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(
*
liisekteo-Börnie.
CoiTespond9,nce franpaise.
E.nglisli correspondence.
Corrispondenza italiana.
Correspondencia espanola.
Central -Organ
zur Vermittelung von Angebot, Nachfrage und Tausch.
Die Insekten -Börse erscheint am 1. und 15,. jeden Monats. Sämmtliche Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs nehmen Abonnements
entgegen zum Preise von 90 Pfennig pro Quartal (No. 2885. der Postzeitungsliste.) — Abonnement incl. directer Zusendung per Kreuzband innerhalb
Deutschlands und Oesterreichs beträgt 1 Mark nach den anderen Ländern des AYeltpostvereins 1 Mark 20 ^ = 1 Shilling 2 Pence — Frcs. 1.50.
Inserate:
Preis der viergespaltenen Petitzeile oder deren Raum
10 Pfennige. Kleinere Insertionsbeträge sind der
Kürze halber dem Aufträge beizufügen.
Expedition und Redaction:
Leipzig, Angustiisplatz 1 .
Oebülireii
für 1 Beilage, durch welche das normale Yer-
sandporto nicht überschritten wird, beträgt 10^.
No. 33.
Leipzig, den 15. November 1889.
6. Jahrgang.
für die nächste Niiinmer der lii!§iekl;eii-TBörise, welche am 28. November
erscheint, werden biis» isipäteisteiisi
1. December früh erbeten.
Die Expedition.
Börsenbeiridl't. (Uacädrnck verboten.)
Von Angeboten war, ausser bereits Bekanntem, nichts am Platze. Man
hat noch vollauf zu thun, das in den letzten Monaten -Singegangene zu
siclji&B ^nd Abnehmer dafür zu suchen.
Eemer E. Brenske ist aus Süd -Italien zurück und hat reiche Beute
mitgebracht; Dr. Joh. Knauth züchtete den bisher seltenen Lathridius
Bergrothii Rttr. — Alex. Bau versendete Listen über Käfer und Schmetter-
linge, w^oraus man ersieht, dass wirklich gute Thiere auch leidlich gute
Preise beTvahrten. Auch E. Dobiasch versendete Preislisten über die be-
kannten von ihm bisher gelieferten Thiere — trotz des Jammerns darin über
billig gewordene Käfer, spürt man iin Specialpreiscourant wenig davon.
Dieser Käferkatalog — welchem ein Yerzeichniss von Entomologen- Adressen
beigegeben ist — mehr für Oesterreich-Ungarn berechnet — , ferner mehrere
angefangene und ganze entomologische Aufsätze, führt den Titel „Entomo-
logischei AlmanacK^ Er enthält auch einen Börsenbericht vom Juni
1889 und eine Anleitung, wie man billig Insektenkästen auslegt und zwar:
in einen leeren Kasten befestigt man drei Holzleistchen ä 5 Pf., darüber klebt
man Papier, fertig! Practische Erfolge solcher Auslagen bei .Yersendüngen
lagen der Börse vor: in 2 Kasten aus Syrien nach hier gesendet, je mit 200
kleinen Schmetterlingen — Lederi, Nogeli, ochimus u. a. — besteckt, ist
der Inhalt losgegangen und Alles zerfetzt.
An der Börse ward der Wunsch ausgesprochen, die Herren Franken-
stein & Wagner zu bitten, für die Folge Käferbeschreibungen, über-
haupt Beschreibungen von Insekten, durch welche solche mit Namen ver-
sehen werden, nicht aufzunehmen.
Die Insektenbörse soll Handel und Yerkehr erleichtern und kann neben-
bei durch -etwas Lectüre zur Unterhaltung beitragen, soll aber nicht die
Wissenschaft erschweren. Und eine Erschwerung für die Wissenschaft
ist es, wenn man bei umfassenderen Arbeiten kleine Notizen und Einzel-
beschreibungen aus allen Blättern zusammensuchen muss, die, dem Titel
nach, gar nicht dafür erschienen sind.
Wenn aber nun, wie in letzter Nummer, die Yarietät einer Yarietät be-
schrieben wird, so muss man sich unwillkürlich fragen — ist denn überhaupt
vom Beschreiber von vornherein die Art und dann die Yarietät .richtig er-
kannt worden? Dass diesmal Car. monilis richtig bestimmt sei, daran wollen
wir jvicht zweifeln, aber man erhält s o viel verschiedene monilis- Yarietäten
unter allen möglichen Yarietätsnamen, dass man mit dein Einrangiren in die
Sammlung sehr vorsichtig sein muss.
