GIGI: eee “ ‘ d U PII wie iF Ce SS \ CLP LIP ISD DD DIDI DYDD: Fee D> BRIS: ae 2 St SD D995. A a 24 722 D> Ba» De SIDI dD. 335 D2). » Sue 2D) DY)? » 22 IDI DD) °323333) 3 J » 53 eae 4 we Sod DDI. WAN NAA ‘S Ne 7. \ SIS \ wo, sd \/ TANS y we | I ly | SVS Wye cee Y Wy ' Wy i Y WY Y SII ‘ \ Ne VU - i474 Sw Sit abe tee ees) un ‘ Lf Nad PAILS |r] ee ss Not Nw See Division of Mollusks Sectional Library y Y ~~ YU oN, ‘ wt WY Ly Ww Y aS) e/ Wy RY PPI Y WS we SRR WY “Ne Wey a ey, fee >. peo — =D 2: E DD DOD 5S DD. DD D3 > PIPPI? D y yD >» D>» 335 > 2 _»» ») PES ye >> Ny, — OA WN An . Wy” Jit Iie. 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BAND, 1909. — “ZUR FAUNA MONTENEGROS UND NORDALBANIENS (MOLLUSKEN, KAFER, ISOPODEN, CHILOPODEN, : DIPLOPODEN). aie Division of Molhusle Sectional Library OTTO WOHLBEREDT, TRIEBES (THUR). mit BEITRAGEN von PROF. D* H. SIMROTH, LEIPZ1IG-GAUTZSCH (NACKTSCHNECKEN), PROF. D® OSKAR BOETTGER, FRANKFURT A. M. (DIAGNOSEN NEUER ARTEN) UND D® KARL VERHOEFF, DRESDEN (ISOPODEN, CHILOPODEN, DIPLOPODEN). (MOLLUSKEN) MIT 214 ABBILDUNGEN AUF 10 TAFELN, 5 ABBILDUNGEN IM TEXTE UND EINER UBERSICHTSKARTE DES GEBIBTS. (ISOPODEN, CHILOPODEN, DIPLOPODEN) MIT 7 ABBILDUNGEN IM TEXTE. ( YL. O WIEN, 1909. ane ADOLF HOLZHAUSEN. aut tf hoa 1707 SEPARAT-ABDRUCK AUS (07 sseNSCHAPTLICEE MITTEILUNGEN AUS BOSNIEN UND DER HERZEGOWINA XI. BAND, 1909. LUR FAUNA MONTENEGROS UND NORDALBANIENS (MOLLUSKEN, KAFER, ISOPODEN, CHILOPODEN, DIPLOPODEN). VON OTTO WOHLBEREDT, TRIEBES (THUR.). mit BEITRAGEN von PROF. D® H. SIMROTH, LEIPZIG-GAUTZSCH (NACKTSCHNECKEN), PROF. D® OSKAR BOETTGER, FRANKFURT A. M. (DIAGNOSEN NEUER ARTEN) UND D® KARL VERHOEFF, DRESDEN (ISOPODEN, CHILOPODEN, DIPLOPODEN). (MOLLUSKEN) MIT 214 ABBILDUNGEN AUF 10 TAFELN, 5 ABBILDUNGEN IM TEXTE UND EINER UBERSICHTSKARTE DES GEBIETS. (ISOPODEN, CHILOPODEN, DIPLOPODEN) MIT 7 ABBILDUNGEN IM TEXTE. WIEN, 1909. ADOLF HOLZHAUSEN. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens (Mollusken, Kifer, Isopoden, Chilopoden, Diplopoden). Von Otto Wohlberedt, Triebes (Thiir.) mit Beitrigen von Prof. Dr. H. Simroth, Leipzig-Gautzsch (Nacktschnecken), Prof. Dr. Oskar Boettger, Frankfurt a. M. (Diagnosen neuer Arten) und Dr. Karl Verhoef, Dresden (Isopoden, Chilopoden, Diplopoden). (Mollusken) mit 214 Abbildungen auf 10 Tafeln, 5 Abbildungen im Texte und einer Ubersichtskarte des Gebiets. (Isopoden, Chilopoden, Diplopoden) mit 7 Abbildungen im Texte. Einleitung. In seinen ,,Studien zur Zoogeographie*, Bd. I schreibt Prof. Kobelt auf 8. 313: »im Siiden schlieSt sich an Dalmatien unmittelbar das Karstplateau von Monte- negro. Wir kennen seine Fauna noch recht ungeniigend und nur von dem éfter be- tretenen Abhang gegen Cattaro hin; das Faunenverzeichnis yon Clessin ist rein siid- dalmatisch, enthiilt aber eine Daudebardia, die seither in Dalmatien noch nicht gefunden wurde, und zwar unsere deutsche D. rufa, sowie eine Vitrina, beides Spuren ostalpinen Einflusses. Einige von Kiister aus Montenegro beschriebene Unio stammen jedenfalls vom Siidabhang, aus dem See von Scutari oder der Bojana, und miissen der albanischen Fauna zugerechnet werden. Leider hat noch niemand die durch den Ubergang dieser Gebiete an Montenegro geschaffenen giinstigeren Verhiiltnisse benutzt, um den Siidab- hang Montenegros einer genaueren Erforschung zu unterziehen. Allem Anscheine nach wird er erhebliche Verschiedenheiten von Dalmatien zeigen, aber eine volle Sicherheit haben wir noch nicht.“ Um diese Liicke etwas auszufiillen, machte ich 1899 gelegentlich einer Friihjahrs- reise nach Dalmatien meinen ersten Abstecher nach Montenegro, jedoch war es nach meiner damaligen Ansicht fiir mich schon ein Wagnis, diesen Abstecher bis an den Seutarisee auszudehnen, da ich unter meinen Bekannten niemand fand, der mir iiber das Land der schwarzen Berge irgendwelchen nennenswerten Aufschlu8 geben konnte. Kobelt empfahl mir die Tour tiber Antivari, von wo aus eventuell ein Pferd genommen werden miifte, Clessin konnte nur bestiitigen, dafi seme Reise nach Montenegro in emem zweitigigen Ausflug von Cattaro aus, mit dem Postwagen nach Cetinje, bestanden habe. War ich nun gpiiter in vieler Beziehung yon meiner ersten Reise nicht befriedigt, da ich in Dalmatien in Unkenntnis der Verhiiltnisse des Landes nicht die Schiitze an Konchylien gefunden hatte, die ich nach Lektiire der bekannten Werke erwarten zu miissen glaubte, so hinterlief’ der achttiigige Abstecher im die Crnagora doch eim aufer- ordentlich lebhaftes Verlangen in mir, das Land durch gréfere Exkursionen genauer kennen zu lernen. Aber erst in den Jahren 1905 und 1906 konnte ich meine Pliine endlich zur Ausfihrung bringen. Band XI. 38 2 III. Naturwissenschatft. [586] Es méchte nun vielleicht iiberfliissig erscheinen, nachdem ich bereits im Jahre 1901 in den Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Gérlitz sowohl die Literatur als auch die bisher m Montenegro gefundenen Konchylien aufgezihlt hatte, jetzt noch- mals mit eer iihnlichen Arbeit hervorzutreten, sondern vielmehr das Ergebnis meiner letzten beiden Reisen in einem Nachtrag zusammenzufassen. Aber ich bin der Ansicht, daf} das Land in der niichsten Zeit von Konchyliensammlern nicht so bald wieder be- sucht wird. Das Innere von Montenegro liegt fiir uns ,Europier“ zu ungiinstig, und es vergeht zu viel Zeit auf die Hin- und Riickreise. Will der Neuling aber die Fahrt noch mehr ausnutzen und im Fluge in Dalmatien noch etwas sammeln, dann bleibt bei einem Urlaub yon vier Wochen, tiber den wohl die meisten Herren, die sich solchen Spezialstudien widmen, fiir das Endziel fast gar keine Zeit iibrig, und es verbleibt dann im giinstigsten Falle bei dem Abstecher nach Cetinje, wie ihn Freund Clessin seinerzeit ausgefiihrt hat und wie ihn auch die bekannten griSeren Reiseunternehmungen in ihr Programm aufgenommen haben. Selbst fiir die Herren in Osterreich ist Montenegro nicht viel leichter zuginglich. Entweder miissen sie, da es in Bosnien Konchyliologen zurzeit nicht gibt, ebenfalls den bekannten Wasserweg wihlen, oder aber den Landweg iiber die Hauptstadt Bosniens benutzen. Und auch dieser ist bei den noch immer mangelhaften Verbindungen aufer- ordentlich zeitraubend. Hassert nennt daher nicht mit Unrecht das Land der schwarzen Berge verkehrsfeindlich und unzugiinglich (Hassert, Phys. Geogr. 67). Alle diese Griinde veranlassen mich, das Ergebnis meiner drei, wenn auch nicht kostspieligen, so doch recht anstrengenden Reisen nochmals in einer zusammenhiingen- den Arbeit niederzulegen und dabei auf das gewissenhafteste in jedem einzelnen Falle auf die vorhandene, zum Teil mir friiher nicht geniigend bekannt gewesene, zum Teil noch dazugekommene Literatur hinzuweisen. Deshalb kann die gegenwiirtige Arbeit auch sehr wohl darauf Anspruch erheben, ein genaues Bild iiber den jetzigen Stand der Kenntnis der Fauna der Binnenmollusken von Montenegro zu geben. Ist selbstver- stiindlich nicht daran zu denken, da® wir die Molluskenfauna jetzt nun genau kennen, so gibt die Arbeit doch einen Uberblick davon, welcher Art die Fauna ist. War ich bestrebt, die yorliegende Arbeit so vollstiindig wie méglich zu machen, so kann ich leider nicht unterlassen an dieser Stelle zu bemerken, da® es mir nicht ge- lang, von einzelnen Herren auf schriftliche und wiederholte Anfrage Bescheid zu erhalten. So war es mir nicht méglich, zu Vergleichszwecken Museumsmaterial aus Hermann- stadt zu erhalten, und ich konnte auch nicht in Erfahrung bringen, wo sich die von Prof. Mrazek seinerzeit in Montenegro nebenbei gesammelten Konchylien befinden. Dagegen war besonders Prof. Boettger stets unermiidlich, die Bestimmung meiner Konchylien zu pritfen und mir iiber zweifelhafte Arten seine Ansicht mitzuteilen. Auch mein Freund Dr. Sturany vom Hofmuseum in Wien gab mir auf meine zahlreichen Anfragen immer in hebenswiirdigster Weise Auskunft. Ferner erhielt ich von den Herren Dr. Rimer (Frankfurt), Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Langhoffer (Agram) und Dr. Vavra (Prag) alles auf Montenegro beziigliche Material, wihrend Dr. Wagner (Dimlach) die Bestim- mung meiner Pomatias-Sammlung einer Revision unterzog. Ferner fand ich auch bei den Herren Prof. Kobelt (Schwanheim) und Prof. Brusina (Agram) stets verstindnis- volles Entgegenkommen. SchlieBlich mu ich noch erwiihnen, da Prof. Dr. y. Heyden (Frankfurt) die auf meinen Reisen gesammelten Kifer bestimmte. Allen diesen Herren spreche ich hiermit fiir die Unterstiitzung meinen wiirmsten Dank aus. [587] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 3 Was nun den systematischen Teil meiner Arbeit betrifft, so wird nicht em Jeder sich meiner Ansicht tiber das, was ich als ,Art“, ,Unterart“, ,,Varietiit*, ,Form“ be- zeichne, anschlieBen. So werden viele Helix serbica, pancici, nicitai, die Helicogenen (Pomatia), ferner Clausilia wohlberedti, Buliminus reitteri usw. als eigene Arten auf- fassen, wiihrend ich sie nur als Unterarten, Varietiiten und Formen bewerten zu diirfen elaubte. Ich hiitte, um konsequent zu sein, diese Anschauung auch noch bei anderen Arten zur Geltung bringen miissen, aber bei vielen mangelt es mir an geniigendem Material, um einen richtigen Uberblick zu bekommen. Im Grunde genommen ist es ja auch gleichgiiltig und rein subjektive Auffassung, was man noch als Art und was als Unterart, Varietiit und Form bezeichnet, nur miifte meiner Ansicht nach bereits durch die Bezeichnung die Stellung im System und der Grad der Verwandtschaft so genau wie méelich zu erkennen sein. Um einen besseren Uberblick tiber die angrenzenden Gebiete zu bekommen, habe ich auch die daselbst (an den Grenzen) vorkommenden Arten in letzter Stunde noch mit aufgenommen. Ich denke, dafi der Wert dieser Arbeit darunter nicht leiden wird, auf irgendwelche Vollstindigkeit hat aber die Aufzihlung dieser Arten, die schwach gedruckt sind; keinen Anspruch; ich hatte nicht mehr geniigend Zeit, die gesamte Literatur darauf- hin nochmals besonders durchzusehen. Allgemeine Ubersicht des Gebietes. Die Grenzen des Gebietes fallen, bis auf den angrenzenden Streifen von Albanien (s.u.), den ich in die gegenwiirtige Fauna mit einbezogen habe, mit der politischen Grenze zusammen. Im Norden grenzt das Land an Novipazar (Altserbien), im Westen an die Herze- Zowina, im Sitidwesten an Dalmatien und nur auf eine kurze Strecke, mit den beiden Stidten Antivari und Dulcigno, beriihrt das Land das Adriatische Meer, und zwar unter- halb Spizza, der siidlichsten Stadt von Dalmatien. Ostlich geht die Grenze entlang der Bojana, springt dann landeinwiirts, schneidet den Seutarisee mitten durch und geht dann in der Richtung nach Norden, dstlich die albanesische Bevélkerung lassend. Als Nordalbanien bezeichne ich die Umgebung von Scutari, sowie die Grenzgebirge, die sich von Gusinje und Plava bis nach Seutari erstrecken. Uber die Beschaffenheit des Landes migen nachstehende kurze Notizen geniigen. Wer sich genauer iiber das Land unterrichten will, den verweise ich auf ,Beitriige zur physischen Geographie von Montenegro mit besonderer Beriicksichtigung des Karstes“ yon Dr. Kurt Hassert, Abdruck aus Dr. A. Petermanns Mitteilungen, Gotha 1895, woselbst auch die iibrige, anscheinend reiche Literatur tiber Montenegro in sehr ge- wissenhafter Weise zusammengestellt ist. Das ganze Land ist durch und durch gebirgig, und eime gri®ere Anzahl von Bergen tiberschreiten die Héhe von 2000m, von denen im Norden der kahle Durmitor mit 2528m der héchste ist. Ihm folet mit 2488m der steile Kom unweit der albane- sischen Grenze, wiihrend der Lovcéen, der Grenzstock gegen Cattaro, nur eine Hiéhe von 1657m und die Rumijakette zwischen dem Seutarisee und der Adria in ihrem hichsten Punkte nur 1594m erreichen. Die albanesischen Berge mit ihrem Gipfel der Prokletija (der Name ist in Alba- nien unbekannt) erreichen ebenfalls Hihen bis iiber 2000m, doch liegen verliGliche 38* 4 III. Naturwissenschaft. [588] Messungen hieriiber noch nicht vor, da das Innere von Albanien noch als ziemlich un- bekannt gelten kann. Uber die Hihenverhiiltnisse des Landes geben am besten die nachstehenden Zahlen ein ungefithres Bild, die Hasserts physikalischer Geographie entnommen sind. Mittlere Hohe Westmontenegros 700—800 m., Zentralmassiv 900—1400 m. Hochebene nérdlich des Gornje Blato 200 m. Scutari .... 11 m|Kolasin . . . 1008 m| Lovéen .. . 1657 m| Kuéki Kom. 2488 m Rijeka .... 18m | Vjeternik . . 1284 m|Sirokar ... 1770 m | Vasojeviéki Kom Podgorica... 62m|Garaé .... 1486 m| Hum Orahoyski 2490 m Niksié... . . . 665m | Rumija .. . 1594 m 1833 m | Durmitor (Bobotoy Cetinje .... 670m] (n. Fithrer 1700 m) | Kostic. ... 2100m| Kuk) .. . 2528 m Der westliche, grifbere Teil des Landes besteht aus zumeist baumlosem, hichstens mit Gestritpp und diinnem Laubwald bedeckten Karst, der im Winter, mit Ausnahme des siidlich des Scutarisees gelegenen Teiles, mit tiefem Schnee bedeckt ist und in welchem in den Sommermonaten die erdriickendste Hitze herrscht. Nur im April und Mai findet der Reisende eine tippigere Vegetation, um welche Zeit auch die Schnecken durch die kurze Regenperiode zu neuem Leben erwachen. Im Sommer wiire die giin- stigste Zeit, im Scutarisee nach Wassermollusken zu suchen, doch herrscht gerade in den Sommermonaten das Fieber in dieser Gegend au@erordentlich stark, so das der Aufenthalt dann nicht ganz unbedenklich ist. Ganz anders liegen die Verhiiltnisse in der leider sehr schwer erreichbaren Brda, der Waldregion, die im Osten, und namentlich im Nordosten, mit ihren wundervollen und prichtigen alten Laubwaldungen die paliiozoischen (Schiefer-) Schichten bedeckt, und deren Flora und Fauna ganz an die von Mitteleuropa erinnern. Hier kénnte der Sammler wohl noch im Hochsommer mit Erfolg Exkursionen machen. Die wenigen Kbenen sind, mit Ausnahme der Niederung um Seutari, die sich bis nach Podgorica erstreckt, ohne besondere Bedeutung. LErwiihnt seien nur noch die Kbenen von Cetinje und Niksié. Das grifte Gewiisser ist der Scutarisee, der Skadarsko Jezero der Montenegriner, der eine Fliche von 400km? bedeckt, dagegen nur eine Tiefe von durehsehnittlich Tm besitzt. In ihn flieSt der gréfte FluB Montenegros, die Morata, mit ihren bekanntesten Nebenfliissen: rechts die Zeta und links die Cijeyna (Cem) sowie die beiden kleineren, Ribnica und Malarijeka, von denen die Cijevna zum gréften Teile auf albanesischem Gebiete flieSt und auch auf ihm entspringt. Von Seen seien ferner noch erwihnt der Gornje Blato bei Zabliak a. S., der Sasko Blato zwischen Duleigno und Scutari, der Rikavac und Bukomirsko Jezero an der albanesischen Grenze, der Plavsko Jezero zwischen Gusinje und Plava und eine An- zahl kleinerer Gebirgseen, eigentlich gréRerer Teiche, im Durmitorgebiet. Die Fliisse sind zumeist reifend und infolgedessen arm an Mollusken. Héchstens finden sich in ihnen stellenweise Nevitina, Melania, Melanopsis und Paludinella. Nur in ihrem unteren Laufe, namentlich in der Nahe des Seutarisees, enthilt die Moraéa, ebenso auch die Crnojeyica-rijeka (oder kurz: Rijeka) bei Rijeka, die Karatuna bei Zabliak, die Crmnica-rijeka bei Virpazar und wohl auch die Playnica eine reichere Fauna, von der bereits Kiister seme Unioniden beschrieben hat. Auf albanesischem Gebiete kommt eigentlich nur der letzte Teil des Drin mit semem Nebenflu8, dem Kiri, und die Bojana in Frage. Die albanesischen Biichlein, welche auf der nordéstlichen Seite des Scutarisees einmiinden, trocknen im Sommer [589] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 5 vollstiindig aus, sogar das wegen seiner unheimlichen Tiefe (stellenweise T0—80m bei einer Breite von nur 7—8m) beriihmte Bachbett des Pronisat (,,trockener Bach“). Nur das Seuflii®chen treibt auch im Sommer eine Anzahl Miihlen, Mollusken fand ich nicht in ihm. Durch die breite Bojana fliefit das Wasser des Scutarisees in die Adria. Bei der Schneeschmelze oder nach starkem Regen gleicht die brausende Wasserfliche einem amerikanischen Riesenstrom. Der Norden von Montenegro mit dem Grenzfluf gegen Novipazar, der Tara, ferner der Drina, der Piva und eimem kleinen Stiicke des Lim, gehért bereits zum Quell- gebiet der Donau. Meine Reisen 1899, 1905 und 1906. Bevor ich iiber meine drei Reisen berichte, dringt es mich, an dieser Stelle zum Ausdruck zu bringen, dafi der Reisende in Montenegro zwar mit Ausnahme einiger Platze auf die ihm zur Gewohnheit gewordenen Annehmlichkeiten verzichten mu, dais er aber andererseits, im Gegensatz zu den tendenzidsen Mitteilungen politischer Tages- zeitungen, im ganzen Lande absolut sicher reist, meiner Uberzeugung nach mindestens ebenso sicher wie in Tirol und in der Schweiz, und namentlich vonseiten der Be- hérden, wenn er sich an diese rechtzeitig wendet, das allergréS8te Entgegenkommen findet. Ganz besonders habe ich in dieser Beziehung in dem Sekretiir des auswirtigen Amtes in Cetinje, Herrn Martinovie, einen auferordentlich feingebildeten, lebenswiir- digen und sprachkundigen Mann gefunden, der stets sein Méglichstes tat, mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Hat dagegen der Reisende die albanesische Grenze tiberschritten, dann ist er auf sich selbst angewiesen, und weder eine Empfehlung des auswirtigen Amtes in Berlin, noch der deutschen Gesandtschaft in Konstantinopel, kann ihm etwas niitzen. Nur in Scutari selbst stelle sich der Deutsche nétigenfalls unter den Schutz des dsterreichisch-ungarischen Konsuls. Ich habe in Herrn Konsul Kral, sowie auch in den Herren Vizekonsul Krause und Konsulararzt Tonéic jederzeit das gré®te Entgegenkommen gefunden. Ganz besonders aber danke ich an dieser Stelle meinem lieben, guten Freunde Don Ernesto Cozzy, Missionspfarrer in Reci und Lohja, der in der uneigenniitzigsten Weise alles aufgeboten hat, mir den Aufenthalt in Albanien zu einer unvergeflichen Erinnerung zu machen. Ohne ihn wiirde auch wahrscheinlich fiir mich Albanien eine terra incognita geblieben sein. Reise 1899. (Vgl. ,Ein conchyliologischer Ausflug nach Montenegro“ in den Abhandlungen der Naturforschenden Gesell- schaft zu Gorlitz, Bd. XXIII, p. 183 ff, 1901.) Meine erste Reise erfolgte im April 1399 iiber Wien—Fiume, entlang der dalma- tinischen Kiiste nach Cattaro, woselbst es fiir Conchylien noch zu friih war. Ich fand nichts, und erst auf meiner Riickkehr yon Montenegro waren die Schnecken (zumeist Del. cattaroensis) durch ein nasses Schneegestéber aus ihren Sehlupfwinkeln heraus- gelockt worden. Da die gleiche Tour nach Montenegro spiter wiederholt wurde, ist die Reise aus dem niichsten Bericht zu ersehen. Erwiihnen will ich hier nur, da8 ich von Rijeka mit einem Kahn fluBabwiirts an den Scutarisee, und zwar zuerst nach Zabliak, und von da nach Virpazar fuhr. Von Virpazar erfolete die Riickfahrt auf der Crnojevica nach Rijeka, und von da mit der Post nach Cetinje und Cattaro. [or TII. Naturwissenschaft. [590] Besonders in Zabliak hatte ich gute Ausbeute, sowohl an den Mauern der alten Feste, als auch in dem Genist der Karatuna. Aber auch die Crnojevica und die Ufer des Scutarisees bei Virpazar fiillten bald unsere Kisten (Paludina mamillata, Unio car- neus, Pom. secernenda, Huc. pouzolat, verschiedene Clausilien, darunter die neue Del. wohlberedti). Reise 1905. (Vgl. ,,Meine zweite Reise nach Montenegro“ im 46. bis 48. Jahresbericht der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera, p. 124—167, 1906.) Im Juni 1905 machte ich meine zweite Reise nach Montenegro, wozu nicht zum wenigsten die von Dr. Floericke seinerzeit gefundenen und von Prof. Kobelt be- schriebenen Pomatia-Formen die Hauptyeranlassung gaben. Ich fuhr wieder iiber Wien nach Fiume, von da weiter mit dem Schiff ,,Pannonia“ der Ungarisch-Kroatischen Dampf- schiffahrtsgesellschaft nach Cattaro, und zwar lings der dalmatinischen Kiiste, an welcher in Zara, Spalato und Gravosa angelegt wurde. Bald hinter Ragusa biegt das Schiff um die Punta d’ostra in die Boeche di Cattaro, und nach zweistiindiger Fahrt durch die Bucht, deren Schénheiten auf mich jedesmal einen weit gréferen Hindruck als die Schweizer Seen mit ihren herrlichen Ufern hinterlieBen, wirft der Dampfer endlich in Cattaro, seem Endziele, Anker, 27 Stunden spiter, seitdem wir Fiume verlassen haben. In Cattaro, welches ich von frither geniigend kannte, gab ich meine erste Emp- fehlung ab, und zwar die des Herrn Prof. Brusina an den dortigen Gymnasialdirektor Dobrilovié, der so liebenswiirdig war, mich nach Cetinje weiter zu empfehlen. Aufer- dem war ich go gliicklich, bei meinem Nachmittagsspaziergange am Ufer der Bucht in dem Artilleriezeugsakzessisten Neumann einen Herrn kennen zu lernen, der neben seinem militiirischen Beruf die Tier- und Pflanzenwelt der Bocche zu seinem besonderen Studium erwiihlt hatte. Von Cattaro fiihrte mich am niichsten Morgen mein Weg wieder entlang der alten StraBe nach Cetinje. Zuniichst gilt es den 900m hohen Krstaésattel zu erklimmen, dann fillt die Strafe etwas bergab in das Tal von Njegus, bald steigt die Strafe wieder bis zum 1274m hohen Golobrdo, um dann schliefilich in Serpentinen wieder in das Tal von Cetinje zu fallen, welcher Ort nach Betreten der Ebene in einer Stunde erreicht ist. Meine Angelegenheiten in Cetinje: Besuch beim ésterreichisch-ungarischen Minister- residenten und im montenegrinischen Ministerium des AuSern, Beschaffung eines Fithrers, waren bald erledigt und so konnte ich am niichsten Vormittag bereits um 11 Uhr auf- brechen und bei giinstigstem Schneckenwetter, welches mich auf der ganzen Tour durch Montenegro nicht im Stiche lief, die Reise fortsetzen. Unser Weg fiihrte diesmal wieder nach Rijeka, und von da nach der Haupthandels- stadt Podgorica, wiihrend ich bei meiner fritheren Reise gleich nach dem Scutarisee (Zabliak, Virpazar) abgeschwenkt war. Von Podgorica wurde ein Abstecher nach der ehemaligen Tiirkenfeste Medun ge- macht, von der jedoch nur noch Tritmmer tbrig sind und yon der man eine schéne Aussicht auf die tiirkischen Grenzgebirge mit ihrem hichsten und beriichtigtsten Punkte, der Prokletija, genieft. Weiter ging es dann von Podgorica aus aufwiirts an der nicht unbedeutenden Moraga, die bald tief unter uns zwischen Felsen eingekeilt dahinfliefit, bis wir in Bioce die Moraéa wieder verlieSen und im Tale der Tara (Quellgebiet der Donau) tiber Peljey- Brijeg, Bratanozi¢i, Lijevaja weiter marschierten und schliefilich tiber Jabuka, am dritten Tage unserer Abreise von Podgorica, Kolasin erreichten. [591] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros nnd Nordalbaniens. 7 In meiner Absicht lag es, von hier aus einen Abstecher nach Beran (Novipazar) zu machen; ich kam jedoch nur bis zum Grenzort Andrijevica, und hier liefS man mich montenegrinischerseits wegen der tiirkischen Unruhen nicht tiber die Grenze, trotzdem der Gouverneur des Moraéagebietes von Kolasin aus telegraphisch Anordnung getroffen hatte, daS memen Wiinschen nach jeder Richtung him entsprochen werden sollte. Ich kehrte deshalb am nichsten Tage wieder nach KolaSin zuriick, wo ich nach zwélfstiin- digem Marsch, durch zumeist herrlichen Buchenwald, wieder eintraf. Von KolaSin aus gelangten wir wieder in das Tal der Moraéa, und zwar war das bekannte Kloster ,,Monastir-Moracki“ unser Ziel. Nach anderthalbtiigigem Aufenthalt mar- schierten wir weiter an den steilen Abhingen des oberen Moraéatales aufwirts tiber Jablan und Polje, iiberschritten die 1634 m hohe Jayvorje Planina und einige hundert Schritte abwiirts waren wir bereits am Ufer eines lustig plitschernden Baches, der Tusina, die bereits wieder zum Quellgebiet der Piva (Donau) gehirt. In Boan-Tusina erhielten die fleiRigsten Schiiler Urlaub, um uns beim Sammeln behilflich zu sein, und mit reicher Beute beladen verliefien wir den freundlichen Ort, in welchem ich bei liebenswiirdigen Leuten nicht nur eine liebevolle Aufnahme, sondern auch eine ganz yorziigliche Verpflegung gefunden hatte. Den langweiligsten Teil unserer Reise, nachdem wir mit dem Flecken Bijela den laubwaldreichen Gebietsteil der Brda hinter uns lieBen, bildete der Weg iiber die Krnowo, ein édes, baum- und strauchloses Karstplateau, mit der einzigen kleinen be- waldeten Oase Gvozd, die aus zwei primitiven Wirtshiusern besteht. Auf ganz abscheulichen Wegen erreichten wir spit abends Niksié, wo sich zu meiner Genugtuung die lingstersehnte Bierbrauerei von Montenegro befand. AuSerdem fand sich auch Gelegenheit, unsere stark mitgenommene FuSbekleidung in ordnungs- gemiifen Zustand zu setzen. Anstatt der bequemeren Strafe tiber Danilovgrad wihlten wir die unwirtliche Gegend von Bogeti¢i, Oranido, Cevo zur Durechquerung und kamen schlieBlich wohl- behalten in Cetinje wieder an. Die gesamte Reise dauerte vier Wochen, von denen drei auf Montenegro entfielen. Bei meiner Riickkunft in Cetinje begann die Hitze, und was eine solche Hitze im Karst zu bedeuten hat, erfuhr ich auf meiner Riickreise in Risano bei einem Abstecher in die hochgelegene Krivosije, in der die 6sterreichisch-ungarischen Truppen 1882 die schweren Kaimpfe gegen aufstiindische Dalmatiner zu fiihren hatten. Weder ein lebendes Insekt noch eme Schnecke war zu finden, itberall herrschte glithende Hitze und Toten- stille,) und nur vereinzelte Menschen hatten es gewagt, am Tage ihre Hiiuser zu ver- lassen. So ungefiihr stelle ich mir das Gebiet in Siidwest-Afrika vor, wo unsere braven Schutztruppen gegen einen schwer erreichbaren Feind kiimpfen miissen. Reise 1906. (Vgl. Meine Reise durch Montenegro und Albanien 1907“ in Abhandlungen und Berichte der Naturfreunde in Greiz 1907.) Schneller, als ich vermutete, gelangte die dritte Reise nach Montenegro zur Aus- fiihrung. Mitte Mai des Jahres 1906 fuhr ich wieder auf dem bekannten Wege nach Cattaro, wo ich bei der photographischen Aufnahme eines alten venezianischen Forts mit Miihe den wachthabenden Soldaten entwischte, trotzdem schon ein Alarmschuf gefallen war, und marschierte sofort nach Cetinje weiter. Ich hatte zwar das ésterreichisch-un- garische Konsulat vorher gebeten, dariiber Auskunft einzuziehen, ob man am rechten 8 III. Naturwissenschaft. [592] felsigen Ufer des Scutarisees ohne Gefahr bis nach Scutari gelangen kénne, doch hatten die Herren diesbeziigliche Auskunft nicht eingeholt, und so war ich ganz auf den Fiihrer angewiesen, den ich durch das auswiirtige Amt erhielt, und der sich spiter nichts weniger als ein montenegrinischer Held entpuppte. Wir marschierten wieder nach Rijeka, dann iiber Komarni, wo wir bei einem alten Haudegen und Bismarckschwiirmer freies Quartier erhielten, wiihrend der wohlhabende Pfarrer fiir die Ehre bestens danken lief, dann weiter nach Virpazar, welchen Hafenplatz der beiden Scutaridampfer ich bereits yon meiner ersten Reise kannte. Bei zumeist regnerischem Wetter stiegen wir auf vor- ziiglicher Strafe tiber den Sutormanpa (836m) und gelangten abends nach dem adria- tischen Hafen Antivari, der im Sommer durch das Fieber beriichtigt ist. Von besonderem Interesse war fiir mich die 1878 yon den Montenegrinern zusammen- geschossene alte titrkische Stadt, welche oberhalb der jetzigen Stadt auf emem Berge hegt, bis auf einige Gefangene unbewohnt ist und Fremden gegen vorherige Erlaubnis gezeigt wird. Von nicht minderem Interesse war es fiir mich, feststellen zu kénnen, da die schon liingst projektierte Bahnverbindung zwischen Antivari und Virpazar jetzt tatstich- lich als erstes Unternehmen dieser Art zur Ausfiihrung gelangt, und zwar vonseiten einer italienischen Gesellschaft, der sowohl das Tabaksmonopol in Montenegro, als auch die Schiffe auf dem Scutarisee gehéren. Da zu diesen Arbeiten fast ausschlieflich ita- lienische Arbeiter Verwendung finden, meinte mein FViihrer, vielleicht nicht ganz mit Unrecht, da8 dieser Weg in Zukunft fiir Zoologen nicht mehr empfehlenswert sei, denn die Italiener verspeisten nicht nur Katzen und Hunde, sondern lieBen auch von Schlan- gen, Kidechsen, Fréschen, Schnecken und anderem Getier nichts mehr iibrig. Nach umfangreichen Erkundigungen bestiegen wir am niichsten Tage das ca. 1600m hohe Rumijagebirge, welches zwischen dem Scutarisee und der Adria sich hinzieht, nachdem wir unterwegs in halber Hohe in Mikulié bei emem Kapetan gastfreies Unter- kommen gefunden hatten. Leider wurde uns die Rumijatour dadurch verleidet, da®S es uns giinzlich an Wasser fehlte, da man zuvor in Mikulié behauptet hatte, irgendwelche Getrinke brauchten wir nicht mitzunehmen, es gibe oben genug Quellwasser. Als wir beim Abstieg nach dem See Murici erreicht hatten, stellten sich uns fir den FufSwee nach Seutari am See entlang grofe Schwierigkeiten m den Weg. Mein Fiihrer hatte infolee der gruseligen Erzihlungen semer Landsleute den Mut verloren, albanesisches Gebiet zu betreten, und die sogenannten iiltesten Leute im Orte warnten auch selbst vor diesem, nach ihrer Ansicht héchst bedenklichen Unternehmen. Da iiberdies mei Fithrer der albanesischen Sprache nicht miichtig war, blieb mir nichts weiter tibrig, als am See entlang zu Fu mit ihm wieder nach Virpazar zuriickzugehen, wie sich spiiter herausstellte, eme héchst unlohnende und iiberaus anstrengende und er- miidende Fuftour. Von Virpazar brachte mich am nichsten Tage — meinen Fiihrer entlief} ich hier — der Dampfer nach Seutari, wo ich mich, entgegen aller Bedenken, sehr bald heimisch fiihlte, wenngleich die Versprechungen, die mir Se. Exzellenz der Gouverneur bei meinem Besuche machte, nicht gehalten wurden. Dafiir waren das ésterreichisch-ungarische und das montenegrinische Konsulat mir gegentiber um so uneigenniitziger und entgegen- kommender. Ich hatte nun das besondere Gliick, nach ein paar Tagen in Scutari den aus Siid- tirol gebiirtigen Pfarrer Don Ernesto Cozzy zu treffen, der im albanesischen Stamme Reéi, nordéstlich des Scutarisees, als Missionsgeistlicher titig war. Mit ihm zusammen ritt ich tags darauf nach Red, und zwar benutzten wir den Weg, welcher zuerst sich [593] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 9 am Nordostufer des Sees entlang zog, ungefiihr bis zur Mitte desselben, wo auch der letzte tiirkische Vorposten stand, und schwenkten dann rechts seitwiirts in die albanesischen Berge. Nach siebenstiindigem Ritt erreichten wir die Kirche mit dem daranschlieRen- den kleinen Wohnhaus, wo ich iiber acht Tage die priichtigste Aufnahme fand. Von hier aus machten wir gréfere und kleiere Abstecher und besuchten dabei die in den Bergen am oberen Lauf des Pronisat wohnenden Sttimme Lohja, Screli, Boga, Castrati und die jenseits des Seuflii®chens wohnenden Rijoli. Mein gréB®tes Interesse erregte die in Recti befindliche sogenannte ,,Taubenhihle“ und wir muften die Vorbereitungen zum Besuch derselben sehr geheim anstellen, um das MiStrauen der Albanesen nicht noch mehr zu entfachen, die in mir, wie in jedem ,Huropiier“, einen Schatzgriiber vermuteten. Nichtsdestoweniger bekamen wir auf un- serem Wege zu der ungefihr 1'/, Stunden entfernt liezenden Hihle mehrere Albanesen zur Gesellschaft, deren Begleitung uns aber schliefilich nicht unangenehm war, denn ohne diese Begleiter, Bewohner von Reéi, wiren wir kaum in die Hohle gelangt. Uber- dies konnten sich die Leute auch bald iiberzeugen, da wir nicht Gold suchten, sondern einfiltig genug waren, allerlei Getier zu sammeln und in kleime Gliischen zu stecken. Die Héhle am Bergabhang reprisentierte sich zuniichst von auGen als eine grofe geriiumige Grotte, die gleich beim Hingang mehrere Meter steil hinabging. Die Alba- nesen kletterten mit katzenartiger Gewandtheit hinunter, indem sie als Stiitzpunkte stets dieselben, kaum merklich hervorstehenden, aber ziemlich weit voneinander entfernt stehenden Steme benutzten; dabei war es ihnen aber nur miglich, diese Vorspriinge in einer ganz bestimmten Reihenfolge als Tritte und Griffe zu verwenden. Leider konnte ich es ihnen in der Geschicklichkeit nicht gleichmachen, und so mufte eine Leiter her- beigeholt werden, mit welcher ich dann gleichfalls den Boden der Grotte erreichte. Die Grotte, welche mit herabgefallenem Gerdll bedeckt und in ihrer gesamten GréRe (zirka 400m?) schon yon aufen zu iibersehen war, bot auSer Farnkriutern (Frauenhaar) und einigen anderen Pflanzen nichts Besonderes, ich habe wenigstens weder einen Kifer noch sonst em Tier an oder unter den Steinen entdecken kénnen. Mit gréBter Spannung dagegen kletterten wir nun in die eigentliche Hihle, einen vielfach nach oben gewundenen und mit prichtigen weifen Tropfsteinen ausgestatteten, ungefahr 40m langen Stollen. Der Durchmesser dieses Stollens betrug 1—2m, wiihrend er sich nach oben immer mehr und mehr einengte, bis er an der Oberfliche im Karst als klemes Loch, durch welches gerade ein Hund, nach Angabe der Leute, kriechen kann, wieder ans Tageslicht kommen soll. : Da die Héhle also nur klein und unbedeutend ist, war ich iiberzeugt, Héhlen- konchylien nicht zu treffen, was sich auch bald bestiitigte. Dagegen fand sich von Héhlenkifern ein Kleines Tier in emem Exemplare, das Herr Major v. Heyden spiiter als Batyscia Dorotcana Reitter bestimmte. Dominierend jedoch waren groRe Tausend- filer aus der Gattung Apfelbeckia, iiber welche Verhoeff im Zoologischen Anzeiger 1901, p. 274, auBerordentlich treffend unter anderem folgendes bemerkte: »Die Apfelbeckien sind fakultative Hohlentiere. Sie gehéren zu den stattlichsten europiischen Doppelfii®lern und sind wohl geeignet, das Auge jedes Héhlenforschers aufs héchste zu entziicken, wenn sie plitzlich an einer glitzernden Tropfsteinwand auf- tauchen und beunruhigt mit ihren langen Antennen tastend umherfahren und ,100 Ge- lenke zugleich regen’. Die Freude iiber solehe Prachterscheinungen kann nicht einmal dureh den sehr scharfen Wehr- und Enddarmsaft dieser Tiere beeintriichtigt werden, der allerdings so durchdringenden Geruch verbreitet, da® ein damit behaftetes Klei- dungsstiick eine Woche und linger noch diesen Dunst erkennen lat. Der Alkohol 10 III. Naturwissenschaft. [594] in welchem man diese Tiere aufhebt, mu mehrmals erneuert werden, laBt aber dann immer noch den Wehrsaftdunst erkennen.“ Gehiuse von Schnecken (Glandina poireti, Zonites albanicus, Helix pouzolzt, secer- nenda) lagen zwar in Menge im Innern des Stollens vermischt mit der bekannten Terra rossa, doch handelte es sich ausschlieflich um von oben hereingespiilte Schalen. Schneller, als mir lieb war, vergingen die schénen Tage in Gesellschaft eines wahr- haft gebildeten Mannes inmitten einer beriichtigten, aber doch gastfreundlichen Bevél- kerung, und als ich das Maultier zur Riickreise nach Scutari bestieg, fiel es mir schwer, meine Riihrung zu verbergen. In Scutari kaufte ich auf dem beriihmten Bazar mit semen tausenden von Ver- kaufsbuden noch Waffen, Stickereien usw. ein, und anstatt tiber die Bojana mit direktem Dampfer zuriickzukehren, war ich infolge friiheren Abganges des Schiffes gezwungen, den Weg wieder durch Montenegro zu wiihlen. Uber die Nacktschnecken Montenegros. Von Prof. Dr. H. Simroth (Leipzig-Gautzsch). Uber die Nacktschnecken von Montenegro liegt nicht allzuviel vor; es war auch der fritheren Methode, Schnegel zu untersuchen und zu bestimmen, nicht eben leicht gemacht, Wesentliches und Auffiilliges zu melden, aus mehrfachen Griinden. Der erste war natiirlich die Spiirlichkeit des Materials, der zweite seine Beschaffenheit. Daf nur kiimmerliches Material in die Hiinde der Malakologen gelangte, lag teils wohl in der geringen Zugiinglichkeit des Landes, das von wissenschaftlichen, speziell zoologisch geschulten Reisenden kaum aufgesucht wurde, teils und noch mehr vermutlich in der wirklichen Armut. Ohne eigene Kenntnis des Landes dariiber zu urteilen, ist allerdings unsicher genug; denn viele Nacktschnecken verlangen eine besondere Vertrautheit des Sammlers mit ihren Gewohnheiten und beyorzugten Aufenthaltsorten. Aus Piemont weil ich, ebenso aus dem ligurischen Apennin, wie eine richtige Beurteilung der Ortlichkeit, vor allem auch der Exposition und der Pflanzenwelt einem binnen wenigen Stunden die Ubersicht itber die lokale Nacktschneckenfauna zu gewinnen erlaubt, ohne daf weiteres wochenlanges Suchen die Artenzahl zu steigern yermichte. Ich weil} aber ebenso gut, dafi einem bei aller dieser Erfahrung trotzdem noch gewisse besonders interessante und erwiinschte Formen vollstiindig verborgen bleiben kénnen, deshalb, weil sie aus irgend- welcher noch nicht gentigend aufgeklirter Ursache nur in bestimmter Héhenlage oder in bestimmten Enklaven vorhanden sind. Auf Sardinien iiberzeugte ich mich von der scharfen Schichtung der verschiedenen Gattungen nach Hoéhenzonen, so da erst ein ausfiihrlicheres Bereisen der verschiedenen Gebirgsgegenden einen einigermafen vollstin- digen Uberblick zu gewinnen erlaubte, wihrend mir umgekehrt in den Nordalpen stets einige wenige Tage eifrigen Suchens die Fauna eines Gebietes zusammenzubringen er- mobglichten. Auch iiber die Stidabhinge der lombardischen Alpen getraue ich mich, wenigstens anniihernd, in kurzer Zeit ein sicheres Urteil zu gewinnen, fiir ein heraus- eeeriffenes Gebiet natiirlich. Uber Montenegro wage ich in keer Weise eine Meinung zu tiuBern. Herr Wohlberedt brachte regelmikig Limax, Agriolimax und Amalia mit, dazu das letzte Mal als ein Glied der Waldfauna einen kleinen Arion; die Limax waren durchwee schwarze oder schwiirzliche Tiere. Ganz anders stellen sich dazu ein Paar Tiere, die Herr Prof. Mrazek weiter im inneren Waldgebiete am Durmitor erbeutete. Sie hatten den wesentlich anderen Habitus des Limaa tenellus und erwiesen sich als [595] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 11 eine interessante Ubergangsform zu den Ackerschnecken. Immerhin sind auch diese Schnegel noch ziemlich unscheinbare Formen. Selbstverstiindlich diirfen die Tiere nicht nach der Beschrinkung der politischen Grenzen eingeschiitat werden. In diesem Sinne war eine Sammlung des Herrn Grafen Attems aus Bosnien besonders erwiinscht, aus einem bestimmten Grunde. Dieser Sammler fahndet in erster Linie auf die Tiergruppe, die seine wissenschaftliche Domine bildet, auf die Myriopeden. Die TausendfiiBler leben aber zum guten Teile an den- selben Orten und unter denselben biologischen Bedingungen wie die Nacktschnecken. Daher geht man einigermafen sicher in der Annahme, dafi hier nichts tibersehen wurde. In der Tat enthielt denn die Attemssche Kollektion Vitrinen sowohl wie Daudebardien, auBer dem Limax aus der Tenellus-Gruppe Arion ete. Somit ergeben die verschiedenen Sammlungen wohl einen leidlichen Uberblick, wenn auch keine jene auffallende Form enthilt, yon welcher Babor ein montenegrinisches Stiick unter dem Messer hatte, die Amalia nimlich, welche zur Aufstellung des Aspidoporus Veranlassung gegeben hat. Von deren Ausdehnung im Gebiete laBt sich also noch nichts weiter aussagen. Alle diese Tiere haben im Auferen ein unscheinbares Aussehen, die buntfarbigen wenigstens sind klein. Das ist der natiirliche Grund, warum die Fauna der schwarzen Berge, was die Nacktschnecken anlangt, einen ziemlich tirmlichen Kindruck macht. Und dieser Eindruck wiirde vermutlich anhalten, wenn wir Dalmatien und das so wenig zu- eineliche Albanien mit dazu nehmen kénnten. LErst weiter siidlich, im der Breite von Epirus und Korfu, scheint sich das zu indern. Denn da beginnt ein Gebiet, in welchem die Limaces wieder farbig, bunt und gefleckt werden. Ebenso erhalten wir in Griechen- land nur auf den Zykladen lebhaft gefiirbte Amalien und Ackerschnecken. Man kann also wohl Montenegro im speziellen als eme Region ‘uferlich unschein- barer Nacktschnecken bezeichnen; sie geht nach Nordwesten in den Alpenliindern Osterreichs und ebenso siidlich in Gegenden mit bunten Formen iiber. Gleichwohl hat dieses Gebiet sem Interesse fiir sich. Denn es fehlt auch bei den Nacktsehnecken keineswegs an Anregung zur Artbildung, sowohl bei den Amalien als bei den Limaces. Ja die Tenellus-Gruppe entsteht hier aus den Ackerschnecken. Diese selbst scheimen dagegen hier nichts Besonderes entwickelt zu haben, auf er etwa indi- viduellen Higentiimlichkeiten. Die Gattung Arion endlich scheint hier ihren siidést- lichsten Ausliiufer zu haben, kleiner und kiimmerlicher als weiter im Osten auf den transsylvanischen Bergen. Indes, das alles sind Einzelheiten und Kleinigkeiten gegeniiber emem weit gréferen Gesichtspunkte, von dem aus sie erst ihre Bedeutung erlangen. Der nordadriatische Winkel, die Siidostecke der Alpen, von den Karpathen an bis nach Dalmatien und AI- banien, ebenso das Meer, hat emen ganz eigenartigen biogeographischen Wert, den ich an anderer Stelle etwas niiher erértert habe, im Zusammenhange mit der Pendulations- theorie. Wir haben hier die altertitmlichste Ecke von Europa und einen der absonder- lichsten Winkel der Welt tiberhaupt (Simroth, Pendulationstheorie, 1907). Unser Europa und namentlich die Mediterranliinder sind der wichtigste Schépfungs- herd der Erde. Wiihrend sie zwischen den Schwingpolen Sumatra und Ecuador so oft hin- und herpendelte, als die Geologie Perioden unterscheidet, deren Wechsel eben auf dieser Umlagerung beruht, wurden immer neue Tropenformen aus Afrika nach Europa emporgehoben, am stiirksten unter dem Schwingungskreis, dem 10.° éstl. Linge von Greenwich, der durch die Behringsstrafie geht und bei uns durch die Bergamasker Alpen und der, in der oberen Rheinlinie, die West- und Ostalpen von einander scheidet. Auf dieser Linie muBten die Tiere, von den Tropen nach dem Nordpol zu 12 II. Naturwissenschaft. [596] verschoben, die stiirkste Temperaturabnahme iiberstehen. Die Wirkung war eine ver- schiedene: 1. Entweder die Tiere starben aus, wenn sie wenig widerstandsfihig und wenig beweglich waren, 2. oder sie wandelten sich um, 3. oder sie wichen nach Westen und Osten, beziehungsweise Siidwesten und Siid- osten aus. Der erste Fall interessiert uns hier nicht weiter. Der zweite, die stiirkste Um- wandlung unter dem Schwingungskreis, riickt gleich die Sache in ganz anderes Licht. Denn das gré%te wirbellose Tier der ganzen nérdlichen Erdhilfte auBerhalb der Tropen, Limax maximus, erreicht hier seme héchste Steigerung in jenen groBen, bunten lombar- dischen Formen, deren farbiges Pigment als rotes oder gelbes Driisensekret sich dem farblosen Schleim beimiseht. Von diesen hichst auffallenden Schnecken konnte ich zeigen,*) da ihre nérdliche Grenze gerade unter dem Schwingungskreise den typischen Bogen bildet, indem er seinen héchsten Punkt unter 10° in den Bergamasker Alpen hat und gleichmii®ig nach Stidwesten, zum unteren Sesiatal und nach Siidosten, nach Verona hin, abfiallt. Hier haben also gerade die Nacktschnecken, die uns beschiftigen, ihre héchste Steigerung erfahren. Der dritte Fall, das Ausweichen nach Siidwesten und zumal nach Siidosten, wird fiir uns der wichtigste. Kr fiihrte alle jene Tropenformen, welche die Temperatur- erniedrigung am wenigsten ertragen konnten, nach Ost- und Westpol auseinander, daher wir auf dem malaiischen Archipel und in Keuador eine so altertiimliche und doch auch verwandte Fauna und Flora finden. Was aber hier sich maximal vollzog, das mufte sich fortwiihrend wiederholen, wihrend die afrikanische Fauna immer weiter nach Nor- den verschoben wurde. Die Formen, die sich da nacheinander bildeten, wichen spiiter ebenso auseinander; nur werden wir sie nicht an den Schwingpolen selbst finden, sondern auf dem Wege dahin; immer in Symmetriestellung, etwa im Siidfrankreich und Kroatien, oder an den Pyrenien und in Siidrufland, m Siidportugal und im Kaukasus usw., wofiir ich zahlreiche Beispiele namhaft machen kann. Selbstverstiindlich wird das Bild kein gleichmifiges und schematisches, denn die Wege von den Bergamasker Alpen etwa nach Sumatra und Eeuador blieben nicht unveriindert, im Westen wurde die Land- briicke durch den hereinflutenden Atlantic abgebrochen u. dgl. Namentlich gleich zu beiden Seiten der Siidalpen verhielt sich die charakteristische Bogenlinie sehr ver- schieden. Im Westen tiirmten sich die Alpen wiihrend der Hiszeit am stiirksten auf, es bildete sich das piemontesische Halbrund vom Monte Rosa bis Monte Viso mit dem Montblanc in der Mitte; dieses gewaltige Amphitheater hatte infolge der reichlichen Niederschlige, welche die Westwinde brachten, die reichste Gletscherbedeckung, die Alpen von Piemont blieben am liingsten in der Hiszeit stecken und zeigen noch jetat in ihrer Flora und Fauna die Steppendecke, die fiir die postglaziale Zeit zuniichst be- zeichnend war. Hier wurden alle jene Stidformen, die der Theorie nach hierher gehéren: wiirden, durch das Klima ausgelischt. Gerade umgekehrt die adriatische Siidostecke. Wie die Ostalpen wegen der gréGeren Armut an Niederschligen noch jetzt weit weniger Gletscher aufweisen als die Westalpen, so blieb diese Ecke von der Hiszeit verschont. Hier konnten sich daher viele der 1) Simroth, Zur Natur- und Entstehungsgeschichte der Siidalpen. Ber. des VI. internat. Zoologen- kongresses Bern, 1904, und Simroth, Pendulationstheorie. [597] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 13 ailteren Formen, die bei ihrem Ausweichen nach Osten hierher gelangt waren, erhalten. Und das ist fiir uns die wichtigste Grundlage. Der Beweis lift sich, von der ganzen Fiille des Materials, das die Theorie im eimzelnen aufzubauen bestimmt ist, abgesehen, doch leicht genug erbringen. Ich will wenigstens ein paar Punkte erwihnen, die allgemein bekannt sind, ohne daf man sie zu deuten gewubt hiitte. Der Skorpion, der sonst in den Siidalpen seine Nordgrenze hat, geht im Osten bis zu den Karpathen. Der Olm, Proteus, in den Krainer Héhlen, scheinbar eine isolierte Form, hat seme nichsten Verwandten in den Hihlen von Texas. Der Scheltopusik, Pseudopus Pallasii, oreift eigenartig in den Zipfel nach Norden herum. Der Hundsfisch, Umbra, hat ee Art in Ungarn, alle tibrigen leben in Nordamerika. Von Gehiiuseschnecken erreichen manche hier ihre Nordgrenze, so Glandina in einer isolierten Enklave, da doch das Hauptgebiet im nérdlichen Siidamerika liegt. Von West- und Siideuropa dringt sich Vestacella herein. Der grofe Clausilienreichtum hiingt keineswegs nur mit dem Kalkreichtum des Karstes zusammen, wie man oft genug annimmt, sondern mit der Ungestirtheit, die hier lange herrschte. Im Sii®wasser reichen Melania und Melanopsis yom Siiden oder vielmehr vom fern- sten Siidosten bis hierher; und unter den versteinerten Schnecken finden wir solche, die jetzt noch in der Tiefe des Tanganyika hausen und die man im Indischen Ozean gesucht hat. Unter den Haustieren hat sich der iltesten eines, die Torfkuh, deren Reste wir aus den Pfahlbauten kennen, in Albanien erhalten. Und um noch zwei Pflanzen zu nennen, erwiihne ich die linger bekannte Wul- fenia, die auBer in diesem Kalkgebiete sich erst im Himalaja wiederfindet, und eine der jiingsten Entdeckungen die Morsythia ewropaea aus Albanien, der iiberlebende euro- piische Rest dieser Gattung, von der wir die Zierstriucher unserer Girten aus dem fernen Ostasien geholt haben. Die ganze Liste lieBe sich mehr als verdoppeln. Doch migen die angefiihrten Formen geniigen. Sie alle gehéren zu den griften Merkwiirdigkeiten der Biogeographie, finden aber jetzt durch die Pendulationstheorie’) ihre ausreichende Erkliirung. Fiir uns ergibt sich eime wesentliche Folgerung, die ich, um das Interesse am Thema zu steigern, hervorheben wollte. Jetzt erscheien die Nacktschnecken yon Monte- negro und seiner Nachbarschaft in neuem Lichte. Es sind’ nicht Formen, die sich erst jetzt in diesen Gegenden herausbilden, wiewohl auch die Neuanpassungen keimeswegs erloschen zu séin brauchen, sondern es sind vorwiegend Reste aus der ganzen Kette der Vorfahren der verschiedenen Nacktschneckengattungen, bis dahin, wo das eine Genus aus dem anderen hervorging, ja an mehreren Punkten bis zuriick zu jener Grenze, wo iiberhaupt die Nacktschneckenbildung angeht und wo sie bei Gehiiuseschnecken einsetzt. Und unter diesem Gesichtspunkte wollen wir die Liste, die zuniichst verschiedenes Neue bringen wird, betrachten und die Folgerungen, die ungewohnlich weit zuriickreichen, gebiihrend hervorheben. I. Limax (Heynemannia) und Limacopsis. Ich habe seinerzeit die beiden Genera auf Grund der Anatomie wohl zuerst schiirfer getrennt. Sie stimmen durchaus tiberein in der Morphologie des Intestinalsackes, in der 1) Ein zusammenfassendes Werk iiber die Pendulationstheorie ist eben erschienen (s. 0.). 14 IIL. Naturwissenschaft. [598] Aufwindung des Darmkanals, in der Anordnung und relativen Liinge der sechs Darm- schenkel, wobei unter Limaxz die Gruppe der Heynemannien zu verstehen ist. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Ausbildung des Penis. Limax maximus und L. tenellus haben einen zylindrischen Penis, an dessen oberem proximalen Ende der Samenleiter einsetzt. Ebenda liegt die Insertion des Penisretraktors. Bei Limacopsis ist ein thnliches Rutenorgan vorhanden von miifiger Liinge, héchstens wie bei L. tenellus, doch mit dem groBen Unterschiede, dafS weder ein Retraktor noch ein Vas deferens an semem oberen Ende zu finden ist; es ist vielmehr ein muskuléser Blindsack, in dessen unterer distaler Hilfte yon einfacherer Struktur der Samenleiter miindet. Dieser Samen- leiter ist, ganz im Gegensatze zu allen mir bekannten Vorkommnissen bei Gastro- poden, kurz, weit, innen liingsfaltig. Was bedeutet nun der Blindsack? Ich zog zuerst den SchluB, da er als echter Penis nicht gelten kénne, und sprach die Vermutung aus, es méchte ein Pfeilsack sein ohne Pfeil, wie ja derartige umgewandelte Pfeildriisen nicht eben selten vorkommen, wobei darauf aufmerksam zu machen ist, daB soleche Pfeilsiicke gelegentlich bei Zonitoides, Planorbis und wohl auch bei den Vaginuliden auf der miinn- lichen Seite der zwitterigen Leitungswege nach der Zerlegung in einen miinnlichen und weiblichen Gang gefunden werden. Dem widersprach Kostal, wie tiberhaupt auch yon anderen Seiten, von Scharff und Babor, gegen meine starke Betonung der Darm- schenkel gegeniiber dem Penis Stellung genommen wurde. Allem legt, wie wir sehen werden, etwas Richtiges zugrunde. Aber der Beweis, den Kostal fiir seine Aufiassung beibrachte, war doch nur, wie es nicht anders sem konnte, ein unvollstiindiger. Er be- obachtete, dal das ausgestiilpte Organ bei der Copula gebraucht wird, aber nur zur gegen- seitige Befestigung. Er konnte nicht zeigen, da es zur Ubertragung des Spermas selbst dient. Dazu miiSte es entweder, im ausgestiilpten Zustande, vom Samenleiter durchbohrt werden, wie bei Limax, oder es mii®te auBen eine Flimmerrinne tragen, um das Sperma bis auf seine Spitze zu leiten. Beides ist nicht der Fall, das Sperma wird ver- mutlich an der Basis der ausgestiilpten Organe von den Partnern ausgewechselt und gelangt so in die andere Bursa copulatrix (Receptaculum seminis autt.). Als eigentlichen Penis kénnte man also wohl nur die ganz kurze untere Hiilfte des Organs gelten lassen. Der Blindsack mag praktisch zur Vereinigung mitwirken, seine morphologische Herkunft bleibt unklar; man kénnte ihn als Flagellum ansprechen, wenn sich nicht darunter miglicherweise auch wieder verschiedene Dinge verbiirgen, in erster Linie wohl ein driisiger Anhang, der bei der Bildung der Spermatophore beteiligt ist. Da aber Limax unter allen Landschnecken diejenige ist, die bei der Spermaiiber- tragung keine Spur von Hiille erzeugt, gegeniiber selbst den Ackerschnecken, die wenigstens einen Schleimtiberzug von bestimmter Form, also einen Rest von Spermatophore aufweisen, so ist an ein Flagellum in diesem Sinne wenigstens wieder nicht zu denken. Doch das mag eine allgemeine, eine Doktorfrage sein. Sie wird indes praktisch von hiéchster Wichtigkeit gleich fiir unser Gebiet. Denn ich habe den von O. Boettger aufgestellten Limax montenegrinus seinerzeit fiir eine jugendliche Limacopsis erklirt und noch kiirzlich alle die Formen unseres Gebietes aufgeziihlt, die miglicherweise fiir das Tier in Betracht kommen. Ich glaube auch keineswegs, da ich mich bei der Beur- teilung geirrt habe. Nur erscheint die Sache jetzt in anderem Lichte. Schwierigkeiten machte die Zweifiirbigkeit der Sohle bei Boettgers Schnecke, die Mittelsohle ist hell, bei Limacopsis coerulans aber ebenso wie bei der L. cretica so dunkel wie die Seiten- felder. Man kinnte also hieraus emen Einwurf gegen meine Deutung herleiten. Doch kliirt sich die Sache jetzt anders auf: Wir haben auf der Balkanhalbinsel verschiedene dem Limax maximus nahestehende Tiere, mit dem gleichen Penis, nur mit dem Unter- [599] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 15 schiede, da proximal noch ein Blindsack daran sitzt von verschiedener Linge, bei L. Conemenosi, am lingsten bei L. graecus. Ich glaubte ihn einfach als Steigerung der Rute des L. maximus deuten zu sollen; da diese durch gewaltigen Blutzufluf auf eime riesige GréRe gebracht wird, so lag’s nahe anzunehmen, daf die Spitze durch den hohen Blut- druck wiihrend der Funktion noch iiber die Insertion des Samenleiters und Retraktors hinaus yorgetrieben und ausgedehnt wiirde. Ich glaube jetzt auf diese Interpretation, so sehr sie in den Verhiiltnissen, ich michte sagen entwicklungsmechanisch sich dar- bietet, verzichten zu sollen auf Grund neuer Tatsachen. Herr Wohlberedt hat nimlich yon seiner letzten Reise wohlentwickelte, grofe, schwarze Limax mitgebracht, die emen relativ kurzen Penis haben, etwa 1/,) der Linge von anderen verwandten Formen, und die an diesem kurzen Organ trotzdem einen gut entwickelten Blindsack zeigen. Der kann also schwerlich die Folge maximaler Ausstiilpung sein, bei wohlentwickelter langer Rute. Man braucht sich nur den Penis noch etwas weiter verkiirzt zu denken und man hat die Verhiltnisse yon Limacopsis; und ich halte es fiir sehr leicht méglich, daf Boettgers Limax montenegrinus auf die Jugendform einer solchen Schnecke, deren kurzen Penis mit Blindsack ich eben beschrieben habe, begriindet ist. Mit anderen Worten — und das ist der Kernpunkt der ganzen Frage — wir sind jetzt durch das montenegrinische Material so weit gekommen, dafi wir zwischen Lima- copsis und Heynemannia eine Reihe von Zwischenstufen kennen, die frither durchaus unbekannt waren. Damit ist Limacopsis als Gattung, so gut sie friither begriindet war, wieder einzuziehen und unter Limax zu subsumieren als Untergattung oder als Extrem einer fortlaufenden Reihe. Damit vollzieht sich aber, so fatal es manchem Systematiker erscheinen mag, kein bedauerlicher Riickschritt, sondern das System wird auf eine héhere Stufe' gehoben, wir bekommen, nach deszendenztheoretischen Vorstellungen, Einblick in die Geschichte der Gruppe. So lange nur einzelne versprengte Glieder der Kette vor- lagen, waren die Genera so berechtigt wie geboten; sie verlieren ihren Wert zugunsten unserer Einsicht, wenn mehr und mehr Glieder gefunden werden und die Kette zu restaurieren erlauben (wie denn Diéderlein die verschiedenen Stufen der Systematik in diesem Sinne so schén bewertet hat). Vorliiufig will ich bemerken, dal die Uber- tinge zwischen den Limawz-, speziell Heynemannia-Arten auf der Gestalt und Liinge des Penis beruhen. Die iibrigen anatomischen Higenheiten, namentlich die Aufwindung des Darms und die Einmiindung und Verteilung der Lebern, bleiben dieselben. Und damit stelle ich die Arten unseres Gebietes zusammen, nur noch mit der Einschriinkung, daB ich blo& die grofen, d.h. die Gruppe der Macroheynemannien, zu- niichst beriicksichtige. 1. Limax (Limacopsis) montenegrinus 9. Boettger. Budua im siidwestlichen Montenegro. Boettger wurde mit seiner vorziiglichen Beobachtungsgabe fiir iuBere Merkmale, bereits auf die scharfeekielten Runzeln, verbunden mit einem langen Riickenkiel, auf- merksam und yermutete, dafi die Schnecke zu einer besonderen Sektion, Mrauenfeldia, gehire, zu der er mit Hazay den Limax coerulans Bielz oder L. Schwabi y. Frauenfeld, auSerdem aber den L. transsylvanicus Heynemann rechnet, wobei er die beiden ungarischen Formen, wohl mit Hazay, als identisch betrachtete. Er weist ferner darauf hin, dab der Name Frauenfeldia eigentlich schon fiir eine Bythinellengruppe von Clessin vyer- braucht sei. Ich wies darauf nach, da® der L. transylvanicus zum L. maximus gehirt und mit L. Schwabi gar nichts zu tun hat, daher ich fiir diesen die Gattung Limacopsis aufstellte. Das Weitere siehe oben. Bei dem Umstande, dafi das von mir untersuchte 16 Ill. Naturwissenschaft. [600] Stiick des L. montenegrinus jugendlich war, bleibt noch die Aufgabe, in Montenegro nach der erwachsenen Form zu suchen. Da die montenegrinischen Limaces auRerordentliche Verschiedenheit in der Liinge des Penis zeigen, michte ich kaum zweifeln, daf sich auch die Form mit dem kiirzesten Organ noch finden wird, d. h. mit einem muskulésen Penisblindsack, in dessen distaler unterer Hiilfte ei ganz kurzes weites Vas deferens einmiindet. Wohin der bleigraue Limax maximus cinereoniger mit 24 Runzelreihen zwischen Mantelspitze und Pneumostomschlitz gehért, den Boettger yon Nemila in Zentralbosnien beschreibt, muf} ohne anatomische Priifung unentschieden bleiben. Ebenso unsicher bleibt der Limax maximus ater Raz. von Budua in Montenegro, von Boettger nach dem AuBeren charakterisiert, ebenfalls mit 22—24 Runzelreihen, mit blafer Sohle, in der Firbung etwas gefleckt und mit Binden versehen, bald mehr braun, bald gelberau, einzelne mit rétlichem Schwanzkiel, andere ganz schwarz. Ich vermute, daf sich hier verschiedene Arten unter den zehn Stiick verbergen. Ktwas griéBere Sicherheit liBt sich bei der Beurteilung zweier Formen erzielen, von denen ich die eine friiher beschrieb, die andere als neu einfiige. 2. Limax Wohlberedtéi Srth. Von Herrn Wohlberedt auf seiner ersten Reise gesammelt, bei Virpazar und Rijeka. Tiefschwarz mit Ausnahme der Mittelsohle, die hell bleibt. Die Seitenfelder sind mindestens grau; bis zur GriBe eines derben deutschen L. maximus cinereoniger. Riicken- runzeln derb. Anatomie wie bei L. maximus, doch mit viel kiirzerem Penis, der in ausgebildetem Zustande zwischen dem sechsten und vierten Teil der Kérperlinge schwankt. Dabei ist er gerade gestreckt und proximal dicker als distal, mit kontinuierlicher Verjiingung. Das Vas deferens tritt unmittelbar neben der Insertion des Retraktors eim. Das obere Ende des Penis kann noch ein wenig sich blindsackartig tiber beide Ansiitze hinaus ver- wolben. Im Innern treffen wir einen sehr hohen Lingskamm, der bei seiner starken Entwicklung oben sich in viele Falten zu legen gezwungen ist. 3. Lima illyricus N. sp. Ganz schwarz, auch die Mittelsohle dunkel, grob gerunzelt, 14—17 Runzeln zwi- schen dem Mantelende und dem Pneumostomschlitz. Penis kurz mit Coecum. Vjeternik im Moraéatale. Von Herrn Wohlberedts letazter Reiseausbeute. Die beiden vorliegenden Stiicke sind itibereinstimmend gebaut. Sie erinnern an den L. Wohlberedti, den ich eben wieder, gleichfalls von Montenegro beschrieb. Der iufer- liche Unterschied liegt in der dunklen Mittelsohle, vorausgesetat, dafS die Konservierung hier nicht nachtriiglich gefiilscht hat. Das wird indes unwahrscheinlich durch den Um- stand, daf’ andere Formen der gleichen Sammlung die helle Sohle behalten haben. Der Penis ist zylindrisch und mit nur 1/,—*/, der Liinge des Tieres. Auch das wiirde zum L. Wohlberedti stimmen, wenn nicht iiber der Insertion des Samenleiters noch eine derbe kugelige Endkeule sie. Sie rechtfertigt zweifellos den neuen Namen, den ich der antiken Geographie entlehne. 4. Limax maximus cinereoniger Wolf. Hierher, denke ich, diirfen Formen gestellt werden, deren Penis der Kérperliinge gleichkommt oder sie nur wenig tibertrifit. Niuhere Untersuchung ergibt im Auferen auffallende Unterschiede, die vermutlich auf Rechnung des Klimas gesetzt werden [601 | Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 17 miissen. Wahrscheinlich wird ein reicheres Material hier verschiedene Formen herausschiilen lassen, von denen erst nachzuweisen sein wird, ob sie durch lange Vererbung gefestigt sind oder auf fortdauernder Anpassung an Bodenyerschiedenheiten beruhen. a) Kin groBer, dunkelbraungrauer Limax mit heller Sohle. Aus der Nihe von Kolasin. Aus Herrn Wohlberedts letzter Ausbeute. Die Schnecke hat eine sehr dicke Haut und darauf besonders feine Runzeln, wenigstens 24 zwischen Mantelspitze und Pneumostomschlitz. So nahm sie unter allen yon der diesjiihrigen Ausbeute einen auffallenden Habitus an, daher ich am ersten bei ihr anatomische Higenheiten erwartete. Gerade sie aber zeigte nichts dayon. Der Penis hat kein Coecum, seine Liinge iibertrifft etwas die des Kérpers, sie betriigt etwa °/,. Bei aller Geneigtheit, iuBere Merkmale zu finden, nach denen sich die schwierige Gattung in Arten zerlegen liefSe, sehe ich vor der Hand keine Méglichkeit, die Schnecke aus dem engeren Verbande des Limax maximus loszulisen. b) Ein groRer schwarzer Limax, derb gerunzelt, kann wohl, wie der vorige, nur dem L. maximus, speziell dem cinereoniger zugerechnet werden. Der dicke Penis mag der Kérperliinge gleichkommen oder sie ein wenig tibertreffen, 1—°/,. Buchenwald zwischen Kolagin und Andrijeviea. Aus Herrn Wohlberedts letzter Ausbeute. 5. Limax maximus transsylwanicus. Zwei groBe ganz iihnliche Tiere, ebendaher, vielleicht durch einen schwachen Stich ims Schwarzbraune unterschieden. Ich warf sie einfach mit dem vorigen Stiick zu- sammen. Aber die Anatomie ergab bei sonstiger Reife einen diinnen Penis von etwa dreifacher Kérperlinge. So erimnern diese Schnecken an den siebenbiirgischen L. trans- sylvanicus, den ich frither einfach unter den L. maximus einbezogen habe. Wir brauchen aber noch viel Material, um hier klar zu sehen und die artbildende, die Kreuzung ver- hindernde Bedeutung dieser wechselnden Verhiltnisse beurteilen zu kénnen. Ubersicht dieser Formen. Wenn ich hier nach der Gestalt und Liinge des Penis fiir Montenegro mindestens fiimf, wahrscheinlich sechs Formen mit einiger Sicherheit unterscheide, so ist das Haupt- imteresse, welches sie bieten, zuniichst im Vorkommen schlechthin zu suchen. Denn die beiden Extreme allein, mit kiirzestem Penis und Blindsack, Nr. 1, und mit liingstem Penis ohne Blindsack, Nr. 5, finden sich auch in Ungarn und Nr. | erreicht auf dem Karpathenwege das deutsche Gebiet in Schlesien. Die Zwischenstufen, mit verschieden langer Rute, dabei zum Teile mit Blindsack, sind nach unseren bisherigen Kenntnissen auf das montenegrinische Gebiet beschriinkt und verleihen ihm einen besonderen zoo- geographischen Wert. Dabei ist noch die Firbung, beziehungsweise die Zeichnung von besonderem Be- lang, und zwar wieder nach Herrn Wohlberedts letzter Ausbeute. Vier junge, hichstens halbwiichsige Schnecken bewiesen durch ihre lebhafte Zeich- nung, namentlich durch die lange Erhaltung eimer typischen Stammbinde, dafi die Eim- farbigkeit der alten auf demselben Wege erreicht wird wie bei unserem deutschen cinereoniger. Da sie in dem gleichen Buchenwalde erbeutet wurden, gehéren sie ent- weder zu 4a@ oder zu 46 oder zu beiden. Kine Entscheidung vermag ich schlechter- dings nicht zu treffen. Selbstverstiindlich lift sich nicht entscheiden, wieweit diese Art der Umfirbung, die yon einer jugendlichen Stammbinde ausgeht, fiir alle beschriebenen Arten gilt; sie scheint auch bei den siidlicheren Formen der Balkanhalbinsel, die von Béittger und Band XI. . 39 18 II. Naturwissenschaft. [602] mir beschrieben sind, kaum noch vorzukommen. Diese Tiere sind teils schwarz, teils hell und gefleckt, aber ohne die Bindenzeichnung, teils, wie es scheint, mit rotem Schlem. Die grofen Tiere mit langem Penis zeigen auerdem den Rutenblindsack, klem und vielleicht im Verschwinden bei L. Conemenosi, sehr lang, seiner Struktur nach aber in den Penis einbezogen, bei L. graecus. Nach diesem allen diirfte der Schlu8 gerechtfertigt sein, da sich in Montenegro sowohl nach Anatomie wie nach Zeichnung eine Reihe von Zwischenformen zwischen Limacopsis und Limax (Heynemannia) erhalten hat. Dieser interessanten Kette reiht sich aus dem gleichen Gebiet als ebenso wichtige Zwischenform an 6. Limax Mrazeki Srth. Die Anwesenheit eines grofsen Reizkérpers im Penis lift die Schnecke deutlich als Ubergang zu den Ackersehnecken erscheinen. Die iibrige Anatomie stimmt villig mit der von Limax tenellus iiberein. Diese kleinste deutsche Form ist bis in die Siidost- alpen bekannt. Der L. Mrdzeki wurde von Herrn Dr. Mradzek auf dem Durmitor, von Herrn Grafen Attems in Bosnien gefunden. Dabei waren die bosnischen Stiicke etwas matter gefiirbt und gezeichnet als die montenegrinischen, sie glichen mehr unserem L. tenellus. Charakteristisch ist fiir die Tiere der Aufenthalt im Buchenwalde, und von seer letzten Reise brachte Herr Wohlberedt ein weiteres Stiick mit, ebenfalls aus einem Buchenwalde, zwischen KolaSin und Andrijevica. Da es noch nicht erwachsen ist, 1a8t sich nicht entscheiden, ob es zu L. tenellus oder zu L. Mrdzeki gehort, ver- mutlich zu letzterem. I. Agriolimax. Da Limax jetzt auch in die Ackersehnecken iibergeht, so zwar, da die vorige Form den Darm von Limax mit der Rute yon Agriolimax verbindet, so kénnte man ebensogut den letzteren Namen zum Range einer Untergattung herabdriicken, umso- mehr, als ich an einer abessinischen Form zeigte, dafS sie die Genitalien von Limax (Lehmannia) marginatus s. arborwm mit dem Darm der Ackerschnecken vereinigt. Die Frage ist natiirlich deshalb hier yon besonderem Belange, weil der eine Ubergang eben in Montenegro nachgewiesen ist. Sonst ist das Interesse, das sich an die Ackerschnecken der schwarzen Berge kniipft, systematisch gering, denn wir kennen von dort nur die eime Art @. Agriolimax agrestis L. Clessin erwiihnt ihn zuerst von Cetinje. Dann brachte ihn Herr Wohlberedt mit yon allen Orten, wo er Nacktschnecken sammelte, Cattaro, Ragusa, Zabliak, Rijeka, Virpazar und zuletzt aus dem Buchenwalde zwischen Kolasin und Andrijevica, immer die hellere, mifig retikulierte Form. . Fiir wichtig halte ich die beiden Stiicke, auf die ich zuriickkommen mu, mit offenem Mantelloche (s. unten). Ti. Amalia. Vom dstlichen und nérdlichen Umfange der Adria kennen wir die Am. Robict mit ganz kleinen akzessorischen Driisen an den Genitalendwegen, ‘iu erlich gekennzeichnet durch den auf das Hinterende besehriinkten Kiel. Der Wechsel der Fiirbung bei dieser Kramer Art — bald sehwarz, bald hell ockerig — kann zum Mafsstabe dienen fiir die Unsicherheit, die in diesem Merkmale liegt. Sie warnt uns, bei unreifem Material auf [603] Wohlberedt. Zur Fauna Monteneeros und Nordalbaniens. 19 das AuBere zu viel Wert zu legen, daher ich auch keineswegs wage, alle von Herrn Wohlberedt mitgebrachten Stiicke nach Gebiihr zu deuten. So ist gleich tiber die Am. reuleauxit bei dem Mangel sicherer anatomischer Unterlage kaum ein bestimmtes Urteil abzugeben. Ich selbst glaubte einige Formen mit leidlicher Schirfe unterscheiden zu kénnen und zum Teile benennen zu miissen. 8. Am. dalmatina Srth. von Ragusa, vermutlich nach Montenegro iibergreifend. 9. Am. carinata Risso. von Cattaro. 10. Am. montenegrina Srth. Herr Wohlberedt brachte friiher Formen mit von Cattaro, Zabliak, Rijeka, Vir- pazar, von verschiedener Gréfe und Farbe, im allgemeinen oberseits dunkler, grau bis schwarz, nach unten abgeblaGBt, ohne eigentliche Zeichnung. Ob die kleine Form, die Herr Mrdzek aus dem Walde von Ivrica heimbrachte, auch hierher gehért, ist nicht zu entscheiden. Der durchlaufende Kiel und das gleichmifige Kolorit sprechen wenigstens nicht dagegen. Aber bei den iibrigen Funden ist es auffallend genug, dafi manche von den kleineren Stiicken, etwa 3 cm, reif sind, gréBere hingegen nicht, wodurch méglicher- weise verschiedene Arten angedeutet sind. Hier muf weiteres umfiingliches Material Klarheit schaffen. Die letzte Reiseausbeute des Herrn Wohlberedt ergab noch einige Tiere, nach denen ich hier eine Schilderung einfiige. 2 erofe Stiicke, etwa von der Durchschnittsgrife der A. gagates, yon der Festung Medun bei Podgorica, 1 gleiches Stiick von Biote m der Nihe des Moraéatales, 5 kleine von der Festung. Alle smd einfiirbig schwarz oder schwarzgrau, unten etwas aufgehellt, bei den kleinen der Riicken am tiefsten pigmentiert. Diese kleinen Stiicke, nach dem AuBeren Jugendformen, haben normale Umrisse, bei den grofen hingegen ist der Nacken weit aufeetrieben. Natiirlich ist das eme Folge der Konservierung, sie hiingt aber wohl zu- sammen mit der besonders kriiftigen Entwicklung der dicken Haut, da letaler Muskelkrampf die diimnste Stelle unter der Muskelkapuze zu bruchsackartiger Vorwélbung herausprefite. Die Stiicke waren anniihernd reif und lieSen eine anatomische Klarstellung zu. Das ganz kurze, kaum abzugrenzende Atrium wird durch eine von der Hinterwand vorspringende Leiste in eine linke weibliche und rechte minnliche Hiilfte geteilt. Die lnke nimmt den Bursagang, mit dem sich der schlanke Ovidukt vereinigt hat, die rechte den Penis auf. Letzterer zerfillt in einen kurzen distalen eigentlichen Penis und einen etwa dreimal so langen Epiphallus, beide zusammen bilden einen geraden Zylinder, allerdings einiger Kinschniirungen wegen nicht im strengsten Sinne. Allzuviel Wert darf man auf diese Konfiguration kaum legen. Die Bursa ist mit ihrem Gang weit linger als der Penis. Des Ganges distale Hiilfte ist spindelférmig angeschwollen mit glatten Winden, die proximale hat schlaffe Wiinde, sie fiihrt in die eigentliche Blase iiber, ohne dal} eime schiirfere Trennung méglich wiire, die Blase schlieSt mit einer eigentiimlichen schriig- gestellten Verdickung ab. Da, wo der Ovidukt unmittelbar am Atrium in den Bursa- gang einbiegt, sitzen diesem die akzessorischen Driisen als zwei ganz kleine briiunliche Hickerchen an. Die gedffneten Organe zeigen Wiinde, die zu den iuSeren Umrissen in bestimmten Beziehungen stehen. Die Héhle des kurzen Penis, dessen proximales 39* 20 III. Naturwissenschaft. [604] Ende aufen durch kurze Muskeln, innen durch den scharf abgesetzten Epiphallus genau markiert wird, ist villig glatt, ohne jedes Relief. Die spindelférmige Stelle des Bursaganges triigt mnen Liingsfalten, unter denen eine durch besondere Liinge und Dicke hervorragt. Sie bildet auch insoferne eine bestimmte Grenze, als auf der einen Seite reine Liingsfalten, auf der anderen schriiggestellte Falten anschlieBen. Der pro- ximale Abschnitt des Bursaganges, von der eigentlichen Bursa auch strukturell nicht geschieden, triigt ein labyrinthisches Faltensystem, offenbar das zur Samenpatrone und zum Sperma in funktioneller Beziehung stehende Epithel. 11. Am. (Aspidoporus) lima Fitz. Babor hat den Nachweis erbracht, daB die friiher angezweifelte Form, die bisweilen noch ein offenes Mantelloch hat, in Wahrheit als gute Art existiert. Aus unserer Siid- ostecke im allgemeinen stammend, lieferte sie ein Exemplar aus Montenegro selbst, von Rjeka. Die anatomische Higenart findet Babor namentlich in dem vélligen Mangel der akzessorischen Driisen. Er vermutet wohl mit Recht, dafS sie ganz in der Wand des Atriums aufgegangen sind. Ich komme gleich auf die Form zuriick. Iv. Arion. Bisher hatten wir die Siidostgrenze in Steiermark. Arion subfuscus war aus Siebenbiirgen bekannt. Die Ausbeute des Herrn Grafen Attems zeigt das Vorkommen im Bosnien. Die noch unreifen Stiicke deuteten auf A. subfuscus oder vielleicht auf eime Zwischenform zum A. empiricorum. Nach diesen Andeutungen zweifelhafter kleinerer Arionen in der Nordwestecke der Balkanhalbinsel waren einige Funde des Herrn Wohlberedt aus dem Buchenwalde zwischen Kolasin und Adrijevica recht willkommen. Hin kleines Stiick glich eimem A. subfuscus, vier grofe schlossen sich ebenfalls am meisten an diese Art an. Die Ge- stalt der kriiftigen Tiere war etwas gedrungener, mehr wie bei A. empiricorum, doch mit der typischen Bindenzeichnung. Auch sie waren noch nicht ganz reif, so dafs eine definitive Bestimmung, die an und fiir sich bei der Verschwommenheit in der Anatomie der zweifellos in starkem Flusse befindlichen Avion-Formen auf grofe Schwierigkeit stéBt, noch ausgeschlossen bleibt. Die Umrisse deuten zunichst auch auf 12. Arion subfuscus, in dessen weiterem Verbande die Tiere vorderhand stehen bleiben miissen. — Somit lassen sich bis jetzt aus Montenegro etwa ein Dutzend Nacktschneckenspezies unterscheiden, wobei es nicht an Andeutungen fehlt, dafS die Zahl sich mehren wird, fiir das kleme Gebiet bereits eine ganz stattliche Menge. Doch liegt darin keineswegs der Hauptwert. Um ihn ganz zu ermessen, komme ich noch einmal auf die Formen mit offenem Mantelloch zuriick. Aus Montenegro sind es zwei: Agriolimax agrestis und Amalia (Aspidoporus) limaa. Dazu gesellt sich aber der kleine Avion, der als Tetraspis Letowrnewat beschrieben wurde; dieser Avion stammt von Adelsberg, also gleichfalls aus unserem Gebiete. [605] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 21 Ist es nicht auGerst merkwiirdig, daf von allen unseren europiischen Nacktschnecken diese Abweichungen (mit oder ohne Artwert, worauf nichts ankommt) bisher nur in dem adriatischen Winkel gefunden wurden, trotzdem der doch keineswegs zu den best durch- suchten Gegenden Europas gehért? Ich habe vor einigen Jahren versucht, die Ursache im Klima aufzudecken, und es ist wohl auch anzunehmen, dafi das mit in Frage kommt, aber doch nur sekundiir. Jetzt im Lichte der Pendulationstheorie erscheint die Sache anders. Durch Tauber haben wir erfahren, da alle Nacktschnecken von ihrer Schalen- tasche noch eimen feinen Gang nach aufen fiithren lassen. Bei seinem gewundenen Ver- laufe und seinem engen Lumen hatte er sich bisher der Wahrnehmung entzogen. Wir schliefen ferner, da alle Nacktschnecken von beschalten abstammen. Viele afrikanische Uroeycliden zeigen das offene Mantelloch, das bei den europiiischen Gattungen zu den erdBten Seltenheiten gehért, noch regelmiifig. Bei uns hat sich nur eine derartige Form erhalten, Parmacella. Bei anderen, die ich als Halbnacktschnecken bezeichnet habe, ist das Loch noch viel gréBer und lift die Schale auf eine griéfere Strecke von auben sehen; das sind namentlich die reiche Parmarion-Gruppe vom malaiischen Archipel, d. h. yom Ostpol, und Africarion aus der iithiopischen Provinz. Nun ist es sicherlich kein Zufall, da unter unseren Kuropiiern die seltenen Ausnahmen sich alle nur in dem adriatischen Winkel finden, der, wie ich oben zeigte, so viel Altertiimliches aus der Tier- und Pilanzenwelt aufbewahrt hat. Wir diirfen also ruhig den Schlufs wagen: Die Formen mit offenem Mantelloche stehen den Vorfahren, die Halbnacktschnecken waren, noch am nichsten. Auch sie finden sich nur im montenegrinischen Gebiete im weiteren Sinne. Somit schlieBe ich diese Zeilen mit dem Hinweis auf die hohe Bedeutung der Nacktschneckenformen, die fiir die Systematik von allergréfitem Werte ist, denn sie zeigt Ubergiinge 1. zwischen Limax und Limacopsis, 2. zwischen Limax und Agriolimax und 3. gelegentliche Riickschlige zu dem Halbnacktschneckenstadium der Vorfahren. Zitierte Schriften: J. F.Babor, Uber Aspidoporus limax Fitz. Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums XII, 1898. O. Boettger, Beitrag zur Kenntnis der Schneckenfauna yon Central-Bosnien, sowie des stidlichen Dal- matiens und Westmontenegros. Jahrbuch der deutschen malacozool. Gesellsch. 1885. §. Clessin, Die Binnenmollusken Montenegros. Nachrichtsbl. der deutschen malakozool. Gesellsch. 1885. H. Simroth, Uber Limaa montenegrinus Boettger, ibid. — Uber einige Nacktschnecken yon Montenegro und Corsica, ibid. 1900. — Uber die Abhiingigkeit der Nacktschneckenbildung vom Klima. Biolog. Centralbl. 1901. — Uber die von Herrn Dr. Mrazek in Montenegro gesammelten Nacktschnecken. Sitzungsber. der kinigl. béhm. Gesellsch. der Wissensch., mathem.-naturw. Klasse 1904. Der vorstehenden Arbeit gestatte ich mir auf Grund der mir von Dr. Sturany nachtriglich gemachten Angaben noch folgendes nachzutragen: Limax maximus var. cinereoniger Wolf. Orjensattel, herzegowinisch-montenegrinische Grenze (Sturany). 5 Agriolimax agrestis L. Njegus (Werner). Amalia carinata Leach. Vrbanje, niichst dem Orjensattel, herzegowinisch-montenegrinische Grenze (Sturany). A. reuleauxi Cless. Orjensattel, herzegowinisch-montenegrinische Grenze (Sturany). A. (Aspidoporus) limax Fitz. juv. Njegus (Werner 1897). Simtliche Arten bestimmt von Dr. J. Fl. Babor (Wohlb.). III. Naturwissenschaft. [606] Die Molluskenfauna Montenegros und Nordalbaniens. Literatur und Ubersicht tiber die Erforschung der Molluskenfauna. 1843. 1847. 1848, 1856. 1864, Kiister, Dr. H. C. Naturhistorische Reiseberichte aus Dalmatien und Montenegro, Teil V, Montenegro, in Okens Isis, p. 654—656. Kiister bereiste von Oktober bis Juli Dalmatien, wobei zu beriicksichtigen ist, da fiir die Strecke Erlangen—Triest, zumeist zu Fu, 23 Tage und fir die Strecke Triest — per Schiff—- Cattaro 20 Tage gebraucht wurden. Von Cattaro aus wurde ein Abstecher nach Cetinje und von da weiter an der Fiumera entlang nach dem Scutarisee gemacht. Bei Cetinje wurden gesammelt: Zonites albanicus, acies, Cionella lubrica, Clausilia montenegrina, Pupa doliolum, schmidti, Buliminus seductilis, Limnaea scalaria n. sp. (nirgends beschrieben), Ancylus, Paludina und Cyclas spec. In der Fiumera (Rijeka): Paludina spec. (wohl mamillata), Paludi- nella spec., Neritina (wohl dalmatina), ferner die vier von Kiister spiter be- schriebenen Unio-Arten. Kiister gibt noch an, daf} sowohl die Konchylien- wie Insektenfauna in dieser Gegend nicht besonders reichhaltig sei. Kiister, Dr. H.C. Die SchlieBmundschnecken und die verwandten Gat- tungen (Clausilia, Balea, Cylindrella, Megaspira) in ,Systematisches Conchylien- cabinet“ von Martini und Chemnitz. Enthalt die Beschreibung und Abbildung von Clausilia subcristata (Monte- negro), sturmiit (Budua), platystoma (Budua), pellucida (Budua), montenegrina (Cetinje), Freyeri (Castelnuovo), laxa (Castelnuovo) und muralis (Cattaro). Kiister, Dr.H.C. Die Flu8perlmuscheln in Martini und Chemnitz, Bd. IX, Abt. II. Enthalt die Beschreibung und Abbildung von Unio viridiflavus (Nr. 62), petro- vichit (Nr. 64), carneus (Nr. 68), luxwrians (Nr. 77) und brevirostris (Nr. 78). Bourguignat. Amenités malacol. I, p. 153, Anodonta cellensis, p. 154, A. rostrata und piscinalis, p. 160, Unio decurvatus. Nach Drouét in Montenegro gefunden. Walderdorff, Rudolf Graf. Systematisches Verzeichnis der im Kreise Cat- taro mit Ausnahme der Biela Gora und in einigen angrenzenden Teilen von Montenegro und Tiirkisch-Albanien vorkommenden Land und SuS8wassermollusken. Verhandl. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1864, p. 503—514. Bezieht sich auf den Westabhang gegen Cattaro und den Siidwesten gegen die Adria, wobei zu beriicksichtigen ist, daf die erwihnten Teile von Tiirkisch- Albanien (Antivari) jetzt zu Montenegro gehéren. Walderdorff fand folgende Arten: Succ. pfeiffert Rossm., Hel. rupestris Mill., pisana Miill., variabilis Drap., pyramidata Drap., pouzolzi Mich., var. montenegrina, hofmanni Partsch, Bul. detritus Mill., tridens Mihlf., Claws. goldi Kutsch., cattaroensis Zel., Limn. elongata Drap., Plan. complanatus L., Pom. cinerascens Rossm., Hydrocena syrkii Parr., Viv. vera Frfld., mamillata Kiist., Bith. majewsky Parr., tentaculata L., Hydr. ventrosa Mont., Mel. holandri Fer. var. montenegrina Wald., Mel. acicularis Fer., Ner. fluviatilis L. var. dalmatina Wald., var. expansa Wald., var. scutarensis Wald., var. fusca Wald., Unio batavus Lam. var. destructilis Parr., tumidus Retz., var. decipiens Parr., pictorum L., Anod. cygnea I. var. piscinalis Nils. var. depressa Schm., Dreyssena wolgae Chemn. [607] 1869. 1870. 1870. 1872. 1873. 1878. 1880, oo) Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 23 Brusina, Spir. Monographie des Campylaea de la Dalmatie et de la Croatie in Annales de la Société malacologique de Belgique IV, 1869. Behandelt unter anderen Camp. pouzolzi und deren Abiinderungen. Kreglinger, Karl. Systematisches Verzeichnis der in Deutschland lebenden Binnen- mollusken. Zitiert die Fundortangaben Bourguignats (1856). Kiister, H. ©. Die Binnenmollusken von Triest, Istrien und Monte- negro. 9. Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, p. 86—101. Genera Bulimus, Achatina (mit Glandina) und Pupa (Bul. seductilis Zegl., P. philippi Cantr., P. doliolum Brug.). Brusina, Spiridion. Naravoslovne crtice sa sjeveroisto¢éne obale jodran- skoga mora in Rad. Jugosl. Akad., Kn. 19, p. 160—162, Zagreb (Naturhisto- rische Streifen aus den nordéstlichen Ufern des Adriatischen Meeres in Abhandlun- gen der siidslawischen Akademie der Wissenschaften, Bd. XIX, p. 160—162). Brusina sammelte am 29. Juli 1868 in der Umgebung von Cetinje: Glan- dina algira Brug., Zonites albanicus Z., Helix carthusiana Miill., rufescens Penn., pouzolzi Mich., hoffmanni Part., secernenda Rm., Buliminus noctivagus Parr., Clausilia montenegrina Kiist., subcristata Kiist., stigmatica Ziegl., Pupa mithlfeldi Kiist., Cyclostoma reflecus L., Pomatias awritum Ziegl. Mollendorff, Dr. Otto von. Beitrige zur Fauna Bosniens, Gorlitz 1873. Erwihnt am Schlusse seiner Arbeit in der yergleichenden Zusammenstellung von Montenegro ohne Angabe der Fundorte: Gland. algira Brug., Vitr. diaphana Drap., Zon. albanicus Zel., Hel. pulchella Mill, carthusiana Miill., pouzolzi Payr., candicans Zel., austriaca Mihlf., secernenda Rm., Bul. detritus Miill., quinquedentatus Mihlf., Pupa frumentum Drap., Miihifeldti Kstr., Suce. pfeiffert Rossm., Pom. septemspiralis Raz. (?), Pal. contecta Mill., Bith. tentaculata L., Mel. holandri Feér., Mel. acicularis Wér., An. cellensis Gmel. Die fiir Albanien angegebene Aufstellung kommt fiir diese Arbeit nicht in Betracht. . Kiister, H. C. Die Binnenmollusken Dalmatiens mit Zuziehung der Faunen von Triest, Istrien und Montenegro. III. Die Gattung Clausilia. (Unyollendet.) 10. Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, p. 1—132. SchlieBt sich an die Arbeit von 1870 an und erwaihnt das Vorkommen von Claus. sandrit Kiist. (p. 28), commutata Rossm. var. angulata (Ziegl.) Rossm. (p. 23), itala vy. Mart. (p. 69), conspersa (Parr.) Pfr. (p. 10), platystoma Kiist. (p. 69), conspurcata (Jan.) Rossm. (p. 95, bei parthenia Kiist.), parthenia Kiist. var. minor (p. 93). Boettger, Dr. phil. Oscar. Systematisches Verzeichnis der lebenden Arten der Landschneckengattung Clawsilia Drap. mit ausfihrlicher Angabe der geographischen Verbreitung der einzelnen Spezies. 17. und 18. Bericht des Offen- bacher Vereins fir Naturkunde. Gibt an von Montenegro: Claus. sandrii Kiist., ungulata (Ziegl.) A. Schm. (fraglich), (itala y. Mart. irrtiimlich bei Kiister!), conspersa (Parr.) Pfr. (angeb- lich!), var. platystoma K. (irrtiimlich!), parthenia Kiist. var. minor Kiist., gastrolepta (Ziegl.) Rossm. var. tabida Kiist., digamma Boettg., cattaroensis (Ziegl.) Rossm. var. minor Boettg., subcristata Kiist., montenegrina Kiist. Boettger, Dr. 0. Aufziihlung der von Herrn Edmund Reitter in Wien im Frihjahre 1880 in dem westlichen Montenegro, in Siiddalmatien und in 24 1880. 1881. 1881. III. Naturwissenschaft. [608] Siidkroatien gesammelten Mollusken. 19., 20. und 21. Bericht des Offen- bacher Vereins fiir Naturkunde, p. 100—115. Der Coleopterologe Reitter sammelte zwischen Budua und Cetinje die fol- genden Arten: Daud. rufa Drap., Vitrina reitteri Boettg. (beschrieben), Hyalinia reitteri Boettg. (beschrieben), Bul. reittert (Boettg.) vy. Mart. (beschrieben), Pupa mith feldti Kiist., schmidti Kiist., pagodula Desm., Claus. stigmatica (Zieg].) Rossm., montenegrina Kiist., Pom. martensianus y. Moll., Limn. pereger Miill. Bourguignat, J. R. Monographie du genre Emmericia. In dieser Arbeit werden, nach den Anschauungen der Nouvelle Beole aus unserem Gebiet folgende ,Arten“ angefiihrt: E. almissana (Albanien), dalmatina (Albanien), montenegrina (Montenegro), piniana (Albanien, Montenegro). Drouét. Unionidae nouveaux ou peu connus, III, in Journal de Conchyliologie, vol. XXIX, p. 23. Unio decipiens aus dem Seutarisee. Wegen weiterer Fundortangaben Drouets s. Bourguignat 1856, Kobelt, Dr. W. Katalog der im europiischen Faunengebiet lebenden Binnenconchylien, Kassel. Auer Zonites pudiosus Ziegl. (s. das.) keine neue Art. 1884—1890. Westerlund, Dr. Karl Agardh. Katalog und Fauna der in der pali- 1884, 1884, 1885. 1885. arktischen Region lebenden Binnenconchylien. Berlin. In dieser Arbeit habe ich neue Fundorte nicht finden kénnen, trotzdem Westerlund nach Kiisters Tode dessen umfangreiche Clausiliensammlung er- worben hatte. Brusina, Spiridion. Uber die dalmatinischen Clausilien. Jahrbiicher der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XI, p. 115. Das Vorkommen von Clawsilia sandrit Kiist. wird geschildert. Brusina, Spiridion. Einiges tiber die 67 Emmericia-Arten (Bourguignats). Ebenda, p. 104—112. Erwiihnt p. 108 das Vorkommen von &. secernenda und pulchella bei Scutari (nach Bourguignat). Clessin, 8. Die Binnenmollusken Montenegros. Nachrichtenblatt der Deut- schen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XVII, p. 177—182. Enthilt neben einer (unvollstiindigen) Aufzihlung der bisher von Montenegro bekannten Mollusken die Ausbeute der Herren Clessin und Reuleaux, die dieselben gelegentlich eines eintigigen Abstechers von Cattaro nach Cetinje zu- sammenbrachten. Dieselbe bestand aus: Gl. algira §., Lim. agrestis L. (2), Zon. albanicus Ziegl., Hel. carthusiana Miill. var. minor, nicitat Cless. (beschrieben), secernenda Ziegl., Cion. lubrica Mill, Bul. reitterit Boettg. £. minor, tridens Mill, Pupa mihlfeldti Kiist., Claus. subcristata Kiist., montenegrina Kiist., Pom. awritus Ziegl. Boettger, Dr. 0. Zur Fauna von Siidwestmontenegro nichst Budua und nichst Spitza Sutomore, sowie von Spitza in Siiddalmatien selbst. Jahr- biicher der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, p. 64—11. Enthilt die Ausbeute Reitters: Limax maximus L. var. ater Raz., L. monte- negrinus Boettg., Hel. serbica y. Moll. und f. wnitaeniata Boettg., Claus. stigmatica Rossm. f. ventriculosa West., semilabiata Wald. var. digamma Boettg., wmbilicata Boettg. [609] 1885. 1888. 1890. 1891 1897. 1897. 1897 1897 1897. 1898, 1898. Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 25 Simroth, Dr. Heinrich. Uber den Limax montenegrinus Bittger. Nachrichts- blatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XVII, p. 58—59. Simroth erklirt die Art fiir coerulans Bielz. Bourguignat, J. R. Histoire des Helices Campyléennes du groupe des Dinariques (olim Helix pouzolzt) in Bull. Soc. malac. France V, 1888, p, 203— 245, mit 3 Tafeln. Behandelt auf Grund der Anschauungen der Nouvelle Ecole Helia pouzolzt, yon der, eimschlieBlich serbica, bosnica, pancici, montenegrina, 18 Arten aufgestellt werden, darunter aus Montenegro Helia montenegrina und tschernagorica. Bourguignat, J. R. Historia de las Helices Campileas del grupo de las Dinaricas (olim Helix pouzolzi) in Cronica cientifica, Bd. XIII, Mirz 1890, p- 1—7. Kurzer Auszug aus der vorhergehenden franzésischen Arbeit. sammelte Kustos Apfelbeck (Entomologe) am Volujak (s. u.). Branesik, Dr. K. Kinige Daten zur Conchylienfauna Bosniens, der Herze- gowina und Dalmatiens in Jahresheft des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trencsiner Komitates, p. 86—90. Obegleich diese Arbeit sich nicht auf Montenegro bezieht, fiihre ich sie doch mit auf, weil in derselben einige Arten vom Volujak angegeben sind. Der Volujak ist ein Grenzgebirge zwischen der Herzegowina und Montenegro und es ist an- zunehmen, dafS die erwihnten Arten auch auf der montenegrinischen Seite vor- kommen. Es sind Helix zelebori Pfr. var. costulata Bresk., Clausilia succineata Ziegl. var. bosnica Bresk., Pomatias septemspiralis Raz. var. Heydenianus Cless. und P. croaticus Zel. var. bosnicus Serv. Kobelt, Dr. W. Studien zur Zoogeographie, Die Mollusken der paliarktischen Region, Bd. I. Auf den Montenegro betreffenden Teil dieses Werkes wurde bereits in der Einleitung hingewiesen. Das auf Seite 320 angefiihrte Verzeichnis enthilt auf Grund des Clessinschen Zusammenstellung 32 Arten. sammelte Kustos Apfelbeck (Entomologe) am Durmitor (s. u.). sammelte Dr. Franz Werner in der Umgebung von NjeguS und Cetinje (s. u.). Vel. auch: 1899. Sturany, Dr. R. Zur Molluskenfauna Bosniens und der Herze- gowina in Annalen des k. k. naturhist. Hofm. Wien, p. 56—59. Wagner, A.J. Monographie der Gattung Pomatias Studer, in Denkschr. d. kais. Akademie d. Wissensch. Wien, math.-nat. Kl, 1897, Bd. LXIV. Auch als Separatabdruck erschienen. ! Niheres siehe unter Pomatias im systematischen Teil. Brusina, Spiridion. Dreissensia torbari i Srodne Joj Paleartiéke Vrste. Hryvatsko Naravosloyvno Dru&tvo, p. 197—208. Behandelt das Vorkommen der Arten yon Dreissensia und erwihnt p. 202 —204 das Vorkommen yon Dr. blanci West. (Scutarisee). In diesem Jahre sammelte Dr. Kurt Floericke im Auftrage des Herrn Hermann Rolle in Montenegro Tiere aller Art und nebenbei auch Conchylien, von denen die neuen Arten spiiter von Kobelt und y. Méllendorff beschrieben wurden (s. das.). Auerdem iibersandte mir spiter Herr Rolle ein Verzeichnis der ge- samten Ausbeute an Schnecken, welches folgende Arten enthielt: Helix floericker Kob. mit f. albida, pouzolzi Mich. mit var. moracensis Kob., kolasinensis Kob., vladika Kob., dormitoris Kob., Bul. cefalonicus Mouss., seductilis Ziegl., Claus. 26 1898. 1898. 1899. 1899 1899 1899. 1900. 1900. 1900. III. Naturwissenschaft [610] laminata Mont. mit var. granatina Ziegl., euplewris v. Méll., zieglert Kiist., viola- scens vy. MOll., illyrica vy. M@ll. mit mut. obscura y. Méll., subcristata Kiist., rece- dens y. Mill., laevissima Ziegl. subspec. subpapillaris vy. Moll., semirugata Ziegl., gastrolepta Rossm. mit var. tabida Kiist., nodulosa vy. Moll. mit f. minor. Die Fundortsangaben Floerickes sind nicht einwandfrei. Babor, Dr. J. F. Uber Aspidoporus limaw Fitz., Annalen des k. k. naturhist. Hofm. Wien, Bd. XIII, Heft 1, p. 33—39. Beschreibt den verschollen gewesenen und wieder entdeckten Asp. limaw Fitz., den Dr. Franz Werner bei Njegus fand. Kobelt, Dr. W. Neue Helix-Arten aus Montenegro. Nachrichtsblatt der Deut- schen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XXX, p. 161—165. Gibt die Beschreibung von Camp. moratschensis, Euomphalia floerickei, Pomatia dormitoris, kolaschinensis und vladika, die Floericke gesammelt hat. Mollendorff, Dr. 0. von. Clausilien aus Montenegro. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahre. XX XI, p. 152—155. Gibt die Beschreibung von Claus. violascens, illyrica mit mut. obscura, nodu- losa, laevissima Zieg]. subspec. subpapillina, conspersa Parr. subspec. recedens, eu- pleuris, die ebenfalls von Floericke stammen. sammelte Kustos Apfelbeck (Entomologe) an der montenegrinischen Grenze bei Cattaro (s. u.). sammelte Dr. R. Sturany auf dem Orjensattel in der Krivosije an der montene- erinischen Grenze (s. u.). Sturany, Dr. R. Zur Molluskenfauna Bosniens und der Herzegowina, Annalen des k. k. naturhist. Hofm. Wien, p. 56—59. Erwithnt auf p. 58 vom Volujak, dem herzegowinisch-montenegrinischen Grenz- gebirge (leg. V. Apfelbeck): Claus. succineata Ziegl. var. bosnica Bresk., Helix zelebort Pfr. var. costulata Bresk., erjavect Brus. (verwandte Form), candicans Zieg].; vom Durmitor (leg. Apfelbeck) Claus. succineata Ziegl., dacica Friv., Limn. peregra Drap. Im westlichen Montenegro sammelte Dr. Werner Hel. secer- nenda Rossm., pouzolzi Desh., carthusiana Mill., Bul. seductilis, quinquedentatus Mihlf. und rezttert y. Mart. Ferner Ner. fluviatilis L. var. aus der Rijeka und Zonitoides nitida Mill. von Cetinje. Fithrer, L. von, friiher am Museum in Sarajevo, spiiter in Podgorica, sammelte auf seinen ornithologischen Reisen (siehe ,,Materialien zu einer Ornis baleanica IV, Montenegro, von Othmar Reiser und Ludwig von Fiihrer) nebenbei Con- chylien, die ich zum Teil bei Gelegenheit kiuflich von ihm erwarb. Ebenso sandte er auch an das Wiener Hofmuseum und an das Museum in Athen (Dr. Kriiper) Conchylien. Seine Funde sind in der gegenwiirtigen Arbeit schon deshalb mit seinem Namen versehen, weil mir die Fundortsangaben nicht absolut zuverlissig erscheinen. Mollendorff, Dr. Otto von. Zwei neue Arten aus Montenegro. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, p. 169—170. Beschreibung der von mir 1897 gefundenen Hyalina planorbis und Claus. wohlberedtt. Simroth, Dr. H. Uber einige Nacktschnecken von Montenegro und Kor- sika. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, p. 77—85, 97—107, [611] 1901. 1903. 1903 1903. 1904. Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 2% Unter anderem Beschreibung der von mir 1897 gefundenen Nacktschnecken (Lim. wohlberedti, Agriolim. agrestis, A. montenegrina). Ferner erwihnt: L. maximus, agrestis, Amalia spec. und die von den friiheren Arbeiten bekannten Arten. Wohlberedt, Otto. Conchyliologischer Ausflug nach Montenegro nebst einem Verzeichnis der bisher daselbst gefundenen Mollusken. Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Gérlitz, Bd. XXIII, p. 183—210. Enthilt neben emem allgemeinen Reisebericht und einer Angabe der ge- fundenen Arten eine Aufzihlung der itiberhaupt bisher von Montenegro bekannt gewordenen Arten (125 Spezies). Im systematischen Teil ist diese Arbeit als ,,Bericht 1901“ erwihnt. Wohlberedt, Otto. Nachtrag zur Molluskenfauna von Montenegro und Nordalbanien. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XXXV, p. 83—86. Erwihnt 23, darunter 3 fiir Montenegro neue Arten (Limnaea auricularia L., Pomatias arnautorum y. Moll., Torquilla avenacea Brug. var. arcadica Reinh., nebst Tachea vindobonensis Fér. mit var. costulata und Herilla ziegleri Kiist. f. interrupta y. MOll.). die siimtlich von Fiihrer stammen (Fundorte unzuverlissig!). In dieser Arbeit als ,,Nachtrag“ erwihnt. sammelte Dr. R. Sturany am Lovéen, in der Umgebung von Njegus und in der Popovohéhle bei Njegus (s. u.). Uber die Hiéhlen bei Njegus hatte Herr Kustosadjunkt Dr. Sturany die Liebenswiirdigkeit, mir foleende Aufklirung zugehen zu lassen: ,,Beziiglich der Lage der drei Héhlen kann ich Ihnen mitteilen, daf} man, die Serpentinstrafie von Cattaro nach Njegus erklimmend, noch vor der montenegrinischen Grenze linker- hand eine Hohle antrifft, in der wir gesammelt haben, zweitens in der unmittel- baren Nahe des Wirtshauses von Krstae eine leicht zugiingliche Hohle antrifft und drittens bei Njegu’ die unter dem Namen Popovohéhle bekannte Fundstiitte yon Auritus erika Wagner leicht erfragen kann.“ Eine vierte mir bekannt gewordene, anscheinend gréfere Héhle befindet sich rechterhand hinter Dobrskoselo, bevor man Rijeka erreicht. Bei meinem letzten Besuche in Cetinje (1905) wurde mir mitgeteilt, das die montenegrinische Regierung eine ge- naue Untersuchung dieser Héhle beabsichtige. Naheres ist mir nicht bekannt geworden. Eine weitere kleine Durchgangshéhle fand ich am Wege zwischen der Ru- mija und dem oberen Murici, da, wo die grofen prichtigen Kastanienbiume stehen. Eine weitere fiinfte Hohle in Nordalbanien ist bereits in der Hinleitung erwiihnt. Mrazek, Dr. Al. Ergebnisse einer von — — im Jahre 1902 nach Monte- negro unternommenen Sammelreise. Sitzungsberichte der kénigl. béhm. Ge- sellschaft der Wissenschaften Prag. Mrazek machte eine Sammeltour durch einen grofen Teil yon Montenegro und beschiiftigte sich hauptsichlich mit Wiirmern, Krebstierchen, Hydrachniden, Myriopoden usw. Die Nacktschnecken hat spiter Simroth bearbeitet (s. das.). Uber die Gehiuseschnecken, die hie und da fliichtig ohne Namensnennung er- wihnt werden, konnte ich Niheres nicht erfahren; Simroth und das Landes- museum in Prag besitzen sie nicht, und auf mehrfache direkte und indirekte An- frage bei Mrazek blieb ich ohne jede Antwort. Simroth, Dr. H. Uber die von Herrn Dr. Mrazek in Montenegro gesam- melten Nacktschnecken unter Hinzunahme verwandten Materials. Sitzungsber. der kénigl. bohm. Gesellschaft der Wissenschaften Prag, S.-A., p. 1—23, 28 1905. 1906. 1906. 1906 1906. Ill. Naturwissenschaft. [612] Beschreibung der Nacktschnecken des Balkans mit der neuen Art Limaz Mrazeki Simroth. sammelte Priparator Winneguth (Entomologe) in der Umgebung von Dulcigno (s. u.). sammelte Dr. Penther (Entomologe) im Durmitorgebiet (s. u.). sammelte Dr. Sturany gemeinschaftlich mit Kustos Apfelbeck bei der Durch- reise nach Albanien in der Umgebung von Cetinje und Rijeka. Der Reisebericht dariiber befindet sich in . Sturany, Dr. R. Bericht tiber die im Jahre 1905 durchgefithrte zoologi- sche Reise nach Nordalbanien. Elfter Jahresbericht des naturwissenschaft- lichen Orientvereines Wien. Die Reise fiihrte tiber Cattaro, Cetinje, Rijeka, Scutarisee nach Scutari, von wo aus unter anderem zwei griéfere Touren gemacht wurden, die eine nach dem Maranai (nordalbanische Alpen) und die zweite nach Siiden tiber Vaudenys ins Gebiet der Miriditen. Uns interessiert hier nur die.erstere Tour, von welcher, ebenso wie von den kleineren Exkursionen um Scutari, folgeende Arten erwihnt werden: Pomatias roseolt scutariensis Wagn., roseoli-kiriensis Wagn., erika Wagn., auritus alatus Waen., sturanti scalariniformis Wagn., Claus. kleciaki var., spec. (ef. reqularis), papillaris, stigmatica, bilabiata, conspersa, wohlberedti, Helix secernenda, lucorwm, corcyrensis, floericket, Bul. reitteri, tridens-eximius. Da secernenda und lucorum tatsiichlich durch die Bojana von einander ge- trennt sind, wie Verfasser behauptet, trifft nach meinen spiiteren Beobachtungen nicht zu. Die beiden Arten haben ja auch mitemander nichts zu tun. Petrbok, J. M. Zur Kenntnis der Molluskenfauna von Montenegro. Nach- richtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XXXVII, p- 86—88. Zihlt 22 Arten an, die er angeblich selbst gesammelt hat. Wahrscheinlich handelt es sich aber nur um die frithere Ausbeute des Botanikers Rohlena, die derselbe in der Umgebung des Seutarisees zusammengetragen hat. Die Bestimmung ist durchweg falsch. Ich beziehe mich wegen dieses Auf- satzes auf Wohlberedt, Otto. Zur Molluskenfauna von Montenegro. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XX XVIII, p. 109. In dieser kleinen Abhandlung habe ich auf die falsche Bestimmung hinge- wiesen. Herr Dr. Vavra vom Landesmuseum in Prag war so liebenswiirdig, mir das gesamte Material von Rohlena zur Bestimmung zu iiberlassen. Neues war nichts darunter, es fehlen leider auch die genauen Fundorte. In der vor- liegenden Arbeit weist die Bemerkung ,Rohlena-Ausbeute“ auf das mir vorliegende Material hin. Von Seiten Petrboks erfolgte dann eine nichtssagende Erwiderung: Petrbok, J. M. Zur Kenntnis der Molluskenfauna yon Montenegro. Ebenda, p- 220. sammelte Priparator Winneguth (Entomologe) auf der Durchreise in das Ge- biet der Mirditen in der Umgebung von Nijegus (s. u.). Wagner, Dr. Anton. Neue Formen und Fundorte der Genera Pomatias Studer und Awritws Westerlund. Nachrichtsblatt der Deutschen malako- [613] 1906. 1906. 1906. 1907. 1908 1908 Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 29 zoologischen Gesellschaft, Jahrg. XXXVIII, p. 92—101 und 121—140, nebst 2 Tafeln. Behandelt die Ausbeute von Dr. Sturany und die an denselben gemachte Sendung von Fiihrer (s. das.), zugleich eine Erkliirung der Trinominalbenennung. Mein gesamtes Material an Pomatias habe ich darauf an Dr. Wagner ein- gesandt. Der Leser findet itber alles im systematischen Teile einen ausfithrlichen Bericht. Zugleich wird noch auf die Monographie der Gattung Pomatias Studer von Dr. A. J. Wagner, Wien 1897, hingewiesen. Brusina, Spiridion. Revision des Dreissensidae vivants du systtéme euro- péen. Journal de Conchyliologie, vol. VIII, p. 272—297, Paris. Behandelt die lebenden Arten des Genus Dreissensia, unter anderem auf S. 287—290 Dr. blanct West. aus dem Scutarisee. Wagner, Dr. A. Bemerkungen zum Genus Daudebardia Hartmann. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XXX VII, p. 177—186. Daudebardia rufa Drap. bei Scutari. Kobelt, Dr. W. Die Familie der Heliceen, VI. Abteilung in ,,Systematisches Conchyliencabinet“ von Martini und Chemnitz. Enthilt die Beschreibung und Abbildung der neuen Pomatia-Formen Monte- negros: P. subalbescens, njegusensis, subligata, subobtusata, montenegrina, dormi- toris, kolasinensis, vladica, insignis, wohlberedtt, pivensis, jubicnensis. Wagner, Dr. Anton. Zur Kenntnis der Molluskenfauna Osterreichs und Ungarns, sowie der angrenzenden Balkanlinder. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. XX XIX, p. 101—115. Behandelt die Genera Crystallus und Hyalina und enthiilt die Beschrei- bung neuer Arten und Formen. Rossmiflers Iconographie, N. F., Bd. XIII, Fig. 2192 u. ff. bringt dazu die Abbildungen in bekannter vorziiglicher Ausfiih- rung. Fiir unser Gebiet kommen in Betracht Crystallus illyricus n., stwrany? n., subrimatus yar. litoralis Cless., sphaeroconus n., Hyalina dautzenbergi n., plano- spira n., bojanae n., nitens var. inermis n. Die Arten stammen aus der Ausbeute der Herren Dr. R. Sturany und Dr. A. Penther (s. u.). (Juli) sammelte Kustos Dr. Sturany gemeinschaftlich mit Dr. Penther im Kom- gebiet, wohin die Reise iiber Podgorica—Medun ging. Infolge der vorgeschrittenen Jahreszeit war das Resultat auf unserem Gebiete fast negativ. Unter den wenigen bekannten Arten, auf die spiiter an entsprechender Stelle hingewiesen wird, fand sich eine neue Clausilia, Herilla oribates Sturany, deren Beschreibung Herr Dr. Sturany mir in dankenswerter Weise iiberlief. Fast zur gleichen Zeit bereisten zwei Geographen, die Herren Ph. Dr. V. Dvorsky und Ph. Dr. J. Cermak, zum Teil das gleiche Gebiet, und zwar die Route Podgorica—Kostié— Rikavaé —Magli¢—Andrijeviea —Kolasin—Tara—Morata—Podgorica, die neben einer Anzahl bekannter Sachen folgende zum Teile interessante Arten mitbrachten: Campylaea apfelbecki subspec. bindzaénsis noy. subsp., Chondrula seductilis, Alopia baleiformis, Herilla jabucica, Delima pseudobinodata. Das Material wurde dem Museum in Briinn iibergeben und gelangte von da zur Bestimmung an meinen Freund Dr. Sturany. 