polycirrus eximius; VERRILL 1873.1, Wesster 1879, 1884, ANDREWS 1892. Fundort: Küste von New England. Polyeirrus aurantiacus GRUBE 1860. Polycirrus aurantiacus; Grue 1860, 1861, 1864, 1872.2, MALMGREN 1865, M' IntosH 1869, 1915, LANGERHANS 1880, 1884, Lo Bianco 1893, DE SAINT-JosEPH 1894, Carus 1855, vy. MARENZELLER 1893, ALLEN 1904, Souzrer 1907, Fauvez 1909, 1914. Apneumea aurantiaca; QUATREFAGES 1869. Verbreitung: Mittelmeer, Madeira, atlantische Küste von Frank- reich, Britische Inseln. Polycirrus purpureus SCHMARDA 1861. Polyeirrus purpureus; SCHMARDA 1861. Apneumea purpurea; (QUATREFAGES 1869. Fundort: Jamaica. Polycirrus chilensis SCHMARDA 1861. Polycirrus chilensis; SCHMARDA 1861, Enters 1901. 1. Apneumea chilensis ; QuarrerAGes 1865. ? Dejoces chilensis; Kixpere 1866. Fundort: Küste von Chile. Polycirrus pallidus (CLAPAREDE 1864). Aphlebina pallida; Crararène 1864. Polyctrrus pallidus; LANGERHANS 1884, Carus 1885. Fundorte: Mittelmeer, Madeira. bo bo I ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN Polycirrus hematodes (CLAPAREDE 1864). Aphlebina hematodes; Cuararbpe 1864. ? Apneumea leoncina; QUATREFAGES 1865. Polycirrus hematodes; LANGERHANS 1884, Carus 1885, Lo Branco 1893, DE SAINT-JOSEPH 1894, SourHEerN 1914, 1915, Fauve. 1909. ; Verbreitung: Mittelmeer, Madeira, atlantische Küste von Frank- reich, Britische Inseln. Polycirrus pellucidus (QUATREFAGES 1865). Apneumea pellucida; QuarrerAces 1865. Fundort: Bréhat (Frankreich). Polycirrus clavatus (NINBERG 1866). Cyaxares clavatus; Kixpera 1866. Fundort: Küste von Brasilien. Diese Art ist sicher ein Polycirrus. Das Originalexemplar ist doch sehr schlecht erhalten, so dass eine nähere Identifizierung unmöglich ist. Poy crus caliendrum CLAPAREDE 1869. Polycirrus caliendrum; ÖLAPAREDE 1869, Carus 1885, Lo Branco 1893, DE SAINT-JOSEPH 1894, ALLEN 1904, SouLier 1907, SouUTHERN 1914, 1915, Fauvez 1909. Verbreitung: Mittelmeer, atlantische Küste von Frankreich, Bri- tische Inseln. Polycirrus coccineus GRUBE 1870. 1. Fundort: Rotes Meer. Chetobranchus (Enoplobranchus) sanguineus VERRILL 1873. Chætobranchus sanguineus; Vurri1 1873.1. Enoplobranchus sanguineus; VERRILL 1879, WEBSTER 1879, 1884, 1884. 1. Fundort: Küste von New England und Bermudas-Inseln. Nach der Beschreibung von VERRILL zu urteilen hat diese Art eigen- tümlich verzweigte Haarborstenhöcker. In allen übrigen Hinsichten scheint sie sehr gut mit Polycirrus übereinzustimmen. Da das Aussehen der Haarborstenhöcker, wie aus den oben gegebenen Beschreibungen innerhalb dieser Gattung ersichtlich sehr stark wechselt, so glaube ich, dass man auf dem oben erwähnten Charakter eine eigene Gattung nicht bilden kann. Ich führe daher Chetobranchus sanguineus vorläufig zu Polycirrus. Polycirrus boholensis GruBE 1878. Polyeirrus boholensis; Grue 1878.1, Aucexer 1914. Fundorte: Philippinen, Südwest-Australien. 228 CHRISTIAN HESSLE Polycirrus triglandula LANGERHANS 1880. Fundort: Madeira. Polycirrus tenuisetis LANGERHANS 1880. Polycirrus tenuisetis; LANGERHANS 1880, ve SAINT-JOSEPH 1894. Fundorte: Madeira, atlantische Küste von Frankreich. Polycirrus phosphoreus VERRILL 1879. Polycirrus phosphoreus; VERRILL 1879, WEBSTER 1887. Fundort: Küste von New England. Polyeirrus denitculatus DE SAINT-JosEPH 1894. Polycirrus denticulatus; De SAINT-JOSEPH 1894, Sourier 1907, SoUTHERN 1914, 1915. Fundort: Atlantische Küste von Frankreich, Brtische Inseln. Polyeirrus corallicola VERRILL 1900. Fundort: Bermudas Inseln. Polycirrus pennulifera VERRILL 1900. Fundort: Bermudas Inseln. Polycirrus luminosus VERRILL 1900. Fundort: Bermudas Inseln. Amsocirrus decipiens GRAVIER 1905. Anisocirrus decipiens; GRAVIER 1905, 1906. Fundort: Rotes Meer. GRAVIER glaubt bei dieser Art zwei Formen von Tentakeln beob- achtet zu haben und fiihrt sie daher in eine eigene Gattung. Nach GRAVIER sind die hinteren Tentakeln cylindrisch, dünn und ohne Rinne, die vorderen dagegen sind kräftiger und mit Rinne versehen. Ich bin doch der Ansicht, dass diese Beobachtung Gravinrs wenigstens zum Teil irrtüm- lich ist. In allgemeinen sind die hinteren Tentakeln bei den Polycirrinen kleiner als die vorderen aber zwischen diesen zwei Formen gibt es zahl- reiche Übergangsformen. Daneben sind die hinteren Tentakeln oft ver- hältnismässig weniger kontrahiert, und je weiter die Tentakeln sich aus- strecken, desto undeutlicher wird die Rinne, die schliesslich oft ganz verschwindet. Da nun die hinteren Tentakeln ursprünglich kleiner sind als die vorderen, aber die hinteren bei Spiritusexemplaren ebenso lang sind wie die ursprünglich verhältnismässig grösseren vorderen Tentakeln, müssen sie dünner und mehr cylindrisch erscheinen als die letzteren. Auch kann man auf GrAvıers Figur über die Tentakeln von Anisocirrus viele Übergangsformen zwischen den vorderen grösseren, weniger ausge- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN 229 streckten und den hinteren kleineren mehr ausgestreckten Tentakeln wahrnehmen. . Ubrigens steht diese Art wahrscheinlich der vorstehend von mir beschriebenen Polycirrus medius nahe. So hat sie wie diese ährenförmige Borsten. Die Form der Haarborstenhöcker ist auch dieselbe bei beiden Arten. Polycirrus insignis GRAVIER 1907. Fundort: Grahams Land. Polycirrus californicus Moore 1909. Polycirrus californicus; Moore 1909.1, TREADWELL 1914. Fundort: Kiiste von Kalifornien. Polycirrus (Leucariste) arenivorus CAULLERY 1916. Fundort: Saint-Martin (Frankreich). Gen. Amæa Men. 1865. Einige Haarborstenchætopodien jederseits im Vorderkörper. Die Haarborsten sind klein. Ventrale Cheetopodien sind nur im Hinterkörper entwickelt. Die ventralen Borsten sind stäbchenförmig. Die vorderen Nephridien sind etwas grösser als die hinteren. Amæa trilobata (Sars 1863). Polycirrus trilobatus; Sars 1863. Amæa trilobata; MALMGREN 1865, 1867, Matm 1874, Levinsen 1884, Lo Branco 1893, Bipenkap 18941, APPELLÖF 1896, 1897, MiCHAELSEN 1896, WOLLEBAK 1912. Augenflecke fehlen. Der tentakeltragende Teil des Kopflappens ist durch zwei tiefe Falten in eine mittlere, schmälere, wenig vorste- hende Partie und zwei grosse, seitliche, rundliche, gefaltete Seitenpar- tien eingeteilt. Die Bauchseite des ersten Segments bildet eine breite, unregelmässig geformte Platte. Die Bauchplatten sind im Vorderkörper ziemlich deutlich. Die erste ist am zweiten Segment entwickelt. Die Bauchplatten sind schmal und länglich. Die Seitenpolster sind wenig ausgeprägt. Die ganzen Seitenteile der Segmente im Vorderkörper sind dicht mit Drüsenpapillen besetzt. Die Haarborstenchetopodien beginnen am dritten Segment. Sie sind hoch und können die Haarborsten ganz in sich einschliessen. Die Haarborstenchætopodien treten an 10 Seg- menten auf. Die Haarborsten sind ungesäumt, sehr gracil und mit sehr feinen Härchen dicht besetzt. Die ventralen Chætopodien sind sehr klein -und papillenförmig. Sie beginnen erst einige (6?) Segmente hinter dem 230 CHRISTIAN HESSLE haarborstentragenden Teil. Ihre Borsten sind ganz gerade mit stumpfen Spitzen. Nephridien in sämtlichen Haarborstensegmenten. Grösste be- obachtete Länge von ca. 35 Segmenten 50 mm. Neue Fundorte: Schwedische Westküste; Tofva—Dalsvik 1887, Skärberget 1891, Björkholmen—-Smörkullen (A. Wirén), Väderöarna 60 100 mn = /7. 1916 (ST Bock: Allgemeine Verbreitung: Mittelmeer, boreale und arktische Maile des Atlantischen Oceans, Nördliches Eismeer. Bemerkungen: Sowohl WoLLEBZK wie MALMGREN beschreiben die Haarborstenchætopodien, als ob die Haarborsten immer in dieselben ganz eingeschlossen wären. Dies ist doch nicht der Fall; die Haarborsten können nämlich ziemlich weit ausserhalb der Chætopodien hervorragen. WOLLEBEK gibt an, dass die Segmentierung sehr deutlich ist. Mög- licherweise trifft dies in gewissen Kontraktionszuständen zu, aber bei den Exemplaren, die ich untersucht habe, waren die Segmentgrenzen wenigstens in dem nicht haarborstentragenden Teil sehr undeutlich. Ich bin daher nicht ebenso sicher darüber wie WOoLLEBEK, dass die borsten- losen Segmente hinter dem haarborstentragenden Teil gerade sechs sind. Bei starker Vergrösserung sieht man leicht, dass die Haarborsten mit feinsten Härchen besetzt sind. Gen. Lysilla Men. 1865. Nur einige Haarborstenchætopodien im Vorderkörper. Die Haar- borsten sind klein. Ventrale Chætopodien fehlen. Die vorderen Nephri- dien etwas länger als die hinteren. Lysilla loveni Men. 1865. Lysilla loveni; MALMGREN 1865, 1867, M'Ixrosx 1869, 1915, Marm 1874, Kuprrer 1873, TAUBER 1879, Levinsen 1884, 1893, Meyer 1912, WozceBzæx 1912. Augenflecke fehlen. Die Bauchseite des ersten und zweiten Seg- ments bildet eine frei vorstehende, gewöhnlich nach hinten gerichtete, zungenförmige Ausbuchtung. Bauchplatten und Seitenpolster sind un- deutlich abgegrenzt. Die Segmente sind durch sekundäre Furchen, die um den ganzen Körper laufen, in einer Anzahl schmaler Ringe eingeteilt. Auf jedes Segment kommen im haarborstentragenden Teil ca. sechs solche Ringe. Die Ringe sind in diesem Teil mit grossen dicht stehenden Drüsenpapillen besetzt. An den Segmenten hinter dem haarborsten- tragenden Teil fehlen diese Papillen, ausgenommen am ersten und zwei- ten. Die Haarborstenchætopodien beginnen am dritten Segment und treten an 6 Segmenten auf. Die Haarborstenhöcker sind hoch und schliessen stets die Borsten ganz in sich ein. Die Haarborsten sind sehr ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN 231 gracil und laufen in eine einfache feine Spitze aus, die glatt zu sein scheint. Nephridien in sämtlichen Haarborstensegmenten. Die Nephridial- papillen sind cirrenférmig, aber ziemlich kurz. Sie können sich kontra- hieren, und werden dann mehr oder weniger saugnapfähnlich. Grösste beobachtete Länge eines vollstiindigen Exemplares ca. 60 mm. Neue Fundorte: Norwegische Westkiiste; Hardangerfjord (W. LILLJEBORG). Schwedische Westkiiste; Smérkullen 1889, Flatholmsrännan, Mansholmen—Rödskär (A. Wiréx), Hägarnskären ca. 60 m. Juli 1914 (HEssLe). Allgemeine Verbreitung: Boreale und arktische Teile des At- lantischen Oceans, Nördliches Eismeer. . Lysilla loveni var. macintoshi (Graver 1907). Lysilla Mac Intoshi; Gravier 1907.1, 2, Enters 1913. Einige der Haarborsten ragen ein wenig ausserhalb der Chætopodien hervor und sind an der Spitze mit einem mehr oder weniger spatel- förmigen unregelmissigen Chitinkliimpchen versehen. In den übrigen Charakteren stimmt diese Form ganz mit der Hauptart iiberein. Neue Fundorte: Süd-Georgien; 54° 15! S—36° 25’ W 250 m., 54° 12! S—36° 50° W 250 m., 54° 24’ S--86° 22’ W 210 m., 55° 24 S’'—36° 22’ W 195 m. (Schwed. Südpolar-Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Grahams Land, Kaiser Wilhelm- II-Land. Bemerkungen: Es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass die in den Sammlungen der schwedischen Siidpolar-Expedition vorliegende Lysilla-Form mit GRAVIERS Årt L. macintosh iden- tisch ist. Nach GRAVIER weicht dieselbe von der nordischen Art darin ab, dass sie einen bedeutend kürzeren Hinterkörper hat, und Faro dass die Haarborsten an der Spitze spatel- förmig erweitert ane Was den sehr verkiirzten Hinterkérper anbelangt, der nach GRAVIER nur aus sechs Segmenten bestehen soll, so scheint mir diese Angabe sehr unwahrscheinlich, denn erstens ist ja Textfig. 