Nun erst die Yarietät einer Yarietät. In alpinen Gegenden treten die
Farben bei den metallischen Käfern oft viel intensiver auf, als in der Ebene,
aber sie verdunkeln auch sehr leicht, je nach dem Jahrgange und der Wit-
terung. Es kann daher ein Individuum, wenn es nur alle 2 Jahre die Farbe
wechselt, sieh drei, ja vier Mal verfärben. — Und dafür Namen? Das ist
des Guten zu viel verlangt!
Das Bulletin der Societe imp. des Naturalistes de Moscou, 4, 1888
bringt ausser zwei von weiblichen Doctoren geschriebenen Aufsätzen über
die Entwicklung der Amphipoden eine Uebersicht über die p'aläarktischen
Anchomenus- Arten (Col.) von Semenow und die Neubeschreibung einer Bu-
prestis Nikolskii; ferner kurze Notizen über russische Blaps- Arten durch
A. Ballion.
Ausschliesslich entomologischen Inhaltes ist der 2. Theil der Proceedings
der Zoologischen Gesellschaft Londons. J. S. Baly beschreibt neue
südamerikanische Diabrotica- Arten, H. S. Gorham neue Teiephoriden, H. W.
Bates neue Laufkäfer.
In dem Sitzungsberichte der französ. entomol. Gesellschaft zu
Paris publicirte Desbrochers des Loges einige algerische Käfer. A. L. Cle-
ment vertheidigt gegenüber Tournier seine Ansicht, dass die Goldwespen
(Chrysiden) stechen. Da die Thiere bei uns gemein sind, kann in nächster
Sammelsaison die Frage von unsern Lesern selbst beurtheilt werden. Wenn
Schreiber dieses sich recht entsinnt, ist er allerdings schon einmal empfind-
lich von der Fähigkeit zu stechen einer Chrysis ignita belehrt worden.
Lacaze-Duthier hat übrigens, wie Clement anführt, den Chrysidenstachel
ausführlich beschrieben. — E. Bergroth giebt die Diagnose eines neuen
californischen Malthodes (Col.), du Buysson dreier türkischer Elateriden.
Xintomolos^iisclie Ilittheiluiig^eii,
Ein ganz ähnlicher Fall, wie der des Herrn Posch, ist mir in diesem
Jahre mit Urapterix Sambucaria auch vorgekommen. Am 15. Juni 1889
fing ich in meinem Garten abends ein begattetes Weibchen von Sambucaria.
In einen Gazekasten gebracl't, begann es schon nach wenigen Minuten Eier
abzulegen, die in kleine Häufchen abgetheilt und anfangs hellgelb, später
graubraun wurden. Am. 27. Juni schlüpften die kleinen Ränpchen aus. Ich
fütterte sie mit Sambucus nigra. Nach Yerlauf eines Monats hatten sie eine
Länge vop ca. 4 cm erreicht und sahen nun einem trocknen Aest-
chen täuschend ähnlich. Die ersten verpuppten sich am 18. August; bis
Ende August waren sämmtliche Raupen bis auf 4 Stück verpuppt! Diese
4 Raupen habe ich jetzt noch in nur mittlerer Grösse. Anr 2. Septbr. 1889
krochen 3 Exemplare 2 Q, 1 5 aus, und am 9. September hatten sämmt-
liche Schmetterlinge ihre Puppenhülle zersprengt. Die gesammte Metamor-
phose hat also ab ovo ad mala ca. 9 Wochen gedauert. Trotzdem ich mir
die grösste Mühe gegeben und alles versucht habe, sie begatten zu lassen,
habe ich doch nichts erzielt, denn die (5 <5 nahmen gar keine Notiz von den Q Q .
Ich glaube daher ziemlich sicher, dass die gen. 4 Raupen überwintern, ' und
dass die daraus entstandenen Schmetterlinge erst dann fortpflanzungsfähig
sind. Wir haben ja ähnliche Beispiele: ein Theil der Schmetterlinge
kriecht gleich nach kurzer Puppenrube ' aus, ist aber nicht begattungs-^
fähig; der andere Theil überwintert, ist dann aber auch begattungsfähig.
