.■MM «O '••»VW A N '••"»•'*S •»•I soaa oaoiAv* auvoassaud : ZUR SYSTEMATIK UND VEKBREIT,ÜNG PALilARCTISCHER COLLEMBOLA AKADEMISCHE ABHANDLUNG MIT GENEHMIGUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN SECTION DER WEITBERÜHMTEN PHILOSOPHISCHEN FACULTÄT ZU UPSALA UM DIE PHILOSOPHISCHE DOCTORWÜRDE ZU ERLANGEN ZU ÖFFENTLICHER BEURTHEILUNG VORLEGT HARALD SCHOTT. PHIL. 'L'IC'. DIE VERTHEIDIGUNG SOLL FREITAG DEN 1 SEPTEMBER UM 10 UHR VORMITTAGS IM ZOOLOGISCHEN HÖRSAALE STATTFINDEN. STOCKHOLM, 1893. KDNGL. BOKTRYCKERIET. P. A. NORSTEDT & SÖNER. ^Ä^., KONGL, SVENSKA VETENSKAPS-AKADEMIENS HANDLINGAR. Bandet 26. No 11 ZUR SYSTEMATIK UND VERBREITUNG PAL^ARCTISCHER C O L L E M B 0 L A HARALD SCHOTT. MIT 7 TAFELN. DER KONIfiL. SCHWEDISCHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN VORGELEGT DEN 9 NOVEMBER 1892. STOCKHOLM, 1893. KUNGL. BOKTKVfKfUtlET. P. A. NORSTEDT & SÜNER. Einleitung. Vor einigen Jahren riclitete der Hein- Prof. T. Tullbp:rg meine Aufmerksamkeit auf die Arthropoden-Gruppe Collemhola als ein aus mehreren Gesichtspunkten hauptsächlich für anatomische und embryologische Studien besonders denkbares Material. Ehe ich mich auf Untersuchungen in diesen beiden Gebieten einliess, wendete ich meine Aufmerksamkeit erst der Systematik der Gruppe zu, um mich dadurch mit der Litteratur vertraut zu machen und genügende Kentnisse der auf der Skandinavischen Halbinsel vorkommenden Formen zu erhalten. Ich habe mich deshalb zuerst mit der Bestimmung einiger von Prof. TuLLBEKG gesammelten, im zoologischen Museum zu Upsala befindlichen schwedischen und einiger vom Med. Dr. L. Schlegel mitgebrachten norwegischen GoUembola beschäftigt. Ferner habe ich im Sommer 1888 teils in Upsala und dessen Umgebung, teils in Bohuslän eigene Sammlungen gemacht und schliesslich im Sommer 1889 eine Reise nach den Hoch- gebirgen Jämtlands mit Unterstützung der Königl. Schwedischen Wissenschaftakademie vorgenommen. Eine nähere Untersuchung meines so zusammengebrachten einheimischen Materials hat zur Entdeckung verschiedener, für unsere Fauna bisher unbekannten Formen geführt; ausserdem hat sich die Gelegenheit dargeboten, neue Fundorte für sclion bekannte Gattungen und Arten zu verzeichnen. Während meiner Arbeit mit den skandinavischen Collembola wurde mir von Herrn Prof. A. E. NoRDENSKiöLD die Bearbeitung der zu dieser Tiergruppe gehörenden von der schwedischen Jenisejexpedition 1876 und der Vegaexpedition 1878 — 79 mitgebrachten Sammlungen anvertraut. Gleichzeitig erhielt ich durch die Vorsorge des Herrn Prof. 0. M. Reuter eine dem zoologischen Museum zu Helsingfors gehörende Sammlung zur Untersuchung. Hierdurch Avurde der Plan voi-liegender Abhandlung festgestellt, nämlich eine möglichst vollständige Zusammenstellung der bisher bekannten Systematik und geogra- phischen Ausbreitung der palcßarctischen Collembola zu liefern. In Bezug auf die systematische Aufstellung folgte ich in der Hauptsache derjenigen, die Prof. Tullberg in seinem Aufsatz, »Collembola borealia», zur Anvendung brachte. Ich habe also die Unterfamilie SminthurinaB, Templetoniinaä und Lipurini\3 gegen die Familien Sminthurida', Entomobryidie und Lipurida^ vertauscht, so auch den Gattungsnamen Macro- toma BüURLET gegen Tomocerus Nicolet. Auch habe ich mich bei der Aufstellung meiner Diagnosen und bei der jeder Form beigefügten Detailbescln-eibung der Terminologie desselben Verfassers bedient. Die Mitteilungen, welche besonders die Ausbreitung in unserem Lande betrifft, beste- hen aus einem zusammenstellenden \"ergleich der Fundorte die Prof. Tullberg in seinen .U, W. OA.. 4 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Arbeiten angegeben und derjenigen die ich auf meinen Ausflügen aufgezeichnet habe. Unter jeder besonderen Art habe ich eine Anzeichnung ihres Vorkommens ausserhalb Schwedens beigefügt. Ausser den Auskünften, die ich mir in dieser Hinsicht in der ausländischen Litteratur verschaffte, habe ich auch brieflich durch die Herren Prof. 0. M. Reuter und Med. Dr. Evald Bergroth -wertvolle Mitteilungen über die ^Ausbreitung der Collembola in Finnland erhalten und dazu von ersterem private Sammlungen aus den Umgebungen von Berlin, Bremen, Leipzig und Wien sammt aus den Vogesen. Einzelne Formen wie auch grössere Sammlungen habe ich ebenso von den Herren Professoren Corrado Parona in Genova, R. Moniez in Lille und Doktor J. T. Oudemans in Amster- dam empfangen, weswegen ich Ihnen meinen herzlichen Dank abgestatten ^\•\\\. Was die Wahl der Synonymen beti-ift't sei hier bemerkt, dass ich nur bei kritischen Formen dei'en Synonymik eine genauere und weitgehendere Ei"örterung verlangte, die ältere Litteratur befragte. Bei der Behandlung einer schon ganz fixierten Form hingegen habe ich nur auf die älteste genügende Beschreibung und auf eine resp. einige mehr grund- legende collembologische Arbeiten, wo diese sich befindet, hingewiesen. Die Untersuchungen, welche dieser Abhandlung, die jetzt der Öffentlichkeit über- geben wird, zu Grunde liegen, sind hauptsächlich auf der Zoologisch-Zootomische Institu- tion zu LTpsala ausgeführt aljer auf der Entomologischen Abteilung des Königl. Reichs- museums zu Stockholm abgeschlossen worden. Ich erfülle eine tiefgefühlte Pflicht, da ich meinem verehrten Lehrer dem Herrn Prof. T. TuLLBERG öffentlich meine persönliche Dankbarkeit ausspreche für das Interesse, mit welchem er der Arbeit eines Anfängers folgte, für die wertvollen Ratschläge und gegebenen Auskünfte, ferner füi- die Bereitwilligkeit, mit welcher er mir seine reich- haltige Litteratur über den Stoff" zur ^'erfügung stellte und mir den Zutritt zu seiner eigenen Präparatsammlung gestattete. Dem Herrn Prof. A. E. Nordensk.jöld erlaube ich mir für sein freundliches Ent- gegenkommen, womit er mir das von seinen Avissenschaftlichen Expeditionen mitgebrachte Collembola-material zur Bearbeitung überliess und für die Bereitwilligkeit, Avomit er mir Gelegenheit zum Studium der Journale von früheren arctischen Expeditionen verschaft'te, meinen tiefgefühltesten Dank auszusprechen. Dem Herrn Prof. 0. M. Reuter in Helsingfors will ieh gleichfalls meinen tiefen Dank ausdrücken für die vielen Beweise seines besonders grossen Wohlwollens, das er mir während der Arbeit mit vorliegender Abhandlung zu erkennen gal). Schliesslich bin ich auch dem Herrn Prof. Chr. Aukivillius, welcher mii- gütigst Gelegenheit gegeben auf der entomologischen Abteilung des Reichsmuseum zu Stock- holm vorliegende Arbeit zu vollenden und mir stets in besonderer Hinsicht ein gross- artiges Wohlwollen gezeigt während der Zeit, wo ich auf dem eben erwähnten Institut gearbeitet habe, zum besonderen Danke verpflichtet. KONGL. SV. V]iT. AKADEMIENS IIANDLINGAR. ;d 25. GescMclitliclier Überblick. Ehe ich zum Bericht der liesultate meiner Studien der j)aki3arctischen CoUembola schreite, dürfte es von Interesse sein einen Abriss über die Geschichte der Collenibologie der letzten zwanzig Jahre zu liefern, die seit dem Erscheinen von Tullbekgs schöne Arbeit, »Sveriges Pudurider», verstrichen sind. Im Jahr 1873 erscliien Lubbück"« allen Collembologen wohlbekannte Arbeit, '>Mono- graph of the CoUembola and Thysanura». Wie verdienstvoll diese auch in \ iclen Hin- sichten sein mag, so scheint mir doch ihr systematischer Teil einer wesentlichen Revision zu bedürfen. In der Vorrede äussert sich Lubbock: »It is unfortunate that the two naturalists M. Nicolet \nd M. l'abbe Bourlet, who have of late years contributed most to our knowle^te of the CoUembola, should ^adT published the results of their labours almost simultaneously». Dieselbe Anmerkung lässt sich auch machen, wenn man den systematischen Teil von Lubbocks Arbeit und Tullbergs »Sveriges Podurider»,' die ja auch ungefähr gleichzeitig eintrafen, vergleichend studiert. Tullbergs Formen sind im Allgemeinen leicht zu bestimmen wegen der von ihm eingeführten, auf guten morpholo- gischen Merkmalen ruhenden Terminologie. Von den durch Lubbuck verzeichneten Formen kann man nur, wenn der Verfasser sie selbst bestimmt und beschrieben hat, einen völlig klaren Begriff erhalten. Dieses scheint aber zu den Ausnahmen zu gehören. Statt dessen findet man bei ihm die Formen älterer Verfasser mit ihren Beschreibungen ohne beigefügte Kritik verzeichnet, \vol)ei sich oft gar keine Stützpunkte für eine Identificierung finden lassen. Seine Arbeit macht daher in vielen Beziehungen eher den Eindruck eines Lexicon über im Lauf der Zeit beschriebene Formen, als einer Monogi-aphie über faktisch existie- rende Arten. Im Fifth Ann. Rep. of the Trust, of tlie Peab. Academy of Science, for the year 1872, der im Jahr 1S73 erschien, findet sich (pag. 23) ein Aufsatz eingeführt mit dem Titel: »Synopsis of the Thysanura of Essex county, Mass., with descriptions of a few extralimital forms» by A. S. Packahd Jh. In der Einleitung wird eine Zusammenstellung der Thysanura-Litteratur, die in Xord-Aniei'ika bis zum Jahr 1873 erschienen, mitgeteilt. ' Eine ausführliche Auseiiianclersetzuiig dieser beiden für Collenibologische Studien epochemachenden Ar- beiten vorzunehmen, halte ich für überflüssig, da sie denen, welche sich mit der C'ollembola-gruppe beschäftigen, wohl bekannt sein müssen. 6 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Später folgen Beschreiliuugen über einige Menge Collembola, welche er in zwei Familien, Podurida; und Smyntliurida\ einteilt. In der ersten nimmt er die Gattung Anura Gervais mit einer neuen Art auf, fernei" Laboulbene's Anurida maritima und Linne's Lipura fimetaria und L. ambulans. Hierher werden auch die Gattungen Achorutes (Templetox), Isotoraa BouKLET, Podura Linne, Lepidoc3'tus Bourlet, Tomocerus Nicolet, Degeeria (Nicolet) und Orchesella Templeton gerechnet. Von der Gattung Achorutes sind 5 Arten aufgenommen, von Isotoma 10, von Podura 1, von Lepidocyrtus 5, von Tomocerus 1, von Degeeria 4 und von Orchesella 2, die meisten neuen aus Nord-Amerika. Die Familie Smynthurida^ umfasst die Gattungen Papirius Lubbock und Smynthurus Latreille; von jener sind 2 Arten verzeichnet, von dieser 6. In der Stett. ent. Zeit. Bd XXXIV pag. 233, 1873 steht ein Aufsatz mit dem Titel: »Ein Ausflug nach dem Altvater Gebirge», dessen Verfasser Friedr. Stein ist. Er drückt hier (pag. 242) seinen Zweifel in Betreff der Richtigkeit von Kolenatis Auffassung eines »im dortigen Gebirge vorkommenden Tierchen» aus. Während Kolenati die Form für Heterotoma viaticum Linne hält, glaubt Stein, dass sie mit Waga's Achoi'utes Bielanensis identisch ist. Im Jahr 1876 veröffenlichte Tullbekg in Ofversigt af Kongl. Vetensk. Akad:s Förhandl. pag. 23 einen Aufsatz, »C'oUemboIa borealia», wo arktische von Prof. Norden- SKJÖLDS Expedition nach dem Jenisej im Jahre 1875 mitgebrachte Formen und ein be- schränkteres dem Reichsmuseum gehörende Material behandelt werden. Der Verfasser ver- tauscht hier den von ihm im wohergehenden Schriften gebrachten Klassennamen »Podurida^» gegen den von Lubbock 1870 gegebenen »Collembola» und macht auch einige Änderungen in der speciellen Einteilung der Gruppe. Nach eine Anmerkung über die beschränkte Litteratur in Betreff' der arktischen Collembola, geht der Verfasser zu einer näheren Behandlung seines Materials über. Drei Sminthuriden, den schon früher bekannten viridis Linne und die für die Wissenschaft ganz neue variegatus und Malmgrenii werden ver- zeichnet. Die Gattung Papirius Lubbock ist durch eine neue Art chloropus und die vorher bekannte silvaticus repräsentiert. Das Material enthielt weiter von der (Gattung Tomocerus Nicolet drei Formen, die in Schweden allgemeine vulgaris Tullberg und die zwei bisher unbekannten minutus und lividus. Die Gattungen Lepidocyrtus Bourlet, Orchesella Templeton und Degeeria (Nicolet) sind durch je eine Art resp. cyaneus Tüll- berg, cincta (Linne) Lubbock und muscorum Nicolet vertretet. Eine besonders schöne Übergangsform zwischen letztere Gattung und die Gattung Isotoma Bourlet wird be- schrieben. Der Verf. nennt sie Corynothrix. Acht Arten, die früher schon bekannte palustris (Gmelin), minuta Tullberg, quadrioculata Tullberg und fimetaria (Linne) Tüll- berg und vier neue bidenticulata, Stuxbergii, violacea und sensibilis werden von der Gattung Isotoma Bourlet erwähnt. Von Achorutes-Formen sind zwei vorher beschriebene viaticus Tullberg und armatus (Nicolet) sammt drei neue longispinus, Theelii und dubius aufgenommen. Die Gattung Xenylla Tullberg wird durch eine Art vertreten, die der Ver- fasser 0. Fabricii Podura humicola gleichstellt luid von der Gattung Lipura Burmeister wird ausser L. armata Tullberg die vier neue Arten arctica, octo-puncta, sibirica und groenlandica erwähnt. Von der Gattung Anura Gervais wird endlich, ausser Templetons muscorum, eine bisher unbekannte sehr interessante Form, gigantea, verzeichnet. SV. VET. AKADEMIEXS HAXDLIXOAI 25. n:(> II. Im Jahre 1876 wurde auch »Catalogus prfceursorius Poduridarum Feuni«» von 0. M. Reuter herausgegehen. Diese Publication ist wie es von dem Titel erhellt nur ein Ver- zeichniss der bis dahin bekannten finnischen Collembola. Als Anhang dieser Liste folgt »Descriptio specierum in »Sveriges Podurider» a D. Tullberg haud descriptarum». Die neuen Formen sind Sminthurus flaviceps, var. fennicus, S. insignis, S. pilosicauda, S. lineatus, S. Tullbergii, Papirius dorsalis, Degeeria?, superba und Isotoma balteata. Das Januarheft des American Naturalist für 1877 enthält unter Anderem »Explora- tion of the Polaris Expedition to the Nordhpole». Der Gelehrte der Expedition Dr. Bessels welcher verschiedene wertvolle Sammlungen an der Polar-Bay zwischen lat. 81°, 20' und 81°, 50 gemacht hatte vlberliess Packard Jr seinen Fund von Süsswasserkrustern und Insekten zur Bestimmung. Dieser gab darauf »a preliminary notice in ordre to secure priority» heraus. Hier ist auch eine Collembola-Form der Gattung Isotoma Bourlet an- gehörend aufgenommen, die er nach dem Entdecker Besselsii nennt und über welche er eine kurze Diagnose aufstellt. In Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Phiadelphia Part III, p. 335> 1878 wird »a new Species of Smynthurus, S. quadrimaculata» von J^.- N.- 0. A. Ryder beschrieben. Der Verfasser äussert sich von der Form folgendermassen: »Its distinguishing chai'acter consists in the two pure white spots low down on each side of the abdomen, the posterior ones larger than the anterior by one third to one-half are arranged, when the back of the animal is viewed from above, in an equilateral quadrangle. In form it greatly resembles the S. Bourletii, but in nuirking and color it is so totaly distinct, that it would be immediately recognized as differenti. In Soc. Ent. de Fr. ser. 5, Yoh 8, 1878. Bull. pag. OXIV, erteilt M. Megnin »nne note sur une petite Podurelle trouvee vivant en parasite sur plusieurs chevaux». Er hält sie für eine Mittelform zwischen Achorutes Templeton und Lii)ura Burmei- ster, nennt sie Podurhippus und stellt folgende Diagnose t\ber dieselbe auf: »Antennes a quatre articles inegaux, subclavellees; yeux peu visibles au nombre de 28 ou 30 en deux groupes symetriques en arriere des autennes. Corps divise en neuf Segments inegaux, le 4:e abdominal plus large, le dernier arrondi, sans appendice ni crochets; pattes courtes assez grosses; appareil saltatoire court et etroit, emergeant de la face inferieure du 4:e anneau abdominel; tube gastrique peu apparent sans forme de tubercule bilobe. Mandibules et organes buccaux visibles a un fort grossissement.» Die Art wird pityriaticus genannt, da sie »en quantite inombrable dans les pro- duits de secretion epidermique fournis par plusieurs chevaux afl'ectes d'un pityriasis general et chronique» gefunden wurde. Bei der Jahreszusammenkunft den 13 Mai 1878 übergab PIeuter der Soc. pro Faun, et Flor. fenn. eine kleinere Sammlung von in Finnland bisher unbekannten Collem- bola zur Gattung Sminthurus Latreille gehörend und fügte eine kurze Beschreibung über die in der Wissenschaft neuen Arten hinzu. Diese Mitteilung ist an pag. 203 u. 204 im Bericht über obenerwähnte Zusammenkunft zu sehen. Zwei der Formen sind auf Blumentöpfen im botanischen Garten zu Helsingfors gefunden worden. Eine davon gehört zur Abteilung »Setosi». Der Entdecker nennt sie multifasciatus und hält sie möglicher- weise für identisch mit der von Sav aus Georgien Ijeschrieljenen guttatus. Die andre » HARALD SCHOTT, Zl'R SYSTEMATIK DER fi iI.LEMBOLA. unter gleichen Verhältnissen gefundene Art erhielt den Namen igniceps und gehört zur Pilosi-gruppe, wo ihr meines Erachtens ein Platz in der Nähe von S. niger Lub- BOCK zukommen dürfte. Die übrigen Formen, die auf Excursionen in der Gemeinde Pargas und in der Nähe von Helsingfors gefunden worden, waren zwei neue I*il(j.si- Formen, S. violaceus und S. elegantulus und die schon früher beschriebenen aber in Finnland bisher unbekannten bilineatus Boirlet, cinctus Tullberg und quadrilineatus TULLBERG. Vol. 168 der Phil. Trans, of the Roy. Soq. of London, die im Jahre 1879 erschien, enthält »An account of the Petrofical, Botanical and Zoological collections made in Kergue- len's land and Rodriguez during the Transit of Venusexpedition, carried out by order ot Her Majesty's Government in the years 1874 — 75». Im zoologischen Teil dieser A.rbeit findet man aucli einige von Lubbock bearbeitete Collerabola-Formen.. Sie bestellen nur aus drei Formen, einer Isotoma in einem einzigen der Art nach unbestimmbaren Exemplar, einer gleichfalls unbestimmbaren Sminthuriden-Form und einem Repräsentanten einer neuen Gattung, die der Verfasser Tullbergia nennt. Die Form, welche ein Lipurid ist, erhielt folgende Diagnose: »Corpus longatum. Antennae non clavatae quadriarticulae. Oi-gana postantennalia transversa, ünguiculi inferiores nulli. Spinae anales magna». Der Ver- fasser nennt die Art »antarctica» und fügt in der Beschreibung hinzu: »Ocelli absent, Postantennalorgan situated directly behind the antennae; it has nuraerous oval tubercles. Length 7» inch». Diese Mitteilung ist auch in Ann. and jVIagaz. of Nat. hist. Ser. IV, Vol. XVIII, p. 324 eingeführt. Im Jahre 1879 veröffentlichte Corrado Parona in Atti del. Soc. Ital. di scienz. Nat., Vol. XXI seine Abhandlung »Collembola Saggio di un catalogo delle Poduridi Italiane». Diese Arbeit, offenbar abgesehen eine Monographie über den Collembola Italiens zu sein scheint mit grosser Sorgfalt ausgeführt worden. Leider hat jedoch der Verfasser bei der Beurteilung der Arten versäumt Tullberg's Abhandlung Sveriges Podurider zu Rathe zu ziehen, was recht eigenthümlich vorfällt da er diese Publication in seinem Litteratur- verzeichniss aufgenommen hat. In Folge dessen hat er mehrere problematischen Formen älterer Auetoren aufnehmen müssen, die hauptsächlich in Farbencharacteren und schwe- benden Angaben über den Antennen und dem Gabel ruhen. In Bezug auf der systematischen Aufstellung der Gruppe wird Lubbock gefolgt. Nachfolgende Formen constituiren nach dem Verfasser die Collembola-Fauna Italien's, um so weit sie bis dahin bekannt ist. Smynthurus fuscus De Geer, S. niger Lubbock, Papi- rius fuscus Lubbock, P. ornatus Nicolet, Orchesella cincta Linne, Tomocerus plumbeus LiNNE, T. niger Bourlet, Templetonia crystallina Müller, Seira domestica Nicolet, S. pla- tani Nicolet, S. pruni Nicolet, S. elongata Nicolet, S. erudita Nicolet, Beckia albinos Nicolet, Lepidocyrtus curvicollis Bourlet, L. lignorum Fabricius L. gibbulus Nicolet, L. agiHs Nicolet, L. pusillus Linne, Degeeria nivalis Nicolet, D. annulata Fabricius, D. disjuncta Nicolet, D. corticalis Nicolet, D. muscorum Nicolet, Isotoma arborea Bourlet, I. viridis Bourlet, I. aquatilis Müller, I. saltans Agassiz, I. tigrina Nicolet, I. cinerea Nicolet, I. annulata Nicolet, I. fusca Nicolet, Achorutes similatus Nicolet, A. cynocephalus Nicolet, A. arraatus Nibolet, A. purpurascens Lubbock, P. aquatica Linne, Lipura corticina Bourlet, L. fimetaria Lubbock und Anura muscorum Lubbock. KONOL. SV. VET. AKADKMIENS HAXDLIXGAR. 1) 25. x:.. II. 9 Über mehreren dieser Arten darf ich fernerhin in dieser Al)handlung Gelegenheit inicli zu ilussern. In Vol. XXVIII von Atti del. Soc. Ital. di Scienz. nat, der in demselben Jahre erschien kommt letzterwähnter \'erfasser wieder mit einem Aufsatz über »Collembola e Thysanura di Sardegna». Hier zeigt er sich wohl vertraut mit den Arbeiten Tullbergs nach welchem auch die systematische Aufstellung gemacht ist. Zur Subfamilie Sraynthu- rin;e gehörig werden die Gattungen Smynthurus Latreille und Papirius Lübbock ver- seichnet, jener mit den Arten viridis (Lixxe) Lubbock, fuscus De Geer, niger Lubbock, bilineatus Bourlet, luteus Lubbock, diese mit den Arten, ornatus Nicolet, fuscus Lubbock, minutus 0. Fabricius, silvaticus Tullberg und flavo-signatus Tullberg. Die Subfamilie Templetoniia^ wird durch die Gattungen Lepidocyrtus Bourlet mit der Art gibbulus Nicolet, Entomobrya Rondaxi mit den Arten multifasciata Tullberg und intermedia Brook, Orchesella Templetox mit der Art cincta (Linxe) Lubbock sammt Isotoma Bourlet mit den Arten palustris Gmelix, aquatilis ^Iüller und arborea Bourlet repräsentiert. Endlich wird ein Lipuriden, Lipura maritima Guerin erwilhnt. Zoologischer Anzeiger für d;is Jahr 1879 enthält unter anderem »Mitteilungen aus dem Gebiet der Dunkel-Fauna von Dr. S. Fries. Er erwähnt (pag. 154) einige Collem- bola, die in der Falkensteinerhöhle gefunden worden. Diese sind von Prof. T. Tullberg bestimmt und gehören den Gattungen Beckia Lubbock und Lipura Burmeister. In Proc. of Ent. Soc. of London 1879, p. 10 erwähnt Lubbock den Fund einer Orchesella rufescens Lixxk in Kcnt. Diese Art ist \orhcr niemals in England angetroffen worden. The Scottish Naturalist vol. V für 1879^ — 80 enthält unter anderen Aufsätzen einen von Lina und O. M. Reuter über >Collembola and Thysanoura found in Scotland in the Summer of 1876». Es sind die Resultate einiger Ausflüge nach Shetland, Orkney, Island, Morayshire und Perth, welche hier der \'eröffentlichung übergehen werden. Von den sieben Formen aus Shetland, welche der Verfasser erwähnt, ist »only one (Degeeria cincta) not yet found in Scandinavia». Kurze Beschreibungen finden sich über die Arten vor, die in Lubbock's »Monograph of Coli, and Thys.» nicht aufgenommen sind, sowie auch über »some more critical forms». Von Sminthuriden finden sich fünf Arten verzeichnet nähinlich fuscus Linxe, viridis Lixne, luteus Lubbock, lineatus Reuter und niger Lubbock, von der Gattung Macrotoma Bourlet die Arten vulgaris Tullberg und plumbea Linxe von Lepidocyrtus Bourlet die Arten cyaneus Tullberg und lanuginosus Gmelix und von Degeeria (Nicolet) die Arten nivalis Linxe, muscoruin Tullberg, multifasciata Tullberg und cincta Lubbock. Die Gattung Orchesella Templetox wird durch eine Art cincta Lixne, Isotoma Bourlet durch die schon früher bekannten Arten palustris Gmelix und crassicauda Tullberg sammt die neue, ca^ca, repräsentiert. Von Lipuriden werden die Gattungen Achorutes Templeton, Anurophorus (Nicolet) und Anurida Laboulbexe je mit einer Art resp. viaticus Tullberg, laricis Nicolet und crassicornis Reuter erwähnt. Im Jahre 1880 gab Reuter auch eine schöne Arbeit unter dem Titel: »Etudes sur les Collemboles> heraus. Da in derselben hauptsächlich von biologischen Fragen die Rede ist, so fühle ich mich niciit berufen hier in dieser Übersicht, welclie nui- eine Zusammen- K. Vet. Akad. Haiidl. Han.l -^ö. X:u 11. 10 HARALD SOhOtT, ZVR SYSTEMATIK DER COLLEMROEA. Stellung dessen bringen will, was in letzterer Zeit in der Systematik der Gruppe gemacht worden, ein ausfülirlielies Referat zu liefern. Die letzte Seite des Aufsatzes (pag. 20) enthalt einen systematischen Anhang in For-in von: »Diagnose de deux especes nouvelles du genre Sminthurus». Die beiden hier charakterisierten Formen sind S. apicalis und S. elegantulus. In Betreff derselben werde ich mich ausführlicher im beschreibenden Teil dieser Abhandlung äussern. In den Mitteilungen der Schweizerischen Ent. Ges. Band VI, Heft. 1, pag. 1, Sept. 1880 kommen »Entomologische Notizen» von Dr. G. Haller vor und darunter Mitteilungen über Poduriden. Hier wird eine Achorutes-Form, die sich massenhaft auf mit Schnee vermischtem Wasser zeigt. Der Verfasser war im ZAveifel ob eine neue Species vorliegt oder ob das Tierchen mit Achorutes rufescens Nicolet identisch ist. Er giebt indessen eine ausführliche Beschreibung und schlägt den Namen Achorutes Schupplii für die Art vor. Auf pag. 4 u. 5 wird eine neue Gattung Lubbockia ' beschrieben. Schliesslich giebt der Verfjisser die Beschrei1)ung einer neuen der Gattung Isotoma gehörende Art, die er Turi- censis nennt. Packard Jr erwähnt im American Naturalist für 1881 pag. 231 im Aufsatz »Fauna of the Lurav and Newmarke^i caves, Virginia» unter anderen Insekten »two species of Thysanura» und Zwar einen hellen Srainthuriden mit rötlichen Ocellarflecken und eine weissliche Varietät von Tomocerus plumbeus (Linne). In Meddel. of. Soc. pro Faun, et Flor. fenn. 1881 findet man einen Bericht »über das Vorkommen eines Poduriden (Isotoma sp.) in grosser Menge auf dem Schnee im Januar 1880» von Uno C-ollan. (Siehe übrigens Isotoma hiemalis in dieser Abhandlung!) Band XXVI Heft 1 für das Jahr 1882 der Berliner Ent. Zeitschrift enthält unter Anderem: »Systematisches Verzeichnis der in den Tropfstein-Grotten von Krain einhei- mischen Arthropoden nebst Diagnosen der vom Verfasser entdeckten und bisher noch nicht beschriebenen Arten», von Gustav Joseph. Der Aufsatz soll nach der Ansicht des \'er- fassers als eine vorläufige Mitteilung über »eine spätere, grössere Arbeit über die Gesamrat- Fauna der Krainer Tropfsteingrotten» aufgefasst Averden. Auf pag. 27 — 30 wird die Familiengruppe der Poduridae behandelt; drei neue Srainthuriden werden beschrieben. Sie sind wie alle im Verzeichnis stehenden Collembola-P^orraen blind und hellfarbig. Sminthurus niveus steht nach dem Verfasser S. signatus Fabricius am nächsten (l)escrip- tions of Species of Springtailed insectes hj R. Templeton. Tfl. XII, Fig. 2 in den Trans, of the ent. soc. of Lond. vol. 1 London 1836). S. longicornis steht S. elegantulus Reuter am nächsten (Etudes sur les Coli. 1880). Von den beiden übrigen S. gracilis und S. caecus wird letzterer mit S. fuscus Nicolet verglichen (Rech. p. serv. ä l'hist. nat. des pod. 1842). Die Unterfamilie Sminthuridae mit acht Fühlergliedern nebst zwei dorsalen Tuberkeln auf dem Abdomen wird durch Dicyrtoma pygma-a Waxkel repräsentiert. Von der Familie »Poduridae s. str.» wird Tritomurus scutellatus Frauenfeld'^ als Grottenform erwähnt. T. macrocephalus Kolenati, Heteromorus marginataceus Wankel, Isotoma spe- laea n. s., die im Habitus I. (iervaisii Nicolet gleicht (Essay sur une classif. des Thys. 1847), und Achorutes spelaeus n. sp. die A. murorum Bourlet in die Nähe gestellt wird Siehe die Gattung TetrarlianteUa in vorliegender Abhandlung! KONGL. 