Skip to main content

Full text of "Blätter Für Architektur Und Kunsthandw 1892 05"

See other formats


Google 


Über dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 

Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 


Nutzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 

Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 


+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 


Über Google Buchsuche 


Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http : //books . google . com durchsuchen. 



32101 082966613 


MbxaxQ of 



Ißxmretmi Umberaitg.. 




Digitized by ^ooQie 



BLÄTTER 

\ " ' 

FÜR ARCHITEKTUR UND 

KUNSTHANDWERK 


V. JAHRGANG. 




BERLIN 

VERLAG VON A. BRAUN & CO. 
1892. 




Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


Inhalts - Uebersicht. 


I. Nach den Ortsnamen. 

Aschaffenburg. 

Grabdenkmäler i. d. Stiftskirche. 

Taf. 17, 89, 115. S. 6, 45, 63. 

Berlin. 0 

Kaufhaus Hausvoigt. Taf. 5. S. 2. 
— Hausvoigteipl.lla. Taf. 14. S. 5. 
— Krausenstr. 41. Taf. 27. S. 12. 
— Unt. d. Linden 12. Taf. 9. S. 3. 

Kunstgewerbemuseum : 

Rosette. Taf. 99. S. 51. 

Thür. Taf. 112. S. 61. 
Thürklopfer. Taf. 100. S. 51. 
Kronprinzenzelt, Saal. Taf. 120. 

S 63 

Marienheim. Taf. 87. S. 44. 

Pal. d. bayr. Gesandschaft. Tai. 

61 s ol. 

Parochialkirche. Taf. 32. S. 17. 
Reichsbank. Taf. 106. E>6. 

Reichstagshaus. T af. 1, 12, 69, 

70, 118, 119. S. 1, 5, 33, 63. 
Sophienkirche. Taf. 33. S. 17. 
Tucherhaus. Taf. 51 — 54, 78, 79, 
97, 98, 108, 109. S. 25, 57. 
Uraniasäule. Taf. 60. S. 27. 
Volkskaffeehaus. Taf. 101. S. 55. 
Wohnh. Lessingstr. 37. Taf. 111. 
S 62 

— Monplaisir. Taf. 75. S. 38. 

— Vossstr. 18. Taf. 71. S. 37. 
Techn. Hochschule. Taf. 107. 
S. 57. 

Breslau. r c o* 

Schmiedeeisern. Gitter. Taf. öl, 
42. S. 18, 61. 

Charlottenburg. 

Wohnh. Grisebach. Taf. 81 — 83. 
S. 43. 

Chemnitz. . __ - . 

Gesch nitzter Schrank. T af. 63 64. 
S. 37. 

Darmstadt. 

Silb. Becher i. Grossh. Mus. Taf. b. 
S. 2. 

Dresden. 

Dreikönigskirche. Taf. 19. S. b. 
Hofkirche. Taf. 20. S. 6, 
Kapellenthor a. d. kgl. Schlosse. 
Taf. 80. S. 38. 

Landhaus i. Strehlen. Taf. 69. 
S. 26. 

Schrankthür i. Kunstgew. Mus. 
Taf. 88. S. 44. 

Zwinger. Taf. 3, 4, 38 — 40, 76, 77, 
S. 1, 18, 38. 

Gaggenau. 

Landh. Bergmann , Speisesaal 
Taf. 90. S. 45, 49. 


Graz. 

Pal. Attems. Taf. 15, 16. S. 6. 

Grunewald. 

Landh. Lucy. Taf. 13. S. 5. 

Heidelberg. _ 

Haus z. Ritter. Taf. 62. S. 32. 

H i 1 d e s h e i m. 

Tempelhaus. Taf. 102. S. 55. 
Kramergildehaus. Taf. 103. S. 55. 

K ö 1 n. 

Kanzel i. S. Ursula. Taf. 68. S. 33. 

Krauschwitz. 

Landhaus Rohrmann. Taf. 43 — 46. 
S. 21. 

Lüneburg. 0 . 0 

Kanzel i. S. Michael. Taf. 85. S. 43. 
Orgel i. S. Johannis. Taf.84. S. 43. 
Rathhaus Taf. 21 — 26. S. 11. 

München. 

Gitter i. d. Heil. Geistk. Taf. 105. 
S. 56. 

Landhäuser, 3, a. d. Theresien- 
wiese. Taf. 113 u. 114. S. 62. 

Neu-Babelsberg. 

Landh. v. Holst. Taf. 65— 67. S. 32. 
— Kayser. Taf. 91 — 93. S. 49. 

Nürnberg. _ . 

Erker a. Fembohause. Tat. 72. 
S. 37. 

Grabplatten. Taf. 10, 57, 58. 
S 3 26. 

Kutscherhof. Taf. 31. S. 17, 38. 
Landh. Hildenbrand. Taf. 7. S. 3. 
— Solger. Taf. 35. S. 18. 
Wohnh. Fränk. Kurier. Taf. 34. 
S. 17. 

— a. Maxfeld. Taf. 29. u. 30. S. 13. 
— Maxthorgrab. 39. Taf. 11. S. 5. 

Potsdam. 

Predigerhaus. Taf. 8, S. 3. 
Rathhaus. Taf. 36. S. 18. 
Wohnhaus Blücherpl. 2. Taf. 55. 

S. 26 ^ 

— Nauenerstr. 26. Taf. 56. S. 26. 

35 u. 36. Taf. 28. S. 26. 

— Wilhelmspl. 5. Taf. 74. S. 37, 
— Wilhelmspl. 15. Taf. 73. S. 37, 

Prag. 

Belvedere. Taf. 41. S. 21. 
Rudolfinum. Taf. 86. S. 44. 

Rheims. „ 

Strebepfeiler d. Kathedrale. Taf. 49. 
S. 22. 

Straßburg. 

Frauenhaus. Taf 47. S. 22. 
Universität, alte. Taf. 48. S. 22, 


W a n n s e e. 

Landhaus Otzen. Taf. 2. S. 1. 

Wilmersdorf. 

Landhaus Bernhard. Taf. 104. 

S. 56. 

Xanten. 

Collegiatk. S. Victor. Taf. 94 — 96, 
116; 117. S. 50, 63. 

II. Nach den Gegen- 
ständen. 

Architekturstücke. 

Halmhuber, G. Taf. 50 und 110. 
S. 22. 

Rieth, 6. Taf. 18. S. 6. 

Bücherschau. 

Albert, Jos. Details etc. a. d. 

bayer. Königsschlössern. S. 3. 
Behrens, W. Entwürfe f. Deko- 
rationsmaler. S. 33. 

Lessing, O. Schloss Ansbach. 
S. 27. 

Rieth, O. Architekturskizzen. S.51. 
Spetzler, O. Bauformenlehre. S.38. 

Gitter. 

Schmiedeeiserne in Breslau. 

Taf. 37, 42. S. 18. 
Schmiedeeisernes in München. 
Taf. 105. S. 56. 

Höfe. 

Berlin, Hof des Tucherhauses. 

Taf. 97 u. 98. S. 25. 

Nürnberg, Kutscherhof. Taf. 31. 
S. 17, 38. 

Innenräume. 

Taf. 22-24, 44-46, 53, 78, 79, 
82, 83, 90, 93, 108, 110, 117, 120. 

Kirchen. 

Berlin, Parochialkirche. Taf. 32. 
S. 17. 

— Sophienkirche. Taf. 32. S. 17, 
Dresden, Dreikönigskirche. Taf. 19. 
S 6 

— Hofkirche. Taf. 20. S. 6. 
Xanten s. Victor. Taf. 94 — 96, 
116, 117. S. 50, 63. 

Mittheilungen. 

S. 13, 18. 

Möbel, Geräthe und Ver 
zierungen u. architek- 
tonische Einzelheiten. 
Becher, silb. i. Grossherzogi. Mus 
z. Darmstadt. Taf. 6. S. 2. 
Erker a. Fembohause i. Nürnberg 
Taf. 72. S. 37. 

— am Maxfeld i. Nürnberg. 
Taf 30. S. 13. 


Grabdenkmäler i. d. Stiftskirche 
z. Aschaffenburg. Taf. 17. 89, 
115. S. 6, 45, &. 

Grabplatten vom Johanniskirch- 
hofe i. Nürnberg. Taf. 10, 57, 
58. S. 3, 26. 

Kanzel i. Lüneburg. Taf. 86. 

S. 43. 

— i Köln. Taf. 68. S. 33. 

Orgel i. Lüneburg. Taf.84. S. 43. 
Rosette, schmiedeeis. i. Kgl. Kunst- 
gewmus. z. Berlin Taf. 99. S.51. 
Schrank i. Chemnitz. Taf. 63 — 64. 

S. 37. 

Schrankthür i. Dresden. Taf. 88. 

S. 44. 

Strebepfeiler d. Cath. v. Rheims. 
Taf. 49. S. 22. 

Thür, geschnitzte, i. Kgl. Kunst- 
gewerbmus. z. Berlin. Taf. 112. 

5. 61. , 

Thürklopfer, schmiedeeis. i. Kgl. 
Kunstgewerbemus. z. Berlin. 
Taf 100. S. 51. 

Uraniasäule i. Berlin. Taf. 60. S. 26. * 

Oeffentliche und Pracht- 
bauten. 

Belvedere i. Prag. Taf. 41. S. 21. 
Gasthaus z. Ritter i. Heidelberg. 
Taf. 62. S. 32. 

Frauenhaus i. Straßburg. Taf. 47. 
S. 22. 

Kronprinzenzelt in Berlin, Saal. 
Taf. 120. S. 63. 

Marienheim i. Berlin. Taf. 87. 
S. 44. 

Pal. Attems i. Graz. Taf. 15, 16. 
S. 6. 

— d. bayer. Gesandschaft i. Berlin. 
Taf. 61. S. 31. 

Predigerhaus i. Potsdam. Taf. 8. 
S. 3. 

Rathhaus i. Lüneburg. Taf. 21 — 26. 
S. 11. 

— i. Potsdam. Taf. 36. S. 18. 
Reichsbank i. Berlin. Taf. 106. 

S. 56. 

Reichstagshaus i. Berlin. Taf. 1, 
12, 69, 70, 118,119. S. 1,5,33. 
Rudolfinum i. Prag. Taf. 86. S. 44. 
Techn. Hochschule i. Berlin — 
Charlottenbg. Taf. 107. S. 57. 
Universität, alte, i. Straßburg. 
Taf. 48. S. 22. 

Volkskaffeehaus i. Berlin. Taf. 401. 
S. 55. 

Zwinger i. Dresden. Taf. 3, 4, 
38-40, 76, 77. S. 1. 18, 38. 

Thore und Thüren. 

Haupteingang v. Palast Attems i. 
Graz. Tai. 16. S. 6. 


Digitized by ooQie 




Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


Portal d. Collegiatk. i. Xanten. 


’ortal d. Collegi 
Taf. 96. S. 60. 


Thüren i. Rathh. z. Lüneburg. 

Taf. 25 u. 26. S. 11. 

Thür a. d Kgl. Schlosse i. Dresden. 
Taf. 80. S. 88. 

— i. T ucherhaus i. Berlin. T af. 54. 
S. 25. 

Treppen. 

Berlin, Treppen i. Tucherhause. 
.Taf. 108 u. 109. S. 25. 57. 

Wohn-, Land- und Kauf- 
häuser. 

Berlin. 

Hausvoigt. Taf. 5. S. 2. 
Hausvoigteipl. 11a. Taf 14. S. 5. 
Krausenstr. 41. Taf. 27. S. 12. 
Lessingstr. 37. Taf. 111. S. 61. 
Monplaisir i. Berlin. Taf. 75. S. 88. 
Tucnerhaus, Taf. 51 — 54, 78, 79, 
97, 98, 108, 109. S. 25, 57. 
Unt. d. Linden 12. Taf. 9. S. 3. 
Vossstr. 18. Taf. 71. S. 37. 

Charlottenburg. 

Wohnh. Grisebach. Taf. 81—83. 
S. 43. 

Dresden-Strehlen. 

Landhaus. Taf. 59. S. 26. 

Gaggenau. 

Landhaus Bergmann, Speisesaal. 
Taf. 90. S. 45, 49. 

Grunewald. 

Landhaus Lucy. Taf. 13. S. 5. 
Hildesheim. 

Kramergildehaus Taf. 103. S. 55. 
Tempelhaus. Taf. 102. S. 55. 

München. 

Landhäuser, 3, a. d. Theresien- 
wiese. Taf. 113 — 114. S. 62. 

Nürnberg. 

Wohnhaus, Fränk. Kurier. Taf. 34. 
S. 17. 

— am Maxfeld. Taf. 29 und 30. 
S. 13. 

— am Maxthorg'aben 29. Taf. 11. 
S. 5. 

Landhaus Solger. Taf. 35. S. 18. 
— Hildenbrand. Taf. 7. S. 3. 


Neubabelsberg. 

Landhaus v. Holst Taf. 66 — 67. 
S. 32. 

— kayser. Taf. 91—93. S. 49. 
Potsdam. 

Wohnhäuser. Taf. 28, 55, 56, 73, 
74. S. 13, 26, 37. 

Wannsee. 

Landhaus Otzen. Taf. 2. S. 1. 
Wilmersdorf. 

Landh. Bernhard. T. 104. S. 66. 


Ul. Nach den Künstler- 
namen. 

B ä h r , G. Dreikönigskirche i. 
Dresden. Taf. 19. S. 6. 

Boumann d. Ae. Predigerhaus 
i. Potsdam. Taf. 8. S. 3. 

— Rathaus i. Potsdam. Taf. 36. 
S. 18. 

C h i a v e r i , G. Hofkirche i. Dresden. 
Taf. 20. S. 6. 

Coucy, R. de, Strebepfeiler d. 
Kath. v. Rheims. Taf. 49. S. 22. 

Dietrich, F. Kaufhaus in Berlin, 
Krausenstr. 4L Taf. 27. S. 12. 

D y 1 e w s k y, V. Landh. Lucy i. 
Grunewald. Taf. 13. S. 5. 

G e r 1 a c h , Ph. Thurm d. Parochial- 
Kirche i. Berlin. Taf. 82. S. 17. 

G o n t a r d , Ch. v. Wohnhäuser i. 
Potsdam. Taf. 56, 74. S. 26, 37. 

Grisebach, H. Geschäftshaus 
i. Berlin. Taf. 9. S. 3. 

— Kronprinzenzelt-Saal. Taf. 120. 
S. 63 

— Wohnhaus i. Charlottenburg. 
Taf. 81-83. S. 43. 

Grael, F. J. Thurm d. Sophien- 
kirche i. Berlin. Taf. 33. S. 17. 

Hänelu. Marx. Dreikönigskirche 
i. Dresden. Taf. 19. S. 6. 

Halmhuber, G. Architektur- 
stücke. Taf. 50, 110. S. 22. 


Hart, G. Wohnhaus i. Berlin, 
Lessingstr. 37. Taf. 111. S. 61. 

Hartmann, F. O. Landhaus i. 
Strehlen. T. 59. S. 26. 

Heim, G. Landh. Solger i. Nürn- 
berg. Taf. 35. S. 18. 

— Wohnh. Fränk. Kurier i. Nürn- 
berg. Taf. 34. S. 17. 

Hildenbrand, G. F. Landh. 
Hildenbrand i. Nürnberg. Taf. 7. 

S. 3. 

— Wohnhaus i. Nürnberg a. Max- 
feld. Taf. 29, 30. S. 13. 

— Maxthorgraben 29. Taf. 11. S. 5. 

Hitzig, G. Reichsbank i. Berlin. 

T. 106. S. 56. 

— Techn. Hochschule i. Berlin. 
Taf. 107. S. 57. 

Holst, v. Landh. i. Neubabels- 
berg. Taf. 65—67. S. 32. 

Jacob, E. Landh. Rohrmann i. 
Krauschwitz. Taf. 43-46. S.21. 

I v e n , A. Kanzel in Köln. Taf. 68. 
S. 33. 

Kayser u. v. Groszheim. Land- 
haus i. Neubabelsberg. Taf. 91 — 93. 
S. 49. 

— Landh. i. Wilmersdorf. Taf. 104. 
S. 56. 

— Wohnhaus i. Berlin, Vossstr. 18. 
Taf. 71. S. 37. 

Klein, A. Speisesaal i. Gaggenau. 
Taf. 90. S. 45, 49. 

Knobelsdorf f,G.W.v. Prediger- 
haus i. Potsdam. Taf. 8. S. 3. 

Krüger, A. Wohnh. i. Potsdam. 
Taf 55. S. :6. 

Kyllmann u. Heyden. Pal. d. 
Bayer. Gesandsch. i.Berlin. Taf. 61. 
S. 31. 

— Wohnhaus Monplaisir in Berlin. 
Taf 78. S. 38. 

L u c a e , R. Techn. Hochschule i. 
Berlin. Taf. 107. S. 57. 

March, O. Kaufhaus Hausvoigt 
i. Berlin. Taf. 5. S. 2. 

— Marienheim in Berlin. Taf. 87. 
S. 44. 


M a s s o 1 , Alte Universität i. Straß- 
burg. Taf. 48. S. 22. 

Messel, A. Volkskaifeehaus in 
Berlin. Taf. 101. S. 55. 

Otzen, J. Landh. in Wannsee. 
Taf. 2. S. 1. 

Padovano, J. M. Thür a. d. 
kgl. Schlosse i. Dresden. Taf. 80. 
S. 38. 

P e t e r, L. J. Speisesaal i. Gaggenau. 
Taf. 90. S. 49. 

Peters, E. Kauthaus in Berlift, 
Hausvoigteipl. 11 a. Taf. 14. S. 5. 

P i t r o u , R. Wohnhaus i. Potsdam. 
Taf. 73. S. 38. 

Pöppelmann. Zwinger i. Dresden. 
Taf 3, 4, 38-40, 76, 77. S. 1, 
18, 31. 

— Dreikönigskirche in Dresden. 
Taf. 19. S. 6. 

Raschdorff, J. Techn. Hoch- 
schule i. Berlin. Taf. 107. S. 57. 

R i e t h, O. Architekturstück. Taf. 18. 

S. 6. 

Schupmann, L. Uraniasäule i. 
Berlin. T. 60. S. 26. 

Schweigger, J. Grabplatte in 
Nürnberg. Taf. 75. S. 26. 

S e i d 1 , E. 3 Landh. in München. 

T. 113, 114. S. 62. 

Stella, P. de. Belvedere i. Prag. 
Taf. 41. S. 26. 

U 1 b e r g e r , Th. Frauenhaus in 
Straßburg. Taf. 47. S. 22. 

U n g e r , G. C. Wohnh. i. Potsdam. 
Taf. 28. S. 26. 

W a 1 1 o t, P. Reichstagshaus. Taf.l, 
12, 69, 70, 118, 119. S. 1, 5, 33, 63. 

Walther, Conradin. Landhaus 
Hildenbrand in Nürnberg. Taf. 7. 
S. 3. 

— Wohnhaus i. Nürnberg, Maxthor- 
graben 29. Taf. 11. S. 5. 

— Tucherhaus i. Berlin. Taf. 51 — 54, 
78, 79, 97, 98, 108, 109. S. 25, 57. 

Z i t e k , J., Rudolfinum in Prag. 
Taf. 86. S. 44. 


Berichtigu ngren . 


Seite 1 rechts, Zeile 2 von unten, lies : nicht nordöstlichen, 
sondern nordwestlichen. 

„ 6 rechts, Zeile 5 von unten, lies: nicht soll, sondern 

voll. 

„ 26 links, Zeile 8 von oben, lies: nicht Schlick, sondern 
S c h 1 i n c k. 

„ 38 rechts, Zeile 5 von unten, lies: nicht reinen, sondern 
seinen. 

„ 43 Die beiden letzten Grundrisse sind mit einander ver- 
tauscht. Unter dem letzten lies: nicht III. Stockwerk, 
sondern II. Stockwerk; und ungekehrt. 

„ 56 links, Zeile 6 von unten, lies: nicht T e m p 1 a r , sondern 
Templer — 

„ — rechts , Zeije 8 von oben, desgl. 

„ 63 links, Zeile 25 von oben, lies: nicht der, sondern das. 

Tafel 42 rechts unten, lies: nicht XVI. Jahrh., sondern XVIII. Jahrh. 

„ 42 unten, lies: nicht St. Katharina, sondern S. 
Barbara. 

„ 55 links unten, lies: nicht Brüsing, sondern B ü r i n g. 

„ 86 rechts unten, ist zu ergänzen: vollendet 1884. 

„ 87 „ „ „ „ „ erbaut 1890 — 91. 


501174 


Digitized by 


Google 









VW 




Ausführung von Steinmetz^ und Bildhauer^Arbe 

in den Werkstätten zu Berlin, Frankfurt a. M., Miltenberg- a. Main, Hardheim in Baden 

Eigene Steinbrüche im Mainthal! 


Mitinhaber der Firma Zeidler & Wimmei, Bunzlau i. Schlesien. 

Werkstätten in Bunzlau und Löwenberg. 

C$?' Steinbrüche in Rackwitz, Alt-Warthau, Plagwitz etc. '@3 

P. Wimmei & Co., Königliche Hof-Steinmetzmeister, Berlin NW., Lehrterstr. 18 


Digitized by 


f/& s v 





, , 0 ",! 

ÜWMtf v - <1 ’ ■ 

n 














Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 

Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 

FÜR ARCHITEKTUR UND 
KUNSTHANDWERK. 

I 

Geschäftstelle und Nachweis Verlag VOI1 A. BRAUN & Co., Berlin SW. Leitstelle und Nachweis für alle 

für alle geschäftlichen Angelegenheiten: Zimmerstraße 40/41. sachlichen und fachlichen Angelegenheiten • 

Zimmerstraße 40/41. Leitung: Paul Graef. Paulstraße 10 III. 

Jahrgang V. BERLIN, 1. Januar 1892. No. 1. 


worden. Das Kapitell auf unserer Tafel gehört zu der westlichen Säule 
an der Südseite des Süd-Westthurmes. Indem wir auf unsere zu obigen 
Tafeln gehörigen Ausführungen verweisen, wiederholen wir, dass der 
obere Durchmesser dieser Säulen 1,40 m und die Höhe des Kapitells 
rd. 2 m beträgt. Die Modelle zu letzterem sind nach den Angaben des 
Architekten in der Werkstätte des Bildhauers O. L e s s i n g hergestellt. 

— g — 


ZU DEN TAFELN. 

— Tafel 1. Vom Bau des neuen Reichstagshauses 6. Auf 
Tafel^32 und 33 unseres Jahrganges III haben wir einzelne Theile des 


Erscheint am l. jeden Monats. 

Jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Obergeschoss. 



Erdgeschoss. 



Untergeschoss. 

Landhaus Otzen in Wannsee. 

hier abgebildeten Säulenkapitells in ihren Anfangsformen dargestellt. In- 
zwischen sind sämmtliche Thurmsäulen mit ihren' Gebälken vollendet 


Tafel 2. — Landhaus Otzen in Wannsee. Dies stattliche 
Landhaus bildet das Heim des rühmlichst bekannten Professors Johannes 
Otzen und ist nach dessen Plänen in den Jahren 1882 u. 83 erbaut. 
Die nebenstehenden Grundrisse erläutern seine Einrichtung. Die Fassaden 
sind mit rothen Verblendziegeln unter Verwendung gelbgrüner Glasur- 
steine bekleidet. Die Ausführung erfolgte durch den Maurermeister 
Paetzold in Potsdam, die reiche Ausmalung durch den Dekorationsmaler 
Herrn. Schmidt in Hamburg. Die Gesammtkosten betrugen 90 000 Mark. 

— Tafel 3 u. 4. — Der Zwinger in Dresden. Besprochen von 
Dr. Cornelius Gurlitu 

Seit Hettner und Steche zuerst versuchten, die Geschichte des 
Zwingerbaues darzustellen, hat sich namentlich durch die Bemühungen 
des Letzteren das Material so erweitert, dass eine eingehende Darstellung 
der Planung, Ausführung und Unterbrechung des berühmten Bauwerkes 
durchaus erwünscht wäre. Leider ist es bisher nicht gelungen, die genauen 
Rechnungen des Baues aufzufinden, wohl aber hat man Pläne in 
großer Zahl entdeckt, welche das Werden der Anlage vergegenwärtigen 
und ein sehr anschauliches Bild der Zeit geben. Einstweilen muss noch 
auf Steches ältere Untersuchungen in „Die Bauten von Dresden“ 
(Dresden 1878) hingewiesen werden, als der umfassendsten Darstellung 
der Baugeschichte. 

Der große Architekt, welchen König August der Starke für die 
Planung seines Baues wählte, war Matthäus Daniel Pöppelmann 
(geb. zu Dresden 1662, f daselbst 1736). Dieser Meister, von welchem 
ältere Arbeiten inzwischen mehrfach nachgewiesen wurden, hat sich im 
Wesentlichen selbstständig entwickelt und zwar ungefähr gleichlaufend mit 
Schlüter. Seine Kunstformen sind überall deutsch, obgleich er in Paris 
und Rom Studien gemacht hatte. Ueberall klingen noch die Vorbilder 
der deutschen Renaissance nach, wenngleich seine Zierweise immer 
naturalistischer, der barocke Schwung der Linien freier geworden ist. 

Aus zahlreichen erhaltenen Entwürfen sieht man, dass der König 
ursprünglich zwei Baugedanken mit einander zu vereinigen strebte: Sein 
1701 durch Brand theilweise zerstörtes Schloss sollte einen prachtvollen 
Umbau erfahren, und für die großen Festspiele, die bisher im Hofe des 
jetzigen Johanneums, dem Zwinger zwischen den Mauern der alten Stadt- 
befestigung, abgehalten worden waren, sollte eine monumentale Arena gebaut 
werden. Vielfach wurde dieser Plan verändert, es giebt Skizzen Pöppel- 
manns für verschiedene Plätze der Stadt, bis der König sich endlich für 
einen Raum innerhalb der Festungsmauern der Stadt entschloss, zunächst 
die Anlage der Arena begann und einstweilen die Frage noch offen liess, 
wie bei weiterer Planung ein gegen die Elbe zu zu errichtendes Schloss 
sich gestalten werde. 

Der Bau begann 1711; er wurde 1718 in unruhigen Zeiten unter- 
brochen , da er unzweifelhaft die fortifikatorische Sicherheit der Stadt 
schädigte. Im Jahre 1722 wurde der Weiterbau endgiltig aufgegeben. 

So wie er auf uns kam, war der Zwinger ein Bruchstück. Erst Semper 
gab ihm durch seine Gemäldegallerie in der Mitte dieses Jahrhunderts 
den Abschluss. 

Der Grundriss des Zwingers besteht aus einem genau nach den 
Himmelsgegenden gerichteten 107 : 117 m messenden Rechteck, an dessen 
vier Ecken sich Pavillons erheben, welche sich, mit ihren Langseiten gegen 
den Hof gerichtet , an der östlichen und westlichen Seite hinziehen. 
Sie mussten so angeordnet werden, da der südöstliche Pavillon als Vor- 
halle für das dort befindliche Opernhaus (1849 abgebrannt) der nordöst- 
liche für andere Festräume zu dienen hatte Hinter dem nordöstlichen 
Pavillon errichtete man, den Raum bis an den Wall derf estung ^usfüllend, 


Digitized by ooQie 











2 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 1. 


das sogenannte „Dianabad“, während der südwestliche gewissermaßen als stücken gegriffen um den Reichthum der Wirkung zu erzielen, der den 
Gartenhaus für die Promenade auf dem Zwinger diente. Die südliche und Bau auszeichnet. Nur in den Achsen der Pavillons finden sich Ver- 
nördliche Front sollte je ein Arkadengang abschliessen, welche ein Thor dachungen über dem betreffenden Arkadenperron, welche auf den vor- 
durchbricht. Nur die südliche, welche sich unmittelbar über der Festungs- gekröpften Pilastern sich leicht und wirkungsvoll aufbauen, 
mauer erhob, so dass eine Fallbrücke zum Thore führte, ist ausgeführt Dem alten guten Grundsatz der deutschen Renaissance folgend ver- 

worden. Zu Anfang dieses Jahrhunderts hat man leider den Wall aus- einigte Pöppelmann, nachdem er die Massen gleichmäßig abgewogen 
gefüllt, und ihn darauf mit „englischer“ Gartenanlage geschmückt. Der hatte, den höchsten Reichthum auf einige Haupttheile, diesmal die drei 
Eindruck des Baues hat dadurch sehr verloren, zumal noch durch der Thorthürme. Auf Tafel 3 und 4 kommen die Haupttheile des westlichen 
Landbaumeister O. Trobsch in unverantwortlicher Weise die Fenster Mittelpavillons, oder Thorthurmes, zur Darstellung. Hier steigert sich die 
der Südreihe zugemauert wurden. An der Nordfront sind reizvolle Architektur freilich zu einer kecken Pracht, wie sie wohl selten in der Welt 
Brunnen werke angebracht, die aber z. Z. nicht mehr' im Betrieb sind. wieder erreicht wurde. Das Ganze ist durchweht von einer Lustigkeit, von 

An die Ost- und Westseite des Haupthofes legen sich zwischen die einer sorglosen Ausgelassenheit, die bis in die letzten Einzelheiten wiederklingt. 

Pavillons zwei hufeisenförmige Anbauten, welche zu den in der Achse ge- Alle Köpfe auf Schlusssteinen lachen oder lächeln. Die kühnen Satyr-Atlanten 
legenen beiden Treppenthoren führen. Der westliche vermittelt den Zugang vollführen ihr Trägeramt in komischer Anstrengung, Blumen, Fruchtkörbe,, 
zu dem schon früh gartenartig geschmückten Festungswalle, der östliche festliche Gehänge aller Arten, griechische Gottheiten und Wundergebilde — 
ist für die Anfahrt des Hofes bestimmt, der von hier alsbald zum ersten Alles befindet sich in Bewegung, athmet frische Lebenlust. Dazwischen» 
Stock aufsteigen und sich nach seinen Logen im Opernhause begeben konnte. durch leisten die architektonischen Formen willig der kecksten Laune 
Vorzüglich nach dem Hofe öffnet sich die Arkade in großen Fenstern, sind ihres Beherrschers Folge; jede Pedanterie ist überwunden, aus den. 
die Pfeilermassen thunlichst beschränkt, um dem Bau den Charakter einer stilistisch gesetzmäßigen Formen wurden in der Hand des deutschen 
Arena nicht zu nehmen, bei der nur die Sitze unserer Witterung gemäß Meisters rein dekorative Gebilde. (Fortsetzung folgt), 

zumeist überdeckt wurden. Es befinden sich selbst in der jetzigen 

unfertigen Anlage gegen 200 je 2,3 Meter breite Fenster und gegen 480 T a f e 1 5. — Geschäftshaus „ zum Hausvoigt “ in Berlin 

Meter Balustrade, welche gegen den Hof zu sehen. Es können also Hausvoigteiplatz 8 u. 9 . Dies stattliche Geschäftshaus wurde in den 
800-1000 Menschen aus gedecktem Raum in erster Reihe, weitere 1000 Jahren 1888/90 nach den Plänen des Architekten Otto Mar ch (Charlotten- 
aus zweiter und bei drei Reihen gegen 3000 Personen von den bürg) gebaut 

Balustraden aus, im Ganzen gegen 5000 Menschen den im Zwinger abzu- Das Gebäude enthält ausschliesslich Geschäftsräume, die in allen 



Geschäftshaus „zum Landvoigt“ in Berlin. 


haltenden Schauspielen Zusehen. Durch vor dem Erdgeschosse und auf Geschossen für die Bedürfnisse des gemeinhin „Confection“ genannten 

den Gallerien anzubringende Tribünen kann die Zahl der Zuschauer Geschäftszweiges eingerichtet sind. Zur Erzielung möglichster Feuer- 

leicht verdoppelt und verdreifacht werden, wobei allerdings zu beachten Sicherheit sind sämmtliche Zwischendecken in Monier-Kappen von durch- 
ist, dass dem Bauherrn und dem Architekten im Grunde genommen sehr schnittlich 4 m Spannung zwischen gewalzten Trägern hergestellt. Im 

wenig daran lag, ob das Volk in seiner Masse die Vorgänge gut sehe Aeusseren sind die Flächen geputzt die Architekturtheile aus 

oder nicht, wenn nur die Hofgesellschaft gut untergebracht war. Die vier schlesischem Sandstein hergestellt. Bei der Wahl der Archtitektur ist 
Estraden der Pavillons boten hierzu den gelegensten Raum, da es sich von den Formen der 1789 von Langhans in der Mohrenstraße erbauten 

meist um ein Ringelreiten handelte, in welchem 2 oder 4 Parteien sich Brückenkolonnaden*) ausgegangen, mit denen der Neubau in unmittelbarer 

bekämpften, und jede einer Art Hauptquartier bedurfte. Verbindung steht. Die den Giebel krönende Figur des Hausvoigts ist von 

Wie demnach die Anordnung des Zwingers den Bedürfnissen dem Bildhauer Westphal modellirt und von F. P-eters in Kupfer ge- 

vollständig entsprach, so ist auch der Schmuck ganz dem Zwecke an- trieben. Ihr Gewicht beträgt 150 kg. Die Ausführung des Baues erfolgte 

gemessen. Der Zwinger ist als ein Festplatz gedacht, seine Verzierungen durch die Firma Held & Franke. Die Lieferung der 5 Personen- und 

entsprechen dieser Annahme vollständig. Die ganze Ostseite ist nicht in Lastenaufzüge war der Firma Otis Brothers u. Go. (New -York) 

Betracht zu ziehen, da sie erst 1849 nach dem Brande, zum Theil mit übertragen. Die Gesammtkosten belaufen sich auf 850 000 Mark, d. i rd 

Benutzung alter Motive, errichtet wurde. Die Bildwerke welche in 660 Mark für das Quadratmeter, 

klassicistischen Formen gehalten sind, wurden unter Hähnels Leitung 

ausgeführt, an den Ziertheilen fällt die lahmere Zeichnung dem auf- —Tafel 6 . Silberner Becher im Grossherzogi. Museum zu 

merksamen Beobachter deutlich ins Auge. Darmstadt. Der Becher, eine der vorzüglichsten Arbeiten ihrer Art, ent- 

Die Arkaden sind von verhältnismäßig einfacher Bildung, in der stammt der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Meister und Ort der An- 

Behandlung der Profile höchst bezeichnend für die Frühzeit des fertigung sind unbekannt. Er ist in Silber gegossen und ciselirt; der Drache 

deutschen Barock, geschmückt mit naturalistischen Gehängen und Zweigen, am Fuße des Griffes ist vergoldet. 

welche einer Augenblicks-Dekoration entlehnt zu sein scheinen. Die Der Becher gehörte ehemals zum Hausschatze der Grossherzogl 

Pavillons haben ein zweites solches Arkadengeschoss von fast gerade Hessischen Familie und findet sich bereits in dem Nachlasse des Land- 

deqselben Verhältnissen. Es ist gut hierauf aufmerksam zu machen, um 

die Annahme zu widerlegen, als habe Pöppelmann zu unerhörten Kunst- *j s i e he Jahrg. IV, Tafel 78. 


Digitized by 


Google 



1892. No. 1. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


3 


grafen Ernst Ludwig (f 1739) verzeichnet. Unter dem Fuße ist eine 
Platte aus Kupfer befestigt, welche die verschlungenen Buchstaben 
W. G. P. zeigt. Der Fuß ist mit Muschel- und verwandten Ornamenten 
verziert. An dem Griffe, der Felsen mit Bäumen und Pflanzen darstellt, be- 
findet sich der mit dem Speere einen Drachen tödtende Herkules. Der 
untere Knauf des Gefäßes zeigt zwischen Ornamenten genannter Art 
Rundbilder mit Darstellungen nach den Fabeln Aesop's; in der Mitte des 
Gefäßes ist eine Eberjagd in zartem Relief vortrefflich dargestellt; an 
seinem obern Rande und an dem reich verzierten Deckel befinden sich 
Rundbilder mythologischen Inhaltes (nach der Aeneide) in kräftigem Re- 
lief; zwischen letzteren sind Muscheln und Putten angebracht. Auf der 
Spitze des Deckels steht Neptun mit dem Dreizack, der an vergoldeten 
Zügeln zwei die Muschel ziehende Seeungeheuer lenkt. Adamy. 

T a f e 1 7. — Landhaus Hildenbrand in Nürnberg, Bayreuther- 
strasse 37, Gartenseite.*) Der Entwurf zu diesem Landhause wurde 
von dem Besitzer, Herrn Architekt G. F. Hildenbrand im Jahre 1888 auf- 
gestellt. Die Ausführung erfolgte unter dem künstlerischen Beirathe des 




tfTRAMEN -SEITE 

in -* " ? i M -t -t 

Erdgeschoss. Obergeschoss. 

Landhaus Hildenbrand in Nürnberg. 


Professors C. Walther. Das Haus dient in allen Räumen den Wohn- 
zwecken seines Besitzers. Ueber die innere Einrichtung geben die oben- 
stehenden Grundrisse Aufschluss. Das Aeussere ist massiv aus gelben 
Sandstein erbaut, das Dach mit alten Ziegeln eingedeckt. Die Gesammt- 
kosten beliefen sich auf 65 000 Mark, d. i. 420 Mark für das Quadrat- 
meter und 35 Mark für das Kubikmeter. 

— Tafel 8. Wohnhäuser des XVII. und XVIII. Jahrhunderts 
in Potsdam. Besprochen von Peter Wal \6 

Zu dem höchst eigenartigen architektonischem Gepräge, das die 
Stadt Potsdam, wie kaum eine andere sich bewährt hat, trägt es wesent- 
lich bei, dass ihre Wohnhäuser, die hauptsächlich im 17. u. 18. Jahr- 
hundert entstanden sind, bis heute sich unverändert erhalten haben. Die 
Straßenbilder sind fast dieselben wie zur Zeit Friedrichs des Großen, 
da selbst eine sehr erhebliche Zunahme der Bevölkerung die Innen- 
theile dieser hinsichtlich ihrer Umgebung so bevorzugten Residenz nicht 
berührt hat. Wenn nun die zahlreichen, zum Theil sehr beachtens- 
werthen Fassaden Potsdams bisher so wenig die Aufmerksamkeit der 
Kunstfreunde und Architekten auf sich zogen, so liegt das wohl einfach 
daran, dass sie durch die künstlerische Bedeutung zahlreicher Schloss- 
bauten der Stadt und ihrer Umgebung in den Schatten gestellt werden. 
Andrerseits aber bieten sie für sich allein betrachtet ein lehrreiches 
Bild der vielseitigen Bestrebungen auf dem Gebiete des Bauwesens, welche 
dort in etwa 150 Jahren die Schöpfungen der verschiedensten Richtungen 
vereinten. Der Gesammterscheinung kommt es zu Gute, dass auf eine so 
kurze Zeit sich thatsächlich alle Leistungen zusammendrängen. Potsdam, 
ursprünglich ein wendischer Ort, gewann seit dem 13. Jahrhundert einige 
Bedeutung, so dass schon Kaiser Karl IV. im Jahre 1371 hier eine stark be- 
festigte Burg gehabt haben soll. Unter den Hohenzollern, von denen u. a. 
Joachim I. und Joachim II. am Schlosse bauten, entwickelte der Ort sich 
nur langsam. Um 1550 brannte fast die ganze Stadt ab, und im dreissig- 
jährigen Kriege verfielen zahlreiche Häuser der völligen Zerstörung. 
Potsdam, welches beim Regierungsantritt des großen Kurfürsten (1640) 
nur 160 Häuser zählte, wurde seit 1660 durch den Schlossbau vergrößert. 
Auch entstanden seit 1671 durch M. M. Smids, später durch Memhardt 
und Nering — vorwiegend also unter holländischem Einfluss — 
60 Bürgerhäuser der Breiten-, Mammon- und Priesterstraße, sowie ferner 
noch solche zwischen dem Schlosse und dem alten Kietz. Weitere 
Häuser wurden zur Zeit König Friedrichs I. gebaut, der damals u. A. 
Longuelune und de Bo dt in Potsdam beim Schlossbau beschäftigte. 
Friedrich Wilhelm I., der mehrere Stadterweiterungen vornahm, schuf 
etwa 900 Bürgerhäuser, von denen die hauptsächlichsten am Neuen Markt, 
in der Burgstraße, in der Berlinerstraße u. s. w. sich erhoben. Viele 
davon rühren nach Manger von d$m Holländer Stegmann her, ausser 
welchem der Franzose Gay et te, später hauptsächlich Boumann d. Aeltere 
wirkte. Gegen Ende der Regierung dieses Königs entstand das sogenannte 
holländische Viertel, von welchem allerdings in architektonischer 
Hinsicht nicht viel zu sagen ist. Erst unter Friedrich II., der etwa 700 
Häuser erbauen liess und im wahrsten Sinne als Eklektiker wirkte, stoßen 
wir auf allgemeiner bekannte Namen, wie von Knobelsdorf (1748—1752), 
Joh. Boumann d. Aelt. (in den Jahren 1749—1755), Hildebrandt (1753 
bis 1756), Büring (1754 — 1764), vor Allem auch auf von Gontard, (1764 

*) siehe auch Jahrg. IV., Tafel 104. 


bis 1777), der etwa 90 Fassaden zeichnete bezw. ausführte, sowie 
G. C. Unger (1769-1775). 

Auf den Tafeln dieser Zeitschrift sollen die bemerkenswerthesten 
jener Wohnhäuser, die durch die Vortrefflichkeit und Frische ihrer Formen 
und Verhältnisse für die Lösung ähnlicher Aufgaben stets vorbildlich 
bleiben werden, in zwangloser Folge zur Darstellung kommen. 

Das auf unserer Tafel 8 dargestellte Predigerhaus zu St. Nicolai, 
am Markt 4, ist eines der stattlichsten Gebäude Potsdams, das bei einer 
Gesammtlänge von 37 Metern in neun Achsen palastartig und in guten 
Verhältnissen entwickelt ist. Die Ausführung erfolgte 1752 durch Bou- 
mann d. älteren nach dem Entwürfe des Baumeisters G. W. von Knobels- 
dorff, welcher der Neigung Friedrichs II. für italienische Vorbilder 
folgend, dabei an den Pal. Quirini in Rom sich angelehnt haben soll. 
Die größeren Bildhauerarbeiten des Portals und der Attika sind von 
Fr. Chr. Glu me. 

Das Wohnhaus Humboldtstr. 3, (Tafel 101, Jahrg. IV.) in der 
Einzelbehandlung weniger glücklich, als das vorerwähnte, fällt in die 
Zeit nach dem Tode Knobelsdorffs, als Friedrich II. in künstlerischer 
Beziehung ohne ausreichenden Beirath dastand, und er sich damit be- 
gnügte, Häuser nach gegebenen Palastfronten oder aber nach „eigenen 
Skizzen u , welche meist in der flüchtigen Durchzeichnung vorhandener An- 
sichten bestanden, durch Hildebrandt (oder Krüger) bauen zu lassen 
(1754). Als Vorbild diente dem Architekten Sanmicheli’s Palazzo Pompei 
in Verona. Das Gebäude wurde für den Gastwirth Schmidt errichtet, und 
erhielt eine Front von 24 Meter Länge. Die Köpfe der Schlusssteine und 
die Vasen der Attika fertigte der Bildhauer Heyne. 

Das Noack’sche Wohnhaus Humboldtstr. 4, (Tafel 102 
Jahrg. IV.) im Jahre 1777 ausgeführt durch vonGontard hat trotz der 
geringen Frontlänge von nur 14 Metern eine der geschicktesten und 
reizvollsten Fassaden. Schon Manger hebt mit Recht hervor, wie glücklich 
die Aufgabe gelöst sei, zwischen dem sog. Palazzo Barberini (1771) und 
dem Hause Humboldstr. 3 eine gefällige und doch wirkungsvolle und selbst- 
ständige Architektur zu schaffen. Der Baumeister hat das von ihm 
öfters angewandte Motiv Vorgesetzter Freisäulen hier erfolgreich verwerthet. 

(Fortsetzung folgt). 

— Tafel 9. Geschäftshaus in Berlin, Unter den Linden 12. 

Wir gedenken demnächst eine Gesammtaufnahme dieses eigenartigen 
Gebäudes zu veröffentlichen und werden bei dieser Gelegenheit auch 
die vorliegende Tafel erläutern. 

— Tafel 10. Grabplatte des Barthlome Nittinger auf dem 
St. Johanniskirchhofe in Nürnberg. 

Wir werden diese Tafel im Zusammenhänge mit Darstellungen 
ähnlicher Art demnächst besprechen. 


• BÜCHERSCHAU. 

Details, Wanddekorationen, Möbel, Geräthe etc. aus den 
Kgl. Bayerischen Schlössern Neu-Schwanstein, Linderhof und Herren- 
chiemsee, sowie aus der Kgl. Residenz in München. Aufgenommen und 
herausgegeben von Jos. Albert. Gesichtet und mit einleitendem Text 
versehen von Professor L. Gmelin. Verlag von Jos. Albert in München. 

Schon im Jahre 1888 hat der Kunstverlag Jos. Albert etwa 150 Blatt 
Gesammtaufnahmen aus den Bayerischen Königschlössern veröffentlicht, 
von denen 12 den Lesern dieser Zeitschrift aus den letzten Heften des 
vorigen Jahrganges bekannt sind. Im Anschluss und als Ergänzung dieser 
Sammlung erscheint das oben genannte Prachtwerk, dessen erstes Heft 
uns vorliegt. Es enthält, ausser der Einleitumg, 10 Blatt Lichtdrucke, die, 
dem Rufe der berühmten Kunstanstalt entsprechend, zu dem Vollendetsten 
gehören, was wir an derartigen Ausführungen kennen. Neun weitere 
Hefte sollen folgen, deren Inhalt nach fachlichen Gruppen geordnet sein 
wird. Während das erste Heft „Musterblätter aus den verschiedenen 
Gebieten des Kunstgewerbes“ enthält, bringt das zweite und dritte „Wand - 
dekorationen“, das vierte „romanische und gothische Möbel“, das fünfte 
„Tische in den Stilen des 18. Jahrhunderts“, das sechste und siebente 
„Polstermöbel und Stickereien“, das achte „verschiedene eichene 
Möbel, das neunte „Beleuchtungsgeräthe“ und das zehnte „Schmiede- 
eisenarbeiten“. Jedes Heft ist einzeln käuflich und kostet 8 Mark, 
der Preis des ganzen Werkes beträgt 60 Mark. Das Werk dürfte eine der 
hervorragendsten unter den neueren kunstgewerblichen Veröffentlichungen 
werden, von der eine vielseitige und weittragende künstlerische Anregung 
ausgehen wird. — g — 


Der heutigen Nummer liegt eine Post-An- 
weisung bei, welche wir zur Einsendung der 
Bezugs- Beträge gefälligst zu benutzen bitten. 

Die Geschäftsstelle. 


Digitized by ooQie 




Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 1. 




H.MANSKE & 


0- 


u, © 8 ® 





rte Mts^ . 


Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung, unbedingter Volum 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Gfeschä,ftsl 6 itung in L 6 hFt& • 


Staatsmedaille. 

Wien. 


Cassel. 


Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von R. P. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, Iajolika-, Bareqne-Oefen. 
Oefes und Kamine mit Löaheldteinsitzen 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung- lm Musterlager der Fabrik. 


A. - & sfr- -A- — sb_ 




Die Fabrik für Centralheizungen 


|| j GEBR, POEMSGEM IM DÜSSELDORF 

| liefert u. a. 

5 die completten technischen Einrichtungen für Badeanstalten, Dampf-, Koch- und 
I ! Waschküchen sowie Desinfectionsanlagen mit und ohne maschinellen Betrieb, 
| Ausführliche Pro jede werden ahf Wunsch gratis ausgearbeitet. ^ 











Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 
Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen und Herde. 

Schmiedeeiserne nnd gusseiserne Böhren. — Feld- und Indnstriehahnen nebst Zubehör. 



ft ir Vielfach prämiirt. 'W 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mii _ Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung tür die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angelertigt. Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 

U oder AD. MARASKY, Erfurt. H 




Pur die Leitung verantwortlich: Paul Graet, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by LjOoq ie 











ZU DEN TAFELN. 


— Wohnhaus in Nürnberg, Maxthorgraben 29. 

Jahren 1884 


Tafel 11. 

Dieses stattliche Wohnhaus in prächtiger Lage wurde in den 
u. 85 von seinem Besitzer, dem Architekten G. F. Hildenbrand 
unter künstlerischer Mitwirkung des Professors C. Walther erbaut. Es 
enthält in allen 4 Geschossen Woh- 
nungen im Miethwerthe von 1000 
bis 2000 Mark, deren Einrichtung 
aus den beistehenden Grundrissen 
zu ersehen ist. Das Aeussere ist 
massiv in gelbem Sandstein erbaut, 
das Dach mit alten Ziegeln gedeckt. 

An der Ausführung waren, neben 
dem Besitzer, betheiligt der Zimmer- 
meister Körper, die Schreiner- 
meister Fleischauer und En- 
dress, sowie der Schlossermeister 
Leipold, sämmtlich in Nürnberg. 

Die Baukosten beliefen sich im 
Ganzen auf rund 100000 Mark, 
d. i. 320 Mark für das Quadrat- 
meter und 24 Mark für das Kubik- 
meter. 

T a f e 1 12. — Vom Bau des 
Deutschen Reichstagshauses. 

8. Fensterstützen und 
Hauptgesims am Mittel- 
bau der Ostseite (Sommer- 
strasse). An der Ostseite des Ge- 
bäudes liegt im Obergeschosse des 
Mittelbaues ein Sitzungssaal von 
24,06 m Breite uud 16, & m Tiefe. 

Er hat eine rechteckige Grundfläche 
und erhält sein Licht durch 3 große 
Fenster, deren jedes von 2 Stein- 
pfosten in 3 Theile zerlegt ist. Ein 
steinerner Querbalken scheidet jeden 
dieser Theile in zwei Felder. Unsere 
Tafel zeigt die Durchbildung der 
Aussenseiten jener Pfosten und zu- 
geich die Kapitelle der Dreiviertel- 
säulen am östlichen Mittelbau mit 
ihrem Hauptgesimse. 

Die Modelle entstammen der 
Werkstatt von O. Lessing. Die 
Ausfühung erfolgte in Alt- Warthauer 
Sandstein durch den Hofsteinmetz- 
meister C. Schilling. — g — 

Tafel 13. — Landhaus 
Lucy in Grunewald bei Berlin. 

Dies anmuthige Landhaus ist der 
Nachbar des Hauses Wieck, das 
wir vor Kurzem veröffentlichten*). 

Es ist Besitzthum des Herrn Wasser- 
bauinspektor H. Mathies, der den 
Grundriss unter Benutzung eines 
Vorbildes im Wesentlichen selbst 
festgestellt hat. Die Durcharbeitung 


zum Sommer- und Winteraufenthalt. Der Grundriss ist durch Ge- 
schlossenheit und Einfachheit ausgezeichnet. Als Ergänzung der 
untenstehenden Abbildungen sei bemerkt, dass im vorderen Dachgiebel 
ein Mägdezimmer angelegt ist. Die für das Erdgeschoss und die Theil- 
streifen des Obergeschosses verwendeten Ziegel haben rothe Farbe von 


hellerem und dunklerem Ton. Das 




m j j j j 1 1 n n 


Erdgeschoss. I. Stockwerk. 

