Skip to main content

Full text of "Gelandet [microform] : ein dramtisches Gedicht, 1916-1917"

See other formats


«MMA 


r*? 


'#" 


fM' 


,Jt- 


1% 


-^^  -"^ 


■«  T 


•  • 


"V  ^L?VL 


-  -'■*, 


-^''         i^s- 


.„i'^,'^. 


-JJ^fiE« 


EÄ-^^^-^-*^?~ 


^/J-  '- 


::■?:. 


■?is#ft 


9 


i 

I 


"m-^-<^:7^  *  ^^  'i^^f-^  -J»"^^"^  *  i?r»'=51jB'7^-;(^«sa 


■■^-^■:j^- ■--:■■ 


Das  Gedieht  erschien  zuerst  als  Privatdruck  in 
32  Exemplaren  <hergestent  auf  der  Revillon- 
Presse  in  Laon,  März  1918).  Die  Hälfte  der 
Auflage  wurde  vom  A.^O.^K.  7  besdilag^ 
nahmt.  Die  Anklage  seitens  des  Kriegsgerichts 

verhinderte    der  Ausbrudi    der   Revolution. 

» 

Eine  Liebhaber  -  Ausgabe  von  Paul  Zedi: 
»Gelandet«  wurde  im  Auftrage  des  Roland- 
Verlages  in  Mün(hen=Pasing  im  Frühjahr  1919 
in  der  Druckerei  von  Dietsch  'S)  Brückner 
zu  Weimar  hergestellt.  In  den  Handel  kamen 
50  Exemplare,  die  von  I  — L  numeriert  und 
vom  Verfasser  signiert  sind. 


•  Alle  Red)te, 
besonders  das  der  Übersetzung,  vom  Verlag  und  Autor  vorbehalten 
Amerikanisdies  Copyright  by  Roland -Verlag  Mündien-Pasing  1919 


bm:  ,^  ■  Sl^iiSküÄii-sja 


V 


•  -v 
V 


^ 

§ 


DIE  GESTALTEN: 

Der  Erste  Gefangene 

Der  Zweite  Gefangene 

Der  Dritte  Gefangene 

Der  Tod 

Der  Henker 

Der  Schließer 

Der  Konimissar 

Polizisten 

Bürger 


EIN  ALTES  FESTUNGSVERLIESS 
IN  EINER  SÜDDEUTSCHEN  STADT 


l-i 


■m 


_«r..:ißaö-s*:ii>-..-"Ä  4««;^'T«t-feii.  ■ 


V 


Xf'^^V«? 


'fij'f^ff^''^ 


■  ■fr- 


Ein  aus  unBeßauenen  Steinen  gesSiStetes  Gewöfße  in  saaf' 
artigen  Ausmaßen.  ReSts  eine  dicße  Eisentür.  Vorn  ein  Ten* 
sterguadrat  in  üßerMannsBößej  Na<£t  fiegt  auf  den  Stßeißen. 
In  der  Mitte  des  Gewöfßes  ßauern  zwei  Gestaften,  geßrümntt 
unter  einer  Last  von  großen  Ketten  wie  Tiere.  Die  Gesicßter 
sind  ßartverwifdert  und  ßaum  zu  seßen  in  dem  feuStfauCigen 

Stroß. 
Es  ist  die  Macßt  naS  einem  aßgescßfagenen  Vofßsaufstand  -,i, 

DER  ERSTE  GEFANGENE  ■'% 

ßafß  aus  dem  Scßfafsicß  aufricßtend  '■  1 

Grabt  midi  nodi  tiefer  ein,  "  -' 

tragt  die  Gebirge  ab  und  sdiiditet  sie 

auf  mein  zersdiundenes  Gebein, 

daß  idi  verwadise  mit  dem  kalten  Stein, 

daß  sidi  die  Stimme,  die  midi  niedersdirie, 

im  Edio  wiederhört  bis  sie  ganz  klein 

und  abgetönt  zurüdifällt  in  das  Grau. 


Was  zögerst  Du  nodi,  beilgezüdtter  Arm? 
Mein  Sdiidcsal  ist  in  diesem  Bau 
wie  eine  Glodte  aufgehangen, 
ist  jedem  Wind  Begräbnis  und  Alarm. 
Die  steilste  Tat  ist  wie  ein  Traum  zergangen, 
kein  Sdilaf  fällt  mir  mehr  ein . . , 

Pause 
Grabt , , .  grabt  midi  nodi  tiefer  ein. 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
vor  Mattßeit  fast  zerßreSend 

Sdilaf . , .  Sdilaf . , ,  und  immer  wieder  Sdilaf, 

mit  jedem  Sdiludc  aus  diesem  Krug,  mit  jedem  Klang 


.i?ciyLÄiiA';^v;--^^;«,^--i.,.^.^.;--,-^-;.v-  ■  ■.-*.■■   .    ".'   „,■■  ■'      _.-'i.^.^-.v-r."  ,  '-;.v.-.s^-"- "'::,      .r'-yt-'^ri  ^.■ijiii"'^  -i:  .■ 


•^. 


"^'■W' 


der  Kette,  die  midi  würgt.  Der  Tag  steht  jahrelang  %■ 

if{  diesem  Raum.  Mein  Traum  spridit  wie  ein  Phonograph 

die  Zahlen  nadi,  die  idi  mit  jedem  Sdiritt  hersage, 

Idi  bete  das  Geräusdi  des  Sdilüssels  an, 

idi  heule  auf  hei  jedem  Stundensdilage, 

idi  weiß  nidit,  wo  idi  Elender  begann, 

idi  fühle  nur,  daß  sidi  ein  abgelaufenes  Dasein  wendet. 

Die  Zeit  wird  einmal  sdiwer  ersdirodcen  stille  stehn, 

die  Pause  eines  Atems  wird  vergehn, 

eh  hodi  vom  Himmel  hergesendet 

die  neue  Ordnung  neue  Räder  weiterdreht 

und  wieder  rosiger  Frühling  über  die  Welt  hinweht. 

Stiffe.  Wasser  von  den  Wänden  ^fopft  auf  den  EstriS  nie' 
der.  Windstöße  feifen  an  den  GitterstäBen  des  "Fensters 

DER  ERSTE  GEFANGENE 

fäfCt  in  die  Raserei  eines  tierisSen  GescBreis,  sSfägt  die  Ket- 
tenenden zusammen.  5c£fuc£zt 

Grabt . , ,  grabt  midi  nodi  tiefer  ein  . , , 
Grabt  midi  nodi  tiefer  ein ! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
versuSt  Trost  in  die  Harte  der  Stimme  zu  gießen 

Mein  Traum  war  lauter  Lust  und  Lidit ... 

O,  Mutter,  spridi  nur  einmal  nodi,  der  ganzen  Welt  zum 

spridi  jenes  nothafttiefe  Wort:  mein  lieber  Sohn,      <Hohn, 

Gesidite  lügen  nidit ! 

Spridi  didi,  spridi  midi,  spridi  alle  Engel  aus, 

sing  Gottes  Melodie  durdi  dieses  fürditerlidie  Haus  , . . 

8 


■:pk>,  DER  ERSTE  GEFANGENE      ■;-'■ 

greift  mit  den  Händen  in  die  Erde 

Ewig  ist  Finsternis . . .  Kein  Sdiein  kommt  mehr  herein, 
Gerudi , . .  Gesicht , . ,  Gefühl  sind  kalter  Stein, 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
mit  wieder  härterer  Stimme 

Schon  sieben  Tage  dieser  kalte  Schrei  im  Raum  , , . 
mein  Bruder  weine , . ,  wein  das  Herz  heraus. 
Wir  weinten  nicht  genug.  Wir  glitten  aus 
vor  lauter  Mitternacht  und  Traum  um  Traum. 

DER  ERSTE  GEFANGENE 

Nie  war  ich  so  allein  und  nie  war  so  viel  Stein 
gemauert  um  mein  Sein. 

Pause 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
Boßf,  wie  in  den  ABgrund seines  Herzens  ßinunter^fagend 

Wenn  auch  die  Stirn,  die  ich  erhob, 

die  Klammer  sprengte  und  der  Raserei  des  Bluts 

heiliges  Tor  war  in  die  Ebenen  zu  kochen : 

nie  wird  dem  Tun  auf  Erden  Recht  gesprochen, 

solange  noch  die  Bürger  guten  Muts 

dem  Bändiger  sich  kuschen.  Amt  und  buntes  Band  belobt 

den  Hieb  der  Peitsche  und  den  Nacken,  der  sich  duckt. 

Ein  Heer  von  Götzen  schiebt  sich  zwischen  die  erhobenen 

Der  abgebrauchte  Zirkustrick  <Hände. 

zuckt  imm^r  noch  als  Blizzard  über  die  Gelände 

und  steilt  sich  auf  Altären  zum  Geschick. 


^\-.'rÄ^^^'^ViJiiki^£:iä!^,^i^i±Ji:ti^^ 


*      rf  f,*.    ^ 


«^' 


DER  ERSTE  GEFANGENE 

mit  fieSrig  zuckendem  Mund 

Wie  bin  idi  krumm  geworden  schon  und  klein. 
Die  Erde  ruft,  grabt  midi  nodi  tiefer  ein ! 

Auf  den  Gängen  vor  dem  GewöfBe  sSaffen  Radaus  wie  von 
Trunkenen.  ScBfüssef  scßfagen  an  die  Eisentür.  Eine  Woge 
von  Li  St  stürzt  in  den  Raum  und  faßt  die  GesiSter  der  Ge* 
fangenen  wie  Totenscßddef  sc£einen 

DER  SCHLIESSER 
unsicßer  sicß  vortastend 

Heut  Nadit  fließt  süßer  Ungarwein  , , . 
ja  Ungarwein  . . .  besoffen  sollt  ihr  alle  sein  . , . 
von  Ungarwein  . , ,  besoffen  sein  . , , 

Stiffe 

DER  SCHLIESSER 
Bofjrt  die  Augen  in  das  Hafßdun^ef 

Besoffen  sollt  ihr  alle  sein  . . , 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
ßart 

O  hohler  Teidi  voll  Widersdiein, 

ganz  nahe  mir: 

stürz  midi  hinein 

du  Ekel  von  Getier, 

das  meine  Nädite  irr  durdistöhnt, 

das  midi  mit  jedem  Wort  besdiimpft,  verhöhnt  — : 

stürz  midi  hinein ! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
Aus  dieser  Zeit  gibts  nur  den  einen  Ausgang:  Tod! 

lO 


•..\? 


Jü 


r^ 


Daß  noA  SO  viele  ZU  leben  wagen, 

den  Mut  noch  haben,  für  ein  Wiedersehen  sidi  zu  sdilagen, 

ist  des  Gemetzels  allertiefste  Not. 

DERSCHLIESSER 
m/t  angesoffenem  Gurgefn 

Stumpfsinniges  Gezüdit,  fürs  Sdiwert  zu  feige, 

zu  wenig  für  den  Galgen  — :  flennt  das  Nadit  für  Nadit 

Erbarmen  und  Geridit . . .  hopp , . .  aufgewadit! 

Die  Beine  hodi !  Die  Hände  hodi !  Idi  geige 

mit  diesem  Sdilüsselbund  das  Menuett. 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
fassungsfos 
Nur  eine  Stunde,  Herr,  nodi  laßt  mir  Rast, 
daß  meine  alte  Kraft 
aus  der  umklirrten  Haft 
aufbäume  Ast  in  Ast! 

DurS  cfas  'Fenster  sSfägt  die  TrüBe  wie  Bfut. 
Die  Gestatten  waaßsen  ins  Riesenßafte 

DER  SCHLIESSER 
tor^eft  tiefer  in  den  Raum.  Gröfift.  Scßfägt  mit  ScßfüssefBund 

und  Beinen  den  Tah 

Die  Beine  hodi!  Die  Hände  hodi!  Idi  geige 

mit  diesem  Instrument  das  Menuett. 