8V. VET. AKADEMIEXS HANDLINGAK. BAX D 25. ,N:() II. 11 (NiCüLET 1. c. Ann. 2 ieme Serie Rd \\ pl. VI, tig. 11). Ausserdem enthält das Material des Verfassers > sechs verschiedene zwar in die Niihc der Gattung Desoria Nicület zu stellende, aber doch neuen (iattungen angehörige Arten, darunter eine in zwei Exemplaren im September 1881 von Dr. Gi>. (iKAEFFE in einer der beiden Höhlen bei Basovizza aufgefundene und in seinem Besitze befindliche intressante Art mit langer, nur in dei- Nähe der Spitze getheilter Springgabel, welche der näheren Untersuchung harren. Diese werden später beschrieben. In der Unterfamilie der Poduriden »mit gesenktem Kopfe» wird Tomocerus niveus n. si». fast von der Gestalt T. plumbeus Nicolet aufgenommen (Ann. de la so^-. ent de Fr. 2 ser. vol. V, p. 6, fig. 12), Cj'phoderus monocerus n. sp. der mit C. curvicollis Nilolet verglichen wird (1. c. pl. 6, fig. 13), C. albinos Nicolkt und schliesslich eine andre augenlose, dieser Gattung angehörende Art, die später beschrieben werden wird. Von der Familie Lipuridae werden die Gattungen Anurophorus und Anura erwähnt jene mit den Arten stillicidii Schioedte, gracilis Müllek, ambulans De Geer und caecus n. sp., diese mit den neuen Arten infernalis und hirta. In dem achtzehnten Heft von Matem. es Termesz. Köslem. für das Jahr 1882 ver- öftentlichte Tömösväky Ödöxtöl (pag. 119) einen Aufsatz mit dem Titel: »Adatok Hazank Thysanura-Faunajahoz», in welchem eine \'erzeichnung über Ungarische Collembola gelie- fert worden ist. In Bezug auf der systematischen Autstellung folgt der Verfasser Lubbock. Die Familie Smynthuridie umfasst zwei Arten der Gattung Smynthurus Latreille nähm- lich fuscus Latreille und niger Lubbock und von der Gattung Papirius Lubbock gleich- falls zwei, fuscus Geoffroy und polypodus Linxe. Die Familie Degeriadte wird durch die Gattungen Orchesella Templeton mit den Arten cincta Linke, villosa Geoffroy und rufescens Linne, Tomocerus Nicolet mit den Arten longicornis Müller und plumbeus Linne, Seira Buskii Lubbock und S. pruni Nicolet, Beckia Lubbock mit den Arten argentea Lubbock, Lepidocyrtus Bourlet mit den Arten curvicollis Bourlet, lignorum Fabricius und agilis Nicolet, Degeeria mit den Arten nivalis Lixxe, annulata Fabricius, lanuginosa Nicolet, cincta Lubbock und muscorum Nicolet und endlich Isotoma Bourlet mit den Arten palustris Müller, fusca Nicolet und cinerea Nicolet repräsentiert. Zur Familie Podurida? Lubbock gehörig werden erwähnt: Podura aquatica Linne, die Gattung Acho- rutes Templeton mit den schon früher bekannten Arten dubius Templeton, armatus Nicolet und purpurascens Lubbock sammt einem neuen Species, die der Verfasser alpinus nennt. Von Herrn Prof. 0. M. Reuter bin ich brieflich unterrichtet worden, das diese letzte Form mit derjenigen von ilim vorher beschriebene Tetrod(jiithophora gigas iden- tisch sei. \'on Lipuriden endlich werden die Gattungen Li] iura Burmei.ster mit den Arten ambulans Linne und corticina Bourlet sammt Aiuira muscorum Templeton auf- genommen. Vol. XVIll von Aim. del. Mus. civ. di Stör. Nat. di Genova, der im Jahre 1882 herauskam, entliält unter anderem einen Aufsatz betitelt: »Di alcune collembola e Thysa- nura raccolte dal Professore P. M. Ferrari, con corologico delle Collembola e Thysaimi'a italiane». Von Sminthuriden werden die vorher schon bekannte viridis Linne (Lubbock), lupulinaj Bourlet und merkwürdigerweise variegatus Tullberg, die man sonst nie ausser- halb des arctischen Gebietes angetroffen, verzeichnet. Das Material enthält übrigens fol- gende zur Familie Entomobrvidie gehörende Formen: Orchesella cincta Linne und villosa 12 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATHi DEIi COLLEMBOLA. Geoffroy, Touiocerus plumbeus Linne, longicoruis Müller und niger Bouklet, Temple- toTiia crystallina Müller, Seira elongata Nicolet, Lepidocyrtus curvicollis Bourlet und gibbulus Niroi.ET saramt Degeeria annulata Fabricius und disjuncta Nicolet. Wie es von dem 'i'itel des Aufsatzes sich herausstellt wird auch einen Catalog italischer Collem- bola hinzugefügt. In Meddel. af Soc. pro Faun, et Flor. fenn. XI ]88'2 giebt Kelter einen Bericht über einige entomologische Ausflüge im südlichen Finnland; darin er^vähnt er sechs Collembola-Forraen, einen Lepidocyrtus, zwei Formen von der Gattung Degeeria (Nicolet), zwei von der Gattung Orchesella Templetox und eine Isotoma-Art. In Sitzb. der K. Akad. der Wissensch. zu Wien, Abt. I Juli Heft, Jahrg. 1882, Bd LXXXVI stellt Reuter ferner eine neue Gattung Tetrodontophora der Familie der Lipuriden gehörend auf. Die wichtigsten Merkmale der Gattung sind vier »spintp anales». Üln-igens ist es die grosste bisher bekainite Collembola-Form. Sie ist auf den Alpen gefunden worden. Nachher veröffentlicht George Brook in Linn. Soc. Journ. einige Collembologische Aufsiitze. Vol. XVI der im Jahre 1882 erschien enthält (pag. 541) eine Publication be- titelt: »On a new Genus of Collembola (Sinella) allied to Degeeria Nicolet». Nach einer ausführlichen Detailbeschreibung der Form geht der Verfasser zu einem Vergleich mit andern nahestehenden über, um den Platz derselben im System festzustellen. Im folgen- den Band für dasselbe Jahr giebt selbiger Verfasser »Notes on some littleknown Collem- bola and on the British Species of the genus Tomocerus» heraus. Die in diesem Aufsatz behandelten Formen sind: Achorutes manubrialis Tullberg, Xenylla maritima Tullberg, Triffina mirabilis Tullberg und Tomocerus vulgaris Tullberg. Im Anschluss an letzt- genannte Form erwähnt der Verfasser in einem besonderen Kapitel »the British Species of the Genus Tomocerus», welche er kritisch auseinanderzusetzen sucht. In Vol. XVII für das Jahr 1883 der oben erwähnten Zeitschrift kommt der Ver- fasser wieder mit »A Revision of the Genus Entomobrya» Rond. (Degeeria Nicolet). »The object of the present paper» sagt er »is to shoAV that in the genus Entomobrya also we have a common widely distributed species which, at different ages and under difterent conditions, presents a sirailar series of gi'adations from the light to the dark wich have been proved to occur in Orchesella cincta L.». Nicolet's D. corticalis, Tullberg's D. arborea, muscorum und marginata ebenso verschiedene Arten anderer Auetoren betrachtet der Verf. deswegen nicht als selbständig sondern als Varietäten von D. multifasciata Tullberg. Man findet in dem Aufsatz übrigens alle bisher beschriebenen Entomobrya- Formen mit Zugabe einer neuen E. intermedia die E. nivalis am nächsten zu stehen scheint, von der sie aber durch längere Antennen und die Zeichnung des Körpers abweicht. Im zweiten Heft von »Studier och Forskningar föraidedda af raina resor i höga norden» von A. E. Nordenskjöld, das im Jahr 1883 erschien, berührt V. B. Wittrock in einem zoologischen Anhang (pag. 116), zu seinem Aufsatz über »die Flora des Eises und des Schnees» das Auftreten der Collembola auf dem Eise und Schnee. Der Verfasser erwähnt dort eine Form »die ihre Heimat im kalten und ungastlichen Gebiet der Schnee- fiora hat und ihre Nahrung aus den an Grösse so unbedeutenden Pflanzenerzeugnissen derselben hat». Es ist nach Tullberg Achorutes viaticus Tullberg, und dieselbe Form KONGL. SV. VKT. AKADEMIENS HANDLlNliAK. RANI) 25. X:0 II. 13 flie von Kjellman in seiiiur IJescInvibuiig über die seliwedisclje l'olarexpeditiun 1872 — 7o erwähnt \vird. In Ann. del. Mus. ura ilru- MEISTER, Anurida Larouebene und Anura (jERVais mit je einer Art verzeichnet. In einem Bericht an An. del ]Mus. Giv. di Stör. nat. di (ienova ser. 2 a, vol. VI für das Jahr 1888 beschreibt (oRRAno Parona (pag. 7) eine iniova specie di Smynthurus raccolte in Sardegna». Er nennt sie S. Doderii und will sie S. fuscus (Linne) an die Seite stellen. Die Beschi'eibung der Furi'ula: »e le appendici presentano i margini interni un pochi ma robusti peli e terminano con mucroni ovali allungati» sowie auch seine Zeichnung über dieselbe leitet den Gedanken auf die Zusammengehörigkeit der Form mit Tullberg's S. novemlineatus. ^ Der Verfasser ist in der Lage seinen Catalog über Sardiiiische CoUembola zu vervollständigen. Folgende Formen werden hinzugefügt: S. viridis (Linne) Lubbock, S. fuscus Geoffroy, Orchesella cincta Linne, 0. villosa Geoffroy, Entomobrya multifasciata Tullberg. Das 16 Heft von Bijdragen tot de Dierkuiide von der Gesellschaft ^Natura artis magistra», in Amsterdam herausgegeben, erschien gleichfalls im Jahi-e 1888 und enthält Zwei Abhandlungen, von welchen die eine mit CoUembola sich beschäftigt. Es ist ein Beitrag zur Kentniss der Thysanuren und CoUembola, welche von J. T. Oudemans dar- gelegt wird. Das Ganze ist eine prachtvolle Arbeit, die sowohl auf Studien der Litteratur als auch auf direkten Untersuchungen ruht. Seite bei Seite wird den anatomischen Bau von Machilis, Lepisnia, Nicoletia, Campodea, Japyx und CoUembola erörtert. Obwohl es sehr lockend sein könnte ein vollständiges Referat der Arbeit im Ganzen mitzuteilen, glaube ich mich davon entstehen dürfen, weil die Publication für diese Abhandlung, Avelche von exclusiven systematischen Natur ist kein besonderes Interesse haben kann. In Revue biologique du nord de la France 2, annee, n:o 1, octobre 1889, pag. 1, veröffentlicht R. Moniez »Notes sur les Thysanoures». Darin werden einige Thysanuren von den Azoren beschrieben, die der Herr Lieutnant Chaves eingesammelt, welcher sich durch die Erforschung der Fauna der erwähnten Inselgruppe gTosse Verdienste erworben hat. Der Verfasser teilt die Thysanuren in Lepismatiden und Poduriden ein. Von den Poduri- den erwähnt er Smynthurus fuscus Linne, Macrotoma tridentifera Tullberg, Templetonia major Moniez welche letztere sich von T. nitida (Templeton) »par la taille, l'ongle superieur et l'appendice saltatoire» unterscheidet, Lepidocyrtus lanuginosus? Gmelin undls. Tullbergii" Moniez. Letzterwähnte neue Art ist wie alle übrigen sorgfältig beschrieben und mit anderen Arten der Gattung verglichen. Da aber keine Figur voi'handen ist, ist es schwer sich eine klare Vorstellung von derselben zu machen besonders da der Verfasser sie mit zwei unter einander so abweichenden Formen wie I. Stuxbergii Tullberg und I. sensibilis Tullberg vei*- gleicht. Ferner werden verzeichnet Entomobrya multifasciata Tullberg, Xenylla humicola ( ). Fabricius, Anurophorus?, Lipura agilis Moniez (die L. armata Tullberg nahe steht und wie diese drei ( )cellen an der Basis der Antennen hat, aber unter Anderem durch das Vorhandensein von 50 a 60 tumores organi postantennalis abweicht) saniint L. bipunctata, ' Seit dem dies geschrieben worden ist habe ich Originalexemplare von 6'. Doderii ParONA gesehen. Meiner Meinung nach ist die Form als eine Varietät von S. viridis (LlNNÄ) LUBBOCK zu betrachten. - Siehe Isotoma pahistvis MÜLLER in vorliegender Abhandlung! 16 Harald schött, zur Systematik der coi.lembola. gekennzeichnet »par l'ocelle uniqne situee ä la base et au cote externe de chaque antenne, par les organes postantennaux au nombre de 28 environ, gros, ovoides, disposes sur une ellipse allongee et par l'absenoe depines anales»; sie nähert sich L. sibiria Tull- berg, die auch nur eine Ocelle hat, aber dadurch abweicht, dass das Postantennalorgan nur von 10 bis 11 »tumores» gebildet ist und dass vspina^ anales» vorhanden sind. In Le Naturaliste II Aiuiee 1889 2:a Serie N:o 53 steht auf Seite 123 ein kleinerer Aufsatz: »Sur un nouveau Genre de Colleinbola Marin et sur l'espece type de ce Genre Actaletes Neptuni Gd» von A. (tiard. Die Form gehört der Familie Entomobryidae, dem Verfasser will es aber nicht gelingen sie als Art zu einer der in dieser Familie bisher bekannten Gattungen hinzuführen, weshalb er sie als Repräsentant einer neuen auf- stellt. Die Hauptmerkmale derselben giebt er in folgender Zusammenfassung: »Les yeux sont au nombre de 7 de chaque cöte comme chez les Tomocerus, mais la disposition est differente. La forme de la tete, les diraensions relatives des anneaux rapellent beaucoup les Lepidocyrtus». Von dieser letzteren Gattung unterscheidet sie sich in zwei Haupt- punkten: »1) la disposition coudee de l'extremite des antennes dont le dernier article forme un angle obtus avec l'avant-dernier, 2) la forme tres-speciale des appendices servant au saut». Wie aber diese »forme speciale» eigentlich aussieht, davon erfährt man Nichts. Die in den Text mit eingedruckte Zeichnung ist recht schlecht. In einem Separatabdruck aus den »Zoologischen Ergebnissen einer Reise in Nieder- ländisch-Ostindien», herausgegelien von Dr. Max Weber, Heft. 1, pag. 73 Leiden 1890, hat J. T. Oudemans einen Aufsatz unter dem Titel »Apterygota des Indischen Archipels» eingeführt. Mit der Benennung Apterygota fasst er Thysanura und CoUembola zusammen und stellt anscheinlich diese als die zweite und geringere der beiden Hauptabteilungen der Insekten dar im Gegensatz zu den übrigen Insekten, die er mit dem Collektivnamnen Plerygota belegt. Von den 12 Collembola-Formen, die er beschreibt gehört keine einer neuen Gattung an, dagegen sind alle Arten bis auf zwei ganz neu für die Wissenschaft. Aus der Abteilung der Sminthuriden scheint kein Repräsentant in seinem Material vor- handen zu sein, von Entomobryidae erwähnt er Macrotoma (Tomoisprus) montana, Lepido- cyrtus variabilis n. sp. und Javanicus n. sp., Entomobrya florensis n. sp. und longicornis n. sp., Sii-a annulicornis und sumatrana, n. sp. Templetonia spec, ferner von Lipuriden (Lipurinae) Achorutes armatus (Nicolet) und ci'assus n. sp., Lipura fimentaria Burmeister und Anura fortis n. sp. Das Material scheint sorgfältig behandelt zu sein. Um jeden Irrtum zu vermeiden hat der Verfasser für nötig erachtet, jeder Gattung eine Diagnose mit Angabe der Quelle beizufügen. Er sagt nämlich in einer Note: »Da die Genera- Diagnosen der verschiedenen Autoren häufig von einander abweichen, erscheint es mir notwendig die Diagnosen, auf deren Grund ich die neuen Arten in das eine oder andere Genus untergebracht habe, mitzuteilen. Sie sind der schönen Arbeit T. Tui.lbergs, »Sveriges Podurider», Stockholm 1872, entnommen». Ein solches Vefahren ist ohne Zweifel wohlbedacht, es wäre auch wünschenswert, dass die Verfasser es im allgemeinen zur Anwendung bringen und sogar bis auf die Arten ausstrecken wollten. So würden vi<'l- leicht die Menge Fragezeichen, von denen es in der collembologischen Litteratur wimmelt, allmählio' verschwinden. IvOXGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINIJAH. BAND 25. N:ipuriden hinzu nähmlich: Achorutes viaticus Tullberg und armatus (Nicolet), Xenylla maritima Tullbehg und Lipura inermis Tullberg. Zusammenstellung der Locale, wo Collembola während der beiden Expeditionen nach Jenisej und der Vegaexpeditlon eingesammelt wurden. Die IVe.stküste Novaja Semljas. Matotschkin Scharr.. 73° 20' n. br. Besimannaja Bay Möller Bav , ^ ^ c L. Karmakul Bay [ N. Gusinnoi Cap ) S. Gusinnoi Cap 71° oO Kostin Scharr (im Süden von Nechwatowa) (ungef.) 71° 20' Die Waigatsch-Insel. Cap Grebeni 69° 45' Die Halbinsel Jalmal 72° 50' Sibirien. Dickson's Hafcn 73° 28' Kap Jefremow Kamen 73° :> Krestowskoj (ungef.) 72° 30' » Sapotschnaja Korga (ungef.) 72° 52' » Gostinoj (ungef.) 71° 15' Die Briochoff-Insel 70° 39 Die Sapotschnoj-Insel 70° Die Nikandrowschen Insel 70° 40 Tolstonosowskoj 70° 10' Dudino 69° 25 Werschininskoj 69° 5' 20 HARALD SCHOTT, ZUK SYSTEMATIK DER CULEEMBOLA. Chantajskoj. 68° 25' n. br. Igarskoje 67° 25' Selivaninsky 66° 55' » Goroschiskoje 66° 17' » Turukansk 65° 55' » Troitskoj 65° 50' ^ Meinischnaja 65° 35' >: Baklanovskaja 64° 25' > Fatjjanovskaja 64° 5' Nijnaja Inbatskaja.. 63° 50' Alinskaja 63° 25' >> Surgatskoj 62° 50' -> Tschulkova... 62° 45' ^ Insarovo 62° 10' » Podkanienaja Tunguska's Mündung (ungef.) 61° 40' Voi'ogova - 61° 5 Nikulina 60° 20' » Jartsova 60° 10' ■» Jeniseisk 58° 21' . Krasnojarsk 56° Die Taimnr-Insel (ausserhalb der Nordspitze der V. Taiiuur- Halbinsel) 76° 15' y> Kap IWheljuskin auf der ü. Taimur-Halbinsel (der nördlichste Punkt'der alten Welt) 77° 36' » Die Preohraschenie- Insel in der Chataugal)ucht — 74° 45' » Die Tuchuktscher-Halbinsel: im Osten von Kap Jakan 69° 22' Irkajpi Pitlekaj, Jinretlen und Umgebungen 66° 30' — 67° 10' n. br. St. Lawrence Bay 65° 30' n. br. N. Amerika. Port Clarence 65° 15' >. Der Berinq-lnsel 65° 30 » KOXGL, SV. VET. AKADEMIEXS HAXDLINGAR. BA ND 25. COLLEMBOLA. Farn. I. SMINTHURIDiE Lubbock. Gen. 1. SMINTHURUS Latreille. A. Setosi. Sminthurus fuscns (Linxe). Luteo-fusvus vel rubro-riolaccuv imdiqtic nitidus. Atifenna; cajiitc jxiullo longiores. Unguiculus superior var/inatus. Dentes furculce pilis clacatis perlongis i7istructi. Pili clavati in tibiis nulli. Mucrones furculce limbo alter o dentato. Long. 2 nun. 1758 Podura fusca LiNNÄ, Syst. Nat. Ed. X, Tom. 1, p. 608. Smiuthurus fuscus 1872 TuLLBERG, Sveriges Podurider, p. 29. Smynthunis > 1873 LüBBOCK, Moiiogr. of the Coli, and Thys. p. 101. Die.se Art ist nach Tuleberg sehr allgemein in einigen Provinzen Schwedens wie Upland, Södermanland, Wärmland, (Jstergötland, Schonen und auf Gotland. Ich kann hinzulegen BohuslfSn und Jämtland. In letzterer Landschaft habe ich sie vielfach auf den Hochgebirgen in der Nadelholzregion unter Holzstücken, herabgefallenen Zweigen und unter der losen Rinde alter Baumstümpfe gefunden. Einige Exemplare auch in der Birkenregion. Nach meinem Materiale zu bcurtheilen scheint man hier den Grenze der wertikalen Verbreitung der typischen Art setzen können, da sie in ganz arctischen Regio- nen von einer ihm angehörenden Varietäten verti'etet ist. Ist eine Form mit besonders grosser horizontaler Verbreitung. Findet erwähnung von Finnland (Reuter), Dänemark (Müller), England (Lubbock), Irland (Templetox), Schottland (Reuter), Frankreich (Bourlet, Geüffroy), der Schweiz (Nicolet), Deutschland (Burmeister, Uzel), Oestreich, Tirol (v. Dalla-Torre), Holland (Moniez), Ungarn (Moniez, Tömösvary), Afrika (Moxiez) und den Azoren (Moniez). var. purpurascens Reuter. Purpnrascens vel persiejie ca'ruleus. Pili clarati in dentibiis furcidce nidli. 1891 Sminthurus fuscus (LiNNÄ) var. purpurascens KeüTER, in literis. Ist durch die Abwesenheit furcaler Spürhaare und die hell blaue Körperfarbe von der Hauptform zu entsclieiden. 22 HARALD SCHOTT, ZUK SYSTEMATHv DEH COLLEMBOLA. Mehrere Individuen wurden während H. Sanuebehg's Expedition nach der Kola- Halbinsel iii der Stadt Kola eingesammelt. Aus Finnland habe ich auch ein Exemplar durch Herrn Prof. (). M. Reutek empfangen. Sniinthurus viridis (Linne) Lubbock. (Taf. I, Fig. 1 — 5.) Antennce capite multo longiores. Unguicidus saperior vaginatus uno dente armatus. Pili clmmti in tibiis auf. in dentibus furculoe nulli. Mucrones excavati limbis glahris. Long /,5 — 2 mm. 1758 Podura viridis LlNNlS, Syst. Nat. Ed. X, T. 1. p. 608. Sniinthurus 1872 TüLLBERa, Sveriges Podurider p. .SO. Sinyutluirus 1873 LUBBOCK, Monograph of the Coli, and Thys. p. 100. Diese Art tritt in einer Menge Formen- und Farbenschattirungen auf. Bald ist der Rumpf gleichmässig breit und gewölbt, bald erweitert sich das grosse Abdominalsegment nach unten zu, so dass es die Form eines Triangels erhält und etwas platt erscheint. Die Grundfarbe kann grünlich, gelb, braun oder rein weiss sein. Weiter unten notiere ich einige Formen, deren Unterscheidung mir leicht zu sein scheint. Forma principalis. Luteo viridis vel rufus signaturis variegatis ornatus. Adsunt maadce anales. 1873 Smynthurus viridis LuBBOCK, Monograph of the Coli, and Thys. p. 100. 1892 Smiatburus nigromaculatus TULLBERG var. infuscatus REUTER, in literis. Als die Hauptform siehe ich die von Lubbock beschriebene und in seinem Mono- graph of the Coli, and Thys. abgebildete an. Die Grundfarbe ist grünlich oder nuss- braun; auf der Zeichnung des grossen Abdominalsegments lässt sich immer ein heller »re-entering angle» unterscheiden. Die Seiten des Thoracalsegments sind mit schwarzen, triangelförmigen Flecken geziert. Die bei dieser Art hiUitig ^■orkommenden Analtlecke scheinen in der Form und Anordnung \'ariationen unterworfen zu sein. Gewöhnlich kommt aber ein triangelförmiger auf dem Endsegment des Abdomen vor. var. «) cinereo- viridis Tlllbekg. Cinereo-riridis. Desunt macidce anales. 1872 Sniinthurus viridis (LiNNi;) LUBBOCK var. cinereo-viridis TULLBERG, Sveriges Podurider p. 30. Das hervorragendste Merkmal dieser Aliart ist das Fehlen der Analtlecke. var. l^S) nigro-maculatus Tii^lbeko. Flainis; latera ahdoiiiiniti segnaturin rubris. rel nigrcscentihits ornata. Macula nigra, supra anum. 1872 Sminthurus viridis (LlNNÄ) LrBBOCK var. nigro-uiaculatus, TULLBERii, Svcrigi's Podurider p. .•?!». Analtlecke vorhanden. Das grosse Abdominalsegment ist mit zwei l)ügenförmig gegen einander liegenden braunen oder schwärzlichen Flecken verseilen. Die Grundfarbe bei dieser Abart ist oft hellgelb. KOXGL. SV. VET. AKAIIEMIENS HAXPrJXOAR. BAND 25. X:0 II. 23 v;u-. ;') dorsovittatus Reuter. Albus, liitf'is duohus in dorstt fuftco-punctatis sursiuv dirergentibus. Adsunt ma- culoe anales. 1892 Siniiitliiirus iiioru-uiuCinereo-viridis, abdontinis stymento parro jjunctis tribiis nii/ris, ivtermedio paullo inajore.i> 1891 Sminthurus viridis (LiNNfi) LrBBOCK v.-vr. tripunctatus REUTER, Ufvers. af Fiusk. Vet. Soc. Förh. Bd XXXIIT, p. 22t;. Grundfarbe hell gelbweiss oft lehmgrau. Di'ci in dei- Breite neben einander ste- hende Analflecke auf dem Endsegment des .Abdomen. Bei den von mir untersuchten Individuen dieser Varietät habe ich eine gut entwickelte tunica [lellucida in den (_)ber- krallen gefunden. Die Hauptform schon früher in unserm Lande in der Umgegend von Upsala ange- troffen, die Abarten cinereo-viridis Tullberg und nigromaculatus Tullberg in Schonen und auf Gotland. Ich habe die Art aus Löfsta in nördlichen üpland und aus Jämtland. In letzterer Provins traf ich sie in mehreren Exemplaren auf einem Ufer des Annsees 526 M. 11. d. M. Hier wie auch in Upland wurde sie von der Abart nigromaculatus Tull- berg hervorgetreten. Diese Varietät wurde auch von Herrn Prof. Chr. Aurivillius in Wärmland gefunden. Die Abart dorsovittatus Reuter ist nur aus Finnland bekannt; die Abart speciosus scheint bei uns recht allgemein. Ich habe sie mehrmals in LTpland und Ostergotland gefunden und in den Sammlungen des Zoologischen Museums zu Upsala giebt es mehrere Exemplare welche in Angermanland vom Herrn Prof. T. Tullberg eingesammelt wurden. In den Sammlungen des Reichsmuseums finden sich von obiger Formenserie eine geringere Anzahl E.xemplare, die von der Jenisejexpedition 1875 bei Kostin Scharr auf 24 HARALD SCHUTT, Zl'R SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Novaja Semlja gefunden wurde. Alle varen aber so schecht konserviert, dass es unmög- lich ist ihre Zeichnung zu sehen. Die zweite Jenisejexpedition erhielt die Abai-t tripunctatus Reuter bei Tschulkowa, Dudino und Tolstonosovskoj in Sibii-ien und die Vegaexpedition, die Abart cinereo-viridis TuLLBERG auf ihren Ausflügen bei der Konjam-Bay im Senjavinsunde in der Tschuktsch- Lande. Reuter erwähnt die Abarten ciuerco-viridis Tullber(; vom -lenisej und tripunc- tatus Reuter von Turukansk. Wird ausserdem verzeichnet von Finiilnud (Reiter), England (Libbock), Irland (Templetox), Fraiiki'eich (Bourlet, Geoffroy), der Schweitz (Nicolet), Deutschland (in der Gegend von Berlin) (Reuter), Böhmen (Uzel), Oesterreich, Tirol (ein Individuum in der Nahe Innsbrucks) (Dalla Torre), Italien (Parona) und Tunis (Parona). Zur obenstehender Serie gehören die von Parona als S. fuscus De Geer, S. Intens LuBBorK und S. Doderii Parona auf'irenommene Formen. Sniintliurus variegatus Tillberg. (Taf. I, Fig. 6.) y>Fulvus, Signatur is niijrif< distinctis, furcula pedibusque flavis. Antennce capiir multo longioreR. Ungincidufi superior non vaginatus, uno clente armatus. Long 3 mm.» 187C Srainthurus variegatus, TrLLBERG, Collembola horealia p. 29. Steht im System S. viridis (Linne) am niichsten, unterscheidet sich aber von dieser sogleich durch die charakteristische Zeichnung und durch das Nichtvorhandensein der »tnnica pellucida auf der Oberkralle. Wurde während der Jenisejexpedition 1875 in Sibirien bei Werschininskoj gefunden. Der Jenisejexpedition 1876 erhielt einige Individuen auf den Nikandrowschen Inseln und bei Tolstonosovskoj. Der Herr Dr. J. Sahlberg hat Reuters Mitteilungen gemiSss diese Form auch in Sibirien angetroftcn. Eigenthümlicherweise cfibt Parona die Art als in Ligurien wfunden an. Siuinthurus flaviceps Tri.LBER(i. (Taf. I, Fig. 7 — 10.) Atro-rufus, capite flavo, pedlbus partibusifte basnlibus antennarum pallidis. Tibicv pilosingulo clavato instructce. UnguicnJus siiperinr vaginntas. Mucrones farculce excavati, livibis denticulatis. Long 1 mm. 1872 Srainthurus flaviceps, TULLBERG, Sverio^es Podurider p. 30. « Lässt sich ausser dem Merkmal »Tibia^ pilo singulo instructo» leicht von den übri- gen schwedischen Setosi-Formen durch seine an beiden Rändern gezälniten Mucrones unterscheiden. Die fragliche Varietät fennicus Reuter weiclit dadurch von den Haupt- Form ab, dass nur die Vorderseite des Kopfes hell ist. Die Haujjtform wie die Varietät scheinen in unserm Lande recht selten zu sein, jene ist nur einmal in Schonen gefunden K()X(ir.. SV. VKT. AKADEMIKXS HAMH.IXCJAK. K.\: 25. n:u II. worden und von dieser erliiclt ieli einige Individuen aus Lufsta in Upland, wo sie auf Cariees in einem Sumpfe vorkam. Ausserhalb Schwedens nur aus Finnland (Ki;ltek) nüt sieherlieit bekannt. Smiutliurus niarglnatiis n. sp. (Taf. I. Fig. II — 14.) Pallide subnidiciindtis, cajtite (qiifibusijti,' tihinriun alliidls; latcra rubra fii/'naturis rlai-is ornata. Anti inue ccendesceiites, cor/m)''' lutnd In-iriurrs, mtiruli (^mirto ct'te.rls con- jutictis fcrc dtiplo longiore. UiKjaicidus supcrior von rnijiiiutiis, nKtrg'nw exteriore cras- sissimo; imgtiicuius inferior derde ritirtimo rt aii/nndir,' fdifurnii instructus. Mucrone.'i furculce excavati, limbis denticulatis. Desaiit jiili c/ariiti. /,oiii/ /.,; mm. Diese Art kommt S. Haviceps TrLi.iiKia: zuniiclist. \\\c l»ei dieser ist das \ierte Glied der Antennen besonders l;nig, lieinahc ilöppclt so lang wie die übi'igen zusannnen- genommen, und die Mucrones Furculoi sind löfFelförmig und an beiden Kündern gezähnt. Ausser der Fnrbenzeichnung, die bei S. flaviceps TuLLBEiai besonders karakteristisch ist, differieren die Formen in mehreren Hinsichten. Wilhrend S, flaviceps Tillbküi; an jeder Extremität ein tibiales S}iürhaar hat, welclius liei den Von mir gefundenen Exemplaren dieser Art mit ganz deutlichen Anschwellungen versehen war, fehlen solche pili rlavati bei S. marginatus gänzlich. Eine andere Verschiedenheit spricht sich im Bau des Taisus aus. Bei S. flaviceps Tullbekg ist die (Jberkralle mit einer deutlich auftretenden Hülle umgel)en und die Unterkralle hat auf allen Extremitätpaai^en einen äusserst minimalen Fadenanhang, wodurch die Kralle zweispitz]g erscheint. Die Oberkralle von S. marginatus ist dagegen nicht in eine »Tunica» gehüllt, liat aber im vorderen Teile des oberen Randes eine scharf hervortretende Wulst oder Kiel. Die mit einem kleinen Zahn bewaffnete Unterkralle hat einen langen Fadenanhang, der bei dem xorderen Extremitäten})aar bis über die Spitze der Oberkralle reicht. Oh sicli auth ein Zahn auf der Oberkralle be- findet, ist schwer zu entscheiden, doch glaubte ich einen kleinen auf dem vorderen Extre- mitätenpaare wahrzunehmen. »S^to» die bei vorliegender Art auf dem grossen Abdominal- segment dicht an einander sitzen, scheinen am Kopf und den letzten Abdominalsegmenten in feinere, biegsamere Borsten überzugehen. Dies ist bei S. flaviceps Tullberg nicht der Fall. Hier sind sie ^■öllig typisch auch auf den letzt genannten Körperteilen und setzen sich ausserdem vom Kopf bis auf die di'ei innersten Glieder der Antennen fort, deren Endlied mit feineren aber noch ziemlich langen Haaren versehen ist. Die Anten- nen bei S. marginatus können dagegen nicht als »setosi» bezeichnet Averden, sondern sind ganz feinhaarig mit nur einigen hervortretenden längeren Haaren. Die Körperfarbe ist rotbraun, unregelmässig mit hellgelb punktiert. Der Kopf ist heller als der Runji^f und hat einen kleinen, dunklen Fleck zwischen den Augen, die tuitere Partie der Tibien er- scheint fast ganz ungefärbt. Ich habe die Form bei Skokloster in rjiland in einem Gehölz teils unter Moos teils unter einem herabgefallenen, halbvermoderten Birkenzweig gefunden. K. Vet. AkaJ, Haudl. Band Sf). X:u IL 4 ■SCHOTT, zun .SYSTEMATIK DER OoLLEMBuLA. Siiiinthurus iiovein-llneatus Tullbekg, y>Pallide-flavus ; abdomen nomiii lineis longitudinalibus, qunrum diicp, hadice, reter ce nigrce sunt, caput tribus badiis, duabus nigris ornatum. ünguiculun Kuperior nudus. Tibia pilis 2 — 3 davatis instructce. Long 1,5 mvi.