Wohnhaus in Nürnberg, Maxthorgraben 29. 




J J - J - X * 

Erdgeschoss. Obergeschoss. 

Landhaus Lucy in Grunewald. 


des Entwurfes erfolgte durch den 
Stadtbauinspektor V. Dylewski, dem auch die Leitung der Ausführung 
übertragen war. Die letztere wurde im Juli 1890 begonnen und zum 
April 1891 beendet. Das Haus dient als Wohnung für eine Familie 

*) Siche IV. Jahrgang, Tafel 91. 


Backstein-Pfeiler und Flächen sind 
mit möglichst rauher Oberfläche und mit weissen Fugen verwendet. 
Laden-Einrichtung und -Decke sind von Eichenholz. ~ 


Holzwerk ist dunkelbraun gefärbt. 
Die Wandflächen des Oberge- 
schosses sind weiss geputzt und 
an den Hauptseiten mit einge- 
kratzter Malerei verziert. Sämmt- 
liche Aussenwände sind mit Luft- 
schichten versehen. Von den an 
der Ausführung betheiligten Hand- 
werksmeistern seien genannt: der 
Maurer- urid Zimmermeister Möbus 
in Charlottenburg, der Dekorations- 
maler C. Lange, Tischlermeister 
Meisch und Schlossermeister 
Herr mann in Berlin. Die Bau- 
kosten betrugen, ausschliesslich der- 
jenigen für die Umwährung, die 
Gartenanlage und den Brunnen, 
34 260 Mark, d. i. 210 Mark für das 
Quadratmeter und 20,60 Mark für 
das Kubikmeter.' 

Tafel 14. — Wohn- und 
Geschäftshaus in Berlin, Haus- 
voigteiplatz ua. Das stattliche 
Gebäude, Besitzthum des Herrn Hof- 
lithograph Rob. Winkelmann, 
wurde in den Jahren 1889 u. 90 nach 
dem Entwürfe und unter der Leitung 
des Regierungsbaumeisters E. P e t e r s 
neu- bezw. umgebaut Zur Erläute- 
rung schreibt uns der genannte 
Architekt: Das Gebäude ist ein 
Geschäftshaus und enthält dem- 
gemäß nur in dem 4. Geschosse 
eine Wohnung. Im Keller und Erd- 
geschoss liegen die Verkaufsräume 
des Besitzers; das 1., 2. und 3. Ge- 
schoss dient für ein großes so- 
genanntes Confectionsgeschäft, das 
leider durch seine vielen und un- 
geschickt angebrachten Firmen und 
Schilder die Ruhe der Fassade sehr 
beeinträchtigt. — Im Quergebäude 
befindet sich die Winkelmannsche 
Druckerei und lithographische An- 
stalt. Der Seitenflügel ist neu um- 
gebaut, im Wesentlichen aber stehen 
geblieben. *) 

Für den Sockel des Gebäudes 
ist Basalt, für die oberen Architektur- 
theile schlesischer Sandstein, für 
den Giebel, den kleinen Erker im 
IV. Geschoss und für die Ziertheile 
ist sächsischer Sandstein, für die 
rothe schlesische Verblendsteine 

Die 

Der innere Ausbau 


^ *) Von einer Mittheilung des Grundrisses glaubten wir, da 

liehen um einen Umbau handelt, absehen zu können. 


es sich im Wesent- 


Digitized by ^ooQie 







6 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 2 


i 


ist möglichst echt gehalten. Durchfahrt und Treppenhaus sind 
theils mit weissem Stuckmarmor, theils in Gyps, mit gezogenen Ge- 
simsen, ausgestattet und mit getönten vergoldeten Friesen versehen. 
Die Kunststeintreppe erhielt Eichenholzbelag und Eisengeländer. Die Maurer- 
arbeiten waren dem Baugeschäft Held & Franke, die Steinmetzarbeiten 
Otto Metzing übertragen. Die Tischlerarbeiten waren an C. Winckel, 
die Schmiedearbeiten an E. Puls vergeben. Die Schlosserarbeiten führte 
A. L- Ben ecke, die Malerarbeiten H. E stör ff aus. Die Erwärmung des 
Hauses geschieht durch eine Sammelheizung von Rietschel & Henne- 
berg. Die Gesammtkosten beliefen sich auf 160 000 Mark. 

Tafel 15 u. 16. Der 
Palast Attems in Graz. 

Dieser grossartige , an 
italienische Bauten mahnende, 
wenn auch zweifellos von einem 
deutschen Meister errichtete 
Palast ist der bedeutendste 
Profan-Bau der Steyrischen 
Hauptstadt aus derZeit um 1700. 

An ihm ist vor Allem die un- 
besorgte Sicherheit der Pro- 
filierung zu beachten, welche 
einen malerisch entwerfenden, 
wenn auch wenig geschulten 
Architekten verkündet. Die 
Freude an Schmuckformen, wie 
die Vasen über den Fenstern, 
an Verkröpfungen und stark ge- 
schwungenen Linien ist durch- 
aus im Sinne des deutschen 
Barock, der sich auch in dem 
Naturalismus der Verzierungen 
bekundet. Die eigenartige Ver- 
wendung des Putzes in den 
Untergeschossen kommt in 
Steyermark öfter vor. Das 
Thor zeigt ähnliche Formen 
wie am Palast Saurau*), wenn- 
gleich die Gruppirung derMassen 
und die barocke Haltung der 
Profile stark fortgeschritten ist. 

Der Name des Architekten ist 
nichtbekannt. — C. G. 

Tafel 17. — Grab- 
denkmal des Philipp Brendel 
von Homburg in der Stifts- 
kirche zu Aschaffenburg. 

Wir gedenken diese Tafel im 
Zusammenhänge mit Dar- 
stellungen ähnlicher Art zu 
besprechen. 

Tafel 18. — Archi- 
tekturstück von Otto Rieth* ) 

Die phantasievolle Darstellung 
erklärt sich selbst. Wir wollen 
nicht verfehlen, darauf auf- 
merksam zu machen, dass die 
von uns früher schon ange- 
kündigte Veröffentlichung von 
120 Blatt Rieth’scher, Skizzen 
je.tzt im Verlage von Georg 
Siemens in Berlin erfolgt ist. 

Wir gedenken auf das Werk 
demnächst zurückzukommen. 

Tafel 19. — Die Drei- 
königs-Kirche in Dresden, 
mitgeiheilt von Cornelius 
Gurlitt. 

Ueber dieBaugeschischet 
der Dreikönigskirche haben wir 
gelegentlich des 150 jährigen 
Stiftungsfestes der Kirche in 
eingehender Weise durch eine 
treffliche Arbeit des ausge- 
zeichneten Geistlichen 1 'dieses 
Gotteshauses, Pastor Dr. E. 


besitzen jenen Grundriss, welchen Bähr als Umänderung des Pöppel- 
mannschen vorschlug, sowie jenen zweiten von Pöppelmann, welchen 
dieser nunmehr wieder einreichte. Beide haben sehr bemerkenswerthe 
Eigenthümlichkeiten gemeinsam. Sie entsprechen nämlich noch völlig 
dem System der erzgebirgischen Spätgothik. Drei Schifte, die Umfassungs- 
mauern mit nach innen gezogenen Strebepfeilern, in die Nebenschifte frei 
eingebaute Emporen, der Thurm in der Breite des Mittelschiffes. Bei 
Pöppelmann liegt der Thurm und Altar im Westen, das heisst im vor- 
liegenden Falle abgewendet von der östlich vorbeiführenden Haupt- 
straße. Bähr verlegte den Thurm nach Osten. In künstlerischer Be- 
ziehung dürfte Pöppelmanns 
Anlage vorzuziehen sein. Denn 
die Hauptstraße war als eine 
künstlerische Anlage gedacht, 
welche auf das „Blockhaus“ 
und eine über dieselbe sich 
erhebende Pyramide zugeführt 
werden sollte. Ein hoher Thurm 
an einer Seite der Straße hätte 
dem Bilde die gewünschte Ein- 
heit genommen. 

Der Bau begann nach 
Pöppelmanns Plan. Als aber 
dieser 1736 starb, nachdem 
Wackerbarth 1734, der König 
1733 ihm vorausgegangen 
waren, der neue Hof sich aber 
um den Bau nicht kümmerte, 
begann Bähr seine Ansichten 
geltend zu machen, indem er, 
so gut es noch ging, die Kirche 
in einen Centralbau umschuf, 
in eine echte und gerechte 
Predigtkirche, wie sie der 
protestantische Gottesdienst 
braucht. 

Der Querschnitt der 
Kirche zeigt die Pfeiler bis 
zur Emporenhöhe gequadert, 
darüber in barocker Weise 
schlicht durchgebildet, darauf 
Korbbögen und ein geschaltes 
Spiegelgewölbe über dem Mittel- 
raum. Der große, mit schwerem 
bildnerischen Schmuck ver- 
sehene Altar steht im Westen, 
im Osten eine schöne Orgel, 
über zierlich ausgebildetem 
Sängerrchor. Bähr’s ursprüng- 
liche Absicht war sichtlich, 
Orgel und Chor zusammen- 
zulegen, wovon ihn nur die 
Ostlage des Thurmes abhielt. 
Das Innere giebt einen sehr 
würdigen Eindruck, wird nur 
entstellt durch den späteren Ein- 
bau einer zweiten, die langen 
Fenster durchschneidenden 
Empore.*) 

Wir geben in Abb. 1 
erstens den Plan Bährs, in 
Abb. 2 die zweite Umarbeitung 
durch Pöppelmann, in Abb. 3 
~ den gegenwärtigen nach Bährs 
y Umgestaltung durchgeführten 
Plan. 

Die ziemlich nüchterne 
Gestaltung des Aeusseren, 
welche nur in den Thoren sich 
reicher entwickelt, dürfte noch 
auf Pöppelmann zürückzu- 
führen sein, der in seinen 
späteren Jahren viel vom 
barocken Drange seiner besten 
Zeit eingebüßt hatte. 

Der Thurm wurde 1854 
bis 1859 durch die Baumeister 
H an el und Marx erbaut: der 



1. Vermuthlich ßähr’s Entwurf vom 26. Februar 1732. 



■■ mm w? 


■■Hin 




2. Pöppelmann’s Entwurf vom 4. Juni 1732. 



* * ^ 1 * l * 1 * ' «lo Tfö »io/V 

. 3. Bähr’s ausgeführter Entwurf (Grundriss der Empore). 

Die Dreikönigs-Kirche in Dresden. 


Sülze, erhalten.*) 

Nach Abbruch einer älteren Kirche legte 1732 der Graf Wackerbarth, 
damals Chef des „Churfürlichen Bauwesens“ dem Könige August dem 
Starken die Pläne zu einem Neubau vor, welche Mattheus Daniel 
Pöppelmann, der berühmte Architekt des Zwingers, gefertigt hatte. 
Dieser Plan zeigte den Altar im Westen stehend, erweckte dadurch Bedenken 
bei dem Geistlichen, welcher den Erbauer der Frauenkirche, Georg 
Bähr, veranlasste einen Gegenentwurf zu schaffen. So wurde die Kirche 
Veranlassung zu einem grundsätzlichen Kampf zwischen den beiden großen 
Barockmeistern Dresdens , zwischen dem formal begabteren Hof- 
künstler und Oberlandbaumeister Pöppelmann und dem tiefer 
angelegten, aber minder formerfahrenen städtischen Meister Bähr. Wir 


*) Siehe III. Jahrgang, Taf. 116. 

**) Siehe auch Jahrg. I, III und IV. 

***> Dr E. Sülze, Die Dreikönigskirche zu Neustadt-Dresden, Dresden, Carl 
Höckner 


Plan war das Ergebniss eines 
Wettbewerbes. Der Aufbau des 87,5 Meter hohen Thurmes zeigt neben 
dem geschickten Entwurf ein für jene Zeit als ausserordentlich zu 
bezeichnendes Stilgefühl , und eine unmittelbare Beeinflussung durch 
andere Dresdener Barockbauten, während sonst in Deutschland überall 
der strengste Klassicismus herrschte. 

Tafel 20. — Die Katholische Hofkirche in Dresden (von 
Südosten gesehen). Diese Tafel bildet eine .Ergänzung zu den. drei Ab- 
bildungen desselben Bauwerkes, die wir in unserem I. Jahrgange ver- 
öffentlichten und auf die wir hiermit verweisen**). Die gewaltige 
monumentale Kraft in der Erscheinung des Kirchenhauses kommt hier 
soll zum Ausdruck. 

*) Das Innere der Kirche erfährt zur Zeit einen durchgreifenden Aus- und 
Umbau, nach den Plänen der Architekten Fischer und Reuter, dessen Ergebniss wir 
unseren Lesern demnächst mitzutheilen gedenken. 

**) Siehe I. Jahrgang Tafel 18, 88 u. 29, Seite 48, 57 u. 76. 


Digitized by 


Google 








e trte 


Berlin, 


Cassel. 


Sr. Hoheit 

Sachsen-Altenburg. 


FigWM,, 

jP* Gruppen 

Font&inen 


Bau- 

Ornamente. 


Chaussee- 


Chaussee- 


189*2. No. 2. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


WLd /'* *J| 


rz, t <T) V 

Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung, unbedingte - Volum- 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 


I 1 I P 7 ARTFT I I I FR Garantie! 

Ul 1 uADLul 1 LH Billige Preise. 
18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im ln- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Staatsmedaille. 


Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, Majolika-, Bareqne-Ceien. 
Oefen und Kamine mit Ldnheldteinsitien 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlagrer der Fabrik. 


Y entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

| Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen io Düsseldorf. 








ueorg ¥©i Wim, Manno¥ep e 

Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 
Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen and Htrde. 

Schmiedeeiserne and gusseiserne Röhren. — Feld- und Mnsiriehahnen nehst Zubehör. 


j- b W Vielfach prämiirt. *VB 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten miv Er-' 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlossern, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
fcf oder AD. MARASKY, Erfurt. 1 




Digitized by ^ OOQLe 







PLAM’ARBIlVl 
r.T.BF‘ TJMMU.VG I 
VOM *J0.D£f3R 1M79. 


W|R COLatTRS 


NEUE 


Auszieh Tusche 


BERUH C. BRÜOERST 19 


3$U r CUTO fjp3ilyr|y'uuNj 
ufyoyi t !viUv.yj i ij^ü ; *aj 

2j£ ^haTlo&cnhura.^ 


Zur Erinnerung an das 110jährige Bestehen 

der Wimmerschen Steinmetzwerkstätte 

P. WIMMEL & Co., Königliche Hof-Stoinmetzmeister. BERLIN NW., Lehrterstrasse 18 


l(unstmateriaIieii-]V[agaEiii 


Inhaber: MAX OTTO 

BERLIN G. 


Chausseestr. 118. 

empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und 
von der Rolle, Wasserhelle 
Pauspapiere, Copirpapier und 
Millimeterpapier, Reissbretter, 
Reissschienen und Dreiecke. 


Brüderstr. 39. 

empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen, f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, 
Näpfchen und Tuben, Plan- 
farb., Reisszeuge sow. einzelne 
mathematische Instrumente. 


Feuchte Wasserfarben. 

Gummi Gutti 


G. BORMAHN Narhfolger 

Berlin. Brudertlr 39. 








k 1 fl 

J 1 I I • I | J i : 

IIS 

w 




«•*. < 





SS 




Digitized by ooQie 












1892. No. 2. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 





Bixdorfer 



anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
den- und Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum*Fabrikaten 
die grösste Verbreitung In 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf | 
1.500.000 Om pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik- Niederlage: 

Poppe & Wirth, 

BEBLII C., KtLI a. Bk., 


Gertraudtenstr. 23. 


Breitestrasse 100. 


/ Cinidfjr. Sfr. — BriefL Unterr. 

/$auf^uU$trelt^t.p. 

/ gintritt Jeb<n Cag. 
fgqufcftuUPir. HlttanhofT, 


3 





F. Kahla & Sohn 

POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - F abrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Ban-Ornamente und Fontalnen. 

Musterhefte und Preiscourante 
liegen zur Uebersendung bereit. 



•Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und Dekorationszwecken 

in Zink, Kupfer, Messing. Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modeli. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch. 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 


Willi. Schrooten, eoch-e^eich! 

Export! Billigste Bezugsquelle in Import! 

Chemikalien und techn. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme completter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und electr. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 

Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. — 



54 goldene und silberne Medaillen etc. 

GEBR. KÖRTING 

HANNOVER. 

Körtmg’s Patent-Gasmataren 

Modell 1888 

für Leuchtgas, Wassergas, 
Benzin u. Naphta ete. 

Geringster Gas- und Oelverbrauch. 
Geringe Rauminanspruchnahme. 
Aeusserst einfache Construction ohne 
Schieber. 

Reparaturen sehr selten. 

Billigste Preise. 


Centralheiznngsanlagen jeder Art. 

' Trockenanlagen für jedes Material. 

. - Einrichtung von Badeanstalten ohne 
7 maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


I Torf müll - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

Aeltestes in Deutschland und anderen Ländern patentirtes, durch neueste 
Verbesserungen höchst vervollkommntes System. (Auf der Moorcultur- Ausstellung 
zu Berlin allein prämiirt.) In hiesigen wie auswärtigen Neubauten erfolgten 
Anlagen mit unseren Closets, neben smchen auf vielen grösseren Bahnhöfen, wie 
dem neuen Bremer Bahnhofe (mit einigen 120 Closets), denen zu Uelzen, Kreiensen, 
Holzminden, Hildesheim, Göttingen, Hameln, Friedrichshafen a. Bodensee etc. etc., 
in Krankenhäusern, Schulen, städtischen Gebäuden, Schlössern, Villen, Bädern etc. 
etc. bestens eingeführt und anerkannt bewährt. Durch Anwendung von Torfmull 
wird der Grubeninhalt auf bequemste Art völlig geruchlos, trocken und transportabel 
gemacht. Es bleiben hierbei der Landwirtschaft die werthvollen Fäcalstoffe völlig 
erhalten, während dieselben bei den bestehenden Aborten und Wasserclosets lediglich 
dazu beitragen, das Wasser, die Luft und den Boden derartig zu verunreinigen resp. 
zu verpesten, dass namentlich für grössere Städte, welche jährlich an Einwohner- 
zahl zunehmen, mit der Zeit unerträgliche Zustände herbeigefuhrt werden. 


C. H. Kleucker & Co 


•* 


Inhaber: C. H. Kleucker, Herzoglicher Hoflieferant. 

Braunschweig, Kohlmarkt IV. 

^ Man bittet genau auf die Firma au achten . 



CARL SCHILLING, 


Königl. ITof-Stelmnetxmeister, Berlin SW. 47 • Möckernstrasse 25 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet\ar beiten ausgeführt : 

| Fanden des Geschäftshauses A. W. von Fab er, Berlin. Architecten . Qriseb&ch AKrengeL 
Fagaden des Geschäftshauses E. Kayser , in Cöln a. Rh. Architecten: Kayser A v. Groszheim. 
Fagaden d. Wohnhaus.d. Ritter gutsbs. O.Gabcke, Berlin. Architecten: Kayser & v. Groszheim. 
Erbprinzlich.es Palais in Dessau. Mittelbau. Südfacade. Doppelarmige Haupttreppe. 

Architecten : Ende & Böckmann, Königliche Bauräthe. 


Kunetgeweräe-AuMtellung. 



MÜNCHEN 1888. 


FernspYech- Anschluss Amt VUa, No. 6800 . 

Kunstschmiede - W erkstatt 


BERLIN NO. 43 

Greifs walderstrasse 89/60. 

Rnppinlitst* Kunstvoll geschmiedete Gitter- 
0|IGIiiamai. arbeiten in reichster und ein- 
fachster AusfUhrungSchmiedeeiserneTreppen- 
constructionen, Wintergärten, Veranden etc. 


Sofeloeeerei-AuettUeng. 



BERLIN 1889. 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by 


Google 





Digitized by 



Erscheint am l. jeden Monats. 


Jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 

Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 


FÜR ARCHITEKTUR UND 
KUNSTHANDWERK. 


Geschäftstelle und Nachweis 
für alle geschäftlichen Angelegenheiten: 
Zimmerstraße 40/41. 

Verlag von A. BRAUN & Co., Berlin SW. 

Zimmerstraße 40/41. 

Leitung: Paul Graef. 

Leitstelle und Nachweis für alle 
sachlichen und fachlichen Angelegenheiten : 
Paulstraße 10 111. 

Jahrgang V. / 

BERLIN, 1. März 1892. 

No. 3. 


ZU DEN TAFELN. 

Tafel 21—26. — Lüneburger Bauten und Kunstwerke. Be- 
sprochen von A. v. B e h r. 

Die Stadt Lüneburg, am Ufer der Ilmenau und am Fuße des Kalk- 
berges gelegen, hat die Form eines Rechtecks, in dessen Ecken je eine der 
4 Hauptkirchen der Stadt, Johannis-, Nicolai-, Michaelis- und Lambertikirche 
stand. Die letztgenannte unmittelbar an der Sülze, der Hauptquelle des 
Reichthums und der einstigen Macht der Stadt, ist nicht mehr vorhanden, 
die 3 anderen dagegen sind wohlerhalten. 

Den werthvollsten Schatz besitzt die Stadt in ihrem Rathhause, 
welches ausser dem weltberühmten Rathssilberschatze noch einen Reich- 
thum an Werken der Malerei und Bildhauerei umschliesst, der jenem an 
Kunstwerth kaum nachsteht. Das Gebäude setzt sich aus mehren Theilen 
zusammen, deren ältester ins 13. Jahrhundert zurückreicht und zu dem 
der auf Taf. 22 dargestellte Raum, der Flur der Kämmereikasse 
gehört. Am berrerkenswerthesten sind darin die ebenso schön wie ein- 
fach gestalteten Thüreinfassungen mit dem Lüneburger Wappen im Bogen- 
felde. Die Ausstattung dieses Raumes soll aus dem Jahre 1381 stammen. 
— Der wichtigste Raum des Rathhauses, „Die Laube“ rührt aus dem 
14. Jahrhundert her und ist ein Meisterstück architektonischer Erfindung 
(Taf. 28). Ueber den rd. 20 m langen, 9 m breiten Raum spannt sich in 5,4 m 
Höhe ein Baches hölzernes Tonnengewölbe, das, durch vier nur angedeutete 
Binder in fünf Querfelder getheüt, reiche Bemalung trägt. Seitlich sind in 
architektonisch eingerahmten Bildflächen geschichtliche Darstellungen 
angeordnet, im Scheitel enthält jedes Feld ein Rundbild, deren 
mittelstes das Lüneburger Stadtwappen trägt. Der Grund der Decke 
ist mit reichem, üppigem Rankenwerk überdeckt. Den Wandschmuck 
bilden auf der geschlossenen Westwand vier Bilder mit je zwei 
männlichen, Spruchbänder haltenden Gestalten u. A.: „Summum jus 
summa sepe injuria“, „plus licet, tanto liceat minus“ — und neben dem 
Kamin ein geharnischter Ritter zu Pferde im Turnierschmuck, 
den ein alter Ei klarer für den Römer Marcus Curtius hält, der ein Vorbild 
gemeinnützigen Opfermuthes in vollem Waflenschmuck in den feurigen 
Abgrund — hier durch den benachbarten Kamin angedeutet! — hinein- 
sprengt. (Taf. 24.) — Die Fensterpfeiler enthalten Wandschränke, deren Thüren 
mit Malerei und reichen Beschlägen geschmückt sind. Am Südende des 
Saales ist durch zwei Bögen verschiedener Spannweite, die auf einem 
runden Backsteinpfeiler ruhen, ein Theil abgetrennt, dessen Wände mit 
zahlreichen Wappenschildern bemalt sind. 

Die gegenüberliegende Fensterwand enthält ein großes fünf- 
theiliges Fenster zwischen zwei kleinen zweitheiligen und auf diesen in neun 
Theilungen die an Rathhäusern häufig widerkehrenden und gleichsam 
die Stelle von „bürgerlichen Heiligen“ einnehmenden Gestalten der „neun 
starken Helden“, nämlich rechts die 3 Heiden: Hector von Trojen, 
Koningh Alexander (der Grosse), Kaiser Julius (Caesar), links die 3 Juden: 
Josue, David, Judas Maccabaeus, in der Mitte die 3 christlichen Helden: 
Koningh Arthus, Koningh Karle (der Grosse), Gottfried von Baiion 
(Bouillon), ln der Ecke zwischen dieser Fensterwand und dem Kamin 
befindet sich der alte „Ratbsstuhl“, begrenzt von einer Schranke, deren 
Schmalseite aus feinkörnigem Sandstein hergestellt ist, während die Längs- 
seite ausEichenholzgearbeitetist, ehedem bemalt und vergoldet war unddieJahr- 
zahl 1594 trägt. Im Fußboden des Rathsstuhles sind Oeffnungen, welche zu 
der alten Lurtheizungsanlage gehören, wie solche ähnlich auch im Marien- 
burger Hochmeisterschlosse vorhanden ist. — Der Saalfußboden aus 
Thonfliesen und Gipsmosaik bestehend, zeigt den Lüneburger blauen 
Löwen in Wechsel mit einem grünen gothischen Vierblatt auf weissem 
Giunde. 

Der Eindruck des ganzen Raumes ist der großer Würde und 
Pracht und entspricht der Bedeutung des letzteren als Gerichtsaal. Auf diese 
Bestimmung zielt der Inhalt des ganzen künstlerischen Schmuckes und 
erinnert in dem heiligen Ernste, der alle Darstellungen erfüllt, an die 
schwerwiegenden Versammlungen, die in dieser „Laube“, wie ehedem 


unter dem Schatten der Linde — um Gut und Blut, Leib und Leben 
geführt wurden. 

Der Bau selbst ist 1322 errichtet, die Wandmalereien tragen die 
Jahrzahl 1529, die Schnitzarbeiten der Schranken sind inschriftlich von 
1594 und die Glasgemälde sind schon 1620 ausgebessert. Im Jahre 1884 ist 
der ganze Raum unter Leitung des Stadtbaumeisters Maske einer gründ- 
lichen Wiederherstellung unterzogen worden, nachdem 1853 die großen Glas- 
fenster der Nord wand ergänzt waren. — In der Art der Wieder- 
herstellung der Decken und der Wandmalereien ist eine wesentliche 
Verschiedenheit bemerkbar. Jene sind im Ganzen übermalt und die 
Farben dadurch lebhafter geworden, aber die Formen wie die Farben 
sind etwas derb und haben den eigenartigen Reiz des Alters eingebüßt. 
Die Wandmalereien sind in sehr schonender Weise nur durch Aufsetzen 
mehr gezeichneter als gemalter Lichter aufgefrischt und wieder 
deutlich gemacht. Sehr gut ist dies Verfahren auf dem schon erwähnten 
Bilde des prachtvoll gezeichneten Ritters (Taf. 24) zu erkennen. Bei 
dieser Wiederherstellung sollen, wie erzählt wird, die Düsseldorfer und 
die Münchener Schule in Wettstreit getreten sein und letztere unter des 
geistvollen G e d o n Führung mit der. Wandgemälden den Sieg errungen 
haben. 

Unmittelbar neben der Laube liegen 2 kleine wichtige Ge- 
mächer, das Archiv und die „ K ö r k a m m e r “, in welcher der Bürger- 
meister „gekört“ wurde, bemerkenswerth durch die noch wohlerhaltene und 
vollständige alte Ausstattung. 

Der zweite künstlerisch bedeutende Raum im Rathhause ist die 
Rathsstube, in welcher sich die Verwaltungsgeschäfte abwickelten. 
Sie enthält einen eigenartigen und in seiner Vollendung und Einheit- 
lichkeit wohl einzig dastehenden Schmuck in den überreichen, aus den 
Jahren 1566—1568 stammenden Holzschnitzarbeiten des Meister Albert 
von Soest, oder wie er sich selbst nennt: Albertus Suzatienus. Die 
Schnitzarbeit vertheilt sich auf 4 Thüren und 1 Schranke. Den reichsten 
Schmuck trägt die Haupteingangsthür auf der Ostseite (Taf. 25). 
Die hohe Verdachung wird von 2 freien Stützen getragen, deren Kern, 
eine Säule, von einer Hülse umgeben ist, die als ein wahres Wunder der 
Holzschnitzkunst bezeichnet werden muss. Wieder sind die „neun starken 
Helden“ oder die „negen Besten“, wie man sie nannte, dargestellt in Ver- 
bindung mit den Tugenden: fides, caritas, justitia, spes, prudentia, tempe- 
rantia, fortitudo, patientia. Dazu kommen noch andere Darstellungen von 
Gewerben und sonst allerhand Schmuck und sinnbildliches Beiwerk. Da 
die Säulen auf der Hinterseite in gleicher Weise reich geschmückt sind, 
waren sie zum Drehen eingerichtet und sind zum Schutz der sehr gut 
erhaltenen feinen Schnitzarbeit mit Schutzkästen umgeben. Die Thür- 
bekrönung enthält wieder rühmliche Vorbilder aufopfernder Bürgertugend 
und selbstverleugnender Gesinnung, nämlich links Marcus Curtius vor 
dem feurigen Abgrund, rechts Regulus im nägelbeschlagenen Fasse und 
in der Mitte Scipio Africanus major, der den gefangenen Saguntiner Jung- 
frauen seinen Schutz zusagt und die Braut ihrem Geliebten freigiebt. — 
Die andern 3 Thüren sind einfacher, aber von gleichem Kunstwerth und 
jede von ihnen wieder durch Besonderheiten bemerkenswerth. Die der Haupt- 
eingangsthür gegenüberliegende auf der Westseite führt zum Zimmer des 
Bürgermeisters. Die Verdachung, welche von einer männlichen und einer 
weiblichen Herme getragen wtrd, zeigt die Darstellung des jüngsten 
Gerichtes in hoher künstlerischer Vollendung. Die hunderte von kleinen, 
meist nackten, bewegten und kühn erfundenen Gestalten sind von einer 
Feinheit der Ausführung, und die winzigen Köpfchen zeigen so tief 
empfundenen Ausdruck, dass für den Künstler anatomische und technische 
Schwierigkeiten anscheinend nicht mehr vorhanden waren, und es ist an- 
gesichts dieses Kunstwerkes wunderbar, dass der Künstler sich nicht noch 
anderweitig berühmt gemacht hat. Das übrige Beiwerk der Um - 
rahmung. in Friesen, Karyatiden und Krönungen ist vortrefflich erfunden 
und behandelt. 

Die zweite Thür an derselben Wand, mit einfacherer Umrahmung, 
zeigt in der Verdachung das Opfer Noahs, künstlerisch den anderen 
Werken entschieden nachstehend, aber bemerkenswerth durch die Dar- 


Digitized by QjOOQle 




12 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 3. 


Stellung der Johanniskirche zu Lüneburg, im Hintergründe des Bildes, mit Kaiser — römischer und deutscher Nation — gemalt, von Augustus bis 
dem charakteristischen, hohen, viergiebligen Thurm und dem dreitheiligen Rudolf II. An der vorderen, dem Markte zugekehrten Fensterwand des 
Dache. — Die vierte Thür auf der Südseite stellt in der Verdachung Saales sind jetzt die Nachbildungen des Rathssilberschatzes in 
die Enthauptung des Manlius Torquatus dar, die auffälliger Weise Glasschränken aufgestellt. Die Originale, jetzt dem Berliner Museum 
mittelst einer Guillotine vollstreckt werden soll, wohl ein seltener Beweis gehörig, wurden früher in den schönen Wandschränken der „Laube“ 
für den Gebrauch dieses Strafinstrumentes im 16. Jahrhundert (Taf. 26). Die autbewahrt. 

Pfos en der Thüren tragen unter kräftigen Konsolen die reichg^wandeten I m Aeusseren ist das Rathhaus ein Spiegelbild seiner Baugeschichte. 

Figuren der Gerechtigkeit und des Glaubens, beide als unter göttlichem N ur die dem Markte zugekehrte H a u p t s e i t e (Taf. 21) zeigt ein 
Schutz stehend dargestellt. einigermaßen einheitliches Gepräge , obwohl auch hier die Spuren 

Ausser den Thuren ist die Schranke, welche den Saal der wiederholter, wesentlicher Aenderungen unverkennbar sind. Die fünf 
Länge nach theilt, noch mit reichem und kunstvollen Schnitzwerk an mächtigen Strebepfeiler des Mittelbaues endigten früher, nach einem 
den beiden Endstücken verziert. Das nördliche (auf Taf. 25 zum Theil Bilde vom Jahre 160'*, in hohen schlanken Spitzen, deren mittelste etwa 
sichtbar) enthält im Hauptbilde das salomonische Urtheil, das südliche die Höhe der jetzigen Doppellaterne erreichte. Die 15 Figuren (Tugenden 
die Gestalt der Justitia unter einem in winzigen Figürchen geschilderten un d Helden) welche jene Pfeiler zieren, sind neuerdings mit glücklichem 
jüngsten Gericht. Die Bekrönung besteht aus architektonischen Aufbauten Erfolg farbig behandelt worden. (Fortsetzung folgt.) 

kleinsten Maßstabes in perspektivischer Darstellung und zeigt in diesem 

Rahmen einmal eine jüdische Volksversammlung, andererseits die Zu- T a f e 1 27. — Geschäfts- und Wohnhaus am Dönhoffplatz in 

sammenrottung unzufriedener Juden vor Moses. Berlin, Krausenstr. 41. 



F.rdgeschoss. Obergeschoss. 

Geschäfts- und Wohnhaus am Dönhoffplatz in Berlin, Krausenstr. 41. 


Die Wände des Saales sind in 2,6 m Höhe mit architektonisch ge- 
theiltcm Holztafelwerk versehen, das ein reich geschnitzter Fries schmückt. 
Der obere Theil der Wand enthält eingerahmte, auf Leinwand gemalte 
Bilder, meist sinnbildlichen Inhaltes mit Beziehung auf Aussprüche der 
heil. Schrift und zum Theil von sehr tiefsinniger Bedeutung. — In dem 
überreichen Schmucke des Raumes prägen sich die Lehrhaftigkeit des 
Zeitalters, die Hervorkehrung der neu entdeckten Kenntnisse der alten 
Geschichte und eine das gesammte Leben durchdringende Gottesfurcht in 
gleicher Weise aus, wie sich die Freude an der sicheren Lösung der 
schwierigsten technischen Aufgaben in dem verschwenderischen Reich- 
thum der zahllosen Figürchen und Gestalten kundgiebt 

Der größte Raum ist der sog. Fürstensaal, welcher noch der 
Wiederherstellung harrt und reichen Stoff dazu bieten wird. Die Wände 
dieses 33 m langen, 11 m breiten und 4,7 m hohen Saales sind mit 
46 lebensgrossen Bildern fürstlicher Personen geschmückt, die zu Lüne- 
burg in Beziehung gestanden haben, beginnend mit Heinrich I, dem 
Vogler (876 — 936) und schliessend mit Georg Ernst zu Braunschweig- 
Lüneburg (1563—1611. An der Decke sind die Brustbilder der römischen 


Das Gebäude wurde in den Jahren 1887 — 88 *für Herrn Commerzien- 
rath G. Kettner nach den Plänen des Architekten F. Dietrich er- 
richtet. Ueber die Ausführung schreibt uns der Letztere : „Das Gebäude 
sollte hauptsächlich den bedeutenden Weinvorräthen der Firma J. H; D. 
Becker Söhne, deren Inhaber der Erbauer ist, geeignete Lagerräume 
bieten. Es ist daher in der ganzen Ausdehnung unterkellert und auf dem 
rückliegenden Theil ist ein ausser dem Erdgeschoss noch 4 Stockwerke 
hoher Weinspeicher aufgeführt worden. Für Letzteren wai die Einhaltung 
eines bestimmten Wärmegrades im Innern während des ganzen Jahres 
vorgeschrieben und diese Bedingung ist durch Luftisolirung und Ein- 
richtung einer Sammelheizung zur Zufriedenheit erfüllt worden. 

Im Vorderhaus war an der Straße ein möglichst großer Raum für 
die Weinstube zu gewinnen, daher die seitliche Lage der Treppe. Ausser- 
dem durfte für die Wirtbschaft-Küche vom Keller nichts geopfert werden, 
es ist deshalb für dieselbe und ihren Zubehör ein Halbgeschoss über dem 
Erdgeschoss im linken Seitenflügel und Quergebäude angelegt worden. Der 
Weinspeicher ist ganz in Stein und Eisen ausgeführt und, wie auch der 
Keller, im Innern mit Birken Herder Steinen verblendet. Die Gewölbe in 


Digitized by ^lOOQie 



1892. No. 3. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


13 


den großen und kleinen Weinstuben sind nach Monierweise ausgeführt 
worden. Die Kellerfußböden liegen 1.50 m unter dem höchsten Grund- 
wasserstand und sind einschliesslich der Wände wasserdicht hergestellt. 

Die Flächen der Fassade sind geputzt, zu den Architekturtheilen 
sind Liegnitzer Verblendsteine aus der Fabrik von Bienwald & Rother in 
Verbindung mit Postelwitzer Sandstein verwandt worden. 

Bei der Ausführung waren folgende Firmen betheiligt: Für die 
Maurer- und Zimmerarbeiten: Held & Franke, die Steinmetzarbeiten: 
Carl S c h i 1 1 i n g, die Tischlerarbeiten: Carl Mecklenburg, die 
Malerarbeiten: Carl Lange, die Schmiedearbeiten: Ed. Puls, die 
Eisenconstructionen: Beiter & Schneevogel, die Gewölbe in den 
Weinstuben: G. A Wayss & Co., jetzt Act.-Ges. f. Monier-Bauten, die 
Heizung: David Grove. 

Die Gesammtbaukosten beliefen sich auf Mk. 571300. — 

Tafel 18. Wohnhäuser des XVII. und XVIII. Jahrhunderts 
in Potsdam. Besprochen von Peter Wal 16.*) 

4. Wohnhaus am Wilhelmsplatz, Nauenerstrasse 35 und 36. Be- 
sprechung folgt später. (Fortsetzung folgt.) 

Tafel 29 und 30. — Geschäfts- und Wohnhäuser am Maxfeld 
in Nürnberg. 

Diese Häuser, am Maxfeld 2 und Bayreutherstr. 33, wurden von 
ihrem Besitzer, dem Architekten G. F. Hildenbrand in den Jahren 
1885 — 87 erbaut. Das Erdgeschoss enthält eine Zuckerbäckerei und ein 
Kaffeehaus. Die Obergeschosse sind zu Wohnungen zum Miethwerthe 
von 1900 — 2500 Mk. ausgebaut mit besonderer Berücksichtigung der 
Möglichkeit sie für die Zwecke eines Gasthofes zusa.nmenzufassen. Alle 
Aussenseiten, auch die nach dem Hofe gelegenen, sind einschliesslich 
ihres figürlichen Schmuckes, massiv aus hellem Sandstein hergestellt. 
An der architektonischen Durchbildung des Aeusseren, hatte Prof. C. 
W a 1 1 h e r wesentlichen Antheil, insofern als er die Einzelzeichnungen 
dazu lieferte. Das Figürliche wurde nach Entwürfen von Prof. Hammer 
durch den Bildhauer Schönau hergestellt. Die Hauptdächer sind in 
alten Ziegeln gedeckt, die der Erker in Kupfer. Die Gesammtbaukosten 
beliefen sich auf 250000 Mk., d. i. 385 Mark für das Quadratmeter und 
30 Mk. für das Kubikmeter. 


MITTHEILUNGEN. 

Auf Tafel 104 des vorigen und Tafel 7 dieses Jahrganges haben wir 
das Landhaus Hildenbrand in Nürnberg, Bayreutherstrasse 37, 
zur Darstellung gebracht und haben es in dem beschreibenden Texte 
auf Seite 3 d. Jgs. als eine gemeinsame Arbeit der Herren Architekten 
G. F. Hildenbrand und Prof. C. Walther bezeichnet. Diese Angabe 
beruht auf einer Mittheilung, die wir durch den letztgenannten Herrn — 
den Erbauer des Tucherhauses in Berlin — erhalten hatten. Ihre 
Richtigkeit wird nun durch Herrn Hildenbrand bestritten, der uns mittheilt, 
dass der Entwurf zu dem genannten Hause von ihm allein herrühre. 
Demgegenüber hält Herr Prof. Walther seine Behauptung aufrecht. Wir 
müssen es unseren Lesern überlassen, aus den folgenden Erklärungen der 
genannten Herren ein Bild des Sachverhalts zu gewinnen. 

Herr Architekt G. F. Hildenbrand ersucht um Aufnahme der 
folgenden Berichtigung: 

Erklärung. 

1. IV. Jahrgang, Tafel 104, Landhaus Hildenbrand in Nürnberg, ist 
zu lesen, nicht „Architekten: G. F. Hildenbrand u. C. Walther“, sondern nur: 

Architekt: G. F. Hildenbrand. 

2. V. Jahrgang, Tafel 7, Landhaus Hildenbrand in Nürnberg ist zu 
lesen, nicht „Architekten: G. F. Hildenbrand u. C.Walther“, sondern nur: 

Architekt: G. F. Hildenbrand. 

3. Heft No. 1, Seite 3, Beschreibung von Landhaus Hildenbrand, 
Nürnberg, Tafel 7, hat die Stelle „Die Ausführung erfolgte unter dem 
künstlerischen Beirath des Professors C, Walther“ wegzubleiben. 

Nürnberg, im Januar 1892. 

G. F. Hildenbrand, 
Baumeister und Architekt. 

Auf Mittheilung hierüber erhielten wir folgende Zuschrift des Herrn 
Prof. C. Walther: 

Sehr geehrter Herr! 

Um es den Lesern Ihres Blattes zu ermöglichen, sich ein Unheil 
darüber zu bilden, ob es am Platze ist, dass mein Name bei der Ver- 
öffentlichung des Landhauses Hildenbrand genannt würde, ersuche ich 
Sie um Veröffentlichung, der beiden beifolgenden Schriftstücke in Ihrem 
Blatte. 

Das eine dieser Schriftstücke ist das Zeugniss, welches Herr Hilden- 
brand seinem damaligen Bureauchef, dem jetzigen Privatarchitekten, Herrn 
O. Seegy hier, ausgestellt hat. Das andere Schreiben ist die Bestätigung 
des Herrn Seegy, welcher die Pläne zu dem fraglichen Hause auszuarbeiten 
hatte, dass die Idee zu dem Plane von mir stammt. 


*) Siehe Taf. 8. 


Zur weiteren Aufklärung über das Verhältniss zwischen mir und 
dem Herrn Seegy füge ich noch bei, dass Herr Seegy, ehe er zu Herrn 
Hildenbrand als Bureauchef kam, 2 Jahre lang mein Schüler an der 
Kunstgewerbeschule und dann 5 Jahre auf meinem Bureau als Zeichner 
thätig war. 

Hochachtungsvollst 
Nürnberg, den 31. Januar 1892. 

C. Walther, 

Architekt und Professor 
an der kgl. Kunstgewerbeschule hier. 

Zeugniss. 

Herr Architekt Otto Seegy aus Burg bei Magdeburg ist seit Mai 1887 
als Bureauchef in meinem Bureau thätig, und hatte als solcher die vor- 
kommenden Aufträge selbstständig zu projektiren und auszuarbeiten, die 
Anfertigung der Detailpläne und Werkzeichnungen zu überwachen und 
auf den Baustellen für die richtige Ausführung Sorge zu tragen. 

Während der obigen Zeit leitete Herr Seegy den Bau am Maxfeld 
No. 2, projektirte die Villa Bayreutherstr. No. 37, zu welcher er sämmt- 
liche Pläne der Fanden und der Dekorationen im Innern entwarf und 
detaillirte, ebenso entwarf er selbstständig Pläne zu verschiedenen Neu- 
bauten, zu Konkurrenzen und zu vielen kunstgewerblichen Gegenständen. 

Herr Seegy ist ein sehr fleissiger und pünktlicher sowie auch ver- 
lässiger Beamter und kann ich denselben nur auf das Allerbeste em- 
pfehlen. 

Nürnberg, den 20. September 1889. 

G. F. Hildenbrand, 
Baumeister und Architekt. 

Nürnberg, den 29. Januar 1892. 

Seinerzeit als Bureauchef im Baugeschäft des Herrn G. F. Hilden- 
brand hatte ich die Pläne zur Villa Bayreutherstraße 37 auszuarbeiten. 

Ich kann daher der Wahrheit gemäß bestätigen, dass zuerst ein 
ganz anderes Projekt für dieses Haus in Bearbeitung war, ehe Herr Prof. 
Walther die Idee zu diesem Projekt gab. 

Er war es, der bei einem Besuche im Baubureau nicht nur die 
Grundrisse in seinen Hauptzügen festlegte, sondern auch eine kleine 
perspektivische Skizze eigenhändig entwarf, aus der die Gruppierung der 
einzelnen Gebäudetheile hervorging. 

Die damit gegebene Idee wurde von Herren Hildenbrand acceptirt 
und von mir ausgearbeitet, wobei Herr Prof. Walther wiederholt die Güte 
hatte, mir mit seinem Rath beizustehen. 

Otto Seegy. 

Hierauf ging uns die folgende Entgegnung des Herrn Hildenbrand zu: 

Die Veranlassung und Berechtigung zu meiner berichtigenden Er- 
klärung vom Januar d. J. ergiebt sich aus nachstehender kurzer Dar- 
stellung des einschlägigen Sachverhaltes: 

Ich reflektirte bei der Entwerfung und Ausführung meines Land- 
hauses auf die Mithilfe des Herrn Professor Walther in keiner Weise, 
schon aus dem Grunde, weil ich mit ihm anlässlich seiner Thätigkeit bei 
anderen meiner Bauten in Differenzen gerathen war. 

Mein Bureau hatte von meinen Entschluss, auf die Mithilfe des 
Herrn Professor Walther für fraglichen Bäu strikte zu verzichten, 

I Kenntniss; insbesondere ist dies der Fall bei meinem damaligen Bureau- 
chef, Herrn Architekten Otto Seegy aus Burg bei Magdeburg. — Dieser 
Herr selbst war es, welcher mir während der Arbeiten zu meinem Land- 
hause davon Mitteilung machte, dass Herr Professor Walther in meiner 
Abwesenheit mit Vorschlägen für den Bau sich eingefunden habe und 
welcher hierzu bemerkte: „wir brauchen dies nicht, wir können ohne 
Herrn Walther fertig werden.“ 

Wenn nun Herr Seegy im Widerspruch mit diesem .ir gegenüber 
eingenommenen Standpunkt dennoch ohne mein Wissen und 
Willen sich für die ihm — selbstverständlich immer unter meiner Ober- 
leitung — übertragenen Arbeiten für mein Landhaus den Rath und Beistand 
des Herrn Professor Walther erholte oder gefallen Hess und in Folge 
dessen auch vielleicht das eine oder andere Detail — (um eine weiter- 
gehende Thätigkeit handelt es sich durchaus nicht — ) von der Hand des 
Herrn Professor Walter eine geringfügige Korrektur erhielt, so berechtigt 
' diese, nach Lage der Sache als reiner Gefälligkeitsdienst für Herrn Seegy 
sich darstellende Thätigkeit des Herrn Professor Walther, Letzteren doch 
wahrlich nicht, sich mit mir als Architekten meines Landhauses zu be- 
zeichnen und als solcher vor der Oeffentlichkeit zu figuriren. Mag sich 
immerhin Herr Professor Walther auf ihm günstige Angaben des Herrn 
Seegy berufen und für die Glaubwürdigkeit derselben das gute, von mir 
Herrn Seegy bei seinem Abgänge ertheilte Zeugniss ins Treffen führen, — 
beide können an obiger Darstellung und dem hieraus für den unbefangenen 
t Beurtheiler sich ergebenden Resultate nichts ändern; erstere nicht, weil 
sie immerhin von der Absicht beeinflusst sind, ein mir gegenüber nicht 
korrektes Verhalten des Herrn Seegy in ein besseres Licht zu bringen, 
letzteres aber deshalb picht, weil bei seiner Ausstellung mir noch nichts 
davon bekannt war, dass Herr Seegy die Hülfe des Herrn Professor 
Walther ohne, ja gegen meinen Willen in Anspruch genommen hatte und 
ich demnach zu einer Einschränkung meiner günstigen Qualifizirung des 
Herrn Seegy damals keinen Grund halte. 

Nürnberg, im Februar 1892. 

G. F. Hildenbrand, 
Baumeister und Architekt. 


Digitized by OQie 




&mmiä 


MF* Vielfach prämiirt. TRE 

Fenster- Verschluss 

für Lüfiungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 


bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mit Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
i oder AD. MARASKY, Erfurt. jj 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 3. 


Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung , unbedingter Volum- 


beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. 

kTiqiViDTrfTFD Garantie! 

ü Mi 1 JlJIÄM 1 Sill Billige Preise. 


ul 1 A&DIlXll 1 XiH Billige Preise. 
18 jährige Specialität und Tauset.de 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im ln- und Aus- 
lande. Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Staatsmedaille. 

Berlin. Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Knnsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, Majolika-, Baroque-Oelen. 
Oelen und Kamine mit LSnboldtelnsätien 

in der'Heizkrafk unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung“ im Musterlager der Fabrik 


A. Castner Nachf. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 


Geschäftsleitung in Lehrte. 

Ventilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


Bildgiesserei, 
Bronze und 

Zinkgiesserei 


Kunst 
u. Architektur. 


BERLIN N, 

Chaussee- 
str. 24. L 


Martin & Piltzing 


br. Hoheit 


Sachsen -Altenburg 


Gruppen 

l utainen 


Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 1*9 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen nnd Herde. 

Schmiedeeiserne und gussfiseme Röhren. — Feld- and Industriebahnen nebs t Zubehör. 


Digitized by l^iOOQLe 








ZU DEN TAFELN. 

T a f e 1 31. — Der Kutscherhof im Brunnengässchen zu 
Nürnberg. 

Die Tafel wird im Zusammenhänge mit weiteren Darstellungen 
aus dem alten Nürnberg demnächst besprochen werden. 

— T a f e 1 32 u. 33. — Die Hauptbauten des Barockstiles in 
Berlin (Fortsetzung aus Jahrgang IV, No. 8). 