Die  Beine  hodi !  Die  Klumpen  Fett 

von  Wanst  und  Arsdi  heruntertanzt! 

Tanz  was  du  kannst 

mein  Zottelbär, 

tanz  ohne  Bein,  | 

tanz  kreuz  und  quer 

11 


mein  StaAcIsdi wein, 

den  Bärentanz, 

den  Sdiweinetanz 

im  Ringelreihenrosenkranz, 

tanz  bis  der  Morgennebel  graut. 

Tanzt  bis  ihr  eudi  vor  Lust  bepißt 

und  tanzt  um  euer  Seelenheil, 

umtanzt  den  Galgen  und  das  Beil, 

bis  eudi  mit  Haar  und  Hirn  und  Haut 

der  Teufel  frißt,  der  Teufel  frißt! 

tanz  was  du  kannst  mein  Zottelbär, 

tanz  ohne  Bein, 

tanz  kreuz  und  quer 

mein  Stadielsdiwein. 

Den  Bärentanz, 

den  Sdiweinetanz 

im  Ringelreihenrosenkranz  .  , . 

tanzt!  Tanzt! 

Kfatscßt  wie   ein  Sac^  zusammen.    Gurgeft.  ScßCägt  in  ein 

Scßfucßzen  um 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
aufrecßt  mit  geSreiteten  Armen 

O  räudige  Welt,  was  wediSt  du  midi  aus  meiner  Ruh 

mit  dem  Gespenst  des  Einst  zurüde  ins  Rot? 

Laß  deine  Lust  nur  aus  an  mir.  Greif  riesig  zu : 

die  Hand,  das  Herz.  Nodi  hat  der  Tod 

sie  nidit  verkühlt,  Nodi  sind  sie  laut,  Nodi  ist  es  Zeit, 

Durdi  Bäume  rausdit  nodi  immer  das  Terzett 

der  Sterne,  Tag  und  Nadit  sind  nidit  zu  sdieiden. 

Auf  halber  Höhe  war  idi  sdion  zu  Gott,  von  Ewigkeit 

war  idi  gesdiwellt:  da  bradi  das  Brett,- 

12 


"m 


nun  bin  idi  wilder  Heide  unter  Heiden. 

Greif  riesig  zu,  wenn  meine  Brust  sidi  bäumt 

mein  Mund  aus  bösen  Naditgesiditen  sdiäumt. 

Greif  riesig  zu!  Sei  Sdilag  des  Hammers  oder  Amboßton! 

Sei  Henker  oder  Gottes  Sohn ! 

DER  SCHLIESSER, 
immer  noS  gurgefnd 

Tanzt . . .  tanzt . . .  den  Bärentanz, 

den  Sdiweinetanz 

im  Ringelreihenrosenkranz . , . 

Tanzt! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
siS  vor  Scßmerzen  krümmend 

Sdilag  weiter,  Herz,  zerbeiß. 

das  viele  Eis, 

die  Toten  alle,  meilenweit  vor  meinem  Innen, 

der  Ströme  berstendes  Gerinnen ! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
mit  fießriger  Ergriffenheit 

Wir  wollen  taub  sein,  blind  sein  diese  Nadit. 

Idi  fühl  es  tief  im  Blut :  die  Welt  hat  wieder  Glodien 

hinausgetönt.  Die  Straßenläufe  stodien 

vor  Lärm  und  Lust.  Der  Train  braudit  rote  Fradit, 

die  Mütter  greinen  nodi  nidit  sdiwarz  genug, 

die  Kinder  taumeln  nodi  durdi  grüne  Reifen 

und  greifen  nadi  dem  LuftsdiiflF,  das  mit  spitzem  Bug 

das  Blau  zerreißt  in  mordgesdiwellten  Sdileifen. 

Statt  jener  Sdilangen,  weit,  elektrisdi  weiß  — : 

gieße,  o  Himmel,  deine  Engel  aus.  Ein  Angesidit 

steil  auf  mit  meinem  Mund,  der  endlidi  spridit: 

*3 


-;  ..'.- 


«^^^--> 


}^^^J^r.-^^';^--';?pC..-S-' ■'."".    .'-■-■.        '  ■■■"  .     -lJ-      -V     V       ■  -■■"-     -,■  ■'  t    .■  '-  "   '."  ■     "      •*   .-.^1^-,      "'         '  .....   ■    .l.-..-;-'.^   -..-^.'.'i^ 


'j4:i:^-^^^^i 


ein  Angesicht,  das  durdi  die  rote  Wollust  brennt  wie  Eis/ 

ein  Wort  versammelnd  alle  Einzelhaft, 

umbaut  von  Brudersdiaft  und  Sdiwur  und  Kraft. 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
erregter  scßon 
Wir  haben  kein  Sdiwert  mehr,  wir  können  nur  heulen. 
Wir  haben  kein  Ohr  mehr,  wir  stürzen  vergreist. 
Und  unten  auf  Mensdien  donnern  die  Keulen : 
Zersdimeißt!  Zerreißt! 
Wir  werden,  ein  Spuk,  in  die  Grube  fahren, 
der  Sommer  wird  Blumen  streun. 
Aber  die  Enkel  mit  hellgoldenen  Haaren 
werden  bereun  — : 
daß  sie  zu  spät  und  zu  klein 
in  die  Gehirne  bradien  ein  . . , 
zu  spät  und  zu  klein ! 

DER  SCHLIESSER 
wäfzt  sic6,  grunzt 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
stößt  den  Scßfießer  mit  cfem  T'uß,  wie  man  einen  Ige  f fortstoßt. 

Vor  Ehf 

Wie  Lästerung  Jehovas  geifert  das  Pamphlet 

vom  »Kampf  ums  Sein«,-  anekelt  der  Versudi, 

mit  einem  neuen  Mord  den  alten  Fludi 

zu  bannen.  Gottes  Sätze  haben  die  Minister  umgedreht, 

zum  Podium  der  Radie  seinen  Dom  erniedert. 

Sieh  deine  Hände  rissig  und  zerfetzt ! 

Sieh  deine  Augen  ohne  Farbe  und  entsetzt! 

Sieh  dein  Gesidit  von  Sdimutz  unsäglidi  angewidert. 


i>- 


:..9Jfe^2i^ 


DERSCHLIESSER  -: 

ricBtet  sit£  tnüBsam  auf 

Tanzt . . .  Tanzt . . . ! 

HeBt  die  Beine  wie  ein  Mastodont.  Scßwer.  KiSert 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
zorngescßwefft 

Genug  des  Spotts !  Jetzt  seh  idi  wieder  klar. 
Jetzt  bin  idi  wieder  der  Barbar 
und  Manns  genug,  mit  diesen  Kettenenden 
den  sdiauerlidien  Mißton  zu  beenden. 
Reiß  auf  das  Tor!  Krümm  dein  Genick 
zum  Teppidi  mir!  Nodi  diesen  Augenblick 
sei  Sprungbrett  mir :  zu  fliehn ! 
Nicbt  aus  der  Sdiuld . , .  nein,  in  die  Not, 
vorbei  dem  Tod, 
als  Fahne  über  den  Heeren, 
daß  sie  gesammelt  wiederkehren: 
das  brüchige  Skelett 

der  Städte  zu  bewalden  mit  dem  Ehebett. 
Schließ  auf  das  Tor,  spiel  mit  den  Sciilüsseln  auf 
zu  gottgewaltigem  Eroberlauf ! 

Stürzt  sicß  auf  den  Scßfießer,  der,  pfötzficß  voff  Besinnung, 
nacßder  Waffe  greif.  Von  draußen  scßfägt  Humuft  Berein.  Das 
GewöfBe  ist  tagBeCf.  Dumpfer  Kampf  auf  dem  EstriS.  Zwei 

Tiere  Beuten 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
BeuSend 

Jetzt  bist  du  mein,  den  ich  durch  tausend  Gräben 
umsonst  verfolgte.  Mein  bist  du  und  endlich  wahr,- 
wirklicher  Feind  mit  Faust  und  Stirn  und  warmem  Blut, 

»5 


^v>-;- -.ag; 


verwilderter  als  jene  Tiere  hinter  den  Stäben 
des  Käfigs,-  jeder  Haudi  des  Mauls  und  jedes  Haar 
auf  deinem  Haupt  ist  mein !  Idi  hämmere  die  Wut 
der  ganzen  Zeit  in  dein  Gehirn.  Dein  Sdiuldig  ist  in  Stein 
Durdi  alle  Höllen  sei  verfludit!  <gebudit. 

Pofizisten  stürzen  in  das  Gewöfße.  Zerren  den  Dritten  Ge- 
fangenen an  scßweren  Ketten.  Der  Zweite  Gefangene  faßt  aß 

von  dem  ScßCießer 

DIE  POLIZISTEN 
mit  dem  Lärm  der  Breiten  Straße 
Pad^t  ihn,  knufft  ihn,  werft  den  Störenfried 
in  den  sdiwarzen  Abgrund  dieser  Zelle, 
daß  ihm  das  Geziefer  Glied  um  Glied 
abfrißt,  daß  er  über  diese  Sdiwelle 
nie  zurückbridit  in  den  Weltenbau 
unserer  Siege,  unserer  rausdienden  Fanfaren, 
Das  Gesindel  ist  nidit  wert,  vor  dem  Verhau 
heilig  zu  verredicn.  Da  wir  lustig  waren 
auf  den  Straßen  hinter  Kriegerweibern, 
brach  er  wie  ein  Rudel  von  vertierten  Treibern 
in  die  Andadit  unserer  Betten  ein, 
madite  sidi  mit  dem  Zivil  gemein, 
riß  die  Fahne  von  der  Stange 
und  zersdimetterte  das  Monument, 


«■# 


Padit  ihn !  Knufft  ihn !  Auf  den  Riditblodt  mit  eudi  allen ! 
Kugeln  sind  zu  sdiade,  daß  sie  eudi  zerknallen. 
Nodi  zu  wenig  seid  ihr  für  das  grinsende  Gebiß 
angesoffner  Neger,  daß  es  eudi  zerfetze, 
daß  eudi  unsere  Radie  hetze 
mit  Skorpionen  nodi  von  Finsternis  zu  Finsternis. 
Zwei  Pofizisten  scßfeifen  den  Scßfießer  fiinaus,  der  wie  ein 
Bocß  vor  Irunkenfjeit  und  Wut  meckert 

16 


AVStnäbv 


DER  ZWEITE  GEFANGENE 
mitrauSenderEntscßCossenßeit 

O,  Brüder,  die  ihr  eisern  einbredit  in  den  Raum, 
ist  draußen  nidit  genug  zerfleisdite  Erde? 

DIE  POLIZISTEN 
Wir  binden  eudi  an  Schwänze  unserer  Pferde 
und  jagen  eudi  zu  Sdiaum ! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
Das  Mideid,  das  die  Mütter  eudi  lobsangen, 
wohin  seid  ihr  gestürmt  vor  lauter  Jugend? 
An  euren  Säbeln  starb  der  Mütter  Tugend, 
Der  Odem  Gottes  ist  eudi  ausgegangen. 

DER  KOMMISSAR 
frecß,  ßöBnend 
Hiebe,  Hunger,  Ketten,  Dürsten  sind 
eudi  zu  zähmen  mir  gegeben. 
Ihr  sollt  heulen,  aber  ihr  sollt  leben, 
in  den  Gräben  bis  ihr  blind, 
krumm  und  alt  seid. 
Dann  mit  einem  Greisenladien 
dürft  ihr  in  die  Zeit 
wie  ein  ausgelassener  Witzbold  kradien, 

aß. 
Die  Po[izisten  stoßenden  Dritten  Gefangenen  auf  die  Stroß' 

scßütte 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
in  der  Masße  Cßristus,  aus  tiefen  Wunden  ß tutend 
Simson,  Philister  über  dir! 
Simson,  Philister  über  dir! 