-/: 1872, Srainthurus novem-lineatus, TULLBERG, Sveiiges Podiuider, p. 30. In iinserin Lande früher nur auf Gotland gefunden (Tullberg). Ich habe ihn in Buhusliln, in Upland in der Umgebung von Upsala und bei Löfsta, auf mehreren Stelleu in Jiuntland wie beim Annsee 526 M. ü. d. M. unter carices, ferner auf dem Mullljäll oberhalb der Baumgrenze, auf dem Wellistafjäll 800 M. ü. d. M. und endlich auf dein Avestichen Abhang von Areskutan 900 ]\I. ü. d. ]\I. getroffen. Wurde auch von Herrn Prof. Lilljeborg in Tärneä Lappmark, teils in Karesuaiido teils auf einer andern Stelle zwei Meilen nördlich davon gefunden. Von den Lapplän- dischen Exemplaren ist nur das eine völlig typisch; die iibrigen sind bläulich, vielleicht jüngere Individuen oder eine Varietät. Der Herr Prof. Cur. AuRiviLLirs hat diese Art in Wärmland erhalten. Ausserhalb Schwedens ist sie nur aus Finnland (Reuter) und Deutschland, Ijöhmen (Uzel) bekannt. Var. ii) insig'nis Kelter. »Oblongus, luteus, oimcus, pallido-setosus; dorse postice vel fere toto vittaque capitis intev maculas ocelliferas nigras obscurioribus, subfulvis; antennis articulis diiobus ultimis distinctissinie annulato capiti nee non etiam articulis duobus prcecedentibus longitudine caquali; segmento abdominis minore, assurgente, sat alto, jjostice pnidlo supra basin rotun- dato-ampliato, versus apicem iterum constricto, margine superiore obliquo, anteriore leviter sinuato; tibiis apice 2>ilis 2 — 3 davatis instructis; unguicidis superioribus nudis, inferioribus peduin anticorum sensim in setam longam curvatum apicem unguiculi superioris siiperantem, pedum posticorum a basi usque ad medium laminato-explanatis, dein subito in acumen nonnihil obliquum constrictis, superiorum ajncem vix superantibus; furca anali dentibus manubrio longioribus, utrinque serie setarum pallidarum instructis, mucronibus oblongis, laminato-explanatis et hyalino-limbatis, dentibus criciter quadrup>lo brevioribus et apice eorum parwn latioribus, versus apicem non nisi levissime angustatis. Long 1 — l Vu ?>i"'-» Srainthurus insignis, Keuter, Cat. proec. Pod. Feun. p. 83. Obige und nächstfolgende von Reuter ' beschriebene Arten schliessen sich nach ihrer Morphologie so nahe S. novemlineatus Tillberg an, dass sie meines Erachtens nur als Farbenvarietäten aufgefasst werden können. S. insignis Reuter weicht von S. novemlineatus Tullberg al) durch das Nicht- vorhandensein der neun dunklen longitudinalen Dorsallienien auf der oberen Seite des Abdomen. Das Abdomen, besonders der hintere Teil seines grossen Segments, ist dagegen ' Obige Diagnose ist mir brieflich von Herr Professor REUTER mitgeteilt worden. Die nlti' in C';it. pr«c. Pod. Fenn, ist dagegen teilweise falsch und ausserdem durch Druckfehler entstellt. KOXGL. SV. VET. AKAI1EMIEXS HAXDLIXGAl!. BA XD 25. x:(. II. auf dein Rücken und ;ni den .Seiten mit einer brandgelben Farbe bedeckt, die sich auf citrongelbeni Grund iti kleine Fleckchen zerteilt, wodurch das Aussehen dieser Art S. luteus LuBBOCK beträchtlich nilher tritt. <_)ft merkt man auf der Dorsalseite eine lang- gestreckte Schattenlinie was vom Durchscheinen des Darfninhalts herriihrt. Diese Form halie icli in Bohuslän und Upland in kleinen Gewilssern, sogar in Jämt- land auf Areskutan auf einer Höhe von 875 M. ü. d. M. in dem sogenannten Mörviks- tjärn getroffen. Var. /y) pilosicauda Reuter. (Taf. II. Fig. 1 — 4.) »Violacco-nii/cr, vupra cnanescfriti-pridnosus, louijius pilosus, antcnnis et pedilm.'^ longe pilosis, Ulis articulo secundo scepe teataceu, apice violaceo, tertio et i/nartu ohscure violaceis, hoc penultimo circiter dimidio longiore, distinctissime annulato; pedilm.^ ohscure violaceis, tibiis jiilis duabus cl Sminthurus pilosicauda, Rbuter, Cat. pncc. Pod. Fenu. p. 83. Die Farbe des Tieres ist sehr dunkel und besteht aus einer Mischung von violett und braun. Ich habe die Form in Bohuslän und Jämtland unter denselben Verhältnissen wie die vorige erhalten. Der Herr Prof. Reuter hat mir gütigst mitgeteilt, dass er dieselbe auf Dalarö gefunden. Siuinthunis inultifasciatus Reuter. (Taf. I. Fig. 15 — 17.) Cganescenti-niger, opacus, paUido-setosus, lituris et lineis capitis fasciisque trnns- versalibus 12 — 13 dorsi trunci pallidius ßaventibus articulis basalihis antennarum pedi- busque pallido-annulatis antennis modice longis. Ocelli in maculis nigris positi. Articulus quartus antennarum perspicue annulatus. Unguiculus superior nudus. Pili clavati in tibiis nulU. Afucrones furculce excavati forma calceoli, limbris glabris. Long 1,5 mm. 1S90, Sminthurus multifasoiatus, REUTER, Collerabola in Cald. viv. png. 21. Die Art ist von Reuter in dem Aufsatz »Collembola in caldariis viventia» beschrieben worden. Auf den Abbildung, welche der Beschreibung hingefügt ist, scheint die weisse Farlie in deutlichen querbändern verteilt. Das einzige Individ, welches ich die Gelegen- lieit hatte zu untersuchen und wovon in dieser Arbeit eine treue Abbildung geliefert worden ist, weicht in dieser Hinsicht ein wenig ab. Vielleicht ein junges Individuum. Reuter sagt nämhlich, dass »Specimina juniora multo magis pallido-variegata» sein können. Das Endglied der Antennen ist deutlich annuliert. Der Mucronalteil der Furcula ist aus- gehöhlt, schuförmig und hat die Ränder ganz glatt. Keulenförmige S[)ürenhaare werden ganz vermisst. Das Tier ist auf der Dorsalfläche mit kurzen dicken rückwärts gebogenen 28 HAKALD SCanTT, ZUl! SYSTEMATIK DER COELEMBOLA. Borsten gekleidet, weswegen das Ausdruck in Keuter's Diagnose »longe pallido-setosus» wenig passend scheint. Die Grundfarbe ist scliwarzblau und das Tier erscheint gesprenkelt durch die Vorhandensein gelbweisse Querbändern und Flecken auf dunkleren Grund. Es dürfte überflüssig sein auf eine nähere Erklärung der Form und Verteilung der Flecke eiri7Aigehen, ich weise also nur auf die gegebene Abbildung hin, füge aber hinzu dass die appendiculären Teilen schön himmelblau sind. In Treibhäusern des botanischen Garten zu Helsingfors von Herrn Prof. 0. M. Reuter gefunden. V,. Pilosi. Siniiitluirus bilineatus Bouklet. >'Fl(tru.^; ahdomen dnabus Uiniv lis fiiseis unuihiin. Mucronrs fiirfuhr non acaiainnti. Utu/uicidiis supcrior iindu«. Tibiw pil/s 2 — -^ chicat/s instructcv. Lon 1843, Siuyuthurus bilineatus, BOURLET, Mem. siir Ics Podurelles, p. 58. Sraiiithurus 1872, TuLLBERG, Svcrifrcs Podiivider, p. 31. Diese Art, die früher nur spärlich auf Gotland angetroffen wurde, ist eine der allgemeineren in Jämtland. Beim Einfangen in der Nadelwaldregion auf dem (irase, auf Betula nana, Myrtillus nigra und Salix polai-is erhält man sie so hoch hinauf wie diese gehen und immer mit andren Collembola zusammen. Auch bekannt in Finnland (Reuter), England (Lubbock) insofern sie nämlicii synonym mit S. Ijourletii Lubbock ist, was aber ganz walirscheinlich; Frankreich (Bouklet.) Sminthurns pruinosus Tullbekg. (Taf II. Fig. 13 — 16.) Supra ßavo-viridis vel per.uvpe atro-ccerideus, punctis et skpiaturis rubra viohuri.^ rel flavis ornatus, infra lividus, undique 2^ruinosus. Macula frontalis fidva. Unguicn/ns supfnor nudufi. Tibice pilis 2—3 davatis instrucce. Mucrones furculoe mn acuminatl. Loiuj. 1 mm. 187'2, t^iiiiiitliurus pniiiiosus, TULLBERfi, vSveriges Poduridor», p. 31. liueatus, Reuter, »Cai. pr;ec. l'cnn.' p. 83. ? 1890, Smvntluinis frontalis, UzEL, Tliysan. Bohem.- p. 37. Bei meiner Ausflügen in den Hochgebirgen Jämtlands fand ich oft einen dunkel blangrünen Sminthuriden, der sich im Allgemeinen im Grase und auf Blaubeersträurhcrn zeigte. Er ist identisch mit Reuter's lineatus, von welchem ich auch einige Exemplare untersuchen konnte. Reuter hat mir mehrere Mal seine Bedenken inbetreft' der Selb- ständigkeit der Art mitgeteilt und die Frage an mich gerichtet, ob dieselbe nicht zu Tuelberg's pruinosus hinzuführen wäre. Obwohl ich mehrere Typenexemplare von Got- land hatte, wagte ich doch niclit die Frage sogleich zu beantworten, da Tui.lberg's Be- schreibung in »Sveriges Podurider» mir nicht in allen Teilen auf die im hiesigen Museum verwahrten Exemplare zu passen scheint. So z. B. spricht Tullberg von »drei trans- KONGL. SV. VET. AKADEMIEXS HANDLINGAR. BAND. 25. N:(l II. 29 verseilen Eiiischiiitteii auf dein vorderen Teil des Abdomen von denen der letzte be- sonders tief ist.> Das Vorhandensein dieser Einsehnitte habe ich nicht constatieren köiHien. Audi will ich hervdrheben, dass das Colorit der gotländischen Exemplare in der Grundfarbe ilbcrwiegcnd \ iolett zu sein scheint, während meine in Järatland gefun- denen Exemplare dunkel blaugriin und mit einer blauen »Pruina» überzogen sind. Was mich indessen nach gründlicher Untersuchung bestimmte Reuters S. lineatus luid die von mir gefundene Form mit S. pruinosus Tullberg für indentisch zu halten -war die völlige Übereinstimmung im l>au der appendiculären Teile des Tieres. Das iure Di'ittel des Endgliedes der Fühler ist glatt, die übrigen Vs sind deutlich aiundiert. Die Länge des »articulus quartus» beträgt ungefähr elienso viel als die Länge der beiden vorherge- henden Glieder zusammen. Krallen und Furcula haben das Aussehen wie die resp. Fi- guren zeigen. Die Form des Körpers ist oft dieselbe wie bei S. luteus (Linxe) Lubbock d. h. der wordere Teil des grossen Abdominalsegments ist höher als der hintere. Bis- weilen kann aber das Tier ganz rund sein. Ich teile die Gesamratfigur eines Tiei'es mit das eine besonders regelmässige Zeicdumng hatte, ich will aber hervorheben, dass es nicht als typisch betrachtet werden darf, denn die hellen hier und da iiber das Abdomen zer- streuten Striche und Punkte sind in ihrer Verteilung und in ihrem Aussehen sehr wech- selnd. Auch die Ausdehnung des hellen Feldes auf dem Kopfe kann verschieden sein. Die Farlie desselben ist gewöhnlich l>raun und auf den Seiten von longitudinellen Inter- ocellarflecken, die hellgelb sind, begrenzt. Übrigens ist der Kopf bläulich. Wie aus der Synonymenliste herworgeht, habeich LTzel's S. frontalis mit einigen liedenken für identisch mit vorliegender art gehalti'u. Uzel's Diagnose hat folgenden Wortlaut. ■»Siihtilitt'r alhii-pilosiis. Corpore atro einerea vel nigro abdoinine supra piinetis parvis st sü/naturis viridibus. Capite inter maculas oculares fulvo. Antenruirum nrtieitlc idtimo non articidato. Mueronilnis furcnUe non aeummatis, lorigitudliuditer etirinnfls. ['iipiiiridns mperioribus nudi.'i. Tibiis pilis tribus clavdtis i7}sfr'iief{s. Long, eoi-p ÖJ—i- mm.- Sowohl seine (iesammtfigur als auch die Abbildungen der Einzelheiten scheinen mir gut auf S. pruinosus Tullberg zu passen. In unserm Lande allgemein in Jämtland, Upland und auf Gotland. In Finnland Kommt sie auch nach Reuter ziemlich allgemein hervor. Übrigens nur bekannt aus Deutschland, in der Gegend von Berlin (IiEUTEr) luid in Böhmen (Uzel). Sniiiithunis cinctus Tullberg. »Flaeiis, fdidointiic .^i/juii nigro, faseia trmisveri^fdi jhi.ra ornato. Oeelli in niaeidis nigris positi. Tibicc pilis 2 — J elaratis instruetce. Muerones fureula: non aeuiiii/iafi. Long, '/j nun.- 1872, Smintluirus cinctus, TULLBERG, Sveriges Poduridei-, p. 31. Früher in Irland und Schonen gefunden. Ich habe mehrere Exemplare von Löfsta im nördlichen Upland und ein einziges von Jämtland. 30 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATHv DER COLLEMBoLA. Während der Jenisejexpedition 1876 wurden von dieser hübschen Art drei völlig typische Exemplare in Sibirien in der Nahe von Krasnojarsk gefunden. Auch bekannt in Finnland (Reuter) und Deutschland, Böhmen (Uzel). Sinintluirus Intens Lubrock. ^'Luteus, articulo qiunio antcunnriiin pallidc violaceo. Ocelli in vinadity niffris posiii. Ungiiiculis superior iiudus. l'/hiiv i)ilis 2 — 3 clavatis instnictce. Mucrones furculce non acuininati. Long. ^/^ »n«.» 1867, Smintluirus Intens, lA'BBOCK, Notes on tlie Tliys. P. III, p. 20G. >' 1872, TrLLBER(;, Sveriges rodurider, p. 32. Diese in Schweden bisher nur auf Gotland wahrgenommene Art, hat sich in den von mir nntersuchten Gegenden als recht allgemein erwiesen. Ich habe sie auf fast allen bewaldeten Hügeln und Wiesen, die ich mit dem Fänger basuchte in der Gegend von Upsala. bei Löfsta und an mehreren Orten i Jämtland gefunden. JMehrere Exemplare wurden in Sibirien bei Krasnojarsk und Dudino während der Jenisejexpedition 1876 erhalten. Auch wurden einige Individuen dieser Art in der Stadt Kola bei der Expedition H. Sandebergs nach der Halbinsel Kola eingesammelt. Wii'd übrigens von Finnland (Reuter) England, wo sie >'Very common among grass» ist (Lubbock) Deutschland, Böhmen Uzel Oestreich, Tirol (v. Dallä Torre), Sardinien (Paruna) und Kalifornien (Auctor) verzeiclmct. Sminthiirns pallipes Lubbock. y>Atro rufiis, antennis tibiisque flavis. Ocelli in maculis nigris positi. Unguiculus superior nudus. Tibicc pilis 2—3 clavatis instructce. Mucrones furculce non acuminati. Long ^/g mm.' 1867, SiiiinUuuus pallipes, LuBBOCK, Notes on tlie Tliys. P. 111, p. 297. 1872, TULLBER«, Svei-iges Podurider, p. 32. Ein einziges Exem])lar im ]\l(jos in der Mähe von Thorsborgen auf Gotland (Tull- berg). Diese Art habe ich niemals gefunden. Ausserhalb Schwedens nur in England bekannt (Lubbock). Sniintliurus albifrons Tullberg. y^Atro-ruf/is, macuhi qiiadrtd(t alba inter maculas nigras oculares, libiin jlnvis, an- tennis fusccflavis. Unguiculus sujicrior niuius. Tibia: pilis 3 — 4 clavatis instructce. Mu- crones furculce acuminati. Long, ^/j ;«;».>; 1882, Sniinthurus nlbifrons, TULLBERC, Sveritces Poduride, p. 32. Kommt nach TuLLBER(i spährlich auf bewaldeten Hügeln im Moos in Upland hervor. Habe sie niemals angetroffen. AKADE.MIENS lIANDLhNGAIi. BAND 25. N:0 II. 31 Siniuthurus Tullbergi Reuter. (Taf. II. Fig. 5 — 7.) Cyanescens, pilosus, mtifulu quadrata alba inter inncnUt.'' 'iiii/ra-^ orulares, abJomine laterihus lineis irregularibuv albicantibus variegato, antennis ci/ancis, aiticulis ultimis di- stinde amiulatis, pedibus furcaque anali pallide cyanescentibus, tibiis pUis 3 clavatia, un- guiculo superiore nudo, mucronibus furculie acuminatis. Long, ^/g mni.« Srainthurus Tullbergi, REUTER, C;it. priec. Pod. Fenn. p. 85. Von dieser gut charakterisierten Art giebt es zwei Exemplare in den Sammlungen der Universität zu Helsingfbrs. Unter dem Mikroskop erkennt man sie sogleich an den eigentümlich gebildeten Endsegmenten der Gabel. Sie sind nämlich schmal rinnenförmig mit aufwärts gebogenen Spitzen, so dass sie von der Seite gesehen einer Sichel gleichen. Das zweite Glied der Antennen ist ungefähr halb so lang wie das dritte, welches wieder nur die halbe Länge des deutlich geringelten Endgleides besitz. Alle Krallen sind gleich, ziemlich langgestreckt und ohne Fadenanhang, die Tibien sind mit drei keulenähnlichen Spürhaaren versehen. Die Körperfarbe ist blauschwarz, Antennen und Extremitäten sind hell und auf der Vorderseite des Kopfes befindet sich ein weisser, quadratftu-miger Fleck zwischen den dunklen Augenflecken. Durch ihre Zeichnung gleicht diese Art auffallend S. albifrons Tullbekg, mit welcher sie auch Reuter beim Aufstellen seiner Diagnose ver- gleicht. Finnland (Reuter). Sniiiitliurus aureus Lubbock. y^Fulvus eapite pallidiore. Tibicr p/lis 3 — 4 instnictus. Mucrones furcuhe acummati. Long 1 mm.-' 1852, Sravntliurus aureus, LuBBOCK, Notes on the Thvs. P. II, p. 859. Smintluirus 187-2, TULLBERO, Sveriges Poduriiler, p. .'Vi. Diese Art habe ich niemals angetroffen. Ist der Mittlieilung Tullberg.s gemäss in Upland vom Herrn Dr. E. Björkman gefunden Ausserhalb Schwedens rindet sie nur aus England (Lubbock) Erwähnung. Sniiuthurus quadrilineatus Tullberg. (Taf. I. Fig. 18 — 19.) ''Pallide ßavus, quattuor lineis longitudinalibus in abdomine fusco-nigris. Ocelli in maculis nigris positi. Unguiculus superior nudus. Tibiw pilis 3 — 4 rlavatis instrvctce. Mucrones furculoi acuminati. Long 7?, inm. 1873, Srainthurus quadrilineatus, TULLBERii, Sveriges Podurider, p. 33. Nach Tullberg in Schonen angetroffen. Ich habe diese Art von Stafbovret in Up- land und von Östergötland. 32 HARALD ,S('II(">TT, zru SY.STEMATIK DKli COLLEMBOLA. Viir. Ochropus Keuteh. Ater, i)i'dlbuR furcuJaqve alhis. 1890, Siniiitliurus qiuKlriliiieatus, TuLLBERG, var. Oclirnpiis, Hki'TER, in Htteris. Diese Varietät obiger Art i'iliiielt l)ei obertinclilichcr Betrachtung iu Bezug auf die Zeichnung sehr S. niger Lubüiri; nljer eine wichtige Unterschied spricht sieli in den kurzen undenticulierten mucrones furrnla: aus. Finnland (Reuter). Sininthurus violaceus Reuter. (Taf. II. Fig. S — 11.) Glohosus, violaceus. Articiiiiis riltimus mäenvnrinn /miid anmilaius. i^vgidralus superior niiJus, inermis. Pili clarafi in tibiis nidli. Dentis jnvcuJoi divinjeidrs, mucrones convergentes acuminati, non denticulati. Long 0,7n nun. 1878, Sminthurus violaceus, Eeuter, Sop. pro Faun. cl. Flor. Fuiiii., p. 203. Ülier diesen Sininthuri(h'ii lieferte Reuter auf der .Talnvszusannnenkunlt den 13 Mai 1878 vor der Soc. i)ro Faun, et Flor. Feiui. eine kurze, äusserliche Beschreilning. Die Art ist an dem kugelrunden Rumpf und an der gegenseitigen Stellung der Gabel- beine leicht wiederzuerkennen. F>ie dentes divergieren stark auswärts, Mucrones bilden einen stumpfen Winkel gegen diesell)en und haben nach innen zu gerichtete Spitzen. Der zweite und dritte Glied der Antcniun sind fast gleich lang, das Endglied ist nicht ganz so lang wie des nächstliegende und zeigt keine Spur von Annulierung. Die Haarbeklei- dung dieses Organs wird auf dem Endgliede kräftiger fast borstenähnlich. Die Tibien haben keine kenlcnähnliche Spürhaare; violette, Scheitel, Stirn und eine feine Linie längs des Rückens hell, eine feine dunkle Linie zwischen den Augen. Vom Herrn Prof. O. M. Reuter in Finnland liei Lofsdal gefunden. Smintliunis niger Lubbock. (Tal'. 1. Fig. 1-2.) »Niger papillis inter oeulos jxillidis. Ungiiieuliis siijjcrin/- iiud/is. Tibicv pilis 3 — 4 clavaiis instnictce. Mucrones furcula; ncuminati. Long "/s '«'"•» 1807, SinyuUmnis nig-er, LUBBOCH, Notes ou tlic Tliys. P. IIT, p. 297. Sminthurus > 1872, TULLBERG, Sveriges Podurider, p. .3.3. Wird in grossen Mengen auf Blumentöpfen in Zimmern auf Gotland und in Upland gefunden (Tuelbero)- Ich habe sie ausserdem in Bohuslän bei Kusered in der Nähe von Grebbestad in einer Süsswassersammlung mit reicher \'egetation getundeu, ierner in Jämt- KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIAXnLIXGAR. BAND. 25. N:0 II. .^3 land in einer Buclit des Kallsees 386 M. ü. d. M. und auf Areskutaii, teils in der Kiefer- region, teils und zwar in einem einzigen Exemplar auf dem Gipfel des Bei-ges. 1,470 M. ü. d. M. Der Jenisejexpedition 1S76 erhielt ein Exemplar aus Sil)i]'ien in den Nikandrowsclien Inseln. Übrigens aus Finnland (Reitek), England (Lubbock), Deutschland, Böhmen (Uzel), Oestreieh, Tirol (v. Dalla Tokhe). Ungarn (Tömösvähv), Italien (Paroxa) und SarCollembola in ('ol- dariis viventia» in obengenannter Zeitschrift. S. igniceps Reuter ist eine besonders schöne Art, die durch die Bildung der An- tennen und der Extremitäten dem S. niger Lubbock recht nahe tritt. Sie ist an der charakteristichen Farbenzeichnung recht leicht wiederzuerkennen. — Der vordere Teil des Kopfes und die Antennen sind hell gelb, die ventrale Fläche des Körpers, die Furcula und die Extremitäten weiss und der Oberkörper sammetschwarz. Ausser in der Zeich- nung unterscheidet sich die Art von S. niger Lubbock durch das Endglied der Furcula, dessen Ränder völlig glatt oder vielleicht mit fast unbemerkbaren Zähnchen versehen sind, während Lubbocks Form ganz deutliche Sägezähne besitzt. Kommt auf Blumentöpfen vor. Ich habe sie Massenweise in mehreren Treil)häusern zu Upsala gefunden. Ausserhalb Schwedens nur aus Finnland und Deutschland, Berlin (Reiter) bekannt. Sminthurus Lubbockii Tillberg. (Taf. III. Fig. 1—4.) ■»Niger. Articulus quartus antennarum tertio non longior. Unguieuhis superior va- ginatus. In tibiis nullce pilce clavatce. Mucrones breves. Long l mm. 1872, Sminthnrus, Lubockii, TULLBERG, Sveriges Podurider, p. .S8. Poppei, Reuter, Abhandl. Natnrw. Ver. Hd. 9. Heft 2. K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 25. N:o 11. 5 34 HARALD SCHOTT, Zl'K SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Diese Art ist zuerst von Tili.uerc; in ; Svei'iges l^odurid«;!'" beschrieben worden. Die Besehreibung war nach einem einzigen in der Typensanmilung des Museums zu Up- sala vorhandenen Individuum ausgefüln-t. Obwohl dies verloren gegangen ist, bin ich jedoch in der Lage den von mir gefuTideniMi Sminthuriden Tullbkrg's obenstehender Ai-t mit voller Gewissheit gleichstellen zu können. Die Bestimmung stützt sich nälnnlich teilweise auf Vergleiche mit einem l>xenij)lai- das Prof. Reuter mir gütigst aus Finnland sMiidte und welches vorlier voti Prof. Tullbehg untersucht worden. Wie aus der Sj^no- nymik erhellt sehe ich die Art als identisch mit S. Poppei Reutkr an. Das dem so ist, davon ]i;d)e ieh mich ül)erzeugt durch Untersuchung von Typenexemplaren leztgenannter Ai't, die Prof. Reuter die Freundlichkeit hatte mir gleichfalls zuzuschicken. Durch die Bildung des Endscgmentei^ der Gabel schliess sie sich dicht dem S. fuscus (Finne) an. Dieses ist nämlich kurz, seitlich gesehen keilförmig und nur an einem Rande gezähnt. Die Dentalteile hingegen haben wesentliche Unterschiede aufzuweisen, die des S. fuscus (Finne) sind nändich mit zwei Paar »pili clavati» versehen während sie bei vor- liegender Species ganz fehlen. Ausserdem lassen sich diese beiden Arten durch eine Menge anderer Merkmale von einander unterscheiden. So ist z. ß. die Körperbekleidung })ei S. Fubbockii dadurch ganz eigentümlich, dass sie aus kurzen, dicken, an der Spitze ge- zähnten Borsten bestehen. Die zwei äussersten Glieder der Füliler sind von gleicher Fänge ungefähr, das dritte und die beiden inneren mit kurzen, feinen Haaren bekleidet. Bei S. fuscus (Finne) ist das äusserste Gleid ungefähr eben so lang als die beiden nächsten zusammen, die mit langen, scharfen Borsten besetzt sind. Die Bildung des Tarms be- tretteud sei hier Ijemerkt, dass unguiculus superior» einen Kiel auf der Oberseite hat und wie bei S. fu,t unwahrscheinlich, dass die Sminthuriden, die ihr Dasein auf der Wasserfläche zubringen, zur Befriedigung ihres Angeblich grossen Wasserbedarfs einen ziemlich coinplicierten Prozess wiederholen zu müssen brauchten, da ja das Wasser direct durch den Mund aufgenommen werden könnte oder durch den Ventraltubus, in- sofern dieser als Reservoir für die Flüssigkeit fungiert. Sollte man nicht eher annehmen können, dass der Tropfen ein Ol ist, welches das Tier vor dem nassen Element schützt? Ich denke mir, dass man durch Aufsammeln einer solchen Flüssigkeit und durch sorg- fältige Analyse derselben leicht zur Klarheit darüber kommen könnte. 38 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOEA. Smintluirus caeciis Tvllberg. »Albus, undique rufo-ininctatus. OceUi nidli. In fibiis nulUe pillxe davatie. Mu- crones ^/\ dentium longitiidhie (eqiKmtcs. Long Vs min.» Lebt in Blumentöpfen. Mehrujals in Upland (Tuleberg), (Auctor) gefunden. Gen. II. PAPIRIUS, Lubbock. Papt>irius ater (Linne). »Atro-rafas, nnlcnnis apice alhis. Antennce corporis lotujitudine. Uvguiculus superior nudus. Long l^/\ mm.» 1758, Podara atra, LiNNÄ. Syst. Nat. Ed. X. T. I, p. 60H. 1«72, l'apirius ater, TULLBERG. Sveriges Podurider, p. 34. Ist in unserem Lande ziemlich spärlich in Upland und Smaland angetroffen (Till- berg). Ich habe diese Form vergebens in Jäintland gesucht, hingegen mehreren als in Upland gefunden. In Wärmland in dem Gegend von Filipstad habe ich ein Exemplar erhalten. Aussei-halb Schwedens bekannt aus Finnland (Reuter), Dänemark (J. Ch. Fabricius), England (Lubbuck), Deutschland (Burmeister, Uzee) und Oestreich, Tirol (v. Dalla Torre). Papirhis fnscus (Lucas) Lubbock. »Atro-rufus. Ocelli in inacidis ijallidis positi. Undi II. 39 als eine neue Art beschrieben wird. Die Frage scheint mir wohl angebracht, ob nicht obige und folgende Form zu einer Art zusammengefasst werden könnten. Das einzige unterscheidende Merkmal, das Tullberg angiebt, ist die Farbe und das V'^orhandensein von hellen Interocularflecken bei P. fuscus. Mir ist es indessen nicht gelungen lebende Individuen der Art zu sehen, weshalb ich sie bis auf weiteres als selbständig in der Artenserie stehen lasse. Ist nach Tuli.berg in der Nähe von Gebäuden in Södermanland und auf Gotland gefunden worden. Die Jenisejexpedition 1876 erhielt mehrere Exemplare in Sibirien bei Fatijanovskaja auf den Blättern einer Populus-Art. Übrigens bekaruit aus Finnland (Reuter), ? Dänemark (Müller), England (Lubbock), Irland (Templeton), Franki'eich ((jErvals), Deutschland, Böhmen (Uzel), Oestreich, Tirol (v. Dalla-Tokre), Ungarn (TömosvAry), Italien (Parcixa), Sardinien (Paroxa) und Tunis (Parona). Piipirius silvaticus Tullbero. ■»Obsciire cinereo-n/fas, papHlis pnllidis inter umciilas ocul(ir<'s nigrcts, widlque prui- nos-ns. Unguicubifi superior 7iu(lu.^. Long P/.^ mm.- 1872, Papirius silvaticus TULLBER«, Sveriges Podiirider, p. .34. Schon früher aus der Umgegend von üpsala und auf Gotland bekannt, wo sie »ziemlich spärlich» vorkommt (Tullberg). Ist eine der allgemeinsten collembolaformen Jämtlands. Von den untersten Stufen des Gebirges bis hinauf zur Baumgrenze trifft man sie allgemein unter herabfallenen Zweigen und andern auf der Erde befindlichen Gegenständen oft mit Sminthurus fuscus Lixxe zusammen. Der Jenisejexpedition 187.5 erhielt ein Exemplar in einer der Briochowskij-Inseln in Sibirien. Wird auch verzeichnet von Fiindand (Kelter) und Sardinien (Paroxa). Papirius cloropus Tillberg. y>Ate'r, peilibus, furca, articulif^ duobos intivni^ antennarum viridihva. Ocelli innia- culis nigris positi. Unguiculus superior nudus. Seginenhua idtiuriim aJidorninale von nullis setis robustis et obtusiusculis instructum. Long l^j^ mni.^i 1886, Papirius chloropus, TULLBERU, Collembohi borealia, p. 31. Die hervorragendste Merkmale der Art sind die grünliche Farbe der appendiculären Organe und vor Allem das Vorhandensein der »setag robustae» auf dem abdominalen End- segment. Diesen beiden Kennzeichen Avollte ich noch eines zufügen, das meines Erachtens vorliegenden Papiriden von seinen Verwandten P. silvaticus Tullberg und fuscus Lucas isoliert. Dieses liegt nämlich in der Bildung der Krallenglieder. »Unguiculus superior» ist bei beiden letztgenannten Arten besonders lang und schmal und mit zwei scharf markierten Zähnen versehen, die Unterkralle schliesst in einem langen, schön oreboo^enen. 40 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. keulenähnlichen Faden, Anhang ab. Bei P. chloropus Tullberg dagegen ist die Ober- kralle zehr kurz und breit, auch sind ihre Zähne nicht so stark ausgebildet, der Faden- anhang auf der Unterkralle ist ausserdem stark reduciert. Die Jenisejexpedition 1875 erhielt mehrere Exemplare in Sibirien in der Nahe von Troitzkoj. Papirius flavo-signatus Tullberg. »Flavus; Intern rubrn et Signatur is flatus ornata. Maculae oculnres nif/ra'. Manila nigra, supra nnum mala, üngiiicidus swperior vaginatus. Long 1^/^ mm.-» 1872, Papirius flavo-sio;iiatus, TuLLBERG, Sverlges Poduiider, p. 35. Ist nach Tulll)erg eine in Södernianland und l'pland allgemein vorkommende Form. Ich habe sie in wenigen Exemplaren im nördlichen U])IaiKl bei Löf'sta angetroffen, niemals in Jämtland oder Bohuslän. Übrigens bekannt aus Finnland (Keitek), Deutschland, Böhmen (Uzel) und Sar- dinien (Paroxa). Papirius rufescens Reiter. (Taf. III. Fig. 5 — 7.) y>Pallidius vel ohscurius rufescenti-ferrugineus, capite et pleruraque etiam dorso trunci fere toto vel ejus p><^i't^ anteriore pallidioribus; capite guttidis et lineolis palUdis, vertice linea longitudinali obscuriore inter oculos in punctum obscurum excmrente; dorso segmenti prrimi trunci lineis dunbus j'arallelis longitudinalibus medium plerumque attingentibus vittam pallidam includentibus, parte j^osteriore obsctire ferruginea guttidis minutis midtiseriatis la- teribusque lineolis pallidiorihis signatis; maculis ocelliferis nigris; ungidculis superioribus versus apicem leviter arcuatis, apice snt obtuso imo media in apiculum brevissimum con- stricto. Long /'/s '«»«•» 1890, Papirius rufescens, REUTER, Collenibola in cakl. viv, p. 23. Ist sowohl durcli ihre Farbe als auch durch den Bau der Tarsalglieder gut charak- terisiert. Die Unterkralle des vorderen Extremitetenjjaares scheint von der Seite her ge- sehen konkaviert, ist sehr schmal und setzt sich in einen schön gebogenen Fadenanhang fort Avelches der Spitze der Oberkralle überreicht. »Unguiculus inferior» der hinteren Ex- tremitetenpaare ist hingegen von der Seite konvex, dick und läuft in einem kleinen fast geraden Fadenanhang aus. Auf Blumentöpfen in Finnland, Helsingfors gefunden (Reuter.) Papirius niinutus (0. FabriciUs). '>Flarus; latera rubra et sigiiaturis flavis ornata. Macula: oculares nigra;. Macula supra, aninn ingra ft sidxjiiailrata. Ciign/niliis siij/erinr vaginatus. Long 1 /^ ?