Die Regierung Friedrich Wilhelms I. erscheint, einer landläufigen 
Anschauung zur Folge, zumeist als eine kunstfeindliche und einseitig vom 
gemeinen Nützlichkeitsinn beherrschte Zeit. Wahr ist es , dass der 
König, ein Feind jeglichen Prunks und Aufwandes, der Malerei und 
Bildhauerkunst, welche er für eine überflüssige Liebhaberei ansah, keinen 
Vorschub leistete, ebenso gewiss aber, dass er die fast allen Selbstherrschern 
eigene Neigung für die Baukunst theilte und hier nicht selten seine sonst 
fast sprichwörtliche Sparsamkeit verleugnete. Eine besondere Vorliebe 
hegte er für hochragende Thürme, mit denen er die schon von seinem Vater 
begonnenen, aber unvollendet gebliebenen und sonst ganz schmucklosen 
Kirchen der Hauptstadt zierte. So erhielten neben der aus dem Mittelalter 
stammenden alten Kölner Pfarrkirche von St. Peter, die Waisenhauskirche 
am Stralauer Thore, die Jerusalemer Kirche, die Parochial- und Sophien- 
Kirche Thürme, welche, wenn sie sämmtlich erhalten geblieben wären, 
das Fernbild der Stadt ungemein beleben würden. Nur die Thürme der 
beiden letztgenannten aber haben die Zeit überdauert, der Petrithurm 
einmal durch Feuer, zum andern Mal durch Einsturz vernichtet, blieb 
schliesslich unvollendet, die oberen Stockwerke des Waisenhaus-Thurmes 
und des Thurmes der Jerusalemer Kirche mussten mit der Zeit wegen 
Baufälligkeit abgetragen werden. 

Die Parochial-Kirche in der Kloster-Strasse (Taf. 32) wurde 
i. J. 1696 nach Plänen von Joh. Arnold Nering begonnen und nach dem 
in das gleiche Jahr fallenden Tode jenes Meisters zunächst von Leonhard 
Braun, dann von Grünberg mit bedeutenden Abweichungen weiter- 
gefuhrt und im Juli 1703 beendet. Der Grundriss*) zeigt vier um ein mittleres 
Quadrat gelegte halbkreisförmige Emporen , nach dem Vorbilde der 
schönen Kirche Sta. Maria della consolazione in Todi, und an der Straße 
einen erst von Grünberg dem ursprünglichen Entwürfe hinzugefügten 
breiten Thurmvorbau mit stattlicher Eintrittshalle zu ebener Erde. Jedoch 
hatte Grünberg nur den Unterbau angelegt und darüber eine neue, mäßig 
hohe, einfache Spitze geplant. Der jetzige schöne Thurm soll nach einem 
Entwürfe von de Bodt entstanden sein, während andere gleichzeitige 
Quellen Philipp Gerlach als seinen Urheber bezeichnen. Die Ausführung 
der oberen Stockwerke begann erst 1713; Knauf und Sonne wurden am 
24. April 1714 versetzt. — der Unterbau und das geschlossene mittlere 
Thurmgeschoss sind massiv als Putzbau mit Sandsteingliederungen , das 
durchbrochene Glockenhaus nebst der Pyramide in Holz mit Kupfer- 
bekleidung ausgeführt. — Jonische Pilaster und Säulen gliedern den zwei- 
geschossigen breiten Unterbau, die Attika zieren mächtige Flammenvasen 
und schmiedeeiserne Brüstungsgitter, hierauf folgt das mittlere Geschoss, 
etheilt durch korinthische Pilaster und an den Ecken vorspringende 
äulen , darüber der Säulenbau des Glockenhauses und endlich in ge- 
schickter Ueberfuhrung und als höchst wirksamer Abschluss des Ganzen 
die Pyramide. Das Glockengeschoss enthält ein großes , noch heute im 
Gange befindliches Glockenspiel, das der König in Holland für diesen Bau 
hatte anfertigen lassen. 

Die Sophienkirche, das Gotteshaus der Spandauer Vorstadt, 
in der Sophien-Straße, trägt den Namen ihrer Stifterin, der Königin Sophie, 
dritten Gemahlin König Friedrich I. und wurd 1712 begonnen. Die Kirche 
selbst bildet ein einfaches Rechteck mit völlig schmucklosem Aeussern. 
Der Thurm (Taf 33) ist erst 1732 — 34 durch Grael auf königliche Kosten 
ausgefuhrt worden. Die drei untern Geschosse bilden eine geschlossene, 

*) Veröffentlicht in „Berlin und seine Bauten“ I S. 121. 


nur durch das Portal und die Fenster durchbrochene Masse. Kräftig vor- 
springende Wandstreifen, die sich an den Brüstungen und Gesimsen ver- 
kröpfen, rahmen die Flächen ein. Darüber erhebt sich etwas unvermittelt 
der schlanke, zweistöckige durchbrochene Oberbau aus Sandstein. Eine 
tabernakelartige Säulenarchitektur, im ersten Stockwerk von jonischen im 
zweiten von korinthischen Säulen gebildet, umrahmt die Bogenöflnungen ; 
im ersten Stock sind ferner die Ecken gebrochen und durch Säulen aus- 
gefüllt. Ein durch mehrfache Einziehung und Schwellung kräftig ge- 
gliederter Helm aus Holz mit Kupferbekleidung bildet die Krönung des 
Ganzen. (Fortsetzung folgt.) * 

Tafel 34. — Wohn- und Geschäftshaus „Fränkischer Kurier“ 
in Nürnberg, Rathhausplatz 4 . 



I. und II. Stockwerk. 



Erdgeschoss.^ 

Wohn- und Geschäftshaus „Fränkischer Kurier“ in Nürnberg. 

Das Gebäude ist Besitzthum der Frau Maria Rauenzahner 
(W. Thümmel's Relicten) und wurde in den Jahren 1887 und 1888 an 
Stelle eines den gleichen Zwecken dienenden Hauses nach den Plänen 
des Architekten Georg Heim in Nürnberg erbaut. Entwurf und Aus- 


Digitized by ^fOOQie 







18 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1K)2. No. 4. 


ührung wurden durch die Bedingung erschwert, dass der Betrieb der 
Druckerei und das Erscheinen der Zeitung während des Baues nicht 
unterbrochen und somit die Räume für Dampfkessel und Maschinen nicht 
verlegt werden durften. Das erste Stockwerk musste vorläufig, auf Grund 
einer, testamentarischen Verfügung, zu einer Wohnung eingerichtet, soll 
aber später zu Geschäftszwecken verwandt werden. Das dritte Stock- 
werk enthält die Wohnung für den Betriebsleiter, während das Erdgeschoss 
die für den „Fränkischen Kurier“ erforderlichen Räumlichkeiten um- 
schliesst. Das Gebäude konnte nur stückweise ausgeführt werden, da 
beim Abbruch die alten Setzerräumlichkeiten bis zur Vollendung d«r 
neuen erhalten bleiben mussten. Die Decken und Fußböden sind durch- 
weg feuersicher nach Monierweise hergestellt worden. Die eisernen 
Deckenbalken mussten, mit Rücksicht auf die starke Belastung durch 
Maschinen und Setzerkästen, eine besondere Stärke erhalten. 

Die Umfassungsmauern, sind aus Lichtenauer gelbem Sand- 
stein, die tragenden Zwischenwände in Eisenfachwerk ausgeführt. Das 
den heiligen Sebaldus darstellende Wandgemälde ist nach dem Entwürfe 
des Professors Wanderer ausgeführt. Die bildnerischen Arbeiten 
stammen vom Bildhauer L e i s t n e r. Als an der Ausführung besonders 
betheiligt seien genannt der Baumeister Büchner, Zimmermeister 
Walz und der Schreinermeister Moser sowie der Maler Eugen Müller. 

Die Gesammtkosten beliefen sich auf 180 000 Mk., das ist 576 Mk. 
f. d. Quadratmeter und 37 Mk. f. d. Cubikmeter. 

Tafel 35. — Landhaus Solgcr in Nürnberg. Der Architekt 
des oben beschriebenen Hauses erbaute auch das auf Tafel 35 darge- 
stellte Landhaus, und zwar unter künstlerischer Mitwirkung des Professors 
Conradin Walther, in den Jahren 1888 — 1890 für den Kaufmann Herrn 
Friedrich S o 1 g e r. 


Erdgeschoss. 




Landhaus Solffer in Nürnberg. 

Das Gebäude wird nur von dem Besitzer bewohnt. Die bestehen- 
den Grundrisse zeigen die Raumvertheilung. Bei der Aufstellung des 
Entwurfs wurde Gewicht darauf gelegt, dass sämmtliche Räume möglichst 
viel Licht und Luft erhalten und dass diejenigen Zimmer, welche am 
meisten benutzt werden, nach dem Garten hin liegen sollten. Die 
Zwischendecken sind feuersicher in Monierweise zwischen eisernen 
Trägern ausgeführt. Das Aeussere ist der Hauptsache nach in Mögels- 
d orfer rotnem Sandstein ausgeführt, für die Tragsteine kam Milten- 
berger, für die Giebel Uttenreuther Sandstein zur Verwendung. Die 
Schmucktheile sind vom Bildhauer G o 1 d s t e i n hergestellt. An der 
Ausführung waren betheiligt: die Maurermeister Lunz und Tauber, 
Zimmermeister Steger, Tischlermeister Fink und Rupprecht, 
Schlossermeister L e i b o 1 d und Wedermann. 

Die Kosten des Gebäudes beliefen sich auf 114 000 Mk., das ist 
465 Mk. f. d. Quadratmeter u. 42 Mk. f. d. Cubikmeter. Dazu traten die 
Kosten für die Einfriedigung in Höhe von 10 000 Mk. 

Tafel 36. — Das Rathhaus in Potsdam. Im Jahre 1763 fasste 
Friedrich II. den Plan, das an der Nordseite des alten Marktes dicht bei 
der Nicolaikirche belegene Rathhaus, welches sein Vater (1720) noth- 
dürftig hergestellt hatte, in besserer Form neu zu bauen, wobei er leider 
eines ordentlichen architektonischen Beirathes sich nicht erfreute. Knobtls- 
dorf war damals krank, und so wählte der König angeblich als Vorbild 


für den durch Boumann d. Aelt. auszuführenden Bau das in ganz 
Europa hoch gefeierte Rathhaus zu Amsterdam. In Wirklichkeit ist eine 
nennenswerthe Aehnlichkeit mit dem Werke Jacob von Campens kaum 
vorhanden, denn bei dem Amsterdamer Rathhaus hat allein der durch einen 
Giebel zusammengefasste Mittelbau ebensoviel Axen, wie in Potsdam die 
ganze Front Der achteckige offene Uhrthurm ist hier durch einen ge- 
schlossenen Aufsatz von runder Form ersetzt, und die Bekrönung bildet 
statt einer Laterne ein mächtiger Atlas. Dieser, der zuerst nach Giese's 
Modell aus Blei ausgeführt war, stürzte 1776 herab und wurde durch 
Jury in getriebenem Kupfer erneut. Die sechs sinnbildlichen Gestalten 
auf der Attika der Hauptfront sind von dem Bildhauer H e y m ü 1 1 e r. 
Es sind die Darstellungen der Wachsamkeit und Gerechtigkeit, Stand- 
haftigkeit und Ueberfluss, Vorsichtigkeit und Handel. Die Kapitelle der 
Säulen und Pilaster sind von Heyne. Die Architekturtheile sind aus 
Pirnaer Sandstein. 1775 wurde ein rückseitiger Flügel angebaut. — P.W. 

Tafel 37. — Treppenhausgitter im Kgl. Ober - Präsidial- 
gebäude zu Breslau. Text folgt. 

Tafel 38 — 40. — Der Zwinger in Dresden. Besprochen von 
Dr. C. Gurlitt (Fortsetzung aus Nr. 1). Vergleicht man den Zwinger 
etwa mit Werken des italienischen Barock oder des Rococo, so wird bei 
genauem Hinsehen der entscheidende Unterschied die bei aller Kühnheit 
und Meisterschaft vorherrschende natürliche Frische und Unbefangenheit 
des Dresdener Werkes das entscheidende Merkmal sein. Nirgends ist zu 
übertriebenen Mitteln gegriffen, um besondere über den thatsächlichen 
Werth der Formen hinausgehende Wirkungen zu erzielen, das Gegebene 
ist aus der Fülle des Talentes heraus frei, vielleicht sogar oft etwas un- 
geschult geboten. Nicht Lüsternheit steckt in dieser Architektur, sondern 
eine unbefangene Sinnlichkeit, d. h. eine solche, die mit gesunder Kraft 
gepaart ist. Die ganze Größe Pöppelmanns wird erst der recht empfinden, 
der den Zwinger bei Mondenschein sah und die hohe künstlerische 
Weisheit in der Massenvertheilung beobachten konnte, die hier ein Ge- 
sammtbild von höchstem Reiz entstehen liess. Es ist dies um so be- 
achtenswerter, als beim Mondlicht nicht die reichen Einzelheiten, 
sondern nur die Hauptgruppirungen wirken. 

Es ist beklagenswert, dass selbst in hellen Mondnächten im Zwinger 
Gaslaternen brennen, die einen der feinsten Kunstgenüsse zerstören, den 
man sich tuf deutscher Erde bereiten kann. Vielleicht veranlassen diese 
Zeilen die betr. Behörde, diesen Fehler zu beseitigen. Stände der Bau 
in Italien, so wäre sein nächtlicher Besuch ein Programmpunkt jedes 
Reisenden, wie der des Coliseo, oder des Domplatzes in Pisa. Ls sollte 
nach dem Kalender in den Dresdener Zeitungen angezeigt werden : 
„Heute Abend bei gutem Wetter Mondbeleuchtung des Zwingers !“ Die 
Dresdener selbst würden gelaufen kommen, das ihnen neue Wunder 
zu schauen. (Fortsetzung folgt.) 


MITTHEILUNGEN. 

Während unsere Mittheilungen über den StreitfallHildenbrand — 
Walther im vorigen Hefte sich bereits im Drucke befanden, gingen uns 
die folgenden Erklärungen der Herren Professor C. Walther und Architekt 
Seegy zu, die wir uns verpflichtet halten, unseren Lesern noch mitzu- 
theilen, indem wir hoffen, hiermit die Akten über die unerquickliche An- 
gelegenheit schliessen zu können: 

An die Redaktion der „Blätter für Architektur und Kunsthandwerk“. 

Sehr geehrter Herr! 

Zu der mir letzten übersandten Erklärung des Herrn Hildenbrand habe 
ich nur kurz zu bemerken, dass meine Vorschläge, sowie die Skizzirung des 
Entwurfs in Gegenwart des Herrn Hildenbrand erfolgten. Danach ent- 
spricht die Erklärung des Herrn Hildenbrand nicht der Wahrheit. 

Nürnberg, d. 28. Febr. 1892. C. Walther. 

Von einer Inanspruchnahme der Hilfe des Herrn Prof. Walther 
ohne Wissen und Willen des Herrn Hildenbrand kann keine Rede sein, 
weil er selbst zugegen war, als Herr Prof. Walther den Vorschlag zu dem 
neuen Entwurf skizzirte. 

Nürnberg, d. 28. Febr. 1802. Otto Seegy. 

Der heutigen Nummer liegt eine Post-Anweisung bei, 
welche wir zur Einsendung der Bezugsbeträge gütigst 
zu benutzen bitten. Die Geschäftstelle. 


Jr* Jr* Jr* ^ ^ 

mm um.. ü‘u tu minimmiin.. - 

I j A&-, F. Kahle & Sohn [ 

| / Iw \ POTSDAM. . 

| Jfjffß» juMm Hof- Zinkgusswaaren- Fabrik. \ 

\ luffäl QRjRlraü Statuen, Kandelaber, 

: l|||lf| Bau-Ornamente und Fontainen. : 

= Jljjl 1 M VI Musterhefte und Preiscourante j 
: UM 1 liegen zur Uebersendung bereit. = 

tf' f ^ 


ANZEIGEN. 

L WEBCK & 6LIHICKE, Berlin SV., Bitlerstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 

empfehlen: 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der specieil gewünschten ßegenstände. 




Digitized by 


Google 



1892. No. 4. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


19 



//V 

Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen, feinster Mahlung, unbedingter Volum 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 



I TT7ART PPTPn Garantie! 
All 1 U&Dllbl 1 Mi Billige Preise. 

18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande. Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Staatsmedal Ile. 

Berlin. Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdontsche, Ia]tUka-, Bartque-Oofen. 
Oefei ud Kamine mit Lfinhaldtehuätiei 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung: im Musterlager der Fabrik- 



A. Castner Nach!, /' fäk Martin & Piltzing 

Hoflieferanten * Sr. Hoheit 

des Herzogs von Sachsen -Altenburg. 


Hoflieferanten 
des Herzogs von 

• — 

Bildgic sserei, 
Bronze und j 

Zinkgiesserei 


Figuren, 

Gruppen, 

Fontainen 


Kunst 
u. Architektur. 


Ornamente. 


BERLIN N, 


Chaussee- 
str. 24. 


S 1 BERLIN N., 

Chaussee- 


str.*24. 






W Vielfach prämiirt. -w 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 


bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mit Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thur- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlossern, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
oder AD. MARASKY, Erfurt. 


V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 






Stabeisen, und sonstige Faponeisen, J Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefei and Herde. 

ScbmiedeeiserDe und psseiserne Röhren. — Feld- und Indnstnebalmen nebst ZnMor. 




mmaumm 





Digitized by ^ooQie 







Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 4. 


Torfmull - Streu -Closets, 

Patent Kleucker. 

Selbsttätig streuend durch OefFnen und 
Schliessen des Deckels. 

Aeltestes in Deutschland und 
r anderen Ländern patentirtes, .durch 
U -l neueste Verbesserungen höchst ver- 

m H I vollkommnetes System. [huf der 
&'■ BH r 4! ■?oroultur-Aueetelleno zu Benin elleln 
f; L % prftmllrt.) In hiesigen wie auswärtigen 

& | |B-| Neubauten erfolgten Anlagen mit 

' Jy % unseren Closets, neben solchen auf 
/*■■■ * vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 

m V | neuen Bremer Bahnhofe (mit einigen 

H m Ml V | i 3 o Clösets), denen zu Uelzen, Krei- 
M f | ensen, Holzminden. Hildesheim, 

i-l- 1 Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 
■ | a Bodensee etc. etc. ln Krankenhäusern. 
M Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 

m jy m Villen, Bädern etc etc. bestens ein- 
V ; 0UU,| geführt und anerkannt bewährt 

|S] Y 1 Prospecte und Kostenanschläge 
Hl \ § kostenlos und portofrei. 

| ' *JC C. H. Kleucker & Co., 

--fm | Inh. : C. H. Kleucker, Hoflieferant. 
Mj tiBEf Specialfabrik 

W; fßr Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleucker. 

mat“ r ' Ita Bramschweig, Kahlmarkt 17. 

PATENT 

KLEUCKER Fernsprecher 371. 


J Jj rfnüAAtua di twn a\ tu ai duk di th.th m uuri 



anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
den- und Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum-Fabrikaten 
die grösste Verbreitung In 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik - Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BERLIH 0., 

Gertraudtenstr. 23. 


KOLI a, Rh., 

Breitestrasse 100. 


/ »«r. — »rieft Unten:. 

/§ nufdjuUJ|tidifc t.p 

/ (Eintritt jeben Cag. 
/»aufd?uUDtr. Hittntofar w 



54 goldene und silberne Medaillen etc. 

GEBR. KÖRTING 

HANNOVER. 

Körtiig’s Pateit-Gasnitireo 

Modell 1888 

für Leuchtgas, Wassergas, 
Benzin u. Naphta etc. 

Geringster Gas- und Oelverbrauch. 
Geringe Rauminanspruchnahme. 
Aeusserst einfache Construction ohne 
jW ü Schieber. 

Reparaturen sehr selten. 
y Billigste Preise. 

^ Centralheiznngsanlagen jeder Art. 

x ' — / / / Trockenanlagen für jedes Material. 

' /' - / -- / " Einrichtung von Badeanstalten ohne 

maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 



TjTi Tu ci TIS mTi Ti 




Kunstmater ialien-Magazin 

von 

G. BORMANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 


HANDLUNG: Bruderstr. 39. BERLIN G. 

empfiehlt 


seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige , unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, Näpf- 
chen und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 


{Auszieh Tusche^ 


FABRIK: Chausseestr. 118. 

empfiehlt 

alle. Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 


- - - - - - - — - . - - - - 










8 Goldene und silberne Medaillen: • I 

8 London 1851 . — Altona 1868 . — Braun- PilBlOO 6 

! schweig 1877 . — Melbourne 1881 . — ri:; nft | fc 

Porto Alegre 1882 .' — Amster- 11110 rlUQBI S 

dam. 1883 . — C«ilcutta 1884 . — mit § 

London 1884 . — London 1885 . LiößfatO - System. ^ 

— Melbourne 1888 / 89 . V* ^ y 

Export nach ollen Welttheilen. C 9 

| /MM. MM. _>£oL ı" -““3 1 

& grat/8 A f5r die Verbesserung des Claviertones, und wird 

und franco erreicht durch eine eigenartige Verschraubung eines 

/ n,v. ^ cVV r > ^r Gecensteges am Resonnanzboden, verbunden mit einem 


& 


VfP CI 1 Cltlll UUI'-II v. e . — ••• 0 - * o 7-- X 

Gegensteges am Resonnanzboden, verbunden mit einem 
Holztlöten-Arrangement, welche Vorrichtung den Clavieren eine 6* 
r seither unerreichte Klangfülle u. Klangschönheit und insbesondere 
einen überaus lange fortklingenden, edlen, grossen Beeangton verleiht, {£ 

& 


CARL SCHILLING, 


Königl. Hof- Steinmetzmeister, Berlin SW. 47 ’ Möckemstrasse 52 

r hat unter anderen folgende grössere Steinmet^arbeiten ausgeführt : 

* Friedhof sanlage im Parke des Graten von Arnim Boitzehburg in Boit^enburg U.jM. 

Architect : Herr C. Doflein. 

! Geschäftshaus der Brauerei G. Pschorr, Behren - und Friedrichstrassen Ecke. 

Architecten: Herren Baumeister Kayser & v- Oroszheim . 
Dresdener Bank , Behren- und Hedwigkirchstrassen Ecke. 

Architect: Herr Regierungsbaumeister^ Heim. 


Kür die Leitung verantwortlich: Paul Graet, Berlin. — Druck von 


W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by 


Google 












ZU DEN TAFELN. 

Tafel 41. — Blick in die Seitenhalle des Belvedere zu Prag. 

Unsere Tafel zeigt die Seitenhalle des Kaiserlichen Belvedere, 
jenes reizvollen Renaissance - Schmuckbaues, welchen König Ferdinand I. 
seit 1536 durch den Italiener Paolo della Stella, unter Mit- 
wirkung seines Genossen Giovanni de Spazio und Zoan Maria, 
sowie des Deutschen Hans Trost errichten Hess. Stella und Maria 
waren Schüler des Jacopo Sansovino und dürften die Träger der feinen 
Zierweise ihres Meisters nach dem Norden gewesen sein. Das Belvedere 
ist denn auch vielleicht der reinste Bau italienischer Frührenaissance 
diesseits der Alpen. Die anmuthige Zeichnung der Einzelheiten, die 
Freiheit von allen Verschnörkelungen unterscheiden den Entwurf wesentlich 
von rein deutschen Werken. Grundriss und Ansicht des Baues sind in 
Lübke’s Gesch. der Renaissance in Deutschland, 2. Aufl., 2. Band, Seite 
108 dargestellt. Dort ist auch die Geschichte des Bauwerkes im Einzelnen 
entwickelt. '' C. G. 

Tafel 42. Schmiedeeisernes Kanzeltreppengitter in St. 
Katharinen zu Breslau. Text folgt. 

Tafel 43—46. Landhaus Rohrmann in Krauschwitz bei 
Muskau. 

Der Entwurf zu diesem Landhause wurde im Jahre 1887 von dem 
Unterzeichneten für den Fabrikanten Herrn Rohrmann aufgestellt. Die 
Vollendung des Ausbaues erfolgte im Frühjahr 1890. 

Der an der von Muskau über Keula nach Weisswasser führenden 
Landstraße gelegene Bau, der innerhalb der sehr bescheidenen Umgebung 
dessen, was das Privatbauwesen der Stadt und Umgegend von Muskau im 
Durchschnitt zu leisten pflegt, schon durch die Echtheit und Kostbarkeit 
der zu ihm verwendeten Baustoffe hervorragt, bietet — im Vergleich mit 
anderen Beispielen — allerdings weder in seinen Abmessungen, noch in 
seiner Anlage, noch in der Aufwendigkeit seiner Durchführung etwas 
Aussergewöhnliches. Was ihn jedoch vor vielen reicheren Schöpfungen 


rge> 

auszeichnet, ist eine bis auf's Kleinste erstreckte, liebevoll durchgeführte 
künstlerische Ausstattung. 

ln den Grundrissen des Wohnhauses, welches Keller, 2 Geschosse 
und ein nutzbares Dachgeschoss enthält, sind die Raumbedürfnisse und 
Wünsche des Bauherrn zum Ausdruck gebracht. 

Im Kellergeschoss liegen die Wirthschafts- und Keller-Räume sowie 
Diener-, Kneip- und Billardzimmer. Die Ausstattung der beiden letzteren 



Kellergeschoss. 


fehlt noch. Sie ist in gothischen Formen entworfen und soll später aus- 
geführt werden. Das Erdgeschoss enthält die Gesellschaftsräume, das 
1. Geschoss die Schlafzimmer, Frühstücks- und Kinder - Zimmer nebst 
Zubehör, das Dachgeschoss 4 Fremdenzimmer in den Giebeln und einige 
Stuben für das Gesinde. 



I. Stockwerk. 



Erdgeschoss. 

Landhaus Rohrmann in Muskau. 

Von dem Haupteingang der Nord Westseite gelangt man durch die 
aus Holz hergestellte überdeckte Vorhall in einen überwölbten Vorplatz, 
der mit hohen Paneelen und nur einfach bemalter Gewölbedecke ge- 
schmückt ist. Die Kleiderablage liegt dicht neben diesen Raum. 

Es war ein besonderer Wunsch des Bauherrn, dass die Gesell- 
schaftszimmer im Erdgeschoss alle an einander schliessen, sodass beim 
Oeffnen der angeordneten Schiebethüren Durchblicke entstehen. Die 
Gesellschaftszimmer sind in verschiedenen Stilformen durchgebildet. Fast 
alle Zimmer haben Wandtäfelung, Holz- oder Stuckdecken sowie reich- 
bemalte bunte Fenster oder Bleiverglasungen, und eine farbenreiche Aus- 


Digitized by ^ooQie 













Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


No. 5. 


stattung und buntglasine Kachelöfen. Die Treppen sind so angeordnet, 
dass die Haupttreppe vom Hofe nach dem 1. Stockwerk, die Nebentreppe 
dagegen vom Kellergeschoss bis nach dem Dachgeschoss fühn. Die erstere 
ist in reicher Weise in Eichenholz ausgeführt, die letztere in Kiefernholz. 
Die Räume im 1. Geschoss sind mit einfachen Stuckdecken versehen. 
Sie haben ebenfalls farbige Kachelöfen und zum Theil Bleiverglasungen. 
Die vier Giebel- bezw. Fremdenzimmer sind einfach äusgestattet. Ihre 
Decken sind aus Kiefernholz und zwar bilden die gehobelten und mit 
einem Stab versehenen Kehlbalken die Deckenrippen. Die Dachbinder 
daselbst erhielten ebenfalls eine einfache architektonische Ausbildung. 
Zu der Hauseinrichtung ist noch zu bemerken , dass die vom Bau- 
herrn angelegte künstliche Wasserleitung bis zum Dachgeschoss durch- 
geführt und eine elektrische Beleuchtungsanlage vorhanden ist. 

Die Aussen-Architektur des Landhauses war ursprünglich von dem 
Unterzeichneten anders entworfen, als Tafel 43 sie zeigt. Sie ist dem 
ausdrücklichen Wunsche des Bauherrn zufolge nachträglich „modernisirt“ 
worden. 

Der Sockel besteht aus schlesischem blauen Granit. Die Ansichts- 
flächen der Oberwände sind mit lederfarbigen Verblendsteinen bekleidet, 
und im Gegensätze hierzu ist für die Architekturtheile weisser Sandstein 
verwendet. Der Holzverband der Fassaden ist aus gutem kiefernen Kreuz- 
holz hergestellt, während zu einzelnen Zimmertheilen Eichenholz ver- 
wandt ist. Das Holzwerk ist gegen die hellen Ziegelflächen in einem 
dunkelbraunen Ton abgesetzt. Die Dachflächen sind mit Schiefer deutsch 
gedeckt. Alle Knäufe sind in Zink getrieben, schieferartig gestrichen und 
theilweise vergoldet. 

Für die Ausstattung der Zimmer, die ebenfalls nach eigenem Ent- 
würfe erfolgte, wurden die Möbel, Lampen, Tapeten, Teppiche, Stoffe 
u. s. w. aus Berlin bezogen. 

Die Ausführung der Arbeiten ist theils von Görlitzer, überwiegend 
aber durch Berliner Handwerksmeister bewirkt worden. 

Ich nenne unter den letzteren die Herren: L. Ritze (Zimmerarbeiten), 
Lübnitz & Roese (Tischlerarbeiten), Ernst Westphal (Stuck- und Bild- 
hauerarbeiten) , Ganther (Glaserarbeiten), Bauch (Schlosserarbeiten), 
Fankow und Kunsttischler Krüger (künstlerische Holzarbeiten), M. Auer- 
bach&Comp. (Glasbilder), Carl Röhlich (Bildhauerarbeiten), Paul 
Marcus (Kunstschmiedearbeiten), Fr. Peters (Zinkarbeiten), J. Boden- 
stein sowie Sonnenburg & Vorsheim (Maler- u. Anstreicherarbeiten), 
Albrecht & Noll (Dekoration etc.), Spinn & Sohn (Beleuchtungsge- 
genstände). Die Maurerarbeiten waren dem Maurermeister O. Pechül in 
Muskau übertragen. Die elektrische Anlage wurde von einer Dresdener 
Firma ausgeführt. Ernst Jacob. 

Tafel 47. — Das Frauenhaus zu Straßburg im Eisass. 

Das dem Münster gegenüber gelegene Frauenhaus zu Straß- 
burg i. E. wurde nach F. A. Krauss bereits 1347 als Frohnhof gebaut. In 
den Jahren 1578 — 1581 wurde es durch Hans Thoman Ulberger, 
den damaligen Dombaumeister des Münsters, umgebaut und von dem be- 
rühmten Wendel Dieterlin ausgeschmückt. Wohl zweifellos zeigt 
der Bau aüch heute noch Theile, welche von der mittelalterlichen Anlage 
herstammen, so die Madonnastatue unter gothischem Baldachin an der 
Ecke des vom Schlosssteg zum Neuen Fischmarkt führenden Gässchens, so 
aber auch die Fenster in dem schon mit barockem Giebel geschmückten 
Flügel. Bemerkenswerth sind die hübschen Thore, die Ausstattung der 
Innenräume, die jetzt das Münstermuseum beherbergen und die schöne 
Wendeltreppe im Hofe. 

Rechts vom Frauenhaus steht das Gebäude der Kaiserl. Oberpost- 
direktion, ein dem Anfang des 18. Jahrhunderts angehörendes öffentliches 
Gebäude, wahrscheinlich das Werk des Straßburger Architekten Mollinger. 


Es zeigt die nüchternen, aber nie ohne feines Gefühl für Verhältnisse an- 
gewendeten Formen der Pariser Schule jener Zeit, wie sie durch die Huge- 
notten über Deutschland verbreitet wurden. 

Links reiht sich an das Frauenhaus die „Alte Universität“, das frühere 
Rohan’sche Palais. 

Tafel 48. — Die alte Universität in Strafsburg im Eisass 
wurde 1728 — 1741 für den Cardinal Armand-Gaston de Rohan, Fürstbischof 
von Straßburg, von dem Pariser Architekten Robert de Cotte ent- 
worfen und mit Hilfe des Straßburger Architekten M a s s o 1 ausgeführt. 
Der Bauherr, Sprosse des berühmten bretagnischen Geschlechts, war der 
Onkel des durch die Halsbandgeschichte aus der Zeit der Marie Antoinette 
bekannt gewordenen Herzogs von Rohan und dessen Vorgänger als Bischof 
von Straßburg. Der Bau ist ein vollendet durchgebildetes Hötel aus der 
Zeit des höchsten Glanzes der französischen Krone. Der Ehrenhof ist 
durch eine Mauer abgeschlossen, welche ein prachtvolles Portal theilt. 
An der vorderen Ecke finden sich Pavillons für die Dienerschaft, das Corps 
de logis liegt dem Thor gegenüber, erscheint gegen die Hof zweigeschossig, 

f egen die 111 aber, die es in stattlicher Höhe beherrscht, dreigeschossig, 
u Seiten des Hofes finden sich eingeschossige Gallerien. 

Das Hötel wurde 1791 als National-Domäne an die Stadt Straßburg 
verkauft, welche es 1806 dem Kaiser Napoleon I. zum Geschenk machte. 
Die Kaiserin Josephine bewohnte es 1805 und 1809. Damals war die 
prachtvolle Rococoeinrichtung fast noch ganz erhalten. Während der 
Restauration wurde es wieder Bischofssitz, gelangte 1884 wieder an die 
Stadt, die es 1853 abermals dem Kaiser Napoleon III. schenkte. 1870 war 
es Generalquartier Mac Mahons, am 1. Mai 1872 wurde in dem Hofe des 
Palais die Universität Straßburg feierlich begründet, die in dem Bau zeit- 
weilig Unterkunft fand. Seit dem Neubau des Universitätsgebäudes ist der 
Palast sorgfältig wieder hergestellt worden. Den Glanz der Innenein- 
richtung hat es leider größtentheils eingebüßt. — C. G. — 

Tafel 49. — Strebepfeiler am Langhause der Kathedrale von 
Rheims. 

Die Kathedrale von Rheims gehört mit den Domen von Chartres 
und Amiens jener Gruppe kirchlicher Denkmalbauten Frankreichs an, 
welche den Uebergang aus der Frühgothik zu dem Stil der reifen und 
entwickelten Gothik bezeichnen. Wie jene vorgenannten ist die Rheimser 
Kathedrale kein ganz einheitliches Werk. An der Facade wurde noch 
mehr als 100 Jahre nach der Gründung, ja selbst bis ins XV. Jahrhundert 
gearbeitet. Sie zeigt die völlige Reife der Gothik und bereits die jede 
ruhige Flächenwirkung ausschliessende Formenüberladung der Spät-Zeit 
des Stils. Der älteste Theil der Kathedrale ist der 1211 nach den Plänen 
des Architekten Robert de Coucy begonnene Unterbau des Chors 
und des östlichen Langhauses. Violet le Duc macht auf die Unterschiede 
in der Formenbehandlung und den Mauerstärken der unteren Theile, im 
Vergleich zum Oberbau aufmerksam. Dieser ist nach einem von dem 
ursprünglichen Entwürfe abweichenden oder veränderten Plane erst nach 
1240 weiter gebaut, einer Zeit, der auch die vorderen Theile des Lang- 
hauses sammt der Anlage der West-Front entstammen. 

Die Ansicht, Tafel 49, giebt einen Theil des Oberbaues vom Lang- 
hause, namentlich die schöne Bekrönung der Strebepfeiler mit ihren 
Baldachinen, in denen überaus reizvolle Engelfiguren aufgestellt sind. — 
Die Einzelbildungen in all diesen Theilen gehören zu den schönsten 
Arbeiten, die die französische Gothik des XIII. Jahrhunderts überhaupt auf- 
zuw'eisen hat. — R. B. — 

Tafel 50. Architekturstück von Gustav Halmhuber. 

Der geistvoll und flott dargestellte Denkmalbau dürfte manchen 
unserer Leser eine willkommene Anregung bieten. 




Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BOR MANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 


HANDLUNG: Bruderstr. 39, 

empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, Näpf- 
chen und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 


BE*(IrIN C. 



{Aus zieh Tusche^ 


FABRIK: Chausseestr. 118. 

empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 


y ¥ !TE TT g'gggg TWTTT* gg *f! 


4? ^»«4* *4*4^ <•* 




CARL SCHILLING, 


Königl. Hof-Steinmetxmeister, Berlin S W. 47 > Möckemstrasse 52 

hat unter anderen folgende grössere Stcinmet- arbeiten ausgeführt : 

Wohnhaus des Herrn Baurath Bockmann Vossstrasse 33 . \ 

Architekten: Herren End£ und Böckmann, KQnigl. Bauräthe. \ 

Geschäftshaus der Lebens-Ver Sicherungs-Gesellschaft „New- York ”, Leippgerstr. 1 25 . 

Architecten: Herren Baumeister K&yser & v Gt oszheim. 
Industrie gebäude in der Beuthstrasse No. 18/21. 

Architekt: Herr Königlicher Baurath Fr&nz Schlechten. 




Wir bitten unsere geehrten Herren 
Abnehmer, die noch mit dem Bezugs- 
betrage für das laufende Viertel- bezw. 
Halbjahr im Rückstände sind, um gefl. 
Einsendung desselben ; anderenfalls 
jedoch werden wir uns erlauben, nach 
acht Tagen, In der Annahme, dass ein 
solches Verfahren wünschenswerth er- 
scheint, den Betrag durch Postauftrag 
zur Einziehung zu bringen. — 

Oie Geschäftstelle. 




F. Kahle & Sohn 

POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - Fabrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontalnen. 

Musterhefte und Preiscourante 
* 1 liegen zur Uebersendung bereit. 


cf* co <-0 «-O tys ca» 



Digitized by 


Google 










1892. No. 5. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


23 



Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen, feinster Mahlung, unbedingter Volum 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 


•Staatsmedaille. 


Cassel. 


Die Ofen-Fabrik und Knnsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, laltlika-, Baroqne-Oofen. 
Oefen nd Kamlno mit Miholdteiieitien 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlager der Fabrik- 


A. Castner Nachf. / jä Martin & Piltzing 


Hoflieferanten 
des Herzogs von 

* — ▼r*” 

Bildgiesserei, 
Bronze und | 

Zinkgiesserei 1 

für i 

Kunst 
u. Architektur. 


BERLIN N, 



Sr. Hoheit 
Sachsen -Altenburg. 


Figuren, 

Jr Gruppen, 

Fontainen 


Ornamente. 


Chaussee- 
str. 24. I 


BERLIN N., 

Chaussee- 
str. 24. 




T 1T7ART FIVFR Garantie! 
All 1 IjXI Billige Preise. 

18 jährige Specialitftt und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


54 goldene und silberne Medaillen etc. 


GEBR. KÖRTING 

HANNOVER. 

Kirting’s Patent-Easmotaren 

Modell 1888 


für Leuchtgas, Wassergas, 
Benzin u. Naphta etc. 


Geringster Gas- und Oelverbrauch. 
Geringe Rauminanspruchnahme. 
Aeusserst einfache Construction ohne 
Schieber. 

Reparaturen sehr selten. 

Billigste Preise. 


lilfSHiMKi 


Trockenanlagen für jedes Material. 

Elinrichtung von Badeanstalten ohne 
maschinellen Betrieb. 




Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


Ventilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


Digitized by ^ooQie 








24 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 5. 




HT Vielfach prämiirt. 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 


bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mh Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlossern, 

BERLIN C., Wallstrasse 17 , 
jf oder AD. MARASKY, Erfurt. t 


WEBCK & 6LINICKE, Berlin SW., Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 

empfehlen: r 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der specieii gewünschten 6e genstände. 


Goldene und silberne Medaillen: 

London 1851. — Altona 1868. — Braun 
schweig 1877. — Melbourne 1881. — 
Porto Alegre 1882. — Amster- 

dam 1883. — Calcutta 1884. — 

London 1884. — London 1885. 


— Melbourne 1888 89 


lllustrlrte Preislisten 
gratis 
und franco. 


uua 1004 . — 

8 d 8 ° 9 n Legato -System. 

Export nach allen. Welttheilen. 

Die benannte Erfindung 

— patcntirt in fast allen Ländern — bezweckt 
die Verbesserung des Ciaviertones, und wird 
erreicht durch eine eigenartige Verschraubung eines 
k ** C / \ Gegensteges am Kesonnanzboden, verbunden mit einem 

\Xv HolzHöten-Arrangement, welche Vorrichtung den Clavieren eine 

K* seither unerreichte Klangfülle u. Klangschönheit und insbesondere 

einen überaus lange fortklinflenden, edlen, grossen Gesangton verleiht. 


M. 




Pianino 
und Flügel 




ÜlISS£ 




ranit- und Syenitwerke Bensheim. 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


WERKSTÄTTEN 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei und Sägerei mit Dampf- und Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz 

Eigene Steinbrüclie 

im Odenwald, und Fichtelgebirge. 

? jtß) Telegr.-Adr. : Granitwerk , Bensheim . Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. < •. ; 


Georg von Cölln, Hannover. 

Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen und Herde. 

Schmiedeeiserne nofl gusseiserne Röhren. — Feld- und Industriebahnen nehst Zubehör. 


> •fr »Ms 


Ipinisclie pol-@niaiieiteE-Xatrit 


Fabrik von Metall-Ornamenten 

u Bau- und .Dekorationszwecken 

in Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modeli. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch. 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 


/ tflnjähr. 05er. — »rieft Unten:. 

$aufdjule§tifUl?t.P 


f Eintritt jeben Cöfl. 
Baufd^uUDir. Hlttenkofw . 


Bixdorfer 


anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
\\ den ~ und Treppen- 
Belag, hat von allen 
1 L 43 LinoleunvFabrikaten 

die grösste Verbreitung in 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1 . 500.000 dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik- Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BERLIN C.. 

Gertraudtenstr. 23 . 


KÖLN a. Rh.. 

Breitestrasse 100 . 


Torfmull - Streu -Closets, 

Patent Kleueker. 

a Seibstthätig streuend durch Oeffnen und 
Schliessen des Deckels. 

C - ™ Aeltestes in Deutschland und 

r anderen Ländern patentirtes, durch 
V |S] - < neueste Verbesserungen höchst ver- 

P Hli vollkommnetes System. (Auf der 

< I« n ~ ■ooroultur-Austtelleng za Berlin allein 
L prAmlirtO ln hiesigen wie auswärtigen 
■ fll' , Neubauten erfolgten Anlagen mit 
i er __JjMU S unseren Closets, neben solchen auf 
fl 1 V yL ; vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 
' V \ neuen Bremer Bahnhöfe (mit einigen 

® V l 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 
pH ensen, Holzminden, Hildesheim, 

'' vj Götlingen, Hameln, Friedrichshafen 

B .■ a. Bodensee etc. etc. InKrankenhäusern, 
mjß - : Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
M Jy • Villen, Bädern etc. etc. bestens ein- 
\j B. ■ u _ geführt und anerkannt bewährt 

j in! v a Prospecte und Kostenanschläge 

Hfli \ ■ kostenlos und portofrei. 

C. H. Klencker & Co., 

) “PJkV? Inh.: C. H. Kleueker, Hoflieferant. 
1 -jfgO Specialfabrik 

[f 1 " für Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleueker. 

& -'i LJ Rraonschweig, Kohlmarkt 17. 

PATENT 

KLEUGKER Fernsprecher 371. 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by YjOoq le 







ZU DEN TAFELN. 

Tafel 51—54. Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstr. No. 180 . 

Das Tucherhaus, eine der künstlerisch bedeutsamsten Bauaus> 
führungen des neuesten Berlin, wurde nach einer vierjährigen Bauzeit im 
Dezember 1891 seiner Bestimmung übergeben. Der Entwurf stammt in 
allen Theilen von dem Professor der Nürnberger Kunstgewerbeschule, 
Conradin Walther. 

Bei Aufstellung des ersten Entwurfes sollte das Gebäude in seinem 
Erdgeschoss die Schankräume der Besitzerin des Hauses, der Freiherrl. 
v. Tuche r’schen Brauerei in 
Nürnberg, sowie einige Läden 
enthalten, in seinem 1. Stock 
große Geschäftsräume und im 
2. und 3. Stock Wohnungen. 

Bereits waren nach diesem 
Entwürfe die Grundmauern 
ausgeführt, als durch Ankauf 
des angrenzenden Hauses in 
der Taubenstraße und durch 
verschiedene andere Umstände 
neue Bedingungen für die 
Aufstellung des Entwurfes zur 
Geltung kamen. Das ganze 
Erdgeschoss und das 1. Stock- 
werk wurden zu Schankräum- 
lichkeiten bestimmt, das 2. 
und 3. Stockwerk dagegen zu 
einem Gasthofe umgestaltet. 

Ausserdem sollte noch ein 
großer Kneiphof für den 
Sommerbetrieb angelegt wer- 
den. In der Gestaltung des 
Aeusseren sollte nach der Ab- 
sicht des Bauherrn ein Stück 
Alt-Nürnberger Bauweise nach 
Berlin verpflanzt werden. Da 
durch die angestrebte große 
Höhe der Schankräume einer- 
seits und die geringere Höhe 
der Nebenräume anderseits 
an der gegen die Tauben- 
straße gelegenen Seite ver- 
schiedene Stockwerkshöhen 
entstanden und um ferner 
die lange Flucht des Hauses 
hier nicht eintönig erscheinen 
zu lassen, wurde diese äusser- 
lich in 2 Theile mit verschie- 
dener architektonischer Be- 
handlung getheilt.*) Das Haupt- 
gebäude besteht in seinem Erd- 
geschoss nach aussen hin aus 
gelbem Warthauer Sandstein, in seinem 1., 2. und 3. Stock aus Ziegel- 
steinen mit Keim’schem Mincralputz, Fensterumrahmungen in Warthauer 
Stein. Die zweite Fassade in der Taubenstraße, sowie der große Kneip- 
hof sind in Nürnberger Keupersandstein, Pfeiler, Bogen und Gewölbe- 
rippen in den Schankräumen, sowie die Neben-Treppen, in Cottaer Sand- 
stein, die Haupttreppe in Untersberger Marmor, die Thurmtreppe mit 
durchbrochener Zungenmauer in Oberkirchner Sandstein aufgeführt. Die 
Zwischendecken, sowie der ganze Dachstuhl sind in Eisen konstruirt. Die 


*) Abbildung folgt später. 


Schankräume sind sämmtlich mit Holz getäfelt, und alle Gasthofzimmer, 
sowie die meisten der Kneipräume sind mit Holzdecken versehen. Als 
Besonderheit in der Ausführung ist die Versetzung des Nürnberger 
Keupersteiris zu erwähnen, der nicht auf der Bank profiliert wird, sondern 
erst in vierkantig gearbeiteten Quadern, und zwar nicht vorgeblendet, 
sondern in voller Mauerstärke versetzt und dann erst am Gebäude pro- 
filiert und sauber gearbeitet wird. Besonderer Werth wurde auf Her- 
stellung einer gutwirkenden Lüftungs- und Erwärmungsanlage gelegt. Die 
Beheizung geschieht durch eine Niederdruck-Dampfheizung nach Käuffers 
patentirtem System. 

Das Aeussere wie das Innere hat eine sorgsame, bis auf das Kleinste 

ausgedehnte künstlerische 

t | Durchbildung erfahren. Neben 

dem leitenden Architekten 
waren nur bayerische Künstler 
dabei thätig. Die Malereien 
der Hauptlronten (Taf. 52) 
sind von dem Nürnberger 
Prof. F. Wanderer ent- 
worfen und unter seiner 
Leitung von den Malern 
Eisgruber und K r e 1 i n g 
ausgefuhrt. Die überaus flott 
gemalte Auszierung der Kneip- 
räume stammt von dem geist- 
vollen Otto Hupp aus 
Schleissheim bei München, 
die figürlichen Wandbilder 
der grossen Halle vom Prof. 
Heim, die landschaftlichen 
Darstellungen imKneiphofund 
der hinteren Bogenhalle von 
Wilhelm Ritter aus Nürn- 
berg. Die Bier-Kapelle, eine 
köstliche Leistung der Nürn- 
berger Schule, wurde von Carl 
Hammer, dem Direktor der 
Kgl. Kunstgewerbeschule in 
sinnigster Weise ausgemalt. 

Bei der technischen Aus- 
führung des Baues, die unter 
der Leitung des Baumeisters 
Knieper und des Bau- 
führers Scheck erfolgte, 
waren meist Nürnberger und 
Berliner Handwerksmeister 
thätig. Die Maurer- und 
Zimmererarbeiten wurden 
durch die Meister Held 
und Franke, die Sand- 
steinarbeiten durch den Hof- 
steinmetzmeister S c h i 1 1 i n g 
ausgeführt, ln die grosse Menge 
der Täfelungen und Schnitz- 
werke theilten sich die Tischlermeister E. Hentschel, C. Trost, 
B ü n g e r und Friedrichsen und Max Schulz & Co. aus Berlin 
mit den Nürnbergern Fleischauer und B a 1 d a u f. Die meisten der 
mannigfaltigen Kunstschmiede- und Schlosserarbeiten wurden vornehmlich 
in Nürnberg durch Meister Frey in musterhafter Weise hergestellt. Die 
bronzenen Beleuchtungskörper stammen aus der Fabrik von H. E. Seiffert 
in Wurzen. 

Die Gesammtbausumme belief sich auf 1 800 000 Mark, das sind 
1360 Mk. für das Quadratmeter und 120 Mk. für das Cubikmeter. Bei dem 
Fehlen jedweder Ueberladung in der Ausstattung des Gebäudes zeugen 


ec 

Q 

u 



TAUBEN$TKA$$E 


Jo * 


Erdgeschoss. 

Das Tucherhaus in Berlin. 


Digitized by 


Google 







26 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 6. 


diese selten hohen Zahlen von der überaus gediegenen technischen Aus- 
führung und vor Allem von der ebenso sorgfältigen wie vollendeten 
künstlerischen Durcharbeitung dieses stolzen Denkmals von Nürnbergs 
Wohlhabenheit, Kunstsinnigkeit und Kunstfertigkeit. 

Taf. 55 und 56. — Wohnhäuser des XVII. und XVIII. Jahr- 
hunderts in Potsdam, besprochen von Peter Wall 6 . (Forts, aus No. 3} 

Wohnhaus am Wilhelmsplatz, Nauenerstr. 35 u. 36 . (s. Tafel 28) 

Dieses palastartige Gebäude, das ehemals Sch lick ’sche Haus, dessen 
eine Seite sich nach dem Kanal wendet, und das durch seine geschickte 
Flächentheilung und vortrefflliche Gliederung einen höchst vornehmen Ein- 
druck macht, gehört zu jenen, deren umständliche Gründung von Manger 
ausführlich beschrieben wird. Seine Ausführung erfolgte, nach Nicolai's 
Angaben, in den Jahren 1783 u. 84 durch Georg Christoph Unger, den 
Schüler und Mitarbeiter von Gontards, der in den sechziger Jahren, eben- 
so wie dieser, von Bayreuth in die Dienste des Königs gekommen war. 

Das ehemalig Kraatz'sche Haus, Blücherplatz 2 . Taf. 55. Dies 
eigenartige Gebäude wurde auf Befehl Friedrich II. im Jahre 1755 durch Büring 
für den Brauer Kraatz in der Schlossstraße erbaut. Für die Hauptfront 
wurde eine Zeichnung von Andr. Krüger benutzt, welcher die Ansicht 
eines englischen Landhauses 
im Stile des Serlio zu Grunde 
gelegen haben soll. Die 
Front mit ihrer vornehmen 
Fensteranordnung der Haupt- 
axe fällt aus dem Charakter 
jener Zeit etwas heraus. Gon- 
tard wandte ein großes drei- 
teiliges Rundbogenfenster 25 
Jahre später bei dem Waisen- 
hause an. 