65. ein so kurzer Hinterkérper bisher bei keiner Terebellidenart eae eee gefunden worden, und zweitens ist es nahezu unmöglich die _ ‘shi: exakte Segmentanzahl bei Lysilla anzugeben, da ja ausser den Eee sechs Hakenborstenhöckern Parapodien ganz fehlen und die schwellter Segmentgrenzen nahezu ganz verwischt sind. Ich glaube daher, en dass GRAvIER ein defektes Exemplar vor sich gehabt hat, und 1300 x. 232 CHRISTIAN HESSLE dass die fünf Furchen, die GRAVIER als Segmentgrenzen aufgefasst hat, nur Kontraktionsfurchen waren. Was schliesslich die Haarborsten anbelangt, so haben ihre Erwei- terungen an der Spitze nicht das regelmässige Aussehen, das GRAVIER gezeichnet hat. Sie machen viel mehr den DL Eindruck von formlosen Chitinklümpchen. W Ausserdem sind bei weitem nicht alle Borsten mit solchen Klümpchen versehen. Man könnte daher diese Bildungen mög- KQ licherweise als pathologische Erscheinungen NX auffassen. Missbildungen sind ja bei Anneli- V denborsten gar nicht selten. Sind aber diese Kliimpchen nur zufällige Missbildungen, so | muss die siidliche Art mit der nordischen als W ganz identisch angesehen werden. Anderseits | scheinen diese Bildungen allzu konstant auf- zutreten um als Missbildungen aufgefasst wer- den zu können. Bis Klarheit hierüber ge- wonnen wird, führe ich die südliche Form nur als eine Varietät der nordischen auf. = = VILLE NIKE N Lysilla pacifica n. sp. Augenflecke fehlen. Die Bauchseite des W ersten Segments bildet eine zungenförmige | À Ausbuchtung. Die erste Bauchplatte tritt am | VA zweiten Segment auf. Die Bauchplatten sind | schmal und länglich und wenigstens im haar- W borstentragenden Teil ziemlich deutlich. Sıe können bei gewissen Kontraktionszuständen Textfig. 66. auch im Hinterkörper hervortreten. Die Seg- EN ig oe ets „. mente sind durch mehrere Furchen in schmale, undeutliche, sekundäre Ringe eingeteilt. Diese Ringe sind im haarborstentragenden Teil mit zahlreichen kleinen Drüsen- papillen besetzt. Diese Papillen sind an den ventralen Seitenteilen der Segmente etwas grösser als an der Dorsalseite. Deutlich abgegrenzte Seitenpolster sind nicht entwickelt. Die Haarborsten beginnen am dritten Segment. Die Anzahl der Haarborstenchætopodien schwankt wenigstens zwischen 9 und 12. Die Haarborstenchætopodien sind hoch und ihr hin- terer Rand ist etwas ausgezogen. Wenigstens ein Teil der Haarborsten ragt ziemlich weit ausserhalb der Chætopodien hervor. Die Haarborsten sind ährenförmig. Nephridien sind wenigstens im dritten bis zum zwölften Segment entwickelt. Die Nephridialpapillen sind rundlich, nicht cirren- ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHETEN 299 förmig. Grösste beobachtete Länge des haarborstentragenden Teiles des Körpers ca. 10 mm. Fundorte: Japan; Sagami Misaki Ebbestrand °®/; und ?"/5. Bonin Inseln (Ogasawara); Port Loyd Ebbestrand **/s (S. Bock 1914). Bemerkungen: Von dieser Art liegen nur drei, schlecht erhaltene Exemplare vor. Wie oben erwähnt, wechselt die Anzahl der Haarborsten- chætopodien sehr und ist oft nicht dieselbe auf der rechten wie auf der linken Seite. So hat eines der Exemplare auf der einen Seite 12, auf der anderen dagegen nur 9 Chetopodien. Es ist möglich, dass auch die An- zahl der Nephridien nicht konstant ist. Da die Exemplare für die Schnitt- methode wenig geeignet waren, kann ich mich hierüber nicht mit Sicher- heit äussern. Die Exemplare von Japan hatten 12 ziemlich deutlich entwickelte Nephridialpapillen, das Exemplar von den Bonin Inseln scheint dagegen wenigstens auf der einen Seite 13 Nephridialpapillen zu haben. LAngErHans’ (1884) Beschreibung der L. nivea von Madeira stimmt gut mit unseren Exemplaren überein. LANGERHANS Beschreibung und Figur sind doch allzu unvollständig um eine Identifizierung zu ermöglichen. Ausserdem liegen ja die Fundorte sehr weit von einander entfernt. Andere Arten, die wahrscheinlich zu Lysilla gehören: Lysilla alba WEBSTER 1879. Fundort: Küste von Wirginien. Lysilla nivea LANGERHANS 1884. Fundort: Madeira. Gen. Hauchiella Ley. 1893. Borsten fehlen ganz. Die vorderen Nephridien sind etwas länger als die hinteren. Hauchiella tribullata (M’Ixr. 1869). Polycirrus tribullatus; M'Ixrosx 1869, 1915. Hauchiella Peterseni; Levixsen 1893, ArpeLLör 1897, MIiCHAELSEN 1896, WOLLEBAK 1912. : Lysilla inermis; EHLers 1913. Augenflecke fehlen. Die Bauchseite des ersten Segments bildet eine wenig hervortretende Unterlippe. Die Bauchplatten sind deutlich auch im Hinterkörper. Sie sind klein, viereckig und unbedeutend länger als breit. Die Segmente sind durch mehrere undeutlichen Furchen in sekun- däre Ringe eingeteilt. Diese Ringe sind an den vorderen Segmenten mit sehr kleinen Drüsenpapillen dicht besetzt. Keine deutlich abgegrenzte Seitenpolster. Grösste beobachtete Segmentanzahl ca. 80. Nephridien 234 CHRISTIAN HESSLE im dritten, vierten, fiinften und siebenten Segment. Die Nephridial- papillen sind nicht cirrenférmig. Grösste beobachtete Länge eines voll- ständigen Exemplares 30 mm. Neue Fundorte: Falklandsinseln; 51° 40° S-57° 44! W 17 m. Süd- Georgien; 54° 17! S—36° 28’ W 75 m., Moränenfjord (Schwed. Südpolar- Exp. 1901—1903). Weitere Verbreitung: Britische Inseln, Bergensfjord (Norwegen), Kattegat, Kaiser Wilhelm-Il-Land. Bemerkungen: Ich habe Gelegenheit gehabt, Exemplare, die im Bergensfjord gesammelt worden sind, mit den in den schwedischen Süd- polarsammlungen vorliegenden zu vergleichen und konnte keine kon- stante Charaktere beobachten, durch welche die nördlichen Exemplare von den südlichen abwichen. Von dieser Gattung gilt ja aber im höch- sten Grade, dass die Arten guter Charaktere entbehren. Hierdurch wird ja immer die Artidentifizierung ziemlich unsicher. Unbekannter Stellung sind: Amphitrite ventilabrum Risso 1826. Fundort: Mittelmeer. Amphitrite Josephina Risso 1826. Fundort: Mittelmeer. Amphitrite ramosa Risso 1826. Fundort: Mittelmeer. Terebella alata GRUBE 1859. Fundort: Puntarenas. Terebella frondosa GRUBE 1859. Fundort: Puntarenas. Sabellides oligocirra SCHMARDA 1861. Fundort: Im Siiden von Jamaica. Möglicherweise eine Thelepus-Art. Phyzelia viridis SCHMARDA 1861. Fundort: Ceylon. Terebella tilosaula Scumarpa 1861. Fundort: Ceylon. Terebella macrobranchia SCHMARDA 1861. Fundort: Kap der guten Hoffnung. ID ©) Or ZUR KENNTNIS DEB TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN Otanes americanus KINBERG 1866. Fundort: Zwischen Cap Frio und Rio Janeiro. Nach den grossen Flankenlappen der vorderen Segmente des iibri- gens sehr schlecht erhaltenen Exemplares zu urteilen, ist diese Art még- licherweise zu Pista oder Lanice zu rechnen. Odysseus Virgini Kinpere 1866. Fundort: Zwischen Cap Frio und Rio Janeiro. Das Originalexemplar ist verkommen. Terebella (Phyzelia) ochroleuca GruBE 1870.1. Fundort: Rotes Meer. Terebella (Phyzelia) atricapilla Gruss 1870.1. Fundort: Rotes Meer. Terebella virescens GRUBE 1870.1. Fundort: Rotes Meer. Terebella stenotenia GRUBE 1872.1. Fundort: Neuholland. Terebella hematina GRUBE 1872.1. Fundort: Desterro (Brasilien). Terebella Sarsi GruBE 1878.1. Fundort: Philippinen. Ehlersiella atlantica M’IntosH 1885. Fundort: Atlantischer Ocean zwischen den Bermudas-Inseln und Azoren. Ehlersiella hirsuta Rove 1896. Fundort: Golf von Gascogne. Von den meisten der oben erwähnten Arten sind die Beschreibungen so unvollständig, dass eine Diskussion ihrer Stellung ganz unfrucht- bar wire. | Thelepides Kehlert GRAVIER 1911.2. Fundort: Grahams Land. Es ist fraglich, ob dies eine eigene Art ist. Es scheint mir nicht unmöglich, dass es nur eine Jugendform von Amphitrite kerguelensis ist. 236 CHRISTIAN HESSLE Wie diese hat Thelepides Kehlert drei Paar fächerförmige Kiemen, grosse Flankenlappen an den vorderen Segmenten und 17 Paar Haarborsten- chetopodien. Auch scheint die Form der Hakenborsten sehr gut mit den Hakenborsten bei Amphitrite kerguelensis übereinzustimmen. Doch gibt Gravier an, dass die Haarborsten glatte Spitzen haben. Bei den langeren Haarborsten der Amphitrite kerguelensis ist doch die Sägezähne- lung der Spitzen sehr schwer zu beobachten. Da sein einziges Exemplar überdies sehr klein war, ist es sehr möglich, dass Gravier die Säge- struktur der Spitzen übersehen hat. Ich glaube dies nur so mehr als die Form und Breite der Säume den Haarborsten mit denjenigen der Haarborstensäume bei Amphitrite kerguelensis übereinzustimmen scheinen. Leena arenilega EHLERS 1913. Fundort: Kaiser Wilhelm-II-Land. Diese kiemenlose Form scheint in keine der bisher aufgestellten Gattungen hineinzupassen. Augen sind entwickelt. Wahrscheinlich das dritte (zweite nach EHLERS) Segment ist jederseits mit einem sehr grossen Seitenlappen versehen. 16 Paar Haarborstenchetopodien. Die Haar- borstenchætopodien beginnen wahrscheinlich am vierten (dritten nach Enters) und die Hakenborstenchætopodien am fünften Segment. Die Haarborsten sollen gleich breit gesäumt und mit glatten Spitzen versehen sein. Das Aftersegment trägst vier kegelförmige Cirren. Literaturverzeichnis. Auten, E. J., Plymouth invertebrate fauna (Polychaeta). Journal Marine Biol. Association Vol. 7. N:o 2 (N. S.). London. ANDREWS, E. A., Report upon the Annelida Polychæta of Beaufort, North Carolina. Proc.. U. S. 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IS73.K 1873: 2. 1872 IE 1874: 2: 1876. 1900. 1901. 1890. 1894. 1914. 1879. 1884. 1884: 1. ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN | 247 SsoLowiew, M., Die Terebellen des Weisen Meeres. Ann. Musée. zool. l’Acad. Imp. Sci. Tome 4. St. Petersburg. STEEN, J., Anatomisch-histologische Untersuchung von T'erebellides Stroemii. Jenaische Zeitschr. f. Naturwissenschaft. Bd. 16. Jena. Stimpson, W., Synopsis of the marine invertebrata of Grand Manan. Smithsonian Contr. to Knowledge. Vol. 6. 1854. Washington. Storm, V., Bidrag til Kundskab om Trondhjemsfjordens Fauna. Det Kongl. Norske Videnskabers Selskabs Skrifter. 1878. Throndhjem. Tauber, P., Annulata Danica. I. Kjsbenhavn. Taret, Hs., Les Annélides Polychétes des mers de la Nouvelle-Zemble. Kungl. Vet.-Akad. Handlingar (Ny f6ljd). Bd. 16. N:o 3. Stockholm. ——, Priapulids and Sipunculids dredged by the Swedish Antarctic Ex- pedition 1901—03 and the Phenomenon of bipolarity. Ibid. Bd. 47. N:o 1. Stockholm. 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Ampharete kerguelensis lindstrümi Ampharete Lindströmi » minuta . » patagonica » setosa » sombreriana . » trilobata Ampharete vega Ampharetides vanhüffeni Amphicteis acutifrons » alaskensis > angustifolia . antiqua » arctica . » brevispinis > curvipalea Namen anderer in dieser Arbeit näher erörterten Arten sind kursiv ge- Arten und die Synonyme sind mit gewöhnlicher . 98, 100, Seite 229 | 121 | 120 122 122 121 122 | 96 | 97. 106 | No) =] Neite | Amphicteis finmarchia 97 > foliata . 119 > fragilis aa > glabra . IES Goési 97 > gracilis 106 » groenlandica 116 > Grubei . 96 mei gunneri 116 > var. antar chi ca 116 Mtnhrelis gunneri var. atlantica. 119 | Amphicteis gumneri var. japonica 117 | Amphicteis intermedia 124 » invalida 124 » japonica Lt > kowalewski . 124 » labiata . 