Ich greife z. B. Saturnia Carpini heraus. Diese Schmetterlinge hat ein
gewisser Herr Bauer aus Naumburg aus Eiern gezüchtet. Der grösste
Teil kroch schon nach ganz kurzer Puppenruhe aus. Gen. Herr gab sich
nun die grösste Mühe, sie zum Begatten zu bringen. Er liess sie in der
Stube freifliegen, that Pflanzen (spinosa) hinein, aber es nützte nichts; die
beiden Geschlechter nahmen keine Notiz von einander. Der kleinere Theil
liOgt noch jetzt als Puppen und sie sind es bestimmt, die im nächsten Jahre,
dem allgemeinen Naturgesetze der Fortpflanzung folgen müssen.
Arthur Mertz.
liiterarische IKTeuheit.
Yon Dr. 0. Krancher, Leipzig.
Kolbe, H. J., Einführung in die Kenntniss der Insekten. — Mit vielen
Holzschnitten. Berlin 1889. Ferd. Dümmler’s Yerlagsbuchhandlung. (In
6 — 8 Lieferungen; Preis: ä Lieferung 1 J^.)
Die meisten der Herren Insekten -Sammler erhalten wohl gelegpntlich
den Titel „Entomolog“ beigelegt; doch ist derselbe nur selten iür sie so
recht zutreffend, sind sie doch nicht eigentlich „Insektenkundige^’ im wahren
Sinne des Wortes, sondern nur Sammler einiger, vielleicht in Hauptsache
zweier Insektenordnnngen: der Käfer und der Schmetterlinge. Und auch das
Sammeln der Thiere aller sieben Ordnungen der grossen Insektenwelt würde
sie noch nicht völlig zum Entomologen erheben. ; Um Entomologe zu
sein, muss man nicht bloss mit den einzelnen Insekten bekannt sein, son-
dern man muss zugleich Kenntniss des anatomischen Baues dieser Thiere
besitzen, deren Lebensweise und die Lebensthätigkeit der Organe derselben
kennen, mit ihrer Entwicklung vertraut sein, ihr geistiges Leben und Em-
pfinden beobachten, ihre Krankheiten studiren, ihre Schädlichkeit und hTütz-
lichkeit für den menschlichen Haushalt eines Theils, für die Natur anderen
Theils untersuchen, die Geschichte der Insektenkunde verfolgen und anderes
mehr. • Leider geschieht gerade hierin von den meisten Herren Sammlern
nur wenig, und es dürfte die Schuld hieran zum Theii auch auf 'diejenigen
Vereine mit fallen, deren Mitglieder durch den betreffenden Verein weder
Anregung noch Anleitung zu einer solch lohnenden und nutzbringenden
Thätigkeit erhalten. — Vielleicht lag es auch daran, dass ein richtiges, um-
fassendes Werk fehlte, das gerade diese Seite der Entomologie behandelte,
so behandelte, wie es der Sammler für sich und sein Verstfindniss bedarf. —
Es ist darum höchst erfreulich, dass uns Gelegenheit geboten ist, hier
ein Buch erwähnen zu können, das in jeder Beziehung diesem Umstande
Hechnung trägt, das den wissenschaftlichen Theii der Entomologie volks-
thümlich behandelt und so durch die allseitig lichtvolle Darstellung, durch
die umfassende Behandlung dieses höchst interessanten Stoffes es einem Jeden
ermöglicht, seinem Interesse am Insektenfache auch nach dieser Seite gerecht
zu werden, vielleicht sogar .selbst in dieser Hinsicht mit weiter zu beob-
achten und mit weiter bauen zu helfen an diesem herrlichen Gebäude. Kolbe’s
„Einführung in die Kenntniss der Insekten“, von dem uns zunächst nur die
beiden ersten Lieferungen vorliegen, verspricht, dem Inhalte des hier Ge-
r botenen nach zu urtheilen, ein ganz vorzügliches Werk zu werden, und wir
können es den Herren Entomologen, denen daran liegt, ihre Kenntnisse
auch etwas wissenschaftlich zu gestalten, nur empfehlen, sich dasselbe an-
zuschaffen. Die langen Winterabende eignen sich zu einem Studium ja ganz
vortrefflich. Erwähnt sei noch, dass das Kolbe’ sehe Werk in 6 — 8 Lieferungen
k 1 erscheint. —
Von Meyer’s Konversations-Lexikon (Leipzig, Bibliographisches
Institut) ist soeben der fünfzehnte Band, bis „Uralit“ reichend, er-
schienen. Es liegt sonach das Werk bis auf den ebenfalls bald zu erwar-
tenden 16. (Schluss-) Band fertig vor. Eür diejenigen, welche sich selbst
oder ihre Angehörigen mit einem Weihnachtsgeschenk von besonderer Ge-
diegenheit erfreuen wollen, wird diese Nachricht gewiss willkommen sein.