Das ehemalig Zeising- 
sche Haus, Nauenerstr. 26. 

Taf. 56. Das Haus, dessen nörd- 
lichen Theil unsere Tafel dar- 
stellt, wurde im Jahre 1768 zu- 
sammen mit mehreren anderen 
an dieser Stelle durch C. 
v. Gontard aufgeführt. An 
jener Stelle standen vordem 
zwei Häuser des Besitzers 
Fasoli und des Kammer- 
dieners Z eising. Nach dem 
Befehl des Königs erhielten 
beide eine gemeinschaft- 
liche Tempelfassade, die uns 
lebhaft daran erinnert, dass 
Gontard damals für den König 
gleichzeitig den Freundschafts- 
tempel und den Antikentempel 
in Sanssouci errichtete. Für die 
Fassade soll der König eine 
Skizze gegeben haben, die 
als eine Nachbildung des Zoll- 
hauses in Rom (Tempel des 
M. Aur.Antoninus) anzusehen, 
ist. Die Rosetten an der 
Fassade sind von dem Bild- 
hauer Löffler, die andert- 


erscheint. Von besonders glücklicher Wirkung sind die kleinen geschickt 
vertheilten Fruchtsträusschen. Etwas äusserlich angeheftet erscheinen 
dagegen die auf die Bestimmung des Werkes weisenden Wahrzeichen, die 
Todtenköpfe und. das Stundenglas, welche die Bekrönung der Schrifttafel 
bilden. Sie stehen auch in etwas auffallendem Gegensatz zu der heiteren, 
lebensfrohen Auffassung des Uebrigen. Ernst und einheitlich gestimmt ist 
die schöne Schwa nhard’sche Grabtafel (Taf. 57) aus dem Jahre 1637, deren 
unterer Theil mit Hinweis auf den Namen ein scnön gebildeter und ausseror- 
dentlich fein durchgeführter Schwan mit ausgebreiteten Flügeln bildet, während 
ein Todtenkopf, durch den sich eine Schlange windet und über den sich drei 
Aehren erheben, die Bekrönung der seitlich von geschwungenen Schrift- 
bändern begrenzten Schriftfläche bildet. Diese in den vollen und kräftigen 
Formen des Barock ausgeführte Platte, welche das Grab des berühmten 
Nürnberger Glasschleifers Georg Schwanhardt deckt, rührt, wie aus einer 
seitlich angebrachten Inschrift zu ersehen ist, von dem vorerwähnten 
tüchtigen Modelleur und Bildhauer Georg Schweigger (1613 — 1690) her, 
von dem sich noch andere schöne Gedenktafeln nachweisen lassen. Die 
seitlich von flott geschwungenen , geflügelten Engelsköpfchen ein- 
geschlossene Inschrifttafel der Müllerschen Platte (Taf. &) vom Jahre 1623, 

in der der Barockstil unten 
mit vollkräftigem Ton ange- 
schlagen ist, ist vielleicht ein 
Werk des Johann Wurzel- 
bauer (1595—1656), Sohn 
des Benedikt Wurzelbauer, 
von dem der Nürnberger 
Tugendbrunnen herrührt. Von 
ihm kann auch das zierliche 
Berckhauser’sche Epitaph 
vom Jahre 1636 stammen, auf 
dem sich die Inschrifttafel 
von einem schön damascirten 
Grunde abhebt. Bezeichnend 
für die Zeit, in der der Ba- 
rockstil seine geschlossene 
Art verliert und Laune und 
Willkür die Formengebung 
bestimmen , ist das kleine 
Täfelchen vom Jahre 1721. 

Tafel 59. — Landhaus 
Schmidt in Dresden, Vor- 
stadt Strehlen. 

Das Gebäude ist nach den 
Plänen des Architekten Franz 
O. Hart mann -Dresden in 
der Zeit vom Herbst 1890 
bis zum Sommer 1891 erbaut. 
Es ist zunächst nur für den 
eigenen Bedarf des Besitzers, 
des Herrn Architekten Theodor 
Schmidt eingerichtet, doch 
wurde bei der Aufstellung 
des Entwurfes auch die Mög- 
lichkeit eines Verkaufs aus- 
drücklich in Rücksicht ge- 
zogen. Im Keller liegen 
die Wirthschaftsräume und 



halb Meter hohen Kapitelle von dem Bildhauer Sartori (t 1770) an- 
gefertigt worden. (Fortsetzung folgt.) 

Tafel 57 u. 58. — Grabplatten vom St. Johanniskirchhofe 
in Nürnberg. Besprochen von Dr. P. Röe. 

Wenn auch der Erbe der Peter Vischer’schen Giesshütte, Hans 
Vischer, der dritte Sohn des Meisters, im Jahre 1549 vom Nürnberger 
Rath die Erlaubniss erwirkte, „seiner besseren Nahrung willen“ nach 
Eichstädt überzusiedeln, so beweist doch die umfassende Thätigkeit der 
Labenwolf, Wurzelbauer und Schweigger, dass sich die vom Schöpfer des 
Sebaldusgrabes zu so hoher Entwicklung gebrachte Kunst der Erzgiesserei 
auch in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert einer 
eifrigen und sorgsamen Pflege in Nürnberg erfreute. Ausser den von diesen 
Meistern geschaffenen, in und ausserhalb Nürnbergs befindlichen Brunnen 
legen von der Tüchtigkeit der späteren Nürnberger Erzgiesser die bronzenen 
und messingenen Grabplatten, die auf den Nürnberger Friedhöfen von 
St. Johannes und St. Rochus die wagerecht gelagerten Grabsteine 
schmücken, das beste Zeugniss ab. Nicht nur ist in diesen Platten der 
Gedanke der geschmückten Inschrift und Wappentafel in der reichsten 
und mannigfachsten Weise zum Ausdruck gebracht, sondern überall ver- 
rathen auch Gestaltung des Ganzen und die Durchbildung der Einzelheiten 
einen künstlerischen Geschmack, der diese Werke zu einer wahren 
Fundgrube geistvoller Anregungen macht. Und wie der Künstler in den 
Verzierungen, so findet der Schriftenkundige in den eigenartigen Inschriften 
die schönsten und brauchbarsten Vorbilder. Und welche Schätze liegen 
hier für den künstlerisch thätigen Wappenkundigen verborgen. Die 
aus der Fülle herausgegriffenen Beispiele, von denen eines auf Tafel 10 
dieses Jahrganges abgebildet ist, während vier andere auf den vorliegenden 
Tafeln zur Darstellung kommen, sind bezeichnende Beispiele der Gattung. 
Sie stammen sämmtlich vom Johanniskirchhofe und gehören mit Ausnahme 
des kleinsten, die Jahreszahl 1721 aufweisenden Täfelchens dem 16. und 
17. Jahrhundert an. Bezeichnend für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts 
ist die aus Rollwerk, Grotesken, Hermen, Masken, Blumen und Früchten ge- 
bildete schöne Zierpiatte, (Taf. Io) die im oberen Theil eine längere Inschrift 
aufweist, während unten das mit dem Wappen seiner Frau verbundenen 
Familienwappen des 1577 verstorbenen Bartholomäus Nittinger 


die Hausmannswohnung, im Erdgeschoss die Wohnzimmer und im 
Obergeschoss die Schlafräume, während im Dachgeschoss einige Fremden- 
zimmer eingerichtet sind. Die Anordnung zeigen die beistehenden Grundrisse. 
Im Aeussern ist eine anmutige und freundliche Wirkung durch An- 
wendung verschieden gefärbter Baustoffe und Flächenmalerei an- 
estrebt und aufs Beste erreicht. Ueber einem Sockel aus Postelwitzer er- 
ebt sich das Erdgeschoss aus Cottaer Sandstein (Grube Ilse). Das 
Obergeschoss ist in Fachwerk ausgeführt. Die Fasen seiner dunkel- 
gebeizten Hölzer sind gefärbt. Die Gesimse sind mit einem auf Kiesmörtel 
aufgetragenen Freskogrunde geputzt und zum Theil al fresco bemalt. Das 
Dach ist in grünem französischem Schiefer gedeckt. 

Die Erwärmung geschieht durch eine von Lieb old- Dresden ein- 
erichtete Warmwasserheizung, deren Heizkörper teils in den Fenster- 
rüstungen, theils an den Wänden liegen. Die Ausführung geschah durch- 
weg durch Dresdener Handwerksmeister. Die Maurer- und Zimmererarbeiten 
lagen in den Händen des Bauherrn und des leitenden Architekten. Die 
Steinmetzarbeiten lieferte Georg Spitzbarth, die Modelle zu den Zier- 
stücken und zur Stuckierung des Innern der Bildhauer Carl Hauer. Die 
Malereien im Aeussern und Innern wurden von Carl Seifert ausgeführt, 
die Schnitzarbeiten an Thüren und Täfelungen von Carl Sachs. Die 
Glasfenster des Treppenhauses sind von R. Fischer gemalt. 

Die Baukosten beliefen sich, einschliessl. der Einfriedigung und des 
Gartens, auf 65 000 M., das ist 310 M. f. d. Quadratmeter und rd. 34 M. 
f. d. Kubikmeter. 

Tafel 60. — Urania - Säule auf dem Potsdamer Platze 
in Berlin. 

Die vor einiger Zeit in Berlin enthüllten Urania-Säulen wurden von 
der „Urania-Uhren- und Säulen - Kommandit - Gesellschaft“ aufgestellt (Ge- 
schäftlicher Leiter Herr Breslauer, technischer Leiter Herr Dr. von Orth; 
welche mit der bekannten Berliner Gesellschaft Urania in geschäftlicher 
Verbindung steht. 

Die Gesellschaft beabsichtigt demnächst auch in anderen deutschen 
und amerikanischen Städten derartige Säulen aufzustellen. 

Die Säulen sollen zunächst über genaue Ortszeit und über die 
meteorologischen Verhältnisse in einfacher Weise unterrichten. Da aber 
die Ausführung dieser Absicht ohne die Hinzuziehung weiterer Zwecke 


Digitized by 


Google 




1892. No. 6. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 



Erdgeschoss. 


KAMMER 

ZI 


_J 



Untergeschoss. 



Obergeschoss. 

Landhaus Schmidt in Dresden. 

auf unlösbare finanzielle Schwierigkeiten gestoßen wäre, so ist es als ein 
besonders glücklicher Gedanke zu bezeichnen, diese kleinen Observatorien 
die Kosten ihrer Unterhaltung selbst aufbringen zu lassen, indem die ver- 
fügbaren Theile der Säule zur Aufnahme künstlerisch ausgestatteter An- 
zeigen (Malereien unter Glas) bestimmt wurden; man hofft auf diese Weise 
sogar einen Ueberschuss zu erzielen. 


Für die architektonische Ausbildung der Säulen war im vorigen 
Jahre ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben worden, bei welchem 
die Entwürfe des Kgl. Reg.-Baumeisters O. Schmalz und des Architekten 
B. Schaede Preise erhielten; ausserdem wurde der Entwurf des Unter- 
zeichneten von den Preisrichtern zum Ankauf und zur Ausführung 
empfohlen. 

Der demgemäß für die Ausführung umgearbeitete Plan hat die 
Hauptformen des Wettbewerb - Entwurfes beibehalten. Vor seiner end- 
gültigen Feststellung wurden 2 Modelle angefertigt, das erste in 7io zu 
Aachen von dem Dozenten Bildhauer Krams, das zweite in natürlicher 
Größe von Prof. O. Lessing in Berlin, welcher letztere dann auch die 
Modelle für den Guss anfertigte. 

Wegen der geschäftlichen Verbindung der ausführenden Gesellschaft 
mit der Urania-Gesellschaft sind vorwiegend astronomische Sinnbilder für 
die künstlerische Ausbildung gewählt, so als oberer Anschluss der Säule 
die Himmelskugel, umgeben von 4 Masken, welche die verschiedenen 
Arten der Himmelskörper (Fixstern, Satellit, Planet und Komet) ver- 
sinnbildlichen sollen. 

Die Säulen sind in Gusseisen hergestellt; bei Unterschneidungen 
sind die Ziertheile mit Schrauben auf dem Grunde befestigt. Für die 
Rahmen ist schmiedbarer Eisenguss und für die Reflektoren getriebenes 
Kupferblech zur Anwendung gekommen. Die Säulen sind grünlich ge- 
strichen, einzelne Theile durch Vergoldung hervorgehoben. 

Die Kosten einer Säule betragen 6000 M., von welcher Summe 
etwa 1000 M. auf die meteorographische Einrichtung entfallen. 

Von Einzelheiten der letzteren seien kurz folgende erwähnt: Die 
4 Zifferblätter der Säule, von denen zwei die Ortszeit, eines die Weltzeit, 
das vierte die Mondphasen zeigen, sind mit elektrisch geregelten Uhr- 
werken im Innern verbunden, welche durch den Druck der städtischen 
Wasserleitung in Bewegung gesetzt werden; eintretende Zeitfehler von 
über % Minute werden durch selbstthätige Verhüllung der Zifferblätter 
angezeigt. 

Das Verbrauchswasser dieser Uhrwerke wird im unteren Theile der 
Säule durch sein Gewicht abermals nutzbar gemacht, indem es bewirkt, 
dass ein Theil der Anzeigen von Minute zu Minute seinen Platz wechselt. 
Der meteorographische Apparat ist im Innern der Säule ungefähr in 
Augenhöhe angebracht. Derselbe zeichnet selbstthätig die 3 Kurven für 
Feuchtigkeit, Luftdruck und Luftwärme. Es ist dieser Apparat 
eine sehr geschickte Vervollkommnung der gewöhnlichen Schreibapparate, 
durch den bekannten Meteorologen Dr. Assmann erfunden und von der 
Firma Fues ausgeführt. Um unrichtigen Wärmeangaben, welche durch 
Erhitzung der Säule entstehen könnten, vorzubeugen, wird ein beständiger 
Strom von Aussenluft durch ein gegen Wärmeeinflüsse gesichertes Rohr 
dem Schreibapparate zugeführt. Dieses Rohr endigt in den Löwenköpfen, 
welche auf den Ecken der Säule weit vorspringend angeordnet sind. 

Prof. L. Schupmann, Aachen. 


BÜCHERSCHAU. 

Schloss Ansbach in Bayern. Barock- und Roccoco-Dekorationen 
aus dem XVIII. Jahrhundert. Herausgegeben von Professor Otto Lessing, 
Mitglied der Königlichen Akademie derKünste zu Berlin. Eine Sammlung 
von 100 Lichtdruck-Tafeln in Mappe, ausgeführt in der Kunstanstalt von 
Dr. E. Mertens & Cie. in Berlin, complett in 10 Lieferungen ä 10 Blatt. 
Subscriptionspreis pro Lieferung Mk. 10. — W. Schultz-Engelhard, Verlag 
für Kunst - Gewerbe und Architectur, Berlin W., Schöneberger Ufer 40. 

Von diesem vor Kurzem durch die Verlagsanstalt angekündigten 
Prachtwerke ist die erste Lieferung jetzt ausgegeben worden. Sie zeigt, dass 
der Herausgeber Recht hat, wenn er im Vorworte sagt: „nur wenige Werke 
dürften geeignet sein, wie das vorliegende, jedem Architekten und De- 
korateur Anregung zur Ausschmückung moderner Wohnräume in solcher 
Fülle zu bieten.“ Schloss Ansbach ist in der ersten Hälfte des vorigen 
Jahrhunderts erbaut worden und in allen Theilen, sammt den Möbeln, 
vortefflich erhalten. Sein Rokoko zeigt noch die strengeren Formen der 
früheren Entwicklungszeit dieser anmuthigen Stilweise. Frei von Ueber- 
ladung ist es auch für einfachere Aufgaben mustergiltig. — Die photo- 
graphischen Aufnahmen und die Lichtdrucke sind vortrefflich, die Aus- 
stattung ist vornehm. Das Werk sei deshalb hiermit aufs Beste empfohlen. 

— g- 



ranit- und Syenitwerke Bensheim. 

Carl Ostertag 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


WERKSTÄTTEN 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei und Sägerei mit Dampf- und Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz I 

Eigene Steinbrüche 

iin Odenwald und Fichtelgebirge. 

Telegr.-Adr Granitwerk, Bensheim. Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. \ ' t 


SoennecRen’s 

Zeidienwaren 

Rundschrift z. Selbst-Unterricht 

mit Vorwort von Geh. Rat REU LE AU X 

Nur echt mit Namen „S0ENNECKEN“ 

Zeichenfedern. Zeichenbretter, Zeichentische, 
Zirkel, Zeichcnlinienblatttr, Winkel ttsw. 
Preisliste kostenfrei. — Ueberall vorrätig 

Berlin * F. SOENNECKEN * BONN * Leipzig 


Digitized by 


Google 










V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


54 goldene und silberne Medaillen etc. 

GEBR. KÖRTING 

HANNOVER. 

Körtiog’s Patent-Gasmotoren 

Modell 1888 

für Leuchtgas, Wassergas, 
Benzin u. Naphta ete. 

Geringster Gas- und Oelverbrauch. 
Geringe Rauminanspruchnahme. 
Aeusserst einfache Construction ohne 
Schieber. 

Reparaturen sehr selten. 

Billigste Preise. 

CentralheizüDgsanlagen jeder Art. 

A S/ Trockenanlagen für jedes Material. 

Einrichtung von Badeanstalten ohne 
x maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 6. 


Staatsmedaille. 

Berlin. * Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Knnsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, lajolika-, Bareqie-Oefen, 
Oefen und Kamine mit Lönboldteinsätien 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung: Im Musterlagrer der Fabrik; 


Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen, feinster Mahlung, unbedingter Volum- 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte . 


LITZ ABLEITER BMigePtoise. 

18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


A. Castner Nachf. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 

• — 

Bildgiesserei. 
Bronze und 
Zinkgiesserei 

für 

Kunst 
u. Architektur. 

BERL INN., 

Chaussee- 
str. 24. 


Martin SPiltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen -Altenburg. 


Figuren, 

Gruppen, 

Fontainen 

und 

Bau- 
Ornamente. 

BERLIK I., 

Chaussee- 
str. 24. 


Digitized by ^.ooQie 





1892. No. 6. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


29 



In allen Ländern patentirte 






Zu Fa9adentheilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sohriftenmalerei 

jeden Styles. 



Vorzüge der polychromen 

Emaille Platten: 

1. Einzig und allein 
im Atelier angefertigte 
Malereien können An- 
spruch auf künstlerische 
Ausführung machen. 

2. Absolute Wetter- 
festigkeit gegen Sonne 
und jede Witterung; un- 
endlich dauerhaft. 

3 . Preise entschieden 
billiger als Fresco, Scra- 
phito, Mojaica etc. 


Vertreter gesucht. — Muster und Prospecte gratis. 

Adresse: Eisenwerke Gaggenan Äct.-Ges. 

Abtheilung VIII. Emaillir-Werke. 





Vielfach prämiirt. 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mn Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstsehlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
fcf oder AD. MARASKY, Erfurt. t 


¥ 

fr 

r 

r 







Goldene und silberne Medaillen: 

London 1851. — Altona 1868. — Braun- 
schweig 1877. — Melbourne 1881. — 
Porto Alegre 1882. — Amster- 

dam 1883. — Calcutta 1884. 

London 1884. — London 1885. 

— Melbourne 1888 89. 


Illustrirte Preislisten 
gratis 
und franco , 


Pianino 
und Flügel 

Legato- System. 

Export nach allen Welttheilen. 
Die „Legato-System” benannte Erfindung 
patentirt in fast allen Ländern — bezweck! 
die Verbesserung des C'aviertones, und wird 
erreicht durch eine eigenartige Verschraubung eines 
Gegensteges am .Resonnanzboden, verbunden mit einem 
Holzilöten-Arrangement, welche Vorrichtung den Clavieren eine 
seither unerreichte Klangfülle n. Klangschönheit nnd insbesondere 
einen überaus lange fortkllnflenden, edlen, grossen Qesangton verleiht. 




s>-> sr» V-> Jr* Jr* Jr) 



F, Kahle & Sohn 

POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - Fabrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontalnen. 

Musterhefte und Preiscourante 
liegen zur Uebersendung bereit. 


tfs Cf» Cf* Cf» Cf® f-T' Cf>> Cf® Cf® cf® 


Wilh. Schrooten, SSSSB 

Export! Billigste Bezugsquelle in Import! 

Chemikalien und techn. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 
Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebemahme completter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und electr. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 
=5—1 Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. -s— 


D 

n 


hotoyr. Statif- u. Oetectiv-Apparate 

von 10—200 Mk. 


Interessante Beschäftigung für Jedermann, 
architekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gratis.^ 

WINKLER, photogr. Manufaktur, 


e «tratisA 


Kunstgwerbliche Anstalt 


mm 


WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterblätter auf Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht. 


Digitized by LjOoq le 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 6. 



rfj SS r 7 ! tJ) tuÄjf» S A oiintB iitaAAAfli re tgrlufaei ttMiuh c 


anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
den- und Treppen- 

Bela s> hat von allen 

1134,3 Linoleum»Fabrikaten 

die grösste Verbreitung in 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Cm auf 
1.500.000 Cm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik- Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BORMANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 

HANDLUNG: Brüderstr. 39. BEISEIN G. FABRIK: Chausseestr. 118. 


BEBLII 0., 

Gertraudtenstr. 23. 


KOLI a. Bh.. 

Breitestrasse 100. 



1 1 «wjr 

wggpgHpi 



aa 


3111 

1 : r 


MH 

§3 -i 




HANDLUNG: Brüderstr. 39. 

empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, Näpf- 
chen und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 





{Aus zieh Tusche^ 


FABRIK: Chausseestr. 118. 

empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 




/ tfinidfyr. 25er. — SrirfL llnterr. 

/gtanfdjuU§tKUb Litt 

/ (Eintritt iebm lag. 

/ SaufcfruUDtr. Hltt« nkoff _ 

Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

£5 Selbstthfltig streuend durch Oeffnen und 
Sch Hessen des Deckels. 

Aeltestes in Deutschland und 
Vf T anderen Ländern patentirtes, durch 

1 t uMil neueste Verbesserungen höchst ver- 

f. Bll! vollkommnetes System. (Auf der 

< r- Mooroultur-Ausstellang zu Berlin allein 

kJ , prämllrt.) In hiesigen wie auswärtigen 
j&ß- Neubauten erfolgten Anlagen mit 
> unseren Closets, neben solchen auf 
- ■ • *— \ a _ vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 
42^ V neuen Bremer Bahnhöfe (mit einigen 
Hfl V ■ 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 

HÜU ensen, Holzminden. Hildesheim, 

n- Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 
b a. Bodensee etc. etc. LnKrankenhäusern, 
Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
I l ly_ / Villen, Bädern etc etc. bestens ein- 
Y jSZZHXj _ geführt und anerkannt bewährt. 

ifiSSli \ Prospecte und Kostenanschläge 

&ll 4 kostenlos und portofrei. 

[ C. H. Kleucker & Co., 

J . -yrjW Inh.: C. H. Kleucker, Hoflieferant. 

,j . m Specialfabrik 

[ ! *7^ lörTorfmull-Streu-Closets, Patent Kleucker. 

' patent^ Braonschweig, Kohlmarkt 17. 

kleucker Fernsprecher 371. 


XiH SMntto-llatt. 


t Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und JDekorationszwecken 

in Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modeli. 

Specialität: Betriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 


Stabeisen, und sonstige Faponeisen, J Träger, Gusseiserne Säulen. " 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefei ud Herde. 

Schmiedeeiserne nnd ffosseiserne Röhren. — Feld- nod Indnstriehahnen seist Znhehör. 



® ff. v s $ & $ (4t w jf/s s $ s st st >t $ st s st $$$$$$■$$$$$$ $ 3 £7i 


WEBGK & G LIN IC KE, Berlin SW., Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 

empfehlen: 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung 
Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
* bitten wir um Aufgabe der speciei! gewünschten Gegenstände . 



Kunstgewerbs-Ausstsflung. 



MÜNCHEN 1888 


Fernsprech- Anschluss Amt Vlla, No. 5800. 

Kunstschmiede- Werkstatt 


iMüMS! 


BERLIN NO. 43 

Greifswalderstrasse 69/60. 

^nPPialitat* Kunstvoll geschmiedete Gitter- 
ü|ICbiailiai. arbeiten in reichster und ein- 
fachsterAusführungSchmiedeeiscrneTreppen- 
constructionen, Wintergärten, Veranden etc. 


8 chloiserel-Austellung. 



BERLIN 18C 9 


W. Schultz-Engelhard, Berlin W. 

Verlag für Kunst-Gewerbe und Architektur. 

SCHLOSS ANSBACH. 

Barock- und Roccoco - Dekorationen aus dem XVJ1L Jahrhundert. 

Herausgegeben von 

Professor Otto Lessing. 

Eine Sammlung von 100 Lichtdrucktafeln in Mappe. Complett in 10 Lieferungen ä 10 Blatt. 

Sub oriptionspreis pro Lieferung Mk. 10 . 

- Prospecte gratis. Lieferung 1 zur Ansicht durch jede Buchhandlung. ; - 


CARL SCHILLING, 


Königl. Hof- Stein metzmeister, Berlin 8 \V. 47 > Möckemstrosse 52 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet\arbeiten ausgeführt : 

Südliches Eckhaus der Kaiser Wilhelm - und Burgstrassen Ecke. 

Architekten: Herren Baumeister Cremer & Wolflenstein. 

Dresdener Bank Behren - und Hedwigkirchstrassen Ecke . 

Architekt: Herr L. Heim, Königl. Baumeister. 
Deutsche Bank, Erweiterungsbau Behren * und Mauerstrassen Ecke. 

Architect: Herr Baumeister W. Martens. 




1 1 U*« uOdi^UIfl 1 i |( 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by ooQie 












Erscheint am l. jeden Monats. 

jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 
Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 


FÜR ARCHITEKTUR UND 
KUNSTHANDWERK. 


Geschäftstelle und Nachweis 
für alle geschäftlichen Angelegenheiten: 
Zimmerstraße 40/41. 

Verlag von A. BRAUN & Co., Berlin SW. 

Zimmerstraße 40/41. 

Leitung: Paul Graef. 

Leitstelle und Nachweis für alle 
sachlichen und fachlichen Angelegenheiten: 
Paulstraße 10 III. 

Jahrgang V. 

BERLIN, 1 Juli 1892. 

No. 7. 


ZU DEN TAFELN. 

Tafel 61. — Der Palast der Königlich Bayerischen Gesandt- 
schaft in Berlin, Vossstrafse 3. 

Das stattliche Gebäude wurde in der Zeit vom 1. April 1890 bis 
zum 1. Oktober 1891 nach den Plänen der Kgl. Bauräthe Kyllmann 
und Heyden — Berlin gebaut, denen wir auch die foldende Schilderung 
verdanken: 


Seit dem 1. Oktober v. J. hat die Königlich Bayerische Gesandtschaft 
in Berlin, wie alle übrigen staatlichen Vertretungen beim Deutschen Reich, 
ein eigenes Heim erhalten und zwar ein für seine Zwecke neu erbautes 
Haus, während die übrigen Regierungen seit dem Wiedererstehen 
des Reiches sich fertige Häuser kauften und für ihre Zwecke einrichteten. 

Der Bauplatz bietet besondere Vortheile, die an anderer Stelle in 
Berlin kaum so günstig vereinigt sein dürften. Er befindet sich in der vor- 
nehmen Nachbarschaft von Gebäuden, welche in absehbarer Zeit keinerlei 
andere Bestimmungen erfahren werden. Links grenzt das Gesandtschafts- 



Digitized by 


Google 


















32 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 7. 


Grundstück an das Reichs-Justizamt und rechts an den Fürstlich Pless 'sehen 
Palast, dessen Garten und Hofraum; — rückwärts an den Garten und die 
Gartenhalle des Reichskanzler-Palastes. Ausserdem liegt das Gebäude 
fast unmittelbar am Wilhelmsplatz, welcher nach kaiserlicher Bestimmung 
das National-Denkmal für den Fürsten Bismark aufnehmen soll. Gegen- 
über liegt das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Garten und Hof des 
Pless’schen Palastes, sowie der Hof des Reichs-Justizamtes ergänzen sich mit 
demjenigen des Gesandtschafts-Grundstückes zu einem freien Hof und Garten. 

Die äussere Erscheinung des Gebäudes zeigt eine gediegene 
Monumental - Architektur in freier Auffassung anlehnend an die Formen 
der Hochrenaissance und in den großen Verhältnissen der nachbarlichen 
Gebäude. An dem ausdruckvollen Schmuck im Giebeldreieck des Mittel- 
Risalits erkennt Jeder das Haus als der Bayerischen Regierung gehörig: 
es ist das Bayerische Wappen. im Hermelinmantel mit der Königskrone 
darüber, von zwei mächtigen doppeltgeschwänzten Löwen gehalten. Die 
Haupt- sowie die Seitenfront des Hauses sind gleich den Nachbargebäuden 
in hellgrauem Sandstein erbaut. 

Die Vorderseite des Hauptgebäudes hat zwei Eingänge an der 
Straße, und zwar einen untergeordneten für die Bedienung des Hauses 
und den großen Haupteingang als Ein- und Durchfahrt, ln der Mitte er- 
weitert sich diese Durchfahrt zu einer geräumigen Vorhalle mit breiten 
Freitreppen- Anlagen. Treppen und Täfelung sind hier aus weissem und 
farbigem Marmor hergestellt. Ueber die Freitreppen gelangt man 
zunächst in die Vorhalle mit ihrer stattlichen doppelarmigen Marmor- 
treppe, welche zum ersten Stockwerk führt. Um diese Halle ordnen 
sien alle Räume des Haupthauses. — Im Erdgeschoss liegt unmittelbar 
an dieser Vorhalle eine Wohnung, bestehend aus Salon, Arbeitskabinet, 
Schlaf-, Ankleide- und Badezimmer mit zugehörigem Dienergelass. Diese 
ist bestimmt für den Besuch hochgestellter Persönlichkeiten. Ausserdem 
sind von hier aus erreichbar drei Wohnungen für drei Bundesraths- 
Bevollmächtigte im Seitenflügel. 

Im I. Stockwerk entwidtelt sich das Treppenhaus zu einem prächtigen 
Vorraum, durch welchen sämmtliche Festräume, die sich naturgemäß an 
einander reihen, verbunden sind. — Amtsräume, welche von der Haupt- 
treppe sowie auch von den anderen Treppenanlagen erreichbar 
sind, stehen mit dem ganzen Hause in Verbindung. Eine dieser Treppen, 
die zweite vordere Haupttreppe und zwar diejenige, welche im Erdgeschoss 
und im Vorderhause alle Stockwerke verbindet und auch mit der großen 
Vorhalle verbunden ist, führt zu den Wohnräumen des Gesandten Jm 
zweiten Stockwerk. 

Die Wohnung des Pförtners, sowie die für einen Kanzleidiener, sind 
im Untergeschoss vorgesehen. Die Kellerräume befinden sich unter der 
Bodenhöhe dieses Geschosses. Ausserdem ist Stallung mit Zubehör für 
5 Pferde, dabei eine geräumige Wagenremise und in zwei darüber 
liegenden Zwischengeschossen der Futterboden sowie Wohnungen für 
einen Kutscher und die Stallbedienung vorhanden. — Im Ganzen hat das 
Gebäude für Wohnungszwecke 58 Räume mit den dazu gehörigen Keller- 
und Bodengelassen. 

Der Aufgabe entsprechend ist das Haus auf das Beste aus- 
geführt. — Für die große Vorhalle, für einen Theil der Festräume, sowie 
für die sämmtlichen Amtsräume und die Flure ist durch alle Geschosse 
hindurch Warmwasserheizung angeordnet, welche durch die Firma Joh. 
Haag in Augsburg ausgeführt worden ist. Die Durchfahrt sowie die Vor- 
halle, die Wohnung für hochgestellte Persönlichkeiten und die Festräume 
haben eine volle Luxus-Ausstattung erhalten. 

Die vortrefflichen Stückarbeiten der Decken sind in der Durchfahrt 
der großen Vorhalle und in der Wohnung für hochgestellte Persönlich- 
keiten, sowie in einem Theil der Fest- und verschiedener anderer Räume 
von dem Reichstags-Abgeordneten Biehl in München"ausgeführt; daneben 
hat der Bildhauer Westphal in Berlin einen Theil der Decken der 
Haupträume verziert. — Der Bildhauer A. Bissing in Berlin hat haupt- 
sächlich die Modelle für die Steinmetz-Arbeiten hergestellt. 

Der eigenartige Reiz bei der plastischen Auszierung der meisten 
Innenräume besteht, wie bei der Ausschmückung der alten Schlösser des 
vorigen Jahrhunderts, in der freien künstlerischen Behandlung des Orna- 
ments, die dadurch ermöglicht wird, dass der Stuck unmittelbar an die 
Decke modelliert wird. 

Aber auch der vornehmste Schmuck, den man einen solchen 
Hause wünschst und der sonst nur in Schlössern, wie Würzburg, Brühl, 
Schleissheim u. A. zu finden ist, gute alte Bilder von großen Abmessungen, 
ist dem Hause durch den Herrn Kultusminister zugeführt worden. Diese 
Bilder von Pellegrini und Bellucci passen so vortrefflich in die Räume, 
als ob sie dafür geschaffen wären und sich von Alters her dort befänden. 
Ausserdem hat der Herr Minister für die Ausschmückung der Wände 
aus den Beständen der alten Bilder eine entsprechende Anzahl alter 
Tafelbilder zum Wandschmuck der Festräume hergeliehen, so dass 
die fertigen Räume in ihrem vollen Schmucke mit den Ausstattungen der 
Gebäude, welche das hiesige diplomatische Corps aufzuweisen hat, wohl 
wetteifern können. 

Es sei hier noch derjenigen Künstler, Kunst- und anderer Hand- 
werker erwähnt, welche in hervorragenderer Weise bei dem Bau und der 
Ausstattung thätig waren: 

Die Maurerarbeiten waren der Firma Held und Franke übertragen, die 
sich auch in Bayern, wie hier, durch die Ausführung von Freiherrlich 
Tucher’schen Bauten eines besonders guten Rufes erfreut. — Die Steinmetz- 
arbeiten lieferten die Herren P. Wimmel & Co. hierselbst. Die Eisen- 
konstruktionen sind von der Firma Pfeiffer & Druckenmüller aus- 
geführt worden. Die sehr umfangreichen Marmorarbeiten mussten getheilt 
werden und wurden für die Durchfahrt mit den Vorräumen von den Hof- 
lieferanten Gebrüder Pfister in München, diejenigen der Wandbekleidung 
in der großen Vorhalle und der Prachttreppe von der hiesigen Firma 
M. L. Schleicher ausgeführt. Die Tischler-Arbeiten sind vom Kunst- 
tischlermeister G. Wenkel und durch die Bautischlerei von C. Trost, die 
Schlosserarbeiten von den Kunstschlossermeistern M. Fabian und Plattner 


und vom Schlossermeister MoritzTeeg,die Glaser- Arbeiten von der Firma 
Wahl & Sohn, die Maler-Arbeiten vom Königl Hof-Maler F. Richter, die 
Ofen-Arbeiten von C. H. Herrn. Schmidt und G. Seldis in Berlin und von 
der Firma Chr. Seidel & Sohn in Dresden, die Tapezier- und Einrichtungs- 
Arbeiten und die Tapetenlieferung von der Firma Ferd. Vogts & Co. und 
der Tapetenhandlung von Franz Lieck & Heider, die Dachdecker- und 
Klempner- Arbeiten von der Firma F. Schiesing Nachfolger und dem 
Hofklempnermeister Ferd. Thielemann, die Stuckmarmor- und Terrazzo- 
Arbeiten von Axerio & Bastucchi, und ein Theil der inneren Wand- 
dekorationen von der Firma C. Röhlich, vormals Laue und Rebling aus- 
geführt worden. 

Die nach besonderen Zeichnungen ausgefuhrten Rahmen für die 
dem Hause zugefuhrten Bilder hat die Firma A. Püttrich, Hoflieferanten 
in München, hergestellt; ebenso die übrigen vielfachen Vergolder-Arbeiten. 

Die besondere Leitung des Baues lag in den Händen des Königl. 
Sächsischen Reg. Baumeisters Herrn Glausnitzer. 

Die Gesammtkosten haben, ausschliesslich derjenigen für die Pläne, 
Anschläge und die Bauleitung, rund 495,000 Mark betragen. Im Einzelnen 
kostet das Quadratmeter des Vorderhauses rund 700 Mark, das des Seiten- 
flügels 385 Mark und das Kubikmeter durchschnittlich 26 Mark. 

Tafel 62. — Das Haus „zum Ritter“ in Heidelberg. 

Das berühmte Gebäude gehört zu den glänzendsten Beispielen der 
deutschen Renaissance. Es wurde von einem Hugenotten, der als Flücht- 
ling nach Heidelberg kam, dem Fabrikherrn Charles Belier im Jahre 1592 
erbaut. Der Name des Architekten ist nicht bekannt. 

Tafel 63 u. 64. — Geschnitzter Schrank, Privatbesitz in 
Chemnitz. 

Text folgt. 

Tafel 65 — 67. — Landhaus von Holst in Neubabelsberg. 

Unter den Landhäusern der jungen Ansiedlung Neubabelsberg bei 
Potsdam nimmt der Wohnsitz des Architekten von Holst eine besondere 
Stellung ein, sowohl durch seine überaus malerische, äussere Erscheinung, 
wie durch die bis ins Kleinste gehende liebevolle und den Bedürfnissen 
der Bewohner angepasste Durchbildung des Innern. Der Besitzer erbaute 
ihn in den Jahren 1891 und 1892 nach seinen eigenen Plänen als Heim- 



Landhaus von Holst in Neubabelsberg. 

Stätte seiner Familie für die Monate April bis November, daher in allen 
Theilen heizbar. Unsere Abbildungen stellen das Haus in seinen Haupt- 
seiten dar. Tafel 65 zeigt die über den Vorgarten hinaus der Landstraße 
zugewandte Vorderseite, Tafel 66 die Rückseite und Tafel 67 die Ansicht 
vom Garten her. 

Das reich durchgebildete Fachwerk hat aussergewöhnliche Stärken, 
ist dunkelbraun gefärbt und zum Theil farbig behandelt. Die in den 
Mauerflächen verwandten Ziegel sind roth, die Putzflächen weiss. 
Durch die über der Hauptfirst aufgehängte Glocke pflegen die zahlreichen 
Bewohner des Hauses zu den Mahlzeiten zusammengerufen zu werden. 
Die überaus behagliche Einrichtuhg der Zimmer ist aus dem obenstehen- 
den Grundriss ersichtlich. Im Obergeschoss liegen noch Schlaf- und 
Fremdenzimmmer. 

Die Mehrzahl der Räume hat einfache oder reichere Holzdecken und 
Wandvertäfelungen mit eingebauten Möbeln aus Kiefernholz ererhalten; 
die Decke des Arbeitszimmers für den Hausherrn ist gewölbt. Die 
Wandflächen sind theilweise bemalt. 

Die Aufstellung und Durcharbeitung des Entwurfes erfolgte unter der 
Leitung des Besitzers durch den Architekten Rud. Bislich. An der Aus- 
malung des Innern waren die Maler J ürss, Hugo Wolff (Berlin) und 
Winter (Stralsund) betheiligt. Die bauliche Ausführung erfolgte vor- 


Digitized by ^fOOQie 




1892. No. 7. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


nehmlich durch Potsdamer Handwerksmeister. Den Gebr. A. u. H. Bolle 
waren die Maurerarbeiten übertragen. J. Schulze lieferte die Zimmerer-, 
Meister Pauli die Tischler-, Glauor die Schlosserarbeiten. Die Gesammt- 
bausumme ist noch nicht festgestellt, doch Hessen sich die Kosten für 
das Kubikmeter auf ungefähr 21 Mark berechnen. 

T a f e 1. 68. — Die neue Kanzel in der St. Ursula-Kirche zu 
Köln a. Rh. 

Um ein Denkmal von eigenartiger Schönheit ist das ernste Innere 
der um 1050 erbauten St. Ursula-Kirche zu Köln im Anfänge dieses Jahres 
reicher geworden: eine Steinkanzel erhebt sich jetzt dort, errichtet von 
Meisterhand durch die Hochherzigkeit zweier Stifter. — Alte romanische 
Kanzeln gehören in Deutschland zu den Seltenheiten, und die bekannteste 
und schönste unter ihnen, die des ehemaligen Augustiner - Stiftes 
„Zschillen“ (Wechselburg) in Sachsen, hat, neben den italienischen 
Kanzelbauten des Niccolö Pisano (*}* um 1280), dem Kölner Meister Alex. 
Iven für seine Schöpfung als unmittelbares Vorbild gedient. Mit voller 
Absicht hat Bildhauer Iven andere Schöpfungen ausser Acht gelassen und 
die richtige Lösung der ihm gestellten Aufgabe in der Anlehnung an das 
gute Alte erblickt und gefunden. Auf einem kräftigen, architektonisch 
gegliederten Unterbau aus farbigen Steinen, Granit, rothem Marmor und 
rothem Sandstein, steht die Kanzelbrüstung aus weissem Savontere-Kalkstein. 
Die Stirnseite, als Hauptfeld, zeigt den sitzenden Heiland in der Mandorla, 
die Rechte lehrend erhoben als Verkünder des lebendigen Wortes, um- 
geben von den Wahrzeichen der Evangelisten. Diese Anordnung ist dem 
Wechselburger Vorbilde entnommen und kehrt auch an anderen Stellen 
wieder, so an den Thürstürzen der Kirche St. Trophime in Arles und der 
Kathedrale in Angoul£me. Die Schmalseite zeigt Moses mit den Gesetzes- 
tafeln, das Haupt dem Heiland zugewendet. Einen weiteren Schmuck 
bilden die in den beiden Bogenzwickeln des Unterbaues befindlichen 
Figuren der heiligen Anna und des heiligen Wimar, der Patrone der 
gläubigen Stifter. Der Kanzelaufgang besteht aus Granitstufen zwischen 
einer Steinwange und dem Kirchenpfeiler. Das Treppenpodest hat eine 
kurze Arkadenbildung von dem schön gegliederten Pfeiler bis zur Kanzel- 
bütte. Die Reliefs und Ziertheile sind in liebevoller Sorgfalt durchge- 
arbeitet. Die Ausführung ist überaus sorgfältig und stilmässig wohlgelungen. 

Otto Schulze. 

Tafel 69 und 70. — Vom Bau des Deutschen Reichstags- 
hauses 9 u. io.*) 

Tafel 69 zeigt die oberste Spitze des Bauwerkes, die Endigung der 
Kuppellaterne, gebildet aus der Kaiserkrone, die von vier kraftvollen 

*) Siehe Tafel 12. 


Hermen getragen wird. Die Höhe der Krone selbst beträgt 1,83 m, ihr 
Durchmesser 1,27 m; mit ihrem Unterbau misst sie 3,63 m. Sie ist, wie 
die ganze Laterne, in Kupfer getrieben und zum Theil vergoldet. Eine 
eingehende Schilderung der letzteren behalten wir uns für später vor. 
Die Oberkante des Kreuzes liegt 74,80 m über der Fläche des Königsplatzes. 

Um namentlich unseren auswärtigen Lesern eine Vorstellung von 
dem jetzigen Stande der Bauausführung zu geben, bringen wir auf Taf. 70 
eine Ansicht des gesammten Bauwerkes, die von demselben Standpunkte 
aufgenommen ist, wie jdne, die wir auf Tafel 21 unseres I. Jahrganges 
im Juni 1888 veröffentlichten. Durch das Netz der Gerüsthölzer erkennt 
man, dass das Aeussere des Gebäudes im Wesentlichen feniggestellt ist. 
Die Kuppel liegt bereits frei, nur ihre Laterne trägt noch das Gerüst, von 
dem aus die Kupferbekleidung an dem Eisengerippe befestigt und zum 
Theil vergoldet wird. An den Ecken der nördlichen Thürme sieht man 
noch die Schutzhäuschen für die Bildhauer, die an die Eckfiguren die letzte 
Hand legen. Zur Zeit sind diese obersten Gerüsttheile bereits entfernt. 
Die Abrüstungsarbeiten werden fortgesetzt und sollen so gefördert werden, 
dass der ganze Bau vor dem Eintritt des Winters freigelegt und mit 
Fenstern versehen ist. — g. — 


BÜCHERSCHAU. 

Entwürfe für Decorationsmaler von W. Behrens, Maler, Lehrer 
an der Kunstgewerbeschule in Cassel. Vorlagen für das Kunstgewerbe, 
Serie III. — Druck und Verlag von Theodor Fischer in Cassel. Preis der 
Lieferung 5,50 Mark. 

Die drei uns vorliegenden Tafeln der ersten Lieferung dieses groß 
angelegten Lehr-Werkes sind in reichem Farbendruck vortrefflich aus- 


Kurze ArKadenbildung von dem schön gegliederten Pfeiler bis zur Kanzel- geführt. Blatt 1 zeigt eine Zimmerdecke, Blatt 2 eine Wandmalerei in 
butte. Die Reliefs und Ziertheile sind in liebevoller Sorgfalt durchge- den Formen eines dem Rokoko sich nähernden, gesunden Barock; Blatt 3 

arbeitet. Die Ausführung ist überaus sorgfältig und stilmässig wohlgelungen. eine sinnbildliche Darstellung, „der Wein“ benannt, die den Verfasser als 

Otto Schulze. einen hervorragend tüchtigen Künstler auf dem Gebiete der Ziermalerei 
Tafel 69 und 70. — Vom Bau des Deutschen Reichstags- erkennen lässt. Die Darstellung ist durchweg flott, sicher und vorbildlich 
hauses g u. io.*) wcrthvoll, der Maßstab — ungefähr 1 : 10 für Decke und Wand — zur 

Tafel 69 zeigt die oberste Spitze des Bauwerkes, die Endigung der Klarlegung aller Einzelheiten genügend. Zu den Decken werden Pausen 

Kuppellaterne, gebildet aus der Kaiserkrone, die von vier kraftvollen in natürlicher Größe zum Preise von 10 Mark für die DÄcke auf Wunsch 

nachgeliefert. Entsprechen die Fonsetzungen des Werkes dem Anfänge, 

*) Siehe Tafel 12. so sei es aufs Wärmste empfohlen. — f. 

Der heutigen Nummer liegt eine Post - Anweisung bei, welche wir zur Einsendung der Bezugsbeträge 
gütigst zu benutzen bitten. Die Geschäftstelle. 



Soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 

SAMMELMAPPEN 

FÜR DIE 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 

™ Das Stück 2m — Mark. 

A. BRAUN & Co. 

BERLIN SW. 12, Zimmer - Strasse 40/41. 


Jss'ixfr «as ^ 


Naturell v. 12 Pf. 
an, 

Billigste Gold von 25 Pf. 
Glan, von 33 Pf. 


bis zu den feinsten Sachen; 

sämmtliche Farben für die Gesundheit nicht 
nachtheilig. 

Richard Untermann, Tapeten-Fahrik, 

Berlin SW., 

116, Linden-Strasse 116, 

am Belle-AUiance-Platz. 

Musterkarten nach ausserhalb franco. 




ranit- und Syenitwerke Bensheim. 

C cl F 1 OStöFtcig MWWWMwHWMWHWMvMy •♦VHU»»W»WMWMWMW»*WMVMW • 

Dtata i c iDiG i BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


WERISTÄtTEH 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

* ' 1 Schleiferei und Sägerei mit Dampf- und Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz. 

Eigene Steinbrüche 

im Odenwald und Fichtelgebirs* 3 - 
3) Telegr.-Adr.; Granitwerk, Bensheim. Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. 


Digitized by 


Google 







Blatter fUr Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 7. 


Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

i =3 Selbsttätig streuend durch Oeffhen und 
“F Schliessen des Deckels. 

Jä "C Aeltestes in Deutschland und 
W anderen Lindern patentirtes, durch 
m -ffl neueste Verbesserungen höchst ver- 

r. 0 vollkommnetes System. (Auf des 

>> HS r -y\ ■oorouitur-Ausetellung zu Berlin allein 
■ k ffij srimllrt) In hiesigen wie auswärtigen 

<* WrTw Neubauten erfolgten Anlagen mit 

B unseren Closets, neben solchen auf 
" w ~fl vlc l«n grösseren Bahnhöfen, wie dem 
% \ | neuen Bremer Bahnhofs (mit einigen 

Vs- La 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 

4 |^g| ensen, Holzminden. Hildesheim, 

</ nL Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 

£ M \ a. Boden see etc. etc. In Krankenhäusern, 

mmM L • Schulen, stfidt Gebäuden, Schlössern, 
IV ' Villen, Bädern etc etc. bestens ein- 
Y * geführt und anerkannt bewährt 

1 ■I V 1 Prospecte und Kostenanschläge 
Hi \ j kostenlos und portofrei. 

j j f C. H. Kleucker & Co., 

< Inh* : C. H. Kleuoker, Hoflieferant. 

tt \ 1 Specialfabrik 

P ' fj für T orfmull-Streu-Cloiets, Patent Kleucker. 

Brannschweig. Kohlmarkt 17. 

.KLEUCKER Fernsprecher 37h 


irii tum •*: di tl 


di *‘J 0‘- 'U V. 


/ tftnidfyr. 33er. — ZriefL Unter*. 

/UaafiljttU§tKlt£ i|Ü 

I (Antritt jebm C aq. 
OSauftbulaPir. Hittonkoffcr. 


ill(HloUtiU) 




Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und Dekorationazwecken 

in Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modeli. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 




anerkannt dauer- 
haftester Pussbo- 
den- und Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum*Fabrikaten 
die grösste Verbreitung in 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik - Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BOR MANN, Nachfolger 

U Inhaber: MAX OTTO 

* HANDLUNG: Bröderstr. 39. BERLIN C. FABRIK: Chausseestr. 118. 


empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, Näpt- 
chcn und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 



{Auszieh-Tusche^ 


empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 




• i] ui*: ; ; i 1 i k 4 


7 mirnnHTOErTp t,j ^ 

mri • ••ii; 


CARL SCHILLING, 

Königl. Hof -Steinmetzmeister, Berlin SW. 47 • Möckernstrasse 52 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet;ar beiten ausgeführt : j 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48 / 50 . 

Architekten: Herren Cremer & Woli lenstein. 

Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher , Friedrichstr . 180 u. Taubenstr. r r — i 3 . 

Architekt: Herr Professor Conr. Walther in Nürnberg. \ 

Kreishaus für den Kreis Teltow , Victoriastrasse if/ 18 . j 

Architekt: Herr Frans Schwächten, Königl. Baurath . | 


,::r. 


rr.: rr .::r.: 


■T iiyjk t\oin a. nn. 

EJZZZZ 

ZZZZZZiZZZZZ ZZZ Z füi 


*1 ' 
ii 

Bixdoi 

gjj Jg 



m 


mm 


BERLH C., 

Gertrau dtenstr. 23. 