109 » nasuta . À 107 Amphicteis philippinarum 118 Amphicteis procera 128 sarsi 119 seaphobranchiata 119 | > sulcata - 108 9 Amphicteis sundevalli 118 _Amphicteis Vega 393 | » wyvillei 109 9 | Amphictene ægyptia . MARS auricoma . TS » capensis . 82 Amphisamytha japonica 114 | Amphitrite affinis 179 » alcicornis 184 250 pene ite Amphitrite Amphitrite » » Amphitrite ep puitete rite Amphitrite » > » > » artifex . attenuata . auricoma bifurcata . birulai . brunnea chloraemea . cincinnata cirruta cirrata var. cristata edwardsi . Eschrichti . figulus . flexuosa. gracilis Grayi groenlandica Gunneri intermedia Johnstoni . Josephina kerguelensis Meckelii nesidensis oculata oratavæ ornata . palmata præcox radiata ramosa ramosissima robusta rubra spiralis Stimpson . variabilis . ventilabrum . vigintipes Amphitritoides rapax . Anicocirrus decipiens . Anobothrus gracilis » patagonica . Aphlebina pallida » Apneumea » » hæmatodes aurantiaca chilensis eximia leoncina LT D: Tk auricoma Belgica . auricoma Capensis CHRISTIAN profunda . Seite | 168 184 78, 79 75 82 184 184 182 193 212 185 187 154 184 76, TT so) 19) 179, 182 168 190 180 181 116 184 182 234 186 174 1675 186 | 191 184 187 205 187 234 181 181 183 193 182 183 | 234 | 135 174 228 106 107 | 2926 297 | 226 226 226 227 | HESSLE Apneumea medusa . » pellucida > purpurea Aponobranchus perrieri . Artacama benedeni Artacama challengeriæ » coniferi . Artacama proboscidea Artacama zebuensis Aryandes forficata . » gracilis Auchenoplax crinita Axionice flexuosa Bathya abyssorum . » Neo-Zealanize Branchiosabella zostericola Chætobranchus sanguineus Cistena Pallasi Cistenides gouldi . granulata . » hyperborea Corephorus elegans Crossostoma midas Cyaxares clavatus . Dejoses chilensis Ehlersiella atlantica > hirsuta . Enoplobranchus sanguineus Ereutho antarctica . » kerguelensis . » smitti Eugrymæa polybranchia Eupista darwini . » darwini var. . » dibranchiata . > grubei Eupolymnia aurantiaca . Eusamytha pacifica Euthelepus chilensis setubalensis . » tenuis . Filibranchus roseus Glyphanostomum pallescens . Grubianella antarctica Grymæa Bairdi . » brachiata . > cespitosa . » persica » spiralis Hauchiella Peterseni . Hauchiella tribullata Heterophenacia comata . . 205, Seite 220 227 226 142 195 194 196 194 196 119 124 127 162 198 198 96 227 75 83 TT 76 137 116 227 226 235 235 227 221 221 220 212 165 165 165 165 178 126 218 218 218 132 105 122 211 210 212 212 212 233 233 216 ZUR KENNTNIS Heterophenacia gigantea » nucleolata . Heterophyselia cincinnata . Heteroterebella madida . Idalia cristata » flexuosa >» vermiculis Isolda pulchella . » warnbroensis Lagis Koreni Laphania boecki Laphaniella venusta Lanassa benthaliana . Lanassa nordenskiöldi . Lanassa sarsi . Lanassa venusta Lanice conchilega . Lanice expansa . flabellum » heterobranchia » triloba Lanicides vayssieri Leena abranchiata » » Leena abyssorum . » antarctica » arenilega Leena collaris . Leæna ebranchiata . » Graffi langerhansi . neo-zealaniz . Nordenskiöldi . nuda oculata sarsl » wandelensis Leprea ehrenbergi . > haplocheta » inversa >» pterocheta rubra . : » streptocheta . Leucariste albicans > arcticus smitti Loimia annulifilis > crassifilis > ingens medusa . montagul turgida” var. antarctica Seite 217 | 217 DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN Loimia variegata » viridis Lumara flava . Lysilla alba Lysilla lovem | » » var. macintoshi . Lysilla nivea . Lysilla pacifica . Lysippe labvata | Lysippides fragilis | Melinella macduffi . | Melinna adriatica » armandi | Melinna cristata Melinna cristata » denticulata » elisabethæ > maculata . > monocera . » pacifica > palmata » parumdentata . » profunda . Melinna uruguayi Melinopsis atlantica Neoamphitrite affinis » figulus » gr ayi > > grenlandica . > ramosissima . » vigintipes Neoleprea japonica » streptocheta . Neosabellides elongatus Neottis antarctica . > gracilis . » rugosa » spectabilis . » triserialis . Nereis cirrosa » conchilega . » cylindraria var. belgica . » » > Capen sis Nicolea arctica . » agazissi . bilobata Nicolea chilensis Nicolea claparedi flexuosa » gelatinosa . Nicolea gracilibranchis . | Nicolea lobata 252 Nicolea modesta » simplex . » symbranchiata Nicolea venustula . Nicolea viridis > zostericola . Octobranchus Giardi . Octobranchus japonicus Octobranchus lingulatus Odysseus Virgini Oerpata armata . _Otanes americanus . Pallonia rapax Parathelepus collaris . Pectinaria ægyptia . » ægyptiaca . » antipoda » antipodum Pectinaria auricoma . Pectinaria auricoma > australis Pectinaria. belgica . CHRISTIAN HESSLE 79 Pectinaria Belgica . : 77, 79, 80, bifurcata Pectinaria bocki Pectinaria brevicoma . brevispinis » capensis » castanea catharinensis clava conchilega > crassa » dubia Pectinaria ehlersi . Pectinaria Eschrichti . gouldii . Pectinaria granulata Pectinaria granulata » groenlandica Pectinaria hyperborea koreni . Pectinaria longispinis » Malmgreni Pectinaria neapolitana . Pectinaria nigrescens » panava . » parvibranchis » pusilla » regalis Petta assimilis pellucida „3768 STAS Seite 174 ira 164 171 ze! 171 135 134 139. 235 124 239 | 174 219 82 82 82 82 78 83 83 >| 83. 84 81 83 | 82 82 84 82 82 82 82 83 TT 77 83 ed 78 83 76 80 82 79 19 84 83 82 83 83 34 34 | Petta pusilla . Phenacia ambigrada » cristata > exilis é > leptoplocamus . » oculata > parca . SE Hes > paucibranchis . > pulchella . > retrograda » robusta » setosa . » terebelloides » triserialis Pherea benthaliana Phisidia oculata > sagamica Phyllocomus crocea Physelia agazissi » chilensis >» scylla » turrita . » viridis . » zostericola Pista alata . » abyssicola . Pista atypica . Pista brevibranchia Pista corrientis . Pista cretacea Pista cristata Pista cristata . » » var. occidentalis . elongata > fasciata . » foliigera Pista flexuosa Pista intermedia Pista macrolobata . » maculata . Pista maculata Pista marenzelleri > microlobata . Pista mirabilis > obesiseta » palmata Pista robustiseta Pista sibogæ » sombreriana . » thuja Pista-typha Polyeirrus albicans Seite 83 213 92 212 DIN 124 N WY 217 215 213 217 214 213 217 206 207 207 123 172 172 190 154 234 171 164 163 160 164 | 158 163 154 158 175 164 163 164 162 163 157 161 157 1574 155 165 164 163 159 164 165 163 155 225 ZUR KENNTNIS Polycirrus arenivorus » arcticus » aurantiacus » boholensis » caliendrum » californicus > chilensis » clavatus » eoceineus » corallicola . » denticulatus . » elisabethæ » eximius . » hæmatodes » insignis . Polycirrus kerguelensis . Polycirrus luminosus . Polycirrus medius . medusa » nervosus » norvegicus Polycirrus pallidus » pellucidus . » pennulifera > phosphoreus . Polyeirrus plumosus . Folyeirrus purpureus . Smitti > tenuisetis . » tribullatus . » triglandula » trilobatus . Polymnia boniniana . Polymnia congruens » Danielsseni Polymma nebulosa » nesidensis . DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHATEN bo pte wo woe Iw DO le DOM Hh WH D D bw = @ @ I I SG © =I =! Sd CO ND D D WD D D ho 220 223 221 | 296 27 Samytha sexcirrata Polymnia nesidensis var. japonica 176 > socialis Polymnia trigonostoma . Polymnia triplicata » viridis Proclea glabrolimbata » graff Protothelepus tenuis Sabella belgica > capensis . >» chrysodon . » cirrata > conchilega . » granulat a > octocirrata . Sabellides adspersa > angustifolia » anops » auricula Sabellides borealis Sabellides borealis . > brevicaudata . » cristata . » elongatus fulva . » oceanica Sabellides octocirrata Sabellides octocirrata > » TAC A ees. Sabellides oligocirra pallescens . » sexcirrata . > sibirica . Samytha adspersa » bioculata . » pallescens | Samytha sexcirrata » speculatrix Samythella elongata he neglecta Samythopsis grubei Scalis minax Scione flexuosa a BOCK » lobata . » maculata . > iinabibise » spinifera . Scionella japonica . Scionopsis palmata Solowetia malmgreni . Sosane sulcata Sosane sulcata var. Sosanopsis wiremi . Spinosphera pacifica Streblosoma bairdi Streblosoma crassibranchia » cochleatum Streblosoma intestinalis » japonica Streblosoma longiremis . polybranchia . » verrilli Terebella abbreviata . Schmardanella pterocheta | nidrosiensis 32 var. mediter- 254 Terebella > » Terebella Terebella Ter ebella Terebella » CHRISTIAN Seite alata 234 annulifilis 170 artifex 168 (Phyzelia) atricapilla . 235 Bairdi 00 211 (Phyzelia) bilobata 166 | bruneo-comata 191 brunnea . ee 2120) (Schmar danella) califor- nica . 193 cetrata 163 chloraema 193 cincinnata 212 circinnata 213 cirrata 185 claparedii 173 comata 216 cochleatum . RL conchilega . 168, 213 constrictor . A ELTA crassicornis 177 crassifilis 170 cretacea . 163 cristata . 154 Danielsseni 175 dasycomus . 173 debilis 174 ebranchiata 197 Edwardsii 184 ehlersi 190 chrenbergi . 188 elongata . 182 emmalina : 163 (Phyzelia) fasciata . 163 flavescens 175 flabellum LU) flexuosa . 162, 168 frondosa . Aal gelatinosa ee 190 gigantea . 170, 179 gracilibranchis 2 le gracilis 190 grubei 176 hæmatina 235 heterobranchia 214 kermadecensis 178 lævirostris . 191 lapidaria 188 lingulata 135 littoralis . De ae. RS lutea . MEL NUITS 2112 macrobranchia MONS HESSLE Terebella Terebella Terebella > macrocephala . maculata magnifica. madida Meckelii . medusa megalonema modesta . montagui nebulosa . (Loimia) ochracea . ochroleuca . ornata parvula pecten pectoralis plagiostoma prudens . pterocheta . punctata pustulosa reticulata Sarsi (Lanice) seticornis | stenotænia . tilosauia . thoracica trigonostoma . triserialis tuberculata . turgidula turrita N (Pista) ke. variegata . . (Phyzelia) Vayssier venustula vestita vigintipes virescens zostericola . Terebellides anguicomus > Terebellides » antarcticus ehlersi gracilis intoshi klemani . klemani var. . 170, 174, Terebellides Terebellides Terebellides Terebellides kobei . koreni longicaudatus minutus . moori . Seite 217 161 177 213 175 170 191 184 185 182 171 Da 184 we 137 168 214 168 191 189 213 184 239 169 235 234 214 = 176 217 174 178 154 155 170 166 171 171 183 235 171 141 140 142 137 142 141 142 140 142 139 138 142 ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN Terebellides pacifica » sieboldi . Terebellides stroemi et Terebellides stroemi . . . . 138, » DV AT ee ele m: » > var. japonica » » var. kergue- lensis . Terebellides tentaculata » umbella . » ypsilon Teredo chrysodon Daten Thelepus antareticus . . . 213, » Bergmanni . > bilineatus Thelepus cincinnatus Thelepus cincinnatus var. canadensis » circinnatus Thelepus comatus . Thelepus crassibranchiatus » crispus > flabellum > hamatus . > japonicus Seite | 141 141 137 | 142 142 142 142 136 142 142 82 214 213 214 212 218 213 216 213 218 169 218 214 Thelepus marenzelleri » m’intoshi > natans > Paulina Thelepus plagiostoma Thelepus rugosus » setosus » spectabilis » strepsibranchis » thoracicus eee > iniserialis 5, |, .: 214, : Thelepides collaris . » . Keehleri Thelepodopsis flava, Torquea eximia . 5 Trichobranchus hibranchiatus Trichobranchus glacialis Trichobranchus glacialis Ken Trichobranchus glacialis var. ant- arcticus 5 Trichobranchus massiliensis Trichobranchus lobiungens > YOSEUS | Venusia punctata Tafelerklarung. Tafel I. Scapha von Pectinaria ehlersi. +. Vorderende von Pectinaria bocki (Dorsalansicht). §. Scapha von Pectinaria bocki. 12. Vorderende von Melinna urugua yi ne Vorderende von Ampharete lindströmi (Dorsalansicht). 