2  17 


f"    \ 


...^..^  j. , 


DIE  POLIZISTEN 
sSnappen  mit  den  Tingern 

Gewürm,  elende  Brut, 

wir  sehn  uns  wieder,  wenn  das  Blut 

aus  euren  Hälsen  in  die  Gasse  sdiäumt. 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
wifcf  vor  den  Pofizisten 

Oh,  es  ist  ohne  Lust  für  eudi,  die  Faust  zu  rühren ! 

Ihr  seid  nodi  kinderhaft  verspielt  und  blind 

vor  Muttermildi,  Und  wenn  es  blitzt,  kriedit  ihr  ins  Spind 

und  laßt  die  Bettler  sterben  vor  den  Türen. 

Was  in  uns  stark  war,  muß  als  Sohn  in  Blut  und  Sdilamm 

durdis  tehen,  auf  daß  ihr  eure  Fahnen,  eure  Feste 

verhundertfadit,  daß  ihr  ein  Obdadi  habt  und  auf  dem  Damm 

das  Sdiauspiel  heftigen  Verkehrs,  die  weiße  Weste 

im  Landtag  und  die  Fürsten  seit  August, 

Was  eudi,  die  ihr  nodi  seid,  besdiützt, 

ist  wert  gehängt  zu  werden, 

bis  von  den  Steppen  her  die  BüfFelherden 

einbredien  in  den  morsdien  Bau  der  Stadt. 

Idi  will  wie  der  verlorene  Sohn  hinknien 

vor  dem  Erlauditen,  der  das  erste  Sdieit 

hineinwirft  in  den  Haufen  Kasdi  ,•  in  Ewigkeit 

will  idi  ihm  dienen,  als  sein  Sdiatten  ziehn 

durdi  Straßen,  die  wie  Seen  abendglatt 

und  ausgewandert  stehn. 

Und  wenn  wir  gehn, 

sdilägt  unser  Herz  den  Sdiritt, 

in  unseren  Zehen  sdiweben  alle  Engel  mit. 

Ihr  aber  müßt  erst  brennen, 

durdi  die  Million  Ersdilagener  Not  und  Buße  flennen. 

i8 


lind  steht  ihr  bcttcinackt  dann  vor  den  Türen  — : 
Oh,  es  ist  ohne  Lust  für  eudi  die  Hand  zu  rühren! 

Durcß  cfas  Zeffenfenster  Brennt  der  Hag  intensiver.  Das  Ge- 
_  wöfBe  tropft  von  Wasser 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
aufrecßt  im  Raum,  mit  den  gefesseften  Händen  zur  HöBe  empor 

Ah  , . .  aufgebäumt : 
Simson,  Philister  über  dir! 

Die  PoCizisten  weicßen  facßend  zur  Tür.  Aß 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
wirft  sicß  nieder  auf  das  Lager.  ZieBt  den  Ersten   Gefan= 

genen  mit 

Es  ist  kein  anderer  Trost  als  der  — : 
ewig  ein  Sdiwert  durdi  unsere  Seele  quer  I 
So  wart  idi  weinend,  bis  es  ganz  durdistößt, 
mit  meinem  Blut  die  Welt  von  aller  Welt  erlöst. 

Das  GrauenBafte  des  GewöfBes  ivird  immer  sicßtBarer.  Eine. . . 
zwei. . .  Minuten  fang  ist  nicßts  aCs  der  unruBige  Gang  des 
Dritten  Gefangenen  zu  Boren.  Die  anderen  rufen  iBn  nicBt  an. 
Und  er  Bat  nur  den  trotzigen  Kopf  Bocß  und  die  OBnmacßt  der 
'Fäuste  in  dem  KettengeBfirr. 
Der  Erste  Gefangene  seufzt . . .  seufzt 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
endCicB,  aBer  oBne  BeacBtung  der  Anderen 
Nidit  Einer . . ,  Tausend , . ,  nein  — :  sie  alle  müssen  stehn, 
die  Gräben  uradrehn,  rüdiwärts  die  Kanonen  drehn ! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 

Aus  deinen  Haaren,  Zuwadis,  raudit  nodi  der  Gerudi  der 
sdieußlidi  auf  deiner  Stirne  brennt  das  Mal.  <SdiIadit, 

2'  19 


/ 


'-\tiVf, 


Hat  didi  das  heiß  gcmadit,  "  ■  j- 

das  — :  tief  in  eine  Bruderbrust  hinein  den  Stahl? 

Die  Wadiheit  kommt  zu  spät  und  ist  nidit  mehr 

zu  sühnen.  Alles  donnert  drunterher  und  drüberher  *i3 

und  denkt  nur  in  Kolonnen  nodi  und  Reihn 

und  gibt  den  Ziehenden  gleidi  mit  den  Leidienstein. 


.^1 


DER  DRITTE  GEFANGENE 
u^i'e  von  einer  ICrißüne  herunter 

Soldaten,  alle,  sammelt  eudi,  seid  wieder 

emsige  Arbeit  in  Kontoren,  in  Fabriken 

und  donnert  Sonntags  an  die  Seen  nieder, 

rausdit  durdi  die  grünen  Kiefernrepubliken. 

Ihr  seid  verführt,  dodi  nidit  zum  Mord  geboren, 

nur  sdiwadi,  wie  Kinder  mandimal  Tiere  quälen 

um  eine  Sensation  Azs  Sdireis  aus  angstverstörten  Kehlen. 

Wir  alle  haben  das  Gesidit  des  Ewigen  verloren 

in  einem  Übersättigtsein  an  Güte,  >. 

die  ohne  unser  Zutun  Knabenstirnen  überkam.  »</ 

Nun  aber  brennt  die  rote  Sdiam 

durdi  unser  Blut  und  treibt  das  Herz  zur  Blüte. 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
gfäuBig 

Wer  bist  du.  Fremder?  Deine  Stimme  ist  Musik. 

O  hör  nidit  auf  zu  singen,  zur  Gewalt 

gelangte  Republik. 

Sieh,  meine  Hand  ist  hart  wie  deine  und  zur  Faust  geballt. 

Wir  sind  vom  selben  Brudertudi  umgraut, 

vielleidit  der  gleidien  Sdiande  angetraut. 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
Was  idi  erträumt : 
hab  idi  hinauf  gebäumt. 

20 


-^iSii 


^mM 


Am  Firmament  mit  Blitz  und  Wind 
das  Morgenrot  beginnt ! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
Tiere  in  Ketten  und  Blut 
kusdien  sidi,  \)7erden  sdineerein, 
sdimelzen  wie  frühlingsumsdiauerte  Flut 
in  midi  herein ! 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
Sieh  meine  Nägelmale  . . . 
Dodi  ihr,  verwilderter  denn  Dorn  und  Tier, 
was  tatet  ihr? 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
inßrünstig,  (eise 

Idi  halte  dir  die  Ohnmadit  meiner  Hände  hin, 
idi  halte  dir  die  Larve  meines  Hirnes  hin, 
idi  halte  dir  mein  ganzes  Innen  hin 
zersdiunden,  widerlidi  und  ohne  Sinn  . . . 
Idi  heule  auf:  wann  bin  idi  wieder  hartes  Kinn 
und  herrisdier  Beginn? 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
siS  zu  den  anderen  niederßeugend 

Nidit  irgendeinmal,  morgen  sdion  kann  Sonne  sein ! 

Bete  didi  rein, 

eh  nodi  der  letzte  Stein 

hinsdimilzt  dem  Sdiein. 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
aßweisenden  Gesicßts 

Das  Blutmeer  hat  den  weißen  Sdiein  des  Lidits  erstidtt, 
der  rote  Ball  wird  nie  mehr  einen  See  bestrahlen. 


21 


v> 


Hohl  sdiludizt  der  Wald  und  sdiwarz  stehn  Kathedralen, 

die  Mauern  häufen  Aufetand  und  Edikt,  'M 

und  sdinallst  du  midi  nodi  einmal  auf  den  Bodc  '""'^ 

und  reißen  tausend  Neger  mir  die  Zunge  aus  und  bredien 

die  weißen  Eisen  vor:  mir  nodi  die  Augen  auszustedien, 

knirsdit  mein  Genidt  zersdimettert  auf  dem  Blodt  — : 

der  sdiwarze  Blutsturz  bäumt  sidi  auf  zu  sdirein, 

daß  ihr  nidit  mündig  seid,  Geridit  zu  halten 

auf  einer  Erde,  wo  entmensdilidite  Gewalten 

sidi  fredi  ermessen  Erben  Zebaoths  zu  sein. 

Idi  setze  meinen  abgesdilagenen  Sdiädel  in  das  Spiel, 

als  letzten  Trumpf  auf  diese  eine  Karte, 

bis  sidi  auf  eurer  niedrigen  Stirn  die  harte 

Mordfalte  glättet,  bis  das  Krokodil 

weinend  zergeht,  kein  Sumpf  nodi  ist  und  sdilediter  Wind, 

ein  Wölkdien  vom  Beginn  der  Bläue  aufgesogen. 

Gewaltig  wölbt  sidi  mir  ein  Regenbogen, 

auf  dem  die  Treppen  sind, 

die  steil  zu  einer  rundlidien  Oase  führen. 

Und  langsam  kommt  mir  Atem  wieder  und  das  Blut 

zurüdi  dem  Herzen.  Wie  auf  Daunen  ruht 

das  Hirn  und  Sanftheit  sdiließt  die  Türen. 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
Beginnender  Irrsinn  um  den  Mund  und  in  den  Augen 
Vergessen  habe  idi  die  Heimat  deines  Namens 
und  den  Altar  nodi  deiner  armen  Hände. 
In  uns  ist  nidit  ein  Haudi  mehr  deines  Samens, 
nur  hohles  Edio  brandgesdiwärzter  Wände. 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
ganz  mütterficß  und  aufgeföst 
Nur  dieses  eine  Mal  enträtselt  eudi  zur  Wahrheit, 

22 


nur  dieses  eine  Mal  sagt  alles  aus, 
daß  sidi  das  neue  wolkenhafte  Haus 
erbaue  aus  den  weißen  Quadern  Klarheit, 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 

aBwefJrend 

Du  bist  zu  rasdi  durdi  unseren  Tag  geflogen, 
die  Kirdien  haben  didi  nodi  kleiner  uns  gebogen, 
die  Zeit  hat  didi  verstaubt . . , 
irrsinnig,  wer  an  Deine  Auferstehung  glaubt! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
in  der  Steffung  eines  sicß  aufricßtenden  Bären 

Vor  einem  Wald  von  Walnuß  und  gereiftem  Wein 

stand  meine  Kompanie  in  halbem  Kreise. 

Nadimittagswolken  zogen  und  die  Meise 

sang  und  bezwang  ausklingend  nodi  den  letzten  Stein- 

Idi  hörte  nur  das  silberne  Gezwirsdier,  langsam  fiel 

der  Panzer  von  mir  ab,  ein  warmes  Fluten 

bespülte  meine  Haut,  die  voller  Striemen  war  von  Ruten. 

Und  meine  Augen  hatten  nur  das  eine  Ziel, 

den  abgefeimten  Tempelsdiänder  zu  durdibohren, 

der  deinen  Namen,  Christ,  heraufbesdiwor, 

der  in  die  Nägelmale  seine  Fäuste  stieß,-  dein  Ohr 

mit  einem  Aufwand  von  Gesdiwätz  bestürmte,  bis  du  irr^ 

wie  ein  Geblendeter  im  Raum  erstarbst,  <verlorcn 

dein  Hilferuf  an  Stirnen  einer  Tierheit  hohl  zersdiellte 

und  wie  ein  Sdiatten  spurlos  durdi  die  Landsdiaft  sdinellte. 