KOLI a. Rh., 

Breitestrasse 100. 




ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BRAUNSCHWEIG. 


Georg Ton Cölln, HannoYer. 

Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefea and Herde. 

Schmiedeeiserne nnil gusseiserne Röhren. — Feld- und Indnsthehatmen nehst Znhebör. 




WEBCK & OLMICKE, Berlin SW., Bltterstrasse 82 . 

Kunst- und Zinkgiesserei. 

empfehlen: 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren fUr Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der speciell gewünschten Segen stände. 




Kunstgswerbe-Ansstollung. 



MÜNCHEN 1888 


Fernsprech- Anschluss Amt Vlla, No. 5800. 

Kunstschmiede- Werkstatt 

Langer & MetMing 

> BERLIN NO. 43 

Greifs walderstrasse 59/60. 

^npPlülitat" Kunstvoll geschmiedete Gitter- 
üpCuiailiait ar beiten in reichster und ein- 
fachsterAusführungSchmiedeeiserneTreppen- 
constructionen, Wintergärten, Veranden etc. 


Schlosserei-Austeilung. 



'<*> ]ism- 


BERLIN 1889 


Digitized by 


Google 














1892. No. 7. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


35 


In allen Ländern patentirte 


MET ALL- EMAILLE - MAJOLIKA - PLATTEN. 


Zu Fa9adentheilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sehriftenmalerei 

jeden Styles. 

Vertreter gesucht 



Für die Baubranche von höchster Wichtigkeit. 


Vorzüge der polychromen 

Emaille Platten: 

1. Künstlerische Aus- 
führung, weil im Atelier 
und nicht auf dem Gerüst 
angefertigt 

2. Schnellste Aus- 
führung, weil schon 
während der Bauzeit 
angefertigt werden kann. 

3 . Schnelle und leichte 
Befestigung der Platten. 

4. Absolute Dauer- 
haftigkeit gegen jeden 

Temperatur- und 
Witterungswechsel also 
unverwüstlich. 

5 . Dabei Preise viel 
billiger als Fresco, Scra- 
phitp, Majolica etc. 

Ansichtsendungen 

und Prospekte gratis. 


Adresse: Eisenwerke Qaggenan Act-Ges., oaggenm 

m, OlaBätsarät 

Kunstgwerbliche Anstalt 


WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterbl ätter au f Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht. 






Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Theilhaber: 

E. Epple & Ege, Möbel und Parkettfabrik, Kgl. Hoflieferanten. 

Stuttgarter Möbel- und Parkettbodenfaürik von Georg Schüttle, Kgl. WUrtt. Hoflieferant. 

F. Wirth’e Söhne, Möbel- und Parkettfabrik, Kgl. Hofebenisten. 

040 

Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

von den einfachsten bis zu den reicheten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendboden als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie für vollkommen trockenes Holz. 

Musterblatt und Voranschläge zu Diensten. 



Wilh Schrooten, fSSSuuB. 

Exporti Billigste Bezugsquelle in Import I 


Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme COmpletter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und electr. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 
Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. !■== 


Prämiirt. * Dampfbetrieb. — 

Lichtdruck und Photolithographie | 

von 

PAUL SCHAH L 

BERLIN SO. 
Neanderstrasse No. 16 . 

Aufnahmen für Architektur I 
und Kunstgewerbe. 

Grösste Leistungsfähigkeit. | 

sSSx 


iiiiiiiiuiiiiiiuiiiiiiiiiiiiimiiiiiiirnTmiiiiiiimMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiP 1 


Solide Preise. 


A. Castner Nacht 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 

* ~^ r » 

Bildgieeserei, 
Bronze und 
Zinkgiesserei 

für 

Kunst 
u. Architektur. 

BERLIN N., 

Chaussee- 
str. 24. 



Martin & Piltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen-Altenburg. 

Figuren, 
Gruppen, 
Fontainen 

und 

Bau- 
Ornamente. 

BERLIN N., 

Chaussee- 
str. 24. 


..• v z ggpT r, ueöner Sohne. 
f fcVi . V . * F ff £ 13URC / B 




T IT7tRT FITPD Garantie! 
LI 1 LADLEll 1 LII Billige Preise. 

18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande. Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Digitized by 




36 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 7. 



Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung , unbedingter Volum- 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit . Geschäftsleitung in Lehrte. 



F. Kahle & Sohn 

POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - F abrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontainen. 

Musterhefte und Preiscourante 
liegen zur Uebersendung bereit. 


tr» «>• « tfs evs t-s* t/s «>*. c/s cf» 


Ingenieur und Unternehmer für 


BERLIN SO. 

Köpnioker-Strasse 124. 

Telephon No. 1730. 


— = In unserem Verlage ist erschienen: ä— 


BEITRÄGE 


zur 

Physiologie maximaler Muskelarbeit 

besonders des modernen Sports 


von 

GEORGE KOLB. 
Preis 3 Mark. ^ 

A. BRAUN & CO. 

BERLIN SW. 12, Zimmerstrasse 40/41. 


Staatsmedaille. 

Berlin. Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, Majolika-, Bareque-Oefen. 
Oefen und Kamine mit LönBoldteinsitien 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung lm Musterlagrer der Fabrik. 


76 goldene und silberne Medaillen etc. 



GEBR. KÖRTING 

KÖRTINGSDORF bei HANNOVER. 


Gasmotoren 

für Gewerbebetriebe u. für electrische 

Beleuchtungsanlagen. 

Erhebhchs Betriebs - Ersparnisse 

wegen des bislang von keinem anderen 
Gasmotor erreichten ausserordentlich 

günstigen Gasverbrauches 
bei jeder Kraltäuuerug. 

— Unübertroffen gleichmäßiger Gang. — ^ 


CentrallieizuDgsaiilagen jeder Art. 

Trockenanlagen für jedes Material. 
Einrichtung von Badeanstalten ohne 
maschinellen Betrieb. 
Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 





V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 


in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Gra^f, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by 


Google 



Erscheint am 1. jeden Monats. 

Jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 

Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 


FÜR ARCHITEKTUR UND 


KUNSTHANDWERK. 


Geschäftstelle und Nachweis 
für alle geschäftlichen Angelegenheiten: 
Zimmerstraße 40/41. 


Jahrgang V. 


Verlag von A. BRAUN & Co., Berlin SW. 

Zimmerstraße 40/41. 

Leitung: Paul Graef. 

BERLIN, 1. August 1892. 


Leitstelle und Nachweis für alle 
sachlichen und fachlichen Angelegenheiten: 
Paulstraße 10 UI. 


No. 8. 


ZU DEN TAFELN. 

Z u T a f e 1 63 und 64. Geschnitzter Schrank, Privatbesitz 
in Chemnitz. 

Der auf Tafel 63 und 64 dargestellte Schrank ist ein bezeichnendes, 
durch die reiche und vortreffliche Schnitzarbeit hervorragendes Beispiel einer 
Gruppe von Schrankmöbeln, die, alle an ziemlich übereinstimmenden 
Einzelbildungen kenntlich, oft als D a n z i g e r Möbel oezeichnet werden, aber, 
wie es scheint, im ganzen Gebiete der Hansastädte gefertigt zu sein scheinen. 
Ein gemeinsamer Grundzug aller dieser Arbeiten ist das derbe und 
massige, das sich nicht nur in den schweren, weit ausladenden Gesimsen 
und Zwischengliedern, sondern vor allem in den überschobenen, stark 
vortetenden, vielfach geschwungenen und verkröpften Füllungen und 
überhaupt in einer Häufung der Gliederungen kund gieot. Dazu tritt eine 
oft überreiche, aber nicht aus dem vollen Holz herausgearbeitete, sondern 
aufgesetzte Schnitzerei. Der Schrank ruht auf 3 breiten Knopffußen, 
hierauf folgt ein niedriger Untertheil mit zwei Schubladen, darauf der 
durch Pilaster getheüte Körper, den ein hohes, durch eine Häufung von 
Untergliedern weit ausladendes Deckgesims bekrönt. Daran sitzt, in sehr 
lockerer Verbindung, ein geschnitztes Zierstück mit einer Liebesscene. 
Ebenso unvermittelt erscheinen die geschnitzten Hochstreifen der Pilaster, 
die nicht füllungartig eingelassen und umrahmt, sondern auf die Fläche 
aufgelegt sind. Die Schnitzereien sind namentlich im Figürlichen vor- 
trefflich. Die Zwickel der Thürflügel enthaltenoben die 4 Elemente: Luft, 
Feuer, Erde und Wasser, denen unten die 4 Jahreszeiten entsprechen; die 
Füllungen sinnbildliche, durch ihr Beiwerk gekennzeichnete Gestalten. 
Die Pilaster zeigen an den Kapitellen männliche Brustbilder, an den 
Schäften oben und unten Genien mit Sinnbildern von Tugenden, in der 
Mitte die Figuren der Wissenschaften. Der schwerfällige, krause Akanthus, 
der die Figuren nmgiebt, ist geradezu ein Kennzeichen der Zeit, der das 
Möbel entstammt, d. i. das Ende des 17. Jahrhunderts. Der Schrank ist 
jetzt im Besitze der Frau Stadtrath E. O. Clauss in Chemnitz. R. R. 

Tafel 71. — Wohnhaus in Berlin, Vosstrafse 18 . 

Die vornehme Fassade Rieses Hauses gehört zu < den ersten, an 
C denen in Berlin der Barocksti len frlarep o ind bedeutsa merfo'eise zur An- 
i Wendung gekommen ist. Sie" wurde iniAuftrageTfer^trsifzers des Hauses, 

des Architekten R. Guthmann, der die 
Grundrisse aufgestellt hatte, von den Kgl. 
Hauräthen Kayser und von Groszheim 
entworfen. Der Sockel besteht aus Granit; 
die Quaderung des Erdgeschosses, die 
oberen Fenstergewände, der Erker und 
das Hauptgesims aus schlesischem Sand- 
stein, die Flächen sind mit hellrothenSiegers- 
dorfer Ziegeln bekleidet. 

Jedes Geschoss enthält eine Wohnung, 
deren Einrichtung aus dem nebenstehenden 
Grundrisse ersichtlich ist. Die Ausführung 
erfolgte durch den Besitzer. 

Tafel 72 und 31. — Aus dem 
alten Nürnberg. Mitgetheilt von Dr. 
P. Röe. 

Wer die Wandlungen verfolgen will, 
welche die Nürnberger Baukunst vom 14. 
bis zum 18. Jahrhundert durchgemacht 
hat, der thut am besten, sich darauf hin 
die an den Fassaden vortretenden Erker 
anzusehen, die, wegen ihrer Abstammung 
von dem Chor der Hauskapelle, in Nürn- 
berg allgemein als Chörlein bezeichnet 
vosstrafse werden, und die gewöhnlich den einzigen 

-j j | j j ^ Schmuck der hohen Häuserfronten bilden. 

Erdgeschoss. Ausgehend von den anmuthjgen Chörlein 

Wohnhaus in Berlin, Vossstr. 18. des Nassauerhauses und des Sebalder Pfarr- 



hofes*), an denen sich die Gothik in ihrer schönsten Blüthe zeigt, wird er an 
einer Reihe von Beispielen aus dem 15. und den Beginn des 16. Jahrhunderts 
wahrnehmen, wie der lebendige Geist der Baumeister und Steinmetzen 
die Fesseln des Regelzwangs zu brechen sucht und reizvolle Bildungen 
schafft, die erkennen lassen, dass die Gesetze der Gothik vergessen 
werden und eine neue Weise sich vorbereitet. Bald wird er auch be- 
merken, wie sich von Italien eingewanderte antike Formen eindrängen 
und Bürgerrecht erlangen, zugleich aber beachten, mit welch’ merk- 
würdiger Zähigkeit sich die alten gothischen Motive zu behaupten wissen 
und zu welch’ reizvollen Bildungen die Verquickung gothischer und 
„antikischer“ Formen führt. Erst mit dem Auftreten des auf Italiens Boden 
gediehenen Barock verschwindet die Gothik, um in unserem Jahrhundert 
wieder zu neuem Leben geweckt zu werden. Ein bemerkenswerther Bau 
aus jenen Tagen, da das Barock in Nürnberg festen Fuß zu fassen begann, 
ist das am Fuße des Burgberges gelegene, mit hochaufragendem Giebel 
versehene Fembohaus, in dem zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts 
der berühmte Kartograph Johann Baptist Homann thätig war. Diesem 
Hause gehört der auf Tafel 72 zur Darstellung gebrachte Erker an, der sich 
mit seinen schweren, überreich verzierten Konsolen, den verkröpften Ge- 
bälken, den kannellirten Pilastern mit korinthisierenden Kapitellen, den an 
Fournierwerk erinnernden Füllungen und dem miteiner eingestellten römischen 
Kaiserbüste versehenen durchbrochenen Rundgiebel durchaus den Geist 
des Barock athmet und dadurch zu dem unter ihm befindlichen Thor- 
bogen, dessen Laibungen noch ganz gothisch anklingen, in einem eigen- 
artigen Gegensätze steht. 

Nicht Mangel an Formenfreude und künstlerischem Sinn veranlasste die 
Nürnberger Bauherrn das Aeussere ihrer Häuser so einfach und schmucklos zu 
halten, sondern vielmehr der einer aristokratischen Gesinnung entsprungene 
Wunsch, sein Heim als eine gegen die Aussenwelt abgeschlossene Stätte zu 
bezeichnen, deren Schönheit und Reize zu schauen nur dem Gaste ver- 
gönnt sein sollte. Schon die Chörlein, in denen gewissermaßen ein Stück 
vom Innern des Hauses nach aussen tritt, lassen ahnen, dass sich hinter 
der Schmucklosigkeit eine reiche Ausstattung birgt, und wir brauchen nur 
die dunkle Hausflur zu durchschreiten, um uns davon zu überzeugen. 
Geradezu überraschend wirkt der Anblick des Hofes, den wir betreten. 
Nicht nur, dass sich die vielen Einzelheiten, wie die sich in mehreren 
Stockwerken an den Wänden entlang ziehenden luftigen Bogengänge, 
zierliche Erker, schlanke Treppenthürmchen, gewinkelte Freitreppen, 
lauschige Wandbrünnlein, zu einem wunderbaren, den Sinn gefangen 
nehmenden malerischen Ganzen vereinen, sondern mit wahrhaft ver- 
schwenderischer Pracht sind alle Theile von der geschickten Hand der 
Steinmetzen und Holzschnitzer geschmückt, so dass das Auge schwelgt in 
der Fülle schöner und anmuthiger Einzelheiten. In den Formen nehmen 
wir jene eigenthümliche Mischung gothischer und antiker Formen wahr, 
für welche die fast durchweg dem 16. Jahrhundert angehörenden Höfe 
Nürnbergs eine Reihe der schönsten Beispiele bieten. Die von uns auf 
Taf.31 gegebene Darstellung entstammt dem nach seiner heutigen Bestimmung 
benannten Kutscherhofe, der mit besonderer Vorliebe von Malern auf- 
gesucht wird Seine Ausstattung ist im allgemeinen einfach. Nicht un- 
wahrscheinlich ist, dass das im halben Achteck vortretende, von einem 
anmuthigen hölzernen Aufbau bekrönte steinerne Thürmchen mit der zum 
ersten Stockwerk hinauffuhrenden Wendeltreppe, nur der Rest einer einst 
das Ganze zierenden Ausstattung ist, die der Zeit zum Opfer gefallen. 
Seinem Stil nach stammt dieses Thürmchen aus der Mitte des sechzehnten 
Jahrhunderts. Noch ist die gothische Empfindung mächtig, das lassen die 
schlanken Dreiviertelsäulen, die Thür- und Fensterumrahmung und das 
Gebälk des steinernen Unterbaus, dann aber auch die Maßwerkfullungen 
der Erkerhalle erkennen, zugleich aber zeugen kanellirte toskanische 
Säulen, mit Akanthus besetzte Konsolen und jonische Eierstäbe davon, 
dass sich hier schon der Geist der Renaissance Bahn gebrochen hat. 

(Fortsetzung folgt.) 

Taf. 73 u. 74. — Wohnhäuser des XVII. u. XIII. Jahrhunderts in 
Potsdam, besprochen von Peter Wallö. (Fortsetzung aus No. 6). Wohn- 
haus am Wilhelmsplatz 15 . Taf. 73. — Bei der Bebauung des Wilhelms- 

*) Abbildung folgt. 


Digitized by ^lOOQie 



Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


platzes (im vorigen Jahrhundert auch „Nauener Plantage“ genannt) liess 
Friedrich II., der bei der großen Zahl der zu entwerfenden Straßen- 
seiten Häuserskizzen aus allen möglichen Ländern benutzte, im 
Jahre 1767 für die Nordseite, die bei sechs Häusern eine Länge von 
140 Metern hat, angeblich eine Zeichnung des Baumeisters P i r o u in 
Paris zu Grunde legen (s. Manger, Potsdam S. 308). Wie es scheint 
hat Manger den Namen so geschrieben, wie er gesprochen wurde; es wird 
daher um den Baumeister Robert Pitrou sich handeln, welcher 1684 in 
Nantes geboren wurde und 1750 als Generalinspektor der Bauten und 
Wege verstorben ist. Nach Moräri’s „Dict. hist, et göogr.“ berichtet Fontenai 
(1776) in seinem Künstlerlexikon Einiges über diesen Mann, welcher 1748 
dem Rufe des Königs Louis XIV. folgte und einen Platz für das Denkmal des 
Herrschers entwarf, womit er die Pläne für einen Justizpalast, ein Rathhaus 
u. s. w. verband. Seine Wittwe liess durch ihren Schwiegersohn Tardif 
1756 den ersten Band der nachgelassenen Werke Pitrous veröffentlichen, 
die auch mehrere architektonische Entwürfe umfassen (differents projets 
d’architecture). Die Formengebung der langen Fronten ist im Großen 
und Ganzen eine nüchterne, die bei der Verarbeitung durch den Modelleur 
offenbar nicht sehr gewonnen hat. Alles Freundliche und Gefällige im 
Wechsel der Durchbildung, das an der Ost- und Westseite dieses großen 
Platzes auffällt, ist hier in Fortfall gekommen. — Die Kapitelle der Pilaster 
sind von Augustin und Pedrozzi modellirt, die Figuren auf der Dach- 
brüstung von Wohler ausgeführt worden. — 

Wohnhäuser Wilhelmsplatz 5 , 8,9 und 11 . Taf. 74. Wilhelms- 
platzö. — DieHäuser an derOstseite desWilhelmsplatzes sind sämmtlich durch 
Gontard in den Jahren 1766 und 1760 ausgetührt worden. Obwohl der 
König zu zwei derselben eine Zeichnung geliefert haben soll, so wird deren 
Bedeutung keine sonderliche gewesen sein, vielmehr stimmen alle Werke in 
ihrer architektonischen Eigenart offenbar überein. Die genauere Betrachtung 
zeigt, mit welcher Liebe der Architekt für jeden Fall eine andere Fassade 
wählte, so dass seine Arbeiten ihrer Geschicklichkeit und Reichhaltigkeit 
wegen auch heute noch vielfach Anregung und Vorbilder abgeben können. 
Bei aller Verwandschaft in der Anschauung zeigen doch die Häuser iin 
Einzelnen immer etwas Selbstständiges und Kennzeichnendes, was dem 
Künstler, der über 80 große Privatnäuscr hier ausführte, sicher zum Ruhm 
gereichen muss. Die Architektur ist niemals steif und schwerfällig; immer ein- 
fach und gefällig, dabei mitunter spielend und nachlässig, vorwiegend auf 
Gesammtwirkung berechnet. Für den Privatbau war sicherlich Gontard einer 
der bedeutendsten und fruchtbarsten Architekten. (Fortsetzung folgt.) 

T a f e 1 75. — Wohnhaus Monplaisir in Berlin, Rauchstr. No. 20 . 
Dieses Wohnhaus liegt an der Ecke der Rauch- und Drakestraße und wurde 
in den Jahren 1865 bis 1866 nach den Plänen der Kgl. Bauräthe Kyll mann 
u. Heyden und unter deren Leitung von dem Baumeister und Zimmer- 
meister A. Caspar in eigener Unternehmung erbaut. Wer sich der damaligen 
Zeit erinnert, weiss, dass wenige Jahre vorher die Rauchstraße und die in die- 
selbe einmündenden Straßen durch eine Ländereigesellschaft angelegt worden 
sind, welche nach den Plänen Hitzigs das damals so beliebte Vergnügungs- 
lokal „Albrechtshof“ in Baustellen zerlegt hatte. Der anschliessende 
„Moritzhof“, gleichfalls ein beliebter Ausflugsort für die Städter, ist dann im 
Anfang der siebziger Jahre dem gleichen Schicksal anheimgefallen, so dass 
jede Spur dieser beiden für das Berliner Leben bis zu den Kriegsjahren 
so bezeichnenden Vergnügungsorte verwisch* ist. — lm Jahre 1866 und 
den nächstfolgenden hatte das Unternehmen auf dem fiühcren Albrechts- 
hofgelände wenig Erfolg, und erst nach der Umgestaltung des Zoologischen 
Gartens und der Zertheilung von „Albrechtshof“ entwickelte sich der 
heute so reizvolle Stadttheil vor dem Zoologischen Garten. — Unter den 
vielen von wohlgepflegten Gärten umgebenen und prächtigen Land- 
und Wohnhäusern, bietet heute noch das auf unserer Tafel dargestellte, 
das Dritte der im Jahre 1866 erbauten, ein dem Beschauer auffallendes 
und besonders freundliches Bild. Die Verhältnisse sind vortrefflich ab- 
gestimmt. Das Ornament ist mit feinem Gefühle vertheilt. Die bis dahin 
bei Wohnhäusern kaum in Anwendung gebrachte Einfügung größerer 
farbiger Bilder in das Aeussere ist hier keck und in eigenartiger Weise 
ausgeführt worden, kurz, der Erscheinung des Hauses wohnt eine 
Freundlichkeit und Anmuth inne, die bei den Nachahmungen kaum 
wieder erreicht worden ist. Im Anfang der siebziger Jahre erfuhr das 
Gebäude, nachdem cs von dem bekannten Großspekulanten Geber erworben 
worden war, eine Erweiterung dadurch, dass ihm linksseitig eine geschlossene 
Gartenhalle in der durch den Stammbau gegebenen Kunstformen angefügt 
wurde. Diese Erweiterung erfolgte im Aufträge des Besitzers unter der 
Leitung der Kgl. Bauräthe Ende und Böckmann. 


Die Eintheilung des Hauses ist dem Aeussern entsprechend und 
wurde zunächst für zwei Wohnungen angeordnet, ist dann aber bald für 
die Bedürfnisse einer wohlhabenden Familie umgebaut und in reicher 
Weise künstlerisch ausgestaltet worden. 

T a f e 1 76 u. 77. — Der Zwinger in Dresden, besprochen von 
Dr. C. Gurlitt. 6 und 7: der nördliche Thorthurm. (Fortsetzung zu No. 4, 
Schluß folgt.) 

T afe 1 78 u. 79. — Das Tucherhaus in Berlin, Friedrich- 
strafse 180. 5 u. 6. (Fortsetzung zu No. 6, weitere Tafeln folgen.) 

T a f e 1 80. — Thür vom Kapellenthor aus dem Kgl. Schlosse 
zu Dresden, jetzt aufgestellt am Jüdenhof. 

Die Darstellung dieser prächtigen Thür ist eine Ergänzung zu der 
Abbildung des Thores auf Tafel 58 unseres dritten Jahrganges. Wir ver- 
weisen zugleich auf das dort auf Seite 22 Gesagte. 


BÜCHERSCHAU. 


Die Bauformenlehre mit besonderer Berücksichtigung des Wohn- 
hausbaues und der bürgerlichen Baukunst von O. Spetjzler, Direktor 
der Baugewerbeschule zu Eckernförde. I. Abtheilung: Die Formen- 
gestaltung des Ziegelbaues. Leipzig. T. O. Weigel. 

Ein Tafelwerk in Steindruck mit kurzem beschreibendem Text. 
Der Verfasser sagt in seinem Vorwort, dass es „sowohl ein Lehrbuch für 
den Unterricht an Fach- und Gewerbeschulen, als auch ein Handbuch für 
den Praktiker sein soll“; und beiden Zwecken wird es in hervorragendem 
Maße genügen. Die erste Abtheilung zerfallt in zwei Theile, in deren 
ersterem der Bau aus gewöhnlichen Ziegelsteinen auf 29 Tafeln behandelt 
wird, während der zweite mit 28 Blättern über den „Bau aus Form- 
Ziegelsteinen“ belehrt. In geordneter Folge kommen die verschiedenen 
Verwendungsarten des Ziegelsteins vom Einfachen bis zum Zusammen- 
gesetzten fortschreitend zur Darstellung. Zunächst, nach den allgemeinen 
Mittheilungen über den zu behandelnden Baustoff, werden die „wagerechten 
Gliederungen, Gesimse“, dann die „senkrechten Gliederungen“, die „Flächen 
und Oeffnungen“, schliesslich die „Dächer, Giebel, Aufbauten, Vorbauten 
und sonstige Bautheile“ behandelt. Die die Tafeln dicht füllenden Abbil- 
dungen sind einfach, klar und sicher gezeichnet und sauber gedruckt. Der 
Maßstab ist fast überall so groß, dass alle Einzelheiten deutlich werden. 
Ausser der geometrischen Darstellung durch Aufriss, Grundriss und 
Schnitt ist überall, wo es erforderlich schien, die isometrische Uebereck- 
darstellung angewandt. Bei der ersteren ist für die Schlagschatten an 
den meisten Stellen die Strichelung, bei der letzteren die Tönung in einer 
gleichmässigen, etwas blass und süsslich gerathenen gelblichen Farbe gewählt. 
Die Beispiele sind mit Geschmack ausgesucht und fast durchweg ausge- 
führten Bauwerken unserer namhaftesten Architekten (Martens, Grisebach, 
Otzen, Hehl, Hauers, Rossteuscher, u. A.) entnommen. Zu bedauern ist, 
dass ältere Bauten, besonders die Meisterwerke des märkischen Backstein- 
baues, ganz ausser Acht gelassen sind. Wenn auch die Verschiedenheit 
der Ziegelgrößen und damit die Grundlage für die Formen- und Verhält- 
nissgebung eine unmittelbare Nachahmung der alten Werke unmöglich 
macht, so bleiben diese doch für jede Fortentwickelung des Backstein- 
baues die mustergiltige Grundlage und hätten als solche eine ein- 
gehende Heranziehung verdient. Noch eins sei erwähnt; die Wirkung 
und Wichtigkeit der bei einer Backsteindäche verwendeten Fugungsart 
hätte schärfer betont werden sollen. Auf die großen Unterschiede 
zwischen hohler und voller Fuge, weissem und gefärbtem Fugungsmörtel, 
musste nachdrücklicher hingewiesen werden. Wenn der Verfasser sagt, 
„ein Bau aus rothen, namentlich dunkelrothen Ziegeln, hat ein düsteres, 
ernstes Gepräge, welches freundlicher, heiterer wird, je mehr der Ziegel 
die gelbe Färbung annimmt“, so dürfte diese Behauptung in ihrer allgemeinen 
Form auf Widerspruch stoßen. Das dunkelrothe holländische Bauernhaus 
mit seinem weissen Fugennetz dürfte Vielen „freundlichei“ erscheinen als 
manches der sogenannten gothischen, trübselig-gelben Landhäuser im vor- 
nehmen Viertel Hannovers mit reinen gräulich-grauen Fugen. Doch derlei 
und andere kleine Mängel treten zurück hinter den großen Vorzügen, die 
das Werk in Fülle bietet Der Lehrer der Baukonstruktion wird aus ihm 
manche willkommene Anregung, der Schüler aber werthvolle Förderung 
erhalten. — g. — 



ranit- und Syenitwerke Bensheim. 

Carl Ostertag •jÖMW M MVMV HVHU M WMWMÖHÜMVÜÖHÖHÖM 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


il© WERKSTÄTTEN # 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

! Schleiferei and Sägerei mit Dampf- und Wasserkraft j 

; in Benshaim u. Heppenheim a. d. Bergstr , Friedenfels, bayerische Oberfalz ! 

! Eigene Steinbrflche | 

| im Odenwald, -und PTohtelgebirj^e. | 

^ Telegr.-Adr.: Graniftverk, Bensheim. Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. " 


Billigste 
I Bezugsquelle 


Naturell v. 12 Pf. 
an, 

Gold von 25 Pf. 
an, 

Glanz von 33 Pf. 


bis zu den feinsten Sachen; 

sim.ntliche Farben für die Gesundheit nicht 
nachtheilig. 

Richard Untermann, Tapeten-FaM, 

Berlin SW., 

116, Linden-Strasse 116, 

am Belle-Alliance-Platz. 

Musterkarten nach ausserhalb franco. 


Digitized by 


Google 





1892. No. 8. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


In allen Ländern patentirte 

METALL- EMAILLE - MAJOLIKA - PLATTEN. 


Zu Fatpadenthrilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sehriftenmalerei 

jeden Styles. 

Vertreter gesucht. 


Für die Baubranche von höchster Wichtigkeit. 



- 


Vorzüge der polychromen 

Emaille Platten; 

1. Künstlerische Aus- 
führung, weil im Atelier 
und nicht auf dem Gerüst 
angefertigt. 

2. Schnellste Aus- 
führung, weil schon 
während der Bauzeit 
angefertigt werden kann. 

3. Schnelle und leichte 
Befestigung der Platten 

4. Absolute Dauer- 
haftigkeit gegen jeden 

Temperatur- und 
Witterungswechsel also 
unverwüstlich. 

5. Dabei Preise viel 
billiger als Fresco, Scra- 
phito, Majolica etc. 

Ansichtsendungen 

und Prospekte gratis. 


Adresse: Eisenwerke Gaggenan Act-Ges., Gaggenan. 

Complettes Musteriager bei 

Hansen A Ball, Berlin S., Ritter-Strasse JH o. 88. 

General-Vertretung und Alleinverkauf für Berlin und Provinz Brandenburg. 

üasm&tereh Kunstglaeere 

— ■ : Kunstgewerbliche Anstalt r 

WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterblätter auf Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht, 






Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Th ei I h.aber: 

E. Epple & Ege, .Möbel und Parkettfabrik, Kgl Hoflieferanten. 

Stuttgarter Möbel- und Parkettbodenfabrik von Georg Schüttle, Kgl. Württ. Hoflieferant. 

F. Wirth’s Söhne, Möbel- und Parkettfabrik, Kgl. Hofebenisten. 



Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

von den einfachsten bis zu den reicheten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendboden als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie für vollkommen trockenes Holz. 

Musterblatt und Voranschläge zu Diensten. 











MÜNCHEN 1888 


> BERLIN NO. 43 

Greifs w alderstrasse B9/0O. 

inppialitit* Kunstvoll geschmiedete Gitter- 
üpCuiailiai. arbeiten in reichster und ein- 
fachsterAusführungSchmiedeeiserneTreppen- 
constructionen, Wintergarten, Veranden etc. 


BERLIN 1889 


’/££/< anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
j<C\\ den- und Treppen- 

l ial von a ^ en 

LinoleunvFabrikaten 

die grösste Veröreitung in 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1.500.000 Om pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt - Fabrik - Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BERLIN C., KÖLN a. Rh.. 

Gertraudtenstr. 23. Breitestrasse 100. 


^ -r- ... ^ . 

wo 'S* Jrt ^ 


. F. Kahle & Sohn 

POTSDAM. 

\\ Hof- Zinkgusswaaren- Fabrik. 

Statuö.i, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontainen. 

1 f Nlusierhefte und Preiscourante 
• liegen zur Uebcrsendung bereit. 


*^y ty ty ty r^y t^y *-y *.y ty t_y iy iy t^y 




Digitized by LjOOQLe 







H.MANSKE & C 


Tl 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


76 goldene und silberne Medaillen etc. 


GEBR. KÖRTING 

KÖRTINGSDORF bei HANNOVER. 


Gasm otoren 

\ \V — -ifl £ für Gewerbebetriebe u. für eleetrische 

\\ Beleuchtungsanlagen. 

' Erhebliche Betriebs - Ersparnisse 

\jL - L II \ wegen des bislang von keinem anderen 

[fl ® Gasmotor erreichten ausserordentlich 

y tk günstigen Gasverbrauches 

'y T] hei jeder Iraltftuiserung. 

, c~- /L — Unüberlrofftn gleichmassiger Gang. — 

— ^ntralheizuDgsanlageD jeder Art. 

/ ; " -y Trockenanlagen für jedes Material. 

/ - - - /" Einrichtung von Badeanstalten ohne 

maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und Dekorationszwecken 

i Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modeli. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichbaltigres Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 

iLITZABLEITEB 

| 18 jährige Specialität und Tauser.de 

(bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Wilh Schrooten, ää“: 

Export! Billigste Bezugsquelle in Import! 

Chemikalien and techn. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme COmpletter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und elecir. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung, 
i— Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. ~ 


Digitized by Google 








1892. No. 8. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


WEBCK A 6LINICKE, Berlin SW., Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 



empfehlen: 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 
Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 
Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 
Capitclle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss« gedrucktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgefUhrt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der specleli gewünschten ßegenstände . 



ww Vielfach prämiirt. ~W> 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflüge) mit horizontaler Dreh&xe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mii Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 
■ ■ 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstschlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
oder AD. MARASKY, Erfurt. J 


*~T 


;*ZZ*:= 


1 ' ' 


CARL SCHILLING, j 

j Königl . Jfof-Steinnbetzmeister, Berlin SW. 47 > Möckermstrosse 52 * 

j hat unter anderen folgende grös cre Steinmet;arbeiten ausgeführt: 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48 /So. 

Architekten: Herren Cremer & Wolflenstein. 

j Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher, Friedrichstr. 180 u. Taubenstr . 1 1—1 3 . 

Architekt: Herr Professor Conr. Walther in Nürnberg. 

Kreishaus für den Kreis Teltow, Victoriastrasse if/ 18. 

I Architekt: Herr Frans Schwächten, Königl. Baurath. 


^ vriu . 




li 


Stabeisen, und sonstige Faconeisen, J Träger, Gusseiserne Säulen. 
Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefei und Herde. 

Schmiedeeiserne und gusseiserne Böhren. — Feld- nnd MnsMata nebst Zohehör. 




ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BRAUNSGHWEIG. 



Stempel 

billigeteu die Stempel-Fabrik 

Robert Heoht, Berlin S. 

0ranien8tra88e 33. 
.Medaillonstempel ▼. 50 Pf. an 


Ä, AIM© ST??: 

Ingenieur und Unternehmer fü~ 

Gas-, Wasser- und Canalisations-Aolagen 

BERLIN SO. 

Köpnicker-Strasse 124. 

Telephon No. 1730. 




U .§> § s = 

fl) - 

r. sä ■* § -o 

bn 7- i * § 

L. C v u 

w 3 W!£ 

1 s«l 


o 

'X 

!ÄI 

S 1 

cc 

O 

CQ 


w 

C Cu - 
v « 
t; ö. *r 

äs s 

« N -□ 


'S tf-g 

3 ü ,J| 
~ o 
u ü Jr 

i ° 

& .3 -g 

o. w 5 
.9 3 

o U U 
U « ß 

’S. ~ 
,r « ^ 
«au 



ei) c cs .b ,9* - 
c ^ x> *• 3 -P 
q x: « Z i: 
2 u u o. , « 

U C A ’2 c C 

*T3 E ? o «Ö 
f O u u ö- 
— C w =J 

-r; < 3 c . co • 

« „S^cS 

§• g -c"-§- 

C — y Ü U c , 

QJ S3 T3 ü » 

W ü U « hfl 

•— * a> -f <u 3 

u - u u 

U a. 4> *N « r- 

C 52 S « 3 S • 
a> c « 3 °\n, 

yj CJ X* < < U C 




— ln unserem Verlage ist erschienen: — 

BEITRÄGE 

zur 

Physiologie maximaler Muskelarbeit 

besonders des modernen Sports 

von 

GEORGE KOLB. 

Preis 3 Murk. =s^) 

A. BRAUN & Go. 

BERLIN SW. ja, Zimmerstrasse 40/41. 



MMMUnniiiiiiiillünniiiiiinuijiiiiiiiIilnmwmniiiiMT 


Prämiirt. * Dampfbetrieb. • 

Lichtdruck und Photolithographie 

von 

PAUL SCHAHL 

BERLIN SO. 
Neanderstrasse No. 16. 

Aufnahmen für Architektur 
und Kunstgewerbe. 

Solide Preise. Grösste Leistungsfähigkeit. 


riiitiiiiiiuimiinmiiiiiumiiiiMiiiiiiTTmtitiiiiiiiiiiiiiiiitmiiiiiiu 


hotogr. Statif- u. Oetecti v-Apparate 

von 10—200 Mk. 


Interessante Beschäftigung für Jedermann, 
architekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gratis.^- 

WINKLER, photogr. Manufaktur, 


Digitized by 


Google 













liw jmsem z UeönerSohne. 

l « ... . ", s fnjmm L B 


T heuern } »er 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


#^G^Vunstv*;«irjrW. X citfclirift 

IfVntn ti‘-l)cc’C t rcUion 


SK-JuVC 


Halbjährl. 6 Hefte 
M. 8, Ausl. M. 9. 


Ueber 200 lllustr. 
25 Kunstbeilagen. 


A. Castner Nachf. /ä Martin SPiltzing 


Die ersten Autoritäten auf dem Gebiet der Architektur und des 
gesammten Kunstgewerbes zählen zu den Mitarbeitern dieser in 
allen Kulturstaaten verbreiteten Zeitschrift. 

Jährlich 12 Hefte mit über 200 grossen Illustrationen und 25 Kunst-Beilagen. 


ÖC* Zahlreiche Anerkennungen von Architekten- und kunstgewerblichen Vereinen, sowie 
von ersten Fachleuten des Kunstgewerbes. 

Einige neuere Urtheile der massgebenden Presse: 

Deutsche Bauzeitung, Berlin. . . . . Fast für jeden Zweig des Kunsthandwerkes 
und fast für jeden Gebrauchs- und Luxus-Gegenstand der Wohnung bietet die reich 
illustrirte Zeitschrift eine Fülle schöner Motive und Entwürfe. Ein ausführlicher, begleitender 
oder selbständiger Text sucht die Anschauung und das Verständniss zu unterstützen. 
Möge sich der Wunsch der Verlags-Buchhandlung, die Zeitschrift zu einem „Liebling 
aller kunstsinnigen Kreise” zu machen, im Interesse unserer Kunst im Hause mehr und 
mehr erfüllen! (Oktober 1891.) 

Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, Berlin. . . . . Die mit Zinkdrucken 
und Holzschnitten reich versehenen Hefte bieten dem Künstler wie dem Laien eine Fülle 

von Anregung Wir wünschen dem trefflichen Unternehmen auch ferner guten 

Erfolg und sind überzeugt, dass dieser nicht ausbleiben wird, wenn die Leitung auch 
fernerhin in erster Linie den bisherigen Grundsatz befolgt, ihren Lesern von dem Vielen, 
das ihr zur Verfügung steht, nur das Beste mitzutheilen. (Dezember 1891.) 

Westdeutsches Gewerbeblatt, Düsseldorf. .... Jetzt im dritten Jahrgang, ist es 
bereits gelungen, eine der bestillustrierten kunstgewerblichen Zeitschriften aus dem 
Unternehmen zu machen. Auf diesen Erfolg darf die Schriftleitung mit Recht stolz sein. 
Die Vielseitigkeit der gebotenen Entwürfe, die nicht aus einer Stadt kommen und daher 
nicht eine einzelne Kunstrichtung bevorzugen, wird neben trefflich geschriebenen Ab- 
handlungen an allen Orten Jedem etwas bieten. Möge daher auch jeder sich verpflichtet 
fühlen, durch Halten der Zeitschrift zur guten Sache beizutragen, denn wirklich gute 
Illustrationen sind sehr teuer und können daher nur bei regster Theilnahme an dem 
Unternehmen mehr und mehr beschafft werden. (April 1892.) 

PF" Die Jahrgänge 1890 und 1891 sind vollständig vergriffen. 

Bezugspreis halbjährl. 6 Hefte M. 8, Ausland M. 9. 

MF" Bestellungen auf Abonnements und Probehefte nimmt jede 
Buchhandlung entgegen , sowie der Verlag von 

Alexander Koch, Darmstadt. 


Hoflieferanten 
des Herzogs von 

Bildgiesserei, 
Bronze und 

Zinkgiesserei 


Kunst 

u. Architektur. 


Chaussee 


Sr. Hoheit 
Sachsen Altenburg. 


gu 

Gruppen 

Fontainen 


* Ornamente. 

BERLIN N. 

Chaussee 


Staatsmedaille. 

Berlin. Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von H. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeatsche, Hajolika-, Baroqne-Oefen. 
Oefen und Kamine mit Lönboldteinsätsen 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlager der Fubiik 


Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleueker. 

f A ; Selbsttätig streuend durch Oeffnen und 
Schliessen des Deckels. 

„ Aeltestes in Deutschland und 
w j T anderen Ländern patentirtes, durch 

üfe i - A neueste Verbesserungen höchst ver- 
SJrS vollkommnetes System. (Auf der 

SB r- 1 Moorcultur- Ausstellung zu Berlin allein 
prämlirt.) In hiesigen wie auswärtigen 
jef*- Neubauten erfolgten Anlagen mit 
unseren Closets, neben solchen auf 
I -a V . . vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 

V neuen Bremer Bahnhofe (mit einigen 
\ ' 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 

|pH 1 ensen, Holzminden. Hildesheim, 
1 Götiingen, Hameln, Friedrichshafen 
a. Bodensec etc. etc. InKrankenhäusern, 
Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
l_ Lv, Villen, Bädern etc. etc. bestens ein- 
\. geführt und anerkannt bewährt. 

Prospecte und Kostenanschläge 
pjlj A, kostenlos und portofrei. 

C. H. Kleueker & Co., 

, Inh.: C. H. Kleueker, Hoflieferant. 

Specialfabrik 

1 für Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleueker. 

- Braunschwcig, Koblmarkt 17. 

KLEUCKER Fernsprecher 371. 


PATENT 

KLEUCKER 


« Bei Facadendecorationen 

1 kein störender Reflex, 
witterungsbeständiger, wie 
Emaille- und Glasmosaik, 
Jl bedeutend billiger, wie 
letztere. 


:i Dortmunder Mosaik^Fabrik & 

i RUD. LEISTNER j 

unverwüstliche Thon-Mosaik- (nicht Terrazzo) 

i Facadendecorationen, Fussböden 

7 ji 

* Wappen, Inschriften, Embleme, Schutzmarken und figürliche Darstellungen. ^ 


Bei Fassböden 

keine Unterhaltung, wie 
Schleifen, Oelen, Poliren. 

Reichhaltige Farbenscala 
über G00 Nummern. 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by 


Google 












ZU DEN TAFELN. 

Tafel 81—83. Wohnhaus Grisebach in Charlottenburg bei 
Berlin, Fasanenstrafse 24. 

Dies in jeder Hinsicht eigenartig und liebevoll durchgeführte 
Künstlerheim ist im Herbste 1891 begonnen und im Frühjahr dieses Jahres 
von seinem Besitzer und Meister, dem Architekten Hans Grisebach, be- 
zogen worden. Es enthält im Erdgeschoss und I. Obergeschoss die 
Wohnung, im III. Stockwerk die Arbeitsräume des Künstlers, jm II. Ober- 
geschoss eine Junggesellenwohnung für dessen Bruder. DWch die 
an der Straßenseite gelegene Thürmtreppe, die zugleich -uv geschicktester 


lassen. Der Sockel des Gebäudes ist mit rothen Ziegeln bekleidet, die 
ganzen oberen Flächen sind in Kalk geputzt, die Ziertheile von Giesecke 
in Kalkstuck an Ort und Stelle modelliert. Nur die Säulen der Eingangs- 
halle und das Geländer des Söllers über der letzteren sind aus Sand- 
stein hergestellt. Die reichen Kunstschmiedearbeiten lieferte P. Markus. 
Die Gesammtausfuhrung war der Firma Reim arus u. Hetzel in Charlotten- 
burg übertragen. 

Tafel 84 und 86. — Lüneburger Bauten und Kunstwerke. 
Besprochen von A. von Behr. (Fortsetzung aus No. 3.) 

Die hervorragendste der vier Hauptkirchen ist die zu St. Johannis 
am Sand „in Modestorge“, nach dem ehemals dort befindlichen Dorfe 




c • j v ■' . '!' ' 

, weis£ c|en unmittelbaren Zugang sowohl' zu dieser Wohnung, wie zu den 
i und ijeschä'ftsräumin des , Architekten vermittelt, sind beide 

\ Wohfftmeen verbunden, . * 

\ , Hauptraum der größeren Wohnung^ tyldet, dui\ch beide Ge- 

s<Jios^e reichend, die Ditle^, finit der frei eingebauten inneren Haupt- 
'trfeppe. T^ifel 82 u. 83 zeigten ^wei Einblicke ii^diesen? ifT seifter Einfach- 
heit überaus^fcluftgenen una reizvollen Raum. r Die^fiertheile der Treppe 
sind von Vdem ‘Bildhauer Giesecke modellirt uftd geschnitzt worden. 
Die Ausrüalung ‘dieses Raumes wie der übrigen des Hauses erfolgte durch 
den Dekorationsmaler C. Lange. 

Von der schmalen, hoch aufsteigenden Straßenseite bilden wir 
auf Tafel 81 den unterer/ Theil^ab. Eine Gesammtansicht, die wegen 
der davorstehenden Bäume ilnd geringen Bfeite^dei^Straße im Sommer 
photographisch ^nich^ zu gewinnen ist, gedenken / wir später folgen zu 


dieses Namens so genannt, mit einfach gegliedertem, aber mächtigem 
Thurm von 111 m Höhe, dessen kupferner, hellgrüner Dachhelm in reiz- 
voller Weise den dunkelrothbraunerfMauerkörper des Thurmes mit seinen 
weissgeputzten Blenden der 4 Giebel krönt. Die Kirche ist eine öschiffige 
Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert, das Innere entspricht in der gros- 
artigen Raumwirkung ganz der Erwartung, die man nach dem Anblicke 
der gewaltigen Baumassen des Aeusseren hineinbringt. Von mächtiger 
Wirkung ist die auf Tafel 84 dargestcllte große Orgel, welche die ganze 
Westwand des Mittelschiffes ausfüllt und ein W T erk dreier Jahrhunderte 
ist. Die unterste Empöre mit trefflicher Schnitzarbeit ist von 1533, 
während die oberen Theile mit dem hohen Aufbau inschriftlich aus den 
Jahren 1634 und 1715 stammen (renovatum Anno 1634 und Hoc organon r$- 
parari et augeri curacit dominus Peter Jochim Panning Senator anno 1715). 
Die meisten Kunstwerke, welche die große Kirche früher in den zahl- 


' $ 








Digitized by 


Google 












44 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 9. 


reichen Grabdenkmälern und Altären besaß, sind bei den Wieder- 
herstellungen, die den weiten Hallen ihr jetziges nüchternes Gepräge 
gegeben, beseitigt. Nur zwei große Grabdenkmäler schmücken noch die 
beiden Pfeiler vor der Orgel aus der Frühzeit und Spätzeit der Renaissance, 
der Familie Höterogge zugehörig, das ältere von 1652. — Durch Ein 
fachheit und große Schönheit zeichnen sich zwei Grabplatten aus, die in 
den Vorhallen Aufstellung gefunden haben, die Gloedi’sche von 1536 in 
der mittleren hohen Thurmhalle rechts vom Eingang und die v. Dassel’sche 
in der nordwestl. Vorhalle. Beide zeigen die schöne breite Formgebung 
der reichsten deutschen Frührenaissance, die erstere ist bei den neuesten 
Wiederherstellungs-Arbeiten von dem jetzigen Stadtbaumeister Kampf aus 
altem Schutt ans Licht gebracht und ihrem künstlerischen Werthe ent- 
sprechend und mit gutem Erfolge farbig bemalt — Von den zahlreichen 
Altären sind nur noch wenige erhalten, diese aber ausgezeichnet durch 
reichen Figurenschmuck und Malerei und in ausserordentlich feiner und 
gelungener Weise von dem in Lüneburg wohnhaften Maler H. Fischbach 
wiederhergestellt (demselben, welcher auch die werthvollen Wand- und 
Deckenmalereien im Chor der Klosterkirche Neuwerk zu Goslar mit gleich 
gutem Erfolge wiederhergestellt hat). Eine Anzahl anderer Gegenstände, so ein 
sehr schÖnerMarienleuchter, harrt noch besonderer Pflege und Instandsetzung. 


sind 85 Betten in 5 größeren und 36 kleineren Zimmern vorgesehen, 
deren monatlicher Miethpreis 5 und 10 Mark beträgt Die Benutzung der 
wohnlich eingerichteten Unterhaltungsräume steht den Bewohnerinnen des 
Heims wie jedem andern anständigen Mädchen der Stadt zur Unterhaltung, 
Handarbeit, zum Lesen u. A. D. unentgeltlich frei. Die Küche soll 
gleichzeitig zur Einrichtung einer Kochschule dienen, wie überhaupt jede 
wünschenswerthe und mögliche weitere Ausbildung der Mädchen durch 
Handarbeit- und Haushaltungunterricht in dem Hause einen Stützpunkt 
finden soll. Zur Erhöhung des Hausertrages ist im Vorderhause, neben 
zwei vermietheten Läden im Erdgeschoss, ein Hospiz mit 25 Betten für 
durchreisende Fremde eingerichtet, das, in günstiger Nähe des Stettiner 
Bahnhofes gelegen, gut besucht wird. 

Das Grundstück ist dem Verein geschenkt worden, ebenso der 
vierte Theil der Baukosten, so dass sich das Unternehmen selbstständig 
zu erhalten vermag. — Die Erwärmung des Hauses erfolgt durch eine 
Heiss- bezw. Warmwasserheizung in der Weise, dass die Wohnräume 16°, 
die Schlafräume und Gänge 10° erhalten. Die Hinterseiten des Hauses 
sind in Backsteinrohbau ausgeführt, während für die Ziertheile der Straßen- 
seite der Hydro - Sandstein von W. Zeyer u. Co. in Berlin und Terra- 
kotta von E. March Söhne, Charlottenburg, Verwendung gefunden 



Das Marienheim in Berlin, Borsigstrasse 5. 


Die Michaeliskirche im Nordwesten der Stadt, deren Krypta die 
Grabstätte der Fürsten und Herzöge von Braunschweig-Lüneburg bildet, 
ist im Inneren durch den Umbau im 18. Jahrhundert und die Wieder- 
herstellung in der Mitte dieses Jahrhunderts fast vollständig ihrer alten 
Kunstwerke beraubt worden. Die Kanzel vom Jahre 1602 ist fast das 
einzige alte Stück, was geblieben ist. Sie ist aus Sandstein gefertigt und 
enthält in der Brüstung 7 Darstellungen aus dem Leben Jesu und an den 
Treppenwangen die Gestalten der 4 Evangelisten in Nischen, zwischen 
denen auf Konsolen die Standbilder der übrigen Apostel und anderer 
Personen der heiligen Schrift angebracht sind. Auch die Unterseite des ge- 
wundenen Treppenlaufes ist mit Flächenornament versehen. Am Fuße 
der Kanzel steht als Träger des Ganzen die lebensgroße Gestalt des 
Apostel Paulus. (Tafel 85.) (Schluss folgt.) 