«?/*.» iXGL. SV. VET. AKAPF.MIF.XS IIANDLIXOAl!. HA? 25. n:o II. 41 178.3, Podiini iniiiuhi, O. FabrICIUS, Dansk. Videusk. Selsk. Skr. D. II. p. .307. 18.35. Siinntluinis sijiiiata, Templeton, Tlivs. Hib., p. 9 1841. ornatus, NU'OLET. Reell, p. serv. a riiisf. des Tod, p. 83. 1841, > coulouii, Id Ibid. p. 84. 1872, Papirius iiiinutus, Tl'IJ.BERi!, Sverii;p3 Poduiidfr, p. ?,'>. TiLLBKKO ist, nieiiKT Meinung ikicIi, in voller Recht, da er obige Art mit Sinyn- thnrus eoiilonii Xicklet identisch ansieht. Ich hatte das Vergnügen mehre Individuen vAntenna' corpore non lonx/iores. Spina' dentiwa simplice.^, decem rel undecivu Un- guiciduf^ ftupn-ior dentUms duobus vel trihus annatus, inferior late Innceolatits. Long, l.ö mm.» 187G, Toraocenis minutus, TULLBERG, Colleraljola borealia, p. 32. Wurde während der Jenisejexpeii BdiKLET's Maevo- toina-Formeii iiilinlich M. ferruginosa uud spiricornis gleich. Obgleich sich in den Beschrieb- ungen genannter Verfasser nichts tiuden lässt, was einer solchen Annahme widerspräche, so lässt sich doch andererseits nichts mit Bestimmtheit über die Zusammengehörigkeit der Arten äussern, da jegliche Angabe iibcr die Denticulation der Krallen und die Anzahl und Verteilung der >^spinae dentium fehlt, llie Form, welche Lihbock in Monogr. of the Coli, and Thys. als Macrotoma longicornis Müller verzeichnet hat und die er früher M. plumbea benannte, weicht von Tillberg'.s M. plumbea in so fern ab, als alle Krallen- glieder der Extremitätenpaare mit drei Zähnen bewaffnet sind und die Anzahl der »Spinae dentium sich auf 9 beläuft. Auch scheint, wie schon früher von mir bemerkt wurde, die Art, welcher Lubcock später den Namen Lixne's plumbea beilegte mit obiger iden- tisch nicht zu sein, da sie sich unter Anderen dadurch auszeichnet, dass »the large claw of the extremity of the tarsus has six minute teeth on the under side . Allgemein in Upland, Södermanland, Schonen und auf (iotland; findet .sich auch in Westergötland und Smäland (Tullberg). Ich habe die Art mehrtaeh in Jämtland auf den unteren Gebirgsstufen in Steinhaufen und Reisig angetroffen. Wurde ausserhalb Schwedens verzeichnet von Finnland (Helteu), England (Bkodk), Deutschland, Böhmen (Uzel) und ? Ungarn (Tö.smö8vÄry). Toiuocerus arcticus n. sp. (Taf. III. Fig. 8, 9.) Antennae corpore non Io7u:/iort'.s. Spii],/!' dcntiinn si))tplices, Septem vel interdum octo, intima parva. Ungaiculus superior drntili/ts ijnntnov rcl ijuiivpie instructus, inferior lan- ceolaius. Long circa 4 mm. Unterscheidet sich von früher beschriebenen .\rten der (iuttung Toniocerus durch die Denticulation der Krallen. Auf allen Oberkrallen der Extremitätenpaare befinden sich abwechselnd vier und fünf Zähne; die Zahl ist aber nicht an ein gewisses Beinpaar gebunden, sondern scheint ganz regellos aufzutreten. So habe ich bei einem Individuum vier Zähne auf dem einen Krallenglied des einen Beines des vorderen Extremitätenpaares wahrgenommen aber fünf Zähne auf dem anderen; doch scheinen 4 Zähne auf allen das normale zu sein. In der Anordnung der spinae dentium schliesst sich T. articus an T. plumbeus (Lixxe), dadurch, dass man im innersten Winkel der Gabel eine gros.se 44 HARALD SCHOTT, ZIK SYSTEMATHv DER tOLLEMBOLA. durchsichtige Schuppe und danach die 7 a 8 Dornen in einer Reihe geordnet findet. Nach der Gabel zu nehmen die Dornen an Grösse zu; der äusserste sitzt etwas näher an Dentes als die vorhergehenden. Bei einem Individuum fand ich ausser den gewöhnlichen sieben noch einen dazu, der unten um Dentalteil in einer bedeutenden Entfernung von der eigentlichen Zahnreihe sass. Seiner Schuppen beraubt ist die Farbe des Tieres hellgelb. Die Vegaexpcdition erhielt diese Art massenweise hei Pitlekaij im Tschuktsch-Lajide. Tomocerus tridentifenis Tullberg. lAntennce corpore non longiores. Spinw dcntium trijhlce 10 — //; HV(/iiiculus supe- rior dentibufi 5 — 6 armatus, inferior latus. Long 4 nuiia 1872 MiicroloiiKi tndentifer, vir.-!Squamis detritis cyaneus, untennarurn nrticidis diiobu-t basnlibus, secundi apice e.r- ccjjto, pediÖKs fnrciuiin' inillidis, «i.r/.s' cj/aneis; antenn.aruiii itrticido teiiio secundo ceque 4fi iiAHALD srnoTT, zri; Systematik deü tollembola. lomfo, se albicans, REUTER, in litteris. Bei Schöpfen auf Wiesen und Morästen erh;ilt man unter anderen Insekten .stets eine gelbliche Lepidocyrtus-Art, die sich von vorigen Formen dadurch trennt, dass ihre Schuppen die irisierende Belegung, welche innerhalb vorliegender Gattung .so bezeichnend ist ganz vermissen. Ich habe geglaubt diese in Boriu.ET's L. rivularis wiederzufinden, wovon es heisst: »Corps d'un janue-ferrugineux, plus ou moins clair ou testace en dessus, blanchÄtre en dessous, ordinairement depourvu d'ecailles, ou tout au plus n'en ayant dans l'äge adulte (pie sur la tete et le thor.ix. Sur les plantes aquatique et l'herbe des prairies, 1 ete et rantomne . Ich iialte es auch für wahrscheinlich dass diese Art mit L. albi- cans Reutei! identiscli ,^ei. 1 )ic F.xemplnre (lr. Oeelli 12: I) in utroipie la.fere capitis. Mucrones fiireubr tridentnti. Corpus den.^e pilosuin, j,ilis claci- formibus stij)atis vfstituni. S(pmnur colore niois rel argenti, fascias fornia.ntes.>-> SV. VET. AKADE.MIEXS HAXDLIXGAH. .XD 25. x:o II. 47 Calistella superba PtErTER. »Flava, capife, ore excepto, mesomito disco dimidio hasali lateribusque fere totis, inetanoto segmentisque ahdominis scciindo et tertio faseia basali lata et in lateribus düatata, nee non seqmento ahdominis quarto niijris, hoc (juarta parte basali niargineque apicali ßavis, seqniento quinto fasria transversali, furcula anali hasi lineis duabns longitiidinalibus, femo- ribüs posticis annulis duahus, altera media, altera subapicali, antennisque corpori fere loiK/itudine cequalibus annulo subnqjieall nrticidi secimdi annulisque basali et apicali articu- hinna tertii et quarti nigris, articulo qnarto duobus pemdtimis longitudine sub-cequaii, obscurins rufescenti-testaceo. Long 2,5 iitm.« 1876 Degeeria? superba, Reuter, Cat. pra?c. pod. feiiii. p. 85. Diese ausnehinend schöne Forin stellt in PiErTEu's »Catalogus praecursurius Pod.» obgleich ohne Gattungsnamen verzeichnet. Meines brachtens ist man berechtigt gewisse Bedenken in Bezug auf den richtigen Phitz der Form im System zu hegen. In vielen Hinsichten gleicht sie vollständig einem Lepidocyrtus. Übereinstimmungen zeigen sich im segmentalen Bau im Allgemeinen besonders im »Mesouotum prominens» und im Bau des Endsegments der Gabel. Indessen weisen andre Merkmale wie die Grösse des Tieres, die Länge und Articulation der Antennen und die eigentüinliclie Körperbckleidung, der Form einen selliständigen Platz in der Familie Fntomobryidae an. Das Tier i'd)ertrifft an Grösse bei weitem alle ln'kaimteii Arten der (iattung Lepi- docyrtus BoiKLET. Die Ocellen .sind an der Zahl \i, 6 in jeder Seite des Kopfes. Von diesen zeichnen sich die zwei nbersteii dmvh ihre ausserordentliche (irösse aus. Bei der Gattung Lepidocyrtus Boihi.et tindet man S ( )celleii in jeder Gruppe, die eine ganz andere gegenseitige Lage haben. In Bezug auf der Kiirperbekleidung sei er- wähnt, dass das ganze Tier von einem sehr dichtem Pels, \on kurzen Haaren gebildet, bedeckt ist. In jedem Körperringö tindet sich ausserdem ein Bündel langer keulenförmiger Haare. Bei Lepidocyrtus beschränken sich diese Keulenhaare auf einer Reihe im Vorder- rande des zweiten Thoracalsegments. Brieflich bin ich von Herrn Prof. Reuter unter- richtet worden, dass die Schuppen des lebenden Tieres eine Schnee odei- Silberfarbe haben und dass sie hie und da in wirklichen Querbändern gelagert sind. Die Antennen sind etwas länger als der halbe Körper, die Endglieder derselben sind fast eben so lang wie die übrigen Glieder zusammen. Das erste Glied ist ganz gelb, das zweite mit dunklen Flecken an den Spitzen, das dritte hat eine dunkle Zeichnung in der unmittelbaren Nähe der Glieder und auf dem Endglied befinden sich zwei dunkle, ziemlich grosse Flecke in kurzer Entfernung von einander. Der Kopf ist mit Ausnahme des gelblichen Buccalteils ganz dunkel. Das erste Thoracalsegiaent wird von zweiten . weit überstehenden, dessen oberes ^j ^ dunkel die Basis dagegen hell ist, ganz Ijedeckt. Um das dritte Thoracal- segment herum breitet sich eine dunkle faseia aus, die an den Seiten die ganze Breite des Segments einnimmt aber nach der Dorsalfläche zu schmäler wird. \\>n den Abdo- lainalsegmenten ist das erste fast ganz klargelb, das zweite und dritte mit nach oben zu schmäler werdenden Querstreifen versehen und das \ierte, grosse, grösstenteils dunkel; 48 HARALD SCHOTT, ZlTi SYSTEMATIK DF.U ('(iLLEMBOLA. nur am oberen Rande liegt ein helles Feld. Das fünfte ist fast ganz dunkel und das sechste hell. Die Coxalglieder der Extremitäten sind duidxel, die idirigeii <;iieder aber wie auch die Furcula hell. Jugendforinen sind ganz gelb. Rfxtkr fand diese Form in Finnland, wo sie massenhaft auf Salix rosmarinifolia lebte. Gen. VII. ENTO^IOBRYA Koxt.axi. Eiitoinobrya nivalis (Linxe). »Flava, signaturifi nic/ris disthictissin/is, ijua' m/mi^iiain in media seginenti i//iarti abdominalis fasciam transversam formanf. Luru/ 1 ' ,, /;/;//. 1758 Poduni nivalis iJNXfi, Syst. Nat. Ed. X, T. I, p. CO'.). Degeeria 1872 TULLBERG, Sveriges Poclurider p. 30. Allgemein in Jilmtland, Angerraanland, Wärndand, Uplaiid, Södermanland, ( )ster- gütlaiid, Westergötland, Smäland und auf Gotland (Tulluerg). Ich habe diese \v\ auf Vellistafjäll in Jäintland auf einer Höhe von 800 ^I. ü. d. ^I. angetroffen. War beson- ders zahlreich auf einem Holzstoss bei Tegefors. Lel)t aucli auf Schnee. Ist eine Form, die fast in dei- ganzen Collembola-Litteratur ErM'ähnung findet. Bekannt in Finidand (Reuteh), DiVnemark (Mülleu, J. C\\. P^ABRioirs), England (Brook), Schottland (Lixa und O. M. Reuter), Irland (Tempeetox), Frankreich (Geoffroy, Bourlet) (Reuter hat sie bei Remirenout auf den Vogesen angetroffen), der Schweiz (Nieo- let), Deutschland, in der Gegend von Bremen (Poppe, Reutei!), Böhmen (Fzel), Oestreich, Tirol (v. Dalla Torre), Ungarn (Tüsmösvary), Nordamerika (Say, Packard .Tk) und Kalifornien ( Auctor). Entoinobrya muscoruin Nicolet. yiFlava, signatwis fusco-rubris, paruin distinctis, qua; interdiua in margine posteriore segnientorum, nonnumquam quoque in media segmenti abdominalis quarti fascias confluentes transversas formant. Interdum fere nulla; signaturw fusece. Lang 1 ^L mm.» 1841 DegReria musconiiii NiCOLET, Rech. p. serv. i\ l'Hist. des Podiir. p. 75. 1872 Tpllberg, Sveriges Podurider p. 40. Nach TuLLBERG allgemein in Fpland, Wärmland, Södermanland, Ostergötland, Smä- land, Schonen und auf Gotland. Habe sie auch in Bohusl-Vn und -lämtland und zwar immer unter Steinen an feuchten Stellen angetroffen. Ein Stück dieser Art wurde während der .Fcnisej('\|H'(lition lS7."i in Silnrien bei Selivaninskoj gefunden. Wird ausserdem von Finnland (Ueitek), luiglaiid (1)Rook), Schottland (Lixa und 0. M. Reuter), der Schweiz (Nicolet), Deutschland (in der (u^ücnd von Bremen) (PoI'I'e, Reuter), Oestreich, Tirol (Dalla Torke), Ungarn (Tösmösvakv) und Italien (Pakona) erwähnt. / »X(!L. SV. VET. AKAPEMIENS HANDLlNCAIi. 15AM 25. N.u II. Entomobrya arborea Tileheko. F/iira, fiisfia (rm/iistissliiKi. siilif/iscn in nmrgoeria niiiltitasciat;i TuLLBFRi; Sverit^ps Podiirider p. 40. Auf cineni Mistheet in Schonen und atn Rande eines Morastes auf «Jotland gefun- den (TiLEiiEiKi). Ich iiabe einige Stüeke dieser Art in Upsala und Umgebung getroffen, in einem Treihliause des hiesigen hotanisrhcn remen (P(U'EE, Reuter), Böiimen (Fzee), Nordamerika (I^ackard Jr) und Kalifornien (Aector) verzeii'hnet. Eutoiuobrya spectabilis Reeter. Flava, /ii!,)s,i capitc /afri-i/ms nicsonntix/iii' ]io.^f/ri' Icnitri in fi'rrni/iin'n ni rt'i'f/entihns, marnlis rapilis orrlli firis, nKtri/inilnis nifsn- i'f nu'tantfo. linihn ain<-a/i siu/iiiinfi alnluniinis .■<,,-nnThe three first abdoiiiiiiiil seguicnts black und Ihmui vierten ist: Tlie basal twu thirds blaek and the upper third darlc yellow . LuBBOCK hat neben Temi'LETun's Degeeria albueincta eine andere linit schwarzgegiir- telte Art aufgenoniuien, welcher er den Namen riiicta beilegt. Xaeii der ISesehreibung und den in Monogr. of the Coli, and Thys. gegebenen Abbildungen seheint sie indessen mit erstgenannter identisch zu sein. Ich habe die Art in Btihusliin in der (!<'gend \(in (Jrcbbestad gefunden, \vn sie ziendieh allgemein unter den l'lechten auf den Klippen vurkonimt. Kommt auch in Kngland (Libbock, Buook), Irland (Temi'LETox), Sehottland (Kiutek) und Deutschland, Böhmen (Uzel) vor. Entoinobrya corticalis Nicolef. »Flava; (Hiteriore partr capitis, inari/inilius sefjmcnti secnndi teiiii(/tii' t//orai'is, se,/- mentis tertio, <]uirito, sexto abdomiiiis totis, fa.':'cia transversa in medio quarti, laieribus priini secundique nigris. Long 1 — 1 '^/^ nim.i 1841 Degeeria corticalis NlCOLET Rech. p. serv. a l'Hist. lies Poclur. p. 72. 1872 Tl'LLBERG Sveriges Poclurider p. 40. Wird in Upland, ()stergötland und auf Gotland angetroffen meistens in alten Raum- stiimpfen, doch auch unter vermodertem Laub (Tullbekg). Ich habe sie in -irmitland in der Gegend von Are Station in einem Steinhaufen und am Ullan unter der Kinde von Erlen angetroffen. Bekannt aus Finidand (Keiteh), der Schweiz (Nicolet), Deutsehland, Bremen (Poite, Reutek), Böhmen (Uzel), f ist hellgelb. Die Rasalglieder der Antennen sind von dunkelblauen Ringen umgeben; das zweite Glied ist gelb mit violetten Rändern und die beiden naehfolgenden Gliedern sind ganz blau-violett. Die Extremitäten und der Gabel sind ungefärbt. Diese Art scheint auch mit Rüeksicht auf ihrer Lebensweise von den iibrigen wohl getrennt. Sie lebt unter Steinen an den Meeresküsten. In Finnland och Aland gefunden (Reuter). Entomobrya lannginosa Nkolet. ^Livida, fa.seiis in se(iineiitiliu.^ trunci nullis. Lon;/ 1,5 2 itnn.n 1843 Detreeria laiiugiuos.i NlCOLET Rech. p. serv. ;i riiist. d. I'od. p. 74 (PI. 8, f. 8). Diese Art, gut charakterisiert durch ihre hellgrüne Grundfarbe und das Nichtvor- handensein truncaler Querbänder wui'de von Reuter in feuchten Stellen in Fiindand bei Kyrkslätt und in der Gegend von Abo sammt in Schweden auf Dalarö gefunden. Auch verzeichnet von England (Lubbück, Brouk), der Schweiz (Nicolet), Deutsch- land, Böhmen (Uzel), Ungarn (Tömö.svÄry) und Sardinien (Parüna). Gen. VIII. SIRA Lubbock. Sira Biiskii Lubbock. Obscure cieruleo-cenea, versh-nlor; squaniis defrifis cyavea, parte posteriore capitis hadia, pedibus stramineis. Lon(i 1 ' ., inni.;^ 1870 Scira Biiskii LUBBOCK Notes ou llio Tlivs. I'. IV, p. 280. Sira 1872 TuLLBERtJ Sveriftes Podurider p. 41. In Upsala in einem Garten angeti-ott'eii, in ( IstergiMlaml, Smalaiul und auf Gotland (Tullberg). Hingegen weder in Jiimtland noch in IJoliusliln. VVui'de in Sibirien auf den Nikaudrowschen Inseln, bei Niculina inid Turukansk während der Jenisejexpedition 1876 gefunden. Ist ausserdem verzeichnet aus Norwegen Trondhjem (Schlegel), Finidand (Reuteu), England (Lubbock), Deutschland, Bremen (Reuter), Böhmen (Uzel), Oestreich, Tirol (v.Dalla Torre), Ungarn (T(3mösvÄry) und Italien, Ligurien (Paruxa). Sira eloiigata (Nicolet). y>PLumbea; scpiamis detritis pallida, maeidis nipris in ahiloviive. Lonp 1 ' '.^ mm.-» 1841 Degeeria clonjiata NlCOLET Rech. p. serv. i\ l'Iiist. dv-^ l'odur. p. 7:5. Sira 1872 TULLBERG Sverigcs Podurider p. 41. Ist nach Tullberg ziemlicli allgemein in U|)laiid und Södermanland, wo sie inner- h;db und ausserhalb der WohnhiUiser vorkommt. Icli lialie ein F.xemplar von .lämtland. KilNCiL. SV. VET. AKADEMIENS HAXDLINGAH. BAND 25. N:0 II. 53 (las irh in der unteren Kiefernregioii auf Areskutau LTliitlt. — In Tscliuktlande bt'i Ir kajpi wiilireiid der Vegaexpeditiou angetroften. Ilckaiiiit aus Finnland (K'eitei;), Ijigland (LiüHdCK), der Scliwei/, (Xicnilet), Deutscli land (r.Oliinen) (L'zel), Ostreich, Tirol (v. Dalla Tokue) und Italien (Pakoxa). Gen. IX. SINKLLA P.K(h,k. (Tat. IV. Fig. .5— N.) McsDiiotiuii 1)011 pnniiiiiens. Siyniruftnn i(bil,nniiinlr ijuaiiuni frlji/o /()//in lunj/lfuj/nir frre a-ijiiantcs, ,i/i/i'liftts. Pili rl' .s,:/is spiiii-f,,rniiljus ilun/nis hitentlihns instruiii. — St deren innerster besonders gross ist. Die Lage der kleineren Zähne ist oft sch\vcr zu entscheiden, da sie nach Bkuok's Angabe »sometimes are very indistinct and only a|)pear as an inieveness in the margin». Unmittelbar bei dem grossen Zahn sitzt doch immer ein völlig ausgebildeter, der, wie sich bei scharfer Stellung des Microskopes sehen lässt, an der Seite der Kralle eingefugt zu sein scheint. An einem Präparat glaubte ich zu entdecken, dass auch auf der andern Seite ein dem entsprechender Dorn sitzt, wonach sich also auf der limenseite drei neben einander .stehende, von dem unteren Rande des Krallengliedes ausgehende Zähne und ein einzeln stellende]-, näher an der Spitze der Kralle befinden sollten. Keulenluinn' in den Tibien werden vermisst. Die Gabel scheint Mucrones aus drei isolierten Spitzen bestehend zu haben; die mittlere derselben ist die unmittelbare Fortsetzung der dentes und trägt o Zähne. Die Seitenspitzen die vom unter- sten Teil der Dentes ausgehen und dieselbe Länge wie das eigentliche ^lucronalsegment haben, bestehen aus ein Paar steifen, gewimperten Borsten und sind eigentlich nichts anderes als eine Fortsetzung der borstenähnlichen Haarbekleidung, welche die Furcula der ganzen Länge nach bedeckt; die Endhaare sind nur stärker entwickelt und dadurch borstenähnlich geworden. Die HaarhekleiJiing des Rumpfes ist besonders auffallend, sie besteht aus aufrechstehenden, kräftigen dicht gewinnperten Keulenhaaren, die auf dem Thoracalsegment und dem abdominalen Endsegment dicht gepackt stehen. 54 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATHv DER COLLEMBOLA. Sinella curviseta Brohk. Albiild rel fuliui, sii/i/nfiiris /mml pii-Hjiiciiis fei'ruijuii'is. (Jre/Ii 4, quoruin 2 in utroqiw laterc capitis, in iiutcidi-s qiKif.uor iiijiris pnsiti. Loikj 2 mm. 1882, Sinella curviseta, Brook, Lin. Soc. Joiirii. Zool. Vol. XVI, p. 541. Von dem Colorit des Tieres sagt Brook: »Young and ininiature specimens are of a uniform {)ale yellow colour, paler on the spring and legs». Bei älteren Formen kommt eine gelbbraune Fleckcnzeichnung dazu und ausgewachsene Individuen sind »of a uniform f'ulvous browii colour, excepting the central portiou of the posterior part of the raeso- thorax and the metathorax and the upper central portioii of the tirst abdominal segment. The third segment of the antenme is often fulvous.» Ähnelt bei flüchtiger Betrachtung Templetonia nitida (Templeton), an welcher sie aber durch die Articulation der An- tennen, die gegenseitigen Gi'össenverhältnisse der Rumpfsegments und mehrere andre Merk- male abweicht. Bekannt aus Fiiudand (Reuter) und England (Bruok). Sinella myrmecophila Relter. Fiisrn-i-iiidis, sit/nafuris (dhiilis. (h-cUi 12, qnonuu 6 in ittroquc latere capitis, in macnlis ihnilms nii/ris posifi. Lonij 3 mm. 1884, Entomobrya myrmecophila, Eeuter, Soc. pro Faun, et Flor, feun., p. 179. Bei der Februarziisammenkunft 1884 in Soc. pro Faun, et Flor. Fenn, zu Helsing- fors teilte Prof. ( ). M. Reuter einen Beitrag zur Kenntnis von Finnlands Collembola mit. Unter den neuen Formen befand sich auch obige, die Reuter als zur Gattung En- tomobrya gehörend bezeichnete. Jedoch haben meine Untersuchungen derselben zu einem anderen Resultat geführt. Ich fand, dass das Tier alle für die Gattung Sinella wichtigeren Merkmale besass, ausser denen, \\elche die Anzahl und Verteilung der Ocellen betreffen. Jedenseits liegen sechs Ocellen und zwar auf einem ziemlich kleinen, ovalen, schwarzen Fleck. Der Körper ist hell bläulich mit eingestreuten gelbweissen Linien und Punkten. Die Antennen sind dunkelblau und die Extremitäten teils blau teils ganz farblos. Die Furcula ist der ganzen länge nach farblos. Nur bekannt aus Finland (Reuter). Gen. X. ORGHESELLA Tejü-leton. Orchesella cincta (Linne) Iabijock. »Flavo- et fusco-cariegata, fascia flava in segmento nlxlDminis secimdo, nigra in quiirto; rel nigra, maculis albis, fasciam in secando segmentn abdominis formantibus, un- dique nitida. Articxdus primus et tertius, cum basi artindi sucundi aiitennarum fusci vel nigri; apex articuli secundi flavns vel albus. Long 4 mm.. 1872, Orchesella cincta, TrLLBERG, Sveriges l'oduriiler. p. 42. KONÜL. SV. VET. AKAOEMIENS HANDLINriAK. 1) 25. n:o II. 55 ■vioJi(n_/s rii fu.sch -ruhris, .j>ur s(cpi' in striiiiiciiUi (pinrfo nh- 1,1 in nin-is se,/in. rnti's /„s<-ois tirni wurde \-on Reuter in der (iegend von Wien gefunden; Ungarn (TOmosvary), Italien, Litiurieii (Parona) und Nordamerika (Dackard j:r). Orchesella rufesceiis Tcllberg, y/Fii/rn, sii/vnfiires nihi'o- (lomlnis cti»/liitnit i/njn,' uiinpiii iuti'rdiuii subf/isciüK. Articiihis tennarum a(epi.''Strari)inea, signatvris nü/ris, quae sa'pe in segmevtn fiiiin t/ioi'ans et in snpiwnlo se- cundo quartoque abdominis fascins transver.'^nfi formant. ( 'npnt sm jir snbfitscinn. Articuhis secundvs, tertius et quartus antennarum sempcr straininei. /Ami/ 'i nun: 187'2, Orchesella speetabilis, TULLBERO Sveriges Pudiirider, p. 43. UzEL Stellt Tullberg s (>. s])e(tal)ilis und Pveuter's mellanocephala gleich. Wenn aucli die Artbegrenzuug in dicsei' »iattuiig, \vu man nui- auf die Farbenzeichnung ange- wiesen ist bisweilen der Willkür ülierlassen werden muss und man daher Gefahr läuft 56 IIARAL11 SCHUTT, Zl'R SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. allmählich eine Menge Arten in der Litteratur zu sehen, deren Bestiiumung nur von einer unbedeutender Variation in der Zeichnung des Tieres hei'rührt, so glaube ich dennoch nicht Uzel's Ansicht beitreten zu dürfen, welcher alle drei Formen zu einer zusammen- fasst. Ich habe nämlich in Upland ganze Kolonien von Orchesella spectabilis Tillbekg gefunden, wo alle Individuen ausnahmslos mit breiten Querstreif'en iilier dem zweiten Thoracal- und zweiten Abdominalsegment verschen waren, was man niemals bei 0. rufes- cens LuBBOCK und ihren Abarten finden wird, ^'on Orchesella melanocephala Nicolet habe ich ein Exemplar aus Finnland gesehen, das mit Nioolet's Gesammttigur vollständig übereinstimmte. Über die Selbständigkeit derselben lässt sich aber, nur auf dieses ein- zige Exemplar gestützt, kein Urteil abgeben. Findet sich in Upland, Södermanland, Östergötland, Smäland, Sclionen, auf Gotland und in Jämtland (Tullberc;). Ausser Schweden nur in Firmland mit Sicherheit bekannt (Reuter). Orchesella bifasciata Xioolet. tLnf!(Ja, frifiivis tranf'Vt'r.'iis in si'giiicnfo sfcundo tnfioipu' riJuIdinitiis nif/ris.« 1841, Orchesella bifasciata, NiCOLET, I?ec)i. p. serv. a l'lli-^t. iles l'oiliir.. p. 80. 1872, TrLLBERii, Sverifje.-; Podiinder, p. 44. Ist im mittleren ScliMeden eine der allgemeinsten collemlx)lafbrmeii. Findet sich in Angermanlaud, Upland, \';irndand, Östergötland, Westergotland, Smäland, Schonen und auf Gotland (Tullberü)- Mci-kwiirdigerweise fand ich sie niemals in Jämtland. Lelit unter Moos auf Bergen. Bekamit in Finnland (Reuter), Dänemark (O. Fabrk lu.s), der Schweiz (XiroLET), Deutschland (in der Gegend von Bremen) (Poppe, Reuter) und in Böhmen (Uzel), Italien (Parona). Gen. XI. TE.MPLETOXIA Lubbopk. Tcinpletonia nitida Templeton. >>Alho-nrgentea; siiuanüs detritif: jtrilliila, rii/o-j)Uiirtngland (Lubhock), Frankreich (Bourlet), Deulsdiland, Bolimen (Uzee), Oestreicli, Tirol (v. Dai.i.a Torre) und Italien (Parona). KONGL. SV. VET. AKA1>EMIE>;S HANnUNGAK. BAND 25. X:i) II. 57 Gen. XIT. CORYNOTHRIX Tulmucrg. Corynothrix borealis Tillberg. (Tnf. IV. Fig. M — 11.) •»MrsoNiiftnn iion proniinins. Siyniiiifuni ijiiitrtiiiii ii/i(/(iiiiij/iili' tcii/o vi.i: loiujius. An- tenno' n/jj/lr ihi/i/a loiKjiorcs. ,/iui,hiiirticii/,ita'. .]fiicn>iii's furr/i/a' /iri-parvi, denticulis dno/iüs armati. Dorsinn pilis chinitis ilriise iiislnirfinii. Squaimr /iiillir. Coiruleo-canesceits vel pcrsiepc fusiui-riridis. Lonp L'> nnii. 187G, Coniidthrix borealis, TrLLBEKci, follcmlxila Ijorcalis, p. 33. Diese zrhi- interessante (iattnn_u- wiirdc von Tillüeug in seinem Aufsätze: Culleni- l)()la bmvalia aufg'estellt. Sie bildet ein deutliehes \'erbindungsglied zwiselieu dem En- tomobrya-T} ]iiis einerseits und dem Isutoma- Typus andrerseits. Dem ersteren schliesst .sie sieh durch die Körperbekleidung und die Bildung der Gabel, dem letzteren durch den segmentalen Bau des Rumpfes an. Der Jenisejexpedition 1S75 erhielt diese Form auf Xuvaja Semlja bei Besimanaja bay und Kostin sdiarr sanimt auf dei' Halbinsel Jaluud. Zwei Exemplare wurden auch auf Hvitön von der \egaexpedition angetroffen. Gen. XIII. ISOTOMA Bourlet. Da die Diagnosen illterer Auetoren fast ausschliesslich auf den Farbencharakter gestützt und ui't auch so allgemein gehalten sind, dass sie auf mehrere, freilich äusser- lich einander gleichende, aber doch morphologisch wohl getrennte Arten zur Anwendung gebraucht werden können so ist es nicht zu verwundern, dass spätere Verfasser bei ihren Versuchen die Formen ihrer \'orgänger zu bestimmen nicht immer zu völlig überein- stimmenden Resultaten gekommen sind. Ich habe obiger Gattung besondere Aufmersam- keit gewidmet und gefunden, dass hier vielleicht mehr als in irgend einer anderen grosse Verwirrung herrscht, weshalb ich ein Ordnen und Fixieren hierhergehörender, wechselnder Formen für notwendig hielt. Dass gerade in der Gattung Isotoma eine Verwirrung in- folge oben angegebener Ursachen entstehen konnte, findet seinen Grund namentlich in der grossen Variation der Farljcnzeichiuing, sowie auch in dem Umstände dass diese Variation bisweilen bei zwei Arten in ganz derselben Richtung gehen kann. Wenn man die Gattung Isotoma in den beiden fast gleichzeitig erschienenen, gegen- wärtig hervorragendsten Arbeiten in der Collembologischen Litteratur nämlich Lubbock's »Monograph of the Collembola und Thysanura» und Tullberg's »Sveriges Podurider» stu- diert, so findet man bei beiden Verfassern wesentliche Verschiedenheiten in der Auffassung der Formen älterer Auetoren. Besondei-s gilt dieses noii swci unsrer gewöhnlichsten Ai-ten. Die Formen, welche Tillberg unter ilem Artnamen Isotuma palustris (Gmelix) mit zwei Abarten viridis Boiulet und fusca Xicolet zusammenführt, hat Libbügk auf nicht we- niger als acht liesondere Arten \ei-teilt. Meiner Ansicht nach hat man einerseits zwei KoDiil. Sv, \„t Akiid, Hauill BJ t>5, X:u 11. 