Daß  du  sdion  Millionen  Jahre  s,o  verdarbst, 

daß  du  nidit  aufstandst  und  den  Hohn, 

das  tausendköpfige  Reptil  der  Gottanbeter, 

der  Hohenpriester  und  der  Leisetreter 

zerbradist  — :  bist  du  nodi  Gottes  eingeborener  Sohn? 

23 


y 


i..    ■-...-    .■     i    -■       .-i-ii;^.-- ;     ■-.""-"  .".     --?   -:•    '-.;). irr  Si^'^i-^^.. 


■.^'^  Z'^  '  '  '        ' 


■-'  ■:«.. 


m 


Bist  du  nodi  der  Geknediteten,  der  Ausgewiesenen  Symbol? 

Das  strahlende  Wunder  nodi  und  der  Verniditer  ("f 

der  Hoffart  und  der  sdiwer  in  Streit  verstrid^ten  Riditer? 

. . .  O  Herr,  idi  hob  die  Geißel  und  den  Fludi 

und  sdilug  den  Hund  mit  meinem  wildesten  Ergrimmen, 

mit  einem  Ekel  ohnegleidien  nieder,  Feuerstimmen 

beflügelten  mein  Tun,  ein  rotes  Tudi 

umflatterte  mein  Auge,  strömte  um  die  Stirn, 

wie  wenn  das  Blut  der  Hungerkrisen  in  den  großen  Städten 

weltübersdiwemmend  einbradi  in  das  zitternde  Gehirn. 

Idi  weiß  nur  nodi,  daß  midi  ein  spitzer  Stahl 

zurüdistieß,  daß  sidi  Strid^e  sdinürten 

um  meine  Fäuste,  daß  midi  Kameraden  führten 

wie  Sdiladitvieh  in  das  Arsenal 

der  Henker  und  des  sdimerzlidien  Alleins.  ,  ^ 

n 

Nodi  bin  idi  sdiwer  von  dem  entflammten  Wüten,  | 

nodi  blenden  midi  vom  Fenster  her  die  hodierglühten 
Gewölbe  eines  Feuersdieins. 


O  käme  endlidi  wieder  Nadit,  die  Kühle  dieses  Baus 
wie  Wasser  meiner  ausgedörrten  Kehle , , , 
Wann  donnern  wieder  die  Befehle 
des  großen  Sdilüsselbundes  durdi  das  Haus? 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
Betrug,  wohin  das  Aug,  das  Ohr  sidi  wendet, 
kein  Mund  ist  frei  von  Lug  und  Zauberei, 
sie  denken  alle  sidi  in  Ruhm  und  in  Eroberungen  frei 
und  keiner  will  »Besiegter«  sein,  wenn  das  Bekriegen  endet. 
Wer  darf  nadi  soviel  Tod  nodi  sagen:  Sieh,  idi  bin?! 
Und  wer  mit  vorgeredeter  Brust  — ':Idibaueauf?! 
Die  Sdiar,  die  soldiem  Afterfürst  folgt,  ist  gekauft 

24 


;^ 


und  teilt  mit  ihm  den  finsteren  Gewinn  ...        ;  ^y    •  ^  * 

Was  uns  geziemt,  ist  nidits  als  Söhne,- 

bis  in  das  vierte  Glied  nodi  Büßer  wir, 

zum  Tempel  wadisc  diese  Zelle  hier 

und  jeder  Bordstein  zur  Tribüne. 

Der  Zug,  der  unten  lärmt,  will  einen  Moses*Mann.  Ji 

Bist  du  der  riesige  Prophet, 

Fremdling,  führ,  eh  dem  Volk  der  Sdiwung  zergeht, 

fuhr  uns  in  diesem  Augenbli A  nodi  an ! 

DER  DRITTE  GEFANGENE 

/(aum  verständficB  in  dem  Gefärm  von  Stimmen,  das  von  f er* 

nen  Straßen  BereinscBalft 

Die  Faust  des  Himmels  langt  sdion  durdi  das  Dadi. 
Ersdiredct  nidit  vor  der  Bläue  dieses  Riesen, 
wenn  unsere  Ketten  von  den  harten  Fliesen 
sidi  lösen  und  die  Wunder:  Ölbaum,  Ährenfeld  und  Badi 
plötzlidi  ersdieinen  über  uns  und  unter  uns  geweitet! 
Verwandelt  dann  die  Welt :  der  Arme  endlidi  reidi, 
der  Reidie  nodi  dem  letzten  Bettler  gleidi, 
kein  Bruder,  der  sidi  um  Befehl  und  Herrsdiaft  streitet. 
Vor  Rosen  brediend,  biegen  die  Gebäude  ein, 
Gezwitsdier  sdiallt  herab  von  steilsten  Zinnen, 
die  Orgel  braust  vorauf  dem  Zug  der  Sdinitterinnen 
und  alle  Straßen  sind  wie  Ströme  aus  Gestirn  und  Sonnen- 

Pause  sdiein! 

Der  Dritte  Gefangene  wandert  erregt  auf  und  aß.  Der  Zweite 
Gefangene  fJorSt  angestrengt  in  den  Lärm  von  draußen 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
na<ß  einer  Weife,  und  versöBnficßer  scBon 

Ja,  wenn  du  das  erreidist,  daß  wir  uns  alle  bei  den  Händen 
daß  wir  uns,  statt  um  Fetzen  Erde  hassen,  <fasscn, 

25 


verbrüdern,  bis  der  blutige  Sdiattcn  weidit, 

wenn  nur  die  Sdiuld  Versöhnung  wird  und  Sakrament,        p 

die  Maske  Kain:  Teufel  unseren  Knaben  — :  '     V 

ist  seine  Sdiuld  gelebt  zu  haben 

wert,  daß  ein  Platz  sie  steilt  als  Monument, 

woher  uns  Einkehr  kam  und  Tat, 

geheiligtes  Einander  allen  Straßen, 

Zartsein  und  Milde  ohne  Maßen 

und  Gottes  letzter  Staat . , . 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 

voff  grimmigem  Widerspruch,  wie  ein  Baum  verwurzeft  mitten 

im  Raum 

Und  rausdien  alle  durdi  das  waldige  Tor 

der  Palmen  und  der  Fahnen,  ^^ 

verbrüdert  der  Erlaudite  mit  dem  letzten  Mohr, 

die  ganze  Ordnung  hodigesdileudert  aus  den  alten  Bahnen 

und  nodi  die  Toten  wieder  heißem  Blut 

zurüdigegeben  — :  meine  Fäuste  stell  idi  gegen  sie, 

Wut  gegen  Wut, 

bis  der,  der  mein  Verwarnen  niedersdirie, 

wie  Judas  sidi  entleibt  vor  Sdiam, 

die  Söhne  mit  ihm  hängen 

an  den  Laternen,  wo  sidi  wildeste  Verkehre  drängen 

und  nodi  das  Weib,  das  mit  ihm  niederkam, 

muß  auf  dem  Sdieiterhaufen  der  Verfludiung  raudien ! 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
Bestimmt,  und  von  metalTisdösm  Kfang  der  Stimme 

Die  Sdiuld  ist  nidit  in  eines  Einzigen  Gehirn  gepreßt, 

der  ganzen  Welt  Gesinnung  stand  auf  Mord, 

du  nodi  bist  Teil  von  ihr,  da  du  mit  wildem  Wort 

26 


didi  bäumst  und  nidit  Verzeihen  kennst  und  heiliges  Ver» 

söhnungsfest. 
Vergiß  den  lärmenden  Beginn  und  wie  die  Welt 
an  dir  emporsdilug:  ein  entsprungener  Leopard, 
und  wie  du  frorst  in  mitternäditigem  Zelt 
und  hinter  dir  dein  Ruhm  im  Massengrab  versdiarrt. 

Das  Gefärm  der  Terne  wird  scßon  deutfiSer  und  Beg feitet 

wie  eine  Musik  von  luBen  die  Szene.  Der  Raum  ist  tagßeß 

und  von  einer  rosigen  GefülTtBeit 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
in  fieBerBaftem  Erwarten  auf  das  'Fenster  zuscBreitend 
Strahl  Lidit , . .  Strahl  Lidit! 


PER  DRITTE  GEFANGENE 

Ob  hell  umsdiäumt  von  gottgesandtem  Traum, 
ob  mit  der  Seele  ungeheuer  aufgeglüht  — : 
mein  tiefstes  Innen  blüht 
an  dir  empor,  du  Baum ! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
in  irrsinniger  Verzückung 

Strahl  Lidit!  Idi  fühle  klar  Gesidit 
aus  sdiwarzer  Blutnadit  tauen. 
Des  Hauptes  Biegung  sdiwellt  Gewidit 
und  biegt  die  finsteren  Brauen 
zurüde  dem  unverletzten  Lidit, 
Strahl  Lidit!  Nie  kamen  nodi  so  sdinell 
Gewalten  meines  Hirns  in  Wallung,- 
versdiollene  Landsdiaft  fiebert  hell 
vor  eines  Waldes  blauer  Ballung 


27 


-a.  .i.  <-_,_> 


■  yfi^Z'^i^'^'  ■'■■-,'■*■  ■• 


und  strcidiclt  micfi  wie  liebewarmes  Fell. 

Und  das  Idi^Einst,  . 

durch  Abels  Sdiarladisdiatten  flutend, 

ist  Träne  die  du  weinst, 

wenn  du  an  Gräbern  blutend  tJ 

entsdireitest  und  versteinst , , ,  -    '■■^: 

Nodi  höher  idi  — :  Goldaugen^Paar,  S 

ein  Taubenflug  von  Füßen,  v 

O  Stimme  wieder  nah  und  wahr 

zu  grüßen,  ja  zu  grüßen 

midi  abgebundenen  Barbar. 

Ja,  höher  idi/  dodi  will  idi  nidit 

Didi  Lidit  mir  höher  nodi  erflehn, 

nur  das  mir  zugewendete  Gesidit 

durdi  Mondalleen 

hinsingen  wie  ein  Lobgedidit , . . 

Strahl  Lidit  —:  zu  ihr!  Zu  ihr! 

Es  lenzt  midi  an,  idi  höre  Laubfanfaren, 

Idi  sehe  sdion  wie  wir 

vertausendfadit  uns  um  den  großen  Donner  sdiaren  -' : 

Tier^Zeit  — :  gefrier ! 

Gefrier! 

Die  Ze[[e  erzittert  unter  einem  TreudenCärm  von  draußen. 

Einzefne  Stimmen  sind  untersSeidBar. 

Der  Erste  Gefangene  scBwingt  siS  am  'Fensterßofm  empor, 

stößt  einen  Ruf  Hinaus  und  faßt  siS  fangsam  zurüc£faffen. 

Steßt  mit  dem  Rücken,  gesenkten  Hauptes  und  mit  verscßränkten 

Armen  vor  dem  'Fenster, 

Der  Zweite  Gefangene  wirft  sicB  mißmutig  auf  das  Stroß 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
sicB  zu  dem  Zweiten  Gefangenen  setzend 
Wie  didi  das  trifft,  blühend  Zermalmter, 
daß  es  nodi  Munde  gibt, 

28 


^  .'-.M 


wo  sdbon  Zerstörung  verqualmter 

brüdiige  Herzen  durdistiebt. 

Höre  die  Stimme  des  Einen, 

der  Vielen  zur  Nadit, 

die  wir  in  Gräbern  weit  meinen 

von  Weiden  und  Weibern  bewadit! 

Fühle  des  tauben  Skeletts 

herzrotes  Podien  ,• 

über  den  Rost  deines  Betts 

Gottes  Verdammung  gesprodien. 