2°. Vordere Körperstrecke von Sosanopsis wireni. 17. Vorderende von Amphisamytha japonica (Seitenansicht). 2°. Vorderende von Amphisamytha japonica (Dorsalansicht). 2°. Hinterkörperparapodium von Amphicteis gunneri. Hinterkörperparapodium von Amphicteis gunneri var. antarctica. (OND OP Wo Vorderende von Trichobranchus lobiungens (Seitenansicht). 1. Vorderende von Trichobranchus lobiungens (Ventralansicht). 1°. Vorderende von Octobranchus japonicus (Seitenansicht). 2°. Vorderende Kieme von Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende Kieme (a) und Tentakel (b) von Terebella punctata. Vorderende Vorderende Vorderende Vorderende von Octobranchus japonicus (Ventralansicht). Octobranchus japonicus. 19°. von Terebellides minutus (Seitenansicht). - ?. von von von yon Terebellides antarcticus (Seitenansicht). Terebellides kobei (Seitensicht). +. Polycirrus medius (Ventralansicht). 1. Tafel II. microlobata (Seitenansicht). 1. corrientis (Seitenansicht). Y. corrientis (Ventralansicht). 11. Pista macrolobata (Seitenansicht). 1. Pista atypica (Seitenansicht). ©. Lanice conchilega (Seitenansicht). 19. Lanice conchilega (Ventralansicht). 1). 16 i . Pista Pista Pista von von von von von von von von Leena collaris (Seitenansicht). 1. von Leena collaris (Dorsalansicht). 1. 6 von Proclea glabrolimbata (Seitenansicht). 7. von Proclea glabrolimbata (Ventralansicht). Terebellides longicaudatus (Seitenansicht). lagg DE) . 19 6 I för Teil der Oberfläche des Proboscis von Artacama proboscidea. Teil der Oberfläche des Proboscis von Artacama benedeni. 6 Re 6 Le bo Ol = ZUR KENNTNIS DER TEREBELLOMORPHEN POLYCHÆTEN Tafel III. Fig. 1. Junges Hinterkôrperchætopodium von Pista cristata. 14°, » 2. Schnitt durch ein Hinterkérperchetopodium von Pista cristata. 78". » 8. Hakenborste von Pista cristata noch in den Borstensack eingeschlossen. 1155 Ÿ . » +. Hakenborste des ersten Chetopodiums von Pista maculata. 233, » 5. Fünftes Hakenborstenchetopodium von Thelepus comatus. >. » 6. Fünfzehntes Hakenborstenchetopodium von Thelepus comatus. >. his Hakenborstenchætopodium von der hinteren Körperstrecke bei Thelepus comatus. °. Tafel IV. Fig. 1. Sagittalschnitt durch die vordere Körperstrecke von Petta pusilla: d Cementdrüsen. » 2. Cementdriisen von Petta pusilla. (Starker vergrössert). 3. Hakendrüse (Querschnitt) von Melinna cristata. h Basalstiick des Ha- kens. dz Driisenzellen. dh Hohlraum der Driise. » 4. Hakendrüse (Sagittalschnitt) von Melinna cristata. g Ausführungsgang der Drüse. hk Hakenkanal. Die übrigen Bezeichnungen wie bei Fig. 3. » D. Sagittalschnitt durch die vordere Körperstrecke von Amphisamytha ja- ponica. bl Blindsack des Magens. >» 6. Sagittalschnitt durch die vordere Kôrperstrecke von Trichobranchus gla- cialis. m die netzformige Bindegewebe um den Oesophagus. f Falten der vorderen Seitenkammern des Magens. f! Dorsiventrale, laterale Falte des Magens. Querschnitt (bei g in Fig. 6) durch Trichobranchus glacialis. st Die vorderen Seitenkammern des Magens. Die übrigen Bezeichnungen wie bei Fig. 6. > 8. Querschnitt durch den Oesophagus und die vorderen Seitenkammern des Magens von Terebellides stroemi. » 9. Querschnitt durch die vorderen Seitenkammern des Magens von Tere- = bellides stroemi bei ihrem Übergang in den Drüsenmagen. » 10. Querschnitt durch Octobranchus japonicus. sl Die vorderen Seitenkam- mern des Magens. >» 11. Sagittalschnitt durch die vordere Körperstrecke von Octobranchus japo- nicus. chm Chitinmagen. =] » Tafel V. Fig. 1. Querschnitt durch die vordere Kôrperstrecke von Polycirrus medusa. he Herz. bg Bauchgefäss. sg Gefäss, das das Herz mit dem Bauch- gefäss verbindet. sp Seitenpolster. » 2. Querschnitt (hinter den Seitengefässen) durch die vordere Körperstrecke von Polycirrus medusa (Stärker vergrössert). Bezeichnungen wie auf Big. cL. > 3. Querschnitt durch das vierte Segment von Sosane sulcata. ag Aus- fiihrungskanal des einen Nephridiums im vierten Segment. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 5. 17 258 > > » Or CHRISTIAN HESSLE Querschnitt durch Sosane sulcata in gleicher Höhe mit den Kiemen- gruppen. m Mündungen der Nephridien des vierten Segments. kb Die abgeschnittenen Kiemenbasen. Sagittalschnitt durch die vordere Kôrperstrecke von Amphitrite cirrata. n Die dicht zusammengedrängten und mit einander teilweis verwachsenen hinteren Nephridien. Verwachsungsstelle vw zwischen einem vorhergehenden vm und einem nachfolgenden Nephridium hn bei Amphitrite kerguelensis. Längslaufender Nephridialgang lg und Nephridialtrichter tr bei Terebella punctata. Einmündungsstelle ei eines Nephridialtrichters tr in den längslaufenden Nephridialgang lg bei Terebella ehlersi. Trichter tr und Ausführungskanäle ag der Nephridien bei Zerebella chlersi. Berichtigungen. 68 letzte Zeile steht Grundwasserfaunen lies Flachseefaunen. 87 20. Zeile von oben steht Hakenborstenchætopodien lies Haarborstenchætopodien. 114 Zur Diagnose der Gattung Amphisamytha soll hinzugefügt werden, dass Palæen fehlen. 132 2. Zeile von unten steht APPELLÖF 1879 lies APPELLOF 1897. 165 Zur Diagnose der Gattung Lanicides soll hinzugefügt werden, dass die Haken- borstenchetopodien am fünften Segment beginnen. 185 10. Zeile von unten steht Fauven 1912 lies FAUVEL 1913. 197 13. Zeile von unten steht EHLERS 1879.1 lies EHLERS 1897.1. 225 5. Zeile von oben steht Bemekungen lies Bemerkungen. 236 9. Zeile von oben steht “nur so mehr“ lies “um so mehr“. Zur Litteraturverzeichnis können hinzugefügt werden: Carus, J. V., Podromus Faunæ Mediterraneæ. Stuttgart. Costa, A., Annuario zool. univ. Napoli anno 1°. Koren, J., Indberetning till Collegium academicum over en paa offentlig bekostning foretagen reise 1 sommeren 1850. Nyt Mag. f. Naturvidenskaberne, Bd. 9. Christiania. THÉEL, Hs., Report of the Tunicata. Challenger .... Report Zoology. Vol. 14. London. Gedruckt °/3 1917. Siisswasser-Entomostraken und -Rotatorien von der Murman- kuste und aus dem nordlichsten Norwegen von OSSIAN OLOFSSON (Uppsala). Mit 18 Textfiguren und einer Tafel (VI). Das Material des vorliegenden Aufsatzes wurde von mir während eines kürzeren Aufenthaltes bei Alexandrowsk in der Nähe der Mündung des Kolafjordes an der Murmanküste und in der Umgebung von Vardé im norwegischen Finmarken Ende Juni 1913 eingesammelt. Die Proben wurden mit einem Planktonnetze genommen, dessen untere Hälfte von Seidengaze (Müllergaze) Nr. 25, die andere Hälfte von Seidengaze Nr. 9 war. Ich konnte somit ein leidlich vollständiges Material von sowohl grösseren als kleineren Formen erhalten. Die Proben wurden durch Zusatz von Formalin konserviert. Ich habe darum nur ein Teil des Rotatorienmateriales berücksichtigen kön- nen, und es beziehen sich sämtliche Figuren auf solche in Formalin kon- servierte Exemplare. Die relative Menge der verschiedenen Arten wird in den Fang- listen durch die Zeichen ccc, cc, c, +, r, rr angegeben, die nach der Reihe dominierend, sehr gemein, gemein, weder gemein noch selten, ‘selten, nur vereinzelt bedeuten. Diese Art der Bezeichnung ist bisher bei marinen biologischen Untersuchungen und u. a. von dem berühmten Siisswasserbiologen Dr. WESENBERG-LUND verwendet worden. In die Fanglisten nehme ich auch die übrigen Tiergruppen auf, ohne sie näher zu bestimmen oder zu erörtern. Bei der Spezialbehandlung der verschiedenen Entomostraken- und Rotatorien-Arten werde ich mich hauptsächlich mit der Morphologie und Systematik derselben beschäftigen und gebe nur diejenigen biologischen Tatsachen an, die das Material ohne weiteres liefert. Auf eine ausführlichere Behandlung der tiergeografischen und bio- logischen Fragen, die das Material möglicherweise veranlassen könnte, 260 OSSIAN OLOFSSON werde ich hier nicht eingehen, vor allem weil ich hoffe in nächster Zeit in einer ausführlicheren Arbeit, auf ein reiches Material aus einer anderen arktischen Gegend gestützt, diese Fragen genauer behandeln zu können. Die Aufgabe dieses kleinen Aufsatzes ist vor allem neues Material zur genaueren Kenntnis der arktischen Fauna zu liefern, weil die Angaben der meisten bisherigen Untersuchungen dieser Gegenden zu im Detail durchgeführtem Vergleich mit anderen Gegenden nicht verwendbar sind. Fanglisten der einzelnen Gewässern. I. Kleine Moospfütze in der Nähe von Alexandrowsk d. “°/e 1913. Entomostraca. + — Chydorus sphericus. r.— Cyclops languidoides. + — Attheyella arctica. r — Eucypris sp. juv. Rotatoria. r — Diurella bidens. rr — Diaschiza gibba. rr — Diplax videns. rr — Metopidia acuminata. Protozoa. rr — Difflugia sp. rr — Dinobryon sp. Turbellaria — rr. Nematoda — rr. Coleoptera -— rr. Diptera. r — Larven und Hier. II. Kleiner See oder grösserer Teich in der Nahe von Alexandrowsk de 3/6 1948: A. Plankton und Bodenschlamm. Entomostraca. r — Holopedium gibberum. rr — Bosmina obtusirostris. r — Lynceus quadrangularis. rr — Leptorhynchus falcatus. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN r — À lonella nana. r — Chydorus sphericus. r — Diaptomus gracilis. r — Cyclops capillatus. rr — Moraria brevipes. + — Nauplien. Rotatoria. rr — Polyarthra trigla. r — Euchlanis triquetra. rr — Catyphna intrasinuata. rr — Monostyla lunaris. r — Asplanchna priodonta. e — Notholca longispina. rr— Anurea aculeata. r— , cochlearis. Protozoa. rr — Difflugia. Araenoıdea — rr. B. Schlamm- und vegetationserfüllter Teil des Sees. Carex, Eriophorum, Moosen etc. Entomostraca. rr — Ophryoxus gracilis. + — Lynceus quadrangularis. rr — Chydorus sphericus. rr — Cyclops capillatus. ET , languidordes. Nematoda — rr. Oligochaeta — rr. Aracnoidea — rr. Tardigrada — rr. Diptera. rr — Larven. 261 Vegetation von III. Kleiner Tiimpel mit Steinufern, 1—5 dm tief, in der Nähe von Vardö, auf der Vardé-Insel. Dunkelbraunes Wasser. D. 7°/, 1913. Im freien Wasser genommen. Entomostraca. ce — Branchinecta paludosa ce — Daphnia pulex. 262 - OSSIAN OLOFSSON + — Chydorus spherveus cec — Diaptomus bacillifer. Rotatoria. rr — Notholca labis var. limnetica. Diptera. rr — Larven. IV. Kleiner Tümpel, dem vorigen ähnlich und in der Nahe desselben. | Helleres Wasser. Entomostraca. ce — Daphma pulex. r — Chydorus sphericus. cec — Diaptomus bacillifer. rr — Cyclops lucidulus. rr — Cyclops sp. juv. Rotatoria. + — Notholca acuminata. ec — Anurea aculeata. Diptera. rr — Larven. VY. Kleiner Tümpel, dem vorigen ähnlich, aber mit Moosufern, und in der Nähe desselben. Moos aus dem Ufer in dem Netzbeutel gespält. D. ””/& 1913. Entomostraca. rr — Chydorus spericus. rr — Harpacticid juv. Rotatoria. rr — Rattulus carinatus. r — Notholca labis var. limnetica. + — Unbestimmbare Arten. Nematoda — rr. Oligochaeta — rr. Aracnoidea — c. Tardigrada — rr. Diptera. rr — Larven. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 263 VI. Mittelgrosser Teich (50 X 20 m.) mit Steinboden und flachen Moosufern auf dem ebenen Festlande in der Nähe von Vardö. Tiefe 5—40 cm (gewöhnlich 20—30 cm). D. ?