8 58 HARALD SCHOTT, ZCR SYSTEMATHi DER COLLEMBOLA. gleichlaufende Formserien mit einander vermischt und andrerseits den Charakter, der im Colorit des Individuums liegt, überschätzt, wodurch man verleitet wurde einige Formen, die nur als Abarten Bedeutung besitzen können, als selbständige Arten aufzuführen. Zur Bildung einer klaren Übersicht erlaube ich mir hier die Aufstellung der beiden Verfasser hinsichtlich der betreffenden Formen neben einander zu stellen. TuLLBERCx. hotoma palustris (Gmelix). Podura aquatica cinerea De Geer. palustris Müller. palustris (Gmelix). > aquatica grisea De Villers. Isotoma bifasciata Bourlet. trifasciata Id. Desoria riparia Nicolet. Isotoma riparia Id. » trifasciata Lubbock. » palustris var. riparia TrLLBER(i. Var. a viridis Boirlet. Isotoma viridis BoriiLET. caerulea Id. Desoria cylindrica Nicolet. » viatica Id. » pallida Id. » ebriosa Id. » annulata Id. Isotoma anglicana Libbock. » palustris var. unicolor Tuli,ber(;. » y var. annulata (ad p;ii't.) Id. Var. /y fusca (Nicolet). Desoria fusca Nicolet. Isotoma palustris var. annulata (ad part.) Tlllberg. Lubbock. Isotoma palustris. Podura aquatica cinerea De Geer. palustris Müller. Stagnorum Templeton. gl'isea BURMEISTER. » palustris Bourlet. Aetherocerus aquaticus Id. Isotoma aqaatilis. Isotoma aquatilis Müller. > trifasciata Bourlet. bifacsiata Id. Desoria riparia Nicolet. Isotoma lineata Lubbock. ritU Podura viridis Müller. Isotoma viridis Bourlet. » caerulea Id. Desoria vireseens Nicolet. pallida Id. iletci'otonia chlorata Gervais. Isotoma Desmarestii Id. Isotoma arhorea. Podura arborea nigra De Geer. arborea Linke. >; fuliginosa Templeton. Isotoma arborea Bourlet. rubricauda Id. Desoria cylindrica Nicolet. > pallida Id. > ebriosa Id. Podura arborea Linne. KO.XGL. SV. VET. AKADEMIEX.s HAMILINGAK. BAX n 25. X-.o II. 59 Isotoma vintica. Podura viatica Linne. La Padure noire terrestre GEdFFKoy. Desoria viatica Nicolet. Podura » Lucas. Isoto m a angl ican a . Isotoma aiiglicaiia Lübbock. hotoxia nnnuinta. Desorin anmilata Nicolet. Isotoma fusca. Desoria fusca Nicolet. A. Dentes Furculae Acuminati. Isotoma viridis lioi klet. (Taf. \'. Fig. 1 — 5 u. Taf. \'L Fig. 1, 2.) Corpus, vi'tis idumifoniiihus, quce precipne in ■■ientis ultunis abdoiidnis magnita- dine exstant, vestitnui. Aiitenna' cnpite fevf duplo (ongiorcs, articnlis tribiis idtimift inter se longitudine CBquaWuis. Ocelli 16, quorum 8 in atroque lateve capitis. Sct/ineniiiin icr- tiuin abdominale longius ii quaiiinn. f"n in in. Obeusteheude Art, die unser grösster Keprilseutant der (iattuiig Isotoma ist, lässt sich leiclit von der naclifolgenden durcli die Körperbekleidung, so wie durch die Bildung des Tarsus und das Endsegment der Furcula unterscheiden. Sie zeichnet sich durch grosse individuelle Variation in der Zeichiuuig aus. Mau kann ausser der Hauptt'orm wenigstens drei gut begrenzte Varianten wahrnehmen. Forma priucipalis. (Tat'. V. Fig. 1.) Fuvco-viridis vel fusco-rnbra vel persaqje nigra, lineis longifiKlinalilnis in dorso nidlis, signaturis luteo-albis minimis pra>cipue in segnuntis thorocalUnis secundo tertioque atque in segmento abdominis quarto. Long 4 — 5 mm. 1778, Podura viridis, (iMELIX, LlNNiEI, Syst. Nat. Ed. XIII. y. 201O. Isotoma 18:-il), BOURLET, Mein, sur les Poduivs, [i. 401. Podura 1843, ID, Mein, sur les Podurelles, ji. 24. Isotoma 1844, GERVAIS, Hist. Nat. des Ins. Apt. III, p. 433. 1841, Desoria cyliudrica, NiCOLET, Kerh. p. serv. ä l'Hisl. des Pod, p. 60. » ' viatica, ID, Rech. p. serv. ä l'Hisl. des Pod., p. Ol. bU HAKALD SCHOTT, ZL'K SYSTEMATIK DEK C'OLLEMßOLA. 1841, Desoria pallida, NiCOLET, Recb. p. serv. ä l'Hist. des Pod., p. 61. -' ■•> ebriosa, ID, ■> > ■ - = » ä annulata, ID, • > ? • fusca, iD, ' 62. 1844, Hetfi-oma chlorata, GERVAIS, Hist. Nat. des Ins. Apteres III. p. 421. 1862, Isotoma lineata, LUBBOCK, Notes on the Thys. part. II, p. 597. 1871, ■•> palustris, TULLBERG, Fort. öf. Sv. Podur., p. 1.51 (ad partera). >' ' 1872, ID, Sveriges Podurider, p. 46 (ad partem). 1876, ID, CoUembola borealia, p. 35. 1873, » augücana, LUBBOCK, Monograph of the Coli, and Thys., p. 171. » » tricolor, Packard, jr, Fiff. an. Rep. of The Trust, of the Peub. Aoad. of sci- ence, p. 34. Die (iniudtarbe sehr wechselnd. Man hat eine ganze Serie, wo die Extreme einen dunkel gi-ünlichen und schmutzig gelben Farbenton haben, die zu einer Reihe von Mittel- forraen in dunkel violett schwarz und gelbrot übergehen. Die Körpersegmente sind mit kleinen weisslichen, runden Flecken und kurzen Stricken gezeichnet. -Jene kommen am zahlreichsten auf den Seiten des zweiten Thoracalsegments, diese auf den Seiten des vierten Abdominalsegraents vor. Mit blossem Auge kann die Zeichnung nicht wahrgenommen werden. Der älteste Namen den ich anwenden zu können glaube ist Isotoma viridis Bourlet. BouKLET citiert Lixxe als den ursprunglichen Auetor der Art. Es wäre doch richtiger gewesen sich auf Gmelin zu beziehen, denn die Form findet sich in der XII Edition von Linne's »Systema Natura» nicht verzeichnet, sondern gehört zu denen, die nach Linne's Tod ^on anderer Hand in seine Arbeiten einregistriert worden. Das einzige, was man aus Gmelin's Beschreibung über Podura viridis zu erfahren bekommt, ist, dass sie »sub- cylindrica flavoviridis, oculis nigris» ist, woraus sich natürlich keine Stütze für eine Iden- tificierung ergiebt. Deswegen habe ich vorgezogen Bouklet als Auetor aufzustellen. Die Beschreibung dieses Verfassers scheint mir mehrere Glieder der vorliegenden Formen- serie zu umfassen. Es heisst: »On trouve plusieurs varietes de cette espece 1) une grise 2) une fauve 3) une rougeätre avec un grand nombre de petites läches jaunätres princi- palement sur les deux segments thoraciques et les derniers segments abdominaux.» Diese Zeichnung ist völlig alleinstehend und karakteristisch für die behandelte Form. LüBBOCK führt als der Wissenschaft vorher unbekannt die Hanptform der vorliegenden Serie unter den Namen anglicana in die Litteratur ein. Mit welcher von Tullberg's Formen Isotoma viridis desselben Verfassers identisch sein kann, ist unmöglich zu ent- scheiden, da keine Auskunft über die Bildung der appendiculären Teile gegeben wird. Dass Nicolet's in der Synonymliste verezeichneten Arten auf ihren rechten Platz gekommen sind, ist meines Erachtens über jeden Zweifel erhoben. Genannter Verfasser teilt seine Gattung Desoria in drei Abteilungen, die sich durch die Artikulation der An- tennen und die Grös.se der Furcula von einander trennen. Die Antennen der Arten, welche zur ersten gehören haben »preinier et troisieme articles plus courts que les autres» und die Gabelsegments »un peu arcques et sensiblement plus courts que dans la seconde division», während die Formen der zAveiten Abteilung so beschrieben sind: »Articles des antennes egaux entre eux» und »filets terminaux de la queu longs et setaces.» Zu diesen letzteren werden Desoria, cylindrica, viatica, pallida, ebriosa und annulata geführt. So- KONGL. SV. VET. AKADEMIEN^ HANDLINGAR. 25. n:o II. 61 wohl ans den Kt'schreibungen als aus den beigefügten Abbildungen, geht deutlich hervor, dass der ^'erfassser vorzugeweise das Merkmal betonen wollte, das in der Artikulation der Antennen liegt. Um so eigentümlicher erscheint es mir, dass Lubbock in seiner Syno- nymliste unter Isotoma arborea solche Formen wie Nicolet's vorerwähnte und Bouklet's Podura arborea mit »les antennes grosses, ä troisieme article court, fusiforme, dernier article cylindrique, au moins unc fois plus long que le precedent» zu ein und derselben zurückzuführen können glaubte. Ausserdem giebt De Geeu, der zuerst Podura arborea beschrieben, das Tier in ganzer Figur, woraus deutlich hervorgeht, dass die Grösse und der Bau der Furcula ein ganz anderer als bei Desoria cylindrica Nicolet sind. Die ka- rakteristische Biegung der Dentalteile die bei unseren Arten sich nur bei Isotoma cinerea Nicolet und S. minuta Tullberg findet, wie auch die geringe Länge des ganzen Gabel- segments, weisen die Form auf eine ganz andere Abteilung hin. — Sowohl Lubbock's Beschreibung über Isotoma lineata, worin unter anderem gesagt wird: »Bod}^ covered with short haire and with one or two longer ones towards the posterior extremity als auch die beigefügte Abbildung beweisen ihre Zusammengehörigkeit mit der fraglichen Serie deutlich. Auch sheint Packard aller Wahrscheinlichkeit noch die hierhergehörende Haupt- form unter dem Namen Isotoma tricolor beschrieben zu haben, die er als »our largest and commonest species» darstellt; sie ist doch »dark peagreen» und hat »the body rather thickly hairy, with a few hairs much longer than the others on the terminal two-thirds of tlic abdomen.s Var. «) riparia Nicolet. (Taf. V. Fig. 2, 3.) Fusco-ßava, linea med/ali in dorso atroaeralea. Latein sciimentorwn maculis per- spicuis fuscis ornata. Lonij 4 — 5 mm. 1841, Desoria riparia, NICOLET. Rech. p. serv. a l'Hist. des Podur, p. 61. 1872, Botonia palustris, TuLLBERG, Sveriges Podurider. p. 45 (ad Parteui). Schliesst sich besonders nahe der Hauptforni an. Dieselbe Abschattirung wie bei dieser. Der einzige Unterschied ist, dass die Farbe bei den Abarten in ein dunkleres, mediangehendes Dorsalband und eine dunkle Zeichnung auf den Seiten des Segments verteilt wird. Die grünlichen und bräunlichen Formen zeigen eine täuschende äussere Ähnlichkeit mit der Al)art von Isotoma palustris Müller die ich als Isotoma aquatilis Müller bezeichnet habe. Bisweilen wird die laterale Zeichnung fast unmerkbar und die Form erhält dann l:)ei oberflächlicher Prüfung eine unverkennbare Ähnlichkeit mit der Hauptform der nächsten Serie und kann oft nur mit Hülfe des Mikroskops von dieser unterschieden werden. Var. /?) arctica n. v. (Taf. V. Fig. 4.) Ccendeo-flavescens macidis nigris in durso dispersis. Long J,.? mm. Das Tier hat eine gelbliche Grundfarlje, die bisweilen in einen violetten Ton iiber- geht. Die Dorsalfläche ist mit schwarzen regelmässigen Flecken belegt. Diese fliessen niemals in der Mittellinie des Körpers zusammen und veranlassen deswegen die Ent- stehung; einer hellen Medianstreifen. 62 HARALD SCHOTT, Zl'U SYSTEMATHv DEK COLLEMBOLA. Var. /) cincta Tillbekc. (Taf. V. Fig. 5.) Flava vel albida, füsciis traiisversis nigris latis in segmeutis outnibus. Long. 4 mm. 1870, Isotoma palustris var. cincta, TULLBERG, Collerabohi borealia, p. 35. TrLLBER(i hat diese besonders schöne Varietät in »coUernbola borealia» folgender- massen charakterisiert: »Sie hat eine gelbgrüne Grnndfarbe und schwarze, querstehende rechtwinklige Flecke, welche die Rückenseiten der Körpersegmente bald mehr bald Aveniger bedecken. Meistens sind diese Flecke so gross, dass sie nur ein schmales, helleres Brand am Rande der Segmente frei lassen, wodurch das Tier von hellen und dunklen Bändern querüber gegürtelt erscheint.» Repräsentanten dieser Serie mit iliren wechselnden Formen kommen nach Tullberg in Upland, Värmland, Bohuslän, Sciionen und auf Gotland voi'. In Jämtland geht die Art bis zu einer Höhe von 1400 M. ü. d. ^1. hinauf. Die Hauptfoi-m ist unter Brettern und Steinen auf feuchten Stellen, die Varietät riparia Nicolet unter Steinen an Meeren- küsten zu suchen. Übrigens sind hierher gehörende Formen durchaus nicht bei beson- deren Localitäten gebunden, treten aber oft mit einander vermischt auf. Während der Jenisejexpedition 1875 wurden Formen der Serie in Sibirien liei Kap -letVeniow Kamen, Kap Sapotschnaja korga, Kap Gostinoj, Briochowski, Sapotschnoj, Du- dino, (roroschiskoj, Baklanovskaja, Surgutskoj, Jartsova und Jeniseisk, auf Novaja Seralja bei Matotshin scharr, ßesimannaja ba,}', Möller bay, N. Gusinnoi cap und S. Gusinnoi cap sammt bei cap Grebeni auf der Waigatschinsel eingesammelt. Die Sibiiischen Exemplaren gehören alle F'orma principalis an, auf Novaja Selmja hingegen wurde die Art von var. cincta Tullbehg repräsentiert. Ausser die quergestreiften Formen giebt es auch die dunkle einfarbige, die ich als Forma principalis aufstellte; und einige hellgelbe, fast rein weisse mit bläulichen Antennen. Diese letztere sind verrauthlich Jugendformen. Die Jenisejexpedition 1876 erhielt bei Kalimsky (bei Ob.) 15 Exemplare der varietät riparia Nicolet und einige Individuen der Hau]>tform bei Tolsto nasovskoj. Auf letzt ervähnten Locale ist Formen dieser Serie auch von Herrn Prof. John Sahlbehg zu Hel- singforss angetroffen. ^^'ährend der Vegaexpedition wurden Forma principalis im Tschuktsch Lande bei Pitlekaj, Irkajpi an den Ufern der Konjaw-Bay im Senjavisunde var. riparia Nicolet bei Pitlekaj und zwei Individuen der var. arctica n. v. bei Port Clarence auf der Amerika- nische Seite der Berings-sunde gefunden. Tullbehg giebt obiger Art auch von Spitz- bergen und Beeren Island an. Übrigens bekannt aus Norwegen (ScuLEciEL), Finnland (Reutek), England (Lubbock), Schottland, Orkney (Reutek). I'ranki-eich (Bouklet), der Schweiz (Nicolet), Deutschland, Böhmen (Uzel), Oestreich, Tirol (\'. Dalla Torre), N. Amerika, Texas (Packakd) samt Kalifornien ( Auctor). KOXGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINOAH. ;d 25. n:o II. 63 Isotoina palustris Mi llkh. (Taf. V. Fig. 6 — 10 u. Tat. XL Fig. 3-5.) Pilosa. Antennce capite duplo loiigiores, articulis trihus ultiinis inter se longitudine, cequalibus. OcelU 16, quorum 8 in utroque latere capitis. Secjmentum abdominale tevtium, quartum longitudine fere cequans. Denticidi mucronum quatuor quorum tres ita collocati, iit alius post alium est insertus, ultimus minimus; dentindus quartus in latere exteriore seginenti insertus. ünguicidi dentiados carent. Long 2 — 4,^ mm. Die Art steht mit Küclcsiclit auf ilir Äusseres dei- vorhergellenden besonders nahe, da sie ungefähr in derselben Weise variirt und in der Natur unter denselben N^erhfllt- nissen wie diese auftritt. Wesentliehe Untersehiede finden sich indessen zwischen den Formen. Während der Mueronalteil der Furcula bei Isotoma vii-idis Bourlet drei, neben- einander stehende, ungefähr gleich grosse Zähne hat, besitzt Isotoma palustris Müller vier solche Zähne, von denen drei an einander gereiht stehen, während der vierte auf der Aus- senseite des Gabelsegnients eingefügt sitzt. \un den drei erstgenannten ist der äusserste im Vergleich mit den übrigen besonders klein. Auch im Bau der Tarsalglieder der Ex- tremitäten herrschen wichtige Unterschiede. Bei Isotoma viridis Bourlet ist die obere Kralle mit zwei deutlichen, inneren Zähnen bewaffnet, während solche bei der vorliegenden Art ganz fehlen. Schliesslich liegt ein gutes Unterschiedsmerkraal in der Bekleidung des Körpers. Bei Isotoma vii'idis Bourlet kann man ausser einer Grundschicht von kürzeren Haaren, lange, hervortretende, fein gefiederte hier und da besonders zahlreich auf dem hinteren Abdominalsegment eingestreute Borsten M'alirnehmen; Isotoma palustris Müller ist dagegen ganz kurzhaarig. Ausser der Hauptforra kaiui man drei in Bezug auf die Zeichnung völlig constante Abarten in der Natur unterscheiden. Forma principalis. (Taf. V. Fig. 8.) Flavescens. linea dorsali mi'dia nigra. In lateribus segmentorum ahdominis apica- lium maruUi' fnscce dispersa-, qua; interduii) fascice ambrosa? longitudinales forinant. Long 2,5 — 3 mm. De Geer. Gra iiisecter rfp. K. Sv. Vet. Akaihs Haiidl. v, I, p. 28, 1740. Ideni. Podura a-quatica cinerea Act. Soc. Scieiit. Ups. T. I. p. 48. 1744. Idciii Podui-c a(|\iati(nn' "-rise. Mem, ]). serv. k l'llist. des Ins. VII, p. 28. 1776, Podura palustris, MÜLLER, Zool. Dan. Prodr.. p. 184. 1778-^93, Gmelin, Linn^I, Syst. Nat. Ed. XIII. T J. P. 0, p. 2910. 1843, BorRLET, Mem. sur les Podurelles. p. 29. Isotnuia 1873. LUBBOCK, Monogr. of the coli, and Thys, p. 1159. 187C, Stuxbergii. TuLLBERO, Colleiubola borealia, p. 35 (ad part.). 1889, TuUlicrsi. MoxiEZ. Notes sur les Tliysanoures, p. ö. Grundfarbe schmutzgelb. Ein oft schwach markiertes, medianes Dorsalband von blau- scliwarzer Farbe, an den Seiten dcs-selbeii matte Abschattinuigeii \o\\ unbestimmter Form. 64 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTKMATIK DER COLLEMBOLA. Karakteristisch sind auch zwei dunkle, punktförmige Flecke auf den Seiten des letzten Abdominalseoments. Oft treten Formen obiger Art auf, welche mit drei longitudinalen dunklen Dorsalbändern versehen sind. (Siehe fig. 9. Tafel V). Anfangs war ich geneigt in diesen Repräsentanten einer Varietät zu sehen. Seit dem habe ich indessen deutliche Übergänge zur Hauptform erhalten und habe dessen meinen ersten Gedanken aufgegeben. Kommt auf der Oberfläche von stillstehenden Gewässern vor. De Geer fürt von seiner Podure aquatice grise an, dass er sie mit Podure aqua- tiiiue noire auf stillstehenden Gewässern gefunden. Überall wo ich letztere erhielt, habe icli auch Formen der vorliegenden Serie getroffen die völlig mit De Geer's Beschreibung und Abbildung überenstimmen, aber niemals solche zur Viridis serie gehörenden. Gmelin's ' Diagnose über Podura palustris in der XIII Edition von I^nn^ei Systema Natura^ scheint nur eine Wiederholung der von MCller in Zool. Dan. Prodr. gegebenen zu sein und lautet folgendermassen: »Podura palustris lutescens oculis lineaque dorsi media nigris». Nichts scheint also zu verhindern diese mit Tullberg auf Formen vorhergehender Serie anzuwenden. Geht man indessen auf ältere Auetoren zurück um ihre Auffassung zu er- fahren, so glaube ich doch, dass man mehr Grund hat, Müller's Form mit der von mir gemeinten zusammenfallen zu lassen. Ich erlaube mir Bourlet's Beschreibung über Po- dura palustris Linne als besondei's erläuternd, im Ganzen zu referieren: »Corpore cylin- drico, viridi-flavescento dorso, linea fusca, capite nota fusca 2 mm. Cylindrique, jaunätre, teintee de verdatre, legerement pubescent; une ligne brune dorsale, commenqant au bord anterieur du mesothorax et finissant ä l'extremite de l'abdomen; une tache de la meme couleur sur la tete, faisant avec la base des yeux un triangle equilateral; les trois pre- miers articles des antennes bruns supei-ieureraent. Cette espece se trouve principalement sur les conferves et les Lemna et ne se montre que lorsqu'on remue ces plantes; on la voit alors sauter sur leau peiidant quelques instants, puis reprendre sa preraiere Station.» LuBBOCK trennt auch Isotoma palustris als selbständige Art von den übrigen Isotoma- formen und versieht sie mit mehreren Synonymen, die meiner Ansicht nach in der vorigen Serie fallen. Dass Tullberg's Isotoma Stuxbergii mit der Form, die ich für Isotoma pa- lustris Müller halte, gleichbedeutend ist, davon habe ich mich durch Untersuchung von Exemplaren der erstgenannten, die sich in der Collembolasammlung des Reichsmuseums befindet, überzeugt. Die in Revue biol. du Nord, de Fr. von R. Moniez beschriebene Isotoma Tullbergi gehört auch vorliegender Serie und weicht hinsichtlich der Zeichnung zehr unbedeutend von der Hauptform ab. Durch die Güte des Herrn Prof. R. Moniez wurde mir die Gelegenheit dargeboten das einzige Exemplar, welches seiner Besehreibung zum Grunde liegt, zu sehen. Eine vergleichende Untersuchung desselben mit unsrer Iso- toma palustris zeigte vollkommene Übereinstimmung mit Rüchsicht auf den appendicu- lären Organen. 1 DaLLA TorKE bemerkt über die obige Form, (biss Gmelin die AbliandUiiig ÜE Geers »Run ocli ob- servationer etc. citiert. Eben diesen Aufsatz eitiert O. F. MÜLLER, ZooL Dan. Prodr. 1770, p. 184, so dass die Identität der von MÜLLER und Gmelin unter dem Namen P. palustris fjewiss sicher gestellt ist. In folge dessen meint der Verfasser dass man MÜLLER und niclit GmelIX als auclor angeselien soll, was ich auch ge- than habe. Littern segmentoritm inimiwn sü/Jiahiri- ktris in capitc fusra. Loidi 2,r, — 3 nun. (Ir. _' Coli. and. Tliys. p. 170 KONGL. SV. VET. AKADEMIENS I1ANDLIN(;AK. BAM) 25. N:(i II. 65 var. «) aquatilis ^IDllek. (Tiif. ^'. Fig. 7.) Flavescens, linea ineiJiali in Jorso niijra. pi'i'Spicui.t viridibus rrl rnhris on/ntn. Macu/a nug 17713 l'udum iiquatilis MÜLLER, Zocil. Dan. P Isotoma ' 1873 LuBBOCK, MoiiDgr. of 1835 PoJuia Stagiiünnu Templeton, Ti'ans. of tlie Ent. Soc. of Loml. vol. I. \t. '.IG. 1838 trrisca Bl'RMEISTEK, llaiulb. der Ent. Bd •_'. p. +48. 1839 i-sotoma hifasoiata BorRLET, M('in. sur les l'odiires p. 401. trifasoiata Id. Ibid. p. 402. r>niiidt'av1)e üell)lich. Her K<)]>f zeigt zwei blausohwarze Brmilev um die Basen der Antennen hennii und einen kleineren Fleck zwischen denselben. In dei- Nackengegend gleichfalls einen Fleck von der Form eines Ankers. Die drei äussersten 7\ntennenglieder schwach violett, die beiden inneren gelb. Die ganze Lilnge des Rüelens entlang ein blau- schwarzes l);ind, d;is unter dem Mikroskop bei den Segmentgliedern unterbrochen erscheint, und mehr oder weniger regelmässige P^rweiterungen auf der Mitte jedes Segments zeigt. Die Seiten der Rumpfsegmente sind regelmassig mit braun oder grün gezeichnet. Stets findet man zwei Paralellformen mit einander vermischt, von denen die eine sich unter der Lupe als über^\'iegend braun die andre als grihi erweist. Koramt in Treibhäusern auf Blumentöpfen und stillstehenden Gewässern vor. Was man aus Müller's Diagnose erfährt beschränkt sich auf Folgendes: »Cylindrica flavicans oculis lateribusque nigris». Obwohl es nicht gerechtfertigt erscheinen mag von diesen schwebenden Angaben eine Schlussfolgerung in Betreff der Identification zu ziehen, habe ich doch kein Bedenken getragen vorliegende Form mit MCeler's obige Art gleich- zustellen. Dies weil sie mit der von Lubbock als Isotoma aquatilis Müller aufgenommenen und gut abgezeichneten Form wohl übereinstimmt. Ich habe ebenso auf den Gründen die Lubbock in seiner Beschreibung angiebt Bourlet's I. trifasciata und I. bifasciata in der Synonymliste aufgeführt. Über der Zusammenhörigkeit dieser Form mit Isotoma palustris Müller äussert sich Lubbock folgendermassen. »I am even inclined to doubt whether this species is really distinct from the preceding (I. palustris)^. Wie oben scheint habe ich auch diese Abart mit Templetox's obenstehender Art identificiert, teils wegen der Beschreibung, doch vorzugsweise wegen der Abbildung welche dieser beigefügt ist. Die Beschreibung hat folgenden Wortlaut: »Body elongate, obovate, pale. Head ovate, eyes black. i\ntennae not inuch longer than the head. Thoracic and abdominal rings equal in length, pule with a greenish transverse fascia occupying the posterior half of eaeh ring, interrupted in the middle, an elongat triangle, with its base and the apex of each ring, occupying that part . Vom Vorkommen des Insekts sagt der Verfasser: »Extremely common in the surface of little i>ools of stagnant wntei' . Bir.mei.ster hält seine Podura grisea für identi.seh mit De (iKKu's Podure a(|uatique und mit Temtlethn s Podui-a stag- norum. Seine Diagnose ist zu kurz und zu allgemein gelialten, als dass mau aus der- selben Sehlussfolgerungen ziehen konnte, aber er fügt eine .Angabe iiber das Auftreten der Form in der Natur hinzu, die sehr aufklärend ist. Sie lautet: Sehr gemein aui' K. Vet. Akaa. Haiidl Kaud -JO. .\:o 11. 9 bb HAKALD Sf'HDTT, Zl^R SYSTEMATIK DKH COLLEMBOLA. stehenden Gewässern auch in Gärten und Treibhäusern auf feucht gehaltenen Blumen- töpfen». Repräsentanten der vorigen Serie werden dagegen niemals, soweit mir bekannt ist, auf Blumentöpfen angetroften. var. ()) prasina IIeuteh. '»Tota dilute prasina, immaculata. Long 3,rj — 4,n 7rim.y> 1891 Isotoma Stuxbergii TULLBERG vnr. prasina Eeuter, Öfvers. af Finsk. Vet. Soc. Förli. Bd XXXIIl, p. "229. Unterscheidet sich von vorhergehenden, hierhergehörigen Formen unter Anderen durch die Grösse. Während die Maximallänge der vorigen 3 mm. beträgt, misst diese 3,5 — 4,5 mm. Die Grundfarbe ist hellgrün bisweilen ins schmutzig gelbrote hinüber- spielend. Beim lebendigen Individuen kann man ein longitudinelles DorsaJband von dunkel-grüner Farbe wahrnehmen. Oft ist es aber undeutlich und bisweilen von einem ovalen lanzettähnlichen Fleck ersetzt, der sich nur über die Thoracalsegraente ei'streckt oder auch ganz fehlt. var. t) balteata Reutek. (Taf. Y. Fig. 10.) ■»Luteo-flava, capite macuUs ocularihus ohlonyis extua postice prolongatis, guttis trihus nigris pone illas positis, ver.tice macula media transversali et margine postico utrinque angusie nigris, fronte linea longitudinali media nigricante; segmentis corporis omnibus fascia latissima et nigerrima maximan partem segmenti occupante notatis, duobus ultimis fere totis nigris. Long 1 V4 mm.y> 1870 Isotoma balteata REUTER Catalo^us Prsec. Pod. Fciiii. p. 80. ^^'ie aus der Abbildung zum \'orschein kommt ist obenstehender VarietiU eine ottl'idjar Paralellen-Form zu Is(jtoma cincta Tullberg hervorgehender Serie. var. 1) fucicola Reuter. (Taf. V. Fig. G.) Violareo-ritbescens, antennls pcdUmsque cwruleis. J^ong 2,5 — 3 mm. 1891 Isotoma fucicola, REUTER, in litteris. Diese Form habe ich in grosser Anzahl vom l'i'of. Reuter erhalten. Anfangs glaubte ich sie wegen der Bildung des laucronalen Segments als neue Art aufstellen zu müssen. Eine genaue Untersuchung und Vergleichung überzeugten mich aber, dass die Form ihren Platz in vorliegender Serie hat. Der zweite grosse raucronale Zahn ist lang- gezogen und überragt die anderen bedeutend an Grösse. Hierdurch erhält das Segment der Gabel bei flüchtiger Betrachtung ein abweichendes Aussehen. Der Kopf und Rumpf sind dunkel rotviolett, die Antennen und Extremitäten liimmell)au. Obige Art mit ilii aller Collen.bola. Habe Forn la |.i'incipalis weist Padu ira a(]uatica IjIxnk cn Varietiiten hat wahi'selicinlich das Grösste Ausdehnungsgebiet sie in Schweden in Jämthiml, Upland und Bohuslän gefunden, sich sehr allgemein in kleineren Gewässern, wo sie sammt mit und verschiedenen Sniinthuriden vorkommt; aucli unter feuchten KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 25. N:0 11. l^rettcni und ;iiidereii Gegoiistniiden mit Isotoiaa viridis liouui.KT, l-jit()mulii'\;i iiiuscoruin TuLLBEKG und einigeil Lipuriden. Die \'arietät aquatilis .Müllek lebt auf Blumentöpfen und auf stillstehenden Gewfisseni, var. pvasina Reuter in Monisten unter Scirpi und Cariccs, aueli unter Steinen an den Seeufern. Habe die letztere inehrfiieh in einem Busen der l"\ris;i in der Gegend von LI])sala erhalten. Auch die \'a]Met;it li,Mlteat;i liKi tki; kunimt .•111 den Seeufern unter mancherlei Gegenständen vor. Bislicr nur in l''i!inl;iiid gefinideii. I>ie Ab;irt fucicola Reutei; scheint in Finnland in grussen Mengen aufzutreten; liei uns habe ich sie nicht angetrott'en. I)ie Jenisejexpeditidii 1S7') erhielt die Hauptform in Sibirien liei Kap (iostinoj und auf Xovaja Semlja bei Älatotschiii Scharr und die Vegaexpeditioii ein einziges Individuum der Varietät prasina Reiter auf der Halbinsel Jalmal. Letzterwidnite Form wurde auch von Herrn Prof. Joux Sahlhehc in Sibirien bei Jenisej gefunden. Ausserdem verzeichnet von Dänemark (Müller), England (Lit;b(kk). Ii'land (Temr- LETox), Frankreich (Bourlet), Deutschland (Burmeister), Italien (I'akoxa), Sardinien (Paroxa), Kalifornien (Auctor) und den Azoren (Oudejlvxs). Isotoma bidenticulata Tullberu. (Taf. \'I. Fig. 7, S.) ■»Pilosn. Segmentinn tcrtitiin iil)i/ominPilosa. Segmentuiii tm-tiuiii ahdoiitinis longiuf< quam i/unrtuin. Antenna' rapite pniillo longiores; nrticidnf fniii/s linrinr (pcnio, secundo longlor. iJniticuli nnicronum S. Long 1 '/g inm,.-» 1872 Isotoma maritima Tl'LLBERG Sveriges Podurider p. 47. ? 187.3 grisea LVBEOCK Monoa:i-aph of the Coli, and Tliys. p. 172. Ist an Farbe und Habitus 1. grisea Lubbock .sehr ähnlich, vielleicht mit der.selben identisch. 68 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DKR COLLEMBOLA. TuLLBERG hält sie für äusserst allgemein in Uplaiid, Schonen und auf Gotland. Ich habe sie indessen nur zwei Mal in Upland angetroffen und nur in geringer Anzahl. In Bohuslän erhielt ich etwa dreissig Stück, die halbtot auf einer kleinen Wassersamrnlurig auf einem Inselchen im Meer in der Nähe von Grebbestad lagen. Bekannt aus Finnland (Keuter), ?England (Lubbock) und Deutschland, Böhmen (Uzel). Isotonia tigrina (Niculet). ' (Taf. \\. Fig. II.) »Pilosa. Segmentum tertium ahdominis longius quam, quartvm. Antennce capite paullo longiores; articulus tertius hrevior qriarto, secundo non longior. Denticuli mucro- nuin 3, alius post alium insertus. Long 1 inm.'» 1841 Desoria tigrina NiCOLET, Kech. p. serv. ii riiist. des Pod. p. 59. Isotoraa >' 1847 Id. Essay sur uiie classif. de l'ordre d. Thys. p. .372. 