30 III. Naturwissenschaft. [614] Einzelne Angaben sind enthalten in Rossmi®lers Iconographie, fortgesetzt von Dr. W. Kobelt. Es wiirde zu weit fiihren, alles, was sich aut Montenegro bezieht, hier aufzufiihren. Dagegen habe ich im systematischen Teile bei den eimzelnen Arten besonders auch auf dieses Werk hingewiesen. Nachdem die vorliegende Arbeit im ,,Glasnik“ bereits erschienen war, besafi Herr Kustosadjunkt Dr. Rudolf Sturany die auferordentliche Liebenswiirdigkeit, mir das gesamte im Besitze des k. k. naturhistorischen Hofmuseums befindliche und auf Monte- negro beziigliche Material behufs Verwertung fiir die deutsche Ausgabe meiner Arbeit zur Verfiigung zu stellen. Fir dieses Entgegenkommen sei meinem Freunde an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. Wie bereits unter der Literatur ausgefihrt, handelt es sich um die Sammelergebnisse der Herren Kustos Apfelbeck, Dr. Franz Werner, Dr. A. Penther, Priiparator Winneguth und insbesondere um die eigenen Aufsammlungen meines Freundes Dr. Sturany. Herr Viktor Apfelbeck, Kustos und Abteilungsleiter am bosnisch-herzegowini- schen Landesmuseum in Sarajevo, der sich um die Erforschung der Insekten und ins- besondere der Kiferwelt des Balkans hervorragende Verdienste erworben hat, sammelte gelegentlich seiner Exkursionen folgende Arten: am Volujak (2000m, 1891): Heliw haweri var. costulata, zelebori var. costulata, Clausilia succineata var. bosnica. am Durmitor (1897): Buliminus detritus, Limnaea peregra var., Clausilia ziegleri, succineata yar. bosnica; an der montenegrinischen Grenze bei Cattaro (1899): Clausilia wohlberedti, Auritus awritus; in der Umgebung von Cetinje (1905): Daudebardia rufa, Pupa pagodula, schmidtit, Vitrina reitteri; Rijeka: Pupa pagodula. Die Funde des Herrn Dr. Franz Werner sind bereits an anderer Stelle gewiirdigt. Um die Erforschung des Durmitorgebietes, welches zum Teile schwer zugiinglich ist, hat sich ganz besonders Herr Dr. Arnold Penther, Kustosadjunkt am k. k. natur- historischen Hofmuseum in Wien, verdient gemacht. Dr. Penther sammelte im Juli bis August 1904 im genannten Gebiete im Auftrage des Hofmuseums hauptsiichlich Schmetterlinge und hat bei dieser Gelegenheit auf verschiedenen ziemlich hochgelegenen Punkten des Durmitormassivs eine recht ansehnliche Ausbeute an Schnecken zusammen- getragen. Die Erforschung dieses Gebietes ergiinzt in recht wertvoller Weise die sonst offen gebliebenen Liicken der vorliegenden Arbeit. Dr. Penther sammelte foleende Arten: Im West-Durmitor: 1. Skréko jezero (1750m): Hyalina depressa, nitens iner- mis, Helix floerickei, millendorffi, Buliminus cefalonicus, Pupa frumentum yar. ily- rica, doliolum, Alopia durmitoris, Clausilia biplicata var. bosnica, bosniensis, succi- neata var. bosnica, laminata, Auritus gracilis martensianus, stwranyi scalariniformis, 2. Skakala (1500m): Crystallus illyricus, subrimatus litoralis, Hyalina depressa, nitens inermis, Zonites montenegrinus, Helix floericket, millendorffi, Buliminus cefa- lonicus, Clausilia biplicata var. bosnica, succineata var. bosnica, Auritus stwranyt sca- lariniformis. 3. Botun: Crystallus subrimatus litoralis, Hyalina nitens inermis, Buliminus cefalonicus, Pupa frumentum yar. illyrica, avenacea, doliolum, Clausilia biplicata var. bosnica, succineata var. bosnica, bosniensis, Auritus sturanyi scalariniformis. [615] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 31 4. Cirova peéina: Hyalina nitens inermis, Helix floerickei, Buliminus cefa- lonicus, seduetilis, Pupa doliolum, frumentum var. illyrica, Clausilia biplicata var. bos- Mica, succineata var. bosnica, Auritus sturanyi scalariniformis. 5. Pruta’ (1800—2000m): Hyalina depressa, Helix haueri var. costulata, floerickei, Clausilia succineata var. bosnica. 6. Aufstieg von der Skakala auf die Pivska planina: Helix floericket, Clau- silia bosniensis. Im Zentral-Durmitor niichst dem Bubotov Kuk (2100 m): Patula rupestris f. saxatilis, Helix haueri var. costulata, zelebori var. costulata, Pupa muscorum, Clausilia succineata var. bosnica, Alopia dormitoris. Im Siid-Durmitor, Begova brdo (2000m): Helix hauert var. costulata, floe- ricket, zelebori var. costulata, Clausilia succineata var. bosnica, Alopia dormitoris, Auritus gracilis martensianus. Ferner im Durmitorgebiet ohne genauere Angabe: Zonites verticillus var. ewroa, Vallonia astoma. Herr Adolf Winneguth, Priiparator am bosnisch-herzegowinischen Landesmuseum in Sarajevo, sammelte fiir Herrn Kustos Apfelbeck Insekten und fand auch bei seiner Durchreise durch Montenegro einige Conchylien, die er dem Hofmuseum iiberlief. Es sind dies von der Umgebung von Dulecigno (1904): Helix corcyrensis var. canalifera, carthusiana, Buliminus subtilis var. reittert, tridens var. eximia, Clausilia bilabiata, conspersa, stig- matica, Auritus auritus alatus. Umgebung von Njegus (s. 1906): Helix hofmanni, Clausilia cattaroensis. Herr Dr. Rudolf Sturany, Kustosadjunkt am k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien, sammelte auf seinen verschiedenen Reisen: Am Orjensattel an der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze (18./7. 1899): Amalia reuleauaxi, Limax maximus subspec. cinereoniger. Bei Vrbanje, nahe dem Orjen- sattel: Amalia carinata. Am Lovéen (1903): Helix pouzolzi typ. et var. montenegrina, hofmanni, secer- nenda var. njegusensis, Buliminus cefalonicus, Auritus gracilis martensianus. Tyanova Aluga am Fufe des Lovéen: Helix hofmanni, secernenda var. njegusensis, Buliminus seductilis, Auritus gracilis, auritus montenegrinus. Bei der Popovohéhle bei Njegu’ (1903): Crystallus stwranyi, Clausilia sub- cristata, Auritus awritus montenegrinus. In der Hihle: Auritus erika. Umgebung von Njegus (1903): Helix kusmici, Buliminus seductilis, Clausilia montenegrina, proxima, goldi, Auwritus stwranyi scalariniformis. Bei der Hihle an der Stra®e von Cattaro nach Njegus (1903): Hyalina dautzenbergi, Clausilia cattaroensis, Auritus awritus montenegrinus. Hoéhle von Krstae vor Njegus (1903): Hyalina planospira. Umgebung von Cetinje (1905): Helix kusmici, Buliminus subtilis var. rettteri, Auritus gracilis martensianus, auritus montenegrinus. Rijekaquelle (1905): Ancylus fluviatilis, Hydrobia declinata var., Clausilia gastrolepta var. inermis. Kleiner Bach am rechten Ufer der Rijeka: Psewdamnicola miliaria. Der Sendung des Herrn Dr. Sturany waren noch eine Anzahl Fundorte beige- fiigt, die sich auf Fiihrersches Material beziehen und die bereits durch mein Material gleichen Ursprungs beriicksichtigt waren. Wegen der vorstehend genannten Héhlen siehe die Bemerkung unter Literatur. 32 II. Naturwissenschaft. [616] Systematisches Verzeichnis der in Montenegro und im angrenzenden Teile von Albanien bisher beobachteten Mollusken. (Unter Zugrundelegung der systematischen Aufstellung der paliarktischen Land- und SiiBwassermollusken yon Dr. W. Kobelt in Rossmif£lers Ikonographie, Bd. XI, 1904.) A. MALACOZOA CEPHALOPHORA. Pulmonata. 1. Stylommatophora. Familia Testacellidae. Genus Crystallus Lowe. 1. (16) illyricus A. J. Wagn. Genus Daudebardia Hartm. 2. (17) sturanyi A. J. Wagn. 1. (1) rufa Drap. 3. (18) (subrimatus) O. Rhat. Ae A var. litoralis Cless. Famiha Oleacinidae. 4, (19) sphaeroconus A. J. Wagn. Genus Glandina Schum. Genus Hyalina Ag. . (20) cellaria Mill. . (21) planorbis Molldff. 1. (2) (algira Brug.). var. potrett C. Pf. bo eR 3. (22) depressa Sterki. Familia Limacidae. 4, (23) dautzenbergi A: J. Wagn. . : ‘ 5. (24) planospira A. J. Wagn. Gems Huenoes lfc 6. (25) bojanae A. J. Waen. 1. (3) montenegrinus Boette. 2. (4) wohlberedti Srth. 3. (5) illyricus Srth. 4. (6) (maximus L.). var. cinereoniger Wolf. var. transsylvanicus ~] . (26) (nitens Mich.). var. inermis A. J. Wagn. Genus Zonitoides Lehm. 1. (27) nitidus Mill. 2. (28) candidus A. J. Wagn. Genus Zonites Montt. 1. (29) (verticillus Feér.). var. euroa y. Kam. Heynem. 5. (7) mrazeki Srth. Genus Agriolimax Srth. 2. (30) mauritii Westerl. 1. (8) agrestis L. 3. (81) montenegrinus Boettg. Genus Amalia M.-Td. 4, (82) albanicus Rossm. 1. (9) dalmatina Srth. 5, (33) acies (Partsch) Fer. 2. (10) carinata Risso. Ba : : 3. (11) montenegrina Srth. Familia Arionidae. 4, (12) reuleauai Cless. Genus Arion Fer. 5, (18) limaa Fitz. 1. (84) subfuscus Drap. Familia Patulidae. Genus Pyramidula Fitz. Genus Vitrina Drap. 1. (35) rupestris Drap. 1, 4) diaphana Drap. f. sawatilis Hartm. 2. (15) reittert Boette. f. dalmatina Hartm. Familia Vitrinidae. [617] Genus Acanthinula Beck.*) 1. (86) aculeata Mill. Familia Eulotidae. Genus Eulota Hartm. 1. (87) fruticum Mill. Familia Helicidae. Subfamilia Valloniinae. Genus Vallonia Risso. 1. (38) costata Mill. 2. (39) astoma Boette. 3. (40) pulchella Miill. Subfamilia Helicodontinae. Genus Helicodonta (Fér.) Risso. 1. (41) (coreyrensis Partsch). var. canalifera Anton. Subfamilia Praticicolinae. Genus Fruticicola Held. Subgenus Pruticicolas. str. (Trichia Held.) 1. (42) (filicina [F. J. Schm.] Pfr.). var. nudata Westerl. 2. (43) hawert vy. Kim. f. costulata Wohlb. 3. (44) kusmict Cless. Subgenus Monacha Hart. 4, (45) incarnata Mill. Subgenus Huomphalia Westerl. 5. (46) floericket Kobelt. Subfamilia Campylaeinae. Genus Campylaea Beck. Subgenus Liburnica Kobelt. 1. (41) hofmanni Partsch. 2. (48) waltert Boettg. Subgenus Dinarica Bourg. 3. (49) pouzolzi Desh. f. tschernagorica Bourg. f. depressior Brus. f. elevatior Brus. f. major Westerl. f. unifasciata Brus. Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 33 f. bifasciata Brus. f. wnicolor Pf. f. obscura Bielz. var. montenegrina(Ziee.) Rossm. f. (var.) wohlberedti Kobelt. f. albanica Kobelt. var. moracensis Kobelt. var. bosnensis Kobelt. 4. (50) subspec. serbica (Milldff.) Kobelt. f. wnitaeniata Boette. (2) var. roschitat (vy. Kim.) Westerl. var. nikitat Kobelt. f. fagorum Kobelt. var. costellata Kobelt. (2?) var. pancict (Molldff.) Kobelt. Subgenus Faustina Kobelt. 5. (51) méllendorffi Kobelt. Subgenus Cingulifera Held. 6. (52) apfelbecki Stur. 7. (53) subspec. bindzaénsis Stur. 8. (54) trizona (Ziegl.) Rossm. (var. inflata Bielz?) Subfamilia Helicinae. Genus Helix s. str. (Helicogena Fér.). Subgenus Cantareus Risso. 1, (65) (2) apertus Born. Subgenus Pomatia Leach. 2. (56) secernenda Rossm. var. njegusensis Kobelt. f. subligata Kobelt. var. inflata Wohlb. deg. albescens. f. subalbescens Kobelt. var. albanica Wohblb. var. montenegrina Wohlb. var. subobtusata (W ohlb.) Kobelt. 3. (pomatia I.) (57) subspec. vladika Kobelt. *) Nach Untersuchung von Wiegmann gehirt dieses Genus in die Nihe von Buliminus und Cionella. Band XI. 40 34 Ill. Naturwissenschaft. deg. albescens. var. pomatiaeformis Kobelt. var. wohlberedti Kobelt. f. minor. var. durmitoris Kobelt. var. ljubicnensis Kobelt. 4, (58) kolasinensis Kobelt. deg. albescens. var. sturanyt Kobelt. 5, (lucorum Miill.) ~ @®) var. onixiomicra Bourg. Genus Tachea Leach. 1. (60) vindobonensis C. Pf. f. costulata Wohlb. Genus Iberus Montf. 1. (61) vermiculatus Miill. Genus Euparypha Hartm. 1. (62) pisana Miill. Subfamilia Yerophilinae. Genus Xerophila Held. Subgenus Xerophila sg. str. 1. (63) obvia Hartm. var. renoufi Servain. var. nicitat Cless. var. arenosa Zieg}. 2. (64) homoleuca (Parr.) 8S. Kutsch. Subgenus Helicopsis Fitz. 3. (65) variabilis Drap. Subgenus Xerocampylaea Kobelt. 4. (66) zelebort Pf. var. costulata Branes. var. acaria Servain. Genus Trochula Held. 1. (67) pyramidata Drap. 2. (68) trochoides Poir. Genus Cochlicella Risso. 1. (69) acuta Drap. 2. (70) conoidea Drap. Genus Carthusiana Kobelt. 1. (71) carthusiana Mill. 2. (72) (?) glabella Drap. 3. (13) oliviert Fér. Familia Buliminidae. Genus Buliminus Ehrbg. Subgenus Zebrina Held. [618] 1. (74) detritus Mill. var. tumidus Parr. Subgenus Hna Leach. 2. (75) subtilis Rossm. var. reittert Marts. 3. (76) cefalonicus Mouss. Genus Chondrula Beck. 1. (U1) tridens Mill. var. ecimia Rossm. 2. (718) quinquedentata Meg. 3. (19) seductilis Ziegl. Familia Cochlicopidae. Genus Cochlicopa Risso. 1. (80) lubrica Mull. Genus Azeca Leach. Subgenus Hypnophila Bourg. 1, (81) pupaeformis Cantr. Genus Caecilianella Stab. 1. (82) acicula Mill. 2. (83) (?) aciculoides (Jan) De Bett. Familia Pupidae. Genus Coryna Westerl. 1, (84) truncatella Zieg. Genus Pagodina Stab. 1. (85) pagodula Desmoul. var. gracilis Boettg. Genus Orcula Held. 1. (86) schmidti Kiist. 2. (87) doliolum Brug. Genus Pupa Drap. 1, (88) frumentum Drap. var. tllyrica Rossm. Genus Modicella Ad. 1. (89) miihlfeldti Kiist. 2. (90) avenacea Brug. var. arcadica O. Rhdt. 3. (91) philippii Cantr. 4, (92) rhodia Roth. Genus Pupilla Leach. 1. (93) muscorum Mill. Familia Clausiliidae. Genus Clausilia Drap. Subgenus Alopia Ad. 1, (94) baleiformis Boette. [619] 2. (95) durmitoris Boette. Subgenus Triloba y. Vest. 3. (96) sandrii Kiist. 4, (97) tertia Boettg. Subgenus Clawsiliastra Milldff. 5, (98) laminata Mont. var. granatina Zieg|. 6. (99) (commutata Rogsm.). var. ungulata Rossm. Subgenus Alinda Ad. 7. (100) plicata Drap. 8. (101) eupleuris Molldtf. 9, (102) (biplicata Mont.). var. longinae vy. Kim. var. bosnina y. Kim. var. labiata Zel. Subgenus Herilla Ad. 10. (103) bosniensis (Zel.) Pf. 11. (104) zieglert Kiist. 12. (105) subspec. violascens Milldff. 13. (106) jabucica Boette. 14, (107) illyrica Molldff. mut. obscura Molldff. 15, (108) ortbates Stur. Subgenus Delima Boettg. a) Montenegrina. 16. (109) cattaroensis Rogsm. f. parvula Westerl. var. gracilior Desh. 17. (110) umbilicata Boettg. var. costata Boette. 18. (111) subcristata Kiist. var. interior Boette. 19. (112) subspec.wohlberedti Milldff. var. sublabiata Molldft. 20, (118) (kleciaki Westerl.). var. brunnea Boette. b) Stigmatica Boettg. 21, (114) sturmi Kiist. 22. (115) stigmatica Rossm. f. ventriculosa Wester. c) Itala Boette. 23. (116) conspersa Pf. 24, (117) subspec. recedens Milldft. d) Laevissima Boette. (laevissima Rossm.) Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 35 25. (118) subspec. subpapillina Malldft. e) Albanica Boette. 26. (119) (semilabiata Walderd.). var. digamma Boette. f) Semirugata Boette. 27. (120) semirugata Rossm. 28. (121) bilabiata Waen. 29, (122) planilabris Rossm. g) Dalmatica Boette. 30. (123) conspurcata Rossm. 31, (124) parthenia Kiist. h) Binodata Boette. 32. (125) binodata Rossm. var.consentanea A.Schm. 33. (126) nodulosa Molldff. 34, (127) pseudobinodata Boette. 3D. (128) gastrolepta Rossm. var. subintermupta Boettg. var. tabida Kiist. yar. disjuncta Boettg. var. freyert (Kiist.) Pf. var. muralis Kiist. var. montenegrina Kiist. 36, (129) lovcenica Boette. Subgenus Dilataria vy. Vest. 37, (130) (swecineata Rossm.). var. bosnica Branes. Subgenus Medora y. Vest. 38. (131) kutschigi Kiist. var. minor Pf. 39. (182) proaima Walderd. Subgenus Agathylla vy. Vest. 40. (133) goldi Walderd. 41. (134) subsp. hermiana Stur. 42. (135) n. spee. (Stur.) Subgenus Pseudalinda Boette. 43. (136) (fallax Rossm.). var. serbica Molldff. Subgenus Strigillaria y. Vest. 44, (137) vetusta Rossm. f. striolata Bielz. 45. (138) roschitzi vy. Kim. Subgenus Papillifera Boettg. 46, (139) bidens L. 40% 36 III. Naturwissenschaft. Familia Succinidae. Genus Succinea Drap. 1, (140) (elegans Risso) [620] var. scutariensis W ohlb. 2. (141) pfeiffert Rossm. 3. (142) oblonga Drap. 2. Basommatophora. Familia Limnaeidae. Genus Limnaea Drap. Subgenus Radix Montt. 1, (143) auricularia L. 2, (144) ovata Drap. 3, (145) lagotis Schrenk. 4, (146) peregra Mill. var. compressa Wohlb. Subgenus Limnophysa Fitz. 5. (147) palustris Mill. Subgenus Leptolimnaea Swains. 6. (148) glabra Mill. Subgenus Possaria Westerl. 7. (149) truncatula Mill. Familia Planorbidae. Genus Planorbis Guett. Subgenus Tropidiscus Stein. 1. (150) carinatws Mill. Subgenus Gyrorbis Ag. 2. (151) dazurt Mérch. Subgenus Gyraulus Ag. 3. (152) albus Mill. Familia Ancylidae. Genus Ancylus Geoftr. 1. (153) capuloides (Jan) Porro. 2. (154) pileolus Wer. Pneumonopoma. Familia Cyclophoridae. Subfamilia Pomatiasinae. Genus Pomatias Stud. Subgenus Eupomatias A. J. Wagn. 1, (155) (septemspiralis Raz.). var. heydenianus Cless. Genus Auritus Westerl. Subgenus Aurittus sg. str. 1. (156) gracilis L. Pf. var. martensianus Molldeff. 2, (157) sturanyi A. J. Wagn. var. scalariniformis A. J. Wagn. 3. (158) (kleciaki Braun). var. arnautorum (Molldff.) A.J.Waen. 4, (159) erika A. J. Wagn. Subgenus Holcopoma Kob. Milldff. 5. (160) roseoli A. J. Wagn. var. scutariensis A. J. Wagn. _ var. kiviensis A. J. Waen. 6. (161) auritus Rossm. var. meridionalisBoette. var. montenegrinus A. J. Wagn. var. alatus A. J. Wagn. Familia Cyclostomatidae. Genus Ericia M. T. 1, (162) elegans Mill. Familia Hydrocenidae. Genus Hydrocena Parr. 1. (163) cattaroensis Pf. Branchiata. a) Ctenobranchia. Familia Paludinidae. Subfamilia Viviparinae. Genus Vivipara Montf. 1, (164) (2) contecta Millet. 2. (165) mamillata Kiist. [621] Subfamilia Bythintinae. Genus Bythinia Gray. 1, (166) majewskyt (Parr.) Frfld. 2. (167) mostarensis Milldff. var.montenegrinaW ohlb. Subfamilia Hydrobiinae. Genus Hydrobia Hartm. 1, (168) montenegrina Frfld. 2. (169) (declinata Frfld.) var. Genus Pseudamnicola Paul. 1, (170) curta Kiist. 2. (171) miliaria (Parr.) Frfld. Genus Emmericia Brus. 1. (172) pulchella Bourg. f. almissana Bourg. f. dalmatina Bourg. Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 37 f. montenegrina Bourg. f. piniana Bourg. Familia Melantidae. Genus Melania Lam. Subgenus Amphimelania P. Fisch. 1. (173) (holandri Fér.). var. laevigata Rossm. Genus Microcolpia Bourg. 1. (174) acicularis Fer. Familia Valvatidae. Genus Valvata Mill. Subgenus Cincinna Hb. 1. (175) piscinalis Miill. 2. (176) subangulata Boettg. Subgenus Gyrorbis Fitz. 3. (177) cristata Mill. B) Aspidobranchia. Familia Neritinidae. Genus Neritina Lm. Subgenus Zheodoxws Montf. 1. (178) (fluviatilis L.). var. dalmatina Walderd. f. exepansa Walderd. f. scutariensisWalderd. f. fusca Walderd. B. MALACOZOA ACEPHALA. 1. Isomyd. Familia Najadea. Genus Unio Retz. 1. (179) (serdicus Drouet). var. dokict Drouet. 2, (180) carneus Kiist. f. brevirostris Kiist. f. spatulatus Kiist. 3. (181) luxurians Kiist. 4, (182) petrovichii Kiist. 5. (183) viridiflavus Kiist. 6. (184) elongatulus Muhlf. 7. (185) (twmidus Retz). var. decipiens Zee. 8. (186) pruinosus F. J. Schm. Genus Microcondylaea Fer. 1. (187) (Gonelliit [Fér.] Drouet). yar. depressa (Mihlf.) C. Pf. Genus Anodonta Cuy. 1. (188) subcireularis Cless. 2. (189) cellensis Gm. var. rostrata (Kokeil) Rossm. (?). 4, (190) piscinalis Nilss. Familia Sphaeriidae. Genus Sphaerium Scopoli. 1. (191) spec. (Cyclas spec.) Genus Pisidium C. Pf. 1, (192) fontinale C. Pf. 2. Heteromya. Familia Dreissensidae. Genus Dreissensia Bened. 1. (193) blanct Westerl. 38 III. Naturwissenschaft. [622] Die Gehauseschnecken und Muscheln Montenegros. A. MALACOZOA CEPHALOPHORA. Pulmonata. 1. Stylommatophora. Familia Testacellidae. Genus Daudebardia. D. rufa Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France, 1805, 118, t. VII, fig. 26—29: Helix rufa Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 39: Helicophanta rufa Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 5: Daud. rufa Drap. Allgemeines Vorkommen:') Siid- und Osteuropa. 1880. Béttger, 19., 20., 21. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 102: Daud. rufa Drap. — 1906. Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 179: Daud. rufa Drap. Zwischen Budua und Cetinje bei St. Peter an einer Quelle (leg. Reitter) und bei Scutari (Wagner). Ferner wiederholt bei Cetinje gefunden (Apfelbeck und Buljubarié). D. brevipes Drap. Siiddalmatien: Elmo brdo bei Cattaro (Walderdorff). Familia Oleacinidae. Genus Glandina Schum. G1. algira Brug. var. poireti C. Pf. (Taf. XLVI, Fig. 1—3). Naturg. d. d. Moll. III, 1828, 34, +. 7, fig.3—4: Bulimus poireti C. Pir. — Rossm., Iconogr., fig. 123: Achatina Poireti Fér. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 11: Gl. potreti C. Pfr. Allgemeines Vorkommen: Krain, Istrien, Dalmatien, Serbien. 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, Allgem. Ubersicht: G. algira Brug. — 1885. — Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 179: Gl. algira S. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Gl. algira Brug. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Gl. potreti Desh. Uber ganz Montenegro verbreitet, wenngleich nur bei sehr feuchter Witterung heryorkommend und auf Raub ausgehend. Besonders die diimnschaligen Clausilien aus der Gruppe Delima scheinen ihre Lieblingsnahrung zu sein, verschont sie auch dickschalige Arten, wie Cyclostoma, nicht. Die ,angefeilten“ und ausge- saugten Opfer finden sich hiufig unter Steinen. Ich besitze die Varietit von Virpazar, Zabliak a. Sc., Rijeka, Boljeviéi (43:14, apert. long. 23), Cevo, Ceclié, Umgebung von Scutari, Reti und DinoSi in Albanien. Die GréKe variiert sehr betrichtlich und namentlich nach Albanien zu finden sich wahre Riesen. Das grote Stiick von DimoS mift 47:15, apert. long. 26mm. 1) Die Angaben tiber das allgemeine Vorkommen zumeist nach Westerlunds Katalog. [623] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 39 Familia Vitrinidae. Genus Vitrina Drap. V. diaphana Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluy. de la France, 1805, 120, t. 8, fig. 38—39: V. diapkana Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 27 et 1398: V. diaphana Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1886, 15: V. diaphana Drap. Allgemeines Vorkommen: Mitteleuropa. 1873. Millendorf, Fauna Bosniens, Allgem. Ubersicht: V. diaphana Drap. Bereits Millendorff gibt sie von ,,Montenegro“ an. Ich fand ein junges, sehr wahrscheinlich hierhergehériges Stiick unter Buchenrinde in den Laubwiildern zwischen Kolagin und Andrijevica. V. reitteri Boettg. 19., 20., 21. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 1880, 102: V. (Phenaco- limax) reittert Botte. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1886, 19: V. reittert Botte. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Bosnien. Zwischen Budua und Cetinje bei St. Peter an einer Quelle (leg. Reitter), bei Cetinje (leg. Apfelbeck). Nahe verwandt mit Vitrina major Fer. Genus Crystallus Lowe. C. illyricus A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 103: Cr. illyricus n. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2199: Cr. allyricus Wagn. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Bosnien, Montenegro, Albanien. Nach Wagner: linkes Bojanaufer bei Scutari; ferner im Westdurmitor: Skakala, 1500m (Penther). »Von Cr. crystallinus Miller und Cr. jetschint Kim. durch die konstant bedeu- tenderen Dimensionen, die langsamer zunehmenden Umgiinge, den auffallend weiteren Nabel und die deutliche Streifung unterschieden, D = 4, d= 35, H = 2mm.“ C. sturanyi A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 106: Cr. sturanyi n. — Rossm., Ieonogr., N. F., fig. 2200: Cr. stwranyi A. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Bosnien und Montenegro. Nach A. J. Wagner in der Popovohthle bei Njegus (leg. Sturany). »Won Cr. kutschigi Walderdorff durch die gewélbte Oberseite, das deutlich erhobene, abgerundete Gewinde, die langsamer zunehmenden, stirker gewélbten Umgiinge, die stiirkere Streifung, den schmiileren letzten Umgang, den mehr bohr- formigen, aber weiteren Nabel unterschieden. D=43, d—=4, H=2mm (A. J. Wagner).“ Cr. subrimatus O. Rhdt. (Sitzungsber. naturf. Ges. Berlin, 1871, 39: Hyalina subrimata Reinh.) var. litoralis Clessin. Malak. Blitter, 1877, 131, t. 2, fig. 9: Hyalina Lito- ralis Cless. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 28: Hyalina (Vitrea) litoralis Cless. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk., 1886, 31: Hyalina litoralis Cless. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Herzegowina, Bosnien, Montenegro. 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Vitrea reittert Bottg. — 1907. Wagner, A. J., Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 107: Crystallus subrimatus litoralis Cless. Von Dr. Penther im Westdurmitor gefunden: Skakala, 1500m und Botun. Ferner yon mir einzelne Stiicke bei Zabliak a. Sc. und Reti gesammelt. 40 III. Naturwissenschaft. [624] _ Hierher gehért sehr wahrscheinlich die von mir frither als reittert Botte. angegebene Form var. inflata A. J. Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 107: Crystallus subri- matus inflatus n. Nach A. J. Wagner bei Malsent bei Oroshi in Albanien und bei Castelnuovo. Cr. sphaeroconus A.J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 109: Crystallus sphaeroconus n. — Rossm., leonogr., N. F., fig. 2203: Crystallus sphaercconus A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Albanien. Von Dr. Sturany bei der Kiri-Briicke nichst Mesi bei Scutari in Albanien gesammelt. »Von dem ihnlich geformten Cr. hydatinus R. unterscheidet sich vorstehende Form durch die geringeren Dimensionen, die gréfere Zahl der langsamer zunehmen- den Umgiinge, den breiteren letzten Umgang und den engeren Nabel. Von Cr. opt- natus Clessin ist sie durch die germgeren Dimensionen, die gréfere Zahl der aut- fallend langsamer zunehmenden Umgiinge, das mehr erhabene Gewinde, die gewélbtere Unterseite und die héhere, aber stiirker ausgeschnittene Miindung unterschieden (Originalexemplare im naturhistorischen Hofmuseum in Wien). D—=3'8, d=34, H =1:9 mm (A. J. Wagner).“ ; C. contractus Westerl. var. botterit Pfeiffer. Siiddalmatien: Castelnuovo (Wagner). C. kutschigi Walderd. Stiddalmatien: Kameno bei Castelnuovo (Wagner) und Gliuta di Dobrota (Walderdorff). C. hydatina Rossm. Siiddalmatien: Dobrota (Walderdorff). Genus Hyalina Ag. H. cellaria Mill. Verm. terr. et fluv. hist. TI, 1774, 28: Helia cellaria Mill. — Rossm., Teonoger., fig. 22, 527: Helix cellaria Mull. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1886, 54: Hyalina cellaria Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Kaukasus, Syrien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Hyalina cellaria Mill. Nur bei Virpazar in einzelnen Stiicken. H. planorbis Molldff. (Taf. XLVI, Fig. 10—12). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1900, 169: Hyalinia planorbis y. Moll. Allgemeines Vorkommen: Bocche di Cattaro, Montenegro. 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Hyalina planorbis y. Moll. Einige Exemplare bei Zabliak am Scutarisee. H. depressa Sterki. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1880, 104: Hyalina depressa. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 35: Hyalina depressa Sterki. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk., 1886, 53: Hyalina depressa Sterki; I, Suppl., 1890, 7: Hyalina tschapecki Westerlund (ap. A. J. Wagner). Allgemeines Vorkommen: Deutschland (oberes Rheintal), Osterreich, Un- garn, Montenegro. Von Dr. Penther im Westdurmitor gesammelt, und zwar: Skakala, 1500m, Skréko jezero—Skakala und Pruta’, 1800—2000m, H. dautzenbergi A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 110: Hyalina dautzenbergt. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2205: Hyalina dautzenbergi A. Wagn. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien, Montenegro. : [625] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. A] Von Dr. Sturany in der Héhle an der Strafe von Cattaro nach Njegus gesammelt. ,Diese Form unterscheidet sich von /. depressa Sterki durch bedeutendere Dimensionen, den verhiiltnismiiSig engeren und deutlich perspektivischen Nabel, das flachere Gewinde und vor allem durch den auffallend rascher zunehmenden letzten Umgang. D =11, d—=86, H=4mm (A. J. Wagner).“ H, planospira A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 111: Hyalina planospira. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2206: Hyalina planospira A. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Nach A. J. Wagner subfossil in emer Hoéhle vor Njegus beim Krstaé von Dr. Sturany gesammelt. Originalexemplare im naturhistorischen Hofmuseum in Wien. »Diese Form steht der H. dautzenbergi sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben bestimmt durch die leicht konvexe Oberseite, die etwas langsamer zunehmenden, aber weniger zusammengedriickten und leicht gewolbten letzten Um- giinge, eine dementsprechend héhere Miindung und vor allem durch den 21/, mal so breiten Nabel. D=115, d=9°8, H=45 mm (A. J. Wagner).“ H. bojanae A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 112: Hyalina bojanae. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2207: Hyalina bojanae A. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Albanien. Von Dr. Sturany bei Scutari und unterhalb der Drinamiindung an der Bo- jana gesammelt. »Gehiiuse sehr ahnlich der H. glabra Fér., der Nabel jedoch verhiiltnismikig enger, die 4'/, Umgiinge stirker gewélbt, weniger zusammengedriickt, etwas rascher zunehmend, durch eine doppelt gerandete, dicht radial gestrichelte Naht geschieden, der letzte Umgang auffallend mehr gerundet, nahezu aufgeblasen, die Miindung dementsprechend breiter. D = 11, da=9, H=5:5 mm“ (A. J. Wagner). H. nitens Mich. (Compl. moll., 1831, 44, t. 15, fig. 1—3: Helix nitens Mich.), var. inermis A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1907, 113: Hyalina nitens imermis. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2192: Hyalina nitens inermis Wagn. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Herzegowina, Montenegro, Nordalbanien. Von Dr. Penther im Westdurmitor gesammelt: Skréko jezero, 1750 m, Botun, Cirova ped¢ina und Skakala, 1500m. Ferner nah Dr. Wagner in Nordalbanien. »yalina mitens inermis ersetzt anscheinend die typische Form in Nordalbanien, Montenegro und der Herzegowina. In der Umgebung von Sarajevo, in geringerem Grade auch schon am Durmitor in Montenegro, wird bei einzelnen Exemplaren eine stirkere Verbreiterung des letzten Umganges gegen die Miindung zu be- merkbar. Nérdlich von Sarajevo ist dies schon regelmafig der Fall, wenn auch die Gehiiuse meist kleiner und flacher bleiben; es findet also ein allmihlicher Uber- gang zur typischen Form statt. Diese Form ist ein Analogon der nordischen WH. nittdula Drp., welche mir in zahlreichen Exemplaren aus dem Parke yon Ebers- walde bei Berlin vorliegt, unterscheidet sich aber von dieser konstanten Lokal- form durch die weniger gewélbten, zusammengedriickten, langsamer und regel- mafiger zunehmenden Umgiinge, den weiteren Nabel und den mehr konyexen Oberrand der Mimdung. D = 93, d=73, H=4mm (A. J. Wagner).“ H. draparnaldi Beck. Herzegowina: Bilek (Dr. Hensch). H. glabra Stud. Siiddalmatien: Dobrota, Castellastua (Walderdorff). 42 III. Naturwissenschaft. [626] Genus Zonitoides Lehm. Z. nitidus Miill. Verm. terr. et fluv. hist. Il, 1774, 32: Helix nitida Mill. — Rossm., Tconogr., fig. 25: Helix lweida Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1886, 39: Hyalina nitida Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien, Algier. 1899. Sturany, Annalen nat. Hofmus. Wien, 58: Zonitoides nitida Mill. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Zonitoides nitida Mill. Von Dr. Werner bei Cetinje und von mir bei Zabliak am Scutarisee ge- funden. Z. candidus A. J. Wagn. nov. spec. Gehiiuse diinnschalig, nahezu scheibenformig, mit wenig erhobenem, etwas abgerundetem Gewinde; sehr weit genabelt, so dal} alle Umginge im Nabel sicht- bar werden; weil, durchscheinend, gliinzend, sehr fein und dicht gestreift. Das Gewinde besteht aus 41/, langsam und regelmiifBig zu- nehmenden, gewélbten und durch eine tief eingedriickte Naht geschiedenen Umeiin- gen, der letzte ist tiber der VergréBerung 1:4, 3. Peripherie schwach kantig und deutlicher gewdlbt, wenig breiter als der vorletzte. Die wenig schiefe Miindung ist breiter als hoch, der Mundsaum diinn und scharf. D=5'5, d=45, H= 2:5 mm. Fundort: Reéi in Albanien. »Das einzige mir vorliegende Exemplar zeigt mit Riicksicht auf den sehr weiten Nabel einige Ahnlichkeit mit Z. excavatus Alder. Die weike getriibte Schale kann Verwitterungsprodukt sein. Charakteristische Unterscheidungsmerk- male gegeniiber den mir bekannten Formen des Genus Zonitordes sind aufer dem sehr weiten Nabel, der anscheinend lichten Farbe, die schwichere, aber dichte Streifung, das flache Gewinde und die schwache Kante des letzten Umganges.“ Von Herrn Stabsarzt Dr. A. J. Wagner, Graz, wurde die vorstehende Be- schreibung nebst Abbildung freundlichst zur Verfiigung gestellt. Genus Zonites Montf. Z. verticillus Fér, (Hist. nat. moll., 1819, Nr. 202, t. 80, fig. 8—9: Helia verticillus Wér.) var. euroa y. Kim. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1899, 65: Z. verticillus Feér. var. ewroa y. Kim. Allgemeines Vorkommen: Bosnien. Von Dr. Penther im Durmitorgebiet gesammellt. Z. mauritii Westerl. Fauna paliiarkt. Bimnenk., 1886, 77: Z. mauritit West. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1565: 2. mauritit West. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Novipazar. Der nichste Fundort nach M. v. Kimakovicz sind die Nadelholzwaldungen auf Syetlo Borje = Metalkasattel (1400 m) im Gebiete des Lim in Novipazar (Altserbien) an der montenegrinischen Grenze (Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1899, 67). [627] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 43 Z. montenegrinus Boettg. nov. spec. (Taf. XLVII, Fig. 4). Char. Differt a Z. mauritii West., cui proximus est, t. minore magis depressa, colore superne magis obseuro, umbilico pro latitudine paulo latiore, anfr. 51/, superne convexioribus, sutura ab initio profundiore discretis, anfr. ultimo basi magis planato, apert. distincte minus ampla. Alt. 84/., diam. max. 20mm; alt. apert. 7, lat. apert. 81/, mm. Fundort: Kolasin-Andrijevié in klemer Anzahl und wohl ausgewachsen, da alle gefundenen Stiicke nur diese GriéRe haben (Orig. in coll. Bittger). Das Gehiiuse ist noch stiirker niedergedriickt als bei dem nichstverwandten bosnischen Z. mauritit West., mit dem die kleine Art sonst grofe Ahnlichkeit hat, aber ich finde diesen halb so hoch als breit (alt. 11, diam. max. 22 mm), also wesentlich héher als unsere Art. Die 5*/, Umginge sind zudem erheblich ge- wolbter und die Naht ist tiefer, und zwar schon von Anfang an mehr eingetieft. Die Farbe ist oben ein dunkles griinliches Hornbraun, unten ein ziemlich dunkles Grau, die drei Radien sind sehr breit, in der Farbung sehr abstechend, oben gelb, unten gelbweif durchscheinend. Die Skulptur ist von der der bosnischen Art nicht wesentlich abweichend. Auf der Oberseite zeigen sich fuBerst dichte und feine, unregelmiige Runzelstreifen und noch feinere, sie kreuzende Spiralfiden, die die ganze Oberfliche gitterformig iiberziehen, ohne dafi sich die Zwischen- riitume zu deutlichen Kérnchen verstirken; die Unterseite ist schwach radial ge- streift und sehr glinzend. Der letzte Umgang zeigt sich bemerkenswert nieder- gedritckt und auch unten nicht so gewilbt wie bei Z. mawritit West., aber auf der Kante ahnlich verrundet wie bei diesem. Die schief mondférmige Miindung ist entschieden weniger geriiumig, der Nabel aber verhiltnismifig gréfer. Er be- triigt 1/; der Basis, wiihrend er bei der bosnischen Art etwas enger ist (Béttger). Von Dr. Penther wurden Stiicke bei Skakala im Westdurmitor, 1500 m, und von Fithrer im Komgebiet und bei Trojan (Nordalbanien) gesammelt, die wohl ebenfalls hierher gehéren. Jedenfalls ist wohl der Unterschied der beiden vorstehenden Arten nicht erheblich. Z. albanicus (Ziegl.) Rossm. (Taf. XLVII, Fig. 5, 6). Rossm., Iconogr., fig. 148: Helix albanica Zel. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Bimenk., 1886, 78: Z. albanicus (Z.) Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro, Albanien. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: H. albanica. — 1872. Brusina, Abhandl. siidslaw. Akad. Wiss., XIX. Bd.: Zon. (Aegopis) albanicus Zel. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, Allgem. Ubersicht: Z. albanicus Zgl. — 1885. Clessin, Nach- richtsbl. Deutsch. mal. Ges., 179: Z. albanicus Zel. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Z. albanicus Zel. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 83: Z. albanicus Zgl. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Z albanicus Zel. Durch ganz Montenegro und Nordalbanien verbreitet und iiberall in feuchten, dunklen Felsspalten, Dolinen und Poljen, wenn auch in lebenden Stiicken nicht immer leicht zu finden. Fast stets in Gesellschaft von Hucamp. pouzolzt. Die gré8ten Gehiuse messen im Durchmesser 43mm bei 25mm Hohe. Farbe eraubriunlich bis dunkelbraun (Zabliak). Die letzten Umgiinge zumeist stark glinzend. Struktur bei allen Stiicken gleichmifig fein gekérnelt, nur die Exem- plare von Medun zeichnen sich durch grébere Struktur und jeglichen Mangel an Glanz bei graugelber Farbe aus. 44 III. Naturwissenschaft. [6 2 8] Ich sammelte die Art in der Umgebung von Cetinje, Rijeka, Zabliak am Scutarisee, Podgorica, Medun, Niksi¢, Lukovo, Bogeti¢i, Bioée, Oranido, Bukovik, Cevo, Ceclié, Polje Moraéa, Boljevi¢i, Boan-Tusina und in Albanien: Seutari und Rei. Wie bereits M. v. Kimakoviez im Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 1899, 71, sehr richtig schreibt, ist Montenegro durch stark depresse Gehiiuse von Zonites ausgezeichnet. Deshalb ist es auch richtiger, den yon Kobelt von Montenegro angegebenen Z. croaticus Partsch var. pudiosus Zel. fiir unser Gebiet zu streichen. Z. acies (Partsch) Fér. Hist. moll., 1819, t. 80, fig. 7: Helix acies Partsch. — Rossm., Iconogr., fig. 152: H. acies Partsch. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1886, 81: Z. acies (Partsch) Fér. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Kroatien, Herzegowina. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: H. acies. In der Umgebung von Cetinje (leg. Kiister), seitdem nicht wieder gefunden. Familia Patulidae. Genus Pyramidula Fitz. P. rupestris (Stud.) Drap. Tabl. des Mollusques de la France, 1801, 71: Helix rupestris Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 534: H. rupestris Drap. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk., 1886, 13: H. rupestris Drap. Allgemeines Vorkommen: Mittel- und Siideuropa, Syrien, Algier, Tunis. 1864. Walderdorff, Verh. zool.-botan. Ges. Wien, 504: H. rupestris Mill. An Felswiinden der Strafe von Cattaro nach Cetinje (Walderderff), bei Ce- tinje: f. dalmatina Cless. (Stur.); ferner im Zentraldurmitor niichst dem Bubotoy Kuk 2100m (leg. Penther); hier die f. saxatilis Hartm. Genus Acanthinula Beck. A. aculeata Mill. Verm. terr. et fluy. hist. II, 1774, 81: Helix aculeata Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 536: H. aculeata Mill. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1859, 16: H. aculeata Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Kaukasien, Nordafrika. 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Ac. aculeata Mill. Ein einziges unausgewachsenes Stiick an der Feste Zabliak. Nach Kobelt, Rossm., Iconogr., N. F., XI, 62, verweist der anatomische Bau diese Art in die Nahe von Cionella oder Pupa. Familia Eulotidae. Genus Fulota Hartm. Eul. fruticum Miill. Verm. terr. et fluy. hist. II, 1774, 11: Helix fruticum Mill. — Rossm., Ieonogr., fig. 8 u. 1194: H. fruticum Mill. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., 1889, 152: H. fruticwum Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Kaukasien, Sibirien. Hiufig an den bewaldeten Abhiingen bei Boan Tusina. Von unseren deut- schen und dsterreichischen Exemplaren nicht zu unterscheiden. Farbe weiflich, ohne Binder. Umegiinge 51/,, Durchmesser 21—22, Hihe 16—17 mm. [629] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 45 Familia Helicidae. Subfamilia Valloniinae. Genus Vallonia Risso. V. costata Miill. Verm. terr. et fluv. hist. H, 1774, 31: Helix costata Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 439: H. costata Mill. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk., 1889, 14: A. costata Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien, Algier. 1901. Wohlberedt, Bericht, 201: Vall. costata Mill. Angespiilt von der Karatuna bei Zabliak. Die Gehiiuse messen im Durchmesser nur 2—2°5 mm. V. astoma Boettg. nov. spec. Char. Differt a V. costata (Miill.), cui sculptura et magnitudine congruit, t. magis globosa, spira elatiore, anfr. ultimo ante aperturam non ampliato nec deflexo, perist. simplice, disjuncto, nullo modo reflexo nec labiato. Alt. fere 1'/,, diam. fere 21/, mm. Hab.: Durmitor, leg. Dr. Penther. Ich wiirde die Form, die mir in zwei ziemlich gleich grofen Stiicken vor- gelegen hat, fiir eine junge V. costata (Miill.) angesprochen haben, wenn sie nicht das hohe, konvexe Gewinde und die Form des letzten Umganges der V. pulchella (Miill.) besi®e. Von beiden trennt sie sich tiberdies durch den Mangel eines ver- dickten und gelippten Mundsaumes. Die Skulptur ist die der typischen V. costata mit starken, hiiutigen, entfernt stehenden Rippen, in deren Zwischenritumen noch femere Rippchen oder Streifen stehen, die dem Gehiiuse bei unbewaffnetem Auge matten Samtglanz verleihen (Boettger). V. pulchella Miill. Verm. terr. et fluy. hist. I, 1774, 30: Helix pulchella Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 440: H. pulchella Mill. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk., 1889, 15: H. pulchella Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika. 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, Allgem. Ubersicht: H. pulchella Mill. »Montenegro“ (MéIL). Angespiilt von der Karatuna bei Zabliak. Herr Geyer hatte die Liebenswiirdigkeit, die Bestimmung von costata und pul- chella zu bestiitigen. Subfamilia Helicodontinae. Genus Helicodonta (Fér.) Risso. H. coreyrensis Partsch (Desh. ap. Férussac, Hist. moll., 1839, Nr. 75, t. 16, fig. 23-24: Helix corcyrensis Partsch). Allgemeines Vorkommen: Balkan. Var. canalifera Ant. (Taf. XLVII, Fig. 13—14). 1901. Wohlberedt, Bericht, 202: Gon. corcyrensis Partsch. — 1903. Wohl beredt, Nachtrag, 84: Gon. corcyrensis Partsch. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientyereins, 36: Gon. corcyrensis, Rohlena Ausbeute. Von mir nur bei Zabliak und Virpazar, vom Wasser angespiilt, gefunden. Dagegen iibersandte mir Fiihrer diese Varietiit aus der Umgebung von Podgo- rica: Busoynik, Spuz, Danilovgrad, Zelenik und aus Nordalbanien von Scutari, Dinosi und von Djelcic (wo?). Ferner yon Winneguth bei Dulcigno und am Sasko blato gefunden. GréBenverhiltnisse: Héhe 5—51/,, Durchmesser 10—11 mm. AG II. Naturwissenschaft. [630] Subfamilia Frauticicolinae. Genus Fruticicola Held. (Trichia Held.) T. filicina (F. J. Schm.) Pf. (Symbolae ad_ histor. Ee neaiers 1841, I, 39: Helix fili- cina F. J. Schmidt). var. nudata Westerl. Fauna paliiarkt. Binnenk. 1889, 46: eles filicina var. nudata West. — Millendorff, Fauna Bosniens, 35: Helix Giasivicitay flere F. Schm.? Allgemeines Vorkommen: Bosnien. 1899. Sturany, Annal. nat. Hofmuseum Wien, 57 und 58: Helia (Fruti- cicola?) filicina A. Schm. var. nudata? Kine wahrscheinlich hierhergehirige Form erhielt Dr. Sturany vom Volujak an der herzegowinischen Grenze (leg. Apfelbeck). F. haueri y. Kim. Branesik, Consignatio syst. spec. in itimere bosnensi anno 1888 coll. in Jahrb. d. Naturw. Ver. Trencsiner Com. 1888/9, XI. u. XII. Jahre., 69, t. 2, fig. 3: Helix hauert Kim. Allgemeines Vorkommen: Novipazar und Bosnien. 1901.Wohlberedt, Bericht, 202: Fr. (Trichia) hauert Kim. var. subangulata Moll. Einige Stiicke angeschwemmt von der Karatuna bei Zabliak. v. Méllendorf bestimmte mir seinerzeit diese nicht gut erhaltenen Exemplare, die ich sonst zu F, kusmizi Cl. gestellt hiitte. var. costulata Wohlb. var. nov. Oberseite mehr oder weniger rippenférmig gestreift. Auf dem Volujak (2000 m) von Apfelbeck und im Zentraldurmitor niichst dem Bubotov Kuk (2100 m) yon: Penther gesammelt. F. kusmici Cless. Malakozoolog. Blitter, N. F., IX, 1887, 52: Helix Kusmici Cless. — Rossm., Iconogr., N. F., Fig. 723: Helix (Trichia) Kusmict Cless. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 63: Helix kusmici Cless. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog. bot. Ges. Wien, 504: Helia Lanuginosa Bois. (?). — 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wiss.: Helia (Fruticicola) rufescens Penn. Weit verbreitet, aber nicht gerade hiufig: im Walde bei NjeguS am Fufe des Lovéen und bei Cetinje (leg. Sturany und Brusina); in Albanien: Reti, Sereli und im Seutal bei Rijoli. Subgenus Monacha Hartm. M. incarnata Mill. Verm. terr. et fluy. hist. TI, 1774, 63: Helix incarnata Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 10 u. 361: Heliw incarnata Mill. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1889, 97: Helix incarnata Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa. Ein paar nicht besonders gut erhaltene Stiicke in den Laubwildern der Brda: Boan Tugina und Gwozd in der Krnowo. Umgiinge 6, Hihe 9'/,, Durchmesser 14mm. Fiirbung dunkelbraun, etwas ins Rotliche spielend. M. consona (Ziegl.) Rossm. Siiddalmatien: Dobrota, Castellastua (Walderdorff). Subgenus Euomphalia West. Eu. duaeenst Kobelt (Taf. XLVII, Fig. 15—20). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1898, 162: Helix floericket Kobelt. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1622, 1623: Helix (EHuomphalia) floericket Kobelt. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina (Sturany), Montenegro. [631] AT Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 1901. Wohlberedt, Bericht, 202: Frut. (Euomphalia) floericket Kob. u. f. albida Rolle. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 83: Huomphalia floericket Kob. — 1905. Sturany, 11. Jahresber. naturw. Orientvereins, 36: Helix floericket. Unter Steinen und im Walde an Felsen. Im Innern von Albanien, im Hinterlande von Montenegro und von da (nach Dr. Sturany) bis in die Herzegowina verbreitet. Eine auferordentlich variable Art, sowohl m bezug auf Grife und Fiirbung als auch Form und Skulptur. Die Hohe variiert zwischen 111/, und 6mm, der Durchmesser zwischen 18 und 91/, mm. Firbung entweder einfarbig weiGlich (f albida), oder oben mit gelblichem bis rotbraunem Bande, wiihrend der untere Teil des Gehiiuses giinzlich gefirbt (gelblich bis rotbraun) ist, so da wie bei Hu. orsinit bei den gefiirbten Gehiusen nur zwei helle Binden, eine Mittel- und eine Nahtbinde iibrig bleiben. Umgiinge oben und unten mit mehr oder weniger ausgeprigten Spirallinien. GriBenverhiltnisse: Montenegro zwischen Kolagin Kolsin u. Andrijevica Boum: Kom Kostié (unter Steinen) ms Tusina (an Felsen) GréBter Durchmesser, mm 14 18 17 14 16 Grifte Hthe..... % 91/0 117/, 11 94/5 9) Umginge ....... 5 6 61/4 64/5 6 6 Kleinster Durchmesser _,, 8) 10 13 13 12 Kleinste Hihe .... , 6 6}/, 8 U/o 8 Wim sco oan 0 . 5}/, 51/y 6 53/4 6 Vorherrschende Fiirbung a weibgelb weifeelb i tan (der Binder) } gelb ab und rotbraun und rotbraun wenligaly weilllneln Vorherrschende Skulptur | gleichmifig gleichmifig gleichmifig vereinzelt Rippen- (Streifen) fein fein fein kriftie ihnlich Albanien Vila Trojan Darman GréBter Durchmesser, mim 15 14 13 Grikte Hihe..... 5 10 81/o 81, WaT 4 obo 0 3 4 7 51/4 6 6 Kleinster Durechmesser _,, 14 13 10 Kleinste Hihe .... , 81/0 8 7 Wine 66500000 fH 61/4 53/4 51/o Vorherrschende Fiirbung | sax pie (der Binder) i ; weiflich rotbraun ritlichbraun gleichmifig gleichmihie gleichmibig Vorherrschende Skulptur \ (Streifen) fein gerippt fein gerippt fein gerippt Am hiiufigsten bei KolaSin, die kleinsten Stiicke unter Steinen, die gréSeren an Felsen im Walde, weniger hiiufig an den anderen Fundorten. Ferner im Dur- mitorgebiet von Dr. Penther gesammelt und hier ebenfalls in GréBe stark vari- ierend; Westdurmitor: Prutas, 1800—2000 m (D = 10—13 mm), Skréko jezero, Cirova petina, Skakala (D = 15 mm); Siiddurmitor: Begova brdo, 2000 m. Ferner Aufstieg von der Skakala auf die Pivska planina. Dr. Dvorsky und Dr. Cermak sammelten die Art in einigen Stiicken am Bukomirska jez., am Maglié und bei Planinica (BindZa). Manchen Exemplaren, namentlich denen des Durmitor, ist eine Ahnlichkeit mit Helix erjaveci Brus. nicht abzusprechen. 48 III. Naturwissenschaft. [632] Subfamilia Campylaeinae. Genus Campylaea Beck. Subgenus Liburnica Kobelt. L. hofmanni (Partsch) Rossm. (Taf. XLVH, Fig. 7, 8). Rossm., Iconogr., fig. 224: Hel. Hoffmanni Partsch. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1889, fie, 134: Hel. hoffmanni (Partsch) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog. bot. Ges. Wien, 505: Hel. Hoffmanni Partsch. — 1872. Brusina, Abhandl. siidsl. Akad. Wiss., XIX. Bd.: Hel. (Camp.) Hoffmanni Partseh. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 202: Campylaea hoffmanni Rm. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Hucampylaea denudata. Kommt nach Walderdorff in ganz Montenegro diesseits der Zeta vor. Ich habe sie nur bei Cetinje, bei Njegus zwischen Cattaro und Cetinje und bei Vir- pazar gefunden. Dr. Sturany sammelte sie am Loyéen und in der Nahe yon Njegus, hier auch Priiparator Winneguth. Im allgemeinen sehr schwer zu finden, da sie tief in Felsritzen steckt und, wie schon Walderdorff erwihnt, diese nur des Nachts oder bei warmem Regen verlavt. Die Gre variiert nicht unerheblich. Zwei Exemplare von Njegu’ messen im Durehmesser 29 und 30mm bei einer Hohe yon 20mm, zwei von Cetinje 30 und 32mm bei einer Héhe von 19 und 21 mm, wihrend ein drittes Stiick von letzterem Fundort 331/,:22 mm mi®t. Umeiinge 5%/,. L. walteri Boettg. (Taf. XLVI, Fig. 9). Jahrb. Deutsch. mal. Ges. 1886, 37, t. 2, fig. 1: H. (Camp.) Walteri Boettg. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1720: Campylaea waltert Boettg. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1839, 134: H. waltert Bttg. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien. Diese bisher von Spitza Sutomore in Siiddalmatien, nahe der montenegrini- schen Grenze, bekannte Art sammelte ich in einem Stiick auf der Spitze der Rumija (ca. 1400 m). Das Gehiiuse ist gleich dem der hofmanni, Durchmesser 281/,, Hihe 17 mm, Nabel halbverdeckt und zeichnet sich durch eine iiuferst fee und sehr dichte Behaarung aus. Von den Biindern ist nur das mittlere vorhanden, Breite 1 mm. Subgenus Dinarica Bourg. (Eucampylaea Wester.) D. pouzolzi Desh. Encycl. méthod., Vers. II, 233, 1830: Helix Pouzolzi Desh. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 115: H. pouzolzi Mich. — Rossm., Iconogr., fig. 215: H. Pouzolzi Mich. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien und Novipazar. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog. bot. Ges., 505: H. pouzolzt Desh. et var. montenegrina. — 1869. Brusina, Monogr. Campyl. Dalm. et Croat. — 1872. Bru- sina, Abhandl. siidslay. Akad. Wiss., XIX. Bd.: H. (Campylaea) pouzolzi. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, 36: H. pouzolzi Desh. mit var. minor Rm. = montenegrina Ziegl. — 1899. Sturany, Annal. naturh. Hofmus., 58: H. pouzolzi Desh. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 202: Campylaea pouzolzi Mich. mit var. 633 Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 49 g montenegrina ZLel. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag: Campylaea pouzolzi Mich. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Hucampylaea pouzolzi Payr. var. montenegrina Ze. Die von Kobelt (nach Bourguignat) als Dinarica abgezweigte Untergattung (Rossm., Iconogr., N. F., Bd. IX, 60) mit den Arten (nach Westerlund) powzolzi, soccaliana, serbica, pancici, wihrend Bourguignat ohne Kenntnis der neueren Formen sogar 18 Arten daraus konstruierte, ist in Montenegro sehr gut vertreten und ich glaube fast siimtliche bisher beschriebene und von Dalmatien, Bosnien und Serbien erwihnte Formen in unserem Gebiet gefunden zu haben. Versucht man aber das Material zu sichten und an der Hand der Literatur zu bestimmen, dann sté&t man iiberall auf die griéften Schwierigkeiten, denn keine Beschreibung der verschiedenen aufgestellten Arten und Varietiiten will auf unser Material auch nur emigermafen passen, und ich glaube, wenn aus den 4—18 Arten 40—180 Arten gemacht wiirden, es ginge einem nicht nur nicht besser, sondern noch viel schlimmer. Kine derartige auBerordentliche Mannigfaltigkeit in der Form, in der Farbe, vor allem auch in der Gre, diirfte bei kemer anderen unserer bekannten Binnenkonchylien wieder zu finden sein, mit Ausnahme vielleicht von Arionta arbustorwm, mit deren Variabilitit unsere Art tibrigens grofe Ahnlichkeit hat. Wenn es nun auch nach unserer Anschauung giinzlich falsch ist, nach Art des Herrn Bourguignat Arten aufzustellen, die, wie schon Kobelt sagt, weiter nichts als individuelle Auspriigungen einer einzigen Lokalitit sind, wie jede Art mehr oder weniger an einem Fundort yariiert, und wenn es andererseits gerade bei pouzolzt und namentlich den kleinen, allgemein als var. montenegrina hbezeich- neten Formen geradezu unmiglich erscheint, gut gekennzeichnete Varietiiten auf- zustellen, so ist es doch nicht zu verdenken, wenn auf Grund der geographi- schen Verbreitung eine Anzahl von besonders abweichenden Formen auch be- sonders benannt werden. Um diese gruppieren sich dann iihnliche und in ein- ander tibergehende Formen, und man braucht nur jedesmal ein , aff.“ beizufiigen, um anzudeuten, welcher benannten Varietiit die gefundene Form am niichsten steht. Tut man bei der Benennung des Guten zu viel (die Anzahl der Varietiiten ist rein persiénliche Geschmackssache), so wird die Ubersichtlichkeit erschwert und es mu gerade bei powzolzt, dem Proteus der europiiischen Gehiiuseschnecken, vermieden werden, derartige Varietiiten auf Grund einzelner Stiicke aufzustellen, bei dem der betreffende Autor niemals wissen kann, ob es sich hier wirklich um den Mittelpunkt eines geographischen Formenkreises handelt oder nur um ein zu- filligerweise besonders extrem entwickeltes Stiick. Bevor ich tiber das mir zur Verfiigung stehende Material von Montenegro berichte und gleichzeitig auf Grund meiner Anschauung eine systematische Auf stellung aller bisher bekannten Varietiiten und Formen folgen lasse, michte ich mir noch einige allgemeine Bemerkungen gestatten. Der auffallendste Unterschied zwischen den Formen besteht zuniichst in der GréKe. Wenngleich es den Anschein hat, da® die gréften Exemplare in geringer Héhe und die kleinsten auf den héchsten Bergen vorkommen (Cattaro 52 mm Durchmesser, Rumijaspitze, 1500 m, 27 mm Durchmesser), trifft diese Ansicht doch fir emen grofen Teil meines Materials nicht zu. So kommen z. B. im Karst bei Cevo in Montenegro in einer Hihe von vielleicht 700m nebeneinander Gehiiuse von folgendem Durchmesser vor: 51, 49, 42, 41, 40mm, am Festungsberg bei Zabliak von nur rund 50m: 45, 42, 39, 34, 33 mm, so da also die GréBe der Gehiiuse Band XI. 41 III. Naturwissenschaft. [634] durch die Héhe der Fundorte allein nicht bedingt ist. Eher schemt es mir noch, als ob im allgemeinen die Gehiiuse nach dem Innern zu kleiner werden (bosnensis, serbica), wenngleich z. B. auf der Rumija, also sehr nahe der Adria, sich ebenfalls sehr kleme Formen finden. Hs sei denn, daf’ man diese letzteren Exemplare, Wald- und nicht Karstbewohner, zu serbica zieht; in diesem Falle wiirde pouzolzt tatsiichlich je weiter landeimwiirts um so kleiner werden. Genau so variabel wie die Gréfe an einer eimzelnen Lokalitit ist auch die Hihe des Gewindes. An jedem einzelnen Fundort finden sich Gehiiuse mit mehr oder weniger erhobenem Gewinde, bei denen dann meistens auch der Nabel mehr oder weniger oder gar nicht verdeckt ist. Nicht viel anders steht es mit der Fiirbung. Die bekannteste Grundfiirbung ist rétlichbraun, doch kommen auch gelbliche, griinliche und schwarzbraune Stiicke mit entsprechenden Zwischenténen nebeneinander vor. Sogar fast weile Hxem- plare finden sich. Ausgeschlossen ist es sonach, einer Form wegen der Hohe des Gewindes oder wegen der Fiirbung allem das Recht der Varietiit zu verleihen. In meiner Sammlung besitze ich eigentlich nur yon einem einzigen Fundorte eine erbBere Anzahl Exemplare, die, gleichmibig gefirbt, durch ihre Farbe tatsichlich auffallen. Dies sind Exemplare yon Castelnuovo, die durchweg schwarzbraun sind mit mehr oder weniger bei dieser dunklen Farbe in die Erschemung tretenden Bindern. Ginzlich unhaltbar ist es meiner Ansicht nach auch, auf die mehr oder minder vollstiindige Anzahl der Binder besonderen Wert zu legen. Unter jedem gréferen Material yon einem Fundorte befinden sich gentigend Stiicke, welche nicht die Dreizahl der Biinder besitzen, sondern bei denen bald dieses, bald jenes Band fehlt, oder auch alle drei, oder aber ein einzelnes Band hebt sich gegentiber den anderen besonders stark hervor, sei es durch kriiftigere Farbe, durch stiirkere Breite oder durch scharf abgesetzte Binder. Allerdings gibt es Lokalitiiten, an denen die Dreizahl regelmifiger ist, wiihrend sich wiederum an anderen Orten gleichmiBig die verschiedensten Bindervariationen finden. Es ist hier genau das- selbe der Fall wie bei unserer hortensis oder nemoralis; hier herrscht die Fiinf- zahl yor, dort die Dreizahl und an anderen Plitzen wieder die Form ohne Band. Unmiglich aber lassen sich darauf Varietiiten oder gar Arten griinden. Wir kommen nun zu der Frage: Wieviel ,Arten“ gibt es, bezichungsweise beherbergt Montenegro? Bei oberfliichlicher Betrachtung zwei Arten, und zwar die zumeist groBe pouzolzt und die kleine serbica. Die erstere lebt im Karst, am liebsten in Dolinen, Steinmauern oder tiefen Felsspalten, zumeist in Gesellschaft von Zonites albanicus und kommt nur in der Nacht oder bei starkem Regen zum Vorschein. Letztere bewohnt ausschlieBlich die héhere Waldregion der Brda sowohl wie der Crnagora (z. B. Rumija); im ihrer Gesellschaft finden sich gewohnlich die Herillen oder unsere bekannte Clausiliastra laminata. Da jedoch die Regionen des kahlen Karstes und des Waldes (Brda) nicht immer scharf ausgepriigt sind, sondern yielfach ineinander tibergehen, so darf es nicht wundernehmen, wenn wir auf den Grenzen Formen finden, die wir ebensogut zu powzolzi wie zu serbica stellen kinnen. Aus diesem Grunde ist es daher richtiger, nur eme Art, und zwar pouzolzi anzunehmen und dazu serbica nur als Subspezies zu stellen. Ich glaube nun am besten tiber meine Funde berichten zu kiénnen, wenn ich auf Grund meiner Reiseroute die Fundorte aufzihle, die gefundenen Exemplare [635] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 51 beschreibe und gleichzeitig angebe, zu welcher Varietiit dieselben meines Erachtens am besten zu rechnen sind. Ich beginne gleich mit den Bocche di Cattaro, da ich nicht blofi meme Reiseroute hier begann, sondern weil yor allen Dingen pouzolzi hier am priichtigsten ausgebildet ist. Castelnuovo (Taf. XLVII, Fig. 23). Gehiiuse offen genabelt, dickschalig, deutlich und gleichmiifig gestreift, mit deutlichen Spirallinien. Spindel- und Basalrand sehr kriftig. Farbung dunkel- braun, die Binder, wenn yorhanden, fast schwarzbraun. GriGe: 51:35 51:29 51:28 47:26 45:26 42:24 mm Umeiinge: —61/, 6 6 6 5), Dale ‘Die grébte Form am hiiufigsten. Sehr hiiufig. Forma (var.) obscura Bielz. Cattaro. Hihe bis einige hundert Meter (Taf. XLVII, Fig. 21, 22). Gehiiuse offen genabelt, dickschalig, mehr oder weniger grob gestreift und mit deutlichen Spirallinien, die besonders bei den einfarbigen gelben Exemplaren auffallen. Spindel- und Basalrand zum Teil auBerordentlich kriiftig. Binderung und Fiirbung verschieden, letztere gelblich bis dunkelbraun. Binderung: a) ohne Binder, sehr hiiufig. f. wnicolor Pfr.; b) ein kriftiges Mittelband. f. wnifasciata Pfr. Hieran schlieBt sich eine Reihe von Exemplaren, bei denen c) mehr oder weniger deutlich das obere oder d) das untere Band vorhanden ist. Letzteres setzt sich deutlich oder un- deutlich gegen die unter dem Mittelbande befindliche helle Kiellinie ab und verwiischt sich nach dem Nabel zu; e) das Mittelband verschwindet nach und nach und es bleiben nur das obere und das untere Band iibrig. f. bifasciata Brus.; Ff) Formen nur mit den oberen beiden Biindern fand ich nicht; y siimtliche Binder verschmelzen und die Schalen ergcheinen bis auf einen helleren Streifen an der Naht gleichmifig dunkelbraun. f. obscwra Bielz. Diese Form tritt auch als Varietiit auf (s. Castelnuovo). Gehiiuseform flach bis hochgewunden. GréBe: 53:31, 52:33, 52:31, 52:30, 47:28, 43:29 mm. Umegiinge siimtlich 6. Die gréBte Form vorherrschend. Stellenweise hiiufig, es kann aber vorkommen, da man trotz anstrengenden Suchens nicht ein Stiick findet. j NjeguS, in einer Héhe von 885 m. Gehiiuse wie vorige, Fiirbung graugelb mit schwacher mittlerer Binde. Gehiiuseform gewélbt, GréBe 45:30 mm, Umegiinge 51/,. Nur ein Stiick gefunden, zur Art gehérend. Rijeka, in einer Héhe von 200m (Taf. XLVI, Fig. 26). Gehiiuse mit kriftigen, gleichmifigen Streifen, Spirallmien undeutlich. Spindel- und Basalrand sehr kriiftig, der letzte Umgang an der Miindung weit herab- steigend, der Nabel dadurch etwas verdeckt. Am letzten Umgang ist auch ein stumpfer Kiel deutlich sichtbar. 41* 52 Il. Naturwissenschaft. [636] Farbung dunkelbraun mit verwaschenen Bindern. Gehiuseform gewélbt, Griéke 47:30 mm, Umgiinge 6. Zur Art gehirend. Rijeka-Podgoriea, ca. 500m hoch (Taf. XLVI, Fig. 25). Gehiiuse mit deutlichen, gleichmifigen Streifen, Spirallinien unter der Lupe sichtbar. Spindel- und Basalrand kriftig, letzter Umgang wenig herabsteigend. Kelandeutung nicht vorhanden. Farbung gelblich mit kriftigen Bindern, sehr gliinzend. Gehiuseform gewilbt, GréBe 48:32 mm, Umgiinge 6. Nur ein Stiick gefunden, zur Art gehiérend. Podgorica, Velje Brdo, einige hundert Meter (leg. Ftthrer) (Taf. XLVI, Fig. 30). Gehiiuse mit deutlichen, etwas ungleichmifigen Streifen, Spirallinien unter der Lupe schwach erkennbar, Spindel- und Basalrand kraftig, Farbung dunkel- braun mit wenig Glanz. Gehiuseform gewdlbt, GriBe 45:29 mm, Umeiinge 6. Nur ein Exemplar zur Art gehérend. Virpazar, in Héhe von einigen hundert Metern (Taf. XLVII, Fig. 24, 28, 29, Taf. XLVI, Fig. 36). Gehiiuse mit deutlichen und ziemlich regelmiifigen Streifen, Spirallinien unter der Lupe sichtbar, Spindel- und Basalrand kriftig, letzter Umgang mehr oder weniger herabsteigend. Fiirbung gelblich bis briiunlich, Biinderung sehr verschieden, darunter auch die f. bifasciata. Gehiiuseform ziemlich flach bis gewolbt. GriBe: 50:26 48:28 47:25 45:29 44:23 mm Umgiinge: 6 6 53/4 6 Daler Hiiufig an Felsen und Mauern. Zur Art gehirend, zum Teil aff. f. wohlberedti. Zabliak am Skutarisee, ca. 50—75 m Hohe (Tafel XLVI, Fig. 31—35). Gehiiuse mit deutlichen, jedoch unregelmiifigen Streifen, Spirallinien sehr fein und ziemlich undeutlich, Spindel- und Basalrand mehr oder weniger kriftig. Fiir- bung auBerordentlich verschieden, sowohl gelbgriinlich ohne Biinder, als briiunlich, teils mit einem, zwei oder drei Biindern. Gehiiuseform ziemlich flach bis stark gewidlbt. Grobe: 45:25 42:26 42-22 39-22 34-21 33:19 mm Umegiinge: 6 6 6 6 51), Yr Sehr hiufig an den Mauern der alten Feste. Gehirt zum Teil noch zur Art (Ubergang zu f. wohlberedti), teils sind die Exemplare trotz des in der Ebene gelegenen Fundortes schon zur var. montene- grina zu ziihlen. Boljeviéi am Sutormanpa8, einige hundert Meter (Taf. XLVIII, Fig. 38, 42). Gehiiuse mit deutlichen, aber unregelmifigen Streifen, Spirallinien sehr fein, so zahlreich, dal die Gehiiuse wie seidengliinzend aussehen. Spindel- und Basalrand iiuBerst kriftig, Farbung gelblichgriin bis britunlich. Biinderung sehr verschieden. Gehiiuseform flach bis hochgewunden, letzter Umgang mehr oder weniger weit herabgezogen. GriBe: 48:26, 47:28, 43:24, 40:23 mm; Umeiinge siimtlich 6. Sehr hiufig an Felsmauern. Teils die Art, teils aff. f£ wohlberedtt. [637] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Norda!baniens. 53 Mikulié a. d. Rumija, Hohe ca. 1000 m (Taf. XLVIII, Fig. 40—41), Gehiiuse mit mehr oder weniger deutlichen, ziemlich gleichmiigen Streifen, Spirallinien auGerst fem, Spindel- und Basalrand mehr oder weniger kriiftig. Far- bung dunkelbraun, Binder braunschwarz. Gehiiuseform flach bis hochgewunden, stark eewdlbt. GroBe: 44: 25, 42-28 mm; Umegiinge 6, Nur zwei Exemplare an Felsen, zur Art gehérend. Oranido-Bogetici, ca. 800m Hohe (2). Gehiiuse mit deutlichen, etwas unregelmii®igen Streifen, Spirallinien iiuferst fei, nur unter der Lupe zu erkennen. Gehiiuse verhiltnismiGig diinmnschalig, mit schwachem Basal- und Spindelrand. Firbung briiunlich, sehr eliinzend, mit deut- lichen Biindern. Gehiiuseform wenig hochgewunden. GréBe 40:22 mm; Umegiinge 5/4. Noch zur Art gehérig. Nur ein Stiick an Felsen. Bogetici Cevo, ca. 800m Hihe. Gehiiuse dickschaliger als vorige, mit deutlichen, regelmiigen Streifen. Spirallinien sehr undeutlich, Basal- und Spindelrand kriftig. Firbung gelblich, mit deutlichen Bindern. Gehiiuseform wenig hochgewunden. GréBe 45:28 mm; Umegiinge 6. Nur ein Stiick an Felswinden, zur Art gehirie. Cevo-Ceclié, ca. 100m Hohe (Taf. XLVII, Fig. 27, Taf. XLVI, Fig. 37). Gehiuse sehr festschalig, mit deutlichen, ziemlich regelmi®igen Streifen und sehr feimer, nur mit der Lupe sichtbarer Spiralskulptur. Basal- und Spindelrand mehr oder weniger kriiftig, sehr wenig ausgebreitet. Farbung gelblich bis briéun- lich, mit mehr oder weniger deutlichen Bindern. Gribe: 52:35 49:30 40:26 42:37 mm Umegiinge: 61/, 6 6 6 Hiufig an Felsen, die kleinere Form jedoch am hiufigsten. Simtliche Stiicke zur Art gehérend. Berge bei NiksSié, 600—800m Hohe (Taf. XLVIII, Fig. 45, 46). Gehiiuse diinnschalig, mit schwachen, regelmifigen Streifen, Spirallinien diuBerst fem, nur mit der Lupe erkennbar, Basal- und Spindelrand mehr oder weniger ausgebreitet. Fiarbung briiunlich, die beiden iuferen Binder breit ver- waschen, das mittelste sehr oft fehlend (f. bifasciata), wenn vorhanden, dann kriiftig und scharf. Gehiuse gleichmifig gewélbt. Grofe: 30:21 32:20) 31:18 mm Umgiinge: 51/5 5/2 51/9 Haufig an den spiirlich bewaldeten Bergen der Umgebung von Niksié. Die Gehiuse gehéren zur var. montenegrina. Bukovik-Lukovo, hinter Niksié, ca. 1000 m Hohe. Gehiiuse verhiltnismifig¢ diinnschalig, mit deutlichen, gleichmifigen Streifen, Spirallinien nicht sichtbar, Basal- und Spindelrand weder kriftig noch ausgebreitet. 54 III. Naturwissenschaft. [638] Firbung gelblich, das eine Stiick nur mit zwei ‘uberen, verwaschenen Binden (£. bifasciata). Gehiiuseform wenig gechoben. GréBe 40:22 mm; Umeginge 5*/,. SchlieSt sich eng an die gréferen Hxemplare von Niksi¢ an. Bohan-TuSina (Taf. XLVIII, Fig. 47, 48). Gehiuse kriftig, mit deutlichen, unregelmiifigen Streifen, Spirallinien sehr undeutlich, kaum unter der Lupe sichtbar. Basal- und Spindelrand ausgebreitet, wenig kriftig. Farbe durchweg gelblich, Binder braun, stets regelmikig vor- handen und scharf abgesetzt. Gehiiuse sehr glinzend, zumeist flach gedriickt. GréBe: 35:22 35:20 34:21 34:18 29:17 29: 14/0 mm Umeginge: 6 @ . Oh Dy 54/, Dale In groBer Menge an Steinmauern. Diese Exemplare, welche sich der var. moracensis niihern, zeigen auch einige entfernte Ahnlichkeit mit der var. bosnensis, wie ich sie z. B. von Traynik besitze, doch liegt der gréfte Durchmesser nicht oberhalb der Mitte und die Farbung ist auch eine ganz andere. Polje-Moraéa, an der oberen Moraéa, ca. 1000 m (Taf. XLVUI, Fig. 53). Gehiiuse ziemlich diimnschalig, mit deutlichen, etwas ungleichmifigen Streifen. Spirallinien sehr fein, kaum unter der Lupe erkennbar. Basal- und Spindel- rand wenig kvriiftig. Farbung dunkelbraun, unten glinzend, oben stumpf, Bander undeutlich schwarzbraun, verwaschen. Gehiiuseform gedriickt, Umgiinge stielrund, der letzte ziemlich weit herunter- gezogen. GréBe 30:19 mm; Umegiinge 5°/,. Ein Exemplar im Walde an Felsen. Gehért zur Subspezies serbica var. costellata Kob, nithert sich aber meines Erachtens durch die gedrungene Gestalt der var. pancict (?). Lijevarijeka, ca. 800m Hohe? (Taf. XLVII, Fig. 43, 44). Gehiiuse nicht allzu kriiftig, mit deutlichen, aber unregelmifigen Streifen, Spirallinien auch mit der Lupe kaum zu erkennen. Basal- und Spindelrand wenig ausgebreitet, wenig kraftig. Farbung gelblich bis rétlich, oben stumpf, unten elinzend, Binder breit und sehr dunkel. Gehiiuseform gedriickt bis gewélbt, Umgiinge stark gerundet, der letzte ziem- lich weit heruntergezogen, daher etwas verdeckt genabelt. Gre 35:22, 32:20, 31:19 mm; Umegiinge simtlich 5°*/,. Sehr hiiufig an Felsen. Zur var. montenegrina gehirig. Auffallenderweise fand ich zwischen Podgorica und Lijevarijeka nicht eine einzige pouzolzt. Kolagin-Andrijevica, ca. 1200—1500 m Hohe (Taf. XLVIU, Fig. 56). Gehiiuse ziemlich fest, dicht gestreift, Spirallinien deutlich sichtbar. Basal- und Spindelrand verhiiltnismafig kriftig. Farbung gelblichbraun, neben dem mitt- leren Bande zwei helle, scharfe Binden. Binder dunkelbraun, das mittelste scharf abgesetat, die beiden anderen nach dem Rande, beziehungsweise Nabel zu ver- waschen. Gehiiuseform kugelig, der letzte Umgang an der Miindung mehr oder weniger weit heruntergezogen, infoleedessen auch etwas verdeckt genabelt. [639] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 5d GroBe: YS} 8 22, 28 21), 251), r IY), 24:20 mm; Umgiinge Die Hiiufig unter faulen Baumstiimmen sowie auch an einer Felsgruppe im Laub- walde zwischen KolaSin und Andrijeviéa. Kobelt bezeichnet zwar diese Form in seiner Iconographie, N. F., fig. 2067— 2068 (nicht 2065—2066, wie im Text stehend), als nikita’ noy. spec. mit var. fagovum, ich vermag sie aber nach meinem Material in groéferer Anzahl kaum von serbica zu unterscheiden. Héchstens fallt die dunklere Farbung gegen serbica etwas aut. Rumijakette, in einer Héhe von 1500 m, dicht unterhalb der Spitze. Gehiiuse ziemlich fest und dicht gestreift, Spirallinien wenig deutlich. Basal- und Spindelrand verhiltnismifig kriiftig, Firbung gelblich bis briiunlich, an den Seiten des Mittelbandes zwei helle, mehr oder weniger scharfe Binden. Binder dunkelbraun, das mittelste scharf, das obere und untere nach den Aufenseiten zu verwaschen. Bei einem Exemplar ist nur das mittelste Band vorhanden (f. wnt- taeniata Bittger). Gehiiuseform etwas weniger kugelig als die Exemplare von Kolasin-Andrijeviéa. Der letzte Umgang an der Miindung mehr oder weniger heruntergezogen, Nabel etwas verdeckt. GréBe: 29-222 28:21 28:19 mm Umgiinge 6 6 De Ae Nicht gerade hiufig an Felsgruppen im Buchenwalde. Die Exemplare gehéren zum Formenkreis der serbica und ich bezeichne sie als var. costellata Kobelt. Eimige Abnlichkeit mit var. roschitei ist unverkennbar. Abnliche Exemplare erhielt Prof. Béttger von oberhalb Spizza (leg. Reitter und Stussiner), die aber durch das héhere Gewinde bereits zur typischen serbica zu vechnen sind (s. Jahrb. Deutsch. mal. Ges. 1885, 69). Ivanova Aluga am Fufe des Lovéen, ca. 1000 m (?), leg. Sturany (Taf. XLVIII, Fig. 52, 54, 55. Gehiiuse ziemlich fest, durchschemend, kriiftig gestreift. Spirallinien ziemlich fein. Basal- und Spindelrand verhiiltnismiBig kriiftig und ausgebreitet. Der Spindelrand den Nabel etwas verdeckend. Firbung gelblich bis briiunlich. Binder dunkelbraun, in allen méglichen Variationen, darunter auch die f. wnitaeniata, Der letzte Umgang stielrund, an der Miindung heruntergezogen. Gribe: Saez BODeil® BAVeilS Bs ld ao Umeginge: Ba, Dae 4h, Drie Gehéren, wie die der Rumija, zum Formenkreis der serbica, und zwar zur yar. costellata Kob. Das gréSte Exemplar gleicht dem yon Polje-Moraéa, bei dem ich auf die Ahbnlichkeit yon pancici hinwies. Von weiteren Fundorten liegen mir noch einzelne Stiicke vor, siimtlich von Fiihrer gesammelt. Busat bei Medun. Gehiiuse festschalig, gewilbt, GréBe 30:21 mm, aff. var. montenegrina. Korito bei Medun. Gehiiuse festschalig, gewolbt, Umgiinge rundlich, Gréfke 32:20, 31:20 mm, aff. yar. montenegrina. Vila, Albanien, angeblich 1700 m (Taf. XLVIII, Fig. 50). Gehiiuse festschalig, Umgiinge gedriickt; Grife 29:17, aff. var. bosnensis. 56 IIL. Naturwissenschaft. [640] Sokol bei Medun. Gehiiuse gedriickt, bei zwei Exemplaren gré{ter Durchmesser iiber der Mitte liegend. GriBe 34:21, 30:18 mm. Zum Teile var. montenegrina, zum Teile var. bosnensis. Hum bei Medun, 1800 m (?). Gehiiuse flach (ausgebleicht), gréBter Durchmesser tiber der Mitte. GréBe 32:17mm, Zur var. bosnensis gehirig. Ubersicht tiber die Synonyme und Varietiiten. Dinaria adriatica Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 226 (nach Bourgt.: Rossm., Iconogr., f. 215). Zu pouzolzi eehirig. —— albanica Kobelt. Rossm., Iconogr., f. 1717. Form yon montenegrina (Gree, Albanien). —- biagioi Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 238, t. IV, f. 5—6. Zu pouzolzi gehérig (Cattaro). — bifasciata Brus. Binderungsform. — bizona Kobelt. Rossm., Ieonogr., N. F., f. 1713. Zur var. montenegrina gehiorig. — bosnensis Kobelt. Nachrichtsbl. 1871, 72, Rossm., Iconogr., f. 985. Varietiit von pouzolzt. — bosnica Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 228. = bosnensis. — brenoensis Mihlf. Manuskriptname. Binderlose Form von pouzolzt. — brenoica Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 242 (nach Bourg.: L. Pfeiffer, Gattung Helix [Martini-Chemnitz], 109, t. XIV, f. 3—4). Binderlose Form von powzolzt (Tal von Breno, Ragusa und Cattaro). — broemmei Kobelt. Rossm., Iconogr., N. F., f. 943, 944. Nach Kobelt zur Dinarica-Gruppe gehérig, nach Boettger dagegen mit -conemenost verwandt. — cantrainet Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 244, t. IV, f. 7—8. Zu pouzolzi gehirig (Ragusa). — costellata Kobelt. Rossm., Iconogr., N. F., f£ 1711. Varietit von serbica. — dalmatina Parr. Manuskriptname. = pouzolzt Desh. — daniloi Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 243 (nach Bourg.: Pfeiffer, Gattung Helix [Martini-Chemnitz], t. XIV, f. 1—2. Zu pouzolzi gehérig (Cattaro). — depressior Brus. Rossm., Iconogr., N. F., f. 1691—1693. Gedriickte Form von pouzolzi und Varietiiten. — dinarica Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 217, t. I, £. 1—3. GroBe Form von pouzolzi (Cattaro). — diocletiana Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 234, t. II, f 5—7. Auffallend kleme Form von powzolzi (Spalato). [641] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. ; 57 Dinaria elevatior Brus. Rossm., Iconogr., N. F., f. 1690. Hochgewundene Form yon pouzolzi und Varietiiten. — fagorum Kobelt. Rossm., Iconogr., f. 2066. Zu serbica gehirig. — gravosaensis Mihlf. in Menke, Syn. Molluse. (Ausg. 1828), 11 (Ausg. 1830), 19. Ohne Beschreibung (biinderlose Form aus Ragusa-Grayosa). — horatit Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 238, t. IV, f. 3—4. Zu pouzolzi gehirig (Cattaro). — komensis Kobelt. Rossm., Iconogr., f. 1553. Zur var. moracensis gehirig. — kuzmicit Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 219, t. II, f. 4—6. Hochgewundene Form yon powzolzi (Ragusa und Cattaro). — macarana Mihlf. Manuskriptname. Zu pouzolzi gehirig. — major Kobelt. Rossm., Iconogr., f. 1712. Form von serbica. — major Westerl. Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 115; Rossm., Iconogr., N.F., f. 1692, 1712. GroBe Form von pouzolzt. — minor Rossm. Rossm., Iconogr., f. 459. == montenegrina. — minor Woblb. Zu moracensis gehirig. — montenegrina (Ziegl.) Rossm. Rossm., Iconogr., 459, N. F., 1706, 1707, 1710, 1713. Varietiit von pouzolzi (Montenegro). — moracensis Kobelt. Rossm., Iconogr., N. F., 1552. Varietiit von pouzolzt (Moraéatal). — nikitat Kobelt. Rossm., Ieonogr., N. F., f. 2065. Zu serbica gehérig (Kolaxin-Andrijevica). — obscura Bielz. Bezeichnung fiir einfarbig, schwarzbraune pouzolzi-Form, die haufig als Varietiit auftritt. — pancici (Milldff.) Kobelt. Malak. Bl. XIX, 131, t. 4, f. 10—12. Form von serbica (Serbien). — pellanica (Letourneux) Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 222, t. II, f. 79. Zu montenegrina gehirig (Cattaro). — pouzolzi Desh. Enceyel. Meth. Vers. II, 1830, 233. Typische Art. — pouzolzi Mich. Von Rossmissler irrtiimlicherweise aufgestellt. — pouzolzi Payr. Catal. descriptif et méthod. des Annel. et d. Moll..d. PIsle de Corse, 102, Nr. 220. Bezieht sich auf eine Schnecke aus Korsika. — ragusana Fér. Manuskriptname (in L. Pfeiffer, Mongr. Hel. viv. I, 1848, 346, ohne Beschreibung. — roschitzt (vy. Kim.) Westerl. Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 116. Varietit von serbica, — sabljari Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 237, t. IV, f£ 1—2. Zu pouzolzi gehérig (Narentatal). 58 III. Naturwissenschaft. [642] Dinarica serbica (Molldff.) Kobelt. Malak. Bl. XIX, 180, t. IV, £. 7-9. Subspezies von pouzolzt. silvestris Westerl. Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 115. Varietiit von pouzolzt. soccaliana Letourneux. Bull. soc. mal. France III, 1886, 237. Mir unbekannt, nach Bourguignet vom Gipfel des Santi-Déka, Korfu. trizona Reeve (?). Synonym von pouzolzt. tschernagorica Bourg. Bull. soc. mal. France 1888, 232, t. III, f. 3—4. Zu powzolzi gehirig (Cattaro-Cetinje). unicolor Pf. Ungebiinderte Form yon pouzolzt. unifasciata Pf. Hinbinderige Form von powzolzt. unitaeniata Boettg. Jahrb. mal. Ges. 1885, 69. Hinbinderige Form yon serbica. varronis Cantraine. Bull. acad. Se. Bruxelles III, 1836, 109, t. IV. Riesenform von pouzolz aus Siiddalmatien. wohlberedti Kobelt. Rossm., Iconogr., N. F., f. 1698—1700. Form von pouzolzi (Montenegro). (Zugleich Ubersicht tiber simtliche bisher beschriebenen Formen.) . pouzolzi Desh. (Taf. XLVI, Fig. 21—30; Taf. XLVIII, Fig. 31, 36, 37, 38, 40, 41). Rossm., Iconogr., fig. 215 u. N. F., fig. 1688—1693. — Westerlund, Fauna paliiakt. Bmnenk. 1886, 115: H. pouzolzi Mich. Synonyme. D. dalmatina Parr. D. pouzolzi Payr. D. macarana Miihlf. D. ragusana Fer. D, pouzolzi Mich. D. trizona Reeve. va Formen der Nouvelle Ecole. D. adriatica Bourg. D. kuzmici Bourg. D, biagiot Bourg. D, sabljart Bourg. D. cantrainet Bourg. D. tschernagorica Bourg. D, danilot Bourg. (,, Montenegro“). D, dinarica Bourg. D. warronis Cantr. D, horatii Bourg. Sonstige Formen (ohne Riicksicht auf geographische Verbreitung). a) Farben und Binderformen. D. unicolor Pf. D. bifasciata Brus. D. unifasciata Pf. D. brenoensis Milf. D. brenoica Bourg. b) Gehiiuseform. D. gravosaensis Mihlt. D. depressior Brus. D. obscura Bielz (tritt auch als D. elevatior Brus. Varietiit aut). D. major Westerl. [643] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 59 Allgemeine Verbreitung: Dalmatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, und zwar ausschlieBlich auf Karst, an Felsen, Mauern, alten Gebiiuden, in Dolinen, niemals in Waldern. In der Crnagora weit verbreitet und hiiufig, jedoch auch in Nordalbanien. var. montenegrina (Ziegl.) Rossm. (Taf. XLVIII, Fig. 34, 35, 39, 43, 44, 45, 46). — Rossm., Iconogr., fig. 459: Helix pouzolzi var. minor. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1706, 1707, 1710, 1713: Campylaea (Dinarica) montenegrina (var.). — Wester- lund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 115: H. pouzolzi var. montenegrina (Zegl.). Synonyme. D. minor Rossm. | Formen der Nouvelle Keole. D. pellanica (Let.) Bourg. Biinderungsform ohne Riicksicht auf geographische Verbreitung. D. bizona Kobelt. Wechselt ebenso wie die Art ziemlich bedeutend in Gréfe, Form, Farbung und Stiirke der Schale. Die Firbung ist nicht blof griinlich, wie Westerlund schreibt, sondern griinlich bis briiunlich, die Gehiiuseform durchschnittlich gewélbter als bei der Art und die Umgiinge mehr rundlich. Die Grife variiert zwischen 30—40 mm. Gehiiuse mit einem gréeren Durchmesser bilden den Ubergang zum Typ und sind dann auch im allgemeinen dickschaliger, wiihrend die typische montenegrina nur als festschalig zu bezeichnen ist. Dickschalige Formen, wie sich solche auch unter kleineren montenegrina finden, bezeichnet Kobelt als wohlberedti Kob., die also ebenfalls als Ubergangsform zur typischen Art zu bezeichnen ist. Gehiuse mit geringerem Durchmesser als 30 mm nihern sich, soweit sie nicht zu der spiiter noch zu erwihnenden moracensis Kob. gehiren, der costulata Kob., roschitzi Kob. und pancict Kob., um dann weiter in die subspec. serbica iiber- zugehen. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Montenegro, Albanien, und zwar aus- schlieBlich auf Karst, an Felsen, Mauern, alten Gebaiuden, in Dolinen, niemals in Wiildern. In der Literatur angegebene Abinderungen. f. (var.) wohlberedti Kobelt. (Taf. XLVI, Fig. 32, 33, 42). — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1698—1700: Campylaca (Dinarica) montenegrina subspec. wohlberedti Kob. (nicht fig. 1705—1707). Stellt eine dickschaligere, gréRere montenegrina dar, wie sich solche unter der Varietit als Ubergang zur Art findet. f. albanica Kobelt. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1717: Campylaea (Dinarica) monte- negrina var. albanica Kob. Nach Kobelt schlieft sich diese Form aus Albanien (Grec), von der nur ein Exemplar in Frankfurt vorhanden ist, eng an montenegrina an. Wie ich bereits friher ausfiihrte, hat die Art der Binderung (f. bifasciata Brus.) unméglich Berech- tigung zur Aufstellung einer Varietiit. f. diocletiana Bourg. Bull. soc. mal. de la France 1888, 234, t. III, f. 5—7: Hela diocletiana Bourgt. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1705: Camp. (Dinarica) dio- cletiana Bourgt. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk., Nachtrag 20: Helix diocletiana Bourst. 60 II. Naturwissenschaft. [644] Bourguignat fiihrt seme Form aus der Umgebung von Spalato an, sie gehért demnach wohl zum Formenkreis der typischen pouwzolzi, wenngleich der geringe Durchmesser yon 30mm in der Tat auffillig erscheint. Dagegen hat Kobelt von Branesik aus der Crivosije ein paar vollig gleiche Stiicke erhalten, die gut auf die Beschreibung Bourguignats passen. Infolgedessen fiihre ich diese Form nicht unter den Synonymen aut. D. pouzolzi var. moracensis Kobelt. (Taf. XLVIII, Fig. 47, 48, 49). — Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1898, 161: Campylaea (Dalmatica) moratschensis Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1552 und 1553: Campylaea (Dalmatica) moratschensis Kob. mit var. komensis Kob. ,Gehiiuse offen und durchgehend, doch nicht eigentlich perspektivisch genabelt, niedergedriickt, konvex kreisférmig, ziemlich festschalig, wenig glinzend, grob rippenstreifig, mit einzelnen eingedriickten Querlinien, eine eigentliche Spiral- skulptur aber auch unter der Lupe kaum sichtbar, gelblichweifi mit einer breiten braunschwarzen Binde tiber der Mitte und zwei helleren verwaschenen Zonen oben und unten. Gewinde konvex konisch mit klemem Apex; Naht linear, ein- gedriickt. Fiimf konvexe, rasch aber regelmiftig zunehmende Windungen, die letzte nicht verbreitert, nicht niedergedriickt, sondern beinahe stielrund, vorn herabgebogen. Miindung diagonal, fast kreisrund ausgeschnitten, mit durchschei- nenden Binden; Mundrand einfach, stumpflich, mit diinner Lippe, die Biinder zu- sammenneigend, aber durchaus nicht verbunden; der Oberrand fast strack; Aufen- rand und Basalrand ausgebreitet und kurz umgeschlagen, der Spindelrand an der Insertion kaum verbreitert, geédffnet. Frische Exemplare haben eine ganz diinne, gelblichbraune Epidermis, die sich aber schon im Leben abzustreifen scheint“ (Originalbeschreibung Kobelts). Die Beschreibung paft sehr gut auf meine Exemplare aus Bohan-Tusma (s. daselbst), doch ist die Epidermis fest, nicht leicht abfallend. Es scheint mir, als wenn diese flache Varietiit nahe verwandt mit bosnensis ist, mit der sie eimige Abnlichkeit hat. Nur ist Dosnensis anders gefiirbt und der gré&te Durchmesser liegt iiber der Mitte. Bei moracensis sind die Umgiinge unten schén gewéolbt. Die yon Kobelt angegebenen Gréfen stimmen dagegen nicht mit meinem Material iiberein. Seine Exemplare messen im Durehmesser nur 24—27 mm, wiihrend er Stiicke von 29 mm als forma (var.) komensts (Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1553) bezeichnen, die den Ubergang zur montenegrina bilden. Meine Exem- plare von Bohan-TuSina (s. daselbst) messen 29—35 mm bei 5'/,—6 Umgiingen. Interessant ist diese Varietiit besonders dadurch, dafi sich kleinere Exemplare finden, wie ein solches im Senckenbergschen Museum vorhanden ist, die eiiger- maen Abnlichkeit mit Helix trizona haben. Dieses Exemplar in Frankfurt, mit eimem Durchmesser yon 26mm, ist iibrigens irrtiimlicherweise mit komensis he- zeichnet. Ich méchte diese kleinere Form als forma minor (Taf. XLVIII, Fig. 49) bezeichnen. Sie ist nicht blo& kleiner als moracensis, sondern hat auch ganz die Firbung von trizona, nur ist sie unter anderem viel weiter genabelt als diese. Vorkommen: Ostliches Montenegro. var, silvestris Westerl. Fauna paliiarkt. Bimnenk. 1886, 115: H. pouzolzi var. silvestris West. — Rossm., Iconogr. 984: Helix pouzolzi var. Vorkommen: Siidliches Serbien. Ich kenne diese Varietiit, welche nach Westerlund im siidlichen Serbien vorkommen soll, nicht, das von Kobelt (Fig. 934) abgebildete Stiick ist memes [645] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 61 Erachtens abnorm und wiire jedenfalls nicht geeignet, darauf eme Varietiit zu griinden. Derartige Gehiuse mit runden Umgiingen kommen auch unter der Normalform vor und fallen besonders bei gelbgriinen, einfarbigen Stiicken auf, wie ich soleche z. B. von Zabliak besitze. Auch bei ihnen ist die Naht stark ein- geschniirt, wenn auch nicht so stark wie bei der Figur 984, deren Original mir vorliegt. Wegen des Mangels an Binden beziehe ich mich auf die vorhergehenden Ausfihrungen. Das in Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1718 abgebildete Stiick ist tot und voll- kommen ausgebleicht gesammelt. Dasselbe pafit sehr gut noch zu meinen Stiicken (moracensis Kob.), die ich yon Bohan-Tusina besitze. yar. bosnensis Kobelt (Taf. XLVI, Fig. 50). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1871, 72: Helix Pouzolzi var. bosnensis Kob. — Rossm., Iconogr. 985: Helix Pouzolzi var. bosnensis Kob. -— Méllendorff, Fauna Bosniens, 1873, 36: Helix (Campylaea) Pouzolzi var. bosnensis Kob. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 115: H. pouzolzt var. bosnensis Kob. Synonym: D. bosniaca Bourst. Vorkommen: Bosnien, Westserbien, Albanien. Gehiiuse flach, die Windungen gedriickt erscheinend, Oberrand der Mimdung dadurch fast horizontal, der gré&te Durchmesser tiber der Mitte liegend, Ober- fliiche etwas gliinzender als bei var. montenegrina, Streifen deutlich, Spiralskulptur kaum zu erkennen (Traynik). Grundfarbe briunlich, Binder zumeist nicht scharf abgesetzt. Nabel weit offen. Durchmesser (nach Méllendorff) 28:55, Hohe 131/,—17 mm. Die Varietiit nihert sich oftmals sowohl der var. moracensis wie der var. montenegrina. D. pouzolzi subspec. serbica (Milldff.) Kobelt (Taf. XLVIII, Fig. 51, 56; Taf. XLIX, Fig. 57, 58). Malakozoolog. Blatter XIX, 1380, t. IV, fig. 7—9: Helix serbica Mill. — Malakozoolog. Blitter XIX, 132 (Méllendorff): Helix serbica Moll. — Rossm., Teonogr. 982: Helix serbica Mill. — Rossm., N. F., 1714, 1715: Campylaea (Di- narica) serbica Kob., fig. 1716: Campylaea (Dinarica) serbica Kob. var. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2065, 2066: Campylaea (Dinarica) nikitat Kob. mit var. fagorum Kob. (s. unten Kolasin-Andrijevica). — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 116: Helia serbica (Mill) Kob. Von serbica kaum unterschieden D. fagorum Kobelt mal tp ade: 1D. aRaek Weaiyalt i Kolagin-Andrijevica. Sonstige Formen ohne Riicksicht auf geographische Verbreitung. D. major Kobelt. Tritt auch als Varietiit auf. D. unitaeniata Boette. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Serbien, Novipazar, in ungefihr 1000 m Hohe und dariiber in Buchenwiildern, teils an Laub, Felsen oder unter faulen Baumstimmen. Gehiiuse miikig genabelt, kugelig, mit einer feimen Linienskulptur sehr zier- lich bedeckt, gestreift, Spirallinien oft kaum erkennbar, dunkel olivengriin oder braungelblich. Von den Biindern sind fast alle drei vorhanden, und zwar ist das mittelste verhiltnismiikig schmal, nach beiden Seiten scharf abgegrenzt, mit zwei 62 Ill. Naturwissenschaft. [646] mehr oder weniger deutlichen helleren Binden eingefafit, wihrend das obere und untere Band zumeist verwaschen ist. Umegiinge 5'/,—6, langsam anwachsend, ge- rundet, der letzte vorne etwas herabsteigend. Naht tief, Miimdung breit mond- formig gerundet, imnen bliiulich bis purpurbraun, mit zwei hellen Binden ent- sprechend den hellen Seitenfeldern des Mittelbandes; Spindelrand ausgebreitet, den Nabel ungefihr +/;—1/. verdeckend. GriBe 29:22, 25:20 mm (Andrijevica-Kolasin). var. roschitzi (v. Kim.) Westerl. (Taf. XLIX, Fig. 5960). Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 116: Helix serbica (MOll.) Kob. f. roschiti Kim. — Branesik, Consignatio systematica specierum in itinere bosnensi anno 1888 collectarum, in Jahrb. d. Naturw. Ver. Tren- esiner Com. 1888/89, XI. und XII. Jahrg., 70: Helix serbica Mill. var. Roschitzi Kim. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1716 a: Campylaea (Dinarica) roschitzi Kim. Zufolge der Beschreibung Westerlunds unterscheidet sich diese Varietiit von serbica nur durch zwei deutliche obere Binder und das verwaschene untere Band. Diese Ansicht stimmt aber nicht, vielmehr sind, wie ich aus der Berliner und Frankfurter Sammlung ersehe, die verschiedensten Binderformen vertreten- Der Unterschied besteht vielmehr dari, dab, wie auch aus Kobelts Zeichnung (R. J. 1716 und 1716 a) ersichtlich, die Gehiiuse mehr gedriickt sind. Mit var. costellata vom Lovéen und var. pancici bildet diese Varietiit den Ubergang von montenegrina zu serbica. Vorkommen: Bosnien, Novipazar, Montenegro und Serbien. var. costellata Kobelt (Taf. XLVIII, Fig. 52, 54, 55). — Rossm., Ieonogr., fig. 1711 (Text bei 1698—1700): Camp. (Dinarica) montenegrina subspec. wohlberedti mut. costellata. Wie ich bereits unter der Lokalitiit Lovéen austiihrte, halte ich costellata fir eine gute Varietiit, die einige Ahnlichkeit mit var. roschitzi hat, sich aber trotz der rundlichen Form, der diimneren Schale noch mehr der var. montenegrina niihert. Vor allen Dingen ist sie kenntlich an ihrer starken Rippung. Thr Vorkommen im Walde verweist sie in die Sippschaft der serbica. Vorkommen: Am Loyéen, auf der Rumija, ferner in der Herzegowina (leg. Dr. Sturany). yar. pancict (Molldff.) Kobelt (Taf. XLVIII, Fig. 53). Malakozoolog. Blatter XIX, 131, t. IV, fig. 10—12: Helix Pancict Mill. — Malakozoolog. Blitter XIX, 132 (Méllen dorff): Helix Pancici Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 983: Helix Pancici Moll. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 116: Helix pancici (Moll.) Kobelt. Allgemeines Vorkommen: Serbien, Novipazar, Montenegro (?). Gehiiuse (nach Kobelt) weit und perspektivisch genabelt, gedriickt kugelig, mit abgeplatteter Basis, mit deutlichen Anwachsstreifen und auf der Oberseite mit feinen Spirallinien, diinnschalig, nicht gliinzend, olivenbraungelb mit drei braunen Binden, die untere nach dem Nabel hin breit verschwommen. Sechs Umgiinge, gut gewolbt, doch die Naht nur wenig vertieft, der letzte an der Basis abgeflacht, an der Miindung allmihlich etwas herabsteigend. Mimndung weit gerundet, doch etwas gedriickter als bei der vorigen Art und der Oberrand etwas weiter vor- gezogen, so dafi die Miindungsfliiche schiefer wird; die Miindungswand schneidet infolge der Abplattung nur sehr wenig aus. Der Mundrand ist einfach, die Rinder sind sich nicht geniihert, der untere ist winkelig gebogen, nach der Basis hin etwas verbreitert und leicht umgeschlagen. Die vorstehende Varietiit ist eine von denjenigen Formen, welche den Uber- gang von montenegrina zu serbica bilden. [647] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 63 Die Arten broemmet Kob. (Rossm., Iconogr., fig. 943, 944) von Akarnanien und soccaliana Let. (Bull. soc. mal. de la France 1886, 238 und Westerlund, Fauna paliiarkt. Bimenk. 116) von Korfu sind mir leider fremd geblieben. Nach Kobelt soll die erstere Art zu pouzolzi gehiren, Bittger bestreitet es. Soccaliana ist deutschen Sammlern unbekannt geblieben. Subgenus FYawstina Kob. F, méllendorffi Kobelt. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1871, 72: Helix Mollendorffi Kob. — Miéllendorff, Fauna Bosniens 1873, 38, fig. 1—3: Helix Mollendorffi Kob. — Rossm., Iconogr., fig. 1094—1095: Helix Méllendorffi Kob. — Wester- lund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 126: Helix millendorffi Kob. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Serbien. Nur im Durmitorgebiete, von wo aus sie sich weiter durch das Limgebiet verbreitet. Westdurmitor: Skakala, Skréko jezero (leg. Dr. Penther). Gehiiuse von bosnischen nicht verschieden. Subgenus Cingulifera Held. C. apfelbecki Stur. Annal. naturh. Hofmus. Wien 1901, 65: Campylaea apfelbeckr Sturany. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1752: Campylaea apfelbecki Sturany. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina. Auf dem herzegowinisch-montenegrinischen Grenzgebirge Volujak (leg. Apfelbeck). subspec. bindzaénsis Stur. nov. subsp. ,»Aus der Ausbeute der Herren Dr. Dvorsky und Dr. Cermak liegt mir eine Schale vor, die wie der Typus aus 6 Windungen aufgebaut ist, aber klemere Dimensionen aufweist (Héhe 12, grié&te Breite 20, kleinste Breite 17'/,, Miindungs- hihe 9, Miindungsbreite 10, Nabeldurehmesser 31/, mm). Diese Form ist tiberdies durch schwache Spiralfurchen auf den SchluSwindungen, durch einen stellenweise ~ yerdoppelten Mundrand und dureh die Andeutung einer Winkelbildung zwischen Spindel- und Basalrand ausgezeichnet“ (Sturany). Fundort: Bindza planina im Komgebiet. Beschreibung mir von Dr. Sturany freundlichst zur Verfiigung gestellt. C. trizona (Ziegl.) Rossm. Rossm., Iconogr., Fig. 87: Helix trizona Ziegl. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 136: H. trizona (Zgl.) Rossm. Allgemeines Vorkommen (mit var.): Banat, Serbien, Rumelien, Dobrudscha, Kroatien; ferner Novipazar (Wohlb. 1907). Dr. Dyorsky und Dr. Cermak brachten einige Bruchstiicke dieser Schnecke yom Limtal und von Bjelastica (?) mit, die wahrscheinlich der var. inflata Bielz angehiren. Irgendwelche Ahnlichkeit mit den kleinen Formen yon pouzolzi ist ausgeschlossen. Im Jahre 1907 sammelte ich diese Art in den beiden Varietiiten inflata Bielz und balcanica Friw. im Sandschak Novipazar. Camp. dochit Stur. Albanien: Mal i Sheit bei Oroshi (Sturany). — insoleta (Ziegl.) Rossm. Siiddalmatien (Walderdorff). — munelana Stur. Albanien: Munelagabirge (Sturany). — praetexta Pf. Siiddalmatien: nahe der montenegrinischen Grenze (A. J. Wagner). — setosa (Ziegl.) Rossm. Dalmatien, Albanien. — zebiana Stur. Albanien: Zebiagebirge (Sturany). II. Naturwissenschaft. [648] Subfamilia Helicinae. Genus Helix sg. str. (Helicogena Fér.) Als Westerlund seine ,Fauna der in der paliarktischen Region lebenden Binnenkonchylien“ (1886) schrieb, in welecher von Montenegro nicht eine Art des Subgenus Pomatia erwiihnt wird, ahnte noch niemand, welcher auerordentliche Reichtum von Formen dieser Gruppe auf dem Balkan und besonders in Monte- negro sich vorfinden wiirde, und erst als Kobelt im ,,Nachrichtsblatt d. Deutsch. mal. Ges.“ 1898, p. 163—165 drei von Floericke gefundene Arten (kolasinensis, dormitoris, vladika) beschrieb, mute man annehmen, da auf dem Balkan noch eine gréfere Anzahl unbekannter Formen sich um diese neuen Arten gruppieren wiirde. Daf aber die Zahl der Formen eine so grofe sei, glaubte ich selbst nicht, als ich den Entschluf fiir meine zweite Reise nach Montenegro fate. Ich hatte eigentlich nur im Auge, das Vorkommen der genannten drei Spezies genauer fest- zustellen, denn mir war bekannt, dafS Floerickes Fundortnotizen nicht ganz zu- verliissig waren, aber bald bemerkte ich auf meiner Reise, da8 fast jede Ortlichkeit Montenegros ihre eigenen Formen hervorbringe, und infolgedessen habe ich gleich yon Anfang das gesamte Material auf das peinlichste nach Ortlichkeiten getrennt aufbewahrt und dieses Prinzip auch auf der dritten Reise durchgefiihrt. Meine Fundortangaben kénnen deshalb auch als zuverlissig gelten. Inzwischen hat nun Prof. Kobelt an Hand meines und auch Dr. Sturanys Materials eime weitere Anzahl Formen von Pomatia in semer Monographie des Subgenus Helicogena (Fer.) Risso in Martini & Chemnitz, N. F., 1. Band, 1906, beschrieben, aber doch ist damit noch nicht der Reichtum an Formen in Monte- negro und den Nachbarliindern Bosnien, Novipazar und Serbien erschipft. Gerade die Art secernenda, welche in den bisher bekannten Gebieten (Dalmatien, Bosnien, Herzegowina) so konstant zu sein schien und die Westerlund nur als Art, ohne Varietiiten auffiihrt (die var. insignis Branecsik gehért nicht hierher), variiert in Montenegro und dem angrenzenden Albanien in ganz erstaunlicher Weise. AuBer der albanischen lJwcorwm-onyxiomicra kommen in Montenegro drei Arten yor (secernenda, vladika, lwtescens), trotz meiner sehr reichen Sammlung gerade an Pomatia vermag ich aber nicht zu sagen, wo yon den beiden letzt- genannten Arten die eine Form anfiingt und die andere aufhirt, beziehungsweise die Formen ineinander iibergehen. Ganz vorziiglich bewahrt die ausschlieBlch auf Karst vorkommende secernenda ihren Artcharakter, wihrend die in Monte- negro, Novipazar und im angrenzenden Teile von Serbien vorkommende und im Tara- und Limgebiete am meisten entwickelte vladika nach Nordwesten zu, m der Richtung nach dem Durmitor, tatsiichlich nach und nach in einer fortlaufenden Reihe von Formen in lutescens tibergeht. Auch die lebhaft an ligata erinnernde kolasinensis eehirt hierher, ebenso die vom Durmitor zuerst beschriebene dwrmitoris, die mit pivensis durchaus identisch ist. Simtliche Arten haben jedenfalls mit der italienischen ligata nichts zu tun. Bevor ich die von mir gefundenen Formen systematisch aufziihle, will ich mich bemiithen, an der Hand meiner Reiserouten die Entwicklung des Formen- reichtums zu erliiutern, und verweise im itbrigen auf die von verschiedenen Fund- orten abgebildeten Kxemplare. [649] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 65 Wir fangen, wie bei Dinarica pouzolzi, am besten gleich mit den Abhiingen gegen Cattaro an. Die Gehiiuse aus der Umgebung Cattaros entsprechen so ziemlich dem Typus, sind weiSgelblich, mit fiinf mattbraunen kriiftigen Bindern, die nur selten zusammenschmelzen. Steigt man die alten Serpentinen hiher hinauf, etwa bis oberhalb des Forts S. Giovanni, dann verschwindet die Schnecke, um erst zwischen dem Krstaé und Njegus (885m) an Felsen und Strafenmauern in eréRerer Menge wieder zum Vorschein zu kommen, und zwar in der Form, die Kobelt als var. njegusensis bezeichnet. Sie zeichnet sich vor allen Dingen durch die nach beiden Seiten scharf abgesetzten Binder und durch mehr kegelférmige Gestalt aus. Weiter nach Cetinje (900m) zu entwickelt sich die var. subligata Kobelt, welche zuweilen etwas kleiner ist und nach Kobelt dem Miillerschen Typus der Helix ligata — bis auf den briiunlichen Spindelrand — am meisten entspricht. Im eroBen und ganzen kann ich aber einen Unterschied zwischen den beiden Varie- tiiten njegusensis und subligata nicht herausfinden. Bei beiden kommen sowohl kegelférmigere wie flachere Gewinde vor. In der Umgebung von Cetinje (673 m), wo die GréBe ganz auBerordentlich wechselt (z. B. Héhe 37, Durchmesser 38, Hohe 51, Durchmesser 50 mm) beginnen die Binder etwas mehr miteinander zu verschmelzen, namentlich das zweite und dritte, und diese Verschmelzung nimmt immer mehr zu, je mehr wir uns dem Scutarisee nihern, z. B. in Rijeka, bis endlich in Virpazar am Scutarisee die var. montenegrina fast ausschlieflich vorherrscht. Bei dieser Varietiit, die sich tibrigens auch durch auffallende Gréfe auszeichnet, verlaufen nicht nur siimtliche fiinf Binder imeinander, sondern der letzte Umgang ist vollstindig dunkelbraun gefiirbt und bei vielen Stiicken weder an der Naht noch am Nabel ein hellerer Untergrund zu sehen. Nur die ersten Windungen lassen die einzelnen Binder er- kennen. Diese Varietiit kommt vor von Rijeka ab titber Komarni (griftes Stiick 60:60mm), Virpazar, Boljeviéi, bis an den Sutormanpal, wihrend sie von Virpazar aus am Scutarisee entlang nicht beobachtet wurde. Jenseits des Sees bei Zabliak finden sich zwar auch noch dunkel gefirbte Stiicke, doch beginnt hier wieder eine andere Form, welche sich durch schwach- gefiirbte, oftmals fast verschwindende Binderung auszeichnet, und zwar gerade bei Zabliak selbst in sowohl kegelférmigen wie flachen Stiicken. Auftaillig ist nun, daf ich auf dem ehemaligen Tiirkenfriedhofe bei Zabliak eine kleine Form fand, gleichsam eine unausgewachsene montenegrina, die sich durch auffallend grof{en Apex auszeichnet und dadurch an die russische obtusata erinnert. Hs ist die var. subobtusata. Higentiimlich ist fiir diese Felsen- schnecke der Fundort (Friedhof), doch ist nicht unmiéglich, da die leer gesam- melten Gehiuse hier angespiilt worden sind. Die Firbung stimmt mit einer jungen montenegrina insofern tiberein, als bei einer solechen der durchweg briunliche Ton schon zu erkennen ist, die fiinf Binder aber noch nicht miteimander verschmolzen sind; dies geschieht bei der grofen montenegrina erst auf dem letzten Umgange. Hat man den Sutormanpaf hinter sich und steigt nach Antivari ab, dann verschwindet die sonst so hiiufige secernenda fast ganz und findet sich erst wieder zahlreicher beim Autfstiee nach der Rumija. Namentlich ist sie gemein bei Miculié (ca. 1000 m) und bis an die Rumijaspitze (1600 m). Zwar sind die Bander hier auch kriftig und verschmelzen 6fter mitemander, jedoch hat die Fiir- Band XI. 42 66 ILL. Naturwissenschaft. [650] bung mehr das Diffuse an sich, sie besitzt sozusagen den Hauch des Karstes, wiihrend die echte var. montenegrina vielmehr durch oftmals glinzend schokoladen- braune Firbung sich auszeichnet. Letztere ist dadurch zu erkliren, da die var. montenegrina zwar auch an Felsen, jedoch mehr unter Gebiisch vorkommt, wihrend sonst secernenda, wie die Pomatias, selbst bei gliihender Sommerhitze an den nackten Felsen klebt. Je héher wir die Rumija besteigen, um so kleiner bleibt secernenda, und die Exemplare von der Spitze haben in Binderung, und namentlich in der Form, eroBe Ahnlichkeit mit der var. njegusensis. Von Rijeka tiber Podgorica, die Moraéa aufwirts, indert secernenda, wie bereits bei Zabliak erwihnt, in der Weise ab, dafi die Binder nach und nach immer schwiicher, beziehungsweise blasser werden und die Gehiuse kugelig aut- geblasener und diinnschaliger. So findet sich diese Form, var. inflata Woblb., in Podgorica, Bioée, Bratanozi¢i, am Vjeternik, bei Jablan und bei Lijeva, zwischen welch letzteren beiden Fundorten gleichzeitig eime sehr kleine (36 : 35) und eine verhiltnismaig groBe Form (55:50), beide aber sehr ditnnschalig, in kurzer Entfernung nebeneinander vorkommen. Eine kleinere Form vom Vjeternik ihnelt, ebenso wie die kleine zwischen Jablan und Lijeva, der spiiter