°/s 1913. A. Im freien Wasser (watend) genommen. Entomostraca. rr — Bosmina obtusirostris. rr — Acroperus harpe. rr — Lynceus quadrangularis. rr — Alonella nana. rr — Chydorus sphericus. rr — Cyclops sp. juv. rr — Ostracod juv. Rotatoria. rr — Diurella porcellus. r — Euchlanis deflexa. rr — Notholca striata. + — x labis var. limnetica. ee a foliacea. Protozoa. orr — Difflugia. Nematoda —rr. Aracnoidea — rr. Diptera. PE Parven. B. Moos im Wasser lose legend, im Netzbeutel gespült. Entomostraca. rr — Acroperus harpe. rr — Alonella nana. r — Chydorus sphericus. rr — Cyclops sp. Juv. rr — Harpacticid juv. Rotatoria. + — Euchlanis dilatata. r — Nothloca labis var. limnetica. 2 = > foliacea. r— Unbestimmbare Arten. 264 OSSIAN OLOFSSON Protozoa. rr — Difflugia. Oligochaeta — rr. Crustacea. r — Gammarus. Diptera. r — Larven. C. Moos aus der Ufervegetation genommen und im Netzbeutel gespült. Entomostraca. + — Harpacticid juv. rr — Ostracod juv. Protozoa. ce — Difflugia pl. sp. Nematoda— +. Oligochaeta —r. Aracnoidea — rr. Tardigrada — rr. Diptera. rr — Larven. VII. Kleiner See weiter oben auf dem Flachlande (ca. 150 x 50 m.). Ufervegetation von Eriophorum, Carex, Equisetum, Moosen etc. ID, Ola TS. A. In beinahe freiem Wasser (Carex und Equisetum sehr spärlich) genommen. Tiefe 10—20 cm. Steinboden. Entomostraca. rr — Acroperus harpe. rr — Lynceus guttatus. rr — Leptorhynchus falcatus. rr — Alonella nana. rr — Polyphemus pediculus. c — Heterocope borealis juv. r — Cyclops agilis. A sp. juv. ce — Nauplien. rr — Ostracoda. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 265 Rotatoria. rr — kattulus longiseta. rr — Dinocharis pucillum. r — Diaschiza gibba. e — Euchlanis deflexa. rr — Catyphna levistyla. + — Notholca labis var. limnetica. IT — a foliacea. Crustacea. r— Gammarus. Aracnoidea — rr. Diptera. c — Larven. B. Im vegetationsfreien Wasser genommen. Entomostraca. rr — dlonella nana. rr — Heterocope borealis juv. e— 3 5 Nauplien. Rotatoria. rr — Dinocharis pucillum. r — Notholca labis var. limnetica. IT — i foliacea. Diptera. tr — Larven. Tiefe 1—3 dm. C. Im freien Wasser des kleinen Ausflusses. Entomostraca. rr — Acroperus harpe. + — Heterocope borealis juv. ce — 2 ER Nauplien. rr — Cyclops languidoides. IT — SNe 266 OSSIAN OLOFSSON Rotatoria. r — Euchlanis deflexa. r — Notholca labis var. limnetica. Diptera. r — arven: D. In dichter Vegetation von Carex, Gräsern etc. Wassertiefe ca. 5—10 cm. Entomostraca. r — Eurycercus lamellatus. r — Acroperus harpe. rr — Lynceus guttatus. + — Peracantha truncata. rr — Polyphemus pediculus. c — Cyclops sp. juv. rr — Harpacticid juv. r — Ostracod juv. Rotatoria. rr — Dinocharis pucillum. rr — Diaschiza gibba. rr — Euchlanis triquetra. TL — ; deflexa. rr — Catyphna levistyla. rr — Metopidia acuminata. rr — R quadricarinata. rr — Notholca labis var. limnelica. rr — Unbestimmbare Arten. Protozoa. + — Difflugia pl. sp. Nematoda — rr. Aracnoidea — rr. Diptera. D Aarven. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN iw) (or) u | Besprechung der einzelnen Arten. Im Folgenden werde ich die systematische Stellung der gefun- denen Arten näher erörtern und gleichzeitig einige Mitteilungen über ihre biologischen Verhältnisse geben. Auf die Verbreitung der Arten gehe ich nur betreffs der Copepoden ein, weil die meisten der übrigen Arten — Cladoceren und Rotatorien — gemeine, weit verbreitete Formen sind. Die Copepoden sind auch von LEVANDER (1901), der die Süsswasserfauna der Murmanküste bearbeitet hat, nur in wenigen Arten angetroffen und nicht näher besprochen, während er sich mit den übrigen Gruppen auch hin- sichtlich ihrer Verbreitung eingehender beschäftigt hat. Auf die Ver- breitung der Rotatorien geht auch Skorıkow (1904) ein. Siehe übrigens Sars, LILLJEBORG, EKMAN, v. HOFSTEN, LIE-PETTERSEN m. fl. Phyllopoda. Fam. Branchipodide. 1. Branchinecta paludosa (0. F. MüLLer). Diese Art, die ein typischer Kleinwasserbewohner zu sein scheint, kommt nur in Tümpel III vor, der übrigens nur wenige Arten enthält. Die Tiere, die nur zum Teil geschlechtsreif sind, haben keinesfalls die | Fortpflanzung begonnen. Die grössten Individuen messen $ 11,5 mm, d 12,5 mm. Die kleinsten 5 mm. Cladocera. Fam. Holopediide. 2. Holopedium gibberum ZADDACH. Von dieser Art kommen der frühen Jahreszeit zufolge nur junge Individuen vor, auch diese sehr spärlich. Sie scheint in den Kleinge- wässern zu fehlen nnd ist nur in dem grössten der untersuchten Gewässer, See II, zu finden. Nach EKMAN (1904) ist sie auch in sehr kleinen Ge- wässern gefunden worden. Fam. Daphniide. 3. Daphnia pulex (De Geer). Bie1. Diese Art-kommt nur in den beiden Kleingewässern, Tümpel III und IV, vor, ıst aber hier sehr zahlreich. 268 OSSIAN OLOFSSON Folgende Tabelle gibt die Masse einiger gemessener Individuen haupt- sächlich nach der Methode von Dr. WESENBERG-LUND (1908). Dabei ist T = totale Länge (ohne Schalenstachel), A = der Abstand von dem Vorder- rande des Kopfes bis zur Mitte des Auges, B == von dem vorigen bis a b Fig. 1. Daphnia pulex (DE GEER). a. Weibchen mit Subitaneiern. Vergr. 23 X. b. Abdominalbewaffnung. Vergr. 50 X. zum Hinterrande des Kopfes, A + B = Länge des Kopfes, H — totale Höhe, S = Lange des Schalenstachels, O = grésster Diameter des Auges, R = Länge des Rostrums. Die Masse sind in */100 mm angegeben. eee ge ee el | | Vill | | | | | | | Bea |. mas SA DM 15 Embryonen. 226 rer | 139 | abgebr. 14 6 | 9 Sub.-Eier. 221 a A | 15 Embryonen. 217 in Ho ANNEE le 5 Sub.-Eier. 209 25 132 34 13 8.0 209 of | 122 3¢ 14 6 10 Embryonen. 206 Le 414190 34 6 199 ann | 199 37 12 6 Sub.-Eier. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 269 Aus dieser Tabelle geht hervor, dass die Daphnien verhältniss- mässig klein sind und in der Grösse nur wenig varlieren. Diese schwankt nur zwischen 1,99— 2,35; mm. Übrigens sind sie von sehr typischem Aus- sehen, die Vorsprünge des Abdomens nur ein wenig kürzer, die Zähne der Abdominalklaue weniger als gewöhnlich. Die Länge des Schalen- stachels ist relativ gross. Farbe hyalin. Die Daphnien gehören sämtlich der aus den überwinternden Dauer- eiern hervorgegangenen ersten Generation an. Sie sind alle in Fort- pflanzung begriffen und tragen in den Bruträumen die zweite Generation als Subitaneier oder Embryonen. Die Eianzahl ist ziemlich gross und variiert zwischen 8—19, durchschnittlich 15. Keine Individuen der zwei- ten Generation leben frei. Natürlich sind nur Weibchen vorhanden. Fam. Bosminidæ. 4. Bosmina obtusirostris Sars. Fig. 2 Fig. 2. Bosmina obtusirostris Sars. Weibchen mit Subitaneiern. Vergr. 50 X. Diese Art habe ich nur in zwei etwas grösseren Gewässern, See II und Tümpel VI, gefunden und zwar sehr spärlich, indem ich nur ein einziges geschlechtsreifes Exemplar und einige Junge beobachtet habe. Wie aus der Figur hervorgeht, nähert sie sich durch die etwas hervorragende Stirn der forma arctica. Von der letzteren, die nach EKMAN (1904) bisweilen als eine Temporalform der Hauptform auftreten kann, weicht sie durch die schwache Schalenskulptur ab. Das abgebildete Exemplar ist ein Weibchen der ersten Generation mit vier Subitaneiern im Brutraume. Länge 0,64 mm, Höhe 0,51 mm, Länge der ersten Antennen 0,246 mm. Übrigens kommen nur junge Individuen der ersten Generation vor. bho =] © OSSIAN OLOFSSON Fam. Lyncodaphniidæ. 5. Ophryoxus gracilis G. O. Sars. Vereinzelt im vegetationserfüllten Teil des Sees II. Fam. Lynceide. 6. Eurycercus lamellatus (O. F. Mürzer). Diese Art kommt nur in dem vegationsreichen Teile des grossen Teiches VII vor, ist aber hier nicht allzu selten. Die Weibchen tragen gewöhnlich 5 Subitaneier und erreichen eine Grösse von 1,9 X 1,2, 1,8 x 1.1 mm fiir ein Paar gemessener Individuen. Nur Weibchen habe ich ge- funden. Die Exemplare weichen von siidlicheren Exemplaren nur durch ihre geringe Grösse ab, die ca. die Hälfte des normalen (3—4 mm) der Art beträgt. Sie kommen in dieser Hinsicht den Brackwasserkolonien derselben am nächsten (Siehe LiLLJEBorRG 1900). 7. Acroperus harpæ Batrrp. Fig. 3. Fig. 3. Acroperus harpe BAtRD. Weibchen mit Subitaneiern. Vergr. 50 X. Die Exemplare gehéren der Hauptart und nicht, wie man erwarten sollte, der var. frigida EKMAN, die nach dem Auktor eine sehr kalten (arktischen) Gewässern eigentümliche Form ist. Nur Weibchen mit Subi- taneiern kommen vor. Grösse 0,75 X 0,47 mm. | Sie sind nur in den relativ grossen Gewässern VI und VII gefunden. 8. Lynceus quadrangularis ©. F. MöLLER. Diese Art findet sich nur in den etwas grösseren Gewässern II und VI, ist aber hier nicht besonders selten. Nur subitaneiertragende Weib- chen, die eine Grösse von 0,55 X 0,30 mm erreichen, nebst noch nicht ge- schlechtsreifen Individuen der ersten Generation sind vorhanden. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN Ta! 9. Lynceus guttatus (Sars). Diese Art, die nur in dem ziemlich grossen Gewässer VII sehr spär- lich vorkommt, besteht wie die vorige nur aus Weibchen mit Subitan- eiern und Jungen der ersten Generation. Die Weibchen erreichen eine Grösse von 0,38 X 0,24 mm. 10. Leptorynchus falcatus (Sars). Kommt nur in den ziemlich grossen Gewässern II und VII vor und ist hier sehr selten. Sie sind noch nicht geschlechtsreif. 11. Alonella nana (Bairp). Kommt in den drei grésseren Gewissern II, VI und VII selten vor. Nur einzelne Individuen (Weibchen) sind geschlechtsreif und tragen zwei Subitaneier. Die Grösse ist 0,26 x 0,20 mm. 12. Peracantha truncata (O. F. MÜLLER). Diese Art findet sich nur in der reichen Vegetation des Teiches VII ist aber hier ziemlich gemein. Ausser Weibchen mit 2 Subitaneiern gibt es nur junge Individuen der ersten Generation. Die Grösse einiger Weibchen ist 0,57 x 0,41, 0,57 x 0,36, 0,56 x 0,40 mm. Sie sind also bedeu- tend kleiner als Individuen südlicher Kolonien (0,64 mm, LILLJEBORG). 13. Chydorus sphericus (0. F. Mürner). Diese sehr verbreitete und ziemlich ubiquiste Art findet sich in allen Gewässern, Teich VII ausgenommen. Dass sie in diesem fehlt ist überraschend. Wie man erwarten muss, ist nur die erste Generation ausgebildet und besteht aus geschlechtsreifen Weibchen und jungen Individuen. Die Weibchen tragen Subitaneier oder Embryonen in den Bruträumen. Die Grösse einiger gemessener Individuen beträgt 0,40 x 0,38, 0,40 x 0,34, 0,40 x 0,33 mm. Fam. Polyphemide. 14. Polyphemus pediculus (Linné). Diese Art kommt nur in dem ziemlich grossen Teiche VII vor, ist hier noch sehr selten und besteht aus jungen, nicht geschlechtsreifen In- dividuen. 272 OSSIAN OLOFSSON Copepoda. Fam. Diaptomidæ. 15. Diaptomus bacillifer KorLBex. In den kleinen Gewässern III und IV kommt diese Art in sehr grossen Mengen vor, aber nur als nicht geschlechtsreife Individuen, Junge und Nauplien. Ein grosser Teil der Tiere ist hellrot gefärbt. Verbreitung: Siehe ToLziNGEr (1911, S. 20—22. Fig. M). Die Ver- breitungskarte ToLLinger’s gibt aber die von Sars (1903) aufgenommenen Fundorte bei Vardö im nördlichsten Norwegen nicht wieder. 16. Diaptomus gracilis G. O. Sras. Kommt nur in dem grüssten der untersuchten Gewässer, See IT, vor. Geschlechtsreife Individuen sind hier sehr selten, Junge und vor allem Nauplien ein wenig häufiger. Ein Paar Weibchen tragen Eier, 12 resp. 10. Die Grösse ist 2 1,27 mm, ¢ 1,09 mm. Sie sind also bedeu- tend kleiner als es für die Art normal ist, resp. 1,40 und 1,20 mm nach Sars (1903). . Diese Art ist in Europa weit verbreitet. Siehe übrigens ToLLINGER (TSS Gl san). Fam. Temoride. 