Auch dieser neueste Band, der, nicht weniger als 44 zum Theii in künst-
lerisch vollendetem Chromodruck ausgeführte Illustrations-Beilagen sowie 285
Abbildungen im Text enthält, weist in Fülle wieder alle jene Eigenschaften auf,
welche wir von jeher an der neuen Auflage dieses National Werkes rühmen
mussten: bei Vermeidung alles üeberflüssigen und Zwecklosen eine Gründ-
lichkeit und Uebersichtlichkeit in der Bearbeitung des Textes, eine Sorgfalt
in der Herstellung des reichen illustrativen Theils und dazu eine Gediegen-
heit in der Ausstattung, die alles weit übertrifft, was jemals auf dem Gebiet
der encyklopädischen Literatur Deutschlands wie auch des Auslandes ge-
leistet wurde. Es unterliegt für uns, die wir ein Urtheil darüber zu haben
glauben, keinem Zweifel, dass „Meyer’s Konversations-Lexikon“ zur Zeit an
der Spitze aller derartigen Werke steht. Anstrengungen und Leistungen,
wie sie hier vorliegen, sind aber auch nur durch einen Absatz ermöglicht,
wie ihn gerade dieses Werk erreichte, das mit der jetzt vorliegenden vierten
Auflage nach der Anzeige der Verlagshandlung eine Verbreitung in nahezu
500,000 Exemplaren gefunden hat. In der That findet man es in al^
Kreisen des Volkes vertreten, beim Gelehrten wie beim Laien, beim Be^^
ten und Kaufmann, Handwerker und Landmaon, denn auch bei üns gilt
Ausspruch jenes Amerikaners, der da meinte: „no house is properly fur-
nished that has not in it a good Cyclopedia“. Eür den nach W'eiterbildung
Strebenden, der heute auf diesem und morgen auf jenem Gebiete des Wissens
Auskunft und Belehrung sucht, giebt es nichts Werthvolleres als der Be-
sitz eines guten Konversations -Lexikons, wia es das Meyer’sche in seiner
neuen Auflage unbestritten ist.
Brief kaisten.
Um so viel als möglich Fehler in den Bezeichnungen der Thiere zu
vei^meiden, ersuchen wir die geehrten Herren Einsender von Annoncen
um recht deutliche Schreibweise derselben, wie auch der Namen der
Einsender.
Diejenigen Herren Empfänger dieses Blattes, deren Adresse unrichtig
auf dem Streifband -Umschlag abgegeben war, werden höfl.! um gefällige
Berichtigung gebeten.
Vereine und Autoren, welche ihre Arbeiten im Börsenbericht be-
sprochen zu haben wünschen, werden um gefl. Einsendung eines Redac-
tions-Exemplares höflichst gebeten. Die Eedaction.
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Ameisen. III. Die Ameisen als Räuber, Krieger, Sklavenhalter und
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Ich empfehle die MarshaH’schen Vorträge besonders den entomolo-
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geben dürfte, den Besuch der Vereins Versammlungen zu heben, als
das Vorlesen dieser gemeinverständlichen wissenschaftlichen Vorträge.
Richard Freese in Leipzig.
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Illustrirte Monatsschrift für Lehrer n. Naturfreunde.
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herausgegeben von
Dr. Friedrich K. Knauer,
Redacteur der „Mittheilungen des ornithologischen Vereines in Wien“.
[Am Ende eines jeden Monates erscheint ein reichillustrirtes Heft von 3 — 4
Druckbogen. Jährlich 4 fl. 80 kr. (bei der Administration: Wien, V ITT .,
Buchfeldgasse 19, bezogen), 6 fl, im Buchhandel].
Verantwortlicher Redacteur: A. Frankenstein in Leipzig. Expedition, Druck und Verlag von Frankenstein & Wagner in Leipzig.