1872 TuLLBERG, Sveriges Poduridev p. 47. Diese Form scheint mir meln-fach in der collend)ologischen Litteratur falsch auf- gefasst worden zu sein. Sie ist gut kennzeichnet durch das Endsegvient der Gohel, welche drei gut entwickelte in der Reihe stehende Zähne hat, von welchen der innerste die Form eines nach hinten gebogenen, scharfen Dorns hat. Die Krallen haben keine Dentiknlation. Die Farbe des Tieres ist bläulich. Wurde in Sägespänen in Angerraanland, Upland, Südermaidand und auf Gotland gefunden. Ich halje sie unter gleichen Verhältnissen in Jämtland bei Are Station er- halten (378 M. ü. d. M.). Wird von ? Frankreich ((iEKVAis), der ? Scliwciz (Nkolet) und ? Deutscldaiid, Böh- men (Uzel). [sotoina olivacea Tillberg. (Taf. \T. Fig. 12, 13.) Pilosa. Segmentum terthnn ahdominis longius quam qiiaiiinn. Antennce capite paullo longiores; articulus tertius brecior quam quartus, non longior quam secundus. Den- ticuli mucronum quattuor, primus post secundus insertus tertius juxta quartuni. Long 1,3 nim. 1871 Isotoraa olivaoea, TULLBERG, Sveriges Podurider p. 4(i. 1890 » voraginum, UZEL, Thys. Bohem. p. 6.5. In Tullberg's Diagnose über die Art hat sich ein Fehler eingeschlichen, welchei- Ver- anlassung zu einer Missdeutung gegeben hat. So hat Uzel in seiner Arbeit Thysanura Bohe- miaj deutlich diese Art als neu für die Wissenschaft unter dem Namen Isotoma voraginum beschrieben, was klar aus .seiner lateinischen Diagnose und aus der beigefügten Abbildung über das Endsegment des Gabeis hervorgeht. Die Diagnose Uzel's lautet folgendermassen: »Antennis dimidia parte ca])ite longioribus. Articulo primo secundo breviore, articulo secundo tertio fere longitudine «quali, quarto longi.ssirao. Furcula in segmento quinto ' Die von Parona aufgenommene I. tigrina NrcoLET ist mit obiger Art nicht identisc I. .sexoculata TULLBERC, zuiiänhst. Sie ist kurzgabelig und nnt zwei Mucronalzahnen versehen. AKADEMIE.NS IIANDLINGAH. BA: 25. n:(> II. 69 abdoininis insertn tuhuni \<'iiti';ilciu iittiii_<;'rnte. Sriitneiito tcvtio aliduininis (niai-tn [laulo longiore. Unguiculis suiiri'ini-ibiis muticis. Deuticulis luucrumuu (juattiior, priino jHjst secundum inserto, tcrtio juxta (|uai'tiiiii. Fulva vel fen-uginea. iiiterdum intuscata, ca])ite pallidiore, aiitennariiiii articulo seciiiido tertiociue obscuriore, furcnla all)ida. Long 1,5 mm.» Gefumlen in der Gegend von l'iisala mit Isotuma viridis Buuklet (nach Tuli.bekg). Ich habe sie gleichfalls massenhaft niid unter densellti-n \'(rh;Vltnissen an mehreivn Stellen in Upland angetroffen; so auch in -lämthind, wo sie sich vorzugsweise auf den höheren Gebirgsstufen unter feuchtem, die (iehirgsM än(h' bcih'ckcuden Moos in der Nähe einzelner Schneeflacken auflialten. Bei ruhigem und sonnigem Wetter begeben sie sieh auf den Schnee. Findet sich auf Äresl^utan bis zu einer Höhe von 103S M. ü. d. M. Diese Art kommt auch in stillstehendem Wasser \or. Ausserhalb Schwedens nur aus Finnland (Keutek) und Deutscidand, Höiimen (Uzel) bekannt. Isotoma violacea Tullbekg. (Taf. VI. Fig. 14, 15.) PiloHa, ßiscii-ca'rulea, pedibus furcaque albis vel intenlam palUJe fuscis. Antennen capite paullo bngiores, nrticnlo secundo tertio paruni longiore, ultimo omnium longissimo. Ocelli 16; 8 in utroque latere capitis. Unguiculus superior muticus. Dentes fiirculce recti, acuiidnati. Denticuli mucr'onuni quatttwr primo post secundum inserto, tertio juxta quartuni. Denticulus prirnus secundo major. Long 1,5 — 2 mm. 187G Isotoma violacea, TULLBERO, f'olk'inbola borcalia p. 36. Die Farlii' des Kopfes und Kumpfes ist dunkelblau oder violett, die F^xtremitäten und die Fureula sind oft rein weiss bisweilen bronzbranu. Der Körper ist dicht mit kurzen Haaren bedeckt, deren regelmässige Anordnung dem lebenden Tier Seidenglanz verleiht. F^>ine kurze, aufrecht stehende Borste kann man auf allen Körpersegmenten wahrnehmen. Auf den letzten Abdominalsegraenten linden sich ausserflem lange biegsame zu Bündeln vereinigte Haare vor. Die Extremitäten besitzen gleichfalls ausser den gewöhn- lichen Haarbekleidung je eine Borste die rechtwinklig gegen das Femur hinzieht. Die Unter- krallen ist mit einem deutlichen Zahn versehen, die Oherkralle ist unbewaffnet. Von den vier Denticuli mucronum sitzen die zwei äussersten nach einander und die zwei inneren neben einander. Betrachtet man die Gabel von der Seite, so erscheinen die Mucrones nur dreigezähnt, was daher kommt dass die hinteren Zähne grade vor einander liegen. Die Mucronalbildung erinnert selir an diejenige von Isotoma olivacea Tullbekg, weicht aber darin ab, dass die beiden hinteren Zähne etwas aus einander getrennt sind, Avährend sie bei I. olivacea Tullberg ganz paralell laufen und aufreciit stehen. Ferner ist das hintere Paar nicht so weit von dem vorderen entfernt wie bei 1. olivacea Tullbekg. Übrigens ist eine Verwechselung niclit zu befüi'chten, da letztere Art ein ganz andei"es Colorit JKit und ganz kurzhaarig ist. Icli habe \orher in Verdacht gehabt, dass obige Art mit der- jenigen in der Lifteratur erwähnten Isotoma saltans Agassiz (syn. Desoria glacialis Nico- let) identisch wäre. Das dem so indessen nicht ist, davon habe ich mich durch freund- liches Entoeo-enkommen von Herrn Prof. C. Pakona überzeugen können. Er hat mir 70 HARALD SCHOTT, ZUR SY.STEMATIK DER COLLEMBOLA. nähiiilirli mehrere Individuen der in den Alpen lebenden sehr intressanteii Isotoma-Forni gesandt. Isotoina saltans Aoassiz ist ganz schwarz. Diese Farbe streckt sich auch über die appendiculären Teilen des Tieres. Übrigens ist sie durch den kurzen Gabel wie auch durch die bogenförmigen Dentalteilen gut charakterisiert. (Siehe fig. 10, PL 5, Rech. p. serv. ;i l'Hist. des Pod. par H. Nicolet.) Unguiculus superior verraisst eine Zahnbewaff- nung und verengert sich plötzlich gegen die Spitzen. Mucrones furculas sind sehr klein und mit vier Zähne ausgestattet. Da keine Detailfiguren über diese bemerkenswürdige Art in der Litteratur Ijisher geliefert worden sind, teile ich hier einige Zeichnungen mit. Isotoma violacea Tillberg ist bei uns nicht selten und hat grosse vertikale Aus- breitung. In Jämtland trift't man dieselbe auf verschiedenen Stufen bis zu 1400 M. ü. d. M. In der ßaumregionen kommt sie obwohl spärlich unter der Rinde alter Bäume, im Hochgebirge unter Steinen und Moos. Ich habe sie in der Gegend von Are Eisen- bahnstation, Tegefors und auf mehrere Stellen auf Areskutan gefunden. Auch habe ich sie in Upland in der Gegend von Upsala, in Baumstümpfen, im verwitterten Gestein eines alten Gemäuers angetroffen. Während der Jenisejexpedition 187.5 wurde die Art in Sibirien bei Sapotschnaja Korga, Krestowskoj und Kap Jefrenio\\- Knmen sanimt auf der Halbinsel Jaluial gefunden. Die Vegaexpedition erhielt nu'hrerc Individuen lici Dicksons Hafen. Isotoma hiemalis n. sp. (Taf. VI. Fig. 16 — 18.) Cceru/ea, pilosa, peiJibitH furcnque alhift. Segmentum tertium ahduminn/e ipiarfum longitudine ferce cequans. Antennoe capite paullo lonqiores, arliculo tertio secundo breviort', quarto omnmm loiigissimo. Ocelli 16; 8 in utroque later-e capitis. Fiircula, dentibus von acuminatis apice Uniter sursum arcuatis, mucronibiis quadridenticulatis. Denticulus primus secundo minor. Unguiculus superior muticus. Long 1,5 — ^,5 »im. Gleicht Musserlich sehr vorhergehender Ai't, wciclit aber von dieser durch die Bildung der Furridd ab. Die Dentalteile sind kürzer und breiter und nach den Spitzen rückwärts gebogen. Die Mucronalteile sind viel Kräftig entwickelt und haben ihre zahne mehr zu- sammengedrungen als der Fall ist bei Isotoma violacea Tullberg, der äusserste Zahn ist kleiner als der ihn vorhergehende. Der Kopf, die Antennen und der Rumpf sind schön himmelblau die Extremitälen und die Furcula sind weiss. Das Tier ist mit kurzen, dichten Haaren bekleidet, zwischen welchen einige längere lierausstehen. Auf dem End- segment des Abdomens lässt sich auch ein Bündel solcher Haare wahrnehmen. Die Art ist bei uns allgemein auf frischgefallenem Schnee. Ich habe dieselbe mehr- fach unter eben erwähnten Verhältnissen in der Gegend von Upsala gefunden und von Üstergötland wurden mir eine Menge Individuen vom Herrn Ingenieur Karl Landström zugeschickt. In den Sununlungen des Reichsmuseums steht ein Glas mit einer grossen Menge von ICxemplaren, die von einer arktischen Expedition auf Wardö herrühren. Der Herr Prof. (j. Lindstrüm hat diese Art auf Gotland auf Schnee gefunden. In Finnland ist sie durch eine braungelb ganz kurzhaarig Varietät repräsentiert. Diese wurde in ungeheuren Massen von Herrn Kand. Uno Collan auf dem Schnee bei Halliko angetroffen. K(^N(iL. SV. VET. AKAOEMIENS IIAKDLIXGAH. HAND 25. Isotoma Reuteri n. ^k (Taf. \'l. Fig. 28— ;^0.) Pilosn. Setae plumoscv in sct/mentis abcloininis dispersa'. Se(/inen.tuin tertiinii abdo- minale quartuin longitudine fere aeij/nins. Antennae capite paullo longiores, articulo tertio secundo breriore, qiuirtio omnium Unujissiino. Denticuli mucronum quattuor, j»7'»m.« post secundum insertus, tertius juxtn quartum. Unguiculi mutici. Pili ctavati in tibiis tres. Long 1,5 )iim. Schliesst sich nahe an Isdtoina violacea Tullberi; an. Die hfideii \v\vn haben auf- tallende Ähnlichkeit in der KöriH'rfavl)e, der Articulation der Anlennen und vor Allem in der Bildung des Endsegments der Gabel. Man findet \ier niiicn.nale Zilhne auf gleiche Weise geordnet. Was aber die Art sogleich bei einer genaueren Ttitersuchung isoliert, ist der Bau der Ejiremitäten. Diese, welche liei allen Beinpaareii gleich sind, haben keine Denti- culi auf den Krallen, besitzen aber drei lange, biegsame, tibiale Spürhaare. Ausser der kurzen Haarbekleidung des Körpers ündet sich wenigstens auf den xA.bdominalsegmenten eine kurze, rechtwinklig gegen die Rückseite des Körpers abstehende Borste, ferner ein ganzes Borstenbündel auf den Endsegtnenten. Die Form zeigt also auch in der Verteilung der Körperborsten Übereinstimmung mit I. violacea Tuleherg. Bei dieser sind aber die aufrechtstehenden Borsten lang, spitz und völlig glatt, bei I. Reuteri hingegen kurz, abgestumpft und getiedert. Die Farbe des Tieres ist sehwar/.blan mit weisslichen appen- diculären Teilen. Bei der Furcula beschränkt sich die heile l''arbe nicht nur auf die Dentes, sondern ist auch bezeichnend für das Manubinum. Die Seiten des Hinterkopfes sind ebenfalls weiss. Wähi-end der Vegaexpedition wurden in Tschuktsch Lande von den Höhen jenseits des Pitlekajlaguns bei Tausenden Exemplare in fliessendem Wasser unter Eriophorum- bälte und andere Felsenkräute gefunden. Isotonia graiidiceps Reiter. (Taf. VI. Fig. 24 — 27.) »Griseo-violacea. Pilosa. Setce simplices in segnientis abdoininis ultimis aggregato'. Caput magnum segmentis tribus sequentibus (eque longum. Orr/Ii 14 quonun 7 in utroquc latere capitis. Organum postantennale nulluni. Antennce capite haud longiores, artimlo ultimo omnium longissimo, leniter arcuatm. Mesothorax capite fere '7r, brevior. Segmentum abdominale tertium quartum longitudine fere ojquans. Unguiculus vferijue nnidentienlntus. Furcula usque ad segmentum abdominnle secunduia inx extensum dm f iridis unici-onum quinque. Long 3 mm.i> 1891 Isotoma oraudiceps, REUTER, üfvers. af Fiiisk Vet. Soc. Fürli. Btl XXXIll. p. 229. In Reuter's Diagnose über die Art hat sich ein Fehl(>r eingeschlichen, indem die mucronalen Zähne der (iabel auf 2 bestimmt werden, wätu'i'ud es aber in Wirklichkeit 5 sind. Der Irrtum ist dadurch entstanden, dass der \'ei'fasser nur schlecht konservierte Exemplare zur \'erfügung hatte. Die vier aus Sihirien stammenden Exemplare, nach welchen er die Diagnose wstellt hat, hal)e ieli gesehen und bei allen des Eiidsegment der Cl HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATUC DER OOLLEMBOLA. Gabel so maceriert gefunden, dass sich keine i-iclitige Vorstellung vom Aussehen derselben bilden Hess. Die Form weicht von den bisher bekannten der Gattung Isotoma durch die Abwesenheit der PofPllosa. Segmentum tertlum abdominale giiartiim longitudine fere cequaiift. Av- tennce capite paullo longiores; articulus tertius secundo brevior. Denticuli mucronum tres, alius post aliuiu insertus, ultimnfi maximus. Pili clai-ati in tibiis anticis duo, in tibiis j)Osterioribvs tres. Long- 2 mm.» 187(5 Isotoma sensibilis, TuLLBERG, C'ollembola horcalia p. 36. Diese früher imr von Ncnaja Semlja bekannte Art gehört zu einer unsrer allge- meinsten Isotoma-Formen. Sowohl ihre; liorizontele wie vertikale Ausbreitung scheint recht gross zu sein. Ich habe sie häufig in^ Bohuslän, ()stergötland, Upland und Jämt- land gefunden. In der Kieferiu'egion auf Areskutan kommt sie unter der losen Rinde alter Baumstümpfe und herabgefallener Zweige vor; oberhalb der Baumgrenze, wo ich sie l)is ungefähr \0')?> M. ii. d. M. gefunden habe, lebt sie oft in grossen Massen unter dem Moos. Auch aussei- Jämtlaiid liabe ich sie immer untei- gleiciien X'erhältnissen gefunden. Wurde auch nach Reuteh in Fiiudand und Deutseliland liei Lei|)zig angetroffen. SV. VET. AKADEMIENS HAXDLIXOAK. BAND 25. \:0 II. 73 Isotoma cinerea Niooeet. (Tat". VI. F\g. 33, 34.) >->Segmentum iertium ahdominis longius quam (ivarimn. Ocilll IG; 8 in uiroque latere capitis. Furcula in negmento qiiinto abdominis inserta, apices dentiinn (i/i/unpin- quantes, mucrones quadridenticulati. Long 1 V4 '»"*•'- 1841 Desoria cinerea NiCOLET, Rech. p. serv. ä l'Hist. des Fodur. p. (JO. Isotoma 187-2 TrLLBERU, Sveripes Podiiridei- p. 47. Wurde auf Gotlaiid inas.seiihat't unter der Hindi^ umgehauener l^=Unne aiigetrott'en (TrELBEU(;)- I'-li liiilje sie teils in dei- Gegend von Upsala teils in J:\intliind, wo sie sehr allgemein in der Kiefern- und Birkenregion unter der Baumrinde ist, wahrgenommen. Während der Expedition Vegas wurden einige Individuen von einer Excursion auf den Höhen bei dinretlen und Pitlekaj in Tschuktsch-Lande mitgebracht. Die Art findet übrigens Erwähnung aus Finnland (Reuter), England (Lubbock), Frankreich (Gervais), der Schweiz (Nicolet), Deutschland (in der Gegend von Bremen) (Reutek), Böhmen (Uzel), Oestreich, Tirol (v. Dalla Torre), Ungarn (Tömüsvary) und Italien, Ligurien (Paroxa). Isotoma clavata n. s]). ('i'af. \'l. Fig. 35 — 37.) PUosa. Fusco-ccerulea. Segmentum abdominis irriiaum secundo paiillo brevius. Antenna' capite fere breviores, articido ultimo proximo vix longiore. Ocdli 16, 8 in utro- que latere capitis. Organum postantennale ellipticum. Tibite pilis clavatis singuJis in- structce. Denticuli mucronum dico alias post alium insertus. Long 1,5 — 2 mm. Die Art besitzt grosse äussere Ähnlichkeit mit Isotoma sexoculata Tullberg, lässt sich aber von dieser leicht durch die Anzahl der Occlh'n, den Bau des Postantennalorganes und das Vorhandensein tibialer Spürhaare unterscheiden. Sie vermittelt den Llbergang von den Isotoma-Formen, welche die typische Anzahl Ocellen besitzen, zu denjenigen bei welchen diese mehr oder weniger reduciert sind. Mit den letzteren hat sie nämlich die kurze, bidenculierte Furcida gemeinsam. Es sind 1(> Ocellen und ist ihr Vorhältniss zu einander und zum Postaiitennalorgan auf der Abbildung zu er,sehen. Sie sind sehr dunkel und sogar mit Hilfe der stärksten Vergrösserung schwer wahrzunehmen. Erst nach dem Kochen in kaustischem Alkali und nach der sorgfältigen Entfernung aller Buccalteile werden sie dem Auge zugänglich. Das Postantennalorgan besteht aus einem eltiptischen Hautring mit kleinem Längenunterschied zwischen den beiden Diagonalen, während dasjenige bei Isotoma sexoculata Tullberg und andren zur selben Abteilung ge- hörenden Arten unregelmässig langgestreckt und am oberen Rande mit einem Einschnitt versehen ist. Die Antennen sind Avie aus der Diagnose hervorgeht etwas kürzer als die längste Diagonale des Kopfes, die Endglieder sind nur wenig länger als die vorhergehenden, welche ihrerseits wiedei' eben so lang wie -articulus secundus» sind. Bei I. sexoculata ist dag Endglied der Antennen doppelt so lang als das dritte Glied und zeichnet sich K. Vft. \Ud- Hiiii.] B,iij.l -i.'., \:„ U. 10 74 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATHC DER COLLEMBOLA. ausserdem durch seine relative Dicke aus. Der Manubrialteil der Furcula ist gut so lang wie Dentes und Mucrones zusammen. Es ist schwer des Insertionssegment der Furcula anzugeben, da sowohl das dritte wie auch das vierte und fünfte .\bdominalsegraent durch ventrale Aussackungen an der Bildung des oberen Manubrialteils mitzuwirken scheinen. Eines der wichtigsten Merkmale der Art ist das Vorhandensein tibialer Spürhaare auf allen Extremitätenpaaren. Von I. sexoculata TuLr,BER(; und zunächststehenden Arten weicht sie schliesslich durch die Bildung des Tarsus ab, da »unguiculus superior» beinahe grade ist und »unguiculus inferior» eine äusserst unbeudeutende Konvexität am oberen Rande zeigt. Das Tier ist dicht mit kurzen Haaren bedeckt und von blausschwarzem Oolorit. Icii habe diese Isotomaform in grossen Massen in Bohusläns Meeresbuchten ange- troffen. Schöpft man bei ruhigem, sonnigem Wetter diese in der unmittelbaren Nähe des Ufers auf, so erhält man häufig auch Achorutes viaticus Tillbeku und Xenylla maritima TULLBERG. Isotoma mimita Tullbero. (Taf. VI. Fig. 40 — 42.) i>Segmentum tcrtium ahdomlnis brevius quam (juartuni, in quo furcula insertn est. Ocelli 16; 8 in utroque latere capitis. Dentes furculce mannbrio non longiores, recti; mu- crones tridenticulati. Long '/^ »i?u.» 1872, Isotoma minuta, TULLBERG, Sveriges Poduricler. p. 47. In grosser Anzahl in einem Sägespänhaufen auf Gotland gefunden (Tillbero). Diese Art habe ich nie angetroffen. Während der Jenisejexpedition 1875 wurde einige Exemplare in Sibirien gefunden. Übrigens nur aus Finnland (Reuter) bekannt. Isotoma sexoculata Tullberg. (Taf. VI. Fig. 38, 39.) »Segmenium tertium abdominis brevius qvam qtiartum, in quo furcula inserta est. Ocelli 6; 3 in utroque latere capitis. Dentes furcula' rnanubrio non longiores, recti; inu- crones bidenticidati. Long l^j.^ mnh.y> 1872, Isotoma sexoculata, TULLBER«, Sveriges Poduricler, p. 48. Nur spärlich auf der Ostlichen Küste (iotlands wahrgenommen (Tullberg). Ausser- halb Schwedens nicht bekannt. Isotoma ({iiadrioculata Tullberg. .'Segnientum tertium abdominis hrecius quam ({uartuni, in quo furcula inserta est. Ocelli 4: 2 in utroque latere capitis. Dentes furcula' manubrio non longiores, recti; mu- crones bidenticidati. Long Vj^ mm.>^ 18T-.i. Isi.tdUKi uiKiilriuciihita, TLLLBERU, Sveriiics Po.luruler, p. 48. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HAXDLIXtiAK. BAND 25. N:n ||. Tb Findet sich auf feuclitcii Wiesen ;iueli in Wuliiiziiuineiii ;iut' Blumentöpt'en in Up- land und Smaland (Tillukhg). In jener Liuidsehaft li;d)e ich sie reichlich auf Blumen- töpfen angetroffen, in Jäintland auf einem Holzstoss bei 'Pegefors, auf Areskutan in der Kieferregion unter Moos; auf dem Gipfel des Berges fand ich ein Exemplar, das beinahe ganz weiss war. Die Jenisejexpedition l.STA erhielt diese Art auf Novaja Seinlja bei Kostin scharr. Ein einziges Individuum von Hvitön wiUn-end der Expedition \'egas. Tui.i,bek(; giebt sie auch aus Grönland an. Bekannt aus Finnland (Reiter), Deutschland, teils in der «iegend von Bremen (Reltek), teils in Böhmen (Uzel). Isotoina firaetaria (Finne) Ti llbehi;. Scyiiniiiunt ferfiuni nlidominis bvfcius quam qnartuin, in quo furcula iiiserfa t'st. Ocelli nuHl. Dcjitrs furciihr inaniibrio ftn' ihiplo lonjiiorcs recti; macvones biJentieidati. Long 1 mm.' 1872, Isotoma timetaria, TULLBERö, »Sveriges Podurider , p. 48. Unter Holzstiicken bei Upsala, Jönköping und auf Gotland (Tullbekc). Ich habe ein Exemplar von Grebbestad in Bohuslän und gleichfalls eines aus Jämtland vom (iipfel der Areskutan. Der Jenisejexpedition 187.") erhielt diese art in Sibirien l)ei und die Vegaexpedition bei Hvitön. Tullberg erwähnt sie auch von Grönland. Übrigens bekannt aus Finnland (Reuter) und Deutschland, Böhmen (Fzel). B. Dentes Furculae Obtusi. Isotoma crassieauda Tui.lbehg. (Taf. \'I. Fig. 4;^, 45.) Pilosa. Sc(/me7ituin abdominale quartiim. hmgius quam teriium. Aiitniiue capite non lonOcelli 16; 8 in utroque latera capitis. Ungidculus inferior malus. Furcula usque ad tiibum ventralem pertinens, dentibus arcuatis. Supra anum nullce spince. Atro vel ruhro- vio]acea. Long. 1 mm.» 1758, Podura aquatica, LiNNÄ, Syst. Nat. Ed. X, p. 609. 1872, TULLBEKG, Sveriges Podurider, ]i. 40, KÜNGL. SV. VET. AKADEMIKXS 11 ANDLIXOAU. BAND 25. X:0 II. 77 TuLLBEKG gielit (111, dass obige Fovin ciiiinal von Herrn Prof. Lill.tebohg auf einem kleineren Gewässer in der Nähe von Upsala gefunden worden. Ich habe sie allgemein und unter gleichen Verhältnissen in Tpland wiedergefunden. Sie tritt immer massen- weise auf der Wasserfläche auf. Von Tronisö wurden mir eine .Menge Exem])lare durch Herrn Konservator Sparke-Schneider zugesandt. Während der Jenisejexpedition 1876 wurden mehrere Exemplare in Sibirien bei Tolstonosovskoj eingesammelt. O. Fabrkus erwälint diese Form von Grönland. Übrigens bekannt aus Finnland (Keutek), Dänemark (Müller), England, Irland (Lubbock), Franckreich (Bouklet, Latreille u. a.), der Schweiz (Nicolet), Deutschland, Böhmen (Uzel), (Robert Schneider erzählt, dass man die Art in kleinen Wassersamm- lungen in den Steinkohlgruben Schlesiens angetroffen habe); Ostreich, Tirol (v. Dalla- ToRRE äussert in seine Arbeit über »Die Thysanuren Tirols» von der Form folgender- massen: »Mehrmals und meist in sehr grosser Menge auf der Oberfläche von stehenden Wasser beobachter, so im Volderthale bei Bad Ratzes auf dem Monte Baldo, vertical noch bei 1800 Met. Höhe im Paznaunthale, dann bei der Pagerhütte in einem Gletschertümpel.») Auch in Ungarn hat man diese Form wahrgenommen und zwar »in nunibres on snow and puddles of water (Tomösvahy). Endlich wurde sie aus Italien (Parona) und N- Amerika (Packard jr) verzeichnet. Gen. XV. TETRAGANTHELLA Schott. (Taf. VII. Fig. 2—5.) Pili dnvati in segmentis apicalibus stipati, in ceteris dispersi. Ocelli 16, quorum 8 in iitroqui' latere capitis, in macnlis nigris ponti. Antcnnce capite bi-eviores, (luadriarticulatie, articulo qiiarto omniuDi longissimo. Instrumi-ntn cibaria ordinaria. Organum postantennale fere ellipticum, paullum comj^ressum adcst. Spince axiales qunthior, quaruin quce in apice segmenti abdominalis ultimi majores. Furcula brevis, manubrio dentes longitudine fere cequante, mucronibus breve lanceolatis. Tibice pilis ciavatis quattuor, quorum unus in niedio tihice aßxus, ceteris longior et retro directus. Unguiculus inferior adest. Tetracanthella pilosa S( H(itt. Ccerulea, albopilosa. Long 2 mm. 1891, Tetracanthella pilosa, ScHÖTT, Eiitomol. Tidskrift. Stockholiii, p. 101 u. 102. Bei meiner Arbeit mit einer von Dr Schlegel mitgebrachten kleineren Sammlung norwegischer Collembola traf ich einen Lipuriden an, der mit vier »spina^ anales» versehen war. Da ich auf dem einzigen, zu meiner Verfügung stehenden Individuum keine Spring- gabel entdecken konnte, war ich Anfangs geneigt zu glauben, dass die Form sich ganz einfach auf einer Tria'na mit einem abnorm ausgebildeten Dorn reducierte. Eine nähere Untersuchung zeigte aber bald das Unzureichende in dieser Vermutung, denn die Dornen hatten weder das für diese Gattung typische Aussehen noch die gegenseitige Lage, auch stellte sich bald mit Hilfe des Mikroskops heraus, dass das Tier normal entwickelte Mund- teile und 16 Ocellen besass. Ich habe später selbst die Form in mehreren Exemplaren gefunden und einige einer genauen Untersuchung unterzogen, was mich veranlasste eine 78 HARALD SCHOTT, ZLH yYSTEMATHv DEK COLLEMBOLA. neue Gattuii.i;' iiuierhall) dei- Familie der Lipurideii aufzustellen. Nnch ihren morpho- logischen Merkmalen zu urteilen, erweist sich diese Gattung gleichzeitig als ein aus- geprägter Lipurid und als verwandt mit der Gattung Isotoma Büuklet innerhalb vor- hergehender Familie. Sie scheint mir einen Übergang von dieser nach der Gattung Achorutes Templeton zu vermitteln. Mit ersterer hat sie den ziemlich langgestreckten Rumpf, die Bildung des ersten Thoracalsegments und vor Allem das Postantennalorgan gemeinsam, mit letzterer die granulierte Haut »Spina? anales» und die kurze Furcula. Die Anzahl der Ocellen ist die für die beiden erwähnten Gattungen typische nämlich 16. Der Kiipf ist nach vom zu gerundet noch hinten zu platt. Die Antennen sind ktirzer als der Kojjf und viergliedrig, das Endglied am längsten, das zweite etwas länger als das dritte. Von den Ocellen sind 8 auf jeder Seite und auf schwarze Flecke verlegt. Zwei sind kleiner als die übrigen und schwer wahrzunehmen. Erst nach ziemlich langem Kochen in kaustischem Kali und nach Entfernung der Kopfbedeckung treten sie dentlich hervor. Die übrigen sechs, die bedeutend grösser sind, zeigen sich schon bei gelinder Erwärmung in der alkalischen Flüssigkeit, bisweilen sogar bei Macerationspräparaten von conserviertem Material. Vor den Ocellen liegt das Postantennaloryan, das die Form eines langgezogenen, etwas zusammengedrückten Ringes hat. Das erste Thoracalsegment hat die Form einer einfachen Hautfalte wie bei der Gattung Isotoma (Bourlet), tritt aber deutlich auf der Dorsalfläche des Körpers hervor. Das zweite und dritte Segment ist relativ gross und von gleicher Ausstreckung. Das erste Abdominalsegment erreicht nicht ganz die Länge der zunächst folgenden, das zweite, dritte und vierte sind gegenseitig ungefähr gleich gross und bedeutend grösser als die beiden letzten. Die Grenze zwischen diesen ist kaum wahrnehmbar, aber ich vermute, dass sie vor den Basen der kleineren Anal- papillen liegt, ^veshalb also das sechste Segment ganz und gar von den Dornen mit ihren resp. Papillen eingenommen wird. Das hervorragendste Merkmal der Form ist das Vor- handensein von vier »spincx anales-». Von diesen sitzen zwei ganz an der Spitze des End- segments des Abdomen, sind grösser und etwas mehr gebogen als die beiden inneren, deren Heftpunkte höher hinauf auf den Seiten des Segments sitzen. Alle Dornen sitzen auf gut entwickelten Papillen. Diejenigen welche die äusseren Dornen tragen, stossen mit ihren resp. Basen, wie beispielsweise bei Achorutes armatus (Nicolet) zusammen. Die Tarsalglieder der Extremitäten sind alle mit Unterkralle, die Tibien mit vier Spürhaaren versehen, von denen ein ungewöhnlich langes hoch oben sitzt und nach hinten zeigt. \o\\ den übrigen, die unmittelbar oberhalb der Krallenglieder entspringen, ist das eine länger und deutlicher als die beiden anderen, die kleine Anschwellungen an der Spitze haben. Die Fuvcula, welche sich an fiinfte Abdominalsegment inseriert, hat ungefähr gleich langes Manubrium und Dentes und lanzettähnliche Mucrones. Die Haut des ganzen Tieres ist mit kurzen Haaren bekleidet zwischen welchen ausserordentlich lange, an der Spitze angeschwollene und etwas gebogene Borsten rechtwinklig von den Doi'salflächen des Kopfes und des Rumpfes emporstehen. Man findet sie auch in einem dichten Bündel auf dem letzten Abdominalsegment angehäuft. Das Colorit ist dunkel bläulich. Bei darauf- fallendem [jicht erschient die dunkle Farbe netzartig auf dem helleren Grunde verteilt. Ich habe diese Form teils in Bohuslän bei Grebbestad unter Moos auf einem Berg, teils in Jämtland auf Areskutan in dem Sphagnumbett, welches die erste Stufe des Berges, KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HAXDLIXfiAR. HAND 25. N:0 II. 79 den sog. Mövvikshuininel SOG M. u. d. M. lieklcidet, angetroffen. Sie konint vereinzelt vor und scheint sehr selten zu sein, denn trotz eifriger I-iei-mi'ihnngen habe ich nur einige Individuen erhalten können. Ein Exenijilar wurde von Dr Scule(;el in Norwegen gefunden. Von Lipuriden mit mehr als zwei »spina' anales» werden ausser Triajua mirabilia Trr.LBKKG noch drei in der collend)ologischen Litteratur erwähnt. Einer wurde schon im -lahre 1842 in Ann. de la Sr)C. Ent. de France Tome XI pag. 246 von einem russischen Zoologen M. Vaga beschrieben. Der Aufsatz ist betitelt: »Description D'un Insecte Aptere Qui Se Trouve En Quantite Aux Environs De Varsovie.» Der Verfasser nennt seine Form Achorutes bileanensis und widmet derselben eine genaue Beschreibung, die in vielen Hin- sichten der von mir aufgestellten Gattung angepasst werden kaini. Jedoch finden sich grosse Abweichungen vor. So ist z. B. die Anzahle der Analdornen bei A. bileanensis 6. Da ich indessen Anfangs eine äusserst geringe Anzahl Individuen für meine Untersuchungen hatte und da Irrtümer bei einem so beschränkten, komparativen Material leicht entstehen können, so glaubte ich zuerst, dass ich entweder zwei von den Dornen ganz übersehen, oder dass meine präparierten Individuen möglicherweise eine solche Lage unter dem Glase erhalten, dass nur vier sichtbar werden konnten. Erneuerte Untersuchungen an später erhaltenen Individuen zeigten jedoch zur Genüge, dass die Form neu und mit der von Vaga beschriebenen .