Tafel 86 . — Das Künstlerhaus Rudolfinum in Prag. 

Das Rudolfinum enthält eine Gemäldegallerie und Kupferstich- 
sammlung der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde, ferner kunst- 
gewerbliche Sammlungen und einen großen Konzertsaal. Der Erbauer 
ist der Prager Architekt Josef Zitek, ein Schüler der 
Wiener Akademie, der sich hinsichtlich seiner Renaissanceformen Ferstel 
nähert. Bei der Anlage der Rudolfinum-Fassade stand ihm unverkennbar 
Sempers Entwurfs zu dem 1869 abgebrannten Dresdener Hoftheater vor 
Augen. Der Bau wurde im Jahre 1884 vollendet, liegt herrlich am 
Moldauquai und gehört zu den hervorragendsten Monumentalwcrken des 
modernen Prag. C. G. 

Tafel 87. — Das Marienheim in Berlin, Borsigstrafse 5 . 

Das Gebäude, dessen Einrichtung die obenstehenden Grundrisse 
zeigen, wurde durch den „Verein zur Fürsorge für die weibliche Jugend“ 
in den Jahren 1890 und 91 nach den Plänen des Architekten Otto March- 
Charlottenburg erbaut. Es soll in erster Linie alleinstehenden Mädchen, 
Arbeiterinnen, Verkäuferinnen u. A., ohne Unterschied des Bekenntnisses, 
eine behagliche Unterkunft bieten. Ausser einem Schlafsaal mit 25 Betten, 


haben. Die Ausführung erfolgte durch die Unternehmer Held u. Francke 
in Berlin. 

Die Gesammtkosten betrugen 235 000 M., das sind 325 M. f. d. 
Quadratmeter unjd 19,50 M. f. d. Kubikmeter. 

Tafel 88 . — Geschnitzte Schrankthür im Kgl. Kunst- 
gewerbe-Museum zu Dresden. 

Diese technisch wie künstlerisch gleich hervorragende Arbeit 
stammt aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts und ist aller Wahrscheinlich- 
keit nach in Süddeutschland gefertigt worden. Sie ist in einer Art 
Uebergangsstil von Gothik zur Renaissance gehalten und gerade der 
Umstand, dass man die Umwandlung von der alten zur neuen Richtung 
an diesem Stück deutlich verfolgen kann, vermag wohl das besondere 
Interresse des Beschauers zu erregen. — Wenn es erlaubt ist, auf ein 
hochberühmtes und wohlbekanntes Werk aufmerksam zu machen, so möchten 
wir sagen, dass in ähnlicher Weise, wie einst Peter Vischer bei seinem 
Sebaldusgrab, so auch unser Meister erst im Berufe während seiner Arbeit von 
dem Geiste der Renaissance durchdrungen worden ist. Der ganze Aufbau 
des Schrankes, die Verzierungen der unteren und seitlichen Füllungen, 
sowie der schmiedeeiserne Beschlag in der Art, wie er angebracht ist 
(bekanntlich nimmt die Renaissance den Beschlag mehr in das Innere) 
und die technische und stilistische Behandlung desselben gehören noch 
vollkommen der Spätgothik an, während wir uns bei den in starkem 
Relief gehaltenen, kräftig geschwungenen Akanthusranken, welche die 
beiden Thüren (von denen die e ne unsere Abbildung zeigt) und die 
obere Mittelfüllung zieren, schon völlig auf dem Boden der Renaissance 
befinden. Das von einem Blätterkranz umschlossene runde Medaillon in 
der Mitte unserer Tafel hat ehemals wahrscheinlich einen stark aus der 
Fläche hervorragenden, menschlischen Kopf getragen, wie wir das bei 
derartigen Arbeiten häufig finden, hier deuten mehrere Zapfenlöcher 
darauf hin. 


Digitized by ^ooQle 




1892. No. 9. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


Tafel 89. — Grabdenkmal des Johann Thomas Eisenberg 
in der Stiftskirche zu Aschaffenburg. 

Die Tafel wird im Zusammenhänge mit Darstellungen ähnlicher 
Art in einer der nächsten Nummern besprochen werden. 

Tafel 90. — Speisesaal im Landhause Bergmann zu 
Gaggenau. 

Das Landhaus Bergmann in Gaggenau bei Baden-Baden wurde in 
den Jahren 1889 und 90 von dem Besitzer nach den Plänen des Architekten 
Anton Klein in Baden-Baden erbaut. 

Der auf unserer Tafel dargestellte Speisesaal liegt im I. Stockwerke 
des Hauses. Seine Ausgestaltung ist in erster Linie wegen der eigenartigen 


Verbindung von Holzwerk mit farbigen Emailplatten an der Täfelung, der 
Decke und den Möbeln bemerkenswerth. Diese Platten sind ein Haupt- 
erzeugniss der in der nächsten Nähe des Hauses gelegenen Bergmann'schen 
Fabrik. Sie zeichnen sich durch die Schönheit ihres Schmelzes wie durch 
ihre Wohlfeilheit aus und eignen sich, da sie, wie versichert wird, völlig 
wetterbeständig sind, auch als Schmuck am Aeusseren der Häuser. An 
dem Bergmann'schen Hause sind sie, ausser in dem dargestellten Raume, 
in mannigfaltigster Weise am Aeusseren wie im Inneren zur Anwendung 
gebracht, so als Wandbekleidung in Küche, Speisekammer, den Vorplätzen, 
Aborten, im Badezimmer — wo auch die Wanne mit Emailplättchen aus- 
gekleidet ist — als Treppensockel u. a. O. Sie sind in einer großen An- 
zahl guter Muster vorräthig, werden aber auch von der Fabrik nach jeder 
passenden Zeichnung angefertigt. 


ANZEIGEN. 


m ® ft x€-;45E 'VS * < 


Soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 


SAMMELMAPPEN 


FÜR DIE 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


= Das Stück 2 . — Mark. — 

A. BRAUN & CO. 

BERLIN SW. 48, Friedrich-Strasse 241. 


■I 





WEBCK & 6LIMICKE, Berlin SW., Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 



empfehlen : 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 
Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 
Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 
Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der speclell gewünschten Gegenstände, 



I 


CARL SCHILLING, 


Königl. Hof-Steinmetzmeister, Berlin SW. 47 • Möckemstrasse 52 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet\ar beiten aus ge führt: 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48/5o. 

Architekten: Herren Cremer & Wolflenstein. 

Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher, Friedrichstr. 180 u. Taubenstr . / / — 13. 

Architekt: Herr Professor Conr. Weither in Nürnberg. 
Kreishaus für den Kreis Teltow, Victoriastrasse 17(18. 

Architekt: Herr Franz Schlechten , Königl. Baurath. 


>«!!*!.. «LT* Le. . .«. n », 1 .• 1 II • bllsu u* . .7* ! 4 * » .*1 * >T«7< 7»TTTaI*TeT7ie 7 IT«! ri*T I7«T! 1 1 iV! 7 .• . 




Hoppe & Roehming, Halle a. S. 

Asphalt-, Asphalt - Isolierplatten-, Dachpappen-, Holzcement- etc. Fabrik. 

Fachtüchtige Ausführung 

von Asphaltplatten - Isolierungen bei Brücken-, Festungs- und Hochbauten, 
Holzpflaster (bewährt. Syst ), Parketböden | I Holzcement- und Pappdächer inki. Klempnerarbeit, 
Fahrbahnen, Fussböden, Kegelbahnen jS-i. | Doppellagige Pappdächer (concess. eigenes Syst.). 

Speciaiität: Fundament-Isolierplatten, äusserst bewährt u. billig. 

Langjährige Unterhaltung von Pappdächern, Materiallieferungen. 



Stempel 

billigsten die Stempel- Fabrik 

Robert Hecht, Berlin $. 

Oranienatrasse 35. 

.Medaillonetempel ▼. 60 Pf. an. 


/ CtnjdTjr. net. — ZritfL Unter*. 

/faur^nü^tielibL^t 

/ Eintritt \ ebm Ca*. 
/SaufdkukPir. Hittonkefbr. 


hotogr. Statif- u. Oetectiv- Apparat 

von 10—200 Mk. 


Interessante BeschAftlgung fQr Jedermann, 
archltekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gratis. 

WINKLER, photogr. Mannlaktnr, Meyerstr n 


’i —i 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ii 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ii i u i ii 1 1 1 1 ii 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ) 


— ^ Prämiert. * Dampfbetrieb. 

Lichtdruck and Photolithographie 

von 

PAUL SCHAH L 

BERLIN SO. 
Neanderstrasse No. 16. 

Aufnahmen für Architektur 
und Kunstg-e werbe. 

Solide Preise. Grösste Leistungsfähigkeit. 


Digitized by 


Google 














Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 9. 


HP 

,ygmm 

|g HSH 

SSH5SIS 

IpHHHliyp 

»BMW 


pl 

11 

iKi 







J /J v qJ? 

Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen, feinster Mahlung, unbedingter Volum- 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 


= 76 goldene und silberne Medaillen etc. 

/&% GEBR. KÖRTING 

/ //-vJ/.'a t KÖRTINGSDORF bei HANNOVER. 

! \U§ff lf|lL Gasmotoren 

\ \ V — -nfi k , jffl w|f für Gewerbebetriebe u. für electrische 

\\ Beleuchtungsanlagen. 

Erhebliche Betriebs - Ersparnisse 

/A - I \ wegen des bislang von keinem anderen 

Jt Gasmotor erreichten ausserordentlich 

jC günstigen Gasverbrauches 

^ y"-> bei Jeder Kraftinssenmg. 

7 _ Unübertroffen gleichmässiger Gang. = 

__ p CeRtemeizüngsanlagen jeder Art. 

x / Trockenanlagen für jedes Material. 

X X" ~ Einrichtung von Badeanstalten ohne 

maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf, j 


B litzableiter Bm^^prViie. 

18 jährige Specialitfit und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 

^Uiiake Jtiiitf rnaniBiitei-'J^a W. 


Willi. Schrooten, hoce-emmeIich! 

Export! Billigste Bezugsquelle in Import! 

Chemikalien und techn. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der | 
Letzteren. 

Uebernahme completter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und elear. Beleuchtungen , 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. ' 
— »: Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. ,~ I ■■ 


Digitized by 


Google 







1892. No. 9. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


47 


In allen Ländern patentirte 


M ET ALL- EM AI LLE - M A JOLI K A - PLATTEN. 


Zu Fa9adentheilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sehriftenmalerei 

jeden Styles. 

Vertreter gesucht. 


Für die Baubranche von höchster Wichtigkeit. 





Vorzüge der polychromen 

Emaille Platten: 

1. Künstlerische Aus- 
führung, weil im Atelier 
und nicht auf dem Gerüst 
angefertigt. 

2. Schnellste Aus- 
führung, weil schon 
während der Bauzeit 
angefertigt werden kann. 

3 . Schnelle und leichte 
Befestigung der Platten. 

4. Absolute Dauer- 
haftigkeit gegen jeden 

Temperatur- und 
Witterungswechsel also 
unverwüstlich. 

5. Dabei Preise viel 
billiger als Fresco, Scra- 
phito, Majolica etc. 

Ansiohtsendungen 

und Prospekte gratis. 


Adresse: Eisenwerke Gaggenan Act.-Ges Gaggenan. 

Complettes Musterlager bei 

Hansen & Ball, Berlin S., Ritter-Strasse N o. 88. 

General -Vertretung und Alleinverkauf für Berlin und Provinz Brandenburg. 


u. ivuustgl&etrei. 

Kunstgewerbliche Anstalt 


WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterblätter auf Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht. 


Kunstgewerbs- Ausstellung. 



Fernsprech- Anschluss Amt V/Ia, No . 5800. 

Kunstschmiede- Werkstatt 


BERLIN NO. 43 

Greifswalderstrasse 69/60. 

Snenialifit' Kunstvoll geschmiedete Gitter- 
Opuuiailinia arbeiten in reichster und ein- 

fachsterAusführung.SchmiedeeiserneTreppen- 
constructionen, Wintergärten, Veranden etc. 


Soblosserel-Austellung. 



BERLIN 1889 


Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Theilhaber: 

E. Epple & Ege, Möbel und Parkettfabrik, Kgl. Hoflieferanten, 

Stuttgarter MSbel- und Parkettbodenfabrik von Georg Schöttle, Kgl. Württ. Hoflieferant. 

F. Wlrth’e Sohne, Möbel- und Parkettfabrik, Kgl. Hofebenisten. 



Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

• von den einfachsten bis zu den reichsten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendboden als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie für vollkommen trockenes Holz. 

Musterblatt und Voranschläge zu Diensten. 





F.KaUe&Soha 

POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - Fabrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornaments and Fontalnen. 

, f Musterhefte und Preiscourante 
liegen zur Uebersendung bereit. 


I 
€ 
* 



Bixdorfer 

Linoleum, 


anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
den- ur*i Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum*Fabrikaten 
die grösste Verbreitung ln 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik- Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BEBLII C.. 

Gertraudtenstr. 23. 


KÖLI 8 . Bb.. 

Breitestrasse 100. 


Digitized by 





Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 9. 





Kunstmaterialien-Magazin 

VOI* 

G. BORMANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 

HANDLUNG: Brüderstr. 39. BEISEIN C. FABRIK: Chausseestr. 118. 

empfiehlt i — - empfiehlt 


seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
Aquarellfarben in Stücken, Näpf- 
chen und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 


{Aus zieh -Tusche^ 


alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 










ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BBAUNBOHWEie, 




rani t- un d Syenitwerke Bensheim. 

Carl Ostertag 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 




v IIRISTÄfTII ^ 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei and Sägerei mit Dampf- ond Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz 

Eigene Steinbrüche 

im Odenwald, und Beichte lgebirs*». 
t>. Telegr.-Adr.: Granitwerk , Bensheim, Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. ( 7 , 




Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 
Eiserna Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen nnd Herde. 

Schmettern nnd tattern Röhren. — Feld- nod Indnstriebatuieii nebst ZnDeDör. 









t MT Vielfach prämiirt. “wa d-t 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten miv Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstsehlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 

oder AD. MARASKY, Erfurt. H 




Torfmull - Streu -Closets, 

Patent Kleucker. 

i 3 Selbsttätig streuend durch Oeffnen und 

Schliessen des Deckels. 

. J Aeltestes in Deutschland und 
n’t ** anderen Ländern patentirtes, durch 

■ - .. neueste Verbesserungen höchst ver- 

vollkommnetes System. (Auf der 
n- Mooroultur*Aut«tellung zu Berlin allein 

k nrimllrt.) In hiesigen wie auswärtigen 

jrß- Neubauten erfolgten Anlagen mit 

, - vC • unseren Closets, neben solchen auf 

** vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 

1 Y •' neuen Bremer Bahnhöfe (mit einigen 
I ‘ffffl L " 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 

[§PJ|j \ ensen, Holzminden, Hildesbeim, 

S r - , Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 

I« a. Bodensee etc. etc. In Krankenhäusern, 

I ixt* 1 - Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 

J L ■ - LU. Villen, Bädern etc. etc. bestens ein- 

> geführt und anerkannt bewährt. 

Y Prospecte und Kostenanschläge 

\ kostenlos und portofrei. 

[ jpjlj C. H. Klencker & Co., 

t Hüll ’ ^ n ^* : C. H. Kleucker, Hoflieferant. 
a i I Specialfabrik 

p L ~ * für Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleucker. 

patent 1 ^ Bramischwelg, Kohlmarkt 17. 

kleucker Fernsprecher 37t. 


. /mr.vx r { Ueöner Sehne. 

i /,. v r f f f ^ f RE IBURG / B 


A. Castner Nacht. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 


Bildgiesserei, 
Bronze und 

Zinkgiesserei 

für ^ 

Kunst 

u. Architektur, v* 1 


BERLIN N. 

Chaussee- 
str. 24. £ 


Martin SPiltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen Altenburg. 


Gruppen 

Fontainen 



j , 1 . V* 5- 
f#A3a 


Staatsmedaille. 

Wien. 



Ca88el. 


Die Ofen-Fabrik und Knnsttöpferei 

von E. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, laiolika-, Baroque-Oefes. 
Oefen nnd Kamine mit LSnholdtelnsätzen 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung lm Musterlager der Fabrik 


— = In unserem Verlage ist erschienen: 

BEITRÄGE 

zur 

Physiologie maximaler Muskelarbeit 

besonders des modernen Sports 

von 

GEORGE EOLB. 

Preis 3 Mark. 

Ä. BRAUN & Co. 

BERLIN SW. 12, Zimmerstrasse 40/41. 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Djgitized by ^ooQie 


















Erscheint am 1. jeden Monats. 

Jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 
Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 


FÜR ARCHITEKTUR UND 
KUNSTHANDWERK. 


Geschäftstelle und Nachweis 
für alle geschäftlichen Angelegenheiten: 
Friedrichstraße 211. 

Verlag von A. BRAUN & Co., Berlin SW. 

Fried rieh Straße 241. 

Leitung: Paul Graef 

Leitstelle und Nachweis für alle 
sachlichen und fachlichen Angelegenheiten: 
Paulstraße 10 III. 

Jahrgang V. 

BERLIN, 1. Oktober 1892. 

No. 10. 

Unsere Geschäftstelle and Nachweis für alle geschäftlichen Angelegenheiten befinden sich via jetzt ah Friedrichstrnsse 241. 


Berichtigung zu Tafel 90. Speisesaal im Landhause zu 
Gaggenau. Herr Architekt Anton Klein in Baden-Baden theilt uns 
nachträglich mit, dass das Landhaus zwar nach seinem Entwürfe und 
unter seiner Leitung erbaut sei, dass aber die Ausstattung des dargestellten 
Raumes nicht von ihm herrühre, sondern durch die Hof-Möbelfabrik 
L. J. Peter in Mannheim selbstständig entworfen und ausgefuhrt sei. 
Wir bitten deshalb auf Tafel 90 1. unten zu streichen: Architekt Anton 
Klein, Baden und dafür zu schreiben: Entworfen und ausgeführt 
von L. J. Peter, Mannheim. 

Die Schriftleitung. 


ZU DEN TAFELN. 

Tafel 91 — 93. Landhaus Kayser in Neubabelsberg. 

Dies Besitzthum des bekannten Architekten, Kgl. Baurath K. Kayser, 
ist durch seine malerische Lage am Uferhange des freundlichen Griebnitz- 
Sees besonders bevorzugt. Die Vorderseite liegt an der Hauptstraße des 
Ortes, die Rückseite ist vom Wasser nur durch einen breiten Uferweg 

g etrennt; seitlich zieht sich der wohlgepflegte Garten den See entlang. 

>a die Straßenkrone 8 m über dem Wasserspiegel liegt, so wurde das 
Haus zum Theil in den Uferabhang hineingebaut Wie der untenstehende 
Schnitt zeigt tritt man von der Straße zu ebener Erde in das Hauptgeschoss, 
von dem aus die Treppen einerseits zum Obergeschoss und den Dach- 
stuben, andererseits ins Untergeschoss und den Keller führen. Der letztere 




Obergeschoss. 


Hauptgeschoss. 




wem- ■ ■ - 

KELLE* IhEIZ.I KELLER 


JTAKHEN I 
KELLER [ 


' ^AUM 

pj* J-t*HEREI -4 eR ATME 


I vcrrl Sjr I \x _ Tag vcrrul 

E 


Ul 


I HAU SMSTR U HEIZ | XDHLDd- KELLER 


Längsschnitt. 


Kellergeschoss. 


Untergeschoss. 


Landhaus Kayser in Neubabelsberg. 


Digitized by ^lOOQie 









50 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 10. 


ist nur zum Theile ausgebaut. Die Raumvertheilung zeigen die Grund- 
risse, Das Haus ist in Ziegeln erbaut und in Kalk weiß geputzt; nur für 
die der Verwitterung besonders ausgesetzten Bautheile ist Sandstein ver- 
wendet. Das Fachwerk ist dunkelbraun gefärbt, die Dachziegel sind 
zum Theil farbig glasirt. Die Hauptseite ist durch sparsam angewandte, 
farbige Bemalung anmuthig belebt. Von der künstlerischen Ausstattung 
des Innern giebt Tafel 93, auf der der Speisesaal dargestellt ist, eine 
Probe. Wie hier, so sind auch in den anderen Haupträumen vielfach 
alte Möbel und Zierstücke zur Verwendung gekommen und für die 
architektonische Durchbildung der neuen Theile maßgebend geworden. 
Der Entwurf wurde durch die Architekten Kays er und v. Groszheim 
aufgestellt, die Ausführung erfolgte unter ihrer Leitung in den Jahren 
1890 u. 91 durch die Gebrüder Bolle in Potsdam. Die künstlerisch be- 
merkenswerthen Malereien stammen von Carl Lange in Berlin. Die 
Gesammtbaukosten beliefen sich auf 100000 Mark. 

Tafel 94 — 96. Die Collegiatkirche St. Victor zu Xanten am 
Niederrhein. Besprochen von Stephan Beissel. S. T. 

Schon durch ihre Größe ragt die Xantener Kirche hervor. Freilich 
beträgt ihr Flächenraum nur ein Drittel jenes des Kölner Domes, 
und nur die Hälfte des Straßburger Münsters. Sie ist aber größer als 
die schönen gothischen 
Kirchen von Altenberg bei 
Köln oder von Halberstadt 
und hat die doppelte Größe 
der Trierer Liebfrauen- 
kirche. Abgesehen von 
ihrer eigenthümlichen Stei- 
lung zum Kölner Dome, 
ihren reichen, wechsel- 
vollen Bauformen, ihren 
werthvollen Altären und 
Paramenten ist sie durch 
ihr Archiv hervorragend; 
denn keine mittelalterliche 
Kirche in Deutschland, ja 
in ganz Europa, besitzt 
noch wie die Xantener 
eine fast vollständige Reihe 
aller ihrer Baurechnungen. 

Ganz erhalten ist freilich 
diese Reihe auch in Xanten 
nicht, sie beginnt 1366 
und geht dann mit Aus- 
schluss weniger Jahre bis 
1807. Mit Hilfe dieser Rech- 
nungen undderzahlreichen 
Archivalien, — ruhen 
doch im Stiftsarchiv mehr 
als 300 Urkunden, — lässt 
sich die Geschichte des 
herrlichen Baues mit 
Sicherheit klar legen. 

Bereits am 21. April 1109 
brannte die Victorkirche 
zum vierten Male ab. 

Dieser* vierte Band ver- 
anlasste den Bau eines 
romanischenDomes, dessen 
Chor 1128 geweiht, dessen 
Schilf 1165 vollendet ward. 

Kurz nachher begann man 
unter Leitung des Scholasters Bert hold die Errichtung der West- 
fassade mit ihren beiden Thürmen. Sie ist jedoch, wie Tafel 94 
zeigt, späterhin verändert worden. Die drei oberen Stockwerke des 
nördlichen Thurmes, die Gallerie beider Thürme sammt dem 
hohen Helm des nördlichen Thurmes wurden erst 1619 — 1530 auf- 
geführt. Kurz vorher (1517 — 1518) hatte der leitende Baumeister Johann 
Langenberg aus Köln den mittleren Theil der Fassade höher geführt, um 
ihn in Gleichklang zu den Gewölben des eben vollendeten Mittelschiffs zu 
setzen. Um diesem Mittelschiff Licht zuzuführen, brach er fast die ganze 
Vordermauer des mittleren Theiles aus und stellte an deren Stelle ein 
ewaltiges gothisches Fenster. Die entfernte Vordermauer hatte im ersten 
tockwerk vier Blendfenster, welche den dreien der nebenstehenden 
Thürme entsprechen, und im zweiten ein Radfenster zwischen zwei 
Blendfenstern, welche den auf derselben Höhe in den Thürmen ange- 
brachten gleich waren. Die Breite der Westfassade, 110 rhein. Fuss 
(ca. 35 m), verhält sich zur Höhe des Mauerwerks, 132 rhein. Fuss 
(ca. 42 m), wie 5:6. Fast das gleiche Verhältniss bietet die Breite eines 
jeden Thurmes am Sockel verglichen mit der Tiefe von Westen nach 
Osten 38:47 = rd. 5 : 6. 

Die Kirche ist fünfschiffiig und 1263 — 1517 mit verschiedenen 
Unterbrechungen der Bauthätigkeit aufgeführt, die östliche Hälfte 1263 bis 
1437, die westliche 1581 — 1517, der Lettner trennt sie. Oestlich von ihm 
beträgt Breite und Länge eines jeden 

der drei inneren Seitenschiffe 5,70 und 5,70 m, 
der vier Mittelschiffjoche 11,40 und 5,70 m, 

der zwei äusseren Seitenschiffe 6,40 und 5,70 m. 

Westlich vom Lettner betragen Breite und Länge 
in jedem Mittclschitfjoch 11,40 und 6,78 m, 
im inneren Seitenschiff 6,70 und 6,78 m, 
im äusseren Seitenschiff 6,40 und 6,78 m. 

Demnach sind östlich die inneren, westlich die äusseren Seitenschiffe 
im Grundriss quadratisch und der Hälfte eines Mittelschiffjoches gleich. 

Die Länge des gothischen Gebäudes beträgt im Innern 172, die 


Breite 36 m; die Gesammtlänge verhält sich mit Einschluss des West- 
baues zur Breite wie 6 : 1. 

Die Höhenrichtung ergiebt bis zum Gewölbeanfang der Seitenschiffe 
7,25, bis zum Laufgang des Mittelschiffes 12,40, bis zum Gewölbeanfang 
desselben 14,70, bis zum Schlussstein östlich vom Lettner 22,35, westlich 
23,10, also Zahlen, die sich zueinander verhalten wie 1 : 1% : 2 : 3. 

Der Grundriss zeigt, dass die Kirche nicht der kölnischen Bauschule 
entstammt, sondern jener, die auch die Grundrisse für St. Yved en Braine, 
Ypern und die Liebfrauenkirche in Trier entwarf. Die vier Seitenchöre 
liegen nämlich in all diesen Kirchen innerhalb der Umrisslinie eines Halb- 
kreises und sind nach zwei Seiten hin offen. Diese von dem Kölner Dom 
so abweichende Anlage ist um so beachtenswerther, weil der Bruder 
Konrads von Hochstaden, des Erbauers des Kölner Domes, beim Beginn des 
Baues Propst von Xanten war. Fast die ganze östliche Hälfte ist unter 
dem Einfluss der flandrischen oder, um einen allgemeinem Ausdruck zu 
gebrauchen, der nordfranzösischen Bauschule vollendet worden: erst bei 
Ausführung der westlichen Hälfte war die Kölnische Bauschule (seit 1396) 
bereits vollkommen herrschend. 

Heben wir aus der Baugeschichte übersichtlich die Hauptdaten heraus, 
indem wir die einzelnen Bauzeiten durch die auch in dem Grundriss 
eingetragenen Buchstaben A bis T bezeichnen. 

A. Beginn des Hoch- 
chores 1263. Bereits 1280 
wurde in ihm ein Altar 
geweiht. 

B. Abbruch der Apsis 
des alten romanischen 
Domes und Errichtung der 
inneren Chorkapellen mit 
sechs vor ihnen liegenden 
Pfeilern 1284—1311. 

C. 1316—1358 Bau des 
südlichernSeitenchörchens 
und zweier vorihm liegen- 
der Joche, die als Sakristei 
benutzt wurden. 

D. 1368—1389 Bau des 
nördlicheren Seitenchör- 
chens mit zwei Jochen. 

E. Abbruch des Chores 
des alten Domes und Voll- 
endung der östlichen Hälfte 
des neuen 1398 — 1437. 
Die Arbeiten ruhten nun, 
und das Kapitel feierte 
seinen Gottesdienst in 
einer aus drei Baureihen 
herrührenden Kirche. Im 
Osten stand der neue 
gothische Chor, im Westen 
der romanische Thurm- 
bau, zwischen beiden das 
Schiff der alten Kirche. 

F. 1481—1492 Ausbau 
der nördlichen Seiten- 
schiffe. 

G. Meister Langenberg 
von Köln vollendet 1492 
bis 1506 die von Meister 
Wilhelm Backerwerd aus 
Utrecht begonnenen west- 
lich vom Lettner liegenden Theile der südlichen Schiffe. 

H. Abbruch des Mittelschiffes der alten Kirche und Vollendung des 
neuen gotischen Baues 1507—1619. 

Das Kapitel erneuerte nun die Nebengebäude: 1528 — 1550 seinen 
Kapitelsaal K, 1540 die Kapitelschule L, 1635 die hl. Geistkapelle Q, 
1543 — 1546 den Kreuzgang, 1519 — 1530 die Sakristei S und T. 

Die langsame Förderung des Baues und dessen zeitweises Stocken 
war durch die Finanzwirtschaft des Kapitels bedingt. Es hatte nämlich 
einen bestimmten Baufonds, dessen Ertrag angesammelt wurde. War 
eine größere Summe verfügbar, so begann die Bauthätigkeit. Zu ihrer 
Weiterentwicklung wurden Kapitalien bis zu einer später leicht tilgbaren 
Höhe aufgenommen, und mit deren Hilfe ward so weit gearbeitet, wie es 
technisch nöthig war, damit das Fertiggestellte so lange ruhen könne, bis 
neue Mittel zur Verfügung ständen. 

Die Ausgaben betrugen in den Jahren 1360 — 1459 etwa 26 000, 
1460 — 1559 etwa 64 300 Xantener Stiftsmark. Da man für die erstere 
Summe 20 000 Kapitelsmalter Weizen oder 30 000 Malter Gerste, für die 
zweite 32 000 oder 47 700 Malter kaufen konnte, so entsprechen, sie, wenn 
wir den Werth dieser Malter in Mark umsetzen, den Summen 570 000 und 
906 000. Von 1360 bis 1559 wurden also beiläufig 1476 000 Mark aus- 
gegeben. Die Errichtung des Westbaues und des Ostchores wird in den 
Jahren 1175 — 1360 fast ebensoviel erfordert haben. Demnach verwendete 
das Kapitel etwa 3 Millionen für den Bau selbst. Der Preis des Bodens, 
der Werth freiwilliger Dienstleistung und viele Ausgaben für die Aus- 
stattung sind dabei nicht in Anschlag gebracht, weil sie in den Rechnungen 
nicht aufgeführt werden. 

Tafel 94. Ansicht von Nordwesten her. 

Man sieht die Fassade des Westbaues, südlich die 1472 — 1478 er- 
neuerte Michaelskapelle, an der Nordseite die 1535 erbaute Kapelle des 
Hl. Geistes. 

Tafel 95. Ansicht von Südosten her. 

Im Süden liegt neben d^m Chorpolygon, die 1519 — 1530 erbaute 
Sakristei, deren Plan von Johannes von Langenberg (f 1522) entworfen 



i'+t *** L 


Die Collegiat-Kirche St. Victor in Xanten. 


Digitized by ooQie 






1892. No. 10. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


51 



ward und deren Maßwerk mit demjenigen des Blendfensters im Giebel I 
der Westfassade übereinstimmt. Die Fialen der Strebepfeiler sind in der 
östlichen, durch Gisbert von Kranenburg 1437 vollendeten Hälfte einfacher 
als in den 1507 — 1619 durch Johannes von Langenberg errichteten west- 
Hälfte. Neben den 1311 geweihten Chorhaupte steigt ein Treppen- 
thürmchen auf. An der nördlichen Seite befindet sich der 1528 — 1537 
erbaute Kapitalssaal. 

Tafel 96. Das Hauptportal der Südseite. Der Plan ward 
1493 vom Meister Johannes von Langenberg dem Kapitel eingereicht, der 
Bau bis zum Jahre 1498, die Ausstattung mit Bildsäulen und Baldachinen 
wurden theils vom Steinmetzen Johannes van der Steen, theils vom Stein 
metzen Robert geliefert. Ersterer erhielt für jeden der fünf von ihm 1502 
und 1503 gefertigten Baldachine je drei Xantener Mark, d. h. so viel als 
ein guter Steinmetze in drei bis 4 Wochen verdiente. In der Mitte des 
Portals steht das Bild des Erlösers, an den Seiten befinden sich die 
Bilder der Apostelfürsten und der Evangelisten. Das Portal hat Langen- 
berg zwischen zwei Strebepfeiler gesetzt. Um es mit denselben organisch 
zu verbinden, verzierte er die dem Portal zugewandten innern Seiten und 
die Front jener Streben mit Sockeln, Statuen und Pfeilern. Mit den 
Schiffmauern brachte er es dadurch in Harmonie, dass er einerseits den 
Eselsrücken des Portalbogens über dem Fenster wiederholte, andererseits 
eine der obern Brüstung entsprechende mit Vierpässen ausgestattete 
Gallerie hinter dem Portalbogen durchgehen liess. So schuf er mit den 
einfachsten Mitteln und geringen Kosten ein durch ruhige Würde und 
maßvolle Verzierung hervorragendes Werk. 

i ie Thür ist in kräftiger, mit Nägeln verzierter Holzarbeit her- 
gestellt ^ Neben dem Portal erscheint auf dem Bilde eine der fünf herr- 
lichen Stationsgruppen, welche der Kanonikus Berendonik 1526 — 1536 auf 
seine Kosten hersteilen liess. (Fortsetzung folgt.) 

Tafel 97 u. 98. Das Tucherhaus in Berlin, Friedrich- 
strafse 180. 7 u. 8, zwei Blicke in den großen Kneiphof. Die Wände 
dieses Hofes sind in hellrothem Nürnberger Sandstein erbaut. Dieser 
Stein hat ein überaus wirkungsvolles, mittelgrobes Korn und ist in frisch 
gebrochenem Zustande so weich, dass er sich sehr leicht bearbeiten 
lässt. Alle Ziertheile sind hier im Bossen versetzt und an Ort und Stelle 
ausgemeisselt. Die reich verzierten Dachgauben sind aus Holz geschnitzt 
und tiefbraun gefärbt. (Schluss folgt.) 

Tafel 99. Schmiedeeiserne Rosette im Kunstgewerbe- 
Museum zu Berlin. 

Diese schöne Rosette, ursprünglich wohl als Thürbeschlag ver- 
wendet, ist ein bezeichnendes Beispiel von geschmiedeter Eisenarbeit aus 
dem Ende des vorigen Jahrhunderts. Die Zeitbestimmung ergiebt sich 
nicht nur aus der regelmäßigen Bildung der Akanthusblätter und des 
Randornamentes, sondern auch aus der Art der technischen Behandlung, 
die von der früher gebräuchlichen wesentlich abweicht. Die Akanthus- 
blätter sind einzeln gearbeitet und auf eine Unterlage aufgenietet. Alle 
Theile bestehen aus gleichmäßig dünnem Eisenblech, so dass das Ganze 
einer Treibarbeit aus Kupfer technisch näher steht als den Schmiede- 
eisenarbeiten vom 15. Jahrhundert bis zur Zeit des Rococo. Die Rosette 
ist aus der Kgl. Kunstkammer in den Besitz des Kunstgewerbe - Museums 
übergegangen und stammt aus Italien. Sie hat 34 cm Durchmesser. 

v F. 

Tafel 100. Schmiedeeiserner Thürklopfer im Kgl. Kunst- 
gewerbe-Museum zu Berlin. Text folgt. 


BÜCHERSCHAU. 

Otto Rieth, Architekturskizzen. 120 Handzeichnungen in Auto- 
typie. Berlin, Verlag von Georg Siemens, Nollendorf - Strasse 42. Preis 
20 Mark. 

Der Name Otto Rieth ist den Freunden dieser Zeitschrift wohl- 
bekannt. Durch diese Blätter fanden mehre der nun auch in dem 
oben genannten Werke enthaltenen Skizzen des jungen Künstlers die 


erste Verbreitung und erhielt die Architektenschaft in weiteren 
Kreisen Kunde von seinem eigenartigen Schaffen. Eine größere Anzahl 
seiner Handzeichnungen war dann im Jahre 1889 im hiesigen Kunst- 
gewerbemuseum ausgestellt und erregte gerechtfertigtes Aufsehen. Die 
Mehrzahl von ihnen kommt, nebst jüngeren Blättern, in dem vorliegenden 
Werke zur Wiedergabe. 

Es ist ein merkwürdiges Buch, wie es bisher keins gab; gefüllt mit 
den mannigfaltigsten Aeusserungen einer üppig sprießender Künstlerphantasie 
in bilderreicher , vom Herzen quellender Sprache. Es erinnert 
an die Piranesi und Bibiena, aber es muthet uns frischer und ver- 
ständlicher an. Fast Alles was dem Architekten an monumentalen Auf- 
gaben sich bietet, findet hier Behandlung, theils im Sinne eines wuchtigen 
Barrock, theils unter Anwendung früherer Stilformen. In bunter 
Folge findet der Beschauer Palast fassaden und Landhäuser, 
Thorbauten, hier freistehend, dort in Verbindung mit Säulen- 
und Bogenhallen, monumentale Brücken, Wohnhäuser, Brunnen, 
Thürme, Treppenanlagen, Kirchen, Grabmäler und Kamine, dazwischen 
Innenräume in malerisch großartiger Fassung, Denkmäler, gewölbte Decken 
— Alles dargestellt mit überaus sicherer Hand und perspektivisch geübtem 
Auge in einer flotten, völlig eigenartigen Weise. Um diese Weise richtig 
zu verstehen, ist es nicht unwichtig, zu wissen, wann und wie die Blätter 
entstanden sind. Das geschah nicht im Hinblick auf eine Veröffentlichung, 
sondern meist ohne einen bestimmteren Zweck des Künstlers, als den 
sich zu üben und der überquellenden Phantasie Abfluss zu schaffen. 
Merkwürdig ist es zu beobachten, wie die Entwürfe stets gruppen- 
weise im Laufe kürzerer Zeit entstanden sind; zwischen einzelnen 
Höhepunkten im Schaffen des Künstlers liegen monatelange Zwischen- 
räume. Die Tagangaben der Blätter führen hierin eine verrätherische 
Sprache. So sind von den 14 Skizzen des Jahres 1886 nicht weniger als 
12 im Oktober entstanden, deren je 4 an je einem Tage. Im Jahre 1887 
waren die Monate Mai bis August fast allein fruchtbar. Der Juli bildete 
mit 14 Zeichnungen die Höhe und in ihm der 11. mit 6 Entwürfen die 
Spitze. 1888 war es die Zeit vom Februar bis zum Mai, in der 29 und 
der Oktober, in dem weitere 10 von den 48 Skizzen des Jahres entstanden. 
In erster Linie beschäftigte den Künstler zu dieser Zeit das Denkmal 
für Kaiser Wilhelm I.; und was hierüber in 9 verschiedenen Ent- 
würfen ausgesprochen wird, hält Allem , was durch den be- 
rühmten, versandeten Wettbewerb zu Tage gefördert wurde, die Waage. 
Rieth zeichnet seine Erfindungen meist in den Abendstunden auf 
gewöhnliches Schreibpapier mit Feder und Dinte; auch zur Tönung' 
verwendet er diese so oft missachtete Flüssigkeit. Die meisten Blätter 
sind Schöpfungen des Augenblicks im besten Sinne, unmittelbare 
Aeusserungen eines überaus regen, Raum und Formen klar schauenden 
Geistes. Und auf dem Empfinden dieser Unmittelbarkeit beruht zum großen 
Theile der eigenthümliche Zauber, den sie auf den empfänglichen Beschauer 
ausüben. — Es wäre müßig, an den Darstellungen selbst Kritik üben zu wollen. 
Sie stehen in ihrer Eigenart weit über der Höhe des Gewöhnlichen und 
laden mehr zum Genuss als zur Beurtheilung ein. Nicht Jedem wird Alles 
gefallen, aber in Allem wird Jeder etwas Neues oder Belehrendes und im 
Meisten wird er tiefere Anregung finden. Das Buch wird seinen Lauf durch 
djf Welt machen und seine Spuren hinterlassen. Wir können darauf ge- 
fasst sein, in Zukunft Rieth’schen Formgedanken in mehr oder weniger 
freier Fassung bei Wettbewerbungen und in Ausführungen zu begegnen. 
Unsere Kunst aber wird daraus eine wohlthuende Befruchtung erfahren, 
die ihr zu gönnen ist, in einer Zeit, in der es immer noch Leute giebt, 
die den Berliner Polizeipalast — sit venia verbo — und andere kost- 
spieligen Aeußerungen büreaukratischen Petrefaktenthums für Kunstwerke 
ansehen. 1,1 

Das Werk, dessen Preis angesichts des Inhaltes als sehr mäßig be- 
zeichnet werden kann, sei hiermit jedem Künstler aufs Wärmste empfohlen. 

' P. G. 

Nachträge. Durch einen Irrthum des Setzers sind auf Seite 43 
die beiden letzten Grundrisse vom Wohnhaus Grisebach vertauscht 
worden. Der zuletzt stehende ist der des II., der zu vorletzt stehende der 
des III. Stockwerckes. Wir bitten dies zu berichtigen. 


Der heutigen Nummer liegt eine Post- Anweisung be , welche wir zur Einsendung der Bezugsbeträge 
gütigst zu benutzen bitten. Die Geschäftstelle. 


r / -fr Ty . fr '*/ -r/ -fr ^ t/ y -y Y& 








SäO 




Soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 

SAMMELMAPPEN 

FÜR DIE 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 

— — ■ Das Stück 2. — Mark. 

A. BRAUN & Co. 

BERLIN SW. 48, Friedrich - Strasse 241. 




Digitized by ^ooQie 





Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 10. 






51 vi. 






SKE & C?. 






T" ^\^V' 






• "" 

^V> 



^-<0 //v (Vj ^ 75 

Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung, unbedingter Volum- 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 


\^§si 




76 goldene und silberne Medaillen etc. 



GEBR. KÖRTING 

KÖRTINGSDORF bei HANNOVER. 


Gasmotoren 

für Gewerbebetriebe u. für electrische 

Beleuchtungsanlagen. 

Erhebliche Betriebs -Ersparnisse 

t wegen des bislang von keinem anderen 

Gasmotor erreichten ausserordentlich 

günstigen Gasverbrauches 
bei leier Kraftlnuenmg. 

== Unübertroffen glelchmiesiger Gang. 

Centralheizungsanlagen jeder Art. 

/ A/ / Trockenanlagen für jedes Material. 

X Einrichtung von Badeanstalten ohne 

' / maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 



V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis, 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


B litzableiter «:™ s . 

18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande. Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz He88e, Essen a. d. Ruhr. 

|iitt MMneitei-^alirit 







SSmmß 

-Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und Dekorationszwecken 

in Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modell. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 


Willi. Schrooten, HocH-smlm 

Exporti Billigste Bezugsquelle in Import! 

Chemikalien und tectm. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme COmpletter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und elecir. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 
■— "j Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. 


Digitized by 


Google 






1892. No. 10. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


In allen Ländern patentirte 

M ET ALL- EM AI LLE - MAJOLI K A - PLATTEN. 


Zu Facadentheilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sehriftenmalerei 

jeden Styles. 

Vertreter gesucht. 


Für die Baubranche von höchster Wichtigkeit. 





Vorzüge der polychromen 

Emaille Platten: 

1. Künstlerische Aus- 
führung, weil im Atelier 
und nicht auf dem Gerüst 
angefertigt. 

2 . Schnellste Aus- 
führung, weil schon 
während der Bauzeit 
angefertigt werden kann. 

3. Schnelle und leichte 
Befestigung der Platten 

4 . Absolute Dauer- 
haftigkeit gegen jeden 

Temperatur- und 
Witterungswechsel also 
unverwüstlich. 

5. Dabei Preise viel 
billiger als Fresco, Scra- 
phito, Majolica etc. 

Ansichtsendungen 

und Prospekte gratis. 


Adresse: Eisenwerke Qaggenau Act.-Ges., Gaggenau. 


Complettes Mueterlager bei 

Hansen & B all, Berlin S«, BitteraStrusse N o» 

General-Vertretung und A 1 1 ei n v e r k a u f f ü r Berlin und Provin 


88 . 

z Brandenburg. 


Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Theijhaber: 

E. Epple & Ege, Möbel und Parkettfabrik, Kgl. Hoflieferanten, 

Stuttgarter Möbel- und Parkettbodenfall rik von Georg Schönle, Kgl. WUrtt. Hoflieferant. 

F. Wirth’s Söhne, Möbel- und Parkettfabrik, Kgl. Hofebenisten. 

«- > 4 0 

Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

von den einfachsten bis zu den reichsten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendboden als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie für vollkommen trockenes Holz. 

Muster blatt und Voranschläge zu Diensten. 





Bixdorfer 


mm 

anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
V \ den* und Treppen- 
\W Belag, hat von allen 
Linoleum-Fabrikaten 
die grösste Verbreitung in 
Deutschland gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Dm auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 

Haupt- Fabrik - Niederlage: 

Poppe & Wirth, 




BEfiLU 0 .. 

Gertraudtenstr. 23. 


KÖLI a. Ui.. 

Breitestrasse 100. 




Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BOR MANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 

HANDLUNG: Brüderstr. 39. BERLIN G. FABRIK: Chausseestr. 118. 


empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
jh beste, farbige, unverwaschbare 
^ Ausziehtuschen f. f. präparirte 
£ Aquarellfarben in Stücken, Näpf- 
chen und Tuben, Planfarben, 
Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 




[AusziehTuschcJ 


1 , roi Selbst dort* 


empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 










“s* ln unserem Verlage ist erschienen: 

BEITRÄGE 

zur 

Physiologie maximaler Maskelarbeit 

besonders des modernen Sports 

von 

GEORGE KOLB. 

Preis 3 Marie. 

A. BRAUN k Co. 

BERLIN SW. 12 , Zimmerstrasse 40 / 41 . 


«fc», Stempel 

S | billigsteu iliu Mt mpel- Fabrik 

I Robert Hecht, Berlin S. 

Oranie:. : ;33e 55. 

- MedaillouBtempol v. 60 P/.ar 


Digitized by 


Google 









54 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 10. 





iranit- und Syenitwerke Bensheim. 

"" BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


WERKSTÄTTEN ^ 

für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei und Sägerei mit Dampf- and Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., FYiedenfels, bayerische Oberfalz 

Eigene Steinbr&che 

im Odenwald und Fiohtelgebirige. 

Telegr.-Adr.: Granitwerk , Bensheim. Alle Briefe sind nach Bensheim zu richten. Q 



WERCK & GLI NICKE, Berlin SW., Ritterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgriesserei. 

empfehlen : 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

CapiteUe, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrucktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgefUhrt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der speclell gewünschten ßegenstände . 



CARL SCHILLING, 


Königl. Hof-Steintnetemeister, Berlin S W. 47 > Möckerruttrasse 52 

hat unter anderen folgende grössere Steinmetfar beiten ausgeführt : 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48/80. 

Architekten: Herren Cremer & Wolflenstein. 

Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher, Friedrichstr. 180 u. Taubenstr. 1 1— 13 . 

Architekt: Herr Professor Conr. Walther in Nürnberg. 

Kreishaus für den Kreis Teltow, Victoriastrasse 17/18. 

Architekt: Herr Franz Schlechten, Königl. Baurath. 


ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BBAUNBOHWEIQ. 






Stabeisen, und sonstige Faconeisen, T Träger, Gusseiserne Säulen. 
Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen und Herde. 

Feld- nnd lodnstrißbabneii nebst Zubehör. 




Berlin. 


Staatsmedaille. 

Wien. 


Cassel. 


Die Ofen-Fabrik nnd Knnsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Kftnigs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

iltdentsche, lajelika-, Baroque-Oefen. 
Oefen und Kamine mit Ldaholdteinsitxea 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlagrer der Fabrik 


m 


Lichtdruck nnd Photolithographie 

von 

PAUL SCHAH L 

BERLIN SO. 
Neanderstrasse No. i6. 

Aufnahmen für Architektur 
und Kunstg-ewerbe. 

Solide Preise. Grösste Leistungsfähigkeit, 


m 


iiiiianuuiuniiH 


’.T i . 




-mym, «Ta axa ^-T^. 

F. Kahle & Sohn j 



POTSDAM. 

Hof- Zinkgusswaaren- Fabrik. || 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontainen. 

Musterhefte und Preiscourante H 
liegen zur Uebersendung bereit. \ 




H einet' Sohne 

* - ' ^ FRF IBURG / 8 


Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

Selbstthätlg streuend durch Oeffnen und 
Schliessen des Deckels. 

Aeltcstes in Deutschland und 
anderen Ländern patentirtes, durch 
neueste Verbesserungen höchst ver- 
vollkommnetes System. (Auf der 
Mooroultur-Ausstellung zu Berlin allein 
prämilrt.) In hiesigen wie auswärtigen 
Neubauten erfolgten Anlagen mit 
unseren Closets, neben solchen auf 
vielen grösseren Hahnhöfen, wie dem 
neuen Bremer Bahnhöfe (mit einigen 
120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 
ensen, Holzminden, Hildesheim. 
Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 
a. Bodensee etc. etc. InKrankenhäusern, 
Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
Villen, Bädern etc etc. bestens ein- 
geführt und anerkannt bewährt. 

Prospecte und Kostenanschläge 
kostenlos und portofrei. 

C. H. Kleucker & Co., 

Inh.: C. H. Kleucker, Hoflieferant. 
Specialfabrik 

tör Torfmull -Streu-Closets, Patent Kleucker. 

Braunschweig, Kohlmarkt 17. 

Fernsprecher 371 . 



A. Castner Nachf. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 


Bildgiesserei, 
Bronze und 

Zinkgiesserei 

für 

Kunst 

u. Architektur, 

BERLIN N 

Chaussee- 
str, 24. 



Martin SPiltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen Altenburg. 

Figuren, 
Gruppen, 
Fontainen 

und 

Bau- 

Ornamente. 

, BERLIN N., 

Chaussee- 
str. 24. 


hotogr. Statif- n. Oetectiv- Apparat« 

von 10—200 Mk. 


P 

■ Interessante Beschäftigung für Jedermann, 

H architekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gra ii 

WINKLER, photogr. Manufaktur, m®“"®" 


Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized b y 


Google 




ZU DEN TAFELN. 

Tafel 101. — Volkskaffeehaus in Berlin, Neue Schönhauser 
Strafse 13. 

Das Gebäude wurde im Aufträge der gemeinnützigen „Volks-KafFee- 
und Speise - Hallen - Gesellschaft“, an 
deren Spitze Herr E. Minlos steht, nach 
den Plänen des Regierungs - Bau- 
meisters A. Messel in den Jahren 1890 
und 1891 erbaut. Es ist errichtet, um 
in seinem Erdgeschosse für die Zwecke 
einer Volks - Kaffee- und Speise-Halle 
ausgenützt zu werden; die oberen Ge- 
schosse enthalten vermiethbare Woh- 
nungen. Die Trink- und Speisehalle ist 
thunlichst als einheitlicher Raum her- 
gestellt worden, in dem eine Männer- 
und eine Frauenabtheilung nur durch 
halbhohe Wände hergestellt wurden. 