17. Heterocope borealis (Fiscxer). Kommt nur in dem grösseren Teich VII vor. Junge Individuen und vor allem Nauplien sind aber hier sehr gemein. Nur ganz vereinzelte Exemplare sind beinahe geschlechtsreif. Kein Individuum trägt Eier. Verbreitung: Siehe Torzıneer (1911, S. 186 u. 187). Er nimmt jedoch die von Norpgvist (1888) angegebenen Fundorte in zwei süd- und mittelfinnischen Seen nicht auf. Nach Exemplaren in dem Zool. Museum in Uppsala hat LiniseBore diese Art in einigen Seen des südschwedischen Hochlands erhalten!, wo ich sie auch später gefunden habe. Fam. Cyclopide. 18. Cyclops lucidulus Kock (= C. vernalis FISCHER.) Kommt nur in Tümpel IV sehr spärlich als geschlechtsreife Weib- chen vor. Ob junge Individuen dieser Art in anderen Gewässern vor- handen sind ist unmöglich mit Sicherheit zu entscheiden. ! Bereits von EKMAN (1904, S. 76) angegeben. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 278 Nur ein Paar Weibchen tragen Eier, ca. 35 in jedem Sacke. Die Grösse eines Weibchens ist 1,1 mm, es ist m. a. W. kleiner als Indivi- duen südlicher Gegenden (1.2—1,5 nach LiLLJEBoRG (1901), 1,2—1,7 nach ScHMEIL (1892)). Ca. 20 Eier in jedem Sacke. ©. lucidulus ist in Europa, Asien, Amerika und arktischen Gegen- den weit verbreitet. | 19. Cyclops capillatus G. O. Sars. Taf. VI, Fie. 1. Diese Art kommt nur in See II spärlich vor. Hier finden sich so- wohl Weibchen als Männchen. Einige Weibchen tragen Eiersäckchen. In morphologischer Hinsicht stimmen sie mit der Beschreibung LILLJEBORGS (1901) vollkommen überein. Fig. 1 zeigt das Aussehen des B. Vis. | Diese Art ist bisher nur von Sars (1913—15) aus Norwegen und von LILLJEBORG (1901) aus dem nördlichsten Schweden und der Kola- Haibinsel beschrieben. 20. Cyclops languidoides Litisezore. Taf. VI, Fig. 2—6. Cyclops languidoides LILLIEBORG stellt wahrscheinlich ein Zwischen- ghed der Reduktionsreihe ©. lunguidus Sars — languidoides LILLIEBORE — diaphanus FiscHer dar (BrEHM 1908). Mit ©. langwidoides identisch ist ohne Zweifel die von Wour (1905) aufgenommene C. languidus var. nanus Sars. Die von Sars (1863) beschriebene Art C. nanus ist aber nicht die von Worr aufgenommene, sondern (nach LIiLLJEBoRG 1901 und Sars 1913) mit C. diaphanus Fiscner (1853) synonym. Zweifelsohne ist auch die von Worr (1905) beschriebene neue Art C. incertus mit C. diapha- nus identisch. | Weil diese Form ausser von Wozr bisher nur von LILLJEBORG aus Schweden beschrieben ist und sich hier als eine seltene, lokal sehr beschränkte, nördliche Form gezeigt hat, scheint es mir am besten, sie als eine selbständige Art zu betrachten. Wenn die Befunde Worr'’s sich allgemeiner zeigen sollten, muss man sie jedoch nur als eine Varietät von C. languidus ansehen und zwar als var. lunguidoides LILLIEBORG (nicht nanus SARS). Diese Art findet sich sowohl in den grésseren Gewässern II und VII als in dem kleinen Tiimpel I. Weibchen mit Eiersäckchen und Manmehen nebst Jungen sind spärlich vorhanden. Die Exemplare aus Tiimpel I und Teich II stimmen mit der Be- schreibung LILLJEBoRG's (1901) sehr gut überein. Die aus Teich VII erhaltenen Individuen unterscheiden sich sowohl von der Beschreibung LILLJEBORG'S als auch von meinen übrigen Exemplaren dadurch, dass die Zool. bidrag, Uppsala. Bd 5. 18 274 OSSIAN OLOFSSON Seitenborste der Furka etwa in der Mitte derselben inseriert ist (Taf. VI, Fig. 2) und nicht wie bei den übrigen (Taf. VI, Fig. 3) dem Ende bedeu- tend näher steht. Dazu kommt, dass bei den Exemplaren aus Teich VII die Endstacheln des Innenastes des 4 Fusspaares wie das Endglied über- haupt länger sind (Taf. VI, Fig. 4). Bei den übrigen ist das Endglied sehr breit und kurz und die Endstacheln sehr kurz (Taf. VI, Fig. 5). Die aus Teich VII stammenden Tiere kommen in diesen Merkmalen C. diaphanus Fiscuer sehr nahe, die übrigen nähern sich hierin C. languidus G. O. Sars. a Weil B. V auf der Fig. LirryeBores sehr klein ist, gebe ich auch eine Zeichnung derselben (Taf. VI, Fig. 6). Alle Exemplare stimmen in den Bau von B. V mit einander iiberein. Die Grösse meiner Exemplare beträgt 2: Körperlänge 0,66—0.83 mm, Furkalborsten 0,26 -0,33 mm, d: Körperlänge 0,55 mm, Furkal- borsten 0,33 mm. Die Eizahl ist 19—20 in jedem Sacke. Diese Form ist bisher nur von LILLJEBoRG aus dem nördlichsten Schweden und von Wozr aus Deutschland beschrieben. Die Exemplare LILLJEBORGS messen ® 0,72—0,74 mm, d 0,65 mm. Die Eizahl war 10—12 in jedem Sacke. 20. Cyclops agilis Koch (nach Sars). Taf. VI, Fig 7—11. Kommt nur in Teich VII vor und ist hier ziemlich selten. Der hervorragende Crustaceenforscher G. O. Sars zeigt 1914, dass der alte Cyclops agilis Kocx mit Cyclops varius brachyura LILLJEBORG identisch ist. Er synonymisiert übrigens Cyclops serrulatus FISCHER mit dieser Art. Die von mir gefundenen Exemplare weichen von der Beschreibung Sars’ ın einigen Teilen ab. So sind die Furkaläste ein wenig länger als die zwei letzten Abdominalsegmente, 0,16 : 0,14 resp. 0,15: 0,135 mm für zwei Weibchen. Die feine Bezähnelung der Aussenseiten der Furkaläste variiert in der Länge bei verschiedenen Individuen (siehe Fig. 7— 8), erreicht aber niemals die Basis der Furkaläste, wie es Sars für Cyclops (Leptocyclops) agilis angibt. Sie nähert sich in diesem Charakter dem Cyclops (Lepto- cyclops) speratus (LILLIEBORG) (nach Sars). Die Figuren (Taf. VI) zeigen auch, dass das Verhältniss der beiden apikalen Seitenborsten der Furka ein wenig variiert. In Fig. 7 ist die innere Apikalborste nur ein wenig länger als die äussere, stachelige. So- wohl hierin als betreffs der Stachelreihe ist dieses Exemplar eine wahre C. agilis. In Fig. 8 ist aber die innere Apikalborste beinahe doppelt so lang als die äussere. Die Stachelreihe ist hier viel kürzer. Zwei Cha- SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 2719 raktere, die dieses Exemplar dem C. speratus mame (nach Sars) nähern. Dasselbe gilt betreffs der Endstacheln des Innenastes des vierten Beinpaares. Fig. 9 nähert sich dem C. agilis, Fig. 10 dem ©. speratus (nach SARS). Auch die Grösse, 1,15 mm, liegt zwischen diesen zwei Arten. “Searcely 1 mm“ resp. 1,20—1,50 mm (nach Sars). Mit der Beschreibung und den Typusexemplaren LiLLJEBoRGs (1901) von Cyclops varius var. brachyurus stimmt sie besser überein. Die Stachel- reihe der Furkaliste soll nach LirzseBorG hier in der beschriebenen Weise variieren, die Länge (des Weibchens) schwankt zwischen 1—1,36 mm. B. V (Fig. 11) stimmt mit den Figuren von Sars und LILLIEBORG vollkommen überein. | Nur einige noch nicht eiertragende Weibchen nebst Jungen und Nauplien sind vorhanden. Die Länge eines Weibchens beträgt 1,15 mm, Furkalborsten 0.68 mm. Diese sehr verbreitete Art kommt in Europa, Asien, Amerika, Australien und arktischen Gegenden vor. Fam. Canthocamptide. 22, Attheyella arctica (LiLLJEBoRG). Taf. VI, Fig. 12-15. Nur in den kleinsten der untersuchten Gewässer kommen ge- schlechtsreife Individuen dieser Art vor. Ob die als Harpacticid juv. aus anderen Gewässern bezeichneten Exemplare zu dieser Art gehören, ist unmöglich zu entscheiden. Sie stimmt mit den Beschreibungen LiLLJEBoRGS (1902) und Sars’ (1903-1911) in der Hauptsache überein. Nur ist der grosse Sinneskolben am 4 Gliede der A. I bedeutend länger, als diese Beschreibungen angeben, und reicht immer deutlich über die Antennenspitze hinaus (Fig. 12). Nach der Beschreibung LIiLLJEBorGs reicht dieser Kolben nur ein wenig weiter als bis zum Anfang des letzten Antennengliedes. Die Typusexemplare LILLJEBORGS stimmen jedoch mit den meinigen überein. Beim fünften Fusspaar variiert die Anzahl der Borsten, wie es s auch bei anderen Harpacticiden gewöhnlich ist, ein wenig, nicht nur zwischen verschiedenen Individuen sondern auch zwischen den beiden Seiten des- selben Individuums. Fig. 13 zeigt das B. V eines von mir gefangenen Weibchens, Fig. 14 derselbe Fuss eines Weibchens LILLJEBoRGs. Man sieht, dass nicht nur die Anzahl der Borsten ungleich ist, sondern auch die Verteilung und relative Länge derselben. Das abgezeichnete Exem- plar LıiLLJegores hatte auf dem B. V der anderen Seite sechs Borsten auf dem zweiten Gliede. 2700 OSSIAN OLOFSSON Fig. 15 zeigt das B. V des Männchens. Es weicht durch die relative Länge der Borsten ein wenig von der Zeichnung Sars’ (1903—11) ab. Die Länge der Weibchen ist 0,44—0,48 mm, Furkaborsten 0,35 mm, Kein Individuum trägt Hier. Nach LitwLseBorg ist die Länge des Weib- chens 0,7 mm, nach Sars 0,65 mm. Bisher nur aus dem nördlichen Schweden (LiLLJEBoRG 1901, EKMAN 1904) und dem norwegischen Finmarken (Norman 1903, Sars 1903—11) beschrieben. 23. Moraria brevipes G. O. Sars. Ich habe nur ein einziges Exemplar dieser seltenen Art beobachtet und zwar ein Weibchen mit einer angehafteten Spermatophore. Sie kommt in See II vor. Bisher ist diese Art in den schwedischen Hochgebirgen (EKMAN 1904), bei Upsala in Schweden (LILLJEBoRG 1901), bei Kristiania in Nor- wegen (Sars 1903—11), in Schottland, Deutschland, Böhmen und der Schweiz gefunden (Vergl. EKMAN 1904, Bream 1913, Hapersposcu 1916). Mein Exemplar weicht von dem südlicheren durch seine ge- ringere Grösse ab. Die Länge beträgt nur (Y) 0,44 m, Borsten 0,16 mm. Nach LILLJEBORG 0,6—0,72 mm, nach Sars 0,60 mm (ohne Borsten). Aus den Fanglisten geht hervor, dass ausser diesen Arten noch einige Copepoden und Ostracoden in den untersuchten Gewiissern vor- handen sind. Weil es von diesen nur junge Individuen gibt, ist eine nähere Bestimmung und Erértung derselben nicht möglich. Botatoria. Im folgenden nehme ich nur solche Arten auf, die, obwohl in For- malin konserviert, doch hinreichend bestimmbar sind. Alle Figuren sind, wie ich schon vorher hervorgehoben habe, nach solchen in For- malin konservierten Exemplaren gezeichnet. Weil der grösste Teil der Arten nur als vereinzelte Individuen vor- kommt, gehe ich nicht näher auf ihre Verbreitung in den verschiedenen Gewässern ein. Bei der Nomenklatur folge ich im allgemeinen v. Horsten (1909, 1911). Fam. Synchatide. 1. Polyarthra trigla Exrsc. | (Syn. Polyarthra platyptera aut.) Kommt sehr selten im Plankton des Sees II vor. Einige Exemplare tragen Eier. bo —1 = SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN Fam. Rattulidæ. 2. Diurella porcellus (Gosse). Fig. 4. Dank der starken Kontraktion treten die Ecken am ventralen Vor- derrande des Panzers sehr deutlich hervor (Fig. 4). Man sieht darum hier ausser den zwei gewöhnlichen dorsalen auch zwei ventrale Zähnchen, wie auch Lucks (1912) für seine Exemplare angibt. Länge des Panzers 0,141 mm, Länge der Zehen 0,048 mm und 0,037 mm. Fig. 4. IG Be Fig. 4. Diurella porcellus (Gosse). Vergr. 316 X. Fig. 5. Diurella bidens Lucks. Vergr. 480 X. 3. Diurella bidens Lvcks. Fig. 9. Diese Art ist durch die zwei gleichlangen Zehen, die nur ca. 1/4 der Körperlänge betragen, und die zwei Zähnchen des dorsalen Vorderrandes des Panzers charakterisiert. Länge des Panzers 0,126— 0,136 mm, Länge der Zehen 0,029 — 0,031 mm. Meine Exemplare sind somit bedeutend kleiner als Lucks (1912) angibt (resp. 0,170 und 0,055 mm). 4. Rattulus carinatus Lamarck. Fig. 6. Masse des abgebildeten Exemplares: Linge des Panzers 0,177 mm, Höhe desselben 0,088 mm, Linge der Zehe 0,170 mm. DD | OO OSSIAN OLOFSSON 5. Rattulus longiseta Schrank. oT. = Fig. 7 zeigt ein Exemplar dieser sehr charakteristischen Art. Sie stimmt mit der Beschreibung Jennines (1903) gut überein, ist aber viel kleiner. Ich gebe die Masse Jennines zwischen Klammern an. Fig. 6. IMs do Fig. 6. Rattulus carinatus LAMARCK. Vergr. 