Wenn  du  das  endlidi  begreifst 

und  die  blutsdiuldigen  Hände 

Milde  erflehend  steifst  — : 

stürzen  die  Wände. 

Mensdilidier  bist  du  verbunden 

tagblauer  Stadt, 

wo  die  Straße  wieder  den  runden 

Dreiklang  der  Türme  hat. 

Und  es  sammeln  sidi  furditlos  die  Frommen, 

Brüderlidiem  Verkehr 

ist  das  Einander^ Verstehen  gekommen, 

der  Berg  und  der  Wald  und  das  Meer. 

Ist  nodi  ein  kleiner  Sturm 

sAwarz  vor  der  Sonne  versammelt, 

krümmt  sidi  im  Staub  nodi  ein  Wurm 

und  ein  Fludi  von  Besiegten  gestammelt  ^: 

riidits  was  uns  hemmt 

hell  zu  bekennen 

die  Liebe,  die  kühl  übersdiwemmt 

und  wie  nothaft  wir  brennen  — : 

auf  die  Ruinen  des  sdiuldigen  Einst, 

über  Millionen,  die  du  beweinst, 

die  Fahne  des  heiligen  Lamms  als  Weltgewissen 

zu  hissen ! 

29 


,  ^A«nxeS.^.j£A.  ..Äi»f^&aii«>w*ii*',^  .  _  -  .,ifljt.«», . .. 


'»^«^nsF 


':Wf;' 


DER  ERSTE  GEFANGENE  • '^i 

am  "Fenster,  immer  noS  wie  aßwesend  --"• 

Wenn  das  gelingt : 

dich,  sdiwärzestes  Geköpf  am  Dunajec, 

didi,  vor  Verdun  getürmter  Sdiädeldredc, 

eudi  nodi  lobsingt  — : 

Stumpf  unseres  Rumpfs  in  kalter  Regennadit, 

Fragment  der  Augen  und  des  Ohrs 

hodi  über  sdiallende  Radaus  der  Sdiladit 

Tenor  und  Baß  des  Pilgerdiors. 

Nidit  Barrikade  mehr,  nidit  mehr  des  Beils 

Geridit :  nein,  eines  Brudertums 

heilige  Ordnung . . .  Christus,  unseres  Heils 

Ursadie  nodi  und  Rune  unseres  Ruhms  , . . 

! 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
eindring  ficßer  auf  den  Zweiten  Gefangenen  einredend,  der  sicß 
wie  in  SSmerzen  krümmend,  auf  der  StroßsSütte  wdfzt.  Tie^ 

risSes  GeBrülT 

Idi  blase  neuen  Odem  ein  in  dein  Geäder, 

idi  weite  didi  zum  Siegestor, 

idi  jage  didi  als  Dampf  durdi  neue  Räder, 

idi  stufe  didi  zu  meinem  Papst  empor 

und  sitz  auf  deinem  Haupt  als  roter  Hut, 

Idi  bin  das  Volk,  das  du  regierst, 

Besitz,  wonadi  du  stierst. 

Wenn  Glod^en  didi  umstürmen 

und  alle  Frauen  ihre  Leiber  vor  dir  türmen  — : 

sdiredi  nidit  zurüd^  ,•  idi  will,  daß  dein  gerafftes  Blut 

einfließt  in  jede  Kreatur. 

Fühl,  daß  dein  Dasein  erst  beginnt. 

30 


m 


daß  du  in  allem  erst  ein  Kind, 

die  Sdiöpfung  bist! 

Und  vor  dir:  eine  niebefahrene  Spur  .. , 

Der  Zweite  Gefangene  stößt  ißn  mit  den  Tüßen  von  siS. 
*       Krümmt  siS  ganz  Mein 

DER  ERSTE  GEFANGENE 
e^statisS 

Herr,  idi  vergeh  vor  soviel  aufgehellter  Welt! 
Wenn  das  kein  Traum  ist,  löse  diese  Ringe, 
reiß  auf  das  Tor,  daß  idi  midi  wiederbringe, 
<als  Abenteurer  nidit  und  angestaunter  Held) 
nein,  daß  idi  Teil  bin  jeder  Kreatur, 
Wurm  mit  dem  Wurm  und  Baum  zu  Baum, 
das  Wasser  einer  Räderspur, 
die  Lampe  und  der  Atemgang  im  Raum, 

Gfo<£entöne,   'Fanfarenton   und  Vof^sgesänge  zuweifen   aus 

tiefer  Ferne  fiörßar 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
scßarf  auf  das  Fenster  weisend,  das  eine  unerhörte  Landscßaft 

zeigt 
Von  dir  zu  dem  ist  nur  ein  Sprung,- 
vergiß  wie  didi  Gefangensdiaft  verwirrte, 
wie  lang  die  Nadit  war  und  die  Kette  klirrte, 
sei  wieder  jung  und  mutgesdiwellter  Sdiwung! 

DER  ERSTE  GEFANGENE 

schwingt  sicß  noS  einmaf  aufsSreiend  an  dem  Fenster/jofm 

empor.  Hängt  mit  den  Knieen  auf  dem  Sims  und  rütteft  an  dem 

Gitter,  das  pfötzficß  naSgißt  und  ißn  mit  in  die  Fiefe  reißt 

3t 


ttl.^^j_ff3vJ?».^Jf*.ii„-**Ji..   ._,   I 


DER  ZWEITE  GEF ANGElSrE 
dem  Dritten  Gefangenen  wifd  an  die  KeBCe  pCötzfiS.  SSäu- 

mend  vor  Wut  3^' 

War  das  nicht  Biß  genug,  elender  Hund,  1^  • 

da  du  des  Mensdien  Maske  dir  ersdilidist?  .'^s^ 

Der  du  Jahrtausende  zerbradist  .     !t 

und  ohne  Grund 
uns  nodi  zerbridist? 

Wie  bredien  wir  didi  Brüdiigen  entzwei 
mit  Stümpfen  unserer  Gehirne? 
Wie  brennen  wir  das  Mal  auf  deiner  Stirne 
nodi  tiefer  ein,  daß  es  als  Feldgesdirei, 
daß  es  als  Fahne  donnert  über  Golgatha, 
daß  es  den  felsenfinsteren  Wald  t: 

der  Kreuze  rot  umknallt  — : 
Idi,  Sdiuldiger,  bin  da? 

DER  DRITTE  GEFANGENE 

mit  rußiger  Sicßerßeit 

Gott  nahm  ihn  fort,  auf  daß  der  Hieb 

des  letzten  Mords  nidit  als  ein  Mal, 

ein  ewig  blutendes  Signal 

auf  unseren  Stirnen  blieb. 

Die  Sdiladit  hat  ausgetobt, 

im  Flaum  der  aufgegrünten  Weide  probt 

die  Amsel  sdion  den  Psalm  des  Lidits. 

Die  Urangst  vor  dem  Nidits 

widi  mit  dem  Atem  dieses  letzten  Sdiädiers, 

krümmt  sidi  zur  Pflugsdiar,- 

sein  wir  ihr  — :  Säehand, 

dem  steinverwilderten  Land 

das  donnerlose  Erntejahr, 

32 


■k 


DER  ZWEITE  GEFANGENE 
stockend,  wie  von  einem  SSfuSzen  unterßroSen 

Ein  Etwas  ist  in  deinem  Wort,  das  schläfert  ein 

wie  ein  Gebräu  aus  Minz  und  Mohn. 

Was  vor  Minuten  nodi  erklang  wie  Hohn : 

hat  Melodie  mit  einem  Mal  und  wälzt  den  Stein 

vom  Herzen  fort.  Sdion  weiß  idi  selbst  nidit  mehr 

zurecht  in  meinem  hustenden  Ergrimmen. 

Zwiespältige  Stimmen 

berennen  sich  im  Blut  und  werden  schwer 

deutlicher  Satz:  dein  schiefes  Predigertum  zu  widerlegen. 

Ich  steh  wie  unter  einem  Sommerregen, 

will  stehn  und  fließe  fort 

und  flechte  mich  in  ein  gewaltiges  Steuerrad 

und  rase  mit  den  Speichen  über  Bord , . . 

Wenn  du  nur  einen  Tag  das  stumme  Tier 

im  Graben  warst,  zermalmt  von  jener  frostigen  Gewalt, 

die  mich  geklammert  hat  — : 

»gehorche  hündisch,  oder,  Hund  krepier!« 

wenn  deine  Augen  einmal  nur  durch  jenen  schmalen  Spalt 

irrsinniger  Wachheit  aufschrien:  »Erde  steh!« 

kann  dich  kein  Trost  mehr  freuen,- 

noch  auf  dein  schluchzendes  Bereuen  streuen 

die  Seelen  der  Erschlagenen  den  schwarzen  Schnee . . . 

Und  doch,  dein  Mut  zum  strahlenden  Empor  steckt  an, 

Schorf  wächst  der  Wunde 

und  in  meinem  Munde 

gerinnt  der  bittere  Geschmadc,  ich  kann 

schon  wieder  »Licht«  und  »Liebe«  langsam  sprechen, 

mit  leiser  Hand,  aus  der  ein  Feuer  treibt, 

in  deine  Rechte  brechen. 

33 


-^'■J?f- 


DER  DRITTE  GEFANGENE 
in  tonender  Zuneigung 

Nun  bist  du  nidit  mehr  übermannt 

und  so  aus  dir  gedrängt 

von  dem,  was  wie  Gewitterhand 

die  Himmel  hat  verhängt, 

Durdi  Deiner  Sinne  wieder  weit* 

und  hodigebautes  Tor 

rausdit  Gottes  Kinder*Ewigkeit 

und  faltet  didi  empor. 

Du  spürst  aus  jedem  Stundensdilag 

ihr  hämmerndes  Gewidit, 

sie  wölbt  sidi  über  deinen  Tag, 

bewegt  dein  Naditgesidit, 

Dir  ist,  als  wärst  du  jetzt  zugleidi 

hellseherisdi  und  blind, 

fühlst,  daß  das  vorgefühlte  Reidi 

gerade  erst  beginnt ! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
mit  inniger  Entscßfossenßeit  auf  den  Dritten  Gefangenen  zw 
scßreitend,  der  siS  mit  dem  Rücken  wider  die  Tür  stemmt 

O,  baue  ihm  das  WoIken^Haus, 
den  Raum,  der  Meere  faßt 
und  sende  Engelzungen  aus, 
daß  alles,  was  nodi  haßt, 
in  würgendem  Gelärm  der  Sdiladit 
sidi  namenlos  anstellt  — : 
ins  Kindsein  wieder  auferwadit 
und  überströmt:  o  Welt! 

Gefdrm  von  Scßfüssefn  pfötzficß.  Ungeheuere  Kraft  stößt  die 

Tür  aufundtvirft  den  Dritten  Gefangenen  in  die  Ecke.  Der 

Henker  erscheint,  rauchend  vor  Rote 

34 


^PWÜSJSrtPia^» '4Jj^}»';ilW'«»'  ''"'?>-f«?!«~«*~'ss.-7?äi-'-"5!erv-"^w.«>-:?i-  --.n-.wv  -«»»  ^«»^S?!E;;?'~'"y^^!^Wp?«*"^*gi* 


DER  ZWEITE  GEFANGENE 
SSritt  für  SSritt  Bis  zur  Mitte  des  Raumes  zurü<£tveiSencf. 

Starr 

OWelt... 

DER  DRITTE  GEFANGENE 
ßeßencf  aus  cfem  Scßattendun^ef 

Nur  einmal  sprich  das  Vaterunser  nocfi , . .  vergiß  den  Sdiluß, 

sei  wieder  blondes  Kind  in  grüner  Wiege, 

idi  sing  didi  ein,  idi  biege 

midi  über  didi  mit  meinem  süßesten  Kuß, 

Und  wadist  du  auf,  sind  Rosen  um  dein  Haupt  gestellt, 

auf  weißen  Schuhen  kommt  das  Schwesterchen  geflogen, 

der  gelbe  Vorhang  ist  schon  hochgezogen 

und  um  dich  her  ist  alles  zum  Figurenbrett  geschwellt. 