Von besonderer Wichtigkeit für die 
Gestaltung des Grundrisses war die 
richtige Lage der Küche. Sie musste 
sich möglichst in der Mitte und in 
gleicher Höhe mit der Halle befinden, 
damit die Speisen und Getränke aus 
ihr unmittelbar auf den für beide Ab- 
theilungen gemeinsamen Schank- und 
Anrichtetisch gestellt werden können, 
von wo sie die Gäste selbst, ohne 
Vermittlung durch Kellner, entnehmen. 

Zum Kochen wird Dampf verwendet, 
der im Winter zugleich die Heizung 
speist. Die Küche und ihre Neben- 
räume haben Oberlicht. Sie sind nie- 
driger als der angrenzende Gastraum, 
so dass dieser noch durch über der 
Küchendecke gelegene Fenster hohes 
Seitenlicht erhält. 

Das Erdgeschoss besteht in der 
Fassade aus Teichstein, in den oberen 
Geschossen wurde für die Architek- 
turtheile Cottaer Sandstein verwandt, 
während die Flächen weiss geputzt 
und zum Theil durch den Dekorations- 
maler Senft farbig bemalt sind. An 
der Ausführung waren betheiligt: für 
die Maurer- und Zimmerarbeiten die 
Firma H. Mittag, ferner der Hofstein- 
metzmeister Schilling, Tischlermeiser 
Stiehl, Dekorationsmaler Boden- 
stein und die Kunstschmiede Stahl 
und Markus. Die Baukosten beliefen 
sich auf 175 800 Mark, das sind 
347 Mark für das Quadratmeter 
und 22,60 Mark für das Kubik- 
meter. 

Tafel 102 und 103. Altes und Neues aus Hildesheim. Mitge- 
theilt von A. von Behr. 11 u. 12. — (Fortsetzung zu Jahrgang IV, Heft 2.) 

Das Kramergildehaus und das Tempelhaus. — Aus dem 
alten Hildesheim werden unseren Lesern nach längerer Unterbrechung 
wieder 2 Bilder vorgeführt. Das eine zeigt das am Andreaskirchplatze 
gelegene alte Kramergildehaus, ein Beispiel aus der älteren Zeit 
dieser Bauart. Bekannt ist der überaus große Reichthum der Stadt 
an wohlerhaltenen Fachwerkgebäuden, der so bedeutend ist, dass 


ihr Anblick einen französischen Reiseschriftsteller, welcher dem nord- 
deutschen Nürnberg 2 volle Hefte der Zeitschrift Le tour du Monde 
widmete bei Besprechung des Museums zu der Aeusserung veranlasste, wie 
überflüssig ein „Museum“ sei in einer Stadt, „die man nur mit einem 
großen Dache zu versehen brauchte, um ein unvergleichliches Museum 
zu schaffen.“ Allerdings ein Gang durch die Straßen der Stadt ist wie 

ein Gang durch ein Museum; aber 
leider fallen Jahr um Jahr immer mehr 
dieser anziehenden Zeugen der Ver- 
gangenheit der alten Bischofstadt und 
der malerischen Zierden ihrer Straßen 
dem steigenden Wohlstände der Stadt 
zum Opfer, und es sind nicht die un- 
bedeutsamsten, sondern erklärlicher- 
weise gerade immer recht schöne 
und wertvolle Häuser, deren Besitzer 
aus geschäftlichen Rücksichten eines 
Neubaues bedürfen. Es wäre sehr an 
der Zeit, eine umfassende Aufnahme 
aller noch vorhandenen, alter und 
künstlerisch wichtigen Fachwerkge- 
bäude ins Werk zu setzen, ehe es da- 
für zu spät ist. Einige wenige Bruch- 
stücke von abgebrochenen Häusern 
und — unzureichende — Zeichnungen 
derselben sind freilich im städtischen 
Museum aufbewahrt; doch ist dies nur 
ein recht mangelhafter Ersatz für 
die verschwundenen Schmuckstücke 
der Stadt. Seit 6 Jahren ist ein 
„Verein zur Erhaltung der Kunstdenk- 
mäler Hildesheims“ mit gutem Erfolge 
bemüht, den Sinn, das Verständniss 
und die Liebe für diese alten Gebäude 
zu beleben und zu erhalten. Aus den 
Mitteln desselben wurden größere und 
geringere Beiträge an die Eigentümer 
solcher Häuser gegeben, welche bei 
deren Veränderung oder Instand- 
setzung den Wünschen und Vor- 
schlägen des Vereins entsprechend ein 
Uebriges für die Erhaltung der künst- 
lerischen Eigenart ihres Hauses thun 
wollten, ohne über die erforderlichen 
Mittel zu verfügen. Namentlich legte 
man auf die wirkungsvolle Bemalung 
werth und veranlasste mit immer mehr 
wachsendem Verständniss die farbige 
Behandlung des Schnitzwerkes, wo- 
durch der Sinn der Darstellungen und 
die Bedeutung der Inschriften erkenn- 
barer wurden. Auf diese Weise ent- 
standen ungemein malerische Straßen- 
bilder an Stellen, die vordem ganz 
unbeachtet waren. Oft wurde nur 
durch die geschickte farbige Be- 
handlung einer alten Inschrift, deren 
große Buchstaben man golden auf blauen oder rothen Grund setzte, 
eine unvermuthet malerische Wirkung erzielt. Diese Thätigkeit des 
genannten Vereins, der sich bald unter dem Namen „Pinselverein“ 
eine gewisse Volksthümlichkeit erwarb, und als dessen wesentlichster 
Förderer der damals in Hildesheim befindliche Geheime Baurath Guno 
betrachtet werden muss, hat den Erfolg gehabt, dass jetzt kaum noch 
ein Fachwerkhaus den früher allgemein üblichen grauen, eintönigen 
Anstrich erhält. 








Digitized by ^ooQie 







Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 11. 


Unter den Hildesheimer Fachwerkhäusern unterscheidet man 
scharf im Wesentlichen 2 Arten, die ältere — nennen wir sie die 
gothische — beschränkt den bildnerischen Schmuck auf die Kraghölzer, 
welche die Balkenköpfe der vortretenden Obergeschosse stützen, auf diese 
Balkenköpfe selbst und auf die Setzschwellen, auf denen die Stiehle und 
Streben der Geschosse aufsetzen. Durchweg findet man die Stiehle der 
beiden unteren Geschosse in einem Stück hindurchgeführt, und die 
Ueberkragung beginnt erst mit dem dritten Geschoss (zweiten Stockwerk). 
Es hat dies seinen Grund wohl darin, dass erst mit dem dritten Geschoss 
die eigentlichen Wohnrftume begannen und die unteren zwei oder richtiger 
anderthalb Geschosse zu Geschäftszwecken dienten und zum Theil sogar 
einen durchgehenden hohen Raum, die Diele enthielten. 

Das auf Tafel 102 abgebildete „Kramergildehaus“ gehört dieser 
älteren Art an; es liegt an der Ostseite des Andreaskirchplatzes, der von einer 
ganzen Reihe ähnlicher, sehr schöner Fachwerkhäuser umgeben ist, von denen 
noch mehrere in diesen Blättern zur Darstellung kommen werden. Der 
bildnerische Schmuck des Hauses besteht in den als Figuren geschnitzten 
3 mal 5 Kraghölzern, den obersten Balkenköpfen und den Setzschwellen. 
Die Figuren auf den Kraghölzern stellen in der unteren Reihe dar den 
heil. Andreas, Heinrich II, Maria mit dem Kind, Ludwig den Frommen 
und St. Johannes, in der mittleren Reihe: einen Einsiedler, St. Christo- 
phorus, St. Jacobus major, St. Georg, St. Barbara, in der obersten Reihe 
ausser einer unermittelten Person: Nicolaus v. Bari (als Schutzpatron der 


Der auf dem Bilde neben dem Tempelhause noch sichtbare Giebel 
gehört zu einem der hervorragensten Fachwerkhäuser Hildesheims, f dem 
Wedekind’schen Hause, welches ein sehr bezeichnendes Beispiel für die 
reiche Bauart der Renaissancezeit ist. 

Die eigenthümliche ungemein malerische Frontbildung des Tempel- 
hauses ist vermutlich auf Vorbilder in Lübeck zurückzuführen, mit 
welchem Hildesheim durch den Hansabund und auch sonst geschäftlich 
in reger Beziehung stand. Für die Benennung des Hauses als „Templar“- 
oder Tempelhaus ist der Ursprung nicht ganz zweifellos aufgeklärt, 
wahrscheinlich aber daraus herzuleiten, dass auf dem Platze desselben 
vorher die Synagoge, „der Tempel“ der Juden stand, an die noch die 
benachbarte schmale und von höhen Häusern eingefasste „Judengasse“ 
erinnert. 

Ursprünglich muss dieses Haus von noch viel höherem malerischem 
Reize gewesen sein, als die großen Mauerflächen noch mit glattem Putze 
und reicher Freskomalerei darauf versehen waren. Oben soll ein Turnier 
mit Zuschauern gemalt gewesen sein. Eine Wiederherherstellung in 
diesem Sinne würde den Marktplatz, den dieses Haus nebst dem Rath- 
hause, dem Knochenhaueramtshaus und dem oben schon 
erwähnten Wedekind’schen Hause schmückt, und der ohnehin schon 
zu den malerischsten Plätzen der Welt zählt, noch ganz bedeutend 
heben. Die Fläche des Hauses eignet sich wie selten eine zu einem der- 
artigen Schmucke. — 



Untergeschoss. 


Erdgeschoss. 

Landhaus Bernhard in Wilmersdorf. 


Obergeschoss. 


Schiffer), St. Paulus, St. Johannes und St. Petrus. — Bei der letzten 
Wiederherstellung des Gebäudes sind die 4 letztgenannten Figuren der 
unteren Reihe durch den Hildesheimer Bildhauer Professer Küsthardt, der 
sich um die verständnisvolle Frhaltung und Instandsetzung der Hildes- 
heimer Kunstdenkmäler auch sonst sehr verdient gemacht nat, erneuert 
worden. — Ueber der spitzbogigen Eingangsthür sieht man, aus dem 
Sturzholze in flachem Relief gearbeitet, das Brustbild eines Krämers, der 
in der rechten Hand die Wage hält und in der linken ein kühn in den 
benachrbarten Stiehl hinaufgerolltes Spruchband mit der Inschrift: „Weget 
recht und gelike, so werdet gi salich und rike“. Daneben über dem 
spitzbogigen Fenster ist in deh Sturz die Jahreszahl der Erbauung einge- 
stochen: Anno dm. MCCCCLXXXII. Die Setzschwelle des unteren Ge- 
schosses ist mit dem häufig wiederkehrenden und wirkungsvollen Muster 
des Rankenstabes verziert, die obere trägt 17 Wappenschilde mit den 
Familienwappen der Gildemeister. Die sehr gelungene farbige Bemalung 
des Hauses ist unter der Leitung des jetzigen Stadtbaurathes Hei mann in 
Cöln, damaligen Landbauinspektor bei der Hildesheimer Regierung, im 
Jahre 1887 ausgeführt worden. 

Die andere Gattung der Fachwerkhäuser, welche in der Zeit des 
wirtschaftlichen Aufschwunges und des größten Reichtumes der Stadt 
entstanden sind, zeichnet sich durch einen an Ueberladenheit grenzenden 
Reichthum an bildnerischem Schmucke aus, der die ganze i eben und 
zwischen den zahlreichen Fenstern verbleibende Wandfläche bedeckt. 
Besonders sind es die Fensterbrüstungen, weiche reichen Figurenschmuck 
tragen. An Stelle der Heiligen, deren Bildnisse in der gothischen Zeit 
den Hauptschmuck liefern , sind in der humanistischen des 16. Jahr- 
hunderts, dem die zweite Gattung der Fachwerkshäuser angehört, die 
sinnbildlichen Darstellungen der Tugenden und Laster, der Elemente, der 
Jahreszeiten und die Gestalten der römischen Götterwesen getreten, da- 
neben auch öfters Darstellungen biblischen Inhaltes, während die In- 
schriften, Bibelsprüche, Liederverse, Sprüchwörter, sowie Dichtungen 
lateinisch und deutsch, und mitunter Stellen aus den römischen Klassikern 
enthalten. 

Ein Gemisch aus der älteren strengen und der eben geschilderten 
späteren reichen Bauart findet sich auf dem zweiten vorliegende Bilde. 
Das Haus in der Mitte mit den zwei runden Thürmchen, „Templar“ 
oder „Tempelhaus“ genannt, entstammt der zweiten Hälfte des 
15. Jahrunderts und ist eines der wenigen steinernen Häuser in Hildes- 
heim. Der angebaute Erker ist über hundert Jahre später, inschriftlich 
im Jahre 1591, errichtet und, obwohl ganz aus Stein, doch im Sinne der 
Fachwerkhäuser jener Zeit entworfen. 


Der Erker, der in seiner Zierlichkeit ein vorzügliches Gegenstück 
zu den schmucklosen Steinflächen des Hauses bildet, ist, ebenso wie das 
Haus selbst, von Gliedern der Familie von Harlessem erbaut und mit 
Familienwappen und biblischen Darstellungen geschmückt. Ausser den 
Namen der Erbauer enthält derselbe die auch sonst oft wiederkehrende 
Inschrift: 

Si müssen mir leiden 

Und lassen mir leben 

Dei mich beneiden 

Und nichtes geben 

Menniger hasset was er sicht 

Noch muss er leiden dass es geschieht. 

Anno Dm. 1691. (Fortsetzung folgt.) 

Tafel 104. Landhaus Bernhard in Wilmersdorf, Gravelotter- 
strafse 5 . 

Das durch eine glückliche Verbindung von Einfachheit und Statt- 
lichkeit ausgezeichnete Landhaus ist Eigenthum und Wohnsitz d$s 
Fabrikbesitzers Herrn L. Bernhard. Es wurde 1891 — 1892 nach den 
Plänen der Kgl. Bauräthe Kayser und von Gi'oszheim erbaut. Die innere 
Einrichtung zeigen die obenstehenden Grundrisse. Einige Zimmer haben 
Holz-Täfelungen und -Decken erhalten. Die Erwärmung geschieht durch 
eine Niederdruckdampfheizung. Die Gesimse und Einfassungen des 
Aeusseren bestehen zum Theil aus Sandstein, zum Theil aus Putz, 
während die Flächen mit rothen, weissgefugten Steinen verblendet sind. 

An der Ausführung waren betneiligt die Maurer- und Zimmer- 
meister Busse und Gansow, Steinmetzmeister O. Plöger, Tischler- 
meister H. Emmeluth und der Dekorationsmaler C. Lange. Die 
reicheren Schmiedearbeiten entstammen der Fabrik des Besitzers. Die 
Baukosten betrugen 117,000 Mark, d. i. durchschnittlich 300 Mark für das 
Quadratmeter. 

Tafel 105. Schmiedeeisernes Gitter in der|Heiligen Geist- 
kirche zu München. Text folgt. 

Tafel 106. Vom Reichsbankgebäude in Berlin. 

Unter den zahlreichen Schöpfungen G. H. F. Hitzigs nimmt diejin 
den Jahren 1869 — 1876 erbaute Reichsbank einen hervorragenden Platz 
ein. Unsere Tafel zeigt einen Theil der in der Jägerstraße gelegenen 
Hauptseite des Gebäudes; links nahezu die Hälfte des siebenachsigen 
Mittelbaues, rechts zwei Achsen der Seitenflügel. Der ungünstig gelegene 
Bauplatz in der an dieser Stelle ziemlich engen Straße hat auf die 


Digitized by 


Google 








1892. No. 11. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


Gliederung des Aeusseren offenbar einen wesentlichen Einfluss ausgeübt, 
und in dem gewählten Architektur - System zeigt sich, wie immer 
bei Hitzig, ein feines Gefühl für das Maßvolle. Die Verhältnisse 
sind musterhaft abgestimmt. Bei allem Reichthum in der Behandlung 
der Zierformen herrscht eine vornehme Schlichtheit im Aufbau des 
Ganzen. Selbst der kräftig vortretende Mittelbau mit seiner hallenartigen 
Ausbildung des Hauptgescnosses fügt sich dem einheitlich durchgeführten 
Hauptgesims, ist nur durch eine reich gegliederte Attica ausgezeichnet 
und bekrönt von einer wirkungsvollen Mittelgruppe und von Dreifüßen 
auf den Ecken. Ob die gewählte Form dieser Attica, die durchaus an 
das dorische Tempel - Gebälk erinnert, gerade hier an der rechten Stelle 
ist, scheint allerdings zweifelhaft. Wer sich bemüht, aus jeder Einzel- 
Form der Antike einen bestimmten Inhalt herauszulesen, der wird es 
nicht begreifen, was die wuchtige Form des dorischen Gebälks noch 
über dem Gebälk und Hauptgesims des leichteren korinthischen Stils be- 
deuten soll. Eigenartig mag diese Formengebung sein, allein sie entbehrt 
der inneren Begründung. Noch eins sei bemerkt. Dass Hitzig auf eine 
senkrechte Gliederung der Wandflächen — ausgenommen am Mittelbau — 
verzichtet hat, verleiht dem Hause den Eindruck einer gewissen Weich- 
heit; erheblich gesteigert aber wird dieser Eindruck durch die rauten- 
förmige Musterung der ganzen Wandfläche des Obergeschosses. In 
späteren Jahren hat der Künstler dies selbst als einen Mangel em- 
pfunden und ausgesprochen, dass er die Anwendung jener Zierweise 
bedauere. — PI. 

Tafel lt)7. Der Mittelbau des Hauptgebäudes der Tech- 
nischen Hochschule in Berlin -Charlottenburg. 

Friedrich Hitzig’s letztes und größtes Werk war die Umarbeitung 
und theilweise Ausführung des von B. Lucae aufgestellten Entwurfes 
zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule zu Charlottenburg. Der 


Bau wurde 1878 begonnen. Bis 1881 leitete Hitzig die Ausführung; 
nach seinem Tode trat J. Raschdorff an seine Stelle. Die Einweihung 
erfolgte am 2. November 1884. Auf unserer Tafel ist der Mittel- und 
Eingangsbau der 288 m langen Hauptseite des Gebäudes dargestellt. 
Hitzigs reiche Begabung, sein ausserordentliches Geschick in der 
Komposition, sein feiner Sinn für das Abwägen der Verhältnisse und sein 
richtiges Urtheil bei der Vertheilung der Schmuckformen, kommen in 
diesem Entwürfe in glänzender Weise zum Ausdruck. 

Umsomehr ist es zu bedauern, dass die Ausführung unter einer 
recht unerfreulichen Trockenheit in der Bildung der Einzelformen leidet. 
Dass sich Grundriss und Fassade nicht genau entsprechen, insofern als 
nur drei von den fünf Eingangsöffnungen wirkliche, zur inneren Vorhalle 
führende Thüren sind, dafür wird man wohl nicht Hitzig verantwortlich 
machen können. Dem Gedanken nach nicht ganz einwandfrei dürfte 
schliesslich an einem Gebäude, das vornehmlich der Pflege der Kunst 
gewidmet ist, die ausschliessliche Verwendung von Figuren, die das Hand- 
werk verkörpern, an der krönenden Attika sein. Oder sollte Hitzig damit 
absichtlich haben aussprechen wollen, dass zu damaliger Zeit in der Kunst 
das Handwerk obenauf war? PI. 

Tafel 108 u. 109. Das Tucherhaus in Berlin, Friedrich- 
strafse 180 . (Fortsetzung statt Schluss). 9. — Die Haupttreppe in der 
unteren Bierhalle. Sie ist, wie die Decke, in Eichenholz hergestelt und 
reich geschnitzt. 

10. Die Haupttreppe des Gasthofes. Sie besteht ganz aus Unters* 
berger Marmor, der zum Theil matt, zum Theil polirt, in höchst reiz- 
voller Weise verwandt ist. Die Ausführung geschah durch die Gesellschaft 
Kiefer in Kiefersfelden. 

Tafel 110 . Architekturstück von Gustav Halmhuber. 


Wir bitten unsere geehrten Herren 
Abnehmer, die noch mit dem Bezugs- 
betrage für das laufende Viertel- bezw. 
Halbjahr im Rückstände sind, um gell. 
Einsendung desselben ; anderenfalls 
jedoch werden wir uns erlauben, nach 
acht Tagen, in der Annahme, dass ein 
solches Verfahren wünschenswerth er- 
scheint, den Betrag durch Postauftrag 
zur Einziehung zu bringen. — 

Die Geschäftstelle. 




anerkannt dauer- 
haftester Fussbo- 
den- und Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum«Fabrikaten 
die grösste Verbreitung in 
* Deutschland gefunden, sodess die 
Production jetzt von 600.000* Dm auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird, 
gewiss der beste Beweis für die 
Vorzüglichkeit des Rixdorfer 
Linoleums. 


Haupt- Fabrik- Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BEfiLII 0.. 

Gertraudtenstr. 23. 


KÖLI a. Bh.. 

Breitestrasse 100. 


7 2 


Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Theilhaber: 

E. Epple & Ege, Möbel und Parkettfabrik, KgL Hoflieferanten, 

Stuttgarter M5bel- und Parkettbodenfabrik von Georg Schöttle, Kgl. Württ. Hoflieferant. 

F. Wirth’8 Söhne, Möbel- und Parkettfabrik, KgL Hofebenisten. 

» 4 < > 

Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

von den einfachsten bis zu den reichsten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendboden als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie für vollkommen trockenes Holz. 

Musterblatt und Voranschläge zu Diensten. 


4: 




Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BORMANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 


HANDLUNG: Brüderstr. 39, BEI^DIN C. FABRIK: Chausseestr. 118, 

| empfiehlt empfiehlt 

| seine jetzt allen Anforderungen alle Sorten weisse und farbige 

4 $ entsprechende neue, anerkannt ffSSlw „ . , . _ J 6 

4: beste, farbige, unverwaschbare Zeichenpapiere in Bogen und von 

^ Ausziehtuschen f. f. präparirte cier RoIIe, Wasserhelle Paus- 
as Aquarellfarben in Stücken, Näpt- j papiere, Copirpapier und Milli- 

4 äSJSSJÄäÄ [GSHSEE©] 

matische Instrumente. schienen und Dreiecke. ^ 

J J * 

^ ^ ^ -f- ^ -i-' ^ ^ <4-' 4-' -4-' ^ ^ *«4- ^ ^ 


FABRIK: Chausseestr. 118, 

empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 


malerei» Qmmmmrm« Kimeigl&f 

- •— Kunstgwerbliehe Anstalt 

WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterblätter auf Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht. 


Digitized by 


Google 











H.MANSKE & C 


1892. No. 11. 


Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen , feinster Mahlung, unbedingter Volum 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleit ung in Lehrte. 


V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


- ^ 76 goldene und silberne Medaillen etc. 

PP * — . Ehrendiplom (höchste Auszeichnung) der Gewerbe- 

ausstellung in Halle a. S. 1892. 

iii GEBR. KÖRTING 

fiU)L KÖRTINGSDORF bei HANNOVER. 

Gasmotoren 

\\\ j if^r -jijfifl ■ -ßv für Gewerbebetriebe u. für eleetrisohe 

Ü* Beleuchtungsanlagen. 

V nt P '1 Erheblichß Bstrißlis- Ersparnisse 

3*- wegen des bislang von keinem anderen 

Gasmotor erreichten ausserordentlich 

^TiÜXFt^ günstigen Gasverbrauches 

./ bei Jeder Krafttnuenug. 

= Unübertroffen gleichmässiger Gang. = 

Centralheizimgsanlageii jeder Art 

/Gx -V Trockenanlagen für jedes Material. 

X Einrichtung von Badeanstalten ohne 

/ / 7 maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


1 WilL Schrooten, SSäK ! 

Export 1 Billigste Bezugsquelle in Import I 

Chemikalien und techn. Fabrikaten. ! 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme Completter Anlagen, als: Blitz- 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- 
rohre, Telephone und electr. Beleuchtungen 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 
~~m>\ Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. | I " 

1 fllmsche Mint-d raaneaten-“! abrit 


-Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und .Dekorationszwecken 

Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modell. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 

T IT7 ART FITFR Garantie! 
All 1 iicLDuhl 1 ElU Billige Preise. 
18 jährige Specialität und Tausende 
bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauwerken im In- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Digitized by 


Google 








1892. No. 11. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


59 




m 




Soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 

SAMMELMAPPEN 

FÜR DIE 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


— Das Stück 2 . — Mark. — 

A. BRAUN & CO. 

BERLIN SW. 48, Friedrich - Strasse 241. 


S 


m 


ITt 'T ^ ”1 sTi*"?^ t* ;f • -$'""2*" nr*^» % fX* * IF'i 1 ■?- i- •#*‘>1'- iri * a 1 


In allen Ländern patentirte 


METALL- EMAILLE- MAJOLIKA- PLATTEN. 


Zu Fa9adentheilen in 
jeder Grösse , Pilaster- 
einlagen, Friesen, Ein- 
lagen in Holzvertäfe- 
lungen und Holzdecken, 
Küchen und Bade- 
zimmern werden in ge- 
wünschten Farben und 
den Farben der Steine 
gemäss nach eigenen 
oder gelieferten Zeich- 
nungen angefertigt. 

Sehriftenmalerei 

jeden Styles. 

Vertreter gesucht. 


Für die Baubranche von höchster Wichtigkeit. 



Vorzöge der polychromen 

Emaille Platten: 

1. Künstlerische Aus- 
führung, weil im Atelier 
und nicht auf dem Gerüst 
angefertigt. 

2. Schnellste Aus- 
führung, weil schon 
während der Bauzeit 
angefertigt werden kann. 

i. Schnelle und leichte 
Befestigung der Platten. 

4. Absolute Dauer- 
haftigkeit gegen jeden 

Temperatur- und 
Witterungswechsel also 
unverwüstlich. 

5. Dabei Preise viel 
billiger als Fresco, Scra- 
phito, Majolica etc. 

Ansichtsendungen 

und Prospekte gratis. 


Adresse: Eisenwerke Gaggenan Act.-Ges., Gaggenan. 

Complettee Musterlager bei 

Hansen <fc Ball, Berlin S., Ritter-Strasse N o. 88. 

General-Vertretung und Alleinverkauf für Berlin und Provinz Brandenburg. 


9s A A /A A A fiS A A /jS A Zh A 



^ IV* Vielfach prämiirt. ~VB ¥ 

Fenster- Verschluss 

für Lüftungsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mix Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstsehlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
oder AD. MARASKY, Erfurt. - 


JVMV 


TVtVrAVTVTVTVTyT 


— = In unserem Verlage ist erschienen: — 

BEITRÄGE 

zur 

Physiologie maximaler Muskelarbeit 

besonders des modernen Sports 

von 

GEORGE KOLB. 

Preis 3 Mark. 

A. BRAUN & Co. 

BERLIN SW. 12 , Zimmerstrasse 40 / 41 . 


Stempel Äti* 

billigsten die Stempel-Fabrik 

Robert Hecht, Berlin S. 

|gHg» | 0rar.ie:-.3t.ra3se 53. 

.Medaillonstempel v. 50 Pf. - - 


Digitized by ^ooQie 






Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 11. 


ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BRAUNSGHWEIG. 


WEHCK & GLINICKE, Berlin SW. f Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. 

empfehlen : 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Acroterien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgefiihrt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der speclelt gewünschten 6 egen stände. 


r * & i £ T ± '± $ 3^3 $ 3 ^ $ $ $ $ $ 3 3 $ § 3: 3 3 * $ $ $ 'S 33 $ TA 

hl 


Georg von Colin, Hannover. 

Stabeisen, und sonstige Faconeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefei und Herde. 

ScbiiedBeisenie und gusseiserne Röhren. — Feld' und Mnstnebalinen nebst Zabebör. 






ranit- und Syenitwerke Bensheim. 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


p wiristItten . 

I für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei and Sägerei mit Dampf- and Vasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz 

Eigene 8teinbrfiche 

im Odenwald und Fichtelgebirge. 

Yg) Telegr.- Adr.: Granitwerk, Bensheim. Alle Brief e sind nach Bensheim zu richten. 








CARL SCHILLING, 




— ^ Prämiirt. * Dampfbetrieb. •— — 

Lichtdruck und Photolithographie 

von 

PAUL SCHAH L 

BERLIN SO. 
Neanderstrasse No. 16. 

Aufnahmen für Architektur 
und Kunstgewerbe. 

Solide Preise. Grösste Leistungsfähigkeit. 


[l irtiiii iiiiuiiininnimmniiiiiiiiinmirmiiinimiiiiiiiiiiimmiiiiiiiV 


Staatsmedallle. 


Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von R. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdeutsche, lajeüka-, Baroqne-Oefen. 
Oefen und Kamine mit LSiheldteinsfitzen 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlager der Fabrik 


ACastnerNachf. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 


Bildgiesserei, 
Bronze und 

Zinkgiesserei 

für i 

Kunst ij 
u. Architektur. \ 


Königl. Hof- Stein metzmeister , Berlin SW. 47 » Mockemstrasse 52 \ 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet;ar beiten ausgeführt : ^ 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48/5o. 

- Architekten: Herren Cremer < fir Wolflenstein. 

Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher, Friedrichstr. 180 u. Taubenstr. i i — i 3. 

Architekt: Herr Professor Conr. Walther in Nürnberg. 

Kreishaus für den Kreis Teltow, Victoriastrasse 17/18. 

Architekt: Herr Franz Schlechten, König l. Baurath. 


BERLIND, 


Chaussee- 
str. 24. 



Martin &Piltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen -Altenburg. 

Figuren. 

Gruppen, 


Fontainen 


Ornamente. 


BERLIN N., 

Chaussee- 
str. 24. 


vzzkesf/- UeönerSoh 

- /.- - f / f ^FREiSURC / 


hotogr. Statif- h. Detectiv- Apparate 

von 10—200 Mk. 


Interessante Beschäftigung für Jedermann, 
architekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gratis. 

WINKLER, photogr. Manofaktor, Me yerstr. 1 1 


Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

5 Selbstthätig streuend durch Oeffnen und 
Schiiessen des Deckels. 

Aeltestes in Deutschland und 
>( 1 T anderen Ländern patentirtes, durch 

I - - neueste Verbesserungen höchst ver- 

vollkommnetes System. (Auf der 
< Sa r - «r Mooroultur-Ausstellung zu Berlin allein 
l.v L < prämiirt.) In hiesigen wie auswärtigen 

r wnjP- Neubauten erfolgten Anlagen mit 
1 li J ,, ' unseren Closets, neben solchen auf 

j-rL-roJ V j- vielen grösseren Bahnliöfen, wie dem 
! r|Bi< \ •> neuen Bremer Bahnhöfe (mit einigen 
i Bll V 120 Glosets), denen zu Uelzen, Krei- 
M PW ensen. Holzminden, Hildesheim, 

I r - Güttingen. Hameln, Friedrichshafen 

I D a. Bodensee etc-etc-lnKrankenhäusern. 

; Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
J 1 l y < Villen, Bädern etc ctc. bestens ein- 
\ 1 * _ f \ v _ ■ geführt und anerkannt bewährt. 

1 [fl|| y i Prospecte und Kostenanschläge 
pÄ tL j kostenlos und portofrei. 

' ■ Tfltl C. H. Kleucker & Co., 

' ■ilv L Inh.: C. H. Kleucker, Hoflieferant. 

i Specialfabrik 

[! 1 - J für Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleucker. 

‘ i-rrJ-r ^ Braimscliweig, Kohlmarkt 17. 

PATENT 

KLEUCKER Fernsprecher 371 . 




v F. Kahle & Sohn 

\ POTSDAM. 

, \\ Hof - Zinkgusswaaren - Fabrik. 

j. \\ Statuen, Kandelaber, 

mU Bau-Ornamente und Fontainen. 

1 1 I Musterhefte und Preiscourante 
”1 ' liegen zur Uebersendung bereit. 


*V*S «-fs «VN «VS «VN «VS «VN «V* «V «VN «VN «VN «VS «Vs 



Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von VV. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by LjOoq ie 









Erscheint am l. jeden Monats. 

Jährlich 12 Nummern 
mit ungefähr 120 Lichtdrucktafeln. 


BLÄTTER 


Bezugspreis: 

Vierteljährlich 6 Mark 
bei freier Zustellung. 

Anzeigen: 

40 Pf. für die Spaltenzeile oder deren Raum. 


FÜR ARCHITEKTUR UND 
KUNSTHANDWERK. 


Geschäftstelle und Nachweis 
für alle geschäftlichen Angelegenheiten: 
Friedrichstraße 211 . 


Verlag von A. BRAUN & Co., Berlin SW. 

Friedrichstrnße 211. 

Leitung: Paul Graef 


Leitstelle und Nachweis für alle 
sachlichen und fachlichen Angelegenheiten: 
Paulstraße 10 III. 


Jahrgang V. 


BERLIN, 1. Dezember 1892. 


No. 12. 


Nachtrag zu Tafel 37 und 42, zwei schmiedeiseme Gitter 
in Breslau, mitgetheilt von Hans Lutsch. 

T afel 37. — Treppenhausgitter im Ober- Präsidialgebäude 
in Breslau. Dieser monumentalste Palastbau der zweiten preussischen 
Residenz, in dem seitErbauung des neuen Geschäftshauses für die früher darin 
untergebrachte Kgl. Regierung, das Oberpräsidium und die ihm an- 
gegliederten Provinzialbehörden ihren Sitz haben, ist ein Werk des älteren 
Langh ans, nach einem Brande von 1760, der das stattliche, von Christoph 
Hackner aufgeführte Haus des Fürsten Hatzfeld in Asche legte, errichtet. 
Von der vornehmen Durchfahrt-Halle des Erdgeschosses führt auf beiden 
Seiten eine zweiarmige Treppe in das Obergeschoss, deren unterer Lauf 
gegen den an der Hofseite liegenden Gang durch das auf Tafel 37 ab- 
gebildete Gitter abgegrenzt ist. Bei einer Lichtweite von 2,21 m, bestehen 
die Hauptstäbe aus Quadrateisen, die Geländer aus einfachen Profileisen. 
Ist an sich das Schmiedeisen wegen seiner Zähigkeit zur Bildung natura- 
listischer und Rococoformen weit weniger geeignet als Holz, Stein und 
ihre Ersatzstoffe, ja entspricht das Rococo nicht sonderlich der von antikem 
Geiste erfüllten Weise Langhans’, so ist hier doch mit bescheidenen 
Mitteln eine Wirkung erreicht, wie wir sie in vollendeter Weise in den 
Schmiedearbeiten der Wiener Hofburg und des Würzburger Schlosses 
bewundern. Eine Umbildung des aufsteigenden Geländers für wage- 
rechte Begrenzung findet sich im oberen Geschoss und bildet den 
schönsten Schmuck dieses im übrigen etwas trockenen und wenig ge- 
pflegter) Raumes. 

Tafel 42. — Gitterthür an der Kanzeltreppe in St. Barbara 
(nicht St. Katharina) in Breslau. 

Dem zuerst schüchtern, dann bald nach dem Auftreten des Roll- 
und Kartuschenwerkes kurz nach der Mitte des XVI. Jahrhunderts mit 
kräftigerem Bewusstsein ausgebildeten Formencanon der deutschen 
Renaissance gemäß wurde die bald aus Stein, bald aus Holz gefugte 
Kanzel ein bevorzugtes Zierstück der evangelischen Kirche. Die deutsche 
Kanzel ist klein im Verhältniss zur behaglichen Bühne, auf der der 
italienische Priester seine Deklamationen mit Pathos und Geberden des 
Schauspielers vorträgt; dafür wurde ihr aber eine monumentale Gestalt 
gegeben, nicht minder der Zugangstreppe und der zu dieser führenden 
Thür, die meist aus Holz, in der Breslauer Magdalenenkirche aus Messing- 
guss angefertigt wurde, wozu man das Zinkerz ja im eigenen Lande 
gewann und auf dem „Messinghammer“ bei Jägerndorf verarbeiten lassen 
konnte. Selten sind schmiedeiserne Gitter, weil ihre scharfen Spitzen 
dem faltigen Talar des Predigers unliebsame Hindernisse bereiteten. Die 
auf Tafel 42 dargestellte Gitterthür, jetzt in eine neuere Kanzel eingefügt, 
hat wie jenes auf Tafel 12 des III. Jahrgangs aus Hirschberg mitgetheilte 
Gitter, im Wesentlichen die Linienführung der durch die Sicherheit ihres Ge- 
füges unbegrenzte Dauer gewährleistenden Sprengwerktechnik beibehalten, 
bezüglich der plastischen Wirkung des Blattwerks aber die Grenzen ver- 
lassen, welche noch am Anfang des XVII. Jahrhunderts und vielfach auch 
noch in der Zeit nach dem dreissigjährigen Kriege zumeist gültig waren, 
wo man nur kräftig vorstehende Blumen aus spiralmäßig gebogenem 
Draht bildete, im lebrigen aber Blätter und Zierrathe aus Eisenblech 
ausschnitt oder flach ausschmiedete (wie noch heute jene blechernen 
Heilande in [katholischen Gegenden Deutschlands) und das Weitere der 
Bemalung und gelegentlichen Vergoldung überliess. Hier sind die Blätter, 
ähnlich wie die zierlichen spätgothischen Deckbleche bei Anziehringen, 
Thürklopfern u. a., nur etwas kräftiger gebuckelt; ein weiterer Vorzug 
aber ist dadurch erreicht, dass die nach dem dreissigjährigen Kriege in der 
Schmiedekunst beliebten, dem Gitter willkürlich eingeieihten Fabelg?stalten 
und Thierköpfe in organischer Weise umgebildet sind, um an den Gabelungen 
zweier Ranken den Uebergang zu maskiren. Wir bemerken also hier ebenso 
wie in dem Profil des Rahmens, einem Halbkreis mit seitlichen Plättchen, alle 
Merkzeichen* wie sie das deutsche Barock vor Einführung der auf franzö- 
sischen Boden erwachsenen gebrochenen Formen in der ersten Hälfte des 
XVIII. Jahrhunderts verwendet und bitten deshalb unsere Leser, in der 
Unterschrift der Tafel eine entsprechende Aenderung vorzunehmen. 


ZU DEN TAFELN. 

Tafel 111. Wohnhaus in Berlin, Lessingstr. 37. 

Das Haus wurde in der Zeit vom Herbst 1891 bis zum letzt- 
vergangenen Frühjahr erbaut und ist Eigenthum des Herrn Maurermeister 
A. Heuschinski. Die Grundrisse wurden von dem Besitzer aufgestellt, 
während die Straßenfront, deren frische Formen d ie Schjfle^^Jgssels 
erkennen lassen , von dem Architekten G. Hart entworFenvvurdeTvTie 
der beistehende Grundriss zeigt, enthält jedes Geschoss 4 Wohnungen, 
die so angelegt sind, dass eine Zusammenziehung je 2 benachbarter zu 
einer größeren ohne bauliche Aenderungen möglich ist. Die Flächen 



I. Stockwerk. 

Wohnhaus in Berlin, Lessingstr. 37. 

der Straßenseite sind weiss geputzt, die 1 Architekturtheile aus gelblichen 
Cottaer Sandstein hergestellt. Die Ausführung erfolgte im Wesentlichen 
durch den Besitzer; ausserdem waren an ihr betheiligt: für die Steinmetz- 
arbeiten A. Kämpfer, die Tischlerarbeiten H. Mittag, die Schlosser- 
arbeiten J. Stahl, die Malerarbeiten J. Bandke. Die Baukosten beliefen 
sich im Ganzen auf 195 000 Mark , das ist rund 367 Mark für das 
Quadratmeter. 

Tafel 112. Geschnitzte Thür im Kl. Kunstgewerbemuseum 
zu Berlin. 

Die auf unserer Tafel dargestellte Thür gehört, wie das Gefüge und 
die Zierformen erkennen lassen, in die beste Zeit des Rococo, etwa um 
die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Maße betragen 2 m in der Breite 


Digitized by 


Google 







62 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 12. 


und 3 m in der größten Höhe. Während die Thürverkleidung nur aus 
einfach profilierten, am Sturz mehrfach gekrochenen Rahmenleisten 
besteht, entfalten die Füllungen den vollen Reichthum des Rococo, 
der durch Farbe und Vergoldung noch gehoben wird. Das durch- 
brochene Muster der oberen Füllungen, das in einem kleineren 





* 

- i\ l 


Lageplan. 

Drei Landhäuser an der Theresienwiese in München. 

Maßstabe ausgeführt, gefälliger wirken würde als am Original, besteht 
aus Muschelranken und Rippen, Palmblattwerk und natürlich gebildeten 
Blumen, Trauben und Früchten. Diese Theile dienen gleichzeitig als 
Sprossen für die Verglasung. — Das Holz ist durchweg grün gestrichen, 
die Kanten, Rippen und Blattspitzen, sowie die Rahmenprofile der 


Diese drei Häuser bieten eine höchst gelungenen Lösung der 
ebenso dankbaren, wie leider selten gestellten Aufgabe, mehre Wohn- 
häuser zu einer malerischen Gruppe zu vereinigen, ohne die Unabhängig- 
keit jedes einzelnen zu stören. Sie wurden gleichzeitig für drei Maler- 
familien entworfen und in den Jahren 1888 und 1889 ausgeführt durch 


II. Landhaus des Freiherm von Cederström in München. 

den Architekten Emanuel Seidl. Der Gesammtbauplatz liegt an der Ec e 
zweier sich re'chtwinklich schneidender Straßen, der Uhlandstraße und des 
Bavariaringes, und ist, wie der nebenstehende Lageplan zeigt, nach der 
Halbierungslinie des Winkels nahezu symmetrisch in drei Theile zerlegt. Die 
Front des Mittelhauses (1) liegt senkrecht zu dieser Halbierungslinie, die Seiten- 



I. Landhaus Theuer in München. 




Füllungen sind vergoldet. Die kleinen Thürgriffe und Schlüsselloch- 
schilder bestehen aus Bronze. Die unteren Enden der Thürverkleidung 
sind ergänzt. — R. B. — 

Tafel 113 u. 114. Drei Landhäuser an der Theresienwiese 
in München. 


häuser (II u. III) richten sich nach ihrerStraße. Erschwert und ihren Grundzügen 
bestimmt wurde die Grundrisslösung durch die Bedingung, dass jedes Gebäudes 
ein mit seinem Hauptfenster genau nach Norden gelegenes Atelier enthalten 
sollte. Die mitgetheilten Grundrisse zeigen, in wie geistvoller Weise die 
Lösung jeweilig gefunden ist. Hausl istBesitzthum desHerrn Julius Theuer, 



III. Landhaus des Freiherrn von Bodenhausen in München. 


Digjtized by 


Google 



1892. No. 12. 


Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


63 


Haus II des Freiherrn von Cederström, Haus III des Freiherrn von 
Bodenhausen. Wie uns der Architekt mittheilt, „war die Aussenfortn 
der Häuser ursprünglich im bürgerlichen Barockstil geplant. Das Vor- 
handensein von alten Renaissance - Möbeln und Kunstgegenständen ver- 
anlassten eine Umbildung des Aeussern, was um so schwieriger war, als 
bei den Häusern II und III der gebundene Grundriss nicht mehr geändert 
werden konnte. Das Hauptgewicht wurde bei allen drei Häusern auf die 
Ausgestaltung des Innern gelegt; nicht durch Schaffung prunkvoller 
Räume, sondern durch die Herstellung guter Raumverbindungen, Ge- 
winnung malerischer Durchblicke und eine einfache, künstlerisch 
abgewogene und behagliche Durchbildung der Einzelheiten. Die Aus- 
führung geschah in Ziegelmauerwerk mit weissem Putz, nur für die 
Sockel und Erker wurde Sandstein verwandt. Die Dächer sind in l*alz- 
ziegeln, die Vor- und Aufbauten in Kupfer gedeckt.“ 

Die Kosten stellen wir in Folgendem zusammen: 

Haus I Gesammtsumme: 90000 M., qm: 315,00 M., cbm: 26,70 M. 
„ II „ 63 000 „ „ 238,40 „ „ 19,80 „ 

„ 111 „ 82 000 „ „ 306,40 „ „ 22,90 ; , 

Tafel 115. — Grabdenkmal des Kanzlers Christoph von 
Albertsweiler in der Stiftskirche zu Aschaffenburg. 

Dieser Denkstein des kurfürstlich mainzischen Kanzlers schmückt 
einen der rechteckigen Pfeiler im Mittelschiff der schönen Kirche, von 
welcher eine äussere Ansicht und ein Blick in das Innere auf Tafel 6 und 7 
des II. Jahrganges dieser Blätter wiedergegeben sind. Von den sieben 
übrigen steinernen Grabdenkmälern, die wie der vorstehende an den 
anderen Pfeilern angebracht sind, wurden die drei schönsten gleichfalls 
in dieser Zeitschrift bereits mitgetheilt. Sämmtliche Denksteine sind aus 
rothem Mainsandstein hergestellt und innerhalb eines Zeitraums von 
50 Jahren — von 1527 bis 1577 — errichtet. Vielleicht steht ihre An- 
bringung an den sonst schmucklosen Pfeilern im Zusammenhang mit 
größeren baulichen Veränderungen, welche um das Jahr 1530 an der Kirche 
vorgenommen wurden. 

Die vorzüglichste Arbeit, was die Durchbildung der Hochreliefbilder 
betrifft, zeigen die Grabmäler des Georg von Liebenstein (I. Jahrgang, 
Tafel 78) und des Brendel von Homburg (V. Jahrgang, Tafel 17). An 
diesen Rittergrabsteinen ist die sorgfältige, die feinsten Einzelheiten 
wiedergebende Ausführung der Rüstung, sowie die ausdrucksvolle, edle 
Durchbildung der Köpfe gleich beachtenswerth. Auffallend erscheint die 
gleichartige Gestaltung des unteren Theiles beider Denkmäler; doch da 
die Herstellungszeiten 40 Jahre auseinander liegen, kann wohl kaum auf 
ein und denselben Meister geschlossen werden, zumal der Gesammt- 
eindruck beider Grabmäler eine solche Annahme nicht rechtfertigt. Die 
Ausbildung des oberen Theiles ist an dem älteren Denkstein des Georg 
von Licbenstein merkwürdigerweise eine freie, beinahe zopfige, während 
sie an dem späteren des Brendel von Homburg eine architektonisch 
strengere ist. — Das Grabmal des Johann Thomas von Eisenberg 
(V. Jahrgang, Tafel 89) zeigt eine feine architektonische Gliederung und 
gute Ziertheile. An dem auf unserer Tafel dargestellte Denkstein des 
Christoph von Albertsweiler sind die ziemlich derben Architekturformen 
weniger erfreulich, während die kraftvolle Ausführung der Relieffigur einen 
tüchtigen Meister verräth. — R. St. — 

Tafel 116 und 117. Die Collegiatkirche St. Victor in Xanten. 
4 u. 5. Besprochen von Stephan Beissel. (Fortsetzung zu No. 10.) 

Tafel 116. Ansicht der südwestlichen Ecke des Kreuz- 
ganges und der Bibliothek. 

Die leichte Schönheit romanischer Kreuzgängc fehlt demjenigen 
der Victorkirche. Er ist erst 1543 bis 1546 durch Heinrich Haess erbaut 
und ein Kind seiner nüchternen, auf’s Praktische gerichteten Zeit. Die 
profilierten Steine für seine Pfeiler, Pfosten, Rippen und Schlusssteine wurden 
auf Akkord vergeben. Er hat 35 Joche, ist vor dem Kapitelsaal 2.90, 
dagegen an der Westseite, welche den Kirchenbesuchern zum Eintritt und 
Ausgang dient, 4.10 m breit; die Länge der Joche wechselt von 2.60 
bis 3.75 m. 

In der Mitte des Kreuzganges erhebt sich ein monumental auf- 
gefasstes Kreuz, das vor Kurzem gewissenhaft wiederhergestellt worden 
ist. In der unteren Abtheilung stehen die Statuen der hli. Victor und 
Helena, der Patrone des Stiftes, sowie der hh. Michael und Christophorus, 
der Patrone der Sterbenden, weil hier der Kirchhof war. In der Mitte 
wiederholt sich nach den vier Seiten hin das Bild des Gekreuzigten in 
stets veränderter Form. Oben befanden sich vier Engel. 


Hinter dem Krcu’gang erscheint auf unserem Bilde oben das nörd- 
liche Seitenschiff der Kirche. Der oberhalb der Fenster und des Daches 
der Bibliothek sich erhebende Doppelgiebel steht über der Kapelle des 
hl. Geistes und dem Gehäuse der oben im Mittelschiff theilweise vor- 
gekragten Orgel (vgl. die folgende Tafel). Maßwerk, Fensterbogen, 
Gallerie und Strebebogen bei den beiden Fenstern sind ungleich, weil sie 
verschiedenen Bauzeiten angehören. Der östliche, im Grundriss mit D 3 
bezeichnetc Theil ist von Meister Jacob vor 1368 entworfen und nach 
1386 von Meister Konrad von Cleve vollendet, der westliche 1485 von 
Gerard Loemer aus Köln gezeichnet und bald nachher ausgefuhrt. 

Tafel 117. Blick in das Hauptschiff, gegen den Chor. 
Das Bild zeigt vor allem, mit wie großem Geschick die horizontale 
Richtung hier mit der vertikalen in Einklang gebracht ist. Letztere ist 
vertreten durch hochaufwachsende Dienste, die Gewölberippen mit mehren 
stark betonten Schlusssteinen und die doppelte Fensterreihe des Chor- 
polygons, erstere durch das starke Band, welches der Laufgang oberhalb 
der Seitenschiffe und zwischen den Chorfenstern bildet, sowie durch 
den Lettner. Die oben im Schilf hervortretende Orgel ist neu, nimmt aber 
den Platz der älteren ein. Ihr Werk liegt in einem über der Kapelle des 
Hl. Geistes (Grundriss Q) errichteten, aus Tafel 116 ersichtlichen Anbau. 
Die unter der Orgel stehende Kanzel (in H 2 des Grundrisses) ist ein 
Werk des 17. Jahrhunderts; der den Chor der Kirche vom Schiff 
trennende Lettner (er steht im Mittelschiff zwischen den Westpfeilern des 
Joches E 6) ward um 1400 oder um 1480 errichtet. Der vor ihm sich 
erhebende kleine Altar mit den beiden als Karyatiden vor den Lettner 
gestellten Figuren des Glaubens und der Hoffnung ward 1657 durch 
Meister Badis Buis zu Antwerpen für den Preis von 600 Gulden her- 

? ;estellt. Der Kanzel gegenüber sieht man den 1753 in Rheinberg bei Xanten 
ür 875 Thaler gefertigten Annaaltar, einen echten Vertreter des Zopf- 
stiles. Hinter dem Lettner erscheint im Chor der von einem Pfeiler zum 
andern reichende, kupferne, in der Mitte auf zwei Säulen ruhende 
Leuchterbogen. Er ward 1501 zu Macstricht gegossen. In der Tiefe des 
Chors erhebt sich der Hochaltar, dessen Flügel das bedeutendste Werk 
des berühmten Kölners Bartholomäus Bruyn sind und 1533 bis 1536 
gemalt wurden. An den Pfeilern des Mittelschiffes stehen 24 Steinbilder 
von Aposteln, Kirchenvätern und Heiligen. 