255 X. Fig. 7. Rattulus longiseta SCHRANK. Vergr. 255 X. Länge des Panzers ohne Zähnchen 0,184—0,235 mm (0,30), Länge der Zehe 0,129—0,143 mm (0,20), Länge des grössten Zähnchens 0,039— 0,042 mm (0,06). Länge nach v. Horsrzn (1909) ausser Zehe 0,270 mm, Zehe 0,168 mm. Fam. Dinocharide. 6. Dinocharis pucillum (0. F. Mier). Nur ein Paar Exemplare aus See VII sind beobachtet. Sie gehören der mit langen Zehen und Dorsalsporen versehenen Form an und stimmen mit der Beschreibung und Figur v. Horsrens SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 279 (1909, Fig. 8) gut überein. In Finmarken ist diese Form von Lir- PETTERSEN (1909) gefunden worden. Die Länge eines Exemplares war: Rumpfpanzer 0,15, Fuss 0,09, Zehen 0,12, Dorsalsporen 0,06 mm. Fam. Salpinide. 7. Diaschiza gibba (Enrse). Selten in See VII und Tümpel I. Länge der Zehen 0,100 mm. 8. Diplax videns Levaxper. Fig. 8. Wie die Figur zeigt, stimmt sie mit der Beschreibung und Figur Levanpers (1894) sehr gut überein. Auch die Grösse ist beinahe gleich. Ich gebe die Masse LEVANDERS zwischen Klammern an. Fig. 8. Diplax videns LEVANDER. Vergr. 255 X. Lange des Panzers 0,149 mm (0,14), Höhe 0,104 mm (0,08), Lange der Zehen 0,054 mm (0,05). | Fam. Euchlanidæ. 9. Euchlanis triquetra Exrec. Kommt in den Seen II und VII selten vor. Lange des Panzers 0,31 mm. 10. Euchlanis dilatata Exrse. Länge des Panzers 0,19—0,25, Breite 0,14—0,19, Länge der Zehen (),070 — 0,074 mm. 11. Euchlanis deflexa Gosse. Fion09; Die hier vorkommenden Exemplare dieser Art unterscheiden sich von den südlicheren vor allem durch ihre geringere Grösse. Sie varneren auch in der Grösse sehr stark. 280 OSSIAN "OLOFSSON Die Dimensionen betragen: Gesamtlänge des Panzers .0,19—0,29, Breite 0,13--0,195, Länge der Zehen 0,055 — 0,078 mm. Nach Gosse wechselt die Länge zwischen 0,4—0,6 mm. N) ) sl nl pu UM a b Fig. 9. Euchlanis deflexa Gosse. Vergr. 170 X. Die Exemplare Lucks’ (1912) stimmen aber mit den meinigen besser überein. Die Länge des Panzers betrug bei diesen 0,276, die Breite 0,194 mm. Die Figuren (9, a—b) zeigen, dass (infolge der Kontraktion bei der Konservierung?) die Konturen des Panzers ein wenig wechseln. Dies gilt hauptsächlich von dem Vorderrande des Bauchschildes. Im allgemeinen ist er, wie Fig. 9a zeigt, median deutlich ausgekerbt. Einige Exemplare haben jedoch einen fast geraden, nicht ausgekerbten Vorderrand des Bauchschildes (Fig. 9b). | 12. Catyphna levistyla n. sp. Fig. 10. Obwohl es im allgemeinen nicht empfehlenswert ist neue Rotatorien- Arten nach in Formalin konservierten Exemplaren zu beschreiben, muss ich hier zwei neue Catyphna-Arten aufnehmen. Es ist mir nämlich nicht möglich, sie mit einigen anderen mir bekannten zu identifizieren. Die erste dieser Arten, die ich Catyphna levistyla benannt habe, zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: Panzer länglich oval mit schwach gebogenen Vorderrändern, die eine linsenförmige Partie ein- schliessen. Frontalecken fehlen ganz. Zehen ziemlich kurz, gegen die Spitze sanft verschmälert, vollkommen ohne Stufe (levistyla). Masse: Länge des Panzers 0,126 mm, Breite 0,098 mm, Länge der Zehen 0,044 mm. Sie kommt durch die Form des Panzers und die kurzen Zehen C. brachydactyla Srenroos (1898) am nächsten, ist aber im Gegensatz zu SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 281 dieser Art nicht grösser sondern kleiner als ©. tuna. Die Zehen sind auch länger als bei C. brachydactyla. Frontalecken fehlen ganz. Lucks (1912) gibt solche für C. brachydactyla an. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 10. Catyphna levistyla. Nergr. 350 X. Fig. 11. Catyphna intrasinuata n. sp. Vergr. 410X. 13. Catyphna intrasinuata n. sp. Jane ale Diese neue Art ist durch den beinahe geraden Vorderrand des Riicken- und Bauchschildes, die kleinen aber deutlichen Frontalecken und das Aussehen der Zehen ausgezeichnet. Diese sind nämlich nur am Innenrande der Spitze — nicht wie bei übrigen Catyphna-Arten nur am Aussenrande oder jederseits — mit deutlichen Stufen versehen. Bei dem abgebildeten Exemplare ist die eine derselben sehr deutlich und haken- formig. Masse: Länge des Panzers 0,105 mm, Breite 0,093 mm, Länge der Zehen 0,037 mm. Sie gehört somit zu den kleinsten Catyphna-Arten, ist aber bedeutend grösser als C. brevis Murray (1913), der sie am nächsten kommt. Diese Art hat übrigens längere Frontaiecken und am Innerrande nicht stufenförmig ausgekerbte Zehen. Den Speciesnamen intrasinuata hat sie wegen der am Innenrande ausgekerbten Zehen erhalten. 14. Monostyla lunaris (Exrzc). Kin einziges Exemplar beobachtet. DRO. OSSIAN OLOFSSON Fam. Colurellide. 15. Metopidia acuminata Enrsc. INT. NA Fig. 12 gibt ein Exemplar dieser eleganten Art wieder. Länge des Panzers 0,105 mm, Breite desselben 0,061 mm, Länge der Zehen 0,020 mm. Fig. 12. Fig. 13. Fig, 12. Metopidia acuminata EHRBG. Vergr. 480 X. Fig. 13. Metopidia quadricarinata STENROOS. Vergr. 480 X. 16. Metopidia quadricarinata Srenroos. Fig. 13. Die Synonymisierung v. Horstens (1909) von M. quadricarinata Stenroos mit M. lepadella EtHrBG ist wahrscheinlich nicht zutreffend. Wenn man auch die vier dorsalen Längsrippen möglicherweise als einen unzureichenden Speciescharakter betrachten könnte, weicht sie doch von M. lepadrl!a durch die Form des Hinterrandes der Fussöffnung sehr deutlich ab. Die Fig. 13 zeigt weiter, dass M. guadricarinata ziemlich breit, das Vorderende der Fussöffnung abgerundet ist, und die Seitenrändern der- selben parallel sind. Länge des Panzers 0,09 mm, Breite desselben 0,071 mm, Länge der Zehen 0,022 mm. | Die Masse stimmen mit den von STENRoos (1898) und Lucks (1912) gegebenen vollkommen überein. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 283 Fam. Notopside. 17. Asplanchna priodonta Gosse. Kommt pelagisch in See II selten vor. Fam. Brachionide. 15. Notholca striata (Mürrer). Diese Art kommt sehr selten im freien Wasser des Teichs VI vor. Totale Länge 0,136, Breite 0,100 mm, Linge der Vorderdornen des Panzers 0,013 mm. | Länge nach v. Horsten (1909) 0,130—0,174 mm. 10. Notholca labis Gosse, var. limnetica Levanper. Fig. 14. Diese sehr charakteristische und elegante Form kommt in einigen Gewässern mehr oder weniger zahlreich vor. Sie stimmt mit der Figur Levanpers (1901, Fig. 2) ziemlich gut überein. Die Dornen des Vor- derrandes des Panzers sind aber auf der Zeichnung LEVANDERS nicht genauer abgebildet. Der Stiel ist von dem breiten Panzer ziemlich scharf abgesetzt. Die Rückenfläche des Panzers ist nicht wie bei N. striata und acuminata deutlich gestreift. Die Form war in allen Gewässern sehr kon- stant, ohne irgendwelche individuelle Variationen. Die Grösse wechselt nur ein wenig. LEVANDER gibt dasselbe für seine Exemplare an, die auch aus der N A Murmankiiste stammen. N ( Die Dimensionen betragen: Totallänge 0,221— 0,241, Breite 0,102—0,108, Länge des Stieles 0,051 — | 0,064, Länge der Vorderdornen 0,024—0,027 mm. | | LEVANDER gibt folgende Dimensionen an: L Fig. 14. (ohne Stiel) = 158-200 y, Br = 75—100 u, L des en ur Stieles = 38 y. Vergr. 300 X. Um die Nomenklatur nicht noch mehr zu ver- wirren, ziehe ich vor, diese Form mit dem Namen Lrvanper’s N. labis var. limnetica zu bezeichnen, ohne näher auf die Stellung dieser Art ein- zugehen. Mit der Form Levanper’s ist sie ohne Zweifel identisch. 284 OSSIAN OLOFSSON 20. Notholea acuminata (Enrsc). Fig. 15. Diese Art kommt nur in dem kleinen Tiimpel IV ziemlich ge- mein vor. Die Exemplare variieren ein wenig in der Länge des Stieles. Dieser ist bei allen Exemplaren sehr breit und kurz. Übergangsformen zu Notholea striata s. st. und Notholca labis var. limnetica kommen nicht vor. Ob diese Form eine selbständige Art oder nur eine. Varietät ist will ich hier nicht diskutieren. Die Frage zu entscheiden, scheint mir auf Grund früherer Angaben und meiner eigenen Befunde nicht möglich. Fig. 15. Notholca acuminata (ExrBG). Vergr. a und b 240 X, c 410 X. DinrFENBACH (1911, S. 24) sagt z. B.: “N. acuminata ist keine Va- rietät der N. striata, sondern eine selbständige Species. Weder in allen von mir untersuchten Fängen, noch in meinen Kulturen habe ich einen einzigen Übergang zur N. striata entdecken können“. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass diese Ansicht DiEFFENBACHS richtig ist. List (1912) gibt aber -an, dass N. striata und N. acuminata durch viele Übergangsformen verbunden sind (S. 49). v. Horsten (1912, S. 224) sagt: “Ich schliesse mich hier der An- sicht WEBERS (1898) an, dass N. acuminata eine Varietät von N. striata ist; für die Richtigkeit dieser Auffassung spricht besonders die von Lir- PETTERSEN gefundene Formenreihe (1909, Taf. II, Fig. 23, 26, 27, 28)". Es scheint mir aber gar nicht sicher, dass diese Figuren eine wirkliche Formenreihe darstellen. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 285 Meine Form kommt Levanoers Fig. 45 (Taf. III, 1894) am nächsten. Die Dimensionen betragen: Totallänge 0,226—0,257, Breite 0,105— 0,115, Länge der Vorderdornen 0,021—0,025, Länge des Stieles 0,017— 0,051 mm. 21. Notholca foliacea (Enrgs). Fig. 16. a b Flg. 16. Notholea foliacea (Eures). Vergr. 350 X. Diese Art kommt im freien Wasser des Teichs VI sehr häufig vor. Totallange 0,161—0,170, Breite 0,068, Linge des Hinterdornes 0,017, der Vorderdornen 0,017—0,020 mm. 22. Notholea longispina Kerricorr var. heterospina n. var. | ar D Kommt nur in See II vor, ıst aber hier im freien Wasser zahlreich. Sie scheidet sich von den Formen südlicherer Gegenden teils durch die grössere Länge der Vorder- und Hinterstacheln, teils durch die Längen- verhältnisse der Vorderstacheln unter einander. Die Masse einiger Exemplare betragen: (Längen in vw.) Gesamtlänge . . . . | 860 | 840 | 820 | 810. Hinterstachel . . . . . 360 | 360 340 | 340 | Vorderstachel 1 . . . . 370 | 345 350 | 350 | | Dies Abe 140 | 115 | 120 | 130 | ; Soe) Sree OO ee oO) » OSSIAN OLOFSSON Zum Vergleich gebe ich einige Massen nach Ammann (1913), der die Temporalvariation bei N. longispina näher studiert hat, wieder. | | Gesamtlänge | Hinterstachel | Vorderstachel 1 . Stoffelsee | Starnbergersee ee Grésster | _. | Grôsster Se | Monats- oe | Monats- Door | durchschnitt (rates durchschnitt | | (April) | (Mai) | | | at ; 815 690 148 | 720 | 5 | 342 256 Petey 298 | | 300 330 326 338 2 210 177 171 169 » 2 Fig. 17. Notholca longispina Ein Vergleich dieser Tabellen zeigt, dass die Länge des Hinterstachels und des längsten Vorderstachels bei meinen Exemplaren durch- gehend grösser ist, was mit den Befunden AmMANNS, dass diese Stacheln am Winter und Frühjahr am längsten sind, gut übereinstimmt. Ein mehr auffallender Charakter meiner Exemplare, der sie sowohl von den Exemplaren Ammann’s als denjenigen der übrigen Verfasser (nach Abbildungen und Beschreibungen zu ur- teilen) scheidet, besteht darin, dass die Vorder- stacheln so ungleich sind. Der langste Vorder- stachel ist immer ungefähr dreimal so lang als der nächste (nach Ammann nur sehr selten zweimal so lang und gewöhnlich bedeutend kürzer). Die Vorderstacheln 2-3 sind übri- gens sehr ungleich lang, der linke immer be- deutend — ca. ‘/2 Mal oder mehr — länger als der rechte. Nach früheren Angaben sind diese Stacheln beinahe gleich lang. Siehe übri- gens Fig. 17 a und b. Wenn diese Merkmale sich als konstante Verschiedenheiten gegenüber den übrigen longi- spina-Formen zeigen sollten, dürfte es zweck- mässig sein, diese Form als eine eigene Varie- tät mit dem Namen N. longispina var. helero- KELLICOTT var. heterospina n. v. spina zu bezeichnen. Vergr. a 125 X, b 380 xX. SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 287 23. Anuræa aculeata Enrsc. Fig. 18. Diese Art kommt im freien Wasser des Sees II (spärlich) und des Tümpels IV (zahlreich) vor. Exemplare aus den beiden Gewässern tragen Subitaneier. Ich liefere unten eine Tabelle mit den Massen einiger Exemplare aus Tiimpel IV. Nr. Tee Spel AREAS Ze Länge (ohne Dornen). . . | 182 | 129 127 4 124 ; 122°) 122 1192 | 122 | 122 | v. | | | oe Be... 0) 95) 85 | 95 | 76 | 97 |. 