Der  Dritte  Gefangene,  zögernd  auf  den  Henker  zu 

DER  HENKER 
üßerfieBend  gemein 

Du  lächerlich  verzwergtes  Angesicht, 

du  krummverkrampfter  Rumpf  —  :  berühr  mich  nicht! 

Herauf  den  Nacien,  steif 

mir  das  Genick/  Fluch  Gottes,  du  bist  reif! 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 

taumeft  zurück.  Eine  Weife  oßne  Wort.  Dann  aßer  aufßre^ 

cBend,  maßfos  und  star^ 

Wenn  eine  einzige  Sekunde  nur  mein  Blut 
aussetzte  stark  zu  sein  — :  du  hast  kein  Recht 
die  Ohnmacht  meines  Arms  zu  schmähn :  zum  Knecht 
bin  ich  noch  nicht  geschwächt,  verdoppelt  kocht  die  Wut 
mir  hoch:  dich  Aug  in  Aug  zu  stellen. 


3 


35 


Herunter  mit  der  Maske!  Sdiwing  das  Beil, 

das  nadi  mir  giert,  und  knüpf  das  Seil 

und  laß  dein  hellstes  Ladien  über  meine  Zudiung  gellen. 

Ordnung  der  Welt  wird  nimmer  mit  Musik  gemadit, 

und  wenn  ihr  jeden  Zaun,  der  eudi  umsdiirmt,  abreißt 

und  auf  den  Tafeln  auslösdit  das  »Verboten«, 

sdirumpft  das  2um  Ladien  windige  Gespenst  der  roten 

Standarte  zum  Gefühl,  das  aufwärts  weist. 

Dann  wärt  ihr  Volk  und  Präsident  zugleidi, 

nidit  mehr  der  Edcstein,  daß  sidi  Abenteuer  daran  reiben, 

dann  wärt  ihr  Turm  in  dem  Vorübertreiben 

der  Zeit  und  das  millionen jährige  Reidi. 

DER  HENKER 

(eitßt  die  SSufter  des  Zweiten  Gefangenen  Berüfirend,  der  wie 
vom  K^e[  üBermannt  Bis  zum  Tenster  zurü<£weicBt 

Du  warst  mir  sdion  verfallen,  da  dein  Mund 

den  ersten  Laut  erbradi,- 

idi  war  die  Fliege,  die  nadi  deinem  Händdien  stadi, 

idi  lief  durdi  deinen  Traum :  ein  großer,  sdiwarzer  Hund, 

idi  war,  wenn  didi  der  Lehrer  sdilug,  das  Rohr, 

Die  Münze,  die  dein  Abendlauf  verlor, 

hob  idi  mit  hohlen  Händen  auf  und  blies 

die  Lampe  aus,  wenn  vor  dem  mitternäditigen  Wetter 

dein  Blut  ersdirak.  Des  Bodens  Bretter 

erknarrten  unter  meinem  Sdiritt,-  idi  stieß 

didi  in  das  Eis,  idi  sdimolz  als  Fieber 

durdi  eine  Dyphterie,  vor  der  der  Hausarzt  widi, 

Idi  warf  didi  in  den  Sdiadit  als  Wagensdiieber, 

da  dein  erwadites  Idi 

gerade  erst  begann  sidi  groß  zu  fühlen. 

Idi  war  der  Hunger,  der  den  Sdiweiß 

auf  deiner  Stirn  erhitzte  siedeheiß 

36 


r-n-jf    ^  -  -  -     -  ■      •■-•-;     ■'-."■    •■-:'■■      ■:■__;-:  _  :>-■    zfXSf^fZ.^V""'-'!     -i-'^'W^^W' 


und  gab  dir  Alkohol,  den  Durst  zu  kühlen. 

Die  feilste  meiner  Huren,  daß  sie  didi  betrog, 

ließ  idi  auf  deine  Inbrunst  los, 

das  Kind  aus  ihrem  Sdioß 

war  mein  Gesidit . . .  durdi  dein  Ergrimmen  log 

idi  midi  als  Redit  und  häufte  Sdiuld  auf  Sdiuld 

auf  deine  Sdiultern/  alles  trug 

die  Maske  meines  Idis,  idi  sdilug 

in  dein  Gehirn  die  Runen  Demut  und  Geduld, 

bis  sidi  das  eingesdinürte  Blut  auf  sidi  besann. 

Willst  du  Vergeltung  jetzt  — :  idi  stelle  midi, 

Stidi  wider  Stidi, 

Mann  gegen  Mann! 

W/g  s/aS  der  Zweite  Gefangene  auf  den  Henker  stürzen  wilf, 
wirft  siS  der  Dritte  Gefangene  pfötzfiS  mit  der  ScBwere  seines 
Körpers  dazwiscBen  und  fängt  mit  der  Brust  den  Ausfalf  des 
Henkers  Muf  Verröcßeft  kCagCos  am  Boden.  Der  Henker  weiSt 
entsetzt  zurück,  die  Augen  mit  den  Händen  Bescßattend 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
gefaßt  und  ßart 
Der  alte  Tridc:  nodi  diesen  Augenblidi 
als  Mauer  zwisdien  Tod  und  Tod  gestellt. 
Es  gibt  auf  dieser  ausgerauditen  Welt 
niemand,  der  für  sidi  selber  bürgt  mit  dem  Genidi. 
Nur  Hieb  und  Knuff  des  Henkers  sind  der  Sdiild, 
den  ihr  entgegenstemmt,  wenn  wir  zu  fediten 
uns  bäumen,  und  auf  das  Gefühl  von  Knediten 
sind  die  Geridite  zugesdinitten.  Ihre  Radie  ist  gestillt, 
wenn  sidi  im  Blut  das  Haupt  des  Helden  suhlt. 
Sein  Grab  nodi  wird  von  eudi  als  Ärgernis  gefühlt. 
Oh,  es  ist  nidits  als  Himmelfahrt  von  eudi  gehängt  zu  wer* 
nur  daß  ihr  seid:  die  Tragik  sonnenloser  Erden!  <den, 

37 


DER  HENKER 
stockend,  mit  weinerficBem  Zittern 

Du  Unbekannter,  den  mein  falscher  Stoß 

umwarf  wie  ein  getroffenes  Reh-^ : 

aus  deines  Hauptes  goldumsträhntem  Sdinee 

klagt  eine  Sanftmut  riesengroß. 

Verfludit  die  Faust!  Verfludit  der  Sdiwung! 

Verfludit  idi  selber  bis  zum  letzten  Atemzug! 

Wie  ruf  idi  wieder  didi  zurüdi  zu  hohem  Flug 

aus  diesem  fließend  roten  Haufen  Dung? 

DER  TOD 
mit  dem  wefienden  Mantef  der  Sterne  pfötzfiS  im  Raum 
Krümm  didi  nidit  klein,  dein  Sdiwerthieb  war  Geheiß 
der  Madit,  die  midi  ersdiuf  zu  sein 
nodi  über  den,  der  sidi  zum  zweiten  Male  als  ein  Stein 
hineinwarf  in  den  toten  Teidi. 
Jetzt  zittert  wieder  Kreis  zu  Kreis 
und  übersdiwemmt  das  Reidi . . . 
Verkauf  an  ein  Museum  Blodi  und  Beil, 
tu  eine  Sdienke  auf,  sdireib  Memoiren 
und  wenn  nadi  tausend  henkerlosen  Jahren 
mein  Ruf  didi  wieder  trifft,  knüpfst  du  das  Seil 
dir  selber  oder  stirbst  an  einer  Fürstin  Gift, 

Der  Zweite  Gefangene  wie  ein  eingefangener  liger  unrußig 

auf  und  aS 

DER  HENKER 

Wo  sind  die  Fürsten  und  die  adeligen  Damen, 

die  nadits  in  meine  düstere  Werkstatt  kamen 

gemein  und  geil  und  larvenlos? 

Gewalt  der  Mensdiheit  lag  vor  meinem  Hodimut  bloß, 

38 


~-^  ,-:  ^;,'^^Y?^^^?*^;r.-::?!-f 


idi  spie  auf  das  gehäufte  Gold,  Gelüst  war  mir: 
das  gottentäußertc  Tier 

in  seiner  sdiönen  Buntgefled(theit  zahm  zu  sehn. 
Und  küßte  es  den  Staub  von  meinen  Zeh'n, 
sdiritt  idi  in  riesigem  Triumph  auf  das  Sdiafott 
und  stürzte  einen  graugewordenen  Gott ... 

Dodi  daß  idi  diesen  Heiligen  zerbradi, 
(Dein  Arm  half  nadi!) 
Entgöttliditer/ zerpeitsdie  midi! 
An  alle  Felsen  sdimiede  dieses  Idi! 

DER  TOD 
fjößnend 

Nennst  du  didi  Löwe  nodi  und  steilst  das  Gitter 

um  deine  Wildheit  eigenhändig  her? 

Daß  idi  nidit  ladi,-  mein  Knedit  ist  süßen  Weines  sdiwer 

und  hört  aus  dem  Gezirp  der  Grillen  rausdiende  Gewitter. 

DER  HENKER 
unwissend  woßin  mit  äff  er  Scßufd 
Nur  diese  eine  Nadit  nodi  hab  mit  mir  Geduld! 

DER  TOD 

Idi  bin  verwiesen  diesem  Land, 

idi  habe  midi  ganz  ausgegeben, 

sei  du  Gefäß  und  träditig  für  das  neue  Leben 

und  wirke  neue  Sdiuld! 

DER  HENKER 
wirft  sicß  üBer  den  Toten,  sSfucßzt 

So  hör  du  midi:  idi  muß  wo  hin 
mit  meinem  triefenden  Bekennen, 

39 


laß  midi  nidit  ungchört  in  meiner  Sdiuld  verbrennen, 

warum  nur  duldest  du,  daß  idi  nodi  bin!? 

Stredi  deine  eisigen  Fühler  weiter  vor, 

nur  einen  Namen  flüstere  zurüA  dem  Ohr, 

nur  ein  versdiüttetes  Auge  haudi  lebendig. 

O  knete  midi  zurüde  ins  Grün  der  Sdiülcrjahre, 

in  jenen  KnirpS  unwissend  vor  der  Bahre 

der  Mutter . . .  idi  ersdilug  sie  eigenhändig 

um  eine  Münze  für  den  Automat . . . 

...  Idi  büßte  krumm  gedudtt  wie  du  die  Tat, 

der  blauen  Feme  und  dem  Kürassier  vorbei. 

Auf  gelbem  Stoppeln  wie  ein  Runzelweib 

muß  idi  nun  Lidit  für  lange  Lampenstunden 

erbetteln,  bis  ein  Herr  midi  heimhetzt  mit  den  Hunden. 

, . .  Laß  midi  in  deine  Mildheit  ein 

und  Heimat  werden  wir  uns  beide  sein, 

kein  Wandern  mehr  zu  fern, 

in  unseren  Händen  ruhend  jeder  Kern  , , . 

DER  TOD 
reißt  den  Henker  von  cfer  LeiSe  zurück,  wirft  den  Sternen- 

mantef  üBer  den  Toten 

Tu  dieses  hündisdie  Gedudc  aus  deinem  Wort, 

von  Anbeginn  sdion  stand  dein  Tag  auf  Mord. 