noch zu erwihnenden var. albanica. Hinter Jablan fand ich keine secernenda mehr, wie tiberhaupt die Gegend zwischen Lijeva und Jabuka sich als auSerordentlich schneckenarm erwies. Erst bei Jabuka fand ich wieder Pomatia, und zwar die lang ersehnte vladika. Auf dem spiiteren Riickwege, der mich iiber Niksié fiihrte, beobachtete ich die ersten secernenda bei Lukovo (900m) (von Cetinje aus hinter Niksié), und zwar in kleinen Exemplaren, durchschnittlich 38:38, sonst aber durchaus mit vollstiindigem secernenda-Charakter, am meisten der var. njegusensis nahestehend, und zwar dadurch, da die Gehiuse sehr kegelférmig sind. Weiter nach Nik§ié (800m), besonders auf den Bergen um Niksié, wird die Binderung kriftiger, die kegelférmige kleinere Form (aff. var. njegusensis) bleibt aber. Zwischen Niksié und Cetinje (Bogeti¢i, Oranido, Cevo, simtlich in einer durehschnittlichen Hohe von 800m) verblassen die Bander wieder und die Form wird wieder kugelig aufgeblasen und verhiiltnismaig diinnschalig (var. inflata), bis vor Cetinje bei Ceclié die normale Form auftritt. Dicht bei Medun (700m) (von Podgorica aus) und zwischen Niksié und Bogetiéi (700m) fand sich auffallend hiiufig die f. (var.) swhalbescens Kob. (und zwar an letzterem Orte von der var. inflata), die dadurch gekennzeichnet ist, da8 nur das erste und fiinfte Band vorhanden ist. In der Umgebung von Scutari findet sich secernenda hiufig, und zwar sowohl diesseits wie jenseits der Bojana. Sie zeichnet sich durch breite, grau- braune Binder aus, zweites oder drittes sind regelmifig verschmolzen und bei den zumeist groBen Gehiiusen weist diese Form nebst der Banderung zwar viel- fach auf die var. montenegrina, erinnert aber schon einigermafien an schlaefli. Nur ist unsere secernenda immer noch verhiiltnismiikig glatt, héchstens unregelmafig gestreift, wiihrend schlaefli rauh und eng gestreift ist. Interessant ware es fest- zustellen, wo der Ubergang, und ein solcher ist jedenfalls vorhanden, vor sich geht. An dem Scutari gegeniiberliegenden Tarabos besitzen die Gehause oftmals einen auffalligen Glanz, der sich auch bei Stiicken von Antivari-Mikulié wieder- [651] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 67 findet. Vielleicht handelt es sich hier um soeben ausgewachsene Stiicke, denn bei jungen Exemplaren, die gegen Wiirme sehr empfindlich zu sein scheinen, ist die Epidermis stets gut erhalten und frischgliinzend, bis sie spiiter bei ausgewach- senen Tieren vollstindig verkalkt. Nach Reéi zu bleiben sich die Gehiiuse gleich, werden aber dagegen, je niher wir Boga und damit der Prokletja kommen, immer kleiner, die Binder schmiiler, bis schlieflich in Boga selbst (800 m) die Gehiiuse durehschnittlich nur 37:37 nm groB bleiben. Hine Ahnlichkeit, etwa mit njegusensis, ist nicht vor- handen, vielmehr sind die Schalen aufgeblasen, kugelig, uhnlich denen der var. inflata des oberen Moraéatales, dagegen ist die Schale etwas fester und die Miin- dung verhiltnismifig klem. Ganz eigentiimlich ist auch bei vielen die Binderung dadurch, daS das zweite Band fehlt. Ich habe diese Form meinen Freunden als var. albanica tibersandt. Die Gehiiuse haben in der Gestalt einige Ahnlichkeit mit denen der Gruppe ‘olasi- nensis-stolacensis, doch sind sie von denselben durch die Firbung erheblich unter- schieden. Var. albanica besitzt die typische graubraune secernenda-Binderung, wiihrend bei der kolasinensis-Gruppe ein durchwegs rétlichgelber Ton vorhanden ist. War ich sonach bei. meinem Material stets in der Lage zu sagen, ob die gefundenen Exemplare zu secernenda, dieser echten Karstschnecke, gehérten oder nicht, so wird die Untersuchung der folgenden Arten ganz erheblich schwieriger, wenn nicht tiberhaupt unméglich. Wie ich bereits erwiihnte, fand ich bei Jabuka, das bereits an der Tara liegt und zur Brda gehért, die ersten vladika, und zwar ganz im Gegensatze zu secernenda, an feuchten Stellen, auf Wiesen unter Striuchern, an bewaldeten Ab- hiingen oder dicht neben den Flufliiufen im Erlgebiisch. Machte sich die Sonne bemerkbar, so gruben sie sich in die Erde, ibnlich wie es die ihr nahestehende lucorum tut. Die meisten Stiicke haben aber gleichzeitig eine frappante Ahnlich- keit mit unserer bekannten pomatia und gerade bei den Exemplaren aus Jabuka fiel diese Ahnlichkeit am meisten auf. Deshalb bezeichnet sie auch Kobelt als var. pomatiaeformis. Die Strecke zwischen Jabuka und Kolagin, die durch éde Gegend fihrte, war wiederum schneckenarm, bis endlich von Kolasin aus, und von da aus weiter, vladika an den bereits erwihnten Lokalititen hiufiger vorkam. Besonders der Ab- stecher nach Andrijevica ergab davon eine reiche Ausbeute und namentlich bei Slatina und an den Ufern des Waldbaches Gradisnica sai unsere Schnecke iiberall hiiufig an nassen Stellen. Sie kommt demnach wohl auch in Novipazar und vielleicht auch im bewaldeten Albanien, bestimmt aber in Siidserbien yor, von wo mir Dr. Buchner ein aus der Clessinschen Sammlung stammendes Exemplar mit dem Fundort: Siidserbien zur Bestimmung sandte. Kann viadika im allgemeinen als eine nahe verwandte Art von pomatia gelten, so fand ich doch bei Slatina einzelne Sticke, die einige Ahnlichkeit mit moussoni Kob. (¢awrica Mouss.) haben, wie ich soleche von Tokat besitze, nur sind die Binder nicht rétlichbraun, sondern mehr schmutziggelbbraun. Beim Marsche von Kolasin (Tara) nach dem Kloster Monastir (Moraéa) fanden wir unterwegs noch ein paar einzelne vladika, sobald wir aber den Karst (?) erreicht hatten, begann wieder die schneckenarme Gegend und bis Monastir habe ich von Pomatia nicht eme Spur gefunden. Erst als wir stromaufwirts (Moraéa) wieder Laubwald erreichten, erfuhren wir durch die Bewohner, dab gréGere spuzt 42 68 III. Naturwissenschaft. [652] vorkiimen, und eine Frau in Polje (Moraéa) brachte denn auch binnen kurzem aus den Garten eine griéfere Anzahl vladika zusammen, die sich am Fue und in den Fugen der Steinmauern yor der Sonnenhitze verkrochen hatte. Kobelt rechnet diese Exemplare als var. poljensis zu wohlberedti. Ich halte eine Trennung zwischen vladika und wohlberedti aber nicht fir gerechtfertigt. Wohlberedti ist eine ausgeprigte Kegelform, die sich zwar spiter in Gwozd fast ausschlieSlich fand, dagegen kommt sie in einer fast gleichen Form unter der Normalform bereits vereinzelt am Gradisnicabache vor. Bald hinter Polje muSten wir die 1631m hohe Javorje planina iiber- schreiten, an deren diesseitigem Abhang ich noch einen zu vladika gehérigen Blendling fand. Nach Uberschreiten der Bergkette, auf der namentlich Herilla jabucica hiufig war, fanden wir Vertreter des Genus Pomatia in einer ganz be- sonderen Form, und zwar von kolasinensis, die an den mit Buchen bewaldeten Bergen um Bohan-TuSina zusammen mit Hulota fruticwm sehr haufig war. Hierzu sei bemerkt, da® die beiden Orte Bohan und TuSina an der Tusina liegen, die schlieBlich in die Piva flie&t und welche mit der Tara (Kolasin, Andrijevica) in der nérdlichsten Ecke von Montenegro zusammenkommt. Steht nun kolasinensis auch der lutescens (mit der Verbindungsform stwranyi) ziemlich nahe, so ist doch im ganzen Habitus und in der Farbung eine Verwandt- schaft mit vladika deutlich zu erkennen und namentlich die mir von meimem Freunde Dr. Sturany iibersandten und zu durmitoris (pivensis) und stolacensis ge- hérigen Stiicke scheinen diesen Ubergang zu vermitteln. Hier mu ich gleich einschalten, daB die von Kobelt spiter aufgestellte pwwensis mit durmitoris identisch ist. Ich besitze Originalexemplare von Rolle (leg. Floericke), die mit den von Dr. Penther gesammelten Exemplaren — bei Vergleich einer griéferen Reihe von Stiicken — durchaus identisch sind. Bei Ver- gleich der Abbildungen beider Arten in Martini & Chemnitz wird man meine Anschauung auch bestitigt finden. Jedenfalls sind sowohl durmitoris (leg. Floe- ricke) wie pivensis (leg. Penther) am ziemlich gleichen Fundort gesammelt wor- den, sie stammen beide vom Durmitor. Die var. ljubicnensis Kob. von pivensis (leg. Dr. Sturany) stammt von der Ljubiena (2239m) an der bosnisch-tiirkischen Grenze und steht in Grife der kolasinensis nahe, besitzt aber ebenso wie durmitoris mehr die graugelbe Binderung der vladika, wihrend sich stolacensis (Berg Stolae an der serbischen Grenze), kolasinensis, sturanyt, lutescens durch ritlichgelbe Farbung auszeichnen. Das Gebiet des Durmitor lernte ich selbst nicht kennen, doch gibt das reich- lich vorliegende Material von Floericke, Penther und Sturany geniigend Klarheit. Von Bohan-Tusina marschierte ich siidwestlich, tiberschritt das kleine Neben- bichlein, die Bijela, bis zu welchem sich kolasinmensis noch fand, bis ich in die Krnovo eintrat, eine mit Wiesen ohne jegliche Baum- und Strauchvegetation be- deckte unebene Hochfliiche. Dieses Hochland erwies sich wieder als fast ginzlich schneckenarm (keine Pomatia) und mifmutig kehrten wir nach mehrstiindigem anstrengenden Marsche in einem der beiden Hane, den einzigen Hiuschen in Gwozd, ein. Auf unsere schon mechanisch gewordene Frage, ob es hier Schnecken giibe, lachte die Frau verstiindnisvoll und meinte, wir sollten nur mal hinter das Hauschen in den kleinen Laubwald gehen. Als wir dortselbst angekommen waren, waren wir allerdings starr vor Erstaunen, so etwas von Schnecken hatte ich denn doch noch nicht gesehen; der ganze Wald war tatsichlich mit der hochgewundenen [653] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 69 Form von vladika (var. wohlberedti) geradezu gepflastert. Mittlerweile ging die Sonne inzwischen héher und sofort vergruben sich auch die Schnecken in die Erde, und nach einiger Zeit deutete nur die groBe Anzahl von Erdhiufchen darauf hin, wo die Schnecken sich verkrochen hatten. Da Gwozd bereits zum Quellgebiet der in den Scutarisee (Morata) flieBenden Zeta gehiért, ist anzunehmen, daB die vladika-kolasinensis-Formen in den Laub- wildern der gesamten Brda verbreitet sind und sich nicht nach den einzelnen Flu- laiufen richten. Mit dem Verlassen yon Gwozd fanden wir vladika, beziehungsweise deren Varietiiten nicht wieder, und nur am Wege nach Lukovo (bei Nik&i¢) entdeckte ich noch ein paar Stiicke, die merkwiirdigerweise wieder Ahnlichkeit mit kolasi- nensis (eigentlich mehr mit stolacensis) haben. Jedenfalls sind sie yon der gleich darauf zwischen Lukovo und Niksié vorkommenden secernenda vollstindig ver- schieden. In der Umgebung von Seutari, jenseits der Bojana, und in der Ebene nach Lohja-Reci zu fand sich hiiufig an Strafenabhingen unter Striiuchern, an Mauern, nicht aber an kahlen Felsen Helix lucorwm in der Varietiit ontxiomicra. In Monte- negro (nach Podgorica zu) scheint diese Art nicht vorzukommen, unmiglich wiire es aber nicht. Was das Verhiiltnis zwischen vladika und onixiomicra betrifft, so sind beide Arten sehr gut voneinander unterschieden und ich habe hier keine Ubergiinge gefunden. Onixiomicra ist nach Siiden zu durch Albanien weit verbreitet: von Durazzo be- sitze ich abnliche, nur wesentlich grié®ere und kriftigere Hxemplare. Hochgewun- dene Exemplare vom Presbasee bezeichnet Kobelt als onixiomicra var. presbensis. H. secernenda Rossm. (Taf. XLIX, Fig.69—17). Zeitschr. f. Malakozoologie 1847, vol. IV, 164: H. secernenda Rossm. — Rossm., Iconogr., Fig. 289: Helix ligata Chemnitz. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 140, Nr. 104, t. 330, fig. 1—2; t¢. 331, fig. 1—6; t. 373, fig. 5—8: Helix (Helicogena) secernenda Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 467: Helix secernenda Rossm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Montenegro, Albanien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 1864, 505: Helix ligata Mill. — 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wiss., XIX. Bd.: H. (Pomatia) secernenda Rossm. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: Helix secernenda Rossm. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 180: Heliz secernenda Zgl. — 1899. Sturany, Annal. nat. Hofmus. Wien, 58: Helix secernenda, — 1901. Wohlberedt, Bericht, 203: Pomatia secernenda Rossm., 200: Helix schléfti. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 84: Pomatia kolasinensis Kob. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Helix secernenda Rossm. mit var. Rohlenae Petrbok. Im Karst von Montenegro, fast iiberall hiufig. (Wegen f. subalbescens s, unter var. inflata; von typischen Exemplaren fand ich diese Banderung nicht.) var. njegusensis Kobelt (Taf. LI, Fig. 95—97). Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 266, Nr. 206, t. 367, fig. 3, 4: Helix (Helicogena) secernenda njequsensis Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2031: Helix (Helicogena) secernenda njegusensis Kob. — Wobhlberedt in litt.: Pomatia dubovicae, 70 Ii. Naturwissenschaft. [654] Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 180: Helix (Pomatia) secer- nenda Zel. f. minor. Hiiufig am Lovéen in der Umgebung von NjeguS und Dubovik und da auch wohl weiter verbreitet. Ferner in fast gleicher Form bei Lukovo und an den Bergen bei Niksié, am Kom, bei Korito (Medun) und auf der Rumijaspitze. f. subligata Kobelt. Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2032, 2033: Helia (Helicogena) secer- nenda subligata Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 266, Nr. 207, t. 367, fig. 5, 6; t. 368, fig. 3, 4: Helia (Helicogena) secernenda subligata Kob. Diese Varietiit Kobelts ist nur eine gedriicktere njequsensis, wie sie zwischen Njegus und Cetinje unter der genannten Varietit hiiufig ist. var. inflata m. (Taf. LI, Fig. 90—93). Gehiiuse groB, kugelig, aufgeblasen, verhiltnismifig ditinnschalig, Binder durch- wees sehr bla’. Im iibrigen variiert diese Form in der Héhe genau wie die Art. Oberhalb Podgorica, Bioée, Medun, Bratanoziti, Jablan, Vjeternik, Lijeva und Berge bei Nik3ié (an letzterem Fundort zum Teile aff. var. njegusensis), Bogeti¢i, Oranido, Cevo, Ceclié; ferner aff. var. inflata: Seutal zwischen Reéi und Rijoli und Lohja und Sereli in Albanien. degeneratio albescens. Je ein Exemplar zwischen Cevo und Ceclié, bei Lukowo, bei Niksié und zwischen Bogeti¢i und Oranido. f. subalbescens Kobelt (Taf. LI, Fig. 93). Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2029: H. (Helico- gena) secernenda subalbescens Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 267, Nr. 208, t. 367, fic. 1, 8: Helix (Helicogena) secernenda subalbescens Kob. Nicht gerade hiiufig, am hiufigsten bei Medun und zwischen Niksié und Bogetiti. Die Form zeichnet sich durch Fehlen des zweiten, dritten und vierten Bandes aus. var. albanica m. (Taf. L, Fig. 78—80). Gehiiuse klein, kugelig, diinnschalig, durchschnittlich 37:37 mm, letzte Win- dung kaum erweitert, Miindung klein, Binder schmal und matt (sehr oft das zweite fehlend). Schlie&t sich an die var. inflata an. Sehr hiufig in Boga unterhalb der Prokletija und wahrscheinlich auch nach dem Innern yon Albanien zu. In einer sehr iihnlichen Form am Abhang des Vjeternik und zwischen Jablau und Lijeva. In einer Héhe von 800m und dariiber. var. montenegrina Wohlb. (Taf. L, Fig.81—87; Taf. LI, Fig. 88—89; Taf. LIII, Fig. 120, 121). Abhandl. naturf. Ges. Gorlitz, Bd. XXIII, 1901, 197: Pom. secernenda Rossm. var. montenegrina Wohlb. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1973: Helix (Helicogena) secernenda var. montenegrina Wohlb. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 141 (Nr. 104), t. 330, fig, 3—6: Heliw (Helicogena) secernenda Rossm. var. montene- grina Wohlb. Haufi¢ hinter Rijeka, bei Komarni, Virpazar, Boljevi¢i, am Malo brdo, bei Pod- gorica, am Sutormanpaf, bei Godinje; in einer sehr ubnlichen Form bei Antivari, Mikulié, Sestani am Scutarisee, am TaraboS und Festungsberg bei Scutari, in Reti, Lohja, am Koder Boksi, bei Sildinja, Brii malit und Kuti in Albanien. [655] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, (al var. subobtusata (Wohlb.) Kobelt (Taf. LI, Fig. 94). Martin-Chemnitz, Helicogena 1906, 277, Nr. 219, t. 371, fig. 1, 2: Helix (Helicogena) secernenda subobtusata Wohblb. Auf dem alten Tiirkenfriedhof bei Zabliak; vielleicht angespiilt. H. pomatia L. Syst. nat. X, 1758, 1, 171. Diese Art kommt zwar nach Kobelt in Bosnien, Serbien und Griechenland, ferner auch in Bulgarien (Rhodope) vor, diirfte sich aber in Montenegro nicht finden. Sie scheint durch pomatia-ihnliche vladica-Formen vertreten zu sein. Yom Sandschak Novipazar (Plevlje) fithrt sie allerdings Branesik (XI. u. XII. Jahrg. d. naturw. Ver. Trencsin 1888/89, 71) als var. bosnina Kim. (86:33) an. subspec. Viadika Kobelt (Taf. LI, Fig. 100, 101, 103). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1898, 164: Helix (Pomatia) vladica Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1554, 1555, 1559: Helix (Pomatia) vladica Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 214, Nr. 172, +. 349, fic. 1—4; 262, Nr. 201, t. 359, fig. 1, 2, 6, 7: Heliw (Helico- gena) vladica Kob. und var. Hierher jedenfalls auch: Branecsik, Jahresb. naturw. Verein Trencsin 1888/89, 71: Heli secernenda var. insignis Brésk. — Rossm., Tconoer., N. F., fig. 2058: Helix (Helicogena) insignis Brancsik. — Martini- Chemnitz, Helicogena 1906, 282, Nr. 228, t. 373, fig. 1, 2: Helix (Helicogena) insignis Brancsik. Allgemeines Vorkommen: Ostliches Montenegro (Brda), Novipazar, Serbien. Hiufig von KolaSin bis Andrijevica auf paliozoischen Schichten. Wie mir Herr Hesse soeben kurz vor der Drucklegung auf Grund ihm eingesandter Tiere mitteilt, ist vladica yon pomatia nicht zu trennen. Ich fithre erstere deshalb als Subspezies von pomatia auf. degeneratio albescens. Ein Exemplar am Abhang der Javorje planina in einer Hihe von ca. 1200 m. f. (var.) pomatiaeformis Kobelt (Taf. LI, Fig. 104). Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 262, Nr. 201, t. 359, fig. 6, 7: Helix (Helicogena) vladica var. (pomatiae- formis). Hiaufig auf Wiesen, an feuchten Wald- und Bachriindern bei Jabuka an der Tara auf paliozoischen Schichten. Wenig erkennbare Varietiit. yar. wohlberedti Kobelt (Taf. LII, Fig. 102, 105, 106). Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2020, 2026: Helix (Helicogena) wohlberedti Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 239, Nr. 195, t. 359, fig. 3—5: Helix (Helicogena) wohlberedti Kob. mit var. poljensis Kob. Ostliches Montenegro. Am ausgepriigtesten in der Waldoase Gwozd, daselbst in fabelhafter Menge. In der f. poljensis geht diese Varietiit wieder in die Art iiber (Polje: paliozoische Schichten, Gwozd?). f. minor. Unter der Varietiit ein paar auffallende kleine Stiicke in der Grife von Pomatia lutescens (zurzeit leider nicht in meinem Besitz). var. durmitoris Kobelt (= pivensis Kob.) (Taf. LI, Fig. 107, 108; Taf. LI, Fig. 109). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1898, 168: Helix (Pomatia) dormitoris Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1558: Helix (Pomatia) dormitoris Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2100: Helix (Pomatia) pivensis Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 144, Nr. 107, t. 326, fig. 1, 2 und 277, Nr. 221, t. 871, fig. 5, 6: 72 III. Naturwissenschaft. [656] Helix (Helicogena) dormitoris Kob. und var. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 285, Nr. 231, t. 374, fig. 5, 6: Helix (Helicogena) pivensis Kob. Anscheinend hiiufig im Durmitorgebiet. var. ljubicnensis Kobelt (Taf. LI, Fig. 113, 114). Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2101: Helix (Helicogena) pivensis ljubicnensis Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 286, Nr. 232, t. 374, fig. 7, 8: Helix (Helicogena) pivensis ljubicnensis Kob. Ljubiéna, 2239 m, getrennt vom Durmitor durch die Taraschlucht (leg. Dr. Sturany, 1902). Diese Varietit schlie8t sich eng an die vorhergehende an. H. kolasinensis Kobelt (Taf. LIL, Fig. 110—112, 117). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1898, 164: Heliw (Pomatia) kolaschinensis Kob. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1560: Helix (Fomatia) kolaschinensis Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 145, t. 326, fig. 3, 4: Helix (Helicogena) kolaschinensis Kob. Sehr hiufig bei Bohan-TuSina, an der Bijela (an beiden Stellen paliozoische Schichten) und zwei einzelne, jedenfalls hierhergehérige Stiicke noch zwischen Gwozd und Lukowo (f. major) (Fig. 117). Bei Kolasin (mach Floericke) kommt kolasinensis jedenfalls nicht vor. degeneratio albescens. Kin Exemplar bei Bohan-TuSina. var. sturanyi Kobelt (Taf. LI, Fig. 115, 116). Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2027: Helix (Helicogena) stwranyt Kob. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 278, Nr. 222, t. 371, fig. 7, 8: Helix (Helicogena) stwranyi Kob. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina, Serbien, Montenegro. Im Durmitorgebiet. Ich hielt bisher kolasinensis fiir eime Varietit der lutescens, da besonders die var. sturanyt eine auBerordentliche Ahnlichkeit mit lwtescens hat. Herr Hesse teilt mir aber soeben mit, da kolasinensis immer ein Divertikel am Blasenstiel habe, was bei der anderen Art anscheinend nicht der Fall ist. Bevor nicht weitere Untersuchungen vorliegen, mu} man wohl beide als selbstiindige Arten bezeichnen. Hf. lucorwm Mill. Vermium terr. et fluy. hist. 1873—1874: Helia lucorum Mill. var. onixiomicra Bourg. (Tat. LI, Fig. 118, 119). Amén. malacol. II, 1860, 168, t. 19, fig. 1—2: Helix onixiomicra Bourg. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 471: H. onixiomicra Bourg. — Martini-Chemnitz, Helicogena 1906, 214, Nr. 173, t. 356, fig. 1, 2: H. (Helicopsis) onixiomicra Bourg. Allgemeines Vorkommen: Balkanhalbinsel. Hiiufig in der Umgebung von Scutari an Mauern und Abhingen unter Striiu- chern, und zwar sowohl jenseits (siidlich) der Bojana, wie auch auf der dstlichen Seite des Scutarisees an den Abhingen des Weges nach Reci-Lohja. Sogar in der Stadt Scutari selbst an Mauern. Sobald die Ebene aufhért, verschwindet auch sehr schnell die Schnecke, doch scheint sie Montenegro selbst nicht zu erreichen, sondern sie geht scheinbar nur bis zum Hoti Hum, dem grofen norddéstlichen Seitenarm des Scutarisees. Die Exemplare stimmen leidlich gut mit der Abbildung in Martini-Chemnitz, t. 356, fig. 1—2 iiberein, doch ist die weifse Mittellinie erheblich schmiler. GriGenverhiltnisse: Héhe 38—42, Durchm. 42—45 mm. Umgiinge 5. Die Angabe Sturanys (11. Jahresb. naturw. Orienty. 1905, 36), dai lucorum und secernenda durch die Bojana geschieden seien, trifft nicht zu; secernenda [657] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 13 kommt auch weiter siidlich vor, wihrend onixiomicra (lucorum) allerdings lings der Adria die Bojana nicht iiberschreitet. Genus Tachea Leach. T. vindobonensis Fer. (Taf. XLIX, Fig. 61, 62). Prodr. général pour tous les mollusques 1822, 21: Helicogena silvatica var. vindobonensis Fér. — Rossm., Iconogr., fig. 7 und 495: H. austriaca v. Mihlf. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 444: H. vindobonensis Fer. Allgemeines Vorkommen: Ostdeutschland, Osterreich, Balkan, RuGland. Diese wohl iiber den ganzen Balkan verbreitete, ziemlich hiufige Art sam- melte ich auch in Montenegro, und zwar bei Zabliak und Scutari am Seutarisee und in der Brda bei Polje Moraéa, Bohan TuSina und zwischen Kolasin und An- drijevica, wo sie iiberall an Abhingen gemein ist. Ferner erhielt ich sie noch von Kosovolug (?) durch Fiihrer. Die Grife der Gehiuse variiert ziemlich bedeutend, sie sind anscheinend nahe der Kiiste kleiner als im Innern des Landes. Zabliak Seutari Kosovolug Folie Kolagin Bohan Moraéa TuSsina GréBter Durchmesser 21°5 25 24 26 25 25 mm GréBte Hthe . . . 18-0 20 20 23 22 21 ” Die Epidermis ist nur bei den Exemplaren von Zabliak und Kosovolug gut erhalten, bei allen tibrigen vollstindig zerstirt. Eigentiimlich ist, daf’ bei den groBen Gehiusen von Kolasin-Andrijevica die Wulst am Spindelrand so stark ausgepriigt ist, da sie wie ein Zahn aussieht, iihnlich dem Zahnwulst mancher Macularien. f. costulata Wohlb. (Taf. XLIX, Fig. 63). Wohlberedt, Nachtrag, 84: 7. vindobonensis Fér. var. costulata Wohlb. Neues Material habe ich leider nicht erhalten. Das erwiihnte Stiick ist an- geblich von der Zeta angeschwemmt (Fiihrer), stammt aber vielleicht aus Albanien. Ich finde wenigstens, dafS die Exemplare von Scutari sich ebenfalls durch autf- filligere und sehr gleichmifige Rippenstreifung auszeichnen, wenn auch nicht in dem Mae wie das obige Stiick. Genus Iberus Montf. I. vermiculatus Mill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 20: Hel. vermiculata Miill. — Rossm., Iconogr., fig. 301, 499, 500: Hel. vermiculata Mill. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 411: Hel. vermiculata Miill. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerliinder. : 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Mac. vermiculata Miill. und var. Wenngleich die Bestimmungen (und Angaben tiberhaupt) Petrboks, der diese Art anfiihrt, absolut unzuverlissig sind, ist das Vorkommen dieser Art nicht gerade unwahrscheinlich, denn sie kommt sowohl in Dalmatien wie auch in AI- banien (Rossm.) vor. In dem Rohlenaschen Material befindet sie sich nicht. 74 IM. Naturwissenschaft. [658] Genus Euparypha Hartm. Eup. pisana Mill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 60: Helix pisana Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 359, 614 und 1142: Helix pisana Mull. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 156: Helix pisana Mill. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerkiisten bis England. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 504: Helix pisana Mill. — Rohlena, Ausbeute. An Strandpflanzen bei Antivari (Wald.). Subfamilia Xerophilinae. Genus Xerophila Held. Subgenus Xerophila sg. str. X. obvia (Ziegl.) Hartm. Gasterop. d. Schweiz 1840, 148, t. 45: H. obvia Zgl. — Rossm., Teonogr., fig. 1427, 1428: H. obvia Zel. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 339: H. obvia (Z.) Hartm. Allgemeines Vorkommen: Siidosteuropa, verschleppt in Norddeutschland und Norwegen. 1873. Mollendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: Hel. candicans Zel. — 1899. Sturany, Anal. nat. Hofmus. Wien, 58: Hel. candicans Zgl. — 1901. Wohlberedt, Bericht 203: Helix. obvia Zel. und vulgarissima Schlifli. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag 84: Helix. obvia Zel. Ein groBer Teil der Exemplare erinnert durch die kreidige, grauweibe Farbe an die var. renoufi Sery., als welche sie Prof. Bittger auch bestimmte, dagegen fehlt der zuletzt stark herabgebogene letzte Umgang. Die Hxemplare ihneln sonst durch ihre walzigen Umegiinge auch der var. dobrudschae Kob. (Rossm., Tconogr., fig. 1441). Die Binder sind teils sehr schmal, teils nur schwach angedeutet, nur die Gehiiuse von Podgorica sind lebhafter gefiirbt mit kriiftigen braunen Biindern. Durchmesser bis 15 mm bei 9 mm Hohe. In der Umgebung des Scutarisees: Zabliak, Virpazar, Podgorica und Scutari. Ferner durch Fiihrer von Tuzi (Nordalbanien). Ein der Normalform nahe kom- mendes Stiick fand ich in Skreli. Sturany erwihnt die Art vom Volujak in einer besonders hohen Form. Ferner kommt nach Prof. Béttger (briefl. Mitt.) noch die var. arenosa Ziegl. (Rossm., Iconogr., fig. 519) bei Scutari vor. var. nikitai Cless. (Taf. XLXI, Fig. 64—66). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1885, 180: H. (Xerophila) nikitai. — Montenegro. Das mir vorliegende Stiick, das einzige, auf welches Clessin seine Art griidete, wurde mir in liebenswiirdiger Weise von Herrn Dr. Buchner zur An- sicht eingesandt. Bevor nicht mehr Material vorliegt, ist es wohl besser, diese kleine Form als Varietiit zu obvia zu stellen, welcher Ansicht sich auch Prof. Béttger anschlieBt. Westerlund hat diese Form in seimer Fauna nicht mit angefiihrt. Die Originalbeschreibung lautet: ,Gehiiuse gedriickt, ziemlich weit genabelt, sehr festschalig, fein unregelmikig gestreift, von kalkweifer Farbe, mit schmalen braunen Bindern (oben 2, das [659] Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. >) oberste stiirker als das niichstfoleende, unten 3, die beiden untersten undeutlich), Gewinde wenig erhoben; Umgiinge 5, langsam und regelmifig zunehmend, der letzte Umgang gegen die Miindung etwas herabsteigend (vom obersten auf das zweite Band), Naht seicht, Mimdung rundlich, durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten. Mundsaum scharf, nicht erweitert, mit starker Lippe belegt. Durch- messer 9mm, Hohe 7 mm.“ H. homoleuca (Parr.) S. Kutsch. La Dalmazia foglio letterario economico, Zara 1846: Helix homoleuca Parreyss. — Brusina, Bulletino d. Soc. Malae. Italiana, vol. XI, 1885: H. homoleuca Parr. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 848: /. homolewca (Parr.) Sandri und Kutsch. Allgemeines Vorkommen: Kroatien, Dalmatien. Sammelte Apfelbeck am Volujak (2000 m) an der montenegrinischen Grenze. Durchmesser 12 mm, Hohe 74/,mm. Subgenus Helicopsis Fitz. H. variabilis Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 84, t. 5, fig. 11—12: Helix variabilis Drap. — Rossm., Ieonogr., fig. 356 und 1295—1302: Helix variabilis Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 166: H, virgata Da Costa var. variabilis Drap. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerlinder. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 504: Hel. variabilis Drap. An Strandpflanzen bei Antivari (Walderdorff). Subgenus Candidula Kobelt. C. profuga A. Schm. Siiddalmatien: Meligne und Dobrota (Walderdorff); Herzegowina: Gacko (Sturany). C. meridionalis (Parr.) Mouss. Siiddalmatien: Cattaro (Branesik). Subgenus Xerocampylaea Kobelt. X. zelebori Pf. Zeitschr. f. Malak. 1853, 186: Helix Zelebori Pfr. — Rossm., Iconogr., fie. 1562, 1563: Helix Zelebori Pfr. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1889, 309: Hel. zelebori Pfr. . Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Serbien. Nur im Siiddurmitor yon Dr. Penther gefunden: Begova brdo, 2000 m. yar. costulata Brancs. Brancsik, Jahresh. d. naturw. Ver. d. Trencs. Com., 87: H. zelebort Pfr. var. costulata Bresk. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina, Montenegro. 1899. Sturany, Annal. naturw. Hofmus. Wien, 58: H. zelebori Pfr. var. costu- lata Bresk, Von Apfelbeck auf dem Volujak, 2000 m, herzegow.-montenegrin. Grenz- _ gebirge und von Dr. Penther im C. Durmitor, nichst dem Bubotoy Kuk, 2100 m, gefunden. Letztere Form bezeichnete mir Prof. Bittger als yar. acaria Serv. Genus Trochula Held. T. pyramidata Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 80, t. 5, fig. 5—6: Helia pyramidata Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 349: Hel. pyramidata Drap. 16 Ill. Naturwissenschaft. [660] Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerlinder. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 505: H. pyramidata Drap. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 203: Turr. pyramidata Drap. — 1903. Wohl- beredt, Nachtrag, 84: Turr. pyramidata Drap. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Xer. pyramidata Drap. Sammelte ich nur bei Zabliak am Scutarisee und Virpazar, wihrend ich sie durch Fiihrer von Danilovgrad, Podgorica, Crnazemlja und aus Albanien von Scutari erhielt. Walderdorff erwihnt sie von der Bucht von Antivari. Die meisten Exemplare sind weiflich, wenige gebindert. Grékter Durchmesser 9°5 mm, gréBte Hiéhe 8°5 mm. T. trochoides Poir. Voy. Barb. 1789, 29. — Rossm., Iconogr., fig. 347, 348: Helix conica Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 355: Hel. trochoides Poir. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerlinder. 1901. Wohlberedt, Bericht, 203: Turr. trochoides Poir. Zwei kleine Exemplare (5:5 mm) fand ich bei Virpazar, die sich wohl der var. conica Drap. niihern. Genus Cochlicella Risso. C. acuta Mill. Vermium terr. et fluy. hist. II, 1774, 100: Heliw acuta Mill. — Rossm., Iconogr., 877: Bulimus ventricosus Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 366: Hl. acuta Mill. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerlinder. 1901. Wohlberedt, Bericht, 203: Cochl. acuta Miill. Ein Exemplar bei Zabliak von der Karatuna angeschwemmt. C. conoidea Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 78, t. V, fig. 7, 8: Helix conoidea Drap. — Rossm., Iconoer., fig. 376: Bulimus conoideus Drap. — Westerlund, Fauna paldarkt. Binnenk. 1889, 365: H. conoidea Drap. Allgemeines Vorkommen: Mittelmeerlinder. 1901. Wohlberedt, Bericht, 203: Cochl. conoidea Drap. Nur ein unausgewachsenes Exemplar bei Zabliak angeschwemmt. Genus Carthusiana Kobelt. C. carthusiana Mill. Vermium terr. et fluv. hist. I], 1774, 15: H. carthusiana Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 366: H. carthusianella Drap. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1889, 81: H. carthusiana Mill. Allgemeines Vorkommen: Mittel-, West- und Siideuropa, Kaukasien, Klein- asien, Syrien. 1872. Brusina, Abhandl. siidsl. Akad. Wiss., XIX. Bd.: H. (Fruticicola) car- thustana Mill. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: H. car- thusiana Mill. — 1885, Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 179: H. car- thustana Mill. var. minor. — 1885. Bittger, Jahrb. Deutsch. mal. Ges., 68: H. Carthusiana Mill. — 1899, Sturany, Annal. Nat. Hofmus. Wien, 58: H. carthusiana Mill. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 202: Frutic. (Theba) carthusiana Mill. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Frutic. carthustana Mill. In der Crnagora weit verbreitet. Variiert auRerordentlich in der GriBe. Die eréBten Exemplare bei Zabliak am Skutarisee (angespiilt), die kleinsten am Tarabos bei Scutari. (661]: Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. U7 Zabliak Virpazar Djeleic (?) Scutari GréGter Durchmesser des Gehiuses 17 14 11 11 mm Kleinster fs Ks 7 8 7 7 BD Grote Hihe & be 11 9 10 Wm, Kleinste ,, 5, . 5 6 6 Bids Mir bekannte Fundorte: Njegué (leg. Dr. Werner), Cetinje (Cless.), Zabliak, Virpazar, Murici-Godinje, Rijeka, Komarni, Antivari (Wohlb.), Dulcigno und am Sasko blato, monteneer.-alban. Grenze (leg. Winneguth), Scutari und Djelcic (?) in Albanien. C. glabella Drap. (Taf. XLIX, Fig. 67). Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 102, t. 7, fig. 6: H. glabella Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 83: H. glabella Drap. Allgemeines Vorkommen: Frankreich (typ.), Spanien, Italien, Osterreich- Ungarn (var.). Ein wohl hierhergehiriges Stiick (det. Béttger) fand ich im Karst bei Bijela zwischen der Krnowo und Bohan-Tusina. Gehiuse sehr eng, fast verdeckt genabelt, kugelig, stark gewolbt, matt- glinzend, Apex garnicht hervortretend, Farbung graubraun, gegen die Miindung rotlich, sehr fein gestreift, Umgiinge 51/,, der letzte rasch zunehmend, rund, ohne Stumpfkante, an deren Stelle eine kaum bemerkbare weife Linie, herabgebogen, unten stark gewolbt. Saum scharf, rotbriunlich, fast gerade, innen mit kraftiger Lippe, Miindung schief, mondférmig, oval. Das Gehiiuse erinnert lebhaft an eine kleine incarnata, unterscheidet sich davon aber, abgesehen von der Gré®e, durch den stichelférmigen, fast verdeckten Nabel und den geraden Mundsaum. Durchmesser des Gehiuses . . . .... .- - + 9'/gmm 0) 1/ Hohe - s Me De en ee Orr 5h Dmnchmesser cae Widnes eee 2 beer Os Hohe . : ‘ stan Leuba Se ah C. olivieri Fér. (var.) (Taf. XLIX, Fig. 68). Tabl. des Mollusques de la France 1821, 43: Helix Olivieri Fér. — Rossm., Iconogr., fig. 365: Helia Oliviert Fér. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1889, 85: Helix olivier Fer. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Tiirkei, Griechenland, Siiditalien, Sizilien. Ein paar schlecht erhaltene, leere Gehiiuse im Moraéathal am Fue der Felsen: oberhalb Podgorica, am Fue des Vjeternik, bei Polje an der oberen Mora¢éa und zwei kleinere Exemplare bei Virpazar (Hihe 7mm, Durchmesser 10 mm). Durch Dr. Sturany erhielt ich ebenfalls Exemplare aus Podgorica, wihrend Dr. Dyorsky und Dr. Cermak ein Exemplar vom Ufer des Cem mitbrachten. Familia: Buliminidae. Genus Buliminus Ehrbg. Subgenus Zebrina Held. Z. detrita Mill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 101: Helix detrita Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 42: Bulimus radiatus Brug. — Westerlund, Fauna pa- laarkt. Binnenk. 1887, 5: Bul. detritus Mill. 18 III. Naturwissenschaft. [662] Allgemeines Vorkommen: Mittel- und Siideuropa, Kaukasien, Kleinasien, Persien. var. tumida Parr. Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 5: Bul. detritus f. tu- midus Parr. — Rossm., Iconogr., fig. 1335d: Buliminus detritus M. var. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Tiirkei, Epirus. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 506: Bul. detritus Mill. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: Bul. detritus Mull. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Zebrinus detritus Mill. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87: Zebr. detrita Brug. — Ausbeute Rohlena. Im ganzen Karst hiufig, und zwar zumeist in der Varietiit. Subgenus Hna Leach. E. subtilis Rossm. (Taf. LITI, Fig. 122—127). Rossm., Ieonogr., fig. 392: Bulimus sub- tilis Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 26: Bul. subtilis Rossm. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien, Rumelien. var. reitteri Marts. (Taf. LIII, Fig. 128—129). Boettger, 19., 20. und 21. Bericht d. Offenb. Vereins f. Naturkunde 1880, 106: B. (Napaeus) reitteri vy. Mts. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 567: B. (Napaeus) Reittert v. Mts. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1887, 26: Bul. reittert v. Mts. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 514, SchluBverzeichnis: B. apenninus? — 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wiss., XIX. Band: B. (Nap.) noctivagus Parr. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 181: Bul. (Nap.) Reitteri Btte. f. minor. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Napaeus reittert Bttg. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 36: Bul. aff. reittert. Diese bisher von Siiddalmatien und Rumelien als subtilis und als rettteri von Cetinje (mach Kobelt, beziehungsweise Clessin, auch von Cattaro) bekannte Art scheint tiber einen gréferen Teil von Montenegro und Albanien verbreitet zu sein, und zwar nicht blof auf Karst, sondern ich fand sie auch an erdigen Stufen- abhiingen in Gemeinschaft mit Tachea vindobonensis und Pomatia lucorwm nord- lich yon Scutari. vy. Martens hat diese Art (reittert) nach emem Exemplar beschrieben, wel- ches Reitter bei Cetinje gesammelt und an Béttger geschickt hatte. Nach dem jetzt vorliegenden reicheren Material lift sich reittert kaum noch aufrechterhalten, sie ist sicher wohl mit swbtilis Rofm. identisch. Dieser Ansicht schliefit sich auch Prof. Béttger laut brieflicher Mitteilung an, der auf die Ahbnlichkeit bereits bei Veréffentlichunge der Diagnose hingewiesen hatte. Die Gehiiuse sind teils walzenférmig mit verschmilertem stumpfen Wirbel, teils mehr oder weniger konisch getiirmt, meist briiunlich, durchscheinend, doch sind die meisten Stiicke in ausgebleichtem Zustande gesammelt worden. Die AuSenwand der Miindung ist teils gleichmifig gebogen, teils mehr oder weniger gerade und dann oben stark gebogen. Die Lippe ist ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprigt. Bei einzelnen Stiicken (Re¢i) ist der Kiel selbst bei ausgewach- senen Exemplaren noch deutlich sichtbar. Auch die Gehiiuse von Cattaro zeigen dieselben Unterschiede. Prof. Dr. Lang- hoffer vom Museum in Agram war so liebenswiirdig, mir sein wohl von Brusina gesammeltes Material zur Ansicht einzusenden, und ich konnte feststellen, da® [663] | Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 79 darunter sowohl die typische subtilis, die reittert, wie auch die Ubergiinge zwischen beiden Formen vertreten waren. Ich bilde eine Anzahl Exemplare von mehreren Fundorten ab, woraus man am besten erkennen kann, daf es sich hier tatsichlich nur um eine Art handelt. Sollte es sich herausstellen, dafi in Montenegro die kegelférmige, namentlich aber kleinere Form (f. minor Cless.) vorherrscht, so lieBe sich diese sehr wohl als var. reitter’ aufrecht erhalten. Ich sammelte die Art bei Zabliak am Scutarisee, Virpazar, Hingang des Moraéatales oberhalb Podgorica, bei Podgorica, bei Komarni, in Re¢i in Albanien und zwischen Scutari und Re¢i an der Strafe. Durch Dr. Sturany erhielt ich sie, und zwar in der var. reittert, von Cetinje (leg. Dr. Sturany und Dr. Werner), Dulcigno und Muzura planina (leg. Winneguth). GréGenverhiltnisse: Umeginge Durchmesser Linge Linge der Miindung Virpazar . . 81/, 4 Ol 31/, mm Zabliak . 8 4 10*/, Be Seutariqg sue 9 4 127/, Ble ep RECN ta sie os 81/, 41], 131/, 4 . ein in dal 4 121/, hana 5 : Sl 4 14 AS E. cefalonica Mouss. (Taf. LIII, Fig. 130—131). Coquilles terr. et fluv. rec. dans l’Orient p. Schifli 1859: B. cefalonicus Mouss. — Rossm., Iconogr., fig. 1858, 1359: B. ce- falonicus Mouss. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1887, 28: B. cefalo- nicus Mouss. Allgemeines Vorkommen: Cephalonia, Corfu, Albanien, Herzegowina, Serbien (coll. M611.). 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Nap. cefalonicus Mouss. — 1903. Wohl- beredt, Nachtrag, 84: Nap. cefalonicus Mouss. var. minor. Nach meinen Beobachtungen vertritt die Art in der Laubwaldregion die Stelle unseres montanus, und zwar ist sie nicht gerade haufig bei KolaSin, Andri- jevica und Bohan Tugina an alten Baumstiimpfen und Felsen. Durch Fiihrer er- hielt ich sie dagegen auch vom Komgebiet und aus dem Karst von Podgorica und Medun und ferner noch von Darman (?) in Albanien. Floericke sammelte sie im ,Moraéatal“, Dr. Penther im Westdurmitor: Skréko jezero, Skakala, 1500 m, Botun und Ciroya petina, Dr. Sturany am Lovéen und zwischen Medun und Strapeé (Liinge 171/, mm), Dr. Dvorsky und Dr. Cermak bei Selze. Samtliche Exemplare, die in der Gréfe stark variieren, schlieBen sich eng an unseren Bul. montanus an, mit dem sie nicht nur in der Form, sondern auch in gleichmifig brauner Farbe ziemlich gut iibereinstimmen, besonders mit der yar. carpaticus Cless., die mir leider in Originalexemplaren nicht vorliegt. Dagegen wird man bei genauerer Untersuchung der Exemplare doch gezwungen sein, sie zu cefalonicus zu stellen, mit dem sie yor allen Dingen die unregelmifig rauhe Streifung und den Mangel an Spirallinien gemein haben, wiihrend B. montanus regelmifig gestreift und mit dichten Spirallinien gegittert oder gekérnelt ist. Farbe gelblich bis briiunlich hornfarben, ohne jede Spur yon weifilicher Grundfarbe wie bei Exemplaren von Mittelalbanien (Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientver. 1905, 36) und den Inseln Corfu und Cephalonia. 80 III. Naturwissenschaft. [664] GréBenverhiltnisse: Umgiange Durchmesser Hohe Hohe der Miindung Kolasin-Andrijevicea . . 7 6 15 51/, mm 3 ee 7 5 13 Any Rod gorican (2) yee (Ie 6 14/, Dy ifnks ” Pdi Re eal Rae Ab Te TY, D*/, 121/, 4", ” Bohan-Tusina . . . 7 6 121/, Danone IRGC, o 5 9 0 7 6 14 Dy fess : em acts we 7 5] 121/, Baas Moraéatal (Berl. Mus.) . 8 a 17 eons ” ” ” ° U1, 6/, 16*/, 6 ” ” ” ” =! 61/5 6 12}/, 5 ” ” ” ” 6*/, 5 11 4 ” E. latifiana Stur. Albanien: Munelagebirge (Sturany). FE. merditana Stur. Albanien: Mal i Shéit (Sturany). E. winneguthi Stur. Albanien: Fandi bei Oroshi (Sturany). E. zebiana Stur. Albanien: Zebiagebirge (Sturany). Genus Chondrula Beck. Ch. tridens Mill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 106: Helix tridens Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 33: Pupa tridens Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 38: B. tridens Miill. Allgemeines Vorkommen: Mittel- und Siideuropa, Westasien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 506: Bul. tridens Miuhlf. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 181: Bul. (Chondrula) tridens Mill. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Chondrulus tridens Mull. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 84: Chondrula tridens Mill. — 1905. Petrbok, Nach- richtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: Chondrula quinquedentata Miuhlf. Diese Art, welche Walderdorff bei Antivari und Clessin an Felsen bei Cetinje fand, sammelte ich in typischen Stiicken nur in wenigen Exemplaren bei Virpazar. Fiihrer sandte sie mir vom Komgebiet. Zumeist kommt nur vor die yar. eximia Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 305 und 722: Pupa tridens var. eximia Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 38: Bul. tridens M. var. eximius Rossm. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Chondr. tridens var. eximius Rossm. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientver. — Rohlena, Ausbeute. Jedenfalls hiufig durch die ganze Crnagora (Karst); Fundorte: Podgorica, Zabliak, Virpazar, Reéi (Albanien); durch Fiihrer yom Grenzgebirge Zatrijebac und der Crnayoda (wo?), durch Winneguth von der Muzura planina bei Dulcigno und durch Dr. Dvorsky und Dr. Cermak yom Bokumirska jez. Gemein bei Scutari. Anscheinend wird diese Varietit des dfteren mit Bul. quinquedentatus Mihlf. verwechselt. Ch. quinquedentata (Meg.) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 304: Pupa quinquedentata v. Mihlf. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 41: B. quinquedentatus (Muhlf.) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Kaukasien. [665] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 81 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: B. quinquedentatus Miuhlf. — 1899. Sturany, Annal. nat. Hofm. Wien, 58: B. quinquedentatus Miublf. Westliches Montenegro (leg. Dr. Werner). Ich habe diese Art nicht gefunden. Ch. seductilis (Ziegl.) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 306: Pupa seductilis Ziegl. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 50: B. seductilis (Z.) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1843. Ktister, Okens Isis, 656: Pupa seductilis. — 1870. Kiister, 9. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 89: B. seductilis Zgl. — 1899. Sturany, Annal. nat. Hofm., 58: B. seductilis Zel. Sammelte Dr. Sturany am Lovéen (Waldgebiet bei Ivanova Aluga) und bei Njegus, Kiister bei Cetinje, Dr. Werner im westlichen Montenegro, Dr. Penther im Westdurmitor: Cirova pecina und Dr. Dvorsky und Dr. Cermak bei TrijepSi und auf der Cafa Gordeci. Ich fand sie hiufig unter Steinen in der Krnowo (Durchmesser 4mm, Liinge 91/, mm). Nach Kiister sind die Montenegriner (Cetinje) Exemplare gegeniiber denen von Dalmatien plump gebaut, dunkel hornbriiunlich, mit schwachem Gaumenwulst, der aufen nur angedeutet ist. Ch. quadridens Mill. var. nikollit Stur. Albanien: Mal i Shéit (Sturany). Familia Cochlicopidea. Genus Cochlicopa Risso. C. lubrica Miill. Vermium terr. et fluv. hist. IJ, 1774, 104: Helia lubrica Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 43: Achatina lubrica Brug. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1887, p. 147: C. lubrica Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Nordafrika, Kaukasien, Armenien. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: Bulimus (Achatina) lubricus. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 881: Cion lubrica M. — 1901. Wohl- beredt, Bericht, 205: Zua lubrica Mill. Vereinzelt bei Cetinje (leg. Kiister und Clessin); angeschwemmt von der Karatuna bei Zabliak. Genus Azeca Leach. Subgenus Hypnophila Boure. H. pupaeformis Cantr. Bull. soc. roy. Brux. 1836, 380: Bulimus pupaeformis Cantr. — Rossm., Iconogr., 655: Achatina dentiens Rossm. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1887, 151: C. pupaeformis Cantr. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 205: Hypn. pupaeformis Cantr. Angespiilt von der Karatuna bei Zabliak und vom Scutarisee bei Virpazar. Genus Caecilianella Stab. C. acicula Mill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 150: Buccinwm acicula Mull. — Clessin, Deutsche Exkurs. Moll. Fauna II, 884, 133: Caec. acicula Mull. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 176: C. acicula Mill. Allgemeines Vorkommen: Mitteleuropa. Band XI. 43 82 IIL. Naturwissenschaft. [666] 1901. Wohlberedt, Bericht, 205: Caec. acicula Mill. Nur ein paar Exemplare bei Zabliak von der Karatuna angespiilt. C. aciculoides (Jan) De Betta. Kiister, 9. Ber. naturf. Ges. Bamberg 1870: C. aet- culoides Jan. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 177: C. aciculoides Jan. Allgemeines Vorkommen: Triest. 1901. Wohlberedt, Bericht, 205: Caec. aciculoides Jan. Kin vielleicht hierhergehériges Stiick fand ich angespiilt von der Karatuna bei Zabliak (det. Millendorff). Familia Pupidae. Genus Coryna Westerl. C. truncatella (Ziegl.) Pf. Symbolae 1846, 46: P. truncatella L. Pfeiff. — Rossm., Teonogr., 733: P. truncatella L. Pfeiff. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 88: P. truncatella (Z.) Pfr. Allgemeines Vorkommen: Kiarnten, Krain, Istrien, Dalmatien, Kroatien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 204: Coryna truncatella Zell. Von mir nur bei Zabliak am Scutarisee gesammelt. Genus Pagodina Stab. P. pagodula Desmoul. Bull. soe. linn. de Bordeaux 1830, 158, fig. 1—3: P. pagodula Desmoulins. — Rossm., Iconogr., fig. 325: P. pagodula Desmoul. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 90: P. pagodula Des Moul. Allgemeines Vorkommen: Alpen, Kroatien, Dalmatien, Montenegro, Morea, Talyschgebiet. 1880. Boettger, 19., 20. und 21. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk., 109: P. (Pago- dina) pagodula Desm. Von Reitter zwischen Budua und Cetinje, von Apfelbeck bei Cetinje und Rijeka gesiebt. Die Exemplare von Rijeka sind wesentlich kleiner (Linge 2°/,mm, Durch- messer 1*/,mm) als die von Cetinje (Linge 31/, mm, Durchmesser 1°/, mm). Alle zeichnen sich durch ziemlich weitliufige Rippen aus und gehéren wohl siimtlich zur var. gracilis Boettg. Genus Orcula Held. O. schmidti Kiist. Martini-Chemnitz (Pupa), 26, Nr. 27, t. 3, fig. 20—23: Pupa schmidti Kiist. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 85: P. schmidti Kstr. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: P. Schmidtii n. spec. — 1870. Kiister, 9. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 98: P. Schmidti Kstr. — 1880. Boettger, 19., 20. und 21, Ber. Offenb. Ver. f. Naturkunde: P. (Orcula) Schmidti K. Sammelte sowohl Kiister wie Apfelbeck bei Cetinje und Reitter zwischen Budua und Cetinje. O. doliolum Brug. Encyclop. méth. 1792, Vers I, 351: Bulimus doliolum Brug. — Rossm., Ieonogr., 328, 329: P. doliolum Brug. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 85: P. doliolum Brug. [667] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 83 Allgemeines Vorkommen: Mittel- und Siideuropa, Kleinasien, Syrien usw. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: P. doliolum. — 1870. Kiister, 9. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 100: P. doliolum Brug. Diese Art, welche bereits Kiister von ,,Montenegro“ (Cetinje) angibt (,,kleine, etwas schlankere Exemplare‘), sammelte Dr. Penther im Westdurmitor: Cirova pecina, Botun und Skréko jezero. Genus Pupa Drap. P. frumentum Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 65, t. 3, fig. 51—52: P. frumentum Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 34 und 310: Pupa frumentum Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 107: P. fru- mentum Drap. Allgemeines Vorkommen: Europa. 1873. Mollendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: Pupa frwmentum Drap. ,Montenegro“. yar. illyrica Rossm., Iconogr., fig. 312. Im Westdurmitor: Skréko jezero, Cirova pecina und Botun (leg. Dr. Penther). var. cylindracea (Ziegl.) Rossm. Siiddalmatien: Umgebung von Cattaro (Walderdorff, Brancsik). Genus Modicella Ad. M. miihifeldti Kist. Martini-Chemnitz (Pupa) 1845, 28, Nr. 29, t. 4, fig. 1—3: P. miihifeldi K. — Rossm., Iconogr., fig. 820: P. avena var. minor Menke. — Westerlund, Fauna paliarkt. Bimnenk. 1887, 104: P. miihlfeldi K. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Serbien, Montenegro. 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wiss., XIX. Bd.: Pupa (Torg.) Mihl- feldi K. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allg. Ubersicht: Alloglossa Mihl- feldti Kstr. — 1880. Boettger, 19., 20. und 21. Ber. Offenb. Verein f. Naturkunde: P. (Modic.) Mihlfeldti K. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 181: P. (Modic.) Mihlfeldti K. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 205: Torg. mihlfeldti Kiister. — Rohlena Ausbeute. Durch ganz Montenegro im Karst an Felswiinden, zumeist in Gesellschaft von Pomatias-Arten. Ich sammelte sie bei NjeguS und in Albanien in Reti, Clessin und Dr. Sturany bei Cetinje und Reitter zwischen Budua und Cetinje. M. avenacea Brug. Encycl. méth. VI, 2, 1792, 335: Bulimus avenaceus Brug. — Rossm., Iconogr., fig. 36: Pupa avena Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 97: P. avenacea Brug. var. arcadica ©. Rhdt. P. avenacea var. arcadica Reinh. Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin 1880. Allgemeines Vorkommen: Epirus, Dalmatien. 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: Torg. avenacea var. arcadica Reinh. In Montenegro hiufig bei Jablan, Bijela, Bohan Tusina und in der Krnowo. Durch Fiihrer vom Busat, Kostic und vom Kom, ferner aus der Umgebung von Darman in Albanien. Dr. Penther fand sie im Westdurmitor: Botun. Die Bestimmung iibernahm freundlichst Herr Margais in Alais. 43% 84 Ill. Naturwissenschaft. [668] M. philippii Cantr. Malacol. mediterr. 1840, 140: P. philippt Cantr. — Rossm., Iconogr., fig. 729: P. caprearum Phil. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 106: P. philippt Cantr. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro, Italien, Griechenland. 1870. Kiister, 9. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 98: P. Philippi Cantr. »Montenegro“ (Kiist.). M. rhodia Roth. Molluscor. spec. 1839, 19, t. 2, fig. 4: P. Rhodia Roth. — Rossm., Iconogr., fig. 940: Pupa Rhodia Roth. — Westerlund, Fauna paliarkt. Bimnenk. 1887, 106: P. rhodia Roth. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Griechenland, Rhodos. Sammelte ich an Felsen im Moraéatal bei Biote und Monastir Moraéa. Genus Pupilla Leach. P. muscorum Miill. (var.?). Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 105: Helix muscorum Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 37: Pupa muscorum L., Nilss. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1887, 121: P. muscorum Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Nordafrika, Turkestan. Nur von Dr. Penther im C. Durmitor, nichst dem Bubotow Kuk, 2100 m, gefunden. Die Gehiiuse gehéren zur f. edentula, Linge 3mm, Durehmesser 11/, mm (det. Boettger!). Genus I[sthmia Gray. I. minutissima Hartm. Siiddalmatien: Gliuta, S. Matheo (Walderdorff). Genus Vertigo Miill. V. antivertigo Drap. Siiddalmatien: Gliuta, S. Matheo (Walderdorff). Familia Clausiliidae. Genus Clausilia Drap. Subgenus Alopia Ad. A. baleiformis Boettg. noy. spec. (Taf. LIV, Fig. 134, 135). Char. Habitu sect. Baleae Prid., sed lam. supera validiore et rudimento lam. subcolumellaris instructa. — T. rimata, sinistrorsa, breviter clavata, corneo-olivacea, tenuiuscula, oleo nitens; spira lateribus levissime convexa; apex perobtusus. Anfr. 9 modice convexi, sutura sat profunda disjuncti, dilute fere costulato-striati, striis in anfr. junioribus validioribus, subtus minus distinctis, ultimus rotundatus, sub- inflatus et modice saccatus, ca. 1/, altitudinis testae aequans, ante aperturam crista levissima annulari straminea circumcinetus. Apert. magna late piriformis, sub sinulo impressa; perist. late interruptum, marginibus callo distincto junctis, leviter ex- pansum, roseo sublabiatum. lamellae debiles, supera brevis, non marginalis, spi- ralis ut videtur nulla, infera perparum distincta, excavata, subcolumellaris in peristomate subdistincta. Plicae et clausilium desunt. — Alt. 10, diam. 31/, mm; alt. apert. 2°/,—3, lat. apert. 21/,—21/, mm. Hab. circa oppidum Podgorica (Montenegro), 2 expl. leg. L. v. Fiihrer. [669] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 85 Halb so grof wie Cl. (Alopia) durmitoris m., treten bei ihr die Mundfalten ganz auffallend zuriick, so da& wir sie unter den siebenbiirgischen Alopien — ab- gesehen von der Farbe — am ehesten noch mit Cl. cyclostoma Blz., aber mit noch stiirker geschwundener Unterlamelle, vergleichen kénnen, wihrend dagegen das distale Ende der Subcolumellare unten auf dem Peristom deutlicher zur Geltung kommt. Trotz groRer Ahnlichkeit im Habitus mit einer plumpen, gedrungen gebauten Balea muS die Art doch zu Alopia gestellt werden, weil sie die deutliche An- deutung einer Subcolumellarlamelle besitzt, die bei Balea, wie bekannt, immer vollstiindig fehlt (Boettger). Von den Herren Dr. Dvorsky und Dr. Cermak wurde diese Art 1908 auch bei Planinica (Bindza) gesammelt. A. durmitoris Boettg. noy. spec. (Taf. LIV, Fig. 132, 133). Char. T. rimata, fusiformi-clavata, corneo-olivacea, tenuiuscula, oleo nitens; spira ad apicem acutiusculum concayiuscula. Anfr. 91/,—10 vix convexiusculi, su- tura tenuissime albidofilosa et crenulata disjuncti, obsolete costulato-striati, ultimus levissime subsaccatus, distinctius costulato-striatus. Apert. ovalis, fusca; perist. imter- ruptum, sub sinulo incrassatum, parum expansum, sed albo sublabiatum. Lamellae mediocres, supera non marginalis, a spirali profunda disjuncta, infera stricta, oblique ascendens, basi intuenti extus dilatata, subcolumellaris oblique intuenti conspicua. Plica principalis perbrevis (2 mm longa); loco lunellae 2—3 pliculae palatales breves superpositae. Clausilium latere profunde emarginatum, lobo interno longo digiti- formi. — Alt. 19—20, diam. max. 4mm; alt. apert. 3°/,, lat. apert. 2°/, mm. Hab. Begova brdo, 2000 m (Siiddurmitor), Skréko jezero (Westdurmitor) und nichst dem Bubotoy Kuk (C. Durmitor) (leg. Dr. Penther). Von Cl. regalis M. Bielz f. minor aus Siebenbiirgen, mit der sich diese neue Form allenfalls vergleichen aft, trennt sie sich schon durch den weniger stark gelippten, kaum umgeschlagenen Mundsaum und die dickeren und kiirzeren, in eine verhiltnismiig kurze Reihe untereinander gesetzten Palatalfiltchen. Ob fiir diese Gruppe, die die echten siebenbiirgischen Alopien mit der Sippe der griechischen Cl. guicciardii Roth vermittelt, em eigener Name nétig ist, wird sich erst entscheiden lassen, wenn noch mehr Vertreter dieser Untergattung in den Gebirgen des zwischenliegenden Gebietes aufgefunden worden sind (Boettger). Subgenus Triloba y. Vest. T. sandrii Kiist. 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg 1875, 27: Cl. Sandrii Kiist. — Mar- tini-Chemnitz, Clausilia, 28, Nr. 20, t. 2, fig. 20—23: Cl. Sandrii Kiist. — Rossm., Teonogr., fig. 873: Cl. Sandrii Kiist. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Albanien (?). 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 22: Triloba Sandria Kiist. — 1884. Brusina, Jahrb. Deutsch. mal. Ges., 115: Cl. Sandrii Kiist. Diese von Kiister beschriebene Art gilt in den Sammlungen immer noch als Raritiit. Sie wurde lebend noch nicht gesammelt, bis auf ein Stiick, welches sich nach Prof. Boettger in einer englischen Sammlung befinden soll. Die von Petrbok alg sandrii angefithrte Art gehért zu wohlberedti Mélldff. T. tertia Boettg. nov. spec. (Taf. LIV, Fig. 182—185). Char. Differt a Cl. sandrii K. t. multo minore, graciliore et tenuiore, apice acutiore, anfr. ultimo cervice rotundato nec leviter bicristato, lamella infera magis 86 III. Naturwissenschaft. [670] oblique ascendente, intus lamellae superae minus approximata, dimidiam aperturam non transgrediente. Alt. 20, diam. max. 5mm; alt. apert. 5, lat. apert. 3°D mm. Fundort: Polje an der oberen Moraéa, nur zwei Stiicke (Orig. in coll. Boettger). Die vorliegende prachtvolle Novitit ist eine verkleinerte Ausgabe der seltenen Cl. sandrii K., von der mir nur ein gut erhaltenes, aber tot gesammeltes Stiick, das ich Erber in Wien verdanke, zum Vergleiche vorliegt. Der Hauptunterschied von ihr besteht darin, daf’ der neuen Art der Kamm neben dem Nabelritz fehlt, von dem Rossmi®ler in seimer Diagnose der Cl. sandrii sagt: ,Nacken nach unten hin aufgetrieben und neben dem Nabelritz mit einem abgerundeten, kurzen Kamme.“ Von anderen Unterschieden seien noch folgende hier heryor- gehoben: Gehiiuse regelmifig spindelférmig, in keiner Weise bauchig zu nennen; Naht einen duSerst feinen weiSlichen Faden bildend; Umginge etwas mehr ge- wolbt, allmihlicher zunehmend, der vorletzte weniger hoch; Mimdung schmiler, birnférmig; Falten und Lamellen zarter, femer, die obere Lamelle auffallend nie- driger, die untere schiefer aufsteigend und nach innen und links weniger weit in die Miindung hineimragend, gerade von unten gesehen das Innenende der Ober- lamelle nicht verdeckend; Spirallamelle wahrscheinlich weniger gut entwickelt als bei Cl. sandri K., da sie beim Einblick in die Miindung auch schriig von der Seite her in keiner Weise zu sehen ist. Diese hervorragende Art der sandrii-Gruppe von gewissen Formen der laminata-Gruppe zu unterscheiden, erfordert einige Aufmerksamkeit. Die auf- fallende, stark spiralig geschwungene, sehr erhabene, in der Mitte etwas empor- gedriickte Unterlamelle wird die Art aber leicht von allen Clausiliastren trennen lassen (Boettger). T. (2) thawmasia Stur. Albanien: Zebiagebirge (Sturany). Subgenus Clausiliastra Mélldff. Cl. laminata Mont. Testacea britannica 1803, 359, t. 11, fig. 4: Turbo laminatus Mont. var. — Rossm., Iconogr., fig. 29, 461—462: Cl. bidens Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 20: Cl. laminata Mont. Allgemeines Vorkommen: Europa. Sehr hiufig in der Laubwaldregion: KolaSin, Andrijevica, Bohan Tusina, Gwozd in der Krnowo. Am Kom (Floericke). Am Kostie und bei Greta (Dv. und C.). granatina Zieg]. Rossm., Ieonogr., fig. 465: Cl. bidens var. granatina Zel. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 20: Cl. lam. £. granatina Zel. Am Komberg (leg. Floericke) und im Westdurmitor: Skréko jezero, ea. 1750 m (leg. Penther). Linge 13—14 mm, Durchmesser 31/,—3°/, mm. Cl. commutata Rossm. (Rossm., Iconogr., fig. 269). var. ungulata (Zieg].) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 464: Cl. wngulata Zgl., fig. 1710: Cl. commutata subspec. ungulata (Z.) Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 24: Cl. commutata var. ungulata (Z.) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Krain, Girz, Kiistenland, Nordostitalien. 1875. Kiister, 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 23: Cl. ungulata Zel. »Montenegro; die Exemplare von denen in Krain nicht zu unterscheiden“ (Kiister) (leg. Erber, Wien). [671] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 87 Subgenus Alinda Ad. A. plicata Drap. Hist. nat. d. Mollusques terr. et fluy. de la France, 72, t. 4, fig. 15, 16° Cl. plicata Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 31 und 708: Cl. plicata Drap. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1884, 36: Cl. plicata Drap. Allgemeines Vorkommen: Europa. In der Waldoase Gwozd in der Krnowo drei Stiick unter Buchenrinde (daselbst noch Cl. laminata und Pomatia wohlberedti). A. eupleuris Milldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 155: Cl. ewplewrts Mill. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Floericke fand diese Art bei KolaSin, jedoch sind seine Fundortangaben héchst unzuverlissig, wie mir Hermann Rolle seinerzeit schrieb. Nach Boettger (schriftliche Mitteilung) kinnte diese Art vielleicht mit A. di- plicata var. longinae Kim. identisch sein. A. biplicata Mont. (Testacea britannica 1803, 331, t. 11, fig. 5: Turbo biplicatus Mont.). Allgemeines Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa. var. longinae y. Kim. Brancsik, Consignatio systematica specierum in itinere bosnensi anno 1888 collectarum, in Jahrb. der naturw. Ver. Trencsiner Com. 1888/9, XI. und XI. Jahrg., 74, t. 2, fig. 9: A. biplicata var. longinae Kim. Allgemeines Vorkommen: Bosnien (Traynik). An Felsen bei Andrijevica. yar. bosnina (y. Kim.) Branesik. Brancsik, Consignatio systematica specierum in itinere bosnensi anno 1888 collectarum, in Jahrb. d. naturw. Ver. Trencsiner Com. 1888/9, XI. und XII. Jahrg., 74, t. 2, fig. 8: A. biplicata Mtg. var. bosnina Kim. Allgemeines Vorkommen: Bosnien. Zwischen KolaSin und Andrijevica einzelne Stiicke gefunden. Hiufiger scheint die Varietit im westlichen Durmitorgebiet zu sein, wo sie Dr. Penther an folgenden Stellen sammelte: Skrtéko jezero, Botun, Cirova petina und Skakala, 1500 m. var. labiata Zel. Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 54: Cl. biplicata var. labiata Zel. Allgemeines Vorkommen: Kroatien. Ein Stiick bei Jabuka. _ var. maxima A.Schm. Siidbosnien: Svetlo borje (Brancsik). Subgenus Herilla Ad. H. bosniensis (Zel.) Pf. Monogr. Heliceorum vivent. 1848—1877, Vol. VI, 475: Cl. bosniensis Zel. — Rossm., Iconogr., fig. 1723: Clausilia bosniensis (Zel.) P. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 56: Cl. (Delima) bosniensis (Zel.) Pfr. Allgemeines Vorkommen: Bosnien. Haufig im Westdurmitor: Botun, Skréko jezero und beim Aufstieg von der Skakala auf die Pivska planina (leg. Dr. Penther). H. ziegleri Kiist. (Taf. LIV, Fig. 186—139). Martini-Chemnitz, Clausilia, t. 16, Nr. 5, t. 1, fig. 17, 18: Cl. Zeglert Kiist. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 49: Cl. zieglert K. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1899. Sturany, Annal. nat. Hofm. Wien, 58: Cl. (Herilla) dacica Friv. 88 III. Naturwissenschaft. [672] 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: Her. ziegleri Kiist. und f. interrupta, Floericke fand diese Art angeblich am Kom und bei Kolasin; durch Fiihrer erhielt ich sie vom Kostic und Sirokar bei Medun und aus Albanien vom Trojan und Selze (?), von Dr. Sturany vom Durmitor (leg. Apfelbeck). Die f. interrupta ist von Méllendorff nie beschrieben worden. Der Name soll sich wahrscheinlich auf die Unterbrechung der Mundrinder beziehen, welche Eigenschaft eigentlich mehr typisch fiir die Art ist. Kiister schreibt ausdriick- lich: ,,Die Mundrinder getrennt, aber durch eine glasartige Schwiele verbunden.“ subspec. violascens Milldff. (Taf. LIV, Fig. 140—143). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 152: H. ztegleri subspec. violascens Mall. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Von Floericke bei Sayniki, westlich (fluBabwiirts) von Bohan-TuSina ge- funden. Aus Albanien erhielt ich ein Stiick vom Trojan (leg. Fiithrer). H. jabucica Boettg. nov. spec. (Taf. LIV, Fig. 144—147). Char. Diftert a Cl. ziegleri K., cui proxima est, lunella prorsus deficiente, apert. minore, minus obliqua. Alt. 22—221/,, diam. max. 5 mm; alt. apert. 54/,—5%/,, lat. apert. 44/, mm. Fundort: In der Laubwaldregion: Kolasin-Andrijevica, Bohan am Ab- hange gegen die Bijela und bei Jabuk, tiberall in nahezu iibereinstimmenden Stiicken (Orig. in coll. Boettger). Ferner durch Dr. Dvorsky und Dr. Cermak am Vjeternik, am Maglié, bei Bindza und ebenfalls bei Kolasin. Von Cl. ziegleri K., der sie unbedingt sehr nahe steht, trennt sich diese schéne Form konstant durch den Mangel der Mondfalte und die schwiichere Ent- wicklung der drei etwas weniger tief nach innen ziehenden Gaumentalten. Ob die tibrigen Unterschiede konstant sind, wage ich nicht zu beurteilen; jedenfalls laGt sich die vorliegende Form leichter von ziegleri unterscheiden als etwa z. B. Cl. illyrica vy. Méll. Verglichen mit meinen Stiicken der echten Cl. ziegleri K. aus der alpinen Region des montenegrinisch-albanischen Grenzgebietes (comm. Th. Kriiper 1900) trennt sich die vorliegende Schnecke auch durch geringere Gréfe, mehr spindelférmigen Gehiiusebau, klemere, gerade stehende, weniger schief von links nach rechts gerichtete Miindung und etwas weniger lange und mehr in die Quere gerichtete Unterlamelle. In der violettbraunen Gehiusefarbe und der weiftfadigen, schwach papillierten Naht kommen beide Formen miteinander iiberein, aber die Linge aller drei Gaumenfalten betrigt nur etwa die Halfte der Linge wie beider . typischen Cl. zieglert. Nur eine Schwierigkeit bleibt. Ich besitze aus Bjelasnica in Bosnien eine Varietit der Cl. zieglert K. (comm. Dr. K. Branesik 1892), die durch eine deut- liche Liicke in der Mondfalte eine Ubergangsform bildet und vielleicht darauf hin- weist, dafi unsere neue Art am Ende doch nur eine Lokalform von ihr ist und inniger, als es bis jetzt den Anschein hat, mit ihr zusammenhiingt. Wie dem nun auch ist, alle zahlreichen Stiicke dieser neuen Form von drei verschiedenen Fund- orten zeigen den Mangel der Lunelle, und so wird unser Name jabucica wohl Berechtigung behalten, selbst wenn es sich spiiter herausstellen sollte, da® Cl. zieglera noch stirker variiert, als es Dr. v. Méllendorff bereits 1899 nachweisen konnte (Boettger). H. illyrica Mélldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 152: H. allyrica Moll. Montenegro. [673] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 89 Von Floericke mit der nachfolgenden Abiénderung bei Savniki, westlich von Bohan Tusina mit violascens Moll. zusammen (?) gefunden. mut. obscura Molldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1889, 152: H. illyrica mut. obscura Moll. Nach Méllendorff die gréfte europiiische Clausilie. Durchmesser 8 mm, Linge 32 mm. H. oribates Stur. nov. spec. »Gehiuse spindelformig, schlank oder in der Mitte etwas gewélbt, blauweifs (wie bei Medoren!) mit violett angehauchten dunkleren Partien. Apex gelb bis briunlich, glatt, glinzend, die folgenden Windungen eng rippenstreifig, die letzten unregelmifig quergestreift, ein Kamm oder Hicker nachst dem Nabel kaum an- gedeutet. Naht ohne Faden und ohne Papillen. Miindung innen braun; Mundsaum heller gefirbt; Mundrinder zusammenhingend, aber nicht lostretend, sondern an- geleet an die Miimdungswand. Lamellen stark entwickelt (Unterlamelle ohne Kniétchen); obere Gaumentalte lang, tief im Innern beginnend und weit heraus- reichend; mittlere Gaumenfalte kurz, untere Gaumenfalte kriftig und im Winkel aus der Nabelgegend zur Basis ziehend; Mondfalte nicht immer deutlich in Form einer Verbindung zwischen den unteren Gaumenfalten; Spindelfalte kaum hervor- tretend; Clausilium ausgebuchtet; Zahl der Windungen 11—121/,. Alt. 21—26°3, diam. 5}6—7 mm; alt. apert. 57—6:9, lat. apert. 4:1—5°2 mm. Fundort: Grobljepa® (1945 m) im Komgebiet“ (leg. Dr. Sturany 1908). Die Beschreibung wurde mir von Dr. Sturany giitigst tiberlassen. Subgenus Delima Boettg. a) Montenegrina Boettg. Ubersicht. Gehiiuse schlank. Mondfalte halbdorsal. cattaroensis (Ziegl.) Rossm. Linge 17—28 mm, Gehiuse stark bauchig, grof. Untere Gaumenfalte kurz, dick. Mondfalte dorsal. umbilicata Boettg. Liinge 14.5—22°5 mm. Untere Gaumenfalte ziemlich lang. Mondfalte halbdorsal. wohlberedti Molldff. Lange 15—25 mm. Mondfalte bauchstiindig. subcristata Kiist. Linge 17—23 mm. var. interior. Linge 20—26 mm. Gehiuse wenig bauchig, mittelgrof. Mondfalte ventral. kleciaki Westerl. Linge 13—18°5 mm. D. cattaroensis (Ziegl.) Rossm. (Taf. LIV, Fig. 148—151). Rossm. Iconogr., fig. 100: Cl. cattaroensis Zieg]l. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 53: Cl cattaroensis (Z.) Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk., 34: Cl. cattaroensis (Z.) Rm. 90 Ii. Naturwissenschaft. [674] Uberall an Felsen, welche nach der Bocche zu abfallen. Der obere Teil der Serpentinen, den man vom Schiffe gut erkennen kann, gehért bereits zu Monte- negro. Dr. Sturany sammelte die Art an der Héhle an der Strafe von Cattaro nach Njegus, Priiparator Winneguth bei Njegus. ,,Albanien“ nach Prof. Boettger; vermutlich Del. wohlberedti. Gréenverhiltnisse (nach Exemplaren bei Cattaro): Durchmesser 5°5 Linge 27 Miindung 55:6 mm ” 5 ” 24 ” 45 : 5 ” ” 4 ” 19 ” 3°5 : ae ” . 5 a USS is ALOT Oy oh) 4 ” 17 vy) 35 : 5 ” f. parvula Wester]. Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 54: Cl. cattaroensis (Z.) Rm. f. par- vula West. Linge 15—17 mm, Durchmesser 3—3'5 mm (Westerlund). var. gracilior Desh. Westerlund, Fauna paliarkt. Bimnenk. 1884, 54: Cl. cattaroensis var. gracilior Desh. »Albanien“ (Westerlund). D. umbilicata Boettg. (Taf. LIV, Fig. 152—155). Jahrb. Deutsch. mal. Ges. 1879, 102, t. 2, fig. 3: Cl. umbilicata Bttg. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 53: Cl. umbilicata Btte. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Siiddalmatien (?). 1885, Boettger, Jahrb. Deutsch. mal. Ges., 71: Cl. (Delima) wmbilicata Bttg. Sehr hiufig bei Antivari und am Saumpfade zwischen Antivari und Mikuli¢ an der Rumija; an der Muzura pl. bei Dulcigno (leg. Winneguth); ferner bei Spitza Sutomore in Siiddalmatien. Prof. Boettger erklirte das von Dulcigno stammende Stiick als zu wohlberedti gehirig. GroGenverhiltnisse: Linge 22°5 Durchmesser 5 Miindung 55:4 mm | ” 16 ” 4 ” 4:35 ” Antivari. , 145 C 4 ‘ 4k 2B) | les) x 5 s Bd:4:5 | ” 175 ” 45 ” 84s ” Mikulié. ” 16 oy) 4 >)) 4 35 ” { Zumeist in der grofen und mittleren Form. var. costata Boettg. var. noy. (Taf. LIV, Fig. 156—157). Char. Differt a typo t. saepe eraciliore, subtus colore clariore, albescente, sutura profundiore, anfr. paulo conve- xioribus, sat acute costatis, costis in anfr. junioribus et in cervice distinctioribus, _ in anfr. penultimo et ultimo obsoletis (Boettger). Diese auffallende Newheit fand ich ebenfalls am Saumpfade zwischen Antivari und Mikulié. GréGenverhaltnisse: Linge 25 Durchmesser 5 Miindung 5:5 :4°5 mm ” 17-5 ” 5 ” 5°5 : AD ” 15 Bs 4 48 oe [675] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 91 D. subcristata Kiist. (Taf. LIV, Fig. 158—161). Martini-Chemnitz, Clausilia, 39, Nr. 29, t. 4, fig. 10—13: Cl. subcristata Kiist. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 54: Cl. subcristata K. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1872. Brusina, Abhandl. siidsl. Akad. Wiss., XIX. Bd.: Cl. (Herilla) sub- eristata K. — 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk., 34: CZ. swb- cristata K. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 182: Cl. (Delima) subcristata Kiist. Zwischen Cetinje, Podgorica und dem Skutarisee. Fundorte: NjeguS (Dr. Sturany), Cetinje (Clessin, Floericke, Brusina), Dobrskoselo, Zabliak a. Sc. (zwei Stiick unter einer gréReren Anzahl wohlberedti), Rijeka, zwischen Rijeka und Podgorica (mit wohlberedti s. das.). Am Sasko blato, siidwestlich von Scutari (leg. Sturany). GréBenverhiltnisse: Linge 23 Durchmesser 6 Miindung 6 :45mm ” 21-5 ” 6 ” 55:45, 17 5 5 3:4 ” op) ” 7 ” Die kleinsten Exemplare von ca. 15mm Linge und 4mm Durchmesser vom Sasko blato (£. minor). Unter den Exemplaren des Agramer Museums (leg. Brusina) befand sich ein Stiick Cl. laevissima var. pachygastris, das wohl nur versehentlich darunter gekommen ist. var. interior Boettg. var. nov. (Taf. LIV, Fig. 162—163). Char. Differt a typo Cattaroensi t. majore, media parte ventriosiore, solidiore, anfr. 121/,, apert. magis recta haud obliqua, majore, lunella fere paulo minus profunda, plica palatali supera antice ad extremitatem distalem bituberculifera vel cum plica principali curvatim connexa, peristomate undique magis expanso, mar- ginibus sublabiatis reflexiusculis. Alt. 25—26, diam. max. 6—6!/, mm; alt. apert. 6, lat. apert. 4°/, mm. Fundort: Zwischen Niksi¢é und Bogeti¢i; eme fast gleiche Form, jedoch nicht so ditnnschalig und aufgeblasen, zwischen Rijeka und Komarni und an der Rijekaquelle (Orig. in coll. Boettger). Diese in erster Linie durch GréSe und bauchige Gestalt ausgezeichnete Varietiit (der Typus mift nach Kiister alt. 20, diam. max. 4?/, mm, nach meinen aus der Hand Kleéachs stammenden Originalen von Cattaro alt. 19—20, diam. max. 4°/,—5 mm und nach Westerlund alt. 22—23, diam. max. 5 mm) hat stets gegen die Achse senkrecht gerichtete ovale Miindung, die sich durch breit um- geschlagene Rinder und namentlich durch parallele Seitenrinder auszuzeichnen pfleet. Der Raum zwischen den zwei Gaumenfalten ist meist um das Doppelte breiter als der Raum zwischen Prinzipalfalte und erster Gaumentalte, zeigt also das Verhiltnis 1/;:?/,. Beim Typus von Cattaro ist dies Verhiiltnis der beiden Abstiinde ?/,:%/,, d.h. die untere der drei Nackenfalten ist gewohnlich der mitt- leren erheblich nihergeriickt (Boettger). subspec. wohlberedti Molldff. (Taf. LIV, Fig. 164—169). Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 169: Cl. (Delima) wohlberedti vy. Moll. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 92 Ill. Naturwissenschaft. [676] 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 509: Cl. cattaroensis Zegl., ,bauchig*. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 206: Del. wohlberedti y. Méll. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: Del. wohlberedti v. Moll. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 35: Cl. wohlberedti. — 1905. Petrbok, Nach- richtsbl. Deutsch. mal., Ges. 88: Zriloba sandrii Parr. und Montenegrina cattaro- ensis Ze. Obeleich sich zwischen Rijeka und Podgorica und bei Zabliak a. Se. einige Stiicke fanden, die unbedingt zu subcristata gehbren, sowie einige andere, bei denen man im Zweifel sein kann, ob sie zu der vorstehenden Art oder zu sub- cristata zu ziihlen sind, kann man beide im tibrigen doch als recht gut charak- terisiert von einander trennen. Der Hauptunterschied besteht darin, daB bei sub- cristata die Mondfalte bauchstindig, bei wohlberedti dagegen halbdorsal ist. Die Gehiiuse beider Arten sind mehr oder weniger stark bauchig. Cl. umbilicata ist ebenfalls bauchig, Mondfalte vollstindig dorsal, cattaroensis dagegen schlank, hell- farbig mit halbdorsaler Mondfalte. Die ersten drei Arten sind graubraun bis briunlich. Nordlich vom Scutarisee weit verbreitet und tiberall hiufig an Felsen. Hin- zelne Exemplare fanden sich sogar noch bei Kolasin-Andrijevica. Fundorte: Gluhido (Wald.), Rijeka, Podgorica, Zabliak a. Sc., Komarni, Virpazar, Boljevici, SutormanpaB&, Murici, Godinje (zwischen den letzten beiden Orten, an den Ufern des Scutarisees, die gréften und stiirksten Exemplare), Medun, Kolasin-Andrijevica. Ferner in Albanien: alban.-montenegr. Grenzgebirge Zatri- jebac, Selze (wo?), Djelcic (wo?) und Hum (leg. Fiihrer). GréBenverhiltnisse: Linge a Durchmesser 6 Miindung 4 :3:°)mm Viewer Po 4 ‘s bay) 4 5:4 , IR ee ie ot eee i _ j oe : aoe ‘ : Komarni. f ‘ a i : ae z } Murici-Godinje. n var. sublabiata Milldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 170: D. wohlberedti var. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1901. Wohlberedt, Bericht, 206: Delima wohlberedti var. sublabiata y. Moll. »lst gegen die Art konstant kleiner, knapp 11 Windungen, Nacken mehr eingedriickt, Basalkamm deutlicher, Spindellamelle stirker heryortretend, Mund- saum stiirker gelippt und Verbindungsschwiele dicker.“ Bei Virpazar und Zabliak a. Se. D. kleciaki Westerl. (Ofvers. af K. V. Ak. Forh. 1881, 55). Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien. var. brunnea Boettg. var. nov. Char. Differt a typo solum t. saepe multo minore, semper corneo-brunnea, spira breviore, ventrioso-fusiformi, minus gracili, apice magis conico, minus acutato, anfr. J—91/, nec 10'/, magis planatis. [677] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 93 Alt. 14—17 diam. max. 3°/,—4'/, mm (Festung Scutari). 141/, 2 » & » (Praesieka, Dalmatien) (Boettger). ” Diese neue Varietiit, welche bereits Sturany in seinem Reisebericht (11. Jahresb. naturw. Orientvereins 1905, 25) als Cl. aff. kleciaki erwiihnt, scheint in der Umgebung von Seutari bis nach Antivari hin hiufig zu sein. Ich fand sie sowohl am Festungsberg von Scutari und dem auf der anderen Seite der Bojana gelegenen Tarabo’, als auch bei Mikulic am Abhang der Rumija in gréferer Anzahl; Dr. Sturany iibersandte sie mir von Oblika siperme bei Scutari. Gréenverhiltnisse: Linge 131/, Durchmesser 31/, Miindung 31/,:3 mm | 15"/ 2 ” ” 4 :3%/s ” 187/, Atl, ” All, : 3"/> ” | D. laxa A. Schm. Siiddalmatien: Castemuovo (Kiister). i Scutari. ” ” b) Stigmatica Boette. D. sturmi Kiist. Martini-Chemnitz, Clausilia, 66, Nr. 55, t. 7, fig. 8—10: Cl. Sturmi Kiister. — Kobelt (Boettger), Iconogr., fig. 1736, 1737: Cl. Sturm Kiister. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 59: Cl. stwrmi (K.) Pfr. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 200: Clausilia sturmi Kiister. Montenegrinisch-albanisches Grenzgebirge Zatrijebac (leg. Fiihrer). D. stigmatica (Zieg].) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 163: Cl. stigmatica Zgl. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 59: Cl. stigmatica (Z.) Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro, Albanien, Korfu und Epirus. 1872. Brusina, Abhandl. siidslay. Ges. Wiss., XIX. Bd.: C. (Herilla) stugmatica Zgl. — 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 28: Cl. stigma- tica (Z.) Rossm. — 1880. Boettger, 19., 20. und 21. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 110: Cl. (Del.) stigmatica (Z.) Rm. — 1901: Wohlberedt, Bericht, 206: Del. stigmatica Ziegl. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: Del. stigmatica Ziegl. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 35: Cl. stigmatica. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: Claus. laminata Mont. Durch die Crnagora und Albanien vyerbreitet, wenn auch nicht hiufig. Bei Cetinje (leg. Brusina), zwischen Budua und Cetinje (leg. Reitter), bei Zelenik b. Podgorica (leg. Fiihrer), zwischen Boljevici und dem Sutormanpafi unter faulen Baumstiimmen und bei Virpazar; ferner lings der Bojana bei Scutari (leg. Sturany) und bei Dulcigno (leg. Winneguth). f. ventriculosa Westerl. Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 59: Cl. stigmatica f. ventriculosa W. 1885. Boettger, Jahrb. Deutsch. mal. Ges., 71: Cl. (Del.) stigmatica Rossm. f, ventriculosa West. Oberhalb Budua in Montenegro (leg. Reitter). 94 Ill. Naturwissenschaft. [678] ce) Itala Boette. D. itala Marts. Reise nach Ven. 1824, II, 442, t. 3, fig. 1. — Rossm., Iconogr., fic. 164: Cl. ornata Ziegl. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 64: Cl. itala Mart. Allgemeines Vorkommen: Oberitalien, Siidésterreich, Siidfrankreich, Nord- spanien. 1875. Kiister, 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 74: Cl. itala Martens. — 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk., 29: Cl. itala v. Mts. Kiister erhielt von Parreyss unter dem Namen morlachica Parr. zwei hierhergehirige Stiicke, die von Montenegro stammen sollen. Vorkommen sehr zweifelhaft, vielleicht nur angespilt. Auch Boettger (Syst. Verzeichnis, Offenbach 1878, 29) bestreitet das Vorkommen. Nach ihm ist tibrigens morlachica identisch mit montenegrina K. (17. und 18. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk. 1878, 35). D. conspersa (Parr.) Pf. Monogr. Heliceorum vivent. 1848, II, 456: Cl. conspersa Parr. — Rossm., Iconogr., fig. 892: Cl. conspersa Parr. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 67: Cl. conspersa (Parr.) Pfr. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Korfu, Epirus. 1875. Kiister, 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 70: Cl. conspersa (bei platy- stoma K.). — 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Ver. f. Naturk., 30: CT. con- spersa (Parr.) P. — 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 75: Cl. conspersa. Ein Stiick bei Polje Moraéa; nach Sturany am Maranai, Mal i Shéit, an der Zebia, der Munela und am Koritnik (wo?) (Albanien). Auch Kiister gibt sie auBer von ,,Montenegro“ von Albanien an. var. platystoma Kiist. Ivrtiimlicherweise von Budua angegeben (Boettger, Ver- zeichnis, 15). subspec. recedens Mulldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 155: Cl. conspersa subsp. recedens Moll. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1901. Wohlberedt, Bericht, 206: Del. conspersa Pfr. subspec. recedens Mill. Sammelte Floericke bei Polje (wohl Polje-Morata) und ich bei Zabliak a. Se. Substricta Boettg. D. pellucida Pf. Siiddalmatien: Budua (Kiister). d) Laevissima Boettg. D. laevissima (Ziegl.) Rossm. Siiddalmatien: Castelnuovo (Walderdorff). (Rossm., Iconogr., fig. 101: Cl. laevissima Zegl.). subspec. subpapillina Molldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 154: D. laevissima subsp. subpapillina y. Moll. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Nur ein defektes Stiick bei Polje Morata (leg. Floericke). e) Albanica Boette. D. semilabiata (Kutsch.) Walderd. Siiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff). (Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien 1864, 510: Cl. semilabiata Kutsch.) [679] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 95 f. minor. Siiddalmatien: Boeche di Cattaro (Walderdorff). yar. digamma Boettg. Jahrb. Deutsch. mal. Ges. 1878, 303, t. 10, fig. 7: Cl. digamma Boettger. Rossm., Iconogr., fig. 1801: Cl. semilabiata (Kutschig) Walderdorff (di- gamma Boettger). — Westerlund, Fauna palidarkt. Binnenk. 1884, 74: CZ. semi- labiata var. digamma Boettger. Allgemeines Vorkommen: Albanien. 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Vereins f. Naturk., 34: Cl. digamma Boettger. — 1885. Boettger, Jahrb. Deutsch. mal. Ges., 71: Cl. semilabiata Wald. var. digamma Bitte. Auf montenegrinischem Gebiet oberhalb Spitza Sutomore bei 800m Hihe und bei Antivari (Boettger). ec) Robusta Boette. D. cusmichi Kiist. Stiddalmatien: Budua (Branesik). jf) Semirugata Boette. D. semirugata (Zieg].) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 274: Cl. semirugata Zegl. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 77: Cl. semirugata (Z.) Rm. Allgemeines Vorkommen: Istrien, Dalmatien. Von Floericke am Abhang des Loyvéen nach Cetinje zu gefunden. D. albida (Parr.) P. Budua. D. bilabiata Wagn. Martini-Chemnitz, Supplementband 189, t. 236, fig. 4142: Cl. bilabiata Wagner. — Rossm., Iconoegr., fig. 177 (?): Cl. bilabiata Wagn.; fig. 630: Cl. planilabris Rossm. (nach Kiister). — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 80: Cl. bilabiata Wen. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 35: Del. bilabiata. In Albanien am Berge bei Sildinja und entlang der Bojana (leg. Sturany). D planilabris Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 630: Cl. planilabris Rossm. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 79: Cl. planilabris Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. Sammelte Winneguth auf der Muzura planina bei Dulcigno. Linge 121/,—13 mm, Durehmesser 31/,—31/, mm. Vielleicht gehirt hierher auch die von Sturany gesammelte bilabiata aus Albanien. g) Dalmatica Boette. D. conspurcata (Jan) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 265: Cl. conspurcata de Christ. & Jan.— Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884: Cl. conspwreata (Jan) Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1875. Kiister, 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 95: Cl. conspurcata (bei par- thenia K.). Erhielt Kiister durch Erber (Wien) aus Montenegro ohne niihere Fund- ortsangabe. D. parthenia Kiist. 10. Ber. naturf. Ges. Bamberg 1875, 93: Cl. Parthenia Kstr. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 83: Cl. parthenia K. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 96 IIL. Naturwissenschaft. [680] Erhielt Kiister in der var. minor K. (10. Ber. naturf. Ges. Bamberg, 94) durch Erber (Wien) von Montenegro. h) Binodata Boettg. D. binodata Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 178: Cl. binodata Zieg]l. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 91: Cl. binodata Rm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Kroatien. Sammelte Sturany auf dem Orjen (1895 m) an der herzegowinisch-montene- erinischen Grenze. var. consentanea A.Schm. Rossm., Iconogr., fig. 1794: Cl. binodata (Z.) Rossm. var. consentanea (Z.) A. Schm. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. Die Varietiit in der Krnowo (zwischen Niksié und Bohan-Tusina), im Karst, unter Steinen. Hiufig. var. herzegovinae Milldff. Herzegowina: Bilek (Branesik). D. nodulosa Moélldff. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1899, 154: Del. nodulosa Moll. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Diese Art, welche durch das Knétchen am Aufenrande unter dem Sinulus charakteristisch ist, sammelte Floericke am Kom, zusammen mit einer etwas kleineren Form (minor Rolle). D. pseudobinodata Boettg. nov. spec. (Taf. LIV, Fig. 170—173),. Char. Differt a Cl. binodata Rossm. apparatu claustrali profundiore, Iunella strictissima obliqua, cum plica palatali supera longa, quae a plica principali ex- trorsum divertit, connexa, plica palatali infera longissima libera, intus a Iunella semper distincte separata. Alt. 16—17, diam. max. 31/, mm; alt. apert. 4, lat. apert. 3 mm. Fundort: Vjeternik (Orig. in coll. Boettger). Ferner im Komgebiet (leg. Fiihrer). Von ersterem Fundorte auch durch Dr. Dvorsky und Dr. Cermak. Diese Art ist der zur gleichen Gruppe gehérigen Cl. binodata Rossm., ab- gesehen vom Schliefapparate, so iihnlich, da es geniigen diirfte, diesen eingehen- der zu vergleichen. Die Miindung ist oben spitzer und schmiiler, mehr birnférmig, die Mondfalte liegt etwas tiefer, ist ganz gerade, aber schief gestellt und wird oben rechtwinkelig durch die lange, etwas nach hinten und sehr weit nach vorn iiber sie hinausziehende, mit der Prinzipale nach vorn divergierende obere Gaumenfalte abgeschnitten. Unten leet sich, weit getrennt von der Mondfalte, eine lange, deutlich von vorne in der Mimdung sichtbare untere Gaumenfalte vor. Alles iibrige, Farbung, papillierte Naht, Form und Gréfe ist sehr thnlich. Hauptunter- schied bleibt die geradlinige, nicht halbmondférmige Mondfalte, das Auftreten der langen, T-formigen oberen Gaumenfalte und die konstante und scharfe Trennung der langen unteren Gaumenfalte von der Lunelle. Auch die Unterlamelle ist deutlich etwas abweichend, indem sie aus kurzer, deutlich verdickter Basis, weniger spiralig oder winkelig geschwungen als bei Cl. binodata Rossm., steil und ziemlich gerade nach aufwiirts zieht. Auch das Knétchen unter dem Sinulus ist bei der neuen Art kriftiger entwickelt (Boettger). D. gastrolepta (Ziegl.) Rossm. typ. Rossm., Iconogr., fig. 179: Cl. gastrolepta Ziegl. —- Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 92: Cl. gastrolepta (Z.) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Bosnien, Siiddalmatien, Montenegro. [681] Wohlberedt. Zur Fauna Monteneeros und Nordalbaniens. 97 1901. Wohlberedt, Bericht, 207: Del. gastrolepta Rm. — 1903. Wohl- beredt, Nachtrag, 85: Del. gastrolepta Rm. — 1905: Petrbock, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: Del. decipiens Rossm. Ist mit ihren Varietiiten die verbreitetste Clausilie. Fundort: Virpazar, Rijeka, Zabliak a. Sc.; Danilovgrad (Floericke); Zelenik bei Podgorica und montenegrinisch-albanesisches Grenzgebirge Zatrijebac (leg. Fiihrer). var. subinterrupta Boettg. var. nov. (Taf. LIV. Fig. 174—177). Char. Differt a var. tabida K., cui proxima esse videtur, t. obscuriore brun- nea, breviter ventrioso-claviformi, apert. semiauriculari, marginibus interruptis, plicis palatalibus duabus, superiore cum Iunella extrorsum angulatim connexa longiore, inferi- ore punctiformi vel strigiformi, saepe valida, libera. Lamella subcollumellaris emersa. Fundort: Zwischen Podgorica und Vjeternik (Orig. in coll. Boettger). Fernere Fundorte: An der Cieyna, am Bokumirska jez., auf der Cafa Gor- deci im Komgebiet (leg. Dr. Dvorsky und Dr. Cermak), wihrend Dr. Sturany die Varietiit zwischen Medun und Strapée und auf dem Grobljepaf (1945 m) im Komgebiet sammelte. Alt. 13—15, diam. max. 33/,—4 mm; alt. apert. 4, lat. apert. 3 mm. Diese interessante Form, die sich auch duferlich schon durch kurze, bau- chige, fast keulenférmige Gestalt und die dunkelbraune Schalenfarbe auszeichnet, bei der selbst in erwachsenen Stiicken die Mundriinder nicht durch eine Schwiele verbunden sind und die auSer einer sehr deutlichen, mit der Mondfalte verbun- denen oberen Gaumenfalte auch konstant noch eine punkt- oder strichférmige, tief in der Miindung unter der Unterlamelle sichtbare untere Gaumenfalte besitzt, wiirde ich als gesonderte Art von Cl. gastrolepta Rossm. abgetrennt haben, wenn nicht bei BratanozZiéi und auf dem Karste bei Bijela (hier schlankere, ganz an die Allgemeinform von gastrolepta erinnernde) Ubergangsformen vorkiimen, bei denen die Mundrinder meist nur leicht verbunden und sowohl die obere wie auch die untere Gaumenfalte zu bloBen schwachen Verdickungen zuriickgebildet wiiren, die ohne Frage noch in den Rahmen der echten Cl. gastrolepta Rossm. einzurechnen sind. Immerhin stehen sie unserer var. swbinterrwpta noch so nahe, dak ich wenigstens die Stiicke aus Bratanozici mit dieser Varietit vereiigen miéchte (Boettger). var. tabida Kiist. Martini-Chemnitz, Clausilia, 280, Nr. 288, t. 31, fig. 27—30: Cl. tabida Kiist. — Rossm., Iconogr., fig. 1798: Cl. gastrolepta (Z.) Rossm. var. tabida Kiist. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1884, 92: Cl. gastrolepta var. tabida K. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro. 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. d. Offenb. Vereins f. Naturk., 33: Cl. gastro- lepta var. tabida K. = costulata Sandri. — 1901. Wohlberedt, Bericht 1901, fig. 207: Cl. gastrolepta var. tabida Kiist. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 87; Cl. decipiens Rm. Durch ganz Montenegro: Rijeka, Podgorica, Bioée, Polje-Mora¢a, Monastir- Mora¢éa; Kolasin (Floericke); in Albanien zwei Exemplare in Séreli; am Boku- mirska jez. (Dvorsky und Cermak) und zwischen Medun und Strapée (Stur.). var. disjuncta Boettg. Rossm., Iconogr., fig. 1802: Cl. gastrolepta (Z.) Rossm. var. disjuncta Boettg. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 92: Cl. gastro- lepta var. disjuncta Boettger. Band XI. 44 98 III. Naturwissenschaft. [682] Allgemeines Vorkommen: Cattaro. Vereinzelt am Abhang der Rumija: Mikulié und Antivari. var. freyeri (Kiist.) Pf. Pfeiffer, Monogr. Helic. viv., Bd. II, 449, Nr. 131: Clausilia Jreyert Kiist. — Martini-Chemnitz, Clausilia, 142, Nr. 136, t. 15, fig. 32—3b: Cl. freyert Kiist. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 92: Cl. gastro- lepta var. freyert (Kiist.) Pfr. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. Hiufig im Karst bei Bijela, an der Bijelarijeka (Quellgebiet der Piva). yar. muralis Kiist. (syn. var. inermis Boettg.). Martini-Chemnitz, Clausilia, 286, Nr. 293, t. 32, fig. 20—22: Cl. muralis Kiister. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 75: Cl. muralis K. und 92: Cl. gastrolepta var. inermis Bttg. — Rossm., Iconogr., fig. 1797: Cl. gastrolepta (Z.) Rossm. var. inermis Boettger. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro. 1901. Wohlberedt, Bericht, 199, 200 und 206: Del. muralis Kiist. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: Del. muralis Kiist. In Montenegro und Albanien verbreitet: Rijeka (leg. Sturany), Virpazar, Dobrskoselo und Zabliak; ferner bei Podgorica, Duklja und am oberen Laufe des Zem (leg. Fiihrer), bei Trijepsi (Dvorsky und Cermak); in Albanien: Tuz und Djelcic (?) (leg. Fiihrer), ferner bei Scutari, in Rei, Sereli und im Seutal bei Rijoli. Wegen der syn. var. inermis s. u. Del. lovcenica Boettger. var. montenegrina Kiist. Martini-Chemnitz, Clausilia, 136, Nr. 131, t. 14, fig. 45 bis 48: Cl. montenegrina Kiist. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1884, 15: Del. muralis var. montenegrina (K.) Ptr.. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: Cl. montenegrina n. sp. — 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wiss., XIX. Bd.: Cl. (Delima) montenegrina K. — 1878. Boettger, 17. und 18. Ber. Offenb. Verein f. Naturk., 35: Cl. mwralis K. subspec. montenegrina K. = morlachica Parr. — 1880. Boettger, 19., 20. und 21. Ber. Offenb. Verein f. Naturk.: Cl. (Delima) gastrolepta var. montenegrina K. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 182: Del. montenegrina Kiist. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 207: Del. muralis var. montenegrina Kiist. — 1903. Woh|- beredt, Nachtrag, 85: Del. muralis var. montenegrina Kiist. Linge 9—12 mm. Fundorte: Hiufig bei Njegu’, Podgorica, Zabliak a. Sc., Virpazar, Medun, Cetinje (loc. orig. Boettger, Clessin); in Albanien bei Scutari am Festungsberg, am gegenitberliegenden TaraboS und in Reéi; bei Djeleic (?) (leg. Fihrer) und am Sako blato siidwestlich von Scutari (leg. Sturany). D. lovcenica Boettg. nov. spec. Char. Aff. Cl. kuzmict K. et Cl. montenegrinae K., sed ab illa discrepans t. minus gracili, colore obscuriore, papillis albis suturae crebrioribus, perist. sub. sinulo multo distinctius incrassato, lam. infera magis transversa, lam. superae intus magis approximata, subcolumellari minus distincte emersa, ab hac t. majore, gra- ciliore, papillis distinctioribus, plica principali intus non aut vix ultra lunellam producta, perist. magis incrassato, albido. — T. intermedia inter Cl. gastroleptam Rossm. et Cl. montenegrinam K., huiec simillima, sed t. solidiore, magiscorneo- brunnea, spira graciliore, sutura distinctius albo-papillata, anfr. 10 nec 9, lam. infera [683] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 99 minus sigmoidea, plica principali brevi, pl. palatali supera magis minusve distincta, cum lunella connexa, pl. palatali infera semper deficiente (in Cl. montenegrina K. non raro distincta). Callus palatalis annularis distinctus flavidus profundis in fau- cibus saepe adest. — Alt. 13—141/,, diam. 31/,—4 mm; alt. apert. 31/,—33/,, lat. apert. 21/,—3 mm. Hab. Lovéen, Montenegro, lee. Sturany, 2. Jun. 1903. Ich kann diese schwierige Form der Gruppe Cl. gastrolepta Rossm. nicht mit der var. montenegrina vereinigen, trotzdem sie ihr sehr nahe steht und das Wohngebiet mit ihr teilt. Namentlich fallt neben der Gréfe die dunkelbraune Farbe auf mit der leuchtenden papillierten Naht, deren Knétchen zwar immer noch sehr klein, aber doch wesentlich kriftiger entwickelt sind als bei Cl. mon- tenegrina. Auch die dickere Schale, der stiirker entwickelte Mundsaum und die Andeutung eines Gaumenwulstes bei giinzlichem Mangel emer unteren Gaumen- falte unterscheiden die Form von Cl. montenegrina K. Da nach meiner Uberzeugung Cl. muralis K. (vom Originalfundort Cattaro) als Varietiit zu Cl. gastrolepta Rossm. gehirt, haben A. Schmidt und Westerlund recht, wenn sie die Cl. montenegrina mit der muralis in niichste Verbindung bringen. Cl. muralis K. entspricht genau dem, was ich als Cl. gastrolepta var. in- ermis Bttg. beschrieben habe, und ich bin darin so sicher, da ich jetzt meinen Namen zugunsten des Kiisterschen zuriickziehen kann. Was ich frither, irre- gefiihrt durch angebliche Originale aus der Pfeifferschen Sammlung, fiir Cl. mu- ralis nahm, war nur eine kleinere Farbenspielart von Cl. robusta K. Wie ich montenegrina K. jetzt als Varietiit von gastrolepta Rossm. anerkennen michte, so pliidiere ich auch fiir Anerkennung der hier beschriebenen Cl. lovcenica neben Cl. montenegrina. Vorliufig lift sich in dieser schwierigen Gruppe noch nicht mit Sicherheit sagen, was Art und was Varietit ist (Boettger). D. satura (Ziegl.) Rossm. und f. minor. Siiddalmatien: Stanjevit, Braic und Cerkvice (Walderdorff). Subgenus Dilataria vy. Vest. D. succineata (Zel.) Rossm. (Rossm., Iconogr., fig. 193: Cl. swecineata Zel.). var. bosnica Branesk. Jahresh. d. naturw. Vereins des Trencsiner Com. 1896/97: Cl. (Dilataria) succineata Zel. var. bosnica Bresk. Allgemeines Vorkommen: Bosnien. 1899. Sturany, Annal. nat. Hofmus. Wien, 58: Cl. (Dilataria) succineata Zel. var. bosnica Bresk. Am Volujak, herzegowinisch-montenegrinische Grenze (leg. Apfelbeck) und im Durmitorgebiet: Cirova petina (W.), Prutas, 1800—2000m (W.), Skakala, 1500 m (W.), Skréko jezero (W.), Botun (W.), nichst dem Bubotov Kuk (C.) und Begova brdo (S.) (leg. Dr. Penther). Subgenus Medora v. Vest. M. kutschigi Kiist. Martini-Chemnitz, Clausilia, 35, Nr. 24, t. 3, fig. 12—16: C1. Kutschigii Kiist. — Rossm., Iconogr., fig. 855: Cl. Kutschigi Kiist. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 99: Cl. kutschigi K. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. Gleich beim Eintritt in die Felsenschlucht der Moraéa oberhalb Podgorica fand ich diese fiir Montenegro neue Art, und zwar nur an einer engbegrenzten 44% 100 III. Naturwissenschaft. [684] Stelle am linken Ufer. Ware der Fundort nicht in Montenegro, wiirde ich an ein Aussetzen der Art denken. Linge 23 Durchmesser 7 Miindung 7:6mm ” 22 ” 7 ” 7 76 ” var. minor Pf. Rossm., Iconogr., fig. 694: Cl. dalmatina var. contracta Rossm. Be- schreibung bei fig. 855 als var. minor Pfeiff. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien. 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: M. dalmatina Partsch. — Ausbeute Rohlena. Stellenweise hiiufig an den steilen Felswinden des Saumpfades zwischen Anti- vari und Mikulié. Scheint nach der Ausbeute Rohlenas noch anderweitig im Gebiet der Rumija vorzukommen. Linge 20 Durchmesser 6 Miindung 6 :5mm ” 18 ” 5 D'],:4 oy) ” M. proxima Walderd. 1864. Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 508: Cl. proxima Walderd. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 106: Cl. prowima Waldft. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien. Umgebung von Njegus (lee. Sturany). var. elongata Walderd. Siiddalmatien: Cattaro (Walderdorff, Branesik). M. lesinensis (Kutsch.) Kiist. Krivosije (Walderdorff, Branesik). M. dimorpha (Kiist.) Westerl. Siiddalmatien: Risano (Westerlund). Subgenus Agathylla v. Vest. A. goldi (Kutsch.) Walderd. Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 1864, 508: Cl. Goldi Kutsch. (angustata Parr.) — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1884, 110: Cl. goldi (Kutsch.) Wald. Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien, Montenegro. Nach Walderdorff bei Ostsalari in Montenegro. subspec. herminiana Sturany noy. subspec. (Taf. LIV, Fig. 178—181). »Vom Typus nicht blo&8 durch besondere Schlankheit, sondern auch durch konstant dunklere Farbe (rotbraun bis violett) und den hellen Faden an der Naht unterschieden. Alt. 10‘5—13:5, diam. 2°0—2'4, alt. apert. 