Wie reich und gemüthlich ist diese Kirche mit ihrer Ausstattung 
im Gegensatz zu anderen, in denen überhastete, sogenannte Restaurationen 
und die einseitige Bevorzugung eines der mittelalterlichen Stile mit den 
alten Einrichtungsgegenständen aufgeräumt und so das alte Denkmal 
zu einen leeren Rahmen gemacht haben, dem Leben und Wechsel fehlt. 
(Fortsetzung folgt.) 

Tafel 118 und 119. — - Vom neuen Reichstagshause. 

11. Der Mittelbau-Giebel der Südseite. 12. Vom Obergeschoss im 
Mittelbau der Südseite. 

Die auf beiden Tafeln dargestellten Bautheile schliessen sich, wie 
der Augenschein lehrt, einander an. Sie kehren am Mittelbau der Nord- 
seite des Gebäudes in gleicher Form wieder. Die Breite des Adlerfeldes 
misst 8,70 m, die Höhe des Adlers selbst, vom Kopfe bis zur Schwanzspitze 
beträgt 5.90 m. Die auf der Tafel 119 sichtbaren Fensterstützen haben 
wir bereits früher, Jahrgang IV, Tafel 1, in unfertigem Zustande dar- 
gestellt und verweisen auf das dort über sic Gesagte. Auf die vorliegenden 
Tafeln werden wir später zurückkomcn und bemerken hier nur, daß die 
Ziertheile von Prof. Otto Lessing modelliert sind, während Ihre Aus- 
führung bis zur Unterkannte der Architravs durch die Steinmetzmeister 
Gcbr. Zeidler, darüber durch den Bildhauer Vordermayer erfolgte. 

(Fortsetzung folgt.) — g. — 

Tafel 120. Stirnwand im oberen Saale vom Kronprinzen- 
zelt zu Berlin. 

Diese Tafel bildet eine Ergänzung unserer früheren Darstellungen*) 
desselben, nach den Plänen von H. Grisebach errichteten Gebäudes. 
Nach Uebergang des Anwesens in die Hände des Herrn Jul. Bötzow ist 
die Ausschmückung des Saales in diesem Jahre durch das reichfarbige 
Hauptbild der Stirnwand vollendet worden. Es ist von Hermann 
Schaper in Hannover auf Leinewand gemalt und in die Wand ein- 
gelassen worden. 


*) 3. Jahrg. IV. Tafel 53, 71 und 112. 


©l&smaterei. < 31 asä>t$zerei. 

• Kunstgewerbliche Anstalt — — — — 

WILHELM SCHELL, Offenburg, Baden. 

Preisliste und Musterblätter auf Verlangen. — Geeignete Vertreter gesucht. 


Bei FuaMicontioitD ^ Dortmunder Mosöik.Fäbrik 

RUD. LEISTNER 

unverwüstliche Thon-Mosaik- (nicht Terrazzo) 

Facad«ndec.ratiMen, Futsbiiden R,i Ä „SSST* 

Wappen, Inschriften, Embleme, Schutzmarken und figürliche Darstellungen, v 


kein störender Reflex, 
witterungsbeständiger, wie 
Emaille- und Glasmosaik, 
bedeutend billiger, wie 
letztere. 


Bel Fnssböden 

keine Unterhaltung, wie 
Schleifen, Oelen, Poliren. 




Digitized by 






Empfehlen ihr Fabrikat unter Garantie der Normen, feinster Mahlung, unbedingter Volum 
beständigkeit und höchster Erhärtungs-Fähigkeit. Geschäftsleitung in Lehrte. 


V entilations-Klappen 

Ventilationsschieber, Rosetten, Deflectoren etc. 

liefern unter anderem 

in solider und geschmackvoller Ausführung zu 
billigsten Preisen. 

Ausführliche Preisverzeichnisse gratis. 

Gebr. Poensgen in Düsseldorf. 


76 goldene und silberne Medaillen etc. =— — 

^ Ehrendiplcm (höchste Auszeichnung) der Gewerbe- 

ausstellung in Halle a. S. 1892. 

Ä, GEBR. KÖRTING 

KÖRTINGSOORF bei HANNOVER. 

Gasmotoren 

i/|_) 1||[ j^» für Gewerbebetriebe u. für electrische 

Beleuchtungsanlagen. 

;ff Erhebliche Betriebs -Ersparnisse 

^ 1 wegen des bislang von keinem anderen 

/M Gasmotor erreichten ausserordentlich 


günstigen Gasverbrauches 
^ 'S/- ^ / bei Jeder Kraft änsseruag. 

~ — Unliberlroffi n gleichmessiger Gang. 

^ ^ /' > Gentralheizongsanlagen jeder Art. 

x' - / " / Trockenanlagen für jedes Material. 

/ • Einrichtung von Badeanstalten ohne 

/ . ' maschinellen Betrieb. 

Ausarbeitung von Heizungsprojecten gratis und franco. 


1892. No. 12. 


iLITZ ABLEITER bSS'S 

| 18 jährige Specialität und Tausende 

I bewährte Ausführungen an den hervor- 
ragendsten Bauweiken im ln- und Aus- 
lande Schornsteinreparaturen ohne 
Betriebssstörung. 

Franz Hesse, Essen a. d. Ruhr. 


Wilh. Schrooten, soch-sm^eichI : 

Expo/tl Billigste Bezugsquelle in Import! | 

| Chemikalien und teebn. Fabrikaten. 

Directer Versand ab Fabrikationsort. 

I Specialität in Bedarfsartikeln für die electro.- 
1 techn. Branche sowie fertige Fabrikate der 
Letzteren. 

Uebernahme completter Anlagen, als: Blitz- I 
ableiter, Haus- und Ferntelegraphen, Sprach- I 
rohre, Telephone und elecir. Beleuchtungen j 
aller Art, unter Garantie für gute Ausführung. 
— — Telegramm-Adresse: Schrooten, Köln. — — 


Fabrik von Metall-Ornamenten 

zu Bau- und Dekorationszwecken 

in Zink, Kupfer, Messing, Blei etc. 

nach beliebiger Zeichnung und Modell. 

Specialität: Getriebene Arbeiten. 

Reichhaltiges Musterbuch 

Larondelle, Pelzer & Co., 

Köln a. Rh. 


Digitized by t^ooQie 






1892. No. 12. 


Blatter für Architektur und Kunsthandwerk. 


66 


Vereinigte Parkettfabriken 

WIRTH & GENOSSEN, STUTTGART. 

Theilhaber: 

E. Epple & Ege, Möbel und Parkettfabrik, Kel. Hoflieferanten, 

Stattgarter Möbel- and Parkettbodenfabrik von Georg Schüttle, Kgl. WUrtt. Hoflieferant. 

F. Wlrth's Sühne, Möbel- und Parkettfabrik, Kgl. Hofebenisten. 

» > ♦ < « 

Lieferung und Verlegen von Parkettböden 

jeder Art, 

von den einfachsten bis zu den reichsten Mustern. 

Riemenböden 

in eichen, buchen und pitch-pine Holz, sowohl auf Blendbodea als auch in Asphalt verlegt. 
Garantie fUr vollkommen trockenes Holz. 

Musterblatt und Voranschläge zu Diensten. 


Kunstmaterialien-Magazin 

von 

G. BORMANN, Nachfolger 

Inhaber: MAX OTTO 
BERLIN G. 


HANDLUNG: Bröderstr. 39, 

empfiehlt 

seine jetzt allen Anforderungen 
entsprechende neue, anerkannt 
beste, farbige, unverwaschbare 
Ausziehtuschen f. f. präparirte 
3 Aquarellfarben in Stücken, Näpt- 
S eben und Tuben, Planfarben, 
4s| Reisszeuge sowie einzelne mathe- 
matische Instrumente. 



FABRIK: Chausseestr. 118, 

empfiehlt 

alle Sorten weisse und farbige 
Zeichenpapiere in Bogen und von 
der Rolle, Wasserhelle Paus- 
papiere, Copirpapier und Milli- 
meterpapier, Reissbretter, Reiss- 
schienen und Dreiecke. 


eifern 


4. flV Vielfach prämiirt. f 

Fenster- Verschluss 


für Lü 


ingsflügel mit horizontaler Drehaxe. 

Patent Marasky, R. R. No. 9973 

bei mehr als 1500 Staats-, städtischen und Privatbauten mii Er- 
folg verwendet. Dazugehörige Fangvorrichtung für die Flügel, 
wie alle sonstigen Thür- und Fensterbeschläge stets vorräthig. 
Eiserne Fenster jeder Konstruktion werden angefertigt. — Be- 
stellungen und Anfragen bitte zu richten an 

C. MÜLLER, Bau- u. Kunstsehlosserei, 

BERLIN C., Wallstrasse 17, 
tf oder AD. MARASKY, Erfurt. ö 





Hoppe & Roehming, Halle a. S. 

Asphalt-, Asphalt • Isolierplatten-, Dachpappen-, Holzceneat- etc. Fabrik. 

Fachtüchtige Ausführung 

von Asphaltplatten - Isolierungen bei BrUcken-, Festungs- und Hochbauten, 
Holzpflaster (bewahrt Syst ), Parketböden I A aj I Hoizoament- und Pappdiober inki. K'empnerarboR, 
Fahrbahnen, Fussböden, Kegelbahnen ! .s i. | Doppellagige Pappd&oher (concess. eigenes Syst.). 

Specialität: Fnnd&nont-ISOlierplattOll, äusserst bewährt u. billig. 


Langjährige Unterhaltung von Pappdächern, Materiallieferungen. 









anerkannt dauer- 
haftester Pussbo- 
den- und Treppen- 
Belag, hat von allen 
Linoleum*Fabrikaten 
Verbreitung In 
gefunden, sodass die 
Production jetzt von 600.000 Om auf 
1.500.000 Dm pro Jahr erhöht wird 


die grösste 
Deutschland 


Vorzüglichkeit 

Linoleums. 


die Bf 


des Rixdorfer 


Haupt- Fabrik - Niederlage: 

Poppe & Wirth, 


BBHLH 0., 

Gertraudtenstr. 28. 


Köbl a. Bk.. 

Breitestrasse 100. 


— — In unserem Verlage ist erschienen: ä— 

BEITRÄGE 

zur 

Physiologie maximaler Muskelarbeit 

besonders des modernen Sports 
von 

GEORGE KOLB. 

Preis 3 Marie, 

A. BRAUN & Co. 

BERLIN SW. 12, Zimmerstrasse 4V41. 



Stempel 

billigsten die Stempel- Fabrik 

Robert Heeht, Beriio S. 

0ranienatra88e 53. 

Medaillonstempel v. SO Pf. an. 


Ingenieur und Unternehmer für 

Gas-, Wasser- and Ganalisations-Anlagen 

BERLIN SO. 
Köpnioker-Strasse 124. 
Telephon No. 1736. 

BERNHARD KOEHLER, Berlin S. 42, 

Brandenburg-Strasse 34. 

Fabrik für Kautschuck- Stempel. 
Gravir -Anstalt, 

Anfertigung vonStempeln und Wappen in Messing 
und Stahl. Elegante Petschafte in Metall und 
Stein, Siegeloblaten etc. 


Tü] 

■ Naturell v. 12 Pf. 

IH 1 Hll Gold von 26Pf. 

JU lUllj Bom W «oI1o, Glanz yon “> pf 

simmt 

Riehl 

u< 

Must« 

bis zu den feinsten Sachen; 

liehe Farben für die Gesundheit nicht 
naohtbelllg. 

Lrd Untermann, Tapeten-Fabrik, 

Berlin SW., 

3, Linden-Strasse 116, 

am Belle-Alliance-Platz. 

irkarten naoh ausserhalb flranoo. 


Digitized by 


Google 








Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 


1892. No. 12. 


ZEITTER & WINKELMANN 

Hof-Pianoforte-Fabrik 

BRAUNSGHWEIO. 


WEBGS & SLIHICKE, Berlin SW., Bitterstrasse 82. 

Kunst- und Zinkgiesserei. - 

empfehlen: - 

Fontainen, Garten-, Springbrunnen- und Grabfiguren; 

Beleuchtungsfiguren für Gas und elektrische Beleuchtung. 

Für Bauten: 

Rosetten und Gitter für. Ventilation und Heizungszwecke, 

Capitelle, Ac roter ien, Palmetten etc. Jede Arbeit wird nach 
Zeichnung resp. Modell in Zinkguss, gedrücktem oder 
getriebenem Zinkblech ausgeführt. 

Preise und Abbildungen gratis und franco zur Verfügung doch 
bitten wir um Aufgabe der speclel! gewünschten ßegenstände. 






Stabeisen, und sonstige Faponeisen, X Träger, Gusseiserne Säulen. 

Eiserne Bauconstructionen. 

Eisenblech, Weissblech, Zinkblech und Zinkweiss. 

Oefen und Herde. 

Sduniedeeiserne nnd »im Röhren. — Feld* und Indnstriebalmeii nebst Zubehör. 





a pi'Eljpj 

" Hi 7 


ranit- und Syenitwerke Benshetm. 

BENSHEIM an der Bergstrasse, HESSEN. 


. <?•«- -iV,; 

!|® WERKSTÄTTEN. 

| für Bearbeitung von deutschen und schwedischen Graniten und Syeniten. 

Schleiferei and Sägerei mit Dampf- nnd Wasserkraft 

in Bensheim u. Heppenheim a. d. Bergstr., Friedenfels, bayerische Oberfalz 

Eigene Steinbrfiche | 

im Odenwald und. Fichtelgebirge. " | 

Tdegr.-Adr. : Granitwerk, Bensheim. Alle Brief e sind nach Bensheim zu richten. 'Cq\T, 




CARL SCHILLING, 


Königin Hof- Ste inmetzmeiHter . Berlin SW. 47 * MöckerwMrasse 52 | 

hat unter anderen folgende grössere Steinmet^arbeiten ausgeführt : i 

Synagoge in der Lindenstrasse No. 48 j 5 o. | 

Architekten: Herren Cremer & Wolflenstein. | 

Geschäftshaus des Herrn Baron v. Tücher, Friedrichstr. 180 u. Taubenstr. / / — / 3 . | 

Architekt: Herr Professor Conr. Walther in Nürnberg, If 

Kreishaus für den Kreis Teltow , Victoriastrasse ijji8. i 

Architekt: Herr Franz Schlechten, König!. Baurath. % 


1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 n 1 iT 1 1 1 1 1 1 1 1 1 « 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 n 1 m 1 1 i 11 1 1 ■ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ujT 5 S ■! 

— - Prämiirt. * Dampfbetrieb. 

- \ 
z > 

1 Lichtdruck und Photolithographie 

2 \ 

— / 

Z \ 

z / 

— < \ 
z / 

- \ 

I PAUL SOHAHL 

- < 
z > 

u 

j • BERLIN SO. 

-V 
~ t 
— \ 

: Neanderstrasse No. 16 . 

E < 

— / 

I Aufnahmen für Architektur 

I \ 

— / 

: > 

| und Kunstgewerbe. 

-|S 

=$ 

E Solide Preise. Grösste Leistungsfähigkeit. 

u 

niiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiirnmiiiiiimiimiiiiiiiiiiiiiiiiii^JH HJ 

0.\ / > /.V /> /■> / V /.\>.N /.V/.> /.\/.N /.\ /,V /,\ /.\ A Aw.s v.w-v « V . v B. 


Staatsmedaille. 

Berlin. Wien. Cassel. 

Die Ofen-Fabrik und Kunsttöpferei 

von H. F. Schröder, Potsdam 

Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs 
liefert in allen Farben zu billigsten Preisen: 

Altdentsche, Majolika*. Baroqoe-Oefen. 
Oeien nid Kamine mit Lönboldteias&tien 

in der Heizkraft unübertroffen. 

Aufstellen der Oefen durch erprobte Ofensetzer. 

Musterbücher zu Diensten. 
Ausstellung im Musterlager der Fabrik 


A. CastnerNacfif. 

Hoflieferanten 
des Herzogs von 


Bildgiesserei. 

Bronze und 

Zinkgiesserei 

für 1 

Kunst j W 

u. Architektur, v 


Chaussee 



Martin &Piltzing 

Sr. Hoheit 
Sachsen Altenburg. 


Gruppen 

Fontainen 


1 Ueöner Sehne I 

| c ' ? .. . ö f/ff/SMC , 8 


hotogr. Statif- u. Oetecti V-Apparati 

von IO— 200 Mk. 


Interessante Beschäftigung för Jedermann, 
Architekt. Einzelheiten, Innendekorationen zu 
photographieren. Zahlreiche Patente. Prospekte gratis. 

WINKLER, photogr. Manufaktur, M ®yf "m. 


Torfmull - Streu - Closets, 

Patent Kleucker. 

S Selbstthätig streuend durch Oeffnen und 
Schilessen des Deckels. 

- Aeltestes in Deutschland und 

X- ' 1 anderen Ländern patentirtes, durch 

, HB) ~ neueste Verbesserungen höchst ver- 
LH vollkommnetcs System. (Auf der 

< 4 eS n- Mooroultur-AuMteiltinQ zu Benin allein 
jg nrttmlirtO In hiesigen wie auswärtigen 
*c#-~ Neubauten erfolgten * Anlagen mit 

unseren Closets, neben solchen auf 

; ■ vielen grösseren Bahnhöfen, wie dem 

V neuen Bremer Bahnhof* (mit einigen 
I Hi L ; 120 Closets), denen zu Uelzen, Krei- 

jPHj ensen, Holzminden, Hildesheim, 

ä j Göttingen, Hameln, Friedrichshafen 
a. Bodensee etc.etc.InKrankenhäusern, 

; Schulen, städt Gebäuden, Schlössern, 
f Villen, Bädern etc. etc. bestens ein- 
geführt und anerkannt bewährt. 

Prospecte und Kostenanschläge 
kostenlos und portofrei. 

C. H. Kleucker Ä Co., 

\ Inh.: C. H. Kleucker, Hoflieferant. 
Specialfabrik 

j. / für Torfmull-Streu-Closets, Patent Kleucker. 

Ö Braunschwelg, Kohlmarkt 17 . 

PATENT 

KLEUCKER Fernsprecher 371, 




A I. Kahle i Sohn 


POTSDAM. 

Hof - Zinkgusswaaren - F abrik. 

Statuen, Kandelaber, 
Bau-Ornamente und Fontainen. 

Musterhefte und Preiscourante 
liegen zur Uebersendung bereit. 




Für die Leitung verantwortlich: Paul Graef, Berlin. — Druck von W. Büxenstein, Berlin. 


Digitized by ^lOOQie 













V. Jahrgang. 


Tafel ! 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Architekt: Paul Wailot. 


Oktober 1891, 



Aufnahme: Paul Graef. 


Vom Bau des Deutschen Reichtagshauses. 

7. Kapitell einer Thurmsäule. 


✓ 


Digitized by 


Google 

Lichtdruck: 


Römmler i Jonas. Drcadarj. 




Digitized by ^ooQle 


V. Jahrgang. 7 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Job. Otzen. Erbaut , 8 82-83. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Landhaus Otzen in Wannsee. 

Digitized by 


Google 


Lichtdruck: Römmler & Jonas, 





Digitized by 


Google 



Architekt: Mathäus Daniel Pöppelmann, 


Der Zwinger in Dresden. 

Der westliche Pavillon, vom Zwingerhofe aus gesehen, 


Digitized by 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden, 


T is'ht/j»../.!, . IJA.mnlpr & lollHS. 






Digitized by 


Google 



V. Jahrgang. 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Mathäus Daniel Pöppelmann. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 


Der Zwinger in Dresden. 

2. Der westliche Pavillon, vom Walle aus gesehen. 


Digitized by 


Erbaut 1711—1721 


Goc [e 

Lichtdruck: Römmler & J 





Digitized by 


Google 




HAUSVOIST I 

t. U -\ 


V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


W», . 




\ZZM 


“ E Hr 3 

— ft HoM 


H ! I-" 


« Im’ ■’ 

".m ; 


-rmmim r k 


t» 


: o R WITZ. 




.r.vr; ^ 


Architekt: Otto March, Charlottenburg. 


Erbaut 1889 — 90. 


Geschäftshaus zum Hausvoigt in Berlin, Hausvoigteiplatz 8—9. 

Digitized by VjOOQ IC 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Lichtdruck: Römmler 4 Joua&. Dr«*d 




Digitized by VjQO Qie 



V. Jahrgang, 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 6. 



Meister unbekannt. XVII. Jahrhundert. 


Silberner Becher im Grossherzoglichen Museum zu Darmstadt. 


Aufnahme: Hofphotograph Conrad Spanner, Darmstadt. 


Digitized by 


Gooole 

Lichtdruck: Römmler & Jonas, Dresden. 




Digitized by t^ooQie 




Architekten: G. F. Hildenbrand und C. Walther. 


Landhaus Hildenbrand in 


Aufnahme: Photograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg 








BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 



Das Predigerhaus von St. Nicolai in Potsdam, am Markt 4. 






Digitized by 


Google 



v. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt; Hans Grisebach. 


Erbaut 1889 — 1890. 


Geschäftshaus in Berlin, Unter den Linden 12. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Digitized by 


G 


Lichtdruck .- Römmler & Jona 

O 






Digitized by 


Google 






mivi'lmnim 


rnwm&m 


m im 


\y ;;; \ y ' > >>sp v > > ; > j- / > > > 

l^ß WiK!!!j/i!i!|j®ljii#I^!fylL 

/( tii'/mwi/ltf »Tiii'/Ili J/iWMifÜ 
f i i /l (ft f(?/f i r t f itf it| r t F y i ( / 1 1 V? ttf Tiiii fLü' 


Lichtdruck: Römmler & Joe 




Digitized by 


Google 



Tafel 11 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekten: G. F. Hildenbrand und C. Walther. 


Erbaut 1884 — 85. 


Wohnhaus in Nürnberg, Maxthorgraben 29. 


Aufnahme; Photograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg. 


%dcltdroil§sJ$öramler k Jonas, Dresden. 





Digitized by ^lOOQie 





Tafel 12. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Architekt: Paul Wallot. 


October 1891. 



Vom Bau des Deutschen Reichstagshauses. 

8. Fensterstützen und Hauptgesims am Mittelbau der Ostseite (Sommerstrasse). 


Aufnahme: Paul Graef. 


Lichtdruck: Römmler 

Digitized by kjXUkjW 


‘ 


Jonas, Dresden- 




Digitized by 


Google 




totMJi'iifpTtfifr 


1M1V1 

yb'll" 




Digitized by ^lOOQie 






<3»nfeetiön 


KUTS.CHJl 

» 


RUCKERE1 


RUB.VVINCKKLMANN 







Digitized by Le 




BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 





Digitized by ^lOOQie 



Tafel 16. 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 







Digitized by 



Tafel V, 



V. 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Meister unbekannt. 


Von 1673. 


Grabdenkmal des Philipp Brendel von Homburg 

in der Stiftskirche zu Aschaffenburg. 


Aufnahme: Photograph Constaotin Samhaber, Aschaffenburg. 


Lichtdruck: RfimmUf * 



Digitized by 



•Ä 





Digitized by 




‘aul Schahl, Berlin 



Digitized by VjOOQLC 



ims 


Architekt: Gaetano Chiaveri. 


Die katholische Hofkirche in Dresden 

(Von Südosten gesehen.) 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 


m 

, E 11 

düllil 


n 







Digitized'by ooQle 




w 




■^X<JXL 


fsm 


LmJS 

1 

ffil 






Digitized by ^ooQie 



Architekt unbekannt, 


Aufnahme: Photograph Joh. Nöhring, Lübeck. 


JlJöytdWcki ^Römmler 


Jonas, Dresden. 







Digitized by 


Googl 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 




Digitized by ^lOOQie 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Tafel 24. 



Meister unbekannt. 
Wiederhergestellt von Gedon. 


Das Rathhaus in Lüneburg. 


Gemalt 1529. 
Wiederhergestellt 1884. 


4. Wandmalerei in der Laube. 


Aufnahme: Photograph Joh. Nöhring, Lübeck. 


Lichtdruck: Römmler fc Jonas, Dresdeu. 



Digitized by t^ooQie 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Ta 



Das Rathhaus in Lüneburg. 

5. Die Haupteingangsthür der Rathstube. 


Aufnahme: Photograph Joh. Nöhring, Lübeck. 


by VaLck 


3q]p 

: Ivönimlcr ü 


Jonas 






N . ^ 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Taft 



Meister: Albert von Soest. 


1 lergcitellt 1.' 


Das Rathhaus in Lüneburg. 

G. Nebenthür in der Rathstube. 


Aufnahme: Photograph Joh. Nöhring, Lübeck. 


Digitized by 


Lichtdruck: Rummlet & Jou.i? 

le 






Digitized by ^lOOQie 



V. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 27. 


0 



Architekt: F. Dietrich. 


Erbaut 1887— H8. 


Geschäfts- und Wohnhaus am Dönhoffplatze in Berlin, Krausenstrasse 41. 


Aufnahme: Pothograph James Aurig, Blasewitz. 


l ‘ ich r^^ J f r ^^' ,er & Jonas l>rc>dcn 

O 



Digitized by ^ ooQie 





Digitized by 





BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


L C0\'D1T0HEI II5ENBEISS 


1 B 

’ 

1 v • ^ 


ist 

| 

§>■ ■ 2 

Ij 

1 



i 

O 


jLevl 

r. — ■ ' 1 


4T? 

*" l J 

1 

[h 

Hbi 







Digitized by ^lOOQie 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tal 



Architekt: G. F. Hildenbrand. Erbaut 1885 — 87. 


Geschäfts- und Wohnhäuser am Maxfeld in Nürnberg. 

Digitized by 


Google 

Lichtdruck: Kömnilcr & Jonas 


Aufnahme: Photograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg. 




Digitized by ^ooQie 



V. Jahrgang. 


Tafel 31. 


r~ 

i 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



XVL Jahrhundert. 


Aus dem Kutscherhof im Brunnengässchen zu Nürnberg. 


Aufnahme: Photograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg. 


Digitized 


^.Gooole 

Lichtdruck: Rümmle^«^ Jonas, 


Dresden. 





Digitized by 


Google 



V. Jahrgang. 


Tafel 32. 



Architekt: Philipp Gerlach. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz 


Der Thurm der Parochialkirche in Berlin. 


Digitized by 

Licli 


Erbaut 1718—1714. 


Gooq le 

itdruck: RGmmler & Jonas, 


Dresden 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 




Digitized by ^ ooQie 







Digitized by ^lOOQie 


V. Jahrgang. 


Ta 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: G. Heim, Nürnberg. 


Erbaut 1887 — 1888. 


Wohn- und Geschäftshaus „Fränkischer Kurier” in Nürnberg, Rathhausplatz 4. 


Aufnahme: Pothograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg. 


Digitized by 


Google 

Lichtdruck: Römmler & Jonas, 




Digitized by 



V. Jahrgang. 


Tafel 35. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekten: Georg Heim und Gonradin Walther. 


Erbaut 1888—1890. 


Landhaus Solger in Nürnberg. 


Aufnahme: Photograph Ferdinand Schmidt, Nürnberg. 


Google 


Digitized by 

Lichtdruck: Römmle|[j§| Jonas, Dresden. 




Digitized by ^ooQie 




V. Jahrgang» 


Tafel 36 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Ausgefuhrt durch Boumann d. A. 


Erbaut 1754. 


Das Rathhaus in Potsdam. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Wasewitz. 


:jzedbyXÜf0 RCmm,er * Jona 





Digitized by t^ooQie 



V. Jahrgang. 


Tafel 37. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: C. G. Langhans. Von 1760. 


Aufnahme: Photograph E Nöllner, Breslau. 


Treppenhausgitter im Kgl. Ober-Präsidial-Gebäude zu Breslau. 

Digitized by 


Google 


Lichtdruck: Römmler & lonas, Dresden 




Digitized by ^lOOQie 









Digitized by Google 



V. Jahrgang. 


Tafel 39. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Mathäus Daniel Pöppelmann. 


Erbaut 1711—1722. 


Der Zwinger in Dresden. 

4. Theil der Verbindungshallen. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 


Digitized by VjOOQ10 

Lichtdruck: Römmler & Jonas. Dresden. 






Digitized by ^lOOQie 







BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


w&tr- 


Architekt: Mathäus Daniel Pöppelinann, 


Erbaut 1711—17*22. 


Der Zwinger in Dresden 

ö. Theil des Diana-Bades. 


Digitized by 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 


ichtdruck 





Digitized by t^ooQie 



Tafel 41, 


v, 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Paolo della Stella. 


Begonnen 1536. 


Blick in die Seitenhalle des Belvedere zu Prag. 


Aufnahme: Hofphotograph Maloch, Prag. 


Lichtdruck: Römmlcr k Jonas, Dre*d*®- 

UjOOQ 


Digitized by 



Digitized by 


Google 



I ' 



Digitized by 



V. Jahrgang. 


Tafel 43. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Architekt: Ernst Jacob. 


Erbaut 1888—1890. 



Landhaus Rohrmann in Krauschwitz bei Muskau. 

1. Ansicht von Osten her. 


Aufnahme: Photograph James Aurig. Blasewitz. 


D i'g 


resden. 





Digitized by 


Google 


V. Jahrgang. 


Tafel 44. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Ernst Jacob. Erbaut 1888—1890. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewit?. 


Landhaus Rohrmann in KrauSthwitz bei Muskau. 

2. Speisezimmer. 


Digitized bv C-JJ O OOlC 

Lichtdruck: Römmler & Jonas, 


Dresden. 


Digitized by ^lOOQie 


v.iAr«. BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Ernst Jacob. Erbaut 1888 — 1890. 


Landhaus Rohrmann in Krauschwitz bei Muskau. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz 


3. Rauchzimmer. 


Digitized by 


Google uch j 


ichtdmck: Römmler, & Jo 




Digitized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Landhaus Rohrmann in Krauschwitz bei Muskau. 

4. Salon. 







Digitized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 




Digitized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Die alte Universität zu Strassburg im Eisass. 






Digitized by 



V. Jahrgang. 


Tafel 4 l J, 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK: 



Strebepfeiler am Langhause der Kathedrale von Rheims. 


Aufnahme: n. P. Photograph Albert Frisch, Berlio. 


Lichtdruck! Albert Frircli, Her''!! 


Digitized by 


Google 



Digitized by t^OOQLe 



ÜM«WI 

UM Hllitil A>1 


4 *-? . /(> 

1 


Lichtdruck: Albert Frisch, Berlin. 





Digitized by 


Google 



■ 


y. 1 

1 





| 


1 -• 

3 -v 


k ii 
i ■■ 

■ if j 

if 

[ 



l| II 
■ ii 

|L| 


(II 

■ |l 

p-B 

■ Ujl 

Kgl 

f ^A 

P WVIP 



— 




‘ WBgk * f m 

«Kl \ , 1 1 1 l Hl 

Bra^BS BBBBaBB*?fc«kl 1 | ' T 1 B j 

"^IJt ** k ^Blli 

^ 25, r 

1 Mi Ii IL 1 (’ 







Digitized by 



V. Jahrgang 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


T: 



Architekt: Conradin Walther, Nürnberg. 


Krbaut lsss — 1K>1. 


Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 


2. Ansicht in der Friedrichstrasse, südlicher Theil. 


Aufnahme: Hofphotographcn Rummler & Jonas, Dresden. 


Digitized by 


G 


Lichtdruck: Rummler k Jonas 






Digitized by 



. Jahrgang. BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


CO 

io 

*-*-1 

cs 

H 


Digitized by 


Google 



Architekt: Conradin NVaither, Nürnberg. b ... Erbaut 1888—1891. 

Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

8. Die grosse Bierhalle im Erdgeschoss, Blick von Westen her. 



Digitized by 


Google 




Architekt: Conradin Walther, Nürnberg. 


Crbaut L w 8* — 18'.U. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas. Dresden. 


Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

4. Thür in der grossen Bicrhalle. 


Lichtdruck* ROminler fc Jonai 

Digitized by VjUUVLC 








Digitized by 



V. Jahrgang, 


Tafel 55, 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Entwurf von Andreas Krüger, ausgeführt durch Brüsing. Erbaut 17 ','). 

Das ehemalig Kraatz’sche Haus in Potsdam, Blüchcrplatz 2 . 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Digitized by 



Icr & Jonas Dresden. 






Digitized by 


Google 







BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: C. v. Gontard. 


Erbaut 17f»s, 


Das ehemalig Zcising’sche Haus in Potsdam, Nauenerstr. 26. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Di gitiz ed b; 


Lichtdruck: Rummler 

Gooole 








Digitized by ^lOOQie 



1 





jjiiD/rmmi 


* ( > < ( i * > 

miin/M 





Dicjitized by 


Google 




Aufnahme: l 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 




fl mini ''Jüti&Stlfcn clclPttij/uiciii 
l ‘Mdi t'l'iniii mhu Irr litte kr i ci\ U 






f 


Digitized by 


Google 


V. 


Tafel 59. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Franz O. Hartmann, Dresden. Krhaut 1H»»0 18111 


Landhaus Schmidt in Dresden. Vorstadt Strehlen 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Digitized by 


1 ichtdruc er & Jonas, Dresden 




Digitized by 




UMBRA 







Digitized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Architekten: Kyllmann & Heyden, Berlin, 


Erbaut 1*90 — 1891 


Der Palast der Kgl. Bayerischen Gesandschaft in Berlin, Vossstr. 3. 


Aufnahme: Hofphotagraphen Römmler k Jonas, Dresden. 


Digitized by 


G. 


Lichtdruck : Römmler k Jonas, Dre 




Digitized by t^ooQie 




v.li«*“«- 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 62. 


Architekt: Unbekannt. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler k Jonas, Dresden. 


Das Haus „zum Ritter” in Heidelberg. 


Krbarn 1692. 


Lichtdruck: Römmlcr fc^nas, L>re 

Digitized by vjjÜUV LC 



Digitized by 



• Jahr e an s- BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Digitized by 


Google 


Geschnitzter Schrank, Privatbesitz in Chemnitz. 



Digitized by Google 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 64. 


r 


Geschnitzter Schrank, Privatbesitz in Chemnitz. 


XVII. Jahrhundert. 



Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas. Dresden. 


2 . 


Digitized by 


Lichtdruck: Römmler k Jonas, Dresden. | 


Digitized by 


Google 



r 


*o 

CO 






Digitized by 


Google 


tl 

E 


<n 



Digitiz ed by 


Google 




l, 

• - J »A •' 

7J - _ 

fr-,** f ^ 


*ft§®fcki »SHäl 

vIVIT v . > rr t 


Digitized b) 



Digitize d by 


Google 



Erbaut 18'J1— 18$ 


Architekt: von Holst-Berlin. 


Aufnahme: Hofphotographen Rummler & Jonas, Dresden. 


Landhaus von Holst in Neu-Babclsberg. 

3. Ansicht von Nord-Osten her. 


Digitizer / 


Lichtdruck: Römmler & 

oogle 









Digitized by 



V. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Meister: Bildhauer Alex. Iven, Köln. 


Errichtet 


Aufnahme: Kgl. Hofphotograph A. Schmitz, Köln. 


Die neue Kanzel in der St. Ursula-Kirche zu Köln a. Rh. 


Digitized by 


Google 


Lichtdi 




Digitized by 


Google 



•• 






Digitized by ^lOOQie 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


O 

r~ 

"S 


I 


jfc 

3 

C 

3 



Digitized by 


Google 


Architekt: Paul Wallot. Grundsteinlegung 9. Juni 1884. 

Vom Bau des Deutschen Reichstagshauses. 

10. Ansicht von Nord-Westen her, im Mai 1892. 

Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. Lichtdruck: Römmler Sc Jonas, Dresden, 


Digitized by v^ooQle 


I 


V. iÄag*^6- 


Tafel 7 J . 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekten: Kayser und von Groszheim, für die Fassade, R. Guthmann, für den Grundriss. 


Erbaut 1884. 


Wohnhaus in Berlin, Vossstr. 18. 


Digitized by 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 


Gooole 


Hdchtdruck: Römmler & Jonas, Dresden« 




DLgLtized by 


Google 




XVI. Jahrh, 





Digitized by ^ooQie 


V. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel l'ii. 



Nach einer Zeichnung von R. Pitrou (Paris). 


Erbaul 1767. 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz. 


Wohnhaus in Potsdam, Wilhelmsplatz i5. 

Digitized by 


Google 

(TJchtdruck: 


Römmler & Jonas, Dresden. 






Digitized by 


Google 



BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Abramezyk 


Architekt: Carl von Gontard, 


Erbaut 17<>6. 


Wohnhaus in Potsdam, Wilhelmsplat^ 


Aufnahme: Photograph James Aurig, Blasewitz 


Lichtdruck: Römmler & Jonas, Dresden, 









' 1 














r 






1. 



I \rlnlpb (1 




Wraarni j 

Im 1 

Il.t 

i 











Digitized by t^ooQie 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 









Digjtized by 


Google 



fl 


V. Jahrgang. 


Ts 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNST, HANDWERK. 



Architekt: Mathäus Daniel Pöppelmann. Erbaut 1711 — 172Ü. 

Der Zwinger in Dresden. 


6. Der nördliche Thorthurm, unterer Theil. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler fc Jonas, Dresden. 


Lichtdruck : Römmler k Jom 






Digitized by 


Google 




»».' •'•*»»»»* 





Digitized by 


Google 



1 

■M 

. \ A 

fl 

/ \A 

Y 

IJL 





Dig itized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


05 



Architekt: Conradin Walther, Nürnberg # . Erbaut 1888 — 1891. 

Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

Aufnahme: Hofphotographen Römraler & Jonas, Dresden. 6. Die Bogenhalle im Erdgeschoss. Lichtdruck: Römmler & Jonas, Dresden. 



Digitized by 


Googl 




4A.L>:#i-£ 




BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 










Digitized by ^ooQie 






Digitized by 


Google 


BLAlltK HJK ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Digitized by 




Digitized by ^lOOQie 


BLAUER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. T * fcl <»• 



Wohnhaus Grisebach in Charlottenburg, Fasanenstrasse 24. 

3. Zweiter Blick in die Diele. 




Digitized by ^ooQle 



V. Jahrgang. 


Tafel 84. 



BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Die Orgel in St. Johannis zu Lüneburg. 


Aufnahme: Photograph JoH- Nöhring, Lübeck. 


Digitized by 


Goo 


Lichtdruck: RÖmmier & Jona». Dresden. 


Meister unbekannt. 


Erbaut 1533, wiederhergestelt 1634 und 1715. 




Digitized by t^ooQie 



,, J^gang. 


BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Tafel 85. 



Meister unbekannt. 


Erbaut 1602, wiederhergestellt 1845. 


Die Kanzel in St. Michael zu Lüneburg. 


Aufnahme: Photograph Joh. Nöhring, Lübeck. 


Lichtdruck: Römmler & Jonas, Dresden 

Digitized by ' ^.oogle 




I 



Digitized by ^lOOQle 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Aufnahme: Photograph Maloch, Prag. 



i 

I 


Digitized by ^ooQie 




uuumuu fuuLu.u 


1 1 

jhu 1 

k? 

1 

Hf 

■ 1 


M 

' | 

S| 

«£ 1 

■ I 

1 i I 

5 





PIH 

prs 

I^H 

u 


V 1 

m 5i 

, T 






^ 1 

■ ‘Iriff 


•W ■- 1 1 

*• !■ 

!?3 Mp * m 

^ m 

Jj I« . 

U Bi 

1;H||> 

^ 1 










Digitized by 


Google 



. Jahrgang 



Aufnahme: 



Digitized by 


Google 




j!ü^ lNnKnc^Unk>\NisTH^y^KisKN - 
■] iMfcim.vixxniwKviHicuKissRra^ 1 
fi HISS MXKRI HNie.|SAK;Hll'RA'.S\/.hm;\ Nil * i 
. r , . vcRi ko inPEt jrrn^Nn-'CLc.ONsiü/»' :. » 1 
?!l Hi JEüss-i' TONino twl o sk ri hv? 

^ ^■Hi.rK.w\ooHixyii\.(x')Nsiii aiw^ & 
-"'TlfuwiÄ. suyrtl > v ? Tüz+Ai-RiLMET ^ ^ 
l^blME R 3 xVfcVVI>H;iO^\iNi.l 

1 emutani! Fratres et sororessverst (■ 
F — • ites amRA\<n\;'\rosvEHvivn: ■ 4 








/ 


Digitized by 




'• J,hrgane - BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


I 



Speisesaal im Landhaus Bergmann zu Gaggenau. 





Digitized by 




V. Jahrgang. 


BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Architekten 


Erbaut 1890—1891 


v. Groszheim, 


Landhaus Kayser in Neu-Babelsberg. 

i. Ansicht von der Strasse her. 


Googt 


Aufnahme: Hofphotographeu Römmler & Jonas, Dresden 


tdruck: Römmler & Jonas, Dresden. 


Digitized by 







Digitized by ooQie 


AJ 3 gang, 


Tafel 92 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekten : Kayser und v. Groszheim. 


Erbaut IHM— 1891. 


Landhaus Kayser in Neu-Babelsberg. 

2. Ansicht vom Garten her. 




Aufnahme: Hofphotographen Rönimler & Jonas. Dresden. 


Dicjitized by 


Lichtdruck: Römmler & Jonas. Dresden. 

Ooogle 



Digitized by ^ooQie 


. jaiirgäng. BLÄTTER'FÜR ARCHITEKTUR UND KUN'STHANDWERK. 



Architekten: Kayser und v. Groszheim. Erbaut 1890—1891 

Landhaus Kayser in Neu-Babelsberg. 




V. S a ^ r gang. 


Tafel 9 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Meister: Scholaster Berthold, 

Johannes von Langenberg (f 1522). 


Westfafade begonnen um 1170. 

Untere Hälfte vollendet 1213, Nordthurm vollendet 1530. 


Die Collegiatkirche St. Victor in Xanten. 


Aufnahme: Kgl. Hofphotograph A. Schmitz, Cöln. 


1. Ansicht von Nordwesten her. 


Digitized by 


Go. 


Lichtdruck: A. Schmitz, Cöln 




Digitized by 



V. Jahrga 



Digitized by 


t=r ~ 

*$ niW*' • Tfe?? ^ 

.CSbSmmS^ 


IrmKr — if'mrf «Jifr 

g*ry 


fc fi '* ' ■ ^ ^Sjjr jpfr j 

TT"*— Thp in fn m 1 'W - ? 

^ :*T’ 







Digitized by 


Google 



Meister des Portales : Johannes von Langenberg (f 1522). 


Portal erbaut 1492— 14'.i8. 


Die Collegiatkirche St. Victor in Xanten. 

3. Das Hauptportal der Südseite. 


Aufnahme: Kgl. Hofphotograph A. Schmitz, Cöln. 


itized by Go<3§l€ Schmi ' 2 ’ C61 " 









Digitized by 


Goo 


V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Taft 



Architekt: Gonradin Walther, Nürnberg. 


Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

7. Blick in die Süd-Ost-Ecke des KneiphoBÜQ fiz©d by 


Google 

Li 


Erbaut 1888- 1891. 


Lichtdruck: Römmler & Jonas, 1 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler & Jonas, Dresden. 




Digitized by 


Google 



V. Jahrgang. Tai 

BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: Conradin Walther, Nürnberg. 


Erbaut 1888-1*91. 


Aufnahme: Hofphotogräphen Römmlcr & Jonas, Dresden. 


Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

8. Blick in die Nord-West-Ecke des Kneiphofesj. 


Googk 


ichtdruck: Römmlcr & Jonas, 




Digitized by ^ooQle 


V. Jahrgang. 


Tafel 99. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Aus Italien. Ende des XV11I. Jahrhunderts. 


Schmiedeeiserne Rosette im Kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin. 


fnahme: Photograph Gustav Neumann, Berlin. 


Digitized by 


GoooJ 


htdruck: Gustav Neumann, Berlin. 






Djgitized by 


Google 



V. Jahrgang. 


Tafel 100. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Aus Süddeutschland. 


Um 1G00. 



Schmiedeeiserner Thürklopfer im Kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin. 


Aufnahme: Photograph Gustav Neumann, Berlin. 


Lichtdruck : Gustiv Neumtnn, Berlin 


Digitized by 


Google 



Diqiti zed bv 


Google 



V J^rgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Architekt: A. Messel, Berlin. Erbaut 


Volks-Kaffee- und Speise-Haus in Berlin, Neue Schönhauserstr. i3. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler ft Jonas, Dresden. * 


Lichtdruck: Römmler 1 


Digitized by 


Lichtdruck: R 

Google 





Digitized by ^ooQie 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


Tafel 102 



Erbaut 1467, Erker von 1691. 


Das Tempelhaus in Hildesheim. 


Aufnahme: Photograph Georg Alpcrs, Hannover. 


Lichtdruck: Rammler & Jon». Df* 5d * n 

Google 


Digitized by 




Digitized by 



V. Jahrgang. 


Tafel 103- 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Erbaut 1482. 


Das Kramergildehaus in Hildesheim, am Andreasplatz 441. 


Lichtdruck: Römmler & Jonas, Dresden. 

Digitized by " üroogie 


Aufnahme : Photograph Georg Alpers, Hannover. 





Digitized b 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 






Digitized by 


Googl 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


8 



Digitized by 


Google 


S 

c 


c 

* 

L 

E 

E 

*e 

PC 


CQ 


Schmiedeeisernes Gitter in der Heiligen Geistkirche zu München. 



Digitized by 










N 


X 


\ 


Digitized by 


V. Jah 



Aufnahme • 









Diqitized by VQOQLe 



V. Jahrgang. BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHÄNDLERS. 



Digitized by 


Google 


Architekt: Conradin Walther, Nürnberg. Erbaut 1888—1891. 

Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 

9. Die Haupttreppe in der unteren Bierhalle. 






Digitized by. 


Google 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafe 



Architekt: Conradin Walther, Nürnberg. ‘ * Erbaut 1888 — 1891. 

Das Tucherhaus in Berlin, Friedrichstrasse 180. 


Aufnahme: Hofphotographen Rammler & Jonas, Dresden. 


10. Die Haupttreppe des Gasthofes. 


Digitized by 


G 


Lichtdruck» Römmler & Jonas» 



Digitized by ^lOOQie 



N . 3 a ^ Vr gang. 


Tafel 110. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Architekturstück von Gustav Halmhuber. 



V 


Aufnahme: Hofphotograpbcn Römmler & Jonas, Dresden. 


Digitized by 


Lichtdruck : Römmlej- 4 Jon»*. u,{sJc "' 



Digitized by 


Google 



v. jahrgaog. BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 111. 



Architekt: G. Hart, Berlin. 


Erbaut 1891 — 1892. 


Wohnhaus in Berlin, Lessingstrasse 37. 


Aufnahme: Hofphotographen Römmler Sl Jonas. Dresden. 


Lichtdrnck: Kömmler & Jonas, Dresden. 


Digitized by 


uck: Kömmler & Jo 

rOOgle 







V. Jahrgang. 


BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 112. 



Aus Niederdeutschlond. Um 1750. 


Geschnitzte Thür im Kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin. 


Aufnahme: Photograph Gustav Neumann, Berlin. 


Lichtdruck: Gustav Neumann, Berlin. 


Digitized by 


,oogi 



Digitized by 




<^*v\ JIuw/AvvwJÜa Ö^«rv*v\ V CuUm 


dklA c>V\«A«\I^A VJ \ 


Architekt: Emanuel Seidl, München, 


flHTI 

I UM: i 


üssi 


Drei Landhäuser an der Theresienwiese in München. 

1. Gesammtbikl und Ansicht des Mittelhauses I. 


Aufnahme: Hofphotosraph Jos. Albert, München. 


Lichtdruck: Jos. Albert, München 


Digitized by 


Google 






Digitized by 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



0 > 

HD 

C 

CS 


Aufnahme: Hofphotograph Jos Albert, München. 




Digitized by ^lOOQie 



V. Jahrgang. 


Tafel 115. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 




PHOROMATTHlitAB / 
'OLERI VLlCENTCANs I / 
GVNTV1RO GERMAN*,’ 
LETNTExatnxnsREyERaL J 




Meister unbekannt. Von lö0 7. 

Grabmal des Kanzlers Christoph von Albcrtsweilcr in der Stiftskirche zu Aschalienburg. 






D1SS ETILLV5TR1S5LD.D IKNIELt 
J ARCH1EPVS MOGVNTPRINCBK> J 


flfctS* ARCH1EPV5 MOCVNTPRINCE 
PT J )^P5ELECTORBENEMER!TO 
-V f J H O CMON VMENTVM P COBIfl 
A PRlD:NONA*rEBRVAN:^67 








i?/ 









Aulnahme: Photograph Constantin Sumhaber, Aschalienburg. 


Digitized by 


mnlcr i 


Lich,dj Ö>(^#%0r 




Pigitized by 


G oogle 



V. Jahrgang. 


BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 


Tafel 116. 



Meister des Kreuzganges: Heinrich Haess, Der Kreuzgang erbaut 1543—1546, 

Meister der Bibliothek: Joh. Singendunk. die Bibliothek 1547. 


Aufnahme: Kgl. Hofphotograph A. Schmitz, Cölu. 


Die Collegiatkirche St. Victor in Xanten. 

Blick in die südwestliche Ecke des Kreuzganges mit der Bibliothek. 


Digitized by 


G 


Lichtdruck 


$ 


Schmitz. Coln. 






Digitized by 




Tafel 117. 


BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK 


V. Jahrgang. 


Meister: Jacob (f 1374), Gisbert von Kranenburg 1406 — 1437, Joh. von Langenberg (f 1522). 


Erbaut 1263—1519. 


Aufnahme: Kgl. Hofphotograph A. Schmitz, Köln. 


Die Kollegiatkirche St. Victor in Xanten. 

5. Blick in das Hauptschiff, gegen den Chor. 


Digitized by 


k; A. Schmiw, Köln. 




Digitized by 


Google 



BLATTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Vf.i'l 


Aufnahme: Paul Gra et» Lichtdruck: RCmmler & Jonas, Dresden 



Digitized by 


Google 



BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Vom Bau des Deutschen Reichstagshauses. 

12. Vom Obergeschoss im Mittelbau der Südseite. 





Diqitiz ed bv google 



J * hrgang ‘ BLÄTTER FÜR ARCHITEKTUR UND KUNSTHANDWERK. 



Digitized by 


Google 


Stirnwand im oberen Saale vom Kronprinzenzelt zu Berlin. 





Digitized / 


Google 





DLgitizedby 




Digitized by 


Google 



Die ized by 




Digitized by 


Google 



Digitized by 


Google 



Digitized by 


Google 





'**'**- 


pri* fr 




/ 






> 


Digitized by ^ooQie 



«p 

321 Öi 082966613 




I 



Digitized by 














Digitized by 


Google 


32 


3 


101 08296661 



DigitizecLby 


Google 















Digitized by ^ooQie