Darum  sollst  du  mir  leben, 

als  sdiattenloser  Sdiatten  sdiweben, 

bis  idi  didi  wieder  rufe 

und  hodi  zu  meinem  Werkzeug  stufe. 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
wie  aus  einem  Versteck  sicß  auf  den  Henker  stürzend 

O  Blutgerudi  des  ewig  Ruhelosen ! 

Du  Strafgeridit,  vor  dem  idi  einst  ersdirak  — : 

40 


"'   -^  .-^T-i^'--   <.-.  : 


wie  bist  du  blind,  Sdiwert,  das  in  goldener  Sdieide  stak, 

nun  sidi  die  haarigen  Hände  über  didi  erbosen, 

die  deine  SAärfe  streidieken  mit  mütterlidier  Lust. 

Sieh,  diese  vorgewölbte  Brust, 

hordi,  was  ihr  Innen  flüstert : 

dem  letzten  Wurm  nodi  bin  idi  zart  versdiwistert. 

Sei  mein  Gespiel,  dein  Heulen  ist  erhört 

und  dein  Bereuen  hat  mein  tiefistes  Mitleid  aufgestört. 

Mein  Haus  hat  Raum  für  didj,  du  Held  von  Gestern. 

Einst  warst  du  Sdiredt,  jetzt  bist  du  Melodie, 

Singvogel  wie  wir  alle  in  den  Juninestern 

und  aus  Geröll  gewordene  Harmonie. 

DER  TOD 

das  scßrec^ficße  5 ^e  fett  spreizend  im  LiSt 

Was  tropfst  du  unbesiegter  Stein 

didi  aus . . .  Du  höhlst  didi  nidit  hinein 

in  eines  Henkers  Herz.  Ihm  mißfällt  deine  Art, 

der  Rüdcfall  sei  dir  Zukünftigen  erspart. 

Das  Haus  dröBnt  von  stürmenden  Scßritten.  Draußen  don* 
nern  die  großen  Gfoc^en  an 

DER  ZWEITE  GEFANGENE 
ßeffseßeriscß 

Idi  fühle:  meine  letzte  Zelle  hast  du  nidit  bewohnt, 

es  stehen  zwisdien  dir  und  mir  nodi  Wände. 

Ein  Turm  ist  da,  idi  hebe  meine  Hände 

und  weiß,  daß  brüderlidie  Huld  mein  Leben  sdiont. 

Sdion  ist  die  Straße  wieder  voller  Mut 

und  vor  den  großen  Kesselfeuern  bäumen 

sidi  strotzende  Gewalten  in  das  Binnenmeer  zu  sdiäumen 

nadi  einer  Dürre  die  umrandet  lag  von  Wut  und  Blut. 

4t 


DER  TOD 

Wer  fragt  danadi,  wie  idi  midi  weiterquäle 

durdi  eine  Welt,  die  wieder  grün  beginnt? 

Der  Wurm  nodi,  den  idi  mir  als  Form  erwähle, 

weint,  wenn  das  Leben  seinem  Sdileim  entrinnt. 

Die  Rasse  Judas,  des  Verräters,  wird  nidit  mehr  geboren, 

nun  Christus  einen  Erben  hinterließ 

und  jener  Knedit,  den  idi  verstieß, 

zum  Mitmensdi  auserkoren 

den  Herrn  verfludit.  Aus  meiner  Haut  kann  idi 

in  alle  Ewigkeit  nidit  mehr  heraus, 

idi  bin  in  jedem  Sdiidtsal  warm  zuhaus, 

idi  kann  nidit  weinen  über  irgendeinen 

und  liebe  keinen  von  den  deinen  , . . 

Weshalb  versudist  du  midi? 


DER  HENKER 

zerBricßt  das  große  Ricßtscßwert  und  wirft  es  dem  Tod  vor 

die  "Füße 

Nidit  du  erkennst :  Erkennender  bin  idi ! 
Christus  zum  zweiten  Male  starb  für  midi ! 

An  der  Zeffentür  dann  und  wann  GeBämmer.  Der  Zweite 
Gefangene  wäcßst  in  eine  ßfeiSe  Gefaßtheit 

CHOR  DER  BÜRGER 
von  der  Straße  ßeraufscBaffend 

Die  breiten  Straßenzüge 
voll  goldner  Eitelkeit 
waren  die  größte  Lüge 
der  abgelebten  Zeit. 

42 


Die  Geldverdiener  alle 
auf  Werften  und  im  Sdiadit 
sie  haben  Gift  und  Galle 
in  diese  Welt  gebradit. 

Es  gab  nur  Vieh  und  Herren, 

Gedudcte  und  den  Hieb, 

vor  jedem  Garten  Mauersperren 

und  eine  Faust,  die  kalt:  > Verboten«  sdirieb. 

Wir  haben  das  bezwungen ; 
mit  Peitsdien  nidit  ^ :  ein  Liebessdiwur 
hat  unsere  Hoffart  kleingesungen. 
Aufatmend  jaudizt  die  Kreatur. 


DER  HENKER 
von  Ungewißheit  zerspaften 

Die  Stunde  braust  herbei,  die  uns  enthüllt, 
und  wir  sind  ohne  Angesidit  voll  Sdiam, 
wie  jene  Hure,  die  in  unser  Zimmer  kam, 
das  Fell  von  tausend  Griffen  welk  zerknüllt. 


DER  ZWEITE  GEFANGENE 
propBetiscß 

Nidit  du,  nidit  idi,  wir  alle,  alle  flammen 

im  Liditgewitter  dieses  Sterns  zusammen, 

ein  einziges,  ein  gottgewaltiges  Gesidit, 

verklärt  von  Kindgemeinsdiaft  und  bewohnt  von  Pflidit: 

zu  halten . . ,  ja,  zu  halten 

dies  sdiöpferisdie . . .  dies  neuparadiesisdie  Gestalten ! 

43 


DER  TOD 
mit  (fem  Grau  des  Hintergrundes  zerfließend 
Und  wenn  ich  grau  als  Distel  in  der  Wüste  stände, 
die  nodi  der  Sdiatten  einer  Wolke  flieht  — : 
von  meiner  Wurzel  zweigte  sidi  kein  Glied, 
das  midi  nidit  an  mein  düsteres  Dasein  bände. 
Wie  idi  midi  sdiuf,  das  bin  idi  überall, 
denn  was  bewegt  wird,  muß  in  meine  Seele  münden, 
der  Stern,  die  Wiese  und  der  Wasserfall. 
Idi  war  die  Ursadie,  jeden  Willen  zu  entzünden 
und  daß  er,  ein  Komet,  gesehen  ward  im  All : 
das  war  mein  Blühen  und  mein  seliger  Zerfall. 
JuBefnde  Gewaft  stößt  die  Zeffentür  auf,  Bürger  in  Gewdn  - 
dern  eines  großen  festes  strömen  herein.  BCumen  wacßsen  aus 

hundert  Händen 

CHOR  DER  BÜRGEN 
während  der  Tod  aufhört  zu  sein 
Auferstandener  Moses*Mann : 
führe  uns  nadi  Kanaan, 
leite  unsere  zagen  Sdiritte, 
sei  den  Näditen  helle  Wadit, 
heißen  Tagen  ölbaumfradit, 
sei  der  Kreis  und  sei  die  Mitte. 
Zug  um  Zug  kamst  du  der  Welt 
näher  als  ein  letzter  Held. 
Du  erst  bist  das  helle  Wesen, 
das  uns  aus  der  tiefsten  Not, 
über  unseren  eingebornen  Tod 
heiligt,  heiligt  zu  genesen, 

ASt  weiße  Irauen  hehen  den  LeiSnam  des  Dritten  Gefan- 
genen mit  dem  SternenmanteC  auf  die  Schuftern  und  tragen  ihn 
feierfich  sSreitend  hinaus 

44 


'»■V  «?^-'R%?*^  '''^T"'  V*?^?^>fl?'>W.- 


DER  ZWEITE  GEFANGENE 
siegBafi 

Du  graue  Welt,  die  von  mir  abfällt  wie  ein  Grind, 
nun  habe  idi  didi  endlidi  unter  meinen  Füßen, 
die  Sdiuld,  die  sdion  vor  Reife  stank,  zu  büßen. 
Auf  einem  andern  Stern  beginne  idi  als  Kind, 
ein  neuer  Kern  erbraust  in  meinem  Blut 
und  ungeheuer  weiten  sidi  mir  Straßen 
und  Horizonte  voller  Sonnen  ohne  Maßen, 
daß  idi  sie  mit  des  Volks  verjüngter  Flut 

durdidonnere,  das  Bradiland  zu  befruditen 

Dodi  bin  idi  mehr  als  stürmender  April, 

mehr  als  ein  Flötensdirei  im  Mai:  idi  will 

mit  diesem  Götterheer  die  Ewigkeiten  überwuditen! 

Umringt  von  den  Bürgern  enttveicßt  der  Zweite  Gefangene, 
königficß  aufrecBt,  dem  Raum 

Pause 

DER  HENKER 
affein  in  dem  sic6  fangsam  verfinsternden  GewofBe 

Oh,  daß  wir  stumm  sein  müssen,  wenn  es  gilt! 
Wir  sdilagen  unsere  Stirne  wund  und  fassens  nidit. 
Was  sieht  uns  an  so  unheilwild, 
daß  keiner  spridit? 

DAS  ECHO  DES  TODES 
wie  aus  einem  Brunnen  dumpf  Berauf 
Sdilaf . , .  Sdilaf . . .  und  nidits  als  Sdilaf . . . 

Vorßang 


45 


WERKE    VON    PAUL    ZECH 

Im  Vertag  A.  R.  Meyer/  Berfin 

SCHOLLENBRUCH 

Gedichte 

DAS  SCHWARZE  REVIER 

Gedichte 


Im  Verfüg  Kurt  Wofff/ Leipzig 
DIEEISERNEBRÜCKE 

Neue  Gedichte 

DERSCHWARZEBAAL 

Novellen 

DAS  TERZETT DER  STERNE 

Neue  Gedichte 


Im  InseC -Verfüg / Leipzig 

DIEWOGENDESAAT 

Nachdichtungen  aus  dem  Franzosischen 
des  EMIL  VERHAEREN 


# 


^llllliiilillllllllliiiiiittiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiiiiiti 

|die  neue  reiheI 

I  ■lllllllllllllllllllllllllllllllllllltlllllllllllllllllllllllllll Illllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll  = 

I  Kart  M.  2.50  u.  2,00.  Geb.  in  Kflnsder'Bontpapier  M,  3,50  1 

I  Sig.iin(Innna.LiebhaberaiissabenaafdeutsdiemBfittenKL25.ooandM.75.CK>  | 

^    iiiiiiiniiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiii    E 

I  Eine  Reiße  junger  Autoren  umfiaßt  eine  besondere  Sammlung  des  Roland'  i 
i  Verlages/  sie  will  dner  Kunst  Stätte  sein,  die  einem  ersdiOtterten  and  nea  f 
=  gewonnenen  WeltgefQhl  einen  zentral  geriditetcn,  dod»  benervten  Ausdruck  i 
i  verleiht,  die  sinnlidie  Mannigfaltigkeit  nidit  widerspiegelt,  sondern  ins  Gd*  | 
I  stige  potenziert.  Jngendlidies  Streben  in  der  ihm  dgenen  unbedingten  Ideen'  1 
:  hafiigkdt,  sdiöpferischen  Intensität,  unverbrauditen  Fälle  gewinnt  hier  be*  i 
I  deutenden  und  eigenen  kfinstlerisdien  Ausdruck.  | 

=  ^.  A<75<7<^,  Der  Mensdk.  Gedichte.  E  In  Vorbereitung  <kart,  M.  2.00):  i 

E  H.  Ed.  Jacoß,  Das  Gesdienk  der  i  P.  Zeci,  Gelandet.  Ein  dram.  Spid.  E 