2°0—2°4, lat. apert. 15mm. Zahl der Windungen 10*/,—121/,“. Fundort: An den letzten Felspartien vor dem Krstaé an der Strafe von Cattaro nach Njegus. Zu Ehren der Frau Hermine Apfelbeck genannt, welche diese Art ge- sammelt hat. Die Beschreibung mir von Dr. Sturany giitigst tiberlassen. var. sulcosula Walderd. Siiddalmatien: Cattaro und Dobrota (Walderdorff). A. abrupta Kiist. Siiddalmatien: Budua (Kiister). A. formosa (Ziegl.) Rossm. Siiddalmatien: Castelnuovo (Brancsik). A. regularis (Parr.) Pf. mit var. walderdorffi (Parr.) Pf. Siiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff, Branesik). A. sulcosa Wagn. Siiddalmatien: Castellastua (Walderdorff). var. diminuata Parr. Siiddalmatien: Castelnuovo (Brancsik). [685] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 101 A. nov. spec. (Stur.). Albanien: an der Festung Scutari (Sturany). 1899. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientver., 35: Agathylla (cf. regularis!). Diese und die nichste Art (letztere schon auSerhalb unseres Gebietes) werden von Dr. Sturany im 11. Jahresb. d. naturw. Orientver. erwiihnt. A.n. spec. (Stur.). Albanien: bei Vaudenys, éstlich am Drinflu8 (Sturany). Subgenus Pseudalinda Boette. Ps. fallax Rossm. (Rossm., Iconogr., fig. 262: Cl. fallax Rossm.). var. serbica Milldff. Malakozoolog. Blatter 1873, 146: Cl. fallax yar. serbica vy. Moll. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 146: Cl. fallax var. serbica v. Moll. Allgemeines Vorkommen: Serbien. In eimigen Exemplaren an alten Baumstiimpfen zwischen Kolasin und Andri- jevica in der Laubwaldregion. Dr. Sturany (11. Jahresber. naturw. Orientvereins 1905) fand eine fallaa- ihnliche Form an der Zebia. Subgenus Strigillaria v. Vest. Str. vetusta (Ziegl.) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 260: Cl. vetusta Zel. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1884, 151: Cl. vetusta (Z.) Rm. Allgemeines Vorkommen: Deutschland, Karnten, Krain, Kroatien, Sla- wonien, Galizien, Bosnien, Siebenbiirgen, Serbien. Hinige Exemplare im Laubwalde bei Bohan-Tusina. f. striolata Bielz. Verh. siebenbg. Verein 1861, 227. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1884, 151: Cl. striolata Bielz. Wie die Art. Mit der Art zusammen bei Bohan-Tusina. Str. roschitzi y. Kim. v. Branesik, Consignatio systematica specierum in itinere bosnensi anno 1888 collectarum, in Jahrb. d. naturw. Verein Trenesiner Com. 1888/9, XI. und XII. Jahrg., 74, t. I, fig. 11: St. Roschite’ Kim. Allgemeines Vorkommen: Novipazar und Bosnien. Hin Stiick am Wege zwischen Kolasin und Andrijevica im Laubwalde. Subgenus Papillifera Boettg. P. bidens (L.) Systema naturae X, 767; Turbo bidens LL. — Rossm., Iconoer., fig. 169: Cl. papillaris Mull. — Westerlund, Fauna paliaarkt. Binnenk. 1884, 175: Cl. bidens L.. Allgemeines Vorkommen: Kiisten und Inseln des Mittelmeeres. 1905. Sturany, 11. Jahresb. naturw. Orientvereins, 85: Cl. papillaris. Entlang der Bojana (leg. Dr. Sturany). (Clausilia) apfelbecki Stur. Albanien: Mal i Shéit bei Oroshi (Sturany). (Kine im System schwer unterzubringende Art [Sturany].) Familia Succineidae. Genus Succinea Drap. S. elegans Risso. Hist. nat. de l’Europe mérid. 1826, 59: 8S. elegans Risso. — Rossm., Iconogr., fig. 2065—2070: S. elegans Risso. — Westerlund, Fauna _paliarkt. Binnenk. 1885, 8: S. elegans Risso. 102 III. Naturwissenschaft. [686] Allgemeines Vorkommen: Mittel- und Siideuropa. var. scutariensis m. (Taf. LIV, Fig. 186, 187). Drei Windungen (jedenfalls nicht ausgewachsen), Gehiuse schlank und schmal, Gewinde sehr kurz, gedrungen, der zweite Umgang gedriickt und aufgeblasen, Naht darunter, von der Riickseite, fast wagrecht und stark eingeschniirt. Mit elegans eigentlich nur der letzte Umgang und die Miindung gemeinsam. Linge 11, Durchmesser 7, Miindung 8:5 mm. An feuchten Ufern des Scutarisees: Zabliak, Virpazar. S. pfeifferi Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 46 und 2060—2063: S. Pfeifferi Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 11: S. pfeiffert Rm. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika. 1873. vy. Mollendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: S. Pfeifferi Rossm. — 1864. Walderdorff, Verhandl. zoolog.-botan. Ges. Wien, 504: S. Pfetffert Rossm. Im Crmnicatal (Wald.). S. oblonga Drap. Tabl. des Mollusques terr. et fluv. de la France moll. 1801, 56: S. oblonga Drap. — Rossm., Ieonogr., fig. 47 und 2080—2083: S. oblonga Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 14: S. oblonga Drap. Allgemeines Vorkommen: Europa, Kaukasien, Sibirien, Armenien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 207: S. oblonga Drap. Gewinde stark aufgeblasen, Naht sehr stark eingeschniirt. Linge 9, Durchmesser 61/,, Miindung 61/,:4 mm. In der Umgebung von Rijeka. 2. Basommatophora. Familia Limnaeidae. Genus Limnaea Drap. Subgenus Radix Montf. L. auricularia (L.) (Taf. LIV, Fig. 188, 189). Systema nat. X, 1758, 774: Helix auricularia LL. — Rossm., Iconogr., fig. 55 und 1243—1250: L. auricularius Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 29: L. awricularia L. Allgemeines Vorkommen: Europa. 1905. Wohlberedt. Nachtrag, 85: L. auricularia L. Bukomirska-jezero und Rikavac-jezero (See) an der albanesischen Grenze in ca. 1200 m Hohe (Fiihrer und Dvorsky und Cermak). Gehiiuse aff. Rossm. Kobelt, fig. 1249 (var. tumida Held). Gewinde (im Vergleich mit dalmatinischen Exemplaren) kurz, Nabel offen (am meisten bei den Exemplaren aus dem Rikavacsee), Gehiuse sehr diinnschalig. GréGe: Linge 21, Durchmesser 17 mm. L. ovata Drap. Hist. nat. des Mollusques terr. et fluv. de la France 1805, 52, t. 2, fig. 30—31: Limneus ovatus Drap. — Rossm., Iconogr., fig. 56 und 1251—1259: Limneus ovatus Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 36: L. ovata Drap. Allgemeines Vorkommen: Europa. 1901. Wohlberedt, Bericht, 207: Z. ovata Drap. Ein paar defekte Stiicke angespiilt bei Virpazar. [687] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 103 L. lagotis (Schrank) (Taf. LIV, Fig. 190). Fauna boica III, 1803, 289: Buccinwm lagotis Schr. — Rossm., Iconogr., fig. 53 und 1240—1242: L. vulgaris Pfr., be- ziehungsweise lagotis Schr.— Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 33: L. lagotis Schr. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 207: L. lagotis Schr. Ein paar defekte Stiicke in der Crnojevica bei Rijeka. L. peregra (Mill.) (Taf. LIV, Fig. 191). Vermium terr. et fluv. hist. Il, 1774, 130: Buccinum peregrum Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 54, 1502—1503: Limnaeus pereger Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 45: L. peregra Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Westasien, Nordafrika. 1880. Boettger, 19., 20. und 21. Ber. d. Offenb. Vereins f. Naturk., 114: ZL. (Limmophysa) pereger Mill. — 1899. Sturany, Annal' nat. Hofmus., 58: L. peregra Drap. var. Westliches Montenegro (leg. Dr. Werner). In einem Mihlgraben bei Bohan TuSina (aff. var. heydeni Kob., Rossm., Iconogr., fig. 1509), in einem Teich bei Mikulié (ca. 600m), Durchmesser 8, Linge 12 mm. Boettgers Exemplare aus der Gegend zwischen Budua und Cetinje (leg. Reitter) ahneln durch ihre stark gedrehte Spindelfalte am meisten Kobelts Zeichnung in Rossm., Iconogr., fig. 1499 (Boettger). var. compressa 1m. Abnlich der var. wvacensis Branesik, Gehiuse jedoch schlanker, Gewinde knapp 1/3, letzter Umgang reichlich ?/; der Gesamtliinge ausmachend. Der letzte Umgang, insbesondere der Au®enrand, erinnert lebhaft an Glandina compressa. Linge 9—11, Durechmesser 5—61/,; Miindung: Linge 51/,—7, Durchmesser 3—31/, mm. Von Apfelbeck im Durmitor gesammelt und in einer fast gleichen Form bei Mockro im Komgebiet (Sturany). Subgenus Limnophysa Fitz. L. palustris (Mill.) (Taf. LIV, Fig..192). Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 131: Buccinum palustre Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 51, 52 und 1260—1276: Lim- naeus palustris Mill., beziehungsweise Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 45: L. palustris Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Asien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 208: L. palustris Mill. Ein unausgewachsenes Stiick im Scutariseegenist bei Virpazar. Subgenus Leptolimnaea Swains. L. glabra (Miill.). Vermium terr. et fluv. hist. I], 1774, 185: Buccinum glabrum Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 58: Limnaeus elongatus Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 49: L. glabra M. Allgemeines Vorkommen: Mitteleuropa, Sibirien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges., 510: L. elongata Drap. In Wassergriiben bei Virpazar (Walderd.). 104 II. Naturwissenschaft. [688] Subgenus Fossaria Westerl. F. truncatula (Miill.). Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 130: Buce. truncatulum M. — Clessin, Deutsche Exkurs. Moll. Fauna, ed. II, fig. 257: Limnophysa trunca- tula Miller. - Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 49: L. truncatula Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Nordafrika, Nord- und Westasien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 208: L. truncatula Miill. Bei Virpazar und Zabliak am Scutarisee, an feuchtem Moose bei Dobrskoselo. Die Exemplare stimmen ziemlich gut mit denen von Ragusa iiberein. Linge 7*/,, Durchmesser 5 mm. Kiister gibt in Okens Isis 1843, 656, noch eine Limnaea scalaria n. sp. ohne Beschreibung an, die uns uubekannt geblieben ist. Familia Planorbidae. Genus Planorbis Guétt. Subgenus Tropidiscus Stein. Tr. carinatus (Miill.). Vermium terr. et fluv. hist. I], 1774, 157: Planorbis carinatus Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 60: Pl. carinatus Mill. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 70: Pl. carinatus Mill. Allgemeines Vorkommen: Europa. 1864, Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges., 510: Pl. carinatus Dr. In den Griiben des Crmnicatales (Walderd.). Subgenus Gyrorbis Ag. G. dazuri (Morch.). Amer. Journ. Conch. 1868, IV, 27: Planorbis dazuri Mirch. — Rossm., Iconogr., fig. 63: Planorbis spirorbis Rm. — Westerlund, Fauna palaiarkt. Binnenk. 1885, 73: Planorbis dazuri Morch. Allgemeines Vorkommen: England, Norddeutschland, Rufland, Sibirien, Galizien, Siebenbiirgen, Kroatien, Dalmatien, Griechenland. Im Zogajsko blato bei Dulcigno (leg. Winneguth). Durchmesser 6 mm, Farbung gelblich. Subgenus Gyraulus Ag. G. albus Mill. Vermium terr. et fluv. hist. I], 1774, 164: Planorbis albus. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1682: Planorbis albus Mill. — Westerlund, Fauna palaarkt. Binnenk. 1885, 76: Pl. albus Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa. Von Dr. Dyorsky und Dr. Cermak im Rikavae jez. gefunden. Hine gleiche Form kommt nach Prof. Boettger im Fli®chen Trebincica (Herzegowina) vor. Subgenus Hippeutis Ag. H. complanatus (L.). Siiddalmatien: Bugliarizza (Walderdorff). Familia Ancylidae. Genus Ancylus Geoftr. A. capuloides (Jan) Porro. Malac. Comasco 1838, 37, t. 1, fig. 7: A. capuloides Jan. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 90: A. capuloides (Jan) Porro- [689] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 105 Allgemeines Vorkommen: Siiddeutschland, Schweiz, Norditalien. 1843. Kiister. Okens Isis, 656: Ancylus spec. — 1901. Wohlberedt, Be- richt, 208: A. fluviatilis Mill. In der Crnojevica bei Rijeka. Friiher bezeichnete ich die Exemplare als fluviatilis Mull. Prof. Boettger schrieb mir, dafi die obige Bezeichnung die richtigere sei. Gehiiuse weiGlich, Wirbel nahe dem Hinterrand. A. pileolus Fér. Dict. class. hist. 1822, 346. Allgemeines Vorkommen: Griechenland. Von Dr. Sturany bei Mockro im Komgebiet gefunden, in einer Form (Héhe: Breite: Linge = 1: 1:48 : 1°88) wie ihn Prof. Boettger von Volo in Thessalien, den Inseln Eubéa, Andros, Mykonos, Cerigo und der Bosnaquelle in Bosnien (leg. vy. Méllendorff) besitzt. Pneumonopoma. Familia Acmeidae. Genus Acme Hartm. Das Vorkommen einiger Arten in den Bocche di Cattaro wurde von Dr. A. J. Wagner nachgewiesen, demnach ist das Vorkommen des Genus auch in Monte- negro wahrscheinlich. Familia Cyclophoridae. Subfamilia Pomatiasinae. Genus Pomatias Stud. Da es leider unserem verstorbenen Méllendorff nicht mehr méglich war, die Diagnosen der von ihm benannten beiden Pomatias-Arten (albanicus und ar- nautorum) aus Montenegro, bezichungsweise Albanien, zu publizieren, tibersandte ich mein gesamtes Material an Herrn Dr. Wagner, der so liebenswiirdig war, dasselbe mit dem Material des Herrn Dr. Sturany zu vergleichen und zu be- stimmen. Die von Dr. Sturany, zum Teil auch von Fithrer, in Albanien sowohl wie in Montenegro gesammelten neuen Formen sind von Dr. Wagner im Nachrichts- blatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft 1906, 92 ff. beschrieben, und zwar unter Anwendung der Trinominalbenennung. Hinteilung und allgemeine Verbreitung nach A. J. Wagner, ,,Monographie der Gattung Pomatias Studer“ in Denkschriften der kaiserl. Akad. der Wissensch. Wien 1897, Bd. 64 und ,Neue Formen und Fundorte der Genera Pomatias Studer und Auritus Westerlund“ im Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft, Jahrg. 38, 1906, 92—101 und 121—140. 1. Pomatias Stud. P. (Eupomatias) cinerascens Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 406: Cyclostomum cinerascens Rossm. — Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. 1897, fig. 577: P. (Hupo- matias) cinerascens Rossm. 106 III. Naturwissenschaft. [690] Allgemeines Vorkommen: Siiddalmatien bis zur Landschaft Canali, siid- lich yon Ragusa. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 511: P. cinerascens Rossm. Angeblich am Monte Sutorman (Wald.). Nach der geographischen Verbrei- tung Wagners nicht richtig bestimmt. P. (Eupomatias) septemspiralis (Raz.). Hist. natur. Jorat., 278, 1789: Helix sep- ‘temspiralis Raz. Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 580, Taf. II, Fig. 21 a,b: P. (Eupomatias) septemspiralis Razoumovsky. Allgemeines Vorkommen: Siidwestfrankreich, Schweiz, Siiddeutschland, Alpenproyinzen Osterreichs. var. heydenianus Cless. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1879, 121: P. septemspiralis var. heydeniana Cl. — Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 582, Taf. Il, fig. 23 a, 6: P. septemspiralis var. heydeniana Cless. Allgemeines Vorkommen: Krain, Siidsteiermark, Kroatien. 1873. vy. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: P. septemspiralis Raz. — 1896. Branesik, Jahresh. d. naturw. Vereins d. Trencsiner Com., 89: Pomatias septemspiralis Raz. var. Heydenianus Cless. Auf der bosnischen Seite des montenegrinischen Grenzgebirges Volujak. Dr. Brancsik sandte mir die gesammelten Stiicke zur Besichtigung ein und Dr. A. J. Wagner war so freundlich, die Bestimmung zu bestitigen. 2. Auritus Westerl. A. (Auritus) gracilis L. Pf. Martini-Chemnitz, 1849, vol. XIX, 191, t. 26, fig. 28—30: Cyclostoma gracile L. Pfeiffer. — Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 606, t. 7, fig. 71: P. (Auritus) gracilis L. Pfeiffer. — Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 123: A. (Auritus) gracilis L. Pfeiffer. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro. Ivanova Aluga am Fue des Lovéen im Waldgebiet. Dichter gerippt, der Mundsaum zum Teil kriftiger entwickelt, die Umginge etwas rascher zunehmend (Wagner). P. (Eupomatias) scalarinus Villa. Stiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff) (?). A. (Auritus) gracilis martensianus Molldff. Fauna Bosniens 1873, 56, t., fig. 17, 18: Pom. martensianus Moll. — Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 607, t. 7, fig. 72: P. (Auritus) gracilis var. martensianus A. J. Wagner. — Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 124: A. (Awritus) gracilis mar- tenstanus Méll. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2169: Awritus gracilis var. mar- tensianus Mildff. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Montenegro. 1880. Boettger, 19., 20., 21. Ber. d. Offenb. Vereins f. Naturk., 112: Mar- tensianus vy. Mdll. var. Anscheinend durch ganz Montenegro verbreitet. Am Lovéen und bei Cetinje (leg. Sturany), zwischen Budua und Cetinje (leg. Reitter), Begova Brdo im Siiddurmitor, ca. 2000 m, und im Westdurmitor: Skréko jezero (1717 m) (leg. Dr. Penther). Hiiufig bei Bohan-Tugina an Felsblécken mit Modicella miihlfeldti. [691] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 107 A. (Auritus) sturanyi A. J. Wagn. Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 609, Taf. VIII, Fig. 75a, 6: P. (Auritus) gracilis var. sturanit A. J. Wagner. — Annal. Hofmus. Wien, v. 16, 64, 1901: P. (Auritus) gracilis var. sturanii A. J. Wagner. — Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 38. Jahrg., 126: Auritus (Auritus) sturanit A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Kroatien. 1896. Brancsik, Jahresh. d. naturw. Vereins d. Trencsiner Com., 89: Po- matias croaticus Zel. var. bosnicus Serv. Auf der bosnischen Seite des Volujak. Die mir von Dr. Brancsik zur Ansicht gesandten Exemplare bestimmte mir Dr. Wagner in liebenswiirdiger Weise. A. (Auritus) sturanyi scalariniformis A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 128, t. 3, fig. 6, Ta, 6: A. (Auritus) sturanii scalariniformis n. subspec. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2183: Auritus (Auritus) stuwranw scalariniformis J. A. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina, Albanien. 1905.Sturany, 11.Jahresh.naturw. Orientvereins, 35: A. sturanti scalariniformis. Sehr hiufig bei Bohan-TuSina an Felsblicken, in der Krnowo unter Steinen, vereinzelt bei Polje-Morata; ferner iiberall im Durmitormassiv: Botun, Cirova petina, Skakala, Skréko jezero (leg. Dr. Penther). In Albanien am Berge Ma- ranaj (leg. Dr. Sturany). A, (Auritus) kleciaki Braun. KrivoSije (A. J. Wagner). A. (Auritus) kleciaki arnautorum (Molldff.) A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 131, t. 4, fig. 17a, b: A. (Auritus) kleciaki arnautorum y. Méllend. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2182: Auritus (Auritus) kleciaki arnautorum v. Méllend. mss. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Albanien. 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: P. arnautorum y. Mill. Fundorte an der albanesischen Grenze: Fundine, Medun. Umgebung des Ricavacsees, Korito bei Medun, Selce und Grenzgebirge Zatrijebac. Saimtliche Exemplare mir von Fiihrer iibersandt; von mir erhielt sie dann Dr. Sturany, der an den genannten Plitzen selbst nicht gewesen ist. Bei Selce fanden ihn auch die Herren Dvorsky und Cermak, auSerdem noch bei Trijepii. A. (Auritus) erika A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 132, t. 4, fig. 15 a, b: A. (Auritus) erika noy. spec. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2178: Auritus (Auritus) erika A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1905. Sturany, 11. Jahresber. naturw. Orientvereins, 34: Auritus erika. In der Popovohihle bei Njegus (leg. Sturany, 30. V. 1903). A. (Holcopoma) roseoli A. J. Wagn. Annal. nat. Hofmus. Wien 1901, 64: Pom. (Pleuropoma) roseoli A. J. Wagner. — Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 134, t. 4, fic. 10a, b: A. (Holcopoma) roseoli A. J. Wagner. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2175: Auritus (Holcopoma) roseoli A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Herzegowina, Albanien. 1901. Wohlberedt, Bericht, 208: Pom. albanicus Moll. — 1903. Wohl- beredt, Nachtrag, 85: Pom. albanicus Moll. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: Pom. auritum Zel. 108 III. Naturwissenschaft. [692] Hiufig bei der Feste Medun und beim Monastir-Moraéa. Durch Fiihrer erhielt ich ihn (ebenso wie Dr. Sturany) auSer von Medun noch vom Velje Brdo bei Podgorica, von Spuz und vom Garaé, sowie aus Albanien aus den FluShséhlen am oberen Zem (hier noch durch Dr. Dvorsky und Cermak) und von Dinosi. Ferner fand ich ihn zahlreich in der Umgebung von Scutari. Die Exemplare yon Medun bilden den Ubergang zur subspec. scutariensis A. J. Wagn. aberratio sinistrorsa; ein Exemplar bei Medun. A. (Holcopoma) roseoli scutariensis A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 135, t. 4, fig. 11: A. (Holcopoma) roseoli scutariensis n. subspec. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2176: Auritus (Holcopoma) roseoli scutariensis A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Albanien. 1905. Sturany, 11. Jahresber. naturw. Orientvereins, 34: P. (Holcopoma) roseolt scutariensis. In Montenegro: Monastir-Moraéa, Podgorica und Moraéatal (hier Ubergang zur typischen Form); Albanien: Reéi (zum Teil dem Typus nahe), Seutal zwischen Reéi und Rijoli, Berg TaraboS und Festung Scutari; hier fand ihn auch Dr. Stu- rany, der ihn auferdem noch am Berge Maranaj (Vorfai Siperme und Vorfai postme) sammelte. Ferner erhielt ich ihn durch Fithrer von Djelcic (wo?). Uberall sehr hiufig. A. (Holcopoma) roseoli kiriensis A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 135, t. 4, fig. 12: A. (Holcopoma) roseoli kiriensis nov. subspec. — Rossm., Ieonogr., N. F., fig. 2177: Auritus (Holcopoma) roseoli kiriensis A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Kiribriicke bei Scutari. 1905. Sturany, Jahresb. naturw. Orientvereins, 34: P. roseoli kiriensis. Haufig in Sereli in Albanien (Wohlb.). Originalfundort: Kiribriicke bei Seutari (leg. Dr. Sturany). A. (Titanopoma) auritus Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 398: Cyclostoma auritum Rossm. — Wagner, Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 626, 627, t. 10, fig. 105 a, b; fig. 109 a, 6, c: P. (Titanopoma) auritus Rossm. — Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 136: A. (Titanopoma) auritus Rossm. Von Apfelbeck oberhalb Cattaro an der montenegrinischen Grenze ge- sammelt. A. auritus meridionalis Boettg. Jahrb. Deutsch. mal. Ges. 1886: P. auritus var. meridionalis Btte. Allgemeines Vorkommen: Spizza. 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wissensch., XIX. Bd.: Pom. auritum Zgl. — 1885. Clessin, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 182: Pom. auritus Zel. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 208: Pom. auritus var. meridionalis Bttg. — 1906, Wagner, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 137: A. (Titanopoma) auritus mert- dionalis. Zwischen Cattaro, Antivari und dem Scutarisee allgemein verbreitet: Dobrsko selo, Rijeka, Komarni, Virpazar, Zabliak a. Sc. (hier Ubergang zu montenegrinus), Godinje, Muriéi an der Rumija, Antivari. A. auritus montenegrinus A. J. Wagn. Denkschr. kaiserl. Akad. Wissensch. Wien 1897, 628: P. (Titanopoma) auritus var. montenegrina A. J. Wagner. — Wagner, [693] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 109 Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 137: P. (Titanopoma) auritus montenegrinus A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. Bei Cetinje, niichst der Popovohthle bei Njegus, bei der Héhle an der Strafe yon Cattaro nach NjeguS und bei NjeguS im Walde, am Fue des Lovéen (leg. Sturany). Ich fand diese Varietiit hiufig bei Zabliak (mit meridionalis) und zwischen Rijeka und Podgorica. A. auritus alatus A. J. Wagn. Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1906, 138, t. 4, fig. 13. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2179: Auritus (Titanopoma) auritus alatus A. J. Wagner. Allgemeines Vorkommen: Albanien. 1905. Sturany, 11. Jahresber. naturw. Orientvereins, 35: Auritus auritus alatus. Am Sasko blato, siidwestlich von Scutari (montenegrinisch-albanesische Grenze) und ferner von Winneguth auf der Muzura planina bei Dulcigno gesammelt. A, (Titanopoma) georgi A. J. Wagn. Albanien: Oroshi (Sturany). Familia Cyclostomatidae. Genus Ericia M. T. C. elegans Miill. Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, 177: Nerita elegans Mill. — Rossm., Iconogr., fig. 44: Cycl. elegans Drap. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1885, 105: Cycl. elegans Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa, Kleinasien, Syrien. 1872. Brusina, Abhandl. siidslav. Akad. Wissensch., XIX. Bd.: Cycl. reflexus L. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 208: Cycl. elegans Mull. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 88: Cycl. elegans Drap. Durch ganz Montenegro und Albanien verbreitet, sowohl in der Crnagora wie in der Brda. Uberall hiufig. Familia Hydrocenidae. Genus Hydrocena Parr. H. cattaroensis Pf. Wiegm. Archiy. 1841, I, 225: Cyclostoma cattaroensis Pfr. — Martini-Chemnitz, Cyclostoma 1852, 184, Nr. 206, t. 30, fig. 16—18. — Mar- tini-Chemnitz, Hydrocaena (bei Paludina), 81, t. 13, fig. 28—35: H. cattaro- ensis Pfr. Allgemeines Vorkommen: Cattaro. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 511: H. Syrkit Parr. Quelle Vegli Occo bei Gluhido im Crmnicatal bei Virpazar (Walderd.). 110 III Naturwissenschaft. [694] Branchiata. a) Ctenobranchia. Familia Paludinidae. Subfamilia Viviparinae. Genus Vivipara Montf. V. contecta Millet. Moll. Maine et Loire 1813, 5: Cyclostoma contectum Millet. — Rossm., Iconogr., fig. 66: Pal. vivipara L., fig. 1366—1371: Pal. contecta Millet. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 3: Paludina contecta Millet. Allgemeines Vorkommen: Mittel-, West- und Nordeuropa. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 512: Vivipara vera Frfld. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: P. contecta Mill. Wassergriben des Crmnicatales (Walderd.). V. mamillata Kiist. (Taf. LV, Fig. 194—196). Martini-Chemnitz, Paludina, 9, Nr. 3, t. 2, fig. 1—5. — Rossm., Ieonogr., fig. 1377, 1378 (sub Pal. fasciata Miill.). — — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 6: P. mamillata Kstr. Man vyergleiche auch Kobelts Arbeit ,,Die westeuropiischen Vivipara-Arten“ in Wochenschrift fiir Aquarien- und Terrarienkunde, Braunschweig 1906, 428 ff., sowie Rossm., Iconogr., N. F., fig. 2120 ff. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 512: Vivipara mamillata K. 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: P. mamillata Kiist. Sehr hiufig in Buchten der Crnojevicarijeka, massenhaft im Scutarisee, wo ich sie angespiilt fand, Gornje Blato bei Zabliak, ferner im Komanski lug (leg. Fiihrer). Nach Kiister in einem Bache, der sich in den See von Seutari ergieBt, womit jedenfalls die Crnojevica gemeint ist. Die GréBe variiert bedeutend; die kleinsten fand ich angeschwemmt bei Vir- pazar im Scutarisee, die auch am besten mit den Fig. 1377—1378 in RossmiBlers Iconographie iibereinstimmen, die gréSten Exemplare mit 57 mm Hohe stammen aus dem Gornje Blato bei Zabliak (6 Umgiinge) und von Komanski lug mit 571/, mm bei 7 Umgiingen. var. — (Taf. LV, Fig. 197). 1901. Wohlberedt, Bericht, 200: Paludina vivipara L. var. Dieses Exemplar erhielt ich durch Fiihrer vom Kumac bei Tuzi (?), AL banien. Dasselbe besitzt zwei Binder, wihrend meine iibrigen Exemplare von mamillata simtlich ungebindert sind. Héhe 37 mm hei 51/, Windungen. Gehért vielleicht zu P. contecta Mill. Subfamilia Bythiniinae. Genus Bythinia Gray. B. majewskyi (Parr.) Frfld. Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien 1862, 1153: B. majewskyt (Parr.) Frid. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 19: B. majewskyt (Parr.) Frfld. [695] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 111 Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Kroatien, Ungarn, Montenegro, Sibirien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 512: B. Majewsky Parr. Ausflu8 der Quelle Vegli Oeco im Crmnicatale bei Virpazar (Walderd.). B. mostarensis Milldff. Fauna Bosniens 1873, 58, t., fig. 19, 20: B. mostarensis Moll. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886, 20: B. mostarensis Moll. Allgemeines Vorkommen: Bosnien. var. montenegrina m. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 512: B. tentaculata L. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: B. tentaculata L. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: B. mostarensis var. montenegrina. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 85: B. mostarensis var. montenegrina. — 1905. Petrbok, Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges., 88: B. tentaculata L. In den Fliissen Crnojevica, Tresnica, Zeta und Cijevna; durch Fiihrer vom Humsko blato in Albanien, zumeist in der Varitit. Die Herren Dyorsky und Cermak fanden die Art im Bokumirska jez. und die Varietiit im Zetatal. Vom Typus verschieden durch eine Windung mehr und etwas spitzeres Ge- winde. B. orsinit (Ch.) Kiist. (?). Siiddalmatien: Bugliarizza (Walderdorff). B. walderdorffi Frfld. Siiddalmatien (Frauenfeld). Subfamilia Hydrobiinae. Genus Hydrobia Hartm. H. montenegrina Frfld. Verh. zoolog.-bot. Ges. 1865, 529, t. 10. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 38: P. montenegrina Frfld. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien, Montenegro. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 512: H. ventrosa Mont. In den Quellen Vegli Occo und Mali Occo des Crmnicatales bei Virpazar (leg. Walderdorff). H. declinata Frfld. (var.). Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 1863, 1020, 1865, t. 8. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 36: Paludinella declinata Frfld. Allgemeines Vorkommen: Kroatien, Dalmatien, Griechenland (Meso- potamien ?). 1843. Kiister, Okens Isis, 656: Paludina spec. (,,kleine Paludina?“). — 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: H. declinata Frfld. var. noy. Haufig an Steinen in der Crnojevica bei Rijeka. »Die einzige aus Montenegro bisher bekannt gewesene Art montenegrina Frfld. kann es nicht sein, da dieselbe weitgenabelt ist. Die Beschreibung von declinata bei Westerlund stimmt auch nicht ganz, namentlich sind die Exemplare von Rijeka gréBer, 3:5: 2mm und die Miindung nicht ,stark nach rechts’. Trotz- dem glaube ich, dafi sie nur als Varietiit von declinata zu trennen ist (Méllen- dorff).“ Nach Boettger ist sie von simtlichen Arten von Dalmatien und Montenegro scharf verschieden; man kénne sie mit H. consociella Frfld. vergleichen, von der sie durch Mangel eines Nabels und gréere Miindung abweicht. 112 Ill. Naturwissenschaft. [696] H. consociella Friid. Siiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff). H. gagathinella (Parr.) Kiist. Stiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff, Branesik). Genus Pseudamnicola Paul. P. curta Kiist. Martini-Chemnitz, Paludina, 67, Nr. 89, t. 12, fig. 14, 15: Palu- dina curta Kiist. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 807: Pseud. curta Kiister. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 75: P. curtu K. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. In Montenegro nach Kiister ohne sicheren Fundort, nach Clessin (Rossm., Tconogr., N. F., 45) in der Zeta. Clessin (Nachrichtsbl. Deutsch. mal. Ges. 1884, 182) erwihnt, da diese Art nach ihm vorliegenden Originalexemplaren nahe verwandt mit Amnicola conovula Parr. sei, die auf Pago, Korsika und in Dalmatien und Kroatien vorkommt. P. miliaria (Parr.) Frfld. Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 1863, 1027: P. miliaria Parr. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 76: P. miliaria (Parr.) Frflid. — Allgemeines Vorkommen: Kroatien, Dalmatien. Hiiufig in der Crmnica bei Virpazar; ferner in einem kleinen Nebenbach der Crnojevica bei Rijeka (leg. Sturany). Genus Emmericia Brus. E. pulchella (Let.) Bourg. (scalaris Neumayer, expansilabris Ziegl.). Monographie du genre Emmericia 1880. Brusina, Jahrb. d. Deutsch. mal. Ges. 1884, 108: E. secer- nenda et pulchella. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 91: £. pul- chella (Let.) Bourg. Allgemeines Vorkommen: Monfalcone, Dalmatien, Albanien. Nach Bourguignat (s. Brusina) kommt diese Art bei Scutari in Albanien vor. Formen der Nouvelle Kcole: f. almissana Bourg. Albanien. f. dalmatina Bourg. Albanien. f. montenegrina Bourg. Montenegro. f. piniana Bourg. Albanien, Montenegro. E. ventricosa (Kutsch.) Brus. (?). Stiddalmatien: Cattaro (Branesik). Subfamilia Lithoglyphinae. Genus Lithoglyphus Mihlf. L. notatus Frfld. Siiddalmatien: Popoiselo bei Castellastua (Walderdorff). Familia Melaniidae. | Genus Melania Lam. ~ Subgenus Amphimelania P. Fisch. M. holandri Fer. var. laevigata Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 664: M. Holandri f. laevigata Rossm. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 106: M. holandri var. laevigata Rssm. [697] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 113 Allgemeines Vorkommen: Krain, Steiermark, Kroatien, Dalmatien, Serbien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-botan. Ges. Wien, 512: M. holandri var. montenegrina Wald. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: M. Holandri Wér. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: M. Holandri Feér. var. laevigata Rm. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag, 86: H. holandri Fér. var. laevi- gata Rm. Nach Walderdorff (var. montenegrina) von der Stammform in den Bichen Krains durch gedrungenere, bauchige Form, gréfere, weitere Miindung und noch dadurch unterschieden, dafi alle Kxemplare ganz glatt ohne eine Spur von Héckern sind und die Spitze endlich weit stumpfer als bei der Stammform ist. 17mm hoch, 12 mm breit. Ich fand schlecht erhaltene Exemplare angeschwemmt bei Virpazar, die jedenfalls aus der Crmnica stammen. Sehr hiiufig ist sie in der Ribnica bei Pod- gorica. Zwei junge Stiicke fand ich ferner an feuchtem Moos oberhalb einer Heinen Quelle bei Jabuka a. d. Tara. Nach Walderdorff hiufig in der Crmniza und Oraostica. Durch Fiihrer erhielt ich sie aus der Cijevna und der Tresnica. Die Herren Dvorsky und Cermak sammelten sie im Bokumirska jez. und im Zetatal. Genus Microcolpia Bourg. M. acicularis Fér. Mem. soc. hist. nat. Paris 1823, 160, t. 1: M. acicularis Fér. — Rossm., Iconogr., fig. 672—675: M. acicularis Fér. — Westerlund, Fauna pali- arkt. Binnenk. 1886, 109: JZ. acicularis Fer. Allgemeines Vorkommen: Krain, Kroatien. 1864: Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 512: M. acicularis Fér. — 1873. Méllendorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: I. acicularis Pér. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: M. acicularis Fer. Nach Walderdorff sehr selten in der Crmnica und Oraostica. Ich fand nur ein defektes Stiick angespiilt bei Virpazar. Familia Valvatidae. Genus Valvata Miill. Subgenus Cincinna Hiibner. V. piscinalis Mill. Vermium terr. et fluv. hist. HW, 1774, 172: Neritina piscinalis M. — Clessin, Exeurs. Moll. Fauna, ed. Il, fig. 312: V. piscinalis M. — Wester- lund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1886: V. piscinalis Mill. _ Allgemeines Vorkommen: Europa, Kaukasus, Sibirien, Kaschmir, Tibet. 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: V. piscinalis Miill. Kin paar Exemplare angeschwemmt bei Virpazar, die gegeniiber unseren deutschen Exemplaren etwas flacher sind. V. subangulata Boettg. nov. spec. (Taf. LIV, Fig. 193). Char. Differt a V. fluviatili Colb. Testa multo majore, solidiore, apice multo acutiore, anfr. ultimo magis inflato, basi distinctius subangulate. — T. angustissime umbilieata, globoso-trochiformis, solida, laevis; spira regulariter conica; apex mi- Band XI. 45 114 III. Naturwissenschaft. [69 8] nimus, acutus, protractus. Anfr. 5 celeriter accrescentes, sutura bene impressa disjuncti, convexiusculi, irregulariter striati, fere laeves, ultimus infra medium sub- angulatus, basi subplanatus, fere °/, altitudinis testae aequans. Apert. dimidio alti- tudinis testae minor, basi recedens, late ovalis, superne acutata; perist. continuum, margine supero breviter affixum, columellari incrassato et reflexiusculo. — Alt. 9—10, diam. 81/.—9 mm; alt. apert. 5—51/,, lat. apert. 44/,—5 mm. Hab. Aggesta in flumine Zem (Albania aut terra Montenegrina) (leg. L. v. Fiithrer) et Bokumirska jez. (Dvorsky und Cermak). Die Art ist durch die habituelle Ahnlichkeit mit V. fluviatilis Colb. leicht kenntlich, unterscheidet sich aber durch die ungewéhnliche GréBe, die stirkere Schale und den spitzeren Apex auf den ersten Blick (Boettger). Subgenus Gyrorbis Fitz. V. cristata Mill. Vermium terr. et Huy. hist. II, 1774, 198: V. cristata Mill. — Clessin, Excurs. Moll. Fauna, ed. II, fig. 319. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 143: V. cristata Miill. Allgemeines Vorkommen: Europa. 1901, Wohlberedt, Bericht, 209: V. cristata Mill. Kin nicht ganz ausgewachsenes Stiick angeschwemmt bei Zabliak am Scutarisee. 2) Aspidobranchia. Familia Neritinidae. Genus Neritina Lm. Subgenus Theodoxus Montf. N. fluviatilis L. (Syst. nat. X, 1758, 777: Neritina fluviatilis L.) Allgemeines Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa. var. dalmatina Walderd. 1843. Kiister, Okens Isis, 656: Neritina spec. — 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 512: NV. fluv. var. dalmatina. — 1876. Brusina, Journ. de Conchyl., Bd. 24, 114, Paris: N. Walderdorffi (ohne Autor). — 1899. Sturany, Annal. nat. Hofmus., 58: WN. fluviatilis L. var. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 209: N. fluviatilis Li. var. dalmatica Wald. — 1903. Wohlberedt, Nachtrag 86: N. jluv_ L. var. dalmatica Wald. f. scutarensis Wald. »Die Varietiit unterscheidet sich von der Stammform durch gedrungenere Gestalt, weitere Miindung und dadurch, da bei vielen Exemplaren die die Art kennzeichnenden Tropfenflecken in mehr oder weniger regelmifige Streifen iiber- gehen, so dafi die Exemplare wei und braun, rot oder gelb gestreift oder auch gegittert erscheinen. Es kommen auch hie und da Blendlinge mit hellgelber Grundfarbe vor“ (Walderd.). In allen Fliissen Montenegros. In Massen an den Ufermauern der Miihl- graben bei Rijeka; ferner durch Fiihrer aus den Fliissen Morata, Ribnica, Tresnica, Zeta, Cijevna und aus dem Humsko plato in Albanien. Das gré®te Exemplar aus der Zeta mift 121/, mm im Durchmesser. [699] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nerdalbaniens. 115 Nach Walderdorff auch in den Quellen bei Antivari, Sutoni¢éi und in der Quelle Maliocco bei Gluhido. f. expansa Walderd. Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 1864, 513: var. expansa Wald. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 149: f. expansa Wald. »schéne groBe, gestreifte oder gegitterte Form, meist braun und weif, mit sehr weiter Miindung. Liinge 11'/,, Héhe der Miindung 81/, mm.“ Quelle Veglioceo bei Gluhido (Walderd.). ; f, scutarensis Walderd. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 1864, 513: var. scu- tarensis Wald. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 150: f. sewtarensis Wald. »schéne, immer braun und wei gestreifte Form, ohne Spur von Tropfen- flecken, der Neritina serratilinea var. gardensis Villa ahnlich.“ Seutarisee (Wald.). Nach Dr. Sturany im Zetatal (leg. Dvorsky et Cermak). f, fusca Walderd. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 1864, 513: var. fusca Wald. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1886, 151: f. fusca Wald. ,Weit bauchiger, gedrungener als die Stammform, braun oder gelblichgriin, die Wirbel meist abgerieben, ohne eine Spur von Tropfenflecken. 9mm lang, Miindung 5 mm hoch.“ Eine Quelle bei Limljani (Walderd.). B. MALACOZOA ACEPHALA. 1. Isomya. Familia Najadea. Genus Unio Retz. U. serbicus Drouét (Supplém. aux Unioni- dae de la Serbie, 1884, 9, t. II, fig. 1). var. dokici Drouét. Supplém. aux Unioni- dae de la Serbie, 1884, 5, t. I, fig. 1: U. dokict Drouét. — Rossm., Ico- nogr., N. F., fig. 275: U. Dokicr Drouét. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 72: U. dokict Drouét. Allgemeines Vorkommen: Serbien. Die gefundenen KHxemplare stimmen am besten mit der Diagnose der vorstehenden Varietiit tiberein, desgleichen auch mit der Abbildung in RossmaBlers (Kobelts) Icono- graphie. Perlmutter jedoch fleisch- farben. 45% 116 III. Naturwissenschaft. [700] Liinge 65 —75, Héhe 37—40, Durchmesser 25—30 mm. Haufig im Drin und Gjadri (1. Nebenflug). U. carneus Kiist. (Taf. LV, Fig. 198, 199; Taf. LVI, Fig. 206—208). Martini-Chem- nitz, Band IX, Abt. II, Nr. 78, t. 33, fig. 1—3: U. brevirostris K. und Nr. 68, t. 28, fig. 1 und 2: U. carneus Kiist. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 94: U. carneus Kiist. und 96: U. brevirostris Kiist. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843, Kiister, Okens Isis, 656. — 1856. Bourguignat, Amenités malae. I, 160: U. decwrvatus Rossm. (?). — 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 513: U. batavus Lam. var. destructilis Parr. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 210: U. brevirostris Kiist. — Ausbeute Rohlena. Ich fand diese Art in Buehten der Crnojevieca, und zwar gleich bei dem Orte Rijeka, in groBer Anzahl. Méglicherweise ist dies auch der Originalfundort Kiisters fiir seinen brevirostris, denn er schreibt: In einem Bache nahe dem See von Scutari (s. bei Pal. mamillata Kiist.). Die Originalbeschreibung des brevirostris pabt sehr gut auf eine Anzahl meiner Kxemplare, doch bin ich nicht in der Lage, nach dem Kiisterschen Material des Berliner Museums U. carneus Kiist. von brevirostris unterscheiden zu kénnen, da die Formen, welche Kiister Taf. XXVIII, Fig. 1 und 2 (carneus) ab- bildet, auch unter meinen Exemplaren von Rijeka vorkommen. Auch die Farbe der Perlmutter, die bei brevirostris gelblich fleischfarben bis orangerot und bei carneus hellfleischfarben sein soll, wechselt auferordentlich. So hat Kiister selbst einzelne Stiicke (Mus. berol.) mit dunkler Perlmutter, ebenso wie solche mit hellerer Farbe, als carneus bezeichnet. Die Stiicke, welche ich fand, zeichnen sich allerdings fast durchwegs durch dunklere Perlmutter aus. Aus diesem Grunde, vor allen Dingen auf Grund meines reichen Materials, fiihre ich beide Arten Kiisters nur unter einem Namen auf, und zwar wiihlte ich den Namen carneus, weil dieser in den Sammlungen ausschlieBlich vertreten zu sein scheint und auch bereits von Drouét in seiner Arbeit iiber die Unioniden Serbiens 1882, 23, aufeefiihrt wird. Eim Stiick, bei welchem ein Hinterteil in einen zungenférmigen, stark herab- gebogenen Schnabel ausliuft (hnlich wie bei unserem reniformis), hat Kiister als spatulatus bezeichnet (Mus. berol., mit der Fundortsangabe ,,Montenegro“). Vorkommen: Wie bereits erwiihnt, sehr hiiufig in der Crnojevica, Linge bis 60mm, Breite bis 35mm; Komanski lug (leg. Fiithrer), Linge bis 55 mm, Breite bis 33mm, Crmnica und See von Scutari nach Walderdorff; in eimem Bache, emem Zuflu8 der Moraéa und in der Moraéa selbst (carneus) nach Kiister; ferner nach dem Material des Berliner Museums 1. CrmnicafluB, Linge 43 mm, Breite 25mm, diinnschaliger (carneus, leg. Zelebor), 2. ,Montenegro“, Linge 50mm, Breite 30mm (leg. Floericke), 3. Zetaflu8, Linge 43mm, Breite 25 mm (leg. Kiister), 4. ,Montenegro“, Linge 51 mm, Breite 28 mm (spatulatus Kiist., leg. Kiister), 5. Montenegro“, Linge 49 mm, Breite 28 mm (leg. K ister). Bei 2, 4 und 5 sind die Schalen yom Wirbel bis fast an den Hinterrand stark angefressen, bei siimtlichen iibrigen Schalen sind die Wirbel mehr oder weniger verletzt. a [701] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 117 U. luxurians Kiist. Martini-Chemnitz, Bd. IX, Abt. II, 1848, Nr. 77, t. 32, fig. 5: U. luxurians Kiister. — Westerlund, Fauna paliiarkt. Binnenk. 1890, 94: U. lu- aurians Kiist. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843. Kiister, Okens Isis, 656. Ich kenne die Art nicht, da sie aber Kiister mit carneus zusammen in einem Seitenbach der Moraéa fand, gehért sie vermutlich auch zur letzteren. Einige grofe Formen des von mir gefundenen carneus (brevirostris) passen ganz gut auf die Beschreibung des luxurians Kiist. U. petrovichii Kiist. (Taf. LVI, Fig. 209, 210). Martini-Chemnitz, Bd. IX, Abt. II, 1848, Nr. 69, t. 26, fig. 2 o’, 5 und 6; t. 27, fig. 1: U. petrovichii Kiist. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 115: U. petrovichii Kiist. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843. Kiister, Okens Isis, 656. — 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, Bd. XIV, 513: U. pictorum L. (?). — 1901. Wohlberedt, Bericht, 210: U. petrovichit Kiist. Ich fand eine Anzahl gut erhaltener Schalen, die gegeniiber dem nachfolgen- den viridiflavus sich durch gréRere Dicke und hellbraunere, griinlich schillernde EKpidermis auszeichnen, angespilt von der Karatuna, zwischen dem AusfluB der Crnojevica und der Feste Zabliak. Liinge 65—75 mm, Breite 32—48 mm, Das einzige Stiick des Berliner Museums mift nur 52> 23mm und lift den griinlichen Schimmer vermissen. Fundort Kiisters: In der Rijeka (Crnojevica) zusammen mit carneus. U. viridiflavus Kiist. (Taf. LVI, Fig. 211, 212). Martini-Chemnitz, Bd. IX, Abt. 1848, Nr. 62, t. 26, fig. 2, 3: U. viridiflavus Kiist. — Westerlund, Fauna palii- arkt. Binnenk. 1890, 114: U. viridiflavus Kiist. Allgemeines Vorkommen: Montenegro. 1843. Kiister, Okens Isis, 656. — 1901. Wohlberedt, Bericht, 210: U. viridiflavus Kiister. Fand ich angespiilt vom Gornje Blato bei Zabliak und yom Scutarisee beiVirpazar. Linge bis 65 mm, Breite bis 35 mm. Originalfundort Kiisters: Crnojevica rijeka. U. elongatulus (Mihlf.) C. Pf. (Taf. LVI, Fig. 213, 214). Naturgesch. deutsch. Land- und Siti®wassermollusken 1825, 35, t. 8, fig. 5 und 6: U. elongatulus Mhlif. — Rossm., Iconogr., fig. 132 und 757: U. elongatulus v. Mhlf. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 163: U. elongatulus (Miuhlf.) C. Pfr. Allgemeines Vorkommen: Osterreichisches Kiistengebiet. Ziemlich hiiufig in der Bojana. Steht der vorhergehenden Art nahe (det. Kobelt). U. tumidus Retz. (Nova testaceor. genera 1788, 17, Nr. 3: U. tumidus Retz.). var. decipiens (Zieg].) Drouét (Taf. LVI, Fig. 204, 205). Rossm., Iconogr., N. F., fig. 270 und 1309: U. decipiens yar.? — Journ. de Conch. 1881, 23: U. decipiens Drouét. Allgemeines Vorkommen: Albanien. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien, 513: U. tumidus Retz var. decipiens Par. — 1881. Drouét, Unionidae nouveaux ou peu connus, III, in »Journal de Conchyliologie“, vol. XXIX, 23: U. decipiens Drouét. 118 II. Naturwissenschaft. [702] Im Scutarisee (Walderdorff, Drouét). Nach Kobelt (Rossm., Iconogr., 1309) schlie&t sich diese Form eng an den deutschen U. tumidus an, ist aber von ihm doch erheblicher verschieden als U. requientt von pictorum. Die von Ziegler beschriebene Form unterscheidet sich von dem Drouétschen Typus durch die viel geringere Wélbung der Schale, den — Mangel des Ausschnittes am Hinterrand und die Verkiimmerung der Zihne, ebenso wie die farbigen Konkretionen in den vorderen Muskelnarben. Ich habe die Varietiit nicht gefunden, das abgebildete Stiick stammt aus dem Berliner Museum und enthalt die Fundortangabe Montenegro“ (Geschenk von Ferd. Schmidt). U. pruinosus F.J. Schm. Bull. soc. nat. Mose. 1840, 445, t. 9, fig. 3: U. pruinosus Schm. — Drouét, Journ. Conch. 1881, 248. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 82: U. pruinosus Schm. Allgemeines Vorkommen: Serbien, Albanien, Krain, Frankreich. Nach Westerlund gleich dem U. fusculus, aber Muschel fast nierenformig, mit einer schwachen Ausbuchtung fast voéllig auf der Mitte des Unterrandes, Hinterteil héher und am Ende mehr abgerundet, nicht geschnibelt. Schale regelmiGiger bauchig, nicht nach hinten zusammengedriickt. Wirbel weniger nach vorn gestellt; im Vergleich mit reniformis ist diese Form kleiner, regelmifiger, weniger ausgezogen, nicht so bauchig, Unterrand leichter ausgebuchtet, Hinterteil hinten weniger herabsteigend, Wirbel weiter vom Vorderende. Wenn in Albanien vorkommend, dann vermutlich in der Bojana oder im Scutarisee. U. fiscallianus (Kleciach) Kobelt. Malakozoolog. Blatter XX, 1873, 92: U. fiscallianus Klec. — Rossm., Iconogr., N. F., fig. 1142—1143 (nicht 1143—1144): U. Fiscallianus Kleciach. — Westerlund, Fauna palaarkt. Binnenk. 1890, fig. 119: U. fiscallianus (Klee.) Kob. Allgemeines Vorkommen: Dalmatien bei Glavina. Hin hierhergehériges Stiick, auf welches die Kobeltsche Beschreibung sehr gut pabt, befindet sich im Berliner Museum und stammt aus der oft nicht zuver- lassigen Paetelschen Sammlung (d. h. Paetels Quellen — zumeist wohl Handler — scheinen oft nicht zuverlissig gewesen zu sein). Es wire aber nicht unméglich, da sich diese dem platyrhynchus analog gebildete Art im Scutarisee findet, wenigstens wiirde die Etikette ,Scutari* auf diese Lokalitat hinweisen. In der Berliner Sammlung befindet sich (von Paetel stammend) noch ein echter U. dalmaticus Drouét und ein U. ceratinus Drouét mit der Fundortsangabe ,Zernagor“. Vermutlich liegt hier em Schreibfehler vor, es soll wahrscheinlich nicht ,Zernagor“, sondern Zermagna hei®en. Letzterer Flu8 ist die Heimat der beiden Unio. Genus Microcondylaea Fer. M. bonellii (Fér.) Drouét (Union Ital. 1883, 78: U. bonellia Feér.). var. depressa (Miihlf.) ©. Pf. Naturgesch. deutsch. Land- und Sifwassermollusken 1825, Bd. II, 32, t. 8, fig. 4: U. depressus C. Pfr. — Rossm., Iconogr., fig. 134: [703] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 119 Marg. Bonellii Fér., N. F., fig. 208—209: Legum. bonellii (nach Westerl.). — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 191: Legum. depressa (Mihlf.) C. Pfr. Allgemeines Vorkommen: Oberitalien, Illyrien. Anscheinend hiufiger im Drin, und zwar bei Vaudenjs, an der Verbindungs- stelle von Drin und Drinasa. Erster Fundort einer Microcondylaea auf der Balkan- halbinsel. Linge 85, Héhe 39, Durchmesser 18 mm. Genus Anodonta Cuv. A. subcircularis Cless. (Taf. LV, Fig. 200, 201). Martini-Chemnitz, Anodonta, 1876, 87, Nr. 55, t. 22, fig. 3—4: A. subcircularis Cless. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, fig. 290: A. subcircularis Cless. — Drouét, H. Unionidae nouveaux ou peu connues, in Journ. de Conchyl. 1879, 333: A. cymbalica. Meines Dafiirhaltens nach ist cymbalica von subcircularis nicht zu trennen. Wie schon aus meinen beiden Figuren 200 und 201 hervorgeht, variiert diese Art ganz auferordentlich, besonders durch die Verbreiterung hinter den Wirbeln bis zum Schilde. Dadurch entsteht mehr oder weniger eine rechteckige Form (angle droit). Da Westerlund die Diagnose Drouéts nicht enthilt, sei sie hier wieder- gegeben. I. ovali-dilatata, convexo-ventrosa, crassula, olivacea, ad oras rugosula, cae- terum laeviuscula, nitida, antice late rotundata, postice breviter truncato-subrotun- data, infra concaviuscula; margo superior oblique ascendens; arca acute dilatata; angulus arealis rectus; umbones depressi, plicatuli; ligamentum obtectum; lamellula conspicua, crassula, brevis, oblique ascendens; margarita albo-coerulea, carneo-tincta, aeneo-maculata, nitida, iridescens. Long. 105, alt. 75, diam. 40 mm. (Muschel verbreitert eifoérmig, bauchig konvex, ziemlich dickwandig, oliven- braun, an den Randern gerunzelt, sonst glatt, gliinzend, vorn breit gerundet, hinten kurz abgerundet, fast abgestutzt, an der Unterseite leicht konkav. Oberrand schrig ansteigend; Wirbel niedergedriickt, gefiltelt, Band iiberdeckt; Schildecke einen rechten Winkel bildend. Schloflamelle deutlich, ziemlich dick, kurz, schrag ansteigend; Perlmutter blaiulichweif, fleischfarben iiberlaufen mit metallglanzenden Flecken, glinzend, irisierend.) Hab. le lac de Scutari, Albanie turque (Kleciak). Le corselet est tellement dilaté quil se dresse comme une sorte d’aileron, dont la eréte forme un angle droit. La troncature du bourrelet qui tient lieu de lamelle rudimentaire étant fortement accentuée, il s’ensuit que les facettes sont tres élargies.