921-102) "88 | 8) » denen 9... "| 41 | 41) 35) 31) Al: 217 112 | 19 |» Hinterdorn 1. . . . . . .| 18) G4) 54 | 39 | 54 40 a 10 > > re re LS) 168.1761 | 7 a D ST mI es Aus dieser Tabelle geht hervor, dass Lange und Breite nur wenig va- riieren. Dagegen variiert die Länge der Vorder- und Hinterdornen sehr stark. (Von den Vorderdornen wurden nur die mittleren gemessen.) Die Tabelle b Fig. 18. Anurwa aculeata ExrBG. Vergr. 340 X. 288 OSSIAN OLOFSSON u zeigt auch, dass die Variation der Vorder- und Hinterdornen parallel ist, dass die Hinterdornen (die immer zwei sind) ziemlich gleich lang sind, und dass die grössten Exemplare die längsten Dornen tragen. Dass die Variation jedoch kein einfaches Zuwachsphänomen ist, brauche ich kaum hervorzuheben. 7 Ubrigens will ich nur auf die Figuren hinweisen. Das auf Fig. 18a abgebildete Exemplar ist eine sehr ausgeprägte Anurwa aculeata bre- vispina, das andere eine Anurwa aculeata typica (Fig. 18 b). Von Interesse ist dass so kurzstachelige Formen wie das abge- bildetete Exemplar von A. brevispina schon im Beginn der Vegetations- periode auftreten, was gegen die Gemeingiiltigkeit der Reduktionsreihe- Theorie Krätschmar s (1908) spricht. 24, Anuræa cochlearis Gosse. Kommt nur im freien Wasser des Sees II spärlich vor. Einige Exemplare tragen Eier. Totallänge 0,200, Breite 0,064, Länge der Vorderdornen 0,027, Länge der Hinterstachel 0,061 mm. Horizontalverteilung der einzelnen Arten. Die folgende Tabelle zeigt, wie die Arten im freien und vegetations- erfüllten Wasser verteilt sind. | In freiem | Zwischen | | Wasser | Vegetation. | | Entomostraca. 1. Branchinecta paludosa X 2. Holopedium gibberum . X 3. Daphnia pulex . x 4. Bosmina obtusirostris . X 9. Ophryoxus gracilis . X 6. Hurycercus lamellatus . x 1. Acroperus harpe . x x 8. Lynceus quadrangularis . X X GE » guttatus . x x 10. Leptorynchus falcatus . . x 11. Alonella nana x X 12. Peracantha truncata X 3. Chydorus sphericus . X X 14. Polyphemus pediculus . X X 15. Diaptomus bacillifer X 16. » gracilis X SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 289 In freiem | Zwischen | Wasser | Vegetation | 17. Heterocope borealis . X 18. Cyclops lucidulus . x 19. » capillatus x x 20. » languidoides X X 21. » agins AR i) X 22. — BIEL arehen =» mn... + + à Le se pue | X PAU a rennes . . . -. 2... sn) | x PRESS uvm ne x | x Rotatoria. | ; MEE Ma EOS TIG (CAS EEE. ae de nem x Die MOTS sw se ew at ei x 3 » bidens X 4. Rattulus carinatus x >. » TOTALE OMC POSER ET pee ae | x HOGI COIS CANTONS N x x 1. Diaschiza gibba | x 8. Diplax videns | x OMEGA SKEN MENADE Le SNR ei, x X 10. » dilatata X lute » deflexa . x x 12. Catyphna levistyla x x 13. » intrasinuata . x 14. Monostyla lunaris x 15. Metopidia acuminata X 16. » quadricarinata | "17. Asplanchna priodonta . . x | 18. Notholca striata X | | 19. » labis v. limnetica x | x | EU acuminata x | 21. » Ola EP PNR PAPE EC X X Bg. > longispina . | x | 98, Len DONC RO EM ae EN x 24. » GUGHICOIUS MEM tse Re Ne ee ne | x In dieser Tabelle will ich nur hervorheben, dass von den in freiem Wasser vorkommenden Arten nur ein Teil rein limnetisch ist. Wenn sie auch im vegetationserfüllten Teile des Wassers vorhanden sind, muss man sie im allgemeinen als passiv limnetische betrachten. Hieher ge- hören z. B. die meisten in beiden Kolumnen aufgenommenen Cladoceren und Rotatorien. Von diesen muss man jedoch unter den Cladoceren Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 5. 19 290 OSSIAN OLOFSSON Polyphemus pediculus und unter den Rotatorien z. B. Notholca labis v. limnetica und Notholca foliacea als eulimnetische Formen ansehen. Sie sind in den Vegetationsproben nur vereinzelt oder sehr selten. Aus dem Obigen geht deutlich hervor, dass beinahe alle hier gefundenen Arten bedeutend kleiner als dieselben Formen aus südlicheren Gegenden sind. | Dass die Entwicklung zur Zeit der Untersuchung (d. ** *°/6) nur kurz gedauert hat, zeigen die Stadien, auf welche die Cladoceren stehen. Sie treten nämlich nur als die aus den überwinternden Dauereiern her- vorgegangene erste Generation auf, die nur ziemlich selten Subitaneier oder Embryonen hervorgebracht hat. Die zweite Generation lebt nimmer frei. Überwinternde Ephippien mit nicht entwickelten Dauereiern oder Embryonen kommen noch vor. Alle von mir untersuchten Gewässer sind Kleingewässer, kleine Seen, Teiche oder Tümpel. Um den Überblick unserer bisherigen Kenntnis der Fauna dieser Gegenden zu erleichtern will ich schliesslich eine Liste der bisher gefun- denen Entomostraken-Arten liefern. Die Angaben sind aus den Arbeiten von Levanper (1901), Linrsepore (1900, 1901, 1902), Sars (1903, 1903 — 1911, 1913—1915), Norman (1902, 1903) und Arm (1914) genommen. Die von mir zum ersten Male gefundenen Arten sind mit * bezeichnet. Phyllopoda. Acroperus leucocephalus Koch. Polyartemia forcipata FISCHER. > angustatus SARS. Branchinecta paludosa (O. F. MÜLLER). Alonopsis elongata SARS. Lynceus quadrangularıs O. F. MÜLLER. Cladocera. » affinis LEYDIG. Sida erystallina (0. F. MÜLLER). > guttatus (Sars). Holopedium gibberum ZADDACH. » intermedius (SARS). Daphnia magna STRAUS. Leptorhynchus falcatus (Sars). ». pulex (DE GEER.) Alonella excisa (FISCHER). > longispina O. F. MÜLLER. » mana (BAIRD). > cristata SARS. Peracantha truncata (O. F. MüLLER)*. Simocephalus vetulus O. F. MÜLLER. Pleuroxus trigonellus (0. F. MüLLEr). Ceriodaphnia quadrangula O.F. MüLLer. Chydorus sphæricus (0. F. Mt er). var. hamata SARS. Polyphemus pediculus (LANNE). » pulchella Sars var. micro- Bythotrephes longimanus LEYDIG var. cephala SARS. arctica LILLJEBORG. Bosmina obtusirostris SARS*. Bythotrephes cederstroemii SCHOEDLER. » » var. arctica Sars. Leptodora kindtii (FockE). Ophryoxus gracilis SARS. Macrothria hirsuticornis NORM u. BRADY. Copepoda. > arctica SARS. Diaptomus bacillifer KoELBEL. Streblocercus serricaudatus (FISCHER). » laciniatus LILLIEBORG. Acantholeberis curvirostris(O.F. MÜLLER). » gracilis SARS*. Eurycercus lamellatus (0. F. Mörner). > graciloides LILLJEBORG. » glacialis LILLJEBORG. » wierzejskii RICHARD. Acroperus harpe BAIRD*. Heterocope borealis FISCHER. » neglectus LLLJEBORG. » appendiculata SARs, SUSSWASSER-ENTOMOSTRAKEN UND -ROTATORIEN 291 Cyclops strenwus FISCHER. » > vulgaris Koch (= OUTS Fı- SCHER). lucidulus Kock (= vernalis FISCHER). capillatus SARS. crassicaudis Sars.! languidoides LiLLIEBORG*. agilis Koch*. macrurus SARS. robustus SARS. kolensis LILLJEBORG. rubellus LILLJEBORG. macruroides LILLJEBORG. Attheuella arctica (LiLLJEBORG). Moraria brevipes (SARS). Marcenobiotus insignipes (LILLJEBORG). Ostracoda. Cypris pubera O. F. Mier. Encypris affinis hirsuta (FISCHER). » glacialis (SARS). Cypridopsis parva G. W. MÜLLER. Potamocypris villosa (JURINE). Cypria exsculpta (FISCHER). Cyclocypris dispersa (G. W. MütLEr) = globosa (Sars)). » ovum (JURINE). Candona candida (O. F. Müzrer,). » rostrata BRADY u. CRETE, » reducta ALM, Levanper (1901) und Lre-Perrersen (1909) geben Listen der in diesen Gegenden gefundenen Rotatorien-Arten wieder. = © brucei Scott, wie ich in einer späteren Arbeit zeigen werde. pal ard, MES: 1973: 1909: 1912: 1886. 1889. 1903. 1908. Literaturverzeichnis. Aum, G., Beiträge zur Kenntnis der nördlichen und arktischen Ostracoden- fauna. Arkiv f. Zoologi. Bd. 9. N:r 5. Stockholm. AMMANN, H., Temporalvariationen einiger Planktonten in oberbayerischen Seen. 1910—1912. JJ. Arch. Hydrobiol. u. Planktonkunde. Bd: 9. (1913—14.) BERGENDAL, D., Beiträge zur Fauna Grönlands. Ergebnisse einer im Jahre 1890 in Grönland vorgenommenen Reise. I. Zur Rotatorien-Fauna Grönlands. K. Fysiogr. Sällsk. Lund Handl. N. F. Bd. 3. BrEum, V., Die geographische Verbreitung der Copepoden und ihre Bezie- | hung zur Eiszeit. Int. Revue Hydrobiologie. Bd. 1. ——, Uber die Harpakticiden Mitteleuropas. Arch. Hydrobiol. u. Plank- tonkunde. Bd. 8. (1912—1913.) DerJucin, K. 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Ma Gedruckt ?*], 1917. I RKS Sal Set i I bi 5 dl Y i} ae 5 2715 at i \ 7 ty . ES per i À a j x 5 t : À ; 2 CAL! 7 ' 5 i f A : + . | À] r = | es 1 ‘ ax a f + , SA « A | 4 Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. D. G. Jungberg del. 2—4, 6--20. Liljevall del. 1, (3. aie: ie Ljustr. A. B, Lagrelius & Westphal. Stockholm Zool. Bidr, Uppsala Bd. V. Bee Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. | | Vater G. Jungberg del. Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal, Stockholm Seren Dar. II. enn aw = re ae ÖRE Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. & Westphal Stockholm grelius 14 A. B. Ljustr. G. Jungberg del. V. Uppsala Bd Zool. Bidr. Chr. Hessle phot. Mar IN Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal. Stockholm Ne {Ves RE EEE \ Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. Tat. IV. Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal. Stockholm ee ie FE TE Er nn ER Ar os à Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. é 2 AV AR: À ‘ 4 ze ri bh en AE, mr. IIe U = AIT ee 8 ni ott Chr. Hessle phot. Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal Stockholm Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. Tat. V. Chr. Hessle phot. ‘ Ljustr, A. B. Lagrelius @ Westphal. Stockholm Taf, VE: Zool. Bidr. Uppsala Bd. V. Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal. Stockholm — INNEHALL. (Inhalt.) a Bid Nits von Horsten: Uber die Gattung Castrada O. Schm. ... . ; 1 Forxe Bore: Uber die Spirorbisarten Schwedens nebst einem ‘Fone zu einer neuen Einteilung der Gattung Spirorbis . . . . 15 CHRISTIAN Hessze: Zur Kenntnis der terebellomorphen Dolvehieten, Taf. ie 39 Ossian OLorsson: Süsswasser-Entomostraken und -Rotatorien von der Murman- küste und aus dem nördlichsten Norwegen. Taf. VI . . . . . . . 259 Pris 10 Kronor. Uppsala 1917. Almqvist & Wiksells Boktryckeri-A.-B. 2 ee ee Raber cna ao ain pe ss Sn br PTE NT Ce << ee a at 2 0 es OR A 1, te 4 Ab howe Du av Gen € se wales HE SER i Lt SMITHSONIAN INSTITUT in ee Ay ou: wa Ab m We ene HAT CN] à HONS den Line vr "arg 7 —- BET on aes r u 5 hae te ur Fone! fas arene bales Wii roe EE TENTE rh tw Gp ay 4 ' ? 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