\chorutes-Art nicht identisch war. Unter Anderem wurde dieser auch durch eine Untersuchung über das Vorhandensein und die Anzahl der Ocellen be- stätigt, was schon allein ausreichend wäre alle Zweifel zu entfernen, da Vaga von A. bileanensis sagt: II n'ya aucune trace d'}-eux. Indessen wagte ich nicht diesem negativen Merkmal volle Bedeutung beizumessen, da der Verfasser nebst dem Felden der Augen eine Serie von Poren constatiert, die in zwei Reihen auf den Seiten des Kopfes geordnet sind und \on ihm als Stigmata gedeutet werden. Ich hielt also eine Verwechselung der Stigmata mit den Augen für möglich, besonders da die Tracheöftnungen nur bei den Sminthuriden und zwar auf der Unterseite des Kopfes wahrgenommen worden. Übrigens erscheint mir unangemessen die Form, unter Voraussetzung der Richtigkeit des Merkmals, zur Gattung Achorutes hinzuführen, da TEAU-Lirrox als eines des wichtigsten Kennzeichen grade das Vorhandensein von 16 ()cellen her\orhebt. Ausser den überzähligen »spinte anales» giebt es noch andre Verschiedenheiten. \'on lien Antennen bei A. bileanensis heisst es z. B. »antennarum articulo ultimo longitudinc tri um jjra'cedentium» und vom Tarsus: »qu'il est termine par un seul angle, en crochet blanc, (jui s'articule a la patte » In den Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft, Band 6, Heft 1, kommen unter der Überschrift: »Entomologische Notizen \'on Dr G. Haleer» einige Mitteil- ungen über Poduriden vor, in denselben wird eine neue Gattung beschrieben, welche den Namen Lubbockia erhält und als eine Mittelform zwischen Podura und Achorutes in das System eingeführt wird. Die Beschreibung ist nach einem einzigen Exemplar ausgeführt, das aber nach der Aussage des Verfassers »ein tadellos conservirtes Individiuum ist.» Die Hauptmerkmale der (Tattungsdiagnose sind: »Antennen gestreckt, länger als der Kopf, dünn, fünfgliederigs und »nahe dem Hinterrande des Körpers zwei starke, leicht gebogene Dornenpaare». Darauf wird eine ausführliche Detailbeschreibung über die Art, die caerulea genannt wird, gegeben. Betreffs der Bildung der Mundteile und der Anzahl der Ocellen kann der Verfasser keine Auskunft üeben, wohl aus dem Grunde, Meil das Material sich 80 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COELEMBOLA. auf ein einzige Iiidividuutn beschränkte, das es der Sektion niclit preisgeben wollte. Er erwähnt von den Augen nur: »Fleck, in dem die Augen stehen, sehr tief schwarz, wess- halb es mir nicht gelingen wollte, jene zu zählen.» Alle übrigen in der Artbeschreibung angeführten Merkmale stimmen gut zu meiner Form. Doch lassen sich beide nur unter der Bedingung gleichstellen, dass ich das fünfte Antennenglied Ijei Lul)bockia für eine Täuschung oder eine zufällige Verbildung halte. Schliesslich ist noch eine Form mit vier Analdornen und in Tueebercs Subfamilie Lipurime einrangiert auf den Alpen, den Karpaten und den Sudeten von Prot. Latzer gefunden und von Reuter beschrieben worden. Er hat für dieselbe eine neue Gattung Tetrodontophora aufgestellt und nennt die Art gigas infolge ihrer ausserordentlichen Gi'össe, die bisweilen bis 6 mm. betragen kann. Sie ist also die grösste, bisher bekannte Collem- bola-Form. Dass keine Gleichstellung meiner Form mit dieser denkbar ist, ersieht man ausser der Verschiedenheit dei- Grösse auch aus folgenden Merkmalen bei Tetrodontophora, nämlich »ocelli et Organa postantennalia nulla» und »furcula ad tubum ventralem pertinens», ich habe sie aber doch in dieser Zusammenstellung- erwähnen wollen. Gen. XVI. ACHORUTES (Tempeeton). 1. Acliorutes visiticus Teelberg. y>Unguiculus inferior ndest. Dentcs furculce graciles, duplo vel triplo longiores quam mucrones. Manuhrium dentihus brevius. Spina' anales patdlo longiores quam papilla; conicce, quihiis aß.vw sunt. Long 1 — 2 mm.y' 1746, Podura viatioa, LiNNÄ, In Siieo. Ed. I, p. 343. 1872, Achorutes viaticus, TULLBERG, Sverige.s Poduridev, p. 50. Ist eine unserer allgemeinsten CoUembola-Formen. »Findet sich in Upland und auf Gotland in (iräben und unter Steinen am Wege, auch unter Seetang am Meeresufer> (Tullberg). Ich habe sie mehrfach in Bohnslän beim Schöpfen im Meer angetroffen. In der Gegend von Upsala traf ich sie einmal unter eigentümliclien Verhältnissen an. In einem Graben wurden viele tausend Individuen mit dem rinnenden Wasser fortgeführt, aber an einer Stelle durch eine quer über den Graben gehende Verzäunung aufgehalten. In folge dessen wuchs die Anzahl dieser kleinen Wesen so dass man die ganze Hand und einen Teil des Armes durch die zusammengepackte Masse stecken konnte ohne jedoch die Wasserfläche zu erreichen. Vermutlich kamen sie von den naheliegenden Ackerfeldern. In Jämtland fand ich in einem Bergwasser nahe dem Gipfel der Areskutan eine Menge dieser Art zugehörige, abgeworfene Häute; man trifft sie in dieser Landschaft recht allgemein. Ein Mehrzahl Exemplare wurden Während der Jenisejexpedition 1875 in Finnmarken auf der Renö und in Sibirien zwischen Tomsk und Kainsk in einem Salzwassei-binnensee in der Nahe von der Station Utkulskaja angetroffen. Die Jenisejexpedition 1876 erhielt diese Form auf den Nikandrowschen Inseln und die Vegaexpedition in Tschuktsch-Lande im Süden von Pitlekaj und auf Hvitön. Ist von Tullberg auch verzeichnet aus Beeren Island und Grönland. KOXGL. SV. VET. AKADKMIEXS IIAXDLIXOAR. BAND 25. N:(i II. 81 Übrigens bekannt iius Xorwegcn (Tillberc), Fitinl;md (Ueutek, Rergroth), iMuie- mark (0. Fabricius), l'^nslancl (I.ibhock), Irland (Temim.etox), Seliottliiiid (Keutek) und Kalifornien (ArcTOu). Achorutes socialis Uzel. (Taf. \'II. Fig. C— S.) ["ngnii-uii infiriovis (uhunt. rm/uicidis suju-i-iorihiis ntai/iils, jiauliilum cinTdti^, ilenti' (iciito (inte apidnii instnietis. Pills clavatis super uni/iiictilos. Tibia longis /li/is in- stnictd, pilo longissiuio clav'itd. Mucronibus ohlongis, apicem versus attenuatis, oht/tsis. Dentil)us furcidce tertinui partem iinicronum superantibus, crassis, mucvonibus triple lov- gioribus, infra quinqne brevibus dentibus conicis acntis, qiiatuor snldfiin posit/s (iriDutis. Spinis analilms imlidis, papllUs longitudine caquantibus, paididutti c/irratis. nhtusis. Av- tenni.t )iia7iid)i'is lircri, articuUs successive longionbus, articulo secundo apice truncato, urfl- culo tert'io et qiiarto minus discretis. Corpore obeso, postice angustato, segmerito alfimo cyhindrico. Obscure cceruleus, pruinosus, pedibits. antennis, furcnUi non palUd/or/bus intefdum purpureus. Long corjj. 1 — 1,^ mm.)> ,J184ü, Podura nivicohi, TiTCH, Eramoirs jouni. Science and Agr. p. 151. I Aclioriites 1872, Packard jr, Fiftli. aun. rep. of tlie Trust, of tlie Peab. Acad. ol' Science, p. 29. ■ 1890, ■ socialis, UZEL, Thysanura Botienii:e, p. 09. Die Form ähnelt sehr Achorutes viaticus Tuelberg im Colorit und Habitus, lässt sich aller von dieser leicht durch das eigentümliche Aussehen der Furcula unterscheiden. Das Basalsti'ick derselben ist gut so lang wie Dentes und Mucrones zusammen. Die Dentes sind mit vier durchsichtigen Chitintuherkeln mit ziemlich breiter BasalflSche versehen. Ihre Höhe ist dem längsten Diameter der Basis etwa gleich, sie sitzen im Zickzack auf der Innenseite der Dentalteile, was leicht wahrzunehmen ist, wenn man ein Stück von der Gabel lostrennt und mit der Innenseite nach oben unter das Miki'oskop legt. Betrachtet man dagegen die Furcula von der Seite, so scheinen die Tuberkeln in einer Reihe zu liegen, auch lässt sich ihre gegenseitige Grösse leicht walirnehmen. Die am weitesten nach unten sitzenden sind etwas grösser als die oberen, welche durcli eine Reihe äusserst feiner Doi'iien bis hinauf zum Manubrium ersetzt werden. Audi sind die Dentes mit einigen, wenigen, ziemlicli weit von einander sitzenden Borsten vei'sehen, unter denen sich besonders eine, die erste von ol)en gezählt, wegen ihrer ausserordentlichen Länge auszeichnet. Das Endsegraent hat einen charakteristischen Bau, der sich bei keiner bisher bekannten Form der Gattung Achorutes wiederfindet. Es erinnert etwas an dasjenige einiger Isotoma-Arten mit bidenticulierten Mucrones; es ist leicht gebogen und nahe der Spitze mit einem Seitenfortsatz versehen. Dieser zeigt bei scharfer Stellung des Mikro- skops einen Einschnitt an dem freien Ende und ist der Form nach beinahe quadratisch. Das Ganze erhält das Aussehen eines etwas gebogenen Schlüssels mit krausem Bart. Das vierte Glied der Antennen ist beinahe doppelt so lang als das vorhero-ehende. Die drei ersten .sind gleich Inng. Da die Art gut charakterisiert und durch das eigentümliche Aussehen der Furcula Itesondei's leicht zu erkennen ist, dürfte eine ausführlichere Be- K, Sv, Vtt. Akad. Haudl. Band 25. N;o 11. U 82 HARALD SCHOTT, ZCK SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Schreibung der Form der einzelnen Körpersegraente überflüssig erscheinen. Ich will doch Einige.« über die Tibial- und Tarsalteile der Extremitiitfm erwähnen. Min tibiales Spür- haar befindet sich auf allen Extremitätenpaaren gleich oberhalb der Oberkralle. Es ist so lang, dass wenn man sich dasselbe an den Rand des »unguiculus superior» gedruckt denkt, es bis zur Spitze der Kralle hinreicht. Die Öberkralle ist mit zwei Zähnen versehen, einem grösseren nahe der Spitze unifl einem kleineren nahe der Basis. Die Unterkralle ist klein. Die Farbe des Tieres ist dunkel blauviolett, mit Ausnahme der unregelmüssig begrenzten Flecke, welche die Ocellen tragen; diese erscheinen beinahe schwarz. Die Form wurde in unseren Lande zuerst 1883 im Januar in der Gemeinde Weck- holm in Upland vom Herrn Dr Carl Aurivillius angetroffen und soll seinen Mitteilungen nach wassenhaft auf dem Schnee in einem Nadelwald vorgekommen sein. Im Winter 1888 fand man sie auf dem selben Platz unter denselben Verhältnissen. Auch von Oster- götland wurde mir eine Anzahl Exemplare von Herren Schullehrer (i. Sörberg und In- geniör Carl Landström zugesandt. Sie sind teils in der St. Anme (iemeinde in Oster- götland teils in dei- Gegend von Norrköping eingesammelt wurden. Es ist nicht unwahrschciidich dass die von Packard beschriebene Achorutes iiivi- cola, die er meiner Ansicht nacli aus guten Gründen mit Fitch's Podura nivicola gleich- stellt, keine andere als obige Art sei. Ich finde eine Bestätigung teils in seiner Be- schreibung, wo es unter Anderem heisst: »Elater short and broad, the two fingershaped joints about twice as long as thick; second Joint very minute, consisting of a thin lob rounded at tip and a little edge and witii a prominent spine at base; two hairs on in- side of basal joints. Dark lead color., teils auch in dem massenhaften Vorkommen des Tieres auf dem Schnee. Achorutes Trjbomi n. sp. (Taf. \TI. Fig. 9, 10.) Latus. Unguiculus inferior adest. Unguiculus superior perraagnus. Mucrones fur- culce crassi non convergentes. Spina! anales parva; fere rectce. Pili clavati in tibiis nulli. Long I mm. Ahnelt in Bezug auf den Bau der Furcula Achorutes viaticus Tlllberg, denn die Mucrones liaben ungefähr dieselbe Foi*m. Sie sind doch nicht connvergierend sondern grade nach unten gerichtet oder eher etwas abstehend. Was aber A. Trybomii vollständig von A. viaticus isoliert, ist die Bildung der Extremitäten. Die Krallen sind nämlich unver- hältnissraässig gross, fast doppelt so gross als bei A. viaticus. Schliesslich sind die Tibien bei A. viaticus mit drei langen pili clavati» versehen, die bei der arkitischen Art ganz fehlen. Die AiKtlpapillea sind klein, fast grade. Die Körper/urm ist breiter als bei A. viaticus, doch die Farbe dieselbe. Die Vegaexpedition erhielt diese Art massenhaft auf der Preobrascheni-Insel in der Chatanuabucht. KONGL. SV. VET. AKA1)P:MIEN.S HANDLINOAK. BAND Achonites niannbrialis Tillbehg. 25. n:o II. 83 y>Unguiciibis inferior aflrsf. Benies furculce, maimhrio hreviores, n'.r diiplo loni/iores quam mucrones, qui graeiles sinit. Spiiio! anales j)erparvai. Lonif 1 min.y' 1872 Achorutes manubrialis, TULLBERG, Sveriges Podurider p. 51. Unter Holz.stückeii :mf' verschiedenen Stellen in Ujiland jedoeii s])nrli('h (Tullbehg). Mir ist es niemals gelungen sie zu tinden. Bekainit aus Finnland (Reiter) und England (Brook). Acliorntes armatus Nicolet. nUnguicidus inferior aclest. Deiite-'< ftircuke erassi, duplo hmgiore.'^ quam mticrones. Sjyinee anales maximal. Long 1 unn. 1841 Podiira arraata NiCOLET, Rech. p. serv. ä l'hist. des Tod. p. ,57. Achorutes armatus 1872 TCLLBERG, Sveriges Podurider p. 51. 1872 marmoratus Packard Jr, Fifth. auu. rcp. of the Trust, of the Peab. Acad. of Science p. 30. Massenhaft in Sägespänhaufen auf Gotland und in Upland, auch im Seetang auf Gotland (Tullberg). Ich habe ihn mehrfach in l'psala beim Schöpfen in kleineren Ge- wässern angetroffen, so auch in Bohuslän auf einer Agaricus-Art, ferner in Jänitland auf einem Wiesenabhang im Dorf Klocka am Ufer des Annsees. Ein einziges Individuum von Wellistafjäll 800 M. ü. d. M. Habe sie auch in Treib- häusern zu Stockholm gefunden. Die Jenisejexpedition 1876 erhielt ein Stück auf den Xikandrowschen Inseln und ein Mehrzahl 20 verst im Norden von Selivaninskoj in einem Pilze. Tillbehg erwähnt die Art von Grönland. Wird ausserdem verseichnet aus Finnland (Reuter), England (Lubbock), Deutsch- land, Bremen (Poppe). Schlesien (in Steinkohlgruben) (Schneider), Oestreich, Tirol (ein Stück in einem feuchten Baumschwamme) (v. Dalla Torhe), der Schweiz (Xicolet), Italien (Paroxa), N. Amerika (Packard Jr), Kalifornien (Acctoh) und Sumatra, am Ufer des Sees \on Manindjau (Ol dem.ws). Achorutes naviciilaris n. sp. (Taf. VII. Fig. 11, 12.) Uni/uiculus inferior adest. Mucrones furcidcu excaimti. Spina' anales perparvce reetcB. Long 1 mm. In der Farbe ähnelt das Tier .sehr .achorutes armatus Tillheki;. Es hat nämlich eine dunkelrotbr.nnie, netzartige Zeichnung auf hellerem (iriuidc Der Riicktn ist abwech- selnd mit kurzen und langen Haaren bekleidet und diese .stehen fast grade auf. Die Tibien sind mit einem langen keulenförmigen Spürhaar versehen, das äusserst fein und schwer zu entdecken ist. Der Tarsus besteht aus einer mit einem Zahn versehenen (Jber- 84 HARALD SCHOTT, ZIK .SYSTEMATHC DER COLLEMBOLA. kralle und einer gut untwickelteii ünterkralle mit fadenähnlich ausgezogener Spitze. Der Manubrialteil der. Furcula izt kurz doch sehr breit, die Dentes sind kurz und dick, luige- fähr ^/g länger als die Mucrones, die ein besonders charakteristisches Aussehen haben. Sie sind nämlich bootförmig und auf der konkaven Seite sieht man zwei schwach gerundetete, dünne Chitinlamellen. Spinte anales sind klein und grade, an diejenigen der Gattung Xenylla TuLLBERG erinnernd, etwas rückwärts gebogen und stehen auf fast unmerkbaren Papillen. Mehrere Exemplai'e dieser gut gekennzeiclnieten Art fand die Jenisejexpedition 1876 in Sibirien bei Tolstonosovskoj. Achorutes rufescens (Xicolet). y'Unguiculus inferior adest. Dentes furc^dce crassi, subclavati, vnicrones yracillimi. Spince anale.s perjjarvce. Long ^4 mm.i> 1841 Podura rufescens NiCOLET, Rech. p. serv. ä l'Hist. des Podiir. p. .57. Achüi-utes •> 1872 TULLBERG, Sveriges Podurider p. 51. Ein mal in Schonen gefunden (Tullrerg). Habe sie niemals angetroflcn. Wird aus England (Lubbock) und aus der Schweiz (Xicolet) erwähnt. Achorutes purpurascens Lubbock. •»Unguiculus inferior adest. Dentes fnrcidce duplo vel triplo longiores ?»?.» 1868 Achorutes purpurescens ]>UB150CK, Notes on the Thys. P. III, p. 302. 1K72 Tüllberg, Sveriges Podurider p. 51. In U[iland, Södermanlaiid und auf Gotland unter Ilolzstiicken in der Nähe von Viehställen spärlich angetroffen (Tullberg). Diese Art ist in .lämtland der allgemeinste Repräsentant der Familie der Lipuriden. Kommt unter allerlei niif der Erde liegenden Gegenständen vor als Ziegelsteinen, Holzstücken, Zweigen u. s. w. Findet sich in der Kiefernregion bis hinauf zu 1413 M. ü. d. M. Bekannt aus Finnland (Fieuter), England (Lubbock), Deutschland (Reuter), Ocst- reich, Tirol (v. Dalla Torre), Ungarn (Tömösvary) und Italien (Parona). Achorutes Theelii Tullberg. •»Unguiculus inferior adest. Mucrones furculce acuminati, non convergentes. Spina; anales perparvce, rectce, papillis inter se 2^ropi7it/uis broviores. Long 2 mm.i> 1876 Achorutes Theelii, TULLBERG, Collembohi horealia p. 38. Steht A. purpurascens Lubbock zunächst, von -welchem er durcii das Aussehen der »spinte anales» leicht unterschieden werden kann. Diese sind bei obigei- Art ganz gerade, bei A. purpurascens Lubbock hingegen vorwärts gebogen. KONGL. SV. VET. AKADEMIEXS HANDLIXGAK. iAND 25. x:.. II. 85 Die Jetiisejexpeditioii 1875 erhielt diese Art auf Novaja Seinlja l)ei dem Um- gebungen der Möller-bay. Achorutes dubius Tuleberg. »Ungtiicidus supevior adest. Mucroiws furcuUe grnciles acuminati, non convergentes. Spiiiaj annies perparvce, arcjinice, papiJUs intcr -sc projiinq/us aß'/.va'. Long 2 mm.» 1876 AchonitLS dubius. TuLLBER(i, CoUerahola borealia p. .T8. Wird von voriger hauptsächlicli dureli die sehr kurze Mucronalsegmenten verschie- den. Clirigens ist die Körperfarbe reticuliert da A. Theelii Tullberg ganz tiefblau ist. Wurde wiihrend der Jenisejexpedition 1875 in Sibirien bei Kap Jefremow Kamen, Kap Krestowskoj, Kap Sapotschnaja korga, Dudino, Goroschiskoj und Vorogova sammt auf Xovaja Semlja bei Matotschkin Scharr eingesammelt. Achorutes niiiinguiculatus Tullberg. "Unguicuius inferior nallits. Deutes furculce acuminati et duplo vel triplo longiores quam mticrones. Spinoi anales parva', breviores quam jmjnlUe. Long 1 mm.» 1872 Achorutes uuuncruiculatus. TULLBERG, Sveriges Poduricler p. 32. Ein Mal unter der Kinde eines Baumes in Upsala gefunden (Tillbekg). Ausserhalb Schwedens inu- aus Finnland bekannt (Heiter). Achorutes iueruii.s Tlllbekg. »Unguiculus inferior imllus. Deutes furcuUe mucronUms acuminati^: ci.r duplo lon- giores. Spina', anales desunt. Long 1 mm.» 1872 .\chorutes inennis, TULLBERG, Sveriges Poduricler p. 32. Nur ein Mal auf einem Moor in einem Waldchen bei Upsala gefunden (Tlllberg). Findet im .\uslande keine erwähnunff. Gen. XVII. XENYLLA Tlllbekg. Xenylla maritima Tullberg. ■»Undique pruinosa. Dentes furculw cum mucronihus longitudinem tiliice cequantes. Spina; anales parvce, papillis latis affixa^. Long 1 ^1^ mm.'» 1872 Xenylla uiaritima, Tui.LBERG, Sveriges Podurider p. .52. Auf den verschiedenartigsten Stellen gefunden, ein Mal Schaarenweise auf einer Stalhvand in Schonen, ein ander Mal in einem Rinnstein in Filipstad, iibrigens im Seetang auf Gotland und in Bohuslän, teils im nördlichen üpland beim Schöpfen am Seeufer, teils in Jämtland unter der losen Rinde von Baumstfmipfen angetroffen. 86 IIAHALI) SCHOTT, ZUK SYSTEMATIK ])EK COLLEMBOLA. Bekannt aus Finnland (Keutek), Deutschland (Keutek), England (Lubbock) und Kalifornien (Auctür). XenjUa brevicaiida Tueeheug. •i>Undi(iui' 'pruinosa. Fuvcula perparvn ; di-ntes vir lo7iTnmores utriusque organi postantennalis 12 — 14. Ptrneta oeelliformin in hasi ufrius- que antennce 2. SpiincB anales magnce, arcuata\ Long 2 mm.-» KONGL. SV. VKT. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 25. N:(i II. 87 1758 Podura ambulans, LlNN^, Syst. Nat. Ed. X, P. I, N:o 1170 (ad parteui). 1841 Amiroplioriis timetariiis, NiCOLET, Rech. p. sevv. ä l'Hist. d. Podiir. p. .03. 1872 Lipiira ambulans, TCLLBERci, iSveriojeis Podurider p. 55. In Uplaud ocfuiiden (TiLLiiKKij). I<'li IiuIh' sie mir spiirlirii in Holiiislilii und Jiiint- laiid angetrofi'eu. Bekannt aus Fiiiidand (Hkitkr), Kugland (LuhboCk), der Schweiz (N'icolf.t, PACKAiinJu), Deutscliland (Bur.mei.stek, Packahd -Ir), rniiani (To.mOsv.Ärv) und Italien, Litrurien (Par(ixa). Lipiira ariuata Tlllberg. y'Tiiinores iitriusqut' orgaiii postniitennalis '2'i — 30. Puncta ocelliformia in Imsi iit- riusque antennce 3. Spina' aiudes Diayrnv arciiatce. Long 1 '/.^ """•» 1872 Lipura armata, TULLBERß, Sveriges Podiiridei- p. 50. In Schweden äusserst allgemein in (iarten und auf Hlumcntüpten in Upland und Schonen (Tullberg). Kommt liiluüg in dünitland vor und geht hinauf bis zu einer HoIie von 1400 M. ü. d. M. Die Jeniseje.xpedition 187.") eriiielt diese Art in Sibirien bei Vorogova. Tli.eberg giebt sie auch von Grönland an. Übrigens bekannt aus Norwegen (S<"hüyex), Finnland (Reuter), England (Lubbock), Deutschland, Böhmen (Uzee) und ( )estreich, Tirol (v. Dalla Torre). Lipiira arctica Tullberg. '»Organa postantennalia tumorUms octodecinäriginta subovalihiis coinposita. Basis antennarum punctis ocelliformihus trihus instructa. Unguiculus inferior unguiculo supe- riore non brevior, fere filiformis. Spince anales magnoe paullo arcuatce. Long 3 V2 mm.» 1876 Lipura arctica, TULLBER«, Collenibola borealia p. 39. Tüllberg bemerkt, dass die Anzahl der "Tumores organorum postantennalium die- ser Art Variationen unterworfen sind, was durch die von mir untersuchten Individuen auch bekräftigt wird. Die Farbe des Tieres geht oft ins Rotgelbe; ein Individuum ist ganz ovaniengelb. Diese Form wurde während der Jenisejexpedition 1875 in Sibirien bei Dickson's Hafen, Kap Jefremow Kamen, Kap Schajtanskij, im Süden von Troitzskoj und in der Stadt Jenisejsk gefunden, auf Novaja Semlja bei Matotschkin Scharr, L. Karmakul-bay, Möller-bay, N. Gusinnoi Kap, S. Gusinnoi Kap samnit bei Kap Grebeni in der Waigatsch- Insel. Die Vegaexpedition erhielt einige Stück im Tschuktsch-Lande bei Irkajpi und St. Lawrence-bay. Wurde auch von Spitzbergen dun'h Tullberg verzeichnet. HARALD SCHOTT, Zl'R .Sy.STEMATn\ DEH OOLLEMBOLA. Lipiira octo-punctata Tullberg. »Orgmiii. postantennnlia tnmorihufi tribiis et fr/i/lnfn suliovalihu.'i coinposita. Basis müennarniii punctis oceUiformibus qnatiuor instructa. Uiu/uicuhis superior dentc vnico perspicuo armatus. Spince anales parvce, vir arcuatce. Long 2 */o inm.y> 1876. Lipura opto-pmictata, TüLLBERG, C^ollenibola bon-alia p. .OS. Ein einziges Individuum wurde während der Jenisejexpedition IS75 in Sibirien bei üudiiiü gefunden. Die Jeni.seje.xpedition l^STG erhielt ein Mehrzahl Exemplare in Sibirien bei T.schulkova und die Vegaexpedition ein Individuum im T.schuktsch-Lande bei Irkajpi. Lipura sibirica Tullbero. '»Oi'gana postantennalin tumoi'ihus decevi i^el undec'un .mliovalihus composha. Basis antennaruni pimcto ocellifoniii unico instrurta. Unguiculus inferior unguicido superiore haud vel pauüo hrcvior. Spina; anales arcaatai, robustce spatio interjacente hreviores. Long 2 mm.i- 187G Lipura sibirica, TrLLBERCi, Collembola buroalia p. 40, 41. Von dieser durch den Bau ihrer »Organa postantennalia» gut characterisierte Art wurden ^vährend der Jenisejexpedition 1875 mehre Exemplare in Sibirien bei Kap Sapotsch- naja Korga, Kap Gostinoj, auf der Sapotschnoj-Insel, bei Dudino, Verschininskoj und in Süden von Troitzkoj eingesammelt. Die Jenisejexpedition 1876 erhielt einige Individuen auch bei Verschininskoj. Lipura groenlandica Tullberc;. yyTiimor utriusque organi postantennalis nnicus. Basi^ antrnvarum punctis uceUi- foriiiibus trib'us instructa. Spina; anales gradles, leviter arcuatw. Long 1 V2 mm.» 1870 Lipura groenlandica, TULLBERG, Collembola borealia p, 41. Auf (irönlaiid und den Spitzbergen gefunden (Tullberg). Lipura ineriuis Tillberg. »Tumores utriusque organi postantennalis 14. Punefa ocellifurunn in basi utrius(p(e antennce 2. Spince anales nullte. Long 1 mni.y 1872 Lipura ineriuis, TULLBERG, Svcriges Podurider p. 55. In »Sveriges Podurider» s]iricht Tillberg seine Ik'denken hinsichtlich einer Gleich- stellung obiger Art mit der in der Litteratur unter dem Namen Lipura fimetaria bekannten aus, und nach der von Lubbock in seinem »Monograjjh etc.» gegebenen ausfuhrlichen Be- schreibung der letzteren Art zu urteilen, scheinen mir Tüllberg's Zweifel guten Grund zu haben. Lubbock scheint nämlich wirklich eine Lipura ohne Analdornen gefunden zu KOXGL. SV. VET. AKADEMIENH HANDLINOAU. BAN 25. haben, deren Postantennalorgan aus »sixteen elevations» besteht, die so verteilt sind, dass man »only eight on each side» hat. Mir scheint es ausser allern Zweifel, dass man hier grade vor der unbewaffneten Form stellt, bt-i welcher XiColet als wielitiges Kennzeichen »16 Augen» angegeben hat. Obgleich eine kritische Ausforschung der Littcratur inbetreff \-orliegender (Jattung mit ihren äusserlicli so nahestehenden Arten als eine ganz vergebliche Arbeit bezeichnet werden muss, kann ich doch nicht unterlassen hier darauf hinzuweisen, dass Pahona meines Erachtens uneigentlich verfährt, wenn er LubboCK als den Auetor für L. iimetaria anführt. Wahr ist es freilich, dass Lubbock die Art ohne Auctoi'snamen anführt, aber anderseits identificiert er dieselbe mit Linne's Podura Iimetaria weshalb also dem Namen des letzteren die Ehre gebührt. Ferner sieht man oft in der Litteratur Podura fimetaria Schrank als synonym mit Linne's gleichnamiger Art stehen. Aus Scurank's Beschriebung lassen sich indessen keinerlei Schlussfolgerungen ziehen. Alles was wir hier erfahren be- schränkt sich auf Folgendes: »Nichts ist gemeiner als das gegenwärtige Insekt und dennoch hat sich noch Niemand die Mühe genommen es abzuzeichnen. Man darf nur die Gar- tenerde ein wenig wegkratzen, man darf imr die Blumenstöcke, die man am Fenster hat begiessen, so findet man ihn in Menge. Es wäre daher unnütz eine ausführliche Beschrei- bung von diesem Insekte zu machen. So viel ist genug: Es ist eine Linie laug, weiss, ohne sichtbare Angen und ohne Springschwanz. Wollte man aber über das Vorkommen des Tieres nach den gegebenen Auskünften des Verfassers Vermuthungen ausstellen, so müsste man meines Erachtens zu Lipura armata TuLLBERG kommen. Einige wenige Exemplare unter Holzstücke in Upland (Tullberg). Ich habe sie in der (jegend von Stockholm gefunden. Ausserhalb Schwedens wurde diese Art verzeichnet von Finnland (Kelter), ? Deutsch- land, Böhmen (Uzel), ? Italien (Parona), Sumatra (Oudemans) und Kalifornien (Aictor). Gen. XX. ANURIDA Laboulbene. Die Gattung Anurida ist von Alexandre Laboulbene aufgestellt woi'dcn. In Ann. de la Soi;. Ent. de France Tome IV, 1864, p. 705 beschreibt er eine Art derselben, die er maritima nennt. Seine Diagnose über die Gattung hat folgenden Wortlaut: »Corps allonge un peu dilate en arriere, peu velu et non pourvu de gros mamelons. Anten nes de quatre articles k peu pres egaux, plus courtes cpie la to-te. Stemmates visibles, en nombre de cinq. Bouche pourvue de mandibules et de machoires. Pas d'organe' retrac- tile abdominal. Pas d'organe saltatoire ni de rainure ventrale. Pattes courtes, terndnees par un seul ongle». Die Hauptmerkmale der Art fässt er folgendermassen zusammen: vPlumbea, velutine caerulescens albido pilosa; stemmatibus (juinque nigris; tarsis alliican- tibus. Longitudo bis tertiam lineae partem usque ad lineam aut paullulo excedit (i'\ a 2 mm. i 2 a 2'/, et 2 \ ., nun. 9). Tullberg hat in: »Sveriges Podurider» eine Form unter dem Namen Anui'ida granaria l)eschrieben, die er Nicolet's Anoura granaria gleichstellt. K. Vtt. Ak-ad. Handl. B.iü.l -.T). X:o 11, 12 90 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Ocellen fehlen derselben, doch kann sie zweifellos Laboulbene's Form an die Seite gestellt werden und zwar wegen der charakteristischen Bildung der Mundteile und wegen des Aussehens der Postantennalorgane. Infolge der grösseren Ausdehnung, welche Tillberg der Gattung Anurida giebt, wird seine Diagnose folgende: »Organa postantennalia circularia. Ocelli 10 aut nulli. Antennae conicae articulo quarto gracillimo. Desunt puncta ocelli- forinia, unguiculus inferior, furcula et Spinae anales.