“ Drouét. 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 513: A. cygnea L. var. depressa Schm. (?) — 1901. Wohlberedt, Bericht, 210: A. subcircularis Cl. Sehr hiufig im nérdlichen Teile des Seutarisees und dem dabei gelegenen Gornje Blato. A. cellensis Gm. Syst. nat. I, 1788, 3362: Mytilus zellensis. — Rossm., Iconogr., fig. 280: Anodonta cellensis Schrét. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 211: A. cellensis Gmel. — Allgemeines Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa. 1856. Bourguignat, Amenités malac. I, 153: A. cellensis. — 1873. Méllen- dorff, Fauna Bosniens, allgem. Ubersicht: A. cellensis. »ln den Wasserliufen Montenegros“ (Drouét). 120 III. Naturwissenschaft. [704] | var. rostrata (Kokeil) Rossm. Rossm., Iconogr., fig. 284: A. rostrata Kok. — Wester- lund, Fauna paliarkt. Binnenk., 247: A. rostrata (Kok.) Rossm. Allgemeines Vorkommen: Mitteleuropa, England. 1856. Bourguignat, Amenités malac. I, 154: A. rostrata. »Montenegro“ (Drouét). A. piscinalis Nilss. Historia mollusc. Sueciae terr. et fluv. 1822, 116: A. piscinalis. — Rossm., Iconogr., fig. 281: A. piscinalis Nilsson. — Westerlund, Fauna pali- arkt. Binnenk., 284: A. piscinalis Nilsson. Allgemeines Vorkommen: Schweden, Deutschland, Osterreich. 1856. Bourguignat, Amenités malac. I, 154: A. piscinalis. — 1864. Wal- derdorff, Verh. zool. bot. Ges. Wien, 513: A. cyguea L. var. piscinalis Nils. »Montenegro“ (Drouét). Nach Walderdorff im Scutarisee. var. B. (minor et sulcata). »Montenegro“ (Drouét). var. D. (f. subnormalis). »Montenegro“ (Drouét). Familia Sphaeriidae. Genus Sphaerium Scopoli. Sph. spec. In Okens Isis, 656 erwihnt Kiister von Cetinje eine junge Cyclas spec. Weiteres Material ist bisher nicht gefunden worden. a Genus Calyculina Cless. C. lacustre Mill. Siiddalmatien: Bugliarizza (Walderdorff). Genus Pisidium C. Pf. P. fontinale C. Pf. Naturgesch. deutsch. Moll. I, 1821, t. 5, fig. 15 und 16: P. fonti- nale C. Pfeiffer. — Clessin, Deutsche Exkursions Moll. Fauna, ed II, fig. 401: P. fossarinum Cl. — Westerlund, Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 25: P. fontz- nale C. Pfr. Allgemeines Vorkommen: Europa. Sehr hiufig in einem kleinen Teich oberhalb Mikulié an der Rumija in un- gefihrer Héhe von 800—900 m. »Hat die Formel 1: 1°37: 1:60, schlieBt sich daher den Formen der var. obli- quata Cless. (Turkestan) ungezwungen an“ (Boettger). Clessin bezeichnet es als eine grofe Form seines fossarinum. GréBte Linge 6, Breite 51/, mm. P.amnicum Mill. Siiddalmatien: Bocche di Cattaro (Walderdorff). 2. Heteromya. Familia Dreissensidae. Genus Dreissensia Bened. D. blanci Westerl. (Tab. LV, Fig. 202, 203), Fauna paliarkt. Binnenk. 1890, 319: D. bourguignati Loc. var. blanct West. a a [705] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. Allgemeines Vorkommen: Montenegro, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Kleinasien (nach Brusina). 1864. Walderdorff, Verh. zoolog.-bot. Ges. Wien 513: Dreyssena Wolgae Chemm. — 1893. Locard, Arnould, Les Dreissensia du systtme européen d’aprés la collection Bourguignat, in Revue suisse de Zoologie et Annales du Musée d'Histoire naturelle de Genéve, Bd. I, 171—172, +. VII, fig. 6: Dr. blanci Bourg. (gibt als Fundort an: See von Vrachori und Weser in Deutschland). — 1898. Brusina, Hrvatsko Naravoslovno Drustvo, 202: Dr. blanci West. — 1901. Wohl- beredt, Bericht, 210: Dreissena blanct West. — 1906. Brusina, Journ. de Con- chyl., 287: Dr. blanct West. Findet sich in grofer Menge im Scutarisee. Ruckblick. Wie bereits in den Reiseberichten erwiihnt wurde, besteht Montenegro aus zwei vollig von einander verschiedenen Gebietsteilen, und zwar zum gréften Teil aus dem fast baum- und strauchlosen, im Sommer vdllig ausgedorrten Karst, wie er uns am deutlichsten in der Umgebung von Njegus entgegentritt, und aus der wasserreichen Brda, deren Untergrund fast ausschlieSlich aus paliozoischen (Schiefer) Schichten besteht. Die Molluskenfauna des Karstes ist die folgende, und zwar sind diejenigen Arten, welche noch in Dalmatien vor- kommen, mit einem * versehen. * Daudebardia rufa * Glandina algira var. poireti * Timax montenegrinus (2) — wohlberedti — illyricus * Agriolimax agrestis * Amalia dalmatina *__ carinata * — montenegrina *__ peuleauat — limax Vitrina reittert * Crystallus illyricus — sturanyi *__ subrimatus var. litoralis — sphaeroconus * Hyalina cellaria *— nlanorbis — depressa *— dautzenbergt — planospira — bojanae nitens yar. inermis * Zonitoides nitidus — candidus Zomtes verticillus var. eu- roa *__ qlbanicus *__ acies * Pyramidula rupestris (£. sa- xatilis et £. dalmatina) * Acanthinula aculeata * Vallonia costata — astoma *__ pulchella Helicodonta corcyrensis var. canalifera Fruticicola filicina nudata var. — hawert — — yar. costulata *__ kusmict Huomphalia floerickei *Tiburnica hofmanni *__ waltert *Dinarica pouzolzi Dinarica pouzolzi f. tscher- nagorica f. depressior f. elevatior f. major f. unifasciata f. bifasciata f. unicolor f. obscura var. montenegrina f. (var.) wohlberedti f. albanica var. moracensis (serbica var. costel- lata) var. bosnensis Faustina millendorf fi Cingulifera apfelbecki — bindzaénsis — trizona (var. inflata?) *Cantareus apertus (2) * Pomatia secernenda — — var. njegusensis 122 Pomatia secernanda f. subli- gata — — var. inflata — — f. subalbescens — — yar. albanica — — var. montenegrina — — var. subobtusata — lucorum micra var. onixio- *® Tachea vindobonensis — — f. costulata * Tberus vermiculatus * Huparypha pisana * Xerophila obvia — — var. renouft — — yar. nicitai — — yar. arenosa *___ homoleuca * Helicopsis variabilis Xerocampylaea zelebori — — yar. costulata — — yar. acaria *Trochula pyramidata *___ trochoides *Cochlicella acuta * __ conoidea * Carthusiana carthusiana — glabella (2) — oliviert * Zebrina detrita # * — — yar. tumida * Hina subtilis *_ __ var. reitteri * Chondrula tridens *__ __ var. eximia *__ quinquedentata *__ seductilis *Cochlicopa lubrica *Hypnophila pupaeformis * Caecilianella acicula — aciculoides (?) *Coryna truncatella *Pagodina pagodula *__ — var. gracilis Orcula schmidti *Orcula doliolum *Pupa frumentum *— — yar. ilyrica # + * *— conspurcata # * # Ill. Naturwissenschaft. * Modicella miihlfeldti *___ awenacea *_ — var. arcadica *— philippii *__ rhodia *Pupilla muscorum Alopia baleiformis — durmitoris *Triloba sandrii (2) Clausiliastra (commutata) ‘var. ungulata Herilla bosniensis * Delima cattaroensis — -— f. parvula — — var. gracilior *__ umbilicata % — — var. costata *__ subcristata — subcristata var. interior — subspec. wohlberedti — — yar. sublabiata — kleciaki var. brunnea *_ sturmt *— stigmatica — — f, ventriculosa *— conspersa — subspece. recedens — laevissima subspec. sub- papillina semilabiata var. di- gamma ‘§— semirugata *— bilabiata (2) *— planilabris ‘—_ parthenia — binodata — — var. consentanea — — nodulosa — pseudobinodata *— gastrolepta — — yar. subinterrupta *_ — var. tabida *_ — var. disjuncta *—— — var. freyert *__ __ var. muralis — — var. montenegrina — lovcenica [706] Dilataria succineata var. bosnica * Medora kutschigi *__ — var. minor *__ proxima * Agathylla goldi — — subspec. herminiana — — 2. spec. *Papillifera bidens Hupomatias(septemspiralis) var. heydenianus * Auritus gracilis *__ ___ var, martensianus — sturanyt — — yar. scalariniformis — kleciaki var. arnau- torum — erika Holcopoma roseoli — — var. scutariensis — — yar. kiriensis *__ quyritus *__ ___ var. meridionalis — — var. montenegrinus — — yar. alatus * Hricia elegans * Hydrocena cattaroensis Succinea elegans scutariensis *__ pfeiffert * — oblonga * Radix auricularia *__ ovata * — lagotis * —_ peregra — — yar. compressa *Limnophysa palustris * Leptolimnaea glabra * Kossaria truncatula * Tropidiscus carinatus *Gyrorbis dazurt Gyraulus albus 2Ancylus capuloides var. — pileolus *Vivipara contecta (2) — mamillata * Bythinia majewskyt — mostarensis a [707] Bythinia mostarensis var. montenegrina Hydrobia montenegrina *__ declinata var. Pseudamnicola curta *__ miliaria * Emmericia pulchella — — f, almissana — — f, dalmatina — — f. montenegrina — — f, piniana * Melania holandri var. lae- vigata * Microcolpia acicularis *Cincinna piscinalis — subangulata *Gyrorbis cristatus * Neritina fluviatilis dalmatina — — f. expansa — — f. scutariensis — — f. fusca Unio serbicus var. dokict — carneus — — f. brevirostris var. — — f. spatulatus — luxwrians — petrovichit Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 123 Unio viridiflavus *— elongatulus — tumidus var. decipiens — pruinosus Microcondylaea (bonellii) var. depressa Anodonta subcircularis 2Anodonta cellensis 2 — var. rostrata 2 — piscinalis ? Cyclas spec. * Pisidiwm fontinale Dreissensia blanci. Aus dieser Aufstellung ergibt sich, daf’ der montenegrinische Karst noch zur dal- matinischen Fauna gehért, aber bereits eine gréBere Anzahl Arten und Varietiten auf- weist, die ihm eigentiimlich sind. Diese Arten, welche im folgenden Verzeichnis stark gedruckt sind, schliefen sich aber trotzdem noch an die dalmatinischen Arten an, mit Ausnahme der wenigen Arten, welche, entsprechend ihrem siidlichen Vorkommen, natur- gemifS zur albanischen Fauna gerechnet werden miissen. Nur ein paar Arten, die weiter hinten besonders aufgezihlt sind, finden sich erst wieder in Bosnien, Illyrien, Kiistenland und Griechenland. Nicht in Dalmatien kommen folgende Arten vor: Limax wohlberedti — illyricus Amalia limax Vitrina reittert - Crystallus stwranyt — sphaeroconus Hyalina depressa - — planospira — bojanae — nitens var. inermis Zonitoides candidus Zontes verticillus euroa Vallonia astoma Helicodonta corcyrensis var. var. canalifera Fruticicola filicina var. nu- data — haueri — — yar. costulata Euomphalia floericket Dinarica pouzolzi var. co- stulata Dinarica pouzolzi var. mon- tenegrina — — yar. moracensis — — var. bosnensis Faustina millendorffi Cingulifera apfelbecki — bindzaénsis — trizona Pomatia njegusensis — — yar. inflata — — var. albanica — -— yar. montenegrina — — yar. subobtusata — lucorumyar.onixiomicra Xerophila obvia var. renoufi — yar. nicitai — var. arenosa XAerocampylaea zelebori — — yar. costulata secernenda var. — var. acaria Carthusiana glabella (2) Caecilianella aciculoides Orcula schmidti Alopia baleiformis — durmitoris Clausiliastra commutata var. ungulata Herilla bosniensis — dacica Delima umbilicata var. co- stata — subcristata var. interior — subspec. wohlberedti — — var. sublabiata — kleciaki var. brunnea — conspersa subspec. re- cedens — laevissimasubspec.sub- papillina — semilabiata var. di- gamma — nodulosa — pseudobinodata — gastrolepta var. sub- interrupta 124 Delima var. montenegrina — lovcenica Dilataria swecineata var. bosnica Agathylla goldi var. her- miniana — nov. spec. (Stur.) Hupomatias (septemspiralis) yar. heydenianus Auritus sturanyi — — yar. scalariniformis — kleciakivar.arnautorum — erika Holcopoma roseoli Ill. Naturwissenschaft. Holcopoma roseoli var. scu- tariensis — — yar. kiriensis — auritus yar. montene- grinus — — yar. alatus Saccinea elegans yar. scu- tariensis Radix peregra var. com- pressa Ancylus pileolus Vwipara mamillata Bythinia mostarensis vay. montenegrina [708] Hydrobia montenegrina Pseudamnicola curta Cincinna subangulata Unio serbicus var. dokici — carneus — luxurians — petrovichii — viridiflavus — tumidus var. decipiens — pruinosus Microcondylaea bonellii var. depressa Anodonta subcircularis Dreissensia blanci. Von diesen Arten, welche in Dalmatien nicht gleichzeitig vorkommen, aber auch Montenegro nicht eigentiimlich sind, gehéren bereits zum albanischen Faunengebiet: Hyalina bojanae Auritus kleciaki yar. arnautorum Helicodonta corcyrensis var. canalifera Xerophila obvia var. renoufi — — yar. arenosa Pomatia lucorum var. onixiomicra Agathylla nov. spec. Holcopoma roseoli var. scutariensis — — yar. kiriensis Unio tumidus var. decipiens — pruinosus. Mit Bosnien-Herzegowina sind gemeinsam, in Dalmatien fehlend: Vitrina reitteri Crystallus stwranyi Hyalina nitens var. inermis Zonites verticillus var. ewroa Fruticicola filicina var. nudata — haueri — — var. costulata Euomphalia floericket Dinarica pouzolzi var. montenegrina — — yar. bosnensis Faustina millendorffi Cingulifera apfelbecki Aerocampylaea zelebori — — var. costulata — — yar. acaria Herilla bosniensis Dilataria succineata var. bosnica Ancylus pileolus Auritus sturanyt var. scalariniformis Holcopoma roseolt. Mit Triest, Illyrien, beziehungsweise Kiistenland und Kroatien sind ge- meinsam, jedoch in Dalmatien fehlend: Carthusiana glabella (2) Caecillianella aciculoides Clausiliastra commutata yar. wngulata Pomatias septemspiralis var. heydenianus Auritus sturanyt Microcondylaea bonellii var. depressa Mit Siebenbiirgen ist gemeinsam, in Dalmatien fehlend: Hyalina depressa. Mit Serbien ist gemeinsam in Dalmatien fehlend: Cingulifera trizona (var. inflata) Unio serbicus var. dokict. [709] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 125 Mit Griechenland ist gemeinsam, in Dalmatien fehlend: Ancylus pileolus Dreissensia blanci. Zur Molluskenfauna der Brda gehiren die folgenden Arten. Diejenigen, welche im angrenzenden Waldgebiet von Serbien und Novipazar (eventuell auch im angrenzenden Waldgebiet von Bosnien) vyorkommen, sind mit einem * versehen. Wie schon weiter vorn mitgeteilt wurde, ist jedoch eine scharfe Grenze zwischen Karst und Brda keineswegs zu ziehen, deshalb kommen eine ganze Anzahl Arten sowohl hiiben wie driiben vor. Im nachfolgenden Verzeichnis sind deshalb nur die fiir die Brda typischen Arten aufgeziihlt: *Timax maximus var. cinereoniger * Pomatia kolasinensis *— — transsylvanicus *__ __ var. sturanyi — mrazekr *Vitrina diaphana * Zonites mauritir * Buliminus cefalonicus Triloba tertia * Clausiliastra laminata *___ montenegrinus * Arion subfuscus * Hulota fruticum * Monacha incarnata *_ __ var. granatina * Alinda plicata — eupleuris *__ biplicata var. longinae *Campylaea pouzolzi subspec. serbica. * _ ___ var, bosnina *—_ __ var. roschitzt (2) *__ _ var. labiata *__ __ var. nikitat Herilla ziegleri *__ _ var. costellata — subspec. violascens *— — var. pancict (2) — jabucica *Pomatia pomatia subspec. vladika — illyrica — — yar. pomatiaeformis — oribates *__ ___ var. wohlberedti ' | *Pseudalinda fallax var. serbica — — var. durmitoris *Strigillaria vetusta * — — yar. ljubicnensis *__ roschitzt. Gehért der Karst noch zur dalmatinischen Fauna, so kann die Brda mit gleichem Recht zur serbischen (bosnischen einschlieSlich Novipazar) Waldfauna gerechnet werden. Fast alle Arten kommen im gesamten Waldgebiet vor und die wenigen endemischen Arten finden sich entweder noch in den weniger durchforschten Teilen des genannten Gebietes oder aber sind mit den daselbst vorkommenden Arten nahe verwandt. Im benachbarten Waldgebiet fehlen folgende Arten, beziehungsweise sind bis jetzt noch nicht gefunden (die der Brda eigentiimlichen sind stark gedruckt): Limax mrazeki Herilla illyrica Triloba tertia — oribates Alinda eupleuris Pomatia pomatia subspeec. vladica var. Herilla ziegleri pomatiaeformis — subspec. violascens SS = WHI CATIONS, — jabucica Herilla ziegleri ist demnach die einzige, welche sich erst in Dalmatien wieder findet. 126 II. Naturwissenschaft. [710] Nach der vorliegenden Arbeit sind von Montenegro bekannt: 193 Arten Mollusken, bezichungsweise Varietiten der betreffenden Arten, 56 Varietiiten (einschlielich Varietit von Pal. mamillata (2)), 29 Formen ohne geographische Bedeutung, ferner 1 Farbenabinderung (mutatio), 3 Blendlinge (degeneratio albescens), 1 aberratio sinistrorsa. Von diesen sind als neu beschrieben: p: 600 Limax illyricus Simr. , 626 Zonitoides candidus A. J. Wagn. 627 Zonites montenegrinus Boettg. 629 Vallonia astoma Boette. , 630 Fruticicola haueri var. costulata Woblb. » 647 Cingulifera apfelbecki subspec. bindzaénsis Stur. 654 Pomatia secernenda var. inflata Wohlb. 654 — — var. albanica Wohlb. 668 Alopia baleiformis Boette. » 669 — durmitoris Boette. » $69 Triloba tertia Boettg. , 612 Herilla jabucica Boettg. » 613 — oribates Stur. » 614 Delima umbilicata var. costata Boettg. » 675 — subcristata var. interior Boettg. » 616 — kleciaki var. brunnea Boettg. » 680 — pseudobinodata Boettg. » 681 — gastrolepta var. subinterrupta Boettg. » 682 — lovcenica Boette. , 684 Agathylla goldi subspec. herminiana Stur. » 685 — nov. spec. (cf. regularis Stur.) , 586 Succinea elegans var. scutariensis Wohlb. » 687 Limnaea peregra var. compressa Wohlb. » 695 Bythinia mostarensis var. montenegrina Woblb. » 697 Valvata subangulata Boettg. Auf eine ganz besondere Higentiimlichkeit der montenegrinischen Fauna sei an dieser Stelle noch aufmerksam gemacht, auf die vielen gerippten Arten, beziehungs- weise Varietiten und Formen. Es sind dies: Zonites verticillus var. ewroa Tachea vindobonensis f. costulata Fruticicola haueri var. costulata Xerocampylaea zelebori var. costulata Euomphalia floericket (gestreifte Exemplare) | Delima umbilicata var. costata Dinarica serbica var. costellata Dilataria succineata var. bosnica. Zum Schlusse sei noch ein Verzeichnis derjenigen Arten gegeben, die in den Buchten von Topla, Draste und Budua angeschwemmt, bisher aber in Montenegro noch nicht gefunden wurden (nach Walderdorff, Syst. Verz., p. 513—514): [711] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 127 Patula rotundata Mill. (Europa) Vertigo angustior Jeffr. (Europa) Helicodonta angigyra Ziegl. (Norditalien, | — pygmaea Drap. (Europa) Schweiz, Siidtirol) ? — pusilla Drap. (Europa) (Helix) circumlineata Par. (?) Delima lamellata Rossm. (Korfu) Chondrula quadridens Drap. (Siideuropa) | Albinaria contaminata Rossm. (Cephalonia) — microtragus Parr. (Balkan) — senilis Rossm. (Cephalonia) Mastus pupa Brug. (Griechenland usw.) Planorbis sptrorbis Mill. (Europa) Ferussacia folliculus Gronoy. (Korfu usw.) | Valvata depressa Pf. (Griechenland usw.) Rumina decollata L. (Mittelmeerktisten) Truncatella truncatula Risso (Dalmatien) Granopupa granum Drap. (Dalmatien, Grie- | — — var. laevigata (Dalmatien). chenland usw.) Verzeichnis der von mir in Montenegro und Nordalbanien gesammelten Kafer. Wenngleich meine drei Reisen fast ausschlieflich der Erforschung der Mollusken- fauna galten, habe ich es doch nicht versiiumt, diejenigen Kafer aufzunehmen, auf die ich beim Sammeln der Mollusken stief. Herr Major a. D. Prof. Dr. v. Heyden in Bockenheim bei Frankfurt a. M. war nicht nur so liebenswiirdig, die Bestimmung zu iibernehmen, sondern stellte auch das nachstehende Verzeichnis zusammen, wofiir ich ihm hiermit nochmals meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Cicindelidae. 1. Cicindela campestris LL. Stammform in verschiedener Ausbildung der Flecken. Alle Stiicke haben kupfrige Riinder von Kopf- und Halsschild. Kolasin 11, Polje und Moraéa 1. 2. — silvicola Dej. Stammform nicht von mitteleuropdischen verschieden. Polje 2, Krnowo 2, Kolasin 1, Moraga 1. Carabidae. 3. Procerus gigas Creutz. Ein Stiick im Moratatal an einer jungen Helix secernenda. 4. Carabus (Megodontus) caelatus F. var. procerus Reitter. 2 <', 32mm lang, oben griinlich, von Krnowo und Kolasin. 5. — — dalmatinus Dej. In der Niihe des Scutarisees. Dalmatien. 6. — (Chaetocarabus) intricatus LL. var. montenegrinus Krtz. 1 Q von Krnowo, 1 & Niksié. NB. Ubrigens ist Adonis selbst eine Rasse des intricatus. 7. Omophron limbatus F. Moraéa 1. 8. Omphreus morio Dej. Montenegro-Art, die anderen in den angrenzenden Lindern. Virpazar 1 Q. Ich besitze einen Typ, von Parreyss 1824 gefunden. 9. Calathus fuscipes Goeze. Podgorica 2. Ganz Europa. var. punctipennis Germ. Ebenda 1. Mittelmeergebiet. var. graecus Dej. In der Nihe des Scutarisees. Griechenland. 10. Laemostenus elongatus Dej. Moraga. var. robustus Schfs. Kolasin 1. Von Krain tiber Kroatien, Dalmatien bis Montenegro verbreitete Art. Im Siiden gréfer und kriftiger. 11. Poecilus lepidus Leske var. cupreus Letzner. 1 Q von Kolasin. Ganz Europa. 128 12. III. Naturwissenschaft. [712] Pterostichus (Bothriopterus) oblongopunctatus F. Krnowo 3. Nord- und Mittel- europa hiiufig, ebenso in Bosnien. 13. — (Haptoderus) brevis Duft. Kolasin 1. Ungarn, Kroatien, Bosnien. 14. — melas Creutzer var. depressus Dej. Podgorica 3, Kolasin 1. Diese griBere, breitere Form mehr im Siiden: Dalmatien. Die kleinere Stammform noch bei Frank- furt a. M. 15. — (Cheporus) metallicus F. Kolain 1. Hiéufig in Deutschland und Alpen bis Herzegowina. 16. — Reiseri Ganglbauer. Kolasin 1. Sonst Siidbosnien: Treskavica. 17. Molops alpestris Dejean. Krnowo 1. Von Siebenbiirgen bis Siidbosnien. 18. — vlasuljanus Apfelbeck. . Kolasin 2. Sonst herzegowinisch-bosnische Grenze. Ein Exemplar hat rote Beine. 19. Amara aenea Degeer. KolaSin 1. Gemein im ganzen paliarktischen Gebiet. 20. 21. 22. 23.. 24, 25. 26. 27. 28. 29. 30. Zabrus incrassatus Germar. Podgorica 3. Uber die ganze Balkanhalbinsel ver- breitet. Ophonus sabulicola Panzer. Podgorica 1. Harpalus dimidiatus Rossi. Podgorica 1 , Moraéa 1 @. — sulphuripes Germ. Podgorica 1. Alle drei Arten tiber Kuropa weit verbreitet. Licinus silphoides Rossi. Podgorica 1. Im Mittelmeergebiet verbreitet. Cymindis axillaris F. var. lineola Dufour. Podgorica 2. EKbenso. Silphidae. Bathyscia Dorotkana Reitt. Taubenhéhle in Reéi, dstlich vom Scutarisee. Herze- gowina. Histeridae. Hister sinuatus Mliger. Podgorica 1. Uber Siideuropa verbreitet. Lucanidae. Lucanus cervus L. var. capreolus Fiiessly. Niksié 7c’, 4 @, kleinere Stiicke mit viergliedrigem. Fiihlerfiicher. Die & 58—32 mm lang, Q 33—27 mm. Sinodendron cylindricum L. 20, 2 9 von Kolaxin. Ganz Europa. Scarabaeidae. Sisyphus Boschniaki Wischer. Niksié 2. Von Schaefferi durch nicht genabelte Hals- schildpunktur verschieden. Mehr siidosteuropiiische Art. 31. Gymnopleurus pilularius L. Podgorica 9. Siideuropa hiiufig. 32. Copris lunaris L. Kolasin 1 o. Europa haufig. 33. Onthophagus tawrus Schreber. Podgorica 1 9. 34, — fracticornis Preyssler. Kolasin 4 3, 14 Q. 35. — ovatus L. Kolagin 3. Alle drei Arten tiber Europa verbreitet. 36. Odontaeus armiger Scopoli. Kolasin 1S. Ganz Europa einzeln. 37. Geotrupes mutator Marsham. Moraéa 1. 38. — sylvaticus Panzer. Moraéa 1, Kolasin 3. 39. Geotrupes vernalis L. Morata 1, Kolasin 3. Alle drei Arten in ganz Europa. var. autumnalis Hrichs. Umgebung der Scutariseealpen. 40. — (Thorectes) punctulatus Jekel (Brancsiki Apfelbeck). Kolasin, Balkanhalbinsel, auch Anatolien. 67. 68. 69. Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 129 . Pentodon idiota Herbst. Podgorica 1. Osteuropa. . Amphimallus solstitialis L. Podgorica 2. Der ,Junikifer“. . Melolontha vulgaris L. Kolasin 1 & normal. Der Maikiifer. . Anomala aenea Degeer. Moraga 1. . — oblonga Er. Moraéa 2. . Anisoplia nasalis Reitter. Podgorica 17. Seither nur von Griechenland: Agrinion bekannt. © einfarbige braune Decken, © schwarz gefleckt oder ganz schwarz. . Hoplia farinosa L. Grin beschuppt: Moraéa 2, Kolasin 3, Krnowo 1. Gelb be- schuppt: Moraéa 1, KolaSin, Krnowo 5. . H. flavipes Germar. Kolasin 1. Auch Dalmatien, Herzegowina. . Epicometis hirta Poda (hirtella L.). Podgorica 10. Ebenso wie die folgende Nr. 50 in ganz Europa. . Oxythyrea funesta Poda (stictica L.). Podgorica 10. . — cinctella Schaum. Podgorica 2. Uber Siidosteuropa weit verbreitet. . Cetonia aurata VL. Podgorica 6, Moraéa 7, Kolagin 1, Niksié 1. Gemein in Europa. . Potosia cuprea F. var. obscwra Andersch. Moraéa 2. Europa weit verbreitet. . — angustata Germ. Stammform dunkelgriin. Podgorica 2. . — — var. purpurascens Reitter. Oben rotgolden, unten griin. Podgorica 1. Die Art findet sich in Dalmatien, Griechenland und Kleinasien. . Gnorimus nobilis L. Polje 1. . Trichius gallicus Heer. Niksié 1, am Scutarisee. Beide iiber Huropa weit ver- breitet. Elateridae. . Adelocera punctata Herbst (atomaria F.). In Reéi, dstlich des Secutarisees. Mittel- europa. . Brachylacon murinus L. Krnowo 1. . Limonius aeruginosus Olivier. Kolasin 2. . Elater sanguineus L. Kolagin 3. . — ferrugatus Lacordaire. Kolasin 1, Krnowo 1. Alle vier Arten itiber HKuropa verbreitet. . Speniscosomus sutricollis Mulsant. Kolasm 1. Auch in Griechenland und Cypern. Cantharidae. . Luciola mingrelica Faldermann. Moraéa 9. Uber Siidosteuropa und Kaukasus verbreitet. Cantharis obscurus LL. Kolasin 1. . — lividus L. var. dispar LL. Kolasin 1. Beide Arten tiber Europa verbreitet. Cleridae. Trichodes apiarius L. Niksié 1. Ganz Europa. Tenebrionidae. Gnaptor spinimanus Pallas. Kolagin 8. Von Ungarn iiber ganz Siidosteuropa ver- breitet. Asida sabulosa Goeze vy. Duftschmidi Gemm. Umgebung des Scutarisees. Band XI. 46 130 Til. Naturwissenschaft. [7 14] . Pedinus helopioides Ahrens. Podgorica 5, Moraéa 1. Von Dalmatien bis Grie- chenland. . Opatrum verrucosum Germar. Virpazar. Im Mittelmeergebiet weit verbreitet. . Helops Rossii Germar. Reti in Albanien. . — dermestoides Mliger. Desgleichen. . — (Stenomax) aeneus Seopoli. Kolazin 1. Europa verbreitet. Alleculidae. . Omophlus lepturoides F. Krnowo 2. Mittel- und Siideuropa. Meloidae. . Cerocoma Schifferi L. Podgorica 1 9. . Mylabris variabilis Pallas. Podgorica 8. Siideuropa. . Lytta vesicatoria L. NikSié 1, Morata 1. Die bekannte ,,Spanische Fliege“. 19. Hpicauta verticalis Iliger. Podgorica 7. Stidosteuropa. 80. 81. 82. 83. 34. 85. Pyrochroidae. Pyrochroa coccinea LL. Polje 1. Ganz Europa. Melandryidae. Osphya bipunctata F. var. clavipes Olivier. Kola’in 1 co’ dieser dunklen Varietiit. Uber Europa bis Griechenland verbreitet. Oedemeridae. Asclera (Ischnomera) sanguinicollis 1. Moraéa 4. Uber ganz Europa verbreitet fand ich sie auch in Kroatien: Plitvicer Seen. — coerulea I. Podgorica 1, Moraéa 3, Kolasin 2. Ebenso. Alle Exemplare sind gestreckter und bilden die Form cinerascens Pandellé. Ocdemera rufofemorata Schmidt. Podgorica 1 o', Kolasin 1 9. Uber das dst- liche Mittelmeergebiet verbreitet, auch Dalmatien. Curculionidae. Otiorrhynchus ragusensis Germar. Krnowo 1 &. Reti in Albanien. Mehr in Dalmatien. 86. — truncatus Stierln. Polje 1. Hiiufig in Kroatien. 87. Cleonus piger Scopoli (sulcirostris L.). Podgorica 2. Ganz Europa. Cerambycidae. 88. Khagiwm mordax Degeer. Kolasin 2, Moraéa 1. Ganz Europa. 89. —- bifasciatum F. Kolasin 1. Ebenso. 90. oI. 92. 93) Grammoptera ustulata Schaller. Kolasin 1. Ebenso. Leptura (Anoplodera) rufipes Schall. Kolasin 1, Morata 2. Ebenso. Leptura (Leptura) pallens Brullé. Umgebung des Scutarisees. — (Judolia) erratica Dalman. Umgebung des Scutarisees. Von Tirol bis in die Balkanhalbinsel und Wolga. 94. — (Strangalia) nigra LL. Moraéa 2. Europa. 5), — — septempunctata F. var. quinquesignata Kiist. Moraéa 3. Siidosteuropa. [715] ' Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 131 96. Cerambyx cerdo L. Moraéa 1. 97. — Scopolii Fiiessly. Moraéa 1, Kolasin 1. 98. Phymatodes variabilis L. Stammart mit blauen Fliigeldecken. Moraéa 1. Die Nr. 96, 97, 98 itiberall in Europa. 99. Purpuricenus Koehlert L. Niksié 1. Mittel- und Siideuropa. 100. — budensis Goeze. Variiert mit ganz schwarzem Halsschild (var. affinis Brullé) Podgorica 5, Moraéa 1. Mit seitlichem roten Fleck (budensis Goeze) Pod- gorica 2. Halsschild rot, hinten schwarz (var. hungaricus Herbst) Podgorica 2. In Siidosteuropa bis Syrien verbreitet. 101. Plagionotus floralis Pallas. Podgorica 14. Siidosteuropa verbreitet. 102. Clytanthus jfiguratus Seopoli (plebejus F.). Moraéa 9. Ganz Europa. 103. — nigripes Brullé. Podgorica 1. Von Dalmatien bis Griechenland. 104. Clytus rhamni Germar. Form mit sechwarzen Schenkeln. Podgorica 6. Siidliches Mittel- und Siideuropa. 105. Anaglypius mysticus LL. Moraéa 5. Mitteleuropa verbreitet (Decken vorn rot). var. hieroglyphicus Herbst. Moraéa 1. Decken ganz schwarz. 106. Heroplia tristis F. (fumestus F.). Morata 4, Polje 1. Von Istrien bis Dalmatien und siidlicher verbreitet. 107. Morimus funereus Mulsant. 1 co’, 2 Q von Polje. Ungarn, Krain, Velebit, Herze- gowina. 108. Calamobius filum Rossi. Podgorica 1. Mittel- und Siideuropa. Chrysomelidae. 109, Platewmaris consimilis Schrank. Kolasin 1 erzfarbenes @. Ich fand die Art an den Plitvicer Seen in Kroatien. 110. Timarcha venosula Weise. Podgorica 1. Von Krain ttber Triest, Fiume bis Dal- matien verbreitet. 111. Chrysomela menthastri Suffrian. Podgorica 1. Antivari. Uber Siideuropa weit verbreitet. 112. — vernalis Brullé. Podgorica 2. In Dalmatien, Griechenland und Tiirkei nicht selten. 113. — salviae Germar. Podgorica 1. Krain, Istrien, hiufiger in Dalmatien. 46% 132 Ill. Naturwissenschaft [716] Uber einige Isopoden und Myriapoden aus Montenegro und Albanien. Gesammelt durch Herrn O. Wohlberedt. Von Dr. K. W. Verhoeff (Dresden-Striesen). (Dazu 7 Abbildungen.) Die nachfolgenden Mitteilungen beziehen sich auf einige Myriapoden und Iso- poden, welche ich Herrn Otto Wohlberedt verdanke, der sie von ‘seinen montene- grinisch-albanesischen Exkursionen mitbrachte. Bei unseren noch immer sehr geringen Kenntnissen iiber die Fauna der albanesischen Gefilde ist jede Bereicherung derselben erwiinscht, in erster Linie aber denen erfreulich, welche wie Verfasser dieser Zeilen selbst mehrfach in mehr oder weniger benachbarten Distrikten der Balkanhalbinsel zoologische Studien verfolet haben. Wenn die vorliegenden Objekte auch entschieden einen beson- deren Aufsatz verdienen, so sind sie doch zu spiirlich, um irgendwelche vergleichend- faunistische Betrachtungen zu motivieren. Es kann lediglich betont werden, daf diese Formen das belegen, was ich auch von vorneherein vermutet hatte, nimlich engsten Anschluf8 an die Fauna der Herzegowina. A. Isopoda terrestria. Ich verweise hier auf diejenigen Aufsiitze, in denen ich Isopoden aus Bosnien, Herzegowina und Dalmatien besprochen habe: Uber paliarktische Isopoden. 2. Aufsatz, Zoolog. Anzeiger 1900, Nr. 609; 3. Aufsatz, daselbst 1901, Nr. 634 (enthalt Armadillidium albanicum Verh. von mir auf Korfu entdeckt, aber Korfu und Albanien gemeinsam); 4. Aufsatz, daselbst 1901, Nr. 635 und 636; 5. Aufsatz, daselbst, Nr. 638; 7. Aufsatz, daselbst, Nr. 647 und 648; 8. Auf- satz, daselbst 1902, Nr. 667. : 1. Armadillidium vulgare autorum, 1 @ vom Scutarisee, Juni. 2. Armadillidium versicolor Stein var. wohlberedti Verh. in Isopoden, 9. Aufsatz, Zoolog. Anzeiger 1907, woselbst alle mir genauer bekannten (65) Armadillidiwm-Arten analytisch bearbeitet worden sind. Die var. wohlberedti ist unter den bekannten Lokal- formen dieser variabeln Art die auffilligste, da sie bei dem ersten allgemeinen Hindruck dem in Dalmatien und Herzegowina so haufigen Armadillidium klugii tiberaus ahnlich erscheint infolee der breiten geréteten Epimeren. Diese Higentiimlichkeit kehrt aber wieder bei Armadillidium albanicum und inflatum Verh. (aus Epirus). Gerade fiir die Gattung Armadillidium, deren Schwerpunkt im Siidwesten der Balkanhalbinsel liegt, kann aus Albanien noch manche Form erwartet werden. 1 @ vom Scutarisee. 3. Porcellio albanicus Verh. in Isopoden, 10. Aufsatz, Zur Kenntnis der Porcellio- niden, Sitzungsbr. Gesellsch. naturf. Fr. Berlin 1907, S. 274, Vom Scutarisee 1 Q. B. Chilopoda. 4, Scolopendra cingulata Latr. Aus der Taubenhihle*) bei Rei in Albanien liegen vor: ein erwachsenes griinlichbraunes Q mit 19 Antennengliedern und ein griinlichblauer Halbwiichsiger. ) Uber die Taubenhthle siehe S. 593. [717] - Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 133 C. Diplopoda. 5. Glomeris pulchra L. K. n. var. wohlberedti, 1 0 yon 12 mm Linge aus der Tau- benhéhle bei Reéi in Albanien, Juni. Priianalschild des & von hinten gesehen wie bei der typischen Form mit sehr schwacher Ausbuchtung und vor derselben unbedeutend gewulstet. Die Varietiit weicht vom Typus in der Zeichnung durch folgendes ab: a) Am Prianalschild werden die hellen Flecke durch einen schwarzen Median- streifen fast vollstiindie getrennt (wiihrend sie bei der in der Herzegowina sehr hiufigen Grundform vollkommen zusammenhingen); b) die beiden inneren Brustschildflecke sind auffallend gro und reichen nach vorne bis tiber die Mitte hinaus (bei der Grundform nehmen sie nur das hintere Drittel ein); c) die 4uferen und inneren Flecken des Brustschildes hiingen am Hinterrande nicht zusammen (wie bei der typischen Form), sondern sind durch schwarze Streifen bis zum Hinterrande getrennt; d) die Flecken am 6.—8. Tergit sind durch schwarzes Gebiet breit getrennt (beim Typus durch dreieckigen, hinten schmalen Zipfel). Der Furchenverlauf des Brustschildes zeigt nichts Ungewoéhnliches, niimlich 1+3-+ 1, wobei die dritte durchlaufende nur unbedeutend unterbrochen ist. 6. Pachyiulus fuscipes C.K. (genuinus). 1 Q 10 ebenfalls aus der Taubenhihle bei Reti, & 40 mm mit 7-+- 78 Beinpaaren, 48 (49) Rumpfseementen, Q 49mm, 93 Bein- paare, 50 (51) Segmente. LEndfortsatz spitz und ziemlich lang, Foramina meist weit hinter der Naht, nur an den vorderen Segmenten der Naht geniihert. 7. Pachyiulus hungaricus (Ka.). Montenegro, Moraéatal im Mai 1 9, 88 mm, 60 Rumpfsegmente. 8. Lysiopetalum carinatum Bra. Ebendort ein juv. Q. 9. Apfelbeckia wohlberedti n. sp. Taubenhihle bei Rei in Albanien, Juni. & 85— 88mm mit 49 (50) Rumpfsegmenten, 2 (3) driisenlosen Endsegmenten, niimlich ein ge- ripptes driisenloses, ein ungeripptes Prianalsegment und das Telson. @ 95 mm mit 89 Beinpaaren und ebensolchen 2 (3) driisenlosen Endsegmenten; j. Q von 77mm mit 48 (49) Segmenten, davon 47 gefurcht; j. Q von 45mm mit 46 (47) Segmenten, davon 6 (7) driisenlose Hndsegmente. Am 5.—14. Tergit sind die paramedianen Rippen stark abgekiirzt, niimlich nur vorne ausgebildet, am 15. ungefiihr vollstiindig, am 16.—19. wieder abgekiirzt bis etwa zur Hilfte, doch zeigen diese abgekiirzten paramedianen Rippen etwas unregelmifigen Verlauf. Bei emem © sah ich abgekiirzte paramediane Lingsrippen am 5.—15. Tergit und dann nur noch am 17. und 20. einseitig. Im mittleren und hinteren Kérperdrittel verlaufen die nicht abgekiirzten paramedianen Tergit-Lingsrippen parallel. Zwischen ihnen steht ee unpaare Medianrippe, welche auf einer Reihe von hinter dem Ko- pulationsring gelegenen Doppelsegmenten gefurcht ist, und zwar in gegen den Hinter- rand zunehmender Stiirke. Im mittleren und hinteren Rumpfdrittel verschwindet diese Medianrippenfurche mehr und mehr. Collum mit zwei auch in der Mitte ganz deutlichen Borstenreihen, vor dem Hinterrande fein langsgefurcht. 2. Rumpftergit mit zwei Reihen deutlicher Wiiste, kleineren vorderen und gréferen hinteren. 134 III. Naturwissenschaft. [718] 1. und 2. Beinpaar') ohne Trochanter und mit kurzem Prifemur, unten am ein- gliedrigen Tarsus mit dichter Biirste. 3. Beimpaar, ebenso aber Trochanter vorhanden und Prifemur linger. 8. Beinpaar des & (und zahlreiche weiterfolgende) unten an der Tibia und dem 1. Gliede des zwei- gliedrigen Tarsus dicht und kurzpelzig beborstet, 2. Tarsus viel linger, kriftiger, aber zerstreuter beborstet. Antennen recht lang, im ganzen 14 mm. Das 3. Glied 31/; mm lang (Collum 31/, mm breit), 6. und 7. Glied graugelblich. Die Gonopoden schlieBen sich im ihrem Bau eng an die der bekannten Arten an, zeigen aber wieder einige kleine Abweichungen, welche am besten aus den Abbil- dungen 1—6 ersichtlich sind und weiterhin besprochen werden. Hinsichtlich der Gattung Apfelbeckia Verh. und der Lysiopetaliden itberhaupt ver- weise ich auf meine folgenden Schriften: 1. Uber die Kopulationsorgane der Lysiopetaliden und ein Lysiopetalum aus Bosnien. Zoolog. Anzeiger 1896, Nr. 518. 2. Uber Diplopoden aus Bosnien, Herzegowina und Dalmatien, IL. und HI. Teil, Chordeumidae und Lysiopetalidae, Archiv f. Naturgesch. Berlin 1897, mit 4 Tafeln. 3. Beitriige zur Kenntnis paliarktischer Myriapoden, 10. Aufsatz: Zur verglei- chenden Morphologie, Phylogenie, Gruppen- und Artsystematik der Lysiopetaliden. Zoolog. Jahrbiicher, 13. Band, 1. Heft 1900, mit 3 Tafeln. 4. Drei neue Apfelbeckia-Arten aus der Herzegowina. Zoolog. Anzeiger 1901, Nr. 643, mit 6 Abbildungen. 5. Beitrige usw., 19. Aufsatz: Diplopoden aus Herzegowina, Ungarn und Bayern. Archiv f. Naturgesch. 1901, 1. Band, 3. Heft, mit 2 Tafeln. 6. Diplopodenfauna aus Bosnien, Herzegowina und Dalmatien. Wissensch. Mitteil. aus Bosnien und Herzegowina, 6. Band, Wien 1899, 8. 746—1766. * & * EinschlieBlich der hier behandelten neuen Art sind bis jetzt fiinf Apfelbeckia- Arten bekannt geworden, welche nach den bisherigen Erfahrungen alle ein nur geringes Verbreitungsgebiet aufweisen, auf Herzegowina, Nordalbanien und das anstofende Stiick von Montenegro beschrinkt sind und einander siimtlich nahestehen, namentlich mit Riicksicht auf den einzigen anderweitigen bekannten Angehérigen der Gruppe Apfelbeckiini Verh. 1900, das mir von Korfu bekannte und Apfelbeckia verhaltlich recht fernstehende Himatiopetalwm ictericum (LL. K.). Im Zoolog. Anzeiger Nr. 643 habe ich Apfelbeckia lendenfeldii zwar aus Nord- und Siidherzegowina angegeben, aber neuer- dings sind mir Bedenken hinsichtlich der Identitit beider Individuengruppen aufgestofen, weshalb ich auf die beiden Varietiten aufmerksam mache und weitere Priifung derselben empfehle. Zur Orientierung diene folgende Ubersicht der Apfelbeckia-Arten: A. Antennen weniger lang, das 3. Glied héchstens 2mm lang, bedeutend kiirzer als das Collum breit ist. Paramediane Rippen auf der Riickenhéhe in der hinteren Korperhilfte vorne genihert, wihrend sie nach hinten divergieren, zwei driisenlose Endsegmente (ohne Telson). oc 57—63 mm lang, © etwas grofer. 1) Ich benutze hier diejenige Nomenklatur der Beinglieder, welche ich auseinandergesetzt und be- egriindet habe in meinem 3. Aufsatz tiber Tracheatenbeine, Progoneata, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin 1903, Nr. 2, wonach das typische Diplopodenbein besteht aus Coxa, Trochanter, Pra- femur, Femur, Postfemur, Tibia und Tarsus. zs Apfelbeckia wohlberedti Verh., Teile der Gonopoden (meist 56fache VergriBerung). Abb. 1. Gonopod yon aufen gesehen, nach Wegnahme des Tarsalabschnittes und des Kanalastes. Der Priifemoralabschnitt (prf) ist nur sttickweise angegeben. fe = Femoral, ¢i = Tibialabschnitt, /, 614 = bla- siger Stachelanhang, « = Stachel, 8 = Lappen am Tibialabschnittende, +? = Absetzung zwischen Pra- femoral- und Femoralabschnitt, «2 = Absetzung zwischen Femoral- und Tibialabschnitt. Abb. 2. Tarsalabschnitt yon stiefelartiger Gestalt, in natura stark eingekriimmt gegen den ausge- héhlten Tibialabschnitt (70fache Vergriferung). : Abb. 8. Tibialabschnitt,') der Gonopod von auSen gesehen, aber etwas weiter gedreht als in Abb. 1, so da der Stachellappen « weiter vorragt. i Abb. 4. Die bei pr der Abb. 1 angedeuteten, dem Ende des blasigen Stachelanhanges aufsitzenden, mit Stiftchen bewehrten Zapfen y bei 220facher VergriéBerung, daneben « einige der am Grunde pigmen- tierten Stacheln. Abb. 5. Kanalast nebst Spermarinne ri, welche in den Rinnenfortsatz ca miindet, daneben ein spitzer Schutzlappen J (56fache Vergréfierung). Abb. 6. Des Rinnenfortsatzes Endhiilfte mit der Miindung der Spermarinne bei 220facher Vergréberung. Abb. 7. Apfelbeckia lendenfeldii Verh. var. herzegowinensis m. Endhilfte des Gonopoden- Tibial- absehnittes. Bezeichnung wie bei Abb. 3. 1) Die Linie m der Abb. 3 setzt sich fort in m2? der Abb. 2 und ebenso e in die Linie e4. Abb. 2 ist zwar etwas stirker vergréBert als Abb. 8, kann aber unten an Abb. 2 angesetzt gedacht werden. 136 III. Naturwissenschaft. [7 2 0] 1. Femoralabschnitt der Gonopoden ohne blasigen Stachelanhang, Tibialabschnitt dicht und lang behaart. ‘'Tarsalabschnitt viel schwiicher entwickelt als bei allen anderen Arten, indem sich statt des stiefelartigen Teiles (wie ihn Abbildung 2¥36 vor- fiihrt) nur em abgerundeter Hicker findet, der eime dreieckige, beimahe spitze Seiten- ansicht gewiihrt. Der Kanalast ist am Ende in zwei stachelartige, schmale und gerade Zinken geteilt. 1, A. silvivagum Verh. Narentatal bei Jablanica. 2. Stachelige Anhangblase des Tibialabschnittes vorhanden. Tarsalabschnitt kriiftig entwickelt und mit stiefelartigem Endteil, dessen Spitze nicht zuriickgebogen ist und dessen andere Ecke wenig vorspringt, daher zwischen den beiden am Kndrande keine Ausbuchtung. Der Kanalast ist dem von lendenfeldi uhnlich, der Rinnenfortsatz ge- bogen und der Schutzlappen breit und in eine Spitze ausgezogen. 2. A. enderleini Verh. Narentagebiet von Mostar bis ins Prenjgebirge. B. Antennen linger, das 3. Ghed 2?/;—31/,mm lang bei 3—31/, mm breitem Collum. Paramediane Rippen auf der Riickenhéhe in der hinteren Kérperhilfte parallel laufend. & 58—88 mm lang, Q noch etwas linger werdend, bis 95 mm. 1. Das 6. und 7. Antennenglied schén wei®. Rumpf mit 3 (4) driisenlosen End- segmenten. Am Kanalast der Gonopoden ist der Rinnenfortsatz hornartig stark gebogen, wihrend der Schutzlappen in eine kurze stumpfe Spitze ausliiuft. Der stiefelformige Tarsalabschnitt besitzt eine aufgekriimmte Stiefelspitze, emme unbedeutende Hecke und dazwischen eine sehr schwache Ausbuchtung. 3. A. albosignatum Verh. Siidherzegowina, Schuma. 2. Das 6. und 7. Antennenglied graugelblich oder schwirzlich. Stiefelférmiger Tarsalabschnitt am Kndrande kriftig ausgebuchtet . . . Seles Veaeomemr dis 3. Rumpf der Geschlechtsreifen nur mit 48 Sesinenten ‘Ghne Telson), davon 2 driisenlose Endsegmente. & 58 mm, Q 62mm. Jablanica. 4, A. lendenfeldi var. abbreviatum mihi. 4. Rumpf der Entwickelten mit 49 Segmenten (ohne Telson). a) Rumpf mit 3 driisenlosen Endsegmenten, davon 2 gerippt (ohne Telson), 6.— 11. Tergit vorn mit stark abgekiirzten paramedianen Rippen, sonst wie lendenfeldi. & ca. 60 mm lang. 5, A. lendenfeldi var. herzegowinense mihi. Nordherzegowina. b) Rumpf mit 2 driisenlosen Endsegmenten (ohne Telson), davon | gerippt. *6. und 7. Antennenglied graugelblich. Blasiger Stachelanhang der Gonopoden- Femoralabschnitte stark abgesetzt in einen rundlichen endwartigen Teil (Abbild. 1 bl) und einen etwas zuriickgekriimmten 6/1. Auf dem endwiirtigen Teil sitzt eine auffillige Gruppe (pr) langer, mit einem Stiftehen bewehrter Zapfen. Tibialabschnitt der Gono- poden mit spitzem, recht langem Stachellappen (« Abbild. 1 und 3). Die Spitze des stiefelartigen Tarsalabschnittes ist nicht aufgekriimmt. c& 80—88, 9 95 mm. 6. A. wohlberedti n. sp. Nordalbanien. ** 6. und 7. Antennenglied grauschwarz. Blasiger Stachelanhang der Gonopoden- Femoralabschnitte gedrungener, nierenférmig, nicht so auffallend in zwei Teile abgesetzt, [721] Wohlberedt. Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. 137 auf seinem Ende keine Zapfengruppe. Am Tibialabschnitt springt der zugespitzte Lappen nicht so stark vor (Abbild. 7), aber der nebenstehende Lappen @ ist kriftiger als bei der vorigen Art. Die Spitze des stiefelartigen Tarsalabschnittes ist deutlich emporgebogen (vgl. in Nr. 643 des Zoolog. Anzeigers Abbild. 33). 1. A. lendenfeldi Verh. Herzegowina. tk & Zum Schlusse noch einige Worte itiber die Gonopoden. Die neue Nomenklatur der Beinglieder der Myriapoden, insbesondere auf Grund meiner Aufsitze iiber Tracheaten- beine, sind auch fiir die vergleichende Morphologie der im Dienste der Fortpflanzung metamorphosierten Segmentanhiinge yon Bedeutung. Daf schon bei gewéhnlichen Lautbeinen der Diplopoden der Trochanter hiufig verschwunden ist, habe ich a. a. O. im 3. Aufsatz erértert. Da nun die Gonocoxiten durch die neue Gliederauffassung nicht weiter beriihrt werden, fragt es sich, ob und wie weit das bei den Lysiopeta- liden die Telopoditabschnitte der Gonopoden betrifft. Ich habe fiir die Diplopoden aufer den bekannten Gliedern Tarsus, Tibia und Femur noch Postfemur und Prifemur nachgewiesen. Es miifiten an den Gonopoden-Telopoditen also fiinf Abschnitte erwartet werden. Bisher habe ich an denselben nur drei unterschieden (vel. z. B. Fig. 3 meines Lysiopetalum-Autsatzes in Nr. 518 des Zoolog. Anzeigers 1896). Es fillt bei Apfelbeckia aber ohne weiteres auf, daS der grundwiirtigste dieser drei Abschnitte selbst wieder aus zwei leicht unterscheidbaren Teilen besteht, nimlich einem schmileren basalen Stiel, in dem sich auch die Basalerube der Sperma- rinne befindet — zugleich der Stamm, mit dem die Telopodite in die gré&te Hohlung der Gonocoxiten eingepflanzt sind — und einen breiteren Endabschnitt, welcher dadurch am auffilligsten ausgezeichnet ist, dafS sich an ihm der die Spermarinne und ihre Aus- mimdung tragende Kanalast befindet. Im Vergleiche mit meiner Homologisierung und Terminologie der Beinglieder der Tracheaten ergibt sich also leicht, dal 1. der die Grundblase der Spermarinne fiihrende Basalstiel der Telopodite als Prifemur (Abbild. 1 prf), 2. der durch den Kanalast und bei den meisten Apfelbeckia-Arten auch noch durch den blasigen Stachelanhang ausgezeichnete Teil als Femur zu betrachten ist. Ks folgt dann der verhiltlich groBe, tief ausgehdhlte, auch ferner als Tibial- abschnitt zu bezeichnende Teil. Bei einer vergleichenden Betrachtung der Progoneata- Beine zeigen nimlich Prifemur, Femur und Tarsus durehschnittlich eine stiirkere Ent- wicklung als Postfemur und Tibia, auch gibt es Falle, in denen sich jene drei Teile zwar gut entwickelt finden, statt Postfemur und Tibia aber nur eine einfache Tibia, so z. B. bei Pauropoden. Demnach haben wir allen Grund anzunehmen, dafi sich bei der Umwandlung von Laufbeinen in Gonopoden an den Telopoditen die drei Glieder Pri- femur, Femur und Tarsus, vor allem aber die beiden ersteren besonders konservativ gezeigt haben, wihrend es im iibrigen nicht zu entscheiden ist, ob Postfemur mit einem der Nachbarglieder verwuchs oder verkiimmerte, oder von vorneherein iiberhaupt nicht vorhanden war. Der HinfluB8 der neuen Beingliederauffassung auf die Gonopoden der Lysiopoden &ufert sich also lediglich darin, da der als Femoralabschnitt zuniichst aufgefaite Teil jetzt richtiger zu zerlegen ist in Femoral- und Priifemoralabschnitt. Wenige Worte noch in betreff der Kopulationsorgane der Apfelbeckia wohlberedti: Die Gonokoxite stimmen iiberein mit denen von A. lendenfeldi (ygl. in Nr. 518 des Band XI. 47 138 I. Naturwissenschaft. [722] Zoolog. Anzeigers 1896 meine Abbild. 1 und 2), nur ist der kleinere vordere Fortsatz- lappen stumpfer als dort, der groBe hintere Lappen recht breit und abgerundet, breiter noch als bei lendenfeldi, mehr als halbkreisférmig, weniger nach vorne geneigt und hinten innen durch einen wulstigen Vorsprung ausgezeichnet. Der blasige Stachelanhang wurde schon 1896 von mir beschrieben als ein Reizorgan. Aus der beistehenden Ab- bildung 1 0/, 611 ist seme Lage und Gestalt besser zu ersehen als aus meiner nicht geniigend deutlichen fritheren Abbild. 3 fiir lendenfeldi. Im Gegensatz zu den tbrigen Gonopodenteilen ist der bestachelte Blasenanhang von weicher, nachgiebig-hautiger Be- schaffenheit und spielt physiologisch allerdings im Zusammenhang mit verschiedenen Nachbarteilen eine penisartige Rolle bei der Copula. Der Blasenanhang ist reichlich und igelartig besetzt mit feinen glasigen Stacheln (# Abbild. 4), an deren Grund regelmafig ein Pigmenthiufchen zu bemerken ist, welches (wahrscheinlich zur Umhiillung einer Nervenfaser) mit einem feinen Ausliiufer in den Stachel eintritt. Feime, jedenfalls nervése Fasern bemerkte ich auch an den fiir A. wohlberedti charakteristischen, dem Blasenanhang aufsitzenden Zapfen (Abbild. 44, lpr). Einige am Grunde pigmentierte Stachelchen treten auch in der Mulde des am Rande teilweise beborsteten Tibialabschnittes auf. In letzterem und noch mehr im Tarsalabschnitt ist reichlich schwarzes Pigment abgelagert, was in den Abbild. 1, 2 und 5—7 durch Schraffierung angedeutet wurde. Erklarung zu Tafel XLVII. Fig. Glandina algira var. poireti C. Pf. Zabliak a. Se. ” D 5 a * , Boljeviéi. ” ” ” 7 ” 5 Dinosi. Zonites montenegrinus Boettg. (= mauritii Westerl.?). Skakala. , albanicus Rossm. Zabliak a. Se. Fe z ; Medun. Liburnica hofmanni Rossm. Cetinje. °] aaron fF wo hd 5 5 » Nijegua. awe waltert Boettg. Rumija. , 10-12. Hyalina planorbis Moldff. Zabliak a. Sc. , 13,14. Helicodonta corcyrensis v. canalifera Anton. Zabliak, angespiilt. , 15—20. Huomphalia floericke: Kobelt. Kolasin. » 21. Dinarica pouzolzi Desh. f. depressior (unicolor). Cattaro. ny PAS a f. unifasciata. Cattaro. mo Be s Ks » 1. elevatior (obscura). Castelnuovo. » 24. - xu » Virpazar. » wes i st » Rijeka- Podgorica. a PAS us 2 » Rijeka. aca ss 4 , Cevyo-Ceclié. miele Fy » 1. elevatior. Virpazar. _ 20s Z 4 , i. depressior. Virpazar. els a i » Velje brdo (Podgorica). Mitteilungen aus Bosnien und der Herzegowina. XI. Band. WOHLBEREDT: Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens. Taf. XLVII. oo Tafel XLVIII. Fig. 31. Dinarica pouzolzi Desh. Zabliak a. Se. g SNBOBIgge 1, s , aff, wohlberedti Kobelt. Zabliak a. Se. » ot, BBs 2 , aff. var. montenegrina Kobelt. Zabliak a. Sc. - BGs 3 é . f. bifasciatu. Virpazar. » Blo sf E, 5 Cevo-Ceclié. 2 Bo * A Fj Boljevici. ~» Bob = é Ps var. montenegrina (Ziegl.) Rossm. Loyéen. » 40, 41. s u) i Miculié (Rumija). » 42. 5 a As aff. var. wohlberedti Kobelt. Boljeviéi. o aby Geb. e = He aff. var. montenegrina Kobelt. Lijevarijeka. » 45, 46. e = = aff. var. montenegrina Kobelt. Niksié. » 47, 48. i c i aff. var. moracensis Kobelt. Bohan-Tusina. » 49. P3 ‘ 3 yar. moracensis Kobelt., f. minor. Moraéatal. 5 BOs 3 5 : var. bosnensis Kobelt. Vila. ONL: - 5 subspec. serbica Kobelt. Spitza-Sutomore. 5 Dep XLOS, 5 i 5 + 3 yar. costellata Kobelt. Ivanova Aluga. - Bwo a 4 * 2 = x I I DLS ee ©) a | ° P r lies aa C548 Sa es % bo.nso yswucpre eager ‘ ey) & STi t10 : D LC \ aoe # bes > N Ss Da A / sp] ny eorsolt pu > fen, a0 - Oy, onJ8 6 Sips 1 mds o hy iz] SS DYINQS DUSHL 5 SS Fryon.Loypepsvuoyy pple 7? PAOLO ‘ a9 <= RY ‘ . ORL eel Shell, RIN On IN ne aS iz) Qs -? \ AC cei gre imam ites za ZO. 2p, -/ A0y, eerie “2 45 ip) fgg & o es v altomep AY? DY ASL 4 . © Wasnt 24 07To oo ve < @. J -y LA! D BOLAa A — as REED S Uy ae epg BAOSET +70 on Geox ooiS oO C eumgad Brrr ai whirg & DIO} LAJOAT e & O “ole er err janina Pivska P TD)“ TSO 6E “SUSIUBC[ePION pun SOISOTO}MOTA Bune y INT “LOMYAA THO AA TIAT FAL ‘pueg [TX “BUIMOSeZIO_ Joep pun Werusog sne UesUNTIeyII ‘UaIM ‘}puseg W? PeyAel4 ‘5 HesUy sHopey-JOH *y ‘nN “}y ce WANO LISI - Io} PULOTHT (SS aman 4 06 Or ‘0000081 TAssEN yay y Asp 09 d dad w f was./ vhoge GEE fo) esdey eiquez eurg yoee EeyS *[FAOWNG | aso s ors 4 92) (Qatqe8zte19 seperat) 9 Sam OST Ly LRG w Y . oe OAOTILDAISP) \ ‘UaIM ‘spus9g % Beyfos4 ‘D yeSUy soyey-soH “4 “n “y 06 UANO SISTA | Lora oypey | | 0 on or oO “000'008:1 qeisdeyw DYSUTLT Py (ouSpmay | ul 1001 <8) a w hyo,” g aura Lis 5) 2LSL x PEUBIEH. 97 fb ee | NIN V @/T Vv f | 1 7 2any ’ | TPS OL easy | (argesaiai9 sopenowh se | | vbhoge esdey ehynez eng ioe 4 ete SCrond 7778. 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