E      schönen  &de.  Idyllen.  |  R.  MüUer,  Das  Insdmädchen.  Nov.  i 

l  Ri<£arä'Hü(senßec£,WeTW3.n^\in'  =  Georg  Kaiser,  Iuab^  Einakter.  = 

E      gen.  Prosa.  =  O.  Saurer,  Drohender  Frühling.  = 

E  /wa«  Qj/K  DcrTorso.  Stanzen  tmd  E  Gedichte.  E 

E      Dithyramben.  |  C  Stuäer,  Der  gläserne  Garten.  \ 

=  A  Zweig,  Bennardne.  Erzählung.  E  Novellen.  E 

I  A WD/?^«5/'«/tDerLcbcndige.Nov.  1  M. Herrmann,DiePre\sgabe.Ged.  i 

i  Rjufotf  Leonßard,  Beate  und  der  \  H.  Kasack,  Das  schöne  Fräuldn.  \ 

\      große  Pan.  Roman.  §  Drama.  = 

i  (3oiSC^/-,Ä'Äi{»^^Erhebung.Gedichtc.  i  O.  Loerke,   Die  Chimärenreiter.  = 

I  K.  JHeyni(£e,  Gottes  Gdgen.  Ged.  =  Novellen.  = 

I  Affrea  Lemm,   Mord.  Novellen.  \  A.E.  Rutra,  Gericht.  Prosa.  i 

I      2  Bände.  Einzdn  käuflich.  =  Verkündigung.  Anthologie  Jünast.  i 

I  H.  Hardenßerg,  Ndgungen.  Ged.  i  Lyrik,  Hrsg.  v.  M.  Sommerield  = 

=    iiuiHfiiiiiiliiiiiitliitiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiitniiniiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiMi    E 

(kleine  ROLAND- Bücher I 

E    ■iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiuiiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiifiniiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiii    = 

i  M.  2.00,  In  geschmackvollem  Pappband  E 

I  Teilwds  mit  handkoloriertem  Titel  und  Buchschmuck  i 

=      IIIIIMMIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIMIIIiMlinilllHIIIIIMIIIIIIIIinitinilllllllMllllllllllllllfllllllllllllllllllMllillllllMlllllllil      E 

I  Die  kleinen  Roland 'Bücher  bieten  in  geschmackvollem  Gewand  alte  und  | 
1  neue  Schätze  aus  dem  Rdch  der  Literatur  —  kdne  verstaubten  Kuriositäten,  = 
E  sondern  dem  Empfinden  heutiger  Leser  leicht  zugängliche  Dichtungen  ver«  E 
I  gangener  Epochen,  die  in  so  wohlfeilen  Ausgaben  nicht  vorhanden  sind  | 
I  Nadidichtungen  and  Übersetzungen  fremdländischer  Autoren,  gdegentlich  i 
i  auch  Wertvofles  aus  dem  Bereich  heutigen  Schaffens.  Eine  lebendige  Quelle  \ 
I  der  Unterhaltung,  der  geistigen  Anregung,  des  künstlerischen  Genusses!  | 


Anär.Grypßius,  Das  dunkle  Schiff. 

Sonette  und  Gedichte.  Auswahl 

von  Klabund. 
E.  Marquardsen,  Das  Wesen  des 

Osmanen.  Berater  f.Orientfahrer, 
Küißund,  bas  Sinngedidit  des  per' 

sischen  Zeltmacfaers.  Vierzdier. 

Buchschmuck  von  Willy  Orth. 
Klaßund,  Der  himmlische  Vagant. 

Ein  fyrisdj.Port.d.Fran<;»isVillon. 
G,  Kölwel,  Die  Frühe  Landschaft. 

Gedichte,  Skizzen  und  Novellen. 
Omar  Kßajjäm,  Die  Sprüche  der 


Wdsheit.  Deutsch  von  H.  G.  Pre' 

coni.  Innentitel  von  Willy  Orth. 
Klaßund,  Geisha  0«sen.  Gdsha» 

lieder  nach  japanischen  Motiven. 
„Vormärz"',  Lyrische  Anthologie. 

Nachwort  von  Dr.  Sommerfeld. 
Acßim  V.  Arnim,  Novellen.  Nach« 

wort  von  Dr.  R.  Kayser. 
M.  A  V.   Tßümmel,  Wahdmine 

Satirische  Prosadichtung  des  Ro' 

koko.  Mit  Buchschmudk  der  Zeit 
A.Mi(£iewicz,Soa&te  aus  der  Krim 

Nachdichtung  v.Arth.Ernst  Rutra 


niiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiniiiiniiiiiiiiiiiiiiiiuiii III iiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiniiiititiiiiiiiiiiiiiiiiiit; 


illlllllllllltllllMIIIHIIIIIIIIIttiniMlltllMllinilllMIMIIIlMlllllllllltlllllllllllllltlllllllllllltlllllinilllllltllllllllllllllHIIC 

I  ROLAND=BILDERBÄNDE  | 

r  iiiiiiiiitiiiiiiHfiiiiitiMiiiiiiiiiiiuiiMiiiiiiitiiniiiiHiiiiiiiiiinMiiiiiuiMiiiiMiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiHiiiimuUliiilun    = 

I  Jeder    Band  Mark  5.00  kartoniert,  Mark  y.fo  gebandea  | 

E  iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiHiiiiiiiiiiiiiiiiintiiiiiiiiiiiiniii   = 

I  ALT-FLANDERN  /  Brabant  /  Artois  /  Henn^ao  /  LOttidi  /  Namor.  200  | 

5  Photos   scfaiidern    die   alten   herriidim   Baudenkmäler  und   Städte   ganz  | 

i  Belgiens.  Kunstgesdtiditlidie  Einführung  und  eingehende  Erläuterungen  = 

I  in  der  Art  kleiner  Städtefuhrer  von   Professor  Dr.  Ricßard  Graul.  \ 

\  Vermehrte  Neuauflage.  20.— 30.  Tausend.                             = 

=  tiiiiiiiiiiiitiiiiiniiiiiiiiiiifinitiiMiiiniiiMMiiiiMMiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiitiiiiiifiiiifiiiiiiiiiiiiiii    r 

1  DIE  WELT  DES  ISLAM.  Band  I :  LÄNDER  UND  MENSCHEN,  VON  | 

I  MAROKKO  BIS  PERSIEN.  10.  -  20.  Tausend-  Ein  Bilderband  mit  250  aus-  1 

I  gewählten,  z.  T.  unveröffenti.  Photos  von  Landsdiafb«  und  Städtebildem,  = 

I  Volkstypen  tmd  Szenen  des  tägl.  Lebens,  Einffihrung  und  Darstetlong  der  i 

=  geistigenWelt  des  Islam  sowie  eingeh.  Erläuterungen  von  Dr.  W./'ÄJflöw/z.  = 

z  nniMiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiMiiiniiiiiittiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniitiiiiiiiMniiiiiitiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiii    E 

1  ALT -KONSTANTIN  OPEL.  Ein  Bilderband  mit  2  Panoramen  und  100  1 

i  Photos  in  bestem  Tiefdruck  führt  uns  die  reidie  Baukunst  des  alten  Byzanz  | 

i  und  der  islam.  Folgezeit  vor  Augen  im  Rahmen  der  wunderbaren  Bosporus-  i 

=  landschaft. Text  u.  Erläut.v. Dr. £.Z?/>z -Wien  u. Dr.//.  G6«3f.  i.—io.Tans.  i 

r  iiiiiiiiiiiiiMiiniiiiiiiitiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiMtiiiiiiiiNiiiiMiiiiiiiniiitMiMiiiiiiiiiiiiinittHiiiiuiiiiiiittiiiiiiiiHi    E 

IbilderwerkeI 

:  tlllMllllllllllltllIHHtllllllllllinillllMIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIttlllllllllllllltlltttllllllllllllllltnHUIIllllMIIIIIIII  IIMHII      - 

\  ALT-BAyERN.  Monumcntalwerk  mit  365  photographisdien  Aufnahmen  | 

1  von  Baudenkmälern  und  typischen  Städtebildem  Ober»  u.  Nicder-Baycms,  | 

i  Bayriscfa-Sthwabens  und  der  Oberpfalz.  Mit  EinfOhrung  und  Anmerkungen  i 

E  von  Dr.  Hans  Kartinger.  Gebunden  M.  30.00.                          E 

E  itiiiiiiiiiiiiiiiiiMtiiiiiiiitiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinttiiiiiiiiiintiniiiiiiiiiDitiiiiiiiitiiincHiiiiiiii    E 

I  BILDER  AUS  ALTBAyERN.  Auswahlband  mit  100  Photos  und  Text  von  1 

i  Dr. //.ÄTör/Mr^fT  auf  Anregung  der  Universität  München. InPappbd.M.4.00.  | 

E  llliliif  lliMlliiiiiniiiiiiiruiniiiiiitiiiiiiiiitiiiiiiiiiittiiiliilllltnMiiiiiiiiiniMiriiiililiiililliliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMlii     E 

I  HEIMATSCHUTZ -POSTKARTEN.  Empfohlen  vom  Deutschen  Bund  | 

E  Heimatschutz.  In  Kupferdnick.  Mappe  je  60  Pf.  Aus  Alt-Bayern  3  Folgen.  E 

\  Aufnahmen  deutscherKunstphotographen  in  weiteren  3Folgen  von  je  6  Stück,  i 

=  llllllllllllllltlllllllllllllllllttllllllllllltllllllllllMIIIIIIIIIMIihMlllltlllllMilllllllMllllllllllttlllllllllllllMllllinilll     E 

\  DINANT.  Eine  amtliche  Denkschrift  im  Auftrag  des  weiland  General*  E 

i  gouvemeurs  von  Belgien.  Eine  Städte-Monographie  mit  vielen  photograph.  i 

I  Abb,,  alten  Kupfern  u.  Plänen  für  Kriegsteilnehmer,  Historiker,  Kunst-  ti.   i 

i  Heimatschutzfrrunde,  Architekten,  Magistrate,  Bibliotheken.               E 

i  Geh.  M.  6.50,  geb.  M.  8.50.                                          i 

E  iiiiiniMliiiniilllllMliliiiiilinnilllltlilliiiiiMiMiiiiiiMiHiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiintitiiiiiiiiiiiiMllltllliiiniiiiiiiii    = 

1  DIE  FREIHEITSKRIEGE  IN  DER  ZEITGENÖSSISCHEN  KUNST.  1 

i  Das  offizielle  Jubiläumswerk  des  Vereins  f.  d.  Geschichte  Leipzigs  mit  200  e 

1  zeitgenöss.  Abb.  Textbeiträge  von  Dr.  Fr.  Schulze,  Prof.  Dr.  E.  Borkowsky,  : 

i  Prof.Dr.A.  Kurrwelly,  hcrausg.  vonDr.  A  Aft//»^.  In  Halbperg.  M.  8xx).  e 

E  MIIIMIIIIIIIIIIIIItItllllllllllMIMIIIIMIIinillllllllllllllllllllllMMMIIIIIltItlllllllllllllllllltllltllllllllltllttMIIIIIIIIII      E 

Igraphik   und   exlibris-mappenI 

E  Illustrierte    Verlagsrundschreiben    kostenlos  e 

E  iiiMtMiiiiiiiiillllitlllliHlllMitiliiitiittiiiiiiiinniiiiiMiMMitiniiiiniiiiiniiiiiiiMiiiMiiiiiiiiiiniiillilliiiiiiinliii    E 

1  ROLAND'VERLAGMÜNCHEN'PASING  | 

•  illllMIMMIMMIIIMIMHIIIMIinillllllllllllllllHIIIIIMIinillllllllllliniMIIIIIIIMlIMIIIIIIIIIIIinillinillHIIIIIIItMfllMIIII^ 


%^'ß^y 


■■■>,vi  vi"  >■