> Mundteile unvollständig. Doch ist die Reduktion nicht so weit vorgeschritten wie bei den Gattungen Pseudachorutes Tull- BKK(; und Tritena Tlllbero. Auurida maritima Laboulbene. (Taf. VII. Fig. 13 — 15.) Tntnores ntriiis(/iiL' onjani pofitantennnlif-i 7 — 8. Ocdli 10; ö in vfroqne latere capitis. Long 2 — 3 mm. 1864 Aiiurida maritinui LabOULBÄNE, Ann. Sof. Ent. Fr. T. IV, p. 705. LipiiiM 187.3 LUBBOCK, Monograpli of tlu- Coli, und Tlivs. p. 193. Auf jeder Seite des Kopfes sind 5 Ocellen, deren Verteilung auf der Abbildung zu ersehen ist. Unmittelbar vor denselben hat das Postantennalorgan oder -wie Laboulbene sich ausdrückt: »organe anteoculaire ou postemmatique» seinen Platz. Es ist bei dem ausgewachsenen Tier: compose de sept espaces ovoides arrondis tres noirs, entoures chacuu d'une fine ligne claire et laissant ä leur centre commun une partie claire a leur sommet interne. Apres avoir enleve la teinte pigmentaire noire on remarque un petit cercle clair et arrondi». Weiter unten in seinem Aufsatz bestimmt er die Anzahl der »cercles rapp- roches» bei dem ausgewachsenen Tier auf 7, welche Zahl doch leicht überschritten werden kann, er hat sogar bei demselben Individuum 7 bei dem einen und 8 bei dem andern angetroffen. Das Organ vergleicht er treffend mit der Frucht einer Malve. Am Endglied der Antennen habe ich bei allen \on mir untersuchten Exemplaren eine erhabene, stern- förmige Chitinbildung angetroffen (siehe die Abbildung!); wegen ihrer Lage wollte ich sie Antennalorgan nennen. Laboulbene erwähnt nichts von einer solchen Bildung, nichts- destoweniger lialte ich aber die von mir gefundene Art für identisch mit der von ihm beschriebenen, da alle Hauptmerkmale gut übereinstimmen. Furcula und »spijiae (tnales» fehlen gänzlich. Nach einem Verfasser John A. Ryder, der die Entwickelung vorliegender Form beschrieben, soll das junge Tier gleich nach seinem Austritt aus dem Ei eine rudi- mentäre Hüpfgabel auf dem vierten Abdominalsegment besitzen, die sich aber bald redu- ciert und schliesslich ganz verschwindet. Die Extremitäten haben keinen unguiculus inferior aber kräftig entwickelte Oberkralle. Bei scharfer Stellung des Mikroskops kaini man auf derselben einem äusserst feinen Zahn wahrnehmen. Unmittelbar über dem Krallenglied sitzt ein langes Haar, das aber keine Anschwellung an der Spitze hat. Hier- mit habe ich die Hauptmerkmale in Kürze erwähnt und weise für das llbrige auf Laboul- bene's verdienstvollen Aufsatz hin. Ich habe Anurida maritima in Bohuslän auf Klippen im Meer schaarenweise in Bergritzen angetroffen. Bei ruhigem, sonnigem Wetter verliess das Tier seinen Versteck und kam in gi'osser Anzahl ans Licht. Laboulbene sagt, dass ihre Nahrung aus Mollu- KOXGL. SV. VET. AKADEMIENS HAXDLIXGAK. BAND 25. X:it II. Hl skeii besteht; als Stütze fügt er folgende Beobachtung an: »lorsque jecrasais im de ces mollusques pendant mes chasses, je voyais au bout de cinq on six minutes un bon nombre d'Achorutes qui se reunissaient sui- cettc pvoie, et par ce nioyen je pouvais en prendre jusqu'ä une douzaine a la fois». Also würde Anurida maritima eine Ausnahme von den übrigen CoUembola machen, die nach allgemein geltenden Ansichten ihre Nahrung aus in Verwesung übergegangenen Tier- und Pflanzenteilen suchen. Wahi'scheinlicher erscheint es nur, ihr massenhaftes Auftreten auf der Lockspeise als reinen Zufall oder instinktartiges Tutersuchen des Materials und nicht als eigentliche Mahlzeit zu betrachten. Ich sah oft wie das eine Individuum nach dem andern aus seinem Versteck hervorkam und sich nach einem naheliegenden Bach mit salzigem Wasser, der sich nach dem Sturm in den Felsen- höhlungen gebildet, begab. Am Ufer angelangt, gingen sie ohne Zaudern aufs Wasser und bald war die Oberfläche desselben ebenso von diesen kleinen Wesen belebt wie das umgebende Gestein. Sie zeigten grosse Gewandtheit sich auf dem Wasser zu bewegen, wobei die Fähigkeit ihrer Haut das nasse Element zu neutralisieren, ihnen Sicherheit gewährte. Dass grade betreffende Form diese Eigenschaft in hohem Grade besitzt behaup- tet schon Laboulbene indem er sagt: »L'anurida raaiütima est certainement l'insecte le plus diflücile ä mouiller que j'aie vu jusqu'ä present.» Er experimentierte mit mehreren Flüssigkeiten wie Glycerin, Terpentin, Essigsäure u. s. w. und kam zu dem Resultat: »L'eau douce ou salee n'adhere en aucun point du corps- aber »L'ether est de tous liquides celui qui mouille le mieux le corps de l'insecte». Icli habe an dreissig Individuen in einer Länge von 2 — -;^ nun. Alle sind in Bo- huslän gefangen auf einer Klippe im ViVderöfjord, Eggran l)enannt, die etwa eine See- meile von Grebbestad entfernt ist. Findet in der ausländischen Litteratur Erwähnung nur aus England (L ubbock) Frankreich (Laboulbene) und N. Amerika (Packard Jr). Annrida Tullbergi Schott. (Taf. VII. Fig. 17, 18.) Or(/an(i postanteyinalia irregularia. Taniores utriusque organi 24 — 28. Ocelli 10; 5 in utro(/ue latere capitis. Lang 2 — 2,5 min. 1892 Amirida Tullbergi, ScHÖTT, Entom. Tidsk. Stockholm, p. 102. Diese besondei's gut charakterisierte Art scheint nur ein Vermittlungsglied zwischen A. granaria (Nicolet) und A. maritima Laboulbene zu bilden. Mit jener zeigt es Über- einstimmung in Bezug auf den Bau des Post antennalorg ans ; es ist aus einer Reihe dicht an einander sitzender Stäbchen gebildet, durch deren Mittelpunkte ein Ring geht, der bei A. granaria (Nicolet) cirkelruud, bei vorliegender Gattung hingegen unregelmässig ellip- tisch und am oberen Rande mit einer schwachen am unteren mit einer besonders scharfen Konkavierung versehen ist. Die Anzahl der Stäbchen beträgt bei A. Tullbergi nach der Diagnose 24 — 28, ist also Variationen unterworfen. Beide Zahlen stammen von demselben Individuum. Bei A. granaria (Nicolet) sind nur 12 — 14 Stäbchen vorhanden. Ausser der Verschiedenheit der Formen, die sich in abweichender Anzahl der »tumores organi postantennalis) ausspricht, sehen wir auch eine solche in Bezug auf die Oci'lh'n. Bei A, 92 IIAKALD SCHOTT, ZUK SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Tullbergi sind sie 10, 5 auf jeder Seite, bei A. gratiaria (Nicolet) fehlen sie gänzlich. Die betreffende Art stimmt hinsichtlich der Anzahl der Ocellen mit Laboulbene's A. maritima ' überein. Dagegen ist der Bau des Postantennalorgans bei A. maritima Laboulbene ein ganz anderer, indem man hier 7 kreisrund geordnete, kegelförmige Stäbchen hat, die mit dem schmäleren Ende nach dem Centrum des (Jrgans gerichtet sind. Jedes Stäbchen besitzt abwärts einen kleinen Ring. Die Kralle der Extremitäten hat keinen Zahn. Die blauschwarze Farbe des Tieres zeigt sich bei starker Vergrösserung und darauffallendera Licht netzartig auf dem weisslichen Grunde verteilt. Die dunkle Farbe überwiegt bei weitem die helle, welche stärker auf der ventralen als auf der dorsalen Seite hervortritt. Ich habe die Form im nördlichen Upland bei Löfsta in einem kleineren Gewässer gefunden. Sie zeigt also ungefähr dieselbe Lebensweise wie A. maritima Laboulbene, die ich jedoch nie in Süsswasser angetroffen habe. Diese Art ist auch in Finnland gefunden (Reutek). Aimrida granaria (Nicolet). i>Tumores utriusque organi postantennalis 12 — 14. (Jcelli nulli. Loikj 1 mm.i^ 1847 Aiioura !i:ranaria NICOLET, Ess. sur. une classif. de l'Ordrf des. Thys. p. .387. Anura » 1872 TüLLBERG, Sveriges Podurider, p. .56. In Upland, Södermanland und auf Gotland gefunden (Tullberg). Während der Vegaexpedition wurden sieben Stück dieser Art in Tschuktsch-Lande bei Pitlekaj eingesammelt. Ausserdem verseichnet aus England (Llübock), Frankreich (Nicoli;t), Deutschland, Böhmen (ITzel) und Oestreich, Tirol (v. Dalla Tokre). Atisser den eben erwähnten Arten der Gattung Anurida kennt man noch eine, die unter dem Namen A. crassicornis von Reuter in N:o XXXVII des »Scottish Naturalist» beschrieben steht. Der Verfasser sagt von dieser Art: »Very like and allied to Anurida maritima (Guerin) Laboulbene but differing by its much shorter and thicker antennac) by the structure of the head and lastly also by the more robust body». Gen. XXI. TRLENA Tullberg. Triaena mirabilis Tullberg. »Fallide cinereo-ccBrulea. Organa postantennalia nulla. Ocelli 16; 8 in utroque latere capitis. Antennai conicoe, articulo quarto graciUimo. Unguiculus inferior nullus. Furcula perpai'va, dentibus papiliiformibus. Spinae anales 3. Long 1 ' ^ mm.-» 1872 Triaena mirabilis, TuLLBERd, Sveriges Podurider, p. 57. KOXGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDUNGAK. BAND. 25. N:() II. 93 Hinige wenige E\eini>l,ire teils unter Holzstiickeii hei einein Mehstall in Upland teils mter .Seetang anf Gotland angetroffen (Ti llbekg). Habe sie niemals gefunden. Hkook erhielt in iMigland ein Individuum das mit vier aiialhaken ausgerüstet war. Gen. XXII. rSErDACHOKUTES Tullberg. Pseudachonites siibcrassus Tii.ebekc;. ^••PalUde cinereo-ccerul'.'us. Corpus svbcrassum, non fuberadatinn. Instrumenta ci- bnria ad su.yendum accoiiiodata. Oo-lll 16; S iu utroqu.e lafere capitis. Antennm coniae, articulii (piarto gradllimo. Unijniculns inferior nidlus. Furcula ad tubum ventralen non pertinens. Spivoi anales nullce. Long 1 '/j mm."' 1872 Pseudachonites subcrassus, TüLLBERG, Sveriges Püdurider p. 57. Nur einige Exemplare auf (iotland in einem Sägespänhaufen gefunden (Tullbekg). \o\\ Herrn Prof. ( ). M. Reitek habe ieh ein Individuum aus Finnland bekommen. Diese Form tindet in dem ausländischen Litteratur keine Erwähnung. Gen. XXIII. ANURA Gervais. Aniira muscoruni Tejipletun. Organa postantenimlia absunt. Oeelli in utroque latere capitis 3. Long 2 mm. 1872 Ainira rausooruiu, TULLBERG, Sveriges Podurider p. 58. ?1873 gibbosa, PackARD Jr, Pifth. aiin. rep. of the Trust. Peab. Acad. of Science p. 27. In dem Aufsatz Bristle-tails and Spring-tails erwähnt Packard »a common species of Anura found under stones between tide marks at Nantucket». Der detailfigur, welcher vom Verfasser geliefert worden ist, weist jedoch unzweifelhaft auf Anurida Laboulbene und gar nicht auf Anm-a Gervais hin. Hingegen glaube ich ol)ige Form in Packard's Anura gibbosa wiederzufinden. Ziemlich allgemein in Upland, Södermanland und auf Gotland (Tlllberg). In Bohuslän und Jämtland trifft man die Form häufig unter alten Laub, unter Holzstücken und der Rinde alter Bäume an. Wurde während der Jenisejexpedition 1875 in Finnmarken auf der Renö und in Sibirien ])ei Dudino gefunden; während der Expedition 1876 in Sibirien bei dem Einfluss Podkamenaja Tunguska's in Jenisej und bei Tolstonosovskoj. Übrigens verseichnet aus Norwegen (Tullberg), Finnland (Reuter), England (Lub- bock), Irland (Templeton), der Schweiz (Nicolet), Deutschland, Böhmen (üzel), Oest- reich, Tirol (v. Dalla Torre), Ungarn (Tömösvary), Italien (Parona) und ? N. Amerika (Packard Jr). 94 IIAKALD SCHOTT. ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. Aniira gigantea Tullberg. ■»Ori/ana postantennalia adsunt. Ocelli in utroque latcre capitis ijuinqite. Long 5 m>ii.-^ 1876 Anura gigantea, TüLLBERG, CoUerabola borealia, p. 41. Während der Jenisejexpedition 1875 in Sibirit-ii bei Kap JefVeniow Kamen, Kap Sapotschnaja Korga, Kap Gostinoj, auf der Briochatt'-Insel, auf der .Sapotsahnoj-Iiisel, bei Chantajskoj, Werschininskoj, Goroschiskoje, Surgutskoj und Vorogova und während der Expedition 1876 auf den Nikandrowschen Insehi gefunden. Die Vegaexpedition erhielt diese Art in mehreren Exemplaren im Tschuktsch-Lande im Süden von Pitlekaj, auf Hvitön und im Dorfe Nunamo in der Nahe von St. Lawrence bay's ^lündung. KOXaL. SV. VET. AKADEMIEXS HANDLINGAR. s-D 25. n:o II. 95 Liste der Titel der von mir benutzten Arbeiten. Äusserer, A., Über das Massenhafte Auftreten einer Podiiridr (Aclionitcs sp.) in Aussee anfangs März 1884 (Mittheil. d. Naturw. Vereins Steiermark 1884). BeliN(;, Tu., Kleiner Beitrag zur Naturgeschichte der Land- und Gartenwirthschaft schädlichen Insecten (Wien. Ent. Zeit. Jahrg. VI, Heft. 2, 1887). BOHEM.\N, C. H., Spetsbergens Insekt-Fauna (üfvers. af Kongl. Vet. Akadis Förhandl., .Arg. XXII. Stockholm ISCÜ). Bot'RLET, Memoire sur les Podures (Mem. Soc. des Science de l'Agricult. de Lille T. I, 1839). — Memoire sur les Podurelles (Extrait de Meraoires de la Soc. Ro_v et Centr. d'Agricult. Scienc. et Arts du Depart. du Nord, seant ä Douai annee 1841 — 42. Douai 1843). Brook, George, On a new Genus of Collembola (Sinella) allied to Degeeria, NiCOLET (Extracted from the Liiin. Soc. Journal-Zool. Vol. XVI. London 1882). — Notes on some little-known Collembola, and on ihe British Species of the Genus Tomocerus (Extraeti-d from the Liun. Soc. Journal-Zool. Vol. XVII. London 1882). A Revision of the Genus Entoraobrya, Rond. (Degeeria Nie.) (Extracted from the Linn. Soc. Journal- Zool. vol XVII. London 1883). Burmeister, H., Handbuch der Entomologie. Bb II. Berlin 1838. COLLAN, U., Om förekomsten af en Podurid (Isotoma sp.) i stör mängd pä snön i januari 1880 (Meddel. af Soc. pro Fauna et Flora fennica 1881). F'abricius, J. Ch., Systeraa Entomologiae Flensburg et Lipsine 17'75. — Species insectorum Hamburgi et Kilonii 1781. FabriciüS, O., Fauna (iroenlandica. Hafni» et Lipsi« 1780. Fries, S., Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkelfauna (Zool. Anzeiger N:o 24, 1879). De Geer, ('H., Ron och observationer öfver sniä insekter, ^om kunna häppa i högden (Vetensk. Acad. Handl. 1740, Vol. 1). — Beskrifniug pä. en insekt kallad Podura fnsca globosa nitida, antennis longis articulis plurimis (Vetensk. Akad. Handl. Vol. IV, 1743). — Experimeuta et observationes de parvulis insectis, (|nibns Podurw nomen est (Acta Soc. Scient. Ups. Stoekholmia; 1744). Geoffroy, E. L., Histoire abrfegee des insectes qui se trouvent aux environs de Paris. T. IL Paris 1762. GlARD, A., Sur un uouveau Genre de Collembola Marin et sur l'espcce type de ce Genre Actaletes Neptnni Gd. (Le Naturaliste II, Annee 1889, Ser. 2, N:o 53. Haller, G., Entomologische Notizen (Mittheil, der Schweiz. Ent. Ges. Red. von Dr. Gust., Stierlin. Vol. VI, Heft. 1. Schaffhausen 1880). — Miscellauea arthropodologica IL Lubbockia ein neues Auurophorengenns. (Zeitschr. für die gesamm- ten Naturwissenschaften. Dritte Folge. Bd V, 1880.) Joseph, G., Systematisches Verzeichniss der in den Trofstein-Grotten von Krain einheimischen Arthropoden nebst Diagnosen der vom Verfasser entdeckten und bisher noch nicht beschriebenen Arten. (Berliner Ento- raologische Zeitschrift Bd XXVI, Heft. 1, 1882.) LaboulbÄNE, A., Recherches sur Anurida maritima. (Ann. Soc. Ent. Fr. s6r. IV, T. IV, 1865.) V. LlXNfi, C, Auiraalia per Sveciam observata. (Acta literaria et Scientiarnm Svecia;. Upsalia? 1736.) — Systema Natura? Ed. II Holmiie 1740. — Fauna Svecica. Ed. I. Stockholmiae 1746. — Systeraa Natura;. Ed. X. Holmi« 1758. — Fauna Svecica. Ed. II. Stockholmia- 1761. — Systema Natur«. Ed. XII, T. 1, P. 2. Holmi* 17G7. — Svstema Natunt. Ed. XIII ancta, reformata. Ciira J. F. Gmelix 1788--93, T. 1 P. 6. (Nc mv. Mein. Soc. He dvet. •CS. (Ai im. de la Soc. Ent. Na tiii-a Artis Magistra . lü 96 HARALD SCHOTT, ZUR SYSTEMATIK DER COLLEMBOLA. LUBBOCK, J., Notes on the Thysanura. Part. 1, II. (Transact of tlie Linn. Soc. vol. XXIII, 1862.) — Notes on the Thvsanura. Part. III. (Transact. of the Linn. Soc. vol. XXVII, 1868.) — Notes on the Thysauiira. Part. IV. (Transact. of the Linn. Soc. Vol. XXVII, 1870.) — Monograph of the CoUeuibola and Thysanura. London 1873. — On a new Genus and Species of Collembola from Kerguelen Island, Tullhergia (An account of the Petrolüg. Botan. and Zool. Coli, inade iu Kerg. an Rod. dur. the Trans, of Ven. exp. carried out etc.) (Philosoph. Trans, of the Roy. Soc. of Lond. Vol. 168, 1879.) — Orchesella rufescens found in England. (Proc. of the Ent. Soc. Lond. p. XLll, IHT'.l.) Megnin, P., Sur une petite Podurelle- parasite sur le cheval. (Ann. Soc. Ent. Fr., T. 8. 3.) MONIEZ, R., Notes sur les Thysanoures. (Revue biol. du Nord de la France 2:e Annee N:o 1, 1889.) MÜLLER, O. F., Zoologiie Danicae Prodromus. Havnia; 1776. NiCOLET, H.. Recherches pour servir a l'Hist. des Podurelles. Neuohätel 1841. T. IV, 1843.) — Essai sur une Classification des Insectes Apteres de Tordre des Thvsanou Fr. ser. 2, T. V, 1847.) OUDEMAMP, J. T., Bijdrageu tot de Dierkunde nitgeg. d. h. K. Zool. Genootsch. Aflevering. Amsterdam 1888. — Apterygota des Indischen Archipels. (Separat- Abdruck aus Zool. Ergebn. einer Heise in Niederl. Ost-Indien herausgeg. von MAX WEBER. Heft. 1. Leiden 1890.) Packard, A. S. Jr, Bristle-tails and Spring-tails. (The American Naturalist Vol. V, 1871.) — Synopsis of the Thysanura of Essex County, Mass., vvith Descriptions of a few extraliniital Forras. (the fifth. ann. rep. of the Peab, Aoad. of Science Salem 1873.) — Fauna of the Luray and Newmarked caves, Virginia. (American Naturalist 1881.) Paroxa, C, Collembola. Saggio di un Catalogo delle Poduridi italiane. (Estratto dagli Atti della Soc. Ital. di scienz. Natur. Vol. XXI. Milano 1879.) — Di alcune Collembola e Thysamira raccolte dal Professore P. M. Ferrari, con cenno corologico delle Collembola e Thysanura italiane. (Estratto dagli Ann. del. Mus. civ. di Stör. Nat. di Gen. Vol. XVIII, 1882.) — Sopra alcune Collembola e Thysanura di Tunisi (Materiali per lo studio della fauna Tunisina raccolti da G. e. L. Doria). (Estratto* dagli Ann. del Mus. civ. di Stör. Nat. di Gen. Ser. 2, Vol. I. 1884.) — Collembola e Thysanura di Sardegna (Materiali per la Fauna della Sardegna). (Estratto dagli Atti della Soc. Ital. dio scienz. Natur. -Vol. XXVIII. Milano 1885.) — Note sulle Collembole e sui Tisanuri. (Estratto dagli Ann. del Mus. C^iv. di Stör. Nat. di Gen. Ser. 2, Vol. VI, 1888.) — Note sulle Collembola e sui Tisanuri. (Estratto dagli Ann. del Mus. Civ. di Stör. Nat. di Gen. Ser. 2, Vol. VI, 1888.) Poppe, S. A., Ein neuer Smynthurus aus S. W. -Afrika. (Abh. Naturw. Ver. Bremens IX, 1885.) Reuter, Lina and O. M., Collembola and Thysanura in Scotland in 1876. (The Scoth. Naturalist 1878, 79.) Reuter, O. M., Smiuthurus Poppei n. sp. (Abh. Naturw. Ver. Bremens 9 Bd, 2 Heft.) — Catalogus praecursorius Poduridarum Fenniee. — Etudes sur les Collemboles. (Acta Soc. Sc. Fenn. XIII, 1880.) — Tetrodontophora n. g. (Subfam. Lipurinae TüLLB.). (Aus dem LXXXVI Bande der Sitzb. der K. Akad. der Wissensch. 1 Abth. juli-Heft. 1882.) — Entomologiska Excursioner under januari 1882 i södra Finland. (Meddel. af Soc. pro Faun et Flor, fenn. IX, 1882.) — Meddelande. (Meddel. af Soc. pro Faun, et Flor. fenn. d. 2 febr. 1884.) — Collembola in caldariis viventia. (Meddel. af Soc. Faun, et Flor. fenn. 17, 1890.) — Podurider frän nordvestra Sibirien samlade af ,1. R. SAHLBERG. (üfvers. af Finsk. Vet. Soc. Förh. Bd XXXIII. 1891.) RlDLEY, H., A new species of Lipura. (The Entomologist's Monthly Magazin Vol. XVII, 1880.) Ryder, J. A., Description of a new species of Smynthurus. (Proceed. of the Acad. of Nat. Sciences of Phila- delphia, Part. III.) Say, T., Descriptions of the Thysanura of the United States. (Journ. Acad. Nat soienc. Phil. T. II, P. 1, 1821.) SCHMARDA, Mittheilung. (Kaiserl. Akad. der Wissensch. in Wien. Jahrg. 1882, N:o XIX.) Schneider, R., Kleinere Mittheilungen über die unterirdische Fauna der Bergwerks-Schachte Deutsehlands. (Katoni. Nachrichten Bd XI, N:o 20, 1885.) Schott, H., Beiträge zur Kentniss Kalifornischer Collembola. (Biliang tili K. Sv. Vet.-Akad:s Handl. Band 17, N:o 8. Stockholm 1891.) — Nya nordiska Collembola. (Entoraol. Tidskrift. Stockholm 1891.) KOX(!L. SV. VF.T. AKADKMIKXS HAN 1 iLlXGAli. ISAM) 25. N:ii II. 'M Sommer, A., l'hor Man-otoma plunibca. Beiträge /.ur Anatomie der Podmiilcn. (Zcilsclir. f. wiss. Zmil. Bd \IV. 1S.S4.) STEINE .1. O. E. Friedr., Eil! Aiisfiii;;- iiarh dem Altvater-Gebirge. (Stett. l'Int. Zeit. Vi.l. XXXVI. Is73.) Te.MPLETON, R., ThysanuKie Hibeniicii;. (Tninsaet. Ent. Soc. Loiid. Vol. i, P. 1, Is::',.-,.) V. DaLLA ToRRE. k. W., Die Thysauureu Tirols. (Zeitschr. di^s l'enliiiandeums liir Tind und Vorarlhei-u-. Dritte Folge, Heft. 32, l.s.s.S.) 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LbK (Forma priu- cipalis) var. cinereoviridis 'l'lLUS. . iiigroinnculatiis TULLB. Jorsovittatiis Heut. . . speciosus tripuiiptatr ■ -LLB. . . Gen. II. Papiriu Hei:t. arifgatus aviceps TULLB. . . largiiiatus n. sp. . . oveui-lineatus TULLB. uisiu Reut . ulaRErx. • pilosic. iiiultit'asciatas REUT hiliiicidiis ROURL pnünosus Tl'LLB cinctus TULLB Intens Lbk pallipes Lbk albifrons TULI.B Tullbergi REIT aureus I,BK (|uadrilineatus TrLLB var. ot-liropus Hei:t. violaceus REUT iiiger Lbk icrniceps RErx LublK)cl ) var. assimilis > . paliidiis rividaris Gen. VI. Calistella Ueut. . . . Cali.tella supcrba ReuT Gen. VII. Entomobrya Rond. . Kntomobrya niusc-onuii Nie. . . arbort-a 'l"U.I,LB. . . uiultifasciata TULLB. . spectabilis REUT. . . albociucta TeMPL. . corticalis NiC. . . . marginata TUBLB. . raaritima REUT. . . laiingiiiosa NlC. . . Gen. VIII. Sira Lbk Sira Buski. Lbk rlongata (Nie.) Gen. IX. Sinella Bikkik . . . SilR'lhi ciirvisita l'.IiiiiiK .... iinriiu'copiiil.i IvEUT'. . . R Re Bo ZV VI UR L. . 44. 44. 44. 44. 4.Ö. 45. 4Ö. 4(;. 41',. 4(;. 47. 48. 4K. 49. 4(1. 4!1. .50. 51. 51. 5-2. .V2. 52. .".4. 54. SYSTEMATIK DEM I.MBOLA. SeitR. Gen. X. Orchesella Tejipl 54. Orcln'sella ciucta (LiNN.) Lbk 54. i-ufesceus TULLB 55. spectiibilis TULLB 55. Itifasciat:! Nie 56. Gen. XI. Templetonia Lbk 56. Tcmpletonia nitida (Templ.) 56. Gen. XII. Corynothrix Tullb 57. Cüi-vnothrix borealis TULLB 57. Gen. XIII. Isotoma BouRL 57. Isotoma viridis BoURL. (Forma priticipalis) . . 59. var. riparia NiC 61. ' arotica n. v 61. cineta TuLLB 62. :» palustris MÜLL. (Forma priiicipalis) . 63. var. aquatilis MÜLL. . . . 65. » ' ' prasiiia REUT 66. » ■' balteata Keut 66. -> ■' fncicola Reut 66. • bidenticulata TULLB 67. maritima TULLB 67. tigriua (NiC.) 6s. olivacea TULLB 68. violacea TULLB 69. liiemalis ii. sp 70. Reuteri ii. sp 71. graudiceps REUT 71. sensibilis TuLLB 7 2. cinerea NiC 7.-i. clavata n. sp 7.'i. '' minuta TuLLB 7-1. i sexoculata TULLB 74. quadrioculata TULLB 74. timetaria (L.) TULLB 75. (•ra.ssicaM(hi TULLB 75. liloralis n. sp 75. Fain. III. Liimrid«! . Gen. XIV. Podura 1. Podura aipiatifa LlXX. Seite. Gen. XV. Tetrachantella ScH 77. Tetrachanteila pilosa SCH 77. Gen. XVI. Aehorutes (Templ.) 80. Adiorutes viaticus TuLLB 80. socialis UZEL 81. Tryborai n. sp 82. mnubrialis TULLB 83. armatus NiC 83. navicularis n. sp 83. rufescens (NiC.) 84. purpurascens Lbk 84. Tbelii TuLLB 85. dubius TüLLB S5. ununfiuiculatus TULLB 85. inerrais TULLB 85. Gen. XVII. Xenylla TuLLB 85. Xenylla maritima TULLB 85. brevicauda TULLB 86. nitida TuLLB 86. Gen. XVIII. Anurophorus (Nie.) .... 86. Anurophorus lai'icis NiC 86. Gen XIX. Lipura Burm 86. Lipura arabiilans (L.) (NiC.) 86. armata TULLB 87. arctica TüLLB 87. octo-punctata TuLLB 88. sibirica TULLB 88. groeulandica TULLB S8. inerrais TULLB 88. Gen XX. Anurida Lab 89. Annrida maritima LAB 90. Tnllbergi Seil 91. .irranaria (NiC.) 92. Gen. XXI. Trisena TuLLB 92. Triu'na mirabilis TuLLB 92. Gen. XXII. Psendaehorutes Tullb. ... 93. Psendacborutes suberassus TULLB 93. Gen. XXIII. Anura ÜERV 93. Anura mnseorum TeMPL 93. ffijrantea TULLB 94. TAFEL I. 1. Siiiinfluii-us viridis (TJNNÖ), LbK (Foniia principalis) 29,2 Mal vergrössert. 2. ' var. cinereoviridis TuLLB. AbdomiiialsfojmentK von Oben fft-seliiMi 3. var. dorsovittatus REUT. , , 4. . var. speciosus n. v. 5. tripuiiotatns REUT. 6. varifü-atus 'l'ULLB. 26,9 Mal vevgr. (Nacli diT .\lil)ilduii,n- 'l'ULLBERii'.^ in ('or. vc 7. Haviceps TuLLB. 57,5 Mal vergr. 8. .\iiteniie. 9. Krallen und Endteil der Tibia des vorderen Kxtreniitatenpaares. 10. Endsegment des Gabeis. 11. uiarüinatus n. sp. 33,3 Mal vergr. 12. Antenne. 13. Krallen und Endteil der Tibia des vorderen Kxtreniitätenpaares 14. Eudsegment des Gabels. 15. niultil'aseiatus HEUT. 37 Mal vergr. 16. Kralle und Endteil der Tibia. 17. " Endsegment des (iabels. 18. qnadrilineatus TULLB. 33, B Mal. vergr. 19. » » ' Endsegment des Gabeis. Kgl Vet ÄkaiHmdl Bd. 25.1-P U A Eaiom, feletlith- :ScHachter, StocTdioIm TAFEL IL (isicini.l;, UeUT. Kralle 11 und Kii Iteil Kralk 1 und l'.iH teil Gi,l).-1 Antei uc. -i IfF.rT. .Viiteun,'. KvalU-ü micl Eiidtell d •S V Gabelhciii. .s Keht. 52,4 Mal vt rgr. Antenne. Krallen und Endteil d •S Vf Endsegment des Gabel .BK Endseg-raent des Gabeis. IIS TvhUi. Jö Mal ve •o-r. Kralleu mi 1 Klldlril lei- ■ Krallen un 1 iMl.lt.ü ler Kudseo-iiien des Gab, Is. s l!i:rT. 81 Mal ve gr. Antenne. I''nd.seguieu des (iab. s. ■eiiü Tl'LLB. var. eleg utulus KEUT. IS BorRL, 42,. T Mal ero-r. Krallen und Endteil ler Krallen un l Endteil ler - Kudseo-inen , des Gabt Is. Zu sexualem Zweck n erui der Tibia des hinteren E.xtremitiitcnpaures. der Tibia des vorderen Extremitiitenpaares. Extreiuitäteupaares. >ii Extreinitätenpaares. Extremitiitenpaares. Extremitätenpaares, vgl Vet.Alxad.HandlEd 25. M° II. Taf. n. U yf 'if ^<^ LJ */' l V-. AEkbloiadel etlith. ScMachter. Stockholm. TAFEL III. Fig. 1. Sniiiitliiirus Lubbockii Tl'LLB. 58 Mal vcvgr. Antenne. Krallen nnd Eiidteil der Tihia ■' > Krallen des vorderen Extreniitiitenpaares (eupiirt nacli in Coli, in cald. viv.). 8. Toraocerns arcticus n. sp. Krallen und Endteil der Tibia. ' » > Dentaldornen des Oalieis. Lepidocyrtus cyaneus TULLB. var. assimilis BEUT. 57 Mal vergr. Entciniobrya albocincta Temp. 31,3 Mal vergr. spectabilis REUT. 59 Mal vergr. » Krallen und Endteil der Tibia >' ■■• Endsegment des Gabeis. Abbildung Reuters Abbild uns REUTERS M.^JetAk^i. Handl Bd. 25. W 11 -9 -i '^^ 1^ ^p^ w W ScHaclitPi, ClocWolm- TAFEL IV. Fig. 1. Calistella superbii REUT. 60 Mal vurgr. (Jcellen. Krallen und Endteil de Endsegment des (iabels Sinelia cnrviseta Brook 44 Mal vere;r. myrmecophila BEUT. 27,5 Mal vergr. Corynothix Krallen und Endteil der Tihia. Endsegment des Gabeis. 60,6 Mal vergr. (Copiirt narh de Krallen und Endteil der Tiljia. Endsegment des Gabeis. Abbildung TlllBERg's in Coli, bor.) Kgl.Vet. Akad^ Handl, Bd. 25. m 11. ^=5S6. r-*^- m /'i AEkblorr. del.et !nh TAFEL V. viridis BOURL. (Foniia priiicip:ilis) 14,9 Mal var. riparia Xir. 14,;i aiTtica 11. V. 12,2 citicta TüLLB. 1(!,7 palustris MÜLLER ■> fucicola llEUT. 17,3 » > aquatilis MÜLL. 17,3 » » (Forma principalis) 17,3 bal ata Reut. 41,6 Kgl :>: Ated- Handl, Bd 25 N?ll, TAFEL VI. 2 Endsesririent des Gabeis. 3 palustiis MtJhh. Kralleu und Endteil der Tibia. 4 1' Endsegraent des Gabeis. t; bidenticulata 'riLLB. Krallen und Endteil der Tibia. 7 Endsegment des Gabeis. 8 maritima Tl'LLB. Krallen und Endteil der Tibia. ;) Rndsegment des Gabeis (von der Seite gesehen). 10 Endsegment des Gabeis (von Unten gesehen). 11 tigriiia NiL'. Endsegment des Gabeis. 12 olivacea TULLB. Endsegment des Gabeis. 13 Krallen und Endteil der Tibia. 14 violacea TULLB. Eudsegment des Gabeis. 1.") a. Krallen und Endteil dei' Tibia. i:. b Gabel. n; luemalis u. sp. Endsegment des Gabeis. 17 Krallen und Endteil der Tibia. IS Endsegment des Gabeis. IVI Krallen und Endteil der Til)ia. •20 -lacialis XlC. Gabel. ■21 Krallen und Endteil der Tibia. 22 Eudsegment des Gabeis. •23 Ki-amliceps Reut. Kopf. •24 19 Mal vergr. " 2Ö Krallen und Eiulteil :■ Gabel. » 9. » Tryhorai n. sp. Gabel. ■-' 10. i> " Krallen und Endteil der Tibia. > 11. ■ navicularis n. sp. Krallen und Endteil der Til)ia. 12. ..' Gabelbein von der Seite gesehen. 13. Annrida maritima LAB. Ocellen und Postautennalorgan. 14. •> Krallen und Eudteil der Tibia. 15. . - Antenne. 10. Tuliiiergii SCH. .".G,4 Mal vergr. - 17. ■ Ocellen und Posiantennalorüau. > 18. Krallen und Eudteil der Tibia. Kgl Ysl Aliad Handl Bd 25^ IJ*'-!! Tat. VE. :ai ■A A, Ekblom del et hfK w Vv\ Vi .^' V' "\ W S;hlAchter,Sfocaolo "^SB^^^^